Einzelnummer 15 Pf., Sonnabends 20 Pf. Ausgabe A olksblatt Ausg. A: Allgem. Ausgabe für Provinz, Waldeck, Hessen* Ausg. B: für Sauerland= Ausg. C: für Bielefeld und Minden=Ravensberg* Ausg. D: für Haar und Hellweg Amtliches Verkündungsblatt der Kreise Paderborn, Büren u. Warburg Im Verlage: Eichsfelder Volksblatt, Sächsische Zeitung, 7. Tag Beilagen: Täglich: Die Truhe bzw. Sonnabends: Der 7. Tag, monatlich: Heimatborn. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Paderborn, Rosenstraße. Fernruf: S.-Nr. 3251. Draht-Anschrift: Volksblatt Paderborn. Postscheckkonto: Hannover 3504. Erfüllungsort und Gerichtsstand Paderborn. Anzeigenpreise sowie Annahmestellen für Anzeigen und Bezugsbedingungen siehe Schluß des Textteils. Paderborn Erscheint täglich außer an Sonn- und Feiertagen. Bezugspreis: Durch die tagel Post ins Haus gebracht 2.40 RM einschließlich 84 Pf. Postgebühren, vom Postamt abgeholt 2,10 RM einschließlich 48 Pf. Postgebühren. Durch Boten oder Vertreter bezogen 2,15 RM. Keine Gewähr für das Erscheinen des Blattes bei Eintritt höherer Gewalt oder Versagen der Lieferungsmittel, Erscheinungsverbot. 88. Jahrg., Nummer 136 Dienstag, den 15. Juni 1937 Verlags-Postanstalt Paderborn gefeiert- dann hingerichtet Eine Illustration der Schurkerei und Verräterei— Die Verhaftungswelle gehl weiter Moskau, 14. Juni. Die Namen und früheren militärischen Dienstränge der am Sonnabend hingerichteten 8 Sowjetgenerale sind: Tuchatschewski, Marschall der Sowjetunion und Stellverteter des Kriegskommissars; Jakir, Armeekommandant ersten Ranges, Befehlshaber des Kiewer Militärbezirks; Uborewitsch, Armeekommandant ersten Ranges und Befehlshaber des weißrussischen Militärbezirks! Kork, Armeekommandant zweiten Ranges und Leiter der Moskauer Kriegsakademie: Eidemann, Armeekorpskommandeur und Chef des Wehrverbandes„Ossoaviachim"; Feldmann, Armeekommandeur und Chef der Personalabteilung im Kriegskommissacriat; Primakow, Armeekorpskommandeur und Stellvertreter des Befehlshabers im Militärbezirk Leningrad; Putna, Divisionskommandeur und früherer Militärattaché in London. Mit der Erschießung sämtlicher Verurteilter, die wohl wie gewöhnlich in den Kellern des GPU=Gebäudes am Moskauer Lubljanka=Platz durch einen Revolverschuß ins Genick vorgenommen worden ist, hat dieser sensationellste aller sowjetischen Hochverratsprozesse sein Ende gefunden. Unter den Hingerichteten befinden sich die markantesten und in Kreisen der Roten Armee beliebteste Persönlichkeiten, wie Tuchatschewiki, Üborewitsch und Eidemann. Noch vor 11 Jahren, bei seiner Beförderung zum Marschall, hatte die amtliche Sowjetpresse Tuchatschewski„Den Adler der Bürgerkriegskämpfe, einen der Besten der besten Heerführer“ genannt und sein„hervorragendes militärisches Talent“ und seine„unermüdliche Arbeit um die Erhöhung der Kampfbereitschaft der Roten Armee“ gerühmt. Jetzt hat der erst 41jährige durch die Kugel des Henkers geendet. Ueber den bisherigen Chef der politischen Verwaltung der Roten Armee Gamarnik, der sich durch Selbstmord wenige Tage vor dem Prozeß dem gleichen Schicksal entzog, schrieb die parteiamtliche„Prawda“ am 21. November 1935: „Durch seine tiefe Ergebenheit für die Generallinie der Partei und für den Genossen Stalin, durch seine vorzügliche Kenntnis der Parteiarbeit hat Gamarnik mit Recht Autorität und Liebe in der ganzen Armee erworben. Im Laufe von sechs Jahren führt der Genosse Gamarnik die Parteiorganisation der Roten Armee. Es muß gesagt werden, daß niemals die Parteiarbeit in der Armee auf einer solchen Höhe gestanden hat und niemals so stark und felsenfest war wie jetzt.“ Uborewitsch, der gleichfalls erst 41 Jahre zählte, rühmte das Parteiblatt als„Schüler Lenins und Stalins". während Jakir— immer der„Prawda" zufolge— sich durch seine„besondere Ergebenheit für die bolschewistische Partei und für Stalin ausgezeichnet“ habe, wobei er sich der„besonderen Wertschätzung" des ihm unterstellten Offizierskorps sowie der ganzen ukrainischen Bevölkerung erfreut haben soll. Diese Zitate in der amtlichen Sowjetpresse genügen, um die moralische Wirkung erkennen zu lassen, die innerhalb der Roten Armee durch die Erschießung ihrer bisherigen gefeierten Führer ausgelöst werden muß. Ein Ueberblick über den derzeitigen Stand der obersten Armeeführung ergibt zur Zeit folgendes aufschlußreiche Bild: von den vier stellvertretenden Kriegskommissaren ist einer als gemeiner Spion hingerichtet, ein zweiter hat, zum Hochverräter gestempelt, durch Selbstmord geendet; von vier Armeekommandanten ersten Ranges sind zwei gleichfalls durch die Kugel des Henkers erschossen; der einzige Armeekommissar ersten Ranges hat sich durch Selbstmord der Hinrichtung entzogen; vier weitere Armeekommissare zweiten Ranges sind, mit unbekanntem weiteren Schicksal, ihrer Aemter enthoben. Diese Angaben vermögen die Schurkerei und Verräterei im Sowjetstaate wahrhaftig eindeutig zu illustrieren! Mit einer weiteren Säuberung innerhalb des höheren Kommandobestandes der Roten Armee und der Roten Flotte muß gerechnet werden. Daneben zieht auch die Verhaftungswelle unter den Parteifunktionären und Staatsbeamten immer weitere Kreise. Wenn trotzdem innerlich die Ruhe aufrechterhalten bleibt, so ist nicht zu vergessen, daß angesichts der herrschenden Verhältnisse und des Gewichts des Politischen Apparates und des rücksichtslosen Vorgehens gegen alle auch nur der möglichen Gegenwehr Verdächtigen an Widerstand zur Zeit wohl niemand zu denken wagen dürfte. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß der einzige Nährboden für die Erhaltung eines Staatsapparates nach bolschewistischem Muster der Massenmord ist, dann kann die Abschlachtung der acht sowjetrussischen Generale am Sonnabend den Punkt auf das„i“ setzen. Diese Art von Massenmorden ist das Sowjetsystem an sich und hat es schon seit 20 Jahren begleitet. Jetzt wird man wohl auch in London erkannt haben, wie man sich wiederum geirrt hat, wie von einem„Kurswechsel" bei den Sowjets in keiner Weise die Rede ist, sondern daß der Bolschewismus mit grausamer Folgerichtigkeit seinen Weg weitergeht. Auch daß frühere deutsche Kommunistenführer wie Heinz Neumann, Max Hölz, Remmele und andere das Opfer des von ihnen verherrlichten und als Asyl ausgesuchten Sowjetparadieses gefallen sind. kann nur die erschrecken, die seit jeher mit Blindheit geschlagen waren. Und mit diesem System des blutigen Mordes soll das Deutschland der Ordnung und Freiheit Verbindungen unterhalten haben? Noch keine Lüge der Sowjetpropaganda war so dumm, so lächerlich und so widersinnig wie diese. Niemals gibt es für das Deutschland Adolf Hitlers eine Verbindungsbrücke weder zu Tuchatschewski noch zu Stalin, auch wenn sie scheinbar Gegner geworden waren. Für uns sind sie die verächtlichen Vertreter des gleichen verwerflichen Prinzips. Für unsere Ehrbegriffe war Tuchatschewski, der einmal als Gardeoffizier dem Zaren den Eid geleistet hatte und der sich nach dem Umsturz sofort Lenin zur Verfügung stellte, der Typ des verächtlichen Verräters. Aber wenn es im Krem! ein Gefühl für Dankespflichten geben würde, dann hätte Tuchatschewski die höchsten Ansprüche an diese Dankesschuld gehabt. War er nicht der große Organisatior der Roten Armee, und war nicht er es, dessen Anwesenheit in Paris die Ratifizierung des Sowjetpaktes in der französischen Kammer beschleunigte, wofür er von der französischen Presse gefeiert wurde als einer der besten Freunde Frankreichs? Wenn jetzt die französische Presse bis weit hinein in die Kreise der Volksfront lebhaftes Entsetzen äußert, wenn alle die Kartenhäuser zusammenstürzen, die als Fundament des Vertrauens auf einen starken und zuverlässigen Verbündeten im Osten dienen sollten, so wird das eine harte Lehre für das französische Volk sein, dessen regierende Kreise die ehrlichen Friedens= und Verständigungsangebote eines friedliebenden Nachbarn bisher nicht ernstlich in Erwägung zogen. Für Deutschland ist diese Entwicklung nur eine Bestätigung der Richtigkeit seiner Haltung gegenüber Moskau. Und da sollten wir versucht sein, in die Fußstapfen der Pariser Politik zu treten und die Herren des Roten Kreml für vertragsfähige Partner zu halten? Diese Frage bedarf keiner Antwort. „Stalin der Schlächter baut eine Totenppramide“ London, 14. Juni. Welch außerordentlich nachhaltigen Eindruck die Moskauer Erschießungen in England gehabt haben, zeigt u. a. die Tatsache, daß die heutigen Abendblätter sich noch einmal mit diesen Ereignissen beschäftigen. Das Rothermere=Blaut„Svenina News“ bezeichnet Stalin als einen Schlächter. Seine letzten Opfer seien ein Marschall und 7 Generäle der Roten Armee. Die Zahl der Opfer aus den niederen militärischen Dienstgraden, die bereits die Todesstrafe erlitten hätten oder sie noch erleiden würden, sei nicht abzuschätzen. Das Blatt fragt, ob Stalin ein blutdürstiger Tobsüchtiger sei oder ob in seinem Wahnsinn Methode sei. Es sei klar, daß in Sowjetrußland Unzufriedenheit, Furcht und Verdächtigung herrschten. Jeder werde verdächtigt und weitere Schauprozesse und Metzeleien würden die Lawine der Zersetzung noch stärker ins Rollen bringen. Stalin richte seine Schläge in mehr und mehr verantwortungsloser Weise gegen Feinde, die er sich mehr und mehr einbilde. Diese Entwicklung könne nur ein Ende haben: Stalin baue eine Pyramide von Toten, deren Spitze eines Tages nur mit seiner eigenen Leiche gekrönt werde. Auch in der englischen Provinzpresse nehmen die blutigen Vorgänge in Sowjetrußland einen breiten Raum ein.„Liverpool Daily Post“ wendet sich an diejenigen Kreise in England, die immer noch das sowjetrussische System verteidigen. Das Blatt fragt, was sie jetzt von der sowietrussischen Gerechtigkeit dächten. Die Stadtgrenze von Bilbao erreicht Unaufhaltsamer Vormarsch San Sebastian, 14. Juni. Die in den späten Sonntagabendstunden von der Front eingetroffenen Nachrichten besagen, daß die nationale Offensive auf Bilbao weiter siegreich fortschreitet, wenn auch naturgemäß die Schwierigkeiten um so größer würden, je näher man an Bilbao herankomme. Am Nachmittag wurde Santo Domingo bei Begona 2.5 Klm. nördlich von Bilbao besetzt. Gleichzeitig wurde auf den Höhenrücken Archanda(unmittelbar nordwestlich von Bilbao) der Angriff weiter vorgetragen. Der Oberbefehlshaber der nationalspanischen Truppen, General Franco, befand sich am Sonntag nachmittag an der Front von Biscaya. Der„eiserne Gürtel“ gesprengt Durango, 14. Juni. Am Montag früh erreichte die Vorhut der nationalen Truppen die ersten Häuser von Begona, einem Stadtteil von Bilbao. Die Bolschewisten beschränkten sich auf leichtes Rückzugsfeuer. Nationale Flieger melden starken Flüchtlingsverkehr im Hafen von Bilbao. Auf der Straße nach Santander ist der am Sonnabend erfolgte Durchbruch der Gallo=Linie südwestlich ron Fica, der auf einer Breite von 3000 Metern vorgenommen wurde, bis Sonntag abend ohne Schwierigkeit auf rund 15 Kilometern erweitert worden und reicht nunmehr von den Lemona=Stellungen längs der parallel zur BilbainoFlußmündung liegenden Grenze bis nach Zamudio und Derio. Der sogenannte„eiserne Gürtel“ der Bolschewisten um Bilbao hat damit seinen praktischen Wert verloren. Offensive auch an der Estremadura=Front San Sebastian, 14. Juni. Am Montag wurden die Operationen an der Biscaya=Front unter günstigen Bedingungen erfolgreich weitergeführt. Die nationalen Truppen kämpfen bereits in den Häusern von Begona, das sich an die südöstlichen Vorstadtbezirke Bilbaos anschließt. Der feindliche Widerstand beginnt wesentlich schwächer zu werden. Starke bolschewistische Haufen ziehen sich auf der Hauptstraße in Richtung Santander zurück. Die an der Estremadura operierenden nationalen Streitkräfte haben den Gegner in schneidigem Angriff aus seinen Stellungen geworfen und die eigenen Linien bis an den Ort Castuera, der 50 Kilometer von den Quecksilber= minen von Almadas entfernt ist, vorgetragen. * Die Häuptlinge der baskischen Bolschewisten geflohen. Nach hier vorliegenden Meldungen haben die Häuptlinge der baskischen Bolschewisten am Sonntag Bilbao verlassen und sind nach Santander geflohen. Zivilbevölkerung muß Madrid verlassen. Wie aus Madrid gemeldet wird, hat der neue bolschewistische„Gouverneur“ Miajas eine Anordnung erlassen, durch die die sofortige und zwangsweise Räumung Madrids von der Zivilbevölkerung angeordnet wird. Weitere 175 italienische Freiwillige in Spanien gefallen. Die von der Agenzia Stefani veröffentlichte dritte amtliche Verlustliste weist die Namen von 175 italienischen SpanienFreiwilligen auf, die vom 8. bis 18. März bei den bekannten Kämpfen um Guadalajara gefallen sind. Entlastungskrampf Ein phankastischer Armeebefehl sucht die Todesurkeile zu„rechtfertigen“.—„Feige Schädlingsund Spionagearbeit zum Sturz des Sowjeksystems“ Moskau, 14. Juni. Einige Stunden nach der amtlichen Bestätigung der Urteilsvollstreckung gegen die acht Sowjetgenerale wurde ein Armeebefehl des Kriegskommissars Woroschilow veröffentlicht, der noch einmal ausführlich auf den sensationellen„Prozeß" zurückkommt. Woroschilow gibt darin bekannt, daß vom 1. bis 4. Juni ein Oberster Kriegsrat im Beisein der Regierungsmitglieder getagt habe. Auf der Sitzung des Kriegsrates wurde, so sagt Woroschilow,„mein Vortrag angehört und einer Erwägung unterzogen über die durch das Innenkommissariat (die GPU.) erfolgte Aufdeckung einer verräterischen, konterrevolutionären, militärischen Organisation, die— in streng konspirativer Form— eine lange Zeit bestanden und eine feige, destruktive Schädlings= und Spionagetätigkeit in der Roten Armee durchgeführt hat.“ Jetzt, nach dem die„Verräter" erschossen seien, könne die Rote Armee, so heißt es in dem Armeebefehl weiter, wieder „erleichtert aufaimen“. Im weiteren will Woroschilow die hingerichteten Generale zu den bereits durch den „schonungslosen Urteilsspruch des proletarischen Gerichts„erschossenen“ Schuften aus der Bande Sinowjew=Kamenew= Trotzki“ zählen, was insofern beachtenswert erscheint, als Tuchatschewski und Genossen bis jetzt von der sowjetamtlichen Propaganda noch nicht als„Trotzkisten" bezeichnet worden waren. Durch diese Angabe Woroschilows erweitert sich der Begriff„Trotzkismus“ in noch weitergehendem Sinne! Hinsichtlich der Pläne der Hingerichteten wiederholt Woroschilow die bereits aus der Anklage und aus dem Urteil bekannten Anschuldigungen:„Das Endziel dieser Bande war". so heißt es in dem Armeebefehl,„um jeden Preis und mit allen Mitteln das Sowjetregime in unserm Lande zu liquidieren, die Sowjetmacht zu vernichten und in der Sowjetunion das Joch der Gutsbesitzer und Fabrikanten wieder herzustellen.“ Was jedoch die Mittel anbelangt, mit denen die Verurteilten diese Ziele zu erreichen versucht haben sollen, so übertreffen die Behauptungen des Armeebefehls noch bei weitem die abenteuerlichsten Anklagepunkte. Die Erschossenen hätten die„Ermordung der Leiter der holschewistischen Partei und der Sowjetregierung“ vorbereitet. Sie hätten ferner„alle nur mögliche abscheuliche Schädlingsarbeit in Wirtschaft und Landesverteidigung getrieben“. Sie hätten„die Macht der Roten zu untergraben und deren Niederlage im künftigen Krieg vorzubereiten versucht“, Ferner hätten die Verurteilten„den Feinden der Sowjetunion“ militärische Geheimnisse„verkauft“ und überhauot alles getan,„um den Ueberfall des äußeren Feindes auf die Sowietunion zu beschleunigen“. Für den Kriegsfall hätten sie geplant,„durch direkten Verrat und durch Sabotage der technischen und materiellen Versorgung der Front die Niederlage der Sowjetunion zu erreichen und die Sowjetunion zu stürzen.“ Der Armeebefehl Woroschilows geht also noch einen Schritt weiter, in dem Bestreben, die hingerichteten Armeeführer durch die abenteuerlichsten Anschuldigungen auch moralisch zu vernichten. Obgleich an propagandistischem Aufwand zu Die Note der vier Kontrollmächte Vereinbarungen untereinander für den Fall eines Bruches der Zusicherungen Selbstverkeidigungsrecht gewährleistet London, 14. Juni. Die am Sonnabend getroffene Viermächtevereinbarung umfaßt zwei Teile: Ein Abkommen der vier Mächte über den Inhalt der durch Eden an beide spanische Parteien zu richtenden Note und eine Vereinbarung der vier Mächte untereinander. Gemäß der Einigung wird die englische Note an die beiden Parteien in Spanien folgende drei Punkte enthalten: 1. Ein Ersuchen an die beiden spanischen Parteien, die an der internationalen Kontrolle teilnehmenden Kriegsschiffe zu reipektieren und eine entsprechend klare Anweisung an ihre Flotten und Luftwaffe zu geben. 2. Ein Ersuchen an die beiden Parteien, sogenannte Sicherheitszonen für die Schiffe der vier Mächte zur Verfügung zu stellen, und Verhandlungen über deren Bereitstellung aufzunehmen. 3. Eine Mitteilung an beide Parteien, daß jeder Angriff auf ein Schiff der Kontrollmächte als eine gemeinsame Sache der vier Kontrollmächte angesehen wird und unbeschadet des Selbstverteidigungsrechtes jedes Schiffes die vier Mächte in einem solchen Fall zusammentreten werden, um gemeinsame Schritte zu ergreifen. Die Vereinbarung der vier Mächte untereinander stellt ausdrücklich fest, daß für den Fall eines Bruches der oben gegebenen Zusicherungen durch die Spanier und, falls in diesem Falle nicht innerhalb einer angemessenen Zeit gemeinsame Maßnahmen beschlossen werden, eine neue Lage für jede der beteiligten Mächte eintritt, durch die sie ihre Handlungsfreiheit wiedergewinnen. Ferner bekräftigen die vier Mächte in dieser Sondervereinbarung, daß die Kontrolle mit einem Höchstmaßinternationalen Vertrauens ausgestattet und daher wirksam und neutral gestaltet werden müsse. Hierzu sollen praktische Vorschläge im Nichteinmischungsausschuß vorgebracht werden. Die englische Note geht, wie bekannt wird, am Dienstag vormittag an die beiden spanischen Parteien. Der„Temps“ zu der Londoner Einigung Paris, 14. Juni. Der„Temps“ befaßt sich in einem Leitartikel mit der am Sonnabend erzielten Einigung im Nichteinmischungsausschuß. Diese Einigung stelle einen unzweifelhaften Beweis für die Möglichkeiten einer internationalen Zusammenarbeit dar, falls sie im Geiste gegenseitiger Verständigung gehandhabt werde. Wenn eine derartige Politik nach dem Zwischenfall von Ibiza und Almeria habe durchgeführt werden können, so könne man sagen, daß für die Aufrechterhaltung und Festigung des Friedens Europas überhaupt die Aussichten wieder günstiger geworden seien. Die traurigen Ereignisse in Spanien stellten zumindest eine erste Gelegenheit für eine Zusammenarbeit der vier Großmächte dar, um den Frieden zu wahren. Es komme nun darauf an, diese Zusammenarbeit zwischen England, Frankreich, Deutschland und Italien zunächst im spanischen Raum, später auf den gesamteuropäischen Raum zu entwickeln. Diese Zusammenarbeit habe sowohl zu Lande wie zu Wasser viel Zweck und könne zum Wohle Europas und zu einer dauernden Regelung sämtlicher europäischen Probleme beitragen. Zu den Vorschlägen, der Kontrollflotte einen internationalen Charakter zu geben, schreibt die„Times“, der gesunde Menschenverstand schließe den Gedanken aus, eine gemischte Flotte mit einheitlichem Kommando zu schaffen. Praktischer seien die Vorschläge einer einheitlichen Kennzeichnung und der Anbordnahme neutraler Beobackter. Es sei wichtig, jedes Hindernis für das glatte Arbeiten des Kontrollschemas zu beseitigen und so den Weg für eine Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien freizumachen. Italienische Rom, 13. Juni. Mit der in London erzielten Verständigung in der Kontrollfrage sind, wie der Direktor des„Giornale d'Italia“ in seinem Leitartikel ausführt, die ursprünglichen englischen Vorschläge entsprechend den deutschen und italienischen Wünschen erweitert und präzisiert worden. In dieser Verständigung werde der rotspanisch= sowjetrussische Angriff auf die deutschen und italienischen Kriegsschiffe zur Zufriedenheit der Regierungen von Berlin und Rom liquidiert, die damit wieder zu dem Londoner Ausschuß zurückkehren und an der internationalen Kontrolle der spanischen Küste wieder teilnehmen werden. Als besonders erfreulich bezeichnet„Voce d'Italia“ das Woroschilows Entlastungskrampf diesem Zweck wahrhaftig nicht gespart wird, sind doch die Erfolge solcher Bemühungen erfahrungsgemäß nicht sehr hoch zu veranschlagen, wenn auch das ganze Land— ohne die geringste Möglichkeit der anderweitigen Orientierung— dieser Agitation preisgegeben ist. Die Angabe des Armeebefehls über die eilige und heimliche Einberufung eines Obersten Kriegsrates unter der Teilnahme der Regierung bringt ein neues oment, das für die gespannte Lage in diesen Tagen charakteristisch sein dürfte.— zen der Presse wird die Hochflut der„Resolutionen" und Aufrufe zur Billigung des Urteilsspruches und der Hinrichtungen zwar fortgesetzt, in der Bevölkerung hält jedoch die gedrückte Stimmung, Unsicherheit und Verängstigung weiter an. Die Hintergründe des blutigen Schauspiels der letzten Tage werden erst später im einzelnen aufgeklärt werden können. Wo ist der Nächste? Menschenschlächtereien ohne geschichtliche Parallele London, 14. Juni. Ein Sonderkorrespondent der „Dailo Mail“ schildert die Lage in Sowjetrußland. Das Chaos breite sich über das Land aus. Massenarreste und Hinrichtungen, Ausstände und Streiks in Stadt und Land fänden überall statt. Eine unter der Herrschaft des Verdachts morsch werdende Rote Armee, das sei das Räterußland von heute. In dem Bericht heißt es weiter, daß die Verhaftungen, Verbannungen und Hinrichtungen höchster Funktionäre der Kommunistischen Partei, der Sowjetregierung, der Industrie und der Parteiorganisationen sowie der Armee ihren Eindruck auf Arbeiter und Bauern nicht verfehlt hätten. Jeder Arbeiter werde ersucht, seine Nachbarn zu bespitzeln. Söhne müßten ihre Väter und Väter ihre Söhne denunzieren, bis„der letzte Feind Stalins“ getötet sei. Aber solchen Appellen lausche man in Sowjetrußland allenfalls noch schweigend. Wütende Volksmassen hätten die GPl=Hauptquartiere in Rostow, Gorki und anderen Städten gestürmt. Die Förderung der Donez=Kohlenbergwerke sei um 40 v. H. niedriger als noch vor einem Jahr. In der Eisen=, Stahl= und Naphta=Industrie sei der Niedergang nicht geringer. Die früheren Betriebsführer seien entweder verbannt oder erwarteten in GPU=Kerkern ihr Schicksal. Die Demoralisierung breite sich von den Städten in die Dörfer fort, so daß das Polit=Büro bereits die„Wahlen“ von August auf November habe verschieben müssen. Unruhen seien jedenfalls heute an der Tagesordnung in Sowjetrußland, und Berichte aus Moskau besagen, daß die Lage außerbemerkenswerte Verständnis, das die englische Regierung für die Größe Deutschlands und Italiens geführt habe, und daß sie das Problem in seiner Gesamtheit anpackt und keine Kompromißlösung vornimmt, die eine Verständigung der vier Mächte nur verzögert, wenn nicht gar endgültig in Frage gestellt hätte. Die Beisetzung der 31 Gefallenen der„Deutschland“ Berlin, 14. Juni. Die Bestattungsfeierlichkeiten für die 31 gefallenen Matrosen des Panzerschiffes„Deutschland“ werden am 16. und 17. Juni nach Einlaufen des Schiffes in Wilhelmshaven durchgeführt. Vonseiten des Oberkommandos der Kriegsmarine ergehen keine besonderen Einladungen. Anmeldungen zur Teilnahme sind an das Kommando der Marinestation der Nordsee, Wilhelmshaven, zu richten. Am 16. und 17. Juni, 20 Uhr, findet die feierliche Ausschiffung der Särge und danach die Ueberführung nach dem Ehrenfriedhof Wilhelmshaven mit Trauerparade statt. Die militärische Trauerfeier erfolgt am 17. Juni, 11,30 Uhr, auf dem Ehrenfriedhof in Wilhelmshaven. Ihr geht dort die kirchliche Trauerfeier voraus. Spanische Bolschewisten plündern britische Bankkonten London, 14. Juni. Getreu der bolschewistischen Uebung, beim Herannahen der Franco=Truppen Geld und Geldeswert ins Ausland zu verschieben, hat man Geld und Wertpapiere der drei größten Banken von Bilbao„beschlagnahmt" und sucht es mit dem englischen Dampfer„Sea Paris, 14. Juni. Die kommende Woche wird innenpolitisch von den wirtschaftlichen und finanziellen Sorgen der Volksfrontregierung beherrscht sein. Die parlamentarische Atmosphäre hat bereits in der letzten Woche eine Reihe von Spannungen zu Tage gefördert, und besonders im Senat war Ministerpräsident Blum mit unverhüllter Feindlichkeit empfangen worden. Die Plätter der Rechten verzeichnen unverkennbere Anzeichen einer Krise mit nicht geringem Interesse, während auf Seiten der Volksfront heftige Beschwerde dagegen geführt wird, daß sich alle Gegner der Regierung zu einem Generalangriff auf die Volksfront vorbereiteten. Zudem hätten sich „Großindustrielle und Kapital" zusammengeschlossen, um die Regierung mit allen Mitteln der Panik zu stürzen. Der Sonntag brachte wiederum eine Reihe von Reden marxistischer Wortführer, aus denen hervorgeht, daß man sich ordentlich gespannt sei. Als ein bedeutsames Zeichen dafür, daß die Sowjetgewaltigen sich selbst unsicher fühlten, sei die Anweisung an die„Intourist"=Vertreter im Auslande, bis auf weiteres keine Reisen nach der Sowjetunion zu organisieren. In Moskau nürden, heißt es in dem„Daily Mail“= Bericht weiter, schon Vermutungen angestellt, wer als Nächster„dran kommt“, ob Woroschilow, der die Rote Armee kontrolliere, ob Blücher mit seiner 300000 Mann starken Armee im Osten oder Jegow, den Stalin wegen der GPU fürchte. Marschall Blücher sei an dem Tage von Sibirien nach Moskau gerufen worden, an dem Gamarink Selbstmord beging. Im Kreml habe Blücher dann eine lebhafte Auseinandersetzung mit Stalin gehabt, der ihn beschuldigte, im Fernen Osten eine selbständige Armee zu organisieren, um sich zum Diktator von Sibirien zu machen. Blücher habe Stalin später doch seiner Treue versichert. Darauf habe Stalin erklärt, er müsse diese Treue dadurch beweisen, daß er über Tuchatschewski zu Gericht sitze und ihn zum Tode verurteile. Das habe Blücher getan. In einem Zusatz sagt die Schriftleitung der„Daily Mail“, in der ganzen Geschichte gebe es keine Parallele für die Schlächtereien des Moskauer Regimes. Man müsse fragen, ob es angesichts dieser Lage noch möglich sei, daß in England auch nur ein Funke Sympathie für die unmenschlichen Henkersknechte in der Sowjetunion übrig bleibe. USA=Arbeiter gegen den Streikterror Washington, 14. Juni. Um die Stahlwerke zur Nachgiebigkeit zu zwingen,„befahl“ der Gewerkschaftssekretär John Levis den Belegschaften von 17 der Betlehem Steel Corvoration und 3 der Youngstown Sheet and Tubeco gehörigen Kohlenbergwerken, die Arbeit niederzulegen. Gleichzeinig„urnte er alle Kohlenfirmen des Landes, diese Stahlkonzerne mit Kohlen zu versorgen, da sonst auch bei ihnen der Streik sofort ausgerufen werde. Trotz aller Streikhetze und Drohung versehen die Belegschaften verschiedener Werke dieses Stahlkonzerns ihre Arbeit nach wie vor. In Monroe(Michigan) übernahmen heute wieder 600 Mann Einwohnerwehr den Schutz der Arbeitswilligen des dortigen Stahlwerkes, während mehrere 100 Mann Nationalgarde die Zufahrtsstraßen rings um die Stadt bewachen. Aehnlich wie in Michigan hat auch die Stadt Youngstown(Ohio) eine Einwohnerwehr zum Schutze der arbeitswilligen Belegschaftsangehörigen eingesetzt. In Johnstown kam es vor den Cambria=Werken zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Streikposten und Arbeitswilligen. wobei 15 Personen verletzt wurden. Bank" in Sicherheit zu bringen. Nun hat der britische Botschafter in Hendaye einen Brief der drei geschädigten Bankdirektoren erhalten, in dem diese unter Protest darauf aufmerksam machen, daß es sich bei dem gefundenen Geld zum Teil um britisches Eigentum handelt. Die Direktoren, die sich im nationalspanischen San Sebastian befinden. fordern die englische Regierung auf. die Gelder und Wertpapiere, die„ohne Zustimmung ihrer rechtmäßigen Eigentümer" verschifft worden seien, entweder in San Sebastian oder in Pasajes abliefern zu lassen oder bei einer englischen Bank zu hinterlegen. Unter den Geldern befinden sich nach ihrer Mitteilung u. a. Obligationen, die britischen Firmen gehören, im Werte von annähernd einer Million Pfund. Aus Jean de Luz wird von der„Dailn Mail“ berichtet, daß der Brief der Bankdirektoren vom Botschafter zur Entscheidung an das Foreian Office in London weitergeschickt worden sei Der Dampfer„Sea Bank“ befindet sich zurzeit mit seinem Goldschatz in La Paleize bei La Rochelle. 