Erscheint wöchentlich dreimal, Dieustags, Donnerstag# und Sounadends mit Zuzade des„Illustrierten Sonntagsdlattes“. — Kostet bei den Reichs Postanstalten, in der Expedition und bei unseren Kolporteuren in Lage Detmold und Blomberg 1 Mk. 25 Pfg. Redakteur: F. Wagener. Anzeigen werden für Lippe un 10 Pfg., für euds aus mei 19 Pig. die Sgeso. Sechut-Geile eler inen Ramn be rechuet und auch außer in der Er besttion in Lemge in den bekaunten Agenwren eutgegengenoummen Druck und Verlag: F. L. Wagener, Lemgo. Organ der liberalen volks- und Fortschrittspartei in Tippc. Dienstag den 10. Dezember 1889. Lemgo. Politische Uebersicht. Deutschland. Eine schmerzliche Nachricht brachte der Telegraph am Freitag vor. Woche aus Bagamoyo über den kühnen Afrikaforscher Emin Pascha. Nach einer Meldung aus Sansibar ist derselbe in Bagamoyo aus einem Fenster gestürzt, welches er in seiner Kurzsichtigkeit mutmaßlich für eine Türe hielt. Als man ihn aufhob, zeigte es sich sofort, daß er schwer verletzt sei. Das rechte Auge war geschlossen. Biut drang aus den Ohren hervor; man befürchtet, daß die Verletzungen gefährlich sind; der ganze Körper ist arg kontusioniert. Die ersten Nachrichten lauteten gänzlich hoffnungslos, jedoch bringen die neueren Telegramme tröstlichere Nachrichten. Dar= nach hat Emin keinen Schädelbruch, aber innere Verletzungen und eine Gehirnerschütterung erlitten; sein Zustand ist seyr bedenklich, aber durchaus nicht hoffnungslos. Zehn Stunden nach dem Sturz kam Emin zur Besinnung und sagte, es sei nicht so schlimm mit ihm, er hoffe in zehn Tagen nach Zanzibar fahren zu können. Emin liegt im deutschen Hospital, dessen Aerzte sehr besorgt sind und wenig Hoffnung geben, während Dr. Parkes, der bei Emin blieb, zuversichtlicher ist. Es ist ein tieftragisches Geschick, welches den tapferen und unerschrockenen Emin Pascha verfolgt. Nach dreizehnjähriger harter und opfermutiger Arbeit im Herzen des dunklen Weltteils, nachdem er bis in die jüngste Zeit hinein mehr als einmal dem Tode mutig in's Auge geschaut, erreicht er endlich nach Mühseligkeiten aller Art glücklich die Küste, und hier trifft ihn durch einen unglücklichen Fehltritt ein Unfall, dessen Ausgang vor der Hand nicht abzusehen ist. Während die Wissenschaft bereits am Werke ist, die Entdeckungen Emin Paschas und Stanleys zu verwerten und der Allgemeinheit nutzbar zu machen, während man in London, Kairo und Zanzibar sich Erwägungen hingiebt, wie von neuem die Erschließung und Kultivierung der Aequatorial= provinz und der angrenzenden Länder in Angriff genommen werden könne,— während dessen liegt der Mann, dessen Name für ewige Zeiten am innigsten mit der Geschichte Zentralafrikas verknüpft sein wird, liegt Emin Pascha auf seinem Schmerzenslager im Hause des deutschen Reichskommissars in Bagamoyo und schwebt zwischen Leben und Tod. Der Kaiser hat beim Major Wißmann nach dem Befinden Emin Pascha's sich erkundigt. Darauf ist am 6. d. M. nachstehende Antwort von Wißmann eingetroffen:„To His Majesty Wilhelm the Second, Empero of Germany. Darmstadt Schloss. Emin befindet sich etwas besser. Er bleibt in Bagamoyo und beauftragt mich, Ew. Majestät zu sagen, daß seines Kaisers Glückwunsch die beste Belohnung für seine Arbeit sei. Er bittet dafür seinen unterthänigsten Dank abstatten zu dürfen.“ — Der Kaiser weilte in den letzten Tagen voriger Woche zum Besuch in Darmstadt, bei seinem Eintreffen wurde derselbe auf dem Bahnhofe vom Großherzog und den Mitgliedern des großherzoglichen Hauses empfangen. Von Darmstadt reist der Kaiser nach Frankfurt a. M. — Nach unveränderter Annahme der Bankvorlage in der Donnerstags=Sitzung ist der Reichstag am Freitag noch in die Beratung des Etats der Zölle und Verbrauchssteuern eingetreten. Auf eine Anfrage nach dem Schicksal des Reichstagsbeschlusses, in welchem die Errichtung eines Reichszolltarifamts gefordert worden ist, erteilte Reichsschatzsekretär von Maltzahn die knappe Antwort, daß der Bundesrat beschlossen habe, dieser Forderung des Reichstags keine Folge zu geben. In eingehender Rede legte dann der Abg. Brömel die Schäden unserer heutigen Handelspolitik, die sehr wenig der Bezeichnung„rationell“ entspreche, die Herr v. Bötticher für dieselbe in Anspruch genommen hat. Besonders eingehend beschäftigte sich der Redner mit den Getreidezöllen, die jetzt schon volle 20 pCt. unserer gesamten Zolleinnahmen ausmachen, im laufenden Jahre aber infolge des ungünstigen Ernteausfalles noch höhere Erträge liefern werden. Deu Reichsschatzsekretär, der bei der ersten Lesung des Etats seine Befriedigung über die schönen Einnahmen aus den Getreidezöllen ausgesprochen habe, verwies er auf die sehr ernsten Folgen, welche die Belastung der unentbehrlichsten Nahrungsmittel für die Lebenshaltung der Nation hat. Weizen trägt heute einen Zoll von 35, Roggen. also das wichtigste Lebensmittel, sogar einen solchen von 54 pCt. des Wertes. Und dabei wird heute selbst auf schutzzöllnerischer Seite anerkannt, daß der Zollsatz bei der Preisbildung im vollen Umfange zur Geltung kommt. Während in England die liberale Partei mit der Absicht umgeht, die letzten Reste der Lebensmittelzölle zu beseitigen, werde bei uns der Arbeiter in einer Weise belastet, die seine Lebenshaltung auf das niedrigste Nivear herabdrückt. Das zeigt sich namentlich in Berlin. Obwohl die Einwohnerzahl jährlich um 50000 Köpfe wächst, hat die Schweineschlachtung während der beiden letzten Monate um 20pCt. abgenommen; der Ausfall ist teilweise gedeckt worden durch vermehrten Konsum von— Pferdefleisch, wie die um 25 pCt. gestiegene Pferdeschlachtung ergiebt. Redner schilderte dann das unter dieser Schutzzollpolitik zur Blüte gediehene System von Koalitionen, durch