1ö PI., Sonnabendes 20 Pf. Ausgabe A Ausg. A: Allgem. Ausgabe für Provinz, Waldeck, Hessen · Ausg. B: für Sauerland 2 Ausg. C: für Bielefeld und Minden=Ravensberg 2 Ausg. O: für Haar und Hellweg Verkündungsblatt der Kreise Paderborn, Büren u. Warburg Im Verlage: Eichsfelder Volksblatt, Sächsische Zeitung, 7. Tag Beilagen: Täglich: Die Truhe bzw. Sonnabends: Der 7. Tag, monatlich: Heimatborn. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Paderborn, Rosenstraße. Fernruf: S.-Nr. 3251. Draht-Anschrift: Volksblatt Paderborn. Postscheckkonto: Hannover 3504. Erfüllungsort und Gerichtsstand Paderborn. Anzeigenpreise sowie Annahmestellen für Anzeigen und Bezugsbedingungen siehe Schluß des Textteils. Paderborn Erscheint täglich außer an Sonn- und Feiertagen. Bezugspreis: Durch die Post ins Haus gebracht 2,40 RM einschließlich 84 Pf. Postgebühren, vom Postamt abgebolt 2,10 RM einschließlich 48 Pf. Postgebühren. Durch Boten oder Vertreter bezogen 2,15 RM. Keine Gewähr für das Erscheinen des Blattes bei Eintritt höherer Gewalt oder Versagen der Lieferungsmittel, Erscheinungsverbot. 88. Jahrg., Nummer 181 Freitag, den 6. August 1937 Verlags-Postanstalt Paderborn Die spanischen Bischöfe klagen an 300 000 Morde durch die Bolschewisten— 20 000 Kirchen zerstört— In Nationalspanien dagegen Gerechtigkeit und Friede Salamanca, 5. Aug. Die höchsten kirchlichen Würdenträger des nationalen Spaniens haben einen Brief, der von 2 Kardinälen, 6 Erzbischöfen, 35 Bischöfen und 5 Generalvikaren unterschrieben ist, an die katholischen Bischöfe der ganzen Welt gerichtet. In dem Brief werden die Hintergründe des spanischen Krieges sowie eine Schilderung der tatsächlichen Vorgänge in Spanien gegeben und die ausländischen Kirchenfürsten bei der Verbreitung der Wahrheit über die Lage in Spanien zur Mithilfe aufgefordert. Einleitend wird festgestellt, daß ein großer Teil der katholischen Auslandspresse unglücklicherweise dazu beigetragen habe, in der Oeffentlichkeit falsche Vorstellungen über das wirkliche spanische Geschehen zu erwecken. Demgegenüber legen die spanischen kirchlichen Würdenträger in nüchterner und sachlicher Sprache die Tatsachen fest, so wie sie wirklich waren und sind. Von größter Wichtigkeit ist ihre Feststellung, daß die letzten Parlamentswahlen von Februar 1936 gefälscht waren, da die Rechte trotz ihrer Stimmenmehrheit von über einer halben Million 118 Abgeordnete weniger als die Volksfront erhalten hätte und daß die Wahlakte ganzer Provinzen willkürlich anulliert worden seien. Diese Schiebung habe dem so entstandenen Parlament von vornherein jede Legitimität genommen. Seit dem Juli vergangenen Jahres habe es nur eine Wahl gegeben, entweder den Kommunisten endgültig zu unterliegen oder einen heroischen Versuch zu machen, um sich dieses schrecklichen Feindes zu entledigen. Der Ausbruch der kommunistischen Revolution sei folglich zeitlich mit der Befreiungsbewegung zusammengefallen. Die anarchokommunistsche Revolution sei gründlich vorbereitet und äußerst grausam durchgeführt worden, während die Befreiungsbewegung vom ersten Augenblick an die Unterstützung des ganzen Volkes gehabt habe. Hinsichtlich der kommunistischen Revolutionsführung heißt es in dem Brief der spanischen Kirchenfürsten u. a.: Ueber 20000 Kirchen und Kapellen sind zerstört und ausgeraubt worden, 40 v. H. der Priester der verwüsteten Diözesen sind ermordet. In mehreren Diözesen betragen diese Morde 80 v. H. Die Zahl derer, die lediglich wegen ihres Glaubens ermordet wurden, wird auf 300000 geschätzt. Vielen hat man einzelne Glieder abgeschnitten und sie auf schreckliche Weise gemartert. Man hat ihnen die Augen ausgedrückt, die Zunge abgeschnitten, sie von oben bis unten aufgeschlitzt, lebendig begraben und verbrannt und Ausbau der Elektrizitätsversorgung Reichspostminister Dr. Ohnesorge vor der Tagung des Königsberg, 5. Aug. Im Mittelpunkt der augenblicklich in Königsberg abgehaltenen Tagung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker standen grundlegende Ausführungen des Reichspostministers Dr. Ohnesorge sowie des Leiters der Reichsgruppe Energiewirtschaft Carl Krecke, in denen vor allen die Aufgaben der Elektrowirtschaft und Technik im Rahmen des Vierjahresplanes behandelt wurden. Nach einer Reihe vor Fachvortragen am Donnerstag vormittag fand am Nachmittag eine große Mitgliederversammlung statt, an der neben dem Reichspostminister und den Vertretern von Partei und Staat auch Abordnungen der befreundeten Fachverbände aus der Schweiz und Italien sowie der Danziger Senatsvizepräsident Diplomingenieur Huth teilnahmen. Oberbürgermeister Dr. Will hieß im Namen der Stadt Königsberg den Reichspostminister und mit ihm alle anderen Mitglieder des Verbandes herzlich willkommen. Er wies darauf hin, daß der vorgesehene Aufbau Ostpreußens auch der Elektrotechnik einen breiten Raum zur praktischen Betätigung geben werde. Mit lebhaftem Beifall begrüßt, nahm dann Reichspostminister Dr. ing. h. c. Ohnesorge das Wort. Er führte u. a. aus: Auch für die Technik müsse die alte Devise Moltkes und seines Generalstabes gelten:„Mehr sein als scheinen!" Der Minister hob hervor, daß der Verband zu dem neugegründeten Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik seinen Teil beigetragen habe und daß er in enger und fruchtbare: Zusammenarbeit mit dem Amt für deutsche Roh= und Werkstoffe stehe. Die Aktivität des Verbandes und seiner Arbeit komme in der Tatsache zum Ausdruck, daß der Mitgliederbestand sich von rund 8000 auf annähernd 11000 erhöht habe. In grundlegenden Ausführungen beschäftigte sich dann der Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft Carl Krecke mit den Maßnahmen, die notwendig erscheinen, um die Erzeugung und Zerteilung der Elektrizität den Anforderungen des Ausbaus der deutschen Wirtschaftskräfte anzupassen. Der Vortragende betonte, daß der anhaltende wachsende Bedarf an elektrischer Energie, insbesondere die Erzeugung mit Beilen erschlagen. Sie wurden getötet ohne Anklage, ohne Beweise, und in der Mehrzahl aller Fälle ohne Urteil. Gräber und Friedhöfe wurden profaniert. Die Revolution war unmenschlich und barbarisch, sie hat das Werk einer Jahrhunderte alten Zivilisation zerstört und die elementarsten Prinzipien des Menschenrechtes mißachtet. Sie war antispanisch und antichristlich. Die Märtyrer zählen nach Tausenden, der Haß gegen Jesus Christus und die heilige Jungfrau hat sich zum Wahnsinn entwickelt. Die nationale Bewegung hat die Vaterlandsliebe gefestigt und die wahre Nächstenliebe gebracht. Sie hat Ordnung und Ruhe wiederhergestellt, überall ist das christliche Leben wieder aufgeblüht. Diese im nationalen Gebiet geschaffene Lage verspricht für die Zukunft ein Regime der Gerechtigkeit und des Friedens. Es handelt sich hier nicht um einen Klassenkampf oder einen Kampf zwischen Arm und Reich. Die nationale Erhebung ist auch nicht nur eine Episode mehr in dem universellen Kampf zwischen Demokratie und autoritärer Staatsform. Wenn man behauptet, die Nationalen hätten ähnliche Verbrechen begangen wie die Bolschewisten, so ist das unwahr. Zwischen dem Vorgehen der Bolschewisten und der nationalen Erhebung besteht ein überaus großer Unterschied. Schließlich stellt der Brief noch fest, daß es zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit und des Friedens nur eine Hoffnung gebe, und dies sei der Sieg der nationalen Bewegung. Mit der Bitte der spanischen Kirchenfürsten an die ausländischen Bischöfe:„Helft uns, die Wahrheit zu verbreiten!" schließt der Brief. Eine Erklärung des Vatikans „Von amtlicher Anerkennung der nationalspanischen Regierung könne zurzeit noch nicht gesprochen werden.“ Rom, 4. Aug. Entgegen der Nachricht von der Anerkennung der nationalspanischen Regierung durch den Heiligen Stuhl wird in vatikanischen Kreisen erklärt, der Vatikan habe schon vor einiger Zeit den Erzbischof von Toledo beauftragt, mit General Franco Fühlung zu nehmen. Eine ähnliche Fühlungnahme zwischen dem Vertreter der Regierung= in Salamanca und der Kurie sei auch in Rom aufgenommen worden. Trotz dieser tatsächlich vorhandenen Beziehungen könne— so stellt man in vatikanischen Kreisen fest — von einer amtlichen Anerkennung der nationalspanischen Regierung durch den Heiligen Stuhl zurzeit noch nicht gesprochen werden. Verbandes Deutscher Elektrotechniker in Königsberg neuer Werkstoffe im Rahmen des Vierjahresplanes, gebieterisch eine grundlegende Neugestaltung der Elektrizitätsversorgung Deutschlands fordere. * Wir verweisen unsere Leser auf die Ausführungen im Wirtschaftsteil dieser Ausgabe. 5 an die Diplomlandwirte Der Reichsbund Deutscher Diplomlandwirte veranstaltet in Verbindung mit Kongressen der Internationalen Vereinigung akademisch gebildeter Landwirte vom 20. bis 22. August 1937 Reichstagungen in Berlin, zu denen zahlreiche ausländische Abordnungen sowie Diplomlandwirte aus dem gesamten Reichsgebiet angemeldet sind. Der Leiter des Reichsbundes, Reichsführer s und Chef der deutschen Polizei, Divlomlandwirt Heinrich Himmler, hat anläßlich der Tagungen des Reichsbundes nachstehenden Aufruf an die deutschen Diplomlandwirte gerichtet: „Kameraden! Unsere Reichstreffen in der Reichsbauernstadt Goslar sind bereits eine feste Tradition. Mit Rücksicht auf die besondere Bedeutung der diesjährigen Veranstaltungen habe ich angeordnet, daß das alljährliche Reichstreffen der deutschen Diplomlandwirte in der Reichsbauernstadt Goslar ausnahmsweise ausfällt und an Stelle dessen Reichstagungen des Reichsbundes Deutscher Diplomlandwirte in Verbindung mit Kongressen der Internationalen Vereinigung akademisch gebildeter Landwirte. Rom. in Berlin stattfinden. Diese Tagungen geben den Berufskameraden neuen Antrieb für ihre Arbeit und neue Ausrichtung. Sie werden mit dazu heitragen, den Einsatz der Berufsgemeinschaft für die Aufgaben in Erzeugungsschlacht und Vierjahresplan zu sichern. Ich erwarte daher, daß die deutschen Diplomlandwirte auch in diesem Jahre vollzählig zur Stelle sind.“ Die deutsche Volkstumsarbeit In der Zeit vom 11. bis 15. August 1937 findet die Jahrestagung des Deutschen Ausland=Instituts in Stuttgart statt. Als wissenschaftliche Arbeitstagung werden auf ihr vor allem die Fragen behandelt, die in unserer Zeit für das Gesamtvolk von Bedeutung sind: Das Problem der Umrolkung des Rußlanddeutschtums und des auslandsdeutschen Zeitschriftenwesens. Die Gesamtaufgabe, vor der wir stehen, kann nicht der Einzelne allein lösen: so ist die Form der Arbeitsgemeinschaften, in deren Rahmen die einzelnen Fragen besprochen werden, bereits der Ausdruck für die neue Haltung in der auslandsdeutschen Volksforschung, die mit der eigenen Gemeinschaftsleistung die Gemeinschaftsleistung des Außenvolks zu erkennen bestrebt ist. Dieser Aufsatz will in diesem Zusammenhang die Aufgaben der auslandsdeutschen Arbeit, wie wir sie heute für notwendig erachten, aufzeigen. Im Mittelpunkt unseres deutschen Denkens und Handelns steht das deutsche Volk. Stärker denn je richten wir seit der nationalsozialistischen Revolution im Reich unsere Arbeit und unser Werk im Sinne der gesamtdeutschen Aufgabe aus, stärker denn je wissen wir um die schicksalmäßige und blutsmäßige Verbundenheit zwischen dem Volk diesseits und jenseits der Grenzen. Die Deutsche Erneuerungsbewegung, aus dem Volk erwachsen und von ihm getragen, konnte als völkische Bewegung niemals an den durch Versailles gesetzten Grenzen halt machen, sondern mußte zwangsläufig den Weg finden, den seit Jahrhunderten die deutschen Volksgenossen in alle Welt gewandert sind. Immer sind die Auslandsdeutschen mit Deutschland und dem deutschen Volk in enger Verbindung geblieben. Lehrer und Pfarrer studierten an den deutschen Hochschulen und ein Besuch in der alten Heimat galt manchem Auslandsdeutschen als das größte Erlebnis seines Daseins, das ihm neue Kraft und Festigkeit im Kampf um sein Volkstum gab. Eine auslandsdeutsche Volksgruppe, die nicht erfüllt und getragen ist vom Gedankengut der deutschen Erneuerung, wird den Weg am Volk vorbeigehen und sich damit bewußt aus der deutschen Volksgemeinschaft herausstellen. Das Gedankengut der deutschen Erneuerung beansprucht nicht einen Widerhall in nichtdeutschen Völkern und nichtdeutschen Staaten zu finden. Es ist nicht imperialistisch und lehnt diese Unterjochung fremden Volkstums ab. Für deutsche Menschen, wo immer sie leben, handelt es sich um eine neue weltanschauliche Grundhaltung, die im Volk lebendig ist und ihm seine Aufgabe vorschreibt. Aus dieser weltanschaulichen Grundhaltung erwachsen klare und bestimmte Folgerungen, die im Reich und im Auslandsdeutschtum zu verpflichtendem Handeln zwingen. Sie stehen im schärfsten Gegensatz zum liberalen Gedanken der völkischen Schutzarbeit besonders in der Zeit des Nachkriegsdeutschland, der die Volksgruppen zu Schaustücken, zu wertvollen Erinnerungsplätzen historischer oder kulturhistorischer leutscher Vergangenheit machte. Ein Volk aber lebt nicht nur von seiner Vergangenheit, sondern es lebt in der Gegenwart für seine Zukunft. Kirchenburgen, Vereine und Organisationen, Schulen und Kirchen sind unwichtig, wenn das, was sie erfüllt, das Volk nicht mehr lebt oder keine Zukunft mehr vor sich hat. Die Minderheitenverträge und die Minderheitenpolitik der Nachkriegszeit stellten wohl— juristisch gesehen— einen Schutz für die nationalen Minderheiten dar. aber es war ein Schutz, der sich nicht allzusehr von den „Indianerreservaten“ Nordamerikas unterschied. Er verkannte das Recht des Volkes auf sein Leben, auf seine Arbeit auch im fremden Staat. Von völlig anderen Voraussetzungen geht die neue deutsche Volkstumsarbeit aus. Da das Volk im Blickpunkt ihrer Betrachtung steht, richtet sie ihre Tätigkeit ausschließlich nach ihm aus. Was dem Volke nützt, wird von seiner Führung durchgeführt. Die erste notwendige Frage in der neuen Arbeit war die nach dem Bestand der auslandsdeutschen Volksgruppen. Die Tatsachen eines unerhörten Geburtenrückganges, einer fortschreitenden Aufsaugung Deutscher durch fremde Völker galt es genau zu erforschen, die Ursachen zu erkennen und die Abwehr vorzubereiten. Diese Abwehr kann sich nicht nur in einer äußerlichen weltanschaulichen Angleichung erschöpfen Sie hat nur dann einen Erfolg, wenn die Geburtenzahlen wieder ansteigen, wenn die Wiegen wieder die Zahl der Särge übertrumpfen. Aus der Frage der biologischen Volkserhaltung ersteht die zweite Aufgabe: es gilt. dem Volk jenseits der Reichsgrenzen den Raum, den Boden zu sichern, den es zu seiner Erhaltung und Ernährung braucht. Immer hat eine außendeutsche Volksgruppe bodenständiges Bauerntum zur Voraussetzung. Erst die jüngsten rumänischen Versuche einer Ausschaltung aller Nichtrumänen aus den industriellen Unternehmungen des Landes zeigten wieder auf, daß eine wirtschaftliche Sicherung der Volksgruppen nur in den Betrieben gegeben ist, die jederzeit krisenfest und allen Angriffen gegenüber gesichert sind. Gewiß haben die Agrarreformen unzählige deutsche Bauernwirtschaften vernichtet; die junge Generation draußen hat es jedoch vermocht, durch äußerste Ausnutzung des verkleinerten Lebensraumes ihr Schicksal auch auf diesem Raum zu meistern. Der soziale Gestaltwandel, der sich in den deutschen Volksgruppen heute andeutet, wird ausschließlich von einer jungen, sozialistischen Menschenschicht getragen und geformt. In ihm aber stellt sich bereits in klaren Formen das neue Bild einer auslandsdeutschen Volksordnung dar. die zu schaffen und mitzugestalten Ziel und Aufgabe jeder neuen im Gesamtdeutschtum wurzelnden Volkstumsarbeit sein muß. Nach dem Briefwechsel Chamberlain-Mussolini Zunächst Besprechungen zwischen Graf Ciano und Drummond?— Die gegenseitigen Forderungen London, 5. Aug. Der diplomatische Korrespondent der „Morning Post“ schreibt, in London und in Rom beschäftige man sich zurzeit mit der Frage, in welcher Form der Briefwechsel zwischen Chamberlain und Mussolini durch Einzelbesprechungen erweitert werden könne. Der Korrespondent glaubt, daß die Besprechungen voraussichtlich durch eine Fühungnahme zwischen dem italienischen Außenminister Graf Ciano und dem britischen Botschafter Sir Eric Drummond eröffnet werden würden. Das Hauptziel der italienischen Regierung sei die Anerkennung der italienischen Oberhoheit in Abessinien, während die britische Regierung eine Sicherung der britischen Interessen im Mittelmeer, im nahen Osten und im Roten Meer erstrebe. Die englischitalienische Erklärung vom Januar d. J. habe gewisse Versicherungen in dieser Richtung enthalten, aber sie habe nicht alle von ihr erwarteten Ergebnisse gezeitigt. Seit der Sitzung am letzten Freitag sei ein starker Druck auf die sowjetrussische Regierung ausgeübt worden, ihren Standpunkt, daß die Gewährung der Rechte Kriegführender erst nach völliger Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien erwogen werden könne, abzuändern. Frankreich habe auf dem Wege über den Sowjetbotschafter in Paris darauf hingewiesen, daß ein Festhalten Moskaus an seiner bisherigen Politik einen schlechten Eindruck machen würde. Gestern nachmittag habe man noch geglaubt, daß dieser Rat Erfolg gehabt habe und es habe verlautet, daß der Sowjetbotschafter in London den Vorsitzenden des Nichteinmischungsausschusses von den Aenderungen des in dieser Frage eingenommenen Standpunktes unterrichtet habe. Der Bericht über die neue sowjetrussische Stellungnahme sei in Whitehall als zutreffend angenommen worden, und hierauf hätte Lord Plymouth Besprechungen mit dem französischen und italienischen Botschafter gehabt. Als jedoch Maisky bei Lord Plymouth vorgesprochen habe, sei nach Mitteilung der Sowjetbotschaft der Eindruck vermittelt worden, daß die Anweisungen aus Moskau tatsächlich unverändert seien und daß kein Grund vorhanden sei, in der nächsten Sitzung des Ausschusses irgendeinen Wechsel zu erwarten. Wahrscheinlich, so meint das Blatt, seien eine oder mehrere Sitzungen des Ausschusses nötig, um festzustellen, ob man auf dem toten Punkt bleibe oder nicht. Es bestehe aller Grund zu der Annahme, daß alle betroffenen Regierungen den Wunsch hätten, die Nichteinmischungspolitik auf die eine oder andere Weise aufrechtzuerhalten. In italienischen Kreisen werde die Ansicht ausgedrückt, daß dieser Zweck am besten dadurch erreicht werden könne, daß alle weiteren Versuche des Ausschusses, neue Pläne auszuarbeiten, um einige Wochen verschoben würden. Es werde erklärt, daß die Sitzungen des Nichteinmischungsausschusses dazu angetan seien, erbitterte Erörterungen hervorzurufen, die zu keinem praktischen Ergebnis führten. Neue Streiks- neue Preiserhöhungen Streikunruhen in aller Welt— Das Volk muß die Zeche bezahlen Das Ciano=Interview Rom, 5. Aug. Das starke Echo, das das Interview des Grafen Ciano in den europäischen Hauptstädten hervorgerufen hat, wird von den römischen Morgenblättern in größter Aufmachung verzeichnet. Unter ausführlicher Wiedergabe Londoner Blätterstimmen unterstreichen die Blättec die geschlossene Haltung der englischen Presse, die die Verbesserung der italienisch=englischen Beziehungen in den Vordergrund stelle und sogar das Interesse für die Arbeiten im Nichteinmischungsausschuß vermindert habe. Die Haltung der deutschen Presse wird hierbei mit besonderer Genugtuung begrüßt. So beront der Korrespondent des„Povolo di Roma“, daß die kür; ichen Rekordbesuch bei der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München Berlin. 5. Aug. In den ersten 14 Tagen nach der Eröffnung der Ausstellung„Entartete Kunst“ in München haben bereits 396000 Besucher die Ausstellung besichtigt; der vergangene Sonntag brachte eine Höchstbesucherziffer von 35 600 Personen. Der Andrang zur Ausstellung hält nach wie vor ununterbrochen an. Die vielen Besucher aus dem In= und Auslande verlassen die Ausstellung auf das tiefste beeindruckt von den Ungeheuerlichkeiten, die dem deutschen Volk einst als Kunst vorgesetzt wurden. Besonders groß ist die Besucherzahl der Engländer und Amerikaner. Zurzeit besuchen Tausende deutscher Volksgenossen, die sich auf der Rückreise vom 12. Sängerbundesfest in Breslau befinden, die Ausstellung. Erklärungen des Grafen Ciano vollkommen den Ansichten entsprächen, die die deutsche Presse mit einer Unvoreingenommenheit des Urteils, der man höchste Anerkennung zollen müsse, entgegen allen Brunnenvergiftern einer gewissen ausländischen Presse von Anfang an unermüdlich wiederholt habe, nämlich, daß das Prinzip einer Zusammenarbeit aller Nationen, die auf einem Interessenausgleich und auf einem Mindestmaß der Solidariät zur Verteidigung der europäischen Kultur beruhe, den allgemeinen Richtlinien der Politik des Dritten Reiches und insbesondere dem Uebereinkommen mit dem faschistischen Italien entspreche.„Das und kein anderer ist der Geist der Achse Rom—Berlin"., Pause in den Richteinmischungsverhandlungen? Londoner Vermutungen über den Verlauf der Hauptausschußsitzung London, 5. Aug. Wie von unterrichteter Seite verlautet, will man auf der Sitzung des Hauptausschusses des Nichteinmischungsausschusses am Freitag versuchen, die Lage so zu bereinigen, daß man zu einer Grundlage für die späteren Bemühungen um den Abschluß einer Vereinbarung gelangt. Man hält es für möglich, der Hauptausschuß beschließen wird, zunächst eine Pause einzuschieben und den Zeitpunkt einer neuen Zusammenkunft noch nicht festzulegen. Verschiedene Vertreter des Ausschusses wünschten in ihre Länder zurückzukehren, um sich von den Anstrengungen der letzten Wochen zu erholen und um mit ihren Regierungen in persönliche Verbindung zu treten. Die ständigen Sitzungen des Hauptunterausschusses, sowie des Nichteinmischungsausschusses hätten lange Zeit hindurch solche Heimreisen für die Vertreter der Länder unmöglich gemacht. Die Aussichten für die auf morgen anberaumte Sitzung des Nichteinmischungsausschusses werden von der Morgenpresse ziemlich pessimistisch beurteilt, nachdem die Londoner Sowjetbotschaft am Mittwoch abend die Gerüchte über ein Abrücken Moskaus von seinem bisherigen Standpunkt in der Frage der Rechte Kriegführender dementiert hat. Der diplomatische Korrespondent des„Daily Telegraph“ schildert die Lage wie folgt: 11 000 müssen feiern in " D e t r o i t, 5. A u g. V o r d e m A u t o w e r k i n P l y m o u t h kam es zwischen Lewis= und unabhängigen Gewerkschaftlern zu Unruhen, bei denen zehn Personen verletzt wurden. Da das Werk vorläufig geschlossen bleibt, müssen 11000 Mann feiern. Der Generalstreik, den 14 Eisenbahner=Gewerkschaften mit 800000 Mitgliedern für den Fall angedroht hatten, daß nicht eine 20prozentige Lohnerhöhung bewilligt werde, ist durch die Bemühungen der Bundesschlichtungsbehörde abgewendet worden. Die Eisenbahngesellschaften bewilligten eine 5prozentige Lohnerhöhung, wodurch die Betriebskosten um jährlich 98 Millionen Dollar erhöht werden. Verhandlungen der weiteren fünf Eisenbahner=Gewerkschaften mit 350000 Mitgliedern über eine Lohnerhöhung sind noch in der Schwebe. Ein auch für das bewegte amerikanische Streikgeschehen einzigartiger Vorgang ist die am Donnerstag erfolgte Arbeitsniederlegung durch 150 Totengräber in Cansas City. Vor allen städtischen Friedhöfen aufgestellte Streikposten verhindern jede Beerdigung, so daß bisher 20 Särge in den Leichenkammern der Friedhofskapellen und den Mausoleen untergestellt werden mußten. Die streikenden Totengräber verlangen u. a. die ausschließliche Beschäftigung gewerkschaftlich organisierter Kollegen. Terror in dänischer Großschlächterei Hadersleben, 5. Aug. In einer hiesigen Genossenschaftsschlächterei legte die gewerkschaftlich organisierte Belegschaft die Arbeit nieder, weil ein früherer Meister, der der Gewerkschaft nicht angehört, eingestellt worden war. Alle angelieferten Schweine mußten zurückgesandt werden, da keine Möglichkeit besteht, sie zu schlachten. Unter größten Schwierigkeiten füttern Hilfskräfte die 700 Tiere. 