Ausg. A: Allgem. Ausgabe für Provinz, Waldeck, Hessen e Ausg. B: für Sauerland · Ausg. C: für Bielefeld und Minden=Ravensberg e Ausg. D: für Haar und Hellweg Amtliches Verkündungsblatt der Kreise Paderborn, Büren u. Warburg Im Verlage: Eichsfelder Volksblatt, Sächsische Zeitung, 7. Tag Beilagen: Täglich: Die Truhe bzw. Sonnabends: Der 7. Tag, monatlich: Heimatborn. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Paderborn, Rosenstraße. Fernruf: S.-Nr. 3251. Draht-Anschrift: Volksblatt Paderborn. Postscheckkonto: Hannover 3504. Erfüllungsort und Gerichtsstand Paderborn. Anzeigenpreise sowie Annahmestellen für Anzeigen und Bezugsbedingungen siehe Schluß des Textteils. 89. Jahrg., Nummer 37. Montag, den 14. Februar Erscheint täglich außer an Sonn- und Feiertagen, Bezugspreis: Durch die Post ins Haus gebracht 2.40 RM einschließlich 84 Pf. Postgebühren, vom Postamt abgeholt 2,10 RM einschließlich 48 Pf. Postgebühren. Durch Boten oder Vertreter bezogen 2,15 RM.— Bei Eintritt höherer Gewalt, Versagen der Lieterungsmittel usw. wird von uns keine Gewähr für Lieferung übernommen. 1938 Verlags-Postanstalt Paderborn Der Führer empfängt Dr. Schuschnigg Der österreichische Bundeskanzler auf dem Obersalzberg In Freiheit Der lilanische Staatspräsident begnadigt weitere Memelländer fke. Am 16. Februar 1918 proklamierte der litauische Nationalrat(Taryba) in Wilna, als Vertretung der litauischen Nation, die Unabhängigkeit Litauens mit der Hauptstadt Wilna. Am 23. März 1918 erkannte der damalige deutsche Kaiser die Unabhängigkeit des durch deutsche Truppen vom Zarenjoch befreiten Litauens an. Wilna wurde bekanntlich später nicht Litauens Hauptstadt. da Polen diese Stadt mit ihrem überwiegend polnischen Charakter und ihrem Reichtum an polnischen historischen Erinnerungen für sich in Anspruch genommen hat. So wurde Kowno Hauptstadt Litauens. Am 16. Februar begeht das Land nun die 20=Jahrfeier der Unabhängigkeits=Erklärung, und aus diesem Anlaß hat Staatspräsident Smetona eine Reihe von Begnadigungen vorgenommen, die sich auch auf eine Anzahl Memelländer erstrecken, die vor nun bald drei Jahren im großen Kownoer Prozeß zu schweren Zuchthausstrafen verurteilt wurden. Durch diese letzten Begnadigungen haben nun alle im großen Memelländer=Prozeß Verurteilten die Zuchthaus= und Gefängniszellen verlassen mit Ausnahme derjenigen, die zu lebenslänglicher Zuchryausstrafe verurteilt wurden. Man darf dem Leser noch einmal kurz ins Gedächtnis zurückrufen, worum es bei jenem Aufsehen erregenden Prozeß im Jahre 1935 gegangen war. Im Memellande hatte Dr. Neumann eine neue Partei, die Sozialistische Volksgemeinschaft gegründet, während bald nach ihm der evangelische Pfarrer Freiherr von Saß die Christlich=Soziali Arbeitsgemeinschaft als gleichfalls neue Partei ins Leben gerufen hatte. Beide Parteien waren bestrebt, auf völlig legalem Wege die Lebensinteressen der deutschblütigen Memelland=Bevölkerung zu verteidigen, und sie hatten auch die Genehmigung zur Gründung der Parteien durch den litauischen Gouverneur des Memellandes erhalten. Erst als beide Parteien schon bestanden und arbeiteten, wurde von Kowno das Gesetz zum Schutze von Volk und Staat erlassen, auf das die litauische Regierung sich berief, um die Gründer und Anhänger der beiden neuen Parteien des Verstoßes gegen das Gesetz anzuklagen. Nach langer Verhandlung in Kowno vor einem aus Offizieren zusammengesetzten Gerichtshof wurde am 26. März 1935 das Urteil gesprochen, das vier Todesstrafen, in zwei Fällen lebenslängliche Gefängnisstrafe und gegen die übrigen Angeklagten insgesamt über 1000 Jahre Zuchthaus= bzw. Gefängnis verhängte. Die meisten der Verurteilten sind schon im Laufe der beiden letzten Jahre begnadigt worden. Dr. Neumann, der Gründer der Sozialistischen Volksgemeinschaft, war zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, ebenso sein Parteigenosse Bertuleit, während der jetzt begnadigte Ernst Rademacher=Winge 10 Jahre Zuchthaus erhalten hatte, evenso Brokoph, der nun gleichfalls wieder in Freiheit gesetzt wurde. Baron von der Ropp, der der Christlich=Sozialen Arbeitsgemeinschaft des Freiherrn von Saß angehört hatte, war zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Die Memelländer Pries, Boll, Lepa und Wannagat waren am 26. März 1935 zunächst zum Tode verurteilt worden. Die Anklage hatte auf Mord an dem Memeler Kriminalwachtmeister Jesuttis gelautet. In der Verhandlung konnte in die ganze Angelegenheit keine Klarheit gebracht werden, dennoch wurden die vier Angeklagten des Fememordes schuldig gesprochen. Das Todesurteil wurde jedoch schon kurze Zeit später in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt. Die beiden Brüder Wallat sind zu lebenlänglichem Zuchthaus verurteilt worden, weil sie einen Bauernstreik angezettelt haben sollten. Die Anklage hatte sie des politischen Anschlages beschuldigt und das Gericht war ihr bei der Urteilsfällung getolgs.„ Es sitzen also noch sechs Memelländer mit lebenslänglicher Zuchthausstrafe hinter litauischen Kerkermauern. Wir wollen die Begnadigungsakte des litauischen Staatspräsidenten als ein Zeichen des guten Willens hinnehmen, einen Beitrag zur Entgiftung der deutsch=litauischen Beziehungen zu leisten. Es ist natürlich, daß gerade der sensationelle Kownoer Prozeß gegen die Memelländer mit seinem Schreckensurteil die deutsch=litauischen nachbarlichen Beziehungen einer schweren Belastungsprobe ausgesetzt hat. Von deutscher Seite ist alles unternommen worden, was zu einer Besserung des Verhältnisses getan werden konnte. Im August 1936 ist ein deutschlitauisches Waren=Abkommen unterzeichnet worden, mit dem ein Zustand beendet wurde, der keineswegs ideal gewesen ist. denn infolge der politischen Spannungen waren die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Litauen allmählich völlig zum Erliegen gekommen. Im März 1987 weilte der litauische Außenminister Lozoraitis in Berlin, wo er vom damaligen Reichsaußenminister Freiherrn von Neurath empfangen wurde. Dann wurde ein deutschlitauisches Abkommen über die Haltung der Presse und des Rundfunks abgeschlossen, das sich als gut und nützlich erwiesen hat. In einer großen außenpolitischen Rede, die Außenminister Lozoraitis Anfang Januar d. J. in Kowno vor Vertretern des Tautiningkai=Verbandes(Regierungspartei) gehalten hat, Berchtesgaden. 12. Febr. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Schuschnigg stattete heute in Begleitung des österreichischen Staatssekretärs für die auswärtigen Angelegenheiten Dr. Guido Schmidt und des deutschen Botschafters von Paven in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop dem Führer und Reichskanzler auf dessen Einladung einen Besuch auf dem Obersalzkonnte er feststellen, daß die Beziehungen zwischen Deutschland und Litauen sich im vergangenen Jahre weiter verbessert hätten, er habe den Willen, sie auch weiter zu bessern, und es sei ihm angenehm zu hören, daß sich die litauische Stellungnahme mit den Absichten der Reichsregierung decke. Es sei nicht notwendig, so sagte der litauische Außenminister, daran zu erinnern, daß solche Beziehungen auf der gegenseitigen Achtung des Rechts und auf gegenseitigem Vertrauen gegründet sein müßten. In diesem Zusammenhang ist die Begnadigung Dr. Neumanns und der anderen zu sehr harten Zuchthausstrafen verurteilten Memelländer als Beweis der berg ab. Diese inoffizielle Begegnung entsprang dem beiderseitigen Wunsch, sich über an: Fragen, die das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich betreffen, auszuspreche: Wien, 13. Febr. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg ist nach seiner Unterredung mit dem Führer und Reichskanzler auf dem Obersalzberg im Sonderzug in den frühen Morgenstunden des Sonntags wieder in Wien eingetroffen. litauischen Absicht aufzufassen, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Handlungen die Beziehungen zu Deutschland zu bessern. Der gleichfalls begnadigte Professor Voldemaras war am 5. November 1918 vom litauischen Nationalrat mit der Bildung des Ministerkabinetts beauftragt worden. und er führte mehr als zehn Jahre lang die litauische Regierung. Auch er gehörte der Partei der Tautiningkai an. Voldemaras soll sich später nach seiner Amtsentlassung in staatsfeindlichem Sinne betätigt haben, weshalb er zu zwölf Jahren Zuchthaus terurteilt wurde. Leipzig feiert Richard Wagners Genius Eröffnungsfeier im neuen Theater— Die Festrede des Reichskulkursenakors Dr. Ziegler—„Wagners Gesamtkunstwerk ist eine Realität des germanisch-deutschen Kunstgeistes“ Leivzig, 13. Febr. Die Reihe der festlichen Veranstaltungen, mit denen die Geburtsstadt Richard Wagners ihres größten Sohnes aus Anlaß seines 125. Geburtstages gedenkt, wurde am Sonntag, dem 55. Todestag des Meisters, mit einer Eröffnungfeier in dem mit Blumen prächtig geschmückten neuen Theater eingeleitet. Vertreter des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen vereinigten sich mit zahlreichen hervorragenden Persönlichkeiten des deutschen Musikund Geisteslebens und einer festlich gestimmten Gemeinde, um dem Genius des großen Meisters zu buldigen. Im Mittelpunkt der Feker stand die Festrede des Generalintendanten des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Reichskultursenator Staatsrat Dr. Hans Severus Ziegler. Wir wissen, so führte Dr. Ziegler u. a. aus, daß Richard Wagners Wirken der dankbar wertvollste Beitrag zur Bewußtwerdung des deutschen Menschen schlechthin und zur Kristallisation seines völkischen Lebens gewesen ist. Wir haben bisher vielleicht mit mehr oder weniger Bewunderung die Werke der Großen als Geschenke hingenommen und uns so eigentlich mit ihrem entscheidenden Anteil an der Erziehung und Fortbildung ihres Volkes nicht genügend befaßt. Im 19. Jahrhundert hat kaum eine Geniepersönlichkeit die Idee„Volk“ in ihrem Unfang und Inhalt so klar erkannt und kaum eine an ihrer Realisierung so hart kämpfend gearbeitet wie Richard Wagner. Und dieser Kampf wiegt in seinen Ergebnissen fast ebenso schwer wie sein künstlerisches Gesamtwerk. In seiner Abhandlung„Was ist deutsch?“ habe Richard Wagner die vier phänomenalen Ereignisse: Bach, Goethes„Götz“, die Entdeckung Shakespeares für Deutschland und die Entdeckung der Antike als Taten bezeichnet, die der deutsche Geist aus sich, aus seinem innersten Verlangen, sich seiner selbst bewußt zu werden, vollbrachte. Und heute bekenne das deutsche Volk Adolf Hitlers, daß es den, der dies einst ausgesprochen habe, selbst eingereiht sehe in den kostbaren Ring der großen Führer zum Deutschbewußtsein und zur Größe Deutschlands. Sein Gesamtkunstwerk eines deutschen Dramas aus Wortdichtung. Tongewalt und Bildkraft sei eine Realität des germanisch=deutschen Funstgeistes, an deren elementarer Gewalt und Gültigkeit ebensowenig zu zweifeln sei wie an irgend einem Wunder der Natur. Den besonderen Widerhall Wagners in der Gegenwart erklärte Staatsrat Dr. Ziegler vor allem damit, daß die unbeilvollen Schranken zwischen Kunstgenie und Volk niedergerissen sind. In seinen weiteren Ausführungen kennzeichnete der Redner Wagner als den größten Romantiker unter den deutschen Genies. Der Gewalt seiner Tonsprache könne sich der urtümliche romantische Mensch im Volke, also eigentlich der breiteste deutsche Hörerkreis, nicht entzieben. Wie Goethe für seine Zeit, sei Wagner für die seine der schärfste und ausgeprägteste Denker, der unerbittlichste Durchdenker aller völkischen Fragen, und da er in eine Epoche hineinwachse, in der die großen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern und zwischen den Lebensformen des eigenen Volkes beginnen und der kampfreiche Läuterungsprozeß im rassemäßig gestimmten Volkstum einsetze, so werde er der erste Kämpfer und kulturpolitische Pionier unter allen Genies seiner Nation. Das staatsmännische Genie Adolf Hitlers ebenso wie sein künstlerischer Bildnergeist erlebten bei Wagner die denkbar aktivsten Kräfte. Zahlreiche Bekenntnisse des Führers seien eindrucksvolle Belege für diese grandiosen Zusammenhänge. Neben Wagner habe es überhaupt niemanden gegeben, der sich auch nur das Thema„Kunst und Politik“ gestellt hätte, und erst der Nationalsozialismus habe die Zusammenhänge zwischen diesen beiden Lebensmächten aufgezeigt. In dem bekannten Satz Richard Wagners „Deutsch sein heißt, die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freude an ihr willen treiben“ liege nichts anderes beschlossen als die Anschauung des deutschen Idealismus, die der Führer seinem Volke zurückgeschenkt hat. Nach diesem gläubigen Bekenntnis zu Richard Wagner und seinem Werk kam der Meister selbst mit seinem Oratorium„Das Liebesmahl der Apostel" zu Gehör. Zum ersten Male wurde dieses dramatisch bewegte Werk bühnenmäßig und szenisch gestaltet aufgeführt. Die musikalische Leitung hatte der Chormeister des Leipziger Männerchors und Dramaturg der Leipziger Oper, Hans Stiebeo, die szenische Leitung Intendant Dr. Hans Schüler, die zwölf Apostel wurden von Mitgliedern des Leipziger Opernchors, die„Stimmen aus der Höhe“ von einem Kammerchor erster Solomitglieder der Oper gesungen, während der Chorsatz von über 300 Sängern der bedeutendsten Leipziger Gesangvereine ausgeführt wurde. Im Anschluß an die Feier wurde durch Oberbürgermeister Dönicke im Museum der bildenden Künste die Ausstellung„Leipzig, die Musikstadt“ eröffnet, in deren Rahmen vom 22. bis 26. April das 25. deutsche Bachfest stattfinden wird. Gleichzeitig wurde eine von der Deutschen Bücherei und der Leipziger Stadtbibliothek durchgeführte Ausstellung „Leipzig— die Musikstadt im neueren deutschen Schrirttum" der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Nachdem schon am Morgen die Gräber, Denkmäler und Gedenktafeln von Meistern der Tonkunst mit frischem Grün geschmückt worden waren, endeten die Veranstaltungen des Vormittags mit einer Kranzniederlegung an der Ruhestätte Johann Sebastian Bachs in der Johanniskirche. Der Abend des Festtages brachte als Erstaufführungen für Leipzig zwei Jugendwerke Richard Wagners, das Fragment „Die Hochzeit“ und die romantische Oper in drei Akten „Die Feen“. Mit diesem Abend wurde— zum ersten Male in der deut hen Theatergeschichte— eine zyklische Aufführung des dramatischen Gesamtwerkes des Meisters eingeleitet. Komintern=Filiale in Kärnten ausgehoben Wien, 13. Febr. Der Kärntner Staatspolizei ist ein großer Schlag geglückt. Es konnte die gesamte kommunistische Parteiorganisation in Kärnten ausgehoben werden. Es wurden nicht nur die illegale„Landesleitung", sondern auch die Kreisleitungen, die verschiedenen Kurierorganisationen und Verteilungsstellen für Schriftenmaterial unschädlich gemacht. Den Behörden sind ganze Berge von Agitationsmaterial in die Hände gefallen. 12 Personen wurden bisher verhaftet, zahlreiche Personen in Untersuchung gezogen. Man rechnet noch mit zahlreichen weiteren Verhaftungen. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die ausgehobenen kommunistischen Parteistellen eine Neuorganisation darstellen, da schon einmal vor zwei Jahren der ganze bolschewistische Agitationsapparat aufgeflogen ist. Die damals Verhafteten wurden inzwischen verurteilt und büßen augenblicklich hre Kerkerstrafen ab. vom Sonntagsport Deutscher Meister in der nordischen Kombination bei den deutschen Skimeisterschaften in Neustadt wurde Günther Meergans. Den 18 km=Langlauf gewann Willi Bogener, den Spezialsprunglauf Franz Haselberger und den Kombinationssprunglauf Toni Eisgruber. Der 9. Länderkampf der Amateurhoxer zwischen Polen und Deutschland endete in Posen mit 10:6 Punkten zugunsten Polens. Japans Antwort ablehnend Erneuter Hinweis auf das Fehlen einer mengenmäßigen Rüstungsbegrenzung Tokio, 13. Febr. Die japanische Regierung hat am Sonnabend die Noten Englands. Frankreichs und Amerikas beantwortet, in denen diese Staaten eine dindende Erklärung Javans bis zum 20. Februar verlangten, daß es keine Schlachtschiffe über 35.000 Tonnen baue. Die japanische Regierung erklärt in ihrer Antwort, daß sie nicht in der Lage sei, dem Wunsch nach Bekanntgabe ihres Flottenbaurrogramms zu entsprechen. . In den an die Botschafter Amerikas, Englands und Frankreichs überreichten gleichlautenden Antwortnoten erinnert die japanische Regierung zunachst daran, daß sie bei der letzten Londoner Flottenkonferenz die Abschaffung von Schlachtschiffen und Flugzeugträgern als Angriffswäffen vorschlug und gleichzeitig erklärte, daß eine qualitative Bearenzung ohne eine quantitive Beschränkung keine gerechte Maßnahme für eine Abrüstung darstelle. Die japanische Regierung habe gemäß ihrem Grundsatz des Nichtangriffs und der Nichtbedrohung keinerlei Absicht, eine andere Länder bedrohende Rüstung zu, besitzen. Wörtlich heißt es dann: „Da die anderen Länder die vernünftigen Wünsche Japans zur Abrüstung nicht angenommen haben, so besteht bis jetzt kein gerechter Abrüstungsvertrag, an dem Javan beteiligt ist. Die japanische Regierung ist deshalb der Meinung, daß die bloße Mitteilung über Schiffsbauten in Anbetracht des Fehlens einer quantitativen Begrenzung nicht zu irgend einer gerechten und billigen Abrüstungsmaßnahme beiträgt und bedauert, nicht in der Lage zu sein, diesbezüglichen Wünschen nachzukommen.“ Schließlich wird in der Antwortnote betont, daß die japanische Regierung es nicht als eine logische Begründung betrachten könne, wenn die anderen Staaten lediglich aus der Tatsache der Ablehnung einer solchen Erklärung über den Flottenbau nun auf den Bau von Schiffen schließen wollen, die über die im Londoner Vertrag festgelegte Grenze hinausginge. Die japanische Regierung bringt ferner die Ansicht zum Ausdruck, daß es Japan nicht berühre, wenn die anderen Länder auf Grund irgendwelcher Gerüchte das Recht der Gleitklausel in Anspruch nähmen, die in irgendeinem Vertrage vorgesehen sei, an dem Japay nicht beteiligt wäre. In der Frage der Begrenzung der Schiffstonnage und Geschützkaliber sei die japanische Regierung zu gegebener Zeit bereit, Besprechungen zu eröffnen. Es sei jedoch die feste Ueberzeugung der japanischen Regierung, daß eine solche Besprechung über qualitative Begrenzung ohne Berücksichtigung der quantitativen Frage nicht zur Verwirklichung ihrer Wünsche nach Abrüstung beitragen würde. Die japanische Regierung wolle aber in ihrem aufrichtigen Wunsch nach Abrüstung nicht hinter anderen Ländern zurückstehen und sei deshalb zu jeder Zeit bereit, an Erörterungen teil zunehmen, die in erster Linie die quantitative Begrenzung berücksichtigen. Die Londoner Presse zur japanischen Antwort „Times“: Revision des englischen Flottenbauprogramms London, 13. Febr. Die japanische Antwort in der Schlachtschiffrage wird von den Londoner Sonntagszeitungen allgemein ais ein wichtiges, wenn auch nicht besonders uverraschendes Ereignis verzeichnet. Der Flottenkorrespondent der offiziösen„Sunday Times“ erklärt, Javans Weigerung, seine Flottenbaupläne bekannt zu geben, bedeute, daß die Bauprogramme der anderen Flottenmächte revidiert werden müßten. Es würde daher ein Austausch der Informationen über die geplanten Flottenbauten erfolgen. Eine sofortige Anwendung der Gleitklausel sei jedoch unmöglich, da hierfür eine Frist von drei Monaten vorgesehen sei.„ Die japanische Erklärung, Erörterungen über eine quantikative Begrenzung unterstützen zu wollen, werde in London lediglich als ein„diplomatisches Manöver“ angesehen, um von der Behauptung abeulenken,„daß Japan an einem Wettrüsten zur See schuld sei“. Auch der Marinekorresvondent des„Observer“ gibt der Ansicht, Ausdruck, daß nunmehr größere Schiffe gebaut werden nürden und daß in den kommenden Verhandlungen eine höhere Tonnage und ein größeres Geschützkaliber sowohl für Schlachtschiffe wie für Kreuzer vereinbart werden würden. Wie verlautet, wird am Montag der außenpolitische Ausschuß des englischen Kabinetts zusammentreten, um sich mit der japanischen Antwortnote in der Schlachtschiffrage zu befassen. Neue Erfolge der Japaner Uebergang über den Hwai-Fluß erzwungen Hankan, 13. Febr. Die Javaner haben nach umfassenden Kämpfen, die mehr als eine Woche Tag und Nacht angedauert hatten, am Sonnabend mit Hilfe ihrer schweren Artillerie den Uebergang über den Hwai=Fluß erzwungen. Damit hat eine der größten Schlachten während der chinesischjapanischen Feindseligkeiten ihren Abschluß gefunden. Die Japaner drangen 30 Kilometer über den Fluß hinaus und vernichteten noch während des Rückzuges der Chinesen ein chinesisches Regiment, das die Neugruppierung der Chinatruppen decken sollte. An der Nordfront drangen die Japaner an der Peking— Hankau=Bahn nach Süden bis in die Nähe des Gelben Flusses vor. Bolschewistische Flugzeuge national getarnt Geplanke Angriffe sollen die Flieger Francos belasten Paris, 12. Febr. Die nationalspanische Regierung warnt im voraus vor gewissen Greuelnachrichten. Sie hat aus aus der sowietrussischen Zone erfahren, daß Sowjetflieger beabsichtigen, ihre Apparate mit nationalspanischen Zeichen zu tarnen und eine Anzahl Dörfer im Kampfgebiete zu bombardieren. Die nationalspanischen Behörden übergeben diese Nachricht der Oeffentlichkeit und warnen gewisse fremde Regierungen davor, auf etwa nun eintreffende angebliche Bombardierungen der Zivilbevölkerung durch nationalspanische, in Wirklichkeit aber sowietrussische Flugzeuge hereinzufallen. Strateaisch wichtige Eroberungen Salamanca, 13. Fehr. Die neuesten Heeresberichte melden feindliche Angriffe bei der Madrider Universitätsstadt im Sektor Palast Moncloa, denen mit Erfolg begegnet wurde. Die Truppen der Südarmee haben die bolschewistischen Stellungen im Abschnitt Serena im Südosten von Merida angegriffen. Sie besetzten die Sillahöhe, den Abredbadera=Berg und mehrere östlich von Zalamea gelegenen Höhen. Der Gegner hat starke Verluste an Menschen und an Kriegsmaterial erlitten. Im Abschnitt von Alfambra wurde die weitere Säuberung des eroberten Gebietes vorgenommen. Es gelang, eine große Anzahl von bolschewistischen Söldnern gefangen zu nehmen. Die Sammlung des Kriegsmaterials wurde fortgesetzt. Wie der Frontberichterstatter des DNB. ergänzend meldet, haben die Truppen der Südarmee bei Zalamea starken Widerstand des Gegners gefunden. Die rotsvanischen Abteilungen sind im Bajonettkampf aus ihren Stellungen vertrieben worden. Bei den erfolgreichen Overationen im Abschnitt von Zalamea, südöstlich von Merida, fielen den nationalspanischen Truppen 50 Maschinengewehre sowie eine große Anzahl von Gewehren in die Hände. Das eroberte Gebiet gehört zu besten Weiden Spaniens mit einer bedeutenden Viehwirtschaft. Außerdem befindet sich hier eine reiche Korkprodnk= tion. welche der katalanischen ebenbürtig ist. Die Truppen des Generals Franco beherrschen nunmehr das ausgedehnte Tal de la Serena. Die rote Stellung Verticede Zalamea, die durch doppelte Graben= und Drahtsysteme geschützt war, wurde von den nationalspanischen Truppen im Verlaufe schwerer Bajonettangriffe genommen. An den Kampfhandlungen war auch die nationalspanische Kavallerie in hervorragender Weise beteiligt. Die neuen Stellungen, die von den nationalspanischen Truppen südöstlich des bolschewistischen Frontabschnittes von Estremadura mit dem Hauptquartier Don Benito erobert wurde, sind für die späteren Kampfhandlungen an dieser Front von großer Bedeutung. Laut nationalem Heeresbericht vom Sonntag wurden die Overationen der Südarmee im Abschnitt Dela Serena erfolgreich fortgesetzt und der Gebirgspaß Zalamea sowie einige andere feindliche Positionen nach heftigem Wide stand besetzt. Der Gegner erlitt starke Verluste. Im Abschnitt Alfambra führten die nationalen Trurven einen Erkundungsvorstoß am linken Ufer des Alfambraflusses durch und erbeuteten dabei in der Ortschaft Orios 61 Kisten Gewehrmunition und 16 Kisten Handgraarten. Hunderte von Rotspaniern liefen weiterhin zu den Nationalen über. den Nach dem Kabinettswechsel in Rumänien Verfassungsreformen und gerechte Bevölkerungspolitik angekündigt— Unerwünschte Elemente sollen abgeschoben werden— Neuregelung des Pressewesens Bukarest, 13. Febr. Die neue rumänische Regierung, die sich darin als„Kabinett der nationalen Union“. bezeichnet, hat in einem Aufruf an das Volk ihr Programm bekanntgegeben. Darin werden zunächst Verfassungsreformen angekündigt, die den Wünschen nach Erneuerung des mumänichen Volkes und nach Wiederherstellung einer ethischen Grundlage des öffentlichen Lebens entsprechen sollen. Dabei soll die Durchdringung aller Gebiete des staatlichen Lebens mit der nationalen Idee garantiert werden. Die Regierung, heißt es weiter, erstrebe die Wiedergutmachung bistorischen Unrechts; gegenüber dem herrschenden rumänischen Bevölkerungsteil an, wobei jedoch ungerechte Handlungen gegenüber den alten Minderheiten im heutigen Rumänien auszuschließen seien. Alle nach dem Kriege gewährten Bürgerrechte sollen einer aufmerksamen Uebervrüfung unterzogen und ruckgängig gemacht werden, wenn sie erwiesenermaßen auf betrügerischem Wege erworben worden sind. Dadurch werde die weitestmögliche Beteiligung der rumänischen Bevölkerung am Wirtschaftsleben des Landes erreicht. Diejenigen Elemente. die sich erst in jüngster Zeit in Rumänien niedergelassen haben, und für den ethischen Charakter Rumäniens schädlich sind, fallen abgeschoben werden. Rumänien beahsichtige, auf der Grundlage internationaler Abkommen mit anderen Staaten. die einen Ueherschuß an jüdischer Bevölkerung haben, zusammenzuarbeiten, um für die Juden andere Unterkunftsmöglichkeiten zu finden. Die Regierung erstrebt, fährt der Aufruf fort, die völlige Entpolitisierung aller öffentlichen Einrichtungen. Zu den wirtschaftsvolitischen Programmpunkten gehüren die Aufrechterhaltung des Haushaltsgleichgewichtes und die Verteidiming der Währung. Auf außenvolitischem Gebiet werde die Regierung die überlieferte Politik fortsetzen, die auf die Sicherung des Friedens und die Verteidigung der Grenzen abziele. Sonnabbendnachmittag trat im Königsschloß ein Ministerrat unter Vorsitz des Königs zusammen. Er brachte eine Reihe wichtiger und kennzeichnender Beschlüsse. U. a. wurde beschlossen, einen engeren Ausschuß einzusetzen, der einen Vorentwurf zu einer neuen Verfassung vorbereiten soll. Ein zu errichtendes Institut für Verwaltungswissenschaften soll eine Neuordnung der Gemeindeverwaltung vorbereiten. Ministerpräsident Christoa wurde betraut. Maßnahmen zu treffen, um die Gläubigen von anderen als den gesetzsichen Eiden zu entbinden und Strafen für solche Priester zu kestimmen, die andere als gesetzlich vorgesehene Eide abnehmen. Das Statut der öffentlichen Beamten und die Unabsetzbarkeit der Richter sowie die Autonamie der Hochschulen werden vorübergebend aufgehoben. Oeffentliche Beamte dürfen an politischen Kundgebungen nicht teilnehmen. Schließlich wird das Pressewesen neu geregelt durch Einstellung unnötiger oder schädlicher Presseorgane und nach Prüfung der allen Zeitungen zur Verfügung stehenden Geldmittel. Dse Kaltung der Parteien Bukarest, 18. Febr. Die Haltung der rumänischen Parteien zum autoritären Kabinett ist durch eine Rethe von Erklärungen gekennzeichnet. Die liberale Partei will das Vorgehen des Königs nicht stören und ist zur Einordnung bereit. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die liberalen Minister auf Grund ihrer früheren Tätigkeit und nicht als Parteimänner dem Kabinett angehörten. Der Präsident der Nationalzaranisten, Maniu, hat mehrere Erklärungen abgegeben, in denen er überaus scharfe Kritik übt. Der König hätte seinen Vorschlag, eine Regierung der Nakionalzaranisten u bilden, annehmen wollen. Von Goga liegt eine umfangreiche Denkschrift vor, in der er erklärt, die Nationalchvistliche Partei hätte sich an der neuen Regierung nicht beteiligen können. Codreanu, der Führer der Legionär=Bewegung, hat keine Erklärung abgegeben. Das Legionärs-Blatt„Buna Vestire“ äußert sich zurückhaltend und wünscht jedoch der neuen Regierung um des Vaterlandes willen vollen Erfolg. Polen zu den Bukarester Veränderungen Warschau. 13. Febr.„Maly Dziennik“ schreibt: Mit großer Sorge müsse man heute schon feststellen: Ueber den Sturz der Regierung Goga freuten sich allein das internationale Judentum, die Freimaurerei und die Komintern! Es sei zu hoffen, daß sich diese Freude als verfrüht herausstelle. Die Nationalisierung der rumänischen Politik möge sich als ein bleibender Erfolg des tüchtigen Monarchen des verbündeten Landes erweisen. Belgrad. 10. Febr. Die Vorgänge in Bukarest beherrschen das Bild der Presse. Der Bukarester Vertreter der balbamtlichen„Wreme“ betont, das Verbleiben des seitherigen Innenministers Calinescu auf seinem Posten lasse erkennen, daß die gegen die Juden beschlossenen Gesetze auch weiterhin durchgeführt würden. General Untonesen sei der vopulärste rumänische Offizier und vereinige in seiner Hand nicht nur alle Wehmachtämter, sondern garantiere auch die staatliche Sicherheit, zumal er 70 aktive Regimentskommandanten zu Präfekten bestellt habe. Ir objektiven politischen Kreisen unterstreiche man, daß die vaterländische Stimmung, die das rumänische Volk crariffen habe, auch nach dem Rücktritt Gogas anhalten werde. Bezeichnend dafür sei folgender Vorfall: Sieben jüdische Advokaten hätten nach dem Abgang der Regierung Goga versucht, ins Gerichtsgebäude einzudringen, seien aber von den dort anwesenden Leuten verprügelt und wieder hinausgeworfen worden. Diese Volksgeste habe bei den rumänischen Juden einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Nachweis der Staatsbürgerschaft für Juden Bukarest, 18. Febr. Die Frist für die Einreichung der die Staatsbürgerschaft von Juden beweisenden Papiere, die am 12. Februar ablief, ist bis zum 9 März verlängert worden Auch Podolski erschossen Das sowjetrussische Diplomatenmorden geht weiter Warschau, 13. Febr. Die lange Kette des sowjetrussischen Diplomatenmordens ist um ein weiteres Glied vermehrt worden. Wie das Militärblatt„Polska Zbrojna“ aus Kowno meldet, ist der frühere Kownoer Sowjetgesandte Podolski in Moskau erschossen worden. Das Blatt weist besonders darauf hin, daß die Erschießung erfolgte, ehe noch Podolskis Abberufung von dem Posten in Litauen offiziell bekannt gegeben wurde. gekentert 15 Personen ertrunken. London, 15. Februar. Wie aus Sidney berichtet wird, kam es im dortigen Hafen zu einem schweren Schiffsunglück, bei dem 15 Personen ertranken. Ein Fährboot. das 150 Passagiere zu dem hier vor Anker liegenden amerikanischen Kreuzer„Louisville“ bringen wollte, kenterte aus bisher noch unbekannten Gründen und versank. Obwohl das Kriegsschiff sofort sämtliche Boote zu Wasser ließ, und auch eine Reihe von anderen Schiffen zu Hilfe eilten, konnten nur 135 Personen gerettet werden. Bisher wurden sechs Leichen geborgen. Die Beisetzung des Prinzen Nikolaus Athen, 12. Febr. Die Beisetzungsfeierlichkeiten für Prinz Nikolaus von Griechenland bestimmten am Sonnabend das Gesicht der griechischen Hauptstadt. Eine unabsehbare Menschenmenge säumte schon seit den Vormittagsstunden den Weg des Trauerzuges und die Kathedrale, in der um die Mittagsstunde vom Erzbischof von Athen unter Assistenz aller Mitglieder des Heiligen Synods ein Trauergottesdienst abgehalten wurde. Dem Gottesdienst wohnten König Geora II., die Witwe des Verstorbenen, Prinzessin Helene, mit ihren Töchtern, der Prinzessin Olga von Jugoslawien, der Gräfin Elisabeth von Toerring und der Herzogin Marina von Kent, ferner Prinzregent Paul von Jugoslawien, der Herzog von Kent und alle Mitglieder des griechischen Königshauses bei. Die Regierung war vollzählig mit Ministerpräsident Metaras an der Spitze erschienen. Auch das gesamte Diplomatische Korvs war gekommen. Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg auf eine Lafette gesetzt, und während die Truppen der Athener Garnison die Ehrenbezeugungen leistete. von dem königlichen Trauergefolge bis zu der Stelle des Weges geleitet, von wo die Ueberführung in einem Automobil zum königlichen Mausoleum in Tatoi erfolgte. An der Beisetzung in Tatoi nahmen nur die Mitglieder der königlichen Familie teil. Schwere Krise der österreichischen Zündholzindustrie. Die österreichische Zündholzindustrie scheint von einer schweren Krise bedroht. Gestern wurde der Belegschaft einer der größten österreichischen Zündholzfabriken in Linz die Miteilung gemacht, daß der Betrieb vorläufig auf vier Wochen gesperrt werde. Nunmehr verlautet, daß alle österreichischen Zündbolzfabriken wenigstens vorübergehend schließen werden. Weitere Memelländer begnadigt Dr. Neumann, der Gründer der Sozialistischen Volksgemeinschaft aus dem Zuchthaus enklassen Auch Professor Voldemaras begnadigt Kowno, 12. Febr. Der litauische Staatspräsident hat aus Anlaß des bevorstehenden 20jährigen Jubiläums der litauischen Unabhängigkeit am 16. Februar zahlreiche Begnadigungen von Strafgefangenen und andere Straferlasse und Strafmilderungen angeordnet. Darunter befinden sich auch die in dem großen Memelländer=Prozeß 1935 Verurteilten Dr. Neumann, Vertuleit, Rademacher, Brokoph und Baron von der Ropp. Richt berücksichtigt wurden die in diesem Prozeß zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten sechs Memelländer Pries. Voll. Lepa, Wannagat, Johann und Ernst Wallat. Unter den Begnadigten befindet sich auch ferner der frühere li zuische Ministerpräsident, Professor Voldemaras, der im Zusammenhang mit dem Militärnutsch vom Jahre 1934 zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Auch er wurde bedingungslos aus dem Gefängnis entlassen. Litauische Büchereileiter in Wilna verurteilt. Drei Leiter litauischer Büchereien und Lesehallen in Wilna hatten sich vor dem Wilnaer Bezirksgericht zu rechtfertigen, weil sie in ihrer Tätigkeit als Leiter der litauischen Lesehallen für die Lostrennung Wilnas aus dem polnischen Staatsverband eingetreten waren. Die Angeklagten wurden zu Zuchthausstrafen bis zu fünf Jahren verurteilt. Nr. 37 7 Jahrgang 1938 Aus der Heimat Montag, 14. Februar Stadt Paderborn Beratungsstelle für das Rentengesetz Wichtig für Arbeitsopfer und Rentenempfänger Wie die Sozialabteilung der Gauwaltung der DAF. in Münster mitteilt, wird zur Vermeidung der vielen Anfragen bei den Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront jedem Rentenempfänger empfohlen, sich die Merkblätter zur Neugestaltung des Rentengesetzes von der Rechtsberatungsstelle der Deutschen Arbeitsfront, Abt. Sozialversicherung, Münster in Westf., Oststraße 24, zu beschaffen.— Invalidenrentner, die auf Grund des§ 119 des Gesetzes vom 21. 12. 37 eine Anrechnung der Kriegsdienstzeit erhalten, können diesbezügliche Anträge unter Vorlage des Militärpasses, des Soldbuches oder Stammrollenauszuges und des Rentenbescheides ebenfalls bei dieser Dienststelle stellen. Dienstplan für den Reichsberufswettkampf Am morgigen Dienstag findet der Reichsberufswettkampf statt für Bauschlosser, Huf= und Wagenschmiede und Elektroinstallateure. Die Teilnehmer treten um 7,45 Uhr am Rathaus an. Mitzubringen ist das Werkzeug für die praktische Arbeit. Die Wettkämpfer innerhalb der„Wettkampfgruppe Druck und Papier"(Jugendliche) treten um 7,30 Uhr am Jühenplatz an. Außerdem wird der Wettkampf an diesem Tage noch durchgeführt in der Gruppe„Banken und Versicherungen“(Jugendliche) und theoretisch für die Jungen der Wettkampfgruppe „Eisen und Metall“, die heute praktisch arbeiten(7,45 Uhr in der Gewerbl. Berufsschule) Zur Reichstagseröffnung in Berlin Besichtigung der größten Internationalen Autoschau Berlin 1938 X Die Internationale Automobil= und Motorrad=Ausstellung Berlin ist der Auftakt für das große deutsche Ausstellungsjahr 1938. Jedermann sollte sich durch eigene Anschauung von den Leistungen der deutschen Autoindustrie überzeugen. Klar und einwandfrei zeigen am besten die Vorführungswagen, die in Bewegung befindlichen Motorenschnittmodelle, sowie die genauestens erkundeten Statistiken die überragende Ueberlegenheit der deutschen Autofabrikate gegenüber dem Ausland. Der Gau Westfalen=Nord hat es sich nicht nehmen lassen, um möglichst vielen Deutschen Volksgenossen die Möglichkeit zu geben, die internationale Leistungsschau der Autoindustrie besichtigen zu können. Sonderzuge zu einem fast unmöglich geringen Fahrtpreis einzusetzen. Nicht nur Autointeressenten, sondern jeder Volksgenosse, der Berlin noch nicht kennt, sollte diese billige Fahrtgelegenheit ausnutzen. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß die Fahrtteilnehmer des ersten Sonderzuges am Tag der Reichstageröffnung noch in Berlin weilen. Die Reichshauptstadt einmal an einem solchen bedeutenden Tage zu erleben, hat ein besonderes Interesse. Die Auffahrt der führenden Persönlichkeiten der Reichsregierung, sowie das Eintreffen der Reichstagsmitglieder aus allen deutschen Gauen wird ein Erlebnis werden. Der Leiter des Wehrmeldeamtes, Hauptmann Strufe* erneut darauf hingewiesen, daß es notwendig ist, mindestens 4 Wochen vor dem Abfahrtstermin sich für die Fahrten zu entscheiden und anzumelden. Piepenturmweg gesperrt. Wegen Durchführung der Kanalisationsarbeiten ist der Piepenturmweg von Dienstag ab für jeglichen Verkehr gesperrt. Besondere Verkehrsschilder geben den Weg für die Umleitung des Verkehrs an. Auch der Divisionsarzt bei der Trauerparade. Wir werden gebeten, in Ergänzung unseres Berichtes von der Trauerparade für den verunglückten Dr. Hoppe zu vermerken, daß auch der Divisionsarzt, Oberstabsarzt Dr. Wagner in Paderborn weilte. Die Ehrenwache am Sarge des Verstorbenen hielten Sanitäts=Unteroffiziere der Sanitätsstaffel Paderborn und nicht Kameraden des Kavallerie=Regiments, wie wir irrtümlich berichteten. Billige Theatersonderfahrt nach Dortmund! Die Reichsbahndirektion Kassel veranstaltet am kommenden Sonntag wieder eine billige Theatersonderfahrt nach Dortmund zum Besuch der Operette„Der Zarewitsch“. Wie nicht anders zu erwarten war, hat diese Fahrt auch wieder einen recht regen Zuspruch gefunden. Der Verkauf der Theaterkarten findet nur bis Donnerstag, den 17. Februar, statt. Reichsbahnsonderfahrt nach Münster zum Karneval. Der münstersche Karneval, der eine fast 500jährige Tradition hat, ist für ganz Westfalen der Treffpunkt in der Faschingszeit. In buntem Flirt und vergnüglicher Laune feiert jung und alt in althergebrachter Weise einen urgemütlichen Karneval. Die sonst so ehrwürdig ruhige Stadt Münster kennt man zum Karneval nicht wieder. Es singt und klingt und lacht und scherzt bei Tag und Nacht, überall herrscht Prinz Karneval und begeistert sein lustiges Volk. In dieses Treiben führt uns die Sonderfahrt der Reichsbahndirektion Kassel am Sonntag, dem 27. Februar, der mit dem 26. und 28. Februar zu den„drei ganz verrückten Tagen“ gehört und durch besonders nette karnevalistische Veranstaltungen eine außergewöhnlich frohe Karnevalsstimmung aufkommen lassen wird. Eine große Prunksitzung der bekannten münsterschen Karnevalsgesellschaft„Freudenthal“ mit anschließendem Fastnachtsball in der Stadthalle verspricht den Teilnehmern der Sonderfahrt das Erleben des bodenständigen Karnevals der Westfalenhauptstadt. Wer möchte da nicht mitmachen? Sonntagskarten zum Rosenmontagszug in Münster. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Kassel teilt uns mit: Zum mosenmontags zug nach Münster i. W. werden Sonntagsrückfahrkarten von allen Fka im Umkreis von 75 Tarifkilometern und von Paderborn mit einer Geltungsdauer zur Hinfahrt vom 26. Februar 12 Uhr bis 28. Februar 15 Uhr(Beendigung der Hinfahrt), zur Rückfahrt vom 26. Februar 12 Uhr bis 1. März 12 Uhr(spätester Antritt der Rückfahrt) ausgegeben.— Weitere Auskünfte können bei den Fahrkartenausgaben eingeholt werden. „Wir künden deutsche Leistung". Am morgigen Dienstag, mittags 12 Uhr, beginnt im Rahmen des Reichsberufswettkampfes aller schaffenden Deutschen der Schaufensterwettbewerb 1938. In 40 Schaufenstern der Stadt werden bis zum 22. Februar deutsche Leistungen und deutsche Werkstoffe gezeigt. Wieder gutes Sportwetter. Der Schneebericht Teuto=Egge, Völmerstod, Feldrom, Bauernkamp, Bärental lautet: Abends 17 Uhr minus 3 Grad ungamtschneehöhe 35 Zentimeter, davon 10 Zentimeter neu. Pulver, Schisport sehr gut. Herrliche Winterlandschaft. = Ehemalige Kleist=Grenadiere herhören! Im Standort des Traditkons=Bataillons(2. Bat. des Inf.=Reg. Nr. 30) in Görlitz, begehen die ehemaligen Kleist=Grenadiere(Grenadier= Reg. Nr. 6) in den Tagen vom 7.—9. Mai 1938 ihre Wiedersehensfeier. Alle westdeutschen Kameraden werden gebeten, schon jetzt ihre Anschrift dem Leiter des westdeutschen Arheitsausschusses, Kameraden August Schweingruber, Dortmund, Hollestraße 87, mitzuteilen, damit sie über alles Interessierende, insbesondere auch über die Hin= und Rückfahrt sowie über die Fahrpreisermäßigung, Unterkunft, Verpflegung usw. auf dem Laufenden gehalten werden können. Heimarbeitertarif statt 30 jetzt 42 Pfennig Wirksame Hilfe für das Dalhauser Korbmachergewerbe— Der Sonderkreuhänder erläuterte den neuen Reichstarif Dalhausen. In diesen Tagen hatte der Sondertreuhänder für das Korbmachergewerbe, Parteigenosse Hartmann=München, der längere Zeit zu wichtigen Besprechungen in unserer Korbmachergemeinde weilte, den Fachausschuß für Korbmachergeweroe zu einer Sitzung im Gasthof Groll einberufen, wo wichtige Erklärungen gegeben und Beschlüsse gefaßt wurden. Am Abend schloß sich dann eine große öffentliche Versammlung aller Dalhäuser Korbmacher und Korbhändler und der Berufskameraden aus der ganzen Umgegend an, in der der Sondertreuhänder eingehend über den neuen Reichstarif sprach, der bekanntlich seit 1. Januar 1938 Gültigkeit hat und jetzt überall eingeführt ist. Sein Vortrag wurde mit großer Begeisterung ausgenommen, bringt er doch dem bisher sehr notleidenden heimischen Korbmachergewerbe, zumal dem Heimarbeiter eine wesentliche Besserung der wirtschaftlichen Lage. Der Leiter des hiesigen Wehrmeldeamtes, Hauptmann(E) Julius Strufe, ist am vergangenen Freitag an den Folgen eines kurzen schweren Leidens verstorben. Damit ist ein ausgezeichneter, in Krieg und Frieden bewährter Offizier von vorbildlicher Pflichtauffassung und vornehmer Gesinnung, ein väterlicher Vorgesetzter, von uns gegangen. Julius Strufe wurde am 28. 6. 1889 zu Wesselburen, Kreis Norder=Diethmarschen, geboren. 1909/1910 diente er als Einjähriger beim Inf.=Regt. 86. Am Weltkriege nahm er von Anfang bis zu Ende als Leutnant d. R. und Kompanie= bezw. Bataillonsführer teil. Er wurde mehrfach verwundet und trug das Verwundetenabzeichen in Silber. Neben dem E. K. I. und II. Klasse waren ihm noch andere Kriegsorden verliehen worden. Strufe hatte als Beruf die gehobene Zollaufbahn eingeschlagen und war 1936 Oberzollinspektor. Am 1. 11. 1936 trat er als EOffizier wieder in das Heer ein. Seit dem 1. 3. 1937 leitete er als Wehrbezirksoffizier das hiesige Wehrmeldeamt.— Alle die ihn kannten, werden ihn in treuer Erinnerung halten. Drei Fahrken restlos besetzt Die drei Fahrten nach Italien, Berlin und Oberbayern sind restlos besetzt. Die KdF.=Urlauber, die sich gemeldet haben, können die Fahrtunterlagen am heutigen Montag gegen Vorlage der Quittung bei der Kreisdienststelle in Empfang nehmen. Leider konnten bei sämtlichen angegebenen Fahrten wiederum eine Anzahl von Volksgenossen nicht mehr berücksichtigt werden, da sie ihre Anmeldung zu spät eingereicht haben. Es wird daher auch an dieser Stelle Bekanntlich haben die vielen Korbmacher in Dalhausen, Haarbrück usw. in den letzten Jahren im Zeichen des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs wieder Arbeit und Brot gefunden. Mit Grauen denkt man an nun längst verklungene. Zeiten zurück, in denen unsere immerhin kleine Gemeinde allein 180 Arbeitslose zählte! Heute sind Hilfskräfte und gelernte Heimarbeiter im Korbmachergewerbe sogar schon wieder gesucht, und der Mangel macht sich fühlbar bemerkbar. Aber auf der anderen Seite war es nicht möglich, von heute auf morgen die wirtschaftliche Lage in diesem Sektor der heimischen Industrie nach der Lohnseite zu verbessern, ohne Störungen oder gar Erschütterungen wirtschaftlicher Natur zu verursachen. Es ist schon des öfteren mit überzeugendem Nachdruck ausgeführt worden, weshalb eine Lohnerhöhung allein im Augenblick nicht möglich ist und auch garnicht im Gesamtinteresse des Volkes liegen kann. Aber immer wieder hat der Nationalsozialismus durch die praktische Tat bewiesen, daß er dort zu helfen bereit ist, wo wirklich noch Systemsünden gutzumachen waren und eine Notlage gebieterisch eine gerechtere Entlohnung erheischte. Und nun zum Beispiel Dalhausen: nach dem vom Sondertreuhänder erläuterten neuen Reichstarif erhalten nunmehr die Heimarbeiter statt 30 Pfennig 42 Pfennig als Stundenlohn! Hierin sind Entschädigung für Licht und Brand sowie der Urlaubsanspruch enthalten. Wenn man bedenkt, daß bei der kargen Bezahlung von 30 Pfennigen es für den Heimarbeiter unendlich schwer war, Am 15. Februar beginnt: Aufklärungsfeldzug„Warmes Essen im Betrieb“. Treibk nicht Raubbau mit den Kräften des Körpers!— Was der Arzk dazu meink Das Reichsamt„Schönheit der Arbeit" innerhalb der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" führt ab 15. Februar 1938 auf besonderen Wunsch von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley einen neuen Aufklärungsfeldzug„Warmes Essen im Betrieb" durch, zu dem wir nachstehendes Gespräch mit einem Arzt veröffentlichen. Im Zusammenhang mit der neuen Aktion des Reichsamtes„Schönheit der Arbeit":„Warmes Essen im Betrieb" ist auch die Frage aufgetaucht: Warum überhaupt eine Essenvaui=— arbeiten wir doch lieber acht Stunden durch und verkürzen dadurch die Arbeitszeit! Unser Mitarbeiter hat sich wegen dieser Frage mit dem Regierungs= und Medizinalrat Dr. med. Gerbis=Berlin auseinandergesetzt, um das Für und Wider zu erfahren. Dr. Gerbis beobachtet schon seit Jahrzehnten die Wirkung der Fabrikspeisungen auf die Gesundheit des schaffenden Menschen, einerlei an welchem Arbeitsplatz er steht, ob im Büro, im Laboratorium, in der Werkstatt, im Fabriksaal, im Steinbruch oder sonstwo. Seine Erkenntnisse aus diesen Studien und Beobachtungen? Der menschliche Körper ist von Natur aus so eingerichtet, daß er nach etwa vier Stunden neuer Nahrung bedarf, um den ganzen Organismus schaffenskräftig zu erhalten. Selbstverständlich kann man auch ohne Nahrung längere Zeit sein. Aber wem hilft das? Niemand! Es entsteht vielmehr auf der ganzen Linie nur Schaden. Schaden an der eigenen Gesundheit, Schaden durch verminderte Arbeitsleistung und Schaden auch für das Volksganze, den Staat, weil sich der allgemeine Gesundheitszustand des Volkes durch die Vernachlässigung des Körpers ständig verschlechtert. Nach mehrstündiger schwerer Arbeit stellen sich naturgegebene Ermüdungserscheinungen ein. Gewiß: Man kann weiter arbeiten dabei. Aber ein ermüdeter Körper leistet nicht nur weniger, er setzt sich auch den verschiedensten Gefahren aus. Die körperlichen Bewegungen bei der Arbeit werden unsicherer, sie entbehren der zielstrebigen Zweckwäßigkeit. Man mutet dem Körper mehr zu, als er zu leisten vermag. Und das Ergebnis sind oft Betriebsunfälle. Außerdem braucht ein übermüdeter Körper unverhältnismäßig mehr Zeit, um sich zu erholen. Die wissenschaftlichmedizinischen Untersuchungen haben ergeben, daß man mit den Kräften vorteilhafter umgeht, wenn man die Ermüdung nicht allzu stark anwachsen läßt; denn auf eine sozusagen doppelte Ermüdung muß zur Wiederholung nicht eine nur doppelte Ruhezeit folgen, sondern eine weit längere. Die Essenpause dient der Kräfteerneuerung sowohl in geistiger als auch in körperlicher Hinsicht. Und wer dennoch glaubt, daß er acht Stunden ohne Nahrungsaufnahme auskommen kann— oder nur mal so zwischendurch rasch ein paar belegte Brote verschlingt— der fügt sich auf die Dauer unermeßlichen Schaden zu. Dieser Ueberbeanspruchung des Körpers läßt sich nur eine Zeitlang erzwingen. Man kann sie aber unter keinen Umständen dem Körper für die Dauer eines Arbeitslebens zumuten. Irgendwann muß der Kräftezerfall kommen! Dr. Gerbis hält es sogar für zwingend notwendig, daß im Interesse der Volksgesundheit gegebenenfalls sogar der Staat mit bestimmten Anordnungen eingreift, um den schaffenden deutschen Menschen vor Gesundheitsschädigungen zu bewahren, die entstehen müssen, wenn mit den körperlichen Kräften durch den Wegfall der Mahlzeiten während der Arbeitszeit Raubbau getrieben wird. Die durch Einlegung einer geruhsamen Essenspause um eine halbe oder eine Stunde verlängerte Arbeitszeit macht sich tausendfach bezahlt. Nur ein geistig und körperlich frisch erhaltener Körper vermag auch die Feierabendstunden und die Rubetage voll und freudig zu genießen. die immerhin beträchtlichen Kosten für die Unterhaltung seiner Werkstatt und die Heimausübung seines Berufes zu tragen, daß z. B. mancher Volksgenosse bis spät in den Abend hinein ohne Licht und bis in den Winter hinein ohne Brand auszukommen versuchte— dann kann man ermessen, mit welch freudiger Begeisterung der neue Reichstarif in Dalhausen und Umgebung begrüßt wurde. Die Fabrikarbeiter haben ebenso eine wesentliche Verbesserung ihrer Einkünfte zum Geschenk erhalten, und es ist erfreulich, daß auch im Korbmachergewerbe der Urlaubsanspruch überall gesetzlich verankert wurde. In Dalhausen wurde durch den ebenfalls bei den Besprechungen anwesenden Leiter der Reichsverrechnungsstelle in (WV.-Archiv) Lichtenfels„Anreich eine Hilfsrechnerstelle eingerichtet und als Leiter dieses wichtigen Amtes der Ortsobmann Clemens Peters vom Sondertreuhänder vereidigt. Uebrigens waren auch der Gaubetriebsgemeinschaftswalter Holz. Pg. Stein=Münster, sowie Vertreter des Geverbeaufsichtsamtes Paderborn in Dalhausen anwesend. und auch der Kreisobmann der DAF., Parteigenosse Drude, sprach in der abendlichen Versammlung und brachte zum Ausdruck, wie das bewährte Kameradschaftsgefühl der Korbmacher durch die Erreichung eines seit langem erstrebten gemeinsamen Zieles und die praktische Hilfe durch die zuständigen Stellen des Dritten Reiches weiterhin vertieft werden müsse. In der Gemeinde Dalhausen stehen bekanntlich etwa 90 Prozent aller Familien im Dienste des Korbmachergewerbes, als Heimarbeiter, Fabrikarbeiter oder Korbhändler, die weit in deutsche Lande hinausziehen und die Erzeugnisse fleißiger Arbeitskameraden in aller Welt absetzen. Die Auswirkungen des neuen Sondertarifes Reichstarifs werden sicher die Leistungskraft und Bedeutung dieser schönen heimischen Industrie weiterhin heben, zumal auch in der Rohmaterialvbeschulunn— bisher liefert bekanntlich Polen noch einen beträchtlichen Prozentsatz der hier verbrauchten Weiden— durch vermehrten deutschen Anbau an Reichsautobahnen usw. die in der Systemzeit fast planmäßig durchgeführte Vernichtung an sich guter Weidenbestände, wieder wettmachen und eine zufriedenstellende Lösung unter Zuhilfenahme des deutschen Weidenmarktes erreicht werden wird. Bl. Schon 320 Dauermieten für den Kulturring Erfreuliche Bekeiligung aus allen Kreisen— Die neue Einrichtung findet guten Anklang Kann es etwas Erfreulicheres für den kulturellen Aufstieg in unserer Paderstadt geben, als die Tatsache, daß sich zu dem von der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" neu errichteten Kulturrina bereits in den ersten acht Tagen 320 Volksgenossen gemeldet haben?! Die Durchsicht dieser Anmeldungen läßt beobachten, daß aus allen Teilen unserer Bevölkerung, vor allem aber durch intensiven Einsatz einer Reihe von Betriebsführern viele Arbeitskameraden zu den Besuchern zählen werden. Noch stehen acht Tage für die Meldungen zur Verfügung. Es ist sicher anzunehmen, daß die gestellte Sollzahl von 573 Ringbesuchern erreicht wird. Um verschiedenen Nachfragen entgegenzukommen, sei noch betont, daß Einzelkarten für die eine oder andere Veranstaltung nicht ausgegeben werden können, lediglich für das Konzert im Monat April. Daneben sei noch erwähnt, daß die Karten naturlich übertragbar sind und so nicht nur von dem Besitzer, sondern auch dessen Anverwandten benutzt werden können. Die Zusammensetzung des Programms ist bereits hinreichend erläutert. Interessant mag es noch sein, zu wissen, daß die erste Veranstaltung die Operette„Land des Lächelns", das Gastspiel einer bekannten Berliner Sängerin vorsieht. Die Faust=Aufführung gewinnt insofern besondere Bedeutung, als diese das Glanzstück der gesamten Spielzeit deshalb allein schon wird, weil es sich hierbei um eine Aufführung zum fünfjährigen Jubiläum des Westfälischen Landestheaters handelt. Das Lustspiel„Etappenhase“ ist für jeden der Inbegriff guten Humors. Den Ausklang wird der frohe SonntagNachmittag mit bekannten Melodien aus Opern und Operetten bringen. All diese Aufführungen werden für 3.00 RM im Rahmen der kulturellen Werbung der NS.=Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ geboten. Wer hat nun das Recht zur Teilnahme an diesen Veranstaltungen, wie an KdF.=Veranstaltungen überhaupt? Es sind dies einmal die Mitglieder der DAF. und ferner alle die der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ korporativ angeschlossenen Verbände: Reichsbund der deutschen Beamten, NS.=Lehrerbund, NS.=Rechtswahrerbund, Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands, Reichsverband der deutschen Tierärzte, Reichsverband der Zahnärzte Deutschlands, Reichsverband deut'cher Hebammen, Reichsverband deutscher Dentisten, Reichsverband deutscher Drogisten e. V., Heilpraktikerbund Deutschland, Deutsche Apothekerschaft, Reichsbund der deutschen Schwerhörigen, Reichsbund deutscher Diplomlandwirte, ferner: Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst. — Das Recht zur Teilnahme gilt natürlich in gleicher Weise auch für die Ehefrauen und die Familienangehörigen der betreffenden Volksgenossen. Aus dem Paderborner Lande Die Bedeutung des heimischen Seidenbaus Die Maulbeerbestände um das 12fache vermehrt + Seit dem 16. Jahrhundert betreibt man in Deutschland Seidenbau, aber die Fehlschläge ließen den Anbau immer wieder sehr zurückgehen. Die neuesten Erfahrungen zeigen jedoch, daß das Klima sowohl für die Seidenrauve als auch für ihre Futterpflanze, die Maulbeere, durchaus geeignet ist. Da die Seide vielfach nicht durch andere Spinnfaser ersetzt werden kann, ist sie uns ein unentbehrlicher Rohstoff geworden. Man hat daher ein großzügiges Aufbauprogramm begonnen und zahlreiche Maulbeerbäume angepflanzt. Die bisherige Arbeit hat den Erfolg, daß mit Ablauf der Pflanzzeit 1937 die Maulbeerbestände seit 1933 um das 12fache vermehrt werden konnten. Weiteres bringt der Reichssender Köln am 18. Februar, 1938, 11.45 Uhr bis 12 Uhr. Der Bauernwald im Vierjahresplan + Da Holz in den letzten Jahren zu einem wichtigen Rohstoff für eine ganze Reihe neuer Erzeugnisse geworden ist, hat die Gewinnung von Nutzholz eine große Bedeutung erlangt. In den Staatsforsten ist schon mehrere Jahre hindurch ein erhöhter Einschlag vorgenommen, so daß der Bauernwald heute ine äußerst wichtige Reserve darstellt. Im Bauernwalde steckt stellenweise noch sehr viel Holz, dessen Entnahme dem Bestand nur nützlich sein kann. Ueber diese Aufgaben des Bauernwaldes spricht im Reichssender Köln ein Fachmann am 17. Februar 1938, 11,45 Uhr bis 12 Uhr. und Vaterland. Anschließend spielte die Musik das Lied vom guten Kameraden. Gauobmann Weinert schilderte nach einem Rückblick auf die großen Waffentaten unserer Feldgrauen und die Zeit des Niedergangs den Aufstieg Deutschlands, stellte die unerschrockene und aufopfernde Tätigkeit unseres Führers heraus und forderte alle auf, auf Gedeih und Verderb zu Adolf Hitler zu stehen. Als durch eine launige Ansage zum gemütlichen Teil übergeleitet war, wollte ob der vielseitigen und guten humoristischen Darbietungen der Boker Humoristen auf der Bühne das Lachen kein Ende nehmen. Besonders gut gefiel eine plattdeutsche Lesung aus Karl Wagenfelds Werken:„Hans Baunenkamps Himmel= und Höllenfahrt". So vergingen frohe Stunden, die alle in herzlicher Kameradschaft einten, bis der Tanz begann, der die Fröhlichkeit bei alt ud jung noch steigerte. Westheim. Meisterprüfung bestanden. Vor dem Prüfungsausschuß der Handwerkskammer in Bielefeld bestand der Malergeselle Joh. Pape aus Westheim seine Meisterprüfung mit gutem Erfolg. Wir gratulieren! Westheim. Unsere Frauen bei gemeinsamer Schulungsarbeit. In der Schule fand eine gut besuchte Versammlung der NS.=Frauenschaft statt, die von der Kreisfrauenschaftsleiterin, Frau Langemann aus Paderborn, geleitet wurde. Als Redner war Ortsgruppenleiter Pg. Wollramp aus Fürstenberg gewonnen. Pg. Holtkamp ist uns Westheimern kein Unbekannter mehr. In einer Reihe von Reden wußte er uns immer für die Idee des Führers zu Aus der Bewegung Bund Deutscher Mädel, Untergan 281. Alle Mädelführerinnen von Paderborn sind am heutigen Montag um 19,30 Uhr am HJ.=Heim. Der Dienst der M.=Gruppe 2/281(Nagorny) beginnt um 20 Uhr. Kurzmeldungen der Bewegung 1000 meldeten sich zum Reichsberufswettkampf. Bei einer in Detmold abgehaltenen Besprechung der Wettkampfleitung für den Reichsberufswettkampf wurde mitgeteilt, daß im Kreise Detmold 4000 Wettkampfteilnehmer, darunter 1300 Erwachsene, zu verzeichnen sind. Die Stadt Detmold stellt allein 2000 Teilnehmer. Zahlreiche Betriebe beteiligen sich hundertprozentig. Musik=Schulungslager der HJ. in Detmold. Gelegentlich der Kulturwoche der Herforder Hitler=Jugend, teilte der Leiter der Kulturabteilung des Gebietes Westfalen mit, daß während der diesjährigen Richard=Wagner=Festwoche in Detmold sämtliche Musikreferenten und Referentinnen der HI. und des BdM. zu einem Musikschulungslager zusammen gezogen werden. Arbeitstagung der Presse= und Propagandawalter des NSLB. In Münster und Herford fanden Gauarbeitstagungen der Pressereferenten und Propagandawalter des NS.=Lehrerbundes= Gau Westfalen=Nord, statt. Der Gauhauptstellenleiter im Amt für Erzieher, Parteigenosse Flörke, stellte in seinem Vortrag die großen Aufgaben der Presse heraus, die ihr im Rahmen der Aufklärung über den nationalsozialistischen Erzieher und über die neue deutsche Schule zufalle. NS.-Gemeinschaft zW„Kraft durch Freude“ Anmeldungen zu KdF.=Fahrten nur noch in Verbindung mit dem Jahresprogramm Die Auslieferung des Jahresprogramms der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude", Gau Westfalen=Nord, das sämtliche Urlaubsfahrten für das Jahr 1938 enthält, wird Ende dieses Monats erfolgen. Da in diesem Heft jeder ausgeschriebenen Fahrt ein Anmeldeformular beigefügt ist, ist für die Anmeldung zur Urlaubsfahrt der Besitz dieses Jahresprogramms unbedingt notwendig. Jedem Volksgenossen, der in diesem Jahr eine„Kraft=durch=Freude"=Fahrt unternehmen will, wird daher dieses Jahresprogramm für Urlaubsfahrten empfohlen, das Anfang März in jeder Dienststelle der NSG.„Kraft durch Freude“ erhältlich ist. Kreis Warburg „Südamerika und wir“ Kreis Paderborn 25 Jahre im Dienst der Neuhaus. Am Sonntag stand,— wie wir bereits in unserer Hauptausgabe berichteten,— der Straßenbahnführer und Schaffner Johannes Ochsenfarth aus Neuhaus 25 Jahre im Dienste der Betriebsgemeinschaft„Pesag". Der unter dem Namen„Hännes“ allgemein bekannte Jubilar erfreut sich nicht nur bei seinen Arbeitskameraden und Betriebsführer, sondern auch bei den Straßenbahnfahhrgästen wegen seines humorvollen und freundlichen Wesens größter Beliebtheit. Der Führer des Betriebes und die DAF. werden am Vorabend des 1. Mai in einer gemeinsamen Feier der Gefolgschaft für die Jubilare des Jahres 1938 des Jubilars noch besonders gedenken. Unsere Leser, die vielen Fahrgäste und auch„Hännes“ selbst werden sich gewiß freuen, einmal eine„Stimme aus dem Volke“ über den Jubilar zu hören. Hier sei sie kurz wiedergegeben:„Wer 25 Jahre in voller Hingebung seine Arbeitskraft in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hat, wie unser lieber Hännes, dem ist in kleinen und großen Erlebnissen viele Male manch' heitere aber auch ernstere Anekdote über den Weg gelaufen. Hilfsbereit und stets entgegenkommend gegen jedermann ist der Jubilar bei den Fahrgästen überaus beliebt. Wenn sich aber einmal Schulbuben im Straßenbahnwagen ungebührlich benehmen, dann macht unser Hännes kurzen Vrozeß: er läßt den Wagen einfach halten und zum großen Gaudium der übrigen Mitfahrenden müssen dann die raubeinigen Burschen den Wagen verlassen und eine Strecke zu Fuß tivveln. O ja, beim Hännes herrscht Ordnung und Sauberkeit! Wir aver, die wir die Straßenbahn oft benutzen und uns jedesmal freuen, wenn Hännes den Wagen begleitet, wünschen dem Jubilar noch recht viele Jahre in bester Gesundheit! Kreis Büren Büren. Kreisverwaltungsgericht neu gebildet. Der Regierungspräsident zu Minden hat zu Mitgliedern des Kreisverwaltungsgerichts ernannt: 1. Dr. jur. Wilhelm Reineke(Salzkotten); 2. Franz Verleger, Schneidermeister(Büren), 8. Josef Kloppenburg, Bauer (Brenken), 4. Joh. Johannes Strothe. Gemeindebürgermeister(Meerhof); zu Stellvertretern: 1. Franz Jittemeier, Schmiedemeister(Mantinghausen), 2. Joh. Pahls. Bauer(Brenken), 3. Ferdinand Knaup, Bauer (Etteln), 4. Heinrich Worrramp, Rentner(Fürstenberg); zu 2. Stellvertretern: 1. Franz Mehring, Bauer (Kleinenberg), 2. Karl Finke, Bauer(Büren), 3. Fritz Zumdick, Zimmermeister(Steinhausen), 4. Heinrich Meiwes. Kaufmann(Anreppen). Außerdem wurde Dr. W. Reineke(Salzkotten) zum Stellvertreter des Vorsitzenden ernannt. Die Berufung gilt für die Zeit vom 1. Januar 1938 bis 31. 