96. Jahrgang Lemgo, Sonnabend, 5. April 1941 Rummer 81 Englische Regierung stark bennruhigt Ueber den deutsch=italienischen Vormarsch in der Cyrenaika London nach der Räumung von Bengasi die am meisten überraschte Hauptstadt Rom, 5. April(Funkmeldung). Die Weltpresse registriert, wie der diplomatische Mitarbeiter der„Agenzia Stefani“ erklärt, die große Ueberraschung, die in allen Ländern die Nachricht von dem schnellen italienisch=deutschen Vormarsch in der Cyrenaika hervorgerufen hat. Die am meisten überraschte Hauptstadt ist natürlich London.„Reuter", der englische Rundfunk und die britische Presse sind aufs äußerste in Verlegenheit, wie man der britischen und auch der nordamerikanischen Oeffentlichkeit eine Tatsache beibringen soll, die in flagrantem Widerspruch zu den englischen Großsprechereien der letzten Wochen steht, vor allem zu der ausposaunten Versicherung der englischen See= und Luftherrschaft im Mittelmeer. Noch bis Mittwochvormittag stellte der englische Nachrichtendienst die Kämpfe in der Wüste als Episoden hin, an denen nur kleine italienisch=deutsche Abteilungen teilgenommen hätten. In wenigen Stunden wuchsen sich dann aber die kleinen Abteilungen schon zu starken Panzerabteilungen und schließlich sogar zu übermächtigen Kräften aus, von denen die englisch=australischen Streitkräfte hätten zurückweichen müssen. Benghasi sank nach der großen Bedeutung, die ihm im Augenblick der englischen Besetzung beigemessen wurde, als Hafen und Nachschubzentrum zum Rang eines bescheidenen Einschnittes in der Küste hinunter, die nahezu ohne jeden militärischen und strategischen Wert war. Der diplomatische„Reuter"=Korrespondent fühlt angesichts der Schwere des Verlustes Benghasis die Notwendigkeit, irgend etwas zu sagen. Er ist sogar darauf bedacht, die öffentliche Meinung auf eine mögliche Weiterentwicklung vorzubereiten. Er erklärt tatsächlich, daß man erst ein Urteil über die Lage abgeben könne, wenn man die Stärke von Mannschaft und Material, mit denen der Vormarsch durchgeführt werde, kenne, sowie das Ausmaß der britischen Verluste. Reuter erklärt, daß die italienisch=deutschen Streitkräfte ein Wagnis unternehmen, zum anderen stellt er die Hypothese auf, daß es sich um eine Operation großen Stils handeln könne, die geeignet sei, an die Verteidigung Aegyptens zu denken. Aus allen Sendungen geht, wie der diplomatische Mitarbeiter der„Stefani“ schlußfolgert, hervor, daß die englische Regierung überrascht und stark beunruhigt ist und die öffentliche Meinung auf das Schlimmste vorbereitet. Reuter geht so weit, auch dem Verlust größerer Gebiete keine Bedeutung zuzuschreiben und mobilisiert, um die Oeffentlichkeit zu beschwichtigen, den General„Hitze", der selbstverständlich der Verbündete seiner Majestät Britannien sei, genau so wie seinerzeit die famosen Generale„Winter" und„Nebel“. Matmota beim Führer Auf seiner Rückreise von der Hauptstadt des verbünderen Itaien nach Toklo traf der Kaiserlich=Japanische Außenminister Matsnola am Freitag zu einem zweiten kurzen Besuch in Berlin ein. Zu seiner Begrüßung hatte sich der Reichsminister des Auswärtigen von Ridbentrop an den Anhalter Bahnhof begeben. Am Nachmittag des gleichen Tages wurde der japanische Außenminister in Gegenwart des Reichsaußenministers zu einer Bespreczung beim Führer empfangen. Telegrammwechsel zwischen Maisuoka und Viktor Emannel Rom, 5. April(Funkmeldung). Außenminister Matsuoka hat beim Verlassen Italiens an den König und Kaiser Viktor Emanuel III. ein Telegramm gerichtet, in dem er seiner Dankbarkeit Ausdruck gab. Der König und Kaiser hat die Wünsche des japanischen Außenministers mit der gleichen Herzlichkeit erwidert. Beim Verlassen des italienischen Staatsgebietes richtete der japanische Außenminister Matsuoka ein herzliches Danktelegramm an den Duce, in dem er seiner Ueberzeugung Ausdruck gibt, daß die große italienische Nation unter der großartigen Führung Mussolinis siegreich aus diesem Kriege hervorgehen werde. Sein Gedanke werde immer bei dem Duce sein in dem heldenhaften Kampfe, den er für die Sache der Gerechtigkeit kämpfe. In einem zweiten Telegramm, das an den Außenminister Graf Ciano gerichtet ist, erklärt Matsuoka, daß sein Besuch in Italien wesentlich dazu beitragen werde, die kürzlich durch den Abschluß des Dreimächtepaktes noch verstärkte traditionelle Freundschaft zu bekräftigen. Er wünsche der Wehrmacht der edlen italienischen Nation einen baldigen und vollständigen Sieg. Ritlerkrenzträger Obergefreiter Brinksorih beim Führer Berlin. 5. April. Der Führer und Oberste Befehlshaber 88000 BRT. von U-Booten versenkt Kampfflugzeuge vernichtelen zwei Handelsschisse— Bomben auf Hasenanlagen Brega—Agehabig veröffentlicht hat, heißt es zu dem britischen die englische Führung die Taktik angewandt Schlachtfeld zu wählen“. Zu dieser Bedie Wirkungen DNB Berlin, 4. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unterseeboote versenkten im Nordatlantik 88 616 BRT. feindlichen Handelsschiffsraumes, davon wurden allein aus einem nach England bestimmten stark gesicherten Geleitzug 10 Schiffe mit 58000 BRT. herausgeschossen und versenkt. Außer diesen Erfolgen wurde ein Schiff von etwa 12.000 BRT. schwer beschädigt. Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, wurde die Verfolgung der in Nordafrika bei Marsa el Brega durch deutsche und italienische Verbände geworsenen Engländer am 2. 4. fortgesetzt. Agedabia ist genommen und Zuetina erreicht. Der Gegner befindet sich im eiligen Rückzug nach Norden. Die Zahl der Gefangenen sowie die Beute an gepanzerten und ungepanzerten Kraftfahrzeugen sind beträchtlich, die eigenen Verle außerordentlich gering. Am 3. 4. haben die deutsch=italienischen Truppen im weiteren Vorgehen Ghemines erreicht. Im Verlauf seiner Rückzugsbewegungen hat der Feind nach seiner eigenen Meldung auch Bengasi geräumt. Angriffe der Luftwaffe auf Schiffsziele im Seegebiet um England und im Mittelmeerraum hatten auch gestern guten Erfolg. Vor der schottischen Ostküßte versenkten mofflugzeuge 2 Handelsschiffe mit insgesamt 10000 BRT. und beschädigten zwei weitere große Schiffe schwer. Westlich Kreta wurde ein durch Flakkreuzer und örer stark gesicherter Geleitzug angegriffen. Ein Transporter geriet nach zwei Bombenvolltreffern brand. Seine Vernichtung ist wahrscheinlich. Im Zuge bewaffneter Aufklärung wurden Flugplätze der britischen Insel wirksam mit Bomben belegt. Stärkere Kampffliegerkräfte bombardierten in der Nacht zum 4. April abermals die Hafenanlagen von Brisol. Eine Reihe großer Brände konnte beobachtet werden. Weitere wirksame Angriffe richteten sich gegen kriegswichtige Anlagen an der Süd= und Ofküße der Insel. Das Verminen englischer Häfen wurde planmäßig fortgesetzt. Der Feind flog auch gestern weder bei Tage noch bei Nacht in das Reichsgebiet ein. Bei den letzten Erfolgen gegen die britische Handelsschiffahrt im Nordatlantik haben sich die Unterseeboote unter Führung von Kapitänleutnant Rosenbaum und Oberleutnant zur See Endraß besonders ausgezeichnet. * Bengast, das nunmehr von den Truppen des Generals Wavell geräumt worden ist, ist die Hauptstadt der Cyrenaika und zählt rund 46000 Einwohner. Es handelt sich um eine Siedlung, deren Geschichte weit in das Altertum zurückführt, etwa bis in das 5. Jahrhundert vor der Zeitwende. Bengasi liegt aus einer Landzunge im Osten der Großen Syrte und ist durch einen lagunenähnlichen Salzsee vom Festlande getrennt. Abgesehen von den Hafenanlagen hat Bengast auch als Flugzeugstützpunkt und als Eisenbahnstation Bedeutung. In einem Sonderbericht, in Kairo am 4. April zu , den das drittsche Hauptquartier den Kämpfen im Raum von El hätte„ihr eigenes Schlachtfeld zu wählen“ hauptung des englischen Oberkommandos, die der Niederlage abschwächen soll, ist zu sagen: Das Schlachtfeld hat die deutsch=italienische Führung besimmt. Sie hat dem Geaner den Kampf dort aufgezwungen, wo sie ihn ausfechten wollte. Das Gesetz des Handelns wurde — das muß entgegen allen britischen Behauptungen nachdrück. lichst festgestellt werden— von der Führung der Verbündeten dem Engländer diktiert. Es kann keine Rede davon sein, daß die englische Führung bei dem eiligen Rückzug über Bengast die Freiheit des Entschlusses besessen hat, sich„ihr eigenes Schlachtfeld zu wählen“. Deutsche Verluste außerordentlich gering Scharfe Verfolgung gab dem Feind keine Zeit, sich zum Widerstand festzusetzen Die deutschen Verluste bei den fiegreichen Kämpfen im Raume von Agedabia sind, wie bereits bekanntgegeben wurde, außerordentlich gering. Wenn dem gegenüber das Oberkommando der britischen Nilarmee behauptet, die englischen Truppen hätten auf ihrem Rückzuge dem Gegner beträchtliche Verluste an Mannschaften und Kampfwagen zugefügt, so ist diese Behauptung frei erfunden. Der Rückzug der Engländer über Agedabia auf Bengasi erfolgte so schnell, daß der Feind nicht die Zeit fand, sich zum Widerstand festzusetzen. Im Gegensatz zu den Ausfällen der verbündeten Truppen, waren bei der scharfen Verfolgung die englischen Verluste an Gefallenen, Verwundeten und Gefangenen sowie an Material beträchtlich. der Wehrmacht empfing den ersten Ritterkreuzträger aus dem Mannschaftsstand, Obergefreiten Brinkforth, aus Westfalen-Nord stammend, von einem Schützenregiment zur Meldung. Obergefreiter Brinkforih beim italienischen Botschafter Berlin, 5. April(Funkmeldung). Im Zeichen der deutschitalienischen Waffenbrüderschaft empfing der italienische Botschafter Exzellenz Alfieri den jüngsten Ritterkreuzträger des deutschen Heeres, den Obergefreiten Brinkforth, zu einem Frühstück im kleinen Kreise. Hierbei überreichte der Botschafter dem Obergefreiten Brinkforth im Namen des Duce ein silbernes Zigarettenetui. Vor deutschen Pressevertretern sprach der erste Ritterkreuzträger aus dem Mannschaftsstande. Obergefreiter Brinkforth, Richtschütze einer Panzerjägerkompanie in einem motorisierten Infanterieregiment. Einleitend gab Hauptmann Leuschner, der Kompaniechef dieser Panzerjägerkompanie, eine übersichtliche Darstellung der Kämpfe seiner Kompanie bei dem Einsatz am Brückenkopf von Abbéville. Der Obergefreite Brinkforth schilderte in schlichten, schmucklosen Worten eindrucksvoll die entscheidenden Kampfstunden seines Geschützes. Aus dieser Darstellung ging nicht nur hervor, wie umsichtig und mutig der Ritterkreuzträger bei diesem Kampf gehandelt hat, sondern auch, wie sehr sich bei dem reibungslosen Ineinandergreifen die Kameradschaft und die bis ins Letzte durchgefeilte Ausbildung des deutschen Soldaten in entscheidenden Momenten bewährt. Die Erfolge der Lustwaffe im März 40 Schisse versenki, 50 schwer beschädigt— 23 Großziele bombardiert Berlin, 5. April. Die deutsche Luftwaffe steigerte im März ihre Angriffstätigkeit gegen Großbrikannien an allen Fronten. Von den ersten Tagen des Monats an führten Kampfgeschwader wuchtige Aktionen gegen zahlreiche kriegswichtige Ziele in Südengland, den Midlands und Schottland durch. Bei Tage waren Flugzeuge der bewaffneten Aufklärung über den brikischen Inseln und ihrem Seegebiet unermüdlich am Feind. In fünfzehn Nächten aber wurden nicht weniger als 23 Großziele mit slarken Teilkräften wirkungsvoll bombardiert. Das bedeutet, daß in jeder dieser Nächte viele hundert deutscher Kampfflugzeuge über England und Schotkland waren, daß mehrere Millionen Kilogramm Sprengstoff und über einem Million BBrandbomben auf kriegswichtige Ziele in allen Teilen der brikischen Insel geworfen wurden. Die Wirkung der britischen Luftwaffe gegen deutsche Städte ist— hiermit verglichen— gerabezu verschwindend gewesen. In siebzehn Nächten konnte die Royal Air Force während des Monats März überhaupt nicht nach Deutschland einfliegen. Sie mußte sich entweder damit begnügen, vereinzelt Bomben auf die beseizten Gebiete abzuwerfen, oder sie war gezwungen, überhaupt auf jeden Angriff zu verzichten. In den übrigen vierzehn Nächten des März richtete die britische Luftwaffe Angriffe vor allem auf Westund Nordwestdeutschland. Bis zur Reichshauptstadt drang sie nur zweimal mit schwächeren Verbänden vor. In Berlin wie auch in den übrigen getroffenen Städten konnten die Bomben der Royal Air Force kriegs= u. wehrwirtschaftliche Schäden in größerem Umfange nirgends anrichten. Die Zerstörungen, die in Berlin, in Hamburg, in Köln oder Düsseldorf und Kiel entstanden, beschränkten sich in der Hauptsache auf mehr oder weniger starke Beschädigungen in Wohnvierteln. In drei Fällen wurden Krankenhäuser getroffen, überall Zivilpersonen getötet und verletzt. Sowohl der Zahl der eingesetzten Flugzeuge nach wie auch nach der Zahl der Bomben waren die britischen Angriffe auf deutsches Reichsgebiet nur schwache Bruchteile der deutschen Angriffe auf England. Selbst die stärksten britischen Angriffsaktionen gegen das Reich wurden mit höchstens ein Achtel, meist nur mit ein Zehntel der Kräfte durchgeführt, Militärische Maßnahmen in Ingoslawien Der zivile Eisenbahnverkehr eingestellt— Ununierbrochener Flüchtlingsstrom Die als Ingrflawitn im rumünischen Bsnat elngerrosse. EEEE den deüschen Sinchinne verichten übereinammend, dur in Jugoslawien der zivile Eisenbahnverkehr vollkommen eingeKuri Sd fur noch Ailitarkun verlehren. Sramsa-Wirb Re e n wrne, wrrin eeri nun want Im Süden Jugoslawiens sollen griechische und englische Iffiziere eingetrossen sein und bei den militärtschen Vorereitungsmaßnahmen mitwirken. Jugoslawiens sollen Offiziere eingetroffen sein und bei bereitungsmaßnahmen mitwirken. Die Zeitung„Viatza“ betont, die Lage in Jugoslawien verschärfe sich mit jedem Tage. Es gewinne den Anschein, daß die Ereignisse in Iugoslawien einen dramatischen Verlauf nehmen könnten. In ihrer außenpolitischen Uebersicht schreibt„Sfarna Piatra“, die Ungewißheit der innerpolitischen Lage in Jugoslawien sei ein Problem, das weniger die internationale Lage interessiere, als vielmehr die Existenz des jugoslawischen Königsreiches angehe. Den rumänischen Behörden liegt eine Nachricht vor. nach der in der Gemeinde Pardany im jugoslawischen Banat in der Nacht zum Freitag der deutsche Bürgermeister von Gerben ermordet worden ist. Der Volksdeutsche Jakob Schlechter wurde— wie volksdeutsche Flüchtlinge berichten— vor drei Tagen auf dem Wege von Sombor nach Tschonophia von zwei serbischen Gendarmen angegriffen und so schwer