der deutschsprachigen Presse e. Westfälischer Monatlicher Beingepreis durch Boten 2.30 M. einschl. 30 4 Bestellgeld ode durch die Host 2.40 M. einschl. 84 4 Postgedühren. Abonnemente neomen alle Hostämter, Postagenturen, Briefträger und unsere Boten entgegen.„ Ainzeigenpreise in Reicdsmark Auswärtige Anzeigen 0.13 M., lokale 0.10 Du. Femillenanzeigen 0.10 Mark, Hausangestellten=Stellenangebote 0,08 M., Stellengesuche 008 Mark, amtliche u. Finanzanzeigen Dei gerichts. Bettrelbung oder Konturs kommt seglicher Radatt in Fertfall. Für die Richtigkeit telefonisch aufgegebener Anzeigen wird keine Gewähr geleistet. Verbreitetste hiesige Tageszeitung Westfälischer Volksfreund, Hamm=Soefier Volkszeitung verbunden mit Beobachter an der Haar„ Reheim=Hüstener Zeitung Sauerländischer Volksfreund„ Werner Volkszeitung Acheim=Kuhr, Arnsvergere, Tur Dahnhofstragt, Felnsprechet 203 7 Seesi, Brllderstr. 33, Fernsprecher 260; Warstein, Hauptstraße 38, Fernsprecher 336. Werl, Walburgistr. 41. 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Es ist bezeichnend, daß alle Behauptungen über die angeblich in Washington beschlossene Zurückhaltung der amerikanischen Politik und ihre Nichteinmischung in die schwebenden europäischen Streitfragen sich als falsch erwiesen haben. Ganz im Gegensatz zu diesen Nachrichten, die in der europafeindlichen Stimmung des amerikanischen Kongresses ihren Ursprung hatten, entfaltet die amerikanische Außen= und Finanzdiplomatie eine geradezu auffallend rege Tätigkeit. Als vor Jahresfrist Präsident Hoover sein Moratorium verkündete, erhoffte das wirtschaftlich geschwächte Europa seine finanzielle und wirtschaftspolitische Errettung von Gnaden des Weißen Hauses. Eine bittere Enttäuschung folgte auf diese übertriebenen Hoffnungen. Es erwies sich nämlich, daß das„amerikanische Wunder“ in den realen Interessen der U.S.A. und in den scharfen Gegensätzen der europäischen Staaten und insbesondere in der Zuspitzung der deutsch=französischen Beziehungen eine Beschränkung fand, die die Auswirkungen der großzügigen Aktion Hoovers illusorisch machten. Nach dem Fiasko des Besuches des französischen Ministerpräsidenten in Washington war die Verstimmung in den ausschlaggebenden amerikanischen Wreisen so groß, daß man allgemein von einer völligen Abkehr der Vereinigten Staaten von einer aktiven Politik in europäischen Angelegenheiten sprach. Dementsprechend wurde von der europäischen Oeffentlichkeit der angekündigten Reise des amerikanischen Staatssekretärs Stimson nach Genf keine allzu große Bedeutung beigemessen. Man neigte zur Ansicht, daß es sich um eine mehr aus Orientierungszwecken unternommene Aktion des verantwortlichen amerikanischen Staatsmannes handelte, und glaubte kaum, daß Stimson in den Gang der Genfer Verhandlungen aktiv eingreifen würde. Die amerikanische Politik, die von keinen diplomatischen Traditionen gebunden ist und mit Vorliebe mit Ueberraschungen aufzutreten pflegt, blieb aber auch diesmal diesem Grundsatze treu. Stimson scheute sich nicht, in die Arena des diplomatischen Kampfes zu treten, und riß sofort nach seiner Ankunft in Genf die Initiative an sich. Dieser Schritt hatte weittragende Bedeutung. Die steife Atmosphäre der Genfer Besprechungen wurde durch das Einoreifen Stimsons gelockert. Das weitere Ergebnis war, daß klare Fronten sich abzuzeichnen begannen, und daß der politische Jongleur Tardieu vor die Notwendigkeit gestellt wurde, Farbe zu kennen. Für die weitere Behandlung der brennenden europäischen Probleme, der Abrüstungsfrage, des Komplexes der deutschen Reparationen und Kriegsschulden sowie auch der wirtschaftlichen Sanierung der Donauländer ist es von großer Wichtigkeit, daß zum ersten Male seit dem Kriege Frankreich mit seiner Politik des krassen nationalen Egoismus isoliert dasteht. Die vorsichtige und zähe Taktik des Reichskanzlers Brüning kann die immer klarer zutage tretende Isolierung Frankreichs in allen wichtigsten Verhandlungsfragen als bedeutenden Erfolg für sich in Anspruch nehmen. Frankreich ist zwar immer noch stark genug, um eine allgemeine gerechte Bereinigung der europaischen Atmosphäre zu verhindern. Es ist aber nicht mehr imstande, mit seinem eigenen Machtwillen durchzudringen. Tardieu ist vor die Wahl gestellt, entpeder die intransigente Haltung Frankreichs sowohl in der Abrüstungs= wie in der Reparationsfrage einer grundlegenden Revision zu unterziehen und in die geFeinsame angelsächsische Front einzuschwenken, an die Leutschland den Anschluß gefunden zu haben scheint und die auch von Italien unterstützt wird. Oder aber F muß auf seine Regierung das Odium laden, die Losung der europäischen Streitfragen unterbunden zu aben. Tardieus Krankheit, wer glaubt an sie? Solche Auswege sind Umwege und Irrwege. Reichskanzler Brüning suchte auch diesmal eine billigen Lorbeeren auf dem Wege der fruchtlosen kgation. Im hartnäckigen Ringen verand e. es, dem Machthunger Frankeichs nicht nur das„Non possumus“ „Ts deutschen Volkes entgegenzusetzen, gn— was bei den heutigen Machtverhältnissen sschlaggebend ist— seinen französischen Gegenspieler . eine Isolierung hineinzumanövrien, die alles andere als glänzend zu sein scheint. Es wäre verfrüht, daraus optimistische Prophezeiunund an grrgen. Eins ist nur sicher: die nächsten Tage #. Wochen müssen eine klare Scheidung der Geister in europäischen Politik bringen. Frankreich hat sein wird nicht verhandelt Falsche Koalitionsgerüchte— Keine Parleikompromisse Berlin. 28. April. Die Betrachtungen über zukünftige Regierungsund Koalitionsmöglichkeiten in Preußen und den anderen Ländern gehen weiter. Die unglaublichsten Gerüchte werden bekannt. So ist in verschiedenen Zeitungen behauptet worden, Dr. Graß, der Geschäftsführer der Preußischen Zentrumsfraktion, und Minister Dr. Hirtsiefer hätten eine Zusammenkunft mit den nationalsozialistischen Abgeordneten Strasser und Kube gehabt. Kein Wort davon ist wahr Es ist ausgeschlossen, daß es im Laufe dieser Woche noch zu derartigen Verhandlungen kommen wird. Es ist interessant zu beobachten, wie nervös dieenigen Parteien und Bewegungen schon geworden ind, die für die Uebernahme der Verantwortung ürchten, die glauben, mit Zuckerbrot und Drohungen ich an das Zentrum und die Bayrische Volkspartei seranpirschen zu können. Doch weichen sie jeder sachlichen Erklärung aus, ob sie sich auf den Boden der Verfassung stellen und die nötigen Garantien geben wollen. Kurzum, es fehlen vollkommen die unerläßlichen Bekenntnisse zu den Grundprinzipien einer verfassungsmäßigen Regierungsweise, die niemals eine Parteiherrschaft erträgt, welche den Staat und die Rechte des Volkes zerstören und die reine Parteidiktatur nach faschistischem Rezept aufrichten soll. Prälat Kaas wird nach Berlin kommen, um die Beratungen des Geschäftsführenden Vorstandes des Preußenzentrums zu leiten. An dieser Sitzung wird voraussichtlich auch Reichskanzler Dr. Brüning teilnehmen. Irgendeine endgültige Entscheidung wird in diesen Aussprachen selbstverständlich nicht fallen. Vielmehr werden Richtlinien ausgearbeitet werden, welche der gewählten Preußenfraktion des Zentrums vorgelegt werden. Es handelt sich für das Zentrum überhaupt nicht um die Ausarbeitung von dehnbaren und auslegbaren Koalitionsprogrammen, sondern um die Schaffung einer gemeinsamen Vertrauensbasis für eine negierung, der das Volk Vertrauen entgegenbringen kann und die die Kraft und die Stärke durch eine parlamentarische Untermauerung erhält, ungehindert fruchtbare Aufbaupolitik im Staat zu treiben und durch eine gesunde Politik ebenso die Aktionen der Reichsregierung auf inner= wie besonders außenpolitischem Gebiet tatkräftig zu unterstützen.„Wir wollen nicht das unfruchtbare parteipolitische Palaver“, so sagte schon am 5. November 1931 in der Sitzung des Reichsausschusses der Zentrumspartei Prälat Dr. Kaas,„sondern für das Zentrum gilt allein die schöpferische staatspolitische Tat.“ Deutsche Stellung unverändert Eine Erklärung Brünings— Gleichberechtigung unter allen Umständen Genf. 28. April. (Eigener Drahtbericht.) Reichskanzler Brüning stattete Donnerstag vormittag Macdonald einen Besuch ab. Die Rückkehr des Reichskanzlers nach Berlin ist bisher noch nicht endgültig festgesetzt. Macdonald empfing ferner auch Stimson und Paul=Boncour zu einer längeren Unterredung. Am Nachmittag empfing Reichskanzler Brüning den bekannten ungarischen Staatsmann Grafen Apponyi und den Direktor des Arbeitsamtes, Albert Thomas. Abends nahm er an einem Essen beim amerikanischen Staatssekretär Stimson teil, bei dem auch der englische Ministerpräsident Macdonald zugegen war. Donnerstagabend gab Reichskanzler Brüning im Hotel„Metropole“ der internationalen Presse in deutscher Sprache folgende Erklärungen ab:„Ich habe die Gelegenheit benutzt, nicht nur über die Abrüstungsfrage, sondern auch über eine Reihe anderer, die Welt und uns bewegender Fragen, eine große Anzahl von Gesprächen mit den Vertretern der übrigen Länder zu führen. Ich verspreche mir von solchen Gesprächen immer außerordentlich viel. Und auch diese Gespräche haben zweifellos das eine herbeigeführt, daß das Gelände für eine große Anzahl von Fragen insofern geklärt worden ist, als man die gegenseitige Stellungnahme scharf und deutlich erkennen konnte. Das halte ich für wesentlich, um zu praktischen Lösungen und Erfolgen zu kommen. Ich habe außerordentlich bedauert, daß der französische Ministerpräsident erkrankt ist, und ich habe seinem Vertreter heute meine aufrichtigste Anteilnahme ausgesprochen. Aber ich habe seine Erkrankung auch bedauert, weil die in dieser Woche begonnenen Gespräche nicht mehr fortgesetzt werden können. Die deutsche Stellung hat sich nicht geändert. Wir müssen vom deutschen Standpunkt aus an der Gleichberechtigung und an einer tatsächlichen Abrüstung unter allen Umständen festhalten. Darin ist sich das ganze deutsche Volk, wie groß auch immer die parteipolitischen Gegensätze sein mögen, völlig einig. Ich bin auch der Ansicht, daß man über diese Forderungen Deutschlands durchaus reden kann; denn es ist ja notwendig, die Lage auf diesem Gebiet ebenso wie in den anderen Fragen der Reparationen und der Hilfsmittel zur Beseitigung und Milderung der Weltkrise ganz klar ins Auge zu fassen. Alle diese Dinge gehörten zusammen. Es handele sich nicht nur um finanz= und wirtschaftstechnische Fragen, sondern es handelt sich auch darum. die psychologische Grundlage zu schaffen: daß die Völker wieder ein stärkeres Vertrauen zueinander fassen, weil nur davon die wirtschaftliche Erholung der Welt nach meiner festen Ueberzeugung abhängig ist. Ich bin der Ueberzeugung, daß die Tatsachen augenblicklich in der Welt ein ganz außerordentlich schnelles Tempo angenommen haben und daß die Beratungen zur Lösung der Schwierigkeiten lediglich in ein schnelleres Tempo kommen müssen und sich der Lage anzupassen haben, falls die Lösung nicht zu spät kommen soll. Deutschland weiß, und darin sind sich alle Deutschen einig, daß die Probleme nicht nur von Deutschland gelöst werden können, daß man zu einer internationalen Zusammenarbeit kommen muß und daß besonders in diesen kommenden Wochen und Monaten eine Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland notwendig ist. Trotz aller nicht zu leugnenden Schwierigkeiten bin ich fest davon überzeugt, daß es möglich sein wird, die Dinge in Europa zu meistern, wenn man den Tatsachen in. Auge sieht und entschlossen ist, vom Boden der Wirklichkeit aus an die Aufgaben auf einmal und so schnell als möglich heranzutreten, um Schluß zu machen mit der Zwischenstufe zwischen Krieg und Frieden, auf der wir stehen. Wir müssen zu einem wirklichen Frieden kommen, der keine Taktik ist und der zu einem wirklichen Frieden Europas und der ganzen Welt führt. Man darf nicht vergessen, daß die erregte Stimmung in Deutschland zu einem großen Teile zurückgeht auf die unsagbaren wirtschaftlichen Nöte und Leiden, auf der anderen Seite aber auch auf die Tatsache, daß Deutschland allzuviel Enttäuschungen in den letzten Jahren zugemutet worden sind. Ich fühle mich in Uebereinstimmung mit dem ganzen deutschen Volk, wenn ich betone, daß Deutschland ein in jeder Hinsicht friedliebendes Volk ist und daß wenn man Deutschland Recht und Gekeit zuteil werden läßt, dann auch in Deutschland eine einmütige Meinung entstehen und Deutschland noch stärker als bisher ein starker Bürge der friedlichen Entwicklung in der Welt sein wird.“ Reichskanzler Brüning und Staatssekretär v. Bülow werden Freitagvormittag aus Genf abreisen und Samstag früh wieder in Berlin eintreffen. Nach Mitteilung von englischer Seite besteht der Plan einer neuen Zusammenkunft zwichen Brüning, Tardieu und Macdonald ### Woche nach Pfingsten. Vorläufig ist der 18. Mai dafür in Aussicht genommen. Es soll dann versucht werden, diejenigen Fragen zu behandeln, die gi infolge der Erkrankung Tardieus nicht eingehend durchberaten werden konnten. Man nimmt auf englischer Seite an, daß in dieser Besprechung vor m die Grundfragen der Abrüstung, die Frage der Gleichberechtigung Deutschlands und die französischen Internationalisierungspläne behandelt werden. Und Napolcon? Frankreichs Sicherheitsihese Genf. 28. April. (Eigener Drahtbericht.) Im Flottenausschuß der Abrüstungskonferenz kam es Donnerstag zu einer Auseinandersetzung zwischen den Vertretern Deutschlands und Frankreichs. Der frühere Marineminister Dumont erwähnte in einer einstündigen Rede, daß Frankreich sich in einer besonderen Lage befinde und seine Sicherheitsforderung besonders berücksichtigt werden müsse. Hierbei kam er auf die vier„Invasionen“, die Frankreich während eines Jahrhunderts habe erdulden müssen, zu sprechen. Der deutsche Vertreter Freiherr v. Rheinbaben trat den französischen Behauptungen sofort mit großem Nachdruck entgegen. Er wies besonders auf die napoleonischen Kriege hin, bei denen die schließliche Besetzung Frankreichs nach allgemein feststehender geschichtlicher Erkenntnis durch einen der größten Angriff= hervorgerufen wurde, die die Weltgeschichte erlebt habe. Spiel noch nicht verloren, aber es hat einen schweren Stand. Wer die ungeheuren Schwierigkeiten kennt, die sich Deutschland in seinem Kampfe für die Befreiung von den wirtschaftlichen und politischen Ketten von Versailles entgegentürmen, muß diese Tatsache als gutes Omen auffassen. Frankreich wählt Kandidat, nicht Partei— Kleinliche Zersplitterung— Ruck nach Links? Am 1. und 8. Mai wählt Frankreich seine neue Kammer. Um 612 Mandate streiten über 5000 Kandidaten, sodaß in der Mehrzahl der Wahlkreise, wo sich oft bis zu einem Dutzend und mehr Bewerber gegenüberstehen, die Entscheidung wohl erst im zweiten Wahlgang fallen wird, in dem nicht mehr die absolute, sondern nur noch die relative Mehrheit erforderlich ist. Der Wahlkampf, der in der abgelaufenen Woche seinen Höhepunkt erreicht hat, spielt sich in wesentlich anderen Formen ab als in Deutschland. Das rührt zu einem großen Teil daher, daß es in Frankreich— von den beiden Gruppen der äußersten Linken, Sozialisten und Kommunisten, abgesehen— nicht eine einzige politische Partei gibt, die über einen festgefügten, über das ganze Land verzweigten organisatorischen Apparat verfügt. Es fehlt infolgedessen die einheitliche von den großen Parteizentralen gehandhabte Leitung. In Frankreich stellt nicht die Partei den Kandidaten auf. sondern der Kandidat tritt mit einem persönlichen Programm vor die Wähler und entscheidet sich je nach der Unterstützung, die er findet, für diese oder jene politische Gruppe. Im bürgerlichen Lager sind offizielle Parteikandidaturen nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Die Bewerbung um einen Sitz im Parlament ist nicht so sehr Sache gefestigter politischer Ueberzeugung oder bee sonderer Verdienste um eine Partei, als vielmehr eine Angelegenheit guter persönlicher. Beziehungen im Wahlkreise und eines wohlgefüllten Geldbeutels. Denn in den meisten Fällen hat der Kandidat nicht nur die geistigen und rhetorischen Kosten des Wahlkampfes aus eigener Kraft zu bestreiten, sondern auch für die recht beträchtlichen Ausgaben der Wahlkampagne aus eigenen Mitteln aufzukommen. Die politische Zersplitterung ist in Frankreich nicht minder groß als in Deutschland. Die Programme der einzelnen Parteien unterscheiden sich oft nur in Nuancen. Die Grenzen sind in ewigem Fluß und infolgedessen derart verwischt, daß es schwer zu sagen ist, wo die eine Gruppe anfängt und wo die andere aufhört. Auch ihre Namen sind volllkommen irreführend. Im Lager der bürgerlichen Linken gibt es zwei Gruppen, die sich Sozialisten nennen, die republikanischen und die französischen Sozialisten, die beide mit Sozialismus nichts zu tun haben und den Marxismus auf das entschiedenste ablehnen. Man würde die Mehrheit der französischen Abgeordneten wahrscheinlich in starke Verlegenheit bringen mit der Frage, warum sie gerade dieser und nicht einer anderen programmatisch und weltanschaulich auf dem gleichen Boden stehenden Nachbargruppe angehören. Das amtliche Fraktionsverzeichnis der letzten Kammer zählt nicht weniger als 13 Gruppen, zu denen noch einige Dutzend Wilder und Unabhängiger kommen, die jede fraktionsmäßige Bindung ablehnen und ein stark funktionierendes Element bilden. Die Stärke der einzelnen Gruppen hat im Laufe der Legislatur=Periode teils durch Austritte, teils durch Ersatzwahlen nicht unbedeutende Verschiebungen erfahren. Das parteipolitische Kräfteverhältnis der letzten Kammer zu Beginn und Cnde der LegislaturPeriode zeigt die folgende Tabelle: Rechte: Juni 1928 April 1932 Unabhängige(Royalist., Bonapartisten) Republ.=Demokr. Vereinigung(Marin) Rechtes Zentrum: Demokr. u. Soziale Aktion(Reynaud) Demokraten(Chametier de Ribes) Linksrepublikaner(Tardieu) Soz. u. Radik, Linke(Frankl. Bouill.) Linkes Zentrum: Radikale Linke(Danielou) Unabhängige Linke(Varennes) Bürgerliche Linke: Französische Sozialisten(Brunet) Republikanische Sozialisten(Painlevé) Radikal=Soziale(Herriot) Aeußerste Linke: Sozialisten(Blum) Kommunisten(Cachin) Wilde: Prophezeiungen über das voraussichtliche Ergebnis einer Wahl sind immer eine undankbare Sache. Der Ausfall der Wahlen in Deutschland wird sicher nicht ganz ohne Einfluß auf die Entscheidung der französischen Wählerschaft bleiben. Der Panikmache, die die äußerste Rechte mit den Erfolgen der national=sozialistischen Bewegung zu treiben versucht, hat immerhin die Tatsache, daß es Hitler trotz allem nicht gelungen ist. im Reiche und den Ländern die Macht an sich zu reißen, den Wind aus den Segeln genommen. Tardieu selbst hat in einer seiner Wahlreden der Befürchtung Ausdruck gegehen, daß die Rechte kaum mehr in der bisherigen Stärke in das Parlament zurückkehren werde. Die Frage ist nur, welchen Gruppen der unzweifelhaft zu erwartende Rücknach Links zugute kommen wird? Gehen, wie allgemein erwartet wird, die Radikal=Sozialen und die ihnen benachbarten Gruppen der bürgerlichen Linken als Sieger aus den Wahlen hervor, dann würde die Führung der französischen Politik einem Ministerium X0 Herriot=Tardieu zufallen, das in den Fragen der inneren und der äußeren Politik den Triumph der„mittleren Linie" bedeuten würde. MIFA rofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. Absage Tardieus Enttäuschung in England— Paris zutrieden „Von vorneherein isohert“ London, 28. April. Die englische Presse zeigt sich über das Richterscheinen Tardieus in Genf durchweg sehr enttauscht und bringt zum Ausdruck, daß Macdonald die plotzliche Erkrankung Tardieus sehr bedauert habe. Der diplomatische Korrespondent des„Daily Telegraph“ berich tei über die bisherigen Genfer Verhandlungen, daß die privaten„Unterredungen zwischen Macdonald, Brüning und Stimson die Möglichkeit eines vorläusigen Einverneb. nens über die großen Richtlinien im Rahmen der Verhandlungen des allgemeinen Ausschusses gezeigt haben. dies beziehe sich nicht nur auf die Abrüstung im allgemeinen, sondern auch besonders auf die französisch=deutsche Seite dieser Frage. Im Hinblick darauf, daß die Zustimmung Itali st. und Frankreichs notwendig und voraussichtlich nicht leicht erhältlich sei, werde man es daher nicht nur in Genf, sondern auch in London sehr bedauern, daß kommen konnte, uoreise Sumons nicht mehr nach Gen " Die Jeufer Sonderberichterstatter der großen Pariser Blatter machen sich zum Sprachrohr der großen Entauschung, die die plötzliche Verhinderung Tardieus an seiner Genfer Reise in den verschiedenen Abordiungen hei ###e en hal.