welche die Inlandspreise künstlich hochgehalten werden, um die Fabrikate ins Ausland zu Schleuderpreisen verkaufen zu können. Als Beispiel, wohin man mit diesem System schließlich schon gekommen sei, verwies er auf die Thatsache, daß es lohnt, oberschlesisches Roheisen, welches nach Kopenhagen verkauft war, dort anzukaufen und zur Verarbeitung nach Oberschlesien zurückzutransportieren. Trotzdem geht die deutsche Ausfuhr unter dem jetzigen Absperrungssystem immer mehr zurück. Redner schloß mit der Forderung nach Rückkehr zu einer versöhnlichen Handelspolitik, die unserm Export wieder das Ausland öffnen werde. Nach einigen unbedeutenden Bemerkungen des Reichsschatzsekretärs v. Maltzahn wurde die Fortsetzung der Verhandlung vertagt. — Die Bergarbeiter=Bewegung im niederrheinisch=westfälischen Kohlenrevier hat eine günstige Wendung genommen. Durch einen von dem Vorstand des bergbaulichen Vereins im Oberbergamtsbezirk Dortmund gefaßten Beschluß, wonach jede Maßregel einzelner Zechenverwaltungen, welche im Sinne einer„Sperre“ gedeutet werden könnte, aufgehoben werden soll, ist der Hauptanlaß der Bewegung vollständig aus der Welt geschafft. In einer Besprechung zwischen dem Oberpräsidenten von Berlepsch und den Delegierten der Essener Bergleute am Sonnabend teilte der Oberpräsident mit, daß der Berghauptmann anordnen werde, daß N. 150. „jeder Fall, in dem ein Vergmann behaupte, er sei in der Zeit nach dem Streik mit Unrecht abgelegt bezw. des Streiks wegen abgelegt, von dem Revierbeamten untersucht werden solle und daß die Zechen sich hiermit ausdrücklich einverstanden erklärt hätten mit dem Zusatze, daß sie bereit seien, jede Auskunft dem Revierbeamten über die Gründe der Entlassung und die der Entlassung zu grunde liegen den Thatsachen zu erteilen.“ Von Seiten der Bergleute wurde hierauf die Erklärung abgegeben, daß sie für den friedlichen Weg seien und daß sie in der Voraussetzung, daß die Zechenverwaltungen ihre Beschlüsse ausführen, Sonntag ihren Kameraden raten würden, nicht in den Streit einzutreten. Die Vergarbeiter=Versammlung am Sonntag beschloß infolgedessen einstimmig: im Verein mit den Dortmundern die Entscheidung acht Tage hinauszuschieben, die Wirkungen der Entschließung der Werksbesitzer während dieser Zeit zu beobachten und in einer am nächsten Sonntag abzuhaltenden Versamm lung bestimmten Beschluß zu fassen. — Die zur Verstärkung der südwestafrikanischen Schutzgebiete bestimmte Mannschaft, welche mit Offizieren zusammen aus mehr als 30 Mann besteht, wird noch vor Weihnachten nach Westafrika abgehen. — Für die natste Volkszählung(11. Dezember 1890) werden im statistischen Amte bereits die Vorbereitun gen getroffen. — Der Antrag Huene betreffend die Wehrpflicht der Geistlichen ist von dem Antragsteller abgeändert worden und hat jetzt folgenden Wortlaut: Einziger Paragraph. Militärpflichtige, welche sich dem Studiüm der Theologie einer mit Korporationsrechten innerhalb des Gebiets des deutschen Reiches bestehenden Kirche oder Religionsgesellschaft widmen, werden in Friedenszeiten auf ihren Antrag während der Dauer dieses Studiums bis zum 1. April des siebenten Militärpflichtjahres zurückgestellt. Haben dieselben bis zu dem vorbezeichneten Zeitpunkte auf Grund bestandener Prüfung die Aufnahme unter die Zabl der zum geistlichen Amt berechtigten Kandidaten erlangt bezw. die Subdiakonatsweihe empfangen, so werden diese Militär pflichtigen auf ihren Antrag der Ersatzreserve überwiesen und weiter von Uebungen befreit. — Der Zustand des in Cannes weilenden Groß herzogs von Mecklenburg=Schwerin wird als höchst bedenklich bezeichnet. Rußland. Dem Zaren ist der leichte Erfolg der Mili tärerhebung in Brasilien in die Glieder gefahren. Privatnach richten aus Petersburg wissen nicht lebhaft genug zu schildern, welch' tiefen Eindruck jene Vorgänge auf den Zaren gemacht haben. Allerdings suche man dem Selbstherrscher aller Reu ßen begreiflich zu machen, daß die halbverwilderte Armee des südamerikanischen Staates mit den im Rahmen eiserner Mannszucht gehaltenen Heeren Europas überhaupt gar nicht in Vergleich gezogen werden könne, indessen, so wird hinzugefügt, alle diese Erwägungen machten keinen Eindruck auf den nervösen Herrscher, der sich nicht verhehlt, daß die Sicher heit der Dynastie einzig und allein auf der Treue der Armee beruht. Im eigenen Netz gefangen. (Fortsetzung.) Kriminal=Roman von Ferdinand Herrmann. (Rachdruck verboten.) Wie Schuppen fiel es mir mit einem Mal von den Augen. Was ich hier vor mir hatte, waren die schändlichen Uebungen eines Fälschers und sie mußten zu jenem stadtbekannten Dokument, in welchem der älteste Sohn des verstorbenen Handelsherrn auf die ihm gebührende Erbschaft verzichtet hatte, notwendig in einem Zusammenhange stehen, welcher unschwer zu durchschauen war. In steigender Aufregung wühlte ich weiter, und Sie werden es mir nachsühlen können, mein liebes Fräulein, wie sich mir plötzlich das Herz zusammenkrampfte, als ich die Schriftzüge meines armen, so früh geschiedenen Kindes erkannte. Zuerst war es ein Blatt, das zweisellos von ihr selbst herrührte, ein kurzer, mit unsicherer Hand geschriebener Bries. in welchem sie ihrem Geliebten mit wenigen, im Ton eines edlen Schmerzes gehaltenen Worten sein Versprechen und seine Freiheit zurückgab. Diesen Brief hatte Rudolf Springer also niemals erhalten. Wohl aber hatte man die auf diese Weise erlangte Handschrift meiner Tochter zu benutzen verstanden, denn auf den folgenden Bogen fand ich wieder eine Reihe von Uebungen in ihren Zügen, die mit dem Entwurf eines ganzen, an Rudolf Springer gerichteten Briefes endigten. — Und dieser Brief!