12. 1941 und für die Dauer des Wohnsitzes im Bezirk des Kreisverwaltungsgerichts. Boke. Ein erlebnisreicher Kameradschaftsabend. Ein Kameradschaftsabend, wie er nicht schöner sein konnte, veranstaltete die RSKOV. zusammen mit der Kriegerkameradschaft im Saale Nolte in Bentfeld. Fast vollzählig waren die Kriegsopfer und die Frontkämpfer der Gemeinden Bentfeld, Anreppen und Boke mit ihren Angehörigen erschienen. Nach dem Fahneneinmarsch entbot Kameradschaftsführer Pg. Fehige allen einen herzlichen Willkommensgruß, besonders den Gästen, dem Gauobmann der NSKOV. Pg. Meinert=Münster und seinem Kreisamisleiter, Pa. Wördeyoff= Salzkotten, dem Amtsbürgermeister Pg. Seidler und dem Ortsgruppenleiter Pg. Meiwes, Anreppen. Mit einer Feierstunde für die Toten der Jahre 1914—1933 wurde die Veranstaltung eingeleitet. Den Prolog, verfaßt von Lehrer Boger=Brenken, sprach Pg. Lehrer Saimen=Boke. Die Gedächtnisrede des Hauptlehrers Tönekop=Boke, die das Sterben der Helden des Krieges, und der Bewegung für das Bestehen Deutschlands, und das Werden des Dritten Reiches würdigte, klang aus in dem Bekenntnis, daß wir, die Erben dieser Opfer, stets bereit sein wollen zum Einsatz für Volk begeistern. So war es auch am gestrigen Abend. Die Frauen lauschten gespannt seinen Ausführungen. Im Anschluß daran fanden einige geschäftliche Besprechungen statt. Frl. Plempe berichtete über ihren Kursus in Haus Botzlar. Die schon bestehende Jugendgruppe wird von Frl. Plempe geleitet und ist in gutem Schwunge. Zum Schluß wurden noch zwei Filme vorgeführt. Der erste zeigte Entwicklung und Aufbau der Partei und Abschnitte aus dem Leben des Führers. Der zweite führte uns nach Wewelsburg, zeigte uns die Schönheiten dieses idyllisch gelegenen Dorfes und Ausschnitte aus einem Schulungskursus der Jugendgruppe der NS.= Frauenschaft. Herbram. Zum Löschmeister befordert. Bei der Feuerwehr wurden zu Löschmeistern befördert: Wübbeke Joh., Meyer Joh., Dunschen Ernst und Amedick Franz. Herbram. Zimmerbrand. Am Donnerstag abend brach plötzlicher Feueralarm die Stille unseres Ortes. In kürzester Zeit stand die Feuerwehr bei den Geräten und eilte im Sturmschritt zum Bruch, wo im K.schen Hause ein Zimmerbrand ausgebrochen war, welcher leicht schlimme Folgen hätte haben können. Da sofort Hilfe zur Stelle war, wurde ein Umsichgreifen des Feuers verhindert, so daß der Schaden nicht zu groß war. Trotz allem Pech hatten drei Angeklagte vor der Kleinen Strafkammer in Paderborn, der Berufungsinstanz für amtsrichterliche Entscheidungen in Strafsachen, Glück. Jawohl, ihre Berufungen wurden zwar verworfen, aber der Berufungsrichter hätte— nicht mehr an das Strafmaß erster Instanz gebunden — die Strafe erhöhen können. Zwei Fahrraddiebe in der Berufung abgewiesen Karl K. aus Lippstadt hat sich zusammen mit seinem Bruder ein unehrliches Stückchen geleistet, als beide Munkelgeschäfte um ein gestohlenes Fahrrad vollzogen. Mit dem Rade machten sie zum persönlichen Vergnügen ihre Touren, und schließlich„drehten“ sie es auch noch einem Dritten zum Kauf an. Das war glatter Diebstahl und Betrug, für den es beim Lippstädter Einzelrichter schon drei Monate Gefängnis gab. Der Bruder war zufrieden, aber Karl wollte unschuldig sein. Das Berufungsgericht glaubte seinen schönen Worten nicht und schickte ihn unvererichteter Dinge heim.— Aehnlich erging es Hermann K. aus Rüthen. Er nahm ein vor einer Gastwirtschaft stehendes Rad und versteckte es daheim. Den Augen der ehrlich und rechtschaffen denkenden Mutter blieb es zwar verborgen, aber nicht der Polizei. Seine Strafe von drei Monaten, die er nun in Geldstrafe ermäßigt haben wollte, erkannte man beim Berufungsgericht für recht. Seine Berufung wurde als unbegründet verworfen. Ein Griff in den Geldschrank— ein Motorrad Josef J. aus Lippstadt hatte in Niederntudorf eine gute Stelle. Nur eine„Passion“ ließ ihn nicht los: er mochte gern ein Motorrad haben. Eines Morgens, als der Chef zur Kirche und die Gelegenheit günstig war, tat er einen Griff in den Geldschrank. 50 gebündelte 20=RM=Scheine waren die Beute, und bald erfüllten sich auch Josefs geheimsten Wünsche. Man staunte zwar über die plötzliche Anschaffung, ihm aber den Diebstahl auf den Kopf zuzusagen, fand man doch nicht so recht den Mut. Erst der Gendarmeriebeamte ermittelte vor kurzem den Diebstahl, der seit August 1936 zurückliegt. Nur seine Jugend— er ist heute erst 20 Jahre alt— konnte in Anbetracht dessen, daß der Schaden von anderer Seite ersetzt wurde, fünf Monate Gefängnis als ausreichende Sühne gelten lassen. Die Untersuchungshaft wurde noch angerechnet. Vier interessante Vortragsabende im Kreise Warburg Ein überaus interessanter und fesselnder Lichtbildervortrag wurde den Volksgenossen von Willibadessen durch das Volksbildungswerk in der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" übermittelt. Ein gründlicher Kenner Südamerikas. Pg. Otto Bötcher, Hannover, der dreißig Jahre lang in den verschiedensten Gegenden Südamerikas lebte und arbeitete, weite Reisen unternahm und so in engen Beziehungen zu den Einheimischen und den vielen Deutschen dort stand. schilderte in anschaulicher Weise das wenig bevölkerte Land Südamerika und seine Staaten, die er bis zum südlichsten Zipfel der Erde bereist hat. In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte er die Beziehungen und das Verhältnis des Südamerikaners zum dort wohnenden deutschen Menschen. Hierbei war eindeutig zu erkennen, daß sich der Deutsche durch seine Intelligenz und Pflichttreue besonderer Achtung und Wertschätzung erfreut. Die Pflege des Deutschtums und der guten Beziehungen Deutschlands zu Südamerika wird nicht zuletzt wesentlich gefördert und beeinflußt durch die zahlreichen deutschen Schulen und deutsche Lehrer.— Großartiges Bildmaterial verdeutlichte all das, was über Land und Leute gesagt wurde. Anschließend berichtete Pg. Bötcher noch in ergreifender Weise vom Sieg und Untergang des Kreuzergeschwaders des Grafen Spee bei den Falklandinseln. Herzlicher Beifall dankte am Schluß dem Redner für seine fesselnden Ausführungen. Der gleiche Vortragsabend, der in Willebadessen am Donnerstag abend bei Risse stattfand, wurde am Freitag bei DohEbenfalls fünf Monate bekam Otto W., der sich in Lippstadt gemeine Streiche leistete. Er hatte die jugendliche Tochter einer braven Lippstädter Familie ins Unglück gestürzt und durch sein weiteres liederliches Faulenzerleben sich auch noch dazu die Gunst der Schwiegereltern verscherzt. In dieser Situation erschien er nun eines Tages in Lippstadt und pumpte„im Auftrage“ der Schwiegereltern einen Bäckermeister um Backwaren an. Der Schwindel gelang ihm auch, und für die Urkundenfälschung und den Betrug gab es jetzt die Gefängnisstrafe. Ueble Streiche, durch die er der Familie großen Kummer bereitete, und seine zwei auf gleichem Gebiet liegenden Vorstrafen trugen nicht wenig zu der Höhe der Strafe bei. In die eigene Tasche kassiert Sechs Monate Gefängnis und 50 RM Geldstrafe holte sich Martin St., dem das Vertrauen geschenkt war. Lose des WHW. und der Arbeitsbeschaffungslotterie zu verkaufen. Er hatte sich dabei rund 90 RM angeeignet. Der Angeklagte, der in Paderborn tätig war, stammt aus Freiberg i. S. Er war vor dem Richter voll geständig. Auf die Strafe wurde ihm die erlittene Untersuchungshaft angerechnet. Weil es sich aber um edlen Zwecken dienstbare Gelder handelte, die er in schnöder Eigensucht unterschlug, mußte die Strafe empfindlich sein. Appekit auf Schinken und Rauchwurst Der 36 Jahre alte Fritz B. aus Lippstadt hat eine gute Nase für mit Liebe und gutem Geschmack gesalzene und geräucherte Fleischwaren. Der Duft aus der Räucherkammer der Mitbewohner hatte ihn nicht schlafen lassen. Fritz nutzte die dunkle Nacht weidlich aus, um sich mit der Speisegabel als Nachschlüssel einzuschleichen. Aber er war nicht leise genug vorgegangen. Am nächsten Tage schon ruhte der Verdacht auf ihm. Zu leugnen gab es auch nichts mehr, als man bei seiner Schtester, der Frau St. in Lippstadt, Schinken und Würste wiederfand. Vor dem Schöffengericht waren er und Frau St. geständig. Fritz als einschlägig Vorbestrafter bekam für den Einbruch vier und seine Schwester für die Hehlerei einen Monat Gefängnis. Störenfriede in der Gemeinschaft Beim Berufungsrichter und in der Sitzung des Schöffengerichts] Gefängnisstrafen für Betrüger und Diebe Wegen Urkundenfälschung und Betrug ins Gefängnis Albert Leo Schlageter“ in Dienst gestellt Das dritte Segelschulschiff der Kriegsmarine—„Schlagekers Vorbild ist uns Verpflichtung“ amburg, 12. Febr. Am Sonnabend vormittag wurde in Hamburg auf der Werft von Blohm& Voß das dritte Segelschulschiff der deutschen Kriegsmarine„Albert Leo Schlageter“ in Dienst gestellt. Dabei hielt der Kommandant Fregattenkavitän Rogge eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Die deutsche Kriegsmarine halte an der Segelschiffsausbildung fest, weil nur hier die Grundlage geschaffen werden kann, auf der später jeder seemännische Führer und Unterführer aufbaut. Denn trotz aller technischen Fortschritte bleibt die Seemannschaft die unentbehrliche Grundlage einer jeden Flotte. Bei uns auf den Segelschulschiffen erlebt man die Achtung vor der Allgewallt des Höheren und der Natur. Hier fühlt man die Verbundenheit mit der See und den Elementen des Seemannes, hier lernt man aber auch den Glauben an die See in Vergangenheit und Zukunft zu verstehen. So wollen auch wir in gleicher Weise wie unsere beiden Schwesterschulschiffe„Gorch Fock" und„Horst Wessel“ die Ausbildungsarbeit in diesem Sinne aufnehmen. Nachdem das deutsche Volk in seinem gesamten staatlichen und völkischen Leben neu gestaltet, sich neu geformt einer größeren Zukunft zuwendet, erkennt es umso mehr, wie es mit allem Mächtigen und Starken, Gesunden und Lebenskräftigen in seiner Vergangenheit verwurzelt ist. So trägt unser Schiff den Namen eines Mannes, der in der schwersten Notzeit treu sich selbst und dem Vaterlande geblieben ist. Wenn Tradition ihren Wert hat, so zeigt es sich hier bei dem Namen Albert Leo Schlageter. Sein Handeln, seine Taten sollen mit dem Gefühl der Dankbarkeit und Anerkennung der Nation erhalten bleiben. Sein Vorbild ist uns Verpflichtung! Fregattenkapitän Rogge schilderte kurz das beispielhafte Leben und Handeln Albert Leo Schlageters und seinen Tod in der Goltzheimer Heide am 26. Mai 1923. Er fiel in dem unerschütterlichen Glauben an Deutschland, und wie er so oft gesungen:„Das Banner muß stehen, wenn der Mann auch fällt!“ sowie getreu seinem Wahlspruch, der auch auf unserem Ruderrad steht:„Alle für einen!" So soll es und muß es auch bei uns werden: Eine Gemeinschaft treuer soldatischer Kameradschaft und unbedingten Zusammenhaltens, denn nur dann ist der rechte Geist auf dem Schiff. In diesem Glauben und solchen Gedanken stelle ich das neue Segelschulschiff der Kriegsmarine„Albert Leo Schlageier“ mit dem heutigen Tage in Dienst. Nachdem Flagge und Wimpel gehißt waren, fuhr der Kommandant fort: Wir wollen aber nicht an unsere Aufgaben herangehen, ohne des Mannes zu gedenken, unter dessen Führung seit nunmehr fünf Jahren das Deutsche Reich wieder zu Ehre und Ansehen in der Welt gekommen ist, in einem Reiche, in dem nun und für alle Zeiten Begebenheiten wie 1923 unmöglich bleiben. Wir wollen ihm— dem Schöpfer des Dritten Reiches— unsere Treue und Dankbarkeit zum Ausdruck bringen und geloben, weiterhin unsere Pflicht zu tun, damit der Aufbau der Kriegsmarine so vollendet werden kann, wie er es angeordnet hat, und wozu er die Voraussetzung schuf. Das Sieg Heil auf den Führer und die Nationalhymnen beendeten die Indienststellung. Winters Rückkehr und Sturmwetter Zwei Meter Schnee auf dem Feldberg Der heftige Schneefall, der in der Dacht zum Freitag einsetzte und— mit kurzer Unterbrechung— am Sonnabendvormittag noch anhält, hat dem südlichen Schwarzwald wiederum große Schneemengen beschert. Die Schneehöhe auf dem Feldberg betrug am Sonnabendfrüh zwei Meter, davon sind 40 Zentimeter Neuschnee. Im allgemeinen werden in Höhenlagen zwischen 1000 und 1200 Metern 70 bis 120 Zentimeter gemessen. Aber auch in den Lagen unter 1000 Meter ist eine Schneehöhe von durchschnittlich 80 Zentimeter vorhanden. Es wird mit dem weiteren Anhalten der Schneefälle gerechnet. Die Temperaturen betrugen 5 bis 7 Grad unter Null. Schwere Schneestürme im bayerischen Schwaben In Mittelschwaben tobte am Wochenende ein außerordentlich heftiger Schneesturm. Der Schnee türmte sich auf den Straßen oft zu meterhohen Wächten auf. Ganze Reihen von Kraftwagen blieben stecken und konnten nicht mehr weiter. Das Ausschaufeln war meist zwecklos, „Die Leistung entscheidet“ Der Berufswektkampf hat begonnen— Tag der Gruppe Banken und Versicherungen Zur Eröffnung des Reichsberufswettkampfes aller schaffenden Deutschen Unser Bild gewährt einen Ueberblick über den vollbesetzten Berliner Sportpalast während der Eröffnungskundgebdung (Scherl Büderdienst, Zander MuttiMex-K.) Berlin, 13. Febr. Der„Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen 1938“ hat am Sonntag im ganzen Reichsgebiet seinen Auftakt genommen. Ein Leistungswettstreit von beispiellosem Ausmaß wird in freiwilliger Mitarbeit mehr als 2700000 erwerbstätige Deutsche jeglichen Alters. Männer, Frauen und Jugendliche, ohne Rücksicht auf Herkunft und Vermögen zunächst in den Ortswettkämpfen zusammenführen. Als erste traten am Sonntag die 76000 Teilnehmer der Gruppe Banken und Versicherungen zum Wettkampf an, davon 16 200 in Berlin. Für die Mehrzahl der weiblichen Teilnehmer ist der kommende Sonntag— an dem im übrigen alle Beteiligten noch die sportliche Leistungsprüfung abzulegen haben— der Tag der Entscheidung. Die Wettkämpfe wurden in Berlin in der Technischen Hochschule, in der Universität, in der Wirtschaftshochschule und in mehreren Berufserziehungsstätten durchgeführt. Bei einem Appell im Lichthof der Technischen Hochschule sprach der Leiter des Berufswettkampfes. Obergebietsführer Axmann, über Sinn und Bedeutung der großen Aktion. Er brachte dabei klar zum Ausdruck, daß von nun an jedem schaffenden Menschen in Deutschland die Möglichkeit gegeben sei, sich durch die eigene Leistung zu demjenigen Platz emporzuarbeiten, der ihm nach seinen Fähigkeiten und Anlagen gebühre. Fachamtsleiter Lencer eröffnete sodann den Wettkampf der Gruppe Banken und Versicherungen und betonte, auch in der Leitung der Betriebe müßten Männer tätig sein, die nicht nur einen Namen hätten, sondern durch Können, Leistung und Vorbild bewiesen, daß sie sich diesen Namen redlich erwarben. weil die Gewalt des Sturmes in kürzester Zeit wieder neuen Schnee häufte. Den Insassen der Kraftfahrzeuge, die unterwegs von dem Unwetter überrascht wurden, blieb meist nichts anderes übrig, als im nächstgelegenen Ort zu übernachten. Im Bahnverkehr ergaben sich starke Störungen. Die Züge vom Oberallgäu trafen mit einer Verspätung bis zu zwei Stunden ein. Die Fernsprechlettungen wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Verschiedentlich waren die Leitungen stundenlang unterbrochen. Sonntag nachmittag setzten in Mittelschwaben neue Schneefälle ein. Apennin und Albanerberge verschneit. In den mittleren Apenninen sind überaus heftige Schneefälle eingetreten. Noch überraschender ist das Bild, das sich in der unmittelbaren Umgebung Roms, in den Albanerbergen, bictet. die bis tief ins Tal verschneit sind. Schwere Stürme im Tyrrhenischen Meer. Ueber Sardinien und dem Tyrrhenischen Meer toben wieder ungemein heftige Stürme, die vor allem auf Sardinien beträchtlichen Schaden angerichtet haben, wo zahlreiche, zum Teil hundert Jahre alte Bäume umgerissen und Häuser abgedeckt wurden. An der Küste wird der Fischfang durch die Stürme sehr beeinträchtigt.— Bei Livorno ist eine Fischerbarke untergegangen, wobei ein Fischer mit seinem Sohn den Tod fand, während sich der zweite Sohn retten konnte. Untergang eines englischen Dampfers bei Vorkum. Wie gemeldet, sendete ein kleiner Dampfer unbekannter Nationalität SOS=Rufe aus. Später setzten die Rufe aus. Anscheinend handelt es sich um einen kleinen englischen Dampfer. Am Strand von Borkum sind große Mengen Holz angetrieben, die wahrscheinlich von der Deckladung des vermutlich untergegangenen Dampfers herrühren. Leichte Sturmschäden an französischen Kriegsschiffen. Die Einheiten des französischen Atlantik=Geschwaders, die am 1. Februar aus Brest zum Manöver im Aermel=Kanal ausgelaufen waren. sind in ihren Heimathafen zurückgekehrt. Infolge der schweren Stürme, die zur Zeit der Manöver über den Kanal fegten, haben mehrere Einheiten leichte Havarien erlitten. Nordsturm über England. Seit Sonnabend wütet über England ein eisiger Nordsturm, der großen Schaden im ganzen Lande angerichtet hat. Am Sonnabend nachmittag fiel im Innern der Stadt London Schnee. Das ist der erste Schnee in diesem Winter überhaupt. Die Themse führt infolge des Sturmes Hochwasser und trat stellenweise über die Ufer. In dem bekannten Künstlerviertel Chelsea erreichte die Flut die am Ufer stehenden Häuser. Die niedrig gelegenen Häuser am Londoner Dhemse=Ufer wurden von der Polizei vorsichtshalber geräumt. Auch die Ortschaft Horsey(Novfolk) mußte von der Bevölkerung verlassen werden. Der britische Zerstörer „Walrus“, der im Schlepptau nach Scarborongh gebracht werden sollte, riß sich von dem Schlepper los und geriet auf einen Felsen. Auch im Kanal wütete der Sturm so heftig, daß ein belgischer Kanaldampfer die Nacht über vor Ostende liegen bleiben mußte, da die See jede Einfahrt in den Hafen unmoglich machte. Englisches Bombenflugzeug im Schneesturm abgestürzt. Ein Bombenflugzeug der britischen Luftwaffe stürzte in einem Schneesturm in der Nähe von Aylsham in der Grafschaft Norfolk ab. Dabei wurden sämtliche drei Insassen getötet. Staatssekretär Dr. Pfundtner aus Budapest abgereist. Staatssekretär im Reichsinnenministerium, Dr. Pfundtner, hat Sonntag mittag in Begleitung von Oberregierungsrat Kaibel, nach einem mehrtägigen offiziellen Besuch bei der ungarischen Regierung, die Hauptstadt Ungarns wieder verlassen. Er war vorher von Reichsverweser von Horthy in längerer Audienz empfangen worden und hatte dann eine Reise durch die Provinz unternommen, wobei er u. a. auch die schwäbischen Dörfer in der Umgebung von Budapest besuchte. Jedes Kind kannte damals das Merkwort NNE AUF MAZEDONIEN als OVERSTOL2 vor 10 Jahren der Mazedonen-Zigarette Anerkennung in Deutschland verschaffte. Aus Kindern wurden inzwischen Raucher. Und was wurde aus OVERSTOLZ? Sie bekam eine fugendichte Frischhalte-Packung, ihr Preis wurde von 5 auf 4% Pfennig gesenkt; ihre bewährte Mazedonen-Qualität aber hat sie bis heute behalten. 12 OVERSTOLZ 50PF. OhnecMundstück, Richtfest des Auslandshauses der 50. Haus der Freundschaft von Jugend zu Jugend Berlin, 12. Febr. Am Sonnabend mittag versammelten sich zwischen Gatow und Kladow, an dem reizvollen Ufer der Havel, Führer des jungen Deutschland und Männer aus Partei und Staat zu einem symbolischen Akt: Zu dem in schönster Gemeinschaft mit der Bauarbeiterschaft begangenen Richtfest des Auslandshauses der H J. Dieses Haus gehört zu den repräsentativsten, den neuen Bauwillen der nationalsozialistischen Jugend am besten verkörpernden Bauten. Es wird nach seiner Eröffnung im Hochsommer Mittelpunkt aller Auslandsarbeit der deutschen Jugend sein. Vor dem, von Gerüsten umgebenen und mit Fahnen und Girlanden geschmückten Bau sprach der Jugendführer des Deutschen. Reiches über den Sinn dieses Richtfestes. Er betonte, daß der Bau für die zukünftige Entwicklung der nationalsozialistischen Jugendbewegung von allergrößter erzieherischer Bedeutung sein werde. Das Haus solle einmal der Treffpunkt aller an der Auslandsarbeit der Hitlerjugend beteiligten Führer und Führerinnen der HJ., des BDM. und der anderen Parteiorganisationen sein. Dann sollen hier die Führer und Führerinnen der deutschen Jugend mit denen der Jugend anderer Länder zusammenkommen. So werde der Bau der Mittelvunkt aller Auslandsarbeit der jungen Generation Deutschlands sein. Die Jugendbewegung von einst predigte das schwärmerische Ideal einer allgemeinen Verbrüderung der Jugend der Völker. Wir setzen diesem falschen Ideal, das höhere, klarere und ehrlichere Ideal der Verständigung der jungen Generation entgegen. Die ganze Jugend unseres Volkes wird auf diese Aufgabe ausgerichtet. Das Auslandshaus der HJ. gehört zu jenen neuen Bauten der Jugend, die im„Baujahr der Hitlerjugend“ begonnen und deren Modelle im Frühjahr vorigen Jahres dem Führer in der Reichskanzlei gezeigt worden sind. Der Entwurf stammt von dem jungen Architekten der Hitlerjugend Diplomingenieur F. G. Winter. Das Material des in Front und Tiefe je 70 Meter langen Gebäudes besteht aus Zehdenicker Backsteinen mit Werksteinteilen aus Granit; das Dach ist mit roten Falzpfannen gedeckt. Diese Sparsamkeit der äußeren Mittel kennzeichnet schon deutlich die in dem Bau zum Ausdruck gebrachte architektonische Haltung, die— ohne die liebevolle Durchbildung aller Einzelheiten zu vernachlässigen— bewußt das strenge Maß preußisch=märkischer Bauten, der Königsbauten des benachbarten Potsdam, wahrt. Das Gleiche gilt für die Innengestaltung. Das Erdgeschoß, dessen Front einen Säulengang bildet, enthält die repräsentativen Räume, die Gartenhalle, den Tagesraum, ein Spielzimmer, den Speiseraum, das Musikzimmer, einen Lesesaal mit anschließenden Studienräumen und einen großen Vortragssaal. Das Obergeschoß beherbergt außer verschiedenen Arbeits= und Bürozimmern die Schlaf= und Nebenräume. Die nach Norden zeigende, durch einen kleinen Gartenpavillon eingefaßte und geschützte Terrasse gibt einen weiten Blick in die märkische Landschaft frei; der mit Wesersandsteinplatten belegte Appellhof ist zum Schauplatz der Feierstunden bestimmt. Ein Sportplatz, Wassersport= und Schw immgelegenheiten vervollständigen die zum Auslandshaus gehörigen Anlagen. Mainz, 13. Febr. In der Reihe der Jubiläumsveranstaltungen des Mainzer Karnevalvereins war die am Sonnabend abend durchgeführte Jubiläumssitzung ein besonderer Beweis für die Wertschätzung, der sich der hundertjährige Jubilar in allen karnevalistischen Kreisen Deutschlands erfreut. Im Rheingoldsaal sammelten sich die Gäste aus dem ganzen Reich zur Audienz beim Prinzen Karl und zur Gratulationscour. Unter Fanfarenklängen zog das Prinzenpaar mit dem Hofstaat und dem närrischen Staatsministerium in den Saal ein, der ein Bild von stärkster malerischer Wirkung bot. Dann traten Abordnungen, vom Hofmarschall unter Fanfarenklängen angekündigt, vor das Prinzenpaar und brachten ihm ihre Huldigungen und dem Mainzer Karnevalverein ihre Glückwünsche dar. 46 Vereinigungen waren vertreten, so aus Talmudjude als Mädchenschänder Zu drei Jahren Gefängnis verurteil! Danzig, 13. Febr. Die Jugendschutzkammer Danzigs verurteilte den 35 Jahre alten Inden Irael Mendel Frybmann wegen Sittlichkeitsverbrechens an einem 13jährigen Mädchen zu drei Jahren Gefängnis und die wegen Beihilfe und gewohnheitsmäßiger Kuppelei angeklagte Liesbeth Tafelski zu drei Jahren Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihnen auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Die Angeklagte Tafelski hatte ein 18jähriges und ein 14 Jahre altes Mädchen an sich gelockt und sie fortgesetzt Juden und anderen landfremden Elementen ausgeliefert. Frydmann hatte sich, obwohl er das Alter des Mädchens kannte, im Hause der Tafelski an der 13jährigen vergangen. Durch die schändliche Handlungsweise der beiden Angeklagten sind die unglücklichen Kinder sittlich vollkommen verwahrlost. Sie mußten einer Erziehungsanstalt zugeführt werden, um sie vor dem völligen Verderben zu retten. Frankfurt am Main. Karlsruhe, Bacharach, Ludwigsharen, Aachen, Düsseldorf, Stuttgart, Villingen, Chemnitz, Erfurt, Berlin, Mannheim, Nürnberg, Trier, Dresden, Pforzheim, Speyer, Kreuznach, Saarbrücken, Bonn, Lahr. Selbst ein Prinzenpaar war zur Gratulation erschienen: Prinz Otto l. und Prinzessin Inge von Zoppototien(Zoppot). Mit ganz besonders herzlichem Beifall wurde die Abordnung des siudetendeutschen Karnevalvereins Gablonz bedacht. Nach dem feierlichen Auszug des närrischen Hofzuges begann die große Jubiläumssitzung. Präsident Benoer dankte im Auftrag des Prinzen Karl und des Mainzer Karnevalvereins für die Glückwünsche und Ehrungen. Vorträge und gemeinsame Lieder gaben dieser Jubiläumssitzung den unterhaltenden Charakter, wobei sich Aachener und Düsseldorfer Büttenredner recht wirkungsvoll ins Licht setzen konnten. Jubiläum des Mainzer Karnevalvereins 46 Vereinigungen aus dem ganzen Reich überbrachten ihre Glückwünsche Kurze Nachrichten Finnlandreise des Reichsfinanzministers. Am Sonnabend begab sich der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin von Krosigk, in Begleitung seines persönlichen Referenten, Oberregierungsrat Dr. Scholl, nach Finnland. Der Minister folgt einer Einladung der Finnisch=Deutschen Gesellschaft und wird bei seinem Besuche am 16. d. M. in Helsinki einen Vortrag über deutsche Finanz= und Wirtschaftsprohleme halten. Dr. Filchner bei einer Kant=Feier in Königsberg. Emanuel Kant, Deutschlands größter Philosoph, der Sohn Königsbergs, starb am 12. Februar 1804. Die Albertos=Universität, an der Kant 40 Jahre lang gelehrt hat, veranstaltete zu seinem Gedächtnis einen Universitätstag und beschloß, in jedem Jahre am 12. Februar diesen Universitätstag zu wiederholen. An den feierlichen Veranstaltungen nahm auch Dr. Filchner, der Ehrendoktor der Königsberger Universität teil. Im Rahmen eines Festaktes sprach er über die Arbeit an Wissenschaft und Kultur als Dienst am Volke. Gedenkfeier in Pirmasens. Der 12. Februar stand für Pirmasens(Saarpfalz) im Zeichen der Erinnerungsfeiern der Erstürmung des Bezirksamtes. An diesem Tage bewiesen einst beherzte Männer ihre Treue zum Reich und erteilten durch ihre Tat den volksverräterischen Separatistenbestrebungen eine entscheidende Abfuhr. Auch in diesem Jahre gedachte man in würdiger Form jener durchlebten Stunden, die für die gesamte Pfalz zum Fanal ihrer Freiheit werden sollten. Schon in den frühen Morgenstunden marschierte vor den Ehrentafeln gegenüber dem Bezirksamt eine Wache der SA. auf, feierlich loderten die Flammen in den Weiheschalen, und mit stummem Gruß zog die Bevölkerung an der Stätte vorüber. Eröffnung der Akademie für ärztliche Fortbildung. In Dresden wurde mit einer Feier im Festsaal des Deutschen Hygienemuseums die neugestaltete Akademie für ärztliche Fortbildung in Anwesenheit von Gauleiter und Reichsstatthalter Mutschmann eröffnet. Mit der Ueberführung der seit etwa 100 Jahren bestehenden Akademie in die Reichsärztekammer erhält dieses Institut eine vollkommen neue und in der Welt einzigartig dastehende Aufgabenstellung und erfährt damit einen wesentlichen organisatorischen Umbau. Dampfer„Friesenland“ geht auf Station in den Südatlantik. Der Dampfer„Friesenland“, eines der Fahrzeuge der Deutschen Lufthansa, das als Flugzeugstützpunkt im Südatlantik dient, verließ nach Uebernahme einer Brennstoffladung, die zur Versorgung der anfliegenden Flugzeuge bestimmt ist, den Bremer Hafen. Das nächste Reiseziel ist Las Palmas. Kommunistischer Mord nach 18 Jahren aufgeklärt. Während der mitteldeutschen Unruhen im Jahre 1920 wurde der Gutsbesitzer Kurt Walter aus Kleinkugel auf dem Zechengelände der Grube Alwine in Bruckdorf von Kommunisten erschossen. Zuvor hatte ein sogenannter„Aktionsausschuß“ seinen Tod beschlossen, weil Walter nationalen Kreisen angehörte. Jetzt ist es gelungen, die Mörder zu ermitteln. Sie haben bis zum Jahre 1933 Funktionen innerhalb der KPD. bekleidet. Cellokonzert in der Bukarester deutschen Gesandtschaft. Der deutsche Gesandte und Frau von Fabricius hatten zu einem Konzert des Cellisten Adolf Steiner in die Räume der Gesandtschaft eingeladen. Das Diplomatische Korps und die Bukarester Gesellschaft waren zahlreich erschienen. Reicher Beifall dankte den Darbietungen des Künstlers, der schon am Abend vorher mit dem Philharmonischen Orchester konzertierte und dabei das Cello=Konzert von Dvorak zu Gehör brachte. Adolf Steiner beendete seine Vortragsreise im Bukarester Rundfunk, wo er zusammen mit dem Rundfunkorchester das Cello=Konzert von Boccherini spielte. Ein Gedenktag deutsch=finnischer Kameradschaft. Anläßlich der Wiederkehr des Tages, an dem vor 20 Jahren das preußische Jägerbataillon Nr. 27 aufgelöst wurde und die finnischen Angehörigen des Bataillons von Liebau aus die Fahrt antraten, um ihre Heimat vom Bolschewismus zu befreien, fand in Berlin eine Zusammenkunft von ehemaligen Angehörigen des Bataillons statt. Daran nahmen auch der finnische Gesandte Wuorimaa und von deutscher Seite zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht teil. Giesekings Konzertreise durch Nordamerika. Während der Monate Oktober, November und Dezember v. J. unternahm Professor Walter Giesekina eine Konzertreise durch Nordamerika, die sich trotz aller Boykottversuche zu einem großartigen Triumph deutscher Klavierkunst gestaltet hat. Die amerikanische Presse berichtete über den sensationellen Verlauf der Konzerte ausführlich. Professor Gieseking spielte unter anderem auch bei dem Deutschen Betschafter in Washington. „Du“ und„Ihr“ bei der italienischen Jugend. Nach einer Verfügung des faschistischen Parteisekretärs Starace wird für die Angehörigen der Liktoren=Jugendorganisationen im persönlichen Verkehr das„Sie“ abgeschafft und das„Du“ als „Zeichen der engsten Kameradschaft und Glaubensgemeinschaft“ eingeführt. Im Verkehr mit den Vorgesetzten tritt anstelle des Sie die Anrede Ihr, während ranggleiche Vorgesetzte sich duzen und ihre Untergebenen mit Du ansprechen. In der Unterhaltung zwischen den Mitgliedern der weiblichen und der männlichen Jugendorganisationen wird die Anrede Ihr eingeführt. Zehn schweizerische Grenzschutzkompanien. Der Schweizerische Bundesrat hat das eidgenössische Militärdepartement ermächtigt, ab 15. Februar eine weitere freiwillige Grenzschutzkompanie aufzustellen. Damit kommt zu den bis jetzt bestehenden neun Grenzschutzkompanien die zehnte hinzu. 