Abend=Ausgabe. Mittwoch, den 19. September 1906 Ssess sie 3ch 1 hien Anzeiger und Handelsblatt.—.. ezogen oierteljährlich 25 vsenntglt. die einspalige Kolonel zetle Annahmeschluß von Inseraten Sesietdte: 2d. Kucterel. 8l5 Den de. chaesächel e. drei Nr. meldet sich die Betriebs- Zeutrale, welche die Verbindung mut den Hierzu die achtseitige Beilage„Mußestunden". Kleine Chronik. Organ für nationale Politik, verbunden mit der Westfälischen Allgemeinen Zeitung .... Amtliches Kreisblatt für den Stadt= und Landkreis Dortmund Gratisbeilagen:„Die Sonntagspost“(illustriertes Unterhaltungsblatt). Mittwochs„Mußestunden“ Täglich 2 Ausgaben Verantwortlich: Für Politik und den übrigen, nicht heiondera be den übrigen, nicht besonders bezeichn. Teil i... J. v. Wildenradt: für Feuilleton, Wissenschaft und Kunst: J. u. Wildenradis für Inserate und Reflamen. o. Grävinghoff, samtlich in Dortmund.#####0033 Druck und Verlag: C. L. Krüger, m. b.., Dorimund.# Für Aufbewahrung and Rücksendung unverlangt eingesandter Manuskripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen au vorgeschriebenen Tagen and Blätzen wird keine Verantwortung übernommen. Erfüllungsort Dortmund seren. Jahren und in den döheren Stellungenlnschen Lane., in zer grerz. Kr.sch auf den e la= aber können sie einen Rückstoß auf die BalkanDen Leitern des Chemnitze boykotts ist von den Ringbr eine Klage zugegangen. Mark Entschädigung unter Forderungen. De Eesaswast inn ussenrsaeten, aset, Krie eur Bscisek, Helt scs getadsese anzsuig u. den esziashsen Wdei in Hetetächlboen, Jad ie die Intersane Eeie der Cihe, 1ud aus im Bastreis Neut für den Abgenebneten., sch der Dienst sportsmätig machen Uidtigen semansen mander vue u..e lich uict de dsdald oel nan sie boch veriolgen Marx aus Külr ist auf den ia. Ortober anberaumt sthi, er in alersals, aber sch um die wirkiche man da Bedirfaia. siesd zur 2e gerndhnlich datl! Dieler Aritet, der Wclichlich dem Drekbuns worden. Ausbildung der Mannschaft zu kümmern, fällt lassen. Das mar aundi#.## Geaner mexken zu sgerecht wird und den Italtenern erklärt, daß ihm gar nicht ein. Dazu sind nach seiner Meinung von Ranam der Pastichz, bei den Kongreh=Kkroaten Frankreich keine Ermutgung für sein Sicher. : S er die altgedienten Sergeanten und Unterosiziers mal zeigen, wer der Shlaw= sel. und fuhren Mit seuv=gatsl. worig dabe der aber im Herzen bei auerehes Der Enaläinder der Stchadte aus denen sich das Trentng(weiche nach Zeigen Feuenden anszg, die kalenlichen Interesen am Valder Ze Saste as hsice Keichalde lie 2 st sch. e ach chscecbenlsche de lschls 2a. C ereehseiz Reieresc, elesesit is it bcherich inr 146 Sehalisten Bieglgash ein nane, Saget Mlasge, Bich. 8u1sh der uich erschuenr anltenschen eratdut, Pran, eltete iun ene u. Buuten brauereien und die Gründung einer Bier=lie, dem seine Verwandten ein Offizierspatent ge= hesta— und einta, urgermeit ckn— Pordon einkaufsgenossenschaft. staust haben, hat fast ein Gefühl des Biderwillens ener riesen: Kugri Erggis, raua mit a 16467 Ars-8rr½#trns. Er hat so etwa das Ge= aten, aber gleichzeitig schasten naugcden. KroDeutsches Reich. *) Näheres siehe unten. herumgeführt, weil er sich geschämt habe, sich mit liener!! den Kerlen sehen zu lassen. Bei uns gehören bei aus sicherer rüde gegen die angegriffenen Ita= Hohn, des verstorbenen Prinzen Albrecht von alen Voialen und bentlichen Unterschlesen Hör1. Die But in Rom war matrlich groß, diel von Regentschatsrat der Landsversammlung zut ner und Soldat zusammen. In Enaland win der Keresern,„oderte ennun. Vor wenig Monaten Most vorgeschlagen seln.“ junge Offizier mit den Soldaten nichts zu tun##., der Kammerpräsident Mareora selber von Hie Juhilsumskaien in###enne haben und deshalb drückt er sich, mo er unTrientino nostro“ gesprochen, und der Oui# Die Jubiläumsfeier in Karlsruhe. Im großherzoglichen Hoftheater fand gestern *# Hause eine GalaErscheinen der höchEin Haus ohne Unterbau. De,„englische Kriegsminister ist ein Mann, haben und deshalb drückt er sich, wo er nu' kann, Olhsichton vofA 1." Ihnmf-brnntft 4 TaL, I.„— der Absichten rasch in Taten umzusetzen verseßt, vom Frontdienst. Deshalb wird es Herrn Halescmupie sich in Wien entschulbigen. Diesmal war!.„ Im dreskhezogligen Hostzeater Vor wenigen Wochen weilte er in Deutschland, ane außerordentlich schwer werden, den richtigen oa. Tal ger in den Ferien, aber Barzlat hattel ur 79.28, Ltc9, Veleichtetem Haulum das Wesen des deutschen Generalstabes ken= Nachwuchs für den Generalstab zu finden. ssofort einige Interpellationen für die Zukunftshorgellung statt, Beim Erscheinen ver yochnen zu liten und nun hat er seinen Plan für Als Herr Haldane nach Deutschland kam, gab denten=umustett#s einige blutrünstige Stu= Hute####rschaften, erbob sich die Festversammlung. eunen englichen Genetaltab sir und fertig. Beises Leute die patriotische Veklennungen emosan. ertanestnstog. und das„Giornale ertlärte, 6 Amtentaut Oebeimer Hotat Dr. von Hosernanr aiuser Sietent, old es am ug schelis gelle=sten, vel man den Frenden zn Siek schen liche e. Pirtuig gueranentig Kduer id mi Helten Eachte u. Gio aun ue Suthuicner un u. gen ale Widersäanbe, de sch elwa den Vlane ent. Abex edie England nicht die augeneine Becdestlichtlater un Wernragn,„ Van mise letens der Ne,.“, Cegot. 814 Pein de Vunsene be Ss ans a ie, aishe nd een, Seuiche Aad iur Blaiche Galt achb e- Kalden en ier A. chede ezscheoe# siert und eingeteilt denkt und was er übe di ten, Genexalstave obliegenden Aufgaben sagt, sgteichwertigen Generalstab, noch eine wirklich im keit zua. eur das alles hat Hand und Fuß. und doch will uns modernen Einne leistungsfähige Armee besitzen. eeit war auf dem Viptet. sein Beginnen wie das eines Baumeisters dünken, der bei einem Gebäude nicht zuerst den Grund legt, sondern mit dem Dache beginnt. Herr Haldane will sich den deutschen Generalstab zum MuOesterreich und Italien. wiese) aus Wagners„Meistersingern“. Am Schluß Nun tun die Regierungen iör Bestes, den simmien die auf der Bühne Beschäftigten die Schein des Anstandes zu wahren: Der Besuch Sa der Festversamml.2 mt auu dceters Kon lettas in Wien, des italienische: Stabschefs. margan tve saumlung mitgesungen wurde. Der sich den deutschen Generalstab zum Mu Die„Ertra=Toure si u...— lzeugte von guten„offiziellen" Beziehungen amt Ze#stellung wohnten außer sämtlichen Mitgliee anme ise a. ee lesger, ai. betsest. lpdenk ier Zod Verhalise Oeherech euim lichenen Korps dem Diente bis in seine Einielbeten völig ver.[Avepuspenszer das Verhältus Hesterreichs zumsichungen„iorreit und, so ind die der Masse= ednidstamtite und ale dier weitenden e nagn versuchsweise zum Generalstab kommandiert reich kanns verschmerzen. und wenn er sich dort bewährt, genommen. Nach]#1. Perschmerden. und die standesherrlichen Familien bei. Zum Parteitage in Goslar. nle. Die Vorbereitungen für den diesjährigen eser Beiene euer un ue aihe ur aue ai ie aae e. elieg est guren ele dser auld de Karauts ganten elite G ihleg ior sel. I. uchuisnicg Gandk ur. 645. zurück, tut dort wieder Frontdienst und kommtmeigg##### so lesen wir, und werden es wir(der offiziöse„Temps“) nur sagen## cerzien tar dürfen im wesentlichen als beendet gelten hann eseitiek wicher um Genterates. So wienlKreikelise, gsiad, b. Hen. wder Leuen wurde ansrech oihe Grmtatlgaung iu seiner echechesrutzIDo ged eur ichiektener Ariet Bnschich er was. Herr Haldane übrigens sehr scharffin= Schwierigkeiten:sar Pr., 12.Zwischenfälle und nötig hat, wie denn Monsteur Elemenent vig zuseaognnugs. o. der. eingelaufenen oder noch eseschlse eeise aies Krisice etesc heh i. hasches ie Aalicn alier esicich lis fälie Gasik uise Ve. Aiel Bueliagants en. B. s A. At u. Kadad k. eschs e se scse cs c. ece cei escstehescheice etice sctsich älich Keshichie eis erih e onen. o5 Truse und Wasse eine Vestantelwesk und Lue Remucteit baben und ein Velsüber wie snd der Meinuna, dakt ssea.1 eist, Lot werten. Die Petetlauite wicd uch den vein ung werden vollbringen können. Die Ke#### vaß im Zeitalter des allgemeinen vensation ist, daß mir au###### eine Kom- Zentralbureau bislang eingegangenen AnmeldunLeistung werden vollbringen können. Die Lei= Stimmrechts dieses###s. Sllgemeinen pensation ist, daß wir also den Dreibund absolut den gaur bPlans eingegangenen AnmeldunPeise eieiels eäseis ie Veri.cheschsa e, Se, Atsenatgenist ausis ais aus die Gsolatesgriaten muit den Keroszr, Phichenl Pee reicg. den Bitak.31. de Kautomute 1 6141 er derm die lungen, zugleich geitia gewecken undswesen. und mie; Tharermeud gaxe iau Fer, ge. slchlehlis dach enden, selbst wenn sie sch miähtlos in unertennber. weiert, a2., Keinhzesharegesemarez S. Ki Ve=ächen.— amdent, elt Wem de V6 ubt.it zur selen 9h.15h luesi der iuerzailclser nugar genau vertrauten Ofiziere hers die sch an der Irredenta erboßen. D. Red.), der algemeinen europäschen Politik Ein tapferes Weib. 25) Kriminalroman von F. Wicks. Autorisierte Verdeutschung von B. Katscher. (Nachdruck verboten.) „. eine Pflicht ist es aber, die Interessen meines Klienten zu wahren. Wie die Dinge jetzt stehen, halte ich es für geraten, zu wissen, wo er kann ich jedoch nur durch Dich erfahren, wenn Du seine Fährte verfolgst. Das Auskunftsbureau des Lloyd wird mich wohl noch heute davon verständigen, wo die„Ueberraschung“ vor Anker liegt. Du tust mir also den Gefallen, Louison im Auge zu behalten? Eine gründliche Luftveränderung wird Dir übrigens auch nichts schaden.“ David Thresher schlug ein und verließ noch an demselben Abend London, um sich nach Greenock zu begeben, wo die„Ueberraschung“, wie der Lloyd meldete, vor Anker lag. Am nächsten Morgen frühstückte er im„Tontine=Hotel“ zu Greenock und spazierte auf der Esplenade, die einen überwäl tigenden Ausblick bot; nur wunderte er sich, daß er der einzige Spaziergänger war, der die herrliche Landschaft genoß. Ein Telegramm von Hales benachrichtigte ihn, daß die Jacht aus der Lamlash=Bai in den Hunters=Kai gesegelt sei die Regatta des„Phearshon= Jachtklubs“ stattfinden sollte. David entschloß sich, ihr dahin wenn möglich ebenfalls in einer Jacht zu folgen und telegraphierte Eales als seine nächste Adresse das„Hotel in Hunterskai“. Wo aber sollte er in aller Schnelligkeit eine Jacht mieten? Die Saison stand auf ihrem Höhepunkt. Allein der Zufall war ihm günstig. Er begegnete nämlich am Strande einem Mann in einem abgetragenen Matrosenanzug, der sein Pfeischen rauchend auf die Wellen starrte, die Hände in die Hosentaschen. "„Ein prächtiger Morgen heute“, leitcte Thresher oas Gespräch ein. Mann schon sein“, knurrte der Alte, ohne seinen Blick von den bewegten Wellen zu wenden # glauben Sie, wird es morgen auch schön gesprächigen Fremden sorschend an, und da dieser es ernst zu meinen schien, entgegnete er: kanns wissen? Vielleicht wirds regnen, wies“ P. gus nicht. Die Volken sind launisch, „Können Sie mir nicht sagen, lieber Herr, wo ich hier eine Jacht mieten könnte?“ „Was für eine?“ „Eine kleine, am liebsten ein Dampfboot.“ „Wann brauchen Sie'?“ „Sogleich.“ „Sehen Sie dort drüben den kleinen Dampfer? „Midge“ heißt er und Herrn Buchan gehört er, einem Herrn aus dem Sündenbabel Londons, und er ist gerade in seinem Kutter„Maiglöckchen“ ab gedampft“, sagte der Alte, nachdem er lange still schweigend vor sich hingeblickt und riesige Rauch wolken von sich geblasen hatte.„Sie ist ein kleines, feines Ding, die„Midge“, und gut bemannt und zum Abdampfen bereit.“emann: „Was glauben Sie, wie viel würde Herr Bu dafür verlangen?“ fragte David zögernd Der Blusenmann imponierte ihm. „Wissen Sie, es ist gar nicht so sicher, ob Sie sie überhaupt kriegen, mein Lieber“, entgegnete der Raucher nachdenklich, und starrte den kleinen Dampfer an, als ob derselbe ein noch nie gesehenes blaues Wunder ware. Thresher stand vor einem psychologischen Rätsel, das er lösen wollte. Dort lag ein Boot, das er brauchen konnte, und hier stand ein Mann, der ihm augenscheinlich dazu verkönnte, wenn er wollte, aber er ließ sich jedes Wort erst mühsam abpressen. „Wer bewacht das Boot?“ Durch diese Frage hoffte er zum Ziele zu gelangen. „Fest Tom“, lautete die Antwort. „Wo ist dieser Tom zu finden?“ sein guch nicht“ sichet, kann sein aufm Boot, rann „Wohnt er dort?“ egne Saintumt. Wissen Sie, er hat dorten ne geht er oft aus Lanz.“ Bezucemen, und deshalb „.reshers Geduld ward auf eine harte Probe gestellt und er machte noch einen letzten Versuch eine befriedigende Antwort zu erhalten. #####er konnte mir Auskunft über die Jacht .S, da müssen Sie doch zu Herrn Me Cloo gehen, der sie zu verkaufen hat!“ Ans Wa g e ich diesen Herrn Me Cloo?“ eg. 32. Das winen Sie nicht? Soll ich Sie hin„Wollen Sie die„Midge= kaufen „Wegn ich sie nicht mieten kann, werde ich sie kaufen. Nach einem längeren Spaziergang erreichten sie die Reede, einen ungeheuren Platz, der mit Holz= und Eisenvorräten angefüllt war: das Tizmern und Pochen, das Hin= und Herrennen, das Schreien und Lärmen der Arbeiter verwirrte David, der warten mußte, bis sein schweigsamer Raucher, der es unternommen, Me Cloo in diesem herauszufinden, wieder auf der Bildfläche erschien. Dies geschal, nach einer halben Stunde , un ersetzter Herr mit klugen, klaren Augen und gutmütigem Gesicht begleitete ihn. „Das ist Mc Cloo“, lautete die einfache Vorstellung des Matrosen,„und das ist der Fremde.“ Sagte er und verschwand. wollen die„Midge“ kaufen?“ möchte sie lieber mieten.“ „Geht nicht.“ „Weshalb nicht?“ „Weil ich die Vollmacht habe, sie zu verkaufen ., 300 Pfund gehört das niedliche Ding Ihnen“ Exrlaxge, wic Cloo, den Reflektanten von der Seite vetrachtend. Als er bemerkte, daß Thresher nicht würden Ein“ Kste ix sovial hinzu:„Vielleicht eine Probefahrt ani zi“ zum Jauf entschließen, mossens Esl pucrar##pfer unternehmen wonlen? Es würde mich sehr freuen, wenn Sie Phearstonslaße.70 Hunterskai in unseren ##### stonklu„begleiten wollten, wo ich Sie dem rescher grsktellen könzie, daß ich mit meiner Jacht schon länast hätte abaghampft sein sollen, aber bei der heutigen VersammWer, Si“ Lur hab. ist viel zu Wenn Sie Lust haben, mich um vier Uhr abzusolen, will ich Sie auf der„Midge“ nach Huntersbringen, so daß Sie sich persönlich von ihrem Rebibe verspreg“ Ziezgug üherzengen können. wan#r verspreche ich Ihnen einen vergnügten 20. Kapitel. David Thresher segelte, unter dem falschen Eindruck, eine geschäftliche Unterhandlung mit dem Besitzer der„Midge“ pflegen zu sollen, mit Me Cloo nach dem Hunterskai hinüber. Der Verkauf des Dampfers schien niemand zu beschäftigen; alle Hafenbewohner ergaben sich der Nachtschwärmerei und erwarteten, daß auch er daran teilnehwerde. Herr Buchan betrachtete ihn als Gast, und war nich zn k-Maialbächen“ zum Diner zurechen, aicht zu bewegen, von der„Midge“ zu Geschäften zu sporechen. 3ch mag mir nicht bas Tag gebört „#9 Thresher, der ohnehin nicht wußte, was er mit seiner Zeit anfangen sollte, nahm die Einladung dankend an und befolgte den Rat anvon wo er die reite Flotte von ein prächtiges ## inzwische#neiz Spaziergang nach dem maun(#. gezegenen Clochleuchtturm zu unternehmen, e ganze zur morgigen Regatta bein Jachten überseben konnte. Es war , b u n t b e w e g t e s B i l d, d a s i h n ck aller Jorgen vergessen ließ. Zum Glück ahnte er damals noch nicht, daß Slade ein ihn gehängt und dieser #tty die Ueberzeugung gewonnen hatte, in der Abreise Threshers, den er als den nächtlichen Besucher ermittelte, einen-Schlüssel“ . Für alle Teerjacken und Jachtbesitzer bedeuten die Regatten das, was für die Landratten der große, Karneval bedeutet“, erklärte eines der vier Mitglieder des Jachtklubs, die mit ihm zusammen bei Buchan dinierten. „Seit Erschaffung der Welt bis zum heutigen Oi eat S. Keln. Feu gegeven, das sich irgendwie liete, wie Sie. sch Heute Abend personlich übergen. mit Donnerstimme „In„der Dämmerstunde ruderte die ganze Geeriüten Bampier entfernten Dampfer, den der Sekretär für die haltung, de. Feuversammtung gemietet hatte. Als Admiral des Klubs übernahm Me Cloo das Prärer Lüsg u bens: Wähgend die meisten anübe„htt einfachen„Kommodoses“ vorlieb rals haberu die„Pbearshons“ einen Admi. heimnis gefunden zu haben. „Schlüssel" zum Ge„Bieser n### nn energisch den Hammer in mit Huge#n dig. Anwesenden zu schweigen, damit Dugald die„Hymue“ anstimmen könne. LautHerr ein von# Siz.) echs Fuß hobe, alte de. Südsee stammendes Lied an13½,## meinem tiefmelancholischen Refrain Sugi a, die ganze Gesellschaft mitbrüllen der geborene Komiker zu sein, denn nach jeder Strophe erklangen wahre Lachialven Wie lange er die„Hymne“ sortgesetzt haben würde, nicht wissen, denn ohne Mahnung des ten Brleate er nie aufzuhören. Auf den Hammerschlag desselben trat jedoch mitten in dem bachantischen Lärm plötzlich Toienstille ein. (Fortsetzung folgt.) streitenden Begleiterscheinungen vor dem Forum eine ira maximo cum studio auszutragen wünscht, wohin er gehört: auf dem allgemeinen Vertretertage, als der obersten Instanz der Partei. Daß der Meinungsstreit ebenso sachlich wie gründlich ausgefochten werden wird, dessen kann man versichert sein, zumal die Abgeordneten, als die verantwortlichen Träger einer in manchen Teilen des Reiches abfällig beurteilten Politik selbst das lebhafte Bedürfnis haben, Rede und Antwort zu stehen. Es gibt auf der Goslarer Tagung weder tote Steine, noch soll etwas vertuscht werden, und jedermann wird zu seinem Rechte kommen. Enttäuscht werden lediglich alle diejenigen sein, die offen oder im Stillen wieder einmal an der Arbeit sind, das Fell des Bären zu teilen, das sie noch nicht besitzen.—(Der größere Teil der für Goslar angemeldeten Vertreter hat sich bislang weder Wohnung gesichert, noch darüber erklärt, ob sie am Festessen am Sonntag, den 7. Oktober, und dem gemeinsamen Ausflug am Montag, den 8. Oktober, teilnehmen. An alle jene Herren ergeht hiermit die dringende Aufforderung, unter Benutzung der ihnen mit der Zutrittskarte über sandten Postanweisung beim Ortsausschuß in Goslar(z. Händen des Herrn Abg. Horn, Goslar) Wohnung zu bestellen und sich wegen des Fest essens und Ausflugs unter Einsendung des dafür angesetzten Betrages zu erklären. Es ist dies um so notwendiger, weil sonst die Parteifreunde in Goslar, die sich gern und willig der nicht ganz leichten Vorbereitung einer solchen Tagung mit unterzogen haben, nicht in der Lage sind, ordnungsmäßig zu arbeiten und allen Wünschen ge recht zu werden.) Ueber eine Unterredung des Kultusministers Studt mit dem Breslauer Fürstbischof Kardinal Kopp bringt das Berliner Polenblatt„Dziennik Berlinski“ sensationelle Mitteilungen. Kardinal Kopp setzte danach dem Minister auseinander, daß die Regierung in Sachen der Beseitigung der vol nischen Vortragssprache im Religionsunterricht in den Elementarschulen zu weit gegangen sei. Der Kultusminister soll dies zugegeben und darauf bemerkt haben:„Aber zeigen Sie uns, Herr Kardinal, einen Ausweg, der uns ermöglicht, aus dieser Situation ohne Schädigung des Ansehens der Regierung herauszukommen!“ Das Blatt behauptet, Fürstbischof Kopp selbst habe seinem Gewährsmann von diesem Gespräch Mitteilung gemacht, um ihn zu überzeugen, daß Herr Studt keineswegs so„schlimm“ sei, wie sich ihn die Polen vorstellen.— Hm! Internationale Bergarbeiterkonferenz. Auf dem diesjährigen internationalen Bergarbeiterkongreß in London war bekanntlich beschlossen worden, das internationale Komitee, das von Kongreß zu Kongreß die Geschäfte der internationalen Bergarbeiterorganisation versieht, häufiger als bisher Zusammenkünfte einzuberufen, um ein besseres Zusammenwirken der einzelnen Vertretungen zu ermöglichen. Die erste dieser Zusammenkünfte hat Ende voriger Woche in Brüssel unter dem Vorsitz des englischen Arbeiterführers und Parlamentsmitgliedes Edwards unter Teilnahme deutscher, österreichischer, belgischer, englischer und französischer Delegierten stattgesunden. U. a. wurde die geschäftliche Lage in den Bergwerksländern besprochen. Der Vertreter der österreichischen Gruppe berichtete über die Lohnbewegung im österreichischen Bergbau und gab Aufklärungen über das verderbliche Treiben der Anarchosozialisten im böhmischen Braunkohlenrevier. Die englischen Delegierten berichteten, in Süd=Wales sei der Minimallohn um fünf Prozent erhöht worden. Weiter berichteten oie Engländer, am 1. November werde der Kohlenexportzoll in Wegfall kommen. Da den Bergwerken dadurch eine bedeutende Ersparnis erwachse, so werde die englische Bergarbeiterschaft eine Lohnerhöhung fordern. Die Entscheidung darüber werde wohl im Oktober fallen. Auch die Belgier streben eine Lohnerhöhung an. Die endgültigen Forderungen sollen am 21. Oktober auf dem belgischen Bergarbeiterkongreß in Frameries aufgestellt werden. In Frankreich steht ebenfalls die Lohnfrage auf der Tagesordnung. Die deutsche Vertretung teilte mit, wenn auch hier und da Lohnaufbesserungen eingetreten seien, so sei doch die allgemeine Lohnentwicklung sehr ungünstig für die Arbeiter, zumal in Deutschland infolge einer falschen Wirtschaftspolitik die Lebensmittel enorm verteuert würden. Eine allgemeine Lohnerhöhung mindestens als Teuerungszulage sei notwendig zu fordern. Die Industrielage sei sehr günstig. Weitere Mitteilungen könnten nicht gemacht werden, auch sei hier von einem Beschluß abzusehen. Wenn es unvorhergesehene Ereignisse erforderten, würden dem internationalen Sekretariat schleunigst Mitteilungen gemacht werden, damit es eventuell das internationale Komitee zusammenberufe. Die weitere Erörterung betraf Fragen des internationalen und nationalen Bergarbeiterschutzes. Die Wirkung der Fahrkartensteuer. Man schreibt der„Köln. Ztg.": Zu der von Ihnen gebrachten Notiz, daß nach dem Ergebnisse des August die Fahrkartensteuer das in Aussicht genommene„Jahressoll“ nicht erreichen werde, ist zu bemerken, daß der diesjährige August kein rictiges Bild ergeben wird, da viele Reisende, die in der Zeit von Anfang August bis 14. September Hin= und Rückreise auszuführen beabsichtigten, sich, um der Fahrkartensteuer zu entgehen, bereits vor Einführung der neuen Steuer im Juli Rückfahrkarten oder Rundreisehefte gekauft haben werden. Einen einigermaßen zuverlässigen Anhalt zur Schätzung der Jahreseinnahmen wird man erst dadurch erhalten, daß man die Ergebnisse des Oktobers abwartet und dann berechnet, in welchem Verhältnisse die Einnahme dieses Monats zu der Jahreseinnahme zu stehen pflegt. Erwünscht würde es sein, wenn durch den Reichseisenbahnrat veranlaßt würde, daß bei Angabe der monatlichen Eisenbahneinnahmen die Ergebnisse der für den Eisenbahnverkehr neu eingeführten Reichssteuern besonders aufgeführt würden. Nach verschiedenen, sich aber lediglich auf hingeworfene Bemerkungen von Reisenden und Eisenbahnbeamten stützenden Beobachtungen scheint eine sehr stark in Betracht kommende Auswanderung aus der 1. in die., aus dieser in die 3 und aus letzterer in die 4. Klasse stattgefunden zu haben. Sollte sich diese Annahme als richtig erweisen, so würde sowohl die für das Reich erhoffte neue Einnahmequelle bei weitem nicht so ergiebig sein, wie man erwartet hat, wie die Eisenbahneinnahmen wesentlich zurückgehen. So sehr letzteres im allgemeinen finanziellen Interesse zu bedauern sein würde, so würde dadurch das Gute erreicht, daß den bei der Reichsgesetzgebung mitwirkenden Faktoren vor die Augen geführt würde, daß die Belastung des Verkehrs mit neuen Steuern ein großer Fehler war, und daß dafür gesorgt werden muß, daß die Fahrkartensteuer ebenso wie die Frachturkundensteuer, die gleichfalls viel böses Blut gemacht hat, sobald als möglich wieder beseitigt, und an deren Stelle neue Einnahmequellen für das Reich gesucht werden, wenn sich die Eisenbahnen nicht entschließen, eine Tarifermäßigung entsprechend der eingetretenen Beförderungsverteuerung einzuführen. Nicht„Hofkabale“ sondern nationale Gesinnung Der„Vorwärts“ ist stolz darauf, einen Brief des verstorbenen Regenten von Braunschweig zu veröffentlichen. Dieser vom 9. Mai 1893 datierte Brief behandelt die Frage der Möglichkeit einer Aussöhnung zwischen dem Kaiser und Bismarck gelegentlich einer Denkmalsenthüllung. Der Prinzregent gibt darin die Auffassung eines Herrn v. Witzleben wieder, daß nach der Auflösung des Reichstags eine solche Aussöhnung von eminentem wohltätigem Einflusse auf unsere inneren Ver hältnisse sein wurde. Der„Vorwärts“ meint, dieser Brief werfe ein bezeichnendes Licht auf die politischen Intrigen höfischer Kreise und auf die Kabalen der Scharfmacher. Wir meinen, daß er ein sehr schönes Licht auf die politische Verständigkeit und die nationale Gesinnung der vom„Vorwärts“ verschrieenen Hofkreise wirft. Da Herr v. Witzleben die von ihm vorausgesetzten wohltätigen Folgen einer Aussöhnung ausdrücklich mit der Auflösung des Reichstages in Verbindung bringt, so beweist dies, daß er vor allem an die Neuwahlen dachte und damit hatte er sehr recht. Die Unnatürlichkeit der Feindschaft zwischen dem Herrscher des Reichs und dem Manne, der in erster Reihe das Reich begründet hat, vertimmte damals Hunderttausende. Wäre Witzlebens Vorschlag zur Wirklichkeit geworden, so würde die Freude über die Aussöhnung viele, die verdrossen beiseite standen, an die Wahlurne geführt haben und die Wahlen vom 15. Juni 1893 hätten einen ganz anderen Ausgang genommen. Man hätte dann sicherlich nicht nötig gehabt, zur Bildung einer Mehrheit für die damalige Heeresvorlage die Polen zu Hilfe zu rufen und ihnen dafür in Preußen Zugeständnisse zu machen, an deren Nachwirkungen wir noch leiden. Wenn kurz vor allgemeinen Neuwahlen Herr Bebel und Herr Singer in Feindschaft mit einander lebten, würde es der„Vorwärts“ dann wohl als eine Kabale ausehen, wenn ein zielbewußter Genosse es versuchen würde, die beiden Männer möglichst rasch mit einander auszusöhnen, damit ihre Feindschaft nicht die sozialistische Wahlagitation gefährde? Aber freilich, die Feindschaft zwischen dem Kaiser und Bismarck war ein glattes Geschäft für die Sozialdemokratie und deshalb war jeder Versuch, dieser Feindschaft ein Ende zu bereiten, eine„Kabale". Ausland. Oesterreich. Die Ausgleichsverhandlungen. Der ungarische Minister des Innern, Andrassy, hielt vor den Wählern von Kaschau eine Rede, worin er über die Ausgleichsverhandlungen mit Oesterreich folgendes ausführte: Zwei Gesichtspunkte sind für uns maß gebend. Wir wollen mit Oesterreich einen Han delsvertrag, kein Handelsbündnis, wollen ferner keine Verschlechterung des Szell=Körberschen Aus gleiches. Falls wir von diesen Punkten abweichen würde die Nation uns im Stiche lassen. Während einer Periode, worin wir durch Verträge mit dem Auslande gebunden sind, ist es die Forderung einer politischen Raison, zu einer Verständigung mit Oesterreich zu gelangen. Wenn Oesterreich Schwierigkeiten macht, so geschieht es nur aus Lei denschaft, nicht aus wirtschaftlichem Interesse. Minister erklärte sodann, die Regierung werde ihr Versprechen bezüglich der Wahlreform einlösen Die Vorlage verzögere sich nur, weil die neue Einteilung der Wahlkreise umfassende statistische Vorarbeiten erfordere. Ein interessanter Zwischenfall ereignete sich gestern bei der Eröffnungssitzung des österreichischen Abgeordnetenhauses Abg. Hofer teilte mit, daß der Oberst Thaller, be dem er wegen Urlaub eines Soldaten vorstellig werden wollte, ihn nicht selbst empfangen habe sondern ihn an seinen Adjutanten verwies. Abg Wolf stellte darauf den folgenden Antrag:„Das Abgeordnetenhaus möchte das Reichs=Kriegs ministerium veranlassen, daß Oberst Thaller sich in gehöriger Form beim Abg. Hofer und beim Prä sidenten des Abgeordnetenhauses entschuldige, weil er das ganze Abgeordnetenhaus beleidigt habe.