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Juli 1942 Ausgabe Stadt Paderborn Zeit und Raum- die Gegner Englands Die Kritik der britischen Oeffenklichkeit an der Churchill-Politik verschärft sich] Sorgen des„Economist“ Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung Selbst das jüngst dem britischen Premierminister Churchill vom Unterhaus ausgesprochene Vertrauen hat die scharfe Kritik des Churchill= Kurses nicht verstümmen lassen. Bereits in der Unterhaus=Sitzung hatte seinerzeit ein Abgeordneter sarkastisch festgestellt,„Churchill gewinne alle Debatten und verliere alle Schlachten". Auch der ehemalige Kriegsminister Hore=Belisha äußerte sich ähnlich und forderte, daß nicht nur die Mängel der Organisation, sondern auch die verantwortlichen Persönlichkeiten beseitigt würden. Jetzt ist unter dem verheerenden Eindruck der Meldungen von der Ostfront und nach den schweren Niederlagen im Seekrieg und, in Nordafrika die öffentliche Kritik noch stärker geworden. So meint die Zeitschrin„Spuere". Großbritannien habe seinen Ruf als kämpfende Nation verloren und mit den nicht endenwollenden großsprecherischen Ministerreden habe man in der Bevölkerung nur die Grundlage zu einer späteren gewaltigen Enttäuschung gelegt. Es sei ein grundsätzlicher Irrtum, anzunehmen, daß man durch solche Manöver die schwankende Moral wieder ins Gleichgewicht bringen könne. Das sind nur einige wenige Stimmen der Kritik, die sich mehr oder weniger offen gegen Churchill wenden. Jetzt ergreift die führende Wirtschaftszeitung „Economist" das Wort und stellt bei der Untersuchung der Gesamtlage der alliierten Mächte fest, daß die Verantwortung für diese nicht gerade rosige Situation bei Churchill liege. Der Artikel des Blattes ist ein einziges Eingeständnis der Sorgen um die Zukunft und um die Niederlagen der Alliierten. Die letzten Vorgänge im Unterhaus LO. See WV. Je schlechter es den Sowjets geht, desto mehr bläht sich ihre Agitation auf. Nachdem der Moskauer Reklamejude Losowsky den Fall von Sewastopol einfach kurzerhand bestritt, tischte er jetzt vor den anglo-amerikanischen Pressevertretern das Märchen auf, er sei hinsichtlich des Ausganges der Kämpfe obsolut zuversichtlich. In diesem„Boxmatch“, seien die Deutschen in der ersten, die Sowjets aber in der zweiten Runde vorgerückt. Jetzt sei die dritte Runde im Gange, in der die Deutschen wiederum vorstießen, doch in der vierten, so phantasierte Losowsky, werde„nach der wohlerwogenen Meinung maßgebender Persönlichkeiten der Sowjetunion“, Deutschland k, o. geschlagen werden. Stalins Agitationsjude scheint bei diesen „maßgebenden Persönlichkeiten“, zum mindesten Timoschenko übergangen zu haben, dessen Tagesbefehl und dahinschmelzende Divisionen alles andere denn ein Unterpfand für den ersehnten K. o.-Schlag sind. Aber darauf kam es Losowsky auch gar nicht an. Er wollte in einem Augenblick, in dem man in den USA. und in England das Schlimmste für die Sowjets und die eigene Kriegführung befürchtet, den Briten und Amerikanern lediglich wieder einmal Sand in die Augen streuen, um sie so lange wie möglich bei der Stange zu halten. Bei den nüchtern denkenden Plutokraten wird dieses Bemühen jedoch ein Versuch am untauglichen Objekt sein. Sie werden sich bei aller Sportbegeisterung von dem„Boxmatch“ umso weniger versprechen, als dessen bisherige„Runden“ durchaus nicht so verliefen, wie es Jud Losowsky gerne haben möchte. Zwar hatte man in London und Washington gerade auf die zweite„Runde“, nämlich den Winterkrieg, die allergrößten Hoffnungen gesetzt. Umso größer war dann der Schock über den restlosen Zusammenbruch der bolschewistischen Winteroffensive. Dies und die Tatsache, daß der sowjetische Boxer unter den Schlägen der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten in der gegenwärtigen„dritten“ Runde erst recht knieweich wird, lassen über den Ausgang der„vierten“ Runde keinen Zweifel offen. So werden die kühnen Voraussagen Losowskys selbst bei den größten Optimisten des Feindlagers nur ein mitleidiges Lächeln zur Folge haben. Sie haben die Kehrseite der „wohlerwogenen Meinung„maßgebender Persönlichkeiten der Sowjetunion“ inzwischen zur Genüge kennengelernt. Berge von Gold würden sie darum geben, wenn nur ein Teil des Moskauer Zweckoptimismus in Erfüllung gegangen wäre. Während aber Stalin eine chlacht nach der anderen verliert, versinken auf den Weltmeeren pausenlos die Schiffe, die dem tönernen bolschewistischen Koloß die bitter notwendige Hilfe bringen sollen. In diesem „Boxmatch“ hilfloser Zuschauer sein zu müssen, ist für bolschewistisch-plutokratische Parteigänger sicherlich kein Vergnügen. Denn der k. o.-Geschlagene wird zum Schluß nicht die deutsche Wehrmacht, sondern das Kanonenfutter Stalins als letzter Rettungsanker der Churchill und Roosevelt sein.— Sk.— werden als Scheindebatte bezeichnet. Man müsse aber einen Erfolg in der Schlacht und nicht einen Erfolg im Abstimmungssaal fordern. Das volle Vertrauen zur Regierung könne aber nur durch einen Erfolg in der Schlacht wiederhergestellt werden. Der Ecomonist stellt sodann drei Forderungen. auf: 1. ein gemeinsames Oberkommando, 2. Unterstellung aller Pläne und Entwürfe von Waffen unter eine verantwortliche Stelle, 3. die Ueberwindung der Hindernisse von Zeit und Raum, die aber angesichts der weitverstreuten Fronten unüberwindlich seien. Was den ersten Punkt anbelangt, so gibt das Blatt seinem Zweifel Ausdruck, daß die Amerikaner sich begeistert unter britische Führung stellen würden. Was aber die Ueberwindung von Zeit und Raum anbelangt, so belegt der Economist seine Zweifel mit Beispielen, denen kaum widersprochen werden kann. Grundlegende Schwächen der vereinigten Nationen im mittleren Osten liegen in den Erfolgen der deutschen Waffen begründet. Damit aibt das Blatt offen die Niederlage zu und bestätigt die von uns seit Jahr und Tag vertretene Auffassung,, daß die Ausdehnung der Fronten lediglich Großbritannien bedeutend schwächte, das seine Truppen und Materialien auf der äußeren Linie weit zerstreuen muß. Der Economist setzt ganz im Gegensatz zur britischen Regierung auch einige Zweifel in die Haltung der Nationen des nahen und mittleren Ostens. Er schließt seine Betrachtungen über die strategische Bedeutung des Raumes, in dem sich England heute stellen muß, mit der für ein führendes Blatt bemerkenswerten Feststellung:„Es würde ein Wunder sein, wenn in Anbetracht der Hilfsauellen die Alliierten besiegt würden, aber Wunder geschehen manchmal. Das ist die Bedeutung der Front im mittleren Osten.“ Ohne die Wirkung dieser recht lebhaften Kritik an der Methode Churchills— und das ist die englische Regierung— zu überschätzen, werden die Ausführungen des Economist sicherlich über Enalands Grenzen hinaus eine besondere Beachtung finden, weil sie immerhin einen deutlichen Einblick in die Sorgen der britischen Politiker. Militärs und Wirtschaftler zulassen. Das Blatt hat schon Recht, wenn es die arundlegende Schwäche der Alliierten in den Sieaen der deutschen Waffen sieht. Noch vor wenigen Wochen konnte Churchill mit der Phrase von der allseligmachenden Parlamentsdemokratie einen Scheinsiea im Unterhaus davontragen. Heute muß auch Enaland erkennen daß die Politik und die Zukunft Eurovas nicht mit varlamentarischen Abstimmungen und Reden, sondern einzia von den Heeren und ihren Waffen bestimmt wird. Weitere Sowjetgruppen eingeschlossen Luftwaffe erstickt alle Widerstandsversuche Berlin, 16. Juli. Wie das OKW. zu den erfolgreichen Verfolgungskämpfen im Südabschnitt der Ostfront mitteilt, wurden am 15. Juli erneut starke feindliche Kräftegrunven abgeschnitten und eingefchlossen: Die Schnelligkeit und Wucht der deutschen Vorstöße ergibt sich aus einer Reihe von Ueberraschungserfolgen im Zuge der Durchbrüche. So wurde bei einem schnellen Aufklärungsvorstoß ein feindlicher Fluavlatz mit 15 Flugzeugen genommen. Eingekesselte Bolschewisten, die einen Ausbruchsversuch machten. gerieten in eine Panzerarabenstellung. die inzwischen von deutschen Trupven besetzt worden war In wenigen Minuten waren neun bolschewistische Panzer abgeschossen. Jägerbataillone stießen auf eine überlegene feindliche Kräftearupve, die sich im dichten Walde sicher fühlte und die durchbrechenden Deutschen an sich vorbeifluten lassen wollte. Die Jäger ariffen sofort ein. Es aelana ihnen, durch schnelles Zupacken die gesamte zahlenmäßig weitaus stärkere Feindaruppe zu vernichten. Einen besonderen Ueberraschungserfolg errana ein Panzerreaiment, das gestern seinen 700. Feindvanzer seit Beginn des Ostfeldzuges abschoß. Diese Zahl wurde erreicht, als das Regiment in schnellem Vormarsch auf einen abaeschnittenen bolschewistischen gemischten Verband stieß. Ohne den Vorstoß abzubremsen, zerschlug das Regiment diesen Verband und erbeutete oder vernichtete dabei 47 Panzer und 46 Geschütze. Mit dem 700. Abschuß dieses Regiments errana gleichzeitia die Panzer=Division, zu der das Regiment gehört, ihren 1000. Panzerabschuß und erhöhte die Zahl ihrer im Ostfeldzua bisher eingebrachten Gefangenen auf über 100 000 Durch rollende Einsätze von Kampfund Zerstörerflugzeugen wurden alle Versuche der Bolschewisten, sich an Flußläufen und auf Höhenzügen zu neuem Widerstand festzusetzen, im Keime erstickt. Zahlreiche Batterien und Geschütze mußten nach Volltreffern ihr Feuer gegen die nachstoßenden schnellen deutschen Verbände einstellen. Auch die Rückzugsstraßen des Feindes und die an ihnen liegenden Ortschaften wurden während des ganzen Tages mit Bomben belegt und dabei über 200 Fahrzeuge aller Art durch Volltreffer vernichtet. Weiter griffen die Kampfflugzeuge Beweaungen auf den wenigen nach Osten führenden Eisenbahnstrecken an. Zwei Panzerzüge wurden durch schwere Bomben von den Gleisen geschleudert und zahlreiche Transvortzüge schwer getroffen. Deutsche Jäger schossen bei Begleitschutz und bei freier Jagd über dem Kampfgebiet der südlichen Ostfront 12 feindliche Flugzeuge ab. Wieder vier Frachter versenkt Berlin, 16. Juli. Nach amtlichen Mitteilungen aus Washington wurde im Karibischen Meer ein USA.