700 frischgeschlachtete Schweine hängen in den Räumen. Sie können nicht verarbeitet werden und verderben allmählich. „Sitzstreik“ im Paris, 5. Aug. Im Vorzimmer des französischen Fimanzministers kam es am Donnerstag zu einem Zwischenfall. 250 Mitglieder der Gewerkschaft der Bankund Börsenangestellten weigerten sich, das Zimmer zu verlassen, ehe sie vom Finanzminister empfangen worden seien. Die Angestellten wollten gegen eine ihrer Ansicht nach zu geringe Gehaltserhöhung von 3 bis 5 v. protestieren und dem Minister gegenüber geltend machen, daß die Lebenshaltungskosten um mindestens 30 v. H. gestiegen seien. Als man ihnen erklärte, daß der Finanzminister verhindert sei, sie zu empfangen, holten sie belegte Brote aus den Taschen und erwiderten, daß sie das Zimmer nicht eher verlassen wollten, bis sie ihren Protest beim Finanzminister persönlich vorgebracht hätten. Ein herbeigerufenes Ueberfallkommando brauchte jedoch nicht einzugreifen, da Finanzminister Bonnet inzwischen bekanntgegeben hatte, daß er eine Abordnung der Angestellten am Freitagmittag empfangen werde. Mietsteigerung im Volksfronk-Frankreich Paris, 5. Aug. Wie verlautet, beabsichtigt die französische Regierung, vom 1. Oktober ab die Mieten um 10 Proz. zu erhhohen. Damit würde die Lavalsche Notverordnung des Jahres 1935, die eine zehnprozentige Mietskürzung vorsah, wieder aufgehoben. Im Zuge der allgemeinen Erhöhung der Transport= und Fahrpreise werden auch die Autodroschken in Paris ab 9. Aug. ihre Tarife um 25 v. H. heraufsetzen. Taxt=Chauffeure nicht beglückt. Unter den Taxi=Chauffeuren scheint sich eine Mißstimmung gegen die von der Pariser Präfektur vorgesehene Heraufsetzung der Fahrpreise um 25 v. H. breit zu machen. Vom Verband der TaxiChauffeure wird darauf hingewiesen, daß eine Erhöhung der Tarife sich nur zum Schaden der Taxi=Chauffeure auswirken könne. Man werde die ganze Frage noch einmal mit dem Berufsverband und dem Syndikat der Taxi=Chauffeure durchsprechen. Druck auf die Regierung Chautemps Gewerkschaft fordert„Lohnberichtigungen“— Ein interessantes Eingeständnis Paris, 5. Aug. Der Hauptausschuß der CGT.=Gewerkschaft hat in einer Nachtsitzung von Mittwoch auf Donnerstag nach längeren Verhandlungen eine Entschließung angenommen, die einen Teil der Forderungen dieser Gewerkschaft in eine neue dringlichere Form gießt. Die Entschließung wird der Volksfrontregierung als politische Willenskundgebung der CGT.=Gewerkschaft mit der Forderung nach Durchführung unterbreitet werden. In der vorausgegangenen Aussprache erklärte Jouhaur, man müsse jetzt den Mut haben, eine Anzahl„grundsätzlicher Reformen“ vorzunehmen. Die Gewerkschaft verlange die„Befreiung der Demokratie von dem Druck der Finanz= und Industriemächte". Man dürfe den Banken nicht mehr das Kreditmonopol überlassen. In der Entschließung wird erklärt, die Gewerkschaft könne nicht gleichzeitig zusehen, wie das bisher auf sozialem Gebiet Erreichte bedroht werde. Sie verlange Achtung der Kollektivarbeitsverträge, des Gewerkschaftsrechtes, der Stellung der Betriebsräte, des Arbeitsrechtes und der Sozialgesetzgebung. Im Rahmen der Kollektivarbeitsverträge seien aver Lohnberichtigungen erforderlich: denn das Ansteigen der Lebenshaltungskosten habe zu einem sehr großen Teil bereits die vorgenommnen Lohnerhöhungen wettgemacht. Diese Feststellung ist ungemein interessant, ist sie doch ein nacktes Eingeständnis der Fruchtlosigkeit der Volksfront=Experimente. Wirtschaftskrieg in vollem Geschäftsabschlüsse zwischen Japan und China werden annulliert Tokio, 5. Aug. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und China sind nayezu völlig abgebrochen. Während auf militärischem Gebiet eine gewisse Atempause in Nordchina eingetreten ist, die von beiden Parteien zur Heranführung von Verstärkungen benutzt wird, ist der Wirtschaftskrieg in vollem Gange. Wie die Agentur Domei meldet, sind in allen Teilen Chinas die meisten Geschäftsabschlüsse mit Japan annulliert worden. Die in Innerchina ansässigen japanischen Kaufleute sind geflohen. Ebenso wurden die Textilfabriken in Schanghai und Tientsin stillgelegt. Die japanischen Exvorteure beginnen, sich auf die südpazifischen Märkte umzustellen. Die Ursache für den Abbruch der Wirtschaftsbeziehungen ist in der japanfeindlichen Stellung der Chinesen und in der Furcht vor der kommenden Auseinandersetzung zwischen Japan und China im Raum der fünf Provinzen Nordchinas zu suchen. Heftiges Gefecht südlich von Peiping. Wie die Agentur Domei berichtet, fand zwischen japanischen Truppen und Resten der 29. Armee bei Lianghsiang, ungefähr 40 Klm. südlich von Peiping an der Bahnlinie Peiping—Hankau, ein heftiges Gefecht statt. Die Chinesen, die 20 Tote hatten, wichen in Richtung auf die Verteidigungsstellung der Zentralarmee zurück. Lianghsiang, das etwa 25 Klm. jenseits des Yungting=Flusses liegt, galt bisher als die beste Verteidigungslinie der chinesischen Truppen. Die Möglichkeit einer baldigen größeren Gefechtsberührung japanischer Truppen mit der Zentralarmee ist somit erheblich verstärkt. wird ausgebaut Bau von zwei weiteren Schlachtschiffen und zwei neuen Kreuzern geplant Newnork, 4. Aug. Der Operationschef der USA.= Marine, Admiral Leahy, gab am Mittwoch das neue Flottenbauprogramm der Vereinigten Staaten bekannt. Danach wird der Kongreß im nächsten Sitzungs=Abschnitt um die Bewilligung der Baukosten für zwei neue Schlachtschiffe und zwei leichte Krenzer von je 7500 Tonnen ersucht werden. Bewilligt sind bereits zwei Schlachtschiffe von je 35 000 Tonnen, die noch in diesem Jahre auf Kiel gelegt werden. Sieben zur Zeit noch diensttuende Schlachtschiffe der 11SA.= Marine sind als„überaltert“ klassifiziert. Admiral Leahy erklärte, das Ziel der amerikanischen Marine sei, bis zu der im alten Londoner Flottenvertrag vorgesehenen Höchstgrenze zu bauen und sodann das Programm durch weitere Ersatzbauten fortzusetzen. Die Klassifizierung von Schlachtschiffen als überaltert sichere der USA.=Flotte die Höchstzahl von 15 Schlachtschiffen. Die gleiche Methode gelte für die Kreuzer. schiff„Yorktown“ machte, ergänzte dann diese Mitteilung. Auch das noch im Bau befindliche Schwesterschiff„Enterprise" werde vermutlich die gleichen Mängel aufweisen wie die„Yorktown“. Eine endgültige Bestätigung dieser Vermutung könnte aber erst die Probefahrt bringen. In beiden Fällen handelt es sich um Konstruktionsfehler im Getriebe, die von der mit dem Bau beauftragten Schiffswerft auf eigene Kosten berichtigt werden müssen. Die Baukosten betragen für jedes Schiff 19 Millionen Dollar. Yacht Daladiers von Dampfer gerammt Der Name des Schiffes noch nicht festgestellt Paris, 5. Aug. Die Yacht„Vellela II“, auf der der französische Kriegsminister Daladier zurzeit eine Mittelmeerreise unternimmt, wurde, wie das„Journal" berichtet, in der Nacht zum Donnerstag an der RivieraKüste von einem unbekannten Dampfer gerammt. Während der Dampfer, ohne seinen Namen bekanntzugeben, seinen Kurs fortsetzte, lief die Yacht den Hafen von Portofino an, um ihn am Donnerstag nachmittag wieder zu verlassen. Ihre Beschädigungen sollen nur leicht gewesen sein. Der Name des Dampfers, der die Yacht gerammt hat, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Der Jrak protestiert beim Völkerbund „Die Teilung Palästinas eine Ungerechtigkeit“— Gegenvorschläge angekündigt weitere Bauprogramm Das Marineamt in Washington veröffentlichte die Angebote, die von sechs Privatunternehmen für den Bau von vier 1500=Tonnen=Zerstörern abgegeben worden sind. Das niedrigste Gebot erfolgte von den Bath=IronWorks in Bath im Staate Maine, die sich bereit erklärten, einen Zerstörer für 6200000 Dollar uno zwei Zerstörer für je 5330 000 Dollar zu bauen. Die Vergebung der Bauaufträge erfolgt in den nächsten Tagen. Das Bauprogramm der 1SA.=Marine sieht im laufenden Rechnungsjahr den Bau von acht Zerstörern und vier 1=Booten vor, von denen vier Zerstörer und zwei Unterseeboote in Privatwerften gebaut werden können. Konstruktionsfehler bei neuen Flugzeugträgern Der Operationschef der UISA.=Marine, der Mittwoch neue Flottenbauprogramm bekannt gab und Mitteilungen von Fehlkonstruktionen bei dem neu gebauten FlugzeugmutterGenf. 5. Aug. Der Außenminister des Jrak hat durch Vermittlung des ständigen Völkerbundsvertreters an den Generalsekretär des Völkerbundes zur Weiterleitung an die Ratsmitgliedr, alle Mitgliedsstaaten und namentlich den Mandatsausschuß einen Protest gegen den britischen Teilungsplan für Palästina gerichtet und gleichzeitig die Schaffung eines völlig unabhängigen ungeteilten Palästinas vorgeschlagen. In dem vom 31. Juli datierten Schreiben heißt es u. a., daß die Regierung des Jrak an der Lage in Palästina aus rassischen, politischen, religiösen, wirtschaftlichen und strate gischen Gründen stark interessiert sei. Nach Ansicht der Regierung des Jrak würde die Teilung Palästinas eine Unerechtigkeit gegenüber der Bevölkerung dieses Landes darellen, die nur mit den schwersten Befürchtungen in Betracht gezogen werden könne. Der Vorschlag der britischen Palästina=Kommission sei nicht nur unvereinbar mit der vollen Unabhängigkeit dieses Landes, wie sie das Mandat und der Völkerbundspakt feierlich vorsehen, sondern biete auch keine Hoffnung auf eine dauernde Regelung. Eine solche Hoffnung hänge von der Anerkennung eines vollkommen unabhängigen Palästinas ab, indem die Juden ein für allemal die Stellung einer Minderheit einnehmen. Die Regierung des Jrak sei der festen Ueberzeugung, daß der Weg, um den Juden den ständigen Genuß der Früchte der Balour-Deklaration zu sichern, darin bestehe, ein unabhängiges, ungeteiltes Palästina anzuerkennen. das seinen Platz unter den andern arabischen Nationen einnehmen solle Die Regierung des Irak hofft, daß ihr feierlicher Protest gegen die Vorschläge der Palästina=Kommission zur Verstümmelung des Nachbarlandes dem Mandatsausschuß helfen werde, den politischen Gehalt des Problems besser zu würdigen und ein Urteil auszusprechen das den Nat. der Versammlung und der Mandatar=Regierung eine Lösung in der oben angegebenen Richtung erleichtern werde. Die Regierung des Irak beabsichtige dem Völkerbund eine weitere Mitteilung mit eingehenden Vorschlägen für eine endgültige Lösung eines sie so eng angehenden Problems vorzulegen Verhaftungen und Hinrichtungen dauern an übliche Schicksal des Sowjetfunktionärs— 20 Jahre lang Werkzeug des Weltbolschewismus Jetzt Opfer der GPu Eine Statistik der Reichsjugendführung Zeltlager— erfolgreichste Freizeikgestaltung der Jugend Appell des Auslandsdeutschtums Rechenschaftsbericht der Auslands-Organisation Gespenstersehern ins Stammbuch! Eine polnische Zeitung gegen falsche und dumme Gerüchte Warschau, 5. Aug. Mit einem Teil der polnischen Presse, die sich um des Sensationsbedürfnisses ihrer Leser willen darin gefällt, in jeder Nummer das Gespenst eines demnächst bevorstehenden Ausbruches eines neuen Weltkrieges an die Welt zu malen, rechnet heute der Leitartikel des„=gpreß Poranny“ ab. Eine Spezialität dieser Blätter sei es dabei, Deutschland der Absicht. einen Krieg hervorzurufen, zu bezichtigen. Tatsächlich sei die Gefahr eines ernsthaften Konfliktes der spanischen Frage wegen heute weit geringer als früher. Die beständigen Kriegsalarme, so schreibt das Blatt, seien aufs schärfste zu verwerfen. Gewiß bestehe keinerlei Anlaß, die internationale Lage zu beschönigen, die von einem Idyll sehr weit entfernt sei. Trotzdem könne man feststellen, daß sich in Europa ein gewisses Gleichgewicht der Kräfte gebildet hat, dem es vor allem zu danken sei, daß die Krise in Spanien und im Fernen Osten lokalisiert werden konnte und daß die Gefahr eines bewaffneten Konfliktes in Eurova selbst heute geringer sei als vor ein oder zwei Jahren. Das Blatt fordert auf, den berufsmäßigen Verbreitern einer Panikstimmung keine Beachtung zu schenken. während sich die Lagererziehung der weiblichen Jugend vornehmlich in den Jugendherbergen vollziehen wird, so daß diese auch während des Sommers voll ausgenutzt werden. Mit besonderem Nachdruck unterstreicht die Jugendführung des Deutschen Reiches ihre Bestrebungen, eine gesunde soziale Gliederung der Zeltlagerteilnehmer zu erzielen. Es ist unter allen Umständen unerwünscht, daß sich Großfahrten zu einer Einrichtung für Schüler und die Zeltlager zu einer solchen der Jungarbeiter entwickeln. Einer solchen Tendenz wird aufs schärfste und mit Erfolg entgegengewirkt. Das amtliche Organ des Jugendführers des Deutschen Reiches weist darauf hin, daß die Verwirklichung dieser billigsten und erfolgreichsten Freizeitgestaltung der deutschen Jugend nicht zuletzt von einer reichseinheitlichen Urlaubsregelung für alle Jugendlichen abhängig sei. In den Genuß des notwendigen Urlaubs von 18, 15 und 12 Arbeitstagen bis zum vollendeten 16., 17. oder 18. Lebensjahr komme heute erst ein geringer Teil der Jugend. Hier liegen noch große Hindernisse, während es heute keinem Jungen auf Grund wirtschaftlicher Schwierigkeiten verwehrt ist, an einem Lager der Hitlerjugend teilzunehmen. Der Lagerbeitrag für den einzelnen Jungen beträgt im allgemeinen vro Tag 0.50 Reichsmark und kann in besonders schwierigen Fällen erlassen werden. Warschau, 5. August. Unter den in den letzten Tagen in der Sowjetunion Verhafteten soll sich auch, wie die polnische Presse aus Moskau berichtet, der Generalsekretär der illegalen polnischen kommunistischen Partei, LanskiLesczynski, befinden. Der Verhaftete leitete seit der bolschewistischen Revolution in Rußland die kommunistische Agitation auf polnischem Gebiete. Seinen ständigen Sitz hatte er in Moskau. Des öfteren tauchte er in Polen auf, wo er sich unter falschem Namen insbesondere als Spezialist in der Organisation von Massenstreiks betätigte. Seine Verhaftung durch die GPU. soll jetzt wegen „gegenrevolutionärer Betätigung“ erfolgt sein. Die polnische Presse weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß in letzter Zeit zahlreiche sogenannte polnische Kommunisten in der Sowjetunion verhaftet worden sind. „Staatsfeinde“ auch in der Wurstfabrik! Moskau, 5. Aug. Ein eigenartiges Licht auf die Zustände in der somjetrussischen Nahrungsmittelindustrie wirft eine Meldung aus Noworossissk über einen Schauprozeß gegen die Leiter und mehrere Angestellte einer Wurstfabrik. Den Angeklagten— von denen drei zum Tode und fünf zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt wurden— warf man vor, avsichtlich bakterienhaltige Wurst fabriziert zu haben, nach deren Genuß 122 Personen schwer ertrankt seien. Wie üblich, wurde die Schuld„Staatsfeinden“ in die Schuhe geschoben. In der Urteilsbegründung heißt es, daß„die Angeklagten von Volksfeinden dazu angestiftet worden seien, schlechte Wurst zur Vergiftung der Werktätigen zu produzieren“. Sie hätten gewußt, daß die ganze Fabrikeinrichtung durch Bakterien, hervorgerufen durch verfaulte Darmzöofchen und sonstige Abfälle, verseucht war. * Telegrafisch zum Henker beordert. Die in Paris erscheinende weißrussische Zeitung„Derniere Nouvelle“ meldet, daß der bisherige Leiter der Abteilung für Einfuhr der sowjetrussischen Handelsvertretung in Paris, Zafermann, sein Amt niedergelegt habe. Zafermann sei telegrafisch nach Moskau berufen worden, habe aber erst kurz vor seiner Abreise erfahren, daß verschiedene seiner Freunde verhaftet und zum Teil schon erschossen worden seien. Unter diesen Umständen habe er es vorgezogen, die Rückkehr zu verweigern und sein Amt niederzulegen. Moskaus Werber in der Tschechei Prag, 5. Aug. Wie das tschechisch=nationale oppositionelle Mittagsblatt„Expreß" zu berichten weiß, bedienen sich die Agenten Moskaus neuer Tarnungsmittel, um die Arheitslosen aus der Tschechoslowakei nach Sowjetspanien zu schmuggeln. So sei erst in den letzten Tagen ein neuer Transport von 20 Geworbenen aus einer Prager Vorstadt, die ihre militärische Ausbildung in der tschechoslowakischen Armee bereits hinter sich haben, unter dem Vorwand eines Besuches der Pariser Weltausstellung über die tschechoslowakische Grenze gegangen. Es handele sich dabei durchweg um junge Männer, die ohne Wissen ihrer Eltern den kommunistischen Werbern auf den Leim gingen und nun einem ungewissen Schicksal entgegengehen. Guter Fang der polnischen Polizei Berüchtigter kommunistischer Verbrecher verhaftet Warschau, 5. Aug. Bei einer vertraulichen Besorechung in einem Dorf im Kreise Kowel wurden einige Kommunisten von der Polizei überrascht und verhaftet. Unter den Verhafteten befindet sich einer der berüchtigten kommunistischen Hetzer, die sich in Polen betätigen, der erst 27jährige Luckiewicz. Er war als Student der Warschauer Universität mit jüdisch=kommunistischen Kreisen in Verbindung gekommen und hatte bald darauf begonnen, sich im Auftrage der Kommunistischen Partei in Wolhynien zu betätigen. Luckiewicz hatte innerhalb der ihm unterstehenden Organisationen diktatorische Vollmachten. Er ließ sieben Personen, die ihm im Wege standen, oder die er verdächtigte, im Dienste der Polizei zu stehen, einfach ums Leben bringen. Mit Luckiewicz wurden fünf seiner Spießgesellen verhaftet. Der 4. August in Athen 300 000 jubeln General Metaxas zu.— Riesenkundgebung im Stadion Athen, 4. Aug. Der Vormittag des 4. August, an dem ganz Griechenland den ersten Jahrestag der Bildung eines autoritären Staates feierte, stand zunächst im Zeichen des ununterbrochenen Zustroms von Tausenden von Bauern, die in ihren bunten Trachten mit Musikkapellen und Spruchbändern in die festlich geschmückte HauptLondon, 5. Aug. Dem Außenamt liegt nunmehr die Antwort auf die britische Note vor, die an die spanische Nationalregierung wegen der Beschlagnahme des britischen Schiffes „Molton" am 14. Juli gesandt worden war. Die britische Regierung hatte in ihrer Note die sofortige Freilassung der„Molton“ und eine Entschädigung für etwa entstandene Schäden verlangt. Wie in unterrichteten englischen Kreisen verlautet, nimmt die Antwortnote keinen Bezug auf diese beiden britischen Forderungen, sondern stellt lediglich fest, daß sich die„Molton" bei ihrer Beschlagnahme in nationalspanischen Hoheitsgewässern befunden habe. Die britischen Behörden, meint Reuter, zögen nunmehr in Erwägung, welche Schritte auf diese Antwort hin zu unternehmen seien. Rückkehr der baskischen Flüchtlingskinder London, 5. Aug. Das englische Außenministerium hat dem Ausschuß für Spanien=Flüchtlinge mitgeteilt, daß nach Ansicht des britischen Botschafters in Hendaye die Lage in Bilbao bald genügend normal sein werde, um die Rückkehr der nach England verbrachten 4000 baskischen Flüchtlingskinder zu ermöglichen. Wie die„Morning Post“ meldet, haben annähernd 1000 baskische Eltern den britischen Konsul in Bilbao schriftlich um die Rücksendung ihrer Kinder gebeten. Es bestehe jedoch der Verdacht, daß marxistische Mitglieder des stadt einzogen. Um 10.30 Uhr weihte Ministerpräsident Metaxas, der bei seinem Erscheinen von der Bevölkerung mit stürmischem Jubel begrüßt wurde, einen Markt im Stadtteil Kykseli ein, um 11 Uhr legte er den Grundstein zu einem neuen Stadion, und um die Mittagsstunde weihte der Ministerpräsident das neue Rathaus der Stad: Athen. Gleichzeitig fanden in allen Kirchen Dankgottesdienste statt. Am Nachmittag fand im großen Stadion der Hauptstadt eine Massenkundgebung statt, auf der über 300 000 Menschen dem Ministerpräsidenten Metaros immer wieder begeisterte Huldigungen darbrachten. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand ein großer Festzug, der alte und neue Trachten aus allen griechischen Provinzen zeinte. Eine große Festbeleuchtung und ein nächtliches Seefest, bei dem prächtig illuminierte Schiffe eine leuchtende Kette vom Pyräus bis zum Cap Sunion bildeten, beschlossen die Feierlichkeiten in der griechischen Hauptstadt. englischen Flüchtlingsausschusses aus politischen Gründen die baldige Rückkehr der Kinder verhindern wollten; sie wollten nämlich den Eindruck erwecken, daß Bilbao unter der Herrschaft Francos nicht genügend sicher sei. In vielen Fällen seien die Kinder gegen den Willen ihrer Eltern nach England gesandt worden und zwar auf Veranlassung der„bolschewistischen Regierung“, die jetzt nicht mehr bestehe. Der nationale Heeresbericht Salamanca, 5. Aug. Der nationale Heeresbericht vom Mittwoch lautet: Front von Asturien: Ein feindlicher Angriffsversuch auf unsere Stellungen wurde zurückgeschlagen. Bei Duero wurde nach den Kämpfen der vergangenen Tage die Säuberungsaktion fortgesetzt; es wurden über 500 Leichen des Gegners geborgen. Front von Aragon: Die Säuberungsaktion im eroberten Gebiet von Albarracin wurde fortgesetzt. Von den übrigen Fronten nichts Neues. * Ein sowjetspanischer Dampfer in Vordeaux beschlagnahmt. Der sowjetspanische Dampfer„Arno=Mendi“, der seit einiger Zeit im Hafen von Bordeaur vor Anker liegt, ist auf Veranlassung einer Bank in Bilbao von den französischen Behörden beschlagnahmt worden. Der Dampfer steht unter besonderer Bewachung französischer Zollbeamter. des Auswärtigen werden durch ihre Anwesenheit bei der feierlichen Eröffnung der Tagung durch Gauleiter Bohle die Wichtigkeit dieses Ereignisses betonen. Zwischen die alle Teilnehmer erfassenden Gemeinschaftsveranstaltungen fallen die Arbeitstagungen der Länder und Sachämter der Leitung der AO., in denen die Landesgruppen= und Landeskreisleiter, Ortsgruppen= und Stützpunktleiter als die draußen an der Front stehenden Hoheitsträger der AO. von ihren Erfahrungen zu berichten haben und gleichzeitig nach Klärung mancher inzwischen aufgetauchter Zweifelsfragen neue Richtlinien für ihre Arbeit zur weiteren Durchdringung des Auslandsdeutschtums in nationalsozialistischer Zielsetzung empfangen. Gewissenhaft und zweckmäßig vorbereitete Ausstellungen des Kulturamtes, Schulungsamtes und des Presseamtes der Leitung der AO. sollen eindrucksvolles Anschauungsmaterial auf den jeweiligen Sachgebieten vermitteln und dem Beschauer Anregung und Ansporn zugleich sein. Außerdem bekommen die auslandsdeutschen Besucher eine Exportmusterschau der württembergischen Industrie zu sehen. Auslandsdeutsches Kulturschaffen, wie es nur durch die vorgesehene Uraufführung des Argentinienfilms „Fern vom Land der Ahnen", zur Geltung kommen, ein Werk des Landeskreisleiters Pg. Schmidt. Der Film wird durch sein lebensgetreues Spiegelbild, das er vom Auslandsdeutschtum, seinem Wesen und Wirken zeichnet, zur engeren Verbundenheit zwischen Deutschen draußen und drinnen im Reich beitragen. Die gewaltige Heerschau auslandsdeutschen Kämpfertums klingt aus in einem großartigen historischen Trachtenfestzug, veranstaltet von der Stadt Stuttgart, mit anschließendem Schlußappell und einem Fackelzug sämtlicher NS.