Ausg. A: Allgem. Ausgabe für Provinz, Waldeck, Hessen e Ausg. B: für Sauerland= Ausg. C: für Bielefeld und Minden=Ravensberg* Ausg. D: für Haar und Hellweg Amtliches Verkündungsblatt der Kreise Paderborn, Büren u. Warburg Im Verlage: Eichsfelder Volksblatt, Sächsische Zeitung, 7.Tag Beilagen: Täglich: Die Truhe bzw. Sonnabends: Der 7. Tag, monatlich: Heimatborn. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Paderborn, Rosenstraße. Fernruf: S.-Nr., 3251. Draht-Anschrift: Volksblatt Paderborn. Postscheckkonto: Hannover 3504. Erfüllungsort und Gerichtsstand Paderborn. Anzeigenpreise sowie Annahmestellen für Anzeigen und Bezugsbedingungen siehe Schluß des Textteils. 89. Jahrg., Nummer 29 Freitag, den 4. Februar Erscheint täglich außer an Soun- und Feiertagen. Bezugspreis: Durch die Post ins Haus gebracht 2.40 RM einschließlich 84 Pf. Postgebühren, vom Postamt abgeholt 2,10 RM einschließlich 48 Pf. Postgebühren. Durch Boten oder Vertreter bezogen 2,15 RM.— Bei Eintritt höherer Gewalt, Versagen der Lieterungsmittel usw. wird von uns keine Gewähr für Lieferung übernommen. 1938" Verlags-Postanstalt Paderborn Die Antikomintern bedroht niemand „Giornale d'Italia“ gegen falsche und kendenziöse Auslegungen des amerikanischen Admirals Leahy Die Verantwortung liegt bei den Demokratien USA befestigt den Pazitic Zum amerikanischen Aufrüstungsprogramm Roosevelts Kongreßbotschaft läßt den Willen der Vereinigten Staaten erkennen, dafür Sorge zu tragen, daß die Machtstellung der USA gewahrt bleibt. Auch wenn der Präsident dies nicht ausdrücklich erwähnt, weiß jedoch jedermann, daß eine Gefährdung dieser Machtstellung vor allem in den Bezirken des Pacifischen Ozeans befürchtet wird. Und zwei Jahre ist es fast nun schon her, daß Amerika zum ersten Mal etwas von den gewaltigen Rüstungsplänen des Präsidenten im Pacific erfuhr. Der Anlaß war eigenartig genug. Im Rahmen der Wirtschaftspläne des„New Deal" ordnete Roosevelt an, daß einige Farmer aus dürren Gebieten des Mittelwestens in die Mattanuska=Gebiete Alaskas übersiedelt werden sollten, um dort Gemüse zu züchten. Ein Sturm der Empörung brach los in der öffentlichen Meinung.„Welch ein Wahnwitz, Farmer in diese Einöde zu schicken, 1500 Kilometer entfernt von jeder Stadt, die ihre Agrarprodukte verwenden könnte!" Plötzlich aber, wie auf einen Wink hin, verstummte diese Empörung, und der „Spinatkrieg", wie er genannt wurde, fand ein Ende. Heute sind ein paar Hundert Farmer in Alaska angesiedelt. Der Kohl und der Spinat, den sie bauen, gehen noch immer in keine Großstadt. Sie werden vielmehr nach den benachbarten — Aleuten verschifft. Diese Inselgruppe, amerikanisches Besitztum, die sich von Alaska in weitem Bogen nach Kamtschatka herüberschwingt und somit die Nordgrenze des Pacific bildet, ist nun einer der Hauptpunkte im amerikanischen„Pacific=Rüstungsprogramm" geworden. Denn nur mit einem starken Flottenund Luftstützpunkt auf den Aleuten ist Alaska vor dem Einfall einer fremden, über den Pacific angreifenden Seemacht zu schützen. Darüber hinaus aber sind die Alenten eine wichtige Basis für Verteidigungs= und Angriffshandlungen im gesamten nördlichen Raum des Pacific geworden. So sind auf diesen bislang toten Riffen schon in den verflossenen Monaten große Magazine entstanden, die Waffen sowohl wie Lebensmittel bergen. Schon haben die Farmer in den Mattanuska=Gebieten einen solchen Produktionsstand erreicht, daß sie jederzeit ein ganzes Heer auf den Aleuten mit frischen Gemüsen versorgen können. Nun entstehen Docks, Hangars, Kasernen. Neben dieser„Nordbarriere" haben die USA in letzter Zeit jedoch ein„Laufbrett“ quer durch den Pacific entwickelt — eine befestigte Inselbrücke von San Francisco bis zu den Philippinen. Zahlreiche kleine Korallenriffe, bislang kaum betreten von eines Menschen Fuß, sind nun Punkte von erster strategischer Bedeutung geworden. Besondere Beachtung fand hierbei die Tatsache, daß die Seen, die sich zumeist in der Mitte der Koralleninseln befinden, ein geradezu ideales Landefeld für Wasserflugzeuge darstellen. Verfolgen wir kurz die Hauptpunkte dieses„Laufbretts", so führt der Weg von San Francisco aus über einige winzige Inselchen zunächst zum Hauptstützpunkt Hawai. Dies so„liebliche Eiland“ ist im Lauf der letzten Jahre das große, der pacifischen Küste Amerikas vorgelagerte Festungswerk geworden, Hauptstützpunkt für Flotte u. Luftwaffe. Große Teile der Inseln sind ausschließlich militärischen Zwecken reserviert. und neben dem Strom der Fremden wachsen nun Befestigungsanlagen, die heute schon als uneinnehmbar betrachtet werden. Von hier aus geht der Hauptweg weiter zu den Midway Islands(von denen aus die Schaffung einer„Nordbrücke" zu den Aleuten vorgesehen ist) über die Insel Wake bis nach Guam. Am Rande der 5000 Inseln und Inselchen der heute. in japanischem Besitz befindlichen Mariannen=Gruppe liegt dieses ebenfalls heute schon hochbefestigte Gebiet, das das letzte Anschlußstück zu den Philippinen bildet. Und wenn heute auch Amerika äußerlich nahezu völlig auf den„politischen Einfluß“ in den Philippinen verzichtet hat, so darf doch wohl unterstellt werden, daß gerade deshalb der wirtschaftliche und militärische Einfluß des„großen Freundes Amerika" auf dieses Inselreich eher stärker als schwächer geworden ist. Diese große Hauptsache des amerikanischen Verteidigungssystems im Pacific— von San Francisco bis zu den Philippinen— ist nach Norden sowohl wie nach Süden„abgestützt". Neben der erwähnten„Nordbrücke" über die Midway Islands zu den Aleuten ist sie auch südlich gestützt. Wesentliches Bindeglied sind hier die bis vor kurzem nur von Vögeln bewohnten Inseln Howland und Baker dicht am Aequator. Ein Blick auf dieses System von Stützpunkten, das fast den ganzen Pacific umspannt und von den nördlichen Regionen Alaskas über den Aequator bis tief in den Süden hineinführt und das gleichzeitig von der einen Küste des Pacific bis zur anderen reicht, zeigt, mit welch raumlichen Ausmaßen die bis ins letzte technisierte Kriegsführung rechnet. Doch ähnlich wie im Mittelmeer ist auch schon heute im Pacific nicht nur eine Macht beherrschend— vielmehr sind es Mächte und Mächtegruppen, die ihre Positionen hier nebenoder gegeneinander ausbauen. Und ebenso wie wir soeben das amerikanische Netz im Pacific aufzeichneten, ließen sich wohl auch nicht minder gewaltige Wehrsysteme anderer Mächte im Pacific zeigen. Rom, 3. Febr. Zu den Ausführungen, mit denen Admiral Leahy das amerikaniche Flottenaufrüstungsprogramm zu begründen versuchte, erklärt der Direktor des„Giornale d'Italia“, die Vereinigten Staaten könnten rüsten soviel sie wollten, es gehe aber nicht an, diese Aufrüstung irgendwie mit der italienischen Haltung in Verbindung zu bringen. Wenn Leahy behaupte, die Londoner Konferenz von 1930 habe der Abrüstungspolitik zur See den ersten Mißerfolg gebracht, so dürfe er nicht vergessen, daß das Scheitern dieser Konferenz vor allem auf die Uneinigkeit zwischen England und Frankreich zurückgehe und daß Italien nur deshalb daran beteiligt war, weil man in London versucht hatte, die 1922 in Washington gemachten Zugeständnisse Italien vorzuenthalten. Wenn Admiral Leahy daran erinnere, daß Italien dem Londoner Abkommen von 1936 noch nicht zugestimmt habe und weiterhin keine Aufschlüsse über seine Flottenbauten gebe, so vergesse er offenbar, daß dieses Abkommen das Ergebnis einer Zusammenarbeit sei und seine Durchführung eine Politik der Zuammenarbeit voraussetze. Nach der Unterzeichnung des Abkommens von 1936 habe Italien jedoch die Voraussetzungen zu einer fruchtbaren internationalen Zusammenarbeit zwischen den Unterzeichnern vermißt. Bewußt falsch und tendenziös sei die Auslegung von Admiral Leahy über das Antikominternabkommen und seine Schlußfolgerungen, daß„dieses AbLondon, 3. Febr. Im Unterhaus beantragte der LabourAbgeordnete George Jones, die Frage der Bombenabwürfe auf die Zivilbevölkerung zum Gegenstand eines internationalen Abkommens zu machen. Den Antrag befürwortete u. a. Sir Henry Page=Crofft(kons.). Hierbei trat er auch— er betonte, daß er kein Freund Deutschlands und Italiens sei— dem Märchen von Guernica entgegen. Er wies darauf hin, daß merkwürdigerweise nach der Zerstörung Guernicas die öffentlichen Gebäude intakt gewesen seien, und fragte sarkastisch, ob denn die mysteriösen Bombenflugzeuge so geschickt wären, gerade diese wesentlichen Gebäude mit ihren Bomben zu verschonen. Würde man das bei der Bombardierung einer kleinen Ortschaft wie Guernica annehmen, dann lege man damit den Fliegern der Welt eine Macht bei, die sie noch nicht bewiesen hätten. Im übrigen lenkte Sir Henry die Aufmerksamkeit auf die Valencia=Leute. Er glaube, daß die Mehrzahl der auf sowjetspanischer Seite verwandten Bomber aus Sowjetrußland stammten; von maßgebender sowietspanischer Seite sei erklärt worden, daß der Krieg von ihrer Seite nicht hätte fortgeführt werden können, wenn Sowjetrußland sich nicht eingemischt hätte. Es sei nicht gerecht, immer wieder die Luftbombardements den bösen Italienern und Deutschen zuzuschieben. Es sei bei der Behandlung dieser Frage tief bedauerlich, daß man daran erinnern müsse, daß eine große Anzahl Unterhausmitglieder sich neuerdings hätte nach Sowjetspanien locken lassen, um dort ihre Sympathien für eine Seite an den Tag zu legen, während England sich zur Nichteinmischung verpflichtet habe. Unter diesen Unterhausmitgliedern habe sich ein früherer englischer Minister befunden, der auf fremdem Boden eine Rede gehalten habe, in der er England angegriffen habe. Page=Crofft meinte dazu abschließend, daß ein derartiges Verhalten einen Nagel in den Sarg der Demokratie schlagen hieße. Der Oppositionsliberale Mander empfahl, die Genfer Satzung als die beste Form eines Abkommens zur Beendigung der Bombenabwürfe anzuwenden. Auf den Antrag des Labour=Abgeordneten George Jones erwiderte Außenminister Eden, er begrüße den Antrag und unterstütze eine einstimmige Annahme durch das Haus. Hierauf gab Eden dann dem Unterhaus bekannt, daß die englische Regierung vor einigen Monaten schon eine Prüfung des Wrahlems der Entwicklung des Luftkrieges, besonders im Zusammenhang mit der Bombardierung der Zivilbevölkerung vornehme. Sie werde von den zuständigen Abteilungen auf Veranlassung der Regierung mit der ausdrücklichen Absicht durchgeführt, Es ist aufgefallen, daß in Roosevelts Programm die Kosten für die Experimente mit neuartigen Waffen einen sehr großen Posten einnehmen. Die wenigen authentischen Angaben, die heute vorliegen, beweisen, daß Amerika Waffen herstellen will, die bisherige Kriege noch nicht kannten. So haber. soeben die Mitteilungen des Assistant Secretary of the Navy, Charles Edison, über den Bau sogenannter „Selbstmord=Boote“ Aufsehen erregt. In den diesbezüglichen Presseäußerungen heißt es:„Bei Ausbruch des nächsten Krieges wird Onkel Sam viele Hundert Ueberpatrioten brauchen — ein Bataillon des Todes, dessen Chancen, bei einer Begegnung mit dem Feind lebend davonzukommen, nicht größer sind als die eines zum Tode Verurteilten, hinter dem sich die Tür der elektrischen Kammer geschlossen hat.“ Dieses Todesbataillon wird die Besatzung der„Selbstkommen von der amerikanischen Landesverteidigung berücksichtigt werden muß.“ Die Antikomintern, so betont der Direktor des halbamtlichen Blattes abschließend, bedrohe niemand, sondern diene lediglich der Verteidigung der drei Teilnehmer=Mächte gegen die vor allem gegen sie gerichtete aggresive kommunistische Gefahr. Diese Aufgabe der Verteidigung komme aber auch einschließlich der Vereinigten Staaten den großen und reichen Imperien zugute, die ebenfalls von der alles zersetzenden kommunistischen Pest bedroht werden. Zumindest überflüssig sei es aber auch, das Rüstungsprogramm mit einer Verteidigung der amerikanischen Küste begründen zu wollen, die ja von keiner Macht bedroht sei, um so mehr als andere Redner klar und deutlich betont hätten, daß„die Stärke der amerikanischen Kriegsmarine auf hunderte von Meilen fern der eigenen Küste fühlbar sein müsse". Eine solche Auffassung könne aber nicht mehr ausschließlich mit dem Begriff der Abwehr begründet werden. In politischen Kreisen wird in diesem Zusammenhang auf die wiederholten deutschen Vorschläge zur Rüstungsbeschränkung hingewiesen. Die Verantwortung für das Scheitern der bisherigen Abrüstungsbemühungen könne deshalb nicht bei den autoritären Staaten liegen, sondern sei bei den Demokratien selbst zu suchen. diese Frage bei anderen Mächten wieder anzuschneiden. Das Ziel der britischen Regierung sei dahei der Abschluß eines allgemeinen internationalen Abkommens auf diesem Gebiet, und zu diesem Zweck würden die Vorarbeiten getan. Der deutsche Reichskanzler, so fuhr Eden fort, habe sich günstig gegenüber derartigen Beschränkungen ausgesprochen. Eden gab dann dem Glauben Ausdruck, daß man auf seine, Hitlers, Sympathie und Unterstützung bei einer Kontrollmaßnahme rechnen könne. Deutschland sei potentiell die größte Militärmacht, aber es liege inmitten Europas, und daher sei für Deutschland auch die Luft außerordentlich wichtig. Am Schluß seiner Rede erklärte Eden, daß die Regierung den Antrag annehme. Er wurde darauf vom Hause abstimmungslos gleichfalls angenommen. Eingeständnis Bombenangriffe auf die wehrlose nationalspanische Zivilbevölkerung Salamanca, 3. Febr. Das sogenannte bolschewistische „Verteidigungsministerium“ veröffentlicht am Donnerstag eine Note, in der es heißt, daß den bolschewistischen Fliegern der Befehl erteilt worden sei, die„Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung“ einzustellen! Der Befehl wird damit begründet, daß die englische und die französische Regierung bereit seien, wegen der Einstellung der Fliegerangriffe auf das Hinterland Schritte zu unternehmen. Damit wird von sowjetspanischer Seite zum ersten Male, wenn auch indirekt, zugegeben, daß d’ bolschewistischen Flieger Bombenangriffe auf das unbewehrte Hinterland durchführten, bei denen, wie wiederholt gemeldet wurde, Frauen, Kinder und Landarbeiter Opfer dieser verbrecherischen Anschläge wurden. Empfänge bei Eden. Der englische Ministerpräsident Chamberlain empfing am Donnerstag Außenminister Eden und anschließend den Dominienminister Malcolm MacDonald. Ueber den Gegenstand der Unterredungen ist nichts bekanntgegeben worden. Nichteinmischungsausschuß beriet Finanzierung der Freiwilligen=Zurückziehung. Die Sitzung des Hauptunterausschusses des Nichteinmischungsausschusses dauerte etwa zwei Stunden. Beraten wurde ein Entwurf des Sekretärs des Ausschusses Hemming über die mit der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien zusammenhängenden Finanzfragen. mörder=Boote“ bilden, das sind Ein=Mann=Boote, an deren Spitze ein Torpedo sitzt. Diese Boote, auf das modernste konstruiert, von äußerster Wendigkeit und fast doppelter Geschwindigkeit wie die normalen Kampfschiffe, haben die Aufgabe, in Schwärmen von allen Seiten auf den Rumpf der feindlichen Schiffe zuzustoßen. Sind die„Selbstmörder=Boote“ der Breitseite des Gegners so nah, daß sie das Ziel unter keinen Umständen verfehlen können, feuern sie das Torpedo ab. Es ist selbstverständlich, daß ein großer Teil der Boote eines solchen angreifenden Rudels von„Selbstmörder=Booten“ dem Schnellfeuer der Verteidigungskette der feindlichen Schlachtschiffe zum Opfer fallen, ehe sie ihr Ziel erreichen, und daß ein noch weitaus kleinerer Teil nach dem Abschuß wieder den Ausgangspunkt unversehrt zu erreichen vermag. Edward Lee Eden berust sich auf Rdolf Hitler Unkerhausmitglieder gegen die Labour-Hetze und Einmischung der Valencia-Freunde— Konvenkion über den Luftkrieg befürwortet Nach der Versenkung der„Endymior“ Nochmalige entschiedene Zurückweisung der dreisten Lügenmanöver Valencias großer Teil der Kraftwagen wurde manövrierunfähig gemacht, die übrigen fuhren schleunigst auf französisches Gebiet zurück. Der ganze Transport wäre wahrscheinlich wie so viele andere unbemerkt geblieben, wenn nicht zufällig die Flieger Francos dazwischengekommen wären. * Die geplante Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien. Der Hauptunterausschuß des Nichteinmischungsausschusses trat am Donnerstag nachmittag in London zur Beratung der mit dem Plan für die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien zusammenhängenden Finanzfragen zusammen. „Es sind bereits genug Franzosen für den Bolschewismus gefallen!“ Die„#tverté“ veröffentlicht Einzelheiten über ein Werbebüro für Söldner nach Sowjetspanien, das sich in Paris in der Avenue Mathurin=Moreau Nr. 8 befindet. Das Blatt nennt einen gewissen Gilbert als den Beauftragten für Werbung und Abtransport der Opfer.. Die „Liberté“ gibt genau an, wo die Angeworbenen sich einfinden müssen und wo sie beköstigt werden. Ein Gewerkschaftshaus spielt bei den geheimnisvollen Vorbereitungen eine große Rolle. Mehrere Male in der Woche würden neue Söldnec auf diese Weise abgefertigt. Das Blatt fragt ironisch, ob die Entsendung von Kanonenfutter nach Spanien nun eigentlich verboten sei oder nicht und verlangt eine Untersuchung des geWie Danzig dem Reiche diente „Direkte Aussprache zwischen Berlin und Warschau ersprießlicher als Genf Danzia, 3. Febr. Auf einem Appell der Politischen Leiter der Kreise Innen= und Außenstadt sprach Gauleiter Albert Forster über die politische Lage. Er behandelte zunächst die politische Entwicklung im Laufe der letzten fünf Jahre in Danzig und stellte fest, daß die politischen Parteien, nachdem sie einmal vernichtet sind, niemals mehr auferstehen werden. Wenn das Jahr 1938 zu Ende ist, müsse man sagen können, daß der Volkstag nur nationalsozialistische deutsche Abgeordnete hat. Auf die Frage des Verhältnisses zu Polen übergehend, erklärte der Gauleiter, es sei ehrenvoll für Danzig, daß es durch seine erfolgreichen Verständigungsbemühungen mit Polen den Anstoß für das veränderte Zusammenleben der Völker in Osteuropa gegeben habe. So habe Danzig einen Dienst für das Reich erfüllen können. Das veränderte Verhältnis Danzig—Polen, die bereinigten Beziehungen zwischen dem Reiche und Polen, hätten für die Danziger Politik neue Bedingungen geschaffen. Der Einfluß der Liga auf die Danziger Inen= und Außenpolitik sei ausgeschaltet worden, und an die Stelle Genfs sei die für die Danziger Belange ersprießlichere Aussprache zwischen Berlin und Warschau getreten. Gauleiter Forster fuhr fort:„Die gegenwärtige Lage stellt uns vor zwei Aufgaben: 1. Wir müssen uns eine dauerhafte innere Ordnung schaffen und zwar nach nationalsozialistischer Ueberlegung und Planung; Genfer Jubiläumsvorstellung beendet Eine nichtssagende Entschließung zum japanisch=chinesischen Konflikt— Einstellung der Reformarbeiten schilderten Falles. Es seien bereits genug Franzosen für die bolschewistischen Ziele in Spanien gefallen. Sie lügen weiter! London hat neue rotspanische Hetzmeldung entlarvt London, 8. Febr. Anscheinend zur Stützung ihrer im Fall„Endymion“ laut in aller Welt ausposaunten Lügen haben die spanischen Bolschewisten jetzt eine neue Tenden zmeldung ausgestreut. Die rote Lügenzentrale in Barcelona verbreitete nämlich, nationale Kriegsschiffe hätten zwei britisae Fraatdampfer aufgebracht. Wie nun in zuständigen englischen Kreisen festgestellt wird, trifft diese Behauptung keineswegs zu, womit auch dieses sowjerrussische Märchen gekennzeichnet ware. Anweisung an die Ueberwachungsschiffe Mitteilung des französischen Außenministeriums Paris, 3. Febr. Das französische Außenministerium gab am Donnerstag abend bekannt: Im Anschluß an die englisch=französisch=italienischen Besprechungen in London über die Sicherheit der Handelsschiffahrt im Mittelmeer hat die französische Regierung im Einvernehmen mit den Beschlüssen der britischen Admiralität folgende Maßnahmen beschlossen: Die französischen Kriegsschiffe, die die durch das Abkommen von Nyon vorgesehenen Ueberwachungsmaßnahmen durchführen, haben Befehl erhalten, in ihrem Ueberwachungsgebiet jedes U=Boot anzugreifen und wenn möglich zu vernichten, das außerhalb der spanischen Hoheitsgewässer unter Wasser fahrend westlich von La Ciotat zwischen Marseille und Toulon auf den Wasserstraßen 2. die Freie Stadt Danzig muß nach außen hin ihren hundertprozentig deutschen und nationalsozialistischen Charakter unmißdeutig herausstellen. Zur ersten Aufgabe gehört die Verpflichtung, daß wir uns darum sorgen, daß alle Brot und Arbeit haben. Wir sind uns bewußt, daß es hier noch manches zu tun gibt, trotzdem entgegen vielen Schwierigkeiten alles Mögliche versucht und auch durchgeführt wurde. Wenn wir uns in Danzig so eingerichtet haben, daß die von uns geforderte innere Ordnung vorhanden ist, werden wir unserer Stadt auch das äußere städtebauliche Gesicht geben, das dieser Zeit des Aufbaues würdig ist. Ebenso muß durch großzügige Veranstaltungen Danzigs kulturelle und kulturpolitische Bedeutung in Erscheinung treten. Im übrigen werden wir dafür sorgen, daß auch wir die Lebensformen unserer reichsdeutschen Volksgenossen übernehmen, d. h. wir werden die nationalsozialistische Gesetgebung nach Maßgabe und Notwendigkeit auch hier in Anwendung bringen. Jüdische Schmugglerbanbe in Gdingen verurteilt. Das Kreisgericht in Gdingen verurteilte den Juden Majer Urbach zu 1½ Jahren Gefängnis und 20000 Zloty Geldstrafe. Sein Schwiegersohn Georg Mordenfeld erhielt zehn Monate Gefängnis und 12.000 Zloty Geldstrafe, seine Tochter sieben Monate Gefängnis und 2000 Zloty Geldstrafe. Die Verurteilten hatten Möbel verschickt und dabei in den Tischbeinen Wertpapiere und fremde Valuten untergebracht. Bilbao, 3. Febr. Die nationalspanischen Behörden weisen noch einmal mit größter Entschiedenheit die dreisten Beschuldigungen zurück, die die sowjetspanische Presse wegen der Versenkung des englischen Handelsschiffes „Endymion“ auf der Höhe von Cartagena gegen die nationalspanische Flotte erhebt und die teilweise von englischen Zeitungen aufgegriffen wurden. Die- nationalspanischen Behörden stellen demgegenüber erneut fest, daß die spanischen Bolschewisten in Cartagena eine U=Bootbasis haben, die von ausländischen Kommunisten befebligt wird. Sie weisen ferner wiederum darauf hin, daß die Bolschewisten von der Versenkung des Schiffes noch vor der Landung der geretteten Matrosen wußten, obwohl das englische Schiff keine Radiostation an Bord hatte. Die Bolschewisten haben daher die Nachricht von der Versenkung schon verbreitet, als wahrscheinlich die Zeit abgelaufen war, die für die lorpedierung des Schiffes vorgesehen wurde. * Paris, 3. Febr. Die Versenkung des englischen Dampfers „Snoymion" durch ein sowietrussisches Unterseeboot findet auch in der Pariser Presse ihren Niederschlag. Der „Temips“ schreibt, die Tat sei um so abscheulicher als das Boot verschwunden sei, ohne sich um die Rettung der Mannschaft des torpedierten Schiffes zu kümmern. Man müsse die Untersuchung dieser Torpedierung durch die englische Admiralität abwarten, fährt dann der„Temps“ mit einer gegenüber der ungehemmten Uebernahme der von den spanischen Bolschewisten lancierten Darstellung durch einen großen Teil der englischen Presse bemerkenswerten Sachlichkeit fort, und die verschiedenen Gerüchte, die verbreitet wurden, mit großer Vorsicht aufnehmen. Man könne aber schon jetzt feststellen, daß die Piratenstreiche im Mittelmeer wieder begonnen hätten. Rom, 8. Febr. Die im Zusammenhang mit der angeblichen Torvedierung des englischen Dampfers„Endymion“ in der marxistischen und insbesondere in der englischen Presse verbreiteten Falschmeldungen werden auch von römischen Blättern als ein verantwortungsloses Manöver gebrandmarkt und schärfstens verurteilt. Uebereinstimmend wird dabei betont, daß es nach den Erklärungen des Ersten Offiziers des„Endymion“ wahrscheinlich erscheine, daß der Dampfer auf eine Mine gelaufen sei. „Messagero" betont, die italienfeindliche Agitation in England, der jedes Mittel recht sei, scheue sich nicht, Italien und mit Rücksicht auf die Achse Berlin— Rom auch Deutschland taatäalich verbrecherischer Auschläge gegen den Frieden in Europa anzuklagen. Die Hochflut von Tendenzmeldungen beweise eindeutig, daß entgegen den Behauptungen des englischen Außenministers nicht etwa Italien, sondern lediglich englische Kreise für die Aufrechterhaltung einer gespannten Atmosphäre verantwortlich seien. Der Londoner Korrespondent des„Giornale d'Italia" bezeichnet die Verleumdungen Italiens, die im Zusammenhang mit der Torpedierung des englischen Dampfers verbreitet wurden, als die üblichen Manöver und stellt fest, daß das Geschrei der„demokratischen" Presse lebhaft an die Tage vor der Konferenz von Nyon erinnert. Der Pariser Vertreter der„Tribuna" betont, die neue Hetzkampagne bilde den Vorwand einer verstärkten Intervention zugunsten Sowjetsvaniens und vervollständige das Bild einer großangelegten jüdisch=bolschewistischen Aktion gegen den europäischen Frieden. Gegen die französische Scheinheiligkeit Man liefert den Bolschewisten ständig Kriegsmaterial— ruft aber nach Humanisierung des Krieges Paris, 3. Febr. Wie Pariser Blätter melden, hat die französische Regierung die Absicht, nach einer vorher zustande gekommenen Vereinbarung zwischen den verschiedenen am Spanienkonflikt interessierten Staaten in Barcelona und Salamanca Schritte zur Humanisierung des Krieges zu unternehmen. „Action Francaise“ erblickt in der Initiative des französischen Ministerpräsidenten eine den Interessen Frankreichs schädliche Scheinheiligkeit, denn als 15000 Priester von den Anarchisten feige ermordet worden seien, habe niemand verlangt, daß dieser Krieg humanisiert werden möge und als Blum von Nichteinmischung gesprochen habe, habe man Flugzeuge und alle Sorten Kriegsmaterial nach Rotspanien gelangen lassen. Das Blatt fragt dann weiter, wo der große Teil des französischen Vorrates an 500=Klgr.