LippischePost Erscheint läglich mittags, mit Ausnahme der Sonn= und Festtage. Der Bezieherpreis belrägt monatlich 1,95 Reichsmark. Bestellungen werden von sämtlichen Postanstalten, den Briefträgern, unseren Geschäftsstellen, Zeitungslrägern und in der stelle in Lemgo. Millelstraße, entgegengenommen, wo auch die Zeitung abgeboll werden kann. 93. Jahrgang. Schriftleitung und Geschäftsstelle: Lemgo, Mittelstraße. Druck und Verlag von F. L. Wagener, Lemgo. Fernspreck-Anschluß 491 u. 492. Lemgo, Montag, 5. Dezember 1938. Anzeigenpreis: für die 22=Millimelerzeile 5 Rpf., für amtliche Anzeigen und für mehr als 6 geschöftliche Anzeigen eines Werdurgtreibenden innerdalb eines Jahres 4 Aps. Tex anzeigen für die 90=Millimelerzeile 30 Rfg. Beilagengebühr 1000 Stück zweileitige 10 RM., vierleitige 15 RM., sechsleitige 20 RM., achtseitige 25 RM. Bei Wiederholungen und Adschlüssen Nachlaß nach Preisliste Nummer 4 Nummer 284 Großdeutschlands Nationale Solidarität Das Sammelergebnis über 15 Millionen Reichsmark Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt: Das vorläufige Ergebnis der diesjährigen Sammlung am„Tage der nationalen Solidarität“ im ganzen Reich beträgt 15 073 370.09 R M. Im Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1937 im alten Reichs gebiet 7 964 102,76 RM. Besonders erfreulich ist das Er gebnis in den ostmärkischen Gauen. Hier wurden insgesamt 1 089 115,53 RM. gesammelt. Nach Abzug die ser Summe ergibt sich im Altreich eine Steigerung um 6 020 151,80 oder um rund 73 v. H. Das Ergebnis des Jahres 1933 betrug 4084 813,49 RM., das Ergebnis des Jahres 1936 5 662 279,19 RM. Dr. Goebbels dankt den Sammlern Dazu veröffentlicht Reichsminister Dr. Goebbels folgende Erklärung: „Der diesjährige„Tag der nationalen Solidarität“ hat ein Ergebnis gebracht, das alle daran geknüpften Erwartungen weit übertrifft. Er stand im Zeichen der Heimkehr des Sudetenlandes und der deutschen Ostmark zum Reich. Während es in den vergangenen Jahren gelungen war, durch nationalsozialistische Energie und Tatkraft die Zahl der Bedürftigen im alten Deutschland auf ein Minimum zu senken, sind uns infolge der sozialen und wirtschaftlichen Notlage der heimgekehrten Gebiete gewaltige neue Aufgaben erwachsen. Der Führer hat in seiner Sportpalast=Rede anläßlich der Eröffnung des dies jährigen Winterhilfswerkes zum Ausdruck gebracht, er erwarte, daß sich das deutsche Volk in der sozialen Hilfsbereitschaft der Größe dieser Zeit würdig erweise. Das deutsche Volk hat diesen Appell des Führers rich tig verstanden und ihm begeistert Gefolgschaft geleistet. Mit allen Kräften ist es bemüht, die Not der heimgekehrten Brüder zu lindern und auf die Dauer gänzlich zu beseitigen. Das zeigt auch wieder in eindrucksvoller Weise das beispiellose Sammelergebnis des diesjährigen„Tages der nationalen Solidarität“. Die dabei aufgebrachten Sumnen sollen mithelfen, das soziale Aufbauwerk des Natiozalsozialismus vor allem auch in den ostmärkischen und Das Sammelergebnis im Reich Die Ergebnisse in den einzelnen Gauen Deutschlands, zerglichen mit dem des Jahres 1937, zeigen folgenden Stand: Sau 7 Paberiche Berlin Düsseldorf Ostmark Verseburg urg =Nassau Neng=Erder Köln=Aachen Kurhessen Kurmark Magdeburg=Anhalt Main=Franken Mecklenburg=Lübeck München=Oberbayern Osthannover Ostpreußen Vommern Saarpfal: Sachsen Schlesten Schleswig=Holstein Schwaben Südhannover-Braunschweig äringen -Ems tfalen=Nord tfalen=Süd Württemberg Kärnten Nieder=Donau Ober=Donau Salzburg Steiermark Tirol=Vorarlberg Wien 1937 342366,19 217562,46 806 705,35 212 458,39 112124,72 218 496,63 118827,21 400 729.— 325 906,81 119979,91 155 946,17 108 381,18 225 669.47 110 057,40 195 417,09 360 373,16 320 896,97 132 796,81 205 217,84 185 885,01 554374,28 328020,20 368097,44 228 671,45 161 849,46 292 946,84 193.056,90 197395,14 141 670,82 399 957,53 1938 781 412,58 420 752,44 1 404 101,33 309 902,48 177992,79 428680.— 218029,36 500 000.— 623921,52 300372,12 314 105,37 198 182,73 339 500.— 381 588,03 229034,69 353 766,04 651 083,05 462711,81 233688,83 356 560,47 332 988,40 934532,28 474 233,32 590000.— 387 525.09 336 250,16 478909,71 374884,96 332572,58 218633,85 838 339,57 59774,39 206 477,73 153372,37 56813,91 156 145,84 186 113.— 270 418,29 Gesamtsumme: 7964 102.76 15 073 370.09 sudetendeutschen Gebieten mit nationalsozialistischer Schnelligkeit und Gründlichkeit durchzuführen. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, allen, die an diesem so stolzen Ergebnis mitgewirkt haben, den bekannten und unbekannten Sammlern, den Organisatoren und Propagandisten und auch dem ganzen deutschen Volke, das sich wieder einmal von seiner besten Seite gezeigt hat, herzlich zu danken. Wir alle haben einen Nachmittag im Dienste des nationaren Sozialismus gestanden, der sich nicht in sozialen Theorien und Phrasen erschöpft, sondern den praktischen Sozialismus der Tat verwirklicht. Wir haben damit auch dazu beigetragen, den Gemeinschaftsgedanken und die innere Solidarität unseres Volkes zu stärken und vor aller Welt wieder einmal unter Beweis zu stellen. Ich nehme diese Gelegenheit wahr, um auch den ungezählten namenlosen Sammlern und Helfern des Winterhilfswerkes und der NSV., die nicht nur einen Nachmittag, sondern ein ganzes Jahr im schweren und opfervollen Dienst unseres deutschen Sozialtsmus stehen, besonders zu danken. Wir, die wir am„Tage der nationalen Solidarität“ in ihre Reihen eingeschwenkt sind, hatten dabei das Bedürfnis, vor unserem Volke zu bekunden, wie tief wir uns ihnen verbunden fühlen und wie herzlich der Dank ist, den wir ihnen entgegenbringen. Jeder deutsche Volksgenosse aber soll angesichts dieses großartigen Ergebnisses stolze Freude darüber empfinden, einer Nation anzugehören, die zu solchen Leistungen fähig ist. Mögen die großen Tugenden des Nationalsozialismus, Gemeinschafts= und Opfersinn, Disziplin und Einsatzbereitschaft, unserem Volke weiter erhalten bleiben! Es wird dann allen Aufgaben, die die Zukunft an uns stellt, gewachsen sein. Heil unserem Führer. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda: Dr. Goebbels.“ Die Wahl im Sudelenland Prozent Ja=Stimmen Berlin.(Sonderdepesche der L. P.) Die Zusahzwahl zum deutschen Reichstag hat nach den vorläufigen amtlichen Errechnungen im Sudetenland, Altreich und Oesterreich folgendes Ergebnis: Wahlberechtigte 2 525 346 Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen 2497 416 Ja-Stimmen 2 464 494 Nein-Stimmen 27 426 ungültige Stimmen 5 496 Das bedeutet, daß 96,90 Prozent Ja-Stimmen und 1,10 Prozent Nein-Stimmen abgegeben worden sind. Sudetenlands Bekenntnisgang Ein unvergeßlicher Tag für jung und alt, für alle, die daran teilnahmen, für alle, die ihn erlebten, wird dieser 4. Dezember im Gau Sudetenland bleiben. Zum erstenmal traten die Deutschen des Sudetengaues zu einer großdeutschen Wahl an, zum erstenmal schritten sie zu dem gewaltigen Bekenntnisgang an die Wahlurne. Jeder von ihnen empfand es: Das war eine Handlung von heiliger Weihe: Der Dank an den Befreier und Erretter aus Unterdrückung und Fremdherrschaft, der Dan an den Führer Adolf Hitler, der Dank, der hier in einem schlichten Ja seinen millionenfachen, beredten Ausdruck fand. Schon in den allerfrühesten Morgenstunden dieses düsteren Dezembersonntags riefen in Stadt und Land Trommeln und Hörner, Sprechchöre marschierender und fahrender Formationen zur Wahl auf. Lastwagen mit großen Transparenten, dicht besetzt mit SA.=Männern, rollten durch die festlich geschmückten Straßen der Städte. Lange Umzüge mit Fahnen und Musikkapellen zogen durch die Straßen. Die Jugend fordert euer„Ja“ rief es immer wieder von den Werbeautos des Jungvolks, und vor den Wahllokalen drängten sich die froh gestimmten Menschen in Feiertagsgewändern, um ihr Ja in das Bekenntnisbuch der sudetendeutschen Geschichte einzuschreiben. Aber all dieser Mahnungen und Sprechchor=Zurufe hätte es kaum bedurft, weil ein jeder von selbst wußte, daß er mit seiner Stimmabgabe eine heilige Pflicht erfüllte, eine Pflicht, zu der man sich nicht rufen läßt, sondern zu der man ganz von selbst erscheint. Auch draußen im Lande, in den entlegensten Dörfern, hatte man die Oeffnung der Wahllokale kaum abwarten können. Im frühen Morgengrauen hatten sich die Bauern mit ihren Frauen auf den oft stundenweiten Weg zur Wahlurne gemacht und harrten dort der neunten Stunde. Rund 90 v. H. aller Wähler hatten bereits in den Vormittagsstunden ihre Stimmen abgegeben. In einzelnen Gegenden, so z. B. in dem Weltkurort Karlsbad, waren bereits 95 v. H. aller Wähler bis zum Mittag ihrer Wablpfli Schgekommen. Sauhauptstadt Reichenberg Wie nicht anders erwartet werden konnte, herrschte in der Gauhauptstadt Reichenbera ein besonders lebhaftes Treiben. Hellste Begeisterungsrufe wurden Gauleiter Heulein und dem stellvertretenden Gauleiter Frank entgegengebracht, als sie in Reichenberg in ihrem Wahlbezirk erschienen, um ihrer Wahlpflicht zu genügen. Die Kameraden des RSKK., unterstützt von Männern und Frauen des Roten Kreuzes, griffen überall hilfreich ein, um Alte und Gebrechliche behutsam an die Wahlurne zu geleiten. Will doch keiner zu Hause bleiben, wenn der Führer gerufen hat. Feierstunde im südmährischen Land Im südmährischen Land begann der 4. Dezember mit der Heimholung der Regimentsfahne des Infanterie=Regiments Nr. 99, in dessen Reihen die Deutschen Südmährens kämpften, nach Znaim, dem Hauptort dieses Landstrichs. 1918 war sie vor dem Zugriff der Tschechen nach Wien gebracht worden, heute kehrte sie heim. Eine Abordnung ehemaliger 99er brachte sie in aller Frühe noch Znaim und bezog mit ihr die Ehrenwache auf dem Hauptplatz. Tausende zogen an ihr vorbei, eine stille Andacht vor dem zerschlissenen, kugeldurchsiebten Tuch zu halten, ehe sie hingingen, ihre Stimme dem Schöpfer Großdeutschlands zu geben. Auch bei den Tschechen rege Wahlbeteiligung Eine Fahrt durch gemischtsprachiges Gebiet zeigt, daß auch jene Tschechen, die durch die neue Grenzziehung unsere Mitbürger geworden sind, in großem Maße ihrer Wahlpflicht als loyale Bürger des Deutschen Reiches nachkommen. Sie handeln nach dem Sinne eines Wahlplakats, das irgendwo an einem Wahllokal angebracht ist und lautet:„Wer mit Ja stimmt, stimmt für Frieden, Arbeit und Brot und eine bessere Zukunft.“ Chamberlain am 11. Januar in Rom Gestern abend wurde amtlich mitgeteilt, daß der Erste Minister Chamberlain und der Minister des Auswärtigen Lord Halifax am 11. Januar in Rom eintreffen und bis zum 14. Januar dort bleiben werden. Die Ankündigung dürfte zu diesem Zeitpunkt nicht ohne Absicht erfolgt sein, da Gerüchte im Umlauf waren, die von der Möglichkeit sprachen, daß die Reise nach Rom auf Grund der neuen italienisch=französischen Spannung verschoben werde. Die amtliche Mitteilung läßt im Gegenteil erkennen, daß die britische Regierung die Besprechungen in Rom gerade jetzt als besonders notwendig ansieht und daß sie nunmehr mit noch größerem Eifer eines der Hauptziele des Besuches verfolgen wolle, nämlich eine Besserung des französisch=italienischen Verhältnisses herbeizuführen. In Londoner politischen Kreisen glaubt man, daß die nächsten Ziele der italienischen Regierung darauf gerichtet seien, eine Herabsetzung der Gebühren für die Durchfahrt für den Suezkanal und einen Anteil an der Verwaltung der Eisenbahn von Dschibuti nach Addis Abeba zu erlangen. In der Presse wird zu territorialen Erörterungen darauf hingewiesen, daß in dem englisch=italienischen Abkommen ausdrücklich beide Länder sich verpflichtet hätten, den territorialen Status quo im Mittelmeer aufrecht zu erhalten. 18000 Verhaftungen in Rumänien „Wieder auf der Flucht erschossen.. Die Generaldirektion der rumänischen Polizei veröffentlicht folgende Mitteilung: Der Attentäter von Czernowitz, Fagadarn, und die Attentäter von Kkausenbura. Beca Nania und Petro Andrei, wurden bei einem Fluchtversuch von der Wache erschossen. So verlautet aus Klauseuburg, daß die beiden letzteren, die den Anschlag auf den Rektor der Klausenburger Universität, Stefaneseu Goanga, am letzten Montag verübten, erst in der Nacht auf Sonnabend verhaftet worden waren und Sonnabend vormittag ihren mißglückten Fluchtversuch unternahmen. Die polnische Presse veröffentlicht in großer Aufmachung die Meldungen über die Erschießung der drei Codreanu=Anhänger, die den Anschlag auf den Rektor der Universität in Klausenburg durchgeführt hatten. Die konservative Zeitung„Czas“ verweist darauf, daß diese drei Männer genau so ermordet worden seien wie Codreanu und seine Kameraden. Wie die Blätter aus Bukarest melden, setzten sich die Anschläge, und Sabotage=Akte in Rumänien fort. In Czernowitz wurden zwei Synagogen und fünf Fabriken angezündet. Brandstiftungen werden auch aus. Temesvar gemeldet. Eine strenge Untersuchung gegen alle Professorenkollegien der Hochschulen und Universitäten wurde vom Unterrichtsministerium eingeleitet. Die Gendarmerie, die erbarmungslos gegen die Mitglieder der„Eisernen Garde" vorgeht, hat innerhalb der letzten beiden Tage in Rumänien 18000 Personen verhaftet. Die Erregung in der rumünischen Bevölkerung wächst von Stunde zu Stunde. Von Hand zu Hand wandern immer schärfer gehaltene Flugblätter, die Rache für den Mord Codreanus und für die Gefangensetzung von 18000 Anhängern der„Eisernen Garde“ ankündigen. Das herrschende Regime tödlich getroffen „Mit diesen Schüssen auf Codreanus beginnt die Revolution Rumäniens, denn mit ihnen zugleich— so betont ein “ u n g a r i s c h e s B l a t t i s t a u c h d a s h e r r s c h e n d e R e g i m e R u mäniens tödlich getroffen worden. Die Gefangenenwärter des gegenwärtigen rumänischen Regimes haben über das Ziel hinausgeschossen.“ Das holländische nationale„Dagbald“ würdigt den Freiheitskampf der„Eisernen Garde" und ihr unermüdliches Ringen gegen Judentum und Korruption. Das Blatt schreibt, das internationale Judentum und der Marxismus seien die Urheber aller dieser finsteren Verbrechen, mit denen man die Befreiung der Völker zu verhindern suche. Das Blatt vertritt weiter die Aufsassung, daß„König Carol unter dem Einfluß der jüdischen Madame Lupescu anscheinend die Maßnahmen gegen die rumänischen Freiheitskämpfer billige". Doch spiele er ein sehr gefährliches Spiel. Die Ermordung Coreanus bedeutet den Anfang vom Ende des heute in Rumänien herrschenden Systems. Trauerfeier für die Knappen in Waldenburg Der letzte Gruß des Führers Mit einer ergreifenden Totenfeier nahm das deutsche Von Abschied von den 20 Opfern des Grubenbrandes au dem Hans=Heinrich=Schacht in Anwesenheit des Gauleiters und Oberpräsidenten Staatsrat Josef Wagner, der die letzten Grüße des Führers überbrachte, und des Hauptamtsleiters Claus Seizner in Vertretung des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley. In langer Reihe waren die Särge der bisher gebörgenen Opfer des Grubenbrandes aufgestellt, bedeckt mit der Hakenkreuzfahne; auf dieser lagen Knappenhelm und Grubenlampe. Zwischen und hinter den Särgen hielten neben umflorten Fahnen Bergknappen wie Werkscharmänner die letzte Totenwacht. Nachdem der Gauleiter den Lorbeerkranz des Führers niedergelegt hatte, leiteten ein Trommelwirbel und ein Vorspruch zu Glucks„Klage und Trost“, gespielt von der Bergmannskapelle, über. Dann gab der Betriebsführer des Unglücksschachtes, Bergwerksdirektor Tintelnot, das Gelöbnis ab, noch enger zusammenzurücken und zu beweisen, daß auch bei der naturgegebenen Ungunst der Waldenburger Verhältnisse ein haktes Geschlecht sich erfolgreich durchzusetzen vermöge zu Ehre und Nutzen des deutschen Volkes. Gauleiter Wagner sprach den Hinterbliebenen Worte des Trostes zu, auch grüßte er im Auftrage des Führers die Toten und die noch nicht Geborgenen und führte dann aus, daß das stille Licht ihrer Lampen auf den Särgen, das ihnen nun nicht mehr leuchte, daß diese Flamme der Pflichterfüllung weiterhin leuchten werde, wo deutsche Männer ihrer Arbeit nachgehen, wo über uns die Ungewißheit des Schicksals stehe. Denn nur so habe unser Schaffen den größten Sinn und nur so werde unser Sterben immer sinnvoll sein, weil aus diesem Sterben immer wieder Leben werde, jenes Leben in uns und denen, die nach uns kommen werden: Deutschland zu dienen, gleichgültig, wo wir stehen. Während die Bergmannskapelle das Lied vom guten Kameraden spielte, wurden noch einmal die Namen der 20 Toten verlesen. Dann überbrachte Hauptamtsleiter Selzner den Toten letzte Grüße. Anschließend fanden in den Heimatgemeinden die einzelnen Beisetzungen statt. 