ippische Po Anzeigenpreis: für die 28= Wichimetergeile 5 T#o. für Gaidnaes. Redaktion und Geschästsstelle: Lemgo. Mittelstraße. inmerdald eines Jadres 4 Npf. Wortanzeigen im Tel Erscheint täglich mittags, mil Ausnadme der Sonn= und Festlage. Der Adonnementspreis deträgt monatlich 1.95 Geldmark. Bestellungen werden von ämtlichen Postanstalten, den Brieflrögern, unseren Agenturen, Zeitungsträgern und in der Gechäftsstelle in Lemgo, Mittelstraße, enlgegengenommen. wo auch die Zeitunn abgebe“ werden kann. Redaktion und Geschäftsstelle: Lemgo. Mittelstraße. Druck und Verlag von F. L. Wagener. Lemgo. Fernsprech-Anschluß 491 u. 492. für die SO- Ulthimeterzeite 30 Ayf.— 10 RM. vierseitige 15 RM., sechsseitige 20 RA dolungen und Abschliissen Rabatt nach Tarif. (8. Jahrgang. Lemgo, Sonnabend, 24. März 1934. Nummer 71. Frankreichs Antwort an England. Frankreichs angebliche Abrüslungsialen— Kontrolle, Sanklionen, Völkerbund. adsätze der Völkerbundsden Abrüstungskonferenz rden. Nur die GeneralDie französische Antwortnote vom 17. März auf das englische Memorandum stellt zunächst fest, daß die beiden Regierungen und die beiden Länder über das Ziel, das es in der Abrüstungsfrage zu erreichen gilt, einig sind. Wenn sich zwischen den vorgeschlagenen Methoden auch Abweichungen zeigen, so ist es keineswegs unmöglich, daß bei beiderseitigem Bemühen um Offenheit, Verständnis und Entgegenkommen das angestrebte Ergebnis erreicht wird. Frankreich ist bereit dazu. Es hat von 1920 bis 1932 einseitig die Dauer seines Heeresdienstes um 66 v. H., die Anzahl seiner Divisionen um 50 v. H., seine Truppenbestände um 25 v. H. und— vom Juni 1932 bis Juni 1933— seine Landesverteidigungskredite um 2½ Milliarden verringert. Die französische Regierung würde sich nur schwer entschließen können, zuzulassen, daß Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund, der in der Arbeit des Genfer Bundes schwere Störungen verursacht hat. Deutschland neue Rechte verschaffen und für Frankreich neue Opfer herbeiführen würde, unter denen leicht seine Landesverleidigung leiden könnte. Die Regierung der Republik hat stets eine kontrollierte Herabsetzung der Rüstungen ins Auge gefaßt, die schrittweise bis zu einem Stande durchgeführt werden sollte, der die Verwirklichung der Gleichberechtigung in einem System der Sicherheit ermöglicht. Dieses System stieß auf die Schwierigkeit, daß Deutschland fortlaufend das Programm durchführte, das es seit langem verfolgt hat, um seine Rüstungen auf einen viel höheren Stand als den durch die Verträge zugelassenen zu bringen. Frankreich kann weder verstehen noch zugeben, daß die übertriebenen Aufrüstungsansprüche, die von einer Seite erhoben werden, als Begründung dafür dienen können, von anderen Mächten Rüstungsverminderungen zu verlangen, die dem Interesse ihrer Sicherheit zuwiderlaufen. Sie hält sich für verpflichtet, zu der Forderung der deutschen Regierung. ihre Armee unverzüglich und ohne vorhergehende Prüfung des gegenwärtigen Standes dieses Hheeres auf eine Jahl von 300 000 Mann(mit dem entsprechenden Material) bringen zu können, die entschiedensten Vorbehalte zu machen. Würde diese Forderung angenommen, so hätte dies zur Folge, daß die Grundsätze der Völkerbundssatzung und der auf diesen beruhenden verleugnet und zunichte gemacht würden. kommission könnte unter Beteiligung sämtlicher interessierter Staaten entscheiden, ob diese Grundsätze aufgegeben werden sollen. Die französische Regierung weiß die Bemühung der britischen Regierung hinsichtlich der militärischen Verbände, gegen die sich die französischen Memoranden vom 1. Januar und 14. Februar gewandt haben, sehr zu schätzen. Die deutsche Regierung gibt heute zu, daß es nötig ist, festzulegen, welche Betätigungsarten diesen Verbänden untersagt werden müssen, damit sie den Charakter einer militärischen Organisation verlieren, der sie jetzt nach Form und Satzung nachgebildet sind, um sich auf das politische Gebiet zu beschränken. Nichtsdestoweniger bleiben noch wichtige Punkte zu klären: sie beziehen sich auf die vormilitärischen Verbände, die Modalitäten der Kontrolle, die Uebergangsmaßnahmen, die Ausgabenbeschränkung und ganz besonders die Herstellung von Kriegsmaterial. So groß die praktische Bedeutung dieser Fragen sein mag, sie wird weit überragt von der des wichtigen Problems der Durchführungsgarantien. Eine Vereinbarung hat nur dann Aussicht, durchgeführt zu werden, wenn sie„auf eine breiten Grundlage beruht, die die Regelung der Rüstungen nit Zusicherungen auf dem politischen Gebiet verknüpft.“ Es genügt nicht, das das Abkommen eine strenge Durchführungskontrolle ermöglicht, denn die Kontrolle ist weniger selbst eine Garantie als ein Mittel, Garantien in Gang zu setzen. Wenn eine Verpflichtung gegenüber der internationalen Gemeinschaft eingegangen worden ist, so muß eine Verletzung dieser Verpflichtung als eine Bedrohung der Gemeinschaft selbst angesehen werden. Frankreich setzt nach wie vor sein Vertrauen in die Gacantien, die der Locarnovertrag festgestellt hat; aber das zeplante Abkommen hat einen so weitgehenden internationalen Charakter, daß die französische Regierung sich den Sorgen anderer Mächte nicht entziehen kann, die auch ihrerseits berechtigte Befürchtungen hinsichtlich ihrer Sicherheit haben. Letzten Endes muß immer wieder auf den Völkerbund und seine Satzungen zurückgegriffen werden. Frankreich hat es daher auch freudig begrüßt, daß die britische Regierung die Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund zu einer„wesentlichen Bedingung“ für die Unterzeichnung eines Abkommens über die Rustungen Deutschland könnte keine bessere Garantie für das Gleichgewicht der Mächte geben, als seine frei von allem Zwang erfolgende Rückkehr in die Staatengemeinschaft, in die es ausgenommen worden ist. Die Regierung der Republik kann keinen Vorschlag annehmen, der die Abrüstung Frankreichs verschärfen würde. indem er gleichzeitig,Deutschland, eine sofortige und bergee zu begrenzende Legalisierung einer Aufrüstung zubilligt, die es schon jetzt unter Verletzung der Verträge durchführt. Das Leichenbegängnis der Abrüstung. London.(Eigener Funkspruch der L. P.). Der Leilaufsatz der„Eines zur französischen Note ist besonders beachtlich. Das Blatt sagt, die französische Note sei mehr eine augemeine Wiederholung der französischen Stellungnahme zu der Frage der Rüstungsbegrenzung als eine genaue Antwort auf das englische Memorandum. Sie solle daher nicht als das letzte Wort im diplomatischen Meinungsaustausch betrachtet werden. Die Note gleiche einer für den innerpolitischen Gebrauch bestimmten Regierungserklärung. „Welches ist die französische Antwort auf die aufeinander folgenden englischen Vorschläge über die Abkommensdauer. die Untersuchung der Luftfrage, die Größe der Tanks und des Geschützkalibers in den künftigen Heeren? Man sucht vergebens in der Note nach irgend einer Festlegung der sranzösischen Ansichten hierüber. Die französische These ist die alte These. Sie zeigt nicht die geringste Neigung, ein neues System auf einer neuen Vereinbarung zu begründen. Sie zieht es vor, auf den französischen Rechten aus der Bölkerbundssatzung und dem Versailler Vertrag stehen zu bleiben.“ Wenn Frankreich sein Mißtrauen damit begründet, daß Deutschland die militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrages nicht gehalten habe, so sei demgegenüber zu erklären, daß Deutschland die Vertragsbestimmungen überhaupt nie freiwillig genommen habe, während es spontan praktische Vorschläge für eine allgemeine Abrüstungsbogrenzung gemacht habe. Die italienischen Vorschläge bewegten sich sehr stark in der Richtung ver deutschen. Es müsse daher eine beträchtliche Enttäuschung in England herrschen, das Frankreich sich bisher nicht zu einer besseren Erwiderung in der Lage gesehen habe. Die Vorschläge der Doumergue=Regierung enthielten viel weniger Versprechendes als die seiner Vorgänger. Die Frage der„Ausfihrungsbürgschaften“, werde jetzt in England und anderen Staaten vollkommen verstanden. Aber Barthou greife auf die alte Idee einer allgemeinen Bürgschaft für die Sicherheit der Grenzen zurück. Selbst. wenn man alle gegenwärtigen Grenzen vollständig richtig betrachten würde, wäre ein derartiges Versprechen für England zu lästig und die Möglichkeit seiner Ausführung zu Stärkung der Kaufkraft. Neue umfassende Maßnahmen zum Wirtschaftsaufbau. Das Reichskabinett verabschiedete in seiner letzten Sitzung vor Ostern ein Gesetz zur Erhaltung und Hebung der Kaufkraft. Dieses sieht in seinem ersten Teil eine Kontrolle der Finanzgebarung der juristischen Personen, des öffentlichen Rechts und ähnlicher Verbände und Organisationen vor. Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten nicht für die Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände, für die Träger der Sozialversicherung. für die Deutsche Reichsbank und die Deutsche Rechsbahn, für die Religionsgesellschaflen des öffentlichen Rechts und für die ASOAP. Sie finden dagegen Anwendung auf Verbände und Organisationen, die sich in der einen oder anderen Weise an die ASOAP anlehnen, und auf besondere Anordnung der Reichsregierung auch auf Verbände und Organisationen, die zwar nicht juristische Personen des öffentlichen Rechts sind. wenn an ihrer Finanzgebarung und an der Erhebung von Umlagen und Beiträgen durch sie ein öffentliches Interesse besteht. Das Gesetz sieht eine weitgehende Finanzkontrolle der Einnahmen und Ausgasen der gerannen Verbände und Organisationen vor, ebenso eine Kontrolle der Umlagen und Veit äge, die von diesen Verläuden und Organisationen erhoben werden. Die Vorstände oder die sonst zur Geschäftsführung berufenen Organe der juristischen Personen haben rechtzeitig vor Beginn eines jeden Rechnungsjahres einen Haushaltsplan festzustellen. Dieser muß alle Einnahmen und Ausgaben— nach Zweckbestimmung und Ansatz getrennt—, die für das Rechnungsjahr zu erwarten sind, ausweisen und zum Ausgleich bringen. Es dürfen nur solche Ausgaben eingestellt werden, die nach gewissenhafter Prüfung zur Erfüllung der Aufgaben erforderlich sind. Die Haushaltspläne und die Festsetzung der Umlagen und Beiträge bedürfen der ministeriellen Genehmigung. Der zweite Teil des Gesetzes befaßt sich mit der Erhebung von Spenden, die in Zukunft der Genehmigung des Stellvertreters des Führers der RSDAP im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminister bedarf. Der dritte Teil enthält Bestimmungen über die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe, wonach eine wesentliche Beschränkung in der Abgabepflicht bzw. eine völlige Befreiung von der Abgabe eintritt. In einer Begründung zu dem Gesetz wird darauf hingewiesen, daß die Beiträge und Umlagen, die von verschiedenen Körperschaften des öffentlichen Rechts und von Verbänden und Organisationen, die nicht Personen des öffentlichen Rechts sind. erhoben werden, teilweise viel zu boch sind. Dadurch werde der Verbrauch verringert und die Nachfrage nach Gütern und nach Arbeit kleiner. Zwölf neue Reichsgesetze Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Gesetz zur Aenderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes, wonach Steuerermäßigungen bzw. Steuerbefreiungen für Kraftfahrzeuge aus dem Auslande festgesetzt werden, am den Fremdenverkehr zu fördern. Das Gesetz über die Erhöhung einer Abgabe der Aufsichtsratsmitglieder schafft keine neue Belastung, sondern dehnt lediglich die bisher unter der Bezeichnung „Zuschläge der Aufsichtsratsmitglieder" bestehende Sonderbelastungen auf die Zeit nach dem 31. März 1931 aus. Ein Gesetz über die Bildung eines Anleihestockes bei Kapitalgesellschaften bestimmt, daß bei Ausschüttung von 6 v. H. und mehr der gegenüber dem Vorjahr erzielte Mehrbetrag in Anleihen des Reiches, der Länder oder der Gemeinden angelegt werden muß. Das Reichskabinett genehmigte ferner ein Gesetz über Verlängerung des Vollstreckungsschutzes für die Binnenschiffahrt bis zum 31. Oktober 1931. Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Gesetz zur Aenderung des Scheckgesetzes, wonach Danzig in den inländischen Scheckverkehr einbezogen wird, ein Schlachtsteuergesetz. durch das die setzt noch bestehenden groren Verschiedenheiten der geltenden Gesetze beseitigt werden; ein Gesetz über Beaussichtigung und Anerkennung gemeinnütziger Wohnungsunternehmungen, das mehrere an sich selbständige gesetzgeberische Grundgedanken zwecks Veimeidung besonderer Einzelgesetze zusammenfaßt; ein Gesetz zur Aenderung des Gesetzes über die Förderung der Eheschließungen; ein Gesetz zur Aenderung der Reichsabgabenordnung und des Waffengebrauchsgesetzes. das lediglich für die Beamten der Reichsfinanzverwaltung besondere Befugnisse festsetzt: ein Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit und andere Rechtsangelegenheiten in der Wehrmacht, das nur formelle Bedeutung hat:— ein Gesetz zur Aenderung der Vorschriften des Strafrechtes und des Strafverfahrens, durch das die Vorschriften gegen den Hochverrat, gegen den Landesverrat und gegen den Verrat militärischer Geheimnisse zusammengesaßt, übersichtlich gestaltet und die Strafbestimmungen verschärft werden; und ein Gesetz über Reichsverweisung von Ausländern und schließlich die Aufhebung des Gesetzes über die Befriedung der Gebäude des Reichstages und der Landtage, das heute überflüssig geworden ist.(Bannmeilengesetz.) zugursten der Aufrüstung. Des Sparptegramm des französischen Itnanzminisiers. Poris.(Eigener Funkspruch der L. P.). Der Finanz= ainister Germain=Martin wird, wie der„Matin" erklärt, am Sonnabend, spätestens am Montag, seine Besprechungen mit den einzelnen Ministern über die Sparmaßnahmen aufzunehmen. Er wird zunächst mit Arbeitsminister Marquet verhandeln und von diesen Einsparungen in den Sozial=Versicherungen in Höhe von mindestens 500 Millionen Franes fordern. Der Arbeitsminister dürfte einen besonderen Plan entwickeln, durch den es niöglich wäre, den Staat für die kommenden 5 Jahre eine Summe von 6 Milliarden Francs aus den Sozialversicherungskassen zur Verfügung zu stellen. Ziel der Verordnungen sei, eine 5—8prozentige Kürzung der Bezüge der Beamten und Pensionsempfänger, ausgenommen die der Frontkämpfer und Kriegsopfer. Schließlich denke man daran, in gewissen Verwaltungszweigen die Zahl der Beamten herabzusetzen. Die Betroffenen würden mit 60 Prozent ihrer bisherigen Bezüge in den Ruhestand versetzt werden Wie Frankreich sich einen positiven konstruktiven Beitrag vorstellt. Paris.(Eigener Funkspruch der L. P.). Französische politische Kreise und die Presse versuchen, die am Freitag veröffentlichte Antwort an England trotz ihrer entschiedenen Ablehnung der englischen und mittelbar auch der italienischen Vorschläge als einen„positiven konstruktiven Beitrag“ zum Abrüstungswerk hinzustellen. Diese Ansicht kommt auch in einer„Havas“=Verlautbarung, die sich mit den Ausführungsgarantien beschäftigt, zum Ausdruck. Englisch=italienische Spannung? Peris.(Eigener Funkspruch der L. P.). Der Londoner Berichterstatter des„Echo de Paris“ will von einer italienisch=englischen Spannung berichten können, die angeblich durch einen Vorstoß der Italiener über die Südgrenze Lobiens hinaus auf englisches Sudangebiet veranlaßt worden sei. Kleine Nachrichten. Inbetriebnahme des 100-kw.-Senders Mühlacker. Der auf 100 kw verstärkte Großfunksender Mühlacker, der am 14. März den Versuchsbetrieb aufgenommen hatte, ist jetzt für das vollständige Programm des Süddeutschen Rundfunks in Dienst gestellt worden. Als Antenne wird zunächst nur der untere Teil der neuen Einturmantenne bis 120 Meter Höhe benutzt, so daß eine Antenne der bisher üblichen Art im Betriebe ist Da die wesentlichste Verbesserung des Mühlacker=Senders die Zuteilung der längsten deutschen Welle und die Erhöhung der Senderleistung ist, wird bereits mit der getroffenen Einrichtung eine günstige Wirkung auf die Empfangsverhältnisse erefelt. Die Ausnutzung der vollen Antennenhöhe von 190 m. die sich besonders im Herbst und Winter vorteilhaft auswirken wird. wird aus bautechnischen Gründen erst in einiger Zeit möglich sein. Der bisherige Ersatsender Stuttaart=Degerloch. der nur eine Leistung von 1,5 kw hatte ist stillgelegt worden. Eine neue„Ziel=Rechen-Maschine“ zur Lustabwehr. London.(Eigener Funkspruch der L. P.). Der Marinemitarbeiter der„Daily Telegraph“ meldet, daß die englische Flotte eine neue Ziel=„Rechen“=Maschine für Luftabwehrgeschütze eingeführt hat, die die Treffsicherheit von 3 auf 15 Prozent erhohe. Auch Millerand belastet. Paris.(Eigener Funkspruch der L. P.). Der Zeuge Senator Odin hat vor dem Stavisky=Ausschuß behauptet. daß auch der frühere französische Staatspräsident Millerand zu den Kunden Staviskys gehört habe. weit entfernt. Demgegenuber musse die Ausführung und Beachtung einer Abrustungsvereinbarung eine Angelegenheit für alle sein. Jeder müsse bereit sein, im Falle ihrer bewiesenen Verletzungen zu Maßnahmen zu greifen. Aber selbst diese Verpflichtung sei so schwer, daß sie nur auf Grund des ungeheuren Vorteils übernommen werden könne, der eine wirkliche allgemeine Rüstungsherabsetzung auf dem Verteidigungsstand für die ziilisierte Welt bedeuten würde. Die Verpflichtung zum Handeln würde außerdem wahrscheinlich gebietlich begrenzt werden müssen. Auf der anderen Seite sei es klar, daß alle Länder der Tatsache offen ins Gesicht blicken sollten, daß Deutschland moralisch, wenn nicht sogar rechtlich, zum Besitz der Mittel für seine Selbstverteidigung berechtigt sei. Es sei sicher, daß Deutschland kein Abkommen annehmen würde, daß ihm nicht das Recht zum Besitz von Verteidigungswaffen gäbe.„Es muß die Essenz jedes Abkommens sein, daß jeder Staat in der Lage sein soll, seine eigene Verteidigungsausrüstung an Mannschaften und Material zu haben.“ In einem regulierten System würden Zahl und Höhe vereinbart, so daß alles bekannt ist und berichtigt werden könne. Mit der Zeit und wenn das System aufrecht erhalten werde, gebe es dann keine Rüstungen mehr, die den erlaubten Stand beschritten. Man dürfe daher keine Mühe sparen, solange noch die geringste Hoffnung bestehe, dieses Ziel zu erreichen. Die konservative„Morning Post“ spricht von verlorener Liebesmühe und sagt, daß die französische Antwort nichts anderes als eine höfliche Ablehnung des englischen Memorandums ist. „Daily Expreß“ erklärt: Frankreich hat in rund 2070 Worten ein glattes und endgültiges Nein auf den englischen Abrüstungsplan erklärt. In der Downing=Street werde die französische Antwort als ein Leichenbegängnis der Abrästungskouferenz betrachtet. Das Blatt warnt die englische Regierung vor neuen Verpflichtungen. Demgegenüber setzt sich die„Daily Mail“ wieder für ihren alten Lieblingsplan eines englisch=französischen Verteidigungsbündnisses ein. Explosion in Texas. Eagle Paß(Texas).(Eigener Funkspruch der L. P.). In Rosita wurden am Freitag 8 Personen und 12 Bergleute durch eine schwere Explosion verletzt. Die letzten Urtelle im Kreuger-Prozeß. Das Stockholmer Amtsgericht hat am Freitag die letzten Urteile in der Kreuger=Angelegenheit gefällt. Es wurden verurteilt Bankdirektor Rydbeck wegen betrügerischen Bankerotts und Vergehens gegen das Gesetz über den Fondskommissionsverkehr zu vier Monaten Gefängnis und 7500 Kronen Geldstrafe. Ingenieur Andren wegen der gleichen Vergehen zu zwei Monaten Gefängnis, Direktor Juhlin Dannfelt und Ingenieur Toll wegen betrügerischen Bankerotts zu je vier Monaten Gefängnis. Koloniales Gedenkjahr 1934. Der Reichskolonialbund hat einen Aufruf zur Veranstaltung eines deutschen kolonialen Gedenkjahres erlassen zur Erinnerung an den Erwerb der deutschen Kolonien vor 50 Jahren und zur Bekundung des kolonialen Willens des gesamten deutschen Volkes. Höhepunkt dieser Veranstaltungen soll ein allgemeiner deutscher Kolonial=Gedenktag am 8. Juli sein. Entgegen gewissen Presseäußerungen ist festzustellen. daß das deutsche koloniale Gedenkjahr mit Zustimmung der zuständigen Stellen bei der Reichsleitung der R'=DAP. begangen wird. Es soll nicht nur eine Aeußerung des Dankes werden für die großen Taten unserer Kolonialpioniere durch ein ganzes Menschenalter hindurch, nicht nur eine Aeußerung des Willens des deutschen Volkes, seine verletzte koloniale Ehre wieder herzustellen, sondern vor allem auch eine Kundgebung unserer Forderung auf gleiches Recht unter den Völkern auch auf kolonialem Gebiete und auf Erfüllung unserer kolonialen Notwendigkeiten. Der Aufruf des Reichskolonialbundes hat daher im ganzen deutschen Volke ein lebhaftes Echo gefunden und der koloniale Gedenktag des 8. Juli wird im einmütigen Zusammenwirken aller in Betracht kommenden Stellen mit dem Reichskolonialbund zu einem wahren deutschen Volkstag ausgestaltet werden. Mitteilungen aus Nah und Fern. — Was bedeutel die ASB.-Mitgliedschaft. In diesen Tagen wirbt die NS.=Volkswohlfahrt um den deutschen Mann und die deutsche Frau, indem sie die Mitgliedschaft jedes Deutschen öffentlich fordert. Wir wissen, daß die NS.= Volkswohlfahrt Trägerin des Winterhilfswerkes ist, und wir wissen ebenso, daß das Winterhilfswerk der NS.= Volkswohlfahrt deshalb zugewiesen wurde, weil es keine ausgesprochenere Aufgabe nationalsozialistischer Prägung geben konnte, als die Durchführung eines Hilfswerkes, das sich aus der Opfergemeinschaft des ganzen Volkes herleitet, um jenen zu helfen, denen immer noch Not und Elend den Stempel aufdrücken. Es wird so oft behauptet, daß die Intensität der Arbeit die gleiche geblieben sei wie in den Tagen des Kampfes um die Macht. Die Intensität hat sich sogar möglicherweise vergrößert, nur ist das Kampffeld anders gelagert. Die deutsche Seele ist es, um die heute das große Ringen der künftigen Gestaltung geht, und wenn der Kampf in der Opposition als hauptsächlichstes Kennzeichen die Bereitschaft einer zunächst kleinen Gruppe, später einer riesigen Volksverbundenheit zum wesentlichen in der Oferbereitschaft beruhte, so hat die Aufgabe der NS.=Volkswohlfahrt zu einem ganz erheblichen Teil diesen Gestaltungswillen der Vergangenheit übemnommen. Wer damals ohne Lohn, nur um des Glaubens willen für die Bewegung kämpfte, wußte nicht, wie die Zukunft sich ihm gestalten würde. Wer heute für den Aufbau der Nation kämpft und in der NS.=Volkswohlfahrt die Möglichkeit sucht, an dem großen Gestaltungswillen unserer Zeit teilzunehmen, weiß im voraus, daß dieser Einsatz immer nur vorwärts führen kann. Es gibt im Dritten Reich kein Zurück, die Macht der Idee kann immer nur vorwärtstragen. Deshalb ist die Frage, ob der Eintritt in die RS.=Volkswohlfahrt zu einer Frage besonderer Bedeutung geworden ist, nach jeder Richtung hin zu bejahen. — 2000 NsV.-Frühlingsboten wurden innerhalb weniger Stunden bereits verkauft. Heute morgen wandern Schulkinder über die Straßen und bieten die Frühlingsboten zum Verkauf an. Jeder Lemgoer muß das Frühlingszeichen der RS.