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Hauptanzeigenblatt am Platze Nummer 87 Verlagspostanstalt wamm(Wesitf.) Hamm(Wesis.), Freitag, den 15. April 1932 Einzelverkaufspreie 10° psennig. 60. Jahrgang Jedem das Seine“ Vom Preussischen Finanzminister Klepper. Bei den zum 24. April angesetzten Landtagswahlen handelt es sich nicht nur darum, ein Bekenntnis zu dem Programm einer Partei abzulegen. Es handelt sich auch nicht darum, welche Regierung den Preußischen Staat verwalten soll. Es wird an diesem Tage vielmehr erneut eine maßgebliche Entscheidung in dem=Kampf fallen, der um die Macht in Deutschland geführt wird und geführt werden muß. Mag man es unter dem Gesichtspunkt der dringend notwendigen inneren Beruhigung oder unter dem Gesichtspunkt der zu erringenden außenpolitischen Geltung des deutschen Volkes betrachten: Es muß end gültig klar gestellt werden, wer in Deutschland regiert. Wir suchen die Entscheidung„entweder so oder so“. Die Gruppen, die sich die Bezeichnung„nationale Opposition“ beilegen, halten den Zeitpunkt für gekommen, sich ernsthaft um die Regierungsgewalt zu bewerben. Einen klaren Plan der Staatsführung unterbreiten sie nicht, aber ihre Propaganda zeigt gewisse einheitliche Zuge. Zunächst negativ schreibt man alle Mißlichkeit der Zeit der Regierungsweise, dem „System“ zur Last. Die die Regierung tragenden Parteien bezeichnet man als gesinnungslos und kor rupt, die führenden Persönlichkeiten als unfähig und unanständig. Positiv aber verspricht man in einer sehr originellen Anwendung des alten preußischen Spruches „Jedem das Seine". Dem Steuerzahler stellt man die Minderung der Steuern, dem Schuldner die Befreiung von seinen Verbindlichkeiten in Aussicht. Den Arbeitgebern verheißt man die Brechung der Macht der Organisationen der Arbeitnehmerschaft, den Arbeitnehmern verkündet man die Beseitigung des Kapitalismus. Den Beamten erweckt man die Hoffnung auf auskömmlichere Gehälter, die Wirtschaft aber soll von den Kosten des großen Staatsapparates befreit werden. Kurz gesagt, die „nationale Opposition“ macht sich anheischig, das deutsche Volk einer herrlichen Zeit entgegenzuführen. Wir, die wir uns— und nun erst recht— zu dem neuen Deutschland und zu dem neuen Preußen bekennen, versprechen nichts von alledem. Wir versprechen etwas Anderes, nämlich eine Führung der Staatsgeschäfte im Sinne von Ordnung und sozialer Gerechtigkeit. Im Vordergrund der preußischen Politik steht die Aufrechterhaltung einer geordneten Finanzwirtschaft. Es ist eine Unwahrheit der gegnerischen Wahl agitation, daß behauptet wird, die preußischen Staatsfinanzen befänden sich in Unordnung. Der dem Landtag vorgelegte Etat ist in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen. Wenn auch dieser Etat vom Parlament noch nicht verabschiedet worden ist, so ist doch die in ihm vorgesehene Einschränkung der Staatsausgaben bereits in Kraft gesetzt. Diese Finanzpolitik erfordert große Opfer und weitgehende Entbehrungen. Sie bewahrt aber vor einem größeren Uebel, nämlich vor dem Zusammenbruch der Staatsfinanzen und vor einer Gefährdung der Währung. Die Aufrechterhaltung dieser Finanzpolitik ist zunächst die Voraussetzung da für, daß die Wirtschaft der Krise in dem bisherigen Umfang standhält. Von ihr hängt es ab, ob diejenigen im Volke, die noch über Ersparnisse verfügen, diese Ersparnisse behalten. Schließlich würde ein Abweichen von dieser Finanzpolitik denen, die ihre Arbeitsmöglichkeit verloren haben, das Mindestmaß sozialen Schutzes entziehen, das ihnen heute noch geblieben ist. So kennzeichnet sich die preußische Finanzpolitik trotz aller ihrer Härte als eine Politik von Ordnung und sozialer Gerechtigkeit. Die Ueberwindung der Krise ist nicht etwas, was sich uns schicksalhaft nähert; diese Ueberwindung muß vielmehr erst von uns geschaffen werden. Es ist aber ein verhängnisvoller Irrtum, der sich innerhalb Deutschlands und draußen in der Welt verbreitet hat, zu glauben; die Bölker seien wirtschaftlich von einander unabhängig oder sie könnten sich unabhängig machen. Die Wirtschaftsgeschichte lehrt vielmehr, daß derartige Versuche die allgemeine Krise nur verschärfen können. Die Aufgabe und die Chance der deutschen Politik bestehen also darin, für die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Völker mit dem Ziel freien Güteraustausches zu kämpfen. Mit Erfolg kann aber ein Land nach außen nur wirken, wenn es im eigenen Hause und im eigenen Haushalt Ordnung hält. So betrachtet ist die von der Staatsregierung verfolgte straffe Finanzpolitik deshalb eine der Voraussetzungen für die Ueberwindung der Krise. Die Parteien, die die Politik der Staatsregierung tragen, verkünden den Wählern nicht ein neues Reich, in dem sich alles wendet. Sie zeigen im Gegenteil für die künftige Politik einen schweren und ernsten Weg auf. Aber dieser Weg hat einen Vorzug, nämlich den, daß er der richtige ist. Und deshalb, weil wir, die wir für das neue Preußen kampfen, den Mut haben, die Lage so darzulegen, wie sie ist, und danach zu handeln, denken wir nicht daran, die Verantwortung denen zu überlassen, die schon den alten Staat nicht halten konnten. Das„System“ wird in den kommenden Kämpfen seinen Gegnern die Härte zeigen, die den Willen zur Macht kennzeichnet. Liquidation der SA Fürsorge für die Obdachlosen— Folgt das Reichsbanner? Berlin, 14. April. (Eigener Drahtbericht.) Zu der Vorgeschichte der Notverordnung, durch welche die SA und SS verboten worden sind, erfahren wir, daß die Maßnahmen auf das Drängen der Länderregierungen zurückzuführen sind, die mit allem Nachdruck erklärten, daß gehandelt werden müsse. Diese Bemühungen endeten mit einer befristeten Anfrage, in der darauf hingewiesen wurde, daß Fünfsechstel des deutschen Reiches dieses Verbot verlange. Die Länder wurden in ihren Forderungen von höheren Offizieren unterstützt, die nicht im Reichswehrministerium stehen, sondern sich sogar in einem Gegensatz zu einigen Stellen dieses Ministeriums befanden, die die weitere Entwicklung der Dinge abwarten wollten. Schließlich überwanden diese Kreise zusammen mit dem Reichswehrminister Groener alle Widerstände. Einige Fragen sind in diesem Zusammenhang noch zu klären. Wieder einmal ist eine schwere Indiskretion begangen worden. Der Text der Notverordnung ist bereits am Tage zuvor dem Führer der NSDAp-Adolf Hitler bekannt geworden. Es ist festgestellt worden, daß schon am Dienstag dem Berliner Vertreter des Londoner„Daily-Expreß" von dieser Seite her die Verordnung übermittelt worden ist. Nur wenige Personen waren in die Vorgänge genau eingeweiht. In den maßgebenden Berliner Stellen ist man daher der Ansicht, daß es nicht schwer sein wird, schon bald den Täter zu ermitteln, um gegen ihn ein Strafverfahren einzuleiten. Man wird mit aller Schärfe vorgehen. Die Stimmung, in der Reichsinnen= und Reichswehrminister Groener sich befindet, läßt sich doran erkennen, daß der Reichstagsabgeordnete Göring, der im Auftrage Hitlers im Reichsinnenministerium vorsprechen wollte, nicht empfangen wurde. Minister Groener hat auch alle Legalitätserklärungen, welche ihm von nationalsozialistischen Führern zugegangen sind, zurückgeschickt mit dem Bemerken, daß es auf den Geist einer Bewegung ankomme. Dagegen ist der braunschweigische Innenminister Klagges empfangen worden und Groener hat sieh von ihm bestätigen lassen, daß die Verordnung ia Braunschweig korrekt durchgeführt werden wird. Ein„Manöver“ für Genf Paris zum SA=Verbot Paris, 14. April. der Pariser Presse verfolgt man die letzten Er eignisse in Deutschland mit größter Aufmerrsamkeit. Die Auflösung der Sturmabteilungen der Nationalsozialisten wird mit besonderer Genugtuung verzeichnet und sehr eingehend besprochen. Die großen Blätter wollen diese Maßnahme der Reichsregierung allgemein mit der Abrüstungskonferen z in Verbindung bringen und betonen, daß die Regierung Wert darauf lege, mit reinem Gewissen in die Hauptphase der Gen fer Verhandlungen einzutreten. Der außenpolitische Berichterstatter des„Echo de Paris“, Pertinax, gibt seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß der Beschluß der Reichsregierung erst so spät verwirklicht worden sei. Man habe wohl ein gesehen, daß es in Genf sehr schwer gefallen wäre, die übrigen Mächte von den friedlichen Absichten Deutsch lands zu überzeugen, wenn man an der Seite des amt lichen deutschen Hecres eine 400000 Man starke illegale Wenn auch Herr Klagges in einer braunschweigischen Zeitung einen ziemlich scharfen Ton anschlägt, so ist doch nicht daran zu zweifeln, daß er sein Wort halten wird. Die Annahme, daß bei den polizeilichen Maßnahmen kein neues Material vorgefunden werden würde, hat sich nicht verwirklicht. Die Polizei hat im Gegenteil noch sehr wichtiges Material vorgefunden. Eine Reihe von Motorfahrzeugen und Flugzeugen ist sichergestellt worden. Berge von Uniformen wurden vorgefunden. Es konnte festgestellt werden, daß die Nachfolgeorganisationen schon vorbereitet worden waren, und zwar sollten die Sa= und SS=Leute besonders in Arbeitersport= und Arbeitersparvereine überführt werden. Selbstverständlich werden diese getarnten Verbände auf keinen Fall geduldet werden. Ebensowenig wird die Polizei zulassen, daß Ansammlungen der früheren SA= und SS=Leute in den gewohnten Verkehrslokalen stattfinden oder daß derartige Verkehrslokale als Wohlfahrtseinrichtungen fortdauern werden. Am ersten Tage ist die Polizei noch mit großer Nachsicht vorgegangen. Von Freitag an werden die Vorschriften streng beachtet werden und jeder, der gegen sie verstößt, wird vor den Schnellrichter gestellt werden. Für die durch die Auflösung der Heime Obdachlosgewordenen ist in jeder Weise gesorgt worden. Bevorzugt werden natürlich diejenigen, die keine Familienangehörigen haben. Für die Ueberführung in gesunde Anstellungsverhältnisse wird ebenfalls gesorgt. Die Stellungslosen werden zu bestimmten Arbeiten herangezogen werden. Länder und Kommunen werden diese Maßnahmen selbständig treffen. Durch das Verbot der SA und SS wird die Frage aufgeworfen, was mit den anderen politischen Verbänden gescheyen soll. Nach unseren Informationen ist auf der Konferenz der Länderregierungen hierüber nicht gesprachen worden. Wir hören aber, daß vom Reichsbanner die Zusicherung gegeben worden ist, daß es seinerseits nunmehr ebenfalls alle militärähnlichen Formationen beseitigen wird. Insbesondere soll die Schufo aufgelöst werden. Ein solcher Schritt wäre sehr zu begrüßen; denn er würde endlich eine notwendige„Reinigung“ bringen, und es könnte von keiner Seite der Vorwurf erhoben werden, in Deutschland würde mit zweierlei Maß gemessen. Armee bestehen lasse. Der„Petit Parisien" betont, Deutschland habe sich nicht der Gefahr aussetzen können, in Genf Rechenschaft über die Daseinsberechtigung der Armee Hitlers ablegen zu müssen. * Der Berliner Korrespondent des„Echo de hat in einem längeren Bericht der Reichsregierung unterstellt, daß es sich bei dem SA.=Verbot in Wirklichkeit nur um eine Scheinmaßnahme handele. An zuständiger Stelle in Berlin wird hierzu erklärt, daß man sich gegen eine derartige Einmischung in innerdeutsche Dinge verwahre. Es sei zu überlegen, ob nicht gegen den Berliner Korrespondenten des„Echo de Paris“ wegen seiner abwegigen Behauptungen irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden müßten. Hiller=Jugend für Berlin verboten Berlin, 14. April. Der Berliner Polizeipräsident hat im Zusammenhang mit dem Verbot der SA in Durchführung der Ausführungsbestimmungen den nationalsozialistischen Volkssportverein und die Hitler=Jugend für den Gesamtbezirk Berlin verboten. Zu ammensetzung des Preuß. Landtages 1928—1932 Die DEUTSCHE FRAKTION besteht aus O. Landvolksp. Deutsch-Hannov. P Boh##### Volbsrechtsp und Völklsch-Net Block Christl.Soz. V.B 4 E N.S.D.APG □ bei keiner Frektion 3 Die Zahlen geben die Anzahl d. Sitze en. Unsere Darstellung zeigt die Kräfte=Verhältnisse der Parteien in dem bisherigen Preußischen Landtag, der am 24. April neu gewählt wird. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß innerhalb der Splitterparteien dauernd Verschiebungen eingetreten sind und daß bei den Sozialdemokraten diejenigen Abgeordneten, die sich zur Sozialistischen Arbeiter=Partei bekennen, nicht mehr zur Fraktion gehören. Hitler verdächtigt Brüning Eine nolwendige Entgegnung Berlin, 14. April. (Eigener Drahtbericht.) Adolf Hitler hat es sich in der letzten Zeit zur Gewohnheit gemacht, seine Ansichten über die deutsche Politik vor allem ausländischen Pressevertretern darzulegen. Ueber das Verbot seiner SA und SS hatte.. er eine Unterredung mit dem Berliner Sonderkorrespondenten des„Evening Standard". Er erklärte, das Verbot könne nicht ewig dauern. Die Reichsregierung habe nach seiner Meinung einen entscheidenden außenpolitischen Grund gehabt. Vor einigen Jahren habe die französische Regierung die Auflösung der Sturmtruppen verlangt, die sie als eine Bedrohung Frankreichs betrachtete. Dr. Brüning scheine zu glauben, daß Außenpolitik um so leichter geführt werden könne, je schwächer ein Land sei. Auf diese Erklärung erteilt die Reichsregierung die notwendige Antwort:„Herr Hitler hat hiesigen ausländischen Korrespondenten gegenüber behauptet, er besitze Beweise dafür, daß die Auflösung der S21 durch den Reichskanzler auf den Druck des französischen Ministerpräsidenten hin erfolgt sei. Diese Behauptung ist vollkommen erfunden und verfolgt lediglich den Zweck, die Reichsregierung zu verdächtigen und ihr Ansehen im In- und Auslande herabzusetzen.“ „Ein fapferer Schrift Hindenburgs“ England begrüßt die Aktion London, 14. April. (Eigener Drahtbericht.) Bei der Beurteilung des Verbots der nationalsozialistischen Organisation hält sich die englische Presse völlig an die amtlich gegebene Begründung. „Times“ und einige andere Zeitungen sagen, daß das Verbot ein tapferer Schritt Hindenburgs sei. Die mit Sorge erwarteten Rückwirkungen würden zeigen, ob die Regierung nicht nur den Willen, sondern auch die Stärke zum Regieren besitze.„Daily Telegraph“ glaubt, daß die SA durch einen Staatsstreich Hitler zum Diktator machen sollte.„Morning Post“ erklärt, daß der Beschluß der deutschen Regierung die erste Frucht des neuen Vertrauens nach der Wiederwahl Hindenburgs darstelle.„News Chronicle meint: Die Sturmtruppen bestehen bereits nicht mehr. Aber die Leichtigkeit und Vollständigkeit, mit der diese offenbar mächtige Organisation sich wegblasen ließ, zeigt, daß sie keine wirklichen Wurzeln in der Volksgunst gehabt hat. Kein Blatt knüpft bisher außenpolitische Folgerungen an den Schritt der Reichsregierung. Schlichtungsabkommen verlängert Reichsrat zum Rapalloverirag Berlin, 14. April. (Eigener Drahtbericht.) Der Reichsrat beschäftigte sich am Donnerstagnachmittag in öffentlicher Vollsitzung mit der Verlängerung des Schlichtungsabkommens und des Rapallo=Vertrages mit der Sowjetunion. Gegen den Artikel 4 dieses Vertrages, der die Meistbegünstigungsklausel enthält, wurde von den Vertretern mehrerer Länder Stellung genommen. Der württembergische Gesandte gab eine längere Erklärung ab, in der gesagt wird, daß Württemberg der Verlängerung des Vertrages nicht zustimmen könne, da die russische Schleuderkonkurrenz auf dem Holzmarkt die Gefahr eines völligen Zusammenbruches der württembergischen Waldwirtschaft in greifbare Nähe gerückt habe. Die württembergische Regierung könnte der Vertragsverlängerung nur dann ihre Zustimmung erteilen, wenn ausreichende Sicherungen für die Waldwirtschaft geschaffen würden. Der Vertreter Badens erklärte, die Ausführungen des württembergischen Vertreters träfen auch für Baden zu. Die badische Regierung unterstütze nachdrücklichst den Wunsch nach ausreichenden Sicherungen für die deutsche Holz= und Waldwirtschaft. Dieser Erklärung schlossen sich weitere Länder an. Für die preußische Staatsregierung stimmte Staatssekretär Weismann der Verlängerung der Verträge zu, weil es sich um rein politische Verträge handele. Die Frage der Not des deutschen Waldes berühre auch die preußische Regierung tief, die in einer ausführlichen Eingabe an die Reichsregierung dazu Stellung genommen habe. Das sei aber eine rein handelspolitische Frage. Im übrigen hätten die Ausschüsse des Reichsrates ausdrücklich beschlossen, daß demnächst über die Holzfrage ausführlich beraten werden solle. Der Reichsrat stimmte dann mit Mehrheit der Verlängerung des Rapallovertrages und des Schlichtungsabkommens zu. Weiter genehmigte der Reichsrat die Ausprägung von weiteren 100 Millionen Mark in Fünfmarkstücken. Bei dieser Gelegenheit wurde aus der Mitte des Reichsrates der Wunsch geäußert, daß die Fünfmarkstücke in Zukunft etwas kleiner geprägt werden sollen. In der jetzigen Größe und Schwere seien sie zu einer förmlichen Landplage geworden. Es wurde auf die Schweiz verwiesen, die ihre Fünffrancstücke gleichfalls verkleinert habe. #24 MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Hessen berichtet SA=Verbot war Darmstadt, 14. April. Amtlich wird mitgeteilt: Die im Zuge der Durchführung des SA.= und SS=Verbotes in allen Landesteilen von der Polizei vorgenommenen Haussuchungen haben umfangreiches Material über den Charakter der SA.= und SS.= Formationen und ihre Tätigkeit zutage g.fördert. Die Sichlung ist in vollem Gange und wird so beschleunigt, wie es der außerordentliche Umfang des beschlagnahmten Materials ermöglicht. Schon jetzt hat die Prüfung aber ergeben, daß das Verbot der Reichsregierung in jeder Hinsicht berechtigt und dringend erforderlich war. Das„Braune Haus“ freigegeben München, 14. April. Die polizeiliche Besetzung des„Braunen Hauses“ in der Briennerstraße dauerte bis Donnerstagnachmittag an. Dann rückte die Landespolizei auf Lasttraftwagen, auf denen auch Material aus dem„Braunen Hause“ untergebracht war, ab, und die Absperrungen, hinter denen sich im Laufe des Vormittags viele Tausende angesammelt hatten, wurden aufgehoben. Im Laufe des Nachmittags bildeten sich in der Gegend des„Braunen Hauses“ neue große Ansammlungen, so daß wieder im großen Umkreise durch eine Polizeipostenkette Absperrungsmaßnahmen getroffen wurden. Zusammenstöße in Chemnitz Chemnitz, 14. April. Im Zusamemnhang mit dem Verbot der SA. und SS. fanden Donnerstag vor dem Hansahaus auf dem Theaterplatz, wo sich die Hauptstelle der Chemnitzer NSDAP. befindet, fortgesetzt große Kundgebungen statt. Die Polizei tricb die Menge wiederholt mit dem Gummiknüppel auseinander. Eine Reihe von Personen wurde zwangsgestellt. Ernstere Zwischenfälle haben sich bis zum späten Nachmittag nicht ereignet. Bei einer Zusammenrottung wurde ein junger Mann durch einen Revolverschuß schwer verletzt. Das Arbeitsbeschattungsprogramm Bera ung im Reichskabinelt Berlin, 14. April. Das Reichskabinett befaßte sich Donnerstag in einer ausgedehnten, bis in die späten Nachmittagsstunden dauernden Kabinettssitzung mit finanz= und wirtschaftspolitischen Fragen. Die Beratungen galten im einzelnen einmal dem Reichshaushalt und weiterhin in Verbindung damit dem Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung, dessen Verwrklichung allein von der Finanzierungsfrage abhängt. Donnerstagabend begab sich dann Reichskanzler Brüning in Begleitung des Leiters der Presseabteilung der Reichsregierung Zechlin und des Oberregierungsrates Planck von der Reichskanzlei nach Genf. Die zuständigen Ressorts werden die Frage der Arbeitsbeschaffung während der Abwesenheit des Reichskanzlers mit Nachdruck weiterbetreiben. „Rote Fahne“ verbolen Berlin, 14. April. Der Polizeipräsident hat die kommunistische Tageszeuung„Rote Fahne“ wegen Beleidigung und Verächtlich. machung des Reichspräsidenten für 3 Tage verboten. Ausnahmen vom Amzugsverbot Berlin, 14. April. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der preußische Minister des Innern einen Erlaß an alle Regierungspräsidenten und Polizeibehörden gerichtet, durch den diese ermächtigt werden, in der Zeit vom 17. April bis auf weiteres auch für politische Versammlungen und Umzüge unter freiem Himmel auf spätestens 24 Stunden vorher gestellte schriftliche Anträge Ausnahmen zuzulassen, sofern der friedliche und ungestörte Ab. lauf der Verarstaltung gewährleistet erscheint und sonstige Bedenken gegen die Abhaltung der Veranstaltung nicht bestehen. Mehrere gleichzeitige Veranstaltungen verschiedener Organisationen am gleichen Ort sind nur zu gestatten, wenn die Sicherheit gegeben ist, daß die Veranstaltungen sich räumlich in keiner Weise berühren. England und Deutschland Kampf um den Kohlenexport London, 14. April. Gelegentlich der Ausschußberatungen über den Haushalt des Handelsministeriums bemerkte der Handelsminider Runciman, daß infolge der Dumpingabwehrzölle die Einfuhr nach England um rund acht Millionen Pfund und mittelbar um etwa 10—17 Millionen Pfund herabgedrückt worden sei. Dies habe zu einer vermehrten Klare Fronlen in Genf Abrüstungswille gegen Tardieus Sicherheilsihese— England als Milller Genf. 14. April (Eigener Drahtbericht) Die deutsche Abordnung hat dem Präsidium der Abrüstungstonferenz einen neuen Vorschlag zur Abänderung des Wortlautes des entscheidenden Artitels 1 des Abkommensentwurfes eingereich. Nach dem deutschen Antrag soll der Arrikel 1 folgenden Wortlaut haben: „Die hohen vertragschließenden Mächte beschließen, ihre gegenseitigen Rüstungen herabzusetzen und zu begrenzen, so wie es in diesem Abkommen vorgesehen. Die grundsätzlichen deutschen Forderungen auf Gleichberechtigung und entscheidende Herabsetzung aller Rüstungen kommen somit nicht in dem Artikel 1, sondern in den gesamten von der deutschen Regierung der Abrüstungskonserenz eingereichten Abrüstungsvorschlägen zum Ausdruck. Die ursprüngliche Fassung des Artikels 1 lautet:„Die hohen vertragschließenden Teile verpflichten sich, nach Maßgabe des vorliegenden Abkommens ihre Rüstungen zu begrenzen und soweit wie möglich herabzusetzen.