Gütersloher Zeitung. Nebst Beilage„Illustriertes Sonntagsblatt“. Ruugeppste Bierteljährlich 1 Mark mit Botenlohn, durch die Post bezogen 1 Mark 25 Pfe. Erscheint drei mal wöchentlich und zwar am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Geschäftsstelle in Stterelah, Kökerstraße 314/15. Aneigraphete die Lspaltige Grundschriftzellge oder deren Raum 10 Pfg., bei Amaliger Wiederholung 25 v. H. Ermäßlgung. Anpreisungen 25 Pf. Nr. 64. Druck und Verlag: #ndw. Flöttmann in Gütersloh. Mittwoch, den 27. Mai 1896 Politische Uebersicht. Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser ist von seinem Jagdausfluge nach Pröckelwitz in Ostpreußen in Potsdam wieder eingetroffen. Der Monarch wurde am Sonnabend Abend auf der Wildparkstation von der Kaiserin empfangen; nach sehr herzlicher Begrüßung begaben sich die Majestäten nach dem Palais. In Marienburg hatte der Kaiser seine Reise unterbrochen und die Restaurierungsarbeiten in der Hochburg besichtigt. Das Gesamtergebuls der Pröckelwitzer Pürschgänge beträgt 25 Rehböcke. Das Pfingstfest, zu dem der Kronprinz und sein Bruder Eitel Fritz von Plön nach Potsdam gekommen sind, verlebte die Kaiserliche Familie in der gewohnten Weise. Zu Ehren des Geburtstages der Königin Viktoria von England sand am ersten Pfingstseiertage Mittags beim Kaiserpaare eine größere Tasel statt, zu der auch die Mitglieder der britischen Botschaft geladen waren. Am zweisen Festtage wurde im Neuen Palais das Stiftungsfest des Lehr=Insanteriebataillons gefeiert. Der Gottesdienst fand im Freien statt, an denselben reihte sich um 11 Uhr die Parade des Bataillons und sodann die Speisung der Mannschaften vor den Kolonnaden. Die Frühstückstafel bei dem Kaiserpaar im Muschelsaal war um 1 Uhr angesagt. Die Hoftrauer wurde für diesen Tag abgelegt. Nachmittags unternahmen die Majestäten bei schönem Weiter einen Ausflug. Die feierliche Enthüllung des Bismarck=Denkmals auf der Rudelsburg nahm unter zahlreicher Beteiligung alter Herren und aktiver Mitglieder des Studentenkorps bei günstigem Wetter einen glänzenden Verlauf. Um 10 Uhr setzte sich der Festzug in Bewegung von Kösen aus; am Denkmal brachte Haus von Hopfen das Hoch aus auf den Kaiser und den Fürsten Bismarck. Unter den Klängen des„Landesvaters“ fiel die Hülle des Denkmals, darauf wurbe auf Fuchsthurm und im Burghose das„Gaudeamus igltur“ gesungen. Später waren die Teilnehmer zu einem Festmahle vereint. Fürst Bismarck erhielt ein Huldigungstelegramm. Als der Reichstag vor beinahe zwei Monaten die Oslerserien antrat, haute er in 70 Sitzungen nur den Reichshaushaltsplan für 1896/97 erledigt, sonst aber keine einzige Vorlage zur Verabschiedung gebracht. Die meisten größeren Entwürse befanden sich damals noch, zum Tell im Rückstande, in den Kommissionen. In den zwanzig Sitzungen, die er seitdem noch abgehalten, hat er dagegen ein gutes Stück Arbeit gethau und die ihm obllegenden Arbeiten mächtig gefördert. Jetzt, wo er in die Pfingstferien geht, hat er das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Weitbewerbs, das neue Zuckersteuergesetz, die Nachtragsforderung für Südmestafrika und den AbgabenDie Liebe einer Frau. Von Christiane Dalsgaard. Autorisierte Uebersetzung von G. Johanns. 5 Die Thür wurde geöffnet, und das Kindermädchen schob die kleine Nina ins Zimmer. Mit einem jubelnden Ausruf lief das Kind auf seinen Vater zu und hängte sich an dessen Arm. Der Doktor nahm die Kleine auf das Knie und drückte sie an sich; eine Welt von Zärtlichkeit und Wehmut lag in seinem Blick. „Ach, nein, Warming!“ rief Fauny und streckte die Hände aus,„uch, nein, Du machst ja ihr Kleid so kraus!“ „Warum sleckst Du sie auch in alle diese Falbeln,“ sagte Warming ärgerlich.„Und sieh, Fanny,“ fügte er tadelnd hinzu,„nun hat sie wieder diese unausstehlichen Pfropsenzieher auf der Stirn, obgleich ich Dich gebelen habe, es zu unterlassen. Was soll das heißen?“ „Ich habe Fremde zum Kaffee eingeladen, dann soll das Kind präsentabel sein. Ihre Toilette mußt Du wirklich mir überlassen.“ „Komm her und begrüße Tanie Helga!“ sagte der Doklor und brachte ihr das Kind. Helga nahm die Kleine auf ihre Arme und liebkoste sie. Mit mißbilligenden Blicken betrachtete sie ihr Kleid, das zu sehr mit Stickereien überladen war, um schön, geschweige denn geschmackvoll zu sein. Das Haar wurde durch ein Sammetband zusamiengehalten, die Stirn hing voller kleiner Locken. Sie sah vielmehr aus wie eine angeputzte Puppe in einem Schaufenster als wie ein Menschenkind. „So eine kleine unschuldige Kindersttrn ist doch schöner,“ sagte der Doktor und strich das Haar zurück.„Wenn es noch natürliche Locken wären; wie habt Ihr diese hergestellt!“ „Sie werden natürlicher weise gebraunt,“ sagte Fanny. tarif für den Kaiser=Withelm=Kanal verabschiedet. In dritten Lesungen sind nach Psingsten noch die Entwürfe des Börsengesetzes, des Margarinegesetzes und die Novelle zur Gewerbeordnung zu erledigen. Der zweiten und dritten Lesung harren noch das Depotgesetz, die Vorlage wegen der vierten Bataillone und der Entwurs des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Aller drei Lesungen harren noch der deutschjapanische Handelsvertrag, der Nachtragsetat und der Entwurf, betreffend die Organisation in den deutschen Schutzgebieten. Noch wäre die Justizuovelle zu erwähnen, die sich noch in der Kommissionsberalung befindet und vor der Vertagung schwerlich noch an das Plenum zurückgelangen wird. Der Reichstag wird sehr fleißig arbeiten und sich aller längeren Erörterungen enthalten müssen, wenn er dies reichhaltige Pensum noch in der kurzen Zeit vom 2. Juni bis Ende Juni aufarbeiten will, wo ihm etwa 22 Sitzungen zu Gebote stehen werden. Wenn man bedenkt, wie viele reichhaltige und weittragende Streitfragen in der Kommission für das Bürgerliche Gesetzbuch ausgeworsen und oft nur mit so knappen Mehrheiten entschieden sind, daß man es den Unterlegenen nicht verdenken kann, wenn sie an das Haus selbst appellieren wollen, dann begreist man es nicht, wie in dieser kurzen Zeit dieser umfangreiche und bedeutungsvolle Entwurs in zweiter und dritter Lesung zu erledigen sein wird. Allerdings wenn die Mehrheitsparteien dazu entschlossen sind und vollzählig auf dem Platze sein werden, dann werden sie es in der Hand haben, die Erörterungen nach Belieben abzukürzen. Aber man würde es der Minderheit nicht verdenken können, wenn sie, um dies zu verhindern, alle Mittel der Geschäftsordnung