WIFA — Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. une Westfälischer Monatlicher Bezugepicie durch Boten 2.30 Mk. einschl. 30 4 Bestellgeld ode durch die Host 2.40 M. einschl. 84 4 Postgebühren. Abonnemente nehmen alle Postamter, Postagenturen. Briefträger und unsere Boten entgegen.„ Anzeigenprette in Reichemart Auswärtige Anzeigen 0.13 Ml., lokale 0.10 M. Famillenanzeigen 0.10 Mark, Hausongestellten=Stellen angebote 0,08 M., Stellengesuche 0.08 Man. amtliche u. Finanzanzeigen 9.1s Mark, Sammelanzeigen 0.20 DU. Reklamen 0.30 M. iin je: mmn Raumdöde. Bei gerichtlicher Beitreidung oder Konkurs kommt jeglicher Radatt in Fortfall. Für die Richtigkeit telefonisch aufgegebener Anzeigen wird keine Gewähr geleistet. 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April 1932 Einzelverkaufspreie 10 Pfennig. 60. Jahrgang Preußischer Landtag am 24. Mai Kabinett Braun wird zurücktrelen— Falsche Gerüchte über angebliche Koalitionsverhandlungen Kampf um die Schule Von Reichsminister a. D. Dr. W. Marx. Katholischen Kindern die katholische Schule! So haben uns unsere Bischöfe gesagt. So sagt es Papst Pius XI. in seiner herrlichen Erziehungsenzyklika. So haben es gut katholische Eltern seit je gehalten. Selbst unter schwersten persönlichen Opfern haben sie dafür Sorge getragen, daß ihre Kinder katholische Schulen besuchten, also solche, bei denen der ganze Schulunterricht von katholischen Lehrern erteilt wird. Warum diese Sorge? warum oft weite Wege für die Kinder? warum oft schwere Aufwendungen, nur um den katholischen Schulunterricht zu erlangen oder zu erhalten? Genügt es nicht, daß den Kindern ein ordentlicher Religionsunterricht erteilt wird? Nein, er genügt nach katholischer Auffassung, die übrigens von weiten Kreisen gläubiger evangelischer Eltern geteilt wird, nicht immer, um eine wahrhaft katholische und christliche Erziehung der Kinder zu gewährleisten! Der Religionsunterricht mag noch so vorzüglich sein, wie leicht kann er in seinen Wirkungen völlig zerstört werden, wenn die von ihm ausgestreute Saat im übrigen Unterricht verdorben und vernichtet wird. Wir müssen es immer und immer wieder feststellen: Wir verlangen als katholische Eltern, daß der gesamte Unterricht an der Schule von demselben Geiste belebt und durchglüht wird, der im Religionsunterricht in ganz besonderer Weise vermittelt und gepflegt wird. Das kann aber nur geschehen, wenn auch der Profanunterricht von gut katholischen Lehrern erteilt wird. Jede Halbheit ist hier mehr als noch in anderen Fallen vom Uebel. Die Simultanschule führt zur Gleichgültigkeit, zur Kälte in religiösen Dingen. Ist diese schiefe Bahn einmal betreten, dann wird der Weg weiter nach unten führen! Die Erfahrung hat es deutlich bewiesen: Die Simultanschule führt zur vollständig religionslosen Schule! Wie viele Stimmen in liberalen Lehrervereinen, die vor nicht allzu langer Zeit die Simultanschule als die einzig richtige, allein vollkommene Schulart priesen, haben im Laufe der Jahre die Halbheit dieser Erziehungsart bemerkt und sehen nunmehr nur noch in der weltlichen Schule ohne Religionsunterricht das Ideal einer Schule zur Erziehung der Jugend. Die traurigen Erscheinungen des Lebens sind wohl Beweis genug für den unheilvollen Einfluß einer solchen, jede Moral und Sitte untergrabenden Schule. Auch der Staat hat ein großes Interesse an der religiösen Erziehung der Jugend! In erster Linie sind aber die Eltern, denen Gott die Kinder anvertraut hat, dafür verantwortlich, daß die Kinder einen Schulunterricht genießen, der eine gut katholische Erziehung gewährleistet. Sorget also, ihr katholischen Eltern, für katholische Schulen! Wo sie bestehen, schickt eure Kinder nur auf katholische Schulen, auch wenn gewisse Schwierigkeiten damit verbunden sind, wenn etwa weitere Wege von den Kindern zurückzulegen sind! Die Eltern der wirtschaftlich bessergestellten Volkskreise haben in dieser Beziehung eine besondere Verantwortung: sie sollen mit einem guten Beispiel den anderen Kreisen vorangehen! Ein jeder frage sich, ob er hier aust alles getan hat, was von ihm verlangt werden kann! Ganz besonderen Dank sollen die katholischen Eltern den katholischen Lehrern zollen! Vom Lehrer hängt in erster Linie der Geist und der Erfolg des Schulunterrichts ab. In engster, vertrauensvoller Zusammenarbeit sollen Eltern, Lehrer und Geistliche für die Seelen der ihnen anvertrauten Jugend sorgen. Katholische Eltern, denkt ihr auch an die Schwere der Erziehungsarbeit, wie sie besonders dem gutgesinnten, gut katholischen Lehrer obliegt? Sind eure Kinder wirklich gut katholisch und brav erzogen, so verdankt ihr das neben der Geistlichkeit in erster Linie den katholichen Lehrern! Vergeltet ihnen alle ihre Arbeit und Mühe, die sie sich um eure Kinder geben, durch Vertrauen und Dank! Katholische Eltern! Sorget für gute Vertretung in den Elternbeiräten! In mancher Beziehung können die Elternbeiräte recht guten Einfluß auf die Gestaltung und die Förderung der Schule ausüben. Schweres Unrecht ist es, bei der Wahl der Elternbeiräte beiseite zu stehen! Dank zollet aber auch der Kath. Schulorganilation, dieser großen, über ganz Deutschland sich erstreckenden Organisation, die so viel Gutes im SchulPbesen geleistet hat und auch bei Andersgläubigen in 9ohem Ansehen steht. Der Schulsonntag soll ihr auch nötigen materiellen Mittel zur Durchführung ihrer pichtigen und großen Ideen gewähren. Sie erhebt keine Beiträge. Steuert deshalb nach besten Kräften zur sollekte bei, die dank des Entgegenkommens der Hochpurdigsten Herren Bischöfe alljährlich am Schulsonntag stattfindet. Um so große Aufgaben für Lanz Deutschland zu erfüllen, sind selbstverständlich auch Proße materielle Mittel erforderlich. Katholische Eltern, ewahrt eure anerkannte Freigebigkeit und OpferbereitDaft! Es handelt sich um unsere Schule, um unsere dugend. Da soll uns kein Opfer zu schwer sein. Berlin, 26. April. Drahtbericht unserer Berliner Redaktion. Bei der Behandlung der augenblicklichen Lage in Preußen steht das Zentrum im Vordergrund aller Diskussionen. Noch nie ist von allen Seiten so um seine Gunst gebuhlt worden, noch nie hat man ihm so viele Schmeicheleien gesagt. Aber noch niemals sind auch so viele unwahre Gerüchte über die Haltung des Zentrums in die Welt gesetzt worden. So ist behauptet worden, das Zentrum habe bereits die Verhandlungen Haushaltsberatung Reichslagssitzung am 9. Mai Berlin, 26. April. Der Aeltestenrat des Reichstages beschloß Dienstagnachmittag, den Reichstag auf den 9. Mai einzuberufen. In der nächsten Sitzung des Reichstages steht die Beratung des von der Regierung vorgelegten Schuldentilgungsgesetzes, durch das die KreugerAnleihe verlängert werden soll, auf der Tagesordnung. In Verbindung damit wird eine politische Aussprache stattfinden, die auch als erste Lesung des Reichshaushaltsplanes für 1932 anzusehen ist. Als Grundlage dafür wird der bis dahin fertiggestellte und dem Reichstag zugeleitete Hausmit den Nationalsozialisten ausgenommen. Prälat Kaas habe schon eine Besprechung mit Adolf Hitler gehabt, und Anfang Mai werde ein außerordentlicher Parteitag des Zentrums einberufen werden. Alle diese Meldungen sind vollkommen falsch. Bis jetzt sind zwischen Zeutrum und der RSDAP. noch keine Verhandlungen geführt worden. Hierzu sind von keiner Seite Anregungen gekommen, und die Zentrumspartei hat keine Veranlassung, von sich aus irgend etwas zu unternehmen. Falsch ist auch, daß Prälat Kaas bereits eine Besprechung mit Adolf Hitler gehabt haltsentwurf dienen, obwohl der Reichsrat diesen Entwurf bis dahin noch nicht verabschiedet haben dürfte. Ferner sollen in der Aussprache die Anträge der Parteien mitberaten werden. Die Nationalsozialisten bereiten unter Hinweis auf den Ausfall der Länderwahlen einen Antrag auf Auflösung und Neuwahl des Reichstages vor. Die Kommunisten werden eine Interpellation einbringen, die sich mit dem Fall Kreuger beschäftigt. In der Reichstagstagung, die zunächst nur vier Tage dauern wird, wird auch ein Gesetz über Abfindung ausscheidender weiblicher Beamter beraten werden. Nach der am 12. Mai eintretenden Pfingstpause wird der Reichstag voraussichtlich erst in der letzten Mai= oder ersten Juni=Woche wieder zusammenDie Reichstagssitzung am 9. Mai beginnt um 15 Uhr. habe. Allerdings wird Prälat Kaas Freitag nach Berlin kommen. Aber der Grund für diese Reise ist nur die Teilnahme an der Samstag stattfindenden Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes der Zentrumspartei. An die Einberufung eines außerordentlichen Parteitags ist bis jetzt noch nicht gedacht worden. Ebenso aus der Luft gegriffen ist die Meldung, daß der Abgeordnete Graas zum Vorsitzenden der neuen preußischen Zentrumsfraktion gewählt werden würde. Zunächst muß sich einmal die Fraktion konstituiert haben. Das preußische Kabinett hat am Dienstagvormittag beschlossen, den neuen Landtag zum 24. Mai einzuberufen und ihm als verfassungsmäßige Folge aus dem Ausfall der Wahlen seinen Rücktritt mitzuteilen. Bis zur Neuwahl des Ministerpräsidenten und der Uebernahme der Geschäfte durch eine neue Regierung ist das Staatsministerium verpflichtet, im Amte zu bleiben. Die Behauptung, daß die preußischen Minister an ihren Posten unter allen Umständen bleiben möchten, trifft in keiner Weise zu. Von Ministerpräsident Braun kann man sagen, daß dieser lieber heute als morgen sein schweres Amt aufgeben möchte. Am 24. Mai wird der preußische Landtag zunächst die Wahl des Landtagspräsidiums vorzunehmen haben. Die Zentrumspartei hält an dem bisher geübten Grundsatz fest, daß zum Landtagspräsidenten ein Abgeordneter der stärksten Fraktion, also der RSDAP. gewählt wird und daß die Vizepräsidenten Angehörige der nächststärksten Fraktionen sind. Es wird aber nur dann für den nationalsozialistischen Landtagspräsidenten stimmen können, wenn die Nationalsozialisten auch ihrerseits wiederum bereit sind, die Grundsätze des Zentrums anzuerkennen und für einen sozialdemokratischen Vizepräsidenten zu stimmen. Ob es gelingen wird, die Koalitionsfrage bis zum 24. Mai so weit zu klären, daß die Wahl des preußischen Miniterpräsidenten reibungslos vor sich gehen kann, ist zu sezweifeln. Die Nationalsozialisten müssen sich auf jeden Fall hüten, während dieser Wochen irgendwelche taktischen Fehler zu machen. Daß sie mit einem festen Programm im neuen Landtag auftreten müssen, ist selbstverständlich. Im Anschluß an eine angebliche Erklärung des KPD=Führers Thälmann sind Meldungen verbreitet worden, die Kommunisten würden alles tun, um eine nationalsozialistische Regierung in Preußen zu verhindern. Sie wären eventuell sogar bereit, für die Regierung Braun zu stimmen. Hierzu wird vom Zentralkomitee der KPD mitgeteilt:„Nach Blättermeldungen aus London soll der Führer der KPD, Ernst Thälmann, gegenüber dem Korrespondenten der „Daily Mail“ Erklärungen über die zukünftige Taktik der Kommunistischen Partei des Preußischen Landtages abgegeben haben. Diese Meldungen beruhen auf freier Erfindung. Es hat überhaupt keine Unterredung zwischen Ernst Thälmann und irgendeinem englischen Korrespondenten stattgefunden. Die KPD hat bisher an keiner Stelle Erklärungen über die zukünftige Taktik der Kommunisten im preußischen Landtag abgegeben. Alle Mutmaßungen über eine angebliche„grundsätzliche Aenderung der Taktik der Kommunistischen Partei“ sind haltlose Kombinationen und dienen der Irreführung der Oeffentlichkeit. Die Entscheidung über das Verhalten der Kommunisten zu bestimmten Fragen im preußischen Landtag wird das Zentralkomitee der KPD im Einvernehmen mit der preußischen Landtagsfraktion zu gegebener Zeit herbeiführen Wie überall bei ihren Entscheidungen wird sich die KPD auch im preußischen Landtag lediglich von Interessen des proletarischen Klassenkampfes leiten lassen.“ Neue Zenirumsfraktion in Preußen Berlin, 26. April. Die Zentrumsfraktion des neuen preußischen Landtags wird sich aus folgenden Abgeordneten zusammensetzen: Altegoer, Malermeister; Brockmann, Lehrer: Baumhoff, Oberpostinspektor; Dr. Boden, Landrat: Diel, Weingutsbesitzer: Dietrich, Lehrer: Franzke, Bauer: Fink, Schreinermeister: v. Galen, Rittergutsbesitzer: Giese, Lehrerin; Gronowski, Oberpräsident; Dr. Graß, Direktor; Dr. Hönig, Studienrat: Hagemann, Regierungsrat; Harsch, Gewerkschaftsbeamter; Heusen, Verleger: Hettlage, Privatdozent; Hebborn, Gewerkschaftsbeamter: Hirtsiefer, Staatsminister: Hegmanns, Gutsbesitzer; Hillenbrand, Gewerkschaftssekretär: Humann, Landwirt: Jaletzky, Gewerkschaftssekretär: Jakob, Arbeitersekretär; Kreker, Vorschlosser, Köthenbürger, Bauunternehmer; Kemper, Kaufmann: Kloft, Beigeordneter: Kremer, Landgerichtsdirektor: Korintenberg, Amtsgerichtsrat: Kölges, Innungsobermeister: Langehwand, Schlossermeister: Dr. Linneborn, Dompropst: Dr. Lauscher, Universitätsprofessor: Dr. Lauer, Studiendirektorin: Letterhaus, Verbandssekretär: Lingens, Kaufmann: Lübke, Direktor: Mallach, Gutsbesitzer: Meistermann, Schuhhändler: Graf Matuschka, Landrat; Metzinger, Geschäftsführer: Dr. Otte, Kanonikus: Otte, Gewerkschaftsvorsitzender: Puchowski, Geistlicher Direktor; Rütten, Gauleiter: Rhiel, Amtsgerichtsrat: Roth, Bürgermeister: Rothländer, Lehrerin: Schmelzer, Landwirt; Schamer, Arbeitersekretär: Schaaf, Landwirt: Schumacher, Rektor: Schmidt=Conz, Vorschlosser: Dr. Schmidt, Justizminister: Steiger, Landwirtschaftsminister: Steger. Gewerkschaftssekretär: Stoffels, Rektorin: Teschner, Gutsbesitzer: Thomé, Landwirt: Volkmer, Landwirt: Wessel, Sozialbeamtin: Dr. Wester, Arzt: Weinand. Rektorin; Wronka, Oberstudienrätin; Zawadski, Tischlermeister; Zigahl, Studienrätin. Stimson will vermitteln Um die deutsche Gleichberechtigung in der Abrüstungsfrage— Besprechung mit Brüning und Mac Donald— Tardien kommt Freitag nach Genf Genf, 26. April. (Eigener Drahtbericht.) Im Laufe des Dienstagvormittag hat eine längere vertrauliche Zusammenkunft zwischen Macdonald, Reichskanzler Brüning und Staatssekretär Stimson in der Villa Stimsons stattgefunden. Die Tatsache der Unterredung der drei Staatsmänner wurde streng geheimgehalten. Ueber die Zusammenkunft ist von englischer Seite eine halbamtliche Mitteilung verbreitet worden, der zufolge die Abrüstungsfrage behandelt worden und der Inhalt der Unterredung dem französischen Ministerpräsidenten Tardieu und dem italienischen Außenminister Grandi übermittelt worden ist. Tardieu hat den endgültigen Zeitpunkt seines Eintreffens in Genf noch nicht bestimmt, wird jedoch für Freitagvormittag in Genf erwartet. Ueber den Inhalt der streng geheimgehaltenen Unterredung wird in englischen und amerikanischen Kreisen folgende Mitteilung gemacht: In der Unterredung hat Stimson mit großem Nachdruck hervorgehoben, daß die Abrüstungskonferenz zu einem erfolgreichen Ausgang nur dann gelangen könne, wenn die deutsche und französische Regierung zu einer Uebereinstimmung in den grundsätzlichen Abrüstungsfragen gelange. Den gleichen Standpunkt hat der englische Ministerpräsident Macdonald eingenommen. Es müssen jetzt praktische Methoden gefunden werden und praktische Verhandlungsgrundlagen, um so schnell wie möglich zu wirklichen Ergebnissen zu gelangen. In der Unterredung soll Stimson weitgehende Mitwirkung und Hilfe zur Ueberwindung der Gegensätze angeboten und sich für die Vermittlung zur Verfügung gestellt haben. Die Vereinigten Staaten seien zwar an der Lösung der rein europäischen Abrüstungsfrage nicht interessiert, jedoch sei die Ueberbrückung der europäischen Gegensätze in der Abrüstungsfrage von entscheidender Bedeutung für die Ueberwindung der Weltwirtschaftskrise. Aus diesem Grunde seien die Vereinigten Staaten bereit, mit allen Kräften an der Lösung des europäischen Abrüstungsproblems mitzuwirken. Eine weitere gemeinsame Besprechung ist bisher noch nicht festgesetzt worden und hängt von dem Eintreffen Tardieus und Grandis ab. Nach Mitteilung von italienischer Seite erscheint es zweifelhaft, ob der italienische Außenminister nach Genf zurückkehren wird, da am Freitag im italienischen Parlament die Aussprache über den Haushalt des Außenministeriums beginnt. Von zuständiger deutscher Stelle wird folgende halbamtliche Mitteilung veröffentlicht: „Im Laufe des heutigen Vormittags hatte der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning der von Staatssekretär v. Bülow begleitet war, und der englische Ministerpräsident Macdonald eine Unterredung mit dem amerikanischen Staatssekretär Stimson, der auf amerikanischer Seite die beiden Vertreter auf der Abrüstungskonferenz, Huah Gibson und Norman Davis. beiwohnten. Gemäß der Verlautbarung, die auf Grund gemeinsamer Vereinbarungen von britischer Seite erfolgte, ist diese Unterredung die Fortsetzung der bisherigen Besprechungen, die in der vergangenen Woche zwischen dem amerikanischen Staatssekretär Stimson und den übrigen Beteiligten, insbesondere dem Reichskanzler Brüning, gepflogen wurden. Der heutige Meinungsaustausch galt einigen wichtigen Punkten der Abrüstungsfrage. Die Besprechung wird nach der Freitag erfolgenden Rückkehr des französischen Ministerpräsidenten Tardieu nach Genf fortgesetzt. Demgemäß hat der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning seine eigentlich schon für Mittwoch beabsichtigte Rückreise nach dieser Besprechung in Aussicht genommen.“ Nach französischer Darstellung soll Reichskanzler Brüning in der Unterredung erklärt haben, er sei bereit, den grundsätzlichen deutschen Standpunkt in der deutschen Abrüstungsfrage in aller. Oeffentlichkeit und in allen Einzelheiten in Gegenwart des französischen Ministerpkäsidenten Tardieu darzulegen, halte es jedoch für richtig, daß auch die Aussprache über den grundsätzlichen Standpunkt der beiden Regierungen in der Abrüstungsfrage bei Anwesenheit Tardieus stattfinde. Stimson soll nach dem Abschluß der heutigen Unterredung Tardieu telephonisch dringend ersucht haben, zu einer gemeinsamen Besprechung nach Geuf zurückzukehren. Tardieu, hat, wie nunmehr mitgeteilt wird, sein Eintreffen endgültig auf Freitag früh in Aussicht gestellt. Der Zusammenkunft zwischen Macdonald, Brüning und Stimson wird in allen internationalen Kreisen weittragende Bedeutung beigemessen. Nach übereinstimmender Beurteilung ist heute die Frage der Gleichberechtigung Deutschlands in der Abrüstungsfrage in den Vordergrund gerückt. Nach amerikanischer Auffassung ist der deutsche Standpunkt in der Abrüstungsfrage logisch begründet und klar. Man nimmt in ausländischen Kreisen an, daß in den jetzt einsetzenden großen Besprechungen über die Frage der Gleichberechtigung der deutsche Standpunkt in der Richtung vertreten werden wird, daß die Frage der Gleichberechtigung eine grundsätzliche Frage des Rechtes und der Gerechtigkeit sei, den internationalen Verpflichtungen des Völkerbundspaktes und des Versailler Vertrages entspreche und daß die deutsche Forderung der Gleichberechtigung sich gleichzeitig auf die Land-, See- und Luftrüstungen ausdehne. Hierdurch wird zwangsläufig— entgegen den bisherigen Besprechungen— auch die Frage der Flottenrüstungen in die Verhandlungen miteinbezogen. In der heutigen ersten Unterredung sind nach übereinstimmenden Darstellungen keinerlei Entscheidungen oder Festlegungen erfolgt. Man erwartet jedoch, daß die für Freitag vorgesehene gemeinsame Besprechung von Macdonald, Stimson, Brüning und Tardieu entscheidende Bedeutung haben wird und daß in dieser Besprechung der erste praktische Versuch einer Ueberbrückung der deutsch=französischen Gegensätze in der Abrüstungsfrage mit englisch=amerikanischer Vermittlung ausgenommen werden wird. Die Tributfrage ist in der heutigen Unterredung nicht berührt worden. U □ □ * — □ 5 ( MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e V. Koalitionsgespräche Die Ergebnisse der Länderwahlen bildn das polit sche Tagesgespräch dis hinauf in die höchsten Regierungskreise. Zuzugeten ist, daß die NeinSager einen Erfolg erzielt haben, aber nicht den, den sie erwarteten. Die Nationalsozialisten sind zwar d.e stärkste Fraktion im neuen Preuß schen Landtag geworden, aber sie haben nicht die Mehrheit, nicht allein und auch nicht mit der deutschnationalen Restgruppe unter Hugenbergs Führung, der seine Partei selbst aus allen Möglihkeit.n herausmanöveriert hat. Mt dieser Restgruppe haben wir uns überhaupt nicht mehr zu befassen. Von einem wirklich errungenen Sieg kann die Zentrumspartei mit Fug und Recht sprechen. In ihrem Lager stehen die Staatstreuen. die opferbereiten Bekenner. die Verantwortungsb wußten. Se hielten all'n Anstürmen mit beispielloser Treue auch in diesem Kampfe unerschütterlich stand. Sie kennen im besten Sinne des Wortes nur Dienst am Vaterland. Und so ist das Zentrum in Preußen, wie auch in anderen Ländern der sicherste Garant“ für den Volkestaat, für die Volksrechte, geblieben. Nicht wir haben uns über das künftige We zu erkären, sondern die anderen Parteien. An unserem Standpunkt hat sich nichts geändert und wird sich nichts ändern. Das ein: aber mogen sich alle. die mit dem Zentrum zusammenzugehen sich entschließen sollten, sagen lassen: niemals wird das Zenkrum eine Parteidiktatur zulassen, niema's die Staatsmacht der Herrschsucht einer Parteiklique ausliefern. Das Zentrum wird sich und kann sich nicht an die anderen Portesen wenden, da sein Wille und Weg offen dargelegt sind. Das ist für uns der ausschlaggebende Grund, weshalb wir vom Zentrum über die jetzt schon im Umlauf sich befindlichen Kombinationen über die möglichen Koalitions= und Reg'erungsbildungen in Preußen einfach zur Tagesordnung übergehen und mit der gerade heute doppelt erforderlichen Ruhe die Entwicklung der Dinge abwarten. Wir beteiligen uns aus den gleichen Gründen auch nicht an den Diskussionen über die Gerüchte, die im Umlauf sind über die Absichten der gegenwartia noch amtierenden VreußenRegierung. Für das Zentrum ist es ganz selbstverständlich, daß diese Regierung nach den Bestimmungen der Verfassung zu dem gegebenen Zeitpunkt zurücktritt. Was dann kommt, darüber hat der neugewählte Landtag zu entscheiden. Daß just in diesem Auamnblick die deutschnationale Trümmerpartei noch mt Forderungen herauskommt, ja selbst einen Antrag eingebracht hat. nach welchem die Preußen=Regierung sofort zurückzutreten hat, wirkt tragikomisch. Ebenso ist es mit den von der Hugenbergpresse aufgestellten Behauptungen über angebliche Verhandlungen des Zentrums mit allen möglichen Parteien oder Gruppen. Die Deutsch= nationalen mögen es sich ein für alle Mal gelagt sein lassen, daß man über ihre Ansichten, chten und Forderungen jederzeit solange zur Tagesordnung übergeht, als sie sich weiter unter Hugenbergs Führung befinden. Wir verkennen bei unseren Ueberlegungen keineswegs den Ernst der Situation und die Schwere der in Bälde zu fassenden Beschlüsse. Aber das dem Zentrum erneut in so überwältigender Form ausgesprochene Vertrauen seiner Wählerschaft verleiht uns die Stärke und Kraft, unsere Entscheidungen ruhig und wohlüberlegt zu treffen, so wie es dem Volkswillen und=wollen entspricht, wie es in allererster Linie die reichspolitischen Aktionen nach innen und außen bedingen. Wenden wir uns ganz kurz noch den Ankündigungen und Aufrufen einzelner Parteien nach der Preußenwahl zu. Da sind es die Nationalsozialisten, welche sicherlich mit Rücksicht auf die Stimmung der Wählerschaft die Forderung erheben, daß sief allein die Führung zu beanspruchen hätten, daß nur Hitler zu bestimmen habe, wer Ministerprälident werden soll, während sie gleichzeitig mitteilen, daß sie bereit seien,„mit jedem zusammenzuarbeiten. der ein nationales, von sozialistischem(!!) Gerechtigkeitssinn erfülltes und von kräftigem(!!) Geist veredeltes Preußen will.