mißhandelt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird Bisher sind insgesamt 4500 Volksgenossen, die auf ihrer Überstürzten Flucht der übelsten Behandlung von seiten der Gerben ausgesetzt waren, in Graz, der Hauptstadt der Steiermark. angakommen. Im Auffanglager Temeschburg sind, dereits über tausend volksdeutsche Flüchtlinge aus Jugoslawien eingetrosfen. In der Zeit von Mittwoch abend bis Donnerstag mittag wurden weitere 300 volksdeutsche Flüchtlinge aus Jugoslawien im rumänischen Banat von den deutschen Auffangstellen ersaßt. Außerdem trafen in Temeschburg Flüchtlinge ein, die über südlicher gelegene Grenzabschnitte geflüchtet waren, in denen es keine deutschen Dörfer an der Grenze gibt. Sie erklärten, daß im südlichen Banat sich noch über 2000 Flüchtlinge verborgen hielten und auf eine Gelegenheit warteten, die streng überwachte Grenze zu überschreiten. Aus Temeschburg wird jetzt gemeldet, daß dort seit vorgestern auch rumänische Flüchtlinge in großer Anzahl aus Jugoslawien ankommen. Da die Rumänen den Deutschenhaß der Serben nicht mitmachen, kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Serben und Rumänen im jugoslawischen Banat. Die Haltung der Serben den Rumänen gegenüber wird dort immer bedrohlicher. Belgrader Meldungen zufolge soll Dr. Matschek nach tagelangen Verhandlungen die bereits vor acht Tagen ohne sein Einverständnis ausgesprochene Ernennung zum Stellvertreter des Ministerpräsidenten angenommen haben. Die Bedingungen, unter denen der Eintritt in die Regierung erfolgte, sind bisher noch nicht bekanntgeworden. Wie in Budapest aus Belgrad bekannt wird, wird die Panikstimmung in der jugoslawischen Hauptstadt neuerdings durch eine massenhafte Zurückziehung der Bankguthaben und umfangreiche Requisitionen mit der Tendenz, alles nach dem Süden des Landes zu bringen, gekennzeichnet. Alle Bemühungen der Regierung, Beruhigung zu schaffen, bleiben ohne jedes Resultat. Harter Widerstand bei Harrar Lebhafte Tätigkeit der italienischen Lustwasse DRE. Kom, 4. Abril. Der italientsche Wehrmacht bericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: .. An der griechischen Front beiderseitige Artillerie tätigkeit. Einer unserer Jagdfliegerverbände hat im Tiefflug seindliche Marschkolonnen auf der Straße Koritza— Pograder angegriffen. Dem Gegner wurden empfindliche Verluste beigebracht und mehrere Kraftwagen in Brand gesetzt. Ein Flugzeug unserer Seeaufklärung hat ein seindliches Jagdflugzeug westlich von Sardinien abgeschossen. In Nordafrika nehmen die Operationen der italienischen und deutschen motorisierten Kolonnen in der Cyrenaika ihren Fortgang. Lebhafte Tätigkeit unserer Luftwasse. Ein feindliches Flugzeug wurde über Bengasi brennend abgeschossen. Britische Flugzeuge haben einen Einflug auf Tripolis unternommen. Es sind ungefähr 15 Opfer im jüdischen Viertel zu verzeichnen. Andere englische Flugzeuge haben Marschkolonnen unserer Truppen mit Maschinengewehrseuer belegt und leichte Verluste verursacht. In Ostafrika dauert der Widerstand in Eritrea wie im Gebiet von Harrar an. „Bengasis Räumung— eine kalte Dusche für London“. Berlin, 5. April. Die Welt steht weiter unter dem Eindruck der plötzlichen und überstürzten Räumung Benghasis durch die britischen Truppen, verursacht durch das schnelle Vorrücken der deutschen und italienischen Streitkräfte. Dieser Eindruck verstärkt sich noch je mehr die britische Agitationsmaschine auf Touren gebracht wird, um diesen schweren Rückschlag zu bagatellesieren. Unter der mehrzeiligen Ueberschrift„Benghasis Räumung— eine kalte Dusche für London“—„Die deutschen Streitkräfte in Afrika stärker als berechnet“, bringt die schwedische Zeitung„Aftonbladet", wie aus Stockholm gemeldet wird, am Freitag nachmittag in großer Aufmachung eine Meldung ihres Londoner Korrespondenten, der darin feststellt, daß die Räumung von Benghasi unwiderleglich wie eine kalte Dusche für die britische Oeffentlichkeit gekommen sei, in deren Augen General Wavell zu einem Abgott geworden war. Englische Militärs versuchten, wie der Londoner Korrespondent von„Aftonbladet" zu der überraschenden Wendung der militärischen Lage in der Cyrenaika meldet, den für England eingetretenen Rückschlag in diesem Raum mit der Behauptung zu entschuldigen, die großen Entfernungen in die die deutsche Luftwaffe in den Nächten vom 8. bis zum 22. März auf England ansetzte. Dabei muß noch berücksichtigt werden, daß deutsche Kampf= und Aufklärungsflugzeuge während des ganzen Monats bei Tage ständig über der britischen Insel und ihrem Seeraum tätig waren, während die Royal Air Force es nicht wagte, tagsüber die deutsche Küste anzufliegen. Fur den ungeheuren Wirkungsbereich der deutschen Kampf= und Jagdgeschwader zeugen ferner die eindrucksvollen Ziffern, die im Kampf gegen die britische Handelsschiffahrt erzielt werden konnten. Ueber vierzig Schiffe mit einem Gesamtinhalt von rund 200000 Bruttoregistertonnen wurden von deutschen Kampfflugzeugen versenkt, rund fünfzig Schiffe mit nahezu 300000 Bruttoregistertonnen Gesamtinhalt schwer beschädigt. Die deutsche Luftaktivität beschränkte sich aber nicht etwa auf das Seegebiet unmittelbar unter den britischen Küsten. Ihre stärksten Erfolge konnten die deutschen Bomber vielmehr in weit entlegenen Räumen erzielen. Die Verluste der deutschen Luftwaffe sind angesichts dieses gewaltigen Einsatzes erstaunlich niedrig. Soeben hat der Wehrmachtbericht vom 1. April die Zahlen für die letzten zwei Märzwochen mitgeteilt. Danach gingen in der Zeit vom 16. bis 31. März insgesamt 24 eigene Flugzeuge verloren, während sich die britischen Verluste in der gleichen Zeit auf 55 Flugzeuge beziffern. Nordafrika könnten stets unvorhergesehene Ueberraschungen mit sich bringen. Nach einer Meldung aus Buenos Aires hat dort die Wendung in der militärischen Lage auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz ungeheures Aufsehen hervorgerufen. Mit großen Schlagzeilen berichten alle Blätter, auch die Boulevard=Zeitungen, über die Räumung Benghasis, das angesichts des schnellen Vormarsches der deutschen und italienischen Truppen unhaltbar geworden sei. Auch in Rio de Janeiro wird die Meldung von der Räumung Benghasis sehr stark beachtet. Die Schlagzeilen der Zeitungen sprechen von einem blitzartigen Vordringen der deutschen und italienischen Panzerkräfte.„Gazeta de Notivias“ weist darauf hin, daß die Engländer innerhalb von zwei Tagen 240 km zurückgeschlagen seien, was einem Tagesdurchschnitt von 120 km gleichkomme. Das sei, so betont das Blatt, für die Engländer eine„sehr hübsche Rückzugsleistung". England fürchtet Lebensmittelnot Angesichts der durch die verschärfte deutsche Blockade gegen die britische Insel immer sparsamer eintreffenden überseeischen Lebensmitteltransporte sah sich das britische Unterhaus, wie der Londoner Korrespondent des schwedischen Blattes„Nya Dagligt Allehanda“ meldet, gezwungen, zum ersten Male öffentlich die Möglichkeit einer Lebensmittelnot im nächsten Winter zu diskutieren. Lloyd George erhob die schwersten Anklagen gegen die amtlichen englischen Stellen, die die Lebensmittelerzeugung Englands völlig vernachlässigt hätten. Während Deutschland aus dem vorigen Kriege gelernt und seine Ernährungswirtschaft auf das höchste Maß gesteigert habe, habe England dieses Gebiet kurzsichtig vernachlässigt. Lloyd George erklärte. 100 Millionen Pfund seien nötig, um— wie er sich ausdrückte—„auf englischem Boden das wiedergewinnen zu können, was England draußen aus dem Atlantik unter den Schlägen der deutschen U=Boote und Luftwaffe verliere“. Nur eine Verdoppelung der landwirtschaftlichen Produktion der britischen Insel selbst könne über Zuhilfenahme von ausgedehnten Rationierungsmaßnahmen das Damoklesschwer: von England abwenden. Das Ende der„Britaunia“ Brittscher Dampfer mit 480 Soldaten versenkt. In Santa Cruz gelandete Ueberlebende des britischen Dampfels Weikunnia“(8799 BRT.), der am 24. März von einem deutschen Handelsstörer versenkt wurde, berichteten, daß ganze Gruppen ihrer Kameraden von Haisischen verschlungen wurden, als sie mit den Wellen kämpften. Der Dampfer habe außer der Mannschaft und den Passagieren 480 britische Soldaten an Bord gehabt. Nur 77 Ueberlebende seien nach fünf Tagen von dem spanischen Dampfer„Cabo Hornos“ 700 Meilen von der Afrikaküste entfernt gerettet worden. Deutsch=italienische Kulturarbeit Kulturausschusses Mruisterpräsidert Siebert gab am Donnerstag aus Anlaß der Tagung des deutsch=italienischen Kulturausschusses einen Empfang. An der Spitze des Kulturausschusses waren Exzellenz Professor Guiliano und Ministerialdirektor Dr. Stieve erschienen. Unter den Teilnehmern soh man ferner Oberbefehlsleiter Oberbürgermeister Fiehler. Ministerpräsident Siebert stellte in seiner Begrüßungsansprache fest, daß die Einigkeit der Achsenmächte in ihrem Kampf gegen plutokratisch=demokratische Weltherrschaftsgelüste durch den Besuch des Außenministers von Japan in diesen Tagen eine besondere Betonung erfahren hätte. Nie sei der geistige und kulturelle Austausch, insbesondere zwischen Italien und Deutschland, größer gewesen als heute. Der Vorsitzende der italientschen Belegation, Exzellenz Proseffor Ginliano erwiderte in gleich herzlicher Weise. Unsere Gedanken weilten in diesen Stunden bei unseren Soldaten an der Frout in der Erkenntnis, daß zu der militärischen Frout auch die kutturelle treten müsse. In Posen sprach Reichsleiter Alfred Rosenberg auf einer Massenkundgebung der NSDAP. Zehntausend deutsche Männer und Frauen, unter ihnen eine besonders große Zahl der im Wartheland angesiedelten Baltendeutschen, füllten die Riesenballe auf dem Messegelände. Erfolgreicher Augrist ialienischer Sturzsbuder im Nasen von Adesu Rom, 5. April F(unkmeldung). Ein Sonderberichterstatler der„Agenzia Stefan!“ meldet, daß zwei große im Hafen von Korfu vor Anker liegende Dampfer, die von ttallenischen Aufklärungsflugzeugen gesichtet worden waren, am Freitag morgen von Picchiatelli-Staffeln angegriffen worden sind. Trotz heftiger Luftabwehr gelang es den Picchlatellis(Sturzbombern), durch Volltreffer einen Dampfer zu versenken und den anderen schwer zu beschädigen. Auch die Hafenanlagen erlikten bedeutenden Schaden. Die itallenischen Ilugzeuge sind alle zu ihrem Stützpunkt zurückgekehrt. Von gestern auf heute —. Der Fuhrer hat zum Ableben des Königlich Ungartschen Ministerpräsidenten Graf Teleki sowohl dem Reichsverweser als auch der Gräfin Teleki in herzlich gehaltenen Worten telegraphisch seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Reichsaußenminister von Ribbentrop sandte Beileidstelegramme an Bardossy und an die Gräfin Teleki. Freitag nachmittag erlebte im Ufa=Palast am Zoo in Berlin der Emil=Jannings=Film„Ohm Krüger“ seine Uraufführung. Um 13,30 Uhr erfolgte die festliche Uraufführung, um 17 Uhr eine Vorstellung vor geladenen Gästen. Der Reichsleiter für die Jugenderziehung der NSDus, Baldur von Schirach, der vom Führer mit der Verantwortung für die Kinderlandverschickung betraut worden ist, wendet sich am Somabend, dem 5. April, um 18.30 Uhr, in einer Ausprache über alle deutschen Sender an die deutschen Eltern, um verschievene Mitteilungen über die Linderlandverschickung und das Be####n der Kinder zu geben. Das Kabinett Bardossy ist am Freitag mittag, nachdem es den Amtseid in die Hand des Reichsverwesers geleistet hatte, zur ersten Ministerratssitzung zusammengetreten. Zu der bereits gemeldeten Wahl eines Mitgliedes der deutschen Gemeinde in Schanghai in die Stadtverwaltung schreibt die Schanghaier Presse, daß es gelungen sei, die englische Vorherrschaft in der Verwaltung der internationalen Niederlassung zu brechen und in Zusammenarbeit mit Japan deutsche Interessen in Schanghai wieder zur Geltung zu bringen. Wie die Agenzia Stefani meldet, i tadt Gi mung der Stadt Gibraltar von der Zivi Meschrias beie eier äumt werden. Alle nicht „Die Engländer durch den blitzartigen Vormarsch der italienischen und deutschen Verbände über Benghast hinaus zurückgeworfen"—„Die Operationen der italienischen und deutschen motorisierten Kolonnen in der Cyrenaika nehmen ihren Fortgang“, so lauten die Schlagzeilen, mit denen die römische Morgenpresse die Erfolge der Streitkräfte der Achsenmächte in Nordafrika unterstreicht. Der„Manchester Guardian“ stellt die deutsche Sozialgesetzgebung und die zur Zeit in Vorbereitung befindlichen Pläne für die Nachkriegszeit als vorbildlich für England hin und gibt zu, daß Großbritannien auf allen Gebieten der sozialen Gesetzgebung weit hinter Deutschland zurücksteht. Der Londoner Vertreter von„Neuyork Sun“ berichtet, daß die Räumung von Benghasi in England eine ungeheure Bestürzung ausgelöst habe. Man stelle bereits resigniert fest, daß es sehr schwierig sei, die Deutschen aufzuhalten, wenn sie einmal beim Siegen seien. Zwei australische Kriegsflugzeuge zusammengestoßen. Stockholm, 5. April(Funkmeldung). Zwei Flugzeuge der australischen Luftwaffe sind— Reuter zufolge— nach einem Zusammenstoß über der amtlichen Residenz des Generalgouverneurs von Australien abgestürzt. Mitteilungen aus Nah und Fern Das ist die richtige Erziehung! Jugendliche sollen gerne tanzen, wenn sie alt genug dazu sind, das heißt, die achtzehn Jahre hinter sich haben. Für jüngere Knäbchen und Mädchen, die noch nicht trocken hinter den Ohren sind, ist ein bekanntes und entsprechendes Verbot geschaffen worden. Aber es gibt hier und dort von den„Salonlöwen und Tanzdamen“, für die die behördliche Einschränkung anscheinend nicht gemacht worden ist. In einem kleinen und netten Unterelbestädtchen, einer Garnisonstadt zugleich, wo sich die Jugend um nichts zu kümmern schien, gab es aber doch eine plötzliche und überraschende Ueberholung des Tanzbodens. Der Erfolg war mit den Stadtvätern, die mit Umsicht und Tatkraft gleich bei der Hand waren. Die„Betroffenen“ marschierten mit Stöckelschuhen und Seidenglanz in die nächste Kaserne hinter dem Deich, zur Strafarbeit. In aller Frühe ging es dann in den Schweinestall, dort konnten die allzu Jugendlichen in feuchtem Stroh und Mist nach dem Gegrunze der hochgeschätzten Vorstenviecher, mit der bekannten Gabel und Forke in der Hand, einen gewiß geruchvollen Walzer tanzen. Als Ausgleichssport mußten anschließend einige Zentner Kartoffeln geschält werden. Stallausmisten und Kartoffelschälen, das war eine gewiß entsprechende Erziehung. Etliche Leute werden da an der Elbe geschmunzelt haben. — Ein junger Leingoer Langemarckstudent. Auch im Kriege wird das Langemarckstudium der Reichsstudentenführung durchgeführt. Wie wir erfahren, ist auch ein junger Lemgoer Langemarckstudent. Die Ausbildung dauert eineinhalb Jahr und endet mit der Hochschulreife. Wer dieses Ziel erreichen will, muß selbstverständlich auf allen Gebieten überdurchschnittlich begabt sein. Begabten jungen Menschen, die bis zum Herbst 1941 das 17. Lebensjahr erreichen und das 24. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, können die Anmeldung zum Langemarckstudium bis spätestens 15. Juni 1941 über die NSDAP. und ihre Gliederungen an den der bisherigen S bei gleichgültig. und das spätere Eltern völlig und RSDAP. soll jed stungen und Fäh können. — Ein Dame gegen 11,30 Uhr an der Mittelstr Das Rad ist M schwarzen Rahm liniertes Schutzbl braunen Sattel reifung, elektrisch Pedalen. Das? Diebstahl des 9 die Kriminalpoli, — Jolgensch Polin, die seite beschäftigt ist un war, stürzte gest Alten Knick vom gelenkerguß davl Lemgoer Kranke — Ausstellun einer Buchhandl Tagen die von d. für Mädchen sungsfeier gezeig Arbeiten der Mä achtung. Es hal tücher, Schondeck rend des Kunstu — Gemeinsch Lemgo=West. 3 Donnerstag aber Zahl von Mitgli Die Frauenschaf aus von einem ringen für uns, sind vergänglich, ten Teil des Al „Ausrichtung" ü bis 1648. Sie 3 Reiches zu glanz kleine und kleins deutschen Kaiser rich I., Otto I., burg. Das Wei zöge Albrecht der Zuhörerinnen n beschlossen den 2 — Dienst f# Sonntag, dem 6 erfaßten Mädel dem Kastanienm — Verlänge Landwirtschaft. ten bleibt nichts auf Jugendliche bauernschaft W begründeten Ein lichen Hauswirt ferien zu verlän die Leiter sämt Oberschulen usw menden Kinder schon jetzt vor 2 laub zu gewähr die notwendiger sofern die Kinde Entlastung der nötigt werden. — Wöchentl ren. Ab sofort Hitler=Jugend 1 gramm des der Musizieren, das 1 spielt" durchgeft der Propagand und Rundfunkse nehmlich von und Berlin der — Die Punk Auf der zweiter teilige Anzüge stelle für Kleidu züge die aus H Diese sind vielm tung der Einzel zu bewerten, ur die Strickweste — Treibt S ist gerade in de Seide ist ein kr lage sind in der n aussetzungen de schaffen worden auch die Schule gern. Jetzt sind aufzugeben, die los erhält. De fachgruppe Sei! straße 9, mitzut — Anser 6 lermeister Fritz nes 78. Lebens mann, Orpingst jahres. derungen an den Lehrgang Hannover einreichen. Die Arr der bisherigen Schulbildung und Berufsausbildung ist dabei gleichgültig. Die Teilnahme am Langemarckstudium und das spätere Studium ist von der finanziellen Lage der Eltern völlig unabhängig, denn nach dem Willen der NSDAP. soll jeder begabte junge Deutsche eine seinen Leistungen und Fähigkeiten entsprechende Ausbildung erhalten können. — Ein Damenfahrrad gestohlen. Am gestrigen Freitag gegen 11,30 Uhr wurde ein beim Geschäftshaus Fr. Köster an der Mittelstraße aufgestelltes Damenfahrrad gestohlen. Das Rad ist Marke„Wanderer“, hat die Nr. 272394, schwarzen Rahmen und schwarze Felgen, vorne ein gelb liniertes Schutzblech, deutschen Lenker, schwarze Handgriffe, braunen Sattel und braune Tasche, einfache schwarze Bereifung, elektrische Beleuchtung, Gepäckträger und einfache Pedalen. Das Rad ist gebraucht. Angaben, die mit dem Diebstahl des Rades im Zusammenhang stehen, erbittet die Kriminalpolizei Lemgo. — Folgenschwerer Sturz vom Fahrrad. Eine junge Polin, die seit einiger Zeit bei einem Lemgoer Landwirt beschäftigt ist und mit dem Fahrrade auf dem Heimwege war, stürzte gestern abend gegen 5 Uhr in der Nähe vom Alten Knick vom Rad. Bei dem Sturz trug sie einen Kniegelenkerguß davon. Die Verunglückte fand Aufnahme im Lemgoer Krankenhaus. — Ausstellung von Spritzarbeiten. Im Schaufenster einer Buchhandlung an der Mittelstraße sind seit einigen Tagen die von den Abiturientinnen der Lemgoer Oberschule für Mädchen hergestellten und bei der kürzlichen Entlassungsfeier gezeigten Spritzarbeiten zur Schau gestellt. Die Arbeiten der Mädchen finden in der Oeffentlichkeit viel Beachtung. Es handelt sich um Wandbehänge, Ueberhandtücher, Schondecken für Bücher, Decken usw., die alle während des Kunstunterrichts der genannten Anstalt gefertigt wurden. — Gemeinschaftsabend des Deutschen Frauenwerks Lemgo-West. Zu Beginn unseres Gemeinschaftsabends am Donnerstag abend im Kaffee Schmidt wurde einer größeren Zahl von Mitgliedern das Frauenwerksabzeichen überreicht. Die Frauenschaftsleiterin ging in ihrer kurzen Ansprache aus von einem Wort des Führers:„Wir wollen nichts erringen für uns, sondern alles für Deutschland, denn wir sind vergänglich, aber Deutschland muß leben.“ Im zweiten Teil des Abends sprach dann die Abteilungsleiterin „Ausrichtung“ über die Entwicklung des 1. deutschen Reiches bis 1648. Sie zeigte in großen Zügen die Entwicklung des Reiches zu glanzvoller Höhe und sein Zerfall in zahlreiche kleine und kleinste Staaten. Die Gestalten von vier großen deutschen Kaisern wurden besonders herausgestellt: Heinrich I., Otto I., Friedrich Barbarossa und Rudolph v. Habsburg. Das Werk der deutschen Ordensritter und der Herzöge Albrecht des Bären und Heinrich des Löwen wurde den Zuhörerinnen nahegebracht. Gemeinsam gesungene Lieder beschlossen den Abend. — Dienst für die Mädel des Jahrganges 1923. Am Sonntag, dem 6. April, treten alle in Lemgo pflichtmäßig erfaßten Mädel des Geburtsjahrganges 1923 um 9 Uhr auf dem Kastanienwalle an. — Verlängerte Schulferien zum Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft. Bei dem heutigen Mangel an Arbeitskräften bleibt nichts anderes übrig, als in verstärktem Maße auf Jugendliche zurückzugreifen. Auf die Bitte der Landesbauernschaft Westfalen beim Provinzialschulkollegium, im begründeten Einzelfall für in der Landwirtschaft oder ländlichen Hauswirtschaft mitarbeitende Schulkinder die Österferien zu verlängern, ist von diesem zugesagt worden, daß die Leiter sämtlicher Schulen(Volksschulen, Mittelschulen, Oberschulen usw.) bevollmächtigt würden, den infrage kommenden Kindern auf Antrag der Erziehungsberechtigten schon jetzt vor Beginn und nach Schluß der Osterferien Urlaub zu gewähren. Es wird also empfohlen, unverzüglich die notwendigen Anträge bei den Schulleitern zu stellen, sofern die Kinder bei der Frühjahrsbestellung oder auch zur Entlastung der Bäuerin in der Hauswritschaft dringend benötigt werden. — Wöchentliche Reichssendung der Rundsunkspielscharen. Ab sofort veranstalten die Rundfunkspielscharen der Hitler=Jugend laufend an jedem Dienstag im Abendprogramm des deutschen Rundfunks ein frohes Singen und Musizieren, das unter dem Titel„Hitler=Jugend singt und 1 spielt" durchgeführt wird und zwischen den Frontberichten der Propagandakompanien und der politischen Zeitungsund Rundfunkschau zu hören ist. Die Sendung wird vornehmlich von den Rundfunkspielscharen Deutschlandsender und Berlin der Hiller=Jugend bestritten. — Die Punktbewertung von zweiteiligen Knabenanzügen. Auf der zweiten Reichskleiderkarte für Knaben sind zweiteilige Anzüge mit 40 Punkten bewertet. Wie die Reichsstelle für Kleidung amtlich mitteilt, rechnen hierzu nicht Anzüge die aus Hose und Pulover oder Strickweste bestehen. Diese sind vielmehr unter Zugrundelegung der Punktbewertung der Einzelteile zu berechnen und daher mit 28 Punkten zu bewerten, und mit 25 Punkten, wenn der Pullover oder die Strickweste keine Aermel haben. — Treibt Seidenbau. Das Erzeugnis des Seidenbauers ist gerade in der Jetztzeit von besonderer Bedeutung, denn Seide ist ein kriegswichtiger Rohstoff. Auf breiter Grundlage sind in den in Betracht kommenden Gebieten die Voraussetzungen durch die Anpflanzung von Maulbeeren geschaffen worden. Neben tausenden von Seidenbauern helfen auch die Schulen mit, die Erzeugung von Kokons zu steigern. Jetzt sind die Bestellungen für die Seidenspinnerbrut aufzugeben, die jedes Mitglied der Reichsfachgruppe kostenlos erhält. Der Bedarf ist der Geschäftsstelle der Reichsfachgruppe Seidenbau e. V., Berlin W. 50, Neue Ansbacherstraße 9, mitzuteilen. — Auser Geburtstagsglückwunsch gilt heute dem Sattlermeister Fritz Koch, Echternstraße 64, zur Vollendung seines 78. Lebensjahres, und dem Dachdecker Johann Römermann, Orpingstraße 65. zur Vollendung seines 73. Lebensjahres. auch Hocmffranack ist ein kleines Mleisterstück der Pischkunst! Wie der Zwieback aus zweierlei Mehl, aus Roggenund Weizenmehl, und wie die Orangenmarmelede aus dreierlei Früchten, bitteren, süßen und sauren, aus 12 Pomeranzen, aus 9 Apfelsinen und 2 Zitronen gemischt ist— so ist euch der Kornfranck eine gute Mischung mehrerer verschiedener Produkte. Nach solchen guten Mischungen verlangen die Menschen. Es mag bewußt sein, aber es ist so: das Gemischte regt sie an, das mundgerecht Gemischte erfreut und befriedigt sie, richtig Gemischtes schmeckt, auch euf die Dauer, Tag für Tag. * Weil er richtig gemischt ist, schmeckt Kornfranck so gut. Und weil er, das dert man wohl sagen, so etwas wie ein kleines Meisterstück der Mischkunst ist, bleibt man bei ihm, wenn men ihn kennengelernt hat. — Palast-Theater:„Die glaserne Brucke“. Dieser ganz hervorragende italienische Film in deutscher Fassung behandelt in außerordentlich interessanter Form ein schon öfters variiertes Thema: die lebenshungrige junge Frau eines bedeutenden, vielbeschäftigten Mannes. Hier ist ein berühmter Chirurg, der nur seiner Pflicht als Helfer der Menschheit lebt und der bei größter Rücksicht auf seine junge Frau doch nur wenig Zeit ihr widmen kann, so daß sie endlich aufbegehrt und in Gefahr gerät, sich ernstlich in einen jungen Piloten zu verlieben, mit dem sie auf einer Reise mit dem Flugzeug gefahrvolle Stunden durchlebte und an dessen Arbeiten als Erfinder sie lebhaft Anteil nimmt. Der Ehemann bemerkt trotz seiner Vielgeschäftigkeit die ernste Gefahr, die seiner Ehe droht und bittet seine Frau, ihm zu vertrauen. Er betont, daß im Verhältnis zweier Menschen zueinander oft Risse oder Sprünge entständen, über die man aber Brücken bauen könnte, gläserne Brucken, sehr zerbrechliche. Ein lebensgefährlicher Unfall des Piloten gibt dem 9rt die Gelegenheit, durch seine Kunst das Leben des Mannes zu retten, der den Frieden seiner Ehe bedrohte, und dadurch kommt die Frau zu der Erkenntnis daß die Pflichterfüllung das Höchste im Leben sein muß, und das Vertrauen zur Liebe zurückführt. Die Darstellung der drei Hauptpersonen der spannenden Handlung durch Isa Pola, Rosiano Brazzi und Filippo Seelza ist ganz hervorragend, so daß man restlos gefesselt wirv. Der Eingang des Films zeigt interessante und spannende Ausschnitte aus dem Fliegerleben, einen Gewitterflug, eine Notlandung auf See und die Rettung der Besatzung durch ein mittels drahtloser Telegeaphin kerbeigerujenes Schiff. L. Hoffmann. Sonsa=Lichtspier:„Die Kronzeugin“. Ein Kriminalfilm der Ufa, reich an Spannung und mit einer recht interessanten Handlung, der übrigens schon einmal mit Erin Leingo gezeigt wurv:. Die Bilder fesseln bis zum Schluß, da der rätselhafte Mord an einem Künstler erst zum Schluß seine Aufklärung findet, dann allerdings überrascht. In der Hauptrolle sehen wir wieder einmal Sybille Schmitz als Künstlerin; in den weiteren Frauenrollen Sabine Peters, Ursula Herking und Uusula Grabley. Ivan Petrovich spielt den als Mörder angeklagten Bekannten des ermordeten Künstlers recht eindrucksvoll. Gustav Waldau stellt sich als Kriminalrat vor und bringt zusammen mit Rudolf Platte als seinen Sekretär eine leichte heitere Note in die ernste Handlung. Die Musik paßt sich dem Geschehen gut an. J. Körber. Detmold. Diebstahl. In der Dunkelheit wurde auf der Langen Straße die Scheibe eines Schaukastens eingedrückt und darin befindliche Sammeltassen, Teller und Geschenkartikel gestohlen. Bad Salzuflen. Vom Tod überrascht wurde am Donnerstag hier ein Tischlermeister, als er auf dem Wege war, seinem Betriebsführer zum Geburtstag zu gratulieren. Ein Herzschlag setzte seinem Leben ein Ende. Kachtenhausen. Goldene Hochzeit. Das schöne Fest der goldenen Hochzeit können am heutigen Sonnabend die Eheleute Karl Kespohl und Frau, geb. Dröge, begehen. 90. Geburtstag. Der Rentner Simon Edler von hier kann am heutigen Sonnabend in körperlicher und geistiger Frische sein 90. Lebensjahr vollenden. Trotz des hohen Alters nimmt der Jubilar noch regen Anteil an den heutigen Geschehnissen. Wir wünschen einen sonnigen Lebensabend. AS=Reichsbund für Leibesübungen Turnverein Lemgo. Sonntag früh, 9.30 Uhr, turnen alle Turnerinnen, auch die, die nicht an dem Wektkampf teilnehmen wollen, wieder in altgewohnter Weise in der Turnhalle des Lyzeums. Felioerbilligungsscheine. Die Ausgabe der Reichsverbilligungsscheine für Speisefekte erfolgt für den Stadtbezirk Lemgo wie nachstehend aufgeführt: Buchstabe A bis G. am Monlag, den 7. April „ H„ K. am Dienslag, den 8. April „ L„ R, am Mittwoch, den 9. April „ S„ 3, am Donnerslag, d. 10. April und zwar vormittags von 7½ bis 12½ Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr im Rathaus. Zimmer Nr. 6. Die angegebenen Abholungszeiten sind genau einzuhalten. Ferner wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß Nachweise über das Einkommen sämtlicher Haushaltsangehöriger vorzulegen sind. Außer den angegebenen Zeiten und ohne die erforderlichen Unkerlagen(Ausweise usw.) werden keine Scheine abgegeben. Lemgo, den 5. April 1941. Der Bürgermeister Aus der Bewegung HJ.-Slandort Lemgo. Die Pflicht=HJ.(Jahrgang 1923) tritt am Sonntag, 6. April, um 9 Uhr auf dem Kastanienwalle an. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß dringendste Entschuldigungen nur vor dem Dienst anzubringen sind. Motor=Gef. 3-55 Lemgo. Die gesamte Gefolgschaft tritt am Sonntag, dem 6. April, 9 Uhr, in tadelloser Uniform am Schützenhaus an. 0,30 R.# sind mitzubringen. Nachrichtenschar 2. Die Schar tritt morgen um 8 Uhr auf dem Kastanienwalle an. HI.-Fliegerschar 1=2-55 Lemgo. Die Gruppe für die Anfängerschulung und die Funkschar treten um 7 Uhr an den „Sieben Linden“ zum Flugdienst an. M.-Gruppen 41 und 42.55 Lemgo. Morgen, Sonntag 6. d. M., treten alle Mädel um 9 Uhr auf dem Kastanienwalle an. Turnzeug mitbringen. an die Verdunkelung Von 20.03 Uhr bis früh 6.51 Uhr. Familiennachrichten. Vermählte: Friedel Gaul und Frau Thea, geb. Thies, Mülheim=Bad Salzuflen.