erschöpsen würde. Das preußische Abgeordnetenhaus hat sich mit der wichtigen Frage beschäftigt, wie den Bauhandwerkern eine Sicherung für ihre Forderungen zu gewähren sei, und hat darüber endlich einen Beschluß gesaßt, der wenigstens ungefähr einen gangbaren Weg zelgt. Ein aus der Zahl der Gemeindemitglieder durch die Gemeindevertretung gewähltes Bauschöffenamt soll die Instanz bilden, die über die Frage zu entscheiden hat, ob die Person des Bauunternehmers eine Gewähr für die Erfüllung der den Bauhandwerkern zustehenden Forderungen bielet oder nicht. Nur wenn das Bauschöffenamt der Baupolizeibehörde gegenüber die Erklärung abgegeben hat, daß gegen die Erteilung seinerseils keine Bedenken obwalten, darf die baupolizeiliche Genehmigung eines Neuoder Umbaues ertellt werden. Hal das Bauschöffenamt gegen die Kredilfähigkeit und Zuverlässigkeit des Bauunternehmers Bedenken, so muß dieser für die Forderungen der Bauhandwerker, Lieseranten und Arbeiter eine entsprechende Sicherheit stellen, sel es durch Bürgschaft, in „Aber bringe sie nun nicht ganz in Unordnung; laß sie zu mir kommen, daß ich das Haat wieder ordne, bevor die Gäste kommen.“ „Gebrannt!“ wiederholte der Doktor, und die beiden tiefen Falten zwischen seinen Augenbraunen wurden noch tiefer.„Willst Du damit wirklich sagen, daß Ihr einem dreijährigen Kinde mit dem Brenneisen auf den Kopf kommt? Nein Fauny, das ist doch zu arg!“ „Nina Kuchen haben!“ sagle die Kleine, als sie vom Schoße der Mutter aus einen Kuchenteller auf dem Kaffee tisch entdeckte. „Nein, noch nicht.“ „Ninu Kuchen haben!" wiederholte das Kind. „Schweig jetzt!“ „Nina Kuchen haben!“ „Plage mich nicht, Kind.“ „Nina Kuchen haben!“ fuhr die Kleine unermüdlich fort.—— „Wie sagst Du denn?“ „Süße Mama!“ sagte das Kind, indem es den Kopf auf die Selle legte und schalthaft biltend aussah. Mit zufriedenen Lächeln nahm Fanny einen Kuchen und gab ihn der Kleinen. „Nina, komm her und gieb mir Deinen Kuchen," sagte Warming ruhig und streckte die Hand aus. Aber Fauny legte ihren Arm fester um das Kind. „Bleibe nur bei Mama und iß Deinen Kuchen, melne süße, kleine Nina!“ „So, laß uns jetzt sehen, wie hübsch Nina ist,“ sagle sie gleich darauf und setzte das Kind nieder. Die Kleine lief sogleich nach dem großen Siegel, der bis auf den Fußboden reichte, und sah hinein, indem sie sich wandte und drehte. „Hübsches kleines Mädchen! Hübsche Locken!“ sagle sie und küßte vor dem Spiegel ihre Fingerspitzen. Der Doktor sprang von seinem Stuhl auf. Für die Schriftleitung verantwortlich: Flättmann in Gatersloh 13. barem Gelbe oder Wertpapieren, sei es durch eine Hypoihek. Es ist fraglos, daß von allen bisher vorgeschlagenen Wegen dieser vom preußischen Abgeordnelenhause der Regierung durch einen mit großer Mehrheit ungenommenen Beschluß vorgezeichnete Weg den Vorzug verdient. Freilich verträgt er nicht allem Verbesserungen, sondern ersordert sie geradezu. Der Kommunalverwaltung würden tiefe Eingriffe in die privatrechtlichen Verhältnisse eingeräumt, was nicht überall unbedenklich erscheinen könnte, namentlich da nicht, wo auch in den kommunalen Verwaltungen bestimmte Parteiströmungen vorherrschen. Die Beurteilung der Persönlichkeit eines Bauunternehmers könnte da leicht von Gesichtspunkten abhängig gemacht werden, die außerhalb der Sache liegen. Auch ist zu befürchten, daß durch den etwas umständlichen Apparat der Bauschöffenämter eine Verzögerung der Bauten und damit eine Beeinträchtigung der an sich sehr wünschenswerten und auch für die Handwerker nützlichen Bauthätigkeit eintreten könnte. Indessen erscheint der dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses zu grunde liegende Hauptgedanke durchaus gesund und sollte von den berufenen Stellen in ernste Erwägung gezogen werden. Die Errichtung einer eigenen Milltärdruckere wird nach der„Rheinisch=Westsälischen Zig.“ im Kriegsministerium selt längerer Zeit eingehend erwogen. In dieser Druckerei würden ein amtliches„Militär=Anzeigeblatt“ und sonstige militärischen Drucksachen, wie die Werke des großen Generalstabes, hergestellt werden können. Es sind bereits ganz eingehende Kostenanschläge aufgestellt und auch die sonstigen Vorfragen geprüft worden. Den ersten Anstoß zu diesen Erwägungen hat die bekannte vorzeitige Veröffentlichung des kaiserlichen Gnadenerlasses vom 18. Jan. d. J. gegeben Gesterreich. Eine Deputation des russischen 24. Dragoner=Regiments legte in der Kapuzinergruft am Sarge des Kronprinzen Rudolf, bes ehematigen Inhubers des Regiments einen großen Kranz nieder. Auf Entschließung des Kaisers ist das Strafverfahren gegen die Minister Fejeroary und Josika wegen Duells niedergeschlagen worden. In Wien haben noch vor den Feiertagen die Verhandlungen wegen Abschlusses eines Taufvertrages mit Japan begonnen. Frankreich. Der Gaulois stellt folgende Fragen bezüglich der Gründe, die Herrn Felix Faure veranlaßt haben sollen, sich mit der Kaiserin Mutter von Rußland zu begegnen: Muß man in diesem ungewohnten Schritte nur einen Höflichkeitsbeweis erblicken oder müssen wir nicht vielmehr den Gerüchten Glauben schenken, denen zufolge der Präsident der Republit und seine neuen Minister das „Fauny, Du verdirbst das Kind ja ganz!“ rief er mit unterdrückter Hestigkeit aus.„Ich kann mich in vieles finden, aber nicht darein, daß Du ihrer Seele Schaden thust. Kannst Du denn nicht einsehen——“ „Ich kann einsehen, daß Du unerträglich bist," unterbrach ihn Fauny und erhob sich.„Dort höre ich unsere Gäste kommen. Uebrigens kanngt Du Dir Deine Sittenpredigten sparen.“ Warming verließ schnell nach der entgegengesetzten Seite hin das Zimmer, als die Thür nach dem Vorzimmer geöffnet wurde. „Guten Tag, liebe Frau Bang, guten Tag, Fräulein Wiether! Willkommen!“ Fauny eilte ihnen mit ausgestreckten Händen entgegen. „Guten Tag, liebe Frau Warming! Wie angenehm ist es doch, Sie zu sehen; immer sind Sie vergnügt, siets in der besten Laune!