“ Dieser Antrag wurde zum Beschluß er hoben. Frankreich. Ein neues Mordinstrument. Wie„La France Militaire“ meldet, werden in den staatlichen Waffen= Fabriken in St Etienne gegenwärtig Infanterie=Mi trailleusen nach deutschem Muster hergestellt. Jeder der drei Läufe des für Lebelgeschosse eingerichteten Maschinengewehres erhitzt sich erst nach 6300 Schuß, so daß in ununterbrochener Folge 6300 Schuß abgegeben werden können. Bis Ende dieses Jahres sollen 6000 Stück der neuen Waffe abgeliefert werden. Die Streikunruhen in Grenoble erneuerten sich nachmittags. Es kam zu einem Zusammenstoß zwischen Ausständigen und der Ka vallerie. Neun Verhaftungen wurden vorgenommen. Die für Abends geplante Versammlung wurde durch Einschreiten einer Kürassier=Abteilung verhindert. Die Zahl der Ausständigen wächst. Die französische Gesandtschaft in Tanger hat bei dem dortigen Vertreter des Sultans Vortellungen darüber erhoben, daß die Leute des Scheriffs Moalain von Schingit in Casablanca ein Warenlager geplündert, das einem Franzosen und Belgier gehörte. Die französische und belgische Geandtschaft werden Entschädigungen verlangen. England. Der Lordmayor von London jat amtlich die Einladung des Pariser Gemeinde rats angenommen. In der Sitzung am nächsten Donnerstag wird dieser Beschluß vom Gemeinderat ratifiziert werden. Der Besuch der englischen Gäste in Paris findet wahrscheinlich am 13. Okto der statt. Der Lordmayor, die beiden Cherifs, 25 Aldersmen und 50 Gemeinderäte werden der Einladung Folge leisten. Rußland. Die Petersburger Telegraphen=Agentur ist ermächtigt, die im Ausland über die angeblich bevorstehende Reise des Zaren Nikolaus nach Deutschland verbreiteten Gerüchte nachdrücklichst zu dementieren. Der Zar wird nach kurzem Aufenthalt im Golf von Finnland nach Peterhof zurückkehren. Die Kaiserin und die kaiserlichen Kinder gingen in Helsingfors an Land und verweilten zwei Stunden auf dem aiserlichen Besitztum Langencoski. Die Kaiserjacht„Standard" bleibt bei Kotha vor Anker. Militärische Justiz. Gestern morgen wurden gemäß dem Spruche des Kriegsgerichts 17 Matrosen der Sweaborger Marinekompagnie erschossen. Von den übrigen Angeklagten wurden 10 zu Zwangsarbeit von verschiedener Dauer und zum Disziplinarbataillon verurteilt, 11 wurden freigesprochen. Ein Schlag ins Wasser. Gestern nachmittag wurden beide Ufer der Weichsel bei der Baustelle der neuen Brücke in Warschau militärisch besetzt und der Fluß durch Kriegsfahrzeuge abgesperrt. Nach umfangreichen Untersuchungen wurden 900 Personen, meist Arbeiter und Ingenieure, verhaftet, später aber fast alle freigelassen. Unzufriedenheit unter den Truppen. Nach einer Meldung aus Sebastopol herrscht unter den Truppen der dortigen Garnison die größte Unzufriedenheit. Die Revolutionäre verfügen über reichliche Geldmittel, die sie verwenden, um die Soldaten zur Meuterei aufzumuntern. Es vergeht keine Nacht, in der nicht mehrere Mordtaten in den Straßen verübt werden. Die Offiziere stehen der Aufgabe, die meuterische Bewegung unter den Mannschaften einzudämmen, ratlos gegenüber. Man nimmt mit großer Bestimmtheit an, daß ein neuer Aufstand mit blutigem Verlauf erfolgen werde. Die Revolutionäre haben eine Proklamation veröffentlicht, welche besagt, daß für jeden von dem Kriegsgericht zum Tode verurteilten Patrioten drei Beamte ermordet werden sollen und daß zuerst der Generalgouverneur, der Oberstkommandierende und die Richter an die Reihe kommen sollen.— Der Petersburger Korrespondent der„Daily Tribune“ meldet seinem Blatte, daß in Kronstadt ein neuer Aufstand bevorstehe. Die Straßen der Stadt seien mit aufgeregten Truppen überfüllt, so daß die Behörden gezwungen sind, die strengsten Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen. Die unaufhörliche Agitation der reaktionären Parteien verursacht große Aufregung unter der jüdischen Bevölkerung. Die Zahl der Arrestanten wächst. Vorgestern wurden allein über 100 Personen verhaftet. Drei politische Verbrecher zündeten ihre Gefängniszellen an, um während der Panik zu entfliehen. Der Plan mißlang.— Der Mailän= der„Avanti“ meldet aus Petersburg die Verhaftung seines Korrespondenten Fitzpatrik und erklärt, daß der Korrespondent englischer Nationalität und in Petersburg mit einem von der englischen Gesandtschaft ausgestellten Passe lebte. Das Blatt veröffentlicht einen Aufruf zu Gunsten des Verhafteten; die Intervention der englischen Gesandtschaft ist sicher. Schweiz. Die Arbeiten des Böschbergtunnels werden in 14 Tagen in Angriff genommen werden. In der Konferenz der Delegierten der österreichischen Kantone, die in Zürich zusammentraten, wurde beschlossen, einen Antrag beim Bundesrat einzubringen, betreffend den Durchstich des Greinas. Das Handelsabkommen mit Frankreich. In der Nachmittagssitzung des Bundesrates ist gestern der Wortlaut der Notenfestsetzung angenommen worden, in welcher der schweizerische Standpunkt in Bezug auf das französisch=schweizerische Handelsabkommen dargelegt wird. Die Note wird heute dem französischen Gesandten zugestellt. Spanien. Ministerkrisis und Karlistisches. Trotz ministerieller Ableugnung erhält sich das Gerücht, daß nach der Unterzeichnung des provisorischen Handelsabkommens mit Frankreich eine Ministerkrisis eintreten würde, da zwischen Kabinett und Kortes jegliches Vertrauen fehlt.— Die Polizei entdeckte in der Nähe der Villa Franca eine Waffenniederlage. In der Provinz Tarragona versuchte eine Schwadron Kavallcrie eine bewaffnete Bande von 15 Mann vergeblich aufzuheben. Inzwischen versichern angesehene Karlisten, daß sie mit dieser Bewegung, der auch die Gouverneure von Lerida und Gerona keine Bedeutung beilegen, nichts zu tun haben. Von der Guardie Civil wurde in Sabadell ein Anarchist namens Eurique Pujol Amoros verhaftet, der aus Barcelona stammt und ein intimer Freund des Urhebers des Mordanschlages vom 31. Mai ist. Türkei. Mobilmachungsgerüchte. Die Drahtmeldungen auswärtiger Zeitungen, daß der Befehl zur Mobilmachung von vier Redif= Divisionen zweiter Klasse ergangen sei, sind unvegründet. Es wurde zwar, seitdem die Beziehungen mit Bulgarien getrübt und Kriegsbefürchtungen auftauchten, verschiedene militärische Maßnahmen beschlossen, aber bisher kein Besehl zur Durchführung erlassen. Die Meldung, daß 180 Kruppsche Schnellfeuergeschütze bereits bei den Truppen eingetroffen sind, ist gleichfalls unzutreffend. Von der ersten Kontraktlieferung von 31 Batterien zu sechs Geschützen sind bisher 14 Batterien mit 84 Geschützen nach dem zweiten Korpsbereich Adrianopel, 6 Batterien und 36 Geschütze sind nach dem dritten Korpsbereich und Kunst, Wissenschaft und keben. Sonntagsruhe in England. Das neue Gesetz über die Sonntagsruhe in Frankreich lenkt die Aufmerksamkeit französischen Blätter auf die so rigoros beobachtete Sonntagsruhe in England. Die Sonntagsruhe ist dort, wie die„Liberté“ feststellt, auf ein von Karl II. erlassenes Gesetz zurückzuführen. In London wird am Sonntag nicht einmal ein Brief bestellt. In anderen Orten macht der Briefträger am Vormittag wenigstens einen Rundgang. Im Restaurant darf man von—3 Uhr nachmittags und von—11 Uhr abends sitzen. Die großen Bureaus, die Ministerien, die größeren Geschäfte werden geschlossen, die meisten schon von Sonnabend mittag an. Zeitungen erscheinen am Sonntag nicht; in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag stehen die Druckmaschinen still. Diese strenge Sonntagsruhe hat die Gründung zahlreicher Vereine begünstigt; es werden Ausflüge veranstaltet, Vorträge gehalten, theologische Diskussionen arrangiert und merkwürdige Erbauungsversammlungen abgehalten. Es gibt eine zahlreiche Kategorie von Bürgern, die am Sonntag niemals feiert; das sind die gewerbs= oder gewohnheitsmäßigen Schwätzer. In London kann man auf den Straßen eine stattliche Anzahl dieser seltsamen Prediger beobachten; sie sind entweder„persönlich inspiriert“, oder gehören irgend einer Mission an und verzapfen nun entweder moralische Lehren oder biblische Tiraden oder aber anarchistische Theorien. Die Herren Redner stecken einfach irgendwo ihren Spazierstock oder ihren Regenschirm oder ein buntes Fähnchen in die Erde, und der Tanz kann beginnen. Neugierige oder Erbauungsbedürftige bilden einen Kreis, und die Apostel reden stundenlang über ihre Lieblingssujets. Zur Abwechselung stimmen einige auch wohl Lieder an. Und die Menge lacht sie nicht aus. In England lacht kein Mensch bei solchen Kundgebungen, die in anderen Ländern mit „wieberndem Gelächter“ ausgenommen werden würden. Theater und Konzertlokale sind am Sonntag natürlich geschlossen. Das Gesetz bestraft Leute, die mit einer gekauften Eintrittskarte einen Theatersaal betreten, aber ein kluger Bürger weiß das Gesetz zu umgehen. Man zahlt einfach in gewissen Schauspielhäusern, die geöffnet sind, kein Eintrittsgeld, sondern nur eine bestimmte Gebühr dafür, daß man einen bestimmten Platz behalten darf. Dagegen können Polizei und Gericht nichts machen, zumal da man, um den Schein zu wahren, immer einige Personen gratis in den Saal hineinläßt. Ein Instrument zur Uebertragung von Musik. Vor einiger Zeit wurde bereits über ein von dem Doktor Cahill erfundenes elektrisches Instrument berichtet, das Musik auf weite Entfernungen hin, und zwar nach mehreren Orten zugleich, übertragen kann. Jetzt gibt die englische Zeitschrift „World's Work“ ausführliche Nachrichten über diese Erfindung, die in den musikalischen Sitten der zivilisierten Welt eine vollständige Revolution hervorrufen dürfte. Das Instrument des Doktors Cahill bringt nicht nur alle Töne hervor, die die in den Orchestern benutzten Instrumente hören lassen, sondern auch musikalische Töne, die man bis jetzt noch nie und nirgends gehört hat. Es hat nichts, was an die schlecht ineinandergreifenden nasalen Töne des Phonographen erinnern könnte; seine Noten sind voll, wohlklingend, rein und deutlich. Die Kosten der ersten Einführung der neuen elektro=musikalischen Industrie sind sehr bedeutend. Das neue Musikinstrument kostet nicht weniger als 800000 Mark; dafür wiegt es aber auch 200000 Kilogramm. Die Kapellmeister der neuen Schule werden hübsch zu Hause bleiben und von ihrem Arbeitszimmer aus die Welt mit Musik speisen können. Um die Wirkung der von ihm im stillen Kämmerlein produzierten Musik kennen zu lernen, wird sich der Maestro einen Telephonhörer ans Ohr legen müssen. Das Instrument gleicht einer Schreibmaschine; man drückt leicht auf einen Knopf, und die entsprechende Note läßt sich in einem hundert und mehr Kilometer entfernten Konzertsaal hören. Im Anfang wird die elektrische Musik natürlich ein Luxus sein, den sich nur Theater, Konzertsäle, Restaurants, Hotels und große Warenhäuser werden leisten können. Anderseits dürsten aber auch kleinere Städte, die nur selten Gelegenheit haben, gute Musik zu hören, vor einem kleinen Opfer nicht zurückschrecken, um sich mit der in der nächstgelegenen größeren Stadt installierten Opern= und Sonaten= jabrik in Verbindung zu setzen. Nach den Berechnungen von„World's Work“ sollten die musikalischen Stationen nie weiter als höchstens 80 Kilometer voneinander entfernt sein. Die Töne können allerdings ganz gut noch viel weiter vernommen werden, aber wenn die oben angegebene Grenze überschritten ist. verliert die Musik an Klarheit und Deutlichkeit. Die Harmonie und die Reinheit der Akkorde würden ferner auch zu wünschen übrig lassen, wenn die Noten durch einen Telegraphendraht oder durch eine für das elektrische Licht bestimmte Leitung übertragen würden; man wird also für die Meisterwerke der Musik einen besonderen Draht brauchen. Eine Stadt aus Gold. Aus Mexiko kommt die merkwürdige Nachricht von einer Stadt, deren Häuser aus Gold und Silber hergestellt sind. Eine hundert Fuß hohe Mauer, die gleichfalls voll Gold und Silber ist, umgibt die Stadt. Außer der Mauer gibt es noch Tausende von kleinen Hügeln, die unschätzbare Summen an Gold und Silber enthalten. Die Stadt repräsentiert einen Reichtum, den sich nicht einmal die fabelhaften Milliardäre von„Tausend und eine Nacht“ hätten träumen lassen. Das Bemerkenswerteste an dieser Nachricht ist, daß sie von dem hochangesehenen und durchaus glaubwür digen Percy Martin in den Spalten der ernsten „Financiale News“ veröffentlicht wird. Guaianato, die Gold= und Silberstadt, wurde von den Spaniern gebaut, als sie Mexiko eroberten, und ist die älteste Stadt des Staates. Als die Spanier aus den Bergwerken des Landes Gold und Silber ans Licht zu fördern begannen, waren die Instru mente, über welche sie verfügten, so unzulänglich, daß sie aus dem Quarz nur 65 v. H. des darin enthaltenen Metalls gewinnen konnten. Der Rest wurde einfach weggeworfen. Aus diesem wert vollen Material, das für vollständig ausgebeutet galt, wurde später die Stadt gebaut; und dasselbe Material wurde zu Steinhügeln aufgehäuft, die in Wirklichkeit Vermögen enthielten. Nun hat man die Absicht, die Steinhügel, die Mauern und die Häuser der Stadt zu verkaufen, um nach dem vervollkommneten modernen Ausbeutungsverfahren die darin schlummernden Reichtümer zu wecken. Man schätzt, daß ein einziger der Steinhaufen Gold und Silber im Werte von mehr als 25 Millionen Mark enthält, und es gibt, wie gesagt, Tausende solcher Steinhügel. Lieblingsbeschäftigung der Könige. Könige haben, wie jeder Sterbliche, das Recht, irgend eine Lieblingsbeschäftigung zu haben, und die meisten von ihnen machen von diesem Rechte Gebrauch. Der König von Portugal schwärmt für das Photographieren; sobald er nur einen Augenblick Zeit hat, macht er photographische Aufnahmen. Die Königin von Rumänien sammelt seltene Bücher; da sie literarisch gebildet ist, sammelt sie mit kluger Auswahl. Der Fürst von Monaco hat, wie jedermann weiß, eine besondere Vorliebe für die Ozeanographie; er hat über den Meeresgrund beachtenswerte und kostspielige Studien gemacht. Das„Neu Monthly Magazine“, das über diese Lieblingsgeschmäcke der Könige und Fürsten berichtet, weiß ferner zu melden, daß die Leidenschaft des Königs von Italien der Automobilismus ist; das Blatt scheint eine weit ältere und bekanntere Leidenschaft des Königs zu vergessen: die Schwärmerei für alte Münzen. Begeisterte Automobilisten sind auch der Fürst von Bulgarien und der Schah von Persien, der letztere allerdings erst seit neuerer Zeit. Den eigenartigsten„Lieblingsgeschmack“, aber hat ohne Zweifel der König von Dänemark, der Vogeleier sammelt. Seine Sammlung, die er übrigens vom Vater geerbt hat, ist einige hunderttausend Mark wert und wird später wahrscheinlich irgend einem zoologischen Museum einverleibt werden. Ein neuer Alarmapparat. An mehr oder minder sinnreich konstruierten Alarmapparaten, durch welche Einbruchsdiebstähle verhindert werden, fehlt es bekanntlich nicht. Es sind gewöhnlich elektrische Läutewerke, die, bei dem geringsten Einbruchsversuch in Bewegung gesetzt, einen großen Lärm verursachen, so daß die Einbrecher oft auf frischer Tat ertappt werden können. Ein Alarmapparat aber, wie ihn— nach einem Bericht des„Neuyork Amcrican“— ein in Philadelphia lebender Kaufmann erdacht hat, dürfte noch nicht dagewesen sein. Der Erfinder hat in seinem Laden einen kolossalen Phonographen aufgestellt, und zwar so, daß der Apparat sofort in Funktion tritt, wenn man, ohne das Geheimnis zu kennen, eine Tür oder ein Fenster öffnet; der Phonograph beginnt dann mit einer Stentorstimme, die das ganze Stadtviertel aufweckt,„Diebe! Mörder! Feuer! zu brüllen. Gleichzeitig funktioniert ein Draht, der mit einer am Bett des Wächters angebrachten Alarmglock: und mit dem Telephon der nächsten Polizeistation in Verbindung ist. Sobald die Einbrecher die### Höllenlärm hören, haben sie natürlich nichts res zu tun, als davonzulaufen, wobei sie jedoch riskieren, in die Arme der alarmierten Polizei zu fallen. zwar nach Monastir gesandt worden, ohne jedoch bereits vollkommen ausgerüstet zu sein. Die Lieferung des zweiten Kontraktes, 62 Feld=, 17 Gebirgs=, 8 Haubitzen= und 3 10½ Zentimeter=Batterien wird in Essen noch in diesem Monat beginnen und bis zum Sommer des nächsten Jahres beendet sein. Amerika. Aus Kuba. Die kubanische Gesandtschaft in Washington teilte mit, daß der kubanische Staatssekretär He via von seinem Posten zurückgetreten und der Staatssekretär für das Justizwesen, Diago, als Nachfolger in Aussicht genommen sei. Der Rücktritt Hevias soll auf Meinungsverschiedenheiten mit Palma bezüglich Erhebungen des amerikanischen Kriegsministers Taft zurückzuführen sein.— General Castillo teilte dem amerikanischen Geschäftsträger in Havanna mit, daß die Aufständischen zur Herbeiführung des Friedens die Hand zu bieten bereit seien unter der Voraussetzung, daß ihnen die Zusicherung allgemeiner Wahlen und des Rücktrittes der Verwaltung gegeben werde. Japan. Ein japanisch= russischer Zwischenfall. Die Londoner Blätter veröffentlichen ein Telegramm aus Neuyork, wonach ein russisches Vollschiff etwa 6 japanische Schiffe überraschte, die unberechtigterweise an der Küste von Kamtschatka fischten. Es entspann sich ein verzweifelter Kampf, in dessen Verlauf auf beiden Seiten mehrere Personen getötet und verwundet wurden. Die Japaner erreichten schließlich ihre Schiffe wieder und entkamen. Im ganzen zählte man bei den Russen 19 Tote, unter ihnen einen Offizier und bei den Japanern 12 Tote. Aus Stadt und Land. Dortmund, 19. September gr. Die Wahl der Vertreter zur Allgemeinen Ortskrankenkasse Dortmund findet am Sonntag, den 23. September, vormittags 11½ Uhr, in acht Bezirken statt. Es sind diesmal insgesamt 400 Vertreter und 200 Ersatzmänner zu wählen. Obgleich die erste Bekanntmachung des Wahltermins erst am 15. ds. Mts. erfolgte, haben die Sozialdemokraten in ihrer Eigenschaft als Kassenvorstandsmitglieder schon vorher vom Wahltermin Kenntnis gehabt und„vorgearbeitet". Tatsächlich unter der Leitung seines Dirigenten Herrn Lehrer Heinermann=Barop auf dem Gesangwettstreit in Linden in der ersten Klasse den 1. Preis, bestehend in 200 Mark bar und goldener Medaille, und den zweiten Ehrenpreis und Hauptehrenpreis, Kaiserbild. e Annen. 19. September. Gasexplosion. Als der Modellschreiner Schlütrow gestern abend im Hause des Fabrikbesitzers Goerke die Reparatur einer defekt gewordenen Gasleitung vornehmen wollte und mit einer offenen Lampe das Zimmer betrat, entzündeten sich die angesammelten Gase und es kam zu einer furchtbaren Explosion. Schlütrow wurde schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus befördert werden. Das „me. und die Movel wurden total beschädigt. Es ist dies binnen wenigen Wochen die zweite Gasexplosion. erschien am 5. September ein sozialdemokratisches Flugblatt, welches den christlichen Vertretern die gröbsten Unterstellungen machte. Die Antwort auf diese Angriffe sind die nichtsozialdemokratischen Vertreter nicht schuldig geblieben. In einem gestern abend herausgegebenen Flugblatt wird nachgewiesen, daß unter der sozialdemokratischen Herrschaft wesentliche Verschlechterungen für die Kassenmitglieder im Statut eingeführt wurden. Die Lektüre dieses Flugblattes können wir den Kassenmitgliedern nur empfehlen, zumal den sozialdemokratischen„Arbeiterfreunden“, bittere Wahrheiten darin gesagt werden. Mit Recht wird gefordert, daß alle Nichtsozialdemokraten am Sonntag zur Wahl gehen, damit die„Genossen“ aus dem Vorstand und der Generalversammlung hinausgefegt werden. Am Donnerstag abend 9 Uhr findet im christlichen Gewerkschaftshause, Lütgebrückstraße 5, eine öffentliche Versammlung für alle nichtsozialdemokratischen Kassenmitglieder statt. Pflicht derselben ist es, die Versammlung zu besuchen und eifrig für den Sieg unserer Kandidaten zu agitieren. Wahlberechtigt ist jedes großjährige(21 Jahre alte) Mitglied, welches eine Bescheinigung seines Arbeitgebers vorzeigt und rechtzeitig im Wahllokal erscheint. Wo gewählt werden muß, steht auf der Bezeichnung des Arbeitgebers. Versäume niemand, die Bescheinigung rechtzeitig zu fordern. Stimmzettelverteiler stehen am Wahllokal. Es gibt zwei Wahlgänge: im ersten werden die„Vertreter", im zwei ten die„Ersatzmänner" gewählt. A Der Verein zur Förderung häuslicher Bln menpflege hielt gestern im Stadthause eine gut besuchte Versammlung ab. Herr Bersch leitete in Abwesenheit des Herrn Bürgermeisters Lichten berg die Verhandlungen. Sie betrafen die Rück gabe und Prämiierung der Pflanzen, die im Früh jahr an die Schulkinder verteilt worden sind. In den Preisausschuß wurden die Herren Decker Köhler, Eberhard, Wipke, Reinhold, Bersch, Nier mann und Wagener gewählt. Die preisgekrönten Blumen sollen am Freitag, den 28., und Sonnabend, den 29. September, im Reinoldushofe öf fentlich ausgestellt werden. Auf diese Aus stellung werden wir noch zurückkommen. ** Dekorierung. Dem vor einigen Monaten in den Ruhestand versetzten EisenbahnbetriebsIngenieur Herrn August Kollmann, bisher be der hiesigen Eisenbahnbetriebs=Inspektion II amtierend, ist der Rote Adlerorden vierter Klasse verliehen worden. m Militärsonderzüge. Am Donnerstag, den 20. d. Mts., um 3,10 Uhr nachm., trifft die Gardereserve von Berlin mittelst Sonderzuges auf dem hiesigen Hauptbahnhofe, am 21. die Reservisten von Straßburg um 10,02 Uhr auf dem Bahnhofe Dortmund=Süd, am 22. die Reservisten von Danzig um 4,57 nachm. auf dem hiesigen Hauptbahnhofe ein. dn Feuer. Heute morgen gegen 4 Uhr brach in der Bäckerei von Buddendieck, Kesselstraße 1 Feuer aus. Dasselbe wurde von Mietern der 1. Etage entdeckt, nachdem bereits der ganze Fußboden heiß geworden war. Durch den Rauch war das ganze Treppenhaus verqualmt, so daß die Bewohner der oberen Etagen Gefahr liefen, zu ersticken. Die in der Mansarde wohnenden Kostganger suchten sich durch ein Dachfenster einen Weg ins Freie und nahmen auf ihrer gefährlichen Reise auch noch eine 60 Jahre alte Witwe mit. Ein vorübergehender Arbeiter, welcher auf das Geschrei aufmerksam wurde, setzte schleunigst den in der Treibstraße, Ecke Schützenstraße befindlichen Feuermelder in Tätigkeit und unsere Berufsfeuerwehr war in kaum 5 Minuten zur Stelle. Bei ihrer Ankunft wurde den aus den Fenstern schreienden Einwohnern, welche sich auf die Straße stürzen wollten, bedeutet, ruhig in den Wohnungen zu bleiben, da keine Gefahr vorhanden sei; außerdem wurden Feuerwehrleute in die Etagen geschickt. Das Feuer selbst, welches wahrscheinlich durch Funken aus einem undichten Schornstein entstanden ist, wurde bald gelöscht, doch nahmen die Aufräumungsarbeiten über 2 Stunden in Anspruch. Vom Feuer wurden die in der Backstube befindlichen Utensilien, die Vorräte an Mehl und Holz, verschiedene Türen und die Treppe zum 1. Obergeschoß zerstört. pp Betriebsunfall. Einen Bruch des linken Unterschenkels erlitt der Verlader Albert Pollack von hier beim Weichenplattenladen, indem er, als eine Weichenplatte von der Schleppschiene herun ter geworfen wurde, von dieser erreicht und wie angegeben verletzt wurde. Der Verletzte mußte in das Krankenhaus übergeführt werden. i Polizeibericht. In vergangener Nacht bezw. im Laufe des gestrigen Tages wurden 10 Personen festgenommen und zwar 5 wegen Unfugs, se„ wegen Körperverletzung und Trunkenheit und 1 wegen Urkundenfälschung. R Eichlinghofen, 18. Sept. Der Gesangver ein„Harmonie“=Eichlinghofen errang Westfalen und Rheinland. * Gelsenkirchen, 19. September. Ueberfahren. Der Bahnassistent Rüsch wurde gestern abend von einer Maschine überfahren. Ihm wur„e ein Zein abgefahren und der Kopf mitten durchschnitten. Er hinterläßt Frau und drei Kinder. 