“ Das ist die Sprache einer sich augenblicklich noch in Siegesrausch befindlichen Partei, bei der aber die Ernüchterung recht bald kommen wird. Heute schon sagen wir demgegenüber aver, daß Adolf Hitler gar nichts zu befehlen hat, daß einzig und allein der Wille des neugewählten Landtags entscheidend ist, daß wir auch nicht eine„sozialistische" Gerechtigkeit anzuerkennen vermögen, sondern nur eine soziale, die für alle Volkskreise ohne jeden Unterschied zu gelten hat. Das allerdings wird Tatsache, daß in anderer Hinsicht für Hitler eine entscheidende Stunde gekommen ist. Denn er wird nunmehr beweisen müssen, ob er ein„Führer“ ist oder ein von dem Willen der„Provinzgeneräle“. Abhängiger. Keine neue Eides’eistung Hindenburgs zweile Berlin, 26. April. (Eigener Drahtbericht) Die zweite Amtsperiode des Reichspräsidenten v. Hindenburg soll in einer feierlichen Weise eingeleitet werden. Die Reichsregierung wird Flaggenschmuck anordnen, und die Länderregierungen werden das Gleiche tun. Es ist weiter in Aussicht genommen, daß ein Gottesdienst im Dom stattfinden wird, an dem der Reichspräsident teilnehmen wird. Die Reichswehr wird es sich nicht nehmen lassen, ihrem Oberbefehlshaber aus Anlaß seiner zweiten Amtsperiode militärische Ehren zu erweisen. Außendem dürfte ein Empfang der Reichsregierung und des Reichstagspräsidiums stattfir den. Die Frage der Eidesleistung wird dadurch geklärt sein, daß der Reichspräsident v. Hindenburg als Staatsoberhaupt selbst der Auffassung ist, daß aus ethischen und religlösen Gründen ihn der einmal geleistete Eld für immer bindet. Auch in Braunschweig Ein Demonstraiionsverbot Braunschweig. 26. April. (Eigener Drahtderscht) Im Hinblick auf die Häufung der Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel und die dabei zutage gekreenen zahlreichen Verstöße gegen die öffentliche Ruhe. Sicherheit und Ordnung hat das braunschweigische Saatsministerium bis auf weiteres alle Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel verboten. Von diesem Verbot sind die in der Verordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen angeführten Veranstaltungen. ferner die Aufzüge von Schulen oder einzelnen Schulklassen, wenn sie Schulzwecken dienen, Aufzuge von Kriegervereinen und von Vereinen Angehöriger ehemaliger deutscher RegiLausanner Konferenz am 15. Juni England sragl an— Eine Stimme aus ASA für vernünftige Tributregelung Berlin, 20. April. (Eigener Drahtbericht Montag hat der englische Botschafter in Berlin der Reichsregierung eine Note überreicht, in der die englische Regierung anfragt, ob Deutschland mit dem Beginn der Lausanner Konserenz am 16. Iuni einver sanden sei. Eine gleig lautende Note ist in Paris, Rom, Tokio und Brüssel überreicht worden. Wie verlautet, wird sich die Reichsrrgierung sowohl mit dem Zeitpunkt als auch mit dem Ort der Nonserenz einverstanden erklären. In einem Leitartikel der„Newuork Herald Tribune“, der sich mit dem Reparationsbuch Llord Georges beschäftigt, wird festgestellt, daß die amerikanische Regierung seit einem Jahrzehnt vergebens versuche, von den Alliierten uneintreibbare Kriegsschulden einzutreiben, während die Alliierten die Schulden wieder von Deutsoland eintreiben wollten. Das Ergebnis dieses Verfahrens habe dazu geführt, daß nicht nur das Wirtschaftschaos einaetreten sei, sondern daß auch dieser. Eintreibungsprozcß sein Ende erreicht habe. Ketzt sei man allgemein der Ansich, daß Deutschland im Juli die Reporations=ablungen nicht wieder aufnehmen wird und auch nicht wieder aufnehmen kann. Unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Lage sei ebenso sicher, daß eine vernünftiee Regelung ein Moratorium für die nächsten Jahre mit der Verrilichn die ausgesatzten Zahlungen mo=licherweise fräter nachzuholen— mehr im Interesse Amerikas und der andern haunthetalligten Känder liege als einerott. erklärung Deut####nos, die sonst den einzigsten Ausweg bilde. Mit Rücksicht auf die amerikanischen Steuerzahler fordert das Blatt eine endgültige Regelung der europälschen Angelegenheiten in Geuf und erhofft diese Regelung nach den französtschen Wahlen. Der Direktor des Internationalen Arbeitsamtes, Albert Thomas, erklärte in einer großen Rede vor der Internationalen Arbeitskonferenz: Die Welt stehe heute bei Millionen Arbeitslosen vor untragbar gewordenen wirtschaftlichen und sozialen Lasten, während andererseits Rohstoffe und Kapitallen im Uebersluß vorhanden seien. Die Internationale Arbeitskonserenz habe die Ausgabe, sich an diejenigen zu wenden, die es seit Jahren unterlassen hätten, eine Besserung der wirtschaftlichen Lage herbeizuführen. Die Konserenz habe die Pflicht, zu erklären, daß die internationale Arbeitsorganisation ihre Aufgabe nich: durchführen könne, wenn die unbedingt notwendige wirtschaftliche und finanzielle Zusammenarbeit fehle. Die Arbeitergruppe habe bereits einen Antrag eingebracht, wonach die Konferen; einen dringenden Aufruf an die Regierungen zur Lösung der Tributfrage richten solle. Dieser Antrag müsse einstimmig angenommen werden. Die Annahme des Arveitszeitabkommens im Kohlenbergbau, die Inangriffnahme grober öffentlicher Arbeiten zur Bekämpfung der Arbeitslesigkeit werde durch die ungelöste Tribut= und Schuldenfrage immer wieder aufgehalten. Albert Thomas verteidigte sodann in Uebereinstimmung mit der Rede des deutschen Regierungsnertreters, Ministerialdirektor Grieser, die Sozialpolitik Deutschlands und erklärte gegenüber den vielfachen Angriffen sein volles Vertrauen und seine Bewunderung gerade für diejenigen Länder. die tron großer wirtschaftlicher Schmierigkeiten die Würde der Arbeit, die Gesundheit der Rasse und die Sicherung der Lebenshaltung aufrecht zu erhalten suchten. Die Frage der Verbände Eine allgemeine Dienstpflicht Berlin, 26. April. (Eigener Drahtbericht) Reichsinnenminister Groener hat am Dienstag dem Reichspräsidenten Bericht erstattet über seine Unterredung mit Reichskanzler Dr. Brüning, in welcher die Reichsbannerfrage behandelt worden ist. Groener hat die Vorschläge unterbreitet, über welche im Reichskabinett völlige Uebereinstimmung herrscht. Wie in Berliner parlamentarischen Kreisen verlautet, zielen diese Vorschläge dahin, daß das Reichsbanner selbständig von sich aus eine Umorganisation vornimmt. Der Abbau seiner Abwehrorganisation muß durchgeführt werden, und das Reichsbanner soll sich wieder völlig auf seine ursprüngliche Aufgabe einstellen, ein Verband republikanisch gesinnter Kriegsteilnehmer zu sein. Der Reichsbannerführer Höltermann hat, wie bekannt ist, bereits vor einigen Tagen einen in diesem Sinne abgesaßten Erlaß herausgegeben. Im Zusammenhange damit stehen auch die Pläne einer allgemeinen Dienstpflicht, welche in der Form des Arbeitsdienstes und der Teilnahme an Sportverbänden der körperlichen Ertüchtigung der Jugend dienen soll. Diese Pläne werden zur Zeit im Reichsinnenministerium ausgearbeitet. Die Reichsregierung wird hierüber keine Notverordnung erlassen, sondern auf dem normalen Wege dem Reichstag einen Gesetzesvorschlag unterbreiten, damit eine parlamentarische Mehrheit gesichert ist. Wie weit die Organisation dieser Dienstpflicht vom Staat i“ ernommen oder von privaten Verbänden unter Staatsaufsicht ausgeübt wird, läßt sich noch nicht übersehen. menter, wenn die Aufzüge Vereinszwecken dienen, ausgenommen. * Wir stellen mit Genugtuung fest, daß die braunschweigische Rechtsregierung ihr Demonstrationsverbot auf eine Notverordnung stützt, die von der Rechtsopposition bisher aufs schärfste bekämpft wurde. Der Erlaß in Braunschweig beweist, daß die Verordnung der Reichsregierung auch von der Rechten als wirksamer Schutz gegen die politischen Aus schreitungen der Straße anerkannt wird. Verhandlungen über die Kurzarbeit Essen, 26. April. Die Verhandlungen über die Kurzarbeitsabkommen in der Nordwestlichen Gruppe der Eisen= und Stahlindustrie, die am Dienstag zwischen den Vertretern des Arbeitgeberverbandes und der Angestelltenverbände unter dem Vorsitz des Schlichters in Essen stattfanden, wurden nach zweistündiger Dauer auf Dienstag, den 3. Mai, vertag“. Eine Wirtschaftskontrol’e Polens Kampf gegen Danzig Danzig, 26. April. (Eigener Drahtbericht) Eine Mitteilung von zuständiger amtlicher Stelle wendet sich gegen den Versuch der polnischen Regierung, die der Freien Stadt Danzig auf Grund des Warschauer Abkommens„Astihenern. A Pntingente zu beseitigen. Die polnische Regierung verlangt von den in Danzig ansässigen Firmen, die Waren nach Polen liefern, eine Erklärung, daß sie weder direkt noch indirekt von den Danziger Kontir genten Gebrauch machen und daß sie sich mit einer ständig.n Kontrolle ihrer Fabriken, Läger und Läden durch polnische Zollinspektoren einverstanden erklären. Die Danziger Wirtschaft würde damit unter die vollkommene Kontrolle der polnischen Regierung gestellt werden.. Um den Wirtschaftsfrieden zwischen Danzig und Polen, sowcit davon noch gesprochen werden kann, aufrechtzuerhalten, hat die Danziger Regierung zugestanden, daß in den Danziger Betrieben vorübergehend in weitestgehendem Maße Kontrollen durch polnische Beauftragte Im Beiscin von Danziger Beamten stattfinden dürfen. Die weitergthenden Forderungen Polens, die darauf hinauslaufen, die Selbständigkeit„Danzigs auf wirtschiftlichem Gebiet zu beseitigen, kann Danzig nicht annehmen, da sie das Bestehen des unter dem Schutz des Völkerbundes stehenden Staates gefährden. Bis nach Frankreichs Wahlen Abrütungsdebalte verlagt Genf, 26. April. (Eigener Drahtbericht) Der Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz hat Dienstagvormittag in einer kurzen Sitzung den Vorschlag des Präsidiums angenommen, nach dem die drei technischen Ausschüsse für die Land=, See= und Luftfragen die Begriffsabstimmung von Angriffswaffen behandeln sollen. Die drei Ausschüsse werden nach der vom Hauptausschuß angenommenen, englischen Entschließung entscheiden müssen, welche Waffengattungen ausgesprochenen Angriffscharakter tragen, für die Zivilbevölkerung in besonderem Maße bedrohlich sind oder eine besondere Gefährdung der Landesverteidigung bedeuten. Zur Behandlung der chemischen und bakteriologischen Waffen wird ein gemischter Ausschuß aus den drei technischen Ausschüssen eingesetzt, der gleichfalls alle Schwierigkeiten ausgleichen soll, die in den drei technischen Ausschüssen entstehen. Die drei Ausschüsse haben sodann dem Hauptausschuß ihre Vorschläge zu unterbreiten. Die von französischer Seite planmäßig geführten Bemühungen, die Konferenz auf die Internationalisierung der Warten festzulegen, sind vorläufig nicht durchgedrungen. Die Konferenz arbeitet gegenwärtig in der von England und den Vereinigten Staaten gewünschten Richtung der Feststellung der Abschaffung der Angriffswaffen. Die Verhandlungen des Hauptausschusses werden vorläufig voraussichtlich für zwei bis drei Wochen unterbrochen, um den technischen Ausschüssen die Möglichkeit einer endgültigen Entscheidung der Begriffsbestimmung der Angriffswaffen zu ermöglichen. Diese Unterbrechung der Arbeiten des Hauptausschusses geht, ohne daß dies ausgesprochen wurde, auch auf den Wunsch der französischen Regierung zurück, die Entscheidung über die Frage der Gleichberechtigung und die gesamten politischen Pragen bis nach den französischen Kammerwahlen zurückzu. stellen. Ein neuer Vermittlungsvorschlag Nanking und Japan stimmen zu Schanghai, 26. April. (Eigener Drahtbericht.) Der englische Gesandte in China, Sir Miles Lampson, der die chinesisch=japanischen Vermittlungsverhandlungen leitet, hat einen neuen Vorschlag ausgearbeitet. Die Nanking=Regierung hat den Vermittlungsvorschlag des englischen Gesandten in China, Sir Lampson, zur Wiederaufnahme der chinesisch=japanischen Verhandlungen angenommen. Der 19er=Ausschuß der außerordentlichen Völkerbundsversammlung für den japanisch=chinesischen Streitfall nahm in seiner Geheimsitzung am Dienstag von einer Mitteilung der japanischen Regierung Kenntnis, wonach diese in allernächster Zeit zur Frage der Waffenstillstandsverbandlungen in Schanghai endgültig Stellung nehmen wird. Auf Grund der neuen vom englischen Gesandten in Peking gefundenen Formel soll nach fapanischer Auffassung die unmittelbare Möglichkeit eines Abschlusses der Waffenstillstandsverhandlungen bestehen. Rußland kauft zwei Zerstörer Paris, 26. April. Nach Meldungen aus Istambul soll die türkische Regierung aus finanziellen Gründen auf die Abnahme zweier Torpcdobootszerstörer verzichtet haben, die in Italien auf türkische Rechnung gebaut werden. Die beiden Zerstörer sollen bereits von der sowjetrussischen Regierung angekauft worden sein. Neue Unruhen in Nikaragua Newyork, 26. April. In der Nähe von Blucfields in Nikaragua ist es erneut zu schweren Kämpfen zwischen der von Amerikanern geführten nationalen Garde und den Anhängern Sandinos gekommen. Die Gesamtverluste der letzten Woche werden auf 300 Personen geschätzt. Besonders schwer sind die Verluste der Nationalgarde. Die Aufständischen sind gut bewaffnct und benutzen mexikanische Waffen. Moratorium verlängert Der Konkurs Kreuger& Toll Stockholm, 26. April. (Eigener Drahibericht.) Der von der schwedischen Regierung für das KreugerMoratorium eingesetzte Untersuchungsausschuß gibt bekannt, daß eine kurzfristige Verlängerung des Moratoriums unumgänglich sei. Zur fräeren Abwicklung würden gesetzliche Ausnahmebestimmungen notwendig sein. Die Lage der Firma Kreuger& Toll lasse jetzt erkennen, daß die Verpflichtungen nicht einmal dann erfüllt werden können, wenn man für die Aktiven normale Werte einsetze. Eines der Mitglieder des Untersuchungsausschusses erklärte, daß das Moratorium voraussichtlich um 14 Tage verlängert werde. Die für die Abwicklung beantragten gesetzlichen Ausnahmebestimmungen sollten den Konkurs ermöglichen unter Vermeidung sofortiger Realislerung der Aktiven. Was Ivar Kreuger mit dem auf 100 Millionen Kronen geschätzten Erlös des großen Wertpapierverkaufs kurz vor seinem Tode angefangen habe, sei noch nicht geklärt. Die englische„Financiel Times“ macht darauf aufmerksam, daß durch die Konkurserklärung der„International Maich Corporation“ die Kreuger=Krise eine neue Wendung angenommen habe. Es bestehe die Gefahr, daß der schwedische Zündbolztrust seine Kontrolle über die amerikanische Tochtergesellschaft verliere. Erpresserbriefe an Ivar Kreu;er Stockholm, 26. April Wie„Allehanda“ meldet, hat man in dem berühmten stillen Zimmer Irar Kreugers eine ganze Reihe von Namenestemp.ln, bekannter Persönlichkeiten gefunden Kreuger soll sich nach den Original=Namenszügen die Stempel anfertig n lassen und diese zu betrügerischen Zwecken benußt haben. Eine Bestätigung der Nachricht liegt jedoch nicht vor. Ferner soll man im Kreuger=Nachlaß eine Aktentasche mit Erpresserbriefen an Ivar Kreuger gefurden haben. Die Namen und Anschriften der Erpresser sind bekannt. Der Stockholmer Poltzeipräsident erklärt, daß die Meldung einer dänischen Zeitung über die Einleitung eines Gerichtsverfahrens gegen die Direktoren des Kreugerkonzerns aus der Luft gegriffen sei. Notizen Nach Informationen des D6D. wird zurzeit im Reichsarbeitsministerium der Entwurf einer Noiverordnung ausgearbeilet, durch die die 40- StundenWoche für bestimmte Gewerbezweige eingeführt wird. Im englischen Unterhaus übte der Staatssekretär für die Dominien scharfe Kritik amfrischen Gesetz zur Abschaffung des Treueids. Der Finanzausschuß des amerikanischen Senats hat sich bei der Beratu g der Steuervorlage zum Ausgleich des Staatshaushalts für Zölle auf Kupfer, Oel und Kohle ausgesprochen. Dr. Ley aus der Hast entlassen Köln, 26. April. Die Justizpressestelle teilt mit: Das Schnellverfahren gegen Dr. Ley und Genossen findet Mittwoch nicht statt, da der Reichstagsabgeordnete Wels, auf den als Zuugen nicht verzichtet werden kann und der sich wieder In Berlin befindet, nicht reisefähig ist. Die Strafkammer des Landgerichts hat auf Haftbeschwerde die Haftbefehle gegen Dr. Ley und Fuchs mangels Fluchtverdacht und Verdunkelungsgefahr aufgehoben. Die Beisetzung Kardinals Piffl Wien, 25. April. Dienstagnachmittag wurde unter Anteilnahme von mehreren Hunderttausend Personen der Kardinalfürsterzbischof von Wien, Dr. Piffl, zu Grabe getragen. Die Leichenseier begann im Hof des erzbischöflichen Palais, wo Weihbischof Dr. Kamprath, der gleichzeitig Kapitelvikar ist, die Einsegnung des Sarkophags vornahm. Von dort bewegte sich unter dem Geläut aller Glocken der Leichenzug, dem eine Kompagnie der Sicherheitswache voranging, zur Stephanuskirche. Unmittelbar vor dem apostolischen Nuntius Dr. Sibilia schritt der Münchener Erzbischof Kardinal Dr. Faulhaber und der ungarische Fürsterzbischof Kardinal Seredy. Dann folgte der Sarg auf einem prunkreichen Wagen, der von sechs Rappen gezogen wurde: An der Spitze des folgenden Zuges sah man den österreichischen Bundespräsidenten, den Großmeister des Malteser=Ordens, den Bundeskanzler, an seiner Seite den Präsidenten des Nationalrats, die Mitglieder der Regierung, die nächsten Verwandten des verstorbenen Kardinals. Abgeordnete und Bundesräte, Rektoren und Dekane der Wiener Hochschulen, die Professoren der Theologischen Fakultät, Landtagsabgeordnete, Gemeinderäte, verschiedene Vertretungen von Körverschaften und Städten. Die Gesandten der auswärtigen Staaten hatten im Dom selbst Aufstellung genommen, ebenso die Generalität mit dem Heeresminister. Im Dom bildeten die Prälaten Spalier. Unter ihnen befand sich auch Altbundeskanzler Dr. Seipel. Im Stephansdom erfolgte die feierliche Einsegung durch den apostolischen Nuntius Dr. Sibilia. Nach der Feier erfolgte die Ueberführung der Leiche nach dem Schloß Kranichberg, wo die* gültige Beisetzung stattfand. Explosion einer Gasleitung Newyork. 26. April. Wie aus Detroit(Michigan) gemeldet wird, explodierte im Geschäftsviertel von Highlandpark eine Haupigasleitung. Drei Häuser wurden zerstört und die Insassen unter den Trümmern begraben. Insgesamt wurden 35 Personen verletzt, darunter 3 schwer. Ein Knabe wird noch vermißt. Der Feuerwehr gelang es nach verhältnismäßig kurzer Zeit die Flammen zu löschen. Zwei Angestellte einer Kohlengesellschaft wurden verhaftet, die sie in dem Verdacht stehen, beim Ausladen von Kohlen in dem Keller eines Hauses die Gasleitung beschädigt zu haben. Die deutsche Freimaurerei in Zahlen Nach dem neuesten statistischen Ausweis, wie ihn der Dalen=Kalender veröffentlicht, gehören den deutschen Freimaurerlogen rund 77000 Mitglieder an. Auch diese Zahl ist nicht ganz feststehend, weil einzelne Großlogen ihre Statistiken nicht mehr zur Verfügung stellen und man daher genötigt ist, die Ziffern des Vorjahres einzusetzen, die nach den verschiedenen Vorfällen in der deutschen Freimaurerei nicht mehr ganz stimmen dürften. Nach einzelnen Großlogen zählen: die„Mutterloge zu den 3 Weltkugeln in Berlin“ 183 Logen mit 21000 Mitgliedern, die„Großloge der Freimaurer von Deutschland“ in Berlin 180 Logen mit 20 400 Mitgliedern, die Sachsen=Großloge 46 Logen mit 6920 Mitgliedern, die Großloge„zur Freundschaft“ in Berlin 109 Logen mit 11000 Mitgliedern, die Großloge„zur Sonne“ in Bayreuth 42 Logen mit 3800 Mitgliedern, die Frankfurter Großloge 26 Logen mit 3000 Mitgliedern, die Darmstädter Großloge 10 Logen mit 890 Mitgliedern, die Leipziger Großloge„Deutsche Bruderkette“ 10 Logen mit 1850 Mitgliedern. Die neue„Symbolische Großloge von Deutschland“ in Hamburg, die bekanntlich den Anstoß zu den Reibereien im Freimaurerlager gegeben hat, zählt rund 25 Logen mit 1000 Mitgliedern, endlich der Freimaurer= bund„Zur aufgehenden Sonne“ in Hamburg 49 Logen mit 1400 Mitgliedern. Zu diesen Zahlen muß erwähnt werden, daß die freimaurerischen Organisationen selbst mitteilen, daß einzelne dieser Großlogen Verluste aufzuweisen haben, so z. B. die große Landesloge der Freimaurer von Deuschland 819 Mitglieder. Im allgemeinen muß erwähnt werden, daß besonders die alten Logen tatsächlich fast keinen Zuwachs aufzuweisen haben und daß die von uns zitierte Quelle selbst zugibt, daß die Logen überaltert sind. Soweit wir informiert sind, gili dies bezüglich der symbolischen Großloge von Deutschland und des Freimaurerbundes„zur aufgehenden Sonne“ nicht. Diese setzen sich vielmehr aus den jungeren und agileren Elementen der deutschen Logenwelt zusammen und unterhalten rege internationale Beziehungen. Zur deutschen Freimaurerei ist auch zu rechnen die Großloge von Wien, die erwa 2000 Mitglieder in rund 24 Logen umfaßt. Auch hier muß festgestellt werden, daß die veröffentlichten Zahlen nicht mehr zutreffen dürften, zumal das Verzeichnis unvollständig ist und die letzten neuen Gründungen nicht mehr veröffentlicht werden. z. B. die Loge in Klagenfurt, der Landeshauptstadt von Kärnten, die gegenwärtig im Begriffe steht, in Villach einen Zirkel einzurichten. Zur deutschsprachigen Freimaurerei sind auch eine Reihe von Organisationen zu rechnen, die zwar von den Freimaurern als solche nicht offiziell anerkannt sind, aber alle Anzeichen dieser Organisationen besitzen. So 4. B. der unabhängige Orden der„Odd Fellows“. der in Deutschland 163 Logen mit rund 10000 Mitgliedern umfaßt: in der ganzen Welt soll der Orden 2357000 Mitglieder umfassen, darunter 10 189 Frauenlogen mit rund 730 000 Angehörigen. Eine weitere freimaurerische Abart ist der deutsche Druiden=Orden mit 251 Logen und 12 600 Mitgliedern Weiter existieren noch eine Organisation jüd.scher Logen und der Weltbund der Illuminaten. Letztere Freimaurer= vereinigung hat zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Süddeutschland eine große Rolle gespielt, bis die banerischen Könige energisch gegen diesen Unfug einschritten. Einzelne deutsche Großlogen, aber auch die„Odd Fellows“, selbständige Zweigvereine in Oesterreich. über die jedoch keine Mitgliederzahlen veröffentlicht werden. Chetredahreu:: Dr A Roppet: Verantwortlich für Polivik un Handelstell: Dr ABogper.. den lokalen Teil und das Feurlleton Anton 6#amder:t Provinzielles und Sport Paul Rocder. für den Schluscen olef Beraes. für den geichättlichen Teil Paut Se#de: Lemil1g Hamm Berline Redahrion U)r Erne H#n: Periin# 1eT zigerstraße 1918. für den lohslen Ta Soefl H B.emdeme Soeft: für den geichiftlichen Ten Soeft W Kemn.ermenn. Sorit#### den lohslen und aeichiftlichen Te Neheim WWer### Nebeim. für den lokalen und seichittlichen Tel Portion: Har“. Iker. Warstein. für den lokslen und seichlttlichen Teil We Joief Bechtheld. Verne Drock und Verlag von Breer& Thiemann G m. b H. Hamm Verlagsdirestion: Dr. H. Peloaise. der deutschsprachigen Presse e.V Westiälischer Wirtschafts-Kurier Reichsbank 6 Punkte höher Betestigung an der Börse— Günstiger Reichsbankausweis— Neuer Piundsturz Berlin. 26. April. Die Tatsache, daß auch heute kein Verkaufsandrang vorlag, bildete für die Börse ein anregendes Moment. Auf verschiedenen Gebieten lagen kleine Meinungskäufe vor, so daß sich das Kursniveau etwas befestigen konnte. Die politische Situation wurde von der Börse, wie es schon im Verlauf der gestrigen Börsenversammlung zum Ausdruck kam, wesentlich ruhiger beurteilt. Infolge der Enge der Märkte lösten schon kleine Kaufaufträge vielfach nennenswerte Kurssteigerungen aus. Die ausgeglichene Devisenbilanz der Reichsbank, die sogar einen kleinen Plus=Saldo der Deckungsbestände ausweist, bildete gleichfalls eine Anregung. Der Rentenmarkt wurde anfangs durch überraschende Nachrichten, daß die Stadt Lübeck ihre am 1. Juli fälligen 5 Millionen Schatzanweisungen, die gestern noch mit 91 notiert wurden, nicht einlösen werde, beeinflußt. Zurzeit sollen Verhandlungen über eine Verschiebung des Einlösungstermins stattfinden. Bemberg stiegen von 33½ auf 33. An den übrigen Märkten waren die Steigerungen nicht so beträchtlich. Farben gewannen waren ½4—1 Prozent hö#er. Chade geElektrisch Licht und Kraft konnten 2½ Montanwerte waren gehalten, Gelsenund Vereinigte Stahl weiter gefragt. Reeinstahl waren anfangs 1¼ niedriger. Auch Braunkohlenwerte tendierten schwächer. Rheinische Braunkohlen verlorens. Ilse 2¼. Kaliwerte bröckelten ab. Reichsbankanteile konnten 2 Punkte gewinnen. Schiffahrtswerte waren bis ½ Prozent erholt. Dagegen verloren Schubert & Salzer und Berger je 2 und Bremer Baumwolle 2½, Reichsanleihen eröffneten niedriger. 