“ Helga war noch nicht lange in Doktor Warmings Hause gewesen, als schon ihr Etufluß fühlbar wurde. Diejenigen Plichten, welche Fanny nicht erfüllte, übernahm sie unbemerkt und suchte die Leitung des Hauswesens in das rechte Geleise zu bringen. Nach einigen Zusammenstößen mit den Mädchen, in welchen sie durch ihre ruhige Ueberlegenheit über deren Naseweishelt und Trägheit siegle, wurden diese fügsamer und fanden es sogar angenehmer, unter einer vernünftigen Leitung zu stehen, als alles ihrem eigenen Ermessen überlassen zu sehen. Obgleich Fauny sich wenig um ihr Haus bekümmert hatle, so empfand sie es doch als eine große Bequemlichkeit, daß Helga für alles sorgte. Jetzt blieb sie verschont von jeder Belästigung, sowohl seitens der Mädchen als auch Warmings, und geschah es doch einmal, daß jene sich an sie wandten, so war es so leicht, sie an die Kusine zu weisen. In Frieden und Ruhe konnte sie sich ihren Ver Bedürfnis gefühlt haben, einer gewissen Erkaltung in den Beziehungen zwischen Frankreich und Rußland ein Ende zu machen? Ist es wayr, daß der russische Hof peinlich von, den revolutionären Kundgebungen gelegentlich der Reise Herrn Felix Faures nach Südsrankreich, wo er eine Begegnung mit dem Zarewitsch hatte, berührt worden Ist es wahr, dan man dem russischen Botschafter in Frankreich, als man in Petersburg über den wahren Shexaste„#isler 9 ge informiert war, ernste Vorstellungen darüber machte, nict genauer berichtet zu haben? Hal man nat in den höheren russischen Sphären einen gewissen Unwillen darüber bezeugt, daß die französische Regierung die Schwäche der großen Katharina auf die Bühne bringen ieß, während man vor einigen Jahren nicht zögerle, den Mohamed des Herrn de Bouier dem Sultan zuliebe zu verbieten? In welchem Maße endlich hat das jetzige MiniVer Sahen des Sechnse die Fehler des Kabinets Bourgeois wieder gutzumachen? Die antisemitsche Libre Parole hatte zu früh ihrem Groll gegen den Prästdenten Felix Faure Lust gemacht und 1, Tours, wohn., si, der Präsident zur Enthällungsseier eines Denkmals für seinen Onkel Guinot am ersten Pfingstfeiertage begeben hatte, Stimmung gegen denselben so zcitig zu machen versucht, daß die Polizei hinreichende Vordengung gegen Ungezogenheiten irgendwelcher Art von Seiten der Anhänger der„Lidre Parole" treffen ronn. sumen bei der Auwesenheit Faures daher auch ur dessen Freunde in Tours zum Wort und der Besuch verlief ohne Zwischenfall. man sich gegenwärtig, wo der Zar in Moskan felerlich gekrönt wird, die erdenklichste Mühe den Kaiser von Rußland seine rlefste Ergebenheit zu bezeugen. Den Zaren zum Chef eines französischen Regizu ernennen, erscheint nicht angängig, da es den „ischen Tradilionen widersprechen würde, dem bürgerlichen Präsidenten einer Republik die Ehre der Ernennung z1. Chef eines russischen Regiments zu erweisen. Man will sich daher damit begnügen, am Krönungstage, den 26. Mai, womöglich sämtliche Häuser in Frankreich mit Fahnen in russichen Farben zu schmücken. Jedenfalls wird am Krönungstage des russischen Zaren ein größerer Flaggenschmuck entsaltet werden, als es bei irgend einer einheimischen Feier der Fall sein würde. England. Zwei von der Regierung nach Transvaal entsandte Advokaten, die Erhebungen über Jamesons Einfall in die Republik veranstalten sollten, sind nach England zurückgekehrt. Sie sammellen, wie aus London gemeldet wirh, angeblich erstauniiches Beweismaterial, das auf das Ergeoniz des Prozesses gegen Jameson und Genossen große Wirkung ausüben werde. Leider wird auch nicht einmal angedeutet, in welcher Richtung sich dieses Beweismaterial bewegt. Aus Praetorta lausen, wie gleichfalls von London er gemeldet wird, zahlreiche Telegramme ein, die von der Mißstimmung wegen des Schicksals der Verschwörer berichten. Wir möchten hinzufügen daß, wenn von dieser zweilen Meldung ebensoviel wie von der zuerst gegebenen zu halten ist, von allen beiden so gut wie garnichts zu halten sein dürste. Rußland. Die feierliche Verkündigung des Tages der Zarenkrönung erfolgte am Sönnabend in Mos' zu. Es wird darüber berichtet: Seit dem frühen Morgen waren die Plätze, auf denen die Verkündigung stattsand, von einer großen Volksmenge gefüllt. In dem Kreml, auf dem Platze zwischen dem Arsenal und der Kaserne, hatten sich unter dem Befehl eines kommandierenden Generals zwei Seuergladlutanten, zwei Krönungs=Oberzeremonienmeister, Herolde, zwei berittene Schwadronen mit ihren PauSeuichlägen und dem vollen Trompeterkorps versammel. 4ge###yr verließen diese in Prozession den Krem durch das Spaßkithor und begaben sich nach dem Roten Platze hin zum Denkmal des Fürsten Posharski und I w. e0, die Herolde auf dem abgesteckten Platze aufstellten. Auf Besehl des Kommandierenden hoben die Herolde ihre Stäbe empor und die Trompeter bliesen Appell. Darauf trat feierliche Stille ein, und der Senatsserretar ve fündere, daß am 26. Mai die Krönung des Kaisers und der Kaiserin stattsinden soll. Die Volksmenge nahm die Verkündigung mit Hurrahrufen auf, welche verstummten, als das Trompeterkorps die Hymne„Gott schütze den Zaren“ intonirte, welche die Anwesenden ent blößten Hauptes auhörten. Als die Musik geendet wiederholten sich die Hurrahruse. Die Menge drängte nach dem Standorte der glänzenden Prozession, um einen Abdruck der Kundgebung zu erlangen, welche, von den Herolden zu Tausenden unter die Menschenmenge geworfen, weithin sichtbar durch die Luft flatterten. n e n. D i e A u f s t ä n d i s c h e n a u s C u b a b e d i e n e n eitdem General Wegter die spanische Expedition leitet derselben Mittel und erreichen die gleichen Erfolge wie sie es zu„Martinez Campos Zeiten gethan haben. Explosionsgeschosse und Dynamit drohen den spanischen Truppen tagtäglich Gefahr an Leib und Leden. Erst neuerdings wieder haben die Insurgenten das Dynamit zu verbrecherischen Zwecken verwendet, indem sie einen in die Luft zu sprengen versuchten. Glücklicherweise brachte das Attentat nicht die beabsichtigte Wirkung hervor, immerhin kam der Zug zum Entgleisen, wodurch eine Anzahl Menschen mehr oder weniger schwer vi. e. Das Elend wachst unter der Bevötkerung Eubas durch die von den Insurgenten fortgesetzt angerichteten Verwüstungen in entsetzlicher Weise. Zucker= und Zigarrenindustrie, die Haupterzeugnisse der Insel, liegen ast völlig danieder. Werden die Fabriken geschlossen, was läglich eintreten kann, so liegen mehr als 50000 Arbeiter und Arbeiterinnen ohne jede Unterhaltungsmittel samt ihren Angehörigen auf der Straße. anhonugen un, den Sorgen für ihre Toslelte hingeben, und das that sie auch in vollem Maße. War sie nich Helga begleitete sie nur sehr selten; sie hatte keine Lust zu großen Geselligkeiten und fand in den häuslichen Sorgen, die sie übernommen hatte, einen giltigen Vorwand #c der Stle zu halten. So viel wie möglich hatte sie die kleine Nina bei sich und strebte danach, ihrer mangelhaften Erziehung aufzuhelfen. „ nahr die Kleine mit zu Tische und lehrte sie, allein und hübsch zu essen, denn das Mädchen, dem das Kind bisher ganz überlassen gewesen war, hatte demselben keine passenden Manieren beigebracht. „Kinder müssen von klein an gewöhnt werden, mit bei Tische zu sitzen und sich ordentlich Fechler sie in de Gind.