Amtliches Verkündungsblatt der Kreise Paderborn, Büren und Warburg Im Verlage: Eichsfelder Volksblatt, Der 7. Tag Erscheint täglich außer Sonntags. Bezugspreis: Postbezug 2.10 RM einschl. 19 Pf. Post- Daderborn Schriftleitung u. Verlag: Paderborn, Rosenstr. Fernruf: S. Zeitungsgebühr, zuzügl. 36 Pf. Bestellgeld. Durch Boten od. Vertreter frei Haus 2.35 RM Mittwoch, 17. April 1940 blatt Paderborn. Postscheckkonto Hannover 3504. Er Anzeigen-Grundpreise: Die 22 mm breite Millimeterzeile: in der Gesamtausgabe 9,5 Pf., in der Stadtausgade u. Ausgabe A(Paderborner Land): gemeinsamer Anzeigenteil 9 Bei Betriebsstörungen usw. hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises Englischer Kreuzer vor Norwegen gesunken Ein Erfolg deutscher Kampfflugzeuge— Berlin, 16. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am 15. April wurde ein britischer Kreuzer vor der norwegischen Küste von deutschen Kampfflugzeugen angegriffen und von schweren Bomben getroffen. Der Kreuzer blieb zu nächst mit starker Schlagseite liegen und sank bald darauf. Außerdem wurde ein Sunderland=Flugboot vernichtet, das von den Engländern als fliegendes Schlachtschiff bezeichnet wird. Rarvik unter starker deutscher Abwehr Berlin, 16. April. Am Nachmittag des 15. April er öffneten englische Zerstörer ein planloses Feuer auf den Hafen von Narvik. Ein Landungsversuch in oder in der Nähe des Hafens wurde jedoch angesichts der starken deutschen Abwehr von den Briten nicht unternommen. 7 Berlin, 16. April. Die gegen norwegisches Staatsgebiet erfolgten britischen Luftangriffe haben zu einer Verstärkung der deutschen Bodenabwehr geführt. Im Rahmen der planmäßigen Nachführung von Material und Ergänzungen sind weitere Einheiten leichter und schwerer Flakartillerie ein getroffen und in den von deutschen Truppen besetzten Räumen zum Einsatz gelangt. Besonders verstärkt wurde der Flakschutz in Stavanger, Bergen und Drontheim. Die Grenze entlang der Erzbahn erreicht Berlin, 16. April. Eine Abteilung der in und um Narvik eingesetzten deutschen Truppen hat heute entlang der Erzbahn von Narvik nach Schweden die schwedische Grenze erreicht. Norwegische Kräfte, die sich dem Vorgehen der deut schen Truppen entgegenstellten, wurden nach kurzem, für die Norweger verlustreichem Kampfe geworfen. Eine Anzahl Ge fangener blieb in deutscher Hand. 200 norwegische Soldaten wurden über die schwedische Grenze zurückgeworfen, wo sie interniert wurden. Waffen und Munition sichergestellt Berlin, 16. April. Die in der Südostecke Norwegens operierenden deutschen Truppen machen dauernd Fortschritte in der Befriedung dieses Gebietes. Es laufen ständig Meldungen über die in diesen Gebieten sichergestellten Waffen= und Wieder ein Sunderland-Flugboot vernichtet Materialmengen ein. Allein bei der Beute, die beim Auflösen der ersten norwegischen Division angefallen ist, werden heute außer 36 Geschützen noch 25 MG.'s und 2000 Gewehre erwähnt. Außerdem wird der vorgefundene Vorrat an Munition als besonders hoch angegeben. Stockholm, 16. April. Aus Charlottenberg wird berichtet, daß Kämpfe mit den deutschen Truppen in den Wäldern um Kongsvinger, das von den Norwegern geräumt wurde, stattfinden. Norwegische Soldaten überschreiten ständig die Grenze nach Schweden, wo sie sofort interniert werden. Eine größere Anzahl norwegischer Soldaten ist in Värmland, vor allen Dingen bei der Zollstation Hans. über die schwedische Grenze gegangen. Deutsche Truppen haben Sonntag nachmittag, von Halden kommend. die Grenzstation Kornsjö an der schwedisch=norwegischen Grenze erreicht. Deutsche Truppen haben die Grenzwache an der norwegischen Grenze übernommen. Der norwegische Rundfunksender Notodden, der in den letzten Tagen seine deutschfeindlichen Sendungen fortgesetzt hat, ist durch deutsche Truppen gesprengt worden. Frankreichs Traum Der Rektor des„Institut Française“, Dénis Laurat, hat in einer in London gehaltenen Rede folgende Forderung aufgestellt: „Die Franzosen werden sicherlich konkrete Garantien gegen jeden neuen deutschen Angriff fordern. Sie wollen für mindestens ein halbes Jahrhundert Deutschland unfähig zu jedem Angriff machen, vor allem durch eine lange Besetzung seiner Hauptzentren. Bis zum Zusammentritt der Friedenskonferenz werden die Alliierten Deutschland kontrollieren, insbesondere seine Lebensmittelzufuhr.“ Was mit den Phrasen vom Kampf der Franzosen für die„Freiheit“ getarnt wird, ist hier klar ausgesprochen. Unsere Antwort auf diese unfrommen Wünsche ist der Kampf bis zum deutschen Sieg, der die westlichen Zerstörungspläne zunichte machen wird. Wrack an der Todesküste. Die bolländische Schiffahrtszeilung„Schreppaart“ meldet aus London, das norwegische Schiff„Fraro“(844 BRT.), das im Januar auf der Höhe der schottischen Küste nach einer Explosion auf Strand gesetzt wurde, sei als völliges Wrack aufgegeben worden. Nach einer Mitteilung der britischen Admiralität sind ferner gesunken: Der griechische Dampfer„Okeania"(4843 BRT.) und die schwedischen Dampfer„Sveaborg“(9076 BRT.) und„Inez“ (310 BRT.). Erfolgloser britischer Lustangriff gegen Karvik Auch am 15. April keine Landungsversuche in den von deutschen Truppen besetzten Räumen Fortschreitende Befriedung Südost-Norwegens— Vier englische Flugzeuge abgeschossen Das Oberkommando der WehrBerlin, 16. April. macht gibt bekannt: Auch am 15. April sind an keiner Stelle in den von deutschen Truppen besetzten Räumen englische Landungsversuche unternommen worden. Gegen Narvik führten die Briten am Vormittag des 15. April einen erfolglosen Luftangriff. Die Bewegungen starker englischer Seestreitkräfte, bei denen auch Transporter festgestellt sind. wurde in den Gewässern vor Narvik und vor Harstadt bestätigt. Im Raume von Drontheim und Bergen verlief der Tag ruhig. Bei mehrfachen britischen Luftangriffen gegen Stavanger wurden zwei Lockhead=Flugzeuge abgeschossen. Prestige=Landung bei Harstadt Tatsachen gegen aufgeblasene Propagandameldungen— Narvik nach wie vor in deutscher Hand Berlin, 16. April. Wie Europa=Preß aus Kiruna meldet, lassen einwandfreie neutrale Berichte erkennen, daß es sich bei den von England propagandistisch so groß herausgestellten Landungen auf norwegischem Gebiet um folgende Tatsachen handelt: Eine Landung ist wahrscheinlich erfolgt. Harstadt liegt auf einer Insel, die in der Luftlinie von Narvik ungefähr 70 Kilometer entfernt ist. Narvik und Harstadt werden zunächst durch einen breiten Fjord getrennt, der sich zwischen der Insel Hinnoya, auf der Harstadt liegt, und der Halbinsel nordwestlich Narvik hinzieht. Zwischen Narvik und dieser Insel liegen der Oftenfjord und der Rombakenfjord. Die Halbinsel selbst stellt ein zerklüftetes, zum Teil waldreiches Hochland dar, das an einzelnen Stellen bis über 1000 Meter ansteigt. Die Möglichkeiten für die Bewegung größerer Truppenmengen sind hier nußerordentlich gering. Die noch vollkommen winterlichen Temperaturen und die Schneelage machen alle Bewegungen besonders schwierig. Stadt und Hafen Narvik sind auch nach den letzten Meldungen in deutscher Hand. Dazu drahtet unsere Berliner Schriftleitung: Nichts kann die Nervosität, die große Angst vor den kommenden Dingen in Paris und London stärker unter Beweis stellen als der geradezu krampfhaft anmutende Siegesjubel über angebliche Landungen in Norwegen. Ein Blick auf die unendlich vielgestaltige Küste Norwegens mit ihren oft über 100 tief einschneidenden Fjorden und Nebenfjorden zeigt, daß sich da viele Verstecke für Fahrzeuge und natürlich auch gewisse Landungsmöglichkeiten ergeben. Die Gebirge aber, die längs der Küste steil aufragen, bis zu 2000 Meter hoch und darüber aufsteigen, verhindern automatisch jeden Vorstoß von einem solchen kleinen Küstenplatz oder Landungssteg in das Innere. Knut Hamsun hat uns ja in seinen Romanen die Weltabgeschiedenheit dieser bescheidenen kleinen Fischernester und Bauernhöfe beschrieben. Sie sind meistens nur durch den Bootsverkehr längs der Küste, nicht aber auf Wegen oder Eisenbahnen auf dem Landwege zu erreichen. Alle Küstenpunkte aber, die durch Eisenbahnlinien oder wichtige Kunststraßen mit dem Innern verbunden sind, sind fest in deutscher Hand. Alle Märchen über britische Angriffe zur See werden durch die fortgesetzten Meldungen aus deutscher und neutraler Quelle über den fortlaufenden Transport deutschen Materials und deutscher Truppen nach diesen Küstenpunkten von Oslo bis Drontheim widerlegt. Außerdem hat die Eroberung der norwegischen Waffenlager und Pulver= und Kriegswaffenfabriken den deutschen Nachschub nicht unwesentlich verstärkt. Die 560 Seemeilen lange Küstenstrecke von Drontheim nach Narvik ist nicht von deutschen Truppen besetzt. Von Narvik gibt es weder eine Straßen= noch eine Eisenbahnverbindung nach Drontheim. Alle Angriffe auf Narvik selbst scheiterten, wie auch der heutige Bericht vom OKW. meldet, an der deutschen Gegenwehr. Wenn die Engländer aus reinen Prestigegründen, lediglich, um sich mit der Tatsache einer Landung zu brüsten, in irgendeinem winzigen Küstenfjord, auf einem norwegischen Bauernhof ein paar Mann an Land gesetzt haben längs der Strecke von Drontheim nach Narvik oder aber auf den vielen tausend kleinen Inseln der Lofoten=Gruppe, dann hat das strategisch nicht das geringste zu bedeuten. Es ist Vorsorge dafür getroffen worden, daß Narvik, sein Hafen und die Erzbahn nach Schweden hinüber niemals von den Engländern benutzt werden können. Narvik als militärische Operationsbasis scheidet in diesem Kriege für England aus. Die Meldung über die Wiederaufnahme der Schifffahrt in dem nunmehr eisfreien Hafen von Leningrad zeigt, daß die nördliche Ostsee wieder eisfrei wird. Während des Sommers gingen obnehin die Erztransporte aus Nordschweden nach Deutschland nicht über Narvik. sondern den kürzeren Weg über den Ostseeausfuhrhafen Lulea. Der deutsche Erztransport ist also in vollem Umfange sichergestellt, während der englische Erzbezug aus Schweden ein für allemal unterbunden ist. An diesen Grundtatsachen kann keine englische Propagandalüge etwas ändern. Im Gegenteil: die stratetischen Vorteile der ausgezeichneten norwegischen Häfen gegenüber der englischen Küste, die deutschen Flugplätze in Norwegen mit ihren wesentlich kürzeren Flugstrecken nach Nordengland werden bald die völlig veränderte strategische Lage in der Nordsee erweisen. Nördlich Christiansand habei bei Evjemoen nach kurzem Angriff deutscher Truppen 150 Offiziere und 2000 Mann der dritten norwegischen Division die Waffen gestreckt. Die Bewegungen der deutschen Truppen im Raume von Oslo verliefen planmäßig. Die Befriedung Südost=Norwegens macht weitere Fortschritte. 36 Geschütze wurden hierbei erbeutet. Die Kriegsmarine baute in Drontheim, Bergen und Stavanger die Sicherung der Häfen aus und verstärkte den Küstenwachdienst. Die U=Boot=Bekämpfung wurde fortgesetzt, so daß die Operationsmöglichkeiten für feindliche U=Boote weiter eingeschränkt worden sind. Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärung über der Nordsee und an der norwegischen Westküste bis Narvik fort. Ein britisches Flugzeug, das einen Einflug in die Deutsche Bucht versuchte und in der Wesermündung ohne Erfolg Bomben warf. wurde nordostwärts Helgoland im Luftkampf von einem Angehörigen des Jagdgeschwaders Schumacher, das damit seinen 70. Luftsieg errang, abgeschossen. Ein anderes britisches Flugzeug ist im Westeingang des Skaggerak durch deutsche Jäger zum Absturz gebracht worden. Ein deutsches Flugzeug ist vom Feindflug nicht zurückgekehrt. An der Westfront Artillerie= und Spähtrupptätigkeit. Im Grenzgebiet hart ostwärts der Mosel in Gegend Spichern und zwischen Pfälzer Wald und Rhein wurden feindliche Stoßtruppunternehmungen unter starken Verlusten für den Feind abgewiesen. Wie Oslo besetzt wurde Ein amerikanischer Augenzeugenbericht Stockholm, 16. April. Der amerikanische Staatsangehörige Francis Mc. Eachen, der aus Oslo hier eingetroffen ist, gab einen bemerkenswerten Augenzeugenbericht über die deutsche Besetzung der norwegischen Hauptstadt. Der Amerikaner schilderte die Flugkunst der über Oslo erschienenen deutschen Geschwader.„Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemals so genaue und geordnete Flüge gesehen. Ungefähr 100 große Heinkelmaschinen flogen in niedriger Höhe über der Stadt. Manchesmal stiegen sie bis auf ungefahr 3000 Meter und tauchten dann blitzschnell bis auf 100 Meter hinab. Auch viele Bomben= und Jagdflugzeuge erschienen über der Stadt. ZuOffene franzssische Drohungen gegen Schweden Plumpe Anspielungen der französischen Presse Brüssel, 16. April. Nachdem der deutsche Gegenschlag gegen den von den Westmächten geplanten Angriff auf Nor wegen und Dänemark erst vor wenigen Tagen das Hinüberziehen Norwegens und Dänemarks auf die Seite Englands und Frankreichs verhindert hat, sucht die französische Presse schon wieder nach einem neuen Opfer ihrer Kriegsausweitungspolitik. Diesmal ist es Schweden, das gegen seine ureigensten Interessen und im Gegensatz zu der von diesem Land immer wieder betonten Neutralitätspolitik mit der englisch=französischen„Freundschaft" beglückt werden soll. So erklärt der„Petit Dauphinois“, daß die Westmächte in Schweden eindringen müßten,„um die Erzfrage an ihrem Ausgangspunkt zu lösen“.