=Formationen. Meldepflicht aller Fremdsprachkundigen Berlin, 5. Aug. Der Präsident der Reichsanstalt hat dem NS.=Rechtswahrerbund den Auftrag erteilt, nunmehr auch die Arbeitsvermittlung der Dolmetscher und Uebersetzer einzuführen. Der NS.= Rechtswahrerbund hat zu diesem Zweck eine besondere Abteilung geschaffen und die technischen Arbeiten zentral für das ganze Reichsgebiet der Reichsfachschaft für das Dolmetscherwesen übertragen. Die Reichsfachschaft wird dem neuen Arbeitsgebiet ihre ganze Aufmerksamkeit zuwenden und ihre Verbindung zu den Stellen, die sprachkundige Fachkräfte brauchen, entsprechend ausbauen. Da jeder Arbeitseinsatz auch die Beratung der Berufsangehörigen für ihr weiteres Vorwärtskommen und die Heranbildung eines geeigneten Nachwuchses in sich schließt. wird sich die Reichsfachschaft nunmehr auch im besonderen aller derjenigen annehmen können, die den Dolmetscher= oder Uebersetzerberuf ergreifen wollen. Darüber hinaus aber hat die Reichsfachschaft den Auftrag, alle Fremdsprachkundigen überhaupt zu erfassen, ganz gleich, ob sie ihre Kenntnisse beruflich auswerten oder nicht, ganz gleich, in welchen Spezialgebieten sie tätig sind. Jeder Sprachkundige muß sich bereithalten, je nach dem Umfange seiner Kenntnisse im gegebenen Falle herangezogen zu werden. Hierzu ist es aber unbedingt erforderlich, daß eine Zentralstelle über die dafür notwendigen Angaben verfügt. Es ist daher Ehrenpflicht jedes zremdsprachkundigen, möglichst umgehend der Reichsfachschaft für das Dolmetscherwesen in der deutschen Rechtsfront. Berlin W 8, Friedrichstraße 194/99 folgende Angaben zu machen: 1. Namen. Beruf, Anschrift und sonstige Personalangaben. 2. Umfang und Art der Sprachkenntnis. insbesondere, ob im Ausland erworben, 3. Vorbildung und 4. etwaige Spezialgebiete. Burgos antwortet auf britische Protestnote Die Beschlagnahme des britischen Schiffes„Molton“ in nationalspanischen Hoheitsgewässern Ueber die Entwicklung der Zeltlageraktion der Hitlerjugend, ihre organisatorischen Einzelheiten und sozialen Probieme bringt die sozialpolitische Zeitschrift„Das junge Deutschland" bemerkenswerte Ausführungen. Während die Zahl der Lager ebenso wie die Teilnehmerzahlen in den Jahren 1934—1936 stetig wuchs, bewegen sich die Ziffern für 1937 etwa auf der Höhe des Vorjahres. Daß keine weitere Steigerung verzeichnet wird, ist einerseits darauf zurückzuführen, daß sich die Lager mit 300 bis 1000 Teilnehmern gegenüber den kleineren Lagern durchgesetzt und auch die größeren Lager rermehrt haben, zum anderen, daß sich die Jugendführung des Deutschen Reiches für 1937 die Aufgabe gestellt hat, nicht möglichst umfangreiche Einberufungen für die Sommerzeltlager durchzuführen, sondern mit den vorhandenen Mitteln die Lager selbst zu einer mustergültigen Einrichtung auszubauen. Die Pimpfenjahrgänge werden im allgemeinen stärker als die Jahrgänge der HI. erfaßt. Der Reichsjugendführer betont damit seine Absicht, die Jugend schon möglichst frühzeitig— die Zehn= und Elfjährigen bleiben den Lagern allerdings noch fern— in sämtlichen Erziehungseinrichtungen zu erfassen. Das Zeltlager soll in Zukunft vornehmlich der männlichen Jugend vorbehalten bleiben, V. Reichstagung der Auslandsdeutschen in Stuttgart— der 7892D Berlin, 5. Aug. Vom 28. August bis 5. September findet in Stuttgart die diesjährige von der Auslandsorganisation der NSDAP. veranstaltete V. Reichstagung der Auslandsdeutschen statt. Sie wird in eindrucksvoller Weise die geschlossene Einheit des nationalsozialistischen Auslandsdeutschtums und seine nach zähem Ringen erreichte enge Verbundenheit mit dem Dritten Reich unter Beweis stellen. Zum ersten Male seit der Ernennung zur„Stadt der Auslandsdeutschen" durch den Führer geht Stuttgart mit umfassenden Vorbeitungen daran, den aus aller Welt zusammenströmenden Partei= und Volksgenossen eine gastliche Aufnahme zu bereiten. Zu einem Stück besonderer Heimat im nationalsozialistischen Deutschland soll ihnen ihre Stadt,„die Stadt der Auslandsdeutschen" werden, wie es bereits sinnfällig durch die Gauleiter Bohle übertragene Schirmherrschaft zum Ausdruck gekommen ist. Für bequeme Unterkunft ist bestens vorgesorgt. Während der Tagung bieten sinnvoll auf das Bedürfnis der Auslandsdeutschen abgestellte Theater= und Kinovorführungen reichliche Abwechslung. Die Tagungszeit ist insofern glücklich gewählt, als sie den Auslandsdeutschen, bei denen vielfach die Deutschlandreise mit großen Mühen und Opfern verknüpft ist, die Gelegenheit zur Teilnahme am Reichsparteitag gibt. Mit ihnen werden die deutschen Seefahrer als ihr lebendiges Bindeglied zur deutschen Heimat zahlreich vertreten sein. Die V. Reichstagung der Auslandsdeutschen wird im Zeichen zahlreicher Großkundgebungen stehen. Sie werden aller Welt veranschaulichen, daß der durch den Nationalsozialismus umgeprägte Typ des Auslandsdeutschen ungeachtet aller räumlichen Trennung mitten im Geschehen der deutschen Erneuerungsentwicklung steht. Der Stellvertreter des Führers und der Reichsminister VATTIIH ODEREE RRE NTEITEA BFERREEN SEEENTN 1 Stk. 322-3Stk 9 □e) WE TES METGALNN A Wo gibt es nach der Schulreform noch Gymnasien? Wer Kinder in die höhere Schule schickt oder demnächst schicken will und in absehbarer Zeit mit einer Versetzung, einem Umzug oder sonstwie mit einer Ortsveränderung zu rechnen hat, wird wissen wollen, welche Schulart er jetzt nach der Schulreform anderswo zu erwarten hat, ob dort nur noch die neue Hauptform der höheren Schule, die Oberschule, oder auch das als Nebenform zugelassene Gymnasium zu finden ist. Darüber hinaus dürfte es auch allgemein von Interesse sein, etwas über die praktische Durchführung der Schulreform in den einzelnen Provinzen und Ländern sowie über das Schicksal des von der Neuordnung am meisten berührten Gymnasiums zu erfahren. Das ist möglich, da der eben erscheinende„Wegweiser durch das höhere Schulwesen des Deutschen Reiches“ für das Schuljahr 1936 bereits einige Angaben enthält. Nach dem gegenwärtigen Stande bleiben Gymnasien in folgenden Orten bestehen: 1. Preußen Ostpreußen: Allenstein, Elbing, Insterburg, Königsberg(zwei Anstalten), Tilsit; Grenzmark: Pr. Friedland(versuchsweise), Schneidemühl; Brandenburg: Cottbus, Eberswalde, Frankfurt, Potsdam, Templin, Züllichau; Berlin: 16 Anstalten, darunter 4, bei denen die Entscheidung bis Ostern 1938 aufgeschoben ist; Pommern: Stargard, Stettin(2 Anstalten), Stolp, Stralsund; Schlesien: Beuthen, Breslau(4 Anstalten), Glatz, Gleiwitz, Glogau, Görlitz, Hirschberg, Liegnitz(bisher Realgymnasium), Neiße, Oppeln, Ratibor, Niesky(Privatanstalt der evangelischen Herrnhuter Brüdergemeinde); Sachsen: Erfurt, Halberstadt, Halle, Magdeburg, Merseburg, Naumburg, Nordhausen, Quedlinburg, Roßleben, Schleusingen, Stendal; Schleswig=Holstein: Flensburg, Kiel, Lübeck; Hannover: Celle, Emden, Göttingen, Hannover(3 Anstalten), Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück; Westfalen: Bielefeld, Bochum, Dorsten(nur bis Ostern 1938, dann Oberschule), Dortmund, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herford, Minden, Münster(2 Anstalten), Paderborn, Recklinghausen, Soest; Hessen=Nassau: Frankfurt(2 Anstalten), Fulda, Hersfeld (nur bedingungsweise); Kassel, Marburg, Wiesbaden; Rheinprovinz: Aachen, Bonn, Duisburg, Düren, Düsseldorf (2 Anstalten), Essen, Koblenz, Köln(2 Anstalten), Mülheim, Krefeld, München=Gladbach, Trier, WuppertalElberfeld. Die privaten Gymnasien in Bonn, Gaesdonck, Godesberg(Aloisius=Kolleg) und Opladen stellen sich in Oberschulen um; Staat Preußen: im ganzen 109 Anstalten, davon folgende 11 als Doppelanstalten(Oberschuule mit Gymnasium): Insterburg, Berlin=Dahlem(Arndt=Gymnasium), Breslau(St.=Maria=Magdalena), Glatz, Niesky, Roßleben, Stendal, Flensburg, Lübeck(Katharineum), Lüneburg, Wiesbaden. 2. Außerpreußische Länder Bayern: Die Entscheidung ist bis Ostern 1938 aufgeschoben; Sachsen: Bautzen, Chemnitz, Dresden(3 Anstalten), Leipzig (2 Anstalten), Meißen, Zwickau; Württemberg: Stuttgart, Thüringen, Ulm; Baden: Baden=Baden, Freiburg, Heidelberg, Kavlsruhe, Konstanz, Mannheim, Pforzheim; für eine Anzahl weiterer Anstalten steht die Entscheidung noch aus; Thüringen: Altenburg, Eisenach, Gera, Gotha, Jena, Meiningen, Weimar; Hessen: Darmstadt, Gießen, Mainz, Offenbach, Worms; über Büdingen steht die Entscheidung noch aus; Hamburg: Hamburg(2 Anstalten); über Altona und Wandsbeck steht die Entscheidung noch aus; Saarland: Saarbrücken; Mecklenburg: Güstrow, Neubrandenburg, Neustrelitz, Rostock, Schwerin, Wismar; Oldenburg: Oldenburg: Wilhelmshaven; Braunschweig: Braunschweig; Anhalt: Bernburg, Dessau; Bremen: Bremen, Bremerhaven; Lippe: Detmold. Außerpreußische Länder zusammen: 48 Anstalten, davon als Doppelanstalten(Oberschule mit Gymnasium) Neustrelitz und Wismar). Nach diesem Verzeichnis bleiben also nach dem gegenwärtigen Stande 157 Anstalten als Gymnasium bestehen. Darunter sind, wie angegeben, nur 13 Anstalten als Doppelanstalten zugelassen. Von den 157 Gymnasien bilden 16 eine besondere Gruppe; es sind sog. Alleinschulen, d. h. solche Schulen, die als grundständige Knabenanstalten die einzigen an den betr. Orten sind. Sie befinden sich(nach dem Alter geordnet) in folgenden Orten: Stendal, Lüneburg, Wismar, Roßleben, Hersfeld, Schleusingen, Glatz, Detmold, Templin, Dorsten, Züllichau, Niesky, Neustrelitz, Bremerhaven. Insterburg, Pr. Friedland. Von ihnen gehören s zu den vorher genannten Doppelanstalten. Von den übrigen 141 Gymnasien, die nicht zu den Alleinschulen gehören, sondern an den betr. Schulorten neben mindestens je einer Oberschule vorkommen, befinden sich 71 in 41 Großstädten mit mehr als 100000 Einwohnern. Unter den(ohne Bayern) 48 Großstädten dieser Größenklasse haben bis auf einige in den Industriegebieten, die in der Nachbarschaft versorgt sind, alle ihr Gymnasium. Lediglich Plauen i. V. hat künftig keine solche Anstalt aufzuweisen.— Die übrigen 70 Anstalten verteilen sich nach der Größe der Schulorte(nach der Volkszählung von 1933) wie folgt: 31 in 31 Orten mit 50—100 000, 84 in 34 Orten mit 25—50000 und 5 in 5 Orten mit 10—25000 Einwohnern(Soest, Tübingen, Güstrow, Meiningen, Neubrandenburg). Im ganzen befinden sich die 141 Gymnasien also in 111 Schulorten. Um die aus dem Verzeichnis sich ergebenden Zahlen beurteilen und das Ausmaß der Umwandlung ertennen zu können, muß man die Zahlen mit dem bisherigen Bestande an gymnasialen Anstalten vergleichen. In Preußen sind von dem bisherigen Bestande an gymnasialen Anstalten 83,1 v. H., von den Alleinschulen unter ihnen 6.8 v. H. erhalten geblieben. Während bisher unter allen grundsätzlichen öffentlichen Knabenanstalten etwa 44 v. H. der gymnasialen Art zuzurechnen waren, sind es nach der Neuordnung nur noch 14.6 v. H. und von den Alleinschulen nur noch 3,1 v. In den außervreußischen Ländern war der Anteil der gymnasialen Anstalten im Durchschnitt schon bisher geringer als in Preußen. Von diesem geringeren Bestande bleiben jetzt verhältnismäßig mehr Anstalten als Gymnasien erhalten. Nach der Reform sind(ohne Bayern) noch 10,4 v. H. der Gesamtzahl der grundständigen Anstalten und 1,7 v. H. der Alleinschulen unter ihnen Gymnasien.— Im Reich sind nach der Neuordnung mit den vorher aufgeführten 156 öffentlichen Gymnasien 13 v. H. der grundständigen Anstalten und mit den 15 Alleinschulen unter ihnen 2.6 v. H. der Alleinschulen der Schulform Gymnasium zuzurechnen. Die Provinz Westfalen hatte bisher von allen preußischen Provinzen den stärksten Anteil gymnasialer Anstalten. Von 91 grundständigen öffentlichen Knabenanstalten waren 53= 58.2 v. H. und von den 50 Alleinschulen unter ihnen 30— 60 v. H. gymnasialer Art. In diesen Zustand bringt die Neuordnung einschneidende Veränderungen. Nur 26,4 v. H. der gymnasialen Anstalten und nur 3.3 v. H. der Alleinschulen darunter bleiben als Gymnasium bestehen, also weniger als in dem dem vorher genannten Landesdurchschnitt. Künftig gibt es danach in Westfalen, wie vorher im einzelnen angegeben, noch 14 Gymnasien. Dabei ist Dorsten noch mitgezählt. Diese Anstalt bleibt aber, wie vorher bemerkt, nur bis Ostern 1938 als Gymnasium bestehen. Diese Anstalt ist übrigens gegenwärtig die einzige Alleinschule unter den Gymnasien. Nach Ostern 1938 wird also in Westfalen keine Alleinschule mehr gymnasialer Art sein. Unter den vorher aufgeführten 18 Dopvelanstalten, die Oberschulen mit Gymnasien sind, ist die Provinz auch nicht vertreten. So zeigt diese Untersuchung, daß die Schukreform wie in Westfalen so auch im ganzen Reich, besonders für die vielen Mittel= und Kleinstädte, eine sehr erhebliche Umgestaltung im höheren Schulwesen bedeutet. Sie ist getragen von dem Gedanken, die bisherige Mannigfaltigkeit durch ein System größerer Einheitlichkeit zu ersetzen. Und das ist in weitem Umfange erreicht. Dr. Barzel Die Avantguardisten nehmen Abschied „Starke Eindrücke vom Aufbauwerk Deutschlands“ Berlin, 5. Aug. Mit dem Besuch der Reichshauptstadt hat die Deutschlandfahrt der 450 Avantquardisten ihr Ende erreicht. Wie schwer der jungen italienischen Mannschaft der Abschied von Deutschland fällt und wie sehr diese Fahrt zu einer weiteren Festigung der Freundschaftsbande zwischen der deutschen und italienischen Jugend beigetragen hat, brachte Commandante Centurione Bandini in einem Gespräch mit einem Schriftleiter des DNB. zum Ausdruck. Wir haben uns, so sagte Centurione Bandini, im H J.= Zeltlager Nideggen ausgezeichnet kennen gelernt, uns kameradschaftlich angefreundet und unseren gegenseitigen Dienst„ausprobiert". Auf unserer Fahrt haben wir starke Eindrücke vom Aufbauwerk des nationalsozialistischen Deutschlands, von seinen Menschen und seiner Landschaft gewonnen. Mit größter Aufmerksamkeit sind wir durch die große deutsche Leistungsschau„Schaffendes Volk“ gegangen. Die neuen deutschen Werkstoffe, die hier gezeigt werden, haben unser besonderes Interesse gefunden. Dann sprach Centurione Bandini von der überaus herzlichen Aufnahme, die die jungen Italiener überall in Deutschland gefunden haben. Unvergeßlich wird uns, so sagte er, der Empfang in Köln bleiben, wo die Bevölkerung im strömenden Regen stundenlang auf uns gewartet hat. Auf unserer Fahrt von Mainz nach Köln grüßte die Bevölkerung sogar von beiden Ufern des Rheins zu uns herüber. Aber auch an allen anderen Punkten unserer Fahrt wurden wir wie die besten Freunde empfangen. Großfeuer in Neumünster Lederfabrik in 300 Meter breiter Front in Flammen Neumünster, 5. Aug. Am Donnerstag früh kurz nach 2 Uhr brach in der Lederfabrik Emil Köster A.=G. in Gadeland ein Feuer aus, das sich in wenigen Minuten zu einem Großfeuer entwickelte. In kurzer Zeit verbreiteten sich die Flammen über das Grundstück, so daß auch nicht eines der zahlreichen Gebäude gerettet werden konnte. Die Feuerlöschpolizei Neumünster und die Wehren der umliegenden Ortschaften waren schnell zur Stelle. Sie erwiesen sich jedoch dem Riesenbrand, der eine Front von über 300 Metern und eine Breite von mehr als 50 Metern umfaßte, gegenüber machtlos. Nach Eintreffen der Wehren aus Kiel wurde aus etwa 60 Rohren ununterbrochen Wasser gegeben. Auch zwei Wehrmachtsbataillone wurden eingesetzt. Mit Gasmasken gingen die Soldaten gegen den Brandherd vor. Es gelang ihnen, große Mengen Rohleder und Fertigwaren aus den Lagern zu retten. Mehrere Male mußten die Soldaten im letzten Augenblick aus den brennenden Gebäuden herausgeholt werden, die bald darauf einstürzten. Durch die Bemühungen der Wehren und der Soldaten konnten die wertvolle Turbinenanlage des Werkes sowie die Geschäftsbücher und die Geldschränke gerettet werden. Der 70 Meter hohe Fabrikschornstein, der durch die ungeheure Hitzeentwicklung des Großfeuers einzustürzen drohte, hielt dem Wüten des Elementes glücklicherweise stand. Der Schaden der Brandkatastrophe läßt sich zurzeit noch nicht übersehen. Man schätzt ihn aber auf mehrere Millionen Reichsmark. Siebenbürger Sänger in Berlin Berlin, 4. Aug. Die zur Zeit auf einer Rundfahrt durch Deutschland befindlichen Siebenbürger Sänger und Sängerinnen, die die festlichen Tage in Breslau erlebten, sind in Berlin eingetroffen und haben am Mittwoch vor dem Mikrophon des Reichssenders Frankfurt auf der Rundfunkausstellung ihr Können gezeigt. Am Nachmittag wurden sie im Terrassenxestaurant des Funkturmgartens von Pg. Wickenbera im Namen des Reichsministers Dr. Goebbels willkommen geheißen. Wenn aluch der Empfang in Berlin mit seinem Tempo und Weltstadtrhythmus vielleicht nicht so überschäumend gewesen sei wie der in Breslau, so dürfen die Siebenbürger Gäste doch versichert sein, daß die Gefühle der Berliner für die Brüder draußen nicht weniger herzlich seien. Nachdem Stadtrat Wolfermann die Grüße des Oberbürgermeisters Dr. Lippert überbracht hatte, dankte der Sprecher der Siebenbürger Sänger für den freundlichen Empfang. Die Deutschen Siebenbürgen hielten fest an alter Sitte, an altem Volkstum und an alter Tracht. Ihre farbenfrohen Trachten seien keine Schaustücke, sondern noch heute in den Dörfern lebendig. Der Erdrutsch im Kaunsertal noch nicht zum Stehen gekommen Landeck(Tirol), 5. Aug. Der Erdrutsch im Kaunsertal ist noch nicht zum Stehen gekommen und dürfte noch eine Zeitlang anhalten, doch hofft man, den 1260 Meter hoch am Südwesthang des Tales liegenden stark gefährdeten Wallfahrtsort Kaltenbrunn retten zu können. Im Laufe des Donnerstags soll ein Notverkehr durch Umsteigen ausgenommen werden. Die Telefon= und Telegrafenleitungen zwischen Kauns und Feuchten sind gerissen. Für den Ort Prutz besteht zurzeit keine Gefahr. In Gepatsch befindet sich Militär zu Uebungen, das im Bedarfsfalle sofort zur Hilfeleistung herangezogen werden kann. Die verschüttete und abgerutschte Straße im Kaunsertal wird in diesem Jahre wohl kaum mehr instand gesetzt werden können. Die Eiger=Ostwand von deutschen Bergsteigern bezwungen. Wie gemeldet wird, ist es der deutschen Seilmannschaft Zimmermann, Wollenweber und Lohner nach verschiedenen schwierigen Versuchen gelungen, die Eiger=Ostwand zu bezwingen. Großfeuer auf der Turiner Motorradrennbahn. Auf der Motorradrennbahn von Turin brach am Donnerstagnachmittag ein Brand aus, der sich rasch ausdehnte. Zahlreiche Löschzüge sind an der Brandstelle tätig und versuchen, die Flammen, die bereits einen großen Teil des Tribünenbaues vernichtet haben. von der Mitteltribüne und der Ehrenloge abzuwehren. Die brennende Sporthalle ist von riesigen Menschenmengen umlagert. Das Puppenspiel lebf wieder auf und HJ. bei gemeinsamer praktischer Arbeit— Der propagandistische Einsatz des Puppenspiels im Ausland— Das Wesen der Kaspar-Figur Es ist noch gar nicht lange her, da lachte man geringschätzig, wenn man überhaupt etwas vom Puppenspiel und Kasperltheater hörte. Bis zu einem gewissen Grade war das berechtigt, weil wir nur die Ueberreste einstigen Puppenspielkönnens im Kasperltheater der Jahrmärkte kannten. Lassen wir unseren Blick jedoch über die Grenze gehen, so stellen wir mit Erstaunen fest, daß es in Polen und in der Tschechoslowakei etwa 3000 staatlich erhaltene Puppenspieltheater gibt, die vor allen Dingen im Grenzgebiet arbeiten. In Moskau gibt es sogar eine Universität für Puppenspiele, in dem alle Stücke nach ihrem psychologischen Wert erarbeitet und bearbeitet werden. Die Arbeit dieser Universität gilt vor allen Dingen der Gottlosenpropaganda, die zum Teil mit Hilfe dieser Puppenspielpropaganda durchgeführt wird. Eine solche Tendenz im Puppenspiel geht gegen das Naturempfinden des Volkes, muß darum absolut kunstwidrig sein, und doch dienen den Russen die Puppenspiele als Mittel weiterer Zersetzung. Wie stark aber muß die Puppenspielpropaganda sein, wenn sie dem Naturempfinden eines Volkes entspricht, wenn es nur gilt, volkstumsmäßig zu arbeiten und die Gedanken in die richtigen Wege zu leiten. Die Möglichkeiten sind ungeheuer groß. In Kindern und Erwachsenen kann auf bessere Art kaum unser Volksgut, das in Märchen und Mythen, Sagen und Liedern liegt, lebendig gemacht werden. Man kann satirisch alle Fragen der Gegenwart behandeln und kann auch einmal in einem Lager, in einem Dorfe oder in einem Betrieb, wenn jemand sich in die Gemeinschaft nicht einfügen will. durch das Pupenspiel ungeheuer erzieherisch wirken, indem man ihn einmal ganz gründlich durch den Kakao zieht. Schon manchem Jungen ist das in einem Lager passiert. und er ist dadurch ein ganz brauchbarer Kerl geworden. Das Amt „Feierabend“ der RSG.