„Man habe in amerikanischen und englischen Kreisen geglaubt, Tardien so kurz vor den französinien zu„iner Reihe von Zugeständnissen in der „brüstungs= und Flottenfrage bewegen zu können, und diese A##ng sel bis zu einem gewissen Grade sogar von der veutschen und italienischen Abordnung geteilt worden. Stimson und Macdouald wirft man vor, in erster Linie einen persönlichen Erfola gesucht zu haben. Das Echa de Paris“ ze wegs Genf habe, sich in eine Fünfer=Konferenz einzulassen, auf der es von vornherein eine isolierte Stellung Auch die französische Linkspresse zeigt biepärie Jeh. Smgpite kan sader= Dinge sehr zufrieden. Man verstehe sehr wohl, so schreibt die„Ere Nouvelle", daß ###im Fruning und Macdonald sehr viel an der Regeung der Abrüstungsfrage gelegen sei. Frankreich sei von Hause aus das Land der Höflichkeit. Diese Höflichkeit zwinge auch gewisse Pflichten auf, die aber auf Gegenseitigkeit beruhen und selbstverständlich hinter die allgemeinen Interessel des Landes gestellt werden müßten. Stimson moge es eilig haben; aber Frankreich habe es vor einigen Monaten auch sehr eilig gehabt, als es Amerika über seine waltung in, der Schuldenfrage gebeten habe. Damals habe nerikanischerseits geantwortet, man solle die amerisamische, Prgidentsahaf. wayl abwarten. Frankreich habe riet. Man müsse sich aber fragen, ob es immer warten wolle, bis es den anderen gefällig sei #### Gesudheitszustand Tardiens hat sich leicht gebessert. Das Fieber ist etwas gefallen. Trotzdem haben die weiterhin strengste Ruhe verordnet und im ausdrücklich untersagt, das Zimmer zu verlassen. Sicherung der Selbstversorgung Schieles Forderungen- Der Konsument muß die deutsche Produktion stärken Berlin, 28. April. (Eigener Drahtbericht.) Donnerstag sprach im Landwirtschaftsfunk der„Deut schen Welle" der Reichsminister für Ernährung und Land wirtschaft, Schiele, über„Agrarpolitik letzten Jahre“. Der Minister führte u. a. des aus: der folgenersönlichen Erfolg gesucht zu haben. Das„Echo de sich der die Verhinderung Tardieus keinesveraxgert. Ma. sei guch in französischen Kreisen in wenf der Auffassung, daß Frankreich kein Interesse daran Unantastbare Verträge Tardien vermißt Moral Paris, 28. April. In der Rede, die Unterstaatssekretär Cathala Donnerstag vor der Handelskammer in Belfort im Namen des französischen Ministerpräsidenten verlesen hat, befaßt sich Tardieu vornehmlich mit innerpolitischen und parteipolitischen Fragen. Die außenpolitischen Fragen bezeichnet Tardieu als den schwerwiegendsten Einsatz der kommenden Wahlen. „Für die Zukunft,“ so betont er,„scheint es, als ob wir auf aufbauendem Gebiet gegenüber 1919 keinen Fortschritt zu verzeichnen haben. Die Abrüstungskonferenz als eine Tochter des Völkerbundspaktes stellt den Weg aktiver Solidarität zugunsten von Methoden, die ihm nicht eigen sind, immer wieder in Frage. Augenblicklich hat sich die juristische und moralische Unbestänoigkeit, die durch die sogenannte Revolutionspolitik(!) hervorgerufeni st, in beunruhigender Weise verschärft, und dies besonders durch den kürzlichen Wahlsieg von Parteien, die nur in der Gewalt und der Verletzung der Verträge die Verwirklichung ihres Programms sehen. Sowohl auf dem Gebiet der Abrüstung wie auf dem der Tribute ist die Zukunft mit Fragen erfüllt, deren Gewicht zwar nicht die Energien Frankreichs übersteigt, die aber ein möglichst einiges Frankreich erfordern. Das Unheil von Versailles Iialien verlangt Revision Rom, 28. April. Der italienische Außenminister wird nächsten Dienstag in der Kammer seine Haushaltsrede halten. Inzwischen ist Donnerstag der Bericht des Abg. Polverelli, des Pressechefs Mussolinis, zum Haushaltsplan des Außenministeriums veröffentlicht worden. In dem Bericht heißt es u. a.: Die Fragen der Reparationen der Kriegsschulden und der Abrüstung sind ungelöst. Einige Staaten stehen vor dem Bankerott. Die aus den Friedensverträgen herrührende Unruhe und Spannung scheidet Europa noch scharf in Sieger und Besiegte. Die Folge seien einerseits die Aufrüstung und auf der anderen Seite moralisché, finanzielle und politische Zusammenbrüche. Die internationalen Unter dem Druck der Sorge um die Erhaltung unserer Währung und um die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung unseres Volkes beginnt sich die Einsicht Bahn zu brechen: Die Agrarpolitik ist eine Sache der gesamten Nation. Wir müssen die Agrarpolitik bewußt einordnen in die große Linie der Staatspolitik. Es ist unerträglich, wenn z B. der Butterzoll, der vielleicht wichtigste Faktor, zum Schutze der Veredlungswirtschaft von den Interessenten gewisser Industriegruppen zum Handelsobjekt gemacht werden soll. In einer Zeit, wo alles nach Siedlungspolitik drängt, verlangen eben höhere Gesichtspunkte als die Geschäftspolitik den Schutz der ländlichen Veredlungswirtschaft, die die Grundlage für jeden Siedlerund Bauernbetrieb bildet. Das wahre Bild unserer deutschen Wirtschaftslage läßt sich am besten verdeutlichen mit dem Bilde einer belagerten Festung. Wir leben unter dem Druck einer vierfachen Blockade. Auf dem Gebiete der Kredit= und Währungspolitik, der Handelspolitik und der Tributpolitik sind wir vom Auslande blockiert. Der erste Grundsatz für das Durchhalten einer belagerten Festung ist die Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung. Deshalb ist heute die Agrarpolitik in erster Linie ein Erfordernis der Ernährungspolitik. Dort, wo noch unerschöpfte Produktionsmöglichkeiten mit gesichertem Absatz auf unserem eigenen Binnenmarkte vorhanden sind, muß unter Zurückdrängung nicht absolut notwendiger Auslandseinfuhren die heimische Produktion verstärkt werden. Das gilt jetzt namentlich für die gesamte ländliche Veredlungswirtschaft und für die deutsche Forstwirtschaft. Erfonderlich ist ferner die rationellste Förderung unseres Voliseinkommens. Jeder Einzelne im Urivathaushalt, die öffentliche Hand und die gesamte Volkswirtschaft müssen die konsumtiven Ausgaben, insbesondere für Luxuswaren und entbehrliche Auslandserzeugnisse, soweit einschränken, daß größere Teile des Volkseinkommens zur Verstärkung unseres Produktivkapitals in der Volkswirtschaft frei werden. Durch eine nach diesen Grundsätzen ausgestaltete Wirt schafts. und Sozialpolitik werden wir auch die Widerstandskraft von Staat und Volk für das Ringen um unsere außenpolitische Freiheit stärken und neu beleben. Im zweiten Teil seiner Rede stellte der Minister rückblickend auf die letzten Jahre, fest, daß es bis auf den heutigen Tag dem zähen Selbstbehauptungswillen unseres Landvolks und der Agrarpolitik gelungen sei, das deutsche Volk im wesentlichen selbständig zu ernahren. Unsere Außenpolitik könne einen festen Kurs steuern, ohne Gefahr zu lausen, das Volk dem Hunger auszusetzen. Unsere Nahrungsmittelversorgung sei in den Grundbestandteilen auch dann ausreichend gesichert, wenn wir keine Devisen mehr für den Bezug von ausländischen Lebensmitteln zur Verfügung hätten. Bei der Fleischwirtschaft kann damit gerechnet werden, daß ebenso wie bei den Ackerbauprodukten in absehbarer Zeit ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Produktionskosten und Preisen eintritt. Bei den bäuerlichen Edelprodukten liegt die Ursache des noch bestehenden Mißverhältnisses zwischen Produktionskosten und Preisen in der noch immer unbefriedigenden handelspolitischen Situation. Ein starker Schutz der Beredlungswirt. schaft sei gerade jetzt erforderlich, da diese in besonders hohem Maße Arbeitskräfte binde, da ferner ihre Rentabilität entscheidend sei für die Gesamtertragsfähigkeit der Landwirtschaft und da schließlich sonst die Siedlungspläne der Reichsregierung zu einem Fehlschlag führen müßten. Wer siedeln will, muß auch dem Handel den nötigen handelspolitischen Schutz gewähren. Der Minister ging weiterhin auf die Erfordernisse der Forstwirtschaft ein und erklärte zum Schluß: 3½ Millionen Arbeitslose haben ihr Schicksal der Arbeitslosigkeit dem Versagen des Binnenmarktes zu verdanken. Der Binnenmarkt kann aber nur durch eine konsequente Agrarpolitik zur Gesundung gebracht werden. Deshalb lautet das staatspolitische ceterum censeo: Agrarpolitik und nochmals Agrarpolitik! Das ist die Forderung, der sich heute keiner mehr entziehen kann. Agrarpolitik ist heute Sache der Nation. Konferenzen rufen Enttäuschungen hervor und verschärfen die Spannung. Die Zollschranken legen den Verkehr lahm Der Abgeordnete verweist in diesem Zusammenhang auf die kürzliche Entschließung des großen Faschistenrates, die die politischen Forderungen Mussolinis zusammenfaßte, und erklärt dann weiter: Italien sei für die Gerechtigkeit zwischen den Völkern und verlange daher, daß mit der tragischen Kriegspolitik Schluß gemacht werde. Die Revision #er Friedensverträge sei eine geschichtliche Notwendigkeit, die selbst in den Satzungen des Völkerbundes vorgenommen wird, damit ein neuer schrecklicher Krieg vermieden werde. Keine politische Bindung Buresch zum Donauproblem Wien, 28. April. Im Nationalrat gab Bundeskanzler Buresch Donnerstag die angekündigte Erklärung ab, in der er u. a auch auf die handelspolitische Aktion der Regierung einging. Buresch erkannte die Hilfsbereitschaft der Großmächte an und gab der Erwartung Ausdruck, daß die Meinungsverschiedenheiten in der Donaufrage überbrückt und eine Verständigung gefunden werde. Er habe Grund zu der Annahme, daß der österreichische Vorschlag die Großmächte sollten die Donaustaaten schleu nigst einladen, ihre handelspolitischen Programme selbst darzulegen, angenommen werden würde. Daß bei der Beratung der wirtschaftlichen Fragen da und dort auch die Fragen der europäischen Politik auftauchten, werde niemand wundernehmen. Oesterreich wolle unter voller Wahrung seiner Selbständigkeit jede politische Bindung vermeiden, wenn es auch geneigt und fest entschlossen sei, mit allen Nachbarstaaten und mit allen anderen Ländern. die es wollen, zu einem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zu gelangen. Ausschreitungen in Memel Litauischer Wahlterror Berlin, 28. April. Zu unerhörten Ausschreitungen der litauischen Wahlpropaganda kam es nach einer Meldung Berliner Blätter in der vergangenen Nacht in ganz Memel. Große Trupps großlitauischer Burschen durchzogen mit Plakaten und Wahlaufrufen die Straßen, klebten an alle Häuser und auch an die öffentlichen Gebäude Plakate mit litauischen Aufrufen an und verschonten damit nicht einmal die Denkmaler. Einen Kaufmann, der sich das Besudeln seines Hauses verbat, schlug man nieder und mißhandelte ihn schwer. Besonders hatte man es auf das Gebäude des „Memeler Dampfbootes“ abgesehen, dessen Fenster und Türen sämtlich mit Teer und Farbe beschmiert wurden. Die Polizeibeamten, die den Ausschreitungen entgegentreten wollten, wurden mit Waffengewalt bedroht und mußten sich zurückziehen. Erst später gelang es, vier der gewalttätigen Burschen festzustellen. Es handelt sich durchweg um Leute, die unlängst aus Großlitauen ins Memelgebiet gekommen sind, sowie um solche, die widerrechtlich vor kurzem eingebürgert wurden. Die von der Berliner Börsenzeitung verbreitete Meldung über mögliche Repressalien gegenüber Litauen, insbesondere durch Verzicht auf Litauen als Transitland für den Warenverkehr, stammt, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, nicht von amtlicher Seite. Ob es zu irgendwelchen deutschen Gegenmaßnahmen gegenüber Litauen kommen sollte, hänge lediglich von dem Verhalten der Litauer ab. Vollversammlung des Völkerbundes Genf. 28. April. Die außerordentliche Vollversammlung des Völkerbundes für den japanisch=chinesischen Konflikt ist vom Vorsitzenden, dem belgischen Außenminister Hymans, zu Samstag einberufen worden. Hindenburgs zweitc Amtszeit Einzelamnestie der Länder? Berlin, 28. April. Gegenüber Nachrichten, daß Feierlichkeiten anläßlich der Uebernahme der zweiten Amtsperiode des Reichspräsidenten v. Hindenburg geplant seien, verlautet, daß es im Sinne des Reichspräsidenten liegt, diesen Tag ohne besondere Hervorhebung vorübergehen zu lassen, zumal es sich um eine Wiederwahl und nicht um eine Neuwahl gehandelt hat. " Wie von gutunterrichteter Seite verlautet, ist ichsjustizminister damit beauftragt worden, anläßlich der Uebernahme der zweiten Amtsperiode des Reichspräsidenten v. Hindenburg die Möglichkeit ##### mnestse zu überprüfen. Ob sich eine solche Möglichkeit im Sinne eines Reichsgesetzes finden wird, ist allerdings zweifelhaft, es sei denn, daß sich im Reichstag hierfür eine Mehrheit finden wird. Andernfalls ist damit zu rechnen, daß den Länderregierungen empfohlen wird, von sich aus Einzelbegnadigungen vorzunehmen. sausschuß des Reichstags erfolgte eine längere Aussprache über bestimmte Titel bei dem Haushalt des Zeichsfingnzwinistermums für das Jahr 1980, die den Nachrichtendienst und Maßnahmen zum Schutz der Republik betreffen. Ismei Pascha in Moskau Moskau, 28. April. Donnerstagvormittag um 10.45 Uhr Moskauer Zeit traf der Sonderzug mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ismet Pascha. der sich in Begleitung von einigen türkischen Herren befand, hier ein. Zu seinem Empfang sich auf dem Bahnhof der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare der Sowjetunion, Molotow. der stellvertretende Außenkommissar Krestinski, dessen Gehilfe Ka. rachan, der Oberbefehlshaber des Moskauer Militärbe zirks, Kork, sowie eine Anzahl weiterer Mitglieder der Sowjetregierung eingefunden. Außerdem hatten sich viele Mitglieder der türkischen Kolonie versammelt. Karachan begrüßte im Auftrage der Sowjetregierung Ismet Pascha. Darauf begaben sich die Angekommenen in die türkische Botschaft. 804 Moskau zeigt aus Anlaß des Besuches Ismet Paschas reichen Flaggenschmuck in den türkischen und russischen Farben. Zu Ehren der türkischen Gäste findet am Nachmittag in Moskau ein Empfang statt, bei dem Molotow in einer Rede die große politische Freundschaft, die zwischen Moskau und Ankara bestehe, seiern wird. Wirtschaftsparlei weiler für Brüning Berlin, 28. April. In der Sitzung der Reichstagsfraktion der Wirtschaftspartei kam bei der Aussprache über den Ausgang der Länderwahlen zum Ausdru“, daß die Partei ihre zustimmende Haltung zum Kabinett Brüning vorläufig nicht zu ändern brauche. Allerdings würden die Führer der Partei dem Reichskanzler Anfang nächster Woche ihre Forderungen auf beschleunigte Maßnahmen für den inneren Aufbau der deutschen Wirtschaft unterbreiten. Listen ohne Wähler Berlin, 29: April. Bei den preußischen Landtagswahlen sind 917 226 Stimmen unter den Tisch gefallen. Wären alle diese Stimmen verwertbar geworden, so würde der Preußische Landtag 18 Mandate mehr zählen. Als ein Wahlkuriosum verdient die Tatsache verzeichnet zu werden, daß von den 37 eingereich ten Listen für die preußische Landtagswahl drei Listen überhaupt ohne jegliche Stimmen blieben. Selbst diejenigen „ diese„Listen eingereicht haben, stimmten nicht für ihre Listen. Es handelt sich dabei um die Liste:„Höchstgehalt 5000 ar““ un um die Liste 26„Radikale für gesetzliche Geburtenregelung und Wohlstand), Auch die zuletzt eingereichte Liste 37„Menschheitspartei“ blieb in allen 23 preußischen Wahlkreisen ohne eine einzige Stimme. Die Zukunft der Reichshauplstadt Interview mit Oberbürgermeister Sahm. Oberbürgermeister Dr. Sahm gewährte unserm Berliner C. Sch.=Mitarbeiter eine Unterredung, in der er die Sorgen und Zukunftsaufgaben der Gemeinden und besonders Berlins ausführlich darlegte. „Es wird mir gelegentlich der Vorwurf gemacht", so erklärte Dr. Sahm,„daß ich allzu sehr mit dem Rechenstift arbeite. Rechnen, sparen, abbauen— das ist auch für mich nicht erfreulich, aber im gegenwärtigen Zeitpunkt betrachte ich einen derartigen Vorwurf durchaus als schmeichelhaft. Es muß mit aller Energie dafür gesorgt werden, den— wie übrigens fast überall— aufgeblähten Verwaltungsapparat der tatsächlichen Leistungsfählgkeit der Bevölkerung wieder anzupassen. Daß es dabei nicht ohne Härten abgeht, ist selbstverständlich, aber unvermeidlich. Die Sparmaßnahmen werden dazu beitragen, gesunde Verhältnisse zu schaffen und zugleich eine tragfähige Grundlage für eine gedeihliche Weiterentwicklung herbeizuführen. Dazu sind Notzeiten, wie wir sie heute erleben, besonders geeignet. In besseren Zeiten wären so grundlegende Aenderungen gar nicht durchzuführen. Bei dem jetzt im Gange befindlichen Umbau der Berliner Verwaltung wird nicht nur der Grundstein für eine bessere Zukunft gelegt, sondern wir werden dabei auch im Auge behalten, daß die Verwaltung auch dann der Leistungsfähigkeit des Bürgers angepaßt bleibt. Die inzwischen gelöste große kommunalpolitische Aufgabe der Schaffung einer Ortssatzung hat die Kompetenzen zwischen den Bezirken und der Zentralverwaltung neu geregelt, wodurch die Doppelarbeit vermieden, die Verantwortungsfreudigkeit in den Bezirksverwaltungen durch Ueberlassung größerer Aufgaben gehoben und die Zentrale instandgesetzt wird, durch straffe Organisation jederzeit den Ueberblick zu bewahren. Unsere größte Sorge ist natürlich, wie in allen Gemeinden, die Arbeitslosigkeit. Berlin hat weit mehr als 500000 Arbeitslose und liegt damit weit über dem Durchschnitt der preußischen Großstädte. Die ungeheure finanzielle Belastung, die sich daraus ergibt und durch Verkürzung der Fristen für die Arbeitslosenversicherung noch weiter verschärft worden ist, kann nur getragen werden, wenn Reich und Preußen besser helfen als bisher. Das muß immer wieder gesagt werden. Die Finanzen Berlins sind an sich gesund, wie ja die Gemeinden an sich gesund sind. Selbst die Last der hohen schwebenden Schulden könnte in Berlin allmählich abgedeckt werden, weil die in Berlin vorhandenen Energien ganz gewaltig sind. Daher bin ich für die Zukunft auch durchaus optimistisch, wenn weiter sparsam gewirtschaftet wird. Trotz an sich gesunder Verhältnisse ist jedoch kein reies Aufatmen möglich, solange uns die Wohlfahrtslasten niederdrücken. Eine Besserung ist nur möglich, wenn bei gleichbleibender Arbeitslosigkeit Reich und Staat größere Unterstützungen zur Verfügung stellen, die bisher nicht ausreichend waren, und daneben für einen gerechteren Finanzausgleich gesorgt würde, #i Berlin entsprechend seinem Steueraufkommen berücksichtigt werden muß. Auf Ihre Frage nach der viel diskutierten Berliner Vertehrsgesellschaft möchte ich erwidern, daß ein weiterer Ausbau des Untergrundbahn=Netzes einstweilen natürlich nicht in Frage kommt, solange die schwebenden Schulden nicht abgedeckt sind. Auch im Verkehrsbetrieb waren weitere Einschränkungen in der letzten Zeit ja nicht zu verch hoffe aber, baß die Berliner Verkehrsgesellschaft, die jetzt jährlich 30 Millionen Reichsmark Zuschüsse erfordert, in nicht ferner Zeit sogar das finanzielle Rückgrat der städtischen Finanzen wird. Schon deshalb denken wir nicht daran, sie aus der Hand zu geben. Wann ich die Besuche der ausländischen Staotoberhäupter während des vergangenen Jahres erwidern werde, kann ich noch nicht sagen. Aber für die Kommunalverwaltung in den Welttädten gibt es soviel Gemeinsames, daß derartige Be#e in Zurunft, neben der weitreichenden psychologischen Wirrung, eine Quelle gegenseitiger Anregungen und Befruchtungen bilden werden. Ich habe aber schon dem Präsidenten des Conseil Municipal von Paris, monsieur Latour, der mich bei seinem kürzlichen Besuch in besonders herzlicher Weise einlud, erwidert, daß in der gegenwärtigen Notzeit von der hungernden Berliner Bevölkerung kein Verständnis für Auslandsreisen ihrer Stadtverwaltung aufgebracht werden würde. Erst später wird sich über den Zeitpunkt der Erwiderung der Besuche etwas sagen lassen. ich aus Gründen der internationalen Höflichkeit auch den Besuch erwidern, den vor zwei Jahren der Gouverneur von Rom der Reichshauptstadt abgestattet hat, und last not least möchte ich bei unserem österreichischen Brudervolk einen Antrittsbesuc in Wien machen. Sie mich schließlich fragen, ob mich mein neues Tätigkeitsgebiet nach den bisherigen Erfahrungen befriedigt, so kann ich nur sagen, daß ich mir keinen schöneren Abschluß einer langen BeamtenLaufbahn denken kann, als der sich auftürmenden Schwierigkeiten in der Reichshauptstadt Herr zu werden. Ich freue mich, daß ich in Danzig Gelegenheit hatte, mit den internationalen, staatlichen und städtischen Aufgaben in gleichem Maße vertraut zu werden."0 Zeit für das Interview ist abgelaufen. Ich verabschiede mich von dem hochgewachsenen, energiegeladenen Manne, dessen Hand das Schicksal Berlins guvertraut ist. Hinter mir öffnet sich die Tür neuen Besuchern. Die Stunden des Oberbürgermeisters der Reichshauptstadt sind vom frühen Morgen bis zum päten Abend ausgefüllt mit Besprechungen, Besuchen. Aktenstudium und Arbeit, Arbeit für eine bessere Zukunn C. Sch. Die Arbeitszeilverkürzung Berlin, 28. April. Donnerstag fand im Reichsarbeitsministerium zwischen Vertretern der Reichsministerien und der Länder eine Besprechung statt, in der die Pläne des Reichsarbeitsministeriums besprochen wurden. die einer„Verkt zung der Arbeitszeit durch Einführung Stundenwoche zum Ziele haben sollen. Es handelt sich zunächst um vorbereitende vertrauliche Besprechungen über die einzelnen Referentenentwürfe, mit denen sich dann später das Kabinett abschließend beschäftigen wird. In Oberschlesicn Explosion von Grubengasel. Hindenburg, 28. April. Auf der Coucordia=Grube in Hindenburg ereignete sich Donnerstagfrüh auf der 240=Meter=Sohle des Andreasschwvere Brandwunden ersitz. Allem Anschein nach ist das Unglück dadurch entstanden daß einer der Grubenarbeiter ein Streichholz angezündet ga#.„burch die Grubengase zur Explosion gebracht worden sind. Zum Glück war die Wetterführung in völliger Ordnung, sonst hätte das Unglück noch größere Ausmaße annehmen können. Die Verletzten befinden sich im Hindenburger, Knappschaftskrankenhaus. Es besteht die Hoffnung, aß alle Verunglückten mit dem Leben davonkommen wer anzusehen Zustand einiger Vergleute als ernst teilt mit: Der Unfallausschuß der Grupensicherheitsbezirkskommission Breslau hat heute vortag, die unglucksstelle befahren. Die Explosionsabteischlagwettergefährlich bekannt und entsprechend behandelt worden. Nach den bisherigen Wirkungen zu schließen hat die Explosionsflamme keine große Ausdeynung erlangt, so daß es sich bei den zur Entzündung selangten, Schlatz, 4tterg nur um geringe Mengen gehaudelt haben kann. Die Entzündungsursache steht noch nicht „ Hemelkensl.rt ist, daß an der Stelle zahlreiche Zündholzschachteln und zerstreute Zündhölzer sowie eine Dose Tabak gefunden worden sind, obgleich das Rauchen wie seisich verbotelt ist. berapoli Zeppelin=Lustpost * Bn—. Berlin, 28. April. enutzung der Südamerikafahrten des Luftschiffes beret für Luftpostsendungen an Empfanger in Südamerika erhebliche Zeitvorteile. Durch Einrichtung günstiger Anschlußflüge in Südamerika dauerte u. a. die Beförderung von Luftpostsendungen aus Deutsch land an Empfänger in Buenos Aires nur 4½ Tage. Die letzte Fahrt im Frühjahr beginnt am 1. Mai in Friedgashefen(Bade,see).„Postschluß für diese Fahrt bei B. elin C 2 am 1. Mai um 11 Uhr, bei dem Postamt Friedrichshafen an demselben Tage um 19 Uhr Bluttat eines Unmenschen Tirschenreuth, 28. April. Sdild keins m. 1ruh hat der, 32jährige Bäckermeister Anton Mi2, seing„Mutter, seine Ehefrau und seine vier Kinder nit dem Beil niedergeschlagen. Das jüngste Kind war sofort tot, während die übrigen Opfer im Sterben liegen. Um Delerdings Rücktrilt London, 28. April. Auf Anfrage erklärt die Shell=Transport and Trading Lin., in London auf das Bestimmteste, daß Deterding nicht zurückgetreten sei. Die auch an der Londo1 e Lorst in Umlauf befindlichen Gerüchte seien wahr cheinlich in böswilliger Absicht von interessierter Seite in Umlauf gesetzt worden. Deterding selbst erklärte:„Das ist hoffnungsloser Unsinn. Ich denke auch im Traume nicht daran, in den nächsten 20 Jahren zurückzutreten.“ Großfeuer in einer Flugzeughalle Newyork. 28. April. Donnerstaa brach auf dem Roosevelt=Flugplatz dei ein Großfeuer au.. Eine Flugzeughalle, in der sieben Landflugzeuge und ein besonders wertvolles Wasser flugzeug untergebracht waren, brannte nieder. Der samtschaden wird auf eine Million Mark geschätzt. Der starke Wind begünstigte das Feuer. Die Explosion der Benzintanks erschwerte die Löscharbeiten. „grgegsreur: Dr. A Ruppers. Ver.,„gertlich für Polizik and Handelsteil: Dr. A. Ruppe:st den lohalen Teil und das Peuilleron: Anton Strembewekit t0r Provinzielles und Sport: Paul Roeders für den Schlußdienst: Herr“: Joief Bergesz für den geichäftlichen Teil: Paul Seidel. lämtlich in Hamm. Berliner Redaktion: Dr. Ernst Hätner. Berlia W. Leir“ eigerstraße iazan für den lokalen Teil Soeft: H. Biembemp. Sotlf! für den lokalen und gei „ l o l e t B e c h t h o l d. W e r n e. Druck und Verlas von Breer& Thiemann G. m. b. H., Hamm(Welt-“ Verlagsdircktion: Dr. H. Relealue. der deutschsprachigen Presse e. 0 Moskau Moskau, 28. April. Uhr Moskauer Zeit n Ministerpräsidenten gleitung von einigen Zu seinem Empfang Vorsitzende des Rates 1, Molotow, der stellki, dessen Gehilfe Ka. Roskauer Militärbeterer Mitglieder der dem hatten sich viele rsammelt. Karachan erung Ismet Pascha. enen in die türkische uches Ismet Paschas ischen und russischen äste findet am Nachtt, bei dem Molotow undschaft, die zwischen wird. für Brüning #rlin, 28. April. fraktion der Wirtche über den Auslusdruck, daß die zum Kabinett Brüauche. Allerdings dem Reichskanzler derungen auf beineren Aufbau der ihler Berlin, 29: April. n sind 917 226 Stimalle diese Stimmen reußische Landtag 18 uriosum verdient die n den 37 eingereich ahl drei Listen überSelbst diejenigen, mien nicht für ihre Liste:„Höchstgehalt e Liste 26„Radikale burtenregelung und te Liste 37„Menschen Wahlkreisen ohne kürzung rlin, 28. April. irheitsministerium nisterien und der der die Pläne des sen wurden, die durch Einführung haben sollen. Es tende vertrauliche ferentenentwürfe, inett abschließend bengasel burg. 28. 