„Dépéche de Toulouse" empfiehlt eine französisch=englische Intervention in Schweden. Im „Ordre“ fragt Pertinax, ob Schweden begreifen werde, daß seine Sache und die Sache Norwegens ein und dieselbe seien. Die Westmächte ständen in Skandinavien erst am Beginn ihrer Aufgabe, und die Rolle Schwedens gewinne daher immer größere Bedeutung. Pertinax fordert dann Schweden in unverblümter Sprache auf. Norwegen zu Hilfe zu eilen, indem er schreibt, schnelle ausländische Hilfe für Norwegen sei notwendig,„um das Vertrauen in den Ausgang des Kampfes in dem Lande zu erhöhen". Die Westmächte hätten die Initiative ergriffen, aber die offenbare Gleichgültigkeit Schwedens würde, wenn sie weiter andauere, lähmend wirken. Ohne direkten Bezug auf Schweden, aber im Grunde nicht weniger eindeutig, schreibt der Pariser„Matin". ob die Neutralen nun endlich begreifen wollten,„wer Europa retten kann", und die„Indépendance“ in Perpignan fragt, obdes für die Neutralen nun nicht wirklich an der Zeit sei „auch praktisch“ auf die Seite der Westmächte zu stellen. ich □ □ Piratenstreiche der Franzosen Norwegisches Motorschiff von französischem Kriegsschiff * aufgebracht Rio de Janeiro, 16. April. Die brasilianische Presse berichtet voller Empörung von neuen Uebergriffen französischer Kriegsschiffe im Mündungsgebiet des Amazonas. Die französischen Piraten mißbrauchen offensichtlich unter Mißachtung der brasilianischen Hoheitsrechte das Amazonas=Delta als eine Art Stützpunkt zur Kontrolle der Schiffahrt in den nordbrasilianischen Gewässern. Dieser Schluß ergibt sich zwangsläufig aus der Häufung der Zwischenfälle in den dortigen Gewässern. Sie begannen mit der Festnahme einer schwer bewaffneten Bootsbesatzung. des französischen Hilfskreuzers „Estarel“, die unter Führung eines französischen Marineoffiziers die Gewässer im Amazonas=Delta auskundschaftete. Dann wurden verschiedene brasilianische Küstenfahrzeuge durch den Hilfskreuzer„Estarel" aufgebracht. Nun meldet die Zeitung„Globo“ aus Belem, daß ein französisches Kriegsschiff das norwegische Motorschift„Bajamar“ in brasilianischen Gewässern als Prise aufbrachte. Da erst vor wenigen Tagen auch ein französisches U=Boot rechtswidrig im Mündungsgebiet des Amazonas gesichtet wurde, erscheint die Tätigkeit französischer Einheiten immer mehr als freche Verhöhnung der Hoheits= und Neutralitätsrechte Brasiliens. Hg 85 S N Deutschlands strategischer Gewinn im Norden Schlechte Auspizien für eine britische Prestigelandung in Norwegen in der russischen Presse Ein neues Saloniki im Norden und im Süden? 4 * * * * * * ∆ X Moskau, 16. April. In der heutigen Ausgabe des „Moskowski Bolschewik“, des Organs der Moskaner Parteiund Verwaltungsbehörden, veröffentlicht der angesehene sowjetrussische Publizist Jormaschew eine interessante Uebersicht mit der Ueberschrift„Der Kampf um das fkandinavische Aufmarsch= gebiet". Der Verfasser stellt zunächst fest, daß es den britischen See= und Luftstreitkräften bisher trotz großer Bemühungen nicht gelungen sei, die deutschen Truppen daran zu hindern, ihre neuen Positionen in Dänemark und Norwegen zu festigen. Nach einer Betrachtung über den bereits von anderen sowjetischen Blättern erkannten Zweck der englischen Aktion gegenüber den skandinavischen Ländern schreibt Jormaschew wörtlich:„Im Grunde hat dieser Plan einen geschichtlichen Präzedenzfall in der Saloniki=Expedition der Entente im Jahre 1915. Die Westmächte sind bemüht, für ihre Aktion nach schwachen Stellen in der kriegsstrategischen Position Deutschlands zu suchen. Jetzt sehe sich der englisch=französische Block vor die Perspektive gestellt, das skandinavische Aufmarschgebiet endgültig zu verlieren. Kann man auch anderswo versuchen, schwache Stellen ausfindig zu machen? Der Balkan kann dabei wieder in den Vordergrund gerückt werden. Danon, inwieweit einige Balkanländer die nötigen Schlüsse aus den letzten Ereignissen werden ziehen können, wird es in vieler Hinsicht abhängen, ob es dem englisch=französischen Block gelingt, in Südosteuropa den Versuch zu wiederholen, der vorläufig im Norden nicht gelungen ist.“ Weiter untersucht Jormaschew das Für und Wider des Ergebnisses der letzten Kriegsoperationen in der Nordsee. Er sagt einleitend, wenn es Deutschland gelinge, sich für die ganze Dauer des Krieges in den dänischen und norwegischen Basen festzusetzen, daß dies eine grundlegende Aenderung der Lage in der Nordsee nach sich ziehen würde.„Der Vorteil des englisch=französischen Blockes auf diesem Kriegsschauplatz bestand darin, daß die englisch=französische Flotte dank ihrer großen Ueberlegenheit in der Lage war, Deutschland zu blockieren. Allerdings eine unmittelbare Blockade der deutschen Küste, die sogenannte„nahe Blockade", ist von der britischen Admiralität schon 1914 als undurchführbar erkannt worden. Im Verlauf des ersten Weltkrieges hat die britische Flotte die sogenannte„ferne Blockade" durchgeführt. Die gleiche Taktik haben die britischen Seestreitkräfte auch im gegenwärtigen Krieg befolgt. Wenn die norwegischen Basen an der Küste des Atlantischen Ozeans in die Hände Deutschlands übergehen, verliert diese entscheidende britische Blockadelinie ihre Bedeutung. Für die deutschen See= und Luftstreitkräfte eröffnet sich die Möglichkeit zu breit angelegten Aktionen außerhalb der britischen Blockadelinien auf den ozeanischen Verbindungswegen Großbritanniens. Das ist die eine Seite der Medaille. Die Kerrseite besteht darin, daß die Basen an der Westküste Norwegens südlich und nördlich von Drontheim zu den hauptsächlichsten Marinestützpunkten in Schottland doppelt näher liegen als die deutschen Ausgangspunkte. Außerdem wird die deutsche Fliegerei ihre Luftoperationen in kürzester Richtung ausführen können, von der norwegischen Küste zu der östlichen Küste Englands hinüber. Gewiß, entsprechend verkürzt sich auch die Entfernung für die britische Fliegerei. Der Unterschied ist aber der, daß es an der norwegischen Küste und in Dänemark keinerlei lebenswichtige deutschen Zentren gibt, während gerade an der östlichen Küste Englands sich sehr wichtige Objekte befinden. Schließlich können die britischen Verbindungswege im Nordatlantik und das wichtige Overationserst nahmen die Deutschen den Bahnhof und die öffentlichen Gebäude in Besitz. Auch die Straßenbahnen wurden von ihnen besetzt. Ich sah sehr wenige norwegische Soldaten. Es überraschte mich sehr, als ich norwegische Polizisten sah, die mit deutschen Soldaten, kurz nach deren Landung aus den Flugzeugen, durch die Straßen marschierten.“ Das Leben in Oslo normal Oslo, 16. April. Das Leben in der norwegischen Hauptstadt nimmt wieder seinen normalen Verlauf. Auf dem von der deutschen Luftwaffe besetzten Flugplatz Fornebu bei Oslo nahmen die dort beschäftigten norwegischen Arbeiter ihre Tätigkeit wieder auf. Die Schulen Oslos werden ab morgen wieder geöffnet. Der Eisenbahnverkehr wird teilweise wieder aufgenommen. Viele sich häufende Aufrufe öffentlicher und privater Organisationen setzen sich für die Zusammenarbeit mit dem deutschen Militär ein, um den Gang des wirtschaftlichen Lebens ungestört aufrecht zu erhalten. So insbesondere die Gewerkschaften und die Arbeiterpartei. Französisches Flugzeug verletzt Luxemburgs Hoheitsgebiet. Das luxemburgische Hoheitsgebiet wurde am Montag aufs neue von einem französischen Flugzeug verletzt. Die französische Maschine überflog das luxemburgische Gebiet an der Dreiländerecke in geringer Höhe und bewegte sich dann auf Deutschland zu, wo es von den Abwehrbatterien empfangen wurde. gebiet im zentralen Teil der Nordsee für die britische Flotte nicht mehr als ungefährlich gelten. Unfreiwilliges Eingeständnis Berlin, 16. April. Wir haben viele Vorteile für uns, behauptet ein englischer Sender, um in demselben Atemzug seine Hörer schonend darauf hinzuweisen, daß die Briten bei einem Landungsversuch in Norwegen einen bedeutend stärkeren Widerstand finden, als er den Deutschen in Norwegen gegenüberstand. Die größte Gefahr, so fährt der englische Sender fort, droht unseren Truppen von der deutschen Luftwaffe. Die deutsche Luftwaffe kommt jedoch nicht nur von Deutschland, sondern auch von den in Norwegen eingerichteten deutschen Flugbasen.— Mit dieser Darstellung unterstreicht der englische Rundfunksender unfreiwillig den großen strategischen Vorteil, den sich Deutschland 10 Stunden vor den Engländern in Norwegen gesichert hat. Deutschlandbesuch slowakischer Schriftleiter. Am Dienstag traf auf Einladung deutscher Stellen in Berlin eine Delegation slowakischer Schriftleiter zu einem mehrtägigen Deutschlandbesuch ein. Die Bekanntgabe von Verlusten Anfragen führen nur zu Verzögerungen Berlin, 16. April. Anläßlich des Untergandes des Kreuzers„Blücher“ sind an die Dienststellen der Kriegsmarine zahlreiche Anfragen von den Angehörigen über das Ergehen einzelner Soldaten gerichtet worden. Es wird zunächst darauf hingewiesen, daß der Verbleib einzelner Soldaten von den Dienststellen in der Heimat nicht immer sofort festgestellt werden kann. Häufig kommt es vor, daß der Einsatz einer Besatzung an anderer Stelle als der ursprünglich vorgesehenen erfolgt und Nachricht darüber erst nach einer gewissen Zeit erfolgt. Nach Feststellung von Verlusten ist sichergestellt, daß die Angehörigen von Soldaten der betreffenden Einheit sobald wie nur irgend möglich benachrichtigt werden. Es ist jedoch zwecklos, sofort nachdem der Verlust einer Einheit amtlich bekanntgegeben ist, schriftliche, mündliche oder fernmündliche Anfragen an Dienststellen der Wehrmacht zu richten. Derartige Anfragen können beim besten Willen nicht beantwortet werden und führen nur zu weiteren Verzögerungen in der Benachrichtigung der Angehörigen Jedes einzelne Telefongespräch, jede Anfrage behindert und verzögert die Benachrichtigung! Es wird von der Bevölkerung erwartet, daß sie auch hierin Geduld und Disziplin zeigt und der von den Wehrmachtsdienststellen zu leistenden Arbeit das nötige Verständnis entgegenbringt. Die Sicherheit der Schiffahrt auf der Donau Maßnahmen der rumänischen Regierung— Saboteuren soll das Handwerk gelegt werden Bukarest, 16. April. Der Sprecher des rumänischen Propagandaministeriums teilte am Montagabend mit, daß rumänische offiziöse Kreise folgendes erklären: Rumänien verfolgt auf der Donau in Uebereinstimmung mit den übrigen Uferstaaten eine Politik des Friedens und der Ordnung, die die völlige Sicherheit der Schiffahrt auf diesem Strom zu gewährleisten hat. Rumänien ist überzeugt, daß, wenn jeder Uferstaat innerhalb seiner Hoheitsgewässer, soweit seine Polizeirechte reichen, die zur Ordnung nötigen Vorsichts- und Ueberprüfungsmaßnahmen trifft, die Schiffahrt nicht gestört werden wird. Seinerseits hat Rumänien solche Maßnahmen bereits getroffen. Hierzu verlautet aus unterrichteten Kreisen, daß es sich dabei um folgende Maßnahmen handelt: Kriegsschiffen und bewaffneten Handelsschiffen wird das Einlaufen in die Donau nicht mehr gestattet werden. Zwecks besserer Ueberwachung der auf der Donau verkehrenden Schiffe wird Rumänien in Zukunft seine eigenen Zollgesetze anwenden, die den Transit von Waffen und Kriegsgerät nur mit Genehmigung des Ministerrates vorsehen. Die Schiffsbesatzungen werden einer genauen Kontrolle unterworfen sein, und schließlich wird für die Durchfahrt durch das Eiserne Tor eine Reihe von Einschränkungen getroffen, damit etwa dort verunglückte Schiffe mit schweren Lasten nicht die Schiffahrt lahmlegen. Unveränderte Zielsetzung Ungarns Budavest, 17. April. Das Mitteilungsblatt der ungarischen Regierungspartei befaßt sich in einer offensichtlich inspirierten Stellungnahme mit der Frage der Sicherung der Donauschiffahrt. Den Anlaß zu dieser offiziösen Betrachtung lieferten unzweifelhaft jene kürzlich in Rumänien aufgedeckten britischen Anschlagsversuche auf die Neutralität der südosteuroväischen Staaten. Die Aufrechterhaltung des südosteuropäischen Friedens, so heißt es u. a., sei die unveränderte Zielsetzung der ungarischen Außenpolitik. Dabei finde Ungarn die tatkräftige Unterstützung des befreundeten Italien, das im Verein mit dem Deutschen Reich ein hervorragendes Interesse an der ungestörten Produktionstätigkeit der südosteuropäischen Staaten habe. Nach einem Hinweis auf die gesteigerte Pflicht der Anrainer zur Sicherung der Donauschiffahrt wird die Forderung gestellt, daß derartige Sabotageversuche, wie sie noch lebhaft in Erinnerung sind, an der Wachsamkeit der Strompolizei der Uferstaaten scheitern müßten. Da die Donau für Ungarn kein Grenzfluß mehr ist, erübrigt es sich, mit anderen Staaten Sicherungsabkommen abzuschließen, wie dies kürzlich zwischen Jugoslawien und Rumänien geschehen ist. Diese parteioffiziöse Erklärung der Regierung stellt schließlich auch noch fest, daß die von den Westmächten angewandten Blockademaßnahmen zur See auch Ungarn empfindlich berühren, denn ein ansehnlicher Teil der in Ungarn verarbeiteten industriellen Rohstoffe sei bisher aus Uebersee eingeführt worden. Vorläufig bleibe für Ungarn als einzige Gegenmaßnahme nur strengste Sparsamkeit übrig. Leningrad wieder eisfrei Starke Steigerung des Frachtverkehrs nach Hamburg erwartet Moskau, 16. April. Im Leningrader Hafen hat nach Beendigung der Vereisung die diesjährige Schiffahrtsperiode eingesetzt. Zahlreiche Schiffe werden bereits beladen und sind zum Auslaufen bereit. Unter den neuen SowjetschiffahrtsLinien sind besonders die regelmäßig verkehrenden Linien zwischen Leningrad und Hamburg sowie Leningrad und Stockholm für den sowjetischen Handel in der Ostsee von Bedeutung. In Auswertung des sowjetischen Wirtschaftsverkehrs erwartet man vor allem eine starke Steigerung des beiderseitigen Frachtverkehrs zwischen Hamburg und Leningrad. Unter den neuen sowjekischen Fahrgastlinien, die in diesem Jahre in der Ostsee eröffnet werden und Leningrad mit den wichtigsten Ostseehäfen verbinden, ist besonders die Schifffahrtslinie Leningrad— Helsinki— Stockholm— Stettin— Libau— Reval— Leningrad zu erwähnen. Die gesamte Strecke wird einschließlich Zwischenaufenthalt in einigen Häfen in elf Tagen zurückgelegt. Riesige Ueberschwemmungen im La Montevideo. 16. April. Ein seit Sonntag abend im La Plata=Gebiet tobender starker Gewittersturm, der von heftigen Regengüssen begleitet ist, verursachte an zahlreichen Stellen riesige Ueberschwemmungen. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen wurde bedeutender Sachschaden angerichtet. Im Bezirk Colonia am Nordufer des La Plata sind über 1000 Personen obdachlos. * Die verheerenden Folgen des Unwetters, von dem, wie gemeldet, die Provinz Buenos Aires und das ganze La Plata=Gebiet heimgesucht worden sind, haben die schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen. Zehntausende sind obdachlos und zahlreiche Todesopfer werden gemeldet. Der Sachschaden ist noch nicht entfernt zu übersehen. Kilometerweit bieten die Uferanlagen ein trostloses Bild der Zerstörung. Militär und alle sonst verfügbaren Kräfte sind mit den Aufräumungsarbeiten und der Unterbringung der aus den Ueberschwemmungsgebieten geflüchteten Bewohner beschäftigt. Flugzeuge sind eingesetzt, um einen Ueberblick über das Ausmaß der Naturkatastrophe zu gewinnen. Staatspräsident Ortiz begab sich sofort nach Eintreffen der ersten Alarmmeldungen persönlich an Ort und Stelle und gab die notwendigen Anordnungen. Die Regierung der Provinz Buenos Aires hat 10000 Pesos zur Linderung der ersten Not zur Verfügung gestellt. Da Montag abend der Sturm abgeflaut ist, scheint die Gefahr eines weiteren Steigens des Wassers gebannt zu sein. Reichsleiter Rosenberg in Düsseldorf, 16. April. Reichsleiter Rosenberg stattete am Dienstag Düsseldorf einen kurzen Besuch ab. Aus diesem Anlaß fand im Rathaus in Anwesenheit des Gauleiters Florian ein kurzer Appell statt. Rosenberg führte dabei u. a. aus, daß in Deutschland, obwohl es in einem schweren Kampfe stehe, dessen Ausgang über Jahrhunderte entscheiden werde, das Leben in Kunst und Wissenschaft seinen Gang gehe. Das deutsche Volk bestehe diesen Kampf mit einem inneren Kraftbewußtsein, da es geistig und politisch ausgerichtet sei. Die Demokratien hätten einen Abbröckelungsprozeß zu verzeichnen. Großbritanniens Macht in der Welt beruhe zum großen Teil auf Hypnose. Wenn diese gebrochen sei, dürfte eine Wandlung bei vielen Völkern eintreten. Ein neues Zeitalter ziehe herauf. Wir Nationalsozialisten hätten begriffen, daß der Kampf nicht nur mit den besten Waffen gekämpft werden müsse, sondern auch von der Weltanschauung getragen werde. Das Kaufhaus der Lügen Geheimnisvolle Fälscherzentrale in Paris Von unserem P. W.-Mitarbeiter dpk Brüssel, im April. Lügen haben bekanntlich kurze Beine. Nun gab es vor gar nicht langer Zeit eine Stätte, von der aus diese Beine gegen Zahlung fester Lügengebühren nach Belieben verlängert werden konnten. Es war dies eine kleine unscheinbare Buch= und Papierhandlung in der Rue de la Seine zu Paris. Früher liefen hier die Fäden einer die ganze Welt umspannenden gewerblichen Lügen=Organisation zusammen. Ob dieses„Kaufhaus der Lügen" unter dem Druck kriegerischer Verhältnisse seine Pforten hat schließen müssen oder inzwischen anderen Zwecken dienstbar gemacht worden ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Bemerkenswert ist jedenfalls die Tatsache, daß sich dieses seltsame Unternehmen unter den Augen der Pariser Polizei jahrelang behaupten und der geschäftstüchtige Eigentümer sich auf Kosten der Dummheit seiner Mitmenschen zu einem wohlhabenden Manne entwickeln konnte. Rühmt man dem Engländer die Fähigkeit nach, im Erfinden ständig neuer politischer Lügen es zu unerreichter Meisterschaft gebracht zu lhaben, so seinem französischen Partner das Vermögen, mit großer Wendigkeit die Schwächen anderer für sich auszunutzen.„Corriger la fortune“, nennt es der Marquis de la Marlinière in Lessings„Minna von Barnhelm“. Jawohl, das Glück korrigieren— so lautete auch die Devise des Kaufhauses der Lügen. Dort war für Geld alles zu haben, was an Lügen. Hochstapeleien und Fälschungen minderer oder gewichtiger Art von einem internationalen Kundenkreis verlangt wurde. Den Hauptteil der Stammkunden bildeten allerdings nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, Angehörige des bereits sagenhaft gewordenen Pariser Apachenstammes und die Häupter weitverzweigter Verbrecherbanden aus aller Welt. obwohl sich mancher„schwere Junge“ wohl bei passender Gelegenheit an das„Kaufhaus“ in der Rue de la Seine vorsichtig heranpirschte, um sich dort gegen ein paar lumvige Franken ein Alibi„sälschen" zu lassen. Das waren vielmehr äußerlich ganz ehrenwerte Leutchen, die mit dem Strafgesetzbuch noch nicht in Konflikt gekommen, aber vom brennenden Ehrgeiz besessen schienen, mehr vorzustellen, als sie in Wirklichkeit waren. Junge Männer, die vor ihrem Mädel als Tausendsassa glänzen wollten, Liebespaare, die irgendwo in der Versenkung zu verschwinden beabsichtigten, Hochzeitsreisende, die sich aus Nizza oder Monte Carlo mit freundlichen Reisegrüßen meldeteen, während sie ihren Honigmond in irgend einer Pariser Vorstadtpension verlebten. Biedermänner, die, ihrer hohen gesellschaftlichen Stellung entsprechend. ihre Ferien nicht zwischen italienischen Kunstschätzen oder auf einer Griechenlandfahrt verlebten, sondern denen das Kaufhaus der Lügen dazu verhalf, ihre Freizeit ungesehen in Pantoffeln und ohne Kragen zu verbringen. Aber auch„faule Kunden“, die sich auf diese Art dem Drängen ihrer zahlreichen Gläubiger zu entziehen versuchten, kleine. Glücksritter vom Taschendiebformat. verschmähte Mädchen, bigotte alte Jungfern fanden wohl hin und wieder den Weg zur kleinen Papeterie. Es wurde schon gesagt, daß der Eigentümer aus der Dummheit oder Unlauterkeit seiner Mitmenschen viel Kavital zu schlagen wußte. Er trat in Verbindung mit zahlreichen Agenten anderer Länder, übertrug ihnen die Vertretung seiner Geschäfte, beteiligte sich verhältnismäßig hoch am Gewinn und rchuf sich damit im Laufe der Jahre eine nicht schlecht arbeitende-„Weltlügenorganisation“, die in ihrer gewerbsmäßigen Art etwas Einmaliges darstellte. Das Kaufhaus selbst führte ein reichhaltiges Lager an Schwindel=Artikeln, deren Besitz jedem Münchhausen Vergnügen bereitet haben würde. Ein noch so gutes Gedächtnis genüge nicht, um sachkundig zu lügen und zu schwindeln, meinte der Inhaber, sondern man müsse unanfechtbare Beweise in Händen haben, schwarz auf weiß, geschickte Fälschungen, die man getrost nach Hause— wenn auch nicht zur Polizei— tragen könne. So waren hier an jederzeit verfügbarem Material zu beziehen: Briefbogen und Rechnungsformulare der größten Hotels der Erde, Speisekarten von Ozeandampfern. Mitgliedsausweise der fendalsten Klubs und Vereinigungen. Tickets internationaler Rennplätze. Ansichtskarten aus allen Gegenden der Welt, unter anderem Berggipfel=Ansichten mit vorgedruckten Stempeln der Schutzhütten. Zug=, Schiffs=, Flugzeugverbindungen mit sämtlichen Anschlußzeiten aus allen Ländern der Welt. Liebesbriefsteller mit individuellem Einschlag, Hinweise aus der Praxis der gerissensten Pariser Winkeladvokaten, Koffer=Etiketts wie Sand am Meer, PhantasieUniformen für besondere Schwindel=Aufnahmen und anderes mehr. Der Kunde wurde prompt bedient. Seine Ansichtspostkarten wanderten von Paris nach allen vorgezeichneten Plätzen der Welt, wurden dort mit seiner Originalbeschriftung zur Post gegeben und ordnungsgemäß befördert. An den Pulten des Kaufhauses erstanden ganze Romane an Lügenhaftigkeit und menschlicher Verstellungskünste unter— polizeilich gelittener— gewerbsmäßiger Beihilfe. In der Rue de la Seine herrschte zeitweilig ein beängstigender Betrieb. Die großen und die— strafrechtlich noch nicht zu fassenden— kleinen Gauner füllten die Räume der kleinen Papeterie. Diese Welt kannte nur ein Ziel: Betrügen und nicht betrogen werden. Der Wahrhaftigkeit aber blieb hier der Zutritt verboten! Anthony Eken auf einer einsamen Insel add Rom, im April. In einer seiner bekannten und beliebten Randglossen berichtet der„Popolo d'Italia“ von einer seltsamen Abstimmung, die in einem englischen College in Lancashire vorgenommen wurde. Die 48 besten Schüler dieser Erziehungsanstalt, die sorgfältig auserlesen worden waren, sollten auf folgende Frage antworten:„Angenommen, daß auf einer wüsten und einsamen Insel Gracie Fields, die englische Filmschauspielerin, Anthony Eden, Sir James Jeans, der Astrophysiker, und H. G. Wells, der Schriftsteller, gestrandet wären, und ihr mit Hilfe eines Flugzeuges nur einen von ihnen retten könntet, welchen würdet ihr dann wählen?" Die Abstimmung ergab folgendes Resultat: Gracie Fields 88 Stimmen, Sir James 9 Stimmen, Eden 4 Stimmen, Wells 2 Stimmen.„Man muß zugeben“, fügt das italienische Blatt hinzu,„daß die englischen Musterschüler die Hoffnungen ihrer Lehrer und Erzieher grausam getäuscht haben. Von ganzen 48 haben nur vier für die Rettung Edens gestimmt. Das heißt mit anderen Worten, daß die übrigen, 44 den schönen Anthonn Eden auf einer wüsten Insel Hunzers und Durstes sterben lassen würden. Wahrscheinlich sehen sie in ihm den Hauptverantwortlichen alles britischen imperialen Unheils." Nr. 90 Jahrgang 1940 Aus der Heimat Mittwoch, 17. Aprlk Nun kommen die letzten Tage heran an denen wir Gelegenheit haben, unserm Führer durch unsere Metallspende ein Geburtstagsgeschenk zu bereiten, wie es nicht schöner gedacht werden kann. Sehr viele Volksgenossen sind auch in Paderborn und im Paderborner Lande schon auf den Sammelstellen gewesen und haben Spenden abgeliefert, von denen manche sich nicht nur durch ihr beachtliches Gewicht auszeichnen, sondern an denen sicher ihr Besitzer sehr gehangen hat. Er hat sie von Eltern und Voreltern ererbt, vielleicht hat er sie sich selbst vom Munde abgespart, und ihre Anschaffung war ihm einst die Erfüllung eines lange und innig gehegten Wunsches. Solche Dinge abzugeben, bedeutet wirklich ein Opfer, aber es soll ja auch ein Opfer sein, das die Heimat in dieser Kriegszeit bringt. Jeder Krieg hat Opfer auch von der Heimat gefordert, zuweilen schwerste und furchtbarste Opfer, denken wir an den Dreißigjährigen Krieg, in dem das deutsche Volk dezimiert wurde, in dem ein jeder zu jeder Stunde um sein Leben bangen mußte. Denken wir auch an die Kriege Friedrichs des Großen und an die Freiheitskriege, die nur gewonnen werden konnten, indem das Volk sein Letztes herzugeben bereit war und hergab. Aber dieser Krieg sieht uns wieder im Schutze einer starken Wehrmacht in sicherer Hut in der Heimat. Kein Feind hat deutschen Boden betreten außer an einigen wenigen Punkten im Vorfeld des Westwalles, und auch hier haben unsere Soldaten ihn vertrieben. Ist es da nicht selbstverständlich, daß die Heimat alles einsetzt, um die Verteidigungskraft unserer Wehrmacht zu stärken, wo immer es nur in seiner Macht liegt? Und es liegt in unserer Macht! Die Dinge, von denen wir uns heute trennen, mögen uns noch so viel bedeuten, was nützen sie uns noch, wenn wir nicht siegen? Unsere Gegner haben uns ihre plutokratischen Absichten eindeutig enthüllt. Sie wollen uns zu Fronsklaven ihrer Geldsäcke machen, sie wollen wieder dafür sorgen, daß Niedergang, Arbeitslosigkeit. Zerrissenheit und Ohnmacht bei uns einkehren. Ein starkes Deutschland wird ihnen diese so fein gesponnenen Pläne wie einen Fetzen zerreißen. Daß aber Deutschland stark ist, das haben sie inzwischen gespürt, denn wir haben das Gesetz des Handelns bestimmt. Daß Deutschland stark bleibt, dazu soll auch unsere Metallspende beitragen. Das letzte, irgendwie entbehrliche Stück gehört in die Metallsammelstelle. Heute, morgen und übermorgen ist noch Gelegenheit dazu. Auch deine Gabe ist ein Beitrag zum Siege! Die volksbücherei bezog ihr Heim werker an der Ausgestaltung eines Raumes tätig, dessen besonderer Zweck uns verrät, mit welcher Sorgfalt hier Kundendienst betrieben werden soll. Jeder, der als neuer Leser kommt, wird hier, unbehindert durch den Betrieb der Ausleihe und Absertigung, erst einmal beraten und mit den Vorbedingungen der Ausleihe vertraut gemacht. Hier wird man ihn nach seinen besonderen Wünschen und Neigungen fragen und ihm helfen, für seinen Geschmack das richtige Buch zu finden. Nun folgen wir dem langgestreckten Flur und gelangen in die Verwaltungsraume. Eines der Zimmer ist für den Büchereileiter, das andere für die Büchereigehilfin. Beide Zimmer sind schlicht und geschmackvoll eingerichtet, aber das versteht sich heute bei unserer hochentwickelten Möbelkultur fast von selbst. Von den Wänden grüßen künstlerisch ausgeführte Sprüche, und im Zimmer des Büchereileiters finden wir eine Bilderecke, die den Großen des deutschen Schrifttums gewidmet ist. Unter den Bildern befindet sich auch eines, das den dreißigjährigen Wilhelm Kauf Dein Porzellan dei Wieseler In dem Judenhause Rosenbaum in der Bachstraße findet der Vorübergehende ein Schild im Fenster mit dem Hinweis, daß hier im Spätsommer die Volksbücherei der Stadt Paderborn eröffnet werde. Wir haben uns wiederholt mit dem Plan dieser Städtischen Bücherei befaßt und über die sehr umfangreichen Vorarbeiten zu ihrer Zusammenstellung, die Volksbibliothekar Pg. Färber seit August vorigen Jahres durchführt, berichtet. Jetzt ist diese sehr wichtige kulturelle Frage unserer Stadt bereits in ein entscheidendes Stadium getreten. Schon vor längerer Zeit hat die Stadt Paderborn das Haus Rosenbaum gekauft, und schon lange besteht der Plan, hier die Volksbücherei unterzubringen, weil sich die Räume als für diese Zwecke im gleichen Maße geeignet erwiesen haben wie die Lage des Hauses im Zentrum der Stadt und doch abseits vom lauten Verkehr. Besonders günstig ist diese Lage auch für die Jugend, die zwangsläufig im Laufe der Woche einmal oder mehrmals hier vorbei kommt, um Dienst im HJ.