=Volkswohlfahrt tragen. — 600 Eier gesammelt! Ein glänzendes Ergebnis brachte die gestrige Eiersammlung des hiesigen Geflügelzuchtvereins für Nutz=, Zier= und Rassegeflügel. Es wurden fast 600 Eier gesammelt. Die Zahl wird sich noch bedeutend erhöhen, da verschiedene Mitglieder erst heute ihrer Pflicht nachkommen. Auch kann jeder Volksgenosse heute nes, eim Zuchtfreund, Pg. Paul Saak, Polstermeister, HeuEier abgeben, da dort die Sammelstelle ist und die E gungsliste ausliegt. Es möge jeder daran denken, den Kindern unserer arbeitslosen Volksgenossen eine kleine Osterfreude zu bereiten und den Natonalsozialismus der Tat dadurch zu beweisen, daß er seine Pflicht tut und nach seinen Kräften gibt. Sammelschluß heute nachmittag 5 Uhr. — Der Fremdenverkehr in Lemgo hat in den letzten Tagen eine Belebung erfahren. Nach dem Besuch des japanischen Professors und der Hamburger Fachschule vor 14 Tagen waren in diesen Tagen auch wieder Holländer hier zu Besuch. Gestern weilte eine Oberklasse des Bielefelder Lyzeums in Lemgo. Und schon wieder ist neuer Besuch angekündigt. Am Ostersonnabend erwartet der Turnverein Besuch aus der Reichshauptstadt, und zwar handelt es sich um die Handballmannschaft der Sportvereinigung Osram, die mit 2 Handballspielen in Lemgo und Lage einen Besuch der lippischen Schönheiten verbindet. Die Lampenfabrikanten treffen bereits am Karfreitag in Lippe ein, übernachten in der Jugendherberge zu Oerlinghausen und werden am Sonnabend hier erwartet. Für den 2. Ostertag ist ein Besuch Detmolds und des Hermannsdenkmals vorgesehen. — Enklassungsfeier in der Bürgerschule. Mit ihren Eltern und sonstigen Angehörigen hatten die Schüler und Schülerinnen der Bürgerschule, die nach achtjährigem Schulbesuch und nach ihrer Konfirmation jetzt ins Leben eintreten wollen, sich gestern abend in der Turnhalle versammelt um sich von der Schule, den Lehrern und ihren Mitschülern und Mitschülerinnen zu verabschieden. Die sonst so nüch. terne Turnhalle war von den Kindern mit Blattgewächsen und Tannengrün geschmückt. Von den Wänden grüßten die Fahnen des neuen Reiches, und im Vordergrunde war mit einfachen Mitteln eine geräumige Bühne errichtet worden. Nachdem der Schülerchor mit einigen mehrstimmigen geistlichen und vaterländischen Liedern die Feier eingeleitet hatte, öffnete sich der Vorhang, und im flotten Spiel führten die Knaben der Oberstufe die Tellsage in der Fassung des mittelalterlichen Volksstückes auf. Da die Jungen mit Eifer und Begeisterung sich in den Geist der Dichtung vertieft hatten, blieb die Wirkung nicht aus. Die Versammel= ten spendeten daher auch reichen Beifall. Nach dem Vortrag eines weiteren Chorliedes trat eine ganze Reihe von Knaben und Mädchen auf, die die einzelnen Unterrichtsfächer verkörperten. Jedes Kind trug ein Gedicht über das von ihm dargestellte Unterrichtsfach vor. in dem die Schüler ermahnt wurden, das Gelernte zu beherzigen und im Leben anzuwenden. Durch den klaren, verständlichen und eindrucksvollen Vortrag wußten die Kinder ihre Zuhörer vom Anfang bis zum Ende zu fesseln. Zum Schluß richtete Herr Oberlehrer Linke in einem Rückblick und Ausblick noch herzliche Worte der Ermahnung an die Scheidenden, indem er ihnen sowohl das himmlische Ziel als auch die irdische Aufgabe vor Augen stellte und ihnen für ihr ferneres Leben Gottes reichen Segen wünschte. Er schloß seine Ansprache mit einem dreifachen Sieg=Heil! auf den Führer und Volkskanzser Adolf Hitler. Nach dem Gesange des Deutschlandund des Horst Wesse=Liedes verabschiedeten sich die Kinder einzeln von den Lehrern und Lehrerinnen. Möge der gute Same, der in ihre Herzen gelegt worden ist, aufgehen und reiche Frucht bringen! — Konfirmation. Am morgigen Palmsonntag werden in der Kirche St. Marien 21 Knaben und 14 Mädel, in der Kirche St. Johann 63 Knaben und 47 Midel, in der Kirche St. Nikolai 21 Knaben und 25 Mädel, insgesamt 105 Knaben und 86 Mädchen, konfirmiert. — Frühlingsblumen auf dem Wochenmarkt. Seit langer Zeit ist der Lemgoer Wochenmarkt wieder einmal sehr stark beschickt, auch die Kreise der Käufer sind zahlenmäßig stärker vertreten als früher. Das Marktbild ist besonders bunt, da die Gärtner die ersten Frühlingsblumen auf den Markt gebracht haben. Hoffentlich hält die Belebung auf dem Wochenmarkt an, da in den letzten Wochen der Marktbetrieb nur sehr gering war. — Das„gestohlene" Fahrrad wiedergefunden. Am Mittwoch nachmittag wurde der Lemgoer Kriminalpolizei ein Fahrraddiebstahl gemeldet, der sehr schnell seine Aufklärung fand, da der Betreffende das Fahrrad in einer Wirtschaft stehen gelassen hatte und sich am anderen Morgen nicht mehr besinnen konnte, wo das Fahrrad hingekommen war. In diesem Falle handelt es sich also ausnahmsweise um keinen Diebstahl. — Evangelisches Jugendwerk Lemgo. Gestern abend fand in der gut besuchten St.=Johann=Kirche die Aufführung der Lukaspassion statt, aufgeführt vom Evangelischen Jugendwerk Lemgo. Im einzelnen diese alle tief ergreifende Darstellung der Leidensgeschichte wiederzugeben, würde nur eine Abschwächung des stark empfundenen persönlichen Eindrucks bedeuten, man muß schon selbst hören und miterleben. Und so sagen wir sicher nicht zu viel, daß alle, die gestern abend in der St. Johann=Kirche waren, im Innersten angepackt und aufgerüttelt sind, wenn sie wirklich mit aufnahmebereitem Geist auf das gelauscht haben, was der Herr durch sein Leiden und Sterben für uns alle getan hat und was uns durch Wort und Lied wieder nahe gebracht wurde. Die gespannte Aufmerksamkeit der Zuhörer, die der gut eingeübten und ebenso gut vorgetragenen Darstellung fast zwei Stunden lang fblgte, beweist hinreichend, welchen Anklang diese Aufführung des Ev. Jugendwerkes bei vielen Volksgenossen gefunden hat, und es bleibt zu wünschen, daß sie auch bei diesem und jenem sich zum Segen auswirken möge. Nicht unerwähnt soll auch an dieser Stelle die vorzügliche Leitung der Aufführung bleiben, der es doch in erster Linie mit zu verdanken ist, wenn sie den Zuhörern als ein geschlossenes und wohl abgerundetes Ganzes geboten wurde. An die Winterhilfe konnten aus den Einnahmen 80 R. g abgeführt werden. — Johannespassion. Wie wir bereits kurz mitteilten wird am Karfreitag nachm. 5 Uhr in der Kirche St. Marien J. S. Bachs=Passion unseres Herrn Jesu Christi nach dem Evangelisten Johannes(kurz: Johannespassion) durch die hiesige Musikvereinigung dargeboten. Das ist für die selbe in mehr als einer Hinsicht ein Wagnis. Die Darbie tung erfordert nicht nur einen äußerst geschulten Chor und ein höheren Anforderungen genügendes Orchester, sondern auch Solisten, die mit ihrem Gefang zu höchsten Leistungen berufen sind. Auch sind Cambalo und Orgel durch erstklassig Kräfte zu besetzen. Außerdem ist sie nach der ge'dlichen Seite ein Wagnis.— Der Chor hat in monatelangem Einstudieren des Werkes die Aufführung vorbereitet und die Musikvereinigung keine Mühe gescheut, dieselbe zu ermöglichen. Als Solisten sind hervorragende Kräfte der Staatlichen Oper. in Hannover, gewonnen worden. Es wird sich nun zeigen müssen, ob die Bevölkerung unserer Stadt und deren Umgebung diese Darbietung würdigt als das, was sie ist. Sie bedeutet für unsere Stadt ein musikalisches Ereignis allerersten Ranges. Etwas derartiges ist hier bislang noch nie zu Gehör gebracht. Eine Darbietung dieser Passion ist sonst nur in größeren Orten möglich.— Daneben darf nicht unbemerkt b'eiben, daß diese Passion mit vollem Recht ein Gottesdienst genannt werden kann. Eine machtvollere Karfreitagspredigt ist kaum denkbar. Bach wird in Wacht Der Arbeitsple nicht nur sehr un so daß unsere Len regungen die Abe So war es auch Die Führerin schienenen Hausfr. ken Besuch Ausdr aus, daß sie eine Mitglied des Lem derin des Reichs: Hedwig Heyl, gest Lebensbild der G rend die Anwesen gendes Gedicht zu Das ist die S in der wir o ich, um zu ste Ihr, um zu! wer von uns das weiß kei Die Vereinsfü interbringung de für zu sorgen, da Land kämen, wo Weiter wurde die daß der Lemgoer eine Eingabe gen keine Mansarden werden müsse, d Zimmer zugewies die bereits von u lung„Wie richte standsdarlehns ei ihr den Künder christlichen Glaub — Das Winke Tagen wieder mi tet. 650 Zentne Gelsenkirchen abe —. Die Ba Ortsgruppe Lem haus. Die Baubgruppe, Herr Diz — Enklassung liche Einladung um 10,30 Uhr 9 lassungsfeier von erhalten. Um an mals darauf hin ren Schülerinner wird sich freuen, gen begrüßen zu — Kirchensan diensten der refo für die Theologise Hansa=Lichtsp lichen Abend, so Die Sehnsucht zu wald leben, geht wo sie von zwei Schneider hatte Korrespondenz g ihrer Phantasie, trotzdem geht all burg antrudeln. Handlung. Aus große Liebe. K Mor Hansen in beschwipst kaskal kennen. Und dock nicht Tante Ade Jugendeeit(Lai hätte. Das Be die wir noch ni sehen konnten. piert und den Kontoristin im programm ein Kapelle— zum vom klassischen! abwechllungsvoll Heute ist der wettkampf. Die det haben, müsse Stelle veröffen! dung ist unbedit Detmold. De führt werden sol tagt werden. D ten sein. Die der sehr umfant einandersetzunge denen Belastun keine volle Klät Bevölkerung an hörerraum ist heute in den sp Detmold. Brigade 65, Ob verschaften einst Oberführer Det Detmold. 6 Landestheaters. Wochenend“ im Hausfrauen=Verein Lemgo „„ S a h e t A i e H a u s f r a u e n m u r d e n a u f g e f o r d e r t. f ü r d i e A u s Der Arbeitsplan des Hausfrauen=Vereins Lemgo ist nicht nur sehr umfangreich, sondern auch sehr vielgestaltig, so daß unsere Lemgoer Hausfrauen immer mit reichen Anregungen die Abende des Hausfrauen=Vereins verlassen. So war es auch gestern abend beim„Wochenend“. Die Führerin des Vereins begrüßte die so zahlreich erschienenen Hausfrauen und gab ihrer Freude über den starken Besuch Ausdruck. Frau Fiebig führte dann weiter aus, daß sie eine ernste Pflicht zu erfüllen habe, da ein Mitglied des Lemgoer Hausfrauenvereins und die Gründerin des Reichsverbandes Deutscher Hausfrauen, Frau Hedwia Heyl, gestorben seien. Die Vereinsführerin gab ein Lebensbild der Gründerin des R. D. H. und sprach, während die Anwesenden sich von ihren Plätzen erhoben, folgendes Gedicht zu Ehren der beiden Verstorbenen Das ist die Stunde, in der wir voneinander gehen müssen, ich, um zu sterben, Ihr, um zu leben, wer von uns beiden aber zu dem besseren Werke gehet, das weiß keiner als Gott allein.“ Die Vereinsführerin wies dann noch einmal auf die interbringung der Haushaltlehrlinge hin und regte an, dafür zu sorgen, daß auch möglichst viele Lehrlinge auf das Land kämen, wo 18 offene Stellen gemeldet worden seien Weiter wurde die Versammlung davon in Kenntnis gesetzt. daß der Lemgoer Hausfrauen=Verein an die Baupolizei eine Eingabe gemacht habe, daß in Zukunft in Neubauten keine Mansarden mehr eingerichtet werden, da verlangt werden müsse, daß die Hausmädchen auch schöne, luftige Zimmer zugewiesen bekämen. Zuguterletzt wurde noch auf die bereits von uns vor einigen Tagen besprochene Ausstellung„Wie richte ich meinen Haushall mit Mitteln des Ehestandsdarlehns ein“ hingewiesen, die bei Sassenberg stattfindet. Die Hausfrauen wurden aufgefordert, für die Ausstellung von Haus zu Haus zu werben, da den Heiratslustigen hierdurch wertvolle Anregungen gegeben werden. Dann hielt Frau Lettinger=Vogel einen reichhaltigen, interessanten und anregenden Vortrag über das Thema „Wochentag und Wochenend“, der durch 100 größtenteils vunte Lichtbilder noch aufschlußreicher wurde. Aufnahmen aus der Natur, Kinderaufnahmen und Bilder von gedeckten Tischen und Vorbereitungen für die Mahlzeiten wechselten miteinander ab. In dem Vortrag wurde die Hausfrauenarbeit in der Steinzeit, die Pfahlbauten und ihre Küche, alte Schriften und Dokumente, Hausfrauenarbeit vor 200 Jahren, Besuch beim Kaufmann im Mittelalter, Bilder aus der Postkutsche, ein Markt vor 100 Jahren ausführlich besprochen, so daß die Hausfrauen ein anschauliches Bild bekamen von der Arbeit ihrer Ahnen und Urahnen. Die vielen Anregungen, die für die Herstellung von Gerichten und Süßigkeiten, für die Deckung von Festtischen gegeben wurden, sowie die zahlreichen kleinen Geschenkartikel wurden dankbar entgegengenommen. Lebhafter Beifall dankte der fesselnden Plauderin von dem Arbeitsgebiet der Hausfrau— einst und jetzt. Frau Fiebig gab unter allgemeiner Zustimmung dem Wunsch Ausdruck, daß die Vortragende auch im nächsten Jahr wieder in Lemgo einen Vortrag halten werde. Der anregende Abend wurde durch eine Verlosung noch reichhaltiger und manche Hausfrau konnte ein schönes Geschenk mit nach Haus nehmen. Und zum Abschluß klang es mit hellen Stimmen durch den Saal„Hab' Sonne im Herzen!“, das Bundeslied der Hausfrauen. Ein Verein, der unter diesem Motto sich dauernd strebend bemüht, den Lemgoer Hausfrauen immer wieder etwas Neues und Anregendes zu bieten, kann immer auf ein volles Haus und zahlreiche Freunde rechnen. ihr den Künder und lebendige Zeuge des Centralen des christlichen Glaubens. — Das Winkerhilfswerk des Kreises Lemgo hat in diesen Tagen wieder mit einer imponierenden Leistung aufgewartet. 650 Zentner Mehl konnten in das Notstandsgebiet Gelsenkirchen abgesandt werden. —. Die Bauberatungsstelle des Reichsluftschutzbundes, Ortsgruppe Lemgo, befindet sich nicht mehr auf dem Rathaus. Die Bauberatung hat der Führer der Lemgoer Ortsgruppe, Herr Dipl.=Ing. Justus, übernommen. — Enklassungsfeier im Lyzeum. Eine besondere schriftliche Einladung haben zu der am Montag, dem 26. März um 10,30 Uhr vormittags. im Lyzeum stattfindenden Entlassungsfeier von den früheren Schülerinnen nur die ältesten erhalten. Um aufgetauchten Zweifeln zu begegnen, sei noch mals darauf hingewiesen, daß selbstverständlich alle früheren Schülerinnen herzlich willkommen sind. Die Schule wird sich freuen, mög'ichst viele aus dem Kreise der Ehemaligen begrüßen zu können. — Kirchensammlung. Zu Ostern wird in den Gottesdiensten der reformierten Kirchengemeinden die Sammlung für die Theologische Schule in Elberfeld gehoben. Hansa=Lichtspiele.„Glückliche Reise" zu einem gemütlichen Abend, so könnte man die Besprechung überschreiben. Die Sehnsucht zweier sympathischer Junggesellen, die im Urwald leben, geht immer wieder zurück und nach Deutschland, wo sie von zwei schönen blonden Mideln träumen. Magda Schneider hatte mit beiden Freunden eine umfangreiche Korrespondenz geführt, mit einem Freunde aus Früchten ihrer Phantasie, die andere aus dem Liebesbriefsteller. Und trotzdem gehl alles durcheinander, als die beiden in Hamburg antrudeln. Lustige Schlaoermelodien beleben die Handlung. Aus einer kleinen Bekanntschaft wird eine große Liebe. Kunterbunt flirrten Magda Schneider und Mor Hansen in den Sommerabend hinein, bis sie zuletzt beschwipst kaskadenhaft ihre Liebe in spritzigen Reimen bekennen. Und doch droht zum Schluß der große Bumbs, wenn nicht Tante Adele, gestützt auf Erinnerungen aus ihrer Jugendeeit(Lang lang ist's her) alles ins Reine gebracht hätte. Das Beste des Abends ist aber Magda Schneider, die wir noch nie in einer so vollendeten Darstellungsweise sehen konnten. Einfach großartig, wie sie den Schwips kopiert und den Uebergang von der Millionärin zur armen Kontoristin im Mienenspiel wiederspiegeln läßt.— Im Beivrogramm ein ganz verrückter Film von einer verrückten Kapelle— zum Totschreien. Außerdem ein Kulturfilm vom klassischen Rhein(wie viele ihn nicht sehen) und eine abwechllungsvolle Wochenchau. W. L. Heute ist der letzte Tag für die Anmeldung zum Berufswettkampf. Die Jugendlichen, die sich noch nicht angemeldet haben, müssen sich sofort heute bei den gestern an dieser Stelle veröffentlichten Wettkampfleitern melden. Anmeldung ist unbedinate Uflicht! Detmold. Der Schlachthofprozeß, der gestern zu Ende geführt werden sollte, mußte wegen neuer Beweisanträge vertagt werden. Das Urteil wird deshalb erst heute zu erwarten sein. Die gestrige Beweisaufnahme gestaltete sich wieder sehr umfanreich. Zum Teil kam es zu erheblichen Auseinandersetzungen zwischen der Verteidigung und verschiedenen Belastungszeugen. Auch dieser zweite Tag brachte keine volle Klärung. Nach wie vor hält das Interesse der Bevölkerung an diesem eigenartigen Prozeß an. Der Zuhörerraum ist ständig überfüllt. Man rechnet damit, daß heute in den späten Abendstunden das Urteil gefällt wird. Detmold. Ein neuer Stadtrat. Der Führer der SA.= Brigade 65, Oberführer Dettmer, ist von den städtischen Körverschaften einstimmig zum Stadtrat gewählt worden. SA.= Oberführer Dettmer hat das Amt angenommen. Detmold. Ehrenabend für die Künstler des Lippischen Landestheaters. Herr Oberregierungsrat Dr. Oppermann erläßt folgenden Aufruf: Der gesamte Ertrag der Vorstellung„Alt Heidelberg“ am Sonntag, dem 25. März 1934, abends 19.45 Uhr, soll den Künstlern unseres. Landestheaters zufließen, um ihnen über die Zeit bis zur Eröffnung des Sommertheaters hinwegzuhelfen. Freunde des Theaters im lippischen Lande, bereitet unserer Künstlergruppe ein volles Haus und ehrt dadurch ihre hingebungsvolle Arbeit während der Winterspielzeit! Detmold. Bestandene Abschlußprüfung. Bei der am 20. und 21. d. Mts. an der Lippischen Bauschule in Detmold unter dem Vorsitz des Herrn Regierungs= und Baurat Deichmann stattgefundenen Abschlußprüfung bestanden nach Abschluß des 2. Semesters die Prüfung als Bauführer folgende Herren: Heinrich Fischer=Oesterholz, Heinrich Mensenkamp=Brokhausen, Heinrich Koch=Bösingfeld, Ernst BickerLockhausen=Schötmar, August Rethmeier=Rosenhagen(Kr Lemgo) und die Herren Paul Schlepper=Hiddesen, Fritz Schulz=Wissentrup und Fritz Lesemann=Fromhausen mit 91“ Lage. Durch die Arbeitsaktion der NS.-Hago wurde hier festgestellt, daß für rund 120000 RM. zusätzliche Arbeit beschafft werden kann. Bad Salzuflen. Vom Bade. Auch für die kommenden Tage ist für die Unterhaltung der Besucher des Bades auf das Beste gesorgt. Vom 23. März bis 1. April findet im Kurhaus die Westdeutsche Schachtagung statt. Bedeutende Meister messen von morgens bis in den Spätnachmittag und abends ihr Können im königlichen Spiel. Namen wie Sämisch, Brinckmann verbürgen die höchste Stufe der Leistung.— Am 1. Osterfeiertag spielt das erste Mal in dieser Saison die bekannte Standartenkapelle 55 unter der bewährten Leitung des M. Z. F. Wilke nachmittags und abends auf den Terrassen des schönen Kurhauses. Am 2. Ostertag wird diese Kapelle abgelöst durch die des Ausbildungsbataillons I. R. 18 Detmold. Inzwischen hat der Fürstenhof seine herrlichen Räume wieder geöffnet. Der Kurpark prangt im ersten Grün, überall sprießt neues Leben. Es ist Saison und Frühling im schönen Bad Saizuflen! Bad Salzuflen. Neues Fischsterben in der Werre! Im Laufe des gestrigen Tages wurde ein ziemlich starkes Fischsterben im unteren Lauf der Werre beobachtet. Wie die ersten Feststellungen ergeben haben, scheinen die für die Fischwelt verderblichen Wässer aus der Bega zu kommen Das Fischsterben läßt sich jedenfalls bis zur Höhe des Schötmarschen Bahnhofes in der Bega„nachweisen. Es wird noch einer näheren Untersuchung bedürfen, um festzustellen, wie die gefährlichen Abwässer in die Flüsse gelangt sind. Einige tote Fische sind zur Untersuchung nach Münster gesandt worden. Oerlinghausen. Frei von Wohlfahrtsempfängern. Bürgermeister Möller teilt mit, daß die Stadt Oerlinghausen als erste lippische Stadt frei von Wohlfahrtsempfängern ist. Genau vor einem Jahr betrug die Zahl der Wohlfahrtsempfänger und die Zahl der Arbeitslosen und Krisenunterstützungsempfänger 380. Heute sind die Wohlfahrtsempfänger vollständig untergebracht, während von der Arbeitslosenund Krisenunterstützung noch 68 betreut werden müssen. Lieme. An der Bega-Regulierung. dessen Arbeiten am Tage der Arbeitsschlacht in Angriff genommen wurden, sind zur Zeit 14 Erwerbslose beschäftigt, die die Bäume am alten Flußbett fällen, und sonstige Vorarbeiten für den eigentlichen Durchstich treffen. Lieme. Ein großes Transparent mit der Aufschrift: „Der dient dem Volk, der ihm Arbeit gibt“, schmückt augenbsicklich die Mittelstraße. Mögen alle Bewohner ihre Aufträge jetzt in Arbeit geben, um mitzuhelfen am großen Werk der Arbeitsschlacht. Kirchheide. Von der NS.=Volkswohlfahrt! Die in den letzten Tagen durchgeführte Mitgliederwerbung für die Prüfungen am Technicum Lemgo. Die mündlichen Prüfungen am Technikum Lemgo haben unter dem Vorsitz der Regierungsvertreter des Herrn Regierungs= und Baurat Deichmann und des Herrn Regierungs= und Gewerberat Deubner im Beisein des Herrn Baugewerksmeisters Bödeker als Vertreter des Handwerks am Freitag, dem 23. März 1934, ihren Abschluß gefunden. Aus Lippe und der näheren Umgebung bestanden die Prüfung: Ernst Schulte aus Ehrentrup mit„gut“, Emil Sturhan aus. Vlotho(Architekten), Paul Hanning aus Pivitsheide, Karl Jording aus Tengern, Kreis Herford, mit„gut"(Tiefbau=Ingenieure), Walter Deppendorf aus Herford mit„gut“. Heinrich Grupe aus Gr.=Berkel mit“gut", Fritz Hanning aus Pivitsheide mit„gut“, Heinrich Heide aus Leese mit„gut", Fritz Mischer aus Brake mit„gut“, Albrecht Möller aus Pivitsheide mit„gut“. Erwin Mensendiek aus Quelle(HochbauTechniker), Heinrich Hahne aus Wöbbel, Beorg Köhler aus Bielefeld mit„sehr gut", Gust. Schürmann aus Bielefeld mit„sehr gut".(Tiefbau=Techniker), Heinrich Heithaus aus Brüggefeld, Ferd. Laux aus Overhagen mit„gut", Erich Neumann aus Lemngo mit„gut". Helmut Thümmler aus Lemgo mit„sehr gut(Maschinen=Ingenieure), Edwin Eikmeier aus Heiden mit„gut“. Werner Meyer aus Dörentrup (Elektro=Ingenieur), Bernh. Windau aus Harsewinkel mit „gut"(Maschinen=Werkmeister). Erfreulicherweise mehren sich in der letzten Zeit die Anfragen, wonach wir Absolven ten von uns Stellungen nachweisen konnten. Das Sommer Semester beginnt am 26. April 1934. Anfragen und Anmeldungen sind an das Sekretariat zu richten, welches Interessenten jederzeit Lehrpläne kostenlos übersendet RS.=Volkswohlfahrt hat bisher nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Obwohl 35 Neuaufnahmen erfolgt sind, könnten es doch bei weitem mehr sein. In dem hinter uns liegenden Kampf„Gegen Hunger und Kälte“ hat fast ein jeder sein Möglichstes getan. Jetzt heißt es noch einmal wahre Volksgemeinschaft durch Eintritt in die NSV. zu beweisen. Kirchheide. Ausgabe von Kohlenscheinen! Am Mon tag, dem 26. März, vormittags 9—11 Uhr und nachmittags von 2—3 Uhr, findet eine nochmalige Ausgabe von Kohlenscheinen statt. Die Scheine müssen von den hierfür in Frage kommenden Volksgenossen unbedingt in den oben angegebenen Zeiten abgeholt werden! Stemmen. Ueber die vor einiger Zeit berichteten Urnenfunde liegt jetzt eine Schätzung eines maßgeblichen Forschers vor, der die Urnen auf 1000 Jahre schätzt. Die weiteren Ausgrabungen sollen sehr vorsichtig vorgenommen werden, damit man die vorhandenen Spuren weiter verfol gen kann. Vor einigen Tagen wurden auch in Varenholz bei dem Sportplatz der Führerschule einige Gräber entdeck. und untersucht. Arbeitsdienst der Abiturienten. Anweisung über die Meldung. Nach einer Verfügung des Reichsministeriums des Innern und der Reichsleitung des Deutschen Arbeitsdienstes sind die Direktoren aller deutschen Schulen verpflichtet, bis zum 20. März d. J. die Namen und Anschriften sämtlicher Abiturienten an den für den Schulort zuständigen Arbeits gau oder bei den Abiturientinnen an die zuständige Lan desstelle zu melden. Da bisher nicht alle Direktoren ihrer Meldepflicht bis zum festgesetzten Termin(20. März d. J.) nachgekommen sind, fordert die Deutsche Studentenschaft die Direktoren, die die Meldung noch nicht vorgenommen haben, auf, die Namen und Anschriften der Abiturienten dem zuständigen Arbeitsgau, die der Abiturientinnen der zu: ständigen Landesstelle bis spätestens zum 26. März d. I. zu übersenden. Alle Abiturienten und Abiturientinnen werden darauf hingewiesen, daß sie bei der Meldung zum Diensthalbjahr eine amtliche Mitteilung über die Zuerkennung der Hochschulreife vorweisen müssen. Alle Abiturienten und Abiturientinnen, die die Hochschulreife erhalten und zu studieren beabsichtigen und damit zur Ableistung des Dienst halbjahres im Sommer 1934 verpflichtet sind, müssen deshalb diese schriftliche amtliche Mitteilung selbst anfordern, wenn ihnen die Hochschulreife bisher nur mündlich zuerkannt worden ist. im Kalleial. Es wird nochmals auf die wichtigen Lichtbilder=Aufklärungsvorträge über das Thema„Selbstschutz im Luftschutz hingewiesen. Die Aufklärung über den Luftschutz ist derart wichtig, daß sich kein Einwohner der nachgenannten Ort schaften, keine Frau und kein Mann dieser wichtigen Arbeit ausschließen darf. Reichsminister der Luftfahrt, Hermann Göring, hat erklärt:„Es ist eine nationale Pflicht eines jeden, die er erfüllt, wenn er dem Reichsluftschutzbund beitritt.“ Darum erfüllt Eure Pflicht, Frauen und Männer aus dem Kalletal, und erscheint zu folgenden Versammlungen: Heidelbeck, Sonnabend, 24. 3. 34, 19 Uhr, im Lokal Korf. Langenholzhausen, Sonnabend, 24. 3. 34, 20½ Uhr, im Lokal Brandt. Barenholz. Sonntag, 25. 3. 34, 2½ Uhr nachmittags, im Lo kal Böke. Erder, Sonntag, 25. 3. 34, nachmittags im Lokal Buschmeier Kalldorf. Sonntag, 23. 3. 34, 5½ Uhr nachm, im Loka Dannhäuser. Benkorf. Sonntag, 25. 3. 34, 7 Uhr abends, im Lokal Dammler. Hohenhausen, Sonntag, 25. 3. 34, 8½ Uhr abends, im Lokal Engelsmeier. Die Versammlungen werden pünktlich beginnen. Eintritt ist frei. Mein Oster=Angebot Damen-Mäntel# Herren-Mäntel: Kleiderstaffe Maniel= u. Rochstosse Gehlien Mänkel, ganz a. K Seide geSiossaualichten 27.30 92 50 Garbadine=Mäntel, in grau 53k. 1. blau, extra schwer 32,00 Wolle, beste Verarb. 38.50 Garbadine=Slivon. prima Qual., grau u. beige 49.00 milt bbümn. Karlin=Mansel.schwarz=grau salt unverwüstliche Form. Slivon nur 29,50 Modische Neuheiten in entzückenden Farden. in größter Auswahl r. imit. 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(also das erste Mal für den Monat März) „Jlolgt die Erhevung, der Sozialverlicherungsbeiträge(Kranken=, Arbeitslosenversi herung und Arbeitslosenhilfe) entgegen den Mitteilungen einiger Orts= und Landkrankenkassen nach einer ausdrücklichen Stellungnahm des Reichsarb eitsministeriums nach folgendem Schema: a) Für Monatsgehaltsempfänger wird jeder Monal gleichbleibend mit 30 Tagen berechnel. b) für alle andern. auch die freiwillig Versicherlen, gleichgültig ob sie monatlich Ruhegehalt oder Renle erhalten. wird der Betrag nach den wirklichen Tagen (28. 30 oder 31) berechnet. Diese Regelung ist für sämtliche Krankenkassen bindend. Detmold, den 21. März 193-. Verband Lippischer Krankenkassen. Landesverband Lippe des Reichsverbandes der Landkrankenkassen e. V. Beachten Sie meine Schaufenster AugustBrand Wer würde einem strebs. jungen Mann welcher schon lange arbeitslos int und momnt. keine schwere Arbeit verrichten kann, leichte Beschäftigung zulommen lassen? 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Finanzkontrolle bei Verbänden— Spendengenehmigung— Anleihezwang bei starker Dividendensteigerung Durch das neue Gesetz zur Erhaltung und Hebung der Kaufkraft werden große Erleichterungen bei der Abgabe zur Arbeitslosenhilfe geschaffen, die von dem Arbeitsohn erhoben wird, der für die Zeit vom 1. April 1934 bis 31. März 1935 gewährt wird. Maßgebend ist der rohe Arbeitslohn. Zum Arbeitslohn im Sinne dieses Gesetzes gehören nicht Abbauentschädigungen, Abkehrgelder und sonstige Kapitalabfindungen, die aus Anlaß der Auflösung eines Dienstverhältnisses gezahlt werden. Es sind von der Arbeitslosenhilfe befreit: 1. Steuerpflichtige, denen Kinderermäßigung für drei oder mehr Kinder nach dem Einkommensteuergesetz zusteht, ohne Rücksicht auf die Höhe des Arbeitslohnes. 