1 Die erste Sitzung des Großzdeutschen Reichslages wurde bereits am 19. Oktober vom Reichsinnenminister Dr. Frick, angekündigt. Der Minister sprach damals bei seiner Redelauf dem Adolf=Hitler=Platz in Karlsbad davon, daß die Wahlen zum Großdeutschen Reichstag in den nächsten Wochen durchgeführt werden würden und daß danach der Reichstag selbst zusammentreten werde. Ueber das Datum ist Näheres noch nicht bekannt geworden. Da die Sitzungen des Reichstages jeweils eine Regierungserklärung bringen, die vom Führer und Reichskanzler erstattet wird, liegt die Entscheidung über den Termin naturgemäß bei diesem selbst. Zum ersten Mal in der Geschichte des neuen Deutschland wird ein Großdeutscher Reichstag zusammentreten. Vor den Wahlen vom 10. April zählte das Parlament 741 Abgeordnete. Die Zahl stieg auf Grund der hinzukommenden Männer aus Oesterreich am 10. April auf 813. Wenn man nun eine Bevölkerungszahl von 3,6 Millionen für das Sudetenland zugrundelegt und berechnet, daß auf 60 000 Wähler ein Abgeordneter kommt, so dürfte man für den Großdeutschen Reichstag, in dem zum ersten Mal die Abgeordneten aus den österreichischen Gauen und aus dem Sudetenlande erscheinen werden, einen weiteren Zuwachs von ungefähr 30 bis 35 Abgeordneten erwarten können; die endgültige Zahl wird sich erst dan ergeben, wenn das endgültige Gesamtergebnis der Ergänzungswahlen und damit der Grad der Wahlbeteiligung bekannt ist. Aegypten rückt von Moskan ab Aufnahme diplomatischer Beziehungen abgelehnt. Die ägyptische Regierung hat den Sowjets erneut eine Abfuhr zuteil werden lassen und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen abgelehnt. Moskau hatte durch Vermittlung der ägyptischen Gesandtschaft in Ankara eine Fühlungnahme angebahnt mit dem Ziel, eine sowjetische Handelsabordnung nach Aegypten zu enisen den, um über den Austausch von Holz und Baumwolle zu Flaggen heraus! Berlin. Der Reichsminister des Innern und der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda geben folgendes bekannt: Die befreiten sudetendeutschen Brüder haben ein überwältigendes Treuebekenntnis zum Führer und zum Großdeutschen Reich abgelegt. Aus diesem Anlaß flaggen die staatlichen und kommunalen Verwaltungen und Betriebe, die sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffenklichen Rechtes und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich ab sofort bis einschließlich Mittwoch, den 7. Dezember 1938. Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weise zu ssaggen. rhandeln. Diese Verhandlungen sind nun gescheitert, da oskau mit der Forderung der Aufnahme diplomatischer eziehungen hervortrat, was von Aegypten energisch ablehnt wurde. Kleine Nachrichten. Der Führer an General Franco. Der Führerund Reichskanzler hat dem Chef der spanischen Nationalregierung, General Franco, Geburtstaa drabtlich keine Glückwünsche übermittelt. 20 Passagierdampfer außer Dienst. Der Streik der Schiffsangestellten und Matrosen in Le Havre hat dazu geführt, daß 20 französische Passagierdampfer außer Dienst gestellt werden mußten. Unter ihnen befinden sich neben der„Normandie“ die„Ile de France“,„Paris“ sowie eine ganze Reihe anderer großer Schiffe. Toscanini Ehrenjude. Wie die„Regime Fascista“ aus Jerusalem berichtet, soll Toscanini auf die italienische Staatsangehörigkeit verzichtet haben, um gegen die Rassengesetzgebung zu protestieren. Toscanini wird bereits seit langem in Italien der„Ehrenjude“ genannt, nachdem er anläßlich einer Palästina=Fahrt im Sommer 1936 seine Zuneigung zum Zionismus enrdeckte. Die Zionisten wollen ihn zum Kapellmeister in TelAviv machen. Die Geschäftszeit an den Sonntagen vor Weihnachten Der Reichsarbeitsminister hat durch einen Erlaß vom 31. Oktober eine Neuregelung der Geschäftszeit an verkaufsfreien Sonntagen getroffen. Besonders in den Großstädten wurden die Angestellten in der Zeit von 17 bbis 18 Uhr übermäßig beansprucht, weil die Bevölkerung wegen besonderer Verkehrsverhältnisse oder aus anderen Gründen gerade während dieser Zeit einzukaufen pflegt. Deshalb wurde vielfach schon die Verkaufszeit— wenigstens an den Sonntagen vor Weihnachten— bis 19 Uhr ausgedehnt. Nach dem neuen Erlaß des Reichsarbeitsministers bestehen nun keine Bedenken dagegen, daß an allen auf Grund der Gewerbeordnung freigegebenen Sonntagen eine Verkaufszeit bis 19 Uhr zugelassen wird, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen. Die Genehmigungen sind jedoch unter der Bedingung zu erteilen, daß die Verkaufszeit an jedem Sonntag nicht mehr als fünf Stunden beträgt und keine Verlängerung der Verkaufsdauer am einzelnen Sonntag gegenüber der bisherigen Regelung eintritt. Die Verkaufsstunden dürften also nur verschoben, nicht aber vermehrt werden. Ferner ist Angestellten, die nach 18 Uhr beschäftigt werden, nach Beendigung ihrer Tätigkeit eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens zwölf Stunden zu gewähren. Mitteilungen aus Nah und Fern — Auch Lemgo schaffte Hunderte mehr. Am Tag der Nationalen Solidarität stand auch unsere Stadt nicht zurück. bei vorbildlichem Einsatz aller Helfer und bei größerer Spendenfreudigkeit der Volksgenossen wurden bis jetzt 1746.08 R. gesammelt. Da aber ein Ergebnis noch aussteht, wird sich der Betrag in unserer Stadt noch erhöhren. Das Ergebnis des Vorjahres und die der früheren Jahre sind dadurch weit übertroffen. — Kläschenmarkt-Prognose: ganz groß! Die 2. Dezemberwoche hat für uns Lemgoer nur einen Blick= uno Zielpunkt: Kläschenmarkt! In allen Straßen sieht die ersten Vorboten des großen Jahrmarktes bereits zu verzeichnen, und alle Gaststätten rüsten sich bereits, um die vielen Besucher aus Stadt und Land gastlich aufzunehmen. Um Kläschenmarkt zu feiern, gibt es zwei Möglichkeiten: im bunten Getriebe des Markttreibens oder in der gemütlichen Stätte des Gastwirts, des Kaffees und des Hotels. Zwei Möglichkeiten sind auch vorhanden, wenn man sich die Frage vorlegt: soll man zu zweit oder in großer Gesellschaft die Tage erleben. Zu zweit wird man doch immer in der fröhlichen Umgebung zu finden sein, die andere steht nicht zur Debatte. Und was die Gesellschaft anbelangt: man kann sie suchen und wird sie finden oder: man startet in großer Gesellschaft und findet sich allein— wieder! Der Andrang der Schausteller, der Verkaufsbuden, der Karussells und der Artisten wird auch in diesem Jahre wieder sehr groß sein, und in Männerkreisen wird schon die Frage ventiliert, ob die eine oder andere Schöne uns mit ihrer Musik wieder erfreuen wird. Denn die Harfenmädel, die uns die letzten Neuheiten auf dem Schlagermarkt servieren, gehören zum festen Programm des Kläschenmarktes, und wir möchten wetten, daf sie uns diesmal glaubhaft versichern werden, daß eine Frau erst schön durch die Liebe wird. Ueber 100 Buden sind auf dem Anmarsch. Alle Wünsche können hier Erfüllung finden. Karussells mit allen Schikanen sind vertreten, von dem Karussell aus der guten alten Zeit bis zum modernen Herren=Selbstfahrer, für Pärchen bequem eingerichtet mit Tuchfühlung. In den Schaubuden werden die neuesten Attraktionen gestartet, mit Pfefferkuchenherzen und Konfetti kann der Sturm auf die Mädchenherzen beginnen. Kläschenmarkt hat das Wort, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Lemgo erwartet alle Getreuen aus Fern und Nah, denn nur einmal im Jahr ist Kläschenmarkt! — Die Sudetendeutschen des Kreises Lemgo: 100prozentig Ja! Im Kreis Lemgo waren 27 Sudetendeutsche wahlberechtigt, die gestern im Rathaus zu Lemgo ihrer Wahlpflicht genügten. Alle 27 gaben die Stimme ab, und alle 27 lauteten auf Ja! Das war nicht anders zu erwarten. — Es wird geflaggt! Aus Anlaß der großen Treuekundgebung des sudetendeutschen Volkes zu der Parole „Ein Reich— ein Volk— ein Führer" haben die staatlichen und kommunalen Gebäude Flaggenschmuck angelegt. — Schaufenstern!... Wenn in den Abendstunden die Schaufenster im hellen Licht erstrahlen und mit ihren geschmackvollen und mannigfaltigen Auslagen die Blicke auf sich lenken, dann sieht man in den Geschäftsstraßen unserer Stadt Jung und Alt promenieren, um all die schönen Dinge Revue passieren zu lassen, die man so gern auf seinem Weihnachtstisch wiedersehen würde. Auch gestern abend herrschte in den Straßen ein reges Leben und Treiben, und man darf sagen, daß nicht nur unsere Geschäfte wohl gerüstet sind, sondern auch die„Sehleute", deren Wünsche nun Form und Gestalt angenommen haben. — Viehmarkt fällt aus. Da an verschiedenen Stellen des Landes wieder Seuchenfälle gemeldet wurden, muß der Viehmarkt am Kläschenmarkt leider ausfallen, wovon man Vormerkung nehmen wolle. — Schweißsuche im Revier II. Der Jagdgebrauchshundverein Lippe e. V. veranstaltete gestern unter der Beteiligung der beiden Kreisjägermeister und einer ansehnlichen Korona von Gebrauchshunden seine diesjährige Schweißsuche im Revier II des Lemgoer Stadtforstes. Gemeldet und geprüft wurden 6 Hunde, von denen 4 die Suche auf 1200 Meter Entfernung und 2 auf 500 Meter liefen. Mit Ausnahme eines Hundes, welcher infolge Versagens von seinem Führer abgenommen werden mußte, leisteten die anderen 5 ganz hervorragende Riemenarbeit und fanden das Stück Wild. Diese Hunde wurden geführt von Herrn Kreisjägermeister Riekehof=Hörstmar (durch Herrn Koch), Herrn Forstoberinspektor Diekmann, Detmold, Herrn Schmissing=Herford, Herrn Revierförster Lohmann=Belle und Herrn Hölterhoff=Bielefeld(durch Herrn Plöger). Die Preisverteilung nahm nach dem Schüsseltreiben, welches in der bekannten, gemütlichen Jägerweise in der„Schönen Aussicht“ stattfand, Herr Rechtsanwalt Sonntag vor. In Anbetracht der ganz hervorragend einheitlichen und vorzüglichen Arbeit der Hunde wurden diese auch einheitlich prämiiert, so daß 4 erste Preise vergeben wurden. Der Hund des Herrn Hölterhoff mußte, da er zu spät gemeldet war, von einer Prämiierung abstehen. Herr Oberingenieur Kaulitz als Vereinsführer bedauerte in seiner Ansprache, daß der jägerische Nachwuchs, der doch ganz besonders Veranlassung hätte, bei solchen Veranstaltungen zu erscheinen, wieder einmal durch Abwesenheit geglänzt hätte. Statistisch sei festgelegt, daß rd. 40 Prozent des beschossenen Wildes infolge Fehlens guter Hunde noch verbluten müßte, und da hätten diese Jungjäger schon aus Waidgerechtigkeit die Verpflichtung gehabt, bei solchen Veranstaltungen, die nur das eigene Können und das ihrer Hunde fördern, zu erscheinen. — Eine Uebungsfahrt mit der Motorspritze erfolgte am Sonnabendnachmittag. Es waren vor allen Dingen die jungen Kameraden, die zu dieser Stadtfahrt mitgenommen wurden. Verschiedentlich wurde auch angelegt. Die Uebungsfahrt dauerte von 16.30 bis 18.00 Uhr. — MG. Ss. Abt.(Maschinen=Gewehr-ScharfschützenAbteilungen). Kameraden aller Scharfschützenabteilungen, die sich noch nicht gemeldet haben, werden um umgehende 5. Dezember 1938 Lippische Post Nummer 284 Wettkampf der Spender am Tag der nationalen Solidarität Der Tag der nationalen Solidarität, seit seinem Be stehen ein Dank= und Opfertag ohnegleichen, hat in diesem Jahre im ganzen Reich alles bisher Erlebte übertroffen. Freudiger noch als sonst entrichtete ein jeder: der Soldat, der Arbeiter, der Mann aus dem Kontor, die Hausfrau, die Jugend, das Alter, sein Scherflein für die Hilfsbedürftigen. Die Straßen und Plätze der kleinen und großen Städte zeigten alle deutlich das Bild eines großen Tages. Mancherorts mußte sogar wegen des ungewöhnlichen Andrangs der Gebefreudigen zu den Sammelbüchsen der führenden Persönlichkeiten der Verkehr umge leitet werden! Spenden des Führers Das galt namentlich für die Reichshauptstadt. Im Auschluß an die Straßensammlung fand sich eine Reihe namhafter Künstlerinnen und Künstler beim Führer in der Reichskanzlei ein. Der Führer warf jedem der Sammlerinnen und Sammler eine größere Spende in die Sammelbüchse. Brausender Jubel um Göring Besonders lebhaft ging es wie alljährlich an den Sammel plätzen des Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring und des Reichspropagandaministers Dr. Goebbels, die Unter den Linden und danach im Norden Berlins sammelten, zu Brausender Jubel ertönte, als Generalfeldmarschall Göring pünktlich um 16 Uhr erschien und vor der großen Holztruhe mit den Worten:„Nun kann's losgehen“ Aufstellung nahm. Hinter ihm war noch eine Batterie von Sammelbüchsen aufgebaut, die der Füllung harrten. Grüße flogen dem Ministerpräsidenten zu, aus jungen und alten Kehlen, die Göring in seiner bekann ten launigen Art erwiderte. Volksgenossen aus der Ostmark und nas dem Sudetenland kamen, um ihren Dank für die Befreiung dem Ministerpräsidenten persönlich auszusprechen. Briefe und kleine Geschenke, Kinderklappern und andere Dinge wurden mit Grüßen für die kleine Edda und den besten Wünschen abgegeben. Geldstückt klapperten und klapperten in die Ungetüme von Sammelbüchsen, und dazwischen kam so manches frohe Gelächter auf. „Es war nicht leicht, bis hierher durchzukommen, Hermann“, das war die lustige Klage vieler, die es bis zur Truhe geschafft hatten.„Ja, ja, es ist mitunter schwer, sein Geld loszuwerden", war die launige Antwort Hermann Görings. Auch einige hohe Vertreter des Auslandes ließen es sich nicht nehmen, geduldig im Strom der zu Hermann Göring Vordringenden auszuharren. So erschienen Frau Attolico, die Gattin des italienischen Botschafters. und der ungarische Gesandte persönlich, um ihr Teil zu diesem Tag mit einem namhaften Betrag beizusteuern. Gegen 18 Uhr wurde in der Passage, wie man in Berlin zu sagen pflegt, der Laden dicht gemacht, und Hermann Göring verlegte seinen Sammelplatz nach dem Wedding, mitten hinein in das einstmals rote Berlin. Hier wie Unter den Linden dasdie Pupille gekiekt“, rief eine Arbeiterfrau mit glücklichem Lachen und steckte ein ganzes Markstück in die große Truhe. Ein Arbeiter in blauer Bluse mit seinem Jüngsten auf dem Arm stellte sich stramm vor Göring an und rief:„Ich habe sechs Kinder, aber hier, Hermann, sind trotzdem zwei Groschen.“ Goebbels von Gebefreudigen umringt Schlag vier begann Dr. Goebbels, wie in den Jahren vorher, vor dem Hotel Adlon seine Sammeltätigkeit. Kaum, daß der Minister erschien, ging der Ansturm schon los, wieder kamen Männer und Frauen, Väter und Mütter mit ihren Kindern, Soldaten, BDM.