“ Die Abrüstungsdebatte nimmt ihren Lauf. Der Abrüstungsvors##lag des amerikanischen Telegierten Gibson erschien Tardieu nicht weitgehend genug. Aus diesem Grund soll er einer besonderen Betrachtung nicht unterzogen werden. Die Vereinigten Staaten sind darob so entrüstet, daß sie in aller Offenheit die Hoffnung ausgesprochen haben, Herr Tardien möge sich bei den Neuwah= len, die in wenigen Wochen stattfinden, den Hals brechen. So und nicht anders ist die Aeußerung der amerikanischen Presse zu werten, die besagt, daß der Fortschritt auf der Abrüstungskonferenz nur nach dem 8. Mai, dem Tage des zweiten Wahlganges der Kammerwahlen, möglich sein wird. Tardieus Manöver gegen die Abrüstungstbese Gibsons zeichnete sich durch Plumpheit aus, die dem französischen Rinisterpräsidenten auf diplomatischem Gebiet eigen ist. Er suchte die Forderungen Gibsons damit zu entkräften, daß sie sich auf Landabristung, nicht aber auf die Seeabrüstung beziehen und dies aus dem einfachen Grund, weil die Marine in Amerika die eigentliche Kamnfwaffe bildet. Mit unverhüllter Bissigkeit suchte Herr Tardieu zu beweisen, diß Amerika um die Abrüstung anderer auffallend besorgt ist. Vor allen Dingen aber wandte sich Tardien dagegen. daß der amerikanische Vorschlag nach Abschaffung der Anar'ffswaffen eine Sonderbehandlung vor den Abrüstungsvorschlägen anderer Konferenzmitglieder erfährt. Tardieu hat wiederholt in die Debatte eingegriffen, um seine Gedanken immer wieder klarzulegen. Den größten Wert legte er dabei auf die Feststellung, daß die Abrüstung der einzelnen Mächte durch ein berufenes Organ kontrolliert werden muß. Auf diese Weise glaubt Tardien, in verkappter Form auf den Gedanken einer Völkerbundsarmee zurückgreisen zu können. Der italienische Delegierte Grandi hat seine Rede der Polemik gegen Tardien gewidmet. Er wandte sich gegen die Mißtrauensthese Tardieus und trat energisch für den amerikanischen Vorschlag ein. Die Rede Tardieus hat den Eindruck bekräftigt, daß die Frontenbildung in Gen unmittelbar vor dem Abschluß steht. Das Zusammengehen Deutschlands, Amerikas und Italiens dürfte das Schicksal der Konferenz entscheidend beeinflussen. Man kann unter gewissen Vorbehalten noch eine vierte Großmacht hinzuzählen, nämlich Rußland, obwohl die russische Forderung nach vollständiger allgemeiner Abrüstung von der Konserenz abgelehnt wurde. Es besteht kein Zweifel, daß die Russen die Mindestforderungen der oben genannten Großmächte unterstützen werden. Auf der andern Seite der Kampffront steht Frankreich, das nach wie vor die Meinung vertritt, daß Sicherheit vor Abrüstung gehe. Den Hinweis seiner Gegner, daß Sicherheit am vollkommensten durch Abrüstung gewährleistet werden könnte, lehnt Frankreich rundweg ab. Die französische Delegation war von Anfang an bemüht, die Abrüstungsdebatte auf ein rein juristisches Gleis zu verschieben. Diese Bemühungen setzt Frankreich unermüdlich fort, ohne Rücksicht auf den erbitterten Widerstand einer langen Reihe von Delegationen. Eine etmas musterisse Stellung nimmt Enaland ein Die Engländer hoffen, sich über die beiden Lager zu stellen und die altgewohnte Mittlerrolle zu übernehmen. Es ist die Taktik. die England mit zweiselhaftem Erfolg schon vor dem Krieg getrieben hat, um sie am Kriegsanfang und erst recht nach Kriegsende fortzusetzen. Ohne die gleiche Vermittlertätigkeit wäre es mit Eurova, ia in der ganzen Welt. nicht so weit gekommen. Die berüchtigte englische These von der balance on nowers führt in der Praxis nur zur Vernichtung jeglichen Gleichgewichts, woraus England seinen Nunen zu ziehen sucht. Dieses Sviel wiederholt sich setzt in Genf. Es wäre viel wackmäßiger, hätte England sich endlich eindeutig in eine der Fron#en eingereiht. Das Schweben über den Narteien sleht oft wie ein Sitzen zwischon ama ictirhlen aus. Soll dies der Zmack der englischen Politk sein? England hat das Wort. Wan ders hoffen, daß Sir John Simon seine Karten endlich aufdeckt. Kaufkraft in England geführt und den heimischen Industrien einen neuen Anstoß gegeben, wie man ihn seit 1921 nicht mehr erlebt habe. Gemessen an der englischen Ausfuhr habe England unter der Zusammenschrumpfung des Handels weniger als die übrige Welt gelitten. Runciman lenkte dann die Aufmerksamkeit des Unterhauses aus die neuen Industrien, die in England seit Beginn der Zollpolitik errichtet worden seien. Von zahlreichen ausländischen Firmen liefen dauernd Anfragen nach Errichtung von Fabriken in England ein, wodurch der Arbeitsmarkt günstig beeinflußt würde. Uebergehend auf das Kontingentierungssystem sagte Runciman, daß die deutsche Regierung ihren Druck in dieser Hinsicht weiter ausdehne, und er werde jett das Einfuhrkontingent für deutsche Kohle weiter herabsetzen. Die englische Regierung habe sich gezwungen gesehen, mit der deurschen Regierung in Verbindung zu treten und sehr scharf ihre Ansichten über die voraussichtlichen Auswirkungen auf den englisch=deutschen Handel ausgedrückt. Er sei noch nicht in der Lage, Bericht über einen Fortschritt zu erstatten, der bisher gemacht sei. Er könne nur sagen, daß der Meinungsaustausch zwischen beiden Ländern sich selbstverständlich auf einer sehr freundlichen Grundlage vollziehe. Runciman sprach dann anschließend seine Besorgnis darüber aus, daß in der Stahl= und Eisenindustrie, in der Kohlen=, Schiffs=, Maschinen= und Schiffbau=Industrie noch keine Anzeichen einer Besserung zu erblicken seien und meinte, daß dies auch nur wieder zu erwarten wäre, wenn die Lage des Welthandels sich verbessere. Die englische Regierung gehe nach Ottawa mit der Absicht, den Handel innerhalb des englischen Weltreiches zu fördern, aber sie werde sich nicht ausschließlich von ihren Sympathien für das Weltreich etwa in dem Sinne leiten lassen, daß England von der übrigen Welt abgeschlossen werden sollte. 2 Mlliarden Mark Schulden Der größle Konkurs in USA Chikago, 14. April. Der Vorstand der„Insull Utility Investments Inc einer Dachgesellschaft für eine Reihe amerikanischer Elektrizitätskonzerne, hat beschlossen, über das Vermögen der vor kurzem in Schwierigkeiten geratenen Gesellschaft die Eröffnung des Konkursverfahrens zu beantragen. Der Konzern verfügt über Buchwerte in Hohe von drei Milliarden Dollar gegenüber 650 Millionen Dollar nichtfundierter Schuldverpflichtungen. Diese Insolvenz ist die größte in der Geschichte der amerikanischen Volkswirtschaft. Um die Schuldenregelung Vorschläge aus Amerika Newyork, 14. April. Der Vizepräsident der Chase National Bank und frübere Direktor des Berliner Büros des Reparationsagenten, Shepard Morgan, trat in einer Rede vor der Akademie für politische Wissenschaften für die Streichung aller Schulden und Repararionen ein, falls Europa bereit sei, die aus dem Versailler Vertrag sich ergebenden Fragen in den nächsten zehn Jahren zu veressen. Morgan gab seiner Ansicht dahin Ausdruck, daß ie Streichung der Schulden für die Vereinigten Staaten im Hinblick auf eine Zunahme des Handels nur ein gutes Geschäft sein könne. In Washington beschäftigte sich der frühere Gouverneur von Newyork, Alfred Smith, der von den Demokraten als Präsidentschaftsanwärter in Aussicht genommen ist, ebenfalls mit der Schulden= und Tributfrage. In einer Aufsehen erregenden Rede schlug er eine Schuldenneuregelung auf folgender Grundlage vor: Die Vereinigten Staaten stunden für die nächsten 20 Jahre alle Schulden. In der Zwischenzeit ziehen sie vom Nennwert der Schulden 25 v. H. des Wertes der in Amerika gekauften Waren ab. Die Endverrechnung soll dann nach 20 Jahren erfolgen. Für seinen Plan nannte er folgendes Beispiel: England kauft jährlich für 100 Millionen Dollar in den Vereinigten Staaten. In diesem Falle würden England jährlich 25 Millionen auf sein Schuldenkonto gutgeschrieben werden. Die Schlußabrechnung erfolgt dann nach 20 Jahren. In politischen Kreisen in Washington wird der Vorschlag Smith skeptisch beurteilt. Tardicu und die Kleine Entente Kein Kredit für den Balkan Genf. 14. April Der französische Ministerpräsident Tardieu hatte Mittwochabend vor seiner Abreise nach Paris eine Unterredung mit den Außenministern von Südslawien, Rumänien und der Tschechoslowakei. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ist die Weiterverhandlung der Donau. frage besprochen worden. Tardieu soll gesagt haben, daß eine besondere Finanzhilfe Frankreichs für die Balkauländer gegenwärtig nicht mehr in Frage kommen könne, da der französische Kapitalmarkt nach den letzten Erfahrungen keine Reigung zeige, derartige Anleihen zu finanzieren. Auf französischer Seite werden dagegen weiter die Pläne einer Abhaltung der Konferenz der fünf Donaustaaten noch vor der Lausanner Tributkonferenz erwogen. Wilhelm Busch In seinem 100. Geburtstag am 15. April. Rosen, Tanten, Basen, Nelken Sind genöligt zu verwelken.“ Ein Völkerforscher erzählt, wenn ihm„auf lanen, staubigen. Seele und Körper abmaltenden Wanerungen in der Wildns Amerikas der Geist ganz in Lethargie zu versinken drohte“, dann habe er Verse von Wilhelm Busch vor sich hin gesprochen und diese hätten ihm über die Müdigkeit hinweggeholfen. Wem von uns wäre es nicht schon ähnlich ergangen? Wie oft haben uns d.e trockenen Verse: Enthaltsamkeit ist das Vergnügen An Sachen, welche wir nicht kriegen.“ oder: Es ist ein Brauch von alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Likör.“ einen Kummer erleichtern helfen; wie oft hat uns die Losung:„Frisches Hemd und frischen Mut!" mt einem Ruck wieder aufgerichtet, zumal dann. winn uns die zugthörigen Zeichnungen dabei vor Augen standen, die mit ihren paar großen, doch so ung aublich bewegten Lnen oft noch mehr sagen als die schagkräftigen Verse. Es hat also schon seinen Grund, wenn die Bildergeschichte von„Max und Moriß"— wer hält es für möglich, daß sie schon 1865 erschien! — schon so bald ins Englische, Schwedische. Portugiesische, ja ins Japan sche übersetzt wurde. So deutsche, echt niederdeutsche Menschen Busch gezeichnet hat, sie alle sind irgendwie überzeitlich und allerorten: diese Gernegroße und Tölpel, Idralisten und Bösewichter, diese bösen Buben und scheinheil gen Alten. Und doch, wer hätte nicht schon beobachtet, wie ihm bei Busch einmal das Lachen im Halse stecken dlieb, ja, daß ihn das Lachen über diese Geschichten acht eigentsich und auf die Dauer in tiefer Seele diglückte? Woher kommt es, daß— wenn man einmal nachdenken will— wir über all diese Fehler und Gebrechen des menschlichen Allzumenschlichen lachen, jedoch nie den Antrieb verspüren, uns solcher Mängel und Fehler zu schämen, sie abzulegen? Fragen wir uns, was übrig bleibt, wenn wir dieser Kunst einmal das gen al Amüsante avziehen: Max und Moritz, Hans Huckebein, Das Pusterohr, Das Bad am Samstagabend, Fips der Affe— sie alle stellen trotz all des Witzes eine Welt des Mißgeschicks dar. voller Tücke und hämischer Schadenfreude. Da ist die Bosheit der leblosen Dinge; boshaft sind die Tere und selbst die Kinder; die nicht boshaften Menschen sind entweder Dummköpfe oder Verrückte; die Liebe ist bloß Rausch; nur in einem Rausch ist der Mensch noch dümmer: wenn er besoffen ist. Gewiß,„die Laune des Stifts“ vermag uns über dies grauenhaft freudlose Sein hinwegzutäuschen, und wie eine zweite Maske hält die Wortkunst den Galgenhumor der drolligen Reime vor diese Bitterkeit. Indes. der fe ner empfindende Leser hört trotzdem die Dissonanz zwischen Idee und Wirklichkeit, Hohem und Niedrigem durch. Dieser Spaßvogel hat es selber und mehr als einmal klagend ausgesprochen, wie sehr er nur der Humorist des Pessimismus sei. Busch. der Niederdeutsch“, von Natur trübseher'sch. schildert selber wie er die Kräfte seiner Seele aus den„freireligiösen Schriften“ jener Zeit sog., aus Kants„Kritik der reinen Virnunft"; er gesteht, wie er Darwin und Schopenhauer mt Leidenschaft las. Hier verlor er gänz'ich ohne das alles auch in der Dichtung nur tönend Erz und klingende Schelle ist: die Liebe. Geistreich, aber doch wie gallig sah er nur und immer nur die Schattenseiten des Lebens und Sens. so, daß er schließsich den Glauben an das Hohe und an das Heilige ganz verlor. Armseliger noch als dem nur in der„Poetendimension" lebensfähigen Id alismus des Ba'duin Bähsamm ergeht es dem des Dichters im„Schmetterling“, wenn er in seiner Verzücktheit:„D wie schön ist doch die Welt!“ den nahenden Wagen nicht hört und so ein Bein abgefahren bekommt. So sah Busch die Welt:„Der Schmerz ist der Herr. und Sk'av'n ist die Lust“. Noch unmöglicher, verlogen dünkt ihn der„Heilige“. Geradezu kränkend wird der Hohn auf das Heilige im„Pater Filucius“. Gewiß, den Spott auch auf den„Heiligen Antonius von Padua“ hat Busch in seinen späteren Jahren ehrlich selbst verurteilt. Doch wenn er auch in einem Briefe an Maria Anderson gestand: „Werden wir jemals die Wahrheit in Worten fangen?— Nie!— Unsere Philosophie nach dem dreißigsten Jahre heißt:„Glaube“,— wenn er auch hinsichtlich der so verehrten Schopenhauerschen Philosophie wehmütig zu der Einsicht kam:„Ihr Schlüssel scheint mir wohl zu mancherlei Türen zu passen in dem verwunschenen Schloß dieser Welt. Nur nicht zur Ausgangstür.“— Busch blieb doch in den Fesseln des Skept zismus seiner Zeit. d. h. er gehörte mit seinen Landsmännern Lagarde und Langbehn zu jenen wahrhaftig ehrlichen Männern des 19. Jahrhunderts, die als erste die Fragwürdigkeit der modernen„Errungenschaften“ erkannten. Man lese in der Vorrede zu den„Haarbeuteln“ die Satire auf die herkömmlichen Begriffe von Menschentum. Ethik, Pädagog'k und politisch=soziale Weltordnung, und man kann nachfühlen. weshalb er unter dieser Erkenntn's, wie arm uns die Zivisisation gemacht, verzweifelt zusammenbrach: Er konnte nicht mehr glauben. „Oft wohl hätten dich so gerne Weiche Arme warm gebettet: Doch du standest kühl von ferne, Unbewegt, wie angekettet.“ In„Eduards Traum“ trifft er auf einem bemoosten Steine einen bemoosten Einsiedler, der kein Glied rührt:„Was treibt Ihr denn da, alter Freund?“ so fragte ich ihn.„Das Leben ist eine Schuld! Ich sitze sie ab!“ Wir sehen. der Humor bei Wlhelm Busch ist, genau besehen, ein Galgenhumor. So hat er sich selber geschi'dert: „Es sitzt ein Vogel auf dem Leim, Er fattert sehr und kann nicht heim. Ein schwarzer Kater schleicht herzu. Die Krallen scharf, die Augen glub... Der Vogel denkt: Weil das so ist Und weil mich doch der Kater frißt, So will ich keine Zeit verlieren, Will noch ein wenig quinquilieren, Und lustig pfeifen wir zuvor.— Der Vogel, scheint mir, hat Humor.“ Dr. Klaus Henrichs. Fälschung von Staatspapieren? Neue Gerüchte um Kreuger Stockholm, 14. April. (Eigener Drahtbericht) Während die Angaben, daß Kreuger doppelte Serien von eigenen Aktien herausgegeben habe, sich bisher nicht bestätigt haben, verdichtete sich das Gerücht, daß sich im Portefeuille des Kreugerkonzerns gefälschte italienische Staatsobligationen im Nennwert von A0 Millionen Kronen befinden.„Svenska Dagbladet“ erinnert daran, daß vor einiger Zeit Gerüchte austauchten, Kreuger verhandele mit Italien über ein Zündholzmonopol. Die Zeitung deutet an, daß diese Gerüchte mit Absicht ausgestreut wurden, um die Bilanz glaubhafter zu machen. Eine Beleihung der damals geheimnisvoll ausgegebenen italienischen Obligationen— als Grund für die Geheimnistuerei wurde angegeben, daß die Transaktion aus politischen Gründen nicht veröffentlicht werden dürse — hat nicht stattgefunden, da ja sonst die Fälschung entdeckt worden wäre. Es ist jedoch möglich, daß ein Teil der Obligationen im Austausch mit andern Papieren in das Portefeuille der Tochtergesellschaft gekommen ist. Man nimmt an, daß International Maich Cop. diese falschen italientschen Obligationen im Austausch gegen einen Posten deutscher Staatsobligationen erhalten hat, die Kreuger srä er belieh. Obwohl keinerlei amtliche Angaben über die Angelegenheit vorliegen und wahrscheinlich in den nächsten Togen noch nicht zu erwarten sind, dürfte die Meldung richtig sein. Die früthere Nachricht, daß Kreuger deutsche Staatsobligationen dopvelt— zuerst bei International Maich und später bei Skandinaviska Kredit A. B. nochmals— belieben habe, ist also dahin zu berichtigen, daß Kreuger die bei International Match hinterleaten deutschen Pa viere gegen gefälschte italienische Staatsobligationen ausgetauscht hat. 32000 Obdachlose Hochwasser in Südslaw'en Belarad. 14. April. Die Ueberschwemmung in Südslawien nimmt iminer gefährlichere Ausmaß= an Außer Save und Theiß ist jetzt auch die Donau über die Ufer getreten, so daß das Wasser von allen Seiten die Tiefebene im Norden des Landes überflutet. Das Wasser steigt so rasch, daß mehrere Dörfer nicht geräumt merden konnten. Das Schicksal der Bevölkerung ist ungewiß. Im Savegebiet mußten weitere 17 000 Menschen ihre Heimstätten verlassen, so daß jetzt die Zahl der Obdochlosen in diesem verhältnismäß'g kleinen Bbschnitt allein 32000 beträgt. Der Wasserstand der Theiß ist um 1½ Mete- höher als der seit Menschen edenken verzeichnele Höchstsland. In ganz Südslaw'en fällt ununterbrachen Regen und Schnee. Mehrere Zehnfausend Menschen arbeiten sieberhaft an der Verstärkung der Dämme. General Ma erklärt Anabhängiekeit Peiping(Peking), 14. April. Der chinesische Aufstand gegen die japanfreundliche Regierung des neuen Mandschureistaates hat einen großen Fortschritt dadurch gemacht, daß General Ma die Unabhängigkeit der Heilungkiang=Provinz erklärt hat. Ma hat bekanntlich Tstitsikar seinerzeit gegen die Japaner verteidigt und wurde später, als er zu den Japanern si“; ging, als Verräter gebrandmarkt. Erdbeben in Argentinien Vulkane wieder tätig Santiago, 14. April. Bei einem Erkundungsflug über den Anden wurde festgestellt, daß der Vulkan Quizapo wieder in Tätigkeit ist. Dieser neue Ausbruch beunruhigt die Bevölkerung der umliegenden Gebiete sehr stark. Breite Lavaströme fließen zu Tal. Auch andere Vulkane sind ernent in Tätigkeit getreten. Die Stadt Cordoba in Argentinien ist durch ein starkes Erdbeben erschüttert worden. Der Aschenregen hat nachgelassen. Man befürchtet aber Schädigung des Viehs durch die in der Asche enthaltenen Chemikalien. Andererseits wird aber gehofft, daß sich die dicke Aschenschicht als wertvolles Dün gemittel für die Kulturen auswirkt. Durch die dicke Aschenschicht sahen Gärten, Weinberge und Baumkulturen wie tief ver schneite Landschaften aus. In Buenos Aires benutzen die Hausfrauen die Asche zum Putzen ihrer Kochtöpfe. Die Geologen schätzen, daß sich die ganze Asche, die während der Ausbrüche niedergefallen ist, auf mehrere Millionen Tonnen beläuft. Selbst in Patagonien und auf der Insel Juan Fernando fiel dichter Ascheuregen. Auch aus dem brasilianischen Staat Rio Grande do Sul wird eine Aschen schicht von 5 Zentimeter Höhe gemeldet. Der vielfach unterbrochene Eisenbahnverkehr konnte wieder ausgenommen werden, erleidet jedoch große Verspätungen. In vielen Orten hat während 60 Stunden ununterbrochen Licht gebrannt. Arbeitslosenunruhen Revosse in Neuseeland Wellington(Neuseeland), 14. April. In Auckland brachen Donnerstag große Arbeitslosenunruhen aus, wobei sämtliche Fensterscheiben in den Hauptgeschäftsstraßen zertrümmert wurden. Viele Läden wurden vollkommen ausgeplündert. Zunächst zog ein Trupp von Beamten durch die Straßen, um eine Kundgebung gegen die neue Lohn= und Gehaltskürzung in Höhe von 10 Prozent zu veranstalten. Nach und nach schlossen sich viele Arbeitslose an, sodaß der Zug auf mehrere Tausend Personen anwuchs, als er die Geschäftsstraßen erreichte. Plötzlich begannen die Arbeitslosen die Schaufenster einzuwerfen. In kurzer Zeit war im Zentrum der Stadt kein Fenster mehr ganz. Darauf stürmte die Menge unter der Führung von Mädchen und Frauen mit lautem Geschrei die Geschäfte und plünderten sie. Viele Personen trugen Verletzungen davon. Mehrere Schutzleute wurden schwer mißhandelt. Die Erregung steigerte sich noch, als die Menge mehrere Liköracschäfte plünderte und viele Leute betrunken wurden. Nachdem die Volizei vollkommen in die Enge getrieben war, wurden sämtliche Matrosen eines im Hafen liegenden Uebungskreuzers an Land befohlen, um die Ordnung wieder herzustellen. Auch die Feuerwehr wurde zu diesem Zweck eingesetzt. Der Bürgermeister forderte die Bürger im Rundsunk aus, sich auf den Polizeistationen zu melden und eine Bürgerwehr zu bilden. Erst nach vier Stunden konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. Bei den Unruhen wurden mehrere 100 Zivilisten und 23 Schutzleute, zum Teil schwer, verletzt. Der Schaden beträgt etwa eine halbe Million Mark. Explosionsunglück in Amerika Newyork, 14. April. In Columbus(Ohio) wurde das Innere des neuen staatlichen Bürogebäudes, dessen Bau fünf Millionen Dollar gekoster hat, durch eine Explosion völlig zerstört Trei Arbeiter wurden getötet und 32 verletzt Wahrscheinlich ist das Unglück durch ausströmendes Gas herbeigeführt worden. Chefredakteur: Dr A. Auppere. Versotwortlich für Politik und Handeisteil: Dr. A. Roppere: für den lokalen Teil und das Feuilleton: Anton 5t##mbevsbr. für Provinzielle und Sport: Paul Rocder. für den Schlußdienfl: Herm. lolef Beraes. für des geichäftlichen Teil: Paul beidel. lämtlich in Hamm Berliner Redaktion Dr Ernst Hütner. Berlin W. Leiozigerstroße 1a19. für den lokalen Teil Soeft: H. D.emdemo. Soeft: für den zeichäftlichen Teil Soefl: V. Kemmermenn. Soefl: für den lohslen und gelchäftlichen Teil Neheim: W. Warerheme. Neheim: für dea lokalen und geschättlichen Teil Verstein: Heinrich Iker. Warstein: für den lokalen und geichäftlichen Teil Werne: Jeief Bechthold. Werne lokalen und gelchäftlichen Teil Werne: Joief Bechtheld, Werne. Verlagsdirektion: Dr. H. Poloalss.— Kreis Brilon dl. Brilon, 14. Avril. Abschiedsfeier. Der Lehrerverein hieir am 9. April im Rosenbaunischen Saal eine Leine Abschiodsscier zu Ehren der aus dem Amte schildend.n Milglieder Konrektor Kranz Hengesbach (Brilon) und Hauptlehrer Appelhans(Alme) ab. Den Aussche.denden wurden zahlreiche Wünsche für einen gesegneten Lebensabend übermittelt.— Totenglocke. Nach langem Leiden starb am 11. April der Landwirt Heinrich Becker, Scharfenbergerstraße. Lange Jahre war der Verstorbene Mitglied der hiesigen Stadtverordnetenversammlung und Vorsitzender der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Bei den Mitbürgern war er stets hoch geachtet. Er ruhe in Frieden! * Canstein, 14. April. Schulpersonalie. Die hiesige Hilfslehrerstelle, welche am 1. Februar d. I. gegründet worden und von der Reglerung zu Arnsh=== dem Hilfelehrer Hesse übertragen worden war, ist am 1. April wieder aufgehoben worden. Hilfslehrer Hesse ist einem andern Bezirk überwiesen worden, um eine Planstelle zu übernehmen. Kreis Olpe a. Olpe, 13. Avril. Silbernes Priesterjubiläum. Die katholische Pfarrgemeinde beging am Sonntag die kirchliche Feier des 25jährigen Priesterjubiläums von Pfarrer Menke durch ein feierliches Levitenamt. In der Predigt sprach der Jubilar über die Bedeutung des Priestertums und dankte für die zahlreichen Glückwünsche, die ihm zugegangen seien. Der Kirchenchor sang die Apostelmesse von Mitterer. k. Attendorn, 14. Aprtl. Prüfung. Die Schreiner= zwangsinnung des hiesigen Bezirks hielt eine Gehilfenprüfung ab. Folgende Lehrlinge bestanden: H. Gudelius, Lehrm. F. Gudelius(Attendorn), Siegir. Müller, Lehrm. Jos. Keimer(A.tendorn), W. Stimm, Lehrm. A. Stinn (Attendorn), A. Teipel, Lehrm. Th. Frey(Attendorn), J. Berens, Lehrm. J. T.ruck(Niederheiden), Gottfr. Schröder, Lehrm. Fr. Schröder(Cnnest), L. Wüllner, Lehrm. J. Wüllner(St. Klaas).