1¼. Elektrowerte wannen 3 Mark. Prezent anziehen. kirchen. Pfönix Tagesgeld stellte sich auf 3¼. Der Privardiskont blieb unverändert 5 Prozent. Am Valutenmarkt bewirkte die bevorstehende Schaffung eines Tevisenausgleichssonds in England einen neuen Pfundsturz auf 3,64 gegen Kavel. Im Verlauf machte die Bejestigung weitere Fortschritte. Die bei festen Börsen schon zur Gewohnheit gewordenen Devalvations= und Inflationsgerüchte tauchten wieder auf. Weiterhin beobachtete man Tauschoperationen des Auslan des, das Berliner Kraft und Lcht, die auf gestriger Basis gehandelt wurden, gab und dafür Farben(plus 3½) und Reichsbank(plus 3¼) tauschte. Am Montanaktienmarkt waren besonders Gelsenkirchen wieder befestigt. Auch Harpener zogen um 1¾ an, ebenso stiegen Phönix von 16¼ auf 17⅜. Von Kaliwerten waren Salzdetfurth 2 Prozent befestigt. Renten lagen ruhiger. Die anfangs wiedergegebenen Gerüchte über die Lübecker Schatzanweisungen vermochten den Markt nicht zu beeinträchtigen. Die betreffende Cmission wurde gestrichen. Die übrigen Staatsanleihen waren gehalten, teils auch fester. Auch Obligationen waren befestigt. Landschaftliche Pfand briefe bröckelten etwas ab. Hypotherenpfandbriefe und Kommunalobliaationen waren gehalten, teilweise auch etwas freundlicher. Verkehrsanleihe verloren ½ Prozent, Deutsche Kommunaksammelablösungsanleibe ½ Prozent. Die Börse schloß zu den höchsten Tageskursen. Reichsbank lag sast 6 Punkte höher als gestern. Farben konnten ihren Höchslkurs bebaupten. Reichsbankrorzugsaktien gewannen insgesamt 1¼ Prozent. Kunstseidenwerte waren 2—3 Punkte höber. Von Montanwerten waren Erdöl 3¼ Prozent erhöht. Siemens gewannen 2½. Thüringer Gas konnten sich um 3½ erholen. Amtliche Berliner Devisenkurse Weizen wird fester Roggen vernachlässigt— Gerste sehr ruhig Berlin, 26. Aptil. Die Haltung im Berliner Getreidegeschäft war heute bei kleinsten Umsätzen für Weizen wieder fester. Der Rhein und auch die Küste suchen viel Materlal, so daß es am Bell ner Patz im allgemeinen an passenden Offert.n fehlt. Sidiglich schlesische Partten waren zur Hand, soch sind hierfür die F.rrerungen so hoch gehalten, daß man Käufer nur schw.r find.t. D.e Berliner Noterung.n laut##en aber trotdem wieder höher als am Vortag. Der Mehlumsatz schleppt. Die Fo derungen folgen den Ste gerungen am Körnermarkt und liegen im Durdhschnitt um 25 Pfg. p.o Sack höher. Roggen blieb vernachlässigt. Man sielli an den Markt nur gerirge Anstrüche, so daß Abschlüsse ab märkischen Sationen zu den bisherig.n Preisen getätigt werden konnten. Nur in der Pr. vinz zahlt man bessere Preise. Der Berl ner Be arf wird meist mit Russenroggen aus DGH=Beständen gedeckt. Im Zeithande. weren anjangs Mai und Juli noch etwas fester. Roggenmehl ist auf unverändertem Kursstand für den lausenden Konium in erzubringen. Hafer wird in guter feiner Ware ausgenomm u. Sonst hat die Frage nachgelassen. Der Lieserung.markt setzte schwächer ein. Gerste blieb sehr ruhg.— Gegen Schluß wure die Haltung ruh.ger. Die höchhen Kurse konnten sich nicht mehr voll behaupten.„„ Weizen märk. 75—76 Kg. 267—269, Mai=Lieferung 278, Juli= Lieferung 282,50, September=Lieferung 228,50—2:8. Reg.en märk. 72—73 Kg. 199—201, Mai=Lieferung 197 u. Br'ei, Jul.= Lieferung 199, September=Lieferung 187 u. Brief. Gerste, Braugerste 190—194, Industrie= und Futtergerste 179—189. Hafer märk. 161—166, Ma.=Lieserung 174—171,25, Juli Lieferung 180—178. Weizenmehl 32,25—36. Roggenmehl 26—27,65, Weizenkleie 11,75 bis 12. Roggenkleie 10—10,35. Viktoriaerb'en 18—24. Keine Spezieerbsen 21—24. Futtererbsen 15—17. Peluschken 16.50 bis 18,50. Ackerbohnen 15—17. Wicken 16—18,50. Lup'nen blaue 10—11,75. Lup nen gelbe 14—15,50. Seradella neue 30—35. Leinluchen ab Hamb. 10,80. Erdnußluchen 50 Proz. ab Hamburg 12,20. Erdnußkuchenmehl 50 Proz. ab Hamburg 12. Trockenschn.tzel 9.40. Extrah. Soyabohnenschrot 46 Proz. ab Hamburg 12. Extrah. Soyabohnenschrot 46 Proz. ab Stett.n 12.50. Kölner Getreidenotierungen vom 26. April. Weizen inl. 27,5—27,75, ausl. 66—67 Kg. 33—34,5, Roggen inl. 22,75—23,25, ausl. 2125—22. Hafer hees. 16.25—17,25, nordd. 17,5—18.5. Futtergerste ausl. 19—19,5, Wintergerste 19—19,5. Sommergerste 21—21,5. Mais grob 16,25—17,25, Mais klein 17,75. Weizenmeb 70 Proz. inl. 38,25. Roggenmehl 70 Proz. inl. 29—30, ausl. 225 b.s 30. Roggenschrot inl. 25—25,5, ausl. 24,5—25,25. Weizen kleie 11—12,25. Roggenkleie 10—10,5. Biertreber 12—12.75.“enkuchenmehl 17,75—12.25. Erdnußluchenmehl 125—12 75 Sotaschrot 12,5—12,75. Rapskuchen 9,25, Palmkernkichen 11.25—12. Trockenichn tzel 7,5—8. Zuckerschnitzel 10—10,25. Rohmelesse 8,25 bis 85. Wiesenheu inl. 5.2—58. Kle beu inl. 7—8. Rorgenstroh gepr. 3,6—3.8. Haferstroh gerr. 34—3,6. Tendenz: Inländisches Brotgetreide höher bezahlt. Weizenmehl befestigt. Futiermittel schwächer. Vichmärkte Altenessener Schweinemarkt vom 26. Arril. Gesamtauftrieb 1721. Ferkel 1400, Läufer 321. Es kosteten Ferlel im handel(Durchschnittswarc) 6—8 Wochen alte 7—12, 8—12 Bochen alte 12—17, Läuferschweine 3—4 Monat alte 17—24, 4—6 Monat alte 24—36. Hamburger Schlachtviehmarkt vom 26. April. Auftrieb: Kälber 1268, Schweine 5361. Preise: Kälber 48—53, 40—45, 30—5, 16 bis 20. Schweine 43—44, 36—37, 33—35, 26—30, Sanen 28—30. Mark verlauf: Kälber mäßg, zum Schluß abficuend, Schweine mittel. Berliner Schlachtviehmarkt vom 26. April. Auftrieb: Rinder 1472, Ochsen 232, Bullen 514, Kühe und Färsen 726, Au lanks= uinker 60, Kälber 3077. Schafe 3633. Schweine 14051. Verlauf: bei Rindern ruhig, Kälbern ruhig, gute schwere knapp, beste helbjährige über Notiz, bei Schafen ruhig, Schweinen ziemch glatt. Ochsen: 33—35, 30—32, 27—28. Bullen 29—20, 27—28, 25—26, 22—23. Kühe 24—26, 20—23, 16—18, 12—14. Färsen 31—32, 27—30, 22—26. Fresser 15—22. Kälber 50—58. 30—48, 18—11. Schaje 37—38, 35—36, 30—31, 31—35, 23—30. Schweine 37—38, 36—38, 34—36, 30—33. Sauen 33—35. Preise für Sechische Versteigerungsergebnis von Wesermünde. nigen mit K 2—3½. Schellfisch(Größe 1) 18 ¼—23 ¾,(Größe 2) 19¾—28¼. Seelachs 3½—5¼. Goldbarsch 9—14½. Austernfisch 14—18½. Berliner Metallbörse Notierungen vom 26. April Elektrolytkupfer prompt eif. Hamburg, Bremen oder Rotterdam(Noierung der Vereinigung f. d. Di. Elektro#ntkupfernotiz) für je 100 Kg. 55,75 RM. Notierungen der Kommission s Ber liner Metallbörsenvorstandes(die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung) Originalhüttenalum.n um, 38—99 Proz. in Blöcken, Wais= voer Drahtbarren. 160 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99 Pro:. 164 RM., Reinnickel 98—99 Proz. 350 RM., Antimon=Regu us 47—49 RM., Feinsilber(1 Kg. fein) 39½—42¾ RM. öesterreichs wirtschaltslage Exportrückgang— Starres Preissystem Das Oesterreichische Institut für Konjunkturjorschung führt in seinem Aprilbericht wie folgt aus: Die österreichische Wirtschaftslage ist gekennzeichnet durch eine Fortdauer der hohen Kreditvo umens der Nationalbank, kuch une.nheitliche Entwicklung der allgemeinen industriellen Produktion und durch den Umstand, daß der Rückgang der Arbeitslosigkeit hinter den saisonmäßigen Erwartungen zurückbleibt. Die Preisentw alung setzt ihre selbständige Bewegung gegen über den Weltmarktpreisen fort. Die Ep nne zwischen freien und gebundenen Preisen erweitert sich und ist ein Bld für die Starrheit des österreichischen Preissystems Als Auswirkung der Devisenbewirtschaftung ist die Einfuhr abermals übermäßeg gestiegen und die Ausfuhr übersaiionmäßig zuruckgegangen: die Inderz ffer der Ausfuhr sank von 54,0 auf 48.3, ihren bisher nie rigsten Wert. In Anbetracht aller dieser Elemente ist eine Besserung der Wirtschaftslage für die nächste Zukunft kaum zu erwarten. Die Steigerung der Srareinlagen hat im März angehalten. Für Mitte Ausgeglich ene Devisenbilanz Reichsbankausweis vom 23. April Berlin, 26. April. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. April 1933 hat sich in der 3. Aprilwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 145,4 Mill. auf 3341,2 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und Schecks um 133,4 auf 2889,2 Mill. RM. und die Lombardbestände um 15,9 Mill. RM. auf 83,3 Mill. RMark abgenommen, die Bestände an Reichsschatzwechseln um 3,8 auf 7,1 Mill. RM. zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusommen sind 131,0 Mill. RM. in die Kassen der Reichsbank zurückgeflossen und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 125,2 Mill. RM. auf 3875,2 Mill. RMark, derjenige an Rentenbankscheinen um 5,8 Mill. auf 396,8 Mill. RM. verringert. Dementsprechend haben sich die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen um 30,4 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 370,2 Mill. RM. eine Abnahme um 14,2 Mill. RM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 1,2 Mill. auf 989,0 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen 0.1 auf 858,9 Mill. RM. und die Bestände an deckungsfähigen um 1,0 auf 129,0 Mill. RM. zuegnommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen beträgt 25,5 v. H. gegen 24,7 v. H. in der Vorwoche. März betrug der Index der letzteren 92.9, derjenige der freien Preise 72.7(1923—1931—100). Die Inder##ffern der Wechselproteste für Wien, Niederösterreich und Burgenland zeigen eine wesentliche Zunahme gegenüder den Ziftern für das Vor jahr, jedoch sind sie von ihrem Höchststand der letzten Monate 1931 zurückgegangen. Russenaufträge * Berlin, 26. April. Verhandlungen zwischen dem Stahlwerksverband und der Berliner Handeisvertretung der UdsSR haben zum endgültigen Abschluß über Aufträge in Gesamthöhe von 150 000 t geführt, nachdem bereits vor einiger Zeit 150 000 t fest bestellt worden waren. Mit dem Abschluß von Aufträgen für weitere 200 000 t wird bis Anfang Mai gerechnet. Die Bausparbewegung Man schreibt uns: In den Senatssitzungen des Reichsaufsichtsamtes für Privatversicherung vom 23. März und vom 1. April hat der Senat beschlossen, daß bei den nachstehend aufgeführten Unternehmungen gemäß§ 88 des Versicherungsaufsichtsgesetzes der Antrag auf Eröffnung des Konkurses gestellt wird: Allgemeine Bau= und Zwecksparkasse G.m.b.H., Tort mund; Bau= und Wirtschaftsgemeinschaft e.G.m.b.H., Bremen(Ring der Bauwirte); Bausparkasse Westmark A.G., Köln: Bausparer=Gilde, Bausparkasse G.m.b.H., Essen; Deutscher Sparerbund für Eigenheime e.G.m.b.H., Düsseldorf; Bausparkasse Roland A.G., Köln; Zenith Bauspargesellschaft m.b.H., Nürnberg Damit erhöht sich die Zahl derjenigen Bausparkassen, denen vom Reichsaufsichtsamt der Geschäftsbetrieb untersagt oder bei denen der Antrag auf Eröffnung des Konkurses gestellt worden ist, auf 37. Es handest sich dabei durchweg um Gesellschaften, vor denen auch schon früher die maßgebenden Stellen, wie beispielsweise die öffentlichen Sparkassen, gewarnt hatten. Jede Bausparkasse kann nur soviel Geld zur Verteilung bringen, als die Bausparer selbst einzahlten. Die Bausparidee an sich ist gut und verdient gerade jetzt von allen Kreisen gefördert zu werden, da in nächster Zeit vom Staate wesentliche Mittel zum Wohnungsbau nicht mehr zur Verfügung gestellt werden können. Es erwächst damit für die Bausparkassen eine neue, sehr wichtige Aufgabe, nämlich die Bereitstellung von 2. Hypotheken anstatt der bisherigen HauszinssteuerHypotheken. Insbesondere sollten Jugendliche vor ihrer Verheiratung anfangen, regelmäßig bei einer Bausparkasse zu sparen, sie würden damit nicht nur ihre Zukunft sicherstellen, sondern auch ein Stück praktische Aufbauarbeit für unser Volk leisten, denn nur durch verstärkte Eigenkapitalbildung kann der Baumarkt wieder belebt werden. Bevor aber jemand einen Bausparvertrag abschließt, lasse er sich von Fachleuten beraten. Ein Vertreter, der nur von Vorteilen spricht, ist mit Vorsicht aufzunehmen. Gerade diejenigen Bausparkassen, die am meisten Vorteile, besonders bezüglich der Wartezeit, versprochen haben, sind am ersten zusammengebrochen. Wir'schaftstragen Tevisenhöchstbeträge für Mai. Der Reichswirtschaftsminister hat angeordnet, daß die Importture für den Mai 1932 den Hichstbetrag ihrer allgemeinen Devisengenehmieungen nur bis zu 50 Prozent in Anpruch n hmen##ürsen, nachdem der Satz im Aprit bereits von 65 auf 55 Proz. herabgesett worden war. Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis gemäß Verordnung zur Aenderung der Wertberechnung von Hrpothelen und sonstigen Ansprüchen, die auf Feincold(Goldmark) leuten, beträgt am 25. April 1932 laut Bekanntmachung der Reichsbank für eine Unze Feingold 110 sh 10 d, in deutsche Wahlung umDie große Reue Cailleux über die Weltwirtschattskiise— Der Fehler von Versailles— Falsche Zol’polltik— Europa muß sich versländigen gerechnet 86,8933 RM., für ein Gramm Feingold demnach 42,7605 rence giech 2,79368 RM. Aushebung eines Schweizer Einfuhrverbots. Das eidgenö sische Veterinäramt in Bern tellt folgendes mit: Insolge Besserung der Seuchenperhältnisse in„Deutschland wird das mit Verfügung vom 8 Februar 1932 erlassene Verbot der Einjuhr von Klauentieren und landwrtschaftlichen Produkten deutscher Herkunft ab 1. Mai d. Is. in allen Teien ausgehoben. Die ichar en Reslamationen in der Leffentlichken über die ungewöhnlich hohen Feichpreise in der Schweiz, denen zum Vergleich die Flcischpreise von Karlsruhe und anderen deutschen Städten gegenüber gestellt wu den, scheinen mit zur Aufhebung der Grenz'perre teigstragen zu habn AG. f. Eisenind. u. Brückenbau. Die Aktionäre der EG. für Eiseni ustrie und Brückenbeu vorm. Johann Capar Harkort haben der im Verglechsvorschlag vorgesehenen Verwirtung von Vermögensstücken der Gesellschaft zur Befriedigung der Gläubiger zugestimmt, sodaß die Durchführung des Vergleiss gesich ri ist. Burbach=Kali=AG. Nach einer Verwaltungser lärung de Burbach-Kaiwerke AG. in Mardeburg betrugen die Gesamtverkindlichkeiten des Konzerns gegenüber Dritten= 64,3 Mill. 9 M., wovon ca. 55 M.ll. RM. unter das Stillhalie=Abkommen fallen'e Bankschulden sind. Dem standen cm 1. April 1932 Forderungen an Fremde von 19 Mill. RM., Lager von 7,5 Mill. RM. und eigene Aktien von 33.5 M.l. RM. gegenüber. S.einkohlenproduktion. Die Steinsohlenproduktien des Deutschen Reichs beirug im März 8468(März 1931: 10,607) Mill. To., an Braunkohlen wurden 9,810(10,064) Aill. To. und an Koks 1.609(2,120) Mill. To. erzeuge. Verbesserungen dor Konkursstatist'k. Im Reichsministe ialbl t wird demnächst eine Verordnung des Reichswittschaftsmin sterz und des Reichsministers der Justiz über die Konkurs= und Verrleichtstatistik veröffentlicht werden. Durch diese Verordnung erführt die Verordnung vom 29. Dezember 1927 mit Wirkung ab 1. nuar 1932 einige Aenderungen, durch de die Statistik für die Beobachtung der Wictschaft und für einen Einblick in die Kreditsicherheit in erhöhrem Maße nutzbar gemecht werden soll. Zu diesem Zwecke werden künitig Angeben über die bei E öfrung, eines Konkursverfahrens oder bei seiner Ablehnung maneels Wasse gestend gemachlen Forderungen und über das sinanz elle Er ebnis eines Konkursverfahrens nach seiner Beendieune bezw spätestens 3 Monate nach dem ersten Prüfungstermin verlanet. Die dadurch bediugte neue Fessung der zur Herstellung der Kenkursund Vergleichsstattstik dienenden Zah.karten wird in der Verordnung abget ruckt. Paris, 26. April. Im Wahlkreis Nantes, den Briand viele Jahre lang in der Pariser Kammer vertrat. hielt heute abend der frühere französische Ministerpräsident Joseph Caillaux ene Rede, in der er zur Wahl der radikalsozialistischen Kandidaten aufforderte. Ausführlich sprach Caillaux sodann über die Weltwirtschaftskrise, mit der keine frühere Krise zu vergleich n sei. Jedermann fühle, daß sie ene Folge des Krieges, seiner Zerstörung und der Fehler sei, die in den Friedensverträgen begangen wurden. Er erinnere daran, daß er schon 1924 den Anbruch einer Periode der„großen wirtschaftlichen und finanziellen Reue“ vorausgesagt habe. Mit allen Irrtümern der Vergangenheit müsse aufgeräumt werden. Die ganze Zivisisation sei ins Schwanken geraten. Um sie zu retten, seien die Heilmittel, die der Sozialismus und der Kommunismus empfehle, ungeeignet. Mit der augenblicklichen wirtschaftlichen Anarchie müsse ein Ende gemacht werden, aber nicht durch kleinliche Heilmittel. die man versucht, indem man z. B. überall Schutzzölle einführle, und den Handelsverkehr zwischen den Völkern unterband. Von der Polltit der Kontincenticrung der Elnfuhr könne nicht eindringlich cenug cewarnt werden. Nach Caillaux Ansicht gibt es nur ein Heilmittel gegen die Wirtschaftskrise. nämlich interna#tionale Abmachungen und in erster Linie europäische Vereinbarungen. Um d'es zu verwirklichen, müsse zunächst in Frankreich selbst Ordnung geschaffen werden; Frankreichs Budget weise einen Fehlbetrag auf. Die Militärlasten müßten verringert werden mit Rücksicht auf die Ergebnisse der Abrüstungskonferenz. Bei den Beamtengehältern und den Pensionen wären gewiß Ersparnisse möglich, doch nur unter der Voraussetzung, daß die Kosten der Lebenshaltung gesenkt werden. Um die Ordnung im Haushalt Frankreichs wieder herzustellen, dürften keine Kampfregierungen mehr gekildet werden. w#e dies in den letzten Jahren geschah. vie'mehr müßten alle bürgerlichen Kräfte vereinigt werden, damit der Weg des Heils beschritten werden könne. Als wichtigste Aufgabe für die nächste Kammer bezeichnete Caillaux das Bestreben. der Wirtschaftskrise Herr zu werden. was nur möglich sei, wenn die Einigung Europas vollzogen werden könnte. Diese zustande zu bringen dürfe kein vernünftiges Opfer zu bringen oescheut werden. Das Recht müßte hinter den Forderungen des Lebens zurücktreten. Die Wirtschaften aller europäischen Völker müßten verbunden werden und ohne Ermidung und Entmutigung müsse die große Politik der Annäherung und der Zusamm narbeit zwischen den Völkern des europäischen Fest'andes betrieben werden. Frieden müsse auf polltischem wie auf wirtschaftlichem Gebiet herrschen. Briands Werk müsse so fortgesetzt werden. Berliner Börse vom 26. April 1932 Ohne Gewähr. Kurse in Reichsmark Prozent. Eigener Drahtbericht. 23. 4. 125. 4. 26. 4 125. 4 26 4 25 4 20 4. /25. 4. Festverzinsliche Werte 62.75 2.99 .25 1.20 9880 740 2.40 Dr Ausl m Ablölung Dt Neupentzan Wertbeitändige 6% Reschsand 1937 Reichsanl 19 Steuertr. Otich Schutzgebiete 6% Bin Hyp Pidbr 6ro Schuldvericht 6% P. Zii Goldptdbr. Zirbd Gptbr" 28 4% P. Lptb Anfl a P%s P. Lotb Anf R# K Oe1 R 10 1.„ K 001 R 4 Ablö1-An. 4 P. 8 Pe Torberdance Westt. Landesbank-Anleiben Koblenanie 2 ae Coldanle 1921 reingole Komm * 1er. R dtc von 1910 K #e dto von 1917 R Fr. dco- MnJeR asl 82.00 #e dto von 1916 R 4 Goldetdbr R Pfandbr. Amt R: K*"*: "„ E 385 Bank-Aktien Barmer Bank verein Bia Handelsgel„ Comm u Privatbenk Danat-Bank Di Dickonto Dresdner Benk Reichsbank Verkehrs-Aktien Mapen 19•34 Hamburg Süc Halberst 31 Eilen Verad Tleve 48. 5 14 12 Brauerei-Aktien Dartmunder Ahtien 11 70 Dortmund'er Union 11 H. 4 lenbeck Hamm Wichüle Küper ndastrie-Aktien 110.00 Akkumm Fabrik Adler Awtland Aleranderwerk Alle Eiehtr Gel Allen Portland Alchsttenburs Zeilftott Nücabs. Bannina Barope: Walzwerk Batalt A G Bembern1P Rerger Tielbau Bersmann Elekte. Ber! Guben Hut Blo Karlsruh Ind. 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Eiemalch. Uindtitom üdenicherd Wer. Wagire. Minnesm Röhr. Mansteld Maich Bau Maeimil Hürse 11ech Wer Linden Wimois A G Wis&a; Cenest Mülh. Berz. 11510 11.25 8500 8.50 22.5 7.5 75.0 4.5 10. 0 14.00 82.50 05 33 48.50 228 48 — 45.00 Nordd Wolle Ober becalt Oberichi Kors Orenst a Koppel Pnonis Bergw. Pintich lul Polvonon Preultengrube Anein Braunk. hein Stahlw Rh Westt Eieder Ah West: Kall 8h Vest: sprengst. Rieberk Monten K.edergruhe Rotenrhal Pora. Rücktorth Rörgertwerke Sechtenwerk balzchertoreh Saraet Sssoni Portlands. Schüchtermann Schucker: Pleker. Schwelmer Eilen Siegen-Solingen 20. 4. 25. 4 41 1 55 6.87 1.00 30.01 2902 18.00 021.0 17.25 16.34 45.00 44.75 25 4. 125 4 43.50 16 12 5787 ∆ 3 72.753 147.75 1420 52.0 5.00 45.0 Siemens& Maiske Stöhr Kammgarn Sollgerch Jeutonia eonh Tietz Ver ir Nicelw. Ver Glanzsott Ver Mart Tuch Ver Stehluefke Vogtlander Maich Voig:## Hattner Windertre. Varterner Crube Waffere Cellenk. P•ssenzen Weitt 19an West: Kunter Psching Port! Zemn Vnene: Gußst Zeitft Verein Pefln Waldbot •. 79.00 Kolonialweite Neuguines Oresi-Minen welche weder Angebot noch Nachfrage vorlag, wurden mit einem verichen. MFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. I. 151. RNl. 415.— Unsere nächsten bIIIIgen sondertahrten nurdoe 15.—15. Mai Pfingstfahrt Lourues mit Besuch von Lisieux) 13.—22. Mai Pfingstfahrt nach mit Inschluß u. Neape“, Mai- um#1k land, Rapollo, Florenz, Venedi- nM. u 9J. 13—21. Mai Pfingstfahrt nach der Schweiz-Oberitallen-Kourdes. nus 265 Paris HM. L0S.“ 20.—23. Mai Pilgerfahrt nach Maria Einsiedeln RM. 5d.: 16—29. Juni Sonderfahrt nach Nuhlin zum Eucharist. Kongreß Dubiin(mit Besuch von Brüssel, London, Paris) Weitere Pfingstreisen nach Halland Borkum, Norderney, Holland Paris, Belgien usw. Ausführliche Prospekte und Anmeldungen b. Rels büro E. Vendel, G. m. b. H., Münster I.W, Salzstr 36a. Tel. 258 85. In Hamm(Westf.) W. Collignon, Große Weststraße 1. Café Drewes. Heute Mittwoch musikalisches Rälselraten. 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C.Holle, Hamm, Südenwallb Im Wege der Zwanosvollstreckung werden am Samstag, den 30. April 1932, vormittags 10 Uhr, im Lokale des Wirtes Schäper am Markt 1 Warmwasserapparat, 3 Klaviere, 7 Büsetts, 5 Sofas, 1 Ausziehtisch, 4 Schreibtische, 1 Schrank, 2 Kühe, 4 Regale, 5 Theken, 1 Schaukasten, 1 Ladentheke, 1 Ladenschrank, 1 Personenauto, 10 Bilderrahmen, 1 Standuhr, 1 Vertikow, 3 Paar Herrenschuhe, 1 Herrenanzug, 1 Molorpumpe, 1 Tisch, 1 Bücherschrank, 1 Aktenständer, 25 Mtr. Linoleum, 1 Spiegel mit Schränkchen, 1 Schreibmaschine, 1 Cutaway, 1 Geldschrank öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert. Hamm(Westf.), den 26. April 1982. Vollstreckungsstelle des Finauzamts Hamm. 17 □ □ 85 # 7E 12 WE 4934 #. 7“ d: EE As ce 200/300 68. 200/350 105. 5000 55. 45 Gehr. Hamm Das führende Haus der guten Quallläten. Am Donnerstaa: den 28. April, findet abends 8 Uhr eine Susammenkunft im Restaurant Bürgerhaus, Ollmann, Kl. Weststraße 26, statt. Vortrag am Vielhörer: Die Aufnahme der Anzeigen Rechnungsbetrag(Dk. in der Rubrik„Stellenmarkt und Rleine Anseigen“ kann, sofern der . 5.— n i c h t ü b e r s t e i g t, n u r g e g e n s o f o r t i g e K a s s e e r f o l g e n. „Ein Weg aus unserer Not! Anschließend Aussprache. 64 Betr. Ermäßigung des Sonderzuschlages zur gesetzlichen Miete. Auf Grund der zweiten Verordnung des Pr. Staatsministeriums vom 3. Juli 1929— I 8292 St. M. II. B. Nr. 1961 W. M.— wird der bisherige Zuschlag zur gesetzlichen Miete von 4,5 v. H. auf. 3,5 v. H. der reinen Friedensmiete ermäßigt, und zwar für Müllabfuhr....... von 1,1 v. H. auf 1,0 v. H. Straßenreinigung....„ 1,6 v. H.„ 1,3 v. H. Kanalbenutzung.....„ 1,8 v. H.„ 1.2.v. H. Sa.: 4.5 v. H. auf 3,5 v. H. Die Vermieter sind wie bisher berechtigt, soweit diese Gebühren für ein Hausgrundstück ganz oder teilweise von der Stadt erhoben werden, die ermäßigten Sätze von den Mietern zu erheben. Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. April 1932 in Kraft. Hamm(Westf.), den 26. April 1932. . Der Magistrat: Dr. Flottmann. Bekanntmachung. Am Himmelfahrtstage tritt der diesjährige Sommerfahrplan in Krast. Damit wird der Dampfzugverkehr nach der Möhnetalsperre wieder eröffnet. Druckstücke des Fahrplans sind auf unseren Bahnhöfen zu haben. Gleichzeitig machen wir auf die billigen Ausflugskarten nach der Möhnetalsperre aufmerksam, die taglich benutzt werden können. Himmelfahrt und an beiden Pfingsttagen ist ein Früh=Eil Sonderzua ab Hamm 5.50, ab Werl 6.32 und ab NeheimHüsten 6.45 Uhr eingelegt. 8.A. Nuhr=Lippe=Kleinbahnen. Saatkartoffeln Wir lauschen Erstlinge- Saatkartoffeln P.-Julinieren Bonifatius Goldball„ Rote Rosen Odenwälder Blaue„ Preußen Dir. Johannsen Böhms allerfr. Gelbe„ Rote Nieren Rote Mäuse „egen Industrie=Speisekartoffeln in jeder Menge. Westfälische Saatstelle A. Seiß Kommandilgesellschaft Werl i. W. Lager Hammerstr. 14(Tel. 521) Lager an der Kleinbahn(Tel. 276). Angebote Hausierer gesucht 15.—.n erforkl. durch mein System. 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Mts., morgens 7½ Uhr von der Leichenhalle des Kath. Krankenhause in Menden aus, anschließend das feierliche Levitenamt in der Pfarrkrche.— Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen. Herzlichen Dank für die freundliche Teilnahme beim Tode des Herrn Fritz(Dehrmann. Die Sinterbliebenen. Samm(Westf.), 26. April 1932. Saatkartoffeln! In den letzten Tagen erschienen mehrere Inserate, in denen Dreise für Saatkartoffeln angegeben waren, welche auch heute noch weit unter dem Dreise liegen, welchen zuverlässige Süchterfirmen für gute Ware ab ostdeutscher Station fordern. Daß es sich um Bluffversuche handelt, können Sie daraus ersehen, daß die Unterzeichner noch nicht einmal einen Wohnort und Liefertermin angaben. Ich empfehle laufend nachstehende anerkannte und OriginalSaatkartoffeln: Solländer Erstlinge und Solländer(äuse in plomb Säcken, Asches Goldnieren. 