=Heim zu versehen, und die bei dieser Gelegenheit sogleich auch den Bücherumtausch mit größter Bequemlichkeit vornehmen kann. Auf die jugendlichen Leser aber wird es bei dieser kulturellen Neueinrichtung nicht minder aukommen als auf die Erwachsenen. Unter der Hand heimischer Handwerker sind seit einigen Wochen die Räume bereits so weit hergerichtet worden, daß dort ein Teil der Inneneinrichtung schon ihren Platz gefunden hat uno daß auch die ersten 3400 Bände der Bücherei untergebracht worden sind. Wie erinnerlich, ist als Beginn der Volksbücherei eine Zahl von 5000 Bänden vorgesehen worden. Mit dieser Buchzahl wird auch die Bücherei in der Tat eröffnet werden können, denn trotz der Kriegszeit wird die Lieferung der restlichen 1600 Bände bis Ende August möglich sein. Dann wird diese Volksbildungsstätte in den Monaten, wenn man wieder mehr Lust und abendliche Muße zum Lesen hat. ihre Pforten sogleich in einer Weise eröffnen, daß die Leserwünsche weitgehend befriedigt werden können. Was es alles zu lesen geben wird, darüber sei heute noch nicht gesprochen, sondern wir wollen nur einmal einen Blick in die neuen Räume werfen und uns anschauen, wie sie aussehen. " Insgesamt stehen der Volksbücherei acht Räume zur Verfügung. Gleich links vom Eingang finden wir den Ausgaberaum. Unter den Fenstern zieht sich ein Katalogtisch hin, vor dem Hocker stehen. Hier kann man sich in Ruhe aus den Katalogen aussuchen, was man lesen möchte. Gegenüber ist der breite und durch Holzumrahmung schön gestaltete Ausgabeschalter. Der Raum wird beherrscht durch die Gestaltung der Außenwand. Hier sieht man eine Büste des Führers, modelliert von einer Nichte des Reichsleiters Pg. Dr. Ley. darüber in schöner Fraktur das Führerwort„Die Nation ist etwas Gewaltigeres als Stand, Herkunft, Klasse und Beruf" und zu Füßen eine schone eichene Bank. Unter dem Zeichen des Führerwortes steht die gesamte Arbeit der Bücherei. der ja mit die Aufgabe übertragen worden ist. dem deutschen Menschen durch die Heranführung an deutsches Schrifttum die geistigen Werte unseres Volkes zu erschließen. Durch den Ausgabeschalter sieht man hinein in das Büchermagazin. Hier sind auf Stahlregalen alle die Bücher aufgestellt und geordnet, die nun nachher die Padervorner erfreuen sollen. Fast alle Bücher haben einen Büchereieinband, das ist ein abwaschbarer, schwer verschmutzender und daher besonders hygienischer Einband. Nur 10 Prozent der Bücher wird im Verlagseinband eingestellt, doch sind diese Bücher vornehmlich fur Ausstellungszwecke. Zu beiden Seiten des Ausgabeschalters findet man für eine kleine Ausstellungsschau zwei indirekt beleuchtete, in die Wand eingelassene Schaukästen. Verlassen wir diese Seite des Hauses und gehen wir in die dem Ausgaberaum gegenüberliegende Tür. Hier sind die HandRaabe darstellt und das der Paderborner Volksbücherei eigens für ihre Eröffnung von der in Braunschweig lebenden Tochter des Dichters übersandt worden ist. Eine Anzahl von Räumen befindet sich noch im Ausbau. So ist im Erdgeschoß für später ein Raum für die Jugendausleihe vorgesehen. Und im ersten Stock werden zwei Leseräume untergebracht werden. Einer von ihnen wird Zeitungslesesaal, der andere Studien=Lesesaal werden. Der Studienlesesaal wird neben Zeitschriften auch eine Handbibliothek enthalten. Insgesamt sind es sechs Räume im Erdgeschoß und zwei Räume im ersten Stock, in denen die Volksbücherei untergebracht wird. Die Gestaltung der Räume, deren Planung und Entwurf in gemeinsamer Arbeit von Büchereileiter Färber und Stadtbauinspektor Deiters geschaffen worden ist, zeugt von sorgsamer Paderborner Handwerksarbeit. Beteiligt an dem Ausbau sind die Schreinermeister Ernst und Albrecht, Holzbildhauer Spalthoff, die Malermeister Tersluisen, Schumann und Güse(von dem zwei Wandsprüche geschaffen worden sind), die Elektromeister Seidensticker und Denkner und die Firma Wiese(Dekorationen). Schon der erste Einblick in die neuen Räumlichkeiten zeigt, daß Paderborn hier eine wahrhaft mustergültige Bücherei erhalten wird. K. D. Stadt Paderborn Lehrherr, das ist deine Pflicht! — Der nationalsozialistische Staat hat außer der Schule und dem Elternhaus auch die Lehrherren junger Menschen verpflichtet, der Zukunft des Volkes in ganz besonderer Weise verantwortlich zu sein. Sie sollen den jungen Menschen das beste Beispiel geben und dafür sorgen, daß die Lehrlinge im Handwerk, Kaufmannsberuf und überall vollgütige, leistungs fähige, aber auch an Leib und Seele kerngesunde Menschen werden und bleiben, die der Zukunft ihres Volkes an wichtiger und verantwortlicher Stelle dienen können. Aufs neue erstehen diese Pflichten vor den Lehrherren, den Meistern und Betriebsführern, wenn jetzt Partei und Staat mit allem Krüment Gant bei Austen u. Heiserkeit Nachdruck den Schutz der Jugend in der Kriegszeit sichern. Allgemein bekannt sind die Verordnungen, denen wenig später schon die genauen und umfassenden Durchführungsbestimmungen des Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei gefolgt sind. Wenn da von„Erziehungsberechtigten“ gesprochen wird, dann gehören hierzu vor allem auch die Lehrherren! An sie wendet sich also mit Ernst und Vertrauen der Staat, auf sie blickt mit nachdrücklicher Mahnung die Partei, und von ihnen erwartet das Volk ebenfalls, daß unbedingt alles auch ihrerseits getan wird, um einen umfassenden, garantierten Schutz der deutschen Jugend zu erreichen. Der Lehrherr als Erziehungsberechtigter hat beileibe nicht nur Rechte, sondern in erster Linie— wie heute jeder deutsche Mensch— ernste, eindringliche Pflichten. An sie zu erinnern ist jetzt die Gelegenheit bei der Herausgabe der neuen Anordnungen. Sie zu befolgen und gewissenhafter denn je anzuwenden, ist Sache der Lehrherren! Vereidigungsfeier im Deutschen Roten Kreuz Am 12. April fand im großen Saale des Rot=KreuzHeimes eine bedeutungsvolle Feier statt. Nach Abschluß der Ausbildungskurse wurden nicht weniger als 78 Helferinnen in feierlicher Form auf den Führer, den Schirmherrn des DRK., vereidigt. Zu dieser Feier war der Saal in würdiger Weise mit Fahnen, Blumen und Grünschmuck hergerichtet. Die Mitglieder des Kreisstabes und die Führer der Bereitschaften nahmen fast vollzählig an dem festlichen Akte teil. Umrahmt wurde die Feier von musikalischen Darbietungen der Bereitschaft m Paderborn 1. In Vertretung des Kreisführers eröffnete der Leiter der Führungsabteilung, Feldführer Dr. Stöcker, die Feierstunde, in der den neuen Helferinnen eindringlich die Bedeutung der eidlichen Verpflichtung. der Ernst ihrer neuen Aufgabe und die besonderen Pflichten als Rot=Kreuz=Helferinnen erläutert wurden: Einsatzund Opferbereitichaft. Treue, Kameradschaft, Diseiplin und Leistung. Die Ansprache klang in den Appell aus: Wahrt die mehr als 75jährige ruhmreiche Rot=Kreuz=Tradition in Ehre und Würde! Darauf nahm Feldführer Dr. Stöcker die Vereidigung vor. Frau Wilhelmine Wir wünschen ihr Wie steht es mit dem Chorgesang im Kriege? Welch entscheidenden Wert sowohl verantwortliche Regierungsstellen wie besonders auch das Oberkommando der Wehrmacht dem. Chorgesang zumessen, geht daraus hervor, daß das CKW. wöchentlich ein Liederblatt für, mehrstimmigen Chorgesang herausgibt, das den in fast allen Formationen der Wehrmacht bestehenden bzw. zu bildenden SoldatenChören zur Verfügung gestellt wird. Aus dieser Tatsache aeht hervor, welch große Bedeutung man dem Singen in der Wehrmacht zumißt. Und wer je den grauen Rock getragen hat, weiß zu gut, in welch hohem Maße der Gesang ermuntert, aufrüttelt und begeistert. Und wie steht es, mit der Pflege des Chorgesanges bei denen, die daheim geblieben sind? Was schaffen unsere Chöre? Der Deutsche Gemeindetag hat in seiner Sitzung im März d. J. beschlossen, alle Mittel bereitzustellen. die die Aufrechterhaltung des Konzertlebens in den Städten und Gemeinden ermöglichen, in der klaren Erkenntnis, daß die Musik für die Bildung des Menschen und zur Stärkung seiner inneren Widerstandskraft in den gegenwärtigen Zeiten unbedingt notwendia ist. Diese Erkenntnis der maßaeblichen Vertretung der deutschen Gemeinden ist Gott sei Dank in vielen Orten unseres Vaterlandes— und nicht zuletzt besonders in den Orten, die unserer Front im Westen näher liegen als Paderborn— AllAnkauf ven Aitsilber und Münzsilber C 32225 sowie Altgold Juwelier A. Schlamann, Paderborn, Westernstr. 4 gemeingut, und das Konzert= und besonders Chorleben blüht an diesen Orten wie nicht vor dem Kriege. So war es möglich, in der Woche vor Ostern in zwei riesig besuchten Aufführungen die Mathäus=Passion im Kölner Dom herauszubringen(ca. 700 Mitwirkende): an anderen Orten. wie z. B. Bonn am Rhein, sang der Städt. Chor in je zwei Aufführungen im Februar die Neunte Symphonie von Beethoven, Anfana März die Johannespassion und singt innerhalb der Beethovenwoche in 14 Tagen, je zweimal das Festoratorium von Händel und die C=dur=Messe von Beethoven;— wahrlich ein Zeichen von besonderem, aber auch begeisterndem Einsatz großer Teile der Bevölkerung zur Gestaltung großer Kunstwerke! Und wie steht es in Paderborn? Auch hier wirkt die Städtische Chorvereinigung. um wenigstens ein Werk gestalten zu können. Doch sind die Reihen der singenden Damen und Herren dünn und müßten gestärkt werden. Mit allen Mitteln versucht die Leitung des Chores die Damen und Herren„zu den Fahnen“ zu rufen, die bisher in manch schöner, glanzvoller Aufführung hier wie in Hamm mitgewirkt haben. Möchten alle diese Sängerinnen und Sänger schnellstens den Anschluß an den Chor wieder finden Aber darüber hinaus gilt es, weitere Kreise der Paderborner Bevölkerung für das Mitsingen im großen gemischten Chor der Stadt Paderborn zu gewinnen und zu begeistern. Nur wenn der Chor in seinen Damen= und Herrenstimmen so gestärkt wird, daß wenigstens 100 Mitwirkende dem musikalischen Leiter. Musitdirektor Eccarius, zur Verfügung stehen, dürfte der von der Paderborner Zivilbevölkerung erwartete Einsatz für die Aufrechterhaltung des Kunstlebens erfüllt sein. Und dazu haben alle Kreise Paderborns beizutragen. Erfreulicherweise fanden sich in der letzten Uebungsstunde auch einige Wehrmachtsangehörige zur Mitwirkung ein. Möckte dieser Versuch Schule machen und auch aus den Reihen unserer Wehrmacht weitere Mitsänger zum Chor stoßen. Sie sind, wie alle sangesfreudigen und sangeskundigen Damen und Herren, bei den Proben am Mittwoch, abends 20,30 Uhr, herzlich willkommen! Heute abend ist Probe! Die Leitung des Chores freut sich über die hoffentlich stattliche Schar der heute abend neu in den Rathaussaal kommenden Damen und Herren Das 80. Lebensjahr vollendet heute Loer geb. Saake, Borchener Straße 26. noch viele Jahre in Glück und Gesundheit. — Bekämpfung der Kaninchenschäden. In manchen Gegenden ist der Wildschaden der Kaninchen recht erheblich. besondere in der Nähe größerer Städte, wo in Gärtnereien und Kleingärtnereien meist bochwertige Gewächse betroffen werden, hat daher der Reichssägermeister allen Eigentümern und Nutznießern solcher Grundstücke sowie ihren Beauftragten Einzelgenehmigung erteilt, die Kaninchen auf geeignete Weise zu töten. Selbstverständlich bleibt nach wie vor die Aufstellung von Schlingen und Tellereisen und das Legen von Gift verboten. — Luftschutz in den Kirchen. Der Reichsluftfahrtminister und Oberbefehishaber der Luftwaffe hat Anweisungen für die Durchführung des Luftschutzes in den Kirchen erlassen. Kirchen, Kapellen und sonstige zum Gottesdienst bestimmte Gebäude gehören zum erweiterten Luftschutz. Als Betriebsluftschutzleiter ist eine zur Gefolgschaft der Kirche gehörende Person polizeilich heranzuziehen. Für jede Kirche sind die notwendigen Luftschutzräume herzustellen, mindestens in behelfsEin Sohn des Paderborner Landes Zu Philipp Witkops 60. Geburtstag(17. April) Aus altem westfälischen Bauerngeschlecht stammt Philipp Witkop. In dem Eggegebirgsdörfchen Kleinenberg wurde er am 17. April 1880 geboren. Schon früh siedelte der Knabe mit seinen Eltern allerdings ins Ruhrkohlengebiet über, nach Gelsenkirchen, wo der Vater ein Kolonialwarengeschäft übernahm. Dort verlebte Philipp Witkop denn auch seine Jugendzeit, dort wurde ihm fortan die Heimat, dort formten sich jene tiefen Eindrücke, die in seinem ersten Versbuche so herben Ausdruck fanden. Es war das Bauernblut seiner Paderborner Ahnen, das in dem Gedichtbande„Ein Liebeslied und andere Gedichte“(1901) den dreiundzwanzigjährigen Studenten das Wort sagen ließ: Wie ich dich hasse, meine Heimat du! Wie ich seit Kindertagen schon dich hasse! Damals um die Jahrhundertwende unternahm es eine romantikbegeisterte Schar junger Dichter, gegen den herrschenden platten Naturalismus anzulaufen. Doch auch Philipp Witkop ist nach den Stürmen der Jugend der Sinn aufgegangen für die, wenn auch herbe Größe der Industriearbeit, für die ästhetischen Werte auch der Industrielandschaft. Und er hat seine in der Foxm maßlosen Angriffe nicht wiederholt— freilich sein Herz schöpfte Kraft und Trost aus den„heiligen Wäldern": Wie ihr in Sonnenpracht mich überschauert, Heilige Wälder, wie ich euch liebe! In euren ewigen, brausenden Frieden Strömt meine Unrast, mündel mein Sehnen, Fühle ich noch meine dämmernde Schwere? Ach, ich schwinge, ein Blatt, im Geäst! Wie ich euch liebe, heilige Wälder! Mit barmherzigen, sorgenden Armen wiegtet ihr meine zitternden Schmerzen, Mit versöhnenden, gütigen Stimmen Hülltet ihr meine Klagen ein. Da ich in Dunst und Dunkel mich sehnte, Da ich verlassen war, liebtet ihr mich. 1908 hatte Philipp Witkop ein zweites Lyrikbuch hezeusgegeben: „Eros“. Wie weit der Dichter inzwischen gereift ist in das liebende Umfassen und Verstehen seiner zweiten, der Industrieheimat, das beweisen die folgenden Zeilen, die— nach Prof. Kummers Worten— unter den grünen Bäumen des Gelsenkirchener Stadtgartens entstanden sind: Sommerabend Goldumflossen stehen die Platanen. Und in milder Klarheit fließt die Luft. Auf verschlafnen, träumerischen Bahnen Zieht im Wind ein weicher Rosenduft. Noch ein fernes, kurzes Drosselsingen, Dann geht auch der letzte Laut zur Ruh— Meine Sehnsucht breitet ihre Schwingen Heimwehmüde deinem Herzen zu.