— Willy Buck und Frau Martha, geb. Winter, Oppendorf=Klüt.— Edwin Hoffmann und Frau Lisbeth, geb. Kramer, Schötmar=Lage.— Fritz Burre und Frau Irmgard, geb. Kost, Detmold=Essen. — Richard Niederdeppe und Frau Elfriede, geb. Söhlke, Istrup=Reelkirchen.— Harald Kronshage und Frau Anna, geb. Valentin, Oerlinghausen. Gestorben: Werner Hagemeier, 26 Jahre, Hagen b. Almena.— Hermann Schnelle, 5 Jahre, Iggenhausen.— Ursula Voß, Hornoldendorf.— Wwe. Lina Ellerkamp, geb. Ebert, 74 Jahre„Helpup. Hau 1971 Reichswerk„Buch und Volk“ Lemgo Lichtbildewortrag Dr. Hans Tintelnot spricht über Peter Paul Rubens am Dienstag. 8. April, 20 Uhr. im Stadtwappen Eintritt: RM 1,20.- Abon. d. Reichswerks, Schüler, MII.-.60 Das sind für Mutter und Kind die Kalknöhrsalze und Vitamine des wohlschmeckenden Kalk-Vilemin-Präparate: Oessenliche Erinnerung! Druck und Vertag: J. X. Wagener, Buchdruckertei. An die Entrichtung der im April fällig werden den Steuern wird biermit öffenklich erinnert: 1.) Lohnsteuer nebst Kriegszuschlag, Wehrsteuer, einbehaltene Lohnanteile(Monats- und Vierkelabreszahler. fällig am 5. 4. (Der Jahlungstermin am 20. s. M. fällt fort, erstmalig für den Lohnzahlungszeikraum, der nach dem 31. März 1941 endet.) 2.) Umsatzsteuer, Monats- u. Viertel jahrszahler fällig 3.) Beförderungssteuer 4.) Tilgungsraten darlehen 5.) Kriegszuschlag auf Bier, Tabak, Schaumwein am für Ehestands10. 4. 10. u. 20. 4. 15. 20. 4. 6. Alle sonstigen fällig gewesenen oder in diesem Monat fällig werdenden Abschluß= und Teilzahlungen bei ven vorstehend genannten und anderen Steuern, sowie alle fällig gewesenen und in diesem Monat fällig werdenden Vorauszahlungen, deren Fälligkeit von einzelnen Rechtsvorgängen oder Geschäftsvorfällen oder von sonstigen Merkmalen abhängk(z. B. Grunderwerbsteuer, Urkun densteuer, Kapikalertragsteuer). Sie kestenl. u. Es förder die Zahnbildung, kräftigt die Knochen des Kindes und hebt das Wohlbefinden besonders der werdenden und stillenden Mütter. 50 Tabl. RM. 1,20 50 g Pulver RM. 1,10 in Apotheken u. Dreg. Vorrätig in Lemgo: Drog. Bobe, Breitestr.; Drog. Kollner, Mittelstr. Land ½ Scheffelsaal, zu verpachten Heldmannskamp. Steckrüben abzugeben Einmaliges Angebot! Riedrige Roken in den schönst. Sorten ie Seiatollansen Stielmütterchen i. all. Farben V. Kespohl, Gartenben, Echterastrabe Hermann Erische. Lemao Anzeigen haben Erfolg! Reinigungssachen werden jetzt wieder angenommen. Die gefärblen und gereinigten Sachen. die 4 Wochen hier sind, bitte ich wegen Platzmangels abzuholen. Färberei Kirchhoff. Familien= Drucksachen Trauer= Drucksachen empfiehlt Buchdrackerei F. L. wagener Fälligkeitstages verwirkt. Die Finanzämker Detmold, Lemgo, Bad Pyrmouk. Ich suche einen Kraftfahrerssun Wilh. Tintelnot. Lemgo hausgebilhin gusochsbi.-Frendenl I. Gxichäp Lad u az Aliche komelerntwerden Col.=Vadaerselne. Schriftl. Angeb. unter A 245 an die Lipp. Post d. Nad Fallen. Hilfsarbeiter und Frauen werden noch eingestellt Lipp. Polstergestellfabrik Adolf Wrenger, Lemgo Frauen für leichte Arbeiten(Hüte trennen) gesucht. Lewecke, Hutfabrik. Breitestraße Berufskätige Dame sucht zum 15. 4. ein freundl. beizbares Zimmer Angebote unter A. D. 45 an die Lipp. Post. Im Frühjahr besonders wichtig! die inneren Organe, Blut und Säfte reinigen, Verstopfung, übermäßiges Fett, Hämorrhoiden beseitigen, Schlacken und Giftstoffe entfernen durch gründliche Kur mit Dr. Schleffer'’e StoffwechselSals. Die wohltuende Wirkung überrascht. Glas1. 20,Doppelp.2RM. in Apotheken und Drogerien: Is Lemge: Drogerie Hellner; is Lage: Orogerte Henseberg: In Brake: Dros. Temp: In Barutrup: Drogerle Sürig 4=Zimmer=Wohnung für 1. Mai oder später gesucht. Schriftliche Angeboke unter A 232 an die Lipp. Post. Neue Sendung Hoihschuge engetrosfen Hovemann, Vieme. K „Umkefr.tes Nr. 13“.#.. Bu#s asten Femilienresept bergestellt wird und schen vie Rr5 Wier am Pletze ampfaderbildung, st. Packung RM. ver 8. Jordanstraße 28. Drogertie Kellner, Mittelstraße 37. Als Erster aus unseren Reihen starb für Führer und Vaterland unser Schützenkamerad, der bereite Wilhelm wiehemeier Uns allen war er ein lieber und treuer Kamerad. Wir werden ihn nie vergessen. Kleinkaliber=Schützenverein Lemgo. Lemgo, den 5. April 1941. „ Nach Gotles Ratschluß entschlief gestern abend nach 5 Fen, Scdwsegemiste, Grobmaste. Friederike Bobenhausen geb. Frevert im 81. Lebensjahre. In liefem Schmerz: Geschwister Bobenhausen und Verwandte. Lemgo, Lage, Wittekindshof bei Oeonhausen. Schopstr. 2o. Bremen=Vegesach, den 4. April 1941. 4.Ml nachm. 3 Uhr von der Friedhofskapelle aus statt.— Trauerfeier eine halbe Stunde verher. 5. April 1941 Lippische Post Rummer 81 Hirn deutscher Waffentechnik Das Heereswaffenamt Vom Führer stammt das Wort von den besten Soldaten der Welt, die mit den besten Wassen ausgerüstet sind. Er hat auch der Welt erklärt, daß wir in der Winterpause nicht geschlafen, sondern unsere Ausbildung verfeinert und unsere Waffen auf Grund der bisherigen Kriegserfahrungen weiter verbessert haben. Da wird sich mancher fragen: Wer sammelt diese Erfahrungen und wertet sie nutzbringend für die deutsche Wehrmacht aus? Denn das ist klar: Wie auf allen anderen Gebieten des neuen Deutschland, laufen auch auf militärischem alle Erscheinungen, Erfahrungen, Beobachtungen und Anregungen in einer Zentralstelle zusammen, deren Fühler sein verästelt bis zur kleinsten Einheit der deutschen Wehrmacht greifen. Das Hirn dieser in aller Stille arbeitenden Zentralstelle ist das Heereswaffenamt. Wer hinter dieser Stelle irgendeine militärische Verwaltungsstelle vermutet, die sich lediglich mit der Waffenbeschaffung und Waffenverteilung zu befassen hat, der denkt nur an die eine Seite der außerordentlich verantwortlichen Tätigkeit dieses Amtes. Viel bedeutsamer und in ihren Auswirkungen kampfentscheidend sind die Aufgaben, die in den Konstruktionsbüros. in den technischen und chemischen Laboratorien, in den technischen Werkstätten aller Art, auf den Versuchsplätzen usw. in unermüdlicher Arbeit gestellt und gelöst werden. Ingenieure, Chemiker, Waffen= und Materialkundige, Ballistiker— Techniker und Wissenschaftler— im Soldaten= und im Zivilrock sind hier vereinigt, um dem deutschen Soldaten die besten Waffen zu schaffen. In ihren Kreisen gilt die Losung: Gut, noch besser, am besten! Und tut man einen kleinen Blick in dieses Reich des Grübelns. Beobachtens und Gestaltens, dann findet man dort aufgeschlossene, durchgeistigte, vorwärtsdrängende Menschen, die von der Verantwortung erfüllt sind. dem besten Soldaten der Welt die vollendetsten Waffen zu geben. Es gibt wohl kaum eine Waffe oder einen Waffenteil, kein Fahrzeug, kein Gerät, kein Zubehör in der deutschen Wehrmacht, die nicht durch die schärfste Prüsung und Erforschung des Heereswaffenamtes gegangen sind. Die aus der Truppe kommenden Berichte. Beschwerden und Anregungen werden hier fast im wörtlichen Sinne auf Herz und Nieren geprüft. Was nicht einwandfrei den gestellten Anforderungen entspricht, wird verworfen. Auch was aus den Konstruktions büros oder Konstruktionswerkstätten der Wirtschaft, vor allem der Rüstungsindustrie, herauskommt, muß erst den Weg der Prüfungsstraße des Heereswaffenamtes gehen. Erst hier erweist sich, ob die Waffe, das Fahrzeug. das Gerät oder eine Verbesserung dieser oder jener Art für die Truppe brauchbar ist. Auch die beste Wasse kann unter Umständen wertlos sein wenn sie in der Handhabung kompliziert. in der Beweglichkeit schwerfällig und im Gewicht überlastig ist. Wenn man das weiß, dann versteht man auch, daß es in der deutschen Wehrmacht wohl kaum eine Schraube, kaum eine Feder oder eine Hülse gibt, die nicht genau auf ihre zweckmäßigste Form ausprobiert worden ist. Wir brauchen nichts über die Heftigkeit zu sagen, mit der Franklin Roosevelt, der amerikanische Bundespräsident, vom fernen Washington aus... Balkanpolitik macht. Das ist ein Kapitel für sich. Ein anderes Kapitel sind seine Vertrauensmänner, seine Diplomaten auf dem Balkan. Honorigkeitshalber muß hinzugefügt werden, daß sie samt und sonders nicht aus der amerikanischen Berufsdiplomatie stammen. Sie sind von Haus aus die Geldkönige der Rooseveltwahlen gewesen; sie haben den Präsidenten mit ihren Millionen„gemacht“. Und nun revanchiert sich der Präsident, indem er ihnen, die er aus sozialen Gründen nicht in der amerikanischen Innenpolitik gebrauchen kann,„eine Chance gibt“, wenn auch nur auf dem Balkan: eine politische Chance für Snobs. Verhältnismäßig ungefährlich, wenn auch sehr eifrig, ist der amerikanische Gesandte in Belgrad. Er heißt Arthur Bliß Lane, dessen amerikanisches Minderwertigkeitsgefühl sich an dem Bewußtsein entzündet, dem gewiegten englischen Routinier Campbell als junger Mann gefällig sein zu können. Dieses Minderwertigkeitsgefühl kompensiert Bliß Lane dadurch, daß er den Serben gegenüber den großen Mann von jenseits der atlantischen Pfütze markiert. Sein dirigierender Geist ist der amerikanische Militärattachee Oberst Fortier. Einen freiwilligen Presse=Attachee besitzt Bliß Lane in seiner Tochter Peggy. Sie legte ihre Gesellenprüfung in der Tagesschriftstellerei mit einem Bericht über das deutsche Umsiedlungslager bei Semlin ab, das Etappe für die Volksdeutschen aus Bessarabien und der Dobrudscha bei ihrer langen Heimreise ins Reich gewesen ist. Sie verließ das Lager und behauptete, es sei ein Seuchenheim. Die richtigen Serben sind vielfach wahrhaftige Deutschenfresser, wie die letzten Ereignisse zeigen, allein die Belgrader Stadtverwaltung kaufte das deutsche Durchgangslager wie es ging und stand, auf, was nicht gerade für den Wahrheitsgehalt der Reportage sprach, mit der die holde Peggy Lane ihre Neuyorker und Washingtoner Freundinnen bluffen wollte. Eine ganz andere Nummer ist der USA.=Botschafter George Earle, der in Sofia residiert. Er ist auch in seiner Heimat berühmt=berüchtigt als„Potator“, auf Deutsch: als Säufer. Wir haben schon gelegentlich von der Brieftasche erzählt, die Roosevelts Geheimgesandter Donovan auf seiner Animiertour durch die Mittelmeerländer in einem Sofioter Animierlokal verloren hatte. George Earl wollte seinen Kollegen rächen. Er tat das in der Form, daß er dieselbe Tanzdiele aufsuchte und von der Kapelle verlangte, daß sie den englischen Soldaten=Song„It's a long way to Tipperary“ spielte. Die Absicht der Herausforderung war klar. Die bulgarische Kapelle weigerte sich, worauf der ehrenwerte Gesandte des amerikanischen Bundespräsidenten Franklin Roosevelt dem Kapellmeister eine dicke Sektflasche an den Kopf warf. Sein lebhafter Aerger hatte einen besonderen Grund. Der bloßgestellte amerikanische Geheimgesandte Donovan hatte nämlich den Auftrag, in den von ihm besuchten Mittelmeerländern und auf dem Balkan eine Ablösung der englischen durch amerikanische Geschäftsbeziehungen Es ist selbstverständlich, daß im Heereswassenamt selbst viele Neukonstruktionen der verschiedensten Art entstehen oder Anregungen für die Rüstungsindustrie gegeben werden. Denn hier sind doch in der Hauptsache Soldaten tätig, die aus ihrem Truppendienst, aus ihren militärischen Erfahrungen die Bedürfnisse und die Sorgen der Truppe kennen. Zwischen Heereswassenamt und Truppe besteht lebendige Fühlung. Die große Bewährungsprobe für die Ausrüstung der deutschen Wehrmacht kam mit den Feldzügen in Polen, in Norwegen und im Westen. In der harten Schule des Kampfes mußten sich die Mängel einer Konstruktion, mußten sich störende Kanten eines Geräts oder überflüssiges Gewicht zeigen. Zum Ruhme unserer Konstrukteure, Ingenieure und Chemiker im Heereswaffenamt und in unserer Rüstungsindustrie kann gesagt werden: sie schöpften aus der Praxis und gestalteten für die Praxis. Die deutschen Waffen die deutsche Motorisierung vom einfachen Krad bis zum schwersten Panzer, von der leichten Maschinenpistole bis zum gigantischen Eisenbahngeschütz— und nicht zu vergessen: vom unscheinbaren, aber überaus zweckmäßigen Einheits=Benzinbehälter bis zur bescheidenen Papierflasche für das Einheitsöl hat sich die deutsche Ausrüstung glänzend bewährt. Wo sich Verbesserungsmöglichkeiten gezeigt haben. sind sie bereits berücksichtigt. Wo der Krieg auf neue Kampfmittel hinwies, sind sie bereits entstanden oder in der Bewährungsprüfung. Es war nur ein Ausschnitt aus dem Park der Waffenund Fahrzeugtypen, die wir kürzlich auf einem Versuchsplatz des Heereswaffenamtes besichtigen durften: bestes deutsches Material, beste deutsche Geistes= und Handarbeit sind eingesetzt, um den deutschen Sieg über die plutokratischen Kriegstreiber bis zur Vollendung zu erzwingen. Wir standen vor den Waffen und Fahrzeugen, mit deren Hilfe der deutsche Soldat Polen zerschmetterte. Frankreich zu Boden schlug und England von dem Festland trieb Wir sahen die Panzer, die jeden Widerstand brachen, bestaunten die Fahrzeuge, die über jedes Gelände, bei jeder Witterung. im Osten, im Norden wie im Westen. Raum und Zeit überwanden und damit mit die Voraussetzung schufen für die sensationellen Siege Diesen Waffen und Fahrzeugen in der Hand der deutschen Soldaten vermochte kein Feind zu widerstehen Es war nicht so daß die feindlichen Waffen nichts taugten— sie waren gut und brauchbar Der deutsche Soldat aber hatte die besseren Waffen und wußte sie gewandter und entschlossener zu gebrauchen Am Steuer und am Geschütz saßen Menschen mit starkem Herzen und sicherem Auge. Ein kleiner Rundgang durch die Anlagen des Heereswaffenamtes überzeugt, daß sich hinter ihm eine ungeheure weitgreifende. verantwortungsvolle Forscher= und Gestalterarbeit verbirgt, eine Arbeit, die der Sicherheit des Reiches und der Gewißheit des deutschen Sieges gewidmet ist. Richard Posselt. vorzuschlagen. George Earle ist aber mit der amerikanischen Schwerindustrie im Staate Pennsylvanien„verheiratet". Mächtigster Mann der Kohlenindustrie in Pennsylvanien ist aber der Vater jenes William Bullitt, der als amerikanischer Botschafter in Paris schon 1939 der Mittelpunkt der Kriegstreiber gewesen ist. Außerdem sind die Bullitts südisch versippt. George Earle begann nach der ersten Wahl Roosevelts als amerikanischer Botschafter in Wien, machte sich dort durch ähnliche Skandalszenen in Nachtlokalen unmöglich und wurde wegen seiner Beziehungen zu den Kohlenmagnaten von Pennsylvanien zum Gouverneur dieses Staates von Roosevelt ernannt. Bei den nächsten Wahlen .... fiel er durch. Darauf folgte seine Ernennung zum amerikanischen Gesandten in Sofia. Bleibt nur noch zu erwähnen der amerikanische Gesandte in Budapest und Bukarest. In Budapest residierte acht Jahre lang der„Käse=König von Chikago“, ein gewisser Montgomery, der in den letzten Tagen von dem bisherigen amerikanischen Gesandten in Lissabon namens Pell abgelöst wurde. Pell brachte zwei Dinge mit: einmal eine Riesenkarawane von Autos, die ihm— in Ungarn!