Erstes Blatt. 21,000 h 38. Jahrgang. (Ueckendorfer Zeitung.) Bezugspreis monatlich durch Boten zugestellt(einschl. Bringerlohn) 60 Pfg., durch die Post bezogen vierteljährlich 1,80 Mk.(ausschl. Bestellgeld); Postzeitungsliste pro 1901 Nr. 2797. Erscheint täglich, außer en Sonn= und Festtagen. Geschäftsstelle: Gelsenkirchen. Ahsträße Nr. 29, geöffnet von 8 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends. Fernsprech=Anschluß: Amt Gelsenkirchen Nr. 98. Rotationsdruck und Verlag von Chr. Münstermann in Gelsenkirchen. (Wattenscheider Volksfreund.) Anzeigenpreis für die 8 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg Reclamen 40 Pfg. die Zeile. Anzeigen, welche bis 5 Uhr Nachmittags eintreffen, finden in der Nummer des folgenden Tages Aufnahme, größere Anzeigen werden bis Mittags erbeten. Wöchentliche Beilage: Illustrirte HonntagsVerantwortlicher Redacteur: L. H. Kleinstreues in Gelsenkirchen. Ne 1. Donnerstag, den 2. Januar 1905. ** Deutschland und Venezuela. Die Auffassung eines Theiles der Presse, als ob Deutschland unmittelbar vor dem Avbruch der diplo mat' hen Beziehungen mit Venczuela stände, wird vonterrichteter Seite als falsch bezeichnet. Ebenso ist von einem Vortwechsel, den der deutsche Geschäftstkäger in Caracas mit dem Präsidenten der Republik Venezuela angeblich hatte, oder, wie anderweitig gemeldet wird, von einer Abreise des Geschäftsträgers aus Caracas an zuständiger Stelle hier nichts bekannt. Vielmehr dauern die Verhandlungen des deutschen Geschäftsträgers mit dem Präsidenten Castro fort. Gegenüber einer sensationellen Mittheilung der New=Yorker„Times“, wonach in amerikanischen Militär= und Marinekreisen die Auffassung vorherrschen soll, daß ein Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Deutschland früher oder später unvermeidlich sei, wird darauf hingewiesen, daß der deutsche Botschafter in Wasyington sich mit der Regierung der Vereinigten Staaten über Deutschllands Vorgehen in Venczuela vorher, in's Einvernehmen gesetzt hat. Die Erklärungen des deutschen Botschafters sind in Washington in durchaus zufriedenstellender Weise aufgenommen worden, so daß von Meinungsve schiedenheiten zwischen beiden Regierungen um so wentiger die Rede sein kann, als Deutschland gar nicht daran denkt, territoriale Besitzveränierungen herbeizuführen. Es handelt sich lediglich um die Durchführung wichtiger vermögensrechtlicher Ansprüche deutscher Gläubiger, die von Venezuela selbst zum Theil bereits anerkannt sind. Bezüglich des Verhaltens der Vereinigten Staaten in dieser Angelegenheit meldet auch der Washingtoner Correspondent der Londoner„Morning Post“, daß die amerikanische Regierung erkläre, Deutschland möge mit Venezuela machen, was es wolle, so lange es nicht beabsichtige, dort Territorialbesitz zu annectiren. Venczuela habe nicht auf amerkkanische Hülfe zu rechnen, und müsse die Consequenzen eines Vorgehens tragen. * Ein Mitarbeiter der„Köln. Ztg.“ äußert sich zu der venezolanischen Frage wie folgt:„Bei einem etwaigen Einschreiten Dutschlands gegen Venezuale wäre naturgemäß bloß an die Besetzung von Küstenplätzen, keinesfalls dagegen an einen Marsch in's Innere zu denken, obwohl dieses viel gesünder ist, als der feuchtheiße Küstensaum. Da die Einnahmen solcher südamerikanischer Staaten wie Venezuela fast ausschließlich von den Zöllen herrühren, könnte durch zeitweilige Besetzung von La Guaira, Puerto Cabello und vielleicht noch Cindad Bolivar alles, was wir wünschen, erreicht werden. Seit dorthin eine Eisenbahn und eine verhältnißmäßig gute Straße führen, würde es einer Landungstruppe von mäßiger Stärke vielleicht nicht allzu schwer werden, vom Hafenplatz La Guaira aus die in 1000 Meter Meereshöhe inmitten von Kaffee- und Zuckerrohrpflanzungen gelegene Hauptstadt Caracas zu erreichen, unter deren 50,000 Einwohnern gegen 1700 Deutsche sind. Aber