—— Seitdem schwieg der liederfrohe Mund. Der Mann wandte sich ernster Forscher= und Gelehrtenarbeit zu. Vor allem war es das Gebiet der Lyrik, das er durchforscht hat, auf dem er beachtenswerte, ja, vielfach grundlegende Ergebnisse gewonnen und veröffentlicht hat. Ich erinnere an sein großes Werk„Die neuere deutsche Lyrik“, an seine Bücher über Novalis und besonders über Kleist; an sein vielverbreitetes schönes Buch„Kriegsbriefe gefallener Studenten“. Witkop, der Doktor rer. vol. und phil. ist, wirkt seit 1910 als Professor für neuere deutsche Literaturgeschichte in Freiburg i. B. Mit der Treue des Westfalen hat er sich mit warmer Liebe und bewundernswerter Zähigkeit und Aufgeschlossenheit in das ihm ursprünglich fremde neue Volkstum des alemannischen Stammes versenkt— wovon eine Reihe tüchtiger Werke Zeugnis ablegt, ihrer schönstes ist wohl die treffliche Auswahl aus Gedichten, Geschichten und Briefen des prachtigen Johann Peter Hebel, die er bei Herder in Freiburg hat erscheinen lassen. Eine reiche Ernte hat der westfälische Dichter und Gelehrte bereits hereingebracht— noch mag sein Herz und sein Kopf uns manche edle Gabe bescheren! W. c Form nach dem geltenden Recht. Ist ein genügender Is der Kirchenbesucher nicht zu erreichen, so wird sich bei erschärfung der Luftlage eine vorübergehende Schließung oer Kirchen nicht vermeiden lassen. Die Anweisung regelt weiter die Verdunkelung der Kirche, ferner die Entrümpelung der Böden und Türme. Nach Aufruf des zivilen Luftschutzes können die Luftgankommandos unter Berücksichtigung der Kriegs= und Luftlage anordnen, daß stets nur so viele Perionen zum Gottesdienst zugelassen werden, wie in den vorhandenen Luftschutzräumen unterzubringen sind. Bei Fliegeralarm ist der Gottesdienst zu unterbrechen, und die Gemeindemitglieder und die Einsatzgruppe suchen die Luftschutzräume auf. — Kein guter Tropfen mehr ohne Kork. Alkoholfreie und altoholhaltige Getränke in Flaschen dürfen nach einer Anweisung des Reichskommissars für Altmaterialverwertung künftig nur noch abgegeben werden, wenn der Kunde eine entsprechende Anzahl Korken abliefert. Diese Neuregelung tritt bei Verkäufen an das Gaststättengewerbe am 1. Mai, bei Verkäufen an den Einzelhandel und an Privatleute am 16. Mai in Kraft. — Ein unsinniges Gerücht ist im Zusammenhang mit der Metallspende aufgetaucht. Angeblich soll ein Soldat Sonderurlaub erhalten, wenn man ihmafür 3 oder 5 RM Kupfergeld ins Feld schickt. Es braucht wohl kaum hervorgehoben zu werden, daß dies ein glatter Unsinn ist. Zur Richard=Wagner=Festwoche in Detmold wird die NSG. „Kraft durch Freude“, wie sie auf vielfache Anfragen mitteilt. Karten zu einem Einheitspreise von 1,30 RM für alle Plätze zur Aufführung des„Lohengrin“ herausgeben. Die Aufführungen finden am 14., 16. und 18. Mai statt. Alle näheren Angaben, z. B. über Fahrgelegenheit, können erst später gemacht werd.n. * Erweiterung der Modellflugarbeit in den Schulen. Der Modellflug und der Flugmodellbau wird gerade jetzt auf die breiteste Linie gestellt. Auch im Bereich der NSFK.=Gruppe 10 (Westfalen) wird deshalb auf eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen geachtet. In beiden Gauen werden zur Zeit Besprechungen der Gruppe 10 gepflogen, um die Modellflugarbeit in den Schulen zu erweitern und zu vertiefen. Mittelmarkt. Bullen: b) 39—39,5; Kühe: a) 43, b) 35,5 bis 37,5, c) 32—33,5; Färsen: a) 42—44, b) 40,5; Kälber, Sonderklasse: 73, a) 58—63, b) 52—57, c) 40—48, d) 29—38; Schweine: a), bl), b ll) 54, c) 53, d) 50, e) 48; Specksauen: 54. Aus dem Paderborner Land Fürstenberg. Sturz durch die Bodenluke. Am Montag war der Sägewerksarbeiter Josef Nübel auf dem Dachboden seines Hauses beschäftigt. Dabei ist er durch die Bodenluke gefallen. Im schwer verletzten Zustande fand man ihn unten auf. Der Arzt hat die sofortige Ueberführung in das Bürener Krankenhaus angeordnet. Ueber die Schwere der Verletzungen ist noch nichts Genaueres bekannt. Asseln. Ihren 80. Geburtstag feiert heute in geistiger Frische die älteste Einwohnerin unserer Gemeinde, Frau Theodor Dreker geb. Winold. Sie ist Inhaberin des Goldenen Mütterehrenkreuzes; von ihren Kindern leben noch 8, und Reichsbankumsätze und — Noch sind wir alle im Banne der Aktion in den nordischen Staaten, und schon kommt eine weitere Mitteilung für die ganze Welt, die davon lündet, daß die deutsche Wirtschaft heute mehr denn je gefestigt dasteht. Es war selbstverständlich, daß sofort nach Ausbruch des Krieges die gesamte deutsche Wirtschaft noch straffer als zuvor auf die Erhaltung des wirtschaftlichen Lebens, ins besondere naturgemäß auf die wehrwirtschaftlichen Bedürfnisse und die Ziele des Vierjahresplans hingelenkt werden. Den englisch=französischen Kriegstreibern wird durch den soeben der Oeffentlichkeit vorgelegten Verwaltungsbericht der Deutschen Reichsbank für das Jahr 1939 der eindeutige Beweis geliefert, daß Gütererzeugung und Neuanlagen, Umsätze und Verbrauch in Großdeutschland einen neuen Höchststand erreichten. Der Gebiets= und Bevölkerungszuwachs hatte neue Erzeugungs= und Absatzmöglichkeiten erschlossen, die in den ehemaligen österreichischen, sudetenländischen, memelländischen und seit dem Herbst 1939 auch in den ehemaligen polnischen Gebieten mit dazu beitrugen, die dort vorherrschende Arbeitslosigkeit zu beseitigen. Von den 111 Zweiganstalten der Deutschen Reichsbank einschließlich Warthegau) haben nur die beiden in unmittelbarer und innerhalb des Westwalls liegenden Bankbezirke Saarbrücken und Karlsruhe einen geringen Rückgang aufzuweisen. Fast alle Bankbezirke haben dagegen Rekordumsätze zu verzeichnen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Neu als Bankbezirke eingerichtet wurden Bromberg, Danzig, Graz, Innsbruck, Karlsbad, Linz, Lodsch 24 Enkelkinder und 2 Urenkel befinden sich unter den Gratulanten. Am Zeitgeschehen nimmt die Altersjubilarin noch immer regen Anteil. Möge ihr noch ein langer Lebensabend beschieden sein. Nachbarschaft und Provinz Die Reichsfrauenführerin sprach in Kassel Kassel. Reichsfrauenführerin Frau Scholz=Klink sprach in einer großen Kundgebung in einem Kasseler Industriewerk zu den schaffenden Frauen. Sie stellte in ihrer Rede die wichtigen Aufgaben der Frau heraus, die ihr besonders im Krieg zufallen, und gedachte dabei dankbar der Frauen, die sich schon in die Front der Schaffenden eingereiht haben. Zum Schluß sprach sie von der großen Verpflichtung, die jeder deutsche Mensch gegenüber der Nation habe. Front und Heimat reichten sich die Hände und bildeten eine feste, unschlagbare Gemeinschaft. Todessprung auf den fahrenden Zug Lemgo. Am Sonntagmorgen sprang im hiesigen Bahnhof die 56 Jahre alte Witwe Marie Gösselkeheld trotz der warnenden Zurufe des Fahrdienstleiters auf den bereits anfahrenden Zug. Sie glitt vom Trittbrett ab und geriet unter die Räder des Zuges. Die schweren Verletzungen führten alsbald den Tod herbei. Bieleseld und Minden=Ravensberg Bielefeld. Personalien. Die Eheleute August Heidemann und Frau Marie, geb. Dulie, in BielefeldSchildesche feierten das Fest der diamantenen Hochzeit. Die Jubilare sind 80 bzw. 82 Jahre alt, aber noch wohlgemut.— Paderborner Wirtschaft (jetzt Litzmannstadt) Memel, Posen und Reichenberg(Sudeten). Wenn wir die Reichsbankumsätze der einzelnen Reichsbankbezirke betrachten und Vergleiche mit dem vorhergehenden Jahre und dem letzten Jahre jüdischer Geldwirtschaft, dem Jahresumsatzergebnis von 1932, ziehen, dann erst erkennen wir so richtig, welche gewaltigen Aufgaben die nationalsozialistische Staatsführung bisher bewältigt hat. Die nachstehenden Reichsbankumsätze, die zugleich das beste Spiegelbild der Wirtschaft im Bankbezirk Lippstadt sind, der auch die Stadt Paderborn erfaßt, sind der beste Beweis des anhaltenden wirtschaftlichen Aufstiegs unseres Gebietes. Es wurden innerhalb unseres Bankbezirks umgesetzt in Millionen Reichsmark: im Jahre 1939: 1508, 1938: 1278,8, 1932: 870,9. Im einzelnen wurden von unserem Bankbezirk der Deutschen Reichsbank im Jahre 1939 umgesetzt im Giroverkehr rund 1,46 Milliarden RM. im Wechselverkehr rund 29.8 Millionen RM, im Devisenverkehr rund 1.2 Millionen RM und im Lombardverkehr rund 13.5 Millionen RM. Sämtliche Umsätze sind die bisher höchsten seit der Machtübernahme. Bei einer Betrachtung der heutigen Wirtschaftslage kann den englisch=französischen Kriegstreibern die Gewißheit gegeben werden, daß die folgenden Jahre eine weitere Erhöhung der Umsätze, nicht nur der Reichsbankbezirke, sondern der ganzen deutschen Wirtschaft bringen werden, denn Deutschland hat das Gesetz des Handelns nicht nur in der Kriegsführung, sondern auch auf allen Gebieten der Wirtschaft an sich gerissen. E. C—s. Studienassessor Wilhelm Beamann wurde mit Wirkung vom 1. April zum Studienrat beim Gymnasium in Bielefeld ernannt. Bielefeld. Die Woche im Stadttheater. Heute geht„Die Boheme“ in Szene. Für Freitag steht die melodienreiche Operette„Dichter und Bauer" von Suppé auf dem Spielplan. Für Sonnabend ist aus Anlaß des Geburtstages des Führers eine festliche Aufführung der romantischen Oper „Oberon“ von Carl Maria von Weber(letztmalig) angesetzt. Die hier kürzlich mit großem Erfolg uraufgeführte Operette „Sensation auf dem Ozean“ von Hans Moltkau wird am Sonntag nochmals wiederholt. Bielefeld. Fliegeroffizier Herbert Volck spricht am 23. Avril. Der Sonderberichterstitter des Polenfeldzuges über„Kampf um die Weltmacht Oel“ ist zweifellos der größte Abenteurer des deutschen Heeres. Er wurde 1915 in Rußland als Flieger abgeschossen und machte dann eine fantastische Flucht von 33000 Kilometern vor Kosaken, Wölfen, Zuchthäusern durch die Monaolei zur deutschen Palästinafront. 1917 begann er im Auftrage Ludendorff's im Kaukasus die Organisierung der 350000 Mann starken aufständischen Armee. Die Nachkriegszeit sah in Volck den ersten Freikorpsführer. Sein abenteuerliches vaterländisches Leben wird in seinen Büchern„Odyssee".„Wir Wölfe",„Rebellen um Ehre" und„Oel und Mohammed“ spannend berichtet. Bielefeld. Beamtenwohnungsverein. Im Kyffhäuser fand die Hauptversammlung statt. Nach dem Geschäftsbericht hat der Verein 377 Mitglieder und 53 Häuser mit 246 Wohnungen. Der Grundbesitz beträgt 38 446 qm, davon sind 35 285 Quadratmeter bebaut. Das Gesamtvermögen beträgt 2131 037 RM. Es werden 4 Prozent Dividende auf die Geschäftsanteile ausgeschüttet. Zimmer zu vermiet. Näh. Wstf. Vbl., Padb. Studienassessorin sucht 1 bezw. 2 möblierte Zimmer Ang. unt. 562/92 Wstf. Vbl., Padb. Waschmaschine preisw. zu verkaufen. Näheres Witf. Vbl., Padb. Klein= Anzeigen nur gegen bar Gebr. gut erh. weiße Küche (2 Küchenschr., Tisch und vier Stühle) sowie Sessel und 2 Rohrstühle zu verkaufen. Padervorn Hathumarstr. 6 Cie Alleinstehende Dame sucht Wohnung von 3 bis 4 Zimmern. Ang. unt. 555/77 Witf. Vbl., Padb. „Selbstunterrichtswerk“ Höhere Handelsschule Wertv. Ausbildungshilfe. Abzugeben. Angeb. unt. Nr 128/135 Wstf. Vbl., Padb. 5=Zimmer= Wohnung in Paderborn zu mieten gesucht. Ang. unt. 133/79 Wstf. Vbl., Padb. SHE Erteile Nachhilfe i. Latein, Mathe matik, und in Griechisch. 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Und noch eine Bitte: Manuskrivte deutlich und möglichst mit Tinte schreiben und kleine sogen. Gielegenheitsanzeigen gleich bei Aufgabe bezahlen. Die Anzeigen-Abteilung, Ruf Nr. 3251 Habe mehr. leichtere und schwere Stangenschweine und ein jähriges schwarzbuntes abzug. Liborius Jostwerner Ostenland= Mühlensenne Nr. 150 A I. L E DRUCRSACHEN liefert schnellstens Westfälisches Volksblatt A.-G Schwarzbuntes Mutterkalb abzugeb. Herm. Füchtjohann. Neuhaus Friedhofweg 20 Gummierte Feldpost-Adressen mit vorschriftsmäßigem Aufdruck, in Blocks zu 10 Stück Feldpostkarten stets vorrätig. Wesifälisches Volksblatt Aus der Bewegung BDM.=Untergau, Gruppe 3a(Werkarbeit). Alle Mädel treten heute 20 Uhr am HJ.=Heim an. Die Strohschuhe sind mitzubringen. Untergan 281. Alle Mädel der Musikschar und der Arbeitsgemeinschaft„Plastik" treten heute um 19.30 Uhr am Rathaus an.— Arbeitsgemeinschaft„Gesundheitsdienst". Alle neu überwiesenen Mädel sind heute um 20 Uhr am Heim; alle anderen Mädel treten Freitag um 20 Uhr am Heim an. Jungzug Westenholz. Der nächste Dienst für sämtliche Junggenossen Mittwoch um 16 Uhr an der Kirchschule. NS.=Frauenschaft— Deutsches Frauenwerk, Ortsgruppe Riemeke. Donnerstag 20.15 Uhr findet im Luisenhof(Büre), Bahnhofstraße, unser Gemeinschaftsabend statt. Es spricht die Gauschulungsleiterin Frl. Hamelmann. Erscheinen aller Mitglieder ist eine Ehrenpflicht. Gäste sind auch herzlichst willkommen. IM.=Gruppe I/281. Alle IM. treten heute um 15 Uhr am Heim an. IM.=Gruppe V/281. Alle IM.=Anwärterinnen treten um 14 Uhr mit 0,10 RM Aufnahmegebühr am Heim an. Alle IM. sind um 15 Uhr zum Dienst da. Vormilitärische Ausbildung(SA.=Wehrmannschaft) der Standarte 158: Antreten Donnerslag 20 Uhr Schützenweg 4. BDM.=Untergan 281, Mädelgruppe 4. Alle Mädel treten heute 19.80 Uhr am HJ.=Heim mit Turnzeug an. Flieger=HJ.=Gefolgschaft 1. 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Ein Diener klopfte an, öffnete die Tür und meldete: „Herr Kapellmeister Haydn". „Ich bitte“, sagte der Fürst und erhob sich. Haydn trat herein in grauem Seidenrock mit tadellos weißem Jabok und begrüßte den Fürsten.„Sie rufen mich zu ungewohnter Stunde, Durchlaucht", sagte er. „Ja, weil es sich um etwas Besonderes handelt", entgegnete der Fürst und schob dem Künstler einen Armsessel hin, um sich dann selber mit müder Bewegung wieder am Fenster niederzulassen. „Ich habe Ihnen nichts Angenehmes vorzutragen— leider", begann der Fürst seine zögernde Rede,„es fällt mir schwer, die Worte zu finden für das Bittere, das ich Ihnen mitteilen muß.“ „Durchlaucht, was gibt's denn?“ fragte Haydn erschrocken. „Eigentlich das Schlimmste, was es geben kann", erwiderte der Alte am Fenster,„ich bin gezwungen, mein Hausorchester aufzulösen, dem Sie nun fast drei Jahrzehnte ein vorbildlicher Leiter sind.