175 000 Kubikmeter Gestein abgestürzt Mailand, 14. Juni. Im Serianertal bei Bergamo ereignete sich in der Nähe des Ortes Vertiva an der Strecke Bergamo=Clusone ein schwerer Felssturz. Etwa 175000 Kubikmeter Gesteinsmassen verschütteten die Tongruben eines Industrieunternehmens und einen Stollen, wobei zwei Arbeiter getötet wurden. Auch am Elektrizitätswerk und an Stromleitungen wurden Beschädigungen angerichtet. Die niedergegangenen Gesteinsmassen verlegten den Stromlauf des Serio, so daß ein riesiger Stausee entstand. Großfeuer in einer oberitalienischen Baumwollspinnerei Mailand, 14. Juni. In einem Lagerraum einer Baumwollspinnerei in Biella(Nordpiemont) wurden durch ein Großfeuer mehrere hundert Baumwollballen und andere Textilfasern vernichtet. In kürzester Zeit hatte der Brand einen ganzen Gebäudeteil vernichtet. Eine riesige Feuersäule war mehrere Kilometer weit zu sehen. Der Schaden wird auf etwa 8 Millionen Lire geschätzt. im Lager der Volksfront auf einen scharfen Kampf gefaßt macht. Der Generalsekretär der sozialdemokratischen Partei, Staatsminister Paul Faure, erklärte u. a., das Ziel der Volksfront bleibe gleich. Es komme nur darauf an, die Krise zu überwinden und neue Geldmittel zu finden. Bemerkenswert war die Ankündigung des Wortführers, daß seine Parten, um den„Eisernen Gürtel" zu sprengen, den der Kapitalismus um die Regierung zu legen versuche, im ganzen Lande gegen die schlechten Franzosen einen patriotischen Propagandafeldzug unternehmen wolle. Der Gewerkschaftssekretär Johaux äußerte sich vor einer Gewerkschaftsversammlung in Péragueux ähnlich. Innenminister Dormoy erhob in einer Rede vor dem Verband der Handelsreisenden und Geschäftsvertreter gegen die Urheber der Panik„im Sinne des nationalen Interesses" Anklage. Von der Rechtspresse werden diese Aeußerungen aus dem Lager der Regierungsmehrheit so ausgelegt, als wolle sich die Regierung bereits eine Rückzugsmöglichkeit sichern. Man erklärt, es handelt sich um keine Handelsmanover, zum Sturz des Kabinetts, oder sogar um eine„Verschwörung“, sondern um rauhe Wirklichkeit. Die Kassenlage des Schatzamtes sei äußerst schlecht und die Sorgen des Finanzministers Vincent=Auriols kaum noch tragbar. Trotzdem läßt sich aber noch nicht übersehen, ob der Mehrheitsblock der Volksfront schon jetzt ins Wanken geraten wird. * Starke Diskonterhöhung in Frankreich. Die Bank von Frankreich hat am Montag ihren Diskontsatz, der am 28. Januar 1937 um 2 auf 4 v. H. heraufgesetzt wurde, um weitere 2 auf 6 v. H. erhöht. Ferner ist der Zinssatz für Vorschüsse auf Wertpapiere von 5 auf 7 v. H. und der Zinssatz für 30=Tage=Kredite von 4 auf 6 v. H. erhöht worden. Londoner Besorgnis über die finanzielle Lage im Volksfront=Frankreich. Die gesamte Londoner Morgenpresse macht sich ernste Gedanken über die finanzielle Lage Frankreichs und die Stellung der Regierung Blum. Der Pariser Korrespondent des„Daily Telegraph“ verzeichnet Gerüchte, daß der Goldausgleichsfonds nur noch geringe Reserven habe und daß eine neue Kavitalflucht aus Frankreich bevorstehe. Neue Bombertypen für die britische Luftwasse London, 14. Juni. Der Luftfahrtsachverständige der konservativen„Morning Post“ ist in der Lage, mit Zustimmung des Luftfahrtministeriums Einzelheiten über die neuesten Bombertypen der englischen Luftwaffe zu veröffentlichen. Der neue Bristol=Blenheim=Typ, ein zweimotoriger mittlerer Bomber, soll der nächste der neuen Bombermaschinen sein. Ihre Fluggeschwindigkeit beläuft sich auf 449 Kilometer je Stunde in einer Höhe von rund 4500 Meter. Der nächste Typ ist ebenfalls ein mittlerer Bomber, der Feirey= Battle, eine einmotorige Maschine, deren Höchstgeschwindigkeit in rund 5000 Meter Höhe bei 417 Stundenkilometer liegt. Der Vickers=Wellesley, ebenfalls ein zweimotoriger Bomber, der besonders für Langstreckenflüge gebaut ist. erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 326 Kilometer in einer Höhe von 2600 Meter und 311 Kilometer in einer Höhe von 6500 Meter. Die beiden neuen schweren Bombertypen, die Handley=Page=Harrow und die Armstrong=Whitworth=Whitley, erreichen unter günstigen Bedingungen 322 Kilometer in der Stunde. Bei voller Ladung wiegt eine solche Maschine über 10 Tonnen. Die stärkste Bewaifnung haben die HandleyPage=Harrow mit vier Geschützen von je zwei in einem Turm. Die mittleren Bomber haben je zwei Geschütze. Die Ladefähigkeit dieser Maschinen wird streng geheimgehalten. Als besonders wichtig hebt der Bericht hervor, daß die Maschinen im Notfall in Massenproduktion genau wie Kraftwagen hergestellt werden können. Herzliche deutsch=ungarische Freundschaft Das Ergebnis der Besprechungen von Neuraths— Das amtliche Kommuniqué Budapest, 14. Juni. Ueber die in Budapest geführten Verhandlungen des Reichsaußenministers Freiherrn v. Neurath wurde folgendes amtliche Kommuniqué ausgegeben: Der deutsche Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath hat vom 11. bis 14. Juni der ungarischen Regierung in Budapest einen amtlichen Besuch abgestattet. Anläßlich dieses Besuches, durch welchen die zwischen Ungarn und Deutschland bestehenden treuen und freundschaftlichen Beziehungen bestätigt und nach außen hin dokumentiert wurden. hat der deutsche Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Koloman v. Daranyi und dem ungarischen Außenminister Koloman v. Kanay wiederholt Besprechungen gepflogen. Im Laufe dieser im gegenseitigen Vertrauen geführten Besprechungen haben der deutsche und die ungarischen Staatsmänner alle Fragen der europäischen Politik und insbesondere diejenigen geprüft, an welchen das Deutsche Reich und Ungarn unmittelbar interessiert sind. Gelegentlich dieser Besprechungen wurde mit besonderer Genugtuung zum Ausdruck gebracht, daß zwischen den beiden Regierungen volle Uebereinstimmung in der Hinsicht besteht, daß ihre Länder alle auf eine Blockbildung abzielenden Versuche ablehnen und dem Werke des Friedens auch in der Zukunft auf dem von ihnen bisher befolgten Wege dienen werden: Anstatt Scheidewände zwischen den Staaten aufzurichten, einen Ausgleich der in Betracht kommenden Interessen und eine endgültige Befriedung anzustreben. Die Beratungen haben außerdem Gelegenheit geboten, festzustellen, daß die Auffassungen der beiden Regierungen auch in den anderen zur Sprache gebrachten Fragen vollkommen übereinstimmen und daß die beiden Regierungen entschlossen sind, die zwischen Deutschland und Ungarn unverändert bestehenden freundschaftlichen Beziehunen auch weiterhin zur Erreichung ihrer friedlichen iele zu entwickeln. „Generalangriff auf die volksfront“ CIERRETTEA SPATLESEOMN MAIT SPATLESE BEZEICHNEN WIR. OIEDENIGEN TABAKBLATTER. OIE Z2ULETZT-AN SPATESTEN GEERNTET WERDEN DIESE WERTVOLLSTEN BLATTER OER GANZEN TABAKPFLANZE ERHALTEN ALSO AM CANGSTEN DIE REFPENDEN STRAMLEN DER SONNE DES ORIENTS. OAHER OER·BESCHMACKS- UNGZAROMARETCHTUM DER CGARETTE SPATLESE Scce S M 95,1 Prozent für die Gemeinschaftsschule in München=Oberbayern München, 13. Juni. In den letzten Tagen wurde die Elternschaft des Gaues München=Oberbayern von der Gauleitung ersucht, von sich aus zu der Frage der Schulform Stellung zu nehmen. Die Partei hatte ursprünglich nicht die Absicht, sich in diese Frage einzuschalten, mußte aber aus ihrer Zurückhaltung heraustreten, nachdem von kirchlicher Seite versucht worden war, Unruhe in die Bevölkerung dadurch hineinzutragen, daß diese Kreise fälschlicherweise behaupteten, daß aus den Schulen der Religionsunterricht und aus den Schulzimmern die Kruzifixe entfernt und daß eine neue Religion eingeführt und die Gebete abgeschafft werden sollten. Partei und Staat haben nun die Entscheidung über die Schulform in die Hand der Exziehungsberechtigten gelegt. Durch eine Elternbefragung und durch die Abgabe einer freien Willenserklärung ist dieses Bekenntnis der Elternschaft ausgefallen: die Bevölkerung des Gaues will die deutsche Volksschule, die Schule der deutschen Volksgemeinschaft. Unter Berücksichtigung der im Januar 1937 in München durchgeführten Elternbefragung und der kürzlichen Abstimmung in Mühldorf haben sich bis zum heutigen Tage 95,1 v. H. aller Eltern, nämlich 123997 Erziehungsberechtigte, für die Schule der Volksgemeinschaft entschieden. Giftmörderin zum Tode verurteilt Nürnberg, 14. Juni. Vor dem Schwurgericht stand seit Donnerstag die 46jährige Katharina Leupold von Fürth, die beschuldigt ist, ihren Mann, mit dem sie seit 1923 in unglücklicher Ehe verheiratet war, am 9. Dezember 1936 vergiftet zu haben. Obgleich die Angeklagte in der Voruntersuchung mehrmals die Tat eingestanden hatte, leugnete sie vor dem Schwurgericht hartnäckig. Das Gericht sprach die Leupold schuldig des Verbrechens des Mordes und verurteilte sie zum Tode und lebenslänglichem Ehrverlust. In der Begründung wird ausgeführt, daß die Angeklagte ihren schon im Dezember 1935 bei der Entwendung des Arsens gefaßten Entschluß am 9. Dezember 1936 ausgeführt habe, um dem vermeintlichen Martyrium ihrer Ehe zu entrinnen. Wegen Sittlichkeitsverbrechen verurteilt Passan, 14. Juni. Passau h Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Passau hatte sich Ende der vergangenen Woche der 25 Jahre alte ledige Johann Wagner aus Passau, der ehemaliger Erzieher in der Deutschen Jugendkraft war, wegen Sittlichkeitsverbrechens zu verantworten. Der Angeklagte hatte seit Jahren seine Stellung dazu benutzt, junge Burschen zu verführen. Wagner hatte vom Ortspfarrer ein Zimmer„zum Ueben" erhalten, daß er dazu benutzte, sich dort in der schamlosesten Weise an den ihm anvertrauten jungen Burschen zu vergehen. Mit einem 17jährigen Jungen hatte er ein regelrechtes Verhältnis. Den Jungen hatte er bereits mit 13 Jahren, um ihn angeblich vor Fehltritten zu bewahren, aufgeklärt. Nach der Auflösung der DJK. setzte Wagner ssein Verhältnis mit diesem Jugendlichen wie auch mit anderen Burschen in der gemeinsten und niederträchtigsten Weise fort. Der Staatsanwalt hob in schärfster Weise das schamlose Verhalten Wagners hervor, der das Vertrauen der Eltern in gemeinster Weise mißbraucht habe. Das Gericht ließ das offene Geständnis des Angeklagten als Milderungsgrund gelten und verurteilte den„Jugenderzieher" zu 2½ Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust. Konrad Henlein sprach in Saaz Prag, 14. Juni. Konrad Henlein sprach am Sonntag auf einer sudetendeutschen Kundgebung in Saaz vor 15.000 begeis sterten Zuhörern unter freiem Himmel. Er führte u. a. aus: Ein Volk muß zugrunde gehen, wenn es nicht bereit ist, alle seine Kräfte einheitlich einzusetzen, damit es aus der Not in eine bessere Zukunft kommt. Wir wissen heute um die große Kameradschaft des Volkes. Jeder Stand hat nur eine Zukunft, wenn das Volkstum in der Gesamtheit gesichert ist. Diese Erkenntnis hat uns zum Volk werden lassen. Wir sind heute keine Partei mehr, wir sind das Volk. Das, was wir wollen, ist das Selbstverständlichste, was ein Volk verlangen kann. Man macht mir auch heute noch immer den Vorwurf, man könne mit mir darüber nicht ernsthaft sprechen, weil wir nicht demokratisch genug seien. Ich glaube, daß ich niemals etwas anderes gefordert habe als das, was das Volk ersehnt und das Volk selbst will und ich glaube, daß das die echteste und wahrste demokratische Gesinnung ist. Demokratie heißt, daß jedes Volk oder Teile eines Volkes zur Leitung des Staates herangeholt werden und jedes Volk frei bestimmen kann über seine Zukunft. Besuch des chinesischen Finanzministers Dr. Kung beim Führer Berlin, 14. Juni. Der Führer und Reichskanzler empfing am Sonntag auf dem Obersalzberg den Besuch des in Deutschland weilenden Vizepräsidenten des Executio Yan und chinesischen Finanzminister Dr. H. H. Kung und seiner Begleiter, des chinesischen Marineministers Admiral S. H. Chen, des Generalsekretärs des Executio Yuan, Staatssekretär Dr. W. H. Wong und des Generalleutnants X. C. Kwei. die von dem chinesischen Botschafter in Berlin, Dr. T. F. Cheng, begleitet waren. Bei dieser Gelegenheit überreichte Exzellenz Kung dem Führer einige Kunstgegenstände aus seiner Heimat. * Geburtstagsglückwunsch des Führers an den französischen Botschafter in Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem französischen Botschafter, Herrn Francois=Poncet, der gestern seinen 50. Geburtstag beging, ein Glückwunschtelegramm übersandt. Bluturteile im Fernen Osten Moskau, 14. Juni. Wie die jetzt in Moskau eingetroffene Chararowsker Zeitung„Tichookeanskaja Swjesda“ vom 1. Juni mitteilt, hat im fernöstlichen Sowjetgebiet in der Stadt Swobodnoje vor dem Spezialgericht des Obersten Militärgerichtshofes der Sowjetunion ein vierter Monsterprozeß stattgefunden, wobei wieder Eisenbahnangestellte, diesmal der Amur=Bahn, des„Trotzkismus“, der Sabotage und der Spionage zugunsten Japans bezichtigt wurden. Auch diesmal wurden alle Angeklagten, 29 an der Zahl, zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde sofort vollstreckt. Es sind also, den Angaben des Blattes zufolge, im Verlaufe von drei Wochen im Gebiet von Chabarowsk im Ganzen 95 Todesurteile vollstreckt. Auch dieses vierte Bluturteil im Fernen Osten wird von der Moskauer Presse mit Stillschweigen übergangen. Es wirft auf die gegenwärtig in den sowjetrussischen Grenzgebieten herrschende Atmosphäre ein höchst bezeichnendes Licht. Ein schönes Zeichen der Einigkeit des nationalen Griechenland. Alle Arbeiter und Angestellten sämtlicher Berufszweige gingen am Sonntag ihren Berufen nach. Der Erlös dieser Sonntagsarbeit wurde der griechischen Luftwaffe zugeführt. Die Regierung gab dieser freiwilligen Mehrarbeit den Charakter eines Nationalfestes. Ganz Athen wies festlichen Schmuck auf. : Ssts: •WaTT S I n 1— Soziale Hilfe für die Bühnenkünstler Die große Kundgebung der Reichstheaterkammer mit der Rede Dr. Goebbels Düsseldorf, 14. Juni. Die Reichstheaterwoche, die am Sonntag in Köln ihren Anfang nahm und an der sechs Städte des Westens mit Aufführungen und Kundgebungen teilnehmen, wurde am Montagnachmittag in Düsseldorf mit der großen Kundgebung der Reichstheaterkammer fortgesetzt. Diese Kundgebung mit der Rede des Reichsministers und Präsidenten der Reichskulturkammer Dr. Goebbels war zugleich der Höhepunkt der Reichstheaterfestwoche. Zu der großen Kundgebung in der festlich geschmückten Tonhalle hatten sich zahlreiche Ehrengäste eingefunden. Dr. Goebbels spricht Nachdem die Klänge des„Festlichen Aufklanges" von Ludwig Lürmann, gespielt vom Städtischen Orchester, unter Leitung von Generalmusikdirektor Balzer, verrauscht waren, ergriff, mit begeistertem Beifall begrüßt, Reichsminister Dr. Goebbels das Wort. Der Minister behandelte in seinen grundlegenden Ausführungen, die er vor den führenden Vertretern der deutschen Theater und des künstlerischen Lebens machte, und die immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochen wurden, viele grundsätzliche Fragen des Wesens und der Gestalt des deutschen Theaters und gab unter lang anhaltenden stürmischen Dankesbezeugungen der Zuhörer seine großzügigen Maßnahmen zur Einführung einer ausreichenden Altersversorgung der Bühnenschaffenden und die Tatsache, daß im Laufe der nächsten Zeit die Altersversorgung aller Kulturschaffenden folgen soll, bekannt. Er wies einleitend darauf hin, wie sehr der nationalsozialistische Staat zu den durch die Kunst aufgeworfenen Problemen eine ganz andere Stellung einnehme, als die Vergangenheit das tun konnte und wollte. Der Staat Adolf Hitlers habe eine revolutionäre Umgestaltung unseres Denkens auch insofern gebracht, als er bewußt nicht primär vom Einzelnen, sondern von der Gesamtheit ausgeht und alle Dinge des öffentlichen und privaten Lebens nach ihrem Nutzen oder ihrem Schaden für das Volksganze wertet. Es sei im nationalsozialistischen Staate eine der ersten Aufgaben der Kulturführung gewesen— und diese Aufgabe sei mit denkbar großem Erfolge geleistet worden— Kunst und Künstler wieder in die unvergänglich notwendige enge Beziehung zur Nation und zur Volksgemeinschaft zu bringen. Darum habe auch ein großer Teil des deutschen Künstlertums kämpfend mit an der Spitze der nationalsozialistischen Bewegung gestanden. Der Künstler sei gewissermaßen der berufene Sprecher der Volksseele, und die Kunst selbst sei darum sowohl durch den, der sie ausübe, wie auch den, der sie genieße, etwas Heiliges und Verpflichtendes. Man könne ihr nur ganz dienen oder gar nicht, und wer ihr mit Eifer folge, gehorche einem dämonischen Urtrieb. Dr. Goebbels legte in diesem Zusammenhang dar, daß die Kunst, in der sich der tiefste Wesensausdruck eines Volkes spiegele, im Grunde nicht international sein könne. „Iyre Wirkungen können international sein, ihr Ursprung aber liegt im Volkstum. Immer entspringt der Künstler tiefstem und echtestem Volkstum, und nur unter dieser Voraussetzung hat die Kunst als solche die Nation in ihrer Gesamtheit anzusprechen vermocht und ihre materielle wie ideelle Existenzberechtigung erwiesen. Der Minister erinnerte an die Zustände, die in den Jahren von 1918 bis 1933 im deutschen Theater herrschten, weil die Probleme des Theaters längst nicht mehr die des Volkes waren, und dabei sollte es doch gerave den Menschen suchen und in ihm die Nation darstellen. Es wird ewig ein stolzer Ruhmestitel für uns bleiben, daß es ein Deutscher war, der die„Hamburgische Dramaturgie“ schrieb und damit erst dem Theater sein Wesensgefüge gegeben hat. Darum sind wir auch auf dem Gebiete des Theaters anderen Völkern weit voraus. Wir sind ein theaterbesessenes Volk und haben als solches einen Vorsprung erreicht, den es zu halten gilt. Mit stolzer Befriedigung, so erklärte der Minister unter starkem Beifall, können wir feststellen, daß uns auf dem Wege zum deutschen Nationaltheater in vierjähriger Aufbauarbeit der äußere Erfolg bereits recht gegeben hat. Der innere Erfolg wird uns in absehbarer Zeit ebenso recht geben müssen. Dr. Goebbels wies nach, daß es mit Hilfe einer weitgespannten Organisation und vor allem durch die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ und die NS.=Kulturgemeinde in kaum geahntem Umfange gelungen ist, die breiten Massen ins Theater zurückzuführen und sie nach langer Zeit wieder mit ihm zu befreunden. Er fand stürmischen Beifall, als er dabei unter schlagenden Beweisen betonte, daß mit dieser Heranführung der Massen an die Kunst keineswegs eine Senkung des Niveaus verbunden war.„Hat das Theater vielleicht gelitten“, so fragte der Minister unter allgemeiner Heiterkeit,„seitdem die sogen. Theaterkritik verschwunden ist? Sind deshalb die Darsteller schlechter und die Dichter besser geworden? Und noch ein anderer Gesichtspunkt ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Mit der Heranführung der breiten Massen an das Theater hat die Bühne ihren bisherigen asozialen Charakter verloren, denn man kann nicht auf die Dauer von den breiten Massen erwarten, daß sie durch ihre Steuern Theater mit subventionieren helfen, wenn sie niemals Gelegenheit haben, das Theater auch zu besuchen. Dann wandte sich Dr. Goebbels dem großen und ernsten Problem einer ausreichenden Attersversorgung des kunstschaffenden Menschen überhaupt und des Bühnenkünstlers im besonderen zu. Um die schwerste Not zu lindern, habe ich im Herbst aus mir zur Verfügung stehenden Mitteln eine Summe von zwei Millionen RM als„Künstlerdank" bereitgestellt, mit dessen Leitung und Durchführung ich den Generalintendanten, Staatsschauspieler Eugen Klöpfe beauftragte(Beifall). Die Anträge beim„Künstlerdank" haben ein überaus trauriges Bild von der Notlage der alternden und berufsunfähigen deutschen Künstler aufgezeigt, so daß ich mit allem Nachdruck die Errichtung einer ausreichenden Altersversorgung verlangt habe. Ich habe den deutschen Bühnenschaffenden heute folgendes bekanntzugeben: 1. Die Altersversorgung der Kulturschaffenden wird durchgeführt! Für das Theater steht sie!(Langanhaltender, stürmischer Beifall begleitet diese Mitteilung.) 2. Zur Durchführung der Altersversorgung der Bühnenschaffenden habe ich veranlaßt, daß die Pflichtversicherung aller am deutschen Theater Bühnenschaffenden beschleunigt durch eine bereits im Entwurf vorliegende Tarifordnung eingeführt und ein Sondertreuhänder dafür bestimmt wird. 3. Ich werde weiterhin im Verordnungswege veranlassen, daß zur wirtschaftlichen Sicherung dieser Altersversorgung alle deutschen Theater der Altersversorgung eine Kulturabgabe von durchschnittlich je 5 Pf. für die verkaufte Karte zuführen. Es ist Vorsorge getroffen, so erklärte der Minister unter lebhaftem Beifall, daß die Etats der Theater durch diese Abgabe nicht belastet werden und die Eintrittspreise, insbesondere die niedrigsten Preise, keine irgendwie spürbare Verteuerung erfahren. 4. Der Ergänzung der Altersversorgung dient die Schaffung von weiteren Alters= und Erholungsheimen, die im Gange ist und in einem Falle bereits in kürzester Zeit durchgeführt werden dürfte. Damit hat der nationalsozialistische Staat eine Kulturtat vollbracht, die in keinem Lande der Welt ein auch nur annäherndes Vorbild hat.(Stürmischer, immer wieder aufbrausender Beifall.) Nachdem jetzt die Sehnsucht der Besten einer traditionsreichen deutschen Kunst ihre Erfüllung gefunden hat, die ausreichende vom Staat garantierte Altersversorgung aller bühnenschaffenden deutschen Menschen, schließt sich der Ring zwischen Volk und Künstler. Damit gibt das Volk dem Schauspieler an seinem Lebensabend zurück, was er mit seinem Herzen und Können dem Volke gegeben hat, als Dank für ein Leben, das der Kunst gedient hat. Wenn die Altersversorgung der Bühnenschaffenden vollendet ist, wird die Altersversorgung sämtlicher anderer Kulturschaffenden mit Energie in Angriff genommen werden, obwohl ich weiß, daß hier die Schwierigkeiten besonders groß sind. Ebenso wie dem Schauspieler soll die Nation auch dem Dichter, dem Musiker und dem bildenden Künstler ihren Dank für das Große und Schöne, das sie dem Volke gegeben haben, dadurch abstatten, daß alle Künstler mithilfe eines kleinen im einzelnen kaum sichtbaren nationalen Opfers vor unverschuldeter Not und Sorgen des Alters bewahrt werden. Die gleiche Sorge wie der Altersversorgung wurde von mir der Arbeitsvermittlung zugewendet. Der Bühnennachweis wurde zur Einrichtung der Reichstheaterkammer, aber es erwies sich als richtig, von der sentralen Monopolstellung des Bühnennachweises abzugehen. Dies wird durch eine weitgehende Auflockerung des zentralisierten Vermittlungswesens erfolgen, d. h. unter beschränkter Beibehaltung der bisherigen Vermittlungsform wird die Reichstheaterkammer eine große Anzahl freier Positionen berechtigter und von der Reichotheaterkammer auf das genaueste kontrollierter Einzelvermittler zulassen, so daß damit der wirtschaftliche Erfolg durch die Vermittlung auf das Können und auf die Leistung gestellt ist.(Beifall). Der Minister teilte mit, daß als nächstes Gebiet der Altersversorgung der Film in Aussicht genommen worden ist. Auch darin komme die zweifellos recht enge Verwandtschaft zwischen Film und Theater zum Ausdruck. Anschließend kam Dr. Goebbels auf die Frage der ausländischen Stücke auf dem Spielplan zu sprechen. Vor 1933 hätten die ausländischen Stücke manchmal bis zu 90% des Theaterspielplans ausgemacht. Dieses Mißverhältnis sei in zwischen beseitigt worden. Das solle aber nicht heißen, daß wir nicht großzügig genug wären, auch gute ausländische Stücke auf unsern Spielplänen zu dulden. „Nicht geduldet werden kann jedoch der Versuch, auf dem Wege über das Ausland jüdische Stücke in den deutschen Spielplan einzuschmuggeln. Es kann nicht bezweifelt werden, daß auf bestimmten Gebieten der leichteren Unterhaltung einige andere Länder uns zur Zeit noch überlegen sind. Auch da müssen wir alle Anstrengungen machen, den Vorsprung einzuholen.“ Es ist vielleicht das beglückendste Gefühl, daß jeder künstlerisch empfindende Mensch jetzt weiß, daß an der Spitze des nationalsozialistischen Reiches ein Mann steht, der ebenso Künstler wie Staatsmann ist. Er hat dieser Zeit den dynamischen Schwung gegeben. So wollen wir auch im kommenden arbeitsreichen Jahr wieder das Ziel ins Auge fassen— es bleibt ewig dasselbe— dieses alte und doch immer wieder neue Ziel: das deutsche Volks= und Nationaltheater! Ergriffen und dankbar bereitete die festliche Versammlung dem Minister stürmische Ovationen. München, 14. Juni. In Straubing wollte der Obergefreite Johann Schichl aus Klafferstraß(Bayerischer Wald) einen Knaben, der in die hochgehende Donau gefallen war, aus dem reißenden Fluß und aus den Wirbeln retten. Schichl sprang, ohne sich einen Augenblick zu besinnen, ins Wasser. Er versuchte, den Knaben an Land zu ziehen, ertrank aber selbst in der Strömung. Der Knabe konnte später von einem Rettungsboot gerettet werden. Schichl ist einen ehrenvollen Soldatentod gestorben. Auf Veranlassung des Kommandierenden Generals des VII. Armeekorps hat der Reichskriegsminister der verwitweten Mutter des Soldaten eine Ehrengabe in Höhe von 1000 R M überreichen lassen. Ehrliche Bewunderung für Deutschland Hamburg, 14. Juni. Der Schweizer Journalist BaurBasel übergab dem Leiter der Presseabteilung der KdF.= Reichstagung folgende beachtenswerte Aufzeichnung: „1915 mitten im Weltkrieg schrieb ich unter dem Titel „Das kämpfende Deutschland dabeim“ ein stark verbreitetes Heft, um die Greuelgeschichten, mit denen man die Seele der Neutralen zu gewinnen suchte, über unmenschliche Behandlung der Gefangenen und unwürdige Zustände in den Lazaretten Deutschlands richtigzustellen, nachdem ich mich auf einer längeren Reise von der vorbildlichen Führung der Gefangenenlager und von dem heroischen Kampf der Aerzte und Schwestern in den Lazaretten überzeugt hatte. Heute wagt niemand mehr an letzterem zu zweifeln. Aber im Jahre 1937, da ich als Gast der Reichstagung „Kraft durch Freude" beiwohne, kann derselbe Titel wiederholt werden, denn das Ausland ist auch wieder von einer wahren Epidemie von Verleumdungen über die Lage des deutschen Volkes erfüllt, und viel zu wenig dringen die Berichte über die Wirklichkeit über die Grenzen Der Kampf gegen den Standesdünkel im Zeichen des„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“, die erstaunlich gesteigerte Opferwilligkeit„Winterhilfe" und„Eintopfgericht“, für eine bescheidene und einfache Lebensführung aller Stände, für das Recht aller Schaffenden auf eine genügende Erholung und Freizeit, die Fahrt der Arbeiter auf Meerreisen und großzügige Ferienwanderungen, die Schönheit im Arbeitsraum, die Pflege alter guter Sitte und wertvollen Brauchtums, die Ertüchtigung der Jugend und vieles andere bleiben der Welt unbekannt oder werden sogar in das Gegenteil umgelogen. Da ist es mir ein Bedürfnis, ja eine Gewissenspflicht, wieder„Das kämpfende Deutschland daheim" zu preisen. Mit Ehrfurcht stehe ich vor einem Volk, das die große Weltprüfung bestanden hat und nicht im öden Streit aller gegen alle sich selbst zerfleischt, sondern den Fels, der es zermalmen sollte, als Stufe zu höherem Aufstieg benutzt. Als ich darum gestern mit einigen Berner Bauern am Ehrenmal der 40000 Hamburger Gefallenen das Schweizer Fähnlein sich senken sah. gedachte ich der Tausende von deutschen Kindern, die während des Weltkrieges in Schweizer und Berner Stuben sich erholten, und sah im Geiste eine Zeit kommen, die dem Gemeinnutz auf der ganzen Erde den Sieg und dem Eigennutz auch im Völkerleben den Untergang erkämpft.