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Der Geer geschätzt. Der e Explosion der Fußball Leinberger spielt in Hammn. Soeben hat die Spielvg. Fürth, die bekanntlich am 7. Mai in Hamm gastiert, ihre Mannschaftsaufstellung der Hammer SpVg. übermittelt. Fürth kommt mit seiner kompletten Meistermannschaft, die in diesem Jahre in großem Stil die Nordbayrische Gruppenmeisterschaft errang. Neben dem 17=sachen Internationalen Leinberger, dem bekannten Standard=Mittelläufer der Deutschen Ländermannschaft werden vier weitere Internationale in Hamm spielen: der rechte Verteidiger Hagen (12mal international), der Linksaußen Kießling, der Mittelstürmer Franz(10mal international) und die Schußkanone Frank(Imal international). Fürth kommt in stärkster Aufstellung mit: Kießling Krank Franz Ruptrecht Juli Krauß Leinberger Leupold I Appis Hagen Neger Polizei Hamm— Tus Lohauserholz 3:1(2.1). Die Mannen der Polizei ließen viele gute Chaneen unbenützt: sie hätten einen höheren Punktegewinn erzielen können. Es wurde eifrig gespielt, aber kein rechtes System war zu erkennen. Lohauserholz schlug sich sehr tapfer. Auf beiden Seiten wurde ein flottes und faires Spiel vorgeführt. Sp3. Teutonia Ossendorf. Aus Anlaß seines 7. Siiftungsfestes veranstaltet der Verein am Sonntag auf dem Sportplatz an der Diemel Pokal=Wettspiele, zu denen der Verein mehrere spielstarke Mannschaften verpflichtet hat. Es ist deshalb auch mit spannenden Spielen zu rechnen. Handball Polizei 3B Hamm— Tus Lohauserholz 14:3(7:2) Bei diesem Handballspiel am Mittwochabend aus dem Gr. Exerzierplatz erwies sich trotz der verhältniemäßig hohen Niederlace Lohauserholz als eine gute Mannschaft. Lohauserholz spelte sehr eifrig, konnte aber nicht verhindern, daß die tüchtigen und gewandten Polizeileute einen sicheren und wohlverdienten Sieg landeten. Die Polizei hatte für einige Leute Ersatz eingestellt, der sich gut bewährte und auch für die Zukunft das Besie verspricht. Deutsche Jugendkraft T IK. Warburg— Teutonia Ossendorf 3.1. Die Zeutonen pielten bis Mitte der 1 Halbzeit überiegen, muzten dann aber nach Verletzung ihres Torwarts und Mitielläufers eine 3:1=Niederlage einsecken, nachkem das Spiel bei der Pause noch 0:0 lautete Bezirk Astenberg. Frühjahrswaldlauf in Siedlinghausen. Fur die Gr. Winterberg fand der Frühjahrswaldlauf in Siedür eusen natt. 85 Jugendkraftler nahmen aktiv an dem Lauf teil. Folgende Mannschaftssieger sind zu melden: C=Klasse: 1. Winterberg. 2. Ziedlinghausen; 1. Jugend: Sindlinghausen; 2. Jugend: Winterberg: Schüler: Siedtinghausen Nachmittags 8 Uhr war im Schützenzelt Vortürnerstunde Es wurden die Freiübungen vorgeführt, die auf dem Reichstreffen in Dortmund geturnt werken müssen. Vikar Culerich=Hallenberg nahm gegen 5 Uhr die Siegerehrung vor. Auch an dieser Stelle sei der Abteilung Ziedlingbausen, besonders ihrem nimmermüden Abteilungsleiter Ph. Caspart, der herzlichste Dank abgestattet. Bezirk Bigge=Lenne. Frühjahrowaldlauf der Gruppe„Bigge“ In Olpe. Die Beteiligung war gut. Die Sieger: 4000=Mir.=Einzellauf: l. H. Rademacher Rüblinghausen 15,42. Mannschaftssieg: 1. DoK Sondern. 300 Mir.=Einzellauf: I. E. Riva, Olpe. 2000-Mir.= Einzellauf: 1. G. Voß, Auendorn 7,16. Mannschaftssieg: DIK Auendor. Anschließend fand ein Fußballspiel TIK Oipe gegen Auswahlm. Tekanat Olpe 5:5 stat. Es wurde ein schönes, werbendes Spiel gezeigt. Deutsche Jugendtraft Hohenlimburg gewinnt den Turnkampf Bei gutem Besuch wurde am Sonntag nachmittag der Mannschaftsgerätekampf zwischen den Vereinen Tus Eintrach: Grüne, Tus Eintracht Lüdenscheid und kath TSpogg. Hohenlimburg durchgeführt. Ergebnisse:(unter Abzug der Punkte des schwächsten Turners). 1. Kath. TSppgg. Hohenlimburg 685 P., 2. Tus Eintracht Lüdenscheid 662 V., 3. Tus Eintracht Grüne 390 P. Einzelplazierung: 1. Alb Schumacher, Hohenlimburg 95 P., 2. Bräutigam, Hohenlimburg und Siumpf, Lüdenscheid je 92 P., 3. Schumacher, Lüdenscheid 91 V.. 4. Tume, Hohenlimburg und Kaufbold. Lüdenscheid je 90 P., 5. A. Hoffmann. Lüdenscheid 89 P., 6 Kamp und Loyz, Hohenlimburg je 85 P., 7. Kothen Hohenlimburg 83 P. 8. Engelberts, Lüdenscheid und Rothols, Grüne je 81 B. 8c.— Motorsport Vom Nürburgring. Das Meldeergebuts zur westdeu meisterschaft, die am Sonntag, 1. schen KraftradMai, auf der Beionschleife des Nürburgrings zum Austrag gelangt, ist recht groß ausgesallen. Von den gemeldeten Fahrern sind u. a. zu nennen: Bieber, Rehmer, Wellerheim, Schlager, Pohlmann, Esser, Koller, Fuchs und Römer. Boxen Kohlhaase absolviert erfolgreich Auslandskämpfe. Der bekannte Schwergewichtsmeister von Westfalen=Hessen und Trainingsleiter der Hammer Box= und Gymnastikschule, Kohlhaas, erlangte auf seiner Belgienreise bislang zwei Blitzsiege. In Charlerei, we Kohlhaas im Rahmen des Europameisterschaftskampfes Roth=Teomeih gegen Vigenon sämpfte, mußte sein Partner bereite nach 50 Sekunden aus dem Kampf genommen werden. Teat darauf voxte der heimische Vertreter gegen Devos, Antwerpen## besten Amateur. Kohlhaas rechtfektigte auch hier das in ihn gesetzte Vertrauen. Bereits in der 1. Runde unterlag sein Partner durch technischen k. o. Kurze Sportnolizen Eine Doppelwette von 4308:10 gab es am Mittwoch beim Rennen zu Düsselkorf auf Nicolett und Helmzier „Motor und Sport.“ In geschmackvollem Gewande ist soeben das neue Heft 17 von„Motor und Sport“ erschienen, dessen vielseitiger Inhalt seinen Lesern Freude machen wird. Ein Spezialbericht über die 1000 Meilen von Brescia und über die Brandenburgische Dauerprüfungsfahrt orientieren den Leser zusammen mit den kleinen Notizen aus„Spor: der Woche“ aufs beste. Ein Wageniest, der den neuen TKW. behandelt, eine Abhandlung über „Spitzenleistung, Wertarbeit und Tradition“ und über die„Tauerbergsteigfähigkeit" dieren dem Techniker Interessantes. Schließlich sei noch erwahnt, daß dieses Heft den Schluß der jesselnden Artikelreibe„Krisenfahrt durch Deutschland“ enthält. Diese inhaltsreiche Zeitschrift ist durch jede Buchhandlung oder direkt durch den VogelVerlag, Pößneck in Thüringen, zum Preise von 50 Rpf. zu beziehen.— Stait besonderer Anzeige! Heute früh verschied nach einem arbeitsreichen Leben infolge langjährigen Leidens nach einer Operation in Köln, Hospital Lindenburg, unser lieber Vater, mein herzensguter Sohn. unser treuer Bruder, Schwager und Onkel, der Ziegeleibesitzer Theodor Kiwit Ehrenbranddirektor der freiwilligen Bürgerfeuerwehr. Hüften Inhaber des Deutschen Feuerwehr=Ehrenkreuzes Mitglied des Kreistages im 56. Lebensjahre, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente. Im Namen der trauernden Angehörigen: Theodor Kiwit, cand. rer. pol. Carl Kiwit, cand. ing. Witwe Carl Klwit als Mutter. Hüsten i. W., am Mühlenberg 10; Neheim, Berlin, Essen, W.=Elberfeld. Münster, den 27. April 1932. Die Beerdigung findet statt am Sonntag. den 1. Mai, morgens 8 Uhr in Hüsten ab Trauerhaus, Mühlenberg: anschließend wird das Pfarrhochamt für den Verstorbenen gelesen; das Seelenamt ist am Montag, den 2. Mai, morgens 7¼ Uhr. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen abzusehen. H., klamm 9 0 Statt besonderer Anzeine# Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Heute nacht 2¼ Uhr entschlief sanft nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, gestärkt durch den öfteren Empfang der heiligen Sterbesakramente, meine innigstgeliebte Frau, unsere herzensgute, treusorgende Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante Frau Sophia Wälter geb. Severin im 72. Lebensjahre: In tiefer Trauer: Heinrich Wäller u. Kinder nebst Angehörigen. Neheim, Dortmund, Schwerte, Elberfeld, Holzen, Hüsten, Herdringen, 28. April 1932. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 1. Mai, nachm. 3 Uhr vom Trauerhause, Jägerstraße 1, aus statt. Das Seelenamt ist Montag morgen 8 Uhr in der hiesigen Pfarrkirche. Zum Maimonat! 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Anzeigen telepfonisch nur in Ausnahmefällen aufzu. geben: jedoch erschei. nen diese Anzeigen dann ohne Verantwortung der schäftsstelle für entstandene Fehler -sfücke fflr alle Ge legenheiten, Kouplete. Gesamtapiele u. e. w Bernnard Kleine Theater- and AuslVerlag Horchheim-Hoblen: (früher Paderborn) Kataloge frei-Auswahl sendung Gotes heiliger Wille geschehe! Gott der Herr rief heute, am 27. April, um 4½ Uhr morgens, meine liebe Frau, unsere aute Mutter, Schwester. Schwägerin und Tante, die Anna geb Hilgenheger heim zu sich in den Himmel, gestärkt durch den Empfang der heiligen Sterbeiakramente, im Alter von 48 Jahren. Got lohne ihr alle Mühen überreich Um ein inniges Gebei für die liebe Verstorbene bitten: Heinrich Vollmerig P. Wilh. Vollmerig Miss. vom hlst. Herzen Jesu Heinrich Vollmerig Erich Vollwerig Walter Vollmerig Hilde Vollmerig. Hamm(Langewanneweg 71), Oeventrop, Baden=Baden, Dortmund, Dorsten, Essen und Neuß, d. 27. April 1932. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 1. Mai 1932, nachm. 3¼ Uhr vom Städt. Krankenhaus aus statt; das feierliche Seelenamt ist am Montag, den 2 Mai, morgens 8 Uhr in der Liebfrauenkirche elllen ee ea Wer sparen will kauft während unserer Betten-Tage. Bitte meine Schaufenster beachten Reparaturen. Reinigung läglich. Belm Kauf neuer Inielis pralls. 10% Rabatt auf alle nicht besonders herabgesetzten Preise. H. Reinhard Hamms größtes Bettenhaus Erste Hammer Betttederntabrik Nachruf! Unerwartet verschied gestern nach einer Operation unser Ehrenbranddirektor, Hirr Ziegeleibesitzer Theodor Kiwit. Wir trauern an der Bahre eines Kameraden und Mitbegründers unserer Wehr, deren verdienstvoller Führer er seit der Gründung im Jahre 1909 bis 1917 und von 1927 bis 1931 war. Auch leitete er als Kreiskranddirektor mehre.e Jahre den Kreisfeuerwehrverband. Der Förderung des gesamten Feuerwehrwesens, insbesondere aber der Vervollkommnung unserer Wehr und der Pflege echten Kameradschaftsge'stes galt sein unermüdliches Streben und Wirken in seiner langjährigen Führertätigkeit. Eine ehrenvolle Anerkennung fanden seine Verdienste durch die Verleihung des Deutschen Feuerwehr=Ehrenkreuzes. Unserem toten Kameraden und Führer wollen wir Treue und Verehrung auch über das Grab hinaus bewahren. Er ruhe in Frieden! Hüsten, den 28. April 1932. Namens der freiw. Bürgerfeuerwehr Hüften Mester, Oberbrandmeister. Die Aufnahme der Anzeigen in der Rubrik„Stellenmarkt und Kleine Anzeigen kann, sofern der Rechnungsbetrag(Dk. 5.— nicht übersteigt, nur gegen sofortige Kasse erfolgen. Angebote Suche für kl. landwirtschaftl. Haushalt ein zuverläss.. katb welch. in all. landwirtschaftl. Arbeiten erfahren ist u. auch melken kann, bei Familienanschluß. Offert. unt. B. S. 920 an d. Geschäftsstelle dies. Zeitung. des 94 Nachruf! Tieferschüttert durch die Todesnachricht Ziegeleibesitzers welcher durch eine Operation in Köln von seinem Leiden Heilung suchte, trauern wir an der Bahre des so unerwartet aus unseren Reihen geschiedenen Kameraden. Obwohl der Verstorbene nur einige Jahre Angehöriger unseres Vereins war, hat er sich in dieser Zeit als eines der eifrigsten Mitglieder durch sein liebenswürdiges und kameradschaftliches Wesen bei den Kameraden ein ehrendes Andenken gesichert. Der Vorstand des Gardevereins Hüsten. Antreten zur Beerdigung am Sonntag morgen 7,15 Uhr im Union=Hotel. gesucht für landwirtschaftl. Haushalt im Kreise Unna. Offert unt W. K. 171 an die Geschäftsst. ds. Zig. für sofort ein braves, kath Suche gutes, von 18—20 J. für Haus= u. landwirt. schaftliche Arbeiten. Selb. mut gut melken können. Kötterstochter bevorzugt. Angeb. unt. W. K. 175 a. d. Geschäftsstelle dies. Zeitung in bess. Haushalt u. im Kochen durchaus perfek:, sucht baldigst Stellung Auskunft: Dr. Schulte. 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Bauschule Technikum Lemgo Ingenleure- Architekten- Techniker Meisterschule- Programme OmmerMaria Solveg, Paul Hörbiger, Ralph Artur Roberis, Otto Wallburg, Jul. Falkenstein nach dem gleichnamigen, in der Münchener Illustrierten erschienenen Roman von Dolly Bruck. Aus dem Inhalt: Ein Dreisausschreiben und seine Folgen— Herr Garreis macht sich einen Spaß— Krach in der Sahnpasta=Fabrik— Die Venus von(Duckenhausen— Badereise geschenkt— Geheimnisse der Villa Seeblick— Bendesvous im Strandkorb— Die Tochter des(Dulti=(illionärs— Ein kleiner Seitensprung— Dersische Orinzen und lustige Witwen— Des(Deeres und der Liebe Wellen— Gefälschte Unterschrift— Geh' nicht an mir vorbei, Liebling!— Skandal im Kurhaus— Unschuldig verhaftet— Amerika greift ein— Entlarvte Lügen— Abfahrt ins Eheglück. werden unter Garantie durch Stärke B beseitigt. Mk. 1.60, 2.75 Dickel, Mitesser Stärte A. Hamm: Drogerie Neuhaus, Gr. Weststraße 49 (Filiale in Bockum) Drogerie Wilke, Sedanstraße 28 Werl: Drogerie zur Post Mensing Für Milchvieh! = Unvergeßliche Eindrücke von(enschen, Tieren und Tierparadiesen des„Schwarsen Erdteils" vermittelt der sensationelle Confilm von einer 14monatigen Tierfang=Expedition in das Innere Rhodesiens und Dortugiesisch-Oftafrikas Entieffeltes Afrika Mil Fangnetz durch Sieppe und Urwald Eine seltene Reportage, packend in Bild und Ton, von der Kamerajagd auf das Großwild Afrikas auf freier Wildbahn. = Tiere der Wildnis ziehen in Rudeln über die Steppe, drängen = sich zur Cränke! Ein Steppenbrand, grandios im Wüten ent= fesselter Naturgewalten! slußfahrt im schmalen Ranu an mächtigen = Flußpferden und unheimlichen Rnäueln von Rrokodllen vorbei! = Tierkämpfe! Schwarse tanzen, ihre Körper sucken im Rhpthmus, steigern sich in Ekstase! Entfesseltes Afrika! = D i e n e u e s t e n B i l d= C o n- B e r i c h t e b r i n g t d i e h o c h i n t e r e s s a n t e Emelka-Tonwoche DIANA Siliiini Freiwillige Versteigerung. Morgen Samstag, d. 30. d. Mts., vorm. 10 Uhr, versteigere ich in der Versteigerungs halle Kleine Weststraße 11(Hofeingang); 1 Speisezimmer, 1 Herrenzimmer, 2 Küchen, 1 Klavier, 1 Harmonium und eine große Anzahl Einzelmöbel, wie Tische, Schränke, Stühle, Waschtische, Bettstellen mit und ohne Federbetten usw. Versteigerungshalle und Inkassobüro Fr. M. Niederhoff, Hamm(Wests.), Kl. Weststr. 11. Besichtigung läglich von 9—19 Uhr. Stadttheater Dortmund Freitag, d. 29. April Die lustigen Weiber von Windsor Preise v. 80 Pfg. an Anfang 20 Uhr, Ende geg. 22¾ Uhr. ugl. f. d. S. 4 der hheatergem. Karte von allen Plätzen zu haben. Vorverkaufsstelle: Hellwieg, Hamm Zwangs=Versteigerungen. Sonnabend, 30. 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Pensionsregelung des Bürgermeisters. Grundstücks-Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im in Hamm Band 278 Blatt Nr. 1985 eingetragenen, schriebenen Grundstücke von besch im Grundbuch nachstehend Gebäudefläche, 2.02 a und 0.01 a groß, Gebäudesteuernutzungswert 583 MA. Gebäudesteuerrolle Nr. 4767, Grundsteuermutterrolle Art. 435 Der Versteigerungsvermerk ist am 1.. Februar 1932 in das Grundbuch eingetragen. Als Eigentümer war damals der Viehhändler Karl von der Heide in Hamm, Silberstraße 25, eingetragen. Hamm, den 26. Februar 1932. Autögericht. MIFA — Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. aufgenommen. Kallee 4pfd. KAFFEE Sor. KAFFEE /4#p#d. KAFFEE Gewiß— eine kleine Prise„Weber’s“ genügt ja, um auch billigerem Kaffee abgerundeten Geschmack und die gleiche Fülle und Farbe zu geben, wie beim allerbesten. Mit„Weber’s“ trinken Sie eben immer einen besseren Kaffee als Sie gekauft haben. #4 p#d. KAFFEE ##Pfd. KAFFEE #pcc. KAFFEE #prd. KAFFEE Apfd. KAFFEE pfd. 1 /4 Pfd. 1 ½prd. KAFFEEIKAFFEEIKAFFEE 4prd. KAFFEE GE Westfälischer Kurier (Westsälischer Volksfreund) Zweites Blatt.— Freitag, den 29. April 1932. Stadt Hamm Hamm, den 29. April 1932. 30 Jahre Jungmännerverein St. Agnes 25 Jahre DIK.-Abteilung„Arminia". Am Samstag und Sonntag begehen Jungmännerverein und DIK. der St. Agnespfarre ihre Jubelfeier, die zu einem machtvollen Bekenntnis der katholischen Jugend des Bezirkes Hamm werden wird. Wir wollen aber darüber nicht den Anlaß zur Bezirkskundgebung, die Jubelfeier des obigen Vereins und seiner Abteilung, vergessen. Schon 5 Jahre nach Gründung der damaligen Jünglingssodalität sah Dechant Sandhage, der erste Präses, die Notwendigkeit zur Gründung einer eigenen Turn, und Sportabteilung ein. Er gliederte darum dem Stammverein im Jahre 1907, also vor der aufbrechenden großen Sportbewegung in Deutschland, eine selbständige Abteilung ein. Der 1920 verschiedene Dechant hat dafür gesorgt, daß der Turn- und Sportgedanke in der Diözese immer mehr Fuß faßte. Seine Verdienste sind den Mitgliedern des Jubelvereins unvergeßlich. Herr Bracht, der auch jetzt wieder Leiter der Turnriege ist, brachte die junge Abteilung bald zu sehr ansprechenden Leistungen. Neben Turnen wurden Rasenspiele und Wandern gepflegt. Im Jahre 1911 wurde für die Turnabteilung die Funkesche Reithalle gekauft und in eine Turnhalle umgewandelt. Ein Zeichen für das rege Leben im Verein. 1917 hatte Dechant Sandhage Vikar Lohoff das Amt des Präses übertragen. Unter seiner Leitung erhielt die Abteilung in der Gegend der heutigen Stadionanlage einen eigenen Sportplatz. Besonders die Turner und Fußballer machten in jenen Zeiten viel von sich reden. Nach zeitweiliger Auflösung der DIK.=Abteilung bemühte sich Lehrer Hannemann mit Erfolg um die Neugründung einer Turnriege und legte damit den Grund für die neue DIK.=Abteilung, die 1929 unter dem jetzigen Präses, Vikar Bachmann, ins Leben gerufen wurde. Aus ganz kleinen Anfängen mußte sich die DIK.„Arminia“ wieder emporarbeiten. Es fehlte ein Sportplatz. Nach langen Bemühungen stellte die Stadt ein Grundstück am Kanal neben der Spielwiese hinter den Nordringanlagen zur Verfügung, der von den Mitgliedern der„Arminia“ in harter Arbeit eingerichtet wurde und im August 1931 seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Ferner wurde gemeinsam mit der DIK.„Teutonia“ ein schmuckes Bootshaus geschaffen. Es bietet 50 Booten Unterkunft und wird gleichzeitig von der Wassersportabteilung als Heim benutzt. Ein wichtiger und würdiger Tag für den rührigen Verein war dann noch der 6. Dezember 1931, an dem das neue Jugendheim im alten Gefängnisgebäude eingeweiht wurde. Auch hier haben die Mitglieder selbst die Einrichtung besorgt. Ein besonderes Verdienst des jetzigen Präfekten und Abteilungsleiters H. Diekmann ist die Einrichtung der Jungschar mit ihrer Lautengruppe. Neben der Jugend stehen als Veteranen des Vereins drei treue Mitglieder, die seit Gründung der DIK. unentwegt zu ihr standen: Wilhelm Gerke. Heinrich Rottmann und Bernhard Lux. Am Samstag und Sonntag begeht der erfolgreiche Verein unter Beteiligung der katholischen Jugend aus dem ganzen Bezirk sein Jubiläum. Katholische Jugend von Stadt und Land, sorgt für einen wuchtigen Aufmarsch! Vom kommunalen Erwerbsvermögen Seine Erträgnisse und seine Bedeutung für die Gemeinden. Ueber die Bedeutung des Erwerbsvermögens für Gemeinden und Gemeindeverbände als eine ihrer Haupteinnahmequellen gibt die Reichsfinanzstatistik für das Rechnungsjahr 1929/30 einen näheren Ueberblick. Im Schlußabschnitt dieser Statistik ist auch kurz die voraussichtliche Entwicklung der Erwerbseinkünfte in den Rechnungsjahren 1930/31 und 1931/32 aufgezeichnet. Für das Rechnungsjahr 1929/30 haben die Gemeinden und Gemeindeverbände aus ihrem Erwerbsvermögen insgesamt 637 Millionen Mark Ueberschüsse erzielt. An diesem Betrage sind 32343 Gemeinden und 703 Gemeindeverbände beteiligt. Während der durchschnittliche Kopfbetrag der Ueberschüsse bei den Gemeinden 11,73 Mark jährlich ausmachte, beträgt der entsprechende Kopfbetrag für die Kreise nur 1,07 Mark und für die Provinzialverbände nur 0,18 Mark. In den Großstädten sind die Erwerbsüberschüsse sogar 17,44 Mark pro Kopf der Bevölkerung, in den Kreisen und ländlichen Gemeinden bis zu 2000 Einwohnern 5,455 Mark. Der Anteil der Ueberschüsse an der Deckung des Zuschußbedarfs beträgt 14,7 Prozent in den Gemeinden und 5 Prozent in den Gemeindeverbänden. Demnach ist in den Gemeinden die Bedeutung der Ueberschüsse als Deckungsmittel rund dreimal so groß als in den Gemeindeverbänden. Für das Rechnungsjahr 1930/31 wurden von der Reichsfinanzstatistik die Reinüberschüsse des gesamten kommunalen Erwerbsvermögens auf rund 590 Millionen Mark geschätzt. Für das Rechnungsjahr 1931/32 erwartet die Reichsfinanzstatistik sogar einen Rückgang auf 555 Millionen Mark. * Die neuen Elternbeiratswahlen. Der Termin für die jetzt neu vorzunehmenden Elternbeiratswahlen ist in Preußen mit Rücksicht auf die Reichspräsidentenwahl und die preußischen Landtagswahlen durch Erlaß des Kultusministers vom 22. Februar 1932 bis zum 26. Juni ds. Is. verlängert worden. Zur Alpar=Fröhlich=Opereite:„Gilia enldeckt ihr Herz“ Gleichzeitig mit der Berliner Uraufführung des neuen Films:„Gitta entdeckt ihr Merz“ schlossen die beiden beliebten Künstler Gitta Alpar und Gustav Fröhlich die Ehe. Unser Bild zeigt Gitta Alpar und Gustav Fröhlich vor dem Standesamt. Gitta Alpar und Gustav Fröhlich nach der Première im Ufa=Palast am Zoo. Der Film:„Gitta entdeckt ihr Herz“ läuft ab heute im Ufa=Palast in Hamm. „Sturmabend“ in St. Joseph Auch der Jungmännerverein St. Joseph leitete seine Sturmaktion am Mittwoch mit einem Sturmabend ein. Ausgestaltet wurde der Abend durch Gedichtvorträge und besonders durch die Musikvorträge der eifrigen Kapelle des Jungmännervereins. Der Bezirksleiter B. Lohmann hielt eine Ansprache, in der er alle zur Beteiligung an der Sturmaktion im Jungmännerverband Deutschlands einlud und allen die Verantwortung für das Gelingen der großen Aktion auf die Seele legte. Der Präses, Vikar Zeppenfeld, ging auf die Verhältnisse im dortigen Verein ein und gab bekannt, daß für die Pfarrei St. Joseph die Sturmwoche am Mittwoch, dem 4. Mai, beginnt. Nach dreitägiger religiöser Vorbereitung, zu der er alle Jungmänner der ganzen Pfarre schon jetzt herzlich einlud, findet der Sturmsonntag am 8. Mai statt. Zum Schluß gab ein Vertreter vom Jungmännerverein St. Agnes das Programm für die beiden„Tage der Jugend“ bekannt. Das wuchtige Bekenntnis katholischer Jugend soll besonders am Samstag bei dem Flammenmarsch„in die Erscheinung treten. Der Jungmännerverein St. Joseph tritt Samstag. abend. 7,30 Uhr, mit den Vereinen aus St. Bonifatius, Herringen und Wiescherhöfen auf dem Viktoriaplatz an * Die Revision der Quittungskarten wird fortgesetzt: Sedanstraße. Taubenstraße, Goethestraße, Mozartstraße, Borbergstraße, Schillerplatz. Quittungskarten und Aufrechnungsbescheinigungen sind zur Revision bereitzuhalten, auch muß Auskunft und Nachweis über die Arbeits= und Lohnverhältnisse der Arbeitnehmer gegeben werden können. Die Quittungskarten usw. des Hauspersonals sind in der Wohnung des Arbeitgebers bereitzuhalten. * Festgenommen wurden zwei Personen, die in hiesigen Goldwarengeschäften vorsprachen und sich Uhren zur Auswahl vorzeigen ließen, um diese bei einer günstigen Gelegenheit stehlen zu können. Auf diese Weise wurde auch in einem Goldwarengeschäft in der Gasstraße eine Armbanduhr gestohlen, die bei der Festnahme der Täter vorgefunden wurde. Die Festgenommenen sind im Besitz von Pfandscheinen, wonach sie Damenarmbanduhren ver pfändet haben. Demnach scheinen sie auch in anderen Städten derartige Diebstähle ausgeführt zu haben. Einer der Festgenommenen hat inzwischen eingestanden, daß sie auch in Münster(Westf.) in zahlreichen Goldwarengeschäften Uhrendiebstähle ausgeführt haben. * Einbruchsversuch. In der Nacht zum 28. d. Mis. versuchten Diebe, in das Büro des Architekten und staatlichen Lotterieeinnehmers Lenhartz, Feidikstraße, einzubrechen. Sie zertrümmerten durch Steinwurf eine Fensterscheibe, müssen dann aber durch Passanten an der weiteren Ausführung gestört worden sein und die Flucht ergriffen haben; denn später wurde von Passanten in der Nähe des Tatortes eine Aktentasche mit einem elektrischen Handbohrer, mehreren Bohrern verschiedener Größe und einem 50 Zentimeter langen Brecheisen vorgefunden. Bereits in der Nacht zum 20. d. Mts. haben Diebe versucht, in das Büro zu gelangen, sie sind aber gestört worden. Sie hatten bei dieser Gelegenheit bereits die Klingelleitung durchschnitten und die Tür mit einem Brecheisen geöffnet. Die Christustront marschiert! Katholische Jugend des Bezirks Hamm! Heraus die Christusbanner! Mut— zum Flammenmarsch durch Hamm! Samstas, den 30. Mpril, 20 Uhr! * Front der Christusjugend! Wir gehen der großen Veranstaltung am Samstag entgegen. Ueberall rüstet man eifrig, damit unsere Sturmaktion gelingen möge. Heute (Freitag) abend 20 Uhr ist die letzte Sprechchorprobe für den Massenchor in der alten Turnhalle(Kolpingshaus). Wer heute nicht daran teilnimmt, kann selbstverständlich Samstagabend nicht mitsprechen. Also ihr lieben Brüder alle, kommt recht zahlreich zu der heutigen Probe. Sturmheil! Die Samstag=Veranstaltung beginnt bereits um 8 Uhr und nicht, wie ursprünglich vorgesehen war um 8.30 11hn. 25 Jahre Enthallsamkeitsapoilel P. Elpidius über sein Wirken.