2. Steuerpflichtige, denen Kinderermäßigung für ein Kind oder zwei Kinder nach dem Einkommensteuergesetz zusteht, wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 500 Mark nicht übersteigt; 3. alle übrigen Steuerpflichtigen, wenn der Arbeitslohn den Betrag von 100 Mark im Monat nicht übersteigt. Die Abgabe beträgt: 1. Bei Steuerpflichtigen, denen keine Kinderermäßigung nach dem Einkommensteuergesetz zusteht, a) wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 100 Mark, aber nicht den Betrag von 150 Mark übersteigt, 1,5 v. H; b) wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 150 Mark, aber nicht den Betrag von 300 Mark übersteigt, 2.5 v. H.; c) wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 300 Mark, aber nicht den Betrag von 700 Mark übersteigt, für die ersten 300 Mark 2.5 v. H., für den Restbetrag 5,75 v. H.; d) wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 700 Mark, aber nicht den Betrag von 3000 Mark übersteigt, 5,75 v. H.; e) wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 3000 Mark übersteigt 6,5 v. H. des jeweils gewährten Arbeitslohnes. 2. Bei Steuerpflichtigen, denen Kinderermäßigung für ein Kind oder zwei Kinder nach dem Einkommensteuergesetz zusteht. a) wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 500 Mark, aber nicht den Betrag von 700 Mark übersteigt, 3 v. H.zb) wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 700 Mark, aber nicht den Betrag von 3000 Mark übersteigt, 4 v. H.; c) wenn der Arbeitslohn im Monat den Betrag von 3000 Mark übersteigt, 5 v. H. des jeweils gewährten Arbeitslohnes. ind Die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe beträgt 1,5 v. H. des Arbeitslohnes, wenn dieser nach Maßgabe einer der Gehaltskürzungsverordnungen zu kürzen war. Ausgenommen sind diejenigen Fälle, in denen die im§ 3 bezeichneten Grenzen nicht überschritten werden. Die Senkung der Abgabe zur Arbeitslosenhilfe bringt eine Erhöhung des Reineinkommens der Gesamtheit der Lohn= und Gehaltsempfänger um rund 300 Millionen Mark gegenüber dem bisherigen Zustande. Um die Wirkung dieser Maßnahme möglichst groß werden zu lassen, ist die Senkung nach bevölkerungspolitischen Gesichtspunkten erfolgt. Eine sehr wichtige und wesentliche Maßnahme ist weiter durch die Aufhebung bzw. Milderung der in früheren Jahren vorgenommenen Einbehaltung und Kürzung von Dienstbezügen eingetreten. Viele Länder und Gemeinden haben früher zur Ausgleichung der steigenden Haushaltsfehlbeträge neben der Kürzung der Einkommen der Beamten Einbehaltungen von den Dienstbezügen vorgenommen und die Auszahlungstage hinausgeschoben. Durch eine einmalige Maßnahme im Rechnungsjahre 1934 soll es den Ländern und Gemeinden erleichtert werden, ihre Vorschriften über die Kürzung, Einbehaltung und Auszahlung von Dienstbezügen denjenigen des Reiches wieder anzugliedern. Neugewährung von Ehestandsdarlehen Das„Gesetz zur Aenderung des Gesetzes über Förderung von Eheschließungen“ bringt eine Bestimmung, die der Verminderung der Arbeitslosigkeit dient. Während nach dem ursprünglichen Gesetz als Voraussetzung für die Gewährung des Ehestandsdarlehens vorgeschrieben war, daß die künftige Ehefrau sich verpflichtet eine Tätigkeit als Arbeitnehmerin solange nicht wieder aufzunehmen, als der künftige Ehemann Einkünfte im Sinne des Einkommensteuergesetzes von mehr Das Ende der„Bossischen Zeitung" Berlin, 24. März. Die„Vossische Zeitung" veröffentlicht in ihrer Ausgabe vom Sonnabend, dem 24. März, eine Mitteilung des Verlages Ullstein an die Leser des Blattes, in der der Verlag bekanntgibt, daß er, da nach seiner Ansicht die Aufgabe eines Blattes vom Stil der Vossischen Zeitung beendet sei, aus freien Stücken den Entschluß gefaßt habe, die„„Vossische Zeitung“ aufzugeben und sie nach Ende des Monats März nicht mehr erscheinen zu lassen. Die„Vossische Zeitung, Berlinische Zeitung von Staatsund gelehrten Sachen“ wurde 1704 gegründet. Aktion zur Betriebsgemeinschaft Dr. Ley besucht die deutschen Arbeitgeber * B e r l i n, 2 4. M ä r z. Vor den Amtsleitern der Deutschen Arbeitsfront erklärte der Führer der Arbeitsfront Dr. Ley, daß er demnächst abermals eine Reise durch ganz Deutschland unternehmen werde, um diesmal vor den Männern zu sprechen, die nach dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ab 1. Mai als Betriebsführer zu gelten haben. Er wolle die Arbeitgeber in einer besonderen Aktion für den Gemeinschaftsgedanken gewinnen. als 125 Mark monatlich bezieht und das Ehestandsdarlehen nicht restlos getilgt wurde, tritt jetzt an die Stelle der Einkommenhöchstgrenze von 125 Mark die Vorschrift, daß die Ehefrau eine Tätigkeit als Arbeitnehmerin solange nicht ausüben darf. als der Ehemann„nicht als hilfsbedürftig im Sinne der Vorschriften über die Gewährung von Arbeitslosenunterstützung betrachtet wird". Die Nachfrage nach Ehestandsdarlehen übersteigt alle Erwartungen. Die Zahl der gewährten Ehestandsdarlehen betrug insgesamt bis zum März 191 485. Die Summe der bis Ende Februar 1934 gewährten Ehestandsdarlehen beträgt 120.5 Millionen Mark. Die Nachfrage hat in den letzten Monaten nicht nachgelassen, so daß mit Rücksicht auf das nabende Ende des Rechnungsjahres nichts weiter übrig blieb als zu verfügen, die Herausgabe von Bewilligungsbescheiden dis zum Ende des Rechnungsjahres, also bis zum 31. März auszusetzen. Es werden im April wahrscheinlich 50000 Bewilligungsbescheiden zu versenden sein. Da das Aufkommen an Ehestandsbeihilfen unter dem geschätzten Aufkommensbetrag zurückgeblieben ist, sieht das Gesetz die Schaffung eines Sondervermögens aus dem Aufkommen an Ehestandshilfe in bestimmten Grenzen vor. Der Präsident der Reichsfilmkammer greift durch. Der Präsident der Reichofilmkammer teilt mit:„Der Präsident der Reichsfilmkammer hat auf Grund der Reichskulturkammergesetzgebung, durch welche der nationalsozialistische Staat die Möglichkeit geschaffen hat, unlautere Elemente auszumerzen, gegen eine Reihe von Filmtheaterin= habern, welche sich der falschen Abrechnung von Filmleihmieten schuldig gemacht haben, den Ausschluß aus der Reichsfilmkammer angeordnet. Derartige Elemente sind nicht würdig, an der Verbreitung des deutschen Kulturgutes Film mitzuwirken. Die Maßnahmen zur Bereinigung des deutschen Filmgewerbes werden energisch fortgesetzt.“ An unsere Leser! Wir veröffentlichen nachstehend nochmals die von der Reichspressekammer erlassenen Vorschriften über die Bezieher-Werbung für Zeitungen und Zeitschriften. Sie lauten: Die Werber sind bei der Durchführung der BezieherWerbung verpflichtet, folgende Richtlinien zu beachten: 1. Die Werbung soll in höflicher, taktvoller Form dem zu werbenden Bezieher die Leistungen und Vorzüge der angebotenen Druckschrift darlegen. Der Werber hat genauen Aufschluß über Preis, Verpflichtungsdauer und Kündigungsfristen zu geben. 2. Der Werber muß alle an ihn gerichteten Fragen, die mit der Bezugsbestellung zusammenhängen, gewissenhaft und erschöpfend beantworten. Er darf keinerlei unwahre Behauptungen aufstellen oder den an ihn gestellten Fragen ausweichen. 3. Der Werber hat den vorgeschriebenen Ausweis stets bei sich zu führen und auf Verlangen vorzuzeigen. 4. Dem Werber ist untersagt, bei der Werbung andere Zeitungen und Zeitschriften oder im Wettbewerb stehende Unternehmungen im Ansehen herabzusetzen. Es ist ihm ferner untersagt, zur Abbestellung eines anderen Blattes aufzufordern oder Abbestellungen zu sammeln. 5. Dem Werber ist untersagt, in irgend einer Hinsicht auf den zu werbenden Bezieher einen Zwang oder Druck auszuüben, insbesondere dürfen nicht irgendwelche Nachteile, z. B. persönlicher, wirtschaftlicher, beruflicher oder sonstiger Art für den Nichtbezieher einer Zeitung oder Zeitschrift angedroht werden. 6. Der Werber ist verpflichtet, dem Besteller eine Durchschrift des Bestellscheines auszuhändigen. Nach diesen Richtlinien, durch die die Reichspressekammer den unlauteren Zeitungswettbewerb unterbinden will, hat jeder Leser volle freie Wahl, welche Zeitung er lesen will. Zwang und Druck sind von keiner Seite erlaubt. Es hat auch niemand das Rechl, darüber vom Leser Rechenschaft zu verlangen, weshalb er eine Zeitung bestellt oder nicht bestellt. über die Reichsreform. Besprechung der Ministerpräsidenten und Innenminister. Berlin, 24. März. Unter dem Vorsitz des Reichsinnenministers Dr. Frick fand im Reichsministerium des Innern eine Besprechung sämtlicher Ministerpräsidenten und Innenminister der deutschen Länder statt. Reichsminister Dr. Frick führte einleitend aus, daß die Durchführung der mit dem Gesetz über den Neuaufbau der Reiches vom 30. Januar 1934 eingeleiteten Reichsreform die größte Aufgabe unserer Zeit sei. Die herstellung der Einheit des Reiches sei eine geschichtliche Aufgabe, wie sie in Jahrtausenden nur einmal an die Nation gestellt werde. Eine Ueberstürzung der Reform sei weder nötig noch beabsichtigt; der Neuaufbau des Reiches werde aver nach dem unerschütterlichen Willen der Führers mit der gleichen Entschlossenheit durchgeführt werden, mit der schon in der kurzen Zeit der nationalsozialisti schen Führung des Reiches zahlreiche Maßnahmen getroffen wurden, deren Verwirklichung sich der Jührer zum Zie gesetzt hatte. Persönliche Interessen dürften bei einem Werk von so gigantischem Ausmaß keine Rolle spielen. Im übrigen werde bei der Neugliederung auf die Interessen der Wirtschaft gebührende Rücksicht genommen werden. Im ausdrücklichen Einverständnis mit dem Führer gab Reichsminister Dr. Frick bekannt, daß für die Beamtenschaft der Länder auf Grund der bevorstehenden Neuordnung des Reiches kein Anlaß zur Beunruhigung bestehe. Besondere Bedeutung legte Reichsminister Dr. Frick der im Zuge der Neuordnung liegenden Stärkung der Autorität der Reichsregierung bei, die sich im Verhältnis zwischen Reich und Ländern schon als Folge des Wegfalls sachlicher Gegensätze und wegen der Gemeinsamkeit des großen Zieles ergebe. „Kampf der Reaktion!“ Ein Rede Dr. Franks. In einer von der Kreisleitung Weimar=Stadt der RSDAP. in der Weimarhalle veranstalteten öffentlichen Versammlung sprach Reichsjustizkommissar Dr. Frank über das Thema„Kampf der Reaktion". Mit Adolf Hitler habe das neue deutsche Schicksal begonnen. Das deutsche Volk habe wieder einmal begonnen, der Weltmenschheit eine neue Entwicklung vorzuleben. Nach 14 Jahre langem, an Mühe, Sorgen und Blutopfern reichen Kampf, hätten die Nationalsozialisten mit dem Aufbau eines für Jahrtausende berechneten Staates begonnen. Wer auf diesem Wege nicht mitmarschieren könne, der schließe sich nicht nur aus der Partei sondern aus dem Marsche des deutschen Volkes überhaupt aus. Die Revolution sei nicht gemacht worden, um alte Kronen wieder aufzufrischen, die längst verbraucht seien. Jeder Versuch, unseren neuen Aufbau zu stören, sei Landesverrat. Der Reichsjustizkommissar unterschied drei Arten von Reaktion: die politische, die soziale und die religiöse. Zu den religiösen Reaktionären gehörten diejenigen, die immer noch nicht verwinden könnten, daß die Zentrumspartei nicht mehr bestehe. Auf diesem Gebiet sollte man mit die Gegensätze versteifenden Aeußerungen recht vorsichtig sein. Dr. Frank wandte sich in diesem Zusammenhang gegen die Ausführungen des Kardinals Faulhaber und betonte, daß der deutsche Katholik ein guter Nationalsozialist sein wolle und sein werde. Die Nationalsozialisten beanspruchten die politische Führung ausschließlich für sich und feien nicht gewillt zu keilen mit denen, die sich pflichtgemäß sagen müßten, daß ihr Reich nicht von dieser Welt sei. Den„150prozentigen Nationalsozialisten“, die sich wunderten, daß in Deutschland überhaupt noch Juden lebten, sage er, daß demnächst in der Organisation der Bewegung eine ganz gründliche Musterung gehalten werde. Die Partei müsse darauf bestehen, daß ihre Prinzipien nicht von sogenannten Sonderorganisationen angetastet werden. Im Ausland sollte man endlich mit den haltlosen Verdächtigungen und Verleumdungen aufhören. Ein Adolf Hikler komme nur einmal in der Geschichte. Die Welt solle wissen, daß ein 60=Millionenvolk das friedliche Aufbauwerk seines Führers von niemandem stören lassen werde. Was würde Deutschland eine Aufrüstung nützen? Deutschland wolle den Frieden nicht dadurch erreichen, daß es einen nervösen Nachbarn noch nervöser mache. Deutschland habe seine Tore geöffnet; jeder könne in Deutschland alles sehen. Das deutsche Volk habe genug Leiden durchgemacht im Kriege. Es wolle nur den Krieg gegen die Arbeitslosigkeit. Es wolle in Frieden und Freiheit arbeiten und leben. Die Angelegenheit des österreichischen Volkes sei eine Angelegenheit des ewigen natürlichen Wollens des Deutschtums überhaupt, das Recht einer zusammengehörigen Nation. Das einzige, was Deutschland in dem Ringen mit allen Völkern und Staaten geblieben sei, sei das Recht. Wenn ein 60-Millionen=Volk immer wieder dieses Recht fordere, dann werde sein Ruf eines Tages auch gehört werden müssen. Deutschland werde man nicht eher in Geuf wiedersehen, als bis sein Rechtsanlpruch auf Gleichberechtigung worden sel. * 8 15 4 Die Bäckerhandwerk des Kreist Gestern war es mir vergönnt, an einer Gesellenprüfung des Bäckerhandwerks des Kreises Lemgo im Saale der Gastwirtschaft Schmidt, Lemgo, teilzunehmen. Während man sich in den vergangene Zeiten leider in vielen Kreisen daran gewöhnt hatte, die Gesellenprüfung als eine Formalität anzusehen, hat der Fachverband Lippischer Bäckermeister bewiesen, daß hier neue Wege beschritten werden müssen, um die Gesellenprüfung für den Handwerkerlehrling wieder als eine wahre Prüfung und damit zu einem Tage werden zu lassen. an den der Geselle und spätere Meister stets mit Stolz zurückdenken können. Um eine gewissenhafte und einheitliche Prüfung zu garantieren, hat der Fachverband die Neuerung eingeführt, die theoretische Prüfung nicht mehr durch die einzelnen Innungen, sondern zusammen im ganzen Kreise durch einen besonderen Ausschuß durchführen zu lassen. So waren 20 Lehrlinge des Bäckerhandwerks aus dem Kreise Lemgo erschienen und man muß es dem Prüfungs ausschuß zugestehen, daß es ihm meisterhaft gelungen ist, der Prüfung einen feierlichen Rahmen zu geben. Zu der Prüfung waren außer den Mitgliedern des Prü fungsausschusses der Vorsitzende der Lippischen Handwerks kammer und des Lippischen Bäckerfachverbandes, der Ge schäftsführer des Lippischen Handwerkerbundes, die Vertreter der Verufsschule, der einzelnen Innungen und der Gesellenschaft erschienen. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Bäckermei ster Thermann, Lemgo, begrüßte die Erschienenen und eröffnete die Prüfung. Er wies darauf hin, daß zum ersten Mal in diesem größeren Rahmen die Prüfung erfolge. Die neue harte Zeit erfordere auch harte zielbewußte und strebsame Menschen, die ihre ganze Kraft für den Beruf einzusetzen hätten. Nur wer hierzu bereit sei und etwas tüchtiges ge lernt habe, komme vorwärts, der andere gehe zu Grunde. Nachdem bereits eine eingehende praktische Prüfung der einzelnen Lehrlinge in den Betrieben durchgeführt war, erfolgte nunmehr die theoretische Prüfung. Es prüften Fachschullehrer Hilker, Bad Salzuflen, im Rechnen und Schriftverkehr, Fachlehrer Bäckermeister Hölscher, Detmold über fachliche Fragen und Betriebskunde, Schulleiter Rädecker, Lemgo, über soziale Fragen Bäckermeister Thermann, Lemgo, über allgemeine Handwerkerfragen. 5 bange Stunden werden es für einen Teil der Lehrlinge gewesen sein. Jetzt mußte es sich zeigen, ob die Lehr jahre in der Backstube und in der Berufsschule gut ausge nutzt waren. Einige schauten ängstlich drein, anderen wie derum leuchtete das Selbstvertrauen aus den Augen, sie wußten, daß sie was gelernt hatten, stolz erhobenen Hauptes gaben sie ihre schriftlichen Arbeiten ab, sicher und klar war ihre Antwose. Diese Stunden, die einigen als Pein erschienen, waren ihnen ein Gefühl des Lohnes für den Fleiß in den Lehrjahren.* Nach einer anschließenden eingehenden Beratung durch den Prüfungsausschuß konnte um 7,30 Uhr den Prüflingen das Resultat bekannt gegeben werden. 2 bestanden mit „Auszeichnung"(Diplom)— Noltemeier und Stephan in Bad Salzuflen—, 2 mit„Gut" und„Anerkennung"(Buch des Germania Fachverbandes)— Wedderwille und Zimms, Bad Salzuflen—, 8 mit„Gut" und 8 mit„Genügend“ Dem Fleiß gebührte der Preis. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses überreichte den Besten die Auszeichnung. Er ermahnte sie, in der bisherigen Weise sich weiter fortzubilden und die Auszeichnung als Erfolg für das Leben und für die spätere Generation aufzubewahren. Die anderen sollten sich nicht zurückgesetzt fühlen, sich aber das Resultat als Anfporn dienen lassen und den Besten nacheifern, damit auch sie später zu denen gehörten, die ihren Beruf im Leben voll und ganz ausfüllen könnten. Nunmehr seien die Würfel gefallen, sie seien jetzt Gesellen. Bisher seien sie von Eltern und Lehrmeistern umhütet gewesen, jetzt träten sie ins Berufsleben, gestern noch Lehrlinge, heute Gesellen und vielleicht morgen Meister. Er ermahnte sie, sich würdig in den Berufsstand des Handwerks einzureihen, sie hätten das Bäckerhandwerk als Beruf erwählt. Beruf heiße, berufen zu sein, auf seinem Platze seine Pflicht zu erfüllen. Jeder Junggeselle wurde dann durch Handschlag auf die Standesehre, Treue zum Meister, zum Mitgesellen und Lehrling und dem Vaterlande gegenüber verpflichtet mit den Worten des Ehrenobermeisters des deutschen Handwerks, Reichspräsidenten von Hindenburg,„Die Treue ist das Mark der Ehre“. Den Führern des neuen Reiches würde der Dank dafür, daß man noch in der Lage sei, den Beruf weiter ausführen zu können, durch ein Sieg=Heil altsgebracht. Darauf ergriff der Vorsitzende der Lippischen Handwerkskammer, Zimmermeister Diekmann, das Wort und ermahnte die nunmehrigen Gesellen, nicht aufzuhören zu lernen, sondern stets an sich weiter zu arbeiten und sich rechtzeitig auf die in Zukunft sehr schwere Meisterprüfung vorzubilden. Auch nach außen hin müsse der Junggeselle sich würdig erweisen, das Handwerk sei wieder ein vollwertiger Berufsstand, dem anzugehören eine Ehre sei. Dem jungen Gesellen müsse man es stets ansehen können, daß es einer vom Handwerk sei, der seinem Stand auch Ehre bereite. Der Vorsitzende des Fachverbandes, Bäckermeister Wagenfeld, ermahnte nunmehr die Prüflinge, treue und tapfere Streiter des Handwerks und des Vaterlandes zu werden und stets eingedenk zu sein, daß der Aufstieg des Vaterlandes nur möglich sei, wenn jeder auf dem Platze seine Pflicht erfülle, auf den ihn das Schicksal gestellt habe. Nach einem Sieg=Heil auf das Vaterland wurde das Deutschlandund Horst=Wessellied gefungen. Darauf erklärte der Vorsitzende die Prüfung als abgeschlossen. Die ernsten Stunden seien jetzt vorbei. Als Kameraden im Handwerk wolle man, Meister und Gesellen, noch kurze Zeit gemütlich zusammen bleiben. In Verlaufe dieses kameradschaftlichen Zusammenbleibens sprach Berufsschullehrer Hilker zu den jungen Gesellen. Er ermahnte sie, auf ihren weiteren Lebensweg zu achten. Wie ein Schiff, gut ausgerüstet für die Weiterfahrt übers Meer in einen sicheren Hafen, beginne auch ihr Weg durchs Leben, ausgerüstet von Eltern, Lehrherren und Be rufsschule. Jeder einzelne solle darauf achten, daß das Le bensschiff nicht vom Wege abgerate und Schiffbruch erleide Im Vertrauen auf Gott und die eigene Kraft gelinge es auch, die Stürme des Lebens zu überstehen und den Hafen sicher zu erreichen. Mir waren diese Stunden ein Erlebnis, ein Beweis, daß es im Handwerk wieder aufwärts geht. Ein Berufsstand, der größte Sorgfalt auf die Ausbildung seines Nachwuchses legt, braucht sich nicht um seinen zukünftigen Bestand zu sorgen. Hier ist ein Beweis erbracht, daß erkannt ist, welche Wege das Handwerk zu gehen hat, wenn es die Worte:„Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“ in die Tat um setzen will. Den Prüflingen, für die der Nachmittag bestimmt war, wird dieser Tag ein wertvoller Tag durchs ganze Leben bleiben. Sie haben erkannt, daß sie sich mit Stolz zum Handwerk zählen dürfen. Der Brand von Hakodate 647 Toie— 400 Schwerverletzte. Tokio, 24. März. Die Johl der Opfer bei dem Riesenbrand in hakodale ist etwes geringer, als zuerst angenommen wurde. Immerhin haben nach dem amklichen Polizeibericht 847 Menschen den Tod gefunden. Auch von den 400 Schwerverletzten besiehl bei der Hälfte kaum Aussicht, sie am Leben zu erhalten. Zuchthausstrafen im Rostocker Kommunistenprozeß. seinerzeit vom Reichsgericht an das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg verwiesene Hochverratsverfahren gegen 19 Rostocker und auswärtige Kommunisten wurde am Donnerstag vom Strassenat des Hanseatischen Oberlan= Hamburg im Rostocker Ständehaus verhandelt. ssenat verurteilte 2 Hauptangeklagte zu je 3 Jahren me#“ der dritte Hauptangeklagte erhielt 3 Jahre GeRaubmörder zum Tode verurteilt. Oels verurteilte den Arbeiter Joenb Troipe aug, Limmel(Kreis Oele) wegen Raubmordes zum Tode. Sein Mittäter, der Fleischergeselle Adolf „.„“ aus Schönau(Kreis Oels) wurde zu lebenslänglichem Sschisch eschiniehie De Sasieute ebeinr ier Sode aihernsche. Bunde d. un hansch Bearch.— wagen dearbeitet, so daß die Fraw bald Diamantensendung verschwunden. Aus bisher unaufgeklärter Ursache ist eine Diamantensendung im Werte von etwa 175000 Reichsmark, die am 12. Februar 1934 von Amsterdam nach Wien abgegangen war, verloren gegangen. Ein belgischer Diamantenhändler aus Antwerpen will das Paket zu dem genannten Zeitpunkt in Amsterdam als postlagernde Sendung nach Wien aufgegeben haben. Als er einige Tage darauf das Paket in Wien persönlich in Empfang nehmen wollte, stellte sich heraus, daß man dort von dem Eingang eines solchen Paketes nichts wußte. Sowohl von der Amsterdamer wie von der Wiener Polizei werden eingehende Nachforschungen nach dem Verbleib der Sendung, die versichert war, angestellt. Der Stadtturm an der Johannispforte. Von den sechs mittelalterlichen Stadttürmen Lemgos war wohl der Turm an der Johannispforte in der Nähe der alten Gokirche derjenige, der die interessanteste Geschichte aufzuweisen hatte. Er war nämlich der städtische Kerker, die„cuftodia malefactorum“, wie er in den Urkunden genannt wird. Später mögen auch andere Türme(Hexenturm!) als Behausungen für die Uebeltäter benutzt sein, aber im Mittelalter war es durchweg die„turris occidentalis“ (Westturm), die hierfür diente. Man nannte diesen Kerker auch einfach„den Turm“(Regimentsnottel v. 1491). Er hat vielen Besuch bei sich aufgenommen, hohen und niedrigen, Ritter, Ratsherren, hohe Geistliche, Schulmeister, Räuber, Diebe und Mordgesellen, auch solche, die zu tief ins Glas geschaut und Dummheiten begangen hatten, wie im Jahre 1449 den Vaget Henne(— Hans Vagede: der beim Schoppen Wein im Ratskeller zu sehr renoi je und einem Bürger, der ihm widersprach, mit der i npe einen überzog. Alsbald standen die Stadtknechte neben ihm, banden ihn fest und führten ihn ab in den„Turm“! Um 1375 lagen in ihm viele stolze Ritter, welche die Lemgoer als treue Waffengefährten des Edelherrn Simon III. in der Tecklenburger Fehde mit sich heimgeführt hatten; 1429 schmachteten in denselben Löchern wie jene der hochgeborene Propst Johann von Varendorp, der Amtmann Rembert von Quernheim, der tapfere Vernard von Smerte und viele andere Osnabrücker edle Mannen, welche gleichfalls durch Lemgoer in Gefangenschaft geraten waren, als diese ihrer befreundeten Nachbarstadt Herford, die mit Osnabrück im Kampfe lag, zu gekommen waren. Nur durch viele harte Taler Osnabrücker Währung konnte man sich wieder freikaufen, welche die Bürgermeister Arnold Berndick. Ernst Erp. Hermann Cathemann und Johann Kruse schmunzelnd einsteckten. Wie ungemütlich aber die Haft in dem eisigen Turmloch war. verrät uns in einer alten Urkunde der aus Lübeck stammende Schulmeister und Schreiber Johann Hamelhorst. Er hat: Reichsberufswettkampf. Nachstehend geben wir den Ehrenausschuß für den Reichsberufswettkampf bekannt: Aug. Detering(NSDAP.), Aug. Stille(RSBO.), E. Wilmsmeier(RS.=Hago), Lehrer Althöfer(NSLB.), Wendorf(Reichsnährstand), Landrat Gruner(Staatsbehörde), Bürgermeister Gräfer(Ortsbehörde), Dir. Dr. Hobinder(Schulbehörde), Schulleiter Rädeker(Schulbehörde), Buchdruckereibesitzer Fr. Wagener(Graph. Gewerbe) Wrenger jun.(Gruppe Holz), Th. Schmidt(Gruppe Tabak), Kessemeier(Gruppe Baugewerbe), Koopmann(Deutsche Angestelltenschaft), Kaufmann Möller(Nahrungsmittel), Architekt Siewing(RSV.), Frl. Fritzemeier(B0M.), Heinz Rackelmann(Hitlerjugend). Am Mittwoch, abends 8 Uhr, findet im Kaffee Schmidt eine Zusammenkunft für den Ehrenausschuß statt. Wir bitten vorstehende Herren, sich dort einzufinden. Ferner haben zu dieser Versammlung zu erscheinen: Graph. Gewerbe: Erwin Buschmeier, Brake; Gruppe Holz: Rogaller, Entruper Weg 20; Gruppe Nahrungsmittel: Behrmann, Breitestraße: Gruppe Tabak: Franke, Opingstraße: Gruppe Baugewerbe: August Stille, Opingstraße 44; Gruppe Eisen und Metall: Wöhler, Mohlenstraße 32; Gruppe Heimarbeit und Hausgehilfen: Ilse Franke, Grevenmarsch: Deutsche Angestelltenschaft: Karl Dröge, Mittelstraße 106(ebenfalls der DHV.): V. W. A.: Irmgard Bode, Heutor 1. Gruppe Tertil und Bekleidung: Schlömer, Alterknick. Rackelmann. Gefolaschaftsführer der HJ. Bau von Thingplätzen ohne Genehmigung verboten! Die Landesstelle Westfalen=Lippe des Reichsministertums für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit: Das Bestreben zahlreicher Gemeinden, Thingplätze zu bauen, ist begrüßenswert. Thingplätze dürfen aber nur errichtet werden, wenn sie durch die Entscheidung des Landesstellenleiters Schmidt im Einvernehmen mit dem Gauleiter, Reichsstatthalter Dr. Meyer, zugelassen werden.