18. Sept. Direktor Dr. Fröchtling, y. Gestern, Dienstag, nachmittag 2 Uhr verschied infolge eines Herzschlages der Direktor unserer städtischen höheren Mädchenschule Dr. Ludwig Fröchtling. Seit dem Jahre 1900 als Leiter dieser Anstalt tätig, hat er sich um die Entwickelung dieser Schule große Verdienste erworben und sein Organisationstalent bei der Errichtung des Seminars an den Tag gelegt. * Rheydt. 19. September. Zu Hilfe geruen wurden gestern zwei Gendarmen von der ##eren Mann seine Familie bedrohte, das Mobiliar zertrümmerte und sein fünf Wochen altes Kind mit einem Topf kochenden Gemüses schlug. Bei Eintritt der Beamten drang Otten. mit einem Messer auf diese ein und verletzte den Schutzmann Kulen durch einen Stich in die Hand, worauf dieser seinen Revolver zog und durch einen Schuß in den Unterleib den Otten niederstreckte. Die Verletzung war eine so schwere, daß Otten kurze Zeit darauf im Kran kenhause verschied. Aus aller Welt. Ueber die Taifunverheerungen auf der Reede von Hongkong liegen folgende Meldungen vor: Die französischen Schiffe verden Kriegsschiffen sind die englschen Flußkanonenboote„Robin“ und koorhen“ und der englische Torpedoboots zerstörer„Taku" beschädigt, das englische Ka nonenboot„Phönix" und der französische Zerstörer„Francisque“ sind gescheitert, der französische Zerstörer„Fronde“ wurde beschädigt. Bei den Zusammenstößen kamen 20 Menschen um. gescheitert, davon wurden 6 ans Land getrieben. Obwohl das Barometer am Mordeute,e nichts da uf hin, daß ein Taifun im Anzug sein. Die alltäglichen Arbeiten im Hafen wurden mit gewohnter Vorsicht vorgenommen, als plötzlich die Gewalt des Taifuns ausbrach und die Schiffe ans Land warf. Die Hafendocks sind mit Trümmern der Ozeandampfer, Dschunken, Sampons, Fahrbooten bedeckt. In den Straßen sind die Trümmer zu Haufen getürmt und versperren den Verkehr. Die meisten Menschenleben hat der Orkan unter Eingeborenen gefordert, deren Boote im Pearl River durch Sturm zum Scheitern gebracht wurden, wobei Hunderte den Tod fanden. Es ist augenblicklich unmöglich, .Juhl der Umgekommenen zu schätzen. Der britische Beamte hat sofort Vorkehrungen zur Unterstützung der Obdachlosen getroffen. Deutsche Schiffe im Taifnn. Sunss### 10. Sept. Ein Telegramm, das Lloyds Agentur über Unfälle deutscher Dampfer „Lorens des. Taifuns in den chinesischen Gewässern aus Hongkong erhalten hat, meldet: Dampfer „Johannes“ wurde, um das Sinken zu verhindern, auf den rand gesetzt. Dampfer„Apenrade“, der sich in sinkendem Zustande befand, gab Signale und lief auf,„Prinz Waldemar“ erlitt Beschädigungen, über deren Umfang noch nichts bekannt „„ Erdbeben. Nach einer Meldung der Blätter aus Bruck a. d. Mur wurde dort gestern abend kurz nach 10 wellenförmiges Erdbeben verspürt, das 5 Sekunden dauerte und von Westen nach Hetsses besseitet: Beven wurde von unterirdischem Zu den Diebstählen im Vatikan. Ein italienischer„Polizei= Inspektor begab sich gestern in den Vatikan, um sich mit dem Grafen Tieri in Bezug auf die verschiedenen Diebstähle und vandalistischen Handlungen, die im Vatikan vorgekommen sind, zu verständigen. Lichtbilder=Vortrag über den h In die Tiefen des Reiches der„schwarzen Diamanten;, wo der Bergmann in gefahr= und mühevoller Arbeit seine Tage verbringt, führte uns im Geiste ein Lichtbilder=Vortrag, den Herr Ingenieur E. Fromholz am Dienstag abend, auf Veranlassung des„Technischen Vereins Eisen=Industrie“, im Saale des„Schwarzen Raven hielt.„Die hochinteressanten, überaus gründlichen und sachlichen Ausführungen behandelten das Thema: „Der Bergbau auf Steinkohlen, seine Gefahren und deren Bers.. Redner ging zunächst darauf ein, wie die Steinkohle sich aus untergegangenen Wäldern in unendlichen Zeiträumen entwickelte. Eine sodann gebotene Erbergrechtlichen Begriffe des Schürfens und Stutens bildete den Uebergang zu einer Schilderung der Tiefbohrung mit Diamantbohrern(Kernbohrung), des Scsesarmarg bezuz Abteufens des Schachtes nach dem wis der Sturshiche.##s Einbauens der Tübbings, soder Stopfbüchse. Weiter führte der Redner den Auswsehr den Tiestues, der Schachtringe vor, um nun„„br, den Steinkohlenbergvau in seinen einzelnen Phaa cm Beschrer ung er Einrichtungen der MusterBesprechung dar a vor Augen zu führen. Bei Besprechung der Grubenlampe beklagte der Vortraae Ger gicei cfrzsselen. 6rs. der Migichet, die ams Vifekei- Be de chenleten, die die Gradenlamve offneten. Bei der Vorführung der von Pferden gezogenen Grubenwagen, der Seilbahn, der eloktri Fhrderbahn, der Preslastbahn und des Bremöberges gab er seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Vierdegager asmihlich immer meor adgeschaft würden diese Pferde, die uiemals wieder and Tageslicht kam die Sonne wieder schauen dürften und den Mißzhandlungen roher Pierdereiber nicht wehr augesetze seien. Wie Hritte der Techn ausgeführt. Die Entzüniune##. der. Bohrmaschi den, Seilbruch bei der Seilbahn, infolge Versagens der Fangvorrichtung, und schließlich die gesürchtete Wurmkrankheit bedrohen das Leben und die Gesundheit des Knappen. Deshalb verdienen alle diejenigen Einrichtungen große Anerkennung, die zur Rettung verunglückter Bergleute geschaffen werden. Ein Mann, der sich auf diesem Gebiete besonders verdient gemacht hat, ist Herr Direktor Meyer von Zeche„Shamrock“ in Herne, der ja bekanntlich auch die Retter von Courrières entsandt hat. Ferner ist hier an die auf der Bergschule in Bochum gebotene vorzügliche Ausbildung von Rettungsmannschaften zu erinnern. Der gewandte Redner schloß seinen über zwei Stunden währenden, anschaulichen Vortrag, dem die zahlreichen Zuhörer sehr aufmerksam gefolgt waren, mit dem Hinweis darauf, daß ein„eourrieres“ schon heute in Deutschland nicht möglich sei; ein „Gorussia“ aber würde, wenn man sich nur alle technischen Neuerungen wirklich zu nutze mache, auch nicht mehr möglich sein. Gemeinderats=Verhandlungen. S Brambauer, 18. September. In letzter Sitzung unseter Gemeindevertretung wurde beschlossen, mit dem Wochenmarkt am Donnerstag, den 20. ds. Mts., zu beginnen. Marktstandgeld soll vorläufig nicht erhoben werden. Der Markt findet weiterhin jeden Donnerstag und zwar in der Zeit vom 1. April bis 80. September morgens 7 Uhr und vom 1. Oktober bis 31. März morgens 8 Uhr statt und endigt mittags 12 Uhr ohne Unterschied der Jahreszeit. Als Marktplatz wurde endgiltig der Platz vor der Vielerschen Wirtschaft bestimmt. Zur Umsatzsteuer wurden eingeschätzt: Schreinermeister Empelmann zu 1,30 M, Bauführer Hermann=Castrop zu 55 M, Architekt Mühlmann=Brambauer zu 17.70 K. Anstreicher= meister Koch daselbst zu 30 M. Apotheker Huskotte=Holsterhausen zu 99,90+ Zwei weitere Grundbesitzer wurden von der Steuer befreit, da es sich um einen Tausch bezw. um eine Erbschaft handelte. Weiterhin fanden noch drei Unterstützungsanträge und ein Steuererlaßgesuch Erledigung. t Eving, 18. September. Die heute nachmittag 4 Uhr im Saale der Witwe Mascher abgehaltene Gemeinderatssitzung wurde von dem Landrat Frhrn. v. Rynsch geleitet. Da die Wasserleitung der Gemeinde Eving an verschiedenen Stellen direkt unter dem Gleise der elektrischen Straßenbahn liegt und der Verkehr dadurch bei Rohrbrüchen mitunter sehr gehemmt wird, so hatte der Herr Landrat als Vertreter des Kreises den Antrag gestellt, die Rohrleitung von Harde bis zum Luisenstift aus dem Fahrdamm zu entfernen und unter den Bürgersteig zu verlegen. Mit der Gemeinde Eving wurde nun folgendes Uebereinkommen getroffen: Die Gemeinde wird die Rohre liefern und die Arbeiten hierzu auf Kosten des Kreises ausführen lassen. Es soll sobald als möglich mit den Arbeiten begonnen und die Herren Vogel=Dort 5. Februar wegen versuchter Erpressung zu 8 Tagen Gefängnis verurteilt. Er sammelte für die„Drensteinfurter Zeitung“ Abonnenten und erhielt dafür Provision. Ein Wirt wollte die Zeitung nicht mehr halten, worauf der Angeklagte sagte:„Die Wirte, die die Zeitung nicht halten wollen, kommen drin.“ Darin hat das Gericht die Drohung mit Bloßstellung und Beleidigung erblickt. Ein Recht auf Erlangung einer Bestellung stand dem Angeklagten nicht zu. Seine Revision wurde heute vom Reichsgericht verworsen. L Leipzig, 17. September. Wegen fahrlässiger Tötung ist am 26. August v. J. vom Landgericht Bieleeld der Gärtnerlehrling Karl Buhmeier zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der 14jährige Angeklagte verschaffte sich am 6. März v. J. ein Teschin seines Vaters, lud es und ging vor die Haustür, um zu schießen. Da Leute vorübergingen, nahm er das Gewehr heru. ter und suchte den Hahn in Ruh zu bringen. Dabei entglitt ihm das Gewehr und entlud sich. Getroffen wurde ein kleiner Knabe, der nach neun Tagen an den erlittenen Verletzungen starb. Der Angeklagte hat grob fahrlässig gehandelt, gleichviel ob er den Knaben gesehen hat oder nicht. Er mußte die Waffe so handhaben, daß etwa vorübergehende Personen nicht getroffen werden konnten. Der Angeklagte kannte die Gefährlichkeit der Waffe, da er schon öfter damit geschossen hatte. Zuletzt hatte er die Fensterscheiben der Schule damit zertrümmert. In der Revision des Angeklagten wurde behauptet, die Fahrlässigkeit sei vom Gerichte verkannt worden, denn für das Entgleiten des Gewehres könne der Angeklagte nicht verantwortlich gemacht werden. Das Reichsgericht erkannte jedoch in der heutigen Sitzung auf Verwerfung der Revision. Handelsblatt. = Bergbaugesellschaft„Justus". Die„Justus“= Affäre wird, je weiter sie sich entwickelt, um so verworrener und unerfreulicher. Die gestern abgehaltene außerordentliche Generalversammlung des Unternehmens hat nicht nur keine Klarheit der die Fragen gebracht, deren Beantwortung die Aktionäre verlangen konnten, sondern sie hat dazu geführt, daß zu den bisherigen Streitpunkzwischen dem Aussichtsratsvorsitzenden und den Aktionären noch ein weiterer, von offenbar sehr bedeutender Tragweite hinzugekommen ist. Die gestrige Generalversammlung war einberufen worden, um einmal den Aussichtsrat wieder auf seine statutenmäßige Höhe zu bringen, da die übrigen drei Mitglieder ihr Amt niedergelegt hatEelort=sren; sodann sollte die Frage aufgeklärt werden. mund, Schulte& Dallmann=Dortmund und Liesenhoff= ob der Aufsichtsrat beziehungsweise dessen VorDortmund ersucht werden. Offerten einzureichen. Mitl sitzender, Rechtsanwalt Sauer, schon vor Umwanersucht werden, Offerten einzureichen... der Regelung dieser Angelegenheit wird die Wegebaukommission beauftragt. Aus den Gerichtssälen. h Dortmund, 19. September. Zweite Strafkammer. Vorsitzender: Herr Landgerichtsdirektor Dr. Becker. Untreue Dienstmagd. Schwerer Diebstahl wird der Dienstmagd Elisabeth Rosik aus Hörde zur Last gelegt. Sie öffnete mehrmals eine Kommode der Geschwister Thiemann in Hörde, bei denen sie in Dienst stand, mittelst eines Nachschlüssels und entwendete daraus nach und nach etwa 25 M. um sich Kleidungsstücke, Schokolade usw. zu kaufen. Da die Angeklagte geständig war, wurden ihr mildernde Umstände zugebilligt; sie erhielt zwei Monate Gefängnis. Aussage gegen Aussage. Der Schneidermeister August delung der Gewerkschaft in eine Aktiengesellschaft von den Verwerfungen im Kalilager von„Justus“ Kenntnis gehabt habe. Nachdem aber zu dieser Angelegenheit ein kurzer Bericht von der Verwaltung erstattet war, wurde vom Vorsitzenden eine ganz unerwartete geschäftliche Mitteilung gemacht, die für den Rest der Generalversammlung das Interesse der Aktionäre in Anspruch nahm und die Diskussion ausschließlich beherrschte. Es haudelte sich dabei um den Ankauf von 751 Anteilen der früheren Bohrgesellschaft Dortmund, jetzt Hildasglück. Diese Mitteilung rief stürmische Proteste der Aktionäre hervor und führte zu teilweise recht aufgeregten Szenen. Die Opponenten betonten, daß„Justus“ schon einmal ein Recht auf die Bohrgesellschaft Dortmund besessen, am 26. März 1904 aber darauf verzichtet habe, da die dortigen Bohrergebnisse sehr ungünstig gewesen seien. Witwe des verstorbenen Bilderein=her= geenisse sehr unguustig gewesen seien rahmers Matuschek beschuldigt, ihr ein Buch mit einem Außerdem wurde hervorgehoben, daß jetzt der An Verzeichnis der Guthaben ihres Mannes unterschlagen kauf der Anteile zu einer Zeit erfolgt ist, als Sauer das einzige Mitglied des Aufsichtsrats war, und daß dies insofern gegen die Statuten verstoße, als nach diesen zur Beschlußfähigkeit des Aufsichtsrats die Anwesenheit von drei Mitgliedern erforderlich sei. Des weiteren wurde die Höhe des für die ersten 622 Anteile gezahlten Preises von 424000 A bemängelt. Dieser Preis von fast 700 M unterschlagen zu haben. Die Witwe will ihm das Buch zwei Tage nach dem Tode ihres Mannes gegeben haben, damit er die betreffenden Gelder einkassieren könne. Auf Grund dieser Aussage verurteilte das Schöffengericht den Moch zu 6 Wochen Gefängnis. Dieser legte jedoch Berufung dagegen ein mit der Begründung, daß er das Buch der Witwe bald wieder zurückgegeben habe, weil die Namen unleserlich gewesen seien. In der heutigen Verhandlung darüber Buch längere Zeit nach dem Tode Matuscheks erklärt, weil bei Dartmunh darsr aing 2i.212 bei der Witwe gesehen hätten. Matuscheks Diese dagegen blieb, von erklärt, weil bei Dortmund erst eine einzige einer weiteren Zeugin unterstützt, bei ihrer Behauptung. Dung, niedergchracht sei und deshalb keine Infolge dieser Widersprüche erkannte das Gericht, dem Sicherheit bestehe, daß weitere Bohrungen ähnliche Antrage des Herrn Staatsanwalts gemäß, auf Freisprechung. Tiebstahl und Unterschlagung. Der Fuhrmann Ant. Schnittker aus Dortmund wird wegen Entwendung einer Palme und Unterschlagung von 18 Mark mit 6 Monaten Gefängnis bestraft. Der in Fürsorge=Erziehung befindliche, 20 Jahre alte Klempnergehilfe Wilhelm Salaika aus Soest hat in der Nacht zum 11. Juni den ihm begegnenden Steinmetzpolier Arnold nach der Zeit geragt und diesem, in dem Moment, als er sie aus der Tasche zog, die Uhr entrissen. Urteil: 6 Monate Gefängnis wegen Diebstahls im Rücksalle. Unverbesserlicher Langfinger. Der Kellner Wilhelm Reck aus Hamm, der schon sehr häufig wegen Diebstahls Resultate wie die erste ergeben würden. Außerdem wurde beanstandet, daß der Vorsitzende nicht in der Lage war, genauere Angaben über die Ergebnisse der Bohrungen bei Dortmund zu machen. Diese Vorwürfe, die von allen Seiten auf den Vorsitzenden hagelten, führten schließlich dazu, daß ein Aktionär einen Antrag zu stellen suchte, nach dem die Versammlung gegen den Ankauf der Anteile von Dortmund protestierte, und erklärte, Vorstand und Aussichtsrat hätten nicht im Interesse der Gesellschaft gehandelt. Der Vorsitzende weigerte sich, über diesen Antrag abstimmen zu lassen. Nach langem Hin= und Herreden zog der betreffende Aktionär seinen Antrag zurück, zugunsten des von ausgeführt. Die Entzünbung des Dynamits auf elertrischem Wege, statt in nächster Nähe mit der Hand, verbütet viele Unfälle. Die Ventilatoren und Wetterlutten Verhinderung der Bildung von Kohlenstaub durch serberieselung dienen teils der Gesundheit des Berg nanns, teils der Verhinderung von Unsällen. Das Erausen des Gebirges, das früher Millionen verschlang. vird heute durch riesige Wasserhaltungsmaschinen verindert. Trotz aller dieser Fortschritte ist aber der Bera mann noch mancherlei Gefahren ausgesetzt. Sch Wetter, Kohlenstaub=Explosionen, Steinfall im Hangenschest Pkaris shen Perigernte Ler. Leneralpersammlung dann einstimmig, unter Bäckergesellen, bei denen er schlief, zwei Portemonnates ges auf Einsetz.. c ene Antra„—ounaies sges auf Einsetzung einer Prüfungskommission und Vertagung der Ersatzwahlen zum Aussichtsrat sowie der übrigen Punkte der Tagesordnung. Zu Mitgliedern dieses Prüfungsausschusses wurden Bergassessor Schulte(Düsseldorf), Rentner Niederleitner(Düsseldorf), Bankier Delmonte(Berlin), Kaufmann Imhoff(Elberfeld) und Bankier Vasen (Krefeld) durch Zuruf gewählt. mit je einigen Mark Inhalt. Außerdem hat er sich zwei Fahrräder rechtswidrig zugeeignet. Die Bestohlenen wurden von seinem Vater entschädigt. Der Angeklagte erhielt wegen Diebstahls und Unterschlagung in je zwei Fällen 10 Monaten Gefängnis. * minderjähriger Kinder. CW. Dortmund, 18. Sept. Allen Eltern zur Mahnung sollte eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm in Uebereinstimmung mit— ge Hamm in Uebereinstimmung mit dem Dortmunder Land= einzigas Mitalt.s.n4 mn. gegntach immer noch gericht über die Haftpflicht minderjähriger Kinder dienen. einziges Mitglied und Vorsitzender des AufsichtsWenn ein Minderjähriger, der das., aber nicht das 18. rates von Justus ist, erklärte, er behalte sich alle Lebensjahr vollendet hat, einem andern einen Schaden seine Rechte vor. Jedenfalls, so bemerkt das„B. alfflint on sie nr 511- Li-llu.... ce.“.,—*„*1 C 4 Wrr— Ir A zufügt, so ist er für diesen nach§ 828 des Bürgerl. Gesetzbuches nicht verantwortlich, wenn er bei Begehung der schädigenden Handlung nicht die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderliche Einsicht gehabt hat. Andernder Minderjährige wie ein volljahriger für den von ihm verursachten Schaden. Wie aus der folgenden Entscheidung hervorgeht, kann ein Minderjähriger sogar zur Zahlung einer Rente herangezogen werden. Ein Schüler hatte ein junges Mädchen mit einem Stein ins Auge geworfen. Infolgedessen verklagte der Vater des Mädchens, als dessen gesetzlicher Vertreter, den Schüler auf Zahlung einer Rente, indem er ausführte, infolge der Verletzung sei hochgradige Schwachsinnigkeit eingetreten, die das Mädchen in seinem späteren Berufe und auch in den Heiratsaussichten beschränke. Infolge der Schwachsichtigkeit .“, wird er in der zu erwartenden weiteren Generalversammlung den Aktionären auf eine recht beträchtliche Anzahl nicht gerade unbedeutender Fragen Rede stehen müssen. Es wird sich dann zeigen, ob er mit seiner Rechtfertigung mehr Glück haben wird als auf der gestrigen Versammlung, in der seine Erklärungen durch ironische und protestierende Zurufe unterbrochen wurden. Den Aktionären aber wird die Pflicht obliegen, auf dieser neuen Generalversammlung möglichst vollzählig zu erscheinen, oder aber dafür zu sorgen, daß ihre Aktien in einer ihren Interessen entsprechenden Weise vertreten werden. = Gewerkschaft Piege drr Emachlatgten ruguis#.## der Steinkohlenzeche„Mont werde die Verletzte nicht, wie es sonst wohl der Fall ge= a# nen: Auf der seit 1. Mai 1903 für wesen wäre, in jedem Berufe Stellung finden und auch Rechnung der Gewerkschaft Mont Cenis betriebein dem Berufe, den sie vielleicht einmal ergreise, werde nen Jeche„Ver. Bommerbänker Tiefbau“ erfolgt Kandbesigeliche Sonm den Aleugensgruch nah 1 uad deis ernszehing ig. egaenarghgeder Wasferhaltungs. Bürgerl. Gesetzbuches für gerechtfertigt angesehen. Nach maschine,„so daß sich die Grube mit Wasser füllte. dieser Gesetzesbestimmung ist dersenige, der vorsätzlich Von der Belegschaft konnten nur drei Viertel einoder fahrlässig das Leben, den Körper oder die Gesundheit eines anderen widerrechtlich verletzt, dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens vervflichtet Bieleseld, 18. Septbr. Spesen für Geschäfts: reisende. Vor dem hiesigen Landgericht als Berufungsinstanz wurde die interessante Frage entschieden, ob eine Firma verpflichtet ist, ihrem Reisenden die Spesen auch Sonn= und Feiertags zu zahlen. Nach dieser Entscheidung ist der Reisende, wenn er sich für die Firma auf Tour befindet, nicht gezwungen, die Reise an Feiertagen zu unterbrechen. In der vorliegenden Streitsache hatte, lant der„B. Itg.“, die Firma ihrem Reisenden die Spesen für die Österfeiertage abgezogen, wogegen dieser Klage auf Zahlung der gekürzten Summe erhob. Das Gericht stellte fest, daß der Reisende vor Karfreitag, sowie am Ostersonnabend und wieder am Dienstag nach Ostern geschäftlich tätig gewesen ist. Infolgedessen wurde die Firma zur Zahlung der abgezogenen Spesen verurteilt. I Leipzig, 17. September. Abonnentenfang .k. 9„ rohung mit Bloßstellung hat nach Feststellung des Landgerichts Münster der Buchdrucker Heinr. Fels in Drensteinfurt betrieben. Das Gericht hat ihn am fahren. Am 17. d. M. ist der Schaden eingedämmt. Da jedoch die andere Sohle noch unter Wasser steht, kann der volle Betrieb noch nicht wieder aufgenommen werden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Unfall den Zeitpunkt der beabsichtigten Stillegung näher rückt. = Bierbrauerei Gebr. Müser, Akt.=Ges. in Langendreer. Bei der Kurfeststellung der Aktien der Bierbrauerei Gebr. Müser, die vor dem Berliner Börsenkommissar stattfand, wurde von der Bank, die die Interessen der Gesellschaft wahrnimmt, die Erklärung abgegeben, daß der gesamte diesmal erzielte Gewinn zu Abschreibungen erforderlich sei, so daß von der Verteilung einer Dividende abgesehen werden müsse. Der Kurs erfuhr daraufhin eine Herabsetzung von 2 Prozent Nach Festsetzung des offiziellen Kurses trat ziemich dringendes Angebot hervor. Auch die Verwaltung teilt mit, daß hohe Abschreibungen erforderweil der jetzige Vorstand eine andere Ansicht über die Bewertung der Debitoren habe, als der frühere. Die Gesellschaft hatte für 1904/05 11 Prozent Dividende verteilt und in dem Geschäftsbericht wieder ein zufriedenstellendes Resultat in Aussicht gestellt. w Essen, 18. September. Nach dem in der heu rhokz. 1905 tigen Zechenbesitzerversammlung des Kohlensyndi= Doulsch..-A. kr. kats erstatteten Vorstandsberichte betrug der rechnungsmäßige Kohlenabsatz im August 5 806 539 1 Preuss. Conz., Iv Tonnen gleich 84,6 Prozent der Beteiligung. Der! Gesamtabsatz, betrug 6795 726 Tonnen. Gegen den Sacheische vente Vormonat stieg der arbeitstägliche Kohlenversandt Rheinpr. XX-XXI um 0,14 Prozent. Die Gesamtförderung beläuft Gr.=Cr.-Pfandbr. sich auf 6814 609 Tonnen. In den ersten acht Mo naten des Jahres 1906 betrug der rechnungs mäßige Kohlenabsatz 43 781 703= 85,85 Proz. der Beteiligung, gegen 37365 138= 76,83 Prozent im Jahre 1904. Der Gesamtabsatz betrug 51 316324 Tonnen, gegen 1904 arbeitstäglich mehr 16,59 Prozent; die Gesamtförderung 51 260 056, gegen 1904| k: Ce1, ,7 Bogen arbeitstäglich mehr 15,48 Prozent. Der Vorstand] 1005, unch bemerkte: Im Berichtsmonat konnte der Bedarf Pr.Pfandbr.-Bank nicht voll gedeckt werden. Für die folgenden Mo XVIII ank. nate werden außerordentlich starke Anforderungen!? gtg an das Syndikat herantreten, die ohne erhebliche#.Hyp.=Ptenddr Förderungssteigerung kaum erfüllbar sein dürf=#o. Kh.-V. Bder. ten. Wagenmangel wird kaum ganz zu vermeiden sein. Der Vorstand hofft, die Bahnverwaltung werde eine gleichmäßige Verteilung vornehmen, nur die Benachteiligung des Ruhrreviers, wie sie im vorigen Herbste stattgefunden habe, zu ver meiden. Drahtbericht über die heutige Berliner Wertpapierbörse. Pestverzinellohe Papiere. X, Xa unk. 1913 XII,XIIank. 14 V VIII ank. 190 XI, unk. 191 Pr. Central-Boden von 1889 % 18./9. 19./9. 98.90 G 98.80 98.70 b 86.60 B 98.70 b 86.60 B 86.40 b 102,30 b 101.50 B 101.50 b 96.2650 96.2550 97.00 G 100,30 G 100,90 G 86.10 96.75 b 66.700 B 86.500 B 102,30 b 101,50 G 101.50 G 96.2550 96.25b0 97.00 G 100,40bG Rheinp. III, IV, X. XII-XVII 18./9. XRIVEIIVII 5 97.0000 XVIII 52 „ IX. XI. XIV S.67.90 U Westf. Pr III, IV 4 102.40 b „ II, III. IV 8K 97.40 B „ I I 4 8 7. 5 0 b Westf.Pfandbrief. 8 100,8000 I. III u. V. nk. 65 Rh. Rb.