Gesandheitspflege Verdickte Hautstellen bessern sich, wenmn sie mit Heidelbeersaft dreimal täglich bepinselt werden. Auch Amschläge mit reinem Alkohol, die mehrere Stunden liegen bleiden können, haben sich gut bewährt. Kranke, denen Blut aus dem Munde strömt, müssen doch gelagert werden. Die Ursache der Blutung festzustellen, ist Sache des sofort herbeizurufenden Arztes. Bis dieser kommt, empsiehlt es sich, einen kalten Umschlag auf die Brust und die Wangen zu machen. Liegt nach Lage der Dinge ein ausgesprochener Bluthusten vor, so bewährt sich meist das Verschlucken eines Teelöffels voll Kochsalz. Zur Linderung des unerträglichen Juckreizes empfehlen manche Arzte neben heißen Wasser- und Kieiedädern das Betupfen der detreffenden Stellen mit folgender Salde: Mentvol, Chloralhydrat, Kampfer je 5 Sramm, Jaseline 35 Gramm. die Rüche Um Wildenten den fischigen Geschmack zu nehmen, empfiehlt es sich, Modrrüben zur Füllung zu verwenden. Man schneidet die Möhren in 3— cm lange Stücke, salzt sie etwas und steckt die Enten mit einem Holzstädchen zu. Pikanter Schellfisch 6 Personen. 1½ Stunde. 2—2½ Kilogramm Schellfische werden gut gereinigt, zurechtgemacht, gewaschen, abgetrocknet, in Stücke geschnitten und in Salzwasser nebst einigen zerschnittenen Zwiebeln und zerschnittenem Suppengrün einmal aufgekocht, worauf man den Fischkessel oder die Kasserolle auf die Herdseite dringt und den Fisch dort gar ziehen läßt. Zur Sauce bereitet man ein helles Schwitzmehl, verkocht dies mit ½ Liter von der Fischdrüde, gidt weißen Pfeffer, einige feingehackte Sardellen und 1—2 Teelöffel Kapern dazu, verfeinert mit Zitronensaft und 10 Tropfen Maggis Würze und rührt zuletzt die Sauce mit einem Eigelb ab. Gumoristisches Amerikanische Reklame In einem New Vorker Theater wurde„Kabale und Liebe“ gegeben. Auf die Worte:„Die Limonade Luise, ist matt wie deine Seele!" erwiderte Luise:„Das kommt nur daher, weil diese Limonade nicht von John Smith, Sroadway 141, stammt.“ * Fatales Mißgeschick Zwei Herren sehen spät in der Nacht einen Mann vor einem Haus mit einer Taschenlampe den Boden ableuchten.„Was suchen Sie denn?" fragen sie ihn.—„Ach, ich muß hier meinen Hausschlüssel verloren haben“, sammerte der Mann.—„So klingeln Sie doch dem Hausmeister. Er wird Ihnen schon öffnen.“—„Der bin ich ja selbst!“ lautete die klägliche Antwort. Zu stark Jungfer(zu ihrer Dame):„Ich kündige zum Ersten. Mit dem Chauffeur halt“ ich's hier nicht aus Er sucht ewig Streit und tut nichts als gegen mich schimpfen.“ — Dame:„Was sagt er denn so schlimmes gegen Sie?“— Jungfer:„Er sagt, ich sei noch viel ärger als meine Gnädige!“ Eine liebenswürdige Patientin Frau A.:„Na, im Krankenbett schminkst du dich?“— Frau B.:„Ich lege nur ein bißchen Rot auf, damit der arme Doktor Müller wenigstens etwas Erfolg sieht.“ Im klimatischen Kurort Regierungsrätin:„Gustav, öffne doch mal das Fenster, damit das Klima hereinkommen kann.“ Sein Recht „Wie steht doch draußen auf Ihrem Ladenschilde, Herr Meister, c glaude es heißt„Frische Wurst? Diese hier ader—“ st haben s scho, Herr, freilt'! Ader wissens, wielch dös Schllderl 5 # ganz frisch. Alles umsonft Eine Familie kommt auf einem Ausflug hungrig in ein recht unsauberes Dorfwirtshaus.„Nein,“ sagt die Frau,„in dem Schmutzloch kann man nichts essen.“— Er:„So wollen wir nur weiche Eier bestellen.“— Sie:„Und die mit den schmutzigen Löffeln essen? Niemals!“ — Er:„Na, dann bestell harte Eier.“ Die Gattin ist damit einverstanden und bald darauf bringt die wenig appetitliche Wirtin die Eier, aber— sie hat sie vorher geschält. Seitverdreibe Streichrätsel Jerusalem, Bukarest, Temesvar, Turin, Manaos. Jugoslawien Aus vorstchenden Börtern ist je eine Silbe zu entnehmen, die im Zusammenhang gelosen den Namen einer russischen Stadt ergeden. K. U. Silbenrätsel an— bei— enm— ene— feld— gers— 91— hy— 18— 11— mus— n nom— 5— stein— te— ter— tor— un— ühl Odige Silden ergeden: 1. Baprischen Ort, 2. B##verteit, J. Schriftenvertag, 4. Rüchttinie, S. Setreideart, 6. italienischer Staatsmann, 7. Gewürz, 8. Angehöriger einer Religionsgemeinschaft, 9. Gesunddeitslehre, 10. Ausrustungsgegenstand einer Soldaten, deren Anfangs- und Endduchstaden von oden nach unten gelesen einen Spruch ergeden. Versteckrätsel Holofernes— Sardine— Pandora— Manfrec— Miliz— Laufproben—Athene Jedem der vorstehenden Börter sind 3, dem letzten 2 zusammenhängende Buchstaden zu entnehmen. Aneinandergereiht ergeben diese Buchstaden den Namen eines dekannten Dichters. Bisitenkartenrätsel Inge Srer Konstang Weichen Beruf übt diese Dame aus? Rätsel Mit P als deutscher Patriot dekannt, Eine hinzu, ein Beum im Tropenland. Schachlöserliste G. Däudler, Forchheim, zu Nr. 57, 38, 59, 60 und 61. W. Marx, Beidelderg, zu Nr. 38, 59 und 60. Pfarrer Löffler in Ollingen, zu Nr. 59 u. 