— Ebenfalls haben Freilichtspielunternehmen die Spielgenehmigung bei der Landesstelle Westfalen=Lippe nachzusuchen. Aus der Bewegung. Fähnlein 2 6.55. Jungzug West 3. Befehl! Am Sonnabend 4,30 Uhr, tritt der Jungzug bei Wattenberg zum Geländespiel an. Pünktliches Erscheinen eines jeden Ig. ist Pflicht! H. Lenniger, Fähnleinführer. A### Hillersugend. Heute abend 8 Uhr: Führerbesprechung im Heim. Fritzemeier. Nachrichten-HJ. Am Sonntag tritt die N. H. J. um 7 Uhr bei der Brücke am Hohen Wall an. Familien=Nachrichten. Gestorben: Frau Auguste Scheer, geb. Paul, 61 Jahre alt, Detmold. Frau Pauline Bergmann, geb. Brockschmidt, Kachtenhausen. Witwe Luise Schulze, geb. Busch. Lage. Ziegelmeister a. D. Fritz Kramer, 73 Jahre alt, Lage. Frau Wilhelmine Bunte, geb. Solle, Erdbruch bei Großenmarpe. Friedrich Brokmann, 68 Jahre alt, Mossenberg. te zu Lemgo an der Lateinschule studiert und zwar mit so gutem Erfolge, daß er die Amtstracht der sog. Lokaten, der Unterlehrer, anlegen durfte. Leider aber wurden diese von ihrem Chef, dem Rektor, sehr knapp gehalten, und sie mußten daher durch Nebenbeschäftigungen als Schreiber und dgl. ihr Brot verdienen. Auf„Kläschen“ 1357 war es, als Johann, anscheinend vom Hunger übermannt, auf dem Marktplatz die Bude eines Metzgers(Knochenhauers) zu sehr inspizierte, einen kühnen Griff machte und mit einem Stücke Fleisch verschwand. Aber der Metzger hatte ihn bemerkt. Der Rat wurde alarmiert, und man erwischte den Sünder. Diebstahl war im Mittelalter eines der verpöntesten Vergehen, wie wir das auch aus den erhaltenen Statuten der Handwerkergilden wissen. Man stürzte sich wutentbrannt auf den jungen Schulmeister, allen voran Statius, der Sohn des Ritters Egehard von Dehem, der Richter Jordan Kole, die Bürgermeister von dem Rede, Giseler und Wending und viele Ratsherren. Hamelhorst wurde übel zugerichtet; er blutete aus verschiedenen Wunden; er schrie, er jammerte. Es half ihm nichts. Unter dem Gaudium der stets mitleidslosen Jugend wurde er in seinen zerrissenen Gewanden durch die Mittelstraße, an dem alten Grimerinkhofe vorbei, geschleppt und in den Turm gesperrt. Hier lag er über eine Woche. Als ein mitleidiger Lemgoer und ehemaliger Mitschüler, Johann Latran, dem Gefangenen zur Flucht verhelfen wollte, wies dieser es aus Angst zurück. Als man ihn endlich nach neun Tagen laufen ließ, raste der Unglückliche wie besessen durch die Altstadt in die Neustadt zur Marienkirche, wo er fast ohnmächtig zusammenbrach. Später hat Hamelhorst erklärt, daß er für 1000 M(1 Silber Mark hatte damals den Wert von durchschnittlich 100 Kunseres Geldes! Die Lemgoer Mark betrug die Hälfte), eine solche Haft nicht wieder erleiden möge!— So hielt der stolze Rat Lemgos, das damals den Höhepunkt seiner Macht und seines Reichtums erlangte, Ordnung und Recht. Aber jeder Bürger, der gesetzestreu lebte, wurde geschützt, und die Stadt setzte, wie die obenerwähnte Regimentsnottel betonte, ihre Ehre darin, auch den Aermsten gegen jeden ungerechten Angriff in Schutz zu nehmen. Der Regierungs! bisher zum Gau O gehörten, sind nach gelegt. Um diese 4 ziehen zu können, herbergswerkes von Minden und Lippe die am Donnerstag stattfand. Die Ver gut besucht, auch di reich vertreten. Ar mold. Lemao.L neugegründeten Or ten. Gauführer Gr strebungen und Gri weser geführt hätte Grimmelt das Lan zu einem Gau, der Front gestanden he heute eine Abteilun ein Teil staatlicher habe aus der Juge hitlerjugend seien in steter Verbindur Das Reichsjugendh den Auftrag bekom Das ist eine schwer De aule Kriuse, schnurrigen Mins voteld. Wat Krit Scheole no Luinse ligget innen Amte lentrup. Niu soll len wern. Dorteo vostand inlan, un auk nor Scheole. sollen lesen, un da vern. De Konsisto dä dor anner Wai Bäume un Frücht Kerl teo den jung lesen:„Die Eichel sprechen Sie es.“ annen Schnürchen iuten Koppe herseg dat kann eck öbber heut seggen. Me flumpen, de meist lik suin. Dor spr up, wuise met'n F Gegenstand ist säggt seon lütte dummes Zeug?“ was ist denn daas Sie denn bei der Gegenstände weni Dat worte den a 11,5 Mill rufen Dich auf,i einzutreten. 11 gen vor dem O den. Heft alle n deutsche Volksger blume der RSV Tagung des Jugendherbergsverbandes für Minden u. Lippe. Singen. Mittwoch fällt aus. Karfreitag, 9.30 Uhr: Der Regierungsbezirk Minden und das Land Lippe, die bisher zum Gau Oberweser des Jugendherbergsverbandes gehörten, sind nach der Auflösung des Gaues zu Westfalen gelegt. Um diese Eingliederung organisatorisch besser vollziehen zu können, hatte der Gauführer des Reichsjugendherbergswerkes vom Gau Westfalen für die beiden Bezirke Rinden und Lippe eine Tagung nach Bielefeld einberufen. die am Donnerstag nachmittag um 5 Uhr im Vereinshaus stattfand. Die Versammlung war aus allen Gebietsteilen gut besucht, auch die Hitlerjugend und BDM. waren zahlreich vertreten. Aus Lippe waren die Ortsgruppen Detmold, Lemgo, Lage, Oerlinghausen anwesend, nur die neugegründeten Ortsgruppen Barntrup und Schötmar fehlten. Gauführer Grimmelt gab einen Rückblick über die Bestrebungen und Gründe, die zur Auflösung des Gaues Oberweser geführt hätten. Insbesondere begrüßte Gauführer Grimmelt das Land Lippe in seinem Gau. Lippe komme zu einem Gau, der im Jugendherbergswesen in vorderster Front gestanden habe. Das Reichsjugendherbergswesen sei heute eine Abteilung der Reichsjugendführung und damit ein Teil staatlicher Jugendpflege. Das Reichsherbergswerk habe aus der Jugend neue Blutzufuhr bekommen, bei der hitlerjugend seien überall H.=Abteilungen eingerichtet, die in steter Verbindung mit dem Jugendherbergswerk stehen. Das Reichsjugendherbergswerk hat vom Reichsjugendführer den Auftrag bekommen, in 4—5 Jahren schuldenfrei zu sein. Das ist eine schwere Aufgabe. Sie muß gelöst werden. Tüchtige Mitarbeiter sind zu dem Reichsjugendherbergswerk gestoßen: die Hitlerjugend mit ihrer gesamten Organisation und der B0M. Eine Quelle neuer Zufuhr von Geldmitteln ist der Reichsopfer= und Werbetag, der im ganzen Reich auf den 21. und 22. April festgesetzt ist. Die Hitlerjugend wird dafür sorgen, daß in jedem Orte, in jeder Stadt, im kleinsten Dorf etwas vom Vorhandensein eines deutschen Jugendherbergswerkes gespürt wird. Straßen= und Haussammlungen werden stattfinden. Auch wird jeder Volksgenosse in diesen Tagen eine Ansteckblume, eine Narzisse, im Knopfloch tragen und damit beweisen, daß er eine kleine Gabe dem Wert der deutschen Jugend gespendet hat. Die Vorbereitungen in Lippe haben schon mit dem heutigen Tage in Verbindung mit der Hitlerjugend eingesetzt. Gauführer Grimmelt ging dann ein auf die 2. Quelle neuer Mittelbeschaffung, auf den Schulpfennig. Das sei eine Errungenschaft, die nur im nationalsozialistischen Deutschland möglich gewesen sei. Der Gauführer machte den Vorschlag, als Auftakt für den Reichsopfertag am 20. April in allen Schulen Deutschlands einen Wandertag zu veranstalten. Es wurden dann drei Unterbezirke gebildet. Der Bezirk Lippe ist dem Bezirk Bielefeld lose angegliedert. Für Lippe muß der Reichsopfertag für das Jugendherbergswesen ein voller Erfolg werden. Die gesamte lippische Bevölkerung wird den jungen Sammlern durch eine Spende helfen, das Aufbauwerk im Jugendherbergwesen durchführen zu können. De Flaskenappel. (Enn Stückchen van'n aulen Kriuse uppen Krubberge.) De aule Kriuse, do liebe nau, was in mäncherleu Ort n schnurrigen Minsken, un viele Stücksken werd van em voteld. Wat Kriusen Hof eß, de heuert nor Kerken un Scheole no Luinsen. De annern Höbe vann Krubberge ligget innen Amte Broke un heuert dorümme auk no Hillentrup. Niu soll in Luinsen mol Scheolreffescheon ashaulen wern. Dorteo worte in auler Tuit de ganze Scheolvostand inlan, un Kriuse, de innen Scheolvostanne was, ging auk nor Scheole. De niegen= und teggenjöhrgen Bracken sollen lesen, un dann soll dat Lesestücke affroget und bekührt pern. De Konsistorjolrot T. keik up den Billern herümme, dä dor anner Wand hengen. Up den eunen Bille stünnen Bäume un Früchte, de innen Gorn wasset. Dann säggt de Kerl teo den jungen Lehrer:„Lassen Sie mal das Stück lesen:„Die Eichel und der Kürbis, und nach dem Lesen besprechen Sie es.“ Niu ging dat Lesen laus. Dat ging offe annen Schnürchen. De meisten Kinner können et buinoh iuten Koppe herseggen; denn et was'n Gedichte, van wenne, dat kann eck öbber seo uppen Stutz auk nich met Bestimmtheut seggen. Met den Affrogen woll dat nich ganz seo flumpen, de meisten Kinner wörten auk'n betten ängsterlik suin. Dor sprank de Konsistorjolrot van suinen Steole up, wuise met'n Finger up dat Bild un see:„Kinder, welcher Gegenstand ist hier abgebildet?"„'n Flaskenappel! säggt seon lütken Bönsel.„Was sprichst du da für dummes Zeug?“ säggt de Herr Revisor,„n Flaschenapfel, was ist denn daas?“ Un teo den Lehrer säggt heu:„Haben Sie denn bei der Durchnahme des Stückes die einzelnen Gegenstände wenigstens im Bilde nicht einmal vorgezeigt? Dat worte den aulen Kriuse denn doch nogero teo dull. 11.5 Millionen Frühlingsblumen rufen Dich auf, in die Kampffront der RS.=Volkswohlfahrt einzutreten. 11½ Millionen Narzissen werden in den Tagen vor dem Osterfeste in ganz Deutschland verkauft werden. Heft alle mit, das Werk der NSV. vollenden. Jeder deutsche Volksgenosse muß am Ostersonntag die Frühlingsblume der RSV. tragen. Heu mochte denken: Niu werd et öbber Tüid, dat diu helpest, stond van suinen Steohle up, ging van achterteo up den Konsistorjolrot teo, keik öbber suine Schullern up dat Bild und see:„Herr„Kurriodstonniolrod'. loten Se doch den Jungen teofrie. Junge, diu häst ganz recht, wat dor up den Bille steut, dat eß'n Flaskenappel, in richtigen greunen Flaskenappel, eß rund ossen Appel un greun os ne Flasken, dorümme es t auk'en Flaskenappel. Bleoß n betten lütt esse, in iusen Gorne häbbe ek wecke van der Ort liggen, de weget teon mindsten fiftig Pund. Teo briuen sind se foider nich, de Schwuine müget se nich mol freten, öbber os ek seon Bönsel was un inne Scheole ging, do höhlen wui us jümmer eunen iut un maken greune Lüchten doriut.“ Niu was öbber de Duibel lause in Henstrup. De Konststorjolrot worte höllsken falsk und see: Mann, wie können Sie sich unterstehen, hier dazwischen zu reden und solch'ne Störung herbeizuführen? Wie heißen Sie?“ Säggt de aule Kriuse:„Ek fin Kriuse van n Krubberge. Ek sin jümmer för de Gemütlichkeut, un dorümme briukt Seu nich glutk seo köddelig un krius teo wern. In Deppel mag seon Ding muintwegen Kürpitz eoder süß und seo heuten, uppen Krubberge est'n Flaskenappel un in Luinsen auk, un wenn ek'n Rühn häbbe, dann eß dat eben n Rühn un blift'n Rühn, wenne auk iut Tiebensen stammt.“— Un wat'n Flaskenappel eß, dat eß n Flaskenappel un blift auf' Flaskenappel. Kirchliche Nachrichten. Gemeinde St. Pauls: Sonntag, 10 Uhr: Hauptgottesdienst mit Feier des Heil. Abendmahles(Vorbereitung um 9,30 Uhr). Sammlung für das evangel. Jugendwerk. 1,30 Uhr: Kindergottesdienst. Montag, 8 Uhr: Kirchenchor. Gründonnerstag, 8 Uhr: Feier des Heil. Abendmahles. Karfreitag, 10 Uhr: Festgottesdienst mit Abendmahlsfeier.(Kollekte für die Hilfspredigerkasse). Gemeinde St. Johann: Sonntag, 10 Uhr: Gottesdienst mit Annahmefeier der Konfirmanden. Kollekte für das Syrische Waisenhaus Anschließend Vorbereitung und Feier des Heil. Abendmahles. Kindergottesdienst fällt aus. Montag, 20 Uhr: Kirchenchor. Dienstag: Jungmädchenwerk: fällt aus. Donnerstag, 20 Uhr: Vorbereitung und Feier des Heil. Abendmahles. Karfreitag, 10 Uhr: Gottesdienst. Kollekte für die Gemeinde, anschließend Vorbereitung und Feier des Heil. Abendmahles. Gemeinde St. Marien: Sonntag,(Palmarum), 10 Uhr: Hauptgottesdienst mit Konfirmation.(Kollekte für Beschaffung von Bibeln). 11,30 Uhr: Kindergottesdienst fällt aus. 3 Uhr: Abendmahlsgottesdienst in Barntrup. Montag, 8.30 Uhr: Kirchenchor. Dienstag, 8.30 Uhr: Posaunenchor. Gründonnerstag. 6 Uhr: Abendmahlsaottesdienst(Kollekte für das Syrische Waisenhaus. Karfreitag. 10 Uhr: Hauptgottesdienst mit Beichte und Feier des Heil. Abendmahls(Kollekte für die Kirche). 5 Uhr: Johannespassion Gemeinde St. Nikolai: Sonnabend, 5 Uhr: Beichte Sonntag Polmarum: 10 Uhr: Konfirmationsaottesdienst und Feier des Heiligen Abendmahles. Gründonnerstag. 6 Uhr: Beichte und Feier des Heiligen Abendmahles. Karfreitag. 10 Uhr: Hauptoottesdienst, anschliebend Beichte und Feier des Heil. Abendmahles(Kollekte für die Kirche). 8 Uhr: Heil. Abendmahles(Kollekte für dir Kirche). Abendgottesdienst, anschließend Beichte und Feier des Katbolische Pfarrkirche Romvendahl: Sonntag, 7.30 Uhr: Frühmesse. 10 Uhr: Hochamt. 3 Uhr: Andacht Werktags 7.30 Uhr: Heil. Messe. Karfreitag 9 Uhr: Messe. Neuapostolische Kirche Kämpferstraße 1: Sonntag, 9,30 Uhr: Gottesdienst. Montag, 20 Uhr: PE nTTA #e für Schiedener Sonntag, 8.15 Uhr: Freundeskreis, Gemeindehaus St. Dienstag, 8.30 Uhr: Jugendbundstunde lutherisches Vereinshaus. Mittwoch, 8.30 Uhr: Lautenchor. Gemeindehaus St. Pauli. Handel und Industrie. Berliner Effektenbörse. Am Aktienmarkt der Berliner Effektenh#rse vom Freitog trot eine Erholung ein, die tellweise zu kräftigen Korebesta##n führte. Allerdings konnten die Gewinne verschiedentlich nicht bis zum Schluß voll durchgehalten werden. Lebhaft war das Inter: elle namentich für Montanwerte. Wallentkircheu, Spoer.,#. 15 Prozent an, auch Rheinstahl, Mannesmann, Rlöckner und hoesch waren desefugt, edenso Lauradätte und Schziestsche Bergdon Farf Lalmarte und Hemische, Arten muit Anenahme von#. 9. den zogen aleichfalls an. Von Kunstseidenwerten stiegen Wembis um 3. werten erholten Ihren Rursstand un- Vggean—— stärkere Beachtung. Daimler notierten S1(67.27). Am markt stand die Altbesitzanleihe im Vordergrund des Interessee die einen Kurs von 9S erreichte. Die argtlische Rotlerung lantete 97.25. Gut behauptet waren die Umtauschstücke der Dollarbonde, Reichsbahnvorzugsoktien und Schuldduchforderungen. Der Durchschnittskurs der Steuergutscheine Gruppe I erholte sich auf 97.23. Am Geldmarkt wurden für Blankogeld für erste Mdressen die dieherigen Sätze von 4.12 bis 4.37 Prozent genannt. Die allgemeine Lage des Marktes war weiter verhältnismäßig leicht. Im internationalen Devisenverkehr lag das Pfund sester. Der Dollar wurde kaum verändert genannt. Der Berliner amtliche Kurs für Auszahlung England stellte sich auf 12.79 (12.76), für Kabel USA. aus 2.305(2.50). Deoise Schweiz wurde mit 81.90 unverändert notiert. Kkorse. Belga(Belgien) 58.60(Geld) 56.52(Brief). dän. Krone 57.04 57.16, engl. Pfund 12.775 12.805, franz. Franken 16.30 16.54, holländ. Gulden 168.93 169.27, itel. Lüe 21.51 21.55, norweg, Krone 64.19 64.31, österr. Schilling 47.20(7.20. schwed. Krone 65.85 65.97. schweiz Franken 80.92 61.00, span Pesete 34.25 34.31, tschech. Krone 10,38 10,40, Dollar 2.502 2.308. poln. Jloty(nichtamtlich) 47.25 47.35. Amtlicher Sroßzmarkt für Getreide und Jutiermittel zu Bertin. Die Haltung am Markt für Brotgetreide war im ellgemeinen am Berliner Getreidegroßmarkt vom Freitag gut behauptet. Die Ausfuhrscheine notierten unverändert. Rotierungen vom 23. März 1934. Jür 1000 Kg.: Weizen, märk. Braugerste, gute 5 frei Berlin 196—191 frei Berlin 116—133 W UI 134 ab Station 197—174 W III 187 Sommergerste, mittel W IV 139 frei Berlin 164—171 Roggen, märk. ab Station 138—162 frei Berlin 164—159.50 Hafer, neu R U 132 frei Berlin R III 155 ab Station 198—145 RN 157 Weizenmehl Auszugmeh! Vorzugmehl Bäckermehl Raggemmen Weizenkleie Roggenkleie Biktorigerdsen Kl. Erdsen Peluschken Ackerbohnen 32.25—33.25 21,25—32.25 30.25—31.25 26.25—27.25 22.3—23.30 11.30—11,30 10.50—10.80 40.00—45.00 30,00—35.00 15,00—22.00 16,00—16.75 16.50—18.00 Für 100 Kg.: Wicken Lupinen blaue do. gelde Serradella Leinkuchen Erdnußkuchen Erdnußkuchenmehl Trockenschnitzel Soyaschrot ab Hamburg ab Stettin Kartoffelflocken do. frei Berlin 15.00—16,00 11.78—13.00 14.78—13.75 17,80—19.00 12.10 10.20 10.50 9.90 8.20 9.10 14.10 14.70 Hamburg, 23. März. Preise in Hfl. per 100 Ng. ers Hambura. Weizen: Manitoba 1 4.52.5. März 4.52.5. April=Mai 4,52,5, Manitoba 2 4,37.5, Marz 8.37,5, April=Mai 4,37,5. Amber Dur. 2. März=April=Mai 4,80, Rosafé, März 8.25, Barusso, März 3.25, Bahia, März 3.25, Nordruss., März=April 8.55: Gerste: Donau, März 2.75, März 2.85. März 8.00, Blata 2.85. März 2,85, 2,92,5, März 8,92.; Roggen: Plata, März 2.50; Mais: La Plata 3.37.5. April 3.05. Mai=Juli 2.95, Donau=Galfox, März März 3.10; Hafer: Plata Unclipped, März=April 2.50, Plata Clipped, März=April 2.55: Weizenkleie: Pollards 2.60. März 2.60, Brau 2,65—2.80, März 2.55: Leinsaat: La Plata. März 6,95, April 6,95, Bombay, April 11=5. Hamburg, 23. März. Auftrieb: 3791 Schweine. Preise. 1. 41—12, 2. 30—20, 3. 37—39, f. 35—37, 5. 32—34, 6. 26—31, Sauen 32—38. Marktverlauf: ruhig, ausgesuchte schwere Speckschweine über Nottz. Wetterbericht. Fortdauer der Frühlingswitterune Wettervoraussage für Sonntag, 25. MKärz Mild. im Binnenland überall trocken, wechselnd bevölkt. zeitweise sonnig bis heiter, schwache, umlaufende meist W.Winde. Temperaturen steigend. Wettervoraussage für Montag, 28. März Fortdauer der sonnigen und milden Witterung, überall trocken bei steigenden Temperaturen. Der Luftdruck ist sowohl von SW als auch von Am De angetbegen. Ain demn dohen Drucch denn Ahen Finnland und breitet sich nach O aus. Ein anderes Hach bedeckt den Ozean im SW der Britischen Inseln und dringt nach dem Festland vor. Für die nächsten Tagbaben wir im Bereich hohen Druckes mit vorwiegen. sonnigem und heiterem Wetter mit zunehmenden Temperaturen zu rechnen. Geschäftliches. (Außer Verantwoitung der Schriftleitung) „Gesundheit, Leistung, Freube“ betitelt sich eine Beiloge zur heutigen Nummer. Sie gibi brochten swerte Aufschlüsse über die Bedeutung des Schlafes, den Schlafablauf und die niefe und über den Eintluß des Coffeins auf derie Vorgänge. Auch über Kaffee und Kaffee HAG ist miel Wissenswertes ge EIIITEIE Wer schenkt- hat schönere Ostern! 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Wedner Das Morgenrot. Eine Geschichte aus dem serbischen Feldzug: 11.30 Reichssendung. Bach=Kantate: 12,00—14,00 Von Konigsberg: Mittagskonzert 1: gegen 13.00 Glückwünsche 14,00 Ein Wort an alle: 14.10 Mittagskonzert 2. Enricc Caruso singt! 14,35—14.45 Hilde Heisinger: Palmsonntags brauch im Münsterland: 14.50—15,20 Allerlei vom Zollin Bentheim. 15.20 Eltern und Kinder. Dr. Linnaritz: Von der Bedeutung unserer Familiennamen; 15.40 Pauernfunk., Der Landesbauernführer Rheinland Frhr Eltz vi Aenach spricht anläßlich des rheinischen Bauern tages in Aachen: 16.00 Kinderstunde Schnesmittdn: 170 Sehelund und Westfaten, 16.45 2 Zielemer: Marienlieder vom Montserrat; 19.15 Martin I Nuß: Ein Lützower erzählt: 19.35 Rugby=Länderkampf Deutschland-Frankreic. 20 im A. a Deutschland=Frankreich: 20.00 Die Jahreszeiten. Oratoriun von Josef Haydn. Das Große Orchester und der Kammerchor des Westd. Runds.; in der Pause, etwa: 21,00 F. Timmermann liest seine Erzählung„Das Schweinchen“; 22.00 „ Wetter. Nachrichten: 22.20 Zwischenprogramm: 23.00 Deutsche Billard=Meisterschaft 1934. Uebertragung aus 23.20 Von der Funkstunde Berlin: Nachtmusik des Kleinen Funkorchesters; 24,00—0,30 Nacht musik auf Schallplatten. Montag, den 26. März 1934. .10.10 Wir und die Wei; 11.00 Schulfunk; 14.45 Schlacht piehmarktberichte: 15,00 Arheitsbeschaffungsfront; 15,15 H Ssmer: g.s als Treibfaff fr„Kraffahrzeuge: 1530 Zeit: 16.00 Von Berlin Nachmittagskonzert; 17.00 Der deutsche Menich. Ein Briaf Lutbers an leinen Schn, 17.10 Vesperkonzert zum 50. Geburtstage von Wilhelm Backhaus: 18.00 Jugendstunde. Jugend treibt Sport; 18.25 Französische Unterhaltung; 19.00 Von Berlin Reichssendung. Stunde der Nation:„O wüßt ich doch den Weg zurück"; 20,10 Westdeutsche Wochenschau; 20.40 Unterhaltungskonzert Das Kleine Orchester des Westdeutschen 2..20 Zwischenprogramm: 23.00 Nachtmusik Die fröhlichen Fünf; 23.30—0,30 J. R. Hummel.(Ein Vergessener). Dienstag, den 27. März 1934. 10,10 Schulfunk; 10,30 Wir und die Welt; 15.00 Kinderder schwarzen Diamanten: 15.40 Bauernfun. Bauer Schal: Erfahrungen im FlachsanBespertonzert. Das Kleine Orchester des Westd. Rundf.; 18,00 Jugendstunde. Jugend Dur gng. 1835 J. Hilsei, Der Begriff der Krankheit in der RBO; 19,30 Vom Hamburg Reichssendung. Stunde der Na.:„Horch Fock". Der Seefischersohn, der Dichter und der Matrose: 20,10 Abendkonzert. Das Große Orchester des Westd Rundfunks: 21,00 Stimmen der Zeit oder Die =stfunrs; 22,20 Weltpolitischer Monatsbericht; 22.40 Zwischenprogramm; 23.00—0,30 Nachtmusik Das Westd. Kammerorchester. Mittwoch, den 28. März 1934. 10.10 Wir und die Welt; 15,00 H. Rosdücher: Das neue Vollstreckungs= und Gnadenrecht; 15,10 Dr. K. Depenheuer Das Landjahr der Schulentlassenen. Zwiegespräch; 15,13 Stimmen der Zeit; 16,00 Aus Hamm: Nachmittagskonzert Blasmusik: 17,00 Die Welt im Buch: 17,15 Vesperkonzert Dus Westdeutsche Trio; 18,00 Pg. Theiler, Gauschulungsbeauftragter der RS=Hago, Hagen:„Die Tat der Gemeinschaft dien: dem Aufbau“; 18,30 Deutsch für Deutsche; 19.00 Von Breslau Reichssendung. Stunde der Nation:„Von der patrietischen Lyrik zum politischen Kampflied“; 20,10 Von Frankfurt:„Unsere Saar". Den Weg frei zur Verständigung: 20.30 Konzert. Das Orchester des Westdeutschen Rundfunk, Leitung Leo Eysoldt; Solist: Der 12jährige Willi Weiler(Klavier): 21.15 Unsere Reichswehr. Die In. N 501130 Heinrich Blübaum Wir vermitteln Anzeigen an alle Zeitungen und Zeitschriften zu Originalpreisen Lippische Post Abt.: Anzeigen-Vermittlung Fernaprecher 491 und 492 fanterie und Kavallerie: 22,20 Zwischenprogramm: 23.00 Daut und Düwel. Ein niederdeutsches Hörspiel von Karl Wagenfeld. Königswusterhausen. Sonntag, dem 25. März 1932. 6.15: Berliner Programm.— 6.30: Tagesspruch.— 6.35: Berliner Programm.— 8.00: Stunde der Scholle.— 8.55: Berüner Programm.— 10.05: Berliner Programm.— 10.10: Sperrzeit.— 11.00: Von deutscher Art und Kunst.— 11.15: Seewetter= bericht.— 11.30: Berliner Programm.— 12.05: Musik zum Mittag.— 12.55: Zeitzeichen der Seewarte.— 14.00: Kinderlieder= singen.— 14.30: Kinderfunkspiele.— 15.15: Eine Viertelstunde Schach.— 15.30: Wir suchen den besten Rundfunksprecher.— 15.40:„Lieder eines Bauernburschen.— 16.00: Aus München: Besperkonzert.— 17.00: Plautermann meint...— 17.30: Rugby=Länderkampf Deutschland—Frankreich.— 18.05: Volksmusik. — 18.50:„Abel mit der Mundharmonika“.— 19.50: Sport des Sonntags.— 20.00: Aus Köln:„Die Jahreszeiten“.— 22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.— 22.45: Seewetterbericht — 23.00: Aus Frankfurt:„Der heitere Lortzing“. Montag, den 26. März 1934. 9.00: Schulfunk.— 9.40:„Das Zaubergewehr“.— 10.10: Photolehrgang.— 10.50: Körperliche Erziehung.— 11.30: Klaviermusik der Romantik.— 11.50: Zeitfunk.— 15.15: Für die Frau.— 15.45: Bücherstunde.— 16.00: Aus Stuttgart: Nachmittagskonzert.— 17.00: Werkstunde für die Jugend.— 17.20 Frühgang ins ofterliche Land.— 17.40: Das„Septett" von Beethoven.— 18.30: Passionsgeschichten.— 19.00: Stunde der Nation aus Berlin:„O wüßt“ ich doch den Weg zurück...“— 20.00: Einführung in die Oper„Donna Diana“.— 20.05: Aus der Staatsoper:„Donna Diana“.— 20.40: Neueste Nachrichten.— 22.25: Blick über den Stand der Leichtathletik.— 23.00: Aus London: Europäisches Konzert. Dienstag, den 27. März 1934. 10.10: Ein Ka m mum— 10.50: Fröhlicher Kindergarlen.— 11.30: Deutsch für Deutsche.— 11.50: Lied am Vormittag „.15.15: Für die Frau.— 15.40: Erzieherfragen.— 16.00: Aus Köln: Nachmittagskonzert.— 17.00: Reisebilder aus Uruguay.— Jugendsportstunde.— 17.40: Musik zum Tee.— 18.25: sche Zeitungsschau.— 19.00: Berliner Programm.— 20.10 sponger e sggt ag Ansänger.