Ausg. A: Allgem. Ausgabeffür Provinz, Waldeck, Hessen e Ausg. B: für Sauerland 2 Ausg. C: für Bielefeld und Minden=Ravensberg 2 Ausg. O: für Haar und Hellweg Amtliches Verkündungsblatt der Kreise Paderborn, Büren u. Warburg Im Verlage: Eichsfelder Volksblatt, Sächsische Zeitung, 7. Tag Beilagen: Täglich: Die Truhe bzw. Sonnabends: Der 7. Tag, monatlich: Heimatborn. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Paderborn, Rosenstraße.=Fernruf: S.-Nr. 3251. Draht-Anschrift: Volksblatt Paderborn. Postscheckkonto: Hannover 3504. Erfüllungsort und Gerichtsstand Paderborn. Anzeigenpreise sowie Annahmestellen für Anzeigen und Bezugsbedingungen siche Schluß des Textteils. Paderborn Erscheint täglich außer an Sonn- und Feiertagen. Bezugspreis: Durch die Post ins Haus gebracht 2.40 RM einschließlich 84 Pf. Postgebühren, vom Postamt abgeholt 2,10 RM einschließlich 48 Pf. Postgebühren. Durch Boten oder Vertreter bezogen 2,15 RM. Keine Gewähr für das Erscheinen des Blattes bei Eintritt böherer- Semeit oder Vlereggen der belerungemittel, Kracheinungmertot. 88. Jahrg., Nummer 151 Freitag, den 2. Juli 1937 Verlags-Postanstalt Paderborn Die französische Finanzkrise Das Dreimächte-Währungsabkommen bleibt bestehen— Erklärungen Morgenthaus und Stmons Gesundheitspolitik Volk, Wirtschaft und Kultur zur Gesundung zu führen, ist das Ziel der Politik Adolf Hitlers. In welchem Umfange es bisher schon gelungen ist, zeigt jeder Wirtschaftsbericht, beweist jede Arbeitslosenstatistik. Die körperliche Gesundung ist nicht minder das Ziel aller sozialpolitischen Bemühungen. Nur in einem gesunden Körper wird ein gesunder Geist leben, ein körperlich gesundes Volk wird auch politisch gesund und tapfer sein. Das gehört zu der Aufgabe der Menschenführung, die die NSDAP. auf sich genommen hat. Darüber wacht der Sachverständigenbeirat bei der Reichsleitung der Partei, dessen Leiter Dr. Wagner auch die Aemter für Volksgesundheit bei der Deutschen Arbeitsfront und in der NSV. innehat. Er ist gleichzeitig Reichsärzteführer, sein Stellvertreter ist Reichsamtsleiter Dr. Bartels. In der kassenärztlichen Vereinigung wird Dr. Wagner durch Dr. Grote vertreten. Die Erziehung der ärztlichen Mitarbeiter wird von Dr. Blome als Beauftragter für ärztliche Fortbildung geleitet, während Dr. Deuschl die Führerschule der deutschen Aerzteschaft in AltRehse leitet. So ist auch der Apparat geschaffen, der zu hohen Aufgaben organisationsmäßig eingesetzt haben kann. Diese Aufgaben hat Dr. Bartels in einem Vortrage so bezeichnet, daß es sich nicht nur um eine ausgezeichnete Behandlung und Betreuung der Volksgenossen handeln kann. Dazu muß noch die Führung zur Leistungsfähigkeit und Gefundheit jedes Einzelnen treten. Es soll eben nicht beim einzelnen schaffenden Deutschen der berühmte„Knick" mit 40 Jahren eintreten, wo dann seine Leistung absinkt, sondern er muß bis ins Alter hinein aller Lebensbelastung standhalten können. Dr. Bartels hat ein Alter von 60 Jahren als das Bestmaß bezeichnet, für das sich solche Erwartung erfüllen läßt. Die defeufiven Aufgaben der Gesundheitspolitik find bekannt. Abwehr von Seuchen, Rauschgiften, Verhütung von Gefahren im Betriebe usw. Darüber hinaus aber muß die Gesundheit und Leistungskraft des deutschen Menschen von einer Generation zur andern wachsen. Der Vierjahresplan erfordert eine vermehrte Beanspruchung und damit auch größere Gefahren. Dem muß von Anfang an entgegengewirkt werden. Hier greift der Plan des Reichsarbeitskreises unter der Führung von Dr. Wagner ein. Er stellt fest, daß bisher der Gesundheitszustand des arbeitenden Menschen noch viel zu wünschen übrig läßt. Es handelt sich dabei um die akuten Krankheiten, die mit Hilfe der Krankenkassen bekämpft werden, sondern um diejenigen Gesundheitsschäden, die oft noch im Entstehen sind. Es darf nicht so sein, daß die Sterbefälle an Abbauerscheinungen des Nerven= oder des HerzkreislaufSystems schon in den besten Mannesjahren zahlreiche: sind als die Todesfälle sämtlicher Infektionskrankheiten zusammen. Mancher kräftige Mensch tritt längst vor dem 65. Lebensjahr in den Genuß der Invalidenrente, weil er irgendeine Störung seiner Gesundheit vernachlässigte. Diese Fälle machen ungefähr ein Drittel aller Arbeitsinvaliden aus. Die wehrpolitischen Nachteile von Fehlern solcher Art sind ebenfalls nicht zu übersehen. Dabei muß bemerkt werden, daß es ein Aberglaube ist, anzunehmen, die Gesundheit sei auf dem Lande allgemein betrachtet besser als beim Städter. Reichsminister Darré hat auf dem letzten Reichsbauerntag in Goslar erklärt:„Das Wort von dem Gesundheitszustand des deutschen Bauern ist nur ein frommes Märchen.“ Es konnten in letzter Zeit Beobachtungen an 60000 Jugendlichen auf dem Lande gemacht werden, die das bestätigen. Insbesonders, so erklärt Dr. Wagner seinerseits, sei die Ernährung auf dem Lande unzweckmäßig. Städtische Einflüsse mögen dazu beigetragen haben. Die Maßnahmen zu einer Prüfung des Gesundheitszustandes der Männer und Frauen in den Betrieben sollen bekanntlich durch Betriebsuntersuchungen durchgeführt werden. Die Kosten werden wahrscheinlich von den Versicherungsanstalten zu tragen sein. Zunächst sind vier Gaue ins Auge gefaßt: Hamburg, Kurhessen, Köln=Aachen und Bayerische Ostmark. Diese Auswahl zeigt schon, daß es sich darum handeln wird, einen Querschnitt durch verschiedene Wirtschaftsgebiete zu gewinnen. Die anderen Gaue sollen in etwa 8½ Jahren erfaßt werden. Dann wird die Untersuchung nicht mehr alle drei oder vier Jahre, sondern alljährlich stattfinden. Jeder größere Betrieb soll einen eigenen Betriebsarzt erhalten, kleinere Unternehmungen können durch einen praktischen Arzt im Nebenamte betreut werden. Diziplinarisch wird dieser Arzt dem Betriebsführer unterstehen. in fachlichen Angelegenheiten aber der Arbeitsfront oder dem Amt für Volkswohlfahrt. Später wird unter den Jungärzten eine besondere Auslese getroffen werden, um für die Betriebe geeignete Kräfte zu ärztlicher Betreuung zu Newyork, 1. Juli. Der amerikanische Finanzminister Morgenthau gab in der Pressekonferenz am Donnerstag bekannt, daß das Dreimächte=Währungsabkommen trotz der Finanzkrise in Frankreich fortgesetzt werden würde. Der Minister teilte weiter mit, daß er dem französischen Finanzminister Bonnet von dieser Entscheidung in Kenntnis gesetzt habe und daß er gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck gegeben habe, daß Frankreich die Schwierigkeiten, denen es gegenwärtig gegenüberstehe, bald überwinden möge. Auch Großbritannien sei von dem Entschluß der Vereinigten Staaten, das Dreimächte=Währungsabkommen aufrechtzuerhalten, unterrichtet worden. Morgenthau erklärte schließlich, daß es wahrscheinlich zu ernsten Devisenstörungen gekommen wäre, wenn das Währungsabkommen nicht bestanden hätte. London, 1. Juli. In Beantwortung einer Unterhaus=Anfrage erklärte Sir John Simon am Donnerstag, die französische Regierung habe ihm versichert, daß sie auf währungspolitsichem Gebiete eine möglichst enge Zusammenarbeit mit den Regierungen Englands und der Vereinigten Staaten fortzusetzen wünsche. Er habe darauf, in ähnlicher Weise wie der Finanzminister der Vereinigten Staaten, dem französischen Finanzminister mitgeteilt, daß Zur Lage in Paris nach der zweiten Francabwertung drahtet unser Berliner Vertreter: Was mit Sicherheit bereits seit Tagen angenommen werden konnte, ist über Frankreich nunmehr hereingebrochen: eine neue Francavwertung. Das ist die dritte, die Frankreich in der Nachkriegszeit erlebt hat, aber auch vielleicht die folgenschwerste. Finanzminister Bonnet schilderte in dürren Worten in seiner Rede zur Begründung der von ihm geforderten Finanzvollmachten die Finanzlage Frankreichs nach einem Jahre marxistischen Experimentierens: 20 Milliarden dringende Ausgaben, 2 Millionen in der Staatskasse, ein Defizit von 40 Milliarden Francen, ein aufgezehrter Währungsausgleichsfonds, ein Goldverlust der Bank von Frankreich von 8,8 Milliarden. Wenn dieser Finanzbilanz wenigstens eine Sozialbilanz gegenübergestanden hätte, die einen Ausgleich bedeutet haben würde! Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Die Arbeiterschaft konnte gar nicht in den Genuß der Lohnerhöhungen kommen, die man ihr freigebig zusammen mit der Arbeitszeitverkürzung gewährt hatte. Reichsparteitag 1937 vom 6. bis 13. September Wegen Durchführung der AS.-Kampfspiele um einen Tag verlängert Berlin, 1. Juli. Die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: Der diesjährige Reichsparteitag findet in der Zeit von Montag, dem 6. September, bis einschließlich Montag, dem 13. September, statt. Im Hinblick auf die erstmalige Durchführung der NS.=Kampfspiele ist die Dauer des Reichsparteitages gegenüber den früheren Reichsparteitagen um einen Tag verlängert worden. * Die Organisationsleitung der Reichsparteitage nimmt mit dem 1. Juli ihre Arbeiten in der Stadt der Reichsparteitage auf. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley traf, wie NSK. meldet, aus diesem Anlaß am Donnerstag mit dem Flugzeug in Nürnberg ein und wurde von dem Frankenführer Gauleiter Julius Streicher empfangen. Anschließend fand im Gauhaus die Begrüßung Dr. Leys, seines Stellvertreters Staatsrat Schmeer und seines Stabes durch den Gauleiter Julius Streicher statt. gewinnen. Schon bei der jetzt in Gang gesetzten Untersuchung soll den einzelnen Volksgenossen beratende Auskunft erteilt werden, ferner ist daran gedacht, den Svort in den Betrieben als Mittel des Ausgleichs zu fördern. Die Aktion beginnt in den Betrieben, soll aber später auch auf die Angehörigen der Gefolgschaftsmitglieder ausgedehnt werden. Man rechnet damit, daß heute schon 2.5 bis 8 Mill. Männer in Betrieben beschäftigt sind, die eigentlich nicht voll arbeitsfähig sind. Unter Hinzurechnung nicht voll leistungsfähiger Arbeitsloser wird sich diese Zahl sogar auf 4 Millionen erhöhen. Andererseits sind seit 1917 18 Mill. Kinder zu wenig geboren, so daß in den nächsten 20 Jihren 7 Mill. Erwerbstätige in der deutschen Wirtschaft fehlen können. Um so wichtiger ist die pflegliche Behandlung der vorhandenen Kräfte, die Erhaltung ihrer Leistungssteigerung bis in späte Lebensjahre. Das alles ist aber nicht nur die Großbritannien auf eine Fortsetzung der engen Zusammenarbeit auf Grund des Dreimächteabkommens hoffe. Nur die Pariser Wertpapierbörse wird wieder geöffnet Der Gesetzeserlaß über die Wiedereröffnung der Börsen, den die französische Regierung gleich im Anschluß an die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes bekanntgegeben hat, erstreckt sich vorläufig nur auf die Wertpapierbörse. Die Abänderung des Währungsgesetzes vom 6. Oktober 1936 schließt, wie bekannt wird, nicht die Abschaffung des Ausgleichsfonds ein. der nach wie vor bestehen bleibt. Die Aussprachen in der Kammer und im Senat haben klar ergeben, daß dieser Ausgleichsfonds, für den 10 Milliarden Franken angesetzt sind, nicht mehr über die erforderlichen Mittel verfügt, aber das Gesetz sieht vor, daß er der Bank von Frankreich Gold ablassen oder verkaufen kann. Diese Maßnahme wird es dem Ausgleichsfonds erlauben, sich andererseits auch wieder Gold bei der Bank von Frankreich zu beschaffen. Ueber solche Transaktionen wird wahrscheinlich schon die nächste Bilanz Aufschluß geben. * Der neu bewilligte Betrag der Vorschüsse, den die Bank von Frankreich dem Staat gewähren kann, ist auf 15 Mill. Franken angesetzt. Das Wichtigste war vergessen, denn die Produktion hatte nicht zu=, sondern avgenommen. Die Preise sind nicht stabil geblieben, sondern schnell gestiegen, als die Lohnerhöhung hinzugetreten war. Eine beispiellose Zerrüttung der das wirtschaftliche Rückgrat der französischen Wirtschaft bildenden Klein= und Mittelbetriebe, die immer in Inflationszeiten das Experiment der Regierung auszubaden hatten. „Nachdem nun die erste große Streikwelle mit den berüchtigten Sitzstreiks der Gewerkschaften Frankreich unter der Regierung Leon Blums durchtobt hatte, setzt jetzt mit dem Streik der Hotels, die 300000 Betriebe umfassen, der Gegenschlag der fast ruinierten Unternehmer ein und schließen ihrerseits zum Protest gegen die wirtschaftlich untragbare Vierzigstundenwoche ihre Betriebe. Und dieses alles in einem Augenblick, da die Pariser Weltausstellung Hunderttausende von Besuchern aus aller Welt einlädt, Frankreich und seine Einrichtungen eingehend zu besichtigen! In einer solchen Lage trifft das Volk nun die zweite unvermeidliche Abwertung des Francen als Folge eines einjährigen Experimentes der französischen Demokratie. Jetzt erst sieht man, weshalb Leon Blum die Regierung so überraschend schnell niederlegte. Er wollte die immer für alle Beteiligten so schmerzliche Operation und Heilung seinen Nachfolgern überlassen. Das ist ein alter marxistischer Trick. Frankreich erlebt ihn nun schon zum zweiten Male, nachdem bereits eine ähnliche Regierung 1924 es an einen finanziellen Abgrund gebracht hatte, von dem es die Autorität Poincarés und seine feste Hand im letzten Augenblick zurückriß. Aber nicht nur Frankreich, sondern sehr viele andere Länder machten die gleichen bitteren Erfahrungen, u. a. auch— wohl das lehrreichste Beispiel— Australien unter seiner Gewerkschaftsregierung, die das Land seinerzeit bereits zum Staatsbankerott gebracht hatte. Es erweist sich immer wieder aufs neue bei derartigen Experimendie Maßlosigkeit der theoreisierenden Marxisten ohne Rücksicht auf das Volksganze die Länder in einen finanziellen Abgrund reißt, aus dem sie dann nur mit Hilfe sehr einschneidender und sehr bitterer Maßnahmen herausgebracht werden können. Die neue Inflation, deren Ende sich in Frankreich noch gar nicht absehen läßt. ließ den Francen zunächst von 110 auf 125 absacken. Das sind etwa 12 Prozent. Ehe aber dieser Sturz noch offiziell notiert wird, steigt in Paris bereits der Wasserpreis von 1,55 auf 2,35 Francen pro Kubikmeter, also um beinahe zwei Drittel, die Verbrauchssteuern um etwa 25 Prozent, die Fahrkarten dritter Klasse um 16.5, die Preise für Elektrizität und Gas um ähnlich hohe Sätze. Dieses alles, nachdem die letzte Francenabwertung vor einem Jahre die Lebenshaltungskosten bereits um 31 Prozent in die Höhe getrieben hatte. Wir haben es in Deutschland in den furchtbaren Jahren Zielsetzung für Partei und Behörden, nicht nur eine Aufgabe der Betriebsführer und der Sozialversicherung, sondern eine Volkssache, eine Aufgabe, die jeden Volksgenossen angeht: der Wille zur Gesundheit! Betriebssport zur Erhaltung der Gesundheit Berlin, 1. Juli. Für den Gedanken des Betriebssportes fand Mittwochnachmittag auf dem Gelände der AEG. eine Kundgebung statt, an der neben anderen Ehrengästen auch der kanadische Ministerpräsident Mackenzie Kina teilnahm. Nach einer Begrüßungsansprache des Betriebsobmannes der AEG. betonte der Betriebsführer. Geheimrat Dr. Bücher, daß die„Werksleitung gern ihren Gefolgschaftsmitgliedern sportliche Uebungsstätten gegeben habe, da ein sportgestählter Körper leistungsfähiger sei. Der Reichssportführer von Tschammer und Osten richtete an alle Unternehmer die Bitte, Sportplätze in genügendem Maße zu schaffen. Als letzter Redner sprach Dr. Ley. Er nannte den Betriebssportplatz den Exerzierplatz der Betriebsgemeinschaft. - und eine Bilanz des volksfrontexperiments der Inflation immer wieder erlebt, wen die Hunde beißen. Es ist der Lohn= und Gehaltsempfänger, der kleine Gewerbetreibende und der Kaufmann. Ehe er seinen Lohn in die Hand bekommt, ehe sein Lohn überhaupt mitgegangen ist, sind die Preise bereits längst in die Höhe gegangen. Ehe der Kaufmann seinen Warenvorrat den gestiegenen Preisen des Großhandels geschweige, denn des Produzenten angepaßt hat. vergeht eine Spanne Zeit, in der er einen erheblichen Prozentsatz seines Kapitals verliert. Er kann immer wieder weniger einkaufen für das Geld, das er vom Verbraucher erhält. Das alles haben wir in der Inflationszeit so durchexerziert, daß heute noch im deutschen Volke ein tiefes Grauen vor jener Zeit der tiefsten wirtschaftlichen wie politischen Erniedrigung zurückgeblieben ist. Gerade aber an diesem Experiment in Frankreich können wir in Deutschland eine Unmenge lernen. Auch bei uns hat es nicht an kurzsichtigen Theoretikern gefehlt, die nach einer Abwertung riefen. Immer wieder hieß es, wenn in einem anderen Lande in den letzten vier Jahren abgewertet wurde, wir müßten den gleichen Mailand, 1. Juli. Der offiziöse Mailänder„Popolo d'Italia“ veröffentlicht einen groß aufgemachten Leitaufsatz über das Thema„Die Freiwilligen und London“, der erkennen läßt, daß er von hoher Stelle inspiriert worden ist. Das Blatt gibt zunächst einen Ueberblick über die Entwicklung des Freiwilligen=Problems seit dem Ausbruch der Kämpfe in Spanien, nachdem die Bolschewisten von Anfang an erklärt hätten, daß es sich darum handele, den Faschismus zu zerschlagen. Im Hinblick auf die spanische und die internationale Entwicklung hätten die Schwarzhemden nicht mehr teilnahmslos bleiben können. Es seien die Bolschewisten gewesen, die den Ereignissen in Spanien den Charakter eines europäischen Krieges der Grundsätze aufdrückten. Italien habe das im Februar dieses Jahres getroffene Abkommen, das die weitere Entsendung von Freiwilligen verbot, peinlich genau eingehalten, wogegen die Sperre von Frankreich niemals geachtet worden sei. Die italienischen Freiwilligen seien nicht von der Regierung hinausgeschickt worden. Folglich habe die Regierung nicht die Mittel, sie zurückzurufen. Nur General Franco könne sie vor oder nach dem Sieg von ihrer moralischen Verpflichtung befreien. Die italienische Regierung könne dies nicht tun und werde es auch nach dem Stand der Dinge nicht tun. Im übrigen sei es an der Zeit, zu sagen, daß die englische Nichteinmischung eine Fabel sei, an die nur Dummköpfe glauben könnten In Wahrheit seien von Großbritannien freiwillige Offiziere und Soldaten, Waffen, Flugzeuge und Munitnon ausgegangen. Es seien öffentliche Zeichnungen veranstaltet worden. Eine lebhafte Werbetätigkeit unter Mitwirkung hoher kirchlicher und politischer Persönlichkeiten sei in Großbritannien zugunsten der Bolschewiken entfaltet worden. Die Forderung nach Zurückziehung der Freiwilligen sei mit lauter Stimme von Valencia und Moskau erhoben worden. Daraus sei zu schließen, daß sie ausschließlich oder vorwiegend den Bolschewiken yugute kommen würde. Alles was von englisch=französischer Seite getan werden konnte, um den Bolschewisten von Valencia den Sieg zu bringen, sei getan worden. Dagegen sei von deutscher und italienischer Seite alles unternommen worden, um den Brand in Spanien zu isolieren. Das letzte entscheidende Wort bleibe den Kanonen vorbehalten Der bolschewistische Versuch, in das Mittelmeer einzudringen, sei verschlagen. Die Prophezeiungen Lenins seien Lügen gestraft worden. Der„Corriere della Sera" erklärt zur Lage. es handele sich darum, eine Formel zu finden, die dazu diene, den Schritt tun. Der Führer aber hat allen diesen merkwürdigen Ratschlägen ein starkes und unerbittliches„Nein“ gegenübergestellt. Er selbst und der Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht haben immer wieder darauf hingewiesen, daß durch eine Abwertung niemals etwas für eine Volkswirtschaft gewonnen werden kann, zu allerletzt aber für die deutsche Volkswirtschaft, die in einer Inflation ohnegleichen das Vermögen des Mittelstandes eingebüßt hat. Immer wieder aufs neue ist auch darum in der Lohnfrage der deutschen Arbeiterschaft klar gemacht worden, daß willkürliche Lohnerhöhungen auf der einen Seite durch Preissteigerungen übertrumpft werden. Deutschland hat in nationalsozialistischem Geiste einer Politik wirtschaftlicher Willkür eine organische Wirtschaftslenkung gegenübergestellt, die stets das Volksganze und stets die Wahrung des Lebensstandards der Aermsten im Auge behält. Niemals ist der Unterschied in den Erfolgen unserer Wirtschaftspolitik und der mit allen Vollmachten wirtschaftenden Volksfrontlern klarer und lehrreicher sichtbar geworden, als in diesem Augenblick der neuen französischen Abwertung. Dr. R. V. europäischen Frieden gegen die Herausforderungen der bolschewistischen Spanier zu schützen.— Die Turiner„Stampa“, betont, wenn es England und Frankreich nicht gelinge, ein neues annehmbares System vorzuschlagen, dann bleibe in der Erwartung des sicheren Sieges von Franco nichts anderes übrig als die Handlungsfreiheit für jeden einzelnen.