“ Deutschland als Fremdenland Doppelter Ausländerbesuch gegen das Olympiajahr erwartet— Auswirkungen des der deutschen Festspiele“ „Jahres Berlin, 12. Juni. Wenn die Vorzeichen nicht trügen, so wird das Reisejahr 1937, das unter dem Motto„Jahr der deutschen Festspiele“ steht, alle Erwartungen übertreffen und ein würdiger Nachfolger des Olympiajahres 1936 werden. Diese Feststellung trifft der Generaldirektor des größten kontinentalen Reisebüros, Direktor bei der Reichsbahn Dr. Knuht vom Mitteleuropäischen Reisebüro, in einer Unterredung, die er einem Mitarbeiter von„Arbeit und Tag“ gewährt hat. Der gewaltige Umfang der Tätigkeit des MER ergibt sich u. a. daraus, daß in den Tresoren dieses Unternehmens für 1.5 Milliarden in= und ausländische Fahrscheine lagern. Der Erfolg der Anstrengungen zur Erreichung der Höchstziffern von Auslandsbesuchen spiegelt sich bereits in den Zahlen von 1936, die hier als Erstveröffentlichung erscheinen. Die Reichstheaterfestwoche eröffnet Köln, 14. Juni. Die Reichstheaterwoche 1937 ist am Sonntagabend im Beisein des Schirmherrn der Veranstaltung, Reichsminister Dr. Goebbels, mit einer Festvorstellung des „Fliegenden Holländers“ im Kölner Opernhaus feierlich eröffnet worden. Die führenden Vertreter sämtlicher Zweige des deutschen Theaterwesens mit dem Präsidenten der Reichstheaterkammer, Ministerialrat Dr. Schlösser, an der Spitze waren schon vollzählig versammelt, als der Schirmherr der deutschen Kunst, Reichsminister Dr. Goebbels, von Berlin kommend, auf dem Flughafen eintraf, wo ihm ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Bereits vormittags wurde die vom Institut Theaterwissenschaft an der Universität Köln aufgebaute Ausstellung„Theater am Rhein im neuen Deutschland" durch Ministerialrat Schlösser eröffnet. Er kennzeichnete den Wesensunterschied zwischen Museum und Ausstellung. Beide seien Handhaben der Vormachtstellung, aber sie bedienten sich verschiedener Mittel. Das Museum erhalte, aber die Ausstellung unterhalte. Sie wolle zeigen, daß man im Rheinland Theater spiele und wie dieses rheinische Theater ein Stück des großen deutschen Theaters sei, das sich um die Verwirklichung des deutsche Nationaltheaters bemühe. Genau wie man jahrzehntelang die breiten Mittelschichten des deutschen Volkes als Spießertum zu bezeichnen und ihre politischen Interessen einzuschüchtern versucht habe, so habe man im Kulturellen vom„total platten Lande" gesprochen. Es sei vielleicht einer der schönsten und bedeutungsvollsten Züge der nationalsozialistischen Weltanschauung, daß sie in dem Augenblick, wo sie die strengste Einheitlichkeit des deutschen Lebens fordere, sogleich auch das größte und tiefste Verständnis für das einzelne Besondere in Deutschland habe. Denn es gebe auch auf dem Gebiete des Kulturellen einen Nationalsozialismus, der bedeute, daß die kleine idyllische Stadt uns ebenso lieb sei wie die große lärmende Metropole, die bescheidene Romantik des weltabgeschiedenen Winkels, ebenso wertvoll wie die stählerne Romantik der Industriezentren. Die große Idee eines deutschen Nationaltheaters lasse sich nur dann verwirklichen, wenn jedes einzelne Teilchen fest in seinem Boden verwurzelt sei und den Zusammenhang mit seiner Luft, seinem Himmel und den Menschen, für den es da sei. nicht verliere. Die festliche Abenddarstellung im Opernhause gestaltete sich zu einem großen künstlerischen Ereignis. Die romantische Oper Richard Wagners„Der fliegende Holländer“ in der ausgezeichneten Inszenierung des Generalintendanten Spring und unter der sicheren Stabführung von Karl Elmendorff vom Nationaltheater Mannheim fand den begeisterten Beifall des überfüllten Hauses. Im Anschluß an die Festvorstellung folgten die Ehrengäste einer Einladung der Stadt Köln in den Großen Saal des altehrwürdigen Gürzenich. Bereits 1934 war eine Steigerung des Ausländerbesuches bis zu 150 Prozent gegen 1932 festzustellen gewesen. Im Jahre 1936 wurde der Reiseverkehr weiter erheblich gesteigert, nämlich z. B. von Rumänien nach Deutschland um 45 v. H., von England nach Deutschland um 24 v. H., von USA nach Deutschland um 126 v. H. Das wachsende Interesse aus Ueversee machte sich in der letzten Zeit u. a. bemerkbar durch Anfragen aus Peru, Neuseeland, China über Rundfahrten durch Deutschland. Den Hauptanreiz für die starke Zunahme des Ausländerfremdenverkehrs nach Deutschland bildet die 60prozentige Fahrpreisermäßigung. Im Sommer dieses Jahres werden dank der erfreulichen Steigerung der Deutschlandreisen durch das MER rund 350 Gesellschaftsreisen mit Bahn und Autobus in Deutschland vorgesehen, was gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung von 50 v. H bedeutet. Die Ausländer bevorzugen die Reiseform der Gesellschaftsreisen. In diesem Jahre werden 120 größere Gesellschaftsreisen mit enwva 5000 Personen aus dem Auslande erwartet gegen 60 im Jahre 1936. Aus Frankreich wird gemeldet, daß die von der dortigen MER=Vertretung bereits 1936 mit großem Erfolg durchgeführten 120 Gesellschaftsreisen nach Deutschland, hauptsächlich Studienfahrten, in diesem Jahr, sogar eine Verdichtung auf wöchentliche Abstände erfahren. Die Studienreisenden sind nach Berufsgruppen gegliedert und erfahren neben der Erholung eine Bereicherung ihres Wissens durch den Besuch der als mustergültig bekannten deutschen Betriebe. Kontrolle lichtscheuer Elemente Berlin, 12. Juni. Einer straffen Handhabung des polizeilichen Meldewesens in den kleineren Gemeinden redet „Die Landgemeinde", das amtliche Organ des Deutschen Gemeindetages, das Wort. Vielfach wird auf dem Lande nicht genügend darauf geachtet, daß wegziehende Personen angeben, wohin sie ziehen wollen. Der Meldeschein trägt dazu den Vermerk„auf Reisen abgemeldet". Sehr oft melden sich Personen auch bei einer anderen Gemeinde an wie derjenigen, nach der sie sich abgemeldet haben. Dadurch können sich lichtscheue Elemente der ihnen unerwünschten Kontrolle und in vielen Fällen auch der Verfolgung entziehen. Und doch ist dem durch eine einfache vorgedruckte Karte leicht abzuhelfen, die den Tert trägt:„Der(Vor= und Zuname) hat sich heute bei der hiesigen polizeilichen Meldestelle trolle und in vielen Fällen auch der erfolgung entziehen. Und ist, die den Abmeldeschein ausgestellt hat Nr. 136 Jahrgang 1937 Aus der Heimat Dienstag, 15. Juni Bürger=Schützenverein weiht neue Schießstände Der Paderborner Bürger=Schützenverein veranstaltete anläßlich der Fertigstellung der neuen Schießstände auf dem Schützenplatze ein zweitägiges Preisschießen, das sich an beiden Tagen bis zur Dunkelheit hinzog. Daß 1080 Schießkarten gelöst und verschossen wurden, beweist, mit welch innerer Begeisterung und Freude der Paderborner Bürger=Schützenverein von dem Schießsportgedanken beseelt ist, und wie er ihn vorbildlich in die Tat umzusetzen versteht. Das Bataillon hatte für die vier besten Schützen aus jeder Kompanie wertvolle Ehrenpreise gestiftet, die bei der abendlichen Siegerverkündigung und Preisverteilung den Schützen Orior von der Maspern=Kompanie mit 34(11, 11, 12), Heyink von der Königsträßer=Kompanie mit 35(12, 12, 11). Wienold von der WesternKompanie mit 33(10, 11, 12) und Beckmann von der Kämper=Kompanie mit 36 Ringen(12, 12, 12) zufielen. Aber auch von vielen anderen Schützen und Gästen wurden beachtenswerte Resultate erzielt. Der Höhepunkt der Veranstaltung am zweiten Tage, der das Preisschießen unterbrach, lag in der Einweihungsfeierlichkeit der neueingerichteten Schießstände, die um 16,30 Uhr ihren Anfang nahm. Das Bataillon, von Oberstleutnant Sandhage geführt, hatte unter Vorantritt der SA.= Kapelle 158 0edervorn vor dem Schießstand Aufstellung genommen. Knappe Kommandos ertönten, und dann erschien Oberst Dr. Marfording, der vorerst alle Schützenkameraden und Gäste und mit großer Freude auch den Kreisschützenführer Mönnickes, Brakel, herzlich willkommen hieß und daraufhin u. a. folgendes sagte:„Endlich geht der langgehegte Wunsch des Paderborner BürgerSchützenverein in Erfüllung. Die Schießstandanlage steht beendet vor uns, und alle haben teil an der großen Freude. Während die bisherigen Hauptaufgaben des Paderborner Bürger=Schützenvereins darin bestanden, den Heimatgedanken zu fördern und echte Kameradschaft zu pflegen, ist dadurch, daß unser Verein dem Reichsbund für Leibesübungen angehört, der schießsportliche Gedanke in den Vordergrund gerückt. Die Wehrhaftmachung des Volkes ist ein Haupterfördernis der jetzigen Zeit, und dazu beizutragen ist der Paderborner=Schützenverein gewillt und auf dem besten Wege, an der Verwirklichung dieses Gedankens tatkräftig mitzuarbeiten. Darum sind keine Opfer und Mühen gescheut worden, die vor uns stehende Schießsportanlage aus eigenen Mitteln zu schaffen. Zum Schluß gedachte Schützenoberst Dr. Marfording unseres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler und brachte auf ihn, der erst unser Volk wieder ehrbar und wehrhaft gemacht hat, ein dreifaches Siegheil aus, in das alle einstimmten. Mit dem Absingen des Deutschlandliedes war die offizielle Einweihungsfeierlichkeit beendet und das Preisschießen nahm seinen Fortgang. Seine Majestät König Franz nahm in vorgerückter Abendstunde frohbewegt den Vorbeimarsch seiner Schützen entgegen, die nachher mit Gesang durch die Straßen der Stadt marschierten und auf dem Marktplatze wegtraten, um noch in den einzelnen Gaststätten in kameradschaftlicher Runde zu verbringen.— Der Paderborner Bürger=Schützenverein hat mit seiner den Schießsport stark betonenden Veranstaltung sich recht viele Freunde erworben, meldeten sich doch schon während des Preisschießens zahlreiche für den Paderborner Bürger=Schützenverein begeisterte Volksgenossen, die eben wegen des Schießsportes ihre Aufnahmegesuche einreichten, und es ist anzunehmen, daß noch viele bisher Abseitsstehende nun nicht mehr länger zögern werden, sich mit dem volksnotwendigen Schießsportgedanken vertraut zu machen, damit es so wird, wie der Schützenoberst sagte, daß jeder deutsche Mann mit dem Gewehr umzugehen versteht, um im Notfalle sein Vaterland verteidigen zu können, was des Paderborner BürgerSchützenvereins vornehmste Aufgabe ist, wenn das Vaterland ruft! hieß es, zurück zur Heimat. Auf dem Marktplatz stand man dann noch einmal zusammen, hoch beglückt über die schöne „Fahrt ins Blaue". Herzlichen Dank allen, die zum Gelingen beigetragen haben, besonders den wackeren RSKK.=Männern, die sich mit Sturmführer Neise so selbstlos in den Dienst der Freudebereitung gestellt haben. Augenweide für alle Sommerausflügler Frohgemut geht es auf allen sommerlichen Ausflügen durch Wald und Wiesengründe. Ein Bild, das immer wieder die Kleinen besonders entzückt, sind die„Lampen auf der Wiese". Wenn die großen gelben Blüten des Löwenzahns verblüht sind, bilden sich auf den hohen hohlen Stengeln die zu einer Kugel angeordneten Samen, die einer Wiese einen so eigenartigen Reiz verleihen. Es gibt wohl keinen Familienausflug der Ortsgruppe„Uekern“ der NSDAP. Begünstigt von dem herrlichsten Sommerwetter stieg am Sonntag der Familienausflug der Ortsgruppe„Uekern". Unter Vorantritt einer Musikkapelle zog um 14.30 Uhr eine stattliche Anzahl Parteigenossen mit ihren Angehörigen zum Festplatz, einem idyllischen Wäldchen des Parteigenossen Vonderbeck, oberhalb der Goldgrund an der Driburger Straße. Wenn auch der Anmarschweg Schweißtropfen kostete, so wurden diese durch das Leben und Treiben auf dem Festplatz bei weitem wieder wettgemacht. Für alle, groß und klein, hatte der Vergnügungsausschuß der Ortsgruppe in überreichlichem Maße gesorgt. Unter den schattenspendenden Kiefern und Buchen hatte bald jeder ein Plätzchen gefunden. Wie schmeckte den Kleinen, aber auch den Großen, der Kaffee und Kuchen! Ein Gläschen Bier in Ehren wurde auch nicht verschmäht, ebenso nicht die warmen Würstchen. Verlosung, Preisschießen, Kinderbelustigung boten reichlich Abwechslung. Im Augenblick waren alle Lose verkauft. Die nützlichen und schmackhaften Verlosungsgegenstände waren zu verlockend. Am Schießstand herrschte reger Verkehr. Bester Schütze des Tages war Pg. Ferdi Böger. Pg. Peters hatte die Kinder in seinen Bann gezogen. Was gab es da nicht alles zu sehen: Wettlaufen, Eierlaufen, Sacklaufen usw. Für alle Kleinen gab es dazu kleine Angebinde. Den Abschluß des großen Familienfestes bildete das Königsschießen. Die Königswürde errang Pg. Pieper, der sich Frau Dopjans zur Königin erkor. Eine besondere Freude herrschte allgemein darüber, daß Kreisleiter Pg. Meyer mit seiner Familie an dem Familienfest der Uekeraner teilnahm. Als der Tag zur Neige ging und jeder auf seine Kosten gekommen war, ging es mit Musik zurück. Alle Teilnehmer werden dem Vergnügungsausschuß und dem Ortsgruppenleiter Dank wissen für die fröhlichen Stunden im Kreise der großen nationalsozialistischen Ortsgruppenfamilie Uekern. Fahrt ins Blaue der Arbeits-Invaliden Reges Leben und Treiben herrschte in den frühen Nachmittagsstunden des Sonntags am Maspernplatz. In langer Kolonne waren die Fahrzeuge des NSKK. aufgefahren. Bald fanden sich auch erwartungsvolle Menschen ein, die Arbeits=Invaliden, denen eine besondere Freude bevorstand. Die Verteilung auf die Fahrzeuge war bald geschehen. Und dann ging es hinaus ins Blaue, hinaus in das geschichtlich so denkwürdige Lipperland. In rascher, beschwingter und angenehmer Fahrt waren bald die Externsteine, das erste Ziel der Fahrt, erreicht. Hier überzeugte man sich von dem Stand der Wiederherstellung der alten Kultstätte. Ein interessanter Vortrag vermittelte manches über Entstehen und Schicksal dieses alten Heiligtumes unterer Vorfahren. Dann ging es weiter, ins Herz des Lipperlandes, zur„Silbermühle“. Hier erwartete die Teilnehmer eine angenehme Ueberraschung. Die NSV. hatte es sich in ihrer hilfsbereiten und vorsorglichen Art nicht nehmen lassen, für Kaffee und Kuchen zu sorgen. So gut hat es wohl selten geschmeckt, als hier in der sommerlichen Natur, am Rande des Weihers. Freude stand auf allen Gesichtern. Ein kurzer Rundgang noch in das herrliche Silberbachtal, dann Bild: Brandt(Zander-K.) unter uns, der sich nicht an allerlei Scherze erinnern kann, die wir in unserer Jugend damit trieben. Wie überall, so ist auch beim Löwenzahn die Natur verschwenderisch gewesen und wenn ein Windstoß in die grauen Lampen hineinfegt, fliegen die Samen wie winzige Fallschirme zu Tausenden und Millionen davon und sorgen für die Verbreitung dieser bei uns am meisten vorkommenden Pflanze. Geflügelzüchterverein Paderborn und Umgegend Vogelschutz und Geflügelzuchtverein e. V., gegr. 1882). (vorm. In der 50 Pf. die große Tube, 25 Pf. die kleine Tube: Oabei bietet Nivea-Zahnpasta alles, was man von einem guten Zahnpflegemittel envartet: gründliche Reinigungskraft, Schonung des Zahnschmelzes, angenehm milden undertrischenden Geschmack. Frohes Fest für Deutsch=Süd=West Fest des Reichskolonialbundes Kreisverband Paderborn— Zugunsten deutscher Schulen und Krankenhäuser in den Kolonien Das deutsche Volk trägt nicht zum erstenmal in der Weltgeschichte stolzen Hauptes schweres Schicksal. Adolf Hitler aber hat für sein Volk die Bürgschaft übernommen, ihm auch die Achtung und Berechtigung in Kolonialfragen zu erkämpfen. Sein Volk versteht diesen Kampf, und wir in der Heimat haben im Reichskolonialbund die Bürgschaft zu sichern, daß den deutschen Brüdern und Schwestern in den Schutzgebieten, die noch heute auf vorgeschobenem Posten dem Vaterlande dienen, die Heimat nicht verloren geht. Diesen Kampf führt mit friedlichen Waffen der Reichskolonialbund. Mit welcher Liebe und Opferfreude auch die Paderborner Freunde des kolonialen Gedankens mittun, das zeigte sich in wunderbarer Weise am Samstag abend im Bürgerverein. Man glaubte in ein Märchenland Afrikas verUnd nun ins Ausland Die wirkschaftskundlichen Studienfahrten der DA.. zum Balkan Die Deutsche Arbeitsfront führt im Rahmen der Berufserziehung außer den beliebten Inlandsfahrten auch in diesem Jahre Studienfahrten nach dem Ausland durch. Diese Fahrten sind wie die Inlandfahrten reine Arbeitsveranstaltungen, bei denen jeder Teilnehmer als Voraussetzung den Willen, seine berufliche Leistung zu steigern, mitbringen muß. Ihre Durchführung gehört zu dem Gesamtaufgabengebiet einer deutschen Berufserziehung. Die in der Zeit vom 4. bis 20. 7. 1937 stattfindende Studienfahrt durch Jugoslawien führt durch folgende Städte: München— Salzburg— Radstadt— Klagenfürt— Laibach(Ljubljana)— Agram(Zagreb)— Spalato (Split)— Ragusa(Dubrovnik)— Sarajeva— Zenica— Belgrad— Neusatz(Novi Sad)— Szeged— Budapest— Raab(Györ)— Wien— Linz— Passau— München. Das Königreich Jugoslawien ist ein Land mit rund 16 Millionen Einwohnern und einer Fläche, die derjenigen Preußens nahekommt. In einer verkehrspolitisch außergewöhnlich günstigen Lage ist es befähigt, seine wirtschaftlichen Möglichkeiten in steigendem Umfange auszunntzen. Große Forsten, außergewöhnlich günstige Boden= und Klimaverhältnisse und reiche Erzvorkommen bilden die Grundlagen der Wirtschaft. Vor rund 200 Jahren und später wurden deutsche Bauern in das durch jahrzehntelange Kriege verwüstete und ausgestorbene südungarische Gebiet gerufen, um den brachliegenden Boden in ertragreichen Acker zu verwandeln. Sie bilden auch heute noch wesentliche Faktoren im jugoslawischen Wirtschaftsleben. Nach diesen Gesichtspunkten erfolgte der Aufbau dieser wirtschaftskundlichen Studienfahrt, die im Rahmen der wirtschaftskundlichen Studien des Südostens erstmalig durchgeführt wird. Die wirtschaftskundliche Studienfahrt durch Rumänien in der Zeit vom 5. bis 19. 8. 37 zeigt den Teilnehmern deutlich den Unterschied zwischen dem früheren kleinen Altreich und dem heutigen Großrumänien, das 1919 durch die Einverleibung Siebenbürgens, Bessarabiens und anderer Gebiete entstand. Rumänien ist heute das größte Land des europäischen Südostens. Es wohnen dort etwa 800000 Deutsche. Sie sind vorwiegend in Siebenbürgen zu Hause, wo sie als Siebenbürger Sachsen ihr kulturelles Eigenleben führen. Als Städtegründer und Städtebauer sowie durch ihren Gewerbefleiß in Landwirtschaft und Industrie haben sie einen wesentlichen Anteil an der Gestaltung des Landes. Großrumänien ist besonders reich an Bodenschätzen wie Erdöl, Erdgas, Kohle und Erze und die ständige Aufwärtsentwicklung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Rumänien sind ein Beweis, daß sich diese beiden Märkte gegenseitig vorteilhaft erganzen können. Auch durch Oesterreich führt eine wirtschaftskundliche Studienfahrt und zwar in der Zeit vom 28. 8. bis 9. 9. 1937. Es geht von München aus über Berchtesgaden nach Hallein, Salzburg, Hallstatt, Gmunden, Linz, Steyr, Waidhofen, Melk, Wien, Berndorf, Eisenstadt, Mürzzuschlag, Bruck, Kapfenberg, Leeben, Eisenerz, Radstadt, Zell am See und Kufstein. Diese Fahrt soll ganz besonders dazu beitragen, die herzliche Verbindung zwischen den Deutschen beider Staaten noch fester und das wirtschaftliche Verstehen noch besser zu gestalten. Die prächtigen Naturschönheiten Oesterreichs werden ebenso ihren Reiz nicht verfehlen wie die Schönheit seiner alten Kulturstätten. Oesterreichs deutsche Kultursendung und gleichzeitig seinen wirtschaftlichen Aufbau kennenzulernen, soll bei dieser Fahrt ein völkisches Erlehnis werden. Mit dem Besuch Ungarns in der Zeit vom 19. 9. bis 2. 10. 37 gehen die im Sommerhalbjahr 1937 stattfindenden wirtschaftskundlichen Studienfahrten ins Ausland zu Ende. Die Beziehungen zwischen dem deutschen Volk und Ungarn sind uralt. Deutsche Menschen haben in Ungarn die durch Kriege verwüsteten Landstriche wieder hergestellt und besiedelt und Städte und Bürgerstand gegründet. Der Deutsche darf mit Stolz sich dessen bewußt sein, daß Ungarn deutschem Fleiß ein groß Teil seiner landwirtschaftlichen Entwicklung verdankt. Zwischen der Wirtschaft des deutschen Reiches und Ungarn besteht ein reger Austausch, der Industriestaat und Agrarland sich ergänzen läßt. Auch den 600 000 deutschen Volksgenossen, die aus Deutschland stammend im heutigen Ungarn leben und gerade auf dem Gebiet der Landwirtschaft, im Obstbau und Weinbau Hervorragendes leisten, gilt diese wirtschaftskundliche Fahrt. Man kann nur sagen, daß jede der Fahrten wirklich lohnend ist, zumal die Deutsche Arbeitsfront durch die verhältnismäßig niedrigen Kosten weiten Kreisen die Teilnahme ermöglicht. setzt zu sein, als man den großen Saal des Bürgervereins betrat. Liebevoll und großzügig, doch mit einfachen Mitteln, hatten die Frauen des Kolonialbundes im Kreisverband Paderborn dem Saal das Milieu verliehen, das sofort den Rahmen für das hergab, wofür man überhaupt gekommen war. Doch soviel Freud und Erleben hatte man selbst bei den kühnsten Erwartungen nicht erhofft. Die Wände zierten die Insianien des Reichskolonialbundes, die Bannertücher der Nation schmückten die Wände, und sogar mehrere quadratmetergroße„Original"=Aquarelle der Dschungeln und Plantagen aus ehemals Deutsch=Südwest=Afrika waren da, so daß es bei der sommerlichen„Tropen“wärme, die zu den offenen Fenstern hereinströmte, aber auch alles gab, was zu einem Kolonialfest gehört. Kreisverbandsleiter R.=A. und Notar Pg. de Weldige fand herzliche Worte der Begrüßung für die zahlreich erschienenen Festteilnehmer und Freunde des kolonialen Gedankens. Er warf eingangs seiner Festansprache einen Blick auf die Gründungsjahre der Paderborner Abteilung im Jahre 1929. Da waren es nur einige wenige Männer, darunter ehemalige Koionialkämpfer, die Jahre ihres Lebens, und gar schwere des großen Völkerringens, in unseren Kolonien verbracht hatten, die dem Rufe des damaligen Gründers folgten. Seitdem im Sommer vergangenen Jahres sämtliche kolonialen Vereinigungen Deutschlands unter der Führung des Reichsstatthalters Ritter von Epp im Reichskolonialbunde zusammengeschlossen wurden, ist auch die Grundlage eine einzige geworden: geschlossene Einheitsfront der Nation, der Wille des Volkes, die große wirksame Waffe im Kampf um unsere kolonialen Rechte. Auf großer Vergangenheit bauen wir wieder auf. In der Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen erhalten diejenigen ihr Rüstzeng, die wieder nach draußen gehen. Ebenso erhalten unsere Mädchen und Fra### in Rendsburg eine Ausbildung, die den Erfordernissen der Kolonien entspricht. Auch die Abteiluna IV(Frauenbund) leistet praktische Arbeit in den Kolonien. indem sie vornehmlich die kulturelle Betreuung als Aufgabengebiet übertragen bekommen hat. Der mit deutschem Blute getränkte Boden ist heiliger Boden für uns. Unsere Kolonialhelden erstrebten ein starkes Deutschland in Uebersee. Ihr Vermächtnis erfüllen wir, wenn wir die Fahne, die ihnen allzufrüh entsank, weiter tragen im friedlichen Kampf um die koloniale Wiederbetätigung unseres Volkes. Den Worten des Kreisverbandsleiters folgte der herzliche Dankeszoll der inzwischen größer gewordenen Festgemeinde, denen aus der Seele gesprochen war.— Dann traten wieder die eifrigen Frauen in Tätigkeit, um für den leiblichen Menschen zu sorgen. Aber nicht nur das. der Reinertrag einer mit geradezu verschwenderischem Aufwand vorbereiteten Tombola, diente den Zwecken des Abends. Ein echtes Südwest=Theater= stück,„Regen“ benannt, verstand die Spielschar der RSG. „Kraft durch Freude“ mit echt„afrikanischem" Akzent darzubieten, so daß neben den musikalischen Genüssen für reiche Geisteskost so hinreichend gesorgt war, wie für die spätere Gelegenheit, das Tanzbein nach dem Gang der Melodien zu schwingen. Gerne machen wir uns abschließend, nachdem dieses mehr als gut gelungen zu bezeichnende Fest verrauscht ist, zum Dolmetsch der Dankgefühle an die Vielzahl derer, die unter größtem Aufwand von Mühe und Kosten uneigennützig die vielen Arbeiten der Vorbereitung übernahmen, denn fast allein diesem Umstand ist der sicherlich gute finanzielle Erfolg der „Freude für einen schönen Sinn“ zu verdanken. Es war Freude, die geschenkt wurde und Freude schenkt.—11— letzten Versammlung wurde über die Tagung der Kreisfachgruppe berichtet. Die diesjährige KreisfachgruppenGeflügelausstellung findet in Elsen am 27./28. November statt. Unsere lokale Geflügelschau wird am 6. und 7. November abgehalten. Vom Vorstand wurde darauf hingewiesen, daß alle Geflügelzüchter ihren Hühnern und anderem Geflügel, die vom Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter e. V. Reichsfachgruppe Ausstellungsgeflügelzüchter herausgegebenen Fußringe anlegen sollen. Zu Ausstellungen werden nur Tiere mit anerkannten Fußringen zugelassen. Im Interesse der Förderung der Zucht ist eine solche Kennzeichnung des Geflügels dringend erforderlich, damit jederzeit überaltertes Geflügel ausgesucht und abgeschafft werden kann. Die Fußringe werden gern durch den Vorstand des Vereins beschafft. Die Maiszuteilung ist diese Woche erfolgt und soweit nicht abgeholt, den Mitgliedern zugestellt. Ueber die diesjährigen Zuchtergebnisse insbesondere auch über die den Mitgliedern zugewiesenen Bruteier=Ergebnisse wurde berichtet. Im Interesse aller Geflügelzüchter= und Halter liegt es, sich dem Geflügelzüchterverein anzuschließen und die Versammlungen zu besuchen. Vieles Wissenswerte wird in den Versammlungen mitgeteilt. Deutscher Reichsbund für Leibesübungen. Mittwoch um 20,30 Uhr findet im Hotel zur Post eine Vollversammlung der Ortsgruppe statt, zu der alle Vereinsführer und Fachwarte des DRL dringend eingeladen sind. Tagesordnung: Ostwestfälisches Fest der Leibesübungen. Da äußerst wichtige Fragen beantwortet werden, die für das Kreisfest von grundsätzlicher Bedeutung sind, ist vollzähliges Erscheinen unbedingt erforderlich. Liederabend. Im Garten der Brauerei Joosten wird heute, Dienstag, abend ein Liederabend abgehalten. Es singt der MGV Liederkranz mit dem bekannten Doppelquartett. Regiments=Appelle die uns gemeldet sind Ehem. 1. Ant. Elsäß. Ins.=Rgt. 132. Vom 26. bis 28. Juni in Kassel 8. Regimentstag und große Wiedersehensfeier. Teilnehmer aus Paderborn und Amgebung treffen sich nächsten Sonntag, 20. Juni, um 11 Uhr bei Hagemeister, Rosenstraße. Grenadierbund König Friedrich Wilhelm IV. Am 19. und 20. Juni in Stettin Wiedersehensfeier und Denkmalsenthüllung. Feldgottesdienst, Vorbeimarsch. Feldküchenessen, Konzerte usw. Auskunft: Major a. D. Wendt von Duttkammer, Stettin, Grabower Straße 6. Infanterie Regiment 173. Vom 31. Juli bis 2. August 6.„Regimentsappell und 40=Jahrfeier des Regiments in Düsseldorf. Auskunft: Kamerad Robert Temme, Düsseldorf, Graf=Adolf=Straße 108. Aus der dem Paderborner Lande Bad Lippspringe ! E i n k u n s t r e i c h e s W o c h e n e n d. I n d e m g r o ß e n D o p p e l konzer: am Samstag abend wurde den Besuchern des Kurparks ein auserlesenes Programm aus dem Reiche der Noten zu Gehör gebracht. Die Vortragsfolge wurde eingeleitet durch den Parademarsch von Moellendorf. In ausgewählter Reihenfolge wechselten alsdann im Kur= und Orchesterkonzert Ouvertüren, Charakterstücke, Walzerweisen, Potpourris und deutsche Lieder, wobei Kurkapelle, Postschutzmusikzug und der Männergesangverein„Furmonie“ gemeinsam mit der Gesangsabteilung der Postschutzschule unter der bewährten Leitung des Kapellmeisters Oswin Jepel, des Musikzugführers Kusian und des Chorleiters Kutscheid ihr Bestes hergaben. Ein in hymnische Worte gekleidetes Bekenntnis zum Führer war die Darbietung„Heil mein Führer“, die unter dem glänzenden Einsatz eines Solisten und dem Aufgebot des gesamten Chores und des Musikzuges einen erhebenden Eindruck hinterließ. Alle Ausführenden konnten für ihre Darbietungen den herzlichen Beifall des zahlreichen Publikums entgegennehmen. sei B Neuhaus. Reichsmütterdienst im Deutschen Frauenwerk. Dienstag, den 15. Juni 1937, findet die Vorbesprechung für den Kochkursus um 20 Uhr in der Schulküche der Heinrichsschule statt. Anmeldungen werden von der Frauenschaftsleiterin und in der Schulküche noch entgegengenommen. Schwaney. Mütterberatung. Die nächste Mütterberatungsstunde des Staatlichen Gesundheitsamtes Paderborn findet am Donnerstag, dem 17. Juni, mittags 14 Uhr, in der hiesigen Kaplanei statt. Neuenbeken. Ich hatt“ einen Kameraden. Am Sonntag wurde der so schnell aus dem Leben geschiedene SA.= Mann und Pg. Conrad Büssen von seinem Sturm 4/158 zu Grabe geleitet. SA.=Kameraden hielten an seiner Bahre die Totenwacht, bevor sich der Leichenzug unter Vorantritt der SA.= Kapelle Schlangen zum Friedhof bewegte. Die Bevölkerung von Neuenbeken, der Heimatschutzverein sowie die Parteigenosen gaben dem Toten das letzte Geleit. SA.=Obersturmführer urkhardt sprach auf dem Friedhof aus dem Herzen kommende Abschiedsworte. Dann klang durch SA.