— 200 000 Personen für die Abstinenz gewonnen. Selten sah das katholische Gesellenhaus eine solche Besucherfülle wie am Mittwochabend, an dem schätzungsweise 1200 Personen im großen Saal und im Vorraum sich drängten, um Pater Elpidius, Enthaltsamkeitsapostel aus dem Orden, des hl. Franziskus, zu lauschen. Auf der Bühne hatten Abordnungen des Jungkreuzbundes und der Sturmschar mit ihren Bannern Aufstellung genommen. Nach einem von Jungkreuzbündlern eindrucksvoll wiedergegebenen dichterischen Vorspruch begrüßte der Bezirkspräses, Pastor Maas, die Scharen der Besucher und richtete ein besonderes herzliches Willkommen an Pater Elpidius und dankte ihm für seine mehr als 25jährige selbstlose und erfolgreiche Tätigkeit im Dienste der Abstinenz und der Volkswohlfahrt. Dann beglückwünschte er ihn zu der ehrenvollen Audienz beim hl. Vater und zu der Auszeichnung durch den preußischen Wohlfahrtsminister, der Pater Elpidius ie große Ehrenurkunde für Verdienste um die Volkswohlfahrt verliehen habe. Dann sprach P. Elpidius von seinem Wirken, und er fesselte durch die Art, wie er es tat, immer launig und sprühend von Humor, ein echter kölnischer Junge. In fast zweistündigem Vortrag führte er die Zuhörer durch das große Gebiet seines Apostolats, das weit über die Grenzen des deutschen Vaterlandes hinausging, das reich war an Erfolgen und Freuden, wobei aber auch Enttäuschungen und Anfeindungen nicht ausblieben. Er erzählte von den Menschen, die er aus dem Elend der Trunksucht gerettet sie wieder glücklich und froh gemacht habe. Er zeigte, wie es ihm noch am leichtesten gewesen sei in ausgesprochenen Schnapsländern, schwieriger schon in Bierzentren, am schwersten jedoch in jenen Landstrichen, wo vergorener Most getrunken werde. Aber auch hier sei schon eine Erfolg versprechende Bresche geschlagen, und allein in der Schweiz hätten sich heute 130 000 Bauern der Süßmostbewegung angeschlossen. Auch an der Mosel und in Luxemburg gewinne sie mehr und mehr an Boden. und es sei im Interesse der Volkswohlfahrt dringend vonnöten, daß der Süßmost auch in Westfalen Volksgetränk würde. Das Wichtigste sei, zuerst die besten, die mäßigsten Menschen für die Abstinenz zu gewinnen, damit diese dann den andern die rettende Hand reichten und besonders auch die Jugend gewinnen. Die abstinente Jugendbewegung habe sich gut entwickelt. Die Sturmschar allein zähle heute 30 000 Mitglieder Sie habe aufgeräumt mit dem stumpfsinnigen Trinkzwang. In jedem Ort müsse eine starke Front gegen Trinkunsitten und Trinkzwang aufgerichtet werden. Erfreulich sei heute schon die Zahl der Anhänger der Abstinenz aus den sogenannten gebildeten Kreisen. Insgesamt seien durch seine Vorträge bis heute gegen 200 000 Personen abstinent geworden. Die soziale Frage sei praktisch nur zu lösen durch die Lösung der Alkoholfrage. Redner setzte sich dann kurz mit den Einwürfen gegen die Abstinenz auseinander und wandte sich gegen das organisierte Alkoholkapital, das der gefährlichste Feind des Volkes sei. Der hl. Vater sei ganz begeistert von der Enthaltsamkeitsbewegung und ihren Fortschritten. Er nannte sie einen heiligen Kampf, einen wohltätigen Kampf für Gott, der durch die Trunksucht so viel beleidigt werde, für die Familie, für das Volk, das durch die Trunksucht so sehr geschädigt werde und dem viele sonst gute Mitbürger verloren gingen, für die Kirche, denn die Enthaltsamkeitsbewegung sei das eigentliche Apostolat der katholischen Kirche. Stürmischer, langanhaltender Beifall dankte dem Redner, der als weiteren Erfolg des Abends eine stattliche Zahl von Neuanmeldungen zu verzeichnen hatte. * Katholische Jugend der Liebfrauengemeinde! Mit dem Flammenzug am Samstagabend beginnt der„Sturm 1932“ im Bezirk Hamm. Alle katholische Jugend im Reich ist zum Sturm ausgerufen. Die Sorge um die Sache des Gottesreiches in unserm deutschen Vaterland ist es, die fordert, daß sich alle Christustreuen zu einer eisernen Phalanx zusammenschließen.„Gott will es!“ Echtes Pfingstfeuer möge der Heilige Geist in unsern Herzen entzünden. Wir tragen es weiter, zündend, hoffnungkündend. Durch Nacht zum Licht! Das künden die Fackeln in unsern Händen. Wir tragen sie als Lichtträger durch die abenddunklen Straßen der Stadt hin zum alten Heiligtum St. Agnes, das jahrhundertelange, schwere Zeiten überstanden, das unsern Glauben einst allein gerettet und bewahrt hat. Wir treten an der Liebfrauenkirche um 19,30 Uhr an, entzünden dort am ewigen Licht vor dem Altar unsere Fackeln und tragen das heilige Licht zum„Sturm“, zur Werbung, zur Eroberung, zum Bekenntnis für Christi Reich und ein neues Deutschland. Du gesamte katholische Jugend von Liebfrauen! Auf zum Sturm! Tritt gefaßt! Den Kern bilden Jungmännerverein und T. J.K., Sturmschar und Neudeutschland. Ihr andern verstärkt die Front! Bleibt nicht bänglich und feige zurück! Wer Christus vor den Menschen bekennt, den wird er bekennen vor seinem himmlischen Vater. * Neuer Früheilzug zur Möhnetalsperre. Auf Antrag des Sauerländischen Gebirgsvereins hat die Direktion der Ruhr=Lippe=Kleinbahnen sich bereit erklärt, an Sonn= und Feiertagen einen neuen Früheilzug zur Möhnetalsperre in den Sommerfahrplan aufzunehmen. Der Zug, der 5.50 Uhr ab Hamm=Stadt fährt, hält nur in Werl, Ostönnen und Niederense und ist bereits 7.32 Uhr an der Sperrmauer. Versuchsweise verkehrt der Zug am Himmelfahrtstage und an den beiden Pfingsttagen und wird falls die Einrichtung sich bewährt, dauernd in den Son MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. C#cab er Clemens Brenninkmeyer In diesen Tagen vollendete der Seniorchef der welt berühmten Konfektionefirma C.& A. Brenninkmeyer sein siebzigstes Lebensjahr. Wohl selten wird es jemand vergönnt sein, an diesem Erinnerungstage auf ein an Erfolgen so reiches Leben zurückzublicken. Clemens Brenninkmeyer hat nicht nur den Grundstein zur Gründung des bekannten Familienkonzerns gelegt, auch Ausbau und Entwicklung der Firma sind seiner Energie und unermüdlichen Schaffensfreude zu danken. In ihm zeigt sich echt westfälische Art, das heißt westfälische Zähigkeit, verbunden mit größter Ehrlichkeit und solider Geschäftsauffassung. Für den erfolgreichen Kaufmann sei. ner Art ist bezeichnend der frühzeitige Beginn seiner Laufbahn als einfacher Lehrling im väterlichen Geschäft. Jedoch wurde ihm der Rahmen des Geschäftes in Sneek(Friesland) bald zu eng. Er gründete dann in Amsterdam ein zweites größeres Geschäftshaus. Ermutigt durch die dor tigen Erfolge reihte er schon kurz darauf eine Schwestergründung in Rotterdam an. Das Hauptarbeitsfeld sollte ihm aber in Deutschland vorbehalten sein. Gerade hier bot sich ihm Gelegenheit, sein überragendes Organisationstalent zu zeigen. Das erste deutsche C.=KA.=Geschäft entstand in Berlin, Königstraße 33, und wurde 1911 eröffnet. Dank seinem leitenden kaufmännischen Grundsatz:„Immer das Beste zum niedrigsten Preise“ gewann das neue Unternehmen großes Vertrauen. Schon ein Jahr später folgte in Berlin die zweite Geschäftseröffnung Chausseestraße 112. In rascher Folge wurden dann Niederlassungen in Hamburg und in Köln im Jahre 1913 ins Leben gerufen. Die vorläufige Reihe der Neugründungen, die in Essen ihren Abschluß fand, wurde durch den Krieg unterbrochen. Während des Weltkrieges war Clemens Brenninkmeyer sehr karitativ tätig. Unter anderem gründete und leitete er auf Anregung des Kölner Kardinals F. von Hartmann die Webstoff=Verkaufsgesellschaft für katholische Ordensgenossenschaften in Deutschland. Im Jahre 1915 wurde er vom Heiligen Vater mit dem St. Gregorius=Orden ausgezeichnet und vier Jahre später zum Kommandeur des St. Gregorius-Ordens ernannt. Sein gesunder Optimismus, verbunden mit streng soliden Geschäftsgrundsätzen, zeigte sich in dem unermüdlichen Streben, das sicher durch Weltkrieg und Inflation gesteuerte Geschäftssystem weiter auszubauen und zu vollkommnen. Nach dem Kriege wurden unter seiner fuhrenden Beihilfe noch in vielen deutschen Städten Geschäftshäuser eröffnet.(Germania, 28. 4. 32.) Platzeinweihung des Werkssportvereins der„Vereinigten Stahlwerke A.G.“ Der Werkssportverein der„Vereinigten Stahlwerke A.=G.“ wird, wie bereits gemeldet, seine neue Sportplatzanlage am 1. Mai ds. Is. einweihen und damit seiner Bestimmung übergeben. Der Verein tritt hiermit zum erstenmal an die breitere Oeffentlichkeit, und es ist deswegen am Platze, über Wesen und Ziele des Vereins einiges zu sagen. Die Gründung des Vereins erfolgte auf Wunsch und durch die Initiative einer großen Anzahl von sportsfreudigen Werksangehörigen nach dem Vorbild der bei den auswärtigen Abteilungen der Vereinigten Stahlwerke bereits bestehenden Vereine und in engster Verbindung mit der Werksleitung einzig und allein zu dem Zweck, den Arbeitern und Angestellten Gelegenheit zu geben, sich nach Beendigung der Arbeit zur Förderung ihrer Gesundheit sportlich zu betätigen. Der Verein war sich von vornherein darüber im klaren, daß ohne eine eigene Platzanlage das gesteckte Ziel sich nicht verwirklichen lasse und nahm deshalb. nachdem ihm ein geeignetes Werksgelände zur Verfügung gestellt war, die zur Herrichtung des Platzes erforderlichen Arbeiten sofort in Angriff, die in der Hauptsache von Angehörigen des Vereins ausgeführt wurden. Die augenblickliche Wirtschaftslage brachte es leider mit sich, daß sich die Arbeiten sehr in die Länge zogen, doch konnten die Anlagen soweit fertiggestellt werden, daß der Sportbetrieb nunmehr ausgenommen werden kann. Die endgültige Herrichtung des Platzes hängt davon ab, wie sich in Zukunft die Verhältnisse gestalten werden. Der Werkssportverein erblickt nicht zuletzt darin seine Aufgabe, das Zusammengehörigkeitsgefühl der ihm angeschlossenen Arbeiter und Angestellten zu stärken und die enge Verbundenheit zwischen den einzelnen Betrieben auch auf das Leben außerhalb des Berufes zu übertragen. Es kann und soll deshalb nicht das Ziel des Vereins sein, als Konkurrent bereits bestehender Turn= und Sportvereine aufzutreten, wie er sich auch grundsätzlich an Meisterschaftskämpfen der Verbände nicht beteiligt. Auch soll seinen Mitgliedern nicht die Möglichkeit genommen sein, sich in anderen Turn. und Sportvereinen zu betätigen. Nur so ist das Auftreten des Werkssportvereins, das sich am 1. Mai ds Is. erstmalig vor der Oeffentlichkeit vollzieht, zu verstehen. Dankenswerterweise haben sich einige hiesige Vereine in echter sportlicher Kameradschaftlichkeit bereit erklärt, durch Gestellung von Mannschaften an der Einweihung des Platzes mitzuwirken. Ganz besonderem Interesse wird zweifelsohne das Ortstreffen zwischen den 1. Handballmannschaften der Hammer Spielvereinigung und des Vereins für Körperpflege begegnen, das am Sonntagnachmittag pünktlich um 15.30 Uhr auf dem neu geschaffenen„Union. Platz“ an der Beukenberg=Straße beginnt. Es sei besonders darauf hingewiesen, daß beide Vereine mit ihren kompletten 1. Mannschaften antreten. Film=Vorschau Diana-Theater. „Lügen auf Rügen“. ein lebendig und flott eschriebener Roman von Dolly Bruck ist vertonfilmt, ind man kann wohl sagen, daß der Film von A bis 3 jelungen ist. Er steht wie aus einem Guß... Ein virklich nettes Stück... Man nehme„Die drei von der Tankstelle" reihe daneben„Die Privatsekretärin“, telle zu den beiden„Lügen auf Rügen", und man hat inen reinen Dreiklang, mit dem die deutsche Tonfilmndustrie Ehre einlegen kann... Der Dialog schmettert aher, nie ermüdend, immer witzig geschliffen, sorgfältig wintiert...“ Ueberall Temperament und sprudelndes Leben. Leichtfüßig wirbelt Vanda Bilt über die Szene. Paria Solveg stellt ganz Rügen auf den Kopf und heiatet zum Schluß einen reichen jungen Mann, der in Laul Hörbiger einen humorvollen Vertreter findet. Wallsurg in bester Form blubbelt, sorgt dafür, daß man nicht nehr aus dem Lachen herauskommt. Alles in allem ein film fröhlichster Ausgelassenheit.— Der zweite Film seißt:„Entfesseltes Afrika. Dieser hervorraserde Afrikafilm bietet die filmische Ausbeute einer 4monatigen Tierfang=Expedition, die in das Innere khodesiens und Portugiesisch=Ostafrikas unternommen vorden ist. Neben kulturgeschichtlich Interessantem vom Leben der Stämme im Innern des„Schwarzen Erdteils eigt dieser Film in Bild und Ton in ungestellten, naturvahren Bildern afrikanisches Großwild auf freier Wildahn sowie den Fang lebenden Wildes, von der schnellüßigen Gazelle und Antilope bis zum König der afrianischen Steppe, dem Löwen. Der Film enthält aber such seltene Aufnahmen von schwarzen Götzenanbetern, von einem Tauschhandel eigener Art, von Medizinmäntern, sowie von Jagd= und Kriegstänzen der Bantus. Ein Steppenbrand, grandios im Wüten entfesselter Natur. jewalten, bildet einen der Höhepunkte in diesem hochnteressanten Filmwerk. Dieser Film ist nicht zu verzleichen mit früher gezeigten Afrikafilmen. Er bringt von der ersten bis zur letzten Szene Neues und Hochnteressantes, sodaß man es bedauert, wenn das Wort „Ende“ auf der Leinwand erscheint. * Verlosung flugfähiger Nodelle auf der Segelflugausstellung. Die rührige Leitung der noch bis zum 5. u. Mis. tagenden Segelflugausstellung, die nach den bisherigen Besucherzahlen schon jetzt als ein voller Erfolg bezeichnet werden darf, hat sich entschlossen, die Besucher ab Samstag bis zum Ausstellungsschluß an einer VerIm Dienste der Milchwirtschaft Frühjahrsversammlung des Vereins der Molkereisachleute Westsalens Hamm. 27. April. Bei starker Beteiligung aus der ganzen Provinz fand am Donnerstagnachmittag im Saal von Ollmann in Hamm die Frühjahrsversammlung des Vereins der Molkereifachleute Westfalen statt. Der Vorsitzende, Molkereibesitzer Frank, Hamm, begrüßte besonders herzlich als Ehrengast den Verbandsdirektor, Reichstagsabgeordneten Bornefeld Ettmann, Wadersloh. Das vergangene Jahr sei so reich an Beratungen gewesen wie nie zuvor, was vor allem seinen Grund hätte in dem Reichsmilchgesetz und seinen Ausführungsbestimmungen. Jetzt beginne man langsam die Wirkungen dieses Gesetzes zu spüren. Das verflossene Jahr habe weiter einen Tiefstand der Preise für Molkereiprodukte gebracht, die weit unter dem Vorkriegsstand lagen. Schuld daran sei die stark gesunkene Kaufkraft der Verbraucher. Doch dürfe man den Mut nicht sinken lassen, wenn auch die Zukunft trübe sei. Man müsse unentwegt seine Pflicht tun zur Förderung der deutschen Milchwirtschaft und zum Wohle des Volksganzen. Den Geschäfts= und Kassenbericht erstatteie Geschäftsführer Röhe, Dortmund. Die Angelegenheiten des Vereins wurden in je drei Vorstands- und Vereinsversammlungen erledigt. Der Verein umfaßt 151 zah lende Mitglieder. Die Einnahme betrug 1285,18 K und die Ausgabe 1214,55.4, so daß ein Bestand von 70,63 A verbleibt. Das Sparkassenguthaben beträgt 2070.17.g. Der Jahresbeitrag wurde von 5 auf 4 M ermäßigt. Im Interesse der erwerbslosen notleidenden Mitglieder wurden die wohlhabenden Vereinsangehörigen, die Verbandsreute beziehen, gebeten, auf einen Teil dieser Rente zeitweilig zu verzichten. Weiter wurde warm die Unterstützung der Nothilfe des Verbandes empfohlen. Reichstagsabg. Bornefeld=Ettmann teilte mit, daß ein Vertreter des Oberpräsidenten sich auf Grund unvermuteter Revisionen davon überzeugt habe, daß die westfälischen Molkereien in ihren Betrieben die denkbar größte Sauberkeit walten ließen im Interesse der Allgemeinheit, um den hygienischen Anforderungen, die das Milchgesetz stellt, in jeder Beziehung gerecht zu werden. Zum Vorsitzenden wurde Molkereibesitzer Frank, Hamm, einstimmig wiedergewählt. Anstelle des aus Gesundheitsrücksichten auf eine Wiederwahl verzichtenden Molkereiverwalters i. R. Timm aus Soest wurde als Beisitzer aus dem Bezirk Soest Molkereileiter Rathjen aus Neuengeseke in den Vorstand berufen. Timm. der seit 1900 als Vorstandsmitglied ein eifriger Förderer der Bestrebungen des Vereins ist, wurde einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Gleichzeitig wurde beschlossen, ihm ein Dankschreiben für seine langjährige Tätigkeit zu senden. Zu Delegierten für den diesjährigen Verbandstag, der im August in Nürnberg stattfindet, wurden Mäder, Benninghausen, und Winter, Kierspe, bestellt. Die Herbstversammlung soll in Münster abgehalten werden. Die Versammlung zur Beratung der Anträge für den Verbandstag wird wieder in Hamm stattfinden, desgleichen die Feier des vierzigjährigen Bestevens des Vereins, die im Laufe des Winters begangen werden wird. Auf Vorschlag Baahs, Appelhülsen, wurde einstimmig beschlossen, den Verbandsdirektor, Reichstagsabgeord neten Bornefeld=Ettmann in Anbetracht seines verdienstvollen Wirkens zum Ehrenmitglied des Vereins zu ernennen. Ueber die Verordnung zur Bekämpfung der Maul= und Klauensenche sprach der Direktor des Meiereiverbandes Westfalen=Lippe. In den Regierungsbezirken Arnsberg und Münster werde Klage geführt, daß ihnen auf Grund der Verordnungen sehr viel Arbeit durch die Reinigung aller Kannen der Lieferanten auferlegt sei. An und für sich seien die Molkereien verpflichtet, alles zu tun, um die Weiterverbreitung der Maul= und Klauenseuche zu verhüten. Man müsse sich aber wenden gegen die unterschiedliche Behandlung in den einzelnen Kreisen der Regierungsbezirke. Der Oberpräsident habe die Berechtigung dieser Beschwerde anerkannt und zugestanden, daß nicht nach dem Buchstaben, sondern dem Sinn nach verfahren werde. Auch habe er eine Nachprüfung der Verordnungen zugesagt sowie die Unterlassung von rigorosen Maßnahmen. Uebrigens werde im Bezirk Münster die Verordnung demnächst wieder außer Kraft treten, da die Maul= und Klauenseuche dort im Erlöschen sei. Das Gleiche sei von Arnsberg der Fall, so bald die „Gefahr im Verzug“ nicht bestehe. Allgemein wurde nach drücklich betont, daß die Ueberwachung nicht zu Schikanen ausarten dürfte. Ehrnng von Jubilaren. Der Vorsitzende überreichte den Mitgliedern Müller (Holtwick bei Coesfeld), König(Kaunitz), Winter(Kierspe), Eilers(Breckerfeld) und Bloemer(Laer, Kr. Steinfurt) für 25jährige Mitgliedschaft in Verein und Verband die silberne Ehrennadel des Verbandes. Abg. Bornefeld=Ettmann nahm unter stürmischem Beifall das Abzeichen als Ehrenmitglied entgegen. Oberingenieur Fischer von den Bergedorfer Eisenwerken hielt einen mit Lichtbildern erläuterten Vortrag über neue Maschinen für die Milchwirtschaft, der großen Anklang fand. losung günstigster Art teilnehmen zu lassen. Es stehen zu diesem Zweck außerordentlich wertvolle Flugmodelle mit weittragendem Motor, Segelflugmodelle nach den neuesten Rhöntypen mit Katapult=Startanlagen, anschauliche Fachliteratur(von der Firma Westhoff), Modellierbogen, Bastelmaterial, Segelfliegermützen, Sportgürtel und vieles mehr zur Verfügung. Für die bastel= und segelflugfreudige Hammer Welt, für jung und alt, ein erneuter Anreiz, bei einem durchaus zeitgemäßen Lospreis von nur 10 Pfg. für jeden ordentlichen Ausstellungsbesucher„Flugzeugbesitzer“ zu werden. * Lehrinstitut für das kommunale Sparkassen- und Kreditwesen. Der 5. Lehrgang 1932/33 des Lehrinstituts für das kommunale Sparkassen. und Kreditwesen beginnt Anfang November 1932. Am Lehrgang können als ordentliche Hörer Beamte und Angestellte von Sparkassen, Kommunalbanken, Girozentralen, Landesbanken sowie der Sparkassen. und Giroverbände teilnehmen, wenn sie in der Regel folgende Voraussetzungen erfüllen: 1. mindestens 25 Jahre alt sind; 2. die Prüfung an der Deutschen Sparkassenschule Hannover oder an Sparkassenfachschulen und Sparkassen=(Sonder=)Aufbaulehrgängen kommunaler Verwaltungsschulen, die auf Grund der Vereinbarungen zwischen dem Deutschen Sparkassen= und Giroverband und den kommunalen Spitzenverbänden anerkannt worden sind, mindestens mit„gut" bestanden haben; 3. den Nachweis über eine dreijährige praktische Tätigkeit(ohne Lehrzeit) im Sparkassen= und Girowesen erbringen; 4. eine selbständige schriftliche(kürzere) Abhandlung über ein gestelltes Thema aus dem Sparkassen. und Bankwesen(Klausurarbeit) liefern, die mit„ausreichend“ zensiert sein muß; 5. Ausnahmen können vom Vorstand des Lehrinstituts im Benehmen mit der Anstellungsbehörde(Anstellungsver band) zugelassen werden.— Gesuche um Zulassung sind in der Zeit vom 15. April bis 15 Mai 1932 an das Lehrinstitut zu richten Tagesanzeiger * Kirchenchor St. Joseph. Heute Freitagabend 8½ Uhr wichtige Chorprobe für die bevorstehende Eröffnung der Maiandachten am Sonntagabend. * Der Chor der Konzertgesellschaft wurde auf Grund seines großen Erfolges, den er mit der„Samson“=Aufführung am 10. April hatte, für ein Konzert in Castrop= Raurel verpflichtet. * Deutsches Haus. Heute Tanzabend. Aus der Umgegend * Heessen. 28. April. Rentenzahlung. Die Zah. lung der Unfall= und Invalidenrenten beim Postamt Heessen findet bereits am Sonnabend, dem 30. April, statt. * Heessen, 28. April. Amts= und Gemeinde: ratssitzung. Am Dienstag, 3. Mai, nachmittags um 5 Uhr, findet im großen Sitzungssaale des Amtshauses eine öffentliche Sitzung der Amts= und Gemeindevertretung statt.— Der Verein für Einheitskurzschrift unternimmt am 1. Mai eine Morgenwanderung nach Dolberg. 5 Uhr Abmarsch ab Vereinslokal Mans. An der Wanderung können auch Freunde und Gönner der Kurzschrift teilnehmen. u. Heessen, 28. April. St. Stephanusgemeinde. Montag, Dienstag und Mittwoch sind die sog. Bittage. An diesen Tagen ist um 7 Uhr Bittprozession.— Seine Gesellenvrüfung im Bäcker= und Konditorgewerbe bestand Th. Nigges, Sohn des Friseurmeisters Th. N. von hier, mit dem Prädikat„gut“.— Gefunden wurde ein Fahrrad. Näheres auf Zimmer 5 des Amtshauses. * Mark, 28. April. Die Notlz in der gestrigen Nummer, die das Hinscheiden des Invaliden B. Pelster berichtete, beruhte auf einer falschen Information. Im Sprichwort heißt es: Wer totgesagt wird, der lebt noch lange. So hoffen wir, daß auch Herrn P. noch ein ruhiger, sonniger Lebensabend beschieden sein möge. hp. Berge, 28. April. Die D. J. K.„Arminia“ und der katholische Jugendbund beteiligen sich an dem Flammenmarsch Samstagabend in Hamm. Treffpunkt 19,15 Uhr an der Kirche. Restloses Erscheinen erwartet. Die D. J.K.„Arminia“ nimmt Sonntag ebenfalls an der Staffel„Quer durch Hamm“ teil.— Der Josephsverein n umt vollzählig an der Jubelfeier des Brudervereins West nnen teil. Vereinsabzeichen anlegen. 7,10 Uhr ist Antreten am Festlokal Karlheim, 8 Uhr ist Beginn des Levitenbochamts. r. Westtünnen, 28 Aprll. Der Jungmännervervand des Bezirkes Hamm ruft alle katholischen Jungmannen zu einer machtvollen Sturm=Kundgebung Es ist für die katholischen Jungmänner unserer Gemeinde eine selbstverständliche Pflicht, den Flammenzug durch die Straßen Hamms am Samstag, 30. April, abends 8 Uhr, geschlossen mitzumachen. Wir versammeln uns gegen 18,45 Uhr(K vor 7 Uhr) im Vereinslokal und marschieren vollzählig mit unserem Wimpel zum Sammelpunkt nach Liebfrauen. Keiner darf ohne triftigen Grund fehlen. Zur Jubelfeier des Si. Josephsvereins Westtünnen hp. Westtünnen, 27. April. Der kommende Sonntag wird für die katholische Bevölkerung unserer Gemeinde ein Tag von besonderer Bedeutung sein. Gilt es doch, daß 40. Wiegenfest des St. Josefvereins festlich begehen. 40 Jahre hindurch hat der Verein in Not und Kampf seine Ideale hochgehalten. Dankbar wollen wir der Gründer gedenken; was sie für den Verein gelobt, soll uns heiliges Pflichterbe sein. Wackere Männer waren es, die ihre Zeit verstanden; sie war damals voll Unruhe und Gährung wie heute, eine Zeit geistiger und wirtschaftlicher Umwälzungen. Unter diesen widerstrebenden Zeiterscheinungen hieß es auf der Hut zu sein, sich zu sammeln und sich innerlich zu befestigen. Gestärkt und gekräftigt durch eine zielbewußte, ge schickte und von Eifer beseelte Leitung, unterstützt durch treue, opferbereite und begeisterte Mitarbeit aller Vereinsmitglieder, kann der Verein sein 40. Jubelfest feiern. Es ist ein Tag des Stolzes und der Freude, aber auch des dankbaren Gedenkens derer, die der kühle Rasen deckt, und denen as nicht vergönnt war. dieses Jubelfest zu leben und mitzufekern. Das Festprogramm: 8 Uhr feierliches Levitenhochamt mit Festpredigt und Generalkommunion des Jubelvereins. Anschließend Heldenehrung am Denimal vor der Kirche. Darauf gemeinschaftliches Kaffeetrinken, Ehrung der Jubilare und Festreden im Lokale Karlheim. 