— Lebensmittel und Kleider nachführten, und zweitens herzliche Grüße von Otto aus dem Hause Lothringen=Bourbon=Parma=Habsburg. Kraftfeld Syrien Der französische Oberkommissar in Syrien, General Dentz, beschäftigt sich nach übereinstimmenden Informationen angelegentlichst mit Verhandlungen, die eine Heranziehung der eingeborenen Landesbewohner zu den Verwaltungsgeschäften zum Ziele haben. Nicht zuletzt scheint dabei auch das Moment der inneren Beruhigung eine Rolle zu spielen, denn es soll, wie man hört, eine Einschaltung der einheimischen Stämme und Stände in das etwas durcheinander geratene Versorgungssystem geplant sein. Die unableugbare Zerrüttung der syrischen Wirtschaft ist auf zwei entgegengesetzte Komponenten zurückzuführen, einmal auf das seltsam anmutende Laissez faire, das die Franzosen seit Anbeginn ihrer Mandatsausübung haben einreißen lassen, zum anderen auf die offensichtlichen Boykottbestrebungen, deren sich England bedient, um Syrien allmählich abfallreif zu machen. In diesem kleinen Lande, dessen 192 100 gkm nur zu 7 Prozent urbar sind und sonst zumeist aus Steppe und Wüste bestehen, während die Bevölkerung noch nicht über vier Millionen Köpfe hinausgediehen ist, treffen wir symptomatische Erscheinungen von großer Bedeutung an. Die eine wichtige Erkenntnis ist die, daß Frankreich seine kolonisatorische Blütezeit längst überschritten hat. Wenn man ein Mandat wie Syrien zwei Jahrzehnte lang ausschließlich vom strategischen Standpunkt wertet, ohne sich um Wohl und Wehe der einheimischen Bevölkerung zu kümmern und ohne auch nur eine ordnende Hand anzulegen, ja, ohne ein Regierungssystem zu beseitigen, das in einem grotesken Zwiespalt zwischen Aktionsunfähigkeit und dem riesigen Unkostenapparat steht, der dafür aufgewandt wird, so kann nur eine Art von kolonialer Uebermüdung vorliegen, wie sie beispielsweise auch im Mandat Kamerun festgestellt werden muß. Auf der anderen Seite machen wir die interessante Erfahrung, daß England unmittelbar nach der Ratifizierung der Friedensdiktate damit begonnen hat, seinem Verbündeten das Wasser abzugraben, während man sich seiner in Festlandeuropa und im Fernen Osten so gern bedient. Wenn irgendetwas die Europafremdheit Großbritannien hätte erhärten müssen, so wäre es das Verhalten gegenüber Frankreich gewesen. Die Funktion Syriens als Landverbindung nach Indien, als Schlüsselstellung zum sowjetischen und irakischen Erdöl, als wichtige Flankenposition des Arabertums und nicht zuletzt als Bindeglied zwischen dem palästinensischägyptischen Vormachtblock und der Türkei erschien und erscheint auch heute noch den Briten wesentlich bedeutsamer als die Aufgabe Frankreichs auf dem Kontinent. Sonst hätte man es wohl kaum gewagt, eingestandenermaßen die syrischen Schwierigkeiten zu erhöhen, die wirtschaftlichen Regungen des Mandates zu unterbinden, die Krisenhaftigkeit der wirtschaftlichen Lage zu verschärfen und zuguterletzt gar die Grenzen zu sperren, die Kredite zurückzuziehen und endlich auch noch dazu Unruhen und Demonstrationen anzuzetteln. Dieser letztere Zustand wurde allerdings erst erreicht, nachdem Frankreich im vergangenen Jahre militärisch und politisch zusammengebrochen war. Aber dann folgten auch Schlag auf Schlag die Knüppelhiebe, deren brutalster die hinterhältige Ermordung des auf dem Fluge nach Beirut befindlichen neuen Oberkommissars Chiappe war, dessen Energie man im Kraftfeld Syrien fürchtete, nachdem sich bereits erwiesen hatte, daß die Reste der mit so großen Hoffnungen aufgestellten Weygandarmee immer noch ausreichten, um englische Annektionspläne und Einmarsch= bezw. Durchmarschträume zu vereiteln. Die bekannte Praktik des Secret Service bediente sich dafür umso eifriger geheimer Rundfunksender, unterirdischer Wühlereien und offener Aufforderungen zum Abfall und zur Revolution gegen die französische Herrschaft, die man vor zwanzig Jahren selbst als das erstrebenswerteste aller Ziele für Syrien bezeichnet hatte. Voraufgegangen waren aber schon andere Ereignisse. Unmittelbar auf das berüchtigte Sykes=Picot=Abkommen von 1910, das eine Folge des Zusammenbruchs der Churchillaktion auf Gallipoli gewesen war, folgte die britische ErJocke-Wulf FW. 189— der modernste Nahaufklärer der Welt.(Weltbild=Wagenborg=M.) Der neue Naherkunder Focke=Wulf FW. 189 im Fluge. Dieses erste Doppelrumpfflugzeug der deutschen Luftwaffe, das nach den neuesten flugtechnischen Erfahrungen entwickelt wurde, ist ein weiterer wesentlicher Beitrag zur deutschen Luftüberlegenheit. Die für die Gesamtführung der Wehrmacht wichtige Aufklärungstätigkeit der Luftwaffe hat eine entscheidende Waffe in die Hand bekommen. Die Eigenart der Konstruktion gewährleistet der neuen Maschine eine bisher unerreichte Einsatzmöglichkeit. Die für einen Aufklärer unvorstellbar hohe Geschwindigkeit, eine allen Jagdflugzeugen überlegene Wendigkeit, sowie starke Angriffs= und Abwehrwaffen, Kanonen und Maschinengewehre neuester Konstruktion, machen dieses Flugzeug zu einer gefährlichen Waffe. Durch die Teilung des Rumpfes in zwei Leitwerkträger und die dadurch ermöglichte Unterbringung der Besatzung in einer abgeschlossenen Vollglaskanzel ist unbehinderte Sicht nach allen Seiten geschaffen. Die FW. 189 ist mit zwei Argus=Flugmotoren ausgerüstet. Ebenso wie der viermotorige erfolgreiche Langstreckenbomber Focke=Wulf FW. 200„Condor“ ist auch dieser neue Nahaufklärer eine Schöpfung des technischen Leiters der Focke=Wulf=Flugzeugwerke, Wehrwirtschaftsführer Dipl.=Ing. Kurt Tank. USA.=Diplomalen im Südoslen Figuren und Geschälte Preußischer Staatshaushalt=1941 Der urtäuber in dein„Heimarbeiter Mit 2594 Millionen RM. in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen Als Grundlage für die Haushaltsführung in dem am 1.„April beginnenden neuen Rechnungsjahr hat Ministerpräsident Reichsmarschall Göring mit Ablauf des alten Rechnungsjahres in der Gesetzsammlung den preußischen Staatshaushaltsplan für 1941 verkündet, der nach den Vorschlägen des Finanzministers Professor Dr. Popitz festgestellt worden ist. Nach den Darlegungen des Finanzministers wird das jetzt ablaufende Rechnungsjahr 1940 trotz einer Reihe zusätzlicher und unvorhergesehener Belastungen ebenso wie sämtliche Vorjahre seit 1933 im ordentlichen Haushalt voraussichtlich ohne Feolbetrag abschließen. Durch wirtschaftliche und sparme Verwendung der vorhandenen Mittel wurde darauf gehalten, die entstandenen Mehrausgaben durch Ersparnisse an anderen Stellen voll auszugleichen. Der aus Anleihemitteln zu deckende außerordentliche Haushalt 1940 wird formell sogar einen größeren Ueberschuß aufweisen, der bestimmungsgemäß zur Abdeckung der noch aus den Krisenjahren 1930 bis 1931 vorhandenen Fehlbeträge Verwendung findet. Für den Abschluß des außerordentlichen Haushalts ist das Ergebnis der im Mai 1940 aufgelegten vierprozentigen preußischen Staatsanleihe über 500 Millionen Reichsmark von entscheidender Bedeutung. Mit der Begebung dieser Anleihe wurde endlich das Ziel erreicht, durch Konsolidierung der kurz= und mittelfriftigen Schulden den gesamten Anleihedienst Preußens auf die sichere Grundlage langfristiger Tilgungsverpflichtungen abzustellen. Gleichzeitig wurde damit auch haushaltsrechtlich der Schlußstrich unter die Folgen der Krisenjahre genogen. Der Staatshaushaltsplan für das neue Rechnungsjahr 1941 ist mit 2594 Millionen RM. in Einnahme und Ausgabe Frühjahrsgäste Mütter und Kinder aus Eine Fahrt an den Bodensee! Das kann eigentlich gar nichts anderes bedeuten als eine Erholungsreise. Wer einmal dort gewesen ist, der weiß, was es mit der berühmten Anziehungskraft des Bodensees auf sich hat und wird wohl zeitlebens ein wenig Sehnsucht mit sich herumtragen nach dieser Landschaft, die Mutter Natur rund um Deutschlands größten See mit so seltener Vielgestaltigkeit bedacht hat. Ein rechtes Paradies zum Aufatmen und Ausruhen. Dank dieser anerkannten Vorzüge ist das Bodenseegebiet wie kaum ein anderes in deutschen Gauen dazu geeignet, die Feriengäste der erweiterten Kinderlandverschickung und Mütterverschickung aus Westfalen aufzunehmen. Eine während dieser ersten Frühlingstage vorgenommene„Ortsbesichtigung“ an den sonnigen Ufern des Bodensees hat uns nur Erfreuliches gezeigt. Die Unterbringung nüchterung. Man sah, daß ohne Frankreich die Beeinflussung des vorderasiatischen Arabertums wesentlich einfacher gewesen wäre, als sie sich jetzt nach Gründung des Mandates herausstellte. In dem ersten halben Dutzend Jahren schürte man daher, so gut es ging, die nationalen Anwandlungen der Drusen und Alauiten, die sich in gewaltigen Aufständen entluden, deren die Franzosen nur unter Aufbietung aller Kräfte Herr werden konnten. Zwei Jahre hindurch dauerte das Blutbad unter den Eingeborenen, dann hatte sich Frankreich festgesetzt, ohne damit allerdings das Land einer glücklicheren Zukunft entgegenzuführen. Dann dauerte es einige Zeit, bis die Briten zum zweiten Stoß ausholten. Sie unterstützten ganz offen die türkischen Absichten auf Rückgliederung des Sandschaks von Alexandrette und veranlaßten nach einem nicht ungeschickten diplomatischen und staatsrechtlichen Hin und Her die damaligen Bundesgenossen, in den sauren Apfel zu beißen und den Sandschak abzutreten, sehr zum Schaden der Mandatswirtschaft übrigens und mit einem weiteren Verlust an Ansehen für die Kolonialmacht Frankreich. Seit einigen Monaten hat denn eine dritte Welle der Britenpropaganda eingesetzt, die diesmal aufs Ganze zielt. Der neue Oberkommissar Dentz aber appelliert in dieser Lage an das ureigenste Interesse der syrischen Araber, die das Exempel an ihren Rasse= und Stammesgenossen in Palästina wohl verstanden haben und die sich— wenn nicht alles trügt,— kaum geneigt finden werden, dem britischen Liebeswerben etwas anderes als die kalte Schulter zu zeigen. ausgeglichen. Von diesem Betrag entfallen 2581 Millionen RM. auf die Einnahmen und Ausgaben des ordentlichen Haushalts und dreizehn Millionen auf solche des außerordentlichen Haushalts. Der neue Staatshaushaltsplan trägt den Charakter eines Kriegshaushaltes. Der Kriegsbeitrag, den Preußen aufzubringen hat, ist ziemlich unverändert in Höhe des vorhandenen Betrages von 138 Millionen Reichsmark veranschlagt. Die gesamten Ausgaben sind wiederum auf die vordringlichen Bedürfnisse der Kriegszeit ausgerichtet und lehnen sich an die Ansätze des Vorjahres an Erstmalig erscheinen im Staatshaushalt 1941 die Ausgaben und Einnahmen der in das Land Preußen eingegliederten neuen Gebiete der Provinz Oberschlesien, Ostpreußen sowie der Kreise Eupen und Malmedv im Regierungsbezirk Aachen. Im Haushaltsplan für 1940 konnten diese Mehrausgaben noch nicht berücksichtigt werden. Sie mußten in dem abgelaufenen Rechnungsjahr außer= oder überplanmäßig bewilligt werden. Gewisse Veränderungen ergeben sich auch aus der Neuregelung des Volksschullehremachwuchses und seiner künftigen Ausbildung in fünfklassigen Lehrerbildungsanstalten nach dem in der Ostmark bewährten Vorbild. Im Endergebnis haben sich gegenüber dem Haushaltsplan des Vorjahres die Ausgaben des ordentlichen Haushaltes um sechzehn Millionen RM. vermindert. Fast um den gleichen Betrag sind auch die Ausgaben des außerordentlichen Hausbaltes eingeschränkt worden. Sie betreffen durchweg notwendige Maßnahmen im landeskulturellen Interesse in Ausführung des Vierjahresplanes und dienen in erster Linie der Erhaltung und Fortführung von bereits eingeleiteten Arbeiten auf dem Gebiet unserer Ernährungswirtschaft am Bodensee Westsalen erholen sich der Zugereisten ist durchweg vorzüglich und die„Seehasen“ wetteifern in ihrer sprichwörtlichen Gastfreundschaft. Sie zeigen ihren Gästen eine Herzlichkeit, wie sie nur dort zu Hause ist, wo die Schönheit einer verschwenderischen Natur ein heiteres, lebensfrohes Geschlecht heranwachsen läßt. Zu ihrer aller Lobe sei es gesagt: Sie haben die rechte Art, jemanden bei sich aufzunehmen und ihm das Leben behaglich zu machen. Hier sehen wir junge Mütter aus Westfalen mit ihren Klein=Kindern in einem geräumigen Landhaus am See beim Frühstück sitzen. Vom großen Obstgarten her werden wohl bald Erdbeeren und Kirschen auf den Eßtisch kommen. Die richtig schöne Zeit am Bodensee kommt nämlich erst. Seine Eiskruste beginnt zu schmelzen, und da ist man bald in Verlegenheit, nach welchem benachbarten Uferort der Ausflug zu Schiff gehen soll. Und wenn mal das Baden und Fischen losgeht, dann wird es erst recht reizvoll am Bodensee. Darauf freuen sich schon alle, Alt und Jung, Ansässige und Besucher. Die westfälischen Kinder, die wir bei unserer Rundfahrt antreffen, springen ebenso lustig und vergnügt im Ort herum, wie jeder einheimische Altersgenosse. Zwischen Schule und Spiel geht der Tag hin. Dazwischen dürfen die Städter wohl auch mal mit Hand anlegen bei den wichtigen Geschäften der Landwirtschaft. Das bekommt ihnen gut: es macht bald rote Backen; die zwischen Großstadtmauern Großgewordenen sehen auch einmal, wie der Bauer sich plagen muß, damit wir alle zu essen haben. Der Schlaf ist dann auch besonders gut. Wie ernsthaft die Betreuung auch von Seiten der jeweiligen Ortsgruppe durchgeführt wird, möchten wir eigens betonen. Fehlt es einem Kinde an Wäsche oder muß das Schuhwerk repariert werden(die Wege zum See hinunter tun den Sohlen nicht immer gut), ist einmal der Besuch des Arztes nötig, stets wird der zuständige Amtsträger mit wachsamem Auge den einzelnen Fall prüfen und Rat schaffen.