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Februar 1944 Ausgabe Stadt Paderborn Die deutsche Abwehr an der Ostfront unerschüttert Erfolgreiche deutsche Verteidigung vom Dnjepr-Bogen bis zum Finnischen Meerbusen) Räumung von Nikopol Von unserer Berliner Schriftleitung AK. Wenn hier von einer besonders weit vorspringenden, fast isolierten Position gesagt werden konnte, daß sie sich über Erwarten lange gehalten hat und dem Feind seine Pläne Woche um Woche durcheinander brachte, so gilt das für den Brückenkopf in Nikovol. Wer sich auf der Landkarte die Lage dieses Brückenkopfes im großen Duievr=Bogen und sein Ver hältnis zu den beträchtlich weit zurückliegenden benachbarten Teilen der Front klar machte, der mußte eigentlich schon längst mit der Aufgabe dieses Brückenkopfes rechnen. Um so beachtlicher ist es, daß selbst jetzt die Räumung erst nach Zerstörung aller wichtigen Anlagen und ohne wesentliches Nachdrängen des Feindes vollzogen wurde. Die Bedeutung dieses Umstandes wird noch dadurch unterstrichen, daß unsere Stellungen auch jetzt noch unmittelbar westlich der Stadt Nikovol verlaufen. Der Gewinn für den Feind ist also recht mager. Er hat dafür in dem Kampf um den Brückenkopf einen schweren Zoll zahlen müssen. Das Vordringen der„Sowiets, südwestlich Dujeprovetrowsk zu Beginn dieses Monats zielte darauf ab, den Brückenkopf von Nikovol von hinten her zu umgehen. Zur Beschleunigung dieses Manövers setzten sie starke Panzerverbände ein, mit denen heftige Kämpfe ausgefochten werden mußten. Der Brückenkopf zeigte aber genügend Abwehrkraft, um dem von Norden her geführten Angriff zu widerstehen. Allerdings erhob sich die Frage. ob es weiter zweckmäßig blieb, auch den Teil des Brückenkovfs noch zu halten. der noch jenseits des Duiepr in verhältnismäßig bedeutender Ausdehnung bestand. Es ließ sich leicht absehen, daß zur Durchkreuzung der Feindabsichten die Beschränkung auf das diesseitige Ufer vorteilhafter sein würde. Entsprechend ist gehandelt worden. Die Absichten der Sowjets gehen nun unverkennbar dahin, durch eine Flankierung das zu erreichen, was ihnen sonst auch nach der Besetzung von Nikopol verwehrt blieb. Sie konzentrieren ihre Angriffe auf den Raum südlich Kriwoi Rog und versuchen, auch nordostwärts dieser Stadt unsere Stellungen einzudrücken, um so die auch heute noch im Dujeprbogen stehenden deutsche. Truppen zu bedrohen. Die beiden sowietischen Angriffsunternehmungen sind erfolglos geblieben. Auch im Kampfraum westlich Tscher= kassy haben die Sowjets mit ihren Angriffsunternehmungen keine grundlegende Aenderung der Situation zu erzwingen vermocht. Es zeigt sich übrigens immer wieder der enge Zusammenhang dieses Kampfraumes mit jenem östlich Shaschkow und bei Pogrebischtsche, wo die deutschen Gegenangriffe den Sowjets besonders viel zu schaffen machten. Wenn die Sowjets jetzt in diesem Raum rührig geworden sind, so offenbar aus dem Bestreben heraus, neue deutsche Gegenangriffe möglichst hintanzuhalten. Am stärksten waren in den letzten Tagen die feindlichen Durchbruchsversuche in den Räumen zwischen Privjet und Beresina. Hier setzten, die Sowjets immer wieder zu schweren Angriffen an, konnten aber nirgends fühlbar Raum gewinnen. Selbst dort, wo ihnen örtliche Einbrüche gelungen waren, wurde ihnen das gewonnene Gelände wieder entrissen. Bei Witebsk hat der Feind im Verlauf der seit einigen Tagen dort im Gange befindlichen zweiten Schlacht bisher nicht geringere Verluste erlitten als in der ersten und auch keine größeren Erfolge erzielt. Während er sich dem erstrebten Ziel noch ebenso fern sieht wie zu Beginn der Schlacht, sieht er sich infolge seiner schweren Verluste zum Einlegen einer Pause oder zumindest zu einer Umgrupvierung gezwungen. Das ist der Grund dafür, daß in diesem Abschnitt die Kämpfe vorübergehend abflauten. Zwischen Ilmensee und Finnischem Meerbusen schreitet offensichtlich die Konsolidierung der Lage zu unseren Gunsten weiter fort. Der Gegner hat weder in Richtung Luga noch in Richtung Warna weiter Raum gewinnen können. Der sowietische Vormarsch ist auch dort im Norden zunächst abgestoppt. Eine ganz zweifelhafte Sache' Englisches Urtell über den Wert der Terrorangrifte Eigener Auslandsdienst des WV. Dt. Madrid), 9. Febr.„National Review“ bespricht die anglo=amerikanischen Terrorangriffe auf das Reichsgebiet und stellt die Frage, welcher militärische und auch psychologische Wert diesen Angriffen innewohne. Die Zeitschrift kommt zu einem absolut negativen. Ergehnis. Es sei schon von der quantitatiden Seite her gesehen eine ganz zweifelhafte Sache: wenn man Deutschland durch Bombenangriffe auf die Knie zu zwingen glaube. Dazu sei. Deutschland zu großrund dazu seien Deutschlands lebenswichtige Einrichtungen zu weit verstreut. Man habe die Erfahrung machen müssen, daß selbst Angriffe des Umfanges, wie sie in der letzten Zeit durchgeführt worden seien, gerave in der Hinsicht völlig erfolglos gewesen seien, in der man den Sinn des Einsatzes gesehen habe.. Es sei nicht gelungen, irgend eine wichtige deutsche In dustrie so lahm zu legen, daß die Kriegsanstrengungen Deutschlands gestört worden wären. Man spreche in England davon, daß„verantwortliche Persönlichkeiten“— mit Ausnahme einiger wilder Luftmarschälle— nicht mehr länger glaubten, daß sie Deutschland mit Luftangriffen allein besiegen könnten. Diese Erkenntnis müsse sich auch auf den Flugzeugbau auswirken, denn es sei nicht sinnvoll, die zu strategischen Bombenangriffen bereitgestellten Bomberverbände weiter zu verstärken, weil die erforderlichen Rohstoffe und das Herstellungsmaterial im Kriege ganz besonders auch in England und in den USA. streng begrenzt seien.„Schon jetzt fressen die Anforderungen der Bombergeschwader bereits tief an unseren produktiven Kräften sowie an unserem Bestand technisch und kämpferisch hochwertigen Menschenmaterials. Gehen wir rücksichtslos darüber hinweg. um unsere LangstreckenBomberverbände zu verstärken, dann setzen wir dazu Kräfte ein, die wir besser für andere Zwecke gebrauchen.“ Diese Erkenntnis von„National Review“ ist eine Wahrheit, die wir in Deutschland schon lange gekannt haben. Ob sie sich freilich in England Bahn bricht, muß dahingestellt bleiben. Qualität und Quantität Eigener Auslandsdienst des WV. Dt. Madrid, 8. Febr. Der itamenische Feldzug, der in Spanien mit leidenschaftlichem Interesse verfolgt wird, hat bisher nicht wenig Kopfschütteln hervorgerufen. Diesmal darüber, daß die Alliierten, die schon am ersten Tage nach ihrer Landung in Nettuno Sieg geschrien hatten,„aus Mangel an Entschlußkraft, Schneid und Kampfgeist“ diesen Sieg nicht zu erringen verstanden, zum anderen, weil die Deutschen sich nicht von der Garigliano=Front zurückzögen, wie das von vielen Militärsachverständigen als unvermeidlich erachtet wurde, sondern sowohl an der Garigliano=Front wie im Brückenkopf von Nettuno eine Reihe sehr erfolgreicher Gegenangriffe durchführten, durch die der an Truppen und Material weit überlegene Gegner in die Defensive gedrängt worden ist. „Wieder einmal“ schreibt dazu die„Informaciones",„zeigt sich die Ueberlegenheit des Prinzivs der Qualität über den Mythos der Quantiät. Der itglienische Feldzug beweist von neuem die große Kampfkraft einer kleinen Zahl deutscher Divisionen gegenüber zwei starken, gut bewaffneten und durch sehr erhebliche Luft= und Seestreitkräfte geschützten Heere". Versuche am untauglichen Objekt Genf. 9. Febr. Der USA.=Informationschef Elmer Davis gab bekannt, daß Robert Sherwood zu einem kurzen Besuch nach London reisen würde, um dort die Arrangements für den Nervenkrieg gegen die Achse zu erweitern. Elmer Davis scheint immer noch der Auffassung zu sein, daß er mit seinem Nervenkrieg Deutschland zermürben kann. Er hatte bekanntlich zu diesem Zwecke längere Aussprachen mit seinem englischen Kollegen Brendan Bracken. Offenbar hat Elmer Davis das Bedürfnis, von Zeit zu Zeit immer wieder von sich reden zu machen und eine neue Offensive im Nervenkrieg anzukündigen, um seine Existenzberechtigung nachzuweisen. Wir können weder Elmer Davis noch Sherwood noch Brendan Bracken und seine Clique an der Themse hindern, ihren Nervenfeldzug gegen Deutschland noch einmal aufzufrischen, aber wir können ihnen versichern, daß sie sich vergebliche Mühe machen. Im übrigen scheint den jüdischen Regisseuren in London und Washington auch nichts Neues mehr einzufallen, sonst müßten sie längst gemerkt haben, daß alle ihre Umtriebe und Nervenattacken gegen Deutschland Versuche am untauglichen Objekt darstellen. „Sieg der Gerechtigkeit“ Sofia. 9. Febr. Innenminister Christoff sprach in der Industriestadt Gabrowo vor einem großen Kreis von Arbeitern und Bauern, wobei er einen Appell an die Bulgaren richtete, an den Sieg der eigenen Sache zu glauben. Bulgarten; so betonte der Minister weiter, folge in Treue seine Bündnispolitik mit Deutschland. Das Land müsse alle Kräfte anspannen, bis zum Sieg der Mächte, die um die Gerechtigkeit kämpften, zu denen sich auch Bulgarien rechne. Die deutsche Reichsmark ist stabil Reichsbank weiterhin jeder schwierigen Aufgabe gewachsen! Unantastbarkeit der Sparguthaben Berlin, 9. Febr. Auf der Jahreshauptversammlung der Deutschen Reichsbank hielt Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsident Walther Funr am Mittwoch eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Für die deutsche Wirtschaftspolitik gibt es im Kriege nur eine Aufgabe und ein Ziel: Steigerung der Kriegsproduktion bis zur letzten Möglichkeit. Auch die Geld= und Währungsvolitik hat sich dieser Aufgabe einzuordnen. Dies ist mit bestem Erfolg geschehen. Der Wert der Reichsmark ist stabil geblieben und vor jeder Erschütterung bewahrt worden. Zur Aufrechterhaltung geordneter Währungsverhältnisse waren 1943 grundlegend neue Maßnahmen nicht erforderlich. Die beiden Hauptquellen— Steuern und Anleihen — blieben so ergiebig, daß die unmittelbare Kredithilfe der Reichsbank sich nach wie vor in währungsmäßig vertretbaren Grenzen halten ließ. Wenn neue währungsvolitisch: Maßnahmen nicht erforderlich wurden, so besaat die Feststellung, daß unsere Preis= und Lohnüberwachung und unser Bewirtschaftungssystem sowie die Lenkung des Geld= und Kreditbedarfs in der Lage „Mit unserer Kriegführung stecken wir fest“ Illuslonslose britische Kriegsberichte aus Itallen Eigener Auslandsdienst de WV. We. Oberitalien: 9. Febr. Der englische Nachrichtendienst ist voll von Nachrichten durchweg illusionslosen Charakters über die Lage in Italien. Es ist durchaus möglich, daß diese Fülle von unfrohen Bekenntnissen einen höheren Ortes zur Schau getragenen Zweckvessimismus als Ursache hat. Immerhin ist aber doch manche Einzelheit, die in der englischen Oeffentlichkeit besprochen und dargestellt wird. ganz interessant und einer Wiedergabe wert. So schreibt„Sunday Times“:„Wenn wir bei den Kämpfen in Italien dem Feinde nicht viel größere Verluste zufügen. als wir erleiden. dann haben die Deutschen und nicht wir den Vorteil von der Diversion in Italien.