ein solches Unterfangen, das wegen der am Nordabhange der Sierra Eisenbahn und Straße einsäumenden Waldungen, immarhin bedenklich wäre, würde außerdem nur wenig Werth für uns haben, es sei denn, daß wir es auf jene beiden übergroßen Statuen abgesehen hätten, die dort von der Eitelkeit eines im Uebrigen tüchtigen frühern Präsideziten, BuzmanBlanco, zeugen. Von Caracas aus führen die mit deutschem und englischem Gelde erbauten Bahnen nach Valencia und weiter in's Innere. Aber daß man an deren Schutz denken sollte, kann wohl als vollkommen ausgeschlossen gelten. Der wichtige Hafenplatz La Guaira, wo früher die meisten fremden Kaufleute wohnten, dient seit den Eisenbahnbauten vorwiegend der Durchfuhr, während sich die großen Kaufmannshäuser mehr und mehr in der Hauptstadt selbst angesiedelt haben. Daß der Handel Venezuelas fast ausschließlich in den Händen der mit stecht sehr angesehenen deutschen Kaufleute ruht, wird auch von unsern nordamerikanischen und englischen Wettbewerbern keineswegs bestritten. Des gleichen ist Deutschland das wichtigste Land für Venezuelas Ausfuhr, die hauptsächlich aus Kaffee, Cacao, Baumwolle, Häuten, Farbhölzern, Tabak, Wolle, Chinarinde und Fellen besteht. Erst nach Hamburg kommen für den Bezug dieser Rohstoffe Nordamerika. Frankreich und Britisch-Indien. In der Einfuhr naa, Venezuela, bei der unsere Kaufleute besonders schwer mit dem amerikanischen Wettbewerb zu kämpfehaben, sind uns dagegen England, die Vereinigten Staaten und in manchen Jahren auch Frankreich überlegen. Am schwersten gestört wird der an sich einträgliche Handel durch die Häufigkeit militärischer Putsche und Revolutionen, die ja in den meisten dieser südamerikanischen Republiken kaum seltener sind und auch kaum mit andern Augen angesehen werden, als etwa im heutigen Frankreich ein Sinneswechsel der Kammer mit nachfolgendem Ministersturz. Es ist in Vinezuela, das bis in die 40er Jahre des vorigen Jahrbunderts unter der Vorhernschaft altspankscher Familien als Musterrepublik galt, nicht immer so gewesen. Seit aber der für ganz Südamerika bezeichnende Gegensatz zwischen Unitariern und Föderalisten, zwischen Weißen und mehr oder minder Farbigen auch hier zum Durchbruch gelangt ist, seit durch die föderalistische Verfassung von 1861 die Provinzen selbst. ständige Staaten geworden sind und weiterhin die Präsidenten wenigstens dem Namen nach nur noch auf, zwei Jahre gewählt werden dürfen taben die Revolutiönchen gar kein Ende meyr nehmen wollen. Bloß in der Zeit von 1870 bis 1888 ist es damit etwas besser gewesen, nämlich während der verschiedenen Präsidentschaften Guzman Blancos, der sich selbst mit Vorliebe„el ilustre Americano, ei regenerador de la patria“ nennen hörte. Wahre und wirkliche Kriege mit fremden Staaten hat dagegen Venezuela, seit es der große Bolivar von der spanischen Herrschaft befreit hat, niemals mehr zu führen gehabt. Denn Feindseligkeiten, wie sie erst kürzlich zwischen Venczuela und seinem Nachbarstaat Columbien stattgefunden haben, wird man in europäischem Sinne kaum als Krieg bezeichnen können. Zrwürfnisst mit europäischen Staaten, die bisher memnals blutig endeten, hat es dagegen schon öfters gegeben, so mit England wegen der Grenze von Britisch=Guyana, mit den Niederlanden wegen des von der Insel Curacao aus betriebenen Schmuggels, mit Italien wegen ähnlicher Geldforderungen wie die jetzigen Deutschlands, und was dergl. mehr ist. So äußerst liebenswürdig namentlich die gebildeten Venezolaner in persönlichen Verkehr sind, so schwer scheinen sich doch manche ihrer Staatsmänner zum Zahlen zu entschließen. Steht ihnen doch bei irgendwelchem Eingreifen stets noch der Rückzug ins Innere eines Landes von der doppelten Größe Deutschlands offen. Unter der Bevölkerung, die man trotz der Unzuverlässigkeit aller bisherigen Zählungen jedenfalls auf weit über 