-=a. Bagyy, ges in emn Fehler, sie i der Kinderstube essen zu lassen, und es ist leichter, ein zweijähriges Kind zu erziehen als ein zwölfzu reden von dem großen Gewinn, den das Kind selber davon hat. Es ist schwer, eingewurzelte Gewohnheiten abzulegen, und man kann die Kinder ebenso gut gleich an das Rechte gewöhnen.“ Fauny ließ sich nicht durch Gründe, die sie weder verstand noch sich für dieselben interessierte; da sie aber keine Unbeqnemlschkeit davon hatte, gab sie gern ihre Einwilligung dazu, daß es geschah, wie Helga wollte. ### eg Worming war groy darübe., seine kleine Tochter mit bei Tische zu haben, und half Helga treu bei der Erziehung. Er war übrigens nur sehr wenig zu Hause; er hatte eine große Praxis und war sehr in Anzen, Aien, besonders nachdem er vor einigen Jahren Kreisphysikus geworden war. Aber mußte er auch oft allein speisen, so wurde ihm doch niemals mehr kaltes Essen vorgesetzt, und Helga ging mitunter mit der kleinen Nina zu ihm hinein und leistete ihm Gesellschaft. Dadurch wurde ihm Gelegenheit geboti zu angenehmen, ruhigen Unterhaltungen, auf die er so großen Wert legte, die er aber bisher in seinem Hause hatte entbehren müssen. Er hatte niemals Fannys Teilnahme für seine Wissenschaft oder seine Thätigkeit wecken können, bei Helga dagegen fand er eine gleichgesinnte Seele, die teil nahm an allem was ihn erfüllte, und Sympathie fühlte für alles, was er dachte. Versteuerung der Mietsverträge. wwo zug ei#s,„Afrage bat der Finanzminister am 16. Mai d. J. folgende Entscheidung, die für die Versteuerung von Wichtigkelt ist, getroffen. Nach 8oc Jiad mdgene vie 311 1895 sind Mietsverträge nach der Dauer ihres Bestehens mährond des einzelnen Kalenderjahres zu versteuern. Der Berechnung des Mietsstempels ist deshalb dersenige Berag zu Grunde gelegt, welchen der Mieter nach vertragsmätziger Fortsetzung für die Dauer des Mietsverhältnisses innerhalb des betreffenden Kalenderjahres als Mietzuns Sehu ugee den ug der Vermieler von der itmn gesetzlich zustehenden Besugnts Gebrauch, den Stemdel für mehrere Kalenderjahre im voraus zu bezahlen, so darf Wie sehr Helga auch dabei litt, Zeuge zu sein der Enttäuschungen, die Warming in seinem Ehestande zu tell nurde, umar sie doch froh darüber, daß sie in dem Hauf, eine Mission zu erfüllen hatte, und es wurde hald ein Uebereinkommen zwischen diesen drei Menschen, daß ihre zukänstige Heimat hier sein solle. # e s A b e n o s h a t t e F a n n y F r e m d e, s o w o h l D a m e n als Herren. Unter den letzteren befand sich auch ein Leutnant Bigler, der als Ingenieur nach der Stadt gekommen, war, um den Bau einer Eisenbahnlinie zu leiten, welche die etwas abgelegene Gegend mit der Außenwelt in Texbindung gesen. solle. Er halte wie alle andern in der Stad. b 2 B### Frau, Warmings Kreise erhalten, und er schien sich dort sehr wohl zu fühlen, wie auch Fanny über den neuen Gast entzückt war. Es wurde spät, bevor die Gäste gingen. Fanny war geor##hre Cewohnyen müde und zog sich zurück, sobald der Besuch sich entfernt hatte: Helga dagegen blieb in der Stude, um aufzuräumen; es war nicht ihre Weise, alles den Mädchen zu überlassen. ..„ ue endlich auf ihr Zimmer gehen wollte, wurde die Hausthür aufgerissen, und der Doktor trat ein. S####.## ba, Herr Doklorl“ saate sie tellnehmend. scagen, S#e wirklich bis jesi in Ihrer wraxis zu thun „In der Praxis?“ wiederholte er und sah sie mit einem eigentümlichen, unsicheren Blick an.„Nein ich bin mit einigen„dlen Freunden im Klub gewesen; wir treffen uns dort fast jeden Abend.“ Helog trat ihm entgegen. Obgleich er nicht beirunken #„ lag doch etwas in seiner Haltung und in seinem Gesichtsausdruck, was sie mit Entsetzen erfüllte. Fest und traurig heftete sie ihren Blick auf ihn. „Wänschen Sie etwas?“ fragte sie. „Nein, danke,“ antwortete er und wich scheu ihrem Blick aus.„Gute Nacht, Fräulein!“ „Gute Nacht, Warming!“ Es lag in ihrer Stimme ein besonderer Schmerz, den sie nicht unterdrücken konnte. Dann ging sie still auf Sie hatte sich oft darüber gewundert, daß Warming as. wemals des Abends zu Hause war; jetzt wußte sie also den Grund, und dieser erfüllte sie mit Sorge und Unrupe.(Fortsetzung solgt.) dadurch eine Verminderung der Abgabe, wie sie bei der Einzelversteuerung nach Kalenderjahren zu entrichten sein würde, nicht eintreten. Der Mietsstempel bemißt sich daher bei Vorausversteuerungen nicht nach der Summe der auf die einzelnen Kalenderjahre entfallenden Mietszinse, sondern nach der Summe der Stempelbeträge, wie sie sich für die Kalenderjahre im Einzelnen ergeben. Erreicht der Vertrag vor Ablauf derjenigen Zeit, für welche die Vorausversteuerung bewirkt ist, sein Ende, so wird der zuviel entrichtete Stempel auf Grund des§ 25 Buchstabe a und der Tarisstelle 48 Buchstabe a Absatz 5 des Gesetzes zurückerstatte. Nach diesen Grundsätzen ist die Versteuerung eines Mietsvertrages, welcher für die Zeit vom 1. Of. 1896 bis 1. Aprl 1897 Aber einen Jahresmietzins von 400 M. unter der Vereinbarung der jedesmaligen Verlängerung bei nicht erfolgter Kündigung geschlossen ist, in der Weise zu bewirken, daß der Vermieter n das Mietsverzeichnis für Januar 1897 eine Vertragsdauer vom 1. Oktober bis 31. Dozember 1896 und einen Mietszins von 100 M. einträgt und ein Stempel gen. 50 gan verwendet wird. In das Verzeichnis für Januar 1898 ist sodann, wenn das Abkommen bis Ende .: benanden hat, eine Vertragsdauer vom 1. Januar bis 31. Dezember 1897 und ein Mietszins von 400 M. einzutragen und zu dem Verzeichnis ein Stempel von ebenfalls 50 Pfg. zu verwenden. Will der Vermieter für das Kalenderjahr 1897 im voraus versteuern, so hat er in das Verzeichnis für Januar 1897 eine Vertragsdauer vom 1. Oktober 1896 bis 31. Dezember 1897 und einen Mietzins von(100+ 400)= 500 M. einzutragen und perzu 1 M. Stempel zu entrichten, nämlich 50 Pfg. für das Kalenderjahr 1896 und 50 Pfg. für das Kalenverjahr 1897. Soll ein auf einen Monat und über einen Jahresmietszins von 860 M. abgeschlossener Vertrag, welcher auf Grund der Vereinbarung jedesmaliger einmonatlicher Verlängerung ein Kalenderjahr hindurch bestanden hat, versteuert werden, so sind nicht die einzelnen Verlängerungsperioden einzutragen und mit 12--50 Pig = 6 M. zu versteuern, sondern es ist als Vertragsdauer die Zeit vom 1. Januar bis Ende Dezember sowie ein Mietszins von 360 M. einzutragen und zu dem Verzeichnis ein Stempel von nur 50 Pfg. beizubringen. Ort und Provinz. e., üterslotz, 20. Mal.