=Bomben geblieben sei? Auf welchem Wege gingen heute noch riesige bolschewistische Versorgungs= und Materialtransporte. wenn nicht durch Frankreich? Während man offiziell seine Absicht beteuere, sich nicht einzumischen, hätten ein Blum und auch ein Chautemps Herrn Cot und anderen die Möglichkeit gelassen, Rotspanien alles nur verfügbare Kriegsmaterial zu liefern. So sehr man also eine Einstellung der Bombenangriffe wünschen könnte, so müsse man doch die Frage stellen, ob die augenblickliche Regierung Frankreichs berechtigt sei, überhaupt von einer Humanisierung des Krieges zu sprechen. Möge sie doch zuvor den Durchgangsverkehr des sowjetrussischen Kriegsmaterials zwischen Honfleur und. Bordeaux einerseits und Katalonien andererseits verhindern. In diesem Falle würde der Krieg ganz zweifellos humanisiert werden. Paris, 3. Febr. Nach einer Havas=Meldung aus Perpignan ist eine aus Paris kommende Kolonne von etwa 40 schweren Lastkraftwagen, die in der Hauptsache für die spanischen Bolschewisten bestimmte Lebensmittel geladen hatten, am Donnerstag vormittag in der Nähe von Fiqueras, in der nordostspanischen Provinz Gerona, als sie gerade die Pyrenäen überschritten hatten, von nationalen Flugzeugen erfolgreich bombardiert worden. Ein Burgos, 3. Febr. Die spanische Nationalregierung wendet sich in einer Botschaft an alle Frontkämvfer, denen die große Fürsorge der Regierung gehöre, sowie an alle Verwundeten und kriegshinterbliebenen Patrioten, die in Rotspanien leben müssen oder gar von den Bolschewisten gezwungen werden, gegen die Nationalen zu kämpfen. Die Regierung, heißt es in dieser Botschaft, werde durch eine weise Gesetzgebung für die Einigung der Arbeiter, Unternehmer und Techniker zum Wohle der Nation sorgen, sie werde ferner die Gemeindeverwaltung neu regeln, die Wiederesundung des kulturellen Lebens der Nation einleiten und en Wiederaufbau der von den Bolschewisten zerstörten Ortschaften durchführen. Von allen Staatsbeamten werde uneigennützige Pflichterfüllung gefordert. Die Wirtschaft werde neu aufgebaut und das von den Bolschewisten gestohlene Gold durch doppelte Arbeit ersetzt. Ueber die auswärtige Politik der nationalspanischen Regierung heißt es, daß sie vom Friedenswillen eines Volkes diktiert werde, das die Schrecken des Krieges kennengelernt habe, aber vom Ausland die absolute Achtung seiner selbständigen Stellung unter den Völkern verlange. National spanien werde niemals jene Völker vergessen, die Genf, 2. Febr. Der Genfer Rat hat nach tagelangem inhaltslosen Geschwätz zum japanisch=chinesischen Konflikt am Mittwoch eine„Entschließung“ von sich gegeben, die, wie man es von der Genfer Einrichtung gewohnt ist, außerordentlich nichtssagend ist. In ihr wird daran erinnert, daß die Versammlung in ihrer Entschließung vom 6. Oktober 1937 China ihre„moralische Unterstützung" versichert, und den Mitgliedern empfohlen habe, in welchem Maße sie, jedes für sich, China ihre Hilfe gewähren könnten. Der Rat vertraue denjenigen seiner Mitglieder, für die die Lage in Ostasien von besonderem Interesse ist, daß sie keine Gelegenheit vergehen lassen würden, um in Konsultierung mit anderen ebenso interessierten Mächten die Möglichkeiten anderer Mittel zu prüfen, um zu einer gerechten Regelung des Konfliktes beizutragen. Vorher hatte der chinesische Vertreter Wellington Koo in einer langen Rede die Lage in Ostasien erörtert, und eine baldige und gerechte Regelung des chinesischjapanischen Konfliktes„durch wirksames Eingreifen“ der Genfer Liga gefordert. Nach Annahme der gemeldeten„Entschließung" zum japanisch=chinesischen Konflikt sprachen noch mehrere Ratsvertreter, so die Vertreter Polens. Ecuadors, Perus, die sämtlich starke Vorbehalte hinsichtlich der Politik des Genfer Rates im allgemeinen und der Ostasien=„Entschließung" in besonderen geltend machten. Dagegen rühmte der Vertreter Frankreichs, de Tessan, dieses inhaltslose Glaborat, das„in seiner Biegsamkeit den Ideen und Zielen der französischen Regierung entspreche". Es biete die Handhabe zu hinreichend wirksamen Auslegungen. Damit fand die von gewissen Kreisen mit marktschreierischer Reklame angekündigte„Jubiläums“=Tagung ohne jedes greifbave Ergebnis ein unrühmliches Ende. Der Paktreformausschuß hat Mittwoch nachbewiesen hätten. In diesem Zusammenhang versichert die Botschaft, die sich zugleich an alle im Auslande auf den Sieg der nationalen Sache hoffenden Landsleute wendet, besonders den in Südamerika lebenden Spaniern, unerschütterliche Treue. Die Nationalregierung werde eine Politik absoluter Gerechtigkeit führen. Die Strafe für Vergehen gegen das Wohl der Allgemeinheit werde umso höher bemessen, eine je höhere Stellung der Schuldige einnehme. Die Richtlinien für die Agrarpolitik sehen viele Verbesserungen vor. Die Botschaft kündigt dann die Aufhebung aller von früheren marxistischen Regierungen erlassenen glaubensfeindlichen Gesetze an. Abschließend betönt die Nationalregierung, daß sie keine von den Valencia=Bolschewisten vorgenommene, oder beabsichtigte Landabtretungen oder von den Bolschewisten getroffenen internationalen Verträge anerkenne. Die Proklamation klingt mit einem Treuebekenntnis für den Staatschef General Franco aus und schließt mit einem Hoch auf Spanien und das spanische Volk. mittag seine Schlußsitzung abgehalten, in der die Einstellung der Arbeiten beschlossen wurde. Gegen dieses Verfahren protestierte der Vertreter Chiles, der im Namen seiner Regierung die Erklärung abgab, daß Chile sich seine Handlungsfreiheit bezüglich seiner Einstellung zum Genfer Verein vorbehalte. Der Vertreter Schwedens erklärte, daß sein Land sich an die von ihm entwickelten Grundsätze über die Nicht=Verbindlichkeit der Sanktionsbestimmungen halten werde, solange kein Beschluß vorliege. Das Ergebnis„äußerst entmutigend“ Belgische Stimmen gegen das„Trugbild der kollektiven Sicherheit“ Brüssel, 3. Febr. Die„Indépendance Belge" veröffentlicht zum Abschluß der Tagung des Genfer Vereins einen bemerkenswerten Kommentar, der kennzeichnend für die Stellung maßgeblicher und weiter belgischer Kreise ist. Das Blatt hebt u. a.' hervor: Die Tatsache, daß die Besprechungen über die Reform der Satzungen der Genfer Liga ohne Ergebnis vertagt worden seien, müsse als„äußerst entmutigend" bezeichnet werden. Es sei lächerlich, daß die Volksfront von„Entscheidungen“ und„Siegen“ in Genf spreche, während tatsächlich alles getan worden sei, um jede fortschrittliche Entscheidung zu verhindern. Die ganze Welt wisse nun, daß der Artikel 16 unanwendbar geworden sei. Die Anerkennung dieser Situation würde die Atmosphäre bereinigt und es„unter Ausschaltung des Trugbildes der kollektiven Sicherheit" ermöglicht haben, neue Wege für eine europäische Zusammenarbeit zu finden. Es scheine aber so, als ob gewisse Mächte eine solche Zusammenarbeit avlehnten. Man ziehe es vor, eine nicht vorhandene Zusammenarbeit vorzutäuschen, um dadurch die von den kleinen und mittleren Staaten angestellten Bemühungen für eine wirkliche Zusammenarbeit besser verhindern zu können. Die Rede von Paul Boncour sei von dieser Hinsicht sehr aufklärungsreich für den schlechten Willen dieser Kreise gewesen. Paul-Boncour habe sogar versucht. die kleinen und mittleren Staaten zu beschuldigen, daß sie in der Frage der Reformbestrebungen nichts anderes als die Werkzeuge der Achse Rom—Berlin gewesen seien. Diese Behauptung sei völlig unangebracht. über die Genfer Tagung Paris, 8. Febr. Am Donnerstag fand im Elisé unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik ein Ministerrat statt. Außenminister Delbos gab einen umfangreichen Ueberblick über die gesamte Außenpolitik und die Arbeiten des Genfer Rates. Angesichts der letzten Entwicklung der Lage in Spanien sei die Initiative des Ministerpräsidenten, der Bombardierung offener Städte ein Ende zu setzen, von allen anwesenden Ministern begrüßt worden. Der Ministerrat habe sich des weiteren mit dem augenblicklichen Stand der Aussprache über das Arbeitsstatut befaßt. Oesterreichischer Dienst ohne Waffe. Gemäß dem im Frühjahr 1936 erlassenen österreichischen Bundesdienstpflichtgesetz, das die Wehrhoheit Oesterreichs wieder herstellte, werden jetzt die als mindertanglich Befundenen zum Dienst ohne Waffe herangezogen. Sie werden als„Werksoldaten“ bezeichnet und teils als technische Spezialisten, als Schreiber und in geschlossenen Arbeitsabteilungen verwendet. Vorher gab's in Oesterreich nur einen Dienst mit der Waffe. der spanischen Nationalregierung Aufbau und Leistung als Grundlage dem spanischen Vaterlande in den schweren Stunden seines Kampfes gegen den Kommunismus ihre Freundschaft Verhöhnung Frankreichs durch die SpU. Der Grossowsky-Skandal— Kominkern=Agitatoren als„zusätzliche Gäste“ der Pariser Sowjetvertretung Die Grossowsky noch im Botschaftsgebäude versteckt Paris, 3. Febr. Das Verschwinden der Sowjetagentin Lydia Grossowsky, die unter Mordverdacht steht und auf besondere Vorstellungen der Pariser somjetrussischen Handelsvertretung gegen eine Kaution von 50 000 Franken vorläufig in Freiheit gesetzt worden war, bildet weiterhin den Anlaß zu heftigen Protesten in der französischen Presse. Der„Jour“ schreibt: Die Sowjets wollen sich über die französische Justiz lustig machen. Die Sowjetbotschaft in Paris habe für die Angeklagte gewissermaßen die Bürgschaft übernommen gehabt, gleichzeitig aver ihre Flucht vorbereitet. Die Sowjetbotschaft wolle die französische Justiz und Polizei lähmen. Und noch mehr: Kürzlich seien in der Botschaft Räumlichkeiten für etwa zehn„zusätzliche Gäste“ hergerichtet worden. Fortan also, so schreibt der„Jour“, würden alle von der Komintern nach Frankreich geschickten revolutionären Agitatoren in den Räumen der Sowjetbotschaft wohnen und so die diplomatische Immunität genießen. „Matin“ nennt das Verschwinden der Grossowsky eine Beleidigung der französischen Justiz durch die Sowjets, die im Justizpalast riesige Empörung hervorgerufen habe. Der Skandal sei so offenkundig und für die französischen Behörden so beschämend, daß dieses Problem vollkommen gelöst werden müsse. Die vorläufige Freilassung der Grossowsky sei nicht allein auf Grund der 50000 Franken, die von der Sowjethandelsvertretung in Paris eingezahlt worden waren, erfolgt, sondern in erster Linie auf Grund der„moralischen Bürgschaft“, die diese der Sowjetregierung direkt unterstehende Institution für die Angeklagte übernommen habe. Das ganze Land müsse wissen, so schreibt der „Matin", wie sich die Einmischung der Sowjets in Frankreich auswirke und wie es der GPU. gelungen sei. eine ihrer in einen schweren Kriminalfall verwickelte Agentin zu befreien. Das Blatt will auf Grund gewisser Nachrichten versichern können, daß Lydia Grossowsky zurzeit noch nicht geflohen sei, sondern sich nach wie vor in der Pariser Sowjetbotschaft versteckt halte. Die diplomatische Immunität dürfe die notwendige Untersuchung und die Verhaftung der Angeklagten nicht behindern, zumal das Ansehen der französischen Justiz auf dem Spiele stehe. Frankreich sei sich selbst und dem Ausland den Beweis schuldig, daß die GPU. nicht den ganzen französischen Justizapparat beherrsche. Man müsse wissen, ob es noch eine Souveränität des französischen Staates in Frankreich gebe oder nicht, ob Sowjetrußland, das Frankreich verrate und finanziell und politisch ausnutzt und in Frankreich Verbrechen über Verbrechen begangen habe, fortfahren könne, die französische Justiz. Polizei und Regierung zu verhöhnen.„Genug der Straflosigkeit für diese Mörder und Mörderschützlinge.“ Höllenmaschinenanschlag von GPU.=Agenten Die Frau des Schriftstellers Solonewitsch und ein russischer Emigrant getötet Sofia, 3. Febr. In der Sofiaer Wohnung des vor einigen Jahren aus Sowjetrußland geflüchteten Schriftstellers Iwan Solonewitsch wurde heute vormittag, in einem Paket verpackt, eine Höllenmaschine abgegeben. Beim Oeffnen des Pakets explodierte die Höllenmaschine, zerriß einen zufällig in der Wohnung anwesenden russischen Emigranten und verwundete die Frau Solonewitschs. Letztere erlag nach kurzer Zeit ihren schweren Verletzungen. Iwan Solonewitsch selbst— blieb unverletzt. Sein Sohn erlitt leichtere Verletzungen. Die Explosion richtete in der Wohnung großen Sachschaden an. Alles spricht dafür, daß der Anschlag das Werk von G PU.=Agenten ist. Solonewitsch und seine Frau, Tamara Solonewitsch, haben nämlich der kommunistischen Wühlarbeit im Ausland mit ihren Werken schwersten Abbruch getan, da sie die grauenvollen Zustände in Sowjetrußland wie kaum ein Flüchtling zuvor enthüllten. Das Buch von Solonewitsch führt den Titel„Die Verlorenen— eine Chronik namenlosen Leidens in den Zwangsarbeitslagern Sowjetrußlands“ und das Buch von Tamara Solonewitsch„Hinter den Kulissen der Sowjetpropaganda— Erlebnisse einer sowjetischen Dolmetscherin.“ Beide Bücher sind auch in Deutschland erschienen. Historische Kirche in Ferrara eingestürzt Zwei Tote, zwei Schwerverletzte Mailand, 3. Febr. In einer auf das Jahr 1070 zurückgehenden Kirche von Ferrara ereignete sich ein Bauunglück, bei welchem zwei Todesopfer und zwei Schwerverletzte zu beklagen sind. Die Kirche, in der Martin Luther auf seiner Italienreise eine Messe zelebriert haben soll, wird nicht mehr als Gotteshaus benutzt und sollte in eine städtische Autogarage umgewandelt werden. Während eine Gruppe von Arbeitern im Hof das Material für den Umbau vorbereitete, stürzte plötzlich unter lautem Krachen der Dachstuhl ein und begrub die im Innern der Kirche befindlichen Maurer unter seinen Trümmern, von denen zwei nur als Leichen geborgen werden konnten. Das NS-Gemeinschaftshaus„Kraft durch Freude“ in Berlin Reichsorganisationsleiter Dr. Ley übergab das Nationalsozialistische Gemeinschaftshaus„Kraft durch Preude“ m Berlin seiner Bestimmung. Oben: Die geschmackvolle Eingangshalle, in der eine Büste des Führers steht. Unten: Der Speisesaal. (Presse-Hoffmann, Zander 2) Willi Forst baut ein neues Archiv. Bei dem bedauerlichen Berliner Brandunglück, von dem der bekannte Filmregisseur Willi Forst betroffen wurde, ist dessen gesamtes Archiv mit wichtigen Manuskripten, Filmmaterialien und sämtlichen Bildern aus seiner Entwicklung als Schauspieler und Spielleiter vernichtet worden. Willi Forst bittet daher alle seine Freunde, die im Besitz von Artikeln und Bildern über seinen künstlerischen Werdegang sind, ihm diese leihweise zur Wiederherstellung seines Archivs zu überlassen. Die Ansprift ist: Deutsche Forst=Film Produktion, Berlin W., Kurfürstendamm 200. 10 Millionen=Devisenschiebung in Krakau aufgedeckt. In Krakau wurde eine riesige Devisenschieberaffäre über 10 Millionen Zloty aufgedeckt. Ein Beamter einer Krakauer Großbank wurde verhaftet. Die Winterprüfungsfahrt hat begonnen Im Erzgebirge begann die Kraftfahrzeug-Winterprüfung. Hier wird ein Lastwagen, der auf der Langstreckenprüfung im Schnee stecken geblieben ist, wieder frei gemacht. (Presse-Hoffmann, Zander) Agentin entlarvt Sowjetspione Unverschämte Ausspähung militärischer Geheimnisse Englands— Konstruktionspläne schwerster Schiffsgeschütze sotographiert London, 3. Febr. Noch ist die Spionageaffäre, die vor kurzer Zeit in Schweden aufflog, wo Sowjetagenten das Geheimnis der Herstellung des Seco=Hartstahls in ihre Hände spielen wollten, in frischer Erinnerung, als eine neue Affäre, esmal in England, großes Aussehen erregt. Die Londoner Abendblätter berichten nämlich am Donnerstag in sensationeller Weise über einen Landesverratsprozeß gegen vier Engländer, die beschuldigt werden, geheime Papiere einer fremden Macht ausgeliefert zu haben. Die fremde Macht, um die es sich handelt, ist offenkundig wieder Sowjetrußzland, da die Beschuldigten Mitglieder der Vereinigung„Freunde der Sowjetunion“ in England waren. Außerdem sind die Agenten der fremden Macht, die die Papiere übernommen hatten oder bernehmen sollten, laut den im Prozeß gemachten Aussagen nach Sowjetrußzland, und zwar nach Moskau zurückgekehrt. Die vier Beschuldigten waren in Rüstungsfabriken beschäftigt und haben die Dokumente den ausländischen Agenten beschafft, damit sie fotografiert werden. Ferner wurde im Laufe des Prozesses festgestellt, daß geheime Anweisungen über den Gebrauch von Waffen sowie Pläne, die bei der Konstruktion des neuen englischen 35=ZentimeterGeschützes verwendet werden, ebenfalls fotografiert wurden. Die Entlarvung der Spione erfolgte durch eine englische Agentin, die im Einverständnis mit dee Spionageabwehr des Kriegsministeriums die Stellung einer Sekretärin in der Vereinigung„Freunde der Sowjetunion“ übernommen und auf diese Weise das Vertrauen der Angeklagten erworben hatte. Durch das Eingreifen dieser Agentin des Kriegsministeriums soll es noch gelungen sein, nicht nur das Komplott aufzudecken, sondern auch die Fotografien der geheimen Papiere sicherzustellen. Der Prozeß wird von sämtlichen Abendblättern als Hauptmeldung gebracht, wobei es die Blätter seltsamerweise vermeiden, die Sowjetunion als die offenkundige Auftraggeberin der Spione anzuprangern. UVERLÄSSIGER In welchem Umfange eine Zigarette die Erwartungen ihrer Raucher erfüllt, zeigt am klarsten ihr Marktanteil.Erlässt erkennen, welche Marken in jeder Preisklasse am meisten begehrt werden. In der Reihe dieser bevorzugten Sorten steht nun OVERSTOLZan erster Stelle; denn von vier Rauchern ihrer Preislage hat sie bereits drei für sich gewinnen können. ## TENONN:SCHGNWALTCNAE OINNEEEHE Die Aufgaben deutscher Kunstpolitik Alfred Rosenberg über Ziele und Aufgaben der Kunst im Dritten Reich Reichsleiter Alfred Rosenberg schreibt in dem soeben erschienenen Januar=Heft der„Kunst im Dritten Reich“ über die Aufgaben deutscher Kulturpolitik u. a: „Der Nationalsozialismus stand von Anbeginn an auch auf kulturellem Gebiete in eindeutiger Abwehr gegenüber der gesamten kunstbolschewistischen Bewegung als der Begleiterscheinung des politischen Marxismus, ebensosehr mußte er aber darauf bedacht sein, überlebte Formen geistloser Nachahmung der Vergangenheit nicht als für sich bindend anzuerkennen. Diese Auseinandersetzungen sind nach der politischen Seite in das Stadium unmittelbarer parteiamtlicher und staatlicher Betätigung getreten. Es zeigte sich bei dieser Betätigung nunmehr eine Randerscheinung unseres Lebens, die aber bisweilen die kulturelle und kunstpolitische Haltung mancherorts verwirren konnte: Die Tatsache nämlich, daß sie mancher tüchtige Nationalsozialist. der tapfer auf sozialem und politischem Gebiet gegen den Marxismus gekämpft hatte, in der Bewertung vieler, einem Kunst=Nihilismus zustrebender Künstler in seiner Haltung unsicher war. Nun ist ohne weiteres zuzugeben, daß gerade hier sicher ein großes Zwischengebiet bestand und besteht und daß das künstlerische Temperament nicht selten einzelne Aeußerungen aufweist, die einmal ins stark Problematische hinüberreichen, ohne daß die Gesamthaltung des Künstlers selbst damit entschieden getroffen wurde. Umgekehrt hat mancher Künstler, dessen allgemeine Tätigkeit zweifellos als Schönheit zerstörend empfunden werden muß, auch Werke geschaffen, die als Einzelprodukte positiv bewertet werden können. Diese Tatsachen können einiges in der schwankenden Bewertung seitens sonst tüchtiger Persönlichkeiten erklären, und es sollen ja die Unterschiede des Temperaments auch in keiner Weise gewaltsam ausgeglichen, sondern nur eine allgemeine feste stilbildende Grundlage geschaffen werden, von der sie sich organisch einst um so reicher entfalten können. Dieses Fundament, das für die bildende Kunst des Nationalsozialismus entscheidend ist, mag man wohl folgendermaßen umschreiben: Für die Baukunst einfache monumentale Formen, die stets von den struktiven Notwendigkeiten ausgehen und somit jene innere bauliche Logik entwickeln, die noch immer, wo ein starker Instinkt sich ihrer bemächtigte, zu einer faßbaren Schönheit wurden. Anerkennung, daß einige Formlinien, die Last und Stütze kennzeichnen, ewigen Charakter besitzen und nicht in rein technisch vielleicht mögliche, der inneren Gesetzlichkeit zwischen Schwerkraft und Widerstand aber zuwiderlaufenden Spielereien ausarten würden. Für Malerei und Skulptur wird das Schönheitsideal, das nun einmal die Vorstellung des germanischen Menschen ausmacht, wieder zur Herrschaft aufrücken; nicht das Entartete, Kranke und Verquälte wird im Zentrum nationalsozialistischer Gestaltung stehen, sondern der Starke, Gesunde, in dem sich schöpferischer Wille mit innerer Kraft und äußerer charakterstarker Harmonie paart. Dieses Schönheitsideal schließt die Mannigfaltigkeit persönlicher Temperamente in keiner Weise aus. Hier wird ein starker Wille jede Kleinigkeit zu vermeiden haben. Das deutsche Naturgefühl, wie es sich in der Liebe zu Tier und Landschaft immer wieder gezeigt hat, ist in den letzten Jahren wieder stark hervorgetreten, eine nationalsozialistische Kunstpflege wird diese Entwicklung mit allen Mitteln fördern, ist jedoch nur ein Ausdruck des allgemeinen deutschen Wesens, das sich in weltanschaulichen Bekenntnissen durch alle Zeiten ebenso deutlich ausgesprochen hat, wie in der biologisch=rassenkundlichen Gesetzgebung des Dritten Reiches. Wie der Nationalsozialismus stets die Leistung einer starken Persönlichkeit anzuerkennen gewillt ist, so setzt er auch beim Genie stets Arbeit voraus und wird eine strenge Arbeitsdisziplin auch bei einem Künstler zu fordern haben. der vor die Oeffentlichkeit tritt mit dem Anspruch auf Pflege und Anerkennung. Mit allen diesen Abgrenzungen und dem ehrlich fördernden Willen wird der Nationalsozialismus sich also fernzuhalten haben von allen mißgebärdigen Auswüchsen. Aber diese Haltung wird ihn auch bewahren müssen vor jedem Spießbürgertum, das vielleicht unter dem Vorwand der Bekämpfung des Kunstbolschewismus mühselige Erzeugnisse kleinlicher Pedanterie als Denkmäler großer Kunst einzuführen sich bemühen könnte.