“ Haydn traf es wie Donnerschlag.„Die Kapelle soll nicht mehr sein?" fragte er verwundert,„um Himmelswillen, warum denn nicht, Durchlaucht?" „Weil ich sie mir nicht mehr leisten kann, mein lieber Freund. Ich habe schwere wirtschaftliche Fehlschläge erlitten, es ist mir mit solcher Teufelsgewalt aufs Dach gehagelt, daß ich große Abstriche von meiner alten, mir lieb gewordenen Lebensführung machen muß. Diese unheilvoll veränderten Verhältnisse zwingen mich auch, mein geliebtes Hausorchester preiszugeben. Es ist unter Ihrer Führung die beste Kapelle von ganz Wien geworden, vielleicht von ganz Europa, und mein Herz hängt daran. Ich habe gerechnet und gerechnet— umsonst, es geht nicht länger. Ich muß von Ihnen allen Abschied nehmen.“ Haydn atmete tief.„Das hatte ich freilich nicht erwartet“, sagte er erschüttert. „Ja“, begann der Fürst wieder,„noch vor einem Monat hätte ich es selber nicht geglaubt. Heute heißt es, den harten Tatsachen mutig ins Antlitz zu schauen. In einem Monat müssen wir uns trennen. Um Sie ist mir nicht bange, Ihr Ruhm ist groß. man wird sich um Sie reißen. Aber die Musiker.“ „Ich werde mich um jeden einzelnen bemühen", versicherte Haydn eindringlich,„ich glaube, ich darf sagen, daß ich jeden zu einem kleinen Meister auf seinem Instrument erzogen habe. Ich bin überzeugt, auch Sie werden sich für sie verwenden, Durchlaucht!" „Das ist selbstverständlich. Rechnen Sie in allen Schwierigkeiten auf mich, Sie wissen, ich habe weitreichende Verbindungen. In vierzehn Tagen geben wir ein Abschiedskonzert. Oh, mir ahnt, es wird der schmerzlichste Abend meines Lebens werden. Dennoch, auch das muß ertragen sein.“ Er erhob sich. Die beiden Männer reichten sich ernst die Hand, und Haydn verließ das Zimmer. Er wankte die breite Treppe hinab, wie betäubt. Unten auf der Gasse kam er in klatschenden Regen, er spürte es nicht. Wie denn, das Ende des Orchesters im Palais Esterhazy stand bevor? Das Ende seines Orchesters? Zu Haus trat er voll Unruhe in sein Zimmer. Er stellte sich ans Fenster, sah in den Garten, wo sich die Kronen der Bäume im Sturmwind neigten, lief, die Hände auf dem Rücken, gleich einem Tier im Käfig verzweifelt auf und nieder, dann setzte er sich flackernden Auges an das Spinett, schlug Akkorde an, verband sie. formte neue, griff nach dem Notenpapier und schrieb, während der Regen gegen die Fenster peitschte und der Wind mit urweltlicher Melodie durch die aufgeregten Bäume fuhr. Er schrieb seine Abschiedsmusik. * Der Esterhazysche rosa Konzertsaal mit seinen überschwänglichen silbernen Ornamenten erstrahlte am Abend der Einladung in flutendem Kerzenglanz. Niemand hatte abgesagt, sie kamen alle zu dieser Abschiedsfeier, die Schwarzenbergs und Liechtensteins, die alte Fürstin Kinsky, treueste Beschützerin aller schönen Künste, Graf Arco, die Hohenlohes und von den Musikern Gluck, Metastasio und Mozart— das ganze gesellschaftliche und künstlerische Wien. Der Fürst begrüßte seine Gäste lächelnd und aufrecht, als wäre nichts Besonderes geschehen. Man plauderte eine Weile wie immer, dann setzte man sich, Haydn trat an das Pult, verneigte sich, und das Konzert begann. Die Kapelle spielte hinreißend: man fühlte, jeder Spieler holte das letzte aus sich heraus, man wollte noch einmal zeigen, welcher glanzvollen Leistung man fähig war. Die Pause kam, und nun plauderte man leise, zögernd, in sehr gedrückter Stimmung, im vollen Bewußtsein des Unersetzlichen, das man verlieren sollte. Kein Lächeln mehr in den Gesichtern der festlich gekleideten Menschen. Jeder wußte, Haydn hatte eine Abschiedssymphonie komponiert, und als er nun langsam an das Pult trat und den Taktstock ergriff, spürten alle die Eregung, die ihn beherschte. Es war der schmerzlichste Abschied, was er spielte. Abschied von den Freunden, Abschied vom Schönen, Abschied vom Glück. Diese edle Musik rührte an die Tiefen des Herzens, sie steigerte sich zum lautersten Ausdruck des Leides, und holde Erinnerungen an alles Schöne blühten ergreifend daraus herror. Da geschah etwas Sonderbares. Der Musiker, der die Pauken bediente, legte seine Schläger hin, löschte das Licht aus und verließ mit behutsamen Schritten den Saal. Was sollte das heißen? War er so unwillig über die Kündigung, daß er vorzeitig hinausging? Noch staunte man, da packten die Bläser ihre Instrumente ein, löschten die Lichter und Unter jenen Geschöpfen, die im Tierreich vom Untergang bedroht sind, befinden sich keineswegs nur schwache und wehrlose Tiere, im Gegenteil, es sind auch Riesen an Kraft und Wildheit, gewaltige Recken des Urwalds oder des Meeres unter ihnen. Wer hätte beispielsweise vor 30 Jahren gedacht, daß einmal das Nashorn zu jenen Tieren zählen könnte, die auf den Aussterbeetat gesetzt werden? Die Stärke und Angriffslust dieser Kolosse des Dschungels ist bekannt, und dennoch sind einzelne Arten des Nashorns schon nabezu von der Bildfläche verschwunden, darunter das afrikanische weiße Nashorn, der größte Vertreter seiner Art. In Südafrika, wo es früher in großer Zahl vorhanden war, wurde es von den britischen Jägern vollkommen ausgerottet. In neuerer Zeit konnte man nur noch im Süden eine kleinere Gruppe dieser Tiere entdecken. Nicht minder bedauerlich ist das Schicksal des indischen Nashorn, das nur noch in einzelnen zoologischen Gärten zu finden ist. Sein mächtiger Panzer, der den Anschein erweckt, als wäre dieses Tier mit eisenharten Platten bedeckt, konnte den„Tank des Urwaldes" nicht vor dem Untergang retten. Vor einem halben Jahrhundert bevölkerte der amerikanische Bison noch millionenweise die weiten Flächen der Prärie. Da begann jenes große Morden, das Tod und Vernichtung unter die Bisonherden trug. Tausende von Jägern, die den Händlern die begehrte Büffelhaut lieferten, tragen die Schuld, daß von den Herden dieser stolzen und starken Tiere zum Schluß vielleicht noch 200 Stück übrig geblieben waren. Heute sind die Vereinigten Staaten bemüht, die Sünden früherer Jahre gutzumachen. Ein ähnliches Schicksal erlitt übrigens auch die einzige Antilope Amerikas, die Gabelantilope, die bis auf wenige hundert Stück ausgerottet wurde und wohl bald ganz ausgestorben sein wird. In Europa ist es der Wisent, einst der König unserer Wälder, der zu den aussterbenden Tieren gezählt werden muß. Welche Verheerungen durch Unvernunft und wahlloses Töten angerichtet werden können, beweist das Schicksal der sogenannten Stelleschen Seekuh. Diese mächtigen Geschöpfe, die in der Beringsee gelebt und eine Länge von acht Meter erreicht haben, wurden in den achtziger Jahren entdeckt und innerhalb eines Jahrzehntes vollständig ausgerottet. Einen Chinchillapelz zu besitzen, ist der Traum aller Millionärstöchter und Prinzessinnen. Ungeheure Summen würden heute für die Felle dieser Tiere bezahlt, wenn es überhaupt noch welche gäbe. Als man entdeckt lhatte, daß das wundervolle, seidenweiche Fell dieser kleinen Tiere sich zu herrlichen Kragen und Mänteln verarbeiten läßt, suchten Scharen von Jägern jahrelang die Heimat des Chinchillas, das Hochgebirgsland der Anden. nach der kostbaren Beute ab, bis das letzte Chinchilla der Mode und der menschlichen Habgier zum Opfer gefallen war. Dem Untergang preisgegeben ist auch die Bärenrobbe, der wir das glänzende weiche Sealfell verdanken. Diese Tiere bevölkerten einst die Inselketten um Alaska im nördlichen Pazifik. Amerikanische Pelzjäger haben unter gingen. Verworrene Unruhe lief durch den Saal. Jetzt stellten die Bässe ihre Instrumente beiseite, löschten die Lichter und gingen. Allmählich merkte man, der Abschied jedes einzelnen Künstlers sollte vorgeführt werden— das Orchester wurde immer öder, schließlich klagten nur noch die Celli und Geigen mit Seufzerklängen, es war kaum zu ertragen. Die Celli hörten auf, löschten die Lichter und gingen. Die Bratsche verließ den Saal— endlich war nur noch die erste Violine da und schluchzte allein ihren Abschiedsschmerz in den Saal, bis auch sie ihre Seele verhauchte und verging. Nun nur noch Haydn! Er löschte bedächtig das Licht seines Pultes, legte zögernd den Taktstock hin und verneigte sich tief. Erst wagte keine Hand sich zu rühren. Dann aber, nach kurzer, beängstigender Stille, rauschte plötzlich ein Beifall auf. wie ihn dieser Saal noch nicht gehört hatte. Fürst Esterhazy erhob sich, trat zu seinem Kapellmeister und umarmte ihn. „Vor bleibt alle“, sagte er ergriffen,„Sie und meine ganze Kapelle! Ich werde die Mittel zu finden wissen.“ Haydn stürzte zur Tür und rief hinaus:„Kinder, wir bleiben alle! Kommts herein!" Die Musiker strömten in den Saal, mit glücklichen Mienen, und nahmen ihre gewohnten Plätze ein. Haydn sprach flüsternd einige Worte zu ihnen, Noten wurden auf die Pulte gelegt, und dann schwang sich eines der heitersten und sprühendsten Menuette von Mozart durch den Raum, es war wie lachendes Sonnenlicht, und die dunklen Wolken waren schnell verjagt, die an diesem Abend so unheilvoll über dem Konzertsaal gelastet hatten. Nashorn bis zur Bärenrobbe ihnen gewütet, und in der Konjunkturzeit wurden in einem einzigen Jahr 30000 Tiere getötet, aber ebenso groß war die Zahl derjenigen, die angeschossen wurden und elend zugrunde gingen. Es kam so weit, daß die Jäger am Ende Tausende von Fellen verbrannten, um einen Preissturz auf den durch die Massenvertilgung der Bärenrobbe übersättigten Pelzmärkten zu verhindern. Lachende Weltgeschichte „Papa Wrangels“ Heiratsantrag So sehr Generalfeldmarschall Graf von Wrangel, eine durch seine Urwüchsigkeit nicht minder volkstümliche Figur als der alte Blücher, das Kriegshandwerk verstand, so wenig stand er mit der deutschen Grammatik auf freundschaftlichem Fuße. Er verwechselte, sich als Wahlberliner fühlend — die Berliner haben ihm ja seinen Beinamen„Papa Wrangel" gegeben, grundsätzlich mir und mich und Sie und Ihnen. Da wäre ihm bei seinem Heiratsantrag, bei dem er um die Hand der reizenden Tochter seines Schwadronschefs von Below anhielt, beinahe zum Verhängnis geworden. Er wandte sich eines Tages entschlossen an den Vater der jungen Dame mit der Anfrage:„Herr Rittmeister, darf ich Ihnen meinen Schwiegervater nennen?" Von Below erwiderte erstaunt:„Sieh mal an, Leutnant Wrangel, haben Sie sich denn verlobt?“ Wrangel bemerkte, daß er sich nicht richtig ausgedrückt hatte. So verbesserte er rasch seine Frage: „Wollen Sie mir Ihren Schwiegersohn nennen?“ Abermals war von Below erstaunt:„Aber lieber Wrangel. Sie wissen doch selbst, daß ich nur eine Tochter habe, die noch unverheiratet ist". Wrangel war der Verzweiflung nahe. Er beendete nun seine Werbung rundheraus:„Ja, die möchte ich ja gerne heiraten, Herr Rittmeister!" Der vorsichtige Gast Cavour, der Einiger Italiens, war Junggeselle. Aber das hinderte ihn nicht, dem weiblichen Geschlecht zugetan zu sein. Berühmt ist die Antwort, die Cavour einmal seinem König Viktor Emanuel gab, als dieser ihm eine Heirat nahelegte.„Majestät", erwiderte Cavour,„ich habe bereits geheiratet, nämlich— Italier“. Im übrigen war Cavour durchaus ein Freund einer guten Mahlzeit. Als ihm bei Besuch von Freunden einmal Fleisch vorgesetzt wurde, das sehr hart und dunkelfarbig war, sprang er plötzlich auf und verließ für eine Weile das Zimmer. Die übrigen Gäste fragten den Zurückgekehrten, wo er denn hingegangen sei. Cavour erwiderte:„Das Fleisch war so zäh, daß ich einen Augenblick fürchtete, man habe das alte Maultier geschlachtet, auf dem ich zu dieser Einladung geritten kam. Da bin ich jetzt eben schnell zu den Stallungen gelaufen, um zu sehen, ob es noch da ist. Gottlob— es frißt noch ganz unversehrt seinen Hafer!" Der„Tank des Urwaldes“ stirbt aus Lücken in der Tierwelt Vom Ein Roman aus dem Gerichtssaal Von Hans Günther Nür ein Duncker-Verlag, Berlin racbeselt 44 Der Assessor schüttelte den Kopf.„Der Zeuge hat soeben behauptet, dem Angeklagten hätte bis gestern abend seine ganze Sympathie gehört. Wie will er aber dann gewisse abfällige, ja geradezu feindselige Aeußerunugen erklären, mit denen er zu wiederholten Malen eindeutig zum Ausdruck gebracht hat, daß er dem Kollegen Gildemeister— gelinde gesagt— nicht eben freundlich gesinnt ist?" „Ich muß entschieden bestreiten, derartige Aeußerungen überhaupt getan zu haben.“ „So?“. Ueber Gebhardts Gesicht huschte mit einem Mal en flüchtiges Lächeln.„Sie haben— beispielsweise— niemals gesagt, daß sie meinem Freund Gildemeister eine hübsche Suppe eingebrockt hätten, die er schwerlich auslöffeln, geschweige denn verdauen könne.— nein, das haben Sie nicht...?“ „Nein— und wer das behauptet, lügt", erklärte Graßmann heftig. „Auch das geht auf Ihren Eid. Herr Zeuge!“ Gerichtsassessor Gebhardt wandte sich an den Vorsitzenden.„Ich muß dann den Antrag stellen. den Oberkellner Bischoff vom Preußenhof' über diesen Punkt als Zeugen zu hören. Ladung ist nicht erforderlich— Herr Lischoff wartet bereits draußen. „Ich widerspreche dem Antrag“, entgegnete sofort der Oberstaatsanwalt.„Ich stelle zugleich fest, daß die Verteidigung ihre Versuche, den Prozeß mit allen Mitteln zu komplizieren. fortsetzt. Wiederum interessiert schon. das Beweisthema nicht — geschweige denn das Beweismitte! in Gestalt des Herrn Bischoff. Ob der Zeuge dem Angeklagten Sympathien entgegengebracht hat oder nicht, ist doch wirklich gleichgültig und jedenfalls völlig unerheblich.“ Gebhardt, dessen zunehmende Sicherheit Graßmann zu überraschen ja zu verwirren schien, blieb diesmal sehr ruhig. „Ich möchte glauben“, sagte er. daß der Herr Oberstaatsanwalt diesen Standpunkt sehr bald revidieren wird. Bevor das Gericht über meinen Antrag entscheidet, darf ich darauf hin weisen, daß der Zeuge uns noch die Antwort auf eine Frage schuldig geblieben ist. Um den Herrn Oberstaatsanwalt nicht länger im unklaren zu lassen, präzisiere ich jetzt diese Frage. Gerade heraus: Ich möchte von dem Zeugen wissen, ob er die Strafbefehlsakte, bevor sie auf rätselhafte Weise in dem Kommentar verschwand, gesehen oder vielleicht sogar in der Hano gehabt hat. Ich bitte freilich, ihn darauf hinzuweisen, daß er berechtigt ist, die Auskunft auf diese Frage zu verweigern. falls seine Antwort ihm selbst die Gefahr strafrechtlicher Verfolgung zuziehen würde.