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Zwar haben in einzelnen deutschen Ländern weitere Parteien Erfolge erzielen können, aber, im Ganzen gesehen, kann doch die Tatsache nicht bestritten werden, daß wir nunmehr nur noch mit den Nationalsozialisten und den Deutschnationalen auf der Rechten, den Kommunisten und den Sozialdemokraten auf der Linken und dem Zentrum als der einzigen großen Mittelpartei z rechnen haben. Hätten heute Reichstagswahlen stattgefunden, dann hätte sich gezeigt, daß die kleinen Karteien noch schlechter abgeschnitten hätten als am 24 April und außerstande wären, Fraktionen zu bilden oder gar selbständige Taktik einzuschlagen. Diese Entwicklung ist umso interessanter, als man gerade in der letzten Zeit in dem klassischsten Land der parlamentarischen Demokratie, England, die Auflösung des alten Zwei=Parteien= bezw. DreiParteien=Systems erlebte und als gleichzeitig in Frankreich sich keine Tendenz zeigte, den Weg der Verminderung der Parteienanzahl zu beschreiten. FFreilich, gerade Frankreich kann uns schon in den nächsten Tagen mit einer entscheidenden Wendung überraschen. Denn am 1. und 8. Mai geht der französische Staatsbürger an die Wahlurne, um ein neues Parlament zu wählen. Aber dem aufmerksamen Beobachter des politischen Lebens in Frankreich fällt nichts auf, was zugunsten einer Verminderung der Zahl der Parteien sprechen würde. Dabei ist zu berücksichtigen, daß sowohl in England wie in Frankreich ein Wahlrecht herrscht, das zu der automatischen Abschaffung der Splitterparteien geradezu zwingt. Sowohl in England wie in Frankreich kann in jedem Wahlbezirk nur ein Kandidat siegen, in England mit relativer, in Frankreich sogar nur mit absoluter Mehrheit. Alle für den Minderheitskandidaten abgegebenen Stimmen fallen restlos unter den Tisch, in England sogar dann, wenn die Gegenkandidaten um ein Geringes hinter dem Sieger zurückgeblieben sind. In Deutschland dagegen fördert das System der proportionalen Stimmenberechnung die Existenz kleinerer Gruppen. Trotz dieser unendlich günstigeren Bedingungen sind die kleinen Parteien in Deutschland so gut wie völlig aufgerieben. Auch in Oesterreich sind die beiden kleineren Parteien von der politischen Bildfläche überall dort verschwunden, wo am 24. April gewählt wurde. Die Gegner der„Uniformierung" des politischen Lebens werden das Ergebnis des 24. April bitter beklagen, und man wird ihnen ein gewisses Mitgefühl nicht versagen können. Andererseits aber ist eine klare Frontenbildung eine überaus erfreuliche Tatsache, besonders vom Standpunkt der staatsmännischen Kunst aus gesehen. So paradox es klingen mag: die großen politischen Strömungen unserer Tage, die, ganz rechts wie ganz links. mit dem Parlamentarismus alles andere als sympathisierten, haben die Entwicklung gefördert, die den totgeglaubten Parlamentarismuswieder auferstehen läßt, freilich auf einer neuen Grundlage. Dies ist umso bezeichnender. als die neugewählten parlamentarischen Institutionen formell gesehen in ihrer Mehrzahl arbeitsunfähig sind, nämlich überall dort, wo die Bildung einer Regierungsmehrheit auf herkömmliche Weise nicht mehr möglich ist. Die Wahlergebnisse werden eine Reihe von Parteien zu einer Umstellung zwingen, die den Erfordernissen der neuen Stimmverhältnisse entspricht. Es sei festgestellt, daß diese Umstellung durch den Stimmzettel, also durch ein Mittel des parlamentarischen Kampfes, veranlaßt worden ist. Die neue Schulordnung Für höhere und mittlere Schulen.— Parteiabzeichen verboten, ebenso Zugehörigkeit zu staatsfeindlichen Vereinen. Das neue„Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen“ bringt die neue Schulordnung, die— wie die Vorbemerkung heißt— die allgemeinen Bedingungen enthält, unter denen„die öffentlichen höheren und mittleren Schulen Erziehung und Unterricht der ihnen anvertrauten Schüler übernehmen“. Es ist also das Muster einer Schulordnung, dem Zusätze von den einzelnen Lehranstalten zugefügt werden können, die indessen die Grundsätze nicht ändern bürfen, nach denen dieses Muster aufgestellt ist. Erfreulich wirkt die unbürokratisch=moderne Art ihrer Formulierungen. Das Bestreben, dem Elternhause nicht durch engherzige Bestimmungen Fesseln aufzuerlegen, DUP-Kolksrn### Stimmziffern 1928 PREUSSEN In ellen Landern #O D.NV.R Zentrum E K. PO oV.R Wirtsch. P Steatsp LII N. SDA,P 8 C Splltern u ungöff. Stimmen Stimmzlffern 1932 21.2 12.8 DUR-Volksre Nationele Front 99 32 4.102c. BAYERN 30.0 BayerVolksp Bay Bauernu. Mittelstandbd. (1932 Steetsp.) 1. 28 WURTTEMBERG 1932 11 rtembe ßauernbo Demoker 9 DUP-Volkskons Volksr a E.2 ChräHd. 7.5 ANHALT 192 Landbund. GND Haus-u Grundb. HAMBURG 11932 Sämtl. Stimmzitfern in Prozenten Ergebnis der Länderwahlen in stalistischer Darstellung Die prozentuale Verteilung der abgegebenen Stimmen in den einzelnen Ländern. Der Kreis links bezeichnet jedesmal die Stimmenverteilung bei der vorletzten Wahl (in Preußen, Bayern, Württemberg und Anhalt 1928, in Hamburg 1931). Der Kreis rechts bezeichnet die Stimmenverteilung am 24. April. KP.D 57— SPD 93 2 3/ZENTRUN G?#AOVR7 EEE Deursch-Ner. Volksp. 31 □□# Steatsp. 2; Christ l. Soz. Volksdienst 2.; Deutsch-Hennoveraner 4 MN N. LD.A.R 162. Insgesamt 422 Sitza— sondern von vornherein ihm Vertrauen zur Schule einzuflößen, tritt namentlich an den Stellen hervor, wo es zur Mitarbeit an der Erziehung aufgerusen wird. Hier erscheinen Lehrer und Eltern durchaus als Verbündete, uno es wäre gut, wenn die Eliernschaft von sich aus dieses Verhältnis nach Möglichkeit aufrecht erhielte. Die Fälle, in denen die Lehrer sich den Erziehungsberechtigten gegenüber ablehnend verhalten, wurden ganz sicher dadurch immer seltener werden. Die neue Schulordnung gibi jedenfalls den Eltern das Recht auf ein inneres Entgegenkommen der Schule. Freilich müssen auch die Erziehungsberechtigten die Pflichten beobachten, die nun einmal im Verkehr mit der höheren Schule unbedingt einzuhalten sind. Die Schulaufsichtsbehörde sorgt, wie es in der neuen Verfügung heißt, soweit als möglich für die Durchführung des Schülers durch den vollständigen Lehrgang der einzelnen Schulen, wenn auch ein Rechtsanspruch darauf durch die Aufnahme des Schülers nicht begründet wird. An den Formalien der Aufnahme und des Abgangs wird durch die neue Schulordnung verhältnismäßig wenig geändert, allerdings sind die letzten Ministerialerlasse, die ja eine bedeutende Verschärfung der Bedingungen bedeuten, unter denen ein Schüler der höheren Schule angehören darf, in sie ausgenommen worden: vor allem die Aufnahme aus der Grundschule nur unter dem Vorbehalt der Bewährung, und die Möglichkeit, den Abgang nach zweimaligem Sitzenbleiben in derselben Klasse oder zweimaligem in unmittelbar aufeinander folgenden Klassen zu erzwingen. In Sexta, Untertertia und Obersekunda ist eine gleiche Maßregel mit Dreiviertelmehrheit der Klassenkonferenz ebenfalls möglich. Dagegen ist neu die Gleichstellung der weltanschaulichen Feiertage mit den religiösen. An beiden Arten von Festtagen sind die betreffenden Schüler schulfrei, und ihr Fehlen darf nicht in den Schulzeugnissen vermerkt werden. Die Schulordnung verfügt sogar, daß„weitgehenden religiösen begründeten Wünschen der Erziehungsberechtigten auf Antrag Rechnung getragen wird“. Und neu endlich ist die ganze Einbeziehung des Erziehungsgebiets in die Schulordnung. Auch hier zeigt die Formulierung deutlich den Abstand von den früheren Zeiten. Wenn es heißt, daß sie innerhalb und außerhalb der Schule und ihrer Veranstaltungen sich als Angehörige der Schule und ihrer Gemeinschaft fühlen und demgemäß verhalten, so zeigt das, daß die Zeiten vorüber sind, in denen der Schüler lediglich als Objekt der Schule aufgefaßt wurde. Innerhalb der Schule muß die Schulverwaltung selber für Ordnung sorgen, deshalb ist auch die leidige parteipolitische Betätigung der Schüler, ja sogar die herausfordernde Betonung des Parteistandpunktes versagt. Das äußere Zeichen davon ist ein allgemeines Verbot aller Abzeichen, Bänder und sonstiger Sinnbilder, und nur die Reichs= und Landesfarben können an Schulfeiertagen getragen werden. Diese Bestimmung ist bekanntlich infolge der zahlreichen Proteste ausgenommen worden, die von republikanischen Eltern gegen das Verbot, diese Farben zu tragen, eingelaufen sind. Außerhalb der Schule tragen im allgemeinen die Eltern überhaupt die Verantwortung für das Verhalten der Schüler. Es zeigt sich in dieser Bestimmung ein weifer Verzicht der Schule, ihre Wirksamkeit zuweit ausdehnen zu wollen. Freilich kann die einzelne Anstalt in Bezug auf den Besuch von Gasthäusern, Theatervorstellungen sowie Versammlungen einschränkende Bestimmungen treffen, indes wird das wohl kaum je der Fall sein, da schlechterdings, namentlich in größeren Städten, eine Beaussichtigung in Wahrheit ja doch nicht erfolgen kann. Nur die Zugehörigkeit zu staatsfeindlichen Vereinen ist verboten. Der Begriff dieser Staatsfeindlichkeit ist sehr weit gefaßt: auch die Teilnahme an Vereinigungen, die etwa Mitglieder der Regierung, des Reiches oder eines Landes verächtlich machen oder die verfassungsmäßigen Grundrechte der Deutschen mißachten, ist untersagt, so daß also ohne weiteres die radikalen Schülervereinigungen als für die Schule untragbar angesehen werden. Dagegen trägt für die Schülervereine im engeren Sinne die Schule selber die Verantwortung. Sie genehmigt ihre Satzungen und gestattet die Zugehörigkeit zu ihnen. Nicht unerwähnt darf endlich auch bleiben, daß die Einhaltung der Schulordnung gegebenenfalls durch Schulstrafen erzwungen werden kann, ja, daß die Schule, wenn das bestimmungswidrige Verhalten der Schüler auf den Willen des Erziehungsberechtigten zurückzuführen ist, sich das Recht vorbehält, den Schüler im Verwaltungswege aus der Schule zu entfernen. Daß eine solche Bestimmung in die neue Schulordnung aufgenommen werden mußte, war nach den Ereignissen des letzten Jahres ohne weiteres vorauszusehen. Sie stellt eine ultima ratio dar, die voraussichtlich kaum je in Anwendung gebracht werden wird. P. Dauerwellen SALON SPERLING, einschl. Wäsche, Schneiden und Wasserwellen 6.— Mk. der ganze Ropf Hamm, Wilhelmstraße 21 Herzen in Not Roman von Ludwig Blümcke Copyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunschweig Ummmm (Nachdruck verboten.) „Ach, Sie hätten ihn kennen sollen, meinen Goldlungen!“ rief sie le denschaftlich aus.„Nie, nie kann Tein Herz diesen Verlust verwinden! Der begabteste Schüler unseres Gymnasiums war er, der gehorsamste Lohn, der güntigste, treueste Mensch.— Er und herbert Wohldenfeld hielten während der ganzen Schülerzeit wie Brüder zusammen. Als siebzehnjährider Primaner eilten sie Anfang 1918 noch freiwillig Jahne, begeistert und glücklich, daß es ihnen endlich vergönnt war, dem Vaterlande dienen zu urfen. Bei Laon war es, zu der Zeit, als das eriegsglück uns gar nicht mehr hold schien und das dataillon nach gescheitertem Sturmangriff hatte dürückgehen müssen, da war mein Junge schwer verbundet vor dem feindlichen Drahtverhau liegen geeeden. Und da hat Herbert Wohldenfeld es gewagt. hilflosen Freund im ärgsten Kugelregen in Sch#### zu schaffen. Selber am Arm und Bein, an r und Kopf verwundet, trug er Rudi mit Hilfe v##s so itätssoldaten nach dem TruppenverbandsBeide wurden dann in ein deutsches KriegsGarett geschafft. Und in seinem letzten Brief, den mein TAwester nach seinem Diktat geschrieben hat, bat gasts- dunge uns, seinem Freund Herbert nie zu ver„# was er an ihm getan hat.— Darum steht nahs: dieser junge Mensch meinem Herzen sehr auch Fräulein Irmtrauts Herzen!“ bemerkte auf„#6. dabei erschien abermals die Unmutsfalte blichger Stir., und in den eben noch so sanft Sera.nd:“ lugen blitzte es feindselig auf. Für eine serbeng c####n###ellte ein Zug von Tücke das bronzeseld mm.„ gie ja zu genau, wieviel Herbert Wohldengerasute und Tochter galt! Und warum wurde fühler.,123t des gefallenen Sohnes mit solchem Geheißan.“ Erwähnung getan?— Sollte das ncht den.„Nein, an Rudi kannst du, trotz deines Reichtums, niemals heranreichen! Und auch der Herbert ist ein ganz anderer Kerl als du. Die zwei erfüllten dem Vaterlande gegenüber ihre Pflicht. Du aber drücktest dich um den Heeresdienst, wurdest ein Schieber und Kriegsgewinnler. Darum achten deutsche Frauen dich nicht!“ Gab Irmtraut ihm das nicht schon einmal bei Gelegenheit ziemlich deutlich zu verstehen? Frau Lydia tupfte die Tränen mit dem seidenen Taschentüchlein aus den Augen, tat einen tiefen Seufzer und erwiderte auf seine Bemerkung:„Es besteht so etwas wie ein geschwisterliches Verhältnis zwischen ihnen. Traute nimmt an allem, was ihn und seine Mutter, die sie Tante Annemarie nennt, angeht, den regsten Anteil. Das ist ja eigentlich ganz selbstverständlich, zumal wir beiden Mütter uns auch wie Schwestern fühlen.— Könnte man den Wohldenfelds doch nur helfen.“ „Es wird da leider jegliche Hilfe ausgeschlossen sein: Der Kommerzienrat Lewald ist allmächtig. Wenn er es sich in den Kopf gesetzt hat, Birkental in seinen Besitz zu bringen, so setzt er es auch durch. — Aber— ja, was sehe ich!“ Damit schnellte er empor und trat an die Wand, um ein neues Lichtbild von Irmtraut zu bewundern, das er soeben erst im Sche'n des eingeschalteten Lichts gewahr wurde. Eine wundervolle, höchst naturgetreue Aufnahme des schönen, von ihm heiß begehrten Mädchens war es. Irmtraut hatte sie der Mutter vor einer Woche zum Geburtstag geschenkt. — Ja, da lächelten auch ihn diese herrlichen, dunkelblauen Augen einmal holdselig an und besaßen nicht das Strenge, Abweisende, das ihm an dem Original so schmerzlich zu se’n pflegte. Wie schön das wellige aschblonde Haar, wie anmutig die ganze Erscheinung! — Ganz unverhohlen sprach er das in seiner Begeisterung auch offen aus. Da lächelte Frau Doktor Heller mit tränentrüben Augen und sagte feierlich: „Sie meinen es aufrichtig, lieber Herr Doktor! B'tte. haben Sie Geduld mit dem Kindle Vielleicht legt Irmtraut ja doch bald ihre Backfischvorstellungen ab und schaut das Leben an, wie es in Wirklichkeit ist. Sie dürfen mich jedenfalls als eine treue Bundesgenossin betrachten!“ „O, meine Verehrteste!" rief er freudig, ihre schmale durchsichtige Hand mit Ungestüm an seine Lippen pressend.„Dann will ich auch garnicht mehr wider mein Schicksal murren und geduldig warten! Ich darf ja hoffen! Der Mutter weiser Rat gilt dem guten Knde ja immer unendlich viel. Und nicht wahr, am nächsten Sonntag darf ich Sie beide persönlich in meinem Auto zur Besichtigung der Fortunawerke und meiner Villa abholen?“ sagte er beim Verabschieden. „Wenn es mein Gesundheitszustand irgend erlaubt, herzlich gern! Und innigsten Dank schon heute!"— Wieder war Frau Lydia allein. In Fieberglut brannten ihre Wangen; die Augen flackerten; jeder Nerv schien in Aufruhr geraten, und die Gedanken durchschwirrten ihr Hirn wie ein Mückenschwarm. Ach, wenn doch das Mädel Vernunft annähme! Könnte man ihm Liebe für diesen ausgezeichneten Mann einflößen! Ja, ja, Hartwig war ein durchaus lauterer, ehrenhafter Charakter! Alle sagten es doch, die ihn kannten. Und welch ein Geschäftsmann! Das Glück bot einem im größten Elend noch einmal die Hand. Und der Doktor zählte doch auch keineswegs zu den häßlichen Männern. Nun ja, an den Schläfen wurde sein Haar bereits etwas grau. Irmtraut überragte ihn um ein'ge Zentimeter. Aber die zwei würden trotzdem ein ganz stattliches Paar abgelen. Wo das Mädel nur blieb!— Es war doch schon dunkel geworden draußen. Sicher gab Herbert ihr wieder das Geleit. Ach, Herbert! Sah sie denn wirklich noch immer einen brüderlichen Freund in ihm und nicht etwa weit mehr? Ein Unglück gäbe das, ganz gewiß ein Unglück!— Da müßte man steuern und eingreifen. Das wäre einfach Mutterpflicht. Endlich: Da waren sie beide an die Frau Lydia voll Sorge gedacht hatte. Fröhlich, lachend traten sie herein. Herlert, ein schöner stattlicher junger Mann mit wettergebräuntem Gesicht und einem Paar Augen, die hell und zuversichtlich in die Welt schauten und auf den ersten Blick Vertrauen erwecken mußten. B'ond das dichte, krause Haar, groß sehnig und kraftvoll die Gestalt. Und Irmtraut, schlank, elastisch, voll Liebreiz und Jugendfrische. Lebhaft sprachen die beiden schönen jungen Menschenkinder, die wir für einander geschaffen schienen, auf Frau Doktor Heller ein. das lange Fortbleiben entschuldigend, alle Begebenheiten berichtend und scheinbar einmal ganz ohne Sorgen.— Von der Mama sollte Herbert viele Grüße bestellen. Es gehe ihr so leidlich. Und dann fügte er wohl als Erklärung für seine ungewöhnliche Heiterkeit mit gehobene Stimme hinzu: „Vielleicht finden wir doch noch eine Möglichkeit, des Kommerzienrats Schlinge zu entgehen.— Der Mann wll doch auf unserem Grund und Boden seine Fabrikgebäude errichten und Wohnhaus und Park für ein Sanatorium verwerten. Nun ist es aber nicht ganz unmöglich, daß der alte Professor Jordan dem Wucherer energisch entgegentritt, denn er haßt ihn als einen Schädling unseres Vaterlandes. Der gute Doktor Meerfurth hat sich bei ihm für uns energisch ins Zeug gelegt, hat ihm erklärt, daß Birkental zweihundert Jahre lang den Wohldenfelds gehört hat usw.—“ „Und du bist gleich voll froher Hoffnung. mein guter Junge?“ unterbrach Tante Lydia ihn mit abweisender Geste.„O, ich bin denn doch etwas pessimistischer in Geldsachen.— Du weißt, we es meinem armen Manne damals ging als die Fortunawerke zu wanken Legannen. Er mußt= bankerott machen, trotz aller guten Freunde und Gönner.— Und das wird leider auch euer Los sein. Der Kommerzienrat Lewald setzt alles durch. An Reichtum kommt ihm allenfalls noch die Frau Oekonomierat K'ingme er in Buchenwerder gleich; daß sie für euch keinen Finger rühren wird. weißt du. Sie führte doch mal einen Prozeß mit deinem Vater um eine Waldparzelle, den er verlor. Aber Kinder, ich will euch durch mein Geunke nicht die gute Laune verderben! Gebe Gott in Gnaden, daß sich ein Ausweg finde! Und nun von anderen Dingen!“ Herbert hielt sich indes nicht mehr lange auf, da er merkte, wie Tante Lydia wieder einmal unter ihren Nerven litt. Nach herzlichem Abschied stürmte er hinaus in den naßkalten Herbstabend, und von neuem lebte in seiner Seele die offnung auf. (Fortsetzung folgt.) NIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e Sei Kamm Hamm, den 27. Aptil 1932. P. E'pidius sprichl in Hamm! Pater Elpidlus Weyergans, der bekannte Vosksmissionar im Kleide des heiligen Franziekus, ist ein echter rheinischer Typus, ein Sohn des heiligen Köln. Seine Stärke ist echt kölnische Beredsamkeit de wesentlich unterstützt wird durch einen köstlichen rheinischen Humor. Vor zwanzig Jahren schon hat er in unserer Stadt Volksmissionen gehalten mit ganz gewaltigem Erfolg. Seine Rekrut n=Exerzitien, die er vor dem Kriege n Hamm gegeben hat gehören zu dem Besten, was auf diesem Gebiete geleistet werden kann. Wer einen routinierten Volksredner hören und ein paar angenehme Stunden erleben will, versäume nicht die Versammlung. die Mittwoch abend 8 Uhr im großen Saa'e des Gesellenhauses stattfindet. Pater Epidius der schon 25 Jahre lang als Wanderredner alle Länder deutscher Zunge und weit darüber hinaus durchzieht, hat viele Auszeichnungen von höchsten Stellen erhalten für sein une mädliches Wirken im Dienste unseres armen und schwer leidenden Volkes. Jeder Mann und jede Frau, alt und jung— alle, denen Deutsch'ands Wohl und Wehe am Herzen liegt, mögen Mittwoch abend din Worten dieses erfahrenen Redners und Missionars lauschen.(Eintritt ist frei.) Sie. Er und der Dritte Eigentlich ist es eine alltägliche Geschichte; aber daß sie sich am hellen Sonntagnachmittag in den Nordring= anlagen abspielte, während dort alle We. von Spaziergängern belebt waren, und daß zm e ake Zuschauer den Vorgängen eisge Aufmerksamkeit schenkten, daß aber kein Mensch sich veranlaßt sah, einzugreifen, ist doch bemerkonswert. Zugegeben, daß„Sie“ wirklich hübsch ist, und daß ihr Graubraunes mit braunen Tupfen(sie hat es erst im Frühjahr bekommen) ihr wirklich gut steht.„Sie“ ist aber auch kokett und nicht ganz unempfindlich für schöne Männlichkeit. Die verkörperte„Er“ in jeder Weise. Und er war hochelegant gekleidet: Schneeweißer Stehkragen, weinrote Weste mit feinen weißen Pünktchen, hellgrauer Ueberrock. Gesehen hatten sie sich gegenseitig schon lange und Gefallen aneinander gefunden. Dann waren sie näher miteinander bekannt geworden, und es wäre zu einer soliden Ehe gekommen, wenn nicht der„Dritte“ dazwischen geraten wäre. So ist es ja oft im Leben. Dieser Dritte war keineswegs hübscher als Er. Vielleicht war es seine schlankere Figur, die ihn Ihr anziehender machte; kurz, Sie brach den Verkehr mit Ihm ab und wandte sich dem Dritten zu. Natürlich wurde Er eifersüchtig und verfolgt nun die Beiden, wo er sie nur zusammen erblickt. Und so blindwütend hat Ihn die Eifersucht gemacht, daß er sein sonst so ruhiges und gemessenes Wesen ganz vergißt und sogar zu Tätlichkeiten übergeht. Das tat er auch am Sonntagnachmittag, und die Spaziergänger im Nordring waren Zuschauer der Eifersuchtsszene, die sich da abspielte. Während Sie mit dem Dritten kokettierte, kam er plötzlich herbei und griff die Ungetreue an, noch ehe der Andere sich dazwischen werfen konnte. Da er in seiner Wut auch zu beißen begann, breitete Sie in der Angst ihre Schwingen aus und flog davon, gefolgt von dem Dritten und wütend verfolgt von Ihm. Und da konnten die Zuschauer beobachten, welche Flugkünstler die scheinbar so schwerfälligen Enten sind, wenn es sich um Flucht und Verfolgung in der Luft handelt. Blitzschnelle Wendungen, Sturzflüge und andere Geschicklichkeitsübungen konnte man da beobachten. Schließlich setzte, wie das ja immer geschieht, Sie doch ihren Willen durch, und während Er sich nach längerer Verfolgung wieder auf dem Wasser einfallen ließ, fand Sie mit dem Dritten ein ruhiges Plätzchen unter einem Forsythienbusch. *„Sturmabend“ in St. Joseph!„Sturm“ kündet der Kath. Jungmännerverein St. Joseph. Als seine erste Aufgabe für den Sturm 1932 sicht er es an, die eigenen Rethen zu formieren, eine Front zu bilden, die man Front heißen kann. Darum: Christusjugend in die Front! Denn das ist klar, wenn diese Parole keine Phrase sein soll, wenn unser Kampf für Volk und Kirche wirklich etwas bedeuten soll, dann ist die erste Aufgabe und Voraussetzung, aus unseren Reihen eine Front zu bilden, die in Ordnung steht, bereit und in Kraft. Deshalb kommen alle Jungmänner unserer Gemeinde heute abend 20 Uhr zum Josephshause, um in die Sturmaktion einzutreten. * Diebstähle. Der Polizeidirektor teilt mit: Aus einer Garage an der Alleestraße wurde ein Motorrad gestohlen. Als Täter wurde eine Person aus Rünthe ermitt.lt. Das Motorrad wurde dem Eigentümer wieder ausgehändigt.— Einem Anwohner der Wilhelmstraße wurde aus der Toreinfahrt ein Damenfahrrad, Marke Opel. gestohlen.— Weiter wurden aus einer Schrune an der Heessenerstraße ein Herrenfahrrad, Marke Mercedes, und ein Damenfahrrad g stohlen. * Die Haferstraß:, die gerade für den Duschzangswagenverkehr eine große Bedeutung gewonnen hat, war in der letzten Zit ein Scherzenskind für Kraf. fahrer und Fuhrwerkslenker geworden. Im letzt u Winter waren die Beschütigungen der Fahrbahndecke so stark geworden, daß sich Schlagloch an Schlagloch reihte. Um die Straße in werigstens einigermaßen wieder gut befahrbarem Zustand zu versetzen, läßt die Stadtverwaltung gegenwärtig die Chaussierung mit Teersplitt ausbessern. Diese Instandsetzung ist natürlich nur ein Notbehelf. Auf die Dauer wird eine vollständige Erneuerung der Straßen. decke nicht zu umgehen sein. Rchenschaft über 1631 0 Wohlfahrlslasten- geringere Einnahmen Die Einschränkungen bei den Mitleln für Schulen, Kunst und Wissenschaft Veräußert sind insgesamt durch Verkauf### Auslausch 2,8418 ha, davon als Balgelänse 0,3001 f“ und die in Verries beirgenen Schießstandgruns, lüg. Eigen.um des Bürgerschützenvereins) mit 1,2251 ha. et: Gesamlzahl der städ.ischen Miewohnungen beträgt 6z# (623), dazu kommen 91(88) Ladenlotale und andere ge. werbliche Räume usw. Verpachter sind 1005 laj# wir schaftlich genutzte Grundstücke und Gärten mit sammen rund 200 ha. 00 Das Aktivvermögen der Stadt berrägt rund 45000000 RM., dem Verbindlichkeiten gegenüber. Aus dem Verwaliune sbericht 1931 (Schluß.) Schulen Volksschulen. Schülerzahl 6252(5921). Vorhanden sind 13 Schulsysteme mit 148 Klassen. Angestellt sind 9 Rettoren, 1 Rektorin, 2 Hauptlehrer, 8 Konretioren, 4 Konretlornnen, 39 Lehrer, 50 Lehrerinnen, 9 technische Lehrerinnen, sammen 142 Lehrkräfte gegen 148 zu Beginn des Schuljahres. Von den Lehrkräften sind 30 evangelisch und 92 katholisch. Die beiden evangelischen Hilfsschultlassen, bisher der evangelischen Südschule angegliedert, wurden vom Beginn des neuen Schuljahres ab als seibständiges System anerkannt. Städtische höhere Schulen. Die Oberrealschule zählte in 13(1930: 14) Klassen 373(117) Schüler bei 21(21) planmäßigen Lehrkräften. Von den Schülern waren 81.8“ evangelisch, 17,2% karholisch. Oberlyzeum mit Frauenschule und soz. päd. Lehrgang: in 17(19) Klassen 457(505) Schülerinnen bei 24(25) Lehrkräften; von den Schilern 72,4% ev., 24.5% kath., 2,9% jüd., 0,2 ¾ der. Realgymnasium: in 17(18) Klassen 500(533) Schiler bei 17 (18) Lehrkräften; von den Schülern 89,8 7 karh., 10,0% ev., 0,2% d.ss. Das Schulgeld betrug 240 RM. jährlich für einheimische und 300 R. für auswärtige Schüler. Den Kindergarten der Frauenschule besuchten durchschnittlich 40 Kinder. " Infolge der durch Ministerialerlaß angeordneten Sparmaßnahmen wurden überzählig an der Oberrealschule: 1 Studienrat(Hartkamp), der av 1. Oktober 1931 zum Realgymnasium versetzt ist, 1 Oberschullehrer(Zimmermann), der ab 1. Ot tober 1931 mit einem Teil seiner Stundenzahl an den städtischen Handelsschulen beschäftigt wird: am Oberlyzeum: 3 Lehrkräfte: Ausgeschieden sind auf eigenen Wunsch der Leiter der Anstalt, Oberstudien= direktor Dr. Winter, ferner 2 Assessorinnen. Die Oberstudienrätin Eckstein übernahm am 1. Oktober 1931 vertretungsweise die Leitung der Anstalt.