— Um zu verhindern, daß sich die spanische Lage verschärfe, und der Konflikt an Ausdehnung gewinne, genüge es, so sagt „Gazetta del Popolo“, daß jeder die Nichteinmischung praktisch anwende, daß sich jeder neutral erkläre. Aber dazu sei cs nötig, daß Salamanca und Valencia gleichmäßig das Recht kriegführender Staaten zuerkannt werde. Berlin, 1. Juli. Am 1. Juli 1937 ist im Deutschen Reichsund Preußischen Staatsanzeiger die Anordnung der Ueberwachungsstelle für Mineralöl über die Erhebung der ortsfesten und ortsbeweglichen Verbrennungsmotoren und ihres Verbrauches an Kraft= und Schmierstoffen veröffentlicht worden. Auf diese Erhebung wurde durch die Tagespresse bereits unter dem 25. und 27. April 1937 hingewiesen. Die Erhebung erstreckt sich auf alle ortsfesten und ortsbeweglichen Verbrennungsmotoren— stationäre Motoren, Schlepper ohne polizeiliches Kennzeichen, Motoren zum Antrieb von Kreissägen, Betonmaschinen, Dreschmaschinen und ähnlichen Maschinen—, sowie auf die von ihnen benötigten Kraftund Schmierstoffe. Von dieser Erhebung werden nicht betroffen alle Kraftfahrzeuge mit polizeilichem Kennzeichen und die Wasserkraftfahrzeuge. Jeder Volksgenosse, der in seinem gewerblichen, landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder sonstigen Betrieb einen derartigen Motor betreibt bzw. Eigentümer einer derartigen Anlage ist, ist verpflichtet, von der für ihn zuständigen Polizeibehörde in der Zeit vom 1. bis 15. Juli 1937 die erforderlichen Fragebogen abzuholen, gewissenhaft auszufüllen und unverzüglich derselben Stelle zurückzureichen. Die Mitarbeit jedes beteiligten Volksgenossen ist im Interesse der Versorgung dieser wichtigen Verbraucher von Mineralöl erforderlich. England und Frankreich und der Nichteinmischungsplan London, 1. Juli. Wie Preß Association erfahren haben will, beabsichtigen England und Frankreich, sich ihre Stellungnahme gegenüber der Nichteinmischung als Ganzes vorzubehalten, falls Deutschland und Italien den englischfranzösischen Plan zur Schließung der Lücke in der Seekontrolle nicht annehmen sollten. England und Frankreich, so heiße es, seien nicht bereit, sich weiter an dem Nichteinmischungsplan zu beteiligen, wenn nicht ein angemessenes Kontrollsystem bestehe. England könne der Anregung, die Seekontrolle abzuschaffen, um irgend welche Nichteinmischungsmaßnahmen in Spanien mit dem Zugeständnis der Rechte kriegführender Mächte zu verbinden, nicht zustimmen. Delbos im Auswärtigen Ausschuß über Spanien. Vor dem Kammerausschuß für Auswärtige Angelegenheiten gab Außenminister Delbos am Donnerstagnachmittag eine geschichtliche Darstellung der Ereignisse in Spanien und der verschiedenen Etappen der diplomatischen Aktion. Anschließend sprach er über die letzten Zwischenfälle. Dabei wies er besonders auf die enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und England hin. Delbos unterstrich, daß Frankreich entschlossen bei seiner Haltung zugunsten einer wirksamen Nichteinmischungskontrolle bleibe. Der Ausschuß brachte einstimmig dem Außenminister sein Vertrauen zum Ausdruck. Reichserziehungsminister Rust beim Unterricht eines Hildesheimer Gymnasiums. Reichserziehungsminister Rust erschien am Donnerstagmorgen überraschend in Begleitung des Oberschulrates Dudenhausen=Hannover im bischöflichen Gymnasium Josefinum in Hildesheim. Der Minister wohnte dreieinhalb Stunden in verschiedenen Klassen dem Unterricht bei und griff in diese Stunden selbst unterrichtend ein. Neben wichtigen geschichtlichen Problemen betrafen die von ihm gewünschten Unterrichtsstoffe u. a. Rasse, Vererbung und Sterilisation. Bestandserhebung über das Eisen= und Stahlmaterial Besitz von mehr als zehn Tonnen Eisen= und Stahlmaterial ist zu melden Berlin, 1. Juli. Auf Anweisung des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring als Beauftragten für den Vierjahresplan erfolgt eine allgemeine Bestandserhebung über das gesamte am 30. Juni 1937 im Reich lagernde Eisen= und Stahlmaterial. Zu diesem Zweck erläßt die Ueberwachungsstelle für Eisen und Stahl eine Anordnung 26 folgenden Inhalts: Wer am 30. Juni 1937 einen Lagerbestand von insgesamt mehr als zehn Tonnen Eisen= und Stahlmaterial im Eigentum hat, ist verpflichtet, diesen Bestand bis zum 15. Juli 1937 der Ueberwachungsstelle für Eisen und Stahl zu melden. Für die Meldungen sind Formblätter zu verwenden, die von den zuständigen Wirtschafts=, Fachgruppen bzw. Handwerkskammern ihren Mitgliedern übersandt werden. Wenn Meldepflichtige die Formblätter nicht bis zum 10. Juli 1937 erhalten haben, sind diese sofort von der zuständigen Wirtschafts=, Fachgruppe bzw. Handwerkskammer anzufordern. Die Organisation der gewerblichen Wirtschaft und die in Betracht kommenden öffentlichen und privaten Meldepflichtigen haben Vorsorge zu treffen, daß die Bestandserhebungen umgehend durchgeführt werden können. Die Ueberwachungsstelle für Eisen und Stahl ist angewiesen, Verstöße unnachsichtlich zu verfolgen. Die Anordnung ist im Deutschen Reichsanzeiger vom 1. Juli 1937 veröffentlicht. Die Freundschaft Polen=Rumänien König Carol in Krakau— Kranzniederlegung am Grabe Pilsudskis Die Freiwilligen und Ein viel beachteter Artikel des„Popolo d'Italia“— Nur General Franco kann die italienischen Freiwilligen von ihrer moralischen Verpflichtung befreien wichtige Maßnahmen Erfassung des Verbrauchs an Kraft- und Schmierstoffen durch ortsfeste und ortsbewegliche Verbrennungsmotoren Warschau, 1. Juli. Am Mittwochnachmittag traf König Carol von Rumänien in Krakau ein, wo er einen Kranz am Sarge Marschall Pilsudskis niederlegte. Den rumänischen König begleiteten Thronfolger Michael, der polnische Staatspräsident Moscicki, Marschall RydzSmigly, der rumänische und der polnische Außenminister, der polnische Kriegsminister und General Glatz. Der König, der seit seiner Ernennung zum Chef eines Posener Infanterieregiments die Uniform eines polnischen Obersten trägt, begab sich vom Bahnhof in das Wawel=Schloß, wo er bis zu seiner Abreise aus Krakau am Donnerstag wohnen wird. Sofort nach seiner Ankunft in Wawel begab sich König Carol in Begleitung des polnischen Staatspräsidenten, des rumänischen Thronfolgers und der beiden Außenminister in die Gruft unter dem Turm der silbernen Glocken", um dort an der Grabstätte Marschall Pilsudskis einen Kranz niederzulegen. Anschließend begaben sich der König und der polnische Staatspräsident in die Wawel=Kathedrale, wo sie von dem am Todestag nach Krakau gereisten Warschauer päpstlichen Nuntius Cortesi begrüßt wurden, in dessen Begleitung sie die Sehenswürdigkeiten der Kathedrale besichtigten. Damit ist eine Erschwerung des durch die eigenmächtige Ueberführung des Sarges Marschall Pilsudskis durch den Krakauer Erzbischof hervorgerufenen Streitfalles verhindert worden. Der Vatikan hat durch die Entsendung seines Nuntius zum Empfang König Carols nach Krakau die Handlungsweise des Krakauer Erzbischofs mißbilligt. Eine amtliche Verlautbarung Die polnische Telegraphenagentur veröffentlicht über den Besuch des Königs Carol in Polen eine amtliche Verlautbarung, in der es heißt, der Besuch habe der unzerstörbaren Freundschaft, die die beiden verbündeten Länder so glücklich verbinde, starken Ausdruck gegeben. Die Besprechungen, die bei dieser Gelegenheit über die die beiden Länder gemeinsam interessierenden Fragen stattfanden, hätten die volle Uebereinstimmung ihrer Interessen erwiesen und zu der Feststellung geführt, daß die Erhaltung des Friedens das grundsätzliche Ziel ihres Bündnisses sei. Gleichzeitig habe die große und spontane Begeisterung der polnischen Oeffentlichkeit bewiesen, wie tief sich die polnische Nation der Idee und der Verwirklichung des Bündnisses verbunden fühle, das so gut den Lebensinteressen der beiden Nationen entspreche.— König Carol habe auch den starken Eindruck zum Ausdruck gebracht, den die vorzügliche Verfassung der polnischen Armee, ihre Ausrüstung und militärische Ausbildung auf ihn gemacht habe. Von Moskau gemeinsam bedroht Polen und Rumänien erheben ihre Gesandtschaften gegenseitig zu Botschaften Warschau, 1. Juli. Der„rumänische„Außenminister Antonescu und der polnische Außenminister Beck unterzeichneten am Mitwochnachmittag in Krakau ein Protokoll, dem zufolge in kürzester Frist die rumänische Gesandtschaft in Warschau und die polnische Gesandtschaft in Bukarest zum Range von Botschaften erhoben werden sollen. Zur Erhebung der polnischen Gesandtschaft in Bukarest zum Range einer Botschaft schreibt„Maly Dziennik“, daß dieser Beschluß neben mancher Anerkennung auch den Neid gewisser Staaten hervorgerufen habe. Schon heute erhebe die Tschechoslowakei, die sich neben den Sowjets besonders getroffen fühle, und die Rumänien vor der polnischen „Heegmonie“ warne, die Forderung, die Vormachtstellung der Kleinen Entente in Rumänien sicherzustellen. Rumänien werde sich aber von seinem einmal eingeschlagenen Wege und von der Verwirklichung der gemeinsamen polnisch=rumänischen Friedensfront nicht abbringen lassen. Polen und Rumänien seien gemeinsam durch die Eroberungslust der Sowjetunion bedroht, gleichgültig, ob es sich hierbei um die Politik der Komintern oder um die Politik des blutigen Stalin handele. Polen und Rumänien hätten den Faktoren gegenüber, die die Vorhut der Sowjets in Mitteleuropa darstellten, ein gemeinsames Interesse. Aus diesem Interesse ergebe sich auch das Bedürfnis einer Normalisierung der rumänisch=ungarischen Beziehungen. Kabinettsrat in Paris. Der am Donnerstag vormittag zusammengetretene Kabinettsrat war kurz nach 12 Uhr beendet. Außenminister Delbos berichtete über die außenpolitische Lage. Sodann hat der Kabinettsrat eine Reihe von Gesetzentwürfen vorgelegt, die in der Kammer eingebracht werden sollen. Der Kabinettsrat befaßte sich ferner mit dem Konflikt in der Hotelindustrie. Nach Abschluß des Kabinettsrates empfing Ministerpräsident Chautemps die Vertreter des Hotel= und Gaststättengewerbes. Bei der Unterredung waren noch folgende Regierungsmitglieder zugegen: Außenminister Delbos, Arbeitsminister Février und Unterstaatssekretär Bertrand. Berlin, 1. Juli. Die Vertreter der englischen Frontkämpfer, die am Reichskriegertag in Kassel teilgenommen haben und jetzt in der Reichshauptstadt weilen, wurden am Donnerstag im Berliner Rathaus von Bürgermeister Steeg, dem Vertreter des auf Urlaub befindlichen Oberbürgermeisters und Stadtpräsidenten, empfangen. Der Führer der englischen Frontkämpferdelegation, Captain Fyers, führte in einer kurzen Ansprache aus, daß er und seine Kameraden noch ganz unter dem Eindruck der machtvollen Tagung in Kassel und den unvergeßlichen Beweisen der Kameradschaft und der Verständigung, die sie dort empfangen hätten, stünden.„Wir glauben an die große Mission der ehemaligen Frontkämpfer für den Frieden und den Aufbau des neuen Europas durch den Frieden“. Es komme darauf an, dem Nein des bösen Willens ein stärkeres Ja des guten Willens der Propaganda der Zerstörung und der unterirdischen Kriegshetze eine stärkere Propaganda des Aufbaues und des aufrichtigen Friedenswillens entgegenzustellen. Bürgermeister Steeg überreichte den Gästen als Erinnerungsgabe das Buch„Berlin— die alte und die neue Stadt" von Georg Fritz. das kleinste Stückchen Land verpflichtet Chemnitz, 1. Juli. Am 3. Reichskleingärtnertag sprachen unter anderm auch Stabshauptabteilungsleiter Dr. Rechenbach vom ½=Rasse= und Siedlungsamt Berlin über„Das Kleingartenwesen und seine bevölkerungspolitische Bedeutung" und Frau von Rheden über„Die Kleingärtnerfrau, ihre Aufgaben als Erzieherin im Sinne des nationalsozialistischen Staates". Den Höhepunkt und zugleich Abschluß der diesjährigen Tagung der deutschen Kleingärtner bildet die vom Reichsarbeitsdienst ausgestaltete Großkundgebung auf der Südkampfbahn, die ein Bekenntnis zum Kleingartengedanken darstellte und noch einmal zeigte, welche Bedeutung ihm von allen Stellen des nationalsozialistischen Staates beigemessen wird. Ministerialdirektor Dr. Knoll überbrachte die Grüße der Reichsregierung, des Reichsstatthalters und Gauleiters Mutschmann und des sächsischen Wirtschaftsministers Lenk. Professor Gottfried Feder sprach aus persönlichem Erleben über die Arbeit im Kleingarten. Auch sie sei Dienst am Boden. Der Kleingärtner finde in der Arbeit auf seinem Fleckchen Erde einen unerschöpflichen Kraftquell. Im Namen des Reichsbauernführers als des Schirmherrn des 3. Reichskleingärtnertages sprach Graf Grote, der vor allem die guten Beziehungen zwischen dem Reichsnährstand und den Kleingärtnern betonte. Ebenso wie der Reichsnährstand keine bloße Interessenvertretung darstelle, dürfe auch der Reichsbund der Kleingärtner keine Interesseneinrichtung sein. Jeder, der das Glück habe, deutschen Boden zu bewirtschaften, sei dafür dem Volke gegenüber verantwortlich. Am Donnerstag empfing der Reichs= und preußische Verkehrsminister Dr. Dorpmüller 200 Mitglieder des britischen Instituts of Transport, die unter Führung des bekannten englischen Verkehrsfachmannes Sir Alfred Rend eine zehntägige Reise durch Deutschland unternehmen. Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller gab seiner Freude Ausdruck, so zahlreichen hervorragenden Fachleuten der englischen Verkehrswelt den modernsten Stand der deutschen Verkehrsanlagen vor Augen führen zu können. Bei dem heutigen Empfang wurde Reichsminister Dr. Dorpmüller durch Ueberreichung der goldenen Medaille des britischen Instituts of Transport geehrt. In den letzten Tagen besichtigten die englischen Gäste die Bauten der Nord=Süd==S=Bahn, das Schiffshebewerk in Niederfinow sowie Teile der Reichsautobahn Berlin—Settin. Im weiteren Verlauf ihrer Reise werden sie in Süddeutschland Nürnberg, Rothenburg und München und anschließend Frankfurt a. M., Wiesbaden, Koblenz und Köln besuchen. Als Abschluß ihrer Reise steht der Besuch der Düsseldorfer Ausstellung „Schaffendes Volk“ in Aussicht. Das gastliche Deutschland Englische Frontkämpfer im Berliner Rathaus— 200 englische Verkehrsfachleute besuchen Deutschland Währungspolitik und Welthandel vor der 3HK. Inkernationaler Kapitalverkehr und Goldvorräte Berlin, 1. Juli. Die Vollsitzung des Kongresses der IHK. am Mittwoch befaßte sich mit den im Mittelpunkt aller wirtschaftspolitischen Diskussionen stehenden Fragen der Währungssysteme und des Goldproblems. Den Vorsitz führte Alberto Pirelli, der Präsident des Verbandes italienischer Aktiengesellschaften, der in einem einleitenden Referat einen Ueberblick über die Hauptereignisse im Bereiche des Geldund Kreditwesens während der letzten beiden Jahre gab.— In einem anschließenden Referat untersuchte Dr. Otto Christian Fischer, der Vizepräsident der IHK., die Störungen des Währungsgleichgewichtes, die aus der einseitigen Goldverteilung der Welt erwachsen sind. Das Goldproblem sei nur ein Teilproblem eines großen anderen Problems, nämlich des Problems der internationalen Schulden. Durch sie erfahre der internationale Warenaustausch eine übermäßige Belastung durch Zahlungen von Zinsen und Amortisationen. Nach wie vor verlange das Problem der internationalen Schulden nach einer generellen Liquidierung. wenn man vermeiden wolle, daß aus der Ungelöstheit dieses Problems immer erneut starke Rückschläge aus dem Welthandel ausgehen sollen. Der japanische Delegierte Chokyuro Kadono stellte fest, daß man noch weit von einer endgültigen Lösung der viel erörterten Fragen der Währungs= und Geldpolitik entfernt sei. Ein gewisser Fortschritt für eine Stabilisierung sei in der gegenwärtigen Erholung des Welthandels festzustellen. Er befürwortete eine freiere internationale Kapitalbewegung und die Wiederaufnahme der Kapitalinvestitionen. auch andere— nationale— Motive zur Geltung. Dies heißt aber: bewußtes Eingreifen der Völker auf dem Weltmarkt und führt bei einer Verständigung zu einer bewußten Lentung. Empfang für die britischen Delegierken Für die Mitglieder der britischen Delegation zum Berliner Kongreß der Internationalen Handelskammer gab die deutsch=englische Gesellschaft am Mittwoch in den Festräumen des Zoo einen Empfang. Im Auftrage des auf einer Auslandsreise befindlichen Präsidenten der Gesellschaft, Herzog von Coburg, begrüßte das Vorstandsmitglied Direktor HeberAndreae die britischen Delegierten. Er gab seiner Freude Ausdruck, einige Worte über die Bedeutung der Arbeit der IHK an die britische Delegation richten zu können, weil die Probleme des Welthandels und der Weltwirtschaft zu großem Umfange gleichzeitig auch Probleme des englischen Weltreiches und die von der britischen Wirtschaftspolitik getroffenen Entschlüsse von weittragendem Einfluß auf die gesamte Wirtschaft der Erde seien. Wir alle hegten die offnung, fuhr der Redner fort, daß es dank der Arbeit der HK möglich sein werde, die Anstrengungen der einzelnen Länder zur Ueberwindung der Krise durch die Zusammenarbeit aller Wirtschaftler zu unterstützen, und daß diese Zusammenarbeit dazu beitragen werde, die z. Zt. auf dem Rohstoff= und Absatzmarkt bestehenden Schwierigkeiten zu überwinden. Wir Deutsche erblickten in der Beseitigung dieser Schwierigkeiten eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine allgemeine Weltbefriedigung. Die deutsche Wirtschaft sei zu jeder Mitarbeit bereit und werde nach besten Kräften bemüht sein, bei der Lösung der schwebenden Fragen mitzuhelfen. Lord Luke, Präsident der„British National Committee of International Chamber of Commerce“ dankte namens der britischen Delegierten. * Hohe Auszeichnungen des amtierenden und künftigen Präsidenten der IHK durch den Führer. Der Führer und Reichskanzler hat dem amtierenden Präsidenten der zurzeit in Berlin tagenden Internationalen Handelskammer, Herrn Dr. Frederik Hendrik Fentener van Vlissingen, sowie dem zu seinem Nachfolger als Präsident der Internationalen Handelskammer gewählten Herrn Thomas John Watson das Verdienstkreuz des Ordens vom deutschen Adler mit dem Stern verliehen. Die Ordensauszeichnungen wurden den Genannten durch den Präsidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht überreicht. Ministerpräsident Generaloberst Göring empfing die Führer der Auslandsabordnungen des IHK=Kongresses. Ministerpräsident Generaloberst Göring und Frau Göring empfingen die Führer der Auslandsdelegationen des neunten Kongresses der Internationalen Handelskammer mit ihren Damen im Charlottenburger Schloß. Der Empfana, an dem auch zahlreiche Mitglieder des Diplomatischen Korps, Vertreter der Reichsregierung, der Partei und der deutschen Wirtschaft teilnahmen, vermittelte den ausländischen Gästen einen starken Eindruck froher deutscher Geselligkeit. Die Ausschußsitzungen am vierten Tage Berlin. 1. Juli. Die Beratungen des Finanzausschusses des Berliner Kongresses der IHK. standen am Donnerstagvormittag unter dem im Hinblick auf die letzten Pariser Ereignisse besonders interessanten Thema der Währungspolitik. Der Vorsitzende des Ausschusses, Bankier Moos, betonte, daß man den Einfluß des Geldes im Wirtschaftsleben im Augenblick leicht überschätze. Man müsse dem Währungsproblem wieder den Platz in der Wirtschaft einräumen, der ihm allein zukommt. Die einzelnen Delegierten sprachen sich teils für, teils gegen den Goldstandard aus, aber alle forderten zur Ueberwindung der Währungsschwierigkeiten eine enge freundschaftliche Zusammenarbeit aller Länder und die Wiederherstellung des allgemeinen, politischen und wirtschaftlichen Vertrauens der Völker zueinander. Unter dem Vorsitz von Gustave L. Gérard wurde in der zweiten Sitzung der Gruppe Finanz, Industrie, Handel, die Möglichkeit besprochen, die Erschwerungen des internationalen Handels zu verringern, die sich aus den verschiedenen Einfuhrformalitäten ergäben. Auf Vorschlag des amerikanischen Delegierten Bacher wurde einstimmig beschlossen, sich allgemein für den Abbau übermäßiger Vorschriften und für die Vereinfachung der Zolltechnik einzusetzen. Der Eisenbahnausschuß unter Vorsitz von Marlio behandelte einen Entschließungsentwurf über Fragen des Eisenbahntransvortes, die Revision des Berner Uebereinkommens, die Bedeutung der Sommerzeit, die Fahrpläne für den internationalen Eisenbahnverkehr usw. Die juristische Gruppe unter Vorsitz von I. E. James befaßte sich mit Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes. Besondere Aufmerksamkeit wurde einem wirksamen Schutz der geographischen Herkunftsbezeichnungen gewidmet. Auch die interessanten Fragen des Rechtsschutzes von Pressemitteilungen und von Schallplatten wurden lebhaft erörtert. „Für die Wiederbelebung des Welthandese“ In der Vollsitzung der Ion am Donnerstag sprach„für die Wiederbelebung des Welthandels" Präsident A. Pietzsch. Der Vortragende befaßte sich zunächst mit der Frage des wirtschaftlichen Nationalismus. Was es heißt, in der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern im Ernstfall auf sich selbst angewiesen zu sein und was es heißt, Opfer für die notwendige Sicherung der Existenz zu bringen, das haben wir in Deutschland seit nunmehr 20 Jahren zur Genüge am eigenen Leibe verspürt. Niemand, der diese Erfahrungen einmal gemacht hat, wird künftighin auf die Sicherung des nationalen Existenzminimums verzichten, aber ebenso wenig wird er ohne Not über diesen Rahmen hinausgreifen wollen. Dieser berechtigte wirtschaftliche Nationalismus überschlägt sich aber, soweit man alles nur aus der eigenen naturnotwendig beschränkten Kraft leisten, nichts mehr von der Erfindungsgabe und dem Fleiß anderer Völker annehmen will. Dies sind die ungünstigen Folgen des wirtschaftlichen Nationalismus. Der Redner untersuchte die tatsächlichen Einschränkungen im Welthandel und kam zu folgenden Schlußfolgerungen: Kein Land wird versäumen, über jene Rohstoffmengen hinaus, die es zu seiner Existenzsicherung selbst herzustellen beginnt, weitere Rohstoffmengen am Weltmarkt zu erwerben, um seinen Lebensstandart zu erhöhen, wenn ihm nur auf Grund der eigenen Ausfuhr genügend Mittel zur Verfügung stehen, diesen Import zu bezahlen. Berücksichtigt man dies, so scheint kein Zweifel daran möglich, daß der berechtigte wirtschaftliche Nationalismusdem Welthandel auf die Dauer keinen Abbruch zu tun vermag. Braucht sich also im Gefolge des berechtigten wirtschaftlichen Nationalismus nichts Entscheidendes an der äußeren Entwicklung des Welthandels zu ändern, so greift mit der Anerkennung dieses berechtigten wirtschaftlichen Nationalismus eine entscheidende innere Wandlung Platz, nämlich die Abkehr von dem Ideal der völlig freien Wirtschaft. Während nach den bisherigen Spielregeln die wirtschaftlichen Geschicke durch die freie Entscheidung der einzelnen Individuen bestimmt würden, kommen nunmehr Pfarrer als Hochstapler 4 Jahre Zuchthaus für die Betrügereien des Pfarrers Biehl Trier. 