61, J. Angerer, Neu=Ulm, zu Nr. 60. F. Kunz, Reschen, Mähren, E. Kunkelmann. Straßburg, F. Bonn, Eschweiler, R. Haller, Schwenningen, K. Feurer, Truchtelfingen, und. K. in F., zu Nr. 60 und 61. H. Kronenberg, Engelskirchen, H. Schwarz, Sulzbach, Kocher, Major Nörr, Vaihingen a. K. Sutschle, Weißzenderg 1. S., L. Reger, Eschweiler, B. Lenzschau, Wildeshausen, J. Struve, Bad Bramstedt, I. Bappert, Johannisberg, O. Stillhammer, Cannstatt, H. Werner, Bruchsal und Rektor Horney, Wolfendüttel, zu Nr. 61, Dr. Tänzer, Söppingen, zu Nr. 62. Auflösungen aus voriger Nummer: Des Kammrätsels: Des GNEISENAU PiIzrätsels: A L A A ART N L L P A KRONE S E 2 F Vorsiehende Buchstaden sind so zu ordnen, daß in den wagrechten Reihen folgende Wörter entstehen: 1. Konsonant, 2. Schwur, 3. Schalentier, 4. Männlicher Vomame, S. Oftfriesische Insel, 6. Stadt am Harz, 8. Beruf, 9. Weidlicher Vomame, 10. Südfrucht, 11. Stadt in Ostpreußen, 12. Wild, 15. Konsonant. Die mittlere wagrechte und senkrechte Reihe ergeden dann eine religiöse Vereinigung von Männern und Frauen, die auf der ganzen Welt verbreitet ist. Rudolf Alwart, Hettstedt. Auflösung folgt in nächster Nummer. 560 Des Oreisilbig Farrenkraut. I HAVEL N IL A S T 1 T2 Des Rätsels: Stein, Metz, Steinmetz. Verantwortl. Schriftleitung von Ernst Pfeiffer, Offsetrotationsdruck von Steiner& Pleiffer in Stuttgart. NTZ 4.5 Wöchentlichzt Beilage zum„Stolzenauer Wochenblatt“. 1026 Uchter Anzeiger Rehburger Zeitung 1130 (M Pch uu bis uec Sb u uc n u i inn n undc bag nn fn i Wr M z ii W M i itunid denken ihrer verstorbenen Eltern alle kleinen Freuden der Egon hörte das alles mit niedergeschlagenen Augen an, und es war ibm. als wühlte man mit spitzen Wessern in seinem Herzen. Unaufhörlich peinigte ihn die Vorstellung, was Erika seinem Anblick empfunden haben mochte. Denn es war ja nicht anders möglich, als daß sie ihn von ganzem Herzen baßte— ihn, den Zerstörer ihres Glückes, den sie sicherlich auch anklagte, der Mörder ihrer in Kummer und Herzeleid vorzeitig dahingeschiedenen Eltern zu sein. Und er hatte sich seinem eigenen Gesühl nach so über alle Maßen ungeschickt benommen! Mit leeren Phrasen war er ihr gegenübergetreten, als fühle er nichts medr von der Last des ungeheuren Verdrechene, das er an ihr begangen. E her Puscz lswperfiie Frage hatte er ihr den Beweis geliefert, daß g. ge g. Gestaltung ihres Schicksals wußte— dieses Schicksals, das er doch selber freventlich heraufbeschworen. Davon, daß er den Boden seiner Vaterstadt seit dem Tage des Zweikampfes nicht mehr betreten hatte, konnte sie ja ebensowenig etwas ahnen als von der unüberwindlichen, angstvollen Scheu, die ihn bis heute abgehalten hatte sich brieflich nach ihrem Ergehen zu —i Sür sio mußte er nach diesem Zusammentreffen (Fortsetzung) e Egon da vor sichsch, war keine andere als Erko en#von Butlar— er würde sie auf den ersten Blick Funter Hunderten erkannt haben, obwohl er sie seit dem ungückichen Vollabend nicht mehr gesehen hatte. Er fühlte, wie ihm das Blut heiß zu emporftieg, under suchte seine grenzenlose Herlegenheit hinter einer tiefen Verbeugung zu verbergen. Die Baronin war offenbar ganz ahnungslos, ein wie tückisches Spiel der dos hafte Zufall hier getrieben; denn sie lächelte erfreut, als Erika, die in Hut und Straßenjacket war, die Zeremonie der Vorstellung mit der ruhig klingenden Erklärung unterbrach: Ich kenne Herrn von Carlowitz schon aus früheren Tagen. Meine Eltern und die seinigen wohnten ja an demselben Orte. Es hatte nicht den Anschein, als ob sie durch das unerwartete Zusammentreffen in eine besondere Erregung versetzt worden sei. Zu ihrem Gesicht zwar wagte Egon nicht aufzublicken, der Klang ihrer Stimme aber war ganz leidenschaftslos gewesen, so kühl und fremd, wie wenn sie in ihm irgend einen gelegentlichen Lanzer oder Lischnachzdar wiehererkamnt hätte,. Lauste abgebalten hatte sich driefuch nach inten Egegzen g. Und nun mußte doch auch der notwendia erwas sagen, obr heure abgehalten, Dawte, lg gr nach Hiesem Zusammentreffen wodt er das Gesiht hate, auf authenden Eigen ghon vu, nochwichr als zuvor der gewissenloseleichtferige Mörderihres stehen, und ovwodi er würgen muhte, um vu, Lite grfsich die Glücken bein der drutale Naufbold, der nicht einmal Herz der trockenen Kehle zu bringen. Oft genug hatte er sich die Möglichkeit einer solchen Wiederbegegnung ausgemalt, und manches gute und warmherzige Wort war ihm eingefalten, das er dann an sie richten würde. Jetzt aber war das alles wie weggefegt aus seinem Gedächtnis. Nie in seinem Leben war er so verwirrt und unbeholfen gewesen als in diesen schrecklichen Minuten, und was er endlich mühsam hervorbrachte, dünkte ihn selber so töricht und albern, daß er stotterte wie ein schüchterner Knabe. „Darf ich mich nach dem Befinden Ihrer verehrten Eltern erkundigen, mein gnädiges Fräulein?