— So steht liebevolle Obhut als Zeichen über diesem Aufenthalt der Westfalenkinder, wie die nun täglich wärmer strahlende Sonne über dem herrlichen Bodensee Die Front kämpft für Dich! Danke ihr durch Dein Opfer Vater ist seiner Familie für vierzehn Tage zurückgegeben. Frau und Kinder freuen sich von Herzen, daß sie ihn wiederhaben, wenn auch nur ein paar kurze Urlaubstage lang, sie sind glücklich, daß er gesund und heil aus dem besetzten Gebiet zurückgekommen ist und im Vollbesitz seiner Kräfte, nur etwas müde und ausspannungsbedürftig vor ihnen steht. Wie gestaltet sich nun das Programm für diese vierzehn Tage? Natürlich soll der Vater es selbst aufstellen, die Familie läßt ihm freie Hand. Aber als der Urlauber dann darum bittet, zunächst ein paar Tage lang nur ausruhen zu dürfen— er will das nicht mehr gewohnte weiche Bett recht lange auskosten, er will eben einmal gar nichts— da ist die Familie doch ein bißchen enttäuscht. Vater müßte erzählen; die Kinder erwarten, daß er mit ihnen spielt, die Frau hat verschiedene Bitten an ihn, und natürlich wartet schon die ganze Verwandtschaft und Freundschaft auf seinen Besuch. Der arme Urlauber! Man sollte sich tatsächlich seinen gewiß bescheidenen Wünschen fügen. Man gönnt ihm doch seine Erholung, nicht wahr? Und die wird durch die Forderungen der Familie stark gefährdet. Zwei, drei Tage nach der Heimkehr wird der Vater sich gewiß gerne mit den Kindern beschäftigen, er hat sich ja selbst darauf gefreut; er wird sich auch mit Hingabe des arg beschädigten Verdunkelungsvrohanges annehmen und das Brett an der Wand neu befestigen— die lose sitzenden Nägel sollen keine Gefahr mehr bilden—; aber die Frau sollte ihn nicht gleich am ersten Tage mit der Bitte überfallen:„Könntest du mir nicht... ...?“ Der Mann sieht ja selbst, wo es fehlt, wo er gefehlt hat all die Zeit, denn er hat immer gerne gebastelt. Und ist es nicht viel schöner, wenn er nach einem Randgang durch die Wohnung von selbst zu Hammer und Nagel greift und mit umso größerer Lust und Liebe ans Werk geht? Die Frau mag es ruhig hinnehmen, daß er brummelt:„Wenn ich nicht da bin, klappt der Laden nicht!" Denn erstens muß sie zugeben, daß der Mann ihr wirklich vielerorts fehlt, und zweitens trägt sie nur zu seiner guten Laune und damit zu seiner Erholung bei, wenn sie seine Unentbehrlichkeit bestätigt, ihm vielmals für seine Hilfe dankt und ihn mit einem prima Mittagessen belohnt. Der Urlauber ist kein „Heimarbeiter", der morgens anzutreten hat und sich der kleinen Mängel in der Wirtschaft annehmen muß. Er tut es freiwillig viel lieber. Die Zahlung der Vergütung nach dem Reichsleistungsgesetz In einer Durchführungsverordnung des Reichsinnenministers werden nähere Bestimmungen über Zahlung und Verzinsung der Vergütungen und Entschädigungen im Rahmen des Reichsleistungsgesetzes getroffen. Wenn über den Zeitpunkt der Fälligkeit der Vergütung für eine Leistung und der Entschädigung für Schäden weder Vereinbarungen noch besondere Bestimmungen vorliegen, dann ist die Vergütung für die Inanspruchnahme innerhalb eines Monats nach Anmeldung des Anspruchs und, wenn eine solche Anmeldung nicht ersorderlich ist, innerhalb eines Monats nach Inanspruchnahme zu zahlen. Bei längerer Dauer der Inanspruchnahme erfolgt die Zahlung für jeden Monat spätestens bis zum 10. des folgenden Monats. Auch die Entschädigung für Schäden ist innerhalb eines Monats nach Anmeldung des Anspruchs zu zahlen, es sei denn, daß die Beseitigung des Schadens zu diesem Zeitpunkt nicht möglich oder wirtschaftlich nicht gerechtfertigt ist. Die Vergütung und die Entschädigung werden auf Antrag vom Tage der Fälligkeit ab mit vier Prozent für das Jahr verzinst, soweit nicht den Leistungspflichtigen oder Geschädigten ein Verschulden an der Verzögerung der Zahlung trifft. In den bei Inkrafttreten der Verordnung schon abgeschlossenen Fällen wird eine Verzinsung nur dann gewährt, wenn eine unbillige Härte vorliegt und der Antrag bis zum 30. Juni 1941 gestellt wird. Der Anspruch auf Vergütung ist der Pfändung insoweit nicht unterworfen, als der in Anspruch genommene Gegenstand allgemein der Pfändung entzogen ist und der Geldbetrag für die Ersatzbeschaffung notwendig ist. Das gilt auch für die Entschädigung von Sachschäden. Entschädigungen für Personenschäden sind der Pfändung nicht unterworfen. Schließlich in ein Anspruch auf Vergütung oder Entschädigung auch dann unpfändbar, wenn durch die Pfändung die weitere Bewirkung der Leistung gefährdet würde. Die Verordnung stellt weiter klar, daß die Entschädigung nicht verweigert werden darf, wenn ein Ersatz von einer anderen Stelle nur mit Schwierigkeiten zu erlangen ist. Wichtig ist ferner, daß es keiner Anmeldung des Anspruchs auf Vergütung bedarf. soweit in Durchführungsvorschriften für bestimmte Leistungen die Vergütung tartfmäßig oder zahlenmäßig festgesetzt ist. Das Bauerntum— ein tragender Pfeiler der Ernährungswirtschaft Die nationalsozialistische Agrarpolitik ist durch Marktordnung und Reichserbhofgesetz auf eine zielbewußte Förderung und Wiederaufrichtung des Bauerntums abgestellt, in dem wir einen tragenden Pfeiler der deutschen Ernährungswirtschaft und zugleich den ewigen Blutsquell der Nation erblicken. Es geht uns darum, den durch die Landflucht während des letzten Jahrhunderts in katastrophaler Weise herabgeminderten Anteil des Landvolks an der Gesamtbevölkerung des Reiches wieder auf die einstige Höhe zu bringen, da die bäuerliche Lebensweise nach den Erfahrungen der Geschichte am besten der Erhaltung unseres Rassenerbes dient. Das Bauerntum hat nicht nur von jeher den Großstädten die zu ihrer Erhaltung notwendige Zufuhr neuer Arbeitskräfte gestellt und besonders seit Kriegsausbruch einen wertvollen Beitrag zur Aufrüstung der Nation geleistet, sondern es hat ebenso in der Wehrmacht selbst erneut seine soldatische Haltung bewiesen. Darüber hinaus erbrachte der deutsche Bauer an dieser entscheidenden Schicksalswende der Nation in der Erzeugungsschlacht unerhörte Leistungen, die ihm in aller Zukunft unvergessen bleiben sollen. Um so mehr ist es notwendig, volle Klarheit darüber zu schaffen, daß die Förderung der bäuerlichen Betriebe nicht nur unserer rassischen Zielsetzung dient, sondern edensosehr auch im Interesse einer weiteren Steigerung der Leistungsfähigkeit unserer Landwirtschaft notwendig ist. Den Beweis hierfür haben die Ergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 restlos erbracht. Die Maßnahmen der nationalsozialistischen Agrarpolitik bewirken in immer stärkerem Maße eine Leistungssteigerung der kleinbäuerlichen Betriebe auch auf den Gebieten, auf denen sie zunächst hinter den Großbetrieben zurückstanden. So wuchs z. B. in den Jahren von 1933 bis 1939 ihre Beteiligung an der Schafhaltung ganz beträchtlich. Verglichen in v. H. des Bestandes von 1933 zeigte die Zählung von 1939 folgende Vermehrung des Bestandes an Schafen(in der Reihenfolge der Betriebsgrößen nach nebenstehender Tabelle): 117,8: 111,9: 82.0; 76.8; 65.6; 49.0; 37.0; 46.8; 21,5; 10.0; 11,4. Obgleich das Bauerntum oftmals auf einer recht ungünstigen Produktionsgrundlage aufbauen muß— wir treffen die Form des kleinbäuerlichen Betriebes hauptsächlich in Landkreisen mit leichten oder doch überwiegend leichten Böden an—. so hat es doch seine Aufgaben in der Versorgung städtischer Verbraucherkreise voll erfüllen können. Insbesondere behauptet es einen Vorrang gegenüber dem Großbesitz in der Marktversorgung mit tierischen Erzeugnissen, wie z. B. Schweinesett und=fleisch. Wenn der klein= und mittelbäuerliche Betrieb hierzu einen beträchtlichen Teil seiner Kartoffelernte zu Füt terungszwecken verwenden muß, so ist dies für das Gesamt ergebnis der Nahrungswirtschaft unerheblich, da das Schwergewicht der städtischen Kartoffelversorgung bei den großbäuerlichen Betrieben und kleineren Gutsbetrieben liegt. Alles in allem stehen die kleinbäuerlichen Betriebe in der ernährungswirtschaftlichen Bilanz jedenfalls an der Spitze. Ihren starken Anteil an der Viehaufzucht zeigte die Betriebszählung von 1939: Auf je 100 ha landw. Nutzfläche Auf die Betriebe über 100 ba, deren Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche 19 v. H. beträgt, entfielen knapp 10 v. H. des gesamten Rindviehbestandes, etwas über 7 v. H. des Schweinebestandes und 14 v. H. des Pferdebestandes. Wenn in früherer Zeit den kleinbäuerlichen Betrieben eine ausreichende marktwirtschaftliche Ausrichtung fehlte, so lag dies in erster Linie daran, daß es an den zu versorgenden Närkten selbst mangelte. Die Großbetriebe, die ihre Entstehung zumeist der Ausnutzung günstiger Marktkonjunkturen verdankten, mußten natürlich zwangsläufig marktwirtschaftlich ausgerichtet sein. Politische Gründe trugen weiter dazu bei. den Bauernbetrieb in dienender Abhängigkeit zu halten. Jet aber und in Zukunft ist dem Bauernbetrieb volle Lei stungsfreiheit gesichert. Hilde macht sich selbstständig Von Feodora Kern. Es hatte die junge Frau Hilde nicht mehr zu Hause gelitten, nachdem der Erich, ihr Mann, Soldat geworden war. Sie hätte ja ihre frühere Arbeit wieder aufnehmen und ins Büro gehen können, aber während viele junge Frauen in der Ehe ruhiger und bequemer werden, hatte sich Hilde von einem etwas pomadigen, langsamen Mädel zu einer raschen, temperamentvollen Frau entwickelt„die es nicht mehr stundenlang bei einer Schreibarbeit aushalten konnte. Da fiel ihr eines Tages ein Plakat auf, nach dem Straßenbahnschaffnerinnen dringend gesucht wurden, und eine Stunde später hatte sich Hilde bereits in diesem Büro vorgestellt. Es ging dann alles sehr schnell: die theoretische Vorbildung, die Fahrten mit dem erfahreren Arbeitskameraden, der erste Tag, an dem Hilde auf sich selbst angewiesen war und vor Aufregung die Haltestellen verwechselte und abends mit der Abrechnung nicht fertig wurde. Es gab manchen Augenblick, da sie sich auf ihren ruhigen, sicheren Platz hinter der Schreibamschine oder in ihre stille kleine Wohnung zurücksehnte, aber mit der wachsenden Sicherheit machte ihr der neue Beruf viel Vergnügen. Der Zwang zu steter Aufmerksamkeit, die Notwendigkeit, allen Fragen der Fahrgäste gerecht zu werden, sich immer munter und gutgelaunt auf den Beinen zu halten, wie der„Dienst am Kunden“ es erforderte, das machte sie, die ihre Kräfte niemals hatte überanstrengen müssen, noch jünger und elastischer. Was ihr aber vor allem jeden Tag neuen Mut gab, das war die Tatsache, daß sie ihren Mann mit dem sorgsam Mark für Mark aufgesparten Verdienst überraschen wollte. Noch hatte sie ihm nichts von ihrer neuen Tätigkeit geschrieben, und sie freute sich auf den Augenblick, da er, nach langer Zeit wieder auf Urlaub kommend, staunend vor der neuen Schlafzimmereinrichtung stehen würde, die in ihrem jungen Haushalt noch fehlte. Inzwischen ahnte Hilde nicht, daß Erich ebenfalls eine Ueberraschung für sie vorbereitete, und während sie in seinem letzten Briefe lesen mußte, daß vorläufig an Urlaub leider nicht zu denken sei, saß er schon auf der Bahn und stellte sich ihre Freude vor. Am Bahnhof stieg er in die Straßenbahn und stellte sich mit den Koffern auf die vordere Plattform. Das Guckloch in der Tür öffnete sich, und die Stimme der Schaffnerin— Hildes Stimme!— bat um das Fahrgeld. Sie erkannten sich im selben Augenblick und waren beide starr. Während aber Erich kein Wort herausbrachte, hatte sich Hilde zuerst gefaßt. Na warte, mein Lieber, dachte sie, für dein Stillschweigen wirst du jetzt bestraft.„Ein Soldat und zwomal Gepäck“, stellte sie sachlich fest, knipste die Scheine und reichte sie durch das Guckloch. Erich blieb nichts anderes übrig, als die Fahrscheine zu nehmen und das Geld dafür hinzugeben. Er war immer noch wie vor den Kopf geschlagen. Daß sich seine Hilde so selbständig gemacht hatte! Eigentlich toll, was in der kleinen Frau für Mut und Energie steckten! Man mußte wohl stolz auf sie sein. Aber daß sie ihm kein Wort davon geschrieben hatte! Wieder klapperte das Schiebetürchen. Ein neuer Fahrgast auf der Plattform wurde abgefertigt. Diesmal irrte sich Hilde, aufgeregt wie sie im Innern natürlich war, beim Herausgeben des Kleingeldes, und als der Fremde, sichtlich ein Weiberfeind, über dieses Versehen schimpfte und meinte, die Frauen könnten eben nun mal nicht rechnen, da konnte sich Erich— Rache ist süß!— ein Grinsen nicht verkneifen, ehe er sich dann doch ritterlich für die kleine eingeschüchterte Schaffnerin einsetzte. Und der dankbare Blick, den ihm Hilde daraufhin zuwarf, war nun erst der richtige Willkommensgruß für ihn. Kolumbus wurde nur 54 Jahre alt Hundertjähriger Gelehrtenstreit jetzt beendet— Genuesische Notariatsakten brachten die Enthüllung Seit über einem Jahrhundert stritten sich die Geschichtssorscher, wann eigentlich der Entdecker Amerikas das Licht der Welt erblickt habe. Die Meinungsverschiedenheiten auf diesem Gebiet erstreckten sich früher über einen Zeitraum von nicht weniger als 27 Jahren, nämlich von 1430 bis 1457. In den letzten Jahrzehnten hatte man sich auf 1446 oder 1447 als Geburtsjahr geeinigt. Diese Ansicht wurde auch von den Konversationslexikonen und sonstigen Nachschlagewerken vertreten. Sie ist jedoch ebenso falsch wie der vielfach abgegebene Todestag, da Kolumbus nicht am 21. Mai 1506, sondern in Wirklichkeit bereits am Abend des 20. Mai 1506 das Zeitliche gesegnet hat. Neues Licht wurde jetzt in diese Angelegenheit durch ein umfangreiches Werk der Bremer Wissenschaftlichen Gesellschaft gebracht, das unter dem Titel„Kolumbus und seine Tat“ von dem Düsseldorfer Gelehrten Professor Dr. Richard Hennig herausgegeven wurde. Dieser Geschichtsforscher führt darin mit dem Wortlaut zweier genuesischer Notariatsakte den Nachweis, daß der spanische Nationalheld zwischen dem 25. August und dem 31. Oktober 1451, am wahrscheinlichsten wohl im Laufe des Septembers oder Anfang Oktober, geboren worden sein muß. Er ist demnach nur 54 Jahre alt geworden Diese Entdeckung der deutschen Wissenschaft ist um so bedeutsamer, als die gesamte Kulturwelt 1942 die 450=Jahr=Feier der Entdeckung Amerikas begeht. Auf San Salvador, einer der Bahamainseln, wird aus diesem Anlaß an der Stelle, wo nach der Ueberlieferung der kühne Seefahrer mit seinen Leuten am 12. Oktober 1492 gelandet ist, ein grandioses KolumbusMonument errichtet. Rufen wir uns aus diesem Anlaß die weltbewegende Tat einmal in das Gedächtnis zurück! Man schrieb den 3. August 1492, als Christoph Kolumbus mit seinen Begleitern auf den drei Schiffen,„Santa Maria“,„Pinta“ und„Kina“ von Palos aus seine erste große Entdeckungsfahrt antrat. Im ganzen hatten sich hunderrzwanzig Personen seiner kundigen Fuhrung anvertraut. Kolumbus schlug eine südwestliche Fahrroute nach den Kanarischen Inseln ein, um unter dem Parallelkreis dieser Eilande westwärts über das Fabelland Antilia und Zipangn nach Indien zu segeln. Eine Beschädigung des Steuers der „Pinta“ hielt ihn sedoch vier Wochen im Hasen von Gomera fest, und erst am 6. September konnte daher die Seereise fortgesetzt werden. Am 13. September beobachtete Kolumbus erstmals die Deklination der Magnetnadel, ein denkwürdiger Zeitpunkt in den Jahrbüchern der nautischen Astronomie. Drei Tage später gelangte man in das sogenannte Sargassomeer, einen von herumschwimmenden Tang erfüllten Teil des Atlantischen Ozeans. Durch diese neuen Erscheinungen, wie auch den beständig wehenden Ostassat, der jede Möglichkeit einer Rückkehr auszuschließen schien, wurde Kolumbus' Mannschaft immer miß. mutiger und verzagter. Am 11. Oktober, abends 10 Uhr, sah der große Entdecker endlich in der Ferne zeitweise ein Licht auftauchen und wieder verschwinden. Gegen zwei Uhr nachts gab dann ein Kanonenschluß von der„Piuta“ das verabredete Zeichen, von entdecktem Land, das der Matrose Rodrigo de Triana zuerst erblickt hatte. Als die Sonne am frühen Morgen des 12. Oktober über das Meer flammte, stand Kolumbus tiefergriffen angesichts der Neuen Welt. Es war die Insel Guanahani, die der große Entdecker Gan Salvador nannte. Im Namen der spanischen Monarchie nahm er von ihr feierlich Besitz und ließ sich hierauf als Admiral und Vizekönig den Eid des Gehorsams leisten. Wie so viele große Forscher und Gelehrte, starb auch Christoph Kolumbus nach einem reichbewegten Leben voller Abenteuer und Enttäuschungen in Armut und Vergessenheit. Seine Leiche wurde zuerst im Franziskanerkloster von Valladolid beigesetzt und 1513 nach Sevilla ins Kloster Santa Maria de las Cuevas überführt. Vermutlich erst dort erhielt der Sarg, der später nach einer langen Irrfahrt im Dom von San Domingo landete, die berühmte Inschrift:„A Castilla y a Leon Nuevo Mundo dio Colon.