1. Juli. Nach einer Beweisaufnahme von über drei Wochen und dem Verhör von mehr als 100 Zeugen verurteilte die Große Strafkammer Trier den römisch=katholischen Pfarrer Biehl wegen gewinnsüchtiger Urkundenfälschung in zwei Fällen, einfacher Urkundenfälschung in einem Falle, versuchter Erpressung, fortgesetzten Betruges und fortgesetzter Untreue zu vier Jahren Zuchthaus und 3000 RM Geldstrafe. Beweisaufnahme, Plädoyer des Staatsanwaltes und Urteilsbegründung entwickelten ein trauriges Bild von Hemmungslosigkeit, durch die Banken, Firmen und Privatpersonen um insgesamt etwa 47000 RM geschädigt wurden. Pfarrer Biehl hat die Stellen, die ihm als dem Träger des geistlichen Gewandes ein hohes Maß von Vertrauen entgegenbrachten, betrogen und um ihr Geld gebracht. Als Kaplan bereits legte er sich eine feudale 8=ZimmerWohnung zu. Er blieb Handwerkern die Bezahlung der Rechnungen für Instandsetzungsarbeiten an der Kirche schuldig, fälschte Rechnungen, erschlich sich Bankkredite usw. Diese Verfehlungen, wie überhaupt seine Finanzwirtschaft wurden der bischöflichen Bohörde bereits im Jahre 1929 von dem Kirchenvorstand von Otzenhausen dargelegt, nachdem bereits seit langen Jahren dem Klerus der Umgebung sein Finanzgebahren nicht unbekannt geblieben war. Obgleich zwischen dem Bischof und Generalvikar von Trier über alle Fälle des Pfarrers Biehl Verhandlungen stattgefunden hatten, ist es nicht zu Maßregelungen noch zu Vorhaltungen, geschweige denn zu einer Verurteilung des Pfarrers nach kanonischem Recht gekommen. Der als Zeuge vernommene Generalvikar hat zugegeben, aus den Akten Biehls alle den Pfarrer belastenden Schriftstücke heraussortiert zu haben. So konnte in der Urteilsbegründung der VorEin nützlicher Premierminister Mackenzie King über seinen Berliner Aufenthalt Berlin. 1. Juli. Der kanadische Premierminister Mackenzie King, der auf Einladung des Botschafters v. Ribbentrop einige Tage in Berlin verbracht hatte und dabei auch vom Führer und Reichskanzler empfangen worden ist, hat am Mittwochabend die Reichshauptstadt wieder verlassen. Vor der Abreise empfing er die Vertreter der in= und ausländischen Presse, um sich über seine Berliner Eindrücke zu äußern. Er erklärte: „Wenn ich vor meiner Rückkehr nach Kanada einen Besuch in Berlin abstattete, so war es mir damit möglich, einen Entschluß zu verwirklichen, der sich bildete, als ich im Herbst des vergangenen Jahres in Europa weilte. Damals konnte ich allerdings meinen Aufenthalt nicht hinreichend ausdehnen, um einen Besuch in Deutschland zu ermöglichen. Der einzige Zweck meines Besuches war, auf dem Wege zu gegenseitigem Verstehen, Freundschaft und guten Willen Fortschritte zu erzielen und fördernd zu wirken. Meine Erwartungen sind hinsichtlich dieser drei Dinge mehr als erfüllt worden. Der Besuch ist außerordentlich erfreulich, nützlich und vor allem klärend gewesen. Wenn ich das, was mich zutiefst bewegt, in ein Wort fassen soll, so möchte ich sagen, daß es allen, die im öffentlichen Leben eine Rolle spielen, möglich sein sollte, mehr solcher Besuche von Land zu Land abzustatten und daß der Kreis persönlicher freundschaftlicher Fühlungnahme damit erweitert werde. Diese Hoffnung möchte ich nicht lediglich auf Männer des öffentlichen Lebens beschränken, sondern auf alle Menschen in allen Ländern erstrecken, denen das Wohl der Menschheit am Herzen liegt. Dem Führer und Reichskanzler, dem Reichsminister des Auswärtigen, Baron v. Neurath, dem Ministerpräsidenten Generaloberst Göring und dem Reichsminister Heß, mit denen allen es mir vergönnt war, wichtige Unterredungen zu haben, möchte ich zum Ausdruck bringen, wie tief ich es zu würdigen weiß, daß sie mir so großherzig von ihrer Zeit zur Verfügung stellen, um Angelegenheiten, die beide Seiten interessieren und beschäftigen, zu diskutieren und frei und offen Ansichten auszutauschen. Diesen Ausdruck meines Dankes möchte ich auch ebenso erstrecken auf Herrn v. Ribbentrop, dem deutschen Botschafter in London, der in Voraussicht meiner Ankunft in Berlin manches für diesen Besuch vorbereitet hatte, als auch auf Sir Neville Henderson, dem britischen Botschafter, der sich mit der Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft, die er mir so großzügig entgegenbrachte, gleich liebenswürdig gezeigt hat. Von allen Seiten ist alles im Bereich des Möglichen Liegende getan worden, um den Besuch so aufschlußreich und nützlich zu gestalten, wie er sich erwiesen hat.“ Anschließend wies der Premierminister den Pressevertretern mit sichtlicher Freude ein Album mit Bildern aus der Tätigkeit der HI. vor, das ihm zum Andenken an seinen Besuch in der Jugendburg Storkow von fünf Vertretern der Hitlerjugend überreicht worden war. Kundgebungen für Der Reichsverweser als Träger der Machtbefugnisse des nationalen ungarischen Königstumes Budapest, 1. Juli. Der Reichstag hat Donnerstag einstimmig bei Stimmenthaltung der Sozialdemokratischen Partei den von Ministerpräsident Daranyi vorgelegten Gesetzentwurf über die Wahl und die Erweiterung der Machtbefugnisse des Reichsverwesers angenommen. Zu Beginn der Sitzung verließen die sozialdemokratischen Abgeordneten den Saal. Der Berichterstatter Angyan teilte dem Hause den Beschluß aller Fraktionen mit, daß Gesetz ohne Aussprache anzunehmen. Diese Stellungnahme des Parlaments bringe die nationale Einheit und das gemeinsame Gefühl der Nation in den großen entscheidenden Fragen zum Ausdruck. Der Berichterstatter betonte, daß gerade jetzt in erhöhtem Maße an der Idee des nationalen Königtumes festgehalten werden müsse. Ministerpräsident Daranyi brachte den Dank der Regierung für die geschlossene Stellungnahme des Hauses zum Ausdruck. Die Vorlage sei von der Regierung, nicht auf Wunsch des Reichsverwesers, eingereicht worden. Der verstorbene Ministerpräsident Gömbös habe noch im vorigen Jahre programmatisch die Schaffung von drei Gesetzesvorlagen, nämlich das Reichsverwesergesetz, die Reform des Oberhauses und die Einführung des geheimen Wahlrechtes vorgeschlagen. Die Oberhausreform werde im Herbst und auch das geheime Wahlrecht werde noch in diesem Jahre von der Regierung in Angriff genommen werden. Zum Schluß gab der Ministerpräsident der tiefen Verehrung des ganzen ungarischen Volkes für den Reichsverweser, Admiral von Horthy, Ausdruck. Sämtliche Abgeordneten erhoben sich von ihren Plätzen und bereiteten dem Reichsverweser eine begeisterte Kundgebung.— Durch das neue Reichsverwesergesetz werden dem Reichsverweser von Ungarn staatsrechtlich die Machtbefugnisse des natiositzende darauf hinweisen, daß vermutlich angesichts dieser Vertuschung der Vergehen des Pfarrers nicht einmal alle Straftaten des Pfarrers von der Strafkammer erfaßt werden konnten. Das Generalvikariat trägt mit die Schuld daran, daß dieser Pfarrer zum Gewohnheitsverbrecher werden konnte, weil die bischöfliche Behörde die einlaufenden Beschwerden nicht begutachtete. Es hat sich ferner herausgestellt, daß viele Zeugen in einer falschen Auffassung ihrer religiösen Pflichten sich nicht zu Aussagen gegen einen Geistlichen bereit finden wollten, bzw. sogar bereit waren, unter ihrem Eide unzutreffende Aussagen zu machen. Dabei waren die Pfarrkinder in gröblichster Weise beeinflußt worden. Pfarrer Biehl brachte es fertig, einer Zeugin, die im Beichtstuhl einen Pumpversuch abwies, öffentlich bei der Kommunion zu übergehen, um dann nachher dieses Verhalten mit der Zugehörigkeit ihres Sohnes zur Bewegung zu begründen. Bekenntnispfarrer wegen nzelhetze festgenommen Berlin, 1. Juli. Heute wurde der Bekenntnispfarrer Martin Niemöller aus Berlin=Dahlem von der Geheimen Staatspolizei festgenommen und dem Richter vorgeführt, der Haftbefehl gegen ihn erlassen hat. Niemöller hat seit langer Zeit in Gottesdiensten und Vorträgen Hetzreden geführt, führende Persönlichkeiten des Staates und der Bewegung verunglimpft und unwahre Behauptungen über staatliche Maßnahmen verbreitet, um die Bevölkerung zu beunruhigen. Desgleichen hat er zur Auflehnung gegen staatliche Gesetze und Verordnungen aufgefordert. Seine Ausführungen gehörten zum ständigen Inhalt der ausländischen deutschfeindlichen Presse. nalen ungarischen Königtumes eingeräumt. Eine Ausnahme bildet lediglich das Oberpatronatsrecht des Königs über die Kirche und die Verleihung von Adelstiteln. Irland wählte Ergebnis nächste Woche zu erwarten— Zugleich Volksentscheid über das Verhältnis zu England Dublin, 1. Juli. Im ganzen irischen Freistaat fanden die Neuwahlen für den Landtag statt. Insgesamt sind 254 Kandidaten für die 138 vorhandenen Landtagssitze aufgestellt worden. Bei der Auflösung des letzten Landtags hatte die Regierungspartei de Valeras 77 Sitze gegenüber den 52 Sitzen der von Cosgrave geführten Oppositionspartei. de Valera hatte eine klare Mehrheit von fünf Abgeordneten über alle anderen Parteien. Die Zählung der Stimmen wird erst am Freitag begonnen werden, und die ersten Ergebnisse werden voraussichtlich nicht vor Sonnabend bekannt werden. Mit dem Schlußergebnis der Neuwahlen ist nicht vor Anfang nächster Woche zu rechnen. it den Neuwahlen ist gleichzeitig der Volksentscheid über die neue irische Verfassung verbunden worden, die u. a. die Abschaffung des englischen Generalgouverneurs und die Ernennung eines irischen Präsidenten vorsieht. Generalfeldmarschall von Blomberg besichtigt HonvedTruppenübung. Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg wohnte am Mittwoch in Begleitung des Honpedministers General Röder einer großangelegten Truppenübung der Honveds in Hajmasker bei, an der eine Reihe verschiedener Honvedformationen teilnahm. Anschließend war Generalfeldmarschall von Blomberg Gast des die Uebungen leitenden Truppenkommandanten. In den Nachmittagsstunden begab sich der Generalfeldmarschall, einer Einladung des Reichsverwesers Admiral von Horthy folgend, mit seiner Tochter und dem Honvedminister General Röder und Gemahlin nach dem Landsitz des Reichsverwesers, Kenderes, wo er den Abend verbrachte und auch zur Nacht blieb. Der Reichskriegsminister kehrt am Donnerstag nach Budapest zurück. van Zeeland auf der Heimreise. Der belgische Ministerpräsident van Zeeland trat am Mittwoch die Heimreise aus Newyork mit dem Dampfer„Normandie" an. Vor seiner Abreise bezeichnete er den Amerikabesuch als äußerst ermutigend. Eine öffentliche Bekanntmachung über die Eroebnisse seiner Besprechungen mit Roosevelt und Hull werde erst nach Rücksprache mit seiner Regierung erfolgen. Neue schwere Kämpfe an der indischen Nordwestgrenze. An der indischen Nordwestgrenze ist es wiederum zu schweren Kämpfen zwischen Eingeborenen und britischen Truppen gekommen, wobei nach englischen Meldungen 26 Eingeborene getötet wurden. Auf englischer Seite betrugen die Verluste zwei Tote und fünf Verwundete. Dockarbeiterstreik in Hull. Im Hafen von Hull sind gestern 2500 Dockarbeiter wegen Lohnstreitigkeiten in den Streik getreten. Absturz eines französischen Militärflugzeuges bei Metz. Am Donnerstagvormittag stürzte in der Nähe von Turquestein bei Metz ein Militärflugzeug vom Flugzeugstützpunkt Essayles=Nanciy in Flammen ab. Die fünf Insassen kamen dabei ums Leben. Die Röss'l=Wirtin aus St. Wolfgang bei einem Kraftwagenunglück schwer verletzt. Die Besitzerin des Gasthofes „Zum Weißen Rösstl“ in St. Wolfgang am Wolfgangsee, Frau Petter, wurde das Opfer eines Kraftwagenunfalles. Ihr Kraftwagen schlug, als er einer Gruppe von Radfahrern ausweichen wollte, um, und Frau Petter wurde schwer verletzt. Auch ihr Mann erlitt nicht unerhebliche Verletzungen. vormarsch auf Santander geht weiter Wieder zahlreiche Dörfer an der Nordfront besetzt— 300 Milizleute ergeben sich Bilbao, 1. Juli. Die nationale Infanterie, unterstützt durch die Artillerie und Luftwaffe, ist auch Donnerstag an der Nordfront erfolgreich vorgegangen. Nördlich und westlich von Valmaseda wurde eine Reihe kleinerer Ortschaften besetzt. Durch diese Umfassungsbewegung der nationalen Truppen, die seit der Einnahme von Bilbao einen Vormarsch von über 40 Kilometer in westlicher und südwestlicher Richtung durchgeführt haben, sind gegen 1000 bolschewistische Milizleute ohne jede Verbindungsmöglichkeit im Gebiet von Valmaseda und Orduna eingekreist. 300 von ihnen haben sich schon am Donnerstagvormittag dem nationalen Lager gestellt. Die Landstraße zwischen Valmaseda und Villasante im äußersten Norden der Provinz Burgos ist vom Feinde völlig gesäubert, so daß die Verbindung zwischen diesen beiden Fronten hergestellt werden konnte. Donnerstagmorgen ist es kurz vor der Einnahme der Ortschaft Trucios 1500 nationalspanischen Geiseln, die aus den Gefängnissen von Bilbao dorthin verschleppt worden waren, gelungen, zu entfliehen und die nationalen Linien zu erreichen. Auch die militärischen Operationen an der Landstraße Bilbao— Santander wurden Donnerstag mit Erfolg weitergeführt. Die nationale Infanterie hat Stellungen besetzt, von denen aus die Hafenstadt Laredo, die während der letzten zwei Tage das Hauptquartier der baskisch=bolschewistischen Banden beherbergte, beherrscht wird. Der bolschewistische „Generalstab“ hat sich noch weiter westwärts nach der Hafenstadt Santona zurückziehen müssen. Auch auf diesem Frontabschnitt haben sich im Laufe des Donnerstagvormittag über 100 Milizangehörige ergeben. * Wieder eine plumpe Lüge entlarvt. Die von den spanischen Bolschewisten vor einigen Tagen verbreitete Meldung über eine angebliche„geheimnisvolle Flottendemonstration“ von sieben fremden Kriegsschiffen vor der spanischen Insel Menorca wird an zuständiger englischer Stelle nicht bestätigt. Es wird vielmehr darauf hingewiesen, daß ein diesbezüglicher Bericht bei der englischen Admiralität nicht eingegangen ist. Somit müssen die diesbezüglichen Berichte als ein neues Schwindelmanöver der Valencia=Bolschewisten angesehen werden. Bisher 421 Flugzeuge abgeschossen Salamanca, 1. Juli. Die Oberste Heeresleitung in Salamanca hat eine Aufstellung über die Zahl der durch die nationalen Jagdflieger und Luftabwehrgeschütze bisher unbrauchbar gemachten bolschewistischen Flugzeuge veröffentlicht. Dieser Statistik nach haben die Nationalen im Verlauf des Bürgerkrieges 421 Flugzeuge abgeschossen, 63 schwer und 18 leicht beschädigt. Die Verluste der nationalen Flieger erreichen dagegen weniger als 10 v. H. dieser Zahlen. Verletzung des Nichteinmischungsabkommens Bis jetzt 19 Millionen Franc für die spanischen Bolschewisten Warschau, 1. Juli. Der berüchtigte französische Gewerkschaftsbonze Jouhaux hat in einer vertraulichen Sitzung des zurzeit in Warschau tagenden Generalrates der marxistischen Gewerkschaftsinternationale die bemerkenswerte Mitteilung gemacht, daß die Gewerkschaftsinternationale bis jetzt 19 Millionen französische Franken(!) den Valencia=Bolschewisten zur ügung gestellt habe. Davon seien 11 Millionen Franc allein von Frankreich aufgebracht worden. Die französische Sektion der Gewerkschaftsinternationale habe auch nach der Nichteinmischungserklärung der französischen Regierung noch beträchtliche Munitions= und Waffentransporte nach Valencia geschickt. Nach dem Bericht Jouhaux stellte der französische Delegierte Citrine den Antrag, eine Aufforderung an die sowjetrussischen Gewerkschaften zu schicken, einen gemeinsamen Schritt der internationalen Gewerkschaftsverbände zugunsten der spanischen Bolschewisten vorzubereiten.— Obwohl die Vertreter der Schweiz, Polens und der baltischen Staaten gegen diesen Antrag Stellung nahmen, wurde er mit einer Mehrheit von 8 Stimmen angenommen. Armee der Weltrevolution Weitere 4 Milliarden für die Aufrunung— Die neue bolschewistische Rüstungs-Zwangsanleihe aufgelegt Moskau, 1. Juli. Amtlich wird ein Beschluß des Zentralvollzugsabsschusses und des„Rates der Volkskommissare“ bekanntgegeben, der die Auflegung der neuen Rüstungsanleihe verfügt. Die Anleihe wird in einer Höhe von 4 Milliarden Rubel und zu 4 v. H. Zinsen ausgegeben. Mit beherzigenswerter Schnelligkeit haben die bolschewistischen Zentralinstanzen die Vorarbeiten für die Ausgabe der neuen Rüstungsanleihe abgeschlossen. Wenn man freilich berücksichtigt, daß bereits seit einiger Zeit durch die von oben verfügte Herbeiführung immer neuer„Wünsche und Bitten der Werktätigen“, für sie Reklame gemacht wird, so ist es klar, daß die Anleihe seit jener ersten„Initiative“ der Eisenbahner beschlossene Sache war. Nunmehr wird in Presse und Rundfunk der Bevölkerung„nahegelegt“, sich an der Zeichnung der Anleihe, die amtlich als„Anleihe zur Verstärkung der Landverteidigung" bezeichnet wird, zu beteiligen. Die Anleihe ist— wie alle Sowjetanleihen— dem Buchstaben nach„freiwillig". In Wahrheit wird aber dem Sowjetarbeiter zwangsweise ein bestimmter Satz seines Lohnes von vornherein für die Anleihe abgezogen, so daß sie also alle Merkmale einer Zwangsanleihe ausweist. Ueber ihre Verwendung werden amtliche Angaben nicht gemacht. Man dürfte jedoch nicht fehl gehen, wenn man annimmt, daß sie für die Fortführung der Heeresmotorisierung und sodann insbesondere zur Stärkung der Luftwaffe verwendet werden soll. * Stalin läßt wieder verhaften. Wie die Polnische Telegraphenagentur aus Moskau meldet, ist der Sekretär des Parteikomitees im Stalingrader Bezirk, Noskowo, als Trotzkist und Volksfeind verhaftet worden. Ihm wird vorgeworfen, an der Spitze einer organisierten Gruppe von Schädlingen den Bankerott einer ganzen Reihe von Kolchos=Wirtschaften herbeigeführt und mehrere Handelsunternehmungen bestohlen zu haben. Mit ihm wurde als Volksfeind der Leiter der landwirtschaftlichen Abteilung, Ksenofontowitsch, verhaftet. sowjetrussische Grenzverletzungen 50 Sowjetschiffe zusammengezogen— Tokio wartet noch ab Tokio, 1. Juli. Nach den letzten Berichten aus Hsinking entwickelt sich die Lage auf dem Amur infolge der ununterbrochenen sowjetrussischen Uebergriffe und Provokationen immer ernster. Fünf sowjetrussische Kanonenboote sind erneut in mandschurisches Hoheitsgebiet eingedrungen und kreuzen in der Nähe der zu Mandschutuo gehörigen Insel Kanchatzu (Senckufa). Ferner meldet der Berichterstatter der Tokioter Zeitung„Asahi Shimbun“ aus Tsitsikar, daß die Sowjets außerden 10 Kanonenbooten, die, wie bereits gemeldet, in das strittige Gebiet entsandt wurden, weitere 40 Schiffe herbeibeordert haben, so daß insgesamt 50(k) sowjetrussische Kriegsfahrzeuge zusammengezogen seien. Es soll sich dabei um zehn 1000=i=Fahrzeuge handeln, die mit vier 12=cm=Geschützen bestückt find, ferner zehn 200==Kanonenboote und 30 Patrouillenboote. In Tokio ist man bemüht, trotz der sowjetrussischen Drohungen die Ruhe zu bewahren und einer weiteren Verschärfung der Lage nach Möglichkeit entgegenzuwirken. In einer Besprechung, die Ministerpräsident Prinz Konoe mit dem Außenminister Hirota, dem Kriegsminister Sugiyama und dem Marineminister Yonai am Donnerstag hatte, wurde, wie verlautet, beschlossen, gegenüber der Lage am Amur eine Haltung„aufmerksamen Abwartens“ einzunehmen und es zunächst dem Botschafter Shigemitsu zu überlassen, durch diplomatische Verhandlungen in Moskau die Zwischenfälle beizulegen und die von Litwinow=Finkelstein versprochene Räumung der beiden widerrechtlich besetzten Amurinseln durchzusetzen. Pionierarbeit für das Freilichtspiel Eröffnung der Ausstellung„Das Theater im Freien“.