— Beratungsstunde für Säuglingspflege am 19. April 14 Uhr in der alten Schule vor dem Ennestertor, anschließend Sprechstunde für Lungenkranke im Krankenhause.— Attendorner Schützengesellschaft. Jahreshauptversammlung am Sonntag, 17. April, 16.30 Uhr in der Schützenhalle. I. Ennest b. Attendorn, 14. April. Ehrenpatenschaft. Der Reichspräsident hat für das achte Kind der Eheleute Joh. Hellner die Ehrenpatenschaft übernommen. L. Listerscheid, 14. April. Zentrumsversammlung. Im Vereinshaus„Ihnetal“ Freitag 20 Uhr. Redner: Abg. Schmelzer, Oberhundem. I. Heggen, 14. April. Theateraufführung. Am kommenden Sonntag 16.30 Uhr bringt der Theaterverein unter Mitwirkung des örtlichen Streichorchesters die am zweiten Weihnachtstag mit so großem Beifall ausgenommene Operette„Winzerliese!“ in der Schützenhalle nochmals zur Aufführung. Entsprechend den Zeitverhältnissen sind die Eintrittspreise sehr niedrig gehalten. I. Rothemühle, 14. April. Zugausfall. Mit Einführung des Sommerfahrplans fällt Personenzug 1397 (ab Rothemühle 4.56 Uhr) nach Olpe, der bisher an Werktagen verkehrte, aus. Trotz einer Eingabe des Verkehrsvereins des Amtes Wenden an die Reichsbahndirektion Wuppertal konnte sich diese um Beibehaltung des Zuges nicht entschließen. a. Rüblinghausen b. Olpe. 13. Avril Alle Stimmen für Hindenburg! In der hiesigen Gemeinde lauteten sämtliche 186(beim 1 Wahlgang 184) abgegebenen Stimmen beim 1. und beim 2. Wahlgang auf Hindenburg. Spoe! Deutsche Jugendkraft Bezirk Untere Lenne. Zußball=Turnier in Die 23K. Bamenohl tritt mit einem größeren Programm an die Oeffentlichkeit; sie veranstaltet unter Minikung guter Mannschaften ein Sportfest. Der Fesizug beg nnt um 12,10 Uhr und wirkt die Musikkapelle hierbei mu. Anschließend finden die Fußballspiele statt. 2JK. Olpe— TIK. Deutmecke stehen sich eine Stunde in einem Propaganda=Spiel um den Hauptpreis gegenüber. Die Olper Gaumannschaft hat mehrere Monate kein Sviel mehr verloren und ist augenblicklich wieder in großer Form. Die Witterungsverhältnisse geben dem Platz nicht gerade die besten Formen und kann herdurch Deutmecke das technische Plus des Gegners wieder weitmaren. Trotzdem dürfte Olxe mit seiner auch noch körperlich überlegenen Mannschaft einen knappen Sieg mitnehmen. DJK. Iinnentrop, Ostentrop und Theten spielen je 2X20 Minuten. Der Sieger erhält eine Standfigur mit Silberplakette. Nach den Spielen Siegerehrung und Ball im Schützenzelt. Als Eintritt werden 40 Pfg. erhoben. Erwerbslose gegen Ausweis entrichten auch hier nur 50 Prozent Das Fest gilt als örtliche Veranstaltung: Genehmigung des B zlksvorstandes.— Sonst wird voraussichtlich nur noch ein Spiel statt finden: Schmallenberg— TuS. Lenhausen das in Schmallenberg anläßlich des Waldlauses als Propagandafriel aufgezogen werden soll. Der Bezirk„Untere Lenne“ trägt den Frühjahrswaldlauf in Altena in vier Klassen aus. Eine Gruppe des Bezirks„Bigge=Lenne“ hat den Walklauf für Conntag in Schmallenberg angesetzt. Bezirk„Bigge-Lenne“. Die Meisterschaftsspiele für Sonntag: Gruppe„Bigge“, AKlasse: Attendorn— Gerlingen; Olpe la— Heggen; Hünkborn— Rüblinghausen.— Beklasse: Bleche— Brün: Clpe 2— Listernohl 1.— C=Klasse: Stade— Hillmicke 2; Hünsbolu 2— E. se= dershof 1; Ger.ingen 2— Rüb.inghausen 2.— D=Klasse: Altenbo 1— Hützemert 1; Drolehagen 1— Hium dke?; Lu##ring ausen gegen Altenkleusheim.— Jugendklasse: Olpe— Heggen: Möllmicke— Gerlingen; Neuenkl urheim— Lüttringhausen.— Die Grupxe„Lenne“ sieht zwar eine ganze Reihe Spiele für Senntag vor, die aber u. W. wegen des Waldlaufes in Schmallenb.rg verlegt werden müssen. Pferdespor! Dortmunder Pf= nuen. Die Dortmun'er Mitwocher nnen in Wamdel###ten c. enjalls wieder unter der schlechten Witierung. Nur die eingefleischten Turfanhänger hatten sich eingefunden, um dem Gang der Ereignisse zu folgen Große Quoten gei es nicht. Die Erg ön sse: 1. Rennen: 1. Danklied(F. Schramm), 2. Rosenkrieg, 8 Strucn; F.: Befreiungsfeier, Auswahl, Parabel, Reger. Tot.: 62. 17, 20, 28:10— 2. R.: 1. Pinolle(Knoche), 2. Wanderin, 3. Planer; I.: Augapfel, Völkerbund, Helzmier, Waltraut, Pflich:, Dagmar, E.dbrecher. Tot.: 80, 22, 22, 184:10.— 3. R.: 1. Kabristan(A. Zimmermann), 2. Leibwache, 8. Treuschein: B.: Marionette, Bundschuh, Paulchen. Tot: 20, 15, 16:10.— 4. R.; 1. Jahrlausend(A. Zimmermunn,, 2. Stober, 3. Snatok: Y.: Ha#estelz, Halde, Modesta. Tot.: 21, 14, 18.10.— 5. R.: I. Rorwitha(Maejsig), 2. Aka, 3. Rosenrot; F.: Baudola, Paroli, Maikater, Vergschüler, Frischling(gef.). Toi.: 73, 28, 22, 15:10.— 6. R.: I. Wallia(W. Genz), 2. Regent, 3. Nix; F.: Babette, Gegenmiene. Tot.: 18, 14, 14:10. * Weltmeisterschaft im Schwergew'cht. Zu dem im Sommer bivorstehenden Weltmeisterschaftskampf zwischen Max Schmeling und Jack Sharkey beabsichtigt man eine neue Arena in Long Island zu bauen. Diese soll 85000 Stpplätze enthalten. Weltrekordfahrer Major Campbell wird sich am 22. Mai an einem auf der Berliner Avusbahn stattfindenden Automobilrennen beteiligen. 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Normann Auguste Gödde, geb. Normann Fritz Normann Alma Tenk. geb. Normann August Gödde Gerhard Tenk Ida Normann, geb. Schlinkert. Belecke. Heerenolln(Holl.), Fried.=Wilh.=Au, Warstein, Lippstadt, Suttrop, Columbus(Ohio U. S. A.), den 13. April 1932. Die Beerdigung findet Sonntag, den 17. April, nachmittags 3½ Uhr vom Sterbehause Gasthof Gödde aus statt. Das feierliche Seelenamt ist Montag früh 7 Uhr in der Pfarrkirche zu Belecke. Statt besonderer Anzeige. Heute morgen entschlief sanft nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unsere liebe Tante und Großtante Frau Karoline Biehaut geb. Reinoldt im eben vollendeten 77. Lebensjahre. Die trauernden Kinterbliebenen. Hamm(Westf.), den 14. Aprü 1932. Die Beerdigung findet am Samstag. den 16. April, nachm. 2.30 Uhr vom Sterbehause aus statt. Trauerfeier eine Vierteistunde vorher. 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Mts., nachmittags 4 Uhr vom Sterbehause, Blumenstraße 16, aus statt. Das feierliche Seelenamt ist Samstagmorgen 7¼ Uhr in der Pfarrkirche Liebfrauen.— Die liebe Verstorbene war Mitglicd des Müttervereins Liebfrauen. Ig., fl. Verkäuferin aus d. Lebensmittel. u. Feinkost=Branche sucht Stellung Gut. Zeuenis vor handen. Hausarbeit wird mit übernon: men. Offert. unt W. G. 100 an die Geschäftsst. d. Westfäli'chen Kuriers in Kamen erbeten. Bauplatz in Herringen, Nähe der kathol. Kirche, 60 R. groß, preiswert abzugeb.n. Näheres in der Buchhandlung v. d. Lippe, Nordstr. Verschiedene Hühneranven- Lebewohl und Lebewohl allenscheiben. Blechdose(8 Pflaster) 69 Pf., Paße empfindliche (2 Bäder) 45 Pig Lebewohl-Fußbed and Fusschwe S. Schachtel erhälllich in Apotheken und Drogerten. Sicher su haben: Hansa-Drogerie H. Breukelmann, Münslerstr. 25; Bahnhof-Drog. C. Hefurtey; Drog Fr. Horstmann, Willlelmstr. 171: In Bönen: Fach-Drog. F. Haberland; in Pelkum: W. Nieder, Ecke Fangstraße. 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Josef Truernitt im Alter von fast 89 Jahren zu sich in die Ewigkeit Er starb nach längerem, schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten. Um ein andächtiges Gebet für den lieben Verstorbenen bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Bramen. Kr. Soest(Werl=Land), Niederense, Werl und Mengede=Dortmund, den 13. April 1932 Die Beerdigung findet Sonntag, den 17. Aprül. morgens 9.30 Uhr vom Trauerhause aus statt Danach das Hochamt für den Verstorbenen. MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. ... und ab heute werden Sie Tränen lachen! über die klassische Tragikomödle der vorkriegszelt nach dem erfolgreichen Bühnenstüch von Carl Zackmayer Resoscher Ein Tonfilm von Niveau, Format und klassischer Romik, gespielt in der Besetzung des Bühnenstückes am Deutschen Theater in Berlin in der ritelrolle: Max Adalbert. 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Pioniere und Verkehrstruppen Hamm und Umgegend. Sonntag, 11. April, abends 7 Uhr Monats-Versammlung on s uhr Familienfeier im Vereinslokal Olimann Die Kameraden mit ihren Jamtlien werden recht herzlich eingeladen. Der Vorstand. 8Freinil # Horddinke ####k und F. Freiwillige Feuerwehr I, Vöckinghausen und Frielingbausen. Unser diesjähriges Stiftungsfest feiern wir am Sonntag, den 17. April beim Gastwirt Karl Lohoff, bestehend in Konzert und Ball in altgewohnter Weise. Anfang 4 Uhr. Antreten der Wehr in Uniform bei Gastwirt Wwe. Richter, nachm. 2¼ Uhr. Es ladet freundlichst ein Der Vorstand. Am vorbenannten Tage ist meine Wirtschaft für Nichtfestteilnehmer geschlossen. Carl Lohoff, Norddinker. Seihres er ch ecee. eshe e Fleisch verkauft. Kühle, lustige Aufbewahr. zu jeder Jahreszeit Sich. Schutz vor jeglichem Verderben u. Ungeziefer. Räucher und Preisige. Aufbewahrungsauper at u. Angebote W. Brüggemann, Soest Ulricherstraße 58. 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Das künstlerische Ereignis Die musikalische Weltsensation und seine 15 Synkopators 15 bringen die Musikalrevue „Jazz für Alle“ Unserem Prinz p folgend: Für unser Publikum das Bes e, haben wir die London Sonora Band unter Aufwendung ungewöhnlich großer Mittel, das beste symphonische Jazzorchester Europas, verpflichtet. Im Filmteil: mit u. Martha Eggerth Felix Bressart, Georg Alexander, Maria Paudler, Anton Pointner, Ernst Verebes, Senta Söne Land. Wieder ein köstlicher, draufgängerischer, unübertrefflicher Eichbergschlager. Eine neue Glanzrolle Felix Bressarts. Lachen über Lachen. Unvergleichliche Situationskomik. Die neueste UrA-Ton-Wochenschau. Festpremière Freitag 8.15 Uhr. Vorverkauf ununterbrochen ab 10 Uhr an der Kasse. Infolge ungewöhnlich großer Unkosten auf allen Plätzen 10 Pfg. Gastspielzuschlag. Sämtliche Ehren- und Freikarten haben keine Gültigkeit. Beginn wochenlags a Uhr Beginn Sonnlags 2 Uhr. Leizte Vorstellung 8.15 Uhr. Sämtliche Schulartikel und Zeichenmaterialien kaust man bei Reinhard Wilh. Thiemann Hamm, Markt 15. Filialen in Soest und Neheim Mikrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse e. Westfälischer Kurier (Westfälischer Volksfreund) Zweites Blatt.— Freitag, den 15. April 1932. Stadt Hamm den 15. April 1932. Fisch=Schonzeit Am 20. April beginnt in der Provinz Westfalen die Frühjayrsschonzeit der Fische. Sie endet am 31. Mai und erstreckt sich im Regierungsbezirt Münster auf alle offenen Gewässer, und in den Regierungsbezirken Arnsberg und Minden auf die offenen Gewässer, die nicht der Winterschonzeit unterliegen. Letzteres sind die Gewässer, in denen sich vor ugsweise Winterlaicher(Lachse, Forellen und Saiblingsarten) fortpflanzen. In den von der Frühjahrsschonzeit betroffenen Gewässern, wozu Kanal, Lippe und Ayse bei Hamm gehören, ist der Fischfang verboten ausgenommen mit Geräten der stillen Fischerei und der Handangel. Geräte der stillen Fischerei sind solche, die weder gezogen noch gestoßen werden, z. B. Stellnetze, Hamen, Reusen, Bungen und Aalschnüre. Spinnangeln und Schleppangeln sind als bewegte Geräte verboten. Die„Deutsche Fischereizeitung" bezeichnet die Spinnangel als eine Angel, die mit einem an dem Haken befestigten toten Fisch oder Nachahmung eines Fisches hinausgeworfen und dann herangezogen wird, wodurch Raubfische zum Anbiß gereizt werden. Die lose durch die Ringe laufende Schnur und die Rolle sind in keiner Weise ein maßgebendes Kennzeichen der Spinnangel, sie sind vielmehr an fast allen wirklich sportmäßigen Angelgeräten vorhanden, und ihr Vorhandensein macht die Angel nicht zur Spinnangel und auch nicht zur„gezogenen Angel“. Es kommt vielmehr ausschließlich auf die Handhabung an. Die Schleppangel ist die sogenannte Darre, die mit künstlichem Köder(Löffel oder Blinker) hinter Wasserfahrzeugen in einer gewissen Geschwindigkeit nachgeschleppt wird. Die gewohnliche Handangel, deren Schnur an der Rute angebracht ist und eine bestimmte unveränderliche Lage hat, gehört zu den Geräten der stillen Fischerei. Soweit die Frühjahrsschonzeit für Gewässer in die Monate Mai und Juni fällt, ist in ihnen die Werbung von Wasserpflanzen einschließlich der Unterwasserpflanzen(Wasserpest, Laichkräuter usw) sowie die Entnahme von Schlamm, Erde, Sand, Kies und Steinen nur mit Erlaubnis des Fischereiberechtigten zulässig. Ausnahmen zu wissenschaftlichen, gemeinnützigen und wirtschaftlichen Zwecken kann der Regierungspräsident gestatten. Landwirtschaftl. Kreisverein Hamm Der Landwirtschaftliche Kreisverein hielt in Hamm eine Mitgliederversammlung ab. In seinen Eröffnungsworten begrüßte der Vorsitzende, Gutsbesitzer Otto Schulze. Herringen, vor allem den Ehrenvorsitzenden des Vereins, Landrat a. D. Schulze=Pelkum. Der Vorsitzende betonte, daß der Landwirt. auch in den heutigen schlechten und unsicheren Zeiten alles daransetze, durch seine Arbeit die Ernährung des Volkes sicherzustellen. Auf der anderen Seite müsse von der Regierung verlangt werden, daß sie dem Landwirt Preise sichere, die seine Existenz gewährleisten. Der Geschäftsführer des Kreisvereins, Landwirtschaftsrat Grüßner, gab den Tätigkeitsbericht für das letzte Vierteljahr. Die Antwort des VEW. auf die Eingabe wegen der hohen Stromgebühren sei völlig unzureichend, sodaß die Angelegenheit die Landwirtschaftskammer beschäftigen werde. Der Kreisverein habe bei der Landesbank Einspruch erhoben wegen der Erhöhung der Verzugszinsen von 9 auf 13 Prozent. Für die Kartoffelversorgung der Wohlfahrtserwerbslosen aus Lieferungen der heimischen Landwirtschaft zu niedrigem Preis hat der Verein den Gemeinden einen gangbaren Weg gewiesen. Beim Oberpräsidenten wurde vom Verein Protest erhoben gegen die Weigerung des Regierungspräsidenten von Arnsberg, die Milchpreise den Verhältnissen anzupassen, wie es in anderen Bezirken geschehen sei. Mit dem Schmiedehandwerk soll demnächst über die Preisgestaltung verhandelt werden. Mit Lebensfragen der Landwirtschaft beschäftigte sich der Präsident der westfälischen Landwirtschaftskammer, Freiherr v. Lüninck-Ostwig, in einem Vortrag. Er setzte sich mit Fragen wie Arbeitsbeschaffung, Umsiedlung aus der Großstadt auf das Land, Nahrungsmittelversorgung des deutschen Volkes aus eigener Scholle usw. auseinander. Es sei unbedingt abzulehnen, sich durch Bindungen an das Ausland(stärkere Einfuhr, Anleihen) der nationalen Frei. heit und Unabhängigkeit zu begeben. Es gebe nur einen Weg, der unendlich viele Opfer verlange: nämlich bewußt auf Auslandsware zu verzichten, unsere Lebensführung auf ein bescheidenes Maß zurückzuschrauben, uns auf eigenen Füßen wieder im deutschen Boden zu verankern und uns allmählich wieder hochzuarbeiten. Völlig werde die Einfuhr nie unterbunden werden können, vor allem nicht die Einfuhr an Rohstoffen; jede überflüssige Einfuhr aber sei abzuriegeln. Der Redner beschäftigte sich ferner mit den Fragen der Tribute, der Privatschulden, der Siedlungsfrage und der Arbeitsdienstpflicht.— In der Aussprache wurden Wünsche laut auf Beitragssenkung der Landkrankenkasse und Ermäßigung der Schornsteinfegergebühren. * Hohes Alter. Portier Karl Gräwe, FritzReuter=Straße, feierte gestern seinen 76. Geburtstag. Möge ihm noch ein gesunder und froher Lebensabend beschieden sein. Dr. Klinkhammer(Essen), den man den„Ruhrkaplan“ nennt, der weitesten Volkskreisen im Industriegebiet als begeisternder Redner bekannt geworden ist, spricht am kommenden Dienstagabend in einer öffentlichen Kundgebung im Westenschützenhof Hamm über das Thema„Volksnot und Erlöserglaube". Kürzlich mußten in Buer 1000 Personen umkehren, weil sie keinen Einlaß fanden. Er wird auch in ein volles Haus haben. Rasensportverband Hamm Von den 13 dem RSV. Hamm angeschlossenen Vereinen waren zu der Jahreshauptversammlung des Rasensportverbandes Hamm, die Mittwoch im Lokal Schmitz, Sedanstraße, tagte, 12 Vereinsvertreter erschienen. Nach Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Kortenkamp(HSV.) umriß dieser einen Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr. Der RSV. hat ersprießliche und vielseitige Arbeit teils in propagandistischer Hinsicht nach außen hin, teils zur inneren Festigung dieser großen Hammer Sportorganisation geleistet. Im Fußball kamen die bereits von uns mehrfach kritisch gewürdigten Städtespiele Hamm gegen Ahlen am 2. Weihnachtstage bezw. Hl. Dreikönige zur Durchführung. Großes Interesse, insbesondere der„Land"=Vereine, fanden die beiden repräsentativen Begegnungen Hamm=Stadt gegen Hamm=Land, wobei sich die HammLand=Vertretung, da sie beide Male sehr glücklich zusammengestellt war, als kaum schwächer erwies. Nicht minder aktiv ging es im Handball zu. Größte Anteilnahme war dem Auswahlspiel Hammer DT. gegen Hammer WSV. beschieden. Unter der Devise„Hamms 22 Beste (WSV.)“ ging ein gleichfalls stark beachtetes Handballtreffen vom Stapel. In der Leichtathletik, dem dritten im RSV. vertretenen Sportzweig, hatte der GroßStaffellauf„Quer durch Hamm“ wie alljährlich einen durchschlagenden werbenden Erfolg. Bei den Platzeinweihungen der neuen bezw. modernisierten Sportplatzanlagen des BV. 09 Hamm, des SuS. 05 Hamm und des TV. 91 Westfalia Hamm nahm der RSV. durch einen Vertreter des Vorstandes offiziell teil. Ferner war der Vorstand eifrigst bemüht, sich das Wohl und Wehe der dem RSV. angeschlossenen 13 Vereine angelegen sein zu lassen. Mit der Stadtverwaltung Hamm wurden seitens des Vorstandes Verhandlungen angebahnt, um auf eine Herabsetzung der Benutzungsgebühr für das Jahnstadion(die auch u. E. noch zu hoch ist) einzuwirken, desgleichen auf eine Herabsetzung der Pacht für vereinsseitig gemietete Sportplätze. Im Anschluß an den Jahresbericht des 1. Vorsitzenden entspann sich eine lebhafte Debatte um die Kompetenz bei der Aufstellung der Hammer Stadtmannschaften im Fußball und Handball beim Jugendopfertag des WSV. Die katastrophale Niederlage der Hammer Handballmannschaft in Münster sei in erster Linie auf eine ungeschickte Aufstellung der Elf zurückzuführen. Der Rasensportverband Hamm will in Zukunft versuchen, unter inniger Anlehnung an den Instanzenweg hier eine Besserung der Verhältnisse herbeizuführen, und hofft, daß ihm als Vertreter von 13 WSV.=Vereinen Rechte und Freiheit gegeben werden, die Rasensportverbänden in anderen Städten vielfach auch zukommen. Man war einmütig der Auffassung, daß die Durchführung der Jugendopfertagspiele, nicht zuletzt eine von allen Parteien gebilligte Mannschaftsaufstellung, dem RSV. zustände und der Bezirk diese uneingeschränkte Kompetenz nicht besitzen dürfe. Nachdem der Alterspräsident Strunk(Lohauserholz) die Leitung der Versammlung in geschickter Weise übernahm, schritt man zu den Neuwahlen. Dem bisherigen Vorstand wurde das vollste Vertrauen geschenkt und er einstimmig wiedergewählt: 1. Vorsitzender Kortenkamp(HSV.), 2. Vorsitzender Nietschke(Polizei), Schriftwart Niggemann(SV. Werries), Kassierer Schade(BV. 09). Fußballobmann Becker(HSV.), ferner als Beisitzer: Zuckmeyer(HSV.), Beetz(ViK.), Funke(SS. 05), Pälmer(Polizei), Reckert(BV. 09), E. Köster(PfR. Heessen), Niggemann(SV. Werries), Sander(Lohauserholz), Gobas(SV. Bockum=Hövel), Eßfeld(VfL. Mark), Lohmann(VfR. Berge), Wohlfahrt(VfL. Altenbögge). Bei der Wahl des Handball=Ausschusses verzichtete der bisherige Obmann Bredenpohl(HSV.) auf eine Wiederwahl, da die HSV. bereits den Posten des Fußballobmanns inne habe. Handballobmann wurde Bong (PfK.). Beisitzer: Bredenpohl(HSV.), Montag(BfK.), Schleimer(BV. 09), Keck(SS. 05), Temme(Polizei), Haverkamp(BfR. Heessen), Miele(SV. Werries), Steinfurt(BfL. Mark) und Dörenhoff(TuS. Lohauserholz). Leichtathletikobmann: K. Schmitz(HSV.). Beisitzer: Bilz(HSV.), Gerbracht(Polizei), Huxel(VfK.), Brüggemann(BfR. Heessen), Schmidt(VfL. Mark), Dörenhoff(TuS. Lohauserholz). Kommende Veranstaltungen des RSV.: Rückspiel im Handball: Hammer DT. gegen Hammer WSV., dem man nach dem unentschiedenen Ausgang des ersten Spieles mit besonders regem Interesse entgegensieht, da die Spielstärke zwischen DT. und WSV. sich weiterhin ausgeglichen hat. Klubkämpfe in Form einer Hammer Leichtathletik=Stadtmannschaft gegen andere Stadtmannschaften. Ferner Städtespiele im Fußball; hierüber werden wir zu gegebener Zeit, wenn die laufenden Unterhandlungen abgeschlossen sind, berichten. * Enthüllung einer Ehrentafel im Oberlandes. gericht. Am kommenden Sonntag, 17. April, wird im Oberlandesgerichtsgebäude, dem Gedächtnis der im Weltkriege gefallenen Beamten der ProvinzialJustizbehörden und der Rechtsanwälte beim Oberlandesgericht gewidmete Ehrentafel enthüllt. Die Tafel ist von dem Kölner Bildhauer Hans Schubert geschaffen worden. Es findet Sonntagmittag 12 Uhr eine Enthüllungsfeier statt, zu der die Beamten der Provinzial=Justizbehörden und die Rechtsanwälte beim Oberlandesgericht eingeladen sind. * Ertappter Fahrraddieb. Auf frischer Tat gefaßt wurde am Donnerstagnachmittag am Markt ein Mann, als er im Begriff war, ein dort scheinbar unbeaufsichtigt stehendes Fahrrad zu stehlen. Der Dieb wurde verhaftet und in die Polizeiwache eingeliefert. ... daß Hamm Ende März dieses Jahres 54257 Einwohner zählre gegenüber 53.653 am Ende März 1931? Im Monat März d. Is. stieg die Einwohnerzahl um 110 Köpfe, während sie im gleichen Monat des Vorahres um 13 sank. ... daß im März 1932 zu Hamm 70 Kinder geboren wurden(35 Knaben und 35 Mädchen) gegenüber 87 Kindern im März 1931(42 Knaben und 45 Mädchen), daß die Geburtenzahl also um 17 gesunken ist? ... daß im März 1932 eine Ehe mehr geschlossen wurde als im März 1931(28 gegenüber 27), daß also die Ehefreudigkeit nicht nachgelassen hat? ... daß Ende März 1932 bei der Stadt Hamm in Fürsorge standen(die Zahlen von März 1931 in Klammern): unter der Rubrik Wohlfahrtserwerbslose 3750(3691), Fürsorgearbeiter 5494(3390), Armenpfleg= linge 1651(850), Kriegsopfer 282(172), Kleinrentner 105 (104), Sozialrentner 812(673) Personen? ... daß beim Versicherungsamt 87 Betriebsunfälle gemeldet(51) und 20 Rentenanträge(24) gestellt wurden? ... daß die Zahl der von der Volksbücherer ausgéliehenen Bände von 2508 im März 1931 auf 3406 im März 1932, die Zahl der Besucher des Lesesaals in den gleichen Monaten von 246 auf 512 stieg? ... daß das Untersuchungsamt im März 1932 141 Gewerbebetriebe besichtigte(März 1931: 819), 256 eingehende Untersuchungen ausführte(387), in 4 Fällen (18) Beanstandungen vornahm und in 11 Fällen(24) Uebertretungen feststellte? ... daß im Hafenbetrieb der Eingang sich von 72 Schiffen mrit 20 038 Tonnen Gütern auf 90 Schifse mit 20 284 Tonnen Gütern etwas steigerte, der Ausgang hingegen sich von 74 Schiffen mit 7093 Tonnen Gütern auf 91 Schiffe mit nur 2895 Tonnen Gütern erheblich verschlechterte? ... daß das Stadtbad Gasstraße