16,8 Millionen Dollar für Aufrüstung. Rooesevelt hat vom Kongreß 16,8 Millionen Dollar für die Au der amerikanischen Armee angefordert Zwei Höllenmaschinen an Bord? Kommunistischer Anschlag auf polnisches Motorschiff? Gdingen, 12. Febr. Auf dem zwischen Gdingen und Nordamerika verkehrenden polnischen Motorschiff„Batoxy“ wurde auf der letzten Fahrt von Newyork nach Gedingen durch die besondere Aufmerksamkeit der Schiffsleitung ein großes Unheil verhütet. Mitten auf dem Atlantic entdeckte man im Maschinenraum und in der Funkkabine je eine Höllenmaschine, die noch kurz vor der Explosion unschädlich gemacht werden konnten. Daraufhin wurde das Schiff gründlich durchsucht. Weitere Sprengkörper wurden nicht mehr gefunden. Unter dem Schiffspersonal wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Als die„Batory“ in Gdingen einlief, kam ein starkes Aufgebot der durch Funk benachrichtigten Hafenpolizei an Bord, das die Verhafteten in das Gefängnis nach Neustadt brachte. Die Untersuchung dieses Vorfalles ist noch nicht abgeschlossen. Allem Anschein nach handelt es sich um einen verbrecherischen kommunistischen Anschlag. Die Richtigkeit der Einzelheiten wird von amtlicher polnischer Seite bestritten. An das deutsche Handwerk Aufruf zur Bekeiligung an der Internationalen Handwerksausstellung Berlin 1938 Der Leiter des Deutschen Handwerks Paul Walter richtet anläßlich der bevorstehenden ersten Internationalen Handwerksausstellung Berlin 1938 in der Zeit vom 28. Mai bis 10. Juli an das Deutsche Handwerk einen Aufruf, in dem es u. a. heißt:. „In wenigen Monaten wird die erste Internationale Handwerksausstellung Berlin 1938 ihre Pforten öffnen. Für das Deutsche Handwerk ist es eine besondere Auszeichnung, Träger dieser erstmaligen und einzigartigen Handwerksschau der Welt zu sein. Die Freude und der Stolz darüber, daß die in der„Internationalen Handwerkszentrale“ zusammengeschlossenen Handwerksorganisationen die deutsche Reichshauptstadt gewählt haben, um von hier aus in imposanten Veranstaltungen der Weltöffentlichkeit handwerkliche Qualitätsarbeit und handwerklichen Gestaltungswillen demonstrativ vor Augen zu führen, verpflichtet das deutsche Handwerk zu besonderen Leistungen! Wir wollen uns eines klar vor Augen halten: Sechs Wochen lang kommen tausende ausländische Berufskameraden nach Deutschland. Ueber dreißig Nationen beteiligen sich aktiv an den mit der Ausstellung zusammenhängenden Veranstaltungen. Zahlreiche ausländische Minister und Regierungsabordnungen werden in der Zeit vom 28. Mai bis 10. Juli der Ausstellung ihren Besuch abstatten. Die Blicke der ganzen Welt werden für viele Wochen auf Berlin gerichtet sein— auf Berlin, das zum Treffpunkt des Handwerks der ganzen Welt ausersehen wurde. Noch nie hat handwerkliche Arbeit im Mittelpunkt des Weltinteresses gestanden. Noch nie hat es eine no gewaltige, eindrucksvolle Zusammenfassung bester handwerklicher Erzeugnisse gegeben. Noch nie hat ein Ort eine so vielseitige und lebendige Zusammenballung von handwerklichen Werkstätten aller Art gesehen. Europa, Asien und Amerika schicken ihre besten Meister und Gesellen. Das Deutsche Handwerk muß daher alle Kräfte umspannen, um einer derart überraschend großen„Konkurrenz“ gegenüber ehrenvoll bestehen zu können. Die besten deutschen Werkstätten, die erlesensten deutschen Handwerkserzeugnisse sind gerade gut genug, um auf der ersten Internationalen Handwerksausstellung in Berlin deutschen Handwerksgeist zu repräsentieren. Es ergeht daher der Aufruf an die im Handwerk Schaffenden, aktiv an der Schau deutscher Handwerkserzeugnisse mitzuwirken, die im Rahmen der Internationalen Handwerksausstellung durchgeführt wird.“ Wann sind höhere Privatschulen gestattet! Erlaß des Reichserziehungsministers über die Bedingungen für die Zulassung Berlin, 12. Febr. Der Reichserziehungsminister stellt in einem Erlaß fest, daß nach den ihm zugegangenen Berichten die Anforderungen, die an eine Höhere Schule zu stellen sind, von dem größten Teil der privaten Vorbereitungsanstalten zurzeit nicht erfüllt werden. Da die Frage. unter welchen Voraussetzungen ein öffentliches Bedürfnis bejaht werden kann, nicht überall nach den gleichen Gesichtspunkten behandelt worden ist, hat der Minister die zu beachtenden Grundsätze zusammengestellt. Danach dürfen grundsätzlich private Schulen und Erziehungsanstalten nur errichtet und betrieben werden, soweit für den Unterricht und die Erziehung durch öffentliche Schulen nicht ausreichend gesorgt worden ist. Jedes gesunde deutsche Kind, das unter geregelten häuslichen Verhältnissen aufwächst und den Auslesevorschriften genügt, hat grundsätzlich die öffentliche Schule zu besuchen. Höhere Privatschulen dienen deshalb einem öffentlichen Bedürfnis nicht, wenn sie sich in ihrer Arbeit von öffentlichen Höheren Schulen nicht wesentlich unterscheiden und wenn diese in genügender Anzahl vorhanden sind. Höhere Privatschulen dürfen ferner nicht zu dem Zweck betrieben werden, um zu versuchen, gesunden Kindern aus geregelten häuslichen Verhältnissen, die den Auslesevorschriften der Höheren Schule nicht genügen, im Widerspruch zu diesen Vorschriften eine Ausbildung nach dem Lehrplan der Höheren Schule zu termitteln. Ein öffentliches Bedürfnis kann daher in der Regel nur festgestellt werden, soweit es sich darum handelt, solchen Kindern die Höhere Schule zuteil werden zu lassen, die aus besonderen Gründen eine öffentliche Schule nicht besuchen können. Es wird sich dabei besonders handeln um Kinder aus zerrütteten Ehen, die in einem Heim besondere Pflege erhalten sollen, Kinder, deren Gesundheitszustand vorübergehend den Besuch einer öffentlichen Schule nicht erlaubt, Kinder, die nach längerer Krankheit oder aus anderen außergewöhnlichen Gründen besonderer Förderung bedürfen und Kinder von Auslandsdeutschen und Ausländern, die infolge ihrer andersartigen Vorbildung in die öffentliche Schule nicht ausgenommen werden können. Einem öffentlichen Bedürfnis können ferner solche Schulen dienen, die es besonders begabten erwerbstätigen Jugendlichen ermöglichen, sich in den Abendstunden auf die Erreichung des Lehrzieles der Höheren Schule vorzubereiten. Zu den Anforderungen an die Schule gehören unbedingte nationalsozialistische Zuverlässigkeit und grundsätzliche Uebereinstimmung des Erziehungszieles mit dem der öffentlichen Höheren Schule. Schulen, die diesen Anforderungen nicht genügen oder für die kein öffentliches Bedürfnis vorhanden ist, werden abgebaut, wobei wirtschaftliche Härten für die Lehrkräfte und Unterhaltsträger möglichst vermieden werden sollen. 8 Keine Schulklassen am Unfallort. Im Hinblick auf Klagen, daß bei Verkehrsunfällen und ähnlichen Ereignissen Lehrer mit ihren Schulklassen zur Besichtigung am Unfallort erschienen sind und dadurch die Untersuchungsmaßnahmen oder die Bewachung und Absperrung behindert haben, hat der Reichserziehungsminister angeordnet, daß bei solchen Unfällen Lehrer und Schüler dem Unglücksort fernzubleiben haben, zumal derartige Besichtigungen meist nur zur Befriedigung der Neugierde und der Sensationslust dienten und vom erzieherischen Standpunkt aus zu verurteilen seien. Weil Eckstein Ho. 5 fünf Eigenschaften garantiert: Parkeigründungsfeier in der Hauptstadt der Bewegung— Treffen der Ehrenzeichen- und Blukordenskräger München, 14. Febr. Die Reichstressestelle der gibt bekannt: Die NSDAP. begeht am 24. Februar 1938 ihren Gründungstag. Wie alljährlich, so werden sich heuer die ältesten Kämpfer der Bewegung an diesem Tage im denkwürdigen Hofbräuhaus versammeln. Infolge der dortigen beschränkten Platzverhältnisse wird eine Parallel=Kundgebung im Bürgerbräukeller stattfinden. Teilnahmeberechtigt an der Feier im Hofbräuhaus sind: 1. die Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der Partei, die gleichzeitig im Besitz des Blutordens sind. 2. die Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens, 3. die Inhaber des Blutordens, . 4. die Sternecker=Gruppe. Teilnahmeberechtigt an der Feier im Bürgerbräukeller sind: 1. die Inhaber des Goldenen Ebrenzeichens der Partei, die infolge Platzmangels im Hofbräuhaus dort nicht unterkommen können, 2. die Inhaber des Blutordens. die infolge Platzmangels im Hofbräuhaus dort nicht unterkommen können. Der Zutritt zu der Feier im Hofbräuhaus erfolgt nur gegen Vorweis der Zutrittskarte und des Besitzausweises für das Goldene Ehrenzeichen bzw. für den Blutorden. Die Ausgabe der Zutrittskarten erfolgt gegen Vorlage der obigen Besitzausweise am Sonnabend. dem 19. Februar, von 9 bis 17 Uhr, am Montag, dem 21. Februar bis einschließlich Mittwoch, dem 28. Februar, im„Haus der Nationalsozialisten“ Pranner=Straße 20, 1. Stock, jeweils zwischen 9 und 17 Uhr. Teilnahme an der Feier im Hofbräuhaus kann nur in beschränktem Maße erfolgen, da sich eine große Anzahl von Altparteigenossen aus dem ganzen Reich gemeldet hat. Die auswärtigen Teilnahmeberechtigten, die an der Parteigründungsfeier teilnehmen, müssen wegen der Teilnahme bis spätestens zum 18. Februar einen Antrag an die Gauleitung München=Oberbayern, München, Pranner=Straße 20, stellen. Die Kosten für Fahrt und Unterkunft müssen von den auswärtigen Teilnehmern selbst bestritten werden. Die Durchführung der Parteigründungsfeier liegt verantwortlich in den Händen des Traditionsgaues MünchenOberbayern. Minister Kust durch Griechenland geehrt Das Ehrendoktordiplom der Athener Universität und die Silberne Plakette Berlin, 14. Febr. Reichsminister Rust empfing heute im Arbeitszimmer seines Ministeriums den königlich=griechischen Gesandten Se. Exzellenz Rizo Rangabe, der in Begleitung des zurzeit in Deutschland weilenden Ministerialdirektors Marinatos, des Professors Kalitsonnakis des Presseattachés der griechischen Gesandtschaft Major Kriaekonkis und des Herrn Dr. Walasis, als Vertreter der Athener Studentenschaft, erschien. Der Minister empfing die Herren in Anwesenheit von Staatssekretär Zschintzsch. der Ministerialräte Graf zu Rantzau und Frey und des Pressereferenten Rechtsanwalt Glauning. Exzellenz Rangabé wies in seiner herzlichen Ansprache auf die Hundertjahrfeier der Universität Athen im Vorjahre und deren seinerzeitige Gründung durch König Otto von Wittelsbach hin und auf die engen geistigen Beziehungen zwischen Griechenland und Deutschland. Sodann fuhr er fort: „Ich schätze mich ganz besonders glücklich, als Enkel desjenigen Mannes, welcher vor mehr als 50 Jahren mein Vaterland in diesem Lande vertreten hatte und welcher jahrelang die lebendige Verbindung zwischen der Athener Universität und der akademischen Welt Deutschlands gewesen ist, daß mir heute dieser mich eyrende Auftrag des Rektorats der Athener Universität zuteil wurde, gemeinsam mit meinem hochgeschätzten Freunde Herrn Professor Kalitsounakis, Sonderdelegierten der Universität, Ihnen, Herr Reichsminister, dessen Begeisterung für das griechische Ideal und Einsetzung für die Weiterentwicklung der kulturellen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern ich besonders zu schätzen weiß, das Diplom und die Medaille ihrer anläßlich der Hundertjahrfeier erfolgten Ernennung zum Ehrendoktor der Universität zu überreichen. Dies sei einerseits ein geringes Zeichen großer Dankbarkeit dieser Institution für aules, was die eutschen Gelehrten unter ihrer hohen und zielbewußten Führung für die Wissenschaft und die griechische Kultur und Gesittung getan haben und immer noch tun, und andererseits eine Ehrung des Andenkens der vorerwähnten deutschen Professoren für ihren Beitrag zur namhaften Entwicklung der Athener Universität.“ Anschließend wandte sich Professor Kalitsounakis im Auftrage der Universität Athen an Reichsminister Rast und überreichte ihm das Ehrendiplom der philosophischen Fakultät der Universität Athen, das Tephisma, und die silberne Jubiläumsplakette. Er wies darauf hin, daß der Rektor der Universität das Diplom mit einem Briefe begleitet habe, in dem es heißt, daß die Ernennung in Anbetracht der hohen Wirksamkeit von Reichsminister Rust in allen Unterrichtsangelegenheiten Deutschlands und der mit so großer Liebenswürdigkeit erfolgten Wiederaufnahme der Ausgrabungen in Olympia erfolgt sei, für die der Führer in so edler Weise die Mittel zur Verfügung gestellt habe. Der Besuch des Ministers in Atben und im übrigen Griechenland im vorigen Jahre und die Herzlichkeit, mit der er während jener unvergeßlichen Tage überall und von allen begrüßt und empfangen worden sei, bezeuge, wie groß und tief die Sympathie des griechischen Volkes für Deutschland und für die Männer sei, die es heute führen. Die Universität Athen sei glücklich, Reichsminister Rust zu ihren Ehrendoktoren zählen zu dürfen und danke für die zahlreiche deutsche Beteiligung während der Jubiläumsfeier. Reichsminister Rust dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung, die er im Namen der deutschen Wissenschaft entgegennahm. Er erinnerte an den feierlichen Augenblick, als der Fackelträger das Feuer von Olympia durch das Marathon=Tor des Olympia=Stadion in Berlin gebracht habe und wies darauf hin, daß uns heute durch unser eigenes völkisches Erwachen das hellenische Volk wieder lebendig und nahe gebracht worden sei. Wir sahen im alten Hellenentum die Offenbarung des Gesamtmenschentums, in dem die Einheit der Frömmigkeit. der Kunst und des politischen Denkens sich in seltener Harmonie gebildet habe. Er nehme das Diplom auch im Namen der nationalsozialistischen Bewegung an, bei der die alte Liebe der Deutschen zu Hellas einen neuen Sinn erhalten habe. Anschließend überreichte der Presseattaché Major Kriaekoukis Reichsminister Rust ein besonderes Eremplar seines gemeinsam mit Dr. Böhmer verfaßten Buches„Hellas und das neue Deutschland“ mit einer Widmung. Das gerichtliche zum Tribüneneinsturz in Lommersum Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Bonn Bonn, 14. Febr. Am Montag vormittag begann in Anwesenheit einer großen Zuhörerschaft und zahlreicher Pressevertreter vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts in Bonn der auf etwa 14 Tage angesetzte Prozeß wegen des Tribüneneinsturzes anläßlich der Parade der 26. Division am 16. September v. Is. in Lommersum, bei dem 404 Personen teils leichte, teils schwere Verletzungen davontrugen und an deren Folgen der Studienrat Heinrichs aus Euskirchen am Tage nach dem Unglück starb. Angeklagte sind der Unternehmer des Tribünenbaues Jean Stiel aus Köln=Mülheim, der von Stiel mit der örtlichen Bauleitung beauftragte Wilhelm Zimmermann, der Leiter des Kreisbauamtes Euskirchen, Kreisarchitekt Alfons Raths aus Euskirchen, der als Vertreter des Gautellenleiters der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ mit der verantwortlichen Leitung des Tribünengeschäftes betraute Christian Rix aus Köln=Deutz und der im Auftrage der NS.= Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ mit dem Kartenverkauf befaßte Heinrich Schumacher II. Die angeschuldigten Stiel, Zimmermann, Raths und Rix wurden nach dem Unglück in Untersuchungshaft genommen, aber später, da Fluchtverdacht nicht mehr vorlag, in Freiheit gesetzt. Nach Eintritt in die Verhandlung wurde von der Verteidigung die Ablehnung des Sachverständigen Szivessy beantragt, da er im Falle Lommersum für die Versicherungsgesellschaft Allianz ein Gutachten abgegeben hatte, auf Grund dessen die Allianz eine Schadensersatzpflicht ablehnte. Das Gericht wird erst später über diesen Antrag beschließen. Im Anschluß daran wurde der Eröffnungsbeschluß verlesen. In ihm wird Stiel, Zimmermann, Raths und Rix die fahrlässige Tötung des Studienrates Heinrichs und die fahrlässige Körperverletzung von über 400 Personen vorgeworfen. Außerdem werden Stiel und Zimmermann beschuldigt, die beiden in Lommersum errichteten Tribünen fahrlässigerweise so mangelhaft aufgebaut zu haben, daß die eine einstürzte und die andere dem Einsturz nahe war. Als weitere Straftat wird Stiel Betrug zum Nachteil der RSG. „Kraft durch Freude" zur Last gelegt, da er seiner Auftraggeberin wahrheitswidrig zugesichert hatte, die Lommersumer Tribünen unabhängig von den kurz vorher in Wahn erbauten Tribünen errichten zu wollen und errichten zu können, obwohl er von vornherein die Absicht hatte, nur das in Wahn verwandte Material zu benutzen. Dem Angeklagten Raths wird vorgeworfen, daß er nichts unternommen habe, um die Beseitigung der von ihm bei der Abnahmebesichtigung der Tribünen festgestellten Mängel zu betreiben und gegebenenfalls die Benutzung der Tribünen durch baupolizeiliche Maßnahmen zu verhindern. Rir beschuldigt die Anklage, sich als verantwortlicher Vertreter der NSG „Kraft durch Freude“ nicht um die Erfüllung der baupolizeilichen Sicherheitsvorschriften gekümmert zu haben. Neben ihm wird Schumacher II des Betruges zum Nachteil zahlreicher Zuschauer beschuldigt, da weit mehr Stehplatzkarten für die Tribünen verkauft worden sind, als überhaupt Tribünenplätze vorhanden waren. Nach dem Eröffnungsbeschluß war auf beiden Tribünen zusammen höchstens für 6000 Stehplatzbesucher Platz. Dennoch wurden von Rix und Schumacher II rund 11000 Karten verkauft, so daß 5000 Zuschauer, obwohl sie im Besitz von Tribünenkarten waren, auf dem Gelände neben den Tribünen Aufstellung nehmen mußten, weil die Tribünen besetzt und polizeilich gesperrt waren. Sodann wurden die Angeklagten zu ihrer Person vernommen. Im Anschluß daran hörte das Gericht den Angeklagten Stiel zu dem Bau der Lommersumer Tribünen. Stiel führte aus, daß er am 18. August das erste Angebot für„Kraft durch Freude“ eingereicht habe, daß er aber einer Hamburger Firma gegenüber mit seinem Preis zu hoch gewesen sei. Am 21. August habe er ein zweites Angebot vorgelegt. auf Grund dessen ihm dann am 23. August der Auftrag zum Bau der beiden Lommersumer Tribünen erteilt wurde. Auf den Hinweis des Vorsitzenden, daß er zum Abschluß einer Versicherung in Höhe von einer Million Mark verpflichtet gewesen sei, weist der Angeklagte darauf hin, daß eine derartige Bedingung nicht gestellt worden sei, wenn auch die Hamburger Firma in ihrem Angebot diesen Punkt erwähnt habe. Die Verhandlung wird fortgesetzt. Prof. Dr. Schemann 1 Freiburg, 14. Febr. Der Ehrenbürger der Stadt Freiburg, Prof. Dr. Ludwig Schemann, ist am Sonntagnachmittag gestorben. Der Olerbürgermeister der Stadt Freiburg, Dr. Kerber, hat die Ratsherren zu einer Trauersitzung am Dienstagnachmittag zusammenberufen. Dr. Schemann, der im 86. Lebensjahre stand, lernte im Hause Richard Wagners den Grafen Gobineau kennen, dessen Arbeiten über die Rassenfrage er der deutschen Welt zugänglich machte. Später schrieb er eine Biographie von Juigi Cherubini. Der Bedeutung Schemanns trug das Dritte Reich dadurch Rechnung, daß der Führer ihm am 16. Oktober 1937 bei Vollendung seines 85. Lebensjahres die Goethe=Medaille für Kunst und Wissenschaft verlieh. Keine erneute Regierungsumbildung in Rumänien. Von amtlicher rumänischer Seite werden alle Gerüchte über eine angebliche erneute Regierungsumbildung in Rumänien en schieden dementiert. Warum ist Eckstein“5 so beliebt? 1 Ausgewogenes Vollformat (2) Tabak edelster Orientauslese 3 Rezeptgetreue Dauermischung 4 Naturtrisch verpackt 5 Oberzeugende Fachleistung (2) Die Eckstein Ho. 5 wird in erheblichem Maße von Kennern bevorzugt, die wesentlich mehr für eine Zigarette ausgeben könnten. Der Grund: Die Eckstein No. 5 enthält ausschließlich Orienttabake erlesener Güte und vorbildlicher 6e. schmacksreinheit, Tabake, die von Natur aus herzhaft und bekömmlich sind. Eikstein 5 sach Gal garantiert Lohnsteuerbestimmungen geändert Ausschaltung der Juden von Steuervergünstigungen— Steuerfreiheit auch für laufende Geburtsbethilfen Kinderermäßigung auch für mitarbeitende Ehefrauen Berlin, 14. Febr. Der Reichsfinanzminister hat neue Durchführungsbestimmungen zur Lohnsteuer erlassen, die das geltende Recht an die inzwischen ergangenen Aenderungen des Einkommensteuergesetzes anpassen, darüber hinaus aber eine Reihe weiterer bedeutsamer Aenderungen auf dem Lohnsteuergebiet bringen Die Ausschaltung der Juden von den Steuervergünstigungen wird in den neuen Lohnsteuerbestimmungen im einzelnen geregelt. So wird festgelegt, daß für jüdische Kinder Steuerermäßigung nicht gewährt wird, daß weiterhin die Steuerfreiheit für Heirats= und Geburtsbeihilfen nicht gilt für Arbeitnehmerinnen, die Juden sind bzw. aus Anlaß der Geburt von Kindern, die Juden sind. Auch bei der Berücksichtigung von außergewöhnlichen Belastungen eines Steuerpflichtigen wird bestimmt, daß solche Belastungen nicht berücksichtigt werden, wenn sie entstanden sind durch Kinder oder sonstige Angehörige, die Juden sind. Aus der Fülle der Neuerungen seien ferner folgende von allgemeiner Bedeutung hervorgehoben: Die steuerfreien Heiratsbeihilfen, die ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmerinnen zahlen kann, werden auf 600 Mark höchstens begrenzt. Neben einmaligen Geburtsbeihilfen werden künftig auch laufende Geburtsbeihilfen für die Zeit vor und nach der Geburt als steuerfrei anerkannt. Voraussetzung ist einheitlich, daß der monatliche Arbeitslohn des Arbeitnehmers in dem der Geburt vorausgehenden Lohnzahlungszeitraum 520 Mark nicht überstieg. Die einmalige Geburtsbeihilfe ist steuerfrei, wenn sie den Betrag von 520 Mark nicht übersteigt. Für die Steuerfreiheit der laufenden Geburtsbeihilfen ist vorgesehen, daß sie während der letzten sechs Wochen vor und der ersten drei Wochen nach der Geburt des Kindes 60 Mark wöchentlich nicht übersteigen dürfen. Von Bedeutung ist ferner die Bestimmung, daß künftig bei mitarbeitenden Ehefrauen auch der Ehefrau die Kinderermäßigung zusteht. Kinderermäßigung wird also im Exgebnis für das Gesamteinkommen gewährt, das von beiden Ehegatten gemeinsam erworben wird. Die Berücksichtigung außergewöhnlicher Belastungen durch den Unterhalt von Kindern und bedürftigen Angehörigen, durch Krankheit, Todesfall usw. erfolgte bisher nur dann, wenn der Steuerpflichtige ein Einkommen von höchstens 20000 RM und mit mehr als zwei Kindern von 80000 RM hatte. Diese Grenzen sind beseitigt worden, so daß künftig außergewöhnliche Belastungen unabhängig von der Höhe des Einkommens berücksichtigt werden Neu ist ferner, daß jetzt erstmalig auch bei den beschränkt Lohnsteuerpflichtigen, die also im Inland keinen Wohnsitz und keinen Aufenthalt haben, deren Arbeit aber im Inland ausgeübt oder verwertet wird, wenn es sich um Bezüge aus inländischen öffentlichen Kassen einschl. Reichsbahn und Reichsbank handelt, die an deutsche Reichsangehörige gezahlt werden. Bei den übrigen beschränkt Lohnsteuerpflichtigen bleibt es bei der bisherigen Regelung mit der Maßgabe, daß die Lohnsteuer mindestens zehn Prozent des Arbeitslohnes beträgt. Die bisherige Vorschrift, daß der Arbeitgeber Aenderungen auf der Steuerkarte erst bei den Lohnzahlungen nach der Vorlegung der geänderten Steuerkarte berücksichtigen kann, ist dahin ergänzt worden, daß der Arbeitgeber berechtigt ist, in den Fällen, in denen die neuen Eintragungen zurückwirken, är Reichsminister Dr. Goebbels überreicht das Goldene Ehrenzeichen der Bewegung. Der Gauleiter der Reichshauptstadt, Reichsminister Dr. Goebbels, überreichte heute mittag den Parteigenossen Staatssekretär Hanke, Ministerialrat Haegert, Polizeipräsident Graf Helldorf, H=Gruppenführer Moder und Ortsgruppenleiter Wollenberg das Goldene Ehrenzeichen der Bewegung, das ihnen der Führer anläßlich des 30. Januar verliehen hatte. Großer Preis der Pariser Weltausstellung für die Lufthansa. Die Deutsche Lufthansa hat für ihre Ausstellungserzeugnisse auf der Pariser Weltausstellung einen Grand Prix erhalten. Anerkannt wurden vor allen Dingen die Darstellung des Lufthansa=Fernstreckenverkehrs, die zeigte, wie umspannend das Luftverkehrsnetz der deutschen Handelsluftfahrt ist, und die ausgezeichnete Zusammenstellung der gesamten Anschauungsstücke. Tee=Empfang in der Berliner japanischen Botschaft. Der kaiserlich=japanische Botschafter und Frau Togo gaben am Montag einen Tee=Empfang in den Räumen der Botschaft in der Tiergarten=Straße zu Berlin. Das diplomatische Korps war zahlreich vertreten. Unter den deutschen Gästen sah man Reichsaußenminister von Ribbentrop sowie viele führende Vertreter von Staat, Partei, Wehrmacht, Wissenschaft und Kunst. Mussolinis Spende für das WHW. Der italienische Regierungschef Mussolini spendete bekanntlich im November vorigen Jahres für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes 1000 Doppelzentner Harrar=Kaffee. Nachdem 100 Doppelzentner schon Anfang Dezember in München eingetroffen waren, wurden am Montag die restlichen 900 Doppelzentner ausgeladen. Der Reichsfinanzminister in Finnland. Der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin von Krosiak, traf am Montag von Schweden kommend in Helsinki ein. Er wurde am Zuge durch Staatsrat Hakkarainen vom finnischen Ministerium des Auswärtigen im Auftrag der finnischen Regierung, ferner vom deutschen Gesandten von Blücher und Vertretern der Finnisch=deutschen Gesellschaft und deutschen Handelskammer in Finnland begrüßt. Am Nachmittag stattete der Reichsminister Besuche beim finn'schen Staatsminister Professor Cajander, Minister des Auswärtigen Holsti und Finanzminister Tanner ab. Anschließend empfing der deutsche Gast in der deutschen Gesandtschaft Vertreter der finnischen Presse. Ungarische Gäste in Deutschland. Auf Einladung des Reichs= und Preußischen Verkehrsministers Dr. Dorpmüller traf der Präsident der Königlich Ungarischen Staatseisenbahnen, Staatssekretär Dr. Senn. in Begleitung von Ministerialsektionschef Cornelius von Laner und Bahnrat Dr. Kelenffy zu einem mehrtägigen Besuch Deutschlands in Berlin ein. Die Gäste werden wichtige Anlagen der Reichsbahn und Autobahn in Berlin, Dresden und München besichtigen. Gasexplosion in Danzig=Oliva. Montag früh ereignete sich im Danziger Vorort Oliva in einer leerstehenden Wohnung, die erst in den nächsten Tagen bezogen werden sollte, eine Gaserplosion. Die Wohnungsinhaberin hatte mit dem Einräumen von Möbeln begonnen und anscheinend den Gashahn offen gelassen. Der Hausmeister bemerkte nun heute früh bei seinem Kontrollgang Gasgeruch und zündete vermutlich ein Feuerzeug an, um nach der Ursache zu forschen, wobei die Erplosion erfolgte. Er wurde gegen eine Tür geschleudert und schwer verletzt. Die Fenster wurden mit den Rahmen herausgerissen. Eine Wand, die einstürzte, fiel über dies bei den nächsten Lohnzahlungen durch entsprechende Kürzung der Lohnsteuereinbehaltung auszugleichen. Bei der Berechnung der Werbungskosten und Sonderausgaben ist eine Aenderung dahin erfolgt, daß vom Finanzamt ein steuerfreier Betrag eingetragen wird, wenn die Werbungskosten und Sonderausgaben 39 RM monatlich übersteigen, nicht mehr wie bisher 40 RM. Auch die Steuerfreiheit von Reisekosten im privaten Dienst ist neu geregelt worden. Die Sätze der vergleichbaren Beamten dürfen nicht überschritten werden. Werden sie dennoch überschritten, so sind die tatsächlichen Aufwendungen dem Finanzamt glaubhaft zu machen, wobei diese zur Berücksichtigung der Haushaltsersparnisse bei Ledigen um 40%, bei anderen Arbeitnehmern um 20% des Tagegeldsatzes eines vergleichbaren Beamten zu kürzen sind. Die Kürzung braucht nicht unter den Betrag durchgeführt zu werden, der den vollen Sätzen eines vergleichbaren Beamten entspricht. Schließlich sei noch erwähnt, daß die unterste Grenze der Lohnsteuertabelle, bei der die Lohnsteuerpflicht beginnt, hinaufgesetzt worden ist. Bisher begann die Lohnsteuer bei einem Monatslohn von 80,08 RM, während sie jetzt erst bei einem Monatslohn von mehr als 84,50 RM beginnt. Ein Verräter hingerichtet Berlin, 14. Febr. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der am 15. September 1937 vom Volksgerichtshof zum Tode und zum dauernden Ehrverlust verurteilte 81jährige Karl Bischoff ist heute morgen hingerichtet worden. Der Verurteilte betrieb einen Hausierhandel in der Nähe der Grenze und befaßte sich mit Schmuggeln. Durch seine häufigen Grenzübertritte wurden die ausländischen Grenzbeamten auf ihn aufmerksam und führten ihn dem fremden Spionagedienst zu. In dessen Auftrag unternahm Bischoff zahlreiche Ausspähungsreisen, auf denen er mit großem Eifer gegen geringen Verräterlohn Standorte und der Verteidigung von Land und Volk dienende militärische Anlagen und Einrichtungen des deutschen Grenzlandes auszukundschaften suchte. Der deutsche Spionageabwehrdienst sorgt dafür, daß jeden, der sich mit Spionage in Deutschland befaßt, die verdiente Strafe ereilt, den einen früher, den anderen später. Es mag hieran für den, der irgendwie mit dem ausländischen Nachrichtendienst in Berührung kommt, aber seinem Volk die Treue halten will, die dringende Warnung geknüpft werden, so bald wie irgendmöglich der deutschen Polizei Anzeige zu erstatten. Er erfüllt damit nicht nur eine selbstverständliche vaterländische Pflicht, sondern sichert auch sich selbst und seine Familie vor allen Folgim, die eine Nichterfüllung der Anzeigepflicht oder eine Aufnahme von Beziehungen zur ausländischen Spionage nach sich ziehen. In England dämmert es Feldzug für die Ausbildung der Jugend London, 14. Febr. In den Blättern wird der Feldzug für die Einführung einer„nationalen Dienstpflicht“ in Großbritannien, womit offenbar ein Mittelding zwischen dem deutschen Arbeitsdienst und der allgemeinen Wehrpflicht gemeint ist, fortgesetzt. Sir Edward Grigg bringt einen Artikel, in dem er einen kompletten Plan für ein derartiges nationales Dienstjahr veröffentlicht. Er fordert dabei die Erweckung des Pflichtgefühls gegenüber dem Staat, die Stärkung der nationalen Kameradschaft, die Stärkung der Verteidigungsmaßnahmen gegen Luftangriffe und die Förderung der Rekrutierung der Armee und der Luftwaffe. Er meint, man solle die gesamte Jugend Englands für eine bestimmte Zeit dem nationalen Dienst unterstellen, bevor sie das Wahlrecht erhielte. In Frage kämen jährlich etwa 350000 junge Männer. Der Verfasser weist auf die außerordentlichen Vorteile hin, die dieser Dienst für Großbritannien moralisch, wirtschaftlich und politisch mit sich bringen würde. Unter der Ueberschrift„Kommt die allgemeine Wehrpflicht?" setzt sich Beverley Barter ebenfalls für die allgemeine Wehrpflicht ein. Er meint nur, man müsse der Angelegenheit einen anderen Namen geben, da das Volk in Großbritannien das Wort Wehrpflicht hasse. Er versucht, den Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht schmackhaft zu machen, indem er erklärt, er diene ausschließlich der Verteidigung der Heimat, da Großbritannien niemals wieder Expeditionsarmeen über See entsenden werde. Die Expeditionsarmee der Zukunft werde nur aus Fliegern und Seeleuten bestehen. Er weist sodann darauf hin, welche Nachteile Großbritannien 1914 gehabt habe, weil es damals keine Wehrpflicht hatte, und meint, daß auch die„Demokratie zugrunde gehen würde, wenn einer in der Nebenwohnung schlafenden Frau zusammen, so daß die Frau getotet wurde. Der schwer verletzte Hausmeister wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Polens Wehrmacht soll von Juden gesäubert werden. Der Grodnoer Verband der Reserveoffiziere faßte auf seiner letzten. Generalversammlung eine Reihe von Entschließungen, um die Wehrkraft vor jüdischen Sabotageakten zu schützen. U. a. wird gefordert, dafür Sorge zu tragen, daß den Juden der Zutritt zu vertraulichen militärischen Dokumenten und Urkunden verschlossen und der Militärdienst mit der Waffe verboten wird. Weiter sollen die Grenzen Polens für Juden, die aus dem Ausland einreisen wollen, gesperrt werden. Ferner verlangt man die Ungültigkeitserklärung der Offiziers= und Unteroffizierstitel aller Juden. Estland schützt sich vor der bolschewistischen Hetzpresse. Der„Chef des inneren Schutzes" in Estland hat die Einfuhr von Zeitungen und Zeitschriften aus Sowjetrußland verboten. Das Verbot tritt mit dem 15. Februar in Kraft und gilt für die Dauer des Schutzzustandes. Der Schutzzustand in Estland besteht schon Zseit Zdem Jahre 1934. Litauische Ordensauszeichnungen für auswärtige Staatsmänner. Aus Anlaß des bevorstehenden 20. Jahrestages der litauischen Unabhängigkeit wunden auswärtige Staatsmänner mit dem höchsten litauischen Orden, dem VitautasOrden, ausgezeichnet, so u. a. Chautemps, Delbos, Daladier, der tschechische Außenminister Krofta, der österreichische Außenminister Schmidt, der lettische Außenminister Munters, der estnische Außenminister Akel, der belgische Außenminister Spaak und der portugiesische Außenminister Salazar. 30 Arbeiter unter Gesteinsmassen begraben. Am Fuße des Matra=Gebirges stürzte ein in vollem Betrieb befindlicher Steinbruch zusammen. Die Steinmassen begruben 30 Arbeiter unter sich. Bisher konnten erst fünf Arbeiter in schwerverletztem Zustand geborgen werden. sie nicht bereit sei, von ihren jungen Leuten eine Art nationalen Dienst zu verlangen.“ Er bemitleidet auch den jungen Mann, der niemals im Zelt geschlafen habe und niemals seine 20 Meilen täglich im Gleichschritt der Militärmusik marschiert sei. Er bedauert schließlich den Mann, der immer nur Leute seiner Klasse getroffen habe, weil alle Klassen viel voneinander zu lernen hätten. vor 130 Riesenprozeß in Ungarn 130 Kommunisten vor dem Richker, 1250 Zeugen geladen Budapest, 14. Febr. In Szegedin begann am Montag dem Strafgerichtshof ein großer Kommunistenprozeß. Angeklagte stehen vor dem Richter unter Anklage des Umsturzversuches der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung. 1250 Zeugen sind vorgeladen. Der erste Verhandlungstag begann mit dem Verhör des Anführers der kommunistischen Umtriebe. Es wurde festgestellt, daß dieser drei Jahre hindurch in engster Verbindung mit Moskau stand. Auf dem Wege über die Tschechoslowakei gingen den kommunistischen Agenten Geldmittel und Anweisungen aus Moskau zu. 6 Die kommunistische Wühlarbeit hatte schon ein großes Gebiet des ungarischen Flachlandes im Theiß=Bezirk erfaßt, als es den Behörden gelang, das Nest der unterirdischen Hetzarbeit aufzudecken. Die Verhandlungen in diesem Prozeß werden mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Der jüdische Korrupttonssumpf Wieder ein jüdischer Großbetrüger vor dem Wiener Landgericht Seit der Inflation nur Geschäfte mit Betrugsmanövern Wien, 14. Fehr. Wenige Tage nach Beendigung des Prozesses gegen die berüchtigte jüdische Schieberfamilie Jacob begann heute vor dem Wiener Landesgericht abermals eine Verhandlung gegen einen jüdischen Vetrüger großen Formats. Erwin Polower, der Hauptangeklagte, entwickelte seine verbrecherischen Neigungen schon zur Zeit der Inflation. Er war frech genug, sich seinerzeit als Vertreter Morgans in Europa auszugeben, war ferner in Rumänien in eine merkvürdige Betrugsaffäre mit deutscher Kriegsanleihe verwickelt und hatte in den letzten Jahren bei zahlreichen ValutenSchwindelmanövern seine Hand im Spiele. Im Jahre 1935 machte der jüdische Gauner sich zusammen mit dem Rechtsanwalt Dr. Kurt Ender und den im Ruhestand befindlichen Hofrat Brik an mehrere Finanzleute heran und schlug ihnen Geldbeteiligungen an den verschiedenartigsten Geschäften vor, bei denen eine Bank in Tel Aviv in Palästina eine große Rolle spielte. Am Ende aber waren die Geldleute ihr Geld los! Die Geschäfte erwiesen sich als gemeiner Betrug, und die erwähnte Bank in Tel Aviv existierte nur in den verbrecherischen Manövern Polowers. Die Betrügereien nahmen ein derartiges Ausmaß an, daß der Prozeß mehrere Tage dauern wird. Wieder einer! Postyschew endgültig beseitigt Moskau, 14. Febr. Die Zeitung„Wolshskaja Kommuna" meldet aus Samara, daß der bekannte bolschewistische Diktator der Ukraine, Postyschew, der schon vor einigen Monaten in Ungnade gefallen war und zuletzt nur noch den untergeordneten Posten eines Parteisekretärs für das Gebiet Samara bekleidet hat, aus diesem Amt entfernt worden ist. Damit ist der Sturz Postyschews, der erst im Januar d. J. auch formell aus dem„Politbüro“ der bolschewistischen Partei ausgeschlossen worden war, endgültig besiegelt. Landwirtschaft braucht Facharbeiterinnen Aufruf der Reichsreferenkin für den BdM. Berlin, 14. Febr. Die Reichsreferentin für den BdM. beim Reichsjugendführer, Jutta Rüdiger, wendet sich mit folgendem Aufruf an alle vor der Berufswahl stehenden Mädel: „Deutsches Mädel! Willst du einen ländlichen Beruf ergreifen oder willst du Bäuerin werden, dann gehörst du in die ländliche Hausarbeitslehre. Für alle deutschen Nädelberufe in der Landwirtschaft ist heute die Hausarbeitslehre in einem ländlichen Haushalt der notwendige Anfang der fachlichen Ausbildung. Deutsches Mädel, das Land, das unser Volk ernährt und erhält. Deine Heimat ruft Dich! Daß Du diesem herrlichen deutschen Land angehören darfst, danke ihm durch Einsatz und Arbeit.“ Im Kampf um die wirtschaftliche Freiheit unseres Volkes spielt, wie der Reichsjugendpressedienst hierzu schreibt, die Ernährungsfrage eine bedeutende Rolle. Eine intensive Bewirtschaftung des Bodens ist aber nur möglich, wenn dem Lande Arbeitskräfte in genügender Anzahl zur Verfügung stehen. Dem Lande geeignete junge Kräfte zu gewinnen und für dauernd zu erbalten, ist daher Hauptziel der heutigen Berufslenkung. Auch die Landfrau steht mit ihrer Sorge für den ländlichen Haushalt an verantwortungsvoller Stelle. Um ihr für diese Arbeit das nötige Rüstzeug mitzugeben, wurde die ländliche Hausarbeitslehre geschaffen. Alle Mädel, die bereits in einem ländlichen Haushalt beschäftigt sind, werden sich nunmehr ihre Tätigkeit durch den Abschluß eines Lehrverhältnisses zum 1. April 1938 als Berufsausbildung anerkennen lassen. Auch eine nachgewiesene Arbeitszeit wird nachträglich als Lehrzeit angerechnet. Die ländliche Hausarbeitslehre umfaßt eine Lehrzeit von zwei Jahren. Lehr= oder Kostgeld darf nicht erhoven werden, dagegen erhält der Lehrling Tariflohn. Die Tätigkeit im Landjahr oder im Landdienst wird auf die ländliche Hausarbeitslehre angerechnet. Der zweijährigen ländlichen Hausarbeitslehre, möglichst bei gleichzeitigem Besuch einer ländlichen Berufsschule oder der zusätzlichen Berufsschulung des Reichsnährstandes, folgt die Anerkennung als ländliche Hausgehilfin. Hier bieten sich dem Mädel nun auf Jahre hinaus gute Anstellungsmöglichkeiten in allen bäuerlichen und landwirtschaftlichen Betrieben mit guten Löhnen bei freier Unterkunft und Verpflegung. Außerdem besteht die Aufstiegsmöglichkeit zur geprüften Wirtschaftsgehilfin, zur geprüften Wirtschafterin, landwirtschaftlichen Rechnungsführerin, ländlichen Haushaltspflegerin u. a. Auch verantwortungsbewußte Mädel aus der Stadt, die Lust und Liebe zum Landhaushalt haben. werden sich daher einem dieser Berufe zuwenden: nicht aus einer falschen, romantischen Einstellung dem bäuerlichen Leben gegenüber, sondern in dem Bewußtsein, mit der Arbeit auf dem Lande einen wichtigen Beitrag zur Freiheit und Unabhängigkeit unseres Volkes leisten zu können. 589s 9 595 # SMn„ *—** *** Ango P o 5 F 40 2 * SSge S 8 Herr Pingel sprang auf, ergriff Kopfkissen und Decke und marschierte zornbebend zur Tür hinaus. Der Morgen fand das Ehepaar Pingel in einer ziemlich schlechten Verfassung. Herr Pingel lag zusammeng knäult auf dem harten grünen Ledersofa im Herrenzimmer, und Frau Pingel, die nicht wieder einschlafen konnte, wenn se einmal erwacht war, lag mit übernächtigten Augen in ihrem hutt, unter dem es noch immer raschelte und piepte Müde starrte sie zum Fenster hin, hinter dem es langsam hell wurde. Auf einem der kahlen Bäume meldete sich eine Vogelstimme. Dann eine zweite. Dann eing gutes Dutzend. Das Piepsen unter dem Bett wurde häufiger und nahm an Stärke zu. Dann kam Herr Pingel mißgelaunt mit heftigem Gepolter ins Zimmer.„Aufstehen!“ knurrte er.„Kaffee machen!" Er kam gerade recht, um den Spatz in schnurgeradem Flug zum Fenster hinaus auf den nächsten Baum purren zu sehen. Im Nu war er ebenfalls am Fenster und beugte sich weit über die Brüstung. Napoleon und Marie Louise Marschall Verthiers Dokumentensammlung unter dem Hammer Eine Dokumentensammlung von hoher geschichtlicher Bedeutung, wie sie seit langem nicht auf dem Markt erschiinen ist, gelangt am 1. März bei Sotheby in London zur Versteigerung: handschriftliche Briefe, geschichtliche Dokumente, Manuskripte und Karten aus dem Nachlaß des Marschall Berthier, der seit 1755 der vertraute Freund Napoleons, von 1805 bis 1814 sein Gene#o#stabschef war und der sich 1815, nach Napoleons Rückkehr von Elba, durch einen Sturz aus dem Bamberger Schlosse das Leben nahm, als er die russischen Truppen gegen seinen Herrn ausmarschieren sah. Die Sammlung. die von den Nachkommen des Marschalls zum Verkauf gestellt wurde, enthält zahlreiche Briefe von Napoleon, darunte: eine Reihe von 332, die von 1800 bis 1803 an ihn als Kriegsminister gerichtet waren. Briefe. die sich auf den Plan eines Einfalls in England bezieben, weitere, die von den Feldzügen in Oesterreich, Preutzen und Rußland handeln, ferner Entwürfe von offiziellen Schlachtberichten Napoleons, die weitgehend von diesem selbst korrigiert worden sind. Von besonderem Interesse aber sind die Briefe. die Narolcon an Berthier richtete, als er diesen im Jahre 1910 an den Wiener Hof mit dem Auftrag entsandt hatte, feierlich um die Hand der Marie Louise anzuhalten. Berthier hat augenschinlich jedes Stück Papier aufbewahrt, das ihm wichtig schien und das er erlangen konnte. So findet sich in der Sammlung sogar die eigenhändige Antwort der Marie Louise, in der sie ihre Zustimmung zu ihrer Verheiratung mit Napoleon gibt, nachdem der feierliche Antrag in einer Audienz am Abend des 7. März 1810 beim Kaiser Franz gemacht worden war. Berthier hat dieses kostbare Manuskript, das eigentlich Napoleon übergeben sein müßte, an sich zu bringen gewußt. In den festen Federzügen dieses geschichtlichen Dokuments verrät sich keinerlei Nervosität, nur fällt auf, daß in dem einfachen Französisch der Briefschreiberin vielfach die Azente fehlen. Der Brief lautet: „Der Wille meines Vaters ist ständig der meine gewesen. Mein Glück wird immer das seine bleiben. In diesen Grundsätzen kann Se. Majestät der Kaiser Napoleon nur das Unterpfand der Empfindungen finden, die ich immer meinem Gemahl widmen werden. Glücklich, wenn ich zu seinem Glück und zu dem einer großen Nation beitragen kann. Ich gebe mit der Erlaubnis meines Vaters meine Zustimmung zu meiner Verbindung mit dem Kaiser Napoleon.“ Die übrigen Briefe Napoleons, die Berthier auf jeder Station seiner Reise vorfand, zeigen immer wieder die Ungeduld, mit der der Kaiser die junge Gemablin erwartete; sie berichten auch von dem „großen Vergnügen“, das er empfand, als er das langerwartete Vorträt seiner Braut endlich erhielt. C. K. Schlag auf Schlag Sehr wahr Als die geistreiche Gattin Friedrich von Schlegels einst bei einer weiblichen Handarbeit angetroffen wurde und man sie fragte, warum sie nicht lieber eine ihrem Geiste mehr entsprechende Arbeit sich erwähle, erwiderte sie voller Humor:„Ich habe niemals gehört, daß es zu viele Strümpfe auf der Welt gebe, wohl aber habe ich oft grhört, daß es zu viele Bücher in der Welt gibt. Es erscheint mir daher viel verdienstvoller, einen Strumpf zu stricken, als ein Buch zu schreiben. Auch ein Geschen! Der berühmte Professor Pasteur in Paris hatte einen Neffen, der ebenfalls Medizin studierte, aber sich lieber in der Kneipe, als „Du!“ rief er grollend und schüttelte die Faust.„Ich sag dir: mach das nicht nochmal! Ich schaff mir eine Katze an!" „Piep...!“ sagte der Spatz. „Bestie!" sagte Herr Pingel. „Piep.... sagte der Spatz. Es klang nicht mehr bekümmert. Es klang sehr befreit. Herr Pingel hieb das Fenster zu. Doch als er sich umdrehte, soh er nicht mehr zornig aus. Er lächelte sogar ein bißchen. „Das mir der Katze war nur eine Drohung", bemerkte er ins Zimmer hinein.„Eine leere Drohung. Ich mag Katzen gar nicht so gern.“ Eine weitere Bemerkung an die Allgemeinheit folgte:„Er sitzt aufgeplustert draußen auf dem Baum, zupft an seinen Federn und piept sich die Seele aus dem Leib.“ Dann wandte sich Herr Pingel direkt an seine Frau:„Na? Bißchen aufstehen? Wie wär's mit Kaffee? Ich hab Kaffee nie so nötig gehabt wie jetzt.“ in der Klinik aufhielt. Auch in seiner späteren Praxis konnte er keine Erfolge erzielen, und so machte ihm sein Onkel eines Tages eine besondere Ueberraschung, indem er ihm zu seinem Geburtstage durch einen seiner Pfleglinge folgenden Brief sandte:„Lieber Neffe! Anbei sende ich Dir eine kleines Geschenk, das ich freundlich anzunehmen und vor Schaden zu bewahren bitte. Es ist etwas, was Du noch nie besessen und wohl auch nicht so bald wieder besitzen wirst: ein Patient!“ Rossinis Empfehlung Eines Tages erschien bei dem Direktor der Mailänder Oper eine ältere„junge" Dame, die sich als Primadonna vorstellte und um ein Gastspiel ersuchte. Der Name der Dame war dem Direktor unbekannt. Alle seine Bedenken verflogen aber, als die Dame eine handschriftliche Empfehlung des großen Rossini vorzeigte. Das Gastspiel fand statt— und wurde ein entsetzlicher Durchfall für die unbekannte Sängerin. Das Publikum lehnte sie in nicht mißzuverstehender Weise ab. Der Direktor ließ es sich nicht nehmen, bei allem schuldigen Respekt Rossini einmal daraufhin anzusprechen:„Verehrter Meister, Sie haben mir da eine Sängerin empfohlen... Unter uns, die singt ja grauenvoll!“ „Weiß ich, mein Lieber“ entgegnete Rossini lachend,„hätte sie sonst eine Empfehlung gebraucht?“ Die Häubchen und Donizetti Wenn Donizetti eine musikalische Idee im Kopfe ausarbeitete. pflegte er, so lange er mit der Gestaltung der Idee rang, irgendeinen Gegenstand anzustarren, als könnte er dadurch sich konzentrieren. Einem Pariser Modehändler fiel es nun auf. wie ein Mann regelmäßig jeden Tog zu einer bestimmten Stunde vor sein Geschäft kam und auf die in der Auslage befindlichen Häubchen mit einer geradezu ungewöhnlichen Ausdauer hinstarrte. Da sich dies einige Tage mit einer auffallenden Regelmäßigkeit wiederholte, kam der Modewarenhändler auf den Gedanken, dieser Herr sei ein Dieb, der etwas auskundschaften möchte, um in der Nacht einzubrechen. Er trat daher eines Tages, als der Mann wiedergekommen war, auf ihn zu und fragte ihn:„Was suchen Sie hier jeden Tag stundenlang?“ „Ich suche das Finale zum dritten Akt der„Lucia“ antwortete Donizetti. „Du bist wirklich ein Esel— bloß die Hörner fehlen!“ „Daß ich nicht lache— ein Esel hat ja gar keine Hörner!“ „Na, siehst du— dann sehlt also garnichts!“ Die Truhe Nummer 31 14. Februar 1938 17. Jahrgang Tägliche Unterhaltungsbeilage des Westfälischen Volksblattes und seiner Landesausgaben: Eichsfelder Volksblau: Sächsische Zeitung 27 ELSE JUNG.LINDEMANN OOeter Oendts berühmte Frau Urbeber-Rechtsschutz: Drel-Quellen-Verlag Königsbräck(Bez. Dresden) „Ihr Dickschädel“, brummte sie,„ihr Tröpfe und Kindsköpfe! Nun wißt ihr es selbst, daß ihr zusammengehört. Aber nun bleibt auch zusammen, ihr zwei Sorgenkinder, ihr lieben.“ Daß man ihnen das nicht durchs Telefon trompeten konnte, mit einer Stimme, die ganz Oberaudorf erschütterte! O du fröhliche, selige Weihnachtszeit! Sie war für Tante Carla doppelt schön geworden, und das Paket wurde, weil sie so fröhlich und selig war, schon vor der abendlichen Feier ausgepackt. Ein Kleiderstoff, Bücher, feine, allerfeinste Süßigkeiten, so viel, daß Tante Carla einen ganzen Monat davon zehren konnte, waren darin. Sie trug alles beiseite, und dann tauchte sie wieder unter in der Arbeit, werkte und schaffte Stunden hindurch, ohne müde zu werden. Am Abend aber stand sie im schwarzen Festkleid mit weißen Kragen= und Manschettenkäntchen vor dem brennenden, glitzernden Lichterbaum und las ihren Leuten die Weihnachtsgeschichte vor. Las sie mit einer Stimme, die noch niemals so weich und so bewegt geklungen hatte, als sie die frohe Botschaft des Evangeliums verkündete: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Elftes Kapitel Es waren Weihnachtstage wie vor einem Jahr in GroßKarschin. Nur anders, gelöster von allem, was dort zu ihnen gehört hatte. Das langgestreckte Haus mit breitausladendem Dach und ringsum laufender Verranda, in dem sie sich ganz eingesponnen hatten, war nicht ihr Haus. Die Wiesen und Wälder, tief gebettet in glitzernden Schnee, waren nicht die ihren. Der Bauer und seine Frau, beide alt geworden, aber rüstig noch und auf eine gewisse Art fröhlich, störten sie nicht. Gina und Peter lebten hier, inmitten winterlicher Bergwelt, ganz mit sich allein. Sie lebten jede Stunde bewußt und kosteten sie aus, weil die Kürze der Tage, die ihnen geschenkt waren, keine Vergeudung ihrer Zeit zuließ. In der eisklaren, reinen Bergluft, in der stillen Feierlichkeit der Landschaft schwieg alles Kleinliche von selbst. Peter und Gina rührten nicht mehr an Vergangenes. Das lag hinter ihnen. Sie waren sich neu begegnet und erlebten sich neu, denn sie hatten sich beide verwandelt. Manchmal sah Gina ihren Mann ungläubig an. Er konnte jetzt von Dingen reden, die er früher geringschätzig von sich schoben hatte. Er war ernster, gereifter, nicht mehr so jungenhaft draufgängerisch. Alles, was er tat und sagte, folgte einem zielsicheren Willen. Gina staunte. War es möglich, daß sich ein Mensch in vier Monaten, die er in einem anderen Lande verbrachte, so verwandeln konnte? Kluge Menschen waren um ihn gewesen. Er hatte viel gesehen und mit Eifer gelernt. Er hatte sich umgebildet, weil er wollte. „Ich hatte ja ein Ziel, Gina. Du solltest erfahren, daß ich alles erreichen kann, was ich mir vornehme“, hatte er ihr gesagt. Bis tief in die Nacht hinein saßen sie über Büchern und Bildern, die Deter von seiner Reise mitgebacht hatte. Er erklärte, erzählte, und den schönen Kopf auf die Hand gestützt, hörte Gina zu. Manchmal fragte sie, und Deter wußte immer eine Antwort. Dann zog es sie plötzlich mit einer solchen Gewalt zu ihm, die ihn verwunderte und beglückte. Ein Blick, eine Bewegung der Hände wurde Ausdruck ihrer Gedanken, die gleichgestimmt waren, so daß sie sich oft erstaunt anschauten, wenn der eine aussprach, was der andere im Augenblick gedacht und empfunden hatte. Am Heiligen Abend zündeten sie sich ein Bäumchen an, das sie sich selbst aus dem Walde geholt hatten. Es stand auf dem Tisch im Herrgottswinkel, und unter seine Zweige legten sie ihre Gaben. Kleine, erlesene Geschenke, wenig an Zahl gegen den Reichtum der vergangenen Weihnacht, und doch reicher und beglückender an innerem Wert für die Beschenkten. Bücher waren es vor allem, kostbares Gedankengut, das nun auch Peter nicht mehr missen wollte. Er hatte es gelernt, mit Büchern Freund zu werden und sie zu lieben. Am Mitternacht gingen sie dann beide mit ihren Wirten zur Weihnachtsmette ins Dorf hinunter. Der Bauer schritt voran, eine Laterne in der Hand. Er ging hochaufgerichtet und ernst wie ein Pilger. Sein Weib, seine Kinder und das Hofgefinde folgten ihm. Eine kleine, andächtige Prozession war es, die in dieser Nacht vom Berge herabstieg ins Tal, um an der Krippe des göttlichen Kindes zu beten und sich Kraft zu holen für den Kampf ihres harten Bauernlebens. In einigem Abstand folgten Peter und Gina. Auch Deter trug eine Laterne. Ihr Licht gaukelte über den Schnee, ließ ihn aufblitzen, wo der Strahl die weiße Fläche traf, und ließ ihn im Weitergleiten wieder ins Dunkel zurücksinken. Eine Strecke lang lief der Weg, den die Füße der vor ihnen Schreitenden ausgetreten hatten, durch dunklen Tannenwald. Schwer von der Last des Schnees, hingen die Zweige herab. Blinkende Kristalle stäubten auf die beiden Menschen, die Arm in Arm gingen, herab, als Deters Kopf sie streifte. So still war die weiße Welt, so ernst und feierlich dieser Gang ins Tal. „Noch niemals habe ich so bis ins Innerste Weihnachten erlebt“, sagte Ginz leise. Peter drückte ihren Arm. „Heute wird das Licht neugeboren. Der tote Sonnengott steht auf, so glaubten es unsere Ahnen. Baldur, der aus dem Ar von neuem sich Gebärende, tritt die Herrschaft an über die in Eis und Schnee erstarrte Welt. Ist es nicht wundersames Gleichnis, Gina, für diese Nacht? Christ ist geboren, eine Kraft ersteht, die alles Dunkel durchleuchtet, die alles Irdische und Verbärtete aufbricht zu neuem Leben und Lieben.“ Gina schmiegte sich an ihn. „Woher weißt du das alles?“ „Mein kleiner Student lehrte es mich.“ „Riedele?... Ich möchte ihn kennenlernen.“ „Wir werden ihn zu uns einladen, wenn du wieder daheim bist.“ Junsex Suo Wrs Mparsionn arn Pabuen Toiee pun Saiishsism sp Sestlgef 31 9261 Junig#! 68 Somm Suneld „Wenn ich wieder daheim bin... ach Deter, so lange muß ich noch darauf warten...“ „Muß ich es nicht auch?“ Er legte seinen Arm um sie und führte sie sorgsam bergab. Als der Weg sich wendete, sahen sie das Tal drunten liegen, eingesunken zwischen hohen Bergwänden, die in mattem Schneelicht in zackiger Welle gegen den blitzenden, gestirnten Himmel standen. Von drunten blinkten die Lichter aus den Häusern. Sie umgaben in einem Kranz das kleine Kirchlein mit seinen hellen Fenstern. Glockengeläut wehte herauf. Hier und dort stiegen von den niederen und höheren Einödshöfen noch andere Lichterprozessionen herab, begegneten sich und reihten sich aneinander. In ihrer Mitte schritten Peter und Gina, die beiden Fremden, die sich in dieser mitternächtlichen Stunde eingeschlossen fühlten in die schweigende Andacht der Bergler und mit ihnen die festlich geschmückte Kirche betraten. Dort duftete es nach Tannengrün und brennendem Wachs. Gina und Deter waren nahe am Eingang stehengeblieben. Peter lächelte froh und sah sein junges Weib an. Ginas große, glänzende Augen folgten der festlichen Feier. Sie tastete nach ihres Mannes Hand und spürte glücklich den warmen Druck, mit dem er ihre kühlen Finger umschloß. Leise rührte Peter an Ginas Arm. Sie verstand, daß er gehen wollte, und nur von den Nächststehenden bemerkt, verließen sie das Gotteshaus. Als sie schweigsam durch das stille Dorf schritten, stand über ihren Häuptern der unendliche Bogen des funkelnden Firmaments. Er ging mit ihnen, stieg mit ihnen aufwärts. Glitt wie ein schmaler Sternenstreif über die ragenden Baumspitzen und weitete sich droben auf der Höhe wieder aus: eine dunkle, nachtblaue Kuppel, geheimnisvoller, mütterlicher Grund für das lautlose, glitzernde Leben ungezählter Sterne. * Januar und Februar waren vorbei, gottlob! Heute stand Gina vor dem Wandkalender in ihrer Garderobe und riß mit spitzen Fingern ein Blatt ab. Dienstag, 5. März. „Herta“, sagte sie bekümmert,„es ist noch so unendlich lange bis zum Mai..“ „Genau acht Wochen oder sechsundfünfzig Tage.“ Herta Torrmann saß verquer im Sessel vor dem Schminktisch und ließ ihre Beine über die Armlehne baumeln. Es waren schöne, schlanke Beine in hellen Seidenstrümpfen, und Herta betrachtete sie wohlgefällig. „Gina, Gina, ich verstehe dich nicht“, sagte sie tiessinnig.„Ist es dir denn ganz gleichgültig geworden, daß dich die Berliner vergöttern? Daß man dich in den Himmel hebt?“ „Stimmt nicht ganz, Herta. Da ist einer darunter, der sich Dr. Leyne nennt und mich nicht in den Himmel hebt?" Herta rümpfte die Nase.„Ach, der! Was weiß denn der!" „Viel mehr als alle andern, liebes Kind. Du erinnerst dich wohl nicht mehr, was er über meine Agnes Bernauer sagte?“ „Nicht ganz“, schwindelte die Kollegin. Herta Torrmann hatte einen einzigen Wunsch: so zu werden und so zu spielen wie Gina Holl. Sie wollte sie nicht nachahmen, auf keinen Fall. Aber sie wollte ebensoviel erreichen wie sie. Da sie beide im gleichen Fach spielten, ergaben sich für Herta Torrmann genug Gelegenheiten, der großen und reiferen Kollegin nachzueifern. Sie hatte seitdem viel gelernt, und unter Knörrs Leitung fühlte sie sich in guter Hut. Uebrigens war dieser Dr. Leyne, den Gina erwähnte, viel nachsichtiger mit Herta als mit Gina Holl. In seiner letzten Besprechung hatte er Gina eine große Künstlerin und eine reife Frau genannt. Gewiß, das war sie, und Herta neidete es ihr nicht. „Was hat Leyne eigentlich damit gemeint, wenn er schreibt: „Manchmal steht die Frau der Künstlerin im Wege“? Das ist doch nicht war. Ich habe immer gefunden, daß deine reife Fraulichkeit der künstlerischen Form deiner Gestaltung nur zugute kommt.“ Gina schüttelte den Kopf. „#r hat schon recht. Ich bin mehr Frau als Künstlerin. Zuweilen fühle ich, daß ich nicht meyr aus dem Herzen gestalte, sondern daß meine Bühnenroutine sich vordrängt, daß mir die Arsprünglichkeit verlorengegangen ist...“ „Seitdem du wieder ganz und gar in deinem Deter lebst und keine andere Sehnsucht mehr hast, als endlich und für immer in Groß=Karschin zu sein“, sagte Herta pathetisch, schnellte die Beine mit Schwung über die Lehne und sprang auf die Füße. „Gina, Menschenskind, ist das denn wirklich so erstrebenswert, sich mit Haut und Haar einem einzigen Mann zu verschreiben, in der Einsamkeit eines ostpreußischen Landgutes zu versauern. Mit biederen Landjunkern und spießigen Kleinstädtern zu verkehren und dieses schöne, brausende, lebendige Berlin, deine Kunst, deine Erfolge aufzugeben?“ „Einmal habe ich auch so empfunden, Herta. Heute denke ich ganz anders darüber. Aber wie soll ich dir das erklären? Du hast eben noch nicht geliebt.“ „Der Himmel bewahre mich davor!“ lachte Herta und fuhr sich mit beiden Händen in die braunen Wellen ihrer Haare.„Was du Liebe nennst, davor bin ich verschont geblieben. Einem netten, kleinen, gesunden Flirt bin ich dagegen nicht abgeneigt, das frischt die Lebensgeister auf und gehört zu unserm Beruf. Im übrigen habe ich nur eine einzige Liebe: meine Kunst.“ „Ob sie für dein ganzes Leben ausreichen und dich glücklich machen wird?" zweifelte Gina. „Bestimmt! Dazu bin ich zu ehrgeizig und nüchtern.“ „Du hättest gut und gern eine kühle, klare Blondine sein können, Herta.“ „Als Kind war ich lichtblond, und Lutz Herwin sagt immer, ich hätte eine blonde Seele.“ Ein verlendes Lachen sprühte über Hertas Lippen.„Was hältst du eigentlich von meinem guten Lutz?“ Gina trat zu ihr und strich ihr schwesterlich zärtlich über die Wange. „Er ist ein netter, junger Mann, Hertakind.“ „Nett und langweilig, nicht? Das ist das, was ich im Augenblick brauche. Die Probenpause war zu Ende. Die Glocken schrillten. Herta lief in ihre Garderobe, und Gina begab sich zur Bühne. Man probte den„Egmont“. Die Kollegen waren schon vollzählig versammelt. Knörr lief geschäftig hin und her und stellte die Szene. Jetzt zankte er sich mit dem Beleuchter herum. „Liebig, Mensch... was machen Sie denn da? Das soll eine aufgehende Sonne sein? Heraus mit den Scheinwerfern ... die Soffitten etwas einziehen. So, nun Rot, noch mehr... halt, genug. Kann so bleiben, merken Sie sich's!“ Knörr wandte sich an seine Schauspieler. „Nu man ran, meine Herrschaften! Wo ist denn der Egmont?“ „Bin schon da“, brummte ein Baß hinter der Bühne, trat hervor und sah mit seinen Tränensäcken unter den Augen und dem gutmütig=dicken Schauspielergesicht so wenig nach einem Egmont aus, daß Knörr fast verzagte. „Morgen ist Generalprobe, wehe, wenn du mir dann nicht Maske gemacht hast, Stroewe, über die jeder Kollege vor Neid erblassen müßte.“ Stroewe nickte ergeben. „Wird gemacht, verlaß dich drauf, Doktor.“ „And nun los“, kommandierte Knörr,„zweiter Akt, erste Szene:“ Es war 3 Uhr nachmittags geworden, ehe der Doktor seine Darsteller entließ. Er hatte sie wieder gehörig ausgepumpt, und Gina hatte sich eine Viertelstunde von der Probe ausschließen müssen, um sich zu erholen. Sie fühlte sich seit einiger Zeit nicht ganz wohl. Ganz überraschend stellten sich Schwindelanfälle und ein allgemeines, körperliches Anbehagen ein. Auch kamen ihr plötzlich Tränen. Dann hätte sie heulen mögen und wußte doch keinen rechten Grund dafür. „Gehen Sie zum Arzt“, hatte Knörr geraten. „Ach, was soll ich bei ihm? Mir fehlt doch nichts. Wenn solch ein komischer Anfall vorüber ist, fühle ich mich wieder ganz gesund.“ „Es wird Zeit, daß Sie in die Arme des teuren Gatten zurückkehren“, knurrte der Doktor,„Sie werden langsam hysterisch.