“ Ein außerordentlicher Erfolg Die Münchener Architektur-Ausstellung im Mittelpunkt des Interesses München, 8. Febr. Seit der feierlichen Eröffnung der „Ersten Deutschen Architektur= und Kunsthandwerksausstellung" im Haus der Deutschen Kunst zu München durch den Führer am 22. Januar 1938 ist das „Haus der Deutschen Kunst" Mittelpunkt breiter, am künstlerischen und kulturellen Leben interessierter Kreise unserer deutschen Volksgenossen geworden. Trotz der vielen, durch die geselligen und faschingsfrohen Veranstaltungen in der Kunststadt des Reiches gebotenen Ablenkungen und Zerstreuungen ist der Besuch der Ausstellung außergewöhnlich rege und stark. Auch das Ausland fehlt nicht und zeigt lebhaftes Interesse an dieser, seit Jahrzehnten in so großem Stil und Ausmaß nicht mehr gezeigten Schau deutscher Baukunst und deutschem Kunsthandwerk. Als besonders erfveulich darf vermerkt werden, daß es neben der engeren Fachwelt— die naturgemäß besonderen Anteil an der Ausstellung nimmt— gerade die verschiedensten Schichten der Bevölkerung und vor allem die werktätigen Volksgenossen sind, die den Hauptanteil der Besucherzahl ausmachen, und es ist interessant, festzustellen, wie eingehend sich die Besucher mit den Plänen, Aufrissen und Modellen der großen Bauten wie mit dem Formenreichtum der edlen kunsthandwerklichen Erzeugnisse beschäftigen. Die Ausstellung ist täglich(auch an Sonn= und Feiertagen) von 10 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet. Am Montag, den 7. Februar, finden täglich zwei Führungen durch die Ausstellung statt. Führungsbeginn 11 und 16 Uhr. Näheres an den Tageskassen. # „Der ewige Jude“— über 400 000 Besucher München, 3. Febr. Die große politische Schau„Der einige Jude“ hat am 31. Januar 1938 ihre Pforten in München geschlossen. Seit ihrer Eröffnung am 8. November 1937 wurden insgesamt 412300 Besucher gezählt. Mehr noch als diese Besucherzahl beweist das Echo, das die Ausstellung in den Zeitungen fast aller Länder gefunden hat, ihren durchschlagenden Erfolg. # Heidelberger Reichsfestspiele 1938 Berlin, 3. Febr. Die diesjährigen Heidelberger Reichsfestspiele finden unter der Schirmherrschaft von Reichsminister Dr. Josef Goebbels vom 17. Juli bis 31. August 1938 statt. Es kommen zur Aufführung„Faust l.“ von Goethe:„Der Widerspenstigen Zähmung“ von Shakespeare;„Die Freier" von Eichendorff und„Goetz von Berlichingen“ von Goethe. Die Leitung der Heidelberger Reichsfestspiele liegt wieder in Händen von Intendant Infolg Kuntze. „Fest des deutschen Rundfunks“. Wie die Reichsrundfunkkammer mitteilt, findet am Sonnabend, dem 26. Februar 1938, in den Gesamträumen des Zoo in Berlin das„Fest des deutschen Rundfunks" statt. Namhafte Künstler und Tanzkapellen sind für dieses Fest gewonnen, das zu den Höhepunkten der großen gesellschaftlichen Veranstaltungen der Reichshauptstadt zählen dürfte. * Das polnische Ballett in Bremen. Nach seinem großen Erfolg im Deutschen Opernhaus in Berlin traf das polnische Ballett in der Nacht zum Donnerstag in Bremen ein, wo es im Staatstheater ein Gastspiel geben wird. Die polnischen Gäste wurden auf dem Hauptbahnhof von Vertretern des Staatstheaters herzlich begrüßt. Furtwängler=Konzert der Glanzvoller Verlauf des Meisterkonzerts in der Philharmonie Berlin, 3. Febr. Das erste Meisterkonzert der Berliner Hitlerjugend gestaltete sich unter Leitung von Wilhelm Furtwängler zu einem hervorragenden künstlerischen Ereignis der Reichshauptstadt. Zahlreiche Ehrengäste aus Partei und Staat, an der Spitze der. Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, und der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, wohnten dem Konzert bei, das in überzeugender Weise der Verbundenheit der jungen deutfchen Generation mit den großen deutschen Meistern Ausdruck gab. Langanhaltender Beifall der jungen Zuhörer und Zuhörerinnen, die die Philharmonie bis auf den letzten Platz füllten, dankten immer wieder dem großen deutschen Dirigenten von Weltruf dafür, daß er mit diesem einzigartigen Konzert die Reihe der Meisterkonzerte der Hitlerjugend für das ganze Reich eröffnete. In tiefer Ergriffenheit lauschte die junge Kunstgemeinde den unvergänglichen Werken der unsterblichen deutschen Meister, die ihr an diesem Abend in vollendeter Form nahegebracht wurden. Die Programmfolge umfaßte Werke der besten deutschen Meister: die Ouvertüre zu„Alceste" von C. W. Gluck, zwei Zwischenspiele aus der Musik zu„Rosamunde“ von Franz Schubert,„Till Eulenspiegels lustige Streiche" von Richard Strauß und als grandiosen und unvergeßlichen Abschluß des weihevollen Abends die 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Am Schlusse dankten der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß und Reichsjugendführer Baldur von Schirach dem Dirigenten Wilhelm Furtwängler unter minutenlangem Beifall der Zuhörer mit einem Händedruck für das Erleben dieses Abends. Chinesische Front zurückverlegt Vor der Entscheidungsschlacht um den Besitz der Eisenbahnverbindung Tienisin— Pukau Hankau, 3. Febr. Nach mehrtägigen Kämpfen, die in der Nacht zum 3. Februar in einem schweren Bombardement der chinesischen Stellungen bei Fengyang ihren Höhepunkt erreichten, ist die chinesische Front unter Aufgabe von Penkpun am Donnerstag früh auf die den Hwai=Fluß verbindende Seenkette zurückverlegt worden. Die Japaner sind damit vor den stark ausgebauten und durch natürliche Hindernisse verstärkten chinesischen Hauptstellungen angelangt. Von der Widerstandskraft dieser chinesischen Front hängt das Schicksal des noch in chinesischen Händen befindlichen Restabschnittes der Eisenbahnverbindung Tientsin— Pukau sowie des Ostabschnittes der Lunghai=Bahn ab. Auf beiden Seiten sind neue Divisionen in den Kampf geworfen worden. Militärische Sachverständige nehmen an, daß die japanischen Truppen angesichts der Bedeutung der Tientsin=Pukau=Bahn als schnelles Beförderungsmittel für Truppenverschiebungen zwischen Schanghai und Tientsin. ungeachtet etwaiger großer Opfer, nach kurzer Ruhepause zur Entscheidungsschlacht um den Besitz der Bahn ansetzen werden. Japan stellt Mißbrouch fremder Flaggen fest Abwartende Haltung gegenüber Rüstungsplänen Englands „ und Amerikas Tokio. 8. Febr.(Ostasiendienst des DNB.) Der Sprecher des Marineministeriums. Admiral Noda, machte am Donnerstag in der Pressekonferenz einige Mitteilungen über die gegenwärtige Lage. An der südchinesischen Küste halten danach nunmehr die japanischen Blockadeschiffe alle chinesischen Damp;er und Diaunken an. die die Flaggen fremder Länder tragen, um die Nationalität festzustellen. Dabei beschränke sich die japanische Flotte lediglich auf diese Feststellung und benachrichtige die Regierungen der Länder, deren Flagge anscheinend mißbraucht worden sei. Bisher wurde ein Mißbrauch der Flaggen Italiens, Amerikas, Norwegens. Griechenlands, Deutschlands und Englands festgestellt. Noda erklärte ausdrücklich, daß hiermit keine Verschärfung der Blockade beabsichtigt sei. Auf eine Anfrage teilte er mit, daß die Bahnstrecke Hankau— Kanton durch die fast täglichen Luftbombardements schwer beschädigt sei. Man könne aber nicht feststellen, ob dadurch der Verkehr ganz unterbunden worden sei. Gefragt, ob Japan angesichts der geplanten Aufrüstung der Vereinigten Staaten und Englands ebenfalls aufrüsten werde, erklärte Admiral Noda: Erstens gäbe der gegenwärtige chinesische Konflikt den anderen Staaten kein Recht zur Aufrüstung. zweitens warte Japan die meitere Entwicklung des Flottenhaues der anderen Länder ab. Wenn aber in der Nähe der japanischen Inseln die Flotten verstärkt öder starke militärische Einrichtungen geschaffen würden und Japan dadurch seine Landesverteidigung gefährdet sehe, werde es dies als eine Bedrohung der nationalen Sicherheit betrachten und gezwungen sein. entsprechende Rüstungsmaßnahmen zu treffen. Gegenwärtig jedoch sei Japan stark genug und auf die künftige Entwicklung vorbereitet. Tschifu in japanischem Feor. Die Beunruhigung, die im Hinblick auf die Sicherheit der an der Ostküste der Provinz Schantung wohnenden Ausländer bisher bestand, ist jetzt endgültig beigelegt worden. nachdem die sapanischen Streitkräfte dieses Gebiet einschließlich Tschifus am Donnerstag morgen, ohne Widerstand zu finden, in Besitz genommen haben. Kurze Nachrichten Die Beauftragte für das BDM.=Werk„Glaube Schönheit“. Die Pressestelle der Reichsjugendführung teilt mit: Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, hat die Führerin des Obergaues Franken, Oberführerin Clementine zu Castell, in die Reichsjugendführung berufen und zur Beauftragten für das BDM.=Werk „Glaube und Schönheit" ernannt. Englische Auszeichnung für einen deutschen Bergwerksingenieur. Dem Direktor der Versuchsanstalt in Dortmund, Dr. Beyling, wurde die Medaille der Vereinigung Britischer Bergwerksingenieure für seine Verdienste um die Hevung der Sicherheit in den Bergwerken beim Gebrauch von Explosivstoffen verliehen. Der faschistische Großrat auf den 3. März einberufen. Der faschistische Großrat ist auf Donnerstag, den 3. März, einberufen worden. Er wird wie üblich um 22 Uhr im Palazzo Venezia unter dem Vorsitz des Duce zusammentreten. Großfeuer vernichtet Wintersporthotel. Das bekannte „Alpenhotel Bödele“, das in einer Höhe von 1000 Meter über Dornbirn(südlich vom Bodensee) liegt, brannte heute früh 4 Uhr vollständig nieder. Das Feuer brach im Heizungskeller aus. Nur die Garage und ein kleines Wirtschaftsgebäude neben dem Hotel blieben unversehrt. Geistesgegenwart eines Lokomotivführers verhindert (senbahnunglück. Von der Lokomotive des Nachtschnellzuges Calais—Basel hatte sich bei voller Fahrt in der Nähe von Lille das eine ihrer 1 800 Kilogramm schweren Antriebsräder gelöst. Der Lokomotivführer bemerkte den Unfall und brachte den Zug auf ganz kurzer Bremsstrecke zum Stehen, ohne daß die Lokomotive oder auch nur ein Wagen entgleiste. Wie der Bolschewismus sich karnt. Die Wiener Polizei hat den Zentralagenten der Komintern für Polen, den Juden Ziwinski, der seinen Sitz in Wien hatte, verhaftet. Man fand bei ihm ein wichtiges Dokument, worin den Bolschewisten zur Pflicht gemacht wird, ihre wahre Gesinnung und vor allem auch ihren Standpunkt zum katholischen Glauben strengstens zu verheimlichen. Judentaufen werden eingeschränkt. Das Patriarchat der rumänisch=orthodoxen Kirche hat eine Anweisung erteilt, die der in der letzten Zeit beobachteten„Taufbewegung" unter den Juden entgegenwirken soll. Den Priestern wird es zur Pflicht gemacht, die Täuflinge aufmerksam darauf zu prüfen. ob sie aus„Eigennutz" oder aus„Ueberzeugung“ zum Christentum übertreten und sie im ersten Falle nicht zu taufen. Es wird weiter streng untersagt, Juden in die orthodoxe Kirche aufzunehmen, die nicht rumänische Staatsbürger sind. Zwei Flugzeuge ins Meer gestürzt. Bei den amerikanischen Flottenmanövern an der Küste Süd=Kaliforniens stießen zwei Marine=Bombenflugzeuge im heftigen Regen zusammen und stürzten ins Meer. Die siebenköpfige Besatzung des einen Flugzeugs kam ums Leben, vom andern wurden vier Mann gerettet, drei werden vermißt. Schwedische Reichssammlung zugunsten der evangelischen Kinder Oesterreichs. Die Stockholmer Presse veröffentlicht einen Aufruf zu einer„Schwedischen Reichssammlung zugunsten der evangelischen Kinder Oesterreichs". In dem Aufruf heißt es u. a., daß die Not in Oesterreich während der letzten Jahre furchtbare Ausmaße angenommen habe. Etwa 20 v. H. der österreichischen Bevölkerung sei arbeitslos. Eine Aufforderung der Pekinger japanischen Botschaft. Die Pekinger japanische Botschaft übersandte den dortigen ausländischen diplomatischen Vertretern eine Note. Sie fordert die Ausländer auf, im Hinblick auf bevorstehende japanische Operationen in einem Gebiet, das im Süden vom Jangtsee und im Norden von der Linie Tsingtau—Taming—Paiynan begrenzt wird, das ausländische Eigentum deutlich mit den Landesfarben kenntlich zu machen. Auch wird die Fortschaffung der Ausländer aus diesem Gebiet empfohlen. Zahlreiche Glückwünsche für von Neurath Berlin, 3. Febr. Der König von Schweden hat anläßlich seines Berliner Aufenthaltes dem Reichsminister des Auswärtigen Freiherrn von Neurath persönlich seine Glückwünsche zum 65. Geburtstage ausgesprochen und ihm sein Bild in silbernem Rahmen überreicht. Außerdem hat der Reichsminister anläßlich seines Geburtstages zahlreiche telegraphische Glückwünsche von fremden Staatsoberhäuptern, Regierungschefs und Außenministern erhalten, darunter von König Voris von Bulgarien, vom italienischen Regierungschef Mussolini, vom bulgarischen Ministerpräsidenten Kiosseiwanow, vom italienischen, polnischen, ungarischen, schwedischen, finnischen und dem dänischen Außenminister und dem österreichischen Staatssekretär des Auswärtigen. Ferner haben bei dem Empfang des diplomatischen Korps zahlreiche Missionschefs die Glückwünsche ihrer Regierungen und ihrer Außenminister übermittelt. Schließlich sind viele Telegramme von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland und des Auslandes sowie aus dem großen Freundes= und Bekanntenkreis des Reichsministers eingegangen. Reichsminister Freiherr von Neurath erster Inhaber des Goldenen Treudienst=Ehrenabzeichens. Der Führer und Reichskanzler hat dem Reichsminister des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, am Mittwoch als erstem das Goldene Treudienst=Ehrenabzeichen für 40jährige Dienstzeit verliehen, das vom Führer am 30. Januar, dem 5. Jahrestag der Machtübernahme, gestiftet worden ist. Ehrenbürger der Stadt der Auslandsdeutschen. Die Stadt Stuttgart hat dem Reichsaußenminister Freiherrn von Neurath, einem Sohn der schwäbischen Heimat, aus Anlaß des 65. Geburtstages und seines 40jährigen Dienstjubiläums das Ehrenbürgerrecht der Stadt der Auslandsdeutschen Stuttgart verliehen. Nees in Austausch der Erfahrungen der deutschen und italienischen Beamten Rom, 3. Febr. Bei einem Empfang italienischer und deutscher Pressevertreter gab Reichsbeamtenführer Hermann Neef, der am Donnerstag mittag, von Florenz kommend, zu einem offiziellen Besuch in Rom eingetroffen ist, seiner Freude Ausdruck für das große Interesse, das viele italienische Beamte der praktischen Arbeit der deutschen Verwaltungen, der Organisation und den Selbsthilfeeinrichtungen der deutschen Beamtenschaft bereits entgegengebracht hätten. Die Beamtenschaft müsse, führte der Reichsbeamtenführer dann im wesentlichen aus, vor allem mit der gesamten Politik eines Staates verwurzelt sein. In besonderem Maße treffe dies bei den Beamten der beiden autoritär geführten Weltmächte Deutschlands und Italiens zu. Die deutsche Beamtenschaft besitze in ihren Verwaltungsakademien eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Freiwilligenfortbildung. Die italienischen Beamten, die zum Besuch der Verwaltungsakademien eingeladen seien, würden daher dort am besten das Wesen der deutschen Verwaltungsarbeit studieren können. Der Besuch italienischer Beamter an den deutschen Verwaltungsakademien solle der Auftakt eines engen Arbeits= und Freundschaftsaustausches zwischen den Beamten beider Länder sein. Der Reichsbeamtenführer nannte schließlich als Gebiete dieser Zusammenarbeit das Studium der Verwaltungseinrichtungen, Austauschreisen sowie die Ausnutzung der Erfahrungen auf diesem Gebiet. Nr. 29 Jahrgang 1938 Aus der Heimat Freitag, 4. Februar Hermann Tölle- ein Sohn unserer Heimat Einige nette Rundfunkanekdoten, die Hermann Tölle anläßlich seines Jubiläums beim Rundfunk erzählte Ein Jahrzehnt Rundfunkreporter Als Funkreporter 1929. Damals war der Funkreporter noch eine sensationelle Erscheinung(Poto: Privat) Zu Beginn dieses Jahres konnte Hermann Tölle, ein Sohn unserer Heimat, auf eine ununterbrochene zehnjährige Dienstzeit beim deutschen Rundfunk zurückblicken. Bei der Sendestelle des „Westdeutschen Rundfunks“ in Dortmund begann er seine Lausbahn als Funkreporter, lange Jahre danach war er beim jetzigen Reichssender Köln und seit 1936 ist er nun als Pressereserent beim Reichssender Berlin bestellt. Anläßlich dieses Jubiläums wurde Hermann Tölle, der sich noch heute mit seiner Heimatstadt eng verbunden fühlt und gern an sie zurückdenkt, von der Schriftleitung der Funkzeitschrift„Die Sendung“ interviewt. Wir entnehmen dieser Veröffentlichung, die sicherlich auch die Paderborner Bevölkerung interessieren wird, folgende Ausführungen: „Wer zehn Jahre und mehr seine ganze Liebe dem Rundsunk widmet, seine Arbeitskraft voll in den Dienst dieser für alle Zeiten bedeutsamsten Erfindung des Menschengeistes stellt, der weiß nicht nur von ernstem Schaffen zu berichten, dem ist in kleinen und großen Erlebnissen viele Male die heitere Anekdote über den Weg gelaufen. Und gerade um sie zu erwischen und alte Erinnerungen heiterer Natur wachzurusen, sitzen wir bei Hermann Tölle, und neben uns steht— vorläufig noch gefüllt bis zum Rand, der für solche Zwecke bei jedem waschechten Westfalen nicht wegdenkbare Krug Bier. 28 Rolffs. der den Kupfertiesdruck erfunden hat, wird 75 Jahre alt und soll vorm Mikrofon interviewt werden. „Wird nicht ganz einsach sein, ist mit Vorsicht zu behandeln, der alte Herr, schwerkrank...“ Hermann Tölle drückt mit leicht gemischten Gefühlen am Rolffschen Gartenzaun auf den Klingelknopf. Ein rüstiger älterer Herr öffnet, bittet die Rundfunkgäste herein, plaudert frisch drauflos— Tölle wird schon ganz ungeduldig:„Entschuldigen Sie bitte, das ist alles sehr nett, aber wir sind etwas an unsere Zeit gebunden, Herr Rolffs, und deshalb möchte ich Sie bitten— kann ich wohl jetzt mal Ihren Herrn Vater sprechen?“ Der alte Her war äußerst belustigt, es gab Gelächter hüben und drüben, denn der rüstige„Sohn“ war— der„Vater" selber, der nun auf die Frage, was er in seiner einsamen Klause mache, höchst jungenhaft erklärte:„Och, ich lebe hier still für mich und sammle Eichhörncheneier...—„Gibt's doch gar nicht,“ parierte Tölle lachend.—„Sie merken aber auch alles!“ lachte Rolffs zurück. „Neulich habe ich das vor gelehrten Herven so nebenbei erzählt, und die haben es gar nicht gemerkt!" Hermann Tölle hatte längst der Technik einen Wink gegeben, und dieses Gespräch über die Eichhörncheneier sand soviel fröhlichen Widerhall im Land, daß Rolffs auf unzählige Zuschriften hin schließlich allen Ernstes erklärte, falls die Absicht bestünde, eine Eichhörncheneiervertriebsgesellschaft(!) zu gründen, ihn zu ihrem Generaldirektor zu ernennen, das wäre nach seinem arbeitsreichen, von nüchternen Zahlen erfüllten Leben vielleicht die vergnüglichste Beschäftigung für künftige Mußestunden! „Ein andermal,“ erzählt Hermann Tölle,„galt es, im Rathaus zu Breyell am Niederrhein des Komponisten der westfälischen Nationalhymne und des alten Liedes„Strömt herbei, ihr Völkerscharen... zu gedenken. Die Feier sand vormittags statt, wir konnten erst nachmittags senden, fuhren also mit zum Plattenschneiden. Die Platten wurden über Telefonleitung in Köln geschnitten. Alles klappte vorzüglich. Punkt 11 Uhr begann der Festakt, die Mikrosone wurden eingeschaltet, Redner sprachen. Musik dröhnte über den Rathausplatz— und Punkt 11.09 Uhr war Schluß, und alles zog befriedigt ab. Ich sofort auf der Meldeleitung in Köln angerusen.„Na, alles in Ordnung?“—„Ach, wir haben gar nicht mitgeschnitten, es war ja ein Brummton auf der Leitung!“ — Mir wurde schwarz vor Augen. Und dem Bürgermeister nun erst! Meine Erklärung, das Schlimmste, was ja nun passieren könnte, sei ja, daß die Sendung ausfiele... wies er strikte ab. Das anschließende Sängerfest sollte ja durch unsere Reportage noch viele Gäste nach Breyell locken.„Ja, aber wie wollen Sie das denn machen? Wir müßten doch die ganze Geschichte wiederholen?“ — Na, kurz und gut, ich sprach noch einmal mit Köln, während Polizei und Ratsdiener durchs Städtchen jagten und in allen Wirtshäusern nach den durstigen Musikanten fahndeten. Und tatsächlich bliesen die Braven nach geraumer Zeit noch einmal, was das Zeug hielt, die Festredner wiederholten ihre Reden, der Bürgermeister seine Ansprache, nur diesmal statt vor dem Rathaus, drinnen auf dem Hof, so daß tatsächlich an einem Vormittag der selige Komponist Peters, dessen Geburtshaus einst das Rathaus gewesen war, einmal vor— und einmal hinter dem Hause geseiert wurde! Zum allgemeinen Gaudium der staunenden Breyeller.— Ein klein wenig wehmütiger klingt es schon, was Aennchen Schumacher, die vielvesungene„Lindenwirtin“ von Godesberg am Rhein, dem Besuch aus dem Funkhaus anvertraute. Unter den Bergen von Post, die sie an ihrem Geburtstag aus aller Welt erhalten hatte, befand sie auch eine Anfrage einer Wiener Journalistin, in der sie durchaus wissen wollte, welches der schönste Tag in Aennchens Leben gewesen sei.„Auf den warte ich noch,“ erklärte Aennchen Schumacher still und sagte sich vielleicht mit diesem einen schlichten Satz unbewußt von all den romantischen Gespinsten um ihr Leben ein für allemal los. Doch kehren wir nach einem kräftigen Schluck noch einmal zu Hermann Tölle zurück.„Wir steckten dick in den Vorbereitungen zu einer Werbefahrt durch den Teutoburger Wald, hockten in einem Wirtshaus zusammen und verhandelten mit dem Wirt wegen einer Saalmiete. Sitzt da ein Bauer an Nebentisch und spitzt aufmerksam die Ohren. „Segg mol, je künnt mol tosein, dat ju Maschine wedder in Ornung kümmt.“ Wir waren sofort am Fenster:„Wieso? Ist am Wagen was passiert?“—„Nö, nö,“ schüttelt der Bauer den Kopf, „in Köln!“—„In Köln? Ja, mein Gott, was ist denn da los, wir haben ja keine Ahnung!“— Es war eine Zeit, in der man damit rechnen konnte, deshalb glaubten wir schon an alle möglichen Geschichten und bedrängten den Bauern natürlich. Da trauten wir unseren Ohren nicht. Jä, ik bin bei dem Kiärl wäsen, de mi den Apparat verkofft hätt“ un hew em seggt, dat man nix mehr damit hören kann, un de hätt' mi erklärt, denn hätt' die Kiärls in Köln wedder de Maschin' kapott makt, dat kann en paar Monate duren, bis se wedder fertig is, un denn könnt ik wedder hören. un ik hew doch 200 Mark för dat Ding gift!" Und da kann man nur noch mit Grock sagen: Nit mööööööglich! Aber Hermann Tölle hat es selbst erlebt, wie unzählige andere ernste und heitere Begebenheiten während seiner zehnjährigen Rundfunktätigkeit.“ Stadt Paderborn Kampf gegen die Rot Wieder Straßensammlung für das Winterhilfswerk Zum 5. Male in diesem Winterhilfswerk ruft das WHW. zur Straßensammlung auf. Wieder stehen SA.=, SS.=, und NSFK.