— O. mein Fräulein, Sie können nicht ahnen, was er enthielt; denn selbst ich, der ich wahrlich alt genug geworden war, um durch keine menschliche Schlechtigkeit mehr überrascht zu werden, selbst ich mußte ihn wieder und immer wieder lesen, ehe ich an die Möglichkeit einer solchen Schurkerei glauben konnte. Nach diesem rerruchten Brief teilte nämlich meine Grete dem jungen Manne, welchem sie den Eid der Treue geschworen hatte, mit, sie wäre nach reiflicher Ueberlegung zu der Ueberzeugung gekommen, daß Sie unmöglich die Seinige werden könne, da sie schon vor ihm einen anderen geliebt habe, dem sie nur wegen seiner Mittellosigkeit nicht habe angehören können. Jetzt aber habe dieser andere,(dessen Name wohlweislich verschwiegen war, eine schöne Anstellung hier in der Stadt erhalten und obendrein eine sehr bedeutende Erbschaft gemacht, so daß er sehr wohl im Stande sei. ein Hauswesen zu gründen, wie sie es sich immer gewünscht habe. Unter solchen Umständen werde er gewiß nicht zö gern, ihr das leichtsinnig verpfändete Wort zurückzugeben, um so eher, als sie in der letzten Zeit mehr und mehr gefühlt habe, daß sie an seiner Seite doch nicht dasjenige Glück gefunden haben würde, nach dem sie sich gesehnt habe. Er möge ihr das nicht übel nehmen— schloß der Brief— und sich selber so rasch wie möglich über ihren Verlust zu trösten suchen. Sie könnten ja, wenn sie beide verheiratet wären, als die besten Freunde mit einander verkehren.— Als ich endlich die ganze Niederträchtigkeit dieses gefälschten Brieses ersaßt, als ich mit grausamer Deutlichkeit erkannt hatte, wie schmählich und hinterlistig man die beiden Liebenden betrogen und um ihr Lebensglück gebracht habe, da war meine erste Regung, meinen Rachedurst in dem Blute des elenden Urhebers dieser Fälschungen zu kühlen und mich dann getrost den Gerichten zu überliefern, da es mir für meinen freudlosen Lebensrest völlig gleichgiltig war, ob ich im Gefängnis oder in einer Freiheit lebte, die nicht den geringsten Reiz für mich besaß. Aber wer war denn der eigentliche Schuldige? Gegen wen hatte ich meine Rache zu richten, wenn ich keinen Unschuldigen treffen und keinen der Verbrecher straflos ausgehen lassen wollte? Freilich wußte ich, daß sowohl Franz Springer und seine Frau als auch der Doktor an den gegen mein Kind verübten Schändlichkeiten beteiligt sein mußten; aber darüber, von wem und mit wessen Hilfe er ausgeführt worden war, darüber befand ich mich noch vollständig im Unklaren, und die Papiere gaben mir in dieser Hinsicht vor der Hand noch nicht den geringsten Aufschluß. Ich war sicher, daß die Fälschungen selbst, deren geschickte Durchführung eine wahrhast staunenswerte war, weder von dem Doktor noch von Franz Springer herrühren konnten. Sie hatten also noch einen Helfershelfer gehabt, den ich noch nicht kannte und der meinem Strafgericht entgehen mußte, wenn ich mir in meiner ersten Wut einen der beide anderen Schuldigen zum Gegenstand meiner blutigen Rache ersah. So entschloß ich mich denn nach kurzem Kampf, zu warten, bis es mir gelungen sein werde, auch den letzten Schleier von dem Verbrechen zu heben, das hier begangen worden war und alle Beteiligten mit einem ein zigen Schlage gleichzeitig zu Boden zu schmettern. Daß ich mit den in meinen Händen befindlichen Vorbereitungen zu den Dokumenten=Fälschungen kaum im Stande sein würde, eine Untersuchung gegen die Schuldigen, geschweige denn eine Verurteilung herbeizuführen, stand meiner Ueberzeugung nach vollkommen fest, und ich mußte mir bei der vorteilhaften Stellung, welche sie durch ihren Reichtum und ihren Einfluß mir gegenüber einnahmen, ungleich stärkere Beweismittel zu verschaffen suchen, wenn mir auch nur eine schwache Aussicht auf Erfolg bleiben sollte. Einen Menschen gab es ja auf der Welt der ein lebhaftes Interesse daran haben mußte, 1071 Landtag. e Dermol,, 5. Dezember. (Erste Sitzung.) Präsident von Leugerke eröffnet die Sitzung karz nach 4 Uhr, Anwesend sind sämtliche Abgeordnete mit Ausnahme des Aba. Köllermeier, welcher sich hatte entschatdigen lossen und der Land=Syndikus Assessor Berkemeier. Am Regierungstisch befinden sich: der Kabiners Minister Wolffgramm, Geh. Ober=Reg.=Rat Steneberg, Geh. Reg.=Rat Overbeck und Reg.=Rat Pustkuchen. Präsident v. Leugerke nimmt zuerst das Wort und macht auf die Personal=Veränderungen seit der letzten Vertagung des Landtags aufmeiksam, indem anstatt des Geh. Justizrats Hunnäus der Landgerichts=Präsident gewählt sei, dann giebt er seinem Bedauern über das Scheiden des Kab.=Ministers v. Richthofen Ausdruck und wünscht dessen heute zum erstenmale hier anwesenden Nachfolger viel Glück in seinem neuen Amte. Dieser dankt, versichert seines Amtes redlich zu warten und erbittet die Unterstützung des Landtages. Hierauf macht der Präsident die Eingänge bekannt und zwar zunächst die Schreiben des Kabinets=Ministeriums, die Ernennung der Fürstl. Kommissarien für die Landtagsberatungen betr. und dann eine Reihe neuer Regierungspropositionen. Wir erwähnen davon den Bau des Kommunalweges durch Kappel nach Lipperode, ferner: die Erlichtung einer eigenen Schulstelle in Bahlhausen, Amts Horn und Gewährung= einer Unterstützung aus dem Schulhaussond von 3000 Mark, sowie eines mit 3 Prozent zu verziusenden Darichens von 6000 Mark zum Bau eines Schuldauses daselbs; sodann; die Fixierung des Gehalts des Taubstammenlehrers Brockschmidt auf 1800 Mark betr., die Anstillung eines sachkundigen Kontroleuts des ganzen Feuerlöschwesens, der zugleich B and=Direktor in Det mold sein solle mit einem Gehalte von 2000 Mark nebst Reise vergütung betr., den Verkauf des früheren Antshauses in Schieder nebst Zubehör für die gevotene Summe von 18000 Mk. betr., ein Schreiben Fürstl. Kabinets-Ministeriums, die Antworten des selben auf die seitens des Landtages gestellten Anträge bezw. Re solutionen betr. Wir werden vielleicht Gelegenheit haben, auf einige Punkte zurück zu kommen. Schließlich giebt der Präsident dem Landtage noch Kenntuis von zwei Pctitionen, deren eine vom Schulvorstande in Oerlinghausen, die Anstellung eines dritten Hauptlehrers daselbst betr. und die andere von dem Gutsbesitzer Meierhaus in Entrup, Einquartierungsgelder betr. Sämtliches Material wird zu kurzer Hand an die betr. Kommissionen verwiesen.