— Eine Rede des Reichskulturwalters Moraller Frankfurt a. M., 1. Juli. Die in Verbindung mit dem Reichsbund der deutschen Freilicht= und Volksschauspiele geschafene Ausstellung„Das Theater im Freien" wurde am Donnerstagmittag von Oberbürgermeister Staatsrat Dr. Krebs in Anwesenheit des Reichskulturwalters Moraller eröffnet. Zu der Feier im Hofe des Karmeliterklosters hatten sich Vertreter der Partei, des Staates, der Behörden und der Wehrmacht sowie zahlreiche Ehrengäste eingefunden. Nach einem Musikvortrag begrüßte Oberbürgermeister Dr. Krebs die Gäste. Er skizzierte die Entwicklung des Freilichttheaters, das in den Mysterien und Fastnachtsspielen früherer Jahrhunderte seinen Ursprung hat und seinen neuen Aufschwung durch den Nationalsozialismus. Im Jahre 1936 hätten 1.6 Millionen Menschen die Freilichtaufführungen besucht, von denen die Römerberg=Festspiele in Frankfurt a. M. und die Aufführungen in Heidelberg besondere Bedeutung hatten. Reichskulturwalter Moraller, der Präsident des Reichsbundes der deutschen Freilicht= und Volksschauspiele, betonte in seiner Rede, daß das Freilichtspiel gerade in dem Augenblick zu wachsender Bedeutung kam, in dem das geschlossene Theater den Weg des kulturellen Niederganges beschritt. Das Freilichtspiel sei nirgendwo und niemals vom jüdischen und liberalistischen Geist angekränkelt gewesen, sondern zu ihm hätten sich im Gegenteil die gesunden Instinkte geflüchtet, als die Juden das Theater beherrschten. Aufgabe des Freilichtspiels, so führte Reichskulturwalter Moraller weiter aus, sei nicht die Hebung des Fremdenvorkehrs. Es liege auch nicht im Wesen des Freilichtspiels, allein durch größere Aufmachung zu wirken, denn man wolle keine Revuen im Freien. Man könne auch nicht einfach Handlungen aus dem geschlossenen Theater ins Freie übertragen. Er richte daher die Aufforderung an den deutschen Dichter, sich einmal besonders mit dem Freilichtspiel zu befassen. Es lohne sich, diese Pionierarbeit zu leisten, denn dem Freilichtspiel sei die große Aufgabe zugefallen, dem deutschen Volke Freude, Entspannung und Erinnerung zu vermitteln. Professor Nießen=Köln dankte abschließend den behöndlichen Stellen, die ihm die Möglichkeit zum Aufbau der Ausstellung gaben, und sprach dann im einzelnen über den Zweck und die Bedeutung der Ausstellung. Ein Rundgang beschloß die Eröffnungsfeier. Tagung der Elektrotechniker. Die 39. Mitgliederversamm lung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker E. V.(BDE) findet vom 5. bis 7. August in Königsberg(Pr.) statt. Den Festvortrag hat der Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft, Direktor Carl Krecke, übernommen, der über„Neuere EntDas Ergebnis der Bettenaktion der R8B. Berlin, 1. Juli. Bereits im Jahre 1993 wurde von der NS.=Volkswohlfahrt im Rahmen des Winterhilfswerks und des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ eine besondere Bettenaktion eingeleitet, deren Ziel es ist, daß jedes Kind und überhaupt jeder deutsche Mensch künftig sein eigenes Bett hat. Bisher sind im Rahmen dieser Aktion nicht weniger als 842 097 Betten zur Verteilung gekommen, deren Wert einschließlich der Bettwäsche mehr als 33 Millionen RM beträgt. Der Umfang dieses Werkes wird noch deutlicher, wenn man hört, daß die Bettenaktion der NSV. ausreicht, um sämtliche Einwohner der Stadt Köln mit Betten zu versorgen. Dies entspricht außerdem dem Bettenbestand aller deutschen Krankenhäufer. Für unzählige deutsche Familien bedeutet diese Bettenspende eine Wendung zu gesunderem, glücklicherem Leben. Den Schwierigkeiten, die vielfach durch die Wohnungsfrage und beschränkten Raum gegeben sind, ist man in besonders dringenden Fällen dadurch entgegengetreten, daß man zwei übereinander liegende Betten in der Art des Brauches beim Militär und Arbeitsdienst aufstellen läßt. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt 40 Jahre alt. Hauptamtsleiter Erich Hilgenfeldt, der am sozialen Aufbauwerk des nationalsozialistischen Deutschland hervorragenden Anteil hat, vollendet am 2. Juli sein 40. Lebensjahr. Der einzigartige Aufbau der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, der größten Wohlfahrtsorganisation der Welt, ist vor allem Hilgenfeldts Verdienst. Die gewaltigen Leistungen der NSV. und die von Jahr zu Jahr wachsenden Ergebnisse des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes, die der ganzen Welt Bewunderung abforderten, zeugen von dem sozialistischen Willen des nationalsozialistischen Deutschland und beweisen, daß die nationalsozialistische Volkswohlfahrt im ganzen Volk fest verankert ist und vom richtigen Mann geleitet wird. Umtausch alter Rundfunkgeräte nur bis zum 15. Juli Berlin, 29. Juni. Wie eine Umfrage der Reichsrundfunkkammer in Handelskreisen ergab, hat die Zahl der zum Umtausch gelangenden gebrauchten Rundfunkgeräte und Lautsprecher in den letzten Wochen eine außerordentliche Steigerung erfahren. Bei dem ständig wachsenden Interesse, das die rundfunkhörenden Volksgenossen demnach der diesjährigen„umtauschaktion" entgegenbringen, sei darauf hingewiesen, daß sie enogultig am 15. Juli abläuft. Bis dahin hat also noch jeder Rundfunkhörer Gelegenheit, sein veraltetes Gerät und Lautsprecher bei seinem Rundfunkhändler gegen einen klangschönen Apparat modernster Art umzutauschen, und zwar bei einer Vergütung von 15 v. H. des Bruttoeinkaufpreises und unter Gewährung von Teilzahlung. Will nun ein Volksgenosse auf dem Umtauschwege zu einem ganz bestimmten Gerätetyp kommen, so mag er den Umtausch kunlichst bald vornehmen, da sonst die allmählich leer werdenden Läger gegen Ende der Umtauschaktion das gewünschte Gerät nicht mehr aufweisen könnten. Dieser Hinweis, das Umtauschgeschäft zu beschleunigen, ist auch deshalb am Platze, weil noch gar nicht abzusehen ist, ob überhaupt jemals eine neue Umtauschaktion durchgeführt wird. wicklungslinien der Elektrizitätsversorgung" berichten wird. Der Jahresbericht, in dem die Geschäftsführung des VDE vor der gesamten elektrotechnischen Oeffentlichkeit Rechnung über die Tätigkeit des VDE seit der letzten Tagung ablegen wird, ist insofern von besonderer Bedeutung, als in dem nun beendeten Zeitabschnitt die Neuordnung der Technik erfolgte. durch die der VDE zu einem Fachverein des der Partei angeschlossenen NS.=Bundes Deutscher Technik wurde, so daß ihm das Feld zu größerer Wirksamkeit geöffnet wurde. Auch die umfangreichen Arbeiten des VDE zur Einführung devisensparender heimischer Roh= und Werkstoffe in die Elektrotechnik dürften großem Interesse begegnen. Die Zahl der sonst noch vorgesehenen wissenschaftlichen Vorträge aus allen Gebieten der Elektrotechnik ist höher denn jemals: ein Beweis, wie die neuen Aufgaben, die der Staat stellt, auch auf die elektrotechnische Forschung befruchtend gewirkt haben. Der Führer empfing den neuen Gesandten für Irland und den Generalkonsul für Valparaiso zur Abmeldung. Der Führer und Reichskanzler empfing am Mittwoch den neuernannten Gesandten für Irland Dr. Eduard Hempel und den neuernannten Generalkonsul in Valparaiso, Barandon, zur Abmeldung auf ihre neuen Posten. Der Führer besuchte das Deutsche Opernhaus. Der Führer wohnte am Mittwochabend einer KdF.=Aufführung der Oper „Tiefland" im Deutschen omernhaus bei. Die Rolle der Martha hatte Margarete Slezak, den Sebastian sang Wilhelm Rode, den Pedro Eyvind Laholm. Preis des Führers für die deutsche Hauptruderregatta in Danzig. Der Führer und Reichskanzler hat für die am Sonntag, dem 4. Juli 1937, in Danzig zum Austrag gelangende deutsche Hauptruderregatta einen Wanderpreis gestiftet. Der Preis besteht aus einer von der Staatlichen BernsteinManufaktur Königberg(Pr.) geschaffenen mit Bernstein besetzten Silberschale. Die deutschen Forstleute in Freiburg. In den Tagen vom 29. August bis 4. September findet in Freiburg im Breisgau die Deutsche Forstvereinsversammlung statt. Das reichhaltige Programm sieht wissenschaftliche Vorträge sowie zahlreiche Lehrausflüge in die badischen Waldungen vor. Verurteilung eines Rasseschänders. Wegen fortgesetzten Verbrechens der Rassenschande hatte sich vor dem Landgericht in München der 24jährige aus Ungarn stammende Volljude Istran Fueloep zu verantworten. Der Jude, der keiner Beschäftigung nachging, trieb sich bald in diesem, bald in jenem Lande herum und war schon mehrmals aus dem Reichsgebiet ausgewiesen worden. Im vergangenen Jahre hatte er sich an eine ältere deutschblütige Frau herangemacht. Das Gericht, däs ihn als einen herumschmarotzenden Parasiten bezeichnete, verurteilte Fueloep zu 1 Jahr 8 Monaten Zuchthaus. Rundfunkansprache des polnischen Staatspräsidenten. Der polnische Staatspräsident hielt eine Rundfunkansprache, in der er auf die Notwendigkeit einer starken Handels= und Kriegsflotte hinwies. Es genüge nicht, eine eigene Meeresküste zu besitzen und einen eigenen Seehandel zu betreiben. Man müsse ununterbrochen daran denken, die polnische Arbeit an der Küste und auf dem Meere sicherzustellen. Deshalb wolle Polen auch eine Kriegsmarine haben, die jedem Bedürfnis und der Größe des polnischen Staates entspricht. Die 700=Jahrfeier der Reichshauptstadt gab der„Illustrierten Zeitung Leipzig" Veranlassung, ihr Heft vom 24. Juni d. J. in seinem Hauptinhalt dem Wachsen und Werden, der kulturellen Bedeutung und der wirtschaftlichen und bevölkerungspolitischen Entwicklung Berlins zu widmen. In großangelegten Artikeln aus berufener Feder ersteht ein geschlossenes und umfassendes Bild dieser Stadt, deren geschichtlich interessanter Werdegang sie vom unbedeutenden Marktflecken zur Hauptstadt des Dritten Reiches, zu einer der bedeutendsten Metropolen der Welt geführt hat. Ueber 65 sorgfältig ausgewählte Photographien und zahlreiche Vignetten geben dem umfangreichen Heft eine lebendige und fesselnde Gestalt. Außer dem farbigen Titelbild enthält es noch vier ganzseitige mehrfarbige Kunstblätter, auf denen die für die Reichshauptstadt charakteristischen Merkmale festgehalten sind. In den Rahmen dieser Nummer fügt sich auch eine mehrseitige Würdigung der Berliner Ausstellung„Französische Kunst der Gegenwart" besonders glücklich ein. Die Verelendung des Sowjetarbeiters 1 Kilo Kirschen für einen Tageslohn— Leningrader Marktnotierung Leningrad, 1. Juli. Die„Leningradskaja Prawda" bringt eine amtliche Notierung der Preise auf dem Lebensmittelmarkt, die für die Beurteilung der Existenzverhältnisse des Sowjetarbeiters von großem Interesse ist. Das Leningrader Blatt nennt die amtlichen Preise für folgende Obstund Gemüsesorten in Rubeln: Zwiebeln Kilo 1,60, Salat 1,75, Weißkohl 2,20, Rote Rüben 1,25—1,75, Blumenkohl ein Kopf zu 300 Gramm 2,50, weiße Bohnen 1 Kilo 3,00, Karotten 23 Stück 120, süße Kirschen 1 Kilo 6,00, Stachelbeeren 4,00, Aprikosen 9,00 und Erdbeeren 8,00. Aus dieser amtlichen Notierung geht mit erschütternder Deutlichkeit hervor, daß die gewaltige Spanne, die zwischen den hohen Preisen auf der einen und der geringen Kaufkraft des Arbeiterlohnes auf der anderen Seite besteht, eher noch jestiegen ist. Nach dem sowjetamtlichen Voranschlag des durchschnittlichen Arbeitereinkommens für das Jahr 1937 könnte sich demnach ein sowjetrussischer Arbeiter für einen Tageslohn etwa 1 Kilo Kirschen kaufen! Es ist aber bezeichnend, daß in der vorstehenden Preisliste die Notierung solcher Lebensmittel wie Butter, Fleisch, Eier usw. nicht enthalten ist. Gerade diese Lebensmittel sind für den Sowjetarbeiter im Preise unerschwinglich. Nicht nur auf dem Gebrauchsmittelmarkt, sondern auch auf dem Bekleidungs=, Schuhwaren= und Lebensmittelmarkt stehen Angebot und Nachfrage einander im Verhältnis von 1:4 gegenüber. Und nimmt man schließlich die Tatsache hinzu, daß der Sowjetarbeiter sich durch mehrere Stunden am Tage, ja oft schon am Abend vorher für den Einkauf des nächsten Morgens in der„Schlange“ anstellen muß, um sich wenigstens ein Anrecht auf den Bezug der benötigten Ware zu sichern, so verrät das alles nur allzu deutlich die tiefe Verelendung der Arbeitermassen in der Sowjetunion. Nachbarschaft und Provinz Kreispropagandaleiter Blasius-Bielefeld gestorben Bielefeld. In Bielefeld verstarb nach mehr als zweijähriger schwerer Krankheit der Altgardist und Kreispropagandaleiter des Kreises Bielefeld=Stadt, Parteigenosse Bernhard Blasius. Der Verstorbene war einer der ersten und aufrichtigsten Streiter der nationalsozialistischen Bewegung in Minden=Ravensberg. Schon am 3. Mai 1925 trat Parteigenosse Blasius der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bei und erhielt die Mitgliedsnummer 16145. Als SA.=Mann und Amtswalter stand er stets in der vordersten Front des Kampfes. Zuletzt bekleidete er seit mehreren Jahren das Amt eines Kreisvropagandaleiters des Kreises Bielefeld=Stadt der NSDAP. Mit 35 Jahren mußte er allzu früh von uns scheiden. Die Beerdigung findet in den Nachmittagsstunden des Sonnabends in Bielefeld statt. Tödlicher Unfall bei der Werre-Regulierung Herford. Unweit der Werre ereignete sich oberhalb der Eisenbahnbrücke ein tödlicher Unglücksfall. In einem Gelände, das zu dem Gebiet der Werre=Regulierung gehört, wollte der Arbeiter Heinrich Beckmann aus Bielefeld den Anhänger eines Lastkraftwagens, von dem Hölzer für die Werre=Regulierung abgeladen worden waren, an den Schlepper wieder ankoppeln. Dabei hat sich wahrscheinlich der Anhänger auf der leicht abschüssigen Stelle in Bewegung gesetzt, bevor Becker sich in Sicherheit bringen konnte. Er wurde am Kopf erfaßt und trug so schwere Verletzungen davon, daß der Tod augenblicklich eintrat. Zwei Arbeiter im Stollen ködlich verunglückt Bad Oeynhausen. Einem schweren Unglück sind im Bergstollen bei Dehme zwei Arbeiter zum Opfer gefallen. Gerade als nach Schichtanfang die Arbeiter auf dem Wege zur Arbeitsstelle waren, drückte der Berg zwei Hangschienen zusammen, Mehrere Arbeiter wurden dadurch eingeklemmt und vom Geröll verschüttet. Es gelang, die Eingeschlossenen zu befreien, doch sind zwei Arbeiter ihren Verletzungen erlegen. Einer der beiden war Familienvater und hinterläßt mehrere unmündige Kinder. Zwei Gokteslachse gefangen! Wesermünde. Einen außergewöhnlichen Fang landete der Fischdampfer„Graz“ der„Nordsee" am Montag im Wesermünder Fischereihasen. Der Dampfer hatte auf 58 Grad nördlicher Breite zwei Gotteslachse im Gewicht vom 85 und 65 Pfund gefangen, die hier noch nicht am Markt waren. Der Gotteslachs erreicht ein Gewicht bis zu 200 Pfund und wird bis zu zwei Meter lang. Die Oberseite ist stahlblau und geht nach der Seite in Veilchenblau über, verblaßt am Bauch vollständig und wird dort rosarot. Auf diesem Untergrund heben sich zahlreiche eiförmige Flekken von milchweißer bis silberglänzender Färbung ab. Die Flossen des Fisches sind prachtvoll korallenrot. Der Gotteslachs ist ein ausgesprochener Tiefseefisch. der nur zur Laichzeit vom Südatlantik in die Küstengewässer Norwegens und Islands wandert. Die beiden Fische wurden sofort verkauft und werden nach Süddeutschland verschickt. Wie es heißt, soll das Fleisch des seltenen Fisches sehr schmackhaft sein. VEW. senken die Strompreise Dortmund. Die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen (BEW) senken ab 1. Juli 1937 wiederum ihre Strompreise. Der Lichtstrompreis wird auf 88 Rpf. je Kilowattstunde und der Kraftstrompreis auf 18 Rpf. je Kilowattstunde (jeweils ohne städtischen Finanzaufschlag) herabgesetzt. Außerdem wird die Stromabgabe an die Landwirtschaft verbilligt durch Senkung der Grundpreise der VEW=Landwirtschaftstarife bei Anschluß eines größeren Elektrowärmegerätes. Hier beträgt die Ermäßigung sogar rund 20 Prozent auf die Grundpreise. Die Tarifsenkung ist für die VEW in erster Linie dadurch möglich geworden, daß die Ausnutzung ihrer Anlagen sich durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Industrie gebessert hat. Diese Strompreissenkung kommt in erster Linie den Kleinabnehmern zugute und wird dazu beitragen, die Anwendung der Elektrizität bei den Kleinabnehmern steigern zu helfen. Dies ist um so eher möglich, da der Haushaltstarif der VEW für vermehrte Anwendung der Elektrizität auch im Haushalt Strompreise von 20, 8 und 4 Rpf. je Kilowattstunde gewährt. Umbau der Reichsbäcker-Fachschule in Bochum Bochum. Am Montagvormittag eröffnete Bezirksinnungsmeister Carl Ewald Grobe=Dortmund an der Reichs=BäckerFachschule in Bochum einen neuen Kursus. In der langen Kette der mannigfachen Kurse, die von der Reichs=BäckerFachschule schon seit ihrer Gründung im Jahre 1926 ununterbrochen durchgeführt worden sind— es wurden bereits mehr als 2000 Berufsangehörige geschult— war diese Eröffnung insofern von besonderer Bedeutung, als nunmehr die schulische Ausbildung in Fachtheorie und=Praxis unter besonderer Unterstützung des Reichsinnungsverbandes des Bäckerhandwerks auf eine Grundlage gestellt wird, die es ermöglicht, in der Reichs=Bäcker=Fachschule Bochum und den zurzeit bereits errichteten, teils in der Errichtung begriffenen Bezirksfachschulen in den übrigen Teilen unseres Reiches insgesamt jährlich etwa 5000 Angehörige des Berufsstandes für ihren Beruf zu schulen. Aus diesem Grunde wurde auch die hiesige ReichsBäcker=Fachschule einem erneuten Umbau unterzogen: es wurde der Hörsaal erweitert und erneuert; ebenfalls wurde die Backstube erweitert. Ferner wurde ein besonderer Laboratoriumsraum eingerichtet. Schließlich dürfte es auch noch interessieren, daß die Einrichtung eines Internats im Hause der ReichsBäcker=Fachschule in Kürze vorgenommen werden wird, so daß die hiesige Schule, die ja als erste Einrichtung ihrer Art bereits lange Jahre hindurch vorbildliche Pionierarbeit auf diesem Gebiete geleistet hat, weiter erheblich an Ansehen und Bedeutung gewonnen hat. Blitzschlag in eine Straßenbahn— Fünf Personen nahe am Tode vorbei Hanau. Während eines schweren Gewitters bestiegen vier Personen einen zur Abfahrt bereitstehenden Straßenbahnwagen. Kaum hatten sie im Vorderteil des Wagens Platz genommen, als der Blitz in Leitung und Wagen einschlug. Im gleichen Augenblick stand auch schon das Hinterteil des Wagens in Flammen und Rauch. Erschreckt drängten die Fahrgäste aus dem Wagen. Nur der Schaffner blieb auf seinem Posten um schnell entschlossen die Leitung auszuschalten und den Bügel von der Hochspannung zu ziehen. Flammen und Qualm verzogen sich bald wieder. Außer einer schweren Beschädigung des einen Motors und der Zertrümmerung einer Fensterscheibe war nichts geschehen. Brockhagen. Tödlich gesturzt. Der Schweizer des Bauern R. in Brockhagen stürzte so unglücklich auf die Straße, daß er mit einem doppelten Schädelbruch dem Krankenhause zugeführt werden mußte, wo er kurze Zeit später schon seinen schweren Verletzungen erlag. Gütersloh. Erfolgreiche Kampfspiele. Am vergangenen Sonntag wurden die 5. Gütersloher Kampfspiele abgeschlossen, die vom Luftwaffen=Sportverein auf der idealen Anlage an den Kasernen Verler Straße abgewickelt wurden und sich zu einem vollen Erfolg gestalteten. Den Schlußkämpfen wohnten mehr als 2000 Zuschauer bei. Abends fand eine große Siegerfeier statt, auf der Bürgermeister Bauer, Ortsverbandsleiter Scharmann und der Kreisführer im DRfL, Casselmann aus Bielefeld, das Wort ergriffen. Aus dem Hessenlande Großfeuer bei der Jute-Spinnerei Kassel Kassel. Am Mittwochvormittag wurde beim Arbeitsbeginn der Jute=Spinnerei und Weberei Kassel im Stadtteil Rothenditmold im großen Lagerschuppen, in dem 1 600 Ballen Jute lagern, Feuer entdeckt. Die sofort alarmierte Feuerlöschpolizei arbeitete mit vier Löschzügen und 7 Schlauchleitungen an der Bekämpfung des Brandes. Da gleichzeitig immer nur vier Mann mit Gasmasken mit dem Herausholen der Jute beschäftigt werden konnten, und jeder Ballen einzeln herausgeholt werden muß, gestalten sich die Arbeiten sehr schwierig, so daß die Löscharbeiten den ganzen Tag andauerten. Fritzlar. Dem Ertrinkungstode entronnen. Die Ehefrau des Waffenmeisters Kindermann, am Blaumühlenweg, erlitt beim Ausspülen einiger Wäschestücke am stark strömenden Mühlengraben in tiefgebückter Haltung einen Schwindelanfall und stürzte kopfsüber in die Fluten. Des Schwimmens nicht ganz sicher versuchte sie, sich über Wasser zu halten und das Ufer des ca. 10 Meter breiten Wassergrabens zu erreichen. Nach schnellem Abtrieb versagten am kleinen Brückensteg vor der Zentrale(Elektrizitätswerk der Stadt Fritzlar) die Kräfte der verzweifelt Ringenden, die nun unterging und schnell der Schleuse zugetrieben wurde. Ein zufällig des Weges kommender Spaziergänger sichtete im letzten Augenblick die treibende Frau, und noch im letzten Augenblick gelang es ihm und dem Betriebsführer des Werkes, die dem sicheren Tode preisgegebene Frau vor der Schleuse aus den Fluten zu ziehen. Die sofort vorgenommenen Wiederbelebungsversuche hatten erst nach einer Stunde größter Kraftanstrengung Erfolg. Fritzlar. Unsere lieben Alten. In bester Rüstigkeit und geistiger und körperlicher Frische konnte der Hofmeister i. R. Josef Hersche=Neustadt im Kreise seiner Angehörigen seinen 84. Geburtstag feiern.