=Obertruppführer Bela das Kommando„SA. stillgestanden“, und die Fahnen senkten sich über dem Grabe eines Kameraden, der immer in ehrendem Andenken bleiben wird. Nach dem Lied vom guten Kameraden hielt Ortsgruppenleiter Pg. Funke am offenen Grabe eine Gedenkrede, in der er den Heimgegangenen als aufrechten deutschen Menschen würdigte. Buke. Mütterberatung. Das Staatliche Gesundheitsamt Paderborn hält am Donnerstag, dem 17. Juni, nachmittags 16 Uhr, in der Buker Knabenschule eine Mütterberatungsstunde ab. Wovelhof. Mätterberatung. Die zur Wahrung von Volksgesundheit und Familienglück geschaffene, überaus segensreiche Einrichtung der Mütterberatung ist durch das Staatliche Gesundheitsamt Vadervorn nun auch für unsere Sennegemeinden gesichert. Die ersten Beratungsstunden finden statt am Freitag, dem 18. Juni, und zwar um 13,30 Uhr in Hövelhof=Ort, um 15 Uhr in Hövelsenne und um 16 Uhr in Klausheide. Alle Mütter von Säuglingen und Kleinkindern werden herzlichst eingeladen, sich dieser gemeinnützigen Beratung zu bedienen, die ihnen viel wertvolles Wissen und praktische Anleitungen vermittelt. Ostenland. Sein 80. Lebensjahr vollendet am 16. Juni in bester Gesundheit der Erbhofbauer Heinr. Joachim. Genau vor einem Jahhr feierte er mit seiner Frau Thevessia, geb. Hansjürgens, im Kreise seiner 7 Kinder und 29 Enkel das Fest der goldenen Hochzeit. Sein Leben war Mühe und Arbeit. Vor nunmehr 51 Jahren hat er das Erbe, das damals 23 Morgen umfaßte und verpachtet gewesen war, übernommen. Sumpf und Heide war in jener Gegend und auch auf seinem Erbe vorherrschend. Sein Besitztum konnte des geringen Ertrages wegen nur 2 Stück Rindvieh ernähren. Mit großem Fleiß trocknete er die Sümpfe und machte die Heide urbar, so daß der Viehbestand nach und nach vergrößert werden konnte. Durch große Sporsamkeit und einfache Lebenshaltung war es dem Jubilar möglich, im Laufe der Jahre so viel zu erübrigen. daß er seinen Grundbesitz durch Zukauf auf mehr als 50 Morgen bringen konnte. Der Viehbestand beträgt jetzt außer den nötigen Schweinen, 2 Pferde und 7 Kühe. Das ist wahrlich keine geringe Leistung, auf die der Jubilar mit berechtigtem Stolz zurückblicken kann. Möge es ihm vergönnt sein, mit seiner Gattin noch recht viele Jahre im Kreise seiner Kinder und Enkel in Gesundheit zu verleben! Lichtenan. Die Heuernte hat hier auch begonnen. Wie man allgemein hört, verspricht der Ertrag zufriedenstellend zu werden. Der lang ersehnte Regen stellte sich mit einem Gewitter ein. Flurschaden ist nicht entstanden. Niederntudorf. 60 Jahre Pflege des deutschen Liedes. Wenn ein Verein 60 Jahre nach besten Kräften und ehrlichem Willen mitgearbeitet hat an der Erfüllung kultureller Aufgaben, so ist dies wohl Grund genug, das seltene und schöne Ereignis festlich zu begehen, um nach außen zu bekunden, daß nur der Verein volle Lebensberechtigung hat, dessen Mitglieder gänzlich von dem Gedanken der Zusammengehörigkeit und Einigkeit beseelt sind. Diese Voraussetzungen erfüllen sich bei dem MEV„Cäcilia“ Niederntudorf, welcher am Sonntag die gesamte Bewohnerschaft zum 60. Stiftungsfest eingeladen hatte. Ein Grüppchen sangesfreudiger Männer trat 1877 in der„guten Stube“ der Familie Kemper zusammen, um aus kleinsten Anfängen heraus den langsam wachsenden Verein zu gründen. Als Dirigent fungierte anfangs der Kanalinspektor Segin, der sich dazu veranlaßt sah, noch„ins Ohr zu singen". Die bescheidenen Mittel machten nämlich in den ersten Jahren die Anschaffung eines Musikinstrumentes nicht möglich. Als aber dann 12 Rütlihefte und zur Freude aller auch ein Harmonium zum Preise von 80 Talern erworben werden konnten, später auch der Dirigent Schneiderwirt sich große Verdienste um den Verein erwarb, war ein stetes Wachsen und Gedeihen die Folge. Mit sichtlicher Freude erzählen besonders die drei noch lebenden Mitgründer des Vereins, Wilhelm und Josef Kemper und Josef Wieseler, von der Zeit, wo sie nach anfänglichen Mißerfolgen bald mit Wonne das hohe C herausschmetterten oder ihren Baß ertönen ließen. Das sorgfältig zusammengestellte sonntägliche Programm des gastgebenden Vereins wurde für alle Zuhörer zum Genuß. Recht zahlreich waren die Sangesbrüder aus Fürstenberg, Salzkotten, Nord= und Kirchborchen erschienen und belebten wirkungsvoll den Festmarsch durch die Straßen des Ortes. Am Gefallenenehrenmal machte das Ganze Halt, wo eine schlichte, aber desto eindrucksvollere Totenehrung stattfand. In der festlich geschmückten Kriegerhalle würdigte der Vorsitzende Hecker dann in seiner Begrüßunsgansprache das uneigennützige Wirken der Männergesangvereine, die von seiten der Regierung, welche nur zu gut wisse, daß dort, wo deutsche Männer sich zusammenfinden, auch echtes Liedgut erklinge, volle Unterstützung erwarten können. Auch gedachte der Redner unserer bedrängten Brüder im Grenzland. Sängerkreisführer Ostermann, Büren, überbrachte dem gastgebenden Verein herzliche Glückwünsche des Deutschen Sängerbundes. Deutsches Lied und deutscher Geist gehören unzertrennbar beisammen, so führte Dirigent Hauptlehrer Voß, Niederntudorf aus. Wir alle haben den Niedergang erlebt, bis unser Führer den undeutschen Geist verjagte und aus dem Sklavenvolk wieder ein Herrenvolk machte. Deutsche Kunst erhält wieder ihre besondere Pflege. Das Treugelöbnis zum Führer leitete über zu dem Festkonzert, das bei allen einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Hier die Leistungen eines Vereins besonders zu würdigen, wäre verfehlt, gaben doch alle Sänger ihr Bestes. Sie alle haben Anteil an der glänzend verlaufenen Veranstaltung, die nur aneifernd und anregend wirken kann. Der gemütliche Teil vereinigte die große Sängersamilie in fröhlicher Runde. Dem Verein Niederntudorf, an der Spitze der rührige Dirigent Voß und Vereinsleiter Hecker, gebührt Dank für die schönen Stunden. Borgentreich. Seltene Wirkung eines Blitzschlages. Hier schlug der Blitz in das Rübenfeld eines Bauern ein. Die Einschlagstelle wies ein tiefes Loch auf und die Rüben waren in weitem Umkreise verbrannt. Auf einem Nachbargrundstück, das etwa 150 Meter entfernt ist, pflanzte ein Bauer Rüben. Dieser wurde mit noch einem anderen Volksgenossen von dem entstehenden Luftdruck zu Boden geworfen. Beide kamen jedoch mit dem Schrecken davon. Borgholz. Kameradschaftsabend des Reitersturmes 5/165 Warburg. Der diesjährige Kameradschaftsabend des Reitersturmes 5/165 Warburg fand in der Turnhalle zu Borgholz statt. Die Kameraden von Borgholz hatten sich bei der Ausschmückung der Halle alle Mühe gegeben, was zur Gemütlichkeit beitrug. Trotz Heuernte und Hackarbeiten, die bis spät in den Abend hinein die Kameraden beschäftigten, waren alle vollzählig erschienen. Sturmführer von Wrede dankte in seiner Begrüßungsansprache für die rege Teilnahme und forderte alle auf, zur kameradschaftlichen Gemütlichkeit beizutragen. Herzlich begrüßte er die anwesenden Gäste aus Danzig, die zurzeit in Borgholz zur Erholung weilen. Anschließend sprach Schulungsreferent Hillebrand über den Sinn der Kameradschaft. Heitere Vorträge trugen dann zur Erhöhung der Stimmung bei. Dringenberg. Eröffnung des Bades. Am Samstagnachmittag konnte in Anwesenheit des Bauleiters und seiner Gefolgschaftsmitglieder, sowie Vertreter der Ortsbehörde das neuerbaute Sommerbad seiner Bestimmung übergeben werden. Jubelnd strömte unsere Jugend herbei, und kühn stürzten sich die Kleinen in das Bad, für die es ein Erlebnis war, daß sie sich jetzt in dem nassen Element tummeln konnten. Auch die Erwachsenen begrüßen, daß der Bau nun endlich fertiggestellt ist. Bühne. Kinderschützenfest. Die Schulkinder, oder ein großer Teil davon, hatten sich am Sonntag zur Feier eines Kinderschützenfestes in der Scheune des Ortsbauernführers zusammengefunden. Ausgestattet wie ein Schützenfest der „Großen" verbrachten sie einen frohen Nachmittag in echter, unverfälschter Jugendfreude; König und Königin sowie der Hofstaat fehlten nicht unter ihnen. Bühne. Vom Frauenwerk. Am Dienstagabend 8.30 Uhr findet in einem Saale unseres Ortes eine wichtige Versammlung des„Deutschen Frauenwerkes" statt. Da bekannte auswärtige Rednerinnen anwesend sein werden, empfiehlt sich zahlreicher Besuch. Auch die Männer sind dazu eingeladen! Erscheint alle! Körbecke. Durch Gemeinschaftsarbeit eine Badeanstalt! Bisher war unser Bördeort einer von jenen Orten, der keine Badeanstalt hatte. Heute, wo man auch hier, wie überall, hohen Wert auf Sport legt, hat man hier darum eine Badeanstalt geschaffen. Durch Gemeinschaftsarbeit hat Bund Deutscher Mädel. Die BDM.=Mädel von Paderborn treten Dienstag, den 15. Juni, und Donnerstaa, den 17. Juni, um 20 Uhr auf dem Inselbad=Stadion zur Probe für das Untergausportfest an. Heil Hitler! Luise Oberbeckmann, Untergauführerin. NS.=Frauenschaft— Deutsches Frauenwerk Neuhaus. Mittwoch, den 16. Juni 1937, findet die monatliche Pflichtversammlung im Saale Hellmann statt. Beginn pünktlich 8.30 Uhr. Alle Mitglieder sind verpflichtet, an dieser Versammlung teilzunehmen. Den Mitgliedern des Deutschen Frauenwerks wird das Abzeichen überreicht. Gäste sind herzlich willkommen. Bitte Lieder mitbringen. man südwärts des Dorfes, dort wo die Bergzüge des nahen Hessenlandes beginnen, eine schöne Badeanstalt erstehen lassen. Durch eine längere Rohrleitung von der Quelle zum Schwimmbecken wird das klare Naß dem Becken zugeführt. Das Werk ist nun nahezu fertiggestellt. Mit Errichtung eines Badehauses ist man beschäftigt. Somit ist durch Gemeinschaftsarbeit ein Werk entstanden, das schon länger bestehen konnte. Hoffentlich findet dieses Beispiel in den Nachbarorten Nachahmung. Bad Driburg. Versammlung. Hier fand in der Bahnhofswirtschaft eine Versammlung der Jellen- und Blockleiter der NSDAP. Ortsgruppe Bad Driburg und der Führer der Gliederungen statt. Ortsgruppenleiter Pg. Duhl begrüßte die recht zahlreich erschienenen Leiter und gedachte der Gefallenen des Panzerschiffes„Deutschland". Er führte dann weiter aus, daß gerade jetzt, wo der Kommunismus in der Welt offen zum Angriff vorgehe, es doppelt notwendig sei. Deutschland innerlich zu stärken und festigen. Bad Driburg. Besuch von der Wasserkante. Gestern trafen„KdF.“=Arlauber aus der Gegend von Bremerhaven=Wilhelmshaven mit dem Omnibus bei uns ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Ortswart der NS.= Gemeinschaft„Kraft durch Freude" Bad Driburg erfolgte die Einweisung in die Quartiere. Am Abend konnte man feststellen, daß sich die Gäste bereits in den Anlagen des Bades ergingen und den Klängen des Kurorchesters lauschten. Wir hoffen, daß sich die Arlauber, die übrigens die ersten in Bad Driburg sind, bei uns recht wohl fühlen und demnächst gern einmal ihren Besuch wiederholen werden. Schmechten. Auch hier Unwetterschäden. Nach tagelanger großer Hitze wurde die Gemeinde Schmechten von einem großen Unwetter heimgesucht, das erheblichen Schaden anrichtete. Der Blitz schlug in das Anwesen des Landarbeiters Floren, wo durch Feuer der Dachstuhl vernichtet wurde. Da das Haus vollkommen massiv gebaut ist, konnte der Brand von der Ortsfeuerwehr gelöscht werden. Ein Westfälischer Bäckersängertag auf dem Kohlberg kp Die Pflege der Sangeskunst namentlich im deutschen werk eine Heimstätte gefunden. Vielfach erklangen in den Zusammenkünften der alten Bäckergilden Westfalens zur Festigung der Kollegialität und Solidarität untereinander heimatliche Volkslieder. Vor vielen Jahrzehnten schlossen sich die in den einzelnen Bäckerinnungen Westfalens bestehenden Bäckergesangabteilungen zu einem Westfälischen Bäckersängerbund zusammen, welcher im Jahre 1925 weit über 400 Bäckersänger umfaßte. Diese Gesangabteilungen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, das gesellige Volkslied mit in den Arbeitsbereich zum Wiederaufbau des westfälischen Bäckergewerbes zu stellen. Der Westfälische Bäckersängerbund hat in den letzten Jahren im Bäckerinnungsleben Westfalens eine starke Förderung erfahren. Am 20. Juni 1937 treffen sich nun Westfalens Bäckersänger in diesem Bunde zu einem großen Bäckerfängertreffen im Mittelpunkt des südlichen Westfalens, einem der schönsten Punkte des Sauerlandes, im Heim des Sauerländischen Gebirgsvereins auf dem Kohlberg. Aus allen Teilen Westfalens erfolgt die Reise auf einer Sternfahrt zum Kohlberg, wo ein Westfälischer Bäckersonntag im Volkslied steigen wird. Im Zuge des Vierjahresplanes Meliorationen in größerem Rahmen Im Rahmen des Vierjahresplanes sind von der Kreisverwaltung Warburg verschiedene Meliorationsprojekte vorgesehen, damit die Bodenertragsfähigkeit der landwirtschaftlichen Grundstücke gesteigert und bis zum letzten ausgenutzt werden kann. Geplant ist zunächst eine Neuentwässerung der Flächen der sog. Kohlwiesengenossenschaft in Welda, und zwar nach dem landespolizeilich genehmigten Plan der Kulturbauverwaltung in Minden. Besprechungen der Interessenten haben bereits stattgefunden und eine Besichtigung hat ergeben, daß die Anlage im Zuge des Vierjahresplanes unbedingt zur Ausführung kommen muß. Der Graswuchs der Kohlwiesenflächen ist in den letzten Jahren außerordentlich mangelhaft und leidet sichtlich unter stauender Nässe. Ebenso plant die Gemeinde Rimbeck, die 250 Morgen große Kuhweide zu drainieren und einzukoppeln. Ferner ist die Bildung einer Drain=Genossenschaft zur Regelung der Eder und Entwässerung von Wiesen in der Gemarkung Großeneder in Angriff genommen, und der Termin über die Beschlußfassung zur Bildung dieser Genossenschaft und Aufstellung des Genossenschaftsstatuts steht bereits an. Auch hier ist die Entwässerung des Geländes eine unbedingte Notwendigkeit. Sodann ist das Verfahren zur Bildung einer Genossenschaft zur Entwässerung von Ländereien in der Gemarkung Gehrden wieder aufgegriffen und Termin zur Beschlußfassung über die Bildung der Genossenschaft und über das Statut anberaumt. Bei sämtlichen Projekten sind die aufzubringenden Kosten im Verhältnis zu den zu erwartenden Mehrerträgen derart gering, und es wird auch eine fühlbare staatliche Bezuschussung erfolgen, so daß auch aus diesem Grunde der Durchführung der Arbeiten keine Bedenken mehr entgegenstehen. Aus der Strafrechtspflege Junger Verbrecher und Schwätzer . Das Dortmunder Sondergericht tagte wieder in Paderborn Am Montag nachmittag hielt das für den Oberlandesgerichtsbezirk Hamm gebildete Sondergericht Dortmund unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Eckart im Paderborner Lorsitz von Landgericht eine Sondersitzung ab. Zur Verhandlung stand zunächst eine Strafsache wegen Flaggenvergehens gegen den Pfarrvikar Josef Klocke und dessen Haushälterin, beide aus Westerloh=Steinhorst. Das Sondergericht kam hier jedoch nach mehrstündiger Verhandlung zu einer Vertagung, so daß wir bei der demnächst stattfindenden neuen Verhandlung auf dieselbe zurückkommen werden. Als zweite Strafsache richtete sich eine Anklage wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz gegen den auch in Paderborn, vornehmlich bei den hiesigen Gerichten, bekannten 23jährigen Willi Josef Wiskirchen aus Euskirchen in der Eifel. Am 12. März verurteilte ihn das Schöffengericht Paderborn wegen schweren Rückfallbetrugs zu 8 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Auf die Berufung des Angeklagten hin fand eine neue Verhandlung vor der Großen Strafkammer statt, die aber durch Verwerfung der Berufung dem Urteil des Schöffengerichts zur Rechtskraft verhalf. Dieser üble Bursche, bei seiner Jugend und seiner intelligenten Geistesverfassung zweifellos ein Mensch, der etwas zu leisten imstande wäre, hat nun neben den seit früher Jugend betriebenen Schwindeleien auch noch die übelsten Angriffe und Nachreden gegen den Führer und andere leitende Männer des Staates und der Bewegung geführt. Als er sein zweites „Priesterhilfswerk“ in Paderborn aufgezogen hatte, quartierte er sich bei einer Familie hierselbst ein. Der Ehefrau des Hauses gegenüber tat er dann Aeußerungen, die er heute zwar bestreitet; doch daß sie in einer Form gefallen sind, die man hier nicht wiedergeben kann, steht durch die lare und glaubhafte Bekundung der Zeugin M. fest. Der Staatsanwalt beantragte 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und wegen seines frechen Benehmens vor Gericht eine Ordnungsstrafe von 1 Woche Haft. Die Freiheitsstrafe beantragte er mit der dreijährigen Zuchthausstrafe zu 3 Jahren und 10 Monaten Zuchthaus zusammenzuziehen. Das Urteil lautete auf 8 Jahre und 8 Monate unter Einbeziehung der rechtskräftigen 8jährigen Strafe. Die durch Schöffengerichtsurteil vom 12. März 1987 ausgesprochenen Nebenstrafen von 5 Jahren Ehrverlust und 100 RM Geldstrafe bleiben selbstverständlich ebenfalls bestehen. Das Gericht bedauerte, daß das einzige Mittel, den Angeklagten noch einmal zurückzubringen zum ordentlichen Leben, die Sicherungsverwahrung sei, die eigentlich schon längst ausgesprochen sein müßte. Gegen Wiskirchen schwebt aber noch ein anderes Strafverfahren. Stolze Erfolge der Lusthansa Starke Steigerungen der Flugleistungen— Ueber den Süd- und Nordaklantik Ein neues Langstrecken-Hochseeflugzeug Berlin, 14. Juni. Die Deutsche Lufthansa AG, Berlin, legt soeben ihren Bericht für das Geschäftsjahr 1936 vor. Die anhaltende Aufwärtsentwicklung hat auch im abgelaufenen Jahr in einer Weise fortbestanden, die deutlich zeigt, wie der Luftverkehr immer mehr in die ihm gestellten Aufgaben hineinwächst und wie die Wirtschaft in immer zunehmenderem Maße von den großen Vorteilen der Handelsluftfahrt Gebrauch macht. Das bedeutsamste Ereignis des abgelaufenen Jahres war die Aufnahme der planmäßigen Versuche zur Schaffung eines regelmäßigen Luftpostdienstes Deutschland— Nordamerika. Nach der erfolgreichen Erschließung des Südatlantik durch das Verkehrsflugzeug mit Hilfe der schwimmenden Flugstützpunkte lag es nahe, nunmehr auch den meteorologisch weit schwierigeren Nordatlantik luftverkehrsmäßig zu überwinden. Im Herbst 1936 wurden zwei Dornier=Do=18=Flugboote sowie der schwimmende Flugstützpunkt„Schwabenland“ für die ersten Verkehrsflüge über den Nordatlantik bereitgestellt. Dabei sollten die beiden südlichen Fluglinien von Europa nach Amerika erkundet werden, und zwar der Weg Lissabon—Azoren—Newyork und Lissabon—Azoren—Bermuoao— Newyork. Sämtliche vier Hin= und Rückflüge, d. h. insgesamt acht Ozeanüberquerungen, wurden nach einem vorher festgelegten Plan auf verkehrsmäßiger Grundlage unternommen. Dabei haben das fliegende Material sowohl als auch die technischen Hilfseinrichtungen sowie die Besatzungen der Flugboote und des Flugstützpunktes eine Probe bestanden, die mit Recht in der ganzen Welt ungeteilte Anerkennung gefunden hat. übergegangen, in verschiedenen Fällen„einfache" Post per Flugzeug zu befördern, wobei selbstverständlich niemand Anspruch auf eine Beförderung per Flugzeug erheben kann, wenn er seine Post nicht dementsprechend frankiert hat. Die Tatsache, daß die Frachtladung mit der erhöhten Flugleistung nicht Schritt halten konnte, liegt insbesondere an den immer noch bestehenden Hemmnissen im zwischenstaatlichen Güteraustausch. Wenn trotzdem gegenüber dem Vorjahr ein Fortschritt erzielt wurde, muß hierin ein Zeichen der stetig wachsenden Bedeutung des Luftgüterverkehrs für Handel und Wirtschaft gesehen werden. Deutsch=französische Zusammenarbeit im Ozeanluftverkehr Berlin, 14. Juni. Die von der französischen Presse in den letzten Tagen verbreiteten Nachrichten über eine bevorstebende noch engere Zusammenarbeit zwischen der französischen Luftverkehrsgesellschaft Air France und der Deutschen Lufthansa auf dem Gebiete des Transatlantik=Luftpostverkehrs veranlassen die Deutsche Lufthansa zu folgender Erklärung: Bereits seit Jahren besteht bezüglich des deutschen und französischen Luftsportdienstes nach Südamerika zwischen der Air France und der Deutschen Lufthansa eine kameradschaftiiche und erfolgreiche Zusammenarbeit. Die beiden Luftterkehrsgesellschaften haben nicht nur eine die beiderseitigen Abflugstage betreffende Uebereinkunft getroffen, sondern auch die Fragen der Tarife, der gegenseitigen Postzuführung und der Unterstützung, insbesondere bei Zwischenfällen, in vorbildlicher Weise geregelt. Diese bestehende Zusammenarbeit soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Sie soll sich vornehmlich auch auf die Sicherung und auf eine gemeinsame Werbung erstrecken. Im Zusammenhang mit der gemeinsamen Tätigkeit auf dem Südatlantik und im Hinblick auf die dabei erreichten Erfolge wird nun auf dem Nordatlantik. der jetzt dem Luftpostverkehr erschlossen werden soll, eine ähnliche Uebereinkunft erstrebt. Die bisher zwischen der Deutschen Lufthansa und der Air France geführten Verhandlungen haben ihren Niederschlag in einem Vertragsentwurf gefunden, der zurzeit der französischen Gefellschaft vorliegt und für den dann das Einverständnis des deutschen und des französischen Luftfahrtministeriums eingeholt werden soll. 250mal über den Ozean erlin, 14. Mai. Am Sonntag vormittag um 10,15 Uhr MEZ landete das Postflugzeug der Deutschen Lufthansa mit der Südamerika=Post an Bord in Frankfurt a. M. Damit ist der 250. planmäßige Südamerika=Flug der Lufthansa beendet. Nach kurzem Aufenthalt setzte das Flugzeug seine Reise fort, um, wie üblich, die für Mittel= und Ostdeutschland sowie Nordosteuropa bestimmte Post nach Berlin zu bringen. Unsere Balila=Gäste in Berlin Inzwischen ist ein viermotoriges LangstreckenHochseeflugzeug Ha 139 entwickelt worden, das im Sommer 1937 bei der Fortsetzung der Versuche eingesetzt werden soll. Ferner wird der noch im Bau befindliche vierte schwimmende Flugstützpunkt, das Motorschiff„Friesenland", bis zu diesem Zeitpunkt fertiggestellt sein. So sind die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für die Aufnahme eines Luftpostverkehrs zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten geschaffen, und die Deutsche Lufthansa hofft, daß nunmehr auch die politischen Voraussetzungen bald gesichert sein werden. Im planmäßigen Dienst führte die Lufthansa, wie vorgesehen, 75 Flüge über den Südatlantik durch. Das Postaufkommen im Südatlantik=Verkehr ist weiterhin beträchtlich angestiegen. Die große deutsche Luftverkehrsverbindung nach dem Fernen Osten konnte leider auch 1936 nicht verwirklicht werden. Die politischen Verhältnisse lassen eine unmittelbare Streckenführung immer noch nicht zu, dagegen wurden praktische Vorarbeiten zur Erschließung eines anderen Flugweges geleistet. Die deutsch=chinesische Luftverkehrs=Gesellschaft„Furasia“ konnte im abgelaufenen Jahr ihr innerchinesisches Netz weiter ausbauen und gute Beförderungsleistungen erzielen. Die gesamte Flugleistung liegt mit 15,52 Millionen Kilometern um 15,1 Prozent über dem Vorjahr. Im Planverkehr hat die Anzahl der Fluggäste mit 232061 um 41,5 Prozent zugenommen, die Fluggast=Kilometerziffer liegt mit 85,60 Millionen um 37,9 Prozent über dem Vorjahr. An Gepäck wurden 0,37 Millionen Kilo(+ 31,1 Prozent), an Fracht 1,32 Millionen Kilo(+ 11,1 Prozent) und an Post 2,05 Millionen Kilo (+ 110 Prozent) befördert. Bei diesen Ziffern fällt insbesondere die außergewöhnlich starke Zunahme der Postbeförderung auf. Diese Entwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Die Lufthansa strebt in diesem Zusammenhang an, den gesamten Luftpostzuschlag fortfallen zu lassen. Schon heute ist die Reichspost dazu Ankunft der 1200 Balilla=Jungen und=Mädchen Berlin, 14. Juni. Die 1200 Mitglieder der Opera Nazionale Balilla trafen in zwei Sonderzügen am Sonntag abend, aus Rom kommend, in Berlin ein. Zu iorer Begrüßung hatten sich der italienische Botschafter Attolico und Herren der Botschaft, der Leiter der italienischen Jugendbewegung, Unterstaatssekretär Ricci, der italienische Landesgruppenleiter della Morte, der italienische Generalkonsul Renzetti, der Stellvertreter des Jugendführers, Lauterbacher, Graf von der Schulenburg als Vertreter des Reichssportführers, Brigadeführer von Arnim von der deutsch=italienischen Gesellschaft und zahlreiche Mitglieder der italienischen Kolonie eingefunden. Außerdem sah man fast den gesamten Berlinek Fascio und die Berliner Balilla sowie auch Ehrenformationen der Hitler=Jugend und des volkes. Beim Einlaufen der Sonderzüge intonierte ein HI.= Musikzug die Giovinezza. Die italienische Jugend am Ehrenmal Berlin, 14. Juni. Der erste Weg der italienischen Jugendführer nach ihrer Ankunft auf dem Anhalter Bahnhof führte sie nach dem Ehrenmal Unter den Linden. Die italienischen Jungen machten auf ihrem Marsch durch die Innenstadt auf die vielen tausend Berliner, die die Marschstraße umsäumten, einen außerordentlich guten Eindruck. Etwa 5000 Hitlerjungen bildeten ihren italienischen Kameraden, die mit geschultertem Balilla-Gewehr und aufgestecktem Bajonett marschierten, ein Ehrenspalier. Als die italienischen Gäste vor dem Ehrenmal eintrafen und auf der Mittelpromenade in breiter Front Aufstellung nahmen, umsäumten Tausende das Ehrenmal. Die 110 Mann starke italienische Kapelle intonierte das Deutschland= und das Horst=Wessel=Lied. Der italienische Jugendführer, Oberstaatssekretär Ricci, legte in Begleitung des italienischen Botschafters in Berlin, Attolico, und des Stellvertreters des Reichsjugendführers, Stabsführer Lauterbacher, am Ehrenmal einen riesigen Lorbeerkranz, geschmückt mit den italienischen Farben, nieder. Der Vorbeimarsch sämtlicher Formationen am italienischen Jugendführer und an Stabsführer Lauterbacher beschloß die Totenehrung. Mit klingendem Spiel marschierten die italienischen Gäste durch das Brandenburger Tor zum Königsplatz, von dem sie mit Omnibussen zu dem von der Hitlerjugend hergerichteten Feldlager auf dem Sportplatz Grunewalo gebracht wurden. Die jungen Italienerinnen wohnen während ihres Aufenthaltes in Unterkunftsräumen des Reichssportfeldes. Danktelegramm des an Mussolini Rom, 14. Juni. Generalfeldmarschall von Blomberg hat beim Verlassen Italiens das folgende Danktelegramm an den italienischen Regierungschef Mussolini gerichtet: „Beim Abschluß meines Aufenthaltes in Italien habe ich den Wunsch, Ew. Exzellenz nochmals meinen tiefgefühlten Dank für die schönen, interessanten Tage auszusprechen, die ich hier verbringen konnte. Zugleich bitte ich Ew. Exzellenz. Sr. Majestät dem König und Kaiser. Sr. königlichen Hoheit dem Kronprinzen meine ehrerbietige Dankbarkeit übermitteln zu wollen. Die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit, die mir überall entgegengebracht wurden, wie auch die in Italien empfangenen Eindrücke werden wir stets unvergeßlich bleiben. Es war mir außerdem ein Vergnügen und eine besondere Ehre, kameradschaftliche Beziehungen mit allen Teilen der italienischen Wehrmacht herzustellen und mich von dem militärischen Geist und dem hohen Stand der Offiziere und Truppen überzeugen zu können.“ Im Kampf um die Wildrose an der Autobahn Werbung für deutsche Heilpflanzen Berlin, 12. Juni. Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Heilpflanzenkunde und Heilpflanzenbeschaffung hat eingehende Besprechungen mit allen in Betracht kommenden Stellen über die Sicherung und Verwendung von Wildpflanzen durchgeführt, die der deutsche Boden uns freiwillig bietet. Zurzeit läuft eine ins einzelne gehende Bestandaufnahme von Vorkommen, Verbrauch und Bedarf deutscher Heilpflanzen. Auf Anregung der Reichsarbeitsgemeinschaft haben das Hauptamt für Volksgesundheit und die Drogistenschaft Aufrufe an ihre Mitglieder erlassen, um für den Verbrauch deutscher Heilpflanzen sinnvoll zu werben. Die Aktion hat auch hohe soziale Bedeutung, denn die Deutsche Arveitsfront wünscht die Verwendung alter oder minderleistungsfähiger Arbeiter bei der in diesem Jahre einzuleitenden Sammelaktion. Besonders wertvoll sind auch die Hagebutten als Träger des Vitamins C, das wir an der Zitrone so sehr schätzen. In manchen Gegenden Deutschlands ist schon früher die Hagebutte in größerem Umfange als Heilmittel und Nahrungsmittel verwendet worden. Um uns nun von der Zitroneneinfuhr unabhängiger zu machen, hat der Inspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, sich auf Anregung des Amtes für Volksgesundheit entschlossen, an den Autobahnen Wildrosen zu setzen. Altmaterialerfassung in den Landgemeinden Berlin, 13. Juni. An die ländlichen Bürgermeister erläßt der Deutsche Gemeindetag einen Aufrus. in dem nochmals die Notwendigkeit betont wird, alles Altmaterial wieder der Wirtschaft zuzuführen und dafür zu sorgen, daß nichts von den wertvollen Rohstoffen verkommt. Gerade in den Landgemeinden, so heißt es in dem Aufruf, findet diese Aufforderung des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring vielfach noch keine genügende Beachtung. Immer wieder sieht man in Landgemeinden an Wegen, in Wäldern, Sandgruben usw. Abfälle liegen, die unbedingt der Wirtschaft zugeführt werden müßten. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß die ländlichen Bürgermeister die unbedingte Pflicht haben, dafür zu sorgen, daß alles noch verwertbare Altmaterial, also insbesondere alle Metallabfälle, z. B. Alteisen(auch Konservenbüchsen und Emaillegeschirr), Zinntuben, Fassungen von Glühbirnen, ferner Papier, Lumpen aller Art, Gummi, Leder und Knochen Wirtschaftsfreiheit auf dem Wege über den Altstoffhandel(Rohproduktengewerbe) der Wirtschaft wieder zugeführt werden. Soweit nicht besondere Sammlungen durch die Hitlerjugend oder NSV. stattfinden, hat diese Zuführung durch das Robproduktengewerbe zu geschehen. In dem Aufruf werden dann für 12 Bezirke im ganzen Reiche die Bezirksleiter angegeben, an die sich die Bürgermeister wenden sollen, falls keine geeigneten Händler die Ortschaften besuchen. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß den Händlern nicht zugemutet werden kann, das Material irgendwo im Walde zusammenzusuchen. Das Material muß vielmehr so gelagert werden, daß es in der Ortschaft den Abholern übergeben werden kann. Eröffnung der Textil=Leistungsschau durch Dr. Ley Stuttgart, 14. Juni. Die Tagung der Reichsbetriebsgemeinschaft Textil der DAF. findet in diesem Jahre in Stuttgart statt. Mit ihr verbunden ist eine von 60 namhaften württembergischen Textil=Unternehmungen beschickte Leistungsschau. Diese Leistungsschau, die einen eindrucksvollen Ausschnitt aus dem Gesamtbild der deutschen Textilwirtschaft im Zeichen der wirtschaftlichen Neuordnung und des Vierjahresplanes sowie unseres Bestrebens um die Neugestaltung unserer Rohstoffbasis bietet, wurden heute vormittag von ihrem Schirmherrn Dr. Ley in Gegenwart führender Vertreter der Partei, des Staates und der Wehrmacht eröffnet. Der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Ströling, wies darauf hin, daß die württembergische Textilindustrie unter den 32 Gauen des Reiches an dritter Stelle stehe. In Stuttgart allein befänden sich 53 Textilbetriebe, von denen eine große Anzahl Weltruf besäßen. Reichsleiter Dr. Ley sprach die Ueberzeugung aus, daß auch die Südwestdeutsche Textilleistungsschau dem Volk und der Welt die Leistungsfähigkeit der deutschen Textilindustrie neu vor Augen führen werde. Die Leistungsausstellungen seien auch ein Mittel der Erziehung der Volksgenossen, ein Erziehungsmittel in dem Sinne, wie der Führer es wünsche. Wenn der Mensch arbeite, dann wolle er auch Erfolge sehen. Sonst werde er schließlich müde in seiner Arbeit. Darum muß dem deutschen Volke immer wieder der Erfolg seiner Arbeit gezeigt werden, und gerade durch die Arbeitserfolge kämen sich Gerolgschaft und Betriebsführer am nächsten. Danktelegramm Mussolinis an den Führer Berlin, 14. Juni. Der italienische Regierungschef Mussolini hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: „Botschafter v. Hassell überreichte mir heute das Großkreuz des Verdienstordens vom deutschen Adler, welches Sie mir im Namen des Reiches als Zeichen Ihrer Freundschaft und als Zeugnis der Herzlichkeit der Beziehungen zwischen Italien und Deutschland verliehen haben. Ich habe diese Geste, für welche ich Ihnen meinen lebhaftesten Dank übersende, sehr geschärzt; sie findet in meinen und des faschistischen Italiens Gefühlen Ihnen und Deutschland gegenüber vollen Widerhall.“ Berlin ehrt des Führers Alte Garde Der Auftakt der Ostpreußenfahrt Berlin, 13. Juni. Die diesjährige Fahrt der Alten Garde der NSDAP., die über Danzig durch Ostpreußen führt, findet in Berlin am Dienstag, dem 15. Juni, ihren feierlichen uno würdigen Auftakt. Er wird Zeugnis dafür ablegen, wie mit der Partei die Bevölkerung der Reichshauptstadt die Männer achtet und ehrt, die als erste Garde des Führers den Kampf um das nationalsozialistische Reich aufnahmen. Die 500 der dienstältesten Politischen Leiter der Bewegung, die sich zur Teilnahme an der Ostpreußenfahrt am Dienstag aus allen deutschen Gauen in der Reichshauptstadt einfinden, werden am Nachmittag im Reichspropagandaministerium von Reichsminister Dr. Goebbels empfangen. Am Abend begeben sie sich gemeinsam mit den Reichsleitern und Gauleitern zur Kundgebung in die Pharussäle. In dieser alten Kampfstätte der Partei ergreifen Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, Gauleiter Dr. Gocovels und außerdem die ersten Männer der gastgebenden Gaue, Gauleiter Forster, Danzig. und Gauleiter och, Ostpreußen, das Wort. Auch tausend Mann von der Alten Garde Berlins nehmen an dieser Feier teil. Nach Schluß der Kundgebung treten die alten Mitkämpfer des Führers einen Marso durch den Wedding an. Zehntausend Mann aus den Gliederungen und Verbänden der Partti geben ihnen mit neun Musikzügen das Geleit den Stadtteil, der in schwerem Kampf durch den Einsatz und die Opferbereitschaft der alten Kämpfer für den Nationalsozialismus erobert wurde. Bei ihrem Eintreffen in der Invalidenstraße und am Stettiner Bahnhof, wo der stellvertretende Gauleiter Görlitzer die Teilnehmer der Fabrt verabschiedet, entbieten 1500 Fackelträger ihren Gruß. Nach der Abreise spricht Pg. Görlitzer dann zu den Formationen, die aus dem Vorplatz des Bahnhofs aufmarschiert sind. I denn mit Opekta wird die Marmelade billiger. Ohne Opekta nämlich kocht die Marmelade durch die lange Kochzeit häufig bis zur Hälfte ein. Mit Opekta jedoch bekommen Sie ungefähr das ganze Gewicht an Marmelade in die Gläser, das Sie an Obst und Zucker in den Kochtopf geben. „Für undere Iteunde, die alten Joldaken“ Ein Mittelpunkt preußischen Soldatengeistes— Das Invalidenheim des Alten Fritz wird militärärztliche Akademie Die Neueingliederung der Stiftung„Kriegsinvalidenhaus", Berlin, Scharnhorststraße, in den Verfügungsbereich des Reichskriegsministeriums, laut Anordnung des Führers, und seine Umstellung für die Zwecke einer militärärztlichen Akademie ruft die Erinnerung an die historische Berufung des Invalidenhauses, als einer Schöpfung Friedrich des Großen, wach. „Charte von denen jenigen Pertinetien, welche Sr. Königl. Majestät Friedrich II. dem Invaliden Hause allergnädigst conferiret haben, anno 1748“— liest man auf einem Lageplan, der die Besitztumsgrenze der Stiftung„Invalidenhaus“ zwischen vem„Acker der Charité“ und dem„Stadtacker" darstellt. Eine schnurgerade mit Bäumen bepflanzte Allee führte auf das offene Viereck des Invalidenhauses zu, mit den entsprechenden Anbauten rechts und links. Auf der einen Seite dieser Allee lagen die Maulbeerplantagen, das Scharfrichterfeld und die Scharfrichterei, auf der anderen Seite von der Panke begrenzt gab es das Wachtfeld und das Galgenfeld. Das Invalidenhaus präsentiert sich noch heute so, swie damals vor fast 200 Jahren, als es der Alte Fritz„Für unsere Freunde, die alten Soldaten" errichten ließ. Die Stelle, die einst die Maulbeerplantagen einnahmen, ist heute regelrecht bebaut, dort wo das Scharfrichterfeld mit der Scharfrichterei lag, dehnen sich heute die Anlagen des Stettiner Bahnhofs und das einstige Wachtfeld ist jetzt der alte Exerzierplatz„zum Grützmacher", der mit der Geschichte der Berliner Garnison sehr eng verknüpft ist. Der einstige„Acker zur Charité“ leitet hinüber zu dem sich jetzt zusammenschließenden medizinischen Viertel, mit der Charité als Mittelpunkt und der erweiterten militärärztlichen Akademie als Fortsetzung... Sie sollten Garken- und Landbau treiben Alte Gedanken, die der Tradition des Invalidenhauses entsprechen, werden damit wieder ausgenommen. So mancher Tapfere, der für das Vaterland geblutet, war recht froh, daß ihm das Invalidenhaus zu einer Heimat werden konnte, in der er geborgen seine alten Tage verleben durfte. Bald nach Beendigung des zweiten schlesischen Krieges ließ der große König den Bau des Invalidenhauses in Angriff nehmen; am 15. November 1748 konnte es bezogen werden. Heute ist es rings von Häusern und Straßen umschlossen, liegt längst innerhalb der Stadt. Damals aber lag es vor den Toren in einem Gebiet, das die„Sandscholle“ hieß und dem König selbst gehörte. Es war wirklich eine richtige Sandscholle, denn nichts gedieh darauf. nicht einmal das kärgliche Gras. Die Leute haben damals erzählt, daß der Wind den Sand oft so hoch an der Stadtmauer auftürmte, daß man über sie bequem in die Stadt hineinreiten konnte. Das Gebiet reichte nördlich bis an den Schönhauser Graben, der heute längst zum Humboldthafen und Spandauer Schiffahrtskanal erweitert ist. Die vielgevühmte und sagenreiche Panke war damals ein wirkliches Flüßchen, das seine Wasser durch die Sandscholle und durch die Stadtwiesen zur Spree trieb. Die Panke war damals wegen ihrer Neunaugen berühmt, während sie heute innerhalb der Stadt ein kaum beachtetes unterirdisches Dasein führt. Das Gelände um das Invalidenhaus war damals von sehr beträchtlichem Umfang und umfaßte weit über 500 Morgen. Hiervon ist dem Invalidenhaus nur ein kleiner Teil von seiner nächsten Umgebung verblieben. Der große König, der immer praktisch dachte, beabsichtigte die Invaliden Garten= und Landbau treiben zu lassen, soweit es in ihren Kräften stand. Da dem König die Seidenraupenzucht damals so sehr am Herzen lag, war es naheliegend, daß er auf der Stelle, wo heute die Museen der Invalidenstraße stehen, eine Maulbeerplantage anlegen ließ. Aber die Sandscholle ließ sich nicht im Handumdrehen urbar machen, wie es im Plan des Alten Fritz gelegen hat. Die Stadt wuchs sehr schnell und das einst so umfangreiche Gelände verlor mehr und mehr Raum. Die Kameradschaft der Invaliden Zur friderizianischen Zeit war das Invalidenhaus in der Beschaffung seiner Nahrungsmittel ganz selbständig. Es gab da eine eigene Bäckerei, Brauerei, Branntweinbrennerei, ein Schlachthaus und Windmühlen zum Mahlen des Kornes. Der König hatte bestimmt, daß das Haus drei Kompanien Invaliden aufnehmen sollte, die so verteilt wurden, daß auf das Erdgeschoß und jedes Stockwerk je eine Kompanie kam. Die Offiziere wohnten im mittleren Teil des Hauses; von den Unteroffizieren und Soldaten bildeten„ein beweibter und vier ledige Mann“ eine Kameradschaft, der eine Stube mit Kammer als Heim diente. Die Stube war für den Verheirateten bestimmt, während die vier Ledigen in der Kammer Platz fanden. Je fünf Kameradschaften erhielten eine gemeinsame Küche. An der Spitze des Invalidenhauses stand ein Kommandant, zu dem sich später noch ein Gouverneur gesellte. Ein Lazarett, eine Apotheke, eine Schulstube und die Wohnungen der Beamten und Geistlichen gehörten ferner dazu. Die unwirtliche Oede des Landes, die Schwierigkeit seiner Kultivierung durch die Invaliden traten der beabsichtigten Selbstbewirtschaftung dann sehr hinderlich entgegen. Schließlich wurde das Land 1769 an einen Generalpächter vergeben, der an das Invalidenhaus eine festgesetzte jährliche Summe zahlen mußte. 1823 hörte die Generalpacht auf und es erfolgte die Parzellierung von Grund und Boden. Bei dieser Gelegenheit mag auch die Herkunft des Namens„Grützmacher" erwähnt werden. Grützmacher war der letzte, sehr geschäftstüchtige Generalpächter des Invalidenhausgebietes, dem es schließlich verboten werden mußte, den ganzen Gebäudekomplex zu einer Art Schankwirtschaft zu machen. Er hatte nämlich im Invalidenhaus an drei verschiedenen Stellen Schankwirtschaften eingerichtet, die besonders am Sonntag von Spaziergängern aus der Stadt viel besucht wurden. Das führte zu Unzuträglichkeiten und die Folge war das vorhin erwähnte Verbot. Aber der Name des unternehmungslustigen Mannes hat sich erhalten. Der Exerzierplatz vor dem Invalidenhaus wird noch heute„der Grützmacher“ genannt. Im Kanonenhof Eine Erinnerung aus der Zeit Friedrich des Großen stellt der„Kanonenhof" des Invalidenhauses dar. Eine auf einem Sockel stehende Kanone im Mittelpunkt des Hofes ist ein preußischer Zwölfpfünder aus dem Jahre 1780. In den Gängen des Mittelbaues hatten einst viele alte Waffen Platz gefunden, Beutestücke aus den Tagen von Roßbach und Leuthen, von der Katzbach und von Leipzig. Ueber dem Portal des Hauses findet sich seit 1748 die Inschrift:„Laeso et invicto militi“(„Dem verwundeten und unbesiegten Krieger"). Man wird daran erinnert, daß der große König einst mit Bezug auf die Insassen des Invalidenhauses in einem Brief die Worte niederschrieb:„Was endlich Mich betrifft, so wird dieses Bataillon=Invalidenhaus wohl das einzige von der Armee sein, über welches ich Mich alsdann freuen werde, wenn es niemalen wird komplett werden können...“ Das Haus diente seiner Bestimmung bis zum Kriege. Die älteren Bewohner der Stadt werden sich noch der besonderen Uniform der Invaliden erinnern, deren blaue Röcke mit einem roten Streifen abgesetzt waren. Die letzten Insassen des Invalidenhauses, etwa 150 Kriegsopfer, werden mit ihren Familien demnächst in landschaftlich schön gelegene Siedlungshäuser übersiedeln.— Die in unmittelbarer Nähe des Invalidenhauses seit 1910 befindliche Akademie für das militärärztliche Bildungswesen wird der Tradition der historischen Stätte in neuem Geiste gerecht werden. Poststempel als Zeugen einer Tragödie Jagd nach Sendungen mit dem Zeppelinstempel— Luftpost mit Dampfern befördert Das tragische Geschick des„Hindenburg“ hat die Briefe und Postkarten, die sich in zwei unversehrten Postsäcken befanden, zu wertvollen Sammelstücken gemacht. Ein wahres Wettrennen hat auf der ganzen Welt, ganz besonders aber in Amerika, nach den Briefsachen mit dem Poststempel des Zeppelins eingesetzt, schon jetzt werden für eine Postkarte, die der„Hindenburg“ auf seinem letzten Flug beförderte, 100 Dollar und mehr geboten. In den amerikanischen Blättern kann man in diesen Tagen große Anzeigen lesen, in denen Briefhüllen und Postkarten, die dem Stempel des letzten Atlantikfluges des deutschen Zeppelins„Hindenburg" tragen, gesucht werden. Bekanntlich sind bei der Brandkatastrophe zwei Säcke mit mehreren hundert Briefen und Postkarten geborgen worden, die einen sich von Tag zu Tag mehrenden Sammelwert besitzen. Besonders in den Vereinigten Staaten, wo der Sammeleifer besonders groß ist, hat ein wahres Wettrennen nach den begehrten Poststücken eingesetzt. Nur mit Mühe konnte die Polizei seinerzeit verhindern, daß die Maschine Lindberghs, in der der kühne Flieger vor zehn Jahren als Erster den Ozean überquerte, von der begeisterten Menge in Stücke gerissen wurde, da jeder ein Stück des Flugzeuges als Andenken haben wollte. Genau so ist es mit den Eisentrümmern des Zeppelins, die in den Besitz der Versicherungsgesellschaften gelangt sind. Zu Tausenden sind bei diesen Gesellschaften Briefe aus allen Teilen der Vereinigten Staaten eingetroffen, in denen eifrige Sammler baten, ein Stück von diesen Trümmern kaufen zu dürfen. Dieser Ansturm wird nun noch übertroffen von den Markensammlern, die um jeden Preis in den Besitz eines Poststückes gelangen möchten, das den Stempel der letzten Zeppelin=Ozeanüberquerung trägt und zweifellos für alle Zeiten eine ganz besondere postalische Seltenheit bleiben wird. Anfänglich bot man für eine Karte den Preis von 20 Dollar. Nachdem sich ein einziger Empfänger einer HindenburgSendung für diesen Preis von seinem Stempel trennen wollte, stiegen die Angebote bis auf 100 Dollar und mehr. Dennoch sind sehr wenige auf den Markt gekommen, da sich die Besitzer einer solchen Rarität nicht mit Unrecht sagen, daß der Wert einer mit dem begehrten Stempel gezeichneten Marke noch weiter steigen wird. Seltsamer Weise haben auch jene Postsachen, die für den Rückflug des Zeppelins aufgeliefert wurden, einen recht beträchtlichen Wert. Sie haben bereits den Luftstempel gehabt, mußten jedoch, nachdem der„Hindenburg" zerstört wurde, mit dem nächsten Dampfer nach Europa geleitet werden und erhielten einen eigenen Postvermerk, daß sie nicht mit dem Zeppelin, sondern mit dem Schiff befördert worden sind. Auch dieser Sonderstempel hat, da er ja nur ein einziges Mal bei etwa 2000 Sendungen angewandt wurde, einen Seltenheitswert, der sich zweifellos ebenfalls noch steigern wird. Da die letzteren Sendungen in die verschiedensten europäischen Länder gingen, und die Möglichkeit besteht, daß einzelne Empfänger von dem Sammelwert der erhaltenen Postsache nichts wußten, und sie vielleicht achtlos beiseite gelegt haben, hat der Verband der amerikanischen Markensammler an alle Postbehörden der europäischen Länder ein Rundschreiben gerichtet, in dem er bittet, man möge auf den besonderen Wert der für den Zeppelin bestimmten, aber mit Dampfern nach Europa beförderten Postsachen, die den„Umleitungsstempel“ tragen, in der Oeffentlichkeit hinweisen. Der Tote wollte keine Miete zahlen Es wird gewiß manchen verwundern, daß das Gericht der guten Stadt Vitry=le=Francois eine Entscheidung dahin abgegeben hat, daß ein nach allen Vorschriften des Staates und des bürgerlichen Gesetzbuches, für verstorben Erklärter, nicht etwa seine Erben, zur Zahlung der Miete für sein irdisches Heim verpflichtet ist. Herr Marcel Devette, der eine scheinbar nicht sehr glänzend gehende Gastwirtschaft in dem freundlichen lothringischen Städtchen betrieb, und zwar in einem Hause, dessen EigenRuiminalisten-Rangreß in London 50 Nationen sind verkreken— Eine Einheitsfronk gegen die Unterwelt In London begann vorgestern der Internationale Kriminalisten=Kongreß, zu dem Vertreter 50 verschiedener Staaten erschienen waren, um gemeinsam über die Abwehr des Weltverbrechertums zu beraten. Aus allen Ländern waren sie herbeigeströmt, die berufsmäßigen Spürnasen— dunkelhäutige, untersetzte Männer aus Südamerika, Beamte in grünen Lodenanzügen und mit runden Köpfen aus Zentraleuropa, kleine, schmächtige Franzosen mit dünnem Bärtchen als Vertreter der Süreté, mandeläugige Herren in dunklen Jacketts aus Nippon und dem Reich der Mitte und endlich glattrasierte, pfeifenrauchende Angelsachsen aus Großbritannien und von jenseits des großen Wassers. Alle hatten sich im Saale der„Civil Service Commission“ in Burlington Gardens unweit Bond Street eingefunden, um hinter verschlossenen Türen ihre Berufsgeheimnisse auszutauschen, die ihnen bei der Bekämpfung solcher Verbrechen wie internationaler Juwelenraub, Rauschgift= und weißer Sklavenhandel wertvolle Dienste geleistet hatten. Jeder, der vielleicht erwartet hätte, unter diesen zu ernster Arbeit zusammengekommenen Kriminalisten einen Sherlock Holmes mit seinem Hunde„Pedro“ anzutreffen, wäre bitter enttäuscht worden. Keine der Spürnasen brachte einen Hund, einen Geigenkasten, eine Kokainspritze, ja nicht einmal ein Vergrößerungsglas oder gar eine Ausrüstung zur Herstellung von daktyloskopischen Mustern mit... Nur keine unerwünschten Gäste! Diese 50 Männer, seit Jahren der Schrecken der internationalen Unterwelt, kamen vielmehr höchst unauffällig und leise an. Alles, was sie mit sich führten, waren Aktentaschen normalen Formats in schwarzer oder brauner Farbe. Zwei alte Vertreter Scotland Yards„Spezialabteilung“, die sich durch ihre geradezu hervorragenden Sprachkenntnisse auszeichnen, begrüßten die fremden Gäste soweit wie möglich in deren heimatlichen Idiomen. Sie lächelten verbindlich, als orientalische Delegierte über die Schwelle traten. Aber sie waren nicht nur als Zeremonienmeister erschienen, die beiden Veteranen des„Yards“, sondern wachten darüber, daß kein„Professor Moriatys“, kein„Arséne Lupin“ oder ein Chinese vom Schlage des geheimnisvollen„Dr. Fu=Manchu“ sich unter ihre Schäflein mengten, um etwa mit unsichtbaren Mikrophonen, Knopflochkameras und vergifteten Tabakpfeifen zu„arbeiten“. Der Internationale Kriminalisten=Kongreß ist der erste, der in London abgehalten wurde. Innenminister Sir Samuel Hoare in Begleitung des Chefs der Londoner Polizei, Sir Philipp Game, und einigen anderen führenden Persönlichkeiten des einschlägigen Ressorts hießen die fremden Gäste willkommen. „Mekka“ der Kriminalisten Sir Samuel wies in seiner Begrüßungsansprache auf die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit der Polizeibehörden aller Länder hin. Er erwähnte dabei, daß in England allein nicht weniger als 250 verschiedene Polizeibehörden bestünden, die sich gegenseitig durch Informationen beständig unterstützen müßten. Um wieviel größter müßten also die Schwierigkeiten sein, die sich im Dienstverkehr mit Ländern ergeben, die sich durch Sprache, Gesetz und Landessitten unterscheiden. Dr. Michael Skubl, Oesterreichs Staatssekretär für öffentliche Sicherheit und Präsident der Internationalen Kriminalkommission, erwiderte im Namen der ausländischen Vertreter in einer Ansprache auf Englisch, Französisch, Deutsch und lienisch. Dr. Skubl führte u. a. aus, daß wohl keine Hauptstadt der Welt sich besser als Kongreßstadt eigne, als London, das eine so einzigdastehende Organisation wie Scotland Yard sein eigen nennen dürfe.„Scotland Yard“, so erklärte der Staatssekretär wörtlich,„war uns allen schon vertraut. lange bevor wir Polizeimänner wurden. Möglich, daß es die magische Anziehungskraft dieses Namens war, die uns den Weg zu unserem Berufe öffnete. Wenn dem so ist, dann ist Scotland Yard unser Schicksal geworden. Jedenfalls können wir sagen, daß wir uns jetzt im Mekka der Weltpolizei befinden: tümer die Stadtverwaltung selbst war, verschwand im vorigen Mai plötzlich, und niemand wußte, wo er geblieben war. Am 19. Juli aber wurde ein Ertrunkener aus der Marne gefischt, und verschiedene Zeugen, darunter sein eigener Vater, der Gerichtsarzt und die Polizei gaben vor der Untersuchungskommission die Erklärung ab, daß der Tote der vermißte Wirt sei. Aber siehe da: Im August traf plötzlich bei der Stadtverwaltung von Vitry=le=Francois ein Brief ein, in dem der „verstorbene“ Marcel Devette die Schlüssel seines Hauses zurücksandte, freilich ohne anzugeben, wo er sich aufhielt. Der Brief war in Paris abgestempelt. Da die Stadtverwaltung nicht daran glaubte, daß es vom Jenseits eine Postverbindung via Paris gäbe, stellte man Nachforschungen an und ermittelte bald, daß Herr Marcel Devette keineswegs tot, sondern quicklebendig und gleichzeitig Arbeiter in einer Metallfabrik und Portier eines Hauses in der Pariser Rue de Ménilmontant war. Er erklärte, daß er, seine Pleite als Gastwirt vor Augen, eines Tages entschlossen nach Paris gereist sei, um sich dort eine neue und günstigere Laufbahn zu suchen, bis es ihm gelang, auch im Sinne des Gesetzes wieder lebendig zu werden. Unterdessen aber beschäftigte sich seine Heimatstadt ebenfalls mit dem wiedergefundenen Sohn. Sie verlangte nämlich die rückständige Miete vom Tage seines Verschwindens ab. Marcel Devette aber gedachte nun aus der an sich unerfreulichen Tatsache seiner Todeserklärung auch einen Vorteil zu ziehen. Er teilte also dem hohen Magistrat mit, daß er bereit sei, die rückständige Miete zu zahlen, jedoch nicht für die Zeit, in der er amtlich als verstorben betrachtet wurde. Denn, und das verfocht sein Anwalt vor Gericht mit vielen treffenden Argumenten, man sei nicht etwa dann tot im juristischen Begriff, wenn man seinen letzten Atemzug ausgehaucht habe. Diese äußerliche Erscheinung spiele nur eine nebensächliche Rolle. Tot sei man in dem Augenblick, wenn man als verstorben in die amtlichen Register eingetragen sei, und das treffe bei seinem Klienten für die Monate zwischen Juli 1936 und Februar 1937, also bis zu dem Tage, an dem er durch eine Neueintragung wiederauferstanden sei, zu. Niemand aber könne von einem Toten irgendwelche Zahlungen verlangen. Leider ließ sich der Friedensrichter von Vitry=le=Francois selbst durch diese schlagende Beweisführung nicht überzeugen, und so muß Marcel Devette, auch für die Zeit seines Verstorbenseins die Miete nachzahlen. Wer seine Pflicht und Verantwortung gegenüber dem Volksganzen erkannt hat, der wird Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt! Neuhaus Aufstieg stark gefährdet Ostwestfalens Meister unterlag auf eigenem Platze nach dramatischem Kampf dem Tabellenführer Gütersloh Von den wegen des Opfertages des deutschen Sportes auf Samstag verlegten Aufstiegspielen zur Bezirksklasse fand nur die Begegnung in Neuhaus statt. Nicht ganz erwartet büßten die Einheimischen durch eine 3:5=Nieder= lage zwei wichtige Punkte ein, die u. U. den Aufstieg kosten. Die Tabelle Nächsten Sonntag spielen: SpVg Gütersloh— SV Altenbögge Olympia Bünde— VfL Bockum=Hövel VfL Salzuflen— Sportv. Neuhaus SV Neuhaus— Spog. Gütersloh 3:5 Diesem Treffen sah man mit ganz besonderem Interesse entgegen, hing von seinem Ausgang für unseren Ostwestfalenmeister doch erheblich viel ab, u. U.„Sein oder Nichtsein". So hatte sich trotz des Wochentages eine stattliche Zuschauermenge, unter der man einen starken Anhang der Gütersloher bemerkte, eingefunden. Trotz des Unwetters am Freitagabend herrschte noch eine drückende Schwüle, und ebenso lagerte über dem Spiel eine Atmosphäre, die mit Spannung geladen war und sich mehr als einmal nicht nur bei den Spielern, sondern auch besonders bei den Zuschauern entlud. Denn das Spiel gestaltete sich in seinem Ablauf immer mehr zu einem Aufstiegskampf, der neben vielen schönen ebenso viele unschöne Begleiterscheinungen aufwies. Vor der Pause„blitzte“ es hier und da nur kurz auf. Dreimal„schlug“ es ins Neuhäuser Tor ein, begleitet von dem Beifall des Gütersloher Anhangs. während der anderen Seite der Atem ausblieb und lähmendes Entsetzen auf den Gemütern lastete. Nach dem Wechsel, als innerhalb weniger Minuten vier Tore fielen, davon drei für Neuhaus, kamen die Gemüter in Wallung. Und als der Ausgleich für die Ostwestfalen im Bereich der Möglichkeit lag und der Unparteiische einige Entscheidungen gegen Neuhaus fällte, da kochte die Volksseele über und donnerte in Mißfallenskundgebungen los, die bis zum Spielende nicht abrissen. Und der Erfolg? Diese Aufregung verschlimmerte nur das Uebet und war nicht dazu angetan, die an sich schon erregten Gemüter der Spieler zu beruhigen, so daß das Spiel einen unangenehmen Beigeschmack hatte. Die Gütersloher waren, wie erwartet, nicht gekommen, um sich„auspunkten“ zu lassen. Sie kamen als Tabellenführer und daß sie es bleiben wollten, bewiesen sie am Samstag recht eindeutig. Trotzdem sie nichts mehr zu verlieren hatten, setzten sie sich voll und ganz ein und kämpften, als hinge von diesem Spiel ihr „Heil" ab. Ihr Spiel wies eine bemerkenswerte technische Reife auf. Jeder einzelne Spieler war auf dem Posten. Vorne dirigierte der Linksinnen seinen Sturm vorzüglich und der schußkräftige Mittelstürmer Ramschak sorgte für die nötigen Tore. Die Läufer arbeiteten zuverlässig, nur die Abwehr ließ sich für Augenblicke aus der Fassung bringen. Insgesamt bewiesen die Gütersloher jedoch ihre Bezirksklassenreife. Die Neuhäuser wirkten den Güterslohern gegenüber schwerfällig. Vor der Pause kamen sie nur selten ins Spiel. Nach dem Wechsel hatten sie eine große Zeit, fanden aber nicht die Kraft, sie erfolgreich durchzuhalten. Der im allgemeinen besseren Technik der Gütersloher setzten die Neuhäuser, besser gesagt einige Neuhäuser, eine Härte entgegen, die nicht gerade sympathieheischend war und durch die sie letzten Endes scheiterten. Vorne konnte Jürgens mit seinen Steilvorlagen noch am besten gefallen. Hommel als Mittelläufer kam erst nach dem Wechsel zur Geltung, während die Abwehr besonders vor der Pause beängstigend unsicher war und Portheine neben manch schöner Leistung durch einen einzigen großen Schnitzer der Mannschaft im entscheidenden Moment das Selbstvertrauen nahm. Gar zu gern entschuldigt man einen Mißerfolg damit, daß man kein Glück gehabt habe, aber das Glück wendet sich meistens dem Tüchtigeren zu, und das waren die Neuhäuser am Samstag nicht. Die Zuschauer hätten verständlicherweise gerne einen Sieg„ihrer“ Mannschaft gesehen. uls es nicht nach ihrem Sinne ging und der Unparteiische in Momenten höchster Spannung Entscheidungen gegen Neuhaus fällte, da entlud sich über sein Haupt die Enttäuschung in Mißfallenskundgehungen und Pfeifkonzerten. Natürlich sollte Neuhaus„verschoben“ werden. Es dürfte abwegig sein, dem Unparteiischen dies zu unterschieben. In dem Tohuwabohu behielt er seine Ruhe und ahndete beiderseits Vergehen der Spieler, wenn auch hier und da sein Zugriff etwas zu„scharf" gewesen sein mag. Die drei Strafstöße gegen Gütersloh hart an der Strafraumgrenze kurz vor Schluß deuten gewiß nicht auf eine einseitige Einstellung hin. Jedenfalls erwiesen die Zuschauer ihrer Mannschaft keinen guten Dienst und dürfen für sich in Anspruch nehmen, durch ihr Verhalten an dem„unglücklichen“ Ausgang des Spieles für Neuhaus mit beigetragen zu haben. Das Spiel beginnt mit flotten Angriffen der Gütersloher, und noch sind keine fünf Minuten gespielt, da findet ein scharfer Weitschuß des Mittelstürmers bereits den Weg ins Neuhäuser Tor. Ein vielversprechender Anfang der Gäste. Wenig später sind sie bereits zum zweiten Male erfolgreich, doch zählt dieser Treffer glücklicherweise nicht wegen Abseits. Die Neuhäuser merken, was gespielt wird. Sie versuchen, den Vorsprung des Gegners aufzuholen doch will ihr Spiel nicht richtig laufen. Immerhin kommen sie in der 15. Minute durch Schultes zu einem Treffer, die Zuschauer bejubeln schon den Ausgleich, doch kurz vorher hatte der Schiedsrichter wegen Abseits abgepfiffen. Während die Gütersloher Abwehr auf dem Posten ist und manchen Angriff der Neuhäuser rechtzeitig stoppt, machen sich in der Neuhäuser Abwehr Schwächen bemerkbar. Die Gäste sind schneller am Ball, immer wieder werden sie gefährlich und in der 20. Minute ist es wieder der Mittelstürmer, der eine Vorlage seines Linksinnen geschickt ausnutzt und der Neuhäuser Abwehr und dem ihm entgegenstürzenden Portheine zum zweiten Male das Nachsehen gibt. Wie soll das noch enden? Neuhaus gibt sich jedoch nicht geschlagen. Man arbeitet eifrig, aber auch etwas hart. Da hat Lux eine Chance, Fürgens hat ihm den Ball steil vorgelegt, doch mit etwas Glück geht diese brenzlige Situation für Gütersloh vorüber. Ein Strafstoß für Gütersloh wird über die Latte geköpft, wenig später meistert Portheine eine Bombe des Gästemittelstürmers. Dann kann Lux eine Flanke des Rechtsaußen nicht fassen, in bester Stellung rutscht ihm der Ball vom Fuße ins Aus. Und als Fischer dem Gästetorwart den Ball kurz darauf in die Arme köpft, ist die dritte Chance für Neuhaus dahin. Portheine hat inzwischen wieder manch schönes„Ding gedreht", in der 48. Minute muß er aber zum dritten Male den Ball passieren lassen. Eine Flanke des Rechtsaußen nimmt Ramschar an und genau in die obere rechte Ecke des Neuhäuser Tores flitzt der Ball. Eine feine Leistung, die ihm Händeklatschen und Umarmungen seiner Kameraden einbringt. Kurz darauf ist Pause. Es gab wohl nur wenige Zuschauer, die den Neuhäusern noch eine Chance gaben. 