“ Nach einer Reutermeldung hat eine„hohe britische Stelle“ sich über Nettuno in folgender Weise ausgelassen:„Die Deutschen sind in diesem Gediet besonders stark und die Hoffnungen der Alliierten, ihren ursprünglichen Plan durchzuführen, nämlich die Via Avia abzuschneiden und so die deutsche Armee zu packen, sind durch die Verstärkung der deutschen Stellungen zunichte gemacht worden."— Das Urteil der englischen Monatszeitschrift „eview“, gipfelt in der Feststellung:„Mit unserer Kriegführung stecken wir fest. Wir können weder rückwärts noch vorwärts“, denn überall, so heißt es dort weiter, leisteten die Deutschen zähesten Widerstand, insbesondere aber in Italien, wo sie die AngloAmerikaner nicht mehr vorankommen lassen. Hartnäckig hielten sie an ihrer Taktik fest, alles zu halten, was sich halten lasse. Die lange in England gehegte Hoffnung, daß der deutsche Kriegsapparat eines Tages doch vielleicht zusammenbreche sei enttäuscht worden. Nichts spreche dafür. Das gelte sowohl vom Stand der Dinge an den Kriegsfronten wie auch bei der Haltung der deutschen Bevölkerung im Innern. waren, auch 1943 die Spannungen zwischen Geld= und Güterseite zugunsten der Stabilerbaltung unserer Führung abzufangen. Daß diese Spannungen 1943 zugenommen haben, kann nicht verwundern. Es standen noch weniger Güter für den normalen zivilen Verbrauch— von Anlagewerten ganz zu schweigen— zur Verfügung. während andererseits allein der Baraeldumlauf um rund 4,2 Milliarden Reichsmark stärker angestiegen ist als im Vorjahr. Um so höher ist der Erfolg zu werten, der sich in beinahe unveränderten Großhandelspreisen und Lebenshaltungakosten niedergeschlagen hat. Der deutsche Volksgenosse nimmt daz heute fast als etwas Selbstverständliches hin. Diese Haltung bringt das unbedingte Vertrauen der Bevölkerung zur Staatsführung und zum Sieg der deutschen Waffen zum Ausdruck. Die Clearinaverschuldung Deutschlands hat einigen Handelspartnern gegenüber im abgelaufenen Jahr erneut zugenommen. Aber wir dürfen mit berechtigtem Stolz darauf verweisen, daß wir unsere Warenausfuhr in fast vorkriegsmäßigem Umfang aufrechterhalten konnten. Der Umlauf an Reichsbanknoten stieg 1943 um 9.8 auf 83.7 Milliarden Reichsmark. Dieser Betrag erscheint— ziffernmäßig betrachtet— zunächst recht hoch. Erfahrungsgemäß tritt in jedem Krieg sowohl bei den kriegführenden Staaten wie bei den von ihm nur mittelbar betroffenen Staaten eine Erhöhung des Zahlungsmittelumlaufes ein. Es ist immer wieder an das Pflichtbewußtsein jedes Einzelnen zu abvellieren, nicht benötigtes Bargeld nach den Kreditinstituten zu bringen, die es einer für die Gesamtwirtschaft nützlichen Verwendung zuführen. In diesem Zusammenhang ein Wort an evakuierte Familienmitglieder. Manche Volksgenossen in luftbedrohten oder für luftbedroht gehaltenen Gebieten tragen größere Geldbeträge mit sich herum, wie es heißt„für alle Fälle“. Dieses Verhalten ist weder zweckmäßig noch notwendig, zweckmäßig insofern nicht, als die Gefahr, daß diese Beträge trotz aller Vorsicht in Verlust geraten, recht groß ist. Bedenklich ist dabei, da in diesen Fällen eine Wiederantmachung des entstandenen Schadens zumeist nicht möglich ist. Die Bereithaltung größerer Barbeträge ist aber nicht nötig, da den vom Bombenterror BeFortsetzung auf Seite 2 Die kämpfende Stadt Von Helmut Sündermann Noch zuckt Feuerschein der Brände über den nächtlichen Himmel, späte Explosionen durchschüt tern vereinzelt die Luft, aber schon künden schrille Glocken der Feuerlöschzüge von einsetzender Hilfe. erste Omnibusse suchen sich langsam den Weg; die anfängliche Stille nach dem Dröhnen des erbitterten Kampfes— zuerst nur vom Prasseln hochschlagender Flammen, vom Poltern niederbrechender Balken, vom Rufen beherzter Helfer unterbrochen— wird wieder erfüllt vom Ton neu sich regenden Lebens. Für eine Stunde war sie— dem Soldaten gleich— in Deckung gegangen, jetzt erhebt sie sich wieder, die mächtige Gemeinschaft schaffender Menschen, die kämpfende Stadt. Es hat Zeiten gegeben, da trat sie im Prunk. kleide schillernden Glanzes unter das Volk. von den einen als Wunder einfältig bestaunt, von anderen verächtlich abgetan. Ein Kriea. der selbst jedes humane Kleid abgestreift hat, hat ihr die bunten Tücher vom Leibe gerissen— und das Ueberraschende wurde sichtbar: Unter dem flitternden Tand verbarg sich ein starker, gesunder. zaher Körper! Was wir glaubten, daß ihr ganzer Inhalt sei: die hellen Lichter, das schnelle Treiben und leichte Leben, die Stätten des Vergnügens wie des Lasters— alles das ist abgetan, man hat es kaum bemerkt und niemand vermißt es. Erst jetzt wissen wir, was die Stadt eigentlich ist: die gewaltige Ansammlung menschlicher Energie, die Stätte konzentrierter Schöpferkraft und bei aller Nüchternheit auch eines praktischen Idealismus. Wir glaubten lange, es seien Ueberzählige gewesen, die in die Städte gingen, nein— es waren die Wagenden, die sich in ihren Strom warfen, um darin unterzugehen oder— zu bestehen! Diese Menschen, die wir einst nur am frühen Morgen sahen, wenn sie zur Arbeit eilten, oder abends, wenn sie nach Hause fuhren, oder Sonntags, wenn sie in dichten Scharen in die Umgebung zogen— sie sind heute auf die Bühne getreten, auf der einst das lockere Leben ein halbes und falsches Bild der Stadt zur Vorstellung brachte. Nicht mehr die Wortgewandten, sondern die Tapferen, nicht mehr die Leichten, sondern die Kraftvollen, nicht die Heiteren, sondern die Harten stehen an der Rampe, und nicht einem blasierten Publikum sehen sie sich gegenüber, sondern dem Schicksal selbst blicken sie ins AugeDie kämpfende Stadt— sie mag anders sein als einst, aber ihre Seele ist größer geworden. Sie hat auseinandergestrebt, jetzt hat sie zusammengefunden. Und sie wurde elementarer in voren Empfindungen: sie hat hassen gelernt. Einst hat man eine anmutige und reife Frau als ihr Symbol in der Mitte eines Platzes aufgestellt— heute ist ihr Gesicht von entschlossener Stirn und verbissenem Mund gezeichmet, der Stahlhelm ist ihr Wahrzeichen, die Faust ihr Symbol. Einst glaubten wir, die Stadt bestehe aus eng gebauten Straßenzeilen, hobe Häusermauern seien ihr wesentlicher Inhalt: wir sind eines Besseren belehrt: Nicht die Häuser. sondern die Menschen aeben der Stadt das Gesicht. Sie haben die Häuser aufgebaut, sie mögen sie der lieren: was unveränderlich bleibt, ist die Summe der Leistung, die sie— die Menschen— täglich vollbringen. Wenn der Soldat auszieht ins Feld, dann steht er im Zeichen des Krieges: die Umstände, unter denen er lebt, ißt und schläft, ändern sich täglich was gleich bleibt, ist sein Wille, dem Feind zu begeanen und ihn zu schlagen. Auch die kämpfende Stadt hat diesen Willen. Wenn ior in der Stunde des Terrors nur die Verteidigung bleibt, so geht auch sie dann. wenn die letzte Bombe gefallen ist, die letzten Brände entzündet sind, wieder zum Angriff über. Der Feind wollte sie vernichten, jetzt vernichtet sie sein Zerstörungswerk durch Rettung und Auf bau. Sie unterscheidet schnell zwischen den Wunden, die einst nur ehrenvolle Narben sein werden, und solchen, die für den Kampf des Volkes wichtig sein können. Hier, strömt ihre ganze Kraft zusammen. Foren gewaltigen Körver kann auch der nächste Schlag nicht lähmen. Wohl aber härter machen! Ob der Kämpfer im Valast wohnt oder in der Hütte, ob in der Wohnung oder im Unterstand— erst wenn er sich unabhängig gemacht hat von äußeren Umständen, ist er wahrhaft frei für die Tat. Die Tat aber ist schon das Gesetz der fried lichen, um wieviel mehr das der kämpfenden Stadt. Durch sie hat sie im Lebenskampf der Nation ihren Platz. Der überzeugendste Lehrmeister, der Feind, hat es ihr gelehrt, daß sie ihn halten muß. Die kämpfende Stadt blickt kaum mehr zurück auf das, was früher war. Aber sie blickt voraus. Sie weiß, daß die Lüge, die Gemeinheit, deren Zeuge und Opfer sie ist, verblassen würde gegenüber dem Schicksal, das die füdische Koalition über das ganze Volk heraufbeschwören will, und sie ist entschlossen, das Ihrige beizutragen, um diese Drohung abzuschlagen. Die kämpfende Stadt sieht noch darüber hinaus. Aus den Trümmern ihrer Wohnhäuser ersteht vor ihren Augen das Bild der kommenden Stadt: der Stadt, die wir bauen werden mit all der Leidenschaft, mit all der Kraft und mit dem ganzen harten Stolz, der uns heute erfüllt. So kämpft sie männlich, die Stadt. und ist dabei doch etwas Frau geblieben: nicht nur im zähen Festhalten und Ausharren, sondern auch im sicheren Wissen um kommendes, so verdientes Glück. Vor 25 Jahren eröffnete die deutsche Luftreederei nach dem ersten festgelegten„Flugplan mit einigen alten, unegebauten Kriegsflugzeugen aus der Strecke Berlin=Weimar den deutschen Luftverkehr. Seite 2 7 Nummer 34 Westfälisches Volksblatt Donnerstag. 