— 20.30: UnterhalDer deutsche Tennislehrer und sein Fach 24. März 1932. Lippische Post Nummer 71. Arbeitsgemeinschaft im internationaten Handelsverhehr. Die Störungen im internationalen Handelsverkehr nehmen zu, anstatt sich zu vermindern. Der Drang zu handelspolitischer Autarkie führt in einer immer größeren Zahl der Länder dazu, den Import fremder Waren zu beschänken, um den Konsumbedaf der Bevölkerung möglichst restlos aus eigener Erzeugung zu decken. Der Import ausländischer Waren wird heute nicht mehr allein durch Einfuhrzölle, Einfuhrkontingente oder gar Einfuhrverbote abge wehrt. Vielmehr hat sich daneben auch noch die Abwertung der Währung als ein wirksames Mittel zur Fernhaltung fremder und zur Stärkung der Konkurrenzfähigkeit eigener Waren erwiesen. Das Ergebnis dieser Handelspolitik des Eigennutzes war eine ungeheure Schwächung des gesamten internationalen Handelsverkehrs. Diese Entwicklung war zwangsläufig. Denn da niemand mehr kaufen, jeder aber unter allen Umständen mehr verkaufen als kaufen will, muß es schließlich nur Verkäufer und keine Käufer geben. Ein Handelsaustausch kann aber nur immer insoweit zustandekommen, als für irgend eine Ware sowohl Käufer als auch Verkäufer vorhanden sind. Jedes Angebot von Waren, dem nicht auch eine entsprechende Nachfrage gegenübersteht, bleibt nutzlos, d. h. es führt nicht zum Abschluß eines Handelsgeschäfts. Daher ist heute ein großer Teil der internationalen Warenerzeugung unabsetzbar, weil ihr außerhalb der Grenzen des erzeugenden Landes keinc Nachfrage gegenübersteht, die unbehindert, wie in normalen Zeiten, zur Bedarfsdeckung schreiten kann. Unter dieser Behinderung des internationalen Warenaustausches leiden die Länder. die vorwiegend industrielle Rohstoffe und Nahrungsmittel erzeugen, ebenso oder vielleicht noch mehr als diejenigen, die auf den Verkauf industrieller Fertigerzeugnisse angewiesen sind. Wenn die internationale Arbeitsteilung zu einem erhebliche Teile aufgehoben wird, so muß letzten Endes die ganze Menschheit Not leiden: Produzenten und Konsumenten, Unternehmer und Arbeiter. Die Behinderung der internationalen Arbeitsteilung muß überall jene Primitivität der Lebenshaltung herbeiführen, von der der deutsche Reichskanzler gesagt hat, daß sie mit dem Gemeinnutz, also dem Ziele des Nationalsozialismus in schärfstem Widerspruch steht. Man hat theoretisch längst erkannt, daß die autarkische Handelspolitik, wenn sie überall betrieben wird, die Menschheit in eine Sackgasse führt. Daher hat man neue Wege — und seien es auch nur Notwege— gesucht, die aus dieser Sackgasse herausführen sollen. Ein solcher Notweg ist der Abschluß von Gegenseitigkeitsverträgen zwischen zwei Ländern, die den Handelsaustausch untereinander pflegen wollen. Aber die Erfolge, die auf diesem Wege erzielt werden können, sind begrenzt. Er kommt in der Hauptsach: nur für Länder in Frage, deren aWrenaustausch eine ausgeglichene Bilanz hat. Er führt nicht zu dem erstrebenswerten Ziele, wenn von den beiden vertragschließenden Ländern das eine mehr von dem anderen bezieht als dieses von ihm, um dann im Austausch mit einem dritten Lande den Ausgleich zu finden. So liegen die Dinge beispielsweise beim Hundelsverkehr zwischen Deutschland und Holland oder zwischen Deutschland und der Schweiz. Beide sind zugunsten Deutschlands aktiv, weil die Länder, die den deutschen Ausfuhrüberschuß aufnehmen, ihrerseits wieder im Verkehr mit dritten Ländern einen Ueberschuß erzielen, sei es, daß sie, wie Holland, einen Teil der aus Deutschland bezogenen Waren wieder exportieren oder aber selbst Waren erzeugen, von denen ein drittes Land ihnen mehr abkauft, als sie selbst von diesem beziehen, oder daß sie endlich andere Einnahmen haben(wie sie z. B. der Schweiz der Fremdenverkehr bringt), um den deutschen Ausfuhrüberschuß bezahlen zu können. In diesen Fällen wird aber der Abschluß von Gegenseitigkeitsverträgen nicht zu einer Vermehrung der Absatzmöglichkeiten führen, weil eben der gegenseitige Handelsaustausch von vornherein auf einer anderen Basis als auf dem der Gegenseitigkeit beruht Ein anderer Weg zur Wiederbelebung des Warenaustausches von Land zu Land ist die Bildung von wirtschaftlichen Großräumen, innerhalb derer der Warenaustansch erleichtert wird. Einen solchen Großraum hat sich z. B. England durch das Ottawa=Abkommen geschaffen. Für Die Aenderung des Nachtbackverbotes. Auf Wunsch des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft ist eine vorübergehende Aenderung des Nachtbackgesetzes erfolgt. Durch die Aenderung wird unter grundsätzlicher Aufrechterhaltung des Nachtbackverbotes der zulässige Arbeits deginn in Bäckereien und Konditoreien, der jeht frühesten5 Uhr morgens liegt, für das Anheizen der Oesen und die Teigbereitung um eine Stunde auf 4 Uhr morgens, der Arbeitsbeginn auf 4.30 Uhr morgens vorverlegt. Ingleich wird der Verkaufsbeginn für Bäcker= und Konditorwaren einheitlich auf frühestens 6 Uhr morgens festgesetzt. Das Austragen oder Ausfahren zur Belieferung von offenen Verkaufsstellen ist frühestens um 5.45 Uhr morgens zulässig. Für Jugendliche unter 16 Jahren bleibt es bei dem jetzt zulässigen Arbeitsbeginn um 5 Uhr morgens. Die Einschränkung des Nachtbackverbotes soll der deutschen Landwirtschaft die Möglichkeit geben, einen höheren Absatz an Weizenmehl zu erzielen. Die Einschränkung wurde begrenzt bis zum 30. September 1934. Reichskontrolle bei Instandsetzungsarbeiten Die maßgebenden Stellen hatten im Zusammenhang mit der großen Arbeitsbeschaffungsaktion durch Instandsetzungsund Umbauarbeiten wiederholt Veranlassung, sich gegen Betrugsversuche zu wenden, die zum Schaden der Volksgesamtheit vereinzelt vorgekommen waren. Der Reichsarbeits= und Reichsfinanzminister haben nun jetzt es für notwendig befunden, eine Kontrolle durch das Reich bei diesen Instandsetzungs= und Umbaumaßnahmen einzuführen, um die Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten noch besser gewährleisten zu können als bisher und um die Volksschädlinge, die Arbeitsbeschaffungsmittel betrügerischerweise ausgewertet haben, der entsprechenden Bestrafung zuführen zu können. Die Kontrolle für das Reich wurde den Präsidenten der Landesfinanzämter übertragen mit dem Ersuchen, das vorhandene Personal der Baugruppen und Reichsbauämter heranzuziehen, gegebenenfalls bei der Nachprüfung von Rechnungsbelegen und Büchern auch geeignete Kräfte der Reichssteuerverwaltung zu verwenden. Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung soll durch ihre Arbeitsämter die Kontrolle unterstützen. Die Entscheidung darüber, ob in einem Ort alle mit Reichszuschuß ausgeführten Instandsetzungen, Wohnungsteilungen, Umbauten usw. zu kontrollieren sind, oder ob Stichproben genügen, wird den Präsidenten der Landesfinanzämter überlassen. Am notwendigsten, so heißt es in den Verfügungen der genannten Reichsminister, werde die Prüfung in größeren Städten sein. Der Reichsarbeitsminister ist der Ansicht, daß man sich bei etwaigen Betrügern dieser Art nicht mit der strafrechtlichen Verfolgung begnügen, sondern auch andere Maßnahmen zur Abschreckung anwenden sollte, etwa die öffentliche Bekanntgabe der Namen. Deutschland käme als ein solcher Großraum in erster Linie Südosteuropa in Betracht, dem es in wirtschaftlicher Hinsicht sehr viel bieten könnte, so daß ein handelspolitischer Zusammenschluß auf der Basis der Gegenseitigkeit sehr wohl möglich wäre. Aber zweifellos wäre auch der Wirkungskreis einer deutschen Großraumpolitik eng begrenzt, und überdies wird die Verwirklichung solcher Großraumpläne zunächst noch durch den Eigennutz dritter Länder verhindert. Man wird daher eine Besserung der internationalen Wirtschafts= und Handelslage nicht so sehr von der Beschreitung solcher Notwege, als von der wachsenden Erkenntnis der Unhaltbarkeit einer überspannten autarkischen Handelspolitik erwarten müssen. Deutschland hat stets auf die Notwendigkeit der Erhaltung der internationalen Arbeitsteilung und des Handelsaustausches von Land zu Land hinDas Fahrrad von heute und vor hundert Jahren. Auf einer großen historischen Schau über die Entwicklung des Fahrrades in Berlin wird auch diese interessante Gegenüberstellung gezeigt: ein altes Holzrad aus den Anfängen dieses Sports und eine moderne Maschine mit durchlaufendem Rahmenrohr, freischwingenden Schenkeln und freitragender Hintergabet Zwei Pimpfe begrüßen sich. Die ehemaligen Berufssoldaten helfen Arbeitsplätze schaffen. Führerlagung des Reichsirenbundes ehemaliger Berufssoldaten. Auf der Führertagung des Reichstreubundes ehemaliger Berufssoldaten am 17. März 1934, über die wir bereits berichteten, stellte der Präsident des Bundes, Oberbürgermeister Schwede, Koburg, unter lebhafter Zustimmung der anwesenden Führer der Verbände und Ortsgruppen des Reichstreubundes fest, daß auch die ehemaligen Berufssoldaten willens seien, in die kommende große Arbeitsschlacht einzugreifen. Jeder ehemalige Berufssoldat wisse, so erklärte der Bundespräsident, wie bitter es sei, jahrelang auf einen Arbeitsplatz warten zu müssen, und weil das jeder bitter empfunden habe, wisse er, daß alle ehemaligen Berufssoldaten Verständnis dafür haben werden, wenn die nationalsozialistische Regierung zur Schaffung von Arbeitsplätzen für junge ehemalige Berufssoldaten und andere arbeitslose Volksgenossen durch Herabsetzung der Beamtenaltersgrenze freie Arbeitsplätze schaffe. Die als Beamte angestellten ehemaligen Berufssoldaten hoffen, damit den übrigen Beamten ein Beispiel echter Kameradschaft und Volksverbundenheit zu geben; denn sie werden durch diese Maßnahmen wohl mit am härtesten betrofsen, weil ihre wirtschaftliche, soziale und familiäre Lage durch die späte Anstellung im Beamtenverhöltnis weit schlechter ist, als die ihrer vergleichbaren Kollegen. Im übrigen verlief diese Führertagung in vorbildlicher soldatischer Weise, getragen von nationalsozialistischem Geiste. In knappen aber scharfen Zügen zeichnete der Bundespräsident die politische Entwicklung und derzeitige politische Lage und das Marschziel und die Marschrichtung. Er verlangte von allen Mitgliedern des Reichstreubundes auch im Zwilkleide die gleiche soldatische Haltung wie während der aktiven Dienstzeit. Das Mitglied des Bundespräsidiums. General Bitthorn, verstand es in ausgezeichneter Weise, den ehemaligen Berufssoldaten Karzumachen, wie auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienste Kameradschaft der Tat, Wehrwille und soldatische Ueberl’g#erung gepflegt werden können. Bürgermeister Piékarski, Wiesbaden, der gleichfalls dem Bundespräsidium angehört, zeigte in eindrucksvoller, richtunggebender Weise, wie die Organe des Reichstreubundes an den Kameradschaftsabenden nationalsozialistischen Geist erwecken, pflegen und vertiefen können. Von besonderer Bedeutung waren die Ausführungen des Herrn Kameraden Bäumlinger, der sich eingehend von allen Fragen der Unterbringung ausgeschiedener Berufssoldaten im bürgerlichen Beruf befaßte, wobei er unter anderem nachweisen konnte, daß die Zivilversorgung nicht nur ihren Tiefstand überwunden hat, sondern in erfreulich starkem Aufschwung begriffen sei. Auch zeigte er die Wege auf, die von den Organen des Reichstreubundes beschritten werden können, um auf dem wichtigen Aufgabengebiet des Bundes, der Betreuung der ehemaligen Berufssoldaten die auf Anstellung im Staatsdienst verzichtet haben und nun im schweren Existenzkampf des freien Erwerbslebens stehen, erfolgreich wirken zu können. Man darf mit großer Genugtuung feststellen, daß diese erste Führertagung des Reichstreubundes den Beweis dafür erbracht hat, daß die Kameraden des Bundes, die 12 und mehr Jahre des Lebens mit letzter Einsatzbereitschaft dem Staate zur Verfügung gestanden haben, unter der kraft= und zielsicheren Führung ihres Bundespräsidenten im alten Geiste, aber mit neuem Schwung und froher Begeisterung an den Zielen arbeiten, die das heißen: Alle für einen, Gemeinnu" geht vor Eigennutz. alles für Deutschland! Zusammenerbeit mit dem Deutschen Sängerbung bis auf welleres verboten. Der Präsident der Reichskulturkammer erläßt mit dem 20. März 1934 folgende Anordnung: „Der Deutsche Sängerbund e. V., Berlin W. 35, hat es in Widerspruch zu den gesetzlichen Bestimmungen abgelehnt, die Mitgliedschaft bei dem zuständigen Fachverband der Reichsmusikkammer zu erwerben. Die nötigen Maßnahmen gegen den Deutschen Sängerbund sind in die Wege geleitet. Auf Grund des§ 25 der ersten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz vom 1. November 1933 untersage ich hiermit bis auf weiteres allen Dirigenten, Spielleitern und Personen mit einem ähnlichen Tätigkeitsbereich, die selbst im Deutschen Sängerbund an der Verbreitung musikalischen ulturguts mitwirken, die weitere Tätigkeit in dem Deutschen Sängerbund. Eine Zuwiderhandlung gegen diese Anordnung muß als Unzuverlässig„keit im Sinne des§ 10 der ersten Durchführungsverordnung zum Reichsku'turkammergesetz angesehen werden und hat den Ausschluß aus dem Fachverband und damit das Verbot der weiteren Berufsübung zur Folge. Entwicklung der germanischen Kunst Von der gotischen Adlerdrosche zum Reichsfymbol Wenn auch die Germanen geschichtlich erst in den letzten Jahrhunderten vor Christi auftreten, so lasse sich doch, wie der bekannte Forscher, Universitätsprofessor Dr. Georg Heck. im Rahmen eines Vortrages über altgermanische Kultur ausführte, ihre Kultur durch die archäologischen Forschungen bis in die jüngere Steinzeit verfolgen. Durch die Verschmelzung der Kultur der sogenannten Streitaxtleute, einer Herrenschicht, mit den ver chiedenen Kulturkreisen der jüngeren Steinzeit des Nordens seien in der späten Reolithik und jüngeren Broncezeit die Vorfahren der Germanen entstanden. Dort seien auch bereits die Wurzeln der späteren germanischen Kunst zu suchen Den Hauptausdruck der nordisch=germanischen Kunst wie überhaupt der Kunst der vorgeschichtlichen europäischen Kulturen stelle die ornamentale bestaltung des inneren Erlebens dar. ihre Urheber hatten den Sinn für die innere Bindung des Ornaments an seinen Träger aus ihrer Naturverbundenheit heraus. Das Ausbreitungsgebiet der Megalithkultur(der großen Steinbauten) deckt sich mit dem Raum. auf der später das Germanentum entstand, so daß die Schöpfer dieser Bauwerke zweifellos an dessen Entstehung beteiligt waren. Anhand reichen Bildmaterials zeigte der Vortragende die Entwicklung der nordischen Gefäßromantik in der jüngeren Steinzeit, das neue Kulturelement, das mit dem Auftreten der Bronce in der jüngeren Broncezeit gegeben wurde und dann hier zu einer Blüte der Ornamentik der Metallgegenstände führte, zu einem sozusagen barocken Aufschwung, der in der Wickingerzeit eine Parallele findet. Mit der Eisenzeit fällt der Vormarsch der germanischen Völker nach Süden und Westen zusammen. Nun brachte die Berührung mit der Antike eine neue Blüte, die Kunst der Völkerwanderungszeit. Vor allem ging die neue Gestaltung von den Goten aus, die bereits um 240 n. Chr. am Schwarzen Meer saßen und hier in Berübrung mit der oftrömischen Kultur und anderen orientalischen Kulturelementen, besonders aber den alten skythischen und sarmatischen Kulturkreisen kamen. Hier wurde von den germanischen Goldschmieden der Polygromstil, die Kunst der Verzierung mit farbigen Steinen übernommen und— wie immer in der Geschichte der germanischen Kunst— zu einer eigenen Kunstform umgeschaffen, die dann das ganze übrige Europa, insbesondere die Franken, Alemannen und Burgunden beeinflußte. Zeugnisse gotischer Goldschmiedekunst wurden vom Schwarzen Meer bis Spannien gefunden. Während in der jüngeren Steinzeit das Tierornament eine ganz untergeordnete Bedeutung einnimmt und in den Metallzeiten etwag mehr hervortritt, tritt nun das Tier als Ornament. durch die Beziehung der Goten mit dem südrussischen Kuiturkreis angeregt. immer mehr in den Vordergrund und findet seine eindrucksvollste Prägung zuerst in Vogeldarstellungen, in den Adlerbroschen der Goten, die sich fortentwickelt haben bis zum deutschen Reichssymbol. Zwischen 450 und 500 n. Chr. tritt eine entscheidende Wendung in der germanischen Kunst ein, als die gotische Kunst mit den rheinichen Gebieten in enge Berührung kommt. Es entsteht das sogenannte Flechtband das in Verbindung mit stilisierter Tierornamentik einen prachtvollen Ausdruck germanischen Wesens darstellt. Während hier die Entwicklung ihren Höhepunkt erreich: hat, erlebt in den nordischen Ländern die germanische Kunst bei den Wickingern noch eine wunderbare Blüte, wie die prachtvollen lbbildungen der Funde des Oseberger Totenschiffes u. a. jeigen. Man hat die bildende Kunst der Germanen mit der germanischen Epik verglichen und sie auch als eine Vorwegnahme der neueren Musik bezeichnet, so gewaltig spiegelt sich in ihr das germanische, faustische Element, das im Gegenaß zu dem antik=römischen mit seiner Klarheit und Abgeglichenheit den Kampf und das ewige Ringen mit neuen Problemen zum Wesen hat Der Vortragende zeigte, wie die Quellen der germanischen Kunst aus uralten Zeiten stammen und schloß mit dem Wunsch, daß die neue Zeit auch der Kunst unserer Tage einen neuen germanischen Auftrieb bringen möge. Der Rassenstandpunkt Keine Minderbewertung anderer Rassen. Die Behandlung der Rassenfrage im neuen Deutschland hat in der internationalen Oeffentlichkeit viele Mißverständnisse gezeitigt, die klarzustellen bereits Reichsinnenminister Dr. Frick Veranlassung genommen hat. Angesichts dieser Erörterungen dürfte auch eine neuerliche Stellungnahme des Leiters des Aufklärungsamtes für Bevölkerungspolitik und Rassenpflege, Dr. Groß, größte Beachtung verdienen. Dr. Groß betont, daß der Rassenstandpunkt des Nationalsozialismus nie und nimmer zu einer Verurteilung oder auch nur Minderbewertung irgendeiner anderen Rassengruppe führe, sondern lediglich zur sachlichen Feststellung ihrer tatsächlichen inneren und äußeren Verschiedenheiten. einer fremden Rasse ist anders wie wir— diese wissenschaftliche Feststellung sei die Grundlage, die Rechtfertigung und zugleich die Verpflichtung für jede RassenBaum und Mensch Von Werner Lenz. Neben der Blume, die ja im Volke gerade ein lyrisches Sinnbild verschiedenster Gestalt wurde— von der„blauen Blume der Romantik" bis zur Rose und zum Beilchen, den Gaben der zarten Liebe— hat auch der Baum eine große Rolle in der deutschen Dichtung aller Zeiten gespielt. Das Gedichtwerk um die Tanne und Birke, die Schmuckbäume der hohen Jahresfeste, ist undurchdringlich dicht. Die Stellung des Baumes in der poetischen Fabel ist kaum geringer als die des Tieres. Der kernige Deutschschweizer Gottfried Keller besingt das Geschick eines gefällten Waldriesen so ergreifend, als wenn es sich um ein Menschenieben handele. Die Linde am„Brunnen vor dem Tore“ ist nur ein Beispiel von vielen volkstümlichen Liedern, deren Mittelpunkt der deutsche Baum ist. Eichen vor allem sind es. die unsere altgermanischen heiligen Haine bildeten; und kein Baum eignet sich besser für die Erstellung von Heldenhainen als dieser wuchtige Waldriese. Die dem Donar. vielleicht auch dem Wotan geweihte Eiche bei Geismar in Hessen fiel unter den Streichen Winfrieds, der als Christenlehrer den Namen Bonisatius trägt. Nichts konnte das Christentum besser zu Ansehen bringen als die Tatsache, daß jene Tat ungerächt blieb, sa daß die Apostel es sogar wagen durften, aus dem heiligen Holze eine christliche Kapelle zu erbauen. Die Stellung der Buche in Mär und Brauchtum ist der der Eiche fast ebenbürtig Daß man aus ihr das Runenholz nahm, bezeugt es uns deutlich; waren die Runen doch zumeist heiligen Dingen gewidmet. Aus dieser Benutzung als Schreibgrundlage— meist wurden Stäbe gekerbt, ein Brauch, der sich als Uebersendung von Nachrichten auf Stöcken bis ins Mittelalter erhalten hat— erstanden unserem Schreibwerk und Schreibgerät Namen wie„Buch“, „Buchstabe“ und dergleichen. Die Bedeutung der Bäume als guter, zumeist aber als sehr schlechter Schutz gegen Gewitter und Blitze ist durch eine Reihe von uralten Bersen in Erinnerung gehalten worden. von denen solche wie„Von den Eichen sollst du weichen" und„Die Weiden sollst du meiden“ sicher am befolgenswertesten sind. Stehen die meisten Waldbäume in einem eigenen Verhältnis zu den einzelnen Gottheiten und damit zu vielerlei Aberglauben, so ist das Verhältnis der Obstbäume zum Menschen ein weniger feierliches, man möchte sagen ein „kameradschaftlicheres". Daß der Walnußbaum teilweise als Geisterbaum verdächtigt wird, verdankt er sicher der auffallenden Erscheinung, daß er infolge seiner Duftstoffe von dem meisten Ungeziefer gemieden wird und daß er eine solche Kühle spendet, daß man in südlichen Ländern sogar davor warnt, zur heißen Mittagszeit in seinem Schatten zu schlafen. Wie beliebt der Obstbaum auch beim deutschen dichter ist, dafür gibt es zahllose Beispiele. Für Uhland ist der Apfelbaum ein„wundermilder Wirt“. und er findet damit sicher allgemeine Zustimmung. Der berühmteste Birnbaum ist gewiß der von Theodor Fontane besungene alte, vor wenigen Jahren nach seinem Absterben durch einen jungen Stamm ersetzte Birnbaum des„Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“. Peter Hebel widmet dem Kirschbaum— er nennt ihn in seinem Alemannisch„Chriesbaum“— prächtige, gemütstiese Verse. Die Kirsche, Pflaume und der Pfirsich müssen schon ziemlich früh eingeführt worden sein und haben sich außerdem durch ihre Obstgaben schnell beliebt gemacht. Hingegen ist es ganz anregend zu sehen, daß die viel später eingeführten Zierbäume nicht in so innigem Verhältnis zum deutschen Herzen stehen. Im Volksmunde singt und spricht man weniger von Kastanie, Aborn und Vlatane als von Eiche, Buche und Linde! politik, ohne die eine Wiederaufrichtung Europas heute nicht mehr möglich sei. Ob der andersrassische Mensch„besser“ oder „schlechter“ ist als wir, darüber ist, wie Dr. Groß weiter ausführt, ein Urteil im Grund niemals möglich. Gerade wir sind uns der absoluten Bindung an unser eigenes Blut und unsere eigene Rasse zu sehr bewußt, als daß wir einen solchen überrassischen Standpunkt auch nur in der Theorie erstreben könnten. Menschen und Völler können ihre Aufgabe im Geiste der Schöpfung nur erfüllen, wenn sie ganz nach dem eigenen Gesetz leben, das durch das Blutserbe der Ahnen in sie hineingelegt ist. Wir müssen uns also vor jedem Eingriff in die Lebensstruktur fremder Rassen hüten. Deshalb hat der Nationalsozialismus auch die gewaltsame Zivilisierung außereuropäischer fremdrassischer Völker, die der liberale und angeblich so tolerante Mensch als schönen Fortschritt pries, von jeher mit anderen Augen angesehen. Was aber nach unserer einzig richtigen Auffassung dem Neger, dem Mongolen und dem Eskimo recht ist, daß er nämlich seine Welt nach den Gesetzen seines Blutes gestalten darf, das ist dem deutschen Menschen ebenfalls billig. In dieser Auffassung liegt ebensowenig eine Ueberheblichkeik nach der eigenen wie eine Verletzung oder Beleidigung nach der Seite anderer Völker hin. Zusammengefahren Ein Bild von einem Zusammenstoß zwischen einem Personen= und einem Güterzug bei La Dubuque(USA.), bei dem durch den furchtbaren Zusammenprall vier Personen den Tod fanden. Die deutschen Verluste und Leistungen durch Reparationen Die in der Geschichte einzig dastehende Leistung Deutschlands zur Erfüllung der Abrästungs= und Reparationsbestimmungen des Versailler Diktatfriedens ist in der öffentlichen Meinung immer noch viel:: wenig bekannt ur: gewürdigt. Dieser Unkenntnis und der Gleichgültigkeit der Welt gegenüber der Schwere und Größe der„deutschen Verluste und Leistungen durch Reparationen“ begegnet am eindrucksvollsten ein Blick auf deren Gesamtbild, das als vielfarbig gedruckte Karte im Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses G. m. b. H., Halle a. d. S. und Berlin SW 48, erstmalig auf Grund amtlichen Materials erschienen ist. Auf ihr vereinigen sich in 20 Einzelbildern und einer ausführlichen Tabelle anschauliche DarDer Wald unser Wohltäter Von Dr. B. Fernte. Im Altertum war das reich bevölkerte Sizilien die Kornkammer des römischen Weltreichs, heute ernährt sich eine geringe Anzahl von Menschen notdürftig von den kargen Erträgnissen seines Bodens. Woher rührt dieser Umschwung? Im Altertum waren Siziliens Berge von dichtem Wald bestanden, heute ist das Land verödet. Eine bemerkenswerte Theorie über den Untergang der Staaten im Altertum meint, daß der Raubbau am Grund und Boden den antiken Staaten die Lebensgrundlage allmählich entzogen hätte. Ob man nun tatsächlich auf diesen Raubbau als Ursache des Staatenunterganges im Altertum so viel Nachdruck legen will oder nicht, jedenfalls steht fest, daß die Ursachen zum großen Teil in der Vernachlässigung des Waldbestandes und der völligen Verkennung seiner Bedeutung für die Volkswirtschaft gewesen ist. Wenn wir heute auf die Geschichte zurückschauen, dann wird uns an vielen Beispielen die hervorragende Rolle des Waldes klar. Staaten mit hoher Kultur wie Griechenland, Italien, Spanien hatten den Charakter von Gebirgsländern, in denen die Ebene verhältnismäßig geringen Raum einnahm. Die Gebirge waren mit dichtem Wald bestanden und dieser sorgte für einen Ausgleich der Wasserversorgung, er verhinderte Dürre im Sommer und schützte vor Ueberschwemmung im Winter. Da das Klima günstig war, konnten damals bei künstlicher Bewirtschaftung des durch den Wald gesammelten Wasservorrates 2 Ernten im Jahr erzielt werden. Als dann aber die Bautätigkeit mächtig zunahm, wurden die Wälder ohne Berücksichtigung des Nachwuchses rücksichtslos abgeholzt. Bald gab es keine Weideflächen mehr in der Ebene, die Hirten zogen dem Walde nach, und so konnten die verwüsteten Flächen nicht wieder aufgeforstet werden. Deshalb herrscht heute Verwüstung, wo ehemals reiches Leben pulsierte. Andere grauenhafte Folgen der Waldvernichtung erleben wir heute mit Schaudern. Wir lesen von den unheimlichen Ueberschwemmungen, die China und Indien überfluten, von den entsetzlichen Katastrophen, die dadurch über Hunderttausende von Menschen gebracht werden. Die Ausrottung der Monsunwälder ist die eigentliche letzte Ursache dieser furchtbaren Ereignisse. Der Wald ist das Ventil für den Wasserhaushalt der Natur, er reguliert den Bedarf und schafft den Ausgleich zwischen verherrendem Ueberfluß, der sich in Ueberschwemmungen über uns ergießt, und Mangel, der in sommerlicher Dürre den Ertrag der Felder vernichtet. Wodurch wird dem Wald diese segensreiche Wirkung möglich? Die Bäume erhalten den Boden. Tief greifen ihre Wurzeln in das Erdreich und