=Handelsschiff mittlerer Größe versenkt, desgleichen ein solches an der Nordspitze Südamerikas, sowie der englische Dampfer„Cortona" im selben Seegebiet. Marineminister Knox gab in Newyork bekannt, daß an der Westküste Südamerikas ein Handelsschiff von japanischen Flugzeugen vernichtet worden ist. Geheimdebatte über Schiffahrtslage Stockholm, 16. Juli. Als sich das Unterhaus am Donnerstag nach der Geheimdebatte über die Schiffahrt vertagte, wurde für die britische Oeffentlichkeit die folgende lakonische amtliche Erklärung im Auftrage des Sprechers des Parlaments abgegeben:„Das Haus besprach die Schiffahrtslage und nahm eine Erklärung der Regierung entgegen.“ Das britische Volk, das— wie der Londoner Kommentator Robert Jonnsten noch am Donnerstagnachmittag im Nachrichtendienst ausführte— zu wünschen wisse, ob„das britische Schiffsraumproblem in der richtigen Weise behandelt und der notwendige Nutzen auf den Schiffswerften gezogen“ werde, weiß es nun also ganz genau. In den Trümmern von Woronesch. Ungeheuer ist das Bild der Vernichtung innerhalb der Stadt. Keine Straße und Gasse, vollgestopft mit Geschützen, Gerät und sonstigem Material, ist von der vernichtenden Wirkung unserer Waffen verschont geblieben.(PK-Aufn.: Kriegsberichter Bauer(PBZ) ISch!) Ein Jahr Osfland Von Reichskommissar für das Ostland Hinrich Lohse Der Reichskommissar für das Ostland, Gauleiter und Oberpräsident Hinrich Lohse. veröffentlicht in der neuen Monatsschrift „Ostland“, dem amtlichen Organ des Reichskommiss’ars, einen bedeutungsvollen Aufsatz, in dem er einen Ueberblick über die Gesamtentwicklung der Verhältnisse im Ostland während des ersten Jahres des Reichskommissariats gibt. Die vergangenen zwölf Monate haben das Schicksal des Ostlandes für Generationen, vielleicht Jahrhunderte entschieden. Die tapfere deutsche Wehrmacht hat vor Jahresfrist den Willen des Führers vollzogen und damit das drohende Entweder=Oder zugunsten der europäischen Kultur entschieden. So wurden auch die baltischen Völker dem Leben wiedergegeben, und nur der siegreichen Front ist es zu danken, wenn schon wenige Wochen nach jenem historischen 22. Juni die friedliche Wiederaufbauarbeit begonnen werden konnte. Heute liegt ein Jahr Ostlandarbeit hinter uns. Eine Fülle von politischen, wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und kulturellen Fragen mußte gleichzeitig angepackt werden. Wir waren dabei gezwungen, so manche einschneidende Maßnahme zu treffen, die alles andere als vovulär war. Bei aller Rücksichtnahme auf eine Bevölkerung, die ein Jahr lang einen unsagbaren seelischen Druck hatte erdulden müssen, ließen wir uns ausschließlich in allen Entscheidungen von den Notwendigkeiten der Kriegführung leiten. Diese Notwendigkeiten sind meist hart und unerbittlich. Der überwiegende Teil der Bevölkerung hat das Gesetz des Krieges, dem wir alle in Europa uns in diesem Schicksalskampf unterordnen mussen. begriffen. Beim Besuch des Reichsministers Rosenbera in Semgallen und erst kürzlich bei meiner Bereisung der Gebiete Wolmar, Riga=Land und Kurland, sowie bei anderen Gelegenheiten, immer habe ich das freudige Gefühl gehabt, daß in den weiten Räumen der Generaltzirke und Gebiete eine Bevölkerung das Schicksalhafte unseres gemeinsamen Kampfes und unserer gemeinsamen geschichtlichen Aufgabe verstanden hat. Sie will nun ihre Dankbarkeit dafür, daß ihre Heimat un er dem starken Schutz des Großdeutschen Reiches steht, und so nie mehr den roten Horden aus dem Osten als Schlachtfeld dienen wird, durch Loyalität ihrer Gesinnung und durch fleißige Mitarbeit zur Erringung des Endsieges unter Beweis stellen. Nachdem es gelang, die Ostlandverwaltung auf einer Vertrauensbasis gegenüber der Bevölkerung aufzubauen, und diese das ihr entgegengebrachte Vertrauen durchweg mit einem entsprechenden Verhalten rechtfertigte, konnten wir einen Schritt weitergehen: bereits am 19. 3., also nach 7½monatiger Arbeit der zivilen Dienststellen, wurde für die baltischen Völker die landeseigene Verwaltung verkündet. Unter der politischen Hoheit meiner Dienststelle werden nach dieser von Reichsminister Rosenberg erlassenen Anordnug den landeseigenen Behörden weitgehende Verwaltungsaufgaben übertragen. Bei einem Rückblick auf das vergangene Jahr zeichnet sich in unzähligen Einzelmaßnahmen eine einzige große Linie ab: es galt, ohne das weltanschaulich Grundsätzliche außer Acht zu lassen, zunächst einmal diejenige Form zu finden, die den Kriegsnotwendigkeiten am meisten entspricht. Die kriegswirtschaftlich wichtige Erzeugung steht überall in der Landwirtschaft wie in der gewerblichen Wirtschaft im Vordergrund. Das Wohl der Truppe, die in diesem schweren Winter unter größtem Einsatz auch das Ostland vor einem erneuten Einbruch der bolschewistischen Horden bewahrt hat, und die Versorgung dieser Armeen ist ron Anbeginn höchste Ehrenpflicht unserer Ostlandwirt= schaft gewesen. Die Bevölkerung hat durch ihre treue Erfüllung der Ablieferungspflicht und durch zusätzlich freiwillige Lebensmittellieferung für die Front, durch ihre rege Beteiligung an der Woll=, Pelz= und Metallsammlung ihr Verständis für diese Notwendigkeit bewiesen. Ueberall wird rastlos gearbeitet. In neuer Freude an der nun wieder möglichen Entfaltung einer Privatinitiative ist der Bauer wieder an die Bestellung seiner Felder herangegangen, die bei dem heutigen Saatenstand zu den besten Ernteaussichten berechtigen. In der gewerblichen Wirtschaft versucht man bereits, heute in weiter Planung die Friedenswirtschaft und damit die Reprivatisierung vorzubereiten, während die Gegenwartsfragen durch Umstellungen, Rationalisierungen, Anpassung an die kriegsbedingte Rohstofflage bestimmt sind. Dem Handwerk, der Kleinindustrie und dem Einzelhandel, denen genau so wie den Bauern durch die Nationalisierung die Betriebe beraubt worden waren, wurden diese wieder zur Bewirtschaftung auf eigene Rechnung übertragen. Entsprechend seiner geschichtlichen Vergangenheit stellt uns der weißruthenische Raum mit seinen fast 10 Millionen Einwohnern, vor ganz andere Probleme als die baltischen Länder. Die an der Ostsee gelegenen Teile des Ostlandes bis nach Nowgorod hinauf waren geopolitisch immer mit euroväischer Kultur verbunden, namentlich durch die bansischen Einflüsse und die des deutschen Ordens. Ganz anders in Weißruthenien, dessen unglückliche Bevölkerung abwechselnd unter moskomitischen und polnischen Herrschern stand. Der Unterschied in den allgemeinen Voraussetzungen zwischen weißruthenischem und baltischem Raum verstärkt sich nun noch durch die verschiedenartige Entwicklung beider Gebiete in den letzten 25 Jahren. Einem einzigen Jahr Bolschewismus, das einem poli Aleoireenn uuune Lahe. „Die militärische Führung der Sowjets sieht sich einer derart spannungsreichen Krise gegenüber, daß man sie nur mit der vom Herbst vorigen Jahres vergleichen kann.“—„Dally Noi-, London. * „Mit der Zeit wird es immer deutlicher, daß sich das Unglück in Libyen tiefer in das britische Bewußtsein eingefressen hat als irgendein anderes Kriegsunglück.“—„Manchester Quardlaa“. Manchester. * „Durch die letzten Niederlagen in der Cyrenaika sind wir weiter in den äußersten Osten des Mittelmeeres zurückgedrängt worden. Das setzt automatisch unsere Fähigkeit herab, den Transport über das Mittelmeer und ihren Verkehr an der nordafrikanischen Küste zu stören.“—„Tlmes“, London. „Die nächsten Monate werden für die Vereinigten Nationen unbedingt kritisch sein. So gern wir auch den entscheidenden Zusammenstoß aufschieben möchten, bis unser Kriegspotentialstärker geworden ist, die Kraftprobe muß doch jetzt kommen.“—„Dally Telegraph“. London. 98 „Das Schicksal des britischen Empire hängt vom Ergebnis des jetzt in Aegypten wütenden Entscheidungskampfes ab. Wenn Alexandria und Suez verloren gingen, würden wir unsere letzten Stützpunkte im Mittelmeer bald einbüßen.“—„Nows Chronicle“, London. „Nicht ohne Grund ist das Vertrauen in die Kriegsführung schwer erschüttert. Außer in einigen verhältnismäßig unwichtigen Feldzügen haben die britischen Heere keinen Erfolg gehabt.