(Neuer Leiter: Oberstudiendirektor Dr. Schöhl): am Realgymnasium: 2 Studienassessoren. Ein weiterer Studienassessor wurd; evenfalls entlassen, um die Beschäftigung des an der Oberrealschule überzählig gewordenen Studienrats Hartkamp zu ermöglichen. Berufs= und Fachschulen. Die Berufsschule zählte in 79(89) Klassen 1937(2204) Schüler und Schülerinnen, die Höfere Handelsschule in 2 (2) Klassen 52(61), die Handelsschule in 4 Klassen 125 (1422 Schüler und Schülerinnen, die Häuswir.schaftsschule in 1(1) Klasse 23(26) Schülerinnen. An den genannten Schulen unterrichteten 27(28) Lehrkräfte. Das Schulgeld betrug bei der Höheren Handelsschule 240 RM. jährlich für einheimische und 300 RM. für auswärtige Schüler, bei der Handels= und Hauswirtschaftlichen Schule 180 RM. jährlich für einheimische und 228 RM. jährlich für auswärtige Schüler. Die freiwilligen Abendkurse(Buchhaltung, Englisch, Spanisch, Kurzschrift usw.) besuchten im Sommerhalbjahr 276, im Winterhalbjahr 230 Personen. Auf Grund von Sparmaßnahmen wurde durch Zusammenlegung von Klassen die Zahl der Unterrichtsstunden der Berufsschule im Laufe des Schuljahres von 612 auf 531 herabgesetzt. Die nebenamtlich beschäftigten Lehrkräfte konnten infolgedessen vom Beginn des Winterhalbjahres ab bis auf eine wenige ausscheiden. Kunst und Wissenschaf! Theater und Ronierte. In Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verhältnisse wurde auf die Veranstaltung städtischer Theatervorstellungen verzichtet. Die für diesen Zweck bereitgestellten Mittel wurden erspart. Für Konzerte standen städtische Mittel nicht zur Verfügung. Volksbücherei. Das Berichtsjahr brachte eine weitere Zunahme der Leser, überwiegend aus dem Kreise der Erwervslosen, und damit der Zahl der ausgeliehenen Bücher, die auf 30 638(gegen 20 194 im Vorjahre) stieg. Die gesteigerte Benutzung hatte einen starken Verschleiß der Bücher zur Folge. Die Gebühren=Einnahme sank von 1678 auf 1689 RM. Das ist hauptsächlich auf die Befreiung der Erwerbslosen von der Bezahlung jeglicher Gebühr zurückzuführen. Der Lesesaal wurde von 4513 (2949) Besuchern benutzt. Städtisches Gustav=Lübcke=Muscum. Das Museum hat den Eintrittspreis wesentlich herabgesetzt und damit die Zahl seiner Besucher vermehrt. Gezählt wurden 12198 Besucher, die Höchstzahl seit dem Bestehen des Museums. Im Berichtsjahr wurden 12 wechselnde Ausstellungen veranst altet, davon 9 mit einführendem Vortrag. Das Ankaufsreoister enthält 38, das Geschenkreaister 33 Nummern. Die Grabungsarbeiten im Seseke=Körne=Winkel bei Kamen wurden mit gutem Erfolg fortgesetzt. Wohl ahrispfle#e und soziale Ausgaben Allgemeines. Die stetig fortschreitend: Wirtschaftskrise erforderte im Rechnungsjahr 1931, um den notwend'esten Lebensbedarf der hilfsbedürftigen Bevölkerung zu sichern, eine Reihe von Maßnahmen zur Senkung der Wohlahrtslasten. Es wurden Verhandlungen geführt mit den Anstalten auf Herabsetzung der Pflegekosten, der Allgemeinen Ortskrankenkasse und der Arrz###vereinigung auf Verminderung der Kosten für die ärztliche Be reuung der Unterstützungsempfänger. Mit den Kartoffelhändlern und der Kohlenbändlervereinigung wurden Preisvereinbarungen getroffen: die Bäcker und Lebensmittelsändler gewährten auf die ausgegebenen Bezugsscheine Rabatte, die. Hebammen setzten ihre Gebühren herab und die Milchhändler räumten Preisermäßigung ein. Auf Veranlassung der Regierung wurden entsprechend der Senkung der Lebenshaltungskosten die Unterstünungsm###äne herabgesetzt. Als Fürsorgearbeiter wurden 650 sonen beschäftigt. Umsang der Fürsorge. In der offenen Fürsorge wurden unterstützt als Wohlfahrtserwerbslose, Fürsorgearbeiter, Armenpfleglinge, Kriegsopfer, Kleinrentner, Sozialrentner, Arbeitslosen= und Krisenunterstützungszusatzempfänger(Slichtag 31. 3.) insgesamt 4861(3103) Parteien oder 10001(7158) Personen. Am 31. 3. 1931 stenden 13,13% der Bevölkerung in Fürsorge, am 31. 3. 1932 19.63%. In der geschlossenen Fürsorge wurden verxflegt(im Städt. Krankenhaus, Marienbespital, Marien= und Elisebethhaus. im Versorgungsbeim, in den Waisen äufern. Säuglings 5eimen und in auswärtigen Anstalten 357(360) Personen Gesunbeltsamt. Die wir.schaftlich: Lage ferderte eine erhebliche Einschränkung der fürsorgerischen Tätigkeit. Die bis berigen Verträhse mit den Sckulärzten wurden zum 1. Oktober 1981 gelündigt; die städtischen köheren Lehranstalten sowie die Berufs= und Fachsschulen mußten ganz ausscheiden: bei den Volksschulen ist nur noch eine eingehende Untersuchung der Lernanfänger beibehalten worden: die übrigen Klassen werden einer zweimaligen Reihenuntersuchung im Laufe des Schuljahres unterzogen. Die Schulzahnklinik wurde Ende Dezember 1931 geschlossen. Die Verträge mit den Aerzten der Mütter= und Kleinkinderberatungsstellen wurden durch Heraufsetzung der Mindestzahl der Untersuchungen je Sprechstunde(von 10 auf 30 Kinder) geändert. Die geplan.e vierte Kur im Kinderlagesheim Sylverberg für die Zeit vom 31. August bis 10. Oktober 1981 ist nich. durchg.führt worden. An der kostenlosen Schulmilchspeisung vom 23. November 1131 bis 19. März 1182 nahmen zunächst 000, späler b's zu 631 Schulkinder teil. In der Tuberulosen=Beratung wurden 1062 Personen stadtärz.lich untersucht. 10 Erwachsene und 19 Kinder sind Lungenheilstätten überwiesen, 109 Erwachsene und Kinder in Bäder und Heime entsandt. 65 Kinder erhielten während der Herbstferien je 10 Solbäder in Bed Hamm. Im Kindertagesheim auf dem Sylverberg wurden in 3 Kuren insgesamt 226 Kinder an 7033 Pflegetagen betreut. In der Beratungssteile für die Schwangeren=, Mütter=, Säuglings= und Kleinkinderfürsorge wurden 3245 Säuglinge und 5786 Kleinkinder untersucht. Die Beratungsstunden für die Kindererholungsfürsorge besuchten 1746 Kinder. Bei der im Oktober 1931 ausgeführten Krüppeluntersuchung wurden 74 Personen untersucht und beraten: 20 befinden sich in Anstal.spflege. Der G.schlechtskranken=Fürsorge wurden 122 Fälle gemeldet; der Zuschuß der Stadt für diesen Zweig der Fürsorge wird 7200 RM. betragen. Die von der Beratungsstelle der Landesversicherungsanstalt unmittelber an die Aerzte überwiesenen Fälle sind in vorstehender Zahl nicht enshalten. Jugendamt. Aus dem Tätigkeitsbericht des Jugendamtes sind zu entnehmen: 314(328) Amtsvormundschaften, 1691(1600) Einzelvormundschaften und Pflegschaften, 87(75) Unterhaltsklagen. 82(70) beaussichtigte Pflegekinder, 124(96) Schutzaussichten über Minderjährige, 20(13) in Fürsorgeerziehung untergebrachte Minderjährige, 56(80) Jugendgerichtsfälle. Die Zahl der in der Jugendpflege zusammengeschlossenen Vereine beträgt 60(54) mit 4526(4180) jugendlichen Mitgliedern. Die Zahl der Uebernechtungen in der Jugendherberge beirug 2587(2442). Es wurden an Lehrgängen für jugendliche Erwerbslose durchgeführt: vom Arbeitsamt mit Hilfe der Berufsschule 14, vom Jugendamt mit Hilfe privater Organisationen 6, ferner vom Jugendamt 1. Die Verwaltung des Jugendheims und der Jugendherberge ist ab 1. Februar 1032 an den Gau Sauerland=Münsterland des Verbandes für Deutsche Jugendserbergen übergegangen; die Stadt trägt nur noch die Kasten der baulichen Unterhaltung und der Verzinsung und Tilgung des Kaufnreises für das Gebäude, das in ihrem Eigentum verbleibt. Sotiales Versicherungswesen. Krankenversicherung: Die Krankenkassen hatten sich auch in diesem Berichtsjahr auf Grund der durch die Nowerordnungen getroffenen Maßnahmen wiederholt mit Satzungsänderungen zu befassen. Der Aufsicht des Versicherungsamtes unterstanden 11 Krankenkassen. Die Verhandlungen zur Vereinigung der Ortskrankenkasse für Fabriken und fabrikähnliche Betriebe mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse konnten noch nicht abgeschlossen werden. Anhängig waren 33(28) Streitsachen zwischen Krankenkassen und Versicherten oder Arbeitgebern, 32(27) Streibsachen im Beschlußverfahren. Ferner waren 7(5) Spruchsachen verschiedener Art, die das Reichsversorgungsgesetz uzw. betreffen, zu erledigen. In 10 Fällen sind Versicherten=Vertreter bei den Krankenkassen ihres Amtes enthoben worden. Unfallversicherung: 692(882) Unfälle wurden gemeldet, 133(206) davon untersucht. Neu angemeldet sind 63(44) Betriebe. Invalidenversicherung: Ausgestellt wurden 407(193) Quittungskarten Nr. 1, umgetauscht 2899(2584) Karten: 31(28) Anträge auf Kartenerneuerung, 181(173) Involidenrentenanträge, 67(77) Witwenrentenanträge. 19 (20) Waisenrentenanträge, 103(152) Heilvema#renenträge, davon 7(31) Anträge auf Zahnersatz und 3(8) Heilnerfahrenanträge von Ehefrouen kinderreicher Familien sind bearbeitet. Die Landesversicherungsanstalt Westfalen mußte eine wesentliche Einschränkung ihrer Heilfürsorge eintreten lassen: Beibilfen für Zahnersatz wurden seit 1. Juni 1931 nich mehr gewährt. Angestelltenversicherung: Umgetauscht sind 948(1211), neu ausgestellt 298(316) Karten. Innungswesen. Der Aufsich: des Magistrats unterstehen 15 Innungen. In 1(3) Streitfalle ist die Entscheidung des Mogistrats beantragt worden. 5(7) Personen erhielten die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen; 1 Antrag wurde abgelehnt. Untersuchungsamt. Die Zahl der ausführlich untersuchten Proben, Gegenstände usw. betrug 4719(4899). Auftraggeber waren: Stadt Hamm, die Kreise Unna, Soest. Lipnstadt, Brilon, Arnsberg, Meschede, Gerichte und andere Behörden und Private. Bei der ambulanten Kontrolle wurden außerdem schätzungsweise mehr als 15 000 Proben an Ort und Stelle mit einfachen Hilfimitteln gevrüft. Die Vertretungen vor Gericht in Strafsachen sind erheblich zurückgegangen (1925: 126, 1931: 18). Krankenhaus. Im Berichtsjahre wurden 3366(3623) Kranke mit 93175(103701) Pflegetagen verpflegt. Wohnungsfürsorge. Auf Grund weiterer Verordnung ist die Wohnungszwangswirtschaft zugunsten der Hausbesitzer weiter gelockert. Der Mieterschutz bei sämtlichen Neubauwohnungen ist am 1. 4. 1932 cänzlich aufgehoben. Im Berichtsjahre sind 243 Mietberechtigungskarten ausgegeben. Die Zahl der Mielberechtigten (einschl. der früheren Rotekarteninhaber) beträgt insgesamt 876. Vermietet wurden im Jahre 1931 an Altwohnungen insgesamt 311: 207 1—3 Zimmer, 113 4—5 Zimmer, 21 mehrräumige. 42 Wohnungen wurden wegen Raumbedürfnisse der Hausbesitzer von diesen in Anspruch genammen. In 06 Fällen mußte auf Grund des Wohnungsgesetzes(Instandsetzungen, Wohnungshygiene usw.) eingegriffen werden. Im Berichtsjahre wurde die Herstellung von 133(211) neuen Wohnungen durch Hergabe von 414000 (795000) RM. Hauszinssteuerdarlehn gefördert. Mieteinigungsamt. Anhängig waren 105(175) Streitsachen. Die Beisitzer führten 42(100) Ortsbesichtigungen aus. Das Amtsgericht Hamm hat ab 1. Februar 1932 die Geschäfte des Mieteinigungsamtes für den Stadtkreis Hamm übernommen. Frelwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz. Die Kolonne führte im Rechnungsfahre 1928: 2082, 1920: 1780, 1990: 1832, 1981: 1576 Krankentrausvorte aus; sie zahlt 106 Mi.glieder. Das Leibinsti.ut für Kronkenpflegegeräte wurde in 461(387) Fällen in Anspruch genommen. Einan verwallung Vermögen. Die Stadt erward durch Kauf und Austausch Grundstücke in der Gesamtgröße von 4,8788 ha. Davon entallen auf Grünstreifen, Promenaden und Straßengelände 0.5551 ha: als Baugelände sind 0,1245 ha bestimmt; der Rest entfällt auf die früher dem Bürgerschützenverein gehörenden Gebäude und Grundstücke mit 3,6987 ha. stehen in Höhe von rund 19000000 RR., Das Rein vermogen berrügt demnach rund 10000 000 RM. den Verbindlichteiten sind an Anleiheschulden em. halten: a) 1 145 303 RM. Anleibeoblösungsschuld und Auf wer.ungshypotheken, b) 2474 428 RM. Restkaufgelder und Hypotheken, c) 10804139 RR. Anleihen, zusammen 4423870 RM. Dazu kommi die innere Verschul, ung(Kassenkredite bei der Sparkasse, den Betriebs, Grunderwerbsteuer Wertzuwachssteuer Vergnügungssteuer Schenkerlaubnissteuer Biersteuer Gemeindsgetränkesteuer Bürgersteuer rd. Jagdsteuer Wanderlagersteuer Hypotheken 14423 870 d werken und der Fondsverwaltung) von zusammen 3024215 RM., also insgesamt 17448085 RM Die schlechte Kassenlage, verursacht durch die ständige Verringerung d's Steueraufkommens und der sonstigen Einnahmen der Stadt und durch die wachsenden Fürsorge, lgsten, mach e die fristgerechte Zahlung der im Berichts jähre aufzubringenden Zins= und Tilgungsbeträge nich mehr möglich. Steuern. Die der Stadt im Berichtsjahre bis Ende März 1931 überwiesenen Anteile an den Reichssteuern be. tragen: Eincommensteuer 410 688 RM., Voranschl 788 000 Körperschaftssteuer 46831 RM., Voranschl 78000 RM Umsatzsteuer 182 204 RM., Voranschl. 186 722 RM. Die Anteile an den Pauschbeträgen zur Abgeltung der Verwaltungskostenzuschüsse der Deutschen Reichspost und der Deutschen Reichsbahngesellschaft betrugen 13037 RM (etatiert 21 500 RM.). Das Auskommen an Gewerbesteuer wird nach vorläufiger Feststellung betragen 611 081 RM. Gewerbeertragsteuer, Voranschl. 700 701 RM. 413 968 RM. Gewerbekapitalsteuer, Voranschl. 393 600 RM An auswärtige Wohngemeinden sind 33912 RM., von auswärtigen Wohngemeinden 9600 RM. zu zahlen. Das endgültige Aufkommen kann erst nach Ablauf des Rechnungsjahres ermittelt werden. Ferner sind bis einschl. März 1931 zum Soll gestellt Gemeindegrundverm.=St. 899048 RM., Voranschl. 877.000 100 099 RM., Voranschl. 100.000 25 982 RM., Voranschl. 50 000 74000 RM., Voranschl. 75000 8 509 RM., Voranschl. 10.000 224 565 RM., Voranschl. 250 00 42 000 RM., Voranschl. 50.000 30000 RM., Voransch'. 312 500 172 RM., Voranschl. 160 keine Voranschl. 200 Die Biersteuer wurde vom 21. März 1932 ab lau Notverordnung von 10 auf 6 RM. se hl gesenkt. Die Bürgersteuer wird mit dem Landessatze+ 250 v. Zuschlag= 3½ sacer Landessatz erhoben. Das örtliche Aufkommen an staatlicher Hauszinssteuer wird sich voraussichtlich auf rd. 1 205.000 RM. stellen. Von diesem Betrage erhält die Stadt zur örderung der Bautätigkeit rd. 214 166 RM., für Wohlfahrtsausgaben rd. 61250 RM., zusammen 278 416 RM. Der Rest mit rd. 1006581 RM. ist dem Staate zu überweisen, der davon rd. 578 250 RM. für Ausgleichsfonds verwendet. Aus diesem Ausgleichsfonds hat die Stadt 80 000 RM. zur Körderung der Bautätigkeit und 74 694 RM. für Wohlfahrtsaufgaben erhalten, weitere 46 500 RM. zur Förderung der Neubautätigkeit stehen in Aussicht. Das örtlich: Aufkommen mit 1 285 000 RM. wird demnach mit rd. 415 360 RN.(= 82,3 v. H. des Aufkommens] der Stodt verbleiben— I##resvoranschlag 571 156 RM.—. Zur Zeit erfolgt in 2861 Föllen Stundung der Hauszinssteuer mit dem Ziele der Niederschlagung wegen geringen Einkommens der Wohnungsinhaber. Der Verwaltungsbericht schließt mit dem Berich der Sparkasse und der Stadebank über den Stand am Schluß der Kalenderjahre 1929, 1930 und 1931. Das Publikum als Filmkrisiber Bei dem Film„Gitta entdeckt ihr Herz“ im Ufa Palast Mit einer originellen Idee wartet die Leitung des Usa=Palastes Hamm zu dem näusten Programm auf. Zur Aufführung kommt der grone Tonfilm mit Gitta Alvar, der phänomenalen Berliner Sängerin:„Gitta entdeckt ihr Herz“. Zu diesem Film soll das Publikum das Ami des Kritikers übernehmen. Jeder Besucher hat das Recht, seine kritischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Auf einem Vordruck, den der Besucher erhält, ist der Film zu beurteilen nech folgenden Gesichtspunkten: Allgemeines, Musik, Gitta Alpar, Regie, Manuskript(Handlung). Für die interessantesten Krinken werden Prämien ausgesetzt; sie sollen außerdem in den Zeitungen veröffentlicht werden. Die Entscheidung liegt in den Händen eines Preisgerichts(unter Ausschluß. des Rechtsweges). Wir sind davon überzeugt, daß dieser Wettbewerb beim Publikum groben Anklang finden wird. * Der Kuckuck ist wieder da! Ich hörte ihn morgens im schönen Wald am Stadtgarten seinen Namen rusen. Glücklicherweise hatte ich etwas Geld in der Tasche, und so wird es mir in diesem Jahre trotz aller Notverordnungen hoffentlich niemals fehlen. Doch der Kuckuck hat von seiner„Prophetengabe“ viel eingebüßt; in seinem Uebermut hat er sie mißbrauch:. Fragte ihn ein junges Mädchen:„Wie lange noch muß ich auf den Bräutigam warten?“ Unüberlegt erfolgte seine Antwort. Dem alten Mütterchen, das zu gleicher Zeit gebückt daberwankte. versprach er mit der gleichen Antwort noch 100 Lebensjahre. Weil er in seinem Uebermut allerlei Allotria trieb, verlor er das Zutrauen des Volkes. Verwandlungskünste traut ihm indessen das Volk auch jetzt noch zu. So fragle mich neulich ein alter Landmann:„Ist das wahr, daß der Kuckuck im Winter ein„Staudhawk“(Sperber) wird! „Gewiß! und Lichtmeß wird er ein Zaunkönig!“ meinte er, so klein könne er sich aber nicht machen, und er glaubte nicht mehr an eine Umwandlung des Kucksa#Der Kuckuck tst ein„Liderwams“(Faulpelz), der sein Ncst an den kleinen Stichling, den einzigen Restbauer unerel Fisch:, verkauft hat. Er ist zu faul. eine eigene Kindel“ stube einzurichten. Modern wie er ist, legt er eine Rein Eier in die Nester kleiner Vögel und läßt seine Nachkommen hier großfüttern. Er will sich entschuldigen, daß er nicht brüten könne, weil sich seine Federn nicht lüsten, weil seine Eier so unregelmäßig folgen, weil er Wohnsitz je nach der Fülle der Raupen wech'eln missse, aber den Hauptgrund verschweigt er uns: Als Dame Meit will Frau Kuckuck nich: an die Kinderstuhe geben“ sein. * Selbstmord. Ein Anwohner der Grünstraße wulh In seiner Wohnung erhängt aufgefunden. Es wu?' S. lbstmord festgest Ut. * Ermäßigung der Gebühren für Müllabfuhr, Stra““ reinigung und Kanalbennturg. Der Magistrat be####.“ licht im heutigen Anzeigenteil eine Bekanntmachung, nach die Gedühren für Müllabfuhr, Straßenreinigung" Kanalbenutzung im geringen Umfange ermäßig sind. Die Ermäßigung beträgt für alle drei Gebuh zusammen nur 1 v. H. der gesetzlichen Fricht miete und gilt ab 1. April 1932. NIFA — Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Cohes Aller Am Samstag feierte die Wwe. Gertrud Meiling geb. Klosteimann, Ahlen, Nordstraße 56, ihren 85. Geburtstag. Die Jubilarin wurde am 23. April 1848 zu Ahlen geboren. Sie erfreut sich tre; ihres hohen Alters noch heute einer ausgezeichneten Gesundheit. Wir wünschen der Jubilarin einen langen und sonnigen Lebensabend! Techum * Beckum, 26 April. Zur Bekämpfung der Lungentuberkulose findet die Sprechstunde Mittwochnchnittag von 2,30—4,50 Uhr im St. ElisabethHosp.tal statt. Le#um, 26. April. 100 Arbeiter eingestellt. Die Lemenkindustrie im Kreise Beckum liegt seit langer Zeit vollkommen darnieder. Dauernd wurden wieder Arbeiter= und Angestelltenen lassungen gemeldet. Umso erfreulicher ist es daher, auch einmal mittellen zu können, daß das Zementwerk„Phönix“ in Beckum jetzt wieder 100 Arbeiter eingestellt hat. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es vielleicht in der nächsten Zeit zu weiteren Arbeitereinstellungen kommen kann. * Beckum, 26 April, Fahrraddiebstahl. Vorgestern wurde vor dem Cafe„Rheingold“ ein Damenfahrra) entwendet, welches Fräulein Tiede vor das große Fenster gestellt hatte. Man b merkte dann vom Cafe aus, wie ein Mann sich das Rad aneignete und damit das W.ite suchte. Alle Bemühungen, den Burschen zu fassen, waren erfolglos. Stad! Ahlen o. Ahlen, 23. Avril. Rentenzahlung für Ahlen, Dolberg, Walstedde und Vorhelm: Militärrenten am April, Invaliden= und Unfallrenten am 30. April, während der f.stgesetzten Schalterdienststunden.— Es starb die Chefrau Agnes Peters, geb. Kajdasz, Kesselstraße 11, im Alter von 59 Jahren.— Gefunden: ein Fingerring. Näheres Zimmer 15 des Rathauses.— Obst= und Gartenbauverein. Samstag 20 Uhr bei Norkhoff, Weststraße, öffentlicher Vortrag über des Thema:„Nationelle Obstbaumpflege und Schädlingsbelämpsung“ mit Vorführung einer neuen Obstbaumspritze. Eintritt ist frei. k. Alsten, 23. April. Aus der Josephspfarre. Jünglingsverein: Mittwochrbend Versammlung. Werkjugend: Bildungsabend mit Vortrag und Aussprache am Freitagabend. Kirchenchor: Sonntag weilte der Chor auf besonderen Wunsch in St. Ludgeri. Der Chor sang während des Gottesdienstes das Kyrie, Sanktus, Benediktus und Agnes Dei aus der Messe zu Eren des heiligen Erzens Michael für 4stimmigen gemischen Chor von Koh. Plag, op. 45. Das Gloria und Credo wurd: dem Volksho#semt von Schwike entnommen. Es wume der Wunsch geäußert, der Cäcilienchor möge häufiger in Ludgeri singen. Arbeisemarkklage im Bozi k Ahlen für die Zeit vom 1.—15. April 1932. * Ahlen, 26 April. Die Besserung der Arbeitsmarktlage setzte sich in der Berichtszeit in leicht steigendem Maße fort. Vor allem nahm die Entwicklung in der Landwirtschaft, in der Zementindustrie und im Baugewerbe einen aufwärtsstrebenden Verlauf. Die Zahl der Arbeitsuchenden verringerte sich um 221. Auf 1000 Einwohner des Arbeitsamtsbezirkes entfielen 686 Arbeitsuchende.— In der Landwirtschaft erfuhr das Stellenangebot eine Steigerung. Eine weitere Feiersch'cht wegen Absatzmangels kennzeichnete die immer noch schlechte Lage im Bergbau. Die Zementindustrie nahm 34 Arbeiter wieder auf. Größere Wiedereinstellungen stehen bevor. Entlassungen und Arbeitszeitverkürzung wa. ren das Spiegelbild des sich stetig rückläufig entwickelnden Beschäftigungsgrades in der Metallindustrie. Ihren Fortgang nahm die Belebung im Baugewerbe. Anhaltend war die in der vorigen Berichtszeit begonnene geringe Belebung in den häuslichen Berufen. Auf dem Angest=llten. markt war eine erneute Verschärfung der Lage festzustellen. Von den Arbeitsuch e rden wurden 47 vermittelt: Landwirtschaft 29. Metallindustrie 3, Friseurg=werbe 3. Bau=, Verkehrsgewerbe und„Lohnarbeit wechselnder Art“ je 1. Haustalt 9. In der Arbeitelos n. und Krisenunterstützura b fanden sich insgesamt 2665 Arbeitclose. Der Rückgang seit dem 31. 