“ Erika richtete die großen Augen mit einen. ernsten Blick Ieeine Sitern sind tot, Her von Carlowitz— undich hoffe allerdings, daß sie sich jetzt besser befinden als während der letzten kummervollen Monate ihres Lebens. Ihre Erwiderung traf ihn wie ein betäubender Schlag vor die Stirn. Ohne zu wissen, was er sprach, stammelte er ein vaar hergebrachte Phrasen des Bedauerns, während sich in seinem Kopfe allerlei abenteuerliche Fluchtgedanken wälzten. Aber es blieb ihm erspart, einen von ihnen zur Ausführung zu bringen. Denn noch mitten in seiner beklommenen Rede stand Erika auf, um sich von den Damen zu verabschieden. Man war sehr liebenswürdig gegen sie und bedrängte sie um ein Versprechen baldiger Wiederkehr. Sie machte indessen nur eine halbe Zusage und entfernte sich rasch, den ehrerbietigen Gruß des Leutnants mit einem leichten Neigen des Hauptes erwidernd. Auch nach ihrem Beggange gelang es Enon mcht, die 9e Aber gr iaiver dachte an diese elratspane so welng uns un er. wohnte Sicherheit seiner Hatung wiederzusinden. Obes un.. usfordernden Augen der allerliehsten jungen Mädchen. seahnte Wiehersehen hatte ihn zu mächlig erschüttert, dl. Dox, währero z, Das gastliche Zaus verließ. Er hatte nicht nach dem erdes gewaltigen Eindruckes sogleich wieder hätte Herrwerden wahren.. Liamandten getragt, bei der sich Eria von en. Die Damen des Hauses Hellwald mochten finden, daß ermürdig linkisch und befangen sei für einen Kavallerieeor als zuvor der gewssentose leictetger A T sein, der brutale Raufbold, der nicht einmal Herz genug hatte, sich nach den Opfern umzusehen, über die er auf seinein ruchlosen Wege hinweggeschritten. Gaß er in solcher Gemütsstimmung einen sehr schlechten Gesellschafter abgab, war gewiß nur natürlich. In Wahrbei ging alles, was er jetzt noch in diesem Hause sah und hörte, an ihm vorüben wie ein Traum. Er vernahm einen Schwall verbindücher Worte, auf die er halb mechanisch mit eingelernten Phrasen Antwort gab. Er sah in Mädchengesichter, in blitzende braune und blaue Augen, deren herausforderndes Funkeln sicherlich jedem andern als eine gar bolde Versuchung erschienen wäre. Ihm aber machten sie Leinen anderen und tieferen Eindruck als Die gemalten Vorträts an den Wänden; denn vor seiner Seele stand unver wischbar ein anderes blasses, todestrauriges Antlitz; er fühlte noch immer den ernsten, vorwurfsvollen Bück eines Augen pares auf sich tuhen, dessen leuchtender Glanz m heißen Tränenströmen erloschen war— und er vergaß darüder alle die kleinen Artigkeiten und Schmeicheleien, die ihm einst im Geplauder mit hübschen jungen Damen so zahlreich zur Der Sobald es auf gute Art geschehen konnte, stand er auf, um sich zu empfehlen. Die Baronin gab mit großer Wärme der Hoffnung Ausdruck, daß er sich fortan als ein guter Freund des Hauses betrachten werde, und wenn Egon nicht in dieser Stunde so ganz unfähig gewesen wäre, irgend welche Beob achtungen anzustellen, würde ihm vielleicht der Verdacht gekommen sein, daß die liebenswürdige Dame in Bezug auf die Heiratspläne seines Vaters keineswegs ganz ahnungslos sei. Aber er selber dachte an diese Heiratspläne so wenig als an die der allorlichtton mingen Mädchen, können. Die Damen des Hauses Hellwalb mochten sinden, er merkwürdig linkisch und befangen sei für einen Kavallerieoffizier. Da es hauptsächlich ihnen zufiel, die Unterhaltung zu führen, war es nur natürlich, wenn sie an das Nächstliegende anknüpften uno von der jungen Besucherin sprachen, die sie Ho arr Fräulein hat in der Tat ein recht trauriges Schicksal gehabt“, sagte die Baronin.„Innerhalb eines Zeitraums von kaum einem halben Jahre hat sie Vater und Mutter verloren, und ich glaube nicht, daß sie bei der Verwandten, in deren Hause sie sich jetzt befindet, sonnige Tage verlebt. Ss ist eine kränkliche, alte Dame, die zu pflegen und zu unterhalten gewiß eine nicht geringe Geduld von seiten des jungen Mädchens voraussetzt. Wir würden uns herzlich freuen, wenn Fräulein Erika öfter zu uns käme, um sich hier ein wenig auf zuheitern. Aber sie erscheint leider nur selten, wohl aus Furcht, daß sie einmal in eine größere Sesellschoft, Fineipgergen könnte. Auch über das Trauerjahr hinaus bringt sie dem An während er das gastuche Haus Vertz=p.