=Männer in gemeinsamer Front im Dienste für unsere ärmeren Volksgenossen. Wieder kämpfen sie, wie so oft, um jeden Volksgenossen. Auch die alten Soldaten, die heute im Reichskriegerbund(Kyffhäuser) zusammenstehen, beteiligen sich an dieser Sammlung. In der 5. Straßensammlung des Winterhilfswerkes gelangen Webabzeichen zum Verkauf. In zwölffacher Ausfertigung sollen sie den Volksgenossen angeboten werden. Interessante gestickte farbige Plaketten sind es, die die Uniformen der Soldaten unserer früheren Heere zeigen. Von den Jahren 1510 bis 1916 sind sie auf den Webabzeichen festgehalten. Uniformen gehören zu Uniformen. So werden denn diese Abzeichen durch die Formationen angeboten. Bei der Reichhaltigkeit und Schönheit dieser Abzeichen wird sich für jeden etwas finden. Es steht jedoch zu erwarten, daß viele sich nicht mit einem Abzeichen begnügen werden, sondern sich die ganze Serie zulegen werden. Eröffnung des Reichsberufswettkampfes Großkundgebungen in Bielefeld, Paderborn und Herford Der Reichsberufswettkampf aller Schaffenden wird im Gau Westfalen=Nord am 11., 12. und 13. Februar eröffnet. Es finden Großkundgebungen in Bielefeld am 11., in Paderborn am 12. und in wersoro am 13. Februar statt. Diese Kundgebungen sind der Auftakt für den allumfassenden Wettkampf, der für das praktische Arbeitsleben der Nation in Zukunft die höchste Bedeutung erhalten wird. Freude und Unterhaltung für alle Am Sonntag führt die Kreisführung des Winterhilfswerkes bekanntlich eine Großveranstaltung zu Gunsten des Winterhilfswerkes durch. Wir haben mehrfach schon darauf hingewiesen, daß ein ganz auserlesenes Programm allen Gästen elf Stunden Unterhaltung und Freude bringen wird. Am Nachmittag kommen die Kinder im großen Schützensaale zu einer Märchenaufführung zusammen, die die Kleinen ins Land der Zwerge und Elfen führen wird. Am Abend beginnt die Unterhaltungsfolge für die erwachsenen Volksgenossen. In Anbetracht dessen, daß der Eintrittspreis sehr niedrig ist und die Veranstaltung einem guten Zwecke dient, sollte sich keiner eist überlegen, ob er diese Veranstaltung besuchen soll. Durch den Erwerb einer Eintrittskarte wird er schon mithelfen, die Not lindern zu können. Heute wollen wir an dieser Stelle insbesondere auf die Verlosung im Rahmen dieser Veranstaltung aufmerksam machen. Von der Paderborner Kaufmannschaft sind zum Teil Kein Kauf in jüdischen Geschäften! Eine ernste Mahnung an alle Wir stehen mitten in der Zeit des Winterschlußverkaufes. In den Geschäftsstraßen unserer Stadt begegnet man vielhundert Volksgenossen, Männern und Frauen, die von einem Geschäft zum andern hasten und überall das Beste und Billigste zu erhaschen glauben. Bis zum 12. Februar wird diese Flut der Käufer nicht nachlassen, es mag vielmehr zu gewissen Tagen noch hastender und eiliger in den Straßen der Stadt hergehen. Schlußverkauf... Dieses Wort trägt einen unbeschreiblichen Zauber in sich, der jede Hausfrau erfaßt. Da wird das letzte Geld zusammengerafft, und dann geht es von einem Kaufmann zum anderen, ohne jeden Vorbehalt. Man will ja nichts anderes als einmal gut einkaufen, man will überall das Billigste und Beste vor der Nachbarin wegschnappen. Und dabei kann manche Frau sich selbst und ihre Familie in größte Bedrängnis bringen, wenn sie einen wichtigen Grundsatz außeracht läßt, der es jedem deutschen Beamten und AngeWer beim Juden kauftverrät Zein Volk Vaterland WOS (Aufn.: Bergmann) stellten im öffentlichen Dienst verbietet, in jüdischen Geschäften einzukaufen. Es wird unsere Leser gewiß interessieren, noch einmal maßgebliche Ausführungen über diese Bestimmung zu hören, die wir bereits um die Jahreswende einmal veröffentlichten. Da heißt es: „Im Amtsblatt des Reichsjustizministers nimmt Kammergerichtsrat Friedrich vom Reichsjustizministerium grundsätzlich zu einer Entscheidung des Reichsarbeitsgerichtes über den Kauf bei Inden durch Angestellte oder Beamte Stellung. Die Entscheidung besagt, daß der Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst sich bei seiner dienstlichen und außerdienstlichen Führung an die Grundsätze der NSDAP. halten muß. Diese Grundsätze aber verbieten es, aus jüdischen Geschäften Waren zu beziehen. Das Reichsarbeitsgericht weist auf die Möglichkeit hin, daß derjenige, der als Beamter oder Angestellter gegen diese Grundsätze verstößt, oder entsprechende Handlungen seiner Ehefrau duldet. dienststrafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann. Der Referent erklärt, daß die Bedeutung der Entscheidungn weit über den Einzelfall hinausgehe. Es wäre gut, wenn diese Sätze nicht nur Eingang in die Erläuterungsbücher zum deutschen Beamtengesetz fänden, sondern darüber hinaus Gemeingut aller Deutschen würden. Wenn dies noch nicht der Fall sei, so beruhe das zum Teil auf dem mangelnden Verständnis, mit dem immer wieder einige Scheingrunde gegen das Verbot des Kaufens in jüdischen Geschäften angeführt würden. Einer dieser Gründe bestehe in der Betonung der Fürsorge für deutsche Angestellte in jüdischen Geschäften. Wenn man diese Begründung als berechtigt anerkennen würde, müßte man darauf verzichten, die Erwartung zu haben, daß im Laufe der Zeit immer mehr jüdische Geschäfte in deutsche Hände übergehen. Sowie die Rentabilität eines jüdischen Geschäftes ernsthaft zurückgehe, werde es für den jüdischen Inhaber wertlos, er werde sich nach einem deutschen Nachfolger umsehen, und für die deutschen Angestellten sei wieder gesorgt. Auch der Hinweis auf die vorteilhaftere Kaufgelegenheit gehe fehl, da auch in jüdischen Geschäften nichts verschenkt werden könne. Schließlich könne auch die Entschuldigung nicht anerkannt werden, daß man das Geschäft nicht als jüdisches erckannt habe. Hier forderten Staat und Partei, daß auch der Grundsatz, daß der Beamte und Angestellte für die Käufe seiner Ehefrau in jüdischen Geschäften einstehen müsse, restlose Billigung verdiene.“ Diese Ausführungen sind so eindeutig und nicht mißzuverstehen, daß sich jeder Volksgenosse auch die Folgen der Zuwiderhandlungen klar machen kann. Vor einigen Tagen noch sah man in den Straßen unserer Stadt Schriftbänder, die quer über die Straßen gespannt waren, auf denen zu lesen stand, das derjenige, der beim Juden kauft, zum Verräter an Volk und Vaterland wird. Diese Mahnung haben gewiß viele Volksgenossen beachtet. Mar muß aber auch erwarten, daß die Kaufleute selbst sich diesen Bestrebungen anpassen, die dazu führen sollen, daß jeder Volksgenosse über die Folgen der Zuwiderhandlungen aufgeklärt wird. Fast jeden Tag kommen die Frauen und Männer aus dem Paderborner Land in die Stadt, um hier einzukaufen. Wäre es nicht angebracht, wenn man auch sie darauf aufmerksam machen würde?! Ein kleines Schildchen am Eingang des Geschäftes eines deutschen Kaufmannes könnte das Geschäft schon hinreichend als„Deutsches Geschäft“ kennzeichnen und so den kaufenden Volksgenossen in gewissem Sinne auch Wegweiser bei ihren Einkäufen sein. Gerade in diesen Tagen erscheint es dringend notwendig, einmal darauf aufmerksam zu machen, daß jeder deutsche Volksgenosse auch dem deutschen Kaufmann als dem Mittler zwischen Erzeuger und Verbraucher verpflichtet ist. recht ansehnliche Verlosungsgewinne gestiftet worden. In dem Schaufenster eines Kaufmannes in der Westernstraße werden die Gewinne ausgestellt, so daß sie jeder einmal ansehen kann. Hier nennen wir nur ein Fahrrad, ein Aquarell, einen Photoapparat, einen Nachttisch usw. Jedenfalls sind die Gewinne recht praktisch und für die Verlosung ausgezeichnet geeignet. Karten für die Nachmittagsvorstellung der Kinder und für die Abendveranstaltung sind noch in den Vorverkaufsstellen bei der Kreisdienststelle der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“, beim Verkehrsverein und bei der Buchhandlung Berg zu haben Weltraumkälte und Sonnenglut „200 Grad Kälte bis 4000 Grad Hitze" betitelt sich der eigenartige Erperimentalvortrag, zu dessen Durchführung es der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" gelungen ist, den bekannten Physiker A. Stadthagen, Berlin, für Donnerstag nächster Woche zu gewinnen. Aus der etwa 30 hochinteressante Versuchs umfassenden Vortragsfolge seien besonders hervorgehoben: Flüssige Luft—. Feste Lufi— Rlüssiges Licht— Flüssiges Feuer— Feuer unter Wasser— Metallschmelze in der Wasserflasche— Hochofen in der Papiertüte— Herstellung wissenschaftlich echter Edelsteine, die sogar an die Hörer zur Verteilung gelangen. Hinter diesen an sich phantastisch klingenden Schlagworten verbergen sich indessen keinerlei nichtige Zauberkunststücke, sondern vielmehr Meisterwerke moderner Wissenschaft, die in klassisch einfacher, jedermann verständlicher Form behandelt en. Der Kartenvorverkauf ist bei der Kreisdienststelle „KDF.“, bei den Betriebswarten und beim Verkehrsverein eingerichtet. Gewinnaussichten nicht verscherzen Auch die Prämienscheine der WHW.=Lotterie bringen noch Gewinn Kaum aufgezogen, haben die grauen Glücksmänner schon wieder reichlich zu tun. Es ist zunächst der schöne Gedanke der Winterhilfe, der auch der Lotterie zugute kommt, denn jeder weiß, daß das von ihm gekaufte Los eine Unterstützung der Bekämpfung der Wintersnot bedeutet und dieses Jahr hat uns der Winter zu Beginn stärker als im verflossenen angepackt. Dann reizt aber alle auch der sofortige Gewinnentscheid dieser Lotterie. Man muß nur sehen, wie sich die Volksgenossen drängen, wenn der Glücksmann verkünden kann:„hat fünf Reichsmark oder mehr gewonnen!" Im Nu leert sich dann sein Kasten. Und eine Weile später verläuft sich die Menge, das Spiel ist aus. Wieviele täuschen sich aber dabei: Das Spiel mit dem sofortigen Gewinnentscheid ist nicht beendigt. Es bleiben die kumien, die in diesem Jahre— wie der Gewinnplan überhaupt— bedeutend vermehrt und erhöht wurden, denn eine Sonderprämie zu 20 000 Reichsmark, 16 Prämiengewinne zu 1000 RM. ferner noch Prämien zu 250 RM und 100 RM werden am 30. März verlost. Für manchen Volksgenossen ist also erst dieser Tag der entscheidende. Darum die Prämienscheine aufheben und sein Glück nicht verschenken! Heute beginnt der Nähkursus in der Mütterschule Wir haben in den letzten Tagen schon mehrfach auf die Kurse des Reichsmütterdienstes in der Mütterschule an der Albinstraße aufmerksam gemacht. Alle Frauen und jungen Mädchen können an diesen Kursen für wenig Geld teilnehmen und so ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in allen Arbeiten der Haushaltsführung erweitern. Am heutigen Freitag, 15 Uhr beginnt nun wieder ein neuer Kursus, der sicherlich das Interesse aller Frauen und jungen Mädchen finden dürfte: ein Näbkursus! Anmeldungen zu diesem Kursus werden noch in der Mütterschule, Albinstraße 13a, entgegengenommen. Die Kursusgebühr beträgt bekanntlich nur 3.— Reichsmark. Rege Teilnahme am Reichsberufswektkampf = Nach den bisher vorliegenden Meldungen, die in diesen Tagen abgeschlossen wurden, hat sich die Teilnehmerzahl am Reichsberufswettkampf in der Gruppe„Nährstand“ navezu verdovpelt. Von rund 9000 im Jahre 1937 ist die Zahl der gemeldeten Teilnehmer auf 15 300 angestiegen. Ebenso hat sich die Zahl der Berufsgruppen, in denen der Reichsberufswettkampf durchgeführt wird, erheblich vermehrt. 1337 waren es 8 Gruppen, 1938 werden es 20 Grupven sein, in denen der Reichsberufswettkampf durchgeführt wird. Entsprechend der Neuordnung des Ausbildungswesens sind als Berufsgruppen hinzugekommen für Jungen: Imker, Geflügelzüchter, Rennsportlehrlinge, Melker, Milchkontroll= assistenten, Fischer und Schäfer. Für Mädel sind neu hinzuackommen die Gruppen: Imkerin, Geflügelzüchterin, Wirtschaftsgehilfin, Lehrerin für Haushaltungskunde, Haushaltspflegerin und Gärtnerin. Versteigerungen von Brennholz nicht mehr erlaubt = Auf Grund des Gesetzes zur Durchführung des Vier. jahresplanes vom 29. 10. 1936 und auf Grund der§§ 1, 5 und 6 des Gesetzes über die Marktverordnung auf dem Gebiete der Forst= und Holzwirtschaft vom 16. Oktober 1935 ist mit sofortiger Wirkung der Verkauf von Brennholz jeder Art nach dem Meistgebot, d. h. auf Auktionen oder durch Submissionen rervoten. Auch sind jegliche Handlungen verboten, welche eine Umgehung dieser Verordnung bezwecken. Erlaubt ist lediglich die Abhaltung von öffentlichen Terminen, an welchen das Holz freihändig abgegeben wird. Es bleibt freigestellt, je nach den örtlichen Verhältnissen die Holzzuteilung entweder vom Geschäftszimmer aus vorzunehmen, oder an bestimmten Terminen bei Teilnahme der in Frage kommenden Bevölkerungskreise.— Ausnahmen können nur vom Reichskommissar für die Preisbildung im Einvernehmen mit dem Reichsforstmeister zugelassen werden. Paderborner Einbrecher in Bernburg festgenommen. In Bernburg in Anhalt wurde jetzt ein Mann festgenommen, der wegen eines schweren Einbruchs bei einem dortigen Bäckermeister schon lange gesucht wurde. Der Einbrecher, der nach Ausweisung seiner Papiere aus Paderborn stammt, hatte bei seinem Einbruch auch eine Schußwaffe benutzt. Man fand bei dem Mann blutgetränkte Taschentücher. Die Polizei vermutet, daß dieser Mann auch mit dem Einbruchsdiebstahl beim Nienburger Pfarrhaus in Verbindung zu bringen ist. Bei seiner Festnahme leistete der Mann so erheblichen Widerstand, daß ein zweiter Beamter hinzugezogen werden mußte. = Die Reichspost stellt Dienstanfänger ein. Die Reichspostdirektionen stellen im April 1988 wieder eine beschränkte Anzahl von Lehrpraktikanten als Dienstanfänger für den gehobenen mittleren Fernmeldedienst ein. Höchstalter 20 Jahre, für Bewerber, die den Arbeits= und Wehrdienst abgeleistet haben, 28 Jahre. Bewerber müssen als Nachweis der notwent igen Allgemeinbiidung mindestens das Versetzungszeugnis in die Oberstufe einer anerkannten Mittelschule besitzen und sich in der Volksgemeinschaft(HJ., SA., SS., NSKK. usw.) betätigt haben. Eine gute Veranlagung sowie Lust und Liebe zur Technik und besonders für die Elektrotechnik werden vorausgesetzt. Nähere Auskunft, die unverzüglich einzuholen wären, erteilen die Reichspostdirektionen. Aus dem Paderborner Lande Das Fest aller Feste: „Die Nacht der Presse“ in Bad Salzuflen Einmal müssen auch die Männer der Presse ausspannen und neue Kraft suchen aus der Freude. Tag für Tag, eine Nacht nach der anderen, stehen sie in höchster Verantwortung im Dienst, um allen Volksgenossen die neuesten Nachrichten aus aller Welt zu übermitteln. Sie kennen nur Arbeit und Verantwortung dem ganzen Volk gegenüber. Und darum ist ihnen einmal auch ein Fest der Freude zu gönnen, darum sollen sie alle einmal ausspannen aus der ewiglangen Reihe der Arbeitstage. Was kann ihnen besser Freude und Ausspannung bringen als ein Abend ungezwungener Freude und reich an künstlerischen Darbietungen auserlesenster Art?! Am morgigen Sonnabend soll diese großartige Veranstaltung„Die Nacht der Presse“ in allen Sälen und Räumen des Kurhauses in Bad Salzuflen stattfinden. Wir haben vor einiger Zeit bereits darüber berichtet, daß die Säle des Kurhauses so prächtig, beinahe verschwenderischschön, ausgestaltet worden sind, daß man sie kaum wiedererkennen kann. Wir erinnern hier nur an die groß angelegte Leuchtfontäne im Saal, an die mit Silberkies bestreuten Wege in der kleinen„Promenade“ mit den lauschigen Winkeln. Das wird alles einzigartig sein und auf die Besucher dieses Festes einen ungewöhnlichen Eindruck machen. Das, was dem Fest eine besondere Note geben wird, ist die Folge der Darbietungen. Insgesamt werden drei Kapellen zum Tanz aufspielen, von denen das große Orchester mit Kavellmeister Adalbert Lutter an erster Stelle genannt sei. Westdeutschlands Meistertanzpaar Kucht=Thielemann wird in allen Räumen die neuesten Tänze vorführen. Außer einer Solotänzerin der Berliner Staatsover wird Günter Heß mit seiner Partnerin künstleriche Tänze zeigen. Und schließlich wird noch ein Ballett aus Berlin in den Räumen des Kurhauses auftreten. Für eine unterhaltsame Darbietungsfolge ist jedenfalls in reichem Maße gesorgt. Und wenn zum Schluß erst die große Tombola hier genannt wird, dann soll das keineswegs heißen, daß ihr die geringste Beachtung zukommt. Bei den mehreren hundert Gewinnen, deren erster eine Italienreise ist, wird gewiß manchem eine große Freude bereitet werden. Das eine ist jedenfalls gewiß: in ihrer ganzen Aufmachung und Gestaltung darf man diese Veranstaltung als das Fest der Feste bezeichnen! * Wichtige Mikteilung der Festleitung Es ist festgestellt worden, daß sich viele. Festteilnehmer beim Kurhauspächter Jürgens in Bad Salzuflen Tische reservieren ließen, ohne bisher Eintrittskarten für das Pressefest zu kaufen. Da nur eine ganz bestimmte Anzahl Karten zur Ausgabe kommt, um eine Ueberfüllung der Räumlichkeiten zu vermeiden, wird dringend empfohlen, Karten umgehend in der Geschäftsstelle der Festleitung in Detmold, Paulinenstraße 14, zu erwerben, da nach dem bisher sehr guten Kartenvorverkauf mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Abendkasse kaum noch Eintrittskarten zu haben sein werden. Ortssugendgruppenführerinnen in der Schulung X In der Kreisschule des Kreises Lüdinghausen der NSOAP. m Selm=Beifang findet unter Leitung der Gaujugendgruppenführerin des Deutschen Frauenwerkes im Gau Westfalen=Nord der erste Lehrgang für Ortsjugendgruppenführerinnen statt. Die Anmeldungen zu diesem Lehrgang erfolgten in so großer Anzahl, daß ein Teil der Teilnehmerinnen in der Gauschule der NS.=Frauenschaft. Haus Botzlar, Unterkunft finden mußte, die dem Lehrgang auch ihren Schulungssaal zur Verfügung stellte. Ueberall im Gau, in den Kreisen und Ortsgruppen sind die Jugendgruppen an der Arbeit oder im Entstehen. Sie bilden den Nachwuchs der NS.=Frauenschaft, stehen in der Arbeit des Deutschen Frauenwerkes und helfen, wo sie hingestellt werden. Ausgerichtet auf die Ziele des Deutschen Frauenwerkes werden die Jugendgruppenführerinnen nach Abschluß des Lehrganges in ihre Ortsgruppen zurückkehren. Im Lause der nächsten Wochen und Monate werden noch weitere Lehrgänge stattfinden, bis schließlich alle Jugendgruppenführerinnen des Gaues Westfalen=Nord ihre Ausrichtung erhalten haben. Allen zur Erbauung und Freude Die kulturellen Veranstaltungen im Kreise Warburg Kreis Warburg. Auch für Februar hat die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ einen reichen Veranstaltungskalender aufgestellt, an dem alle Aemter beteiligt sind. Die erfreulich große Beteiligung der Volksgenossen des ganzen Kreisgebietes spornt immer mehr an, diese Arbeit weiter auszubauen und so allmählich auch bis in den letzten Ort des Kreises vorzustoßen. Im besonderen Mittelpunkt der Arbeit stehen in diesem Monat neben den feststehenden Veranstaltungen des Westfälischen Landestheaters die Südamerika=Vorträge des Pg. Otto Böttcher, Hannover, der seinen ausgezeichneten Lichtbildervortrag in folgenden Orten halten wird: 10. 2. in Willevavessen im Gasthof Risse, 11. 2. in Borgentreich im Gasthof Dohmann, 12. 2. in Rimdeck im Gasthof Schröder, 13. 2. in Bühne im Gasthof Hetzler. Studienassessor Dr. Maasjost wird seinen Lichtbildervortrag mit von ihm selbst angefertigten Diapositiven über das Thema:„Das Landschaftsbild der Warburger Börde“ in folgenden Orten halten: 13. 2. in Germete bei Fieseler, am 4. 2. in Borlinghausen bei Linnemann, am 28. 2. in Helmern und am 6. 3. in Bühne bei HartIGNN.„ 9 Von besonderer Bedeutung ist auch der vom Amt„Feierabend“ gestaltete Abend„Bayreuth und die deutsche Kultur". an dem Pg. Daube, Detmold, sprechen wird. Dieser Abend wird unterstützt von den Darbietungen des Musikzuges des II/6„Germania“ Arolsen unter Obersturmführer Nickel. Das Amt„Volksbildungswerk" beginnt dann in Warburg selbst auch mit der Durchführung des Photograpbischen Praktikums, zu dem noch Anmeldungen entgegengenommen werden. Die weiteren Veranstaltungen des Amtes„Feierabend“ im Kreise Warburg sind in der Hauptsache Laiensviele, das ja heute wieder eine erhöhte Bedeutung gewonnen hat. Das Laienspiel wird immer gerade durch die NS.=Gemeinschaft Kraft durch Freude" stärkste Förderung erfahren. Gerade das Westfalentum hat ja so herrliche Volksspiele hervorgebracht, daß der Stoff unseren Laienspielern gar nicht ausgehen sollte. Laienspiele finden statt: in Borgholz am 13. 2. im Gasthof Sökefeld(„Der Eichhofbauer"), in Borlinabausen am 20. 2. im Gasthof Joachims, in Peckelsbeim am 6. 2. im Saale Aßhauer(Bunter Abend), in Menne am 20. 2. im Saale Schäffer, in Gehrden am 13 2. im Saale Scheele(„Volk in Not“), in Dringenberg am 18. 2. im Saale Hausmann(„Im Tannengrund"), in Millehadessen am 6. 2. im Saale Risse(„Volk in Not“) und am 27. 2. ebenfalls im Saale Risse ein bunter Nachmittag. In Fölsen findet am 13. 2. ein Bunter Abend statt und in Natingen am 6. 2. Zudem veranstaltet„Kraft durch Freude“ in diesem Monat folgende Fastnachtsveranstaltungen: in Scherfede. Borgentreich, Bühne und Borgholz, alle am 27. 2., ebenso in Rimbeck am gleichen Tage, wo am Nach mittag dann noch eine Theaterveranstaltung stattfindet. Die Volksgenossen und Volksgenossinnen aus all den Ortschaften des Kreises sind zum Besuch all dieser Veranstaltungen herzlichst eingeladen. Nur, wenn die Beteiligung so rege bleibt wie bisher, wird auch in Zukunft für gute Unterhaltung, für Freude und Frobsinn gesorgt werden, vielleicht sogar in einem noch größeren Rahmen. Zweipfündiges Wachslicht und Opfergabe statt eines Huhns Eine alte Sitte ehrt den Gründer von Burg und Stadt Dringenberg Dringenberg. Alljährlich wird das Andenken an den Gründer von Burg und Stadt Dringenberg, Bischof Bernhard V. am Lichtmeßtag erneut wachgerufen. Als der Paderborner Domherr Bernhard, Edelherr zur Lippe, der spätere Bischof des alten Bistums Paderborn, im Jahre 1316 die Grafschaft Dringen mit allen Zubehörungen und Rechten von dem Grafen Otto IV. und Friedrich von Everstein erworben hatte, wurde bereits 2 Jahre später Burg Dringenberg als Festung zum Schutze gegen die Wirren und Verheerungen der damaligen Zeit gegründet. Da sie zur Sommerresidenz der Paderborner Fürstbischöfe gewählt wurde, spielte sich in den folgenden Jahrzehnten nicht selten höfisches Leben und Treiben hinter den Burgmauern ab. Dann mögen die nahen Wälder Hörnerklänge wiedergegeben, mag in den alten Straßen munteres Ritterleben geherrscht haben. In dem alten Gemäuer der Burg haben Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen. Am Lichtmeßtage lebt die Erinnerung von neuem auf. Dieser Tag gehört dem Gründer von Burg und Stadt. In feierlichem Hochamt schreiten die Stadtväter mit brennenden Kerzen um den Altar. Hierbei wird eine kleine Gabe auf den Opferteller gelegt. In den Schulen aber wird den Kleinen Gebäck gereicht. In früheren Jahren fand eine öffentliche Feier statt. Fast bis zur französischen Revolution wurde ein großer Umzug veranstaltet. Ein vornehmer junger Mann, mit braunem Chormantel, Mitra und Stab genoß an diesem Tage „Bischofswürde". Er ritt an der Spitze des Zuges, ihm zur Seite zwei Hellebardieren in Helm und Waffenrock. Es folgte der Rat der Stadt. Sie alle schritten zur Kirche. Während des Hochamtes, stellten sich„Bischof“ und Knappen vor die Kommunionbank. Hinter ihnen nahm die Stadtobrigkeit Aufstellung. Am Nachmittage ritten der Bischof und seine Begleiter durch die Stadt. Dabei sangen sie: Sagt, was hilft der Welt mit allem Gut und Geld? Alles verschwind geschwind gleichwie der Hauch im Wind. Vor den vornehmsten Häusern hielten die Reiter an, um eine Stärkung zu sich zu nehmen. Ueberall herrschte Jubel und frohes Treiben. Am folgenden Tage wurde für Bischof Bernhard ein feierlicher Gedenkgottesdienst gehalten. Der Magistrat legte bei der Messe 2 Rthlr. auf den Altar. Früher bestand dieses Opfer aus einem Huhn, einem Käse und zwei Tonnen Bier. Als aber der Hahn sich während des Gottesdienstes unangenehm bemerkbar machte und obendrein ein munteres Krähen vernehmen ließ, führte man das Geldopfer und ein zweipfündiges Wachslicht ein. Am Nachmittag war Freitafel im Rathaussaale, an der„Ehrenbischof" und Bürgerschaft teilnahmen. 1808 wurde dieses Fest noch einmal gefeiert. Seit dieser Zeit findet die öffentliche Feier nicht mehe statt. Salzkotten. Gaufilmstelle der RSDAP.— diesmal eine fröhliche Angelegenheit. Die Gaufilmstelle der NSOAP. zeigt Sonntag, 6. Februar, im Saale Richter den lustigen Soldatenfilm nach der erfolgreichen Komödie von Karl Bunje„Der Etappenhase“ nebst Beiprogramm. Vorführungen sinden um 15.30 und 20 Uhr statt. NS.