3 Uhr nachmittags Dankandacht. Im Lokale Karlheim beginnt sodann die Jubiläumsfeier, zu der die ganze Gemeinde eingeladen wird. Ein gut vorbereitetes Programm wird für einen frohen Festtag sorgen. * h. Werries, 28. April. Wünsche an die Post. Seit längerer Zeit ist an der Wirtschaft Müller wieder ein Briefkasten angebracht. Einmal am Tage, und zwar in den Vormittagsstunden, bei dem einmaligen Bestellgang des Briefträgers erfolgt die Leerung. Die Weiter. beförderung der Postsendungen wird abends gegen 7 Uhr bewerkstelligt. Dadurch ergibt sich nun die Tatsache, daß ein in den Mittagsstunden in den Briefkasten geworfener Brief erst am folgenden Abend von Werries seine Reise antvitt und mit mindestens eintägiger Verspätung sein Ziel erreicht. Es wäre dringend geboten, die Leerung des Briefkastens auf 6 Uhr abends festzulegen. Außerdem muß einmal darauf hingewiesen werden, daß der Ortsbestellbezirk viel zu eng gezogen ist. Abgesehen davon, daß die Sonntagszustellung nur eine Vergünstigung des Ortsbestellbezirkes ist, werden die Bewohner des Landbestellbezirks auch finanziell belastet. So kostet die Zustellung eines Ellbriefes oder Telegramms bereits in einer Entfernung von ca. 3 Minuten vom Ortspostamt 40 Pfg. Botenlohn. Bei aller Schwierigkeit der Verhältnisse dürfte sich doch wohl eine andere Lösung finden lassen * Rhynern, 27. April. Gesellenprüfung. Willi Hüsken von hier bestand seine Gesellenprüfung vor der Prüfungskommission der Schreinerzwangsinnung mit dem Prädikat„gut“. p. Rhynern, 28. April. Ausmalung der katholischen Kirche. Die hiesige katholische Kirche, in der seit Wochen die Maler und Anstreicher hantierten, um das Innere neu zu gestalten, ist nunmehr innen vollständig mit einem neuen Anstrich versehen worden. Die Decken und Wände sind in hellen gelblichen Farben, die Altäre in roter Farbe gehalten. Die Orgel, ein altes Kunstwerk, ist ebenfalls in hellen Farven gehalten mit goldenen Verzierungen. Am besten hat es der Maler verstanden, das große Bild hinter dem Hauptaltar mit dem Christusbildnis darzustellen. Zu beiden Seiten des Christusbildnisses stehen mit gebeugten Häuptern je drei Engel. Um einen besseren Durchblick zum Altere zu gestatten, hat man die großen elektrischen Leuchter aus der Mitte der Kirche entfernt und statt dessen in den Seitenbogen neuzeitliche Leuchter angelegt, während man im oberen Teil der Kirche zu beiden Seiten der Kommunionbank große Kronleuchter mit je drei lammen angelegt hat. Die großen Pfeiler sind nicht mit nstrich versehen, sie sind mit einem Sandstrahlgebläsc bearbeitet worden, damit die alte Farve entfernt wurde. Ihres schönen Steines wegen hat man sie nicht wieder mit Farbe bedeckt, weil sie so schöner wirken. Es ist lohnend, dieses okte Gotteshaus in Rhynern zu besuchen. Wirteversammlung im Amse Pelkum #s. Belkum, 27. April. Die 57. Monatsversammlung des Wirtevereins des Amtes Pelkum fand beim Kollegen Hoffmann in Rünthe statt und war gut besucht. Neuaufgenommen wurde Hoffmann, Bergkamen=Schützenheide. Die Versammlung erklärte sich nachträglich mit der bereits durch Rundschreiben bekanntgegebenen Regelung der Bierpreisfrage einverstanden.=Dagegen war man mit der vorläufigen Regelung der Biersteuerfrage nicht zufrieden. Die Kollegen Becker und Weies wurden beauftragt, durch Verhandlungen mit der Amtsverwaltung einen gerechten Ausgleich herbeizuführen. Die Differenzen in der Angelegenheit der Automaten wurden klargestellt und Richtlinien festgelegt. Verschiedene Konzessionsgesuche wurden befürwortet, soweit es sich um Umschreibungen handelte, dagegen Erweiterungen und Neukonzessionsgesuche abgelehnt. Man begrüßte die Abmachungen des Vorstandes mit der Amtsverwaltung in der Ausschankpreisfrage. sowie die hieraus sich ergebenden Folgen bei Richteinhaltung derselben. Durch den Abbau der Spritpreise ist es jetzt möglich, verbilligten Branntwein auf dem Wege des Abbaues der Sonderbesteuerung des Wirtegewerbes fortschreite; den Gästen würden diese Erleichterungen verdoppelt zugute kommen. Es wurde darauf hingewiesen, daß die Einheitswertbescheide bei den Aemter bezw. den Gemeindevorstehern ausliegen und in der Zeit vom 20. April bis 19. Mai eingesehen werden können. Eine Benachrichtigung des Finanzamtes erfolgt nicht. Für den Verbandstag in Bielefeld wurden Delegierte gewählt. Die nächste Versammlung findet am 24. Mai beim Kollegen Scheer in Herringen statt. * tt. Wiescherhösen, 28. April. Kath. Jungmännerverein. Am Samstagabend treten wir um 6.30 Uhr mit unserem Trommlerkorps am Sportplatz an und marschieren geschlossen zum Flammenaufzug nach Hamm. Alle wollen wir uns an der großen Kundgebung katholischer Jugend beteiligen.— Der Heimabend für die Jung mannschaft ist vorläufig von Donnerstag auf Dienstag verlegt worden.— Zur Gründung einer Musikabteilung bringen alle Musikfreunde am nächsten Dienstag ihre Instrumente mit! o. Alltenbögge, 28. April. Auszahlung. Die Auszahlung der Unfall= und Reichsrenten für den Monat Mai erfolgt bereits schon am Samstag, 30. April, morgens in der Zeit von 8—12 Uhr bei der hiesigen Postanstalt. Für die Berechtigten der Gemeinde Bönen erfolgt die Auszahlung zur gleichen Zeit bei der Postnebenstelle Bönen— Diebstahl. Dem Anwohner P. aus Bönen wurden von seiner Wiese fünf Enten gestohlen. Bisher konnten die Diebe nicht ermittelt werden. o. Bönen, 28. April. Theaterabend. Die Zweitaufführung des Zaktigen Lustspiels„Der doppelte Bräutigam“ brachte dem Theaterverein„Heideblümchen“ wieder ein volles Haus und vollen Erfolg. i. Hövel, 28. April. Schwerer Unfall eines Radfahrers. Auf einer Fahrt nach Hamm fuhr gestern der Arbeiter A. Sch. von hier unterwegs mit dem Fahrrad gegen einen Straßenbaum. Er erlitt bei dem Anprall eine schwere Gehirnerschütterung und mußte in bewußtlosem Zustande durch die Sanitätskolonne ins Krankenhaus gebracht werden.— Verlorenes Feuerwehrgerät. Auf der Fahrt zu dem Wohnhausbrand Hülsböhmer in der Bauerschaft Walstedde hat die Freiwillige Feuerwehr Hövel einen Saugekopf für die Schlauch leitungen verloren. Die Feuerwehr bittet den Finder, das Gerät zurückzugeben. Eine angemessene Belohnung ist zugesichert. f. Bockum, 28. April. Mütterverein Her:=Jesu. In der Vorstandssitzung wurde beschlossen: Jedes Mitglied des Müttervereins ist ohne weiteres Mitglied der Sterbekasse. Ausnahmen können nicht mehr gemacht werden. Beim Todesfalle eines Mitgliedes zahlt die Kasse 100#n. Dies gilt für alle, die schon am 20. April d. I. der Sterbekasse angehörten, und ferner für jene, die vor dem 40. Lebensjahr dem Mütterverein beitreten. eur die andern gilt folgendes: Bei einem Eintrittsalter von 40 bis 45 Jahren zahlt die Kasse 90 JA, von 45—50 Jahren 80 M, von 50—55 Jahren 70.4, von 55—60 Jahren 60 J. von 60 bis 65 Jahren 50.4. Alle Einzahlungen zur Sterbekasse kommen restlos den Mitgliedern zugute. Die Kasse wird ehrenamtlich verwaltet. Voraussichtlich findet am 7. Juni ein Ausflug, verbunden mit Wallfahrt, nach Werl statt. Werne und Umgegend * Werne, 28. April. Schadenfener. Durch Feuer wurden der Dachstuhl und das oberste Stockwerk des Anwesens von J. Steinfort in Barnhövel zerstört. Die angrenzenden Stallungen und der Anbau des Wohnhauses fielen trotz des Eingreifens der Wehr den Flammen restlos zum Opfer. Die Brandursache ist nicht bekannt. pa: Overberge, 28. April. Im Silberkranze. Die Eheleute Werkschreiner Bäcker von hier begingen bei bester Gesundheit das Fest der silbernen Hochzeit. Den vielen Glückwünschen schließen wir uns an pa= Overberge, 28. April. Ergebnis der Landtagswahl. SPT. 221; DN. 26; Z. 68: KPD. 61: DV 11; Volksrechtspartei 1; Wirtschaftspartei 18; Deutsches Landvolk 1; Dtsche. Staatspartei 1: NSDAP 361; Ev. Volksdienst 13; SAP 4; ungültig 2. o= Lünen, 28. April. Schwerer Verkehrsuntall. Als die Ehefrau M. einen Kinderwagen mit dem jüngsten Kind mit sich führend und in Begleitung ihrer beiden anderen Kinder die Brambauerstraße entlang ging, wurde ihr Kinderwagen von einem Motorradfahrer gestreift und der neben der Mutter gehende 7jährige Sohn Günther erfaßt und auf die Straße geschleudert. Mit schweren Verletzungen wurde der Knabe aufgehoben und ins Krankenhaus gebracht. Soest schuldet der Landesbank nicht 500000 Mark b. Soest, 28. April. In verschiedenen westdeutschen Zeitungen erscheint jetzt eine Aufstellung darüber, auf welche Städte und Kreise die eingefrorenen Kredite der Westfälischen Landesbank entfallen. Es wird darin u. a. angegeben, daß die Stadt Soest eine halbe Million Mark schulde. Nach einer Rückfrage stellen wir fest, daß tatsächlich Soest nur mit einer Summe von 00000 Mark in Münster festsitzt, und zwar letzten Endes durch eine Schuld der Provinz, die den Betrag von 00000 Mark(Entgelt für die ehemaligen Kasernengebäude) bei der Landesbank beließ und dafür die Mehrzinsen für die Stadt Soest trug. * * Neheim, 28. April. Drei Selbstmordkandidaten am Möhnesee. Eine junge Frau stürzte sich in selbstmörderischer Absicht in die Möhnetalsperre. Der Bootsverwalter hatte jedoch ihr Vorhaben bemerkt und konnte sie rechtzeitig retten. An einer anderen Stelle der Möhnetalsperre fand man auf dem Wasser schwimmend eine blaue Tuchmütze und eine Brieftasche. Man nimmt an, daß diese Sachen einem Lebensmüden gehören, der den Tod im Wasser suchte. Am gleichen Abend fand man in der Nähe der Sperre ein junges Mädchen im Straßengraben auf, das sich die Pulsadern durchschnitten hatte. Liebeskummer hatte sie zu dem Verzweiflungsschritt getrieben. Betr.: Heutige Lotteriebeilage der Fa. H. C. Kröger A.=G. Berlin W. 8, Friedrichstraße 192 193. Eine gute Gelegenheit, sein Glück zu machen, bietet unseren Lesern die XXII. Volkswohllotterie, deren Prospert unierer heutigen Nummer beiliegt. Wer nur 1.— RM. riskiert, kann eine Villa mit 5 vollständig eingerichteten Zimmern nebst Küche und Mädchenzimmer gewinnen. Wer aber bares Geld vor ieht und auf die Villa verzichtet, erhält 45.000.— RM. bar auf den Tisch gelegt. Insgesamt werden 52.340 Gewinne und 2 Prämien ausgelost. Man versuche also sein Glück! 1.— RM. ist kin großes Risiko; wer aber Glück hat, kann für diesen Betrag für alle Zeiten seiner Sorge ledig sein. Die Lose sind von der bekannten Lotteriebank H. C. Kröger A.=G., Berlin W. 8, Friedrich straße 192 193, zu beziehen. Eine Postkarte genügt. Die Beilagltegt nur einer Teilauflage bei, WIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. Oberbürgermeister Sperlichs Abschied u. Münster, 28. April. Nachdem bereits am vorgestrigen Abend dem scheidenken Oberbürgermeister Dr. Sperlich zahlreiche Ehrungen dargebracht wurden, erschenen am Mttwochmittag im alten Rathaussaal die städtischen Beamten, Angestellten und Arbeiter im Verein mit zahlreichen Vertretern der städtischen hoheren Lehranstalten und Volksschulen zu einer schlichten Abschiedsfeier. Der Saai war dicht besetzt. In seiner Abschiedsr#e# gebaale Oberburgermester Dr. Sperlich all derer, die vor ihm während seiner Dienstzeit aus ihren Aemtern und ihrer Tätigkeit bei der Siadi Münster ausgeschieden sind, er gedachte derer, die aus dem großen Ringen des Weltkrieges nicht zurückgekehrt sind und er gedachte auch aller übrigen Toten, zu deren Ehren sich die Versammelten von den Plätzen erhoben. Er zeichnete dann ein Bild seiner 12jährigen Amtstätigkeit als Oberbürgermeister, wahrend der auch die schwierige Zeit der Inslation, Massennotstande, Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot zu überwinden waren. Er verwies darauf, daß er mit den Anwesenden zusammen schwere Kämrje um die Geltung des Berufsbeamtentums ausgesochten habe und bai schließlich, auch seinem Nachfolger das gleiche Vertrauen entgegenbringen zu wollen. Der Oberbürgermeister veradschiedete sich cann von jedem der Anwesenden durch herzlichen Händedruck. Eine offizielle Verabschiedung vom Magistrat ist nicht vorgesehen. In der Westsälischen Wilhelms=Universität hielt am Dienstagabend Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. Sperlich, der einen Lehrauftrag für„Kammunatrecht“ an der hiesigen Universität erhalten bat, seine Antrittsvorlesung. Von einem großen Auditorium wurde sein Vortrag mit starkem Beifall ausgenommen. — In den Abendstunden des Dienstags begaben sich Vertreter des Verbandes der Kommunalbeamten und=Angestellten in die Wohnung des scheidenden Oberbürgermeisters, um ihm in herzlichen Worten den Dank und die Versicherung der unverbrüchlichen Treue der Beamtenschaft mit Ehrengaben und Blumengebinden zu übermitteln. Ein Fackelzug der Freiwilligen= und Berufsfeuerwehr, deren stellvertretender Branddirektor Greve die Ernennung des scheidenden Oberbürgermeisters zum Oberkommandanten der Wehr unter dem Beifall einer großen Zuschauermenge verkündete und ein Festkommers in den Räumen des „Gertrudenhofes", beendeten die eindrucksvolle Veranstaltung. Bechum Bezirks=Cäcilienfest in Beckum(St. Stephanus). * Beckum, 27. April. Am kommenden Sonntag treffen sich die Cäerliencöre des Dekanates Beaum zu ihrem diesjährigen Bezirksfest. 2.45 Uhr geht es in geschlossenem Zuge vom Gesellenhaus über die Oststraße und den Markt zur St. Stephanuskirche. Dort findet die Festandacht statt, an der sich sämtliche Vereine mit ein= und mehrstimmigen Gesängen, Männer= und gemischten Chören, mit und ohne Orgel beteiligen. Nach Beendigung der Andacht ziehen die Sanger vereint zum Samson= Frölichschen Saale, wo weltliche Weisen erklingen werden und Pater Superior Knuvel aus Hamm eine Ansprache halten wird. Die Bürgerschaft wird gebeten, durch Beflaggen der Häuser den Cäcilienchören die verdiente An erkennung zu bekunden. Programme zum Preise von 20 Pfg. werden in diesen Tagen angeboten und hoffentlich fleißig gekauft. Sie berechtigen insbesondere zur Teil nahme an der Festversammlung, zu der, wie auch zum Hochamte und zur Festandacht, die Angehörigen beider hiesigen Pfarreien freundlichst eingeladen werden. Der Erlös dient zur Deckung der nicht unerheblichen Kosten. Der Kreisfeuerwehrverband tagte a. Beckum, 28. April. Am Montag nachmittag versammelten sich im Hotel„Zum goldenen Engel“ etwa 200 Feuerwehrleute aus dem Kreise Beckum. Kreisbrandmeister Karl Krämer aus Ahlen gab den Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1931/32. Der Verband zählt 26 Freiwillige Feuerwehren mit 1469 Mitgliedern. Auf Antrag hat die Westfälische Provinzial=Feuersoziaetät mehrere Wehren mit Geld= und Materialgeschenken unterstützt. Am 18. Mai 1931 konnte H. Wessel, Mitglied der Wehr Beckum, die 50jährige Tätigkeit als Feuerwehrmann feiern. Auf der Bezirksvorsteher=Versammlung des Bezirkes Münster am 16. Mai 1931 wurde Kreisbrandmeister Krämer zum Mitglied des Ausschusses des Westfälischen Provinzial=Feuerwehrverbandes gewählt. Am 31. Mai feierte die Wehr Oelde ihr 50jähriges Jubelfest, die Feuerwehr Neubeckum am 6. August 1931 das 25jährige Bestehen und Warendorf am 30. August desgleichen das 25jährige Bestehen.— Rudolf Jürgens, der Leiter der Wehr Beckum, ist als Branddirektor vom Regierungspräsidenten bestätigt worden. Seit dem 25. März 1931 sind bis jetzt 47 Brände im Kreise gemeldet worden, im vorigen Jahre dagegen nur 21. Eine Motorspritze besitzen 16 Wehren des Kreises. Als Vorstandsmitglieder wurden Branddirektor Rudolf Jürgens(Beckum), Kreisbrandmeister Karl Krämer(Ahlen) und Brandmeister Verheide (Neubeckum) mit Einstimmigkeit wiedergewählt. Das Kreisfeuerwehrverbandsfest soll in diesem Jahre in Stromberg zugleich mit der Feier des 25jährigen Bestehens der dortigen Feuerwehr stattfinden. Anschließend folgte eine Aussprache über nachbarliche Löschhilfe. Bürgermeister Eikenscheidt betonte, daß nachbarliche Löschhilfe einfachste Christenpflicht sei. Dann berichtet Karl Krämer über die Feuerwehrschule in Münster. Branddirektor Jürgens empfiehlt den Wehren, beim Abzuge des LöschHerzen in Not Topyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunschweig Mimmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm Roman von Ludwig Blümcke 4) (Nachdruck verboten.) In der Tat vermuteten Vorübergehende einen Ueberfall oder sonst etwas Schlimmes, da die Frau Doktor gar so laut schrie.— Man pochte an der Tür; Meister Struwe, der Schuhmacher aus der Nachbarschaft, trat sogar herein, um zu fragen, ob etwas geschehen sei. Die Mutter habe Herzkrämpfe, erklärte das weinende Fräule'n. Es werde gleich vorüber sein. „Die Dame ist gar so hysterisch“, meinte der Nachbar Müller zu ein paar anderen.„Ich fürchte, die endet noch in der Irrenanstalt, weil sie sich nicht in ihr Schicksal finden kann——.“ Da die Mutter sich immer noch nicht beruhigen konnte und wirklich in ernster Lebensgefahr zu schweben schien, so bat Irmtraut den hilfsbereiten Schuhmacher, doch den Dr. Meerfurth zu ihrer Mutter zu rufen. Erst dessen Morphiumspritzung brachte dann Ruhe. II. Das Weihnachtsfest stand vor der Tür. Der letzte Adventssonntag aber war für Herbert Wohlenfeld einer der schwärzesten Tage, die er emals erlebt hatte. Als starker Mann und Optimist er sich garnicht, leicht durch Schicksaleschläge Unterkriegen, doch was da heute auf ihn einstürmte, mußte auch ihn aus dem seelischen Gleichgewicht Kingen, daß er in seinem Zimmer händeringend stöhnte: „Es ist aus, ist alles aus!“ Am frühen Morgen fing das Elend schon an: Die Post brachte einen eingeschriebenen Brief von Der Höchstener Mordfall vor Gericht u. Dortmund. 28. April. Der zweite Verhandlungstag im Prozeß gegen den Montageschlosser Fritz Albrecht brachte zunächst die Erörterung der Feststellungen der von der Polizei gesicherten Spuren, die schließlich zur Festnahme des Täters führten. Sein ehemaliger Stiefvater bezeichnete den Angeklagten als verstockt und gewalttätig von dem er einmal erheblich verletzt und mit„über den Haufen schießen" bedroht worden sei. Ebenfalls mit Messer und Mistgabel von Albrecht bedroht worden ist seinerzeit auch sein früherer Erzieher aus der Anstalt Buchenhof, der als Zeuge vernommen wurde. Einen breiten Raum in der Verhandlung nimmt die Frage ein, ob Albrecht am Abend der Tat in einer bestimmten Wirtschaft gesehen worden ist. Die Frage kann heute jedoch nicht mehr einwandfrei geklärt werden, da die SA.=Leute, die früher der Polizei und dem Untersuchungsrichter gegenüber derartige Aussagen gemacht haben, sich heute sehr unbestimmt äußern und ihre Aussage unter Eid wesentlich einschränken, wobei verschiedene Zeugen wegen des Verdachts der Begünstigung unvereidigt bleiben. Der Zeuge Prange ist bisher der einzige, der seine eidliche Bekundigung, er habe den Angeklagten in der fraglichen Wirtschaft kurz nach Mitternacht gesehen, auch vor dem Schwurgericht mit Bestimmtheit aufrechterhält. Der bei der Schießerei schwer verletzte 19jährige Arbeiter Wilhelm Scherer wurde im Krankenhaus kommissarisch vernommen. Wesentlich bei dieser Aussage ist, daß dieser Zeuge den Angeklagten nicht mit Bestimmtheit als den Pistolenschützen wiedererkennt. Scherer selbst hatte eine bedenkliche Lungenschrumpfung davongetragen. Ein ausführliches Gutachten über den Angeklagten erstattete Obermedizinalrat Dr. Polmann. Eine Anwendung des Paragraphen 51 kommt nach Ansicht des Sachverständigen für den Angeklagten nicht in Frage. Von einer geistigen oder Bewußtseins=Störung kann bei ihm keine Rede sein. Zu Beginn der Nachmittagsverhandlung wird zunächst der von der Verteidigung namhaft gemachte Zeuge Neurath gehört, der den Angeklagten Albrecht kurz nach Mitternacht in der Mordnacht mit aller Bestimmtheit in der in Frage kommenden Wirtschaft in Dortmund gesehen haben will. Der von der Staatsanwaltschaft benannte Untersuchungsgefangene Jahn sagt aus, er habe auf dem Gefängniskorridor eine Aeußerung des Angeklagten gehört, daß die Polizei seinen Hut und Mantel gekommandos eine photographische Aufnahme von der Brandstelle zu machen, um bei nachfolgenden Meinungsverschiedenheiten ein gutes Beweismittel aufweisen zu können. Der Kreisbrandmeister beklagte sich zum Schluß über lückenhafte Berichterstattung einzelner Wehren. Mit dem Gruß:„Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr“ endete die Tagung. Stadt Ahlen * Beckum, 27. April. Die Zahlung der Milirnisse tärversorgungsgebührnisse beim Postamt Beckum. den Postagenturen Diestedde und Lippborg und den Poststellen Brüggenfeld und Assen=Quabbenmühle erfolgt am 29. April. Die Invaliden= und Unfallrenten werden am 30. April vormittags gezahlt. a. Neubeckum, 28. April. Die Ziegenzüchter des Kreises Beckum kamen am Samstagnachmittag im Gasthof Hüttemann zu einer Generalversammlung zusammen. Der Schriftführer Landwirtschaftslehrer Dransfeld(Neubeckum) gab den Jahresbericht. Die Zahl der Mitglieder beträgt 2223, in deren Besitz sich 3612 Ziegen befinden. 30 Böcke und 156 Ziegen sind im Kreisherdbuch und 3 Böcke und 84 Ziegen und im Provinzialherdbuch eingetragen. Zum Vorsitzenden des Kreisziegenzuchtverbandes Beckum wurde Tierarzt Dr. Wulf=Oelde gewählt. Stellvertretender Vorsitzender ist Wenbeck=Avermiddig, Geschäftsführer Stadtrentmeister Kleinhaus=Sendenhorst, Kassierer und Schriftführer Landwirtschaftslehrer Dransfeld=Neubeckum, Herdbuchführer sind Erdmann und Meyer=Ahlen. Als Platz der diesjährigen Kreisziegenschau ist Beckum gewählt worden. Als Preisrichter in Beckum wurde Reinking=Minden, Becker=Münster, Renker=Buer und LinnewegBielefeld bestimmt. Die Vereine Heessen, Vorhelm, Ennigerloh und Ahlen haben Lokalschauen vorgesehen für dieses Jahr. * S t r o m b e r g, 2 7. A p r i l. D e r V e r e i n e h e maliger Landwirtschaftsschüler des Kreises Beckum veranstaltet am 5. Mai(Christi Himmelfahrt) in Stromberg im Gasthof Stanlein seine übliche Sommertagung. Die Veranstaltung erhält dadurch eine besondere Note, daß gleichzeitig der 25. Wiederkehr des Gründungstages des Vereins ehem. Landwirtschaftsschüler gedacht wird. Alle„Ehemaligen“ sind zu dieser Tagung herzlichst eingeladen. Kommerzienrat Lewald, in dem ihm offiziell mitgeteilt wurde, daß die auf Birkental lastenden Hypotheken in Höhe von hunderttausend Mark in dessen Besitz übergegangen seien, und daß auf Auszahlung am nächsten ersten Juli unter allen Umständen bestanden werden müsse. Es werde das Frau Wohldenfeld heute schon mitgeteilt, domit vor Januar noch Schritte zur Beschaffung der Summe getan werden könnte. Was sonst noch da stand, waren nichts als erbärmliche Phrasen eines unerbittlichen Halsabschneiders, als welcher Lewald ja längst in üblen Ruf stand. Herbert war, obwohl er mit so einer Mitteilung ja längst hatte rechnen müssen, bei der Lektüre doch totenbleich geworden Wenn der Professor nun nicht hülfe?— Eine klare Antwort hatte der leidende alte Herrn dem Doktor Meerfurth bisher noch nicht gegeben. Man müßte ihm vielleicht heute noch einen Besuch machen, müßte ihm das Schriftstück vorlegen und die ganzen Verhältnisse klar legen. An etwa zwanzig Türen hatte Herbert bereits geklopft. Aber Jordan galt doch für einen edlen Menschenfreund. Außerdem haßte er Leute von Lewalds Art tötlich und kämpfte mit Wort und Schrift gegen sie. Also auf nach Kupfermühle, ohne langes Bedenken! Die Mutter sollte erst gar nichts erfahren. In Eile wurde Toilette gemacht. Dann die Braunen vor den Wagen gespannt, und hinaus gings in den frostklaren Dezembertag! Wie schön war die Welt, wie weihnachtlich! Glichen denn alle die Tannen im glitzernden Rauhreifschmuck nicht geputzten Christbäumen!