10. Februar 1944 Die deutsche Reichsmark ist stabll Fortsetzung von Seite 1 troffenen staatlicherseits ein ausreichender Betrag sofort ausbezahlt wird. Es ist von allen Seiten anerkannt worden, daß die Geldversorgung in den vom Luftterror betroffenen Städten auch unmittelbar nach den Angriffen und oft unter den schwierigsten Bedingungen stets sichergestellt war. Weiter ist darauf hinzuweisen, daß sich alle deutschen Kreditinstitute bereitgefunden haben, einem luftkriegsbetroffenen Sparer im Bedarfsfalle auch auf Sparbücher fremder Kreditinstitute ohne besonderes Entgelt die erforderlichen Beträge auszuzahlen. Bei einem hohen Geldumlauf und einem nur geringen Angebot an Gebrauchsgütern besteht die Tendenz zu Preiserhöhungen, d. h. zu einem Absinken des Geldwertes. Ob es dazu kommt, hängt von zwei Faktoren ab, einmal davon. inwieweit die Staatsführung diese Tendenz durch ein entsprechendes System von Maßnahmen auf der Geld= und auf der Güterseite wirksam zu begegnen vermag, und zweitens von dem Verständnis und der Disziplin der Bevölkerung. Die Entwicklung des Geldwesens ist in Deutschland aber in keiner Weise beunruhigend. Es bleibt nach wie vor das unverrückbare Ziel der nationalsozialistischen Staatsführung, den Wert unseres Geldes unter allen Umständen so wie bisher auch weiterhin stavil zu erhalten. Dessen darf der deutsche Sparer gewiß sein. In der Kriegsfinanzierung ergaben sich unter Beibehaltung der bewährten Methoden auch 1943 keine Schwierigkeiten, so daß die Kredithilfe der Reichsbank für diese Zwecke wie bisher in vertretbaren Grenzen hielt. Das Steueraufkommen hat sich mit dem Anwachsen des Volkseinkommens weiter erhöht. Die einzigartigen Erfolge unserer Kriegswirtschaft, die durch technischen Fortschritt, Rationalisierung und Erhöhung der Arbeitsleistung erreicht wurden, sind für den Einsichtigen Beweis genug, daß die deutsche Wirtschaft nach Kriegsende durchaus in der Lage ist, den angestauten Zivilbedarf zu befriedigen. Der deutsche Sparer hat mit dem Sparergebnis gleichzeitig auch der feindlichen Agitation die einzig richtige Antwort gegeben, die durch Ausstreuen der unsinnigsten Gerüchte Unruhe in die Reihen der Sparer tragen wollte. Ich kann nur aufs neue versichern, daß im nationalsozialistischen Deutschland die Unantastbarkeit der Sparguthaben ebenso wie ihre Wertbeständigkeit gewährleistet ist. Im Zusammenhang mit dem Kaufkraftproblem kommt auch den Maßnahmen zur Verringerung der öffentlichen Ausgaben eine besondere Bedeutung zu. Trotz aller Anspannungen der Vorjahre ist es gelungen, bei öffentlichen Aufträgen Preissenkungen zu erzielen und so das Entstehen unberechtigter Kriegsgewinne vorweg zu verhindern. Was im übrigen die Verschuldung des Staates anbelangt, so wird dieser Frage vielfach eine Bedeutung beigemessen, die sie gar nicht hat, gemessen an den Vermögenswerten, die für eine Belastung zur Tilgung der Reichsschuld nach siegreicher Beendigung des Krieges zur Verfügung stehen werden und gemessen an dem stark„gestiegenen Volkseinkommen, aber auch im Hinblick auf die heute noch gar nicht abschätzbare, aber bestimmt aewaltig erhöhte Arbeitskraft und Leistung der Wirtschaft nach dem Kriege kann von einer irgendwie bedenklichen Höhe der Reichsverschuldung keine Rede sein. Weiter ging Reichswirtschaftsminister Funk auf die Rationalisierung im Geld= und Kreditsektor ein, die 1943 zu neuen Erfolgen geführt hat. Zusammenfassend, so schloß der Reichswirtschaftsminister, glaube ich folgendes sagen zu können: So wie eine Rückschau auf das Gesamtgeschehen des Jahres 1943 und auf die in seinem Ablauf erzielten Leistungen von Front und Heimat unser Bewußtsein zu stärken vermag, daß das deutsche Volk in unerschütterlichem Glauben an den Sieg mit fester Zuversicht in die Zukunft sehen kann, so vermittelt uns ein zurückblickendes Betrachten der auf dem Gebiete des Geld=, Kredit= und Währungswesens erzielten Erfolge die Gewißheit, daß wir auch weiterhin jeder noch so schwierigen Aufgave gewachsen sein werden. Die großen Schwierigkeiten des Vorjahres haben uns nicht zaghaft werden lassen, ihre Ueberwindung hat unser Selbstvertrauen noch erhöht. Wir dürfen gewiß kein, daß die Deutsche Reichsbank auch in Zukunft allen Anforderungen und Schwierigkeiten gewachsen sein und vor allen Dingen ihrer Hauptaufgabe gerecht werden wird, Hüterin der Währung zu sein. Starke Sowjetangrifte abgewiesen Brückenkopf Nikopol gerdumnt /# 75 Felhdpenzer abgeschossen Aus dem Führerhauptquartier, 9. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Von vorbildlichem Kampfgeist erfüllt, wiesen unsere Truppen in schweren Abwehrkämpfen bei Nikopol, westlich Tscherkassp, östlich Shaschkoff, südlich der Beresina und westlich des Ilmensees sowie im Raum von Luga starke bolschewistische Angriffe und Durchbruchsversuche unter Bereinigung oder Abriegelung örtlicher Einbrüche ab. Der Brückenkopf von Rikopol wurde nach sorgfältiger Berstörung aller militärischen und kriegswirtschaftlichen Anlagen befehlsgemäß geräumt. Oestlich Shaschkoff wurden in Abwehr und Gegenangriff 58 feindliche Panzer, vernichtet, südlich der Beresina, wo die Bolschewisten mit Strafgefangenenformationen angriffen, 15 weitere Kampfwagen abgeschossen. Im Raum von Witebsk beschränkten sich die Bolschewisten nach den schweren Berlusten. der letzten Tage auf schwächere Einzelangriffe, die im zusammengefaßten Feuer zerschlagen wurden. Bei den schweren Abwehrkämpfen zwischen Pripjet und Beresina haben sich die unter Führung des Generals der Artillerie Weidling kämpfende 36. und 134. Infanteriedivision unter den Eichenlaubträgern Oberst Conrady und Generallentnant Schlemmer hervorragend bewährt. Im Landekopf von Nettuno wurden unsere Stellungen trotz hartnäckigen britischen Widerstandes um mehrere Kilometer vorverlegt und 700 Gefangene eingebracht. Starke, von Panzern und Schiffsartillerie unterstützte feindliche Gegenangriffe wurden abgewiesen. Die Kämpfe sind noch im Gange. Unsere Luftwaffe setzte feindliche Batterien bei Aprila durch Volltreffer außer Gefecht, zerstörte mehrere Materiallager und vernichtete sechs feindliche Flugzeuge. Feindliche Ausladungen im Landekopf wurden wirksam durch Schlachtflugzenge und schwere Batterien bekämpft. An der Südfront lebten die Kämpfe im Abschnitt von Cassino—Terello wieder auf. Zahlreiche feindliche Vorstöße blieben erfolglos. Nordamerikanische Fliegerverbände führten in den Mittagsstunden des 8. Februar einen erneuten Terrorangriff gegen Orte in Westdeutschland, insbesondere wurden Wohngebiete der Stadt Frankfur: am Main schwer getroffen. Die Bevölkerung hatte Verluste. Luftverteidigungskräfte vernichteten trotz ungünstiger Abwehrbedingungen 31 feindliche Flugzeuge, in der Mehrzahl viermotorige Bomber. In der vergangenen Nacht warfen einige seindliche Flugzeuge Bomben in West= und Nordwestdeutschland. So schlugen wir uns durch Jenselts des Flusses abgeschnitten— Spilttemackt zurück zur Kompante Von Unteroffizler Otto Erdmann Unsere Division hatte den Auftrag. als letzte über den Fluß zu gehen und bis zuletzt einen Brückenkopf zu halten, der auch den letzten deutschen Soldaten ein sicheres Hinüberkommen gewährleisten sollte. Die Sowiets drückten schwer und wollten wenigstens einen letzten Rest unserer Division vor der Brücke abschnappen. Bis 5 Uhr früh mußte der letzte Soldat über die Brücke sein, denn zu dem Zeitpunkt sollte sie in die Luft fliegen. Um Mitternacht brachen in stockfinsterer Nacht acht Sowjetvanzer in unsere Stellungen ein, und zwar kaum zwanzia Meter neben meinem Loch. Dieser Einbruch war sicherlich die Ursache dafür, daß der Befehl zum Loslösen vom Feinde mich und drei Kameraden schließlich nicht erreichte, so daß wir allein unserem Schicksal überlassen blieben. Als ich dies um 3 Uhr früh zu meiner nicht geringen Ueberraschung feststellte, war, weit und breit nichts mehr von deutschen Soldaten zu sehen, und so mußten wir uns allein auf den Weg machen, um die nicht bekannte Brücke zu suchen. Wie wir dabei feststellen, befanden wir uns bereits mitten unter den Bolschewisten. Leider gelang es uns nicht mehr, die Brücke rechtzeitig zu finden, und erst um 5.07 Uhr zeigte uns die gewaltige Detonation der Brückensprengung den Weg dorthin. Inzwischen war es Tag geworden und unmöglich, sich noch weiterhin im Gelände zu bewegen, da sich überall Bolschewisten zeigten. So suchten wir uns den Tag über ein Versteck in einem Moor und setzten unseren Weg erst mit dem Einbruch der Nacht wieder fort. Ueberall aber stießen wir auf die Sowjets, und immer wieder mußte man ausholen, um diese zu umgehen. Auch ließ es sich nicht vermeiden, daß wir zweimal von Posten angerufen wurden; Gott sei Dank war es aber stockfinstere Nacht. Die Flucht ins Schwarze war jedesmal unsere Rettung. Die nachgesandten Schüsse verfehlten ihr Ziel, bewirkten jedoch leider, daß ein Kamerad von uns abkam und nicht wiedergefunden werden konnte, so daß er allein die Freiheit wieder suchen mußte. Wie wir später erfahren haben, ist ihm dies auch bis fünfzig Meter vor dem Ziel gelungen, dort aber ereilte ihn in seinem kleinen Boot das Soldatenschicksal. Wir übrigen drei brachten die zweite Nacht auf der kleinen Halbinsel eines Nebenflusses zu, dessen jenseitiges Ufer besonders dicht von Bolschewisten besetzt war, die sich in einer Entfernung von nur dreißig bis vierzig Meter tagsüber mit Fischfang durch Handgranaten und ähnlichen Dingen vergnügten. Das war natürlich eine weniger angenehme Situation, besonders, da auch keine Verpflegung mehr vorhanden war und die zuletzt empfangene Abendverpflegung nun schon den zweiten Tag reichen mußte. Wir konnten uns daher nur jeden Tag ein Stück Brot bewilligen und als Beigabe zuletzt nur noch einen in meinem Besitz befindlichen Suppenwürfel „Pilz“, den wir uns doch nicht kochen konnten, da das Feuer uns verraten hätte. In der folgenden Nacht ging es nun auf Tod und Leben. Alle entbehrlichen Kleidungsstücke wurden im Fluß versenkt und ebenso sämtliche Ausrüstung und Waffen. Aus den Mänteln wurden Lappen geschnitten, die wir uns um die Stiefel banden, um jedes Geräusch auf das Mindestmaß zu beschränken. Auf diese Weise gelang es uns dann auch, nachts um 2 Uhr den Fluß zu erreichen und Verbindung nach drüben aufzunehmen. Man hielt uns jedoch dort für Sowjets, die eine Falle stellen wollten, und sandte uns nicht das erhoffte Boot zum Uebersetzen. Da wir einen Nichtschwimmer unter uns hatten, mußten wir uns nun aus angeschwemmten Brettern, den noch in unserem Besitz befindlichen Zeltbahnen, Koppeln und Leibriemen ein floßartiges Gebilde bauen, und dann ging's, nur mit einem Hemd bekleidet, los. Bis zur Mitte des Stromes, der an dieser Stelle glücklicherweise nur etwa 300 Meter breit war, ging es ziemlich glatt, dann aber war's aus mit unserer Kunst. Die Strömung und der Wind ließen uns nur noch unentwegt flußabwärts treiben. So mußte ich mich schließlich auch noch des Hemdes entledigen und auf dem Rücken schwimmend das Floß vor mir herstoßen. Unterwegs gab man auch noch einen Gewehrschuß auf uns ab, da man uns am eigenen Ufer in der Dunkelheit immer noch für Sowjets hielt. Durch Brüllen:„Nicht schießen, eigene Truppe“ ließ man sich dann aber doch davon überzeugen, daß es sich um deutsche Kameraden handeln konnte. Nach 48stündigem Aufenthalt zwischen und hinter den feindlichen Linien, ½ stündiger Floßpartie und etwa ½ stündiger schwerster Schwimmarbeit gelang es uns schließlich, so weit in die Nähe des rettenden Ufers zu kommen, daß wir wieder Grund hatten. Mit Wodka, Wurst und Brot haben die Kameraden uns alsdann wieder etwas zu erwärmen versucht, denn es war immerhin eine Jahreszeit, in der die östlichen Wasser nicht mehr allzu lau zu sein pflegen. Nun sind wir schon wieder drei Tage bei unserer alten Einheit, die im Augenblick daran beteiligt ist, einen Brückenkopf der Sowjets zu bereinigen.