0:3 im Rückstand liegend, bedeutet zum Siege 4 Tore. Zuversichtlich war die Stimmung des Neuhäuser Anhanges bestimmt nicht. Und doch erhielt sie Nahrung, als kurz nach dem Wechsel innerhalb von drei Minuten N. zwei Tove aufholte und damit eine dramatische Viertelstunde eingeleitet wurde, wie man sie wohl selten erlebt hat. Gleich nach dem Wiederbeginn drückt Fischer den Ball zum ersten Gegentreffer ins gegnerische Netz, und in der folgenden Minute schon köpft ein Gütersloher Verteidiger in der Aufregung den Ball ins eigene Tor. 8:2 führt Gütersloh nur noch und Neuhaus Chancen steigen. Doch das Unglück schreitet schnell. Kaum hat sich die Freude gelegt, da setzt der Gütersloher Linksinnen zum Schuß an, Portheine läuft in Stellung, aber ein Neuhäuser Kopf gibt dem Ball die entgegengesetzte Richtung ins eigene Tor zum Entsetzen der Neuhäuser. Da nutzt auch die Verzweiflung des Unglücksraben nichts. Doch nur kurz ist die Freude der Gäste. Wiedr ist Neuhaus vor dem Gütersloher Tor, Fischer geht durch und unter ohrenbetäubendem Beifall bringt er seine Farben wieder auf 4:3 heran. Die Spannung ist aufs höchste gestiegen. Tempo, Tempo Neuhaus, aber Neuhaus läßt etwas nach in dem Augenblick, wo es nur noch etwas zu gewinnen und nichts mehr zu verlieren gibt. Die Gütersloher schaffen sich Luft, das Spiel wird härter, der Unparteiische greift ein, die Zuschauer sind nicht mit seinen Entscheidungen einverstanden und das Spiel gleitet von seiner Höhe herab. Die Gütersloher bewahren kaltes Blut, machen den Neuhäusern wieder ärger zu schaffen, und als dann Portheine in der 32. Minute sich einen ganz groben Schnitzer erlaubt, ist das Spiel entschieden. In besagter Minute winkt er seinem Verteidiger, der einen lang vorgelegten Ball der Gütersloher ins Feld zurückbefördern will, ab, unterläßt es dabei aber, selbst das Leder anzunehmen, so daß der nachsetzende Linksaußen der Gütersloher ungehindert zum 5:3 einschießen kann. Damit ist die Niederlage der Neuhäuser besiegelt, die bei der taktisch klugen aber nicht immer schönen Abwehr der Gäste bis zum Schluß nichts mehr anbringen können. Drei Strafstöße der Neuhäuser an der Strafraumgrenze versprechen noch Erfolge, doch geben die Gütersloher durch die bei den Handballern übliche Methode des Absperrens der Schußlinie dem Schützen keine Gelegenheit zum zieisicheren Schuß. * Unser Ostwestfalenmeister hat verloren, daran ist nicht vorbeizukommen, leider. Ist damit feine Lage hoffnungslos? Noch nicht. Salzuflen ist die letzte Chance, aber nur bei einem Siege. Wird's doch noch glücken? Siege von Röhlinghausen und Arminia Marten Noch keine Entscheidung in den Aufstiegsspielen zur Gauklasse Die Aufstiegsspiele der westfälischen Fußball=Gruppenmeister zur Gauklasse lassen an dramatischer Spannung nichts zu wünschen übrig. Nur noch drei Spiele stehen aus, die alle am kommenden Sonntag erledigt werden, und sie werden erst klar sehen lassen, welche zwei Vereine das ersehnte Ziel erreichen. Nahezu schon am Ziel scheint die SpVg. Röhling= hausen zu sein, die sich am 12. Juni in einem erbitterten Kampf vor 5000 Zuschauern mit 2:1 über Preußen Münster durchsetzte. So brauchen die Röhlinghausener nur noch ihr letztes Spiel in Klafeld zu gewinnen, um am Ziel ihrer Wünsche zu sein. Es ist kaum anzunehmen, daß der GelsenIm Zeichen des Opfertages Ueber 200 Fußballspiele im Gau Westfalen Der Opfertag des deutschen Sportes brachte im Fußballlager des Westfalengaues manche interessante Paarung, aber auch manchen unerwarteten Ausgang. Bei der großen Anteilnahme des gesamten Sportpublikums am Fußballgeschehen, dürften auch in diesem Jahr die Fußballer ein beträchtl ches Scherflein dazu beigetragen haben, den finanziellen Erfolg des Opfertages sicherzustellen. Trotz der übermäßigen Hitze, der einige Spiele zum Opfer fielen, wurden doch noch im Westfalengau über 200 Spiele ausgetragen. Die Nachwuchsmannschaft von Schalke 04 konnte auf eigenem Platz gegen die verstärkte Union Gelsenkirchen ein 2:2 herausholen, nachdem sie schon in der Halbzeit mit 2:0 in Führung lag. Die Schalker, die sich in der zweiten Hälfte mehr auf die Verteidigung beschränkten, konnten die stürmisch vorgetragenen Angriffe der Gelsenkirchener nicht restlos abwehren und mußten sich noch zwei Tore gefallen lassen. Westfalia Herne mußte sich auf eigenem Platz der kombinierten Mannschaft Germania Fortuna Herne mit 2:5 beugen. Nicht viel besser erging es den Dortmunder Borussen, die mit 3:4 von der Kombination Alemannia und Edelstahlwerke Dortmund geschlagen wurden. Spüg Herten hatte eine Kreismannschaft aus Recklinghausen zu Gast, die allerdings gegen die spielstarken Hertener nur den Ehrentreffer erzielen konnten, während Herten gleich viermal erfolgreich war. Bei Halbzeit hatten die Recklinghäuser einen 1:0=Vorsprung. Der SV Höntrop gewann über die Sportgemeinschaft Wattenscheid mit 3:1. Bei Halbzeit stand das Spiel noch unentschieden 1:1. Bei der Pause drehten die Höntroper mächtig auf und konnten die sich stark wehrenden Wattenscheider noch zweimal umspielen. Mit der höchsten Torzahl des Tages siegte Gelsenguß Gelsenkirchen über den SV Rotthausen. Die Gelsenkirchener legten bis zur Pause schon ein 4:1 vor. Nach dem Wechsel waren beide Mannschaften noch je zweimal erfolgreich, so daß die Rotthauser mit einer 3:6=Niederlage die Heimfahrt antreten mußten. Ergebnisse: Schalke 04— Union Gelsenkirchen verstärkt 2:2 Westfalia Herne— Germania Fortuna Herne 2:5 SpVg Herten— Kreismannschaft Recklinghausen 4:1 SV Höntrop— Sportgemeinschaft Wattenscheid 3:1 Gelsenguß Gelsenkirchen— SV Rotthausen 6:3 Borussia Dortmund.— Alemannia Edelstahl Dortmund 3:4 SV Erle 08— Buer 07/ Resse 08 4:0 BfI 08 Paderborn— Kreismannschaft 1:2 Das Hauptspiel des Opfertages führte in Paderborn den BfI 08 mit der Kreismannschaft zusammen, die in der vorgesehenen Aufstellung antrat, während 08 Grau und Keireit kirchener Gruppenmeister die Fahrt ins Siegerland nicht mit einem klaren Siege abschließt, so daß einer der neuen Gauligisten mit fast hundertprozentiger Sicherheit SpVg Röhling= hausen heißen wird. Preußen Münster ist durch diese Niederlage aus dem engeren Wettbewerb ausgeschaltet; die Niederlage gegen Marten hat also doch entscheidenden Charakter getragen, und überdies ist es noch recht fraglich. ob die Münsteraner ihren letzten Kampf beim MBV Linden zu gewinnen vermögen. Den Anschluß behalten hat Arminia Marten, allerdings nur durch einen knappen 3:2=Sieg über den MBV Linden, der trotz zahlreicher Ersatzleute eine erstaunliche Kampfkraft an den Tag legte und den Sieg der Dortmunder noch in letzter Minute gefährdete. Nach an und für sich schwachen Gesamtleistung der Martener muß man die wahrscheinlich für den zweiten Platz entscheidende Auseinandersetzung am 20. Juni zwischen den beiden Namensvettern aus Marten und Bielefeld trotz des Platzvorteils der Dortmunder für eine durchaus offene Angelegenheit ansehen. Die Bielefelder haben dabei noch die große Chance, wegen ihres weitaus besseren Torverhältnisses nur unentschieden zu spielen brauchen. Man darf also mit großer Spannung den drei letzten Kämpfen entgegensehen, die darüber entscheiden, welche Mannschaften in der nächsten Spielzeit in den Reihen der Erstklassigen zu finden sein werden. Die Ergebnisse: Arminia Marten— MBV Linden 3:2(1:0) SpVg Röhlinghausen— Preußen Münster 2:1(1:0) SV Klafeld=Geisweid— SpVg Röhlinghausen Arminia Marten— Arminia Bielefeld MBV Linden— Preußen Münster Hochsprungrekord von Dora Ratsen Bei den in Bremen am Wochenende durchgeführten Leichtathletik=Kreismeisterschaften wurde der erste deutsche Rekord in der diesjährigen Wettkampfzeit aufgestellt. Die deutsche Hochsprungmeisterin Dora Ratien=Bremen erzielte mit 1,72,7 Meter eine neue Bestleistung. Den alten Rekord hielt mit 1.60 Meter Elfriede Kaun=Kiel und wurde von ihr am 21. Juli 1935 in Wuppertal erzielt. Dora Ratjen konnte noch zwei weitere Wettbewerbe siegreich beenden. Sie gewann noch den 100=Meter=Lauf in 12,8 Sek. und das Kugelstoßen mit 11,28 Meter. Weinkötz sprang 1,91 Meter In der Hauptkampfbahn des Kölner Stadions ermittelte die Universität Köln ihre Meister. Es gab eine Reihe ausgezeichneter Leistungen. Doppelmeister wurde Gustav Weinkös, der den Hochsprung mit 1,91 Meter und das Kngelstoßen mit 13.40 Meter für sich entschied. Die 100 Meter gewann Vogelsang in 11,1 Sekunden vor Volmert in 11,2. Die 200 Meter gewann dagegen Volmert in 22.9 vor Vogelsang 23,1. Stechemesser viermal erfolgreich Die leichtathletischen Kreismeisterschaften in Münster hatten zwar guten Besuch auf dem Universitätssportplatz aufzuweisen, aber kaum besondere Leistungen. Bei den Männern war wieder einmal Stechemesser am erfolgreichsten. Er gewann den Hochsprung mit 1.65 Meter, das Hammerwerfen mit 34.30 Meter, das Speerwerfen mit 57.32 Meter und schließlich das Kugelstoßen mit 12.78 Meter. Hoffmeister setzte sich im Diskuswerfen mit 39.60 Meter durch, während Menze (Münster 08) den 100=Meter=Lauf mit der beachtlichen Zeit von 10,8 Sekunden gewann. Die Staffeln über 4 mal 100 und 4 mal 400 Meter sahen den SC Münster 08 als Sieger, während der SC Preußen Münster diesmal weniger in Erersetzen mußte. Ueber die ganzen 90 Minuten gab es ein flottes Spiel mit schönen Spielmomenten. Beide Seiten waren eifrig bestrebt, den Sieg an sich zu bringen. Unnötig hart arbeitete zeitweise die Abwehr der Kreismannschaft. So führte ein Elfmeter zum Führungstor des BfJ 08, den Hasse placiert einschoß. Kurz vor dem Wechsel stellte Kalle dann nach einer Flanke von Wiechers den Ausgleich her. In der 75.Minute schoß Rademacher das siegbringende Tor, das auszugleichen sich den 08ern in Gestalt eines zweiten Elfmeters bot, der jedoch von Hasse ausgelassen wurde. Nordborchen[Kirchborchen— SV 13 Paderborn 0:9 Eine arge Abfuhr erhielten die vereinigten Borchener von den Paderborner Schwarz=Gelben. Das Ergebnis spricht für sich. Hövelhof— Neuhaus komb. 9:1 Einen unerwartet hohen Sieg trugen die Hövelhofer in Neuhaus davon, trotzdem in der Neuhäuser Mannschaft immerhin 6 Spieler aus der ersten Elf standen, denen aber die Anstrengungen aus dem Vortagsspiel gegen Gütersloh noch anzumerken waren. Zudem hatten die Neuhäuser die Hövelhofer anscheinend zu leicht genommen. Hövelhof machte es den Neuhäusern wirklich nicht leicht, so daß diesen trotz besten Willens nichts gelingen wollte. Hövelhof brachte das Neuhäuser Tor oft in Gefahr und es gelang ihnen auch bis zur Halbzeit eine 1:0=Führung. Nach dem Wechsel glich Neuhaus aus. Man erwartete einen Umschwung, der aber nicht eintrat. Vielmehr drehte Hövelhof mächtig auf. Thiele in der Neuhäuser Verteidigung arbeitete vorzüglich, konnte aber die Treffer der Gäste nicht verhindern, deren Schlußdreieck famos auf dem Posten war und alle Angriffe der Neuhäuser lahm legte. Als dann die Niederlage der Neuhäuser fest stand, ließen sie immer mehr nach, so daß bis zum Spielschluß tatsächlich dies hohe Ergebnis für Hövelhof herausgesprungen war. BfB Salzkotten— Sportverein Büren 3:5 Zu diesem Spiel konnte der BfB nur eine kombinierte Mannschaft stellen, die dem Gegner, der eine überraschend gute Partie bot, nicht ganz gewachsen war. Zunächst ging der BfB in Führung, mußte sich aber bald durch den Linksaußen der Gäste den Ausgleich gefallen lassen. Als der BfB nach der Halbzeit umgestellt hatte, war es ganz aus. Mit schnellen Vorstößen errangen die Bürener eine 4:1=Führung. Die Salzkottener stellten um und holten auch bis 3:4 auf. mußten aber den Gästen einen fünften Treffer überlassen. Trotz einiger noch vorhandener Schwächen, haben die Bürener seit der letzten Begnung im vergangenen Winter einen erheblich Aufschwung genommen. Schwarz=Weiß Elsen—. BfL Thüle 4:1 Die in den Aufstiegspielen nicht ungünstig liegenden Thüler mußten sich nach flottem Spiel den Elsenern mit obigem Ergebnis beugen. scheinung trat und nur auf die 3 mal 1000 Meter Beschlig legte. Bei den Frauen endete der 100=Meter=Lauf zwischen Frl. Schulze und ihrer Vereinskameradin Sieving(beide T2 Münster 62) in totem Rennen mit 13.2 Sekunden. Den Weitsprung brachte Frl. Schulz(Münster 62) mit der guten Weite von 5.27 Meter an sich, und auch die 4 mal 100 Meter sahen den TV Münster 62 in 54,4 Sekunden vor der Vertretung der Universität Münster auf dem ersten Platz. Leichum siegt und verliert Der deutsche Olympiateilnehmer Wilhelm Leichum beteiligte sich am Sonntag wieder an einem Leichtathletikfest in Debreczen. Ueber 100 Meter siegte er genau in 11 Sek. vor dem Einheimischen Eneber, der 11,1 Sek. benötigte. Im Weitsprung wurde der Stettiner dafür nur zweiter. Koltai blieb mit 7,23 Meter knapp vor Leichum 7,20 Meter siegreich. Berliner SC 12 852,64 Punkte Das beste Gesamtergebnis in den am Sonntag von allen Berliner Großvereinen veranstalteten Klubkämpfen erzielte der Berliner SC mit 12 852,64 Punkten. Bei dem Treffen iuf dem Sportplatz an der Avus erreichten der TSr Schöneberg 11 110,41 und der Schöneberger TSC 10 788,17 Punkte. Die Adlerträger verdanken den schönen Erfolg in erster Linie den guten Durchschnittsleistungen. Heraus ragen lediglich der Hammerwurf von Blask mit 52,64 Meter, der auch im Diskuswerfen mit 44,80 an der Spitze lag. Zwei erste Plätze belegte noch Crampp(BSC), und zwar im Weitsprung mit 7,15 Meter und im 110=Meter=Hürdenlauf mit 15,17. Linnhoff läuft 400 Meter in 48,7 Sek. Bei leichtathletischen Kämpfen auf dem Hans=BraunSportplatz des Reichssportfeldes gab es am Sonntag erstklassige Leistungen. An der Spitze steht der 400=Meter=Lauf des Charlottenburger Linnhoff in der Jahresbestzeit von 48.7 Sek., wobei er unsere Olympialäufer Stülpnagel(50 Sek.) und Harry Vogt(50,8 Sek.) weit hinter sich ließ. Ueber 1500 Meter zeigte Meister Fritz Schaumburg erneut sein großes Können. In genau vier Minuten lief der Polizist als erster in 4:01 vor Syring in 4:01,4 Min. durchs Ziel. 9. Bengsteysee=Regatta vor 5000 Zuschauern Zahlreiche Essener und Düsseldorfer Siege Wicking Berlin siegt im Senioren-Achter Das große Ereignis des westfälischen Rudersports war auch am Sonntag wieder die 9. Hengsteysee=Regatta. Das prächtige, leider etwas heiße Wetter schuf die besten Vorbedingungen für eine reibungslose Abwicklung des umfangreichen Programms, das in rund 20 Rennen über 420 Ruderer und Ruderinnen an den Start brachte. Die herrlich am Fuß der hochaufragenden Hohensyburg gelegene Rennstrecke war von rund 5000 Zuschauern umsäumt, die durchweg spannende Kämpfe zu sehen bekamen. Bei der starken Besetzung, besonders der Jungmann= und Junioren=Wettbewerbe, waren zahlreiche Vorläufe erforderlich, die bereits am Vormittag erledigt wurden, während in den Nachmittagsstunden Schlag auf Schlag die Entscheidungen folgten. Der überragende Wettbewerb sollte der Senioren=Achter werden, in dem WickingBerlin mit vollständiger Olympiabesetzung auf Etuf=Essen und den Kölner Club für Wassersport treffen sollte. Leider waren die Essener und Kölner Boote infolge Mannschaftsschwierigkeiten nicht am Start, so daß die Berliner nur Gelegenheit hatten, in einem leichten Gang gegen den Achter des RV Münster 1882 ihr überragendes Können zu beweisen. Am erfolgreichsten schnitten die Essener und Düsseldorfer Vereine ab, aber auch z. B. der Ri derverein Bochum, der den Hohensyburg=Vierer gewann und im Hengstey=Vierer den dritten Platz belegte, überraschte nach der angenehmen Seite und zeigte, daß tüchtige Ausbildungsarbeit geleistet wurde. Besonders wertvolle Erfolge trug Etuf=Essen im Ersten SeniorVierer und im Senior=Vierer ohne Steuermann davon. In beiden Fällen fuhren die Essener Boote ihr Rennen gegen Wicking=Berlin glatt nach Hause, wenn auch im SeniorenVierer mit Steuermann erst nach härtestem Kampf. Die erstmalig auf dem Hengsteysee startetende RG Wittekind Minden holte sich den Dritten Jungmann=Vierer. Sehr stark besetzte Wettbewerbe waren im Jungmann=Achter, den der RC Germania Düsseldorf vor der RG Ruhrort und der Bonner RC an sich brachte, und im Hengstey=Vierer zu verzeichnen, den die RG Ruhrort vor dem WSV Duisburg und dem RV Bochum gewann. Im Jungmann=Einer war erwartungsgemäß der Etuf=Mann Glatzel nicht zu schlagen, der sein Rennen sicher gegen den Düsseldorfer Anke nach Hause fuhr, und im Ersten Senioren=Einer gab der Bonner Brookmann erneut einen Beweis seiner guten Form. Zwei Wettbewerbe für Ruderinnen boten ebenfalls ansprechende Leistungen. Der WSV Düsseldorf holte sich den ersten Platz im Stilschnellrudern vor dem RV Bochum und Westfalen Herdecke, und im Senior=GigDoppel=Vierer schnitt der RV Bochum vor Etuf=Essen und Westfalen=Herdecke am besten ab, wie überhaupt auch die Herdecker„Westfalen“ in den Männer=Wettbewerben zahlreiche gute Plätze belegten. Die Organisation der 9. HengsteyseeRegatte klappte in jeder Beziehung, so daß die ganze Veranstaltung wieder zu einem vollen Erfolg wurde. Ergebnisse: Junioren=Vierer m. St.: 1. Homberger RE Germania 7:12,2 Min.; 2. Stuf Essen 7:15,7 Min.; 3. Westfalen Herdecke 7:19,6 Min.— Dritter Jungmann=Vierer m. St.: 1. RG Paul von Guilleaume(Adler) Sieger der Polenfahrt Adler=Mannschaft vor DKW und Mercedes=Benz Eine der vornehmsten Aufgaben der deutschen Industrie und des deutschen Motorsports ist es, Neuland zu erschließen. Die hier mit den deutschen Wagen betrauten Fahrer der zehnten Polenfahrt, einer schweren 2600 Klm. langen Zuverlässigkeitsfahrt mit zahlreichen Nachtetappen erfüllten diese Aufgaben voll und ganz. Paul von Guilleaume wurde mit dem 1,7 Liter Adler=Trumpf nicht nur Sieger der 2000=ccm=Klasse vor seinen Mannschaftskameraden Orssich und Sauerwein, sondern mit 3117,51 Punkten auch Gesamtsieger der Polenfahrt. Nur je einen Punkt weniger wiesen Orssich und Sauerwein auf. Damit war Adler auch der Mannschaftspreis mit 9348,8 Punkten vor einer polnischen DKW=Mannschaft(9310,02) und der Mannschaft von Mercedes=Benz(9271,6) sicher. Die Untertürkheimer belegten durch Rauch den vierten, Kraus den fünften und Schneider den achten Platz der Einzelwertung. Die polnischen DKW= Fahrer stellten in ihrer Klasse in Leutnant Kolaczkowski den Sieger und belegten weiterhin auf den dritten und vierten Platz. Beschlag. vor Switala „Quer durch Ravensberg“. Das für vier Gaue offene Straßenrennen„Quer durch Ravensbera“ hatte bei der übermäßigen Wärme nur eine verhältnismäßig schwache Beteiligung gefunden, obwohl natürlich alle Favoriten am Start waren. Die A=Klasse ging mit einem Rückstand von zwei Minuten hinter den B=Fahrern ins Rennen, das über eine Rundstrecke von 13.5 Klm. führte, die zehnmal zurückzulegen war. Start und Ziel befanden sich in Bielefeld, die Strecke führte mit zahlreichen Steigungen über Schildesche, Jöllenbeck und Thesen nach Bielefeld zurück. Bereits in der zweiten Runde hatten die A=Fahrer die B=Klassigen erreicht. In der fünften Runde unternahm Postler einen Ausreißversuch, der ihn bis auf 400 Meter von dem noch ziemlich geschlossenen Feld wegbrachte. In der sechsten schloß das Gros aber wieder zu Polster auf, und die Entscheidung fiel erst kurz vor Schluß, als im letzten Antritt sich der Bielefelder Viehmeier als der schnellste Mann erwies und in 3:47:50 Stunden vor dem Dortmunder Switala, Postler=Bielefeld, Pütter=Dortmund, Otto Figay=Bielefeld, Mertens=Krefeld. Ketels=Bielefeld und Bille=Dortmund siegte. Ergebnisse: Quer durch Ravensberg(185 Klm.): 1. Viehmeier=Bielefeld 3:47:50 Stunden, 2. Switala=Dortmund, 8. Postler=Bielefeld, 4. Pütter=Dortmund, 5. FigayBielefeld, 6. Mertens=Krefeld, 7. Ketels=Bielefeld, 8. BilleDortmund, 9. Seidel=Dortmu d. 10. Tarnow=Bielefeld(CFahrer) alle dichtauf. Italienischer Radsieg im Preis von Europa der Amateure Die Aussichten unserer Amateure bei der radsportlichen Veranstaltung um den Großen Preis von Europa auf der Monthléry=Autorennbahn zu Paris waren von vornherein bei der ausgezeichneten Besetzung des Wettbewerbes nicht groß. Als bester Deutscher kam auf der schwierigen Grundstrecke Wittekind Minden 7:43,4 Min.; 2. Mülheimer RG 7:56,5.— Senior=Doppel=Zweier: 1. RV Bayer Leverkusen(Kombüchen Grimberg) 7:25,5 Min.; WSV Duisburg aufgegeben.— Erster Senior Vierer: 1. Etuf Essen 7:16,0 Min.; 2. RG Wicking Berlin 7:32 Min.— Jungmann=Achter: 1. RC. Germania Düsseldorf 6:34,5 Min.; 2. RG Ruhrort von 1897 6:37,9 Min.; 3. Bonner RG 6:39,2 Min.— Zweiter JuniorenVierer m. St.: 1. RV Bochum 7:20,0 Min.; 2. WSV Düsseldorf 7:21,7 Min.— Zweiter Senioren=Vierer m. St.: 1. Oldenburger RV 7:07,5 Min.; 2. RC Westfalen Herdecke 7:21,9 Min.; 3. RG Wesel 1907 7:31,8 Min.— Leichter Jungmann=Vierer m. St.: 1. WSV Düsseldorf 7:20,9 Min.; 2. Akademischer RV Westfalen Münster 7:47,4 Min.— Dritter Vierer m. St.: 1. RC Westfalen Herdecke 7:06,8 Min.; 2. Homberger RC Germania 7:09,8 Min.; 3. RC Hamm 7:23,5 Min.— JungmannEiner: 1. Etuf Essen(Glatzel) 7:31,8 Min.; 2. RC Germania Düsseldorf 7:33,8 Min.; 3. RC Westfalen Herdecke 7:35,4 Min. — Junior=Achter: 1. RC Germania Düsseldorf 6:35,0 Min.; 2. Etuf Essen 6:39,8 Min.— Erster Senioren=Einer: 1. ARC Rhenus=Universität Bonn(Brookmann) 7:33,8 Min.; 2. RV Bayer Leverkusen(Grimberg) 7:51,9 Min.— Zweiter Jungmann=Vierer m. St.: 1. ARC. Rhenus=Universität Bonn 7:15,3 Minuten; 2. Bonner RG 7:27,1 Min.; 3. RC Westfalen Herdecke 7:32,4 Min.; 4. RC Hansa Dortmund 8:13,1 Min.— Senior=Vierer v. St.: 1. Etuf Essen 6:42,8 Min.; 2. RG Wikking Berlin 6:44,2 Min.— Erster Jungmann=Vierer m. St.: 1. Etuf Essen 7:14,8 Min.; 2. Akademischer RV Westfalen Münster 7:21,6 Min.; 3. Bonner RG 7:14,8 Min.— Zweiter Senior=Achter: 1. RV Münster von 1882 6:30,5 Min.; 2. RC Germania Düsseldorf 8:23,8 Min.— Zweiter Senior=Einer: 1. RC Germania Düsseldorf 8:32,8 Min.; 2. Etuf Essen 8:54,4 Min.— Hengstey=Vierer(Vierter Jungmann=Vierer m. St.): 1. RG Ruhrort 7:20,1 Min.; 2. WSV Duisburg 7:28,8 Min.; 3. RV Bochum 7:29,7 Min.; 4. RC Hansa Dortmund 7:30,3 Minuten.— Hohensybürg=Vierer(Dritter Senioren=Vierer): 1. RV Bochum 7:13,5 Min.; 2. RC Hamm und WSV Düsseldorf, beide 7:15,2 Min.(totes Rennen); 3. RG Wesel 7:25,1 Minuten.— Erster Senior=Achter: 1. RG Wicking Berlin 6:07,5 Min.; 2. RV Münster 1882 6:22,1 Min.— FrauenWettbewerbe: Senioren=Gig=Doppel=Vierer: 1. RV Bochum: 2. Etuf Essen; 3. RC Westfalen Herdecke.— Junior=GigDoppel=Vierer: 1. WSV Düsseldorf 132 Punkte; 2. RV Bochum 123 Punkte; 3. RC Westfalen Herdecke 116 Punkte Deutscher Rudersieg in Paris Zu einem großartigen Erfolg kamen am Sonntag die deutschen Ruderer auf der in Paris veranstalteten Weltausstellungsregatta, die RG Wicking=Berlin gewann das Viererrennen mit Steuermann gegen gute Gegnerschaft aus Frankreich und Belgien. Im Achterrennen belegte der Mainzer Ruderverein nach schönem Kampf einen gut zu bewertenden zweiten Platz hinter dem siegreichen schweizerischen RE Etoile Biel. von 3333 Meter Scheller zur Geltung, der sich an 10. Stelle placierte. Oberquelle gewann seinen ersten Spurt, mußte dann aber wegen Reifenschadens aufgeben. Das über 30 Runden— 100 Klm. führende Rennen war durch die nach jeder Runde eingelegten Spurts ungemein erschwert. Einzelsieger wurde der Italiener Leoni mit 44 Punkten vor dem Franzosen Le Nizerhy mit 27 Punkten. Mit sechs Punkten wurde Scheller als bester Deutscher Zehnter und der Berliner Herbert Schmidt placierte sich an zwölfter Stelle mit vier Punkten. Liebsch drückt Weltrekord Im Rahmen des Meisterschaftskampfes im Mannschaftsgewichtsheben zwischen Fortuna Düsseldorf und Thyssenhütte Hamborn, der von Fortuna mit 3295:2710 Pfund gewonnen wurde, erreichte Georg Liebsch(Fortuna Düsseldorf) im Federgewicht im beidarmigen Drücken bei einem Körpergewicht von 119,400 Pfund mit 193,200 Pfund einen neuen Weltrekord. Die bisherige Höchstleistung hielt der Münchener Wölpert mit 191 Pfund. Da diese Leistung unter offizieller Kontrolle vollbracht wurde und die Gewichte sofort nach dem Weltrekord festgestellt wurden, dürfte der Anerkennung nichts im Wege stehen. „Hüter eines Titels“ Eine italienische Sportzeitung zum Fall Schmeling=Braddock Unter der Ueberschrift„Hüter eines Titels" veröffentlicht die angesehene, täglich erscheinende römische Sportzeitung„Il Littoriale“ ein Trainingsbild von Box=Weltmeister Braddock und macht dazu folgende Ausführungen: „Dieser junge Mann mit weichen Füßen, der hier vor leeren Rängen trainiert, ist Jim Braddock— sozusagen BoxWeltmeister— der eines Tages den Titel dem launischen Max Baer abgewann, dem gleichfalls eine ganze Menge von Eigenschaften fehlt, um Weltmeister zu sein. Braddock kam zum Sieg, da Baer an jenem Tag sich alle Mühe gab, zu verlieren. Und von dem Augenblick an, in dem sich der Manager des Weltmeisters die absolute Handlungsfreiheit gesichert hatte, wußte er Braddock sogar vor dem leisesten Lufthauch zu beschützen. Braddock hat seit Erringung seines Titels nicht mehr gekämpft. Er hat auch nicht mit Schmeling kämpfen wollen. Ein Hüter seines Titels ist er, ein Banksafe, zu dem jener Manager den Schlüssel hat, der das Banksafe am 22. Juni öffnen wird, um dem Neger Joe Louis, der von Schmeling ausgeknockt wurde, den Weltmeistertitel auszuhändigen. Und auf diese Weise wird der Titel, wenn auch in den Händen eines Negers, so doch in USA bleiben. Der Stolz auf die Rasse hat geschäftlichen Interessen weichen müssen. Schmeling. ein Weißer, aber ein Deutscher, hätte nämlich als Weltmeister alle Kämpfe nach Belieben in Deutschland austragen können, d. h. außerhalb des Konsortiums, in dessen Händen das Monopol für die großen Borkämpfe liegt. Joe Louis, ein Neger, aber ein Amerikaner, wird einen Teil, ja sogar die Mehrheit der Einnahmen in den Händen von amerikanischen Managern oder Veranstaltern lassen. Und alle diese Leute sind von weißer Hautfarbe, allerdings in der Mehrheit jüdischer Abstammung, d. h. Leute, die von Schmelings Tätigkeit in Deutschland in jedem Fall nicht einen einzigen Cent bekommen können.“ Diesund Das Marschtabelle Deutschlandfahrt 16. Juni, 9. Etappe Köln—Bielefeld(286 Kilometer): Köln, Neumarkt, Start 8:30; Hagen(Verpflegungskontrolle) 13:36: Iserlohn 14:14; Menden 14:35; Werl 15:11; Soest 15:40; Erwitte 16:14; Lippstadt 16:28; Wiedenbrück 17:04; Gütersloh 17:23; Brackwede 17:50; Bielefeld 17:57; Ziel: Sportplatz Königsbrügge 8.00 Uhr. 17 Juni: 10. Etappe Bielefeld—Hannover(286,8 Kilometer): Bielefeld 8:00; Brackwede 8:07: Hövelhof 8:59; Paderborn 9:29; Lichtenau 10:03: Scherfede 10:33: Warbura 10:53: Kassel 12:03; Hann.