“(„Für Kastilien und Leon schenkte Kolinnbus die Neue Welt.“) Das richtige Modell „Es werden heute vormittag eine Anzahl Damen zu mir kommen“, rezählte der Maler dem Geschäftsführer des Hotels, nachdem er sein Zimmer bezogen hatte.„Schicken Sie sie bitte zu mir hinauf, ich suche nämlich ein Modell.“ Tatsächlich hatte am Tage zuvor ein Inserat in der tung gestanden, nach dem sich elegante junge Damen ein gutes Stück Geld als Modell verdienen konnten. Und sie rückten in Scharen an. Der Maler erwies sich aber als sehr anspruchsvoll. Er prüfte jede einzelne Bewerberin sehr eingehend, fand dann aber immer wieder, sie reiche nicht an seine Vorstellungen heran, und schickte die Damen wieder fort. Endlich erschien ein junges Mädchen, das ihm besser gefiel als ihre Vorgängerinnen. Die junge Dame war in der Tat sehr elegant, sie trug einen kostbaren Persianermantel und machte auch sonst sichtlich Eindruck auf den Maler. Der Herr bat die Bewerberin nun, doch abzulegen oder vielmehr. sich gänzlich auszuziehen, da er die Dame auch als Aktmodell brauchen würde. Auch dieser Bitte kam die junge Dame nach, sie entkleidete sich, der Maler war entzückt und beschloß, gleich eine Probeskizze zu machen. Das Modell mußte sich in abgewandter Pose, das Gesicht in den Händen vergraben, hinstellen, und der Maler versenkte sich allsogleich in seine Arbeit. Er war so eifrig bei der Sache, daß kein Wort weiter siel und eine atemlose Stille im Raume herrschte. Schließlich wurde dem Modell diese Stille geradezu unheimlich, die Dame drehte sich um und entdeckte zu ihrem Schrecken, daß sie allein auf weiter Flur war. Während ihr der Kopf wirbelte von Vermutungen und Befürchtungen, kleidete sie sich rasch wieder an, und dabei bemerkte sie, daß der seltsame Maler mitsamt ihrem kostbaren Pelz verschwunden war. Der bestürzte Geschäftsführer des Hotels konnte im Augenblick nichts weiter tun, als den Koffer des„Malers" zu untersuchen, um den Entschwundenen namhaft zu machen. Der Koffer war aber lediglich mit alten Zeitungen gefüllt. Man hatte es auch nicht im entferntesten mit einem Künstler, sondern mit einem ganz gerissenen Gauner zu tun! Verschiedenes Schwiegermutter=Ehrung— ganz groß. Das hätte sich die sich schlecht und recht durchs Leben schlagende Witwe Anita Chavantes auch nicht träumen lassen, daß sie einmal so gefeiert würde, wie es jetzt geschehen ist. Sie betrieb in Bahia eine kleine Wäscherei und hatte für ihre acht Töchter zu sorgen, so daß ihr kaum das Nötigste zu Anschaffungen blieb. Allerdings hatten sich nach und nach ihre außergewöhnlich hübschen Töchter mit angesehenen Brasilianern verheiratet. Dieser Tage brachte sie die letzte unter die Haube. Zu ihrem 50. Geburtstag erwartete nun Frau Chavantes eine große Ueberraschung: unangemeldet kamen sämtliche Töchter mit ihren Gatten zu Besuch, die ihr ein wunderschönes Auto als Geschenk überreichten, damit sie ihre Töchter der Reihe nach besuchen könne. Diese wohnen nämlich in den verschiedensten Gegenden des Landes, in Mangos. Sao Paulo, Rio de Janeiro, Porto Alegre, Bello Horizonte, Santos. Cuyada und Belem. So wird die glücktichMutter das ganze Jahr über ihr Vaterland vereisen. Natürlich hat sie einen eigenen Chauffeur. Ihre Schwiegersöhne kommen dabei für ihren ganzen Unterhalt auf. Hungrige Delphine in der Maas. Zum erstenmal seit Menschengedenken sind Delphine in größerer Zahl vom Meere aus die Maas hinaufgeschwommen. Ihre Reiselust wurde durch die Schleusenanlagen bei Lith gehemmt, wo die Tiere nun eine Sehenswürdigkeit für das Publikum bilden. Die Fischer haben Fangversuche gemacht, die vollkommen scheiterten, denn die kräftigen, über vier Meter langen Tiere zerrissen mit ein paar Schwanzschlägen einfach die Netze. Da ein Delphin täglich einen Doppelzentner Fische frißt und die ungeladenen Gäste offenbar besonders hungrig sind, fürchten die Fischer für den Fischbestand der Maas. Man weiß nur noch nicht, wie man die Delphine zum schleunigen Wiederaufsuchen ihres eigentlichen Lebensraums bewegen kann. Die gelben Derlen Roman von Hans Rabl „Copyright by Knorr u. Hirth, Komm.=Ges., München. 12. Fortsetzung Ban der Stappen hetzte sie ins Wasser; die ganze Lagune rings um die Insel durchtauchten sie, bis sie mit überanstrengten Herzen matt, nach Atem jachternd, am Strande lagen, Der Ebbstrom mußte Betse Swarths Körper durch einen der schmalen Durchlässe hinausgerissen daben ins hohe Meer. Sie fanden nichts. In der dritten Nacht stand Pieter Lens, den seines Kapitäns immerwährendes Wandern den Strand entlang nicht schlafen ließ, auf und schloß sich ihm an.„Hör mal, n.“ begann er mit dem begütigenden Tonfall eines gerdompteurs oder Irrenwärters,„wir alle verstehen, es für einen Kapitän schlimm ist, ohne seinen Passagier v. Hause zu kommen. Aber es ist nun geschehen— es ist ein Unglück, daß sie alleingelassen wurde, gewiß— aber kein Verbrechen— wer von uns rann die Fieberphantasien eines Mädchens vorherahnen? Auch das Seegericht wird das einsehen und— Jan lachte kurz und bösartig.„Du meinst, wegen des Seegerichts tue ich, was ich tue? Du ahnst ja nicht, armer Kerl—“ „Weswegen denn sonst?“. „Weil ich.“ Jan sprach sehr leise, er wandte das Gesicht ab, als schäme er sich,„weil ich sie gelieht habe. Weil ich sie liebe. Weil ich nicht begreifen kann, daß soviel Schönbeit, soviel Jugend, soviel Kraft und Unberührtheit stumm und dumm und sinnlos absaufen können— weil ich nicht will— verstehst du mich?—. nicht will, daß sie tot ist! Weil ich sie für mich will!" Eine Sekunde lang legte Pieter Lens die flache Hand auf Jans Arm. Dann blieb er stehen, während der andere seinen ruhelosen Gang wieder aufnahm, blickte ihm kurz nach, wie er gebeugt und verbissen den Strand entlangschritt, wandte sich endlich und suchte seinen Schlafplatz. Wenn das so war, gab es keinen Trost. Doch daß Jan sich verlieben konnte, daß Ian liebte— schwer zu fassen für einen, der drei Jahre mit ihm fuhr und ihn ganz zu kennen geglaubt hatte. Am vierten Tag trillerte die Pseise des Bootsmanns Ruruka wild und gellend die Mannschaft aus allen Winkeln der Insel zusammen. Als Pieter Lens den Strand erreichte, blieb er stocksteif stehen, dann setzte er sich in einen wilden Galopp. Draußen vor dem Riff schautelte weiß und elegant ein Zerstörer der niederländisch=indischen Marine, und ein Boot, von acht wohleinexerzierten Riemen getrieben, querte die Lagune und schoß auf den Strand. So sehr Lens eilte, hatte Ruruta boch dem jungen Leumant, der das Boot kommandierte, das Wichtigste schon berichtet. Lens stellte sich vor. Leutnant Snorre schüttelte ihm erfreut die Hand und erzählte, gestern seien sie, am anderen Ende der Schildpad=Gruppe, von einem Fischerboot angehalten worden: die beiden Braunen hätten ihnen radebrechend mitgeteilt, ein weißes Schiff sei hier herum gesunken, die Mannschaft gerettet auf einer kleinen Insel. Woher die beiden Kerle das wußten, war nicht zu erfahren gewesen— sie sprachen kaum holländisch, und niemand auf dem rer war ihres ausgefallenen Idioms mächtig. So machte man sich auf die Suche,„— und da sind wir also!“ Der letzte, der zum Strand kam, war van der Stappen. Es siel Lens auf, um wieviel weniger herzlich, ja geradezu kalt Leutnant Snorre ihn bebandelte. Der Kapitän schien es freilich kaum zu empfinden: Lens, um die Zerrissenheit seines Gemütes wissend, war froh darüber. Dieser dumme Jungel, dachte er und wollte Snorres Haltung unwichtig finden. Doch später, an Bord, ging das nicht mehr. Das ganze Offizierskorps des Zerstörers schien übereingekommen zu sein, van der Stappen in Verruf zu tun. So deutlich war das, daß der Kapitän, obwohl er geistig abwesend war und die kleine Insel anstarrte, bis sie binter der Kimmung versank, dessen gewahr werden mußte. Für ein paar Augenblicke raffte er sich zusammen, wurde wieder jener Mann, den Lens aus vielen Wettern kannte und liebte.„Sie fragen noch?“ antwortete Kapitänleutnant van Haalst gedehnt.„Es gibt ein schönes Wort unter Alpinisten: ein Tiroler Führer kehrt nicht wieder ohne seinen Herrn. Ich finde es bedauerlich, daß Kapitäne der Handelsmarine anscheinend dieses Gefühls— äb— ermangeln. Besonders, wenn sie einen Passagier, einen weiblichen gar, unter so vermeidbaren und zugleich seltsamen Umständen verlieren—“ Van der Stappen stand auf. Hinter ihm krachte der Stuhl zu Boden.„Ich wäre Ihnen dankbar,“ sagte er kaum verständlich,„wenn Sie mir künftig in meiner Kammer servieren leßen,“ und verließ die Messe. Lens fühlte, wie ihm langsam unter den Augen der anderen das Blut zu Kopf stieg.„Auch ich bitte darum,“ murmelte er und deutete, ehe er van der Stappen folgte, eine Verbeugung an. In der Nacht, ehe der Zerstörer Ambon erreichte, fand Lens den Kapitän, den er vergeblich in seiner Kammer gesucht hatte, an der Heckreling lehnend. Die drei Schrauben des raschen Bootes zogen eine tiefe Furche ins Meer, die grünfilbrig erschimmerte und schnurgerade bis zum Horizont „Aumbig wegg“ des Seegerichts?: fragte Lens lasse. „Geh nir doch mit dem Seegericht,“ knurrte van der Stappen.„Hab' ich dir nicht schon einmal gesagt, ich schere nich den Teufel um diese verkalkten Herren? Hab' anderes zu denken.“ „Immer noch das gleiche, Jan? Das sollst du nicht,“ meinte Lens besorgt.„Du steigerst dich da in ein Gefühl hinein—“ „Hör zu,“ antwortete Jan mit einer Rube und Klarheit, die er sich mit äußerster Mühe abzwang.„Ist dir nichts an dieser Fußspur aufgefallen, die von ihrem Lager zum Strand führte? Nein? Es war nicht ihre Spur. Es war überhaupt nicht die Spur eines weißen Fußes. Die große Zehe war deutlich abgespreizt— solche Füße haben nur Leute, die niemals Schubwerk tragen. Ist vir nicht aufgefallen, daß ihre Schuhe fehlten? Sie hatte sie an, als ich sie zum letztenmal sah, ich weiß es ganz genau. Glaubst du, sie hätte sie ausgezogen und in der Hand getragen, nicht nur bis zum Strand, nein, bis hinein in jo tiefes Wasser, daß wir die Schuhe nicht gefunden haben? Dann asser, daß wir die Schuhe nich da die Sache mit der Kiste— „Deine Wunderkiste, die so 1 ig richtig anschwamm?“ „Unsinn. Ich habe das Ding nie im Leben gesehen. Sie gehörte nicht zur„Pinaja“.“ Lens pfiff.„Drum— ich hab' mich schon gewundert, wo du derart schlechten Tabak aufgetrieben haben könntest.“ „Sie war nicht von mir! Aber von wem sonst war sie? Wer wußte denn, daß wir das brauchen konnten? Oder glaubst du an einen solchen Zufall— daß einer vorbeifährt, in dieser schiffeleeren Gegend, gerade da wir gestrandet sind? Daß er uns zwar nicht entdeckt— sonst würde er uns doch aufgenommen haben, oder nicht?— aber gerade die richtige Kiste verliert, die richtig angetrieben wird, mit den richtigen Sachen, die wir am nötigsten brauchen? Soviel Zufall gibt es nicht, Pieter, das kann ich nicht glauben.“ „Es ist zumindest auffallend,“ gab Pieter Lens zögernd zu.„Trotzdem—“ „Noch immer ein Trotzdem? Am Morgen, nachdem ich sie bandagiert hatte, wollte ich nachsehen, ob das noch sitze. Es war nicht mehr meine Bandage, Pieter— irgend jemand war dran gewesen, ich sah es am Verschluß.“ „Man kann sich falsch erinnern, Jan.“ „Rein. Denn ich weiß gar nicht, wie man einen solchen Verschluß zustandebringt. Aber ich bin noch nicht fertig. Wer hieß jene beiden sonderbaren Fischer, diesen Kahn hier nach uns ausschicken? Was hätte jeder gewöhnliche Malaie statt dessen untemnommen? Sich bei uns sehen lassen, soviel Trinkgeld wie möglich berausgeschunden, und dann gar nichts gekan.“ Pieter Lens schwieg eine Weile; er vermochte sich der Masse der Argumente nicht zu entziehen.„Und wie," fragte er paffend.„reimt sich das alles zu einem Vers?“ Fortsetzung folgt. 