„Kraft durch Freude“ und die Hitler Jugend haben es sich zur Aufgabe gemacht, alle rraktischen Fragen der Puppenspiele durch praktische Arbeit einer Lösung näher zu bringen, damit diese im kulturellen Leben unseres Volkes den Platz einnehmen, die sie verdienen. Es ist in diesem Zusammenhang insbesondere noch einiges zu der Figur des Kaspars zu sagen. Im Puppenspiel bildet sich sofort eine Gemeinschaft zwischen Spieler und Hörer. Kinder und Erwachsene spielen und gestalten mit, sie legen in die Figur des Kaspars alle ihre Wünsche hinein, machen ihn zu ihrem Helden. Der Kaspar kann die unmöglichsten Dinge und läßt der Phantasie des einzelnen einen weiten Raum. Und wenn der Kaspar sich etwas zu weit vorwagt in seinem Spiel, dann schützen ihn die Kinder und Erwachsenen, verhelfen ihm zum Siege über alle Falschheit und Niedertracht. Der Kaspar erinnert an den Narren und an den Ulenspiegel, jene Gestalten, die ebenfalls den Gerechtigkeitssinn des deutschen Volkes verkörpern. Die drei sind, im weiteren Sinne gesehen, Brüder. Der Ulenspiegel ist nicht der Dumme, auch nicht der Schelm oder Hanswurst, nicht der Böse, der Schlechte oder der Lump und nicht ein Teil von jener Kraft, die das Gute will und das Böse schafft. Er ist auch kein Spötter und kein Skeptiker. Wir finden in den drei Gestalten Ulenspiegel, Narr und Kaspar die Stärke des Deutschen, der nie verneint. sondern stets zur schaffenden Tat findet. Verfolgen wir den Ulenspiegel weiter, so sehen wir überall in ihm den Kämpfer für den Mut, die Echtheit, die Wahrheit, Gerechtigkeit und ebenso den Kämpfer gegen Dummheit, Eitelkeit, Schwachheit, Wankelmut, Faulheit, Feigheit, Neid, Eigennutz, Bequemlichkeit. Gegen alle diese dem geraden und wahren Deutschen verhaßten Eigenschaften schwingen die drei Gestalten die Peitsche eines beißenden Spottes. Sie beginnen im Zerstören zu bauen, an Stelle des Scheins setzen sie das Sein. Sie sind Erzieher und Prüfer zugleich, sie prüfen, ob alles klar und echt ist in der Gesinnung und werden dadurch zu Hütern der Wahrheiten des Lebens. Wir stehen heute wieder am Anfang einer Zeit, in der das Puppenspiel eine entscheidende Rolle im kulturellen Leben unseres Volkes einnehmen wird. Heute schon wird in allen Lagern der HJ. und im Rahmen der Aufgaben des Amtes „Feierabend“ der NSG.„Kraft durch Freude“ eifrig an der Erneuerung dieser Kunst gearbeitet. In wenigen Jahren werden wir bei Dorfabenden, bei Betriebsfeiern und sonstigen Anlässen Freude an dieser Arbeit haben und ihren tiefen Sinn verstehen lernen. Br. Aegyptens Entwicklung zum Nationalstaat. In Aegypten hat sich in den letzten Monaten ein erstaunlicher Wandel vollzogen. Die weltpolitischen Folgen der neugewonnenen, fast völligen Unabhängigkeit des Landes und die Auswirkungen der neuen Stellung Aegyptens zum britischen Weltreich lassen sich noch nicht übersehen. In der neuesten Ausgabe der„Illustrirten Zeitung Leipzig“ vom 29. Juli gibt Dr. Johannes Stoye in Bild und Wort einen Ueberblick über die Geschichte Aegyptens unter besonderer Berücksichtigung der jüngsten bedeutungsvollen Ereignisse.— Wer diese hervorragend bebilderten Ausführungen liest, ist in der Lage, sich ein gutes Bild von der weittragenden Bedeutung der letzten Entwicklungen in Aegypten zu machen. Ein ebenfalls mit erstklassigen Bildern versehener Aufsatz über die Flotte der UISA schließt sich dem Aegypten=Artikel an. Es folgen: eine Bildseite„Autostraßen unter der Erde. Im Rockefeller Center in Neuyork“ eine Bildseite„Der Edelschmied“ eine Doppelseite:„Oesterreichische Kunst auf der Weltausstellung Paris 1937“ sowie der reichhaltige Mode=, Unterhaltungs= und Aktuelle Teil. Den Abschluß des Heftes bildet ein reichbehilderter Artikel„Leipziger Löwen, die Löwenzucht im Zoologischen. Garten zu Leipzig“ von Direktor Dr. K. M. Schneider versönlich verfaßt Die Bibliothek als Fundbüro. Bibliothekare haben es nicht leicht. Immer müssen sie darauf gefaßt sein, daß unbedenkliche Leser ihnen Seiten oder Bilder aus den Büchern reißen. Dann aber müssen sie aufpassen daß vergeßliche Leser ihnen nicht Bücher mit allerlei unerwünschtem Inhalt zurückreichen. Einige der größeren Londoner Bibilotheken haben sich zu einer Art Fundbüro entwickeln müssen und haben in den ernstesten Büchern die komischsten Sachen entdeckt: Liebesbriefe, Haarnadeln. Spielkarten. Brillen Haarschleifen. Scheren, Stopfwolle. Schecks. Postanweisungen Kinokarten und Pfandscheine. Eine Hausfrau schoß den Vagel ab indem sie als Lesezeichen eine— Scheibe Schinken einlegte! Von einem Leser wurde das lange gesuchte Testament endlich unter dem Buchstaben T im Wörterbuch endeckt. Nr. 181/ Jahrgang 1937 Freitag, 6. August der Heimat Ein Zustand, dem Fehde angesagt wird Achtung, dicke Luft! Wo„dicke Luft“ herrscht, ist es ungemütlich.„Dicke Luft“, sagten die Feldgrauen, wenn es besonders„mulmig" zuging— „dicke Luft“ gab es in den Nachkriegsjahren, wenn Spartakus von den Dächern knallte,„dicke Luft“ ist heute in USA., wo wir von Riesenstreiks und Aussperrungen lesen. Wir brauchen uns nur an die Systemzeit zu erinnern, da hatten wir selber nur zu oft „dicke Luft“ in den Betrieben. Die Ursachen eines solchen Zustandes können verschieden sein. Sicherlich gab es auf der einen Seite Betriebsführer, die daran schuld waren, weil sie sich nicht die Mühe machten, auch als Mensch zu Mensch zu ihrer Gefolgschaft zu stehen. Kleine Ursachen können große Wirkungen haben. Der Leiter einer Reichsbetriebsgemeinschaft hatte einmal ein solches Erlebnis. Er ging durch einen Betrieb und beobachtete, daß dort eine geradzu gereizte Stimmung herrschte. Er sprach verschiedene Arbeitskameraden daraufhin an, aber keiner wollte mit der Sprache heraus. Endlich erklärte einer:„Wir sind alle aufeinander wütend und alle zusammen auf unseren Chef. Wir kommen nämlich von außerhalb mit Fahrrädern zur Arbeitsstätte und haben nicht einmal einen Fahrradständer zur Verfügung, so daß alle ihre Räder auf den Fabrikhof stellen müssen— ein Rad neben das andere, wobei es oft bei den neuen Rädern nicht ohne Beschädigungen abgeht.“ Eine Lappalie, möchte man sagen, und doch, allmählich war es zu Streit und Zank gekommen, die immer größere Formen annahmen. Der Betriebsführer selber aber hatte die Sache mit dem Fahrradständer nicht sehr wichtig genommen, sehr zu seinem Schaden, denn unter dem Eindruck der schlechten Stimmung wurde in seinem Betriebe auch immer weniger geschafft. Ein kleines Erlebnis aus dem Alltag, das zeigt, daß beide Teile sich miteinander aussprechen und verständigen müssen. Und doch kann es auch„dicke Luft“ im Betrieb geben, wirklich dicke Luft und nicht im übertragenen Sinne, nämlich dicke Luft im Arbeitsraum, wenn die Gefolgschaft in einer stinkenden Bude schaffen muß. Gewiß leidet darunter auch die Stimmung und die Arbeitsfreude; denn jeder wird sich seine Gedanken darüber machen, ob seine Lunge auf die Dauer mitmacht. In den Goldminen Südafrikas hat man festgestellt, daß dort die Arbeiter innerhalb weniger Jahre dahingerafft wurden, weil sie die feinen Teilchen des Quarzstaubes einatmen mußten. Wir brauchen aber gar nicht nach Johannesburg zu schauen, um Beispiele schlechter Arbeitsluft zu geben. Arbeitsstaub und Rauchgase schädigen immer die Lunge, wenn auch die Schutzvorrichtungen in deutschen Bergwerken und chemischen Betrieben schon einen gewaltigen Fortschritt bedeuten. Aber es gibt noch so viele Fabrikanlagen alten Systems, die man nur mit leichtem Gruseln betvitt, wenn man daran denkt, daß Menschen hier acht Stunden lang arbeiten müssen, wahrend Milliarden Bazillen in der Luft herumwirbeln.„Dicke Luft im Arbeitsraum“— ein Zustand, dem jetzt die Fehde angesagt werden soll.„Gesunde Luft im Arbeitsraum“— das ist die Aktion, die von allen Arbeitskameraden, die tagtäglich am eigenen Leibe verspüren, was „diche Luft“ bedeutet, mit Freuden aufgenommen werden wird. Stadt Paderborn Der letzte Angriff! In geeinter Front wird in diesen Tagen im Kreise Paderborn ein letzter Angriff auf die Volksgenossen erfolgen, um eine neue Zahl von Freiplätzen für die Kinderlandverschickung zu gewinnen. Als Aufnahmezeit kommt die Zeit vom 15. September bis zum 15. Oktober in Frage. In unser Kreisgebiet, das nun einmal zum Erholungsgebiet des Gaues Westfalen=Nord zählt, soll noch eine größere Zahl erholungsbedürftiger Kinder, deren Gesundheit nicht gefestigt ist, ausgenommen werden. Schnell und erfolgreich wird noch einmal im Kreise Paderborn gearbeitet. In allen Ortsgrupven des Kreises werden die Amtswalter der NSV. ebenso wie die Ortsgruppenamtsleiter ans Werk gehen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Der deutsche Bauer wird sich nicht dem Rufe verschließen. diesen Tagen kann er es noch erleben, was die Aufnahme von auslandsdeutschen Kindern aus Ost=Oberschlesien an Freude in den Herzen der Kinder geweckt hat. So hoffen wir, daß auch dieses Mal wieder Stadt und Land Haand in Hand arbeiten und der Kreisamtsleitung der NSV. eine große Zahl von Plätzen gemeldet werden kann. Am 14. August schließt diese letztmalige Werbung, die genau so erfolgreich verlaufen muß, wie die bisherigen Werbungen.(w) Wie man es nicht machen soll Hausfrauen, spendet Obst und Gemüse! so ergeht der Ruf an unsere Hausfrauen in diesen Tagen. Amtswalterinnen der NSV. unterstützen diesen Ruf durch die Konservenbüchsenaktion und gehen dabei von Haus zu Haus, um bei den einzelnen Familien die Konservendosen zum Füllen abzugeben. Und das kann festgestellt werden: diese Büchsenaktion hat überall Anklang gefunden und findet die vollste Unterstützung der gesamten Bevölkerung. Andauernd werden Büchsen nachverlangt, und gefüllt wandern sie wieder zurück. Daß dabei die eine oder andere Familie aus diesem oder jenem Grunde keine Dose füllt oder füllen kann, ist erklärlich. Was aber nicht schön ist und was verdient, öffentlich festgehalten zu werden, ist, daß einige Familien, die das Füllen einer Büchse ablehnen, diese Ablehnung mit Beschimpfung und anderem ungehörigem Verhalten begleiten. Oder man geht zur lieben Nachbarin oder Bekannten und versucht, dieser nahezulegen, ebenfalls keine Konservendose zu füllen. Dieses Verhalten ist ganz ungehörig. Die Amtswalterinnen, die eyrenamtlich arbeiten, haben es nicht nötig, sich beschimpfen zu lassen. Die es angeht, mögen sich dieses zur Warnung dienen lassen. Wenn man schon etwas ablehnt, sorge man, daß es in anständiger und höflicher Form geschieht. Das ist man seinem Mitmenschen schuldig. Es müßte doch für jeden Herzenssache sein, sich an den Aktionen der NSV. zu beteiligen. Für unsere deutschen Hausfrauen ist es eine Selbstverständlichkeit, und sie sehen es als Pflicht an, weiter dieses Werk zu unterstützen. Mit den Bienen in die Seide! Später als die Glockenheide erschließt die eigentliche Heide ihre Blüten. Erst Anfang August beginnen die weiten Flächen sich ror zu färben, und dann ist auch die Zeit gekommen, in der der Imker die letzte Wanderung des Jahres unternimmt. Mit Pferdegespannen ziehen die einen, die unweit der Heide wohnen, und mit Lastkraftwagen die andern, die weiter entfernt ihren Wohnsitz haben. Vielfach schließen sich die Imker zu Wandergesellschaften zusammen und ziehen mit Tausenden von Völkern in ganzen Sonderzügen der Reichsbahn in die Heide. Das Hauptwandergebiet ist nach wie vor die Lüneburger Heide. Aber auch andere Gebiete unseres deutschen Vaterlandes wie Ostpreußen, Schlesien, Schleswig=Holstein und Süddeutschland haben noch Heideflächen, und die Imker vom Niederrhein gehen auch wohl gar über die Grenze in die holländischen Heidegebiete. Die Heidewanderung bildet für den Imker den Abschluß und zugleich die Krönung des Bienenjahres, aber sie ist auch dadurch, daß die Völker hier noch einmal einen neuen Bruteinschlag für den Winter und das kommende Frühjahr mitbringen, zugleich ein neuer Anfang. Die Wanderung mit Bienen ist nicht mehr ganz jung. In die Lüneburger Heide z. B. sind die Imker schon vor mehr als hundert Jahren gewandert. Die Intensivierung der Landwirtschaft und das damit verbundene Verschwinden für die Bienenhaltung wichtiger Wildpflanzen haben aber dazu geführt, daß die Wanderung mit Bienen jetzt auch in die Obstblüte, in Raps und Rübsen, in die Linde, den Buchweizen und den Weißklee und in noch andere Massentrachten erfolgt. Auf diese Weise werden für den einzelnen Imker Trachtlücken in seiner Gegend überbrückt und er kann seine Völker besser ausnutzen, als das vom Heimstande aus möglich wäre. Viele Gegenden bieten nur etwa vier bis sechs Wochen im Jahre Tracht, und wenn dann noch ungünstiges Wetter herrscht, dann wäre eine völlige Mißernte die Folge und die Wirtschaftlichkeit der Bienenzucht für den einzelnen Imker in Frage gestellt. Aus diesem Grunde wandert der Imker, denn nur so kann er die Forderungen, die der Vierjahresplan der Reichsregierung auch an ihn stellt und die darin gipfeln, das deutsche Volk mit deutschem Honig und die Industrie mit deutschem Wachs zu versorgen, erfüllen. Neuerdings hat die Reichsfachgruppe Imker das ganze Wanderwesen organisiert und auf eine neue Grundlage gestellt. Während früher der Imker seine Bienenvölker einfach auf ein Fuhrwerk oder einen Lastkraftwagen lud und sie in der Heide, wo es ihm paßte, wieder absetzte, erhält er heute einen genau abgegrenzten Bezirk zugewiesen. Die ganze Heide ist heute aufgeteilt und jedem Imker wird ein bestimmter Platz angewiesen innerhalb des Raumes, der seiner Landesfachgruppe zur Ausnutzung übergeben ist. So wird, was früher häufig der Fall war, verhindert, daß die Randgebiete der Heide und die Verkehrszentren übervölkert sind, während die Zentralheide ungenutzt bleibt. Die Obmänner der einzelnen Landesfacharuppen sorgen für strikte Durchführung der von der Reichsfachgruppe erlassenen Bestimmungen, während besondere Wanderplatzwarte wieder die Aufsicht über größere geschlossene Wandergebiete führen. So ist jetzt in Deutschland eine Ordnung in die Wanderung mit Bienen gekommen, wie kein anderes Land sie kennt. Nur durch diese Maßnahmen wird es möglich sein, die unermeßlichen Nektarschätze, die die Heide alljährlich darbietet, für das deutsche Volk nutzbar zu machen. " uus dem Hauptzollamt Paderborn „Denn was man schwarz auf weiß besitzt...“ Der Reichsfinanzminister hat den Oberzollinspektor Küthe, der vor kurzem als Vertreter des Hauprzollamtsvorsteyers von Minden nach Paderborn versetzt wurde, zum Zollamtmann befördert. In der vom Reichsminister der Finanzen, von Schwerin=Krosigk, mit eigener Hand unterzeichneten Urkunde heißt es, daß der Minister diese Urkunde in der Erwartung rollziehe, daß der Beförderte getreu seinem Diensteide seine Pflichten erfülle, daß er sich aber dann auch des besonderen Schutzes des Führers und Reichskanzlers versichert halten könne. Zollamtmann Küthe, der sich durch energische Amtsführung und durch kameradschaftliches Wesen in kurzer Zeit Vertrauen und treue Gefolgschaft sicherte, wurde von Amtsvorsteher Zollrat Mack und seinen Mitarbeitern in Edler Trunk aus Paderwasser Ein schönes altes Fachwerkhaus an den plätschernden Wellen der Pader ist die frühere Brauerei Joosten(das alte„Sanderbräu“), in der jahrzehntelang nach altbewährtem Rezept ein wohlschmeckendes Bier gebraut wurde, das schon unsere Urgroßväter nicht hoch genug einzuschätzen wußten. Ein gutes Stück Paderborner Geschichte ist von der Sanderschen Brauerei und ihren biederen Freunden ausgegangen. Heute sind Mälzerei und Braubottiche aus dem trauten Winkel an der Kisau verschwunden, aber das Paderwasser gibt dem zeitigen Braugewerbe immer noch die Grundlage, ein„Paderbornisch Bier“ herzustellen, das den alten Ruf Paderborns als Brauerstadt erhält und vermehrt.(Foto: WV.-Archiv) „Licht und Dunkel“ in der alten Paderstadt Eine gewesene und eine nicht gewesene Illumination in vergangener Zeit In alten Blättern, von denen eines schon vor über 150 Jahren erschien,(„Wiener Zeitung“ vom 30. April 1780) finden wir einen höchst interessanten Bericht über eine im damaligen Paderborn veranstaltete Illumination. Die Schilderung läßt erkennen, mit welch vomphaften Mitteln man zu Werke ging, wenn man hochgestellte Persönlichkeiten zu ehren gedachte. Allerdings muß man bei Betrachtung der damaligen Geschichte feststellen, daß die festlichen Ausdrücke mit den Gefühlen oftmals nicht lange die Waage hielten. Immerhin, wenn man gerade dabei war, ließ man es an Devotismus nicht fehlen und beleuchtete den zu Feiernden von aulen Ecken und Enden. Das wird uns in dem Berickt der Wiener Zeitung getreulich erzählt: „Heute gaben Se. hochwohlgebohren der Herr Oberhofmarschall und Regierungspräsident Freyh. von Bocholz in hiesiger Hauptstadt ein öffentliches großes Fest in zu Bezeugung dero für das kaiserl. Haus hegender tiefschuldigsten Verehrung bey der auf Se. königl. Hoheit des Erzherzoges Hochund Deutschmeistern Marimilian einhellig ausgefallenen Coadjutorswahl des Erzbistums Kölln. Der sämmtliche hohe Adel und alle Standespersonen beyderley Geschlechts waren dazu eingeladen. Nach eingenommenen prächtigen Suppee, so in 80 Gedecken bestand, ward ein Ball vare gegeben, welcher bis in die späteste Nacht fort dauerte. Dies freudvolle Festin ward an selbigen Abend durch eine sehr kunstreich und niedlich ausersonnene Illumingtion, welche hiesige Herr Hofrath und kaiserl. königl. Postdirektor von Leykam, an seiner väterlichen Wohnung zu Ehren des allerdurchl. kaiserl. Hauses und des erwählten Churköllnischen Coadjutors Se. königl. Hoheit Marimilian hatte aufführen lassen, auf das allerprächtigste verherrlichet. Diese feyerliche Illumination bestand in folgender Anordnung und Verzierungen: Eine von grünn und weißen Marmor mit roten Säulen aufsteigende Colonade, so einen Ehrentempel im ganzen vorstellete, war mit einem großen Portal und 5 Hauptstücken en bas relief ausgeziert. In der Mitte des Hauptportals standen Se. röm. kaiserl. Majestät und Se. königl. Hoheit des Erzherzoges Maximilian in Lebensgröße auf einer abgestützten Säule gelehnet, sich freundschaftlich die Hand gebend. Ueber diesem Portal war das erste Sinnbild en bas relief angebracht, und stellte vor die Kaiserin Majest. auf einem Lehnsessel ruhend, zu welcher sich vier Genii als: das deutsche Reich, Frankreich, Neapel und das Erzbistum Kölln herzu drangen, um von ihrer Majestät der Kaiserin die in ihren Händen haltenden Wappen dieser Reiche zu empfangen. An der rechten Seite oben sah man die besondere wechselseitige Zärtlichkeit zwischen Mutter und Sohn wie auch die Aehnlichekit beyder genannten allerböchsten Personen darstellend. Linker Hand oben stellte das Sinnbild die Sorafalt einer Hausmutter und derselben zärtlichen mütterlichen Liebe in einer sitzenden Frauensperson, die ein schlafendes Kind auf einen Arm haltend, mit der anderen Hand die übrige Kinder, welche den süßen Schlaf des ersteren stören wollten, zurückhaltend vor. Unter diesen oberen Sinnbildern sah man rechter Hand einige Genii, welche mit dem Schiffbau, Architektur, Handlung und Ackerbau beschäftiget waren, wobey die Säule des bekannten großen Pflügers wohl angebracht. In der Entfernung erblickte man das Brustbild Se. kaiserl. Majestät auf einer Säule, welches die Genii mit Blumenkränzen umwunden. Linker Hand unten war auf gleiche Art ein Sinnbild, vorstellend die Genios, welche auf alle Arten der Wissenschaften als Manufacturen. Bau=, Thon= und Mahlerkunst vertiefet waren, in einer Entfernung erschien das Bruststück der Kaiserin Majestät, an einer Säule, so von den Geniis mit Blumen umkr inzet wurde. Rechter Hand des Ehrentempels erblickte man eine Gallerie, welche auf beyden Seiten mit Beceaux sich endigte, in der Mitte der Gallerie waren verschiedene steinerne Grupven sehr schmackhaft angebracht, in der Entfernung aber die Aussicht eines sehr lustigen=Svatzierganges zu sehen. Dieses ganze herrlich durchscheinende Gebäude ward durch mehr als 5000 Lampen beleuchtet. Am anderen Flügel des Hauses, so ebenfalls mit vielen tausenden Lampen beleuchtet wurde, las man verschiedene chronographische und sonstige artige Devisen in der lateinischen Sprache, welche sämmtlich mit dem Hochund Deutschordenskreuz verziert waren, unter welchen folgender Reim und angezwungener Gedanke sich vorzüglich auszeichnete, daß jenes Land und Bißthum besonders glücklich zu achten sey, dessen Regentens Mutter eines römischen Kaisers Tochter Wittib und Mutter sey. in den lateinischen kurzen Ausdruck:„Cuiusque mater Caesaris filia vidua parens.“ Sobald die Beleuchtung anfieng, erhob sich auf der obbenannten Gallerie ein prächtiges Konzert, so mit abwechselenden Pauken und Trompettenschall begleitet, und dauerte die ganze Nacht durch; die bey Herrn Obermarschall Freyh. von Bocholz versammelte Gesellschaft verfügte sich in einem Zuge zu dem Freyherrl. von Bocholzschen Hof. und nahm daselbst diese herrliche Illumination in Augenschein. Des anderen Tages, als den 9. August gab der Herr Obermarschall in der Allee auf dem sog. Libori Bera zum Beschluß dieses großen Festins des Abends eine mit unzähligen Lampen auf das schönste verzierete Illumination, und außerordentlich viele fremde und benachbarte auswärtige Personen waren hierher gekommen, diesem Freudenfeste beizuwohnen.“ Wer dieser Schilderung gefolgt ist, wird sagen müssen, daß man sichs damals erwas kosten ließ und solch ein Lichterfest unter den dunkel ragenden Bäumen des nächtlichen Liboriberges wäre auch in unseren Tagen noch eine durchaus reizvolle Feier. Allerdings könnte das Donnern der ununterbrochen rollenden Lastzüge nicht als„prächtiges Konzert“ dazu angesehen werden. Weniger festlich scheint eine Angelegenheit verlaufen zu sein, die sich vor etwa 50 Jahren(1878) in Paderborn abspielte, und die sich ebenfalls um eine Illumination bewegte. Damals sollte nach einer Papstneuwahl die Bischofsstadt Paderborn festlich beleuchtet werden. Da die Wahl aber gerade auf den Fastnachssonntag fiel, rieten einsichtige katholische Bürger von dem Vorhaben ab unter der Begründung, daß der Fastnachtssonntag„ein dazu durchaus ungeeigneter Tag sei uno zu dem vielen Unfuge, welmen sich an diesem Abende Masken und andere Personen zu erlauben pflegen, durch die Beleuchtung neuer geliefert werden würde.