-W. Bder VII. VIlank. d do. VIII nk. 10 do. II. IV do. VI nk. 08 Wetf...P. kb. II 94,2500 94.00bG 94.80 bl 99.80 G 97.80 G 97.80 G 100,.205 B/100 25 b 100.20 B/100,20 G 100.30b0 100.80 G 93.80 G 95.40 G 101.00 G 100.3050 100.8050 93.80 b 95.40 G 101.00 G Pr. Central-Boden von 1906, ank. 1916 Pr. Central-Boden von 18°—1889 Pr. Central-Boden von 1896 Pr. Central-Boden von 1904 bis 1913 Pr. Central-Comm. 1887—91—96 Westf...P. kb. I 40. 5 uk. 09 do. VI uk. 10 do III nk. 05 Watt. B. C. P. kb.II IV nk. 07 Arg. Gold-Anl. "" A u s s e r e Buen. Alr.Stadtan. Chineson 1896 „ 1898 Mexik. Auss. Anl Oesterr. Gold 101.00 b 3¼ 95.20 b 102.30 G 94.50 G 94,50 G 19./9. 91.0000 97.0000 91.75 C 87.30 C 102.40 G 97.40 b 87.50 b 100.80 B 95.30 b 8½ 3½ 97.00 G 96.90 100.50 b 101.00 b 101.60 b 94.80 G 95.80 G 101,00 b 100.8000 101.50 b 97.30 b 100,90 b 99.20 102,3000 94.50b0 94,50b0 Märkte. Dortmund, 19. Septhr. Marktvreise. Niedrigster. Kartoffeln pru 100 Kilo„ Richtstroy Heu Butter pro 1 Kilo Eier pro 60 Stück Rindfleisch 1 Kilo Schweinefleisch 1 Kilo Kalbfleisch 1 Kilo Kilo Speck 1 Kilo Hammelfleisch 1 Geräucherter Sp Mk. 8,00 " 4,00 " 6,50 ".40 ".50 „.70 ".80 ".80 „ 1,60 " 1,70 Höchster.00 5,00 .50 .60 5,50 1,80 1,90 1,90 1,70 .80 Barmer Bankver. Berg.-Märk. Bank Elberteld Berliner.-Ges. Bresl. Disk.-Bank Commers- und Diskon-Bank Creditv. Neviges Darmstädt. Bank Deutsche Bank " Nationalbk. " Uobersee Disk.- Gesellsch. Div.„ 7¼134,00 G134,10 b0 164.40 b 164,40bG 172.60 b 173.25 b 118,75 G/118.90 G 6½ 21.750 B/121.40 b 37.50 G 7¾/137,50 b 137.50 C S 139,90 b /139.900 B 12 239,00b B /238,50bG 4/122 4000 122.40 G 8(157,0000157.25 G 9(183,00 b 183.75 b Dresdner Bank Dulsburg- Ruhr orter Bank Elberfeld. Bankv. Essoner Bankver. Essener Credit-A. Märk. Bank Boch. Mitteldeutsche Kredit- Bank Mülhelmer Bank National-Bank f. Deutschland Nordd. Gr.-Credit Banken. Div. 8½ 158,20b0 113.00 C 133.20 b 164.0000 121,75 G 122.0000 111,80 G 129,0000 109,25b0 * Wetteraussichten für Donnerstag, 20. September: Wenig Veränderung der Temperatur vder etwas wärmer. Zunehmende Bewölkung. Letzte Drahtmeldungen. k Bückeburg, 19. Sept..(Privatdepesche der „Dortm. Ztg.“] Der fürstliche Hof dementiert die Meldung Breslauer Blätter von einem Besuch des Prinzen Adolf von Schaumburg beim Kaiser in Breslau. Ein solcher Besuch habe überhaupt nicht stattgefunden. * Braunschweia. 19. Sept. Der 7. deutsche Denkmalspflegetag wird wegen der Landestrauer nicht verschoben, sondern findet hier programmäßig am 27., 28. und 29. September statt. * Koburg. 19. Sept. Heute morgen unternahm der Kaiser in Begleitung seiner Adjutanten einen Spaziergang auf die Veste. Später begaben sich der Kaiser und die Kaiserin mit dem Herzog, sowie den Prinzen Adalbert u. August Wilhelm im Automobil nach dem Schlosse Callenberg. von wo sie mit der Herzogin von Albany und dem Erbprinzen nach dem Residenzschloß zurückkehrten * Raden= Baden, 19. Sept. Der König von Belgien wird sich am 20. September als am Tage der Jubiläumsfeierlichkeiten von hier nach Karlsruhe begeben. * Rom, 19. Sept. Auf Anordnung des Pap stes ist der freie Zutritt zu den vatikanischen Gärten untersagt worden, weil die Statnen des Gartens in letzter Zeit mehrfach beschädigt worden sind. * Mailand, 19. Sept. Der Herzog der Abruzzen gab während seines Aufenthaltes au Schloß Rackonigo die Absicht kund, eine Expedition nach dem Himalaya zu unternehmen. * Palermo, 19. Sept. Infolge der gestrigen Erdstöße haben die Einwohner der betreffenden Ortschaften ihre Wohnungen verlassen und lagern freiem Felde. In Banciena, Bagherio und Palermo sind viele Häuser beschädigt und weisen große Risse auf. * Amsterdam, 19. Sept. Ein großes sozialistisches Meeting, dem 666 Delegierte. Vertreter von über 60000 Arbeitern beiwohnten, fand gestern vor Eröffnung des Parlaments statt. Es wurde ein Antrag zu Gunsten der Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechts einstimmig angenommen. Die Versammelten veranstalteten alsdann einen Straßenumzug, der ohne Zwischenfälle verlief. * Paris, 19. Sept.„Journal“ berichtet über einen großen Finanzskandal. Es handelt sich angeblich um das plötzliche Verschwinden eines Unterdirektors, welcher Passiven von mehreren Millionen hinterläßt. * Paris, 19. Sept. In Rouen ist gestern Abend die Kaserne des 44. Infanterie Regiments durch eine Feuersbrunst vollständig zerstört worden. * Chambern. 19. Sept. Eine Feuersbrunst zerstörte gestern den größten Teil der Gemeinde von Montaimont. Eine Frau ist in den Flammen umgekommen. Der Schaden beträgt mehrere 100 000 Franks. * Brest, 19. Sept. An Bord des Schulschiffes „Aviso Saone“ sind 17 Mann unter Vergiftungs erscheinungen erkrankt. * London, 19. Sept. Der„Standard“ melbet aus Petersburg, daß heftige Kämpfe zwischen Truppen und Revolutionären in Taganrog stattfanden. Auf beiden Seiten wurden viele Personen getötet und verwundet. * Petersburg, 19. Sept. Wie aus Kronstadt berichtet wird, wurde im dortigen Hafen eine Dampfschaluppe, die dem Kriegsschiff„Terek“ Munition zuführen sollte, von unbekannten Tätern gestohlen.— Da die schwedische Regierung die Abhaltung des Kadettenkongresses in Schweden verboten hat, beabsichtigen die Kadetten nunmehr, den Kongreß in Warschau abzuhalten. * Petersburg. 19. Sept. Infolge der immer unsicherer werdenden Lage beschlossen zahlreiche Industrielle zu liquidieren. Ein Konsortium englischer und französischer Kapitalisten hat sich bereit erklärt, eine große Anzahl Etablissements zu übernehmen. * Warschau, 19. Sept. Heute früh wurde in der Wilkastraße der Artillerieoberst Nikolajew durch Revolverschüsse getötet. Der Täter ist entkommen. * Maorid, 19. Sept. Amtlich wird gemeldet. daß in der Umgegend von Balella(Provinz Barcelona) eine Guerilla= Bande von 19 Mann aufgetreten ist. Die Gendarmerie verfolgt sie. * Havanna, 19. Sept. Seit der Rückkehr der Panzerzüge haben die Rebellen wieder begonnen, die Westbahnen zu beschädigen. Sie zerstörten eine wichtige Brücke in der Nähe von Palocas swis eine andere bei Seuto Crnz. Accumulator.-Fb. Akt.-Ges. f. Anilin Akt.-G. f. Montan Alsen Zement Allg. elektr. Ges. Annab. Steingut Annener Gussst. Aplerbecker.-A Arenbeig Bergb. Bk. f. Bergb. u. Ind. Chem. Fb. Weiler Chem. Wk. Albert Concordia Bergw. Concordia Spinn. Consolld. Schalke Dampf- Fischerei Delmenh. Linol. 124/219.0000 * 379,0000 119.1000 257.25 b 213.10 b 184,0006 103,90 b 20 219.50 G 376.25b6 19.50 G 57.00 C 13.50 b .25bG 9 103,100G .00b B 187,000G 43,75 G 174.75 b 386.75 G 328,00 G 210.50 456.0 G/740.00 G 43.75 G 177.2500 386.750B 327.00 00 G/211.00 G G/456.00 G Düsseldorf. Drahtl 0 do. Draht.-A. do. Eisenb.-Bed. do. Eisenhütte do. Maschinen Dynamit-Trust Egestorff Salzw. Eisengies.Velbert Eitorfer Kammg. Elberfelder Farb.Fabrik Grevenbr. Maschf. Hag. Gussst..-A. Hallesche Masch. Hamb. Paketfahrt Han. Msch. Egest Hansa.- Schiff. Harb.-Wien.-Gum Harkort Bergbau Harkort Brekb. c. Harpener Bergb. Kattowitzer Kahla Porzellan Kölner Bergwerk Köln Müsener Kölsch Walzwerk König Wilh. co. König Wilh. co. St.-Pr. König. Marh..-A. Maschinfb.Breuerf 8 “ M ü s e r- B r a u e r e i Massen. Bergbau Mechern. Bgw. V. Meggen. Walzw. Mend. Schw. St.-A. Mix& Genest Mülheim. Bergw. Nauheim s. Prod. Rh.-Westf. Indust. Rh.-Westf.Kalkw. Rh.-Westf. Zem.Industrie Riebeck Mont. Rolandshütte Rombacher Hütte Rositzer Braunk. Stettin Chamotte Stet. Vulk., St.-P. Stollberg. Zinkh Stollw.Gebr..-G. 6 Thale Eis St.-Pr. „„.-Akt. Thiederhall Tillmann Wellbl. 0 Ver. Deat. Nickel werke 14 Ver. Elbe u. Saale 151=7559151·25 G 7,10b6/268,50bB 2 Industrie-Papiere. Balcke, Tellering Bartz Basalt, Akt.-Ges. 92,00 G 96.75 100.50 G 101.00 G 101.50 G 94.80 G 95.80 G 101.000 B 85.60 .40 b 101.60 b 97.60 101.00 G 99.26 G 158,40 b 113.00 C 133.50 G 163.75 B 121.75 G 121.75 B 112,00 B 129.0000 109,40 G Rh.-Westt. Rente Bayr..-Pf.-B. IV do. V und VI Goth. Gr.-.-Pr. Pfdbr. 1 „ 11 Gr.-Cr.-Pfandbr. III. IV VI. VII IX. IXank. 1909 Pr. Central Comm unk. 1900 unk. 1916 Pr. Pfdbr. 1915 uk. Pr. Hyp.-.-Bank Pf..J. 4% Pr. Pfandbr.-Bank XVIII unk. 08 Pr. Pfandbr-Bank ##.# k, Fxrak. 10 do. XVII ak. 25 Oesterr. Silberr. Rumänien 1898 Russ. 1884 „" 1889 I und II Serb. Rente 1895 Ungar. Goldrente gr. "—" mittl " Kronrente * Neue Russen v. 1905 Dortmunder Stadt-Anleihe I 19./9. G 104,20 b G 102.20 G b 102.20 G 136,10bG 135.75 G 119.7060 120.00 b 101,80 b 101.60 G 99.8006 100,00 G 100.60 G 100.60 G 97.60 G 102.00 G 91,250 97.60 G 101.75 G 91.25 G 100,40bG 100, 4050 100.40bG 100.40 00 100,500G 100.50 b 94,10bB 97,00bG 100,00 b 91.0000 80.00 b 80.00b 95.10 b 95.60 b 94,8000 85.80 b 96.75 b 91.4000 —.— 60.100 95.0050 95.80 G 94.75 b 85,60b6 96.50bG Oesterreich. Cred Osnabrücker Bk. Pr. Boden-Credit Pr. Central-Boden Pr. Hyp.-Bank n. Pr. Pfandbrief-B. Reichsbank Rheinische Bank Rhein. Disk.-Ges. Rh.-Westt. Bd.-Cr. Schaaffh. Bank-V. Westd. Bod.-Cred. Westtälische Bk. 145,205G145,20 b 154,100G/154,25 G 195,60 b /195,60 G 116.0009116,09b9 144,7506 145.25b0 Div. 8¾ 5 7 e 74 7¾ 145,00 G 84 158,2506 7(145,25 G 157.75 b 115.90 G 138.25 b 6—— 157.25b0 116.75 G 136.75 b 156.75b0 158,6006 145.25 G 10 300.00 G 168,25 G 118.00 G 175.0000 157.000 B 113,0000 102,50 G 33 541,00b0 86.00 G 86, 123,00bB 404.75 C 168.90 b 367.00bG 134.80 b 236,00bG 173,20b0 130,00 G 210,90 b 00.50 G 76.00b6 40.00 G 169.00 b 147.000 B 85.1050 300.50 G 158,1000 119,60 G 175.1006 156,50 G 112.2500 102,30b0 539,75 G 357,60 b 90.00b6 # 556 133.25 b 238,00b0 171.2550 128.50 b 212.40 b 200.10 b 471.7506 68 83 147.76 b 285,2556 368.25 G 90,5000 Berl. Elektr.-Wrk. Bernburg. Masch do. M. Schwarzk. Berze lus Bergw. Blelefeld. Masch. Bismarckhütte Bliesenbach V. Deutsch-Luxemb. Deutsch Uebersee Otsch. Gasglühl. Deutsche Munit. und Waffen Dinnendahl R. W. Donnersmkh. cv. Elberf. Papierfbk. 20 El. Licht u. Kraft 7 Eschweil. Bergw. Eschweil. Eisenw. Faber Bleistift Fagon Mannstädt Finkenberg Portl. Fortana Braunk. Friedrichshütte Friedrichssegen Gaggenauer.-A. Hartm., sächs. M. Hasper Eis. u. St. Hedwigshütte Hein, Lehmann Hemmor Cementf. 159.00 b /159,30 bG 7% 136,25 G/136,25 G 24 86.50 5G 86.40 b .00 G 605 15.6000 139,00 b 416.0000 326.5000 63.75 b 218.30 b 158,00 G 346,5000 293,90 b 72 265 72.30 b 65,60 G 193.1000 147,80 b 246,00 b 138.5000 413,0000 326,75 b 64.25 b 217.75 b 158.000G 348,2506 293.10 b 72.30 G 265,10b0 138,250G 138,7500 154,25 b 136.00b0 146.0006 64.00 G 184,00 b 118,00 b 140.50 G 189.005 B 56,00 G 283,25b6 145,00 G 232.60 30 208.30 B 118.00 b 207,90 b 235,50bG 146,50b0 67.00 G 186,50 G 119.0006 150.20 C 189.50 b 58,00bG 290.00b6 145,00 G 231.00b0 208,25 G 118.00 C 208.5000 235,40 bG 320,00b0 319, 00bG 276,5000 182,5000 122.75 B 140.2506 277.00b0 181,5006 122.50 G 138,00 b 143.00 B/141,25 b 124.75 b 124.60 B 103,00 B 227.0000 139,00b B 105,25 b 223,2506 139,00 b Hengstenbg. Mf. Herbrand Wagg. Hochdahl.-A. c. Höchster Farbw. Hörd. St. Pr. L. A. Königsborn Kronprinz Metall Küpper Küppersbusch Lanp. H. Tiefb.-G. Laurahütte Leopoldshall Lindenbrauerei Löwe& Co. Neue Bodenges. Nienburg Eis..-A Norddent. Lloyd Nordstern Bergw. Oberschl. Eb.-Bed. Obschl. Eis.- Ind. „ Kokswrk. Orenst.& Koppel Osnabrk. Kunfer Rote Erde Eisen Rütgers Werke Schlegel-Braur. Saxonia Zement Schalker Gruben Schering. Chem.F. Schles. Dampf-Oo. Schlosst. Schulte Ver. Köln. Rottw. Wanderer Fahrrad-Werke Warstein. Gruben Wasserw. Gelsk. Wessel Ludwig Westereg. Alkali Westfalia Westtäl. Kupfer Westfäl. DrahtIndustrie 188,25 b /183,00b6 135,80 b 135.40 b 248.,000G /248,00 b 150.000G 151,00bG Georgs-Marien-H. 277.000G 276,75 G 205,00bG 205,2500 161,25 G 162,000B 196,25 b 196.7500 158.50 G 158.5006 142,2506 142,2566 127,00 G127,75 G 128.50 b 129.25b6 212,00b B /213,25 bG — 196.50 b 159,50 b 150,00 b 154,75 G 211,5006 110.25 G 414,00 B 208.7506 179.0006 393,00 G 209.75 b 217.00 B 278.25 b 245.50 b 76.00 G 71.76 B 278,00 b Boch. Bgw, abg. Bochum. Gussst. * B o c h. V i k t o r i a Brauerol Böhler& Co., Gebr. Bösperde Neuw, Bresl. Wg. Linke Buderus Butzke, Metall Casseler Fedorstl. Dortm. Un. Lit. C. „ Union Lit. D. *„ Aktien-Brau. „ Germania-Br. " Löwen-Brau. " Union- Brau. • V i k t o r i a- B r. Geisweid. Eisenw, Gelsenk. Bergw. Gelsenk. Gussst. 194.250G 159,6006 161.000G 155.76 G 210.250G 110.50 b 416.10 b 209,00bG 178.60 b 392.00 G 219.755 9 10 3 4 12 ∆ 0 7¾ 15 7 14 5 0 093 s 156,90 b 27½ 15 294,0006 77.7556 131,00 G 52,5000 243,75 b 126.50 G 299.2500 140,50bG 281.50 b 123.5000 103,75 b 214,00bG 84.2506 103.5006 345,9906 199.00 b 206.7500 366.00 b 139,50 G 52.00 b 243,25 b 126.800G 289 ,00bG 140.5006 283,10 b 123.70 b 193.75 b 208,000G 83.80bG 103.500G 345.5006 198,5000 206.7506 363.096G 139.50 b 279.50 b 245.90bG 76.7500 71.50 G 276.00 b 134,7506/134.75 G 106.006G105.25bB 127,60 b /127.70 b 319.755G 318.600 B 141.000G 141.600 B 129.50 b 128,5000 161.50 bG 162.50b0 232.00 b /230,90 b 121,0000121,25 b 71.000G # 8356 12 70.00 G 148.30 b 168.50 G 156,25 b 291.50 00 76.50 G 131,50 G 269,00bB 269,00bG Georgs-Mar. St.-P. Gerresh.Glashütt. Ges. f. el. Untern. Gladb. Woll- Ind. Glückeuf-Brau. Görlitzer Eisenbahn-Bedark Hösch, Stahl Hotel Disch Höxter Humboldt Hüstener Gewerk. Isenbeck Braur. Ilse Bergbau flowrazlaw. Jeserich Asph. St. Kaliw. Aschersl. Lothringer Eisen Luise Tiefbau Luise Tiefb. St.-Pr. Lübecker Masch. Lüneb. Wachsbl. Märk. Maschb. Märk. Westf. Bg. 17 Magdeb. Bg.-Ges. 28 Marienh. b. Kots. 4 Phönix B..-A. Ross& Co. Blerbr. Rhn.-Nass. Bergw. 24 Rhein. Anthracit 000G/224,25bG 2506/224,00 b 115,0000 89.90 b 107,10 G 225.5000 140.80 b 168.2506 142.2550 317.40 b 234,50 G 99.50 b 91.50 b 128.750G 127,2500 98.00b B 368.25 G 124.0006 116,000G 89,90 b 107.00 b 226.25 b 140.50 b 168,0000 142,0000 316,70 B 234,10 b 99.60 G 90.7506 123,6006 127,000G 97.75 B 367.50 b 40 124,00 G 106,750G 101.40 b 165.00bG/166,10 b 92.00 G 108 ·00 B 288.00 G 106.705B 84.10 b 257,00 b 283.50 b 134,6006 236,30 00 ###. 5 222.50 b 283.0000 135.0000 236.50 b 838 222.40 136,500G/186,5000 212,50 b 214,0000 Rh. Bergb.- u. H. Rhein. Chamotte Rhein. Metallwk. Vorzug Stahlwerk. Schuckert, Elekt. Schulz- Knaudt Siegen-Solingen Siemens& Halske Spinnerei Clause Stadtberger H. Stassfurter Chem. Fabrik Westfäl. Drahtw. „ Stahlw. Westl. Bodenges. Wicking Portl. * Wiss. Stammpr. Wittener Glash Wittener Gussett. Wittener Stahlw. WurmrhvierV-G. Zech. Kriebitzsch Zellstfb. Waldhof 92.00 G 106.00 b 288.00 b 108,0000 83.0008 269.00 b 527.05 G 117,7506 215,500G 215.75 G 168.00 b 167,00 B 117,50bB 326.00 b 164.25 G 115.25 G 326.25bG 164,0000 115,000B 125,500G125.60 G 117.75 G 116,90 B 134,00 bG133.50 b 199.60 b /199.00bG 129.75 b 131.0000 7X 167.0050 3(125.50 b 9 184,00 G — 88,10bG 0(111,00 b 166.00 b 126.75 b 184,0000 88.25 G 110,60 b 142,50bG143,50 b 15 369,00 G/371,000G 0(120,60 b 122,50 b 110.3000|113.90 b 159.000G 159.0000 291.250B 201,1000 * d 154,5006 152.50 b 275.50 b 275.50 b 275.30 G 318,50 bG 321,0006 141,90 b /142,00 b Aachen-Mastrich. Aachener Kleinb. Allg. Dt. Kleinb. Allg.Lok.-u. Strbg Altenaer Schmalspurbahn Barmen-Elberf. Strassenbahn Bochum-Gelsenk. Strassenbahn Sovereignes 20 Fres.-Stücke Golddollar Amer. Noten Gr. Amer. Noten Kl. Belgische Noren Englische Noten Französische " N o t e n Oesterr. Kredit Franzosen Lombarden Berl. Handels-G. Darmstädt. Bank Deutsche Bank Diskonto- Komm. Dresdener Bank Nationalbank In- und ausländische Bahn-Aktien und Schuldverschreibungen. 141,5006 141,40 G 301,50bG 301.00 G 5066/301,00 G 6X/120.40 G * 148.00 G 94,1000 154.00 G 3½ 97.75 G 115,75 G 144,00 B 20,465B 16.225 d 419.00 b 420.50 b 418.75 G 80.85 b 20,41b6 81,00 b 8¼ 209,75 b ** 0 0 b 0 b 87 b 140.12 5 239.10 b 183.20 b 158.30 b 129.25 b 120.40 bIElektr. Hochbahn 148,00 GIGr. Berlin. Str.-B. 93,90 b Ir. Cassl. Str.-B. 154,40 GKrefelder Str.-B. Lübeck Büch 97,75 GISüddent. Eisenb. Baltim. and Ohio 115,75 GlCanada Pacif. Ital. Mittelmeerb. 144,00 GIItal. Südbahn 006G1127.75 5 183.30 b 108.50 b 184.10 G 126.0 183,00 G 108.50 b 183,60 G 135.9000 126.50 b 179.40 b 91.00 b 160,10 G 135,000B 125.70 b 179.50 b 91.00 b 160,25 b 20.42 b 16.225 G 420.00 416.75 b 81,90 b 20.44 b 81.05 b 209,90 b 143.75 b 3 5 139.87 b 238.75 b 183.40 b 158.25 b 129.20 b Geldsorten, Banknoten, Wechsel. Oesterr.-Ung. Stb. Prince Henry Südösterr. Lomb. Warsch.- Wiener Allg. Dt. Kleinb. Schuldv.% Berg.-Märk. Schuldv.% Bröhlthal Schuldv.% . 143.00 b 145,00 d 145.25 b 34,10 06 34,00 G 122,00 b 168.70 b 168.70 b .25 20.35 b 8.88 8 5/885 Holländ. Noten Amsterdam kz. Brüssel kz. Brüssel Ig. London lg. London kz. Newyork, Sicht Paris kz. Paris Ig. Nachbörse. Schaaffhausen Ital. Meridionalb. Baltimore Canada Pacifio Transvaal Bochumer Guss Dortmund. Union Laurahütte Consolidation 168,60bG 8¼ 158, 160,1 4X125.9 6 179.60 b 243.90 b 85.25 b 245,87 b = Tendenz. Die Geldverteuerung, welche an der gestrigen Neuyorker Börse hervorgetreten st und das damit im Zusammenhange stehende Anziehen des Privatdiskonts an der gestrigen Londoner Börse hat die Spekulation heute zu größerer Zurückhaltung veranlaßt. Trotzdem war die Tendenz hier relativ fest, da der Geldmarkt eine gewisse Erleichterung zeigte, weil die Seehandlung der Börse wieder größere Beträge zur Verfügung stellte. Das Institut prolongierte nämlich die am 25. September fälligen Beträge bis zum Ultimo mit 3¾ Prozent und gab allerdings nicht mehr große Summen von jetzt bis Ultimo Oktober mit 5½ Prozent ab. An der Börse elbst war tägliches Geld mit 3½ bis 8 Prozent erhältlich und Ultimogeld mit 6 Prozent. Für die ziemlich feste Allgemeintendenz war auch noch der Augustausweis der deutschen Eisenbahn auschlaggebend, welcher im Güterverkehr ein Plus von 10,9 und im Personenverkehr von 1,7 Mill. Mark aufweist. Am Bankenmarkte wickelte sich das Geschäft recht schleppend ab. Nur für Hanselsteile zeigte sich mehr Interesse, deren Kurs weiter anziehen konnte, da verlautete, das Intitut bereite ein neues großes Geschäft vor. Doch war hierüber nichts zu ermitteln. Die Kurse am 158.62 b 160.10 b 125.50 b 179.60 b 244.00 b 83.90 b 246.50 b Schweizer Fl. Italien kz. Italien Ig. Privatdiskont Wien kz. Wien Ig. Oesterreichische Oeten Russische Noten Gelsenkirchen Harpener Hibernia Dynamit-Trust Hamburg. Paketf. Norddent. Lloyd Hansa Dampfsch. tr. Berln. Str.-B. Luxemburger 11 74,90 b 97.50 b 100.50 G 81.10 G 81.505 B ##% 85.05 b 81.50 b 216.15 b 224.12 b 212.12 b 175.90 b 158,90 b 127,70 b 183.10 b 218.75 b 75,00 b 97,90 b 100.50 G 62/8% 85,0650 85.10 b 215.75 b 224.62 b 214,00 b 175.15 b 158.62 b 127.75 b 183.25 b 218.25 b Handels-Telegramme. * Berlin, 19. Sept. Produktenberi Nordamerika war gestern bereits wieder fest, die Stimmung für Weizen auch hier etwas bessert hat, so daß kleine Mehrforderungen einz durchgesetzt wurden. Roggen im Vergleich gestern ruhig; doch ließ sich mitunter eine Klein# keit vorteilhafter verwerten, nur vereinzelte schlüsse. Greifbares Getreide war preishalte Rüböl wenig beachtet, bekundete jedoch nur fänglich Mattigkeit. Wetter: Regen. Berlin, 19 Sept. Frühmarkt. Weizen vorr. 17 bi8 175,50. per Seot. 175,50—000,00, per Okt. 176.00—00 oer Dez. 177.00—000,00. Roggen, neuer vorr. 155.00 157.00, per Sept. 158.50—000.00, per Okt. 159.75—0s per Dez. 162,00—000,00. Hafer, feiner 166.00—170 mittel 154,00—165,00, gering 150,00—158,00, russisch 149,00—153,00, russisch mittel 000,00—000,00, gering 00 bis 000,00. Gerste, inländ. leicht 143.00—145,00, sch# 156,00—168,00, russisch 120,00—129,00, nicht gewöhn Lieferung 000,00—000,00. Mais, amerikanischer mi guter 144,50—146,00, abfallende Qualität 128,50—133) La Plata 000,00—000,00, russischer 000,00—000,00. Erb inländische und russische mittel 157,00—162,00, do. 1 170,00—180,00. Weizenmehl Nr. 00 Brutto 22.50—|1 Roggenmehl Nr. 0 und 1 20,10—22,10. Weizenkleie, Netto exkl. netto ab Mühle 10,00—10,50, do. sein 10,00—|1 Sack Roggenkleie exkl. Sack ab Mühle 10.20—10.60. Hamburg, 19. Sept. vormittags 11 Uhr. Kas# (Vormittags=Bericht.) Govd average Santos per### 36¾ Gd. per Dezember 87½ Gd., per März 87¾ per Mai 88 Gd. Stetig. Rio 16 71/33. Hamburg, 15. Sept. Bericht.) Rüben=Rohzucker Zuckermarkt.(Anfan1. Produkt Basis 88% Reument neue Usance, frei an Bord Hamburg per##### 19.40, per Oktbr. 19,85 per Dezvr. 19.00, per März## per Mai 19.45, per August 19.70. Stetig. Berlin, 19. Sept. Getreidepreise. Weizen Septbr. " Okt. " Dez. Mai Roggen Septbr. Okt. Dez. Mai Septbr. Dez. Mai 19. Hafer " 175,00 " 175,75 " 176,50 " 189,50 " 158.25 " 159.75 " 162,00 " 165,50 " 153,50 " 154,75 " 159,00 Sept. Schmalz. Mais amerik. Mixed „ Septbr. „ Dez. Rüböl Septbr. „ Okt. „ Dez. „ Mai Spiritus 70er lav. Weizenmehl 22,50—2 Roggenmehl 20,50—2 Loko, Tubs Bremen, Firkins 46¼. Doppeleimer 47. Stetig. Bremen, 19. Sept.(Offiztelle Notierungen Baumwoll=Börse.) Baumwolle. Ruhig. Upland middl. 62½ Pf. Neuß, 19. Sept. Fruchtmarkt. Weizen Ia. 17. IIa. 16,60 Mk. Roggen Ia. 15,70, IIa. 14,70 Mk. Ha alter Ia. 16,80, IIa. 16,80) Mk., do. neuer Ia. 15.20, 14,70 Mk. für 100 Kg. Kartoffeln 3,00—4,00 Mk. 30—3,00 Mk. Luzernerheu.40 Mk. für 50 Kg. Maschin stroh 18,00, Flegeldrusch 20,00 Mk. für 500 Kg. Rüböl 63 aßweise 64,70, gereinigtes 66,50 Mk. für 100 Kg. kuchen 119,00 Mr. für 1000 Kg., in kleineren Partien 12. Mr. Kleien 5,30 Mk. für 50 Kg. Köln, 19. Sept. Rüböl loko 65,00, 65,50. Rheinisches Technikum Bingen für Maschinenbau und Elektroteohnik. Chauffeurkurse. Programme frei. Unbehagen und Unpäßlichkeiten der Kinder haben oftmals ihre Ursache in Verstopfung, Verdauungsstörungen und dergl. In solchen Fällen empfiehlt der Hausarzt (Feigen=Syrup) als mildes und wohlschmeckendes Califig führmittel. Nur in Apotheken erhältlich. Modo California Fig Syrup □ Bestandt.: Syr. Fixi Californ.(Special Co. parat.)#. Ext. Senn. liqu. 20, Elit aryoph. comp. 5. Todes-Anzeige. Es entschlief plötzlich mein lieber Mann, unser Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Masseur Wilhelm Höper im Alter von 86 Jahren. Um stille Teilnahme bitten Dortmund, den 17. September 1906. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 20. Septbr., vormittags 9½ Uhr, vom Trauerhause, Schleswiger Str. 22, aus statt. Montanmarkte setzten, abgesehen von Laura, die auf Breslauer Anregung etwas fester eingesetzt hatten, schwächer ein, da Realisationen zu ersten Kursen zur Ausführung kamen. Am meisten waren hiervon Bochumer und Kohlenaktien betroffen; von letzteren besonders Luremburger, die 1¾ Prozent unter gestern einsetzten. Im weiteren Verlauf führten aber Käufe mehrerer hiesiger Großspekulanten wieder eine einheitliche Befestigung am Montanmarkt herbei. Luxemburger konnten ihren Kursverlust fast vollständig wieder einholen. Das Hauptinteresse konzentrierte sich besonders auf Laura, welche im Kurse weiter anzogen. Von Transportwerten wurden eigentlich nur Amerikaner gehandelt. Canada Pennsylvania eröffneten schwächer, wogegen Baltimore fest einsetzten auf die Neuyorker Meldung, daß eine Erhöhung der Baltimoredividende auf 7 Prozent zu erwarten sei. Weiterhin konnten die Kurse noch mehr anziehen, da aus London höhere Meldungen eingetroffen waren. Schiffahrtsaktien waren schwächer, besonders Paketfahrt, da in denselben weitere Hamburger Abgaben stattfanden. Privatdiskont 4 7/8 Prozent. Reichsbankdiskont Prozent. Lombardzinsfuß 6 Prozent. ** Bekanntmachung. Am Donnerstag, 20. Sept nachmittags 3 Uhr, werde ich in Brambauer, Versammlungsort 2½ Uhr nachm. beim Wirt Brüggemann: 1 Federwagen, 2 Schweine. 1 Pferd, 1 Karre, 1 Büfett schrank, 1 Waschtoilette, 1 Kleiderschrank, 3 kompl. Betten u. a. Mobiliargegenstände öffentlich meistbietend zwangsweise gegen Barzahlung versteigern. Dortmund, 19. Sept. 1906. Kießling. 10050 Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Am Donnerstag. 20. Sept., vormittags 11 Uhr, werde ich beim Wirt Merkert hier, Auf dem Berge 26: 5 Spiegel, 1 Schrank öffentlich meistbietend zwangsweise gegen Barzahlung versteigern. Dortmund, 19. Sept. 1906. Kann, 10049 Gerichtsvollzieher. Prodramme in allen Ausführungen liefert schnell L. Krüger, G m. b. Dortmund. Karlstraße 5. Bekanntmachung Am Donnerstag, 20 Se nachmittags 1 Uhr, werde ich in Eving an! u. Stelle, Versammlung Wirt Schilling, Chausseeli 1 Schreibtisch, 2 Sot 1 Sofatisch, 2 Trume## mit Untersatz, 1 Bi 1 Vertiko, 1 Regulat 2 Säulen, 6 Stühle. Teppich, 17 Bände Z haus Konv.=Ler. m. Ren 3 Wandbilder, 1 Hobelb# 2 Büchsen u. 1 Flasche Lack, 18 Sitzbänke,.# 7 Kindersärge, 1 mah. S 1 Langwagen, 1 V 55 Bohlen Pitschpinch### 12 Bohlen Mahagonih 16 Bohlen Eichen 120 Bohlen Tannen u. a. S. öffentlich metstbietend zwanh weise gegen Barzahlung steigern. Der Verkauf findet vord sichtlich statt. Dortmund, 19. Sept Lehmann, Gerichtsvollz Männer=bedandel.) Erfadrung Schöblog, nal Sprechstunden vormitt. u. abends—8 Uhr. GGedend Haus Lange. Auswahl und Preise— unübertroffen. □ Bestellbücht Bestellkarten Bestellzettel schnell und billig. C. L. Krüge G. m. b. H. Dortmund, Karlstrab“) B 47 S.* CD ED ED E FSES 5 S a Si m F3852 A•— 9 2 9 82. 