—— Da sogar Schellengeläut, trotz der schlechten Schlittenbahn! Es war der altertümliche, rot gestrichene Schlitten vom Schloß Buchenwerder. Die beiden feurigen Rappen hatten alle Mühe, ihn vorwärtszuziehen. So eine Verrücktheit und Tierquälerei! In Decken und einen ungeheuren Pelz gehüllt, saß die alte Dame darin. Man sah von dem quittengelben Slaalsanwall beantrag!: Zweimal Todesstrafe, 20 Jahre Zuchthaus, 4 Jahre Gesäugnis funden habe und daß er„vielleicht die Rübe abbekommen wurde“. Diese Aeußerung soll Albrecht vor etwa zwei Wochen getan haben. Nachdem das Gericht weitere Beweisanträge der Verteidigung, die heftige Zusammenstöße mit der Staatsanwaltschaft hervorrufen, abgelehnt hat, wurde die Beweisaufnahme geschlossen. Darauf ergriff Staatsanwaltschaftsrat Dr. Arens das Wort zu seinem Plaidoyer. Der Staatsanwalt hebt in seinem Plaidoyer als besonders wichtig das Geständnis des Angeklagten gegenüber dem Zeugen Willems unmittelbar nach der Tat hervor. Er kommt zu dem Schluß, daß Albrecht unbedingt als der Schütze in der verhänigsvollen Nacht anzusehen sei. Der Staatsanwalt beantragt am Schlusse seines Plaidoyers gegen Fritz Albrecht wegen Bedrohung, Nötigung, versuchten Totschlages, wegen versuchten Mordes und wegen Mordes in zwei Fällen die im Gesetz vorgesehene zweimalige Todesstrafe, 20 Jahre Zuchthaus und vier Jahre Gefängnis. Der heutige dritte und letzte Verhandlungstag im Prozeß gegen den Montageschlosser Fritz Albrecht war dem Plädoyer der Verteidigung vorbehalten. Der Verteidiger des Angeklagten wandte sich scharf gegen die vom Staatsanwalt aufgebauten Indizienbeweise, die jedoch zur vollkommenen Ueberführung des Angeklagten als nicht ausreichend angesehen werden könnten. Der Verteidiger kam nach weiteren längeren Ausführungen zu dem Schluß, daß nur die Möglichkeit bleibe, den Angeklagten in vollem Umfange mangels Beweise freizusprechen. Nachdem der Angeklagte in seinem Schlußwort nochmals beteuert hatte, daß er nicht der Täter sei und unter Tränen an das Gewissen seiner Richter appellierte, zog sich das Gericht zur Urteilsfindung zurück. Das Urteil lauteie auf die Höchststrafe von 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust wegen vollendeten Totschlages in zwei Fällen, versuchten Totschlages in einem Fall, versuchter Tötung nach§ 14 des StGB. in zwei Fällen und vollendeter Nötigung in zwei Fällen in Tateinheit mit Vergehen gegen§ 5 der Notverordnung gegen Waffenmißbrauchs. In der Begründung wurde u. a. ausgeführt, daß der einzige gute Charakterzug des Angeklagten eine gewisse Kameradschaftlichkeit sei, die jedoch nicht einmal echt sei. Durch falschen politischen Fanatismus, vielleicht von dritter Seite angestiftet, ließ sich der Angeklagte zu der Tat verleiten. Notwehr wäre nicht in Betracht gekommen. Das Gericht aber hat lange geschwankt, ob es überlegten Mord festzustellen habe. k. Ahlen, 28. April. Feierschicht. Infolge Absatz. mangel sah sich die Gewerkschaft Westfalen gezwungen, für alle drei Schichten eine Feierschicht einzulegen. k. Ahlen, 28. April. Aus der Josefsgemeinde. Montag, Dienstag und Mittwoch gegen 7 Uhr Bittprozession. Der Mütterverein hat Sonntag in der Frühmesse Monatskommunion, 15,30 Uhr ist Predigt. Sonntag nach der Andacht ist Monatsversammlung des Jugendvereins. o. Ahlen. 28. April. Volksfront. Am Freitag um 20 Uhr findet im Kettelerhaus, Südstraße, der erste Sturmabend statt. Alle Vorstände, Vertrauensleute, Betriebsräte und Jugendführer des katholischen Jungmänner. vereins der alten Pfarre, der neuen Pfarre und St. Josef, des kath. Gesellenvereins, des kath. Arbeitervereins St. Michael und St. Josef, des christlichen Metallarbeiter=, Holzarbeiter-, Bergarbeiter=, Bauarbeiter=, Lederarbeiterund Gemeindearbeiterverbandes, des christlichen Werkmeisterbundes, der christlichen Gewerkschaft deutscher Eisenbahner und der christlichen Postgewerkschaft sind zu diesem Abend herzlich eingeladen. Es geht um den Kampf für ein echtes demokratisches, christliches und soziales Deutschland. + Ahlen. 28. Avril. Arbeiterschaft zur christ. lich=sozialen Idee. Eine gut besuchte Tagung hielt der hiesige christliche Metallarbeiterverband am Dienstag im Kettelerhaus ab. Nachdem ein Rückblick über die Länderwahlen und die Lage der Wirtschaft gegeben war, befaßte man sich mit der christlich=sozialen Idee. Man forderte eine praktische Verwirklichung des Christentums im Menschenleben. Heute könne man feststellen, daß die christ. lich=soziale Idee praktische Fortschritte gemacht hat. Das Tarif. und Arbeitsrecht, das Schlichtungsmesen, die verschiedensten sozialen Einrichtungen seien entstanden unter Mitwirkung und Führung der christlichen Gewerkschaften. Weiter wurde eine Förderung der Sozialpolitik und der Ausbau des Arbeitsrechts im Geiste der christlichen Sozialund Rechtsauffassung gefordert. o. Ahlen, 28. April. Sturmabend in der Volksfront. Freitagabend 8 Uhr findet im Kettelerhaus der erste Sturmabend statt. Alle Vorstände, Vertrauensleute, Betriebsräte und Jugendführer der der Volksfront angeschlossenen Organisationen sind zu diesem Gesicht beinahe nur die gebogene, spitze Nase und zwei große runde, an Eulenaugen erinnernde Brillen. gläser.— Aber wer mochte denn das junge, weibliche Wesen an ihrer Seite sein? Das war ja ein blitzsauberes Mädel mit frischen roten Wangen und einem Paar dunkelblaue Augen, die keck und herausfordernd in die Welt schauten, jetzt sogar schelmisch lachten, als sei eine Schlittenfahrt ohne Schnee ein Hauptspaß. Herbert zog im Vorbeifahren seinen Hut. Das reizende Fräulein erwiderte seinen Gruß lächelnd, während die alte Dame sich einen Ruck nach der anderen Seite gab, wahrscheinlich, um dem Sohn ihres ehemaligen Todfeindes nur ja nicht ins Gesicht schauen zu müssen. Nun ja. Herbert wußte, daß sein alter Herr sich nach dem unglücklich verlaufenen Prozeß nicht gerade kavaliermäßig der Gutsnachbarin gegenüber Lenommen hatte. Bei seiner auzu natürlichen Derbheit mochte sie wohl Komplimente gehört haben, die sie heute noch nicht verwinden konnte. Daß er die Waldparzelle an Buchenwerder nach richterlicher Entscheidung hatte abtreten müssen, hielt er ja auch bis an sein Ende für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. „Wer ist denn das junge Dämchen da auf dem Schlitten?“ fragte Herbert im Weiterfahren seinen alten Kutscher Hausmann, der alles zu wissen pflegte, was ringsherum vor sich ging. Der Graubart rückte den etwas ruppig gewordenen Zyl'nder mit der blauweißen Rosette zurecht, räusperte sich und sagte: „Ist eine Nichte von Frau Klingmeier und soll mal den ganzen Kram erben. Es heißt, sie hat sich jetzt schon eingefunden, damit nichts von dem Erbe verloren gem.— Meine Nichte, die Grete vom Schäfer Röker, die dient jg als Köksch auf dem Schloß, die sagt das.— Kommandieren soll das Fräulein Dorothea schon recht tüchtig können, und eingebildet ist sie nicht wenig. Aber mit der Alten steht sie sich großartig, das geht Tanichen hier und Abend geladen.— Fundsache. Ein Fahrrad, ein goldener Ring und ein Schlüssel wurden als gefunden gemeldet. Näheres Zimmer 15 des Rathauses.— Gefaßt. Der hiesigen Polizei gelang es, den Nationalsozialisten R., der Sonntagmorgen einem Mitglied der Reichsbannerklebekolonne mehrere Messerstiche versetzt hatte, festzunehmen und dem Amtsgericht zuzuführen.— 70 Jahre alt. Montag, 2. Mai, wird Anstreichermeister August Nöhlers, Viktoriastraße 14, 70 Jahre alt. Wir gratulieren.— Fell= und Farbenzüchterklub„Edle Rasse“. Sonntag hielt der Verein seine Gründungsversammlung ab, die von Interessenten gut besucht war. Zehn Züchter wurden ausgenommen. Es fand eine rege Aussprache über die Spezialisierung der bunten Rassen statt, zu der einige passive Mitglieder ihre Unterstützung zusagten. In diesem Sommer wird eine Tierbewertung vorgenommen. Als Preisrichter bestimmte man Herrn Pudelski. s8. Ahlen, 28. April. Ein rabiater Geselle. In den Tagen des wilden Streiks im Januar dieses Jahres traf der Steiger Ko. bei seinem Rundgang durch das Revier auf den Bergmann Ku. Es fiel ihm auf, daß Ku. entgegen seiner Gewohnheit wenig Arbeitseifer an den Tag legte. Er machte ihn hierauf aufmerksam und nannte ihn einen Faulpelz. Ku. kam mit allerlei Entschuldigungen, die Rutsche läge zu nabe an seinem Arbeitsfeld und hindere ihn an der Arbeit, außerdem sei das Gestein zu hart usw. Der Steiger prüfte die Angaben des Ku. und setzte sich dann in seine Nähe. Hierüber erbost, griff Ku. zu einem Stempel, ging auf den Steiger zu und sagte zu ihm: „Wenn du nicht sofort aus der Strebe gehst, dann schlage ich dir den Stempel vor den Kopf!“ Ku. eryielt hierauf von dem Steiger sofort einen Ausfahrschein und wurde auf Grund dieses Vorfalles fristlos von der Zeche entlassen. Nunmehr hatte sich Ku. vor dem hiesigen Amtsrichter wegen Bedrohung des Steigers zu verantworten. Der Angeklagte versuchte den ganzen Vorfall als harmlose Sache inzustellen. Jedoch konnte das Gericht ihm nicht glauben und verurteilte ihn wegen Bedrohung zu zwei Wochen Gefängnis. Die Strafverbüßung soll ihm im Gnadenwege erlassen werden, wenn er sich drei Jahre gut führt. 88. Ahlen, 28. Avril. Wegen Vergehens gegen die Reichsversicherungsordnung und das Gesetz über die Arbeitslosenversicherung hatte sich S. von hier vor dem Strafrichter zu verantworten. Das Gericht stellte fest: Der Angeklagte beschäftigte in seinem Betriebe mehrere Angestellte. Infolge der schlechten wirtschaftlichen Lage war es ihm oftmals nicht möglich, seinen Leuten ihren vollen Lohn zu zahlen. Auch wurden von ihm die vom Lohne abgezogenen Beitragsteile nicht an die Versicherungen abgeführt. Hierauf wurde die Krankenkasse erst aufmerksam, als verschiedene Angestellte, die aus dem Dienst des S. geschieden waren, eine Bescheinigung für die pünktliche Zahlung ihrer Beiträge anforderten. Es stellte sich jedoch heraus, daß S. die Beiträge garnicht abgeführt, sondern für sich verbraucht hatte. Die Krankenkasse erstattete nunmehr gegen S. Anzeige. Das Gericht diktierte ihm eine Geldstrafe von 40 K zu. ss. Ahlen, 28. April. Vergehen gegen die Notverordnung zum Schutze des inneren Friedens. Am Taae vor der ersten Reichspräsidentenwahl war es wiederholt zu Reibereien zwischen Angehörigen der verschiedensten Parteien gekommen. Auch am Abend hatte eine schwere Schlägerei stattgefunden. Trotz verstärktem Polizeiaufgebot hielten sich in der Stadt größere Trupps Angehörige gegensätzlicher Parteirichtungen auf. Um ernstliche Zusammenstöße zu vermeiden, nahm die Polizei bei den verschiedenen Trupps Durchsuchungen auf Waffen vor. Hierbei fanden sie in der Tasche des Kommunisten P. eine nzahl Patronen. Er wurde mit zur Wache genommen. Hier fand man unter dem Pullover versteckt einen alten Trommelrevolver, der aber noch tadellos erhalten war. P. wurde verhaftet und dem hiesigen Untersuchungsrichter zugeführt. In der nunmehrigen Verhandlung gegen P. versuchte dieser, die Tat in Abrede zu stellen. Auf Verhalten des Vorsitzenden gestand er jedoch. Das Urteil lautete auf die mindestzulässige Strafe bei derartigen Vergehen, auf drei Monate Gefängnis. Dem Angeklagten soll die erlittene Untersuchungshaft in vollem Umfange angerechnet werden. Die Haft bleibt jedoch bestehen, da Fluchtverdacht vorliegt. Die Waffe wird eingezogen. Menden u. Umgegend Menden, 28. April. Verlegung der Fahrt des S. G. V. nao Hamm. Die Mendener Ortsgruppe des S.G.V. hatte für den kommenden Sonntag eine Fahrt nach Hamm mit dem Hammer S.G.V. vereinbart, um den Besuch des Vorjahres zu erwidern. Auf Bitte der Ortsgruppe Hamm wird die Autobusfahrt auf den 29. Mai verschoben. An diesem Sonntag will die Ortsgruppe ihr Frühlingsfest begehen, zu dem dann die Mendener Freunde eingeladen sind. r. Menden, 28. April. Erbsreiser für die Fruhjahrsbestellung. Die städt. Forstverwaltung verkauft fortlaufend starke Erbsreiser zu billigen Preisen. Der Verkauf findet am Forsthause statt. u. Iserlohn, 28. April. Selbstmord eines Fabrikbesitzerehepaares. Hier hat sich im Donnerstag der Fabrikbesitzer Kl. mit seiner Gattin aus wirtschaftlicher Not mit Gas vergiftet. Tantchen da den ganzen Tag. Wie ne Katze soll sie die alte—— ich meine die gnädige Frau, umschnurren. „So so. eine Nichte!“ fuhr der junge Herr ihm ins Wort und lenkte das Gespräch schnell auf etwas anderes, indem er, nach dem See weisend, sagte: „Muß schon stark gefroren haben diese Nacht, denn das Eis hält schon. Ist das ein Leben! Die ganze Jugend von Buchenwerder" Man fuhr längs des Rabenufers an dem grauen Schloß vorüber und hatte bald die freundliche Villa des gelehrten alten Herrn erreicht. Dort stand auch gerade Doktor Meerfurths Auto, was Herbert aufrichtig freute. Es war ihm äußerst angenehm, daß er den väterlichen Freund gerade setzt hier antraf, der würde ihn nach Kräften unterstützen. In der Vorhalle kam der Doktor. ein gebeugtes, steinaltes, doch noch recht lebendiges Herrchen, ihm entgegen. Aber das runzelige, sonst fast immer gütig lächelnde Gesicht ließ nichts Erfreuliches vermuten. Ernst und wehmütig schauten die blauen Augen den jungen Freund durch die stark gewölbten, sie unheimlich vergrößernden Brillengläser an und. ihm die Hand reichend, sprach der Arzt mir zitternder Stimme: „Mein guter Junge, wie mir das leid tut!— Du wolltest mit unserem Professor sprechen. Vorbei!— Er ist für niemanden mehr zu sprechen!— Tot!— Vor einer Viertelstunde starb er in meinen Armen. Seit gestern früh war er ohne klare Besinnung, darum konnte ich rein gar nichts mehr für dich erreichen, zumal ein halbes Dutzend lachender Erben schon seit einigen Tagen im Hause herumlungert. Wie leid mir das tut, wie gerne ich diesen edlen Menschenfreund noch ein paar Jährchen unter den Lebenden gewußt hätte! Aber Kopf hoch. Junge! Warst ein tapferer Kriegsmann und hast im Granatfeuer nicht gebebt. Darum auch jetzt nicht den Mut verlieren!— Hat Lewald geschrieben? Komm hier in dieses Zimmer— zeige mir den Brief!“ (Fortsetzung folgt.) * WIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Die neugewähllen Abgeordnesen der westfälischen Zentrumspartei. Westfalen=Nord: 1. Dompropst Dr. Linneborn, Padervorn. 2. Graf v. Galen, Dülmen. 3. Geschäftsführer Metzinger, Essen. 4. Lyzealoberlehrerin Giese, Bottrop. 5. Bauuntern. Köthenbürger, Paderborn. 6. Lehrer Brackmann, Rinkerode. 7. Gauleiter Rütten, Essen 8. Landwirt Humann, Neuenkirchen. 9. Arbeitersekretär Jakob, Bocholt. Westfalen=Süd: 1. Oberpräsident Gronowski, Münster. 2. Sozialbeamtin Helene Wessel, Dortmund. 3. Landwirt Schmelzer, Oberhundem 4. Oberpostinspektor Baumhoff. Hagen. 5. Arbeitersekretär Schamer, Hamm. 6. Malermeister Altegoer, Bochum. Lippstadt und Umgegend s Geseke, 28. April. Kirchliches. Der seit zehn Jahren an der hiesigen Stadtpfarre tätig gewesene Vikar Rosenberg ist zum Pfarrer von Rheda, Kr Wiedenbrück ernannt.— Jagdpolizei. Waldwärter Bartho. lome wurde die Mitwirkung bei der Ausübung der Jagdpolizei in den Gemeinden Geseke, Hoinkhausen und Kelling. hausen übertragen. s Geseke, 28. April. Hohes Alter. Fabrikant Philipp Thoholte vollendete am heutigen Tage sein 75. Lebensjahr. Dem Jubilar, der sich als Stadtverordneter, Beigeordneter, Magistratsmitglied, Mitglied der Industrieund Handelskammer und des Kirchenvorstandes große Verdienste erworben hat, unsere besten Glückwünsche! Kreis Büren § Steinhausen, 28. April. 75 Jahre alt wurde am 28. ds. Mts. einer unserer verdienstvollsten Mitbürger, Gutsbesitzer Rüther=Schmies, der sich sowohl im öffentlichen, als auch im Gemeindeleben als Gemeindevorsteher, Beigeordneter, Gründer und Vorsitzender verschiedener Organisationen große Verdienste erworben hat. Mögen dem Jubilar noch recht viele Jahre erfolgreichen Wirkens beschieden sein. t. Steinhausen, 27. April. Pfarrpersonalie. Die hiesige bisher unbesetzte Vikarstelle ist Vikar Franz Korff aus Mülheim übertragen worden. Kreis Warburg t. Warburg, 28. April. Die Mutterberatungs. und Fürsorgesprechstunden finden im Monat Mai im Kreise Warburg wie folgt statt: im Johannisstift in Borgentreich am Dienstag, 3. Mai, nachmittags 1,30 Uhr; in der Kinderbewahrschule in Peckelsheim am Mittwoch, 4. Mai, nachmittags 2 Uhr; in der Volksschule in Warburg=Altstadt am Mittwoch, 11. Mai, nachmittags 3 Uhr; in der Kinderbewahrschule in Scherfede am Mittwoch, 18. Mai, nachmittags 4 Uhr.— Das hohe Kreuz zwischen den Pappeln auf der Hüffert wird zurzeit instand. gesetzt. Im Schnittpunkt des Querbalkens hatte sich ein Riß gebildet, der Sicherheitsmaßnahmen erforderlich machte. In vorsorglicher Weise hat die Stadt das weitere veranlaßt, um einen Unglücksfall, wie er sich vor 10 Jahren ereignet hat, zu vermeiden. Damals wurde ein Kind durch die vom Kreuz herabfallenden Steinmassen schwer verletzt. t. Borgenkreich, 28. April. Religiöse Woche. In der Zeit vom 10. bis 17. April fand hier eine religiöse Woche für Männer und ältere Jünglinge statt. Die Vorträge wurden von dem Jesuitenpater Braun gehalten und waren sehr zahlreich besucht. t. Borgholz(Kr. Warburg), 28. April. Das Fest der Kreuz=Auffindung wird hier am kommenden Sonntag(1. Mai) in der üblichen Weise gefeiert mit der Prozession zur Klus Eddessen, wo dann gegen 10 Uhr ein feierliches Levitenhochamt mit anschließender Predigt gehalten wird. Aus dem Sauerland Kreis Arnsberg [II Kreistagung deutscher Kriegsbeschädigter. ** A r n s b e r g, 2 8. A p r i l. Die Bezirksgruppe„Unteres Sauerland“ hält am Sonntag, 1. Mai, im katholischen Gesellenhaus in Arnsberg eine Bezirkstagung ab. Die Tagung wird neben innerorganisatorischen Fragen akute Tagesprobleme der Kriegsopfer behandeln. Es wird erwartet, daß die Tagung von sämtlichen Ortsgruppen des Sauerlandes reichlich beschickt wird, damit die in der Führung stehenden Persönlichkeiten über die zurzeit brennenden Probleme informiert werden. Eine im Vordergrunde stehende Persönlichkeit ist als Referent gewonnen. Die Tagung beginnt um 14 Uhr. Kreis Meschede ts. Meschede, 28. April. Der Schaf= und Hammelmarkt in der Viehversteigerungshalle Sauerland am Mittwoch zeigte leider keinen flotten Handel. Es waren etwa 600 Tiere aufgetrieben, hauptsächlich einjährige Läm. mer, wenige Mutterschafe und Hammel. Die Lämmer kamen im allgemeinen auf 55 RM. das Paar, die Hammel auf 60 bis 63 RM.— Der Bootsverkehr auf der Talsperre setzt wieder ein. Die schmucken Boote liegen fahrbereit an der Sperrmauer.— Von der Badean= stalt. Die Arbeiten an der großen neuen Badeanstalt an der Ruhr schreiten lebhaft voran. Die große Erdbewegung beim Ausschachten ist fast beendet. Steinmaterial liegt bereit. Die Holzarbeiten sind zum Teil vergeben. Das Becken wird 50 mal 20 Meter groß werden. Man hofft, den Betrieb Ende Mai eröffnen zu können. c. Eslohe, 28. April. Amtssitzung. In der letzten Amtssitzung, die Dienstagnachmittag 2,30 Uhr im Sitzungssaale des Amtshauses stattfand, wurde der Landwirt Theodor Limberg aus Reiste für ein ausgeschiedenes Mitglied in den Sparkassenvorstand gewählt. Ein weiterer Beschluß befaßte sich mit den Bürostunden der Amtsverwaltung für den Publikumsverkehr. In Zukunft sind die Büros der Amtsverwaltung für den Publikumsverkehr an Nachmittagen nur noch Montags und Frenitags geöffnet. An den übrigen Nachmittagen der Woche sind sie für jeden Publikumsverkehr geschlossen. c. Eslohe, 28. April. Die Einheitswertliste der Gemeinde Eslobe liegt bis zum 20. Mai d. J. wahrend der Dienststunden im Büro des Gemeindevorstehers Roß in Niedereslohe zur Einsicht offen.— Eine Anbauflächenerhebung findet Anjana Mai d. J. in unerm Amte statt. c. Kückelheim, 28. April. Die St. Hubertus=Schützenbruderschaft hat in ihrer Generalversammlung beichlossen, auch in diesem Jahre das Schützenjest am 30. Juli stattfinden zu lassen.— Unglücksfall. Der 15jährige Sohn des Landwirts Röhrig kam bei der Feldarbeit dadurch zu Schaden, daß ihm ein schwerer Wagen, über den er beim Vorwärtsziehen die Gewalt verlor, über die Oberschenkel ging. Der rechte Oberschenkel wurde dem Jungen gebrochen.— Pfarrpersonalie. Der hier in unserm Orte über 5 Jahre tätig gewesene Pfarrvikar Beier wird uns in den nächsten Tagen verlassen, um die ihm übertragene Pfarrstelle in Berghofen anzutreten. Man sieht ihn nur ungern von hier scheiden. Die besten Wünsche begleiten ihn in seinen neuen Wirkungskreis. e. Schönholthausen, 28. April. Die Feier des Schützenfestes wurde vom Schützenverein beschlossen. Als Tag wurde der 12. Juni festgesetzt. Die bisherigen Feierlichkeiten am Samstagabend sollen in diesem Jahre fortfallen. Auch soll die Schenke nicht verdungen werden, sondern der Verein bai sich entschlossen, sie selbst zu übernehmen. e. Niederlandenbeck, 28. April. Kirchenneubau Der Wunsch der Ortschaften Nieder= und Oberlandenbec und Hengsbeck geht nun in Erfüllung. Ein neues größeres Gotteshaus wird gebaut. Am Sonntag, 1. Mai, finde bereits die feierliche Grundsteinlegung der neuen Kirch statt. Die Feier ist auf nachmittags 5 Uhr angesetzt. gr. Fredeburg, 28. April. Die Schützengesellschaft hält ihre diesjährige ordentliche Generalversamm lung am kommenden Sonntagnachmittag 4,30 Uhr im Schützenhause ab.— Sportplatzerweiterung. Nach langem Bemühen der Stadtverwaltung sind seitens der Reichsbahn die an dem Turn= und Spielplatz Alter Bahnhof entlang gelegenen Geleise entfernt worden. Damit ist nunmehr die Möglichkeit gegeben, den Spielplatz um ein Beträchtliches breiter zu machen. Ein Teil der entfernten Schienen ging durch Kauf in den Besitz der Kirchengemeinde über und sollen beim Kirchenbau Verwendung finden. g. Schmallenberg, 28. Arril. Die Feuerschau wird im Amte Schmallenberg im Monat Mai vorgenommen werden.— Gesellenprüfung. Vor dem Prüfungsausschuß in Fredeburg bestand seine Gesellenprüfung mit„gut“ Albert Lingemann von hier.(Lehrmeister: Joh. Burmann, Schmallenberg.) Z. Finnentrop, 28. April. Die Generaiversammlung der Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Finnentrox=Heggen, findet am Sonntag, 8. Mai, nachm. 3,30 Uhr im Gasthof Rinke, Heggen, statt. Die Tagesordnung wird in der Versammtung bekannt gegeben.— Freiw. Feuerwehr. Die nächste Uebung ist Samstag, 30. April, nachm. 4 Uhr.— Der Männergesangverein hat sein Vereinslokal ab vergangenen Freitag nach Hotel Biggemann verlegt. Daselbst finden die Chorstunden künftig jeden Freitag abend, 8,30 Uhr, statt. — Gottesdienstordnung für Sonntaa. 1. Mai. 6,55 Uhr hl. Messe mit gemeinschaftl. bl. Kommunion der Jungfrauen. 9,30 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Andacht. Beichtgelegenheit ist am Samstag um 3 und 5 Uhr.— Aus der Deutschen Jugendkraft. Hochbetrieb herrscht am Sonntag wieder mal auf dem Adlerplatz an der Lenne. Sechs Mannschaften werden sich in Gesellschaftsspielen gegenüberstehen. Kreis Brilon z. Medebach, 28. April. Generalversammlung des S. V. Germania. Es wurde beschlossen, am 12. 6. einen Sportwerbetag zu veranstalten. Bahnverwalter Wiehse wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zum Jugendobmann wurde Landwirt Franz Schmidt bestellt. Die Maiwanderung soll am 22. 5. stattfinden. Dann fanden wegen des Sommerspielplans und anderer Angelegenheiten die notwendigen Besprechungen statt.— Der Obst= und Gartenbauverein für Medebach und Umgebung hatte am Sonntag seine Mitglieder zu einer Generalversammlung eingeladen. Der Vorsitzende verlas den Jahres. und Kassenbericht. Sodann gedachte er mit warmen Wor, ten des verstorbenen Vorstandsmitgliedes und Kassierers Polizeihauptwachtmeister Thier. Zum Nachfolger wurde von der Versammlung der Bahnassistent Gustav Althaus ron hier gewählt. Ueber eine diesjährige Obst= und Gemüseausstellung soll in der nächsten Versammlung Beschluß gefaßt werden. Der Versammlung schloß sich eine kostenlose Verlosung von 30 Obstbäumen unter den Mitgliedern an. z. Düdinghausen bei Medebach, 28. April. Noch glimpflich avgelaufen. Der Landwirt A. G. von hier kam mit seinem Fahrrade auf der abschüssigen Dorfstraße in einer engen Kurve zu Fall, wobei er erhebliche Verletzungen davontrug. z. Küstelberg b. Medebach, 28. April. Personalie. Der seit dem 1. 