=Formationen, Gliederungen und Verbände erhalten bei geschlossenem Besuch zur Nachmittagsvorführung Ermäßigung. Verbilligte Karten im Vorverkauf nur im Zigarrenhaus Stute. Etteln. Friede ernährt— Unfriede verzehrt. Ueber dieses Thema sprach am Dienstagabend im gutbesetzten Saale des Gasthofs Tölle Pg. Holtkamp. Der Redner wußte in klaven Worten die Einigkeit des deutschen Volkes zu beleuchten, der er in charakteristischer Form den Hader und Streit anderer Völker gegenüberstellte. Ortsgruppenleiter Knaup. der auch die Kundgebung eröffnet hatte, dankte dem Redner für seine Ausführungen, die herzlichen Beifall fanden. Hörste. Der Totenglocken Lied. Unter größten Anteilnahme der Bevölkerung wurde die Witwe Franz Timmermann aus Dedinghausen zu Grabe getragen. Die Verstorbene war in Hörste geboren und stand im 79. Lebensjahr. Anschließend folgte die Beerdigung des Bauern Franz Stratmann genannt Böhle. Stratmann war Mitbegründer des Kriegervereins Hörste und beteiligte sich rege an der Arbeit der Kameradschaft. Im 76. Lebensjahre wurde er nun in die Ewigkeit abberufen. Warburg.„Das westfälische Rothenburg“. Unser Heimatstädtchen war Gegenstand eines Vortrages in der Abt. Münster des Sauerländischen Gebirgsvereins, wo Steueramtmann Gaertner seine Zuhörer in einem Lichtbildenvortrag in das östliche WWestfalen führte. Der„Münst. Anzeiger“, der ausführlich über diesen Vortragsabend berichtete, schreibt unter der Schlagzeige„... Von Telgte bis zum„westfälischen Rothenburg" u. a.:„Aus der Wanderung durch die lippischen Wälder von Detmold nach Höxter a. d. Weser sind zu erwähnen die Externsteine, Bad Meinberg, das Städtchen Horn, Schlangen, Schwalenberg mit dem Schloß. Bilder von Höxters reichgeschnitzten und buntbemalten Giebelhäusern und dem altehrwürdigen Corvey ließen erkennen, daß die liehliche Weserstadt eines längeren Aufenthaltes wohl wert ist. Es folgte die Stadt Warburg, die den Namen„westfälisches Rothenburg“ hat und auch verdient. Sowohl in der Ober= als auch in der Unterstadt gibt es viele reizende Partien und guterhaltene mittelalterliche Bandenkmäler. Ueber der Stadt thront das ehrwürdige Gymnasium und winkt hinüber zu dem sagenumwobenen Dessenberg, der vulkanischen Ursprungs ist und sich kegelförmig am Rande der Warburger Börde erhebt. Die Burgruinen, die den Gipfel krönen, sind Künder blutiger Fehden und Kriegswirren. Recht eindrucksvoll war eine Sonnenuntergangs= bzw. Mondlichtaufnahme der Stadt Warburg, bei der sich die vielen Türme und Zinnen als Konturen vom Nachthimmel abhoben. In einem LichtMinisterialbesprechung über das Calsperrenprojekt 50 000 RM im außerordenklichen Haushalt des Lippeverbandes für Vorarbeiken im Alme- und Aatal Kreis Büren. In einer am Mittwoch in Paderborn veranstalteten großen Ministerialbesprechung, die mit einer Bosichtigung der örtlichen Gegebenheiten verbunden war, wurde der seiner Zeit Aufsehen erregende Plan des Talsperrenbaues im Almegebiet eingehend durchgesprochen und die Notwendigkeit und Möglichkeiten seiner Durchführung erwogen. Nach Erkundigung an zuständiger Stelle können wir vorerst mitteilen, daß noch kein enogültiger Beschluß über diese Vorhaben gefaßt werden konnte, daß aber die Arbeiten des Staatlichen Talsperrenvorbauamtes in Büren immerhin sehr greifbare Gestalt annehmen. Bekanntlich sollen ja im Almetal sowohl wie im Aatal bei Wünnenberg unter Umständen Talsperrenbauten erfolgen. Zu gleicher Zeit erreicht uns der neue Haushaltsplan des„.ppevervandes“ in Dortmund, der nach der Emschergenossenschaft als zweiter wasserwirtschaflicher Zweckverband seine Planungen für das Rechnungsjahr 1937 offenlegt. Im außerordentlichen Haushaltsplan dieses Verbandes werden 1937 1 868 480 RM (Anschlag 4 869 880 RM) angegeben. Neuerscheinen im a.=0. Haushalt neben dem ansehnlichen Betrag von 750000 RM für den Bau von„Entphenolungsanlagen“ auf vier Zechen des Verbandes auch 50000 RM für Vorarbeiten zum Bau von „Talsperren im oberen Lippegebie!“. Das sind Gelder für den geplanten Talsperxenbau im Kreise Büren. Da von den insgesamt 28.01 Millionen RM Gesamtausgaben für den a.=o. Haushalt bis Ende 1938 durch die Genossenschaftsversammlung bereits 25.31 Mill. RM durch Aufnahme von Anleihen gedeckt wurden, bleiben noch 2.7 Mill. RM neu zu bewilligen. 1937 wurden an Anleihe neu aufgenommen 800000 RM bei der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte und rund 1.2 Mill. RM Arbeitsbeschaffungsdarlehen bei der Deutschen Rentenbankkredit= annalt und bei der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG. Berlin. Da mehrere Ministerien bei der großen Planung im oberen Lippegebiet maßgebend beteiligt sind, ist jedoch diese Bereitstellung eines Betrages von 50000 RM noch nicht entscheidend fü: die Durchführung des Projektes, sondern zeigt nur die grundsätzliche Bereitwilligkeit, die umfangreichen Vorarbeiten zum Talsperrenbau zu leisten. B von schwerer Anklage freigesprochen Tragischer Ausgang eines Streites um Mitternacht— Ein junger Soldat starb an den Folgen der Verletzungen Die Angeklagten vom Schwurgericht nicht für schuldig befunden In der Nacht zum 2. Januar dieses Jahres trug sich in Lippstadt vor dem Café Floer ein trauriger Vorfall zu, dem der Feldwebel Schulze vom Fliegerhorst in Lippstadt zum Opfer fiel. Gottfried Leisina und Anton Kreuzmann, beide 26 Jahre alt, aus Hörste, waren am Neujahrstage in Lippstadt gewesen. Nach einer Bierreise am Abend beabsichtigten sie mit Verwandten des L. wieder heimzufahren, trafen diese jedoch nicht mehr. So kamen sie gegen 1.80 Uhr zu dem Café, wo sie nach einem Auto zu telefonieren gedachten. Vor dem Café kam es zu einem Streit zwischen dem Feldwebel und dem Angeklagten L., an dem sich auch K. beteiligte. Nach den Feststellungen des Schwurgerichts am gestrigen Tage hatte Sch. die beiden gehänselt. Obwohl zunächst L. und K. versuchten, einem Zwischenfall aus dem Wege zu gehen, wurde die Sache doch ernster; es kam zwischen L. und Sch. zu einem regelrechten Zweikampf. L. erhielt hierbei mit dem Dolch des Sch. zwei Stiche. Im weiteren Verlauf des Ringens am Boden versuchte L., dem Sch. den Dolch zu entwinden. Dabei wurde Sch. in der Leistengegend so schwer verletzt, daß er 25 Stunden später nach einer zwar lebensgefährlichen, aber unbedingt erforderlichen Operation starb. Die beiden Angeklagten waren nach der Tat zunächst fortgelaufen und dann eine halbe Stunde später zurückgekehrt, um, wie L. sagte, sich den Dolch als Andenken aus dem Nachbargarten zu holen. Dieser wurde ihm schon in der nächsten Nacht zum Verhängnis, als man ihn in seiner Wohnung vorfand. Die beiden Angeklagten wurden am 8. Januar verhaftet. Die Anklage vor dem Schwurgericht lautete gegen L. auf vorsätzliche Körperverletzung mit Todeserfolg, außerdem auf schweren Diebstahl(Holen des Dolches). K. war der Teilnahme an einem Raufhandel angeklagt; außerdem sollte er bei dem Diebstahl behilflich gewesen sein. Beide Angeklagten erklärten übereinstimmend, daß der verhängnisvolle Streit auf das herausfordernde Verhalten des Sch. zurückzuführen sei. Sie schilderten auch im einzelnen die Vorgänge, die von Zeugen, die sie ebenfalls beobachtet hatten, zum größten Teil bestätigt wurden. Dem inzwischen verstorbenen Sch. stellten seine Kameraden sowohl wie auch sein Hauptmann das beste Zeugnis aus. Von Wichtigkeit waren die ärztlichen Gutachten über die Todesursache bzw. die ursächliche Verbindung zwischen der Verletzung und dem Eintritt des Todes. Medizinalrat Dr. Baack erklärte als Obduzent der Leiche des Sch., daß die Todesursache Lungenentzündung und durch die Verletzung hervorgerufene Widerstandsschwächung gewesen sei. Nach seiner Ansicht sei die Lungenentzündung aber erst im Laufe der Zeit nach der Verletzung eingetreten. Hierzu bekundete Dr. Koch vom Gerichtsärztlichen Institut in Münster, daß die mikroskopische Untersuchung der Lunge und des Herzens ergeben habe, daß eine bereits seit drei Tagen vorhanden gewesene Lungenentzündung festgestellt worden sei.— Ueber die Person der Angeklagten bekundete der zuständige Gendarmeriehauptwachtmeister, daß beide untadelhafte Einwohner von Hörste seien. Diesem Zeugnis schloß sich auch der Ortsbürgermeister an. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Venghaus. beantragte gegen die Angeklagten folgende Strafen: Leising 8 Jahre 2 Monate Gefängnis wegen Körperverletzung mit Todeserfolg und schweren Diebstahls, Kreuzmann 8 Monate 2 Wochen Gefängnis wegen Teilnahme am Raufhandel und Beihilfe zum schweren Diebstahl. Danach hielt er die Angeklagten auch im Sinne der Anklage für schuldig. Die Ehre des Feldwebels Sch. sei durch die Beweisaufnahme in keiner Weise angetastet worden.— Rechtsanwalt Dr. Koch, Lippstadt, als Verteidiger für beide Angeklagten beantragte Freispruch, während Rechtsanwalt Bäcker, Paderborn, als zweiter Verteidiger des Leising ebenfalls Freispruch beantragte, im Falle der Zueignung des Dolches bat er jedoch, nur Unterschlagung feststellen zu wollen. Beide Verteidiger hoben in der Hauptsache den Tatbestand der Notwehr hervor, aus der heraus Leising gehandelt habe. Das Urteil des Schwurgerichts lautet: Die Angeklagten werden unter Freisprechung im übrigen wie folgt verurteilt: L. wegen Unterschlagung zu einer Gefängnisstrafe von 1 Monat, K. wegen Beihilfe zur Unterschlagung zu 60 Mark Geldstrafe, ersatzweise 12 Tagen Gefängnis. Die verhängten Strafen sind durch Untersuchungshaft verbüßt. Die Kosten des Verfahrens fallen, soweit Freisprechung erfolgte, der Reichskasse, im übrigen den Angeklagten zur Last. Der Vorsitzende rügte zunächst Sympathieäußerungen, die im Anschluß an die Bekanntgabe des Urteilstenors laut wurden, und erklärte, daß hier ein blühendes Menschenleben, ein tüchtiger Soldat zu Tode gekommen sei. Damit sei aber die Verurteilung der Angeklagten nicht zu begründen. Was die Hauptanklagepunkte anbetreffe, so sei die Darstellung des nächtlichen Vorfalles durch die Angeklagten nicht als widerlegt anzusehen. Es stehe fest, daß keiner der Angeklagten etwas getan habe, um den Vorfall in ernste Bahnen zu lenken. Gerade Leising habe eine schier verwunderliche Ruhe und Geduld zur Schau getragen. Das einzige, was gegen ihn sprechen könnte, seien Aeußerungen, die er nachträglich gegenüber Kreuzmann getan habe. Sie ließen aber nicht den zwingenden Schluß zu, anzunehmen, daß er vorsätzlich den Stich geführt habe. Bezüglich des Diebstahls des Dolches habe das Schwurgericht keinen Diebstahl, sondern aus rechtlichen Gründen nur Unterschlagung bezw. Beihilfe zur Unterschlagung angenommen. Bewegung Heute KdF.=Appell im Rathaus Zum heutigen Appell im Zeichen der NS.=Gemeinschaft „Kraft durch Freude" um 20 Uhr 15 im Rathaussael sind geladen: * Die Kreisamtsleiter mit ihrem Kreisstab, die Betriebsführer, Betriebsobmänner und KdF.=Warke. die Behördenleiter, die Obermeister der Kreishandwerkerschaft, die Reichsbetriebsgemeinschaftswalter der DAF., die Verbindungsmänner der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude", die Kreisreferenten und Ortswarte„KdF.“. Nach einem Rechenschaftsbericht des Kreiswartes und einer Erläuterung des Sommerprogramms folgt die Rede des Kreisleiters der NSDAP., Pg. Meyer. Heil Hitler! Thiede. Kreisobmann. Sonderzug zur Inkernationalen Automobilund Motorradausstellung 1938 in Berlin X Die Internationale Automobil= und Motorradausstellung in Berlin ist im besten Sinne des Wortes eine Volksausstellung geworden. Aus allen Teilen des Reiches kommen deutsche Volksgenossen, um in den sämtlichen Hallen des Ausstellungsgeländes am Funkturm immer wieder von keuem zu bewundern, was die deutsche Kraftfahrzeugindustrie neues erdacht hat, um den Wünschen unseres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler folgend— das Kraftfahrzeug zum Allgemeingut des deutschen Volkes zu machen. Am 18. und 25. Februar fahren zu dieser Ausstellung Sonderzüge nach beifolgendem Fahrplan: Hinfahrt(Freitag abend) Münster ab 22.52 Uhr Lengerich 23.20/21 Uhr Osnabrück 23.38/44 Uhr Löhne Minden Bückeburg Hannover Magdeburg Berlin=Potsd. Rückfahrt(Sonntag abend) Berlin=Potsd. ab 23.48 Uhr Magdeburg 2.04/14 Uhr Hannover 4.33/44 Uhr Büchrburg 5.33|34 Uhr 5.44/46 Uhr 6.07/09 Uhr 6.55/7.07 Uhr Uhr Uhr 0.29/0.30 Uhr 0.49/51 Uhr Minden 1.01/03 Uhr Löhne 1.5058 Uhr Osnabrück 4.10/17 Uhr Lengerich 7.24/25 6.31 Uhr Münster an 7.54 Der Gesamtfahrpreis einschließlich einer Uebernachtung, Frühstück und der Eintrittskarte zur Ausstellung beträgt 13.90 RM; ohne Uebernachtung und Frühstück, aber einschließlich der Eintrittskarte für die Ausstellung stellt sich der Preis auf 11,20 RM. Anmeldungen bei den Dienststellen der NSDAP. bilde wurde auch das Geburtshaus des großen westfälischen Generalbaumeisters Johann Konrad Schlaun aus Nörde bei(Warburg gezeigt, das Geburtshaus des Mannes, von dessen genialem Können gerade in Münster so manche Bauten Zeugnis ablegen. Die mit viel Liebe und Kleinarbeit gemachten Aufnahmen waren nicht nur technisch einwandfrei, sondern auch vom künstlerischen Standpunkte aus ansprechend.“ Warburg.„Herr Varnhusen liquidiert“— Eine Aufführung des Westfälischen Landestbeaters. Dieses Spiel mit seiner beschaulichen Kunst führte uns in die ganz stillen Dinge des Lebens, stellte uns eine Fabel vor, über die wir alle einmal nachgedacht und an die wir alle irgendwie schon einmal herangeführt worden sind. Sie demonstriert den Durchbruch einer in Schuld verallenen edlen Natur zu ihrem wahren Sein. Die Spielgruppe des Westfälischen Landestheaters wurde ihrer schweren Aufgabe in darstellerischer und technischer Hinsicht durchaus gerecht. Spielleiter Walter Holetzko spielte den alten Varnhusen selbst, diesen alternden, gehetzten Menschen, der in seiner tragischen Verstrickung den Weg nicht zu finden weiß. Ihm gegenüber stehen die Anverwandten mit ihrem kalten Materialismus, die lebenstüchtigen Kinder Birgit(Gerda Meißner), die Angst vor der Armut hat, und Wolfgang(Fritz Eyold Menke), leichtlebig und ohne Verständnis für die seelische Not des Vaters, und der skrupellose Schwiegersohn (Guido von Bake), der das Leben nur kalt als eine Rechnung sieht. Prächtig die Abgeklärtheit, die Altersweisheit und Güte des alten Dieners Clemens(Alois Herrmann). Mit tiefer innerer Anteilnahme nahmen die Zuschauer das Spiel auf. Warburg. Was das Standesamt meldet. Beim Standesamt in Warburg gelangten im Monat Januar 5 Geburten und 8 Sterbefälle zur Anmeldung. 3 Eheschließungen wurden vollzogen. Peckelsheim. Unsere junge Spielschar, die uns schon einmal mit ihren Darbietungen erfreute, wird am kommenden Sonntag, 6. Februar, in Fölsen und am 13. Februar in Peckelsheim mit einem„Bunten Abend“ aufwarten.— Die Aufführung in Fölsen war seinerzeit sehr gut besucht und fand reichen Beifall. Somit steht zu erwarten, daß auch der„Bunte Abend“ am kommenden Sonntag sich zahlreichen Besuches erfreuen wird. Wenn der Besuch bei der letzten Aufführung in Peckelsheim nicht den Erwartungen entsprach, so war es wohl darauf zurückzuführen, daß am selben Tage schon eine andere größere Veranstaltung vorausgegangen war. Der 13. Februar wird sicherlich durch besonders zahlreichen Besuch des„Bunten Abends“ den Beweis erbringen, daß die Peckelsheimer Bevölkerung den guten Leistungen ihrer Spielschar starkes Interesse entgegenbringt. Cörbecke. Schöne Abwechslung im dörflichen Einerlei. Einen Theaterabend veranstaltete die Laienspielschar des Gesangvereins Ossendorf in Verbindung mit der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude". Zur Aufführung gelangte„Der Eichhofbauer“. ein echt volkstümliches Schauspiel, wie man es gern sieht. Die Mitwirkenden entledigten sich ihrer teilweise schwierigen Aufgabe mit viel Geschick. Das tragische Schicksal einer Bauernfamilie wurde lebensgetreu dargestellt und hinterließ einen tiefen Eindruck. Der Abend wurde zu einem Erlebnis, für das wir den Ossendorfer Spielern Dank schulden.— Der Gaufilmwagen war nach längerer Unterbrechung wieder bei uns und zeigte den prächtigen Film„Schlußakkord“. Brakel. Kein Viehmarkt in Brakel. Der für Dienstag, 8. Februar, vorgesehene Viehmarkt findet wegen Seuchengefahr nicht statt. Lügde. Für Neuanlagen von Obstpflanzun gen werden aus Reichsmitteln Zuschüsse von 25 Prozent gegeben. Da an der Straße nach Holzhausen schon viele Bäume am Absterben und nicht mehr voll ertragsfähig sind, sollen hier Zwischenpflanzungen vorgenommen werden. Es sind solche Sorten ausgewählt, die durch aufrechten Wuchs den Straßenverkehr nicht stören. Auch ist bei der Auswahl auf die Erfahrungen der letzten Jahre bezüglich Fremdbestäubung geachtet. Die Bäume werden durch ortsansässige Gärtner von anerkannten Baumschulen bezogen. Lügde. Der Veranstaltungsplan für Februar. Am 5. Februar, 20.15 Uhr, Filmvorführung der Gaufilmstelle im Klostersaal(Der Etappenhase).— Am 11. Februar, 20.80 Uhr, bei Seiler Mitgliederversammlung der Ortsgruppe. Erscheinen aller Pg. und PA. ist Pflicht.— Am 23. Februar, nachmittags 3 Uhr, im votel Seiler Tagung des NSLB. gemeinsam mit dem Kreisabschnitt Steinheim.— Am 23. Februar, 20 Uhr, im Hotel Seiler Gemeinschaftsabend der NS.=Frauenschaft.— Am 27. Februar, 20.15 Uhr, im Klostersaal Filmvorführung der Gaufilmstelle(Krach im Hinterhaus). Lügde. Wintervergnügen der DAF. Am kommenden Sonntag veranstaltet die RBG. 1 Fachschaft Tabak im Schützenhaus ihr diesjähriges Wintervergnügen. Am Nachmittag ist für die Frauen der Kaffeetisch gedeckt, während für die Männer derbere Kost vorgesehen ist. Später kann ann das Tanzbein geschwungen werden. Kollerbeck. Es galt Abschied zu nehmen. In diesen Tagen verließ uns Pfarrvikar Antweiler, um die verwaiste Seelsorgerstelle in Husen(Kr. Büren) zu übernehmen. Sechseinhalb Jahre war Pfarrvikar Antweiler in unserem Dörfchen unermudlich tätig. Besonderen Dank schuldet ihm die Gemeinde für die würdige und künstlerische Neuausgestaltung des Gotteshauses. Die besten Wünsche begleiten ihn in seinen neuen Wirkungskreis. Wettkampfleiterschulung in Bielefeld. Am kommenden Sonntag findet in Bielefeld eine Schulungstagung aller Ortsund Gruppenwettkampfleiter für die Durchführung des Reichsberufswettkampfes statt. Im Verlauf dieser Tagung wird der Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront. Pg. Schürmann, und der Stellvertreter des Obergebietsführers Axmann, Pg. Wiese, sprechen.— Die Gauwettkampfleitungen haben außerdem in verschiedenen Tagungslokalen für ihre Berufsgruppen Sondertagungen. Kurzmeldungen der Bewegung Vortragsreihe der RBG.„Druck und Papier“. Vom 19. bis 21. Februar veranstaltet die Reichsbetriebsgemeinschaft „Druck und Papier“ eine Vortragsreihe über das Wesen der Sozialen Selbstverantwortung. Abteilungsleiter der RBG. „Druck und Papier, Pg. Pflug, Berlin, wird am 19. und 20. in Bielefeld und am 21. Februar in Münster sprechen. von Haar und Hellweg Geseke. Auf dem Schweinemarkt waren 300 Ferkel zum Verkauf ausgestellt. Es wurden folgende Preise für Ferkel verlangt und gezahlt: 5 Wochen alte Ferkel 22—24, 6 Wochen alte 25—28, 8 Wochen alte 30—34 RM. Trotz der sehr hohen Preise war der Handel von Ansang an sehr lebhaft, so daß der Markt schon frühzeitig vollständig geräumt wurde. Auch auf dem Krammarkt herrschte ein reges Leben. Geseke. Wandern und Heimatliebe sind engverbundene Begriffe und auch ganz besondere Eigenschaften des deutschen Menschen, die zu pflegen sich unsere Wandervereine zur Aufgabe gemacht haben. Die hiesige Ortsgruppe des Sauerländischen Gebirgsvereins, die in dieser Beziehung in den letzten Jahren immer in vorderster Front mitmarschierte, zeigte auch in dem in der gestrigen Jahreshauptversammlung gegebenen Jahresbericht, daß das vergangene Jahr nicht erfolglos vorübergegangen ist. U. a. hat der Mitgliederbestand die Zahl„100“ bereits überschritten, zahlreiche Wanderungen in die nähere und weitere Heimat wurden gemacht, Kartoffelbraten, Teilnahme an Tagungen und kameradschaftliche Feiern unter den Mitgliedern sind aus dem Jahresbericht besonders hervorzuheben. Für zehnjährige Mitgliedschaft wurde Frl. Lotte Rieger, Franz Koch und Heinrich Aßheuer die Ehrennadel des Hauptvereins verliehen. Im Anschluß an diesen geschäftlichen Teil zeigte Photograph Kau einige von ihm selbst ausgenommene Heimatfilme, so das Kartofselbraten des SG., verschiedene Wanderungen und den vorjährigen Rosenmontagszug. Geseke. Sprachrohr der Bewegung. Im Lause dieser Woche werden die Zellen= und Blockleiter der Partei nochmals bei den Hausbesitzern wegen der in jedem Hause anzubringenden Haustafel der NSDAP. vorsprechen. Diese Tasel darf in keinem Hause fehlen, denn sie ist das Sprachrohr der Bewegung! Lippstadt. Jahreshauptversammlung des Sauerländischen Gebirgsvereins. Im vollbesetzten Saal des Westfälischen Hofes begrüßte am Mittwoch abend der Abteilungsführer Robert Juch die stattliche Wandergemeinde der Abteilung Lippstadt des SGV., die sich eingefunden hatte, um Rückblick zu nehmen auf das vergangene Wanderjahr und frohe Ausschau auf das kommende zu halten. Aus dem Tätigkeitsbericht der Abteilung ersieht man, daß der Wandergedanke auch in unserer Lippestadt marschiert, so daß die Abteilung auf eine Mitgliederzahl von über 200 anwuchs. Aus dem Vortrag des Abteilungsführers ging hervor, daß die von der Hauptgeschäftsstelle veranstalteten Ausbildungskurse auch von Lippstadt rege beschickt worden find. So nahmen Lippstädter Wanderfreunde an einem Singekursus, einem Volkstanzkursus sowie an einem Kursus für Dietwarte teil. An der Verschönerung des Stadtbildes beteiligte sich die Abteilung rege und trug damit zu schönen Erfolgen bei. Kassenwart Kallewege gab den Kassenbericht, der geprüft und in Ordnung befunden war. Wanderwart Hoeke gab eine Rückschau über die Wanderungen des vergangenen Jahres. Danach nahmen an insgesamt 73 Wanderungen 1588 Mitglieder teil. Das schön gelegene Wanderheim in Völlinghausen an der Möhne ist nunmehr völlig schuldenfrei, so daß jetzt an seine weitere Ausgestaltung und Verschönerung gedacht werden kann. Uebrigens beherbergte das Heim im vergangenen Jahre 689 Wanderfreunde aus der näheren und weiteren Umgegend. Im Laufe des Abends wurde der Abteilungsführer einstimmig wiedergewählt. Er ernannte den Führerrat. aus dem nur der Kassenwart auf eigenen Wunsch ausscheidet. Zu der am kommenden Sonntag geplanten Wanderung nach Schloß Schwarzenraben sprach Wanderfreund Carl Laumanns über die Entstehungsgeschichte dieses Schlosses und seine Kunstschätze. Ein Lichtbildervortrag, der an manch schöne Wanderung in die Umgebung und ins Sauerland erinnerte, schloß den Abend ab. Lippstadt. Auf dem Wochenmarkt zahlte man im Kleinverkauf nachstehende Durchschnittspreise: Wurzeln 10, Spinat 10, Grünkohl 9, Rosenkohl 28, Weißkohl 9, Blumenkohl 35—40, Rotkohl 10, Wirsing 10, Rotebeeten 10. Endivien 10—15, Sellerie 15—25, Tomaten 45 und Zwiebeln 12 Pfg. Erwitte. Neuer Lehrgang in der Reichsschulungsburg. In der Reichsschulungsburg begann ein neuer Lehrgang, zu dem 250 Ortsgruppenleiter der NSDAP. aus ganz Deutschland in Erwitte zusammengekommen sind. Der Lehrgang wird am 21. Februar beendet sein. Auch zu diesem Lehrgang werden wieder führende Männer der Bewegung nach Erwitte kommen. Drewer. Die Kriegerkameradschaft Drewer im Kyffhäuserbund, zu der auch die Altenrüthener Kameraden gehören. hielt am Sonntag ihren Kameradschaftsappell zugleich als Hauptversammlung ab. Man begann mit dem Gedächtnis der Toten wie des Generals Ludendorff und des stellv. Kreisverbandsführers Dr. Fels. Schriftwart Oel verlas die letzte Niederschrift und den Jahresbericht, dabei wurde empfehlend auf den Volksbund deutscher Kriegsfürsorge hingewiesen. Kassenwart Broermann gab den Kassenbericht, der trotz des verregneten Kriegerfestes verbunden mit der Ausschneiden! Aufbewahren! Hier spricht die praktische Hausfrau Fisch besitzt einen hohen Nährwert, ist sehr bekömmlich und bietet eine willkommene Abwechslung im Küchenzettel Fischfilet in Tomatentunke: Zutaten 750 Gr. Fischfilet, ½ Dose Tomatenmark, etwas Fett, Mehl, Essig und Salz. Man bereitet eine dickliche Mehlschwitze, in die man das Tomatenmark verrührt. In die fertige Tunke gibt man das Fischfleisch, das man mit Salz und Essig vorbereitet hat. Ungefähr 20 Minuten läßt man den Fisch gar ziehen. Bratklops aus Fisch. Zutaten; 1 Kg. Fisch, 250 Gr. gekochte Kartoffeln, 50 Gr. Speck, 1 Ei. Zwiebeln. Fett zum Braten. Speck und Zwiebeln werden leicht angedünstet. Der vorbereitete Fisch wird mit den Kartoffeln, Speck und Zwiebeln durch die Fleischmaschine gegeben. Das Ei wird daran gerührt. Der Teig wird zu kleinen Bällen geformt und in Fett gebacken. Als Beigabe eignet sich jedes Gemüse. Hering in Gelee: Zutaten: 500 Gr. frische Heringe. sechs Blatt weiße Gelatine, Suppengrün und Gewürz. Das fein geschnittene Suppengrün wird in Wasser weich gekocht. Die vorher mit Salz eingeriebenen Heringe werden in der Brühe gar gemacht. Sie werden vorsichtig herausgenommen und in eine Schüssel gelegt. In die kochende Brübe, die gut abgeschmeckt sein muß, gibt man die geweichte Gelatine. Man gießt sie über die Fische und läßt sie erkalten. In etwa 10 Stunden ist sie steif. 