[Pfingsten.) Das Pfingstfest zieht dadurch, daß es in die Zeit fällt, wo Garten, Feld und Wald im ersten Frühlingsschmucke prangt, die Menschen ganz besonders hinaus in die freie, schöne Natur. Wenn nicht ganz mit Unrecht von den Deutschen gesagt wird, daß sie sich zur Arbeit zwar wohl morgens zeitig erheben, daß sie aber, namentlich die Städter, zu einem Spaziergang in der Morgenfrühe der Sonn= und Festtage schwer zu bewegen seien, so machen die Pfingsttage davon eine Ausnahme, besonders wenn die Witterung „#ung it. Die nun wieder hinter uns liegenden diesjährigen Pfingsttage waren vom schönsten Wetter begünstigt. und scharenweise pilgerte Altund Jung hinaus in die Nähe oder weitere Umgebung unserer Stadt. Auch Ausflüge wurden zu den bekannten Ausflugspunkten der Umgegend zahlreich unterammen., Ipirig, gu# genen Einrichtung der Eisenbahn=Direktion, nach Porta, Bückeburg und Horn=Meinberg Sonntags Sonderfahrkarten zu ermäßigten Preisen auszugeben, wurden die letzteren Orte mehr denn in früheren Jahren besucht. Gütersloh, 26. Mai.[Unglücksfall.] Von einem schweren Schicksalsschlage ist die Familie des Handelsmanns Fülling hierselbst betroffen. Am 1. Pfingsttage des Nachmittags entsernte sich das etwa Bjährige Töchterchen aus dem Hause, um ihren sich in die Nachbarschaft begebenen Vater abzuholen. Hierbei ist das Kind unbemerkt kopfüber in einen hinter der Wohnung sich befindichen, leider unverdeckten Wasserbehälter geraten und ersu.. Das Kind haue sich wohl schon mehr an diesen Wasserbehälter zu schaffen gemacht, der aus einer in die Erde gegragenen Tonne bestand und zur Zeit nur sehr wenig Wasser enthielt, und ist es anzunehmen, daß es auch gestern sich diesem Zwecke dahin begeben, das Gleschgewicht verloren und kopfüber hineingefallen ist. In dieser Stellung wurde es vorgefunden, als es leider zu spät war. Dieser traurige Fall ist wieder eine ernste Mahnung an alle Hausbesiter, namenzisch, Abflußgruben und Wasserbehälter in der Nähe der Wohnungen unter allen Umständen zu verSelen gie ts übrigens ja auch schon langst polizelich ge: ## Ecterslotz, 26. Mai.(Statenstand. Nach den Ermittelungen des Königlichen Statistischen Bureaus berechtigte um die Mitte des Monats Mai der Stand der Saaten im Königreich Preußen zu folgenden mittiere(durchschnittlich), Nr. 4: geringe, Nr. 5: sehr geringe Ernte): Winterweizen 2,5(im April 2,3), Sommerweizen 2.7, Winterspalz 2,9(m April 2.4), Winterroggen 2.7(im April 2,3), Sommerroggen 2,8, Sommer= gerste 2,7, Hafer 2,8, Erbsen 2,7, Kartoffeln 2,8, Klee (auch Luzerne) 3.0(im Aprll 2,7), Wiesen 3,0(im April 2,5). Die wegen Auswinterung 2c. ungepflügte Fläche betrug in Hundertteilen der Anbaufläche: des Winter4 bea Giegg Chern.. des Winterroggene 0,4, des Klees(bezw. der Luzerne) 3,4. Am besten hal reich bestockt aus dem Winter gekommen war und sich e Po##bhen Weiters im allgemeinen gut entwickelt hat. Die Sommergerste zeigt, soweil dieselbe aufgegangen ist, einen befriedigenden Stand. Das gleiche gilt vom Haser und von den Erbsen; doch hatten“letztere in einzelnen Gegenden vom Erdfloh zu leiden.— Die Kartoffeln sind zum größten Tell gelegt, aber nur ein kleiner Tell ist be reits ausgegangen. In den östlichen Provinzen und in den Ueberschwemmungsgebieten sängt das Saatgut besonders da, wo die ausgesteckte Frucht zerschnitten wurde, zu saulen an. Wenig günstig wird über den Stand des Klees berichtet, von welchem große Flächen umgepflügt werden mußten, im Osten zum größten Tell infolge der anhaltenden Dürre im Herbste des Vorjahres, im Westen wegen des durch Mäuse und Schnecken angerichteten Schadens. * Bieleseld, 22. Mal.[Unglücksfall.] Ein recht trauriger Unglücksfall ereignete sich hierselbst in der Familie des Gasanstaltsassistenten Schlemming, Herforderstraße. Der elfjährige Sohn des Genanten war nach dem Stellmachermeister Herrn Dopheide geschickt, um einen Sack voll Hobelspähne zu holen. Der Knabe ging in Gegenwart der Gesellen, der Meister war abwesend, hinter die in Bewegung befindliche Hobelmaschine und griff in einem unbewachten Augenblick mit der linken Hand von unten in die Maschine hinein, wobel die Hand von der Schneidewelle ergriffen und bis zum Handgelenk abgehobelt wurde. * Minden, 26. Mal.[Militärisches.] Heute vormtttag ist das Insanterie Regiment Nr. 15 nach dem Uebungsplatz Senne per Bahn über Detmold=SandebeckAltenbecken=Paderborn besördert. Der Pfingsturlaub war daher in diesem Jahre nur spärlich ausgesallen, die beurlaubten Mannschaften mußten am Abend des 1. Pfingstlages in die Garnison zurückgekehrt sein. * Minden, 26. Mai.(Uebungen.] In nächster Zeit finden hierselbst Uebungen von Mannschaften des Beurlaubtenstandes statt. Es sind zu diesen Uebungen beordert vom Bezirkskommando Minden 14 Unteroffiziere, 129 Mann, vom Bezirkskommando Bieleseld 12 Unteroffiziere, 135 Mann der Reserve der Provinzial=Infanterie, von denen die Unteroffiziere 20, die Mannschaften 14 Tage üben müssen. Diese Reservisten werden in den Verband der 13. und 14. Kompagnie einrangiert. Gleichzeitig mit den Mannschaften der Reserve treffen zur Ableistung einer 14tägigen Uebung vom 3. bis 16. Juni ein: vom Bezirkskommando Minden 16 Unteroffiziere, 164 Mann, vom Bezirkskommando Bielefeld 16 Unteroffiziere, 158 Mann der Landwehr der Provinzial=Infanterie. Diese Landwehrleute werden zu besonderen Kompagnien, denen auch noch Osfiziere der Landwehr 1. Aufgebots zugeleilt werden, sormiert. * Paberborn, 25. Mai.[Denkmal.] In der geheimen Sitzung der Stadtverordneten am Freitag ist die Errichtung eines Denkmals auf dem Grabe des verewigten Bürgermeisters Frankenberg beschlossen und die Ausführung dem Bilohauer Jos. Krane übertragen. Dasselbe soll aus Kosten der Stadt aus schwarzem Grankt in Form eines mit einem Kreuze versehenen Obelisken hergestellt werden. Auf der Vorderseite soll das Porträtrelief des Verstorbenen angebracht werden. * Paderbern, 23. Mai.(Falsche Fünfmarkstücke) mit dem Bildnis des Königs Albert von Sachsen mit der Jahreszahl 1876 sind kürzlich mehrfach angehalten worden. Die Falsifikate fühlen sich fettig an. * Münster. 20. Mai.