“ In wenigen Zeilen Der Führer hat dem Apotheker Dr. Conrad Stich in Leipzig aus Anlaß der Vollendung seines 80. Lebensjahres die Goethe=Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Den Heldentod starb der Ritterkreuzträger Oberleutnant Fritz Sengschmidt, Staffelkapitän in einem Zerstörergeschwader. In der Generalversammlung des Vereins der Auslandspresse zu Berlin ergaben die Wahlen als neuen Vorsitzenden Ero Petaeiaeniemi (Finnland). Stellvertretender Vorsitzender wurde Dr. Minoo Kato(Javan). Malaga beging feierlich den siebenten Jahrestag ihrer Befreiung vom bolschewistischen Joch. In Beantwortung einiger Fragen saate Eden, man schätze die Zahl der Kriegsgefangenen des britischen Commonwealtb in Händen er Japaner auf 140 000. Roosevelt unterzeichnete das Gesetz, wodurch das Einwanderungsverbot für„Chinesen aufgehoben wurde. Er gab eine Erklärung ab, daß jährlich 105 Chinesen einwandern dürfen. rans König nach Moskau eingeladen Stockholm, 9. Febr. Die Sowiets haben, wie„Svenska Dagbladet“ aus Ankara berichtet. den Könia Itans und seinen Ministerpräsidenten Suheili zu einem offiziellen Besuch nach Moskau eingeladen. Die Sowiets entwickeln zurzeit eine lebhafte Tätigkeit im ganzen vorderen Orient. und zwar in erster Linie im Iran. In der iranischen Hauptstadt Teheran arbeiten mehrere bolschewistische Kommissionen. Anscheinend verstärken die Sowiets auch ständig ihren Einfluß auf die iranischen Arbeiter: sehr eifrig arbeiten die Bolschewisten an ihren Vorbereitungen für die geplante Universität in Taschkent, zu der nur Studenten aus den Ländern des Vorderen Orients Zutritt haben sollen. Ein weiteres Beisviel für das zielbewußte Streben der Sowjets, den Vorderen Orient zu ihrer Interessensphäre zu machen, ist der Plan, neue Eisenbahnstrecken nach Turkmenistan und Tadschikistan nördlich von Afabanistan zu bauen. Neue japanische Angriffe in Burma Tokio. 9. Febr. Die japanischen Truppen in Burma. die am 4. Februar neue Overationen gegen den Feind im Buthidaung=Abschnitt begannen, um der vom Feinde mehrfach in alle Welt hinaus vosannten Gegenoffensive zuvorzukommen, setzen ihren Vormarsch durch die Dschungel und das unwegsame Mayn=Gebirge fort. In enger Zusammenarbeit mit diesen japanischen Truppen befindet sich jetzt die indische Nationalarmee auf dem Vormarsch mit dem festen Entschluß. ihr Ziel, Delbi. trotz großer Hindernisse zu erreichen. Missionare bombardiert Tokio, 9. Febr. Wie Domei erfährt, beabsichtigen die zuständigen japanischen Behörden, dem Vatikan einen ausführlichen Bericht über die unmenschliche Beschießung ausländischer Missionare durch USA.= Luftstreitkrafte am 6. Februar vor Wewak(Neu Guinea) zu unterbreiten. Insgesamt mehr als 100 ausländische Missionare mit ihren Familien wollten auf japanischen Barken aus der Kampfzone flüchten, wurden jedoch von etwa 80 USA.=Bombern erbarmungslos angegriffen, wobei 58 Personen getötet und 80 weitere schwer verwundet warden. Japans Geburfenüberschuß Tokio, 9. Febr. Japans Geburtenüberschuß liegt weiterhin über einer Million je Jahr, erklärte der Wohlfahrtsminister Dr. Koizuai vor dem Unterhaus. Diese günstige Entwicklung sei bemerkenswert, da Javan seit dem Ausbruch des Chinakonfliktes bereits im achten Kriegsjahr stehe und die übrigen kriegführenden Länder im allgemeinen im vierten oder fünften Kriegsjahre ein erhebliches Absinken der Geburtenziffer zu verzeichnen hätten. EWIGES DEUTSCHLAND Bekenntnis deutscher Dichter und Denker Das Gesetz von der Ewigkeit des Volkstums bat in dem Philosovhen Fichte seinen Gestalter gefunden. Sein philosophischer Nationalismus, der seine praktische Auswirkung in seinen Reden an die deutsche Nation gefunden hat. wird getragen von dem Glauben an ein ewiges Reich der Deutschen:„Der Glaube des edlen Menschen an die ewige Fortdauer seiner Wirksamkeit auch auf dieser Erde gründet sich auf die Hoffnung der ewigen Fortdauer des Volkes, aus dem er selbst sich entwickelt hat.“ Nicht darin liegt die Aufgabe des deutschen Menschen, im Diesseitigen, im Schein, im Aeußerlichen, Oberflächlichen aufzugehen, sondern in der Gebundenheit an das Ewige, Unbedingte, die Freiheit. Würde und Kraft verleiht. Fichtes Idealismus wurzelt in dem Glauben an die geschichtliche Sendung des deutschen Volkes:„Unsere ältesten Vorfahren und alle sanderen in der Weltgeschichte, die ihres Sinnes waren. sie haben gesiegt, weil das Ewige sie begeisterte, und so siegt immer und notwendig diese Begeisterung über den, der nicht begeistert ist." Deshalb ist das Vaterland, dem Fichte sich verpflichtet fühlt, in dem Ewigen begründet:„Die eine und ewige Wahrheit ist das Einzige, was die Menschen zu Einigleit der Gesinnung verbindet und dieselben als Einheit in ihren ewigen Gedanken zusammenhält, denn„Volk ist etwas Ganzes, das unter dem Gesetz des Ewigen steht". Einen begeisterten Anhänger seiner Ideenwelt fand Fichte in dem Dichter Friedrich Hölderlin, der ihm neben Schillers idealer Gedankenwelt ein neues Lebensgefühl verdankte, das er in der Hingabe an das Ewiagültige. Unbedingte des Volkstums, in der opferbereiten Vaterlandsliebe und in dem Glauben an die ewige Wiedergeburt des deutschen Volkes erkannte: „Ich liebe das Geschlecht der kommenden Jahrbunderte. Denn dies ist meine seliaste Hoffnung, der Glaube, der mich stark erhält und tätig, unsere Enkel werden besser sein als wir, die Freiheit muß einmal kommen, und die Tugend wird besser gedeihen in der Freiheit beiligem, erwärmenden Lichte, als unter der eiskalten Zone des Despotismus!" Mit seinem dichterischen Seherblick gehört Hölderlin wie kaum ein anderer Dichter in unsere Gegenwart. Denn keiner hat so aus der Gegenwart des deutschen Volkstums geschöpft wie er. Unerschütterlich ist sein Glaube an die ewige Ernenerung des deutschen Volkstums:„Sie werden kommen, deine Menschen, Natur! Ein ewiges verjüngtes Volk wird auch dich wieder verjüngen, und du wirst werden wie seine Braut, und der alte Bund der Geister wird sich erneuern mit Dir.“ Unter Fichtes Einfluß wurde das Ewiggültige, Zukunftweisende zielsetzend und wesenbestimmend in Hölderlins Dichtung. Durch seinen Glauben an ein ewiges Deutschland ist er zu einem Künder und Deuter deutschen Schicksalskampfes geworden. Deshalb muten uns noch heute seine provhetisch=weissagenden Vaterlandsgesänge, wie ein Vermächtnis des Dichters an sein Volk in dem schweren Ringen um eine neue Gestaltung des euroväischen Lebensraumes an. Der Glaube an ein ewiges Deutschland, an eine deutsche Zukunft hat auch Goethe zeitlebens beseelt. Sein provhetischer Blick für die ihm hier gestellten Aufgaben erhebt ihn zu einem Künder des tausendjährigen Reiches:„Ja, das deutsche Volk verspricht eine Zukunft, hat eine Zukunft. Das Schicksal der Deutschen ist— mit Navoleon zu reden— noch nicht erfüllt. Hätten sie keine andere Aufgabe zu erfüllen gehabt. als das römische Reich zu zerbrechen und eine neue Welt zu schaffen und zu ordnen, sie würden längst zu Grunde gegangen sein. Da sie aber fortbestanden sind, und in solcher Kraft und Tüchtigkeit, so müssen sie nach meinem Glauben noch eine, große Zukunft haben, eine Bestimmung, welche um so viel größer sein wird denn jenes gewaltige Werk der Zerstörung des römischen Reiches und der Gestaltung des Mittelalters, als ihre Bildung jetzt höher steht.“ Der Glaube an die Ewigkeit des deutschen Volkstums hat auch sonst die Besten im Volke beseelt. Es sei nur erinnert an Männer wie Ernst Moritz Arndt. Schleiermacher. Schenkendorf. Heinrich von Kleist, Jacob Grimm, Uhland u. a. m. Es ist der Glaube, der Berge versetzen kann, dieser felsenfeste Glaube an ein ewiges Deutschland, das eine Mission zu erfüllen hat, denn„Ihr Deutschen seid es, in denen der Keim der menschlichen Vervollkommnung am entscheidendsten liegt, und denen der Vorschritt in der Entwicklung aufgetragen ist. Gebet Ihr in dieser Wesenheit verloren, so geht mit Euch zugrunde alle Hoffnung des gesamten Menschengeschlechts auf Rettung aus der Tiefe seiner Uebel.“(Fichte.) Wilhelm Schoof DEUTSCHE KUNSTAUSSTELLUNG IN LISSABON In Anwesenheit des Kabinettchefs, des Erziehungsministers, der den Ministerpräsidenten vertrat, des Präsidenten des Instituts für Kultur, Prof. Dr. Cordeiro Ramos, des Vizepräsidenten der Korporativkammer, der Rektoren der Philosovhischen und Rechtsfakultät und der Museumsdirektoren, Vertreter des staatlichen Propagandasekretariats und in Anwesenheit aller namhaften Persönlichkeiten des vortugiesischen Kulturlebens fand in Lissabon die feierliche Eröffnung der Ausstellung deutscher Graphik aus den beiden letzten Jahrhunderten statt. Die Ausstellung umfaßt etwa 250 Meisterwerke der deutschen Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts, Radierungen, Kupferstiche, Lithographien, auch Zeichnungen aller Art, Bleistift, Feder oder Buntstift. Angeschlossen ist eine Ausstellung von etwa 15 zeitgenössischen Aquarellen. Bei der ersten Besichtigung zeigt sich, daß die Ausstellung auf ein außergewöhnliches Interesse stößt. Die Zeitungen widmen ihr eingehende Betrachtungen und beschäftigen sich ausführlich mit verschiedenen der ausgestellten Werke. So schreibt Portugals größte Tageszeitung„Diario de Noticias“ unter anderem:„Es ist eine wundervolle Ausstellung. Es handelt sich um einen überaus wertvollen Ausschnitt aus dem Kunstleben, der dem Beschauer zweifellos Stunden höchsten geistigen Vergnügens bereiten kann und gleichzeitig einen vollständigen Abriß über den Umfang der deutschen Schwarzweißkunst in den letzten 150 Jahren vermittelt."— Der künstlerische Mitarbeiter des„Diario da Manha“ schreibt:„Das Empfinden und die Schöpferkraft der deutschen Künstler finden in dieser Ausstellung eine würdige und wertvolle Darstellung. In unverkennbarer Weise prägen sie ihren eigenen Stil innerhalb der europäischen Kunst. Die Eröffnung der Ausstellung stellt ein Datum dar, das in dem deutsch=portugiesischen Kulturaustausch unvergeßlich bleiben wird und das in hohem Maße beitragen wird, damit wir die Seele und das Gemüt des Deutschen verstehen lernen.“ Der Kunstkritiker des„Diario Populare“ schreibt: „Die Ausstellung der deutschen Graphik ist von einer außergewöhnlichen Bedeutung, denn sie zeigt Werke der romantischsten deutschen Künstler, deren kultureller Wert unvergeßlich ist und die uns auch heute noch die Haltung auf historischem Gebiet übermiteln, in der sich der deutsche Humanismus entwickelte und die in der Kunst unseres Jahrhunderts ein Echo findet, besonders im Ueberrealismus.“ NEUES VON BUCHERN Dr. Goebbels Reden und Aufsätze aus den Jahren. 