10. 1926 hier tätige Pfarrvikar Joh Barkhoff ist von der erzbischöflichen Behörde mit der Seelsorge der Gemeinde Wulmeringhausen beauftragt. Unsere Gemeinde sieht den tüchtigen Priester nur ungern scheiden. Die besten Wünsche begleiten ihn in seinen neuen Wirkungskreis. Zu seinem Nachfolger ist Vikar Rudolf Dietrich, gebürtig aus Halle a. d. Saale, bestellt. kr. Scharfenberg, 28. April. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich auf der Möhnestraße bei Alme. Der Schneidergehilfe F. von hier, der in Alme beschäftigt ist, fuhr gegen Abend mit seinem Rade heimwärts. In der Kreuzung beim Forsthause„Möhneburg“ geriet er in eine Gruppe von Redfahrern, die von Brilon kamen. F. stürzte schwer und zog sich so erhebliche Verletzungen am Kopfe zu, daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Von den anderen Radfahrern wurde einer ebenfalls schwer verletzt. Kreis Olpe a. Olpe, 28. April. Pros. Dr. Herm. Muckermann spricht in Olve. Am 7. und 8. Mai d. Is. wird Prof. Dr. Hermann Muckermann vom Kaiser=Wilhelm=Institut für Anthropologie, Erbforschung und Eugenik 2 Vorträge hier halten. Das Thema heißt: Die Familie. Der erste Vortrag wird in einem Saale und der zweite in der kath. Pfarrkirche stattfinden. a. Olpe, 28. April. Besitzwechsel. Die Ziegelei Richard Ruegenberg ist in den Besitz der Städtischen Sparkasse Olpe übergegangen. a. Rhode. 28. April. Eine freiwillige Feue=wehr für die Gemeinde Rhode ist jetzt gegründet worden. Die Wehr umfaßt je eine Abteilung für die Ortschaften Rhode, Griesemert, Neger, Sondern und Stade. Zum Brandmeister wurde Fabrikant Peter Schmitz (Rhode) uno zum Stellvertreter Kaufmann Ernst Zeppenfeld in Sondern gewählt. ei. Grevenbrück, 28. April. Sturmwoche. Als Abschluß der religiösen Woche, die aus Anlaß des 40jährigen Priesterjubiläums unseres hochw. Pfarrers Schriek in der Pfarrgemeinde Grevenbrück abgehalten wurde, veranstaltete der Jungmännerverein vom 24. bis 26. April seine Sturmwoche. Die religiöse Woche weckte nicht nur bei den Jungmannen, sondern auch bei allen Katholiken der Gemeinde neue Begeisterung, für Christi Reich und ein neues Deutschland zu kämpfen. a. Altenhundem, 28. April. Polizei=Streifenwagen. Hier ist ein sog. Polizeistreifenwagen stationiert worden, der der Landjägerei zur Ausübung des Dienstes bei besonderen Anlässen dienen soll. In dem Wagen findet ein Ueberfallkommando von 12 Landjägern Platz. Führer des Wagens ist Oberlandjäger Schuster, der von Silschede nach Altenhundem versetzt worden ist. Insgesamt sind jetzt 4 Landjäger hier stationiert, von denen Oberlandjäger Schwemin den Dienst in einem Teil des Bezirks Bilstein mitversieht. Wirtschafts-Kurier Das Publikum kauft Die Kurse steigen weiter— Fester Geldmarkt— Siemens gewinnt 7 Punkte. Berlin, 28. April. Die Börse sah sich heute durch die Genser Entwickelung in ihren Erwaitungen getäuscht und schritt, verstimmt durch die Stimsonschen Aeußerungen, an den Hauptmärkten zu Abgaben. Das Kursniveau war jedoch gut gehalten. Nur die Haupt sp.kulationspapiere eröffneten niedriger. Die Tendenz erhielt durch anbaltende Publikumskäufe auf fast allen Gebieten eine bemerkenswerte Stütze. Die Situation des Geldmarktes und die erneute Ermäßigung der Reichsbankdiskontrate sowie die feste Newyorker Börse wirkten in gleicher Richtung. Farben konnten ihren Anfangsverlust bald wieder ausgleichen. A.E.G. gaben von ihrem gestrigen Gewinn 1⅛ her. Von Montanwerten waren Buderus, parpener und Hoesch etwas schwächer, dagegen gewannen Reichsbank ½ Proz. Verkehrswerte konnten sich auf gestriger Basis behaupten. Gelsenkirchen, Mannesmann, Rheinstahl und Vereinigte Stahl zogen weiter an. Auch Braunkohlenwerte waren befestigt. Burbach=Kali waren 2 Punkte höher. Continentale Gummi gewannen 3¾. Dagegen verloren Continentale Linolium 2. Am Elektromarkt waren R.W.E., Schuckert, Licht u Kraft und Lieferungen etwa 1 Proz. befestigt. Kunstseidenwerte waren gebalten. Am Rentenmarkt waren Alt= und Neubesitzanleihen gehalten. Von variablen Industrieobligationen waren Hoesch und Mittelstahl weiter 1 Proz. höher. Aus Reichsbahnvorzugsaktien konnten 58 Proz. gewinnen. Am Geldmarkt machte sich der Ultimo bemerkbar. Der Satz stellte sich trotz der Diskontenermäßigung auf 53—5½. Der Privatdiskont blieb unverändert 4 7/8. Von Valuten lagen Dollar und Pfunde fester. Die nordischen Valuten waren kräftig erholt. London=Kabel war mit 3,66 zu hören. Im Verlauf machte die Befestigung weitere Fortschritte Die Spekulation, die einen Rückschlag erwartet hatte, schritt zu Deckungskäufen, die auf fühlbaren Materialmangel stießen. Siemens erhöhten ihren Gewinn gegen den Anjangskurs auf 7 Proz. Farben gewannen 3, Reichsbank 1¼, Montanwerte waren im Durchschnitt um 1 Proz. befestigt. Am Kaliaktienmarkt gewannen Salzdetfurth 4, während Burbach unter Schwankungen 2½ gegen den Anfang verloren. Sehr fest lagen chemische Werte. Continentale Linoleum erhöhten ihren Kursgewinn auf 6¾. Am Elektromarkt gewannen Schuckert gegen den Anjang 4, Gesfürel 3, A.E.G. 1⅝, R.W.E. 4¼, Licht und Kraft 2¼. Kunstseidenwerte gewannen bis zu 1½. Dessauer Gas stiegen von 84¼ auf 88½. Verkehrswerte waren bis 1 Proz. befestigt. Die Stimmung wurde wesentlich durch die feste Tendenz des Kassamarktes sowie des Rentenmarktes beeinflußt, an dem Hypothekenpfandbriefe und Kommunalobligationen bis zu 2 Proz. gewannen. Auch Obligationen lagen ausgesprochen fest. Mittelstahl gewannen 2, Krupp 1, Vereinigte Stahl. 1⅝, Verkehrsanleihe zogen um 1 Proz. an. Staatsanleihe und Schatzanweisungen der Staaten lagen ruhig, aber freundlich. Auf Gewinnmitnahmen der Tagesspekulation, die zurzeit nur noch kurzfristige Engagements eingehi und Gerüchte von einem Rücktritt Deterdings, die allerdings von London aus dementiert werden, schloß die Börse etwas abgeschwächt. Farben waren mit 98, Reichsbank mit 115 und Siemens mit 105¾ zu hören. * Unnotierte Werte vom 28. April. A'brecht=Meister 14, Di Petroleum 43, Glückauf Braunk. 34,25, Kabel Rheydt 89, Linke Hofmann 11,50, Ufa Film 40 Brief, Burbach=Krügersh. 31—32, Wintersha, 70,50—71,50. Weizenpreis sinkt Vor einem geringen Einfuhrkontingent— Roggen unverändert. Berlin, 28. April. Die Regelung der Weizeneinfuhr steht unmittelbar bevor. Wenn man Zeitungsmeldungen glauben darf, so wird man den Zoll für ein geringes Einfuhrkontingent auf 180 Mark ermäßigen, was etwa einem Preis von 270 Mark rund ab Nordseehäfen entsprechen würde. Dieser Umstand hat dazu beigetragen, die Weizenpreise heute erneut absinken zu lassen, wenn auch nur in geringem Ausmaß von 1—2 Mk. Ein stärkerer Rückgang wurde durch das geringe Angebot verhindert, dem außerdem auch vereinzeltes Kaufinteresse gegenüberstand. Am Roggenmarkt sind Aenderungen nicht zu melden. Nach wie vor steht Russenroggen in jeder Menge zu bisherigen Preisen zur Verfügung. Deutscher Roggen wird hier nur vereinzelt umgeDauerwellen Blondieren— Färben Ropf 5.— 0Dk. Salon Bartmann Samm, Südft r. 7 jetzt. Der größte Teil der Offerten bleibt in den Provineen, wo vergleichsweise bessere Preise gelöst werden. Im Zeithandel kam für Juli zunächst ein Kurs nicht zustande. Mai eröffnete unverändert, Sepiember verlor im Zusammenhang mit der fruchtbaten Weiterlage 1 Mark. Für Weizenmehl sind die Müller heute zu leichten Preiskonzessionen bereit, ohne daß Geschäft dadurch aber beleben zu können. Roggenmehl unverändert gefordert bei geringen Abrufen des Koniums. Gerste blieb ruhig, Anregungen fehlen. Beim Hafer lauten die Gebote nied riger, doch sind Verkäufer unnachgiebig. Nur ganz vereinzelt ist billiger als gestern anzukommen. Während sich in den Preisen für prompte Abladung im Vergleich zu gestern nichts geändert hat, war am Terminmarkt gegen Schluß eine mäßice Erholung festzustellen. Im Durchschnitt ergaben sich beim Weizen Besserungen von rund 1 Mark gegen den Beginn. Für Roggen wurde ein Plus von 0,50 Mark notiert. Juli=Roggen blieb allerdings ohne Kurs. Hafer geschäftslos. Weizen märk. 75—76 Kg. 267—269, Mai=Lieferung 276—277, Juli=Liejerung 279,50—280,50, September=Lieserung 225—226. Roggen märk 72—73 Kg. 198—200, Mai=Lieferung 195—195,50, September=Lieferung 184,50—185. Gerste, Braugerste 189—194. Industrie= und Futtergerste 179—188. Hafer märk. 162—167 u Brief, Mai=Lieserung bis 171,50. Weizenmehl 32,25—36 Roggenmehl 25,90—27,65. Weizenkleie 11,75—12. Roggenkleie 10—10,35. Viktoriaerbsen 18—24. Kl. Speiseerbsen 21—24. Futtererbsen 15 bis 17. Peluschken 16,50—18,50. Ackerbohnen 15—17. Wicken 16 bis 18.50. Lupinen blaue 10—11,75, gelbe 14—15,50. Seradella neue 29—34,50. Leinkuchen ab Hamburg 10,80. Erdnußkuchen 50 Proz. ab Hamburg 12. Erdnußkuchenmehl 50 Proz. ab Hamb. 11,80. Trockenschnitzel 9.40. Extrah. Sojabohnenschrot 46 Proz. ab Hamburg 11,70, ab Stettin 12,30. Kartoffelflocken, freie Ware 17—17,50. Vichmärkte Hamburger Schlachtviehmarkt vom 28. April. Auftrieb: Rinder 1800, darunter Ochsen 453, Bullen 296, Kühe 494, Färsen 13—17, 8—11. Färsen 34—36, 29—32, 23—27, 14—20 Weidemastschafe 32—35, 25—30, 16—24, 8—10. Stallmastschafe 38—41, 32—35, 22—30. Marktverlauf: Rinder ruhig, schwere Bullen stark vernachlässigt, Schafe mittel. Preise für Sechische Versteigerungsergebnis von Wesermünde. Auf der Seefisch=Versteigerung am 27. April wurden in Pfennigen je Pfund folgende Großhandels=Einkaufspreise für Fische mit Kopf erzielt: Island. Kabliau(Größe 1) 2—3,(Größe 2) 2—2¾, Schellfisch(Größe 1) 16 ¾—22 34,(Größe 2) 18½—27, Seelachs#—5 ¼, Goldbarsch 5¾—10. Berliner Metallbörse Notierungen vom 28. April. Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam(Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) je 100 Kg. 55,75 RM. Notierungen der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes(die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung). Original= hüttenaluminium, 98—99 Proz. in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 160 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99 Proz. 164 RM., Reinnickel, 98—99 Proz. 350 RM., Antimon=Regulus 45—47 RM., Feinsilber(1 Kg. fein) 39¼—42½ RM. * Berger=Bahnl. in Kleinasien. Die von einem deutschen Konsortium unter Führung der Julius Berger Tiefbau=AG., Berlin, gebaute kleinasiatische Eisenbahnstrecke Kutahia=Balikeisir, die eine Länge von etwa 200 Klmtr. hat, ist feierlich eröffnet worden. Kohlengewinnung im Ruhrbezirk Aus der folgenden Uebersicht ist die Gewinnung und Lagerung des Ruhrgebietes(vorläufige Berechnung) an Kohle und Koks für die Zeit vom 17. bis 23. 4. und in der Vorwoche ersichtlich(in Klammern arbeitstäglich). 1932 Arbeits= Verwertb. Koks= Eingelegte Woche tage Förderung erzeugung Feierschichten To. To. 10.—16. 4. 6 1 339077 260 357 247 959 „(223 180)(37194)(41 327 17.—23.4. 6 1337573 267304 232 3-8 (222 929)(38 186)(38 721) . Bestände der Zechen. Stichtag Kohle Koks Insgesamt (Wochenende) To. To. To 16. 4. 2779000 5 655 000 10 433 000 23.4. 2 762000 5 704 000 10 482 000 Liebe mit Windernissen " Ein heiterer Samilienroman von Emma Böttcher Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S 31) Der Rechtsanwalt bewunderte die Geschicklichkeit seines Gastes. Nun war er schon mitten drinnen und hatte doch noch kein Wort von sich selbst gesprochen. Dem. brauchte er ncht zu helfen. „Es war kein Scherz“, entgegnete er. „Die Erbschaft dieser Frau Schulze wäre wirklich da?“ „Sicher.“ „Und wem fällt sie zu?“ „Dem, der seine Erbberechtigung nachweisen kann.“ „Wie mögen die Beziehungen zwischen den Schulzes und den Bornowskys zustande gekommen sein?“ „Wahrscheinlich durch He'rat?“ „Dann müssen doch die Schulzes naher sein.“ Kurt sah den anderen prüfend an. Jetzt kam ja ein ganz neuer Ton in das Lied.„Kinder sind doch nicht da“, versetzte er. „Ader es könnten Neffen da sein oder Nichten?" „Mein Amtsgenosse teilte mir mit, daß auch solche nicht vorhanden seien.“ „Dann irrt sich Ihr Herr Amtsgenosse.“ Nun war Kurt doch überrascht.„Sie scheinen Näheres zu wissen!“ Da sagte der Fabrikdirektor etwas, was den Rechtsanwalt von neuem überraschte, weil es anscheinend gar nicht zur Sache gehörte, nämlich:„Den Wünschen der Damen gerecht zu werden, ist zuweilen sehr schwer.“ Kurt lächelte.„Aber man tut es gern.“ „Manchmal auch nicht", antwortete der Fabrikdirektor kläglich. Da er anscheinend doch nicht herauszubringen vermochte, was er auf dem Herzen hatte, kam der Rechtsanwalt ihm mit der Frage entgegen: „Kennen Sie die Familie Schulze?“ „Jawohl!“ „Und Sie kennen Neffen und Nichten der Erblasserin?“ „Eine Nichte.“ „Wer ist sie?“ „Es ist meine Frau.“ Kurt war gewöhnt, sich zu beherrschen, doch dieses Wort riß ihn von seinem Sessel empor. Er mußte ein paarmal durch das Zimmer gehen, und immer klang die Stimme der Frau Fabrikdirektor in seinem Ohre, wie sie gestern nachmittag gesprochen hatte:„Die einfachen Leute— diese Leute.“ Dann saß er wieder vor dem Manne.„Erläutern Sie mir die Beziehungen Ihrer Gemahlin zu der Verstorbenen.“ „Der Vater meiner Frau war der Schwager der Frau Schulze.“ „Und hieß auch Schulze?“ „Ja!“ Kurt sah sein Gegenüber erwartungsvoll an in der Annahme, daß weilere Angaben folgen würden. Da jener schwieg, fragte er:„Auch Schornsteinseger?“ Er sah, wie dem anderen die Frage zuwider war. „Nein“, wehrte derselbe ab. „Sondern?“ „Wurstfabrikant.“ „Der Herr lebt noch?“ „Nein!" Das Verhalten des Besuches fing an. den Rechtsanwalt zu verstimmen. „Herr Vetter“, sprach er,„ich finde. Sie sind sehr wortkarg. Wenn ich Ihre Ansprüche vertreten soll, dann müssen Sie auch offen gegen mich sein.“ „Natürlich", antwortete der Fabrikdirektor.„Sie haben ganz recht. Aber sehen Sie, es liegt doch wirklich alles an den Frauen. Erst heiraten wir sie, und nachher verbieten sie uns, darüber zu reden, wo wir sie hergeholt haben. Meine Frau war bildschön. Als ich das süße Gesichtchen zum ersten Male durch die große Spiegelscheibe im Geschäft ihres Vaters sah, das beste Schmuckstück für seinen Laden, da war ich sofort mit mir einig. Drei Monate später war sie meine Frau.“ „Wie war sie also mit der verstorbenen Frau Schulze verwandt?“ „Sofort, Herr Rechtsanwalt. Halten Sie mich nicht für komisch, weil ich es nicht schon längst sagte. Aber als ich mich vorhin ankleidete, um zu Ihnen zu gehen, stand meine Frau neben mir und bat mich, nicht mehr zu erzählen, als unumgänglich sei. Und da versprach ich ihr—“ „Mich auszuhorchen und selbst zu schweigen.“ „Wenn auch nicht gerade so—“ Kurt machte ein Gesicht wie jemand, der eine Sache für erledigt hält. Wenn jener nicht sprechen wollte, ihm konnte es recht sein. Da hub der Fabrikdirektor endlich zu reden an: „Mein Schwiegervater hatte einen Bruder, der Schornsteinsegermeister war. Die verstorbene Frau Schulze war seine Witwe. Weil die Wohnräume in dem alten Geschäftshause meiner Schwiegermutter beschränkt waren, wohnte meine Frau während unserer Verlobungszeit bei dieser Tante. Das Verhältnis war das herzlichste.“ „Und die Damen standen bis zuletzt im Briefwechsel?“ „Sie waren etwas auseinander gekommen. Die Verschiedenheit der Lebensstellungen—“ Kurt erhob sich, um auch diesen Fall aufzuzeichnen. Offenbar würde der Frau Fabrikdirektor die Erbschaft zufallen. „Sagten Sie nicht, daß es sich um 150000 Mark handle?“ fragte sein Besucher hinter ihm. „Es kann leicht mehr sein.“ „Ja, sie war sparsam, die gute Tante Adelheid.“ Kurt blätterte in den Papieren, und plötzlich wandte er sich um.„Wie hieß die Tante Ihrer Gemahlin mit Vornamen?“ „Adelheid.“ Von neuem vertiefte sich Kurt in das Schriftstück. „Wie hieß der Bruder Ihres Schwiegervaters mit Vornamen?“ „Paul.“ „In welcher Straße wohnten sie?“ „In der Schillerstraße." Der Rechtsanwalt tat noch einen letzten Blick in das Blatt, dann sagte er: „Es stimmt keiner der Namen.“ Der Fabrikdirektor beugte sich vor.„Wie ist das zu erklären?“ „Sehr einfach. Die Tante Ihrer Frau Gemahlis und die verstorbene Frau Schulze sind zwei ver schiedene Personen.“ Da sprang der andere erschrocken auf.„Unmog“ lich!“ Kurt zuckte die Achseln. Aber als er nun Herrn Ernst so im Zimmer stehen sah mit der großen Enltäuschung im Gesichte, tat es ihm doch leid. Deshalb versuchte er noch, ihm einen letzten Trost zu gebenEr fragte: „Haben Sie vielleicht einen Oheim, der Schau“ spieler war und Anton hieß?“ Verständnislos blickte jener ihn an.„Nein!" Es war kein Wunder, daß der Fabrikdirektor nach der Enttäuschung etwas zerfahren war. (Fortsetzung folgt.) S 5— SADG S 072 * 20 E*— D 9 22 a6#— Ai a ½5 an 78 5# OTS EE ASS SSSS 88 Se — 0G Sn— 2 22.— S.SSSSSRS SSSPASTS SS g-bags B88DAGE 8 R. 8 S•99S ——•.2 5"„„"eSeite 9. Der Plauderer. Nummer 18. Man lernt nie aus Pflanzen erreichen ein bedeutend höheres Alter als Tiere. So werden alt: der Wein 30 Jahre, die Rose 40 Jahre. Tannen(Fichte, Kiefer, Zypresse) 300 bis 400 Jahre, die Buche 900 Jahre, die Linden bis 1000 Jahre, Eichen über 1000 Jahre(unsichere Schätzungen gehen bis 3000 Jahre). * Die Blöcke, aus denen die ägyptischen Pyramiden gebaut sind, wiegen bis zu 100000 Kilogramm * Als die Schreibmaschinen erst wenige Jahre im Gebrauch waren, erließ der damalige türkische Sultan eine Jrade, durch die die Vernichtung jeder in der Türkei vorhandenen Schreibmaschine angeordnet wurde. Grund: Es wäre keine Ergreifung von Verschwörern mehr möglich, sobald diese in den Stand gesetzt waren, ihre Proklamationen in einer Form zu verbreiten, die die Feststellung jeder Identität vereitelt. * Bereits im Jahre 367 bedienten sich die Alemannen im Kampfe mit den Römern der Schützengräben. * Der Bandwurm hat einen stecknadelkopfgroßen Kopf. einen dünnen, zwirnfadenähnlichen Hals und je nachdem hunderte(bis 1200 und 1300) Glieder, deren jedes bis zu 50000 Eier enthalten kann. Der eiweißhaltigste Fisch ist der Stockfisch; er enthält 79.1 Prozent, das Rindfleisch nur 20 bis 35 Prozent Eiweiß. Bananen haben über 70 Prozent Zuckergehalt. * Die ersten Uhren, die man durch Gewichte in Gang hielt wurden im 13. Jahrhundert konstruiert. * In einer Stunde befliegt eine Biene 700 Blüten. In Paraguay ist eine Pflanze entdeckt worden, deren Saft zweihundertmal süßer ist als das Zuckerrohr. Die Marienburg besitzt eine Sammlung von 50.000 Ordensmünzen. Schach) Ecke Nr. 208. Faltbeergambit. Gespielt im deutschen Aufstiegturnier zu Bad Ems. Weiß:— Schwarz: Benzinger, München v. Hennig, Kiel 1. e2—e4 e7—e5 2. 12—14 47—45 3. e4—d5: e5—e4 4. d2—d4 Ein von Cordel empfohlener, bisher aber so gut wie nie angewandter Zug, der übrigens auch älter als Cordel ist. 4..... Sg8—16 Cordel berücksichtigt nur Ddö: c4, Das. 5. C2—CS In einer Partie Spever—Knorre, D. S. 1867, S. 83, geschah hier 5. L.55+, c6 6. de, Set: 7. Se2, Lg4. 5..... L18—e7 6. Sg1—e2 0—0 7. Se2—g3 T18—e8 8. L/1—e2 c7—c6: 9. d5 cs Sc3, cd vertiert B bei schlechter Stellung. Es ist also begreiflich, daß er für seinen Stellungsnachteil wenigstens den B behaupten will. 9. S58—c6: 10. 44—45 Sc6—54 11. 0—0 Nach as könnte natürlich erst recht Sd3 folgen. 11..... Le7-c5+ 12. Kg1—L1 S54—03!! 13. Le2—43 14. 14—15 Auf Das: käme Sg4 nebst Dh4. 14. Drobt, sich d3 mit bo zu decken. Lb7 nebst Sd5. 15. Ddl—43: 16. Sg3—91 L 17. D03-ct: e4—43: 57—55 Auf 15. ob folgt S16—g4 b5—c4: Lc8—a6!! Die Energie der Angriffsführung ist vorbildlich! 18. De4—aß: Te8-e4: 19. Lc1—f Auf Sca folgt natürlich Dh4 20. b3, Dg3! 19..... Te4—f4:!! 20. T/1—14: Dd8—h4 21. h2—h3 Dh4—g3 22. T14—84: Was sonst? Auf ha folgt Dh4-. 22..... Dg3—e1+ Aufgegeben, denn nach Kh2 23. Lgi- ist das Matt nicht mehr zu verbindern. D. Schachztg. * Die Turmendsviele kommen in der praktischen Partie sehr häufig vor, es ist daher wichtig, ihre richtige Führung, die mitunter recht schwierig ist, zu lernen. Man muß sich merken, daß der Gewinn von Turm and Bauer gegen Turm allein nur dann möglich ist, wenn der feindliche König das Umwandlungsfeld nicht beherrscht. 0 E 0„„ 00 Weiß: Ke3, Dd4, Tf8. h5, Las, Sb7. Bg5; Schwarz: Keß, Bdt. 17. Matt in zwei Zügen. Lösungsfrist bis 30. Mai. In der vorstehenden, jedem Spieler bekannten Stellung, kann Weiß nicht gewinnen, wenn Schwarz seinen Turm nicht eher von der sechsten Linie wegzieht, als bis der feindliche Bauer dieselbe betreten hat. Also: 1. e4—65, Tb6—a6 2. Th7—b7. Ta6—c6 3. 65—66, Tc6—c1 4. Kf5—f6. Tc1—f1-. Entfernt sich der König von dem Bauern, so wird dieser angegriffen, sonst gibt der Turm fortwährend Schach. Noch kürzlich wurde dieses Endspiel im Hammer Klubturnier von einem erfahrenen Svieler nicht richtig behandelt. Nr. 209. Aufgabe von S. Loyd. De 01 0 5 Lösung der Aufgabe Nr. 195. 1. Lf5—94-(der schw. K erhält zwei neue Fluchtfelder) Kd5—d6 voer e6 2. Tf4—f6-: 1.. Kc4 2. Loß:-; 1. Se4: 2. Des: Ein Schachgebot im ersten Zuge gilt nach der berrschenden Meinung als unzulässig. Indes wird diese Meinung vielfach bestritten mit der Begründung, daß ohne das Schachgebot verschiedene Wendungen aus der Anfangsposition nicht mit herausgeholt werden könnten. Unsere Löser werden sich mit einer solchen Aufgabe recht bald noch einmal beschäftigen. Löserline: Bankamp 19, Möller 93, Mannes 42, Heinekamp 68, Hann 42, Janofsky 92, Langwieler 78, Sartorius 41, A. Werner 42, Keil 43. Schulte 32, Düllberg(Neheim) 82, Berghoff 8, Lehmkühler 1, Morawitz 3, Wippermann 1, Barteld 3. Tomlik 3, Schürmann 33, Blochel sen. 61, Blochel jun. 49. Clingen 63, Nielies 70, Gorschlüter 66, E. Werner 70. Aecker 60, Wülfinghoff 59, Pfützner 59, Schwale 11, Hanstein 10, Nächter 6, Rost 11, Danielzik 52, Maaser 51, Gehle 24, Thiesen 29, Wrobel 34, König 34, Dülberg Soest 2, Berg 11, Thomas 12, Leinhäuser 29, Vogel 20, Vogel II 18, Steffen 19, Herz 17, Dolfen 20, Guthoff 19, Heimann 19. Eckhardt 19, Dubbi 11, Kofort 11, Minnerup 17, Cramer 16, Flecke 14, Kulas 6, Köning 5, Thöne 6, Wischolek 7. Schachnachrichten Um die westf. Meisterschaft. Die Endkämpfe unter den Meistern der 9 westf. Schachkreise beginnen am 8. Mai und zwar spielen an diesem Tage Münster gegen Dortmund in Hamm, Neheim gegen Langendreer in Unna, Gelsenkirchen gegen Siegen in Altena und Hagen gegen Gladbeck in Bochum. Bielefeld ist spielfrei. Um die Kreismeisterschaft. Fortsetzung mit der 3. Runde am 1. Mai. Es spielen Neuhaus gegen Schürhoff in Unna, Voß gegen Schulte in Heroringen, Jürgens gegen Pennar in Unna. Die beiden Schlußrunden finden am 8. Mai in Hamm statt. Schachbriefkasten Löser im Westen. Bei Aufgabe 193 scheitert 1. Tg7—g8 an Leöxaß, denn wenn jetzt 2. SesX16 geschieht, so folgt La6—18 und Weiß ist der Mattzug 3. Dh3—h6 genommen. B. S. Unlösbar nach 1.... U2—b4. Sie müssen alle Gegezüge aufführen. Schachabende Arnsberg: Mittwoch im Gasthof Schumacher, Ruhrufer. Beckum: Samstag Gasthof Northoff. Bergkamen: Dienstag im Café Jühe. Bockum=Hövel: Donnerstag Gemeindegasthaus II, Sonntag vormittag daselbst Hövel: Sonntag vormittag Wirtschaft Kramann. Hamm: Montag Kolpinghaus, Freitag Lutherhaus, täglicher Verkehr Café Wigand. Hachen: Tonnerstag im Gasthof Lohmann. Herdringen: Mittwoch im Gasthof Schmidt. Heessen: Gastwirtschaft Kaspar Schulte, Sonntag vormittag. Heeren: Dienstag und Samstag Café Clostermann. Hüingsen Post Lendringsen: Samstag im Gasthof Möllenbrink. Hüsten: Freitag Gasthof Berghoff und Sonntagvormittag. Iserlohn: Mittwoch im Gasthof Aug. Mehsing Kamen: Dienstag im Hotel Bergheim. Menden: Dienstag im Gasthof Diemel. Reheim: Donnerstag im Café Röther und Sonntagvormittag. Obermarsberg: Donnerstag und Sonntag im Gasthof H. Bartholme. Soeft: Donnerstag Hotel Deutsches Haus, Rathausstr. 3. Paderborn: Dienstag und Freitag im Westfälischen Hof. Sundern: Dienstag Gasthof Ludwigshof. Unna: Mittwoch im Gasthof Schmitz, Morgenstraße. Werl: Freitag im Café Gerwinn. Werne: Donnerstag im Gasthof Frie. Werries: Dienstag im Kasino. Verantwortlich: Hermann Joseph Berges, Hamm. Gruck u. Verlag: Breer& Thiemann, Hamm(Westf.). ——— SBE E. *— 5 S a 5N! 83„SL „** Sn Di 1900 0 — —— S 2es Seess S95.E #exPgnSS K—*„ G 5 1— 9— (% ** C. ∆—* K•. — 2 1O 9— G JOEE "—— 22 2 . 