“ Von anderer Seite wurde unter Führung des damaligen Domvikars Schröder gegen diese Auffassung Sturm gelaufen In der Folge der Ereignisse erschien am 20. März 1878 in dem„Westfälischen Volksblatt“ ein Beschluß des Direkto * herzlichster Weise zu der ehrenvollen Beförderung beglückwünscht. * Ins Grenzgebiet. Zollinspektor Karl Blinne, sonalreferent und Pressestellenleiter beim Hauptzollamt in Paderborn, ist an das Hauptzollamt in Bocholt versetzt worden. Erst vor kaapp einem Jahre kam Zollinspektor Blinne von Lippstadt nach Paderborn. In der kurzen Zeit seiner hiesigen Tätigkeit konnte er sich jedoch das volle Vertrauen seiner Vorgesetzten und die Achtung all seiner Kameraden erwerben. Sein fachliches Können und sein kameradschaftliches Ansehen fanden einen Ausdruck auch darin, daß Pg. Blinne zum Fachschaftsleiter der Abteilung Zoll im RdB. ernannt wurde. „Im Wein liegt Wahrheit". Darum wollen unsere(und des guten Weines) Freunde auch in Sachen des Patenweines 1937 die reine Wahrheit wissen. In dem uns von zentraler Stelle zugegangenen Bericht war unser Patenort Niederemmel als dem Rheinland zugehörig bezeichnet. Das ist geopolitisch richtig. Aber ein Weintrinker will wissen, daß er es beim„Niederemmeler“ mit einem spritzigen Mosel zu tun hat. In gleichem Sinne ist darauf zu verweisen, daß der uns als zweite Patenweinsorte zukommende „St. Johanner“ den fruchtigen Lagen Rheinhessens zuzuzählen ist. Und damit: zum Wohle! Wieder ein Reichsbahnjubilar. Der Stellwerksmeiste. Hermann Schrooer in Paderborn steht am 6. August 1937 40 Jahre im Dienst der Deutschen Reichsbahn. Anläßlich dieses Dienstjubiläums wurde ihm bei einer schlichten Feier im Kreise seiner Arbeitskameraden eine Dank= und Glückwunschurkunde des Führers und Reichskanzlers mit Begleitschreiben des Reichsverkehrsministers und des Präsidenten der Reichsbahndirektion Kassel überreicht. Gleichzeitig strachen ihm der Amtsvorstand und Dienststellenleiter ihre Glückwünsche aus. Deutsche Handwerker besuchen ungarische Kollegen. Das deutsche Handwerk in der Deutschen Arbeitsfront veranstaltet für die Berufskameraden vom 15. bis 20. September eine Gemeinschaftsfahrt nach Ungarn. Das für diese Reise aufgestellte Programm vermittelt den deutschen Teilnehmern einen umfassenden Einblick in alle Sehenswürdigkeiten der herrlichen Hauptstadt des befreundeten Landes. Nach einer prächtigen Donaufahrt erschließt sich in dem schwäbischen Dorfe Budafok auch das Bild unverfälscht durch Jahrhunderte erhaltenen Deutschtums in der Fremde. Das Kultur= sowohl, wie auch das Unterhaltungsprogramm weist Sorgfalt und Reichhaltigkeit auf und bringt in der engen Verbindung mit den ungarischen Kollegen auch dem die Grenzen sprengenden Gefühl der Kameradschaft vollste Befriedigung. In dem Teilnehmerpreis von 87,80 RM sind sämtliche Ausgaben enthalten und nur Sonderwünsche müssen mit erhöhten Mitteln abgegolten werden.— Diese hervorragende Gelegenheit zu einer genußreichen Reise werden sicher auch manche Handwerker aus dem Paderborner Lande wahrnehmen und es ist ihnen zu raten, sich bei der Deutschen Arbeitsfront, Paderborn, Ferdinandstraße 19, umgehend über alle weiteren Einzelheiten unterrichten zu lassen. Die geflügelten Boten. Bei dem letzten Preisflug für die alten Tauben der RV Vaderborn und Umgegend war Oels in Schlesien der Auflaßort. Ungefähr 700 Kilometer hatten die Boten der Lüfte zurückzulegen. Um 6 Uhr morgens wurden die Tauben in Freiheit gesetzt. Ein leichter Nordwestwind wehte den Tieren entgegen und auf der Flugstrecke herrschte leichter Nebel. Aber trotzdem gelang es einem Drittel der Preistiere die weite Strecke am ersten Tage zu durchkämpfen. Um 7 Uhr abends erreichte die erste Taube den heimatlichen Schlag. Die Fluggeschwindigkeit betrug 861 Meter in der Minute. Wirklich eine hervorragende Leistung! Am nächsten Morgen um 5.80 Uhr begann das Konstatieren der Tauben schon wieder, und um 14 Uhr waren die Preise ausgeflogen. Die Besitzer der ersten zehn Preistiere heißen: 1. Schmidt, Verne, 2. Menne, Edwin, 8. Schulte, Paderborn, 4. Klaas, Jugendgruppe Paderborn, 5. Rüthing, 6. Kleinschmidt, 7. Decker, Paderborn, 8. Hö termann, Oeynhausen, 9. Blank, 10. Klöppina, Schlangen.— Die alten Tauben haben für dieses Jahr Ruhe. Aber die Züchter sorgen durch besonders gute Pflege schon jetzt dafür, daß ihre Tiere sich im nächsten Jahre wieder mit Erfolg an den Wettflügen beteiligen können.— Am 21. August ist der erste Flug für die Jungtiere. Aehrensammler an die Front! Die Lehrpersonen und Kinoer versammeln sich heute um 14 Uhr bei der Dienststelle der NSV., Gierswall 2, zum Aehrensammeln. Alle Eltern werden noch einmal dringend aufgefordert, ihre Kinder zu diesem volkswichtigen Werk, das zugleich den Kleinen eine willkommene Ferienabwechslung ist, zu entsenden. Auto in der Kurve. Nach der Reichsstraßenverkehrsordnung hat der Kraftwagenfahrer auf unübersichtlichen Strecken die äußerste rechte Seite einzuhalten und beim Einbiegen in eine andere Straße nach links einen weiten Bogen auszufahren. Die erstere Vorschrift ist nicht bleß auf die Fahrt in gerader Richtung beschränkt, sie bezieht sich vielmehr auch auf die Art und Weise, in welcher der weite Bogen beim Einbiegen nach links auszufahren ist Der durch die behinderte Sicht besonders naheliegenden Gefahr eines Zusammenstoßes soll nach Möglichkeit dadurch begegnet werden, daß die Entfernung zwischen zweien in ihren riums und Vorstandes des Paderborner Bürgervereins. Es wird darin einmal die eingangs skizzierte Stellungnahme der Bürgerschaft gegen die Illumination am Fastnachtssonntag begründet, und dann werden die Gegner in dieser Angelegenheit, die sicher sonst die besten Freunde im Leben sind, ganz gehörig zerzaust. Auch ein Pressekrieg zwischen dem„Westfälischen Volksblatt“ und dem„Liboriusboten“ war in der Sache mit aufgeflammt, und so gibt es denn Hiebe nach allen Seiten. Der Bürgervereinsbeschluß enthielt u. a. das folgende Kernstück:„Es war in der Tat die ganze Angelegenheit durch das Unterbleiben der Illumination abgemacht, als 8 Tage später lediglich im persönlichen Interesse der beiden Mitglieder des sog.„Comité“, welche sich einseitig vorgedrängt hatten und von der Bürgerschaft zurückgewiesen worden waren, der Herr Goll und der Mitarbeiter des„Liboriusboten“. der Herr Professor Dr. Rebbert in unseren Localen, die nur zur Besprechung der socialen Frage hergegeben waren, gänzlich unbefugt, ohne Zustimmung des„Comité“ und ohne Vorwissen des Präsidenten der Versammlung diese Angelegenheit zur Sprache brachten. Ersterer„Resolutionen“, die unzweifelhaft von einem Dritten vorher ausgearbeitet waren, nicht durch den Präsidenten der Versammlung, sondern selbst zur Abstimmung zu bringen suchte. Letzterer mit leidenschaftlicher Heftigkeit über die unterlassene Illumination und das rivalisierende„Westfälische Volksblatt“ sprach und verschiedene „Pfuis“ provozierte, was eine so leichte Mühe bei einer Versammlung, die zum Teil aus jungen Leuten bestand, und zu dei sich die Bediensteten des„Liboriusboten“ in großer Zahl eingefunden hatten. Die„Pfuis“ mußten auf die Gegner der Illumination, insbesondere auf die von Herrn Dr. Nebbert getadelten Mitglieder der Kirchenvorstände mitbezogen werden, indem er der Versammlung insinuierte, die quest. Mitglieder aus unedlen Motiven gehandelt und falsche Nachrichten verbreitet hätten“ So ging es weiter mit einigen weiteren Pfuis und un schönen Verdächtigungen. und wenn man den Anlaß betrachtet. so darf man wohl sagen, daß es ein Sturm im Wasserglase war. Immerhin hat er manche Gemüter in Siedehitze gebracht und ernste und ehrenfeste Männer auf einen Schlachtplan gerufen, auf dem sie nie erwartet hatten, sich zu finden Die Nachkommen der damaligen streitbaren Geister aber werden heute wieder so friedlich beieinanderwohnen, wie es ihre Väter vor dem Illuminationsstreit taten. Fahrbahnen sich kreuzenden Fahrzeugen vergrößert und so eher noch ein Anhalten oder Ausweichen ermöglicht wird, sobald sie einander wahrnehmen können. Auf unübersichtlichen Strecken ist daher die Einbiegung nach links stets in äußerst weitem Bogen auszuführen. Der Kraftfahrer, der sich an diese Vorschriften nicht hält, macht sich strafbar. Feuchtes Eine Warnung an alle Ferien=Wanderer „Hier ist eine Wiese. Endlich mal ein Ruheplatz!" rief Herberr— und legte sich längelang ins Gras.„Ah. das ist schön kühl, das tut wohl nach der Hitze". „Du solltest Dich nicht in das feuchte Gras legen, das gibt Rheumatismus", warnte sein Freund. Er selbst setzte sich auf einen Baumstumpf und schaute mißbilligend drein. „Angsthase", spottete Herbert,„ich bin doch noch kein alter Mann, den das Zipperlein plagt. Bin doch noch jung, Menschenskind, so ein bißchen Abkühlung werde ich noch vertragen. Am nächsten Morgen kroch Herbert mit steifen Gliedern aus dem Bette. Erstaunt rieb er sich Arme und Beine und dachte an das feuchte Gras. Im Geschäft war er froh, ruhig am Schreibtisch sitzen zu können. Als er sich aber nach einer längeren Zeit erholen wollte, machten seine Glieder einfach nicht mit. Er fühlte wahnsinnige Schmerzen in den Beinen und im Rücken, die es ihm nicht erlaubten, sich richtig zu bewegen. Zwei Kameraden brachten den Kranken nach Hause, und der Arzt sagte freundlich:„Na, Sie haben aber einen feinen Rheumatismus, wo haben Sie sich den denn geholt?" Wochenlang lag Herbert mit Schmerzen im Bette. Er war kein alter Mann und hatte doch das— Zipperlein! Schrifttum der Heimat Alte Originale des Paderborner Landes aus früherer Zeit werden im letzten(August=)Heft der„Warte“ wieder zum Leben erweckt. Und dabei erstehen vor unseren Augen Bilder mit dem freundlichen, betulichen Gehabe verklungener Zeiten, da es zumal in Paderborn selbst noch arg gemütlich herging. Der alte Schweinemeister Scholle in Rheder dagegen lebt noch unter uns als ein gutes Vermächtnis solcher Tage. Ein Aufsatz über die Errichtung der evangelischen Kirche zu Peckelsneinn— ihr gezeichnetes Bild kann leider keineswegs ihre Wirkung spiegeln— hat deshalb für uns Interesse, weil er uns vom ersten Eigenbau der evangelischen Kirche im Paderborner Lande erzählt, der die besondere Unterstützung der preußischen Könige fand(1840 wurde der Grundstein gelegt). In dem längeren Bildaufsatz„Mit der Kamera auf Entdeckungsfahrt durch die heimische Flur“ untersucht H. Grothe, Bruchhausen, eine wichtige Frage, deren praktische Lösung zu finden wir als Tageszeitung selbst seit langem— wohl mit wachsendem Erfolg— bestrebt sind. Erwähnenswert scheinen noch die Beiträge von Archivrat Dr. Völker über die Vorfahren des westf. Admirals von Tegetthoff und von Rudolf Kiepke(Ballade vom Tollen Christian) und natürlich die von manchem wohl mit Spannung erwartete Wilddiebgeschichte vom Klostermann in der sonst leider etwas enttäuschenden Beilage„Der Schwaoger kümmet". Land zwischen Rhein und Weserstrand— so nennt der Herausgeber W. Hüls eine kleine, leicht verständliche Heimatkunde des westfälichen Raumes, die wohl ausschließlich für den Schul= und Unterrichtsgebrauch gedacht ist. Wer zu den Aus der U Bewegung NSDAP., Ortsgruppe Wittekind. Die Geschäftsstelle der Ortsgruppe Wittekind ist bis auf weiteres geöffnet: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, von 18—19 Uhr, Mittwoch und Samstag von 15—18 Uhr. NS.=Frauenschaft. Der Uebungsabend der Kreisspielschar der NS.=Frauenschaft Paderborn ist heute, Freitag, den 6. August, pünktlich 20.15 Uhr in der Herz=JesuSchule. Kurzmeldungen der Bewegung Reichsleiter Rosenberg besichtigt das germanische Dorf. Reichsleiter Alfred Rosenberg stattete bei seinem mehrwöchigen Aufenthalt in Lippe auch der germanischen Siedlung in Oerlinghausen einen Besuch ab. Nach eingehender Besichtigung sprach sich der Reichsleiter sehr anerkennend über den Wiederaufbau der Siedlung aus.. 24 Bau eines HJ.=Heimes in Barntrup. In Barntrup in L“nve ist nun ebenfalls der Bau eines HI.=Heimes gesichert. Die Hauptkosten hat die Stadtverwaltung übernommen. Das Land Lippe und die Gebietsführung Westfalen der Hitler=Jugend stellen Zuschüsse zur Verfügung, während sich die am Bau beteiligten Handwerker bereit erklärt haben. einen erheblichen Preisnachlaß zu gewähren. NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ KdF.-Sportprogramm Delbrück Freitag, den 6. August, 20,15 Uhr Gymnastik für Frauen, Delbrück, Kriegerhalle. eifrigen Lesern von„Heimat und Reich“, der Monatsschrift des westf. Heimatbundes, zählt, der wird hier manche ihm vertraute Wendung, ja manchen Beitrag und manches Bild entdecken, und wir stehen nicht an zu sagen, daß dies den neuen Blättern(Verlagsanstalt Ferd. Kamp, Bochum) über das Land der Roten Erde nur zugute kommen kann. In sechs Bogen wird Westfalen hier geschildert und, dem begrenzten Raum entsprechend, gebührend gewürdigt. So erzählt uns das erste Heft vom„Land der tausend Berge"(südliche Gebirgsdreieck mit Sauerland), das zweite führt uns ins „Land zwischen Lippe und Ruhr“(Hellweg), das dritte „zwischen Kämpen und Knicks“(Münsterland), während das vierte,„Hermann und Widukind reiten", das Weserbergland in weiterem Sinne mit seinen Randgebieten— und damit auch unser Paderborn Land— umfaßt. Das reiche Sagenund Legendengut der Heimat ist nicht ohne Geschick mit den flüssigen Schilderungen von Land und Leuten verwoben. Bogen 5 und 6 sind sodann dem westfälischen Volkstum gewidmet und beschließen damit würdig die Reihe, welche unserer Jugend wohl Wegweiser sein kann ins weite, geheimnisvolle Land ihrer Väter. von Haar und Hellweg Gefeke. Der Schweinemarkt war mit 500 Ferkeln beschickt. Es kosteten sechs Wochen alte Ferkel 7— RM. acht Wochen alte Tiere 9—11 RM je nach Qualität. Für drei Monate alte Läuferschweine wurden 40—45 RM gefordert. Der Handel war nur mittelmäßig. Ebenfalls herrschte auf dem Krammarkt nur wenig Kauflust. Geseke. Sämtliche Flugzeuge des Rheinland=Westfalenfluges landen auf dem Geseker Flughafen. Schon der Deutschlandflug brachte mit der Landung von über 90 Prozent aller gestarteten Flugzeuge einen nicht erwarteten Großbetrieb auf dem erst im Juni der Oeffentlichkeit übergebenen Geseker Flugplatz. Am 14. und 15. August findet der große Rheinland=Westfalenflug statt, an dem nach den bisher vorliegenden Meldungen siebzig Flugzeuge teilnehmen werden. Wie wir erfahren, müssen am Samstag, dem 14. August, nachmittags, sämtliche Teilnehmer dieses Fluges auf dem Flugplatz„Hellweg" landen und tanken. Auch diesmal wird die Stadt Geseke es sich nicht nehmen lassen, die Fluzeugbesatzungen entsprechend zu empfangen. Geseke. Jeder Deutsche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter. Nach den besonderen Weisungen der Reichsregierung und führender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens soll ganz besonders da, wo Schwimmbäder bestehen, der größte Wert darauf gelegt werden, daß die gesamte Jugend Schwimmen lernt, und darüber hinaus auch nach den Richtlinien der Deutschen Lebensrettungs=Gesellschaft (DLRG) im Retten aus Wassergefahr ausgebildet wird. Zur Durchführung dieser Weisungen wird auch hier von dem örtlichen Vertrauensmann der DRLG, dem Schwimmeister Schauerte im städtischen Schwimmbad ein Kursus abgehalten. Meldungen zur Teilnahme werden im Schwimmbad entgegengenommen. Lippstadt. Unfall. Abends 19 Uhr stieß am Körnerplatz ein Motorrad mit einem Personenwagen zusammen. Dabei wurde das Motorrad ganz erheblich beschädigt, während der Personenwagen nur geringfügige Beschädigungen erlitt. Glücklicherweise kamen Personen nicht zu Schaden. Livvstadt. Der Turnverein Germania 01 konnte bei dem Harkortbergfest am letzten Sonntag wieder einige schöne Siege buchen, und zwar siegten bei den Frauen: Grete Veldjen mit 48 Punkten; bei den Männern: Albert Claus mit 60 Punkten, Konrad Wecker mit 56 Punkten und bei den Jugendlichen: Heinrich Siage(55 P.), Franz Schöneweiß (50 P.), Wolf Köhne(48 P.). Rüthen. Bürgerschützenfest. Auch hier feierte die Bürgerschaft in althergebrachter Weise ihr diesjähriges Schützenfest. Schon am Samstag abend riefen die Trommeln die Schützenbrüder zu dem üblichen Vorfestzug. Unter den Klängen der Rüthener SA.=Sturmbann=Kapelle zogen sie zunächst zu ihrem neuen Major, Dr. Nolte, und dann zu dem alten Königspaar, Jofes Böckler und Frau Wormstall. Nach dem Festzug fanden sich die Schützen in der Festhalle ein, um bei Spiel und Tanz noch den Rest des Abends in froher Geselligkeit zu verbringen. Der nächste Tag begann wieder mit dem üblichen Weckruf. Am Nachmittag wurde das Königsvaar, begleitet von dem Hofstaat und allen Schützen, noch einmal feierlich durch die Stadt geseitet. Den Höhepunkt bildete der Montag, an dem die Schützen um die Königswürde rangen. Obwohl das Wetter nicht günstig war, traten die Schützen doch zur üblichen Zeit zum Marsch zur Schützenwiese an. Der Vogel wurde in luftiger Höhe„auf die Stange gesetzt“ und als dann der alte König den ersten Schuß abgegeben hatte, setzte das Schießen ein. Schon bald fielen die Insignien. Josef Marr schoß die Krone, Fritz Krämer traf den Reichsapfel und das Zepter fiel dem Schützen Josef Henze zu. Der Schütze Heinrich Deuke tat den glücklichsten Schuß, und die letzten Teile des stolzen Vogels fielen herab. Zu seiner Königin erwählte er sich Frau A. Knickenberg genannt Kannen. Nun ging es dem Geck zu Leibe, der durch seine durch Schüsse verursachten Gesten große Heiterkeit bei den Zuschauern hervorrief. Auch er wurde bald erledigt. Der Schütze Franz Arens schoß ihn herunter und zu seiner„Gemahlin" erwählte er sich den Schützen Hubert Pardun. Noch recht frohe Stunden verlebten die Schützen mit ihren Gästen auf der Vogelwiese, und in schönster Harmonie verlief auch der letzte Tag des Festes. Aus dem Sauerlande Leitmar. Das Schützenfest wurde hier in altherachter Weise gefeiert. Das Wetter war herrlich und die teiligung der Bevölkerung auch von auswärts rege. Den Königschuß tat Wilhelm Igel, zur Königin wählte er sich Frl. Maria Wessel. Den Geck schoß August Vogt. Niedermarsberg. Zwei KdF.=Züge im August im Diemelland. Verdientermaßen ist seit dem Vorjahre auch das Sauerland, insbesondere das Diemelland zum Aufenthaltsort für KdF.=Urlauber gewählt worden. Welch wachsender Beliebtheit sich das neu erschlossene Aufnahmegeviet um Niedermarsberg, Obermarsberg usw. erfreut, das beweist die Tatsache, daß in diesem Jahre neben den bereits durchgeführten zwei KdF.=Fahrten von Schlesien und WestfalenNord im Juli noch drei weitere KdF.=Urlauberzuge hierher geleitet werden. Der Gau Essen schickt uns im August zwei Urlauberzüge, und zwar vom 9. bis 16. August und vom 23. bis 30. August. Ungefähr die gleiche Zahl wie beim vorigen Mal gilt es unterzubringen. Die Quartiergeber, die sich bislang bereit gefunden haben, den Volksgenossen aus fremden Gauen Aufnahme und Bewirtung zuteil werden zu lassen, seien herzlichst bedankt und gebeten, auch weiterhin Quartiere zur Verfügung zu stellen. Quartiermeldungen bitte umgehend in der Geschäftsstelle der DAF., Stadtvilla, machen. Um den Essener Volksgenossen den Aufenthalt im Diemelland möglichst angenehm zu machen, ist auch jetzt wieder eine Reihe Veranstaltungen und Wanderungen vorgesehen, die Land und Leute den Urlaubern näher bringen sollen. nächste Anschaffung für den Bücherschrank „Der Berg des Blutes“ von Claus Fein. Illustriert von Elk Eber. Verlagsanstalt vorm. G. I. Manz AG., München.(Halbleinen 1.80 RM.) Ein Buch, das vom Krieg in Fels und Eis der Dolomiten erzählt. Man darf mit vollem Rechte sagen„erzählt“, denn es ist nichts gekünsteltes an der Sprache dieses Buches. Es ist nicht„literarisch“, sondern von packender Natürlichkeit und gerade darum für den Leser von unwiderstehlichem Reiz. Der Hintergrund, vor dem sich die Schilderungen abspielen, ist die Eis= und Felsenwelt der Dolomiten, ist das blutig umstrittene Massiv des Col die Lana, um dessen Besitz sich österreichische und italienische Truppen verbluteten. Der Geist Andreas Hofers, das fanatische Begehren nach völkischer Freiheit, ist in den Tirolern der Weltkriegsjahre noch nicht erstorben. Aber auch der Tapferkeit der welschen Gegner wird der Verfasser in edler Weise gerecht. Der„Berg des Blutes“ zeigt sich uns als Kriegsbuch echtester Art, weil es über die blutige Feindschaft der Schlachten hinwen die Tiefe menschlicher Gefühle zeigt und vor allem die Tugend der Kameradschaft herrlich erleuchten läßt. Wer es liest, wird es nicht mehr aus den Händen geben wollen. Rolf Speiz Ein Feind der Wollerzeugung Maßnahmen zur Bekämpfung der Schafräude in der Landesbauernschaft Westfalen Der größte Feind der inländischen Wollerzeugung ist die Schafräude, denn verräudete Wolle ist so gut wie wertlos. Nach den Feststellungen des Reichsverbandes beläuft sich der Ausfall an Wolle durch die Verräudung der Schafbestände auf 1 Million Kilo Reinwolle im Werte von etwa 5 Millionen RM. Hauptsächlich trefsen die Verluste die westdeutschen und einige norddeutsche Schafzuchtgebiete, in denen der Schafhandel in Blüte steht, während im übrigen Deutschland die Räude nur sehr wenig verbreitet ist. Wir können uns bei dem großen Rohwollmangel diese Ausfälle umso weniger leisten, als es nunmehr nach langjährigen Versuchen gelungen ist, ein Räudebekämpfungsverfahren in der Badeaktion mit Schwefelkalkbrühe zur Durchführung zu bringen, das in einfacher Weise eine schnelle und sichere Abheilung dieses Staatsfeindes ermöglicht. Die Reichsregierung hat in enger Zusammenarbeit mit dem„Reichsverband Deutscher Schafzüchter e. V.“ energisch die restlose Bekämpfung der Schafräude in Angriff genommen. Der mit der Ausführung der erforderlichen Maßnahmen betraute Reichsseuchenkommissar Ober=Reg.= und Vet.=Rat Dr. Bartels=Schleswig hat in der sehr stark besuchten 2. Mitgliedexversammlung des „Landesverbandes Westfälischer Schafzüchter“ in Daderborn die Einzelheiten der Bekämpfung unter Einfügung eines interessanten Bildmaterials dargelegt und hat mit seinen Ausführungen allgemein großes Interesse erweckt. Als erfreuliches Ergebnis ist festgelegt, daß auf Wunsch der heimischen Schafbesitzer die neuzeitliche Bekämpfungsmethode der Räude so schnell wie möglich seitens des beauftragten„Landesverbandes Westfälischer Schafzüchter e. V.“ eingesetzt werden soll. Die bisher eingeleiteten Verhandlungen mit den zuständigen Regierungsstellen sichern eine weitgehende Unterstützung, da die Veterinärabteilungen an der restlosen Vertilgung der Räude sehr interessiert sind. Seitens des„Reichsverbandes Deutscher Schafzüchter e. V.“ als von der Reichsregierung beauftragte Stelle ist bereits im Vorjahre die im einzelnen erprobte Badeaktion mit Schwefelkalkbrühe im Eichsfelde mit etwa 70000 Schafen erfolgreich und ohne Verluste durchgeführt. In diesem Jahre ist sie seit April d. J. in Kurhessen für einen Schafbestand von rund 170000 Schafen eingesetzt und zeigt bisher ebenfalls das gewünschte Ergebnis. Die gebadeten Bestände sind innerhalb von 10 bis 14 Tagen vollständig räudefrei. In vier Badekolonnen werden dort täglich in dem Mittel 2000 Schafe gebadet. Leider ist es in diesem Jahre nicht mehr möglich, die große zwangsläufige Badeaktion des„Reichsverbandes“, der sämtliche Schafe, ob verräudet oder nicht, unterworfen werden, im südlichen Westfalen(Reg.