1942/43 erscheinen in Kürze unter dem Titel„Der steile Aufstieg". Von Horst Wolfram Geißler erscheint im Paul Hugendubel=Verlag, München, ein neuer Roman unter dem Titel„Die andere Welt oder das Schiff Mahayana". Guy de Pourtalds' Liszt=Biographie erscheint demnächst in deutscher Uebersetzung von Hermann Lauler unter dem Titel„Franz=Liszt=Roman des Lebens" im Paul Hugendubel=Verlag, München. Im gleichen Verlag erscheinen Märchen vom selben Verfasser unter dem Titel„Aus dem Land Mittendrin". Horst Lommer, der Schauspieler des Berliner Staatstheaters, der schon durch einige Theaterstücke auffiel, läßt im Paul Hugendubel=Verlag „ungehaltene Reden und unglaubliche Begebenheiten“ unter dem Titel„Das kleine Lästerbuch“ erscheinen. Von Jo Hanns Rösler kommt im Paul Hugendubel=Verlag, München, ein lustiges neues Buch „Wolken überm Ehehimmel“, mit Illustrationen des Simplizissimus=Zeichners Fr. Bilek, heraus. Eine neue Einführung in Leben und Werk Rilkes gibt Hermann Kunisch in seinem demnächst im Verlag Dumker& Humblot, Berlin, erscheinenden Buch„Rainer Maria Rilke— Dasein und Dichtung". Seinen Erstlingsroman legt Willi Gutting unter dem Titel„Die„Aalfischer" vor. Das Werk, das am Oberrhein spielt, erscheint im Gauverlag Bayreuth. Roland Tenscherts„Musikerbrevier“ ist jetzt im Wilhelm=Frick=Verlag, Wien, in neuer Auflage erschienen. Walther Tröge hat ein Buch„Feldherren, Reich. Europa“ geschrieben. Es erschien im Wilhelmck=Verlag, Wien. Paul Schureks Roman„Der Hamburger Brand“ ist in einer neuen Fassung im Verlag M. Glogan fr., Hamburg, erschienen. * Donnerst PA Du geh Westernto im Blick 1 helle Ged von Mens steht mit grauen G Auf de kleine wei kann man eines Kin lings. 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Specksauen Heute in 8—8,15: Werner B Lage; 14,1 15—16: Ka tagskonzert WNV-I 7.2 In den daß in eine einem ande geldern au die zusamm Wie der Pi ist das Be gesamt 2 7201 000 Bergmänne Reichsmark ist als ein weiteren Rentenversi 1943 ab eir sondere A arbeit des werben all sentlich be bezw. 50. hin als Männer b Jahre ihre geld von je Treuegeld wenn ihre Stirbt ein geld seinen mann schon einer gesun das Treueg als Vorleist Darlehens bruas 1944 Donnerstag, 10. Februar 1944 Westfälisches Volksblakt Nummer 34 Seite 3 Aei Dr. Conrad Vollendung tbe=Met verliehen. rkreuzträger t, StaffelVereins der die Wahlen aeniemi nder wurde enten Jahchewistischen gen saate riegsgefanin Händen Gesetz, wo: C h i n e s e n klärung ab, ern dürfen. geladen ets haben, zra berichMinisterziellen Bee Sowiets itigkeit im in erster Hauptstadt ische Komie Sowjets iranischen olschewisten lante Unidenten aus ts Zutritt el für das Vorderen machen, ist lach Turkvon AfabaBurma Jruppen in OveraButhider vom vosannten zen ihren as unwegr Zusamrupven betionaldem festen er Hindert, beabsichirden, dem über die iuslänUSA.— ruar vor en. 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Das Lichtbild eines Kindes, eines lachenden, strahlenden Jährlings. Wer hat es verloren? *„Die Füße der Menschen gehen darüber hin. Ein Wunder, daß es noch kein nagelbeschlagener Schuh zertreten hat! Die blanken Augen leuchten aus dem Bild zu dir herauf. Wie lange noch? Gleich wird es geschehen: ein unachtsamer Schritt zertritt den Widerschein der unbekümmerten Lebensfreude. Du willst es verhindern und trittst näher heran. In diesem Augenblick beugt sich ein Soldat zur Erde, nimmt das Bild behutsam auf. betrachtet es mit einer fast andachtsvollen Scheu, streichelt leicht mit der Hand über das lachende Kindergesicht und steckt seinen kleinen Fund glücklich lächelnd in die Rocktasche. Dann nimmt er Sack und Pack wieder auf und schreitet fest davon. Du aber weißt es: es war nicht das Bild seines Kindes. Ihm ist durch den Fund die Freude eines plötzlichen Erinnerns gekommen. Sicher hatte er im fernen Zuhause auch ein Kind, vielleicht einen Jährling, wie den, der sich ihm im Bilde zeigte. Vielleicht! Wer weiß es? bs. 50 Jahre Einsatz für die Gemeinschaft In diesen Tagen kann der Bildbauermeister Bernhard Brechmann, Borchener Straße 5, auf eine 50jährige aktive Tätigkeit in der Paderborner Freiwilligen Feuerwehr zurückblicken. Er trat im Februar 1894 in die Reihen dieser wackeren Männer, die sich in uneigennütziger Weise den Schutz des Eigentums des Nächsten zur Aufgabe gemacht haben. Schon nach dreijähriger Mitgliedschaft wurde er zum Unterführer gewählt und rückte bald zum Abteilungsführer der Spritzenabteilung auf. 1933 erhielt er aus Anlaß seiner 40jährigen Feuerwehrdienstzeit das Ehrenzeithen des Landesfeuerwehrverbandes. Nachdem er wegen Erreichung der Altersgrenze der Altersabteilung angehörte, hat er sich bei Ausbruch des Krieges sofort wieder für den aktiven Dienst zur Verfügung gestellt. Er ist in den Reihen seiner Kameraden noch als Zugführer tätig und erhielt im vergangenen Jahre eine besondere Auszeichnung. In einer Feierstunde der Wehr wurde ihm jetzt ein Gkückwunschschreiben des Bürgermeisters überreicht, in dem ihm Anerkennung und Dank für seine im Interesse der Volksgemeinschaft geleisteten Dienste und besonders dafür ausgesprochen wird, daß er auch im bohen Alter sich wieder für den Feuerwehrdienst zur Verfügung stellte und so seine Einsatzbereitschaft im Schicksalskampf Deutschlands zeigte. Das Schreiben schließt mit dem Wunsch, daß sein Einsatz darin Belohnung finden moge, daß er das siegreiche Ende dieses gewaltigen Ringens noch in voller Frische und Rüstigkeit im Kreise seiner Kameraden erlebe. Dem Jubilar, der seit Anfang des ersten Welt krieges bis heute auch aktives Mitglied der„Freiwilligen Sanitätskolonne des Deutschen Roten Kreuzes ist, auch unseren herzlichen Glückwunsch!, vkl. Kleine Stadtnachrichten Wir verdunkeln heute von 17,56 bis 7,30 Uhr. Aus der Geburtstagsmappe. Heute feiert Frau Ww. Sofie Temme, Pivinstraße 18, im Kreise ihrer Kinder und Enkelkinder ihren 85. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen ihr weiter einen frohen und gesunden Lebensabend.— Heute feiert Frau Ww. Maria Gockel im Altersheim(früher Niederntudorf) ihren 75. Geburtstag. Sie ist Trägerin des goldenen Ehrenkreuzes der deutschen Mutter. 8 Kinder und 23 Enkelkinder bringen ihr ihre Wünsche dar. Wir gratulieren herzlich und wünschen ihr weiter einen frohen und gesunden Lebensabend. Auf dem Paderborner Mittelmarkt wurde in den einzelnen Klassen zu folgenden Preisen gehandelt: Bullen A) 44. C) 34: Kühe A) 43 bis 44, B) 38—40, C) 29—34, D) 18—24; Färsen A) 44—45, B) 41, C) 36. D) 25; Kälber B) 52 bis 57, C) 42—48. D) 33—38; Schweine A) 72, B1) 71, B 2) 70. C) 68, D) 65. E) 50—62, Specksauen 72. Altschneider 70. Heute im Rundfunk. Reichsprogramm: 8—8,15:„Herzog und Kaiser", Roman von Werner Beumelburg; 12,35—12,45: Bericht zur Lage; 14,15—15: Allerlei von zwei bis drei; 15—16: Kapelle Erich Börschel; 16—17: Nachmit tagskonzert; 17,15—17,50: Heitere MelodienIm Bürgerverein fand ein Wehrmachtbetreuungskonzert statt. Soldaten spielten für ihre Kameraden, besonders für die Verwundeten. * Der versprechende Titel:„Richard Wagner, sein Leben und Wirken als deutscher Opernkomponist", wurde innerhalb einer kurzen Zeit auf eine Art und Weise erschöpft, die Wesen und Werk des großen Meisters überzeugend charakterisierte. Alle Wagnersche Fülle wurde durch die saubere Wiedergabe des Tones, sowie die Einfachheit der erläuternden Worte, die nur das Wesentliche berührten, geklärt, sodaß Ton und Wort auch dem Unkundigen ein in großzügigem Umriß gezeichnetes, aber doch geschlossenes Bild des Meisters geben mußten. Wenige Worte sollen hier den Eindruck des Konzertes bestätigen. Richard„Wagner, ein Deutscher! Er selbst sagt sinngemäß in seinen„Schriften:„In rauhen Wäldern, im langen Winter, am warmen Herdfeuer pflegte der Deutsche lange Zeit Urvätererinnerungen und bildete seine Göttermythen in unerschöpflich mannigfaltige Sagen um", oder, „... im großen Reich der Ahnungen sich ungebunden verlieren können“, so offenbart sich sein Deutschtum auch in seinen Opern, und die Musik nimmt leidenschaftlich gegen alles Fremde den Kampf auf. Rienzi! Die Ouvertüre seines ersten bedeutenden Werkes gab den Auftakt. In reger Folge wurden die weiteren Stationen des Deutscher Klang aus Wagneropern Ein Stabsmusikkorps der Luftwatte spleite für Kameraden Die W-Ausegeschiehte Die Siegesbotschaft omantischem Geiste geborenen länders“, kündeten in frischer K—. visionäre Gestaltungskraft Wag=§„##n i Volkstümlichkeit. Fortgesetzt großen musikalischen Lebens gestreift. Die Aus züge des aus romantischem „Fliegenden Holländers“ Wiedergabe die vis ners, wie seine fraglosen Glauben an das Ewige birgt reicher Poliphonie verströmte ein Thema „Tristan“, fast an Ekstase grenzend. Das kannte Quintett:„Selig, wie die Sonne aus der vorletzten Szene der Meistersinger, aus dem„Ring" und„Winterstürme wichen Wonnemond", dieses melodisch=sieghafte aus den Walküren leiteten zum Sch aus„Siegfried“ und dem Trauermarsch „Götterdämmerung“ über. D „Parsival“, jenem Werke, „Faust“ aus ungeahnter Hintergründigkeit setzte den Schlußstein. Trotz b Individualität aller Einzelheit schnitt ein geeintes Bild. Die Hörer brachten denen kraftvoll vermittelten, durch ihren Dank entgegen. Von J. P. Hebei Wir erleben es auch in diesem Kriege bei unsern Gegnern wieder, besonders bei denen jenseits des Ozeans, daß sie, wenn sie einen schlag erlitten haben. die Nachricht Kräften unterdrücken. Das war schon namentlich dann, wenn die Machtfremdes Land besetzt hielten. Aber Wahrheit weiß doch sichere Umwege. sich durchzusetzen. Das zeigt eine köstliche Geschichte, Johann erzählt merkwürdige Brasseniege über Leipzig heißt es da, erfuhren wir dem Kriege in Sachsen auch als lauter Liebes und Gufranzösisch gesinnt war: und Turmstrafe das Herz. etwas noch viel weniger. zu sagen, lustiger Kumvan, der SvielGasse hat's gemerkt. Spielmann. Er geht ins Amts Mädel von heute- Hausfrauen von morgen einen besonders Zum Kriegsberutswettkampf unserer Mädel in hauswirtschaftlichen Beruten Wenn wir bisher immer nur von den Jungen gehört haben, die sich im Wettstreit um die beste Leistung bemühen, so wollen wir heute einmal den Mädeln bei ihren Wettkämpfen einen Besuch abstatten. In den Küchen der Mädchenberufsschule bietet sich uns ein buntes Bild. Dort, wo die Mädel sonst eine gründliche Ausbildung für ihren späteren Beruf als Hausfrau und Mutter erfahren, sind heute unsere zukünftigen Hausfrauen mit Kochhäubchen, blitzsauberer Schürze und ein Paar großen Topflappen bewaffnet zum hauswirtschaftlichen Wettstreit angetreten. Da wird nun in einer Ecke Gemüse auf der Rohkostreibe verarbeitet, daneben wiegt man Zwiebeln, Petersilie und andere Kräuter, um appetitliche Salatplatten anzurichten. Hier entsteht ein Gulasch, bei dessen Anblick sich beim Zuschauer ein nur zu verständlicher Appetit einstellt, so schön duftet es; dort gibt es einen Nudelauflauf. Ein anderes Mädel rührt den gerade gekochten Zitronencrem kalt. Kurz, jeder ist bemüht, durch seine Kochkünste zu einem zeitentsprechenden, nahrhaften und vor allem