“ Zr Namen der Verwandten gefragt, bei der sich Erika von Butlar jetzt aufhielt, aus Furcht, daß man dadurch veranlaßt werden könnte, der Art jener Beziehungen nachzuforschen, welche einst zwischen ihm und der Verwaisten bestanden. Nun aber bereute er seine Angstlichkeit doch, denn er fühlte ein heißes Verlangen, wenigstens sein heutiges Benehmen in irgend einer Form vor Erika zu rechtfertigen. Noch zermarterte er vergebens sein Gehirn, um eine Form zu ersinnen, die das Abel nicht etwa vergrößerte, indem sie ihn dem verletzenden Aufdringlichkeit aussetzte, als er plötzlich wie an gewurzelt stehen blieb und in unwillkürlicher Bewegung seine durch eine der städtischen Parkanlagen genommen, an deren Bäumen und Sträuchern sich eben schüchtern die ersten Knospen zeigten, und nun sah er sich da wo ein schmaler Seitenpfad die Hauptallee kreuzte, mit einer aus Schrecken und Freude seltsam gemischten Empfindung zum zweitenmal derjenigen gegenüber, mit der sich seit einer 354 S„ u gun umn lemi gun nte un ut cu dig cang 1... P cah n 2in mehr als bundert Ortschaften des südlichen Bayerns bat sich am 4) Cag des bl. Leonhard— alljährlich am 6. November— die Sitte der„Leonhardifahrten“ erhalten,— festliche Amritte der einheimischen Bevölkerung, die beute einen überwiegend kirchlichen Cbarakter tragen. Was ein alter Volkskalender über diese Fahrten berichtet, „Aim Festag bommen die Leute in aler Frühe ktundenweit auf Leiterwagen angefahren, die mit allerlei Zieral aufs festlichste ge schmückt sind; die vier Zugpferde prangen im besten und Schweif mit Bändern durchflochten, und ihre Lenker haben Hut und Peitsche mit Sträußchen und Schleifchen geziert. Die wohlhabenden Bauern haben für diese einzige Gelegenheit besonders gebaute Wagen, sogenannte Leonhardstruhen, manchmal bemalt mit Heiligenbildern und Szenen, die auf St. Leonhard Bezug haben. In ihnen sitzen das ganze Gesinde des Bauern oder Gäste desselben in Festtagstracht. Jeder Wagen hat seinen Vorreiter; nacheinander umfahren all diese Gespanne breimal die Krche, Teuhenwagen over,„St. Lexnhardstr die Mädchen singen lichen Insasfen fromme Lieder, die Burschen machen mit ihren Instrumenten in kurzem Anbalten vor der offenen Kirchentüre Musik. Nach der Messe fahren die Bauern mit Weib und Kind nach Hause.“ Das berühmteste dieser Feste findet alljährlich am St. Leonhardstag in dem bekannten Marktflecken und Badeplatz Tölz an der Isar statt. Reiserechte in der Landmark Es ist ein Irrtum. wenn man annimmt, daß es unsern einstigen Vorfahren erlaubt war, Wälder und Fluren, die sie reisend durchzogen, als freies Eigentum zu betrachten und was dort wuchs, nach ihrem Belieben zu gebrauchen. Die Feldmarken waren Besitz, Freien oder doch einer Volklsgemeinschaft gehörte; doch waren dem durchreisenden Fremden einige Vergünstigungen gewährt, die die leicht den billigen Gesetzen der Gastfreundschaft entsprechen. Er durfte, wenn er menschliche Wohnungen nicht rechtzeitig zu erreichen vermochte, Futter für sein Pferd und Nahrung für sich selbst aus der Feldmark nehmen, er durfte auch seine Mittags- und Nachtruhe, wenn notwendig, im Freien halten und sein Pferd ungehindert weiden lassen, auch war es ihm erlaubt, ein oder zwei Garben mit sich zu nehmen, um im nächsten Wirtshaus sein Pferd zu füttern. Wenn er diese Rechte überschritt und mehr Feldfrüchte mit sich führte, als zu einer Mahlzeit nötig waren, galt er als Dieb; er mußte sich auch, um diesem Verdacht zu entgehen, stets auf gebahntem Wege halten und im Walde ein Horn blasen. Für sich selbst durfte er drei Apfel vom Baum brechen, einen Handschuh voll Rüsse pflücken und sich drei oder vier Trauben schneiden; in Bächen durfte er fischen und die erlegten Fische an Ort und Stelle sieden und verzehren, mitnehmen durfte er sie nicht. Zur Ausbesscrung seines Wagens oder Geschirrs durfte er Holz schlagen, doch nicht mehr als er brauchte und nur Jungholz, nahm er aber gutes Altholz, so mußte er auf den Stamm, von dem er es nahm, drei Wormser Pfennig legen. B. Furchtbare Enttäuschung Im vorigen Jahrhundert wurden in den Diamantgruben Brasiliens Regersklaven verwendet, denen man manche Aufmunterung „Vater, gied mir die Art!“ Die Tölzer Truhenwagen oder„apnbardstruhen“ sind echte Volkskunft. Die Insassen der Wagen in ibrer beimiDie Selich geschmichen Werde, vie mit den alten Standarten, die Schimmelpaaren gezogenen Wagen mit der Geist lichkeit und den Stadtvätern, sich zu einem Sild von urwüchsigem und Causende strömen an diesem Tag aus chen und dem ganzen Isartal herbei, um Zeuge des eigenartigen Festes zu sein. Das Ziel der Fahrt— oft sind fünfzig und mehr Wagen daran beteiligt— ist der steile, von einer Kirche gekrönte Kalvarienberg. Der Zug bewegt sich um die Kirche, worauf im Freien eine Messe gelesen wird. Nach dem Ende des Gottesdienstes geht es dann wieder dem Marktflecken zu, wo sich unter Singen und Peitschenknallen der Zug auflöst. zum Fleiße anzuspornen. Die Belohnung fiel je nach der Größe der gefundenen Diamanten aus; derjenge, der so glücklich einen Diamanten im Gewichte von guindestens sied halden Karat zu finden, wurde von den Aufsehern mit Siumen ge schmückt und in festlichem Zuge zum Inspektor der Gruben geführt; dieser erklärte ihn hierauf als frei und beschenkte ihn mit en ständigen Anzuge und mit dem Rechte, fortan auf eigene