— Der Landtag tritt nunmehr in die Tagesordnung ein Erster Gegenstand ist die Eisenbahn=Vorlage. Präsident v. Len gerke hält es für angemessen, doß sich der ganze Landtag in eine Kommission verwandle und in derselben die erste Lesung vornehme. Die Oeffentlichkeit ist dabei selbstredend ausgeschlessen. Der hierauf gestellte Antrag wird nach kurzer Debatte, in welcher u. a. der Abg. Bürten den späten Eingang der letzten Vorlagen und die verzögerte Einberufung des Landtags rügt, angenommen. Es folgt die dritte Lesung des Etats pro 1890= Geh Ober=Reg.=Rat Steneberg bemerkt, daß seit dem Druck des Etats in der Position Pensionen einige Veränderungen durch den inzwischen erfolgten Tod des Professors Weerth und des Frl. Alwine Brockhausen eingetreten sind. Aba. Echterling wünscht vollständige Vorlage des Etats, will aber der Regierung drshalb, weil sie das nicht gethan, keinen Vorwurf machen. Abg. Schnitger hat geglaubt, daß bei dem guten Stande der Landesfinanzen die direkten Steuern für die untern Klassen, welche durch die indirekten Steuern gerade am meisten gedrückt würden, herabgesetzt worden wären, er beantrage deshalb Verweisung des Etats an die Kommission, damit dieselbe prüfe, ob das nicht möglich sei. Abg. Asemissen beantragt event. Vertagung der Beratung. Die Abgg. v. Leugerke und Schemmel können sich keinen Erfolg von dem Antrage Schnitger versprechen. Abg. Asemissen erklärt, daß er und vielleicht auch alle seine Parteigenossen den Erat nicht eher bewilligen würden, bis die von dem Landtage geforderten und von der Regierung wiederholt versprochenen Vorlagen gemacht seien, sie würden nötigenfolls durch ioren Austritt den Landtag beschlußunfähig machen. Abg. Schemmel bedauert mit dem Abg. Asemissen zwar das Nichtzustandekommen der bekannten wichtigen Gesetze, namentlich des Regentschaftsge setzes, kann sich aber im übrigen dem Abg. Asemissen nicht an schließen. Abg. Meierjobst erklärt sich mit Entschiedenheit für den Standpunkt des Abg. Asemissen, wogegen Abg. Echterling diesem nicht folgen will Abg. v. Leugerke warnt vor extremen Beschlüssen, die das Land nur in's Verderben stürzen könnten. Abg. Asemissen wiederholt seine Klagen über unsere zerfahrenen traurigen Zustände. Er werde, wenn dieselben s noch verworrener würden, seine Hände in Unschuld waschen und die Regierung verantwortlich machen. Wenn der Landtag beschlußunfähig werde, dann könne die Regierung ja nach Auflösung desselben an das Volk apellieren. Abg. Büxten: Er glaube es nicht mit seiner Ehre vereinigen zu können, eher in die Berakung der gemachten Vorlagen einzutreten, bis die seit Johren versprochenen Gesetze zu stande gekommen. Die Regierung möge doch bedenken, daß sie des Volkes wegen und nicht dieses ihretwegen da sei. Man könne sich ein Volk wohl ohne Regierung, aber keine Regierung ohne Volk denken. Wenn man einem Ofen die Nahrung entziehe, dann werde er endlich zugänglich. Die Konsequenzen fürchte er nicht. Wir wären schon früher einmal ohne Landtag gwesen. Seitdem es darnach der Regierung getlungen, einen gefügigen Landtag zu bekommen, seien die Steuern doppelt so hoch geworden. Ada. Echterlina erklärt nochmals, daß er nicht dazu helfen werde, den Landtag beschlußunfähig zu machen. Abg. Grote wünscht vor allem das Zust indekommen der Eisenbahnen. Die beantragte Vertagung der Beratung des Erats wird hierauf angenommen. Die Regierung verhielt sich während dieser ganzen aufregenden D. batte schweigsam. Es folgt die erste Lesung der Vorlage, die Abänderung des Gesetzes über die Gehalte der Staatsbeamten vom 10. April 1879. An der sich entspinnenden Debatte beteiligen sich die Abgg. Asemissen, Wasserfall und der Geh. Ober=Reg.=Rat Steueberg. Die endlich folgende erste Lesung des Gesetzentwurses, die Sicherung und Erhaltung der vorhandenen Grenzvermarkung und die Versteinung neuer Grenzen giedt keine Veraulassung zur Debatte. Der Präsident schließt die Sitzung um 7 Uhr 15 Minuten. Am Sonnabend tritt der Landtag um 10 Uhr als Kommission zusammen, um über die Eisenbahnanlage zu beraten. Dasselbe wird wahrscheinlich am Montag geschehen. Mitteilungen aus Nah und Fern. Lemgo.(Schwarzwild.) Schon längere Zeit war es unseren Nimroden verraten, daß sich in den städtischen Schwarzwild aufhält und vohlbewaffnet zog man bereits am Mittwoch vor. Woche aus zum fröhlichen Jagen. Ein tüchtiger Keiler zeigte sich denn auch in der Nähe des Windelsteines, kam aber nicht in Schußweite. Glücklicher verlief das Treiben am Sonnabend nachmittag: ein mächtiger 3jähriger Keiler, 133 Pfund ausgeworfen, wurde am Hilker Brand zur Strecke gebracht. Der glückliche Schütz, welcher das Borstenvieh mit einem Schuß erlegte, ist Herr Kulturtechni ker Tonnies aus Herford. Außerdem bestand die Jagdbeute aus 3 Rehböcken, d 4 Hasen.— Es soll sich noch mehr Schwarzwild in unsern Forsten aufhalten, und den Kulturen schon erheblichen Schaden zugefügt haben, doch hoffent lich„habener unsere Jäger ja noch mehr als einen— inne!“ Lemgo.