“ —„ews Chronicle“, London. tischen Traum zweier Jahrzehnte ein jähes Ende bereitete, steht in Weißruthenien eine ununterbrochene Schreckensherrschaft von fast 25 Jahren gegenüber. Die unzähligen bolschewistischen Kolchossen, Sowchosen, Artelle und dergl. hatten jede freie wirtschaftliche Entfaltung der Bevölkerung unmöglich gemacht. In wenigen Wochen sind alle 14000 Kolchosen, in denen der Bolschewismus die Weißruthenen zu Sklaven seines Systems gemacht hatte, aufgelöst worden. Der zukünftige freie weißruthenische Bauer findet in den Landgemeinschaften, die Reichsminister Rosenberg durch seine grundlegende Agrarordnung für die altsowjetischen Gebiete geschaffen hat, eine neue befriedigende Arbeit, die ihm dereinst die eigene Scholle schaffen wird. Es würde in diesem Rahmen zu weit führen, auf alle Einzelfragen des Aufbaues einzugehen. Gleichgültig, ob es sich um die Justiz, das Finanzwesen, das Gesundheits= und Veterinärwesen, um die Wissenschaft und die Kultur im weitesten Sinne handelt oder um die Technik und den Verkehr, überall ist an die Stelle bolschewistischer Einrichtungen und Gedankengänge wieder europäische Gesittung getreten. Der Sieg der deutschen Waffen ist auch ein Sieg des estnischen, lettischen, litauischen und weißruthenischen Volkes. In den schweren Winterwochen, als ein zahlenmäßig übermächtiger Gegner die deutsche Front ins Wanken zu bringen versuchte, da hat auch der Letzte im Ostland den Sinn dieser Schicksalsgemeinschaft auf Gedeih und Verderben empfunden und begriffen. Die jüngsten sowjetischenglischen Verhandlungen über die Zukunft der baltischen Länder waren eine erneute Bestätigung dieses geschichtlichen Entweder=Oder, vor dem die Völker des Ostlandes stehen. In stolzem Vertrauen auf unsere erprobte Wehrmacht glauben wir unerschütterlich an den Sieg der deutschen Fahnen. In Gedanken an die Front wird das Reichskommissariat Ostland im zweiten Jahr weiter seinen Beitrag zum Endsieg leisten. Ich weiß, daß jeder an seiner Stelle, der Bauer, der Mann und die Frau in der Wirtschaft, gleichgültig ob Betriebsführer oder Arbeiter, alles daran setzen und seine Pflicht der Front gegenüber treu erfüllen wird. Die Größe unserer Zeit und ihrer weltgeschichtlichen Entscheidungen verlangt auch von jedem Einzelnen den höchsten Einsatz. Es geht um die Gestaltung einer neuen europäischen Ordnung. bei der auch dem Ostland ein Platz eingeräumt werden wird, der seiner geschichtlichen Tradition, seiner Größe und geopolitischen Lage, sowie den Fähigkeiten und dem Fleiß seiner Bevölkerung entspricht. Für Frachtschiffe gesperrt Ankara, 16. Juli. Die Blätter melden aus Kairo, daß der Suezkanal jetzt für Frachtschiffe vollständig gesperrt worden ist. In diesem Zusammenhang wird bekannt, daß in der Türkei seit länger als drei Wochen keine Warensendungen mehr aus den Vereinigten Staaten eingetroffen sind, und daß also seit etwa Mitte Juni auch alle durch das Pacht= und Leihgesetz zugesicherten nordamerikanischen Lieferungen nur noch auf dem Papier stehen. Dorits kleines Lächeln VON HANS-EBERHARD VON BESSER 33. Portsetzung Vielleicht konnte ihm Dorit nachfühlen, wie er an der Plastik hing, was sein Künstlerherz und seine Seele bewegte? Sicherlich war sie deshalb so besonders liebevoll zu ihm. Wenn er nur geahnt hätte, welche Folgen sein Tun haben würde. Ebeling kehrte sich langsam um und ging in das Zimmer zurück. Hartwig, dieser wenig wertvolle Mensch, hatte seine Hand nach Dorit ausgestreckt. Kaltes Entsetzen hatte ihn gestern abend gepackt, als es plötzlich geläutet. Es war sicher gewesen, daß Hartwig draußen stand. Er hörte den Wagen vorfahren, dann Schritte auf der Treppe. Leider hatte er den Teckel„Strolch“ nicht mehr ins Zimmer jagen können. So bellte er laut. Als der unwillkommene Besucher, den er mit keinem Blick gesehen hatte, genug geläutet, entfernte er sich und der Wagen rollte davon. Ein Glück, daß Dorit gerade in einem Vortrage war. Man hätte sonst Erich Hartwig einlassen müssen. Ebeling stützte sich schwer auf die Platte des Tisches. Ein Ruck ging durch die Gestalt des breitschulterigen Mannes. Gab ihm das Leben aufs neue einen Schlag, sollte er das Letzte noch verlieren, seine Dorit, verlieren durch seine eigene Schuld? Zu schwach war er gewesen, die Schlummernde zurückzuVerfolgung rastlos fortgesetzt Verluste des Gegners noch nicht zu übersehen Aus dem Führerhauptquartier, 16. Juli. Das OKW. gibt bekannt: Im Südabschnitt der Ostfront werden der Verfolgungskämpfe rastlos fortgesetzt. Eingeschlossene und abgeschnittene Gruppen des Feindes versuchten vergeblich, nach Osten durchzubrechen. Die Verluste des Gegners und die eingebrachte Beute sind bisher nicht zu übersehen. Starke Verbände der Luftwaffe griffen die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets an und zersprengten zahlreiche Kolonnen. Kampfflugzeuge bombardierten Rostow und mehrere Häfen an der Kaukasusküste. In kriegswichtigen Anlagen der Stadt Rostow entstanden mehrere große Brände. Ein Frachtschiff wurde durch Volltreffer versenkt. Gegen den Brückenkopf Woronesch setzte der Feind seine starken Panzerangriffe fort. Im Zusammenwirken mit der Luftwaffe wurden sämtliche Angriffe in harten Kämpfen blutia abeschlagen. An der übrigen Ostfront nur Kämpfe örtlicher Bedeutung. Im Finnischen Meerbusen versenkten Einheiten der deutschen Kriegsmarine zwei sowjetische Unterseeboote. In Aegypten wurden mit starken Kräften geführte Angriffe des Feindes im mittleren Abschnitt der El Alamein=Stellung abgewiesen. Im Verlaufe der erbitterten Kämpfe. wurden im Gegenangriff 1200 Gefangene gemacht und eine Anzahl Panzerkampfwagen und Kraftfahrzeuge vernichtet. Im westlichen Mittelmeer wurde ein britischer Kreuzer von deutschen Kampfflugzeugen angegriffen und beschädigt. Bei Vorstößen britischer Jagdflieger an die Küsten der besetzten Westgebiete gelang es, im Laufe des gestrigen Tages sechs feindliche Flugzeuge zum Absturz zu bringen. Heltsames vom Krieg in Rfrika „Der Krieg ist für uns dnb 16. Juli.(PK.)— Tief drin im agyptischen Gebiet liegt der Stab eines Sturmflak=Regiments. Das Gelände ist gerade von Engländern geräumt worden. Das unheimlich treffsichere Feuer der 8,8 und die nachstoßenden Panzer haben jeden Widerstand aufgehoben. In unmittelbarer Nähe, hinter ein paar Hügeln und einem Saum von Dünen, rauscht das Meer. Und keiner der Offiziere und Männer ahnt, daß eben hinter jenen Hügeln, von Kalksteinfelsen und ein paar kümmerlichen Palmen verborgen, ein englischer Brigadestab, dessen Nachrichtenverbindungen unterbrochen, nervös wartet, bis die Funkverbindung wiederhergestellt ist. So liegen sich die feindlichen Stäbe gegenüber, kaum 50 Meter voneinander entfernt, und keiner ahnt etwas vom Dasein des anderen. Um die Mittagszeit fährt der Stabsarzt zum Baden ans Wasser. Er fährt in einem englischen Beutefahrzeug. Da sieht er Zelte. Soldaten, die herumlaufen. Einige von ihnen tragen Stahlhelme, falsche Tommyhelme. Das Fahreeug des Stabsarztes wird nicht weiter beachtet. Der deutsche Arzt stutzt. Zwar kann er sich nicht denken, daß hier, wo der Generalstab schon den ganzen Tag liegt, noch Engländer frei herumlaufen. Auch deutsche Landser tragen schon mal erbeutete britische Stahlhelme. Immerhin, Vorsicht ist angebracht. Er fährt zurück, alarmiert eine kleine Zahl bewaffneter Männer und fährt von neuem mit vor, nun dichter an das merkwürdige Lager heran. Da fieht er, daß es wirklich Engländer sind. Schon nach den ersten Warnungsschüssen heben die Briten, die größtenteils im Wasser badeten, doch bald verloren!“ die Hände. Es werden gefangen genommen ein britischer General und 25 Offiziere und Mannschaften. Dazu erbeutet der Stabsarzt einen 8=Zylinder=Ford=de=Lux=Personenwagen. Einer der Engländer, ein Sergeant, sagt aus: „Es ist ja alles gleich, der Krieg ist für uns doch bald verloren!" Ein andermal sucht dieser Stabsarzt das Schlachtfeld nach Verwundeten ab. Dabei gerät er weit von denen eigenen Linien weg. Plötzlich kommt er vor einen Stacheldraht. Eine schmale Piste führt entlana. Auf der anderen Seite sind Minenfelder wie die Karte zeigt. Da sieht er sich einem englischen Posten gegenüber. Hinter dem Posten englische Stellungen. Der Stabarzt, der gedanklich mehr bei seinen Verwundeten weilt als auf solche Abenteuer gefaßt ist, ist im Augenblick so verwirrt, daß er stopyt und den Posten, nur um die Verlegenheit irgendwie zu überbrücken, ganz naiv fragt:„May i Paß?“ Der Posten, sei es nun, daß diese unerwartete Frage in eigener Sprache so verwirrte, oder ob das leuchtende Rote Kreuz ihn unschlüssig machte, schüttelte den Kopf:„No, no!“ und gibt mit lässiger Geste Zeichen zur Umkehr. Unser Stabsarzt wirft auch sofort seinen Wagen herum und fährt so schnell der Motor es zuläßt den gekommenen Weg zurück, heilfroh, als er zwei Kilometer hinter sich hat; denn weiter schießen die englischen Karabiner auch nicht. Kriegsberichter Horst Kanitz Die Auswirkungen des Durchbruchs auf breiter Fronk im Südabschnitt der Ostfront Der Durchbruch im Südabschnitt der Oftfront hat die sowjetische Abwehrfront westlich des Don in mehr als 500 Kilometer Breite ins Wanken gebracht. In dieser gesamten Ausdehnung sind deutsche und verbündete Truppen in Bewegung. (OKW.=Bericht vom 9. 7.) Nach der Einnahme von Woronesch am 7. Juli wurde südlich davon der Don in einer Breite von 350 Kilometern erreicht und mehrere Brückenköpfe über den Fluß gewonnen. Zwischen dieser Front am Don und den früher bedrohten, jetzt 300 Kilometer rückwärts gelegenen Städten Charkow und Kursk befindet sich kein nennenswerter Feind mehr.(OKW.=Bericht vom 11. 7.) Im Südabschnitt der Ostfront wird der Feind in breiter Front verfolgt. (OKW.=Bericht vom 13. 7.) In wenigen Zeilen Der Führer hat dem ordentlichen Professor und Geheimen Medizinalrat Dr. b. c. Wilhelm Pfeiffer in Berlin=Südende aus Anlaß der Vollendung seines 75. Lebensjahres die Goetbe=Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Zur Förderung der Zusammenarbeit von RS.=Frauenschaft— Deutsches Frauenwerk und dem Deutschen Roten Kreuz trafen die Leiterinnen der DRK.= Landesstellen und des Bereitschaftsdienstez in der Reichsschule der NS.