25jährigen Jubelfeier doch eine kleine Auswärtsentwicklung zeigte Dem Kassenführer wurde Entlastung erteilt. Allgemein wurde beschlossen, abwechslungsweise in den Wirtschaften ein Preisschießen für das WHW. zu veranstalten. Zum Schluß gedachte der Vereinsführer der besonderen Bedeutung des 30. Januar. Rüthen. Ins Provinzialherdbuch eingetragen. Der Ziegenzuchtverein unserer Stadt wurde von einien Vertretern der Herdbuchgesellschaft besucht. Die zehn esten Tiere wurden in das Provinziasherdbuch eingetragen, und zwar von den Mitgliedern Diemel 3. Fritz Atorf 2, Joh. hannes Berle 1, Josef Guntermann 1, Franz Töne 1, Franz Berghoff 2. Die Milch dieser eingetragenen Tiere wird von jetzt an von Joh. Berle kontrolliert. Milchkontrolleur Schulz aus Drewer wird allmonatlich den Fettgehalt dieser Tiere prüfen. Rüthen. Ein Steinmetz Gr. von hier kam bei seiner Arbeit zu Fall und brach dabei ein Bein. Der Bruch ist sehr kompliziert, so daß er in das Lippstädter Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Rüthen. Ist das im Sinne des Vierjahresplanes? Immer wieder kann festgestellt werden, daß in den umliegenden Wäldern unserer Stadt die Stapel der Kurzhölzer von mutwilligen Spaziergängern umgeworfen werden. Die Hölzer sind aus dem Grunde aufgestapelt, damit die Einwirkungen des Regens nicht das Holz verderben. Es ist also mutwillige Zerstörung, wenn das Holz umgeworfen wird und so Regen und Fäulnis ausgesetzt ist. Aus dem Sauerlande Niedermarsberg.„Wein spielt des Abends so schön.“ Die Harmonika, namentlich die Handharmonika, bürgert sich mehr und mehr in das Volksmusikleben ein. Welch schöne Stunden bereitet sie nicht dem einzelnen in seinen Mußestunden. Aber sie muß richtig gespielt werden können. Um nun den Volksgenossen, die eine Handharmonika besitzen, das kunstgerechte Spielen dieses Volksinstrumentes zu vermitteln, und den Weg zu bereiten für ein HandharmonikaOrchester, soll ein Handharmonika=Lehrgang eingerichtet werden, den erfahrene Fachleute leiten. Interessenten werden gebeten, sich am Dienstag, 8. Februar, 20 Uhr, im Café Heine (Beverungen) oben einzufinden. + Niedermarsberg. Glasfabrik wieder in Betrieb. Infolge Ofenerneuerung mußte die Marsberger Glasfabrik GmbH. vor Weihnachten den Betrieb stillegen und die Mehrzahl der Arbeiter entlassen. Nunmehr ist der Ofen wieder fertig, und die Fabrikation kann wieder ausgenommen werden. Die Belegschaft ist am Donnerstag morgen wieder vollzählig angetreten. Dadurch hat sich die vorübergehende Arbeitslosigkeit in Niedermarsberg wieder behoben. Die Glasfabrik hat über Auftragsmangel nicht zu klagen. Siddinghausen. Ein überaus großer Leichenzug bewegte sich am Mittwochmorgen zum Friedhof. Galt es doch, dem Gastwirt Heinrich Göckede das letzte Geleit zu geben. Im Alter von 72 Jahren wurde er nach langem, schwerem Krankenlager vom Tode evlöst. Weit über die Grenzen seines Heimatdörfchens war er als tüchtiger Geschäftsmann bekannt und wegen seines leutseligen und zuvorkommenden Wesens allgemein beliebt. Den trauernden Kindern trifft der Tod ihres Vaters deshalb besonders hart, da vor 9 Tagen ihnen auch ihre liebe Mutter jäh entrissen wurde. Möge den beiden Entschlafenen die Erde leicht sein. Siedlinghausen. Vor der Neuorganisation des heimischen Viehverkaufs. Sonnabend, 5. Februar, 14,30 Uhr, findet im Gasthof Lingenauber eine Generalversammlung der Viehverkaufsgenossenschaft Bigge=Olsberg und Umgebung statt. Tagesordnung: 1. Vorlage und Genehmigung des Verschmelzungsvertrages der Viehverkaufsgenossenschaft Bigge=Olsberg mit der Viehverkaufsgenossenschaft Hallenberg. 2. Beschlußfassung über den Sitz der Viehverkaufsgenossenschaft. 3. Wahlen zum Vorstand und Aufsichtsrat. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung für sämtliche Mitglieder wird um vellständiges Erscheinen gebeten. Alme. Eine Großkundgebung am 20. Februar. Auch im Februar, am 20. 2., veranstaltet die Ortsgruppe der NSDAP. eine Großkundgebung, in der als Redner Parteigenosse Franz Lang, Dortmund, sprechen wird. Die Formationen, Gliederungen, Vereine und Verbände nehmen an dieser Kundgebung geschlossen teil. Nachbarschaft und Provinz Der Wille zum Werk— 12 Lehrer bauen ein Flugzeug Bielefeld. In Bielefeld haben sich 12 Lehrer der Modellbaugruppen in den Schulen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um die reichen Erfahrungen, die sie während des langjährigen Unterrichtes in diesem Fach haben sammeln können, nunmehr in praktische Arbeit umzusetzen. Seit Mitte des Monats Januar kommen sie jeden Dienstag nachmittag für mehrere Stunden zusammen, um in der Segelflugbauwerkstätte auf dem Gelände des städtischen Betriebsamtes ein Segelflugzeug vom Typ des„Zögling" zu bauen. Wie wir dazu erfahren, soll diese Arbeit nicht die einzige bleiben, sondern wollen die Lehrer, falls ihr Zögling die Probe besteht, auch Hochleistungsmaschinen bauen. Die Holländer kommen zum Karneval + Münster. Die vom Verkehrsverein Münster betriebene Karnevalswerbung in Holland ist diesmal besser als in früberen Jahren eingeschlagen. Täglich gehen Nachfragen und Anmeldungen von Einzelpersonen, größeren und kleineren Gesellschaften ein. Das Hauptinteresse findet schon der„Internationale Karneval“ in der Stadthalle am Sonntag, 27. Febr., Bezeichnend für die gute Karnevalsstimmung in Twente ist auch, daß der münsterische Karnevalsschlager„Nao duller äs Bomberg" dort schon seit Wochen gespielt wird. Wenn die münsterische Hollandwerbung zu solch fühlbaren Erfolgen kommt, so ist das in erster Linie als eine Auswirkung des Studienbesuches von holländischen Verkehrs= und Pressefachleuten im September 1937 anzusehen. Der Transformakor flammte auf wie ein leuchtendes Fanal + Brochterbeck. Ein Sturm von nie gesehener Heftigkeit ging am Dienstag in den Morgenstunden über unseren Ort. rzehnte alte Eichen am Berge fielen ihm zum Opfer. Große Erdflächen mit Wurzelwerk ragen an umgestürzten alten Kiefern hoch. Das Pappdach der alten Lindnerschen Fabrik flog über die Bahngleise der Teutoburger Waldeisenbahn auf einen Weg. Die elektrische Lichtleitung versagte, und der Transformator flammte wie ein leuchtendes Fanal ins dunkle Dorf hinein. Im Oberdorf ist kein Dach unversehrt geblieben. Baumäste, Vogelnistkästen, Dachlatten und Ziegel bezeichnen den Weg des Sturmes. An einem Neubau hat er den am Montag gerichteten Dachstuhl wieder abgebrochen. Die Gewalt des Sturmes scheint am Berge am stärksten gewesen zu sein, während das Niederdorf ziemlich verschont geblieben ist. Großes Erdbeben verzeichnet Göttingen. Nach den Feststellungen des Geophysikalischen Institutes in Göttingen wurde am Dienstag abend zwischen 20—20.30 Uhr eine großes Erdbeben ausgenommen, das zu den größten der letzten Jahre zu rechnen ist. Das Erdbeben muß ungefähr 14000 Kilometer von hier, vermutlich in der Südsee bei Neu=Guinea, stattgefunden haben. Als Dauer wurden vier Stunden vermerkt. Während die Dauer einer Hin= und Herbewegung sonst 30—40 Sekunden betrug, beträgt diesmal die größte Bewegung 1 Zentimeter. Die Dauer dieser. Bewegung währte eine halbe Stunde. Aus dem Hessenlande Marbach. Selbstmord. Im hiesigen Walde fanden Spaziergänger einen jüngeren Mann an einem Baum erhängt vor. Sie benachrichtigten die Polizei, und diese stellte aus den Papieren fest, daß es sich um einen Schmied Paul Kaczmarek aus Klöden, Kr. Schweidnitz a. d. Elbe, handelt. Man fand bei ihm eine Aufzeichnung mit den Worten: „Ich habe niemand etwas zuleide getan und scheide freiwillig aus dem Leben". Die Leiche wurde in das gerichtsärztliche Institut gebracht.— Aus der Landesheilanstalt entwich ein 51jähriger, dort untergebrachter Mann. Er trägt Anstaltskleidung mit dem Zeichen H. M.(Heilanstalt Marburg) und die Nummer 7960. Allendorf. Neuer Bürgermeister. Landrat Dr. Burghof führte an Stelle des auf seinen Wunsch ausgeschiedenen Bürgermeister Seibel den Pg. Otto Wege als neuen Bürgermeister in sein Amt ein. Fronhausen. Platz der SA. Der Platz vor dem Kriegerdenkmal wurde durch den Führer des Sturmbannes II/I 11, Obersturmführer Rappold, zum„Platz der SA.“ geweiht. In seiner Rede gedachte er der Zeit, da auf diesem Platz die SA. gar oft aufmarschiert und manchen„Strauß" mit den Gegnern ausgefochten habe. Wenn auf dem Platz der SA. das Denkmal der gefallenen Helden im Weltkriege stehe, so sei dies eine glückliche Verbindung der Frontsoldaten mit der SA. Fronhausen hat damit als erste Gemeinde im Kreise Marburg ihte Anerkennung für den Kampf der SA. nach außen sichtbar zum Ausdruck gebracht. Wallau. 25 Jahre Schäfer. Der Gemeindeschäfer H. Achenbach konnte sein 25jähriges Arbeitsjubiläum feiern. Mit besonderer Sorgfalt hat er während dieser Zeit zur größten Zufriedenheit der Dorfinsassen seine Herde gehütet. Kaufleute sehen den Balkan Neue exportkundliche Studionfahrt nach dem Südosten + Die Reichssachgruppe„Der deutsche Groß= und Außenhandel" im deutschen Handel der DAF. veranstaltet im Rahmen seiner zahlreichen Berufsförderungsmaßnahmen zusammen mit der Abteilung wirtschaftskundliche Studienfahrten der DAF. erportkundliche Reisen, die den Teilnehmern einen praktischen Ueberblick über ihre Arbeit vermitteln sollen. Für die nächste Zeit sind zwei exportkundliche Studienfahrten vorgesehen. Die erste findet in der Zeit vom 9.—27. Mai statt und führt nach Oesterreich, Ungarn und Rumänien. Als Reiseweg ist geplant Bahnfahrt Dresden—Preßburg, Dampfschiff Preßburg—Orsova, Bahnfahrt Orsova—Hermannstadt, Hermannstadt— Kronstadt, Kronstadt—Predealpaß, Königsschloß Sinaia, Petroleumfelder von Campina und Ploesti, Bukarest, Temesvar, Fünfkirchen. Villany, Budapest, Wien, Dresden. Der Preis für die Fahrt beträgt einschl. voller Verpflegung rund 240 RM. Diese Reise wird für Außenhandelskaufleute, die ein besonderes Interesse für den Handel mit dem Südosten haben, erfolgversprechend sein, zumal in allen Handelsplätzen von Bedeutung die Fragen des Äußenhandels durch Vorträge, Führungen usw. eingehend erörtert werden. Die zweite Studienfahrt geht in der Zeit vom 7.—17. Juli in die baltischen Randstaaten. Sie führt ab Königsberg mit Schnellzug über Kowno nach Riga, von Riga nach Kommern, Dopat, Narva, Kiwioli und Tallinn(Reval), von Tallinn mit dem Dampser nach Helsingfors und von dort mit dem Dampfer Tannenberg nach Pillau. Der Preis für diese Reise wird ungefährt 190 RM betragen. Eingehende Auskünfte erteilt die Reichsdienststelle„Der deutsche Handel“ in der DAF., Berlin SW 11, Saarlandstraße 92—102 (Suomahgae) Wetterbericht Reichswetterdienst Ausgabeort Essen-Mülheim Trübe! Durch anhaltende Warmluftzufuhr in der Höhe baut sich das Azorenhoch noch weiter über Westeuropa auf. Dadurch wird die Westwindwetterlage auch weiterhin anhalten, was mit gleichbleibenden Temperaturen und unbeständigem, vielfach zu Regen neigendem Wetter verbunden ist. Aussichten für das Industriegebiet, Münster= und Sauerland Freitag: Bei zeitweise frischen westlichen Winden bedeckt bis trüb. Leichte Niederschläge, auch im Bergland teilweise als Regen. Temperaturen ohne wesentliche Aenderung Sonnabend: Meist bedeckt. Zeiwweise auch etwas Aufheiterung. Schauerartige Niederschläge, die in hohen Lagen als Schnee fallen. Nur geringer Tempevaturrückgang. Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Keine Aenderung der Großwetterlage. Winkersportwetterdienst Winterberg=Astengeoier:—2 Grad, Nebel, 7 Zentimeter Neuschnee, 33 Zentimeter Gesamthöhe, Pulver, Sport gut.— Willingen: 0 Grad, Schneefall, 10 Zentimeter Gesamtschneehöhe, Pappschnee, Sport mäßig.— Usseln: 0 Grad, Schneefall, 10 Zentimeter Gesamtschneehöhe, Pappschnee, Sport mäßig.— Ettelsbera:—1 Grad, bedeckt, 30 Zentimeter Gesamtschneehöhe, Pulver, Sport sehr gut. — Neuastenberg=Langewiese:— Grad, bedeckt, 7 Zentimeter Neuschnee, 27 Zentimeter Gesamthöhe, Pulver, Sport gut. RUNDFUNK Deutschlandsender: Sonnabend, 5. Februar 10.00: Köln: Dem Feind zur Wehr— Dem Land zur Ehr'! Deutsches Soldatentum in drei Jahrhunderten. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.00: Sendepause. 12.00: Königsberg: Musik zum Mittag. 15.15: Buntes Wochenende. Schallplatten. 16.00: Unser lustiges Wochenend. 18.00: Musikalische Kurzweil. 18.45: Aus Garmisch=Partenkirchen: Reichs=Wintersportwettkämpfe der HI 1938. 19.10: Die KraftfahrzeugWinterprüfung in Altenberg. 19.30: Wir schalten um... 20.00: Soldaten— Kameraden. Vom alten zum heutigen Militärmarsch. 22.15: Frankfurt: Deutsche und Wehrmachts=Skimeisterschaften. 23.00: Berlin: Unterhaltungsmusik. Koln: Sonnabend, 5. Fedruar 9.30: Musizierstücke. 10.00: Dem Feind zur Wehr— dem Land zur Ehr! Deutsches Soldatentum in vier Jahrbunderten. 10.30: Fröhliches Sviel für unsere Kleinsten. 11.00: Sendepause. 12.00: Gleiwitz: Mittagskonzert. 14.15: Bunte Muftk. 15.15: Jungmädel spielen ein Stegreifspiel. 16.00: Bunte Melodien. 18.00: Der neue Funkplan. 18.10: Der Löwener Studentenchor singt. 18.45: Leipzig: Kraftfahrzeug=Winterprüfung in Altenberg. 19.10: Wochenendkonzert. Schallplatten. 20.00: Hagen i. W.: Bunter Abend. 22.15: Frankfurt: Deutsche und Wehrmachts=Ski=Meisterschaften. 1. Tag: Abfahrtslauf. 22.30: Berlin: Unterhaltungsmusik. Turnen- Spiel= Sport Den Auftakt zur Reichswintersportwoche der HJ. in Garmisch=Partenkirchen bildete die Verpflichtung der 1200 Teilnehmer im Olympischen Festsaal. Nach den Begrüßungsworten des Bürgermeisters Scheck nahm Obergebietsführer Dr. Schlünder, der Chef des Amtes für Leibesübungen in der Reichsjugendführung, die Verpflichtung vor, die im Wortlaut wie folgt nachgesprochen wurde:„Wir geloben. Gesetze und Regeln der sportlichen Wettbewerbe zu halten. Wir wollen in ritterlichem Kampf unsere Kräfte messen zur Ehre der HJ. und für die Kraft und Größe der deutschen Nation.“ Reichsjugendführer Baldur von Schirach lobte anschließend die Kameradschaft der HJ., die auf allen Gebieten ihre innere und äußere Form selbst präge. Die Wintersportwoche werde wie die Sommerspiele in Nürnberg beweisen, daß die Jugend nicht für sich privat. sondern für die große Gemeinscaft kämpfe. Er rief die Jugend dazu auf, bei den Kämpfen an olympischer Stätte ihr Bestes zu geben und erklärte dann die Reichs=Wintersportsvoche der HJ. für eröffnet. Am Dienotag herrschte auf allen Kampfstätten Hocbetrieb. Bei herrlichem Winterwetter tummelten sich die Jungen auf der Abfahrtsstrecke vom Kreuzeck nach dem Hausberg, übten den Torlauf, und gleichzeitig fand sich das Jungvolk zu Ausscheidungsspringen auf der eigens errichteten Jugendschanze ein. Die Eislaufwettbewerbe mußten von Kainzenbad, wo die brennende Sonne das Eis weich machte, nach dem Olympiastadion verlegt werden. Die spitzen Kurven machten den Läufern hier viel zu schaffen, aber mit der Unbekümmertheit ihrer Jugend setzten sie sich über alle Schwierigkeiten hinweg. Klasse 1, 500 Meter: 1. Molter(Gebiet Franken) 62,8, 2. Riesser(Franken) 65.2, 3. Walter Roth(Franken) 66.3, 4. Funk(Ostland) 68.2, 5. Goltz(Berlin) 69.9, 6. Backhaus (Mittelrhein) 71. Klasse 2,250 Meter: 1. Horst George(Berlin) 86,2, 2. Harry Filschen(Ostland) 87, 3. Köhler(Westfalen) 37,1, 4. Loberzammer(Franken) 38.4, 5. Merz(Württemberg) 40,6, 6. Pfahl(Mittelland) 40,8. Am Nachmittag fuhr der Reichsjugendführer von Kampfvlatz zu Kampfplatz und war besonders interessierter Zuschauer der Ereignisse im Eisstadion, wo dem Schnellaufen und den Ausscheidungen des Vormittags am Nachmittag die Eishockeyspiele folgten. Die Eishockeyspiele: Gebiet Westfalen—. Gebiet Württemberg 11:0 Gebiet Berlin—. Gebiet Sachsen 11:0 Gebiet Bayrische Ostmark— Gebiet Pommern 2:0 Gebiet Hochland— Gebiet Franken 1:0 Gebiet Ostland— Gebiet Hamburg 4:0 Abfahrtslauf verlegt— Feine Leistungen auf dem Eis Nachdem es am Vorabend noch während des Jugendschauspringens auf der mit Tiefstrahlern hell erleuchteten Kleinen Olympiaschanze zu regnen begonnen hatte, sank die Temperatur, und am Mittwochmorgen schneite es. Der Reichssportführer besichtigte daraushin die Abfahrtsstrecke vom Kreuzeck und befahl, da der nasse Schnee keineswegs ideal war, kurzerhand die Verlegung auf Donnerstag. Als gegen 9 Uhr die Sonne über dem Wetterstein erschien, ging im Olympischen Eisstadion wieder ein lebhafter Betrieb los. Fanfaren leiteten die Wettbewerbe ein, und die Kapelle des Gebietes Mittelland sorgte für muntere Musik. Im Mittelpunkt stand der 2. Lauf im Eisschnellauf, der folgende Ergebnisse hatte: Elsschnellaufen: Klasse 1, 1000 Meter: 1. Molter (Gebiet Franken) 2:16 Min., 2. Funk(Ostland) 2:17,1 Min., 3. Dorsch(Ostland) 2:17,5 Min., 4. Nieder(Hochland) 2:17,8 Min., 5. Mayer(Hochland) 2:17,9 Min.— Gesamt= wertung(nach zwei Läufen): 1. Molter 131,25, 2. Funk 136,75, 3. Roth(Franken) 138,8, 4. Nieder 140,0, 5. Scheigert (Mittelrhein) 140,7, 6. Backhaus(Mittelrhein) 141,05. Klasse 2, 500 Meter: 1. Rohmann(Ostland) 1:15.5 Min., 2. Westermann(Mittelrhein) 1:17,2 Min., 3. Köhler(Westfalen) 1:17,5 Min., 4. Fihlon(Oftland) 1:17,8 Min., 5. Hubert(Franken) 1:18,2 Min.— Gesamtwertung(nach zwei Läufen): 1. Köhler 75,85, 2. Fihlon 75.9, 3. Leberzammer(Franken) 77,65, 4. Westermann 79.8, 5. Caspari(Ostland) 81.55, 6. Hubert 81,7. Westfalen schlug Sachsen im Eishockey Großen Anklang fanden am Nachmittag die Eishockeyspiele. Berlin brachte erneut ein hohes Ergebnis zustande, diesmal mit 12:0 über Württemberg. Der sportliche Wert des Spiels war aber gering, da die Berliner Spieler durchweg drei Jahre älter waren und sich damit vor allem körperlich überlegen zeigten. In der Westfalen=Mannschaft, die über Sachsen 3:0 triumphierte, gab der linke Verteidiger Nauroschat den Ton an. Hier scheint ein großes Talent heranzuwachsen. Im Stile Jäneckes bricht der Junge aus der Verteidigung hervor, umspielt seine Gegner und macht seine Tore. Alle drei Treffer kamen auf sein Konto. In der Abteilung A stehen nun Berlin und Westfalen mit je 4:0 Punkten gleichauf vor Sachsen und Württemberg. Springen auf der Jugend=Schanze Beim Springen auf der neben dem Olympiastadion gelegenen Jugend=Schanze zeigten sich die Mittelgebirgler den Süddeutschen überlegen. Der Nachwuchs ist nun einmal der beste Prüfstein für die Zukunft, und so darf man damit rechnen, daß auch später die Thüringer, Sachsen und Schlesier sehr zu beachten sind. Auch die Haltung stellte durchweg zufrieden. Das Ergebnis: 1. Reinhold Wilhelm(Thüringen) 58 (18, 20, 20 Meter), 2. Kurt Rößler(Sachsen 57(19, 19, 19 Meter), 8. Josef Kratzer(Hochland) 56(22 gest., 23, 22 Meter), 4. Helmuth Jahn(Thüringen) 54, 5. Maier(Hochland) 54, 6. Hampel(Schlesien) 54, 7. Haiß(Hochland) 47.5, 8. Pfeiffer(Schlesien) 45. Prächtige Leistungen beim Eiskunstlaufen Am Mittwochabend gab es im Olympischen Eisstadion ein prächtiges Bild. Nach Fanfaren und Märichen eines HJ.= Musikzuges zeigten 31 Jungmädel ihre Kür im Eiskunstlauf und bewiesen ein so vielseitiges Können, daß die 2000 Zuschauer mit begeistertem Beifall nicht kargten. Am erfolgreichsten schnitten die Münchener Mädel ab. Mitten im dichtesten Flockenwirbel zeigte Ulla Schwarz mit ihrer Dortmunder Gruppe Darbietungen, die ebenfalls mit außerordentlichem Beifall ausgenommen wurden. Ergebnisse: Kunstlauf der Jungmädel: 1. Inge Jell (Gebiet Hochland), 2. Gaby Koch(Gebiet Hochland), 3. Hilde Rohde, 4. Margrit Roß, 5. Anita Heinrichs(alle Gebiet Berlin), 6. Irene Braun(Gebiet Hochland), 7. Ulla Peine(Gebiet Hamburg), 8. Rabe(Gebiet Mittelland), 9. Erlbacher (Gebiet Franken). 10. Brigitte Knoop(Gebiet Mittelrhein). Ein guter Rat für jedermann! In Fällen, in denen Voreinzahlung von Geldbeträgen verlangt wird, sei man doppelt vorsichtig. Man lasse sich, wenn man Vorschüsse leistet, schriftlich bestätigen, daß im Falle der Nichtgewährung der versprochenen Leistung die Vorschüsse unter Abzug der baren und genau nachgewiesenen Auslagen erstattet werden. S: 0 75 80 S 07 8 8 * 2 2 * 5 □ 0 5 368„ 0 22 E. ∆ * 5 — 3nE 2 EE * E = S 8555 S.2 b *•—+ 0 U E •70 USET G 18 TU’EaRo. ".50 S 5588 2 6. 2 .* 9.: I — B*••• *• 0— T IS•E SIE E F GI 5 Hp.Son 5—.090•2 #S 5E das französische Musikkorps die preußische Nationalhymne, und die Preußen die französische, während der Kaiser und die Kaiserin mit Gefolge auf dem Balkon standen. Als die Preußen einige Stücke vorgetragen hatten, kam der Kaiser mit dem kaiserlichen Prinzen. der eine preußische Soldatenmütze trug, in den Hof. Er wandte sich zunächst an den preußischen Kapellmeister Parlow, den er in deutscher Sprache anredete:„Ich habe schon viel von Ihnen gehört! Meine Frau ist auch ganz entzückt von Ihrer Musik!“ Nachdem noch weitev. Stücke gespielt waren, wurden die preußischen Musiker nach der Reitbahn geleitet, wo ein glänzendes Bankett stattfand. Plötzlich erschien auch hier der Kaiser mit dem Prinzen, machte die Runde um den Tisch und unterhielt sich mit vielen preußischen Musikern, die er ermunt#rte, den erlesensten Weinen, die auf dem Tische standen, zuzusprechen.„Durst werden Sie haben; der Champagner ist gut, trinken Sie nur ordentlich." Dann entfernte er sich, während ihm donnernde Hochrufe nachtönten. Als der Kaiser Napoleon im Hofe von St. Cloud zu den preußischen Musikern getreten war, interessierte er sich auch lebhaft für die Blechinstrumente. Er wollte sehen, wie schwer sie seien, und um das genau zu erproben, hängte er sich eins der großen Instrumente um. Er fand es augenscheinlich sehr schwer und sagte zu dem Kapellmeister Parlow:„Tragen Ihre Leute im Felde auch Havresacs" — dann verbesserte er sich—„ich meine Tormister?"„Natürlich, Sire", antwortete Parlow,„aber auf dem Rückzuge“, fragte der Kaiser, der immer wieder die Schwere des Instrumentes nachprüfte, „wie machen Sie es denn da?"„Majestät, das weiß ich nicht", sagte Parlow,„das wurd bei uns nicht eingeübt!" Der Kaiser schaute etwas verblüfft drein, sagte aber nichts mehr. 6. Der erste Iptung nach Uebersee Historische Novelle von Eson Loeff Breit und behäbig saßen die beiden deutschen Kaufleute vor Koiser Karl V. Auf dem Tisch vor ihnen lag ein umfangreiches Dokument. Mühsam verbargen die Herren Heinrich Ehinger und Hieronymus Sailer ihre ungeheure Erregung. Wird der Kaiser sein Siegel unter diesen Vertrag setzen? Werden sie ihren Auftrag ausführen, ohne daß der Kaiser die geheimen Fäden erkennt, die hinüberführen zu dem ungenannten großen Auftraggeber der Ehinger und Sailer, dem mächtigen Mann in Augsburg? Der Kaiser schüttelt den Kopf.