3. betrug 162. Die Verteilung der Arb itslosen- und Krisenunterstützungsemrfänger auf die grüßeren Bezirke war folgeede: Ablen(Stadt und Amt) 1021 Beeum(Stadt und Land) 630. Oede(Stadt und Land) 156, Ennigerloh 301, Neubeckum 249. * T. Do berg, 26. Apr'l. Maul. und Klanenseuche. Rac dem beim Landwirt Ferdin. Geisthoff in Toiber==Cemmeei die Seuche unter dem Kleuenvieh eroschen ist, ist die G mende Dolberg nunmehr seuch nfr:i. Die bühr angeordne#en Sxeirmaßnahmen werken mi sofortiger Wirkung aufgehoben. Herabsetzung des Preises für Teinkbrannswein p. Münster, 26. April. Der Verband westfälischer Kornbrenner heute vormittag gemeinsam mit dem Verein der Kornbrenner des Münsterlandes im„Kaiserhof“ eine außerordentlich gut besuchte Mitgliederversammlung ab, an der vor allem auch namhafte Vertreter des Kornbrennereigewerbes des Osnabrücker und Oldenburger Landes in erheblicher Zahl teilnahmen. Nach den Begrüßungzworten des Virbandsvorsitzenden, Gutsbesltzers Schulze=Althoff(Ostbevern), berichtete der Sachbearbeiter für landwirtschaftliches Kornbrenner we in bei der Vereinigung der deuschen Dauerno reine in Berlin G. chätsführer Dr Wild, über die letzte Sitzung des Reichtmonopolbeirats und die mit dem gestrig.n Montag in Kraft getretene Senkung der Branntweinsteuer. Nachdem der Vorsitzende dann der irrigen Auffassung entgegengetreten war, daß der Branntwein um den Satz der Ermäßigung gesenkt werde, entspann sich eine sehr rege Aussprache über die Preisfrage, wobei der Vorsitzende sich unter dem allseitigen Beifall der Versammlung Freiwilli:er Arbeitsdienst Die Lehrsiedlung bei Hamm Arbei en und Er oi e eines halben Tohres Just ein halbes Jahr ist es her daß die aus 20 umschulungsfreudigen erwerbelosen Jungmannern bestehende Kameradschaft des freiw###l## gen Arbeitsoienstes ihre Tätlgkeit auf dem städtischen Gelände an der Münsterstraße unweit des Hardinghauser Knapps ausgenommen hat. Trotz der Ungunst des nieder,ch.agoreich:n Winters haben sie viel geschalft. Mit dem Spat.n in der Hand haben sie fünf Morgen Ackerland rigolt Daneben haben sie sich ein bescheidenes Aufenthaltshaus erbaut und es mit freigebiger Untertung wohn ich und b#aach###neichtet Wiitr haben sie von der Münsterstraß; her zur Siedlung einen breiten Zufuhrweg angelegt, und ihn mit Bauschutt, Müll und Aschenauflage befestigt, sodaß man nun trockenen Fußes dorthin gelangen kann. Die neueste Errungenschaft ist ein Wirtschaftsgebäude, das als Fachbauwerk gegenwärtig aus der Erde wächst. Es wird einen Pferde=, Schweine= und Hühnerstall aufnehmen, ferner die Futterküche, sowie den Boden zur Aufbewahrung von Futtermitteln. Dem Pferdchen, das die strebsamen Jungen sich bereits zugelegt haben, werden nun ba.d als weitere Bereicherung ihres„lebendigen Invenlars“ Schweinchen und Hühner folgen, die aus Küchenersparnissen angeschafft werden sollen. Inzwischen ist nach bestimmten Planen das Gelände aufgeteilt, fachkundig vorbereltet und mit den nöligen Nährstoffen in Form von Stall= und künstlichen Dünger versehen worden. Mit der Ansaat wurde bereits der Anfang gemacht. Da das Land sehr wasserreich ist, wurden Entwässerungsgraven gezogen und so der hohe Grundwasserstand merklich gesenkt Zur bessern Beackerung wurde quer durch das Gelände ein besonderer mit Asche befestigter breiter Weg hergestellt, von dem aus man bequem zu den einzelnen Gemüsestücken gelangen kann. Im garken- und feldmäßigen Anbau sind bereits Erb'en Syinat, Möhren dicke Bohnen, Stielmus, Wirsing, Salat, Zwiebeln usw. angepflanzt worden. Ein größeres Stück Ackerland hat Frühkartoffeln ausgenommen. Der Acker für die Aufnahme der Spätkartoffeln wird augenblicklich, vordereitet, sodaß alles der Jahreszeit en.sprechend geerntet und der Boden bis zum Letz.en ausgenugt werden kann Gep.ant ist ferner d.e Anpflanzung von Tomaten, sämtlicher Kohlsorten und Sun ngrünarten. Neben dem Gemüsebau wird auch der Obstbau betrieben. Die ersten Beerenobststräucher sind bereits dem Erdreich anvertraut worden. Wetter sieht man zwei staltlich: Reihen von jungen Obleaumen Aepfel, Bernen, Kr.chen, Pstaumen u a.). Cemüse. wie Obstbau werden von Fach-ulen(Dieckmann und Fick) nicht nur pram#ch, sondern auch theoretisch gelehrt, sodaß die jungen Leute sowohl, Pflanzen als auch Warlung genau kennen, damit sie als künftige Landwirte und Siedier bestehen können. Erwähnung verdient noch das groß: Mistbeet. da: die jungen Leute gleichfalls selbst angefertigt haben und aus dem schon Frühgemüsepflanzen mit hellem Grün hervörleuchten. Vor dem Wohnhaus wird gegenwärtig ein kleiner Vorgarten angelegt mit Nalen, F.iederbüschen und Rosenstöcken. Und wenn erst die Hausfront wie in Aussicht genommen, mit grünem Eseu= oder Weingerank geziert sein wird, dann wird es ganz den Charakter eines Landhauses haben. Erwähnt sei noch, daß auch des Hofes getreuer Hüter nicht fehlt. Ungerufen stellte er sich eines Tages zum„freiwilligen Arbeitsdienst"; fand begeisterte Aufnahme und ist seitdem eln un ertrenn'icher Kamerad. Klein ist er zwar. aber oho! und kläfft jeden Unberufenen mit riesigem Stimmenauswand und un rmüdlicher Ausdauer an. Nach Fertigstellung des Wirtschaftsgebäudes sind im Wesentlichen alle Bedingungen erfüllt, die an eine bescheidene selbständige Bauernstelle geknünft werden. Vorerst wird si= allerd'nes noch Lehrzwecken dienen Eines Tages aber wird sie in Siedlerhand übergehen. Wer sie erhält, ist nicht betrogen. Dafür sorgen schon die jungen Lernbef.issenen, die jetzt das Land in beste Kultur bringen gegen alle Steuerhinterziehungen, vor allem durch die##ordnung als Kann=Vorschrift geschaffene Möglichkeit, Schwarzbrenner wandte. Brennereibesitzer Böcker steuerlich unzuverlässige Leute aus dem Branntwein(Lüdinghausen) fand gleichfalls ungeteilten Beifall, geschäft zu entfernen, in eine Muß=Vorschrift umgemit seiner Forderung, daß die in der letzten Notver= wandelt werden müsse. Echrpo Im Dicust nrd em re p. L.###nster, 23. Axril. D.: Volizeischule in Münster, die einzig in der Provinz, veranstaltst am Samstag, 30 April, in der Münsterlandhalle eine große Polizeischau, die uner dem Tote:„Der Schupo im Dienst und im Sport" steht. E.wa 600 Mitwirlend: werden beteiigt se.n. Die Darbletungen werden sehr vielseitig sein und einen inter ssanten Ueberb#ick gewähren über Tempo. Gründlichkeit und Vielseitigkeit des politischen Ausbildungsdienstes. Wie wir hören, liegen auch bereits aus Holland Zusagen zur Teilnahme an der Polizeischau vor. Wenden u. Umgegend r. Als den, 26. Aug. Berussjubiläum. Der Ausland#re#se. de Heinrich Röser kann in diesen Tagen sein 40n########rbeitsjubiläum bei der Hirma Schmöle u. Co. in zenden feiern. It. hat s#ion seit Jahrzehnten fast sämtliche La####er des Kontnents bereist und auf seine Weise damu beigetragen, daß die Industrieerzeugnisse Mendens und damit auch der Name der Stadt Alenden in aller Welt belannt wurden. Auch heute ist er noch rastlos in seinem schwierigen Beruf tä#g und läßt sich auch durch die ungeheuren Erschwernisse inselge der hohen Zollmauern usw. nicht abschrecken r. Merden, 26. April. Die Auszahlung der Renten für den Monat Mai erfolgt am Mendener Postamt an nachstehenden Tagen: Militärrenten am Donnersag, den 28. April, und Versicherungsrenten am Samstag, den 39. April. r. Wei den, 26. April. Haydn=Gedenkfeier in Menden. Die Wiederkehr des 200. Geburtstages des großen Meisters Haydn will man in Menden auch nicht ganz spurlos vorübergehen lassen. Der Musikverein Gemischter Chor wird am Dienstag, den 3. Mai, im Saale des kath. Gesellenhauses eine Gedenkfeier zu Ehren Haydns veranstalten Es wirken folgende Kräfte mit: Ulla Kyrberg=Menden(Sopran), Artur Hecht=Hagen(Tenor), Otto Geib=Lagen(Baß), das Kammerorchester des Konservatoriums für Musik, Hagen(Direktor Otto Laugs), sowie der Chor des veranstaltenden Vereins. Die Leitung liegt in den Händen von Karl Hollmann(Menden). r. Me den, 26. April. Wichtig für Beteiligte der Umlegungssache! In der Umlegungssache von Menden ist der neue Gemarkungsplan an den Regierungspräsidenten in Arnsberg zur Uebernahme der Auseinandersetungsergebnisse abgegeben worden. Auf Antrag der Beteiligten kann runmehr die vorläufige Berichtigung des Grundbuches auf Grund einer Planüberweisungsbescheinigung stattfinden, so daß an Stelle der alten Parzellen die für sie ausgewiesenen Abfindungen mit ihren neuen Katasterbezeichnungen in das Grundbuch eingetragen werden. Bei Grundstücksveräußerungen sind dann die neuen Parzellen auf=ulassen: auch können die neuen Parzellen belastet werden. Ankräge auf vorläufige Berichtigung sind bei dem Preußischen Julturamt in Dor’mund, Schmiedingstraße 25—29 zu stellen. Teilungsmessungen an den neuen Varzellen sind nicht mehr bei dem Kulturamt, sondern bei dem Latasteramt Iserlohn zu beantragen und werden von diesem ausgeführt. die bewährten Henkelsachen! MFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Weilere Wahlergebnisse Areis Warburg. SPD. 580, Du. 928, 3. 12 945. K PD. 572. DV. 76. Vr. 19, Wp. 345, Lv. 328. 3R. 14, St. 70, RSDAP. 2453. NDA. 141, Ev. 29. S2D. 13. P 3.— Stadt Marburg. SPD. 94, Dn. 235, J. 2118, KPD. 125. DV. 34, Vr. 4, Wp. 104, Lv. 1, St. 40, NSDAP. 691, NDA. 30, Ev. 7.— Aus dem Amte Warburg=Land. Menne: Du. 21, Z. 222, KPD. 3. Wp. 2, Lv. 4, NSDAP. 30; Germete: SPD. 7, Du. 25. J. 247, K PD. 1. Wp. 4. RSDAP. 67, RDA. 2. Ossendorf. Wahlberechtigt 510, abgegebene Stimmen 426, ungültig 4. SPD. 2, Du. 62, 3. 289 KPD 25. 0V. 1. Vr. 2, Wp. 8. Lv. 1. NSDAP. 27, NDA, 3. SAD. 2 Lüchtringen. Stimmberechtigte 1126 SPD. 192. Du 10. 3. 704. KPD. 39, DV. 7, Wp. 13. Lv. 13. JR. 1. St. 1, RSDAP. 143. NDA. 3. 8 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 90 Prozent. Beckum(Krs. Arnsberg). Von 384 Wahlberechtigten wur. den 284 Stimmen abgegeben. Davon erhielten die SPD. 20. Du. 9, Z. 176, KPD. 8. DV. 1, Wp. 2, JR 1. St. 1. NSDAP. 62, Ev. 1 und SAD. 1. 2 Stimmen waren ungültig. Lendringsen. Bei der am letzten Sonntag erfolgten Land. tagswahl wurde wie folgt gewählt: SPD. 227, Dn. 46. Z. 1362, KPD. 184, DV. 7, Wp. 23. Lv. 12. St. 8, NSDAP. 301, Ev. 12, SAD. 4, Do. 1. Insgesamt 2187 Stimmen. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 2741. sodaß eine sehr gute Wahlbeteiligung zu verzeichnen ist. Ungültige Stimmen wurden 15 gezählt. Das Zentrum hat sich auch hier tadellos behauptet. DV. 13. Wp. 16, Lo 16, MR. 2. St. 3. NSDAP. 292, EV. 7. Elspe: SPD. 16. Du. 28, J. 477, KPD. 81, DV. 10, Wp. 5. Lv. 13. St. 4. NSDAP. 81. Drolshagen: SPD. 14. Du. 7, Z. 618, KPD. 8, DV. 2, Wp. 16, Lv. NSDAP. 40. EV. 2. Lippstadt und Umgegend * Rüthen, 26. April. Der Verkehrsverein hat im vergangenen Jahre, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, erfolgreich gearbeitet. Trotz der Wirtschaftsnot und der sinanziellen Schwierigkeiten ist die Zahl der Fremden gestiegen. Auch Holländer weilten hier zu Besuch Dem Verein gehören 109 Mitglieder an. Die Beiträge gingen um 60+ auf 257,50.4 zurück. Von der Stadt erhielt der Vereinen einen Zuschuß von 500 M. Die Verkehrspropaganda war recht gut. Von den unschönen Leitungsmasten in der Stadt konnte die Mehrzahl beseitigt werden. Katholiken von dem neu angestellten Fachlehrer Wübbecke erteilt.— Kirchliches. Conntag beginnt die Frühmesse schon um 7 Uhr. Das Hochamt ist um 9.30 Uhr. a. Mellen, 26. April. Jungmännerverein. Am Mittwoch, 27. April, abends 8.30 Uhr, findet in der Wirtschaft Ste uberg eine Generalversammlung statt. Wegen der Wichtigkeit der Versammlung wird um zahlreichen Besuch gebeten.— Am zweiten Pfingsttage beabsichtigt die Jungmännerabteilung eine Theatervorstellung zu geben. Kreis Brilon * Brilon, 26 April. Jubiläum. Auf eine 25jährige Tätigkeit in der Kreisverwaltung konnte dieser Tage der Sekretär des Kreisausschusses Joseph Meyler zurückblicken. Unsern Glückwunsch! * Bigge, 25. April. Vor der Prüfungskommission der Klempner= und Installateur= Zwangs= innung des Kreises Brilon und Bigge kestanden die Gesellenprüfung im Klempner= und Installeteurhandwerk folgen'e Lehrlinge: 1. Alfred Tepper aus Gräfrath(gelernt bei Albert Tilly in Brilon), 2 Wihelm Thiele aus Briton(Albert Tilly in Brilon), 3. Franz Baginsky aus Gladbeck(Heinemann in Unser Einfluß im öffentlichen Leben ist abhängig von der Stärke der katholischen Presse. Der Wahlkampf hat es bewiesen. Werbt darum für Eure Zeitung! Kreis Brilon. Gesamtergebnis: SPD. 307(723), Du. 460(751). Z. 16 492 (15 655), K PD 1692(777), DV. 115(397), Vr. 27, Wp. 322(667), Lv. 620(585), JR. 33, St. 69(250), NSDAP 3182(1743), EV. 66(106), SAD. 32, P. 5(2), DVg. 9 Brilon-Stadt: SPD. 67, Du. 57, Z. 1848, KPD. 461, 2B 21, Vr. 2, Wp. 34, Lv. 17, JR. 9. St. 18, NSDAP 481. EV. 20, SAD. 6, 9. 1. Obermarsberg: SPD. 6, Du. 13, Z. 422, K PD. 51, DV. 1. Vr. 2, Wp. 10, Lv. 52, JR. 1, NSDAP. 68. DVg. 1. Winkerberg: SPD. 17, Du. 18, J. 576, KPD. 78, DV. 7, Wp. 8. Lv. 2, St. 6, NSDAP. 243, EV. 4. SAD. 1. Amt Bigge: SPD. 84, Du. 92, Z. 3853, KPD. 289, DV. 13. Vr. 5, Wp. 66, Lv. 31, JR. 6, St. 10, NSDA P. 661. EV. 6. SAD. 3. P. 1, DVg. 3. Amt Hallenberg: SPD. 53, Du. 66, Z. 1661, KPD. 32, DV. 7. Vr. 1, Wp. 26, Lv. 19. JR. 1. St. 4. NSDAP. 153, EV. 1. SAD. 1. Amt Niedermarsberg: SPD. 172, Du. 121, Z. 3127, KPD. 141, DV. 34. Vr. 12, Wp. 107, Lv. 226, JR. 6, St. 14, NSDAP. 640, EV. 33, SAD. 4, P. 3. Amt Thülen: SPD. 68, Dn. 19, Z. 1927, KPD. 288, DV. 13. Vr. Wp. 39, Lv. 183, JR. 5, St 9, NSDAP. 334, EV. 1. SAD. 3, DVg. 1. Amt Niedersfeld: SPD. 14, Du. 15, Z. 1135, KPD. 18, DV. 3. Wp. 6, Lv. 4, JR. 2, NSDAP. 133, SAD. 7. Kreis Meschede. Amt Meschede: SPD. 215, Du. 265, Z. 2919, KPD. 554, DV. 29, Wp. 66, Lv. 102, JR. 17, St. 31. NSDAP. 909. EV. 18. Amt Bestwig: SPD. 191, Du. 117, J. 3305, KPD. 525, DV. 26, Wp. 58, Lv. 26, JR. 16, St. 16, NSDAP. 635, EV. 32. Amt Eslohe: SPD. 34, Du. 40. Z. 1928, KPD. 79, DV. 5, Wp. 20. Lv. 105, St. 10, NSDAP. 559, EV. 4. Amt Fredeburg: SPD. 32. Du. 112, Z. 2526, KPD. 49, DV. 11, Wp. 54, Lv. 144, JR. 5, St. 6, NSDAP. 308. EV. 2. Amt Schmallenberg: SPD. 81, Du. 91, Z. 3075, K PD. 74, DV. 25, Wp. 28, Lv. 59, JR. 10. St. 14, NSDAP. 511, EV. 5. Fretter: SPD. 4, Du. 1, Z. 404, KPD. 3, Wp. 5, Lv. 58. NSDAP. 13. Schönholthausen: SPD. 3, Du. 2, Z. 435, KPD. 4, WV. 2, Wp. 6, Lv. 16. NSDAP. 17. Lenhausen: SPD. 4, Du. 4, Z. 352, KPD. 17, WV. 1, Wp. 6, Lv. 6, JR. 1, St. 2, NSDAP. 63. Rönkhausen: SPD. 6, Du. 7, Z. 405, Wp. 3, Lv. 2, JR. 2, RSDAP. 57. Finnentrop: SPD. 27, Du. 10, Z. 475, KPD. 17, DV. 9, Wp. 3, JR. 1, St. 3. NSDAP. 120. EV. 5. Bamenohl: SPD. 55, Du. 7, Z. 470, KPD. 145, WV. 4, Wp. 3, Lo 2. JR. 1, St. 1, NSDAP. 69. EV. 2. Gleidorf. Von 408 Stimmberechtigten 353 gültige Stimmen. SPD. 16, Du. 7, Z. 257, DV. 2. Wp. 7, NSDAP. 61 und Ev. 3. Bei der Reichspräsidentenwahl erhielt Hindenburg 300, Hitler und Thälmann 1Stimme. Kreis Olpe. Rüblinghausen: SPD. 2, Dn. 3, Z. 172, KPD. 2, NS. 1. Wenden: SPD. 3, Du. 10, Z. 388, KPD. 3, Wp. 4, St. 1, NSDAP. 13. Ennest: SPD. 4, Dn. 8, J. 227, KPD. 17. Wp. 2, Lv. 5, IR. 1, NSDAP. 51. Windhausen: SPD. 5, Z. 149, KPD. 1, Wp. 2, Lv. 2, RSDAP. 12. Listernohl: SPD. 9, Du. 3, Z. 422, KPD. 10, DV. 1, Wp. 2, Lv. 1, St. 3, NSDAP. 40. Helden: SPD. 11, Du. 3, J. 468, KPD. 5, DV. 3, Wp. 0, Lv. 40. JR. 1, NSDAP. 28. Bilstein: SPD. 12. Du. 14, Z. 341, KPD. 11, WV. 5, Wp. 6, IR. 1, St. 1, NSDAP. 70. Maumke: SPD. 35, Z. 189, KPD. 56, Lv. 1, NSDAP. 41. Meggen: SPD. 284, Du. 73, Z. 549. KPD. 295, WV. 14, Wp. 20, Lv. 5. JR. 1, St. 1, NSDAP. 182. Oberelspe: SPD. 9. Du. 12, J. 246, KPD. 10, Wp. 8, Lv. 11, St. 11. NSDAP. 47. Förde-Grevenbrück: SPD. 19, Du. 84, Z. 794, KPD. 16, Kreis Büren Buren, 25. April. Versetzung. Telegraphenbauführer Johannes Michels ist in gleicher Eigenschaft nach Salikotten versetzt worden.— Meisterprüfung. August Feindt jr. bestand in Bielefeld seine Meisterprüfung im Bäckerhandwerk mit dem Prädikat„gut“. Seine praktische Arbeit wurde mit dem Prädikat„sehr gut" bewertet. t. Brenken, 25. Auril. Versetzung. Lehrer Siekhaus ist, nachdem er hier mehrere Jahre tätig war, nach Husen, Kr. Büren, versetzt worden. S. war auch Leiter der Deutschen Jugendkraft. Als solcher war er stets bemüht, diese Organisation weiter zu fördern und ihr zu weiterem Aufstieg zu verhelfen. Man sieht den tüchtigen Jugendbildner nur ungern von hier scheiden. Kreis Warburg ha. Ossendorf. 26. April. St. Markus=Prozefsion. Bei schönem Frühlingswetter und unter großer Beteiligung der Gläubigen, besonders der Jünglinge und Männer, fand am Montagmorgen die übliche St. Markus. Prozession statt. gr. Natzungen, 26. Avril. Diebe statteten in der Nacht auf Freitag der Pastorat einen Besuch ab, wobei ungefähr 30 Flaschen Meßwein entwendet wurden. In der gleichen Nacht drangen die Diebe, die überdies genau Bescheid wußten, auch in die Wohnung des Pfarrers a. D. Stampfer ein und entwendeten auch hier einige Flaschen Wein. Beim Schneidermeister Schmidt wurden noch einige Würste gestohlen. Aus dem Sauerland Kreis Arnsberg 2#. Arnsberg, 26. April. Personalnachrichten der Regierung in Arnsbera. Der bisher bei der Regierung in Arnsberg tätig gewesene Gewerberat Dr. Poczka ist mit der Verwaltung des Gewerbeaufsichtsamtes in Merseburg betraut worden.— Polizeimajor Breil, der bisher bei der Regierung in Arnsberg tätig war, ist unter Ernennung zum Führer der Schutzpolizei zur Polizeiverwaltung in Hagen versetzt worden. h. Garbeck, 26. Avril. Gemeinderatssitzung. Samstagabend fand im Hause des Gemeindevorstehers eine Sitzung statt. Es wurde die Tilgung des Darlehns an die Landesbank in Münster besprochen, das seinerzeit für den Schulneubau ausgenommen wurde. Bezüglich der Holzdurchforstung in der Platte, wo das Holz ausschließlich für die Bedürftigen der Gemeinde bestimmt war, kam es zu einer lebhaften Aussprache. Es hatten sich nämlich auch Nichtbedürftige an der Holzernte beteiligt. Es soll künftig darauf geachtet werden, daß nur Bedürftige das Holz erhalten. Steuer= und Wohlfahrtssachen wurden unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelt.— Die Saatkartoffeln für die Mitglieder des Konsumvereins sind eingetroffen: sie werden bis Mittwoch verausgabt werden. Der Zentner kostet 5 A. Der Betrag ist bei Abnahme der Ware zu entrichten. h. Garbeck, 26. Avril. Berufsschule. Nach längeren Verhandlungen ist es nunmehr gelungen, hier die Berufsschule wieder zu eröffnen. Der Unterricht wird Brilon), 4. Wilhelm Lahme aus Hoppecke(Thomas, Niedermarsberg), 5. Johann Scherl aus Westhe.m(ders.), 6. Anton Klüppel aus Mede.on(Gebr. Müller, Winterberg), 7. Josef Schauerte aus Wnterberg(ders.), 8. Aloys Wiese aus Medebach(Schreiber, Medebach). Die Freisprechung nahm Obermeister Rosenberg aus Bigge vor. kr. Scharfenberg, 26. April. Hohes Alter. Am 24. April vollendete Herr Johannes Niggemann gen. „Matzen“ sein 80. Lebensjahr im Kreise seiner Kinder und Enkelkinder. Der alte Herr ist geistig und körperlich noch sehr rüstig, liest er doch noch täglich die Zeitung und hilft selbst noch mit in der Landwirtschaft. Ueber 10 Jahre war der allseits beliebte Jubilar Schützenoberst und über zwan. zig Jahre Haumeister der Gemeinde. Möge ihm der Herr noch einen langen, sonnigen Lebensabend schenken. Kreis Olpe a. Olpe, 26. April. Die Feuersirene ertönte am Samstagabend. Auf einer Weide am Kreuzberg hatten Kinder das dürre Gras angesteckt, sodaß man in der Stadt glaubte, der Wald sei am brennen. Als die Feuerwehr erschien, war der Brand bereits gelöscht.— Beschlagnahmt wurden am Vorabend der Wahl Plakate der Nationalsozialisten, die von einer Siegener Klebekolonne hier angebracht werden sollten. K. Attendorn, 26. April. Sein 70. Lebensjahr vollendete am vorgestriegen Tage Gastwirt Wilh. Knecht. Unsern Glückwunsch!— Erfolge der hiesigen D. J. K. Bei dem gestrigen Frühjahrswaldlauf in Olpe fiel der DIK. der 1. Mannschaftspreis im 2000=Meterlauf zu, wobei Gerh. Voß, Werner Schmidt und Leo Hoberg als erste durchs Ziel kamen. Erich Berghof errang im 3000=Meterlauf den 3. Sieg.— Steuermahnung. Die Stadtkasse mahnt, bei Vermeidung von zwangsweiser Beitreibung, die Rückstände der am 15. ds. Mts. fällig gewordenen Grundvermögens=, Hauszins= und Gewerbelohnsummensteuern. us. Welschenennest, 26. April. Der Männergesangverein„Cäcilia“, der seit etwa Jahresfrist unter der Leitung des Musikdirektors Röher, Finnentrop, steht, wird am nächsten Sonntag im Höferschen Saale mit einem großen Vokal= und Instrumental=Konzert aufwarten. An der Abwicklung des umfangreichen Programms, das erstklassige, vielfach ganz neuzeitliche Chöre und Musikstücke aufweist, werden außer dem hiesigen MGV. Cäcilia noch mitwirken: MGV. Rahrbach(Leitung Robert Kaiser), Streichorchester Finnentrop(Leitung Musikdirektor Röher) und als Rezitatorin die Schülerin Anni Schmitt. s. Meggen, 26. April. Sturmtag. Am Donnerstag 20 Uhr versammeln sich die Jungmänner im großen Saale der Schützenhalle zu einer machtvollen Kundgebung. Eingeleitet wird der Sturmtag durch mehrere Ansprachen. Anschließend wird der Film vorgeführt:„Das Feuer von Trier." Das Eintrittsgeld ist auf 10 Pfg. festgesetzt.— Am Sonntag, 1. Mai, wird in demselben Lokal um die gleiche Zeit Missionspater Mönch vom Orden der weißen Väter einen Vortrag halten mit Filmvorführung„Kreuz gegen Halbmond". Der Besuch beider Veranstaltungen kann nur empfohlen werden. a. Rehringhausen, 26. April. Den 85. Geburtstag konnte die Ww. Josefa Ohm begehen. Sie ist die älteste Einwohnerin der Gemeinde Kleusheim. Unsern Glückwunsch! Sport Fußball Deulsche Fußball=Aeisterschaft Noch drei Kandidaten sehlen. Für die am 8. Mai beginnenden Kämpfe um die Deutsche Zutzballmeisterschaft stehen unnmehr 13 Kandidaten fest. Es sehlen nur noch je ein Verireter des Baltenverbandes. Mitteldeutschlands und Süddeutschlands. Die Liste der feststehenden Teilnehmer hat folgendes Aussehen: Vraudendurg: Tennis=Vorussia, Minerva; Sü. deutschlanke Bayern München. Eintracht Frankfurt; Westdeutschland: Schalle 04, Borussie Julda, BfL. Beurath: Mitteldeut chland: Chemnitz; Norddeutschland: Holstein Kiel, Homburger SB.; Südostdeutschlande Beuthen 09, Breslau 00; Baltenverband: Hindenburg Allenstein Polizei pamm— Tus Lohauserholz. Das Spiel der 1. Mannschaft beider Vereine findet Mittwoch nachmittag 6 Uhr auf dem Gr. Exerzierplatz statt.— Am gleichen Tage 17 Uhr treffen sich die 1. Handball=Mannschaften beider Vereine ebenfalls auf dem Gr. Exerzierplatz. TuS. Lohauserholz 2. M.— Sp. u. Sp. Hamm 2 M. 1:2 TuS. Lohauserholz 15 Jugend— BfR. Berge 15 2:0 Tus. Lohauserhol; Schüler— SpB. Werries Schüler 2•3 Spielverein Bockum=Hövel— Sportklub Lelde 333. Die Oelder waren in der ersten Spielhälste die Glücklicheren, sie lagen bis zehn Minuten vor Schluß mit 3:1 in Führung, dann glichen die Höveler noch aus. Sport=Vg. Neheim— Westf. Ahlen 2.1(2.1). Neheim gewann das Spiel verdient. 3V. Lüchtringen 1.— Baugewerkschule Holzminden 1. 4:0. Das Spiel entschied Lüchtringen klar für sich. Auf beiden Seiten wurden gute Leistungen gezeigt. 3V. Lüchtringen 2.— SV. Lüchtringen 3. 0:0. Die Spieler boten den Zuschauern ein seines, ausgeglichenes, flottes Spiel. Die 2. M spielte mit Erfolg. SV. Lüchtringen la Jug.— Höxter 15 Jug. Das Spiel fiel wegen Nichterscheinens der Höxteraner wider Erwarten aus. Handball Erhält Westfalen eine Sonderklasse? Der Handball=Referent in Westsalen, Boymann(Münster), hat dem am nächsten Sonntag in Hamm stautfindenden Bezirkstage einen entsprechenden Antrag zugeleitet. Es sprich: unstreitig sehr viel dafür, daß die Spielstärke des westfälischen Handballs gehoben werden kann. Bei der Erwägung einer derartig schwerwiegenden Frage soll man aber auch nicht die Schattenseite vergessen, die ein allzusehr überspitztes Spielsystem uns bringen kann. Einsichtige Kenner des Fußballbetriebes stehen noch heute auf dem Standpunkt, daß die Entwickelung des Meisterschaftssystems beim Fußball einen Weg genommen hat, der nicht vorausgeahnt werden konnte. Die größte Zah. der üblen Erscheinnugen, die uns die Meisterschaftskämpie gebracht haten, rührt von dem Bestreben her, möglichst Spitzenleistungen zu erzielen. Der neue Vorschlag sieht zwei Grurpen mit je zehn Vereinen vor. Die letzten Spieljahre haben nun doch den klaren Beweis erbracht, daß bei derartig großen Spielgruppen die Abwickelung der Meisterschaftsspiele wegen der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit unmöglich ist. Die entscheidende Frage liegt auf finanziellem ebiet. Falls die Sonderklasse gegründet wird, haben die Vereine größere Fahrtauslagen durch die Fahrtkosten. Man mag es sich also reiflich überlegen, ob man auf dem Bezirkstage Westfalens die Sonderklasse für Handball beschließen will. Soviel Punkte für den Plan sprechen, die gleiche Zahl kann dagegen angeführt werden. K. H. Lixe. TuS. Lohauserholz— Kamen 08 5:1. Der Gastgeber zeigte sich in bester Form. Infolge des plauvollen Aufbauspiels der Läufer= und der wurssicheren Fünferreihen kamen die Grün=Weißen zu einem sicheren Sieg. * Leipzig vor Hamburg und Berlin. Am Sonntag fand in der Leipziger Messehalle der Ausstellungshallen zum 23. Male der traditionelle Kunstturnstädtekampf Berlin—Hamburg—Leipzig statt. Leipzig konnte das diesjährige Treffen verdient gewinnen. Reise und Verkehr Zweitägige Autofahrt durch Holland. Wir verweisen nochmals auf die für den 30. April und 1. Mai vorgesehene zweitägige Autofahrt durch das reizvolle nördliche Holland mit Besuch von Amsterdam und den Blumenfeldern bei Haarlem. Nach den Nachrichten aus Holland stehen die Blumenfelder in voller Blüte. Für diese Reise ist der Preis sehr niedrig gehalten; sie kostet einschließlich Fahrt Hamm—Hamm, Unterkunft und Verpflegung in gutem Hotel,, Trinkgeldablösung, Führung usw. nur 37.50 K. Prospekte sind kostenlos zu haben. Anmeldungen nehmen entgegen: Städtisches Verkehrsbüro, Hamm, am Bahnhofsvorplatz. Lloydreisebüro Paul Wegerhoff, Hamm, Große Weststraße 22. Anmeldeschluß ist am Mittwoch, 27. April. * Mit eigenem Auto in den Frühling! Billige und gute Wagen kaufen Sie auf der 4. Westfälischen Automesse vom 28. April bis 2. Mai 1932 in Dortmund in den Hallen Lindenhorsterstraße 38, am Fredenbaum. Große Auswahl, niedrige Preise. Ein Besuch lohnt sich. Wettervorhersage Mittwoch: Um Südwest schwankende Winde. Ueberwiegend stärkere Bewölkung und später zeitweise Regen. Nach kalter Nacht rascher Temperaturanstieg. Donnerstag: Im allgemeinen stark wolkia bis bedeckt und vereinzelt Regen. Warm. Südwestliche bis westliche Winde. Freitag: Bei Winddrehung auf Nordwest leichter Temperaturrückgang. Wechselnde Bewölkung mit einzelnen Regenschauern. Liebe mit Windernissen 5 ein heiterer Familienroman von Emma Böttcher Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S 29) „und Studienrats? Durch Schlichtheit vornehm, durch Geradheit Achtung fordernd. Vielleicht ist sse die Tochter eines höheren Offiziers.