schnung suchen zu dürfen. Im Jahre 1857 hatte einer dieser armert S#i das Glück, ainen prachtvellen Diamanten uu. Ir, Leistzrigen Seiden der freundlichen Zukunft, die ihm nun nach so viel)ghregt cun Bich geragen die 8she. Be. ge. einen halben Karat wemger an Gewicht auf, als die Vorschriften erforderten; ebenso unerbittlich hielt der Inspektor an laute der Vorschriften fest und der so jäh Enttänichte mußte in die Sklaverei und in die Gruben zurück. Am nächsten Morgen fand man ihn als Leichez er hatte sich in zweiflung den Kopf an den Felsen zerschmettert. Eine Jagdgeschichte Friedrich Wilhelm I. von Preußen batte neben seinen Herrschertugenden zwei seltsame Liedbabereien: Den Ehrgeiz, für seine Garde recht viele„lange Kerle“ aufzutreiben, und die Jagd im großen Stile. Den Weidmannssport liebte er über alle Maßen. Daß Hirsche und namentlich Wildschweine die Forsten und Felder verwüsteten, das kam bei der Leidenschaft, mit der dieser despotische Fürst der Jagd ergeben war, wenig in Betracht. Bis zu 4000 Schweine sollen jährlich in den Wäldern erlegt und davon der größte Teil an die Untertanen zwangsweise verkauft worden sein. Die Juden mußten sich durch eine Zuwendung an wohltange Anstalten von der Abnahme der ihnen als unrein geltenden Tiere loskaufen. Taten sie es nicht, so wurde ihnen das erlegte Wild Sullmen Urpn, Glücklicherweise waren die begleitenden Herren nicht ganz so herzlos. Der eine, ein dicker, gemütlicher Familienvater führte ihn durch die glänzende Halle des Hotels und im Aufzuge zu den beiden Prachtzimmern, die man für den Sieger bestellt hatte.„Wir batten Ihre Frau Gemahlin gleich mit erwartet“, sagte der Herr.„Sie sind doch verheiratet? Hans Himmerling bejahte und stotterte Unverständliches vom Verhindertsein. Und dachte wie wunderschön es sein müßte, nur einen Tag mit Lisa in dieser Herrlichkeit zu Der gutmütige Herr bestellte jetzt Grog und zeigte Hans Himmerling das zu den Zimmern gehörende Marmorbad. Dann sah er lächelnd auf den sehr bescheidenen Handkoffer des Oichters. „Nur keine Angst, junger Mann“, sagte er väterlich.„Ein heißes Bad und ein starker Grog werden uns schon helfen. Ich hole Sie in einer Stunde ab. Wir sind heute abend nur ein kleiner Kreis, der Redaktionsausschuß und ein paar erste Pressevertreter. Da geht's. Sie machen einen durchaus origtnellen Eindruck. Und morgen früh kleiden wir Sie ein. dem Diner beim Chef werden Sie schon anders ausschauen.— —— Der freundliche Herr war pünktlich wieder da. Das heiße Bad und der Grog batten Hans Himmerling so aufgefrischt, daß er eine Bitte wagte.„Könnte ich nicht ruhig auf meinem Zimmer bleiben? Ich möchte an meine Frau Ader da hörte des freundlichen Herrn Liebenswürdigkeit auf. „Man wartet auf uns, Herr Himmerling“, sagte er sehr ernst. Hans Himmerling verstand und fügte sich. Ex mußte, später nicht medr viel von diesem Abend. Es gab sehr ihm gänzlich unbekannte Dinge zu essen, und man trank ihm mit allerlei Getränken zu. Zuletzt, als sich emne sanfte Bewußtlosigkeit über sein glänzendes Elend gelegt hatte, brachte ihn der Portier hinauf und packte ihn wohlwollend in eins der beiden Prachtbetten.——„ Auch am andern Morgen konnte Hans Himmerling nicht an Lisa schreiben. Am neun Uhr morgens kam ein Herr, um für diesen Tag sein Führer zu sein. Diesmal war's ein kleiner, dunkler, ziemlich aufgeregter und neugieriger Kuckuckredakteur, dessen Name als Schriftsteller nicht unbekannt war und dem Hans Himmerling deshalb in völliger Ergebung gehorchte Besagter Herr sorgte also ganz energisch dafür, daß Hans aufstand, frühstückte und sich dann mit ihm in das bewußte Daß man ibn dann tadellos einkleidete, war Hans weiter nicht unangenehm. Er hätte nur so gern zugunsten Lisas und des Angeborenen auf das Überschüssige verzichtet. Wie ein wirrer Traum ging auch dieser Tag bin. Hans Zimmerling hatte sich in den verschiedenßen geleggnteten Lokalen zu zeigen, einen five o’clock tea und später das Fest am Opef th####.#an piglmehr die folgende Nacht in einem zweifelhaften Tanzlokal endete, da fühlte Hans Himmerling nur noch eine aufrichtige Dankbarkeit, daß die Vorsehung Lisa verbindert hatte, diese Kuckuckreise mitzumachen. Am andern Morgen batte er einen tüchtigen Schnupfen, einen gänzlich verdorbenen Magen und nur Sehnsucht nach Lisas Haferschleim. Auf dem Programm stand heute die Rundfahrt durch ganz Berlin ir dem entsetzlichen, zugigen Auto. Abends war eine Loge im Theater reserviert, und alle schienen zu wissen, daß dort der Kuckuckpreisträger saß, um dort hin zu starren. Freilich wurde auf der Bühne auch so Unverständliches gespielt, daß Hans Himmerling sich diesem dramatischen Dichter gegenüder entschieden degabt vorkam. Am andern Morgen holte ion der energische Herr wieder ab. Diesmal wollte Hans Himmerling ernsthaft streiken. Er war vollständig heiser und ihm graute bei dem Gedanken an weitere Festessen. Aber jeder Widerspruch wurde im Keime erstickt. Könnte ich denn nicht wenigstens in einem geschlossenen Auto fahren?