[Durch Unvorsichtigkett) hätte in der St. Josephskirche(Hammersträße) ein großes Unglück entstehen können. Dort hatte sich ein junges Mädchen zu nahe an eine brennende Kerze gestellt; plötzlich sing der Hut des Mädchens Feuer, ohne daß letzteres es bemerkte. Ein Mann sah es glücklicherweise und konnte die Flamme noch frühzeitig löschen. Der Umstehenden hatte sich eine begreifliche Aufregung bemächtigt. * Meckum. 22. Mal.[Unglückssall.] Gestern Nachmittag halte ein hiesiger Fuhrmann, welcher ein Fuder Kalk nach Ahlen bringen nollte, das Unglück, unter die Räder seines Fuhrwerks zu geraten. Derselbe erlitt einen doppelten Beinbruch. * Bachum, 22. Mai.[Ueber den Entwurf der Organisalion des Handweiks,] der bekanntlich nach der Mitteilung des Handelsministers v. Berlepsch dem Reichstage in der nächsten Session zugehen wird, machte auf dem Schmiedetage hierselbst Regierungsassessor Hoffmann als Vertreter des Handelsministers einige weitere Mittellungen. Er bestätigte, daß die Innungsverbände als sakultative Einrichtung in die Organisation eingesügt worden sind; doch werde eine teilweise Verschiebung ihrer heutigen Stellung eintreten. So werde In Zukunft beispielsweise die Regelung des Lehrlingswesens ausschließlich Sache der Handwerkerkammern sein. Es alle demzufolge diese Besugnis für die Innungeverbände sort, auch da, wo sie sie früher besessen haben; dagegen werden die übrigen Besugnisse der Verbände bestehen bleiben, ja stellenweise noch erweitert werden. Ebenso dürse es sicher angenommen werden, daß an der Stellung der Verbände in der neuen Organisation auch von dem Staatsministerium nicht gerührt werden wird. * Gelsenkirchen, 23. Mai.[Ueberfallen.] Der Polizeisergeant Johann Pandel wurde in der Nacht zum Samstag von 4 Burschen übersallen und durch Messerstiche so zugerichtet, daß sein Leben in höchster Gefahr schwebt. * M i t t e n, 2 2. M a i.[ A l t l u t h e r i s c h e G e meindel hier hat sich in der That am 18. Mai unter dem Vorsitz des Superintendenten D. Schmiol=Elberseld eine altlutherische Gemeinde konstituiert, deren Pfarrer nächstens Pastor Birkenhoff werden wird. Inzwischen wird die Gemeinde in vorläufiger Weise durch den Superintendenten D. Schmidt, den Kirchenrat D. Nocholl u. a. pastotiert. Diese Wendung ist insofern sehr überraschend, als bisher wohl niemand bei Birkenhoff und seinen Freunden gerade altlutherische Neigungen beobachtet hat. Aus dem Reiche. * Aschendorf, 25. Mai.[Einen recht traurigen Ausgang] nahm vor einigen Tagen hier eine Hochzeit. Als das Paar aus der Kirche zurückgekehrt und eben in die festlich geschmückte Wohnung eingetreten war, wurde der Bräutlgam, der schon seit einigen Minuten über Unwohlsein geklagt halle, vom Schlage getroffen und völlig gelähmt. Eine Besserung ist bis jetzt noch nicht eingetreten. Der Schmerz der jungen Frau ist grenzenlos. Kreseld, 21. Mai.[Rönigenstrahlen.] Als jüngst Professor Gieseler aus Bonn im hiesigen Handwerker= und Bildungsverein einen Vortrag über Rönigensche Strahlen hielt, wurde er von dem Angestellten einer hiesigen großen Seidenfärberei gebeten, zu versuchen, ob sich mit Hülfe der Strahlen bei der Färbung erschwerte von unerschwerter Seide unterscheiden ließe. Professor Gieseler hat unn an den ihm zugesandten Seidenstoffmustern und Seidenfäden Versuche angestellt, die beweisen, daß auch die kleinste Menge erschwerte Seide deutlich zu erkennen war, während unerschwerte Seide keinen Schalten warf. Dieses Ergebnis ist für das Seidengewerbe von nicht zu unterschätzender Bedeutung. So werden, um ein Beispiel anzuführen, den Fabrikanten häufig kleine Stoffabschnitte vorgelegt, die nachgeahmt werden sollen. Wegen der geringen Größe des Musters läßt sich aber in den meisten Fällen nicht feststellen, ob die zu dem Stoffe verwandte Seide bei der Färbung erschwert ist oder nicht. Bei größern Mustern ist eine Feststellung durch chemische Analyse möglich. * Vom Phein, 23. Mai.(Truppenverlegungen.)] Durch Kabinetsordre vom 7. d. M. sind folgende im Auschluß an die diesjährigen Herbstübungen erfolgende Verlegungen anzeordnet worden: der Stab der 16. Kavalleriebrigade von Trier nach Saarbrücken, das 2. Rheinische Husarenregiment Nr. 9 unter Ueberteitt in den Verband der 81. Kavalleriebrigade von Trier nach Straßburg i. E., das Ulanenregiment Großherzog Friedrich von Baden (Rheinisches) Nr. 7 unter Uebertritt in den Verband der 16. Kavalleriebrigade von Saarburg nach Saarbrücken(St. Johann) und das Schleswig=Holsteinsche Ulanevregiment Nr. 15 unter Uebertritt in den Verband der 30. Kavalleriebrigade von Straßburg i. E. nach Saarburg.— Das Husarenregiment Nr. 9 und das Ulanenregiment Nr. 7 treten bereits während der Herbstübungen in die neuen Korpsverbände und nehmen in letzteren an den Manövern Teil. * S t r a ß b u r g, 2 2. M a i.[ D u r c h k a i s e r l i c h e Kabineltsordre] sind in Elsaß=Lothringen verschiedene neue militärische Schutzmaßregeln gegen die in letzter Zeit häufiger versuchte Spionage eingeführt worden. So ist das Betreten des Forts, Befestigungswerke, isolierter Verteidigungswerke u. dergl. absolut jedem Zivilisten untersagt, welcher Nationalität er auch sei. Ebenso ist den Unternehmern streng verboten, bei den Festungsarbeiten ausländische Arbeiter zu verwenden. Auch bezüglich der Unterhaltung über mitttärische Angelegenheiten im öffentlichen Leben sind den Milltärangehörigen besondere Beschränkungen auferlegt worden. * Gleiwitz, i. Schlesien 24. Mai.(Gewitter.] Gestern Abend ging in der Zeit von 6—8 Uhr ein furchtbares Gemitter mit Wolkenbruch und Hagel nieder. Die Baumblüte ist vernichtet; die Gärten gleichen Schneefeldern. Die Bahnhosstraße und dies Nikolaistraße gleichen reißenden Strömen. Gegen 150 Wohnungen stehen unter Wasser, und etwa 1000 Personen sind obdachlos. Der Schaden s groß. Gemeinnütziges. —(Honig für Kinder.] Kinder, welche schnell wachsen und infolgedessen blaß und schwächlich aussehen, haben zumeist ein großes Verlangen nach Süßigkeiten. Dieser Trieb beruht aus dem Bedürfnisse, dem Körper Stoffe zuzuführen, welche rasch und unmittelbar ins Blut gelangen und so den intensiven Lebensprozeß vermitteln. Hierher gehört vornehmlich der Zuckerstoff, welcher im Körper sozusagen als Heizstoff Verwendung findet. Nun bietet uns aber die Natur einen reinen Süßstoff, der durch seinen hohen Gehalt an Traubenzucker und durch fast gänzlichen Mangel an Stickstoff am leichtesten ins Blut übergeführt wird— den Honig. Man gebe den Kindern deshalb ausgiebig Honig und so oft wie möglich. Besonders empfiehlt sich zum Frühstück warme, mit Honig verfüßte Milch und Brot. Während Milch und kräftiges Brot die Kinder gut nährt, erwärmt der Honig den Körper und stärkt die Almungsorgane. Die Ansicht, daß der Honig unverdaulich sei und im Magen liegen bleibe, ist ein Vorurteil! Er ist nur dann unverdaulich, wenn er ohne Verbindung mit stickstoffhaltigen Nährmitteln in größeren Quantitäten genommen wird. Litterarisches. Das soeben erschienene 8. Heft des VII. Jahrganges der von der Verlagsbuchhandlung von Karl Staismund in Berlin W. heraus gegebenen„Düustrierten Zeitschrift für das deutsche Volk und Heer. Deutscher Holdatenhort“, Preis 60 Pfg., enthält u. a. Ernstes und Heiteres aus dem Leben in der Haupt=stadetten= Anstalt zu Groß=Lichterfelde. Mit 4 Illustrationen.