“ Kurt von Bornowsky erhob sich.„Jetzt muß ich kort.“ Da stand auch Frau Rose auf. Fast schüchtern legte sie die Arme um seinen Hals.„Hättest du mich lieber, wenn ich auch so vornehm geboren wäre wie jene?“ Er lachte und tröstete sie und beschwichtigte ihre Bedenken. Und er küßte sie herzlich. Eine halbe Stunde später befand er sich in seinem Arbeitszimmer. Als erster Ratbegehrender kam ein Geschäftsinhaber zu ihm. der mit seinem Gesellschafter in Streit geraten war. Und weder öffnete sich die Tür.„Guten Morgen.“ Der Rechtsanwalt ärgerte sich über die Unzuverlässigkeit des Dieners, der den Mann nicht gemeldet hatte. und er ärgerte sich über die Unerzogenheit der Kundschaft, die hereinkam, ohne sich melden zu lassen. Wenn der Mensch da hinter ihm nicht draußen warten konnte, dann mußte er drinnen warten. Fast eine Viertelstunde ließ er ihn stehen, bevor er sich umwandte. Da erschrak er doch.„Sie? Herr Studienrat? Ich bitte tausendmal um Verzeihung. Aber weshalb sprachen Sie mich nicht an?“ Der Besucher, Herr Studienrat Albert von Bornowsky drückte die ihm entgegengestreckte Hand. „Ich sprach Sie nicht an, well ich sah, daß Sie erbeiteten“, erwiderte er. Der Rechtsanwalt geleitete seinen Gast zu einem Sessel. Und nun erst begann er, sich über des anderen Hiersein zu wundern.„Ich freue mich ja herzlich, Sie noch bei mir zu sehen“, sagte er,„aber wollten Sie ncht heute morgen abreisen?“ „Ich verschob die Heimfahrt, weil ich noch etwas mit Ihnen besprechen möchte. Ihr Diener schien mich zu kennen, er ließ mich ohne weiteres ein. Sie sprachen gestern davon, daß für die Hinterlassenschaft einer Witwe Schulze Erben gesucht werden. Vielleicht bin ich in der Lage. Ihnen einen Fingerzeig zu geben. Mein Vater war Sattlermeister. Er hatte einen Vetter namens Anton von Bornowsky. Dieser sollte Kaufmann werden, aber er lief aus der Lehre und ging zum Theater. Die Familie war entsetzt über ihn. Eine Schwester dieses Schauspielers heiratete einen Gerichtssekretär, und die Tochter dieses Sekretärs ist die in Breslau verstorbene Frau des Schornsteinfegers Schulze.“ „Ab—“ „Wir unterhielten keine persönlichen Beziehungen zu einander. Unsere Lebensstellungen berührten sich nicht. Ich kannte diesen Onkel nur aus den Erzählungen meines Vaters, und die Erinnerung an ihn war fast aus meinem Gedächtnis geschwunden. bis sie gestern wieder wachgerufen wurde. Auch meine Frau vermutete sofort einen Zusammenhang.“ „Trotzdem Ihrer Gemahlin die Verhältnisse weniger vertraut sein können.“ „Sagen Sie das nicht. Im Hause meiner Eltern wohnte ein Ho'zhändler, bei seinen Töchtern war me ne Frau Erzieherin. Ihre Jugend hatte manche Aehnlichkeit mit der meinen. Sie stammte wie ich aus Handwerkerkreisen und genoß eine höhere Bildung. Ich wollte nur sagen, daß meine Frau im Hause meiner Eltern von dem Onkel Anton ebensogut erzählen hörte wie ich.“ Der Rechtsanwalt trat an seinen Schreibtisch, um sich die Verwandtschaftsfolge aufzuschreiben. Wenn die Beziehungen zu der Verstorbenen auch weitläufige wären, sagte er, so seien sie immerhin zu beachten, bis man nähere gefunden hätte. Als er wieder allein war, ließ er das Gehörte an seinem Geiste vorüberziehen. War dieser Schauspieler, des Studienrats Onkel Anton. auch der Schrecken seiner Familie gewesen, so gehörte sein Name doch in das Vornowskysche Familienbuch. Auch der Zweig gehört zum Baume, der taube Früchte trägt. Während er noch hierüber sann, wurde hinter seinem Rücken abermals die Tür geöffnet. Der Diener brachte eine Karte herein. Kurt las: Walter von Bornowsky. Das war der Großkaufmann, der ja auch heute morgen hatte reisen wollen. Der Rechtsanwalt ging ihm entgegen.„Welch angenehme Ueberraschung! Ich glaubte Sie meilenweit entfernt und sehe Sie zu meiner Freude vor mir stehen.“ Und der Großkaufmann machte es sich in demselben Sessel bequem, in dem zuvor der Studienrat gesessen. Er sprach:„Was mich zurückhielt, verehrter Herr Vetter, ist eine Aeußerung, die Sie gestern nachmittag im Forsthause getan. Sie sprachen von einer Witwe Schulze, für deren Hinterlassenschaft Sie Erben suchen. Ich glaube in der Lage zu sein, diese Angelegenheit klären zu helfen.“ Der Rechtsanwalt sah ihn erwartungsvoll an. Ob dieser vornehme Mann auch m't dem Tunichtgut von Schauspieler verwandt sein mochte? Der Großkaufmann fuhr fort:„Es ist mit der Verwandtschaft ein eigenes Ding. Haben wir einen Verwandten, der gesellschaftlich und wirtschaftlich über uns steht, so geben wir uns Mühe, nachzuweisen, wie nahe d'ese Verwandtschaft ist. Verbinden uns dieselben Beziehungen mit jemanden, der unter uns steht, so werden wir die Verwandtschaft weitläufig nennen. Man muß in unseren Verhältnissen leben, um eigens zu dem Zwecke zusammkommen zu können, sich an seiner Familie zu freuen. Doch wen die Alltagssorgen umspinnen, von früh bis spät schuften muß ums tägliche Brot, der kann das nicht. Da verliert die Verwandtschaft die Fühlung. und es gehört erst das Wort eines Dritten dazu. die Erinnerung an alte Beziehungen wieder wachzurufen. Dieser Dritte waren Sie.“ „Ich verstehe Sie nicht. Herr Vetter“, warf Kurt erstaunt ein.„Sie können sich doch unmöglich zugleich zu den ersteren und zu den lätzteren zählen.“ „Und dennoch tue ich es“, entgegnete der Großkaufmann.„We es mir heute Freude macht, Verwandtschaftsbeziehungen zu pflegen, so vergaß ich sie früher über der Mühe des Tages. Mein Vater war Kaufmann wie ich nur mit dem Unterschiede, daß das Glück sich seiner Arbeit weniger günstig zeigte als der meinen. In seinem bescheidenen Laden lernte ich d'e Handlung. Und während ich den Köchinnen die Heringe in das dicke graue Papier wickelte, schielte ich zu dem niedsichen Kassenfräusein hinüber, die in der Zeit, in welcher keine Kunden vorhanden waren. Tüten kleben mußte. Später heirateten wir uns.“ Der Rechtsanwalt hatte plötzlich ein Befühl. als würde ihm die Luft knavp.„Sie waren zweimal verheiratet?“ entfuhr es ihm. Der Kaufmann setzte hinzu:„Ich habe eine prächtige Frau. In me'nem aufsteigendem Geschäft war sie die erste Kraft, in meinem kleinen Hause war sie Köchin, in meinem jetzigen ist sie Dame. (Fortsetzung folgt.) Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. Puppen sehen Dich an! Im Städt. Gustav=Lüdcke Museum steht der wesucher einer großen Schar richtiger Puppen gegenüber, deren Buntheit und Mannigfaltigreit dem Oberlichtund Vortragsraum ein farbenprächtiges Bild verleihen. Aus ganz Westfalen geben sich die alten Trachten hier ein Stelldichein und künden in ihrer überzeugenden Art von dem Sinn der alten Bewohner, wie sie sich farbig zu schmücken verstanden bei den verschiedensten Gelegenheiten in Freude und Leid. Alles war gefertigt aus selbst erzeugtem Stoff, darum echt in seiner Ware und haltbar für ganze Geschlechter. Als es galt, diese dem Aussterben verfallene Tracht wenigstens im Beispiel, im Modell der Puppe, zu erhalten, mußte auf den alten Stoff zurückgegriffen werden, damit jede Tracht vor allem echt sei. Die Kleidung gehörte zum Ausdruck des Trägers, in der Tracht ist sie mehr, nämlich der Ausdruck der Landschaft und ihrer Bewohner. Darin erhebt sich das eigene Gestalten zum Selbstschöpferischen, an dem wiederum der ganze Stamm Anteil hat. So können wir vieles für das heimische Volkstum aus der alten Tracht schöpfen und in ihr den geistigen Ausdruck einer Landschaft und ihrer Bewohner sehen. Wir können der Schwesternschaft des Jungdeutschen Ordens nicht dankbar genug sein, den schönen Gedanken in die Tat umgesetzt zu haben. Nur auf diese Weise ist es möglich, die Trachten aller deutschen Gaue der Nachwelt zu erhalten und zu zeigen. Eine solche Ausstellung weist„uns mit Notwendigkeit auf die selbstschöpferischen Kräfte hin, die in dem mit dem Heimatboden verbundenen Volkstum tätig waren. Aus diesem Grunde freuen wir uns, daß die Möglichkeit, die schöne Ausstellung auch in Hamm zu zeigen, nunmehr gegeben ist. Möge nie mand die Gelegenheit versäumen! Das Museum ist deshalb täglich von 10—1 und 3—6 ½ Uhr geoffnet. Der Eintrittspreis ist niedrig gehalten, um jedem den Besuch zu ermöglichen. Erwachsene zahlen 20 Pfg., Kinder 10 Pfg. Für eine weitere Besichtigung des ganzen reichhaltigen Museums werden noch 10 Pfg. erhoben. Vereine werden um rechtzeitige Anmeldung gebeten, da starker Andrang zu erwarten ist. Geschlossene und offene Führungen sind auch in den Abendstunden möglich. Für Führung während der allgemeinen Besuchszeit ist gesorgt. L. Bänfer. Pho'o=Weltbewerb„Hamm im Bild“ Wie wir hören, plant der Verkehrs=Verein Hamm ein Preis=Ausschreiben zur Ermittiung der schönsten Bilder aus Hamm und der nächsten zu Fuß erreichbaren Umgebung wie Heessen, Werries, Dolberg, Rhynern, Berge etc. Vor allem gesucht sind Aufnahmen aus dem modernen Hamm. Die besten Photos sollen in dem in Kürze zur Ausgabe gelangenden Werbe=Prospekt von Hamm und Bad Hamm Aufnahme finden. So ist jedem Gelegenheit geboten, einen Beitrag zur Fremdenwerbung unserer Heimatstadt zu liefern. Das Preis=Ausschreiben selbst, das zahlreiche Preise und cotl. Ankäufe vorsieht, wird in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Der Riesen=Walsisch in Hamm Wie noch erinnerlich, wurde am Karfreitag vom Taucher Sitvers bei Cuxhaven ein Riesenwalfisch von achteinhalb Meter Länge und 12000 Pfund Schwere gefangen. Er hatte sich in den Stakken festgelaufen, sein schwerer Körper war nicht imstande, sich in das tiefere Wasser zurückzuwälzen. Sehr interessant ist das riesige Maul des Walfisches, in dem die Zunge allein vier Zenrner wiegt. Und am meisten Beachtung finden immer wieder die Barten, die aus dem oberen Gaumen herauswachsen. Es handelt sich hierbei nicht um Haare, wie man im ersten Augenblick annehmen könnte, sondern um am Gaumen beginnende und nach unten zu zerfasernde Hornplatten, die das sogenannte„Fischbein“ liefern. Während das Maul selbst riesig groß ist, ist der Schlund nur sehr klein. Er kann nur kleine Fische und Krabben schlucken, denn kauen kann er nicht. Er besitzt keine Zähne. In Hamm ist er nur Freitag in der Ford=Halle, Wilhelmstraße 9, zu sehen. Viehversteigerung in Hamm In den städtischen Ausstellungshallen fand Dienstag die 37. Versteigerung von Abmelk= und Gebrauchsvieh der Verwertungsgemeinschaft westfälischer Herdbuchzüchter statt. Es waren 52 Tiere aufgetrieben, und zwar meist aus dem Kreise Beckum und dem Münsterland, indes waren auch die Kreise Unna, Soest, Arnsberg und Iserlohn vertreten. Etwa 150 Personen besuchten die Ausstellung, bei denen es sich aber durchweg um ernsthafte Reflektanten handelte. Auch jetzt konnte man feststellen, daß zu den alten Kunden immer neue Interessenten hinzukommen, ein Beweis dafür, daß der Gedanke der Versteigerung durch die Verwertungsgemeinschaft— also der Züchter selbst— direkt an den Käufer immer mehr Anklang findet. Das Angebot war recht flott, sodaß die Versteigerung in zwei Stunden beendet war. Die Ersteigerer stammten in der Hauptsache aus dem rheinisch=westfälischen Industriegebiet. Nur bei vier Tieren wurde der Zuschlag im Ring nicht erteilt, weil das Angebot unter dem angegebenen Richtpreis blieb. Im Durchschnitt wurde ein Preis von 330 Mark erreicht. Den Höchstpreis von 450 Mark erzie.e der Besitzer H. Renvert, Ahlen, für ein 1926 geborenes, tragendes Tier. Der Käufer war aus Schaumburg=Lippe. Außerdem wurde noch zwölfmal ein Preis von 400 Mark und darüber ersteigert.— An die Versteigerung schloß sich die Vertreterversammlung der Verwertungsgemeinschaft, in der geschäftliche Angelegenheiten erörtert wurden. * Achtung, Brieftaubenzüchter! Die Reisevereinigung Hamm und Umgegend hielt, wie uns geschrieben wird. im Lokal Flessenkemper ihre von 90 Prozent der Mitgliedschaft besuchte außerordentliche Generalversammlung ab. In dieser Versammlung waren die beiden Präsidenten des Westbundes als Referenten vertreten. Da die Verhältnisse für die Reisevereinigung Hamm und Umgegend in der V. R. V. und im Verband sich bei der Diskussion als unerträglich herausgestellt hatten, beschloß die Versammlung mit sofortiger Wirkung, dem Westbunde beizutreten. Der bestehende Vertrag der Lippetaler Reisevereinigung und der Reisevereinigung Hamm und Umgegend wird hiermit rechtsungültig. Die Reisevereinigung Hamm und Umgegend öffnet nach allen Seiten ihre Grenzen und nimmt Vereine und Mitglieder zu jeder Zeit des Jahres ohne Freigabeschein in ihre Reisevereinigung auf. Es entstehen den sich anmeldenden Vereinen oder Mitgliedern keinerlei Kosten. Der schweren wirtschaftlichen Zeit Rech nung tragend, werden neue Vereine und Mitglieder ohne Aufnahme= und Korbgeld aufgenommen. Außerdem erhalten die sich neu Meldenden dieselben Vergünstigungen wie bisher die aktiven Mitglieder, z. B.: Reisen bis einschl. Schneidemühl für 10 Pfg., Niederschlagung von 2 Quartalsbeiträgen für das Jahr 1932. * Für Schwerhörige.„Den Blinden und den Krüppel bemitleidet man, über den Schwerhörigen ärgert man sich“, hat einmal ein Schwerhöriger gesagt. Und doch ist das Leiden des Schwerhörigen nicht minder schwer. Es erschwert ihm die Teilnahme am geselligen und geistigen Leben; im Berufsleben bringt es ihn dem guthörenden Kollegen gegenüber ins Hintertreffen. Und gerade in der heutigen Zeit ist dem Schwerhörigen— gleichviel in welchem Beruf— der Kampf ums Dasein besonders erschwert. In vielen größeren Städten— wir nennen aus unserer unmittelbaren Nähe Dortmund, Hagen, Münster, WanneEickel, Gelsenkirchen, Bochum und Witten— haben sich daher die Schwerhörigen zu Vereinen zusammengeschlossen, die es sich zur Aufgabe machen, die gemeinsamen und besonderen Interessen ihrer Mitglieder der Oeffentlichkeit und den Behörden gegenüber zu vertreten. Nun soll auch hier ein solcher Verein gegründet werden. Am Donnerstag. dem 28. April, soll 8 Uhr abends im Restaurant Bürgerhaus, Ollmann, Kl. Weststraße 26, eine Zusammenkunft stattfinden, in der im Anschluß an einen Vortrug die nötigen Vorbesprechungen geführt werden sollen. Der Schwerhörigenverein Dortmund Heute beginnt der Abbruch! Alt=Hammer Adelssitz verschwindet Das Haus Nassauerstraße 17 wird abgebrochen Das Haus Nassauerstraße 17, dessen Geschichte wir kürzlich in einem Artikel eingehend „„„„„* behandelten, wird nun abgebrochen. Damit verschwindet ein alter Hammer Adelssitz, der letzte Teil des„Nassauer Hofes“, vom Erdboden. Einige Teile der inneren Einrich= tung, die noch aus der Glanzzeit des Hauses stammen, sind dem Städt. Gustav=Lübcke Museum üverwiesen worden als einzige Erinnerung an dieses Bauwerk.— Wir haben das Gebäude vor seinem Abbruch noch im Bilde jestgehalten. Oben: das schlichte, aber kunswolle Portal mit den Jahreszahlen 1742 —1903 und der Inschrift: SOLI DEO GLORIA Unten: der bisherige Anblick von Osten her. Das Bild beweist, daß das Haus beim Bau des Westflügels des Marienhospitals bereits angeschnitten wurde. Auf die Dauer war die ser Zustand unmöglich. Nach dem Abbruck Das Portal des alten wird die Front des Marienhospitals endgültig Adelssitzes gerichtet werden. stellt seinen Vielhörer zur Verfügung, so daß jeder Schwerhörige dem Vortrag und den Besprechungen folgen kann. (S. Einladung im Inseratenteil.) * Rentenzahlungen. Die Auszahlung der Militärversorgungsgebührnisse für Mai findet bei den Postanstalten Ha:u(Westf.). Herriaen 1 sowie den zugeteilten Postagenturen und Poststellen bereits am Donnerstag, dem 28. April, statt. Die Invaliden= und Unfallrenten werden am Sonnabend, dem 30. April gezahlt. Um eine schnellere Abfertigung der Rentenempfänger bei der Invaliden, und Unfallrentenzahlung herbeizuführen, ist eine neue Zahlstellenverteilung vorgenommen worden. Die am Eingang der Rentenzahlstelle hängende Verteilungstafel ist genau zu beachten, um ein unrichtiges Aufstellen vor den einzelnen Zahlstellen zu vermeiden. Tagesanzeiger * Jungfrauen-Kongregation„St. Agnes“. Der für heute angesetzte Abend des liturgischen Kursus muß bis auf weiteres verschoben werden. * Kath. Geseulenverein Hamm. Mittwoch Probe der Gesangabteilung,„Donnerstag Schulungskursus für Neumitglieder und Probe der Musikabteilung.— Der kath Jungmännerverband marschiert! Kolpingsbrüder, wir marschieren mit und reichen uns als Brüder die Hand— für Christi Reich, für Volk und Vaterland. Christusbanner und Kolpingsbanner sollen wehen, hinter ihnen die Jungmannen und Gesellen das Licht tragen durch die Straßen unserer Stadt— für Christi Reich und ein neues Deutschland.— Darum, Kolpingsbrüder, treten wir am Samstag, dem 30. April, zum Flammenmarsch der kath. Jugend an. Keiner von den unsern darf fehlen. Es soll ein machtvolles Bekenntnis unseres katholischen Glaubens werden. Für Christus, unsern König! Für Kolping, unsern Führer! * Der Katholische Arbeiterverein St. Jcseph hält heute abend seinen letzten Schulungskursus 8 Uhr im Josephshaus ab. Dr. Stockebrand wird über den menschlichen Körper und die zersetzenden Einflüsse auf ihn sprechen. Auch die Frauen sind herzlich eingeladen. * Jungenschaft und Sportgruppe des GDA. Wir bitten unsere Mitglieder um pünktliches Erscheinen, da wichtige Veranstaltungen und Fahrten durchgesprochen werden müssen Hauptpunkt der Tagcsordnung ist die Pfinastfahrt nach Hagen und die 8tägige Zeltfahrt nach der Möhne. Anfang ½9 Uhr im GDA.=Heim in der Alleestraße 12. * Im Café Drewes findet heute abend das musikalische Rätselraten mit neuem Programm der Kapelle Goeschler statt. Für Donnerstagabend ist wieder der beliebte Gesellschafts=Tanz angesetzt.(Siehe Anzeige.) * Im Kristall=Palast findet am heutigen Mittwoch ein großer Tanzabend statt. Am Donnerstag sind zum GlücksPreistanz wiederum 3 Preise ausgesetzt. Die beliebte Damen=Jazzrapelle Renée Oppermnn gastiert nur noch einige Tage. Der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei. * Café Metropol. Heute Mittwoch Preistanz=Abend. * Hotel-Restaurant Feldhaus. Heute Mittwoch nach mittags von 4—7 Uhr: Kaffee=Konzert. Aus der Umgesend p. Wrries, 25. Avril. Suchen von Kibitzeiern ist verboten. Zur Anzeige gelangten mehrere junge Leute von hier, weil sie in den Lippewiesen Kibitzeier suchten, ohne im Besitze der vorgeschriebenen Erlaubnis zu sein. m Hövel, 26. April. Operetten=Auffünrung. Die Aufführung der Operette„Die Mühle im Tal“ von A. Bernd. in Musik gesetzt von E. Tilling, seitens der Theaterabteilung des Kath. Arbeiter= und Knappenvereins St. Joscf, gestaltete sich zu einem vollen Erfolg. Die gute Besetzung der einzelnen Rollen gewährleistete ein flottes und flüssiges Spiel. Trefflich harmonierten die Gesangpartien, da das Stimmaterial ausgeglichen war. Es ist daher zu verstehen, daß das Publikum nicht mit Beifall kargte und eine Wiederholung einzelner Szenen verlangte. Zur Erhöhung der Wirkung trug die Bühnenausmalung und Ausstattung von Hans Goetze wesentlich bei. + Hövel, 25. April. Einbrecher am Lebensmittelgeschäft. In der Nacht zum Montag versuchten Diebe in die Filiale des Lebensmittelhauses Meß an der Arndtstraße einzubrechen. Sie hatten bereits von der Hofseite aus einige Fensterscheiben eingedrückt. Durch zufällig heimkehrende Nachbarn wurden sie bei ihrer Arbeit gestört. In der Dunkelheit konnten sie unerkannt verwinden. ( Bockum=Hövel, 26. April. Mütterberatung. Die nächste kostenlose amtliche Mütterberatung wird Donnerstag, 28. April, nachmittags 4 Uhr, in der Schule an der Freiligrathstraße in Bockum abgehalten.— Die Militärrenten für den Monat Mai werden auf dem Postamt Radbod am Donnerstag, 28. d. M., ausgezahlt. + Bockum=Hövel, 25. April. Demonstrationszug aufgelöst. Am Samstagnachmittag veranstalteten die hiesigen Kommunisten sogenannte Blitz=Demonstrationen auf Fahrrädern. 50 bis 60 Radfahrer mit Werbeplakaten tauchten bald hier, bald dort auf und ließen ihre Sprechchöre vom Stapel. Die Umzüge waren nicht genehmigt, weshalb die Polizei einschritt und den Zug auflöste. Ungefähr 25 Personen wurden vorübergehend festgenommen. * Bockum, 25. April. Totenglocke. An den Folgen einer langwierigen unheilbaren Krankheit starb in Bockum im Alter von 33 Jahren Dr. med. Bernhard Wacker. Der Verstorbene, ein befähigter Mediziner, hatte zuletzt seit mehreren Jahren als Oberarzt der urologischen Klinik des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Dortmund erfolgreich gewirkt. Im Dezember vorigen Jahres kam er mit seiner jungen Frau und seinem Kinde nach hier zu seinen Schwiegereltern, um Besserung seines schweren Leidens zu suchen. Eine Heilung war ihm leider nicht beschieden. Zu früh ging sein Leben zu Ende. Möge er in Frieden ruhen! * Bockum, 26. April. Prüsung. Ihre Gesellenprüfung für das Damenschneiderhandwerk bestand Frl. Grete Kniest aus Bockum mit dem Prädikat„sehr gut“. st. Bockum, 25. April. Kath. Theaterabteilung. Am Sonntag fand im Vereinslokal Bern Östermann die Monatsversammlung des Theatervereins statt. Der erste Vorsitzende Joseph Diekmann gab bekannt, daß der Theaterverein am 3. und 4. Juli durch Theateraufführungen das Fest des Arbeiter= und Knappenvereins verschönern will. Am 3. Juli soll das ernste Stück„Die neue Zeit“ von P. Dr. Franz Rensing S. J. gespielt werden(erste Probe am Mittwochabend um 8 Uhr bei Ostermann), während am Montag, den 4. Juli, das Lustspiel„Das liederliche Kleeblatt“ von Paul Faßbender(erste Probe Freitagabend um 8 Uhr) zur Aufführung gelangt. st. Bockum, 26. April. Die Jünglingssodalität von St. Stephanus veranstaltet Mittwoch 20 Uhr im Jugendheim einen Vortrag(Lehrer Niggemeier) über die Welt der Vögel. Diejenigen Jünglinge, die Sonntag am Maigang teilnehmen wollen, wollen sich nach der Frühmesse vor der Kirche versammeln.— Filmvortrag. Der Film, den die Steyler Missionspatres Donnerstag bei Oestermann aufführen, wird ganz besonders empfohlen. p. Rhynern, 25. April. Luftballon überfliegt Phynern. Am Sonntagvormittag gegen 11,15 Uhr überflog ein Luftballon unsern Ort in sehr niedriger Höhe. Um höher steigen zu können, warf er hier Sand ab. p. Rhynern, 26. April. Der Spar= und Darlehnskassenverein hat am Sonntag, 1. Mai, im Gasthof Helm in Rhynern Generalversammlung p. Rhynern, 26. April. Kath. Jungmänner, verein. Alle Jungmänner, die am kommenden Samstagabend an dem großen Flammenaufmarsch und der Kundgebung der Jungmännervereine des Bezirks Hamm teilnehmen wollen, mögen sich am Samstagabend Punkt Parole: Sturm! Am 30. April treten alle Jungmänner des Bezirks Hamm in die geeinte Christusfront! Der Flammenmarsch kündet vom Wollen katholischer Jugend! 