(Wieder ein Unglücksfall an der Serpentine.) Beim Anlegen der Hemmkette geriet am Sonnabend nachmittag der Fuhrmann Schmuck unter die Räder seines mit Steinen beladenen Wagens. Der Unglückliche wurde, da die Räder durch die Kette gehemmt waren, eine Strecke mitgeschleift und dann überfahren. Der Bruder, welcher mit einem anderen Manne eine Strecke zurückgeblieben war, fand den Verunglückten, dem Arm und Bein gebrochen waren. Der Tod trat noch selbigen Tags infolge Verblutung ein. Lemgo, 3. Dezember.(Schöffengericht.). In der heutigen schöffengerichtesitzung kamen folgeude Sachen zur Verhandlung: I) die Strafsache gegen die Ehefrau des Zimmermeisters Ludwig Sturhahn Nr. 109 zu Lieme wegen Hehlerei, Angeklagte hatte im Laufe dieses Sommers von ihren 9 und 11 Jahre alten Söhnen Wilhelm und August in ihr Haus gebrachte Weizenbündel, welche widerrechtlich von den Feldern des Kolon Nieweg zu Lieme und des Domänenpächters Müller in Büllioghausen geholt waren, ihres Vorteils wegen verheimlicht und an sich gebracht. Die Angeklagte wurde der Schuld überführt und zu einer Gefängnisstrafe von 5 Tagen sowie in die Kosten des Verfahrens verurteilt.— 2) Strafsache gegen den Arbeiter Karl Brocks aus Amsterdam z. Z. im Arbeitshause in Detmold, welcher angeklagt war, 1. am 26. Mai 1888 aus der Scheune des Wirts Girse hiers. einen dem letzteren gehörigen grünen Buxkinrock im Werte von ca. 1 Mk. 50 Pfg., 2. zu derselben Zeit aus dem im Girseschen Hause von dem Drahtbinder Bobeck bewohnten Zimmer nachstehende dem p Bobeck gehörige Gegenstände a) 1 Pfeife, 1 kleines Messer, c) in größeres Messer, d) eine Schneiderschere, e) verschiedene Eßwaren im Gesamtwerte zu 7 Mk. 80 Pfg, mein Bundesgenosse in diesem Kampfe zu werden, einen Menschen, der augenscheinlich ebenso sehr ein Opfer dieser Schurken geworden war, als ich und mein armes Kind— und das war Rudolf Springer. Seinen Aufenthalt aus. findig zu machen, ihn von allem in Kenntnis zu setzen und mit ihm vereint meine Sache auszuführen, mußte mein nächstes Streben sein, und so legte ich denn die P#### in das geheime Fach zurück, verschloß sorgsam den Schreibtisch und die Thüren und entfernte mich, ohne die geringste Spur meines nächtlichen Besuches zu hinterlassen. Es war eine schwere Aufgabe für mich, in der nächsten Zeit meinem Prinzipal mit derselben Zuvorkommenheit und Unterwürfigket zu begegnen als früher und Herrn gen wollten, und da wären eben so wie so alle Versuche fruchtlos gewesen. So verging in vergeblichen Hoffnungen Jahr auf Jahr: die Beweise, nach denen ich trachtete, blieben mir unerreichbar und ich mußte sehen, wie die beiden Schurken immer mehr mit Glücksgütern gesegnet wurden und immer höher in der Achtung ihrer Nebenmenschen stiegen. Von dem verschollenen Rudolf sprach kaum noch einmal Jemand, und wenn es dennoch zufällig geschah, so war es gewiß in wegwersendem und verächtlichem Tone. Das Vertrauen des Doktors genoß ich infolge meiner langjähri gen treuen Dienste so vollständig, als er eben irgend Jemandem sein Vertrauen zu schenken vermag. und wenn es noch eine Möglichkeit gegeben hätte, meinen Haß gegen ihn ind Unterwürfigket zu begegnen als früher und Herrn noch eine Möglichkeit gegeben hätte, meinen Haß gegen ihn Franz Springer bei seinen häusigen Besuchen im Büreau zu steigern, so ware es gewiß geschehen angesichts der vielen oder aar freundliche Gesicht zu zeigen, 1 Schändlichkeiten und Herzlosigkeiten, in welche er mich nach dasselbe gleichgiltige oder gar freundliche Gesicht zu zeigen, mit welchem ich bisher jeden Kommenden empfangen hatte. Aber ich behielt meinen höheren Zweck im Auge und es gelang mir, meinen heißen Ingrimm genugsam niederzukämpfen, um keinen Argwohn zu erregen. Wenn ich aber gehofft hatte, daß es mir ein Leichtes sein werde, in Erfahrung zu bringen, wo sich Rudolf Springer aushalte, so hatte ich mich nur zu sehr getäuscht. Niemand konnte mir Au feigern. s0 tui.— 9.—-U 5-.—"—•— Schändlichkeiten und Herzlosigkeiten, in welche er mich nach und nach einen Einblick gewinnen ließ. (Fortsetzung folgt.) — Der Fürst von Monaco soll seinen Gemahlin, bekanntlich die verwittwete Herzogin von Richelieu und geborene Heine, das Versprechen gegeben haben, die Spielhölle zatte ich mich nur zu sehr getauschr. Niemano konnte miit von 9onte Carlo nach dem ersten Selbstmord, der wietwas anderes als Vermutungen mitteilen, und jedesmet##er statfinde, zu schließen. Die neue Fürstin ist sehr reich venn ich nach einer der bezeichneten Wiczrgugen, Zpr, mreige und soll sehr fromm sein; we entwandt zu haben. Der Angeklagte wurde wegen des R diebstahls freigesprochen, dagegen wegen der von a bis e beze neten Diebstähle für schuldig befunden und dieserhalb zu einer i samtstrafe von 2 Monaten Gefängnis sowie in die Kosten verurteilt. — 3. die Strafsache gegen den Kolon August Rehme auf 9..r. 21 zu Breitk, welcher angeklagt war, daß er durch Mißbrauh seines Ansehens seine Söhne, den 11jährigen Adolf und den 7#ahrigen Georg, angestiftet habe, zu verschiedenen Malen im L.#se des vorigen Sommers, zuletzt anfang August d. I. in dem Harten der Eheleute Emil Wiese— früher auf Nr. 21 zu Breite— Runkelrüben und braunen Kohl auszureißen, vorsätzlich und rechtswidrig zu beschädigen bezw. zu zerstören. Der Angeklagte wurde der Anstiftung zur Sachbeschädigung durch Aussag: der vernommenen Zeugen für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 10 Mk. ev. 2 Tagen Gefängnis und in die Kosten des Verfahrens vrrurteilt.— 4) die Strafsache gegen Tischler August Rehme in Lemgo, welcher angektagt war, 1. am 10. Oktober d. J. morgens gegen 9 Uhr auf die Ehefrau Windt einen Holzpantoffel geworfen zu haben, 2. zu derselben Zeit dadurch, daß er in Stücke geschnittene Steckrüben, welche die Ehrfrau Wendt in din für die Mieter gemeinschaftlichen Mantelk ssel zum Kochen gelegt, aus diesem heraus auf den Boden der Küche und auf den Hof in Menscheno.... geworfen und dadurch fremde Sachen vorsätzlich und rechtswidrig beschädigt bezw. zerstört zu haben. Der Angeklagte wird von der Anklage nach§ 3667 R=St.