=Münden 12:45; Hannover 17:37— 17:40. Amateure etwa 45 Minuten früher. Sieh da, der Stechemesser! Seit Jahr und Tag hört man im Westen bei größeren leichtathletischen Festen immer wieder von dem Münsteraner Stechemesser, einem alten Kämpen, dem man aber heute keine Sonderleistungen mehr zutraute. Nun kommt aus Hattingen an der Ruhr die Meldung, daß Stechemesser bei einem Leichtathletik=Klubkampf der Universität Münster gegen die besten Vertreter der Hattinger Vereine im Hochsprung 1,90 Meter bewältigte, eine Leistung, die— soweit wir uns erinnern— Stechemesser noch nie in einem Kampf gelungen ist. ASV jetzt Athletik=Sport=Verein Köln Der seit einiger Zeit unter Leitung von Professor Clemens Klotz stehend Akademische Sportverein Köln beschloß auf einer außerordentlichen Generalversammlung die Abänderung seines Namens in„Athletik=Sport=Verein Köln". Bereits seit dem Jahre 1932 wurden Nichtakademiker in den ASV ausgenommen. Der Verein behält seine bisherigen Farben— die drei großen Buchstaben ASV auf den weinroten Trikots— bei. Tag= und Nachtarbeit bei Alfa Romeo Mit größtem Einsatz arbeitet man in Mailand in den Alfa=Romeo=Werken daran, die neuen Rennwagenmodelle so frühzeitig wie möglich fertigzustellen. Erst hieß es, sie würden am 15. August beim Acerbo=Pokalrennen zum erstenmal an den Start gehen, doch versuchen die Italiener, ihre Wagen schon für den Großen Preis von Deutschland am 25. Juli rennbereit zu machen. Aus diesem Grunde sind in der berühmten Geheimhalle bei Alfa Romeo Tag= und Nachtschichten eingerichtet worden. Europa— USA. in Berlin Bei einer Aussprache zwischen Dr. von Halt und Avery Brundage, dem Vertreter des amerikanischen Olympischen Komitees, unterbreitete von Halt den Vorschlag, einen Leichtathletikkampf Europa gegen USA. durchzuführen. Dieser große Wettkampf soll im Anschluß an die Europameisterschaften in Paris im kommenden Jahre im Berliner OlympiaStadion veranstaltet werden. 140000 im Wembley=Stadion Auf der Jahrestagung der englischen Football Association wurden verschiedene wichtige Fragen behandelt und einige Beschlüsse gefaßt, denen besondere Bedeutung zukommt. So entschloß man sich, das Wembley=Stadion von einem Fassungsvermögen von 95000 auf 140000 Zuschauer zu bringen.— Die Frage des Zwei=Schiedsrichter=Systems wurde— wie erwartet, glatt abgelehnt.— Das Mindestalter für Berufsspieler bleibt mit siebzehn Jahren begrenzt. Von einer Seite war vorgeschlagen worden, schen 15jährige Burschen anwerben zu können.— Die englischen Bälle, die den kontinentalen Mannschaften schon inmer wegen ihres hohen Gewichtes Schwierigkeiten machten, werden in Zukunft noch etwas schwerer sein. Die Gewichtsgrenze von bisher 13—15 Unzen wird in Zukunft 14—16 Unzen betragen.— Als einzige Spielregel=Aenderung wurde beschlossen, einen Freistoß im Strafraum in Zukunft nur noch dirett auszuführen. Es ist din Verteidigern also nicht mehr gestattet, den Ball dem Torwart in die Hände zu spielen. Ausstellungsturnier nicht ermutigend In den französischen Fußballkreisen ist man über die geringe Anteilnahme des Publikums bei den acht Spielen des großen Ausstellungsturniers enttäuscht. Es wurden insgesamt 75000 RM eingenommen. Das Endspiel Bologna— Chelsea brachte mit 18000 RM die größte Einnahme. Der Kampf um den dritten Platz zwischen Austria und Slavia wurde so schwach besucht, daß nur 3000 RM einkamen. Man macht sich nun Sorge um die Fußball=Weltmeisterschaft 1938, die bekanntlich auch auf französischem Boden stattfindet. Neuer Höhenrekord im„Motorbaby“. Der Breslauer Werner Blech hat mit dem GrunauMotorbaby einen neuen internationalen Höhenrekord für Kleinflugzeuge mit nicht mehr als 200 Kilogramm Eigengewicht aufgestellt. Der mit einem nur 18 PS starken Kröber=Motor ausgestattete Motorsegler erreichte über dem Flugplatz eine Höhe von 3630 Meter, wodurch der bisher von F. AufermannEssen gehaltene Rekord von 2950 Meter beträchtlich überboten worden ist. Noch 39 Pferde im Preis von Westfalen Für das größte Dortmunder rennsportliche Ereignis, den mit einem Ehrenpreis und 10000 RM ausgestatteten Preis von Westfalen(1800 Meter), besteht im deutschen Rennsport ein großes Interesse. Nach der dritten Einsatzzahlung für dieses am 4. Juli zum Austrag kommende Rennen, sind noch 39 Pferde stehen geblieben. Dieses Ergebnis berechtigt zu den größten Hoffnungen für dieses Rennen, zumal man auch hinsichtlich der Klasse der Pferde mehr als zufrieden sein muß. Auf der Starterliste stehen vom Derbyjahrgang Abendfrieden, Yquem, Laurus, Feuerbarbe, Greco, Pfeiferkönig, Erntedank, Ricardotto, Gastgeber, Palisander, Sagenheld und Elvis, während von den älteren Pefrden noch mit Lampadius, Ebro, Travertin, Ehrenpreis, Palander, Marienfeld, Reichsfürst, Goldtaler, Wiener Walter und Heimfahrt zu rechnen ist. Sehr gutes Meldeergebnis für das Bochumer Rennen Am 19. und 20. Juni wird in Bochum das 4. Bochumer Reit=, Spring= und Fahrturnier durchgeführt, das eine außerordentlich gute Besetzung gefunden hat. Für die verschiedenen Konkurrenzen sind fast 500 Nennungen eingegangen. Die fünf ausgeschriebenen Springwettbewerbe haben rund 200 Unterschriften zu verzeichnen. Recht interessant dürfte die Fünfkampf=Vielseitigkeitsprüfung sein, die reit= und wehrsportlich von Bedeutung ist, da sie aus einer Dressurprüfung Klasse A, einem Jagdspringen Klasse A, einem 200=Meter=Lauf, einem Keulen=Weitwurf und einem Kleinkaliberschießen besteht. Olympischer Pokal an Ungarn In der Donnerstagsitzung des JOK. in Warschau wurde der Olympische Pokal für 1937 der Königlich=Ungarischen Hochschule verliehen. Für 1938 liegt bereits der Antrag vor, den Pokal der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" zu verleihen. FC Bologna im Mitropa=Pokal besiegt Die große Ueberraschung am ersten Spieltag zum MitropaPokal war die Niederlage des italienischen Meisters FC Bologna, der seinen überzeugenden Siegen im Weltausstellungs=Fußballturnier auch gegen Austria Wien als Bavorit galt, zumal er auf eigenem Platz kämpfte. Gegen das taktische Angriffsspiel der Wiener waren die Italiener, die einen schlechten Tag hatten, ziemlich machtlos. Austria siegte 2:1. Das Rückspiel in Wien dürfte zu einem Großkampf werden. Sonst gab es neben wenigen fairen Spielen in Wien und Prag fast durchweg knappe Favoritensiege. Die Ergebnisse: Slavia Prag— FXC Budapest 2:2; Hungaria Budapest— Lazio Rom 1:1; Venus Bukarest— Ujpest=Budapest 4:6; Genua 93 gegen Gradjanski Agram 8:1; Graßhoppers Zürich— Proßnitz 4:3; Vienna Wien— Young Fellows Zürich 2:1; Admira Wien— Sparta Prag 1:1. von Haar und Hellweg Reit= und Fahrturnier in Lippstadt Bei herrlichstem Wetter fand am Sonntag auf dem Jahnplatz das diesjährige Reit= und Fahrturnier des Kreises Lippstadt statt. Etwa 2000 Zuschauer hatten sich auf dem Turnierplatz eingefunden, um dies Sportereignis besonderer Art mitzuerleben. Den Auftakt der Veranstaltungen bildete das Jagdspringen für Anfänger, dann folgte das Glücksspringen. Beim Jagdspringen mußte diesmal Lippstadt bis zum dritten Platze weichen, wogegen es beim Turnier von zwei Jahren noch den ersten Platz einnahm. Weiter sind u. a. zu nennen die wirklich schönen Cowboy=Kunststücke unserer Jugend, die in ihren kunstgerechten Vorführungen viel Beifall fanden.— Im Wettkampf um den Wanderehrenpreis der Kreisbauernschaft erhielt den Preis: SA.=Trupp 2, Lippstadt, der dem siegreichen Trupp vom Geschäftsführer des Kreisverbandes, SA.=Obertruppführer Frh. von Fürstenberg. Körtlinghausen, überreicht wurde. Bester Reiter in dieser Vorführung war SA.=Reiterscharführer Johann Setter to Bulte, Schwarzenraben bei Lippstadt. Es würde zu weit führen, wenn man das Erleben dieser großen Veranstaltung im einzelnen darstellen wollte. Im Verein mit den geschulten Reitern der Wehrmacht zeigten die Mitglieder des Kreisverbandes sowie die SA.=Reiter bestes Können, was der Beifall der Zuschauer zur Genüge bewies. Einen schönen Abschluß der Veranstaltung bildete der Reiterball am Abend im Alsensaale, zu dem sich die Freunde und Gönner des Reitersports sowie die Teilnehmer am Turnier recht zahlreich einfanden. Im Verlauf des Abends, der von der SA.=Standartenkapelle musikalisch umrahmt wurde, erfolgte die Siegerverkündung und Preisverteilung. Die Ergebnisse des Turniers sind u. a.: Wanderehrenpreisder Kreisbauernschaft: SA.=Trupp Lippstadt 2, Gesambester: SA.=Reiterscharführer I. Settler to Bulte. Ermunterungsdressurprüfung Klasse A für Anfänger: H. Kemper's, Blockhof's br. W.„Brutus“, HI.= Reiter Bloch; Dressurprüfung Klasse A: Kampeter's Lippstadt 11jähr. FW.„Assord", SA.=Reiterscharführer K. Kampeter; Dressurprüfung Klasse A(Ausschrei= bung 3a): C. Planger's Soest 6jähr. br. W.„Orpheus", SA.=Reiter Risse; desgl., aus chreibung 4: J. Schnier's Hüsten 9jähr. br. W.„Admiral“, HJ.=Reiter Fr. Schnier. Dressurprüfung Klasse L: O. Klawit's Ellingsen, 10jähr. br. W.„Orkan", SA.=Reitertruppführer O. Klawitz. Materialprüfung für Reitpferde: C. A. Peters, Münster, 4jähr. DF.„Naty", Frau Trude Peters. Lippstädter Jagdspringen Klasse A: Kemper, Blockhof's „Ella“, HJ.=Reiter Fr. Bloch. Eignungsprüfung für Reitpferde Klasse 1: W. Baur's, Köln, 7jähr. F. St. „Lanze", Rittmeister Menden, Kav.Regt. 15. Eignungsprüfung für Ackergespanne: F. Schnitkers, Overhagen, 12jähr. F. St.„Norgi“; Frh. von Ketteler's, Schwarzenraben, 5jähr., F. St.„Thesi“(Fahrer R. Sommerfeld, Schwarzenraben). Jagdspringen Klasse A(für Anfänger): Frh. von Ketteler's, Schwarzenraben, 12jähr., F. St.„Heldin", SA.=Reiter Hugo Schilling. Sporttag der Mädel in Soest Wie der Untergau 132 des BDM. sein diesjähriges Sportfest in Soest beging Zu einem Festtag ersten Ranges des Untergaues 132 des B2M ist der alljährliche Sporttag geworden, der in diesem Jahre am Samstag, dem 12. Juni, in Soest begangen wurde und der über 500 Mädel zu Sport und Spiel vereinte. Nach der Flaggenhissung am Vormittag, dem Gottesdienst, einem Marsch durch Soest und fröhlichem Spiel und Sport und der Essenausgabe durch den Arbeitsdienst, nahm das eigentliche Sportfest am Sonntagnachmittag um 3 Uhr seinen Anfang. Zahlreiche Besucher aus nah und fern waren auf dem Platze erschienen, und besonders die Eltern hatten es sich nicht nehmen lassen, an diesem Tage die sportlichen Uebungen der Mädel anzusehen und zu bewundern. Denn das kennen die Aelteren aus ihrer Jugend nicht, was heute die Jungen und Mädel in ihren Gemeinschaften kameradschaftlich zusammenschweißt. Der Einmarsch der Wimpel und Fahnen bot ein prächtiges Bild, das auf jeden Besucher den stärksten Eindruck machte. Da zogen die 500 Mädel in Reih und Glied über den Platz und nahmen Aufstellung. Der Fanfarenruf der Pimpfe leitete über zum Hissen der HI.=Fahnen, die von feierlichen Worten mehrerer Mädel ümrahmt war. Dann sprach die Untergauführerin Margot Wächter kurze Worte der grüßung und legte die Ziele der Erziehung der Mädel im B2M. dar: Zucht, Disziplin und Ordnung hätten es auch fertig gebracht, die Leistungen von Jahr zu Jahr zu steigern. Sodann ergriff der Ortsgruppenleiter Soest, Parteigenosse Ernst, das Wort, indem er seiner Freude über die neue Jugend Adolf Hitlers, die soweit entfernt sei von Muckertum und Duckmäuserei, Ausdruck gab. Nach der Laufschule nahm dann die Körperschule des BDM., flüssig und anmutig vorgeführt, das Interesse aller Zuschauer gefangen. Bodenturnen der Jungmädel machte viel Freude, und die Singetänze, die die Jungmädel in ihren bunten Dirndlkleidern vorführten, ebenfalls. Nach den Wettspielen des BDM.(„Ball über die Schnur") folgten die Mannschaftsmehrkämpfe der Jungmädel und des BDM., wobei besonders die Staffel das regste Interesse fand. In ihren schmucken Volkstanzkleidern tanzten dann die Mädel auf dem grünen Rasen des weiten Platzes und zeigten, wie auch der alte Volkstanzbrauch gepflegt wird. In den Abendstunden beförderten die Züge die Mädel wieder in ihre Städte und Dörfer. Frisch schauten sie drein nach diesen zwei Tagen der sportlichen Anstrengung und— der Freude, denn ihnen selbst hat es ja den größten Spaß gemacht. Geseke. Hitlerjugend und BDM. Achtung! Heute Dienstag abend 8 Uhr treten HJ. und BDM. geschlossen am Jugendheim in der Düsteren Gasse zu einer Besprechung über die Ausgestaltung der Sommersonnenwendfeier am 21. Juni an. Niemand darf fehlen. Musikinstrumente sind mitzubringen. Geseke. Kundgebung der RSDAP. Hier entwarf in einer stattgefundenen Kundgebung der Partei der Stoßtruppredner Pg. Dill, Weimar, ein klares Bild über die bisher von der nationalsozialistischen Regierung erreichten Erfolge, die man nicht allein deswegen als Wunder bezeichnen müsse, weil etwas derartig Vielseitiges und Großes geleistet ist, sondern, weil das alles in so kurzer Zeit geleistet wurde. Das Deutschland von heute sei in Wahrheit der Träger und Wahrer der gesamten abendländischen Kultur, und daher müsse auch dieses Deutschland als Kraftzentrum so stark sein, daß alle anderen Völker uns in Rechnung stellen und respektieren müssen. Ueber den zeitlichen konfessionellen Unfrieden äußerte der Redner sich dahin, daß es wohl kein so großer Fehler sei, Fehler zu haben, daß es aber eine Schande sei, erkannte Fehler nicht zu bekämpfen. Uns ist maßgebend, was der Führer sagt: Niemand kann Nationalsozialist sein, wenn er nicht religiös ist, nicht in der Bindung an eine festgelegte Konfession, sondern in der Anerkennung des Schöpfers, den wir ehren und achten, und in der Durchführung des nationalsozialistischen Leitsatzes: Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Lippstadt. Auf dem letzten Wochenmarkt zahlte man nachstehende Durchschnittspreise: Wirsing 15, Blumenkohl 80—50, Kohlrabi Stück 8—15, Zwiebeln 13, Petersilie 5, Salatbohnen 40, Spargel 28—45, Erbsen 35, Radieschen 10, Schlangengurken 30—40 und Kartoffeln 12 Pfennig. Aus dem Sauerlande Brilon. Unsere Stadt glich einer kleinen Garnison, da hier seit Freitag 450 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des Nachrichtentrupps Nr. 26 aus Münster in Quartier lagen. Dieselben befanden sich, von Plettenberg kommend, auf ihrem Rückmarsch nach ihrer Gar nison Münster i. W. Die Soldaten sind überall liebevoll aufgenommen worden. Brilon. Fünf Schafe vom Blitz getötet, zwei leicht verletzt. Bei dem am Freitag über unsere Gegend niedergegangenen Gewitter, welches sich hier im allgemeinen nur wenig auswirkte und nur einen ergiebigen Regen brachte, wurden dem Landwirt Albert Quick, Springstraße, fünf Schafe vom Blitz erschlagen und getötet. Brilon. Die Kriegsbeschädigten=Vereinigung Barmen traf zu einem Besuche der hiesigen Ortsgruppe ein. Am Marktplatz wurde sie von Bürgermeister Engelbert=Kämpfer=Ehrung in Lemgo In der alten Hansestadt Lemgo in Lippe fanden festliche Kundgebungen statt, die alle dem Gedenken des großen deutschen orschers Engelbert Kämpfer, der im Jahre 1651 in emgo geboren wurde, galten. Ueber zwei Jahrhunderte sind Kämpfer und sein Werk verschollen und vergessen gewesen, und jetzt wird ihm der Platz im Bewußtsein des deutschen Volkes zurückgewonnen, der ihm gebührt. Auftakt zu diesem Besinnen war die Engelbert=Kämpfer=Ehrung in Lemgo, deren politische Bedeutung durch die Teilnahme des Reichsstatthalters und Gauleiters Dr. Meyer unterstrichen wurde. Nachdem eine kurze Feier am Denkmal Engelbert Kämpfers an der Engelbert=Kämpfer=Straße in Detmold stattgefunden hatte und die Ausstellung des Malers Professor Volbert„Bilder aus dem fernen Osten“ eröffnet worden war, versammelten sich Vertreter der Partei und der Behörden, an der Spitze der Gauleiter, am Engelbert=Kampfer=Geburtshaus an der Papenstraße. Kreispropagandaleiter Betz=Detmold nahm hier die Enthüllung einer Gedenktafel vor. Anschließend begaben sich die Ehrengäste, unter denen sich auch der japanische Professor Dr. Takebayashi von der Universität Osaka befand, zum Herenbürgermeisterhaus, das in den vergangenen Wochen im Innern umgebaut und in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt wurde. Im Erdgeschoß ist ein Engelbert=Kämpfer=Gedenkraum. Nachdem Bürgermeister Gräser die Gäste begrüßt hatte, nahm der Gauleiter das Wort, der die würdige Instandsetzung des historischen Hauses als eine kulturelle Tat feierte und die um das Werk verdiente Männer feierte, die das Haus als Erinnerungsmuseum deutscher Denkungsart, deutschen Wissens und deutscher Arbeit der Oeffentlichkeit übergaben. Höhepunkt aller Kundgebungen war der Festakt im prächtig geschmückten alten Lemgo. Bürgermeister Gräfer konnte neben vielen anderen Ehrengästen besonders den japanischen Botschaftssekretär Dr. Koda, weitere Vertreter Japans und des Jran, Leiter des Japaninstituts Dr. Rumpf, den Hauptstellenleiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Pg. Siebel, Vertreter des Reichsleiters Rosenberg und des Reichsführers It, Himmler, der Universität Münster, der Wehrmacht und der verschiedenen Behörden und Dienststellen der Partei begrüßen. Im Mittelpunkt der Feier, die von musikalischen Darbietungen des Kurorchesters Bad Salzuflen umrahmt war, stand die Festansprache des Engelbert=Kämpfer=Biographen Studienrat Dr. Karl Meier=Lemgo, der Kämpser als den unerschrockenen Forscher und Pionier deutschen Geistes und deutscher Wissenschaft im Ausland feierte. Nach einen mit lebhaftem Beifall ausgenommenen Ausführungen sprach kurz der japanische Botschaftssekretär Dr. Koda zu der Festversammlung. Er bezeichnete als Kämpfers größte Tat die Erschließung Japans. Deutschland sei mit Recht stolz auf diesen Mann, aber auch Japan hätte alle Ursache, seiner in dankbarer Anerkennung zu gedenken. Japan würde den Namen Engelbert Kämpfer stets in Ehren halten. Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Meyer, der dann das Wort nahm, dankte allen, die sich um die Engelbert=Kämpfer=Ehrung verdient gemacht haben, vor allem auch dem japanischen Botschaftssekretär Dr. Koda für seine Worte, mit denen er die Bedeutung und Notwendigkeit der Kämpferehrung unterstrichen habe. In besonders herzliche Worte kleidete Dr. Meyer seinen Dank an Studienrat Dr. Meyer, der seit vielen Jahren in unermüdlicher Arbeit bestrebt war, das Andenken an den großen deutschen Forscher wachzurufen. Wie zu Japan hosse man, daß sich alte und kulturelle Beziehungen auch zu England, wo im Britischen Museum die Arbeiten Kämpfers als Kostbarkeit gehütet werden, weiter vertiefen. Auch Holland und Persien besäßen Schriften Engelbert Kämpfers und verehrten dessen Kulturtat. So hätten diese Engelbert=Kämpfer=Ehrungen weit über den Rahmen der Geburts= und Heimatstadt hinaus noch heute besondere Bedeutung und ein weites Aufgabengebiet erhalten. Im Andenken an den großen deutschen Forscher und Gelehrten sollten in Lemgo als sichtbare Taten neue Kulturwerte geschaffen werden. Wie in diesem Jayre das wertvolle Herenbürgermeisterhaus als Museum mit einem würdigen Kämpfer=Gedenkraum und die„Erste deutsche Engelbert=Kämpfer=Biographie“ der deutschen Oeffentlichkeit übergeben wurde, so sollten alljährlich neue Bauten, Kunstwerk entstehen, die gelegentlich der Engelbert=Kämpfer=Ehrungen der Oeffentlichkeit übergeben werden. Anschließend verlas der Gauleiter folgendes an den Führer gerichtete Telegramm:„In der alten Hansestadt Lemgo in Lippe wird der seit Jahrhunderten vergessene deutsche Forscher Engelbert Kämpfer in Anwesenheit von Vertretern Japans und Irans durch würdige Veranstaltungen geehrt. Ich glaube, in Ihrem Sinne zu handeln, mein Führer, wenn ich die völkerverbindende Gemeinschaftsund Forscherarbeit dieses großen Westfalen wieder wachrufe und vertiese. Im Namen der versammelten Volksgenossen sende ich tief empfundene Treuegrüße. Heil mein Führer! Alfred Meyer, Gauleiter und Reichsstatthalter.“ Zur Mitgliederwerbung der NSV. Aufruf des H=Brigadeführers Pg. Schleßmann 1=Männer! Das Amt für Volkswohlfahrt, Gau Westfalen=Süd der NSDAP., führt eine größere Mitgliederwerbung durch. Wir als ½=Männer wissen, was es heißt, Kameradschaft zu pflegen und überall dort zu helfen und zu opfern, wo es erforderlich ist. Kameradschaft, Pflichterfüllung und Opferbereitschaft sind Dinge, die uns als H=Männer in Fleisch und Blut übergegangen sind, und diese Eigenschaften wollen wir auch bei der Werbung neuer Mitglieder der NSV. durch die Tat beweisen. „H=Geist heißt, der Beste in der Kameradschaft und in der Pflichtauffassung zu sein.“ Dieser Grundsatz ist Richtschnur für uns und unsere Arbeit. Die NSV. ist nicht eine Organisation, die lediglich aus Mitleid unseren Volksgenossen hilft, sondern hier spricht die wahre Kameradschaft zum Volksganzen. Die von uns zu erfüllende Aufgabe liegt klar vor uns.#=Männer, beweist auch hier, daß Ihr immer und zu jeder Zeit zum vollen Einsatz für unseren Führer, für unser Volk und Vaterland bereit seid. Der Führer des#=Abschnitts XXV (gez.) Schleßmann,###Brigadeführer Sauvigny mit einer Ansprache begrüßt. Der Leiter und Führer der Kriegsbeschädigten=Vereinigung dankte dem Bürgermeister für seine Worte und gab seiner Freude über den schönen Empfang und den Willkommensgruß dadurch Ausdruck, daß er ein dreifaches Hoch auf die Stadt Brilon ausbrachte, in welches die Anwesenden begeistert einstimmten. Nachdem dieses Hoch verklungen, spielte die Musikkapelle der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr das Westfalenlied, nachdem sie schon beim Empfang der Kriegsbeschädigten einige Konzertstücke gespielt hatte. Darauf gingen die Beteiligten auseinander, um unter Führung hiesiger Kriegsbeschädigter sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen und auch einen Spaziergang in die Umgebung vorzunehmen. Münster.„Tagfür Denkmalspflege und Heimatschutz". Vom 30. August bis 2. September findet in Münster der diesjährige„Tag für Denkmalspflege und Heimatschutz" statt. Er wird veranstaltet vom„Deutschen Bund Heimatschutz“ und dem„Tag für Denkmalspflege" und untersteht dem Vorsitz von Landeshauptmann Haake(Düsseldorf) und Ministerialrat Hiecke(Berlin). Der Tag ist dem Gesamtthema„Heimat und Haus“ gewidmet und wird neben größeren öffentlichen Vorträgen eine Reihe von Fachvorträgen bringen. Aus dem Hessenlande Kirchhain. Schweres Autounglück. Bürgermeister Metzler, Ortsgruppenleiter Lehrer Hahn und Rechtsanwalt Pfeifer von hier befanden sich auf einer Autofahrt nach Kassel. Bei Gilserberg wollten sie einen Lastkraftwagen überholen, wobei sie mit einem entgegenkommenden Tankwagen zusammenfuhren. Herr Hahn erlitt einen Schädelbruch und wurde nach Hephata gebracht, wo er alsbald starb. Die Mitfahrer kamen in die Klinik nach Marburg. Der Fahrer des Wagens erlitt leichtere Verletzungen. Vetterbericht Reichswetterdienst Ausgabeort Essen-Mülheim Weiterhin freundlich Hinter einer schwachen Störung über der Nordsee find kühlere, feuchte Meeresluftmassen nach Mitteleuropa eingegedrungen und haben besonders im Küstengebiet der Nordsee zu verbreiteten Gewittern geführt. In ihrem Bereich wird zunächst noch geringe Schauertätigkeit herrschen, doch wird bei allmählich wieder ansteigenden Temperaturen die Witterung im wesentlichen freundlich bleiben. Aussichten für das Industriegebiet, Münsterland und Sauerland: Dienstag: Bei mäßigen westlichen Winden meist wolkig, örtlich geringe Schauer, Temperaturen bis 22 Grad.— Mittwoch: Anhaltende Westströmung, heiter bis wolkig und vorwiegend trocken, keine Temperaturänderung. — Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Sommerlich warm. RUNDFUNK Deutschlandsender: Mittwoch, 16. Juni 9.40: Kleine Turnstunde. 10.00: Königsberg: Dabeim, durch Seen und Wälder. Hörfolge um Masuren. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11 00: Sendepause. 11.40: Stumme Patienten— aber der Tierarzt versteht sie doch! Anschl.: Wetter. 12.00: Breslau: Musik zum Mittag. 15.15: Berühmte Virtuosen. Schallplatten. 15.45: Spiele an Bord! Lustiges von den Urlaubsfahrten mit KdF. 16.00: Musik am Nachmittag. In der Pause 17.00: Der Teufel im Bart, von Georg von der Gabelentz. 18.00: Hitlerjugend singt und musiziert. 18.30: Musikalisches Zwischenspiel. Schallplatten. 18.40: Namen verklingen— die Leistung besteht! Im Kreise bekannter Sportler von einst. 19.00: Junizeit— Rosenzeit. Musik mit kleinen Gesprächen und Versen von Wilb. Krug. 20.10: Die Berliner Philbarmoniker spielen. 22.30: Eine kleine Nachtmusik. 23.00: Hamburg: Tanzfunk auf der Unterelbe. Köln: Mittwoch, 16. Juni 10.00: Königsberg: Daheim, durch Seen u. Wälder. Hörfolge um Masuren. 12.00: Mittagskonzert. 14.15: Zur Unterhaltung. 15.00: Wir kramen in der Bücherkiste. 15.30: Sendepause. 16.00: Wir treiben Familienforschung. 16.30: Nachmittagskonzert. 18.00: Dichterfahrt nach Südamerika. Bericht von Josef Ponten. 18.25: Musik zum Feierabend Schallplatten. 19.10: Männerchor=Konzert. Aufnahmen. 19.40: Funkbericht von der Deutschlandfahrt. Etappe Köln—Bielefeld. 20.10: Unterhaltungskonzert. 21.00: Lausche hinaus in die blaue Nacht. Ein Abend zärtlicher Ständchen u. heiteren Spiels. 22.30: Die drei Göttweiger Sonalen von Josef Haydn. 23.00: München: Wir bringen Tanzmusik. Bad Tolikdungen für Niere u. Blase bei Nieren-, Blasen u. Frauenleiden, Harnsäure. Eiweiß, Zucker. Frequenz 1936:24000 Rekenenque#le Schriften und Nachweis billigster Bezugsquellen für das Mineralwasser durch die Kurverwaltung Bad Wildungen Wo Verra sich Von Franz Predeek und Fulda küssen... Auf leisen Sohlen huscht der morgenschöne Sonnenstrahl von Zimmer zu Zimmer der altgemütlichen Gaststätten Mündens und verkündet, daß es an der Zeit sei, aufzustehen. Willig folgt man der freundlichen Einladung des göttlichen Hausknechtes und sputet sich, das feierliche Erwachen der altersgrauen und doch ewig jungen Giebelhäuserstadt zu erleben. Leer noch die Straßen; nur belebt von einigen Früharbeitern auf flinken Rädern oder einem singenden Pioniertrupp, den ein Mannschaftswagen irgendwohin zu taufrischen Flußufern steuert. Noch hat Frau Sonne Zeit, ungestört sich selbst ein wenig im Städtle umzuschauen. Mit der liebevollen Gelassenheit einer Mutter tastet sie mit milder Hand über Dach und First. Wie recken sich die„steinalten“ Holzbauten in der wärmenden Sonne! Wie strecken sie ihr uraltes Gebein! Vielhundertjähria und doch noch wehrhaft und fest! Dies festgefügte Holzwerk, an dem gerade Münden so reich ist, in Straßen wie in Gassen, lebt und atmet, reckt und streckt sich, und es würde einen gar nicht groß wunderlich anmuten, wenn die Giebel der Fachwerkhäuser sich im Laufe eines Tages von Ost nach West drehten, ähnlich, wie es die stolze Sonnenblume in unseren Gärten zu tun pflegt. Schon aus einem anderen Grunde müssen die Giebel, oder doch ihre Bewohner, recht wendig sein: sollen sie doch in drei Täler schauen, an deren Vereinigung sich diese seltsame Stadt niedergelassen, in die heraufziehenden Täler der Werra und Fulda, die in diesen blütenweißen Frühlingstagen gezogen kommen wie Märchenkinder, dann in das Tal der jungen Weser, die, abschiednehmend, mit freundlichen Gestaden die wehrhafte Stadt noch einmal begrüßt.— Als die Züricher einst nach Straßburg fuhren, so erzählt man, nannten sie ihr Fahrzeug ein„Glückhaft Schiff". Mir will es immer ankommen, in ähnlicher Weise Münden die „Glückhafte Stadt" zu nennen. In der Tat: wem es beschieden war, in diesen Tagen prangender Frühlingsherrlichkeit in Mündens Mauern zu weilen, ward umfangen von einem gar edlen Fluidum, dessen Reize sich zusammenwoben aus strahlender Heiterkeit, hoffnungsfroher Erwartung und stiller Beglückung. Rudolf Herzog hat Recht, wenn er in seinem Lobpreis auf die Stadt Münden sagt:„Wer hier rasten darf, dessen ganze Seele wird von dem wonnevollen Bilde ausgefüllt sein, das sich vor seinen Blicken bereitet, von der Dreifaltigkeit des Werratales, des Fuldatales, des Wesertales. Das ist die deutsche Landschaft, wie sie ein Schwind malte.