5— *: 572 *—** 9— 805 FOnaahag an 2. SBTSn AE CELURTAN # SS s aS TgÄSSSO-LGLBSEASESGES * Se Ir, ogn A“ An SmangWpganagn 0 S#n Nen " B S SESSETTS - 85 Sancrornase Te- BoreS: S üERE 22 —•. EFGEEGEGSS * G 2 1—. 2 □— 0 U 9. S 5• A □ P □ S 5 8 * 8 * 82 R — 7§ 2.— "( v S 2: 00 * S S 2 S 29 bis zum wilden klage, vom beißenden Spotte Fluche. Es braucht nicht gesagt zu werden, daß die Frau ein Lieblingsobjekt der Karikatur bildet; ist sie doch überall ein Liebling, wo es sich um die Erforschung und Darstellung unseres erleuchteten Geschlechtes handelt. Die Karikatur hat der Frau gehuldigt, hat sie verspottet und selbst mit Ruten gezüchtigt— aber im ganzen genommen bildet ihre Geschichte an sich eine große Huldigung vor der Frau, da sie, willig oder widerwillig, beglückt oder mit Zähnen knirschend, ihre Macht anerkennt. Es ist wahr, daß die Kunst der Karikatur(wie alle Kunst) ganz in den Händen von Männern lag und liegt, und daß wir also, genau gesprochen, in iyrem Spiegel nur die Männermeinung über die Frau erkennen können. Allein da bekanntlich alle Erkenntnis und alles Verständnis der Frau bisher Männerwerk ist, so werden wir uns auch in der Karikatur billig hierbei beruhigen dürfen. Ein Mann ist es nun auch gewesen, der die Geschichte der Frau in der Karikatur zum Gegenstande eines eigenen Werkes gemacht hat. Es ist Eduard Fuchs, gegenwärtig wohl der beste Kenner der Karikatur in Deutschland, der deutsche Grand= Carteret. In seinem neuen Werke„Die Frau in der Karikatur“ hat er über fünfhundert zum Teil sehr kostbare und seltene Blätter gesammelt, allgemein zugänglich gemacht und mit Geist und Kenntnis erläutert, und der Verleger, Albert Langen in München, hat das Buch so splendide ausgestattet, daß es künstlerisch wie kulturgeschichtlich zul=n en——e einer wahren Fundgrube des Merkwürdigen und).““: db., Frauen zu schonen. Vielmehr hat sie ag, endlich die ganze Simplizisimus=Gruppe mit Schönen geworden in. immer mit wahrer Lust ihre Schwächen aufgespür all ihren eigenen Stärken und Schwächen. Es „„„ Iund gegeißelt. Eine deutsche Zeicha#nn„ 7520lwürde ein neues Verdienst des schönen Gedankensplitter. scscn geschildert, wie ne sich wohlgefällig prüfend imsschen Weiterungen geführt haben ner“ 2“ die Toilettenzimm= der überreifen Au is un ½#### um Schönheit.sphorlichte der Fäulnis, unheimlich, arenzenlos geichildert, vie lie bie, von einen rütigen Manne Das andere ist Daumier, der in Bort und Form eige desics eunsgeisge iche oder auch vichelien ie Katlaur eie auishast hanchste Lesie e7. Jlsieshesie hlses elich Pwoischen Aiadalicher Kelalte auf bisen Gechiaride Ptsie 65. und Reichtum wähle. son. Ganz besonders schlecht der neueren Zeit zu bleiben, der elegante Guns s eas sestschesteseige. eshelseseie Keisich der enscehgeie Kernie 95 Sasce iae.sechschesaiesen die Aunscheise scese eicheie cheschie el. amen Witwe die Schnapsflasche zeigt. Iderer der modernen Messalina. In Deutschland tet, daß es künstlerisch wie kulturgeschichtlich zu:.—.“7, sieht, die Karikatur war weit davon ent=sver gemütliche Oberländer, der elegante Schlitteiner wahren Fundgrube des Merkwürdigen und).““: db., Frauen zu schonen. Vielmehr hat sie ag, endlich die ganze Simplizisimus=Gruppe mit chönen geworden ist. immer mit wahrer Lust ihre Schwächen aufgespürsal ioren eigenen Stärken und Schwächen. Es Die ganze Geschichte der Larikatur, so sagtenl.— ge,eiteltz,„Eing deutsche Zeichnung um 1850s Kürh.,e n neues Verdienst des schönen Fuchschen wir, bildet ein Anerkenntnis der Nacht der Fraar ge 13. Leichtgläubigkeit der Frauen, die, mitsg#rrtes sein, wenn es das Studium der KunstgeAber die Sarieatur hat sie gauch Dagt der Frau. Wanserovsen ausgestattet, das andächtige Pubsielschichte der Karikatur lebhafter kannt. In einer sehr derben deutschen Zeichnungl Eiteffer z. auis.egr Pfassen bilden. Diel des 16. Jahrhunderts sieht man das Weib Kolz Hlatte gegeibelt: dat Burgkmair auf einem über alle erhaben, wie es durch seinen mächtigen Anblick ihres eiganan ge reich geputzt und in den Antrieb dem Jäger wie dem Fischer, dem Bauernider Gesellschaft des bekanntlich ebenfa: wie dem Handwerker Kraft zu seiner Arbeit ver= dummen Rcaus=### en. ebenso schönen wie halbe Schillerwort, daß das Getriebes Schwiegermutte wollen wie. Säutlich von E. N. Arndt. Eitnn dat Die Veichrur vog Je B; Gern. Zie Fiel here Fent um nicht trivial zu werden; sie sind inz: Ver sterben kann, den kann kein Tyrann unterFrau in kolger Haltung, als Herrin aller Schäßel siehr wirtsames Thena aeen Ein. und Kostbarkeiten, als eine Art Weltköniain zeiatlhisdet hinagnar a. 87a. der modernen Karikatur] Ein beliebtes Symbol für die Darstellung dersschlampis und reizlos, voller Eiteff..2 es ein braver Mann männlich will und Franenberrschaft bildet in der älteren deutschen vermeintlichen Leistungen, maller Ken au seineswagt, das geht als Keim künstiger Zeiten in die Kunst der Vorwurf, daß man den Mann als vier= nichtsmürdigg Keu“ voller Haß gegen dat Unendlichkeit hinein. füßiges Dier darstellt, auf dessen Rücken, ihn amgagen si# her Verachtung wie Burgke. ur“ Har' Bal ung Grientsesn Fert. sarauf.,gu, Frauen und Mütter zusa Is. Meuch kann unendlich viel, wann er die haben diesen Stof bebandelt, und Griens Zeichelires zadugzisch aher doch auch selbst nicht ganz shantgeft, abgeschütelt bat und sich vertraut, daß nung ist durch eine gewisse in ihr lebende dämg=(Kest von gelegentlichen zurten Walungen darge= iom gelingen muß, was er ernstlich wil. nische Ironie besonders wirksam. Auch hat mans Aber—-—„ m. 15 Jahrhundert den Triumphzug der Frau gesseine unenzttnoer alle diese Themata gegen das! So sind die meisten von uns, daß sie lieber von schildert, wie sie die Männer alle zu Narren machr## unendlichg Thema der Frauenkarikatur be=[Weibern gelobt, als von Männern geachtet sein allen Kappen austeilt und, hier scheltend, dort 419%####„####e Modenkarikatur! Wahrhaftig, wollen. Das erste ist sehr süß, aber das zweite shlagend, da winkend, se insgesamt in der Gewalts=atz,Zagrikaturist, I„haven die Frauen aue ihressolte süßer sein. hat. Dieser Gedanke selbst ist unsterblich, wandel= Ri##eunen und Modeverrücktheiten reichlich abba. aber seine Form, und wir sind heute erheblich he#########, aucht schon im 19. Jahrhundert! an.#...... inlun aa#l zivilisierter, raffinierter, und, so scheint es, auching#leppenteufel auf, der wohlgefällig grinsendl###icht an dem einzelnen Wohl oder Wehe der resignierter geworden. Wenn der geistreiche eng=110s auf der überlangen Schleppe einer betendenss(noi, nicht an dem scheinbaren Vorteil des Einlische Dekadent Aubren Beardsley die Allmacht der!“““.“ war. macht. Später zeigt eine holländische zelnen in Deutschlands weiten Grenzen sollen wir Frau schildern will, so zeigt er uns eine Schöne,#. wie durch die Verwendung einer Artshangen, sondern immer das ganze Vaterland im die lässig an losem Faden einen geputzten Affen### Pneumatiks die dazumal beliebten Wulsten=1g“, vus Wohl und Wehe des gesamten Vaterauf einem Bühnchen tanzen läßt. Man kann sehrsnk bergestellt wurden. Wieder tritt der Teufes lands im Herzen haben. zweifeln, ob die derben Darstellungen der Altenluz gurur viesmal als der Fabrikant jener Mühl= 2 oder die geschliffene Zeichnung des Engländers we=neirkragen auf, die im 17. Jahrhundert die Hälsel a.—.#e niger schmeichelhaft für das„genus masculinumt]vez, Bargen panzerten. Und nun kommt der Reif. ungse ungbbangiggr on im Geiste sein willt, desto ist. Sehr drastisch stellte die ältere Karikatur auch Foan1— auf Baxiser Karikaturen sieht man diel sagfihrfauder. wace den reiv von Bedürfnissen. den Kampf der Frau um ihre Herrschaft dar. Beis3amen, wie gewaltige Ballons unter den schmäch=licegrte und mächtiger du deine Seele wunIsrael von Meckenem siebt man einfach Mann ahen., Näinglein, dahinsegeln. Ein willkommenesl west, desto kärter und mächtiger mache den Teib. und Frau in wüster Schlägerei begriffen; ein mahnan Pstekau arlich, ferner die Mode der geschwänzter Teufel in den Lüften macht den er=##is hohen Frisuren. Hier zerschlägt eine freuten Zuschauer. Und eine französische Karika=seteogpie LLame mit ihrer Frisur die quer über tur um 1700 macht uns im wörtlichsten Sinne zu.“ Straße, hängende Laterne, dort führt sie au Zeugen des„Kampfes um die Hosen“, indemlagreag Höcnster Hipfel als allerletzte Neuheit eine Monsieur und Madame sich um dies wichtige Klei= Kaade Landschaft samt Bäumen und pilügenden dungsstück streiten. Das Pendant hierzu gibt übri=“ wazieren. Zur Zeit des Direktoriums 8 der.in Ausgang des Streites Auskunftelfändan er griechische Mode, die die Engdas Männlein kniet mit gesalteten Händen undskander„etwav robnster und ehrlicher die Nacktentblößtem Haupte vor der besseren Hälfte, diel saturzn a. porn.e“ on zahllosen galanten Karinachdrücklich die Rute gegen ihn erhebt. Ja111###migs., Kein Bunder, da ein Ausgleiten, v. uns ans sig Modt, Zie De, Frau erhebt, Budelsuhgte Straßzenmbikum sellensen Es gn c2., Sielißt verrin durch die Lied, aber sie ist Schanspiele darzubieten. Im späteren Verlause Sklavin, erfüllt von dem des 19. Jahrhunderts ist es dann hauptsächlich Gedanken und dem Wunsche, zu gefallen und zu Krinoline und das Korsett gewesen. die u d Koketterie bilden ein der Karikaturisten herausforderten, und so hat die unerschöpfliches Kapitel der Karikatur. Es ist Karikatur alle Wandlungen der Mode als ihr ae #er Spott, wenn die scharfängige Mutterstreuer und oft grotesker Schatten begleitet,. Ueber geim perannahen begehrenswerter Kavaliere die die Region der Tagesmode hebt eine französische Focter Srmabgt:„„Fuise, mach, Dich interefantt=[Karikatur von Avelot die Sache emnpor Sie zeint irm der Pikanterie zeigt sich die Kokette= die Venus von Melos, ihrer Fiaur gemäß. mo bsklungen efr g8sse en, Heren Ver= und Entelsdern gekleibet:„Bfut, wie plumpl“ Und sie zeiat gunungen von den Zeiten der alten Holzschnitte eine dieser modernen Lilienstengel=Fian=, in herab zum Simplizissimus den Karikaturisten ihrer verkummerten Nackthait#=—--#n Das ist nicht die höchste Bestimmung des Staates, daß wöchentlich einige Schuhe und Strümpfe mehr verfertigt und einige Furchen mehr gepflügt werden, sondern daß seine Bürger ein an Leib und Seele gesundes, kräftiges, mutiges und geschicktes Volk seien. Unser Staat ist nicht, damit die meisten, sondern damit die besten Menschen leben Aus unserem Poeten-Winkel. Sprüche. Herzen gibt es, die sind wie das Mee Strandmuscheln geben sie tändelnd her, Doch sollen sie Gold und Perlen Dir zeigen, Mußt du in ihre Tiefen steigen. Das sind die schlimmsten Tränen, Die wir nicht weinen dürfen Und mit verbissenen Zähnen In uns hinunter schlürfen. — — r And a— B 2. 9 88— 0 40 —— 0. 23 * □ ü * P S De— ————— SP SSSG“ Saas. * SE0 SaS97 S ag # S 0 5 ABÄRESEI seien" 2• SEs 8S.* 1 S SJogE e Oy Sen — —— Se R•85S " n 5 1# 70— S S 5 S821 — Ue 3 * S2 88 8 B8 85 0 Se 9— S 9•# =— **—— 2e S 6 S— POS: 883 •—••• —— 035 . 2 S·WTEN Saggee R RTSSSEE s Illußestunden Blätter für Literatur, Kunft und Wislenschaft. Beilage zur-Dortmunder Zeitung Nlr. 156 Mlittwoch, 19. Septbr. 1906 Der goldene Fiedelbogen. Von Fritz Mantner. Ernst von Bergmann und die moderne Chirurgie. Von Dr. med. F. Bernhart. Krenz und quer durch die iberische Halbinsel. Von Hermann Wibbeling=Brackel.(Schluß.) Heinrich Laube. Von Dr. Carl Loeser. Elf Märtyrer der Freiheit. Von Irmgard von Blankenburg. Der Begründer der Elektrotherapie. Von Ernst Irmler. Die Frau und die Karilatur. Von Theodor Lamprecht. Gedankensplitter.— Aus unserem Poeten=Winkel. Sprüche. Der goldene Fiedelbogen. Von Fritz Mautner. 1)—(Rachdruck verboten.) Das Gewitter drohte näher und näher. Noch war die Sonne nicht untergegangen und schon begann es zu dunkeln, als wir, mein Freund Viktor und ich, nach fröhlichem Marsche vor der versteckten Waldschenke, einem ehemaligen Försterhause, anlangten. Trotz unserem studentischen Leichtsinn waren wir froh, trocken unter Dach zu kommen, umso froher, weil uns der„Wildförster" als der behaglichste Erholungspunkt nach einer mehrtägigen Wanderung im Gebirge geschildert worden war. Jetzt fanden wir uns ein wenig enttäuscht. Wohl stand der Wirt mit seiner geputzten Tochter vor der Tür und schaute offenbar nach Gästen aus; wir wurden aber trotzdem nicht allzu freundlich empfangen. Rote Zettel an den nächsten Bäumen kündigten für den heutigen Abend ein Konzert an. Drüben in der gedeckten Veranda saßen auch die Musikanten, an demselben Tisch und im Gespräch mit ihnen drei oder vier Bauernburschen und ein Grenzaufseher; sonst war kein Gast zu sehen. Das drohende Wetter hatte die Bevölkerung offenbar von dem Gange zu dem einsam gelegenen Wirtshause abgeschreckt. Wir selbst, zwei blutjunge Menschen, mit dem Ränzel auf dem Rücken, die a ersten Ausflug in die große unbekannte Welt der geträumten Abenteuer versuchten, mochten eben auch nicht ausgesehen haben, als ob es sich um sie aller Vorbereitungen von Küche und Keller verlohnt hätte. So mochte der Wirt von„Wildförster" wohl rechnen. Aber die Ansprüche der Musikanten waren bescheidener. Als wir in die Veranda traten und am Nachbartische Platz nahmen, grüßten sie höflich und begannen eine leise Beratung, während deren sie oft herübersahen. Das Ergebnis konnte für uns nicht ehrender sein. Sie rückten zusammen, holten ihre Instrumente und begannen ihr Konzert, während der Donner schon ernsthafter grollte und der Regen in großen Tropfen auf dem Rindendach der Veranda umhertrippte. Leistungen des ländlichen Orchesters waren gewiß gut gemeint, aber so unzureichend, daß sie anfangs nicht einmal meinen Freund Viktor einen leidenschaftlichen und begabten Musiker, fesselten. Da, die Leute spielten eben eine bekannte böhmische Tanzweise— da tönte ein schriller Geigenton herüber, gleich darauf verstummten die übrigen Instrumente, und mit kräftigem Strich nahm die Geige allein die Melodie auf; es klang zauberhaft und wehmütig, langsam und feierlich, als schaffe des Künstlers Phantasie eben erst während des Spielens die seltsame Weise, dann ging über zu einer ergreifenden Verdüsterung des Liedes, dann zu kecken Variationen und— wieder ein schriller Ton, und das Märchen verschwand und armselige Dorfmusikanten leierten den alten Tanz gleichgiltig zu Ende. Viktor hatte mich bei der Hand ergriffen und starrte sprachlos nach dem Manne, der den Bogen so meisterhaft zu führen verstand. Was wir so sahen, war allerdings nichts Außerordentliches. Der Geiger unterschied sich im allgemeinen nur wenig von seinen Genossen. Er trug eine unordentliche, halb städtische Kleidung, sein Jägerhut hing hinter ihm, von der Stuhllehne. Das Gesicht schien unbedeutend, so lange er die Augen geschlossen hielt. Es zeigte Spuren von Trunksucht; das dunkle, an einigen Stellen stark ergraute Haar war zerzaust, der Schnurrbart verdeckte die Mundwinkel. Er sah aus wie ein Fünfziger, vielleicht war er nur ein gebrochener Mann von dreißig Jahren. Selten nur schlug er die Lider empor, dann aber erglänzten zwei Augen, wie sie wohl noch immer Männer erschrecken, Mädchen betören konnten. Doch schien er sich dieser Macht seines Blickes nicht bewußt zu sein. Mit Trauer und Güte blickte er umher, so oft er sich überhaupt um die anderen bekümmerte. Wir ließen den rätselhaften Musikanten nicht mehr aus den Augen. Ich machte meinen Freund darauf aufmerksam, daß der Geiger einen wunderlich geformten, goldig glänzenden Fiedelbogen führte. Viktor hatte für nichts Sinn und Ohr, als für das unerhörte Spiel des Mannes. Nichts unterschied ihn für gewöhnlich von den anderen. Schläfrig und widerwillig erfüllte er seine Pflicht, vielleicht noch unzulänglicher als seine Kameraden; denn nur zu oft traf ihn ein böser Blick des Hornisten, der die bunt zusammengewürfelte Musikbande leitete, und wenn er auch selten einen falschen Ton griff, so wechselte doch die Kraft des Rhythmus so sinnlos, daß er in einem bessern Orchester nicht zu dulden gewesen wäre. Noch einmal aber wiederholte sich die Szene von vorhin. Er riß die Augen auf, horchte, schien wie verzückt plötzlich die Melodie zu vernehmen, und während die übrigen wie auf Verabredung verstummten, führte er sein Solo aus. Dieses Mal war die Wirkung noch tiefer. Wie ein Wunder zauberte der Geiger eine Welt von Musik aus dem einfachen deutschen Liede hervor, welches seine Gesellschaft soeben noch so seelenlos gespielt hatte. Der Hornist gab der älteren Baßgeige ein ärgerliches Zeichen, ihr Stimmen einzustellen, und die verblüffte großäugige Harfenistin wischte mit der sonnverbrannten Hand über die Augen. Der Wirt stieß mich an und sagte:„Das verdiente wohl, daß es hier im Garten voll wäre!" — und seine Tochter tuschelte Viktor mit schwärmerischen Blicken etwas zu. Der Geiger selbst schien ergriffen von seiner Improvisation. Es war, als liebkoste er seine Geige mit dem gleißenden Bogen. Viktor atmete schwer vor Erregung und Freude. Eine solche Musik wäre für ihn im Konzertsaal ein hoher Genuß gewesen, hier in der Waldeinsamkeit war sie wie von überirdischer Macht und überdies ein leibhaftiges Abendteuer. Ebenso unvermittelt, wie der Künstler sein Spiel begonnen hatte, endete er es wieder. Er schloß die Augen und sank auf seinem Stuhle zusammen. Die andern setzten mit dumpfer Gewohnheit dort ein, wo sie abgelöst worden waren. Für diese Nummer war es wieder mit der Mitwirkung der Geige völlig aus. Waldhorn, Harfe, Flöte und die beiden Baßgeigen mochten sehen, wie sie allein zu Ende kamen. Das Konzert wurde plötzlich gestört. Ein Platzregen brach los, der binnen kurzem die Risse des Rindendaches ausgefunden hatte und den längeren Aufenthalt in der Veranda unmöglich machte. Darein zuckten Blitze, und lauter Donner übertönte das Orchester, das sich gegen die Krast des rollenden Urtons umsonst abmühte. Wir eilten alle ins Haus, wo die Musikanten fluchend ihre Instrumente einpackten. " Die Harfenistin ging mit dem eingekrümmten Notenblatt umher, um von den wenigen Zuhörern ein wenig Geld einzusammeln. Es war eine lebhafte Wienerin, die mit den Bauernburschen derb genug verfuhr. Als Viktor ihr schüchtern ein größeres Geldstück auf das Blatt legte, knixte sie und rief:„Gelt, gegen den Franzl sind wir andern doch ein rechtes'lumpert. Sie sind gewiß ein vermögender Herr, oder Ihr Herr Vater. Sie sollten ihm in Wien eine Stelle verschaffen. Es ist zum Weinen! Ein solches Schenie in solcher Gesellschaft. Nicht wahr, er'fallt Ihnen? Sein's gut, tun's was für ihn!" Gein s gul, Der Hornist, ein Böhme fuhr sie an.„Tratsche vermaledeite, daß nicht aufhören kannst mit Deinem Franzl. Kannst ja mit ihm gehen, wenn Du willst und wenn er Dich nicht fortjagt! Wirst daß fertig wirst? Must immer uns schlecht Die„Harfenistin schwieg und beeilte sich, mit ihrem Geschäft zu Ende zu kommen. Dann gab sie ihren geringen Erlös ab, und die Leute kehrten mürrisch in das nahe Dorf zurück, wo sie übernachten wollten. Beim Eintritt in das Haus hatten wir den Geiger vermißt. Erst als wir sein Spiel vernahmen, konnten wir ihn aus dem Aufruhr der Elemente da draußen herausfinden und beobachten welch ein schreckliches und närrisches Treiben er Dicht neben der Veranda stand eine ur.e Riesensichte, durch deren ungeheure Krone kein Tropfen zur Erde gelangte. Unter der Fichte saß der Geiger auf einem mächtigen Wurzelast, deMi e. Vig gus em Sande sich empor bäumte. .. de. Linken hielt der Virtuose krampfhaft seine Geige gefaßt, während er mit der Rechten den schnörkelhaften Fiedelbogen wie im Wettkampf mit dem Himmelsdonner auf den Saiten spielen ließ. In der Tat, was wir da zu hören bekamen, war ein Duett sondergleichen. Stumm lauschte ov der Donner ihm ein Motiv brächte. Und wenn es loswetterte in den Lüften, sann zuckte die Hand mit dem goldenen Bogen und es klagte von der Geige herüber wie eine unige Antwort auf das Rollen von oben und unter Klagen und Kichern tastete es umher, bis es einen Ausdruck fand in schauerlichen Akkorden oder in einer ergreifenden Tonfolge. Und wieder der Lonner und wieder die Antwort des Künstlers, die jetzt wie ein höhnischer Nachhall den Donner äffte. Eine wahnsinnige Hetzjagd zwischen den empörten Elementen und dem kranken Men#en ort drüben, der dann und wann sein dunkles Auge feindlich aufschlug und mit wildem u. Himmel emporschaute, als wolle er agen:„Wer kanns besser? Wer von uns beiden?“ Umsonst riefen die Leute hinüber, er sollte ins Haus treten, es wäre gefährlich unter hohen Bäumen während eines Gewitters. Er hörte nicht w.1 zicht Iren., Er lächeire zum ersten Male, und dieses Lächeln genügte, um uns zu agen, daß der Unglückliche nicht durch Talent, sondern durch Bildung und Lebensgang seiner Umgebung fern stand. .##id Viktor äußerte sich in seiner vorsichtigen Weise:„Ich will nichts voreilig behaupten und keine Vergleiche anstellen, aber dieser Mensch erinnert mich fast unheimlich an den alten.. weißt Du, der bei uns vor einigen Jahren ein großer Geiger zu werden versprach. Du mußt Dich doch seiner erinnern! Wir haben sein letztes Konzert zusammen gehört.“ Ich konnte mich anfangs kaum der Tatsache entsinnen. Viktor mit seinem vorzüglichen Gedächtnis für alles Musikalische half mir jedoch nach und erinnerte mich an einige bedauernswerte Vorgänge jenes Abends. Allmählich kehrte meine Erinnerung zurück. Für den Geigenstrich besaß ich freilich kein so feines Unterscheidungsvermögen, wie mein Freund. aber wie der Mann uns Fr W M hlle Msclun P We W u Wmn Wu e u i M c Wug Sust 2 w i Wu n ug uln nzu u uhl Lub n uu Mti Whe u un lohn szanm zfoc uou u 1 u iu it un M W M at guighiv ab bungobln W hn N t M cl un unc S i M c gin Wetig Wrut in spuis sohaailung uls M t W cc P W n Fegenüber die Geige hielt, den Bogen führte und die Augen bei gewissen Stellen aufschlug, das erinnerte in der Tat an den herrlichen Künstler, der damals der verwöhnte Liebling unserer musik frohen Stadt Prag gewesen. Doch es war ja nicht möglich. In etwa fünf Jahren könnte der blühende junge Mann, der damals alle Welt entzückt hatte nicht so zur Ruine verwittert sein. Es war wirklich erst fünf Jahre her. Wir Gymnasiasten waren damals alle eifersüchtig auf den gefeierten Violinisten, für welchen unsere Freundinnen und Schwestern gleichzeitig zu schwärmen begannen. Wenn er über die Straße ging, wendeten sich alle Weiberköpfe, die alten und die jungen, nach ihm um. Die wenigen, welche ihm persönlich nahe standen, sprachen mit Stolz von dem genialen Landsmann. Man erzählte von ihm Aeußerungen einer seltenen Natur. Er war bescheiden in Allem, was seine Person oder seine natürlichen Anlagen betraf, dabei war er von unnahbarem Stolze, sobald sein Geigenspiel in Frage ram. Man lächelte unter den Musikgelehrten über diese unverständliche Unterscheidung. Namentlich eines seiner Worte, das in der Stadt erzählt wurde, kehrte deutlich in meine Erinnerung zurück. Man überschüttete den jungen Virtuosen einmal mit Lobsprüchen.„Ja, es hat heute schön gespielt,“ lautete seine Antwort Dabei war.... kein Mann, der etwa mit Worten zu spielen und gefallsüchtige Gespräche zu führen liebte. Was sonst bizarr klang, wenn man es erzählen hörte, tönte von seinen Lippen selbstverständlich und schlicht. So berichteten wenigstens seine Freunde. Bei jenen Konzerten, welchen wir als Knaben auf den billigsten Plätzen gelauscht hatten, war das kundige Publikum anfangs recht unzufrieden mit..'s Leistungen. Als jedoch nach einem seichten Bravourstück aus einigen Reihen des Parterres ein Zischen laut wurde, trat... plötzlich mit zornsprühenden Blicken vor, faßte grimmig— wie jetzt drüben unter der Riesensichte— seine Geige und begann die große Schubertsche Phantasie mit solcher Vollendung und so überströhmendem Gefühl vorzutragen, daß alle Hörer sich in tosenden Beifallrufen vereinigten. Der Künstler verschwand, ohne sich zu verbeugen, und wenige Minuten später meldete einer seiner Frunde dem bestüczten Publikum, daß... durch plötzlich Erkrankung an der weiteren Ausführung des Programms verhindert wäre. Ob Viktor nicht wußte, was aus... geworden? „Wie ich gehört habe, verfiel... an jenem Tage in eine Gemütskrankheit. Er wurde im Irrenhause untergebracht und ist wohl dort gestorben, wenigstens hat man niemals wieder etwas von ihm gehört.