=G.=B. strafdare Handlung freigesprochen, dagegen des Vergehens gegen § 303 R.=St.=G.=B. schuldig erkannt und dieserhalb zu einer Geldstrafe von 5 Mk. ev. 1 Tag Gefängnis sowie in die Kosten des Verfahrens verurteilt.— 5) Strafsache gegen den Ziegler Ferd. Georg Schneider in Lemgo, jetzt in Burgstädt, welcher angeklagt war, 1. am 2. Jonuar 5 Mt., 2. 7. Juli 5 Mt., 3. 31. August 8 Mk. 75 Pfg., 4. 12. November 8 Mt. 25 Pfg. und 5. 19. Dezember 1888 6 Mt., welche Beträge ihm vom Tischler Adolf Schmidt hiers. zur Ablieferung an den Mühlenpachter Hofmeister in Blake, seinen eigenen Dienstherrn, übrege ben waren, sich rechtswidrig angeeignet zu haben. Der Angel#agt: wurde der Diebstähle in allen 5 Fällen durch Aussage der vernommenen Zeugen überführt und deshalb zu einer Gesamtstcafe von 3 Wochen Gefäugnis sowie in die Kosten verurteilt.— 6) Strafsache gegen den Fuhrmann Robert Samer hiers., welcher gegen eine Polizeiverfügung des hies. Magistrats, weil er vom 28. dis 30. v. M. einen beladenen abgespannten Wagen auf der Schuhstraße habe stehen lassen, Widerspruch erhoben hatte. Der Angeklagte warde kostenlos freigesprochen, da in den beregten Fällen das Stehenlossen des Wagens nicht zu vermeiden geween war.— 8) die Strafsache gegen den Eisendrechsler Albert Euskirchen aus Bielefeld, welcher angeklagt war, sich seit dem 28. Oktober d. I. als Landstreicher umher getrieben zu haben. Der Angeklagte wurde zu 14 Tagen Haft, auf welche 1 Woche Untersuchungshaft in Aurechnung gebracht werden sollte, verurteilt. Lemgo.(Arme Konservativen.) Die frühzeitige Proklamation des Freiherrn v. Richthofen zum Reichstags=Kandidaten seitens unserer Konservativen wird in auswärtigen Blättern nunmehr als „hinterlistiges G.bahren,“ dem die Nationalliberalen einen Damm setzen müßten, damit der„schwarze Plan“ der Konservativen nicht gelingt, bezeichnet.— Das kommt davon, wenn man sich zu ehr fühlt! Detmold. In der„Frs. Ztg.“ lesen wir über das Gottvertrauen der Lippischen Kartelldrüder folgendes: Die freikonservative„Post“ in Berlin schreibt,„daß der kleine Mann im Fürstentum Lippe das Vertrauen zu Gott hat,“ daß Herr v. Richthofen als Kartellkandidat, bei den Reichstagswahlen„alles daran sitzen werde, um die Landesinteressen, insonderheit die für das Lippische Land so wichtigen Eisenbahnprojekte zu fördern."— Es müßte schon ein besonderes Gotteswunder dazu gehören, um es dem Herrn v. Richthofen zu ermöglichen, im deutschen Reichstage Lippische Eisenbahnprojekte zu fördern. Lage, 8. Dez.(Pestalozzi=Verein.) Gestern tagten hier die Delegierten des lipppischen Pestalozzi=Vereins, um über die Verteilung der Einnahme des laufenden Jahres zu beschließen. Der Rechnungsführer war in der angenehmen Lage, nachweisen zu können, daß die Einnahme in diesem Jahre gegen die des vorigen durch den Beitritt jüngerer Lehrer zugenommen habe. Dieselbe beträgt nämlich, den Bestand von 3 Mk. 17 Pfg. eingerechnet, 678 Mk. 55 Pfg., wogegen die vorigjährigen mit zurechnung eines Bestandes von 124 Mk. 27 Pfg. im ganzen 752 Mk. 37 Pfg. betrug. Es konnten daher 27 Witwen und Waisen mit Unterstützungen bedacht werden, und zwar 19 mit se 15 Mk. sowie 8 mit einem höheren Betrage. Dankend wurde bei dieser Gelegenheit auch der Ehrenmitglieder des Vereins und unter ihnen eines Schul= und Lehrerfreundes gedacht, der seit Jahren im Stillen für Schulzwecke erhebliche Opfer bringt. Lage, 5. Dezember.(Die hiesige Zuckerfabrik) hat heute die letzten Rüben verarbeitet. Wie das„V. Bl.“ vernimmt, sind über viermalhunderttausend Zenrner Rüben verarbeitet; demnach über hunderttausend Zentner mehr als im Vorjahre. Niese, 6. Dezember.(Hundeprozeß.) Ja der gestrigen Strafkammersitzung zu Detmold wurde die Berufung des Forstaufsehers Frischemeier hierselbst gegen das Urteil des Schöffengerichts zu Blomberg, wonach derselbe wegen Sachbeschädigung (rechtswidriges Erschießen eines Hundes) zu 3 Mk. Strafe verurteilt war, verworfen und das schöffengerichtliche Erkenntnis somit bestätigt. Dies Erkenntnis hat in sofern auch für weitere Kreise Interesse, als damit klar und bestimmt ausgesprochen ist, daß ein Forstbeamter nicht das Recht hat, jeden auf Abwegen sich findenden Hund so ohne weiteres über den Haufen zu schießen. Mitteilungen sandte, kamen dieselben als unbestellbar zurück, weil der Adressat niemals aufzufinden war. Die beiden einzigen Personen, von denen ich sicher war, daß sie mir ssere Auskunft hätten geben können, wagte ich natürlich nicht zu fragen, und jedesmal, wenn ich ihnen auf Umwegen nahe zu kommen suchte, entschlüpften sie mit aalglatter Geschicklichkeit. Es stand fest, daß sie nichts saund soll sehr frumm sein; weshalb aber nach den vielen Opfern noch ein neues gefordert wird, ehe man sich entschließt, die Bank aufzuheben, ist uns unverständlich. — Opfer des Schnee sturmes. Bei Szunyegdy in Ungarn ist eine aus sieben Personen bestehende Gesellschaft vom Schneesturn ereilt und erfroren aufgesunden worden. Verschiedenes. — Im Regierungsbezirk Erfurt giebt es jetzt infolge des Volksschullastengesetzes nur noch 5 städtische und 2 ländliche Gemeinden, in welchen Schulgeld erhoben wird. In einer Anzahl von Schulgemeinden sind mit Hilfe der Staatszuschüsse die Lehrergehälter aufgebessert, in vielen Fällen auch die den jetzigen Preisverhältnissen nicht mehr entsprechenden Heizungsentschädigungen erhöht worden, Maßregeln, die man sich anderweitig als nachahmenswertes Beispiel dienen lassen sollte. — Mecklenburgische Lehrerverhältnisse. In den ritterschaftlichen Schulverbänden des Obotritenlan= des ist die Lage der Lehrer eine so traurige, daß selbst die