mit 13 557 gegenüber 13932 seine Besucherzahl in etwa hielt? ... daß die städtischen Betriebe rückläufige Zahlen ausweisen? ... daß z. B. der Gasverbrauch von 428 569 chm auf 390 800 chm zurückging? ... daß die Förderung des Wasserwerks statt 595 080 cbm 548 220 chm betrug? ... daß die Stromabgabe des Elektrizitätswerks von 666 200 kwh auf 608 950 kwh zurückging? ... daß die Straßenbahn im März vorigen Jahres 472399 Fahrgäste beförderte, im März d. Is. nur 402 244 Personen? O Berufswellkampf im Uns wird geschrieben: Die Auswirkungen der Stellenlosigkeit der Jugendlichen machen sich von Monat zu Monat deutlicher bemerkbar. Die freie Zeit, die fehlende Bindung an genaue Arbeitszeit und die dadurch hervorgerufene unregelmäßige Lebensweise lassen Disziplin und Zucht mehr und mehr verloren gehen. Der junge Mensch wird unzuverlässig und zu keiner ernsten und vor allem schweren Arbeit fähig. Die Bindung zum Beruf geht völlig verloren. Der junge Mensch, der aus Nachlässigkeit und mangelnder innerer Haltung auf jede Berufsfortbildung verzichtet, wird immer häufiger. Da ist es zu begrüßen, wenn ein Berufsverband, wie der Deutschnationale Handlungsgehilfenverband, berufliche Wettkämpfe durchführt, die dem jungen Menschen die Augen öffnen für das, was er bisher versäumte. Nicht nur der junge Arbeitslose, sondern auch der noch im Beruf stehende junge Kaufmann braucht für sich einmal einen Gradmesser, der ihm zeigt, wo er mit seinem Wissen und Können steht. Dazu dient ein großzügig und inhaltlich vorbildlicher Berufswettkampf, wie ihn der DHV. in Hamm am Sonntag, 17. April, durchführt. Die 150 Jugendgruppen des Gaues Niederrhein=Westfalen werden an 17 Plätzen zusammengezogen. Auch in Hamm wird zum ersten Mal ein solcher Berufswettkampf durchgeführt, und zwar in den Räumen des Ortsgruppenheimes, Südstraße 2. Die Teilnehmer am Berufswettkampf werden in deutschem Aufsatz, in kaufmännischem Rechnen und allgemeinen Fragen aus kaufmännischen Wissensgebieten geprüft. Am Nachmittag ist noch Prüfung in Wahlsächern wie Englisch, Französisch, Spanisch, Buchhaltung und in Kurzschrift. Die bisher vorliegenden Anmeldungen lassen auf guten Besuch dieser Wettkämpfe schließen. Hoffentlich bringen sie den jungen Menschen Klarheit über das, was sie können und was sie können sollten und erwecken in ihnen die Bereitwilligkeit, die Folgerungen aus den Wettkampfergebnissen zu ziehen. * Referendarprüfung. Vor dem Prüfungsausschuß bei dem Oberlandesgericht in Hamm haben am 11. d. Mts. folgende Rechtskandidaten der Universität Münster die erste juristische(Referendar=) Prüfung bestanden: Karl Bathe aus Warburg, Heinrich Knepper aus Frühlinghausen b. Balve, Ludwig Steupert aus Ibbenbüren und Bruno Struwe aus Bottrop. Ein Kandidat hat nicht bestanden. * R e i c h s b e z u g s s c h e i n e f ü r f r i s c h e s F l e i s c h. H e u t e n a c h mittag von 3.30 bis 5.30 Uhr letzter Einlösungstermin des Abschnittes I des 5. Bezugsscheines(gültig bis 9. April). * Russischer Sprachkursus. Uns wird geschrieben: Nach dem erfolgreichen Abschluß des am 10. Dezember v. J. begonnenen Anfängerkursus, der jetzt als Fortgeschrittenenkursus weitergeführt wird, beginnt Dr. Petr. Bogatyrev, Lektor der russischen Sprache an der Universität Münster, jetzt eine neue Einführung in die russische Sprache. Das Russische ist ein unentbehrliches Glied der deutschen Bildung; es ist der Schlüssel zu allen slavischen Sprachen; es bietet praktische Verwendungsmöglichkeiten namentlich dem Kaufmann, Ingenieur und Arzt. Vorbesprechung Montag, 18. April, 20.30 Uhr im Restaurant Koch am Markt. Auskunft und Anmeldung auch bei Oberstudiendirektor Dr. Schoehl und Studienassessor Dr. Falk, Gr. Weststraße 25. Joll der Kalfee köstlich sen muß ne Ne weder 3 rein! faffee erst rechtl Denn W“#1##che- Und, ggterkeit. F5N ngiel an Härte oder udbarundk230 WIFA Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. Gültig ab 22. Mai Aus dem neuen Sommerfahrplan Erfüllle Wünsche: Fahribeschleunigung bei Schnellzügen Neu eingelegte Züge— Verbesserte Anschlüsse Der neue Sommerfahrplan der Reichsbahn tritt in die. sem Jahre mit Rücksicht auf das Pfingstfest erst am 22. Mai in Kraft. Da der 15. Mai, an dem sonst der Uebergang vom Winterfahrplan zum Sommerjahrplan statt. fand, gerade auf den ersten Pfingsttag fällt, so würde die Veränderung in den Fahrzeiten der Züge eine ordnungs mäßige Innehaltung des Verkehrs erschweren. Die Gefahr ist um so größer, als in diesem Jahre eine tiefgreisende Aenderung des Fahrplanes eintritt. Die Hauptursache liegt in der zum Teil eryevlichen Verkürzung der Jahrzeit bei einer Reihe von Schnellzügen. Diese wird teils durch Beschleunigung der Fahrt auf der Strecke, teils durch Verkürzung der Aufenthaltszeiten auf den Zwischenstationen erreicht. So werden Beschleunigungen erzielt, die auf die Gesamtstrecke zwischen 14 und 65 Minuten, bei dem Fern. D=Zug Paris—Berlin sogar 71 Minuten für die Strecke zwischen Aachen und Berlin ausmachen. Der erzielte gewinn kommt in der Hauptsache dadurch zum Ausdruck, daß die Züge an den Anfangs. und Endpunkten später abfahren bezw. früher ankommen als bisher, so daß im allgemeinen die Veränderungen im Fahrplan nach der Mitte der Strecke zu geringer werden. Da die Schnellzüge das Gerippe des Fahrplans bilden und die Pläne der Personenzüge sich ihnen anpassen müssen, so treten auch bei den leßzteren und bei den Anschlußzeiten viele Veränderungen ein Für Hamm ist das in besonderem Maße der Fall, weil hier Anschlußstrecken in größerer Zahl zusammentreffen. Die Veränderungen in den Ankunfts- und Abfahrtszeiten sind für Hamm zwar zahlreich, aber die Unterschiede gegenüber dem setzt gültigen Fahrplan sind zumeist nicht beträchtlich. Die Schnellzüge in Hamm. Die Verkürzung der Fahrzeiten von Schnellzügen tritt fast ausschließlich bei den von Osten nach Westen fahrenden Zücen ein. So erhält D 2, der 8,42 Berlin verläßt, und 18,15 Uhr Kiln erreicht, eine Beschleunigung von 22 Minlten. Er trifft 2 Minuten früher in Hamm ein als sonst und hat hier Aufenthalt von 15.30 bis 15,37 Uhr. D 8 hat 53 Minuten Beschleun'gung: er fährt ab Berlin 22,56 Uhr, erreicht Hamm 5,16 Uhr, fährt 5.23 Uhr weiter und ist 7,58 Uhr in Köln. Die größte Beschleunigung in der Fahrtzeit erhält D 10, der 23,40 Uhr von Berlin abgebt. 8.48 Uhr in Köln einerifft und dam't 65 Minuten einspart. Der Zug tri'st statt 6,28 Uhr bereits 608 Uhr in Hamm ein und fährt statt bisher 6,40 Uhr bereits 6,15 Uhr weiter, ist also für Hemm um 25 Wiruten früher gelegt. D 14 erbält eine Beschleunigung von 14 Minuten. Er fährt 13,27 von Berlin ab, trifft 20,20 in Hamm en und erreicht Köln um 23,18 Uhr. D 6, der von Hamm aus über Elberfeld fährt, erhält eine Beschleunigung um 24 Minuten, aber für Hamm keine Veränderung in der Ankunfts= und Abfahrtszeit. Er trifft 3,56 Uhr hler ein und fährt 4.08 weiter. Eine wesentl'che Veränderung tritt bei dem Elzug 20(Hannover—Köln) ein, der hier 9.29 Uhr eintrifft, 9,36 Uhr abjährt. Dieser Zug verkehrt jetzt über Tortmund, Essen, Kettwig und Düsselders, soll aber vom 22. Mai ab von Dortmund aus über Altenessen und Duisburg fahren und erhält dadurch eine Beschleunigung von 44 Munten auf seiner ganzen Fahrstrecke. In Dortmund erhält dieser Zug einen unmittelbaren Anschluß nach Essen. Die FD=Züge erhalten ebenjalls eine große Beschleunigung. FD 26. der Berlin 8.14 Uhr verläßt(statt 8.00) und 13,06(statt 13,09) Uhr hier eintrifft, um 13.19 Uhr weiter zu fahren, erreicht Aachen 16.03 Uhr und braucht damit 43 Minuten weniger Fahrtzeit. Sein Gegenzug FD 25, der von Paris 9,40 Uhr abgeht und in Berlin 23.48 Uhr eintrifft, gewinnt allein auf der Strecke zwiichen Aachen und Berlin 71 Minuien Fahrtzeit. Er traf bis jetzt 18,51 Uhr in Hamm ein und fuhr 19.15 Uhr nach Ber.in waiter, hatte hier also 21 Minuten Aufenthalt, während er künftig 18.40 Uhr eintrisst und 18,52 Uhr weiterfählt mit nur 12 Minuten Aufenthalt. Für die übrigen von Westen nach Osten fahrenden Schnellzüge treten nur geringe Veränderungen ein. Bemerkenewert ist die Aenderung für FD 225(Köln—Hamburg), der jetzt von 19,03 bis 19,15 Uhr in Hamm Aufenthalt hatte, trifft künftig bereits 18 40 Uhr ein und fähr: 18,52 Uhr weiter. Für die D Züge 39 und 10, die bisher zwischen Essen und Berlin verkehrten, ist die Strecke bis Düsseldorf verlängert worden. Neue Züge. Auf der Stiecke zwischen Pamm und Unna sind zwei neue Züge eingelegt worden. Ein Versonenzug fährt künftig morgens 6.58 Uhr ab Unna und trifst 7,19 Uhr in Hamm ein(Zug anschlüsse). Eine wertvolle Verbindung wird hergestellt durch die Neueinführung eines Eilzuges 164, der 23,50 Uhr Hamm verläßt und über Elderseld nach Düsseldorf jährt. Bieher f#er dieser Eilzug ab Soest und konnte von Hamm aus mit dem Personenzug 23,19 Uhr ab Hamm in Unna erreicht werden. Der 4.ltug kommt zwischen Soest und Unna in Fortfall und wird von Hamm aus, wo er den Anschluß an den 23,44 Uhr von Berlin ein treffenden D=Zug herstellt, über Unna—Elberfeld durchgeführt, sodaß Reisenden nach Hagen, Elberfeld usw. das zweite Umsteigen in Unna erspart wird. Der Personenzug 28,49 Uhr von Hamm nach Unna ist auf 23.30 Uhr vorgelegt worden. Die Commerzuge E 117 und 118 und D 181 und 182 werden auch in diesem Jahre wieder für den Ferien= und Bäderverkehr fahren. Eine Neueinrichtung ist dabei für die Ze.: vom 90. Juli bis 9. Sertember(angepaßt an die Ferien in Westfalen und Rheinlan“ in de: Weise getrofsen, daß besondere Kurtwagen in den D=Zug 182, der 16,03 hier eintreisen wird, von Norddeich ab eingestellt werden und von Hamm ab als D 882(ab Hamm 16.14 Uhr) nach Essen weiter gehen. Neu ist auch ein Personenzug von Hamm nach Münster. der 21,22 Uhr ab Hamm fährt. Der schon so vielfach geäußerte Wunsch, den letzten Abendzug von Münster nach Hamm spöter zu legen, ist rm Sommerfahr plan nicht erfüllt, der Zug vielmehr sogar noch früher gelegt worden. Bisher fuhr er 23,13 Uhr von Münster ab und war 22,59 Uhr in Hamm, künftig soll er schon 23,02 abfahren und 23,45 Uhr hier eintreffen. Zu dieser Ver lechterung gesellt sich noch eine andere im Verkehr von Hamm nach Soest. Der bier 12,35 Uhr abfahrende Zug P 557, der bisher bis Toest durch fuhr(und weiter nach Braunschweig ging), soll nach dem Sommerfehrplan erst 12,39 Uhr abfahren, aber nur bis Welver gehen, wo ein Umsteigen nach Soest erforderlich ist. Allerdings wird durch diee Späterlegung des Zuges erreicht, daß die von Hannever mt dem Personenzuge um 12.34 Uhr(bisher 12.37) eintressenden Reisenden mit diesem Zuge noch Anschluß nach Soest erhalten. Durch Vorverlegung des von Neubeckum jetzt 17,19 Uhr eintreffenden Zuges auf 17,06 Uhr erreicht dieser Anschluß einesteils an den 17,16 Uhr(bisher 17.10 Uhr) abgehenden Eilzug nach Soest, Paderborn, Bebra und Erfurt, andererseits an den Personenzug, der jetzt 17,18 Uhr hier nach Soest abfährt, künftig aber 17,23 Uhr abgehen wird. Der vorerwähnte Eilzug, der im Winter nur von und bezw. bis Bebra verkehrte, wird im Sommerfahrplan von und bis Erfurt durchgeführt. Für die Strecke Hamm=necklinghausen sind zwei neue wertvolle Anschlußmöglichkeiten geschaffen worden, einmal dadurch, dar der jetzt 14,15 Uhr abgehende Zug Hamm künftig erst 14,25 Uhr verläßt und so an den 14,20 Uhr von Berlin eintreffenden D=Zng Anschluß erhält, zum anderen durch eine Beschleunigung des jetzt 11,21 Uhr von Oberhausen aus eintrefsenden Zuges derart, daß er bereits 10,53 Uhr in Hamm ist und dadurch noch den Anschluß vermittelt an den 11,05 Uhr nach Hannover abgehenden Zug Schließlich sei auch bemerkt, daß auch im kommenden Sommer der„Theaterzug nach Heessen für die Heimatspiele wieder vom 12. Juni ab verkehren wird. Abfahrt von Hamm 14,35 Uhr. Film=Vorschau Diana-Theater. „Der Hauptmann von Köpenia“, das er. folgreichste Bühnenstück der vergangenen Theatersaison, als Tonfilm! Der geniale Gaunernreich des Schusters Wilhelm Voigt, über den einmal die ganze Welt gelacht hat, ist uns durch den Dicher Zuckmayer erneut nahe ebracht worden. Es gibt wohl kaum einen Deutschen, ung oder alt, der den Hauptmann von Aöpenick und seine „Köpenickiade“ nicht kennt. Der Film ist durch Richard Odwaldo Regie auf Niveau und Formai gebracht. Er tst ein Standardwerk von klassischer Komik; gespielt in der Originaldesetzung des erfolgreichen Bithnenwerkes am Deutschen Theater in Berlin. Die Titelrolle spielt Max Adalberi, der König des Humors.—„##as Mädel aus der Hafentneipe“, der zweite Hauptfilm, ist ein Sonderwerk der Filmkunst, in dem Marie Dreßler und Wallace Berry, zwei große Charakterdarsteller, die Haup. tollen spielen. Ein fesselnder tragikomischer Film in deutscher Sprache. Die neueste Emelka=Wochenschau vervollständigt den Spielplan. Usa-Palast. In dieser Woche steht der Ufa=Palast im Zeichen des Gastsviels: Bobbie Hind mit seinen 15 Synkopators in der Musikal=Revue„Jazz für alle“. Bobdie Hind genießt Weltruf und sollte auch in Hamm ein großes Publikum finden.— Der Filmteil bringt Richard Eichbergs„Trara um Liede“. ein Tonfilm mit Martha Eggerth. Felix Bressart. Georg Alexander, Maria Paudler. Anton Pointner. Ernst Berebes, Senta Söneland in den Hauptrollen. Dazu die neue Ufa=Tonwoche. Heute abend um 8.15 Uhr ist Festpremiere. * In Lebensgefahr kam gestern abend ein etwa 14jähriges Mädchen am Westentor. Es wollte offenbar in eine Straßenbahn einsteigen, die von Osten her kam, und eilte von der südlichen auf die nördliche Straßenseite zur Haltestelle. Dabei stieß es mit einem vom Westen kommenden Radfahrer zusammen, sodaß beide stürzten. Das Mädchen fiel der Länge nach quer über den nördlichen Schienenstrang vor die herannahende Straßenbahn. Der Straßenbahnschaffner bremste sofort mit aller Kraft und konnte den Wagen unmittelbar vor dem am Boden liegenden Mädchen zum Stehen bringen. Nur wenige Zentimeter weiter— und das Mädchen wäre von der Bahn erfaßt worden. Das Mädchen kam ohne erheblichen Schaden davon. Während sich eine erschreckte und aufgeregte Menschenmenge ansammelte, bestieg das Mädchen die weiterfahrende Straßenbahn. * Operetten-Gastspiel im Afa-Palast verlegt. Wegen verärderter Spielplandispositionen des Ufa=Palastes wird das Gastspiel des Dortmunder Stadttheaters mit der neuen Kalman=Operette„Das Veilchen vom Montmartre“ auf Dienstag, den 3. Mai, verlegt. Die Titelrolle spielt Tilly Lüssen, die in Hamm sehr beliebte Soubrette des Dortmunder Stadttheaters, Weitere Ankündigungen folgen. * Wo,ltätigkeitsaufführung. Der Kreuzbund R. a. K. Herz=Jesu veranstaltet am Sonntag, 17. April, 19 Uhr im Erlemannschen Saale, Münsterstraße, eine Wohltätigkeitsaufführung zum Besten der Innenausstattung des Schwesternhauses Hamm=Norden. Zur Aufführung gelangt das vieraktige Schauspiel „Wenn Muttertränen fließen“. Wer dieses tiefergreifende Spiel auf sich einwirken lassen will und dabei den Schwestern bei der Einrichtung ihrer gemeinvützigen Anstalt behilflich sein möchte, versäume nicht den Besuch dieser unwiderruflich einmaligen Aufführung. Der Eintrittspreis ist äußerst niedrig gehalten. Karten, die bei den Vertrauensleuten und in den durch Plakataushang gekennzeichneten Verkaufsstellen zu haben sind, kosten im Vorverkauf 30 Pfg., an der Kasse 40 Pfg. Eine Kindervorstellung findet bereits am Freitag, 15. April, nachmittags 5 Uhr, im gleichen Saale statt. Ermäßigter Eintrittspreis 10 Pfg. Die Bühnenausstattung ist von der Firma Leopold Samson, Münsterstraße, zur Verfügung gestellt. * Erwerbslosen-Versammlung des christl. Metallarbeiterverbandes. Die nächste Erwerbslosen=Versammlung des christlichen Metallarbeiterverbandes findet am Samstag, 16. d. Mts., morgens 10½ Uhr, Wilhelmstr. 11, statt. Die Vorschläge der Gewerkschaften an die Regierung zwecks Arbeitsbeschaffung und andere wichtige Fragen sollen eingehend besprochen werden. Die Erwerbslosen wollen zahlreich an dieser Versammlung teilnehmen. Tagesanzeiger “ Katholischer Jungmännerverein Liebfrauen. Heute(Freitag) abend 7½ Uhr Führersitzung die Obmänner sowie die Führer der DIK sind dazu eingeladen.— Die Schulentlassenen marschieren Sonntag 14 Uhr vom Vereinshaus ab nach Heessen(Waldlauf). * Deutschnationaler Handlungsgehilfenverband(Gewerkschaft der deutschen Kaufmannsgehilfen), Ortsgruppe Hamm. In der heurigen Monatsversammlung im Ortsgruppenheim stehen wichtige Punkte zur Beratung. Kollege Heinrich Toppe wird einen interessanten Lichtbildervortrag über„Alt=Hamm“ halten. Zahlreiche Bereiligung der Mitglieder ist erwünscht. Die Versammlung beginnt pünktlich 20.30 Uhr.(Vergl. Anzeige in der gestrigen Ausgabe.) * Verein ehem. Pioniere und Verkehrstruppen. Sonn. tag. 17. April, abends 7 Uhr Monatsversammlung; ab 8 Uhr Familienfeier im Vereinslokal Ollmann. * Deutsches Haus. Heute Tanzabend. Aus der Umgegend u. Heessen, 14. Aprtl. Pfarrgemeinde St. Stephanus. Jungfrauenkongregation: Freitag, 15. April, ist um 20 Uhr Beich.vortrag.— Deutsche Jugendkraft: Am kommenden Sonntag ist der große Bezirkswaldlauf. Beginn 15 Uhr. Von der Abteilung beteiligen sich Läufer In den Klassen 3000 Meter für Anfänger, 3000 Meter für Jugend, 1500 Meter für Jugend und in der Schülerklasse. u. Heessen, 14. April. Rektoratgemeinde St. Kosef. Kath. Arbeiterverein: Die Mitglieder beteiligen sich am Sonntag, 17. Aprtl, am Einkehrtag der Männer, der der Missionsvorbereitung dient. r. Heessen, 14. April. Besitzwechsel. Die Landwirtin Witwe Th. Klockenbusch kaufte von Freiherrn Wolfgang von Boeselager zu Höllinghofen bei Voßwinkel (Kr. Arnsberg) ein unmittelbar nördlich der Köln=Mindener Eisenbahnlinie auf dem„Himmelsberg“ belegenes Grundstücksareal in Größe von rund 15 Morgen. U. Heessen, 14. Aprtl. Der Kriegerverein beabsichtigt, mit einer Werbung einzusetzen zu dem Zweck, alle ordentlich gesinnten gedienten Kameraden, die noch nicht in einem militärischen Verein sind, zu sammeln wie auch junge Leute aufzunehmen. Es gibt noch viele Männer, die mit Stolz von ihrer Militärzeit sprechen, aber keinem Verein angehören. In der jetztgen schweren Zeit sollten alle ehemaligen Frontsoldaten zusammenstehen. Der Kriegerverein bietet den Mitgliedern viel Gutes: im Todesfalle vollständig freie Beerdigung, in Not und Krankheit weitgehende Unterstützung. In den Versammlungen werden Kameradschaft und Geselligkeit gepflegt sowie aufklärende Vorträge gehalten. Besonders wird auch der Bildung von Jugendgruppen volle Aufmerksamkeit geschenkt; junge Leute mit anständiger Gesinnung mögen sich melden. Auch wird ein Tambourkorps gebildet werden. Am Sonntag, 17. April, abends 8 Uhr, ist im Vereinslokal Th. Linkamp Generalversammlung, wozu alle. die dem Verein noch beitreten möchten, auch Jungleute. eingetaden werden.(Siehe Inserat.) * H e e s s e n, 1 4. A p r i l. E i n e t ü c h t i g e G a n s besitzt Theodor Möllenbrink von hier. Münsterstr. 17. Sie legte ein Ei, das 325 Gramm wog. * Werries, 14. April. Schwalben übernachten im Schlafzimmer. Dienstagabend statteten elf Schwalben Bewohnern der Kreisstraße einen Besuch ab. Sie verbrachten die Nacht über auf dem Lampenschirm Im Schlafzimmer, um am Morgen ihren Flug fortzusetzen. Schwerer Einbruch in Herringen ss. Herringen, 14. Aprik. Bei dem Gastwirt Lohsträter auf der Nordstraße wurde ein schwerer Eindruch verübt. Die Täter entwendeten in der Gaststube aus einem Schrank 80 Zigarren, 130 Zigarillos, 500 Zigaretten Marke„Ova“, 600 Marte „Eckstein“, 130 Marke„Klub“ und 100 Marke„Atikah“. Aus dem Schokoladenschrank nahmen sie 55 Tafeln Schokolade„Galapeter",„Sieger“ und„Triumph“ mit, ferner 100 Zehnpfennigartikel und 30 Rollen Nautabak. Weiter wurden gestohlen: je eine Flasche Kümmel, Kräuterlikör, Pfefferminz, Arrak, Doppelkorn, Weinbrand, Wermut und Branntwein. Einen Teil der Getranke müssen die Diebe in andere Flaschen umgeschüttet haben; denn es sind mehrere leere Flaschen stehen geblieben. Die Täter hatten es auch auf Geld abgesehen. Aus der Zählkasse nahmen sie die dort aufbewahrten Telephongebühren, serner 5 bis 6 Mark in Ein= und Zweipfennigstücken. Mit einigen in der Kasse liegenden Schlüsseln wurde versucht, die Kasse der automarischen Waage zu östnen, was jedoch mißlang. Ein weiterer gewaltsamer Versuch gelang ebenfalls nicht, da das Schloß standhielt. Der Einbruch ist nach 2 Uhr nachts ausgeführt worden. * b. Werries, 14. Avril. Der Knappenverein „Glück auf“ kann Conntag sein 25jähriges Bestehen seiern. Fünf Jubilare gilt es zu ehren, die dem Verein von seiner Gründung an die Treue gehalten haben: Wilh. Engelmann, Werries: Hch. Hölscher, Mark: Karl Krüger, Ostwennemar: Bernh. Pelster, Mark: Fritz Lehmkemper, Ostenfeldmark. In Anbetracht der Krisenzeit glaubt der Verein von einer größeren Feier absehen zu müssen. Eine schlichte Feier mit einer Diplomüberreichung findet am Sonntag im Kasino statt. ss. Wiescherhösen, 14. April. Diebstahl. Dem In. validen H. E. in der Rismarckstraße wurden aus seinem verschlossenen Hühnerstall vier Hübner entwendet. ss. Pelkum. 14. Avril. Zur Anzeige gelangte der Berginvaltde Sp., weil er sich an seiner eigenen Tochter vergangen haben soll. * R ü n t h e, 1 4. A v r i l. Z e n t r u m s p a r t e i. Die Zentrumsversammlung findet nicht um 17. sondern um 1 6 Uhr am kommenden Sonntaa statt. und zwar im Lokale Hiltrop. Redner: Chefredakteur Dr. Ruppert. o. Allenbögge, 13 April., Standesamtliches. Im ersten Vierteljahr 1932 wurden beim hiesigen Standes. amt 14 Geburten(7 männlich, 7 weiblich), 5 Sterbefälle (4 Erwachsene und 1 Totgeburt) bekundet, Eheschliekun gen 11 o. Altenbögge, 14. Aoril. Zahltermine. Von der Ruhrknappschaft sind die Zahltermine für Krankengeld, Fahrkosten und Wochenhilfe für das zweite Vierteljahr wie folgt festgesetzt: Monat April: am 19. und 26.. Mo nat Mai: am 10., 24. und 31., Monat Jnni: am 14., 21. und 28.— Jubiläumsfeier. Die Mitglieder des evang. Kirchenchores Altenbägge=Bönen versammeln sich zur Feier des 25jährigen Dienstiubiläums des Dirigenten L. Schulte. o. Altenbögge. 13. April. Klebekolonne. In der Nacht zum Wahltag gelang es der hiesigen Landjägerei, eine Klebekolonne bei der Arbeit abzufassen. Die Täter werden sich, weil die Plakate nicht polizeilich genehmigt waren, wegen Vergehens gegen die Notverordnung zu ver antworten haben.— Auch in Bönen mußten vor den Wahllokalen Plakate entfernt werden, die nicht pollzeilich genehmigt waren. X Ostwennemar, 14. April. Zentrumsversamm lung. Es sei darauf hingewiesen, daß die auf Sonntag nachmittag 4.30 Uhr anberaumte Versammlung der Zen trumspartei nicht bei Helmig, sondern im Elisabeth beim stattfindet. Die gesamten Zentrumsfreunde, voran die Jugend, werden erwartet. Redner ist Gewerkschaftssekretär Schmidt. Für die Jugend spricht L. v. Danwitz, Hamm. u. Ostwennemar, 14. Abril. Warnung. Immer wieder müssen Vereine, vor allem Sportvereine, die be trübende Feststellung machen, daß Aushangplakate usw., die draußen an Pfosten angeheftei werden, in wenigen Stunden böswillig abgerissen werden. In Zukunft werden Vereinsmitglieder schärfer auf solche Untäter achten. * Hövel, 14. Aprti.