=Frauenschaft in Berlinbringen, damit hätte er sein Kind diesem Manne entrückt. Man sah ja, wie Dorit litt, sie tat einen Opfergang, denn den Mann ihrer Zukunft dachte sie sich gewiß anders. Es konnte nicht so weitergehen. Er konnte es nicht verantworten, daß ihm seine Tochter ein solches Opfer brachte. Und die Schlummernde? Die Züge des alten Künstlers verzerrten sich, er litt namenlos unter dem Zwiespalt seiner Empfindungen. Sollte er die Augen vor allem verschließen, den Dingen ihren Lauf lassen? Kerzengerade stand Ebeling auf. polternd fiel der Stuhl zu Boden. „Nein“, sagte er mit keuchendem Atem, „nein!" Hartwig durfte niemals Dorit erhalten, es mußte etwas geschehen, er mußte Dorit befreien. Wenn man Berlin verlassen könnte, doch woher die Mittel nehmen? Ueberlegend starrte Ebeling auf die Tischplatte, schwer stützte er sich mit den Händen auf, der Kopf sank ihm tief herab. Ein Gedanke durchzuckte sein Hirn. Er sah auf das Manuskript, das auf dem Tisch lag. „Die Tat der Ria Holdefliß!"— Die Geschichte eines Künstlers. Die alte Niederschrift hatte er unbeachtet dorthin zu anderen Papieren gelegt. Margit war damals entzückt gewesen und wollte durchaus, daß er sie an den RoswithaVerlag sandte. Sie behauptete, er sei ein Dichter. Wenig hatte er darauf gegeben. Margit war klug und besaß ein sicheres Urteil in Kunstdingen. Sollte sie wirklich Recht haben. Wannsee zusammen. Zum Schluß der Tagung sprach die Reichsfrauenführerin Frau ScholtzKlink. Der Vertreter einer Lederfabrik. Anton Seifert aus Bambera wurde wegen Krieaswirtschaftsverbrechen zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der Metzaermeister Bruno Jacoby aus Bergkamen hatte elf Schweine schwarzgeschlachtet und einen Teil des Fleisches an verschiedene Personen abgegeben. Jacoby erhielt acht Jahre Zuchtbaus. In Krakau eröffnete Generalgouverneur Reichsminister Dr. Frank die von der Haupts lagen dem Werk Tiefe und innerer Gehalt zugrunde? Seltsam bewegt wanderte der Mann im Raume auf und nieder. Wenn er einen Verleger dafür fand, dann, dann konnte er mit Dorit aus Berlin fortziehen. Sie würde sich überall einleben, das große Deutsche Reich war überall schön und herrlich. Berauscht von seinen Plänen, Erwägungen und Gedanken holte der alte Künstler das Manuskript hervor. Er begann zu lesen. Die Geschichte eines ringenden, von seiner Sendung überzeugten Künstlers wurde lebendig. Je mehr er sich in die Lektüre seines Werkes vertiefte, desto näher trat ihm das Geschilderte. Ebeling hob den Blick. Wenn er es versuchte—— Nur fort wollte er, Dorit aus Berlin fortbringen, aus dem Bereich dieses Hartwig. Beide wären sie befreit von allem, was sie bedrückte. Das letzte würde dann, vielleicht am schimmernden Strand der See, in einem abgelegenen Fischerdorf, zwischen ihnen ausgesprochen. Man würde offen zueinander sein und das alte Vertrauensverhältnis ließ sich wieder herstellen. Von neuem konnte man dann irgendwo beginnen. Nun kam eine seltsame Hast über den alten Mann. „Du mußt hierbleiben, lieber Strolch“, sagte er freundlich, das Tierchen streichelnd,„es tut mir leid, ich kann dich aber nicht mitnehmen. Morgen gehen wir wieder am See spazieren. heute muß ich in die Stadt hinein.“ Aufmerksam sah ihn der Teckel an, er schien Sommer des Mißvergnügens „Nun ward der Winter unseres Mißvergnügene glorreicher Sommer..“ Diese berühmten Anlangsverse von Shakespeares„Richard HI.“ fallen einem ein, wenn man dieser Tage die englische Presse liest. Denn in„Richard III.“ ist es ja auch so, daß der glorreiche Sommer schließlich ebenso mit Mißvergnügen endet wie vorher der Winter. Die englische Presse aber, die von dem Winterfeldzug Stalins so Großes erhofft hatte, mußte zum Schluß feststellen, daß die so hochgestimmten Erwartungen sich in keiner Weise erfüllt hatten. Nun ist der Sommer gekommen— und statt der erwareten Erschöpfung und Zermürbung der Deutschen hat er eine Offensive gebracht, die die Londoner Blätter nur mit einer Springflut vergleichen können. „Obwohl die Bolschewisten hartnäckig kämpfen, sind sie nicht in der Lage, die Springflut des deutschen Vormarsches zum Halten zu bringen“, so stellte der militärische Kommentator es Reuter-Büros betrübt fest. Noch vor wenigen Wochen klang es ganz anders. Als im Frühjahr noch nichts von einer großen deutschen Offensive spürbar wurde, war die englische Presse sofort bei der Hand mit der Behauptung, diese Offensive werde nie kommen, die Deutschen seien von der Winterschlacht zu sehr mitgenommen. Wer redet heute noch von der Winterschlacht? Noch am 7. März hatte Mister Cripps die Behauptung aufstellen können, die Bolschewisten hätten durch die Winterschlacht die Lage entscheidend zu ihren Gunsten verändert. Jetzt aber schreibt der „Daily Telegraph“, jede Vorausberechnung einer auf der Stabilität der Sowjet-Front aufbauenden Strategie sei durch den deutschen Vormarech über den Haufen geworfen worden. Sommer des Mißvergnügens! Die englischen Blätter, die gestern sich noch co optimistisch gebärdeten, können sich auf einmal nicht genug tun in Pessimismus. Denn sie fürchten, daß sie ihre Leser auf noch schlimmere Nachrichten vorbereiten müssen. Uns in Deutschland vermag dieser Zweckpessimismus der englischen Presse ebensowenig zu imponieren, wie uns ihr Optimismus während der Wintermonate imponiert hat. Optimismus wie Pessimismus haben in den Spalten dieser Presse nur einen Sinn: Sie stellen die jeweils zweckmäßigste Form dar, um die britische Oeffentlichkeit in dem von der Londoner Plutokratie gewünschten Sinne zu beeinflussen und bei der Stange zu halten.. bus. Zeichnung: Roha„Bilder und Studien“ abteilung Propaganda in der Regierung des Generalgouvernements gemeinsam mit der Wehrmacht aufgebaute Ausstellung„Der Weltkampf gegen Bolschewismus und Plutotratie“. Der Präsident der nordischen Verbindungsstelle Dr. Draeger begrüßte eine auf Einladung des Oberkommandos der Wehrmacht in Deutschland weilende Abordnung finnischer Offiziere als Sendboten des mit Deutschland gemeinsam zur Vernichtung des Bolschewismus angetretenen finnischen Volkes. In London wird eine Zweigstelle des USA.=Kxiegsinformationsbüros eröffnet. Damit erhält London eine Filiale des nordamerikanischen Gegenstücks zum britischen Informationsministerium. Der berüchtigte Kriegshetzer William Bullitt ist in London eingetroffen, um im Auftrag Roosevelts mit den zuständigen englischen Stellen über das Schiffsraumproblem zu verhandeln. In den letzten drei Wochen wurde eine große Anzahl Personen des ägyptischen Eisenbahnpersonals verhaftet.“ Die Verhaftungen erfolgten aus politischen Gründen. Infolgedessen traten bereits Betriebsstörungen ein. Bei blutigen Zusammenstoßen zwischen ägyptischen Gruppen und englischen Truppen waren auf beiden Seiten Tote zu verzeichnen. Japanische schnelle Einheiten setzen ihren Vormarsch in der Nähe der mandschurischen Grenze fort und ziehen den Ring um das 8., 10. und 40. Regiment der kommunistischen Chinesen immer enger. In Nagasaki wird demnächst die erste japanische Schiffsbauschule eröffnet. Der ehemalige Staatspräsident von Brafilien, Robertom Ortiz, ist im Alter von 58 Jahren verstorben. Ortiz ist bekanntlich vor einem Monat wegen eines unheilbaren Augenleidens zurückgetreten. zu begreifen. Mit einem Sprung war er auf der Couch und kuschelte sich zusammen. Ebeling kleidete sich zum Ausgehen an. Das Manuskript sorgsam in der Aktentasche verwahrt, griff der alte Herr nach Hut und Stock. Vor der Flurtür blieb er stehen, seine Stirn furchte sich. Eine peinigende Beklemmung schnürte ihm die Brust zu. Wenn nun etwas Unvorhergesehenes in der Zwischenzeit geschah? Er konnte sich eines unangenehmen Gefühles nicht erwehren.— Noch nie hatte er— seit sein Werk wieder bei ihm war— für längere Zeit das Haus verlassen, die Plastik war zwar wohlverwahrt, — dennoch—— Noch immer stand er, mit nachdenklich gesenktem Kopf vor der Flurtür. Was hieß wohlverwahrt, hatte er die Schlummernde überhaupt so verborgen, daß die Auffindung unmöglich war? Ebeling grübelte. Je mehr er darüber nachsann, desto unruhiger wurde er. Die Schlummernde war durchaus nicht so versteckt, wie es sich von selbst verstand. Wohin aber mit ihr—? Strolch, der witterte, daß sein Herr noch vor der Tür stand, kläffte laut und unternehmungslustig. Da glitt ein heller Schein über die leidgezeichneten Züge des alten Herrn. Jetzt wußte er, was er zu tun hatte. Eine Viertelstunde später verließ der Bildhauer sein Haus, er trug einen Koffer in der Hand. (Fortsetzung folgt) Nr. 165793. Jahrgang Aus der Heimat Freitag, 17. Juli 1942 Stadt Paderborn Sah ein Knab’ ein Röslein stehn... Manchmal ist das so: Ganz plötzlich wird man, aus einer Erinnerung heraus, vom Klang eines Liedes angeweht. Die„Steinwände der Stadt versinken, man läuft hinter seiner Sehnsucht her. Irgendwo und irgendwann hat man das Lied gesungen in einer glücklichen Zeit, weit draußen in Sommer und Sonne, zwischen weißen Margueriten und rotem Mohn, unter dem grünen Dach eines blühenden Heckenrosenstrauches. Das war an einem Frühsommertag, der Holunder stand im Duft seiner Dolden, und auf den Aeckern blühte das Korn. Aber ist nicht auch jetzt wieder um uns Sommer und Sonne? Irgendwo müssen doch wieder die Heckenrosen blühn und unter ihnen auf weiter, grüner Fläche die jungfräulichen Marqueriten und im wogenden Korn die Blüten des hochzeitlichen Mohns! Ach, was weiß man in der Stadt— noch dazu im Kriege vom Pulsschlag der Natur! In einer glücklichen Stunde aber läuft man doch hinaus, vor die Tore der Stadt. Wie blau und hoch ist der Himmel! Am Rande einer Wiese blüht und duftet es— der Heckenrosenstrauch. Blaßrosa sind seine Blüten, die Bienen orgeln in ihren Kelchen. Tief unten, im Dunst des Tals, liegt die Stadt. Kinder ziehen des Weges und singen: Sah ein Knab' ein Röslein stehn... Das Lied verflattert in Ferne und Wind. Die eigene Jugend sitzt neben dir am Wiesenrand. Einmal ging das Lied auch mit dir auf frohen Märschen. Einmal sangst du es heimlich unter dem Heckenrosenstrauch. Jetzt tummeln sich deine Kinder zwischen Margueriten und Butterblumen, und der Heckenrosenstrauch lächelt auf sie herab. Hinter der Wiese auf weiter Fläche wogt das Korn. Das. Wunder des Lebens vollzieht sich auf dem Acker. Halm und Aehre duften. Es duftet das Gras. Fern und unwirklich ist die Stadt mit Stein und Staub. Die Erde atmet, du trinkst ihren Odem ein— Sommer und Sonne und grüne Unendlichkeit! Willi Lindner * Hauswirkschaftslehrlinge in der Schulung Vorbereitung für soziale Frauenberufe Alle hauswirtschaftlichen Lehrlinge, die sich später für einen sozialen Frauenberuf(Kindergärtnerin, Kinderpflegerin, Jugendleiterin, Volkspflegerin, Braune Schwester u. a.) entscheiden wollen, wurden in diesen Tagen von der Bannführung 281 zu einer Ganztagsschulung zusammengefaßt. Im Verlauf der Schulung sprachen die Volkspflegerin Pgn. Bumkowsky,=Büren, und die Mädelführerin des Bannes Paderborn, Pgn. Buddemeier. Abschließend erfolgte die Besichtigug des NSV.