halten den verwitterten Schutt von Jahrtausenden fest. Der Regentropfen, der durch die Bäume fällt, wird in seiner Kraft gehemmt, so daß er sanft und leicht in das aufnahmebereite Erdreich dringt. Langsam sickert er dem Weg der Wurzeln nach in die Tiefe und erscheint schließlich als Bach wieder aus den Gründen des Gesteins. Der Wald bewirkt, daß der Schnee im Frühjahr langsamer schmilzt umnd dadurch nimmt der Boden auch mehr Wasser auf. als wenn die Schneeschmelze rasch vor sich ginge. Noch manche anderen Umstände tragen dazu bei, daß der Wald ausgleichend auf die Wasserversorgung eines Landes wirkt, daß stellung und Zahlen, um die ungeheuren deutschen Reparationsleistungen und die dabei erlittenen Verluste sichtbar zu machen. Nach dem Willen der reichsamtlichen Stellen, die das Material für die Ausarbeitung zur Verfügung gestellt haben, muß die Karte setzt in allen Schulen, allen öffentlichen Bauten der Verwaltung und des Verkehrs, den Räumen der Industrie, von Handel und Gewerbe, der Berufsverbände, des Sports usw. zum Ausbang gebracht werden, da sie als wichtigstes Aufklärungsmittel dient, zu dessen Verbreitung alle deutschen Volksgenossen berufen sind. Die obige Reproduktion enthält, wesentlich verkleinert, die Zusammenstellung einiger Bilder der Karte. dadurch die Flüsse mit annähernd gleichmäßigem Wasserbestand fließen und geregelten Verkehr ermöglichen, daß das Land fruchtbar bleibt und reichen Ertrag abgibt. Aber der Wald ist nicht nur Sammler und Verteiler des Wassers, er gibt auch einen vorzüglichen, unentbehrlichen Schutz vor dem Wind in der Ebene. Der Wind verweht den Boden und trocknet ihn aus. Gefährlich ist er deshalb in weitgestreckten offenliegenden Küstengebieten. Schon von altersher hat man sich deshalb dort vor ihm durch Anpflanzungen geschützt. Die Knicks in Schleswig=Holstein z. B. Strauchhecken, die das Kulturland umsäumen, zeigen es. Unter dem Schutz des Waldes erwärmt sich der Boden im Frühjahr schneller und die Bodenverwehungen werden verringert, außerordentlich wichtige Wirkungen für die Landeskultur. Welche Werte der Wald für die Gesundheit des Menschen und, ganz allgemein gesprochen, für seine Lebensfreude birgt, hat wohl schon jeder an sich erfahren. Der Wald ist ein großer Wohltäter. Aber wie bei vielen Wohltätern merkt man seine Segnungen erst dann, wenn er nicht mehr da ist, und man vernachlässigt ihn, wenn man ihn hat. Verschiedenes. Der Zug unserer Bögel Die phantastischen Zahlen, die man oft über die Flughöhe der Vögel hört, entsprechen nicht den Tatsachen. Wir wissen heute, daß die Vögel, um das Orientierungsvermögen über die Erde nicht zu verlieren, nur selten über 40 Meter emporsteigen. In vereinzelten Fällen hat man die Schwalbe in 450 Meter, die Krähen in 500 und die Bussarde in 900 Meter Höhe angetroffen. Die Frühjahrs= und Herbstzüge werden durchschnittlich in einer Höhe von wenigen Hundert Metern unternommen. Die größte Flugschnelligkeit besitzt der Star, 74 Kilometer in der Stunde. Er übertrifft die schnellste Brieftaube, die nur eine Stundenleistung von 62 bis 69 Kilometern erreicht. Es folgen Kreuzschnabel mit 60, Wanderfalke mit 59, Fink mit 52, Krähe mit 50, Möve mit 49.5 und Sperber mit 41.5 Kilometern Stundengeschwindigkeit. Der sehr schnelle Flug der Schwalbe läßt sich wegen ihres Zickzackfluges schwer abschätzen. Von dem amerikanischen Goldregenpfeifer weiß man, daß er den Atlantischen Ozean auf seiner Wanderung in ununterbrochenem Fluge in einer Ausdehnung von 3600 Kilometern bewältigt. Der Storch legt in Tagesleistungen von zirka 200 Kilometern die rund 10.000 lange Strecke nach dem afrikanischen Kapland zurück. Rehe trinken aus der Milchflasche In Oberwaiz(Bayern) hatte Oberforstverwalter Häussinger mit vieler Mühe und Geduld ein Rehpärchen aufgezogen. Die Tiere, die nun schon erwachsen sind, bewegen sich frei in Haus und Hof umher und benutzen jede Gelegenheit, in die Küche zu gelangen, um einige Leckerbissen zu erhaschen. Sie verschmähen dabei auch die dargereichte Flasche mit Milch nicht. Dieser Tage wurde nun das weibliche Tier von Kindern derart erschreckt, daß es über die Gartenmauer setzte und im Walde verschwand. Erst drei Tage später stellte es sich wieder am Gartentor ein und begehrte Einlaß. Was sie werden wollten Jast 400 000 suchten die Berufsberatung auf. Von zuständiger Seite wird eine eingehende Bilanz der Tätigkeit der Berufsberatung und der Lehrstellen=Vermittlung bei den Arbeitsämtern für den letzten erfaßten Berichtszeitraum(1. Juli 1932 bis 30. Juni 1933) bekanntgegeben. Danach bestanden insgesamt 348 solcher beratenden Stellen; sie wurden in der Berichtszeit aufgesucht von 394 278 Personen, was gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um etwa 7000 bedeutet. In der Gesamtzahl der Ratsuchenden befanden sich 220 457 männliche und 173 821 weibliche Personen. An offenen Lehr= und Anlernstellen standen insgesamt 128 147 zur Verfügung. In diese Stellen wurden vermittelt 102 016 Personen. Weiter wurden 13 492 Personen an öffentliche oder private Fachschulen überwiesen, 3086 an Hochschulen und 4992 zur Fortsetzung ihrer allgemeinen Schulbildung. Zur Arbeitsvermittlung wurden vorgesehen 42 417 Ratsuchende, während in 53 107 Fällen die Erledigung durch die Erteilung von Rat und uskunft im engeren Sinne erfolgen konnte. Von großem Interesse ist auch der von den männlichen Ratsuchenden geäußerte Berufswunsch. Es zeigt sich, daß unter 33 Einzelberufsarten die Gruppe der Eisen= und Metallerzeugung, einschließlich Maschinenbau, Elektrotech= nik und Feinmechanik, mit 45 876 Anwärtern an der Spitze steht. Es folgte die Gruppe der kaufmännischen und der Büroangestellten mit 31 586 Anwärtern, dann die des Nahrungs= und Genußmittelgewerbes mit 22 689 und hierauf die der Landwirtschaft, Gärtnerei und Tierzucht mit 13 702 Anwärtern. Das zahlenmäßig geringste Interesse wurde von den Ratsuchenden für die Berufsgruppe der Maschiniten und Heizer(abgesehen vom Bergbau und der Schiffahrt) bekundet; hierfür hatten nur 35 Personen Auskunft erbeten. Bei den weiblichen Personen stand das Interesse für kaufmännische und Büroberufe an der Spitze: 61 057 Personen wünschten Raterteilung über diese Berufe. Dann folgte erfreulicherweise bereits mit 32 622 Fällen die Gruppe der häuslichen Dienste und hierauf mit 26 152 Fällen die des Bekleidungsgewerbes. Von der Gesamtzahl der Ratsuchenden waren im übrigen über 90000 ältere Personen. Es wurden von den Ratsuchenden 67872 Personen einer psochotechnischen Eignungsprüfung unterzogen. Ein Weltkongreß der Zwerge Die in Ungarn lebenden 261 Zwerge wollen sich in der nächsten Zeit zu einem Verband vereinigen. Der Leiter dieser sonderbaren Bewegung erklärte, daß die Zwerge die ihnen zukommenden Rechte erkämpfen wollen. Sie verlangen, daß man ihnen in Anbetras: ihres körperlichen Ausmaßes auf sämtlichen Transportmitteln, in Theatern, Kinos und anderen Belustigungsstätten eine 50prozentige Ermäßigung gewähre und schließlich die Bestimmungen des Baugesetzer derart abändere, daß es in gewissen Fällen gestattet werden soll, niedrigere Zimmer in den neuen Häusern zu bauen. Im nächsten Jahr wollen die Zwerge einen Weltkongreß nach Budapest einberufen. Sie rechnen mit einer Teilnahme von mehr als 6000 Zwergen aus allen Teilen der Welt. Die reinlichste Stadt. Die Stadt Broeck in Holland beansprucht für sich den Ruhm, die reinlichste Stadt der Welt zu sein. Von den insgesamt 2700 Einwohnern würde niemand wagen, auch nur das winzigste Schnitzelchen Papier auf die Straße zu werfen, denn das steht unter Strafe, die von dem Schutzmann sofort einkassiert wird Solche Reinlichkeits=Strafen gab es allerdings vor dem Kriege auch in verschiedenen deutschen Städten, aber daß aus Gründen der Reinlichkeit nicht einmal Pferde die Straßen der Stadt betreten durften, wie es bis vor kurzem noch in Broeck der Fall war, das gab es auch in Deutschland noch nicht. Die Kaninchen erben, Die Engländer neigen bekanntlich sehr zum Aberglauben. Spiritisten, Hellseher und Wahrsager finden dort immer ihr Brot. Die reiche Gutsherrin von Bournemouth. Mistreß Warburton Pike hatte die Jahre ihrer Witwenschaft mit dem Studium buddistischer Schriften hingebracht. Sie war zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Seele eines Menschen nach dem Tode in einem Tier weiterlebe. Es ist unbekannt, wer oder was sie darauf gebracht hatte. daß die Seele ihres verstorbenen Mannes in einem schwarzen Kaninchen Zuflucht gefunden habe. Sie jedenfalls war fest überzeugt davon und verhängte ein Tabu über alle Kaninchen des Hofes. Kein Kaninchen durfte getötet werden. Den Kaninchen wurden prachtvolle Ställe eingerichtet und große Weide= und Futterplätze. Sie erhielten das beste Futter. Die Kaninchen ihrerseits wollten sich für diese gute Behandlung dankbar erweisen, indem sie sich ungehemmt ihrem Daseinszweck hingaben, sich zu vermehren. So wurde der Gutshof von Pike bald der Kaninchenhof genannt. Ein schönes großes Tier hatte die besondere Liebe der Gutsherrin, die glaubte, daß die Seele von Mister Pike in dem Tier wohne Jetzt ist sie gestorben und hat ein Legat von 10000 Pfund ihrer Nichte mit der Bestimmung vermacht, daß weiterhin die schwarzen Kaninchen sorgfältig betreut werden. Ein Musterehepaar der guten, alten Zeit. Bei einem Rundgang durch den Friedhof der Whilby Abtei(England) wird die Aufmerksamkeit des Fremden auf einen Grabstein gelenkt, der das Kuriosum des Kirchhofs bildet. Es handelt sich um das Grabmal des Ehepaarcs Francis und Mary Huntroods. Die beiden Eheleute sind am selben Tage, nämlich am 19. September 1600 geboren und im Alter von genau 80 Jahren, am 19. September 1680 gestorben. Die Eheleute starben in derselben Stunde, in einem Zwischenraum von fünf Minuten. Wie die Chronik berichtet, hinterließen die betagten Ehegatten 12 Kinder, die sämtlich durch einwandfreien Lebenswandel und angeborenen Fleiß ihrem Heimatstädtchen große Ehre machten. Das Ehepaar Huntroods, dessen Eltern Nachbarsleute waren, lebten in 60jähriger glücklicher Ehe. Sie hatten sich in frühester Jugend als Spielkameraden und lieben gelernt. Es gab wohl keinen Augenblick im Leben dieses Paares, der von Zerwürfnis und Streit getrübt war * 5 = S* S S B S 2 * E ∆— □ L* 5.205 —"*= SE □-* EEEHSPE 90755 *.= BETE S•T K= S.— S FUEEI, PE 5 E SSS S 55 E ∆ # 5 Ke 223/7 enn gegen Abend der erste kühle Windbauch aufkam, wenn die Sonne golden und rot die Gipfel der höchsten Eichen streichelte, dann hörte man über dem stillen Dorf erst ferne und dann immer näher das tiefe, schöne Brummen der starken Motoren, und wie ein silberner Vogel schwebte das große Postflugzeug auf seinen breiten und sicheren Flügeln durch den blauen Himmel, aus der fernen Großstadt in ein fremdes Land Manchmal jagten auch schwarze und graue Wolken um die Wette durch die Lüfte, und die einsamen hoben Eichen um das einsame Heidedorf ächzten im Sturm. Dann sad man den Riesenvogel nicht Nur die Stimme seiner Motoren hörte man ab und zu im Windgebraus. Aber jedesmal, wenn das Flugzeug über das Dorf kam, stand Fritz, der Hütejunge, draußen auf dem Hügel und verrenkte sich schier den Hals, um das Wunderwerk ja genau zu seben. Die Dorfleute hatten sich längst an den pünktlichen Galt gewöhnt. Nur Fritz wartete jeden Tag mit Sehnsucht auf den boben Besuch. Er konnte sich nichts herrlicheres denken, als da droben über der ganzen Welt zu schweben, stark und mutia. Und wenn er abends müde auf seinem Strobsack lag, dann träumte er noch, ebe ihm die Augen zusielen, er sei selbst so ein kühner Flieger. Er hielt dann das Steuer in der Hand und sah die Sonne vor sich und die Welt wie ein großes, buntes Bild weit drunten in der Tiefe. Der kleine Fritz war zwölf Jahre alt. Seine Eltern waren gestorben, als er noch nicht einmal laufen konnte. Nachbarn im Dorfe hatten den blonden Waisenjungen großgezogen. Aber verschenken konnten sie auch nicht viel; sie waren selbst arm. Darum mußte Fritz schon seit Jahren, wenn er aus der Schule kam, draußen auf den Wiesen das Vieb büten. Abends, wenn er müde heimkam, schlich er sich aber doch oft noch einmal zum alten Lebrer, der so schön von fremden Ländern und großen Männern len konnte. Das Beste aber war: der Lehrer wußte, wie ein Flugzeug gebaut werden mußte. Er hatte Bücher und Zeichnungen, nach denen man sich selbst so eine Wundermaschine machen konnte. Und zum letzten Weibnachtsfest hatte er Fritz, der in der Schule immer fleißig und aufmerksam war, etwas Handwerkszeug geschenkt, damit sich der Junge auch einmal als Flugzeugbauer versuchen konnte. War das eine Freude! Tag für Tag und Abend für Abend grübelte Fritz. Und am Sonntag standen alle Dorfjungens und mancher alte Bauer um den kleinen Fritz berum, um zuzuschauen, wie man ein Flugzeug baut. Und eines Tages war es fertig. Es war ein großer Tag. Auf dem Hügel, der ein altes Hünengrab sein sollte und der sich ganz steil und einsam in der Heide erhob, hatten vor hundert Jahren die Bauern in der Franzosenzeit drei Eichen gepflanzt: die waren jetzt groß und schön Auf eine dieser Eichen stieg Fritz. das Flugzeug vorsichtig in der Hand. Er hatte genau die Windrichtung beobachtet und wußte Bescheid. Unten stand der alte Lehrer, und alle Kinder des Dorfes rissen Mund und Nase auf. Oben auf dem Baum wartete Fritz auf einen richtigen sanften Windstoß Dann ließ er sein Flugzeug in die Luft fallen. Und es schwebte. Es schwebte tatsächlich. Die Kinder unten schrieen vor Vergnügen. Der alte Lehrer nicte zufrieden mit dem Kopfe. Das Flugzeug slog eine ganze Strecke langsam und sicher Es stieg sogar ein wenig. Und dann landete es heil und unversehrt im Grase Fritz strablte. Sein Herz klopfte zum Zerseringen vor Stolz und Glück Und am Abend erzählten sich die Bauern im Wirtshaus, was für ein tüchtiger Junge doch der kleine Fritz sei. Der alte Bauer Weider sagte sogar: „Schade, daß der Junge nicht in die Stadt zur Schule kann Er müßte Flugzeuabauer oder Flieger werden Eine Ehre wäre es doch für das Dorf. wenn er dann so in der Luft darüber binschweben könnte“ Aber das ging natürlich nicht, denn solch ein Studium kostet Geld und das hatte der kleine Fritz nicht und die Bauern hatten es auch nicht. Denn es in ja große Notzeit beute in Deutschland Von diesem Tage ab war im Dori an jedem Sonntag Flugtag Nicht nur die Kinder. auch die Bauern und sogar ein vaar alte Mütterchen kamen zum Hünengrab. um das kleine Flugzeug fliegen zu seben. Und wenn jetzt das große Postflugzeug vorüberbrummte, dann dachten die Bauern stolz. was ist schon dabei, wenn sogar unser Fritz eins bauen kann, wenn auch —„„„ nur ein kleines Und dann kam der Schicksalstag. Frivz bütete sein Vied. Er fror dabei ganz sämmerlich in seinem dünnen Jäckchen, denn es war ein kalter Tag und dicker, feuchter Nebel schlich über die Heide bin. Es dämmerte bereits stark bei diesem Wetter. Aber Fritz kannte die Stunde: setzt mußte das Aus der Holsperle ein Puppenkopf PUPPE Eine nette Arbeit aus Wolle Mut der Nadel wird das Hladr ausgefasert. An der Stelle, die der Pseil angibt. schneidet man durch Fertiges Püppchen. Ein Bändchen oder Wolljaden an den Schopf und das Lesereichen ist fertig Dieses Lesezeichen hat einen richO tigen Haarschopf, der leicht aus Wolle berzustellen ist. Die Abbildung zeigt das fertige Lesezeichen. Den Kopf stellt eine Holzverle dar, der man durch Punkt und Strich ein Gesicht verleibt. Unser Bild zeigt die Holzverle dicht umnäht mit Wollfäden. Jeder einzelne Wollfaden besteht bekanntlich aus mehreren zusammengedrebten Wollsädchen. Daber schneidet man von jedem Wollfaden nur 2 oder 3Fädchen durch. an der Stelle die bei der Sigur der Pfeil angibt. Man muß darauf achten, daß beim Durchschneiden immer noch 1 oder 2 Fädchen vom Wollfaden steben bleiben Dann nimmt man eine keine Radel und fasert die durchgeschnittenen Fädchen aus, daß sie baarsein werden. Jetzt ist der Kovi fertig und der Körver wird durch 8 bis 10 Wollsädchen als Sträbne durch die Holzverle gezogen. Man bindet eine Haarschleife fest um den Schopt und schneidet ab. Unterm Kinn bildet ein Knoten den Hals. Nun teilt man 2 Fäden nach rechts und links ab als Arme. Wieder in der Körvermitte einen Knoten und ein vaar Zädchen als Rock abgeteilt und als Beine und die Lesezeichen=Buppe ist fertig. Ein Band oder Wollfaden wird mit dem Schopi verknotet und wird in das Buch so gelegt, daß die Puppe berausbängt. becheetebebbebebtece Blugzeug bald kommen. Eigentlich hätte es schon vorüber sein müfsen. Und plötzlich hörte er wirklich das Brummen. Aber es war nicht so schön und tief und gleichmäßig. Es knatterte so aufgeregt, wie es Fritz noch nie gehört hatte. Erschreckt schaute der Junge empor. Aber im dicken, weißen Nebel war nichts zu sehen. Es war ganz still. Und dann knatterte es plötzlich ganz laut, so tief und nabe, als sei das Flugzeug neben Fritz gelandet. Und dann rollte auch schon ein riesiger schwarzer Schatten blitzschnell dicht an Fritz vorüber, direkt auf das Hünengrab zu. Es gab einen furchtbaren Krach. Das Flugzeug war gegen den Hügel gerannt und stand nun auf dem Kopf. Einen Augenblick lang stockte Fritz der Herzschlag. Dann rannte er zur Unglücksstelle. Ein Mann, ganz in Leder gekleidet, stand schon draußen und stieß mit dem Fuß gegen die Wand des Flugzeuges, wo wohl eine Tür sein mußte. Fritz nahm alle Kraft zusammen und stieß auch gegen die Tür Endlich sprang sie auf In diesem Augenblick aber kiel der verwundete Flugzeugführer ohnmächtig zusammen. Und plötzlich hörte Fris einen lauten Knal! Eine himmelhohe weiße Flamme schoß glübend heiß vor ihm in die Luft Schon wollte Fritz davonlaufen, als ihm blitzschnell der Gedanke kam: wenn der Flugzeugführer die Tür eingeschlagen hat. dann muß doch jemand drin sein, der nun elend verbrennen muß Keinen Augenblick überlegte nun der tapfere Junge. Er sprang in die Glübbitze binein Da lag ein Mann und stöhnte leise. Fritz nahm alle Kraft zusammen, faßte den Fremden und schleifte ihn aus dem Flugzeug beraus Dann schleppte er den Mann noch ein Stück von dem brennenden Flugzeua hinweg. Sein Gesicht, seine Hände brannten von der furchtbaren Hitze, obgleich er gar nicht an die Flammen gekommen war Aber mutig lief er noch einmal zurück und schleifte auch den Flugzeugfüdrer von dem brennenden Flugzeug weg. Jetzt kamen auch schon Bauern aus dem Dorf mit dem Arzt und einer Tragbahre In der nächsten halben Stunde beachtete niemand den kleinen Fritz, der ganz zerschunden und zerrissen hinter den Bahren hertrottete. Dann wurde in die große Stadt telepboniert Es kamen Autos mit Zeitungsleuten und Polizei. Die Bauern wußten nichts zu sagen. Da wandten sich die Zeitungsleute an Fritz und der mußte genau erzählen, was er gesehen und erlebt hatte. Inzwischen waren die beiden Flieger zur Besinnung gekommen Und der Flugzeugführer erzählte, daß der tapfere Junge seinem Fahrgast und ihm selbst das Leben gerettet habe— Das ganze Dort war sehr stolz auf den kleinen Friz und die Zeitungen erzählten überall von seiner Heldentat Und eines Tages kamen wieder ein vaar Herren von so einer großen Zeitung ins Dorf. und fragten, was sich der kleine Fritz so recht von Herzen wünsche. Man kann sich denken, was er geantwortet hat. Und so kam Fritz auf Kosten des von ihm geretteten Herrn. der ein großer Kaufmann war, in eine höhere Schule Jetzt ist er schon auf der Hochschule und verbringt nebenbei seine ganze freie Zeit aus dem Flugplatz. Segelfliegen kann er auch schon und in wenigen Jahren wird er Flugzeugbauer und Flugzeugführer sein Dann wird er mit einem großen schönen Flugzeug vielleicht eines Tages über das kleine Heidedorf hinwegfliegen, und die alten Bauern werden hinaufschauen und winken. In unserer Druckcrei muß es spuken; die Ueberschrift ist wegi Einfach wie weggepustet! Wir wissen gar nicht, wie das möglich ist, wo alle doch so aufpassen! Es scheint so, als ob die Buchstaben der Reihe nach in die Verszeilen hineingegerutscht sind. Dann allerdings müssen sie sich ja wiederfinden lassen. Seht doch einmal zu, ob irgendwo zuviel Buchstaben sind. Vielleicht ergeben sie zusammengeselzt die verlorene Ueberschrift. Wir sind schon so In Sorge! 1. Komm'n Sie mal auss dem Wasser raus! Das Baden ist hiero untersagt! Da drüben hintermm Affenhaus Da plantscht, soviel ihr wollt mund quakt! 3. Ober! Wo bleiben Sieg denn bloß! Mein Durst ist heutee riesengroß! Daß hier auch nitemand mit mir füblt! Am liebsten schwämmm ich eisgekühlt. 5. Herr Pinquin, Frau Pvinguin Berührt die Hitze dausserst veinlich. Erst fliegen lerrnen und dann fliebn! Doch der Ersolak ist unwahrscheinlich. 2. Ameisenspiritus, mein Heerr, Ist ungesund und schadet sehrr. Ameisen könntt ihr wohl vertragen, Doch Spiritus kühlt nicht den Maagen! 4.„Mit solchem Halts auf Fischfang— au— Das würde weniigstens noch schaffen! Ulkt Peelikan mit seiner Frau. Doch die Girrasse denkt: ihr Affen! 24. März 1934. Lippische Post Nummer 71. Anordnung über den Verkehr mit Eiern im Wirtschaftsgebiet Rheinland, Westfalen und Lippe. Als Beauftragter des Reichsbeauftragten für die Eierwirtschaft ordne ich als Bezirksbeauftragten für das Wirt schaftsgebiet Rheinland, Westfalen und Lippe auf Grund der Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 21. Dezember 1933 RGBI. I S. 1103 und auf Grund der ersten Anordnung zur Regelung des Eiermarktes vom 3. Februar 1934, mit Zustimmung des Reichsbeauftragten folgendes an: § 1. Vom Tage des Inkrafttretens des Gesetzes über den Verkehr mit Eiern haben alle Hühnerhalter, die in ihrem Betrieb erzeugten Eier an die von mir eingerichteten Sammelstellen abzuliefern. Von der Ablieferungspflicht sind ausgenommen alle Eier, welche: 1. Im eigenen Haushalt oder Betrieb des Hühnerhalters verwertet werden. 2. Vom Hühnerhalter unmittelbar an den Verbraucher abgegeben werden. Als Verbraucher gilt, wer Eier zum persönlichen Genuß oder zur Verwendung im eigenen Haushalt bezieht. Als Verbraucher im eige nen Haushalt gelten auch Krankenhäuser, Heilanstalten, Erziehungsanstalten, Wohlfahrtsanstalten und ähnliche Einrichtungen. Der Hühnerhalter hat die abzuliefernden Eier mit einer von der Kennzeichnungsstelle ihm zur Verfügung gestellten Kennummer(Stempel) zu versehen. Eier, welche offensicht lich den Vorschriften der Eierverordnung vom 17. 3. 32 nicht entsprechen(Schmutzeier, Fleckeier u. dgl.) dürfen nicht abgeliefert werden und sind vom Sammler zurückzuweisen. S 2. Sofern Einzelerzeuger, denen die Erlaubnis zur Kenn zeichnung nach Maßgabe der§§ 9, 10, 11 der Eierverordnung vom 17. 3. 32(Reichsgesetzblatt 1 S. 146) erteilt worden ist, Wert darauf legen, für die in ihrem Betrieb erzeugten Eier von der Verpflichtung der Ablieferung an die Sammelstellen befreit zu werden, haben dieselben sofort entsprechende Anträge an mich zu stellen. Diese Anträge müssen die Verpflichtung des Hühnerhalters enthalten, daß er allen Anordnungen des Bezirksbeauftragten über die Verwertung dieser Eier nachkommen will. Diesen Gesuchen wird aber nur in besonderen Fällen stattgegeben werden. § 3. Als Bezirkszentralen werden von mir hiermit die Westfälische Provinzial=Eierverwertungs=Genossenschaft e. G. m. b. H. in Münster für die Provinz Westfalen und die Rheinland=Ei, Zentrale Eierverwertungsstelle in Köln für das Rheinland bestätigt. Die Bezirkszentralen haben die von ihnen erfaßten Eier dem Verbrauch, insbesondere durch Vermittlung des Großhandels, zuzuführen, sowie alle sonstigen Maßnahmen zu treffen, die zur ausreichenden Versorgung der Verbraucherschaft ihres Wirtschaftsgebietes ersorderlich sind. Die Bezirkszentralen haben die in ihrem eigenen Wirtschaftsgebiet nicht verwerteten Eier nur der Reichseierverwertung G. m. b. H., Berlin bezw. deren Verteilungsstelle in Essen zuzuführen oder nach deren Anweisungen weiterzuleiten. Ihren etwaigen zusätzlichen Bedarf an deutscher Ware haben die Bezirkszentralen nur durch die Vermittlung obiger Stellen zu beziehen. s 4 In dem Wirtschaftsbezirk Rheinland und Westfalen sind nach Maßgabe der wirtschaftlichen Bedürfnisse Kennzeichnungsstellen eingerichtet worden, welche den Anforderungen der§§ 9, 10 und 11 der Eierverordnung vom 17. 3. 