“ Wir tauschten erst mit jugendlicher Zuversicht unsere Vermutungen gegen einander aus. Als wir uns jedoch müde geredet, wandten wir uns an die Anwesenden, in der Hoffnung, von ihnen bestimmtes über die jedenfalls merkwürdige Persönlichkeit zu hören. Was wir erfuhren, konnte uns nicht befriedigen. Sie nannten ihn den Bognerfranz und der Wirt erklärte noch zum Ueberfluß, daß der Fiedler wegen des goldenen Bogens so heiße. Schon darüber gab es eine Meinungsverschiedenheit. Einer der Bauernsöhne, welche seit dem Abzug der Musikanten sangen und Karten spielten, behauptete, der Bogen sei aus vergoldetem Silber, worauf ein Anderer gar nur schlechtes Messing zugeben wollte. Der Grenzaufseher mischte sich mit überlegenem Lächeln ins Gespräch. Er allein hatte einmal den Bogen in der Hand gehabt, er wußte mehr davon. „Wir haben ihn einmal um Mitternacht an der Grenze angetroffen. Und weil er überhaupt so haben wir ihn mitgenommen. Er ließ sich arretieren, als ging ihm die Sache nichts an. War auch nicht für eines Kreuzers Wert ##re n iym zu finden, weder gute noch gepaschte. Als wir den Fiedelbogen fortnehmen wollten— man möchte das Ding doch einmal von der Nähe besehen,— da sträubt er sich, als gings ans Leben. Holz ist das glänzende Zeug, sag' ich Euch, und nur ein sauberes Mädchengesicht aus Blech ist noch daran. Gewiß eine alte Geliebte, die ihm verstorben ist. Ich bin heute noch froh, daß wir ihm den dummen Fiedelbogen schnell zurückgegeben „aben, er hätte uns erdrosselt, wenn das gebrechliche Ding entzwei gegangen wäre.“ Daß er ein verdächtiger Mensch sei, mußten alle zugeben. Seit vier oder fünf Jahren treibe sich der Bognerfranz in der Gegend umher, er sei ein tückischer Mensch, der den Heiligen spiele, kei=I Ueber uns hörten wir den gekränkten Musinem etwas zu Leide tue, sich nur dann betrinke, kanten mit hastigen ungleichen Schritten auf und wenn er Geld habe, aber wegen seiner Heimlich=nieder gehen. Uns war der Abend durch den keit sei er arg im Verruf. Er habe sicherlich et=[Zwischenfall verdorben und der Wirt, der uns was auf dem Gewissen. lungeschickt genug zum Trinken aneiferte, war Die hübsche Wirtstochter fügte hinzu, daß der nicht der Mann, unserer jugendlichen Sehnsucht Bognerfranz keinen Schatz hätte und die übrigen nach außerordentlichen Menschen zu genügen. behaupteten dasselbe unter derben Späßen. Die hübsche Fanny hatte uns wohl in die Ob man nicht wisse, wie der Bognerfranz zusmas: gesochen, über sie ließ sich nicht mehr sehen, seinem Fiedelbogen gekommen sei? nachdem wir uns so kindisch dazu hergegeben hat.nungen g. gen wieder auseinans.. Lan waxen wir entschlossen, aufzubrechen und Der Wirt behauptete, der Bognerfranz hätte ein= in der Abendkühle bis zum nächsten Dorfe weiter gesehen und das wertvolle Stück zu marschieren, als Freund Viktor ein altmodi Die hübsche Fanny jedoch wußte es besser.—(Wege stand. Man hätte es wegen seiner unglück"„usen sie den neidischen Buben nicht,“ sagteflichen Lage leicht für einen mißlungenen Tisch sie leise, als scheute ne sich, von diesen Dingensansehen können. Viktor öffnete das Instrument zu sprechen,„wir wissen's ja vom Bognerfran= sund schlug lachend einige Akkorde auf den verselber, wie's mit dem goldenen Bogen gekommen staubten Tasten an. Man konnte nicht behaupten, u. der Kirche der heiligen Cäcilia, daß das Klavier verstimmt war; aber so dünn und aufgehangen gewesen viele hundertshölzern klangen die Töne heraus, daß Viktor beiJahre lang. Und wie der Bognerfranz in Rom nahe erschrocken das Instrument wieder schloß. Pikst#### em Papst so schön gegeigt Joch nach wenigen Minuten schon saß er vor dem daß der heitige, Huler iyn zum Rittel, oder Gottsaltväterlichen Ding und phantasierte auf demsellagen hal. Darauf ist der Bogner=lben mit solcher Lust, als glitten seine Finger über S##rche gegangen, um sich bei der hei= die Tasten eines Bechsteinschen Flügels. ur die große Ehre zu bedanken, und Der Wirt trat hinzu, erstaunt, daß der alte da. bat sie iym den goldenen Bogen gereicht und Kasten noch solche Töne von sich gab, und auch S######n er we.de mit ihrem Bogen in Fanny kehrte in die Stube zurück. der Hand der gößte Seiger der Welt werden, so] Und jetzt rührte es sich auch über uns als ein und wenn an gin ziot un lerßis zur Kirche geht. Zeichen der Versöhnung. Langgezogene GeigenKöciis uns zis###ucrin wiro.; die heiligesstriche zwangen den Klavierspieler, seine heiteren ###nde# Heiligen nicht mehr ach=[Motive umzustimmen und dann wieder, wenn er #####er ein Stümper werden und denl ein Thema variierte, fiel oben die Violine mit sen misen S. zus warmes zum Tanz ausspie=sübermütigen Springen ein. n. Wenn er aber einmal den Bogen! Eine so fröhliche Stunde hatten wir heute nicht „###r von sich tun wurot, so sollte er da= mehr zu verbringen gehofft. Viktor wurde ganz ## ent e llustig, und als die gute Fanny ihn aufforderte, „Das hat Euch der Bognerfranz selbst erzählt!" zum Tanze aufzuspielen, begann er frisch einen „Von ihm wissen wir's, aber erzählt hat er's„ener Walzer, der damals gerade das Lieblingsdoch eigentlich nicht. Es war gleich im Anfang, ers#eu# aller Tänzerinnen von Stadt und Land war. war kaum ein paar Wochen hier, daß er vor Hun= git Veilchen folgte die Geige auch diesem Motiv. ger fast verkam; da suchte ihn einmal ein vor=At.##### jedoch durch die geöffneten Fenster hin, nehmer Herr auf und bot ihm eine Menge Gels!n„riei, der Bognerfranz sollte herunterkommen — es war oben in seiner Stube, aber ich hab' nichtunh mit ihr walzen, verstummte die Begleitung verstanden, was er alles dafür tun sollte. Dassplo#ßlich und wir glaubten schon, den Bognerranz weiß ich nur: fort sollte er und den Bogen sollte####)#unsere jugendliche Stimmung scheu gemacht er verkaufen. Darüber gab es großen Lärm und zu baben. er verkaufen. Darüber gab es großen Lärm und Franzt wurde sehr krau.. Als er so dalae! Ziemlich kleinlaut spielte Viktor weiter, wäh#d niemand um sich glaubte, da erzählte er heim= xend, Fannny nicht müde wurde, sich allein im lig,### er in Rom den Bogen erworben und wie Kreise zu drehen. Da öffnete sich plötzlich die Tür müßte, wenn jemand den Bogen von und ernsthaft trat der Bognerfranz ein. Er Bss Seue t.„ 138zuugum auf uns zu und schob wie besehWährend Fanny ihren Bericht noch erweiterte lend Viktors Hände mit dem goldenen Bogen von Versicherungen ausschmückte, die ein ge, Tasten. Tann setzte er an und namenlos rühwisses Interesse an den Geiger verrieten, steckten rend klangen die ersten Takte der Schubertschen die Burschen die Köpfe zusammen, als ob sie ei= Phantasie von den Saiten seiner Geige. Dann nen Plan mit einander ausheckten. Endlich na=schaute er wie fragend auf meinen Freund und herte sich uns der Rotkopf und meinte treuberzig hielt inn. Viktor, stolz und glücklich, der Herwir sollten dem Bognerfranz ein paar Glas Bie lausforderung Folge leisten zu können, schlug dieversprechen, er würde dafür gern die Geschichtelselbe Melodie auf dem Klavier an. . und„ den goldenen Bogen in! Ich wußte, daß Viktor wohl im Stande war die Hand n mn und####en lassen. Da würdenl gerade diese Dichtung dem Geiger zum Danke zu wär unö, den Flunkereien„nichts spielen, Mein Freund war auch so freudig bei Mier in am## Hognerfranz sich fur Geld und seiner Aufgur., daß er den seltsamen Zufall nicht Bier zu allem bringen lasse. lbeachtete, der den Bognerfranz gerade dieses Stück Es dauerte, noch lange, bevor der Geiger sein wahlen ließ. Es war das letzte Konzertstück unseunheimliches Spiel unter der Riesensichte unter=res... gewesen. Und als der Geigenspieler sich der letzte Donner verhallt warsjetzt aufrichtete und mit trotziger Energie den Bound die sinkende Sonne ihre letzten Strahlen unzgen faßte, da hielt ich diesem Bilde die Erinneter dem zerschmelzenden Gewölk hervorsandte##rung an jenes Konzert entgegen und Viktors die sich in den Fensterscheiben des Hauses, in den hingeworfene Bemerkung über die Aehnlichkeit unzähligen Regentropfen der Bäume und des der beiden Künstler verfolgte mich aufs neue Seigers goldenem Bogen spiegelten, erhob er sich] Doch nicht lange konnte ich meinen Gedanken ung ggrus.1 an ge WPirtsbaus zu. Mit ei= nachhängen. Das Spiel der beiden begeisterten nem jeeren Gesichtsausdruck, mit halb geschlosse=Musiker nahm alle Sinne gefangen. Es war ein er ein, mit heiserer unmelodischer Wunder, wie die beiden fremden Menschen sich te#rr ein Glas Bier. Auf die sohne Verabredung in einander fanden. Viktor Lentende Jummam;##en hatte er nux kurze unve=überließ dem Virtuosen die Führung. Dieser deutende Antworten. Sei geniales Treiben schwelgte in den Melodien, die er mit sicherer n vorhin mußte uns wie ein Traum erscheinen Hand aus seiner Geige lockte. Mächtig ergreifend Freund Viktor faßte endlich Mut, trat an sei lertönte ein Lied von Menschenleid und Verzweifnen Tisch und sprach einfach und vertrauensvoll lung, noch herzzerreißender als der Meister es wie ihm die Burschen geraten. Er stellte dem Mu= gedichtet hatte. Frei verband der Geiger die einsikanten vorläufig einige Maß Bier in Aussicht zelnen Motive, wie es ihm gefiel, zu einem und erbat sich dafür den Fiedelbogen und seineneuen Ganzen. Und immer stand der KlavierGeschichte. Da fuhr der unglückliche Geiger jäß spieler getreulich ihm bei. Kaum ein festerer Boin die Höhe, und schleuderte aus den weit aufge= genstrich, kaum ein schneller Blick war nötig, um rissenen Augen einen Blick des tiefsten Abscheus die Eintracht auch bei überraschenden Sprüngen auf den Sprecher, dann entlud sich sein Zorn in der Tonart aufrecht zu halten. „Terggg## miiggen Schmähreden auf uns] Als sie geendet hatten, standen in den treuen Burschen, die uns ja wirklich zu dem Augen Viktors helle Tränen. der vor Zorn beinabe Rasende sein Bieralas Der Bognerfranz griff noch einige Akkorde, die Wand, daß es klirrend zerbrach und— murmelte etwas, wie„unwürdiges Instrument“ unter abschenlichen Flüchen die Stube. ser gekommen, ohne Gruß, ohne Blick. Kanpo, 6. Peinenad in die Lüche, deschlschen, solungläclihen Rasiter haten wir nun alerstngs wurde es öde in der verlassenen Wirtsstube. lnichts Neues erfahren. Was aber zunächst unsere u Wt e „h hnng uu fl A du n uel lavat bulm ued Juc Wcttun i aat und wel von über 3 Meter. Im Hauptfelde sehen wir den Altar des Vaterlandes und neben ihm die trauernde Borussia, wehmütig nach dem Henkerbeile blickend, unter dem einst ihre Söhne bluteten. Ihr gegenüber steht Viktoria, in der Rechten hält sie einen Lorbeerkranz, in der Linken den Palmenkranz des Friedens. In zwei Reihen unter dem Relief sind die Namen der elf Helden verzeichnet; den Fries zieren Lorberen, Helm, Lanze, Schwert, Schild und die Brandfackel des Krieges. Die Rückseite zeigt den preußischen Adler und von 11 Sternen bestrahlt die Worte: „Sie starben als Preußen und Helden am 16. September 1809.“ Wenige Jahre später, am Todestage der Märtyrer, mauerte man zu ihrem Gedächtnis eine Gedenktafel aus Marmor in jene Kasematte ein, die ihnen zum letzten Aufenthalte diente und wieder wurde sie in pietätvoller Weise gefeiert. Dort steht in einer Nische auch noch das Weinglas, aus welchem sie kurz vor ihrem Tode getrunken haben und ein Bild des Majors von Schill. 1855 besuchte der damalige Prinz Wilhelm von Preußen diesen Ort der Erinnerung, als ihm der Kommandant das Glas zeigen wollte, entglitt es seinen Händen und fiel auf den Steinboden, ohne zu zerbrechen. Seitdem hat man es in ein hölzernes Futteral eingelassen, um es vor Vernichtung zu hüten. Kein vaterländischer Gedenktag geht vorüber, ohne daß man auch dieser Helden in Wesel gedenkt und alljährlich am 16. September wird ihre letzte Ruhestätte mit Lorbeerkränzen der Liebe geschmückt; dem jüngsten von Wedel aber, der erst von der zweiten Salve getötet wurde, errichtete man 1900 in Kriegsdorf bei Merseburg, seinem Geburtsorte, ein eisernes Standbild zur Erinnerung an sein heldenmütiges Sterben und kommenden Geschlechtern als hohes Vorbild glühender Vaterlands= und Freiheitsliebe. u e iu hu unt Put o Wuce ue M uue Wilg c uncutgtg ur 1 u u We Mcut Woh —.„ Ne undg Aonspikons. M n= Mhlnnn hnne mn t W Wum 1 gnuig uis 131h i Nung sog mgwon gzng ndungd ahm Pu au un u stt mng Es ist kein Wunder, daß unter solchen Umständen die Duchennesche Heilmethode, als man zuerst von ihr im Jahre 1850 durch eine kurze Schrift ihres Begründers„De la valeur de ’électricité dans le traitement des maladies“. (Ueber den Wert der Elektrizität in der Krankheitsbehandlung) vernahm, die in Paris im Jahre betracht# einigem Mißtrauen n roe und zumal in Deutschland sich besonderer Beachtung nicht gleich erfreute. der Elektrizität eine Heilkraft innewohne, hatte man, wie erwähnt, auch schon vorher erkannt, so lange wohl, als durch den genialen Engländer Faraday die Induktion d. h. die Erregung elektrischer Ströme durch galvanische Ströme oder durch Magnete entdeckt worden war. Dadurch war es möglich, elektrische Ströme durch den menschlichen Körper zu leiten, und man hat dies seit 1831 in primitiver Weise getan, indem man die elektrischen Ströme wahllos auf die Nerven wirten I. 6. ean nannte diese Behandlung des menschlichen Körpers zu Heilzwecken durch Induktions= oder faradische Ströme, wie man diese Ströme nach dem Entdecker nennt, eine Faradisie rung des Körpers. Garabi gen=, Schlund= und Atemmuskulatur, die Sprech=, und Atmungsbeschwerden zur Folge hat, bis schließlich eine vollständige Rückenmarkslähmung eintritt. Von bedeutenden deutschen Aerzten, welche die Forschungen Duchennes in Bezug auf diese Krankheit benützten und erweiterten, sind besonders Leyden und Kutzmaul zu neunen. In der weiteren Verfolgung dieses Forschungsgebietes hat Duchenne natürlich seine Aufmerksamkeit allen Krankheiten des Rückenmarks und allen daraus resultierenden Lähmungserscheinungen zugewandt, und insbesondere hat er seiZeinen Schriften, welche nach seinem Tode als„Contribution à’étude du système nerveur“ („Beitrag zum Studium des Nervensystems") gesammelt erschienen, wertvolle Forschungen über progressive Muskelatrophie, spinale Kinderlähmung, Rückenmarksschwindsucht usw. niedergelegt. Der Zegründer der Elektrotherapie. Zum 100jährigen Geburtstag(17. Sept.) Duchennes. Von Ernst Irmler. Daß eine solche Faradisierung oder elektrische Durchströmung des Körpers dem Gesamtorganismus in#olreichen Fällen sehr dienlich war, ist selbstverständlich, denn sie hatte in jedem Falle eine Reaktion auf das Gesamtnervensystem zur Folge und wirkte so auch stets auf den einzelnen Nerv, der besonderer Behandlung bedurfte. Duchennes Verdienst war es nun, den elektrischen Strom bei Behandlung von Krankheiten auf bestimmte Körperteile zu lokalisieren. Mit der Angabe der Methode hierfür beginnt die eigentliche wissenschaftliche Verwertung der Elektrizität in der medizinischen Wissenschaft. Um Induktionsströme durch den menschlichen Körper zu leiten, verbindet man gewöhnlich meszylinderische Handhaben durch metallische Schnüre mit den Enden der Nebenrolle und nimmt dieselben in die etwas feuchten Hände. Duchenne man diese faradischen oder auf bestimmte, bis zu einer gewissen, Tieft„#ter der Haut liegenden Punkte lokalisieren könne, wenn man die Spitze der Stromgeber, nachdem man sie mit feuchten Leitern, umhüllt hat, oberhalb des zu reizenden Organs kräftig auf die Haut aussetzt. (Nachdruck verboten.) Die Elektrizität ist in unseren Tagen einer der wichtigsten Heilfaktoren geworden. Man wendet die Elektrotherapie, die ja aus dem Bereiche einiger gelungener Heilversuche, die auf zufälligen Ersehrungen begründet waren, längst zu einer wissenschaftlichen Disziplin gedieh, heute sogar schon in der Prophylaxis, in der vorbeugenden Heilkunde, an, hat man doch vor kurzem sogar mit großem Erfolge versucht, Seereisende mit Hilfe der Elektrizität vor der Seekrankheit zu bewahren. Es hat lange genug gedauert, ehe sich die Elektrizität ihr Bürgerrecht in der medizinischen Wissenschaft erworben hat. Guillaume Benjamin Duchenne, ein französischer Arzt, war es, der vor allem dazu beigetragen hat, die Elektrotherapie zu einer wissenschaftlichen Disziplin zu erheben. Nach seinem Geburtsort Boulogne= sur= Marne, wo er am 17. September 1806 das Licht der Welt erblickte, wird er auch vielfach Duchenne de Boulogne ge nannt. Duchenne kam im Jahre 1842 nach Paris, wo er dann seit dem Jahre 1847 mit seinen elektrischen Heilversuchen Aufsehen erregte, so daß in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zahlreiche Aerzte aus aller Welt, auch aus Deutschland, nach der Seinestadt pilgerten, um Duchennes Methode kennen zu lernen. Die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts waren für die Vorbereitung einer neuen Heilmethode in Paris äußerst günstig. Während man in Deutschland sich jeder Neuerung auf medizinischem Gebiete oft allzu engherzig damals noch werschloß,— heute ist es keineswegs mehr der Fall— siedelte sich in der Hauptstadt Frankreichs eine Anzahl französischer und ausländischer Heilkünstler an, die, begünstigt vom französischen Kaiserhof, allen möglichen Therapien und medizinischen Methoden das Wort predigten. Der greise deutsche Homöopath Hahnemann schuf in jener Zeit, nachdem er in Deutschland verfolgt worden war, sich in Paris ein Millionenvermögen, aber auch kenntnislose Heilpsuscher fanden dort Zulauf, und Navoleon III. scheute sich nicht, bei einer Krankheit, die ihn befiel, einen deutschen Schäfer, der durch seine Heilversuche Aufsehen erregt hatte, an sein Krankenbett rufen zu lassen und ihm ein hohes Honorar für seine Heilbehandlung zu geben. Durch diese von Duchenne an einzelnen Behandlungsfällen dargelegte Methode war es möglich, den elektrischen Strom auf jeden beliebigen Muskel und Nerv an jeder beliebigen Stelle und auf beliebig große Strecken einwirken zu lassen Ja, Duchenne wies sogar weiter nach, daß man an bestimmten Punkten der Körperoberfläche ganz besonders starke Muskelkontraktionen hervorrnfen könne. So wirkte Duchennes' 1855 in Paris erschienene u. auch sehr bald ins Deutsche übertragene Schrift „De’électrisation localisée et de son application à la pathologie et à la thérapeutique“ (Ueber die lokalisierte Elektrisierung und ihre Pathologie und Therapeutik) epochemachend und ist, wenn auch Duchennes Methode, wie gesagt, vielfach ausgebaut wurde, noch heute für das Studium der Elektrotherapie wertvoll und notwendig. Von deutschen Aerzten war es besonders der Berliner Nervenarzt Robert Remak(1815—1865), damals noch Assistent des berühmten Schönlein in Berlin, der sich mit lebhafterem Interesse der Duchenneschen Heilmethode zuwandte, und nachwies, daß die erwähnten, von Duchenne als besonders für elektrische Reizungen geeigneten Punkte der Körperoberfläche die Eintrittsstellen der motorischen Nerven in die Muskeln seien und r#s,(.gern, buß es vorteilhafter sei, statt des Muskels den dazu gehörigen Nervenzweig elektrisch zu reizen. Duchenne hat die Krankenbehandlung mittels der Induktionsströme aber nicht nur nach der von iym erfundenen örtlichen Faradisation ausgeführt, sondern insbesondere auch— und dadurch wurde er als behandelnder Arzt besonders be.„ als faradische Pinselung und Geißelung mittels trockenem Drahtpinsels. Mit dieser Behandlungsweise, die er ebenfalls zuerst einführte, erzielte er Erfolge bei chronischen Rückenmarkskrankheiten und Gehirnerkrankungen. So wurde er eine der bedeutendsten Kapazitäten auf dem Gebiete der Rückenmarkserkrankungen, und eine bestimmte Krankheit des Rückenmarks, die sogenannte Bulbärparalyse, wird in der Heilkunde vielfach nach dem französischen Gelehrten als„Duchennesche Lähmung" bezeichnet. Die Bulbärparalyse, die eine Erkrankung des obersten Teiles des Rückenmarks ist, kennzeichnet sich durch plötzlich eintretende Lähmung der Zunvereutend aber wie Duchenne als wissenschaftlicher Forscher war, war er auch als behandelnder Arzt ein Meister der Diagnose. In einer Schilderung seiner Persönlichkeit heißt es: „Im ersten Augenblick macht Duchenne wohl den Eindruck eines nur in seinen Forschungen lebenden Gelehrten. Der Kranke, der sich an ihn wendet und der vor ihm Platz nehmen muß, um seine Leiden zu schildern, ist leicht enttäuscht, wenn er wahrzunehmen glaubt, daß der Gelehrte kaum seinen Worten Gehör zu schenken scheint. Dann aber wirft Duchenne plötzlich ein Wort oder eine rurze Frage in die Rede des Patienten ein, und dieser fühlt sofort, daß er die ganze Krankheit des Leidenden schnell erkannt hat. Noch läßt er den Patienten weiter reden, dann aber, wenn dieser in der Schilderung seiner Leiden zu stocken scheint. greift Duchenne schnell den Faden des Berichtes auf und schildert in so ausführlicher Weise und in, so lebendigen Farben die Leiden des Patienten, als ob er selbst alle die Schmerzen erlitten, als ob er sich selbst in zahllosen, ruhelosen Nächten auf seinem Lager gewälzt hätte. Keine noch so unbedeutende Erscheinung des Krankheitsbildes fehlt in dem Berichte, das Duchenne dem erstaunt zuhörenden Patienten von dessen Krankheitsbild gibt, und dieser kann immer nur bejahen und ausrufen:„Ja, so ist's! Ja, so ist'!“ Mehr vielleicht als diese begeisterie Schilderung, die mit echt französischer Phrase gewürzt ist. gilt es wohl für die Bedeutung Duchennes und das Ansehen, das er als behandelnder Arzt in Paris genoß, daß sich in seinem Sprechzimmer die vornehmsten Aristokraten neben den ärmsten Leuten einfanden, und man rühmt von ihm, daß er in der Behandlung derselben keine Unterschiede zu machen pflegte, sondern nur in der Honorierung, die er sich geben ließ. Während er Tausende Arme unentgeltlich behandelte, ließ er sich von solchen, von denen er annahm, daß sie es zahlen konnten, oft unerschwingliche Honorare zahlen, Beziehung mancherlei Geschichtchen erzählt, die weniger für den Gelehrten einnehmen. So soll er beispielsweise einmal einer hochstehenden Dame, die ihm nach einer Konsultation eine Börse überreichte, unwillig gesagt haben:„Meine Konsultation kostet fünf Napoleond'ors!“ Die Dame stutzte anfangs, dann griff sie nach der Börse, die sie vor Duchenne hatte liegen lassen, öffnete sie und entnahm aus derselben, die eine viel größere Summe enthielt, sünf Goldstücke, die sie dem ein wenig enttäuschten Duchenne auf den Tisch zählte. Duchenne starb am 15. September 1875 zu Die Frau und die Karikatur. Von Theodor Lamprecht. (Nachdruck verboten.) Im weiten Reiche der Kunit= und Kulturgeschichte bildet die Karikatur eine eigene Enklave, die ein wahres Freudengärtlein für alle ist, die um die Naturgeschichte des„homo saviens“ Neugierde empfinden. Sie ist das Lachkabinett der Kunstgeschichte, aber das Lachen hat freilich manchmal den bitteren Ton der Verachtung und zuweilen dringt ein dumpfes Stöhnen der Angst und Verzweiflung hindurch. Die Karikatur ist eine Karnevalskunst, meist gehört etwas vom Rausche dazu; aber man sagt ja, daß im Weine Wahrbeit liege, und das Gleiche gilt auch von der Karikatur In ihr ist vieles gesagt worden, was sonst ungesagt geblieben ware, und vieles gewagt worden, was sonst nicht gewagt ward. Sie ist eine Kunst der Demaskierung. Sie schillert in allen Karben — vom harmlosen Witze bis aur tragischen An dramatisches Schaffen aus dem Vollen und Ganzen mehr gönnen. Bald nachdem das Wiener Stadttheater ein Raub der Flammen geworden war, um dann nur mehr als Spezialitätentheater wieder zu erstehen— man hielt es als Rauchtheater für feuersicherer denn als ernste Bühne!— starb Laube am 1. August 1884 eines sauften Todes. Rudolf von Gottschall schrieb damals:„Als talentvoller, vielseitiger, fleißiger Schriftsteller auf dem Gebiete der Journalistik und Publizistik, des Dramas und Romans, noch mehr aber als Dramaturg von einem die gleichzeitige Bühne beherrschenden Einfluß, wird Laube in der Geschichte des deutschen Theaters und der deutschen Literatur eine dauernde Stätte finden.“ Man fühlt sich heute, zweiundzwanzig Jahre nach seinem Tode und nach dieser kurzen Zusammenfassung seines Lebenswerkes wohl gedrängt hinzuzufügen: Die deutsche Schau bühne wartet mit Ungeduld auf den Mann, der mit ihrem Reichtum an äußeren Mitteln so Haus zu halten wußte wie Laube mit der Armut seines äußeren Schauplatzes. Elf Märtyrer der Freiheit. Von Irmgard von Blankenburg. (Nachdruck verboten.) wenn am 16. September die Gottessonne über dem Glacis der Festung Wesel aufgeht, fallen ihre ersten Strahlen auf ein mit Tannen und Lorbeerkranzen geschmücktes Denkmal. Seit den Schrekkenstagen von 1809 ist der 16. September für die Einwohner Wesels ein großer Gedenktag. Erinnert er sie doch stets an das todesmutige Sterben jener elf Jünglinge, die, mit dem letzten Hurra für ihren König auf den Lippen, blutend zusammenstürzten, hingemordet von Preußens Feinden. Dies Gedenkblatt soll ihnen gewidmet sein, die freudig für ihren König und ihr Vaterland in den Tod gingen, das sie von der Knechtschaft Napoleons zu befreien hoffteu. Am 28. April 1809 verließ das Korps unter der Funrung des tapferen Majors Ferdinand von Schill Berlin, angeblich zu einer größeren Uebung, und wandte sich zuerst nach Brück, einer sächsischen Stadt. Wenn irgend jemand imstande war, die Sache des Vaterlandes wieder aufzunehzu einem guten Ende zu führen, so war es Schill, und das ließ man ihn höheren Ortes häufig merken. Er glaubte daher, der König billige sein Vorhaben, er handle auf geheimen zu seiner großen Enttäuschung mußte er jedoch bald erfahren, daß der König sein Tun mißbillige und ihm befahl, sofort zur Aburteilung nach Berlin zurückzukehren. Damit wäre dann sein, mit so großen Erwartungen begonnener Befreiungszug mißlungen; die Augen der Welt waren auf ihn und sein Korps gerichtet; kehrte er zurück, so erntete er Strafe und Verachtung, sein Bestreben würde keine Nachfolger finden, sondern bald in Vergessenheit geraten. In einer Offiziersversammlung beschloß man, auf dem eingeschlagenen Wege zu bleiben, war das Glück ihnen doch bisher hold gewesen und hatten sie schon manchen schönen Erfolg zu verzeichnen. Man verließ Brü bald, berührte Dessau, Bernburg und Köthen und schließlich Magdeburg. Dort hoffte Schill neue Truppen zu finden, sah sich jedoch getäuscht, die anfängliche Begeisterung für seine Sache hatte bereits kalter Gleichgültigkeit Platz gemacht. Aus diesem Grunde erließ er am 5. Mai einen „„uf in seine in den Ketten eines fremden Volkes schmachtenden Brüder. Diese., Aufruf hatte jedoch nicht den gewünschten Erfolg, die Begeisterung hatte bereits stark nachgrtanen###d Schill sah sich enttäuscht, daß nicht einmal der zehnte Teil der erwarteten Hilfstruppen zu ihm traten. Nun nahm er Dömitz ein, eine kleine mecklenburgisce Festung, besetzte Wismar e Halbinsel Poel und landete schließlich in Strahlsund. Seine Feinde waren unterdes auch nicht müßig gewesen, und er war kaum in Stralsund angelangt, als er sich auch schon von französischen Truppen eingeschlossen sah. Am 31. Mai nach hartnäckigem Widerstand wurde Stralsund genommen, stundenlang tobte der entsetzliche Strahenkampf, in dem auf beiden Seiten Unzählige stelen, auch Schill fand seinen Tod und nun war nicht allein die Schlacht, sondern das ganze Unter nehmen verloren. .