— Die Witwe Elisabeth Erd=Ziegenberg, Mutter von 14 gesunden Kindern, konnte am 1. Juli in geistiger und körperlicher Rüstigkeit im Kreise ihrer Kinder und Enkel ihren 78. Geburtstag, der Anstreicher Ludwig Schöne am 2. Juli in bester Rüstigkeit seinen 70. Geburtstag begehen. Spangenberg. Forstschuljubiläum. Als Abschluß der Heimatwoche fand die Feier des 30jährigen Bestehens unserer Forstschule statt. Die ehemaligen Schüler vereinigten sich mit dem derzeitigen Lehrgang zu einem Festkommers, woran sich ein Fackelzug und als Abschluß ein Feuerwerk anschloß. Gauschulungsleiter Weibezahn hielt einen Vortrag. Als Gäste waren anwesend Gauleiter Staatsrat Weinrich und Oberpräsident Prinz Philipp von Hessen. Neustadt. Am Peter= und Paulstage fand, wie alljährlich, Gottesdienst mit Predigt in„Forst" statt. Zahlreich waren die Gläubigen aus den katholischen Ortschaften Oberhessens zur„Oberhessischen Gnadenstätte“ gepilgert. Die Gemeinde Allendorf war in Prozession erschienen. Einigkeit macht stark! Hinein in die NS.-Volkswohlfahrt! RUNDFUN Köln: Sonnabend, 3. Juli 9.30: Kleine Zwischenmusik. Schallplatten. 10.00: Hamburg: Auf großer Fahrt für Deutschland. 10.30: Fröhliches Spiel für unsere Kleinsten. 12.00: Die Werkpause. 13.15: Breslau: Mittagskonzert. 14.15: Wochenendkonzert. Schallplatten. 15.15: Ein sommerliches Singen und Musizieren mit unseren Jungmädeln. 15.45: Sendepause. 16.00: Bunte Melodien. 17.00: Iserlohn steckt voller Merkwürdigkeiten. Plauderei zur 700=Jahr=Feier der Stadt Iserlobn. 18.00: Frankfurt: Schwimmländerkampf Deutschland—Frankreich in Darmstadt. 18.15: Der neue Funkplan. 18.20: Abendsingen. 19.00: Menschen unter sich. Belauschte Gespräche. 20.10: Der frohe Samstagabend. 22.20: Funkberichte vom Kavalleristentag in Düsseldorf. 22.35: Düsseldorf: Nachtmusik und Tanz. 24.00: Berlin: Tanzmusik. Deutschlandsender: Sonnabend, 3. Juli 9.40: Kleine Turnstunde. 10.00: Amalie Dietrich. Eine deutsche Frau kämpft um die Wissenschaft. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.00: Sendepause. 11.45: Bekämpft die Feldmaus! Anschl.: Wetter. 12.00: Königsberg: Musik zum Mittag. 15.10: Heiter und bunt. Schallplatten. 16.00: Köln: Bunte Melodien. Dazw. 17.00: Jumbo kehrt in seinen Urwald zurück. 18.00: Für jeden etwas. Schallplatten. 18.45: Sport der Woche. 19.00: Und jetzt ist Feierabend!(Aufnahme). 19.45: Tennis=Meisterschaften in Wimbledon: Schlußrunde Herren=Doppel(Aufnahme). 20.10: Köln: Der frohe Samstag=Abend. 22.30: Haydn: Sonate Es=Dur. 23.00: Berlin: Tanzmusik. Schwere Verfehlungen bei der DAF. in Langenberg Ein ungetreuer Kassenwalter zu 21 Monaten Zuchthaus verurteilt Bielefeld. Der 33jährige H. Lütkenkemper aus Langenberg i. W., dessen schwere Verfehlungen zum Nachteil der DAF. bei der Aufdeckung im Herbst vorigen Jahres in der Bevölkerung weit über den örtlichen Bezirk hinaus berechtigtes Aufsehen erregten, hatte sich jetzt vor der 2. Großen Strafkammer in Bielefeld zu verantworten. Der Angeklagte, der sich seit dem 24. November 1936 in Untersuchungshaft befindet, gab die Veruntreuungen zu, wenn er auch bestritt, die ganze Summe von etwas über 5000 Mark nutzlos vertan zu haben. Nach seiner Schätzung, so meinte der Angeklagte, könnte er höchstens 200 Mark für sich verbraucht haben. Wie die Vernehmung des Angeklagten ergab, war er früher Kassenwalter des Holzarbeiterverbandes und wurde bei der Zusammenlegung Mitte 1934 auch für die DaF. mit der gleichen Aufgabe betraut. Anfänglich dürfte er diese ehrenamtliche Tätigkeit für die DAF. ordnungsgemäß ausgeübt haben. Als er dann aber mit seinem Gelde nicht mehr auskam, vergriff er sich an Beitragsgeldern, die er bei den Einzelmitgliedern einkassiert hatte. Später genügten ihm diese Kleinigkeiten nicht mehr, und als er merkte, daß die regelmäßigen Kontrollen durch die Verwaltungsdienststelle in Rheda, der L. unterstellt war, ausblieben, wußte er dieses geschickt auszunutzen. Als Kassenwalter hatte L. die Beiträge in erster Linie von den Firmen einzuziehen, die diese Beträge von den Gefolgschaftsmitgliedern vom Lohn abhielten und geschlossen abführten. Während der Angeklagte bei der Firma Bartels. wo er beschäftigt war und die Mitgliedsbücher der Gefolgschaft selbst aufbewahrte, das Geld in Empfang nahm, aber keine Marken einklebte, hat er bei den anderen Firmen zwar die entsprechenden Marken abgeliefert, aber die erhaltenen Beträge nur zum Teil in das Kassabuch eingetragen. Auf diese Weise hatte er nicht nur für seine persönlichen Bedürfnisse genügend Geld, sondern konnte auch bei den Kontrollen einen ausreichenden Markenbestand vorweisen. Zur Verschleierung der erheblichen Veruntreuungen fälschte er die Einnahmebelege mitsamt den Unterschriften, wodurch es ihm möglich war, die Verfehlungen über ein Jahr unbehelligt durchzuführen. Neben diesen umfangreichen Unterschlagungen hat der Angeklagte aber auch Aufnahmegebühren und Umschreibegebühren veruntreut, sowie 147 RM aus einer von der DAF. für die Auslandsdeutschen in Spanien bestimmten Sammlung. Gerade dieser Fall zeigt, wie verwerflich der Angeklagte vorging und rücksichtslos an Geld alles nahm, was er fassen konnte. Bereits im Januar 1936 war dem Ortsgruppenwalter der DAF. aufgefallen, daß L. sehr viel in Kneipen lag und oft am Morgen betrunken nach Hause kam, also bedenklich über seine Verhältnisse lebte. Auf seine telefonische Bitte bei der Verwaltungsdienststelle in Rheda, doch sofort eine Revision vorzunehmen— in diesem Punkt kann dem damaligen Verwaltungsdienststellenleiter ein Vorwurf nicht erspart bleiben, — geschah unbegreiflicherweise vorerst nichts. Erst im August 1936 fand eine Prüfung statt, die der Angeklagte aber auf Grund der raffinierten Verschleierungen„gut überstand". Lütkenkemper gav im wesentlichen die Verfehlungen zu. Seine Einlassung, er habe bei der Umschreibung der Mitgliedsbücher Ende 1935 bis Anfang 1936 erhebliche Beitragsrückstände ausgeglichen, obschon sie von den Mitgliedern nicht bezahlt worden seien, konnte ihm aber widerlegt werden, wenigstens insoweit, als im günstigsten Falle hierfür nur ein Betrag von 100 bis 200 RM in Frage kommen kann. Im übrigen wollte der Angeklagte die Uebersicht vollkommen verloren haben, was aber nur inbezug auf die Höhe der von ihm veruntreuten Summe der Fall sein dürfte. Jedenfalls steht fest, daß L. das Geld sinnlos in Wirtschaften vertan hat, mußte er doch selbst zugeben, wöchentlich ein= bis zweimal 10 bis 20 RM auf den Kopf gehauen zu haben, besonders in auswärtigen Kneipen. Wie frech der Angeklagte in seinem Handeln war, geht noch daraus hervor, daß er nach der Amtsenthebung noch einen Betrag von rund 100 RM einkassierte und für sich verbrauchte, während die Familie kaum herumkommen konnte. Zuletzt allerdings, das gab der Angeklagte zu, habe er täglich mit seiner Verhaftung gerechnet und daher sei ihm alles egal gewesen. Von großer Bedeutung für die Beurteilung der Verfehlungen waren die Aussagen des Ortsgruppenleiters der NSDAP. und des Ortsgruppenwalters der DAF., die übereinstimmend bekundeten, daß die Vorgänge in der Bevölkerung große Erregung hervorgerufen hätten und noch lange Zeit auswirken würden, zum Nachteil nicht nur für die örtliche DAF., sondern auch für die Bewegung selbst. Der Antrag des Staatsanwalts lautete auf vier Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Nach eingehender Beratung venkündete die Straskammer das Urteil: Der Angeklagte wird wegen Untreue in einem besonders schweren Fall in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung, Unterschlagung und versuchten Betruges zu einer Gesamtstrafe von einem Jahr und neun Monaten Zuchthaus und 300 RM Geldstrafe verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Die Geldstrafe und sechs Monate der Strafe gelten durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt. ch- sc ein-Dd. mir Früchten aus Di. Oerker’'s Däddingpehren! Familienzirkus einer Zirkusfamilie Gestern Mittag ließ der„Maspernplatz noch nicht errennen, daß schon am selben Abend auf ihm der stattliche Achtmasten= Großzirkus„Belli“, in dem 3000 Personen bequem Platz finden, sein reiches Programm der Paderborner Bevölkerung vor Augen führen würde. Vorzügliche Leistungen, getragen von einer in Fleisch und Blut übergegangenen Artistik, riefen immer wieder die Beifallsstürme des vielhundertköpfigen Dublikums wach. 250 Jahre befindet sich dieser Zirkus im Besitz der Familie Belli, von Frau Direktor Belli mit vorbildlichem Geschick geleitet. Neben vielen anderen tüchtigen Artisten beschäftigt Frau Belli vor allem 7 Töchter und 2 Söhne, die alle Hervorragendes leisten und echte Berufskameradschaft pflegen. Wenn das Scheinwerferlicht und die Bogenlampen den Zirkus taghell erleuchten, sitzt das Publikum in atemloser Spannung da. Fräulein Belli eröffnet das reichhaltige Programm graziös und anmutig mit ihrer Reitkunst. Nach diesem Glanzstück kommt Arthur Belli an die Reihe, der mit seinem 6er=Zug Freiheitspferde und seinen zwei Ponnys sein großes Können beweist. Vor= und Rückwärtssteiger gibt es zu bewundern und„Cognac“, das Apportierpferd, kann sogar eine Stecknadel apportieren, was als bedeutende Leistung der Dressur anzusprechen ist. Blondini aber, dieser Meister seines Fachs erinnert mit seinen verblüffenden Jongleurkunststücken stark an Rastelli, bei dem er in die Lehre gewesen sein könnte. Ilka und Ilanka Belli, die farbenprächtigen Elfen auf dem Drahtseil, erobern sich mit ihren Darbietungen im Fluge die Herzen. Elvira Belli mit ihren Tauben, die auf einen Gewehrschuß hin zu ihr flattern und ihrer angenehmen Lehrmeisterin die Befehle vom Munde ablesen, wird ebenfalls ein voller Dublikumserfolg beschieden. Sogar Karussell können diese einzigartigen Tauben fahren. Die Bokara=Truppe, eine Schleuderbrett=Akrobaten=Sechser-Gruppe wirbelt und springt nach der Taubennummer fast bis unter das hohe Zeltdach, das einem vor ihrer phänomalen Gelenkigkeit fast schwindelig wird. In Amerika erregte gerade diese Truppe großes Aufsehen. Ihre Bestleistung ist ein Doppel=Saltomortale vom Schleuderbrett aus. Ein Rekordspringer führt vorher Trambolin=Sprünge über 2, 4 und 6 Pferde aus. Hiernach zeigt Harry Belli, der bewunderte Kunstreiter, auf„Romeo" und„Oberon“ gemäß alter ZirkusTradition Hohe Schule. Gerade dieses Schaustück rief bei allen bisherigen Vorstellungen die ungeteilte Aufmerksamkeit und Bewunderung besonders des reitkundigen Zuschauers wach. Der 6er=Zug drolliger, niedlicher ShetlandPonnys bereitet ebenfalls allen viel Freude und Genuß. Hermann, der kleine Clown, der zwischendurch die Lachmuskeln mit seinen originellen, unerschöpflichen Einfällen reizt, hat mit dem störrischen Esel, der sein Dartner ist, vollauf zu tun und reizt durch seine drollige Art, ob man will oder nicht. Als Höhepunkt aller Attraktionen kann man wohl den komischen Reitakt der 6 Geschwister Belli auf 1 bis 3 Pferden bezeichnen, der das Tagesgespräch des In. und Auslandes war. Nach einer kurzen Pause stellt sich ein 8 Tage alter Löwe im Kreise seiner schon etwas älteren Löwenbrüder vor, woran sich die Besichtigung der Tiere anschließt. Dann folgen weitere Sensationen. In einem globusartigen Eisengitter=Käfig führt Cliff=Aeros u. a. den Panther„Pfiffi“ vor, den wir von dem berühmten HarryDiel=Film„90 Minuten Aufenthalt“ her kennen. Dieser Meister=Dompteur fesselt mit seinem berühmten„Melodrama“, womit er sich und„Pfiffi“ einführt von Anfang bis zum Schluß, ebenfalls mit einem riesigen Berber=Löwen, der auf den schönen Namen„Cäsar“ hört und ebenfalls durch den Diel=Film„Der Dschungel ruft!“ einem breiten Zuschauerkreis bekannt wurde. Die weitere Sensation„Todesfahrt auf dem Motorrad im Löwenkäfig“ ist eine Sensation für sich in diesem vielseitigen 3=Stunden=Programm. Das sind Leistungen, die an die Fahrer Ansprüche stellen, wozu Nerven wie Drahtseile gehören. Nun aber kommt noch etwas ganz Besonderes: Die Direktion lud einige Gäste ein, zusammen mit„Cäsar“ und dem Dompteur Cliff Aeros in dem Kugelkäfig ein Frühstück einzunehmen, was die mutige Männerwelt sich selbstverständlich nicht zweimal sagen ließ. Die einzige Sorge war nur, daß„Cäsar“ Hunger auf das schöne Frühstück der Gäste bekam und diese aus Versehen dabei mit berücksichtigt. Aber es lief alles gut ab, und„Cäsar“ und die seltenen Eindringlinge sind sogar gute Freunde geworden. Der Besuch des Zirkus Belli reut keinen. Alle Besucher der gestrigen Vorstellung sind des Lobes voll! Nachmittags öffnet der Zirkus den Kindern und abends den Erwachsenen seine gastlichen Pforten! Wetterbericht Reichswetterdienst Ausgabeort Essen- Mülheim Kühl Die Zufuhr kühler, feuchter Meeresluftmassen hält an. Durch großen Druckanstieg im Osten wird sich dort ein Hochdruckgebiet ausbilden, das uns wärmere Luftmassen zukommen läßt. Unser Gebiet liegt dann im Kampfgebiet dieser beiden Luftmassen, so daß weiter mit schlechter Witterung gerechnet werden muß. Aussichten für das Industriegebiet, Münsterland und Sauerland: Freitag: Bei frischen Winden aus westlicher Richtung meist bedeckt mit geringen Regenschauern, Temperaturen bei 16 Grad.— Sonnabend: Bei anhaltenden Westwinden weiterhin kühl, Niederschläge in Schauern.— Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Kühl und unbeständig. Turnen- Spiel- Sport 08 Paderborn- Es Neuhaus 1:1 Den Abschluß des Fußballjahres 1936/37 hätte man sich wahrhaftig schöner vorgestellt, als es am Mittwochabend auf der Wilhelmshöhe der Fall war. Wunderschön ließ sich das Spiel an, das in seiner Art ein wirklich schöner Ausklang der Fußballsaison zu werden versprach. Nach dem Wechsel aber glitt es mehr und mehr von seiner Höhe herab und endete schließlich durch das Verhalten einer Clique von Zuschauern mit einem Mißklang, wie er unschöner wohl kaum sein kann. Das Verhalten sogenannter„Lokalpatrioten“ erinnerte an Zeiten, von denen man glaubte, daß sie heute schon längst überwunden seien. Von einer Sport gemeinschaft, wie sie heute Ziel der deutschen Sportbewegung ist und eine Selbstverständlichkeit sein sollte und zu der nicht nur die Spieler, sondern alle auf dem Sportplatz Anwesenden zählen, scheint ein Teil der Zuschauer noch weit entfernt zu sein. Diese„Freunde des Sportes“ bilden sich ein, der Sportplatz sei der Platz, auf dem man seiner, fast möchte man sagen, Radaulust freien Lauf lassen könnte. Und diese Zuschauer sind so„eingefleischte und unfehlbare“ Beurteiler des Geschehens auf dem grünen Rasen, daß sie sich veranlaßt fühlen, alles und jedes bemängeln zu müssen, vor allem die Entscheidungen des Schiedsrichters, was gegen„ihre“ Mannschaft gerichtet ist. Würden doch diese Neunmalklugen nur selbst einmal die Pfeife zwischen die Zähne nehmen, dann würden sicherlich alle Meinungsverschiedenheiten ein Ende haben. Aber nur zu bald würden auch sie ihre Unzulänglichkeit erkennen und sich für dies„Geschäft" bedanken. Damit soll den Zuschauern nicht jegliches Recht einer Meinungsäußerung abgesprochen werden. Ein harter Kampf wird sie immer zum Mitgehen hinreißen, und wenn sie im Kampfe selbst stimmgewaltig„ihre“ Mannschaft unterstützen, wird niemand etwas dagegen haben, aber anständig soll man bleiben und nicht alle und jede Entscheidung des Schiedsrichters gegen die„eigene Mannschaft, auch wenn er mal„daneben" pfeift, zum Anlaß eines unsinnigen Lärms zu machen. So nämlich war es am Mittwochabend auf der Wilhelmshöhe. Es war das alte Lied „Neuhaus sollte wieder mal verschoben werden". Lokalpatriotismus ist gut, Lokalfanatismus widerlich. Auch Schiedsrichter sind Menschen, und ebenso wie die Zuschauer, die alles Geschehen gar zu leicht durch„ihre“ Brille ansehen, nicht unfehlbar. Mag der Unparteiische auch mal den Nagel nicht auf den Kopf getroffen haben(etwas hart vielleicht seine zweite Elfmeter=Entscheidung), so lag kein so schwerwiegender Grund in diesem Freundschaftskampf vor für die gegen Schluß des Spieles ununterbrochenen Mißfallensäußerungen der Neuhäuser Schlachtenbummler. Ihr Verhalten trug letzten Endes dazu bei, daß auch die Spieler nervös wurden und das so vielversprechend begonnene Spiel später Gefahr lief, abgebrochen zu werden, als ca. 10 Minuten vor Schluß der Schiedsrichter einen Spieler der Gäste des Platzes verwies. Für Anständigkeit und Disziplin auch auf dem Sportvlatz heißt es für alle, Spieler, Zuschauer und Schiedsrichter, sich einzusetzen, damit endlich einmal das erstrebte Ziel erreicht wird: eine Sportgemeinschaft im Sinne des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen. Die Mannschaften waren sichtlich bemüht, dem Spieljahr einen würdigen Ausklang zu geben. Wunderschön setzte das Spiel ein und verlief spannend und fair bei vollem Einsatz beider Seiten bis zur Pause. In der ersten halben Stunde hatten die Paderborner ein Uebergewicht, konnten gegen die sichere Abwehr der Neuhäuser, in der Portheine wieder glänzte, aber nichts ausrichten. Die letzte Viertelstunde des ersten Zeitabschnittes sah die Neuhäuser in Front, die auch zwei Minuten vor der Pause das Führungstor erzielten. Nach dem Wechsel das umgekehrte Bild. In dieser Zeit liegt bekanntlich Neuhaus' Stärke. Mächtig drehten die Gäste auf und drängten die Paderborner in die Verteidigung, konnten aber ebensowenig wie diese vor der Pause ihre Ueberlegenheit zahlenmäßig auswerten. 15 Minuten vor Schluß glückte dann den Paderbornern der Ausgleich, die kurz nach Beginn des Spieles und Seitenwechsel je einen Elfmeter nicht auszuwerten vermochten. Schade, daß das Spielende den bis dahin guten Eindruck des Kampfes vollends verwischte. Lassen wir zur allgemeinen Beherzigung ein Dichterwort folgen, mit dem SA.=Brigadeführer Lorenz seinen Glückwunsch an Schalke 04 schließt: „Des deutschen Sportes Würde ist mit in Eure Hand gegeben. Bewahret sie! Sie sinkt mit Euch. Mit Euch wird sie sich heben.“ Auftakt zur„Tour de France“ In der französischen Hauptstadt nahm am Mittwoch die 31.„Tour de France“ ihren Anfang. Auch in diesem Jahre startete eine offizielle deutsche Mannschaft, die aus unseren derzeit zehn besten Fahrern besteht. Ganz Paris war auf den Beinen, als die einzelnen Mannschaften schon in den frühen Morgenstunden nach dem Vorort Le. Vesinet hinausfuhren, wo Straßenweltmeister A. Magne den Startschuß abfeuerte. Die erste Etappe führte fast durchweg durch das ehemalige Kampfgebiet über Amiens nach dem 263 Kilometer entfernten Lille. Ueberraschungssieger und damit erster Träger des Gelben Trikots wurde der Luxemburger Majerus in 6:57:48 mit fast einer Minute Vorsprung vor seinem Landsmann Mersch, dem Einzelfahrer Brackeveldt=Belgien und dem Dresdener Thierbach, der in 6:58:54 eine etwa 15 Mann starke Gruppe mit Delteur, Disseaur, S. Maes, Clemens, Speicher und Rossi hinter sich ließ.— Die weiteren Plätze der Deutschen 17. Geyer 7:00:38 Stunden; 22. Bautz 7:01:59 Stunden; 27. Wengler 7:06:55 Std.; 30. Schultenjohann 7:09:01 Std.; 54. Weckerling 7:12:33 Std.; 55. Oberbeck 7:13:22 Std.; 64. Wendel 7:19:04 Std.; 68. Hauswald 7:19:55 Stunden; 78. Schild 7:22:06 Stunden. Cramm— Budge, das Finale Wieder einmal steht Gottfried von Cramm im Endspiel von Wimbledon, das er mit dem blonden Donald Budge aus Kalifornien am Freitag bestreiten wird. Zweimal lief von Cramm gegen den letzten Bewerber in Wimbledon schon an. Und da aller guten Dinge drei sind, braucht er heuer nur ein Quentchen Glück...— Donald Budge hatte es mit seinem Landsmann Freddy Parker nicht gerade leicht. Den ersten Satz verlor er 2:6, aber die nächsten fielen mit 6:4, 6:4, 6:1 an ihn.— Cramm— Austin war die Zugnummer des Mittwochs. Oft schon hatte„Bunny“ gegen den deutschen Spitzenspieler im Kampf gestanden. In vier Sätzen war diesmal alles schon geklärt. Immerhin: es kostete Kampf. Heuer hielt unser Meister den Engländer mit 8:6, 6:3, 12:14, 6:1 nieder.