=Bez. Arnsberg) wie vorgesehen zur Durchführung zu bringen, da in Kurhessen bis etwa Mitte Oktober gebadet werden muß. Im Hinblick auf die dringend notwendige beschleunigte Bekämpfung der Räude in Westfalen hat daher der„Landesverband Westfälischer Schafzüchter“ den Weg der Selbsthilfe beschritten, um zunächst in kleinerem Amfange die verräudeten oder in Räudeverdacht stehenden Herden von dieser Geißel zu befreien. Mit Anterstützung des„Reichsverbandes“ haben wir eine eigene Badeanlage mit großer Wanne— Heißhalter, Kochapparaten für die Lauge, Lastkraftwagen usw.— geschaffen, die beweglich ist und nunmehr etwa von Mitte August d. J. an eingesetzt täglich etwa 500 bis 600 Schafe dem Räudebad unterwerfen wird. Die Bade= und Kochmeister werden inzwischen in Kurhessen ausgebildet, damit unter ihrer Anleitung und Unterstützung die Schäfer usw. das Abbaden der Schafe sachgemäß vornehmen können. Die gesamte Durchführung liegt in Händen der Leitung des Landesverbandes. Die veterinärpolizeiliche Aufsicht obliegt den zuständigen Kreistierärzten, mit denen entsprechende Vereinbarungen getroffen sind. Die Kosten der Badeaktion sind sehr niedrig gehalten, sie betragen für jedes gebadete Schaf 25 Df. und stehen in keinem Verhältnis zu den Vorteilen, welche durch die Vernichtung der Räude dem Einzelnen und der Allgemeinheit erwachsen. Ich konnte feststellen, daß ein gesundes und räudefreies Schaft 4—5 Kilo hochwertiger Wolle im Werte won 8,0 bis 11 RM liefert, demgegenüber ein verräudetes Schaft nur 2 bis 2,5 Kilo brüchige Räudewolle, die einen Festpreis von nur 2,80 bis 4 98M erbringt. Bedarf es eines weiteren Hinweises auf die Notwendigkeit dieser Badeaktion? Wir müssen leider diesjährig die Durchführung auf die sichtbar verräudeten oder in Räudeverdacht stehenden Schafbestände beschränken, da unsere einzige Badeeinrichtung in der Zeit von August bis Oktober auch bei günstigstem Wetter(trocken) nur etwa 10- bis 15000 Schafe insgesamt abbaden kann. Es ist vorgesehen, in den einzelnen Kreisen je nach dem Amfang der zur Badeaktion heranzuziehenden Schafbestände an ein bis drei Orten zu baden und die betreffenden Herden an diesen Stellen in laufender Folge heranzuziehen. Die Badezeit beträgt für 100 Schafe etwa Stunde. Je fünf Schafe werden in die Wanne gleichzeitig eingesetzt und verbleiben zwei Minuten im Bade. Den Schafen bekommt diese Kur recht gut, sie ist nicht so anstrengend wie u. a. die Rückenwäsche. Die Verluste erstrecken sich nach allen Erfahrungen ausschließlich auf Schafe, die krank, entkräftet usw. und bereits zu 99% verendet sind. Derartige Schafe bleiben besser dem Bade fern und werden vorher abgeschlachtet. Die diesjährige Badeaktion ist freiwillig, sodaß der„Landesverband“ nicht für den Schaden bei Verlusten aufkommt. Am die Vorbereitungen für den Einsatz rechtzeitia und auf schnellstem Wege treffen zu können, sind durch Rundschreiben sämtliche westfälische Schafbesitzer aufgefordert, sofort die Anmeldung zum Baden dem zuständigen Kreistierarzt(Veterinärrat) einzureichen, da von dieser Stelle aus die Durchführuna in Zusammenarbeit mit dem„Landesverband“ erfolgen soll. Turnen- Spiel- Sport Der Kampf um die Ringe Erste Weltmeisterschaft für USA. und Estland Am Mittwoch wurden bei den Schieß=Weltmeisterschaften in Helsinki zwei Titel vergeben, und zwar im Kleinkaliberschießen auf 50 Meter Entfernung liegend und kniend. Groß war die Freude im finnischen Lager, als im ersten Wettbewerb des Tages, dem Liegend=Schießen, der Sieg in der Mannschafts= und Einzelwertung als an Finnland gefallen verkündet wurde. Bei einer späteren genauen Nachprüfung der Anschlaglöcher auf den Scheiben stellte sich jedoch heraus, daß 1SA. diesen Wettbewerb gewonnen hatte, wenn auch der Finne A. Ravira ebenso wie der USA.=Vertreter Karlson mit je 396 Ringen an erster Stelle rangierten. So triumphierte USA. in der Mannschaftswertung mit 1967 Ringen vor Finnland mit 1956, Estland mit 1951, Schweden mit 1941, Norwegen mit 1935, Frankreich mit 1931, Deutschland mit 1925, Lettland mit 1918, Litauen mit 1916, Ungarn mit 1912 und Italien mit 1895 Ringen. Im zweiten Wettbewerb des Tages, im Kniend=Schießen, war Estland mit 1897 Ringen vor der Schweiz mit 1883, Frankreich mit 1882, Finnland mit 1877, Schweden mit 1847, Norwegen mit 1843, Deutschland mit 1822, Dänemark mit 1808, Italien mit 1792, Polen mit 1791, Litauen mit 1785, Lettland mit 1713 und USA. mit nicht vollständiger Mannschaft erfolgreich. Beste Einzelschützen waren der Schweizer Tellenbach, die Esten Pivioja und Lokotar sowie der Franzose Mazoyer mit je 385 Ringen. Von den deutschen Teilnehmern schossen Karl Steigelmann 367, Emil Hotopf 368, Walter Gehmann 364, Hans Rauph 358 und Richard Sturm 365 Ringe. In diesen beiden Kämpfen hatten fünf Schützen jeder Nation in zwanzig Serien von je zwei Schuß insgesamt 40 Schuß abzugeben. Die Ergebnisse im Kniend=Schießen sind jedoch noch nicht amtlich, so daß noch kleine Verschiebungen eintreten können. Die„letzten Vier“ in Hamburg Am Mittwoch wurden in den Einzeln die Spiele bis zur Vorschlußrunde fortgesetzt. Sie ergaben bei den Frauen als„letzte Vier“ Frau Sperling, Frl. Zehden, Frl. Ullstein und Frl. Horn. Frau Sperling schlug Frl. Kraus 6:1, 6:1. Mehr Arbeit hatte Frl. Zehden mit Frl. Hamel mit 6:2, 7:5. Frl. Ullstein kam kampflos in die Vorschlußrunde, da die Gräfin de le Valdene zurückgezogen hatte. Frl. Horn besiegte Frl. Enger glatt 6:3, 6:0.— Bei den Männern stehen als„letzte Vier" fest: die Australier Bromwich und Mc. Grath, Henner Henkel sowie der Oesterreicher Metaca. Bromwich, der Bezwinger Cramms, gewann gegen den Südafrikaner Fraquharson leicht und überlegen 7:5, 6:2, 6:8. Auch Mc. Grath gab keinen Satz gegen den Ungarn Szigeti ab und siegte 6:1, 8:6, 6:4. Bei der Begegnung Henkels mit dem Chinesen Kho Sin Kie hatte man auf Grund des bisherigen Abschneidens des Sohnes des Ostens mit einem erheblichen Widerstand gegen Henkel gerechnet, dabei aber vergessen, daß der Deutsche als Zweiter der deutschen Rangliste einen starken Faktor darstellt. Dieses unterstrich der Berliner durch einen 6:2=, 6:3=, 6:3=Sieg, der keinen Augenblick in Gefahr stand. Als letzter Teilnehmer spielte sich in die Runde der letzten„Vier“ der Oesterreicher Metaxa, der nach einem 2½stündigen Kampf den Deutschen Denker 2:6, 9:7, 6:1, 2:6, 6:4 besiegte. Bickel weiter an erster Stelle Die dritte Wettfahrt der Olympia=Einheitsjollen zur Europameisterschaft auf dem Attersee ging erstmalig über den richtigen Zehn=Meilen=Kurs. Die Windverhältnisse wechselten stark, so daß die Fahrten ihren besonderen Reiz batten. Sieger wurde der Oesterreicher Musi mit der besten Zeit von 4:04:03 Stunden vor dem Italiener Nadali, während der Münchener Ernst Bickel mit dem dritten Platz wieder eine sehr achtbare Leistung vollbrachte und in der Gesamtwertung weiterhin an erster Stelle bleibt. Gesamtwertung: 1. Deutschland(Bickel) 215,16 Punkte; 2. Oesterreich 206,44 Punkte; 8. Italien 176,50 Punkte; 4. England 171,67 Punkte; 5. Estland 154,05 Punkte; 6. Ungarn 108,89 Punkte. Erwin Blask siegt in Stockholm Der erste Tag des Stockholmer Stadionsportfestes vor über 15000 Zuschauern stand im Zeichen ganz ausgezeichneter Leistungen. Erwin Blask, der deutsche Olympia=Zweite, holte sich im Hammerwerfen mit der famosen Leistung von 52,23 Meter den Sieg vor dem Schweden Linné mit 49,51 Mtr. Ueber 100 Meter gewann der Kölner Vogelsang den dritten Vorlauf in 10,8 Sekunden, aber in der Entscheidung kam er mit der gleichen Zeit hinter dem Amerikaner Walter (10,5) und dem Schweden Strandberg(10,6) nicht über den dritten Platz hinaus. Im 1000=Meter=Lauf spurtete der Wittenberger Mertens zu früh und mußte sich mit dem vierten Platz hinter dem Polen Kucharski, der mit 2:28,2 Min. einen Landesrekord aufstellte, Bush=USA(2:28,9) und Andersson=Schweden(2:29) begnügen. Der Berliner Blazejezak war dem mörderischen 400=Meter=Rennen nicht ganz gewachsen; er wurde Vierter in 49,4 Sekunden hinter MallotUSA mit 48,7, dem Italiener Lanzi(48,9) und dem Schweden von Wachenfeld(48,9).— Den 110=Meter=Hürdenlauf sicherte sich der Amerikaner Stanley in 14,8 Sekunden, Walter gewann den Hochsprung mit 2,01 Meter, und im Stabhochspringen gab es durch Warmerdam, der 4,30 Meter übersprang, einen weiteren Sieg der USA=Gäste. Im Diskuswerfen blieb der Schwede Bergh mit 49,09 Meter erfolgreich. Welche Fortschritte die sportliche Durchdringung in Deutschland gemacht hat, geht aus der hohen Zahl der erfolgreich abgelegten Leistungsprüfungen im Jahre 1936 hervor. Wie das Statistische Reichsamt mitteilt, hat sich die Zahl der Verleihungen von SA.=Sportabzeichen um 442349 auf 1022514 erhöht, von Reichssportabzeichen um 92 662 auf 578940 und von Jugendsportabzeichen um 39387 auf 204 745. vor einem Jahr das Olympia-Feuer loderte Am Mittwoch, 5. August 1936, regnete es in Berlin. Trotzdem kamen schon vormittags 50000 Menschen ins Stadion, um die Vorkämpfe mitzuerleben. Nachmittags war der großartige Bau wieder voll besetzt, und während der Kämpfe erschien auch wieder der Führer, den ein großartiger Beifall umbrauste. Als die Stabhochspringer mit ihren Vorkämpfen begannen, glaubte niemand daran, daß die Entscheidung in dieser Sportart erst spät am Abend bei künstlicher Beleuchtung fallen würde. In einem nie erlebten Marathonkampf siegte nach vier Stunden in einem die Nerven bis zum letzten anspannenden Kampf USA.—Japan der Amerikaner Earl Meadows mit der neuen olympischen Rekordleistung von 1.35 Meter vor dem Japaner Suseo Oe(4.25 Meter). Die weiteren Plätze belegten Nishida(Japan) und William Sefton(USA.), die ebenfalls 4.25 Meter übersprungen hatten. Nicht weniger eindrucksvoll war, wie Jesse Owens sich seine dritte Goldmedaille im 200=Meter=Lauf eroberte. Der leichtfüßige Amerikaner lief seinen Gegnern sicher davon und siegte in der neuen olympischen Rekordzeit von 20,7 Sek. vor seinm Landsmann Robinson und dem Holländer Osendarp. Deutschland war in diesem Lauf nicht vertreten und kam auch in den beiden anderen Wettbewerben nur zu Plätzen. Im Diskuswerfen war der Amerikaner Carventer mit 50,58 Meter nicht zu schlagen. Zweiter wurde Dunn(USA.) mit 49,36 Meter, Dritter der Italiener Oberweger mit 49.23 Meter und Vierter der Norweger Sorlie(48,77 Meter). Der Deutsche Schröder kam auf 47,93 Meter und wurde damit Fünfter. Im 50=Kilometer= Gehen gab es den ersten englischen Erfolg. Whitlok gewann die schwere Prüfung nach 4:30:41 Stunden vor dem Schweizer Schwab(4:32:09,2) und dem Letten Bubenko. Bleiweiß hielt sich ausgezeichnet und wurde Sechster. Olympiasieger im Freistilringen wurden Zombori (Ungarn), K. Pihlajamäki(Finnland), Karvati(Ungarn) und Lewis(USA.), Poilve(Frankreich), Fridell(Schweden) und Valusalu(Estland). Im Bantamgewicht wurde Joh. Herbert Dritter, während im Leichtgewicht der Münchener Wolfgang Ehrl Zweiter wurde. Erich Siebert sicherte uns im Halbschwergewicht noch einen dritten Platz. Die Entscheidung im Florettfechten der Frauen wurde im Kuppelsaal der Reichsakademie ausgetragen. Olympiasiegerin wurde die Ungarin Ilona Elek=Schacherer im Endkampf gegen die Deutsche Helene Mayer, die die Silbermedaille errang. Hedwig Haß(Deutschland) wurde Vierte hinter der Oesterreicherin Ellen Preiß. Viel Freude bereiteten Deutschland an diesem Tage noch die starken Männer. Im Mittelgewicht konnte zwar Rudi Ismayr seinen Sieg von Los Angeles nicht wiederholen. Dafür belegte er mit 352,5 Kilogramm den zweiten Platz vor seinem Essener Kameraden Wagner, der die gleichen Gewichte zur Hochstrecke brachte, aber wegen des schwereren Körpergewichtes auf den dritten Rang kam. Olympiasieger wurde der Aegypter Khadr El Touni, er war unschlagbar, denn er schaffte mit 387,5 Kilogramm einen neuen Weltrekord. Fast um Mitternacht bejubelte man in der Deutschlandhalle Seppl Manger, der mit 410 Kilogramm den Olympiasieg im Schwergewicht vor dem Tschechen Psenicka und dem Estländer Luhaäär(402,5 und 400 Kilogramm) erringen konnte. K DFUNK Köln: Sonnabend, 7. August 9.30: Kleine Zwischenmusik(Schallplatten). 10.00: Fröhliches Spiel für die Kleinen. 12.00: Berlin, vom Reichssender Hamburg: Hafenkonzert u. Unterhaltungskonzert. 14.15: Berlin, vom Reichssender Hamburg: Musikalische Kurzweil. 15.00: Führerzehnkampf der Hitlerjugend. 15.15: Wir besuchen schlesische Mädel im Landjahrlager Kall. 16.00: Nachmittagskonzert. Dazw. 17.00: Deutsche Schwimmmeisterschaften in Düsseldorf. 18.00: Der neue Funkplan. 18.05: Zur Unterhaltung. 19.00: Zelte, Sonne, Zucht und Freude. Ein froher Wettstreit rheinischer und westfälischer Zeltlager der Hitlerjugend. 20.10: Vom Deutschlandsender: Musik zur Unterhaltung. 22.20: Düsseldorf: Deutsche Schwimm=Meisterschaften.— 22.50: München: Wir tanzen in den Sonntag. 24.00: Berlin: Tanzmusik. 9.40: Kleine Turnstunde. 10.00: Die deutsche Compagnie. Die kolonialen Bestrebungen des Großen Kurfürsten. Ein Hörspiel. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.00: Sendepause. 11.40: Felder unter Glas: Funkbericht; anschl.: Wetter. 12.00: Königsberg: Musik zum Mittag. 15.10: Die bunte Platte. Schallplatten. 16.00: Leipzig: Musik am Nachmittag. 18.00: Blasmusik. der Woche. 19.00: Und jetzt ist Feierabend! 20.10: Musik zur Unterhaltung. 22.30: Eine kleine Nachtmusik. 23.00: Berlin: Tanzmusik. Vetterbericht Reichswetterdienst 7 Ausgabeort Essen-Mülheim Keine wesentliche Aenderung Die flache Luftdruckverteilung über Mitteleuropa läßt das Witterungsgepräge des vergangenen Tages noch fortbestehen. Wenn auch zeitweilig stärkere Bewölkung einsetzt und infolge Einstrahlung es zu örtlichen Gewittern kommen dürfte, so bleibt doch das Wetter Westdeutschlands freundlich und sommerlich warm. Aussichten für Industriegebiet, Münsterland und Sauerland. Freitag: Schwachwindig, nach verbreitetem Frühdunst leicht bewölkt und vorwiegend trocken. Warm.— Sonnabend: Winde um Süd, zunehmend bewölkt und örtliche Gewitterneigung, schwül.— Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Gewittrig. Nach Jeict schmeckt er besondens gur- der selbstgebackene Kichen nach bewwähhrem. Oetten-Rezeptmit Dh. Oerker's Bachpuluen„(ackin! an der alten Paoerborn=Kasseler Steinstraße, einst eine der beruhnttesten und blühendsten Zisterzienser=Abteien dieses Ordens. 1100 gegründet, hielt der Zisterzienser=Orden 1123 seinen Einzug in Deutschland. 20 Jahre später kamen die Iisterzienser nach Hardehausen. Bischof Bernhard l. von Oesede stiftete 1141 die Abtei Harderhausen, damals Hersvithehusen genannt. Im Lause der Jahrhunderte wurde Hardehausen reicher als je ein Konvent des Landes. Nach 700jährigem Bestehen brach im Jahre 1803 für die Abtei Hardehausen jener unglückliche 8. Februar an, wo das Kloster aufgehoben wurde. Es war lange Zeit Domäne und dann evangelische Erziehungsanstalt. Der Pächter vernichtete sinnlos die kostbaren Kunstwerte des Klosters. Erst am 1. April 1927 kehrten die Zisterzienser wieder in ihre alte Abtei ein. Sie kamen aus der Abtei Marienstatt im Westerwald. Durch den Westen und Nordwesten des Kreises Warburg erstreckt sich das Eggegebirge mit seinen üppigen Nadel=, Eichen= und Buchenwaldungen. Und hier in der Gegend wildromantischer Bergeshänge, schroff hervortretender Felsen an althistorischer Stätte offenbart das sonst so eintönige Warburger Bergland sich in stets wechselnden Bildern, in bunt durcheinander gewürfelter Verschiedenheit der Bodengestalt, wie man es selten bei einem solchen Bergland findet. Hier ist noch Ruhe und Beschaulichkeit. Hier ist die Welt noch nicht voller Eile und Unrast. Hier sind auch die Menschen so wahr und so ehrlich wie diese Natur. so still und bedächtig. Des Tags über jauchzt hier die Freude langgezogen vom tiefsten Wiesental bis weit hinan an die blauen Berge, und des Nachts webt hier die Dunkelheit über alles ihre geheimnisvollen Schleier, und manchmal scheint es uns, die Opferfeuer tanzten dann wieder im Wind, und um die bleichen Opfersteine liege mattes Irrlichterfunkeln. Urbewohner dieser Gegend steigen dann wieder aus den Hünengräbern und künden uns, dem lebenden Geschlecht, vom Schicksal dieses frühbesiedelten altgermanischen Bauernlandes. (Poto: WV./Blanke) Der Friesenweg Der Landesfremdenverkehrsterband Niedersachsen—Weserbergland hat nun auch im Westen seines Gebietes mit der Schaffung großer, durchgehender Hauptwanderstrecken begonnen. Als erste ist der 125 Kilometer lange„Friesenweg“ jetzt fertig gezeichnet. Er beginnt in Bramsche(Reichsbahnen Osnabrück—Oldenburg und Bremen—Delmenhorst— Bramsche), führt über den wald= und aussichtsreichen Gehn nach Ueffeln und über die Riesensteinfelder des Giersfeldes nach Ankum. Bis hierher hat der Wiehengebirgsverband die Zeichnung mit„F“ auf Blechschildern besorgt, nun setzt das bekannte„HW“=Zeichen des Landesfremdenverkehrsverbandes Niedersachsen—Weserbergland, der waagerechte rote Strich auf weißem Spiegel, ein. In Ankum mündet ein Anschlußweg von Bersenbrück(Zeichen roter Punkt), und dann geht es weiter nach dem Gasthaus Böhmann bei Eggermühlen. Von hier an wird die„HW“ doppelt geführt: 1. direkt, 2. mit einem sehr lohnenden, landschaftlich und kulturgeschichtlich reizvollen Umwege über Schloß Eggermühlen, Klein=Borken, Dalum(Riesensteingrab und Opferstein), Forsthaus Maiburg und Bippen nach dem gewaltigen Riesensteingrab bei Hekese, wo sich beide Zweige wieder vereinigen. Von dort läuft sie über Beige und das herrlich gelegene Stift Börstel, durch das Hahnenmoor über Felsen und Andrup nach Haselünne mit seinem berühmten Wacholderhain. Nun geht es durch den Hümmling. Ueber das malerische Westerlohmühlen und Westerloh führt der bezeichnete Weg nach Klein= und GroßBerßen mit großartigen Riesensteingräbern, über die romantische Hüvener Mühle nach Hüven mit prachtvollem Steingrab und dann über Waldhöfe nach Sögel mit dem bekannten, in seiner Bauart eigenartigen Jagdschloß Klemenswerth. Nun folgt eine Wanderung auf prachtvollem Heideweg durch weite, einsame Wälder nach Börger, wo wieder ein großes Steingrab und ein riesiger Opferstein sich finden. Den Schluß bildet der Weg über Suerwold nach Papenburg(Reichsbahn Emden=Münster), der größten und blühendsten Fehn=(Moor)= Kolonie der Provinz Hannover mit sehenswertem Heimatmuseum. Der„Friesenweg" erschließt ein bisher unbekanntes Wandergebiet mit urwüchsigen Naturschönheiten, alten Städten und Dörfern einem Reichtum an vorgeschichtlichen Denkmälern, wie er sich kaum anderswo in Deutschland findet. Konzerkgarten wird Volkspark Münster. Der weit über Münsters Grenzen hinaus bekannte Linnenbrinksche Konzertgarten, der vor allem dadurch berühmt wurde, daß der spätere Generalmusikinspizient der Armee, Prof. Grawert, mit seiner hervorragend geschulten 13er=Kapelle seine auf bedeutender musikalischer Höhe stehenden Konzerte veranstaltete, ist bekanntlich nach dem Tode des als kerniges Original bekannten„Türk" Zurstraßen in die Hände der Stadt übergegangen. Die abbruchreifen Baulichkeiten sind bereits vor einiger Zeit dem Erdboden gleichgemacht worden, und jetzt ist eine Arbeitskolonne der städtischen Gartenbauverwaltung dabei, das Erdreich in gärtnerisch brauchbaren Zustand zu versetzen. Denn die Stadt hat sich erfreulicherweise entschlossen, den herrlichen alten Baumbestand dem Stadtbilde zu erhalten und das Gelände nicht zu bebauen, es vielmehr zu einem Erholungs= und Feldpark umzugestalten, der an dieser Stelle von Einheimischen und Fremden angenehm begrüßt werden wird. Teoisehen Bergevald und Börde Wir fahren durchs Warburger Eggeland aller Herrgottsfrühe soll es heute hinaus gehen ins Hhöne Warburger Land. Unser tes, schon etwas klapprig gewondenes Benzinroß mun mit seinem 65=Kilometer=Leistungsvermögen dazu herhalten. Also raus aus der dunstigen Garage! Bald summt der Motor auf der Landstraße. Die Sonne zerreißt sieghaft die Nebelschleier, und wie ein erlösendes Lächeln geht es über die ganze Landschaft. Lerchen dudeln, ein Rödelfalk badet sich in der Sonne, von weitem schreit ein Bussard, und vier alte Krähen streichen unwirsch über uns dahin. Und schon sind wir auf der Strecke nach Lichtenau in dem„Wald um die lange Nacht". Kaum ein Sonnenstrahl durchbricht das dichte Laubwerk. Naßkalte Luft durchrieselt uns, weiter geht es, bergauf, bergab, und dann liegt wie ein gottbegnadetes Paradies bald schon der Nethegau vor unseren Blicken mit seinen romantischen Laubund Nadelwäldern, mädchenhaft zarten Birkenalleen, den träumerischen Dörfern in den smaragdenen Talmulden und den fruchtbaren Wiesen= und Kornbreiten, darauf jetzt die Mahd in vollem Gange ist. Bei Neuenheerse tritt die Nethe zu Tage, bummelt ein wenig ziellos nach Säden und schwenkt dann bei Willebadessen zum Osten hin, denn im Süden wird ihr der Weg immer beschwerlicher, und im Westen steigt das Eggegebirge auf. Der alte Nethegau ist seit der Beendigung der fürstbischöflichen Paderborner Landesherrschaft politisch in zwei verschiedene Hälften getrennt, von denen die größere nördliche mit den Hauptorten Driburg und Brakel zum Kreise Hörter und die kleinere Hälfte im Süden mit den Landstädtchen Neuenheerse, Dringenberg, Gehrden und Willebadessen zum Kreise Warburg gehört. Heerse ist uns allen ja bekannt als früheres adeliges Damenstift, das Luthard, der dritte Bischof von Paderborn, in Gemeinschaft mit seiner Schwester in der Mitte des 9. Jahrhunderts (868) stiftet und dessen Abtei und sehenswerte Kirche uns erhalten blieben. In Gehrden und Willebadessen befanden sich seit Beginn der Hohenstaufenzeit Benediktinerklöster. Das alte Klosterstift von Willebadessen liegt inmitten der anmutigen Nethegegend. 1149 wurde es von Bernhard I. von Paderborn und dessen Bruder Lutold von Oesethe gestiftet. 