Regierung die Ueberzeugung gewonnen hat, es müsse etwas geschehen, das Einkommen der Lehrer zu bessern und ihre rechtliche Stellung zu ordnen. Bei einer nicht geringen Anzahl Lehrer beträgt die baare Einnahme nur zwischen 120 und 195 Mark. Dazu steht den Rittergutsbesitzern das Recht zu, die Lehrer jederzeit ganz nach Belieden entlassen zu dürfen. In den letzten fünf Jahren sind durch schnittlich fünf solcher Kündigungen erfolgt. Auch gegen willkürliche Versetzung in den Ruhestand ist der ritterschaftliche Lehrer nicht geschützt, und einen Rechtsanspiuch auf ein Ruhegehalt kann er auch durch die längste Dauer seiner Dienstzeit nicht erwerben. Die Regierung hat nun dem Landtage eine Vorlage zugehen lassen, in welcher sie ein baares Mindesteinkommen von 260 Mark beantragt, so daß der Lehrer mit den zu 40 Mk. geschätzten Naturalien auf etwa 700 Mk. kommen würde. Eine Gewähr gegen willkürliche Kündigung soll dem Lehrer durch die Vorschrift geschaffen werden, daß der Gutsherrschaft das Kündigungsrecht nur für die Fälle des Vorhandenseins genügender Gründe verbleiden, und der Lehrer das Recht erhalten soll, sich gegen die erfolgte Kündigung bei dem Staatsministerium zu beschweren. Gegen eine willkürliche Versetzung in den Ruhestand soll der Lehrer ebenfalls durch Einräumung des Rechts der Beschwerde beim Staatsministerium und durch die Vorschrift gesichert werden, daß ihm nach 20jähriger Dienstzeit ein Recht auf ein billig bemessenes, nach gleichmäßigen Grundsätzen zu berechnendes Ruhegehalt zusteht. Ob die Regierung mit diesen bescheidenen Forderungen auf dem Lande durchdringen wird, ist aber sehr zweifelhaft. Die mecklenburgische Ritterschaft, die auf dem Landtage der ausschlaggebende Faktor ist, war niemals für Reformen, und somit steht leider zu eiwarten, daß sie auch in diesem Falle dem Grundgedanken der mecklenburgischen Urgeschichte treu bleiben wird:„Es bleibt alles beim Alten!“ —(Neues Bandwurmmittel.) Professor N. N. Parisi empfiehlt, wie das„Leipz. Tagbl.“ meldet, die Kokosnuß als sicheres und zugleich als unschädliches Bandwurmmittel am Grund wiederholter Beobachtungen an sich und anderen. Derselbe entdeckte diese Wirkung zufällig an sich auf der Rückreise aus Abessinien. Eines mor gens verzehrte derselbe die Milch und das Fleisch einer ganzen Nuß zum Frühstück. Am folgenden Tage ging ein Bandwurm— Taenia inermis— mit Kopf ab. Die Ge brauchsanweisung ist einfach: morgens genießt man statt des Frühstückes die Milch sowie das wie Haselnuß schmekkende weiße Fleisch einer Kokosnuß und wartet dann die fast nie ausbleibende Wirkung des Mittels ab. — Eln merkwürdiger Kampf zwischen Sperlingen und einer Ratte fand, wie die„Görlitzer Nachrichten“ mitteilen, dieser Tage auf dem Hofe eines Grundstückes am Obermarkt in Görlitz statt. Ein Spatz wurde von einer Ratte gesaßt. Auf sein Geschrei kam eine ganze Schaar von Spatzen herbeigeeilt und suchte den Gefährten zu befreien. Fürchterlich wurde von ihnen auf die Ratte eingehackt, die dabei beide Augen verlor. Die geblendete Ratte lief dann auf dem Hofe umher, bis sie totgeschlagen wurde. — Unbequeme Erben. Zwei Herren von holländischer Abkunst sind, der„Liverpool Post“ zufolge, jüngst in London angekommen, deren Mission nicht gerade die angenehmste für den englischen Staatssäckel ist. Die beiden behaupten nämlich, die Nachkommen des vor etwa 50 Jahren ohne Testament verstorbenen Holländers Hermann von Hake zu sein. Von Haake hinterließ ein riesiges Vermögen, welches der Krone anheimfiel, da sich keine Erben meldeten. Das Vermögen soll jetzt, Zinsen eingerechnet, auf 1,000,000 Estrl. angelaufen sein. Bei seinem Tode hatte von Haake einen Neffen in Holland. Dieser erfuhr aber niemals etwas von seiner Erdberechtigung. Zwei Söhne dieses Reffen wanderten nach Amerika aus. Auch diese beiden lebten und starben, ohne Kunde von ihrem Anspruch auf die Hinterlossenschaft ihres Großonkels zu erhalten. Letztere aber hatten wieder vier Söhne, und diese sind es, welche jetzt Erbansprüche erheben. — Der Eiffelturm der Pariser Ausstellung wurde von 3512 006 Ausstellungsbesuchern erstiegen, die dafür zusammen 6551 000 Franks bezahlten. 6600 000 Franks einschließlich der Nebenausgaben hat der Turm gekoste“, 5500000 Franks beträgt das Aktienkapital der vor Eiffel gebildeten Gesellschaft, die ihn erbauen ließ und eine Subvention von 14 Millionen Franks dafür erhielt. Er ist also bereits mehr als bezahlt, gehört aber noch durch zwanzig Jahre dieser Gesellschaft, welcher die künftigen Einnahmen fast ganz als Reingewinn zufallen. — Der bestbezahlte Journalist. Herr Gladstone dürfte wohl gegenwärtig der bestbezahlte Journalist sein. Er erhält von der amerikanischen Zeitschrift Ninethenth= Century, in der er des österen Beiträge publiziert, für einen 1500 Worte nicht übersteigenden Artikel ein Honorar von 2000 Mark, oder pro Wort etwa 1,40 Maik Nur ächtes Produkt der Sodener GemeindeHeilquellen sind diejenigen Pastillen, die die Bezeichnung führen Fay’s Aechte Sodener Mineral-Pastillen. Diese. in der Brüsseler Internationalen Ausstellung mit der ersten großen Medaille gekrönt, sind für 85 Pfg. in allen Apotheken erhältlich. Das beste Weihnachts=Geschenk für Kinder. Mit vollem Recht legen verständige Eltern bei der Wahl eines Spielzeugs das Haup gewicht nicht auf das Aussehen oder auf die Größe des Gegenstandes, sondern auf den inneren Wert desselben. Darum werden seit Jahren die Anker=Steinbaukasten den weit größeren Holzbaukasten usw. vorgezogen. Man hat sich überzeugt, daß es nicht auf die Größe des Kastens, sondern auf die richtige Wahl und Form der Steine, vor allem aber auf die sachverständige Ausführung der Bauvorlagen ankommt. Die Richtersche Steinbaukasten=Fabrik