schmackhaften Mahl beizutragen. Kann es da wohl ein Mädel geben, das nicht Lust bekommt mitzumachen? Wer ist es denn nun. der sich so eifrig und ernsthaft bemüht, seine beste Leistung zu zeigen? Es sind zunächst unsere hauswirtschaftlichen Lehrlinge, die, noch im ersten Lehrjahr stehend, in ihren Haushalten und in der Fachklasse, die „Herr Amtmann. die Hochzeiten und Kirchweihtänze wollen heuer aar nicht recht geraten Wollet Ihr mir und meinen Kameraden nicht erlauben, dann und wann an einem Sonntag abends im„Roten Löwen“ eine Komödie zu spielen für ein Geringes?" Der Amtmann erwiderte:„Reichenauer. das „„„„„„„ lob ich an Euch, daß Ihr Euch lieber auf eine sie zweimal wöchentlich besuchen, schon recht viel§ geziemliche Art forthelfen und Euern Mitbürnolornt hahon Daß unsere Haushaltungs=, G § gern einen lustigen Abend dafür machen wollt. gelernt haben. Daß unser Kinderpflegerinnen= und Frauenfachschülerinnen§ als daß Ihr wieder neue Schulden macht oder frischen Eindruck machen und§ stehlt. he nute Maistungen Joihon ft S 077: nur gute uns nur ansehen, seitig diese unter den fällt manche gen auf. Aber nicht im Berufs noch eine zustellen, zu arbeiten. te und sehr gute Leistungen zeigen, ist§ Also kündeten r zu verständlich, wenn wir uns einmal§ eine nagelneue mit wieviel Gründlichkeit und wie viel-§ sagten sie, die e sie auf den nächsten Sonntag Komödie an. Es sei die neueste. es gibt. In derselben Komödie einer mitsvielen. der bieß Franz und eine Frau mit Namen Viktoria. ein gar und handfestes Weibsbild. Im VerKomödie mußte es sich schicken, daß z mit einem fremden Mann Verdruß Der Zank gebar Schimvf. der Schimpf chläge, und wer die meisten bekam, war fremde Mann, sondern der Franz, daß er zuletzt seine Frau zu Hilfe rief. nicht fügte es und je arbeit nach Geschicklichkeit in der Ausführung s besser sie aufsaßen, desto lauter rief er: und Sauberkeit in der Verarbeitung. Natürlich§„Viktoria, Viktoria!“ muß auch von den Mädeln verlangt werden, eine K Daran haben die Bassenheimer, was " Talan huben die„Bassenheimer, was verständige Leute unter uns sind, zum erstenmal gewie es damals in Sachsen stehen mochte was zu bedeuten hatte, wenn man schrie: „Viktoria! Viktoria!" er Herr Amtmann hat zum Glück nichts geMahlzeit richtig zusammenzustellen ernährungswirtschaftliche Fragen sein. Ja, es wird ihnen nichts geschenkt. zukünftigen Hausfrauen müss Mühe geben, wenn sie im— Spitze liegen wollen. Wir lassen uu Wertaschen. wer aus den einzelnen Berufsgruppen mit der Höchstpunktzahl durchs Ziel gehen wird. I. E. Vor dem Paderborner Strafrichter Hartnäckige Bummelantin Eine der wenigen unrühmlichen Ausnahmen aus der schaffenden Heimatfront wurde aus der Untersuchungshaft dem hiesigen Strafrichter vorgeführt. Jeder weiß, daß es jetzt im fünften Kriegsjahr darauf ankommt, alle Kraft für die Erringung des Sieges einzusetzen, und wer da aus der Reihe tanzt und sich außerhalb unserer Gemeinschaft stellt, bei dem muß die harte Sprache des Gesetzes sprechen. Die 21jährige Angeklagte Sch. war für einen Lippstädter Betrieb verpflichtet worden. Von Anfang an erschien sie unregelmäßig, fehlte dann wiederholt mehrere Tage und schützte Krankheit vor. Verwarnungen, ja selbst eine Ordnungsstrafe nutzten nichts. Obwohl man sie eindringlich auf die gesetzlichen Bestimmungen aufmerksam gemacht hatte, bummelte sie auch jetzt wieder. kam auch der mehrmaligen„Aufforderung, wiederzukommen, nicht nach. Als dann Anzeige gegen sie erstattet und sie zum Termin geladen wurde, erschien sie nicht. Nunmehr wurde sie in Haft genommen. Vor dem Strafrichter kam sie mit dummen Ausreden. Das Gericht machte ihr klar, daß der, der heute noch glaube. faulenzen zu können, wo jeder sein Bestes für Deutschland hergebe, eine exemplarische Strafe verdiene. folge; 17,50—18: Das Buch der Zeit; 18—18.30: Berliner Mozartchor; 18,30—19: Der Zeitspiegel; 19,15—19,30: Frontberichte; 19.45—20: Kant, der Philosoph des Unbedingten; 20,15—21,15: Aus Opern von Lortzing; 21,15—22: Abendkonzert des Berliner Rundfunkorchesters.— Deutschlandsender: 17,15—18: Konzertsendung; 18—18,30: Musik von Hans Sachsse, Leitung: Der Komponist; 20,15—22: Hamburger Solisten und Orchester. WV-Wirtschafts-Bericht 7.2 MilI. RM Bergmannstreuegeld ausgezahlt In den letzten Tagen wurde bekanntgegeben, daß in einem Bergbaurevier 102000 RM und in einem anderen 59000 RM an Bergmannstreuegeldern ausgezahlt worden sind. Nunmehr liegen die zusammenfassenden Zahlen für 1943 vor. Wie der Präsident der Reichsknappschaft mitteilt, ist das Bergmannstreuegeld im Vorjahr an insgesamt 2498 Bergmänner im Betrage von 7201000 RM ausgezahlt worden. Jeder dieser Bergmänner hat also im Durchschnitt, fast 3000 Reichsmark erhalten. Das Bergmannstreuegeld ist als ein Teil der im Oktober 1942 verordneten weiteren„Verbesserung der knappschaftlichen Rentenversicherung mit Wirkung vom 1. Januar 1943 ab eingeführt worden. Es stellt eine besondere Anerkennung der schweren Untertagearbeit des Bergmannes dar. Anspruch darauf erwerben alle Hauer. die mindestens 15 Jahre wesentlich bergmännische Arbeiten verrichtet, das 48. bezw. 50. Lebensjahr vollendet huben und weiterhin als Hauer unter Tage arbeiten. Diese Männer bekommen für die ersten beiden vollen Jahre ihrer weiteren Hauertätigkeit ein Treuegeld von je 500 RM. für jedes folgende Jahr ein Treuegeld von 1000 RM. Sie erhalten das Geld, wenn ihre Knappschaftsrenten fällig werden. Stirbt ein Bergmann vorher, so steht das Treuegeld seinen Angehörigen zu. Um dem Bergmann schon in jüngeren Jahren den Aufbau einer gesunden Familie zu erleichtern, kann ihm das Treuegeld unter gewissen Voraussetzungen als Vorleistung in Form eines verzinslichen Darlehens für den Erwerb eines Eigenheims, die Ausstattung oder Ausbildung seiner Kinder usw. gewährt werden. Dieses Treuegeld sichert dem Hauer im Verein mit seiner Rente und den Leistungszuschlägen, die er zu dieser Rente bekommt, eine soziale Versorgung, wie sie kein Bergmann in den anderen Ländern der Erde hat. In welchem Maße die Hauer mit ihrer Arbeit verbunden sind, geht daraus hervor, daß im abgelaufenen Jahre teilweise Treuegelder übergeben werden konnten, die nicht selten 5000, 7000, 10 000, ja sogar 16000 RM erreichten. Die bisher ausgezahlte Summe von 7,2 Mill. RM Treuegeldern stellt erst einen Anfang dar, weil der Kreis der Bergmänner, die darauf Anspruch haben, erst in den letzten Monaten genauer festgelegt werden konnte. In der kommenden Zeit werden daher noch erheblich mehr Bergmänner diese in der Sozialversicherung einmalige Leistung erhalten. Vorschüsse auf die Rentenversicherung. Unter den Kriegsverhältnissen muß vielfach die Festsetzung einer Sozialversicherungerente hinausgeschoben werden, weil sich die Beibringung der Unterlagen verzögert. Um hieraus entstehende Nachteile für die Versicherten nach Möglichkeit zu mildern, hat der Reichsarbeitsminister das Ersuchen ausgesprochen, den Rentenbewerbern laufende Vorschüsse zu zahlen. Voraussetzung ist, daß der Rentenanspruch nach den vorgelegten Unterlagen begründet ist, die Festsetzung der Höhe der Rente sich aber verzögert. Als besonders hartnäckige Arbeitsbummelantin wurde Sch. zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Rabiater Pole zur Raison gebracht Seit 8 Jahren war der Pole Stephan Sch. auf einem Bauernhof in Sande tätig, wo man zunächst mit ihm zufrieden sein konnte. Dann aber wurde er eigensinnig und starrköpfig. Mit dazu beigetragen hat anscheinend eine Polin, die jetzt auf den Hof kam und gerade so eigensinnig war wie er. Die beiden waren wie Katze und Maus, und eines Tages ging der Pole miteiner Axt auf die Polin los, und schlug sie mit deren Stiel so heftig über den Kopf, daß sie erhebliche Verletzungen davontrug. Er will dazu veranlaßt sein, als die Polin mit einem Besenstiel auf ihn eingedrungen sei. Wut und Wildheit des Polen ließen sich aber auch an einem Pferde aus. Beim Pflügen schlug er mutwillig mit einem Zaunpfahl, in dem sich ein rostiger Nagel befand, auf das Tier ein bezw. warf er danach, so daß das Tier erheblich verletzt wurde und heute noch lahmt. Wegen Tierquälerei und gefährlicher Körververletzung wurden dem rabiaten Polen sieben Monate Straflager zudiktiert. Dabei stellte das Gericht fest, wenn es sich bei der Mißhandelten um eine Deutsche gehandelt hätte, dann würde sich der Pole nicht hier, sondern vor dem Sondergericht zu verantworten gehabt haben. Vkl. Beiratssitzung der Gauwirtschaftskammer In der ersten diesjährigen Beiratssitzung der Gauwirtschaftskammer Westfalen=Nord brachte der Präsident der Gauwirtschaftskammer Christian Franke(M. d. R.) in einem großzügig angelegten Vortrag zunächst einen klaren Ueberblick über die auf Grund des Führererlasses vom 2. 9. 1943 in die Organisation der Kriegswirtschaft hineingetragenen neuen Linien, die eine verstärkte Konzentration aller Kräfte bedeuten und damit die Grundlage für die Ermöglichung einer weiteren Leistungssteigerung abgeben. Er richtete einen Appell an die versammelten Betriebsführer, darauf hinzuwirken, daß sich die Betriebe mit allen ihnen möglichen Mitteln für den Wohnungshilfsbau einsetzen möchten.— Hauptgeschäftsführer Dr. Jacobshagen wandte sich mit ernster Mahnung an die Wirtschaft. Noch immer kommt es vor, daß Arbeitskräfte geyortet werden. Für derartiges Vergehen kann es im 5 Kriegsjahr keine Entschuldigung mehr geben. Die Betriebsführer müssen, wo immer sie auf solche Zustände treffen, selbst mithelfen, derartige Saboteure am Kriege auszumerzen. Die Probleme des Handels fanden eine eingebende Würdigung durch den Wehrwirtschaftsführer Ahlene. Besonders interessierten seine Ausführungen über die möglichen organisatorischen Erfassungen des Tausch= handers.— Stellvertretender Hauptgeschäftsführer Stopvenbrink gab einen Ueberbsick über die verkehrspolitische Lage. Erforderlich ist schnellste Be= und Entladung, restlose Ausnutzung der Kraftfahrzeuge bei Vermeidung jeglicher Leerfahrten, Verlagerung aller nur irgendwie geeigneten Transvorte in die verkehrsschwachen Sommermonate, Vermeidung jeder nicht dringend notwendigen Inanspruchnahme des Telegramm= und Fernsprechverkehrs, insbesondere während des Fliegeralarms.