— Unsere Feldzeichen. Eine Episode aus 1870/71.— Erinnerung an den 10. Mai 1871, den Frieden von Frankfurt a. M.— Biüicher bei VelleAlliance am 18. Juni 1815. Bildertext.— Aus dem religlösen Leben der preuß. Armee älterer Zeit. Von Divis.=Pfarrer E. Schild.— Das deutsche Seemannsheim in Genna. Mit Abbildung. — Pfingstgruß.— Ein Hochzeitspacket 2c. 2c. Die soeben erschienene neue verbesserte Auflage„Praktische Zahnlehre zur Altersbestimmung der Pferde,“ herausgegeben von Direktor A. v. Renesse zu Münster i. W., ist durch Buchhandlungen für 2 Mk. zu beziehen. Diese enthält und erklärt in noch nule getrossener perlodischer Einteilung alle wichtigen Stadten des Pferdealters, von 6 Wochen bis zu 30 Jahren. Ferner ist angegeben, wie man gesälschte Zähne an Pferden erkennt, und eine Tubelle enthält die gesetzlichen Gewährsfehler und deren Zeitdauer. Die 28 Zeichnungen sind im seinsten Farbendruck von C. Schwab ausgeführt. Dieses Werk ist lam Statthalterei=Erlaß von der Kaiserlichen Königlichen Thierarzneischule in Wien gepräft und zum Unterrichte für Schulen 2c. bestens empfohlen. Auf der Ausstellung in Linz wurde es mit der großen silbernen Madaille für Kunst und Wissenschaft prämürt. Vom Königl. Preußlschen. Sächsischen und Oesterr. Krlegsministerinm sowie von der Königl Landwirtschaftlichen Akudemie in Hohenheim ist das Werk für durchaus praktisch und empfehlenswert anerkannt. Zahlreiche Regimenter Deutschlands haben die Zahnlehre be reits beschafft und als Lehrbuch beim Unterricht eingeführt. Auch haben viele Bezirkskommandos für die Verbreitung desselben Sorge getragen. Auf Allerhöchsten Besehl bestellte das Königliche Ober=MarstallAmt in Berlin kürzlich sechs Exemplare des genannten Werkes. Sr. Majestät der König von Württemberg hat sich in einem huldvollen Schreiben lobend über die praktische Zahnlehre aus gesprochen. Se. Königliche Hoheit der Prinzregent von Bayern sandte ein huldvolles Anerkennungsschreiben. — Berlin, 21. Mai. Heute haben sämtliche Wollhüttefabriken Berlins mit 2000 Arbeitern den Betrieb eingestellt; es handelt sich nicht um Lohnstreitigkeiten, sondern um das Verlangen der Wiedereinstellung eines wegen Agitation entlassenen Arbeiters. Die Fabrikbesitzer kamen durch Schließung der Fabriken dem angebrohten Ausstand zuvor. — Reichenberg, 22. Mai. In vergangener Nacht fand in den benachbarten Dörsern ein blutiger Zusammenstoß zwischen ungefähr tausend streikenden Arbeitern und der Gendarmerie stat. Drei Arbeiter wurden erschossen, drei verwundet. Von der Gendarmerie in em Rittmeister verwundet. —[Ein mächtiges Feuer,) bei dem 17 Gebäude eingeäschert wurden, wütete in dem Dorse AltKuddezow, Kreis Schlawe in Pommern. Das Feuer ist nachmittags von ruchloser Hand angelegt worden und entstand in einer Scheune des Bauernhofbesitzers Goede, während der größte Teil der Dorfbewohner in der Kirche zu einer Trauer=Andacht versammelt war. Der Brand dehnte sich nicht allein auf das Gehöft des Goede aus, sondern äscherte auch noch die Gebäude des Bauernhofbesitzers Vehsow und eine ganze Anzahl Büdnerwohnungen ein. 17 Haupt Rindvieh und 4 Pferde des Besitzers Goede sowie sämtliche Schweine des Vehlow sind in den Flammen umgekommen. Von dem Brandstister ist bisher noch keine Spur zu entdecken. —[Surrogat.] Arzt:„Sie müssen sich mehr Bewegung verschaffen, Holz sägen oder dergleichen.“— Baron:„Hm, ich werde den Diener entlassen und meine Gläubiger selbst hinauswerfen!“ Foulard-Seide 95 Pf. bis 5.85 pr. Met.— lapanestsche, chinestsche etc. in den neuesten Dessins u. Farben, sowie schwarze, weiße und farbige Seide von 60 Pf. bis Mk. 18.65 pr. Met.— glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste etc.(ca. 240 versch Qual. und 2000 versch. Farben, Dessins etc.), porto- und steuerfrei Ins Haus Miuster umgehend. " Seiden-Fabrik G. Hennebern ck. u. k. Honl. Zürich. Zur Beachtung des Publikums! Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß in Folge des neuen deutschen Markenschutzgesetzes das Etiquett für Apotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen in nebenstehender Weise abgeändert werden mußte. Eine wichtige Arbeit. Die in der diesjährigen Bauveriode fertig gestellten Holzbauten sollten behufs Erhöhung ihrer Dauerhaftigkeit noch in der trockenen Jahreszeit mit einem schützenden Austrich versehen werden. Als das zweckmäßigne Materiel hierfür gilt das Avenarius Carbolineum D. R.-P. Nro. 46021, welchem in Bezug auf Konservierung des Holzes gegen Fäuluis, Schwamm und Insekten, sowie zum Schutze der Manern gegen Feuchtigkeit die besten Zeugnisse über zwanzigjähre Erfahrung aus der Praxis zur Seite stehen. In den Boden kommende Hölzer, wie Pfosten u. s. w., sodann Umzännungen, Holzschuppen, Stallgebälke, Holzverkleidungen an Giebeln, Veranden, Wagen und Karren, überhaupt alles der Witterung und Feuchtigkelt ausgesetzte Holzwerk, sollten unbedingt mit Avenarius Carbolineum bestrichen werden, umsomehr als dies nur sehr wenig Mühe und ganz geringe Kosten verursacht. Bei Bezügen verlange man stets Avonarius Carbolineum D. R.