=Kindererholungsheimes Heide=Waldschule, die allen interessierten Mädeln einen schönen Einblick in ihre spätere Berufsarbeit vermittelté. Die Schulungen werden nunmehr alle 2 Monate erfolgen. Alle interessierten Mädel sind herzlich dazu eingeladen und wollen sich bitte auf der Dienststelle des BDM.=Bannes 281 melden. BDM.=Sportschule Die für heute vorgesehene Eröffnungsfeier ist aus besonderen Gründen verschoben worden. Neuer Termin wird rechtzeitia bekanntaegeben. Das war teures Eis! Wir wiesen wiederholt darauf hin, daß Radfahrer, die in die Eisdiele an der Westernstraße einkehren, ihre Fahrräder einfach an den Rand des Bürgersteiges oder sogar an die Hauswand stellen. Ein junger Bengel hatte sein Vehikel so an einen am Rande des Bürgersteiges stehenden Mast gestellt, daß das Vorderrad den Fußgängerverkehr behinderte. Ein Beamter der Verkehrsstreife ging in die Eisdiele und forderte den ihm unbekannten Eigentümer des Fahrrades auf, das verkehrshindernde Fahrzeug wegzunehmen; aber keiner der Insassen der Eisdiele rührte sich. Erst nach einer geraumen Zeit erschien der Junge, zugleich aber auch der Beamte und... händigte dem Verkehrssünder eine gebührenpflichtige Verwarnung aus, die er mit einer Reichsmark sofort einlöste. Wer nicht hören kann— muß zahlen! Aus der Bewegung NSDAP., Ortsgruppe Paderborn-Spiringstor. Ein Luftschutzappell findet Sonnabend, 18. Juli, um 20 Uhr auf dem Hofe der Kasselertorschule statt. Teilzunehmen haben die Mitglieder der Bereitschaften I und II und die Politischen Leiter in Uniform, ferner die übrigen Parteigenossen. NS.-Frauenschaft— Deutsches Frauenwerk, Ortsgruppe Wittekind. An der Beerdigung unserer Kameradin Bertram am Sonnabend, 18. Juli, um 15,30 Uhr auf dem Westfriedhof nehmen wir alle teil. BDM.-Bann Paderborn Lager Tecklenburg: Anreise erfolgt am Sonnabend bis 18 Uhr. Fahrkarten sind zur Abrechnung vorzulegen. Spielmannszug. Der Nachwuchs tritt heute um 20 Uhr mit Instrumenten am Heim an. HI.-Gefolgschaft 2/281 Spiringstor. Heute 20 Uhr Appell " am HI.-Heim. HI.-Gefolgschaft 3/281 Wittekind. Heute 20 Uhr HI.seim. Dj-Kannlein 51281 Stedtheide. Heute um 15 Uhr treten die Führermannschaft, der Sonderdienst und alle Pimpfe, die das D/L. machen wollen, an der Schule an. Mädelgruppe 1/281 Uebern. Heute 19.30 Uhr Dienst an der Pelizäusschule.(Mit Sportzeug.) M.-Gruppe 11281 Uebera.: Der Sonderdienst 13.30 Uhr mit Blumen am kieim. Mädelgruppe 3 Wittekind. Heute 19.30 Uhr am HI.-Heim. RSCHTZEITTG VERDUNREIN! von 21.42 bis 3.31 Uhr Lebensmittelrationenweiterhinunverändert Die 39. Zuteilungsperiode vom 27. Juli bis 23. August In diesen Tagen werden den Haushaltungen die Lebensmittelkarten für die 39. Zuteilungsperiode vom 27. Juli bis 23. August 1942 zugestellt. In dieser Zeit bleiben die Rationen bei Brot, Mehl, Fleisch, Butter, Margarine, Speiseöl, Schweineschlachtfette, Quark, Getreidenährmittel, Teigwaren, Kartoffelstärkeerzeugnisse, Kaffee=Ersatz= und=Zusatzmittel, Vollmilch, Zucker, Marmelade, Kunsthonig und Kakaopulver die gleichen wie in der 38. Zuteilungsperiode. Die Käseration wird entsprechend dem jahreszeitlichen Rückgang der Milcherzeugung um ein Sechzehntel (62.5 Gr.) gekürzt. Demgemäß lautet der Bestellschein über 125 Gr. Käse. Die Abgabe erfolgt auf zwei Einzelabschnitte über je 62,5 Gr. Käse. Daneben werden wie bisher 125 Gr. Quark abgegeben. Sollten besonders günstige Witterungsverhältnisse eine erhöhte Milcherzeugung und damit eine höhere Käseherstellung ermöglichen, so ist vorgesehen, die bisherige Käseration auch noch für die 39. Zuteilungsperiode beizubehalten. Für diesen Fall werden rechtzeitig die erforderlichen Bekanntmachungen erfolgen. Nach den bisherigen Bestimmungen konnten die Ernährungsämter den Großverbrauchern an Stelle von Butter auf Antrag Rinder= bzw. Knochenfett im Verhältnis von 100 Teilen Butter zu. 80 Teilen Rinder= bzw. Knochenfett zur Verfügung stellen. Entsprechend den von Großverbrauchern geäußerten Wünschen werden diese Bestimmungen dahin erweitert, daß die Ernährungsämter auf Antrag in dem gleichen Verhältnis auch an Stelle von Margarine Bezugscheine für Rinder= bzw. Knochenfett auszustellen haben. Die Großverbraucher müssen sich vor der Antragstellung vergewissern, daß ihre Lieferanten über die benötigten Mengen an Rinder= bzw. Knochenfett verfügen. Die Reichskarte für Marmelade(wahlweise Zucker), die Reichszuckerkarte und die Reichseierkarte verlieren mit Ablauf des 26. Juli 1942 ihre Gültigkeit. Die Karten werden daher für die 39. bis 42. Zuteilungsperiode(27. Juli bis 15. November 1942) neu ausgegeben. Sie berechtigen in der bisherigen Weise zum Warenbezug. Für die Lebensmittelkaufleute ist der im Lebensmittelerlaß enthaltene Hinweis wichtig, daß das Verbot der Reichsstelle für Papier und Verpackungswesen zur Herstellung von Abrechnungsbogen(Sammelbogen) für Lebensmittelmarken aufgehoben worden ist. Neben den Abrechnungsbogen für Fleischmarken können somit auch zum Aufkleben der übrigen Lebensmittelmarken, Kartenabschnitte usw. wieder Sammelbogen hergestellt werden. Die Verbraucher haben die Bestellscheine einschließlich des Bestellscheins 39 der Reichseierkarte und des Marmeladenbestellscheins 39 der Reichskarte für Marmelade(wahlweise Zucker) in der Woche vom 20. bis 25. Juli 1942 bei den Verteilern abzugeben, sofern nicht die Ernährungsämter die Abgabe auf bestimmte Tage dieser Woche beschränken. SA=Wehrmänner angetreten! SA.-Wehrmannschaften, Deutschlands unerschöpfliche Wehrkraft-Reserve nsk Vor zwei Stunden stand der SA.=Wehrmann Hensaen noch an der Drehbank im Rüstungswerk. Jetzt hockt er am Anschußtisch, das Gewehr fest in die Schulter eingezogen, zielt sorafältia über Kimme und Korn— langsam, aber sicher“— jetzt: Schuß!— Der Nächste!... Einer nach dem andern schießt die aleiche Uebung durch: alles Männer. die vor wenigen Stunden noch mitten in ihrer Tagesarbeit steckten. Eifrig wird geübt Heute ging's in stürmischem Temvo nach Haus. Schnell wurde ein Havven gegessen. und dann eilten sie zum Dienst. Soldatische Pünktlichkeit ist ihnen selbstverständlich geworden. Heute erst recht: denn es ist Besichtigung aller Wehrmannschaften der Standarte angesetzt. Im freien Gelände sind die Wehrmänner in kleine Grupven mit je einem Ausbilder aufgeteilt. Hier wird Geländesehen und Zielansprache geübt, dort Entfernungsschätzen Diese Grupven haben Unterricht am Gewehr, jene richten im Zielaarten das Gewehr ein. Auch die Sondereinheiten sind angetreten. Marinewehrmänner befassen sich zur einen Hälfte mit Winken, zur anderen mit Knoten und Spleißen. Dort üben Sanitätswehrmänner das Anleaen der verschiedenen Verbände. Bautrupps der Nachrichtenwehrmannschaft hantieren mit schwerem Feldkabel, während der Funktruvv in einem naheliegenden Gebäude Morseunterricht hat. Unweit überqueren im Arbeitsstab Wehrmänner der Reiter=SA. den Reitvlatz. während ihre Kameraden nebenan durch einen SA.=Veterinär über Pferdekrankheiten unterrichtet werden. Dann kommt wieder eine Gruvve„Infanterie"=Wehrmänner die Handaranatenwurf übt. Vom Berghana herüber hallt unregelmäßiges Schützenfeuer. Dort zeigt eine Gruvve bei dem beliebten gefechtsmäßigen Ballonschießen ihr gefestiates Können. Viel war nachzuholen Auf geschickt ausgewähltem, für die manniafachen Arten des Wehrmannschaftsdienstes geeignetem Gelände bietet sich hier ein umfassendes Bild der vormilitärischen Wehrerziebung. wie sie durch die SA. betrieben wird. Zwei Jahre ist es nun schon her. daß die ersten Wehrmannschaften aufgestellt wurden. Zu Tausenden und aber Tausenden strömten damals die wehrfreudigen Männer herbei, um sich durch die SA. auf das Waffenhandwerk vorbereiten zu lassen. Es ist heute nicht anders: Immer wieeder treten an Stelle der eingezogenen Wehrmänner neue ins Glied.— Gibt es überhaupt noch unausgebildete Männer?—„Wehrmann Hensaen, haben Sie schon einmal geschossen, bevor Sie in die Wehrmannschaft eintraten?" „Nein.“— Der nächste auch nicht: der Uebernächste ebenfalls nicht. der Vierte nur einmal an einer Jahrmarktschießbude Bei allen Gruppen wiederholen sich diese Antworten. Die meisten Männer haben vorher nie ein Gewehr in der Hand gehabt, nur wenige haben gelegentlich in einer Schießbude mit fragwürdigen Büchsen auf Tonvfeifen geschossen. und nur einer war Svortschütze! Nur einer!— Man könnte die Fragen beliebig stellen: Haben Sie früher Wehrsvort getrieben? Kannten Sie Karte und Marschkomvaß?— Es würde dasselbe berauskommen. Spricht das eigentlich gegen die Männer? Sind sie„zweite" Garnitur?