“ Gina lachte. (Fortsetzung folgt.) „„ E„„„„—„ di c n ucte M i A u c ucht ic 000##i sunbß c ugacn in Mmug 1010 2#c M W llu u uticct m gn ue ct guneit me hnn gusglbsvcplenv uu 1g ded Muc n Whng uod M 1. W ign: M ianc N Tup ut hlng#lng utee i h u Wp u hin „anlve p: 000 Mi 000 ei Die Unschuld Eine lustige bayrische Geschichle von E. Trost Ganz plötzlich hat man beim Moosrainer=Bauern gemerkt, daß auf dem Hof immer alles richtig ist und da irgend ein zweiveiniger Marder sein Unwesen treibt. Hat da einmal die Bäuerin ein Markstückel, das sie grad von einer Milchkundschaft eing'nommen hat, auf den Tisch im Hausgang hing'legt und ist schnell ins Backhaus g'laufen, um beim Brot nachzuschauen. Wie sie nach einer Weil' wieder dran denkt und's Markstückel einstecken will— da war's weg und mit allem Suchen nimmer zu finden. Ein andermal holt sich der Bauer ein Stückl Rauchfleisch aus der Selchkammer um's zur Jausen auf's Feld mitzunehmen— und damit er's dann gleich bei der Hand hat, hängt er's einstweilen in's Küchenkastl. Am Nachmittag greift er hinein— ist das Stückl nicht da!„u— i han do koan Rausch!“ denkt der Bauer und räumt im ganzen Kostl umeinander— nutzt nir— das fette Bröckl war einfach verschwunden! Die Hennen haben auch immer ganz auffallend schlecht g'legt— und das alles hat die Moosrainerischen, die überhaupt ein bissel von der neidigen Seiten waren, schon ganz sakrisch verdrossen— aber no— was will man machen— man kann halt doch wegen etliche Eier oder Erdäpfel nicht gleich Lärm schlagen! Wie aber dann gar zwei noch ganz gute Hemden von der Bleichen, und dem Bauern seine funkelnagelneuen Sonntagsschuh' g'fehlt haben, ist die Moosrainerin gradewegs zur Gendarmerie gerannt. Der Herr Wachtmeister ist auch gleich kommen, hat's Haus von innen und außen ang’schaut, jede Kammer visitiert und sich dann von der Bäuerin ein paar Stamperln Enzianschnaps zur Stärkung anbieten lassen. Das hat er noch etliche Mal gemacht und schließlich herausg'funden, daß nur der Flickschneiderl Wastl, der zur selbigen Zeit beim Moosrainer auf Stör war, für die Diebereien in Betracht kommen könnt. D'rauf war beim Wastl Haussuchung und Verhör— s' ist dabei freilich nicht viel Gescheites herausgekommen, aber weil man dem Schneider sowieso im ganzen Dorf überhaupt nicht recht traut, ist er trotzdem angezeigt worden. Der Wastl hat sich ang'stellt wie ein General, dem man zu nah an die Ehr geht und ist schnurstracks in's Bezirksstadtel g'laufen, um einen Advokaten zu nehmen. Der war ein recht netter junger Hern und hat den Wastl recht schön tröst und ihm versprochen, daß er eine tüchtige Red' halten und ihn schon durchbringen wird.—— Am Tag vor der Verhandlung war's halbe Dörfl im Gerichtssaal. S'ist gangen wie immer bei solchen Sachen: Zuerst sind die Personalien ausg'nommen worden— dann die Zeugen an die Reih' kommen— und nachher hat der junge Herr Advokat seine Verteidigungsred' vorgebracht. Man kann nicht anders sagen— sie war wirklich wunderschön, sogar Beispiel' aus der Heiligen Schrift sind drin vorkommen, und jeder Mensch hat unbedingt die Ueberzeugung kriegen müssen, daß der Wastl halt nur eine arme, verfolgte Unschuld ist. Zum Schluß haben sogar die meisten alten Weiber aus lauter Rührung zum Schluchzen ang'fangen, und der Wastl ist sich schier selber vorkommen wie sein hochheiliger Namenspatron auf dem großen Chorfenster in der Pfarrkirch. Gnaden der Herr Amtsrichter hat immer nur voller Einverständnis mit dem Kopf g'wackelt und den Wastl am End' auch richtig frei'gesprochen. Dann hat sich der hohe Gerichtshof entfernt, die Bauern sind nach und nach'naus'trampelt und der Herr Advokat hat seine Aktentaschen zusammen'packt— nur der Wastl ist mäuschenstill und stocksteif auf der Anklagebank sitzen blieben. „Ja, warum stehen Sie denn nicht auf?“ fragt da verwundert der Herr Advokat,„Sie sind doch freigesprochen worden und können gehen!“ Aber der Wastl rückt nicht vom Fleck, er schielt schnell zum Moosrainer hinüber, der sich mit seiner Alten grad zur Tür nausschiebt, grinst recht pfiffig und sagt ganz leise: „Ja— woaßt. Herr Advokat— i kann ja net auf, ehvor daß net die Bauersleut alli draußd san— i han ja heute in der Fruah rein aus Versehen dem Moosrainer seine g'stohlenen Schuach o'g'legt!“ Gast für eine Nacht Von Peter Herr Pingel knipste das Licht im Schlafzimmer an. Seine Frau ging an den beiden Betten vorüber zum Fenster und ließ den Rolladen herab. In dem Augenblick, in dem die unterste Leiste das Fensterbrett berührte, fuhr sie erschrocken zurück. Etwas Dunkles purrte jäh in die Höhe und flatterte flügelschlagend zwischen den Stäben der Jalousie und der Fensterscheibe auf und nieder. Zuerst dachte Fran Pingel an eine Fledermaus. Dann jedoch sah sie, daß es ein Spatz war, ein gewöhnlicher graubrauner Spatz. Offenbar hatte er draußen auf dem Sims geschlafen. In ihrer Verwirrung öffnete sie das Fenster. Prompt flog er ins Zimmer hinein und landete auf dem Kleiderschrank. „Nanu!“ sagte Herr Pingel. „Piep... sagte der Spatz. Eine Zeitlang herrschte Schweigen. Herr Pingel rieb sich verblüfft den kahlen Kopf, und Frau Pingel hielt beide Hände auf den Magen gepreßt und sammelte sich langsam. Der Spatz saß ganz still oben auf dem Schrank und starrte mit glitzernden schwarzen Augen zu ihnen hinunter. „Was soll das eigentlich?“ sagte Herr Pingel endlich.„Wo kommt er her?“ „Ich weiß nicht", sagte Frau Pingel.„Plötzlich war er da. Wahrscheinlich hat er auf dem Fensterbrett geschlafen und—“ „Er muß hinaus“, sagte Herr Pingel. Das klang einleuchtend und einfach. Es war aber nicht einfach. Frau Pingel zog den Rolladen wieder in die Höhe und schlug die beiden Fensterflügel weit zurück. Die kühle Nachtluft flutete herein. Ein Stück Himmel war zu sehen und zwei funkelnde Sterne.„Sch..!“ machte Frau Pingel. Und Herr Pingel stellte sich vor den Schrank und klatschte in die Hände. Der Spatz schien weder das offene Fenster noch die Sterne zu bemerken. Er segelte in unsicherem Flug quer durch das Zimmer auf die Gardinenstange, von dort— durch ein neues„Sch..!“ und neues Händeklatschen getrieben— zurück auf den Schrank. von dort Mattheus auf die Frisierkommode und von dort mit einem Platsch auf den Fußboden. Er venschwand unter einem der Nachttische. „Hm— was nun?“ sagte Herr Pingel etwas betreten. „Am besten ist, wir legen uns hin“, sagte seine Frau nach einer Pause des Nachdenkens.„Wenn es dunkel ist im Zimmer, wird er das Fenster schon finden.“ Bald darauf lagen Herr und Frau Pingel stumm nebeneinander in ihren Betten und lauschten. Das Licht war ausgelöscht. Es war sehr dunkel im Zimmer. Deutlich hoch sich das Fenster als helleres Viereck aus der Finsternis ab. Es rührte sich nichts. „Na? Wird er oder wird er nicht?“ brummte Herr Pingel. „Pst— er wird schon“, murmelte Frau Pingel leise zurück. Und dann fiel sie so plötzlich in Schlaf, wie es ihre Art war. Sie erwachte durch einen ungewohnten Lichtschimmer. Die Nachttischlampe brannte, und ihr Mann saß aufrecht im Bett. Er sah müde und zornig aus. „Was ist denn?“ fragte sie.„Warum schläfst du nicht?“ „Er viept!“ sagte Herr Pingel erbittert.„Er sitzt unter meinem Bett und piept! Und dann hüpft er herum und klappert mit dem Schnabel. So ein Biest.“ „Oh— der Spatz...“ hauchte sie.„Ich hatte ihn ganz vergessen. Wie spät ist es denn?" „Halb zwei“, knurrte Herr Pingel. Eine Weile schwiegen beide. Unter den Betten raschelte es leise, und ein dünnes Piepsen tönte herauf. „Eine Katze müßte man haben!“ sagte Herr Pingel mordlustig. Dann schlug seine Stimmung jäh um.„Lieber Spatz“, bettelte er flehend,„scher dich doch schon raus. Laß mich schlafen. Ich muß doch morgen ins Geschäft.“ „Piep...“. tönte es von unten. Abermals schlug Herrn Pingels Stimmung jäh um.„Raus!" schrie er entrüstet.„Verflucht und zugenäht— du oder ich. „Piep...“. klang es unter dem Bett. „Was, 13.000 Dollar für diese Räuberhöhle? Nicht 5000 gebe ich dafür!" „Räuberhöhle hin, Räuberhöhle her!" antwortete ein wenig gekränkt Mr. Donnington.„Aufs Aussehen kommt's nicht an! Die Hauptsache ist, daß diese... Räuberhöhle jeden Abend ausverkauft ist! Nicht vom Aussehen lebst du, sondern von der Einnahme! Oder ist das nicht ein schöner Verdienst, wenn du täglich deine 700 Dollar einstecken kann?" „Wirklich so viel?“ fragte Brooks ein wenig besänftigt. „Wenn du uns nicht traust, so setz dich doch selber einen Abend an die Kasse! Nicht wahr, Mr. Portland. Sie hätten nichts dagegen?“ Nein, Mr. Portland hatte nichts dagegen... Und am nächsten Abend saß Jimmy Brooks an der Kasse. Wirklich, die Freunde hatten nicht zu viel gesagt! Die Leute strömten ins Kino. Es war vielleicht nicht gerade das feinste Publikum, aber das spielte keine Rolle, sie bezahlten ihren Eintritt, und das war Marconis Jacht wird Museum Jedermann an der Riviera di Levante kannte die„Elettra", das schimmernde weiße Schiff, auf dem der geniale Guglielmo Marconi, der Bezwinger des Aethers, mit seiner Frau und seinem Töchterchen lebte. Die Kabine dieser Jacht schmückt ein Bild Mussolinis mit der eigenhändigen Widmung:„Dem Senator Marconi, dem Magier des Raumes und dem Beherrscher des Aethers". Nach dem Tode des Erfinders haben sich eine ganze Reihe von Sammlern, unter ihnen mehrere englische und amerikanische Millionäre, darum bemüht, dieses Schiff zu erwerben und den Hinterbliebenen hohe Preise für die„Elettra“ geboten. Denn das Schiff war nicht nur die Wohnung, sondern auch das Laboratorium und die Versuchsstation für Marconis Erfindungen. Nun hat sich der italienische Staat entschlossen, die„Elettra" zu erwerben und unter Denkmalsschutz zu stellen. Das Schiff, das im Hafen von Santa Margherita liegt, soll in ein„schwimmendes Museum" verwandelt werden, zum Andenken an einen der genialsten Entdecker unserer Zeit. Hier wird auch der erste Sender untergebracht werden, den Marconi erbaute und mit dem er als 20jähriger Techniker den Buchstaben„S“. angedeutet durch drei Punkte, in den Aether sandte. Marconis Freund, der hinter einem Hügelrücken an dem Empfänger wartete, ob das„S“ eintreffen werde, feuerte ein Gewehr ab zum Zeichen, daß er die drahtlose Botschaft empfangen habe. Sowohl dieser Empfänger als auch das altmodische Gewehr sollen das schwimmende Marconi=Museum zieren, und desgleichen das historische Telegramm, das Marconi von der kgl. Jacht„Osborne" der Königin Viktoria übersandte und in dem er ihr mitteilte, daß sich der Prinz von Wales, der spätere Eduard VII., der sich während einer Regatta den Fuß gebrochen hatte, wohl befinde. Lachende Weltgeschichte Beethovens Antwort Ludwig van Beethoven war bekanntlich fast immer in Geldnöten. Er verstand es nicht, Geschäfte zu machen, und seine Brüder, die in guten Verhältnissen lebten, dachten nicht daran, ihm zu helfen. Mitunter hatte der große Komponist seinem Groll über diesen brüderlichen Geiz auf höchst bissige Weise Luft gemacht. So erhielt er im Jahre 1819 von seinem ebenso reichen wie dünkelhaften Brude. Johann eine Neujahrskarte mit der prahlerischen Unterschrift „Johann van Beethoven, Gutsbesitzer". Der Komponist sandte die Karte an den Bruder zurück, nachdem er auf die Rückseite die Worte geschrieben hatte:„Ludwig van Beethoven, Hirnbesitzer“. Das Der Münchener maler Lenbach saß eines Abends allein am Stammtisch in einem Schwabinger Lokal und erwartete seine Freunde. Am Nebentisch hatte sich ein Ehepaar niedergelassen, desse lautes Lachen und Schwätzen den in Gedanken verfuntenen Künstler ärgerte. Er holte sein Skizzenbuch hervor und begann mit großem Eifer zu zeichnen, bald auffallend die Dame am Nebentisch musternd, bald auf das Blatt schauend. Nach einer Weile erhob sich der Ehemann mit hochrotem Kopf und ging auf Lenbach zu:„Ich verbitte mir, daß Sie meine Frau zeichnen!“—„Ihre Frau?“, fragte Lenbach mit geheucheltem Staunen.„Ist das denn Ihre Frau?“ Und er zeigte auf sein Skizzenbuch, in das er mit großen Umrissen eine— Gans gezeichnet hatte. Schleiermacher weiß Bescheid Friederich Ernst Schleiermacher, der berühmte Philosoph und Hofprediger, hatte sich, wenn er in der Berliner Dreifaltigkeitsausschlaggebend. Auch die Freunde waren gekommen und saßen jetzt mit Mr. Portland im Kino. Nach dem Schluß der Vorstellung sollte der Kauf abgeschlossen werden. Die drei Gentlemen und Mr. Portland waren in rosigster Laune. 13.000 Dollar winkten! Das verwahrloste Kino hatten sie für diesen Abend für einen Spottpreis gemietet und die Besucher ebenfalls. Es war nicht schwer gewesen, Leute zu finden, die einen Dollar verdienen wollten und außerdem ihren Eintritt mit geschenktem Gelde bezahlten. Ueber 1000 Dollar hatten die Gentlemen in ihr Geschäft hineingesteckt, aber dafür würden sie auch heute nacht 13.000 Dollar unter sich teiben können! Alle Ursache, froh zu sein! Als sie nach der Vorstellung zur Kasse eilten, um Brooks zu holen, fanden sie niemand mehr vor. Nur einen Zettel, darauf stand: „So leicht habe ich noch nie 700 Dollar verdient, Ihr Gauner! Schönen Dank! Euer Freund Jimmy Brooks.“ kirche auf der Kanzel stand, nie über Mangel an Zuhörern zu beklagen. Die Kirche war stets bis auf den letzten Platz besetzt, wenn er predigte.„Wie kommt es nur, daß Sie so beliebt sind!“ fragte man ihn einmal. Und Schleiermacher gab lachend zur Antwort: „Das ist sehr einfach. In der Hauptsache sind es Studenten, junge Damen und Offiziere, die meine Predigten besuchen. Die Studenten kommen zu mir, weil ich in der Prüfungskommission bin; die jungen Damen kommen wegen der Studenten— und die Leutnants wegen der jungen Damen.“ Schlegels Perücken Auch große Männer haben ihre Schwächen gehabt. So war der deutsche Dichter und Shakespeare=Uebersetzer August Wilhelm von Schlegel bekannt wegen seiner sprichwörtlichen Eitelkeit. Er schminkte sich gerne rosenrote Bäckchen an und führte in seiner Tabaksdose stets einen Spiegel mit sich, von dem er häufig Gebrauch machte. Vor allem durfte niemand erfahren, daß er kahlköpfig war. Darum besaß er nicht weniger als zehn verschiedene Perücken. mit denen er seiner Mitwelt einen natürlichen Haarwuchs vortäuschte. Die numerierten Perücken wurden in Abständen von drei Tagen aufgesetzt; auf jeder war das Haar um einiges länger, als auf der vorangegangenen. Trug Schlegel endlich die Perücke Nummer 10, die mit den längsten Haaren, pflegte er zu sagen:„Nun ist es, glaube ich, an der Zeit, daß ich mair wieder einmal die Haare schneiden lasse.“ Seine Freunde, die sein Geheimnis kannten, verzogen keine Miene. Und Schlegel erschien am nächiten Tag sol; mit der Perücke Nummer 1. Afrikanische Anekdote Der Kriminaler Es war zu jener Zeit, als noch die deutsche Flagge über Länderstriche des schwarzen Erdteils wehte. In einer Ecke Deutsch=Ostafrikas nahm einmal merkwürdigerweise die Kriminalität zu, ohne daß es dem Akiden, dem farbigen Kreisvorstand, gelungen wäre, einen der Burschen zu fangen. Der Bezirksamtmann der nächsten Provinzialhauptstadt ließ daher seinen Polizeigewaltigen kommen und befahl ihm, einen schwarzen Beamten in Zivil, als Händler verkleidet, umher zu schicken, um als Kriminalbeamter die Spuren der Gesetzesübertreter zu suchen. Ombascha Hamiß wurde als der schlaueste der schwarzen Schutzleute mit dieser Aufgabe betraut. Man zog ihm die Uniform aus und Negerkleidung an, behängte ihn mit einer Last und schickte ihn als Händler in das Land hinein. Aber der brave Ombascha Hamiß war gar nicht recht zufrieden. So interessant auch seine Aufgabe war— daß er keine Uniform bei ihrer Ausführung tragen durfte und nun in den kleinen Siedlungen nicht wie üblich ehrerbietig gegrüßt und überall zum obligatorischen Huhn im Topf eingeladen wurde, das ärgerte ihn bitter. Einen Tag lang trieb er sich mißgelaunt auf dem Markt des Ortes umher, in dem er sich gerade aufhielt. Am nächsten Tage marschierte er wuchtigen Schrittes zum Mkiden, wies sich als Kriminalbeamter aus und forderte den Dorfschulzen auf. sämtliche Einwohner des Fleckens zusammenzurufen. Dreihundert Mann erschienen. Ombascha Homiß trat vor sie hin und hielt folgende Rede:„Es ist mir unangenehm aufgefallen, daß ich hier im Ort nicht mit der Achtung empfangen werde, die mir gebührt. Ihr denkt wohl, ich sei ein gewöhnlicher Buschnigzer und Zivilist, weil ich keine Uniform anhabe? Nun, so wißt, daß ich sie nur auf Befehl ausgezogen habe, weil ich hierher als Geheimpolizist geschickt worden bin.. u wsuisg ur dod gun kudb dogdschn. Mu D n tt ug uug „Eile spia geg Mat vie wau# Anm 3puvj#### o... Miii M Mln uun“ Die Truhe Nummer 30 I. Februar 1938 17. Jahrgan Tägliche Unterhaltungsbeilage des Westfälischen Volksblattes und seiner Landesausgaben: Eichsfelder Volksblau Sächsische Zeitung 265 ELSE JUNG. LINDEMANN OOeter Oendts berühmte JFrau Urbeber-Rechtsschutz: Drei-Quellen-Verlag Königsbrück(Bez. Oresden) Peter hatte Blumen gekauft, die schönsten und kostbarsten, die er auftreiben konnte. Er drückte sie dem Mädchen in der Kellingschen Pension in den Arm und schob sie ungeduldig hinaus. „Gehen Sie, sagen Sie meiner Frau, daß ich da bin.“ Nun stand er wieder im Arbeitszimmer des verstorbenen Obersten und wartete. Stand auf einem Fleck und schaute auf die Tür. Gina. Gina Ginal Er hätte den geliebten Namen singen und pfeifen mögen. Was hatte Knörr gesagt? Machen Sie Ihre Sache gut. Natürlich, das wollte er. Aber dazu mußte man das stürmische Herz zur Ruhe zwingen und den Kopf klar behalten. Gina Gina liebste Frau! Auf dem Eckschrank im Zimmer tickte eine altmodische Bronzeuhr. Der schnelle Takt des Uhrwerks hielt gleichen Schritt mit dem Schlag seines Herzens. Gina.. Gina Ginal Peter hörte das Mädchen die Treppe herunterkommen. Gleich darauf vernahm er andere Schritt, springende, eilende... Sein Herz zuckte, setzte einen Augenblick aus und trommelte dann wie rasend in seiner Brust. Anwillkürlich hoben sich seine Arme, öffneten sich... And dann war Gina da, war fast lautlos durch die Tür geglitten und hatte sich in seine Arme eingeschmiegt. Sie sprachen kein Wort. Sie waren wie trunken, benommen, verwirrt. Was der Mund nicht sagen konnte, das legten sie in die Järtlichkeit ihrer Hände... „Daß du da bist, Peter!“ Sie fragte nicht, warum er sie so gequält, warum er niemals geschrieben hatte. Alles war vergessen, nun er bei ihr war. „Du zürnst mir nicht mehr, Peter, du liebst mich immer noch?“ „Ja...! Ach Gina, ich wußte nicht, wie sehr ich dich liebe.“ Sie drückte ihr Gesicht an seine Wangen und schloß die Augen. „Du... ich wußte es auch nicht. Aber nun will ich nichts anderes mehr... nur dich. Will wieder zu Hause sein bei dir und alles gut machen. Nimmst du mich mit, wenn du jetzt heimfährst?“ Liebes, Geliebtes, wenn ich es doch könnte! In der nächsten Stunde schon säße ich mit dir im Jug. Peter bog Ginas Kopf zurück und strich ihr weich über das Haar. „Kindlein, weißt du nicht, daß du einen Vertrag hast?“ Erstaunt schaute sie zu ihm auf. War das jetzt nicht alles hinfällig? Konnte es noch etwas geben, was sie trennte? „Verträge lassen sich lösen, Peter.“ „Nein! Verträge sind da, daß man sie hält.“ Wie unerbittlich streng das klang. Wie ernst des Mannes Gesicht war. Gina wurde unsicher.„Liebst du mich denn nicht so, daß du es nicht auch wünschest, mich bei dir zu haben?“ Klug sein, verständig sein, Deter. Sie müssen ihre Ueberlegenheit zeigen, hatte der alte Arzt in Rom gesagt. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und sah ihr in die Augen. „Dieses Mal muß unsere Liebe warten lernen, Gina. Du bist bis zum Frühjahr deinem Theater verpflichtet, und du wirst deinen Kontrakt einhalten. Ich will keine Frau mehr, die ein gegebenes Versprechen nicht einhält.“ Gina senkte die Lider. Ihr Gesicht erglühte vor Scham. Einen Augenblick mußte sie denken, wie verändert der Mann war und wie recht er hatte. So sollte sie noch ein Vierteljahr warten müssen? „Ja, Kind, es geht nicht anders.“ Kindlein, Kind, sagte er jetzt. Das hatte er nie getan. War dies das Neue, das sie empfand und dem sie sich beugen mußte? Peter, der immer wie ein großer Junge gewesen war im Zusammenleben mit ihr, dem sie sich immer etwas überlegen gefühlt hatte außerhalb seines Berufs, in dem er unbestritten der Herr war, jetzt fühlte sie ihn auch als Herrn über sich. Fühlte einen festen Willen, der voraussah und ihr Handeln nach dem Maß des Rechten bestimmte. War es nicht gut so? War es nicht beglückend, Festigkeit und Sicherheit zu spüren? „Du!“ Sie zog seinen Mund zu sich herab und küßte ihn. „Ich tue alles, was du willst.“ Peter lächelte. Sein Herz stürmte. War das schon Sieg? Hatte er seine Sache gut gemacht? „Ich war bei Knörr“, sagte er, weil er eben an den Doktor denken mußte.„Ich hörte, daß du acht Tage Arlaub hast. Wo wollen wir ihn verbringen, Liebstes? In Bozen oder Garmisch oder in Capri, Oberhof? In diesem Fall tue ich alles, was du willst, Gina.“ In den dunklen Augen der Frau standen goldene Lichter. „Du bleibst bei mir? Du fährst nicht zum Fest nach GroßKarschin zurück?“ „Nein, ich will mit dir zusammen sein!" Er zog sie an sich, und sprach leise und zärtlich auf sie ein. „Was habe ich für eine Frau... und wie dumm din ich gewesen. Gina, Liebes. Einziges, jetzt weiß ich, daß ich dich gequält habe. Es soll alles anders werden, wenn du erst wieder bei mir bist.“ Sie drängte sich an ihn.„Ja, ja... alles soll anders werden, wir haben beide an unsern Fehlern gelernt. Was bedeuten mir jetzt noch Ruhm und Beifall... nichts... gar nicht.“ „Du bist eine große Schauspielerin gewerden, Gina.“ „Ich will nur noch deine Frau sein.“ „And du wirst nie mehr von mir weggehen, dich nie mehr zurücksehnen nach deinem Beruf?" „Jetzt nicht mehr, Peter. Ich habe eine Höhe erreicht. nach der ich einmal mit allen Kräften strebte. Nun ist es ein stolzes Gefühl, freiwillig von dieser Höhe Abschied zu nehmen.“ „Knörr sagte mir, daß du noch Größeres erreichen könntest, wenn du bliebest.“ Sie löste sich sanft von ihm los, stand vor ihm, lächelnd, wissend, durchleuchtet von einem Glück, das ihr Antlitz strahlend machte. „Knörr weiß nicht, daß die Aufgaben, die ich jetzt zu erfüllen habe, für mich größer und wertvoller sind.“ Sie legte die Arma 5 555 5 8 AE * Fid Pre —— 535SEEF B5355 5 8 □SS n SEMSSESE SEESEE DES G SE.SSP, B080 0 B Gass a Sec P GA———. F#bOE 5 5 95.8 S6 sest um seinen Hals.„Ach, Deter... ich habe so gar keinen Ehrgeiz mehr.“ Seine Hände griffen nach ihr, seine Arme hoben sie hoch. „Kindlein... wohin entführe ich dich jetzt? Wohin willst du mit mir reisen?" Sie ließ sich tragen und wiegen. „Wohin du willst... am liebsten nach Hause.“ „Geht nicht, Liebes. Ich will dich mit niemandem teilen. Ich will ganz allein sein mit dir.“ „Dann laß uns ins Gebirge fahren, ganz hoch hinauf, wo es Schnee gibt..“ „And dort feiern wir Weihnachten... wir zwei ganz allein. Was wünscht sich meine Frau vom Christkind?“ „Nichts, ich habe alles... du bist ja bei mir.“ Peter ließ sie sanft aus seinen Armen gleiten, stand vor ihr, reckte sich und lachte glücklich. „Aeber ein Jahr, Gina, wenn wieder Weihnachten ist, ob wir dann noch allein sind, wir zwei?“ Sein Blick streifte das große Oelbild des Oberst Kelling, glitt über die Möbel und den fadenscheinigen Teppich. Mit einem Male fand er die dumpfe Luft im Zimmer unerträglich. „Komm, laß uns zu dir hinaufgehen, hier ist es scheußlich.“ Gina hängte sich in seinen Arm. Als sie die Treppe hinaufstiegen, in gleichem Schritt, eng aneinandergeschmiegt, fragte Gina: „Und was tun wir jetzt?“ „Koffer packen.“ Ihr warmes, dunkles Lachen läutete durch das Treppenhaus. „Meinst du, daß ich das kann, wenn du dabei bist?“ „Warum nicht?“ „Weil ich immer wieder zu dir hinlausen werde, um dich liebzuhaben. Da lachte auch er. „Macht nichts, einmal werden wir schon mit der Packerei fertig werden.“ * Acht lange Tage vor Weihnachten hatte es geregnet. Es schien dabei bleiben zu wollen. Das Wetter kümmerte sich nicht um das Schelten und Brummen, mit dem Tante Carla es jeden Morgen nach dem Erwachen vom Schlafzimmerfenster aus begrüßte. „Verrückte Zeiten, früher war das anders. Da hatten wir Schnee und Frost— Weihnachtswetter, wie sich das gehört. In meiner Jugend hatten wir um diese Zeit knietiefen Schnee und konnten auf dem Dorfteich Schlittschuh laufen.“ Thermometer und Barometer, die Tante Carla zu Rate zog, hatten seit Tagen den gleichen Stand. Aber da war Tümmler, der alte Schäfer. Er prophezeite Schnee und ließ sich nicht irremachen. Er prophezeite Schnee allen Thermometern und Barometern zum Trotz. Am Tag vor Heiligabend zog die Temperatur an, in der Nacht schneite es, und am Weihnachtsmorgen stapfte Tante Carla mit ihren hohen Stiefeln durch den Schnee zum Stall. Tümmler empfing sie grinsend, die halblange, kalte Pfeife im stoppelumkränzten Mund. „Wat heww ick sägt?“ triumphierte er. „Recht hast du gehabt, Alter“, sagte Tante Carla und drückte ihm in ihrer Freude ein blankes Fünfmarkstück in die Hand. „Dokumottn... so väl?“ staunte Tümmler das Geldstück an. „Weil Weihnachten ist, Koal, un nu loot man din Piep nich soaln!“ Tümmler nahm die Pfeise aus dem Mund.„I wo woar ick denn.“ Zufrieden steckte er Pfeife und Geldstück in den Hosensack, kehrte seiner Herrin den Rücken und trottelte durch den Schnee. Tante Carla seufzte.„Hätt' ich ihm nur kein Geld gegeben, natürlich versäuft er es bis auf den letzten Pfennig.“ Na egal, heute war Weihnachten, und in Tanta Carla war ein Gefühl, als ob dieser Tag ihr noch eine große Freude bringen würde. Wo nur der Junge, der Peter, stecken mochte? And ob Gina nicht doch nach Damerau kommen würde? Sie hatte zwar geschrieben, daß sie nicht fortkönne, und für alle Fälle hatte Tante Carla ihr ein Daket nach Berlin geschickt. Kam sie dennoch als lebendige Weihnachtsüberraschung, dann würde sie schon noch etwas auf dem Gabentisch finden, das ihr Freuds machte. Ach Gott, die Kinder! Was hatte man nur für Sorgen mit den beiden! Gut, daß Tante Carla ihren trüben Gedanken nicht lange nachhängen konnte. Es gab noch viel zu tun bis zum Abend, und als der Rundgang durch die Ställe beendet war, ging Tante Carla ins Haus, um den Baum zu schmücken, die Geschenke für die Leute mit Namenszetteln zu versehen und die langen Tische aufzubauen. Als gegen Mittag der Postbote kam, sah es in der Weihnachtsstube noch bunt aus. Mit erhitzten Wangen und wirrem Haar, eine große, blaue Kleiderschürze um den Leib, erschien Tante Carla im Küchenflur. „Na, Herr Kretschmann, was bringen Sie mir denn,“ fragte sie. „Wat schall ick Se sägen? E Daket...“ „Aus Berlin?" Tante Carla entriß es ihm. Das war Peters Handschrift, aber auf der gelben Daketkarte, die Kretschmann ihr reichte, hatte Gina die Adresse ausgefüllt. Tante Carla wußte vor Aufregung nicht gleich, wohin sie Paket und Karte legen sollte. Sie wollte dem Postboten Geld geben und Zigarren, und einen Schnaps sollte er auch bekommen. Kinder, Kinder, was war das nun wieder? Deter und Gina schickten gemeinsam ein Paket? Von wo? Aus Berlin... nein... der Poststempel war nicht zu entziffern. „Anna, tragen Sie das Daket in mein Zimmer... oder nein ... ich nehme es selbst mit. Warten Sie, Kretschmann, Anna bringt Ihnen eine Stärkung. Gehen Sie in die Küche und setzen Sie sich hin.“ Ach Gott, mit einem Male hatte man den Kopf verloren, fand die Schlüssel zum Likörschränkchen nicht und griff in der Erregung die Kiste mit den besten Zigarren. „So, Anna, nehmen Sie, der Kretschmann soll es heute mal gut haben.“ And nun das Paket! Packte sie es gleich aus oder wartete sie bis zum Abend? Tante Carla konnte nicht warten, sie mußte wissen, was geschehen war. Kinderchen... ich wußte doch, daß ich heute noch eine Freude erleben würde. Ihre Finger versuchten die Knoten zu lösen. Weil das nicht schnell genug ging, wurde der Bindfaden aufgeschnitten. Ritsch, ratsch! Nun raschelte das Papier. Tante Carla hob den Deckel ab und griff nach dem Brief, der obenauf lag, neben dem lametta=umsponnenen Tannenzweig. Dann vergaß sie alles um sich herum und las. Grüße, Weihnachtsgrüße, weiter... weiter... „Wir sind zusammen, Tante Carla, es ist wieder alles gut. Nun feiern wir Weihnachten im Gebirge. Wirst du an uns denken und froh sein? Wie das gekommen ist? Es mußte ja so kommen. Wir sind sehr glücklich und werden dir alles persönlich erzählen.“ Wo waren sie denn nun beide hingefahren, die dummen glücklichen Kinder? Oberaudorf? Wo lag denn das? Sie würde das gleich auf der Karte feststellen. In einem Bauernhof wohnten sie ... ganz einsam auf einer Höhe. Gina schrieb:„Wir sind eingeschneit, Tante Carla, und warten auf Weihnachten wie zwei ungeduldige Kinder. Während ich dieses schreibe, sitzen wir in einer gemütlichen, alten Bauernstube an einem weißgescheuerten Tisch. Blumige Vorhänge sind an den Fenstern und altertümliche, auf Glas gemalte Heiligenbilder hängen an den Wänden. Große, weichfallende Flocken, dick wie Watte, taumeln draußen durch eine ganz stillgewordene Welt. Im grünen Kachelofen prasseln Buchenklötze. Deter hat einen Tannenzweig in die Glut und Aepfel in die Röhre gelegt. Nun duftet es in unserer Stube nach Wald und Weihnachten...“ Herrschaften! Tante Carla stand auf und wischte die Weichheit ihres Herzens, die ihr verdächtig naß in die Augen gestiegen war, mit kräftiger Hand fort. (Fortsetzung folgt.) B oie E *BEE * EgOE EGUAE DEEEE * 9 Der Trunk auf den König Von Hans Bethge Wenn im Lande Schleswig die Leute, die des Abends gesellig beisammen sitzen, sich ihren letzten Schluck zutrinken, so sagen sie nicht„Prosit“, sondern„Martje Flor!“ Wir wollen erzählen, warum. Im Jahre 1713 kamen die Schweden über den Sund und brachten den Krieg. Die Zeit lastete schwer auf dem Land. Das Heer der Feinde nistete sich in allen Städten und Gehöften ein und gebärdete sich in frecher Art, als ob ihm alles zu eigen wäre, was sich mit Händen greifen ließ. Nicht weit von Husum lag der Gutshof des alten Andreas Flor, der hier mit seiner reizenden kleinen Enkelin Martje hauste. Der Hof war ein Muster an Ordnung, die Felder waren vorbildlich bestellt, die Kühe glänzten. Auf diesem Hof quartierte sich der junge Schwedenprinz Oskar ein, mit bunten Offizieren und Soldaten. Die Herren benahmen sich sehr ungezügelt, sie ließen sich die besten Ferkel und das beste Geflügel schlachten und holten sich die leckersten Schinken aus dem Rauch. Sie durchzechten lärmend manche Nacht, gingen unvorsichtig mit brennenden Kerzen und brennenden Pfeifen um, und der alte Flor, der mit schwer=bekümmertem Haupt daherschritt und dem unwillkommenen Besuch noch zu Willen sein mußte, war froh, wenn ihm das Haus nicht durch die Leichtfertigkeit seiner Gäste in Flammen aufging. Der Winter war streng, die Rosenstöcke erfroren in den Gärten und alles schimmerte in silbernem Schnee. Die schwedischen Herren verbrachten die Abende zumeist bei dampfendem Punsch, und die Gemüter erhitzten sich. Man lachte, sang, lärmte, schlug mit der Faust auf den Tisch und erzählte sich übermütige Kriegsgeschichten. Sobald es dunkelte, wurde in steinernen Krügen der flammende Punsch gebraut, immer wieder rann er durch die rauhen Kehlen der Krieger. Eines Abends, gegen Mitternacht, schritt der alte Flor sorgenvoll durch das Zimmer, in dem der Prinz mit seinen angetrunkenen Offizieren saß. Der älteste Offizier stand auf, trat vor den Alten hin, reichte ihm ein volles Glas und sprach: „Nehmt hin und trinkt auf das Wohl unseres erlauchten Königs und seines tapferen Heeres!" Der gebeugte Alte nahm das Glas und schwieg. „Spute dich, Mann!