1317 erhielt das Stift von Bischof Theodorich II. die Erlaubnis, als Schutz das Städtchen Willebadessen neben seinen Mauern anzulegen. Hauptlehrer Maisohle=Willebadessen ist auf Grund eifriger Forschung zu dem Ergebnis gekommen, daß eine Siedlung Willebadessen schon 100 Jahre vorher bestand. König Heinrich IV. soll nämlich, als er seinem Freunde, dem Erzbischof Adalbert von Bremen, die Westgrenze eines an denselben verschenkten Waldes beschrieb, schon Willebassen genannt haben: Scherfede, Burchartinkhausen(Borlinghausen), Wilbotissum(Willebadessen), Alten Herise, Dringenberg). Von Willebadessen machen wir einen Abstecher per pedes Im Weserstädtchen Beverungen Soviel schöne Fachwerkbauten und stille Winkel dies beschauliche Weserstädtchen im Kreise Höxter birgt, immer steht über allem doch der markante Turm der alten Pfarrkirche, des Wahrzeichens dieser Stadt an der berühmten Furt, das schon von weitem den Weserschiller- und-Miandesoretneundlicheinladends###t G##tg: Hardehausen Das kunstvolle Hauptportal der alten Zisterzienser-Abtei zum romantischen Eg.geweg. bis wir nach einem Marsch von 80 Minuten, von Willebassen aus gerechnet, in ehrfürchtigem Schweigen vor dem Eggeehrenmal stehen, das der Eggegebirgsverein zum Gedenken an die im Weltkriege 1914/18 gefallenen Eggesöhne errichtete. Auf dem Eggeweg gelangen wir zur Karlsschanze. Hier lagerte der Ueberlieferung nach Karl der Große, als er von der Eresburg her gegen die Weser vorrückte und dabei die Irmensäule zerstörte. Spuren eines Lagers, viesige Wälle, sind heute noch in Länge von über zwei Kilometer wahrzunehmen. Die Wallburg der Karlsschanze war die letzte Zuflucht unserer Vorfahren, die bei feindlichen Ueberfällen von den Wallgräben aus die Verteidigung führten, während sich das wehrunfähige Volk hinter die Karlsschanze zurückzog. Weiter aufwärts finden wir den„Faulen Jäger“ und etwas weiter einen 6 Meter hohen und 24 Meter im Umfang messenden Opferstein. Die Bezeichnung„Fauler Jäger" wollen uns verschiedene Sagen erklären, von denen eine wissen will, daß an dieser Stelle ein germanischer Wachtposten eingeschlafen, vom Feinde überrumpelt und ermordet worden sei; eine andere erzählt uns folgendes:„Als unser Herrgott noch auf Erden weilte, kam er bei seinem Gang auch durch die Egge und freute sich des schönen Waldes und der Füchse, Rehe. Hirsche, Hasen, Wildschweine und aller Tiere, die ihn belebten. Und wie er nun so weiter wanderte, trifft er unter einer mächtigen Buche einen schlafenden Jäger. Der Herrgott stößt ihn an und fragt, warum er schlafe. Der Jäger läßt sich aber nicht stören und schläft ruhig weiter. Noch einmal schaut sich der Herrgott um und weckt ihn abermals. Dabei ermahnt er ihn, nicht den hellen Tag zu verschlafen, sondern in seinem Revier seine Pflicht und Schuldigkeit zu tun, was der Jäger dem Herrgott daraufhin auch verspricht.“ Unterhalb des„Faulen Jäger“ liegt eine Felsenschlucht mit der „Dravenhoyle“. Hier soll. wie man sich früher lange erzählte, die alte Drude, eine Priesterin der Germanen, gehaust haben. Anläßlich der Zerstörung der Irminsäule erzählt Einhard, daß Karl Karl d. Gr. drei Tage bei der Karlschanze(auf einer Anhöhe zwischen Kleinenberg und Willebadessen) zubrachte und sein Heerlager stark unter der anhaltenden Trockenheit, die alle Bäche und Flüsse in der näheren Umgebung versiegen ließ, zu leiden hatte. Damit das Heer nun nicht mehr länger zu dürsten brauchte, geschah der Sage gemäß ein Wunder: denn als man in der Umgebung eifrig nach Wasser suchte, brach an einem nahen Berge plötzlich eine solche Wassermenge hervor, daß Mensch und Tier den quälenden Durst zu löschen vermochten. Diese Quelle wird in dem sog. Bullervorn zu finden sein, der bei Altenbeken liegt, einer intermittierenden Quelle, deren Beschaffenheit in früherer Zeit uns das Entstehen der Sage schnell erklärt. Allerdings liegt der Bullerborn drei Stunden von der Karlsschanze entfernt, aber die fränkischen Vorposten mochten wohl so weit vorgeschoben sein. Bei der„Drudenhöhle" beginnt der Klippenweg, der sich am Rande der jäh zu Tal fallenden Teutoniaklippen hinzieht. Diese bestehen aus der gleichen Gesteinsmasse wie die Externsteine und sind eine imposante Naturschönheit unserer„Roten Erde“. Vom Klippenweg gelangt man ins Tal nach Borlinghausen. Hier besichtigen wir, nachdem wir eine kräftige Erbsensuppe mit Speck genossen. einen schönen Erbhof, ein Gut und im Anschluß daran das Rittergut unter Führung seines Besitzers, Freiherrn von Weichs. Auch mit seinem Wohnsitz. einer alten Wasserburg, die im Jahre 1587 erbaut wurde, machen wir uns eingehend vertraut. Hier in Borlinghausen können wir noch eine weitere Sehenswürdigkeit bewundern, die stärkste Eiche Westfalens. Ihr Stamm mißt 12 Meter, der Umsang der Krone beträgt 70 Meter. Das Alter dieser Eiche wird auf 1000 Jahre geschätzt. Und weiter geht es kreuz und quer durchs Warburger Land. Uus führt der Weg nach Bonenburg. Keine halbe Stunde davon entfernt=liegt das berühmte Kloster Hardehausen, dicht Ein Zeuge von Jahrhunderten Das prachtvolle Rathaus der westfälischen Hauptstadt Münster, das seit mehr als 600 Jahren in der wechselreichen Geschichte des Landes escht.(Städt. Verkehrsamt, K.) „In Stünebeig-da wräcksk ein Wein“ Kritische Fahrt in eine kritische Weingegend Von unserem Mitarbeiter Re. Grüneberg, Schles., im Juli. Die Wahrheit zu sagen: wir sind nicht wegen des vielbeschriebenen Grüneberger Weines von Berlin hierhergefahren. Aber da hat man so oft die Witzeleien gehört, es sei ein„Dreimännerwein" derart, daß drei Mann den halten müßten, der davon trinke, und was dergleichen sinniger Unsinn mehr ist, und da hat man noch die Stimme eines vor Jahren weltberühmten Bassisten im Ohr, wenn er das Lied„Der schlesische Zecher und der Teufel“ sang und loslegte:„Uen Grünöbörg— da wöchst oin Woin.. Sie wissen schon, es ist die Geschichte von der Wette zwischen dem Grüneberger Weintrinker und dem Teufel. Der mit dem Pferdehuf wird natürlich unter den Tisch getrunken und kann schließlich nur noch lallen:„He Kamerad— jetzt hab ichs satt!" Da waren wir also endlich selbst an Ort und Stelle und wollten es nun aber auch ganz genau wissen. Lieber Himmel, wer hätte wohl bei der Fahrt durch dieses dürftige Land mit dem armseligen Boden erwarten sollen, daß hier— und noch dazu mitten in diesem industriedurchsetzten Städtchen!— auf sanften Bodenwellen plötzlich Weinstöcke in Reih und Glied stehen würden! Dabei wächst der hier schon seit dem 13. Jahrhundert, wie es ja in früheren Zeiten viel mehr Weinbau in unserem gesegneten Vaterlande gegeben hat, beispielsweise auch im 17. Jahrhundert bis hoch hinauf nach Königsberg in Ostpreußen. Oder wieviele Leute landauf landab wissen denn heute etwas vom Weinbau im Saaletal?! Und in Berlin kenne ich einen Mann, der an der Südmauer seines Hofgebäudes in jedem Herbst dreißig bis vierzig Kilo der schönsten Trauben erntet, kleinbeerig, aber süß wie die Frucht einer Edelrebe. Da stiegen wir also hier in den Weinbergen herum und staunten. So wie vor vierzig Jahren, sagen sie, ist es ja nicht mehr, damals gab es hier noch dreißigtausend Morgen Weinbau, jetzt ist es bestenfalls noch ein Viertel davon. Aber umkommen lassen sie nichts, im Gegenteil, sie hängen an ihrem Wein wie der Häcker im Wingert des Maintales oder sonst einer bevorzugten Gegend, und gelegentlich hat auch schon der oder jener in der neuen Zeit mit ihrem Aufschwung neuen Mut bekommen und baut noch ein Stück Wein dazu. Es ist nicht so mühsam wie in den steilen Weingärten Westdeutschlands, aber dafür haben sie hier ihre Sorgen mit der Kärglichkeit des Bodens. Aber ihr habt recht, das erzählt sich alles viel besser dort in der Weinstube, wir wollen jetzt endlich selbst mal dem Grüneberger zu Leibe gehen. Da steht schon einer auf dem Tisch, und mit was für einem Titel:„Güneberger Mustergarten Silvaner", Junge, Junge, das haut hin, wenn das man gut geht! Aber nun Haltung, keine Miene verziehen, es kann nicht so schlimm werden. Erst mal das Glas an die Nase— nanu, die Blume.... das ist ja gar kein „Surius", die Zunge schaukelt den ersten Schluck, und es gibt mit ihm die erste Ueberraschung für den Fremden, der noch keinen Grüneberger getrunken hat: es zieht weder den Mund noch die Gedärme zusammen, keine Rede von„Essig"— kurz und gut, nach sothanem Lokalbefund müssen wir feststellen, daß die Witzeleien und Miesemachereien über den Grüneberger Wein Greuetmärchen sind Also stark gezuckert und mit entsprechender Vorsicht zu genießen von wegen anschließender Riesenbrummschädel? Ach wo, sagen die Einheimischen! Es gibt natürlich auch herbere „Lagen" und mancher mag vielleicht auch seinen Rebensaft in der Kelter durch einen Zuschuß Zucker milder stimmen. Aber auf alle Fälle ist der Wein durchaus trinkbar. Zugegeben, er ist für die Verehrer der herberen Weine vielleicht auf die Dauer zu süß wie auch der Grüneberger Sekt— Deutsch= lands älteste Sektfabrik steht hier in Grüneberg! — aber andererseits gibt es Einheimische, die an einem geruhsam=fröhlichen Skatabend ihre 12 bis 15 Viertel mit Behagen und ersichtlicher Bekömmlichkeit trinken. Viel stichhaltiger aber ist die Tatsache, daß auch Ortsfremde, die sich in Grüneberg ansässig gemacht haben, nach ein paar Jahren mehr und mehr vom Bier zum Wein übergehen und schließlich ganz vom Bier abkommen. Also muß er doch wohl genießbar und gesund sein. Uralte Gerechtsame sind hier noch mit dem Wein verbunden. Alljährlich um die Weinzeit darf z. B. jeder, der Wein anbaut, 4—6 Wochen lang selbst seinen Wein ausschenken, aber nur in Viertellitergläsern; diese Bestimmungen gehen noch auf Friedrich d. Gr. zurück, an den Grüneberg 1740 fiel und der u. a. auch sehr viel für die einst berühmten. Grüneberger Tuchmacher und ihr Handwerk getan hat. Genau wie in anderen Weingegenden haben sie hier auch ihre guten und schlechten Weinjahre, die jeder an den Fingern mit allen Eigenheiten herzählen kann, und die alten Grüneberger schwärmen noch heute von solchen Jahrgängen wie 1901 oder 1910 oder 1913. Alljährlich haben sie hier auch ihr Weinbaufest, und das tollste d. h. größte ist das Jahrhundertfest von 1900 gewesen, da war das kleine Städtchen von wenig mehr als 20000 Einwohnern völlig auf den Kopf gestellt und überschwemmt von sage und schreibe 700000 Gästen, also auf den Kopf der Bevölkerung 35 Fremde! Eine derartige Völkerwanderung hatten selbst die Grüneberger trotz aller Erfahrungen mit ihren Weinfesten nicht erwarten können— um 2 Uhr nachmittags gab es einfach nichts mehr zu essen, es war ratzekal alles weg wie auf einem Kohlfeld nach dem Einfall eines Heuschreckenschwarmes. Da haben sie mit Fuhrwerken und mit den paar Zügen. die überhaupt hier durchkommen, einen Zubringerdienst organisiert und haben dann schließlich doch noch eine einigermaßen solide Grundlage für den einheimischen und auswärtigen Durst zusammengebracht. Und nun sagen Sie noch was gegen den Grüneberger Wein! Oder glauben Sie, ide Menschen würden alljährlich zum Weinfest von weit her, sogar aus den Nachbarprovinzen. hierherfahren, um schlechten Wein zu teinken? Ein Schiffsveteran in neuen Diensten Das alte Linienschiff„Hessen“ wird Zielschiff Zu ihrem bisherigen Zielschiff„Zähringen“ erhält die deutsche Kriegsmarine jetzt ein neues dem gleichen Zweck dienendes Fahrzeug, das ehemalige Linienschiff„Hessen", das fast dreißig Jahre im Dienst gestanden hat, an der SkagerrakSchlacht teilnahm und für seinen neuen Zweck entsprechend umgebaut wurde. Ein altes Schiff ist nicht lediglich ein ganz oder teilweise unbrauchbar gewordenes Gerät aus Eisen, Stahl und Bronze; es hat sein eigenes Leben, das mit dem Schicksal der Menschen, die auf seinen Planken die Meere durchpflügten, eng verbunden ist. Und wenn jetzt das alte für seinen eigentlichen Zweck unbrauchbar gewordene Linienschiff„Hessen“ nicht auf der Abwrackwerft zur Verschrottung endet, sondern neuen Diensten zugeführt wird dann wird es durch die Herzen der Vielen. die gute und böse Tage auf ihm verlebt haben, wie eine stille Genugtuung gehen. Die alte„Hessen“ lebt und wird weiterleben und vorläufig noch nicht aus der Liste der Kriegshilfsfahrzeuge der deutschen Marine verschwinden Im Jahre 1903 lief die„Hessen“ auf der Germaniawerft in Kiel vom Stapel. Sie war für jene Zeit ein sehr stattliches und schönes Schiff von 13 200 Tonnen. Die Maschine leistete 16000 PS. Ihre schwere Artillerie bestand aus vier 28 Zentimeter= und vierzehn 15 Zentimetergeschützen. Wenn die„Hessen“ mit ihren drei mächtigen Schornsteinen stolz aus der Förde dampfte, bot sie einen imponierenden Anblick. Bis zum Beginn des Krieges war die „Hessen“, ja auch kein veraltetes Schiff, wenngleich die Neubauten späterer Jähre bei der schnell vorschreitenden Entwicklung der Kriegsschiffe sich bedeutend von ihr unterschieden. Die„Hessen“ gehörte zum zweiten Geschwader, das Anfang Aug. 1914 in Wilhelmshaven den Mobilmachungsbefehl erhielt. Im Dezember desselben Jahres beteiligte sich das Schiff an dem Vorstoß der Hochseeflotte gegen die englische Küste und ihrer Beschießung bei Hartlepool, Whitby und Sarborough. In den folgenden Monaten wurde die Hessen dann wiederholt zur Bewachung des Sundes in der Ostsee herang zogen. In der Skagerrakschlacht kämpfte die„Hessen“ mit anderen Schiffen ihres Geschwaders gegen Beattys schwere Schlachtkreuzer, wobei die Schiffe zur Rettung der eigenen schwer bedrohten Kreuzer in hohem Maße beigetragen haben. In der Folgezeit aber mochte sich doch erwiesen haben, daß die technischen Einrichtungen des Schiffes nicht mehr ganz den schweren Anforderungen des modernen Seekrieges entsprachen. Das Schiff wurde nur noch zu Bewachungsfahrten Dei Doktorkut verdtängt den Ickleiet verwandt und zu Beginn des Jahres 1917 entgültig aus dem Dienst gezogen. Nicht für immer, wie sich später zeigen sollte. Acht Jahre später, nachdem die Folgen des unglücklichen Friedensschlusses sich immer stärker bemerkbar machten, entsann man sich wieder der„Hessen“. Nach dem Schandvertrag von Versailles waren in Deutschland nur noch die alten längst unmodern gewordenen Linienschiffe erhalten geblieben. Zur„Schleswig Holstein",„Schlesien",„Hannover“ wurde jetzt auch die„Hessen" nach einigen Umbauten in Dienst gestellt. Es mußte tüchtig auf dem Schiff gearbeitet werden, um es wieder seefähig zu machen. Die erste Ausbildungsreise nach dem Kriege wurde nach Norwegen angetreten. Im nächsten Jahre echielt das Schiff den Besehl, sich zur Eishilfe im Finnischen Meerdusen zur Verfügung zu stellen, wobei Reval als Stützpunkt ausersehen war. Unter den größten Schwierigkeiten führte die„Hessen“ mit ihrer Besatzung die schwere Aufgabe durch und kam dabei auch selbst in die Lage, im dicken Packeis einzufrieren. Ein Linienschiff ist eben kein Eisbrecher. In den nächsten Jahren folgten Ausbildungsreisen nach Spanien und Italien. Dann ging es wieder nach Norwegen, bis Ende 1934 auch die Stunde der„Hessen“ geschlagen hatte. Wegen Ueberalterung wurde sie jetzt ganz aus dem Dienst gezogen und durch das gerade fertiggewordene Panzerschiff„Admiral Scheer“ ersetzt. Trotzdem erwies sich das Material der„Hessen" noch so gut, daß man auf sie verfiel, als sich die Notwendigkeit herausstellte, ein neues Zielschiff neben der alten„Zähringen“ dem Artillerieübungskommando anzugliedern. Bis dahin hatte die 55 Jahre alte Panzerkorvette„Baden“ diesem Zweck gedient. Sie war allerdings nicht selbst bewegungsfähig wie die„Zähringen“, sondern mußte geschleppt werden. Die neuen Zielschiffe sind sernlenkbar und bewegen sich vollständig selbständig, wie es das zu ihnen gehörige Fernlenkboot wünscht. Sie können langsam und schnell fahren, schwenken, wenden und sogar selber schießen, allerdings nur mit Kanonenschlägen,, um das Gegenfeuer anzudeuten. Das Innere des Zielschiffes ist fast vollständig ausgeräumt und mit riesigen Korkmassen ausgefüllt, um sie möglichst unsinkbar zu machen. In der Mitte zwischen dieser Schwimmladung befindet sich die komplizierte Maschinenanlage, die es den Ziekschiffen erlaubt, sich in dem Feuer der Geschütze so zu verhalten, als hätten sie eine menschliche Besatzung an Bord. In etwa 5000 Meter Entfernung vom Zielschiff fährt als Sendestation ein für starke elektrische Wellen hergerichtetes Torpedoboot, das lediglich die Aufgabe hat, das Zielschiff drahtlos zu steuern Der erste weibliche Arzt Persiens— Emam Zadeh, der Schützling des Kaisers von Iran In Kürze wird in Teheran, der Hauptstadt des Kaiserreiches Jran, feierlich der erste und einzige weibliche Arzt einziehen. Es handelt sich um die junge Perserin Khanoun Aga Emam Zadeh, die auf Kosten des Kaisers Pählewi in Paris ihre medizinische Ausbildung erhalten hat und der nun der Schah in ihrem Heimatland eine eigene Klinik erbauen ließ. Allenthalben hat im Fernen Osten die moderne Zeit Jahrtausende alte Traditionen durchbrochen. Noch trägt die persische Frau den Schleier, der ihr Gesicht verhüllt, aber auch in Persien oder, wie die neue amtliche Bezeichnung dieses vorderasiatischen Kaiserreichs lautet, im Jran, weht dank der modernen Einstellung des Schahs Väblem:— diesen Namen hat der persische nationale Führer Risa Chan nach seiner Ausrufung zum Kaiser angenommen— ein neuer und frischer Wind, der da und dort den Schleier lüftet und veralterte Begriffe stürzt. Kaiser Pählewi war es; der vor sechs Jahren ein junges, mandeläugiges persisches Mädchen, das sich als die beste Mittelschülerin von Teheran erwies, nach Paris schickte, um sie als Medizinerin ausbilden zu lassen. Das war gewiß ein gewagtes Unternehmen— ein weiblicher Arzt war im Persischen Reich nicht einmal dem Namen nach bekannt. Khanoun Aga Emam Zadeh trat die Reise an die Seine an. Als sie das Haus ihres Vaters verließ, verhüllte ein schwarzer Schleier ihr Antlitz. Bei ihrer Abfahrt warf sie, gleichsam eine symbolische Handlung, diesen Schleier von sich, um ihn nie wieder anzulegen. So begab sich die erste moderne Frau des Kaiserreiches Iran auf ihre Studienreise, und der Schah hielt all die Jahre hindurch seine schützende Hand über sie, die Regierung übernahm die Kosten ihrer Ausbildung. Nun ist Emam Zadeh 28 Jahre alt. Sie hat ihr Studium mit großem Erfolge beendet und alle Examia mit Auszeichnung bestanden. Statt des Schleiers schmückt der Doktorhut ihr Haupt, und in Kürze wird sie in ihr Heimatland zurückkehren, als erster weiblicher Arzt Vorderasiens. Emam Zadeh hat sich ganz besonders mit dem Studium der Lepra=Krankheit befaßt, jenes furchtbaren Aussatzes, der auch heute noch in Persien unzählige Opfer findet. Man hat neuerdings mehrfach Methoden gefunden. um die Lepra im Frühstadium zu heilen und besonders die europäischen Mediziner haben sich auf diesem Gebiet ausgezeichnet. So hatte die persische Medizinstudentin genügend Gelegenheit, die Lepra in all ihren Symptomen zu beobachten und die erfolgreichen Heilverfahren in sich aufzunehmen. Zu ihrem glücklich bestandenen Abschlußexamen erhielt sie vom Kaiser Pählewi ein persönliches Glückwunschtelegramm, zugleich mit der Einladung, so schnell wie möglich nach Teheran zu kommen. In der Hauptstadt von Iran wird für die junge Aerztin Emam Zadeh eine eigene Klinik errichtet, der auch eine Leprastation angegliedert ist. Das junge Mädchen, das von seinem Beruf völlig erfüllt ist und zugunsten seiner zukünftigen Arbeit unverheiratet bleiben will, wird die selbständige Leiterin dieser Klinik werden und in einem für sie eingerichteten modernen Laboratorium Gelegenheit finden. ihre medizinischen Studien fortzusetzen. Man hat Eman Zadeh, wie sie selbst mitteilt, einen wahrhaft königlichen Empfang in Teheran angekündigt, das ganze Land erwartet mit Spannung seine erste Aerztin, deren Fähigkeiten nach dem Gutachten ihrer französischen Lehrer genug sind, um auch den schwersten Anforderungen gewachsen zu sein. Musik, Blumen, fahnengeschmückte Straßen und ein Empfang beim Kaiser erwarten sie, die in den nächsten Tagen die Heimreise antreten wird. Soeben starb in Bayonne im Alter von neunzig Jahren der Großgrundbesitzer Charles Corot. Er war eine bekannte Erscheinung in Monte Carlo. man könnte fast sagen, eine legendäre Figur, nannte man ihn doch nur den„glücklichen Spieler“. Corot war im Jahre 1881 erstmals nach Monte Carlo gekommen. Er besaß damals ungefähr eine halbe Million Francs und hatte die Absicht, diese Summe am Spieltisch zu verdoppeln. Von irgend jemand hatte er ein„unfehlbares System" bekommen und begann nun, nach diesem zu spielen. Die Folge war, daß er in sechs Monaten sein ganzes Geld verlor. Ein Jahr blieb Corot der Bank fern, dann erschien er wieder. Er hatte hunderttausend Francs geerbt und wollte nun sein Geld zurückgewinnen. Zuerst verlor er insgesamt sechzigtausend Francs, dann aber wandte sich das Blatt. Corot war der erste und einzige Spieler, der eine Serie von achtzig Rot erlebte— und er nützte sie aus. Als die Serie zu Ende war, hatte er seine sechzigtausend Francs wieder hereinbekommen und noch weitere dreißigtausend dazu. Von nun an saß er Tag für Tag am Spieltisch und leistete sich die unglaublichsten Dinge. Einmal setzte er viermal nacheinander die Einzelnummer 26. Sie kam viermal nacheinander heraus. Sein Glück kostete der Bank ein Vermögen, man sprach von 2 Millionen FrarFür jede gewünschte Bewegung oder Betätigung des Zielschifses sendet dieses Fernlenkboot— es hat den bezeichnenden Namen „Blitz“— bestimmte Energien herüber, die von den Antennen des Zielschiffes ausgenommen werden und sofort die Ausführungen des drahtlosen Befehls herbeiführen. Man muß sich vergegenwärtigen, daß diese Zielschiffe, obgleich sie ohne Mannschaft fahren, mit einer Maschinenkraft von 5—6000 PS ausgerüstet sind und bis zu 13 Seemeilen pro Stunde leisten. Das geschieht, während sich ein ganzer Hagel von explodierenden Granaten über die Schiffe ergießt, die Aufbauten und Bordwand gefährlich zurichten. Nach jedem Schießen sind dann natürlich Ausbesserungen notwendig, die gewöhnlich auf einer Reichswerft ausgeführt werden. Es ist übrigens die deutsche Marine gewesen, die zum ersten Mal die neuartige Fernlenkmethode für Zielschiffe verwandte,— ein Verfahren, mit dem man sonst nur bei kleinen Motorbooten Erfolg hatte. In Zukunft wird jetzt also neben der„Zähringen“ auch die„Hessen“ den Hagel der deutschen Schiffsgranaten auf sich ziehen... Corot gewann, so oft er setzte. Doch dann hörte er auf zu spielen. Er kam nur ab und zu an den Spieltisch und spielte nur eine halbe Stunde, verlor aber niemals. Sein Glück war allmählich sprichwörtlich geworden. Es fiel auf. daß er im Verlaufe eines Spiels niemals„wechselte“. Er spielte entweder ununterbrochen auf Rot oder ununterbrochen auf Schwarz und darin schien sein System zu liegen. Als er schon ein alter Herr war, sprach er zum erstenmal über seine Spielmethoden.„Sehen Sie“, sagte er offen. lich habe viel verloren, weil ich so dumm war, an Systeme zu glauben. Langsam aber kam ich darauf, warum die Bank immer gewinnen müsse: weil sie nämlich mit der Zeit spielt. Es ist doch klar, daß die einzelnen Chancen nahezu gleichmäßig herauskommen. Wenn Sie eine Statistik ansehen, werden Sie finden, daß im Laufe eines Jahres tausend Rot genau tausend Schwarz gegenüberstehen. Viele Spieler haben nicht die Zeit, so lange durchzuhalten wie die Bank. Darum verlieren sie. Ich habe mir mein Geld so eingeteilt, daß ich auch ein volles Jahr spielen konnte, daher mußte ich gewinnen. Ich hatte die gleichen Chancen wie die Bank. Zumindest konnte ich nicht verlieren.