=Mädchen, Auslandsdeutsche— ein Querschnitt durch das ganze Volk ist dieser nun nicht mehr abreißende Zug der opferwilligen Spender. Auch viele Ausländer erschienen bei dem Minister, Faschisten und Japaner, und zückten mit offenen Händen Banknoten der verschiedensten Länder. Alte brave Stammkunden, die noch jedes Jahr mit großen Beträgen gekommen waren, fanden sich auch diesmal prompt wieder ein. Helga und Hilde, zwei der Töchterchen des Ministers, erschienen ebenfalls, um dem sammelnden Vater zu helfen, und sie verstanden es, tüchtig zu klappern, weil, wie der Vater sagte, das Klappern zum Handwerk gehört. Eine halbe Stunde lang haben sie mit vielem Eifer den Vater in seiner Sammeltätigkeit unterstützt. Dann wandte sich auch Dr. Goebbels ebenso wie Minister präsident Göring zum Wedding. Mit einer Herzlichkeit ohne gleichen wurde Dr. Goebbels in diesem einst rötesten Arbeiter viertel von der am Straßenrand Spalier bildenden Bevölke rung empfangen. Da, wo man den Doktor einst niedergeschrien hatte, jubelt man ihm heute zu, umringt und umdrängt ihn, und gibt, was man sich nur irgend für die Sammlung absparen konnte. Rührende Szenen spielen sich ab. Ein Schlosser entrichtet wortlos und grüßend seine Spende. Seine Frau ist mitgekommen, im Kinderwagen liegen Drillinge. Dr. Goebbels gibt dem in seiner Opferwilligkeit vorbildlichen Mann einen größeren Geldbetrag. Der Minister hat übrigens angesichts der ihn hier so munter umdrängenden Kinderschar 9000 Freiplätze für Kindervorstellungen in einem Berliner Varieté gestiftet. Ergreisende Bilder in allen Stadtteilen Berlins Unbeschreiblich groß war auch das Gedränge auf dem Hermannplatz in Neukölln, wo Reichsminister Rudolf Heß den Volksgenossen die Sammelbüchse entgegenhielt. Ergreifende Bilder erlebte man bei den Sammlungen des Stabes des Führers. Unter den Linden, in unmittelbarer Nachbarschaft von Reichsaußenminister von Ribbentrop, sammelten Obergruppenführer Brückner, 1-Gruppenführer Schaub,„=Ober= gruppenführer Dietrich mit allen Männern der ständigen Begleitung des Führers. Immer wieder richteten unzählige Volksgenossen an die Mitarbeiter Adolf Hitlers die Frage: „Wie geht es unserem Führer?" und trugen ihnen Grüße an Adolf Hitler auf. Wohl noch nie ist ein Außenminister mit so viel herzlichen Wünschen zu einer Auslandsreise gestartet, wie Reichsminister von Ribbentrop. Jeder zweite, der ihm sein Scherflein brachte, wünschte ihm viel Glück in Paris und gute Reise. Eine Reihe Diplomaten stattete dem Reichsaußen minister an seiner Sammelstelle einen Besuch ab. Ständig dicht umlagert war auch Reichswirtschaftsminister Funk, der. nachdem er vormittags bereits in der Berliner Börse die Spenden der Banken, Vertreter und Makler und sonstigen Börsenbesucher empfangen hatte, nachmittags Unter den Linden sammelte. Auch Alfred Rosenberg schwang im Kreise seiner Mitaxbeiter vor der Staatsoper die Sammelbuchse, wayrend die Staatsoper, d. h. die Opernsänger und sängerinnen, in nächster Nähe ihre Sammelbüchsen in Bewegung brachten. Unbeschreiblich groß war natürlich der Andrang zu den Sammelplätzen Frau Emmi Görings am Alexanderplatz und Frau Magda Goebbels“ vor dem Luftfahrtministerium, die teilweise mit ihrer Tochter Helga zusammen im Dienste der Nation tätig war. Eine große Ueberraschung gab es, als auf dem Wittenbergplatz plötzlich Reichsstatthalter Dr. Sepß=Inquart von den Berlinern erkannt wurde. Der Tag der nationalen Solidarität im Reich Während Seyß=Inquart in Berlin sammelte, war Gauleiter Bürckel in Wien tätig, und mit ihm sammelte alles. was Wien an führenden Persönlichkeiten dehetbergt. In München sammelten Reichsstatthalter Ritter von Epp. Reichsleiter Dr. Frank und Amann, Generalinspektor Dr. Todt, Ministerpräsident Siebert, Gauleiter Adolf Wagner, Oberbür germeister Fiehler, Reichshauptamtsleiter Löwenfeld, und die Reichsfrauenführerin Scholtz=Klink, in Wiesbaden Reichsführer f Himmler, in Köln Dr. Ley, in der Reichsbauernstadt Goslar die Herren vom Reichsnährstand, an ihrer Spitze Reichsminister Darré. Wo immer gesammelt wurde, überall im ganzen weiten deutschen Land, das gleiche Bild: Eine Gebefreubdigkeit, wie sie wohl nirgend anders in der Welt anzutreffen ist. Das ist das Vorrecht und der Vorrang des Dritten Reiches. Hier wird lachend. freudig und freiwillig geopfert, um Notleidenden zu helfen, wie es im Auslande fast unvorstellbar ist. Hier hätten die großen Demokratien, die sich oft so viel auf ihre demokratischen Prinzipien zugute tun, an Beispielen lernen können, wie wahre Demokratie aussieht. Der Tag der nationalen Solidarität 1938 war ein einziger stolzer Sieg der deutschen Herzen. Judenbann in Berlin Münz=, Linien= und Grenadierstraße reine Judenstraßen Der Polizeipräsident hat für den Landespolizeibezirk Berlin zu der Reichspolizeiverordnung vom 28. 11. 1938 über das Auftreten der Juden in der Oeffentlichkeit eine 1. Anordnung erlassen, die am 6. Dezember 1938 in Kraft tritt. Sie bestimmt, daß Straßen, Plätze, Anlagen und Gebäude, über die der Judenbann verhängt wird, von allen Juden deutscher Staatsangehörigkeit und staatenlosen Juden nicht betreten oder befahren werden dürfen. Sind solche Juden bei Inkrafttreten dieser Verordnung noch innerhalb eines Bezirkes wohnhaft, über den der Judenbann verhängt ist, so benötigen sie zum Ueberschreiten der Banngrenze einen vom Polizeirevier des ohnbezirks ausgestellten Erlaubnisschein. Mit Wirkung vom 1. 7. 1939 werden Erlaubnisscheine für Bewohner innerhalb der Bannbezirke nicht mehr erteilt. Der Judenbann erstreckt sich in Berlin auf 1. sämtliche Theater, Kinos, Kabarette, öffentliche Konzert= und Vortragsräume, Museen, Rummelplätze, die Ausstellungshallen am Messedamm einschl. Ausstellungsgelände und Funkturm, die Deutschlandhalle und den Sportpalast, das Reichssportfeld, sämtliche Sportplätze einschließlich der Eisbahnen; 2. sämtliche öffentliche und private Badeanstalten und Hallenbäder einschl. Freibäder; 3. die Wilhelmstraße von der Leipziger Straße bis Unter den Linden einschl. Wilhelmplatz; 4. die Voßstraße von der Hermann=Göring=Straße bis zur Wilhelmstraße; 5. das Reichsehrenmal mit der nördlichen Gehbahn Unter den Linden von der Universität bis zum Zeughaus. Ausgenommen von Ziffer 1 und 2 sind die Einrich= tungen und Veranstaltungen, die nach entsprechender behördlicher Genehmigung für jüdischen Besuch freigegeben sind. Vorsätzliche oder fahrlässige„Zuwider##and: lung zieht Geldstrafe bis zu 150 RM. oder Haft bis zu 6 Wochen nach sich. Ergänzend wird dazu u. a. mitgeteilt, daß noch weitere einschneidende Durchführungsverord: nungen ergehen werden. Dieser Judenbann erstreck sich nicht auf ausländische Juden. Wahrscheinlich wird der zeitlich unbeschränkte Judenbann in Kürze insbesondere auf eine große Zahl Berliner Straßen ausgedehnt werden. Es kommen hierfür vornehmlich die Haupt= und Prachtstraßen Berlins in Frage, da gerade in diesen Straßen das Judentum auch heute noch das Straßenbild mehr oder weniger beherrscht. Wahrscheinlich werden die im Zentrum und Norden Berlins gelegenen Straßenzüge, in denen schon seit Jahren das jüdische Element vorherrscht, so z. B. Münz=, Linien=, Grenadierstraße nicht zu den Judenbannbezirken gerechnet werden. Es empfiehlt sich daher für die Juden, jetzt schon vorsorglich eine andere Wohnung in einem der obengenannten Teile Berlins zu suchen und eventuell mit dort wohnenden deutschen Volksgenossen einen Wohnungstausch vorzunehmen. Die Juden haben weiter damit zu rechnen, daß sie in Zukunft auf rein jüdische Gaststätten beschränkt werden. Kraftfahr=Verbot für die Juden Eine weilere Abwehrmaßnahme des deutschen Volkes Der Reichsführer( und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern, Himmler, erläßt folgende vorläufige polizeiliche Anordnung über die Entziehung der Führerscheine und Zulassungspapiere für Kraftfahrzeuge von Juden: Die feige Mordtat des Juden Grünspan, die sich gegen das gesamte deutsche Volk richtete, läßt Juden als unzuverlässig und ungeeignet zum Halten und Führen von Kraftfahrzeugen erscheinen. Vorbehaltlich einer endgültigen Regelung wird daher folgendes angeordnet: 1. Aus allgemeinen sicherheitspolizeilichen Gründen und zum Schutze der Allgemeinheit untersage ich mit sofortiger Wirkung sämtlichen in Deutschland wohnenden Juden deutscher Staatsangehörigkeit das Führen von Kraftfahrzeugen aller Art und entziehe ihnen hiermit die Fahrerlaubnis. 2. Den in Deutschland wohnenden Juden deutscher Staatsangehörigkeit ist das Halten von Personenkraftwagen und Krafträdern(mit oder ohne Beiwagen) verboten. Für Lastkraftfahrzeuge bleibt weitere Anordnung vorbehalten. 3. Die in Deutschland wohnenden Juden deutscher Staatsangehörigkeit haben die Führerscheine aller Klassen sowie die Kraftfahrzeugscheine für Personenkraftwagen und Krafträder unverzüglich, spätestens bis zum 31. Dezember 1938. bei den zuständigen Polizeirevieren oder behördlichen Zulassungsstellen abzuliefern; die amtlichen Kennzeichen sind mit den Zulassungsscheinen zur Entstempelung vorzulegen. 4. Die zuständigen Polizei= und Verwaltungsbehörden haben das Erforderliche zu veranlassen. 5. Gegen Zuwiderhandlungen wird nach den bestehenden Strafvorschriften eingeschritten. Diese volizeiliche Anordnung tritt sofort mit ihrer Veröffentlichung durt die Tagespresse in Kraft. Eine weitere Mitteilung an die zuständigen Behörden auf amklichem Wege ergeht nicht. Auch mit dieser Abwehrmaßnahme gegen jüdische Anmaßung hat der nationalsozialistische Staat dem gesunden Rechtsempfinden des deutschen Volkes Ausdruck gegeben. Der deutsche Mensch hat es schon lange als eine Provokation und als eine Gefährdung des öffentlichen Lebens empfunden, wenn Juden sich am Steuer eines Kraftwagens im deutschen Straßenbild bewegten oder gar Nutznießer der von deutschen Arbeiterfäusten geschaffenen Straßen Adolf Hitlers waren. Auch dieser vom deutschen Volke bisher mit Langmut ertragene Zustand hat jetzt sein Ende erreicht. Juden haben in Deutschland am Steuer eines Kraftwagens nichts mehr zu suchen! Statt dessen soll der schaffende deutsche Mensch mehr als bisyer Gelegenheit haben, mit dem Kraftwagen, dem Werk deutschen Geistes und deutscher Hände, die Schönheiten seiner Heimar rennenzulernen und neue Kraft für seine Arbeit zu schöpfen. Der nationalsozialistische Staat erstrebt weiter im Straßenverkehr eine Gemeinschaft aller deutschen Menschen, die sich freiwillig den Notwendigkeiten und den Gesetzen des Verkehrs unterordnen. In diese nationalsozialistische Verkehrsgemeinschaft gehört der Jude nicht hinein! Deshalb mußte der Staat in Anlehnung an die anderen Abwehrmaßnahmen unter dem Eindruck der jüdischen Mordtat in Paris schon allein aus Gründen der allgemeinen Sicherheit diese seit langem notwendige Trennung vollziehen. Gutes Verhältnis zum Deutschen Reich Die Ziele der neuen Prager Regierung. Der tschecho=slowakische Staatspräsident Dr. Hacha äußerte sich einem deutschen Pressevertreter gegenüber über Fragen der Innen= und Außenpolitik. Es werde danach getrachtet, baldigst zu allen Nachbarn freundschaftliche Beziehungen herzustellen, besonders aber ein dauerndes gutes Verhältnis zum Deutschen Reich, dann aber auch zu allen übrigen Grotmächten des Westens. Auf die innerpolitische Frage übergehend, wies der Staatspräsident darauf hin, daß es in der Innenpolitik die wichtigste Aufgabe sei, Ordnung und Ruhe im Staate zu erhalten und der gesamten Bevölkerung Arbeit zu schaffen. Bezüglich der deutschen Volksgruppe in der TschechoSlowakei betonte Dr. Hacha:„Das Verhältnis des Staates zu unserer deutschen Minderheit erhält seine grundsätzliche Richtung durch die Außenpolitik dieser Regierung. Es ist unser Wunsch, daß Erinnerungen an die Vergangenheit verschwinden, was sich nicht ungünstig für die deutsche Minderheit in der suswirke neuen Republik auswirken wird. Hinsichtlich der magyarischen Minderheit halte ich es für natürlich, daß die Regelung ihres Verhältnisses davon beeinflußt wird, wie sich die Stellung der Slowaken in Ungarn gestaltet.“ Von besonderem Interesse waren die Ausführungen des Staatspräsidenten betreffend die Juden=Frags:„In Böhmen und Mähren— zum Unterschied von der Ssowake und der Karpato=Ukraine— ist die Zahl der Juden im Vergleich zur Gesamtbevölkerung gering. Bei der Lösung der jüdischen Frage wird es sich setzt darum handeln, einen Weg zu finden, der die Aufgaben der Juden im Lande jener die Träger des Staatsgedankens sind, bestimmen würde.“ Frau Magda Goebbels erhält eine WHW.-Spende vom Führer. Hier sieht man die Gattin des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Frau Magda Goebbels, als Sammlerin beim Führer. (Presse=Illustration Hoffmann=Wagenborg=M.) Beispiellose Opferfreudigkeit der Berliner.— Tag der nationalen Solidarität in der Reichshauptstadt. Generalfeldmarschall Hermann Göring(Bild rechts), der zunächst an seinem traditionellen Platz an der Passage Unter den Linden gesammelt hatte, bezog anschließend seinen Sammelplatz am Wedding, im Norden der Reichshauptstadt.— Reichsminicher Dr. Goebbels(Bild links) sammelte vor dem Hotel„Adlon“ und vor der alten Kampfstätte der Bewegung, den Pharussälen.(Scherl=Wagenborg=M.) Das feierliche Bekenntnis des Sudekengaues zum Führer und zu Großdeutschland. Am Sonntag fand im Sudetenland die Ergänzungswahl zum Großdeutschen Reichstag statt. Bereits in den frühen Morgenstunden eilten die sudetendeutschen Volksgenossen in die Wahllokale, um ihre Stimme für den Führer abzugeben. — Sudetendeutsche in ihrer kleidsamen Tracht in einem Reichenberger Wahllokal.(Scherl=Wagenborg=M.) Zur bevorstehenden Unterzeichnung der deutsch-französischen Friedenserklärung. Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop (links) wird sich am Montagabend auf Einladung der französischen Regierung zu einem kurzen Aufenthalt nach Paris begeben, wo er zusammen mit dem französischen Außenminister Bonnet(rechts) eine die deutsch=französischen Beziehungen betreffende gemeinsame Erklärung unterzeichnen wird.(Weltbild=Wagenborg=M.) Ich habe Heiberg erschossen! Der Roman einer Schauspielerin von Hans Rabl. Copyright by Verlag Knorr& Hirth, Kommanditgesellschaft, München 1938. (4. Fortsetzung) Die Sekretärin schien zu begreifen, daß mit Grundtvig in dessen augenblicklicher Verfassung nicht zu reden war.„Ich werde es Herr Andersen sagen“, meinte sie und versuchte tröstend zu sprechen,„er soll versuchen, die Norweger hinzuhalten. „Tun Sie mir den Gefallen und vergessen Sie nicht, wie während meines Urlaubs“, sagte Grundtvig, plötzlich ganz Bankmensch,„daß die Leute sehr empfindlich sind, beiders der alte Foyd.“ Dann stockte er, zurückgerissen in alles, was er für eine Sekunde vergessen hatte.„Ihr werdel es schon machen“, schloß er müde und legte auf. * Der leere, tote Vormittag lief immer weiter. Grundtvig wartete, und von Lorenz Oersted war nichts zu sehen noch zu hören. Grundtvig war sehr versucht, des Anwalts Büro anzurufen; doch das hatte keinen Sinn. Sobald Oersted etwas wußte, meldete er sich sicher; solange er aber noch im Dunkeln tappte, war er gar nicht in seinem Büro. Es war nichts zu tun. Und dieses Nichtstun mochte Grundtvig halb verrückt. Er blickte immer wieder auf die Uhr; plötzlich fiel ihm ein, daß Ellida und Nora bald aus der Schule kommen mußten. Was sollte er ihnen sagen? Daß Rhitra verreist war, natürkich. Doch wie lange ließ diese Lüge sich aufrechterhalten? Gab es nicht Zeitungen, die sich auf die Sensation— Rhitra Bögh als geständige Mörderin— stürzen würden, und las Ellida nicht alles, was sie zu erreichen vermochte? Am besten, die Kinder wegschicken, aufs Land. Zu seinen Eltern. Doch es gab wohl keine Ausrede, die Ellida es begreiflich machen konnte,daß man sie mitten im Schuljahr aus der Schule nahm. Immerhin, es war die beste Lösung. Grundtvig ging hinaus, um Tine die Sachen der Kinder packen zu kassen und ihr zu erklären, sie müsse die beiden noch am gleichen Tag nach Nyköbing bringen. inem Schreibtisch, das Telephon unablässig im Blick, hörte er Tine dann eine Zeitlang heftig wirtschaften und kramen. Der Lärm schien aufdringlich und zugleich vorwurfsvoll, als beschwere die alte Dienerin sich bitter, über Vorgänge von anscheinend so ungeheurer Wichtigkeit im Unklaren gelassen zu werden. Grundtvig preßte die Hände an die Ohren, stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und verharrte so. Als Tine plötzlich neben ihm stand und ihn an der Schulter berührte, fuhr er gestört und erschreckt auf. „Herr Doktor Oersted“, meldete Tine, fast ohne die Lippen zu bewegen.„Soll ich ihn fortschicken?“ Grundtvig war mit zwei großen Schritten an der Tür zur Diele, packte Oersted am Arm und zerrte ihn ins Zimmer. „Was ist nun—?“ fragte er heftig und unbeherrscht.„So rede doch, Mensch!“ Oersted nahm die Brille ab und begann sie mit einem Seidentuch zu putzen. Er blinzelte Grundtvig kurzsichtig an. Endlich sagte er fast beiläufig:„Hast du etwas dagegen, wenn ich zuerst Rhitras Brief einsehe, Carsten?“ Grundtvig schüttelte den Kopf und schob ihm schweigend das Blatt hin. Oerfeld las es bedächtig, faltete es ordentlich und reichte es Grundtvig wieder zurück.„Willst du nun nicht endlich—?“ bat Grundtvig überreizt.„Hast du sie gesehen? Mit ihr gesprochen? Was sagt sie. Wie sieht sie aus?“ Oersted begann an einem Finger der Linken zu zerren. „Die Sache ist die, Carsten“, meinte er langsam,„ich habe Rhitra tatsächlich nicht geschen.“ Er achtete nicht auf Grundtvigs zugleich ungeduldige und verzweifelte Gebärde.