30 Sonntage— 1800 Pflichtspiele 1800 Pflichtspiele im Zeitraum von 30 Sonntagen ergaben 20 Bereichsmeister, die jetzt bereitstehen, sich in den Endkämpfen um den Titel eines Deutschen Fußballmeisters einander das sportliche Leben schwer zu machen und jeder für sich den höchstmöglichen Erfolg herauszuholen. Aber nur einer kann Meister werden, und wer es sein wird, darauf fiebern in diesen Wochen höchster Fußballbegeisterung Millionen der Anhänger dieses runden Lederballes. Im Vorjahr haben allein 900000 Zuschauer die Endkämpfe der drei Hauptwettbewerbe des Fußballsports, Deutsche Meisterschaft, Tschammerpokal und Reichsbundpokal, besucht; ist das in Anbetracht der harten Kriegszeiten nicht eine Zahl, mit der kein anderes Land in Wettbewerb treten kann? 54 Vorrundenspiele finden in den vier Gruppen innerhalb der nächsten acht Wochen statt. Nach einem wohlgeordneten, bis ins einzelne durchdachten Plan werden die Spiele abrollen. Am letzten Maisonntag stehen die vier Gruppensieger fest, dann kommt in zwei Spielen die Vorschlußrunde, und endlich am 22. Juni, im Olympia=Stadion, der Kampf um die höchste Ehre im deutschen Fußballsport, den Titel eines Deutschen Fußballmeisters. Wer die Verhältnisse in unserem deutschen Vaterland nur nach dem sportlichen Terminkalender betrachtet, würde nie und nimmer auf den Gedanken kommen, daß Krieg ist. Elf Fußball=Länderkämpfe, Kraftproben mit den übrigen europäischen Nationen, gab es im ersten Kriegsjahr, jedoch unterliegt es keinem Zweifel, daß uns das zweite Kriegsjahr eine noch größere Zahl von internationalen Kämpfen mit den Landesvertretungen anderer Fußballgroßmächte bringt. Alle werden sie aufmarschieren, die unseren, in der Nationalmannschaft tätigen„Jungen“ willkommene Gegner für die Kraftprobe sind: Italien, Ungarn, Schweiz, Rumänien, Schweden, Dänemark, Spanien und andere. Sind auch noch nicht alle Kämpfe und Gegner bis ins einzelne festgelegt, so dürfte doch die endgültige Termingestaltung in Kürze heraus= und damit der Fußballanhänger auf seine Kosten kommen. Das Können der deutschen Nationalmannschaft hat überall Beachtung hervorgerufen. So nimmt es nicht Wunder, wenn„sich alles danach drängt“, die zweifellos stärkste kontinentale Mannschaft als Gegner zu verpflichten. Nur so ist es erklärlich, daß die Zahl deutscher Fußball=Länderkämpfe ständig im Steigen begriffen ist. Daneben aber geht das Programm des innerdeutschen Sportverkehrs nicht nur ungehindert weiter, sondern hat erkennbar eine Steigerung erfahren. Beginn der Gruppenspiele im Fußball Termingemäß nehmen am morgigen Sonntag die Gruppenspiele zur Ermittlung des deutschen Fußballmeisters ihren Anfang. Es sind vier Treffen angesetzt. In Beuthen stehen sich Vorwärts Rasensport Gleiwitz und LSV. Stettin gegenüber, in Hamburg erwartet der Hamburger Sd. den BfB. Königsberg, in Hannover kämpfen SV. 96 Hannover und Borussia Fulda um den Sieg und in Frankfurt stehen sich Kickers Offenbach und Tus Helene Altenessen gegenüber. Während man in den beiden zuerstgenannten Spielen Gleiwitz und Hamburg als sichere Sieger erwarten kann, ist der Ausgang der anderen Treffen sehr fraglich. Es ist aber anzunehmen, daß Hannover 96 zu einem tnappen Erfolg über die Hessen kommt und Kickers Offenbach gegen den Neuling vom Niederrhein kaum bestehen kann. Nur drei Pflichtsviele in Westsalen Im Sportbereich Westfalen hat der Meister Schalke seine Pflichtspiele als erste Mannschaft beendet. Am morgigen Sonnatg tragen dann Preußen Münster, Arminia Bielefeld und Westfalia Herne ihre letzten Spiele aus. Offen bleiben dann noch vier Kämpfe. Fraglich ist, ob es morgen zur Ermittlung des vierten Abstiegsvereins kommt, denn wenn der DSC. Hagen gegen Westfalia Herne zu einem Erfolg kommt, dann muß erst abgewartet werden, wie sich der VfL. Bochum in seinem letzten Spiel schlägt. Jedenfalls sind nur noch diese beiden Vereine in Gefahr. Nachdem das Spiel VfB. Bielefeld— Union Gelsenkirchen verlegt worden ist, stehen morgen nur noch die Treffen Westfalia Herne — DSC. Hagen, Spielvg. Röhlinghausen— Arminia Marten und Preußen Münster— Arminia Bielefeld auf dem Plan. Bielefeld, Röhlinghausen und Herne sind als Sieger zu erwarten. Wer wird Uppischer Meister 1940=41 Die Spiele um die 2. lippische Kriegsmeisterschaft laufen weiter. Der morgige Sonntag sieht wieder eine Begegnung vor, die von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein dürfte. BfB. Oerlinghausen— Spog. Bavenhausen. Die Bavenhauser können nun gleich gegen den Favoriten um die lippische Meisterschaft beweisen, daß sie immer noch da sind. Wenn wir auch kaum glauben, daß den Bavenhausern der große Wurf um den Meister noch glücken dürfte, — nach der Papierform wäre es allerdings noch möglich— so ist das Spiel für die Detmolder sowohl als auch für die Oerlinghauser nicht anbedeutend. Gelingt es morgen den rBegstädtern, die Bavenhauser abermals zu schlagen, dann dürften die Landeshauptstädter wohl kaum damit rechnen können, zu Meisterehren zu kommen. Man sieht hieraus, in den Spielen um die Meisterschaft ist noch alles drin. Den Bavenhausern aber wünschen wir, daß sie morgen zu den ersten Pluspunkten kommen. * BV. Lemgo. Frauenabteilung. Sonntag, 6. April, um 9 Uhr auf dem Jahnplatz Handball= und Leichtathletiktraining. Wird es der vierte Sieg gegen Ungarn? Deutschland trikt in Köln mit seiner stärksten Fußballver= tretung an. Im zweiten Länderspiel des Jahres 1941 trifft die deutsche Nationalmannschaft im Fußball am morgigen Sonntag im Kölner Stadion mit Ungarn zusammen. Beide Länder treffen sich zum 15 Male. Bei den 16 bisherigen Spielen gewannen wir nur 3, verloren 7 und gestalteten 6 unentschieden. Das Torverhältnis steht 80:28 zugunsten von Ungarn. Wir haben also viel aufzuholen. Ob uns der vierte Sieg am morgigen Sonntag gelingt? Reichstrainer Herberger hat für diesen Kampf 15 Spieler in engere Wahl gestellt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Mannschaft, die kürzlich in Stuttgart die Schweiz besiegte, mit wenigen Ausnahmen auf dem Plan erscheinen. Wir können uns gerade gegen die spielstarken Ungarn kein Experiment erlauben. So ist anzunehmen, daß Klodt im Tor steht und Janes mit Miller vom Dresdner SC. verteidigt. In der Läuferreihe sind Kupfer(Schweinfurt), Rohde(Eimsbüttel) und für den Schweinfurter Kitzinger, der in letzter Zeit an Form verlor, der Schalker Geklesch vorgesehen. Im Sturm ist mit folgender Kombination zu rechnen: Hanreiter, Hahnemann (beide Admira Wien), Welter(1. FC. Kaiserslautern), Schön(Dresdner SC.) und Kobierski(Polizei SV. Berlin). In Erwähnung gezogen ist auch die Aufstellung von Willinowski(Polizeisportverein Chemnitz) im Sturm und Streitle (Bayern München) als Verteidiger. Soweit bisher feststeht, wird die deutsche Mannschaft erst am morgigen Sonntag in Köln an Ort und Stelle genannt werden. Wie sie auch ausfällt, wir haben volles Vertrauen zu ihr und Herberger und erwarten ein großes Spiel mit einem deutschen Erfolg. Ueber 100 Tore in den Pflichtspielen im Fußball geschossen haben nunmehr zwei deutsche Ligavereine: Dresdner SC. und Schalke 04. Die Sachsen haben bei 20 Spielen 117 Tore erzielt, unsere Westfalen bei 22 Treffen 101 Erfolge zu verzeichnen. Als dritter Verein kann der Hamburger SV. noch auf 100 und mehr Tore kommen. Die Nordmärker Sporkler mit dem Rillerkrenz Leutnant Pössinger P. K.. 19391 Bayrische Skimeisterschaften in Ruhpolding! Es geht um mehr„als nur um den Sieg. Wer hier ehrenvoll besteht, hält die Chance in der Hand, Deutschland bei den Olympischen Winterspielen 1940 zu vertreten. Das spornt an, und als die Kämpfe beendet sind, heißt der bayerische Jungbannmeister Pössinger. Als er auch noch Zugspitzkreismeister wird, ist der Weg in die Olympiakernmannschaft für den strammen Burschen, der am 18. Januar 1919 in Ettal in Oberbayern geboren ist, frei. Unter Gustl Berauers Leitung und in einem vierwöchigen Kursus an der Heeressportschule steigert er seine Form und brennt darauf, beim Kampf um olympische Ehren dabei zu sein. Es kommt nicht dazu. Die Kriegshetzer verhindern den friedlichen Wettstreit der Jugend aus aller Welt, indem sie die Kriegsfackel in Europa entzünden. Statt der friedlichen Spiele beginnt ein Kampf der Welten, den zuerst die Polen für eine kleine Hundertschaft besitzender Engländer auszufechten haben. Als die deutschen Armeen auf breitester Front in Polen einrücken, marschiert unter den Gebirgsjägern auch Oberjäger Pössinger. Beim Sturm auf die Festung Lemberg kämpft er in vorderster Linie und wird mit dem E. K. 2 ausgezeichnet. Während des Winters besucht er einen Kursus in Döberitz und nimmt am Feldzug im Westen als Leutnant teil. Er führt einen Zug einer Panzerjägerkompanie in einem Gebirgsjägerregiment. Am 6. Juni 1940 schlägt für Leutnant Pössinger die große Stunde der Bewährung. Die Ortschaft Juvigny in der Weygandlinie soll genommen werden. Leutnant Pössinger fährt mit einem Kradmelder und einem Geschütz vor, um die neue Stellung zu erkunden. Plötzlich sieht er sich sieben feindlichen Panzern auf einer Entfernung von 600 Metern gegenüber. Sofort geht das Geschütz in Stellung. Der Kradmelder braust zurück, den Zug vorzuholen. Leutnant Pössinger selbst läuft, nein, rennt durch das Feuer der Panzer, der Artillerie und Granatwerfer, um Munition heranzubringen. Zwei Munitionskästen von je 40 Pfund bringt er im Eiltempo mit. Mehrmals wiederholt der sportlich durchgebildete Offizier diese Leistung und muß dabei bereits nach wenigen Augenblicken des Kampfes das Geschütz allein bedienen, da die Männer verwundet sind. Als die anderen Geschütze des Zuges zu Hilfe kommen, sind bereits zwei französische Panzer kampfunfähig geschossen. Es kommt zu einem Gefecht. Die Franzosen erhalten noch Verstärkung. Das Beispiel des Zugführers reißt alle Männer mit. Sie kennen jetzt nur eins: Ungeachtet des Feindfeuers zu schießen. Sie gewinnen trotz starker Ueberlegenheit des Gegners das Gefecht in überwältigender Weise. Zwei Panzer brennen, fünf bleiben liegen und vier flüchten. Doch kurz hinter Juvigny müssen auch sie liegen bleiben. Mit diesem Gefecht ist die Bresche in die Weygandlinie geschlagen. Größer als der olympische Kranz ist der Lorbeer, den der Führer Leutnant Pössinger verlieh: das Ritterkreuz. Aber wenn dieser Krieg beendet ist und die Jugend Europas und der Welt sich wieder zu friedlichem Kampf in den weißen Bergen findet, dann wird Leutnant Pössinger auch dort wieder dabei sein, um unblutige Siege für Deutschland zu erringen. Schon jetzt startete er in der deutschen Militärpatrouille im Rahmen der Skiweltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo. Kriegsberichter Willy Kahlert. en müssen noch ein Pflichtspiel austragen. Sie haben jetzt bereits 98 Tore getreten. Die Sportbereiche Westfalen und Niederrhein ebabsichtigen am Schluß der Spielzeit im Fußball mit einer gemeinsamen Pokalrunde zu beginnen, an der die fünf Tabellenbesten der beiden Bereiche teilnehmen sollen. Zum 40. Male findet am morgigen Sonntag Deutschlands ältester Städtekampf im Gerätturnen zwischen Berlin, Hamburg und Leipzig statt. Diesmal steigt der Kampf in Berlin im„Theater des Volks". Leipzig ist Favorit. Hallenkampfspiele der Hitler=Jugend Feierliche Eröffnung in Stuttgart. Die III. Hallenkampfspiele der„Hitlerugend 1941 mit den deutschen Gerätturnen, Boxen, Ringen, GewiHallenradsport sowie den Reichsprüfungsk men wurden in der Stadt der Auslandsdeut in hergebracht würdiger Weise eröffnet. Zu der Feier im festlich geschmückten Saal der Stuttgarter Liederhalle hatten neben den 2000 teilnehmenden Hitlerjungen und BDM.= ädeln zahlreiche Ehrengäste von Partei, Staat und Wehrmacht einaefunden. Am 2. Kampftag der III. Hallenkampfspiele der HJ. in Stuttaart wurde der Mannschaftskampf im Gerätturnen entschieden. Die beste Leistung im Achtkampf erzielte das Gebiet Westfalen mit 839.75 Punkten vor Württemberg und Moselland. Der vorjährige Meister Baden kam diesmal nur auf den vierten Platz. Die Hallenradsportler setzten kämpfe fort. Zweier=Kunstfahren gewannen dorfer Jansen und Hahnegroß den Titel legenheit vor Sachsen und Hamburg. In den beiden Boxringen konnte mit 20 Kämpfen die Zwischenrunde glatt abgewickelt werden. Es stehen nun die 40 Boxer für die Vorschlußrunde fest. Auch im Ringen und im Judo sind die Kämpfe weit vorgeschritten. Im Gewichtheben stehen die sechs neuen Meier bereits fest. Viel versprechender Nachwuchs ist der wergewichtler Mavenberg, der schon der Kriegsmarine angehört. Er erzielte das“ Kilogramm(einarmiges Reiße Stoßen). Die Einzelergebnisse: nina(Pommern) 175 Kilogramm; Federgewicht: Spei (Württemberg) 200 Kilogramm: Leichtgewicht: Leuthe(Baden) 227,5 Kilogramm; Mittelgewicht: Wittmann 2375 Kilogramm; ewicht: Dohrer(Schwaben) 252 Kilogramm; gewicht: Mayenberg(Niedersachsen) 287.5 Kilogramm. Im Florettmannschaftskampf haben das Gebiet Sachsen und der Obergau Hessen=Nassan ihre Meisterschaft erfolgreich verteidigt. Eine aus 62 Jungen und Mädeln bestehende Abordnung der faschistischen Jugend ist in der Stadt der Auslandsdeutschen eingetroffen und wird in der Schlußkundgebung am Sonntag Vorführungen im Fechten, Turnen und in der Gymnastik zeigen. Gleichzeitig kam auch eine Abordnung der japanischen nach Stuttgart. 7.5 alb rungen im Fechte Bleichzeitig kam auch eine uorren. Jugendführer zum Besuch der Hallenkampfspiele FIFA ändert Fußballregeln Anläßlich seines Aufenthaltes in Paris gab Dr. Bauwens=Köln auch der Pariser Sportpcesse über seine Eindrücke beim Spanien=Portugal=Spiel in Bilbao Auskunft. Hierbei berührte Dr. Bauwens auch die Arbeit des Internationalen Büros und der Regel=Kommission der FIFA. Dr Bauwens hob hervor, daß auch in Kriegszeiten das Spiel weitergehe und daher eine Weiterarbeit an den Regeln erforderlich sei. Das Internationale Büro habe seine Verdienste um das Spiel, sei aber jetzt ausgeschaltet. Die Regelkommission der FÖFA beabsichtige, sich zunächst mit der Frage des Rempelns zu beschäftigen. Sie werde bestimmen, daß ein an sich korrektes Rempeln mit einem indirekten Freistoß geahndet wird, wenn es erfolgt, ohne daß der Rempelnde die Absicht hat, selbst den Ball zu spielen, und daß das Hindern gestattet ist. Diese Entscheidung der Regelkommission soll für alle der FäFA angehörenden nationalen Verbände verbindlich sein. Die Sitzung der Regelkommission soll anläßlich des Länderspiels Deutschland— Ungarn nach Möglichkeit in Köln stattfinden. Ueber die aktuelle Frage besteht, wie Dr. Bauwens feststellen konnte, bereits Einigkeit mit dem Spanier Escartin, dem Belgier Verdaiyck und dem Franzosen Delauney. Die Ausführungen Dr. Bauwens gerade über die Frage des Rempelns und des Hinderns fanden starke Beachtung in der Pariser Sportpresse. Wien te 5: 2 über Sofia. Nach ihrem Gastspiel in der shalle?“ ptstadt trat die Fußballelf von Sofia vor 15 000 Zu auern in der Donaustadt zum ersten Städtekampf gegen ten an und wurde mit 5:2 wieder klar geschlagen.