“ Nun hat dieser Mann, den man an der ganzen„Cote d'azur“ den„glücklichen Spieler“ nannte, der Tod ereilt. Und wie man sagt, ist von der Leitung der Bank die Meldung mit einem Aufatmen empfangen worden Der glückliche Spieler Charles Coroks Glück kostete der Bank von Monke Carlo ein Vermögen— 50 Jahre am Rouletketisch —— E Ar ! alslaeasasen Nr. 181 De Die El preis? 1500 Königsberg bandes Di minister L deutsche von Probl sozusagen engeren K aber auch räte und genden ein danken ge Die F devisenbel erzeugern daß Alum vielen Fäl aber trotz Die Entwi stoffseite über Was Maschinen haben sicl befinden s sich, die können. 1 Referat ve entgegen: richtenwes Die Telepl Rede und schriftliche artige, ge öffnen der führungen land rd.: Fernschrei in Fernsch der einer Daß d den Spese nicht jeder Arbeit vor und mög wirksam über„wir spannungs psychologi zur Spracl der Fernn schaltern, Entfernung Aber dienungsm zu bewält ist. Er 1 „richtiger“ Techniker richten ul komme g Volt Vieles untereinan fang, wer und keine weichen— verlegten wirkungen stiger Leit Vorteil. 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Ohnesorge inne hat) versammelt. Daß die deutsche Elektrizitätswirtschaft gerade heute angesichts einer Fülle von Problemen vor sehr wichtigen neuen Aufgaben steht, atmet sozusagen jeder der rd. 60 Fachvorträge. Vieles davon wird nur den engeren Kreis der Elektrotechniker angehen; manches interessiert aber auch die breiteste Oeffentlichkeit als Benutzer elektrischer Geräte und als Abnehmer elektrischen Stroms. Hiervon sei im folgenden eine kurze Nachlese aus den in Königsberg entwickelten Gedanken gegeben. Die Frage, ob und wieweit Spar- und Neustoffe an die Stelle devisenbelasteter Stoffe beim Bau von Dampfturbinen und Stromerzeugern treten können, behandelte Dr. Ing. Hoffmann. Er betonte, daß Aluminium zur Einsparung von Kupfer in Stromerzeugern in vielen Fällen technisch durchaus verwendbar sei, daß sich dadurch aber trotzdem keine Ersparnis an devisenbelasteten Stoffen ergebe. Die Entwicklung müsse weniger auf der Metall- als auf der Isolierstoffseite vorwärts getrieben werden. Dipl.-Ing. Wiedemann sprach über Wasserkraft-Stromerzeuger, die den Bau eines besonderen Maschinenhauses überflüssig machen. In Amerika und Schweden haben sich derartige Freiluftanlagen bewährt; auch in Deutschland befinden sich einige im Bau. Sie bringen natürlich Ersparnisse mit sich, die auf anderen Wegen der Volkswirtschaft zugute kommen können. Interessant mit Bezug auf die Nachrichtentechnik war das Referat von Oberregierungs-Baurat Polenz: Die Telegraphie habe— entgegen allen düsteren Prophezeiungen— ihre Bedeutung im Nachrichtenwesen nicht nur behauptet, sondern sogar noch gesteigert. Die Telephonie biete zwar die Annehmlichkeit des Austausches von Rede und Gegenrede, erfülle indessen nicht die Forderung nach schriftlicher Fixierung von Willens- und Meinungsäußerungen. Neuartige, geschickte Ausnutzung der kostspieligen Leitungswege eröffnen der Telegraphie weitere Einsatzmöglichkeiten. Nach Ausführungen von Dr. Ing. Schiweck waren Ende März 1937 in Deutschland rd. 300, im europäischen Ausland rd. 500 Teilnehmer an den Fernschreibbetrieb angeschlossen; sie konnten jederzeit untereinander in Fernschreibverkehr treten. Die Bedienung der Apparate ist von der einer Schreibmaschine übrigens nicht wesenlich verschieden. Daß der Strompreis weniger von den Erzeugungskosten als von den Spesen der Stromverteilung, der Fortleitung, bestimmt wird, ist nicht jedem bekannt. Pür den Abnehmer läßt sich also die elektrische Arbeit vor allem durch Steigerung der Leistungsfähigkeit vorhandener und möglichst niedrige Anlagekosten neu zu errichtender Netze wirksam verbilligen. Hiervon ging Dipl.-Ing. von Wiarde aus, als er über„wirtschaftliche Verfahren zur Leistungssteigerung im Niederspannungsnetz städtischer Randgebiete“ sprach. Eine merkwürdige psychologische(1) Tatsache wurde in der Gruppe Fernwirktechnik zur Sprache gebracht: Es ist durchaus möglich, mit den Schaltmitteln der Fernmeldetechnik, also mit den jedermann vertrauten Telephonschaltern, Druckknöpfen und Nummernscheiben, auf kilometerweite Entfernung Maschinen und Schalter gewaltiger Leistungen zu steuern. Aber.. man tut das als zünftiger Elektrotechniker nicht, dem Bedienungsmann widerstrebt es nämlich, mit dem Zeigefinger Leistungen zu bewältigen, deren gigantisches Ausmaß ihm nur zu gut bekannt ist. Er braucht, wenn er Tausende von PS bändigen will, einen „richtigen“, Schalthebel mit allen Schikanen. Dafür tauschen die Techniker der Elektrizitätswerke— darf man es glauben?— Nachrichten über die Hochspannungsleitungen aus! Also:„Paul, ich komme gleich, du kannst den Kaffee wärmen“ mit zehntausend Volt Vieles wäre noch erwähnenswert: Europas Rundfunksender sind untereinander durch Kabelleitungen verbunden; man hat guten Empfang, wenn die„Temperaturdämpfungsausgleicher“ in Form sind und keine„Plattenverzerrung“ auftritt. Vor den Eichen sollst du weichen— aber auch vor den im schlecht leitenden Erdboden(Sand) verlegten Starkstromkabeln, sie zeigen nämlich sebenfalls Blitzeinwirkungen. Aluminium ist für die Elektrotechnik nicht nur ein günstiger Leiter, sondern auch ein Gewichtssparer, das ist sein weiterer Vorteil. Im Mittelpunkt der Tagung stand der Vortrag des Leiters der Reichsgruppe Energiewirtschaft, Carl Krecke: In den kommenden Jahren wird die Elektrizitätswirtschaft der Industrie und insbesondere der Elektrotechnik große Aufgaben stellen, denn der anhaltend wachsende Bedarf an elektrischer Energie fordert gebieterisch eine grundlegende Neugestaltung der Elektrizitätsversorgung Deutschlands. Wahrscheinlich wird die diesjährige Stromerzeugung bereits an die Grenze von 50 Milliarden Kilowattstunden heranreichen und auch weiterhin muß mit einem sehr starken Bedarfszuwachs gerechnet werden. Vor allem erfordert die Erzeugung neuer Werkstoffe im Rahmen des Vierjahresplanes sehr große Energiemengen. Es ist unerläßlich, daß die Elektrizitätswirtschaft die angeforderten großen Energiemengen in wirtschaftlichster Weise zur Verfügung stellt und die unbedingte Zuverlässigkeit der Versorgung gewährleisten kann. Infolgedessen wird der verbundwirtschaftliche Zusammenschluß aller Erzeugerwerke zu einer zwingenden Notwendigkeit. In erster Linie sind die Werke technisch und weitgehend auch wirtschaftlich zu einem bezirklichen Verbundbetrieb zusammenzufassen. Der nächste Schritt ist die Kuppelung der einzelnen Bezirksnetze zu einem einheitlichen Reichsnetz, also der zwischenbezirkliche Verbundbetrieb. Den Schlußstein dieser Entwicklung muß eine weitgehende Bereinigung auf dem Gebiete der Elektrizitäts-Verteilung bilden. Die Vorteile eines solchen Systems sind u. a. eine bessere Verteilung des zeitlich verschiedenen Belastungsanfalls innerhalb der Bezirke, ein energiewirtschaftlicher Ausgleich der geographisch ungleichmäßig verteilten Kohle- und Wasserkraftvorkommen von Bezirk zu Bezirk und die Möglichkeit, alle erdenklichen Arten von Roh- und Abfalleergie so nutzbringend wie nur möglich in Form von Elektrizität in die Energiewirtschaft einzubeziehen; eine Erleichterung der industriellen Dezentralisierung sowie eine wirtschaftliche und soziale Besserstellung rein ländlicher Gebiete; eine wesentliche Vereinfachung der Netzgestaltung und des Netzbetriebes und damit eine Ausschaltung unnötiger Zwischengewinne und-zuschläge. Die derzeitige unübersichtliche Vielzahl von Verteilern und Unterverteilern erschwert die notwendige Zusammenarbeit und erhöht die Energiekosten für den Verbraucher. Wir' haben aber die Pflicht, uns durch alle nur möglichen Maßnahmen zu einem elektrizitäts-billigen Land durchzuarbeiten. Erst nach Erfüllung aller dieser Voraussetzungen wird auch Von der Börse Tendenz: Aktien wieder anziehend, Renten ruhig Berlin, 5. Aug. Am Aktienmarkt waren die Umsätze bei Beginn der Börse im allgemeinen wieder ziemlich klein, da das Publikum in der Auftragserteilung nur sehr vorsichtig ist und den Markt nach solchen Werten abtastet, die noch eine Gewinnchance bzw. eine ausreichende Rendite gewähren. Um so lebhafter betätigte sich der berufsmäßige Börsenhandel auf einigen Spezialgebieten. Hier sielen bei den Freiverkehrspapieren Schwertfeger auf, die ihre Vortagssteigerung fortsetzten, ohne daß ein sachlicher Grund zu erkennen gewesen wäre. Offenbar handelt es sich dabei um rein spekulative Käufe. Bemerkenswerter ist die Nachfrage am Kassamarkt für Bankaktien, insbesondere aber Kommerzbank, wobei man auf die Ueberleitung weiterer, im Besitz der Golddiskontbank befindlicher Posten im Privatbesitz verweist. Man nannte bei Kommerzbank einen Kurs von 117 Geld nach 116 bei der gestrigen Kassanotiz. Fast durchweg gebessert waren auch Montanwerte im Zusammenhang mit der Austauschvereinbarung zwischen den Vereinigten Stahlwerken und der OesterreichischAlpine-Montan. Stahlverein selbst zogen um ½, Klöckner um 1⅝, Hoesch und Rheinstahl um je 3/8 Prozent an. Stolberger Zink setzten ihren unaufhaltsamen Anstieg um 7/8 Prozent fort. Von Braunkohlenwerten fielen Rhein-Braun mit plus 2½ Prozent auf. Elektro- und Versorgungswerte, namentlich aber letztere, wurden wieder zu Anlagezwecken aus dem Markt genommen. Dabei setzten RWE nach Einstellung der Auslandsabgaben eine Erholung um 1 1/8 Prozent durch. Bemerkenswert fest lagen ferner Deutscher Eisenhandel und Bremer Wolle(je plus 1¼) sowie Junghans(plus 1), während Bemberg um 1 und Dortmunder Union um 2¼ Prozent zurückgingen. Am Rentenmarkt blieb es ziemlich ruhig. Reichsaltbesitz und Gemeindeumschuldung waren mit 127½ bzw. 94.80 unverändert. Etwas Interesse zeigte sich für Reichsschuldbuchforderungen später Fälligkeiten(plus 1/8 Prozent). Am Geldmarkt nannte man zwar unveränderte Sätze von 2½ bis 2¾ Prozent, doch war auch darunter anzukommen. Von Valuten errechnete sich das Pfund mit 12,40½, der Dollar mit 2,49, der Franc mit 9,34½. Der Privatdiskontsatz wurde bei 2 7/8 Prozent belassen. Gegen Börsenschluß schrumpften die Umsätze erheblich zusammen. Dessen ungeachtet blieb das Kursniveau gehalten, da nennenswerte Abgaben nicht erfolgten. Die im Freiverkehr gehandelten Schwertfeger stiegen bis auf 57¾(plus 5 Prozent), wobei etwa 250 000 RM umgesetzt wurden. Nachbörslich blieb es ruhig. Marktspiegel Zunehmende Pflaumenanlieferungen Berlin, 5. Aug. An den Obstmärkten spielen die verschiedenen Beerenobstsorten zurzeit nur noch eine untergeordnete Rolle. Auch Sauerkirschen traten kaum noch in Erscheinung. In der Versorgung mit Pfirsichen hat sich nichts wesentliches geändert. Deutsche Ware trat neben italienischen Sorten etwas mehr in den Vordergrund. Deutsche und ausländische Aprikosen blieben dagegen knapp. Im Vordergrund stehen zurzeit Frühpflaumen, die aus Süd- und Westdeutschland herankamen und teilweise etwas stärkere Berücksichtigung verdient hätten. Auch mit Aepfeln aus den deutschen Anbaugebieten, ergänzt durch Tiroler und ungarische Ware, waren die Der grösste Teetrinker: England Pro Kopf und Tag 4—5 Tassen—. Dann Amerika, Sowjetrußland, Holland Der Deutsche ist kein großer Teetrinker. Er ist mehr dem Kaffee zugetan. Enorm viel Tee verbraucht der Engländer; Großbritannien mmmt mehr als die Hälfte der TeeAusfuhr der Welt auf, die auf gut 800 Mill. libras(1 lb= 453.6 g) veranschlagt werden kann. Mit Einschluß seiner Dominions dürfte das englische Weltreich fast drei Viertel der gesamten Tee-Ausfuhrder Welt aufnehmen. Wird der Verbrauch Großbritanniens allein auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet, so ergibt sich, daß er jährlich etwa 9 bis 10 libras beträgt, und das heißt, daß im Durchschnitt täglich 4 bis 5 Tassen Tee je Engländer getrunken werden. In weitem Abstand von dem Riesenverbrauch Englands folgt Amerika, das mit einer Einfuhr von etwa 40 Millionen kg jährlich unter den Tee-Importeuren an zweiter Stelle steht. Dann kommt Sowietrußland, dessen Teeverbrauch vor dem Kriege sehr hoch war, seitdem aber außerordentlich stark zurückgegangen ist. Ein bemerkenswerter europäischer Teeverbraucher ist schließlich noch Hollard. das etwa 14 Mill. kg jährlich einführt. Wie aus dieser Verbrauchs-Rangordnung ersichtlich, steht Deutschland ziemlich weit hintenan. Seine Einfuhr stellte sich im Durchschnitt der letzten Jahre auf etwa 4.5 bis 5 Mill. kg. Interessant ist, daß sich gegenüber der Vorkriegszeit bedeutende Verschiebungen bei den Lieferanten ergeben haben. So stand seinerzeit China weitaus an der Spitze: es lieferte uns 1913 fast 23 000 dz, während Britisch-Indien mit fast 6000 dz an dritter Stelle stand. Im vergangenen Jahre ist das ungekehrt gewesen: an erster Stelle lag Britisch-Indien mit mehr als 16000. an dritter China mit nicht gonz 9000 dz. Außerdem bezogen wir noch fast 12 000 dz von Niederländisch-Indien und nicht ganz 7000 dz von Ceylon. Die bei der Einfuhr Deutschlands erwähnten vier Gebiete sind die Hauptlieferanten für Tee. An erster Stelle steht Indien, wobei die nordindischen Teesorten aus der Oegend von Darieeling, Assam und Dooar am höchsten gescnätzt werden. Dann folgen Ceylon und Niederländisch-Indien(Java und Sumatra). Die Erzeugungsländer haben auch einen großen Eigenverbrauch an Tee, der sich naturgemäß der statistischen Erfassung weitgehend entzieht. Der starke Teeverbrauch in diesen Ländern hängt stark mit den Sitten und Gewohnheiten zusammen; so werden zum Beispiel, wie auch im Orient, besonders gute Tees für feierliche Gelegenheiten gezogen und zubereitet. Haupthandelsplatz für den Tee der gesamten Welt ist London, wo die Teehändler vor nicht allzu langer Zeit in der Mincing-Lane, der Warenhandelsstraße Londons, die neuerbaute Teebörse bezogen haben. Die Teehändler haben in den hinter uns liegenden Krisenjahren recht schlechte Zeiten durchgemacht. Die Welterzeugung erhöhte sich, der Verbrauch ging zurück. Um diesem Zustand ein Ende zu bereiten, wurde vom Internationalen Teekomitee eine Beschränkung der Ausfuhr der wichtigsten Teeländer vorgeschlagen. Indien. Ceylon und Niederländisch-Indien stimmten zu, die anderen Anbauländer schlossen sich dem Schema nicht an. Es wurde eine Beschränkung der Ausfuhrquote um 15 auf 85 v. H. beschlossen. Die Propaganda, die daraufhin zur Rückgewöhnung der Verbraucher an gute Teesorten getrieben wurde, hat bis heute nicht den Erfolg gehabt, de- man sich davon versprach. Recht erhebliche Summen wurden dafür vom Ausschuß zur Hebung des Teeverbrauchs aufgewendet. Ursprünglich war eine Jahresausgabe von 300 000 englischen Pfund vorgesehen, sie wurde für das laufende Jahr aber auf 400000 Pfund erhöht: es handelt sich also, in Reichsmark umgerechnet, um einen Millionenbetrag. Neben Europa werden vor allem Amerika, Kanada, Südafrika und Australien von dem Werbefeldzug erfaßt werden Im Teejahr 1936/37 hat als Folge der Krisenüberwindung auch der Teeverbrauch stark zugenommen. Er stieg auf über 900 gegen nicht ganz 880 Mill. Ibs im gleichen Vorjahreszeitraum. Einen großen Anteil daran dürfte der hohe Stand des englischen Beschäftigungsgrades haben. Auch die ehemals so hohen Londoner Bestände, die sicherlich manchen Alndruck verursacht haben, sind jetzt auf eine Normalhöhe von 125 Mill. Ibs zurückgegangen. die von der Reichsgruppe Energiewirtschaft vorbereitete Ordnung des Taritwesens wirklich erfolgreich sein können. Es ist außerordentlich wichtig, daß an den Ergebnissen gerade auch alle Kleinabnehmergruppen weitgehend beteiligt werden. Das Hauptziel dieser allgemeinen Tarifordnung ist. in allen Versorgungsgebieten dem Kleinabnehmer möglichst leicht verständliche, einheitliche. zum Mehrverbrauch anregende Grundpreis- und Pegelverbrauchertarite zur Verfügung zu stellen. Hinsichtlich des zweckmäßigsten Einsatzes der Energiequellen steht neuerdings die Prage im Vordergrund, wie weit der Steinkohlenabsatz von der Blektrizitätsseite her beeinflußt werden kann. Mit der Entwicklung verschiedener neuer ndustrieller Fabrikationsverfahren haben sich die Ansprüche an die Qualität der Kohle und des Kokses fortlaufend gesteigert, wodurch sich zwangsläufig ein größerer Anfall an minderwertigen Brennstoffen ergibt. Eine stärkere Einschaltung derartiger Brennstoffe in die Elektrizitätsversorgung ist eine geignete Teillösung dieses Qualitätsnroblems. Aehnliche Aufgaben erwachsen bei der Braunkohle Ein Hauptgesichtspunkt des künftigen Kraftwerkbaues wird die Vermeidung von Kleinstanlagen ebenso wie von Mammutwerken sein. Auf dem Gebiet der elektrischen Verbrauchsgeräte ind größere Preiswürdigkeit und Verringerung der Zahl der Bauarten unerläßlich. Von wirklich durchgreifenden Waßnahmen dieser Art hängt das Gelingen einer möglichst umfangreichen Plektrizitätsanwendung entscheidend ab. Der erste große elektrotechnische Entwicklungsabschnitt wird jetzt durch ein Zeitalter abgelöst, in dem es darauf ankommt, daß die Elektrizitätsversorgung den großen nationalwirtschaftlichen und sozialen Zielen ausreichend Rechnung trägt. Märkte reichlicher versorgt. Knapper gestaltete sich dagegen die Marktbeschickung mit Birnen, die aus Deutschland und Italien zum Verkauf standen. Bananen fanden gleichmäßige Aufnahme. Zitronen blieben verhältnismäßig knapp. Noch immer reichliche Gurken- und Tomatenanlieferungen Auch die letzte Woche brachte starke Zufuhren von Salatgurken. die trotz des teilweise stärkeren Kaufinteresses nicht restlos geräumt wurden. Am Tomate markt trat deutsche Ware neben den umfangreichen ausländischen Zufuhren stärker in Erscheinung. Auch hier ließen sich Ueberstände nicht immer vermeiden. Auch für die Folge sollte beiden Erzeugnissen, die zurzeit im Preise außerordentlich günstig liegen, besondere Beachtung geschenkt werden. Die Anlieferungen deutschen Blumenkohls hatten sich verstärkt. so daß sich eine zufriedenstellende Versorgung ergab. zumal besonders in Westdeutschland ergänzende Zufuhren holländischer Ware zu erhalten waren. Busch- und Wachsbohnen waren reichlich vorhanden und nicht immer glatt unterzubringen. Die Versorgung mit Karotten blieb gut ausreichend. Der Absatz wurde stellenweise durch die kleinen und gütemäßig weniger ansprechenden Zufuhren grüner Erbsen erschwert. Weißkohl war stärker vertreten und wurde gleichmäßig, aber nicht besonders flott. untergebracht. Die beschränkten Zufuhren von Rot- und Wirsingkohl standen dagegen noch nicht ganz im Einklang mit dem Kaufinteresse der Verbraucher. Mit Zwiebeln waren die Märkte infolge ungünstiger Erntewitterung nicht mehr so reichlich versorgt. In einigen Anbaugebieten, so in Sachsen-Anhalt, steht die Ernte vor ihrem Ende. Großmarkt für Getreide u. Futtermittel e. V., Dortmund, 5. Aug. (Erzeugerpreise für die Festpreisgebiete der Provinz Westtalen.) Weizen 75/77 kg, 1.—9. 8. 37: WXVIII 198, WVXI 196. WXIII 193. WXII 194, WIX 189. Roggen 69/71 kg., v. 10. 7. bis 30. 9. 37: RXVIII 190. RXVI 188. RXV 186. RXIII 84. R XI 182. Futterhafer 46/49 kg. August: HXIX 163. HXVIII 162, HXVI 160. HXV 159, HXIV 158, HXIII 156. Puttergerste 59/60 kg. v. 10. 7. bis 31. 8. 37: GXIV 175. GXIII 173. GXII 172. GXj 170. GX 169. Mehl.(Grundpreise für Weizen- und Roggenmehl. Weizen- und Roggenkleie. Die Zuschläge bzw. Handelsspannen errechnen sich nach den gesetzlichen Bestimmungen.) Weizenmehl. Type 812(Vollmehl)+ 50 Pig. Frachtausgleich. 25. 7. bis 15, 8. 37: WXVIII 29.80. WXVI 29.80. WXIII 29,05. WXII 29.05. WIX 29.05. Rorgenmehl. Twpe 11.50,+ 50 Pfg. Frachtausgleich ab 15. 8. 36: RXVIII 23.15. RXVI 23. RXV 22.95. RXIII 22.75. RXI 22.55. Weizenkleie ab 15. 9. 36: WXVIII 12.05. WXVI 11.95. WXIII 11.75. WXII 11.70. WIX 11.55. Poggenkleie ab 15. 8. 36: RXXVIII 10.80. RXVI 10.70. RXV 10.55 RXIII 10 45, PXI 10.30.— Luzernheu, gut. gesund. trocken: 4.— bis 4.15 RM. Wiesenheu, gut, gesund. trocken: 2.20 bis 2.30 RM. Rotkleehen. gut. gesund, trocken: 3.40 bis 3.50 RM. Frei Dortmund. 3.8 Mill. Menschen sind, die Erzeuger nicht mitgerechnet, tätig, um die Verbraucher mit Milch. Butter. Käse und anderen Milcherzeugnissen zu versorgen. Die roße Bedeutung unserer Milchwirtschaft ergibt sich auch schon aus der Größe der Milchgewinnung, die nicht weniger als 24 Milliarden Liter jährlich beträgt. Hauptschriftleiter u. verantwortlich für Politik u. Wirtschaft: Woltgang Bergemann(z. Zt. verreist): Stellv. Johannes Grohmann: für Kommunalpolitik und Stadtnachrichten: Rolf Speiz: für den provinziellen Tell: Wilhelm Blanke(erkrankt). i. V Willi Becker: für den Unterhaltungsteil: Johanna Toos: Bildverantwortlich: die Schriftleiter; verantwortlich für den Anzeigenteil: Laurenz Offergeld. sämtlich in Paderborn. Verlag und Rotationsdruck: Westfälisches Volksblatt GmbH.. Paderborn. Rosenstraße 13—15. Verlagsleiter: Eberhard Weess!P#derborn. D.-A. VII./37 Westfälisches Volksblatt Hauptausgabe u. Ausgabe A zusammen 14 095 Ausgaben B. CD zusammen 2574 Gesamt-D.-A. 16 670 Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig D.-A. VII./37 aller im Verlage Westfälisches Volksblatt Gmbli. erscheinenden Tageszeitungen Westfälisches Volksblatt Gesamtauflage(Ost- u. Südwestfalen) 16 670 Richsfelder Volksblatt(Eichsfeld u. Thüringen) 4892 Sächsische Zeitung(Reg.-Bez. Magdeburg. Merseburg u. Anhalt) 1171 Warburger Kreisblatt1 162 insgesamt: 23 895 „Der 7. Tag“: II. VI. 37: 29 953 Anzeigenpreise des Westfälischen Volksblattes Gesamtauflage: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9.5 Pf.: Stellengesuche, kleine einsp. Anzeigen privater Natur mit Ausnahme der Stellenangebote: 5.5 Pf.: Stellenangebote: 7.5 Pf.: Pamilien- und Unterrichtsanzeigen: 8.5 Pf.: Schiffahrtsanzeigen: 9 Pf.: Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6.5 Pf.: im Textteil Millimeter-Zeile 89 mm breit: 50 Pf.: Hauptausgabe und Ausgabe A zusammen: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9 Pf.: Stellengesuche kleine einsp. Anzeigen privater Natur mit Ausnahme der Stellenangebote: 5 Pf.: Stellenangebote: 7 Pf.: amtliche Bekanntmachugen der Landratsämter und Gemeinden: 6 Pf.: Unterrichtsanzeigen: 8 Pf.: Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6 Pf.: im Textteil Millimeter-Zeile. 89 mm breit: 50 Pf.: Ausgaben B. C und D zusammen: 4 Pf.: im Textteil. 20 Pf.— Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig. Kleine Anzeigen in unserer Zeitung haben nachweisbar besten Erfolg und kesten nicht viel! 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