— Die große Aufgabe Wir sehen sie uns daraufhin genauer an. Die Wehrmannschaften setzen sich heute im wesentlichen aus zwei Gruvven zusammen. Eine Grupve bilden die aus der HJ. übernommenen Achtzehnjährigen, die andere umfaßt die Fünfundzwanzia= bis Fünfunddreißigjährigen— oft auch ältere—. die augenblicklich an der Heimatfront Dienst tun. Die Letzteren haben in den Jahren des Aufbaues meist nicht die Zeit gefunden, sich wehrsportlich zu betätigen. Vielfach fehlte ihnen auch der entscheidende Anstoß dazu. Seitdem aber die SA.=Wehrmannschaften bestehen, treten sie alle an. Sie sind keine zweite Garnitur. sondern verkörvern Deutschlands unerschöpfliche Wehrkraftreserven! Wenn sie einmal einrücken. treten andere an ihre Stelle. und wenn diese marschieren, rückt das dritte Glied vor. So formieren sich in den SA.=Wehrmannschaften immer neue Wellen wehrbereiter und wehrfähiger Männer. die Waffen zu ergreifen und mitzukämpfen bis zum Endsieg. Die Gegenwartsaufaabe der SA., die ganz im Volk vorhandene Wehrkraft zu erfassen und zum Dienst mit der Waffe vorzubereiten, ist zugleich auch ihre Zukunftsaufaabe. Sie hat die Wehrkraft unseres Volkes durch zielbewußte weltanschauliche und wehrgeistige Erziehung und körverliche Ertüchtigung für immer einsatzfähig zu erhalten. Sie hat der Wehrmacht des Reiches für Frieden und Kriea den neuen deutschen Kämpfer, den politischen Soldaten Adolf Hitlers heranzubilden. Es ist der Soldat. der heute unbesiegbar über Eurovas Schlachtfelder stürmt. Schm. Paderborner Land Scherfede. Zwei schwere Keiler zur Strecke gevracht. In jedem Jahre wiederholen sich die Klagen der Bauern über angerichtete Wildschäden. Hauptsächlich sind es die Wildschweine, die in der Scherfeder Feldmark den Schaden verursachen. Die Jagdpächter bemühen sich daher, das Schwarzwild kurz zu halten. Einem Jagdpächter gelang es jetzt, zwei schwere Keiler zu erlegen. Lügde. Ihren“5 Geburtstag begeht heute Wittde Lisette Michel, geb. Blome. Unseren herzlichsten Glückwunsch! Bad Driburg. Erfolgreiche Schützen. Die Schießabteilung unserer Bürgerschützengilde hatte beim Austragen der Unterkreismeisterschaften einen schönen Erfolg zu verzeichnen Die erste Mannschaft wurde im beliebigen Anschlag Unterkreismeister mit 530 Ringen. Die zweite Mannschaft, die sich zum größten Teil aus Jungschützen zusammensetzt, belegte den 4. Platz mit 463 Ringen. Als Einzelschütze wurde im beliehigen Anschlag Johannes Heinemann mit 145 Ringen Unterkreismeister. Die Driburger Schützen erzielten weiter folgende Ergebnisse: im militärischen Anschlag Heinemann 141, Jungschütze Ridder 183, Reis 182, Müller 128, Middeke 125, Niggemeier 122, Jungschütze Spieker 96, Jungschütze Jäger 55, im beliebigen Anschlag Heinemann 145, Müller 144, Niggemeier 134, Jungschütze Spieker 181, Reis 181, Middeke 107. Jungschütze Jäger 87. Der schöne Erfola wird auch Ansvorn sein, weiterhin eifrig den edlen Schießsport zu pflegen. Am 16 Auaust wird der Verein sich in Hörter mit dem dortigen Schießverein zum fälligen Rückschießen treffen. Im ersten Treffen unterlag der hiesige Verein mit zwei Ringen Unterschied. Glänzendes Zeugnis der Heimat Die am 27. und 28. Juni von Angehörigen des Deutschen Roten Kreuzes und der Deutschen Arbeitsfront durchgeführte erste Straßensammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz hatte ein vorläufiges Ergebnis von 29 338 904.12 R M. Das Ergebnis der gleichen Sammlung des vorjährigen Krieashilfswerkes betrug 21 887 614,67 RM. Es ist somit eine Zunahme von 7451 289,45 RM. das sind 34,04 Prozent, zu verzeichnen. Dieses Ergebnis bestätigt erneut das Wort des Führers in seinem Aufruf: „Die Heimat hat begriffen, wie sehr ihr Schicksal ausschließlich in den Händen der deutschen Soldaten lieat.“ Sie will mit ihren Spenden helfen. die Wunden zu heilen, die der Kriea unseren Soldaten zufügt. Arbeitstagung der Kreisleiter in Münster Im Sitzungssaal des Gauhauses hatten sich am Dienstaa die Gauamtsleiter und Kreisleiter des Gaues Westfalen=Nord zu einer Arbeitstaauna eingefunden, an der auch der Vertreter des Oberpräsidenten, Vertreter der Regierung und der Landesbauernschaft teilnahmen. Gauobmann Schürmann eröffnete die Taauna. auf der alle aktuellen Probleme behandelt wurden. Während Gauwirtschaftsberater Franke über Fragen des Arbeitseinsatzes und in Verbindung damit über die Ostarbeiter und=arbeiterinnen sprach, hielt Hauptabteilungsleiter Kienker von der Landesbauernschaft einen Vortraa über die Gemüse= und Kartoffelversoraung. In einer regen Aussprache wurden Wünsche und Anreaungen vorgetragen. Trotz aller Schwierigkeiten besonders bei der Gemüseversoraung wird alles aetan werden, um eine gerechte Verteilung an die Bevölkerung sicherzustellen. Der Reichstreubänder der Arbeit für Westfalen=Niederrhein. Hayn, sprach in der Nachmittagstagung noch über Fragen des Lohnstovs und über andere aktuelle Angelegenheiten seines Dienstbereiches. Nachdem in einer anregenden Aussprache u. a. noch varteiinterne Fraaen behandelt waren, konnte Gauobmann Schürmann die Arbeitstaauna mit einem Gruß an den Führer schließen. (Die WV-Jurzgesehichte Die Genugtuung Von Will! Lindner In den achtziger Jahren lebte in unserer Stadt der Henner Grimbach, der ein wenig windschief in einem Gehäuse hing und auch in anHinsicht bei Verteilung der Schönheit nicht besonders gut weggekommen war. Zudem hatte Henner weder das Pulver noch die Arbeit erfunden. Er verfügte jedoch über eine ungewöhnlich trockene Gurgel, die er anfeuchtete, soweit das Kleingeld reichte. Es versteht sich, daß Henner unter diesen Umständen auf das weibliche Geschlecht keine besondere Anziehungskraft ausübte. Und weil er selbst das ungebundene Leben mehr liebte als irgendeine Bindung, blieb er einschichtig bis in seine gesetzten Jahre hinein. Dann aber fügte es sich eines Tages, daß die zu spätherbstlicher Reife gediehene ledige Minna Henkel ihr Auge auf Henner warf. Er war immerhin ein Mann, und weil Minna es sich abgewöhnt hatte wählerisch zu sein, umgarnte sie den Henner solange, bis er in ihren Netzen hing. Als die Heirat beschlossene Sache war und Minnas Verwandtschaft zum Hochzeitsfest anrollte, lieh Henner sich bei seinem Freunde Klaas Behrens Zylinder und„Bratenrock, weil Minna auf diese Aeußerlichkeit Wert legte. Leider war sie so unklug, dem Henner für die Leihgabe ein Handgeld zu geben. Henner händigte dem Klaas das Geld natürlich nicht aus, er spielte vielmehr den noblen Herrn und lud den Freund zu einem Glase Bier ein. Das Geld langte für mehr als einen Stechschoppen, Henner vergaß schließlich den Zweck seiner festlichen Gewandung und hätte wohl auch den Trautermin verzecht, wenn nicht Minna mit ihrem Gefolge ihn aufgestöhert und in die rauhe Wirklichkeit zurückgebracht hätte. Die unliebsame Unterbrechung seiner liebsten Beschäftigung aber versetzte den Henner in eine ärgerliche und bockbeinige Stimmung. Er ließ sich zwar zum Standesamt hinbringen, als aber der Standesbeamte an ihn die Frage richtete. ob er die Minna Henkel ehelichen wolle, antwortete er ganz unmißverständlich entschieden:„Nee, dat will ich nicht!“ Und er drehte sich auf dem Absatz und ging hinaus. Jähe Bestürzung der Gäste und eine Ohnmacht Minnas blieben zurück. Heimgekommen, hielt die Verwandtschaft Minnas einen Kriegsrat ab. Am nächsten Tage erschien denn auch beim Henner ein Abgeordneter der Familie Henkel, der ihm bedeutete, daß der an ihrer Ehre gekränkten und betrogenen Braut eine Genugtuung werden müsse. Der ernüchterte Henner sah das ein, wußte aber nicht, in welcher Form dies geschehen könne. Der einzige Weg, erklärte ihm Minnas Ehrenritter, sei der, mit Minna zum Schein nochmals aufs Standesamt zu gehen. Henner müsse diesmal auf die Frage des Standesbeamten mit Ja antworten, damit Minna ihrerseits durch ihr Nein die geforderte Genugtuung erhalte. Henner war mit diesem Vorschlag einverstanden. Er lieh sich ein zweites Mal bei Klaas Behrens Zylinder und Rock und begab sich guten Mutes zum Standesamt. Wieder richtete der Beamte an ihn die entscheidungsschwere Frage, und diesmal antwortete Henner absprachsgemäß mit einem klaren und treuherzigen Ja. Als nun der Beamte auch an Minna die Schicksalsfrage stellte, antwortete auch sie— ganz entgegen der Absprache— mit einem klaren und triumphierenden Ja! Und der Standesbeamte erklärte die Ehe für gültig und geschlossen. Henner war über diese Hinterlist so verblüfft, daß er zu protestieren vergaß. Er war dann über 25 Jahre geduldig verheiratet. Aber die Minna führte das Regiment und sorgte dafür, daß Henner keine=Seitensprünge mehr machte. :: Westfälische Künstler in München. In Bildern wie auch besonders in Artikeln wurde schon der westfälische Anteil an der großen deutschen Kunstausstellung in München berührt. Bernhard Lippsmeier, Geseke, malte unter dem Eindruck der elementaren Kunst von SchmitzWiedenbrück eine bäuerliche Gruppe unter dem Titel„Aufziehendes Gewitter". Das Bildnis eines Schauspielers und eines Malers zeigt Paul Waldow=Münster. Der Bildhauer Josef Enseling=Coesfeld, der das Gauehrenmal in Essen und das Kriegerdenkmal in seiner Vaterstadt schuf, zeigte zwei vortreffliche Porträtplastiken. Sehr stimmungsvoll ist das Bild von Franz Hemoet=Münster„Hafen der Krabbenfischer". Paul Westerfrölke und Otto Winkelsträter, beide aus Gütersloh, stellen sich wieder als Meister des Griffels vor. Der bedeutende Ahlener Graphiker Alfred Kitzig hat u. a. eine Kohlezeichnung„Bretonischer Bauer und sein Pferd" ausgestellt. Unter den Bildhauern fehlt auch nicht Albert Mazotti=Münster mit seinen meisterlich modellierten Plaketten. Auch die beiden Wiedenbrücker Maler Heinrich und Willi Rapke sind mit westfälischen Motiven auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten. :: Uraufführungen in Bochum. In jedem der 12 Hauptkonzerte des Bochumer Städtischen Orchesters wird während der nächsten Svielzeit Klaus Nettsträter einen lebenden deutschen Komvonisten zu Worte kommen lassen. Dabei aelangen zur Uraufführung eine sinfonische Suite„Meine Berge, meine Heimat“ von Hermann Blume, ein Dovvelklavierkonzert von Helmut Degen und eine Passacaalia für Großes Orchester von Josef Knettel. In den zehn Kammerkonzerten wird ein konzertantes Trio von Emil Peeters uraufgeführt. Der Witr der Zwei treffen sich in Chikago. „John, wie geht's? Hallo, Bursche, was hast du übrigens für einen eleganten Mantel? Aber, damned. wie kann man dazu bloß eine so entsetzlich schäbige Hose tragen?