in Rudolstadt ist deshalb seit zehn Jahren chausgesetzt bemüht gewesen, die Steine und Vorlagen zu vervollkommnen, sodaß deren berühmte Anker=Steinbaukasten jetzt unerreicht dastehen. Sie hat sich in anerkennender Weise von der Sucht fern gehalten, die Konkurrenz durch Lieferung größerer Kasten mit minderwertigen Steinen und schlechten Vorlagen überflügeln zu wollen. Es wäre zu wünschen, wenn die Fabrik auch ferner ihrem Grundsatze: für die Kinder nur das Beste zu liefern, treu bleiben wollte, damit der herrliche Steinbaukasten nicht zu einem gewöhnlichen Spielzeug herab gedrückt wird, sondern zum Besten der Jugend eine immer größere Vervollkommnung erfahre. Wir glauben im Interesse der Leser nicht unerwähnt lassen zu sollen, daß jeder Richtersche Anker=Steinbaukasten zum Beweise der Echtheit mit der Fabrikmarke„Anker" versehen ist. Vorsicht hat nie geschadet, dies sollte sich jeder, auch der gesundeste Mensch sagen und bei der kleinsten Verdauungsstörung: Saures Aufstoßen, belegte Zunge, Magendruck, Appetitlosigkeit 2c. sofort ein geeignetes Mittel, wie es die Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen sind, anwenden, dann hat man sich nie Vorwürfe zu machen, nachlässig gewesen zu sein. Man achte genau darauf, das echte Präparat, welches à Schachtel 1 in den Apotheken erhältlich, und keine wertlose Nachahmung, zu bekommen. Die Bestandteile sind: Silge, Moschusgarbe, Aloe Absynth, Bitterklee, Gentian. Hauptdepot: Minden, Fabersche Apotheke. Schuhmacher Lemgo. Mittelstraße. Empfehle mein Lager in für Herren, Damen und Kinder, Filzschuhe in guter Auswahl zu äußerst billigen Preisen. Reparaturen werden prompt besorgt. Die Gesangübung des mischten Chors“ findet wie gewöhnlich Mittwoch, 11. d. M. im Saale der Frau Losch statt. Der Vorstand. Wir empfehlen als passende Weihnachtsgeschenke in großer Auswahl: Tischdecken, Teppiche, Bettvorlagen, Fantasietücher und Echarpes in Wolle und Seide, Schulterkragen, Jupons, Tricottaillen Schürzen, Taschentücher, Cachrucz, Handschuhe. Ernst& Lienekogel. Christbaumuntersatz mit Musik und Brehwerk, Freiwill. Versteigerung. Im Auftrage des Kaufmanns J. Hochfeld hiers. werde ich am Freitag, 13. d. vormittags 10 Uhr in der Nähe des Rieperturmhofes ca. 100 Packen EichenBrennholz, ca. 500 St. Schalhölzer, ca. 40 fsim Nutzholz öffentlich meistbietend versteigern. Kaufliebhaber wollen sich um die genannte Zeit beim Gastwirt Bau errichter in Bellevue einfinden. Lemgo, 9. Dezember 1889 Pieper, Gerichtsvollzieher k. A. * Zu dem am 2. Weihnachts(tage den 26. Dez. stattfindenden Ziegler-Balle im Saale der Herrn W. Röding ladet ergebenst ein das Komite Drelle, Barchende, vorzügliche staubfreie Bettfedern eeode buenu n(Spust Se Lienekogel. 10 S St Gebieten der Litteratur. Photographien. Glasbilder. Cartons mit seinen Briefbogen und Ich suche auf sofort einen Schmiedegesellen. Felser, Blomberg Grosse Auswahl von Büchern aus allen Photographien. Glasbilder. Vourerte.: auch mit Monogramm. Photographie-, Schreib- und BriefmarkenAlbums. Bücher-Verzeichnisse stehen auf Verlangen zu Diensten. Ernst Ohle, vormals Hinrichs'sche Hofbuchhandlung. Lemgo. 200 Weihnachtsbäume sind Mittwoch, 11. d, M. auf hies. Wochenmarkte zu haben. mit 2 und 4 Musikstücken, Weihnachts= und heitere Lieder. Auch können einzelne Walzen mit 2 Musikstücken nachbezogen werden. Zu haben bei G. Hoffmeister. Gefl. Aufträge erbitte mir baldigst, um prompt liefern zu können. Oberförsterei Sternberg. Aus dem Schutzbezirk Brake(Förster Brakemeier=Gröchtenhof) werden am Freitag den 13. d. 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Der ehrliche Finder wird gebeten, dasselbe gegen gute Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben. Lemgo. Auf der Hinternstraße ist ein Portemonnaie mit Inhalt verloren. Abzugeben in der Expedition dieses Blattes. Lemgo. Mir ist ein melierter junger Jagdhund zugelaufen. Heinrich Peuser vorm Langenbrückerthor. Festgeschenke empfehlen wir nachstehende, als vorzüglich anerkannte, allgemein verständliche, meist reichillustrirte Werke: Deutsch=Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil. Von Dr. Johs. Baumgarten. 2. verm. Ausg. 5 Mk., eleg. geb. 6.50 Mk. Die Wunder des Himmels oder: Gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Von J. J. v. Littrow. 7. Aufl. 17 Mt., eleg. geb. 20 Mark. Naturwissenschaftliche Volkssbücher. Von Dr. A. Bernstein. 4. Aufl. 21 Teile 12,60 Mk., in 5 Bde. eleg. geb. 17 Mark. Die Wunder der Urwelt. Von Dr. W. F. A. Zimmermann. 31. Aufl. 7 Mk. eleg. geb. 9 Mk. Malerische Länder= und Völker kunde. Dr. W. F. A. Zimmermann 910. Aufl. 11 Mk. eleg. geb. 13 Mk. Handbuch der Phosik. Von Dr. W. F. A. Zimmermann. 4. Aufl. 2 Bde. 16 Mk., eleg. geb. 19 Mk. Geschichte der Befreinugskriege. Von Fr. Förster. 9. Aufl. 3 Bde. 35,50 Mk. eleg. geb. 40 M. Geschichte der Einigungskriege 1864, 1866, 1870/71. Von A. Trinins. 4 Bde. 1. Bd. 1864 6 M. eleg. geb. 7,50 Mk. 2. Bd. 1866 7,50 Mk., eleg. 9 Mk. 3. u. 4. Bd. 1870/71 16 Mk. eleg. geb. 19 Mt. Jeder Band auch einzeln. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung in Berlin SW. 12. Zwei Schneidergesellen finden dauernde Arbeit bei C. Kuhlmeier, Lemgo. VAy Hovrens Cacko Im Gebrauch Billigster ½ Kg. genügt für 100 Tassen feinster Chocolade. Er Ueberall vorrätig. Alle Arten vorgezeichnete Stickereien zu sehr billigen Preisen. Ferner große Auswahl in Rückenkissen Schuhen und Ecken in Stramin, Filz und Tuch in geschmackvollen neuen Mustern. Grosse leinene Hausschürzen Schürzen für Damen und Kinder. Glacehandschuhe mit und ohne Futter. Kopfhüllen in Wolle und Seide, Schulterkragen, Tücher, gewebt und gehäkelt. 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