„Die Mühle im Tal.“ Eine Operette in 3 Aufzügen wird am kommenden Sonntag von der Theaterabteilung des Kath. Arbeiter= und Knappenvereins St. Josef zum ersten Mal im Schickschen Saal aufgeführt. Das Bühnenbild stammt von Kunst maler Hans Götze. Im November v. J. wurde das plattdeutsche Volksstück„Twee van de Infantrie“ ausgeführt. Dieselbe Theaterabteilung unter Leitung Gerh. Wesselmanns scheute auch diesmal keine Müthe. Werne und Amgegend u. Walstedde, 14. April. Zentrumsversammlung. Am Sonntag, 17. April, findet gleich nach dem Hochamt eine wichtige Zentrumsversammlung bei Mersmann statt. Es spricht Generalsekretär Huperz(Münster). Ortsfremde haben keinen Zutritt. Redner wird über die bevorstehende Preußenwahl sprechen. u. Mersch, 14. April. Dienstjubiläum. Am 13. April konnte Weichensteller Bernhard Boimerg auf eine 25 jährige Dienstzeit zurückblicken. Seitens seiner Kollegen wurden dem Jubilar besondere Ehrungen zuteil. u. Herbern, 14. Avril. Kath. Arbeiterverein. Am Sonntag feiert der Kath. Arbeiterverein das Schutzfest des vl. Joseph als Schutzpatron des Vereins. Morgens findet in der zweiten hl. Messe um ½48 Uhr die Generalkommunion für die Mit glieder und Ehrenmitglieder mit Ansprache und mehrtimmigem Gesang stätt. Nachmittags um 4 Uhr ist dann im Vereinslokal Tergeist die Familienfeier, wozu auch besonders die Frauen und Angehörigen herzlich eingeladen sind. Unna=Kamen Verlegung des Arbeitsamtes. * Unna, 14. April. Die Geschäftsräume des Arbeitsamtes. Nebenstelle Unna. sind heute(Freitag) von der Kl. Bahnhofstraße nach Bahnhofstraße 40(früher Städt. Sparkasse) verlegt worden. Der Zugang zu den Büroräumen befindet sich für männliche Personen auf dem Nordring, für weibliche Personen und für Arbeitgeber auf der Bahnhofstraße. * Unna, 14. April. Sprechtag des Westf. Bauernvereins. Montag, 18. April, von 10.30 bis 1 Uhr in der Wirtschaft Strube, Bahnhofstraße. * Unna, 14. April. Diebstahl bei einer Versteigerung. Bei der Versteigerung beim Landwirt L. auf der Kaiserstraße wurde zwei auswärtigen Käufern die Brieftasche mit größeren Geldbeträgen gestohlen. * Unna, 14. Aprtl. Zur Anzeige gelangte ein Anwohner der Gürtelstraße, der sich an schulpflichtigen Kindern vergangen haben soll. * Fröndenberg, 14. Nortl. Sprechtag des Westf. Bauernvereins. Montag, 25. April, von 10 bis 12 Uhr in der Wirtschaft Wildschütz. * B a u s e n h a g e n. 1 4. A p r i l. J e n t r u m s partel. Die Versammlung am kommenden Sonntag findet entgegen der gestrigen Ankündigung als gemeinsame Versammlung für Bausenhagen. Warmen usw. in Stentrov um 17 Uhr statt. Goftesdienst in der Synagoge in Hamm Freitagabend 7 Uhr.— Samstagmorgen 9 Uhr. Städt„Guslav=Lübcke=Museum Hamm ammer Privatbesitz I: Bildnisse von 1680 bis zur Gegenwart. Städt. Gustav=Lübcke=Museum stellt zur Zeit lldnisse aus Hammer Privatbesitz aus. Der Gedanke, einmal ausstellungsmäßig aufzuzeigen, was sich an Werken der bildenden Künste in Hammer Privat= besitz befindet, tauchte schon im Vorjahr im Ausstellungsausschuß auf. Maßgebend sein sollte der Gesichtspunkt einer Illustration zur Entwicklungsgeschichte der heutschen Malerei, die in einem Vortrag zu behandeln wäre. Nun hat sich bei der Vorsichtung herausgestellt, daß sich eine große Anzahl wertvoller Gemälde in Hammer Privatbesitz befindet, die man unmöglich zu einer Ausstellung hätte räumlich zusammenfassen können(obwoh eine Anzahl Hammer Familien es abgelehnt haben##ren Kunstbesitz auszustellen). So kam man auf den Esdanken einer Dreiteilung: es sollen nacheinander Bildnisse, Landschaften und Bilder figürlichen Inhalts zu Teilausstellungen unter Wahrung des histori schen Leitgedankens zusammengefaßt werden. So siel man jetzt die erste Gruppe in der Ausstellung des seums: Bildnisse von 1680 bis zur Gegenwart. Ein kurzer Rundgang durch die Ausstellung soll nicht kunstkritische Würdigung bedeuten, da sie in Linie kunsthistorische Bedeutung bat. „ Bildnisse dann zum Schluß aber doch die Bildnisse aus dem fen der Gegenwart etwas näher betrachten. Im C lichtraum sind die ältesten Stücke die Bilder Ehepaars um 1680 in der Pose und mit dem Prunk ihrer Zeit. Gleichfalls aus dem 17. Jahrhundert stammt ein stilvolles und anziehendes Bild:„Holländerin mit Spitzenkragen.“ Das 18. Jahrhundert ist mit einigen gewichtigen Arbeiten vertreten: einem hervorragenden männlichen Bildnis, bezeichnet Franz Fur(1772), dem Mitglied einer berühmten Wiener Malerfamllie, einem männlichen Bildnis aus dem Jahre 1749 von Gasman. aus dem der Geist des Rokoko spricht, und dem sehr malerisch angelegten Bildnis eines Fürstbischofs von 1722. Dem 19. Jahrhundert entstammen eine größere Anzahl von Arbeiten: ein Herrenbildnis um 1800, das an Türer erinnert und — wie auch das Bildnis eines höheren Beamten 1844— in der Durchgeistigung des Gesichtes auffällt, das von hoher Malkultur zeugende Damenporträt von Bendemann, Düsseldorf(1878), ein Herrenbildnis von Ludwig Knaus. ein Herrenbildnis von P. Schlegel(1867), das in sehr„poetischer“ Auffassung den Künstler von damals darstellt, das naturalistische Bildnis„Mann mit Weinglas“ aus dem letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts. In unsere Zeit führen ein gut gelungenes Offizierbild(1910) von Meta Böhmer, Hamm, ein sehr lebendiges und mit sicheren Mitteln gestaltetes Herrenbildnis von Prof. Ludwin mei#er(1912), der mit einem humoristischen Zug versehene„Mann mit Krug“ von Roeseler. J. wunsen verrät in seinem„Lesenden Mann“(1925) die Düsseldorfer Schule. Ueber die Arbeiten Paul Bürcks wird noch Näheres zu sagen sein. Im Vortraasraum wird der Eindruck aus drei hrhunderten durch verschiedene Bilder ergänzt. Man z. B. zwei Bildnisse(Bürger aus Hamm) um 1750. Bild des verstorbenen Mufeumsdirektors Gustav bck## ven Hugo Lehmann(1924) hat seinen gewohnauf der Staffelei beibehalten, ist aber diesmal Ganischer Teil der Ausstellung. Hier hängt auch eine ößere Anzahl neuerer Arbeiten, mit denen Namen verunden sind wie: Franz Stiewi, Paul Bürck, Wingler, C. susch, L. Godewols, P. A. Böckstiegel, A. Schamoni, H. Vogeler. Verweilen wir noch für einen Augenblick bei den Arbeiten aus unserer Zeit. Zwei Namen prägen sich uns aus dieser Schau besonders ein: Böckstiegel und Bürck. Böckstiegels„Alter Mann“(1927) sprengt den Rahmen dieser Ausstellung; denn dieser prophetenhafte Kopf mit diesem Beherblick ist weit mehr als„Bildnis“ im üblichen Sinne Von dem Münchener Maler Paul Bürck haftet das WWeibliche Bildnis“(1931)— links auf der Staffelei in=Oberlichtraum— im Gedächtnis als ein neuartiges reifes Werk. Da ist nichts mehr von Suchen und Tasten, sondern da ist sicheres Wissen und Können. Die klare Formung wahrt Naturtreue, verbindet damit aber eine neue, reizvolle und warme Farbigkeit und beseelten Ausdruck. Bürcks starke künstlerische Kraft zeigt sich auch in der Herausarbeitung des Typus in dem„Bildnis einer jungen Dame“(1924) und in einigen Zeichnungen. Bemerkenswert sind dann fernerhin die Bilder„Mutter des Künstlers“(1923) von Gobewools— man beachte die Linie, die von ihm zu seinem Schüler Böckstiegel führt— und die interessante Farbigkeit des„Männlichen Bildnisses“ von C. Busch, Münster(1982). Schamonis klare und seine Art der Darstellung kommt in dem„Bildnis einer alten Dame“(1932) zur Geltung. Man übersehe auch nicht das interessante„Selbstbildnis“ von H. Vogeler. Worpswede. Diese Auswahl aus Hammer Privatbesitz kann naturlich wegen der lokalen Bedingtheit keinen Ueberblick über die deutsche Porträtmalerei in den letzten drei Jahrhunderten geben. Aber es ist an diesen Bildern sicherlich manches zu erläutern. Darum ist es zu begrüßen, daß das Museum am Sonntag einen Vortrag mit anschließender Füthrung veranstaltet. am Ein Goethewort Wir sollten alle miteinander Mitleiden haben! (An Jacobi 1784.) Uraufführungen Ernst Baemeister:„Maheli wider Moses.“ (Augsburger Stadttheater.) Das Drama„Mahelt wider Moses“ von Ernst Bacmeister, das 1930 mit dem Dramatikerpreisdes Bühnenvolksbundes ausgezeichnet worden war, war lange Jahre unentdeckt geblieben. Nun fand Intendant Pabst vom Stadttheater Augsburg den Mut, dieses Werk zur Uraufführung zu bringen, und der Erfolg bewies seinen sicheren Blick. Bacmeister ist ein leidenschaftlicher Denker. Geist ist ihm nicht Mittel, sondern Ziel alles Werdenden. Sein Maheli, den er wider Moses und Zevaoth anstürmen läßt, weil ihm Zebaoth als ein fertig gedachter Gott zu klein ist, hat das animalisch Triebhafte überwunden durch die reinste Sehnsucht nach Geist. Er brach in bewußter Auflehnung das Gesetz der Sabbatheiligung und spottete über die Zehn= Tafel=Gesetze, um durch diesen Spott Zebaoth zu zerbrechen, Moses, der Gesetzgeber und Staatsmann, aber muß Mahell der ehernen Gültigkeit jener Gesetze zum Opfer bringen; denn er weiß, daß das Volk einen Gott braucht, der sichtbar ist und doch verborgen vor der Masse: daß das Volk ein Kangan braucht, das fern liegt und immer nur wieder Verheißung bleibt, damit es an dieser Sehnsucht reif werde. Moses weiß weiterhin, daß Gott niemals im Volke wohnen kann, sondern eines Allerheiligsten bedarf, das die geistige Spannung zwischen Gott und den Menschen erhält, so wie die Gesetze und ihre Strange die sittliche Spannung erhalten. Die gleiche Hingade, mit der Bacmeister seiner Idee diente. haus sich auch auf die Regie Willi Kirchhoffs und die Darsteller übertragen, von denen besonders Wilhelm Hoenselaars als Maheli, Charlotte Kühlmann als Mirjam. Schwester des Moses, und Else Quecke als Vasmath. Weib des Ussiel, genannt seten. Die Aufführung sand vor fast ausverkauftem Hause einen Beifall, der über das hier gewohnte Maß hinausging und von dem der anwesende Dichter oftmals auf die Bühne gerufen wurde. Man darf hoffen, daß sich nunmehr auch andere Bühnen um das Dramenwerk Ernst Bacmeisters bemühen, das in dieser Zeit der Lockerung geistiger und dramatischer Gesetze durch Haltung und Zucht erzieherisch wirkt. der deutschsprachigen Presse e. Die Lage der Landesbank Haushaltsaussprache im Provinziallandtag. Münster, 14. April. In der heutigen 2. Vollsitzung des Provinziallandlages führte bei Besprechung des Haushalisplanes zunächst der Avg. Weiß(Zir.) aus: Im diesjährigen Elat sind Reserven nicht mehr enthalten und kein Mitglied des Hauses wisse, ob der Etat, so wie er vorliege, durchgehalten werden könne, wenn Gemeinden und Landkreise nicht wieder in die Lage versetzt würden, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Es sei allerhöchste Zeit, daß durchgreifende Hilfe für die Gemeinden komme. Der dem Osten gewährten Hilfe müsse die verstärkte Hilfe für den Westen folgen, einmal finanzieller Natur und weiter durch Beschaffung von Arbeitsmöglichkeiten. Die Forderung, daß das Reich nach Sanierung der Großbanken nun auch den Provin=banken seine Hilfe nicht versagen könne, mache sich die Zentrumsfraktion zu eigen. Im Interesse eines verantwortungsbewußten und arbeitsfreudigen Beamtentums sei zu wünschen, daß der Abbau an Gehältern zum Stillstand komme. Die Not breiter Mittelstandskreise sei nicht außer Acht zu lassen. Bedauerlich sei nur die Kürzung des Etats der Kulturpflege, der Frage der Entwicklung des Wohnungsmarktes sei größte Aufmerksamkeit zu schenken, die Landesbank müsse hier mit Darlehen aushelfen. Das Zentrum werde dem Etat zustimmen. Abg. Henßler(S.): Man könne nicht von einer gesunden Finanzlage des Reiches sprechen, wenn man die Gemeinden versacken lasse. Der Landeshauptmann habe Recht mit der Feststellung, daß eine besondere Hilfe für die Provinz nicht notwendig sei, wenn den Gemeinden geholfen werde, eine gesunde Finanzlage der Provinz setze jedenfalls geordnete Verhältnisse in den Gemeinden voraus. Schließlich wendet sich der Redner gegen den Vorwurf, daß an der trüben Lage das System Schuld sei und setzt sich in längeren Ausführungen mit der NSTAP. und den Kommunisten auseinander. Seine Partei stimme dem Haushaltsplan zu. Abg. Büsch(Bg.Vg.): Angesichts der schwierigen Lage der Landesbank solle man nicht vorschnell mit dem Urteil sein gegen leitende Beamte, die ihr Leben lang ihre Pflicht erfüllt hätten. Er stimmt dem Etat zu und regt an, durch den Abbau der Ferngas=Besellschaft weitere Einsparungen vorzunehmen. Abg. Berkemeyer(Wirtsch.= u. Landv.=Part.): Mit den Gehaltskürzungen auf Grund von Notverordnungen müsse aufgehört werden, weil sonst das Gespenst der Korruption bedrohlich auftauche. Der Antrag an Reich und Staat, für die Gemeindehilfe sich einzusetzen, finde die Unterstützung seiner Partei, die im übrigen dem Etat zustimme. Auf Vorschlag des Vizepräsidenten Rauschenberg wird dann die Sitzung um 1 Uhr unterbrochen. Die Nachmittagssitzung wird vom Präsidenten Raestrup kurz nach 3 Uhr eröffnet. Nachdem Redner der NSDAP. und der Kommunisten zu Wort gekommen sind, geht Abg. Kaiser (Z.) als Mitglied des Kuratoriums der Landesbank auf die einzelnen Ausführungen der Vorredner ein. Die Frage des Verlustes werde von einer Revisionsgesellschaft geprüft. Das Abschreibungsbedürfnis bei der Landesbank sei bei weitem nicht so groß wie bei den Privatbanken. Redner erläuterte im einzelnen den Geschäftsgang bei Ge währung von kurz= und langfristigen Krediten und berührt die Zinsenfrage, die für die Rentabilität von Wichtigkeit sei. Die Landesbank habe die vorgesehene Zinsspanne von 4 Prozent nicht ausgenutzt, sondern nur 3 Prozent erhoben. Zwei große Versäumnisse der Provinz seien zu neunen. Sie habe erstens ein größeres Kapital gezeichnet, aber nie eingezahlt, und zweitens eine Anleihe ausgenommen für Dinge, die aus dem ordentlichen Etat hätten bezahlt werden müssen. Er habe die feste Ueberzeugung, daß die Landesbank gerettet ist, wenn die Gemeindefinanzen in Ordnung kommen. Können die Gemeinden aber die Zinsen an die Landesbank nicht zahlen, werde diese in kurzer Zeit wieder in gleich schwieriger Lage sein. Abg. Luster=Haggeney(Wirtsch. u. Landvolk=Part.) spricht sich weiter dafür aus, die größeren Schulden, die nie getilgt werden können, zusammenzustreichen, wie es die Banken und Schiffahrtsgesellschaften getan hätten. Die Aussprache war damtt geschlossen. Beckum * Neubeckum, 14. April. Diebstahl. In einer der letzten Nächte wurden die Schaukästen des Kaufhauses Teckentrup, Beckumerstraße, von Dieben gewaltsam geöffnet und zum Teil ausgeraubt. Obgleich man zwei verdächtige Männer in der Nähe des Kaufhauses in den Abendstunden sah, konnten die Diebe nicht festgestellt werden. Stadt Ahlen k. Ahlen, 14. Aprtl. Aus der Josefsgemeinde. Am Sonntag ist das Patronatsfest und Ewiges Gebet. Morgens 6 Uhr ist Aussetzung des Allerheiligsten und Deutsches Hochamt. Ein Polenpater ist Sonntag zum Obermeistertag des Bezirksvereins Westsalen=Lippe im Deutschen Fleischer=Verbande kr. Hamm, 14. April. Die Versammlung, die gut besucht war, fand im Hallermannschen Saale(Ollmann) statt. Der Vorsitzende Obermeister Stöppler(Lage) begrüßte die Teilnehmer der Tagung mit einer kurzen Ansprache. Er machte zunächst Mitteilung von einigen neuen Eingängen, darunter vor allem von einer Veröffentlichung des Landbundes über die Spanne zwischen Vieh= und Fleischpreisen, auf die der Westfälische Handwerkerbund aufmerksam gemacht hat. Letzterer beabsichtigt, unter Hinzuziehung namhafter Pressevertreter eine Aussprache herbeizuführen, in der diese Frage besonders behandelt werden soll. Der Vorsitzende Stöppler erklärte sich bereit, für den Bezirksverein an dieser Aussprache teilzunehmen; er erbat sich dafür als Material möglichst aus allen Kreisen des Bezirksvereins Preiskalkulationen.— Die Versammlung erklärte sich antragsgemäß damit einverstanden, daß die Kollegen Stöppler und Schürmann an der vom Westfälischen Handwerkerbund zu veranstaltenden Besprechung mit dem Landbunde teilnehmen. Es wurde beschlossen, die Bezirksvereinstagung am 29. Mai in Paderborn stattfinden zu lassen. Zu Punkt 6: Anträge zum Bezirkstag, gab der Vorsitzende ein Schreiben des Fleischerverbandes bekannt, in dem den Bezirksvereinen für ihre Tagungen folgende Punkte zur Beratung und zur Vorbereitung für den Verbandstag empfohlen werden: 1. Gegen Zusammenlegung der Berufsgenossenschaften. 2. Stellungnahme gegen die Hausschlachtungen. 3. Verwertung der Nebenprodukte und 4. Gebührenabbau. Ueber die ersten drei Punkte habe man, bemerkte der Vorsitzende, sich schon oft genug unterhalten. und sei sich über die Stellungnahme hierzu wohl vollkommen einig. Hinsichtlich des Gebührenabbaues sei es notwendig, über die Höhe der Schlachthofgebühren in den einzelnen Orten zuverlässige Angaben zu erhalten. Der Vorstand werde den einzelnen Innungen Fragebogen zugehen lassen und es empfehle sich, die in diesen Fragebogen gemachten Angaben durch die Schlachthofdirektion als richtig bestätigen zu lassen. Die Versammlung beschloß, daß der Vorstand die Angelegenheit für die Bezirksvereinstagung vorbereiten solle. Die Berichterstattung darüber wurde dem Kollegen Lueg(Unna) übertragen. Zu Punkt 3: Verwertung der Nebenprodukte, führte Vorsitzender Stöppler aus, die Preise der Nebenprodukte hätten sich immer schlechter gestaltet. Unter diesen Umständen sei nicht zu verwundern, daß man sich nach allen Seiten umsehe nach einer Möglichkeit zu besserer Verwertung der Nebenprodukte. Dringend zu warnen sei aber vor derartigen Experimenten, wie man es jetzt in Schlesien versuchen wolle mit der Einrichtung einer eigenen Gerberei. Die Preise seien auf einen Stand gesunken, daß in diesem Jahre endlich der Augenblick kommen müsse, wo ein weiteres Abgleiten nicht mehr möglich sei. Er machte noch darauf aufmerksam, daß Anträge zu dieser Frage mit schriftlicher Begründung in dreifacher Ausfertigung eingereicht werden müssen. Der Vereinsbeitrag wurde auf 2 Mark gesenkt. Die Steuerfrage wurde von Obermeister „eißig(Brilon) angeschnitten, der darauf hinwies, daß allem Anschein nach wieder eine neue Steuer in Form einer Fabrikationssteuer eingeführt werden solle. Der Regierung müsse endlich einmal klargemacht werden, daß das Ende der Steuerfähigkeit schon lange erreicht sei. Zum Thema„Fleischpropaganda“ empfahl der Vorsitzende die Verteilung einer Werbezeitschrift des Deutschen Fleischerhandwerks, in der auf die Vorteile des Einkaufs von Fleischwaren beim Fleischer hingewiesen werde. Aus der Versammlung heraus wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die beste Werbung für das Fleischergewerbe doch immer in der Tagespresse erfolge.— Mit einem„Glück auf“ schloß dann der Vorsitzende den Obermeistertag. Beichthören hier. Beginn 4 Uhr.— Personalien. Die Ehrw. Schwester Oberin Bonifatie und die Ehrw. Schwester Placida sind versetzt worden. Den beiden Schwestern wird für ihre selbstlose und opferfreudige Tätigkeit aufrichtig gedankt. Der neuen Schwester Oberin Albera wünscht man allseits eine gesegnete und erfolgreiche Tätigkeit in ihrem hiesigen Wirkungskreis.— Der Arbeiterverein St. Josef hat Sonntag 6 Uhr gemeinschaftliche heilige Kommunion und heilige Messe für die lebenden und verstorbenen Vereinsmitglieder. + Ahlen, 14. April. Der Sprechtag des Finanzamtes Beckum ist am 15. April von 9—12,30 Uhr im Rathaus.— Steuern. Die Grundvermögens= und Hauszinssteuern für 1932 sind am 15. eines jeden Monats fällig. Die Zahlung erfolgt noch auf die alten Bescheide, die neuen werden in etwa 3 Wochen verausgabt.— Der T. V. Jahn hielt bei Poth eine Monatsversammlung ab. Vorsitzender Rogmann begrüßte besonders das Ehrenmitglied Schäfers, das wieder in Ahlen wohnt. Aufnahmen wurden getätigt. Die Benutzung der Turnhalle muß beahlt werden. Eine Götzwanderung findet nach Berkemeier in Friedrichshorst statt; Pfingstmontag in eine Dampferfahrt nach Henrichenburg. Es folgten interne Beratungen. ss. Ahlen, 14. April. Diebstahl. In einem unbewachten Augenblick wurde Mittwochmorgen dem Milchhändler Budt von hier in der neuen Siedlung aus einem Behälter im Milchwagen der Betrag von 10 Mark entwendet. Als Täterin konnte die jugendliche D. aus der neuen Siedlung ermittelt werden. ss. Ahlen, 14. April. Er weiß von nichts. Bei einer Haussuchung bei dem Kommunisten B. wegen verbotener Flugschriften wurden eine Schreibmaschine und ein Vervielfältigungsapparat vorgefunden, über deren Herkunft sich B. nicht ausweisen konnte. Da in anderen Städten bei Kommunisten Maschinen gefunden worden waren, die aus Diebstählen herrührten, wurde die Schreibmaschine förmlich beschlagnahmt, aber in der Wohnung des B. gelassen. Es stellte sich dann in der Tat heraus, daß die Schreibmaschine in Meschede gestohlen war. Als sie nun bei B. abgeholt werden sollte, war sie verschwunden. B. hatte sich jetzt vor dem hiesigen Einzelrichter zu verantworten, weil er einen beschlagnahmten Gegenstand beiseite geschafft hatte. In der Verhandlung tischte B. unglaubliche Erzählungen auf. Die Schreibmaschine sollte ihm von einem Unbekannten ins Haus gebracht worden sein, weil er in einer Versammlung der„Proletarischen Organisation“ den Wunsch geäußert hatte, Maschinenschreiben zu lernen. Er will weder den Versammlungsleiter, noch den Vorsitzenden der Organisation kennen. Der Vervielfältigungsapparat soll ihm auch von einem„Unbekannten" zur Reparatur während seiner Abwesenheit ins Haus gebracht worden sein. Auf die gleiche geheimnisvolle Weise ist die Maschine dann auch nach der Beschlagnahme wieder verschwunden, nur daß B. hierüber überhaupt nichts weiß. Er bestreitet, irgendwie an der Beiseiteschaffung beteiligt gewesen zu sein. Da ihm das nicht widerlegt werden konnte, mußte das Gericht auf Freisprechung erkennen. 