“ „Jack, alter Boy, kannst du mir vielleicht ein Café sagen, wo man auch unauffällig ein Paar Hosen vertauschen kann?" * Ich war bei Himmeldorns zu Gast. Himmeldorn ist ein Trinker. Vom Bier versteht er ebenfalls noch etwas. Aber vom Wein hat er keine Abnung. Zum Abschied brachte er einen billigen Mosel. „Wollen wir zum Abschied noch eine Flasche Wein trinken?" Ich kostete und rief: „Sie machen mir den Abschied wirklich ara sauer!" Schweinefleisch aus Paderborner Küchenabfällen Wieder 33 fette Schweine aus der Mastanstalt des Ernährungshilfswerks der NS V. Wir statteten vor einigen Tagen dem Paderborner Schlachthof zu einer Stipppisite einen Besuch ab und hatten uns dazu den Tag ausgesucht, an dem für den Paderborner Mittelmarkt das Schlachtvieh angeliefert wird. Manches Erfreuliche darüber werden wir in unserer Sonnabend=Ausgabe berichten. Eins aber wollen wir heute vorwegnenmen, was uns und allen Paderborner Hausfrauen besondere Freude machen wird. Unter den Anlieferern befand sich auch das Ernährungshilfswerk der NSV. Paderborn, und das geht uns ja alle an; denn das Futter für die Schweine, die in der Schweinemastanstalt der NSV. in der Stadtheide gehalten werden, stammt ja aus den hiesigen Haus= haltungen. All die Abfälle, die sich in Küche und jetzt auch Garten ergeben und früher zumeist in den Abfalleimer wanderten, dienen Schweine stimmung des Zu. Ernährungshilfswerkes der NSV. trollen grunzend Ihrer Be(Aufnahme: Coprian) Kartoffelschalen Schinken, Speck und Schweinefleisch wird, der sehe sich einmal das beigefügte Bild an. Es zeigt, wie gerade die letzten Borstenviecher aus einer der Fuhren in die Boxen getrieben werden. Insgesamt waren es 33 fette Schweine, die das Ernährungshilfswerk der NSV. wieder abliefern konnte, nachdem erst vor etwa drei Wochen die gleiche Anzahl dem Paderborner Mittelmarkt zugeführt worden war. Das heißt, daß das Schweinefleisch, das aus unseren Küchenabfällen gemästet wurde, auch wieder den Verbrauchern in Paderborn zugute kommt. Vor neun Monaten noch waren es Läuferschweine im Gewicht von durchschnittlich 45 Kilogramm, und jetzt sind es stattliche Tiere geworden, die je das Durchschnittsgewicht von 150 Kilogramm haben. Wenn so aus 45— 150 Kilogramm werden, dann wissen wir, daß es wirklich der kleinen Mühe lohnt, sorgsam alle Küchenabfälle zu sammeln und sie regelmäßig zu den bekannten Zeitpunkten zum Abholen bereitzustellen. Zur Ehre der Paderborner Haushaltungen kann auch gesagt werden, daß sie dieser Pflicht noch viel freudiger nachgekommen sind, nachdem das W. V. vor kurzem in einer Bildreportage von der NSV.=Schweinemastanstalt über den Wert dieser Sammlungen von Abfällen unterrichtet hatte. Der tägliche Anfall von Küchenabfällen erhöhte sich daraufhin von 48 auf 68 Zentner. Nun wird ja der Anfall an Kartoffelschalen bald geringer werden; aber„unsere“ Schweine haben darunter nicht zu leiden. Der verstärkte Anfall in den letzten zwei Monaten bot der Mastanstalt die Gelegenheit, genügend Futter einzusäuern, so daß sie jetzt über die fast „schalenlose" Zeit hinwegkommt, in der anderseits aber auch Gemüseabfälle mehr abgeliefert werden. Noch einmal aber seien die Hausfrauen darauf aufmerksam gemacht, daß ein gutes Schwein doch nicht alles frißt. Erbsenund Dickebohnenschoten lehnt das Borstenvieh ganz konsequent als Futter av. und nicht nur das, sondern überhaupt das Futter, in dem sich diese Abfälle befinden. Wir werden also künftig streng darauf achten, daß die Schoten von Erbsen und Dickebohnen nicht zu den Abfällen kommen; denn wir wollen doch nicht, daß damit ein großes Quantum gedämpftes Futter unbenutzbar wird! Abschließend sei noch bemerkt, daß für die jetzt abgelieferten fetten Schweine bereits der Ersatz an Läuferschweinen vor einer Woche eingestallt wurde. Zuvor sind die Boxen sorgfältig gereinigt und neu gestrichen worden. Das geschieht jedesmal, wenn neue Jungschweine kommen, wie überhaupt in der Schweinemastanstalt peinliche Sauberkeit herrscht, die mit der regelmäßigen Fütterung zur genauen Uhrzeit und der. unbedingten Ruhe in den Stallungen nach der Fütterung die guten Zuchterfolge herbeiführt. F. V. Westfälischer Bataillonskommandeur- ein vorbild Das Ritterkrenz für Major d. Res. Werner Kolb NSG. Unter den neuen Ritterkreuzträgern des Heeres befindet sich ein westfälischer ReserveOffizier„Majer Werner Kolk, wohnhaft, in Detmold(Lippe), dem der Führer für seinen hervorragend tapferen Einsatz und die kühne Führung seines Infanterie=Bataillons diese hohe Auszeichnung verlieh. Schon im Westfeldzug wurde Major Kolb mit den Spangen zum Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet und erhielt für oftmals bewiesene persönliche Tapferkeit Anfang Januar 1942 das Deutsche Kreuz in Gold. Anfang Dezember 1941 hatte sich das Infanterie=Regiment, dem das Bataillon Kolb angehört, bei strenger Kälte bis zu 30 Grad im mittleren Donezbecken im Verbande der Division zur Verteidigung gegenüber einem zahlenmäßig überlegenen Feind eingerichtet. An mehreren Stellen zugleich brandeten die starken Infanteriemassen des Feindes gegen die deutschen Stellungen und konnten nur mit zähestem Widerstandswillen abgewiesen werden. Als der Gegner aber immer neue Kräfte in den Kampf führte und seine zahlenmäßige Ueberlegenheit immer größer wurde, konnte er schließlich örtlich in die Abwehrfront des Bataillons einbrechen und mit stärkeren Kräften in den Rücken der deutschen Infanteristen gelangen. In dieser lichen Lage zeiaten sich die überlegene blichen Lage zeiaten sich die überlegen Führung, das entschlossene Handeln und die vorbildliche Tapferkeit des Bataillons=Kommandeurs, Major Kolb. Unter rücksichtslosem Einsatz seiner Verson faßte er in der Dunkelheit bei dem erbitterten Ringen verstreuten Infanteristen seines Bataillons zusammen und bildete mit ihnen eine Jael=Stellung, von der aus dem weiteren Vordringen des Feindes erbitterter Widerstand geleistet wurde. In schweren euer= und Nahkämpfen brach hier der weitere ngriff der Bolschewisten zusammen. Aus eigenem Entschluß trat Major Kolb trotz der Uebermacht des Feindes zum Gegenangriff an und zwang die Bolschewisten zum fluchtartigen Rückzug. Aber schon der nächste Taa brachte einen neuen schweren Feindangriff gegen die Stellungen des Bataillons. Angriffswelle auf Angriffswelle des Feindes brach im zusammengefaßten Abwehrfeuer der Infanteristen zusammen, die ihr Aeußerstes leisteten, um einen neuerlichen Einbruch zu verhindern. Die Reserven des Feindes schienen unerschöpflich, denn immer neue Feindkräfte traten in den erbitterten Kampf ein. Als schließlich eine weitere Verteidigung gegen eine solche erdrückende Uebermacht keinen Erfolg mehr versprach, erhielt Major Kolb den Auftrag, seine Abwehrfront abzusetzen und eine bisher zäh verteidigte Ortschaft zu räumen, um in günstigerer Stellung dem weiteren Vordringen des Feindes erneut Widerstand zu leisten. Trotzdem entschloß sich aber Major Kolb, der die Bedeutung der stützbunktartig ausgebauten Ortschaft in seinem Abschnitt erkannt hatte, den Ort weiter zu verteidigen und erhielt schließlich dazu auch die Zustimmung seiner vorgesetzten Kommandostelle. Mit der Waffe in der Hand griff er persönlich in den Kampf ein, als die Bolschewisten örtlich in den Stützpunkt eindrangen. Sein tapferes Vorbild gab den Infanteristen neue Kraft und befähigte sie zu äußersten Leistungen, sodaß der Gegner schließlich wieder zurückgeworfen werden konnte. Hervorragende Tapferkeit deutscher Infanteristen und zäher Widerstandswille atten in diesem erbitterten Ringen unter chwierigsten Umständen, einer erdrückenden keindübermacht standgehalten und trotz mehracher vorübergehender Krisen die Lage wieder hergestellt. und Provinz Bielefeld. Teure Schnürsenkel. Der 41 Jahre alte, schon wiederholt vorbestrafte Alfred Colditz hat sein bewegtes Leben meistens damit ausgefüllt, daß er planlos umherzog, bettelte und stahl. Als er jetzt bei einer Dienststelle Beschäftigung gefunden hatte, nahm er die erste beste Gelegenheit wahr und entwendete 100 Paar Schnürsenkel, die er in Wirtschaften „umsetzte". Dieser stille Handel fiel aber schon bald auf. C. wurde festgenommen und jetzt vom Amtsgericht, wegen Rückfalldiebstahls zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Hamm. Motorradfahrer gegen Lastzua. Hier fuhr auf der Straße am Hafen der 83 Jahre alte Schreiner Franz Streffing aus dem benachbarten Berge mit seinem Motorrad auf einen Lastzua. Der Anvrall war so stark, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Ibbenbüren. Drei Brüder trafen sich im Osten. Von einem frohen Wiedersehen berichteten ihren hier ansässigen Eltern drei Ibbenbürener Soldaten dieser Familie. Einet der drei Brüder ist Infanterist, der andere Nachschnitt der Ostfront wie er ständen. Und seine Bemühungen, sie zu treffen, waren erfolgreich: es gab zwischen den drei Brüdern ein freudiges Wiedersehen für kurze Zeit! Vorhelm. Vom eigenen Fuhrwerk berfahren wurde in der Bauersendorf der Bauer Ferdinand Fröchte. littenen Verletzungen waren so schwer, daß der Tod alsbald eintrat. tödlich ül schaft Isende Die erlitten daß der Tod HEUTE IM RUNDFUNK: Reichsprogramm: Helmut Roloff spielt die Paganini=Variationen von Johannes Brahms 11—11.80 Uhr.