2 Millionen beziffern kann, machen die herrschenden Familien von rein weißem, oder fast rein weißem Creolenblut kaum 12 Procent aus, während man die Negersprößlinge auf mindestens 50 pCt. und die indianischen Urbewohner auf etwa 30 pCt. veranschlagt. Bekanntlich wurde ganz Venezuela 1528 von Kaiser Karl V. als spanisches Lehen an die Augsburger Banquierfamilie der Welser abgetreten, aber 17 Jahre später wegan angeblich schlechter Verwaltung wieder eingezogen. Ueber diese früheste deutsche Colonialerwerbung haben vor einer Reihe von Jahren bayrische Gelehrte umfangreiche Nachforschungen in den spanischen Archiven angestellt. Es hat sich dabei herausgestellt, daß von deut scher Seite zwar manche Mißgriffe begangen worden sind, aber doch keine derartigen daß nicht bei längerer Dauer der deutschen Herrschaft gute Erfolge zu erwarten gewesen wären. In Wahrheit ist den Welsern Venezuela nicht wegen ihrer Fehler verloren gegangen, sondern weil sich bei der danmligen Weltlage der deutsche Besitz inmitten des umgebenden und vor herrschenden Spanierthums unmöglich auf die Dauer hätte erhalten können.“ Wie aus Washington gemeldet wird, hat der deutsche Botschafter v. Holleben dem Staatssecretär Hay amtlich mitgetheilt: Deutschland beabsichtige, ein Geschwader nach den venezolanischen Häfen zu senden, Marinesoldaten dort zu landen, die Zollämter zu besetzen und sie zu halten, bis zwei Millionen Dollars Revennen, die Schuld venczolanischer Unterthanen an deutsche Reichsangehörfge, eingenoimnen seien. Holleben fügte hinzu: Deutschland werde unter keinen Umständen versuchen, venezolanisches Gebiet außer den Zollhäusern zu besetzen. Das Stuatsdepartement ist mit diesen Erklärungen einverstanden Vor seiner Conferenz mit Hay hatte Holleben eine Unterredung mit Roosevelt, worin dieser erklärte, obwohl die Union-Regierung alleVErsuche, die Schinld kleiner Nationen an einzelne Individuen durch Waffengewalt einzuziehen, nücht günstig ansehe, sei sie gezwungen, anzuerkennen, daß Deutschland und Venezuela sonveräne Staaten seien, mit deren gegenseitigen Schritten die Union nichts zu thun habe. Der Präsident erklärte emphatisch, die Union werde den Erwerb neuer Gebiete in der westlichen Hemisphäre seitens irgend einer curopäischen Macht nicht dulden. * Die indische Frage. In der letzten Zeit konnte man in großen Blättern mehrfach die Ansicht ausgesprochen finden daß mit der wachsenden Cultur in Indien die Schwie= indischen rigkeiten für England zunähmen, dieses ungeheure der Rich unter seiner Botmäßigkeit zu halten. Aus anglo=indischen Kreisen wird zu der indischen Frage des Folgenden geschrieben: Von allen Besitzungen des Weltreiches wird Indien noch immer als ein erobertes und mit Waffengewalt unterworfenes. Gebiet behandelt, dessen Bevölkerung nicht jene verassungsmäßigen Rechre eingeräumt sind, deren sich die anderen britischen Colonieen, die Kroncolonie Canada nicht ausgenommen, in so ausgiebigem Maße zu erfreuen haben. Es ist selbstverständlich, daß die Rasse damit viel zu schaffen hat und die Verschiedenheit der Behandlung nicht ungerechtfertigt erscheinen läßt. Es darf aber nicht vergessen werden, daß man es im Falle Indiens mit einem uralten Culturstaat zu thun hat und daß sich dort in den höheren Schichten der Gesellschaft eine an Zahl, Bildung und Mitteln mächtige Bevölkerungsschicht vorfindet, welche diese Zurücksetzung und Bevormundung bitter empfindet. Daß die Lage der Bevölkerung unter der britischen Herrschaft eine entschieden bessere geworden ist, läßt ich nicht leugnen. In erster Reihe wurde unter derselben den beständigen inneren Kämpfen unter den indischen Rajahs ein Ende gemacht und in zweiter Reihe die Bedrückung der breiten Massen des Volkes durch die eingeborenen Fürsten behoben, wenn auch die noch immmer bestehende Hörigkeit viele Härten mit sich bringt. Der furchtbaren