„Ich war zuerst im Untersuchungsgefängnis. Dort ist sie nicht. Es traf sich gut, daß ich nicht nach ihr fragte wie nach einer Klientin, sondern zunächst mit Richter Strandberg ein bißchen plauderte. Auf diese Weise hörte ich, ohne Rhitra vorderhand zu kompromittieren, daß sie nicht dort sei.“ Er lachte unzufrieden auf.„Ich hätte mir diese Vorsicht sparen kön nen. Danach nämlich war ich auf dem Polizeipräsidium. Ich habe dort mit dem Kommissar Hauch gesprochen. Einem nüchternen und zuverlässigen Beamten, der—“ „Um Gottes willen", unterbrach Grundtvig,„verschone mich mit seiner Konduite. Was mit Rhitra ist, will ich wissen!“ „Es gehört zur Sache, Carsten. Was Hauch mir erzählte, ist so unglaubhaft—— du erlaubst“, murmelte er, griff nach dem Zigarettenkasten und bediente sich.„Also“, begann er endlich.„die Sache ist so. Heute nacht um drei Uhr erschien Rhitra tatsächlich auf dem Polizeipräsidium, verlangte den diensttuenden Kommissar, Hauch also, zu sprechen und erklärte ihm, wie hier in diesem Brief, sie habe einen Mann namens Henrik Heiberg erschossen. Und zwar in der Nacht von vorgestern zu gestern. Wo, wisse sie nicht zu sagen— aber sie könne die Polizei hinführen. Hauch war, wie er mir sagte, aufs äußerste überrascht; nicht nur von der Person Rhitras und der ganz kühlen, überlegten Art ihrer Selbstanzeige; auch davon, daß also ein Mord geschehen, jedoch im Lauf von vierundzwanzig Stunden nicht entdeckt worden sein sollte. Er verzichtete zunächst auf eine Vernehmung, fuhr vielmehr mit Rhitra zum Tatort. Sie saß neben dem Fahrer und zeigte den Weg. Sie war, sagte Hauch, ihrer Sache ganz sicher, zögerte keinen Augenblick. Grundtvig stöhnte leise.„Weiter, schneller—“ „Wirklich, es gehört alles zur Sache, Carsten.“ Ich sage kein überflüssiges Wort. Sie fuhren also nach Ordrup hinaus. Noch dahinter, halbwegs nach Lyngby, ein wenig von der Straße zurückgebaut, liegt da ein Haus. Rhitra ließ halten. Sie gingen ein paar Schritte, bis sie an der lebenden Hecke waren, die das Grundstück einschließt.„Ich weiß nicht"— sagte Rhitra—„ob die Gartentür offen ist. Ich bin hier hereingekommen—“ und zeigte ihnen eine Lücke in der Hecke. Es steht also unzweifelhaft fest, daß sie Gegend und Haus kennt. Hauch ließ sich die Lage des Parterrefensters beschreiben, durch das sie Heiberg erschoß. Dann ließ er sie unter Bewachung zurück und ging hinein. Er hat, wie er mir sagte, die ganze Villa durchsucht, vom Keller bis zum Dachboden, ohne irgend etwas zu finden. Weder einen Toten, noch sonst etwas von Belang. Das Fenster war geschlossen und unverletzt, aber Rhitra sagte, es habe offengestanden— unglaubhaft bei dieser Kälte des Nachts. Kugelspuren waren nicht in der Wand. Es hätte sich also um einen Steckschuß handeln müssen. Blutspuren waren nicht vorhanden. Und wie gesagt", schloß Oersted,„auch keine Leiche war zu finden.“ Grundtvig saß jetzt sehr aufrecht in seinem Sessel. Sein Gesicht war völlig blutlos. Er preßte die Hände ineinander, damit sie nicht zitterten.„Ich verstehe kein Wort—“. murmelte er.„Willst du, oder will Hauch sagen—?“ (Fortsetzung folgt.) Anschriftsangabe Ehrenmal sollen Hannover, Aegid — Ostschule ge den sich die erst und der Schule einem spannend Schüler der Osts berechtigter Gru stärksten Mannse — Kleider fand eine Verar Deutschen Fraue statt, die von de gestaltet wurde. Ortsfrauenschafts V. J. über die Mädchen. Sie leistung des Pfli haltslehre. Mäl wählen, haben 1 fung abzulegen. wurden zahlreic Drexhage sprach Ihre Ausführun veranschaulicht, und Gästen neu Interesse an den Besuchern ein E nächst stattfinder noch Kostproben Teilchen waren gruppe hergestel durch Lieder um Brake. Eine Veranlassung de Abende statt. In bund und der## die vor allen Dir proben, welchen mußte feststellen, ertönten, nur so Uhr in Betrieb den reichten nich organisierte Mel Luftschutzwarte sammenzuziehen, Uebung abzuhalt Detmold. D ehem. J.=R. 158 sich am Sonnab malige 158er wa am Deutschen H Kaserne marschi Generalleutnant II. Inf.=Regt. 1 grüßte die alten einer Ansprache auf die Taten d Major Mandel Das Treugelöbn Vorbeimarsch de Uebergabe=Feier sammensein der fand anschließen im Offiziershein Detmold. P regierung tätig. vom Führer ur nannt. Bad Salzufl Die in verschiede teten NS.=Schw. ragender Weise mehr auch in 2 eingesetzt, so da NS.=Schwestern hen. Wir woll gelingt, in jede setzen. 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Ein berechtigter Grund zur Freude, zählt doch Brake zu den stärksten Mannschaften des Kreises. — Kleider und Heimgestaltung. Am Freitagabend fand eine Veranstaltung der NS.=Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks im Kaffee Schmidt, Mittelstraße, statt, die von der Abteilung Volkswirtschaft=Hauswirtschaft gestaltet wurde. Nach den Eröffnungsworten durch die Ortsfrauenschaftsleiterin sprach die Kreisabteilungsleiterin V.=H. über die hauswirtschaftliche Erziehung der jungen Mädchen. Sie erklärte den Unterschied zwischen der Ableistung des Pflichtjahres und den zwei Jahren der Haushaltslehre. Mädchen, die den Beruf als Hausangestellte wählen, haben nach der zweijährigen Lehrzeit eine Prüfung abzulegen. Nach den Ausführungen der Rednerin wurden zahlreiche Fragen gestellt und besprochen. Frl. Drexhage sprach sodann über Kleider und Heimgestaltung. Ihre Ausführungen wurden durch eine kleine Ausstellung veranschaulicht, die den zahlreich erschienenen Mitgliedern und Gästen neue Anregungen zu dieser Arbeit gab. Das Interesse an den Handarbeiten war so groß, daß von den Besuchern ein Schulungsabend angeregt wurde, der demnächst stattfinden soll. Zum Schluß des Abends wurden noch Kostproben für die Weihnachtsbäckerei verteilt. Die Teilchen waren in Bastelarbeiten, die von der Jugendgruppe hergestellt wurden, eingepackt. Der Abend wurde durch Lieder umrahmt. Brake. Eine Alarmübung für den Luftschutz fand auf Veranlassung des Bürgermeisters an einem der letzten Abende statt. In Zusammenarbeit mit dem Reichsluftschutzbund und der Feuerwehr wurde die Uebung durchgeführt, die vor allen Dingen auch darauf abgestimmt war, zu erproben, welchen Aktionsradius die Warnsignale haben. Man mußte feststellen, daß die Betriebsstrenen, die um 18.30 Uhr ertönten, nur schwach zu hören waren; auch die um 18,50 Uhr in Betrieb gebrachten Handbetriebssirenen der Gemeinden reichten nicht ganz aus. Der vom Reichsluftschutzbund organisierte Meldedienst klappte gur. Man beabsichtigt, die Luftschutzwarte in allernächster Zeit zu einer Schulung zusammenzuziehen, um dann später eine größer angelegte Uebung abzuhalten. Detmold. Die feierliche Uebergabe der Tradition des ehem. J.=R. 158 an das II. J.=R. 18 in Detmold gestaltete sich am Sonnabend nachmittag sehr feierlich. Viele ehemalige 158er waren in Detmold eingetroffen und hatten sich am Deutschen Hause eingefunden, von wo aus sie zur 18er Kaserne marschierten Der letzte Kommandeur der 158er, Generalleutnant Gabke, schritt mit dem Kommandeur des II. Inf.=Regt. 18, Major Mandel, die Fronten ab und begrüßte die alten Kameraden mit herzlichen Worten. In einer Ansprache ging Generalleutnant Gabke ausführlich auf die Taten der 158er im Weltkrieg ein und übergab Major Mandel durch Handschlag die Tradition der 158er. Das Treugelöbnis auf den Führer beschloß den Festakt. Der Vorbeimarsch der Ehrenkompanie bildete den Abschluß der Uebergabe=Feierlichkeiten. Nach einem zwanglosen Beisammensein der ehem 158er im Hotel„Deutsches Haus“ fand anschließend ein gemeinsamer Kameradschaftsabend im Offiziersheim an der Ameide statt. Detmold. Personalie. Der bei der Lippischen Landesregierung tätige Regierungsassessor Karl Heine wurde vom Führer und Reichskanzler zum Regierungsrat ernannt. Bad Salzuflen. Neue lippische NS.-Schwesternstationen. Die in verschiedenen Gemeinden des Lipperlandes eingerichteten NS.=Schwesternstationen haben sich bislang in hervorragender Weise bewährt. Am 1. April 1939 werden nunmehr auch in Waddenhausen und Wüsten NS.=Schwestern eingesetzt, so daß im Kreise Lippe dann insgesamt sieben NS.=Schwesternstationen im Dienste der Allgemeinheit stehen. Wir wollen hoffen, daß es der NS.=Volkswohlfahrt. gelingt, in jeder Gemeinde eine braune Schwester einzusetzen. Bad Salzuflen. Personenauto gegen Lastzug. Am Sonnabend ereignete sich auf der Rudolf=Brandes=Allee ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Personenkraftwagen, der von einer Frau gesteuert wurde, fuhr gegen einen Lastzug. Der Zusammenstoß erfolgte mit solcher Wucht, daß die linke Seite des Personenkraftwagens sehr stark beschädigt wurde; die Tür wurde aus dem Rahmen gerissen. Durch den Anprall rutschte der Personenkraftwagen nach rechts und schlug gegen die Böschung, wodurch weitere Beschädigungen an dem Wagen entstanden. Frau P. aus Liemergrund, die den Wagen steuerte und allein im Wagen saß, hat innere Verletzungen erlitten. Sie wurde sofort in das Hoffmannstift gebracht. Bad Salzuflen. Das goldene Treudienst-Ehrenzeichen wurde vom Führer und Reichskanzler dem Leiter des hiesigen Postamts, Postamtmann Schlau, verliehen. Zu dieser Auszeichnung auch unseren herzlichsten Glückwunsch! Barnkrup. Aus dem Geschäftsbericht der Sparkasse. Nach dem von der Sparkasse veröffentlichten Geschäftsbericht stellt sich einschließlich der am Jahresende 1937 gutgeschriebenen Zinsen und unter Berücksichtigung der Abforderungen von Einlagen für Bauzwecke der Zuwachs auf rund 120000 R.f. In der Bilanz werden die Spareinlagen in Höhe von 2152 882(R.K und die Giroeinlagen mit 133 656 McA ausgewiesen. In 326 Posten wurden 1 106 310 in Hypotheken, und im kurzfristigen Geschäft in 272 Posten 468 700 RR.f zu mäßigen Zinssätzen angelegt. Der Eingang der Tilgungsbeträge und Zinsen kann als befriedigend bezeichnet werden. Im Interesse der örtlichen Wirtschaft wurde das Wechseldiskontgeschäft besonders gefördert und im Berichtsjahre 496 Wechsel zum Diskontsatz angekauft sowie 273 Wechsel und 7140 Schecks auf fremde Plätze zum Einzug hereingenommen. Außerdem wurden durch den Giroverkehr 8175 Ueberweisungen ausgeführt. In den eigenen Wertpapieren, die im Laufe des Jahres 1937 durch Zeichnung der aufgelegten Reichsanleihen eine Steigerung von 204 800 R.A auf 351 855 R. aufweisen, und in den Immobilien sind noch erhebliche tille Reserven vorhanden. Bei den jetzigen Zinssätzen, deren Höhe vorgeschrieben ist, ist die Rentabilität des Betriebes gesichert und wird günstiger beeinflußt durch das n Form offener und stiller Reserven vorhandene Eigenapital. Die gesamte Finanzlage ist unter Berücksichtigung des Umstandes, daß die an der Gesamtliquidität am 31. 12. 1937 noch fehlenden 36.000 K.K Anfang des Jahres 1938 restlos angeschafft sind, geordnet. Die Erträge erhöhten ich nach den üblichen Abschreibungen auf Mobilien und Wertpapiere entsprechend dem gestiegenen Geschäftsverkehr auf 10850.09 RAl, die der gesetzlichen Sicherheitsrücklage zuzuführen sind. Die offenen Reserven stellen sich nach Zuweisung des Reingewinns 1937 auf 113311 R.K, das sind fast 5 Prozent der gesamten Einlagen. Lieme. Ihren 89. Geburkstag feierte gestern Oma Giese in Wittighöferheide. Ein arbeitsreiches Leben liegt hinter der Altersjubilarin, und noch heute ist sie nicht müßig und hilft bei der Landarbeit. Der allseits geschätzten und beliebten Altersjubilarin sprechen wir unsere herzlichsten Glückwünsche aus und geben der Hoffnung Ausdruck, daß ihre Gesundheit und Arbeitskraft noch lange erhalten bleiben möge. Dörentrup. Ehrlicher Finder. Vor einigen Tagen hatte hier ein auswärtiges junges Mädchen eine Geldbörse mit 80 R.K verloren. Diese wurde von einem ehrlichen Schitler gefunden, so daß sie der Verliererin wieder ausgehändigt werden konnte. Humfeld. Unsere Alten. Am heutigen Montag kann Frau Dorothea Böger in verhältnismäßig guter körperlicher und geistiger Frische ihren 78. Geburtstag begehen. Wir sprechen der allgemein beliebten Jubilarin unsere besten Glückwünsche aus. Henstorf. Wir gratulieren. In guter körperlicher und geistiger Frische konnte Frau Bauer Stocksmeier ihren 77. Geburtstag feiern. Wir gratulieren. Pivitsheide. Seinen schweren Verletzungen erlegen ist der Altersrentner Fritz Lührsen. Er hatte bei dem Verkehrsunfall auf der Landstraße, über den wir berichteten, einen doppelten Schädelbuch und innere Verletzungen davongetragen und war nach dem Landkrankenhaus in Detmold gebracht worden. Bielefeld. 17 200 RA brachte die Sammlung am Tage der nationalen Solidarität im Großkreis Bielefeld=Halle. Das Ergebnis hat das des Vorjahres wieder übertroffen. Aus der Bewegung Beginn der Winterschulungsarbeit im Gau Westfalen-Nord Zur Aufnahme der Winterschulungsarbeit fanden im November in den Kreisen Höxter=Warburg, Minden, Bekkum, Schaumburg=Lippe, Tecklenburg, Ahaus, Coesfeld, Grafschaft Schaumburg, Paderborn=Büren, Lippe, Steinfurt und Bielefeld=Halle Kundgebungen und Tagungen statt, in denen Gauschulungsleiter Rosendaum vor den Politischen Leitern, sowie den Führern der Gliederungen und angeschlossenen Verbände in grundlegenden Ausführungen über das Thema„Gemeinschaft und Idee“ sprach. N. S. D. A. P. Termine für die allgemeine Amtswalter- und Vertrauensratsschulung. Für die Ortsgruppen Barntrup, Alverdissen, Bega, Humfeld, Selbeck und Sonneborn findet die Schulung am Dienstag, 6. Dezember, 20 Uhr. in Barntrup im Hotel „Deutsches Haus“ statt. NS.-Frauenschaft. Kreis Lippe. Es wird an sofortige Einsendung des statistischen Monatsberichtes der Ortsfrauenschaftsleiterinnen, der Abteilungsleiterinnen des Hilfsdienstes und des Kassenberichtes der Kassenverwalterin erinnert. Hitler-Jugend. Nachrichtengef. 1-55, Schar 1 und 2. Die beiden Scharen treten heute um 20,15 Uhr am Kastanienwall an. Sämtliche Beurlaubungen sind für heute aufgehoben, da der Dienst am Mittwoch und Donnerstag ausfällt. Motorschar 3 und 4 Lemgo. Beide Scharen treten heute abend 20,15 Uhr am Heim an. Jeder Junge hat die 0.20““ 4. für die Filmveranstaltung mitzubringen Nach Reichenberg berusen Ehrenvoller Auftrag für Kreisleiter Pg. Reineking. Aus dem Gau Westfalen=Nord wurde ein Kreisleiter zum Aufbau der Parteiorganisation in den Sudetengau abberufen. Gauleiter Dr. Meyer hat den Kreisleiter des Großkreises Bielefeld=Halle, Pg. Reineking, mit dieser Aufgabe beauftragt. Kreisleiter Pg. Reineking wird bis zum 10. Januar 1939 in Reichenberg bleiben. Der Auftrag stellt zugleich eine Anerkennung der von Kreisleiter Pg. Reineking geleisteten Arbeit im Dienste der Bewegung dar. Die Vertretung des Kreisleiters übernimmt für die Zeit der Abwesenheit des Pg. Reineking der Kreisgeschäftsführer Pg. Goldbeck. Familiennachrichten Verlobte: Grete=Marie Morisse mit Gerichtsassessor Hermann Niederlag, Aurich=Wiedenbrück. Gestorben: rau Lina Brandt, geb. Horstkotte, 54 Jahre, Bad Salzuflen.— Frau Mathilde Reuter, geb. Korte, 75 Jahre, Bad Salzuflen.— Erbhofbauer Konrad Flake. 