— Volkstümliche Weisen 15—16 Uhr.— 16—17 Uhr unbekanntere Overn= und Konzertklänge.—„Wie die Alten sungen“ 17.15 bis 18.30 Uhr.— Weisen aus beliebten zeitgenössischen Overetten 20.15—21 Uhr.— Deutsch= landsender: Werke von Richard Strauß, Schumann u. a. 17.10—18.30 Uhr.— 20.15—21 Uhr das A=dur Klavierkonzert von Johannes Brahms — Wolf=Ferraris einaktiges Intermezzo„Susannes Geheimnis“ 21—22 Uhr Verlag und Druck: Westfälisches Volksblatt Gmbh Paderborn:— Verlagsdirektor Albert Paul: Hauptschriftleiter Karl Anton Speck, sämtlich in Paderborn.— Zur Zeit ist Preisliste Nr. 14 vom 1. Januar 1941 gültig. Hocherfreut zeigen wir die glückliche Geburt unseres Stammhalters Wolfgang-Johannes an: Hildegard Portsteffen, geb. Kam mertöns, Lippstadt V Leutnant Josef Portstellen, z. Zt. Dessau Roßlau, im Juli 1942. Statt Karten! Wir danken herzlich für die uns zu unserer Verlobung erwiesenen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten. Edeltraud Herzig# Gerd Bilz. Ellenburg Paderborn, im Juli 1942. . N a c h O o t t e s W i l l e n v e r schied am 3. 7. 1942 mein innigstgeliebter Mann, der treusorgende Vater meines Jungen, unser herzensguter Sohn und Schwiegersohn, unser lieber Bruder, Schwager, Onkel, Nefte und Vetter San.-Obergefreiter Albert Delmel im Alter von 38 Jahren. Er starb unerwartet an den Folgen einer Krankheit, in einem Feldlazarett im Osten und wurde dortselbst auf einem deutschen Soldatenfriedhof zur letzten Ruhe gebettet. In tiefem Herzeleid: Frau Annemarie Delmel, geb. Böhmer“ und Sohn Wollgang Fam. Gutsbes. Wilhelm Delmel Pam. Dr. Jos. Böhmer. Bigge(z. Zt. Oeseke): Hörste, Domäne Preyburg Unstrut, Geseke, 2 Brüder im Felde, den 15. Juli 1942.— Das Seelenamt ist Sonnabend, den 18. Juli. 9 Uhr in der Pfarrkirche zu Hörste, und Dienstag. 21. Juli. 7¼ Uhr in der Stiftskirche zu Geseke, wozu freundlichst eingeladen wird. Wir erhielten die unlaßbare Nachricht, daß unser lieber Sohn und Bruder, Schwager und Vetter Paul Hanhardt Gefreiter In einem Init.-Rext. am 25. Juni im blühenden Alter von 22 Jahren bei einem Oefecht in Sowjetrußland in treuester Pflichterfüllung den Heldentod kefunden hat. Im Namen der trauernden Angehörigen: Familie Hermann Hanhardt Hövelriegé. Hövelhof. Peckelsheim, Lippspringe, Frankreich, Schlesien, den 12. Juli 1942. Das Seelenamt ist Sonnabend. den 18. Juli 1942, morgens um 7¼ Uhr in Hövelhof. Das dreißigtägige Seelenamt für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Feidwebel Gustel Hübers findet statt Samstag, den 18.-Juli, morgens 8 Uhr(evtl. 10 Uhr) in der St.-Oeorgs-Kirche, wozu herzlichst einladet: Mieze Hübers, geb. Careim. Schmerzlich traf uns die traurige Nachricht, daß unser innigstgeliebter, herzensguter Sohn, unser lieber Bruder, mein innigstgeliebter, unvergeßlicher Bräutigam, Neffe und Vetter Obergefreiter Johannes Berendes im Alter von 27½ Jahren, bei den schweren Kämpfen im Osten am 11. Juni 1942 sein junges Leben opferte. Nach 21monatiger Trennung war es ihm nicht vergönnt, seine Lieben in der Heimat, nach denen er sich so sehr sehnte, wiederzuschen. Nun ruht er in fremder Erde, fern der Heimat. Wer ihn gekannt, weiß, was wir verloren haben. In tiefer Trauer: Die Eltern und Geschwister Lotte Mateyka als Braut nebst Eltern, Geschwistern und allen Angehörigen. Schweckhausen, im Felde. Oelsenkirchen. Niesen, Lütgendortmund. Köln, Velbert, Ostmark, den 11. Juli 1942.— Das Seelenamt ist am Sonnabend, dem 18. Juli 1942. um 7 Uhr in der Pfarrkirche zu Peckelsheim. Statt jeder besonderen Anzeige! . A u s d e n h a r t e n K ä m p f e n im Osten nei Gott der Herr nun auch unseren lieben, dritten Sohn, unseren guten Bruder, Schwager, Neffen und Vetter Ufkz. In einer Panzerläg.-Abtig. Heinz Widekind stud. agr. Inhaber des E. K. II. Klasse u. d. Verwundeten-Abzeichens zu sich. Wie seine Brüder Wilhelm und Albert vollendete auch er sein Leben Im Opfertode. Er fiel im Alter von 25 Jahren am 26. Juni 1942. In christlicher Trauer: Familie Bauer Konrad Widekind Paderborn(Detmolder Str. 40), den 16. Juli 1942.— Das Seelenamt findet statt am Samstag. dem 18. Juli 1942. um 8 Uhr im Hohen Dom. + Heute morgen entschliet sanft, nach langem. schwerem Leiden, infolge Herzschlages, meine innigstgeliebte Frau, unsere gute Schwester. Schwägerin und Tante Frau Anni Fromm geb. Jahn nach fast 25jähriger, glücklicher Ehe. In tiefer Trauer: Max Fromm, Preuß. Revierförster Forsthaus Ringeistein, den 15. Juli 1942.— Die Beerdigung ist am Sonntag, dem 19. Juli. nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause in Ringelstein aus. Schmerzlich, doch ergeben. in Gottes Willen, traf uns die Nachricht, daß unser lieber, jüngster Sohn, unser guter, unvergeßlicher Bruder. Schwager und Onkel, der Oberschütze Wilhelm Lottmann bei den schweren Kämpfen im Osten am 26. Juni 1942 getallen ist. Er wurde auf einem Heldenfriedhof beigesetzt. Getreu seinem Fahneneid gab er sein junges Leben von 29 Jahren, im festen Glauben an Oott. für Volk und Vaterland. Nun ruht er in fremder Erde, fern der Heimat. Wer ihn gekannt, wird unseren Schmerz ermessen. In tiefer Trauer: Familie Meinolf Lottmann und Angehörige Ahden, im Felde, Bochum, Wewelsburg, den 16. Juli 1942. Das Seelenamt ist am Samstag. dem 18. Juli 1942, 7.15 Uhr in der Pfarrkirche zu Ahden. + Oott rief heute nach schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin u. Tante Frau Heinr. Bertram Gertrud geb. Hölscher Inh. des silbernen Ehrenkreuzes der deutschen Mutter zu sich. Sie starb im 52. Lebensjahre, nach einem arbeitsund segensreichen, christlichen Leben, gestärkt durch die Sterbesakrämente. In tiefer Trauer: Ober-Lok.-Führer Heinrich Bertram Gertl Stuhldreler, geb. Bertram Josef Bertram, z. Zt. im Felde 1 Bernl Bertram Heinz Bertram, z. Zt. Kriegs marine# Else Bertram] FranzJos. Bertram 1 Josef Stuhldreier 1 Anni Bertram, geb. Suntrup J 4 Enkelkinder und Anverwandte. Paderborn(Sighardstr. 26). Rietberg. Stuttgart. im Felde, den 14. Juli 1942— Das Seelenamt findet statt am 18. Juli 1942. 7.05 Uhr in der Herz-JesuKirche. Die Beerdigung ist am gleichen Tage ½4 Uhr vom Westfriedhof aus. Wachposten für die besetzten Westgebiete, im Alter von 21 bis 55 Jahr, gesucht. Uniformierung, fr. Unterkunft u. Wehrmachtsverpfleg. wird gestellt. Schriftl. Bewerbung. an Braunschweiger Wach= und Schließgesellschaft, Abteilung Auslandsbewachung, Braunschweig. Hausdiener, älterer, der gleichz. als Nachtportier tätig sein muß, zum sofortigen Eintritt gesucht. Hotel Westfälischer Hof, Padb. +„Statt besonderer Anzeige! Gott dem Allmächtigen hat es in seinem Rätschlusse gefallen, meinen lieben Sohn, unseren guten Bruder, Schwager, Onkel, Neften und Vetter Josef Schulze von seinem langen, schweren, in Geduld ertragenem Leiden zu erlösen, im Alter von 39 Jahren, versehen mit den Sterbesakramenten. In tiefer Trauer: Frau Ludwine Schulze und Kinder Paderborn(Querweg 52), Köln. Beckum, Lippstadt, den 14. Juli 1942.— Die Beerdigung findet statt am Samstag, dem 18. Juli. nachmittags um 3 Uhr von der Kapelle des Westfriedhofes aus. Das Seelenamt ist am gleichen Tage morgens um 8 Uhr in der Meinolf-Kirche. Kutscher, Maschinisten, Hilfsarbeiter u. Jungarbeiter in angen. Dauerstellung sofort gesucht. Eiswerk Grabe, Bielefeld, Kronenstraße 18. Telefon 347. Nachtportier, zuverl., der auch alle vork. Hausarbeiten mit übern., sofort gesucht. Hotel Westfäl. Hof, Paderborn. Kassiererin u. Verkäuferin, tücht. u. zuverl., f. bald gesucht. Bewerbungen mit Zeugnisabschr. erbeten an I. Olk& Co., Bekleidungshaus, Paderborn, Ecke Bahnhof—Borchener Str. 2a. Frau oder Fräulein für elektr. Wäscherei für einige Tage in der Woche gesucht. Hotel West fälischer Hof, Paderborn. Mädchen, tücht., ehrl., weg. Verheiratung meiner jetzig., für Küche u. Haus für sof. gesucht. Konditorei Lange, Salzkotten. Nähmaschine, gebr., f. 35 RM zu verkauf. Das. gut erh. Staubsauger, Elektro=Lux, geg. gut. erh. Waschmaschine, od. neue Wäsche zu tauschen gesucht. Salzkotten, Thüler Str. 352a. Ford V 8. Rheinland u. 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Halmas: Rudolf Carl Woche 3.00, 5.15, 7.30 Uhr Hauptkilm 3.30, 5.45, 8.00 Uhr Jugendliche über 14 j. zugelassen Lichtspiel-Palast Erstaufführung Anuschka Ein neuer Bavaria-Filmkunst-Film Hilde Krahl, Siegfried Breuer Friedl Czepa, Rolt Wanka, Ellen Hille, Anton Pointner, Elise Aulinger, Fritz Odemar Die Geschichte des Mädchen Anuschka, das nach tragischen Ereignissen aus der Stille eines Dörtchens in den Trubel der Donaustadt Wien verschlagen wird und hier das Glück erkämpft. Hauptfilm: 3.00, 5.20, 7.45 Uhr Wochenschau: 4.40, 7.00, 9.15 Uhr Jugendliche nicht zugelassen K e EEMEE-ET Der berühmte Marsch„Der alte Dessauer“ und die lustige Geschichte seiner Geburtsstunde im Uta-Film: Des Jungen Dessauers große Liebe Ein Singspiel aus einer gemütlichen Zeit- frisch-fröhlich- unbeschwert — Musik: Eduard Künnecke— Eine glänzende Besetzung: Willy Fritsch, Paul Hörbiger Hermann Speelmans, Trude Marlen, Ida Wüst usw. Wochenschau; 2.30, 4.57, 7.15 Uhr Hauptfilm: 3.00, 5.30, 8.00 Uhr lugendliche zugelassen K Freitag bis Montag Der große Wiener Film: Brüderleinfein - Neue WochenschauKulturfilm