Landplage, die viele Theile Indiens regelmäßig heimsucht; der Hungersnoth, ist, neben der großen Mildthätigkeit des englischen Volkes, die bei jedem Anlasse Millionen zur Linderung der Noth sammelt, namentlich seit der Ausbreitung des indischen Eisenbahnnetzes zum großen Theile Philfe geschaffen worden. Die auferlegten Steuern drücken aber andererseits schwer auf die einheimische Bevölkerung und da ein großer Theil der oft mt Härte eingetriebenen Simnen da zu verwendet wird, im indischen Kronrathe in Loudon Sinekuren für Mitglieder der englischen Aristokratie zu schaffen, für welche Zwecke jährlich bedeutende, nach Millionen Rupien zählende Beträge Indien entzogen werden, so ruft dies selbstverständlich unter der indischen Bevöllerung eine beträchtliche Unzufriedenheit hervor. Eine Stimme in der Verwaltung des Landes ist dabei den indischen Steuerträgern nicht gegeben und es ist darum unter den maßgeben: den Kreisen der indischen Gesellschaft, die(zußerdem mit der Lage der unteren Schichten ihrer landsmännischen Bevölkerung Mitletd empfindet, das Bestreben hervorgetirten, ihre Stimme hörbar zu und zur Geitumng zu bringen. Dies führte zur dung des„Indischen nationalen Congresses", der einmal alljährlich in einer der großen Städte Indiens, wie Alahabad, tagt und dorten die Mißstände in der britischen Verwaltung zur Sprache bringt. Es ist leicht begreiflich, daß dieser Congreß den bevorzugten britischen Kreisen, und man kann sagen der indische Regierung ein Dorn im Auge ist und daß darin alle Mittel angewendet werden, um die Bedeutung dieser Versammlung herabzusetzen. Zu einem wissen Theile ist dies auch gelungen; es finden aber unter den britischen Staatsniännern mni Persönlichkeiten, die diesem Treiben Zu ihnen zählt Sir Richard Garth, ein Kronrathes, eer mit großer En ug, entgegenteitt, daß 26 geschiedener Ehe. Ein Sittenbild aus dem heutigen Frankreich. Von Comtesse de Beaurepaire. Deutsch von Helene Krembs. Wenn Madame Marande ihrer Neigung hätte folgen können, so würde sie gern die Kleinen ob ihres Verhaltens und ihrer natürlichen Offenheit beglückwünscht haben. War es'nicht gerechte Wiedervergeltung, daß dieser pflichtvergessene Vater selbst sah, welche Früchte die schlechte Saat in den Herzen der Kinder trug! Sie freute sich auch in dem Gedanken, daß nun zu zaetreuen Gatten ihrer besten Freundin die vergangen sei, fernerhin Gebrauch von seinem Rechte##machen. Die gute Dame beschwichtigte den Trübsinn der Kleinen und führte sie der Mutter wieder zu. Als Yolanz: Kenntniß von dem Verlaufe des Wiedersehens erhielt, meinte auch sie, daß Marzel mit dem einen Versuche genug haben würde. Aber sie konnte sich nicht gleich Martha freuen über die Schläge, die er erhalten. Sie dachte zu edel und empfand für ihn die Demüthigungen, denen er sich ausgesetzt. Was sie erschreckte, war der Sturm im Innern der Kinder. In diesm jugendlichen Alter, wo Alles in den Seelen noch Ruhe, Reinheit und Klarheit athmen soll, mußten sie schon von den schlimmen Leidenschaften umdräut werden und ihre schwachen Kräfte anstrengen, um gegen Haß und Rachsucht anzukämpfen. Waren sie auch selbst noch unschuldig, so lebten sie doch nicht in der glücklichen Unkenntniß und Unwissenheit. Das Laster hatte seine häßlichen Züge vor ihnen entrollt. Yolände wiederholte sich hundertmal, daß dies die unabweisbare Folge ihrer unglücklichen Lage sei, und ihr Herz krampfte sich zusammen, wenn sie überdachte, daß sie ihre Lieblinge aus diesem Zustande nicht zu retten vermochte. Am folgenden Morgen gab es neuen Grund zur Besorgniß. Hermine erwachte mit heftigem Fieber; die An strengungen hatten sie zu hart mitgenommen, ihre zarte Natur konnte den Aufregungen nicht ohne Schaden widerstehen Eine ganze Woche, während welcher Yolande Tag und Nacht am Bette des Kindes saß, verging, ehe der Arzt sich beruhigend äußern