1932 entsprechen. Soweit dieselben noch nicht eingerichtet sind, werden dieselben bis zum Inkrafttreten des Gesetzes zur Regelung des Eiermarktes vom 20. Dezember 1933 eingerichtet werden. Die Kennzeichnungsstellen sind Einrichtungen der Erzeugergenossenschaften. Die Kennzeichnungsstellen haben die erfaßten Eier auf Gewicht zu prüfen, zu durchleuchten zu kennzeichnen, marktfertig zu machen und soweit die Eier den örtlichen Bedarf im Gebiete der Kennzeichnungsstelle übersteigen, ihrer Bezirkszentrale zur Verfügung zu stellen und auf Anweisung dieser Zentrale dem Verbrauch zuzulei ten. § 5 Die Kennzeichnungsstelle ist verpflichtet, im Einvernehmen mit den Ortsbauernführern und Hauptabteilungsleitern III in jedem Orte je nach den wirtschaftlichen Bedürfnissen ihres Erfassungsbezirkes eine oder mehrere Sammelstellen einzurichten bezw. Sammler anzustellen. Es können auch mehrere Orte zu einer Sammelstelle zusammengefaßt werden. Die Bestätigung der einzelnen Sammelstellen be halte ist mir vor. Bei der Einrichtung der Sammelstellen sind vorhandene genossenschaftliche oder ähnliche Einrichtungen soweit als möglich heranzuziehen. Personen, welche bisher als selbständige Eierhändler tätig waren, sollen zu Sammlern bezw. zu Leitern von Sammelstellen bestellt werden. Bei der Eingliederung des Handels in den Erfassungsapparat soll in erster Linie nach sozialem Gesichtspunk te vorgegangen werden, jedoch muß auch der betreffende Sammler diejenigen Eigenschaften haben, die ihn in den Stand setzen, sein Amt gewissenhaft auszuführen. Bei der Eingliederung des Handels in die Erfassungstätigkeit sind die Leiter der Hauptabteilung IV zu Rate zu ziehen. Die einer bestimmten Kennzeichnungsstelle zugewiesenen Sammelstellen haben die bei der Sammelstelle abgelieferten oder vom Sammler abgeholten Eier nur an die betreffende Kennzeichnungsstelle aozuliefern. Jeder Sammler hat seine Tätigkeit nur in dem ihm zugewiesenen Tätigkeitsbezirk auszuüben. § 6 Durch ein Abkommen zwischen den Hauptabteilungsleitern III und IV zur Durchführung der Neuordnung des Eiermarktes ist festgelegt worden, daß die gesamte Eiererfassung genossenschaftlich durchgeführt wird(Hauptabteilung IIl) und die gesamte Verteilung eine Angelegenheit Vom Leben gchetzt Roman von I. Schneider-Foersti Urheberrechtsschuls 1926 durch Vertag Oekar Verdau (19. Fortsetzung.)(Nachdruck verboten.) „Auswärts?— Ja?— Und habe dich so gebeten, Trude, daß du nicht weggehst!— Ist dir's nicht gut genug bei mir?“ Die Mädchenhände kosten von rückwärts um das gütige Gesicht mit den vielen, vielen Fältchen.„Ich muß ja erst sehen. Lene. ob ich Glück habe! Meinst du?“ „Ja, Kind!— Hoff' nur immer zu, dann wird's schon!“ Als nach vier Tagen noch immer keine Antwort eingetroffen ist, wird Gertraud ihre Unruhe nicht mehr los. Sie läuft von einer Stube in die andere, vom Fenster zurück nach dem kleinen Sofa und von dort nach dem Herd. Und immer so fort— bis die Greisin das gar nicht mehr nit ansehen kann und sie bittet, ihr eine Besorgung in der Stadt zu machen. Dort sind Menschen, dort ist Verkehr, dort sind die Auslagen, in denen es so viel zu sehen gibt, und dort wird sie dann doch hoffentlich an etwas anderes denken als nur immer an das eine, ob die Stelle noch frei ist, oder ob sie schon vergeben wurde. Aber Trude kommt zurück, matt und müde, und ohne etwas gekauft zu haben. Sie hat auf alles vergessen und nichts gesehen,— und nichts gehört, und immer nur an das eine gedacht, an das sie nicht denken sollte. „Daß es so etwas Schreckliches gibt, wie das Warten! Lene!“ sagt sie aufseuszend. „Ja, Kind— ja!— Gerade in deinen Jahren, da ist es am ärgsten! Man möchte alles schon im vorhinein wissen! Wann die ersten Vergißmeinnicht blühen und die Kirschen rot werden, wann die Schwalben kommen und die Stare pfeifen, ob die Mode lange Aermel bringt und der Winter Eis und Schnee zum Schlittenfahren, wie der Liebste aussieht, der einem einmal heimführt, ob er braune Augen hat und lauter Lachen drinnen oder blaue wie der Flachs im Feld, und was er sagt, und wie er's meint, und ob's ein Blück wird oder keines.— Möchte wissen, wieviel Kinder einem der Himmel schenkt, und oo es Buben oder Mödel sind, und was sie einmal werden, immer das Hinterste schon zuförderst.— Lauter Dinge, die hintennach ganz unnütz sind, denn es kommt alles anders!— Immer anders!— Und wenn auch hie und da was eintrifft, wie man sich's ausgetüpfelt hat, drei Viertel ist verschoben und auf den Kopf gestellt.“ Das Mädchen lächelte. Es war ein rührend seines Lächeln, nur wie ein Husch, dann war's vorüber. „Und in deinen Jahren, Lene?— ist es da nimmer so?“ „Behüt!“ sagte die Greisin.„'s stünd' schlimm um uns alte Leute, wenn's so wäre. In meinen Jahren, da will man nichts mehr wissen im vornherein. Kommt alles schon von selber!— das Gute und das Schlimme! Da ist man froh. wenn man nicht hungern und nicht frieren muß und dankt für jeden Tag, der einem Sonne bringt, und lacht, wenn man am Morgen aufsteht, daß einen der Tod nicht heimgesucht hat zur Nacht. Da ist man ganz geruhsam und zufrieden und will immer so, wie unser Herrgott will. weil's hintennach doch immer so am besten ist, wie er's gemacht hat. Man tät sein ganzes Leben verschustern und verschneidern, wenn man's allein zurecht richten müßte!" Gertraud nickte und seufzte dabei. Die Lene hatte recht. Und doch!— Am Abend steht sie wieder unter den Wartenden am Schalter des Postamtes und nennt, als die Reihe an sie kommt, ihre Chiffre. Der Beamte reicht ihr einen Brief heraus, mit einer Freiherrnkrone als Petschaft auf der Rückseite. Sie umfaßt ihn mit festen Fingern, damit er ihr nicht aus der Hand gleitet. Schrecken und Freude!— Was würde er enthalten? Warten mit dem Oeffnen, bis sie nach Hause kommt, ist unmöglich! In einer Mauernische schlitzt sie mit einer Nadel aus ihrem Haar den Umschlag auf. „ P. P. Betrachte Sie hiermit als in meinen Diensten stehend und erwarte pünktliches Eintreffen Freiherr von Guben auf Eck.“ Sie drückt die Hand auf das Herz und lehnt sich im Taumel an die weiße, kahle Mauen. des Handels ist(Hauptabteilung IV). Die Kennzeichnungsstellen werden deswegen angewiesen, Eier, soweit sie zur Deckung des Bedarfs in ihrem Erfassungsbezirk erforderlich sind, an den Handel abzugeben. Die Bezirkszentralen haben die ihnen von den Kennzeichnungsstellen zur Verfügung gestellten Eiermengen an den Handel weiterzugeben. § 7 Für alle Maßnahmen, die zur Durchführung dieser Anordnungen getroffen werden, gilt als oberster Grundsatz, daß die Eier auf dem kürzesten Wege und unter geringstem Kostenaufwand zum Verbraucher gelangen müssen und daß die ausreichende Versorgung der Verbraucherschaft mit einwandfreien Eiern gesichert, sowie jeder sonstige Leerlauf im wirtschaftlichen Verkehr mit Eiern vermieden wird. § 8 Hiermit wird bekanntgegeben, daß: Wer vorsätzlich oder fahrlässig den Bestimmungen des Gesetzes vom 20. Dezember 1933 zuwiderhandelt, mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft wird, auch kann auf Einziehung der Gegenstände erkannt werden, auf die sich die strafvare Handlung bezieht, selbst wenn sie dem Täter nicht gehören.(§ 11 des Gesetzes vom 20. Dez. 1933). Angehörige des Reichsnährstandes, welche gegen obige Vorschriften verstoßen, werden mit einer Ordnungsstrafe bis zu 1000 Mia, in jedem einzelnen Falle bestraft. Ich bin ermächtigt, in leichteren Fällen Strafen bis zu 20.— 3.4 in jedem einzelnen Falle festzusetzen. Gegen die Festsetzung der Ordnungsstrafe steht dem Betroffenen die Anrufung eines Schiedsgerichtes zu. Die Entscheidung des Schiedsgerichtes ist endgültig. Für den Fall, daß ich von meiner Ermächtigung, in leichten Fällen Strafen festzusetzen, Gebrauch mache, entscheidet der Reichsbeauftragte als Schiedsrichter. Die nähere Anordnung über die Bildung des Schiedsgerichtes und über das Verfahren hat sich der Reichseauftragte vorbehalten. Das Gesetz über den Verkehr mit Eiern tritt am 19. 3. 1934 für das Wirtschaftsgebiet Rheinland. Westfalen und Lippe in Kraft. Essen, 12. März 1934 Der Bezirksbeauftragte für Rheinland, Westsalen u. Lippe. gez Reckhard. Aus der Welt des Wissens Die kleinsten Menschen der Welt sind die BamduttiNeger in Zentralafrika: die Männer sind nur 1,44 Meter groß, die Frauen 1,34 Meter. Man führt diese Kleinheit auf das abgesonderte Leben zurück, das diese Zwerge im Urwald führen, wo sie gar nicht mit anderen Völkerschaften n Berührung kommen. Die deutsche Sprache besitzt etwa 150000 Wörter. Die höchste Großstadt Deutschlands ist München, das 520 Meter über der Meeresoberfläche liegt, dann folgt Augeburg mit 490 Meter und Ulm mit 478 Meter. Am niedrigsten von allen deutschen Großstädten liegt Bremen(# Meter), dann Hamburg mit 6 Meter und Stettin mit 7 Meter über dem Meeresspiegel. Man unterscheidet zwischen Linienschiffahrt und Trampschiffahrt; die Linienschiffahrt hält sich an bestimmte Fahr; pläne und Routen, während die Trampschiffahrt, die beson ders von kleineren Reedereien betrieben wird, die Schiffe so fahren läßt, wie es gerade die Ladungen erfordern. Leg' alles in deine Hände, Die Lust, den Schmerz und das Leid, Ich weiß ja, du wirst es wenden, Alles zu seiner Zeit!“ „Alles zu seiner Zeit!“ sagt sie leis in ihren Gedanken nach. Den Brief noch immer zwischen den Fingern haltend, geht sie heimwärts.— Aber sie läuft nicht.— Ihre Schritte werden immer langsamer.— Ehe sie die Hand auf die Klingel zu Lenes Tür legt, zögert sie noch eine gute Weile. „Leg' alles in deine Hände!" Sie findet kein anderes Gebet. „Hast wieder kein Glück gehabt, Trude?— Wer weiß, für was es gut ist," tröstet die Kinderfrau. „Ich hab' die Stelle bekommen, Lene.“ „Bekommen?“ sagt diese und geht nach dem Osen. Das Kind braucht die Tränen nicht zu sehen, die über die runzeligen Wangen taufen. War doch so schön gewesen alle Morgen, wenn es aus der Stube nebenan gekommen und einen umarmt und auf den Mund geküßt hatte! Wenn's in den Kissen lag mit den seinen, roten Wangen und dem Haargeringel, das über das weiße Linnen fiel! War so traulich gewesen immer, wenn sie zusammen am Tische saßen und von der Vergangenheit sprachen, von all den Toten, denen einmal ihre ganze Liebe gehört hatte. Und nun sollte das alles wieder für immer vorbei sein! Das kann die Lene nicht in einem Augenblick überwinden. „Ist's eine gute Stelle? Trude?“ frägt sie nach einer Weile. „Jo!—“ „Als was denn?“ Die Alte sieht fragend in das schmale, blasse Gesicht. Statt einer Antwort reicht das Mädchen den Brief mit dem Freiherrnsiegel hinüber. „Ich muß erst meine Brille haben, Kind— magst sie mir holen dort am Fenster?— Und nimm auch gleich den Vorhang ein bißchen zur Seite— dann seh' ich besser.— So! — jetzt!—“ (Fortsetzung folgt.) Turnen, Spiel und Sport. Von Tschammer=Osten: „Ich beglückwünsche Sie zu dieser Tat“. Vereine schließen sich zusammen. Vor einigen Tagen schrieb der Reichssportführer von Tschammer und Osten zum Zusammenschluß der Turn= und Sportvereine in der Oberlausitzer Stadt Weißwasser folgendes:„Ich sehe in der Handlung aller Vereine in Weißwasser weiter nichts als ein ausgezeichnetes nationalsozialistisches Empfinden in die Praxis umgesetzt. Sie sind mir Vorläufer für die Gründung meines Reichsbundes für Leibesübungen in Deutschland. Ich beglückwünsche Sie zu dieser Tat.“ Schon vor einem Jahr forderte die DT., darüber zu beraten, wie in Großstädten und weit ausgedehnten Mittelstädten die Arbeitshemeinschaften unter den Vereinen enger gestaltet und wie in den kleineren Mittelstädten und Kleinstädten die verschiedenen Turnvereine zu einem Verein verschmolzen werden können. Wir haben in Deutschland Städte von kaum 30 000 Einwohnern, in denen 10 und mehr Turn= und Sportvereine nebeneinander kümmerlich ihr Leben fristen. Naturgemäß kann bei derartiger Zersplitterung kein Verein etwas Fruchtbares leisten, dazu fehlen die Mittel. Mehr als 100 Turnund Sportvereine haben sich nun im Jahr 1933 zusammengeschlossen. Aber auch in diesem Jahr schritt das Werk zur Einigkeit im deutschen Turn=und Sportleben weiter. Große Vereine, wie die Göttinger Turnerschaft von 1846 und der Turnverein Deutsche Eiche, die Bochumer Turnvereine, der Turnverein Gelsenkirchen und andere haben diesen Weg beschritten. Und schon kommt aus vielen Teilen Deutschlands gerade von diesen Vereinen die Meldung, daß ihre Mitgliederzahlen gestiegen seien und ihre Arbeiten mehr Erfolg haben als je zuvor. In der Puppenstadt Neustadt haben sich die drei Turnvereine und auch der Turn= und Gesangverein zur Turngemeinde Neustadt zusammengeschlossen. In Coburg, der alten Turnerstadt, haben sich drei Turnvereine vereinigt und bei der Gründung folgende Urkunde niedergeschrieben: „In großer Zeit, da das deutsche Volk durch das reine Wollen und die zwingende Gewalt der überragenden Führereigenschaften seines Reichskanzlers Adolf Hitler seine innere Wiedergeburt und Volkwerdung erlebt, beschließen die Führer der drei Turnvereine der Stadt Coburg, der Geburtsstätte der Deutschen Turnerschaft den Gedanken der Volkseinheit und Volksgemeinschaft in den Reihen der Turner und Turnerinnen Coburgs zur Tat werden zu lassen.“ So konnten noch viele Turnvereine in Neuenkirchen, Lichtenberg, Förde, Jauer, Zwoi#, Nordhausen, in dem kleinen Ort Hülsede genannt werden, die alle dem Ruf ihres Führers willig gefolgt sind und damit bewiesen haben, daß sie tatsächlich das nationalsozialistische Wollen im Herzen tragen. Handball=Freundschaftsspiel. Die eifrige Mannschaft des BV. spielt am Sonntag gegen eine der stärksten Mannschaften des Nachbarbezirks den BV. Oeynhausen. Die Lemgoer Handballer müssen alles aus sich herausgeben, um günstig abzuschneiden, da die Bäste in letzter Zeit immer hohe Siege feiern konnten. Vorher spielen die 2. Mannschaften. Auf dem Walkenfeld findet das Meisterschaftsspiel SuS. Brake— Tus Boßheide statt(und nicht im Boßheider Stadion, wie wir gestern berichteten. den letzten Vereine steigen zur 2. Kreisklasse av. Die beiden Gruppensieger der 2. Kreisklasse steigen auf. Zahlenbild: 12— 2= 10+ 2— 12 eotl.— 1 Sieger zur Bezirksklasse. dann 1 Gruppe zu 11 Vereinen. 2. Bezirksklasse. Bestand: 2 Gruppen mit zusammen 20 Vereinen. Die beiden Gruppensieger steigen zur ersten Kreisklasse auf. Die beiden letzten Vereine einer jeden Gruppe= 4 Vereine steigen zur 3. Kreisklasse ab. Aus der 1. Kreisklasse kommen die beiden absteigenden Vereine hinzu, und aus der 3. Kreisklasse steigen die 5 Gruppensieger auf. Zahlenbild: 20— 2— 4= 14+ 2— 5— 21. Gruppenbildung durch Kreisführer. 3. Kreisklasse. Bestand: 5 Gruppen mit 40 Vereinen. Die 5 Gruppensieger steigen zur 2. Kreisklasse auf. Aus der 2. Kreisklasse kommen die 4 absteigenden Vereine hinzu. Zahlenbild: 40— 5— 35+ 4= 39. Gruppenbildung durch Kreisführer. Deutsche Turnerschaft. An alle Vereinsführer des Kreises Lippe. Die Osram=Elf spielt in Lemgo. Zu Ostern erwartet die 1. Handballelf des TV. Lemgo die Sportvereinigung Osram, die zu den rührenden Handballmannschaften der Berliner Bezirksklasse gehört. Der Sturm, in dem der bekannte Internationaie Fritz Wolf mitspielt, der früher zusammen mit unserem Handballsenior Fritz Tiemann in der Berliner Polizeielf mitwirkte, hat allein in den ersten sieben Spielen schon 70 Tore geworfen, nach 12 Spielen waren es 104. Das beweist, daß die Lampenfabrikanten 5 wurfgewaltige Stürmer besitzen müssen, so daß die Lemgoer Hintermannschaft schon einen besonders guten Tag haben muß, wenn sie erfolgreich bestehen will. In den Berliner Pressestimmen, die uns vorlagen, heißt es immer wieder von der Osram=Elf: Die Osram=Elf stellt eine körperlich sehr starke Mannschaft. Im Sturm war kein einziger Versager. Der Ball ging stete wie am Schnürchen zu dem freistehenden Mann. Die Mannen der Firma Wolf & Co. schließen ihre Angriffe stets mit Torerfolgen ab. Und sonders gefiel das Sechs=Stürmer=System, das die gegnerische Partei immer wieder in Verwirrung bringt. Osrams Fangsicherheit, Vorlagen und Technik werden immer wieder lobend hervorgehoben. Osram wirkt„wie aus einem Guß". Vorn sorgte Wolf uneigennützig für seine Nebenleute, die samt und sonders ein gutes, technisches Können, das rechte Gefühl für den Kurs des am günstigsten laufenden Kameraden und eine gehörige Dosis Schußkraft ihr Eigen nennen. Von der Hintermannschaft der Osram=Elf heißt es in Vom Leben gchetzt Roman von I. Schneider-Foerstl Urheberrechtsschuts 1926 durch Verlag Osker Meister, Werdan (20. Fortsetzung.)(Nachdruck verboten.) Wenn Lene Martens einen Brief liest, muß sie erst die rechte Stellung dazu einnehmen, den Stuhl an den Tisch rücken, die Decke glattstreichen, darauf sie ihn legt, das Schemelchen unter die Füße stellen, weil der Stuhl hoch und die Lene klein ist und immer noch kleiner wird. Dann erst suchen die Augen über den Inhalt der Zeilen. Der ist diesmal kurz genug, da braucht sie nicht lange. Aber verstehen tut sie von alledem nichts. „Ist wohl ein Junggesell', der Freiherr von Guben? Ja, Trude?“ „Ich weiß es nicht, Lene, ich glaube schon!“ „Behüt!— Zu einem Junggesellen.— Das geht nicht! Mit deinen zwanzig Jahren, da kommst du ins Gerede!“ „Als Bedienter, Lene!" „Als— waas?“ „Als Bedienter!“ Irude!“ Die Augen der Greisin sind weit offen vor Schrecken. Sie greift nach dem Zeitungsausschnitt, den das Mädchen ihr zuschiebt: „Gesucht wird für sofortigen Eintritt ein junger. lediger Mann, der Erfahrung im Forstwesen hat und auch mit Pferden umzugehen weiß. Wer zugleich im Bedienen bewandert ist, erhält den Vorzug. Freiherr von Guben auf Eck.“ „Trude!" Da liegt das Mädchen schon vor ihr auf den Knien und drückt den Kopf gegen die heftig pochende Brust der Greisin. „Lene!— wenn du mich lieb hast, hilf mit— gib mir den Paß und die Kleider deines toten Enkels, damit ich die Stelle annehmen kann!" „Trude!— Du...“ „Lene!— Sei barmherzig!— Sag' nicht nein, Lene!“ — Die weißen Hände falten sich ihr entgegen.„Kannst du dem einen Fall, daß alle Angriffe des Gegners an der guten Arbeit der Hintermannschaft scheiterten. Alles in allem, erne Mannschoft, die die Hauptstärke im Sturm hat. Und venn in bei der beachtlichen Stärke der Berliner Bezirksklasse an 2. Stelle rangiert, so ist das ein Alarmsignal für die Leiligoer, den Gegner 100prozentig ernst zu nehmen. Wir wissen, daß die Lemgoer Elf in Freundschaftsspielen oft Hervorragendes geleistet hat, aber in die sem Fall glauben wir eher, daß die Osterreise der Lampenfabrikanten nicht ohne Erfolg bleiben wird. Die Lemgoer Elf geht aber nicht ungerüstet in den Kampf, da die Mannschaft am Ostersonnabend in ihrer stärksten Aufstellung antreten wird. Wattenberg und Rackelmann sind bestimmt mit dabei, so daß Sturm und Schlußdreieck an Durchschlagskraft gewinnen. Der junge Polizist Wattenberg wird den Sturm gut verstärken und der Verteidiger Rackelmann hat ja in den letzten Spielen noch bewiesen, daß er an Sicherheit nichts verloren hat. Lemgo ist also gerüstet! Und wenn der Schlachtruf der Gäste„Mehr Licht" über den Städtischen Sportplatz braust, dann werden wir ja sehen, ob die Lemgoer in der alten Aufstellung„innner Fissen" Der Auf= und Abstieg im Fußball. 1. Kreisklasse. Bestand: 1 Gruppe zu 12 Vereinen. Der Gruppenmeister spielt mit denjenigen der Kreise Minden und Bielefeld um den Aufstieg zur Bezirksklasse. Die beimir's abschlagen?— Und hast mich doch zuerst in den Händen gehalten und hast es Mutter versprochen, daß fie sich nicht sorgen braucht, wenn sie die Augen zumacht— Und Vater hat vor dem Sterben noch zu mir gesagt, zu dir könnte ich immer kommen, du wüßtest schon— Ich sollte dich erinnern an etwas aus deiner Jugendzeit! Dann könntest du nie die Tür vor mir verschließen und würdest alles tun, um was ich dich bitte!“ Die welken Hände liegen reglos im Schoß. Lene sieht über das Mädchen hinweg und fragt nichts danach, daß die Tränen über die Wangen rinnen und in Trudes dunkles Gelock sickern. „Ich soll dich erinnern an etwas aus deiner Jugend165— Jahrzehnte sind darüber hinweggegangen,— es war ihr schon gewesen, als sei es eine Mär aus alter Zeit, die eine Ewigkeit zurückliegt. Und heute steht es wieder auf. als sei es gestern, und sie ginge noch immer im saminen Miederrock und seidenen Haubenbändern und hielt die Hände des Liebsten zwischen den ihren. Er war der sauberste Bursch weit in der Runde. Das sagte nicht bloß sie, sondern auch die anderen alle. Und er war Reitknecht auf dem Gut und sie Zimmermädchen im Herrenhaus. Und die gnädige Frau hatte ihr zugesagt, sie dürften beide bleiben und bekämen ihre zwei Stuben und bei dem ersten Kind, da wolle sie Patenschaft übernehmen. Alles war eitel Lust und Glückseligkeit gewesen bis an einem Sonnabend abend die Stimme des Herrn von Rommelt wie ein Wetterschlag durch das Haus rollte.— Und war doch immer sonst die Güte selbst gewesen! Dann war sie zu der Gnädigen gerufen worden, die hatte ihr gesagt, daß der Martens noch diese Nacht verhaftet würde, weil er gewildert hatte im Nachbarrevier. und der Förster hatte ihn dabei angetroffen, wie er eine Geiß geknickt und in den Rucksack stecken wollte. Er dürfte keinen Schritt mehr in das Herrenhaus, und morgen werde er entlassen und sie auch, wenn sie sich nicht entschließen könnte, mit ihm zu brechen. Wilddiebe im Hause, das könnte der Herr nicht brauchen. Das war gewesen, wie wenn eine Sturmflut über ein früchteschweres Gelände braust. Im ersten Schrecken konnte sie nichts tun als jammern und weinen. Von dem Wartens lossen, das wollte sie nun Ich bin vom Kreisführer zum Pflichtturnwark für den Kreis Lippe bestimmt worden. Als solcher ordne ich hiermit an: Alle Vereinsführer des Kreises Lippe haben sofort einen geeigneten Turnbruder, der nach Möglichkeit Angehöriger der SA. oder Kriegsteilnehmer sein soll, zum Pflichtturnwark zu ernennen und mir seinen Namen sowie seine genaue Anschrift bis spätestens zum 26. März 1934 mitzuteilen. ## ich die Meldungen für meine weitere Arbeit unbedingt benötige, ersuche ich den Termin unter allen Umständen innezuhalten. Ich werde die säumigen Vereine unnachsichtlich an den Gau weiteimelden. Meine Anschrift lautet: E. Ottemeier, Lage i. L., Jahnplatz. Gut Heil! Heil Hiller! Ernst Ottemeier. Sportneues in Kürze. Tagung für Gymnastik und Tanz. Die Deutsche Turnerschaft veranstaltet am 7. und 8. April in Berlin im Admiralspalast am nhof Friedrichstraße eine große öffentliche Tagung für Bahn omJliedrichstraße eine große öffentliche Tagung nastik und Tanz, bei der über das gesamte Aufgabengebiet von führenden Persönlichkeiten in Vorträgen und praktischen Darbietungen der neuzeitliche Stand der Arbeit aufgezeigt wird. Am Sonntag, den 8. April, findet um 11 Uhr eine große Festaufführung statt. Ausscheidungskämpfe der Turner für Budapest. Am 7. und 8. April finden in Leipzig die Ausscheidungskämpfe der Geräteturner für die Weltmeisterschaften statt. Die Kämpfe kommen in der Halle 7 des Messegeländes zur Durchführung. Hower kämpft wieder in England. Der deutsche Schwergewichtsmeister Vincenz Hower=Köln ist für den am 12. April in der Londoner Albert=Hall stattfindenden Großkampftag verpflichtet worden. Der Kölner hat den Südafrikaner Ben Foord zum Geaner erhalten. Hauptschriftleiter: Car! Wagener, Stellvertreter: Walther Liedike, Verantwortlich für Reichs= und Landespolitik, Feuilleton und den allgemeinen Teil: Carl Verantwortlich für Lokales und Sport: Walther Liedtke, Verantwortlicher eiter: Ludwig Kling. sämtlich in Lemgo. D.=A. 3. 34. 2900. Druck und F. L. Wagener, Lemgo. und nimmer. Eher mit iym in die Schande und das Gefängnis gehen. Da nahm Trudes Mutter sie bei der Hand und sagte, sie wollte mit ihr zum Herrn gehen und bitten, daß ers wieder ins reine bringt, und daß der Martens nicht verhaftet wird, und daß er bleiben dürfte und sie auch. Erst hatte der Herr von Rommelt nichts wissen wollen und gezankt, daß die eigene Frau zu dem Gesinde halte, das bei anderen Leuten wildere. Dann sagte sie ihm flüsternd etwas in das Ohr, so leise, daß nur er es verstehen konnte. Da stand er auf und strich ihr mit einem seligen Lachen über die Wangen und befahl, es sollte bis in einer halben Stunde der Wagen vorfahren, er wolle hinüber zum Nachbargut und Fürsprache für seinen Reitknecht einlegen und sehen, ob sich die ganze Sache nicht noch vertuschen lasse. Und am anderen Morgen, da wurde ihr Liebster dann zum Herrn in das Zimmer befohlen, und als er herauskam, waren seine Augen ganz verweint. Er hatte einen schönen Drilling über die Schulter hängen und war statt eines Reitknechts fortan der Forstgehilfe auf dem Gute. Noch innerhalb sechs Wochen machten sie Hochzeit. Damit dem Martens die Schrullen vergehen und er nimmer in fremdem Reviere wildern brauchte, hatte der Herr lächelnd gesagt. Das war schon lange her, aber ihr schien es, als wäre es erst gestern gewesen. Und heute kniete das Kind dieses Mannes, der ihr Glück erhalten hatte, vor ihr und bettelte um das seine. „Trude!“ Ihre welken Hände fuhren sachte über das dunkle Gelock:„Wenn du meinst, Trude, daß kein Unheil daraus wird!" „Lene!— Lene!— Was sollte das für ein Unheil sein! — Nichts als Glück wird das für mich werden. Keiner wird mich mehr küssen wollen, keiner wird mir mehr nachsehen, wenn ich ein Mann bin, bin ich ihresgleichen, für den sie keinerlei Interesse mehr haben.“ „Und wenn du dich verrätst, Trude?— Wenn der Freiherr erfährt, daß du ihn betrogen hast?" (Fortsetzung folgt.) 