8 *• 85 S STSIL 888: 82: — EE 9 8 8 #: S### S ——— anenna B ÖOnT SGTES S 82 S SA* • SE Beilage zum„Westfaltschen Kurier" in Hamm(Westf.),(Beobachter an dei Haar. Reheim=Hüstener Zeitung, Sauerländischer Volksfreund Werner Volkszeitung.) Nr. 18 Hemm(Wests.). den 30. April 1932 „Sie nicht— gnädige Frau“ Erzählung von Rose Gerlach „Ill Sibyll!“— Hai Klang, nicht wahr? Freilich ist es niemals so ganz klar, was man aus solchen Silben machen soll; doch Kenner der heutigen Welt werden mit leisem Achselzucken— als Ersatz für Lächeln— unsere Vermutung bestät'gen: fraglos eine elegante, junge Frau, vermutlich Filmdiva. Ganz recht! So war’'s! Zwar hatte die reizende Ill es noch nicht zum glänzenden Star gebracht, aber sie konnte mit ihren hübschen, dunklen Augen so lustig staunen und verstand es außerdem ein süßes Schmollmäulchen zu ziehn, was für die Flimmerleinwand ja von unschätzbarem Wert ist. Sie selbst erstrebte natürl'ch die höchsten Ziele. Da galt es zunächst, ihren Namen zu ändern. „Ilse Siebert!“ Damit lockte man keinen Hund vom Ofen; wie hauchzart schmeichelnd dagegen klang„Ill Sibyll“! Ihr Gatte hatte zu alledem nur den Kopf geschüttelt, ihr aber sonst freien Willen gelassen. „Mach deine Erfahrungen nur selbst; anders ist dir doch nicht zu heifen.“ Innerlich war er gänzlich Widerstand. Nicht allein, daß er sie jetzt nur noch„Ilsebyll“ nannte— nein, auch sonst. „Jaja, plag dich nur mit all den zwecklosen Dingen", pflegte er zu sagen.„Hat die Aufmerksamkeit, die du erregst, in Wahrheit einen Wert? Was ist denn der Beifall der Menge? Oft nichts anderes als die Urteilslosigkeit eines Einzelnen vertausendfacht. Jast du das restlos bedacht?— Und das große Publikum, was will es?— Du sollst es mit deinen Mätzchen unterhalten— so eine Art von Hanswurst sein.— Der erste beste Pudel vermag dies vielleicht noch besser als du. Ja— wenn du wirklich eine Künstlerin wärst! Jetzt aber bist du nur eine bedauerliche Lebensstümperin, die ihr eigenes Ich verzettelt und das Glück ihrer Ehe auf's Spiel setzt.“ Und dann hatte er sie einfach in der großen Stadt gelassen und hatte sich ein Häuschen auf dem Lande, in einem kleinen Ort, eingerichtet. „Ich kann in der Großstadt nicht leben“, hatte er kurz und bündig erklärt.— An das alles dachte Ill, nagte beklommen an ihrem kleinen Finger und seufzte. Da sprang der kleine Zwergdackel mit leise miefenden Lauten an ihrem Liegestuhl empor. „Männe!— Lieber, kleiner Kerl!“ Wie hatte das Tierchen sich gestern gefreut, als sie so unerwartet angekommen war!„Jaja, mein Hündchen, dein Freudengeheul ist der einzige freundliche Eindruck gewesen, den Frauchen beim Einzug in ihr unbekanntes Heim empfangen hat Ihr He'm— ja—— und sie selber fremd darin. Ihn aber, der es für sie mit zärtlicher Liebe hergerichtet, hatte sie nicht getroffen. Und wie namenlos hatte sie sich auf die Ueberraschung gefreut! Noch einmal überkam sie ganze bittere Bestürzung von gestern abend, da sie in Sturm und Regen wartend am Gartentor gestanden und der herbeieilenden Haushälterin als Erstes durch das Gitter zugerufen:„Wo ist me’n Mann, Justine?“ und dann die Antwort erhielt:„Der Herr Doktor...? Ach. gnä' Frauchen... Herr Doktor ist ja verreist.“ Und während sie so gestanden und sich unter krampfhaftem Schlucken bemühte, die schmerzliche Enttäuschung zu verwinden, hatte die Alte weiter berichtet:„Herr Doktor hat gewartet und gewartet; gnä' Frau aber kamen nicht— schrieben nicht. Wir sind zwei Einsame, Justine, hat er neul'ch mal zu mir gesagt, wir müssen uns damit abfinden.— Heut' morgen nun ist er nach Leipzig gereist— seines Buches wegen. Vorher aber hat er noch an gnä' Frauchen geschrieben.“ Ill seufzte wieder. Da bellte Männe sie heftig an und zerrte an ihrem Kleid. „Willst du mit Frauchen spazieren geh'n, mein Kerlchen?— Ja, komm! W.r wollen uns Alinipiaz. Aiaumube Aaidunlen. Addindihe.-Ariumithiaz.-Adliiunsz. Aininz Müibe. aenauhih. Ein Morgengesang Von Heinz Gottwald. Wieder mit dem neuen Morgen Z'eh' ich aufwärts über Höhn— Und. verscheuchend alle Sorgen, Steht die Welt in Blüten schön. Hell mit Liedern und Gesängen Wandte sich der müde Sinn; An den grünen Wiesenhängen Springen meine Träume hin. Kosend mit den Morgenlüften Grüßen alle Blumen licht... Und mit tausend holden Düften Lächelt mir ihr Angesicht. mal die neue Welt ansehen, in die Herrchen uns verschleppt hat.“ Bald darauf stand sie, die Handschuhe knöpsend, im Garten und schaute prüsend umher. Das Haus lag wie ein verwunschenes Schlößchen an einem See. „Hübsch“. nickte Ill,„sehr nett!— Dennoch ist's eine Wahnsinnsidee, sich hier zu vergraben.“ Sie schlug etwas energisch die Pforte ins Schloß und wandte sich dem Städtchen zu. Bald aber blickte sie verzweifelt auf ihre zierlich beschuhten Beine hinab. Waren die Wege draußen naß und glatt, so riskierte man auf dem holper gen Pflaster zum mindesten einen Absatz. „Scheußlich!“ Der Winkel hier sollte wohl der Marktplatz sein. Richtig! Drüben das lobend erwähnte Central=Hotel. Der stattliche Wirt stand vor der Tür. Als Ill vorüberkam, grüßte er lächelnd in unverhohlener Bewunderung. „Sieh an“, dachte Ill,„der gute Mann kennt mich bereits.“„Nun— es gab ja genug Photographien von ihr. Mit beflügelter Anmut schwebte sie über die buckligen Kopfsteine hin, und Männe mit stolz erhobenem Köpfchen, das eine Ohr kühn ausgekrempelt, immer getreulich neben ihr. Das kleine Vieh war gar zu possierlich! Ill tritt in ein Papiergeschäft. Ein großer, eleganter Herr empfing soeben über die Tonbank hin die eingekaufte Ware. Männe sprang an dem Herrn in die Höhe, als verfolgte er eine bestimmte Absicht. Alles lachte. Als Ill jedoch den Hund berief, verneigte sich der Fremde mit ausgesuchter Höflichkeit:„Kein Wunder, gnädige Frau, da Ihr Herr Gemahl ja immer etwas für den kleinen Köter in den Taschen hat.“ Nachdem der Herr gegangen war, erkundigte sich Ill bei der Verkäuferin. „Das war der Chefarzt unseres Krankenhauses, gnädige Frau.“ Ill lächelte, und blüyendes Rot färbte ihre sonst etwas blassen Wangen. Nun ging sie weiter, um Zigaretten zu kaufen. Bald war ein Zigarrenladen gefunden. Auch hier dasselbe: Ill wurde mit solch einer Ergelenheit behandelt, daß sie beinah' lachen mußte. „Belieben gnäd'ge Frau vielleicht dieselbe Sorte, die der Herr Gemahl stets gewählt?“ Also auch dieser Mann kannte sie! Und doch ist sie niemals in diesem Nest gewesen!— Es war zu drollig! Aber auch hübsch!— Wenn Heini mich doch besser verstände! Ill seufzte leise. Nun trippelte sie noch einmal über den Marktplatz hin. Ach— das war ja der neue Brunnen, von dem Heini ihr erzählt hatte. Und dort im Hintergrunde— etwas erhöht— die alte Kirche. Wirklich ein freundliches Bild! Ill bog in die Hauptverkehrsstraße ein. Nein, zu drollig die wnzigen Häuschen! Man reichte fast mit der Hand auf das Dach. Entzückend aber, wie zu beiden Seiten einer jeden Haustür üppig blühende Rosenstämmchen standen. Es lag doch ein eigenartiger Zauber über solch' einer kleinen Stadt. Und wie freundl'ch man von rechts und links durch die Fenster auf sie herniederschaute! Alle mit demselben bewußten Lächeln. O Heini! Heini!—— Ill fühlte sich wie im Paradies. Lächelnd grüßte sie ihr Spiegelbild in den Schaufensterscheiben. Halt! Drüben ein Delikatessengeschäft. Der Inhaber sah sie kommen. Aber auch hier leuchtete ihr der wissende Blick wie ein Freüdenseuer entgegen. Ill wurde wie eine Fürstin behandelt. Sie wunderte sich daher keineswegs, als von neuem de Frage an sie erging, ob sie dasselbe zu haben wünsche, was sonst der Herr Gemahl zu nehmen beliebe. In ihrer gehobenen Stimmung kaufte Ill eine ganze Menge Vorräte ein. Der Kaufmann versprach untertänigst, ihr alles schleunigst zuzusenden. Jetzt konnte Ill es sich doch nicht versagen. holdselig errötend die Frage zu stellen: „In— sagen Sie— kennen Sie mich denn überhaupt?“ Da trat der Mann ein paar Schritte näher und erw derte mit feinem Lächeln: „Sie nicht— gnädige Frau... aber den Hund.“ Murillos Hochzeit Erzählung von Haus Helbing. Für die Mädchen und alten Frauen aus dem Volke, die zerlumpten Gassenjungen und jugendlichen Otst= und Blumenverkäufer von Sevilla gab es am 6. Februar des Jahres 1645 nicht wenig zu sehen. Aus all den engen Gassen und Gäßchen der Stadt eilten sie herbei und drängten und stießen sich auf dem weiten Platze vor dem Hauptportal der Kathedrale, um nur ja nichts von dem Ereignis zu versäumen, das an diesem Tage das Interesse fast ganz Sevillas in Anspruch nahm: der Hochzeit des jungen Malers Bartolomé Estéban Murillo mit der schönen, schwarzäuigigen Tochter einer der vornehmsten Patrizierfamilien der Stadt. Vor einigen Jahren war der junge Meister, um sich in seinem Fach weiterzubilden, nach der R 0 Seite 2. Der Plauderec. Nummer 18. Hauptstadt des Landes gezogen, wo er in den königlichen Bildersammlungen studierte und ihn neben anderen Maein besonders sein Landsmann Belasquez freundlich aufnahm und förderte. Mit dem Titel eines königlichen Hofmalers und reichlichen Aufträgen versehen, war er aus Madrid in die Heimat zurückgekehrt. Alskald hatte er sich um die Hand der jungen Donna Beatrix beworben, de ihm von Mutter und Vormund— der Vater war bereits gestorben— denn auch bereitwilligst zugesagt worden war. Und heute sollte nun die Hochzeit sein. Schon nahte der Hochzeitszug, altem Brauch: gemäß zu Fuß, voran das Brautpaar, dann langsam und würdig ausschreitend die Schüler und Verwandten des Meisters und die Angehörigen der Braut— alle in den prachtvollen, steifen, kostbar gestickten und edelsteinbesetzten Gewändern, welche die Mode jener Zeit vorschrieb. Unter den bewundernden Ausrufen der Menge bewegte sich der Zug die Stufen vor dem Dome hinauf und verschwand in dem weitgeöffneten Portal— und die zahlreichen Neugierigen hatten nun Gelegenheit, ihre Beobachtungen auszutauschen und de schönen Karossen zu bewundern. die eine nach der anderen vorfuhren, um die Hochzeitsgäste nach Beendigung der Trauung nach Hause zu bringen. Inzwischen begann drinnen vor dem Hauptaltar die feierliche Trauungszeremonie. Doch als Don Antonio Flores, Domherr und Kirchenrichter, an die Brautleute d'e Frage richtete, ob sie nun für immer einander angehören wollten. antwortete Murillo zwar mit einem festen„Ja“ — die junge Braut aler warf trotzig das feine dunkle Köpfchen zurück und entgegnete ein sehr vernehmliches„Nein“. Lautlose, lähmende Stille folgte diesem Worte— nur die Mutter der Braut stieß einen lauten Schrei aus. Don Antonio selbst war zunächst nicht wenig verwirrt und verblüfft— saßte sich aber rasch wieder und fragte mit leisem Vorwurf: „Mein liebes Kind— warum hast du nicht früher gesagt, daß du Don Murillo nicht heiraten wüst!?“ „Weil Sie, Hochwürden, die einzige Person find, die mich bisher in dieser Angelegenheit um meine Meinung gefragt hat!“ erwiderte Donna Beatrix gelassen Ein zweiter Schrei tönte durch die totenstille Kirche— die Mutter der Braut war in Ohnmacht gefallen. Alle anwesenden Hochzeitsgäste bemühten sich um sie und begannen, ungeachtet der Heiligkeit des Ortes. ihrer grenzenlosen Aufregung Ausdruck zu geben. Don Antonio Flores aber gebot Ruhe und sprach: „Gegen den ausdrücklichen Wunsch der Braut darf ich die Trauung nicht vollziehen! Ich b'tte daher alle Anwesenden, sich sogleich nach Hause zu begeben. Die Braut aber möge mir nach der Sakristei folgen!“ Damit führte er Donna Beatrix durch eine Seitentür hinaus, während die Hochzeitsgäste samt dem Bräut'gam völlig verstört und entsetzt die Kirche verließen. Auch bei der nun folgenden Unterredung mit Don Antonio beharrte die schöne Braut auf ihrer Weigerung. Unte: Tränen erzählte sie dem greisen Priester, daß man sie auf alle Weise und unter Drohungen zu der Heirat habe zwingen wollen, da ihrer Famil'e, die zwar hochangesehen, aber nicht allzu wohlhabend sei, der Freier, dem man eine glänzende Zukunft prophezeie, höchst willkommen wäre. Da war nun nichts zu machen— Don Antonio geleitete die Braut endlich in seinem eigenen Wagen nach Hause, und d'e Eheschließung mußte wohl oder übel unterbleiben. Tagelang sprach man in ganz Sevilla von dieser mißglückten Hochzeit, nahm für und gegen die Braut Partei. und es läßt sich wohl vorstellen, welche Szenen dieses Ereignis in der Familie der Braut zur Folge hatte. Murillo selbst, der das wenig liebenswürdige Verhalten seiner Braut ihm gegenüber stets für mädchenhafte Scheu gehalten hatte, war durch das unverhoffte Nein zutiefst verwundet. In leidenschaftlicher Verzweiflung traf er sofort alle Vorbereitungen, um Sevilla für immer zu verlassen und erbat sich von der Mutter der Braut nur die Erlaubnis, Dona Beatrix am Tage seiner Abreise noch ein einziges Mal ganz allein sehen und sprechen zu dürfen.: Man hatte ihm dies bisher nie gestattet, da nach spanischer Sitte ein junges Mädchen aus guter Familie außer mit seinem Beichtvater niemals mit einem Manne allein zusammen sein durfte. Selbst bei Zusammenkünften mit dem Bräutigam mußte stets die Duenna, die Gardedame, anwesend sein,— und deshall sträubten sich die weiblichen Verwandten lange, Murillos Wunsch zu erfüllen. Endlich aber gab die Mutter doch nach und gewährte dem Meister die erbetene Unterredung. Was der junge Mann in dieser Stunde des Alleinseins mit Dona Beatrir sprach und auf welche Weise es ihm gelang, das Herz des Mädchens zu gewinnen,— davon hat niemand jemals auch nur das mindeste Wort erfahren. Jedoch schon am nächsten Morgen. dem 13. Februar, erschien Donna Beatrix in Begleitung ihrer Duenna im Hause des Antonio Flores und erklärte dem greisen Domherrn, daß sie nun aus völlig freiem, eigenem Entschlusse und ohne von irgend einer Seite beeinflußt oder gezwungen zu sein, bereit sei, sich mit Bartolomé Estéban Murillo zu vermählen. Wenige Tage später wurde denn auch die Hochzeitsfe'er— diesmal ohne jeden Zwischenfall— mit großem Gepränge nachgeholt. Das junge Paar lebte in der Folgezeit höchst glücklich miteinander, Dona Beatrix schenkte ihrem Gatten nicht weniger als neun Kinder— und der Meister selbst hat auf vielen seiner Madonnenbülder, zumal auf seinem wunderbaren Gemälde der Unbefteckten Empfängnis, die lieblichen Züge seiner jungen Gattin der Nachwelt überliefert. Café„Tausendund eine Nachs“ Ein Erlebnis in Bagdad von W. Ellis=Morion Es war am Tage nach meiner Ankunft in Bagdad. Ich hatte das Hotel verlassen und schlenderte durch die Straßen. Die breite, mit Palmbäumen bestandene Mosul=Allee lag bereits hinter mir, und ich näherte mich den arabischen Vierteln. Die Straßen wurden eng und schmal. Kein Luftzug drang hinein, die Steine strahlten eine unerträgliche Hitze aus, aus den Häusern kamen Gerüche von Moschus und Balsam, die sich beklemmend auf die Brust legten. Keine lebende Seele war in den Straßen zu erbl'cken. Da tat sich eine Nische in der geraden Straßenzeile auf. Ein paar winzige Palmen standen karin und dahinter zeigte sich ein vorspringendes Dach, das den Eingang zu einem Kaffeehaus bildete. Ich flüchtete unter das Dach, atmete auf. erfrischt durch den starken Kaffeeduft, der aus dem engen Eingang kam, und schritt dann in das Innere hinein.„Café Tausendundeine Nacht“ stand. in einen Teppich gewelt, über dem inneren Eingang. Vielleicht ein Dutzend Araber hockten am Boden, vor ihnen standen kleine Taburetts mit dem dunklen Trank. Se streiften mich mit einem raschen Blick und griffen dann wie auf Verabredung nach den Tassen, um daraus zu schlürfen. Schon stand auch der Wirt neben mir, wies auf ein Taburett, das frei war, und stellte mir fast im selben Augenblick auch schon eine Tasse des dampfenden Getränks zurecht. Ich ließ mich nieder und folgte dann den Blicken der anderen, die alle auf einen Punkt gerichtet waren. In einer Ecke war ein kleines Podium aufgeschlagen, und auf diesem stand ein noch junger Mann und eine ebenso junge, aber, wie mir schien, leidvolle Frau und sangen. Sie sangen in einer langg zogenen, einförmgen Melodie, deren Weise immer wiederkehrte. Die einzige Abwechslung bestand darin, daß sie bald beide zusammen, bald jeder einzeln sangen. Ich verstand nur wenig von dem Gesang, hie und da ein Bruchstück, doch versuchte ich mir mit Hilfe der Gesten und Btwegungen des Sängerpaares den Sinn zusammenzureimen. „O Rose der Gärten“. sang der Mann,„o Blume der Felder, wie warst du schön! Du tanztest den Reigen mit den Schwestern, und wer dich sah, war des Lobes deiner Schönheit voll.“ „Er sah mich“, sang die Frau,„beim Tanze, Harun el Sahib, seines Stammes Erster, der große Herr. Dessen liebste Gattin ihn verlassen hatte für immer, schreitend durch das Tor des Todes. Und da er keine Augenweide mehr in seinem Palaste besaß, so rief er: Bir thalat ti!“ „Und sie brach al den Tanz“, fuhr der Mann fort,„wie es sich für eine Tänzerin gezemt, wenn der Ruf des großen Herrn sie trifft, und trat neben ihn, der sie mit diesem Ruf zu seiner Frau erkor, und stand vor ihm, demütig und bebend, daß er sie an der Hand nehme und führe in seinen Palast.“ An dieser Stelle machte er eine Pause. Er setzte sich nieder. die Frau folgte seinem Beispiel. und der Wirt stellte ihnen je ein Taburett mit einer Tasse Kaffee hin.„Bir thalat ti!— Sei mein durch Heirat!“— Das ist ein Ruf der so manches junge Mädchen vom Tanze weg in die Ehe ruft und der bindende Kraft hat. Kein Richter kann trennen, was sich auf diese Weise aneinander gebunden hat, und wenn es ein Sultan wäre, der das ärmste Kind eines Lastträgers auf diese Weise zu sich gerufen hat. Bald fingen sie wieder an zu singen. Sie erzählten von dem glänzenden Leben, das der jungen„Fatme“ nun Leschieden war, von den Freuden des Palastes, von glänzenden Kleidern, Festen und Gelagen. Nachdem sie dieses gemeinsam gesungen hatten, trat der Mann vor, während die Frau sich verhüllte. Mit dumpfer Stimme berichtete er von Lug und Trug. von Verleumdung, die dem „hohen Herrn“ zu Ohren kam, so daß er eines Nachts Fatme beobachtete. Und er fand sie an dem vergitterten Fenster ihres Gemaches stehen und nach draußen mit einem Mann sprechen: „O sage mir, Jussup, blühen die Lilien in meines Vaters Garten jetzt? Und neigen sich die Palmen von ihrer Frucht beschwert?“ „Die Lilien grüßen dich, und die Palmen warten dein“, war die Antwort,„wann kommst du sie sehen?" „O niemals, niemals! Hinter Mauern lebe ich, eine gefangene Gazelle, und nie werde ich sie sehen.“ „Schönere Lillen blühen dir, und herrlichere Früchte sind dir beschieden", tröstete die Mannesstimme. „O nein, nein, lange nicht so schön sind die Lilien hier, nicht so köstlich sind die Früchte wie die in meines Vaters Garten.“ Das alles hörte der„große Herr“, und da trat er hervor, zornig und ergrimmt.„Bi talak bi thalati!“ rief er und streckte die Hand aus, d. h.„Hiermit scheide ich mich dreimal von dir!“ Der Mann draußen entlief. Aber er kannte seine Pflicht. Wer diesen Ruf hört, der muß zum Richter gehen und sagen, wer ihn ausgestoßen und gegen wen er gerichtet gewesen. Denn so wie der eine Ruf gilt, so gilt auch der andere, und nicht einen Augenblick länger darf eine Frau, der dieser Ruf gegolten hat, in dem Hause ihres bisherigen Gatten weilen. Nun enthüllte die Frau wieder ihr Gesicht. „Dieser men Bruder war's“, so sang sie mit ihrer traurigen Stimme, auf den Mann neben ihr weisend.„der mich trösten kam an das Gitter meines Gemachs, da ich mich sehnte nach meines Vaters Garten. Mit ihm floh ich vor meines Herrn großer Gewalt, der mich unschuldig verstieß aus seinem Hause, wähnend, daß ich einen Liebhaber an das Gitter gerufen hätte. Heimatlos irre ich umher, mit ihm, der meiner Schwachheit Stütze ist, und singe mit ihm in den Kaffeehäusern mein herbes Geschick.“ Nun begann das Paar einen langsamen Tanz aufzuführen zu dem der Mann eine leise Melodie sang, während die Frau sich stumm hin= und herwiegte. Plötzlich erscholl aus dem Zuschauerraum eine tiefe Stimme:„Bir thalat ti ne!— Sei wieder mein!" Das Paar erschrak, die Frau wurde blaß und drohte umzusinken.„Harun el Sahib", flüsterte si“. Dann hob sich eine hohe Gestalt aus den Zuhörern und trat gebieterisch vor die beiden hin. Der Mann auf dem Podium trat demütig und S SSS COEHOSSOSTSSE ISPMASESSSETÖSSSS ZASESAGUE ZERSSSES GSNSESSSESGRR Nummer 18. Der Plauderer. Seite 3. ehrfürcht'g einige Schritte von der Frau hinweg, während sie zitternd auf den vor ihr Stehenden zuschritt. Er legte die Hand auf ihre Schulter und führte sie hinweg. Alle Anwesenden hatten sich erhoben und machten ehrerbietig Platz. Ich war der einzige, der am Boden hocken blieb. Im Vorübergehen streifte mich ein stolz aufblitzender Blick. Das Café hatte seinem Namen Ehre gemacht. Ein Märchen wie aus„Tausendundeine Nacht“ hatte sich vor meinen Augen abgespielt. Smmmmmmmmmmmm Ss Iinmmmmmmmmmmmmmmmmm Scisinnmmmmmm Ein Stündchen wohl vor Tag An Amsels hatte ich noch nicht gedacht. Sie konnten noch nicht zurück sein von der Reise. Der Dachfirst hinter unserm Garten, von dessen Spitze Herr Amsel sonst seinen Morgenchoral der Sonne entgegenschmetterte, lag noch zu lange in der Dämmerung. Da, heute morgen, ein Stündlein wohl vor Taa.... Ich trau meinen Ohren nicht, horche auf, geh ans Fenster und lausche in den Morgen hinein. Stille. Der Garten liegt noch und träumt Der Dachfirst hebt sich zackig ab vom dunklen Blau. Nun löst sich aus der Stille ein leiser Ton, schüchtern fast zaghaft, aber süß und rein. Dann immer heller, immer klarer Bald erkenne ich den Sänger: Herr Amsel auf seinem gewohnten Platz Das Lied kenne ich auch. Und doch ist's, als hörte ich es zum erstenmal. Beglückt lege ich mich nieder und schlummere dem Morgen. dem Frühling entgegen. —— s Miinmmmmmmmmmmmmmm Die letzte Frage. „Junge, laß mich bloß mit deinem ewigen Fragen in Ruhe.“—ich will nur noch eins wissen, Vati, dann frage ich nichts mehr. Wann ist denn das Tote Meer gestorben?" Bitte, nicht durch die Blume. „Ihr Antrag, meine Tochter zu heiraten, ist für meine Familie eine Beleidigung. Wenn Sie nicht sofort verschwinden, lasse ich Sie durch einen meiner Diener hinaustransportieren!“ Soll ich das als Korb auffassen?“ * Der zerstreute Professor. Zu dem sehr zerstreuten Professor X sagte ein Freund, der ihm auf der Straße begegnete:„Ach! Ich habe Sie heute im Traume gesehen und begrüßt!“—„Entschuldigen Sie“, antwortete X.,„ich habe es wahrhaftig nicht bemerkt.“ Weltmode 1932. „Wo kommt denn diese Bonbonschachtet her?“ „Erlaube mal, das ist mein Hut=Karton!“ * Zart ausgedrückt. Gast:„Ober, tragen Sie diesen Käse wieder fort, er ist mir zu unruhig!“ Die Masern. „Hänschen hast du denn die Masern auch so schlimm gehabt wie Fritz?“ „Viel schlimmer, Großmanna, gerade in den Ferien!“ Eine glänzende Idee. „Sie haben Ihrer Frau das Skatspielen beigebracht?“ „Ja, es war eine glänzende Idee; vorigen Sonntag habe ich fünf Mark vom Wirtschaftsgeld zurückgewonnen!“ Vom Rummel. „Könnt ick nich bei Ihn'n untakommen?— Ick kann mir mit beede Beene zugleich hinta de Ohren kratzen, abwechselnd mit de Ohren wackeln un rede pafekt Bauch.“ Die Ernährungsfrage. Sie wollen hetraten, funger Mann? Können Sie denn auch eine Frau ernähren?“ „Ader natürlich— wenn sie Geld hat!“ Schmeichelhaft. Gatte:„Ich habe mich pbotographieren lassen, wie findest du das Bild?“— Gattin:„Wunderschön, Schatz. Es wäre sein, wenn du östers so aussehen würdest.“ Gott sei Dank! „Drei Monate Gefängnis!“ verkündet der Richter. „Gott sei Dank!“ seufzt da der Angeklagte erleichtert auf.„Die Sorge bin ich ja nun glänzend los!“ „Was wollen Sie damit sagen?“ Da schmunzelt der Mann: „Meine Frau hat mir dauernd in den Ohren gelegen:„Was machen wir denn im Sommer?“ „Solange meine Frau übt, stehe ich immer vor der Tür, damit die Nachbarn nicht etwa denken, ich schlage sie!“ „Schön, packen Sie ein Poar ein!“ „Wollen Sie nicht gleich zwei Paar nehmen?“