6,30 Uhr am Vereinesaal versammeln, da von hier aus der Abmarsch nach Hamm in geschlossenem Zuge erfolgt. p. Rhynern, 25. April. Wahl runig verlaufen. Die Wahlen in den Gemeinden des hiesigen Amtsbezirks sind vollkommen ruhig verlaufen. Die Polizei, die in ständiger Alarmbereitschaft lag, brauchte nirgendwo einzugreifen. * Wambeln, 26 Aoril. Brüfung. Wilhelm Neuhaus bestand seine Gesellenprüfung vor der Prüsungskommisson der Bäcker= und Konditor Innung Unna mit dem Prädikat N. lernte bei Otto Deisel in Fröndenverg=Ruhr. p. Osterflierich, 26. April. Hohes Alter. Der Landwirt und Pensionär Wilhelm Kampschulte konnte seinen 76 Geburtstag feiern. K. ist noch vollauf körperlich und geistig frisch. Er ist schon seit langen Jahren Mitglied der Gemeindevertretung. " i. Wiescherhösen, 25. Aptil. Von der Wahl. Die Tage vor der Wahl sowie der Wahltag selbst verliefen in unserer Gemeinde rumg. Hatten sich bei der Reichspräsidentenwahl die Kommunisten mut der Bekleckiung der Schornsteins der Ziegelei auf dem Daberg hervorgetan, so versuchten sich diesmal die Nazis auf diesem Gebiet. Am Samstagmorgen satterte zur Freude aller Kinder ein Hakenkreuzsäbuchen auf der Srivze des höchsten Schornsteins. Mag diese Beilaggung ein Scherz sein. Aber es ist kein Scher; dahei, und es zeugt von der Gesinnung und vom Charakter der Täier, wenn fünf Steigeisen, z. T. im obersten Drittel und sogar kurz vor der Fahne, eingeschnitten waren Wie verlautei, verlangt die Firma für die Instandsetzung Schadenersatz von der Parteileitung, andernfalls sie Anzeige erstatten will. — Das Gesamtwanlergevnis aus Wiescherhösen lautet: SPD. 668, Du. 119, Ztr. 462, KPD. 495, DV. 27, Vr. 2. Wp. 25, St. 10, NSTAP 897, Ev. 64, SAP. 67. P. 31, Va. 2. Das Zentrum hat bei dieser Wahl noch an Stimmen gewonnen, so z. B. in dem verhältnismäßig kleinen Wahlkreis auf dem Daberg, wo es um ca. 60 Stimmen gegenüber der letzten Reichstagswahl zugenommen hat und jetzt 235 Stimmen zäh't. tt. Herringen, 25. Avril. Eine Feierschicht war für Montag auf der Zeche„de Wendel“ ein#elegt worden.— Ein Lichtblick. Von den allgemeinen Einschränkungen auf der Zeche„de Wendel“ war auch die Ziegelcianlage betroffen worden. Sie ist jetzt wieder in Betrieb gesetzt worden. Die halbe Mannschaft konnte eingestellt werden. Amisversammlung in Pelkum st Pelkum, 26. April. Mittwoch. 27. April, nachmittags 3 Uhr, findet in der Wirtschaft Schimmelschulze in Pelkum eine Sitzung der Amtsversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Einführung und Verpflichtung der Herren Karl Melzer und Franz Wiehagen. 2. Wahl eines Sparkassenvorstandsmitgliedes. 3. Abnahme der Sparkassenbilanz für 1932. 4. Bestellung von Taxatoren für die Sparkasse a) für den reinen Hausbesitz, b) für den landwirtschaftlichen Besitz. 5. Beschlußfassung über die Erhebung von Berufsschulbeiträgen für 1932. 6. Genehmigung des Fürsorgehaushaltsplanes für 1932 7. Genehmigung des Haushaltsplanes für das Kinderheim Schürfelde für 1932. 8. Genehmigung des Haushaltsplanes für die Berufsschulen 1932. 9. Genehmigung des Haushaltsplanes für das Amt. 10. Anstellung von 3 Polizeibeamten. 11. Versetzung des Polizeihauptwachtmeisters Gawron in den endgültigen Ruhestand. 12. Umbau des Erdgeschosses im Amtshaus. 13. Verschiedenes, Der Haushaltsplan für Berufsschulen schließt in der Einnahme und Ausgabe mit 12 200 M gegen 20000 Mk. im Vorjahre. Abstriche sind so weit wie möglich gemacht worden an der Vergütung für Jahresstunden für die Lehrpersonen und an den Lehrmitteln. Die höchste Summe der Ausgaben des Amtes weist der Haushaltsplan des Wohlfahrtsamtes auf. Er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 2336000 e gegen 1177000 4 im Jahre 1931. 1930 betrug der Etat 820000 M. 1929 704 000 In der allgemeinen Fürsorge werden voraussichtlich 871 Personen laufend bar unterstützt mit 200000 K, in der Wohlfahrtserwerbslosenfürsorge 4445 Personen mit 1 550000 M. in der zusätzlichen Fürsorge für Erwerbs losen= und Krisenunterstützungsempfänger 1255 Personen mit 40000 M. in der Sozialrentnerfürsorge 537 Personen mit 60000 M. Das sind alles furchtbare Summen, die, wenn der Staat nicht bald eine Aenderung in der Aufbringung der Lasten einführt, von den Kommunen nicht mehr getragen werden können. Der Haushaltsplan des Amtes schließt in der Einnahme und Ausgabe mit 1083000 A gegen 780000 Mk. im Vorjahre. Davon muß das Amt allein 714000 M an die Fürsorgekasse abführen, gegen 371800 A im Vorjahre, p. Altenbögge, 26. April. Rentenzahlung. Die Auszahlung der Heeresrenten für den Monat Mai erfolgt für die Berechtigten der Gemeinde Altenbögge am Freitag, 29. April, bei der hiesigen Postanstalt und für die Berechtigten der Gemeinden Bönen und Westerbönen am gleichen Tage bei der Postnebenstelle Bönen. Die Auszahlung der Unfall= und Reichsrenten für den Monat Mai erfolgt am Samstag, 30. April, für Altenbögge bei der Postanstalt Altenbögge und für Bönen und Westerbönen bei der Posthilfsstelle Bönen. Alle Auszahlungen erfolgen in der Zeit von 8 bis 12 Uhr. p. Altenbögge, 26. Avril. Gefunden. In der Sied lung Bönen wurde eine Geldbörse mit Inhalt gefunden und auf der hiesigen Amtsnebenstelle abgegeben. p. Altenbögge, 26. April Zusammengebrochen. Ein auf Wanderschaft befindlicher junger Mann brach Sonntagabend im Schwarzen Weg zusammer: Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolonne leisteten die erste Hilfe. o. Altenbögge, 26. April. Feierschicht. Die Ver waltung der Zeche Königsborn 3/4 sah sich gezwungen, für Dienstag wegen Mangels an Absatz eine Feierschicht einzulegen. o. Altenbögge, 26. April. Gründung eines btochemischen Vereins. Im Lokal Timmering, Altenbögge, fand die Gründunngsversammlung eines biochemischen Vereins statt. Zahlreich hatten sich die Interessenten eingefunden. Die Gründung der Ortsgruppe wurde vollzogen. Der provisorische Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender W. Borgschulte, Altenbögge, Bismarckstraße; Kassierer Frau Westermann, Altenbögge. Ausstellung Soester Künstler * Soest, 26 April. Während der Soester Baumblüte, die für etwa Anfang Mai zu erwarten ist und alljährlich eine große Anzahl von Gästen nach dem alten Soest bringt, veranstaltet das Städt. Verkehrsamt Soest vom 9. bis 29. Mai d. Is. eine Ausstellung von Malern und Bildhauern, die irgendwelche Beziehungen zu Soest haben. Die Ausstellung, zu der Eberhard Viegener die Eröffnungsrede übernommen hat, findet im„Blauen Saale“ des Rathauses statt. Bisber haben zugesagt: Eberhard Viegener. Fritz Biegener, W iter Schöttler, Hermann Kätelbön, Wi helm Wulff, Modersohn, Renzung u. a. Dem Soester Wilhelm Morgner und Prof. Christian Rohlfs werden besondere Ehrenkojen zugeteilt. Nach den in den letzten Jahren vorangegangenen Ausstellungen Soester und westfälischer Maler dari man auf das Ergebnis der auf Einladung des Städt. Verkehrsamtes veranstalteten 3. Kunstausstellung Soester Maler gespannt sein. * * Iröndenberg-Ruhr, 26. April. Die Zahlung der Milltärversorgungsgebührnisse beim Postamt Fröndenberg=Ruhr und bei den dem Postamt unterstellten Postagenturen und Poststellen findet am 28. April statt. Die Auszahlung der Unfallentschädigungen und In. validenbezüge erfolgt am 30. April. NIFA — Mikrofilmarchiv tschsprachigen Presse e.V. 27. 4. 1932 Monatsblatt für Sangeskunst nud Instrumentalmusik Nr. 4 XI. Deutsches Sängerbundesfest in Frankfurt a. M. Beibehaltung der Festtage 21.—24. Juli— Das Programm— Zusammenlegung der größeren Veranstaltungen Gemischte Chöre im Deutschen Sängerbund! Der Maizer Beschluß.— Schon 56 000 Frauen im Deutschen Sängerbund. Seit Jahren beschäftigt den DSB. die Frage der Aufnahme der Frauen= und Gemischten Chöre, die von einer stets wachsenden Anzahl seiner Mitglieder verlangt wurde. Der Deutsche Sängerbund, der in diesem Jahre sieben Jahrzehnte alt wird— er wurde am 21. September 1862 in Koburg gegründet— ist als Organisation der Männergesangvereine ins Leben gerufen worden. Damals waren die Verhältnisse andere als heute, die Frau spielte im öffentlichen Leben keine Rolle. Dazu kommt, daß der DSB. bei weitem nicht den Aufgabenkreis hatte, der ihn heute an beachtliche Stelle des Musik. und Kulturlebens setzt. Die Hauptaufgabe des DSB. erblickte man in jenen Zeiten in vaterländischer Ein. stellurg des Bundes. Er war berufen, das Zusammengehörigkeitsgefühl der deutschen Stämme zu stärken und hat in dieser seiner Eigenschaft tatsächlich erheblich zur Vorbereitung der Reichseinheit beigetragen. Auch heute steht die Aufgabe, das deutsche Volksbewußtsein zu stärken, an erster Stelle, aber der Wirkungskreis hat wesentliche Ausdehnung erfahren, besonders nach der musikalischen Seite hin. Es ist wohl zu verstehen, wenn Mitglieder des DSB. Aufnahme von Frauen zur Erfüllung beider Ziele der Organisation, des vaterländischen wie des musikalischen, fordern, Wie war es bisher? Die Gemischten und Frauenchöre standen zwar dem DSB. ferne, nicht aber den Einzelbünden. Ein Blick in das Jahrbuch 1932 zeigt, daß etwa 56 000 Sängerinnen in den Einzelbünden al.„angeschlossene“ gemischschörige Abteilungen und dergleichen vorhanden waren. Die rechtliche Einstellung zu den Bünden war ganz verschieden, einige Bünde gaben den Frauen keine Rechte, andere nahmen sie als vollberechtigte Mitglieder auf. Dem DSB. gegenüber waren sie jedoch auf alle Fälle weder berechtigt noch verpflichtet. Die neue Satzung hat nun die Möglichkeit eröffnet, die gemischlchörige Frage einen Schritt weiter zu bringen. Die bisher gültige Fassung des§ 1 der Satzung sprach nur von„Veredelung und Ausbreitung des Männergesangs“. Die einfachste Lösung wäre die gewesen, statt des Wortes„Männergesang“ den Ausdru..„Chorgesang" zu setzen. So weit ging der Vorschlag des Satzungsausschusses aber nicht, man nahm eine„Konzession an die Herren strengster Observanz“ hinein, indem man sagte:„Der DSB. bezweckt die Ausbreitung und Veredlung des deutschen Männergesangs und die Pflege des Chorgesangs überhaupt, soweit dieser seinen Zielen zu dienen vermag.“ Der Auslegung des letzten Nebensatzes ist weitgehender Spielraum gelassen. In der Praxis wird die Sache so aussehen, daß die Einzelbünde, die Frauen= und Gemischte Chöre auf nehmen wollen, dies tun können. Sie werden dadaurch vollberechtigt und ver;flichtet dem DSB. gegenüber. Sie müssen also z. B. Beiträge bezahlen, andererseits zählen ihre Stimmen bei der Bestandserhebung, bei den Sängertagsvertretungen usw. In Bundesgebieten, die keine Frauen zulassen wollen, besteht keine Möglichkeit für Gemischte Chöre, dem DSB. beizutreten. Erfahrungsgemäß setzen sich solche Neuerungen aber allmählich, wenn auch langsam durch, so daß damit zu rechnen ist, daß im Laufe der Zeit alle Bünde Gemischte Chöre aufnehmen. Die Fassung der Satzung stellt eine Kompromißlösung dar. Trotzdem ist es erstaunlich, daß die Aufnahme der Gemischten Chöre ohne große Debatte angenommen wurde, nachdem in der Presse die Meinungen jahrelang auf. inandergeplatzt waren. Die Auswirkungen des Mainzer Beschlusses lassen sich heute noch nicht annähernd übersehen. Zunächst steht das Frankfurter Sängerbundesfest im Vordergrund des Interesses. Nach der, wie wir hoffen, glücklich n Abwicklung des großen Unternehmens wird sich der DSB. der Frage der Gemischten und Frauenchöre zuwenden. Dr. Ewens. Paul Graener hat soeben eine Komposition für Männerchor und Blasinstrumente nach Schlegels Dichtung „Der Retter ist nicht weit“ vollendet, die im Verlag Ernst Eulenburg, Leipzig, erscheint. Die Uraufführung findet am 4. Mai im Jubiläums=Konzert des Kölner Männergesangvereins unter Professor Trunk statt. SBK. Der Sängertag in Mainz hat dem Festausschuß gegenüber den Wunsch ausgesprochen, ochmals die Frage einer Verkürzung des Festes von vier auf drei Tage in Erwägung zu ziehen. Der Festausschuß hat sich bereits im November v. J. eingehend mit dieser Frage beschäftigt, konnte aber seiner Zeit diesem Vorschlag nicht beitreten, nachdem auch andere maßgebende Führer im DSB sich zu gegenteiliger Ansicht bekannten und die Undurchführbarkeit der damals vorgesehenen Veranstaltungen einsahen; mit Recht wurde darauf hingewiesen, daß weder den Sängern noch den Zuhörern gedient ist, wenn die Konzerte in einer zu dichten Folge abgewickelt werden. Es ist gewiß nicht leicht, ein Programm dieses Ausmaßes bald auf vier Tage, bald auf drei Tage umzustellen, denn außer den Hauptaufführungen ist ja auch auf die anderen Veranstaltungen, insbesondere auf die Sonderkonzerte und die vorangehenden Proben Rücksicht zu nehmen. Mittlerweile sind aber hier Veränderungen eingetreten, die— teilweise erst in Mainz und anschließend in Frankfurt besprochen— die Möglichkeit einer Umgruppierung ergeben. Bei aller Beachtung der rein künstlerischen Momente dürfen jedoch die wirtschaftlichen Gesichtspunkte nicht außer acht gelassen werden. Wenn der Festausschuß die Mittel zur Erfüllung der künstlerischen Aufgaben herbeischaffen soll, dann muß ihm auch die Möglichkeit gegeben werden, alle Einnahmequellen restlos zu erfassen, insbeson. dere den Wirtschaftsbetrieb günstig auszubauen, was begreiflicherweise in drei Tagen nicht vom gleichen Vorteil sein kann wie in vier Tagen. Eine Zusammenballung des estes auf drei Tage bringt beispielsweise auch in der uartierbeschaffung Nachteile mit sich, da die Einnahmen für Massenquartière für eine Uebernachtung ausfallen, während die Ausgaben die gleichen bleiben. Im ersten Augenblick schen sich alle Aenderungen sehr einfach an, wirken sich aber mitunter finanziell ganz bedeutend aus. Der Festausschuß muß sich aber stets in den Grenzen des aufgestellten Etats bewegen und darf und kann sich durch keinerlei Beschlüsse in die Enge treiben lassen, wenn erhebliche sinanzielle Ausfälle damit verbunden sind. Verständlicherweise ist ja nach dem Mainzer Sängertag damit zu rechnen, daß nunmehr noch viele Sänger nach Frankfurt kommen und das finanzielle Ergebnis verbessern; allein auch bei Berücksichtigung dieser Hoffnung müssen doch alle Sonderwünsche dem Rotstift anheimfallen, wenn sie nicht mit dem Etat in Einklang zu bringen sind. Aus dieser Erwägung heraus mußte auch bereits vor der jetzigen Entscheidung davon abgesehen werden, die IX. Symphonie von Beethoven und die Schöpfung von Haydn auf zuführen. Der Festausschuß hat mit den Unterausschüssen inzwischen alle Punkte noch einmal eingehend durchgesprochen. Wenn er sich, dem Wunsche des Sängertages Rechnung tragend, abermals umstellt, und das Fest, äußerlich gesehen, bei vier Tagen beläßt, die großen Veranstaltungen aber so legt, daß sie in die Zeit vom Freitag bis Sonntag fallen, so tut er es, um der deutschen Sängerschaft den Beweis zu erbringen, daß er keine Arbeit scheut, wenn er der Allgemeinheit damit dienen kann. Er glaubt, durch die Umgruppierung und Ersparung des einen Tages den meisten Sängern eine weitere Vervienstmöglichkeit zu schaffen, um ihnen den Besuch des Festes zu erleichtern; er gibt sich aber andererseits der ganz bestimmten Erwartung hin, daß die Sängerführer sich für einen weit besseren Besuch des Festes einsetzen, damit die mit der Umgruppierung ver knüpften Ausfälle durch den Eingang an weiteren Festbeiträgen ausgeglichen werden. Die Zeiteinteilung ist nunmehr endgültig folgende: Donneretag. den 21. Juli 1932: 12,00 Uhr: Uebergabe des Bundesbanners im Römer. 20,00 Uhr: Konzert im Saalbau(Oratorium von Otto Jochum). 22,00 Uhr: Begrüßungsabend in einer großen Wirtschaftshalle auf dem Festplatz. Freitag, den 22. Juli 1932: 11.00 Uhr: Kundgebung in der Paulskirche. 16,00 Uhr: Volksdeutsche Weihestunde, Feier für alle Auslandsdeutschen in der Festhalle. 17,30 Uhr: Konzert in der Festhalle; Uraufführung der Kantate:„Von deutscher Not“ von Nellius. 20.30 Uhr: Begrüßungskonzert des Sängerbundes Nassau in der Festhalle. 20.30 Uhr: Sonderkonzerte 1. Serie in verschiedenen Sälen. Samstag, den 23. Juli 1932: 8.00—10,00 Uhr: Probe zur 1. Hauptaufführung in der Festhalle. 11,00—12,00 Uhr: 1. Hauptaufführung in der Festhalle. 13,00—14,30 Uhr: Probe zur 2. Hauptaufführung in der Festhalle. 15,30—16,30 Uhr: 2. Hauptaufführung in der Festhalle. denen Sälen, Kommerse. Sonntag, den 24. Juli 1932: 8,00—10,00 Uhr: Probe zur 3. Hauptaufführung in der Festhalle. 11,00 Uhr: evtl. Kirchenkonzerte. 14.00 Uhr: Festzug(die Sängergruppen der 3. Hauptaufführung bilden den Schluß des Festzuges). Wenn trotz aller Not der Zeit einige Zehntausend Teilnehmer bereits den festen Entschluß gefaßt haben, nach Frankfurt a. M zu kommen, und der DSB. in Mainz den einhelligen Willen zum Ausdruck gebracht hat, das Fest stattfinden zu lassen, dann geschah das nicht in leichtsinniger Verkennung der allgemeinen Wirtschaftslage, sondern um darzutun, daß die in unserem deutschen Volke noch lebenden Kulturgüter unbedingt erhalten werden mussen. Jeder ernst strebende Sänger, dem das Wohl und Wehe seines DSB. am Herzen liegt, muß jetzt, von eiserner Pflichterfüllung beseelt, nicht nur von nun an alle Proben regelmäßig besuchen, um auf dem Feste gesanglich das Beste zu geben, sondern muß auch den eisernen Willen aufbringen, Sangesfreunde, die noch wankelmütig sind, aufzumuntern und um Besuche des Festes zu begeistern. Die Bünde, denen nzwischen ein namentliches Verzeichnis der gemeldeten Vereine mit Tcilnehmerzahl zugegangen ist, müssen mit den Gauen und Vereinen nun darauf hinwirken, daß die noch fehlenden verbindlichen Anmeldungen unverzüglich eingesandt werden, damit sie in der kurzen bis zum Fest verbleibenden Zeit auch bearbeitet werden können. Franz Seeimann. Hugo Kaun erzählt... Hugo Kaun, der erfolgreiche Komponist, ist kür:lich gestorben. Er hat noch kurz vor seinem Tode seine Telbstbiographie herautgebracht: Aus meinem Leben, Erlebtes und Erlauschtes(Linos=Verlag, Be linZehlendorf=West, 1932). In dem interessanten Buch schilfert er sein Leben in drei großen Abschnitten: Jugen jahre, Nach Amerika, Wieder zu Hause; angefürt ist ein Lerz ichnis seiner sämtlichen Werke. Aus Anlaß der Aufführung seiner„Wachei auf!“=Kandate in Hamm am 1. Mai veröffentlichen wir mit Genehmigung des Verags einige kleine Abschnitte aus dem Buch. Hans von Bülow in Milwaukee. Hans von Bülow kam 1890 nach Milwaukee und wurde von dem Chef des Musikverlages Rohlsing eingeladen, sein Geschäft zu besichtigen, das damals das größte im Nordwesten der U. S. A. war.— Bülow sagte zu und erschlen. Es entwickelte sich folgendes amüsante Gespräch: Billow(Kurz):„Da bin ich, was wollen Sie mir zeigen?“ Rohlsing(konsterniert):„Darf ich Sie, hochverehrter Herr Doktoor, durch die Räume meines Klavierund Flügelmagazins führen?" Bülow(trocken):„Aber Verehrtester, ich bin, wie Sie wissen, Pianist, glauben Sie, daß ich derartige Instrumente nicht kenne?— Was weiter?“ Rohlfing(erregt, stotternd):„Vielleicht erlauben Sie, daß ich Ihnen meine neuesten Verlagswerke vorlege?“— Bülow knurrte, sah sich aber doch einige Klavierstücke an, die meisten sofort verächtlich beiseile legend. Als ihm mein Klavierkonzert und die Sonate überreich: wurden, zeigte er offensichtliches Interesse, denn er erkundigte sich eingehender nach mir und sagte:„Der hat etwas gelernt!“ Rohlsing(zitternd vor Aufregung):„Darf ich Ihnen Werke meines Verlages ins Hotel senden, Herr Doktor?“— Bülow(entsetzt):„Um Gottes willen— nein, nein— Glauben Sie, daß ich mit einem Frachtwagen reise? Ich danke Ihnen für das, was Sie mir zeigten, aber die Michigan=See ist mir lieber!"— Er setzt sich feinen Zylinderhut auf und ist im Handumdrehen mit einer kurzen Verbeugung verschwunden.— Es ist gut, daß er nicht hörte, was ihm in„liebevollsten Worten“ vom Chef des Hauses Rohlfing als Nachruf gewidmet wurde. Roberl Schumann als Dirigent. Es ist Orchesterprobe, und unser herrlicher, feinsinniger Romantiker steht am Pult, hinter ihm Ferdinand David, der den Musikern, wenn es im Orchester zu wackeln anfängt, Zeichen gibt, denn der Meister war, wie bekannt, kein Dirigent. Der Hornist bläst eine falsche Note. Schumann unterbricht und macht den Herrn in fröhlichsächselnder Weise darauf aufmerksam, das er kis anstatt k intonieren möchte. Die Stelle wird wiederholt— und zum zweiten Male ertönt das ominöse falsche k.— Schumann klopft in größter Seelenruhe nochmals ab, lobi den Hornisten ob seines schönen Toues und bittet ihn, trotzdem er das k wundervoll angebe, doch lieber kis zu blasen, da er— Schumann— es nun einmal so gemeint habe.— Aber auch bei der dritten Wiederholung ertönt wieder das niederträchtige k.— Da dreht sich der gutmütige, liebe Meister zu David herum und flüstert ihm zu:„Er tut's nimi— Welche Szene hätte es da bei Hans von Bülow gegeben! Musiker-Freundschaften. 1910 war ein Sonnenjahr für mich, als ich durch meine II. Symphonie, meinem lieben Freunde Peier Naabe gewidmet, mit Arthur Rikisch zusammenkam. Wer unter den komponierenden Kollegen jemals das Glück hatte, einer Probe unter diesem Meistendirigenten beizuwohnen, weiß, was es heißt, wenn er ihm eine Aufführung eines seiner Werke verdanken durfte.— Nikisch konnte alles dirigieren, er war nicht einseitig aus Brahms oder Beethoven, Bruckner oder Neutöner eingeschworen, er war einsach untversell; mit gleicher Liebe umsaßte er die Werke aller„Richtungen“.— So sollte es sein, denn das Publikum hatte ein Recht darauf, jedes ernst gerichtete Werk zu hören! Mit welcher geradezu empörenden Einseitigkeit heutzutage Programme gemacht, Bühnenspielpläne festgelegt werden(sogar mit Werken, die überhaupt noch nich: existieren), weiß jeder Wissende. Das ist eine Kulturschande, die zu heftigstem Protest herausfordert.— Aber freilich: Macht ist auch hier Recht! Die Aufführung meiner zweiten Tymphonie unter Nikisch wurde ein Erlebnis seltenster Art für mich, das sich wiederholte, als Peter Raabe und Robert Laugs das Werk in Weimar resp. Hagen herausbrachten. Treue Freundschaft verbindet mich seit langen Jahren mit den beiden zuletzt Genannten. Peter Raabe hatte mich schon früher in glänzender Weise in einem von mir gegebenen Kompositionsabend(Berlin, Philharmonie) einzuführen unternommen, bei welcher Gelegenheit die ausgezeichnete russische Piantstin Vera Maurina mein erstes Klavierkonzer: Es-moll mit großem Erfolge spielte; und Ferrucio Busoni, dem großzügigen Menschen und Klaviermeister, verdanke ich die Uraufführung meiner Violin=Fantasie (Konzert in einem Satz), die von Michael Pretz hinreißend interpretiert wurde. Letzteres Werk hatte bisher über 50 Aufführungen! Wie Hugo Kaun zum Männerchorgesang kam. Da ich selber 25 Jahre lang als Dirigent von gemischten, Frauen= und Männerchören tätig war, ist es natürlich, daß ich für den Chorgesang stets eine besondere Vorliebe hatte; sind doch— wenigstens für mich— Vokal= und Kammermusik=Werke die reinsten Gattungen in der Musik: sie lassen keinen„Schwindel" zu, da er sofort auch von den Laien entdeckt wird. Im Lause der Jahre entstanden so 6 Werke für gemischten Chor und Orchester(darunter das abendfüllende Oratorium„Mutter Erde“), dann 8 a=cappella-Chöre, 91 Frauenchöre, 12 Männerchorwerke mit großem Orchester, 135 a=cappella-Männerchöre und 2 größere Zyklen („Heimat“ und„Vom deutschen Rhein“) für Männerchor, Soli und Klavierbegleitung.— 1896 veröffentlichte ich die ersten a=cappella-Männerchöre, die aber damals wegen der nicht unerheblichen Intonationsschwierigkeiten und der polyphonen Schreibweise auf Widerstand stießen. Selbst erstrangige Chöre lehnten die ab! Trotzdem ließ ich mich nicht abschrecken. In dem Bestreben, dem Männergesang die Stellung zu verschaffen, die ihm genau so gebührt wie dem gemischten Chor, arbeitete ich weiter. Kommt es in der Kunst doch nur darauf an, was man zu sagen hat, und nicht auf die Mittel. Hugo Kauns Kunstbekenntnis. Ich habe immer geglaubt, daß durch die Kunst alle Menschen aus dem tristen Alltag in reinere Sphären emporgehoben werden sollten, daß Schönheit, verbunden mit tiefer seelischer Empfindung, das erstrebenswerte Ideal eines jeden ernsten Künstlers sein müßte— ich habe mich offenbar geirrt, denn was wir heute im Konzert und Theater erleben, ist meist das Gegenteil davon. Keine Schlammpfütze ist tief genug, daß man nicht mit gierigen Händen bis auf den Grund greift, kein Mittel zu schäbig— und seien es mit Sand gefüllte Blechdosen! — um Geräusche zu fabrizieren, die man der Welt als neueste Offenbarungen zu präsentieren die Dreistigkeit hat. Nun— ich danke und verzichte auf den Genuß dieser „modernen Kunstwerke“, allerdings schon aus hygienischen Gründen, denn mein sonst durchaus standfester Magen rebellierte einst, als ich ahnungslos eine sogenannte symphonische Dichrung eines sehr bekannten russischen Komponisten hörte. Schlußwort. Eins ist gewiß: Mögen die Kämpfe gegen Unkultur, Rechanisierung und Dilettantismus noch so lange dauern, siegen wird doch— die deutsche Seele, die im gesunden, nationalen Volksempfinden ihre Wurzeln hat. Das walte Gott! Konzert=Vor'chau 1. Mai: 1. Hauptkonzert der Gesangvereine Kath. Männergesangverein 1878 und„Frohsinn“ 1896 Hamm. Programm: Frühlingschor aus„Jahreszeiten“ von Handn, Einsonie G=dur(mit Paukenschlag) von Haydn, AltRhapsodie von Brahms(Text von Goethe),„Wachtt auf!“ Kantate von Hugo Kann. Mitwirkende: Gemischter Chor des Gesangvereins„Frohsinn“, Männerchor des Kath. Männergesanzvereins 1873, ein Schülerchor, Stadtorchester, Anne=Lise v. Normann=Schrader, Alt(Düsseldorf). Westenschützenhof Hamm. Beginn: 20 Uhr. Leitung: L. Bornemann.