88. Ahlen, 14. April. Unterschlagung zum Nachteil des Wohlfahrtsamtes. Frau T. befand sich in der Fürsorge des Wohlfahrtsamtes. Eines Tages nun teilte sie dem Wohlfahrtsamt mit, sie könne ein Anwesen auswärts pachten und werde sofort umziehen. Die Umzugskosten in Höhe von 36 Mk. wurden ihr bewilligt. Sie bat aber noch um weitere Unterstützung. An den Vermittler habe sie eine Gebühr von 100 Mk. zu zahlen, aber erst 10 Mk. entrichtet. Auch die fehlenden 90 Mk. wurden ihr als Darlehen gegeben. Nach dem Umzug kam die Frau„in Druck“ und verwandte das Geld für andere Zwecke, anstatt es dem Vermittler abzuliefern. Da das Wohlfahrtsamt aber dem Vermittler gegenüber die Bürgschaft übernommen hatte, mußte es für den Betrag aufkommen. Das Gericht verurteilte die Angeklagte wegen Unterschlagung zu 25 Mk. Geldstrafe. Tarragona. Malaga, Samos. Tokayer. beite Qualitäten Sühne für eine bestialische Tak ss. Ahlen, 14. April. „Etwas Brutaleres ist hier noch nicht vorgekommen, es ist ein Wunder, daß der Mann überhaupt noch lebt"... mit diesen Worten begründete der Richter das Urteil gegen drei Angeklagte, die sich wegen vorsätzlicher gemeinsamer schwerer Körperverletzung zu verantworten hatten. Es waren der Friseur Willi Vicariesmann, dessen Bruder, der Bergmann Arthur Vicariesmann und der Bergmann Leo Mar. Die drei befanden sich in einer Wirtschaft in der Kolonie, in der der Maschinist K. beim Skatspielen war. Während des Spiels drückte sich Arthur V. dicht an K. heran und entwendete ihm aus der äußeren Rocktasche ein Paket mit Tabak. Als etwas später K. den Verlust bemerkte, hatte er sofort Arthur V. als Täter in Verdacht. Dieser stritt den Diebstahl ab, jedoch wurde dann das Paket Tabak von seinem Bruder Willi aus seiner Rocktasche befördert und auf den Tisch geworfen. Jedenfalls haben sich die Gebrüder V. an dem K. rächen wollen. weil Arthur V. durch diesen als Dieb entlarvt worden war. Nach dem Verlassen der Wirtschaft hielten sie sich vor dem Hause auf, und zu ihnen gesellte sich auch der Mitangeklagte Max. Als K. das Wirtshaus verließ, standen die drei noch neben dem Ausgang. Er ging an ihnen vorbei auf die andere Seite der Straße. Da kam auch schon Arthur V. an ihn heran mit den Worten: „Kumpel komm her, ich will dir was sagen.“ Er drängte ihn ab zwischen Josephschule und Wetterweg und versetzte ihm dann zunächst einen Schlag ins Gesicht. In diesem Augenblick kamen auch die beiden anderen auf ihn zu gestürmt, und alle drei schlugen auf ihn ein, so daß er zur Erde stürzte. Dann haben sie den auf der Erde Liegenden in ganz unmenschlicher Weise mißhandelt. Ganz besonders tat sich dabei Willi V. hervor. Mit Füßen wurde er auf Kopf und Brust getreten. Wenn er versuchte, den Kopf aufzuheben, erhielt er von Willi V. mit den Worten„du Schuft“ immer wieder einen neuen Tritt. Ueber und über mit Blut bedeckt wurde er von Passanten aufgefunden. Er wurde ins Krankenhaus überführt, wo folgenschwere Verletzungen festgestellt wurden. Mehrere Rippen waren gequetscht, ein Auge hing heraus, auf dem K. die Sehkraft teilweise verloren hat, Verletzungen infolge der Fußtritte und Schläge hatte er am ganzen Körper. Willi V.. der Haupttäter, der schon neunmal wegen Eigentumsvergehens vorbestraft ist, erhielt eine Gefängnisstrafe von fünf Monaten, Arthur V. eine solche von zwei Monaten und M. kam mit einer Geldstrafe von 60 Mark davon, weil er sich weniger beteiligt hat und offensichtlich von den Gebrüdern V. angestiftet wurde. * T. Dolberg, 14. April. Ueberschwemmung. Ueber die Ufer getreten sind infolge der anhaltenden Regengüsse der letzten Woche die Lippe und die kleinen Bäche, die in sie münden. Die Lippeweiden, die zum größten Teil schon mit Dung versehen waren, stehen vollständig unter Wasser. Die Aecker sind stellenweise weit überschwemmt, wodurch die Früthjahrsbestellung stark behindert ist. Manche Aussaat muß wohl wiederholt werden. Kirchliches Aus der Diözese Münster. Das Bischöfliche Generalvikariat gibt folgende Ernennungen bekannt: Baers, Jakob(geb. 82. Priester seit 10, seit 20 Pfarr=Rektor in Wehofen a. Niederrhein), zum Psarrer in Dinslaken; Bernhard Cremann(geb. 80, Priester seit 06, seit 18 in Werne und seit 26 Vikar in Werne a. d. L.) zum Pfarrer in Selm; Gerhard Heistrüvers (geb. 85, Priester seit 08 und seit 28 Kaplan in Mehr, Kr. Rees) zum Pfarrer in Niel: Gerhard Landwehr(geb. 86, Priester seit 11 und seit 26 Kaplan an der Herz=JesuKirche zu Münster) zum Pfarr=Rektor in Marl=Brassert: Dr. Leo Grüner(geb. 1900, Priester seit 24 und seit 29 Hausgeistlicher auf Haus Ruhr bei Bösensell, jetzt Studienassessor in Coesfeld) zum Studienrat am Collegium Augustinianum in Gaesdonck: Erich Bombitzky(geb. zu Posen am 17. 2. 05, Priester seit 31, Seminarpriester in Münster) zum Kaplan an der St. Paulskirche in Recklinghausen. Auf dem Index der verbotenen Bücher. Die Kongregation des Heiligen Offiziums hat auf den Index der verbotenen Bücher das Buch von Sartiaux über den vor zwei Jahren exkommunizierten Geistlichen Josef Thurmel gesetzt. Liebe mit Windernissen e Ein heiterer Samilienroman von Emma Böttcher Copyright by Martin Feuchlwanger. Halle a. d. S. 19) Mit großem Beifall wurde diese Rede ausgenom nen. Und es wurde beschlossen, am Vormittage des lächsten Tages die Eintragungen in das Familien= uch vorzunehmen. Dem Großgrundbesitzer Werner son Bornowsky als Aeltistem sollte die Aufgabe zuallen. die Familie der Mitwelt gegenüber zu verreten und fortan über den Ruf ihres Namens zu pachen. Zwar sträubte er sich noch ein wenig gegen dieses Ehrenamt, indem er meinte, es sei in den Händen des Rechtsanwalts vorzüglich aufgehoben. Aber er ügte sich dem allgemeinen Wunsche, als man ihn daran erinnerte, daß in demselben Augenblicke, in velchem die Reiser des verlorengegangenen Stammsaumes sich zusammentun, um das Gebäude von ieuem zu begründen, keine alte Ueberlieferung veretzt werden dürfe. Altes Herkommen bliebe unanastbar, es bestimme den Aeltesten der Familie zu hrem Haupte.„ „Ob wir wollen oder nicht, sprach Eberhard, wir werden ein erlauchtes Geschlecht, fortan wacht über uns das Auge der Familie. Niemand, der den Namen Vornowsky führt, darf seine Neigung einem Gegenstande zuwenden, der nicht der Aufnahme in den Bund der Edlen für würdig befunden wird. „Wer kann seiner Neigung gebieten?" bemerkte Axel.„Ich kann wohl mein Handeln nach meinem Willen Lestimmen, aber meine Neigung nicht. Sie geht ihren eigenen Weg. Sie fragt nicht nach Stellung und Namen, sie kümmert sich nicht darum, ob Unglück oder Qual die Folgen ihrer Laune sind" Er kann sich nicht verstellen, dachte Hedwig. Es ist ihm eine Qual, an meiner Seite zu sein, seine Neigung gehört einer anderen. Aber welcher? Sie blickte über die jungen Damen am Tische hin und sah in lauter frohe. lachende Gesichter. Da konnte sie zu keinem Schlusse kommen. Sie saß still und stumm. Ihr Stolz hinderte sie, die Kränkung zu überw'nden, die sie sich angetan glaubte. Nachdem Axel sich wiederholt vergeblich bemüht, sie in eine Unterhaltung zu ziehen, wurde auch er schweigsam. Verstohlen betrachtete er Hedwig von der Seite. Welch wundervolles, dunkles Haar! Nur einmal leise. ganz leise mit der Hand darüber hinwegstreichen dürfen! Was für ein entzückender weißer Hals! Nur einmal, ein einziges Mal nur die dürstenden Lippen auf diesen Nacken pressen! Heiß überlief es ihn bei dem Gedanken, Röte stieg ihm ins Gesicht. Und er riß das Auge los und senkte es auf seinen Teller. „Vetter Axel“, rief ihm Eberharo zu,„reden Sie doch nicht so laut, man kann sein eigenes Wort nicht verstehen!“ Und Axel lachte über den Scherz und sah auf Eberhard und Hilde und dachte: Wer auch so glücklich sein könnte! Und er seufzte. Und schwieg abermals. Da hielt Herr Dagobert es für geboten, sich ins Mittel zu legen. Er war m't dem Sohne nicht zufrieden. Der Junge saß wie ein Stock und langweilte das entzückende Geschöpf an seiner Seite, anstatt sie so gut zu unterhalten, wie seine vom Vater ererbten Gaben ihm wohl ermöglicht hätten. Herr Dagobert war ein erfahrener Mann, er war auf allen Gebieten zu Hause. Er wußte, daß man jemanden, von dem man geliebt sein möchte, verletzen darf, ärgern, quälen, bele digen. Nur langweilen darf man ihn nicht. Denn die Langeweile ist ein schleichendes Gift, das tötend auf die Liebe wirkt. „Axel“, rief er so laut, daß ein jeder es vernehmen mußte,„singe uns ein Lied!“ Der Sohn erschrak. Es w'derstrebte ihm, den unwahren Erzählungen des Vaters über seine Person Vorschub zu leisten. Doch seine Widerrede wurde verschlungen von dem Durcheinander der Stimmen. Herrn Dagoberts Worte wurden mit Jubel aufgenommen. Gern hätte man selbst schon den jungen Sänger um ein Lied gebeten, doch hatte man es nicht gewagt, weil man vom Vater wußte, wie empfindlich der junge Herr in d'esem Punkte sei. Herr Dagobert erhob sich und ging ins Nebenzimmer an den Flügel. Axel suchte noch immer nach einem Auswege.„Ohne Noten?“ rief er. Und der Aeltere wandte sich zurück und sah den Sohn voll Vaterstolz an, mit einem aufmunternden Blicke. Und er lächelte nachsichtig. „Aber Axel“, sprach er,„wir beide sind doch miteinander so gut eingeübt.“ Das war in der Tat der Fall, er hatte den Sohn schon zu manchem Liede begleitet. Und mit Erstaunen sah Axel jetzt seine eigenen Noten zum Vorschein kommen. Abermals lächelte Herr Dagobert ihn an. „Ja, ja, mein lieber Junge, glücklich, wer noch einen Vater hat, auf den er sich verlassen kann.“ Damit drückte er Axel ein Textblatt in die Hand. Künstlerschaft kann nicht erlernt werden, sie muß angeboren sein. Axel hatte eine schöne Stimme. Was ihr an Schulung fehlte, ersetzte seinen Zuhörern mancherlei anderes. Jeder war davon überzeugt, in ihm einen Künstler von Beruf vor sich zu haben, deshalb zweifelte niemand daran, daß ihnen auch Kunst geboten wurde. Dazu kam der Anblick der vollendet schönen Männerersche nung mit der hohen Gestalt und dem dunklen Haar. dem Erbteil vom Vater, und mit den klugen, blauen Augen, die heute so schwermütig blickten und die er nach seiner Mutter, der geborenen Winkler, hatte. Voll und weich erfüllte seine Stimme das geräumige Zimmer: „Still wie d'e Nacht und tief wie das Meer Soll deine Liebe sein. Wenn du mich liebst so wie ich dich, Will ich dein Eigen sein.“ Axel stand in der Nähe der Tür, die ins Musikzimmer führte. Als er zu singen kegann, ruhte sein Auge auf dem Blatte in seiner Hand. Doch wie ihn der Jubel des Liedes anregte, wie der Gedanke in ihm mächtig wurde, hob er den Blick und richtete ihn auf Hedwig, die ihn erst das rechte Verständnis für die Worte des alten Liebesreimes gelehrt. Die ersten Töne von seinen Lippen hatten sie schmeichelnd berührt. So angenehm war ihr seine Stimme, daß ihr Zorn beim Klange derselben in nichts zerschmolz, daß sie darüber die Kränkung vergaß, die ihr nach ihrer Meinung zugefügt. Ihre Augen begegneten denen Axels. Und plötzlich wußte sie, daß sie es war, der sein Empfinden galt, sie fühlte seine Sehnsucht, seine Liebe. Ein süßes, seliges Glücksgefühl durchschauerte sie. Es strahlte aus ihren Blicken und begeisterte den Singenden zu höchster Leidenschaft. „Heiß wie der Stahl und fest wie der Stein Soll deine Liebe sein.“ „Besonders warst du heute nicht bei Stimme“, sagte Herr Dagobert zu dem Sohne, indem er wieder ins Zimmer trat. Und ein Sturm der Entrüstung brach los über einen Vater, der mehr verlangte, als ein Mensch zu leisten vermochte. Er war eben verwöhnt, weil er täglich genießen durfte, was anderen ein seltenes Geschenk war. (Fortsetzung folgt.) CHb AEAEEEEE MIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. ssssssoinnssns-bsne Menden u. Umgegend Menden. Auf einige Anfragen aus dem Leserkreis teilen wir folgenres mit: Im Zusammenhang mit dem„Ende der Mendener Morgenponl“ ist in einigen hier verbreiteten Zeitungen sowie in einem von Herrn Karl Weis unterzeichneten Flugblatt ein„Hammer Blalt“ erwahnt. Das hat in einigen Kreisen der Bevbiterung zu der satschen Annahme geführt, daß unser Verlag kamit gemeint sei. Wir erklären ausdrücklich, daß wir mit dem Verlag der früheren„Mentener Morgenpost“ nicht identisch sind. Wie aus dem Kopf dieser Zeitung klar ersichtlich war, wurde sie im Verlage Emil Greebsch, Hamm(Verlag des „Westfälischen Anteigers“), gesruckt. Der„Westsälische Kurier“ ist nach wie vor unter seinem alten Namen verbreitet werden. Wir haben nicht daran gedacht, den gut bekannten Namen unserer Zeitung zu ändern, weil wir mit unseren geschätzten Lesern der Meinung sind, daß nicht der heimatlich klingende Name allein, sondern der Inhalt einer Zeitung wefentlich ist. Wir wer. en den„Westsälischen Kurier“ in der bisherigen guten Ausstattung weiter liefern und verzichten hier gern auf alle werbenden Ausführungen, weil uns die Treue unserer Leser unnötige und überflüstige Worte erspart. Um aber zu verhindern, daß eine entsprechende Erklärung in der Ausgabe des„Mendener Tageblatts“ vom d. Mts. unsere Leser irreführt, erklären wir, daß der „Westfälische Kurier“ aub weiterhin wie bisher als erste Morgenzeitung verteilt wird. Breer& Thiemann G. m. b. H., Verlag des„Westfälischen Kuriers". * kr. Menden, 14. April. Die Litfaßsäulen werden errichtet. Die vor kurzem von den Stadtverordnelen genehmigten vier Litfaßsäulen werden jetzt erbaut. Die Polizeiverwaltung hat den Plakatsäulen folgende Standorte zugewiesen: Marktplatz vor dem Lennigschen Hause, Iserlobnerstraße gegenüber Battenfeld, Straßenkreuzung bei Schmöle vor dem Lenzeschen Hause, Behnhofsvorplatz. Die Säulen sollen mit größter Beschleunigung fertöggestellt werden, damit sie den politischen Parteien vor der Preußenwahl noch zur Verfügung stehen. Das Bekleben der Häuser, das dink der Aufmerksamkeit der Polizei schon bei der Präsidentenwahl stark nachgelassen hatte, wird dann hoffentlich ganz aufbören. r. Menden, 14. April. Achtung, Wohlfahrtserwerbslose! Mit Wirkung von dieser Woche ab tritt in der Auszahlung eine Aenderung ein. Die Unterstützung wird nunmehr Donnerstags in der Zeit von 3 bis 5 Uhr nachmittags ausgezahlt. Die Arbeitsmoche für die Pflichtarbeiter beginnt von jetzt ab stets Freitags, morgens 7.30 Uhr. An welchen Arbeitsstellen die einzelnen Pflichtarbeiter zu arbeiten haben, wird stets rechtzeitig am schwarzen Brett des Rathauses bekanntgegeben. Die Kontrolle findet seweils Semstags. morgens von 8 bis 10 Uhr, statt. Wer seiner Meldepflicht nicht genügt und nicht zu der eingeteilten Arbeit erscheint, verliert seinen Anspruch auf Unterstützung. kr. Menden, 14. April. Bunter Abend der Mendener Jugendbünde. Die vereinigten Mendiner Jugendbünde werden am Samstag dieser Woche auf der Wilhelmehöhe einen Bunten Abend veranstalten, dessen Reinertrag zum Besten des Jugendherbergswerkes verwendet werden soll. Es ist ein reichhaltiges Programm zusammengestellt warden, vorwiegend bumoristischen Inhalts, das bestimmt jedem etwas bringen wird. Die Jugendgruppen werden ihr Bestes dazu beitragen, daß dem Abend ein voller Erfola beschieden sein wird. Wir sehen alte Volkstänze und Reigen. aufgeführt von Mitgliedern des Volkstanzkreises, unser Ohr wird erfreut durch die Darbietung lustiger Szenen und Schwänke wie z. B.„Die S'örung im Rundfunk" u dal. Zwischendurch werden. Musikstücke zum Vortrag gelangen. Kreisjugendpfleger, Mar Kochskämver(Verlohn) wird die Festansprach; halten. Der Veranstaltung vorauf geht ein großer Umzug der Verbände und Bfnde durch die Stedt zur Wilhelmsböbe. Sämtliche Teilnehmer treten 7.30 Uhr bei der Wilhelmschule an. Lippstadt und Umgegend s Geseke. 14. April. Der Verein selbständiger Kaufleute und Gewerbetreibende beschloß als Mittel zur Bekämpfung des Zugabewesens den Ravattsparverein wieder ins Leben zu rüfen; ferner soll zur Belebung des Verkehrs eine lokale Werbeveranstaltung abgehalten werden. Der städtisch= Verkehrsausschuß wird hier. über mit dem Ausschuß des Verkehrsvereins und des Vereins für Heimatkunde die nötigen Beratungen pflegen § Geseke, 14. April. Wäschediebstahl. Ein großer Posten Wasche wurde dem Landwirt R. aus der Waschlüche gestohlen; ferner stahlen Diebe die auf der Bleiche ausgelegte Wäsche des Landwirts P. Kreis Büren t. Büren, 14. April. Im Silberkranze. Die Eheleute Joh. Landowski feierten am gestrigen Tage das Fest der silbernen Hochzeit. Wir gratulieren herzlich! t. Büren, 14. Avril. Deutsche Jugenorraft. Anläßlich der Mission hat am Sonntag, 17. April, die D. J. K., Abteilung Büren, Spielverbot. t. Büren, 14. April. Gesellenprüfung. Unter dem Vorsitz des Obermeisters Wilh Aunse hielt die Schuhmacher=Zwangsinnung ihre Gesellen= und Zwischenprüfung ab. Folgenden Lehrlingen konnte der Gesellenbrief überreicht werden: G. Matteisen(taubstumm), Büren; W. Staubitz(raubstumm), Wewelsburg; I. Bunse, Harch: Fr. Kaiser, Leiberg. Wirtschafts-Kurier Renten schr iest Lebhaftes Börsengeschäft—. Boyer 10 Punkte höher. Berlin, 14. April. Die Börse war weiter befestigt. Das Publikum scheint die niedrigen Kurse zu Anlagekäusen zu benußen. Der Ordereingang bei den Banken war heute etwas lebhafter als gestern. Auch die bevorstehende Verordnung gegen den Effektenschmuggel löste Deckungen aus, da hierdurch der Kreislauf der illegalen Effektentransaktionen unterbunden wird. Eine weitere Anregung ging von der kräftigen Befestigung des Rentenmarktes aus. an dem besonders Reichsschuldbuchforderungen erneut befestigt waren. Auch die Altbesitzanleihen des Deutschen Reiches zogen um 1% an. Braunkohlenwerte waren 1—2, Kaliwerte in gleichem Ausmaß befestigt. Farden avancieren um 1¼ auf 89. Von Elektrowerten waren Felten kräftig befestigt(30 nach 27). Die übrigen gewannen etwa 1—2. Berger konnten auf den Abschluß noch 4 Punkte gewinnen. Kunstseidenwerte gewannen bis zu 2, Reichsbank erhöhten sich um 2, Reichsbahnvorzugsaktien um 1½. Die variablen Obligationen waren bis 1% befestigt. Tagesgeld stellte sich auf 5¼. Der Privatdiskont blieb unverändert 5 Z. Am Valutenmarkt gab die schwedische und norwegische Krone weiter nach. London=Kabel war mit 3.78 zu hören. Im Verlauf zogen die Kurse weiter an. Farben stiegen auf 90¼. Siemeng wurden mit 101 nach 98 bewertetAm Montanaktienmarkt waren Gelsenkirchen, Hoesch und Rheinstahl weiter gefragt. Schiffahrtswerte gewannen etwa 1—1½ In sehr fester Haltung verkehrte der Rentenmarkt. Deutsche Reichsbahnvorzugsaktien erhöhten ihren Gewinn auf 2½ Kommunalobligationen gewannen bei starkem Materialmangel 1—2, Deutsche Kommunalsammel. ablösungsanleihe wurde 2¾ ¾ höher bewertet. Obligationen bessirten sich im Durchschnitt um 1—2. Die Pfandbriefe der Hypothekenbanken waren teilweise bis 3% höher Altbesitzanleihen waren weiter gefragt. Gegen Schluß waren wieder die höchsten Tageskurse zu verzeichnen. Der Schlußkurs von Reichsbankanteilen lag 4½ von Farben 2¼% und von Siemens 3½4% über der gestrigen Notierung. Reichsbahnvorzugsaktien lagen weiter fest. A. E. G. konnten fast 3% gewinnen. Berger lagen mehr als 10 Punkte über ihrer gestrigen Notiz. * Unnotierte Werte vom 14. April. Albrecht=Meister 14, Deutsche Lastauto 45, Glückauf Braunkohlen 34, Kabel Rheydt 92 Geld Hofmann 9.50 Geld, Ufa Film 40 Brief, Burbach=Krügershall 47, Wintershall 62 Geld. Ruhige Profuktenbörse Weizenkäufer warten ab— Braugerste stetig. Berlin, 14. April.(Eig. Trahtb.) Die Berliner Getreidebörse nimmt allcemein einen recht ruhigen Verlauf. Man wartet ausnahmslos auf die Regelung der künftigen Weizeneinfuhr zu Müllereizwecken. Auch die Fraxe der Futterweizenbedingungen bleibt weiterhin offen. Weizen war heute eher etwas mehr zum Verkauf gekommen. Die Preise ließen ncch. Roggen behält bei etwa unveränderten Kursen kleines Geschäft, da die Abgaben der Deutschen Getreidehandelsgesellschaft den Markt als solchen unter Druck halten. Gerste ist in Futterware fest, in Brausorten gut stetig. Hafer in erstklassigen Qualitäten besser zu verkaufen, wenn auch das Haserangebot durchschnittlich größer wurde. Lieferung schwach auf stärkere Verkaufsneigung. In Roggenmehl haben die Käufe vorläufig fast ganz aufgehört. Der Kon um scheint ausreichend versorgt. Auch in Weizenmehl sind Schlüsse größeren Umfanges nicht zu tätigen, da hier nur der Tagesbedarf gedeckt wird. Der Schluß blieb ruhig. Vertreter der Großmühlen des Reiches hatten heute im Ernährungsministerium Besprechungen wegen der Abnahme und Finanz'erung von Hard=Winterweizen, der noch auf Grund des ersten Weizenankaufes in Amerika hereingekommen war. Zum Sonnabend sind auch andere Kreise ins Ministerium geladen, um über die Vermahlungsfrage zu diskutieren. Weizen märk. 75—76 Kg. 260—262, Mai=Lieferung 272—271.50 und Brief, Juli=Lieferung 275.50—275 Brief, September=Lieserung 227.50—227 Brief; Roggen märk. 72—73 Ko.—, Rissenroggen zu DGH=Bedingungen 195 cif Berlin bezahlt und Bief, Mai=Lieferung 195.50, Juli=Lieferung 197.50, September=Lieferung 186.50; Gerste. Braugerste 190—195, Industrie= und Futtergerste 180—190; Hafer märk. 164—169, Mai=Lieferung 175.50, Juli=Lieferung 181—180.75; Weizenmehl 31.50—35.25; Roggenmehl 26.40—27.75; Weizenkleie 11.60—11.85; Roggenkleie 10.40—10.75; Viktoriaerbsen 18—24: kl. Speiseerbsen 21—24: Futtererb'en 15 bis 17: Peluschken 16.50—18.50; Ackerbohinen 15—17; Wicken 16 bis 18.50; Lupinen blaue 10—11.75; Lupinen gelbe 14—16; Seradella neue 30—36; Leinkuchen ab Hamburg 11—11.20: Erdnußkuchen, 50%. ab Hamburg 12.40—12.60: Erdnußkuchenmehl, 50%, ab Hamburg 12.40—12.60; Trockenschnitzel 9.60; extrah. Soyabohnenschrot, 46%, ab Hamburg 12.20, extrah. Soyabohnenschrot, 46%, ab Stettin 12.70. Vichmärkte Hamburger Viehmarkt vom 14. April. Auftrieb: Rinder 1610. darunter Ochsen 476, Bullen 278, Kühe 476, Färsen 3.8, Fresser 12, Weikemastschafe 122, Stallmastschafe 870. Marktverlauf: Rinder mittel, Schafe mäßig rege, jüngere Stallmasthammel erzillten Preise über Notiz. Preise: Ochsen 36—38, 26—38, 31—43, 31 u. 34, 25—28, 15—21; Bullen 26—28, 22—25, 17—20, 12—16; Kühe 25—27, 20—23, 14—18, 9—12; Färsen 36—38, 31—34, 24 bis 28; Fresser 15—20; Weidemastschafe 33—36, 28—32, 20—25, 8—10; Stallmastschafe 38—41, 33—36, 25—30. Leerer Viehmarkt vom 13. April. Großviehmarkt: Zucht= und Nutzvieh Antrieb 414 Stück. Auswärtice Käufer ziemlich vertreten. Handel: hochtragende und frischmelke Kühe: 1. Sorte gut, 2. Sorte mittelmäßig, 3. Sorte vernachlässigt; hoch= und niedertragende Rinder: 1. Sorte gut, 2. Sorte mittelmäßig, 3. Sorte schlecht: Mansen: mittelmäßig; jährige Bullen: 1. Sotte langsam, 2. Sorte schlecht, 3. Sorte sch'echt; 1= bis 2jährige güste Rinder: lang am: Kälber: bis zu 2 Wochen flau. Gesamttendenz: In guten Teren belebt, geringe Sorten vernachlässigt. Preise: bochtragende und frischmelke Kühe 390—430, 320—370, 125—250; boch= und niedertragende Rinder 300—350, 230—270, 150—200; Mansen 125—220; jährige Bullen 300—400, 180—240, 50—150; 1= bis 2jährige güste Rinder 50—200; Kälber bis zu 2 Wochen 8—25 Ausgesuchte Tiere über Notiz. Kleinviehmarkt: Antrieb 126 Stück. Handel: mittelmäßig. Preise: Ferkel bis 6 Wochen 8—10. von 6 bis 8 Wochen 10—12; Läufer 15—25; Schafe 25—35; Lämmer 5—7. Preise für Seetische Versteigerungsergebnis von Wesermünde. Auf der Seefisch=Versteigerung am 13. April wurden in Pfennigen je Pfund folgende Großhendels=Einkaus=pesse für nsche mit Korf erzielt: Nordsee: 6½—8 ¾, Schel fisch(Gr. 5) ¼—20, Wittlinge 8½—11 ¾, Seelachs 7; Jsland. Kablian (Gr. 1) 4½—6¾4,(Gr. 2) 4 ¾—6¾, Schelifisch(Gr. 1) 25½ bis 32¼, Seelachs 4—5 ¾, Goldbarsch 11¼—13¾, Rotzunce (Gr. 2) 33—43; Barentsee: Kabliau(Gr. 1) 4—4¾,(Gr. 2) 3¾—4¾, Schellfisch(Gr. 1) 21—24½,(Gr. 2) 17¼—23½. Berliner Metallbörse Notierungen vom 14. April. Elektrolytkupfer xrompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam(Notierung der Vereinigung f. d. Di. Elektrolntkupfernoti:) 55.75 RM.