— Besonderes Interesse fand der Vortraa des 1. Geschäftsführers der Abteilung Handwerk der Gauwirtschaftskammer und Dezernent für Kriegsversehrtenfürsorge. Dr. Kahmann, über die Wiedereinaliederung der Kriegsversehrten in die Wirtschaft. Paderborner Land Marienloh. Generalmajor i. R. von Heyden=Linden, seinerzeit Flügeladjutant des Kaisers und Kommandeur der Königs=Ulanen in Hannover, der hier seinen Lebensabend verleben wollte. wurde am heutigen Donnerstag vor 35 Jahren von einem tödlichen Schlaaanfall betroffen und drei Tage sväter unter großem militärischen Gepränge auf dem hiesigen Friedhof zu Grabe getragen.) Der Kommandierende General von Bernardi und das gesamte Offizierskorvs der Königs=Ulanen waren u. a. in unseren stillen Ort gekommen, um an der Trauerfeier teilzunehmen. In jungen Jahren war Generalmajor von Heyden=Linden ein eifriger Förderer des Pferdesports und einer unferer besten und erfolgreichsten Herrenreiter. Er stand, als ihn der Schlaganfall ereilte, mit der Stadt Paderborn wegen Pachtuna der Fischteiche auf 12 Jahre in Verhandlung. Die Marienloher brachten dem begeisterten Reitersmann allgemeine Symvathie entgegen, die auch heute noch nicht erloschen ist. Nachbarschaft und Provinz Einbruch im Strafgefangenenlager Bielefeld. Vor der Bielefelder Strafkammer hatte sich der 1916 in Altenessen geborene Willi Krause wegen einer Reihe von Diebstählen zu verantworten. Der wiederholt vorbestrafte Bursche hat schon in seiner Jugend nichts getauat. Zuletzt verhängte das Sondergericht Essen gegen ihn drei Jahre Zuchthaus. Diese verbüßte K. im Strafgefangenenlager Livventrup. Hier entwich er ebenfalls, kehrte aber in der Nacht zurück und stahl ein Fahrrad und ein Beil. In einer der folgenden Nächte kam er nochmals und tauschte das defekte Vorderrad des Fahrrades gegen ein besseres aus. In der Zwischenzeit hatte er Einbrüche und Diebstähle bei Bauern in der Umgegend Langenberas(Kr. Wiedenbrück) verübt. Er wollte dann nach Essen fahren, wurde aber in Soest geraßt. Vor der Strafkammer war er bis auf einen versuchten Diebstahl geständig. Das Gericht verurteilte ihn als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu sechs Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust. Um die Volksgemeinschaft vor dem Verbrecher zu schützen, wurde auch die Sicherungsverwahrung angeordnet. Bielefeld. Uraufführung im Stadttheater. Am Sonnabend, dem 19. Februar, geht als dritte Uraufführung dieser Spielzeit das neue Werk des Dichters Hans Franck„Die Königsvrüder“, deutsche Tragödie in sieben Stationen, in der Inszenierung von Intendant Dr. Alfred Kruchen in Szene. Dortmund. Wie das WV berichtete, wurde am 2. Februar der 37 Jahre alte Landwirt Josef Hennecke in der Nähe seines Gehöfts in NiederHolte erschossen aufgefunden. Der Tat verdächtig waren zwei Ostarbeiter, von denen einer bereits bald nach dem Verbrechen festgenommen werden konnte. Der andere, der den tödlichen Schuß auf den Landwirt abgegeben hatte, konnte jetzt ebenfalls gefaßt werden. Es handelt sich um den Ostarbeiter Iwan Schmatkob, den man in Valbert bei Meinerzhagen aufgriff. Aus der X Bewegung Mädeiring 1/281. Führerinnen heute 19.30 Uhr DAF.Dienststelle ugendgruppe Oetern. Heimabend fällt krankheitshalber aus. Elsen. HI.-Gef. Alle Ig. des Jahrganges 26 und 27, die in die NSDAP, aufgenommen werden wollen, treten heute abend um 8 Uhr bei der Schule an. Verlag und Druck: Westflllsches Volkeblatt GmbIl, Paderborn.— Verlagsdirektor Arther Petsch. Hauptschriffleiter Karl Anton Speek, sämtlich in Paderborn.— Zur Zeit ist Preisliste Nr. 15 vom 1. September 1942 gültig. Seite 4# Nummer 34 estfalisches Volksblatt Donnerstag, 10. Februar 1944 Mehr als jede andere Jahreszeit sind diese Februartage für den Gartenfreund eine Zeit des Wartens. Bis zum Januar hat er in der Regel seinen Garten so für das neue Jahr vorbereitet, daß er dann nur auf die ersten warmen Sonnentage wartet, die den Boden anwarmen und trocknen, daß er zur Neubestellung schreiten kann. Und trotz alles Drängens der Natur, das er mit feinem Gespür in seinem Garten wahrnimmt, wenn auch noch der Schnee in der Luft treibt und über Nacht noch Bodenfröste kommen, tut er gut, in aller Ruhe die rechte Zeit der Frühbestellung abzuwarten..— Auch in diesem Jahre meldet sich das Frühjahr zeitig an. Schon öffnen an geschützten Stellen die kleinen Winterlinge ihre gelben Kelche, und die silbrigen Knospen der Küchenschelle haben sich so aufgeblasen, daß sie jeden Augenblick aufplatzen könnten. Auch die dicken Triebe des Krokus scheinen nur noch auf die ersten warmen Sonnenstrahlen zu warten, um sich ihnen zu öffnen. Doch selbst auf leichtem, sandigen Boden können wir erst Ende des Monats, wenn er frostfrei und nicht zu naß ist, die ersten Auslaaten— Karotten, Spinat, Früherbsen, Dicke Bohnen, Zwiebelsamen, Petersilienwurzeln und Schnittpetersilie— vornehmen. Wer es noch nicht getan hat, den mahnen diese Wochen, alles für die Frühjahrsbestellung, die über Nacht Arbeit in Ueberfülle bringt, vorzubereiten, das Werkzeug und Gerät in Ordnung bringen, die Samenrestbestände überprüfen und Keimproben machen, den Samenbedarf nach dem Bestellungsplan feststellen und sichern, Dünger beschaffen, für das notwendige Pflanzgut an Frühkartoffeln sorgen. Haben wir uns dieses schon im Herbst beschafft, müssen wir nun die Pflanzkartoffeln, in Horden nebeneinandergelegt— mit den Austrieben nach oben—, ans Licht stellen, damit sie keine Kellerschosse treiben. Nur am Licht, vor jeder Frosteinwirkung selbstverständlich geschützt, treiben sie die kurzen, kräftigen, grünlichen Triebe, mit denen wi sie in die Erde legen, um wirklich„frühe“ Kartoffeln zu bekommen. Wer ein Frühbeet sein eigen nennt, kann jetzt mit dem Packen der Kästen beginnen. Wenn möglich, setzen wir dem frischen Pferdedünger Laub zu, um die Wärme länger zu halten. Der Dung wird etwa 50 cm hoch gleichmäßig gepackt, dann mit einer 5 cm hohen Schicht gesunder, grober Erde und einer ebenso hohen Schicht seiner Saaterde bedeckt. Gegen vorübergehenden Frost wird der Kasten noch mit Dung umlegt und in der„Nacht mit Strob= oder anderen Matten abgedeckt. Sind die Pflanzen aufgelaufen, lüften wir bei Sonnenschein mehr und mehr nach der windfreien Seite hin. Ende des Monats können wir im Mistbeet schon Salat, Karotten, Radies aussäen. Vor der Aussaat beizen wir den Samen. Liegt Schnee, können wir noch gut Kali und Kainit streuen. Mit dem tauenden Schnee dringen die Nährsalze gut in den Boden ein. Auch Jauche können wir jetzt stickstoffarmen Boden geben, doch mit Vorsicht, vor allem bei Apfelsorten, die zu Stippigkeit neigen. Steinobst erhält keine Jauche. Wollen wir im Frühjahr Bäume umveredeln, ist jetzt die Zeit, die Kronen zurückzusetzen. Wir veredeln zurzeit jedoch nur Bäume, die überhaupt nicht tragen. Die Veredelung jedes anderen Baumes würde uns um den Ertrag von mehreren Jahren bringen. Wir beginnen jetzt, die Stämme und unteren Aeste unserer Obstbäume mit einem Kalkanstrich zu versehen, um Frostplatten und Frostrissen in der Rinde vorzubeugen. Dadurch nämlich, daß im zeitigen Frühjahr die Sonnenstrahlen die Stämme und dicken unteren Aeste nach der Sonnenseite stark anwärmen und in Frostnächten eine starke Abkühlung der Rinde ffolgt, entstehen durch Abplatzen und Reißen der Rinde Schäden, die den Baum schwer beeinträchtigen können.: Der weiße Kalkanstrich wirft die Sonnenstrahlen zurück und verhindert eine zu starke Anwärmung. Ein Mittel zur Schädlingsbekämpfung ist der Kalkanstrich nicht. Beim Spritzen mit Kalk=Kali=Wasserglasgemisch, das den Stamm ebenfalls weiß färbt, ist ein Kalken überflüssig. Die Nistkästen unseres Gartens richten wir durch Säubern des Innern für den Einzug unserer Gartensänger her oder hängen neue auf. Die kleine Mühe danken uns die lustigen Micter mil ihrem Gesang, mehr noch durch eifrige Mithilfe in der Schädlingsbekämpfung. el. AAm UCande des JA-Utags „Meln Bruder starb vor 140 Jahren“ Brüssel. Diese etwas erstaunliche Antwort gab ein 85 Jahre alter Mann auf einer Dienststelle. Begreiflicherweise erregte diese Antwort einigermaßen Aufsehen. Der Alte konnte die Zweifel jedoch schnell entkräften. Mit 19 Jahren hatte sein Vater den ersten Sohn, der bereits mit einem Jahr starb. Der Vater war damals also 20 Jahre alt. 55 Jahre später, als der Vater 75 Jahre alt war, kam der Betreffende als zweiter Sohn auf die Welt. Da nun dieser selbst bereits 85 Lenze zählte, ist sein Bruder wirklich vor 140 Jahren gestorben. Die ersten Schwalben aus Alrika zurück Lissabon. Wie aus Lissabon gemeldet wird, sind dort die ersten Schwalben aus Afrika eingetroffen, ein auch in Portugal für diese Jahreszeit ganz außergewöhnliches Ereignis. Die Schwalben kamen einen Monat früher als üblich, und man schließt daraus auf einen baldigen Frühling. Aber auch in Portugal soll das Sprichwort gelten:„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“. zwrischen heute und morgen R O M A N V O N G E O R G B U S 1 N 6 Urheber-Recht: Horn-Verlag, Berlin SW 11 Friedel hatte im Wagen zu kassieren. Grunds Augen folgten ihr. Wie sie es verstand, mit jedem Fahrgast umzugehen! Da saß ein brummiger Dicker, der sich verfahren hatte. Er verwünschte die ganze Straßenbahn und die Zeiten dazu. Friedel hatte ihn jedoch im Handumdrehen beruhigt, mit einem gemütvollen:„Dank' auch schön, Fräulein!" stieg er an der nächsten Haltestelle aus. Dann war da eine junge Mutter, deren Kind weinte. Friedel beugte sich über das winzige Ding und sprach ein paar leise, zärtliche Worte. Ihr Gesicht hatte nun etwas Andächtiges, Verklärtes. Das kleine Baby begann zu lachen und mit den kleinen Händchen nach ihren Haaren zu greifen. Und plötzlich war alles eitel Sonnenschein im Wagen. Mit Verwunderung und Entzücken hingen Grunds Augen an ihrem Gesicht. Sie hob den Kopf, ihre Blicke trafen sich und ruhten für einige Sekunden ineinander. Sie nickte dann auf eine feine Art und wandte sich dem nächsten Fahrgast zu Grund erschrak ein wenig. Es schien ihm, als sei ein wenig Wehmut in ihrem Lächeln gewesen. Hatte sie Kummer? Mit dem Instinkt des liebenden Mannes spürte er, daß sie seit vorgestern verändert war. Konnte es mit ihrem Vater zusammenhängen? Dammtorbahnhof! Umsteigen in Linie 4, 9, 17 und 33! Friedel kam auf den Hinterperron, stieg aus und sah sich nach allen Seiten um. Hier war der Fremde eingestiegen. Der Fremde mit dem scharf geschnittenen, braungebrannten Gesicht. Ob er wohl eine Stellung gefunden hatte? „Suchen Sie jemand?“ fragte Direktor Grund, als Friedel zurückkam und das Signal zum Weiterfahren gab. Sie schütelte leicht errötend den Kopf:„Nein, das wohl nicht! Man sieht bloß mal so zum Bahnhof hin.“ Grund nahm an, daß dies Hinschauen wohl den Soldaten gälte, die aus der Halle strömten, und daß sie dabei an ihren Vater dachte. Er fragte sie, ob er schon geschrieben hätte. „Nein, noch nicht!“ „Ja, es dauert etwas lange!“ Alsterchaussee! Umsteigen in Linie 27! „Ist der Dienst für Sie auch nicht zu schwer, Fräulein Krug?" Nun hellte sich ihr Gesicht wieder auf:„O nein, Herr Direktor!" „Es wäre natürlich möglich, die Zeiten so zu legen, daß Sie nur bei Tage zu fahren brauchen.