“ Der Assessor setzte sich. Einen Augenblick herrschte betretenes Schweigen. Nur im Zuhörerraum flüsterte man erregt miteinander. Nicht alle hatten den Sinn dieser Frage sogleich verstanden. Obwohl sie an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ. „Herr Präsident“, schrie Graßmann wütend,„ich verlange, vor den Anwürfen des Herrn Verteidigers geschützt zu werden. Ich habe ein Recht darauf...“ „Sie werden sich zu der Frage des Herrn Verteidigers zu erklären haben“, sagte der Vorsitzende kühl.„Im übrigen muß ch mir diesen Ton verbitten, Herr Zeuge! Trotz ihrer vielleicht begreiflichen Erregung.“ Graßmann duckte sich wie unter einem Schlag.„Ich bitte den hohen Gerichtshof um Entschuldigung", stammelte er, „ich...“ „Sie haben die Frage des Herrn Verteidigers verstanden?" „Jawohl, Herr Präsident.“ „Und Sie wollen die Frage beantworten?“ „Jawohl, Herr Präsident.“ „Bitte!" Graßmann war ein Stehaufmännchen, und da stand er auch schon wieder. Gekränkt. Tödlich beleidigt und in seiner Ehre verletzt.„Ich halte es nicht für nötig, ja sogar für unter meiner Würde, zu antworten. Und nur, um auch den leisesten Zweifel auszuschließen, versichere ich hiermit: Ich habe die Akte selbstverständlich niemals gesehen, geschweige denn in der Hand gehabt.“ Wieder lächelte Gebhardt nur.„Ich habe dann keine weitere Frage an den Zeugen" Auch der Angeklagte hatte nichts mehr dazu zu erklären. Der Vorsitzende stand auf. Er wartete, bis sich sämtliche Anwesende von den Plätzen erhoben hatten und in dem Gerichtssaal völlige Stille eingetreten war. Dann wandte er sich an den Zeugen. Er forderte ihn auf, die rechte Hand zu erheben, und sprach mit feierlicher Stimme die Eidesformel: „Sie schwören bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, daß Sie nach bestem Wissen die reine Wahrheit gesagt nd nichts verschwiegen haben.“ ———„Nicht schwören, Vater!" Entsetzt wandten sich alle um. In dem Tumult, der augenblicklich entstand, und die Worte des Mädchens zudeckte, konnte der Vorsitzende nicht gleich feststellen, wei das gerufen hatte.„Ich bitte mir die allergrößte Ruhe aus!" Luise Graßmann war lautlos zusammengesunken. Zwei Männer fingen sie auf und führten sie durch die schnell geöffnete Tür hinaus. Ehe das Gericht recht begriff, was eigentlich geschehen war, verstummte der Lärm. Dann schwor der Zeuge. Er war totenblaß geworden. XI. „Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe.“ Auch jetzt, nach ihrer Vereidigung, machte die kleine Frau Präsident“ Wasserfall einen regelrechten Knix. Auf Geheiß des Vorsitzenden nahm sie dann, während Stühlerücken und das Geräusch scharrender Füße die Stille ablösten, auf der Zeugenbank Platz. Zwischen Graßmann, den sie übersah. und Justizrat Gildemeister, der ihren Gruß mit einem leichten Nicken des Kopfes erwiderte. Im Zuhörerraum freute man sich wieder über ihren unförmigen Schirm, der diesmal wenigstens naß war. Sie stützte sich auf die Krücke,— wie ein Offizier auf seinen Degen. Eigentlich war es in erster Linie der Staatsanwalt, der diesem neuen, urspcünglich nicht vorgesehenen Zeugen seine volle Aufmerksamkeit zuwandte. Gewiß,— er hatte sich anfangs gegen ihre Vernehmung ausgesprochen, aber nun ließ er sich die Gelegenheit nicht entgehen; gerade an diesen Beweismitteln, die Bernd Gildemeister entlasten sollten, die Haltsosigkeit aller gegen die Anklage vorgebrachten Einwände zu demonstrieren. Vielleicht bedauerte er sogar, daß die Verteidigung so wenig Interesse an den Aussagen dieser beiden Zeuginnen bekundete und nicht ein einziges Mal seiner Auffassung entgegentrat. Auch während der Vernehmung von Frau Nienhaus, die im Zuhörerraum mit großer Spannung erwartet worden war, verhielten sich der Assessor und Bernd Gildemeister völlig passiv. Unverständlich gleichgültig. Es war nicht zu begreifen. „.. Frau Wasserfall behauptet unter anderem. Sie gelegentlich eines Besuches auf dem Amtsgericht im Dienstzimmer Ihres Gatten angetroffen zu haben.“ „Ich entsinne mich dunkel. Ich wollte meinen Mann abholen. Aber ich mußte warten. Er hatte noch unten im Grundbuchamt zu tun.“ „Sie waren allein“, fuhr der Vorsitzende fort.„und die Zeugin will nun, als sie das Zimmer betrat, beobachtet haben. wie Sie einen Aktenbogen rasch auf den Arbeitstisch des Angeklagten legten.“ (Fortsetzung folgt.) * Bootsfahrt in den Schären Nordisches Bild von Di Ich bin allein auf einer Insel in Schweden. Bert ist nach Stockholm gefahren. Er hat mich zehnmal gefragt, ob ich Angst hätte. Ich habe keine Angst. Es gibt hier keine Diebe. Die Haustür steht Tag und Nacht offen; sie ist mit einem Haken an der Hauswand befestigt, und bisher hat niemand gesehen, wie sie von außen aussieht. Eines Nachts gab es ein Gewitter mit Wolkenbruch; wir versuchten, die Haustür zu schließen, aber der Haken war eingerostet, so blieb sie offen. : Schlangen gibt es nicht auf der Insel, nur Eichkätzchen und Igel und viele Vögel. Krähen, die in der hellen Stunde vor Sonnenaufgang lautlos, wie große Märchenvögel, heran fliegen und gegen die Fensterscheiben schlagen, und weiße Möwen, die vor dem blauschwarzen Gewitterhimmel auf die Klippen flüchten. Es leben auch keine Menschen auf der Insel. Ich kann mich nur mit Ludde, dem Sealyhamterrier, unterhalten. Ich sage„lille", was klein bedeutet,„sa gott, sa gott", wenn ich ihm sein Essen vorsetze, und„promenera", wenn ich auf die Klippen steige, um nach dem Postdampfer Ausschau zu halten. Wenn die Rauchfahne über„Klockaschär", der Glockenschäre, sichtbar wird, muß ich hinüberrudern, um von der Nachbarinsel Post und Milch zu holen. Außer der Unterhal tung mit Ludde kann ich drei Worte schwedisch; guten Tag und danke. Ich gehe den gewundenen Pfad weiter, der zwischen Holunder= und Fliederbüschen über die Insel führt. In den Wiesen liegen die mennigroten Häuschen, in denen Fischer und im Sommer Pensionsgäste leben. Dahinter sieht man das Meer. Der Laden, in dem die Bewohner der umliegenden Schä ren Haferbiskuits, Strömlinge, Zigaretten und mit Wacholder geräucherten Schinken kaufen, liegt neben der kleinen Werft; hier bauen die Fischer im Winter ihre breiten Boote für den Fischfang und die schlanken Motorboote für die Sommergäste. Ich bitte die Frau des Ladenbesitzers, daß sie„ihre Hand auf unsere Post legt, das heißt, Briefe und Zeitungen vom Dampfer mitnimmt, und sage„tack sa mycket“— vielen Dank. Auf dem Rückwege brauche ich keine schwedischen Sätze zu memorieren, ich kann mir stattdessen auf deutsch ausmalen, was ich tun werde, wenn ich den Schifferknoten nicht regel recht geknüpft habe und das Boot sich losgerissen hat. Und sollte es doch da sein, ob es mir gelingen wird, gleichzeitig abzustoßen und hineinzuspringen, ohne Milchkanne und Post ins Wasser zu werfen; oder ob ich mich beim Hineinsteigen zwischen Anlegesteg und Boot setzen werde, was auch schon passiert ist. Das Seil sitzt noch fest, das Boot auch. Ich habe es zu weit an Land gezogen, es dauert eine Weile, ehe ich loskomme. Die Rückfahrt geht glatt, ich Fasse Mut. Nachdem Ludde und ich Milch getrunken haben und die Blumen, Bohnen und Tomaten begossen sind, rudere ich wieder hinaus. Die Klippen an der Nordseite sehen aus wie riesige vorsintflutliche Tiere, die mit dem Rücken aus dem Meer ragen; dann kommen wieder flache Klippen, die wie runde Muscheln na v. Foelckersam im Wasser liegen. Die größeren Schären sind dicht bewaldet mit Fichten, Eichen und Espen. Nur die kleinen Felseninseln liegen sandsteingeld im blauen Meer. Ich komme an einer großen Insel vorüber. Zwischen länglichen, moosbewachsenen Klippen öffnet sich zum Meer hin das helle Grün tiefliegender Wiesen; dann kommt düsterer Fichtenwald, voll Geröll und großer Steinblöcke. Dicht am Ufer steht auf Feldsteinfüßen ein graues Herenhäuschen mit roten Fensterläden, nicht größer als eine Stube. Langsam gleitet die Insel zurück; aus dem Dunkel der Räume blicken noch lange zwei feurige Augen. Ich rudere auf die beiden zerklüfteten Felseninseln zu, die ich von meinem Fenster aus sehen kann. Rechts hebt sich eine winzige Klippe aus dem Wasser; auf der Spitze sitzt wie ein Kreidefleck eine Möwe. Das Meer ist farblos hell und still. Das Abendrot verblaßt, und schon lichtet sich ein kleines Stück weiter der Himmel— dort wird die Sonne aufgehen. Uebers Wasser kommt ein leises Tack=tack; im leichten Dunst zwischen den bläulichen Schären taucht gespensterhaft ein hellbrauner Frachtdampfer mit hohen Masten auf. Er hält sich nahe am Ufer, biegt um die Ecke, verschwindet; nur die Mastspitzen gleiten hinter der langgestreckten Insel dahin. Der Erfinder des Dänemarks Magenspezialität, von der man in allen Breiten und Längengraden spricht, ist das Smoerrebrod, zu deutsch „Schmierbrot“ oder„offene Stulle“, wie die Berliner sagen würden. Es handelt sich um eine Scheibe Brot, die mit Belag versehen ist. In dem angesehensten Kovenhagener Smoerrebrod=Speisehaus, der Oscar Davidsen Vinstue, stehen nicht weniger als 200 verschiedene Sorten auf der meterlangen Speisekarte. Ein anderes Restaurant bietet 84 Arten, ein weiteres 90 und den Vermerk, daß„aber auch etwaige Sonderwünsche hinsichtlich des Smoerrebrod ausgeführt werden können". Die Dänen, da' ist kein Zweifel, bestehhen auf Ab wechslung in ihren Spezialbroten. Die Karriere des Erfinders dieser leckeren Brote, lehrt, daß man von Smoerrebrod gut leben und durch es sogar zum Baron bringen kann. Arel Svensson war 14 Jahre alt. als sein Vater, ein armer Glaser. starb und seine Witwe mit fünf unmündigen Kindern zurückließ. Arel war der Aelteste und arbeitete als Lehrjunge in einem Büro. Natürlich verdiente er nur ein paar Oere. aber er hatte Ehrgeiz. Mit seinen gesamten Ersparnissen setzte er eine Anzeige in die Zeitung, daß er eine Nachtbeschäftigung suche. Tatsächlich traf auch eine Antwort ein. Die„Oscar Davidsen Vinstue" suchte einen Gehilfen für Nachtarbeit. Glücklich über seinen erfolgreichen Unternehmungssinn nahm der Junge die Stelle an. Am Tage lernte er Büroarbeiten, des Nachts machte er die Bekanntschaft mit dem Restaurantgewerbe. So wurde er Kaufmann und Gastwirt zugleich, und als ein besserer Posten Jetzt liegen die einsamen Klippen vor mir. Auch sie haben die Form gewölbter, schräg ins Wasser abfallender Tierrücken. Der vom Meer überspülte Rand leuchtet in einem hellen Streifen.: In den Felsspalten wachsen feine harte Gräser und lila Sternblumen, die nach Vauille duften. An vielen Stellen sind Mulden im Gestein, in denen sich das Regenwasser angesammelt hat; das Moos auf dem Grunde schimmert bronzefarben hindurch. Winzige hellgrüne Farne wachsen am Rande der Vertiefungen, und dürftiges Ebereschengesträuch. Eine kleine Kiefer, vom Winde gekrümmt, streckt ihre Wurzeln über das Gestein bis in die Spalten und Risse. Die Mondsichel steht am graublauen Himmel und spiegelt sich in einer stillen Schärenbucht; im goldnen Wasser liegt wie eine japanische Malerei das gefiederte Schattenbild einer einzelnen Föhre. In der Ferne erscheinen drei Lichtpunkte übereinander— ein Schlepper, der mehrere Barken wie Schatten hinter sich zieht. Seine Laternen bewegen sich langsam, langsam, verschwinden hinter den Inseln, tauchen wieder auf... noch einmal, dann sind sie ausgelöscht. Ich rudere zurück. Das Hexenhäuschen blickt mit seinen Feueraugen herüber, dann schiebt sich eine hohe Klippe vor, die wie ein gewaltiger Elefantenfuß im Wasser liegt. Ludde erwartet mich am Landungssteg und hoppelt vor mir her durch das hohe Gras. Zwischen den Birken taucht der rote Giebel des Hauses auf, der Balkon, die offene Tür. Ein rötlicher Stern steht unweit der Mondsichel tief am Horizont. Der Streif im Osten wird heller, bald wird die Sonne aufgehen. „Smoerrebrods“ bei dem alten Davidsen frei wurde, war Arel der gegebene Mann. Mit dänischer Zähigkeit stieg er höher und höher; er wurde der Chef des kleinen Etablissements, das schmackhafte Essen und der gute Wein schufen ihm einen Namen, und die kleinen, einfachen Weinstuben wurden der Treffpunkt der Gesellschaft. Klug erkannte Svensson, daß gerade die anspruchslose Schlichtheit seines Gasthauses eine der Hauptanziehungspunkte war, und obgleich er immer wohlhabender wurde, änderte er nicht das geringste an der gemütlichen alten Weinstube. Noch heute, 25 Jahre, nachdem er als Junge die Nachtarbeit angenommen hatte, sind die Tische ungedeckt, die Gäste essen von einfachen Holzplatten, noch heute tragen behäbige Kellner lederne Schürzen, und der Wirt selbst bedient seine Gäste mit aufgekrempelten Hemdsärmeln und vorgebundener Lederschürze. Abend für Abend ist das Lokal, trotz seiner Lage in einer kleinen Vorstadt, gedrängt voll. Das Menü, bestehend aus 200 verschiedenen„Schmierbroten", ist auf einer 140 Zentimeter langen Tabelle niedergeschrieben, und wer nicht dänisch versteht, wäre verloren, würde es zur Befriedigung der höchsten Gaumenansprüche nicht genügen, blindlings eine Zubereitungsart herauszugreifen. Vor einigen Jahren berief König Christian X. von Dänemark Arel Svensson zu sich und erhob ihn in den Adelsstand.„Im Grunde", soll Seine Majestät schmunzelnd gesagt haben,„bedarf es dieser Formalität gar nicht, denn wir sind ja Kollegen: Ich bin der König der Dänen, und Sie der König der Smoerrebrode“. Bilder vom deutschen Einsatz in Dänemark und Norwegen Ein Kreuzer der„Glasgow-Klasse“ torpediert Die Schiffe der„Glasgow-Klasse“ haben eine Wasserverdrängung von 9000 t und sind zum größten Teil im Jahre 1936 vom Stapel gelaufen. Unser Bild zeigt den Kreuzer„Glasgow“.