# m a n t B l u n n e r ü b e r n a h m n u n d i e F ü h r u n g und exhie, mit einer großen Schar freien Abzug, viele blieben tot am Platze und 600 Soldater. un11 Aiziere sielen in die Hände der FranErastänortiert an... si 140 Braunschweig trausportiert, wo ein großer Teil derselben erschossen wurde. Staatsminister v. d. Goltz setzte sich zwar zwecks Auslieferung der 11 Offiziere mit dem westfälischen Gesandten Baron von LinVerbindung, sein Gesuch wurde aber abschlägig beschieden, denn ihr Tod war von Napoleon selbst beschlossen. Sie kamen nun nach Kassel und von da ins Innere Frankreichs, wo sie noch zwei Leidensgefährten trafen: Leopold Heinrich von Wedel und Jo„nn Fremba. Ersterer war ein Vetter der beiden Brüder, wurde schwer krank und blieb im Lazaret liegen, später wurde er nach Cherbourg auf die Galeere geschickt, hohe Protektionen verbesserten seine Lage und 1812 wurde er wieder freigelassen. So entrann er dem sicheren Tode und hat eo dann noch bis zum General gebracht. Zaremba saß zwei Jahre in Wesel gefangen und wurde am 31. Oktober 1811 persönlich von Naroleon begnadigt. Am 16. September begannen die Verhandlungen gegen die 11 Angeklagten. Es waren die Leuinants Leopold Jahn, Ferdinand Schmidt, Friedrich Ferdinand Galle, Karl Reyners von Wedell Heinrich Gustav Albrecht von Wedell, Adolph von Keller, Konstantin Wilhelm von Gabein II., Hans Flemming, Friedrich Felgentreu, Karl von Kettenbrink und Karl Friedrich von Trachenberg — Einige Tage vorher waren sie in Wesel angekommen, wo man ihnen eine düstere Zitadelle als Wohnung anwies. Unterwegs hatten ihnen ihre Kerkermeister mehrmals Gelegenheit zur Flucht gegeven, noch in Geldern ließ man den orschlüssel im Gefängnis liegen, aber keiner oachte auch nur an Flucht. Sie gaben den Schlüssel zurück, worauf der Kapitän erwiderte:„In der Zitadelle von Wesel wird man keinen Schlüssel mehr verlieren.“ # Ihre Antwort lautete jedoch:„Das festeste Schloß ist unser gegebenes Wort.“ Auch glaubten sie immer noch an ihre Rettung, alle lebten sie in der festen Ueberzeugung, der König von Preußen werde einen solchen Mord nicht zugeben, der Ge danke daran stärkte sie auch stets von neuem, uno ließ kein Murren und Klagen aufkommen. # Sgeitä Cavin leitete, die Vornntersuchung und der Bericht an den Präsidenten des Gerichtshofes so günstig, daß das Todesurteil unmöglich ausgesprochen werden konnte. Allein Napoleon hatte in einem Dekret wörtlich befohlen:„Die 11 Sliziers## evemalia Schillschen Korvs, mit den ; in der Hand gefangen genommen, sollen . Jauber und Empörer behandelt und gerichtet „Der Lericht Cavins wurde verworfen und die Untersuchung begann von neuem, und nun mußten ### Gefangen##n einräumen, daß sie auf Schill Besen#iche Kassen fortgenommen hätten. Das genügte für die Justiz Napoleons; um die ren, begannen wirklich die Verhandlungen, in denen sich Noel Perwen aus Lüttich vergehlich bemühte, die die für die Sache ihres Vaterlandes gekämpft hätbeweisen. Aber seine Worte waren in den en, das Todesurteil wurde gefällt und er selbst unter Polizeiaussicht gestellt. # der Morgen graute, hatte man den ungläclichen Zofern drei Gräber geschaufelt, die ## blutigen Leichname aufnehmen sollten. Dann Gekällt und der Orsern natt, das Urteil wurde geiaut und den Ovfern 11½ Uhr morgens vor der unter das Gewehr getretenen Wache vorgelesen abe ihr###re stolzen Hoffnungen zusammen, aber ihr Heldenmut bewährte sich auch hier: sie sahen dem Tode ruhig und gefaßt entgegen sie, ihr. Fngehgeig gelassene Frist benützten sie, ihren Angehörigen die letzten Abschiedsworte zu bereitg und uch zu ihrem Todesgange vorMittags 1 Uhr verkündete dumpfer Trommelwirbel die Todesstunde der Helden, aufrecht, zu WWsierze# nanger gefessel“, schritten sie in der Soldaten, die selbst kaum noch Herr ihrer Gefühle waren. erwartete ein Schulfreund Gabains ihnen ein letztes Lebewohl zu a95 da rief ihm einer zu(man weiß nicht, ob es ist),„Kommen diere verkur und sehr.„„i wie preußische Offiziere sterben:. Dann in der Richtplatz erreicht ringsum, nur unterbrochen dun Pchräher.i die Ofiziere nehmen vor Aufstellung, die Fesseln werden ihnen abgenommen und in tiefer Rührnung umarmen sie sich zum letzten Mal. . Seit unve. undenen Augen wollen sie dem Tode entgegensehen, so wird ihnen auch ihre letzte Bitte erfüllt, selbst das Kommando geben zu Pair gs. Jahn ri# den Franzosen 34: „Der Gott des Krieges wird Euch wieder richten Euch und„#en Kaiser““. Dann entblößten sie pals und Brust und riefen ihnen zu, vus preußische Herz nicht zu verfehlen. „Habt keine Furcht, die französischen Soldaten zielen gut", war die Antwort: Hans von Flemming warf seine Mütze in die Luft und rief:„Es lebe der König, Preußen hoch!“. Seine Gefährten stimmten kräftig mit ein, dann krachten die Musketen, Pulverdampf bedeckte die Ebene und zehn Helden lagen blutend am Boden. Nur der jüngere von Wedell lebte noch, seine Wange war schrecklich vom Blei zerrissen und sein Arm zersplittert. Hoch aufgerichtet steht er zwischen den Leichen seiner zerGefährten, laut ruft er:„Könnt Ihr nicht besser treffen, Grenadiere? Hier sitzt das preußische Herz! Feuer!“ Schüsse krachen, dann gricht er zusammen und stürzt sterbend auf die Leiche seines Bruders. Dann werden die entseelten Körper entkleidet und in die mit Wasser gefüllten Gräber geworfen und diese notdürftig zugeschaufelt. Die Aufregung und Erbitterung der Einwohner Wesels war nicht zu beschreiben, man fürchtete eine öffentliche Emvorung und ließ daher den Tag über die Besatzung unter den Waffen stehen. In dunkler Nacht bezeichneten einige Bürger die Stätte, wo die 11 Märtyrer den Opfertod fürs Vaterland gestorben waren mit einem Kreuz und zu diesem Kreuze wallfahrten sie oft und betrauerten die jungen Helden. Ais in Deutschland wieder Ruhe und Frieden eingekehrt war, dachte man auch daran, unsere Hellen zu eyren, Akgzien und Pappeln beschatteten Ruhestätte dieser Jünglinge, eine Sammlung zur Errichtung eines Denkmals wurde veranstaltet. Die Gaben flossen nun auch so reichlich, daß bereits im folgenden Jahre die Gebeine der Gefallenen ausgegraben und in einen Bleisarg gelegt wurden. ###. Kopfende desselben befindet sich folgende Hier ruhen in Gott die Ueberreste von elf preußischen edlen Männern vom ehemaligen Schillschen Korps (Dann folgen die Namen.) In der unheilvollen Zeit von Deutschlands Schmach und Erniedrigung unter der franzüsischen Jerslthefzichoft auf Besechl des Kaisers Navoleon Aufrührer un. Verbrecher am 16. September des Jahres 1809, im Felde bei Wesel erschossen fielen sie als Märtyrer und Helden im Vertrauen terlande, al. zu ihre. König und ihrem Baterlande, als Vorlaufer auf der für Deutschland sich eröffnenden Freiheitsbahn, als Vorkämpfer auf den blutigen Gefilden von Leivzig, Paris und Belle= Alliance. 25 Jahre später im 38. der milden und glorreichen Regierung. Friedrich Wilhelm III. Unseres christlichen und ritterlichen Königs den und sein erlauchtes Haus Gott segne, sammelte Lied. nd Gemeinsinn der Kameraden des preußischen Heeres die zerstreuten Gebeine der 11 Gefangenen u. d setzte ihrem Gedächtnis ein einfaches Denkmal von Eisen, der zeitigen und künfEhre und### sichttig Jeichen preußischer Treue, Ehre und Kameradschaft. dessen verfaßt und im Namen aller Offiziere des preußischen Heeres, von denen der Besatzung Wesels in der Gruft niedergelegt am Todestage der Hingerichteten, dem 16. des MoErläser 18““ im zzuhre unseres Heilandes und Friede ihrer Asche und ihren Seelen ewiges Heil! Amen. „. 16. September, morgens zwischen 4 und 5 Uhr fand die feierliche Beisetzung der Ueberreste statt, im städtischen Leichenwagen wurden die Gebeine herausgefahren, während die Glocken läuteten und die Militärkapelle„Wie sie so sanft ruhn: spielte. Dann sprach Major von Webern die Gedächtnisrede und der Sarg wurde in das ausgemauerte Grabgewölbe gesenkt. " Den 31. März, den Gedenktag des Sturzes der französischen Macht, hatte man für die Denkmalseinweihung und Gedächtnisfeier bestimmt. Unter Glockengeläute marschierten die unendlich vielen gaste und Abordnungen zum Denkmalsplatze, wo sie in einem Viereck Aufstellung nahmen. Auch der evangelische Prediger Dr. Lohmann gedachte der Gefallenen in tiefbewegten Worten, dann ertönte der Beethovensche Triumphmarich und unter seinen Klängen fiel die Denkmalshülle. Darauf erfüllten die deutschen Ehrenjungfrauen ihre Ehrenpflicht, indem sie das Denkmal bekränzten. Der Kommandant der Festung übergab das Denkmal der Bürgerschaft, dann krachten die Gewehrsalven, donnerten die 11 Scheidegrüße der Kanonen und ein Parademarsch der Garnison und Bürgerkompagnien beschloß diese Feier, der sich seitdem manche andere angereiht haben.— Ehe zu diesem übergehe, ist wohl eine kurze Beschreibung des Denkmals am Platze: aus Eisen gegossen, erhebt es sich zu seiner imposanten Höhe Fiedelbogen, hatten wir genau betrachtet. Es war ein kunstvolles Stück, aus einem harten Holz aufs zierlichste geschnitzt. Viktor, der sich auf solche Dinge verstand, schätzte das Alter auf mehr als hundert Jahre. Auch hatte die Vergoldung an einzelnen Stellen schon gelitten. Nur dort, wo die Hand den Bogen faßte, umgab eine Anzahl breiter, fein ziselierter Goldringe den zierlichen Holzstab und am anderen Ende zierte ein goldener Sphinxkopf von köstlicher Arbeit das wunderliche Werk. Viktor zeichnete die eigentümlichen Formen aus seinem Gedächtnisse in sein Taschenbuch; er wollte einen gelehrten Sammler, bei welchem er ihn einführen sollte, auf unseren Fund aufmerksam machen. Der Rest des Abends verging für uns in Gesprächen über den Geiger. Als der Wirt die Lichter in der großen Stube eines nach dem anderen mit vielsagenden Blicken auslöschte, zogen wir uns fügsam in unsere Schlafkammer zurück. Aber da wollte der Schlummer nicht kommen. Auf und abschreitend oder aus dem geöffneten Fenster in die helle Sommernacht hinausblickend, tauschten wir mit dem ganzen Pathos der Jugend unsere Gedanken über die Künstler, die Kunst, das Ideal und ähnliche uns so geläufige Dinge aus. Die Begriffe waren uns lieb und wir hielten es sicherlich für eitel Kunstverständnis, wenn wir unser Gespräch mit den volltönendsten Worten schmückten. Eben war Viktor bei seinem Lieblingsgegenstande angelangt. Er sprach bitter und ungerecht von seinen eigenen Fähigkeiten. Er nannte sich einen Handwerker, der es nur durch stupenden Fleiß in der Musik vorwärts gebracht habe, dem aber der eigentliche Beruf fehle. Es tat wehe, den edlen, sonst so milden und nur mit sich selbst unzufriedenen Jüngling so reden zu hören. Fortsetzung folgt.) Ernst von Bergmann und die moderne Chirurgie. Zu seinem siebzigsten Geburtstage, 16. Septbr Von Dr. med. F. Bernhart. (Nachdruck verboten.) Am 16. September vollendet Ernst von Bergmann, der gefeierte Berliner Chirurg, das sieb zigste Lebensjahr. Muß schon im kleinen Alltags leben ein solcher Tag zu sinnendem Rückblick mah nen, um wieviel mehr bei dem Meister der chirur gischen Kunst, der heute auf eine mehr als fünfzigjährige Tätigkeit im Dienste der Wissenschaft und zum Wohle der Menschheit zurückblicken kann, der nahezu ein Vierteljahrhundert an der ersten Stelle des Reiches die Jünger der Heilkunst zu Aerzten heranbildet. Als im Jahre 1882 der unvergeßliche Langenbeck das mit so hohem Ruhm geführte Messer aus der Hand legte, da konnte kein Zweifel bestehen, daß nur ein ganz hervorragender Forscher, eine ungewöhnliche Arbeitskraft, fähig sein werde, das schwierige Erbe zu verwalten. Bergmann hat die Erwartungen, welche auf ihn gesetzt wurden, glänzend gerechtfertigt. Heller als je zuvor strahlt heute der Ruhm der Berliner Chirurgischen Klinik, aus allen Ländern der Welt drängen sich die Aerzte, um dem Vortrag des Meisters zu lauschen und Zeuge seiner mit höchster Vollendung ausgeführten Operationen zu sein. Tausende von Aerzten in allen Teilen des Reiches sind mittelbar oder unmittelbar seine Schüler, eine ganze Reihe von Lehrstühlen der Chirurgie, von Stationen hervorragender Krankenhäuser sind mit seinen Schülern besetzt, fürwahr Früchte des Wirkens, an denen der jugendfrische Meister seine Freude haben darf. Als der vierundzwanzig jährige Bergmann im Jahre 1850 seine Universitätsstudien beendet hatte und als Assistenzarzt in die chirurgische Klinik zu Dorpat eintrat, war die Chirurgie noch das Schmerzenskind der Heilkunst. Hervorragende Chirurgen hat es zwar damals und lange vorher schon gegeben, allein sie konnten nur allzu häufig der Früchte ihrer Arbeit nicht froh werden. Trotz aller Mühe und Sorgfalt traten immer wieder an der Operationswunde gefährliche Entzündungen auf. welche die Kranken in höchste Lebensgefahr brachten, die Heilung um Monate verzögerten und oft genug, wenn das Leben gerettet wurde, den Verlust oder die Funktionsfähigkeit wichtiger Organe zur Folge hatten. In vielen Krankenhäusern herrschten diese Wundkrankheiten geradezu endemisch und verbreiteten sich von einem Kranken zum anderen; der Hosvi heit, die immer wieder die ärztliche Mühe zu schanden machte. Wer sich damals der Chirurgie widmen wollte, mußte über eine ganz hervorragende Geschicklichkeit verfügen, denn nur ganz schnelles, sicheres Operieren konnte unter so ungünstigen Verhältnisse Erfolge hoffen lassen. Es ist bezeichnend für Bergmanns geistige Veranlagung, daß er sehr früh schon bemüht war, den Ursachen jener Wund=Erkrankungen nachzuforschen. Es gelang ih, aus faulenden Eiweißsubstanzen einen wohlcharakterisierten chemischen Körper darzustellen, welcher an Versuchstieren dem Wundfieber ähnliche Erscheinungen hervorrief und eine zeit lang für die Ursache des Wundfiebers gehalten wurde. Die Forschungen Pasteurs, Kochs und anderer haben uns seitdem anders belehrt, aber der Gedanke, daß das Wundfieber eine Art Vergiftung sei, hat gerade durch die Entdeckungen der letzten Jahrzehnte, welche gezeigt haben, daß die krankheitserregenden Bakterien giftige Stoffwechselprodukte ausscheiden, eine nachträgliche Bestätigung erhalten. Als dann durch die Großtat Listers den Aerzten ein Verfahren geschenkt wurde, das es ermöglicht, Entzündungserreger von den Operationswunden fernzuhalten und infizierte Wunden durch entsprechende Behandlung in aubere, glatt heilende umzuwandeln, da wandte sich Bergmann mit Feuereifer der neuen Methodik zu, welche die Chirurgie zu einer vordem un geahnten Blüte emportragen sollte. Es war aber nicht die Art des bedeutenden Chirurgen, der zugleich ein hervorragender Forscher war, zufrieden mit einmal Errungenem zu verharren. Mit manchen anderen Chirurgen er kannte er frühzeitig auch die Mängel des ursprünglichen Listerschen Verfahrens, die Reizung der Wunde durch Karbolsäure, welche nicht selten doch eine glatte Heilung nicht aufkommen ließ und namentlich die Gefahr der Vergiftung bei allzureichlicher Verwendung an großen Wundflächen oder in Körperhöhlen. Seine Bemühungen nach des Karbols schenkten uns den Quecksilver=Sublimat, der heute noch als zuverlässigstes Antiseptikum im Gebrauche ist. Im Verein mit seinen Schülern wurde unermüdlich an der Vervollkommnung der Methode gearbeitet und neben anderen hat Bergmann einen hervorragen den Anteil daran, daß in Kliniken an Stelle des antiseptischen das aseptische Verfahren getreten ist! Heute werden die antiseptischen Substanzen nur noch zur Reinigung des Operationsfeldes verwendet, die Operation selbst wird ohne solche Hilfsmittel mit sterilisierten Instrumenten ausgeführt, die Operationswunde mit sterilisierten Verbandstoffen, die frei sind von reizenden Substanzen, bedeckt und so gelingt es, bei ganz seltenem Verbandwechsel eine rasche, glatte Heilung der Ove rationswunde zu erreichen. Nur auf dieser Grundlage, unter möglichster Vermeidung aller giftigen Substanzen kann der Chirurg so häufig, wie es heute geschieht, es wagen, die Leibeshöhlen zu eröffnen, an lebenswichtigen Organen zu operieren und nach Vernähung der Wunde eine ungestörte Heilung erwarten. Viele Krankheiten, welche vordem ausschließlich der innere Arzt behandelte, sind seitdem in das Bereich des Chirurgen übergegangen; wo man früher keine radikale Heilung erzielen konnte, da entfernt der Chirurg heute die bösartige Geschwulst oder bahnt dem das Leben bedrohenden Eiter den rettenden Ausweg. An dieser Entwickelung hat Bergmann hervorragenden Anteil genommen, und wenn auch die Spuren seines Wirkens im ganzen Gebiet der Heilkunst anzutreffen sind, so hat er doch in ganz besonderem Maße in der chirurgischen Behandlung von Kopfverletzungen und Hirn=Erkrankungen ein gewaltiges Stück Lebensarbeit geleistet. Bergmann ist nie ein einseitiger Chirurg, sondern immer ein ganzer Arzt gewesen. Das bewies er namentlich in seinem Werke über KopfVerletzungen, welches die schwierigen diagnostischen Fragen mit der Genauigkeit und Sicherheit des universell gebildeten Arztes klarlegt. Mit dieser sicheren Beherrschung des Stoffes konnte er auch als einer der ersten es wagen, die Errungenschaf a der modernen Nervenlehre der leidenden Menschheit nutzbar zu machen. Durch die genaue Erforschung der Funktionen des Nervensystems sind wir heute imstande, aus den Krankheits=Symptomen mit großer Sicherheit den Sitz einer krankhaften Veränderung im Gehirn oder im Rücken mark festzustellen. In der vollkommenen Beherrschung der aseptischen Technik hat Bergmann es schon frühzeitig gewagt, die Schädelkapsel zu eröffnen, Geschwülste des Gehirns oder der Hirnhäute zu entfernen oder dem in der Tiefe der Hirnsubstanz sitzenden Eiter Abfluß zu verschaffen. Sein im Jahre 1883 zum ersten Male, im Jahre 1899 Hirnkrankheiten, in dem er seine Erfahrungen niedergelegt hat, gibt Zeugnis von den gewaltigen Fortschritten der Heilkunst auf diesem vorher ganz unfruchtbaren Gebiete. Trotz aller Erfolge is Bergmann nie in den Fehler verfallen, die technischen Leistungen zu überschätzen; gerade au seinem Lieblingsgebiet, der Behandlung von Hirn=Erkrankungen, hat er immer wieder zur Vorsicht gemahnt und dort, wo er die Grenze sah. neidlos dem inneren Arzt das Feld überlassen. Bergmann ist eben kein Spezialist in landläufigem Sinne, sondern ein ganzer Arzt, der nicht das einzelne Organ, sondern den gesamten Organismus vor Augen hat und dem das chirurgische Messer nur eines der Heilmittel ist, über welche die Heilunst verfügt. In richtiger Würdigung dieser Eigenschaften hat ihn die große Berliner medizinische Gesellschaft nach Virchows Tode zu ihrem ersten Vorsitzenden gewählt, eine Anerkennung der berufenen Fachgenossen, welche dem Meister sicherlich wertvoller war, als so manche der äußeren scherbähuft har.... 1. Geschidk Ohne daß Bergmann eine Schule im eigentlichen Sinne gegründet hätte, hat er doch der gesamten Heilkunst unvertilgbare Spuren seines Wirkens allein als Forscher und Arzt, auch als Lehrer hat er Hervorragendes geleistet. Als die stetige Erweiterung des Wissensgebietes und die immer komplizierter sich gestal„Technir eine Reorganisation des ärztlichen Fortbildungswesens als unabweisliches Bedürfnis erkennen ließ, da wirkte er in der vordersten Reibe für diese Bestrebungen, und die vor wenigen Monaten stattgehabte Eröffnung des Kaiser Friedrich= Hauses, jener zentralen Lehr= und Sammelstätte fur ärztliches Fortbildungswesen, war die schönste Krönung seiner Bemühungen. Unsere Skizze wäre nur unvollständig, würde sie nicht endlich auch #em anützig., venrebungen Bergmanns gedenken, die vor allem in seinem Anteil an der Berliner Rettungswesens zum Ausdruck gelangen, das seither für eine ganze Reihe von Großstädten vorbildlich geworden ist ..,#nd äußerer Lebensgang bietet, wie bei so vielen hervorragenden Gelehrten, nichts 1864 wurde der junge Forscher Privatdozent an der Dorvater Univerrend der Peoska=19; Prosenv., nachdem er wäh. rend der Feldzüge der Jahre 1866 und 1870/71 die Baracken=Lazarette in Königinhof in Böhmen Serr ge Pggnbeim und Karlsruhe geleitet hatte. Im Jahre 1877 konnte er als konsultierender Donau=Armee seine reichen Erfahrungen bewähren. Im Jahre 1878 erhielt er den Ruf als Professor an die Würzburger Universität, 1882 als Nachfolger Langenbecks nach Berlin. Gleichzeitig erfolgte seine Ernennung zum Generalarzt à la sulte der Vor wenigen Jahren wurde ihm die Auszeichnung zuteil, zum Wirklichen Geheimen Rat Prädikat Exzellenz eernannt zu werden. #n eine lange Reihe arbeitsreicher, aber auch von seltenem Erfolg gekrönter Jahre blickt der sehrt, der das grug und gie die Erfabrung uns lehrt, daß das Wirken im Dienste der Allgemeinheit und der stete Verkehr mit der Jugend den Körper rustig und den Geist frisch erhält, so wolerichen##“ daß eit gütiges Geschick den jugend. frischen Meister noch lange auf seinem Platze er.4e.— er zum Ruhme der deutschen Wissenschaft einnimmt. Kreuz und quer durch die iberische Halbinsel. Von Hermann Wibbeling=Brackel. (Nachdruck verboten.“ (Schluß.) Nachdem wir das felsige Tajoufer hinaufgekletsind und noch das alte Fort San Cervantez besichtigt haben, suchen wir eine ganz ordinäre Landkneipe, sogen. Bodega, auf, um uns an einem Glase Rotwein zu stärken. Eine Scheunentenne kann noch gegen diese Bodega als Salon gelten; der Fußboden ist mit spitzen Feldsteinen gepflastert. In einer Ecke liegen auf primitiven Holzböcken, 5 oder 6 Weinschläuche. Sie bestehen aus einem umgekehrten, zusammengenähten Schweinsfell, dienen im südlichen Spanien fast ausschließlich zur Aufbewahrung des Weines, sehen aber sehr unappetitlich aus. Doch, wer Durst hat— und das passiert sehr leicht bei der glühenden Sonne— fragt nicht darnach. Auf dem Wege zum Bahnhof sah ich einen Bettler. Er sah aus, als habe er bessere Tage gesehen; seine Haltung entbehrte trotz der dürftigen, ja zerlumpten Kleidung nicht des Stolzes. In der Hand eine Zigarette haltend, redete er mich an: „Una limosnita, para caridad. Dios se la pagarä Santisima“.