“ Glückhafte Stadt, deren Werden eingeschrieben steht in den wuchtig stolzen Holzbauten, die ihren Bürgern das sichere Gefühl der Geborgenheit vermittelte. Glückhafte Stadt, in harter Vergangenheit wehrhaft gemacht und wehrhaft erzogen legt sich heute um deine wehrhaften Mauern und Türme der Schimmer seliger Blütenherrlichkeit und das geziemende frisch„.frohe Lachen deiner Mädel und Frauen. Glückhafte Stadt, umrahmt vom Kranze germanischer Waldberge, durchströmt „von dem Geäder unserer deutschesten Flüsse, die Wucht deiner Berge legte sich nieder in dem festen Gefüge deiner Holzbauten und das lachende Leben deiner Ströme steht an jeder Wiege, die ein Mündener Kind schaukelt. Glückhafte Stadt mit drei glückhaften Toren: Werra, Fulda und Weser. Doch diese drei Tore haben etwas ganz Besonderes: Tritt man durch sie in die Stadt hinein, weil es einen hineinzog mit magischer Gewalt, erlebt man Wunder über Wunder. Geht man aber zu den drei Toren wieder hinaus, auch, weil es den Wanderer hinauszog wie mit unwiderstehlicher Gewalt, so ist auch die Welt draußen der Wunder voll. Eigenartige Stadt, glückhafte Stadt! Wie durch die drei Tore, von den Flüssen geschaffen, der Blick Mündens weit in den deutschen Raum hineingreift, so sind auch Tore, diesmal durch Bauten gestellt, die den historischen Blick weit rückwärts reichen lassen in die klingenden Register buntbewegter Geschichte. Schon die im 14. Jahrhundert gebaute vierbogige steinerne Werrabrücke schafft mit dem sich südlich erhebenden stattlichen Welfenschlosse aus dem 11. Jahrhundert ein dramatisch gesteigertes Städtebild, wie es stolzer in der Nähe seinesgleichen sucht. Zeugt der kühne Steilabfall des Daches der St. Blasii=Kirche vom Wagemut mittelalterlicher Bauhüttenmeister, so kann sich das vielgegiebelte Rathaus mit seinen räumlich imponierenden Hallen und seinem edlen Schmuckwerk getrost den bemerkenswertesten Bauten Nordwestdeutschlands ebenbürtig zur Seite stellen. Berichtet die Tillyschanze von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, so verrät die hochthronende„Weserliedanlage“, daß hier einst der Dichter Franz von Dingelstedt in einer musischen Stunde seine Liebe und Bewunderung für dies schöne Fleckchen Erde in die Strophen seines allbekannten Weserliedes faßte. In die Klänge dieses Sanges mischen sich die Weisen des alten Studenten=Liedes vom Doktor Eisenbart, der. in Münden geboren und gestorben, seine chirurgischen Kunststücke in Potsdam sowohl wie in Ulm, Itzehoe wie in Langensalza, in Prag wie in Osnabrück staunenden Zeitgenossen vorführte. Leider verließ der mutige Doktor Eisenbart unsern Planeten schon im Jahre 1727, so daß er die Bekanntschaft des vieledlen Herrn Friedrich Wilhelm Adam Sertürner, der in den Jahren 1803 bis 1905 das erlösende Morphium in Paderborn erfand, nicht gut mehr machen konnte. Schade, denn gerade Sertürner wäre dem Herrn Doktor Johannes Andreas Eisenbart ein milder Helfershelfer gewesen. Noch immer rauscht das Wehr; noch weit und tief könnte man hier zurücksinnen in eine stolze, trutzige Vergangenheit. Noch lange hier verwundert im Anblick der zusammengewachsenen Schönheit der Stadt, Flüssen und Bergen. Drei Ströme, Werra, Fulda und Weser; aber auch drei Waldgebirge: Reinhardswald, Bramwald und Kaufungerwald. Herz, was willst du noch mehr! Doch da ruft die Sirene: der Morgendampfer der Oberweserschiffahrt lädt ein zur Fahrt. Steil noch steht die Rauchfahne, ungestört in taufrischer Frühe. Die Wasser spiegeln, wehrhafte Türme grüßen, blaue Wälder winken: „Glückhafte Fahrt!“ (Sämtliche Fotos: Franz Predeeck) Nr. 136 Jahrge Erstes Sonnenlicht grüßt die alten Giebelbauten in Münden Zu Wasser durch das sonnige Wesertal Eine Wochenendfahrt der Reichsbahn zum Oberlauf der Weser Ozonreiche Luft, Wärme, Sonne, Wind, Wasser, Wald sind die Elemente, die den besonderen Reiz des sommerlichen Wochenendes zumal in deutschen Landen ausmachen. Treffen sie alle zusammen und kommt hinzu der hohe Genuß ausnehmender landschaftlicher Schönheit, so wird der Eindruck solch beglückter Mußestunden zwischen zwei Werkwochen so tief und nachhaltend wohlig, wie ihn die Teilnehmer an der Sonderfahrt der Reichsbahn zum Oberlauf der Weser noch lange als angenehme Erinnerung in sich tragen werden. Gewittergekühlt war der Morgen, und graue Wolkenfäden zogen von Westen nach Osten. Doch mit eigenwilliger Sicherheit wies das Thermometer auf Schönwetter. Die ihm vertrauten, kosteten unbeschwert von Schirm und Mantel den lichten Tag, der sich aus Dunst und Schwaden allmählich herauswob. Mit einigen schon gut besetzten Wagen lief der Sonderzug von Soest her in Paderborn ein. Paderborn stellte eine neue stattliche Teilnehmerzahl, die letzten Gäste führte Altenbeken dem Zuge zu. Dann eilte der Zug, ohne sich eine Atempause zu gönnen, durch die schon sattgrüne Egge und das buntere hessische Bergland seinem Ziele, dem Dreifluß=Sädtchen Hann.=Münden zu. Nur der Sackbahnhof von Kassel nötigte ihm einen kleinen Aufenthalt auf. Sogleich beim Verlassen des Bahnhofs bestürmten die Eindrücke in reicher Fülle die weit aufgeschlossene Seele. Wie ist es anders auch möglich, wenn drei Ströme sternförmig ein Waldgebirge zerteilen, damit prächtige Blicke in eine formenreiche und— zumal an diesem Sonnentage— farbenfrohe Landschaft schaffen und den Schnittpunkt der Stromtäler ein malerisch schönes, altes deutsches, heute wohlgepflegtes und städtebaulich überaus reizvolles Städtchen ziert. Vier Stunden standen zum Verweilen in dieser Schönheit und zum Streifen durch diese Reize zur Verfügung. Warm lag die Mittagssonne auf dem Weserdampfer, als die Fahrgäste ihn mählich füllten. Die Ersten besetzten das schattige Hinterdeck, Sonnenhärtere und solche, die mit dem kühlenden Fahrtwind rechneten, stiegen auf das Oberdeck, und auch das Vorderdeck füllte sich bis auf den letzten Platz. Anter stimmungsvollen Klängen der Bordkapelle, dem Tücherschwenken und umschwärmt von den Hann. Mündener Wasserratten, schob das Schiff sich langsam in den Weserlauf. Nun fanden die Erwartungen der Vortage ihre Erfüllung. Nichts störte und beeinträchtigte die Eindrücke, die immer aufs neue auf die frohest gestimmte Besatzung eindrangen. Vorbei zogen, da man sich selbst in seiner genießenden Antätigkeit— bis auf Kühlung und Erfrischung des Gaumens— wohlig für den Ruhepunkt hielt, die blaugrünen Kuppen der mächtigen Waldberge, die der Reinhardtswald und der Bramwald bis an den Strom vorschieben, die Flecken und Dörfer, die sich an den Weserlauf drängen, die alten Gemäuer von Kirchen und Klöstern, die wie Hilwartshausen und Bursfelde von großer stolzer Vergangenheit träumen, und vor allem die bunten Bilder sommerlichen Lebens in und auf dem Wasser und auf den grünen Matten der Afer. Eine besondere Aeberraschung war eine KdF.=Flotte, die mit vier Dampfern in entgegengesetztem Kurs vor Oedelsheim an dem„Kaiser Wilhelm“ unter lebhafter gegenseitiger Begrüßung vorbeifuhr. Der Abend neigte sich schon, als der Dampfer am Endpunkt der Wasserfahrt, in Carlshafen, anleate. Nicht allzu viel Zeit stand zum Durchstreifen dieses hübschen Hugenotten=Städtchens im Stile des 18. Jahrhunderts und zum Besteigen der schroffen Sandsteinfelsen zur Verfügung. Wieder wurde der Zug bestiegen, nun beschwert mit einer reichen Fülle starker Eindrücke. And wieder eilte der Zug durch die Landschaft, diesmal das Wesertal hinunter und durch den Netheaau der Heimat zu. Zur Nachfreude gesellte sich auch ein Gefühl des Dankes für die Reichsbahn und ihre ausgezeichnete Organisation, die diese freudvollen Stunden ermöglichte. K. H. Die abgelaufene eine Reihe von Spez im sich lenkten, wä blieben. Man hält off von Aktien unterbew gewisse Unbeweglich politischen Entspannu der Lage des Arbeitsn in Gefolgschaft fehlte Umsatzlosigkeit genüg einen Druck auf das kleine Kaufaufträge 2 spielte der Zufall häuf Der Mangel an vielleicht auch in den Erfordernis nach Ansi Reichsmark nicht wei lange Vorsorge getroft Tage hinein reichliche daß es noch einige gehörten Bemberg au Kunstseidenproduktion. stahl auf die liquide zuversichtlichen Ausf zogen an, obwohl in über die Sanierung gef sich auf die Dividender hang mit Bemberg ke abschlag völlig wiede Das hochsommerliche Wie wirk Berlin, 14. Juni. sandes Nr. 38 verö vereinigung der deutsc die Hauptvereinigung d. und die Wiederaufnah betriebes von der Ge verbandes abhängig. Neubelieferung eines I großverteiler. Nach 2 schaftsverband als zus Sitz hat, der eine nei die Neubelieferung, so genehmigungspflichtig. Wirtschaftszweig ist b vereinigung der deutsch bekannt. Eine Wieder gegeben, wenn eine Br. 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Juni Eine Börsenwoche der Spezialpapiere Die abgelaufene Börsenwoche war dadurch charakterisiert, daß eine Reihe von Spezialpapieren das Interesse der Bankenkundschaft zut sich lenkten, während die Standardpapiere meist vernachlässigt blieben. Man hält offenbar in den Kreisen des Publikums eine Anzahl von Aktien unterbewertet, und in der Tat zeigten sie bisher eine gewisse Unbeweglichkeit. Die Kulisse verhielt sich trotz der außenpolitischen Entspannung und der überaus günstigen Entwicklung in der Lage des Arbeitsmarktes ziemlich passiv, da es ihr im allgemeinen n Gefolgschaft fehlte. Bei der im großen und ganzen herrschenden Umsatzlosigkeit genügten in der Regel schon winzige Abgaben, um einen Druck auf das Kursniveau auszuüben, wie andererseits auch kleine Kaufaufträge zur Hebung des Niveaus hinreichten. Hierbei spielte der Zufall häufig eine ausschlaggebende Rolle. Der Mangel an größerer Unternehmungslust hat seinen Grund vielleicht auch in den am 10. d. M. fälligen Steuerzahlungen, deren Erfordernis nach Ansicht mancher Finanzkreise von(%O bis 650 Mill. Reichsmark nicht weit entfernt ist. Wenn für diesen Termin auch lange Vorsorge getroffen worden war, so lag doch bis in die lerzten Tage hinein reichliches Wechselangebot vor, und man rechnet damit, daß es noch einige Tage anhält. Zu den bevorzugten Werten gehörten Bemberg auf Mitteilungen über den günstigen Stand der Kunstseidenproduktion. Ferner zeigte sich Nachfrage nach Rheinstahl auf die liquide Bilanz und die im Geschäftsbericht gemachten zuversichtlichen Ausführungen hin. Auch Westdeutsche Kaufhof zogen an, obwohl in der Aufsichtsratssitzung noch keine Beschlüsse über die Sanierung gefaßt wurden. Eisenbahn-Verkehrsmittel besserten sich auf die Dividendenerhöhung von 6 auf 8 Prozent. Im Zusammenhang mit Bemberg konnten Glanzstoff nicht nur ihren Dividendenabschlag völlig wieder einholen, sondern stiegen darüber hinaus. Das hochsommerliche Wetter weckte das Interesse für Brauereiaktien. Der Markt der Festverzinslichen unterschied sich hinsichtlich des Geschäftsumfanges nicht sehr wesentlich von dem der Dividendenpapiere. Eine sprunghafte Befestigung setzte lediglich DekosamaNeubesitzanleihe durch, da hierin offenbar Käufe kapitalkräftiger Gemeinden stattfinden. Die Nachfrage war so stark, daß zu scharfen Repartierungen gegriffen werden mußte. Im Zusammenhang damit waren Hamburger Neubesitz erholt. Reichsaltbesitzanleihe, Reichsbahn-Vorzugsaktien, die Umschuldungsanleihe der Gemeinden, Schuldbuchforderungen, Wiederaufbauzuschläge, Zinsvergütungsscheine usw. blieben nahezu unverändert. Der Montanmarkt war im ganzen wenig verändert. Fester lagen Rheinstahl und Deutsche Erdöl auf die Jahresberichte hin. Kaliwerte bröckelten ausnahmslos ab. Bei den Elektropapieren gaben Siemens und Halske und RWE etwas nach.— Autoaktien waren knapp behauptet. Maschinenwerte uneinheitlich. Vorübergehend entwickelte sich größerer Verkehr in sogenannten Rohstoffpapieren wie Zellstoffund Textilaktien, jedoch ging die Steigerung unter dem Eindruck der sommerlichen Geschäftsstille bald wieder verloren. Etwas nach unten neigten I. G. Farben, offenbar wurden sie für ausländische Rechnung zum Verkauf gestellt.— Chemische Herden und Chem. Goldschmidt konnten sich befestigen.— Schiffahrtsaktien lagen still. Spezialpapiere, unter Führung von Brauereien, waren freundlicher. Der Einheitsmarkt zeigte überwiegend schwächere Tendenz. Das Gleiche gilt von amtlich nicht notierten Papieren. Der Rentenmarkt lag sehr ruhig. Reichsaltbesitzanleihe konnte ihren Spitzenkurs nicht behaupten. Industrieobligationen neigten nach unten, namentlich Aschinger, I. G. Farben-Bonds und Siemens und Halske. Auch Schuldverschreibungen der AEG waren etwas schwächer. Im übrigen waren die Kurse gut behauptet, teilweise sogar fester. Wie wirkt sich die Marktordnung auf die Biergroßverteilung aus? Berlin, 14. Juni. Mit der im Verkündungsblatt des Reichsnährstandes Nr. 38 veröffentlichten Anordnung Nr. 28 der Hauptvereinigung der deutschen Brauwirtschaft vom 12. Juni 1937 macht die Hauptvereinigung der deutschen Brauwirtschaft die Neubelieferung und die Wiederaufnahme der Belieferung eines Biergroßverteilerbetriebes von der Genehmigung des zuständigen Brauwirtschaftsverbandes abhängig. Genehmigungspflichtig ist demnach auch die Neubelieferung eines Biergroßverteilers durch einen anderen Biergroßverteiler. Nach Ziffer III dieser Anordnung gilt der Brauwirtschaftsverband als zuständig, in dessen Gebiet der Betrieb seinen Sitz hat, der eine neue Geschäftsbeziehung aufnehmen will. Wie die Neubelieferung, so ist auch die Wiederaufnahme der Beliefer#ng genehmigungspflichtig. Der Begriff der Wiederaufnahme für diesen Wirtschaftszweig ist bereits aus der Anordnung Nr. 3 der Hauptvereinigung der deutschen Brauwirtschaft aus 1935(RNVBI. S. t536) bekannt. Eine Wiederaufnahme ist also insbesondere immer dann gegeben, wenn eine Brauerei oder ein Verteiler zwar schon mit dem Verteilerbetrieb in Geschäftsverbindung stand, diese Verbindung jedoch nicht ununterbrochen und regelmäßig war. Die Voraussetzungen, unter welchen die Genehmigung erteilt werden kann, sind in Ziffer I. Abs. 2, umrissen. Sie lehnen sich an die Bestimmungen des§ 9, Abs. 2, der Verordnung über den Zusammenschluß der deutschen Brauwirtschaft an, nach der die Genehmigung erteilt werden mus, wenn ein wirtschaftliches Bedürfnis vorliegt. Im übrigen ist für die Erteilung der Genehmigung eine Prüfung dahingehend entscheidend, ob die Erteilung der Genehmigung eine Gefährdung anderer Betriebe oder eine Störung des Marktes oder der Wettbewerbsverhältnisse auslösen würde. Selbstverständlich werden die Brauwirtschaftsverbände in jedem Einzelfall die berechtigten Interessen, sowohl der Brauereien als auch der Biergroßverteiler gegeneinander abwägen und nach Möglichkeit berücksichtigen. Insbesondere werden die Belange des Biergroßverteilergewerbes gewahrt. Wenn beispielsweise ein Biergroßverteiler aus rein innerbetrieblichen Gründen die Beziehungen zu seinem bisherigen Lieferbetrieb lösen und zu einem im gleichen Bezirk liegenden Betrieb aufnehmen will, so wird hiergegen in der Regel nichts einzuwenden sein, da die Genehmigung auf keinen Fall zu einer Erschwerung der Geschäftsbeziehungen führen soll. Besonderer Erwähnung bedarf die Ziffer II der neuen Anordnung, wonach eine bestimmte nachträgliche Kontrolle neuerlich aufgenommener Geschäftsbeziehungen stattfindet. Absatz I. Zimmer II bestimmt, daß alle nach dem 26. Oktober 1935 erfolgten Neubelieferungen von Biergroßverteilern zu melden sind. Diese Meldepflicht betrifft alle an der Lieferung Beteiligten. Gemäß Absatz 2 der genannten Vorschrift können dann die Brauwirtschaftsverbände die Fortführung solcher Lieferungen untersagen, die offenbar zu einer Störung des Marktes oder der Wettbewerbsverhältnisse oder zu einer Gefährdung anderer Betriebe geführt haben. Es wird selbstverständlich von dieser Befugnis nur in besonderen Ausnahmefällen Gebrauch gemacht. Die Brauwirtschaftsverbände haben durch die neue Anordnung die Möglichkeit, ausgleichend und berichtigend zu wirkeni, zumal gerade nach Erlaß der Anordnung Nr. 6 der HVDB, die die Errichtung von Niederlagen durch Brauereieff“ genehmigungspflichtig machte, unter Umgehung der Niederlagserrichtung in auffällig großem Umfange neue Geschäftsbeziehungen angeknüpft wurden. Die Anordnung Nr. 28 schließt im Zuge der Wettbewerbsregelung durch die Hauptvereinigung der deutschen Brauwirtschaft eine Lücke. Sie wird verhindern, daß künftig keine Betriebe ohne Rücksicht auf die ortsansässigen notleidenden Brauereien und ohne Rücksicht auf die Lage im Biergroßverteilergewerbe in neue Absatzgebiete vorstoßen, die bereits hinreichend versorgt sind. Von der Börse Tendenz: Sehr ruhig bei kleinsten Umsätzen Berlin, 15. Juni. Am Beginn der heutigen Börse hielt sich das Geschäft in allerengsten Grenzen. Die Regelung der Nichteinmischungsfrage in den spanischen Wirren wurde zwar mit Befriedigung vermerkt, indessen fehlte es an jeglicher Unternehmungslust. Wie klein das Geschäft ist, geht schon daraus hervor, daß zunächst nur in drei Werten, nämlich Mannesmann, Schultheiß und Farben, Umsätze von 24000 RM getätigt wurden. Bei den Veränderungen hielten sich geringfügige Erhöhungen und Abschwächungen ungefähr die Waage, für den größeren Teil der Werte kamen Erstnotierungen überhaupt nicht zustande. Von Montanwerten setzten Harpener mit 172½ um 1 Prozent und Hoesch mit 1257/8 um 1/8 Prozent niedriger ein. Dagegen waren Rheinstahl um ¾ und Stolberger Zink gegenüber letzte Notiz um ½ Prozent höher. Auch Klöckner und Mannesmann waren um ¼ bzw. ⅛ Prozent erhöht. Von Braunkohlenwerten konnten Deutsche Erdöl ¼ Prozent gewinnen, während Eintracht 1¼ Prozent einbüßten. Kaliwerte verkehrten uneinheitlich, während Aschersleben ¼ und Salzdetfurth 1¾ Prozent höher einsetzten, gaben Wintershall um ⅜ und Westeregeln um ½ Prozent nach. Von chemischen Werten stellten sich Farben mit 174¾ um ¼ Prozent und Kokswerte zunächst um 1 Prozent höher. Letztere konnten jedoch zur zweiten Notiz ihren Kurs um ¼ Prozent verbessern. Von Gummiwerten wurden zunächst nur Conti-Gummi umgesetzt, deren Kurs sich ¾ Prozent höher stellte. Am Elektromarkt blieb das Geschäft sehr gering. AEG bröckelten um ⅛ und Schuckert um ¼ Prozent ab. Etwas fester stellten sich, soweit Zotierungen zustande kamen, Versorgungswerte, insbesondere RWE, mit plus 1¾ Prozent. Von Autowerten konnten BMW gegenüber der letzten Notiz um 1¼ Prozent anziehen, dagegen gaben Daimler um ¼ Prozent nach. Maschinenaktien waren bei Veränderungen, die sich durchweg unter 1 Prozent hielten, uneinheitlich, ebenso Bauwerte. Von Textilaktien waren Bemberg ¼ Prozent niedriger, dagegen Stöhr ¾ Prozent höher. Fester lagen durchweg Papier- und Zellstoffwerte, von denen insbesondere Aschaffenburger 1½ Prozent gewinnen konnten. Am Rentenmarkt gaben Altbesitz um 0,05 auf 126¼ nach. Kommunale Umschuldungsanleihe setzte etwas niedriger ein, konnte jedoch die geringe Einbuße wieder ausgleichen.— Der Geldmarkt blieb weiterhin verhältnismäßig steif und der Satz für Blankotagesgeld stellte sich unverändert 2¼ bis 3 Prozent. Der Privatdiskontsatz blieb unverändert 2 7/8 Prozent. Das Geschäft blieb bis zum Schluß der Börse still. Wesentliche Kursveränderungen traten nicht ein. Harpener bröckelten um ¼ und Reichsbank um ¼ Prozent ab. Dagegen stellten sich Wintershall bei weiterer Befestigung auf 124. Abschluß von Vorverkäufen in Getreide Berlin, 14. Juni. Unter Bezugnahme auf die bereits in den Vorjahren veröffentlichten Mitteilungen der Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft wird erneut darauf hingewiesen, daß nach den geltenden Bestimmungen für den Verkauf von Getreide feste Preise bis zum Ende des Getreidewirtschaftsjahres vorgeschrieben sind. Die für die spätere Zeit maßgebenden Preisvorschriften werden noch bekanntgegeben. Es ist deshalb weder angebracht noch zulässig, bereits jetzt Getreide der neuen Ernte zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen, da der später gültige Preis noch nicht festgesetzt und auch nicht voraus bestimmt werden kann. Mit Rücksicht auf die sich hieraus ergebenden Folgen wird dringend vor dem Abschluß von Geschäften mit fester Preisbindung gewarnt und empfohlen, derartige Verträge über die Lieferung von Getreide der neuen Ernte erst dann abzuschließen, wenn die maßgebenden Festpreise für den in Betracht kommenden Zeitpunkt festgesetzt sind. Kaufverträge über die Lieferung von Brotgetreide dürfen von den Mühlen nur zur Lieferung(Abladung) für den laufenden und die beiden folgenden Monate abgeschlossen werden.(Ziffer II der Anordnung vom 30. 10. 36— RNVbl. S. 537.) Berliner Wertpapierkurse vom 14. Juni Berliner Devisenkurse (Mitgetellt von der Commerz- und PrIvat-Bank) in Reichsmark Buenos Aires(1 Pap. Peso) London(1 Pfd. Sterl.) Newyork(1 Dollar) Rio de Janeiro(1 Milreis) Amsterdam(100 Gulden) Brüssel(100 Belga) Danzig(100 Gulden) Italien(100 Lire) Jugoslawien(100 Dinar Kopenhagen(100 Kr) Paris(100 Frc.) Prag(100 Kr.) Riga(100 Latts) Schweiz(100 Frc.) Spanien(100 Peseten! Stockholm Gothen(100 Kr.) Wien(100 Schilling) Geld Brief 2.501 2.507 12.31 12.34 2.497 2.501 0.165 0.167 137.26 137.54 42.12 42.20 42.10 42.15 13.09 13.11 5.659 5.709 55 55.12 1.105 11.125 8.676 8.649 18.90 49 57.16 57.28 16.98 17.02 63.50 63.62 48.95 49.05 Die Kennzitier der Großhandelspreise stellt sich für den 9. Juni wie in der Vorwoche auf 106,1(1913= 100). Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 104.6(unverändert), Kolonialwaren 97.7(plus 0.1 v. H.), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 96.7(plus 0.1 v. H.) und industrielle Pertigwaren 124.4(plus 0.1 v. H.). Blühende Wirtschaft spiegelt sich in steigenden Aktienkursen wider. Seitdem unsere deutsche Wirtschaft im Jahre 1933 ihren Autschwung begann, sind auch die Kurse d.r Aktien im Steigen begritten. Damals, vor 5 Jahren, waren die Aktien unserer großen Unternehmen oft nicht einmal die Hälfte ihres aufgedruckten Betrages wert. Inzwischen aber hat sich das Kursniveau von 49.9 im Mai 1932 bis auf 112.4 Mitte Mai 1937 verdoppelt. Und das bei fast völliger Ausschaltung der Spekulation(Aktienindex jeweils im Mai seit 1932: 49.9: 68.5: 77.7: 103.1; 112.0.) 1 Milliarde RM für Meliorationen. Für 1937 sind erneut bereits 200 Mill. RM zur Förderung der Landkultur bereitgestellt worden, und zwar vor allem für Drainagen und Oedlandverbesserungen. Dieser Betrag soll bis 1940 auf 300 Mill. RM hinaufgesetzt werden. so daß dann insgesamt 1 Milliarde RM für Meliorationen aufgewendet worden ist. Es wird erwartet, daß im Laufe der nächsten Jahre rund 2 Millionen Hektar Fläche hierdurch im Ertrag wesentlich gehoben werden. Hauptschrifttenter und verantwortlich für Polntik un Wirtschaft: Wolfgang Bergemann; Stellvertr. Joh. Grohmann(al wesend:) für Kommunalpolitik und Stadtnachrichten: Rolf Speiz: für den provinziellen Teil: Wilhelm Blanke: für den Unterhaltungsteil: Johanna Tops: Bildverantwortlich die Schriftleiter: verantwortlich für den Anzeigenteil: Laurenz Offerseld sämtlich in Paderborn— Verlag und Rotationsdruck: Westfälisches Volksblat 0 m. b. H Paderborn Rosenstraße 13—15 D.-A. V. 37 Westfälisches Volksblatt Hauptausgabe u. Ausgabe A zusammen 16 124 Ausgaben B. C. O zusammen 2 960 Gesamt-D.-A. 19 084 Zur Zeit ist Preisliste Nr 8 gültis D.-A. V./37 aller im Verlage Westfälisches Volksblatt Gmbhi. erscheinenden Tageszeitungen Westfälisches Volksblatt Gesamtauflage(Ost- u. Südwestfalen) Eichsfelder Volksblatt(Eichsfeld und Thüringen) Sächsische Zeitung(Reg.-Bez. Magdeburg. Merseburg u Anhalt) Warburger Kreisblatt insgesamt: „De 7 Taa“ 1 VI 3735 505 Anzeigenpreise des Westfälischen Volksblattes Gesamtauflage: Die Millimeter Höhe und 22 Millimeter Breue 9.5 Pf.: Stellengesuche kleine einsp Anzeigen orwater Natur mit Ausnahme der Stellenangebote: 5.5 Pf., Stellenangebote: 1.5 Pf.: Pamilien- und Unterrichtsanzeigen: 8.5 Pf.: Schiffahrtsanzeigen: 9 Pf.; ereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6.5 Pf.: im Texrteil Millimeter-Zeile 89 mm breit: 50 Pf.: Hauptausgabe und Ausgabe A zusamme: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9 PI.: Stellengesuche kleine einsp. Anzeigen privater Natur mit Ausnahme der Stellenangebote: 5 Pf.: Stellenangebote: 7 Pf.: amtliche Bekanntmachungen der Iandratsämter und Gemeinden: 6 Pf.: Unterrichtsanzeigen* PI Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6 Pf.: im Textteil Millimerer Zeile 80 mm breit: 50 Pf.: Ausgaben B. C und D zusammen: 4 Pf.: im Textreil: 20 Pf.— Zur Zeit ist Dreieliete Nr 2 estltie 19 084 5 368 556 243 27 251 Die Klein-Anzeige ist die erfolgreichste„Aittlerin zwischen Angebot und Nachfrage. Schnell und billig werden Ihre Wünsche erfüllt mit einem Inserat in unserer Zeitung. pendung pbeseitigtORER Sichere virkuns extro Oeg HAARFARBE FI.1.80 SorK HD HIEDERRERSTELER Drog. Bergmann, Paderborn Versand nach auswärts Wir bitten die Stellungsuchenden, in Ihrem Interesse bei Bewerbungen auf Chiftre- Anzeigen keine Originalzeugnisse, sondern nur Abschriften beizufügen. 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Um ein andächtiges Gebet für die Verstorbene bittet Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Joseph Haselhorst Kneblinghausen, Geldern, Arnsberg, den 12. Juni 1937. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, dem 16. Juni, von der Pfarrkirche in Meiste. Daran anschließend ist das Seelenamt. Danksagung Für die Beweise inniger Teilnahme sowie für die reichen Kranzspenden beim Tode unserer lieben, guten Mutter sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. Asseln, im Juni 1937. Geschwister Wienold Beleuchtungs Körper Tisch- und Leselampen Seidenund Kartonschirme in großer Auswahl im Lichthaus Bilz, Kamp 12 C STATT KARTEN Ihre Vermählung geben bekannt Paul Wagner Gerichtsassessor Hedwig Wagnen Münster I. W. geb. Rleke 15.Juni 1937 Paderborn Wilhelmstr. 7 2 dus dem Aee HAUS beammt u schützt der Sonnerburd M.E.G. GOTTLIEB G. HEIDELBERG Reformhaus, Vita“ L. Strauch Fachgeschält für neuzeitliche Ernährung und Körperpflege Westernstr. 12. 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Warmblut 1 schwerer Wallach(Ostfriese, 12jähria), 2 eingetragene, gedeckte Stuten(3= und 9jährig), 2 zweijährige Fohlen(Stute und Wallach). Die Pferde sind sehr gut gebaut und zuverlässic. 88 Stück Rindvieh des schwarzweißen Tieflandschlages 2 amtlich= und herdbuchgekörte Zuchtbullen(1¼ u. 3jährig), 31 sehr gute, meist junge hochtragende, und frischmelke Kühe, 26 allerbeste, fast hochtragende und tragende Rinder, 15 Rinder (¾ bis 1½jährig), 10 Mutter= und 4 Bullenkälber, bis ½ Jahr alt. Die Bullenkälber sind zum Verkauf als Zuchtbullen freigegeben. Sämtliche Tiere sind im Herdbuch eingetragen. Es handelt sich um eine beste, mehrfach prämiierte Herde mit hohen Milchleistungen. Die Herde hat unter Tuberkulose= und Milchkontrolle gestanden und ist lt. amtlich vorl. Bescheinigung gänzlich frei vom Bazillus Bana. Herdbuchpaviere kostenlos. 52 Schweine 1 angekörter Eber, 12 tragende Erstlings=, 12 tragende ältere Sauen, 27 Läuferschweine. Geflüge! 150 ein= und zweijährige Legehühner, 40 diesjährige Gänse, 15 Enten, 2 Hofhunde. 6 Acker=, 2½=, 3= und 4zöllig, 1 großer Vieh= auf Federn, 1 Markt= u. 1 Milch= auf Federn, 1 leichter Pony, 1 offener Kutschwagen, 1 Sturzkarre, 2 Selbstbinder=(Cormick 1, zwei Jahre gebraucht), 2 Gras=(Cormick 1, fast neu), 1 Ablegemäh-, 1 Drill(Saxonia, 2½ m), 1 Hack=(Bartels, 2½ m), 1 Kartaffelsortier=, 1 Runkelschneidemaschine mit Motor, 1 Düngerstreuer(Westfalia), 3 m, fast neu), 1 Kalkstreuer, 1 Heuwender, 2 Pferderechen, 1 Schrotmühle, Windenia, 1 m. mit 10=PS=Motor, 4 Kipp=, 1 Wende=, 1 Beet=, 1 Hack= und Häufelpflug, 1 Untergründer, 4 Dreischare, 2 Kultivatore. 1 Ackerschleife, 5 Gang Zickzack=, 1 Gang Saateggen, 1 Canbried=, 1 dreiteilige Glattwalze, 1 Jauchefaß, 1 Jauchepumpe, 2 Schleifsteine, 4 Schweinekästen, 8 Kuhtröge, 7 Leitern, 2 Dezimalwaagen, 1 Posten Kleereuter, eichen Riegelpfosten. Bohnenstangen, 20 Milchkannen, 1 Waschmaschine mit Motor, 1 Wäschetopf, Leutebetten, Pferdegeschirre und sämtliches Kleingerät. Besichtiguna nur am Vortage des Verkaufs. Kataloge mit Abstammungs= und Leistungsnachweis gegen 1 RM durch den Unterzeichneten. Unbekannte Käufer müssen ihre Zahlungsfähigkeit durch Bescheinigung der Ortsbehörde nachweisen. Verladung sämtlicher Tiere und Gegenstände erfolgt kostenlos durch Verkäufer. Herdbuchtiere haben 20 Prozent Frachtermäßigung. Versteigerungsfolge: Acker=, Wirtschaftsgeräte, Maschinen, 11 Uhr Pferde, Rindvieh, Schweine, Geflügel, Wagen, Rest Maschinen, Kleingerät. Die Tiere können noch 5 Tage unentgeltlich auf Weide bleiben. Ab 8 Uhr morgens fahren vom Hauptbahnhof Soest nach Bedarf Autoomnibusse hin und zurück. Körbecke(Telefon 231) über Soest. Bernhard Schäferhoft