62 Jahre, Niederschönhagen. Schülerkonzert der Engelberi=Kämpfer=Schule Einen gewissen Maßstab dafür, ob eine Schule zeitgemäß ist, bietet das Interesse, das Eltern und Freunde an ihr und ihren Lebensäußerungen nehmen. Von diesem Gesichtspunkte aus kann man unserer Deutschen Oberschule — seit kurzem mit dem Ehrennamen Engelbert=KämpferSchule ausgezeichnet— Glück wünschen zu dem großen Erfolge des diesjährigen Schülerkonzerts, dessen Besuch den des vorjährigen noch übertraf. Die Aufnahmefähigkeit des Rödingschen Saales war am Sonnabend buchstäblich erschöpft, alle verfügbaren Sitzgelegenheiten mußten zusammengesucht werden, und doch konnten viele der Besucher nur zeitweise einen Sitzplatz erhalten. Dieser Rekordbesuch stellte vorab schon sowohl der Musikpflege in der Schule als auch dem Interesse der Eltern und Freunde am Leben der Schule ein glänzendes Zeugnis aus. Herr Oberstudiendirektor Beyer konnte daher mit voller Befriedigung in seinen herzlichen Begrüßungsworten den glänzenden Besuch als ein gutes Zeichen ansprechen. Er betonte noch, daß es dem Eifer und Geschick des Herrn Oberschullehrers Lohrentz zu danken sei, wenn in diesem Jahre die musikalischen Leistungen trotz mannigfacher Hindernisse und Beeinträchtigungen der Schularbeit sich auf beachtlicher Höhe gehalten hätten. Die wieder sehr reichhaltige Vortragsfolge des Abends war sehr sorgfältig zusammengestellt und mit wohlbedachter Steigerung der Wirkung aufgebaut, so daß trotz der fast dreistündigen Dauer der Vorträge keinerlei Ermüdung oder Uebersättigung aufkam. Die Musikpflege in der Schule kann nur auf Breitenwirkung abgestellt sein, nicht auf Erzielung von Spitzenleistungen einzelner. Sie kann das Streben einzelner nur anregend und richtunggebend beeinflussen und muß die Weiterbildung besonders Begabter diesen selbst bezw. anderen überlassen. Daß die Schule neben dem Chorgesang auch die Instrumentalmusik in der Form eines Schülerorchesters pflegt, ist besonders erfreulich, da hierdurch die Kenntnis und das Verständnis des Musikschaffens unseres Volkes weit nachhaltiger und umfassender gefördert werden können als durch den Gesangunterricht allein. Die Darbietungen zeugten von großer Freude der Schüler am Musizieren, und der lebhafte Beifall, der sich von Vortrag zu Vortrag zu verstärken schien, bewies den jugendlichen Musikanten, daß sie auch mit ihrem Tun Freude zu wecken imstande sind. Den breitesten Raum in der Vortragsfolge nahmen die Orchestervorträge ein, Märsche und Tanzweisen wurden flott und sauber gespielt und fanden wärmste Anerkennung. Hier ließen sich gegenüber dem Vorjahre wesentliche Fortschritte feststellen, auch schien die Zahl der Mitwirkenden größer geworden zu sein. Ein Streichquartett brachte ein Menuett mit Serenade sehr stimmungsvoll zu Gehör, während die Schrammeln besonders mit dem Walzer aus der Operette„Der Obersteiger“ von Zeller schönen Erfolg erzielten. An Einzelleistungen waren die ausdruckvoll und technisch sicher gespielte Sonate von Mozart zu vier Händen, ein ansprechendes Trompetensolo„Hab' ich nur Deine Liebe“ und ein glänzend„geklöppeltes“ Xylophonsolo von stärkstem Beifall begleitet. Auch die gesanglichen Vorträge, Kinderchöre, gemischte und Männerchöre gelangen recht gut. Unter den gemischten Chören war sogar eine ansprechende Komposition eines Sekundaners, deren Erfolg den jugendlichen Autor gewiß zu weiterem Streben ermutigen wird. Simon Dachs zart=innige Fassung des alten niederdeutschen Volksliedes„Aennchen von Tharau“ schien stimmungsgemäß den Sängern des Männerchors nicht ganz zu liegen, vielleicht hätte Körners„Schwertlied" oder ähnliches der Einstellung der heutigen Jugend mehr entsprochen. Im Kinderchor erfreuten die hellen Knabenstimmen besonders in dem„Jungvolkliede". Dem frohen Musizieren schloß sich ein gemütliches Tanzkränzchen an, das Ausübende und Hörer noch einige Stunden in gehobenster Stimmung beisammenhielt und einen harmonischen Abschluß der wohlgelungenen Veranstaltung bildete. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß ein Ueberschuß aus den Einnahmen für das sudetendeutsche Hilfswerk bestimmt ist. Hauptschriftleiter:: Carl Wagener. Stellvertreter: Waliher Liedtte. Reichs= und Landespolitik, Unterbaltungsteil, Materndienst und den allgerr Ainen Tell: Carl Wagener. Verantwortlich für Lokales und Sport: Walther Lie ike. erantwortlicher Anzeigenleiter: Franz Storch, sämtlich in Lemgo. D.=A. X. 38. 2627 Druck und Verlag: F. C. Wagener Cemao. Plakale in jedweder Art u. Größe für Turn=, Sport= und Gesangvereine Illustrations= u. Bilderdruck Werbe= und Jamilien= Drucksachen in ein= und mehrfarbiger Ausführung Buchdruckerei f.. Nagener. Oeffentliche Erinnerung! An die Entrichtung der im Dezember 1938 fällig werdenden Steuern wird hiermit öffentlich erinnert: 1) Lohn= und Wehrsteuer..... fällig am 5. und 20. 12. 2) Umsatzsteuer„" 10. 12. (Monatszahler) 3) Eintommensteuer 4. Rate 1938..„„ 10, 12. 4) Wehrsteuer für Veranlagte 5) Körperschaftsteuer 6) Beförderungsteuer 7) Tilgungsraten für Ehestandsdarlehen„ 8) Judenvermögensabgabe 1. Rate„„ 10— 9) Alle sonstigen fällig gewesenen oder in diesem Monat fällig werdenden Abschluß= und Teilzahlungen bei den vorstehend genannten und anderen Steuern, sowie alle fällig gewesenen und in diesem Monat fällig weid nden Steuerzahlungen, deren Fälligkeit von einzelnen Rechtsvorgängen oder Geschäftsvorfällen oder von sonstigen Merkmalen abhängt(z. B. Grunderwerbsteuer, Urkundensteuer. Kapitalertragsteuer) Erfolgt die Zahlung fälliger Steuerberräge nicht recht zeitig, so wird ein Säumniszuschlag von 2 u. H. erhoben. Dieser Zuschlag ist bereits mit Ablauf des Fälligkeitstages verwirkt. Die Zwangsbeitreibung rückständiger Beträge beginnt eine Woche nach Fälligkeit. „ 10. 12. „ 10. 12. „ 10. und 20. 12. „ 15. 12. Die Finanzämter Detmold, Lemgo, Bad Pyrmont, Zum Kläschenmarkt empfiehlt seine Lokalitäten Paul Knufinke an allen Tagen Konzert Ratskel Ler Unterhallungs=Konzerie Neu: Pils=, Wein=, Likörstube. Küche und Keller bieten das Beste! Busthaus„Ale-Lemze“ S. Dedert Nu allen 3 Hläschenlagen Honzert Gleichzeitig bringe ich meine Speisen u. Gelränke in empfehlende Erinnerung Radio- Finne das führende Radio=Fachgeschäft am Platze Schternstraße 52 VLEETTESIEE EEEETE ben VIKT USANEIEE e SLIUBERRE A GI! KIIE Wie alle Jahre Gris- Ueberraschungen Im Gasthaus„Zur Post“ Ihre Einkäufe in Süßigkeiten und Backwaren im Gaié Held. Lemgo Spezialgeschäft feiner Backwaren. Zum Aläschenmarbt in die Gastwirtschaft „Jomschänbe! Echternstraße Hoderne Watlen für Jagd u. 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Streifzug durch die deutschen Fußballgaue. 554 Mit großem Interesse verfolgt man nunmehr auch die Entwicklung der Meisterschaftsspiele in allen deutschen Fußballgauen. Hervorzuheben ist zunächst, daß der deutsche Meister Hannover 96 jetzt zum zweiten Mal geschlagen wurde und zwar von der Braunschweiger Eintracht. Zu berücksichtigen ist allerdings, daß der Meister bereits von der 30. Minute das Spiel mit nur 10 Mann durchführen mußte, da ein Spieler verletzt ausgeschieden war. In allen deutschen Gauen gibt es nur noch eine einzige Mannschaft, die bisher ohne jeden Punktverlust ist. Das ist der Mitte=Meister Dessau 05, der auch diesmal wieder zu einem überzeugenden 5:0=Sieg über die Spielvereinigung Erfurt kam. Dagegen gibt es noch eine ganze Reihe von Vereinen, die zwar schon Punkte eingebüßt haben, je doch noch ohne Niederlage sind. Es sind dies die Vereine: Hindenburg Allenstein, Viktoria Stolp, Hertha BSC, Vorwärts Rasensport Gleiwitz, Preußen Hindenburg, Schalke 04, FSF Frankfurt und der BfR Mannheim. Im Gau Niedersachsen ist die zweite Niederlage des Deutschen Meisters Hannover 96 bereits eingangs herausgestellt. Er teilt nun wieder den ersten Tabellenplatz mit dem wackeren VfL Osnabrück, der über Algermissen 1911 einen sicheren 4:0=Sieg errang. Aufgerückt ist auch Werder Bremen, das sich durch einen 1:0 Sieg über Arminia Hannover in engeren Kreis der Meisterschaftsbewerber hält. In Westfalen fanden diesmal keine Meisterschaftsspiele statt, da das Freundschaftsspiel gegen den Gau Mittelrhein fast jeden Verein zur Abstellung von Spielern zwang, wodurch alle sonstigen Treffen ausfielen. Dagegen ging es am Niederrhein wieder recht lebhaft zu. Die beiden mit gleicher Punktzahl führenden Mannschaften Schwarz=weiß Essen und Fortuna Düsseldorf siegten weiter, doch der erste Platz wird von Essen durch das weitaus bessere Torverhältnis besetzt. Die Essener gewannen auch diesmal wieder ohne Gegentor uno zwar gegen Duisburg 48=99 3:0, während Fortuna Mühe und Not tie gegen Wuppertal zu einem knappen 4:3=Sieg zu kommen. Unentschieden trennten sich Tura Düsseldorf und Hamborn 07 und zwar 2:2. Im Gau Mittelrhein büßte der Tabellenführer Tura Bonn durch ein 2:2 gegen Rhenania Würselen einen weiteren wertvollen Punkt ein. Dagegen strebt Sülz 07 machtvoll zur Spitze. Der SV Beuel unterlag den ausgezeichnet spielenden Kölnern 1:4 und ist dadurch in eine recht gefährliche Lage gekommen. Der bisher ungeschlagene Tabellenführer im Gau esten— Hersfeld erlitt diesmal eine überraschende iederlage. Er unterlag dem SC 03 Kassel mit nicht weniger als 2:8 Toren. Dadurch haben sich die aussichten des bisherigen Gaumeisters Hanau 93 nicht unwesentlich gehoben. Der Meister fertigte den bisher an dritter Stelle stehenden BfB Großauheim 6:0 ab. Im Gau Südwest führt im Augenblick Wormatic Worms, doch ist zu berücksichtigen, daß der relativ am besten stehende FSV Frankfurt mit mehreren Spielen im Rückstand liegt. Wormatia Worms kam in Saarbrücken zu einem glücklich 4:3=Sieg. Der allgemein erwartete Vor stoß der Offenbacher Kickers ist nicht Wahrheit geworden, weil er dem SV Wiesbaden 0:1 unterlag. Er war zwar drückend überlegen, doch Wisbaden verteidigte den früh errungenen Vorsprung recht erfolgreich. Im Gau Baden blieb der Meister BfR Mannheim weiter unbesiegt. Er kam in Karlsruhe gegen den BfB Mühlburg, gegen den er in den letzten Jahren regelmäßig Punkte einbüßte, zu einem zwar knappen, aber doch verdienten 1:0=Sieg. Im Mannheimer Lokalkampf siegte Waldhof, weiterhin ohne Siffling spielend, mit 3:0 über Neckarau. In Württembera wurde diesmal nicht um Punkte gekämpft, da das Gauspiel Württemberg=Sachsen 2:1 das Hauptinteresse beanspruchte. Ergebnisse: Nordmark: Komet Hamburg— Eimsbüttel 0:5; FC St. Pauli— Viktoria Hamburg 0:3; Rasensport Harburg— Hamburger SV 1:4; Polizei Lübeck— Schweriner SV 3:0; Holstein Kiel— Borussia Harburg 0:0. Niedersachsen: Eintracht Braunschweig— SV Hannover 96 1:0; Werder Bremen— Arminia Hannover 1:0; ASV Blumenthal— Jäger 07 Bückeburg 4:0: Algermissen 1911— Berliner SV 92 0:4; MSV Lüneburg— Berliner SV 92(GS) 2:3. Bestfalen: Essen=West 81— FC Schalke(GS) 1:3. Niederrhein: SSV Wuppertal— Fortuna Düsseldorf 3:4; Duisburg 48=99— Schwarzweiß Essen 0:3; Turn Düsseldorf— Hamborn 07 2:2. Mittelrhein: SpVg. Köln=Sülz 07— SV 08 Bonn=Beue! 4:1; Tura Bonn— Rhenania Würselen 1:1. hessen: Hessen Bad Hersfeld— SC 03 Kassel 2:8; Spp. Kassel— Kewa Wachenbuchen 3:0; FC 93 Han VfB Großauheim 6:0; BfB Friedberg— Kur Kassel 2:1. Südwest: Offenbacher Kickers— SV Wiesbaden 0:1; Reichsbahn Frankfurt— Eintracht Frankfurt 0:2; FB Saarbrücken— Wormatia Worms 3:4; FC 03 Pirmasens— Borussia Neunkirchen 3:4. au— urhessen Westfalens Fußball=Elf siegte 4: 0. Mittelrhein ohne Glück. den Gauam Sonntag 9 in der Dortmunder Kampfbahn„Rote Erde“ dem kaum erwarteten glatten Sieg der Einheimischen, die mit 4:0(1:0) die Gäste=Elf geschlagen nach Hause,schickten. Es muß jedoch betont werden, daß das Zahlen spiel den Verlauf des Treffens nicht richtig wiedergibi. Der Mittelrhein kämpfte ohne Glück. In der ersten Halbzeit war er spielerisch den Westfalen überlegen, zeigte das bessere Zusammenspiel, was man bei den Westfalen lange Zeit vermißte, doch nach der Pause wandte sich das Kampfgeschehen. Nach dem 0:2=Stand beschränkte sich die Mittelrhein=Mannschaft auf Durchbrüche und überließ so dem Gegner den Raum zum Ausspielen einer Kräfte. Der Sieg wurde von den 6000 Zuschauerr beifällig aufgenommen. Mit geänderter Mannschaft nahm der Mittelrhein den Kampf auf. Gladbach(BfR) spielte linker Läufer, Birekoven(BfR) stürmte in der Mitte und Struck von Troisdorf wurde als Halblinker eingesetzt Die Westfalen hatten auch ihre liebe Not. Lenz fand sich als Mittelstürmer zwischen Rodzinski und Schwarz nicht zu recht. Der Sturm hing lange Zeit geradezu„in der Luft“ in der Läuferreihe konnte Gellesch gefallen. Schade, daf der erwartete Zweikampf Tibulski=Gauchel ausblieb. Dei Neuendorfer stürmte auf halbrechts. Er war der aktivst Mann im Mittelrhein=Angriff, aber gegen die aufmerksam Westfalendeckung machtlos. Die Torerfolge der Westfalen wurden erzielt: 10 Minuten vor der Pause durch der Rechtsaußen Becker, der den aus einem Zweikampf zwi schen Schwarz und Mombre auf der Torlinie abprassenden Ball annahm und leicht einschob. Eine Minute nach Seiten wechsel 2:0 durch Schwarz nach schöner Kombination au der linken Sturmseite. 10 Minuten vor Schluß 3:0 und chließlich durch Rodzinski 4:0. Es spielten für Westfalen: Klodt(Schalke 04); Krüger(Westfalia Her ne), Trawny(VfL Bochum 48); Gellesch, Tibulski(beide Schalke 04), Andreas(VfL Bochum 48); Becker(MBY Linden), Rodzinski(Bochum 48), Lenz(Borussia Dort mund), Schwarz, Marx(beide Arminia Bielefeld). Mittelrhein: Mombre(Mülheimer SB); Mooa?(VfL. 99 Köln), Müsch(Tronsdorf 05); Gladbach(BsR) Hoofs (Mütheimer SB), Klein(Troisdorf 05): Aurednik(Tus Neuendorf), Struck(Troisdorf 05), Birekhoven(BfR), Gauchel(Tus Neuendorf), Becker 2(BfR Köln). Im einzelnen schreiben die„W. N. N.“ noch dazu: Obwohl der Westfalensturm in der ersten Halbzeit zerrissen erschien, war er vor dem Tore des Gegners weitaus gefährlicher als die Vorderstaffel derer vom Mittelrhein, die geschlossen und schnell vorwärtsstürmte. Mombre hatte schon längst Proben seines Könnens gegeben, als Klodt das erstemal seine großen Fäuste liebevoll um das Leder spannte. Eine recht brenzliche Situation klärte Müsch in ausgezeichneter Weise. Das waren die Lichtpunkte der Gäste vom Mittelrhein, denn mit Anbruch der letzten Viertelstunde vor der Pause war schon die Generaloffensive der Rheinländer abgeschlagen und Westfalens Sturm war auf dem besten Wege, aus den zahlreichen Vorlagen der Mittelreihe und der weit ins Vorderfeld wuchtenden Verteidiger Kapital zu schlagen. So ging Schwartz in der 30. Minute mit einem Paß auf und davon, zwischen zwei Rheinländern durch, eine geschickte Wendung, und den letzten Gegner hatte er hinter und den Ball uot sich. Der Bielefelder Armine wollte schon zum Schuß onsetzen, da wurde er doch noch gehakt, er mußte zu Boden, angelte aber doch noch dem ihm entgegenstürzenden Mombre das Leder vor der Nase weg und schob es zum heranlaufenden Rechtsaußen Becker. Der Mann vom MBV. Linden, der von den Westfalen den schwächsten Eindruck hinterließ, hatte keine Mühe mehr, den Ball zum 1:0 über die Torlinie zu bringen. Noch zweimal fädelte auch Marx zwei gute Chancen ein, schoß einmal scharf und placiert. Aber ebensogut hielt der Schlußmann aus Mülheim. Ueberraschend schnell war nach der Pause der westfälische Sturm vom Anspiel weg durch. Die Tribünenbesucher waren kaum auf ihren Plätzen, da spurtete Schwartz mit einer sauberen Vorlage von Lenz los. Müsch als letztes Hindernis wurde glatt von dem Arminen genommen und an dem Schrägschuß von Schwartz hatte Mombre nichts zu halten. Die folgenden 40 Minuten kam der Mittelrhein nicht mehr dazu, sich in der Sturmstaffel zu finden. Die westfälische Sperrkette war so ausgezeichnet und sicher angelgt, daß der Ball nur mit Unterbrechungen seinen Weg von den gastgebenden Spielern nahm. Souverän behrrschten Klodt, Tibulski und Krüger die eigene Feldhälfte, Trawny hatte leichte Arbeit und machte sich nützlich mit langen Vorlagen. Das war Wasser auf die Mühlen von Gellesch und Andreas. Ausgezeichnet, wie beide den westfälischen Sturm nach vorn drückten. Da mußten Treffer fallen. Wenn es nur noch zweimal beim Mitelrhein einschlug, dann haben die Gäste das ihrem famosen Torsteher zu verdanken. Er konnte es allerdings nicht hindern, daß Lenz, Schwartz und Marx in der 38. Minute nach Wiederbeginn durch die Deckung liefen, wobei Marx eine gute Vorlage im schnelln Lauf annahm und dann unter die Latte knallte. Westfalen führte 3:0, und es sah in dieser Zeit nicht einmal nach einem Ehrentreffer für die Gäste aus. Erst im Endspurt, bei dem nochmals Becker und Aurednik gefährliche Situationen schufen, hätte es beinahe bei Klodt eingeschlagen. Statt dessen kam der Bochumer Rdzinski nach einer kurzen Abwehr aus dem Gewühl heraus in der 44. Minute zum Schuß. Eine kleine Lücke genügte ihm für seine Flachbombe. Der Mittelrhein war nur die erste Halbzeit da und hinterdrein vollkommen auseinandergespielt. Letzteres war ein Verdienst der sicheren westfälischen Hintermannschaft. Bei dem ausgezeichneten Aufbauspiel von Gellesch und Andreas konnte es dann nicht ausbleiben, daß der Sturm zu Treffern kam, zumal diese Reihe von Rudzinski bis Marx sehr lebendig arbeitete und jeder Chance nachsetzte. Allen Unkenrufen zum Trotz legte der Bielefelder Schwartz ein ausgezeichnetes Spiel hin, er überbot seine in den letzten Wochen gezeigten Leistungen ganz beträchtlich, da er es verstand, den Ball im rechten Augenblick am Fuß zu halten. Der Gaukampf Westfalen— Niederrhein der Fechterinnen am Sonntag in der Dortmunder Einfrachthalle endete mit 18:18 Punkten, so daß das bessere Trefferverhältnis den Ausschlag zugunsten der Niederrhein= Frauen ergeben mußte. Trübes Fußballjubiläum. Wien im 30. Kampf gegen Berlin mil 2:0 siegreich. Im Fußballsport des Sonntags stand als das wichtigste Ereignis des Tages der Freundschaftskampf zwischen Berlin und Wien auf dem Programm, der zum 30. Male ausgetragen wurde. Dieses Fußballjubiläum stand unter einem etwas ungünstigen Stern, da es bei sehr trübem Wetter ausgetragen wurde und beide Mannschaften nicht das zeigten, was man sich von ihnen versprochen hatte. So wurden die 35000 Zuschauer in Berlin von dem Kampf etwas enttäuscht, wenn auch der klare 2:0=(1:0)=Sieg der Wiener, für die der Mittelschaftskämpfe fanden im Reich siegte in Dortmund mit 4:0(1: Württemberg schlug in Sti sturmer Durspekt beide Tore schoß, nicht unerwärtet kam.