(Ein Almosen aus Barmherzigkeit. Gott wird es Ihnen bezahlen und die heiligste Jungfrau). Ein rauchender Bettler,— das ist eine Spezialität Spaniens. Es passiert sogar, eine Frau mit einem toten Kinde auf dem Arm bettelt, nur um Mitleid zu erregen. Die frühere Blütczeit Toledos sieht man schon an den vielen Ruinen. Sie zeugen von vergangenem Glanz und entschwundener Herrlichkeit. Die Stadt hatte früher 200000 und jetzt nur 20.000 Einwohner. Ohne jeglichen Kulturfortschritt zu bemerken, kann man sich so recht beim Beschauen der Stadt ins Mittelalter hinein versetzt denken. Altertumsforschern und Schatzgräbern ist hier ein ergiebiges Feld anzuweisen. Der Abendzug bringt uns wieder nach Madrid, von dort geht die Reise am folgenden Tage nach Balencia. Von Madrid bis Albacete ist eine trostlose Strecke. Sand, kahle Gebirge mit spärlicher Vegetation herrschen hier vor. Die Berge zeichnen sich durch tafelförmige Oberfläche aus, während diejenigen der Guaderrama fast alle mit Picor (Spitzen) versehen sind. Erst von Jativa nach Valencia wird die Pflanzenwelt üppiger, bei ersterem Ort sehen wir schon herrliche Palmenplantagen und Reisfelder. Je näher wir zum Mittelländischen Meere rücken, desto üppiger wird die Vegetation. Die Umgebung von Valencia zeigt zur Linken großartige Apfelsinenplantagen, unterbrochen von Mandel=, Dattelbäumen und Reisfeldern. Da der Reis eine Sumpfpflanze ist, so sind diese Felder sämtlich bewässerungsfähig und es wird das Wasser durch Maultiere mittelst eines Becherwerkes an die Oberfläche gepumpt. Von hier aus verteilt es sich dann durch die angelegten Gräben auf die zu bewässernden Flächen. Ein Maulesel kann auf diese Weise eine Fläche von 50—00 Morgen das ganze Jahr durch bewässern. So weckt hier menschliche Fürsorge tausendfältiges Leben und nimmer müde werden Erdreich und Sonne zu zeugen und zu reifen. Orangenwälder ziehen sich am Meere hin, ihren berauschenden Duft in die Eisenbahnwagen hineinsendend, die den üppigen Küstenstrich während acht Stunden durchlaufen. Palmen heben ihre gefiederten Wipfel über die Orangen empor und was man daheim nur in Glashäusern zu sehen gewohnt ist, wuchert hier ungepflegt. Die Seidenindustrie blüht in Valencia, seine Mantillas sind weltbekann., außerdem fabriziert man Traubenrosinen und bunt glasierte Fliesen, Azulejos. Hier sind die Uranfänge der Majolikafabrikation zu suchen. Valencia bewahrt noch gern seinen arabischen, halb orientalischen Charakter, es hat enge, gewundene Schlangengassen, hohe Hänser mit flachen Dächern. Die Stadt, welche zirka 150000 Einwohner zählt, bietet sonst wenig an Kunstbauten. Ihre herrliche Umgebung macht die Enttäuschung, welche der Besucher bei dem Mangel an baulichen Sehenswürdigkeiten empfindet, wieder wett. Nachdem wir noch den Hafen el Grao, den eigentlichen Anlegeplatz für Valencia, mit seinem wundervollen Ausblick auf das in majestätischer Ruhe da liegende mittelländische Meer besucht haben, geht die Fahrt weiter, an der alten Römerfeste Saigunt vorbei, nach Tarragona und von da nach——— Barcelona. Diese Stadt ist wohl die bedeutendste für den Handel Spaniens. Hier befinden sich die Läger der Großkaufleute, hier gibts Fabriken und allerlei kleingewerbliche Anlagen. Die Stadt läßt sich in dieser Hinsicht sehr gut mit Hamburg vergleichen. Wir begeben uns zuerst auf die Rambla. Sie ist die Promenade Barcelona's, das Stelldichein der Flaneurs, der Leute, die sich sehen lassen und sehen wollen. Einst das Bett eines kleinen Flusses, ist sie jetzt die Hauptstraße und der Mittelpunkt der Stadt. Doppelte Reihen von Platanen gewähren währeud des Sommers Schatten. Hier befinden sich die ersten Hotels, die elegantesten Läden, die schönsten Cafés. Wie auf der Puerto del sol in Madrid, wie auf den Innenboulevards in Paris, so wogt hier Tag und Nacht das Leben. Die Straßenbahn klingelt von früh bis spät und unermüdlich rauscht statt des Flusses, welcher einst an dieser Stelle durchs Gestein sickerte, der Strom des Menschendaseins, teils in schwelgerischem Reichtum, teils in unsäglichem Elend. Die Rambla läuft, Barcelona in zwei Hälften teilend, von Süd nach Nord, vom KolumbusDenkmal am Meere allmählich ansteigend bis zur Plaza de Cataluna, wo die Hauptpost gelegen und wo die, als Wohnort reicher Leute beliebte Vorstadt Gracia beginnt. Am Paseo de Gracia befindet sich das deutsche Konsulat. Im nördlichen Teile der Rambla, genannt Rambla de los flores, wird des Morgens der Blumen= und Vogelmarkt abgehalten, der im Frühling einen überaus reizenden Anblick gewährt. Nelken sah ich dort, so groß, wie ich sie nie gesehen, Kamelien, Rosen, Veilchen, Flieder. Alle Blumen scheinen hier auf einmal zu blühen. An der Rambla liegen, wie schon bemerkt, die Hauptgasthöse und Cafés. In ersteren lebt und ißt man gut und die Preise sind geringer, als in anderen spanischen Städten. In sämtlichen spanischen Hotels ist es Sitte, auch für den Aufenthalt von nur einem Tag, doch volle Pension zu nehmen. Man steht sich aber hierbei am billigsten. Ich wohnte in der Fonda del Universo an der Plaza Palazio und bezahlte dort 6 Pesetas Pension pro Tag; dafür gabs ein gutes Logis, Kaffee, den Almuerzo(Frühstück zwischen 11 und 12 Uhr, bestehend aus drei Gängen) und die Comida (Hauptabendmahlzeit zwischen 6 und 7 Uhr) mit 4 Gängen. Die Küche ist in Barcelona noch durchgängig französisch und sehr gut, ebenso ist auch der Wein in der Provinz Katalonien der beste und hat den besonderen Vorzug, daß er beim Essen in den Hotels stets gratis und in unbeschränktem Maße verabreicht wird. Er kostet aber auch nicht viel. Der Vino ordinario kostet dem Wirt circa fünf Pesetas die ganze Arroba(16 Liter) also pro Liter ca. 25 Pf. In keinem Lande Europas gibt es so viel Augenleidende und der Sehkraft Beraubte. Das rührt von dem blendenden Lichte auf weißen Häuserreihen, auf wald= und schattenlosen Landstrichen her, vor allem aber von den schroffen Temperaturunterschieden in Spanien. Kommt man im Sommer aus der sonnendurchglühten Straße in eine Kirche, in irgend ein Gebäude, so ist es, als träte man aus einem Backofen in den Eiskeller. Die Leute kennen in solchem Falle keine Vorsicht, sie begeben sich schweißbedeckt in die angenehme Kühle, setzen sich mit Vorliebe in den Zug oder auf steinerne Treppenstufen. Wo bleibt da die Gesundheit? Am Abend treten wir in eines der vornehmen Cafés an der Plaza Cataluna ein. Wie Meeresbrausen tönt es uns entgegen, man sieht ein Meer schwarzhaariger Männerköpfe und kaum einen leeren Platz an den zahlreichen kleinen Tischen. Auf den Marmorplatten derselben klappern zu Tausenden schwarzweiße Dominosteine, die das oben erwähnte Geräusch verursachen. Selbst das Vergnügen hat etwas Maschinenmäßiges in der Haupthandels= und Industriestadt Spaniens. Die Fabriken liegen hauptsächlich in den Vororten zerstreut. Von besonderer Wichtigkeit sind die Baumwollspinnereien und Webereien. Das Rohmaterial, jährlich eine halbe Million Ballen, kommt zu Schiff im Hafen an und wird hier verarbeitet. Dreiunddreißig große hydraulische Schiffskräne besorgen das Ent= und Beladen der großen Frachtdampfer; und wenn man während der Arbeitsstunden am Kai entlang geht, so sieht man ein Bild rastloser Tätigkeit vor sich. Ich mietete einen Kahn für 2 Pesetas und ruderte durch den Hafen zwischen großen Auswandererschiffen, Frachtdampfern zu einem großen Trockendock. Ein englischer Segler lag darin, welcher Havarie erlitten hatte. Nachher fuhr ich zwischen den beiden Leuchttürmen am Ausgang des Hafens hindurch in das offene Mittelländische Meer. Seltsame Gefühle empfindet man, wenn man so ganz allein in der kleinen Nußschale aufs weite Meer hinausfährt, Gefühle, welche halb Uebermut, halb Furcht sind. Doch gefährlich ist das Mittelmeer nicht immer. Ruhig und friedlich lag es an jenem Tage da, und da es hier keine Ebbe und Flut gibt, so ist auch die Brandung ziemlich gering. Am folgenden Tage ging meine Fahrt von der éstacion de Francia über Gerona Port=Bou nach Südfrankreich. In Nimes besichtigte ich das alte römische Amphitheater. Von hier aus gings in direkter Fahrt weiter über Tarascon durch das herrliche Rhönetal nach Lyon=Genf. Nach einer herrlichen Dampferfahrt über den Genfer See langte ich am 28. Mai in Lausanne an. Ich hatte meinen Reiseplan deshalb so eingerichtet, weil ich an der Einweihungsfeier des fertiggestellten Simplontunnels teilnehmen wollte. Ein herrliches Fest! Die Bürger Lausannes hatten mittags ihre Tische auf die Trottoirs gesetzt, um hier gemeinschaftlich das Mittagessen einzunehmen. Ankommende Festgäste wurden eingeladen, mitzuessen. Auch ich wurde angehalten, mitzuspeisen, machte jedoch von dem freundlichen Anerbieten keinen Gebrauch, sondern nahm nur ein Glas Rotwein an. Eine derartige Gastfreundschaft hatte ich nicht erwartet. Nachmittags wurde ein großer historischer Festzug arrangiert, der gruppenweise die einzelnen Verkehrsmittel, einst und jetzt, darstellte. Vom mittelalterlichen Saumroß, mit dem der reisende Kaufmann mühsam die noch ungeregelten Wege der Engpässe bereiste, bis zum modernen Schlaf= und Salonwagen unserer heutigen Eisenbahnen, war alles im Festzuge vertreten. Die Studentenschaft Lausannes hat sich sehr um das ganze Fest bemüht. Es waren an diesem Tage viele vornehme Franzosen, Italiener, Engländer und Deutsche in der Feststadt. Von Lausanne ging die Fahrt über Luzern=Fluelen mit einer schönen Dampferpartie über den Vierwaldstättersee der Heimat zu. Wenn ich nun alle Eindrücke dieser ganzen Reise zusammenfasse und dabei Kritik über Leben und landschaftliche Schönheit der einzelnen Länder üben will, so muß ich sagen: Spanien schneidet in dieser Konkurrenz schlecht ab, dagegen haben mir Südfrankreich und die Schweiz am besten gefallen. Doch über alles erhaben, sowohl was Leben, Klima, als auch geregelte gesellschaftliche Ordnung anbetrifft, steht doch unser Deutschland! Trotzdem sind mir die herrlichen Maitage auf der iberischen Halbinsel eine liebe und eigenartige Erinnerung. Wenn man auch bei den Reiseunbequemlichkeiten, die in dem wenig besuchten Spanien hier und da vorkommen, geneigt ist, in das Neckwort einzustimmen:„Afrika beginnt jenseits der Pyrenäen“, so vergißt man solche Augenblicke doch bald wieder. Möge„Halbafrika" allen, die mir nachfolgen, und die meine anspruchslosen Skizzen mit Nachsicht gelesen haben, ein ähnlich heiteres und glückliches Gesicht zeigen Heinrich Laube. Ein Gedenkblatt zum 100. Geburtstag (18. September). Von Dr. Carl Loeser. (Nachdruck verboten.) Das Theater unserer Tage bedarf keiner Mahnung des Kalenders, um Heinrich Laube für sich lebendig werden zu lassen. Es steht in seinem Banne, nicht nur dort, wo Instinkt und Wille des Autokraten der Szene noch immer herrschend sind, sondern vielleicht noch mehr dort, wo es ihn zu bekämpfen, auf Irrtümern und Schrullen zu betreten versucht, wo es über seine spartanischen Gesetze der Bühnenkunst hinausstrebt. Es ist nur ein papierenes Gedenken, wenn man von seinem Anteil am„Jungen Deutschland“ erzählen wollte, das er so energisch und— vorsichtig verleugnet hat, es ist fast nur mehr literarhistorische Würdigung, wenn man den Dramatiker Laube zu feiern unternimmt, dessen Stücke fast vollständig von allen Repertoiren verschwunden sind; aber es ist lebendigste Theatergeschichte, wenn man vom Dramaturgen und Theaterdirektor Laube spricht. Es wird kaum ein Bühnenleiter die Führung eines ernsten Zielen zustrebenden Institutes antreten, ohne Laubes Geist zu beschwören und ihm getreue Nachfolgeschaft zu geloben, und er wird später, wenn er seine eigen nen Wege geht, niemals verabsäumen, sich vor dem Ansehen und der fortwirkenden Gewalt solcher Tradition zu rechtfertigen. Laubes literarische und politische Anfänge hielten die preußischen Behörden lange in Atem. Er galt nicht bloß als unangenehmer Störenfried, der bisweilen Streifereien und zwar ungern gesehene auf das politische und religiöse Gebiet unternahm, sondern als politischer Verbrecher, dem noch dazu der Schandfleck des ehemaligen Burschenschafters(in Halle) anhaftete. Er als der einzige seiner Gesinnungsgenossen machte Bekanntschaft mit preußischen Untersuchungsrichtern und preußischen Gefängnissen. Im Jahre 1834 wurde Laube, nachdem er aus Leipzig ausgewiesen worden war, in Berlin verhaftet. Ludwig Geiger hat die Geschichte des Kampfes. den das„Junge Deutschland“ mit der preußischen Zensur zu bestehen hatte, nach archivalischen Quellen authentisch und erschöpfend geschildert. Zu seiner Rechtfertigung nun hat Laube im Untersuchungsgefängnis eine Selbstbiographie geschrieben, die aus nicht unbe greiflichen Gründen mit dem von 1869 an geschrie benen Werke Laubes„Erinnerungen 1810—40“ mancherlei Widersprüche aufweist. Es ist nur aus der Untersuchung der Zweckmäßigkeit, beziehungsweise Verteidigungsgründe zu entscheiden, in welchen Punkten die eine oder die andere Darstellung den Vorzug verdient. Zweifellos war nämlich für Laube die Erinnerung 1834 verläßlicher als nach 1868; aber die Tendenz der autobiograpischen Ar beiten beeinflußte wohl in beiden Fällen das Ge dächtnis ziemlich gebieterisch. Laube wollte 1834 zuerst harmlos und später recht bedeutend erscheinen. Es ist nun völlig klargelegt, daß er in seiner Verteidigung vor der gestrengen Obrigkeit wenig hallensischen Löwentrotz bewiesen hat und sehr wider Willen zum Märtyrer seiner politischen und ltterarischen Jünglingstaten wurde. Laubes „Selbstbiographie aus den Akten“ orientiert in sehr knapper Form über die äußeren Verhältnisse seiner Jugend. Sie beginnt:„Ich heiße Heinrich Rudolph Konstantin Laube, bin am 18. September 1806 in Sprottau in Schlesien geboren, evangelischen Glaubens. Mein Vater ist Maurermeister in Sprottau. Auch meine Mutter, geborene Reiche, lebt noch. Ich habe noch vier Geschwister, sämtlich Brüder. Der älteste ist Bäckermeister, der zweite ist Maurerlehrling in Sprottau, die beiden anderen sind noch im elterlichen Hause und besuchen die Schule. Vermögen besitze ich nicht; ich glaube auch nicht, daß ich solches zu erwarten habe. Meine Eltern schickten mich in meinem 14. Lebensjahr, bis wohin ich die Stadtschule in Sprottau besucht hatte, auf das Gymnasium zu Groß=Glogau, wo ich mit dem vor kurzem verstorbenen Pastor Becker aus Sprottau zusammen wohnte. Ich habe das Gymnasium fünf Jahre lang frequentiert, ging dann von Prima ab und bezog das Gymnasium zu Schweidnitz. Ich hatte auf einer Reise durch Schweidnitz den dortigen Gymnasialdirektor Harbkurt kennen gelernt, und dieser hatte mir die Hoffnung gemacht, in Schweidnitz Freitische zu erhalten und durch Erteilung von Privatunterricht meine Subsistenz zu erleichtern. Dies veranlaßte meinen Umzug nach Schweidnitz mit Bewilligung meiner Eltern, die bei ihrer beschränkten Vermögenslage mich fast gar nicht unterstützen konnten. Ich blieb ein halbes Jahr in Schweidnitz, wo ich gleich in die erste Klasse gesetzt wurde. Ostern 1826 machte ich mein Abiturientenexamen in Schweidnitz und wurde mit Nr. 2 entlassen. Ich beschloß, Theologic zu studieren und bezog(Ostern 1826) die Universi tät Halle, wurde sogleich vorschriftsmäßig immatrikuliert und habe theologische und philosophische Vorlesungen in Halle besucht. Ich studierte in Halle bis Michaelis 1827. Hierauf ging ich nach Breslau, wo ich bis Ostern 1829 mein Triennium absolvierte. Ich habe zwar in Breslau mehr philo sophische wie historische Kollegien besucht, das Studium der Theologie jedoch nicht aufgegeben. Ich habe mich erst im Spätjahre 1829 oder 1830 exmatrikulieren lassen, weil es früher dazu an Geld gebrach. Auf den Universitäten habe ich Stipendien und kleine Unterstützungen von Privatpersonen aus meiner Vaterstadt bezogen, von denen ich mich während meiner Studienzeit erhalten habe. Schon auf dem Gymnasium in Glogau sowohl als in Schweidnitz hatte ich kleine, meist lyrische Gedichte in die dortigen Wochenblätter einrücken lassen und zwar anonym. In Breslau, nach Beendigung meiner Studien gab ich ein belletristisches Blatt unter dem Titel „Aurora“ heraus, welches vom Sommer 1829 bis Anfang 1830 bei Max u. Co. erschienen ist. Teils Neigung für dergleichen belletristische Gegenstände, teils Mangel an Subsistenzmitteln veranlaßten mich dazu. Es erschien unter meinem Namen und war das erste größere Produkt, durch welches ich bekannt wurde. Ich gab das Blatt, von welchem wöchentlich nur eine Nummer in einem Druckbogen erschien, auf meine Kosten heraus. Der Ertrag so gering, daß ich es, wie gesagt, Anfangs 1830 eingehen ließ. Das Blatt selbst war rein literarisch und enthielt Gedichte, Erzählungen und Theater=Rezensionen; politischen Gegenständen war es ganz fremd.“ Man würde in dieser Darstellung auch, wenn man sie noch so aufmerksam bis zu Ende liest— sie reicht selbstverständlich bis zum Augenblick der Gefangennahme— den jungen Laube nicht finden. der in Halle immer auf der Mensur stand und auch die Beamten der Universität insultierte, was ihm langere Gefängnisstrafen eintrug. In Breslau beschäftigte er sich dann zuerst mit dem Theater. dichtete einen parodistischen Schwank„Zagonini“ und ein Drama„Gustav Adolf“, das ebendaselbst durchfiel. Rudolf von Gottschall erzählt in einem Essay über Laube die Anekdote, daß Laube der Aufführung im Publikum beiwohnte und schließlich als er sah, daß nichts mehr zu retten war, aus Leibeskräften mitzischte. Aber einem Fleischermeister, neben dem er stand, gefiel das Stück ganz gut und es kam zu einem Renkontre, bei dem der Autor aus dem Theater hinausflog, weil er sich selbst zu laut sein Mißfallen bezeugt hatte! Kurz darauf— er war inzwischen Hauslehrer in Schlesien— zog Laube nach Leipzig und war bald einer der heftigsten Stürmer und Drän ger der jungen literarischen Bewegung. Sein erster großer Roman hieß„Das junge Europa“. Es war eine Periode der„Emanzivation des Fleisches“ und die preußischen Zensurakten feierten Orgien der Entrüstung, wo sie sich über Verbin bindung der rohesten sinnlichen Lust mit den feineren und geistigen Motiven und Tendenzen“ bitter beklagen. Die gestrenge Behörde hat alle Entwickelungswerke Laubes weit ernster genommen, als es die Literaturgeschichte zu tun vermag, und Laube selbst hat später sowohl als Dramatiker als vor allem als Dramaturg und Regisseur die Kasteiung des Fleisches gelernt, bei der ihn seine theologischen Studien nicht zu halten vermochten. Es ist eben das Merkmal seiner Entwickelung, daß nach und nach der Dramaturg in ihm alles überwand und seinen Zwecken und Zielen dienstbar machte. Mit Recht hebt schon Gottschall hervor, wie viel nicht nur dramatisches, sondern auch bühnentechnisches Geschick in seinem Roman„Gräfin Chateaubriand" steckt. Die„Szene“ wie König Franz nach dem Zweikampf mit dem Gatten der Geliebten das Reich versorgt, um in den Krieg zu ziehen, wie seine Mutter durch einen Schritt zwischen den Kö nig die gefürchtete Erhöhung der Feindin verhindert, wie dann der blutbedeckte Graf Chateaubriand auf der Schwelle des Thronsaales erscheint und alle Schwerter aus der Scheide fliegen, weil der König das Blut auf seinem Degen sucht— das alles bis der König die Geliebte in die Arme seiner Mutter und ihrer Feindin legt, ist von meisterhastem Aufbau, nicht nur der Geschehnisse, sondern vor allem des äußeren Aufbaues und verrät in der Bewegung der Einzelspieler wie der Massen den sonveränen Regisseur von ursprünglichem Genie. Noch weniger als dieses kurze Gedenkblatt dem Romanzier Laube gerecht werden will und kann, vermag es ein Bild des Dramatikers zu geben. Das soll es auch nicht; denn die gesamte literarische Tätigkeit Laubes bildet nur die Basis zu dem, was von ihm noch Gewalt hat in den Kunstbestrebungen um uns her: sein Vermächtnis als Bühnenleiter. Es hat weithin sichtbare Gestalt in der Bedeutung gewonnen, die das Wiener Burgtheater unter der Leitung Laubes erlangt hat. Seine„Karlsschüler" brachten Laube nach Wien. Er erzählt es selbst, wie er damals, als das Publikum stürmisch Fichtner, den Darsteller des Schiller, rief, der nach den Hausgesetzen nicht erscheinen durfte,„den Direktor spielte“, vor das Publikum trat und im Namen Fichtners dankte. Noch am selben Abend scheint er mit dem Oberhofmeister Grafen Dietrichstein eine längere Unterredung gehabt zu haben, die dazu führte, daß Laube am nächsten Tage eine Art Memorandum an den Grafen richtete, in dem er einen Generalplan seiner eventuellen dramaturgischen Tätigkeit am k. k. Hofburgtheater entwarf. Von diesem 25. April 1848 bis zum 26. Dezember 1849 dauerten nun die Verhandlungen, bis Laube als„artistischer Tirektor“— man wollte ihm lange Zeit nur den Titel eines„Dramaturgischen Sekretärs“ zuerkennen— mit 4000 fl. Jahresgehalt angestellt wurde. Der Titel eines dramaturgischen Sekretärs taucht dann in der Geschichte des Burgtheaters noch zweimal auf. Zuerst führte ihn Frhr. v. Berger, der gegenwärtige Direktor des Schauspielhauses in Hamburg, dann kurze Zeit hindurch Dr. Max Burkhard, der es von dieser gefährlichen Zwischenstufe nur deshalb doch zum Direktor brachte, weil er schon im Voraus dafür bestimmt war. Schon in jenem ersten Schreiben stellt das Programm Laubes klar und fest die Forderung einer völligen Trennung der ökonomischen von der artistischen Direktion auf und fordert für den artistischen Direktor das unumschränkte Verfügungsrecht in allen„höher n Fragen des Instituts" und„im Betriebe Stücken, Austeilung, EinstudieInszenierung betrifft.“ Nach oben hin bildete Laubes Direktion einen steten Kampf um ..#un der einmal erlangten Selbständigkeitsrechte, und man weiß, daß er seine Direktion sogleich niederlegte, als ihm die neue„Dienstesinstruktion für den artistischen Direktor“, die Halm durchzusetzen wußte, die freie Verfügung über das Repertoire und die Rollenbesetzung nahm.„Eine Bühne muß vom Theater aus und nicht vom Bureau geleitet werden". Das war der Kernpunkt der Ansichten Laubes von der Aufgabe eines Theaterdirektors. Er war sein eigener Dramaturg und sein eigener Regisseur.„Das erste, was Lanbes autokratischem Sinn entgegentrat— schreibt Dr. Rudolf Lothar in seinem Buche„Das Wiener Hoftheater“— war das Regiekollegium; es bestand damals aus Anschütz, Löwe, Fichtner und La Roche. Laubes erstes Bestreben war, die Macht und den Einfluß dieser Regisseure zu beschränken. Er trug sich immer mit Vorschlägen, wie dieses Institut der Regisseure zu verbessern, wenn nicht gar zu unterdrücken wäre“. Und in seiner Schrift über das Burgtheater schreibt Laube:„Gute Regisseure sind sehr selten und auch die wenigen guten Regisseure stehen sehr selten auf der literarischen Höhe, welche erforderlich ist, um ein Stück in seinem geistigen Geschlecht lebendig zu machen". Diese Lebendigmachung des geistigen Geschlechtes einer Dichtung ist das Geheimnis des großen Regisseurs, das sich Laubes genialer Nachschöpfungskraft immer erschließen mußte. Da mir auf allen Gebieten, wo es sich um Entwicklung handelt, nur die historische Wahrheit als die richtige erscheint, ist der Puritanismus Laubes in den Ausstattungsfragen durchaus erklärlich. Wer seine Romane gelesen hat, weiß, daß ihm der Sinn für den Reiz der Sinne, für Prunk und farbenprächtiges Beiwerk durchaus nicht fehlte. Aber die erste naturalistische Forderung, war die Regeneration des Wortes im Sinne der natürlichen Sprachweise. Jede Pracht der„Ausstattung" wird der Lebendigmachung des Bühnengesamtkunstwerkes auch rein künstlerisch zu Gute kommen, wenn sie nicht mehr darauf Anspruch machen wird, als etwas Selbständiges gewertet zu werden, wenn sie sich als nichts anderes mehr wird geben wollen, denn als ein weiteres Mittel„das geistige Geschlecht des Stükkes“ dem Zuschauer und Zuhörer lebendig zu machen. So wenig wir bei der Bühne der alten Griechen oder bei der Shakespeares stehen bleiben sollten oder auch nur konnten, so wenig bilden „die beiden Stühle und der Tisch“ Laubes ein Gesetz der Bühne: aber wir sind so lange auf falschem Wege, als unsere Ausgestaltung des Bühnenbildes nicht voll und ganz den künstlerischen Absichten und Erfüllungen des Autors oder richtiger des Dramas zu gute kommt. Alles ist erlaubt, was uns dem Sinne des Stückes näher bringt, nichts was uns davon abzieht. Die Entscheidung im einzelnen Fall ist die Kunst des Regisseurs. nur das Stück selbst dramaturgisch und historisch auf seine Ausstattungsfähigkeit zu prüfen haben, er wird auch sorgen müssen, daß die Phantasie des Publikums die Entwickelung der Lebendigmachung des Dramas auf der modernen Bühne mitmacht und morgen schon der Dichtung dauken gelernt haben wird, was ihm gestern noch ablenkendes Beiwerk war. Die Phantasie des Zuhörers muß immer lebendig gehalten werden, ihr immer etwas nachzuschaffen übrig gelassen wird. Aber sie kann wohl lernen, mit der Regie Laubes noch die grobe Arbeit zumutete. Am weitesten über Laube hinaus in der Verschmelzung Beime t de“a Prchtung mit dem ihn umgevenden Beiwerk des Lebens scheinen mir heute die Regisseure des„Moskauer künstlerischen Theaters“ rer##.#len Werten gelangt zu sein. .."„„Aube dem Burgtheater gewesen ist und mit ihm dim deutschen Theater überhaupt, braucht ##an einem Gedenktage gesagt zu werden. es ziu zevendig in allen, die in irgend einer Beziebung zu der Bühnenkunst unserer Tage stehen. Er fand 10 kleines Revertoire, ein sehr kleines Personal Sein###rnen Verzeichnis verbotener Stücke Sein Ideal aber war, wie er selbst schreiht einigen Jahren jedem Gaste aus der Fremde sagen zu können: Bleibe ein Jahr in Literatur seit einem Luke= seven, ras die deutsche wiche Schete bis her ie Bühne geikasn: Du den kanr Er hat dieses Odae““— aner werein Ensembls..“ g. Ideal erreicht und dabel wie es sa###er von Künstlern um sich versammelt, wir Fer nicht mehr erreicht wurde. Was er an Shakespeare versäumte, hat dann Dingelstädt glanzvoll nachgeholt. Auch das Unrecht, das er Hebbel zufügte, hat kaum eine andere Bühne vollständiger gut gemacht als das Burgtheater. Ich glaube nicht, daß jemals ein Theater Hebbel die Bedeutung geben kann, die er zweifellos für untr g 4##. che Prgduktion noch haben wird. Burgtheater schied, haben Trotz, Rachegefühle und das erbitterte Ringen um den dahin kräftige Linie seines künstlerischen Wollens gestört. Weder am Stadttheater in Wien, noch in Leipzig konnte er sich ein