“ rief der Offizier und griff an den Knauf seines Degens. Der Alte sah vor sich hin, das Glas bebte in seiner Hand. Er wußte, wenn er nicht gehorchte, war er verloren. Und doch konnte er nicht. Ihm war, als ob er die Flügel des Schicksals rauschen hörte. Da schwebte plötzlich etwas wunderbar Lichtes und Leichtes durch die geöffnete Tür in das Zimmer. Es war die schöne kleine Martje in rosenfarbenem Kleid, sie kam lächelnd und zärtlich wie ein Schimmer der Morgenröte, und alle blickten verwundert auf sie hin. Sie trat vor ihren Großvater, nahm ihm das Glas aus der Hand, hob es dem schwedischen Offizier entgegen und sagte mit ihrer süßen, kleinen, bezaubernden Stimme: „Op dat es uns wohl ergehe op unse olen Dage!" Sie führte das Glas an ihren zarten Mund, trank einen Tropfen und stellte es zurück auf den Tisch. Dann machte sie einen kleinen Knix, faßte ihren Großvater bei der Hand und verließ mit ihm das Zimmer. Die Stimmung unter den Zech enden war wie umgewandelt. Man sah sich mit erstaunten Blicken an, griff zögernd nach den Gläsern und trank schweigend.„Welch ein entzückendes Kind...“ murmelte der Prinz vor sich hin. Seine Blicke hafteten lange wie gebannt an der Tür, hinter der die holde Erscheinung verschwunden war. Kurze Zeit darauf verließen die Schweden das Land. Als Prinz Oskar abritt, reichte er der kleinen Martje einen Säckel, gefüllt mit Goldstücken, damit ihr Großvater seinen Hof wieder in den alten Wohlstand setzen konnte. Er ließ sich das Kind in den Sattel hinaufheben und gab ihm einen Kuß auf die Stirn. * Einige Jahre später kam er zurück und nahm Wohnung in Husum. Er ritt nach dem Florschen Hof hinaus, sah Martje wieder und plauderte und lachte mit ihr, die nun eine schöne erblühte Rose war. Jeden Nachmittag sah man Prinz Oskar auf der Landstraße nach dem Marschenhof hinausreiten. Jeden Nachmittag saß er mit Martje auf der Bank vor dem Hause, und eines Tages, als die Sonne gerade glutrot hinter einer goldumrandeten Wolkenschicht unterging. legte er vertraulich seinen Arm um ihre Schulter und küßte sie, wie schon einmal, aber diesmal auf die Lippen. Er warb um sie bei ihrem Großvater, nahm sie mit sich nach Stockholm, und Martje Flor wurde eine der schönsten Prinzessinnen von Schweden. Nun wissen wir, warum im Lande Schleswig die Leute, die des Abends gesellig beisammensitzen, bei ihrem letzten Schluck nicht „Prosit" zueinander sagen, sondern„Martje Flor!“, was soviel heißen will wie: „Auf daß es uns wohl ergehe in unsern alten Tagen!“ Mister Brooks und die drei Gentlemen Eine Geschichte aus Amerika Von Herbert E. Eckert Jimmy Brooks hatte seine Farm verkauft für 15000 Dollar, und die steckten jetzt wohlverwahrt im Geheimfach seiner Brieftasche. Er hatte genug von dem Leben auf der Farm gehabt. Die Arbeit von früh bis spät stand in keinem Verhältnis zu dem Ertrag. Er wollte sich schneller ein Vermögen erwerben, und die 15000 Dollar sollten den Grundstock dafür bilden. Kurz entschlossen fuhr er nach Newyork, zum ersten Male in seinem Leben. In einer Kneipe unweit von dem Boarding=House, wo er wohnte, pflegte er bei Whisky und Soda seine einsamen Abende zu verbringen. Und dort war es, wo er die drei Gentlemen kennen lernte. Er hatte sie schon am ersten Abend gesehen und fühlte sich irgendwie zu ihnen hingezogen. Es schienen biedere ältere Herren zu sein; sie waren einfach, aber peinlich korrekt gekleidet und machten einen recht vertrauenerweckenden Eindruck. Die Bitte um Feuer eröffnete eine lebhafte Unterhaltung, und Mr. Brooks staunte in einem fort über die Klugheit und Welterfahrenheit der drei Gentlemen. Auch am folgenden Abend suchte er ihre Gesellschaft, und bei mehr Whisky als Soda schloß man Brüderschaft... So erfuhren Mr. Crooker, Mr. Donnington und Mr. Shephard bald, woher ihr neuer Freund kam, was er gewesen war und welche Pläne er hatte.„Tank dem Himmel, Jim, daß du an uns geraten bist!“ sagte Crooker.„Wer weiß, ob du nicht sonst schon deine 15000 Dollar los wärest! Es wimmelt hier doch nur so von Schwindlern!" Die drei Gentlemen nickten besorgt und bedächtig ihre Köpfe. „Aber da bin ich wirklich meinem Schöpfer dankbar, daß ich euch zu Freunden habe! Und ihr werdet mir auch helfen, mein Geld gut und sicher unterzubringen! Es soll euer Schaden nicht sein!“ „Wir wollen an dir nichts verdienen, Jim!“ unterbrach ihn Crooker.„Ich denke, wir sind deine Freunde! Da ist es für uns Ehrensache, daß wir dir raten, so gut wir können! Vielleicht geben wir dir morgen schon einen Tip, wie du schnell zu Geld kommen kannst!" Sie tranken noch einen anständigen Whisky, und dann gingen sie auseinander. Und wirklich, die drei Gentlemen hatten ein Geschäft für Mr. Brooks. Ein glänzend gehendes Kino in einer der vielen Vorstädte Newyorks. Nur weil er zu alt war, wollte der Besitzer verkaufen. 13000 Dollar sollte es kosten. Eine geradezu lächerliche Summe für ein solch blühendes Unternehmen. Mr. Brooks war sofort Feuer und Flamme. Am nächsten Morgen fuhr man hin. Ein würdiger, alter, schon recht gebrechlicher Herr stellte sich als der Besitzer vor. Leider hatte er seine Schlüssel vergessen, und so konnte Jimmy Brooks das blühende Unternehmen erst nur von außen besichtigen. Er war sehr enttäuscht und voller Zweifel. Das so gepriesene Kino machte einen völlig heruntergewirtschafteten Eindruck. mann in Borgenkreich, am Sonnabend bei Laudage in Rimbea und am Sonntag bei Hartmann in Bühne gealten. Auch hier standen die Besucher unter dem gleichen starEindruck und waren begeistert von den Ausführungen des dners. 60 Jahre Postagentur in Neuenheerse Neuenheerse. Am 16. Januar dieses Jahres waren es 60 Jahre geworden, daß sich unsere Gemeinde einer eigenen Postanstalt erfreute. Vorher geschah die Besorgung der Postsachen durch einen einzelnen Boten von dem Postamt Willebadessen aus. Der Briefkasten hing vor der jetzigen Wirtschaft Ikenmeyer. Der Beamte hatte täglich die Ortschaften Willebadessen, Altenheerse, Dringenberg, Kühlsen und Neuenheerse zu durchwandern. Die Briefe und anderen Sendungen befanden sich in seiner Tasche. Pakete schleppte er am Stabe auf dem Rücken. Gewiß eine anerkennenswerte Tagesleistung. Bei der Gründung der neuen Postagentur erhielt diese der spätere Ortsvorsteher Ludwig Köhler zur Verwaltung. Dieser war in Neuenheerse geboren und wußte noch manche Erinnerungen aus der Stiftszeit zu erzählen. Am 14. Oktober 1914 übernahm sein Schwiegersohn Konrad Vonnahme von Haar und Hellweg die Agentur, er terwaltet sie noch heute. Lange Zeit wurden die Postsachen mittels einer Karriolpost, die in Dringenberg stationiert war, von hier zum Bahnhof Neuenheerse befördert. Zu dieser Zeit gehörte die Postagentur zum Abrechnungspost; amt Altenbeken. Eine Neuordnung erfolgte, als am 1. Juli 1930 die Landverkraftung von Brakel, Kreis Hörter, aus kam. Der rote Postwagen kommt mit Ausnahme von Sonn= und Feiertagen täglich zweimal. Bemerkenswert ist noch, daß die Postanstalt mit modernen Telefonanlagen ausgetatie B. Daseburg. Glückwunsch zum Geburtstaa. Am gestrigen Sonntag feierte der Rentner Franz Richter, der älteste Einwohner der Gemeinde, seinen 86. Geburtstag. Der Altersjubilar ist sehr frisch und rege, und mit größtem Interesse verfolgt er noch täglich alle Geschehnisse im öffentlichen Leben. Als Polizeidiener haben ihn alle Gemeindeeinwohner schätzen und achten gelernt. Gern überbringen wir unserem treuen Leser die besten Wünsche für Gesundheit und Freude an seinem Lebensabend. Kreis Höxfer Der Wettkampf beginnt! Höxter. Die Teilnahme aller Schaffenden an dem Berufswettkampf in diesem Jahre ist im Kreisgebiet Hörter wieder gestiegen. Mehr als 2330 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, so auch 100 Erwachsene werden im Berufswettkampf beweisen, daß die Aufgaben, die der Führer durch die Schaffung des Vierjahresplanes hat, verstanden haben. Die theoretischen Arbeiten werden an folgenden Tagen durchgeführt: Februar: Gruppe Eisen und MeFebruar: Handel, Holz und Bau. Handel, Bau, Schneiderinnen. Genuß, Bau. 18. Februar: HauStadt Hörter: 14. tall, Handel, Friseure. 15. 16. Februar: Bekleidung, 17. Februar: Nahrung und del(Büroangestellte). Stadt Steinheim: 14. Februar: Holz, Nahrung und Genuß. 15. Februar: Eisen und Metall. 16. Februar: Nahrung und Genuß. 17. Februar: Holz, Handel. 18. Februar: Holz, Schneiderinnen. Stadt Brakel: 14. Februar: Leder, Bau. 15. Februar: Nahrung und Genuß. 16. Februar: Eisen und Metall, Holz. 17. Februar: Schneiderinnen, Einzelhandel, Büroangestellte. 18. Februar: Bekleidung(Schneider). Stadt Bad Dribura: 14. Februar: Handel. 15. Februar: Eisen und Metall. 16. Februar: Nahrung und Genuß. 17. Februar: Holz. 18. Februar: Bau. Stadt Beverungen: 15. Februar: Bau. 16. Februar: Holz. Eisen und Metall. 18. Februar: Nahrung und Genuß.„—„ Stadt Niebeim: 15. Februar: Bekleidung. 17. Februar: Bau. Stadt Lügde: 15. Februar: Holz. Eisen und Metall. 16. Februar: Nahrung und Genuß. 18. Februar: Holz, Eisen und Metall. Der Wettkampf wird in den Berufsschulen der Wettkampforte durchgeführt. Dort haben sich auch die Teilnehmer einzufinden, die nicht mehr berufsschulpflichtig sind. Der Wettkampf für die Gruppe Banken und Versicherungen wird für den Kreis zentral in Brakel durchgeführt. Wettkampftag ist Sonntag, der 20. Februar 1938, 14 Uhr in der Stadthalle. Wettkampfleiter ist Pg. Hermann Schmidt, Brakel. Der Wettkampf für die Gruppe Druck und Papier wird nur in Höxter und Brakel durchgeführt. Die Wettkampfgruppe:„Hausgehilfinnen“ führt den Wettkampf Sontag, den 20. Februar in den Wettkampforten und zwar vormittags praktisch und nachmittags theoretisch. Die Gruppenwettkampfleiterinnen setzten sich mit dem Ortsbeauftragten der NSV. wegen der Materialbeschaffung in Verbindung. Die Wettkampfgruppe Verkehr und öffentliche Betriebe führt den Berufswettkampf Sonntag, den 20. Februar in Höxter und Brakel durch. Karnevalstadt an der Emmer Steinheim rüstet zum traditionellen Fasching Steinheim. Ich gebe zu: Die Kleinstadt Steinheim ist sonst Beruhigung, behagliche Idylle, friedliches Dasein und manchmal sogar lächelnde Träumerei. Aber für die kommenden Wochen paßt dieses Bild durchaus nicht. Zwar kichert die Buntheit der Häuser rund um den Marktplatz immer märchenfroh, und die Fachwerkhäuser an der RochusGeseker Flughafen wird beim Deutschlandflug angeflogen + Geseke. Auch in diesem Jahre wird unsere Stadt von den am Deutschlandflug beteiligten Flugzeugen angeflogen. Dieser Flug. zu dem in diesem Jahre etwa 400 Flugzeuge starten, findet in der zweiten Hälfte des Monats Mai statt. Vorgestern wurden von einem Vertreter des Luftamtes Münster und einem Vertreter der RSFK.= Gruppe 10 Dortmund, dem Bürgermeister der Stadt sowie Vertretern des örtlichen RSFK. beide Flugplätze besichtigt. und zwar zuerst der in der Brenkener Trift vorgesehene neue Flugplatz, der zwar wegen der zum Teil noch bestehenden Bindungen mit den Landpächtern bis zum Mai noch nicht flugreif gemacht werden kann, aber nach Abwalzen und Einebnen der kleinen Unebenheiten sowohl in seinen Ausmaßen, als auch in seiner guten Lage als ein ganz besonders geeigneter Flugplatz für die Zukunft anerkannt wurde. Es wurde daher im Anschluß hieran der alte bereits im vergangenen Jahre angeflogene Platz am Tudorferweg besichtigt, und als geeignet für die Landungen erachtet, so daß wir in der zweiten Hälfte des Mai hier wieder einen Flugbetrieb erleben werden, der bei weitem den des vergangenen Jahres übertrifft. Geseke. Verdunkelungsübung schutzes. Die Wichtigkeit und Bedeutung der letzten des LuftVerchsluftschutzbundes lag allein schon in theit des Landesgruppenleiters Andunkelungsübung des Rei der persönlichen Anwesenh germann, der den Verlauf der Uebung von der Verdunkelung an bis zum Schluß mit größtem Interesse verfolgte. Mit Genugtuung konnte festgestellt werden, daß der größte Teil der Bevölkerung sich auf den Luftschutz eingestellt hat. Die Verdunkelung klappte im allgemeinen sehr gut, und die Durchführung der in den verschiedenen Straßen und Häusern gemachten Aufgaben zeigte, daß der Sinn und Zweck einer solchen Uebung von fast allen Bewohnern erfaßt ist. Geseke. Bestandene Kaufmannsgehilfenprüfung. Die kaufmännische Gehilfenprüfung bestanden die kaufmännischen Lehrlinge Marianne Köllner(Firma Hans und Lenze) und Hermann Schlüter(Firma Edeka). Lippstadt. Seinen 80. Geburtstag feierte in geistiger und körperlicher Frische im Kreise seiner Kinder, Enkel und Urenkel Herr Friedrich Brinkmeier, Luchtenstraße. Wir wünschen dem Altersjubilar einen geruhsamen Lebensabend. Lippstadt. Heute beginnt der Reichsberufswettkampf. Der diesjährige Reichsberufswettkampf im Kreise Lippstadt beginnt am heutigen Tage und dauert bis zum 27. d. M. In einem Aufruf weisen der Kreisleiter, Landrat, Kreisobmann der DAF. sowie der Unterbannführer der HJ. auf die Bedeutung des Berufswettkampfes für den einzelnen und für die Volksgemeinschaft hin.— Heute(Montag) kämpfen in Lippstadt die Teilnehmer aus„Bekleidung und Leder“ sowie die aus„Eisen und Metall". Die Wettkampfteilnehmer des Kreises von„Bekleidung und Leder" treten um 8 Uhr an der Berufsschule in der Rathausstraße an, die Teilnehmerinnen von„Bekleidung"(Schneiderinnen. Weißnäherinnen und Putzmacherinnen) um 8.15 Uhr am kath. Lyzeum. „Eisen und Metall"(sämtliche Eisen= und Metallverarbeitende) treten ebenfalls heute 13 Uhr an der Berufsschule an. Kallenhardt. 90 Jahre alt. Unser ältester Mitbürger, der Gastwirt und Bauer W. Padberg, hat sein 90. Lebensjahr vollendet. Er hat ein arbeitsames Leben hinter sich und erfreut sich noch bester Gesundheit. Schon im Kriege 1870/71 stand er in vorderster Front und bewies oft seine Vaterlands= und Heimatliebe. Mögen ihm noch weitere glückliche Jahre beschieden sein. Drewer. Dorfbild wirkungsvoll verschönert. An den Straßen unseres Dorfes sind etwa 60 Rotdornbüsche angepflanzt worden, die das Dorfbild bald reichlich verschönern und die Häuser malerisch umsäumen werden. Ein besonderer Reiz wird es sein, wenn die Büsche einmal herangewachsen sind und in Blüte stehen. Drewer. Bäuerinnen waren versammelt. Zu einer Veranstaltung bei Frohsinn und Freude hatten sich zahlreich unsere Ortsbäuerinnen vom Reichsnährstand im Gasthof Körne Niggewärts versammelt und wurden von ihrer Vorsitzenden Frau Köhne gent. Volland kurz ond freueig begrüßt. Frl. Strotmann=Lippstadt hielt einen wichtigen Vortrag über„Die Landfrau und die Erzeugungsschlacht" und zeigte durch einen Film die Bekämpfung der Schädlinge. Nach einem Prolog erfolgte die Stärkung bei Kaffee und Kuchen. Bei heitersten Vorträgen aller Art und Tanz und Musik vergingen die Stunden nur zu schnell. Rüthen. Kochkursus der NS.=Frauenschaft. Am Dienstag beginnt hier ein neuer Kochkursus der NS.= Frauenschaft. Er wird geleitet von Frl. Schulz aus Lippstadt. Es mögen sich noch Frauen oder Mädchen zur Teilnahme melden bei der Ortsbeauftragten für Mütterschulung Frl. Kraft oder bei der Ortsfrauenschaftsleiterin Frau Pöggeler melden. Aus dem Hessenlande Marburg. Jeder Handwerker lernt Buchhaltung. Zur Zeit werden Buchführungslehrgänge für sämtliche Angehörige des Handwerks in Marburg sowie in verschiedenen Orten des Landkreises durch die Kreishandwerkerschaft abgehalten. Die Leitung liegt in den Händen des Kreishandwerksmeisters Nimmrich. Es wird angestrebt, auch den kleinsten Gewerbebetrieb zu erfassen. Der Unterricht wird von Lehrkräften der Berufs= und Fachschulen, sowie fachkundigen Bücherrevisoren erteilt. Die Beteiligung ist stark. Selbst ältere und erfahrene Handwerksmeister scheuen sich nicht, noch einmal„die Schulbank zu drücken", um alle buchtechnischen Neuerungen zu erlernen und in ihrem Betrieb durchzuführen. So findet auch hier das Aufbauwerk des Führers vollstes Verständnis. straße raunen Geschichten aus alten Tagen. Die Menschen in der Stadt aber sind anders geworden. Der Frohsinn hat sie gepackt. Nicht, als ob sie nicht auch in den übrigen Tagen des Jahres fröhlich sein könnten, dieser Frohsinn aber ist von besonderer Art, er hat es in sich. Er zwingt die Kameraden vom Elferrat zu fröhlicher Arbeit. Seitenlange Berichte entstehen. Till Eulenspiegel schabernackt in den Zeilen herum. Groß, ganz groß wird die Karnevalszeitung werden, über die der Berichterstatter vorerst nicht mehr verraten darf. Aber soviel sei doch gesagt: Frau Venus und ihr Adjutant Avollo haben zu der Steinheimer Geckengilde in diesem Jahre besonders enge und freundschaftliche Beziehungen angeknüpft. Selbst die Schulkinder stehen im Banne der kommenden Tage. Sie basteln, kleben, kleistern und üben an den freien Nachmittagen. In den Abendstunden beschäftigen sie sich mit Foslowends Herkunft. Sie küren in den Freistunden vom„Narrenschiff der Zeit" des Straßburger Dichters Sebastian Brant, sie fragen alte Leute nach Sitten und Gebräuchen an diesen Tagen, und sie wissen auch von Schmiede= und Müllerknechten, die früher von Haus zu Haus zogen. um gegen klingenden Lohn ein Verslein zu sagen. Die Geckengilde hat alle Abende besetzt. Der Präsident ist den ganzen Tag auf den Beinen. Er berät hier, ermuntert da, und hat lange Besprechungen mit„Müllers Franz“. Der große Hausball im„Hotel zur Krone" wird am 24. sein. Ob der Saal die Menschenmassen fassen wird? Kenner der Verhältnisse wiegen bedenklich den Kopf. Das Dekorationsmotiv„Eine Nacht im Orient" wird alle Vorstellungen von Freude und Ausgelassenheit über den Haufen werfen. Ueberdies wartet auch jede andere Gaststätte mit launigen Ueberraschungen auf. Am 26. ist z. B. Lumpenball. Eingeweihte Männer reden schon jetzt davon. Der Abend — nein, auch die Nacht wird im derben Schritt ankommen, fröhliche Menschen werden ihm zujauchzen, sie tragen die Narrenkappe ebenso keck und schlagen die Pritsche ebenso laut wie die tollen Brüder vom Rhein. Der Aufbau des Rosenmontagzuges wurde in der letzten Sitzung des Elferrates behandelt. Eine Reihe Fußgruppen und Wagen haben sich bereits gemeldet, Beihilfen spornen zu besonders geistreichen Unternehmungen an. Der Kinderkarnevalszug ist aus dem Vorjahre noch in bester Erinnerung. Er wird in diesem Jahre noch origineller sein. Sicherem Vernehmen nach werden sich 500 Kinder daran beteiligen. Die Ausrufung des Prinzen— es wird ein Steinheimer sein, dessen Vorfahren geschlechterlang in unsern Mauern wohnten— wird nach Beendigung des Kinder=Karnevalszuges auf dem Marktplatz erfolgen. Am Abend wird der MGV.„Liederkranz“ seinen Maskenball feiern. Er wird echte und gesunde Freude zeigen. Der Höhepunkt all des tollen Treibens aber wird der Rosenmontagszug sein. Die umliegenden Dörfer und Städte werden launige Masken stellen. Die Reichsbahn gibt für diesen Tag Sonntagsfahrkarten heraus. Die Reichspost führt Sonderfahrten durch. Steinheim wird an all diesen Tagen seinen traditionellen Frohsinn unter Beweis stellen. H. R. . ngels Beweises freigesprochen. Freigesprochen wurde der 30 Jahre alte Anton L. von hier. Dem Angeklagten wurde Blutschande zur Lait gelegt. Er sollte sich fortgesetzt an seiner minderjährigen Stieftochter vergangen haben. Obwohl das Mädchen seinen Stiefvater,— ebenso wie eine andere Schwester und die eigene Frau,— im Vorverfahren schwer belastet hatten. schränkten sie in der Haubtverhandlung ihre Aussagen erheblich ein. Zwei der Hauptzeuginnen machten sogar von hrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Unter diesen Umständen konnte das Gericht beim Bestreiten des Angeklagten kein Urteil fällen. Der Angeklagte wurde mangels Beweises freige: sprochen. Der seit dem 26. Oktober bestehende Haftbefehl wurde aufgeboben. Bredenborn. Unsere Pfarrkirche soll demnächst ein neues Gewand erhalten. Vor 85 Jahren schon wurde sie zum letzten Male ausgemalt, so daß die Renovierung dringend notwendig wurde. Die mit der Ausführung beauftragte auswärtige Firma wird nach Ostern mit den Arbeiten beginnen. Zum Liborifest soll die feierliche Neueinweihung stattfinden. Hinnenburg. Unfall im Walde. Beim Holzfällen in den Forsten des Grafen von Borgbolz=Asseburg wurde der Waldarbeiter Anton Mikus von der Emde von einem Baumstamm so unglücklich getroffen, daß er sich einen Beinbruch zuzog. Lügde. Parteiversammlung. Am Freitag abend im Saale Seiler die erste Parteiversammlung dieses fand Um die Talsperren bei Wünnenberg und Kingelstein Ein bestätigender Bericht der Regierung— Niederalme bleibt, wo es liegt Kreis Büren. Zur Frage des Baues von Talsperren im Almegebiet, über die wir vor einigen Tagen unsere Leser anläßlich einer Ministerialbesprechung schon kurz berichteten, teilt die Pressestelle der Regierung uns noch folgendes mit: Die im Aatal bei Wünnenberg und im Almetal bei Ringelstein geplanten Talsperren waren in den ersten Februartagen Gegenstand einer Erörterung der tralstellen und der sonstigen beteiligten Dienststellen. Die Errichtung des Talsperren=Vorarbeitenamtes liegt gerade ein Jahr zurück. Die Verhandlungen sowie die örtlichen Besichtigungen dienten der Unterrichtung der beteiligten Stellen über das Ergebnis der vom Vorarbeitenamt bisher durchgeführten Arbeiten und Untersuchungen. Die örtlichen geologischen Untersuchungen sind insoweit durchgeführt, daß die Fragez ob an den für den Bau in Aussicht genommenen Stellen die Anlage von Sperrwerken möglich in. bejaht werden kann. Die Abflußverhältnisse an den Sperrstellen bedürfen noch einer eingehenden Untersuchung, da die bisherigen allgemeinen Ergebnisse wegen der durch die besonderen geologischen Verhältnisse gestörten Abflußvorgänge zur Beurteilung der wirtschaftlichsten Beckengröße nicht ausreichen. Gleichzeitig müssen auch die mit dem Flußschwund in der Alme zwischen Büren und Borchen zusammenhängenden Fragen, die für die Ableitung des Talsperrenwassers zur Lippe hin von ausschlaggebender Bedeutung sind, noch näher erforscht werden. Die Abflußverhältnisse für die Almetalsperre sind auf Grund der bisherigen Untersuchungen so weit zu übersehen, daß der in die Planung mit einbezogene Gedanke der Umsiedlung der Ortschaft Niederalme und der Ueberstauung der jetzigen Ortslage nicht weiter verfolgt zu werden braucht. Der Rand eines etwaigen Staubeckens dürfte talab der Ortslage von Niederalme verlaufen. Hauptaufgabe des Talsperren=Vorarbeitenamtes wird es für die nächste Zeit sein, die auf gewässerkundlichem Gebiet im Flußgebiet der Alme und an den Hellwegquellen begonnenen Untersuchungen fortzuführen und zu erweitern. Zu diesem Zwecke ist der Bau einer ganzen Anzahl von Abflußmengenmeßstellen vorgesehen. Nebenher werden weitere geologische Feststellungen zu treffen sein. Ein Entscheid über den Bau der Sperren war bei dem derzeitigen Stand der Voruntersuchungen noch nicht möglich und ist bei der Fülle der noch ungelösten Fragen wahrscheinlich auch für die nächsten Jahre nicht zu erwarten. Jahres statt, die vom Ortsgruppenleiter Pa. Walter Müller eröffnet wurde. Der Schulungsleiter hielt einen interessanten und lehrreichen Vortrag über die Achse Berlin—Rom und ihre große politische und wirtschaftliche Bedeutung. Eingehend sprach er über den Faschismus und seine Entstehung und Gründung sowie die dem Nationalsozialismus verwandten Interessen. Nach Besprechung einiger aktueller Fragen und dem gemeinschaftlich gesungenen Liede„Ein junges Volk steht auf“ wurde die Versammlung mit einem Sieg Heil und dem HorstWessel=Liede geschlossen. Steinheim. Die Ausgabe der Kohlenscheine findet am heutigen Montag von 9 bis 12 Uhr im Heim der NSDAP. statt. Die blauen Ausweise sind mitzubringen. Godelheim. Gefängnisstrafe wegen Sittlichkeitsverbrechen. Zwei Monate Gefängnis bekam von der Großen Strafkammer Paderborn der 25 Jahre alte Johann M. wegen eines Sittlichkeitsvergehens. Der Angeklagte hatte sich wegen der Verführung einer Minderjährigen zwischen 14 und 16 Jahren zu verantworten. Er selbst bestritt die Beziehungen nicht, wollte aber zu seiner Verteidigung einwenden, daß das Mädchen nicht mehr unbescholten gewesen sei. Wenn das der Fall gewesen wärc, hötte der Angeklagte zwar freigesprochen werden müssen, das Gericht konnte hierfür aber keine ausreichenden Feststellungen treffen. Daher mußte der Angeklagte verurteilt werden. Er kam aber trotz allem noch billig weg, denn der Staatsanwalt hatte sogar sechs Monate Gefängnis und die sofortige Verhaftung beantragt. ES SAnFEE MNEE Aus dem Sauerlande Niedermarsberg. Die Revision der Quittungskarten zur Invalidenversicherung beginnt in den nächsten Tagen im Amte Niedermarsberg. Niedermarsberg. Der älteste Einwohner der Diemelstadt ist Herr Christian Frielingsdorf. der im Forsthaus Eichenwäldchen seinen Lebensabend verbringt. Am 12. Februar 1849 ist er geboren, steht also jetzt im 90. Lebensjahr. Erstaunlich ist seine Rüftigkeit und Frische. Er macht noch heute weite Spaziergänge und sein Bergsteigen in den Wäldern und der Oberstadt sind bekannt. Zu seinem Geburtstage nachträglich die besten Glückwünsche. Niedermarsberg. Der Reichsberufswettkampf in der Diemelstadt. Am Reichsberufswettkampf 1938 beteiligten sich 480 Kämpfer im Wettkampfort Niedermarsberg. Die Beteiligung ist gegenüber dem Vorjahre weit über das Doppelte gestiegen. Der Wettkampf wickelt sich nach folgendem Plane ab: Sonntag, 13. Februar: SchaufensterWettbewerb; Montag, 14. Bebruar: Gruppe Eisen und Metall, theoretische Arbeit(Antreten 7¼ Uhr an der Berufsschule, Hütte). Dienstag, 15. Februar: Gruppe Eisen und Metall, praktische Arbeiten(Antreten 7¼ Uhr an der Stadtvilla). Mittwoch, 16. Februar: Gruppe Hausgehilfinnen (Einteilung Frl. Körbeling,(Antreten 7¼ Uhr an der Stadtvilla). Donnerstag, 17. Februar: Gruppe Leder(Antreten 7¼ Uhr an der Stadtvilla). Freitag, 18. Februar: Gruppe Hausgehilfinnen(Einteilung Frl. Körbeling, Antreten 8 Uhr an der weiblichen Berufsschule, Hütte). Sonnabend, 19. Februar: Gruppe Holz(Antreten 7¼ Uhr an der Stadtvilla). Sonnabend, 19. Februar: Gruppe Stein und Erde, morgens praktische Arbeit in den Betrieben. Beginn: regelmäßige Arbeitszeit; nachm. theoretische Arbeit(Antreten 19 Uhr an der Stadtvilla). Sonntag, 20. Februar: Gruppe Vergbau(Artreten 7 Uhr an der Kupferhütte). Montag, 21. Februar: Gruppe Nahrung und Genuß, Antreten 8 Uhr an der Staktvilla). Dienstag, 22. Februar. Grupp= Handel und freie Berufe— Verkehr und öffentliche Betriebe— Banken und Versicherungen(Antreten 7¼ Uhr an der Stadtvilla). Freitag, 25. Februar, Gruppe Bau(Antreten 7¼ Uhr an der Stadtvilla). Sonntag, 27. Februar: Gruppe Gesundheit(Einteilung Dr. Scheider). Die svortliche Prüfung findet für jede Gruppe am Wettkampftag statt. Für die Gruppe Eisen und Metall am Montag, 14. Februar. Alle Teilnehmer müssen Sportkleidung mitbringen. Angetreten wird jeweils in Berufskleidung. Es wird empfohlen, gutes Werkzeug bereitzuhalten. Udorf. Hohes Alter. Am heutigen Montag tritt Frau Ww. Theresia Otto geb. Niemeier in das 8. Jahrzehnt ihres arbeits= und opferreichen Lebens. Dem lieben alten Geburtstagskind unsere besten Glückwünsche. Udorf. Unterweisungen im Luftschutz. Erfreulicherweise ist das Interesse an den Bestrebungen des Reichsluftschutzbundes auch bei der Landbevölkerung gewachsen. In der Ortsgruppe Canstein sind fast zwei Drittel der Haushaltungen dem Reichsluftschutzbund beigetreten. Dies allein genügt jedoch nicht. Es muß noch die praktische Ausbildung hinzutreten, um im Falle der Gefahr gerüstet zu sein. In der Gemeinde Udorf liegt diese in den Händen des Lehrers Schleimer. Nun fand eine Luftschutzversammlung statt, die sehr zahlreich besucht war. In einem lehrreichen Vortrag behandelte Lehrer Schleimer die Notwendigkeit und Wichtigkeit des Luftschutzdienstes und widerlegte wirksam die Einwendungen, daß dem flachen Lande keine Gefahr drohe. Dann machte er Mitteilung über die Organisation. Das Dorf ist in fünf Zellen eingeteilt mit se zwei Zellenwarten. Die Zellenwarte und Sanitätshelfer und=Helferinnen wurden bestimmt. Auf dem Kirchturm wird demnächst eine Warnsirene angebracht. Bis auf weiteres werden die Luftschutzübungen jeden Dienstag abend abgehalten. Den Abschluß bildet eine Verdunkelungsübung. Canstein. Kundgebung der NSDAP. Am Dienstag abends 8 Uhr findet im Biekerschen Saale eine öffentliche Kundgebung der NSDAP. statt, zu der alle Volksgenossen eingeladen sind. Es spricht Gauredner Kurt Stahl, Bochum. Wetterbericht Reichswetterdienat Ausgabeort Essen-Mülheim Naßkalt! Die schon erwähnte Störung hat sich bis an die Westküste Skandinaviens verlagert und auch Westdeutschland in ihren Einflußbereich gebracht. Die Niederschläge gehen als Schnee und Regen nieder, und die Temperaturen erfahren nur wenig Aenderung. In den Höhelagen hat der anhaltende Schneefall wieder recht gute Wintersportverhältnisse geschaffen, die noch anhalten. Mit der Nordwestströmung wird das unfreundliche, feuchte Wetter fortdauern. Wetteraussichten für das Industrie=, Münster= und Sauerland für Montag. den 14. Februar: Erneute Eintrübung mit Niederschlägen. Zurückdrehen des Windes auf West. Geringe Temperaturänderung.— Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Sehr unbeständig und unfreundlich. Amtlicher Winkersportwetterdienst des Reichswetterdienstes Hochsauerland: Winterberg=Astengebiet—4 Grad, Schneetreiben, Neuschnee 10, Gesamtschneehöhe 80, Pulverschn., Sport sehr gut; Willingen—3 Gr., Schneef., Neuschnee 25, Gesamth. 25, Pulver, Sport sehr gut; Usseln—3 Gr., Schneef., Neuschnee 25, Gesamth. 25, Pulver, Sport sehr gut; Ettelsberg—4 Gr., Schneef., Gesamth. 40, Pulver, Sport sehr gut; Fredeburg=Rimberg—2 Gr., Schneef., Neuschnee 10, Gesamth. 25, Pulver, Sport sehr gut; Altastenberg—4 Gr., Schneetr., Neuschnee 10, Gesamth. 30, Pulver, Sport sehr gut; Neuastenberg=Langewiese—4 Gr., Schneetr., Neuschnee 10, Gesamth. 32, Pulver, Sport sehr gut; Nordenau—5 Gr., Schneetr., Neuschn. 5. Gesamth. 20, Pulver, Sport sehr gut.— Ebbegebirge: Meinerzhagen—4 Gr., Schneef., Neuschnee 15, Gesamth. 