“ „Ist nicht nötig, Herr Direktor! Ich möchte bei Lür Hogrefe bleiben und keineswegs bevorzugt werden.“ „Kann ich denn sonst irgend etwas für Sie tun?" Ihre Augen blitzten ihn an:„Muß das unbedingt sein, Herr Direktor?“ Er lächelte heiter zurück:„Ich würde es gern tun. Sie packen dies alles mit einer solchen Frische und Selbstverständlichkeit an— Sie können so wundervoll mit den Fahrgästen umgehen.“ Friedel unterbrach ihn laut auflachend:„Nun hören Sie bloß auf, sonst glaube ich es noch!“ Winterhudermarktplatz! Umsteigen in Linie 8 und 18! Beeilen bitte! Es stieg ein Schwung Leute ein. Friedel bekam alle Hände voll zu tun. Grund blieb allein. Er kam sich plotzlich ein wenig unglücklich vor. Er hatte sich fest vorgenommen, sie zum Theater einzuladen. Aber er brachte kein Wort davon über die Lippen. War er schon zu alt? War es schon zu spät für ihn? Er sah immer wieder zu ihr hin und spürte immer stärker, wie sehr sie schor in sein Leben eingedrungen war. Vielleicht heute noch mehr, da er die ernsten Lichter neben den hellen in ihren Augen sah. Aber sie ahnte wohl nichts davon, was ihn bewegte. Endstation! Grund stieg aus und reichte ihr die Hand.„Hoffentlich sehe ich Sie bald einmal wieder.“ „Das können Sie ja jeden Tag umsonst haben, Herr Direktor!" rief Friedel fröhlich und verschwand im Büro, um abzurechnen. Grund war von dieser Antwort ein wenig betroffen. Langsam schritt er der Wagenhalle zu. Suhr kam ihm entgegen. „Wollte noch mal nach der Verdunkelung sehen, Suhr! Es wird ja jetzt schon früher dunkel.“ „Jawohl, Herr Direktor!“ Sie machten sich eine Weile in der Halle zu schaffen. Hogrefe gesellte sich zu ihnen, nachdem er den Wagen 312, der ausgewechselt wurde, eingefahren hatte. „Nun, Hogrese!" wandte sich der Direktor an ihn.„Ihnen geht's jetzt wohl gut. Mit solch einer Partnerin im Wagen!" „Ein Mordsmädel, Herr Direktor— jawoll!" „Und sie hält den Dienst aus?“ „Die Friedel Krug! Wie ein altgedienter Straßenbahner, sage ich Ihnen!" „Schön! Solch Personal ist in diesen Zeiten wichtig.“ Er wandte sich an Suhr:„Was ich sagen wollte, Sie wohnen ja mit ihr zusammen. Was macht denn die Mutter?"„ „Geht ihr wohl gut“, sagte Suhr einsilbig. „Ist sie gut versorgt?“ „Ja, das ist sie wohl, Herr Direktor!“ „Na, dann ist ja alles in Ordnung. Rauchen Sie eine Zigarre? Bitte“! Er hielt den beiden Alten sein Etui hin, sie bedienten sich und dann ging er. Hogrefe steckte sich die Zigarre gleich an. „Komisch, daß er hier momentan so viel rauskommt, was, Suhr?" „Wieso komisch?“ „Nu. sonst läßt er sich alle Jubeljahre einmal sehen, und plötzlich kommt er in vierzehn Tagen fünfmal. Das muß doch was zu bedeuten haben?“ „Was soll das denn zu bedeuten haben?" (Fortsetzung wolgt) (D Vermählungen Ihre Vermählung geben bekannt: Ferdinand Kleinn] Aenne Kleinn, geb. Wisge. Paderborn(Wollmarktstr. 95), den 10. Februar 1944. Es grüßen als Vermühlte: Johannes Schmidt 1 Josefa Schmiu-, geb. Kohrs. Westenholz 1 Ehringhausen, den 10. Februar 1944. Ihre Vermühlung geben bekannt: Hubert Appelhans Klara Appelhans, geb. Tasche. Neuenbeken 1 Grönebach, den 10. Februar 1944. Danksagungen Statt Karten! Für die anläßlich unserer Vermählung erwiesenen Aufmerksamkeiten u. Glückwünsche danken wir herzlichst. Bruno Friedel und Frau Elfriede, geb. Welling. Born. im Februar 1944. Wir erhielten die erschütternde Nachricht, daß mein innigstgeliebter Mann, mein lieber Vater, unser herzensguter. Sohn, mein lieber Schwiegersohn, unser guter Bruder, Schwager und Onkel Paul Emmerich Unteroffizier in ein. Panz.-Art.-Regt. Inh, des E. K. 1. u. 2. Kl., des Inft.-Sturmabz. und der Ost-Medaille, am 8. Oktober 1943, einige Stunden nach seiner Verwundung, im 34. Lebensjahre auf einem Hauptverbandsplatz im Osten gestorben ist. Wir bitten, seiner im Gebete zu gedenken. In tiefer Trauer: Paula Emmerich, geb. Reinthal. und Tochter Marianne 1 Heinr. Emmerich und Frau Maria, geb. Hogrebe] Anna Reinthal. geb. Thomas. und Familie] Familie Heinz Emmerich] Familie Franz Emmerich] Famille Adam Westhoff. Herford(Hansastraße). Peckelsheim, im Felde, Stukenbrock, den 9. Februar 1044. Unsagbares Leid brachte uns die Nachricht, daß mein geliebter, guter Mann, mein lieber Sohn und Schwiegersohn. Bruder, Schwager, Onkel, Netle und Vetter Joseph Block Feldw. in einem Panz.-Pionier-Batl., Inhaber des E. K. 2. Kl., des PanzerSturmabzeichens, des Verwundetenabz., und der Ost-Medaille, am 26. Dezember an der Spitze seines Zuges im Alter von 29 Jahren im Osten den eldentod fand. Schmerzerfüllt beugen wir uns dem Willen Gottes und bitten, des lieben Gefallenen zu gedenken. In tieter Trauer: Frau Eise Block, geb. Steins Ww. Priederike Block] Familie Konrad Steins/ u. Anverwandte. Gesseln 70. Paderborn, zwei Brüder im Felde, Dahl, Zabern (Elsaß), Elsen und Frankreich, den 10. Februar 1944. Seelenamt: Samstag. 12. Febr. 1944, morgens 7.35 Uhr in der Pfarrkirche zu Eisen. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, die uns beim Heldentode meines lieben Sohnes und Bruders, des O.-Gefr. Heinrich Niewels, durch Wort und Schrift erwiesen wurden. danken wir herrlich. Witwe Dorothea Niewels, geb Schröder. Dalkeim. im Februar 1944. Statt besonderer Anzeige! Geit der Abrichier ubm beite morgen um 5 Uhr nach laugem. schwerem Leiden, gestärkt durch die Sterbesakramente, im Alter von 62 Jahren meine innigstgeliebte Frau, unser nimmermüdes treusorgendes Mütterchen, unsere gute Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Theresia Vogt geb. Bursmeier, Trägerin des Ehrenkreuzes der deutschen Mutter, zu sich. In tiesem Weh: Familie Franz Vost I nebst Kindern und Anverwandten. Paderborn(Liboriberg 32), im Felde, Italien. Münster, Breslau, den 7. Februar 1944. Beerdigung: Freitag, 11. Febr. 1944, 15 Uhr vom Ostfriedhof aus. Seelenamt: Samstag, 12. Febr., 8.30 Uhr (eytl. 10 Uhr) in der Gokirche, wozu freundlichst eingeladen wird. a, Pstrsich und wuermertet unl mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, unser guter, stets um uns besorgter Vater, Schwiegervater, Bruder. Schwager und Onkel, der Kaufmann Willi Petri am 7. Februar 1944, kurz nach seinem 52. Geburtstage, für immer von uns Abschied genommen. In tiefem Herzeleid: Cläre Petri. geb. Rohe 1 Grete Henze, geb. Petri 7 Willi Petri. z. Zt. im Osten/ August Petri. z. Zt. im Lazarett! Adi Petri Fritz Henze, z. Zt im Lazarett und Anverwandte. Herstelle(Weser), Wetzlar, Hannover Beerdigung: Donnerstag, 10. Februar 1944, 15.30 Uhr vom Trauerhause aus. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher. aer venr der eten ut M nahm heute abend 12 Uhr meinen lieben Maun, unseren guten, treusorgenden Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel. den Landwirt Josef Dirksmeier zu sich in die Ewigkeit. Er stard nach kurzer Krankheit, wohlvorbereitet durch einen arbeitsreichen Lebenswandel, versehen mit den Sterbesakramenten. im Alter von 68 Jahren. In tiefer Trauer: Frau Maria Dirksmeler, geb. Beckerjürgen I und Kinder. Schöniug, Bentfeld, Neuenkirchen, Lintel und im Felde, den 10. Februar 1944. Die Beerdigung hat am Mittwoch, dem 9. Februar 1944, in Schöning stattgefunden. Für die große Teilnahme beim Heimgang meines lieden, unvergeßlichen Mannes danke ich, auch im Namen meiner Kinder und aller Angehörigen, herzlich. Frau Aenne Brunsing, geb Decker. Paderborn, im Februar 1944. Für die uns beim Hinscheiden unseres ieben Onkels erwiesene Anteilnahme spreche ich allen meinen herzlichsten Dank am. Franz Brautlocht. Brakel (Kreis Hörter), im Februar 1944. Erkrankung meines jetzigen Mädels gesucht. Lohn nach Vereindarung. Frau Borchfeld, Paderborn, Geroldstr. 48. Stellengesuch. Haushälterin, Frl., 52 Jahre, möchte be Herrn oder Ehepaar den Haushalt führen. Nr. 493a W. V. Leyrstelle als Schneiderin für meine 15jährige Tochter, die ihr Pflichtfahr erfüllt hat, gesucht. Frau Theresia Linnenbrink, Mantinghausen üb. Lippstadt. Mädchen, 17 J., sucht z. 1. 4. 44 Stelle als Lehrköchln in Gutshaushalt. 485a W. V. Stelle für Pflichtjahrmädel in Landhaushalt in Nähe Hövelhof—Sennelager ges. Nr. 300a W. P. Lehrstelle als Friseuse gesucht. Nr. 5060 W. V. Pflichtjahrstelle für meine Tochter in gut. Haushalt in näherer Umgedung von Paderborn gesucht. Nr. 546a W. V. Kautgesuch. Friedr Wilh. Webers„Gedichte“ und „Herbstblätker“, neu od. gebr., zu kaufen gesucht. Preisang. an Dr. Prein, KölnRath, Wodanstr. 95. Zimmer-Kronleuchker, gut erh., zu kaufen gesucht. Nr. 530a W. V. Kinder=Badewanne zu kaufen gesucht. Nr. 514a W. B. Runkeln, ca. 100—200 Zentner, zu kaufen gesucht. Menning, Hövelsenne(über Paderborn). Telefon 16. Tauschgesuch. Biete: Kammgarn=Anzug, grau, sehr gut erh., Gr. 44, 100 MA. Suche: kompl. Bett. Nr. 487a W. B. Tausche: dbl. D.=Mantel, Gr. 42/44, 50 M. od. schw. D.=Schuhe, Gr. 37, 15 MA, geg. Sportwagen, desgl. Mädchen=Schultornister, 12 M. geg. Aktentasche. Nr. 503a W. B. O.=Wintermankel, eleg., Wert 190 M, geg. gt. Anzug, Gr. 48—50, zu tauschen gesucht. 6Nr. 299a W. V. Frühjahrsmankel, blau, Wolle, weite Form, 80 M. geg. D.=Schuhe, Gr. 39—40, zu kauschen gesucht. Nr. 300a W. V. Biete: gute braune D.=Schuhe, Gr. 36, 15 JA. Suche: Gr. 38. Nr. 504a W. V. D.=Schuhe, schwarz, eleg., Gr. 39, gegen Gr. 39—40 zu kauschen gesucht. Nr. 301a W. B. Biete: Rollfilmfoto 9X12(80 4), 6X9 (60 A). Suche: gute H.=Armbanduhr. Nr. 3080 W. 9. Fahrrad-Anhänger, Tragfähigkeit 3 Itr., mit Bereifung, Wert 150 A, gegen Damen=Fahrrad u. 1 P. Damenstiefel, Gr. 41, zu tausch. ges. Nr. 4900 W. P. 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Bei verspäteter Zahlung sind die gesetzlichen Säumniszuschläge zu entrichten. Nach Abtauf obigen Termins erfolgt ohne weitere Benachrichtigung unverzüglich die kostenpflichtige Pfändung und Bestreibung im Verwaltungszwangsverfahren. Eine besondere schriftliche Mahnung ergeht nicht. Paderborn, den 10. Februar 1944. Kämmereikasse Theater Stadttheater Bielefeld Freitag, 11. Februar, 16—19.15 Uhr, Pr. III:„Die Zauberflöte“, Oper von Mozart. Donnerstag, 17. Februar, 16—19 Uhr, C, 13. Vorst., Pr. III:„Der Opernball“. Operette von Heuberger. Geschäftsemofehlungen Gravierarbeiten jeder Art. Kautschukstempel nur noch für Behörden u. notw. Geschäfte. Carl Dunstheimer, Ikenberg 1. Morkil und Ceresan. Die Krähe weink, der Bauer lacht! Denn das Saatgut ist mit Morkit und Ceresan gegen Vogelfraß und Krankheiten gebeizt. W. Bergmann Nachfl., Inh.: Okto Grünewald, Paderborn, Westernstr. 13. Vermietungen Mödl. Zimmer an alleinst. Frau oder Fräulein zu vermieten. Frau Schöttler, Paberdorn, Kamp 9. 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