— Drei weitere wichtige Begegnungen außerhalb der Meisterstatt. Der Gau Westfalen 0) über den Gau Mittelrhein. g schlug in Stuttgart den Gau Sachsen mit 2: 1(1: 1), und schließlich gelang dem Gau Schlesien in Breslau mit 2:0(0:0) ein schöner Sieg über die Warschauet Städtemannschaft. Hier wird das erste Tor geschossen. Der Berliner Torwart Schwarz konnte den Ball nicht mehr fassen. Links der Berliner Mittelläufer Appel.(Scherl=Wagenborg=M.) einsam auf dem Thron. Lemgo behält den Ehrenlogenplatz. Die 5 Spiele der Fußball=Bezirksklasse, die gestern ausgetragen wurden, verliefen nicht alle erwartungsgemäß, abgesehen von dem Treffen der Bielefelder Ortsrivalen, das der VfB. erwartungsgemäß gewinnen konnte. Ueberraschend ist aber auch hier die Höhe des Sieges mit 7:1. In dem Bielefelder Lokaltreffen gab es zwei schwerere Verletzungen, auf der Seite der Grün=Weißen mußte Thöne, beim BfB. war es Hermann, die ihre Mannschaften im Stich lassen mußten. Einen harten und erbitterten Kampf erlebten wir in Lemgo, wo die Teutonen aus Lippstadt zu Gast waren und dem Klasseneuling einen Punkt abtrotzen konnten. Ueberraschend kommt die Nachricht von der Niederlage der Geseker als Gast der Lippstädter Borussia. Durch zwei Elfmeter(!) und ein Kombinationstor holten sich die Lippstädter Sieg und Punkte. Union Herford hatte Mühe genug, um die Paderborner mit 2:1 zu bezwingen und vom 8. auf den 6. Platz zu marschieren. Der Nachbarverein SuS. Herford unterlag dafür der Spielvereinigung Schildesche mit 3:2 Toren. Die Herforder zeigen sich aber sehr übereinstimmend in ihrem Torverhältnis(0,68 und 0,69). Die Ergebnisse: BV. Lemgo— Teutonia Lippstadt 1:1(1:0) Union Herford— Paderborn 08 2:1(1:1) Grün=Weiß Bielefeld— BfB. Bielefeld 1:7(0:3) Spög. Schildesche— SpSp. Herford 3:2(2:0) Borussia Lippstadt— BfL. Geseke 3:0(3:0) Wieder Punkteleilung in Lemgo. Verletzungen und Zwischenfälle am laufenden Band. Allen ist der Punktekampf in Lippstadt noch in guter Erinnerung. Mit einer ganz vorzüglichen Leistung und einer noch vorzüglicheren Leistung des Schiedsrichters konnten die Lemgoer einen knappen 1:0=Sieg erringen. Auch das Spiel in Lippstadt war hart, aber sauber, was wir gestern sahen, war alles anders als festzustellen: im Zeichen der Sportkameradschaft! Der Schiedsrichter, der bei dem ruhigen Verlauf der 1. Halbzeit imponierend wirkte, ließ sich durch seine Nachsicht in der 2. Halbzeit das Spiel aus der Hand nehmen, er hätte schon viel eher zu einer härteren Strafe greifen müssen, um die Wogen der Erregung und Verbitterung zu glätten. Vielleicht kommt hier auch mal die Zeit wie im Handball, daß bei groben Verstößen im Mittelfeld ein Elfmeter verhängt werden kann. Dann tritt bestimmt schnell Ruhe ein. Als er dann Platzmann des Feldes verwies, war es schon reichlich spät, obwohl wir ganz besonders feststellen möchten, daß der Platzverweis für diese Unsportlichkeit die gerechte Antwort war. Am Sonntagabend wollte uns ein Sportfreund entgegenhalten, daß wir es ja immer gewesen seien, die von der BV.=Elf gefordert hätten, hart zu werden, bezirksklassenhart. Während des Spiels meinte ein alter Sportfreund aus Detmold: Na, Ihr Lemgoer habt das harte Spielen aber gelernt. Und sein Begleiter gebrauchte einen noch härteren Ausdruck. Wir stehen auch heute noch immer auf dem Standpunkt, daß hart besser ist als weich, und wirkliche und erlaubte Härte ist noch lange nicht mit Unsportlichkeit zu verwechseln.— Auch einzelne Zuschauer tragen nicht dazu bei, die Sympathien für Lemgo zu stärken, denn ihre Ausdrucksweise gehört auf den Rummelplatz, aber nicht auf einen Sportplatz. Man macht die Spieler nur nervös, und den Schiedsrichter bestimt nicht freundlicher. Ein wenig mehr Selbstbeherrschung wäre bestimmt am Platze. Der Lemgoer Sturm hatte durch Krumtünger auf Linksaußen doch mehr an Beweglichkeit gewonnen, es war nur schade, daß Hermann Held eine Viertelstunde vor der Pause stark verletzt wurde, nachher sogar einmal herausgetragen werden mußte und erst dann wieder zurückkehrte, als Platzmann des Feldes verwiesen wurde. Und gerade in der Zeit, wo Hermann Held im Sturm fehlte, war die Lemgoer Hintermannschaft stark überlastet. Das Gegentor der Lippstädter hätte vermieden werden können, aber die Spieler in der Hintermannschaft waren sonst alle so hervorragend auf dem Posten, daß man ihnen daraus keinen Vorwurf machen kann. Besonders Kleist glänzte heute durch Kaltblütigkeit und Ruhe. Im Sturm ist die Patentlösung immer noch nicht gefunden worden, da Neumann II auf Rechtsaußen nicht der Reißer ist, wie man sich ihn wünscht. Sein Wille und sein Wollen ist bestimmt groß. Fritz Held war gestern in ganz prächtiger Spiellaune, zeitweilig erhielt er Beifall auf offener Szene für seine akrobatischen Ball=Kunststücke. Im ganzen genommen muß man aber feststellen, daß die Ballannahme und Abgabe der Lippstädter besser war, die Aktionen im Sturm waren dafür bei Lemgo flüssiger und schneller. Schon nach 6 Minuten ist der 1. Treffer zu verzeichnen. Lemgo war bis dahin nicht im Vorteil gewesen. Für einen kleinen Regelverstoß im Strafraum entscheidet der Unparteiische billigerweise einen Freistoß. Fritz Held bekommt den Ball, der ihn mit einem eleganten Lattenschuß ins Tor befördert. Auf der Gegenseite muß Dieckmann sich verschicdene Mal bewähren. Einmal kam ein ganz gefährlicher Schuß von Halbrechts, Dieckmann saust durch den Torraum und sichert sich den Ball. Beifall auf offener Szene. Der Lippstädter Torwart hat dann großes Glück, als er einen unverhofften scharfen Schuß von Platzmann noch soeben erreichen und zur Ecke wegfausten kann. Aber die Lemgoer Eckstöße sind nicht mehr von der alten Qualität. Und wenn Fritz Held sich selbst daran macht, zu schießen, dann fehlt am Elfmeterpunkt ein Mann, der mit dem Kopf den Ball dirigieren kann. Der Eckstoß, von Fritz Held ausgeführt, kommt sehr gut herein, der Ball streicht am Tor vorbei, und niemand ist da, der ihn einlenkt. Nach der Kaffeeservier=Pause kommen die Gäste auf eine etwas seltsame Art zum Gegentreffer. Eine gefährliche Situation im Strafraum, der Ball springt von Dieckmann auf der Torraumlinie zurück, der Schiedsrichter pfeift Tor, und erst da geht der Ball im Nachstoß ins Tor. Alle Reklamationen nützten nichts. Der Schiedsrichter ließ sich nicht beeinflussen. Nach dem Ausgleich ist es mit der Schönheit des Spiels vorbei, auf beiden Seiten Verletzte und Angeschlagene, Treffer nicht an Toren, sondern an Spielern. Schade!, das Spiel begann so schön. Kurz vor Schluß hat Lemgo noch einmal eine Siegeschance, aber Krumtünger war zu sehr im Lauf und hebt den Ball, obwohl er freisteht, über das Tor. Das hätte der 2. Punkt sein können. Im Dämmer des Dezembertages klingt das Spiel aus. Wieder haben wir eine Punkteteilung zu verzeichnen, aber der 2. Platz ist gesichert. BV. Lemgo bleibt vorläufig noch in der Ehrenloge! W. L. Waddenhausen— und jetzt Derlinghausen geschlagen. In der 1. Kreisklasse findet man sich nicht mehr zurecht. Hier sorgt jeder Sonntag für die besten Ueberraschungen. Es ist deshalb auch nicht möglich, hier irgend e ine Mannschaft als Favoriten zu nennen, denn wer weiß, ob nicht am nächsten Sonntag diese Elf schon wieder geschlagen wird. Am letzten Sonntag war es SV. Waddenhausen, der eine unerwartete Niederlage bezog und gestern der Herbstmeister Oerlinghausen. Damit übernimmt nun wieder Waddenhausen die Führung der Tabelle. Die Ergebnisse: Lemgo-West— BfB. Dekmold 1:3(0:1) Oerlinghausen— BfL. Salzuflen 1:3(0:2)! Eintracht Jerxen— Waddenhausen 2:5(0:3) Luftwaffe— Schlangen 6:0(2:0) RSV. Hörste— Sporklust Helpup 1:5(1:2) Germania Schötmar— Heidenoldendorf 0:4(0:3). Bavenhausen gewinnt kampflos! In der 2. Kreisklasse der Gruppe Nord war es dieses Mal Bavenhausen, das auf die Gäste aus Westorf wartete. Das Spiel ist für Bavenhausen gewonnen. Die Ergebnisse: SuS. Brake— Union Entrup 5:1(2:1) SV. Hörstmar— SW. Hohenhausen 6:1(3:0) BfL. Lieme— BfB. Matorf 5:0(3:0) Bavenhausen— Westorf, kampflos für Bavenhausen Die Tabelle: In Brake stellte sich Union Entrup. Die Gäste hatten sich viel vorgenommen, mußten aber doch gegen das Braker Können die Waffen strecken. Bis zur Halbzeit hielten sich die Jonier gut und forderten den Walkenfeldern alles ab, aber nach dem Wechsel setzte sich Brake durch und war noch dreimal erfolgreich. SV. Hörstmar überzeugte gestern über die SchwarzWeißen aus Hohenhausen und schlug die Gäste mit nicht weniger als 6:1 Toren. Man hat also in Hörstmar die Schußstiefel wieder angezogen. Hoffentlich bleibt es nun dabei. Mit nur vier Minuspunkten bleibt Hörstmar den Spitzenreitern dicht auf den Fersen. Die Möllenbecker hatten auch in Lieme nicht viel zu bestellen und unterlagen den ersatzgeschwächten BfLern mit 2:0 Toren. Der BV. Leese dagegen zeigte wieder einmal seine augenblickliche gute Form und schickten die Matorfer mit einer 5:0=Packung heim. In der Tabellenform hat sich nach dem gestrigen Sonntag nichts geändert. Interessant ist es nur, wenn man sich einmal vor Augen hält, was Gegentore auf die Torquote ausmachen. Brake z. B. hatte am letzten Sonntag eine Quote von 6.50. Gestern siegte man mit 5:1 und doch ist die Quote von 6,50 auf 6,29 gefallen. Wäre das Gegentor nicht gefallen, so lautet die Ziffer 7,33! Also muß man unbedingt darauf bedacht sein, nach Möglichkeit Gegentore zu vermeiden, auch wenn das Spiel bereits sicher gewonnen ist. Die Tabelle: In Oerlinghausen lieferte Salzuflen ein ganz großes Spiel und stellte in der ersten Hälfte den Sieg bereits sicher. Das ist wohl die größte Ueberraschung an diesem Tage. Wir hatten in unserer Vorschau darauf hingewiesen, daß Salzuflen den Gastgebern durchaus gefährlich werden könne, aber im Hinblick auf die Stellung der Platzleute doch mit einem Siege gerechnet. Und wieder einmal kam es ganz anders. In der oberen Hälfte sitzt noch alles drin, und wenn das nun so weitergehn.... In Lemgo=West gab es auch diesmal wieder eine Niederlage, die aber in Anbetracht der Umstände recht unglücklich war. Die Westler wehrten sich verzweifelt, doch auch hier wohnten wieder Glück und Pech im Spiel dicht beieinander. Nach der 1:0=Führung bis zur Pause für Detmold gelang es den SC.ern, den Ausgleich zu erzielen. Das war kurz nach dem Wechsel. Fast hatte es den Anschein, als wenn Detmold sich mit einem Punkte begnügen sollte, aber in den letzten Minuten mußte der Torwart noch zwei Bälle passieren lassen. Das letzte Tor entstand durch ein Mißverständnis in der Lemgoer Abwehr. Waddenhausen ließ sich auf dem Platze in Jerxen nicht irremachen und siegte sicherer als erwartet mit 5:2 Toren. Somit steht Waddenhausen nun wieder an der Spitze. Wie lange wohl? Schlangen hatte gegen die Luftwaffe keinerlei Aussichten, zu Toren zu kommen und unterlag ziemlich klangund sanglos mit einem halben Dutzend Toren. Schlangen rutscht dadurch wieder um einige Plätze in der Tabelle zurück. Helpup war durch die letzten Erfolge, die RSV. Hörste auf eigenem Platze erringen konnte, gewarnt und ging vorsichtig an die Aufgabe. In der ersten Halbzeit konnten deshalb die Gastgeber das Spiel noch etwas halten, aber nach dem Wechsel stürmt Helpup mit allen Schikanen, und diesen mußten sich die tapferen Hörsteraner beugen. Die zweite Ueberraschung gab es in Schötmar, wo die Heidenoldendorfer die Germanen mit nicht weniger als 4:0 aus dem Felde warfen. Die Niederlage von Schötmar ist 5. Dezember 1938 Lippische Post Nummer 284 Soldat und Techniker Die modernen Armeen haben seit dem Weltkriege eine Entwicklung genommen, die nicht nur die einzelnen Verbände in ihrem organisatorischen Aufbau, sondern auch in ihrer Waffentechnik zum Teil von Grund auf verändert hat. Waren es früher beim Landheer Infanterie, Artillerie, Kavallerie und Pioniere, die in sich klar abgesteckte Aufgabengebiete zu erfüllen hatten, so sind heute nicht nur neue Waffengattungen dazugekommen— Flieger, Tanks, Panzerabwehr, Panzeraufklärer, Krads, Minenwerfer, und wie sie sonst noch heißen mögen—, sondern innerhalb der einzelnen Waffengattungen haben Vermischungen und Ergänzungen mit anderen Waffen stattgefunden, so daß heute z. B. ein Infanterieregiment so ziemlich alle Waffengattungen in sich vereinigt. Zu der Mechanisierung ist die Motorisierung gekommen, die nicht nur die Kampftaktik auf eine neue Grundlage stellen mußte, sondern auch für die Ausbildung der Truppe völlig neue ege und neue Methoden verlangte. Es ist oft betont worden, daß der deutsche Heeresaufbau sich besonders schwierigen Aufgaben gegenübersah: Einmal fehlte es als Folge des 100 000=Mann=Heeres nach Versailles an der schrittweisen Fortentwicklung der einzelnen Waffen— alle schweren Waffen, Flieger, Tanks usw. waren uns verboten—, es fehlte aber vor allem an geeignetem Ausbildungspersonal, ganz zu schweigen von den fehlenden ausgebildeten Reserven. Und trotzdem hat die deutsche Wehrmacht heute einen Stand erreicht, der, wie sich während der entscheidenden Tschechenkrise gezeigt hat, allen Gegebenheiten gewachsen zeigt, wenn es sich darum handelt, deutsches Recht, deutsche Freiheit und deutsche Ehre zu schützen. Der Führer hat durch die neuen Wehrgesetze dem deutschen Volk eine Wehrmacht geschaffen, die seiner Kraft, seinem Lebensrecht und seinem Behauptungswillen entspricht. Dieses Aufbauwerk gehört zu jenen Wundern nationalsozialistischer Staatsführung, die die Welt nicht begreift, weil sie den Nationalsozialismus nicht versteht. Im Rahmen des deutschen militärischen Aufbaues nimmt die Panzerwaffe im weitesten Sinne einen besonderen Platz ein, da sie völlig neu geschaffen werden mußte In engster Zusammenarbeit zwischen Wehrmacht und Wehrwirtschaft hat sich hier eine Entwicklung vollzogen, die im Rahmen der allgemeinen Aufrüstung jene historichen weltpolitischen Entscheidungen ermöglichte, wie wir ie im Laufe des Jahres 1938, besser im Ablauf von rund echs Monaten, staunend erlebten. Wer denkt nicht bechämt an jene militärischen Manöver, die unsere damalige wackere 100000=Mann=Armee Versailler Ausmaßes mit Tankattrappen aus Holz und Pappe durchführen mußte— und wer blickt nicht heute mit Stolz und Dank auf die jüngste Panzerwaffe der Welt. Der Außenstehende, der Laie ahnt nicht, daß hinter solchen Gefechtsbildern sich doch ganz wesentlich mehr verbirgt als nur militärische Erziehung und Ausbildung. Kürzlich weilte eine Reihe von deutschen Pressevertretern als Gäste des Kommandeurs der Panzertruppenschule in Wünsdorf. Wer etwa erwartet hätte, hier ein besonders eindrucksvolles militärisches Bild zu erleben, sah sich enttäuscht. Was man in der Panzertruppenschule wahrnimmt, ist ein Mittelding zwischen Soldat und Wissenschaftler, von Ausbildung und Forschung, ist ein Zusammenarbeiten von Praktikern und Theoretikern Lehr=, Hör= und Experimentiersäle, Werkstätten, Bastelräume und Laboratorien bilden den Untergrund des militärischen Lebens, das sich hier in den verschiedensten Formen abwickelt. Und nur der Kasernenhof mit seinem altgewohnten Bild erinnert schließlich daran, daß diese Schule och eben eine militärische Angelegenheit ist. Die Kasernengebäude sind verständlicherweise nach den neuesten Erscheinungn eingerichtet, wurden sie doch erst im Jahre 1934 errichtet. Unteroffizier= und Mannschaftsräume erinnern eher an die Unterkunftsräume in einem neuzeitlichen