83•• 52 * E h r e n g r a b f ü r e i n e n S c h n u r r b a r t. : Eine seltsame Bestattungsfeierlichkeit hat in Japan stattgesunden. Sie galt dem General Ragaoia, der im Alter von 77 Jahren gestorben ist. Der General war der Schöpfer des japanischen Flug * w e s e n s, a b e r e i n e n w e i t e r e n R u h m e s t i t e l stellte der Besitz eines Schnurrbartes dar, I der im Ruf stand, der längste in Japan zu sein und von einem Ende zum anderen rund 48 Zentimeter ge* messen haben soll. Als die Leiche aufgebahrt war und der Einäscherung harrte, schnitt der Sohn des Verstordenen auf Bitten seiner Freunde diesen * berühmten weißen Schnurrbart av. Für : die abgeschnittene Bartzier wurde dann ein besonderer Trauerdienst abgehalten. Später wurde der Schnurrvart in einem Grabe beigesetzt, das die Angehörigen ; u n d K a m e r a d e n d e s G e n e r a l s f ü r d i e s e n : Z w e c k h e r g e s t e l l t h a t t e n. . Ein teueres Buch mit leeren Blättern. Als im Jahre 1738 der niederländische Arzt Boerhave stard, einer der derühmtesten des 18. Jahrhunderts in der ganzen Welt, fand man in seinem Nachlaß einen versiegelten dicken Folianten, der die Aufschrift trug:„Die “ e i n z i g e n u n d t i e f s t e n G e h e i m n i s s e d e r e H e l l k u n s t“. I n A n b e t r a c h t d e r B e r ü h m t beit des Arztes, der selbst auch ein hodes Alter erreichte, vermutete man in “ d i e s e m B u c h e n a t ü r l i c h d i e h ö c h s t e n G e e heimnisse und die wertvollsten Rezepte. : Der Nachlaß sollte versteigert werden: aus allen Ländern kamen Antiquitätenbändler und Kaufliebhaber, um womöge lich das wertvolle Buch zu ersthen. Ein : reicher Engländer gelangte endlich in den glücklichen Besitz desselben; er hatte den Preis bis auf siebenhunderttausend Gulden getrieben, also auf ungefähr : z w ö l f h u n d e r t t a u s e n d M a r k g u t e n, a l t e n, d e u t s c h e n G e l d e s. F e i e r l i c h w u r d e n u n das kostdare Buch entsiegelt. Aber man traute seinen Augen kaum: das Buch " war— leer! Nur auf der ersten Seite “ f a n d n i a n f o l g e n d e k u r z e Z e i l e n:„ H a l t e den Kopf kalt, den Leib offen, die Füße warm, so kannst du auf alle Arzte verzichten! Kopf kalt und Füße warm, das ; macht den besten Doktor arm!“ Über die Freude des Engländers wegen dieser billigen Anweisungen wird von dem Chronisten nichts gemeldet. hr Peche n Klugheit des Rehes. Wenn das : Reh ein Kitzchen hat, das noch nicht imstande ist, den Gefahren durch schnelle Flucht zu entgehen, so verteidigt die Mutter ihr hilfloses Junges mit einem Mut, der um so bewunderungswürdiger ; ist, als die scheuen Tiere zu anderen Zeiten sich durchaus nicht mutvoll zeigen. Außerdem entwickelt das Mutterred dabei eine Klugheit, welche nicht minder s bemerkenswert ist. Wenn zum Beispiel : p l ö t z l i c h e i n r a u b g i e r i g e r F u c h s d e m Rebkälbchen zu nahe kommt, so greift die Rehmutter den Räuber kühn an und s versetzt ihm mit den Vorderläufen so empfindliche Schläge, daß er es vorzieht, : den Kampsplatz zu verlassen. Hatte der Fuchs das Kirchen jedoch nicht gesehen, so gibt das alte Reh dem jungen, hilflosen Tiere einen leichten Schlag mit dem " Vorderlaufe, worauf dieses sich lautlos in das Gras niederduckh und rudig liegen bleibt. Die Mutter spielt dem Zuchs nun eine Komsdie vor, indem sie s sich anstellt, als sei sie gelähmt und nur ; mit Mühe imstande, vorwärtszukommen. Durch dieses Täuschungsmanöver lockt verfolgen. Hat sie ihn aber weit genug von dem Lagerplatze des Kitzchens fortgelockt, dann gibt sie die Verstellung auf und entzieht sich dem enttäuschten Verolger in behenden Sprüngen, um auf weiteren Umwegen zu ihrem Jungen zu eilen, das sie in völlig unveränderter Lage wieder vorfindet. Sie untersucht das kleine Wesen dann auf das sorgfältigste und gidt sich erst zufrieden, wenn sie sich überzeugt hat, daß ihm kein Leid zugefügt wurde. Ganz ähnlich benehmen sich übrigens auch Wildenten, Rebhühner und andere auf der Erde ende Vögel, wenn ihre noch nicht in Gefahr kaubflüggegewordenen Jungen schweben, von Hunden oder von Raub tieren entdeckt zu werden. Sie flattern wie gelähmt auf der Erde oder auf dem Wasser vor dem Verfolger der und suchen dadurch die Aufmerksamkett von den Jungen abzulenken, indem sie sich scheinbar selbst preisgeben. * Der schöne Gang „Wie sollen junge Mé Über die Frage: sollen junge Mädchen und Frauen “, ist schon viel geschrieben und geritten worden. Aber manche Grundätze werden doch von allen anerkannt: Sie sollen die Füße nicht nachschleppen und sie auch nicht vorwärtsschleudern, wie die Soldaten bei der Parade, sie sollen sie vielmehr leicht dahingleiten lassen. Alle gesunden Frauen sollen geradegehen, das Knie gerade, die Füße einwenig nach außen; sie sollen langsam gehen, und nicht den Gang einer Eilbotin haben. Sie sollen nicht bei jedem Schritt die Schultern bewegen und mit den Armen schlenkern; sie sollen das Kinn hochhalten(eine sehr wichtige sche!); sie sollen nie vergessen, daß ein licher Gang selbst das hübscheste um geschmacklos erscheinen läßt. Daß die Statistik festgestellt hat, in welchem Lebensalter die reichsten Menschen zu finden sind? Bei Männern liegt dieses Alter zwischen fünfundsechzig und vierundsiebzig, bei Frauen zwischen fünfundsiebzig und vierundachtzig.(Alse Geduld!) Daß der Bau einer Brücke geplant ist, ge der das dänische Vordingsborg auf Sjaelland mit Orebevud auf Falster verbinden wird? Diese Brücke wird 3300 Meter messen und die längste Brücke Europas darstellen. Daß die Arzte neuerdings festgestellt haben, daß es 20 verschiedene Arten von Kopfschmerz gibt und daß sie nächst den allgemeinen Erkältungen die Hauptursache aller Krankmeldungen Berufstätiger sind! Auf diese Weise bringen e dem Wirtschaftsleben jährlich einen erlust von Millionen. Daß im Schloß Alhambra bei Granada(Spanien) im Innern außerordentlich viele Elfenbeinschnitzereten sind? Man hat berechnet, daß wenigstens 5000 Elefanten ihre Zähne dergeden mußten, damit diese Schnitwerte hergestellt werden konnten. Wabenrätsel. Die Wörter beginnen bei dem angezetchneten Feld und dreden in zhchgung eines Uhrzeigers Bedeutun 1. Preisnachlaß, ich—= ein Buchstabe. der Wörter Abstraktum für„be grenzter Landesteil“. 3. Oper von Weber, ian 4. männlichen Vornamen, 5. Tiroler Flußniederung, 6. Bodengewächs, 7. männHauseinfahrt, 9. anbilist, 1 lichen Vornamen, 8. deren Namen für Automobilist, 10. mit Anziedungskraft behafteten Körper, 11. Körperübung. 12 großen Reformator, 13. Meeresgott, 14. Sinnesorgane, 15. Scharfrichter, 16. Rtudenttschen Probeausübung 19. zweistellige Rundfunkstation, 21. Frübling des Lebens, 22. soviel wie: instandgesetzt, 23. deutschen Freistaat " 1 5. S c h a r f r i c h t e r, sen Zweikampf. 17. ag. 18. Zechgenossen. Zahl, 20. Teil einer Rätsel. „Eins=zwet" besitzt die Kud, „Drei=zwei“: ein Männername. In„Eins=zwei=drei“ kennst du ne musikalische 2 Sie war nicht ganz allein, Dame, ganz allein Es war’n der Schwestern neun. (Auflösungen in nächster Nummer.) Auflösung der Rätsel Rummer. Komponistenrät Rühe imstande, vorwärtszukommen. burg. 2. Donizeiti, 3. Verdi. 4. Ander, Von oden nuch auten. I. bermus, LOpar dieses Täuschungsmanöver lockt 5. Reissiger, 6. Delides, 7. Sounod, 8. gel, 3. Erler. el 1. Eulen4. Auder, 7. Sounod. 8. Rossini, 9. Istel, 10. Erkel, 11. Gluck.— Edvard Grieg. Leisteurätsel. Von links nach rechts: 1. Nappe, 2. Amerika, 3. Speer.— Von oben nach unten: 1. Remus, 2. Spar(39. Fortsetzung.) „Ein Husar im Gebirge ist das fünfte Rad am Wagen!" versetzte unzufrieden im Gehen der Fürst zu Praunheim.„Das vergaß ich, als mich der Kriegseifer von Kassel hierhertrieb!“ „.. und doch sollen Sie sich, wie Baron Trockenau mir berichtete, tollkühn bei jeder Gelegenheit dem Kugelregen der Bauern ausgesetzt haben!“ sagte leise Eliza. „„Das tat ich, Madame, und : wie Sie sehen, traf mich keine Kugel... Aber was hilft es! Der Kaiser schätzt nicht den Mut, son: dern den Erfolg! Und den fand : ich nicht!“ . Zwei Marketenderinnen auf einem Protzkasten warfen bewun; dernde Blicke auf den Fürsten : P r a u n h e i m. .„Ich hätt' es anders anfangen sollen, Madame!“ sagte der Fürst. :„Ich hätte es machen sollen wie : der eine Isenburg! Der hat ein eigenes Freikorps in Deutschland für den Kaiser angeworben und s Napoleons Wohlgefallen gefunden. Mit einem soichen Freikorps konnte ich meine Ergebenheit gegen das Kaiserreich zeigen!“ : Der Fürst zu Praunheim war jetzt dicht an der niederen, schindelgedeckten und steinbeschwerten : H ü t t e. D i e B a n k v o r d e m B a u e r n : h a u s w a r j e t z t l e e r. D e r g r e i s e Trenkwalder Loisl war mühsam auf den Heuboden hinaufgetappt. Und wie er da im Streuhaufen im dunkelsten Winkel wühlte und etwas suchte, mahlte der zahnlose Mund zum erstenmal seit langer Zeit ein paar Worte: „Die Stutzen von den Buab'n habt's! Aber mein alten Stutzen habt's net, Ihr Fallot'n!“ :.„An der Spitze einer irregulären berittenen Legion in Deutschland hätte ich dem Kaiser besser gedient, als hier gegen diese höllischen Bauerntölpel!“ sprach reuevoll unten der Fürst Viktor zu Praunheim=Kestrich. Aus der Heu: l u k e o b e n l o h t e B l i t z u n d R a u c h. E i n s a t a n i s c h v e r z e r r t e s, ; w i e e i n T o t e n k o p f v e r t r o c k n e t e s A n t l i t z s p ä h t e d u r c h d e n Qualm des Stutzens hinab:„Juchn! Dem Fallot'n mitten ins Herz!...“ : V o l t i g e u r e s t ü r m t e n d i e H ü h n e r s t e i g e h i n a u f. D a ; o b e n l a g g l e i c h d a n a c h, s t a t t d e s a c h t z i g j ä h r i g e n T r e n k walder Loisl, ein toter Klumpen. Unten betteten sie den Fürsten Viktor im Hausflur. Der Brigadter des Kaisers " r ö c h e l t e, i n f l i e h e n d e m L e b e n (Nachdruck verboten.) Seine Sprache wurde unverEin satanisch verzerrtes Ankli Qualm des Stutzen .. wo ich für ion.. ständlich...„ 5 Vierzehntes Kapitel. Schneegestöber stiebte um die Mainzer Zitadelle. Lichtpünktchen kränkelten hinter ihren eisenvergitterten Feuster= luken. Erloschen, eins nach dem anderen, in der heulenden Januarnacht.„Hörst du nix, Märtche?“ „Rixl“ Die beiden Frauen standen, Kapuzen über dem Kopf, in weißbeflockte Wettermäntel gewickelt, möcheltief in den Schneewehen bin= ter dem Drususturm der Zitadelle.: Die eine beugte gegen den schneidenden Nordost den vermummten Kopf um die Ecke des mächtigen. „: römischen Mauerklotzes und zuckte S zurück. „Paß auf, Märtche, die Ronde!“ Undeutliche Schatten... Ge=: wehre... Stimmen im Sturm.... fluchende, frierende, kleine Provenzalen— oder Sizilianer— oder! Dalmatiner— oder was sonst nach Napoleons Willen da am winterlichen Rhein schilderte.. Vorbei.. Die zwei Nachtgestalten lösten sich: von dem finsteren Gemäuer, an: das sie sich gepreßt. „Der Maréchal des Logis wollt“ uns doch sicher hier treffen?“ „Ha freilich!" 3 Von der Alarmbastion, der roten und der Defensionskaserne, bliesen die französischen Hörner die abendliche Retraite. Unten, durch die dunkle Rheinbundfestung hin, wiederholten französische Trompetenstöße und Trommel= wirbel den Zapfenstreich. „Auf den welsche Quartiermeister kann man sich doch verlasse, Märtche?" „Der is ja so aufs Geld aus... „Wo bleibt er denn nur?...“ Vom Turm der Stephanskirche dröhnten neun: Klöppelschläge durch das Pfeisen des Windes hinunter aus Mainz. Aus der Ferne, von der Zitadelle her, ein te durch den inab. „Halt! Wer da?“ „Sogar in der wüsten Nacht sind die Schote, die Frauzose, alleweil unterwegs!“ „Und der Franzos', den wir brauche, traut sich nicht heraus!“ Da stapft doch so e Pelzmärtel auf uns zu!“ murmelte er zu der Fürstin Eliza, die neben ihm kniete,"„Das ist der Quartiermeister...“. S. *• S m. S s m. S s m." e in i u S a d S Ss a..— „Achtung!“ raunte es heiser. Der Schneemann stand : vor den beiden Frauen. Die Größere von ihnen er: widerte haftig sein Französisch. „Was bringen Sie für Nachrichten?“ „Keine schlechten, Madame! Monsieur Wisselinck wird * seinen Prozeß vor dem Kriegsgericht nicht hier in Mainz, : s o n d e r n i n T o u l o n h a b e n! D i e O r d r e g i n g h e u t e d u r c h unser Büro. Er wird bereits Anfang nächster Woche nach Frankreich übergeführt werden!“ :„Weshalb— um Gottes willen?“ „Das Kriegsgericht, Madame, kommt unsehlbar zu einem Todesurteil! Man wünscht aber keine Füsiladen mehr hier am Rhein!“ "„Was ist jetzt zu tun?“ 9.„Eine gewaltsame Befreiung, Madame, ist unmöglich! Die Zitadelle ist zu scharf bewacht!“ „„Ich weiß es nur zu gut!“ :„Aber dieser Marschbefehl nach Toulon öffnet uns einen anderen Weg...! Er ist nicht billig! Madame: Ich verlange fünfzigtausend Francs!“ "„Sie sollen sie haben!“ „ erst bei Beginn des Unternehmens! Ich bin ein Ehrenmann! Ich vertraue Ihrem Wort! Sie sind eine hohe Dame. Eine Souveränin des Rheinbunds!“ o„. al6 as Jie nicht wüßten, daß Napoleon gleich ; nach dem Lode mines Munnes vas Fürstentum Prauaheim zum französischen Kaiserreich geschlagen hat!“ „Trotzdem, Madame...“ „„Aver wenn ich auch von Napoleon entthront und auf das Schloß Krähenstein verbannt und verarmt bin— so viel habe ich in Frankfurt, wo ich vorhin war, immer noch für meine Kestricher Hochzeitsjuwelen erhalten, so : daß ich Sie bezahlen kann! .„Gut denn, Madame! So hören Sie: Mein Schlachtplan— untrüglich wie einer des Kaisers selber— ist der folgende: Ich verfüge auf unserem Büro über die Stempel! Ich fertige also eine Ordre aus, an deren Inhaber, sobald sie diese vorzeigen, Monsieur Wisselinck zum Transport nach Toulon ausgeliefert werden soll...“ .. und wer wird von dieser Ordre Gebrauch s machen, um meinen Freund zu befreien?“ #„Das ist Ihre Sache, Madame! Das geht über meine Kräfte! Wir benötigen mehrere entschlossene Männer unter Ihren Landsleuten, die ein fließendes Französisch * sprechen und in den Uniformen französischer Offiziere, die ich bereithalten werde, keinen Verdacht erwecken! Sehen Sie zu, diese Helfer schon in den nächsten Tagen aufzutreiben, um Ihren Schützling auf Grund meiner Papiere, : die ich heute noch vorbereite, in Empfang zu nehmen und durch Deutschland weiterzugeleiten. Sonst wird es zu spät!“ „.„Jc will es versuchen!“ sagte Eliza Praunheim tone los durch den Sturm. „Richt diese Hoffnungslosigkeit in Ihrer Stimme, Madame! Sie müssen diese Männer finden! Es gibt keine andere Rettung!... Und nun benutzen Sie die * Nacht und Wind und Wetter, um unbemerkt in Ihr Schloß zurückzufahren, und kommen Sie so bald als möglich mit einer Handvoll unerschrockener Männer wieder hierher!“ „. Die schwarze Nacht verschluckte den weiß überstäubten " Pelz des Maréchal des Logis. Die beiden Frauen kämpften sich mit gesenkten Kapuzen gegen den Schneesturm bergabwärts. Das dralle Märtche stiefelte voraus: „„M'r meint, m'r wär in Pole obe und nit am Rhein“, , rief sie und hemmte plötzlich ihr Gestapfe.„Jessesmarja— da guck emol— „Wovor fürchtest du dich schon wieder, du Angsthaf'?“ :„Da— neben dem Weg— bewege sich Schatte von Mannsbildern— drei oder vier— wie die Wölf in der Nacht... Die werde uns doch nir tun?“ „Ich glaub', die habe mehr Bang' vor uns als wir vor ihne. Sie schleiche ganz still beiseir.“ *„Und denke, wir sehe sie nit! Gott weiß, was die Gutedel vorhabe.“ „Kurasch'! Als an ihne vorbei!“ :„Da unte sind schon die Laterne von unserem Chaisewägelche! Brrr! Das gibt e kalte Nachtfahrt durch die Rheinebene! Ich wollt', wir wäre schon im Schloß!“ Dort oben, in ihrem wie ein Backofen überheizten Rokokozimmer der Burg Krähenstein, nippte am nächsten Vormittag die Großmama aus einem Silbertäßchen ihre Schokolade. Steif und aufrecht, ein vergessenes Stück achtzehntes Jahrhundert, thronte sie, ohne Rückenlehne, auf dem Taburett, und ihre kleine Stimme läutete schrill und dünn, wie gesprungenes Glas. „Bei dieser Eheallianz in d.: Wiener Hofburg, liebe Krickenberg, hielt erst der Außerorden. iche Herr Ambassadeur eine wohlgesetzte Rede. Dann legte der Königlich Polnische Kurprinz eine Anrede an die Kaiserliche PrinzeßHoheit ab, und deren Frau Aja sowie die Fräulein Hofmeisterin standen zu ihrer Linken und—“. Die greise Gräfin=Witwe Honorine von Praunheim=Krähenstein unterbrach den Bericht an ihre Hofdame und wandte, im Aufkläffen des Wachtelhündchens und dem Geschrei des Papageis, den uralten, verrunzelten Vogelkopf tadelnd nach der Tür. „Du siehst ermüdet aus, Elizals sagte sie zu ihrer Enkelin, deren blasser, hübscher Kopf durch den Spalt spähte.„Zu meiner Zeit wäre das ein Zeichen von schlechtem Geschmack gewesen. Eine Grande=Dame, die nachts in einem schlechten Fuhrwerk bei Schnee und Sturm auf der Landstraße herumliegt!“ „Ei— ich hatt' in Frankfurt zu tun.“ „Wegen deines Schmucks iu schochern— Jowodl der Kuiser der Franzosen—“ „— nachdem er glücklich ganz Praunheim in seine unersättliche Tasch' gestopft hat—“ „— dich angewiesen hat, dein Heimatschloß Krähenstein nicht zu verlassen—“ „Ei— der Bonapart’ kann mich gern habe!“ „Mein Gott!— Mein Gott!“. Die Mumie der Großmama begann nervös zu zittern.„Du sprichst von Napoleon!" „Für mich is er der General Bonapart'! Die Engländer nennen ihn auch nit anders!“ „Und ich weiß, du Unglückliche, woher dir diese jakobinischen Allüren anfliegen! Man braucht nur zu sehen, wie du dich kostümierst! Ist das ein Hebit für eine Witwe?“ „Ich bin von Kopf bis zu Fuß schwarz equipiert!“ sagte Eliza Praunheim und schaute an sich hernieder. Sie trug zu einem schwarzen Rock einen ebenso schwarzen, nach der Art eines soldatischen Reitfracks geschnittenen Schwalbenschwanz mit schwarzer Brustverschnürung und steifem, hohem Halskragen, der ebenso wie die Armelaufschläge, nicht schwarz, sondern tief dunkelblau war. Die Großmama runzelte die welken Lippen zu einem ironischen Grabeslächeln. „Du hältst es mit den Gänsen in Hannover und England, die den Spenzer tragen, zu Ehren des Herzogs von Braunschweig! Aber ich weiß, wer dein Herzkönig ist.“ „Ich mag kei' Fastepredige, Großmama, sondern ich such' meine Brüder! Jetzt wären die, zum erstenmal in ihrem Leben, zu was nutz! Der Hyazinth hockt in der Bibliothek? Allons!“ In dem großen, kahlen Bücherraum, eingewickelt in eine mottenzerfressene Bärendecke, drehte der mönchsbleiche, jüngere Graf, den Gänsekiel hinterm Ohr, träumerisch seine blaue Nase über die Schulter zu seiner stürmisch hereinsegenden Schwester. „Ich wag's, Eliza!“ sprach er verklärt. „Gelt— wagen muß man, Hyazinthle!“. Sie rüttelte ihn begeistert am Arm. „Ich wag's und führe kurz und bündig in meiner Chronik den Ursprung unseres Geschlechts auf Aeneas selbst zurück...“ „O du Simpel...“ „.. oder, wenn man will, sogar auf den Vater Anchises und die Aphrodite...“ „Wenn der gewußt hätt', daß er'mal so'nen Nachkommen hätt', so hätt“ er sich nit aus Troja rette lasse...!“ schrie Eliza Praunheim wütend.„Ach— sei still... du taugst mir nix zu dem, was ich vorhab'! Das seh' ich schon!“ (Fortsetzung folgt.) ebene! Ich wollt', wir wäre schon im Schloß!" Wunder uver dem Moor. . Von Gerd Land. Eine kafsra—...(Nachdruck verboten.) Eine seltsame, unbegreifliche Liebe ist es, die die : j u n g e I l s e m a r i e m i t d e m a l t e n W i k i n g e r h a n n e s v e r bindet, die sie aneinander schmiedet und nicht aus ihren Klauen läßt. Es ist eine heftige, schmerzliche Liebe, preisgegeben dem Gespött der Gaffer. Torfstecher wohnen ; i m H e i d e d o r f, s i e b a g g e r n u n d p r e s s e n T o r f v o m f r ü h e n ! Morgen bis in den sinkenden Abend: harte Arbeit, karges Leben.. Der Wikingerhannes ist es gewesen, der im Moor “ d i e F u n d e g e m a c h t h a t, d a m a l s, e s i s t s c h o n l a n g e h e r. Aus der Wikingerzeit stammen die Spangen und Schnallen, die gebleichten Knochen, die der Hannes gefunden hat vor Jahren. : Seit der Zeit erhält sich in dem Dorf der Torfstecher das Gerücht von der seltsamen, gefährlichen Vorliebe des Mannes für das Moor, das viele Leben gefordert hat, in dem zur Nachtzeit Menschen verschwunden : sind. Längst ist„Wikingerhannes“ kein Ehrenname mehr, längst wird er mit trunkenem Spott gerufen, hinter dem sich heimliche Furcht verbirgt. „Wikingerbannes!“ rufen die Torfstecher, wenn sie im : Krug sich zusammenfinden und draußen das Moor ; b r o d e l t u n d d a m p f t u n d B l a s e n s c h l ä g t, d i e W e i d e n i m Sturme sich biegen und die Kröten im Sumpfe ächzen. „Wikingerhannes!“ rufen die Leute.„Er hat keine Angst, er kennt keine Furcht vor dem Moor.“ Aber der Mann, ; dem diese Worte, die allmählich zum Flüstern sinken, gelten, ist weit vom Kruge. Er wohnt allein, jenseits des Moors. In seiner Hütte finden sich seltsame Gegen: s t ä n d e u n d G e r ä t e. E r h a t s i e a u s d e m M o o r.„ D a s Moor hat sie ihm geschenkt!“ flüstern die Torfstecher und denken wohl an das letzte Opfer, welches das Moor aus ihren Reihen gefordert hat. Es war der starke Palter= franz, der nachts, um den Weg abzukürzen, das Moor beschritt, wohl einem Irrlicht folgte und verschwand. Die Ilsemarie hat alle Angebote ausgeschlagen, die = ihren schwarzen Flechten, den glutenden Augen, der ; weißen Haut und dem kirschroten Mund galten. Alle Werber und alle Freier hat sie ziehen lassen. Allzu oft hat sie sich abseits gehalten vom Lachen und Scherzen, von , d e r M u s i k u n d d e n B u r s c h e n i m T a n z z e l t. A l l z u o f t h a t * sie mit dem Wikingerhannes die Heide durchwandert. Allzu oft leuchteten ihre Augen auf, wenn der Riese, den sie den„Wiking“ nannte, sichtbar wurde. " Jetzt hat der Wiking sie zur Frau genommen. Aber e das Gerede ist nicht verstummt, die Gerüchte schwirren mehr denn je: der alte Riese, den das Moor, der hinterhältige Feind, beschenkt, und die Schönste aus dem Dorf „ sind ein Paar geworden. : H ö h n i s c h e r w i r d d a s L a c h e n, w e n n H a n n e s e i n S t ü c k des braunschwarzen, faser= und wurzeldurchsetzten Torfs in der Hand wiegt und nachdenklich spricht:„Versunkene " Welt!“ * Eine seltsame, unbegreifliche Liebe ist es, die die junge Ilsemarie mit dem Wiking verbindet, rätselhaft für die Jungen und die Alten, die des Lebens harte, aber , a u s g e t r e t e n e S p u r b e r g a n u n d b e r g a b s c h r e i t e n. I h r e Arbeit läßt ihnen kein Verständnis für das, was außerhalb dieser Pfade liegt. Und doch liegt dies starke Gefühl, diese leidenschaftliche Reigung, die die zwei zueinander " h e g e n, s o i m B e r e i c h d e s I r d i s c h e n, d e s M e n s c h l i c h e n, des Sinnlichen, daß das Gerede der Torfbauern nur mit dem jahrbundertealten Aberglauben der Mooranwohner zu erklären ist. " Nur einem ist diese Liebe kein Geheimnis. Der alte Arzt, der seit langen Jahren im Dorse praktiziert, ist sich klar darüber, daß es das Streben des Mädchens, sein Bildungsdrang, eine romantische Sehnsucht sind, die ihm den Wiking als eine verklärte Idealfigur erscheinen lassen, daß der letzte Ruf des Blutes den Alten, der sein Leben einsam am Moor verbrachte, bestimmt, das Opfer des schönen Mädchens, unbewußt freilich, anzunehmen. zucken die Blitze, ein furchtberes Donnern erschüttert mit seinen Schlägen die Erde. Vor einem Jahr, in einer ebensolchen Nacht, ist der Palterfranz vom Moor verschlungen worden. Die Torfbauern sind wortkarge Menschen, es ist ein schwerblütiger Menschenschlag, der hierzulande wohnt.: Keiner von ihnen möchte wohl in dieser Nacht übers Moor. „Doktor!“ ruft durch das lastende Schweigen, das über ihnen im Gasthaus lagert, einer dem alten Dorfarzt# zu,„Doktor, würde der Wikingerhannes auch in dieser Nacht seinen Weg übers Moor nicht verfehlen, würde ihn sein Freund sicher drüber geleiten?!“ Zum erstenmal hat's einer ausgesprochen; des: Wikings Freund ist der Böse, dem er sich verschrieben hat. Aber es bleibt ihnen keine Zeit, über den Sinn der Worte nachzudenken: die Tür ist aufgegangen. Und auf der Schwelle steht der Hannes. Seine mächtige Gestalt ist gereckt, die Haare kleben strähnig an der Stirn, das Wasser rinnt an ihm hernieder, und die Stiefel sind bekrustet. „Er kommt übers Moor. Er ist übers Moor gekommen!“ flüstern die Leute und ducken sich. Ein neuer Donnerschlag von ungeahnter Heftigkett: läß: die Fenster erzittern. Ein Windstoß segt die Tür ins: Schloß. Und in der Gaststube steht der Wiking, der riesenhafte Greis, umgeben von betretenem Schweigen. Zum Doktor geht er und spricht:„Die Frau ist krank, die Ilsemarie. Machen Sie sich fertig, Herr Doktor. Kommen Sie!" Der alte Arzt will noch ein paar Jahre leben. Keiner verdenkt es ihm, daß er zögert, übers Moor zu gehen, in: dieser Nacht, mit diesem Begleiter, zu dieser Kranken. Der Wiking spricht kein Wort mehr. Er steht kerzengerade neben dem Doktor und wartet... Nur seine Blicke fragen: Warum willst du uns deine Hilfe versagen, i Arzt! Endlich erhebt sich der Doktor. Er tritt mit dem Hannes hinaus. Und nun, als die Tür aufgeht, erleben die Dorfbauern das Wunder. Der Sturm ist gewichen, der Blitz und der Donner, der Regen und die Nacht sind vergangen. Der Himmel ist von einer hellroten Helligkeit. Der Tag ist hereingebrochen und hat die Nacht besiegt.! Die zwei sind nun schon weit. Sie schreiten aus, der: kranken Frau Hilse zu bringen. Sie gehen übers Moor. Es gluckert unter ihren Schritten, es knackt im Geäst der Föhren und der verkrüppelten Weiden. Die Torfbauern bleiben zurück. Da stehen sie vor der offenen Tür des Gasthauses und schauen in ven hellen Himmel und atmen tief die würzige Luft. 3 Und dann spricht einer für alle:„Vater unser, der du bist im Himmel...“— 90 Eine schlimme Nacht liegt wieder über dem Moor. Alle Elemente sind entfesselt. Grün und schwefelgelb Schicksal. Du wandelst selig in der Schöpfung Räumen, Und dich ergreift ein namenlos Entzücken; Was lebt, du möchtest an dein Herz es drücken, Vor Liebe will die Brust dir überschäumen. Doch kannst du nicht vermeiden, tausend Keimen Zu schaden, sie mit deinem Fuß zu knicken, Zahllose frohe Wesen zu ersticken, Die gleich dir selbst den Reiz des Daseins träumen. So zieht das Schicksal durch das Menschenleben, Indem es oft die schönste Saat verheeret; O lerne denn dich in den Grund ergeben: Es zürnet nicht, wenn es ein Glück zerstöret, Und, seine großen Zwecke anzustreben, Nicht viel an deine kleine Welt sich kehret. Emil George. * —