15, Pulver, Sport sehr gut. Rothaargebirge: Erndtebrück—3 Grad, Schneef., Neuschnee 5, Gesamth. 20, verharscht, Sport sehr gut. Westerwald: Stegskopf—3 Gr., Schneef., Neuschnee 5, Gesamth. 15, verweht, Sport gut;; Marienbergerhöhe—. Gr., Schneef., Neuschnee 5, Gesamth. 10, verweht, Sport gut. Nachbarschaft General d. Inf. a. D. von Plektenberg gestorben + Bückeburg. In der Nacht zum Donnerstag ist der General der Inf. a. D. Freiherr von Plettenberg in der alten Jägerstadt Bückeburg, wo er seinen Ruhesitz genommen hatte, zur großen Armee abberufen worden. General von Plettenberg nahm bereits 1870 an der Belagerung von Metz teil und wurde schon als junger Leutnant mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. 1899 wurde er unter Beförderung zum Oberst Flügeladjutant des Kaisers. In Kassel stand er an der Spitze der 22. Division als Generalleutnant. Nachdem er 1910 zum General der Inf. ernannt und als Kommandierender General die Führung des 9. Armeekorps erhalten hatte, wurde er kurz vor dem Kriege in gleicher Eigenschaft zum Gardekorps versetzt und zum Generaladjutanten des Kaisers ernannt. Während des Krieges führte General von Dlettenberg die Dreußische Garde auf ihrem Siegeslauf bis zur Marne; nachdem er 1915 mit dem Orden Pour le mérite ausgezeichnet worden war. Drei blieben an der Starkstromleitung hängen + Laasphe. Das Drahtseil der Ladevorrichtung eines hiesigen Sägewerkes kam durch unglücklichen Zufall mit der Starkstromleitung in Berührung, und drei mit dem Verladen von Sägemehl beschäftigte Männer konnten von der Ladevorrichtung nicht eher wieder loskommen, als diese ausgeschaltet worden war. Glücklicherweise kamen sie ohne Schaden davon. 250 000 Tonnen Sand gebaggert + Haltern. Die Erweiterungsarbeiten am Stausee sind jetzt wieder ausgenommen worden. Täglich befördert die Seilbahn rund 4000 Tonnen. Im ganzen werden bis gegen Ende nächster Woche rund 250000 Tonnen Sand gebaggert sein. Vor 1½ Jahren die Ehefrau ermordet? + Ablen. Der Oberstaatsanwalt zu Münster gibt hier durch Anschlag von Plakaten bekannt, daß die 28jährige Eheund Provinz frau Maria te Fries in der Nacht zum 9. September 1936 von ihrem damals steckbrieflich verfolgten Ehemann unter falschen Angaben aus ihrer Wohnung gelockt worden und seit dieser Zeit spurlos verschwunden ist. Gegen den Ehemann te Fries besteht der Verdacht, seine Frau ermordet zu haben; er wird unter diesem schweren Verdacht gesucht. Raschenberg. Die Schwarzkittel meiden sich. Seit einiger Zeit traten in unserer Gemarkung, nachdem sie anscheinend verschwunden waren, wieder Wildschweine in In dem SA.-Sportabzeichen liegt die Vereinigung von körperlicher Ertüchtigung und Weltanschauung größerer Zahl auf. Besonders auf das Feld in der„Ebersbach“, wie ja schon der Name aus früherer Zeit hinweist, haben sie es abgesehen, indem sie in den letzten Nächten zwei mit Roggen ausgesäten Aecker vollständig umwühlten. Auch an anderen Stellen der Gemarkung haben sie stellenweise Schaden angerichtet. Das wird den Bauern interessieren Warnung vor Mittel gegen Maul- und Klauenseuche Die Pressestelle der Regierung Minden teilt mit: Eine Apotheke in der Lüneburger Heide stellt seit Jahren das Geheimmittel„Duensings Seuchenschutz", auch„Duensings Seuchenschutz gegen die Maul= und Klauenseuche“, her. Die eingehende amtliche Nachprüfung des Mittels hat einwandfrei ergeben, daß ihm weder eine vorbeugende, noch eine heilende Wirkung bei Maul= und Klauenseuche zukommt. Vor Ankauf und Verwendung dieses Mittels wird daher dringend gewarnt. RUNDFUNK Köln: Dienstag, 15. Februar 10.00: München: Begegnung mit Deutschen in aller Welt. 10.30: Kindergarten. 11.00: Sendepause. 12.00: Mittagskonzert. 14.15: Leichte Kost. Schallplatten. 14.45: Wirtschaftsmeldungen, Schlachtviehmärkte. 15.00: Vergessene Weisen. 16.00: Vom Deutschlandsender: Musik am Nachmittag.— Dazw. 17.00: Georg A. Oedemann: Des Bergmanns Garten. 18.00: Wenn das Brot wächst. Glaube und Brauch um das junge Jahr. 18.30: Englische Unterhaltung. 19.10: Karneval von Robert Schumann. 19.30: Nao Doller äs Bomberg. Querschnitt durch den westfälischen Carneval. 20.30: Bad Godesberg: Großer Tanzabend. Deutschlandsender: Dienstag, 15. Februar 10.00: Leipzig: Blutende Grenzen. Hörspiel. 10.30: Fröhl. Kindergarten. 11.00: Sendepause. 12.00: Aus Karlsruhe und Mannheim: Musik zum Mittag. 15.15: Beliebte Schlager=Komponisten. Schallplatten.— 15.40:„Die dynamische Wirtschaft.“ Friedrich Nonnenbruch spricht über sein Buch. 0 16.00: Musik am Nachmittag. In der Pause 17.00: Aus dem Zeitgeschehen. 18.00: Das deutsche Lied. 18.25: Juan Manen spielt. Aufn. 18.40: Diese Meldung muß noch rein! Hörbericht von Deiner Zeitung. 18.55: Die Ahnentafel. 19.10: Der schöne Klang.„ 20.00: Unheimliche Geschichten. 20.30: Otto Kermbach spielt zur Unterhaltung. 22.30: Eine kleine Nachtmusik. 23.00: Warschau: Lieder und Tänze. Aufn. Dazw. 23.10: Hörberichte von den Eishockey=Welt= und=Europameisterschaften in Prag. Der Führerschein des Kraftfahrers Ras ist sein Ehrenschild. Verkehrsstrafen find häßliche Flechen darauf. Obstbäume Markenware, sortenecht, die„in unserer Gegend aute Erträge bringen. Hochstämme. Buschobst, Stachelbeer=Hochstämme, Rosen= u. Heckenpflanzen. Stroop. Baumschule. Delbrück. Holzverkauf Die Freiherrlich von Bittinghoff Schell'sche Forstverwaltung zu Niesen verkauft am 15. Februar 1938 in der Gastwirtschaft Beller zu Fölsen bei Peckelsheim folgendes Holz: Distrikt Fölserholz 22. Lfd. Nr. 1562—1673, 2.07 fm Eschenund 0.98 km Eichen=Stammholz, 179.5 rm Bu.=Scheit u. Kn., 82 rm Knüppel II. 7 rm Ei.Distrikt Schweckhauser Österbera 4. Lfd. Nr. 1880—1919. 51.5 rm Bu.=Scheit u. Kn., 8 rm Bu.=Kn. II. 12.5 rm Bu.=Astkn. Distr. Helmer Osterbera 13. Nr. 1975—2090, 25.26 km Ei.= Stammholz, 2./4. Kl., 75.7 rm Ei.=Pfahlholz, 65 rm Bu.=Scheit u. Kn., 59.5 rm Bu.(Ei. Kn. I. Distr. Rauherbusch 10. 15 rm Bu.=Scheit u. Kn., 18 rm Bu.= Reiserbaufen, 4 rm Reiserkn. (Lfd. Nr. 2093—2101). Osttal Dören 17. Lid. Nr. 2102—2112. 49 rm starke BuchenStangenbaufen, 12 rmn Eichenknüppel. Das Stamm= und Pfahlholz wird meistbietend versteigert, das Brennholz unter Berücksichtigung unserer alten Käufer zugeschrieben. Am Verkauf dürfen Personen aus Sverrgehöften(Maul= und Klauenseuche) nicht teilnehmen. Beginn der Versteigerung: 9.30 Uhr. Forsthaus Niesen bei Peckelsheim im Februar 1988. Fernruf 18. Möbl. Zimmer im Einfam.=Haus zu vermiet. Näh Wstf. Vbl., Padb. Gut möbl. 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Wie 1981 schon an gleicher Stelle gab es auch diesmal einen polnischen Sieg von 10:6, wobei allerdings einige Fehlurteile von ausschlaggebender Bedeutung waren. Graaf, Murach und Campe. der gegen Chmilewski klar gewonnen hatte, wurden ungerechtfertigt zu Verlierern erklärt, wobei das Fehlurteil gegen Campe die Möglichkeit des Unentschieden nahm. Nach einer eindrucksvollen Begrüßung und der Mahnung des schweierischen Ringrichters, sich sportlich zu verhalten, begannen ie Kämpfe. Bereits das erste Treffen brachte eine deutsche Niederlage. Sobkowiak schlug den Bernauer Tietzsch nach Punkten. Tietzsch war in der Reichweite benachteiligt. Er kam zwar wiederholt mit Kopfhaken gut durch mußte aber rechte Haken und linke Schwinger nehmen und verlor nach Punkten. Im Bantamgewicht hatte Graaf das Pech, in Koziolek einen Gegner zu haben, der gut einen Kopf größer war. Der Pole war mit seiner Linken hervorragend. Graaf stellte sich bald auf seinen Gegner ein und konnte diesem schließlich seinen Stil aufzwingen. Man erwartete einen Sieg des sauberer boxenden Deutschen, doch entschied sich das Kampfgericht für den Polen. 6:0 für Polen lautete dann des Ergebnis nach dem Sieg von Czortek über Völker. Der Berliner fand nicht die richtige Einstellung, konterte zwar gut, mußte aber mehr nehmen und verlor glatt. Dem Düsseldorfer Heese war es vorbehalten, den ersten deutschen Sieg zu erringen. Mit wirkungsvoller Linken stoppte er Wozniakiewicz, der dem Deutschen den Sieg überlassen mußte. Zwei klare Fehlurteile folgten diesem deutschen Erfolg. Kolczynski ließ sich von Murach anfangs treiben, um urplötzlich am Kinn des Deutschen zu landen, der bis 5 zu Boden mußte und darauf noch ein zweites Mal. Von der zweiten Runde an trieb Murach seinen Gegner wieder vor sich her, schlug ihn zu Boden, so daß er schwer angeschlagen den Kampf beendete. Völlig ungerechtfertigt gab man dem Polen den Sieg. Zwei Gegner, die sich etwas vorgenommen hatten, standen mit Campe und Chmielewski im Ring. Campe folgte der Anweisung, nur auf Distanz zu boxen. Der Berliner bot eine große Leistung und gab keine Runde ab. Er punktete mit genauen Kopfhaken und Stoppern seinen Gegner wirkungsvoll ab und hatte eine großartige Schlußrunde, in der der Pole Ermüdungserscheinungen zeigte. Trotzdem gab das Ringgericht den Punktsieg an Chmielewski, der von den Zuschauern mehr Pfiffe als Beifall erhielt. Klar überlegen war im Halbschwergewicht der Hamburger Vogt, der Szymura hoch nach Punkten schlug. Der Pole mußte wegen Tiefschlages verwarnt werden und boxte auch sonst sehr unsauber und kam schließlich nur durch sein Halten über die Runden. Im Schwergewicht standen sich in Runge und Pilat zwei alte Gegner gegenüber. Runde bot schon bessere Leistungen als in diesem Kampf. Er suchte auf Distanz zu boxen. ließ sich aber doch durch Kopfhaken seines Gegners aus der Ruhe bringen, gewann aber nach einer wilden Schlußrunde nach Punkten. Deutsche Skimeisterschaften Willi Bogner Langlaufmeister Beim 18=Klm.=Langlauf in Neustadt im Schwarzwald haben sich noch einmal die„Alten“ unserer Langlauf= und Kombinationsläufergarde durchgesetzt, und den Ansturm des Nachwuchses abgeschlagen. Wieder— und das ist die eigentliche Ueberraschung des Rennens— ist es Willy Bogner gelungen, durch eisenhartes Training sich an die Spitze unserer Langstreckenläufer zu stellen. Der Wärmeausbruch, der am Donnerstag nachmittag Regen brachte, wurde in der Nacht durch Kälte gestoppt. Es begann wieder zu schneien und am Morgen lagen 50 Zentimeter Neuschnee, als in Gegenwart des Reichssportführers das Rennen punkt 9 Uhr seinen Anfang nahm. Vom Schützenhaus in Neustadt führte die Strecke zur Saigerhöhe. Dann gab es rund 2 Klm. Flachlauf und anschließend eine sich über 5 Klm. erstreckende sich talwärts neigende gute Leipe, die durch bald nach dem Start erneut einsetzenden Schneefall nicht gerade als leicht zu bezeichnen war. Die ersten der insgesamt 234 Mann, davon 140 Spezial= und 94 Kombinationsläufer, hatten schwer zu„spuren" und erst als das Mittelfeld der Klasseläufer auf dem Wege war, befand sich die Strecke in bestem Zustande. Willy Bogner vollbrachte wieder einmal eine glänzende Leistung. Nach dem ersten Drittel der Strecke, als die Hälfte des insgesamt rund 500 Meter betragenden Höhenunterschiedes bewältigt war, lag Bogner 30 Sekunden besser als Herbert Leupold. Schon hier war Andreas Hechenberger von der#Sportgemeinschaft München als Dritter zu erkennen. Der Zweikampf Bogner=Leupold ging weiter. Aber der Traunsteiner, der sehr hart trainierte, war auch im zweiten Drittel des Rennens sehr stark, und als nach 12 Klm. Leupold noch immer knapp hinter Bogner lag, wurde klar, daß auf der nun folgenden Abfahrt der Schlesier für den Titel nicht mehr in Frage kam. Bogner holte auf der„alpinen“ Schlußstrecke noch Zeit heraus und wurde schließlich in 1:14:53 Deutscher Langlaufmeister, von einer ansehnlichen Zuschauermenge am Ziel lebhaft begrüßt. Christel Merz vom Geb. Pion. Bat. 54 als Vierter wurde Deutscher Wehrmachtsmeister. Ergebnisse 18 Klm.=Langlauf: 1. und Deutscher Meister Willy BognerA=Sportgemeinschaft München 1:14:53, 2. Herbert LeupoldSC Breslau 1:16:25, 8. A. Hechenberger=H=Sportgemeinschaft München 1:17:18, 4. Christian Merz=Geb. Pion. Bat. 54 1:17:26(Wehrmachtsmeister), 5. H. Drever=u=Sportgemeinschaft München 1:17:32, 6. F. Steinhauser=SA.=Gruppe Hochland 1:17:47, 7. E. Häberle=s=Sportgemeinschaft 1:13:02, 8. H. Lochbichler=Sonthofen 1:18:06, 9. Feldwebel Hieble=3. Geb. IR 98 1:18:38, 10. Jäger J. Speckbacher=3. Geb. IR 100 1:19:07 und Uffz. Seiferth, IR 81 1:19:07.— Kombina= tion: 1. Bogner, 2. Hechenberger, 3. Merz, 4. Hieble, 5. Seifferth. 6. Günther Meergans. Meergans Kombinationsmeister Das Kombinationsspringen, das am Samstag durchgeführt werden sollte, mußte verschoben werden, da in Neustadt ein Schneetreiben herrschte, das am Samstag in einen wahren Orkan ausartete. Die Tausende von Zuschauern, die zur Hochfirstschanze gekommen waren, mußten nach Sprüngen von Weisheit, Hieble und Wagnei wieder abziehen, da der starke Schneesturm jede Sicht nahm und der Sprunglauf abgebrochen wurde, um am Sonntag vormittag nachgeholt zu werden. Hier verteidigte dann Oberjäger Meergans seinen Titel erfolgreich. Mit einem 6. Platz im Kombinationslanglauf und 8. Platz im Kombinationsspringen wurde er wieder Deutscher und Wehrmacht=Skimeister. Toni Eisgruber und Johann Hieble belegten die nächsten Plätze. Eisgruber hatte den Kombinationssprunglauf vor Weisheit und dem neuen Meister gewonnen. Wieder tobten heftige Schneestürme über dem Feldbergmassiv. Eifrig arbeiteten Kolonnen, um die Zufahrtswege schneefrei zu halten. Es gelang aber nicht. Die Wettkampfleitung sah sich deshalb veranlaßt, den Sprunglauf nach der Hochfirstschanze bei Neustadt, die Sprünge bis zu 60 Meter zuläßt, zu verlegen. Wohl schneite es auch hier den Sonntag über, doch hate der Wind nachgelassen. Der erwartete harte Kampf zwischen Willi Bogner, Hechenberger und Meergans kam nicht zustande. Hechenberger fiel wegen einer Sturzverletzung aus und Bogner mußte seine Hoffnungen begraben, nachdem er den zweiten Sprung nicht durchgestanden hatte. So wurde Günther Meergans mit Sprüngen von 44 und 47,5 Metern abermals Meister. . Ergebnisse Nordische Kombination Lang=Sprunglauf: 1. und Deutscher Meister Günther Meergans, IR 88, Note 481,8; 2. Toni Eisgruber, Partenkirchen, 416,8; 3. Johann Hieble, IR 53 416,6; 4. Friedel Wagner, Oberstaufen, 409.9; 5. H. Mittermeier, SA.=Gruppe Hochland, 409.7; 6. Heinz Krebs, H=Sportgemeinschaft 409,6; 7. Helmuth Lantschner, SA.=Hilfswerk Nordwest, 407,7; 8. Artur Seifferth. IR 81, 394; 9. Gustel Müller, Bayrischzell, 383,7; 10. Albert Burgk, Gebirgsj.=Reg., 382,8.— Wehrmachtsmeister: Oberjäger Meergans, 2. Feldwebel Hieble. Kombinationssprunglauf: 1. Eisgruber, Note 219.7(46 und 46.5); 2. Gefr. Oskar Weisheit, Gebirgsj.=Reg. 100, 218.6 (46 und 48); 3. Meergans, 217,4(44 und 47.5); 4. Lantschner, 213,9(46.5 und 45); 5. Krebs, 210.6(44.5 und 45.5) Spezialsprunglauf: 1. Franz Haselberger, IR 98. Note 336,2(47,5, 57, weitester Sprung des Tages, und 52.5); 2. Paul Kraus, Johanngeorgenstadt, 232,1(49,5, 56 und 52); 3. Toni Eisgruber, 328,2(485, 55 und 51,5); 4. Hans Marr, Geb. Ig. Rat. 100, 327.6(49, 54 und 50); 5. Günther Meergans, 327,2 (48, 52 und 50.5)„ Aus den deutschen Fußballgauen In den deutschen Fußballgauen rückt die Entscheidung immer näher. Als Gaumeister steht bisher Rasensport Vorwärts Gleiwitz in Schlesien fest, doch werden die nächsten Sonntage weitere Entscheidungen bringen. Im Westen dürfte im Gau Westfalen an der Meisterschaft des FE Schalke 04. der mit seinem 8:1 über Hüsten 09 sein Torverhältnis auf 66:10 stellte, nicht mehr zu zweifeln sein. Am Niederrhein führt Schwarz=Weiß Essen mit 24:8 Punkten nur infolge eines Spieles mehr vor Fortuna Düsseldorf mit 23:7 Punkten. Am Mittelrhein war Alemannia Aachen spielfrei, so daß der SV Beuel nach seinem mageren 1:0=Sieg über den Kölner BC mit 22:12 Punkten an die Spitze gelangte vor Alemannia mit 21:11 Punkten. Nordmark Hamburger SV— Borussia Harburg 4:1. Holstein Kiel gegen FC 93 Altona 5:1. FC St. Pauli— Viktoria Hamburg 1:3. Polizei Hamburg— Eimsbüttel 1:1! Brandenburg Hertha BSC— Bewag 3:1. Wacker 04— Tennis Borussia 2:7. Berliner SV 92— Brandenburger SC 05 1:1. Nowawves 03— Union Oberschöneweide 8:1. Niedersachsen Hannover 96— Germania Wolfenbüttel 7:1. Linden 07 gegen Werder Bremen 2:6. VfL Osnabrück— Algermissen 1911 1:0. Eintracht Braunschweig— VfB Peine 6:2. Sachsen Fortuna Leipzig— Gut Muts Dresden 0:1. Spog. Leipzig— VfB Leipzig 5:4. BC Hartha— Polizei Chemnitz 8:1. SC Planitz—SV Grüna 9:0. Dresdener SC—Tura Leipzig 2:1 Westfalen FC Schalke 04— Hüsten 09 8:1. SV Rotthausen— Spog. Herten 0:5. Arminia Marten— SV Höntrop 2:0. Germania Bochum— Borussia Dortmund 0:3. Bezirksklasse„ Minden. VfB Bielefeld— Arminia Bielefeld 1:1. Teutonia Lippstadt— Borussia Lippstadt ausgef. SV Neuhaus gegen Union Herford ausgef. SuS Herford— Sppg. Gütersloh 5:2. VfL Geseke— VfI Paderborn 08 ausgef. Münster. BV Rheine— Münster 08 4:2. Preußen Münster— Sppg. Erkenschwick 2:2. Vorwärts Gronau— Sus Hüls 4:0. Sauerland. SV Herdringen— Union Haspe 6:2. Menden 09— Hagen 72 6:0. Schwelm 06— Tus Milspe 6:3. Sportring Gevelsberg— VfL Schwerte 2:1. DSC Hagen gegen Hemer 08 8:1. Siegerland. Lüdenscheid Höh— BfB Weidenau ausgef. Sppg. Olpe— Sportfreunde BC Siegen 1:3. SV KlafeldGeisweid— RSV Eiserfeld 2:1. SV Jahn Werdohl gegen SV Altenseelbach 5:2. 1. Kreisklasse SV 13 Paderborn— Brakel ausgef. Spfrd. Warburg gegen MSV Paderborn 0:8. VfR Höxter— Schwarzweiß Elsen 1:6. SuS Tudorf—. BfB Beverungen 0:0. BfB Salzkotten gegen BV Delbrück 9:0. Teutonia Vinsebeck— BV Lippspringe 7:1. Niederrhein BV Altenessen— Schwarz=Weiß Essen 3:7. Fortuna Düsseldorf— Turn Düsseldorf 4:1. TSV Duisburg 99— Rotweiß Oberhausen 1:0. Mittelrhein VfL 99 Köln—. Bonner FV 5:1. Mülheimer SV gegen Köln Sülz 07 3:0. Tura Bonn— Rhenania Würselen 3:2. Kölner BC— SV Beuel 0:1. Nordhessen SC 03 Kassel— Spielverein Kassel 4:3. FC 93 Hanau gegen Borussia Fulda 5:3. Hessen Hersfeld— Germania Fulda kampflos f. Hersfeld. BfB Großauheim— Sport Kassel 6:0. VfB Friedberg— Kewa Wachenbuchen 4:2. Südwest Eintracht Frankfurt— SV Wiesbaden 5:2. Kickers Offenbach— 1. FC Kaiserslautern 8:1. FV Saarbrücken— Borussia Neunkirchen 2:3. FK 03 Pirmasens— FSV Frankfurt a. M. 4:1. Opel Rüsselsheim— Wormatia Worms 1:1. Baden SV Waldhof Mannheim—. BfR Mannheim 2:2. Spog. Sandhofen— Germania Brötzingen 1:0. BfB Mühlberg gegen Freiburger FC 1:3. 1. FC Pforzheim— Phönix Karlsruhe 4:1 Bayern 1. FC Nürnberg— Spog. Fürth 2:2. Wacker München gegen FC 05 Schweinfurt 4:0. 1860 München— Jahn Regensburg 2:0. Schwaben Augsburg— BfB Ingolstadt 3:1. Handball Westfalen T Spenge— Eintracht Dortmund 4:21! DSC Hagen gegen MSV Münster 6:4. Sportring Gevelsberg— Schalle 04 12:1. Arminia Bielefeld— Hindenburg Minden 3:12. Hessen Tuspo Bettenhausen— TV 47 Wetzlar 3:4. Tuspo 86=00 Kassel— Kurhessen Kassel 6:7. MSV Hanau— Kasseler Turngemeinde 9:4. Spielverein Kassel— Hessen Preußen Kassel 5:11. Jahn Gensungen— TV Kirchbauna ausgef. Eishockey=Weltmeisterschaft in Prag Niederlage und Sieg der Deutschen— 14 Nationen kämpfen um den Titel Am Freitag begannen in Prag die Kämpfe um die Weltmeisterschaft im Eishockey, an der sich 14 Nationen beteiligen. Bei der feierlichen Eröffnung hatte das deutsche Aufgebot die Spitze und wurde ebenso wie die anderen Gruppen von den vielen Schlachtenbummlern mit viel Beifall bedacht. Die deutsche Mannschaft bestritt bisher zwei Spiele, die mit einer knappen Niederlage durch England und einem knappen Sieg über Lettland endeten. England hatte großes Glück Das Hauptinteresse fand am ersten Tage die Auseinandersetzung zwischen England und Deutschland, die nach einem rassigen und temperamentvollen Kampf den Briten einen glücklichen 1:0=Sieg brachte. Leider mußte die deutsche Mannschaft ohne Jaenecke und Rudi Ball antreten, so daß die Niederlage ohne diese zwei Besten als recht ehrenvoll bezeichnet werden muß. Im ersten Drittel waren die Engländer leicht überlegen, dann hatten sich aber auch die deutschen Stürmer gefunden, und es bedurfte der ganzen Verteidigungskunst der englischen Mannschaft, um Deutschland nicht zu einem Vorsprung kommen zu lassen. Besonders Strobl und Schenk hatten mit ihren Schüssen großes Pech. In der Mitte des Schlußdrittel fiel dann der entscheidende Treffer, als Tobien für kurze Zeit das Eis verlassen mußte. Kelly, Englands bester Stürmer, nutzte die leichte Verwirrung in den deutschen Reihen zu einem schnellen Vorstoß aus, täuschte geschickt und schmetterte die Scheibe aus nächster Nähe ins Tor. Mit verstärkter Abwehr hielten die Engländer diese 1:0=Führung bis zum Schluß. Deutschland— Lettland nur 1:0 Eine starke deutsche Kolonie machte sich im letzten Spiel des Sonntag nachmittag unter den 8000 Zuschauern durch Anfeuerungsrufe bemerkbar, als Deutschland gegen Lettland antrat. Ganz knapp mit 1:0(0:0, 1:0, 0:0) blieb unsere Vertretung siegreich. In der Aufstellung Hoffmann, Jgenecke, Tobien, Ball, Schibukat, Kuhn(später Schenk), Keßler, Schmiedinger, Widemann lieferte unsere Vertretung ein nicht gerade überzeugendes Spiel, obwohl sie in den letzten beiden Dritteln die Oberhand hatte. Den einzigen Treffer erzielg: Schibukat in der 6. Minute des zweiten Drittels nach Vorlage von Rudi Ball. Kuhn, der nicht ganz auf der Höhe war, wurde im zweiten Abschnitt durch Schent ersetzt, so daß der zweite Sturm weit gefährlicher war. Weitere Ergebnisse waren: Schweiz— Ungarn 1:0, Lettland— Norwegen 8:1, Litauen— Rumänien 1:0, USm— Lettland 1:0, Polen— Litauen 8:1, Schweiz gegen Rumänien 8:1, Kanada— Schweden 8:2, Tschechoslowakei gegen Oesterreich 1:0, England— Norwegen 8:0, Polen gegen Rumänien 8:0, Ungarn—. Litauen 10:1, Kanada— Oester= reich 3:0. Nach Abschluß der Spiele am Sonntag ist der Stand in den drei Gruppen folgender: A B Hauptschriftleiter und verantwortlich für Politik und Wirtschaft: Wolfgang Bergemann: Stellvertreter: Joh. Orohmann: für Kommunalpolitik und Stadtnachrichten: Willi Emde: für den provinziellen Teil: Wilhelm Blauke: für den Unterhaltungsteil: Johanna Toos(erkrankt). Vertretung: Josef Link: für den Schlußdienst: Bruno Harlinghausen: Bildverantwortlich: die Schriftleiter: verantwortlich für den Anzeigenteil: Laurenz Offergeld. sämtlich in Paderborn.— Verlag und Rotationsdruck: Westfälisches Volksblatt O. m. b. H.. Paderborn, Rosenstraße 13—15.— Verlagsleiter: Eberhard Wessel, Paderborn D.-A. I./38 Westfälisches Volksblatt Hauptausgabe u. Ausgabe A zusammen 18 346 Ausgaben B. C. D zusammen 2 567 Gesamt-D.-A. 20 913 Zur Zeit ist Preisliste Nr. 9 gültig D.-A. I.138 aller im Verlage Westfälisches Volksblatt Omblf. erscheinenden Tageszeitungen: Westfälisches Volksblatt Gesamtauflage(Ost- u. Südwestfalen) 20 913 Eichsfelder Volksblatt(Eichsfeld und Thüringen) 6 270 Sächsische Zeitung(Reg.-Bez. Magdeburg. Merseburg u. Anhalt) 949 Warburger Kreisblatt 1 191 insgesamt: 29 323 „Der 7. Tag“: D.-A. IV. VI. 37: 29 876 Statt besonderer Anzeige Weinet nicht an meinem Orabe, Gönnet mir die ewige Ruh’. Denkt, was ich gelitten habe, Eh' ich schloß die Augen zu! Nur Arbeit war dein Leben, Nie dachtest du an dich, Für deine Lieben streben War deine höchste Pflicht! Heute morgen 11 Uhr entschlief sanft und gottergeben, gestärkt durch den andächtigen Empfang der heiligen Sterbesakramente, mein innigstgeliebter Mann, unser guter. treusorgender Vater. Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der wohlachtbare Metzgermeister Martin Schulze Im 63. Lebensjahre. Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit Im Clemens-Hospital in Münster, wo er auf Besuch weilte. Sein Leben war Liebe und Sorge für die Seinen. Um stille Teilnahme und ein andächtiges Gebet für den lieben Verstorbenen bitten In tlefer Trauer: Frau Anna Schulze, geb. Bremer Linchen Stein, geb. Schulze Aenne Berning, geb. Schulze Otto Stein Theo Berning und 6 Enkelkinder Ottbergen. Arnsberg und Münster I. W., den 11. Februar 1938. Die Beerdigung für beide Verstorbenen findet Dienstag, den 15. Februar 1938, morgens 8 Uhr, vom Trauerhause in Ottbergen aus statt. Das Seelenamt ist am gleichen Tage, morgens 7 Uhr. Heute morgen 1.30 Uhr entschlief sanft und gottergeben, gestärkt durch den andächtigen Empfang der heiligen Sterbesakramente, auch unsere innigstgeliebte, treusorgende Mutter. Schwiegermutter, Großmutter. Schwester. Schwägerin und Tante, die Ww. Martin Schulze Anna geb. Bremer Sie starb nach langer, schwerer Krankheit, jedoch unerwartet, im 64. Lebensjahre. Ihr Mann ging ihr um zwei Tage im Tode voraus. Die treueste Sorge und Pflichterfüllung für die Ihrigen war Ihr Leben. Wir empfehlen die Seele unserer lieben Verstorbenen allen Verwandten und Bekannten, besonders den Priestern am Altare. In tleler Trauer: Linchen Stein geb. Schulze Aenne Berning geb. Schulze Otto Stein Theo Berning und 6 Enkelkinder Ottbergen. Arnsberg, Münster I. W., den 13. Februar 1938 Ein Spitzenfabrikat in seiner Qualität und Preislage führend in Deutschland Statt besonderer Anzeige Heute mittag 2¼ Uhr entschlief sanft nach langem schweren Leiden im 49. Lebensjahre mein innigstgeliebter Mann und unser treusorgender Vater Hauptmann(E) u. Wehrbezirksoffizier Julius Strufe Inhaber des Elsernen Kreuzes I. und II. Klasse und anderer Kriegsorden Ia tleler Trauer: Juliane Strufe, geb. Heynsen Annemarie Strufe Hans-Reimer Strufe Paderborn(Friedrichstraße 55), den 11. Februar 1938. Die militärische Trauerfeier findet am Dienstag, dem 15. Februar. um 11 Uhr im Pathologischen Institut Münster statt, anschließend ist die Ueberführung des Verstorbenen nach Hamburg-Ohlsdorf; hier erfolgt die Trauerparade und Beisetzung von Kapelle 5 aus am Mittwoch, dem 16. Februar, um 14 Uhr. daß das WV die bedeutende und alleingebürgerte Tageszeilung Ost- und Südwesttalens ist. Der kleine 1 82 PS 8-Zylinder Der große H 120 PS8-Zylinder Spezialisierung auf 2 Typen seit Jahren erprobt und ausgereift Horch baute als erste deutsche Firma serienmäßig 8-Zylinder 1938er Modelle kurziristig lieferbar Mein vorblldlicher Werkstatt- und Kundendlenst gewährleistet die Bedienung, die Sie suchen Carl Stratemann Blelefeld, Automoblle, Stammhausgründung 1909, Ruf 4807/08/09 Herren meiner Verkaufsabtellung sind auf der Automobll-Ausstellung In Berlin auf den Auto-Union- und Büssing-NAG-Ständen jederzeit zu erreichen „„„ Audi- Horch- Wanderer= Büssing- N. A. G. I-Bekanntmachung Es ist beabsichtigt, innerhalb der geschlossenen Ortschaft Kleinenberg die Wegeflächen Flur 18 Parzolle 847/192 und 846/0.182, insgesamt 59 am aroß. gelegen bei dem Besitztum des Händlers Wilhelm Hagelüken. Hs. Nr. 3, dem öffentlichen Verkehr zu entziehen. Die Parzellen sind entbehrlich. Gemäß S 57 des Zuständigkeitsgesetzes vom 1. 8. 1883 wird dieses Vorhaben mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einsprüche binnen 4 Wochen vom Tage der Veröffentlichung an, zur Vermeidung des Ausschlusses. geltend zu machen. Lichtenau[Westf., 28. 2 1938. Die Wegevolizeibehörde des Amtes Lichtenau: Siever. Im Wece der Zwanasvollstreckung sollen die im Grundbuch von Ostenland Band 4 Blatt 58, auf den Namen des Bäckers Bernhard Schier in Ostenland Nr. 221 eingetragenen, im Ausbang an der Gerichtstafel in Delbrück und an der Gemeindetafel in Ostenland näher beschriebenen Grundstücke am 22. Avril 1938, 10 Uhr, an der Gerichtsstelle versteigert werden. Amtsgericht Delbrück. Gott rief am Freitag morgen nach einem arbeitsreichen Leben unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwester und Tante Frau Ww. Julie Kröger geb. Krull im fast vollendeten 65. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit. Im Namen der trauernden Angehörigen: lrene Kröger Sennelager, den 12. Februar 1938 Die Beerdigung findet Montag, den 14. Februar, nachmittags 4 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes in Neuhaus aus statt. Nach Gottes heiligem Willen verschied heute mittag, des öfteren gestärkt mit den Unadenmitteln unserer heiligen Kirche, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, der verwitwete Küster u. Organist i. R. Franz Rammert nach achtjährigem Leiden im 83. Lebensjahre. Kirchborchen, Bochum, Wewer, Paderborn, den 12. Februar 1938. Die trauernden Angehörigen Das Seelenamt ist Mittwoch, den 16. Februar 1938, morgens 7 Uhr, in der Pfarrkirche zu Kirchborchen, danach die Beerdigung. TRauER Drucksachen Westf.Volksblatt Tier Ischlaskranke trinken Binsser=Tee. Dakst 1.54 Mk. und 2.13 Mk. In Apotheken. Probe gratts! Viele Anerkenn. nsrer Leipzle 250 Kugellager für alle Zwecke. sofort aus Vorrat Uliner Junior Bahnhofstr. Darlehen in kleineren Belrägen geg. üblichen Zins aus. zuleihen. Ang. unt. 01265 Wstf. Vbl., Padb. schlspiel-Palast Ab 4 Uhr Spielplan unser Mutter lied mit Benjamino Gigli Maria Cebolari Michael Boßnen Hans Moser Hilde Hildebrand Peter Bosse Schmeling Ben Foord Der spannende Boxkampf über 12 Runden— Filmlänge 700 Meter Dem Herrn über Leben und Tod hat es getallen, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante Witwe Anton Brenneker Katharina geb. Lücking gestern abend 5.30 Uhr aus dieser Zeitlichkeit abzuberufen. Sie starb infolge Altersschwäche, nach einem frommen, arbeitsreichen Leben, wiederholt gestärkt durch den Empfang der hl. Sakramente, im 82. Lebensjahre. Um stille Teilnahme und ein andächtiges Gebet für die liebe Verstorbene bitten Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Johann Brenneker Joseph Brenneker Billerbeck I. Lippe und Vinsebeck, den 12. Februar 1938 C Statt Karten! Fe- Die glückliche Geburt eines prächtigen Mädels zeigen in dankbarer Freude an Fiene Pillmann, geb. Oeken Dr. Carl Pillmann Paderborn Detmold z. Zt. Landesfrauenklinik Sachsen-Straße 15 12. Februar 1938 Tabak waren Bekanntmachung Wegen Kanali. sationsarbeiten wird der Piepenturmweg von Dienstag. den 13.-Februar 38, für den Verkehr gesperrt. Paderborn, den 12. Fehr. 1938. Der Bürgermeister als Ortspolizeibehörde. Recht deutliche Schrift erbitten wir bei AnzeigenManuskripten Das dreißigtägige Seelenamt für unsere liebe Mutter Frau Ww. Elisabeth Füller geb. Stuhldreier findet statt Dienstag, den 15. Februar, morgens 8 Uhr in der St. Meinolfuskirche, wozu freundlichst einladen— Geschwister Füller Die Beerdigung findet statt am Dienstag, dem 15. Februar, nachmittags 2.30 Uhr; das feierliche Seelenamt am Mittwoch morgen um 7 Uhr. Trauerdrucksachen liefert schnellstens und preiswert Westf. Volksblatt So= wie das WV seine Leser stets angenehm unterhält in Text und Bild, hilft es auch vortellhaft einkaufen durch seine vielseltigen Anzeigen Steppdecken zu günstigen Preisen, aus eig. 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