“„Und ich würde so gerne Museum und Schloß „Seht nicht, geht nicht, tut mir leid“, sagte der energische Herr. Jede Stunde ist besetzt. Abrigens besucht man derartiges heute nicht mehr. Und das Auto ist für die ganze Zeit Ee kopfte Zans Zimmeriug, der ftlierend in seinem neuen seidenen Unterzeug vor ihm stand, ermutigend auf die Schulter: Haltung— und vergessen Sie nicht, Sie sind ganze vierzehn Tage lang unser Gast. Vielleicht kann ich da das Payoptioder was Sie sonst wollen, doch einmal einschieben. Und erschrieb in sein Notizbuch:„Uuberübrter Naturmensch, vorsintflutliche Ideen, wünscht Siegesallee und Aquarium zu sehen“ usw. Das ließ sich zu einem humoristischen Feuilleton Lim Abend dieses schweren Tages saß Hans Himmerling auf bekränztem Sessel an der Festtafel. Slücklicherweise war er so heiser, daß er keine Reden zu beantworten brauchte. Aber man redete über ihn und zu ihm. Und Hans Himmerling litt— litt unter dem scheußlichen Schnupfen, unter Magen verstimmung und Sehnsucht nach Lisa. Aber am meisten unter Er fühte, daß der Redationsaueschuß nicht mit ihm zufrieden war. Er war so gar kein Reklamestück. Sehr einsam saß er auf seinem bekränzten Stuhl, nur mit seinem Taschentuch brachte der Zelner ihm ein Teleskamm. Als Haus Himmerling das gelesen, stand er auf und ging wie ein Traumwandler fort. Und fand den Weg zu Fuß zurück in sein Hotel und packte mit zitternden Händen seine alten Sachen in den Handkoffer, er wollte heim— nur heim. Denn zu Hause war Der gutartge runde Zerr war der erste, der Hans Zimmerlings Verschwinden aus dem lauten Kreis bemerkte. Er nahm sofort ein geschlossenes Auto, fuhr hinter vem Flüchtling her und fand ihn in seinem Zimmer. Hans Himmerling antwortete auf die Flut von Fragen und Vorwürfen kein Wort. Er hielt dem wohlmeinenden Herrn nur das Telegramm entgegen. Der begriff, und da er selbst Familienvater war und außer dem schnell berechnete, daß der Abbruch der großen Kuckuck reise durch ein derartiges Ereignis eine ganz neue und für die Reklame glänzend auszubeutende Sache sei, machte er nicht einmal viel Einwendungen.. 4564cham Getrag Er zog seine Brieftasche und legte einen hübschen Betrag an Geldscheinen auf den Tisch.„Bitte wollen Sie muir quittieren. Ich übernehme die Verantwortung meinen Kollegen Fassungslos stand Hans Himmerling vor all dem Segen.— Erst die Glücksbotschaft und nun das Geld— Geld genug für An der Tür drebte sich der wohlwollende Herr noch einmal um.„Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf, schreiben Sie keine Preisnovellen meyr. Blei ; den Sie daheim und arbeiten Sie, arbeiten Sie von Grund auf, Herr Himmerling.— Man kann nie wissen— vielleicht, daß Sie trotz alledem Talent haben——“ * Aphorismen Von„Tiger“ Richt die Gerechtigkeit, die Notwendigkeit entscheidet die Geschichte der Bölker. Der Neid ist das größte Werk des Teufels, an ihm hat er die größten Männer und Völker zugrunde gehen lassen. Ungerecht ist nur der schwache Mensch. Die Hoffnung ist der letzte Halt des Menschen, wenn er sie verloren, wird er entweder zum Dagabunden, oder— zum Weltverächter. Hereinspaziert! Nach einer Originalradlerung von Eber Bavaric) 558 Stunde alle seine Gedanken beschäftigt hatten. Erika war mit gesenktem Köpfchen dahergekommen, und sie hätte diese neue Begegnung sicherlich zu verhindern gewußt, wenn sie seiner nur um eine Minute früher ansichtig geworden wäre. Nun aber war es zu spät. Ihre Augen begegneten sich, und über das Gesicht des jungen Mädchens flammte eine heiße Röte. Jetzt erst kam es Egon voll zum Bewußtsein, wie wenig sich dies liebliche Gesicht in den ereignisreichen drei Jahren verändert hatte. Ernster und frauenhafter war es wohl geworden, aber es waren noch immer dieselben weichen, holdseligen Züge, die ihn einst mit bewunderndem Entzücken erfüllt hatten, es war noch immer dasselbe feine Oval, derselbe bezaubernde Mund mit den leicht gewölbten rosigen Lippen. Wenn er es jetzt wie in Schmerz oder Zorn um diese Lippen zucken sah, so gab es dafür seiner innersten Überzeugung nach nur eine einzige Deutung. Und die vermeintliche Wahrnehmung verursachte ihm aufs neue ein Gefühl so schneidenden Wehs, daß er dem mächtigen Antrieb nicht widerstehen konnte, sich wenigstens von dem falschen Verdacht zu reinigen, der ihn in dieser unglückseligen Stunde vollends ihrem Haß und ihrer Verachtung zu überliefern drohte. Er besaß nicht mehr die Fähigkeit, zu überlegen, ob sein Benehmen unter den obwaltenden Umständen statthaft oder schicklich sei; er fühlte nur, daß er jetzt auf jede Gefahr hin mit ihr sprechen müsse, und daß der Frieden seines