— Henner Henkel war im Viertelfinale von dem Amerikaner Parker 3:6, 5:7, 6:4, 6:2, 2:6 ausgeschaltet worden. Italiens Frauen liefen Weltrekord In Turin stellte eine italienische Frauenstaffel über 3 mal 800 Meter mit 7:32 Minuten einen neuen Weltrekord auf. In der Besetzung Balbo(2:29,8 Min.), Giorda(2:29,2 Min.) und Bulzacchi(2:33 Min.) unterboten die Italienierinnen den alten Weltrekord von 7:37,4 Minuten, den die Staffel des VfB Breslau mit Mitschke, Schmiechen und der Olympiasiegerin von Amsterdam, Lina Radtke=Batschauer, als Schlußläuferin in Breslau am 6. August 1933 aufgestellt. Das Mengeringhäuser Freischießen Vom 8. bis 11. Juli findet in der Stadt Mengeringhausen in Waldeck das historische Freischießen statt. Es ist dies ein ganz eigen= und einzigartiges Fest, das alle sieben Jahre gefeiert wird und in deutschen Landen wohl nicht seinesgleichen hat. Die prächtige Ausstattung des Festes, der historische Festzug und das Festspiel„Treue um Treue“ vermögen alle sieben Jahre die Bürger der Stadt und auch die Festteilnehmer aufs neue in ihren Bann zu schlagen. Die erste Erwähnung der Mengeringhäuser Schützengilde erfolgte im Jahre 1502 in einer Urkunde über eine Landschenkung. Wenn auch das Gründungsjahr nicht feststeht, so ist doch anzunehmen, daß die Schützengilde als Bruderschaft St. Sebastiani um das Jahr 1500 als Folge eines Ueberfalls des Ritters Rabe von Canstein gegründet wurde. In Philipp Knippschilds Corbachscher Chronik(herausgegeben von Varnhagen) steht über diesen Ueberfall Folgendes zu lefen: „Anno 1502 hat Rab von Canstein, mit welchem Graff Philipps wegen dero Grentze immer währenden Streit gehabt, die Stadt Mengeringhausen in der Fastnacht(weil er gewußt, daß alsdann jedermann wohl lebte und zechte, dahero weniger Wacht in der Stadt gehalten würde) heimlich des Nachts angefalenn, durch die Mawre gebrochen, und einen Hauffen bewehrter Kriegsleute hinein gebracht. Bnd damit die Bürger solches nicht also baldt mercken, end Canstein desto eber zu seinem Vortheil gelangen mögte: hassen die Krieasleute Cräntze von Stroh gemacht, alß ob sie inheimische Fast Nachts Leute wären, auff gehabt, und seynd durch die Gassen gangen. Als aber die Bürger den Infall gemerket, seynd sie sehr erschrocken, haben Lerm geruffen, ond eines Theils ohnbekleidet und ohnbesonnen in Eyl zur Wehr griffen, dem Feind sich widersetzt, seynd aber sämmerlich omhhracht ond gefangen genommen worden. Nachdem alles geplündert ond verwüstet, ist Fewer angezündet, dadurch viele, so sich versteckt gehabt, herfür zu kriechen gezwungen ond ertödtet, die Stadt auch halb abgebrandt worden, viele seynd auch im Fewer umbkommen, end ist ein erbermlicher Zustand in Mengeringhausen gewesen.“ Die Streitigkeiten zwischen den Rittern von Canstein und den Waldecker Grafen begannen schon mit der Erbauung der Burg Canstein im Jahre 1342. Als in diesem Jahre die Brüder Rave, der ältere Herbord und Rave der jüngere ven Papenheim, von dem Erzbischof von Köln mit dem Berg Kanstein belehnt wurden, um darauf eine Burg als offenes Haus für den Erzbischof zu erbauen, erhob Graf Heinrich von Waldeck Lehnsansprüche auf den Berg Kanstein. Er erbaute dann dem Kanstein gegenüber eine Trutzburg„Grimmenstein“, die er aber auf Grund eines Vergleichs vom 15. August 1343 wieder abbrechen mußte. In dem Vertrag vom 10. August 1346, worin die Besitzrechte über die Burgen Kanstein, Norderna und Wetterburg geregelt werden, erreichte dann Otto von Waldeck, daß ihm das halbe Lehnsrecht über den Kanstein zugestanden wurde. In der Folge aber ließen die Grenzstreitigkeiten zwischen den beiden Parteien nicht nach. Den Cansteinern war die feste Stadt Mengeringhausen ein Dorn im Auge. Zweimal wurde die Stadt von den Raben ron Canstein überfallen, geplündert und in Brand gesteckt, die Bürger niedergemacht oder in Gefangenschaft geschleppt.(1480 und 1502.) Erst 1512 endete der Streit mit einem Vergleich. Die Herren von Canstein hatten später in Mengeringhausen ein Haus und ein Gut, das sie aber 1733 an den Fürsten Carl verkauften. Die erwähnten Ueberfälle haben zur Gründung der Schützengilde geführt, die bis zur Gegenwart in der Schützengesellschaft fortlebt. Das Festsviel„Treue um Treue“, das anläßlich des historischen„Freischießens“ aufgeführt wird, hält in den Herzen der Mengeringhäuser Bürger die Erinnerung an den Ueberfall noch heute wach. Spiel und Festzug bilden den Höhepunkt des Festes. Der Festzug bietet ein farbenprächtiges Bild mittelalterlicher Ritterherrlichkeit. Die Spitze des Zuges eröffnen Fanfarenbläser, ihnen folgen der Herold, Landsknechte und Armbrustschützen. Dann die Hauptperson selbst: Graf Heinrich der Eiserne, hoch zu Roß in schwarzer Eisenausrüstung, umgeben von seinen Knappen. Anschließend die Konstabler mit den alten Katzenköpfen, prinzliche Fahne, der Träger des Königshutes, der Schützenkönig mit Kleinodien, Vorstand und städtische Behörden. die Feldmetzger, die Becherträger, der Auditeur, die Hellebardiere. Dahinter die neuere Zeit: Männer= und Burschenkompagnien der Schützen in neuzeitlichen Uniformen. Zum Schluß die Kinderkompagnien mit ihrem Oberst. Die Reihenfolge der einzelnen Gruppen ist genau vorgeschrieben und der Weg des Festzuges genau festgelegt. Vom Rathaus ausgebend durchzieht er die alten Straßen der Stadt, die diesen Zug seit Jahrhunderten kennen und löst sich unter den alten Linden am Untern Tor auf. Hier liegt auch der Festplatz mit Königshütte, Festballe und Lelten, wo sich das frohe Festestreiben abspielt. Hammelschießen, Preisschießen und Gerichtsverhandlungen des Eisernen Grafen vereinigen das Interesse der Festteilnehmer auf sich. Gegen Abend geht der Festzug in derselben Ordnung wieder zum Rathaus zurück. So ersteht in der alten Stadt Mengeringhausen vier Tage lang das Leben und Treiben einer längst versunkenen Zeit. Für die Mengeringbäuser Bürger ist das Freischießen einfach das Fest. Seine Bedeutung geht aber weit über die Grenzen der Stadt und des Waldecker Landes hinaus. Niele Gäste von weit und breit werden zu dem diesjährigen Festspiel erwartet. Neben den unvergeßlichen Eindrücken, die Festzug und Festspiel vermitteln werden, hieret die Stadt selbst mit ihren 300 Giebelfachwerkhäusern, der spätgotischen Kirche mit dem charakteristischen schiefen Turm und den herrlichen Wandgemälden, die von Thorwart 1572 gemalt sind, interessante Sehenswürdigkeiten und Erinnerungen aus alter Zeit. Nr. 151 Jahrgang 1937 Aus der Heimat Freitag, 2. Juli Bad Driburg. Die alljährlichen Tagungen, zu denen, alter Tradition entsprechend, der Verein für vaterländische Geschichte und Altertumskunde an irgendeinem der schönen Plätze unseres erinnerungsreichen Paderborner Landes seine Freunde einlädt, haben ihre feste, besondere Bedeutung, die keiner übersehen darf, der es ernst meint mit der Erforschung der Heimat und ihrer so lehrreichen Geschichte. Sie bringen alljährlich aus dem unerschöpflichen Born des Alten, Verklungenen und Vergangenen wieder etwas Neues. ein bisher zumindest in dieser Form noch nicht durchforschtes und erörtertes„ragengebiet vor ein größeres sachverständiges Forum und tragen dadurch bestens dazu bei, die Arbeit in diesem nicht immer an sich zeitnahen und dankbaren Forschungsgebiet doch lebendig und wertvoll, ihre Wirkung aber in ihrem Sinne volkstümlich zu gestalten. Und letzten Endes kommt es ja darauf an, diese gemeinsam oder von eifrigen Forschern zutage geförderten Ergebnisse, die uns zum großen Teil wichtige Einblicke in Entwicklungen, Zeitströmungen und Zeitverhältnisse vermitteln, jeder„altertümelnden“ Patina zu entkleiden und einzugliedern in das Leben unferer Tage, auszurichten auf das Geschehen unserer Zeit. Das l’art-pour-lart-Prinzip ist ja auch für diese Kunst des Forschens vorbei. Diesmal hatte man das gerade jetzt sich in voller Schönheit entsaltende Bad Driburg zum Tagungsort gewählt, nachdem erst vor neun Jahren hier die zweite Tagung stattgefunden. Die Paderborner waren wie gewöhnlich mit dem Autobus herübergekommen, und auch aus der Umgebung hatten sich so viel Mitglieder, Freunde und Gäste eingefunden, daß der große Kursaal des Gräflichen Bades einer ganz ansehnlichen Versammlung zum würdigen Rahmen dienen konnte. Der Vereinsdirektor. Dechant Dr. Wurm, versäumte nicht die Gäste zu begrüßen, umter denen er den Bürgermeister der gastgebenden Stadt, Kreisleiter Dr. Trost, den Heimatgebietsleiter Landrat Eickel=Büren, Domanenrat Borgmann und das verdienstvolle Ehrenmitglied, Studienrat i. R. Limberg besonders herzlich willkommen hieß. Er gedachte in ehrenden Worten der verstorbenen Ehrenmitglieder, des Stadtarchivrats Prof. Schmitz=Kallenberg und des Postinspektor i. R. Gembris, der so unermüdlich für die Heimatstadt und die Erforschung ihrer Geschichte tätig war. Mit Freude vermerkte Dr. Wurm ein wenn auch geringes Ansteigen der Mitgliederzahl und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich im Zeichen der allgemeinen wirtschaftlichen Belebung auch hier, der selbstlosen Heimatforschung zum Nutzen, eine weitere Besserung bemerkbar mache. Bekanntlich steht die Abteilung Paderborn finanziell nicht so günstig da wie die Schwesterabteilung in der Provinzialhauptstadt, da sie Museum und Bibliothek zu verwalten hat. Die nun endlich ermöglichte wesentliche Erweiterung des Museums im Paderborner Alten Rathaus gab dem Vereinsdirektor Anlaß, allen Stellen zu danken, welche diese Lösung herbeiführen halsen, vor allem der Stadt Paderborn und dem verdienstvollen Museumsleiter Prof. Fuchs, zu dessen kürzlich begangenen 60. Geburtstag er diesen in aller Namen beglückwünschte. Mit kurzem Rückblick auf die Ziele und Erfolge des Vereins beschloß der Direktor diese seine Ausführungen und gedachte in diesem Zusammenhang des Vaterlandes und seines Führers, welchen das Streben und Schaffen auch der ihrer Heimat dienenden Altertumsfteunde voll und ganz gelte, und die er mit einem dreifachen Sieg=Heil grüßen hieß. Alter Tradition entsprechend, sprach dann der Vereinsdirektor über die Geschichte des Tagungsortes, beleuchtete die Bedeutung Bad Driburgs in alter und jüngerer Zeit und wußte überaus anschaulich, sast im Plauderton, die an sich oft recht wichtigen Ereignisse ins rechte Licht zu rücken. Dabei führte er die Hörer immer wieder hinauf zu den steilen Höhen der Iburg, deren stumpfer Kegel so manches Mal Schauplatz großer Geschehnisse wurde und gleichsam den Pulsschlag des Lebens durch die Jahrhunderte hindurch auch hier oben spüren ließ. Ein weiter Weg führte von der Versammlungs= und Kultstätte vorchristlicher Zeit über die letzten Balderfeste, das kleine Peterskirchlein und die Hütte der ersten Klausnerinnen Helmtrudis und Ava zum Kloster auf der Iburg, das schon so bald wieder wegen der„Unwirtlichkeit" die Nonnen verließen, um nach Gehrden zu ziehen, und bis zur festen Burg, die auch später durch eine solche zu Füßen des wohl nur sehr beschwerlich erreichbaren Berges ersetzt wurde. Interessant war die Mitteilung, daß Bad Driburg in diesem Jahr eigentlich ein„Jubiläum“ seiern müsse, nämlich die Erinnerung an den Tag, da 1437 mit dem Tode des Paderborner Domherren Johann von Driburg ausgedehnte Ländereien und Waldungen der jungen Stadt vermacht wurden, fürwahr eine edle und großartige Schenkung. erdinand von Fürstenbergs kunstsinniger Kopf. die Gestalt der Annette und anderer hervorragender Gäste und Gönner des Bades zogen gleichsalls im Geiste vorüber. Mit dem guten Wunsch, daß dem aufstrebenden Bade weiterhin eine gute Entwicklung vergönnt sein möge, schloß Dr. Wurm seine volkstümlichen Ausführungen. Das Wort hatten nun die beiden Vortragenden, von denen zuerst Archivrat Dr. Völker über befestigte Kirchhöfe im Paderborner Lande sprach, ein Thema, welches in dieser Form gewiß erstmalig behandelt worden sein mag und deshalb sehr ins einzelne führen mußte. Völker, der zuerst zeigte, wie der soziale Gedanke und der Gottesfriede, welcher sich stets über Kirche und Friedhof breite, allmählich in Notzeiten diese zu befestigten Plätzen werden ließ. in denen Hab und Gut am sichersten geborgen waren, fußte vor allem auf heimischem Quellenmaterial, in welchem urkundlich die Anlage von Speichern oder Befestigungen solcher Plätze erwähnt wurde. Verzeichnet sei hier das Schreiben Eugen III. aus dem Jahre 1152 an den Paderborner Bischof Bernhard, in dem erstmalig anläßlich einer Raubtat des Grafen Widekind von Schwalenberg auf dem Corveyer Kirchhof außerordentlich hohe Geldbeträge versteckt gefunden wurden. Hier wird also zumersten Male eine„Speicherung" erwähnt. Interessant ist auch die Abmachung des Abding= mit den Gemeinden Kirchborchen, Nordborchen und Alfen über Ausstellung mehrerer Reihen Getreide= und Kleiderkästen in der Kirche, welche den Meiern der Erbgenossen sogar das Unterstellen von Pferden in Notzeiten hier erlaubte(1304). Die Gegen Ende des 16. Jayrhunderts legten die Bauern dann anscheinend schon keinen großen Wert mehr auf befestigte Speicher, wie sie vorher allenthalben angetroffen und bis heute sogar noch erhalten sind. Aber auch nach dem Dreißigjährigen Krieg waren diese noch mancherorts in Gebrauch(Rsebeck, Germete). Auch das Küsterhaus liegt merkwürdig oft auf dem Kirchhof(Kirchborchen, Großeneder, Pömbsen, Neuenbeken, Verne usw.), so daß tatsächlich der Küster als Beschützer und Bewahrer der gespeicherten Schätze gegolten haben mag. Durch die mittelalterliche Befestigung von Kirche und Kirchhof erklärt sich auch manche Eigentümlichkeit im Dorfbild unserer Heimat. Nach der Mittagspause hielt den zweiten Vortrag Studienrat Vedder=Paderborn über die kaiserliche Post im Paderborner Land, wobei er vor allem die in Stoltes Büchlein niedergelegten Gedanken aufgriff, weiterspann und evenfalls gänzlich neues, teilweise überraschendes Quellenmaterial der Versammlung vortrogen konnte. Vor allem wertete er die„Regensburger Akten“ hierbei aus, wodurch es ihm wieder möglich wurde, die einzelnen Stationsakten zu erreichen und die Stationen festzustellen. So hat er die Akten Paderborn und Münster, aber auch z B. Corvey, Bietberg und Bielefeld durchgearbeitet. In seinem Vortrag gab Vedder zunächst ein Entwicklungsbild der Tarischen, der kaiserlichen Post, die ursprünglich ja eine Behördenpost der Habsburger im Dienste der Verbindung der Länder war, und 1615 als Reichsregal dem Erbgeneralpostmeister übertragen wurde. Im Westen konnte sie sich bei der starken Territorienzersplitterung bald als wichtiges Bindeglied bewähren und übergrenzliche Beziehungen pflegen. Die zwei Oberpostämter im Westen, Frankfurt und Köln, haben für unser Gebiet beide eine besondere Rolle gespielt. Lief doch der west=östliche Kurs von KölnPaderborn=Hildesheim(mit den Stationen Geseie= Paderborn=Detmold) und der Nord=Süd=Kurs Hamburg=Frankfurt durch unser Gebiet, entsprechend den uralten Handelswegen, die sich ja hier kreuzten. Der sauerländische Kurs hatte zwei Zweige, und zudem wurde bald noch eine Verbindung PaderbornMünster durch den Bischof geschaffen, welche neben der kaiserlichen Reitpost eine fahrende Post darstellte. Bedder erläuterte einige Verträge der bischöflichen Behörde mit den einzelnen Postmeistern, die diesen für freie An= und Abbeförderung der amtlichen Post eine Art Monopol einräumten, und vergaß auch nicht zu erwähnen, daß die kaiserliche Post der erste Zeitungsherausgeber und ebringer war. Fesselnd war die Schilderung, wie der einheitlichen Regelung(Reitpost) sich der Merkantikismus der Landesherren(mit der fahrenden Post) bald gegenüberstellte und diese wieder gegen den gemeinsamen„Konkurrenten“, den Boten, ankämpfen mußten, der z. B. im kurkölnischen Sauerland noch vorherrschte. Markante Gestalten erstanden vor uns in den Postmeistern von Geseke und Lippstadt(Postdirektor Ellinghaus), aber auch in den verschiedenen Postmeistern Paderborns. unter denen die Familie Bingen(Post gegenüber dem Bisch. Palais), Warnesius(Post im Krummen Ellenbogen) und Bernhard Vogt(Post im schönen Fachwerkhaus neben dem Bisch. Palais) genannt seien. Alle drei Häuser sind übrigens noch gut erhalten. 1803 war das tarische Postmonopol in Preußen vorüber, während im Reiche noch bis 1866 bekanntlich seine Auswirkungen spürbar blieben. Vielleicht bietet sich Gelegenheit, die in vielem neuen Gedankengänge Bedders noch einmal ausführlicher zu behandeln. Der Dank, welchen Dr. Wurm den Rednern aussprach, galt im Namen aller Gäste. In einem kurzen Schlußwort faßte Dr. Wurm das Ergebnis der Tagung zusammen, nachdem während des gemeinsamen Mittagsmahles noch der bescheiden in den Hintergrund tretende Vereinsdirektor durch das Ehrenmitglied Limberg gebührend gewürdigt und auf die vielen Jubiläen des verdienten Forschers in diesem Jahre hingewiesen worden war. In gemütlichem Kreise lauschte man dann noch ein Stündlein den Klängen der Driburger Kurkapelle und erging sich staunend in den herrlichen Badeanlagen mit ihren reichen Erinnerungen. Abschließend sei nur noch bedauert, daß diesmal von der Abteilung Münster keiner der allen liebgewordenen Freunde gekommen war. B. — Köln. Der Gegenzug D 362, Essen ab 6.43, Paderborn an 8.43. ab 8.45, München an 18.20, verkehrt vom 4. Juli bis 5. September und hat unter anderen folgende Anschlüsse: in Essen von Köln— Düsseldorf, in Soest von Münster und Wupvertal— Hagen über Hamm, in Paderborn nach Brilon, in Altenbeken von Bielefeld und Herford, sowie nach Herford und Hannover, in Warburg von Arnsberg, in Kassel nach Marburg — Frankfurt, Leipzig— Dresden und Halle— Breslau, endlich in Bebra nach Fulda— Frankfurt. 25 Jahre treue Dienste. Stephan Horenkamp, Warme Pader 15, kann heute auf ein Vierteljahrhundert ununterbrochener, gewissenhafter Pflichterfüllung im Dienste der Firma P. Hecker& Sohn, hier, Königstraße, zurückblicken. Tatkräftig und mit großer Hingabe hat er auf seinem Posten stets seinem Hause gedient. Sein schlichtes, zuvorkommendes Wesen, gewürzt mit echtem Paderborner Humor. verschaffen ihm die Wertschätzung aller. Auf Veranlassung seiner Firma ehrte die Handelskammer den treuen Arbeitskameraden durch Verleihung eines Diploms. Abstammungsnachweis für Ehestandsdarlehnsbewerber. Der Reichsfinanzminister hat sich damit einverstanden erklärt, daß die Verlobten, die einen Antrag auf Bewilligung eines Ehestandsdarlehens stellen, statt der Urkunden über ihre Abstammung eine Bescheinigung des Standesbeamten, bei dem sie das Aufgebot beantragt haben, beibringen. In dieser Bescheinigung bestätigt der Standesbeamte auf Grund der Geburts= und Heiratsurkunden die Religion der Eltern der Verlobten, ferner daß Tatsachen, die für einen jüdischen Einschlag bei den Großeltern sprechen, nicht bekannt geworden sind. Angestelltenversicherung. Die monatlich stattfindende Sprechstunde des zuständigen Beamten der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte findet am Dienstag, 6. Juli 1937, vorm. in der Zeit von 10 bis 13 Uhr, bei der Stadtverwaltung in Paderborn, Grube 1, Zimmer 44, statt. Hier wird allen Interessenten kostenlos Auskunft in allen Fragen der Angestelltenversicherung erteilt. Frontsoldaten=Reichstreffen. Ein großes Frontsoldaten=Reichstreffen findet am 81. 7. und 1. 8. 1937 in der Reichshauptstadt statt. Das Treffen soll ein Tag der Kameradschaft werden. Im Olympia=Stadion wird eine gewaltige Kundgebung stattfinden. Aus allen Gauen werden Sonderzüge mit 75 Prozent Fahrpreisermäßigung fahren. Das Reichstreffen bietet den Frontkameraden und ihren Angehörigen die Gelegenheit, die Reichshauptstadt einmal unter den geringsten Kosten kennen zu lernen. Da auch die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener an diesem großen Frontsoldaten=Treffen teilnimmt, mögen sich alle ehemaligen kriegsgefangenen Kameraden, die beabsichtigen, an der Fahrt teilzunehmen, beim Ortsgruppenführer der REK., Kam. Jakobsmeyer=Paderborn, Reumontstraße 54, melden. Näheres bzgl. Fahrkosten, Abfahrt, usw. wird dort mitgeteilt. Die Altertumsfreunde in Driburg versammelt Jahreshauptversammlung des ältesten deutschen Geschichtsvereins— Ueberaus interessante Vorträge Bad Driburg ist nicht nur reizvolle Badestadt, sondern der Kranz der Berge und Wälder hütet zuzgleich ein Städtchen mit alten Winkeln und Erinnerungen.