„Ihr werdet vergeblich nach Gold und Schätzen suchen. Es ist ein wildes und gefährliches Stück Land, das Ihr begehrt.“ Wahrhaftig, die beiden Herren sahen nicht aus wie abenteuerlustige Pioniere, die ausziehen wollten, um Gut und Leben in jenem dunklen Land Westindien aufs Spiel zu setzen, einem Phantom nachjagend, einer trügerischen Fata Morgana von sagenhaften Reichtümern. Der junge Kaiser wußte: das Land Venezuela, vor dreißig Jahren von Christobal Colon im Dienste der spanischen Krone entdeckt und besetzt, würde den Herren Ehinger und Sailer nur Sorgen und Verluste bringen. Waren sie so reich, um Schiffe und Soldaten bei so einer gewagten Unternehmung zu riskieren, um als Privatleute mehr Werte in Westindien zu investieren, als selbst das Reich? Oder standen die beiden braven Kaufleute nur im Schatten eines Größeren, Mächtigeren, der genau wußte, was er von dieser Landerwerbung zu erhoffen hatte? Der Kaiser gab das Kopfzerbrechen auf. Die Regierung riskierte nicht viel bei diesem Geschäft.„Das Siegel...!“ Wenige Augenblicke später empfahlen sich die beiden Kaufleute mit tiefen Verbeugungen, in der Hand den Vertrag, der ihnen das Land Venezuela zur Nutznießung überließ. Man schrieb den 27. März 1528. * „. bittet der ehrfürchtig Unterzeichnende um die Gnade einer Audienz Eurer Majestät in einer dringenden Kolonialangelegenheit.“ Kaiser Karl hieb mit der Faust auf den Tisch.„Ist der Welser nun auch verrückt geworden?!" Bartholomäus Welser, der Augsburger Patrizier, kaiserlicher Rat und reichster Bürger des Imperiums, trat vor den Kaiser mit seinem gewohnt undurchdringlichen Gesicht. Er habe da einen Vertrag eingehandelt, von den Kaufleuten Ehinger und Sailer; einen Vertrag über die Nutznießung irgend eines Stückes Urwald in Westindien. Er habe den beiden Herren, die gerade in Geldknappheit gewesen seien, den Gefallen getan, ihnen dieses Land Venezuela abzukaufen. Aber was solle er jetzt damit anfangen? Gewiß, es gebe die eine oder andere Möglichkeit, dort drüben den Boden zu kultivieren und einen bescheidenen Handel mit indischen Waren zu beginnen. Wenn der Kaiser nichts dagegen habe, so bitte Bartholomäus Welser ihn um Uebertragung des Vertrags auf seinen Namen und baldige Ratifizierung. Der Kaiser lachte, schwieg aber. Das steckte also hinter den kolonialen Abenteuern der Ehinger und Sailer! Sie waren von Welser vorgeschickt worden, um das Terrain zu sondieren und zu erfahren, welche Bedingungen die kaiserliche Regierung stellen würde. „Gut, lieber Freund“, sagte der Kaiser endlich.„Ihr sollt den Vertrag bekommen. Ein paar kleine Aenderungen allerdings möchte ich darin vornehmen— nun, da ich weiß, welcher große Herr in Venezuela herrschen will...“ Der Welser mochte sich drehen und wenden, wie er wollte: er mußte sich verpflichten, das Land intensiv zu besiedeln und stark zu befestigen; die Summe der Gelder, die den Welsern dafür von der Regierung gezahlt werden sollte, wurde auf nur vier Prozent aus den Verwaltungseinnahmen festgesetzt.= Die Regierung gab den Welsern 25 Millionen spanische Quadratmeilen als Privateigentum; die Hoheitsrechte und die höchsten Beamtenstellen wurden dem Haus Welser erblich übertragen. Vorläufig sollte auch Zollfreiheit herrschen. Der Welser erklärte sich einverstanden. Denn seine Pläne reichten weiter hinauf als bis zu den lächenlichen vier Prozent, für die er ein ganzes Land kolonisieren sollte. Es waren Pläne, von denen der junge Kaiser in seinen kühnsten Träumen nichts ahnen mochte... * Beim schwankenden Licht der Schiffslaterne saßen die Kaufleute Bartholomäus Welser und Heinrich Ehinger in fieberhaftem Eifer über Pläne und Karten gebeugt, während der Dreimaster durch die Stürme des Atlantischen Ozeans fuhr. „Hier muß es liegen, das sagenhafte Goldland, nicht weit hinter dem Urwaldstreisen...“ „.. und hier müssen wir vorstoßen, um endlich die westöstliche Passage zum großen indischen Ozean zu finden...“ * Fünfundzwanzig Jahre später. Zwei grauhaarige Männer, mit gebeugten Köpfen und müden Gesichtern, stehen als Angeklagte vor dem kaiserlichen Kolonialgericht, dem„Indienrat". „..:. Ihr habt den Vertrag verletzt, Welser und Ehinger. Ihr habt nach märchenhaften Schätzen gesucht und vergessen, die Küste Venezuela zu befestigen. Während Ihr nach der westöstlichen Passage geforscht habt, haben die Wilden Eure schwachen Forts angegriffen und in Brand gesteckt, sind europäische Abenteurer gelandet, haben die kleinen zurückgelassenen Besatzungen überfallen und niedergemetzelt. Ihr habt kaiserliches Land kampflos den Feinden überlassen und seid heimgefahren, als es galt, Venezuela zu verteidigen.“ „... wir haben unser Möglichstes getan. Wir haben all unsere Waren und Schätze verloren. Aber verlangt nicht, daß wir wieder hinüberfahren, in diese westindische Hölle... Wir wollen unsere Vertragsrechte an andere verkaufen.“ „... und so entzieht der Indienrat Euch sämtliche Ansprüche auf die Kolonie Venezuela, und der mit Euch abgeschlossene Vertrag ist null und nichtig.. Das war das Ende der ersten deutschen Kolonialunternehmung, des ersten Sprunges nach Uebersee. Pflanzen, mit denen man nicht rechnete Vor einigen Monaten wurde in 300 Meter Tiefe in Südwales ein neuer Schacht in die Erde gestoßen. Man richtete dort eine sehr starke Beleuchtung ein, wobei man Lampen verwandte, die die Eigenschaften von Sonnenlicht— aus Gesundheitsgründen zum Wohle der Bergleute— aufweisen. Nach wenigen Wochen machte man nun eine seltsame Beobachtung. In diesem Schacht, 300 Meter unter der Erde, sprossen Pflanzen hervor, ganz kleine grüne Blattgewächse, die sich seit dieser Zeit in ihrer Größe gut vorwärts entwickelten. Auch in einigen Höhlen in England und in Süd=Frankreich sind ähnliche Beobachtungen gemacht worden. Als man in London für die Krönung einige Gebäude unter sehr starke Beleuchtung setzte, entwickelten sich auch hier Pflänzchen, die man wirklich nicht erwartete. Darunter waren Typen, deren Samen durch die Luft aus den Tropen herübergetragen worden sein mußten. Als man die Lampen wieder abbaute, erstarben auch diese winzigen, schwachen Pflanzen. Immerhin kann man aus diesen Vorgängen den Schluß ziehen, daß wir imstande wären, bei Tag und Nacht mit den entsprechenden Beleuchtungskörpern jeden Pflanzenwuchs auch in unseren Breiten herbeizuführen. ##22 •"— □ S•NL. er 3— 838 —18 1—. A2•5 * 20 589 70 ei e1 F3 50 93 PSRSNET afGTIn # S 3 Nummer 25 4. Februar 1938 17. Jahrgang Tägliche Unterhaltungsbeilage des Westfälischen Volksblattes und seiner Landesausgaben: Eichsfelder Volksblatt: Sächsische Zeitung 270 ELSE JUNG-LINDEMANN OOeter Dendts berühmte Jrau Urbeber-Rechtsschutz: Drei-Quellen-Verlag. Königsbrück(Bez. Dresden) Die alte Dame streichelte die zuckende Hand der jungen Frau. „Ich verstehe dich nur zu gut, mein Kind. Aber was soll nun aus Deter werden?“ Gina hob den Kopf und sah sie bittend an. „Kannst du zu ihm fahren, mit ihm sprechen? Du hast so viel Einfluß auf ihn. Sieh, ich kann nicht an ihn denken, ohne mich um ihn zu sorgen.“ „And doch hast du ihn allein gelassen, Gina.“ „Weil ich mußte. Etwas zwang mich, war stärker als er und ich.“ Viele Stunden saßen die beiden Frauen beieinander und sprachen über das, was vergangen war und was nun zu geschehen hatte. „Ich bin zu meinem Beruf zurückgekehrt, Tante Carla, und habe wieder zu arbeiten begonnen. Doktor Knörr ist ein strenger, unnachsichtiger Lehrer. Er hat es sich vorgenommen, alles aus mir herauszuholen, was er in mir vermutet. Die Rolle der Frau Ate soll zu einem Meisterwerk werden, und nun arbeitet er mit mir daran, oft bis zum Versagen meiner Kräfte und Nerven. Aber die Anruhe um Deter läßt mich nicht froh werden. Seine letzten, harten Worte trage ich wie einen Fluch mit mir herum. Er hat mich von sich gewiesen, ohne Abschied, und nun fehlt mir die Brücke zum neuen Anfang. Wenn er mir nur ein einziges gutes Wort geben würde, dann wäre alles leichter.“ „Ich will versuchen, ihn versöhnlicher zu stimmen", versprach Tante Carla.„Aber was soll dann werden? Wollt ihr euch für immer trennen?“ Gina barg den dunklen Kopf an der Schulter der alten Frau. „Ich weiß es nicht, ich weiß noch gar nichts. Ich bin wie ein Kind, das nicht weiß, was es will. Ich kam nach Berlin zurück und glaubte, daß nun alles klar in mir werden müßte, daß meine Arbeit, meine Kunst mir den rechten Weg weisen würden. Aber die alte Kraft ist nicht mehr in mir, irgend etwas ist wie gelähmt, wenn nicht gar zerbrochen.“ Tante Carla richtete sich straff auf, faßte Gina unter das Kinn und hob ihren Kopf hoch. Trübsinn und Ratlosigkeit, die auch sie eine Weile wie in Klammern gehalten hatten, schüttelten sie ab. „Döchting, mit solchen dummen Gedanken und Mutlosigkeiten wollen wir nun ein Ende machen. Wer den Sprung wagte, muß auch zu Ende springen. Jetzt gibt es nur noch eins: entweder die Kunst oder Rückkehr nach Groß=Karschin.“ Ihre Stimme war fast etwas barsch, und der Griff, mit dem sie Ginas Kinn festhielt, schmerzte. „Also... was ist nun? Wohin geht der Weg?“ „Nach Groß-Karschin kann ich nicht mehr zurück. Ich habe mich gebunden und bin einen Vertrag eingegangen, den ich halten muß.“ „Hm. Du bist auch einen Ehevertrag eingegangen und dennoch davongelaufen. Pflicht ist Pflicht, so oder so. Aber... da hilft kein Reden mehr, du hast gewählt. Nun schaue auch nicht mehr zurück, sondern setze dich durch. Erfülle die Erwartungen, die man an dich stellt, und glaube, daß du alles erreichen kannst, was du willst. Im Leben entscheidet immer das, was stärker in uns ist. Rechtfertige deinen Schritt durch starke Leistung, dann fallen Fehler und Amwege, die du gemacht hast, nicht mehr ins Gewicht. Kann sein, daß das Leid, das ihr euch gegenseitig zufügen mußtet, für euch beide notwendig war. Vielleicht ist aber auch alles, was ihr jetzt durchlebt, ein Amweg, der zuletzt doch ans Ziel führt. Wie dieses Ziel aussieht, wissen wir noch nicht. Aber eins ist gewiß: Wer etwas erreichen will, muß ein Ziel haben, ein einziges, und dieses ganz. Mit Kopfhängen, Zweifeln, Seufzen und einem schlechten Gewissen wirst du nicht weit kommen, mein Kind. Also, Klarheit schaffen, Gina, das vor allem. Was gewesen ist, laß gewesen sein und fange neu an.“ „And Deter?“ fragte die junge Frau zaghaft. „Er ist Manns genug, um mit dieser Enttäuschung fertigzuwerden. Beweise ihm, daß du nicht leichtfertig davongelaufen bist, sondern deiner inneren Berufung folgtest, und alles andere überlasse mir. Ich will zusehen, wie weit ich ihm helfen kann, daß er dich besser versteht. Gelingt es, dann kommt zusammen und sprecht euch aus.“ „Das wird er nie tun, Tante Carla.“ „Schön! Dann lasse ihn in Groß=Karschin seinen Kohl bauen und warte ab, was die Zeit bringt. Sie klärt vieles, was jetzt noch verworren scheint. Du selbst aber hast jetzt nichts anderes zu tun, als zu arbeiten und nochmals zu arbeiten. Stelle dir ein hohes Ziel und sieh weder rechts noch links. Weißt ja, Kind, halbe Menschen sind mir in der Seele zuwider, und wehe dir, wenn du in Halbheiten steckenbleibst! Sieh zu, daß wir beide auf dich stolz sein können, ich... und auch der Peter, der Dickkopf und Dummerjahn, der es nicht verstanden hat, dich festzuhalten. Aber das kriegt er noch von mir zu hören." Tante Carla lachte nun wieder, und dieses tiefe, laute Lachen, voll von Herzenswärme und Lebenszuversicht, richtete Gina mehr auf als die gütigen und tapferen Worte der prächtigen, alten Frau, die an ihrer Seite saß. „Tante Carla... ich bin so froh, daß ich dich habe!“ Gina schmiegte sich an sie und lachte nun auch, als Tante Carla ihr die Wange tätschelte und sagte: „Ja. ja... solch eine alte Dame wie ich ist immer noch zu was nütze. And das ist schön, Ginachen, auch wenn ihr dummen Kinder mir nichts als Sorgen macht. Nun ist es nichts mit meinem schönen Traum von den vielen kleinen Buben und Mädeln, die ich schon um euch zwei herumwusseln sah..“ Gina errötete, lächelte und beugte sich rasch über Tante Carlas Hand. „Ja, wenn ich ein Kindchen erwartet hätte...“ „Was wäre dann. Gina?“ „Ich wäre geblieben, Tante Carla.“ „And alles andere, was dich an Peter und deinem Leben in Groß Karschin bedrückte?“ „Wäre nicht mehr so schlimm gewesen. Dann hätte ich doch wenigstens etwas gehabt, was Deter und mich verband“ Tante Carla begleitete ihre Gedanken mit einem verstehenden Nicken. „Kind, Kind, du hast nicht gewußt, was du tatest. Du hättest noch warten sollen. And nun willst du eine große Schauspielerin werden? And hofft im geheimen doch darauf, daß ein Wunder geschieht, und dich heimholt zu deiner wahren Bestimmung. Aber das weißt du noch nicht, und weil du es selbst erfahren mußt, darum gehe den Weg, den du jetzt eingeschlagen hast. Ich werde dich nicht zurückhalten. And Peter? Wenn er klug ist, wird er Geduld haben.“ * 5 0 □ 00— C BS 2 3 E* B 3 90 E = 5ST 9 S "* 5 0958 — 7* 0 2 E g• 8 S S 2 — 07 67 S 9 0 — S S k. * 5 — m 0 * E □ 5 —— * 5.5 —•1• 07 61— # 0 F 00 S S SEEE OGOSS — E 0 E TE 0 0. 0— * E ∆ S = AGEUS * 5. 9 5 P 9 L#0 E □ # 8 S 979.E ### □ □ S E OE-SooS. S EZ* ∆ 0E g* 3 G„pUL Coxes # basss E 0 • 2 □ 8 : E F — 00* 0 S 2 2 E 0 8 Seit die Frau aus dem Hause ist, hat der Deibel das Regiment in Groß=Karschin angetreten, behaupteten die Gutsleute. „Anser Härr is nich mehr zum Kännen.“ Der alte Obermelker mit dem grauen Patriarchenbart und der rotweiß gestreiften Bluse wiegte bekümmert den Kopf. Truschke, der Verwalter, schlug mit der Hand durch die Luft, als scheuche er etwas Lästiges fort. „Reden wir nicht davon, Tomeike. Hat keinen Zweck.“ Es lief genug Geschwätz um in Groß=Karschin und auf den Nachbargütern. Truschke war vieles zu Ohren gekommen, aber er selbst schwieg und wich allen neugierigen Fragen aus. Selbst in der nahen Kreisstadt war man vor ihnen nicht sicher. An den Stammtischen der Landwirte, am Tisch im Offizierskasino schwirrten die Gerüchte von Mund zu Mund. Die schöne Frau Wendt ist auf und davon. Nun ja, Theaterblut tur selten gut. Schauspielerinnen gehören nicht aufs Land. Der Wendt kann einem leid tun. Wieso? Er wird auch kein Engel gewesen sein: Wo sie wohl stecken mag, die schöne und stolze Frau Gina? Der Oberleutnant Hahnemann klärte die Frage. Von seinem Arlaub brachte er die Neuigkeit mit, daß Frau Gina Wendt, die übrigens wieder ihren Mädchennamen angenommen hatte, an einem Berliner Theater auftreten würde. So, so, na ja! Nun wußte man Bescheid. Seitdem las man im Kafino die Theaternachrichten der Berliner Zeitungen mit besonderem Eifer. And der Wendt läßt sich das gefallen? Was soll er machen? Der, den es anging, kümmerte sich nicht um das Gerede. Hatte er Geschäfte in der Stadt, erledigte er sie hochmütig und verschlossen. Sprach ihn jemand an, antwortete er kurz und knapp. Daheim aber war er wie der Teufel. Nichts konnte man ihm recht machen. Die Männer drückten sich um ihn herum, und die Frauen und Mädchen flohen, wenn sie ihn kommen sahen. Wendt konnte keinen Weiberrock mehr sehen, und selbst die stille, unscheinbare Moosmann fiel ihm auf die Nerven. Nur Truschke hielt ihm stand, und Schülpe steckte widerspruchslos alle Angerechtigkeiten ein. Der Herr war krank, das war Schülpes Meinung. Daß er schwer litt, sah man ihm an. Am schlimmsten erging es den beiden Eleven. Pörschke und Lischkowski mußten es sich gefallen lassen, wie unfähige und grüne Jungen behandelt zu werden. Als Lischkowski, der Aeltere von den beiden, aufmuckte, gab es einen Krach, daß die Leute meinten, ihr Herr hätte einen Tobsuchtsanfall erlitten. Am Abend verließ der Eleve mit seinem Koffer Groß-Karschin. So ging das nicht weiter. Wendt fühlte selbst, daß er sich zusammenreißen mußte. Das frühere gute Einvernehmen mit seinen Leuten begann unter seinem veränderten Wesen zu leiden, und es wurde immer schwerer, der Widersetzlichkeiten Herr zu werden, die wie ein schwelendes Feuer hier oder dort aufflammten. Aber was sollte geschehen, was konnte er tun? Es war alles so sinn= und zwecklos geworden, seit Gina nicht mehr da war. Zum ersten Male in seinem Leben erfuhr Deter Wendt einen Zusammenbruch aller Hoffnungen und Pläne. Mitten hindurch klaffte der Riß. Da war Groß=Karschin, da war seine Arbeit, die täglich ihr gerüttelt Maß an Pflicht und Wachsamkeit erforderte. Da waren seine Leute, für die er sich verantwortlich fühlte. Aber mit einem Male ging alles quer. Als wäre etwas Zerstörendes in das Gleichmaß der Arbeit und Pflicht, in die Gutwilligkeit der Leute eingebrochen, als wehte ein böser Wind über Groß=Karschin und seinen Menschen, so empfand es Peter, und er schob alle Schuld Gina zu. Sie hatte zerstört, sie hatte sich hier nicht einfügen wollen. Sie war fortgelaufen und hatte ihn allein gelassen. Am unerträglichsten waren die Abende im leergewordenen Hause. Deter ließ sich den Kamin anheizen, weil er das Frieren und Frösteln nicht loswerden konnte. Dann saß er in seinem Stuhl am Feuer und grübelte. Immer dasselbe, immer das gleiche. Ginas Bild lag mit zersplittertem Glas im Schreibtisch. Aber der zornige Wurf, mit dem er es zerbrochen hatte, löschte nichts aus. Gina war immer noch da. Wie ein Schatten glitt sie durch die Räume. Unerträglich war das. Peter versuchte zu lesen. Die Zeitungen mied er. In den Zeitungen hätte er ihr Bild finden können oder ihren Namen. Die landwirtschaftlichen Bücher langweilten ihn, und als er sich eines Abends entschloß, in Ginas kleines, behagliches Zimmer zu gehen, um sich ein Buch aus ihrem Schrank zu holen; da überfielen ihn leidenschaftliche Sehnsucht und Erbitterung mit einer solchen Macht, daß er den Duft in diesem Raume nicht ertrug, umkehrte und die Tür verschloß. Niemand sollte mehr Zutritt haben zu diesem Zimmer. Auch sein Schlafzimmer hatte Peter seit Ginas Weggang nicht mehr benutzt. Er schlief jetzt im Seitenflügel in einem bescheidenen, schmalen Raum, in dem er als Knabe gewohnt hatte, wenn er zu den Ferien daheim gewesen war. Aber auch sein guter, fester Schlaf floh ihn. Es waren nur Stunden, die er wie in einer Betäubung zubrachte, immer wieder hochgerissen aus quälendem, gehetztem Traum. Kein Wunder, daß die Nerven nachließen, kaputtgingen. Daß man am Tage wie zerschlagen war, übellaunig, gereizt. Daß man schrie, wenn man Fehler entdeckte, daß man mißtrauisch wurde und Aebelwollen witterte auf Schritt und Tritt. So ging es nicht weiter. Aber wie, wie ändert man diesen Zustand? Kein Mensch war da, der zusprach und half. Alle gingen ihm aus dem Wege, scheu, verbissen, wie auf der Flucht vor einem bösen Geist. Nur Truschke hatte zuweilen eine Art, an der er sich aufrichtete. Haltung, gnädiger Herr, nicht nachgeben! Gesagt hatte er das nie, aber Deter spürte die stille, kameradschaftliche Teilnahme des Mannes und erinnerte sich plötzlich, daß Truschke ihm vor Jahren, als er die Stellung in Groß=Karschin antrat, eine Andeutung machte, die er längst vergessen hatte. Wie war das doch gewesen? Der Mann hatte ein kleines Bauerngut besessen und eine Frau. Die Frau hatte ihn verlassen. Da hatte er zu trinken begonnen und seinen Besitz verloren. Er raffte sich auf und wurde Verwalter auf Groß=Karschin. Seitdem hatte er keinen Tropfen mehr getrunken und war der verläßlichste und treueste unter Deter Wendts Leuten. Wahrhaftig Truschke, jetzt verstehe ich, daß man zum Trinker werden kann, wenn man sich fallen läßt. Betäubung sucht man, weil man nicht mehr denken mag, weil der Ekel würgt und der Aeberdruß. In solchen Zeiten braucht man einen Menschen, Truschke. Kann sein, daß ich Sie einmal rufe, weil Sie Bescheid wissen mit einer solchen Not, dachte der Peter. Eines Mittags war dann Tante Carla da. Sie war unangemeldet gekommen. Kein Mensch wußte, wie es geschehen konnte, daß die alte Dame mit einem Male auf dem Hofe stand und nach dem gnädigen Herrn fragte. Peter wurde gerufen. Als er Tante Carla erkannte, lief er auf sie zu, faßte ihre Hand und drückte sie fest. „Junge“, sagte Tante Carla,„Junge!“ Es war der Schreck über Deters Aussehen, der sie nichts anderes sagen ließ. „Komm, Tantchen. Es ist gut, daß du da bist.“ „Warum hast du mich nicht gerufen?“ Peters Gesicht zuckte. „Ich vergaß es Sie gingen ins Haus, und als Tante Carla Mantel und Hut abgelegt und sich in ihrem Zimmer von der Reise erfrischt hatte, saßen sie zusammen in Deters Arbeitszimmer. Im Kamin knisterte das Feuer, denn der späte September hatte Kälte gebracht. Peter saß der Tante gegenüber. Seine Finger waren ineinander verkrampft. Draußen fegte ein Wind vor den Fenstern und schüttelte gelbe Blätter von den Bäumen. (Fortsetzung folgt.) Hohe Belohnung! Die Geschichte einer verlorenen Brieftasche. Von J. H. Rösler Hugo hatte tausend Mank verloren, mitsamt der Brieftasche. Die Brieftasche muß ihm unterwegs reineweg aus dem Rock gerutscht sein. Wenn er nur wenigstens wüßte, wo er das Geld verloren hat! Hugo hatte keine Ahnung. Hugo weiß nur, das Geld ist weg und wenn er das seiner Frau erzählt— Hugo erzählt es seiner Frau. Die wirft die Arme zum Himmel. „Was? Wie? Tausend Mark hast du verloren? Tausend Mark? Das hätte mir passieren sollen! Was hättest du mir da nicht alles erzählt! Meine ganzen Sünden hättest du mir vorgehalten! Wie kann man überhaupt etwas verlieren?" „Viekleicht bekomme ich mein Geld wieder“, wagt Hugo einzuwerfen. „So siehst du aus! Gerad dir werden sie deine tausend Mark wiederbringen! Schön dumm wären die Leute, wenn sie sie brächten. Wenn ich tausend Mark fände, dächte ich gar nicht daran.“ „Das wäre purer Diebstahl.“ „Tausend Mark ist kein Diebstahl mehr. Eine Wurst mausen ist Diebstahl. Oder einen schönen Schirm behalten. Aber so viel Geld finden...“ Hugo seufzt:„Ich werde eine anständige Belohnung aussetzen. Zweihundert Mark dem ehrlichen Finder! Das zieht! Dafür bleibt mancher lieber ehrlich.“ Hugo ging zur Zeitung, das Inserat aufzu geben.— Schon am nächsten Morgen läutet das Telefon. „Ist dort bei Herrn Hugo Moll?“ „Ja. Sie wünschen?“ „Ich habe das Geld gefunden.“ Geld? Sie?— Mensch, edler Retter, ehrlicher Finder? Wann kommen Sie?" „Wenn es Ihnen recht ist, bin ich in zehn Minuten bei Ihnen!" „Herrlich! Herzlich willkommen! Ich erwarte Sie, meine Frau macht uns ein schönes Frühstück, und wir trinken eine gute Flasche Wein zusammen. Ich freue mich ja so!“ „Schon gut. Ich komme.“— Strahlend tritt Hugo zu seiner Frau:„Was sagst du nun?“ „Gott, schließlich ist es ja selbstverständlich, daß man fremdes Geld nicht behält. Das gehört sich einfach, daß man es abgibt!“ „Wer weiß? Wenn ich nicht die hohe Belohnung versprochen hätte?—“ „Du willst ihm wirklich zweihundert Mark. geben? Wofür denn so viel Geld?“ Gemüt, Humor und Güte sind die inhaltlichen Werte, die das Werk des Malers vieler Idylle und humoristischer Szenen. Karl Spitzwegs, ausmachen. Am 5. Februar jährt sich zum 130. Male der Geburtstag Spitzwegs. Unser Bild zeigt ihn nach einer Zeichnung von Prof. Eduard von Grützner mit einer eigenhändigen Widmung.(Erich Zander, Archiv, Multiplex-K.) „Ich habe es versprochen.“ „Unsinn! Hugo! Das geschah in der ersten Aufregung. Das gilt nicht. Das ist ein leeres Versprechen. Das dürfen wir schon aus moralischen Gründen nicht tun. Der Mann wird liederlich mit so viel Geld. Ja, wenn das so leicht wäre, zweihundert Mark zu verdienen! Da würde kein Mensch mehr was arbeiten, da würde jeder nur Brieftaschen finden.“ „Usus ist“, beginnt Hugo nach einer Weile,„zehn Prozent, also hundert Mark.“ „Das ist gar nicht Usus, Hugo! Bei größeren Beträgen sind es nur fünf Prozent, das wären fünfzig Mark.“ „Wenn er mit fünfzig Mark einverstanden ist?