ganzen künftigen Lebens abhängig sei von der Aufnahme, die seine Worte fänden. Noch ehe sie sein Vorhaben begreifen und es durch ein Wort oder eine Bewegung verhindern konnte, war er an Erikas Seite, und ungestüm drängte sich ihm alles auf die Lippen, was er ihr vorhin in Gegenwart der fremden Menschen nicht hätte sagen können, selbst wenn seine Bestürzung über das Wiedersehen eine geringere gewesen wäre. Er klagte sich in überströmender Bitterkeit an, der Urbeber ihres Unglücks zu sein und versicherte sie in einem Tone, der wahrlich keinen Zweifel an seiner Aufrichtigkeit zuließ, daß er sich vor dem eigenen Gewissen nicht entlastet fühle durch das Bewußtsein, streng nach den starren Ehrbegriffen und den unbeugsamen Sittengesetzen seines Standes gehan„Ich weiß, daß ich Ihnen notwendig als der Inbegriff alles Feindseligen und Hassenswerten erscheinen muß,“ sagte er mit schmerzlichem Ausdruck,„ich weiß, daß ich Übermenschliches von Ihnen verlangte, wenn ich Sie bäte, mir zu verzeihen, und doch—“ Zum erstenmal, seitdem er zu sprechen begonnen hatte, erhob sie in diesem Moment den Blick zu seinem Gesicht, und was er dabei in ihren Augen aufflammen sah, machte ihn jäh verstummen. „Und doch peinigen Sie sich und mich nutzlos durch ein solches Gespräch“, ergänzte sie herbe.„Ich habe unsere vorige Begegnung für einen jener häßlichen Zufälle genommen, denen wir leider nicht entrinnen können, so lange wir nicht in einer menschenleeren Wüste leben. Ich hielt es für selbstverständlich, daß Sie keinen Anteil daran hätten, und ich hoffte, daß es uns nun wenigstens für die Zukunft gelingen werde, einander uszuweichen. Die strengen Sittengesetze Ihres Standes müßten Sie doch auch gelehrt Rücksicht man einem unglücklichen und schutzlosen Mädchen „Wie unbarmherzig Sie sind!“ erwiderte erleise.„Aber was Sie da gegen mich üben, ist Ihr gutes Recht, und ich lehne mich so wenig dagegen auf, wie ich daran denke, Ihnen jemals wieder geflissentlich durch meinen verhaßten Anblick lästig zu fallen. Nur weil ich verhindern wollte, daß Sie mich obendrein für leichtfertig und gewissenlos halten, raffte ich all meinen Mut zusammen, um Sie hier anzureden— und nur dies eine ist es, das ich von Ihnen erbitte.“ Es zuckte wieder wie vorhin um Erikas Lippen, und sie schüttelte ein wenig den Kopf.(Fortsetzung folgt.) + Der große Kuckuck=Preis Von Clara Prieß.(Nachdruck verboten) (Se wer das Munder Würlichset geworden. Der Selegraphenbote hatte gegen Abend die Nachricht über Land getragen, bis in die kleine Notwohnung im Giebel des Bauernhauses, wo der Hilfsschullehrer Hans Himmerling auf eine Morger würd di neue Nummer der großen Zeitschrift Der Kuckuck" die wunderbare Nachricht in alle Welt tragen, daß der erste Preis im Novellenwettbewerb Hans HimmerHer so, de Sieger stumm und hilflos seinem blonden jungen Weib gegenüber. Sie hatte schneller begriffen und ihre ben bed ien.„ Do zwei Aonaten an iegen Aersgischen. Herbsttagen die Geschichte schrieb, saß sie bei ihm, für das froh erwartete Erstgeborene an dem tlel nen Kinderhemdchen nähend, das sie aus ihrem Brautrock zugeschnitten hatte, denn es langte ja nicht einmal zur Anschaffung des winzigen Zeugs. Und immer wieder kam damals ein kluges, aufmunterndes Wort zu ihm, wenn er stocken wollte. So leicht war’s nicht gewesen. Es galt in genauer alphabetischer Reihenfolge die vorgeschriebenen vierundzwanzig Worte zu verarbeiten zu einer jener modernen Kurzgeschichten, die auf nur neunundneunzig Zeilen durchaus Neues, Spannendes an Inhalt und Künstlerisches in der Form bringen sollte. Und nun dieser erste Preis! Lisa hatte das bunte Heft herbeigeholt und las die Bedingungen nach. Ja, wenn e der zwe Preis gewesen wäre, da gabs Bargeld in Hülle und Fülle. Aber dieser unselige erste Preis!„Vierzehn Tage Kuckuckgast in Berlin. Alle Genüsse der Großstadt usw.“ „Dann mußt du also reisen“, sagte sie.„Wie ich mich für dich freue.“ „Und du könntest mitkommen. Das steht ja schwarz auf weiß:„Sollte der Preisträger Aber Hans, ich kann mich doch niemandem zeigen, was ziehst du nur an— und wenn du nun gerade fort bist—. Hant, dent an spster. Du wist die Redakteure und allelei Sie las wieder das Telegramm:„Erster Preis im Novellenwettbewerb des Kuckuck. Erwarten Preisträger morgen abend Lehrter Bahnhof. Betrag für Reisegeld telegraphisch überwiesen.