Erholungsheim mit vorbildlich ausgestatteten Gemeinschafts=, Küchen= und Waschräumen. Selbst der Kleinkaliberstand im Keller ist vorhanden. Wie vollzieht sich nun der Dienst in der Panzertruppenschule? Er zerfällt in einen theoretischen(in den Hörsälen), in den praktischen(in den Werkstätten) und in den militärischen Ausbildungsteil(auf dem Kasernenhof und im Gelände). Die einzelnen Truppenteile entsenden zur Panzertruppenschule die ihrer geistigen, beruflichen und soldatischen Veranlagung nach geeigneten Mannschaften, nachdem sie ein Jahr in der Front gedient haben Sie werden hier als Unteroffiziere, Feldwebel und Schirrmeister der Panzertruppe ausgebildet. Sie lernen hier die Panzerwaffe von der rein technischen Seite genau kennen, d. h. sie lernen die einzelnen Fahrzeuge und die Einzelteile ihrer Waffe kennen, werden mit der Ein satzmöglichkeit, ihrer taktischen Verwendung, ihren Stärken und Schwächen beim Angriff und vielem anderen vertraut gemacht. Zur Ausbildung steht ein technischer Lehrstab zur Verfügung, der sich aus entsprechend vorgebildeten Offizieren und aus Ingenieuren zusammensetzt. Daß dieser Ausbildungsstab an der richtigen Stelle steht, beweist der hohe Stand der Schu“ er ist nicht nur die Technik, nicht nur die Wissenschaft, nicht nur der soldatische Geist zur restlosen Einsatzbereitschaft, hier ist auch jene Kameradschaft zu Hause, die Offizier, Unteroffizier und Mann zu einer festen Willenseinheit zusammenschließt und eine Truppe zu höchster soldatischer Leistung befähigt. Mit der Panzertruppenschule ist eine Versuchsabteilung für Heeresmotorisierung verbunden, die alle von der Wirtschaft herausbrachten Neuerscheinungen auf dem Gebiet des Kraftwagens prüft und in zahlreichen Versuchen ausprobiert. Es gibt am Kraftwagen kaum ein wesent liches Teilchen, das nicht erst seine Brauchbarkeit und seine Zweckmäßigkeit in der Versuchsabteilung nachgewiesen haben muß. Damit wird die Panzertruppenschule auch zu einem wichtigen Faktor der deutschen Wirtschaft allgemein und der deutschen Wehrwirtschaft im besonderen Die Truppenschule hat durch ihre ausgedehnten und systematisch durchgeführten Versuche starken Einfluß auf die Entwicklung neuer Fahrzeug= wie neuer Motortypen, sie hat wertvolle Anregungen für den Chassisbau gegeben, hat auswertungsreiche Erfahrungen mit den verschiedensten Brennstoffen und Schmierölen gesammelt und hat in jahrelangen Probefahrten die aufschlußreichsten Feststellungen über die Brauchbarkeit der Bunareifen gemacht Die Versuche gehen weiter, man strebt nach höchster Vollendung. Auch für die Reparatur und Ueberholung von Fahrzeugen, Motoren oder Einzelteilen ist man in der Panzertruppenschule zu neuen zeit= und geldsparenden Methoden gekommen. Die einzelnen Werkstätten bieten hierzu die besten Vorbedingungen, denn es gibt in der Kraftfahr= und Motorenindustrie wohl kaum einen Fabrikationsvorgang, der in der Panzertruppenschule nicht im kleinen durchgeführt werden kann. Daß die durch die Panzertruppenschule gegangenen Soldaten hervorragende Fachkräfte abgeben, bedarf keiner besonderen Unterstreichung. Beweis: die in den Werkstätten der Schule ausgebildeten Zivillehrlinge werden von der Privatwirt= schaft mit Vorliebe als Gesellen ausgenommen, zum nicht geringen Kummer der Schule. Daß die militärische Seite in der Panzertruppenschule nicht zu kurz kommt, versteht sich am Rande. Wir waren deshalb auch nicht überrascht, von der Panzer=Lehrabteilung in Verbindung mit der Panzer=Abwehrabteilung einen Panzerangriff vorgesetzt zu bekommen, der es in sich hatte. Ueberrascht hat uns aber die Mitteilung, daß der größte Teil der daran beteiligten Soldaten erst vor drei Wochen zur Panzertruppenschule gekommen ist! Diese Zeit hat aver genugt, um die Neuen ganz mit dem neuen Kampfelement vertraut zu machen. Es ist der alte preußische Husarengeist, der in dieser Truppe steckt: entschlossene, vorwärtsstürmende, einsatzbereite Soldaten, deren Devise lautet: Ran an den Feind— es lebe Deutschland! Ein schweres Unglück im Eisenbahntunnel Holzwickede—Schwerte Im Eisenbahntunnel der Strecke Holzwickede—Schwerte ereignete sich ein folgenschweres Unglück. Seit Wochen ist die Bahnmeisterei Holzwickede in dem über 800 Meter langen Tunnel mit Gleisarbeiten beschäftigt. Am Freitagmorgen nun fuhr der Fern=D=Triebwagen Köln—Berlin, der gegen 8.29 Uhr den Holzwickeder Bahnhof nimmt, im Ostberger Tunnel in eine Arbeitergruppe. Zwei Bahnunterhaltungsarbeiter wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Ein dritter Arbeiter hatte derartige Stoßverletzungen erlitten, daß er sofort ins Krankenhaus geschafft werden mußte. Die Verunglückten waren erst vor einigen Tagen nach ihrer Entlassung aus dem Heeresdienst bei der Holzwickeder Bahnmeisterei eingestellt worden. Einer der Verunglückten stand vor seiner Hochzeit. Wie sich das Unglück ereignen konnte, ist ein Rätsel, da die im Tunnel Arbeitenden vielseitig gesichert sind. Eine Untersuchung zur Klärung der Schuldfrage ist von der Reichsbahnverwaltung sofort eingeleitet worden. „„ Ehepaar an einem Tage gestorben In der Siedlung Schenefeld bei Pinneberg fand ein Nachbar, der aus dem Schlafzimmer der Eheleute W. ein heftiges Stöhnen vernahm, die 63 Jahre alte Ehefrau bewußtlos und schwer röchelnd im Bett liegend, während im anderen Bett der 61 Jahre alte Ehemann regungslos und mit Schaum vor dem Mund lag. Ein Arzt ordnete die Ueberführung der Frau ins Krankenhaus an, während der Mann bereits tot war. Im Krankenhaus ist dann auch die Frau gestorben. Da Selbstmord bei dem in glücklicher Ehe lebenden Ehepaar ausgeschlossen erschien, vermutete man eine Vergiftung durch Fisch oder Kohlenoxydgas. Es stellte sich aber heraus. daß beide eines natürlichen Todes gestorben sind: der herzkranke Mann erlitt während eines Anfalles der an Lungenentzündung kranken Frau vor Erregung einen Schlaganfall Hinrichtung eines Mädchenmörders Der am 9. März 1907 geborene Richard Munz aus Stuttgart, der vom Schwurgericht in Stuttgart wegen Mordes zum ne neue Technische Hochschule. Ans einem Rahmen der 17. Tagung des Bundes chule München, teilte Ministerpräsiden: Tode verurteilt worden war, ist hingerichtet worden. munz hat am Abend des 11. Juni 1938 eine 27jährige Bauerstochter im Hinterlinger See ertränkt, um sich den aus ihrer Schwanzerschaft ergebenden Folgen zu entzieben. Englisches Flugzeug verschollen Auf dem Flug nach Paris. Ein englisches Flugzeug mit vier Personen, das sich auf dem Wege nach Paris besand, wird vermißt. Der Pilot ist einer der bekanntesten englischen Flugzeugkonstrukteure, Pereival, der viermal den Königspokal als schnellster Flieger errang und auch als erster an einem Tage von England nach Afrika und zurück geflogen ist. Neues in Mänchen erhält eine Begrüßungsabend im Ra der Technischen Hochschule Munchen, keilte Siebert mit, daß die Hauptstadt der Bewegung eine neue Technische Hochschule erhalten wird. Lastkraftwagen von einem Güterzug zertrümmert. In der Nähe von Epinal wurde ein Lastkraftwagen von einem Güterzug aus einem ungesicherten Bahnübergang erfaßt, 100 Meter weit mitgeschleist und in zwei Teile geschnitten. Die Insassen des Lastkrafiwagens fanden den Tod. Die Lokomotive und drei Wagen des Güterzuges stürzten um. Sturmschäden am Kanal von Korinth. Eine Sturmflut hat am Kanal von Korinth. der an vielen Stellen sehr eng ist, große Zerstörungen angerichtet. Die Durchfahrt mußte vorübergehend gesperrt werden. England hamstert Weizen. Die englischen Getreidehändler haben nicht weniger als 540000 Tonnen Weizen in den Vereinigten Staaten gekauft. Es handelt sich um einen der größten Weizenkäufe, die durchgeführt worden sind. Vor kurzem hat England auch einen großen Posten rumänischen Weizen gekauft. Zwei chllenische Militärflugzeuge abgestürzt. Während eines Uebungsfluges stießen zwei chilenische Militärflugzeuge in 500 Meter Höhe zusammen und stürzten zu Boden. Die beiden Piloten wurden getötet. Gefecht mit Aufständischen in Mexiko. Bei Macillas in der Nähe von Mazatlan im Staate Sinaloa kam es zu einem Gefecht zwischen Bundestruppen und Aufständischen, wobei die letzteren zwei Tote zu verzeichnen hatten. Der NS.=Reichskriegerbund neu organisiert Die Organisatloo des RS.=Reichskriegerbundes und die Eingliederung aller Vereinigungen ausgeschiedener Soldaten ist durchgeführt. Die Gliederungen des NS.=Reichskriegerbundes sind nun regional in Landeskriegerverbände, Gebietskriegerverbände und Kreiskriegerverbände eingeteilt. In der Regel befindet sich in jedem politischen Kreise ein Kreiskriegerverband. Die Kriegerkameradschaften, die stets dem Kreiskriegerverband angehören, in dessen Bereich sie ihren Sitz haben, sind zu etwa 80 v. H. allgemeine Kriegerkameradschaften, d. h solche, die aus ehemaligen Angehörigen aller Wehrmachtteile und Waffengattungen bestehen, während die restlichen 20 v. H. meist Truppenkameradschaften sind. „Soldatentum und Nationalsozialismus“ ist die Parole des NS.=Reichskriegerbundes. Er betrachtet es als seine Aufgabe, die Partei bei der Durchdringung des gesamten deutschen Volkes mit nationalsozialistischem Geist zu unterstützen und der Wehrmacht durch Erhaltung und Förderung des Wehrgeistes bei den ausscheidenden Soldaten zu helfen. In Orten, wo mehrere Kameradschaften bestehen, sind durch den Landeskriegerführer„Kriegerälteste“ eingesetzt. Die Aufgaben dieser Kriegerältesten sind vom Reichskriegerführer, F-Gruppenführer Generalmajor a. D. Reinhard, genau umrissen. An jedem Ort im Deutschen Reich, zumindest im Bereich einer jeden Ortsgruppe der NSDAP. soll es künftig eine Kriegerkameradschaft geven. Für den NS. Deutschen Marinebund, der dem NS.=Reichskriegerbund korporativ angeschlossen ist, gelten Sonderbestimmungen. Für die ehemaligen Angehörigen der Luftwaffe sind innerhalb des NS.=Reichskriegerbundes Luftwaffenkameradschaften in solchen Orten zebildet, in denen genügend ehemalige Angehörige der Luftwaffe vorhanden sind. 4000 Kilometer Reichsautobahn geplant Auf einer Tagung des Bundes'der Freunde der Technischen Hochschule München sprach der Generalbauinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt. über die Straßen des Führers. Er erinnerte daran, daß im Dezember 1933 das Bauprogramm 6900 Kilometer umfaßte Die heutigen Belange erforderten aber eine wesentliche Vergrößerung des Reichsautobahnnetzes. Neue Produktionsstätten, neue Rohstoffgebiete, größere Städte und neue wichtige Wirtschaftszentren müßten nun an das ur. sprünglich vorgesehene Netz angeschlossen werden. Dazu somme die Vergrößerung des Reiches durch die Ostmar und das Sudetenland, so daß heute 13.000 bis 14000 Kilometer Reichsautobahnen geplant seien 5000 Kilometer davon seien bereits im Bau. Nr- älter. am ältesten Methusaleme unter den deutschen Bauten Heilig sind im deutschen Land die ältesten Bauwerke, deren Mauern Jahrhunderte oder gat ein Jahrtausend überdauert haben und mit ihren alten Steinen, ihrem schwarzen Balkenwerk und mit ihren buntgefleckten Schindeln aus verklungenen Zeiten erzählen. In Fritzlar steht das älteste Rathaus; die im jetzigen Bau verwandten Mauern gehen auf das Jahr 1109 zurück. Am Bodensee thront auf steilem Fels, rebenumrankt, die älteste deutsche Burg, die Meersburg, und blickt trutzig auf die ihr gegenüberliegende Gebirgskette der Alpen. Sie wurde im Jahre 628 von König Dagobert erbaut und später von den Welfen und Hohenstaufen erweitert. Ihre ursprünglichen, mehr als dreizehn Jahrhunderte alten Mauern sind noch zum Teil erhalten und bewohnbar. Fast das ganze geschichtliche Geschehen des Deutschen Reiches zieht im Geiste vorüber, wenn man in die Dürnitz der Burg tritt— eine Wachtstube der Landsknechte aus dem siebenten Jahrhundert— oder den Blick auf den mächtigen Bergfried der Burg lenki, auf den Dagobertturm, der— bis auf das Dach— ebenfalls noch aus der Zeit der Merowingerkönige stammt. Wir sehen den letzten Hohenstaufen Konradin von hier aus seine Todesfahrt antreten und die Burg dann in den Besitz der Bischöfe von Konstanz übergehen, deren Sommerresidenz sie sechshundert Jahre war. Wir sehen sie oftmals von Feinden belagert, ohne daß sie jemals eingenommen wurde, und dann— nachdem sie im vergangenen Jahrhundert Privatsitz geworden war— die größte deutsche Dichterin Annette von Droste=Hülshoff hier leben und sterben, deren Denkmal im Schloßhof steht. Die älteste deutsche Kirche steht auf der am Main gegenüber von Würzburg stolz aufragenden Feste Marienberg. Es ist die Schloßkirche zu Unserer Lieben Frau, die sich an den Nordflügel der Burg anschließt und zu Beginn des achten Jahrhunderts erbaut wurde. Da die alte Festung Marienberg, das alte Castellum Virteburch, auf eine interessante Vergangenheit zurückblickt, ist auch die Kirche Zeugin manches historischen Geschehens gewesen. Sie wurde mit der Festung der Sitz des im Jahre 741 von Bonifatius eingesetzten ersten Bischofs Burkard und diente den Bischöfen von Würzburg später jahrhundertelang als Wohnsitz. Viele Requisiten erinnern auf der Festung an die Zeit, in der sich die Bürgerschaft mit den Bischöfen bekriegte, und an die Maßnahmen der Bischöfe, die nach Reichsfreiheit strebende Stadt Würzburg in Schach zu halten Die älteste deutsche Kirchenglocke befindet sich aber nicht in dieser Kirche, sondern im Glockenturm der Stiftsruine zu Blick auf die Feste Marienbera in Würzburg. Die Schloßkirche der Feste ist die älteste Kirche Deutschlands: sie hat das Alter von 1200 Jahren erreicht. Hersfeld, der größten romanischen Kirchenruine Deutschlands. Sie wird alljährlich nur noch einmal. am Lullusfest im Oktober, geläutet. Die ältesten Rathäuser rühmen sich die Städte Fritzlar und Michelstadt zu haben. Die Ueberreste des ältesten steinernen Rathauses in Fritzlar gehen auf das Jahr 1109 zurück, bilden heute aber nur noch eine Mauerwand in dem im 15. Jahrhundert neu errichteten Rathaus der Stadt. Das älteste hölzerne deutsche Rathaus in Michelstadt im Odenwald ist ein niedliches, von zwei zierlichen Türmen flankiertes Haus, dessen Balkenwerk im Jahre 1484 zusammengefügt wurde. Am Main, wo die älteste deutsche Kirche steht, ladet auch der älteste deutsche Gasthof zur Einkehr, und zwar in Miltenberg. Er steht in einer stillen, von Fachwerkgiebeln umsäumten Gasse und nennt sich noch wie in früheren Jahrhunderten„Zum Riesen“. Aeußerlich hat sich der Riese fast das alte Antlitz bewahrt, ein malerischer, schlanker Giebelbau, in dem sich bis zum Dachfirst sechs Stockwerke übereinanderreihen. Aber in seinem Innern hat das Haus, das mit einem verträumten Erker das Eckgebäude zweier Gassen bildet, manche bauliche Aenderung erfahren. Die unteren Zimmer gab es in früheren Zeiten nicht, aber zugemauerte Torbögen verraten noch das ehemalige Aussehen des Gasthofs, dessen Gastzimmer im ersten und dessen Schlafzimmer im zweiten Stock lagen. Sie lassen die Gedanken in die Zeit zurückgehen, da die unerschrockenen Landsknechte nach anstrengenden Streifzügen ihren Riesendurst stillten und die gefürchteten Ritter an den klobigen Tischen bei großen Trinkgelagen einen Krug nach dem andern leerten. Der Riese war zu mittelalterlichen Zeiten eine der bedeutendsten deutschen Gaststätten des ritterlichen Adels. In seinen Räumen wurden zwischen Herrschern und Fürsten Klagen geschlichtet, Schiedsurteile gefällt und Privilegien erteilt. Seine Geschichte geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im 1.. Jahrhundert boten seine Stallungen hundert Pferden Unterkunft. Zu den vielen historischen Persönlichkeiten, die dort abstiegen, gehören— wie die Rentenrechnungen und Ratsprotokolle der Stadt Miltenberg verraten— Barbarossa, Ludwig der Bayer. Kaiser Karl IV., Luther, Der Marktplatz zu Nördlingen mit dem ältesten Hochhaus, dem achtgeschossigen Gürtelhaus. Photo: Scher!