— Notierungen der Kommission des Beiliner M tallbörsenvorstandes.(Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung.) Originalhüttenaluminium, 98—99%, in Blöcken, Walz= oder Trahtberren 160 RM.; desgleichen in Wal: oder Drahtbarren, 99 ¾, 164 RM; Reinnickel, 98—99%, 350 RM.; Antimon=Regulus 50—52 RM.; Feinsilber(1 Kg. fein) 39½—42¾ RM. Hohlengewinnung im Ruhrbezirk Aus der folgenden Uebersicht sind Gewinnung und Bestände der Ruhrkohlenzechen(vorläufige Ergebnisse) an Kohle, Kols und Briketts für die Zeit vom 3. bis 9. April 1932 und in der Vorwoche ersichtlich. Neben der Gesamtgewinnung sind in Klamnern auch die auf einen Arbeitstag entfallenden Mengen angegeben, wobei zu beachten ist, daß in den Kokereien auch Sonntags gearbeitet wird. Eingelegte Feierschichten 137.862 (27 572) 247748 (41 291) Jusgesamt To. 10 172 000 10 217000 Alldemeine Wirtschaftstragen Vergleichsverfahren bei Junkers. Wie das Dessauer Amtsgericht bekannt gibt, ist über das Vermögen des Prof. Dr. Hugo Junkers in Dessau das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses heute eröffne: worden, da die Zahlungsunfähigkeit nachgewiesen worden ist. Um die Russenaufträge. Beim Stahlwerksverband hat man sich, da infolge der Finanzierungsschwierigkeiten die Verbandlungen über die Erteilung eines festen Auftrags auf weitere 200(00 To. Walzwerkserzeugnisse für Rußland noch nicht beendet werken konnten, zunächst über einen Auftrag von 50000 To. geeingt. Für die übrigen 100000 To. gilt die Option nicht als erloschen, ebenso auch nicht die Option auf die Zusatzaufträge von 200000 To. Belgien verzichtet. Auf Grurd eines Notenaustauschs verzichtet die belgische Regierung vom 15. April ab auf die im deutschbelgischen Handelsvertrag vorgesehene Bindung der Lollfreiheit bei der Einfuhr von Superphosphat nach Deutschland(durchschnittlich 28 000 bis 29 000 To.), so daß also das belgische Superpbosphat den autonomen deutschen Zollsätzen unterworfen ist. t. Büren, 14. April. Sitzung des Verkehrsausschusses. Unter dem Vorsitz des Landrats Dr. Freiherr von Solemacher fand im Hotel Ackfeld eine Sitzung des Verkehrsausschusses statt Wie aus dem Tätigreitsbericht zu entnehmen war, ist seit 1926 für Stadt und Kreis Büren durch verschiedene Werbeblätter geworben worden, die jeweils an die enrsprechenden Stellen zum Versand kamen. Oberlehrer Tüffers erstattete Bericht über die Werbearbeit des hiesigen SGV. Im Anschluß daran wurden weitere Werbemaßnahmen besprochen. Der Vorsitzende gab bekannt, daß Büren im„Conti=Atlas“ bei drei darin aufgeführten Rundfahrten entsprechend berücksichtigt ist. Es wurden ferner verschiedene Werbemaßnahmen und Anregungen des Westf. Verkehrsverbandes im einzelnen von dem Vorsitzenden mitgeteilt und kurz erläutert. Herr Güttler berichtete über die Bestrebungen, für Büren auch im Rundfunk zu werben, Bestrebungen, die bisher leider zu keinem Ergebnis geführt haben. Bürgermeister Loeser gab einige besondere Anregungen zur Förderung des Fremdenverkehrs. Dr. Better von der Wittekindgesellschaft in Paderborn befürwortete eine größere Werbung für die Rundfahrten der Die Gesandlin Golles Der Roman von St. Elisabeth Von Liane von Copyrighi by Prometheus-Verlag Dr. Eichacker. Gräbenzel b München 47)(Nachdruck verboten.) Er legte ihr und zugleich Irmengard, die alles getan hatte, um die Ange'egenheit vor ihm zu verstecken, eine Geißelung auf. Aber er rührte sie nicht an, und indem sie und Irmengard vor ihm auf dem Boden lagen, empfingen sie die Buße durch die Hand se nes Begleiters, des Bruders Gerhard. Der Meister sprach solange das„miserere“ über ihnen, aber er sprach es gegen das Ende sehr hastig, so daß der Bruder ihn erstaunt ansah. Zu Irmengard, die nach ihrer Art noch nach Tagen sich über die Schmerzen stöhnend beklagte, sagte Elisabeth freundlich: „Dergleichen müssen wir gerne leiden, denn es ist mit uns so we mit dem Gras drunten am Fluß. Wenn der Fluß über seine Ufer tritt, so werden die Pflanzen gebeugt und niedergedrückt, doch ohne zu schaden fließt das Wasser darüber her. Nach der Ueberschwemmung aber richtet sich das Gras wieder auf und wächst in seiner Kraft freudig und frisch. So müssen auch wir einmal geleugt und ern edrigt werden, danach uns freudig und frisch erheben!“ * Rudo'f Schenk von Vargula, der im Auftrag des Landgrafen in Marburg verweilt, steht vor der Landgräfin im Flur des Hospitals. Aber indes er ihr von dem Sohne erzählt, der hoch aufwächst und dem seligen Herrn immer ähnl cher wird, merkt sie, daß er noch etwas zu sagen hat und es doch immer wieder ausschiebt. Und mit Augen, die einen anderen Blick bekommen haben, und vor denen ein Ausweichen schwer ist, beginnt sie: „Sprecht offen mit mir, Herr. Ihr waret Ludwigs Freund. Was Ihr sagt, muß aus gutem Herzen kommen.“ „Herrin, es ist nichts so hoch und rein, daß die Menschen nicht versuchen wollten, es herabzuziehen und zu beschmutzen. Dasjenige, was alle, die Euch ehren. längst befürchteten, ist eingetroffen. Ihr müßt es wissen, damit Ihr Euch richten und Euren guten Namen schützen könnt“— er stockte abermals. „Sprecht. Herr“, wiederholte sie“, es gibt nichts, was ich mit der Hilfe Gottes nicht tragen könnte. Was also sagt man von mir?“ Rudolf sieht von ihr weg, und dann stößt er hervor: „Sie singen oben auf der Marburg Spottlieder auf Euch. Sie sagen hier— aber auch bei uns in Thüringen— sie sagen, Ihr seid nach Hessen gegangen, nur, weil es Meister Konrads Heimat ist, weil ——“ nein, mehr kann er nicht sprechen, obwohl er sichs vorgenommen hatte. Sie steht unbeweglich. Ihre Macht hat sie hingegeben, ihren Reichtum, ihre Kinder, ihre Freundschaft, ihre Jugend, ihre Gesundheit—— eins war ihr noch geblieben— ihre Frauenehre. Eine Irre haben sie sie genannt, nicht eine— eine—— Ihre Augen flattern plötzlich hilflos umher, haften dann an dem ungeschickt und roh geschnittenen Kruzifix, das über dem Eingang des Krankensaales hängt. Der Kreuzweg war nicht nur voll Leiden und Schmerzen, er war auch voll Schande. Ich danke dir, daß ich dir auch noch das Letzte bringen und aufopfern darf. auch noch die Ehre. Nun hab ich nichts mehr. Sie wendet Herrn Rudolf ein lächelnd Antlitz zu. Der Treue soll auch nicht einen Augenblick an ihr irre werden, und mit rascher, unbefangener Bewegung streift sie das weite graue Gewand von der rechten Schulter zurück. „So sieht die Liebe aus, die Meister Konrad zu mir trägt“, sagt sie beinahe fröhlich und mit einem kindlichen Triumph über den unwiderleglichen Beweis, den sie da eben erbracht hat. Rudolf Schenk von Vargula, der den Handschuh seiner Dame we immer bei sich trägt, wird dunkelrot und ballt die Faust. Er möchte es herausschreien, daß die blutrote Strieme über der weißen, glatten Schulter gar kein Beweis in den Augen der Welt ist, im Gegenteil——— Aber es ist unmöglich, vor diesem unschuldigen Antlitz dergleichen auch nur anzudeuten. Er würgt etwas herunter, indes sie hört doch Worte, die so ähnlich klingen, wie„ich haue den Menschen in Stücke“—-—„Die Menschen, die mich verleumden? Ach. Herr Rudolf, wenn Ihr mich so wüst verteidigt, so haben die bösen Zungen ja noch neues und anderes zu reden. Ich danke Euch für Eure Treue, wie mein lieber Herr Euch danken würde.“ Und sie entläßt ihn gnädig und in derselben Haltung, die sie auf Wartburg hatte. Aber sie fühlt, wie er im tiefsten auch ihr zürnt, wie er sie nicht mehr begreift, und wie er mit anderer Mene geht, als mit der er gekommen. In Leid und Schmerz, in Armut und Krankheit kann man noch Weggenossen haben— in der Schmach nicht mehr... * Herrn Rudolfs Kommen wurde freilich noch der Anlaß zu einer großen Freude. Kündete er ihr doch die bald'ge Auszahlung des letzten, ihr noch zustehenden Geldes an. So kam es zu einer Almosenspende, die auch Meister Konrads Billigung fand und zu der von weit her die Bedürftigen herangeholt wurden. Die strenge Regelung und Auswahl war vielleicht nicht ganz nach Elisabeths S'nn. Sie hätte manchmal mehr und unbedenklicher geben, jedes einzelnen Wunsch noch anhören mögen. Als die Dämmerung Gesellschaft im Kreise Büren. Nachdem die Rechnungslog. mitgeteilt worden war, schloß der Vorsitzende mit ein1 Tankesworle die Sitzung. Kreis Warburg c. Warburg, 14. April. Viehmarkt. Trotz des schlechten Aprilwetters war der letzte Markt bei weitem besser besucht als seine Vorgänger. Es wurden 800 Ferket und 41 Läuferschweine aufgetrieben. Eine solch hohe Zahl ist in den letzten Jahren hier noch nicht erreicht worden. Die geforderten Preise waren ziemlich hoch; erst als sie gesenkt wurden, setzte ein lebhafter Handel ein. Es wurden für 6—8 Wochen alte Ferkel 13—15 MA. für 8—10 Wochen alte 15—11 M. für 10—12 Wochen alte 19—20.4 gezahlt. Läuferschweine wurden vielsach nach Gewicht verkauft.— Diebstahl. Vor einigen Nächten drangen Diebe in die Küche und den Vorratsraum des St. PetriHospitals ein und entwendeten dort mehrere Schinken. ta. Ossendorf, 14. April. Bestandene Prüsung. Vor der Pürufngskommission des Schlosserhandwerks in Warburg bestand Anton Kriwet die Gesellenprüfung. Aus dem Sauerland Kreis Arnsberg u. Affeln, 14. April. Gemeinderatssitzung. In den letzten Monaten hat unsere Gemeinde an der Wasserleitung sehr viele notwendige Reparaturen vornehmen lassen. Es wurde darum in der Gemeinderatssitzung im Anschluß an den Gemeindebeschluß von Anfang Dezember 1931 beschlossen, rückwirkend vom 1. 4 1931 ab Wassergeld zu erheben. Der Preis für ein Kubikmeter wurde auf 5 Pfg. festgesetzt. In Ermangelung von Wasser. uhren sind vorläufig für Wohnungen, Familien, Großvieh und Kleinvieh pauschalierte Kubikmetersätze festgesetzt wor. den.— In nichtöffentlicher Sitzung beriet man dann noch über einige Steuer= und Unterstützungssachen. Kreis Weschede Bezirkstagung Hunau—Wilzenberg im S. G. B. g. Schmallenberg, 14. April. In Fredeburg hatten sich im Hotel zur Post zahlreiche Vertreter aller Ortsgruppen des S. G. V. zu einer gemeinsamen Veratung unter dem Vorsitz des Bezirksvorsitzenden, olzhändler Ewald Schlinkert. in Gleidorf eingefunden. Die Versammlung erledigte eine umfangreiche Tagesordnung, aus der hervorzuheben ist die Besprechung der Richtlinien und Anleitung zur Wegebezeichnung, die genaue Festlegung der Bezirks= und Abteilungswege, Beschaffung von Wegetafeln für diejenigen Ortschaften des Bezirks, in denen sie bislang fehlen. Besonders hingewiesen wurde auf die im Mai erscheinende Sondernummer Hunau—Wilzenberg, für die Beiträge nur noch im Laufe der nächsten Woche angenommen werden, ebenso besonders interessante Bilder. Die nächste Bezirksversammlung soll in Bödefeld wahrscheinlich im Juni stattfinden Die Jahreshauptversammlung, die am 21. Mai in Meschede stattfindet, soll möglichst geschlossen besucht werden. e. Eslohe, 13. April. Geschäftsfreie Sonntage. In Ergänzung der Bekanntmachung vom 15. März d. J. betreffend die Ausnahmesonntage für den Geschäftsverkehr sind die Geschäftszeiten von 14 bis 18 Uhr festgesetzt. Die freigegebenen Sonntage sind der letzte Sonnlag vor Pfingsten, der Sonntaa vor Allerheiligen und die zwei letzten Sonntage vor Weihnachten.— Bubenstreiche. Ein nicht unerheblicher Schaden wurde einem auswärtigen Reisenden dadurch zugefügt, daß sich einige halbwüchsige Burschen das Motorrad des Reisenden aneigneten und Spazierfahrten damit unternahmen. Als sie schließlich das Rad so zugerichtet hatten, daß es weder vorwärts noch rückwärts lief, ließen sie es auf der Straße stehen. g. Holthausen, 14. April. Hohes Alter. Fräulein Emilie Förster, die älteste Bürgerin unserer Gemeinde, konnte den 93. Geburtstag begehen. Möge ihr ein recht sonniger Lebensabend beschieden sein! s. Gleidorf, 14. April. Versteigerung. Bei der Zwangsversteigerung ging das Vogische Grundstück mit Fabrik und Wohnhaus zum Preise von 29300 RM. an die Bank der Landwirte in Corbach über.— Schlechie Wirtschaftslage. Die Wollspinnerei J. Meisenburg Nachf. hat nun auch ab Montag dreitägige Kurzarbeit eingeführt. Dadurch sind nunmehr in jeder Familie unseres Ortes ein oder mehrere Arbeitslose. z. Finnentrop, 14. April. Die Spielvereinigung Finnentrop konnte bei den am letzten Sonntag ausgetragenen Frühjahrswaldläusen trotz starker Konkurrenz recht gute Erfolge buchen. Von den elf Läusern der Spielvereinigung errangen sieben eine Auszeichnung in Form eines bronzenen Eichenblattes mit entsprechender Inschrift. Ferner errang Finnentrop beim 5000=Meter=Lauf den 2., beim 3000=Meter==Lauf den 2. und beim 1500=Meter=Lauf den 1. Mannschaftsvreis.— Das anläßlich des Waldlaufes stattgefundene Fußballspiel Finnentrop WSV. 1. gegen Attendorn WSV 1. konnte Finnentrop für sich entscheiden. Mit 3:0 wurde der Gegner abgefertigt. Es wurde ein Spiel gezeigt, wie man es lange nicht mehr von der Finnentroper Mannschaft gesehen hatte. f Velmede=Bestwig, 14. April. Bestandene Meisterprüfungen! Vor der Handwerkskammer zu Arnsberg bestanden ihre Meisterprüfungen im Tamenschneiderinn u=Handwerk: Else Nieder, Velmede; im Schneider=Handwerk: Franz Brüggemann, Franz Schnettler und Ewald Häger, Velmede; im Schreinerhandwerk: Wilh. Humpert, Bestwig. Wir gratulieren. einbrach, kehrten die meisten nach Hause zurück, aber einzelne Schwächere und Leidende sowi. Kinder, die einen welten Weg hatten. blieben und wollten die kühle, klare Herbstnacht, eingehüllt, im Schutz der Gebäude, der Hecken und Zäune zubringen, um erst am Morgen ausgeruht ihren Heimweg anzutreten. Elisabeth, die prüfend im Hof untherging, konnte nicht daran denken, sie in ihre engen Räume aufzunehmen, aber sie wollte diese Zurückgebliebenen nun noch auf ihre eigene Art erfreuen. Sie begnügte sich nicht, die letzten Kölner Geldstücke unter ihnen auszuteilen, sie ließ Brot herantragen, ein großes Feuer anzünden und brachte selbst mit den Schwestern Holzbütten warmen Wassers, um den Weitgewanderten die wunden Füße zu waschen und zu salben. Dann scharten sich d'e Müden um das große knisternde Feuer, sahen in die Flammen, die steilauf zum funkelnden Nachthimmel stiegen, begannen die Glieder behaglich auszustrecken. Einige stimmten en Lied an. Elisabeth stand rot im Feuerschein und wandte sich zu den Mägden, die über diesen erneuten Dienst nach dem langen Tage nicht eben glücklich gewesen waren: „Seht ihr, ich habe es euch doch gesagt, wir müssen die Menschen froh machen!“ Und sie teilte ihr strahlendes Lächeln aus, wie sie Brot austeilte.. Drei edle Frauen reiten aus Marburg. Sie haben das Haspital besichtigt, sie haben gespendet, haben Frau Elisabeth um ihre Fürbitte ersucht—— Und nun reiten sie mit ihrem Gefolge heim. De eine ist die Frau Jutta. Gräfin von Henneberg. Von unüberwindlicher Neugier getrieben hat sie sich zur Fahrt entschlossen und in der ehrbaren Haltung einer Matrone mt Frau Elisabeth gesprochen, die ihre Brüder die Irre von Marburg nennen. Jetzt. wo sie an der Lahn entlang ihren Weg nimmt trägt Juttas Gesicht einen Zug von Ab'ehnung und Spott. (Fortsetzung folgt.) □ K— S X.1X1 = 80S 0 9— — 1.455 — 80 80— Se. : 8 S 19 D E 2 *"—* 0•— O• □ * Tog% SUEEL S — e bina — Me Fe Tüunenoxx Seußn n 11 S SSSIES: EE BSRSSSSSEEES SESSESETS Süas a T-Ta 3n37 TBHTTLEFFFSTT BSNTSSS VO Seite 4 Der Plauderer. Nummer 16 Sprünge Von Karl Vogler. Selten, daß Lawinen, durch den Ruf geweckt, zu Tag rollen. Die Masse will gestoßen werden. * Nur, wer zum ersten Male sagte: Die Sonne küßt die Erde, war ein Dichter. Unterordnung ist oft ein mächtiges Mittel, um über sich Herr zu werden. Der Deutsche denkt in Kategorien, der Engländer in— Kontinenten. Philosoph ist, wer die„Dinge" zum ersten Male denkt; Künstler, wer sie zum ersten Male gestaltet. Aber dies erhebt die Religion über Philosophie und Kunst, daß sie nur einmal— jedoch für ewig—„dachte" und„sagte“. * Welch ein Vertrauen! Immer glaubt man, die eigenen Bazillen seien am wenigsten gefährlich. * Der Hahn, auf seinem eigenen Miste, siegt fast immer über den fremden... Der Mann:„Er kann es, also wage ich es!“ — Die Frau:„Sie kann es auch nicht, also kann ich es ruhig versuchen.". Man sagt: Nur wer tief liebt, kann tief hassen.— Ja, nämlich aus beleidigter SelbstMancher verabscheut die Bügelfalte nur aus Angst vor der Kritik der andern. Aehnlichkeit Trimmer traf zwei Mädchen. Sie glichen sich, wie ein Ei dem anderen. „Sind Sie Zwillinge?“ fragte er. „Rein. Warum?“ „Weil Sie sich so frappant ähnlich sehen?“ Die Mädchen lachten: „Nein. Aber wir haben beide denselben Friseur und Schönheitspfleger.“ J. H. R. Ecke Nr. 202. Russische Parlie Runde des Vierkampfs zu Hamburg. Weiß: Schönmann, Hamburg. Schwarz: Richter, Berlin. 1. 62—94 67—65 2. Sgl—13 Sg8—16 3. S13X65 47—06 4. Se5—13 S16X04 5. Dd1—ez (gibt für Schwarz ein nicht leicht zu führendes Spiel) 5..... Dd8—e7 6. 42—43 S94—16 7. Le1—85 8b8—c6 8. 851—63 Le8—66 9. 43—44 46—05 10. 0—0—0 h7—b6 11. Lg5—hs (Trotz des Doppelbauern würde Schwarz nach LXI6 gXt nicht schlecht stehen) 11. 87—65 12. Lh4—83„ 0—0—0 13. 813—65.. i.:..... 8e6Xe5 14. d4X05 816—641 (Ein weit berechnetes Bauernopfer, das Schwarz freies Figurenspiel gibt) 15. Sc3Xe4 d5X04 16. Td1X08* De7X08 17. DezXe4 h6—h5 18. 12—14 Leßx a2 (Wehe natürlich, wenn nun 19. b3??!) 19. De4—a4 (Aber das sieht doch sehr stark aus) . L18—05 (Erst 19 Züge und— der„Knabe Kurt“ fängt an, fürchterlich zu werden) 20. 1.f1—43 Le5—031 21. Kc1—41 La2—e6 22. Da4—64 g5Xf4 23. Lg3Xf4 Le3Xf4 24. De4Xf4 Th8—68 25. g2—g3 h5—h4! (Wieder ein sehr feines Bauernopfer, um die Dame abzulenken oder die Turmlinie zu öffnen) 26. Th1—61 h4xg3 27. h2Xg3 c7—05 (Schwarz hat nun eigentlich einen Bauern mehr, denn die zwei auf dem Königsflügel werden durch einen gehalten. Also muß zur Droh= und Druckstellung der Figuren der Mehrbauer als„Druck posten" hinzukommen) 28. Kd1—61 Dd8—a5 (Nun endlich wird die Dame lebendig.) 29. 62—c3 30. D14—12 Tg8—b8! Kc8—b8 (Macht viertens den L und die D frei) 31. La3—b1 32. Df2X c5 Da5—a1 (Beschleunigt das Ende; aber es drohte bereits L15 und auf DX15 Th2 mit Damengewinn) „ L e 6— 1 5 33. De5—d6f Kb8—38 34. K01—42 Daixb2f Weiß gab auf. Ein Meisterkampf im Nachzug! Er spielt keineswegs nur mit Weiß gut, wie ein Großmeister sagte. Nr. 203. Endspielstudie von A. P. Gulasew. L’Echiquier 1929. Schwarz. a D G 0 " 5 Weiß. Weiß zieht und hält Remis. 1. g6—— h5—h42. Kg3—h3 Ta2—033. Kh3xh4 T43—01! Da nun 4. g80? an Th1- 5. Kg5, Tg16. Kf6, TXg8 7. K17. Tas scheitert, ist feines Spiel nötig. 4. 66—671 5. g7—88 S+ 6. Sg6—b6 4. Kd6x e7 Ke7—eß remis. Oder T41—h15. Kh4—g3 Kd6Xe7 6. Kg3—82! Ke7—17 7. Kg2Xhl Kf7Xg7 remis. Ein lehrreiches Beispiel für die Spielpraris. Nr. 204. Aufgabe von W. v. Holzhausen. Schwarz. a be de1 a 5 9%% inin M s 9 ü D E G 0 Weiß. Weiß: Kg2. Dfl, T08, Lb2, Ba4; Schwarz: Kb7, La7. Matt in zwei Zügen. Lösungsfrist: bis 16. Mai. Lösung der Aufgabe Nr. 190. 1. La2—f7. Th7: 2. Lfs(droht Db4-), a5 3. Des+ 1.. Tb1 2. Db6. Sb3 3. Les-; 2. Tb4: 3. Das:+ usw. Eine harte Nuß. Löserliste. Bankamp 17, Möller 91, Mannes 40. Heinekamp 66. Hayn 40, Janofsky 90, Langwieler 76, Sartosius 41, A. Werner 40. Keil 41, Schulte 30, Dülberg 80, Berghoff 6, Morawitz 1, Wippermann 1, Barteld 1, Tomlik 1, Schürmann 31. Blochel sen. 60. Blochel jun. 48, Clingen 63, Nielis 68, Gorschlüter 64, E. Werner 68, Aecker 58, Wülfinghoff 57, Pfützner 57, Schwale 10. Hanstein 9. Nächter 6, Rost 9, Danielzok 50, Maaser 49, Gehle 23, Thiesen 28, Wrobel 33, König 33, Berg 10. Thomas 11, Leinhäuser 28. Vogel I 19. Vogel II 17. Steffen 18, Herz 16, Dolsen 19. Guthoff 18, Heimann 18. Eckhardt 18, Dubbi 10, Kofort 10, Minnerup, 16. Cramer 15, Flecke 13, Engelkemper 8, Kulas 6, Scheidel 2, Köning 5, Thöne 5, Wischolek 6, Schachnachrichten Wettkampf Dr. Euwe—Flohr unentschieden. Der junge Tscheche Flohr, der in letzter Zeit wegen seiner großen Erfolge viel von sich reden macht, hat den Wettkampf gegen den holländischen Weltmeisterschaftsanwärter nicht gewinnen können. Es gelang Euwe, die letzte Partie zu gewinnen. Stand: 2•12—4=. Spielmann verlor den Weitkambf gegen Euwe 3:1. Hövel. Hier hat sich ein neuer Schachverein gebildet. Spieltage: Sonntag vormittag ab 10 Uhr in der Wirtschaft Kramann. Gäste, auch Anfänger, sind willkommen. Budapest. Der ungarische Schachmeister Oberregierungsrat Abonvi hat einen neuen Weltrekord auf dem Gebiet des Simultanschachspiels erzielt, indem er sich gleichzeitig mit 120 Gegnern maß. Auch der bisherige Rekord mit 105 Gegnern war sein. Die Austragung der Partien dauerte diesmal von Sonntag 18 bis Montag 8½ Uhr, somit mehr als 14½ Stunden. Die Zahl der gewonnenen Partien beträgt 82, während er 13 verlor und 25 unentschieden wurden. Schachbriefkasten J. Th. Ihre zu Aufgabe 187 eingesandte Lösung ist keine Nebenlösung, es scheitert 1. Da1—23 an 67—65. S. Wenn Sie am Orte keine Gegner haben, so können Sie Fernpartien spielen. Regelmäßige Fernturniere veranstaltet der Deutsche Schachbund. Wenden Sie sich an den Turnierleiter A. Giertz in Glogau. Sedanstr. 4. K. Sch. Die Lösung ist nicht richtig. Wenn Weiß f5Xg6 en passent schlägt, muß Schwarz im Zuge vorher g7—g5 gezogen haben. H. G. Nicht zu gebrauchen, da zu einfach und ohne Inhalt. Verantwortlich: Hermann Joseph Berges, Hamm. Gruck u. Verlag: Breer& Thiemann, Hamm(Westf.) 8 Beilage zum„Westfälischen Kurier" in Hamm(Wesif.),(Beobachter an der Haar. üstener Zeitung, Sauerländischer Volksfreund Werner Volkszeitung.) Nr. 16 Hemm(Westf.), den 16. April 1932 Kiefern im Sturm „Aber, Kind, was sind das für Redensarten? Du Deinem Vater zur Last fallen— schon gar keine Hoffnung mehr fürs Leben—— gar keine Aussicht, etwas Nützliches zu werden— Dir so unnütz vorkommen— gar nicht wissen, wozu Du eigentlich da bist in der Welt——— aber nein doch, nein!“ Damit stand der alte Landschulmeister still, zog sein großes, buntes Taschentuch hervor und versuchte es, dem jungen Mädchen die Tränen von den Wangen zu tupfen. „So, so so— na, na...“ tröstete er mit drolliger Zärtlichkeit, so daß das Mädel lachen mußte. „Na, siehst du, Kleine! Jetzt ist alles wieder gut, ja? Und nun gibt mir mal Deinen Arm, damit ich in der Dunkelheit nicht falle.“ So gingen die beiden den Seewea entlang, der zu der Försterei führte, die der Vater des jungen Mädchens innehatte. Eine Weile gingen sie stumm nebeneinander, dann sagte das Mädchen: „Wie dunkel es jetzt immer ist... Weißt Du, Onkel, auch bei Tag kommt es mir so vor, als ob es nie mehr hell werden könnte— ich meine: so richtig sonnendurchleuchtet hell und strahlend. Die Zeiten sind zu schwer.