-P. Nro. 40 02, da unter der entlehnten Bezeichnung „Carbollneum“, viere Nachahmungen im Handel sind, mit denen laut vorliegenden Aussprüchen sehr unliebsame Erfahrungen von seiten der Konsumenten gemacht wurden. Zur Gratisübersendung von Prospekten, sowie zu jeder weiteren Auskunft ist die Firma R. Avonarius& Co. in Stuttgart, Hamburg, Berlin und Köln, ebenso Herr Zimmermeister Westheer= mann. Gütersloh 1. W. bei welchem eine Verkaufsstelle für die hielige Gegend errichtet ist, bereit. Cognac von Schlichte wurde in den letzten Jahren mit 4 Ehren=Preisen und 15 Goldenen Medaislen prämiirt, und erklärte die internationale Preistung auf de Wettausstellung Chicago die Cognacs von Schlichte in Qualitat den besten französischen gleichartig. Ebenso bezeugen namhafte Lebensmittel=Chemiker, daß diese Cognach reine Weindestillate sind und sich durch seines Bouquet und milden Geschmack auszeichnen. Die Cognacs von Schlichte sind obschon hauptsächlich aus franzosischen Charente Wein gebrannt, doch bedeutend billiger wie importirte Cognacs gleicher Quatität, und eignen sich vorzüglich als MedizinalCognacs. Zu haben In Gütersich bei Paul Eichhorn und Wilh. Hechmann feoste in den misten Restaurants kenntlich durch Platat Es hat Gott dem Herrn gefallen am 1. Pfingsttage nachmittags 2 Uhr unsern innigst geliebten Sohn und Bruder Heinrich nach 14tägiger Krankheit im Alter von 6 Jahren 1 Monat wieder zu sich in sein Himmelreich zu nehmen. Dies zeigen liefbetrübt an Rolon u. Familie. Sundern. 26. Mai 1890. Die Beerdigung findet am Mittwoch Nachmittag 3 Uhr, vom Trauerhause, Sundern Nr. 10, aus statt. Zwangs= Versteigerung. Mittwoch, den 27. Mai er., vormittags 10 Uhr, werde ich an der Wohnung des Pflastermeister Gröschler hierselbst 1 Sopha, 1 Tisch, Sessel, Stühle, Schränke, Spiegel, Bilder, 1 Partie Steine 2c. 2c. gegen sofortige Barzahlung an den Letzt= und Meistbietenden öffentlich versteigern. Gütersloh, den 26. Mai 1890. Der Gerichtsvollzieher: Fitr. Feinste Holländische Maijes=Heringe. W. Küster. Tafel=Schwämme, Bade=Schwämme, Tenster=Schwämme, I. F. Aumrasteh Polizei-Verordnung. „ Auf Grund der§§ 5 und 6 des Gesetzes vom 11. März 1850 über die Polizei=Verwaltung und des§ 148 des Landesverwaltungs30. Juli 1.,83 wird unter Zustimmung des Magistrats und mit Genehmigung des Herrn Regierungs=Präsidenten für den Bezirk der Stadt Gütersloh folgende Polizeiverordnung erlassen: .„ Die Befestigung und Unterhaltung der Bürgersteige ist in G## 0## ben Verpflichteten in nachstehender Art zu bewirken: a) Die Bürgersteige sind in einer Breite bis zu 2 Meter entweder mit kunstgerecht bergestelltem Reihenpflaster von scharf behauenen, glattköpfigen Trottoirsteinen, oder mit Mosaikpflaster, oder mit Klinkersteinen, oder mit Zementbeton bezw. mit Zementplatten zu belegen. b) Vor Einfahrten sind die Bürgersteige mit dem zu a erwähnten Neihenpflaster zu versehen, welches bis in die Einfahrt genen muß. c) Du##n, auf den Bürgersteigen sind durch eiserne, mit Schlig zum Reinigen versehene Kasten herzust=llen. a) Das Längengefälle der Bürgersteige muß in der Regel dem Regsl 3 om auf i u been e) Ausnahmen von Vorstehendem bleiben vorbehalten § 2. o der Bürgersteig eine größere Breite als 2 m hat, ist es gePeaust, ieise en iu Peiuer gauzen Breite in der nach§ 1 vorgschite§ 3. Bei Beginn des Etatsjahres wird die Polizeibebörde nach vorVerscereite nene Stroben oder Straßenteile bezeichnen, auf denen vor sämtlichen Grundstücken, bebaut an I. Dioder basaden Joderes voleaden sein sen 8 4. „ gull des Neubaues oder Umbaues von Gebäuden, welche an Wird eine bisher ungepflasterte Straße Seitens der Stadt mit versehen, so haben die Eigentümer der an dieser Straße liegenden bebauten Grundstücke die vor denselben be§ 5. #. Reguliermi. e des Bürgersteiges, welche ohne Aufforderung der Bo'gegeharsegisigen, sind e,falz sach Maßgabe der Bestimmungen Genehmigung einzaholen lchem Fale weits de vonzeliche § 6. .. Wer den vorstehenden Anordnungen zuwiderhandelt oder richt genügt, hat eine Strafe bis zu 30 Mk., an deren Stelle im Falle des Heusesige, Jast irit, sowie de Ausjäührung auf seiar Kosien zu Gülersloh, den 24. Februar 1896. Die Polizei=Verwaltung. Mangeisvorf. Am 20. Mai 7 Uhr vorm. wird die Stadt=Fernsprecheingsechzetig der Smraune Vetrieb genommen und gleichzeitig der Sprechverkehr nach außerhalb eröffnet werden. Fernverkeht ist zugelassen zwischen Oeynhausen(Bad) einerGersan Bielesesh... c Ad, Atona(Eibe), Vergedorf, Berlin, Bielefeld, Blonkenese, Bochum, Brackwede, Bremen. Bremerbeaver, Sharlostenpurg, Cöpenick, Detmold, Dortmund, Dulsburg Sestensirchen, Gres=oist, Prr bei Berln, Friedrichthagen, Sctog i e=schlerseior, Grunau(watt), Gülereloh, Hagen (Wesis.), Hamburg, Hameln, Hamm(Wests.). Hannaner, Harburg Sihe) Herior2, Hegze, Lemgo, Lppstadt, Ludwigsselde, Minden(Wests.) Mülheim(Ruhr), Nieder=Schöneweide, Nienburg(Weser), NowawesNeuendorf, Oberhausen(Rhld.), Oranienburg, Paderborn, Pankow Pesheher-bel Sersion Rummelsburg, Schiffbeck, Schöneberg bei Berlin, Spandau, Steele, Steglitz, Stralau, Tegel Tempelhos, Begesack, Wandsbeck, Wannsee, Weißensee bei Berlin Besaesdaf(Ge. Belgegz. Amrsdot bei vrng, Witen uid Vor und Nachdororen wicd sedoch nur uuter Bor. d. Boider#„für ein„####rsch bie zur Dauer von 3 Minuten sind zu entrichten: 50 Pfg. im Verkehr mit Bielefeld, Brackwede, Detmold, Herford Lemgo und Minden(Wess.), ett 1 M. im Verkehr mit den übrigen angeführten Orten. Minden(Wests.), 22. Mai 1890. Der Kaiserliche Ober=Postdirektor. Klihm. Verkauf. Am Vonnerstag, den 23. Mai d. 2. morgens 10 Uhr. werden im Hofraum des Gastwirts H. J. Sünther am Bahnhos hier: einigevollständige zweischläfrige Feder=Betten, und aus dem Nachlatz des verstorbenen Buchhändlers Kleidungsstücke, Wäsche, Bücher, Musikalien, „bliche, wosser, 1 Velzsußsack usw., verschiedene Schränke, Sofas, Tische, Stühle, Reale, 1 Fliegenschrank, Mantelstock, und Hausgeräte meistbietend gegen Kredit verkauft. Frentrup. Gras=Verkauf. Am nächsten Mittwoch, den 3. Juni, nachmittags 4 Uhr, läßt Herr H. Niemöller hier, das Gras in den Wiesen bei Kokon Westheermann in Kordhorn meistbietend gegen Kredit verkaufen. Frentrup. Solinger Stahlwaren Fabrikat Hammesfahr. Gabel und Messer, Trauchier-Bestecke, Georg Scherer& Co., Langen eines Weindestillationsprodukt. Aerztlich empfohlen. In allen Preislagen. Flasche von Mk. 2.— an empflohlt ClemensMüller, Gütersloh Cognac Zeckerfrei Fl. Mk. 3.— Güte und Preiswürdigkeit unerreicht. „Kathreiners Malzkaffee ist als ein hervorragendes Kaffee-Surrogat zu bezeiohnen, welohes zum Familiengebrauch bestens zu empfehlen ist.“ Aus einem Gutachten von Dr. G. Neuhöffer, Vorsteher des Lebenomittel-Untersuchungs-Amtes zu MGladbach. hmachergeselle auf sosort oder in 14 Tagen gesucht. H. Schlüpmann, Schuhmachermeister. Aus sofort oder später eine Mohnung von 4 Zimmern zu vermieten. Zu erfragen in d. Geschäftsst. d. Bl. Neue Liusen J. F. Zumwinkel,