(5). Ulbrich=Hannibal— Tilly, Gustav Adolf, Wallenstein, Pappenheim, Piccolomini und aus der jüngeren Geschichte zur Zeit des deutsch=österreichischen Krieges General von Moltke. Deutschlands ältestes Wohnhaus steht am Rhein, und es ist wohl verständlich, daß es sich in einem Winkel abseits des großen Verkehrs verborgen hält, wo seine alten Mauern noch nicht der neuen Zeit zu weichen brauchten. Daß der Ort, in dem das älteste Wohnhaus steht, dann aber auch noch Winkel heißt, ist wohl ein guter Zufall. Das historische Gebäude, das aus dem neunten Jahrhundert stammt, ist als das „Graue Haus“ bekannt und aus Stein und Mörtel am Rande des Ortes unweit des Rheines erbaut. Es verrät sein Alter mit historischer Würde. An dem schön geschwungenen Bogen des Haustores drängen sich zackige Steine hervor, ein paar kleine Fenster unterbrechen die aus großen Steinen zusammengefügte Wandfläche, während aus dem Dach drei kleine Erker hervorlugen. Alte Bilder drängen sich vor Augen, wie die alten Germanen hier gelebt haben mögen, wie die Frau hier gewaltet haben mag. Wieviel Wärme strömt noch heute aus diesem Haus, das schon vor tausend Jahren eine deutsche Heimstätte war. Es sieht, wie man vielleicht vermuten könnte, keineswegs elend aus und macht noch heute, nachdem es ein Jahrtausend den Vater der deutschen Ströme an sich vorüberfließen sah, einen schlichten idyllischen Eindruck. Es muß auch in seiner Kindheit ein vornehmes Haus gewesen sein, denn in ihm starb im Jahre 856 der berühmte Kirchenlehrer Rhabanus Maurus, an den ein Denkmal erinnert. Zum Schluß sei noch auf die beiden Häuser hingewiesen, die sich rühmen, die ältesten deutschen Hochhäuser zu sein. In dem schwäbischen Städtchen Geislingen an der Steige fristet eine achtgeschossige Zehntscheuer ihr Dasein, während in Nördlingen das achtstöckige Gürtelhaus, das früher als Meß= und Kaufhaus diente, von den Anfängen erzählt, da die deutschen Baumeister sich ermutigten, die Häuserwände über die damalig übliche Höhe aufzuschichten. Hermann Ulbrich=Hannibal. Ein Jahr ist viel. wenn man dient und schafft. 41 Jahre Turnverein Brake. Es waren wieder die altvertrauten Gesichter, die lieben Kameraden aus der Nachbarschaft, die sich zu dem Braker Turnfest eingefunden hatten, denn hier hat das deutsche Turnen eine vorbildliche Pflegestätte gefunden und nirgends kann die Turnerei volksverbundener sein. Man stelle sich das schöne Bild vor: umkränzt und umsäumt von vielen, vielen jungen und alten Besuchern zeigen die Turner und Turnerinnen inmitten des Saales ihre Darbietungen, und es ist wie in einer großen Familie, wo der Vortragende in den Mittelpunkt rückt und alles sich um ihn schart. Und jede Darbietung hat ihre besondere Begleitmusik— am Klavier sowohl als auch im Publikum. Kommen die Jugendturner vorwärtsstürmend heran, dann jubeln die kleinen Kinder mit und möchten auch über den Boden purzeln und ihren Mut zeigen. Sind es die Turnerinnen in ihrer Breslau=Kleidung bei anmutigem Reigen, bei kokettem Ballspiel, dann flüstern nur die Frauen. Wenn aber so als Höhepunkt vier Turner Kunstfreiübungen von unübertrefflicher Schi erigkeit, Exaktheit, Vielseitigkeit und Schönheit zeigen, dann herrscht andachtsvolles Schweigen(eine Stecknadel könnte man fallen hören), bis die Uebung mit einem Salto ausklingt und der Jubelsturm des Beifalls ausbricht. Manche Schwierigkeit und manche„Störung“ muß man für diese „familiäre“. Stimmung in Kauf nehmen, aber eins steht fest: so eng verbunden, so gemütlich, so nah am Rand der Ereignisse ist etwas Einmaliges und auch Schönes. Die turnerische Festgestaltung war über jede Kritik erhaben. Dieses Fest übertraf, was die Darbietungen angeht, noch ihre Vorgänger, und daß man in Brake auch modern ist, bewies die Pina=Pong=Sondereinlage. Die Leitung und alle Mitarbeiter(lies Fachwarte) haben vorbildliche Arbeit geleistet und verdienen Dank und Anerkennung. Die Braker Turnerinnen können sich übrigens gratulieren, denn ihre neue„Führerin", Frau Heuft aus Lemgo, versteht es ausgezeichnet, ihre Gefolgschaft zu schwierigen Aufgaben mit Eleganz hinzuführen. Es gab, um den Verlauf des Festes punktmäßig festzuhalten, keinen Minuspunkt, so daß der TV. Brake verzeichnen kann: das 41. Stiftungsfest.. zu Null gewonnen! Nach musikalischen Darbietungen begrüßte Vereinsführer Fr. Köstering die Getreuen des Turnvereins und die Gäste, angefangen vom Bürgermeister bis zum Kreisdietwart und Unterkreisführer. Geschickt waren in seine Ansprache Sprechchöre eingeflochten, die aufzeigten, daß ein Jahr nur dann viel ist, wenn man dem Volk der Deutschen dient und schafft! Der Vereinsführer lenkte die Blicke zurück auf Breslau, wo der sudetendeutsche Heimwehklang alles andere überstimmt habe und hob die Bedeutung des Sonntags hervor, an dem die Sudetendeutschen in feierlicher Abstimmung bekundeten, daß sie nur dem Führer folgen wollten. Und dann hatte die Jugend das Wort. Die Schülerinnen errangen mit Wettspielen und Hindernislaufen, die Schüler mit den Turnspielen viel Anerkennung und zogen sich stolz von den Brettern, die die Welt bedeuten, zurück. Brakes Jugend in den älteren Jahrgängen marschierte dann noch einmal auf, um Pferdsprünge und Barrenturnen zu zeigen. Ein glänzender Anblick. Und dann kamen die Frauen und siegten. Mit Reifenübungen. Anmutig und schwungvoll, exakt und fehlerlos, eine glänzende Vorführung. Das richtige Tätigkeitsfeld der Jugendturner ist das Bodenturnen, und hier zeigten sie, daß sie Mut und Kraft überschäumend besitzen. Mit den Barrenübungen der Frauen klang der erste Teil des Programms aus. eigentlich unverständlich. Sollte Heidenoldendorf soviel an Kampfkraft gewonnen haben? Dann mögen sich die Favoriten auf jeden Fall vorsehen, denn sonst bleibt es nicht bei dieser einen Sache. Endlich das richtige Tempo! BfL. Lieme— Möllenbeck 2:0. Nachdem der VfL. gestern eine neue Mannschaftsaufstellung vorgenommen hatte, kann man bestätigen, daß hiermit ein guter Wurf gemacht worden ist. Im Tor stand gestern wieder nach einhalbjähriger Abwesenheit unser alter Torwart Beuke. Wir bestätigen gern, daß er noch immer der rechte Mann ist. In der Verteidigung spielte ebenfalls wieder einer unserer besten Kämpen. Die Unsicherheit, die man am vorletzten Sonntag so sehr rügen mußte, fiel dadurch weg. Der Läuferreihe zollen wir gern ein Lob. Tadellos wurde gestern das Spiel aufgebaut. Sie verschuldete es nicht, daß nach der Halbzeit kein Tor mehr geschossen wurde. Der Sturm spielte entschieden besser, besonders zollen wir dem neuen Spieler, der nach Ableistung seiner zweijährigen Dienstzeit gestern wieder mitwirkte, ein besonderes Lob. Es fehlt aber noch immer an herzhaften Torschüssen. Sonst mußten gestern nach der so oft drückenden Ueberlegenheit viel mehr Tore fallen. Verschweigen wollen wir zwar nicht, daß die Gäste trotz des Verlustes von„Fortuna“ sehr geschützt wurden. Wenn am nächsten Sonntag nun der Sturm noch einmal eine Stärkung durch eine neue Kraft erfährt, dürfen wir den folgenden Spielen mit aller Ruhe entgegensehen. Verstehen kann man nicht, daß die Gäste nach den in Lieme gezeigten Leistungen noch nicht mehr Pluspunkte haben. Auf alle Fälle werden sie das Leben noch manchem Gegner schwer machen. Der Schiedsrichter leitete gut. Spielnotizen: Nach etwa 20 Minuten starker Ueberlegenheit fällt für Lieme der Führungstreffer. Fünf Minuten später verschuldet ein Möllenbecker Spieler durch Handspiel einen 11=Meter. Prompt wird der Ball zum 2. Tor verwandelt. Bis zur Halbzeit und in den folgenden zweiten Spielhälfte werden keine Tore mehr erzielt. Trotzdem war das Spiel bis zum Schlußpfiff spannend und schön. BarDie Darbietungen steigerten sich nun immer mehr, aber zunächst nahm vor den allgemeinen Freiübungen der Kreisdietwart H. Gröne das Wort, um über die wahre Gemeinschaftsleistung und über das Ziel: Volk in Leibesübungen zu sprechen. Die Frauen eroberten sich die Herzen mit der Ballgymnastik, doch war der Sprungtanz viel schwieriger und anstrengender, und gerade diese Leistung war bewundernswert und verdient Lob und Anerkennung. Die Männer an den Geräten zeigten ihr Bestes, die Kürfreiübungen waren Glanz= und Höhepunkte, und nicht zuletzt sei das Tischtennisspiel erwähnt, das harmonischer= weise 28:28 endete. Der Vereinsführer hat's gesagt! Es war ein glänzendes Fest. Es herrschte eine glänzende Stimmung. Das Braker Turnfest war wieder ein Höhepunkt im Braker Vereinsleben, und alle schieden mit dem Bewußtsein, daß der Braker Turn=Verein eine wertvolle Gemeinschaft im Reichsbund für Leibesübungen verkörpert. Vorbildliche turnerische Festgestaltung und harmonische tanzbeschwingte Abendstunden Hand in Hand. Wie gesagt: ein großer Erfolg... zu Null. W. L. Mitte=Turner besiegen Bayern. Schwarzmann allein schaffte es nicht. Das überragende Können des besten Turners der Olympischen Spiele in Berlin, des Münchners Schwarz= mann, reichte nicht aus, um den Bayern im ersten Gerätwettkampf in Weimar zum Sieg zu verhelfen. Die größere Ausgeglichenheit der Mitte=Mannschaft brachte dieser Streitmacht mit 757,2:753,5 Punkten einen knappen Sieg ein. Der Gaukampf wurde mit Uebungen am Barren, Seitpferd, an den Ringen, Freiübungen und am Reck ausgetragen. Die Bayern übernahmen die Führung, doch schon am Seitpferd gingen die Mitte=Turner in Führung; sie behaupteten sich, obwohl Schwarzmann dreimal die volle Punktzahl„20“ erhielt. Stangl(München) und Krötzsch (Leuna) turnten je eine„20“. Bester Einzelturner mit 99,8 Punkten war Schwarzmann vor Müller(Mitte) mit 98 Punkten und Krötzsch mit 97,9 Punkten. Mit 0,9 Punkten gewonnen. Italien schlug Ungarn im Kunstturnländerkampf. Das Budapester Stadttheater war am Sonntagabend zum Kunstturn=Länderkampf Italien—Ungarn bis auf den letzten Platz besetzt. Wenn auch in der italienischen Riege die vier besten Einzelturner standen, konnten die Gäste doch nur mit dem äußerst knappen Punkteunterschied von 0,9 gewinnen. Italien brachte es insgesamt auf 283,8, Ungarn auf 282,9 Punkte. In der Einzelwertung belegte der schon 36jährige italienische Olympiasieger Neri mit 48.43 Punkten den ersten Platz vor seinen Landsleuten Gugliemetti und Ermelloni. Lazek punktete Steve Dudas aus. Die Hanseatenhalle brachte fünf Kämpfe, die neten Sport boten. So war die Stimmung im Zu kreis— auch Max Schmeling und die Weltmeister HerverBaier waren anwesend— ausgezeichnet. Der Schwergewichtskampf zwischen dem Wiener Euro pameister Heinz Lazek und dem Amerikaner Steve Dudas stand natürlich im Mittelpunkt. Der Wiener stoppte ebenfalls den Gast, mußte mit ihm allerdings über die volle Distanz von 15 Runden gehen, denn der Amerikaner war wieder sehr tapfer und überstand die für ihn schwierigsten Lagen. Lazek bot eine abgerundete gute boxerische Leistung, die ihm den Beifall und Sympathien der Besucher einbrachten. Schon von der siebenten Runde ab wurde der Amerikaner schwächer, seine Schwinger wurden seltener und der sich glänzend verteidigende Lazek konnte Dudas bis zum Schluß sicher ausboxen. Handball=Gauklasse. Die Ergebnisse: Tv. Jöllenbeck— Sportring Gevelsberg 10:7(5:5) Schalke 04— Westfalia Somborn 12:4(8:3) Tus. Holsterhausen— Hüttenverein Dortmund 4:6(4:4) Gestern trafen in Eichholz TV. und MSV. Lemgo zusammen. Die Beobachter haben die ausgeschiedenen Spieler nicht vollwertig ersetzen können und mußten eine 14:5(9:3) Niederlage hinnehmen. Der Tabellenstand ist jetzt folgender: Merkens überzeugte nicht. Die Steherrennen um das„Goldene Rad von Stuttgart“ am Samstagabend verfehlten ihre Anziehungskraft nicht. Gut 5000 Besucher erschienen, die kampfreiche Wettbewerbe erlebten und mir Beifall nicht zurückhielten. Unstreitig bester Dauerfahrer war der Berliner Georg Stach, der den Gesamtsieg schon nach dem zweiten Lauf sicher hatte. Olympiasieger Toni Merkens konnte nicht überzeugen Im Kreis der süddeutschen Amateurbahnfahrer fühlte sich der Deutsche Meister Jean Schorn(Köln) wohl. Sein Gesamtsieg im Omnium stand nie in Frage, ebenso überzeugte er mit Kimmig als Partner im 50 km=Mannschaftsrennen, das SchornKimmig mit Rundenvorsprung gewannen. Stolzer Ringer=Sieg über Belgten Deutschland gewann Freistil=Länderkampf 7:0. Mit einem glanzvollen deutschen Sieg am Samstagabend st im Dortmunder Eintracht=Haus der erste offizielle Länverkampf mit Belgien im Freistil zu Ende gegangen. Trotz der hohen 7:0=Niederlage hinterließen die belgischen Schwerathleten einen vorzüglichen Eindruck und besonders die leichteren Gewichtsklassen verrieten ein vielseitiges Können. Die Ergebnisse(vom Bantam= bis Schwergewicht): Untonie(D) besiegt de Wilde(B) 3:2 nach Punkten; Bichoff(D) besiegt Janssens(B) 3:0 nach Punkten; Weikat D) besiegt Lalleman(B) 3:0 nach Punkten; Nettesheim D) besiegt Culot(B) nach 8:45 Minuten durch Halbnelson; Schäfer(D) besiegt van der Veeken(B) nach 14:50 Min. durch Halbnekson; Ehret(D) besiegt van Puymbroeck(B) nach 5:30 Min. durch Armhebel und verkehrten Ueberstürzer; Liebern(D) besiegt Bonats(B) nach 1:30 Min. durch Doppelschwung. Schwimmbad=Weihe in Hamborn Wien schlägt Duisburg 10:6. Am Sonntagnachmittag wurde vor eingeladenen Gästen in Hamborn das schönste Bad Westdeutschlands eingeweiht. Das Bad ist 25 m lang und 12,50 m breit. Im sportlichen Rahmen fand ein Städtekampf Duisburg=Wien 6:10 und ein Frauenstädtekampf Duisburg=Düsseldorf 17:19 statt. Das hervorragendste Ergebnis konnte Trude Wollschläger im 200 m Brustschwimmen in 3:01,8 Min. erzielen. Ergebnisse: Duisburg=Wien: Brust 4 mal 100 m: 1. Wien 5:18,2; 2. Duisburg 5:23,5. Kraul 10 mal 50 m: 1. Wien 4:47,8. Kraul 4 mal 100 m: 1. Wien 4:16,8. Lagenstaffel 400 m: 1. Duisburg 5:14,4. Schwellstaffel(50, 100, 200, 100, 50): 1. Wien 5:26,5; 2. Duisburg 5:34,7. Wasserball: Duisburg=Wien 9:2(5:1). Parifer Schwimmersiege in Wuppertal. Der bekannte Pariser Schwimmklub Scuf war am Samstagabend in Wuppertal zu Gast. Es gab eine Reihe schöner Wettkämpfe, deren Entscheidung oft sehr knapp ausfiel. Im Gesamtergebnis lagen die Franzosen mit 53:44 Punkten in Front. Das interessanteste Rennen war die Kraul=Schwellstaffel, die schließlich in totem Rennen ausging. Das Wasserballspiel gewann Wuppertal 83 mit 4:1 (1:1) Toren gegen die Franzosen. Sport=Neues in Kürze Eishockeyauswahl in Wien. Eine erste Probe zur Aufstellung einer deutschen Eishockey=Nationalmannschaft wurde in Wien veranstaltet. Die als Favorit betrachtete A=Mannschaft, in der u. a. der Nationaltorwart Egginger, Csöngei, Wiedemann und Nowak standen, konnte gegen die ehrgeizig kämpfende B=Mannschaft mit dem Wiener Wurm im Tor und dem Düsseldorfer Schmiedinger als besten Spielern mit 2:2(0: 2. 1:0, 1:0) nur ein unentschiedenes Ergebnis erzielen.— Deutschland ist übrigens für die Kämpfe um die Eishockey=Weltmeisterschaft in Brüssel als eine der vier stärksten teilnehmenden Nationen an die Spitze einer der vier Teilnehmergruppen gestellt worden. Von den Radrennbahnen. Das Goldene Rad von Stuttgart für Dauerfahrer wurde von Stach vor dem Schweizer Heimann und Toni Merkens gewonnen. Stach hatte zwei von den drei Läufen gewonnen, während Heimann einmal siegreich vlieb.— In Antwerpen belegte Exweltmeister Lohmann bei den dortigen Dauerrennen im Lauf über 60 Kilometer den ersten Platz vor dem späteren Gesamtsieger Meuleman. Da Lohmann im ersten Lauf viel Boden verloren hatte, mußte er sich in der Gesamtwertung mit dem dritten Platz hinter dem Belgier und dem Franzosen Paillard begnügen. Das erste Skispringen fand auf dem Zugspitzplatt bei heftigem Schneesturm statt. Jenewein von der Ordensburg Sonthofen erzielte auf dem stumpfen Schnee mit 27 Meter die Tagesbestleistung und war mit der Note 215,9 als Sieger der Klasse III Bester aller Teilnehmer. In der Hauptklasse wurde der Seefelder Haselwanter mit der Note 205,8 Sieger. Er wurde aber auch noch von dem Besten der Klasse II übertroffen, dem Münchener Moosraisen mit 214,8. Im Januar Rekordfahrten auf der Aukobahn. Die eigens für Rekordversuchsfahrten hergerichtete Autobahnstrecke Bitterfeld—Dessau wird im Januar ihre Feuerprove zu bestehen haben. Sie bildet einen Teil der Strecke rlin—Leipzig und ist durch Wegfall des grünen Mittelstreifens insgesamt 29 Meter breit. Mercedes=Benz wird Europameister Rudolf Caracciola einsetzen, die Auto=Union beabsichtigt, mit Krafträdern zu starten. am 6.,7. u. 8. Dezember Kläschenmarkt Zahlreiche Schaubuden und Attraktionen, Raupen Autobahnen, Karussells Tanz in verschiedenen Gaststätten Dieses Jahr Kläschen ganz groß!