“ Sie behielt also Recht und Hans mußte reisen. Am andern Morgen trat der Preisgekrönte überwach und abgespannt, nach schwerem Abschied die große licherweise konnte er von dem eingetroffenen Reisegeld Lisa ein ganz nettes Sümmchen zurücklassen, wenn er vierter Klasse fuhr und auf den Wagen zur Station verzichtete. Ein Hundewetter war's und die Stunde zu Fuß auf der Landstraße keine Kleinigkeit. Hans Himmerlings bestes Paar Stiefel und die Hose des schwarzen Anzugs, den er zur Seminarprüfung bekommen hatte, wiesen reichlich Spuren davon. Es war gut, daß Lisa ihm den guten Rat gegeben hatte, beim Aussteigen das Telegramm in der Hand zu halten. Sonst hätten die Herren der Kuckuckkommission, die ausgeschickt waren, ihn festlich zu empfangen, und im Pelzrock und Zylinder but die Wagen erster Klasse absuchten, in dem blonden, mage ren, verfrorenen Menschen nie den Preisträger entdeckt. So aber überzeugten sie sich, daß er der Gesuchte sei u führten ihn durch die große Hallc zu dem draußen wartenden Kuckuckauto. Dieses zeigte außer reichem Blumenschnurck eine Anzahl verregneter Fahnen, auf denen allerlei Schmeichel haftes über den Kuckuck zu lesen war. Crotz Regen und Schnee hatte sich das Publikum versammelt und rief Hurra, machte auch schlechte Witze über den seekrank aussehenden, vor Kälte schlotternden Dichter. 3— 4— * S 80 8.95 *—* nicht unähnlich sind den Wachttürmen draußen mit ihrem ZinnenGoslar a. Harz: An der Brauerei.[Technophot kranz, die die Stadtmauer überragen. Und andere sind da, schlank, strebend, näher dem Himmel als der mütterlichen, tragenden Erde. Im Pfeilerwald gotischer Kirchen, in der Dämmerung romanischer Basiliken—— überall spricht der Zauber der alten Stadt. Und wer Augen hat und zu sehen vermag, der findet tausendfach Schönheiten, an denen die vielen blind vorübergehen. Der wandert wohl auch um die Stadtmauer herum, freut sich an Wehrgang, Turm und der Finsternis des tiefen Tores. Aber er sieht mehr, als die Form des Durchgangs, als den Zinnenkranz eines Torturmes, er sieht die Schönheit alter Häuser, das feierliche Edenmaß freier Plätze, das malerische Gewirr der Gassen. Das Tor gibt ihm Ausschnitt und Rahmen, umgrenzt und hebt in der Beschränkung hervor, weist hin auf Bestimmtes und lagt anderes verschwinden. Das Cor will oft gar nicht allein wirken, Tor und Stadtbild und Stadtbild durch das Tor gehören in vielen Fällen zusammen. Da ist das Tor, quadergefügt, mit hoher Wölbung, das Durchblick gewährt auf eine breite Straße. Die Häuser alle stehen mit dem Giebel zur Straße, keines dem andern gleich, vorspringend uno zurücktretend, höher und niedriger. Und gegenüber grüßt ein alter Uhrturm berüber— — das charakteristische Gesicht der Stadt wird eingerahmt vom Tore. Da sind jene Tore, die von außen nach innen schauen, aus der Weite der Straße in den engen Hof zwischen den Häusern. Oder es ist ein Doppeltor und jenseits der Enge liegt in der Ferne ein Platz oder die andere Straße. Zuweilen wohl ist es eingebaut in ein Haus, über ihm den strahlenden Sonnenschein, der den Schatten des Tores schwarz in die Helle legt. Tordurchblicke—— sie geben oft ein plötzliches Erfassen des Wesentlichen im Stadtbild, einen Ausschnitt, der alle Eigenart zusammenrafft wie in einem sorgfältig gewählten, sinnvoll gerahmten Bild. Lübeck: Am Burgtor dorff. schauen belle Fensteraugen ins Weite und kunstvolle Friese, Wappenschilder und Spruchtafeln schmücken es. Das sind besonders die Eingangspforten zu Gebäuden, die reich verziert werden, wie jene der Dielerleiist es. was alten Städten Dibren eigenartigen Neiz gibt, der sie heraushebt aus ihrer Umwelt und ibnen den Zauberfür müde gehetzte Alltagsmenschen verleibt. Da sind Sassen winklig und eng, imn halber Dämmerung liegend, in deren Schatten noch viele Worte der Vergangenheit versponnen scheinen; da sind die Häuser spitzgiebligmitschmaler Front — u n d o f t s c h o n e i n w e nic altersmüde. Mauern find es, die wuchtig und massig den engen Kreis der Stadt Obermarsberg umspannen und um Swas um mrezur del den Sitshalrcde im Budo, Wrscherneuer sur: gen Stadtteile legt. Da wachsen Türme auf, erdnabe und gebunden, viereckig und Heimersheim a. alten Hofhaltung zu Bamberg. Im Hintergrund schauen die Fachwerkhäuser des Domberren mit ihren Galerien hervor und das figurengeschmückte Tor gibt ihrer Schlichtheit eigenartigen Rahmen. Am schönsten und vielgestaitigsten sind jene Durchblicke durch alte, ein wenig verfallende Stadttore. Da wiegt sich auf der Mauer das Gras, langsam bröckeln die Steine und in ihrem spitzen oder runden Ausschnitt steht malerisch ein altes Fachwerkhaus. Oder der Markt liegt da drüben, nah und doch seltsam fern gerückt durch den dunklen Gang des Tores. Wie in einem uralten Rahmen liegt das Rathaus mit seinen Türmchen und der Brunnen wirft lauter bunte Perlen in 550 AUS ALLERWELT nedmen lassen, noch nach der Taufe, di einen Flug im Luftschiff zu ; d u r c h d i e G a t t i n d e o N e w mer Ernst Lang aus Gräftath hat 29 1 tm,,o#e. D##hepie As. Walker vollzogen wurde.(Graudenz machen.(Presse=Photo indendurgs Besuch In Brem un der Senatspräsident.(Photo-Union schleswig spielte in der Filmtragödie„ sprechtabel Deutschlar en: Der Reichspräsident degibt sich nach einer Zaxenrimo#ryr: Hum Sn 57