— (Scherl-Bilderdienst, Zander-Multiplex-K) Der britische Schlachtkreuzer„Renown“, beschädigt Die„Renown“ hat 32 000 t Wasservedrängung und ist mit sechs 38-cm-Geschützen. 20 11.4-cmGeschützen und mit einer besonders großen Luftabwehr bestückt. (Scherl-Bilderdienst, Zander-Multiplex-K) Kampf auf hoher See Während der Ueberfahrt nach Norwegen wurde ein englischer Zerstörer vernichtet. Er geriet in Brand und sank nach kurzer Zeit. Im Vordergrund der Bug des siegreichen deutschen Kriegsschiffes. (PK.-Lange, PBZ., Zander-Multiplex-K) Dänische Matrosen mit deutschen Soldaten Ein Schnappschuß aus Kopenhagen.—(PK.-Haacke, Presse-Hoffmann, Zander-Multiplex-K) Ausschitfung der Truppen In Dänemark An den Kaianlagen von Korsör hatten die deutschen Truppentransporter festgemacht. Nach den Soldaten wurde auch das Kriegsmaterial und die mitgenommenen Pferde ausgeladen. (PK.-Haacke, Scherl-Zander-Multiplex-K) Bei den deutschen Truppen In Dänemark Dänische Polizei und deutsche Soldaten regeln den Verkehr vor dem Post- und Telegraphenamt in Wiborg.(Atlantik, Zander-Multiplex-K Die Stadt der deutschen Weber im Osten zo. Litzmannstadt. Mitte April 1940. Mit der Umbenennung der deutschen Industriestadt Lodsch in„Litzmannstadt“, die dieser Tage auf Wunsch des Führers erfolgt ist, wurde nicht nur ein großer Heerführer des Weltkrieges und treuer Mitkämpfer Adolf Hitlers geehrt— General Litzmann hatte im Jahre 1114 den entscheidenden Sieg bei Brzeziny erfochten und 16000 Gefangene gemacht— sondern es wurde dadurch auch der deutsche Charakter dieser Stadt besonders dokumentiert. Waren es doch einst deutsche Weber, die aus einem armseligen Dorf eine Großstadt machten, die sich allen Polonisierungsversuchen standhaft zur Wehr zu setzen wußte. Jahre 1793 ergab eine Volkszählung im alten Lodsch eine Einwohnerzahl von 193 Menschen, 100 Jahre später bereits war das Dörflein zu einer Großstadt von nahezu 200 000 Einwohnern angewachsen. Diese sprunghafte Entwicklung ist jenen Einwanderern aus deutschen Gauen zu verdanken, die in Lodsch mit kühnem Unternehmungsgeist und unermüdlicher Schaffenskraft eine Textilindustrie von Weltruf schufen. Sie suchten sich zur Verwirklichungg ihrer Ziele jenes ärmliche, straßen= und wasserlose Gebiet halbwegs zwischen Warschau und Kalisch aus, auf dem ein Häuflein polnischer Bauern seine mageren Rinder weidete. Der Anführer dieser deutschen Einwanderer war Carl Scheibler, der aus einer westdeutschen Pastorenfamilie stammte und zum„Vater der Stadt Lodsch“ wurde. Carl Scheibler, der sich zunächst eine kleine Baumwollspinnerei eingerichtet hatte, begann im Jahre 1855 eine mechanische Weberei aufzumachen, die zuerst mit 18000 Spindeln arbeitete. Zehn Jahre später surrten in seinem Betrieb bereits 50000 Spindeln; das Unternehmen nahm, ungehindert durch den Weberaufstand und die russische Invasion, seinen Aufstieg. Scheibler setzte sich auf der ganzen Linie durch. Seine Tuche eroberten den russischen Markt, sie fanden den Weg bis nach dem fernen Asien und trugen den Ruhm der wachsenden Stadt Lodsch in alle Welt. Vor dem Weltkrieg beschäftigten die Fabriken Scheiblers mehr als 10000 Arbeiter und besaßen über 500 mechanische Webstühle mit mehr als 200000 Spindeln. Als in den achtziger Jahren des vorigen Jahrbunderts Lodsch durch den Zustrom der Polen keine deutsche Mehrheit mehr besaß, wurde die Stadt leider zu einem Dorado der Juden. Als die deutschen Truppen in Lodsch einmarschierten, betrug der Anteil der jüdischen Bevölkerung nicht weniger als 40 Prozent. Carl Scheibler selbst hat diese Umwandlung, die seinen großzügigen Plänen zuwiderlief, nicht mehr erlebt. So lebten in Lodsch drei verschiedenartige Elemente, das deutsche, das polnische und das jüdische, nebeneinander, ohne begreiflicherweise eine Beziebung zueinander zu finden, ein Umstand, der in den letzten Jahren unerträglich geworden war. Heute ist Lodsch wieder eine deutsche Stadt geworden, ihr neuer Name Litzmannstadt bildet den Markstein zu einer neuen ersprießlichen Entwicklung nach so vielen bitteren Leidensjahren. Wirtschaft des Warthelandes organisiert Posen, 16. April. Im Thronsaal des Posener Schlosses fand amMontag die feierliche Eröffnung der Industrie= und Handelskammer, der Handwerkskammer und der Wirtschaftskammer Wartheland durch den Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium Dr. Landfried statt. In den Reden des Gauleiters Greiser und des Präsidenten der Reichswirtschaftskammer Pietzsch wurde der Wirtschaft des Warthelandes die Aufgabe gestellt, durch ihren Beitrag zugunsten der deutschen Kriegswirtschaft die starke Rückendeckung des deutschen Volkes im Osten zu werden. Geburt einer dänischen Prinzessin Deutsche Glückwünsche Kopenhagen, 16. April. Kronprinzessin Ingrid von Dänemark wurde Dienstag vormittag kurz nach 10 Uhr von einer Tochter entbunden. Mutter und Kind befinden sich wohl. Der Bevollmächtigte des Reiches, Gesandter Dr. von Renthe=Fink, und der Befehlshaber der deutschen Besatzungstruppen in Dänemark, General der Flieger Kaupisch, nahmen alsbald Gelegenheit, sich in die Glückwunschliste einzutragen, die im kronprinzlichen Palais ausgelegt worden ist. Rundsunkverbrecher! Berlin, 15. April. In den letzten Monaten sind wieder einige Rundfunkverbrecher von deutschen Sondergerichten abgeurteilt worden. Die Straftaten fallen hauptsächlich in den Herbst des Jahres 1939.— Wer trotz des allgemein bekannten Verbotes ausländische Rundfunksender abhört, leistet der feindlichen Verhetzungspropaganda Vorschub und wird zum Verräter am Lebenskampf von Front und Heimat. Für solche gemeinen Verbrecher gibt es keine Gnade. Wegen Verbrechens gegen die§§ 1 und 2 der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen vom 1. 9. 1939 verurteilte das Sondergericht Rostock den 1892 geborenen Wilhelm Zirpel aus Malchin zu 5 Jahren Zuchthaus und 6 Jahren Ehrverlust. Z. hatte auf seinem Frachtkahn wiederholt, noch dazu in Gegenwart seines 17jährigen Neffen, der als Schiffsjunge bei ihm tätig war, die Lügenmeldungen ausländischer Sender abgehört, sie in gehässiger Form weiter erzahlt und eine ihm unbekannte Frau zum Abhören der Auslandssender aufgefordert. Das Sondergericht Klagenfurt bestrafte den 1902 geborenen Andreas Glanzer aus Radenthein mit 5 Jahren Zuchthaus. hatte im Herbst vorigen Jahres monatelang in seiner Wohnung den Nachrichtendienst ausländischer Sender abgehört und das Gehörte Arbeitskameraden mitgeteilt. Außerdem hatte Arbeitskameraden und Nachbarn unter lügnerischen Behauptungen zum Abhören von Auslandsnachrichten zu verleiten versucht. Das Sondergericht Elbing verurteilte den 1890 geborenen Johann Matcaynski aus Orlandshof. Kreis Wirsitz, zu fünf Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrverlust. M. hatte ausländische Rundfunkmeldungen regelmäßig abgehört und besonders üble Lügen weiter verbreitet. Seine Ehefrau, die am Abhören teilnahm, erhielt eine Gefängnisstrafe von einem Jahr. Das Sondergericht Kattowitz bestrafte mit 3 Jahren Zuchthaus den 1910 geborenen Geora Kuvny aus Hohenlinde K hatte wochenlang täglich Auslandsnachrichten abgehört und sie nicht nur seiner Ehefrau, sondern auch Angehörigen seines Lichtspielhauses mitgeteilt. wobei er sich noch in gehassiger Weise gegen alles Deutsche äußerte Weiter verurteilte das Sondergericht Kattowitz den 1892 geborenen Theodor Zur aus Bismarckhütte zu 81 Jahren Zuchthaus. Z., der von 1981 bis 1939 Angehöriger des Polnischen Aufständischenverbandes war, hatte Meldungen der Auslandssender abgehört und sie mit weiteren deutschfeindlichen Bemerkungen bei seinen Arbeitskameraden verbreitet. Griechischer Dampfer an der Marathon=Küste gestrandet. Der griechische Dampfer„Elsi“ ist auf der Fahrt von Piräus nach Saloniki in der Nacht zum Montag an der MarathonKüste gescheitert. Sechs Fahrgäste ertranken, sechs andere werden vermißt. Ueber erhebliche Schwierigkeiten in der schottischen Steinindustrie berichtet die Zeitung„Scotsman". Das Blatt schreibt u. a., durch die Einstellung sämtlicher Straßenarbeiten in England und durch die Schwierigkeiten in denen sich die britische Küstenschiffahrt befinde, sei die Arbeitslosigkeit in den schottischen Steingruben beträchtlich erhöht worden. So habe man beispielsweise die gesamte Granit= uund Basaltproduktion im Osten Schottlands infolge mangelnder Geschäftsaufträge einstellen müssen. Verlag und Druck. Westfalsches Volhsblatt G.m b.H., Paderbora. Verlagedi.ekfor: Abert Paul: Haupischriftleiter und verantwor lich für Polltik und Wirtschaft: Wolfgang Bergemann(dienstlich verreist): Stelltertreter: Hans Grohmann; für Stadt-, Provirz-Nachrichten und Sport: Rudolf Daude: für Unterhaltringsteil: Josef J. Link: für den Anzeigenteil: I. V. Laurenz Offergeld: sämtlich in aderborn. Berliner Schriftleitung: Dr. Rudolf Vogel, Berlin w 35. Viktoriastraße 4 a. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig. Tretet her. Ihr, meine Lieben, Nehmet Abschied, weint nicht mehr Heilung konnt ich nicht mehr finden, Meine Leiden war’n zu schwer. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, meinen innigstgeliebten Sohn, unsern herzensguten Bruder, Schwager und Onkel, den Krankenkassen-Sekretär Jüngling Joseph Merschmann nach einem langen, mit größter Geduld ertragenen Leiden am Montag abend 10¼ Uhr zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb nach einem christlichen Lebenswandel, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, ergeben in Gottes heiligem Willen, im Alter von 25 Jahren. Um ein andächtiges Gebet für den lieben Verstorbenen bitten: Die trauernden Angehörigen Neuhaus. Paderborn, Elsen, Hövelhof, den 15. April 1940 Das Seelenamt findet statt am Freitag. 19. April 1940, morgens 7.15 Uhr in der Pfarrkirche zu Neuhaus, danach die Beerdigung. Sollte jemand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so möge er diese als solche betrachten. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Samstag abend ½10 Uhr unsern lieben Vater, Schwiegervater, Großvater. Bruder und Onkel, den Bauer Friedrich Kröger im gesegneten Alter von 86¾ Jahren nach kurzem Krankenlager, versehen mit den Heilsmitteln unserer heiligen Kirche, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Die trauernden Angehörigen Großeneder, Hövelhof und Solingen, den 15. April 1940 Das feierliche Seelenamt findet statt am Donnerstag, dem 18. April, morgens 6.45 Uhr in der Pfarrkirche zu Großeneder, danach die Beerdigung. Das dreißigtägige Seelenamt für meinen lieben Mann, unsern guten Vater Seminar-Oberlehrer Joseph Kruse findet am Donnerstag, dem 18. April, um 8 Uhr im Dom statt. Wir laden dazu freundlichst ein. Frau Kruse und Kinder Auto-Schöning Droschke, Mietwagen, Leichenüberführungen, Tag und Nacht Paderborn, Helersmauer 7, Fernruf 2710 Die diesjährige ordentliche General= versammlung der Neuenkirchener Pferdeversicherung findet statt am Sonntag, dem 21. April, nachmittags 4 Uhr, im Saale des Gasthauses Humann in Neuenkirchen. Tagesordnung: 1. Rechnung für das Geschäftsjahr 1939 und Geschäftsbericht. 2. Beschlußfassung über allgemeine Erhöhung der Versicherungssummen. 3. Anträge und Verschiedenes. Neuenkirchen. 16. April 1940. Der Vereinsleiter. Sarglager wessels Ruf 3537 Ubernahme ganzer Beerdigungen Stempel schnellstens bei Th. Müller Stempelfabrik Straße der SA. 22 Teleion 2336 Anhänger-Bremsendienst Ersatzteile und Bremsen vorrätig H. Schmidt Ruf 2844 Detmolder Straße 48 Größere Anzahl gut erhaltener Klaviere darunt. sehr sch. Modelle, zu verkauf.(Garantie). Franko=Liefer. Klavierfachmann Jürgen Lippstadt Telefon 2766 Achtung! 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Am 20. 4. 1940. 19 Uhr, schließen alle Sammel= und Annahmestellen. Bis dahin besteht für jeden Volksgenossen die Möglichkeit, seine Spende abzugeben. Metallsammlung der Behörden und gewerblichen Betriebe Annahme ab 22. 4. 1940 bis auf weiteres nur noch Sammelstelle Paderborn, Landratsamt, Fritz=Homann=Wall 42, Fernruf Dienststunden. Bei größeren Aus3257—59, Zimmer 4, während der Dienststunden. nven. Ver Anlieferungen ist vorherige Benachrichtigung erforderlich. kunft durch die Sammelstelle Paderborn, Landratsamt. Paderborn, den 16. April 1940. Der Landrat — Wirtschaftsamt= Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuch von Lippspringe, Band 26, Blatt Nr. 657, auf den Namen des Maurers Anton Tofall in Bad Lippspringe. Am Markt 2. eingetragenen, im Aushange des Gerichts näher beschriebenen Grundstücke(Wohnhaus, Lippspringe. Am Markt 2. und Acker pv.) am 6. Mai 1940. 9½ Uhr an der Gerichtsstelle. Michaelstr. Zimmer Nr. 18, öffentlich meist bietend versteigert werden. 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Der Landrat. mit Jarmila Nowotna Hans Heinz Bollmann Heinz Rühmann Hans Moser Max Gülstorf Rudolf Karl Weltbekannt sind die SchlagerMelodien aus„Frasquita“ Wer kennt nicht: „Hab’ ein blaues Himmelbett“ iel-Palast Nur noch 2 Tage Feuer taufe Der Film vom Einsatz der deuischen Luttwalte in Polen Jugendliche zugelassen Wir bitten die Stellungsuchenden, in ihrem Interesse bei Bewetbungen auf Chiftre- Anzeigen keine Originalzeugnisse, sondern nur Abschriften beizufügen. Auf sämtlichem Bewerbungsmaterial, wie Zeugnisabschrilten Lichtbilder u. deral. ist die Anschritt des Beweibers zu vermerken. Wir suchen für sofort einen zuverläss. kräftigen Kraftfahrer Führerschein III, für Lieferwagen. Uhle u. Co. Paderborn Kohlenhandlung Ich suche per sofort einen kräftigen, ehrlichen Lagerarbeiter E. Oberbeck. Paderborn, Westernstraße 10. Suche zum 1. Mai 1940, ebtl. auch später, tüchtiges Hausmädchen mit Kochkenntnissen f. m. Haushalt(2 Kinder). Wäsche außer d. Hause; Putzfrau vorhanden. 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