“ „Dumme Frage. Er muß einfach. Mehr als fünfzig Mark kann er nicht verlangen. Es gibt noch Richter, gottseidank! Wie stellst du dir das überhaupt vor? Soviel verdient der Mensch doch sonst nicht! Rechne nur einmal nach. Wenn der jeden Tag fünfzig Mark verdient, das sind in der Woche dreihundertfünfzig Mark, das macht im Monat fast fünfzehnhundert Mark, im Jahr achtzehntausend Mark. In zwei Jahren baut er sich eine Villa, nur von gefundenem Geld! Wer verdient denn das? Wo kämen wir denn dann hin?" „Also gut— geben wir ihm fünfzig Mark.“ „Du mußt dein Geld leicht verdienen, Hugo“, stöhnt Frau Mol., „wenn du jedem Ixbeliebigen fünfzig Mark in den Rachen werfen kannst. Da bist du großzügig. Wenn ich aber einmal einen neuen Hut brauche oder ein Paar Schuhe.“ „Ein Paar Schuhe kosten zwanzig Mark“, meinte Hugo. „Na also. Zwanzig Mark! Siehst du! Hierüber läßt sich reden. Zwanzig Mark sind zwanzig Mark, eine runde Summe. Der Mann kann seiner Frau ein Paar Schuhe dafür kaufen— stell dir vor, wie ich strahlen würde, wenn du mir für fremdes Geld ein Paar Schuhe heimbrächtest. Dabei müssen Schuhe nicht einmal zwanzig Mark kosten, es gibt prächtige Schuhe für vierzehn Mark und schon für zehn Mark, echt Leder mit Sohle. Schenke dem Mann zehn Mark und die Sache ist erledigt.“ „Zehn Mark?“ „Zehn Mark, Hugo! Er erfüllt doch nur seine Pflicht.“ „Wenn du denkst—“ Sie dachte so, und Hugo dachte auch so. Sie beschlossen also, dem ehrlichen Finder zehn Mark zu geben. Vielleicht wollte er gar überhaupt kein Geld! Es gibt Leute, die sich genieren, Geld anzunehmen. Vielleicht freut er sich auch über einen Mantel oder den verschossenen Hut vom vorigen Jahr. Vielleicht ist er auch mit einem Glase Wein zufrieden... Da läutete es. Hugo springt auf:„Das ist er!“ Aber es war nur das Telephon. „Hier Moll! Wer dort?“ „Ich bin es, der ehrliche Finder“, tönt es zurück,„ich hab' mir die Sache überlegt ich komme nicht. Ich will das Geld lieber behalten. Zweihundert Mark sind zwar ein schönes Stück Geld, aber tausend(Mark sind doch mehr. Nichts für ungut und hab' die Ehre!" Was preußische Soldaten nicht üben Im Oktober des Jahres 1865 kam das Musikkorps des preußischen 34. Infanterie=Regiments in Paris an, um verschiedene Konzerte in der französischen Hauptstadt zu geben. Das Schauspiel, ein preußisches Musikkorps in Uniform tätig zu sehen, hatte eine ungeheure Menge Pariser angelockt, und der Saal des Cirque des Champs=Elysées, in dem das erste Konzert am 28. Oktober stattfand, war gedrängt voll. Es machte einen eigenen Eindruck, als man urplötzlich preußische Uniformen inmitten von Paris erblickte, aber es fanden nicht, wie man befürchtet hatte, Demonstrationen statt. Die Paviser sahen in den Preußen nur Musiker, und als sie mit ausgezeichneter Präzision ihre Stücke vortrugen, ertönte von allen Seiten der rauschendste und begeistertste Beifall. Das Auftreten der preußischen Militärmusiker, die auch ein Konzert zum Besten der Witwen und Waisen der an der Cholera Gestorbenen— die Krankheit wütete damals in Paris— veranstalteten, hatte aber auch eine merkwürdige Begegnung mit Kaiser Navoleon III. zur Folge. Das erste französische Gardegrenadierregiment veranstaltete am 30. Oktober zu Ehren des preußischen Musikkorps in St.=Cloud ein Bankett. Die Preußen waren in mehreren Wagen hinausbefördert, und hier sollten sie auch vor dem Kaiser und der Kaiserin spielen. Als sie vor dem Schloß erschienen, spielte Nr. 29 Jahrgang 1938 Wirtschafts- Agrar- und Sozialpolilik Freitag, 4. Februar Banken in der Finanzierungstront v Das Charakteristische der finanz- und kreditwirtschaftlichen Entwicklung des verflossenen Jahres war die Verlagerung des Schwergewichts in der öffentlichen Finanzierung vom kurzfristigen zum Jangfristigen Kredit und insbesondere zum verstärkten Einsatz von Steuermitteln. In den letzten fünf Jahren sind zwar die Einnahmen des Reiches gewaltig gestiegen, aber auch die Größe der Autgaben und die Ansprüche für ihre Pinanzierung sind beträchtlich gewachsen. Im laufenden Rechnungsjahr dürften die Einnahmen aus Reichssteuern und Zöllen fast die 144-Milliarden-Orenze erreichen. Damit wird dieses Aufkommen doppelt so hoch sein wie im Rechnungsjahr 1934. Der Gesamtertrag der Reichs-, Landes- und Gemeindesteuern sowie der Zölle wird für das laufende Rechnungsjahr mit mindestens 18 Milliarden Reichsmark veranschlagt, das sind rund 8 Milliarden mehr als im Tiefpunkt der Wirtschaftskrise! Dieser gewaitigen Einnahmesteigerung steht aber auf der anderen Seite, wie betont, eine riesenhaft angewachsene Fülle von zu vollbringenden Aufgaben gegenüber. Erinnert sei hier nur an den Umfang und die Finanzierung der privaten und öffentlichen Investitionen. Das Institut für Konjunkturforschung schätzt den Wert der gesamten Sachanlagen in Deutschland für 1936 auf 13.8 Milliarden Reichsmark. Diese Summe hat sich im Jahre 1937 auf rund 16 Milliarden Reichsmark erhöht, während für das Jahr 1933 nur ein Gesamtwert von etwas über 5 Milliarden errechnet wurde. Im verflossenen Jahre dürften mehr als 9 Milliarden neu investiert worden sein. Diese Summe entspricht etwa 14 Prozent des deutschen Volkseinkommens. Die Gesamtinvestitionen der beiden letzten Jahre von zusammen nicht ganz 30 Milliarden Reichsmark sind wie folgt finanziert worden: rund 8.5 Milliarden Reichsmark aus laufend vorgenommenen Abschreibungen: die verbleibenden rund 21 Milliarden waren im Wege der Neukapitalbildung aufzubringen. An der Finanzierung dieses Betrages waren die bankmäßige Geldkapitalbildung im weitesten Sinne und die marktmäßige Geldkapitalbildung(Unterbringung von Wertpapieren beim Publikum) mit zusammen ungefähr 13 Milliarden Reichsmark beteiligt. Somit verbliebe ein Betrag von rund 8 Milliarden, der aus Steuermitteln, durch Selbstfinanzierung und aus anderen Gewinnen für die Investitionsfinanzierung aufgebracht wurde. Aus diesen Zahlen läßt sich deutlich ein starker Drang nach Reaktivierung des privaten Kreditgeschäftes feststellen. Ueberhaupt ist von der zunehmenden Verwirklichung des Vierjahresplanes eine verstärkte Nachfrage nach Betriebskrediten zu erwarten. Oberst Loeb hat vor einiger Zeit interessante Ziffern über die Aufbringung der für die Finanzierung des Vierjahresplanes bisher benötigten Mittel bekanntgegeben, die diese Tendenz und Erwartung gerechtfertigt erscheinen lassen. Danach haben die Träger der neuen Betriebe mit etwa 30 Prozent zur Finanzierung beigetragen, der Kapitalmarkt durch Aktien- und Anleiheübernahme, an der das Bankgewerbe hegvorragend beteiligt war, mit rund 50 Prozent. Bankkonsortialkredite wurden im Umfang von etwa 8 Prozent beansprucht, während die öffentliche Hand sich an der Vierjahresplan-Finanzierung nur mit rund 12 Prozent beteiligte. Aus diesen Ziffern geht hervor, wie weitgehend der Grundsatz der privatwirtschaftlichen Finanzierung im Vierjahresplan bereits verwirklicht ist. vor allem, wenn man berücksichtigt, daß die laufende Kreditgewährung der Banken an die Wirtschaft, die letzten Endes ebenfalls der Verwirklichung des Vierjahresplanes dient. in obigen Ziffern nicht zum Ausdruck gelangt. Die Banken wirken also im Wirtschaftsaufschwung sehr aktiv mit und zwar nicht allein durch den Einsatz finanzieller Mittel, sondern in verstärktem Maße auch dadurch, daß sie ihren Rat und ihre großen Erfahrungen dem fortschreitenden Aufbauwerk zur Verfügung stellen. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß auch die zukünftige Finanzierung der wirtschaftlichen Aufgaben gesichert ist. Der deutsche Kreditapparat steht, so darf man wohl sagen, erst am Beginn seiner Wirksamkeit, denn sein Finanzierungsvermögen ist noch längst nicht erschöpft. Die Aufgabe des Bankgewerbes wird in der Zukunkt sein, das von ihm verwaltete Kapital dort einzusetzen, wo es am produktivsten arbeiten kann. Die Banken haben in früherer Zeit einmal entscheidend mit dazu beigetragen, die industrielle Weltgeltung Deutschlands zu begründen; es steht außer Zweifel, daß sie in der jetzigen Zeit eine gleich große, wenn nicht noch größere Chance wahrzunehmen und entsprechende Aufgaben zu erfüllen haben. Großlmächte ohne Erdöl Wir sind jetzt im Besitz der ersten internationalen Erdölproduktions-Statistik für das Jahr 1937. Nach den kriegerischen Ereignissen in Spanien und im Fernen Osten, der allgemeinen Aufrüstung und der erhöhten, Automobilproduktion wundert es uns keinestalls zu hören, daß die Weltproduktion insgesamt um 30 Milliönen Tonnen, d. h. 12,8 Prozent gegenüber 1936 zugenommen hat. Es wurde im letzten Jahre viermal soviel Rohöl gewonnen, wie im Jahre 1918 mit insgesamt 278 700 000 Tonnen. Für uns jedoch ist es äußerst lehrreich, diese Statistik näher zu betrachten. Immer noch erzeugen die Vereinigten Staaten nicht weniger als 62.24 Prozent der Weltproduktion. Das nächste Land ist Sowjetrußland mit 9.7 Prozent, dann folgen Venezuela mit 9.67 Prozent. Iran mit 3.72 Prozent und dann erst als erstes europäisches Land Rumänien mit 2.57 Prozent. Es folgen dann Holländisch-Indien mit 2.56 Prozent, Mexiko mit 2.47 Prozent, Irak mit 1.57 Prozent, Columbien mit 1 Prozent. Deutschland steht in dieser Statistik fast auf gleicher Höhe mit Polen mit 0,16 Prozent. Aus dieser Statistik sehen wir zunächst, das außer den USA, keine Großmacht über nennenswerte eigene Erdöllager im eigenen Lande verfügt. Engiand und Prankreich sind darin überhaupt nicht aufgeführt, Japan fungiert sogar weit hinter Deutschland mit 0,10 Prozent. Nun weiß jedes Kind, daß England naturgemäß in seinen Kolonien bzw. zusammen mit Holland und den von seinen Erdölkonzernen beherrschten Quellen in Südamerika niemals Sorge um Oel zu haben braucht. Prankreichs Sorge ist schon größer. Italien ist gleichfalls nicht aufgeführt, und die albanische Produktion ist vorläufig kaum der Rede wert. Aus dieser Statistik geht aber auch eindringlich noch hervor, wie notwendig der Vieriahresplan für Deutschland ist; denn wir vermochten mit seiner Hilfe bereits 1937 nicht weniger als eine Million Tonnen Benzin, 400 000 Tonnen Benzol und ein beträchtliches Quantum der ebenso wichtigen Schmieröle als einziges Land der Welt neben den 453000 Tonnen aus den deutschen Erdölquellen zu erzeugen. Rechnen wir diese Mengen zusammen, dann würden wir auf ungefähr gleicher Höhe mit Trinidad oder Argentinien stehen. In den nächsten Jahren wird sich mit der zunehmenden deutschen Benzin- und Benzolerzeugung und den unerschöpflichen deutschen Kohlenvorräten Deutschland noch einen ganz anderen Platz in der„Welterzeugungsliste erringen. Uebrigens gibt es kaum einen lebenswichtigen Rohstoff in der Welt, dessen Produktion in den einzelnen Ländern so unerhörten Schwankungen ausgesetzt ist, wie das Erdöl. Noch vor einem Jahrzehnt spielte die Erzeugung von Columbien, Peru und Argentinien, den Britischen Bahrein-Inseln im Persischen Golf, keine Rolle, wußte niemand etwas von einer kanadischen Produktion. Heute erzeugen diese Länder Millionen von Tonnen, die sie selbst gar nicht verbrauchen können, während auf der anderen Seite einstmals beherrschende Erdölstaaten wie Mexiko in den Hintergrund gedrängt werden. Die stärkste Produktionszunahme mit 92,9 Prozeut weist Kanada auf. Dann foigt bezeichnender Weise die Bahrein-Inselgruppe, die von den Engländern mehr und mehr mit Hilfe neuer Raffinerien zur großen Tankstation für die Flotte im Indischen Ozean ausgebaut wird, mit 64.8 Prozent, dann Iran mit 24.4 Prozent, Venezuela (gleichfalls von den Engländern ausgebeutet) mit 17,7 Prozent und auch höchst bedeutsam Britisch-Borneo mit 16.2 Prozent. Die Vereinigten Staaten steigerten ihre Erzeugung gleichfalls um 16,2 Prozent. Dagegen ging die Erzeugung in Sowjetrußland um 0,6 Prozent zurück. In Rumänien sogar um 17,6 Prozent. Während also Deutschland darangeht, seine Kohlenschätze der Oelproduktion dienstbar zu machen, arbeiten die Engländer fieberhaft an der Erschließung der Erdölquellen in ihrem Weltreich. Diese Statistik ist in ihrer Art mindestens ebenso wichtig, wie die Statistik über die Zunahme der Schlachtschiffe, Flugzeuge und Tanks. Dr. R. V. Von der Börse Aktien nachgebend, Renten ruhig Berlin, 3. Febr. Die Aktienmärkte standen auch heute wieder im Zeichen äußerster Umsatzbeschränkung. Anschaffungen des Publikums waren kaum noch zu beobachten. Anderseits war aber Angebot vorhanden, das wohl hauptsächlich aus den Beständen nichtarischer Privatbanken herrührt und bei fehlender Aufnahmeneigung einen gewissen Druck ausübt. Unter diesen Umständen bleiben die aus der Wirtschaft vorliegenden günstigen Meldungen ohne Einfluß auf die Tendenzgestaltung. Im Verlauf setzte sich der Abbröckelungsprozeß unter dem Eindruck der Oeschäftsstille weiter fort. Im variablen Rentenverkehr zog die Reichsaltbesitzanleihe um 1/8% auf 130¼ an. Die Umschuldungsanleihe wurde zu unverändert 95,20 gehandelt. Am Geldmarkt nannte man für Blankotagesgeld auf 2 7/8 bis 3½% ermäßigte Sätze. Von Valuten stellte sich das Pfund auf 12.42½, der Dollar auf 2,481 und der Franc auf 8.12½. Im weiteren Verlauf traten im variablen Aktienverkehr meist Ermäßigungen ein.— Am Kassarentenmarkt war es wieder sehr still. Der Privatdiskontsatz stellte sich auf unverändert 2 7/8%. Nachbörslich war eher etwas Angebot auf Basis der Schlußkurse zu beobachten. Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurde das englische Pfund mit unverändert 12,42, der Dollar mit 2,479 Berliner Wertpapierkurse vom 3. Februar Berliner Devisenkurse Richtiges Futter— leistungsfähiges Vieh In den Parolen für den Abschnitt 1938 der Erzeugungsschlacht hat der Reichsbauernführer noch einmal mit aller Dringlichkeit darauf hingewiesen, daß in den Ställen der deutschen Bauern und Landwirte nur unbedingt lelstungsfähiges Vien zu stehen hat. Minderwertige Tiere sind selbstverständlich niemals in der Lage, das wirtschaftseigene Patter in hohe Milch- oder Fettleistungen umzusetzen. Es. ist keine Kunst, hohe Milch- oder Fetterträge zu erzielen, wenn man übersteigerte Oelkuchenabgaben zu verabreichen vermag. Wir können es uns im Interesse unserer Devisenlage heute aber nicht erlauben, minderwertiges Vieh durch übergroßes, vom Ausland zu beziehendes Kraftfutter zu einigermaßen erträglichen Leistungen zu bringen. Mehr denn je gil: für den deutschen Viehhalter, wirtschaftseigenes Futter zu erzeugen und das einmal gewonnene wirtschaftseigene Futter richtig zu verwerten. Auch mit wirtschaftseigenem Putter sind höchste Leistungen zu erreichen. Das ist an Beispielen aus der deutschen Viehwirtschaft tausendfach zu beweisen. Ja, darin zeigt sich erst, wer Meister in der Fütterung ist, wer es erreicht, hohe Leistungen aus eigenen Mitteln zu erzielen. Wir können uns keine Rekordleistungen erlauben, wenn wir diese nur mit der Abgabe von Devisen an das Ausland gewinnen können. Nein, dem deutschen Züchter ist die Aufgabe gestellt, hochleistungsfähige Tiere heranzuzüchten, die das wirtschaftseigene Futter richtig verwerten. Dabei kommt es in erster Linie darauf an, mit dem vorhandenen Eiweiß richtig und sparsam umzugehen. Diese Forderungen sind eine grundsätzliche Aufgabe der deutschen Viehzüchter, die aber im Interesse der deutschen Volkswirtschaft gelöst werden muß und auch gelöst werden kann. Fischmehl Wachsende Erzeugung— wachsende Beliebtheit Sechs Millionen Doppelzentner betrug im Jahre 1936 das Ausmaß der Fangergebnisse der deutschen See- und Küstenfischerei. Davon sind rund 2 Millionen Doppelzentner Fische und Abfälle zu Fischmehl verarbeitet worden. Aus diesen Ziffern wird immerhin schon erkenntlich, welche Bedeutung die Fischmehlindustrie gewonnen hat. Fischmehl stellt ein eiweißintensives Futtermittel dar, dessen vermehrte Erzeugung in Deutschland ohne jeglichen Devisenaufwand möglich ist. Wie so manchen anderen Wirtschaftszweig, so hat man auch die Fischmehlindustrie unter dem vergangenen System sträflich vernachlässigt. Die deutsche Fischmehlerzeugung betrug z. B. im Jahre 1931 21 400 Tonnen, während noch eine Einfuhr von 110 000 Tonnen notwendig war. Man hatte trotz dieses Mißverhältnisses früher nie daran gedacht, die deutsche Fischmehlindustrie zu fördern, obgleich das Meer als entscheidende Rohstoffquelle keine Bindungen auferlegte. Im Interesse einer ausreichenden Futtermittelgewinnung ist nach 1933 die deutsche Fischmehlerzeugung von Jahr zu Jahr verstärkt worden. Im Jahre 1935 machte die Erzeugung 30 100 Tonnen aus. im Jahre 1936 40 300 Tonnen, und für 1937 wird die eigene Erzeugung etwa 55 000 bis 60 000 Tonnen ausmachen. Trotz dieser Erzeugungssteigerung aber ist immer noch eine zusätzliche Einfuhr notwendig. 1936 wurden noch 79 000 Tonnen eingeführt, in den Monaten Januar bis Oktober 1937 auch immerhin noch 42 000 Tonnen. Diese, die deutsche Devisenbewirtschaftung belastende Einfuhr muß, soweit nieht handelsvertragliche Abmachungen dem entgegenstehen, noch weiter vermindert werden. Die heute bestehenden 35 Fischmehlfabriken müssen entweder erweitert oder neue Fabriken erbaut werden. Der Ausbau der deutschen Fischereiflotte wird die zusätzliche Rohstoffmenge herbeischaffen müssen. Welche Ausbaumöglichkeiten auf diesem Wirtschaftsgebiet noch bestehen, ergibt die Tatsache, daß der deutschen Erzeugung und dazu gerechnet der zusätzlichen Einfuhr von insgesamt etwa 120 000 Tonnen im Jahre 1936 eine etwa dreifach größere Nachtrage gegenüberstand. Der Reichsnährstand hat darum auch die Mitgliedsbetriebe der Hauptvereinigung der deutschen Fischwirtschaft verpflichtet, Industrieabfälle, bei der Auktion stehengebliebene Fische. beanstandete Fische und Pischwaren restlos an die Fischmehlhändler zum Zwecke der Verarbeitung abzuführen. So wird auch auf diesem Gebiet alles getan, um die eigenen Wirtschaftskräfte restlos für die Aufgaben des Vierjahresplanes einzuspannen. (2.48), der Franc mit 8,12(8,14), der Gulden mit unverändert 138,48 und der Franken mit 57,47(57,44) festgesetzt. Mindestqualität für Fisch-Vollkonserven Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Fischwirtschaft hat angeordnet, daß zum Zwecke der Sicherung und Förderung der Qualität der Erzeugnisse der deutschen Fisch-Vollkonservenindustrie diese Erzeugnisse bezüglich Beschaffenheit, Kennzeichnung und Verpackung einer laufenden Prüfung unterzogen werden. Es wird dabei auch festgestellt, ob diese Konserven gewissen Mindestqualitätstorderungen entsprechen. Der Prüfung unterliegen alle Betriebe der Pisch-Vollkonservenindustrie und des Großhandels mit fischindustriellen Erzeugnissen. Die Qualitätsüberwachung, die durch Angestellte der Hauptvereinigung bzw. ihrer Außenstellen erfolgt, ist nicht als polizeiliche Maßnahme anzusehen, sondern dient der Absatzförderung durch Sicherung und weitere Steigerung der Güte der Erzeugnisse. Vermittlungsstellen für Binnenschilfer. Zur Sicherstellung eines geregelten Arbeitseinsatzes in der Binnenschiffahrt hat der Präsident der Reichsanstalt die Errichtung von Schiffahrtsvermittlungs- und Bezirksvermittlungsstellen für Binnenschiffer angeordnet. Erfaßt werden sämtliche deutschen Stromgebiete und Wasserstraßen. Die Aufgaben der neuen Stellen werden genau festgelegt. Endlich wird eine einheitliche Leitkarte für Binnenschiffer sowie die Verwendung eines einheitlichen Auftragscheines vorgeschrieben. Dortmunder Getreide- und Futtermittel-Großmarkt vom 3. Febr. Erzeugerpreise für die Festpreisgebiete der Provinz Westfalen. Weizen, 75/77 kg: WI8 212, WI6 210, W13 207, W12 206. WI1 203. Roggen. 69/71 kg: Rl8 196, R16 194, RI5 192, R13 190, R11 188. Putterhafer, 46/49 kg: H19 175, H18 174, H16 172, H15 171. H14 170, H13 168. Futtergerste, 59/60 kg: G14 183, 013 181, G12 180, G11 178. G10 177.— Mehl. Grundpreise für Weizen- und Roggenmehl, Weizen- und Roggenkleie. Dié Zuschläge bzw. Handelsspannen errechnen sich nach den gesetzlichen Bestimmungen. Weizenmehl. Type 812(Vollmehl) plus 80 Pf. Frachtausgleich: WI8 und WI6 29.40. W13, W12 und W9 28.65. Roggenmehl Type 1150. plus 50 Pf. Frachtausgleich: RIS 23.15, RIé 23.—, RIS 22.95. R13 22.75, R11 22.55. Weizenkleie: WIS 12.05, WI6 11.95, WI3 11.75, W12 11.70, W9 11.55, Roggenkleie: RIS 10.80, R16 10,70, RI5 10.55. R13 10.45, RI1 10.30. 3.3 Milliarden Fahrgäste auf der Straßenbahn. Der Verkehr auf den Straßenbahnen, der in den ersten Jahren des Wirtschaftsaufstiegs nur verhältnismäßig langsam zunahm, ist im vorigen Jahre merklich angewachsen. Insgesamt sind rund 3.3 Milliarden Fahrgäste gezählt worden im Vergleich zu 2.7 Milliarden im Jahre zuvor und nur 2.3 Milliarden im Jahre 1933(dazwischen 2.5 und 2.6 Milliarden). Hauptschriftleiter und verantwortlich für Politik und Wirtschaft: u n g a n g B e r g e m a n n: S t e l l v e r t r e t e r: J o h. O r o h m a n n; für Kommunalpolitik und Stadtnachrichten: Willi Emde: für den provinziellen Teil: Wilhelm Blanke: für den Unterhaltungsteil: Johanna Tons(erkrankt). Vertretung: Josef Link: für den Schlußdienst: Willi Emde: Bildverantwortlich: die Schriftleiter; verantwortlich für den Anzeigentell: Laurenz Offergeld. sämtlich In Paderborn.— Verlag und Rotationsdruck: Westfälisches Volksblatt O. m. b. H., Paderborn, Rosenstraße 13—15.— Verlagsleiter: Eberhard Wessel. Paderborn D.-A. XII./37 Westfälisches Volksblatt Hauptausgabe u. Ausgabe A zusammen 18 363 Ausgaben B. C. D zusammen 2719 Oesamt-D.-A. 21 082 Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 9 gültig D.-A. XII./37 aller im Verlage Westfälisches Volksblatt Ombli. erscheinenden Tageszeitungen: Westfällsches Vo’ksblatt Gesamtauflage(Oet- u. Südwesttalen) 21 082 Eichstelder Volksblatt(Eichsfeld und Thüringen) 6 328 Sächsische Zeitung(Reg.-Bez. Magdeburg. Merseburg u. Anhalt) 1 008 Warburger KreisblattI 183 insgesamt: 29 601 „Der 7. Tax“: D.-A. IV. VI. 37: 29 876 Anzeigenpreise des Westiällischen Volksblattes Oesamtauflage: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9.5 Pf.: Stellengesuche, kleine einsp. Anzeizen orivater Natur. mit Ausnahme der Stellenangebote: 3.8 Pf.: Stellenangebote: 1.5 Pl.: Pamilien- und Unterrichtsanzeigen: 8.8 Pl.: Schiffahrtsanzeigen: 9 PI.: Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6.5 Pf.: im Texttell Millimeter-Zeile. 89 mm breit: 50 Pf.: Hauptausgabe und Ausgabe A zusammen: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9 Pl.: Stellengesuche, kleine einsp. Anzeigen orivater Natur mit Ausnahme der Stellenangebote: S PI.: Stellenangebote: 7 Pf.: amtliche Bekanntmachungen der Landratsämter und Oemeinden: 6 Pf.: Unterrichtsanzeigen: 8 Pf.: Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6 Pf.: im Textteil Millimeter-Zeile. 89 mm breit: 50 Pf.: Ausgaben B. C und D ausammen: 4 Pf.: Im Textteil: 20 Pl.— Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig. Das dreißigtägige Seelenamt für unsere liebe Mutter Frau wilwe Josel Krekeler Clementine geb. Arens findet statt am Samstag, dem 5. Februar, 8.30 Uhr in der Markkircht. Zu einem andächtigen Memento mit dem Priester am Altare laden ein: Geschwister Krekeler Das Jjahresseelenamt für meinen lieben, unvergeßlichen Mann, unseren herzensguten Vater Lehrer Engelbert Koch findet Samstag, den 5. Februar. 8½ Uhr in der Gaukirche statt, wozu freundl, einladen Frau Kätta Koch Willy Koch Ruth Koch Obstbäume Markenware, sortenecht, die in unserer Gegend gute Erträge bringen. Hochstämme, Buschobst, Stachelbeer=Hochstämme, Rosen= u. Heckenpflanzen. Stroop, Baumschule, Delbrück. Pehg.! an proklisch-eleg, Toschendese. Zu haben: in Paderborn: in den Apotheken und Drog. C. Beverungen, Königstraße Drog. K. Hllker, Neuhäuser Straße 3 Drog. Anton Kamp, Rosenstraße 8 Drog. Joh. V. Meyenberg, Kamp 3 Drog. K. 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