(Foto: Gräfl. Badeverwalt.) berühmte Union des Bischofs Bernhard V. mit den Ständen des Hochstifts vom Jahre 1326, in der eine einmalige Steuer für befestigte Kirchhöse bestimmt wurde, zeigt, daß fast kein Friedhof im Paderborner Lande ohne Befestigung gewesen zu sein scheint. Städte sind naturgemäß hierbei ausgenommen, da sie hinreichenden Schutz gewährten. Das Beispiel des— guterhaltenen— befestigten Friedhofs in Großeneder(Kr. Warburg) wird demnächst von uns eingehender gewürdigt werden. Staôt Paderborn Gewitter im Volksglauben Die heißen Sommermonate bringen auch meyr oder weniger Gewitter mit sich. So alt nun wie das Bauernhaus sind auch die verschiedenartigsten Mittel, um Haus und Hof gegen Blitzschlag und Feuer zu schützen. Bis in die Gegenwart hinein reicht der Glaube, daß Glockenläuten die bösen Geister, die im Gewitter ihr Anwesen treiben, verscheuchen und unschädlich machen kann. Darum wird auch jetzt noch, wenn Gewitter im Anzuge sind, im Dorfe die Kirchenglocke geläutet. Wenn jemand im Hause trotz des drohenden Gewitters schläft, so darf man ihn wohl schlafen lassen, denn er hat nach sinnigem Volksglauben ein gutes Gewissen. Ein schöner und ungewöhnlich tiefer Sinn prägt sich in dem Gebot aus, das jüngste Kind des Hauses nicht aufzuwecken während eines Gewitters, denn nach dem Volksglauben schlägt der Blitz nicht ein, solange das Kind schläft. Gewisse Vögel bringen dem Gehöft, an dem sie nisten, Segen und Schutz und sollen vor dem Einschlagen des Blitzes bewahren. Diese Vögel erfreuen sich aber der sorgsamsten Schonung und Pflege, so besonders die Schwalbe und der Storch. Auch die Eulen sollen Anheil vom Haus und Hof abwehren. In verschiedenen Gauen sind in den Bauernhäusern hölzerne Pferdeköpfe angebracht, teils nach innen, teils nach außen gerichtet. Dieser Brauch ist so zu deuten, daß sie ursprünglich Schutz und Abwehr gegen Blitzschlag bezweckten. Nicht mit Anrecht gilt es als gefährlich, während eines Gewitters unter einem Baum, besonders unter einem alleinstehenden, Schutz zu suchen. Der Volksglaube behauptet, daß der Blitz in bestimmte Baumarten besonders oft einschlägt, z. B. die Eiche, während andere Bäume, wie die Buche, meist verschont bleiben. Neben der Buche gelten Nußbäume, Apfel= und Kirschbäume als wenig gefährlich. Die Blitzgefährdung hängt wohl in erster Linie von der Beschaffenheit des Untergrundes und von dem Wassengehalt desselben ab. Besonders gefährdet sind Bäume, die am Wasser stehen, daneben solche auf moorigem oder lehmigem Boden, der die Feuchtigkeit lange festhält. Baumgruppen sind einzeln stehenden Bäumen vorzuziehen; darum soll man bei einem Gewitter lieber das Innere des Waldes aufsuchen. Jetzt wieder D-Zug Paderborn—München. Das Schnellzugpaar D 361 und 362 München—Essen, das im vorigen Sommer während der Hauptreisezeit erstmalig verkehrte, nimmt morgen seine Fahrten wieder auf: D 361, München av 12.20 über Nürnberg— Bamberg— Lichtenfels— Meiningen— Eisenach— Paderborn(an 21.37, ab 21.39)— Dortmund=Süd— Essen an 23.39, verkehrt vom 3. Juli bis 4. September und hat unter anderen folgende Anschlüsse: in Bebra von Frankfurt— Fulda, in Kassel von Frankfurt—. Marburg. in Warburg nach Bestwig, in Altenbeken von Hannover und Herford, in Paderborn von Bielefeld, in Soest nach Münster und Wuppertal— Düsseldorf, endlich in Essen nach Düsseldorf Aus dem Paderborner Lande Bad Lippspringe Was unsere Filmbühne zeigt. Zu den größten Erfolgen im Filmlustspiel gehört ohne Zweifel das Bauernstück:„Wenn der Hahn kräht." Das„Moderne Theater“ hat ihn in wirklich verdienstlicher Weise darum noch einmal hervorgeholt, um ihn den zahllosen Freunden zu zeigen, die bei der Erstaufführung bedauerten, sich diese köstliche Gabe des Humors nicht gegönnt zu haben. Marianne Hoppe, Carsta Löck, Gustav Fröhlich, Fritz Hoopts— das ist schon eine Schauspielergruppe, von der man allerlei erwarten kann. In„Wenn der Hahn kräht" erwartet man es wahrlich nicht vergebens, denn wenn irgendwo der Uebermut die schönsten Blüten trieb, wenn köstlich derber Scherz das Zwergfell angriff, dann in diesem heiteren Spiel, das zudem noch Erde und Menschen herzhaft aneinander bindet. Kurtheater Bad Lippspringe. Am Montag, dem 5. Juli, ###stiert das Lipp. Landestheater um 20 Uhr mit dem Lustspiel „Die Vier Gesellen“. Jochen Huth demonstriert in seinem Unterhaltungsstück die Probleme, die sich durch Berufstätigkeit der Frau ergeben. Er sagt manche treffende und bittere Wahrheit in einem Märchen des Alltags, das selbstverständlich gut ausgehen muß. Neben den vier wackeren Mädels hat er noch einen Propagandachef, einen gutherzig tapsigen Liebhaber, einen schüchternen Regierungsvat und einen seelenguten alten Akademieprofessor beigegeben. Das Ganze ist mit Wendigkeit und Geschick aufgezogen. Ein echtes Lustspiel, jung in den Motiven und frisch im Dialog. Paderborn Im Zeltlager der Litlerjugend Ein Vorschlag des Reichssenders Köln Gebiet Westfalen werden hiermit aufgefordert, einen Sendevorschlag von 7 bis 10 Minuten einzureichen. Die Sendung soll vor allen Dingen einen fröhlichen Charakter tragen, sie soll zeigen, daß die Jugend Sinn für Humor hat. Es können u. a. Kurzszenen, Satiren, Erzählungen und Bänkelsänge gemeldet werden. Weiter können in Vorschlag gebracht werden kleine Ausschnitte aus dem Lager= und dem sonstigen Dienst des Alltags. Jeder Vorschlag muß mindestens 2 Minuten Musik oder ein Lied enthalten. Aus den Sendevorschlägen, die spätestens bis zum 21. Juli an die Abteilung Rundfunk in der Gebietsführung Westfalen eingesandt werden müssen, werden die zwei besten Einsendungen für die Sendung ausgewählt. Die Serkürner-Feierlichkeiten in Neuhaus Die Feierlichkeiten zur Enthüllung des SertünerDenkmals in Neuhaus nehmen ihren Anfang am Sonntag, dem 4. Juli, um 11.30 Uhr. Zu der Ehrung des großen Wohltäters der Menschheit haben sich neben den Bürgern der Vaterstadt Sertüners die Aerzte- und Apothekerschaft zusammengeschlossen, wie auch die Dartei die große Forscherleistung und das gemeinnützige Wirken des Entdeckers des Morphiums durch ihre Teilnahme an der Feier anerkennt. Die Einladung, die sich an alle erreichbaren Kreise richtet, ist daher unterzeichnet von dem Amts- und Gemeindebürgermeister von Neuhaus, von GersteinHohenstein, Aniversitätsprofessor Dr. med. CoenenMünster, Apotheker Hugo Koch=Paderborn und Ortsgruppenleiter der NSDAP. Willecke=Neuhaus. Möchte die Teilnahme der ganzen Einwohnerschaft und zahlreicher Volksgenossen von nah und fern beweisen, daß die nachkommenden Geschlechter wenigstens in unverbrüchlichem Danke die Größe des Sertüner'schen Werkes allzeit zu bezeugen suchen. Nordborchen. Der erste Bau der Kreissiedlungsgenossenschaft gerichtet. In Anwesenheit von Mitgliedern des Aufsichtsrates und des Vorstandes der Kreissiedlungs= und Baugenossenschaft fand am Mittwochnachmittag das Richtfest des Wohnhauses des Genossen Vossebürger in Nordborchen statt. Der stellv. Aufsichtsratsvorsitzende, Kreisleiter Meyer, wies in einer kurzen Ansprache auf die besondere Bedeutung dieses Richtfestes, des ernen von der Genossenschaft erstellten Baues hin. Die Gründung der Genossenschaft habe einem dringenden Bedürfnis entsprochen; das sei durch die zahlreichen Beitrittserklärungen unter Beweis gestellt. Erfreulich sei die Tatsache, daß auch einige weitere Bauten schon in Angriff genommen werden konnten. Das zeige das ernste Bestreben der Genossenschaft, ihre Ziele im Rahmen der Möglichkeiten zu verwirklichen. Der einfache aber zweckmäßige Bau wird gewiß den Beifall auch der anderen Genossen finden. Dahl. Bei unserem Königschießen am Sonntag errang nach hartem Kampf die Königswürde der Schützenbruder Bauer Heinrich Knocke, der sich Fräulein Therese Knocke zur Königin erwählte. Prinzen wurden die Schützenbrüder Josef Knievel als Kronprinz, Anton Forell als Zepterprinz und Wilhelm Block als Apfelprinz. Unter dieser Leitung wird das Schützenfest am 4. und 5. Juli wohl einen guten Verlauf nehmen. Delbrück. Der Delbrücker Markt, welcher am 18. Juli hier stattfindet, wurde versehentlich bei unserer Aufzählung der Märkte im Paderborner Lande für Juli ausgelassen. Wir möchten ihn hier nachtragen, um die vielen Interessenten auf diese nicht unwichtige Veranstaltung ebenfalls aufmerksam zu machen. Kreis Büren verein auf eine über 250jährige Tradition zurückblicken, und wie allenthalben, vereinigte auch das diesjährige Fest am Dienstag und Mittwoch alle Bewohner in froher Dorfgemeinschaft. Die wackeren Schützen stellten bereits am Montag abend ihre„Vollzähligkeit" unter Beweis, als es galt, den stolzen Adler dem luftigen Reich zu übergeben und beim frohen Treiben in der Halle und schönen Konzertweisen genußreiche Stunden zu verleben. Am Nachmittag des Hauptfesttages traten alle auf dem Festplatz an und zogen gemeinsam zu den Majestäten, Hermann l. und der holden Maria. Mit einem schneidigen Parademarsch bezeugten die Schützen den Regent. ihre Huldigung. In der Halle erinnerten O'erst Austen und Hauptmann Hammerschmidt an die großen Aufgaben des Heimatschutzvereins, dem die Hege und Pflege alten Gutes obliege. Mit dem Königstanz fand der offizielle Teil sein Ende, und heiter und froh endete der erste Tag.— Mittwoch morgen ging es zum Gemeinschaftsgottesdienst, dem das übliche musikalische Wecken voraufging. Nach dem letztmaligen Einholen des Herrscherpaares ging es zur Vogelstange, wo jenes sein Regiment nur noch wenige Stunden ausübte, denn nach heißem Ringen war bald der letzte Rest des Adlers heruntergeholt, und feierlich wurde Josef Stember zum neuen König proklamiert, der sich Mathilde Steinkuhle zur Mitregentin erwählte. Kreis Warburg Warburg. In Warburg und Scherfede: Gastspiel des Zirkus Belli. Zwei Tage weilte in der Diemelstadt der Zirkus Belli, der mit einem ausgezeichneten Programm aufwartete. Immer wieder lassen sich die Menschen packen vom Zauber der bunten Zirkuswelt, verfolgen voll atemloser Spannung die sensationellen Darbietungen in der Manege. Es war verständlich, daß die Aufführungen außerordentlich gut besucht waren, denn selten genug hat man in Warburg Gelegenheit, einen solchen Zirkus zu sehen. Vor allem auch vom Lande waren die Volksgenossen zu den Aufführungen in sehr großer Zahl erschienen. Am Mittwoch gastierte der Zirkus in Scherfede, wo er auch sehr gut besucht war. Kreis Warburg. Wochenendfahrten nach Warburg.„Kraft durch Freude“ will deutschen Menschen das schöne Deutschland zeigen, wozu sich auch auf kleineren Wochenendfahrten reiche Gelegenheit bietet. Zu diesem Zweck ist vom Gau Westfalen=Nord eine gediegene und sehr fein aufgemachte Broschüre erschienen„KdF.=Wochenend=Fahrten“, in der eine ganze Seite Warburg gewidmet ist.„Was sehen wir in Warburg, der schönsten Stadt Westfalens?“, lautet die Ueberschrift, und die Antwort wird gegeben mit der Aufzählung all der schönen Ausflüge und Wanderungen und der Sehenswürdigkeiten in der Stadt und im Warburger Lande. Möchten doch recht viele Volksgenossen zu uns kommen, ihr Wochenende hier zu verleben, sie werden nicht enttäuscht sein, im Gegenteil immer wieder gern diese schönen Stätten aufsuchen, an denen ihnen so viel Schönes geboten wird. Scherfede. Waldausflug des Gesangvereins. Am Feste Peter und Paul verlebte der hiesige Gesangverein herrliche Stunden mit seinen Angehörigen, Freunden und Gönnern in unserem schönen Scherfeder Wald. Mit Musik und Gesang war man hinausgezogen und hatte sich an dem schon vorher bestimmten schattigen Waldplatz zusammengefunden. Trotz des nicht ganz sicheren Wetters war die Beteiligung überaus rege, und auch der einsetzende Regen konnte die fröhliche Stimmung nicht stören. Musik und Gesangvorträge wechselten in bunter Reihenfolge ab. Unsern Kleinen wurde eine besondere Freude bereitet und ihnen die Zeit durch muntere Spiele gar lustig vertrieben. Scherfede. Betriebsfahrt zur Ausstellung „Schaffendes Volk“ nach Düsseldorf. Schon im Mai hatte die Gefolgschaft des Sägewerks Peters eine gemeinsame Betriebsfahrt mit Omnibussen nach der Ausstellung in Düsseldorf gemacht. Um diese große Schau zu besichtigen, war am Feste Peter und Paul auch die gesamte Gefolgschaft der hiesigen Wollfabrik mit Omnibussen nach der schönen Rheinstadt gestartet. Kreis Höxfer Schützenfest— Heimatfest— Volksfest Brakel. Verrauscht und verronnen sind die schönen Tage des Schützenfestes, Tage, auf die sich alle gefreut hatten und die hielten, was sie versprachen: Stunden der Freude, echter Volksgemeinschaft, treuen Heimatsinnes und echter Brauchtumspflege. Tage, die vom Sonnenlichte überflutet waren und denen selbst die Regenschauer am Abend des Festes Peter und Paul keinen Abbruch tun konnten. Frohen Beginn nahm unser Heimatfest mit dem Zapfenstreich und den üblichen Ständchen am Samstag abend. Ein kleiner Imbiß vereinte dann den Vorstand im Schützenhause. In der ersten Morgenstunde des Sonntags wie auch an den beiden folgenden Tagen lud der Spielmannszug des Schützenvereins durch das Wecken zum Fest ein. Mittags traten die Schützen in stattlicher Zahl bei den vier Zugführern an. Die Fahne wurde abgeholt und dann Seine Majestät König Johannes Reineke. Auf dem Marktplatz schritt Oberst Happ und sein Adjutant Rox die Front ab, dann der König, die Rus der H Bewegung NS.=Kriegsopferversorgung, Kameradschaft Paderborn. Am Samstag, dem 8. Juli, abends 20,30 Uhr, im„Kaiserhof", Ranpstraße, Mitgliederversammlung. Es wird erwartet, daß alle Mitglieder restlos zur Stelle sind. Kurzmeldungen der Bewegung Für die am 3. und 4. Juli in der alten Hansestadt Lemgo stattfindende lippische landwirtschaftliche Landesausstellung hat Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Meyer die Schirmherrschaft übernommen. Die Sendungen für die Hausfrau im Reichssender Köln, die sich in vielen Fällen an alle Volksgenossen richten, finden nach Mitteilung der Gaufrauenschaftsleitung Westfalen=Nord laufend am Mittwoch und Freitag 9 Uhr statt. Beim Sportfest der Hitlerjugend des Bannes 158 in Bielefeld werden am 4. Juli auf dem Sportplatz Königsbrügge mehr als 5000 Hitlerjungen aus den Kreisen Bielefeld=Stadt, Bielefeld=Land, Halle und Wiedenbrück aufmarschieren. In der Industriestadt Recklinghausen sind im Laufe der letzten Jahre durch das Entgegenkommen der Stadtverwaltung bisher 5500 Klein= und Hausgärten angelegt worden. 2350 von ihnen befinden sich allein auf städtischem Grundbesitz. Im Ertertal, das vor einiger Zeit von einem heftigen Unwetter heimgesucht wurde, wurden am vergangenen Sonntag 600 SA.=Führer und=Männer der SA.=Standarte 55(Detmold) eingesetzt, die sich freiwillig für Aufräumungsarbeiten zur Verfügung gestellt hatten. Die von dem Unwetter so hart betroffene Bevölkerung dankte ihren unermüdlichen Helfern herzlich für die Einsatzbereitschaft. Dechanten Elberg und Tensi und der Bürgermeister Müller. Nun folgte der Parademarsch in Gruppenkolonnen. Es war eine Lust zu sehen, wie die jungen Schützen mit den alten wetteiferten. Zu diesem Schauspiel waren der Marktplatz und die Fenster der anliegenden Häuser von Zuschauern dicht besetzt. Nach dem Einmarsch in das Schützenhaus gedachte zunächst in kurzen Worten Bürgermeister Müller der Heimat, des Vaterlandes und seines Führers, dem sich der Gesang der Weihelieder anschloß. Oberst Happ sprach über die Feier des Bürgerschützenfestes, das 347. seiner Art. Es solle wie immer ein Heimatfest und Volksfest sein. Bei gutem Rhederbier herrschte bald die richtige Stimmung. Währenddessen wurde am Schießstand um die Königswürde gerungen. Sieger blieb der Zugführer des vierten Zuges Wilhelm Kamus. König Johannes trat ab von seinem Ehrenplatz, und König Wilhelm nahm das Zepter in seine Hände. Gegen 19 Uhr erfolgte der Einmarsch in die Stadt, und am Abend spielte die Schrödersche Kapelle zum Tanz auf. Der Besuch war recht gut. Bei der Polonaise auf dem Schützenplatz zählte man über 250 Paare. Der zweite Tag brachte das gleiche Programm des Vortages mit dem Unterschied, daß am Nachmittag ein Preisschießen stattfand. 32 Preise wurden ausgegeben. Den ersten Preis erhielt der König Wilhelm. Wie gut die Brakeler chützen schießen, ging daraus hervor, daß alle Vreise an Siege mit der Ringzahl 24 ausgegeben wurden. Der dritte Tag, das Fest Peter und Paul, brachte ein größeres Programm. Morgens 8 Uhr nahmen die Schützen teil an dem Levitenhochamt für die gefallenen und verstorbenen Schützen. Diese kirchliche Feierstunde wurde mit Liedern aus der Deutschen Messe von Schubert verschönert. Anschließend zog das Bataillon nach alter Tradition zur Sudheimer Linde. Vor dem Rückmarsch in die Stadt krachten an historischer Stätte als Erinnerung an die gefallenen Schützen die Ehrensalven. Nach der Parade ging es zum Schützenhaus, wo man dem„Paderborner“ eifrig zusprach. An allen drei Nachmittagen bot die Kapelle des Kasseler Konzertorchesters unter Leitung des Kapellmeisters Schröder ein vorzüglich zusammengestelltes Konzert. Der letzte Tanzabend brachte einen besonders starken Besuch.= Um 12 Uhr fand die Aufnahme von 19 Jungschützen statt. Ein kräftiger„Zug“ aus den großen Bechern beendete diesen Feierakt. Die Wahl des neuen Dechanten fiel auf den Schützenbruder Ernst Dölle, der nun im kommenden Jahre die Geschäfte des Vereins leiten muß. Der neue Tag war längst angebrochen, als das Signal zum Schlafengehen geblasen wurde. Vorbei! Doch die schönen Erinnerungen bleiben... Ottbergen. Aus dem Heimatschutzverein. Durch Anschluß an den Westfälischen Heimatbund führt nunmehr die frühere Schützengilde Ottbergen den Namen Heimatschutzverein. In diesem Jahre feiert der Heimatschutzverein sein erstes Heimatfest am 4. und 5. Juli. Da ein derartiges Fest nur alle vier Jahre gefeiert wird, sind die Vorkehrungen besonders sorgfältig getroffen. Die Musik führt eine Wehrmachtskapelle aus. Bereits am Sonntag und am Feste Peter und Paul fand auf dem Sportplatz unter der Leitung des bewährten Schützen=Obersten Bauer Josef Göcke, das Exerzieren statt. Anschl. wurden im Saale des Festwirtes Darley bei fröhlichem Umtrunk noch einige Festangelegenheiten besprochen. Wenn nun der Wettergott keinen Strich durch die Rechnung macht, ist zu erwarten, daß ein Heimatfest gefeiert wird, daß sich den Schützenfesten der Vorjahre würdig anschließt. Aus dem Sauerlande Büren. Seinen 86. Geburtstag feierte als zweitältester männlicher Mitbürger Herr Heinrich Schlüter, Nikolausstraße 2. Der Altersjubilar ist noch sehr rüstig. Wir wünschen dem hochbetagten Herrn noch viele Jahre in Gesundheit und Wohlergehen. Steinhausen. Freude im Steinhäuser Königshause. Der stud. med. vet. Clemens Hüser, der Bruder des Königspaares und Sohn des„30jährigen Königs“ vom Lindenhof, bestand an der Ludwig=Maximilian=Universität in München sein tierärztliches Vorexamen mit„sehr gut. Iggenhausen. Der in der Gemeinde Jggenhausen vorhandene Dreschkasten entsprach nicht mehr ganz den Anforderungen. Sechs Besitzer von Erbhöfen haben sich zusammengetan und gemeinschaftlich einen neuen Dreschkasten angeschafft. Die Beförderung in den steilen Dorfstraßen gestaltete sich allerdings recht schwierig. Brenken. Alt und jung beim Heimatsest. Namentlich auf den Dörfern ist das Heimat= oder Schützenfest schlechthin das Fest des Jahres. Behütet vom alten Brauchtum, zeigen die Freudentage immer wieder das anheimelnde Bild, das der älteren Generation so vertraut ist, der Jugend aber immer aufs neue als lebendiges Vermächtnis vor Augen tritt. In dem Almedörfchen Brenken kann der HeimatschutzSchwerer Kraftwagenzusammenstoß Brilon. Ein sehr schwerer Unglücksfall ereignete sich auf der Altenbürener Straße zwischen der Wirtschaft der Witwe Lohne(Inhaber August Kloke). Ein aus Meschede stammendes Auto mit Anhänger, welches vom Briloner Schweinemarkt kam, fuhr mit einem aus Winterbera kommenden größeren Lieferwagen zusammen. Das Auto mit dem Anhänger wurde durch den Anprall, vollständig vernichtet und der Fahrer auf der Stellegetötet, während ein Beifahrer schwer verletzt in das Krankenhaus Maria=Hilf gebracht wurde. Der Lieferwagen ist nur gering beschädigt, während der Fahrer mit leichten Verletzungen und dem Schrecken davon gekommen ist. Wie das Unglück entstand, konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. Die schnell zur Stelle geeilte Polizei nahm den Tatbestand sofort auf. Die im Anhänger befindlichen Schweine wurden durch den Anprall auf die Straße geschleudert und liefen alsbald herrenlos umher. Brilon. Der Schweinemarkt war mit 950 Schweinen beschickt. Die Preise bewegten sich zwischen 1,50 bis 2,00 Mark pro Alterswoche. Der Handel war schleppend und wurde der Markt nicht geräumt, obschon der Besuch gut war. Medebach. Erfolgreiche Turnerinnen. An dem 1. Sauerländer Fest der Leibesübungen in Meschede nahmen vom Turn= und Sportverein 1919 insgesamt 11 Turnerinnen teil, die sämtlich mit dem schlichten Eichenkranz als Sieger aus den Wettkämpfen hervorgingen. Medebach. Die Tuberkulosesprechstunde wird am Freitag. 