“ „Ja, ja— gewiß sind sie schwer, mein Kind. Das ist aber kein Grund, sich sein Gemüt ver düstern zu lassen, besonders bei Deiner Jugend nicht. Sieh einmal zum Sternenhimmel auf. Ist das nicht eine Pracht?“ Er legte den Arm um ihre Schultern, daß sie bequem den Kopf hintenüberneigen konnte. So standen sie still und schauten andächtig empor. „Sieh, Gretel— sieh den unendlichen Raum mit all den Milliarden Welten. Da kreist auf göttlich vorgeschriebener Bahn und geht seinen Weg im gleichmäßigen Rhythmus einer gewaltigen Melodie. Sie geht hervor aus dem Sausen und Brausen des mächtigen Lebensstromes, der das ganze Weltall erfüllt. Wunderbar ist die Harmonie dieses Weltall=Liedes, wie es nichts Köstlicheres gibt. Und wenn man so recht in sich hineinlauscht. Kind, dann hat man wohl tief innen in der eigenen Brust den Widerhall jener Melodie. Das summt und summt— und klingt und tönt in uns— und läßt uns nicht zugrunde gehen. Doch nicht in jedem singt's und klingt's— nicht jedem ward dies Gnadengeschenk zuteil. Und summt's und tönt's auch hie und da, so doch nicht allemal in der gleichen Harmonie. Manch ein Menschengemüt ist wie ein verstimmtes Klavier: jeder Ton, den man anschlägt, tut einem weh. In wem aber dies heimliche Singen und Klingen so recht lebendig ist, dem kann alles Böse, alles Leid, aller Jammer hier auf Erden nichts anhaben; er ist gefeit. Und wenn es um ihn herum auch tobt und stürmt, als wollte die Welt untergehen, und wenn er auch unter der Last, die ihm der Herrgott aufgebürdet hat, um seine Kraft zu erproben, zusammenzubrechen droht, er braucht nur hinauszugehen in die befreiende Natur und seine Blicke zu den Sternen zu erheben. Und steht er dann und lauscht voller Inbrunst dem Widerhall des Ewigkeitsliedes in sich, auf daß es so recht klar und rein in ihm erklinge, dann wird jegliche Erdennot für ihn ein ander Gesicht bekommen. Erzählung von Rose Gerlach Sieh Gretel— deine Mutter, sie war eine prächtige Frau. Ihr Leben aber, mein Kind, ist nicht leicht gewesen.“ „Ich weiß... Onkel“, sagte das Mädchen gedrückt. „Nun, siehst Du: sie ließ sich aber doch nicht entmutigen. Ein Sprüchlein war's das sie treu im Herzen behielt und das ihr immer wieder Kraft gegeben hat.“ Morgenfrühe Im Osten graut's, der Nebel fällt, Wer weiß, wie bald sich's rühret! Doch schwer im Schlaf noch ruht die Welt, Von allem nichts verspüret. Nur eine frühe Lerche steigt, Es hat ihr was geträumet Vom Lichte, wenn noch alles schweigt— Das kaum die Höhen säumet. Eichendorff. pe Prisse hzes e e Er neigte sein Haupt tier zu ihr hinab, so daß ein Löckchen seines schneeweißen Haares ihre Stirne berührte, dann sagte er ganz leis: Ueber Nacht, über Nacht Kommt Freud und Leid, Und eh' du's gedacht, Verlassen dich beid’, Und geh'n dem Herrn Wie du sie getragen. Denn darauf— mein Kind— darauf allein kommt's an. Gibt es doch Menschen, in denen nichts singt und klingt. Die ächzen unter des Lebens Mühe und Last, und ihre Seelen verkrüppeln. Hast du schon einmal die Kiefern dort auf den Dünen genau betrachtet, die dem Seewind nicht standzuhalten vermochten und allmählich vom Sturm ganz krumm gebogen sind? Ich kann an ihnen nicht vorübergehen, ohne an arme, verbitterte Seelen zu denken, die den Zusammenhang mit dem Ewigen verloren haben und niemals auf Erlösung hoffen dürfen.“ Gretel seufzte tief. Nun waren sie bei den Kiefern angelangt. Die sahen im fahlen Mondenlichte freilich gespenstig genug aus, und es kam Gretel vor, als streckten sich ihr dürre Knochenarme hilfeflehend entgegen. Dazu pfiff der Wind, es knarrte im Geäst, Tierstimmen wurden laut, es heulte und ächzte. Das Mädchen überlief ein Grausen. „Komm rasch, Onkel, das ist unheimlich.“ Und sie beeilten sich, vorüberzukommen. Auf einmal erscholl ein„Ohoio!“ vom Walde her. „Ach, ist's möglich? Der Hans! Der Hans ist uns entgegengekommen!“ stammelte das Mädchen. Wenn es nicht so dunkel gewesen wäre, hätte der Onkel sehen können, daß sie dabei zwei freudige rote Flecken auf die Wangen bekam. Und dann kam sie ins Laufen, so daß der Alte zurückblieb. Als dann Mond nach einem Weilchen wieder durch die Wolken guckte, beleuchtete er ein junges Menschenpaar, das sich vor Verlegenheit nicht in die Augen zu sehen wagte. Der Alte aber brummte, während er nachhumpelte, in seinem Bart:„Da weint nun so'n Mädel, weil es nicht weiß, wozu es da ist in der Welt... keinen Lebenszweck... und dabei kommt ihr der Zweck sogar in finstrer Nacht entgegen.“ Laut aber sagte er und lachte dabei:„Der Herr Förster hat es wohl mit der Angst um sein Mädel zu tun bekommen, und da hat er seinen Jägerburschen geschickt——— Na, dann kann ich ja wieder umkehren. Da leuchten ja schon die Fenster des Forsthauses. Also bring mir das Mädel gut nach Hause, Hans, und grüß mir den Atten!“ Plötzlich, als er sich umwandte, fühlte er sich von zwei Armen umschlungen, und das Mädchen flüsterte an seinem Halse: Ueber Nacht, über Nacht Kommt Freud und Leid ... ach, Onkel...“ Dann aber fügte sie mit festerer Stimme hinzu: „Das aber magst Du mir glauben: solch eine dürre, elende, vom Sturm zersetzte, gespenstische Kiefer— nein, das will ich in meinem Leben niemals werden!" „Gott geb's, mein Kind“, erwiderte der Alte und drückte fest ihre Hand. Karlchen und der Ball Erzählung von Margarete Hohmann. Mittags, als es im Laden still war, kam Karlchen mit seiner Mutter hinein. Sie suchte lange, bis sie fand, was zu brauchen war, und Karichen bekam Langeweile. Er hatte einen sehr kleinen Ball verstohlen in der Hand und spielte vor sichtig damit, denn man war in einem Glas= und Purzellangeschäft, und eigentlich sollte er den Ball nicht mithaben. Ganz hinten in einer Ecke des Geschäftes, wo die Emalietöpfe ihren Platz hatten, stand ein kleiner Junge, nicht viel größer als Karlchen, aber angezogen wie ein Erwachsener, d. h. mit langer###a#leinener Hose und eben solcher kerzen Jacke. Er betrachtete mit glänzenden augen Karlchens Ball, denn er hatte im Augenblick nichts zu tun Karlchen schlenderte, als er dies merkte, zu dem Jungen hin und fragte leise:„Wer bist du?“ „Ich bin Peter und hier Lehrling", lautete die Antwort Karlchen wollte weiter fragen: „Was ist das, Lehrling?“, aber das hätte zu weit geführt, und so rollte er nur seinen Ball in den Händen und warf ihn von ungefähr nach dem Lehrling Peter. Der sing geschickt, und so kam über die Tonbank und de Kochtöpfe weg, ein sehr hübsches Ballspiel zustande, was beiden Jungen, dem mit kurzen und dem mit langen Hosen, Spaß machte. Auf einmal hielt Karlchen an.„Ich bin eigentlich schon zu groß zum Ballspielen“, sagte er altwichtig.„aber die Ilse schenkte mir den Ball, und was soll man damit machen als spielen?“ „Das ist wohl deine Schwester, die Ilse?“ „Iwo“, lachte Karlchen,„das ist die kleine Blonde vom Schmied an der Ecke, aber wir 70— 3 0 2 B 3 3 2 * Se en.- u.. u id ur G.. schenken uns manchmal was. Der Schmied hat viel Geld.“ Eine kleine Pause, dann weiter Karichen:„Hast du keinen Ball?“ Peter schüttelte den Kopf.„Ich muß hier arbeiten und habe zum Spielen keine Zeit. Und er machte ein wichtiges und unglückliches Gesicht. Karlchen lachte.„Was tust du denn so?“— Da ertönte ein Ruf—„Peter“— durch den Raum. Peter schoß wie ein Pfeil davon und Karlchen stand verdutzt da. Doch schon kam Peter zurück. Er trug für Karlchens Mutter einen Stapel Bratpfannen zum Verkaufstisch. Karlchen rannte auch mit uno hielt seinen bunten Ball in der Hand. Im Augenblick, als der Lehrling Peter den Stapel hinsetzte, warf Karlchen seinen Ball nach ihm. Peter fing und warf zurück, aber nun war man nicht bei unzerbrechlichen Emaillentöpfen, sondern bei Glas und Porzellan, und Karlchen fing nicht geschickt... kurz, eine Nymphenburger Porzellanfigur sauste von dem Ball getroffen zur Erde Allgemeines Entsetzen... „Wer hat geworsen?“ Der Besitzer des Ladens ist wütend. Peter wird beschimpft Karlchen steht und flennt. Er hat doch den Ball nicht geworfen, heult er. Peter hätte ihn geworfen... Peter ist puterrot und schweigt. Der Ladenbesitzer ist böse, ob er nicht wüßte, daß er nicht mit Bällen werfen dürfe... Furz, der Her- ist sehr erregt!„Dein Taschengeld für nächsten Monat kannst du dir in den Schornstein schreiben“, brummt er und geht nach hinten in den Loden. Auch Peter schleicht zu seiner gesoohn!.: Ecke. Wenn er das versprochene Geld nicht bekommt. werden seine Mutter und Schwester sehr englücklich sein. Es ist schon aufgeteilt das Geld, bevor er es hatte, denn in der Stube und Kammer, die Peters Mutter mit den Kindern bewohnte, gab es alles andere als Geld. Peter ist verstört. Karlchen weint noch immer und die Mutter sucht nach einer Bratpsanne. Endlich, als sie damit fertig ist, fragt sie ihren Jungen:„Woher hatte der kleine Lehrling denn den Ball, mit dem er die Figur traf?“ „Den Ball?“ fragte Karlchen erstaunt,„das war doch mein Bau“, und er zog das kleine, bunte Ding aus der Tasche. „So“, sagte die Mutter gedehnt, denn es ahnte ihr, daß dies ein teurer Ball werden könnte.„Also du Schlingel hast angefangen mit Spielen, und den armen Peter läßt du jetzt im Stich und heulst bloß— geh— schäme dich.“ Karlchen schämte sich also. Aber plötzlich ging er zu Peter und sagte, indem er ihm den Ball hinstreckte,„da, nimm“, und die magere Hand des Vierzehnjährigen nahm die bunte Kugel und schaukelte sie hastig und mit einem verbitterten Zug um den Mund, ehe er sie in die Hosentasche verschwinden ließ. Der Ladenbesitzer beobachtete es, und als er noch zum Ueberfluß zwei dicke Tränen in des Lehrlings Augen sah. brummte er ihm zu: „Nicht so flennig sein. Hörste? Du hattest ja nicht allein schuld, dein Taschengeld kriegste ichgon: Peters finsteres, mageres Gesicht erhellte sich im Nu, während die beiden Tränen auf die blaue Bluse rollten. Das Gesicht von Karlchens Mutter aber wurde zusehends trüber, als sie sich der bewußten heiklen Frage näherte... Der Besitzer des Ladens guckte schief... „es war zwar ein sehr kostbares Stück“, so gestand er,„aber“, und seine Miene wurde wichtig und fast vertraulich,„da die gnädige Frau solch gute Kundin wäre, könnte man sich ja einigen.“ Er wollte gern auch einen Teil des Schadens tragen. Also man einigte sich, aber die ganze Angelegenheit war doch dazu angetan, diesen Laden mit Verdruß im Herzen zu verlassen. Und als die Mutter von Karlchen mit ihrem kleinen Sohn etwas unsanft aus der Tür schoß, die der Besitzer höflich aufriß flogen ihr zwei Gedanken durch den Sinn..„hätte ich doch diese Unglücks=Bratpfanne nicht gerade heute gekauft", uno zweitens mit einem bösen Seitenblick auf ihren Sohn, nie mehr im Leben nehme ich diesen Schlingel von Buben mit in ein Porzellangeschäft.“ Peter aber schlug während des Tages öfter an seine Hosentasche, wo Karlchens Ball auf die erste freie Stunde wartete. Greichen und das Glück Eine heilere, zeilgemäße Begebenheil von Peler Backes seine Liebste, umhalst sie stürmisch und jubelt wiederum:„Denk dir, das Ische Stadttheater sucht für heute abend noch ein Greichen! Fein, was? Du bist noch frei, gelt? Hast du einen Fahrplan?!“ Der Kapellmeister blättert den Fahrplan durch die Liebste ist ganz verwirrte Auflösung. Natürlich ist sie frei, schon seit zwei Jahren ist sie frei. Und auch die GretchenPartitur hat sie noch im Kopfe. Aber was soll das alles, denkt sie. Da wieder der Kapellmeister:„Kleide dich schnell an! In einer Viertelstunde fährt der Zug!“ Und er jagt mit ihr die Treppe hinunter, halb trägt er sie, ist ganz benommen vor Glück, das seiner kleinen Liebsten widerfährt. Und als er sie in die Straßenbahn gehoben hat, eilt er zum Telephon, ruft den Rundfunk an:„Hier Kapellmeister 9, das Gretchen ist unterwegs!"... * Was nun kommt, wird der Leser sich denken können. Aber mit der Versicherung, daß die ganze Geschichte buchstäblich wahr ist, sei das happy end trotzdem in kurzen Strichen aufgezeichnet: Der Intendant schwelgte. Am liebsten hätte er das fremde Gretchen, das da als Retterin aus einer großen Stadt zu ihm hereingeschneit kam— ach ja es war ja Ostern und da kam sie selbstverständlich hereingesonnt— umarmt. Eine halbe Stunde später schon begann die Festvorstellung. Zwar war sie bis auf den letzten Platz ausverkauft, aber der nachgefahrene Kapellmeister B erwischte doch noch einen Platz, sah seine kleine Liebste als Gretchen umjubelt, hörte die vielen Arien und Duette, die er so oft in glückhaften Stunden auf dem Flügel begleitete. Und als dann der Vorhang sich senkte über dem letzten Akt, als das Publikum immer wieder nach der GretchenDarstellerin rief, lief dem arbeitslosen jungen Kapellmeister vor unbändiger Freunde das Herz fast über den Rand... „Ich danke Ihnen“, sagte glückberauscht der Intendant und drückte beide Hände des Gretchens.„So, Sie haben augenblicklich kein Engagement? Ich werde mich einsetzen für Sie. Mit mir schuldet die ganze Stadt Ihnen Dank. Seien Sie für einige Tage Gast dieser Stadt; ich will derweil Rücksprache nehmen mit dem Magistrat.“ „Wenn mich das Theater behält, können wir heiraten!“, jauchzte Greichen.„Ist das keine himmlische Osterfreude?“, fügte sie noch hinzu. Da schloß er sie glückvoll in seine Arme. Die Bühne eines Stadttheaters einer nicht allzu großen deutschen Stadt, die weiter nicht genannt zu werden braucht, sollte an den hohen Ostertagen eine Festaufführung geben. So hatte es der Magistrat jener Stadt dem Intendanten nahegelegt; denn neben der Würde des Tages, die sich auch im Theater offenbaren sollte, galt es besonders, mit dieser Aufführung für das so sehr vernachlässigte Theater zu werben. Der Intendant wählte als Festvorstellung„Faust und Margarete“, zwar keine deutsche Musik, dafür aber eine volkverbundene und obendrein ein alter urdeutscher Stoff. den der französische Komponist benutzt hatte. Um die Oper nun auch sonst als Festvorstellung zu kennzeichnen. verpflichtete man einen bekannten auswärtigen Dirigenten. Alles also war in bester Ordnung: die Vorostertage galten eifrigen Proben, des berühmten Gastdirigenten Taktstock merzte letzte Unebenheiten aus. Und dann kam der Festtag selbst, der so strahlend war wie die Miene des Intendanten, der sich ob der straffen und glänzend verlaufene Generalprobe vergnügt die Hände rieb. Aber mitten hinein in die Festfreude platzte ein düsteres Mißgeschick, das den Intendanken vier Stunden vor Beginn der Vorführung in seinem Büro grausam überfiel: Die Darstellerin des Gretchens war plötzlich erkrankt. Was nutzte es, daß er in Hast zur Sängerin hinausfuhr, um sie zu beschwören, trotz ihrer Krankheit mitzuspielen; er fand sie fiebernd im Krankenbett vor. Was nutzte es, daß er mit nervöser Hand wohl eine Stunde lang den Hörer des Telephons in der Hand hielt und alle möglichen befreundeten Theater und Sängerinnen anrief: es wollte sich kein Gretchen inden lassen.„Zum Faust gehört das Gretchen wie zur Schachtel der Deckel!“, wimmerte der Intendant, maß wieder mit fliegenden Schritten die Enge seines Zimmers, raufte sich aufs neue die Haare, schalt auf das kranke Gretchen, das doch im Grunde genommen sein Leid am Festtage nicht umjubelt zu werden, ebenso sehr beklagte, verdonnerte alle gesunden Gretchen, die ihn heute so schmählich im Stiche ließen. In dieser Bedrängnis klopfte es heftig an der Tür der Intendantur. Ein mürrisches „Herein!“ antwortete. Ein junger Mann, dem man nur kleine Rollen anvertraute, stammelte bestürzt:„Herr Intendant, wenden Sie sich an den Rundfunk! Der Rundfunk macht Verbrecher ausfindig; sicherlich wird er auch ein Gretchen für Sie finden!“ Der Intendant zitierte den„Kerl" unsanft zur Türe hinaus. Setzte dann wiederum seine Zimmerwanderung fort. Und mit einemmal ist der„Kerl“ wieder in seinem Erinnern und auch der Rundfunk. Jetzt gar klammert er sich an den Rundfunk, als sei er die letzte Rettung. Das Telephon rasselt wieder, der Rundfunk sagt zu. Der Intendant hängt den Hörer ein, stellt sein Radiogerät ein, und schon sagt der Lautsprecher:„achtung, Achtung! Wir unterbrechen das Nachmittagskonzert für eine wichtige Nacricht. Die Gretchen=Darstellerin am Stadttheater in X ist plötzlich erkrankt. Die Intendanz des schen Stadttheaters sucht sofort eine Sängerin, die heute abend noch das Gretchen in einer Festvorstellung von Faust und Margarete singen kann. Dieweil liegt daheim in seiner Stube ein stellenloser Kapellmeister auf dem Ruhebett ausgestreckt. Sein Radioapparat überträgt ihm altvertraute Melodien des Nachmittags=Konzertes. Und dann plötzlich dies:„Achtung Achtung, ein Gretchen wird gesucht...!“-Prachtvoll!“, jubelt der Kapellmeister, springt auf. rennt aus dem Zimmer, die Treppe hinab zur nächsten Straßenbahn, fährt zu einem Vorort, hastet eine enge Haustreppe hinauf, trifft dort Sparsamkeit Erzählung von Felix Hageman. Aus dem Fenster des dritten Stockwerkes wurden langsam die letzten Möbel an einem Strick heruntergelassen. Frau Schmidt stand am Fenster, den Hut bereits auf dem Kopf. und sah den Möbeln nach, ein bißchen blaß und dem Weinen nahe. Vor dem Hause stand der plumpe Möbelwagen, und in seinem Bauch stapelten gleichgültige Handlanger die Dinge auseinander, die ihr lieb waren. Frau Schmidt zog die Tür hinter sich zu, die hohl klang, und ging die Treppe hinunter. Mit einem Blick nach den Ziehleuten knöpfte sie ihren Handschuh zu und überlegte. Sie mußte nach dem neuen Haus, das sehr weit war„Sie konnte ein Auto nehmen, aber das war zu teuer bei einer so langen Strecke. Das ließ sich nicht verantworten. „Wir sind fertig, Frau Schmidt nun werden wir losziehen“, ließ der gutmütige Kutscher sie erschreckt auffahren.„Der Wagen ist voll.“ „Ja“, zögerte Frau Schmidt,„Sie finden meinen Mann im neuen Haus. Der wird Ihnen weiter Bescheid sagen. Ich... ich werde schon sehen, wie ich selbst hinkomme— aber es wird spät werden— es ist ein ganzes Stück.. „Wenn Sie mit meinem Wagen mitfahren wollen. genieren Sie sich nicht, Frau Schmidt neben mir auf dem Bock ist Platz genug—“ Frau Schmidt stand verdutzt. Dieser Vorschlag verwundete ihre vornehmen Empfindungen sehr. „Steigen Sie nur auf“, nötigte der Fuhrmann freundlich.„Wenn sie die Möbel ziehen können, dann können sie Sie auch noch dazu schleppen. Dann sind Sie zugleich mit Ihren Sachen zu Hause.“ 07 „ * 88— PEE — er 2 • 1— S 5— — U— G 6# B. S 8 0 S5 S 50• "—— 0 S 6 □ ∆ ∆ * 72 S □ SAÄURSMDZÖNATSE 88 E —— S — D. S 9 #9 5 2 3 □ — * 8 S 8 : 5 G2. 85 —.— 5 6 er E ESTUE 1•LISE * EB □ „— *—— • E o r C U S 5 8 5 E 5—— 5e Nummer 16 Der Plauderer. Seite 3. So sehr überzeugte dieses überraschend gefundene und doch so logische, auf der Hand liegende Argument, daß Frau Schmidt zwar mit rotem Kopf, aber festen Schritten auf den Wagen zuging und, unterstützt von zwei ungebührlich grinsenden Ziehmännern, den hohen Sitz erklomm. Sie legte ihren Pelzkragen vor Mund und Nase. Was die Nachbarn dachten, ließ sie kalt — die sah sie nicht mehr. Aber man konnte Bekannte treffen. Neben ihr erschien die große Gestalt des Kutschers, nahm die Zügel und trieb die schweren Pferde an, die anzogen. Auf einem Möbelwagen zu fahren, ist kein Vergnügen, wenn man es nicht gewohnt ist. Frau Schmidt hielt sich krampfhaft mit der einen Hand an der Sitzlehne fest und drückte mit der andern den schützenden Pelz an das Gesicht, jedesmal wenn ihre erschreckten Blicke in der Ferne einen Bekannten zu sehen vermeinten. Wenn sie auf die rollenden Pferderücken vor sich niedersah, befiel sie eine Anwandlung von Seekrankheit. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde und war eine Marter. Aber triumphierend und befriedigt von dem Gedanken, Geld und Zeit gespart zu haben, kletterte Frau Schmidt vor der Tür des neuen Hauses von ihrem luftigen Sitz herunter, wo ein erfreuter Gatte, der einen cholerischen Bauch auf ein Paar O=Beinen trug, sie begrüßte. Der Kutscher grinste zufrieden. Frau Schmidt wollte ins Haus gehen... Plötzlich wurde sie blaß und begann laut zu jammern:„Die Katze! Mann! Wir haben Miez vergessen! Wie konnten wir nur! Und das Fenster offen! Fahr sosort zurück, Fritz sofort! Oh, ich habe keine Ruhe vorher... geh nur... „Aber das kostet mich eine volle Stunde! widerstrebte der Mann. Die Gattin warf ihm einen vernichtenden Blick zu.„Dann nimmst du ein Auto!“ sagte sie, wie etwas, das sich von selbst verstand. Herr Schmidt nahm ein Auto. Hin und zurück. Im Laufe der Zeit... „Sie sind doch ein ganz gemeiner Betrüger! Wie ich Ihnen Ihr altes Auto abkaufte, sagten Sie, es machte achtzig Kilometer———“—„Na ja, lassen Sie ihm nur Zeit!“ * Aus Sachsen. „Können Sie mir nicht sagen, wo man hier am billigsten essen kann?"—„Ja. Junger Mann, da gebn'se am besten us de Post, da ham'ses Kuvert for fuszehn Fennche und de Leckerei umsonst.“ * Sicheres Zeichen. Arzt:„Sind in Ihrer Familie schon früher mal Symptome von Geistesstörung vorgekommen?" — Patient:„Jawohl, als meine Schwester einem Millionär einen Korb gegeben hat.“ Jägerlatein. „.. das ist noch gar nichts! Wenn ich zum Abendessen gehe. gebe ich meinem Waldmann stets etwas ab: dieser Tage trinke ich nur ein Gias Bier — was macht er, er geht zum Nebentisch und holt die Speisekarte.“ „Menschenskind! Was toben Sie so in Ihrer Zelle berum?" „Ach. Herr Wachtmeister, ich träumte soeben, es sei ein Einbrecher eingestiegen!" * Durchschaut. Schnorrer:„Ist die gnädige Frau nicht zu Hause?"— Dienstmädchen:„Je länger ich Sic anschaue, desto weniger ist sie zu Hause „Ihr schlechtes Sehvermögen kommt scheinbar von zu reichlichem Alkobolgenuß.“ „Ausieschlossen— janz ausieschlossen, wenn ick een“ sitzen habe, sehe ick alles doppelt.“ „Nicht einmal im Traume ist mir eingesallen. dich für so dumm zu halten, daß du dein Examen nicht bestehen könntest!" „Da siehst du wieder mal. Papa, daß wir Jungen eurer Generation weit überlegen sind. Ich habe das z. B. schon lange gewußt. Der Adonis. „Findest du, daß mich mein Schnurrbart kleidet?“ „Sehr! Aber du solltest dir einen Vollbart steben lassen, der verbirgt noch mehr.“ * Unglaublich. Gebrüder Porke bieten in Thüringer Zeitungen gesunde Rasseschweine(echte Westfalent mit dem Zusatz an:„Beim Kauf bitte genau auf die Firma zu achten, weil schon viele andere Schweine als Westsalen verkauft worden sind.— Was sagt der neue Bund für Heimatschutz dazu?“ * Im Bilde geblieben. Köchin(in der Küche zu ihrem Schatz):„Von der Gaus habe ich dir das Beste beiseite geschafft —— pst— die Gnädigel“. Hausfrau:„Reden Sie nur frei von der Leber weg, Anna!“ * Guter Rat. Ein Hausknecht gewinnt 50000 Mark und da er sich nun in gewählteren Kreisen als bisher bewegen will, fragt er seinen Friseur, wie er sich in neblen Gesellschaftskreisen zu benehmen habe.— Friseur: „Ziebe einen schwarzen Frack an und halts Maul. Er macht sich beliebt. „Liebling— das wäre ein Komplet für dich!“