9. Juli, nachmittags 15 bis 18 Uhr, im Krankenhause in Medebach für die Gemeinden Berge, Medelon, Dreislar, Oberschledorn, Düdinghausen, Referinghausen, TitStadt Medebach abgehalten. im Krankenhause in Medebach und=vermaringhausen, Deifeld und die Am 6. Juli, um 14 Uhr, wird eine Sprechstunde für Lupuskranke dächtige für das Amt Medebach abgehalten. Oberschledorn. Das Stiftungsfest der Kriegerkameradschaft findet am 11. und 12. Juli statt. Dieses einzige Fest unseres Ortes findet allgemein regen Zuspruch. Die Schankwirtschaft wurde dem Wirt Lorenz Hellwig von hier übertragen. Die Almer Musikkapelle hat die musikalische Ausgestaltung des Festes übernommen. von Haar und Hellweg Geseke. Kreisfachgruppentagung der Geflügelzuchter. Unter dem Vorsitz des Bauern KehlGeseke hatten sich alle Leiter und eine zahlreiche Anzahl Mitglieder der Fachgruppen zu einer Tagung zusammengefunden, in der ganz besonders die Teilnahme der Geflügelzüchter des Kreises an der am 15. Juli in Erwitte stattfindenden Kreistierschau besprochen wurde. Zum ersten Male sollen auf dieser Schau in den von allen Ortsfachgruppen gestellten großen Volieren ganze Stämme in Stärke von 12 bis 15 Hühner und einem Hahn gezeigt werden, wie es schon lange der Wunsch unserer Züchter ist. Zahlreich sind auch schon die Meldungen zu dieser Schau eingegangen, so daß neben Hühnern von den schwersten Schlägen bis zu den kleinsten Zwergen auch ein Stamm Lippegänse sowie verschiedene Sorten Fasanen, Tauben und Zierenten in buntester Farbenpracht vertreten sein werden. Im weiteren Verlaufe wurde die Wichtigkeit des Kleintierzüchters für den Vierjahresplan behandelt. Nr. 151 Jahrgang 1937 Gewerbe- Endustr Freitag, 2. Juli Die Sicherstellung der Brotversorgung Maßnahmen in der Getreidewirtschaft Berlin, 1. Juli. Mit den auf dem Getreidegebiet im Laufe des Jetzt endenden Wirtschaftsjahres getroffenen Maßnahmen ist es gelungen, die Brotversorgung sicherzustellen und den reibungslosen Anschluß an die neue Ernte zu gewährleisten. Für das neue Getreidewirtschaftsjahr werden die zur Zeit geltenden Maßnahmen teils aufrechterhalten, teils weiter ausgebaut. I. In der Verordnung zur Regelung der Getreidepreise im Wirtschaftsjahr 1937/38 vom 23. März 1937 ist bestimmt, daß für den Verkauf von inländischem Weizen, Futtergerste und Futterhafer in dem kommenden Wirtschaftsjahr die gleichen Erzeugerpreise gelten wie in dem jetzt abgeschlossenen Wirtschaftsjahr; die Erzeugerpreise für inländischen Roggen sind in der gleichen Verordnung um 20 RM für die Tonne über die Preise des Wirtschaftsjahres 1936/37 erhöht worden. Die Verordnung hat die Regelung der sogenannten Monatszuschläge auf die Erzeugerpreise ausdrücklich vorbehalten.— Die Höhe und zeitliche Dauer der Monatszuschläge ist in einer Im Reichsgesetzblatt veröffentlichten Verordnung, die wiederum von dem Reichskommissar für die Preisbildung und dem Reichsernährungsminister gemeinsam erlassen wurde, verkündet worden. Ausgehend von der Verordnung vom 23. März 1937 unterscheidet die Verordnung zwischen einem Grundpreis und Zuschlägen, aus denen sich der Gesamtpreis(Festpreis) ergibt. Bei der Festsetzung der Zuschläge sind die Erfahrungen, die mit der Verordnung vom 25. November 1936 gemacht worden sind, ausgewertet worden. Diese Verordnung zog bekanntlich die Monatszuschläge zusammen und setzte für den Schluß des Wirtschaftsjahres einen einheitlichen Preis fest. Es haben ferner die betriebswirtschaftlichen Besonderheiten in der Landwirtschaft bei der Festsetzung der Zuschläge dadurch Berücksichtigung gefunden, daß die Zuschläge bei Beginn des Wirtschaftsjahres stark ansteigen und nach März bzw. April, bei Hafer nach Mai wieder abfallen. II. Die jetzige Ausmahlung sowohl für Roggen als auch für Weizen wird beibehalten und außerdem wird das Roggen- und WeizenVon der Börse Tendenz: Aktien überwiegend fester— Renten zum Teil lebhaft gefragt Berlin, 1. Juli. Wenn auch heute wieder die Umsätze am Aktienmarkt größeren Umfang kaum anzunehmen vermochten, so zeigte sich doch eine allgemein freundliche Grundtendenz, so daß schon kleine Käufe genügten, um bei dem fehlenden Angebot das Kursniveau nach oben zu drücken. Im Verlauf konnte sich eine leichte Belebung des Geschäftes durchsetzen, da die Privatbankiers nach der Bilanzvorlage wieder freiere Hand haben, zudem der Ultimo überwunden ist und die vorläufige Entscheidung über das Schicksal des französischen Franken eine auf die deutschen Börsen zwar nur psychisch wirksam gewordene Beeinflussung auslöst. Am Montanmarkt konnten sich Mansfelder als einzige Papier mit plus 1 Prozent nennenswert befestigen, während man sonst nur wenig veränderte Kurse sah. Auffällig schwach lagen Braunkohlenwerte, ohne daß ein ausreichender Grund hierfür erkennbar gewesen wäre. Kaliaktien blieben gut gehalten, von chemischen Werten stiegen Kokswerke auf Grund der Fusion mit Schering gegen den Vortag um 1 1/8 Prozent, Farben um 3/8 auf 165½. Von Elektrowerten gewannen Akkumulatoren 1½, dagegen gaben Siemens bei Marktenge um 1 Prozent nach. Versorgungswerte waren zum Teil fester, so u. a. Wasserwerk Gelsenkirchen um 1⅜ und Dessauer Gas um 7/8 Prozent. Von den übrigen Märkten sind insbesondere Papier- und Zellstoffaktien als tatkräftiger gebessert hervorzuheben: Aschaffenburger und Waldhof gewanen je 1¼ Prozent. Reges Kaufinteresse bestand wieder für Schiffahrtswerte in Nachwirkung der zuversichtlichen Ausführungen in den Hauptversammlungen. HansaDampf waren um 1, Hapag um 3/8 Prozent fester. Bergbau: anteile konnten einen 1prozentigen Anfangsverlust zum Teil wieder ausgleichen. Am Rentenmarkt zeigten sich stärkere Auswirkungen des Kupontermins. So zogen Umschuldungsanleihe um 20 Pf auf 94,20, Reichsaltbesitz auf 126⅛ an. Auch die variabel gehandelten Industrieobligationen eröffneten meist fester. Von Valuten errechnete sich das Pfund mit 12,33, der Dollar mit 2,498, der Franc mit 10.28. Der Privatdiskont blieb unverändert 2 7/8 Prozent. Gegen Börsenschluß hielten sich die Umsätze am Aktienmarkt in bescheidensten Grenzen. Vielfach mußte die Kursfeststellung unterbleiben. Soweit Notierungen erfolgten, zeigten sie gehaltene Kurse. Am Rentenmarkt zogen Reichsaltbesitz auf 126⅝8 an.— Nachbörslich blieb es ruhig. Marktspiegel Steigende Zufuhren von Beerenobst Berlin, 1. Juli. Die Erdbeeranlieferungen gingen im Laufe der letzten Woche zurück, dagegen waren Blaubeeren wesentlich stärker vertreten. Die Preise wurden infolgedessen auf 25—45 Rpf. je ½ kg im Kleinverkauf zurückgesetzt, ohne daß der Absatz immer zufriedenstellte. Auch Himbeeren kamen stärker heran. An Stelle von grünen Stachelbeeren wurden die Märkte in steigendem Meße mit reifen Früchten versorgt, für die das Kaufinteresse vorläufig noch nicht allzu lebhaft war. Johannisbeeren fanden bei steigenden Anlieferungen stets flott Unterkunft. Süßkirschen wurden an den meisten Märkten ohne Schwierigkeiten verkauft. Die Beschaffenheit hatte stellenweise unter den Regenfällen der letzten Zeit gelitten, und die Kleinverkaufspreise lauteten dementsprechend mit 20—50 Rpf. je ½ kg ziemlich uneinheitlich. Ausländische Pfirsiche und Aprikosen erfreuten sich lebhaften Zuspruchs. Apfelsinen, Bananen und ausländische Aepfel wurden nur in denjenigen Gebieten etwas stärker verlangt, in denen sich die Versorgung mit Frischobst etwas knapper gestaltete. Zitronen wurden besonders in Ostpreußen und Teilen Westdeutschlands flott umgesetzt, da hier warmes Wetter den Verbrauch begünstigte. In nächster Zeit werden die verschiedenen Beerenobstarten sowie Kirschen die Märkte beherrschen. Genügend versorgte Gemüsemärkte Kopfsalat wurde bei kleinen Zufuhren zu wenig veränderten Preisen schnell verkauft. Spinat tritt immer mehr in den Hintersrund, wird jedoch auch nicht besonders stark verlangt. Das Kaufinteresse für Tomaten hielt an. Besonders begehrt waren die preisgünstigen italienischen Sorten. Salatgurken wurden bei mäßigen Zuführen stets schnell abgesetzt. Je Stück wurden 20 bis 50 Rpf. im Kleinverkauf bezahlt. Bei Radieschen und Rettichen gingen Anlieterungen und Bedarf zurück. Junge Karotten waren reichlich am Markt und wurden besonders in Verbindung mit grünen Erbsen, die allerdings nicht so stark vertreten waren, gern gekauft. Orüne Bohnen wurden vor allem aus Italien zur Anlieferung gebracht, doch wurde die italienische Ware gegenüber den deutschen Lieferungen trotz des niedrigeren Preises etwas vernachlässigt. Der Höhepunkt der Kohlrabianlieferungen ist überschritten. Bei regem Kaufinteresse zogen die Preise verschiedentlich etwas an. Blumenkohl sowie Junger Weiß- und Wirsingkohl wurden schnell verkauft. Die Belieferung der Hauptverbrauchsplätze gestaltete sich nicht allzu reichlich, zumal in den Erzeugergebieten der Verbrauch durch meist kühle Witterung gefördert wurde. Der erste deutsche Rotkohl neuer Ernte mchl in dem Maße gestreckt werden, wie es bei Erhaltung zuter Backfähigkeit möglich ist. Die bisherige Zumischung von Maisbackmehl zum Weizenmehl, die bisher nur von den Backbetrieben vorzunehmen war, wird künftig in der Weise erfolgen, daß das Maisbackmehl bereits in den Mühlen beigemischt wird. Hierdurch wird erreicht, daß fortan der gesamte Weizenmehlanfall von der Maismehlzumischung erfaßt wird. Das Roggenmehl soll zunächst auch mit Maisbackmehl gestreckt werden und von dem Zeitpunkt an, wo die neue Kartoffelernte zur Verfügung steht, mit Kartoffeltrockenerzeugnissen. Die Streckung des Roggenmehls mit Maisbackmehl kann im Gegensatz zum Weizenmehl aus einer Reihe von wichtigen Gründen nur beim Bäcker erfolgen. III. Das bestehende Brennverbot für Roggen und Weizen wird erweitert auf Getreide aller Art, d. h. auch auf Gerste. Hafer, Buchweizen, Hirse, Mais, Dari und Gemenge. Den Brennereien werden im Rahmen des Möglichen andere für Brennzwecke geeignete Rohstoffe zur Verfügung gestellt werden. IV. Durch eine Verordnung zur Ergänzung des Brotgesetzes wird bestimmt, daß Brot frühestens an dem auf die Herstellung folgenden Tage in den Verkehr gebracht werden darf. Nach allgemeinem Urteil wird hierdurch eine erhebliche Menge an Brot eingespart werden. V. In den Geschäftsbereich der Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft werden Buchweisen, Hirse, Mais, Hülsenfrüchte und alle Futtermittel einnezogen, um die Getreide- und Puttermittelwirtschaft noch schlagkräftiger als bisher zu gestalten. Die Hauptvereinigung erhält infolgedessen den Namen„Hauptvereinigung der deutschen Getreide- und Puttermittelwirtschaft“. Die Wirtschaftliche Vereinigung der Mischfuttermittelhersteller Deutschlands wird aufgelöst. Ihre Rechte und Pflichten gehen auf die Hauptvereinigung der deutschen Getreide- und Futtermittelwirtschaft über. VI. Die Reichsstelle für Getreide wird aus ihren Beständen mit dem Beginn des neuen Wirtschaftsjahres den Landesbauernschaften Puttergetreide zum Zwecke der Verteilung zur Verfügung stellen. wurde ebenfalls schnell umgesetzt. Die Versorgung des Zwiebelmarktes gestaltete sich reichlicher, da die Anlieferungen junger deutscher Ware im Anwachsen begriffen sind. In den kommenden Wochen dürfte sich das Bild an den Gemüsemärkten nicht wesentlich ändern. Deutsch-schweizerisches Verrechnungsabkommen Berlin, 1. Juli. Die deutsch-schweizerischen Verhandlungen über die Regelung der Zahlungen im Waren-, Reise- und Kapitalverkehr ab 1. Juli 1937 haben heute zum Abschluß eines Abkommens geführt. Das neue Verrechnungsabkommen gilt für ein Jahr, d. h. bis zum 30. Juni 1938. Dadurch wird dem für die beiderseitigen Volkswirtschaften abträglichen Zustand forgesetzt kurzfristiger Provisorien ein Ende gemacht. Das Abkommen stellt mit seinen Anlagen neben einer Anpassung an den gegenwärtigen Stand der wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands und der Schweiz eine Zusammenfassung der Bestimmungen des Verrechnungsabkommens vom 17. Juni 1935, seiner Anlagen und der seitdem abgeschlossenen verschiedenen Zusatzvereinbarungen dar. Damit ist ein übersichtliches und handliches, zum Teil vereinfachtes neues Vertragswerk geschaffen worden. Dortmunder Getreide- und Futtermittel-Großmarkt vom 1. Juli. Erzeugerpreise für die Festpreisgebiete der Provinz Westfalen. Weizen: unverändert, 75/77 kg: WIS 212; WI6 210; W13 207; W12 206; W9 203. Roggen, unverändert, 69/71 kg: RIS 177; R16 175; RI5 173: R13 171; RI1 169. Futterhafer, unverändert, 46/49 kx: H19 181: HIS 180; HI6 178; HI5 177; H14 176; H13 174. Futtergerste, 59/60 kg: Preise werden nächste Woche angegeben.— Mehl. Grundpreise für Weizen- und Roggenmehl, Weizen- und Roggenkleie. Die Zuschläge bzw. Handelsspannen errechnen sich nach den gesetzlichen Bestimmungen. Weizenmehl, Type 812(Vollmehl) incl. 50 Pig. Frachtausgleich: WI8 und 16 je 30.10; W13, 12 und 9 je 29,35. Roggenmehl, unverändert, Type 1150 incl. 50 Pfg. Frachtausgleich ab 15. 8. 1936: RIS 23.15; Rl6 23.—: RI5 22.95; RI3 22.75; RI1 22.55. Weizenkleie, ab 15. 9. 1936, unverändert: WI8 12,05; WI6 11,95; W13 11.75; WI2 11.70: W9 11.55. Roggenkleie, unverändert, b 15. 8. 1936: RI8 10.80; R16 10,70; RI5 10.55; R13 10.45; RI1 10.30. Neue Inlandzucker-Freigabe 1936/37.(ZdR.) Der Versitzende der Hauptvereinigung der deutschen Zuckerwirtschaft hat mit Wirkung vom 26. Juni 1937 die 15. Inlandzucker-Freigabe in Höhe von 5 v. H. der’ zum Inlandabsatz 1936/37 vorgesehenen Verbrauchszuckermenge verfügt. Die Gesamtfreigabe beträgt nunmehr 80 v. H. zuzüglich der unverkauften Reste aus den Jahresfreigaben 1935/36. Hauptschriftlenter und verantwortlich für Politik un Wirtschaft: Wolfgang Bergemann; Stellvertreter: Johannes Grohmann; für Kommunalpolitik und Stadtnachrichten: Roll Speiz: für den provinziellen Teil: Wilhelm Blanke: für den Unterhaltungsreil: Johanna Tops: Bildverantwortlich: die Schriftleiter: verantwortlich für den Anzeigenteil: Laurenz Offergeld, sämtlich in Paderborn.— Verlag u. Rotationsdruck: Westfälisches Volksblatt Gmbhl., Paderborn, Rosenstraße 13—15.— Verlagsleiter: Eberhard Wessel. Paderborn. D.-A. V. 137 Westfälisches Volksblatt Hauptausgabe u. Ausgabe A zusammen 16 124 Ausgaben B. C. O zusammen 2 960 Gesamt-D.-A. 19084 Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 8 gültig D.-A. V.137 aller im Verlage Westfälisches Volksblatt Gmbhl. erscheinenden Tageszeitungen: Westfälisches Volksblatt Gesamtauflage(Ost- u. Südwesttalen) 19084 Eichsfelder Volksblatt(Eichsteld und Thüringen) 5 368 Sächsische Zeitung(Reg.-Bez. Magdeburg. Merseburg u. Anhalt) 1 556 Warburger Kreisblatt 1 243 insgesamt: 27 251 De: 7. Tag“: 1 VI. 37 35 595 Anzeigenpreise des Westfälischen Volksblattes Gesamtauflage: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9.5 Pl.; Stellengesuche, kleine einsp. Anzeigen orivater Natur mit Ausnahme der Stellenangebote: 5.5 Pf.: Stellenangebote: 1.5 Pf.: Pamilien- und Unterrichtsanzeigen: 8.5 Pl.: Schiffahrtsanzeigen: 9 Pf.: Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6.5 Pf.: im Textteil Millimeter-Zeile. 89 mm breit: 50 Pf.: Hauptausgabe und Ausgabe A zusamme:: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9 Pf.: Stellengesuche, kleine einsp. Anzeigen orivster Natur mit Ausnahme der Stellenangebote: 5 Pf.: Stellenangebote: 7 Pf.; amtliche Bekanntmachungen der Landratsämter und Gemeinden: 6 Pf.: Unterrichtsanzeigen: 8 Pf.: Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6 Pf.: im Textteil Millimeter-Zeile. 89 mm breit: 50 Pf.: Ausgaben B. C und D zusammen: 4 Pl.: im Textteil: 20 Pf.— Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig In der Ecke stcht bei Ihnen so mancher Gegenssand nutzlos. Mit Hilfe einer Anzeige können Ste ihn vorteilhaft verkauten Inventar- und Fruchlversteigerung in Verne Dienstag, den 6. d. M., vormittags 10 Uhr anfangend, läßt der Bauer Herr Johannes Mertens in Verne verziehungshalber nachstehend verzeichnetes Inventar, als: 4 Stück Milchkühe, schwarzbunt, teils hochtragend, davon drei eingetragen. 5 Stück Rinder, 1= u. 2jähr., eingetragen, davon 1 tragend, 8 Läuferschweine, 4= u. 5 Monate alt. 1 Grasmäher, Adriance, 1 Drillmaschine(Sack 2 m), 3 Ackerwagen, 3= u. 2zöll., 1 SackPflug, 1 Wendepflug(Wiegand), 1 Kultivator, 2 Satz Zickzackeggen, 1 Jauchevumpe, 1 Windsege, fast neu, sowie noch verschiedene Ackergeräte und kl. Haushaltungsgegenstände. ferner: ca. 2 Morgen Roggen in der Bohmke, ca. 1¼ Morgen Hafer in der Lieth. b. Kl.=Verne, ca. 12 Morgen Roggen in der Sonder, ca. 8 Morgen Hafer in der Sonder, ca. 2 Morgen Kartoffeln in der Sonder öffentlich meistbietend gegen Kredit, bei unbekannter Kreditfähigkeit gegen bar, zum Verkauf aussetzen. Mit dem Verkauf des Getreides wird im Anschluß an die InStelle begonnen. Salzkotten, den 1. Juli 1987. Jos. Jürgens. beeid. Versteigerer. Eine bewährte Heimatzeitung auf heimatlichem Boden gewachsen, in allen Bevölkerungskreisen verbreitet, das Blatt der Kleinanzeigen und der Familien= Anzeigen, ist das W V. Im kleinsten Ort auf hoher See In jeder Stadt der ganzen Welt, öberall kauft der kundige Amateur den zuverlässigen AgtaFilm. Gleichmäßigkeit, Klarheit, Haltbarkeit, das sind Garanten des festbegründeten Weltruts der Agfa. Agfa-Film hält immer noch mehr als er verspricht. AgfaFilm hat bewiesen, daß er noch nach vielen Jahren und sogar Jahrzehnten Lagerdauer klare, haltbare Bilder liefert! Wer Agfa kauft, Heute abend 10½ Uhr entschlief sanft nach langem schweren Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutten, Schwester, Schwägerin und Tante Witwe Anton Kuhoff Josefine geb. Kraft Sie starb im hohen Alter von nahezu 86 Jahren, wohlvorbereitet durch ein frommes Leben und den Empfang der hl. Sterbesakramente. Im Namen der trauernden Angehörigen Familie Christian Kuhoff Elsen, Neuhaus, Paderborn, den 30. Juni 1937. Die Beerdigung findet statt: Samstag, den 3. Juli, morgens 7 Uhr von der Pfarrkirche in Elsen, anschließend das Seelenamt. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so möge man diese als solche betrachten. Das Jahresgedächtnis für den hochwürdigen Herrn Professor Dr. Joseph Brögger findet am Samstag, dem 3. Juli, 7.45 Uhr, in der Jesuitenkirche und um 8.30 Uhr in der Gaukirche statt. Hierzu ladet herzlich ein Therese Brögger Bügeleisen“ Haartrockner Kochtöpfe Tauchsieder Heizkissen Waffeleisen in groß. Auswahl im Lichthaus Bilz Padb., Kamp 12 Statt Karten! Ihre Vermählung geben bekannt August Schrick Maria Schrick geb. Bunsen Drenke, Post Beverungen(Weser) Soest(Westf.), Walburgerstr. 28 2. Juli 1937 — Zurück Dr. med. Rieping leitender Arzt des Brüder- und Herz-Jesu-Krankenhauses Zurück Dr. Wiß Paderborn Westernstr. 5 Teleion 2501 Sprechstunden: 8.30—10.30 Uhr 4.00— 5.30 Uhr Danksagung Ich hatte 15 Jahre Flechten und bin durch die Mittel des Herrn Horn geheilt. De Loo, 12. Sept. 1926. Bernd Rekkers Für Asthma, Rheuma, Ischias, Flechten, Magenleiden Heinz Horn, Paderborn Neuhäuser Str. 15 I. Etg. Eig. Medikamente. 9-12 u. 3-6 Uhr Oese-.4S. 63— 90 PIg. In ellen Apetheken und Dregerien Knoblauch-Beeren „Immer jünger“ extra stark, enthalten den selt über 1000 Jahren bekannten echten bulgar. Knoblauch in konzentr., leicht verdaulicher Form. Bewührt bei: hohem Blutdruck. Magen-, Darmstörungen, Alterserscheinungen, Stollwechselbeschwerden, Geschmack- u. geruchlos. Monatspackung 1.- M. Zu haben: Drog. W. Bergmann, Westernstr. 13 Drog. Meyenberg, Kampstraße 3 Drog. Römer. Bahnholstraße 7 Samstag, 3. 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Die erste Anregung Filmkammer wurde auf in Berlin 1935 von Deuts wurden auch die organis dazu führten, daß im Filmkammer in Paris ko Einrichtung geschaffen, die die über die Grenzen de sondern die auch alle ku teressen fördern soll. Die Internationale der Vertreter der Filmve Vertrauen der Mitglieder und damit die Geschäftsfi fung der Kammer war, 3 besondere konnten Urheber gen bearbeitet und zu eir Kammer hat zunächst die nationalen Urheberrechtsr grundsätzlichen Seite geklö eine Reihe anderer filmr nommen. Das Aufgabeng wurde erweitert und ihr „Filmrechtskommission" ge aus der wichtigen Arbeit eine einheitliche Ausrichtu ergeben wird. Die Wirtschaftskomm kammer hat die Aufgabe, Kontingente, wie überhau nationalen Filmaustausch Lösung zu finden, die geei gliedsorganisationen wir! gleichenden Untersuchunge stellungskosten und der An die Filmwirtschaft diejenig den gemeinsamen wirtscha dienen. Die Internationale Problemen des internatio nationalen Filmwirtschaft weiteren noch mit den aktr technik und sieht als eine der Filmkunst an. Sie 5 nationalen Rechts= und beziehung aller benachbart Es ist selbstverständli kunst annimmt und sich be gen internationale Geltun meine Anerkennung. Im mer die Verpflichtung, sick für den Lehrfilm einzusetz ist die Schaffung der Kult Die Arbeiten der in besonderem Maße dazu zwei Ländern in weitesten Wirkung ist das Höchste u werk erwartet werden kanr Maße dazu berufen, die gegenseitigen Achtung und aufrichtigen Verständigung