konnte. Zufällig hörte auch Herr Roussel von dem Unwohlsein des jungen Mädchens, und er konnte es sich nicht versagen, dieses zur Kenntniß seines Clienten Bertinet zu bringen. Der Notar war ein wenig boshaft. Er verfehlte auch den Zweck diesmal nicht, denn Marzel that es aufrichtig leid, Veranlassung zu dieser Krankheit gegeben zu haben. Aber die Stunde seiner vollständigen Einkehr hatte noch nicht geschlagen. VIII. Ein weiteres Jahr hatte sich den entschwundenen zugesellt, und noch immer glänzte Bertinet unter den Rednern im Parlamente. Es hatten ihm diese Erfolge in der Heimath wenig genützt. Dort fanden erst die Kreistags-, dann die Gemeinderathswahlen statt, und in beiden war er unter legen. Herr Girard ersetzte ihn seinerseits als Deputirter, und an seine Stelle als Bürgermeister trat sein früherer Beigeordneter. Alles schien anzudeuten, daß sein Platz in der Provinz, wo er geboren, miin vollständig verwirkt sei. Zuerst war er erstaunt hierüber. Dann wurde ihm klar, daß es ja gar nicht anders sein könne in Zeiten, wo nur die Macht ein Wort mitzureden hat. Wäre er schon am Ziel seiner Wünsche angelangt und Minister geworden, so würde es Niemanden eingefallen sein, seine Theorien und Grundsätze auch nur zu prüfen; vor dem Spender von Gunst und Gaben hätte man sich anstandslos gebeugt. Aber er war erst Minister=Aipirant, und dieser Titel wiegt nicht schwer in der Meinung der Menge. Das Glück allein verfügt über Höflinge. Und würde er es jemals erreichen, das Glück? Es war höchst fraglich. In diesem Punkte, wie in so vielen anderen, hatten Reginens Prophezeiungen sich als unrichtig erwiesen. Ein Wermuthstropfen mehr fiel in den schon vollen Becher; in seinem Herzen erwachte der Groll gegen diejenige, welche ihn auf den gefährlichen Weg geführt. Nicht wenig trug zu seiner Enttäuschung die Nothwendigkeit bei, in die er sich gesetzt sah, seine Besitzung zu veräußern. Politische Gründe allein waren es nicht, welche ihn zu veranlaßten; die Bresche in seinem Vermögen wurde tagtäglich größer; die tollen Ausgaben Reginens zwangen ihn la Vorderie zu verkaufen. Es nar ein wirkliches Opfer, und leine Nei unbedeutenden als im Nauen einer jüngst von weist er des gerade Beschlüssen dieses, stion tlicht ach:9 aus, durchaus 1— gung zu der schönen Frau erlitt dadurch auf's Neue einen argen Stoß, wie es denn überhaupt in Folge der widrigen Verhältnisse mit seinen zärtlichen Gefühlen rasch bergab ging. Unaufhaltsam schwankend zwischen Gutem unrd Bösem, kämpfend, ohne eigentlichen zielbewußten Zweck, haltlos wie ein Schiff ohne Steuer inmitten tosender Brandung und gefährlicher Klippen— so vergingen dem Unglückseligen die Tage. Ei sah, wie die Trümmer sich um ihn häuften, und er fing an, den bösen Genius seines Lebens zu hassen. Hätte er das verführerische Weib doch nie gesehen! Liebe, Ehrgeiz, Vermögen... in Allem war er betrogen Immerhin vrbarg er sorgfältig vor Regina den wirklichen Zustand seiner Soele, denn er war noch schwach und thöricht genug, zu glauben; seine wachsende Gleichgültigkeit könne die Urheberin seines Elendes betrüben. Andererseits auch fürchtete er ihre Launen, und wenn dann die Zuneigung und das Vertrauen aus seiner Häuslichkeit verbannt waren, so sehnte er sich wenigstens nach Ruhe und Frieden. Er spielte vor ihr eine Rolle, die ihm selbst lächerlich und schmachvoll vorkam. Als er sie von dem Planc, la Borderie zu vräußern, in Kenntniß setzte, war sie keineswegs überrascht, sondern hocherfreut.:„Du hättest schon längst das Gut verkaufen sollen,“ sagte sie,„wo mich nie Jemand anders nennen wollte, als„Frau Reging“: Die dummen Bauern glaubten wohl eine Sünde zu begehen, wenn sie nür den Namen„Frau Bertinet“ gegeben hätten, der mir von Rechtswegen zukam.. Es wird mir eine Erleichterung sein, nichts mehr von ihnen zu hören. Herr Roussel wurde mit dem Geschäft betraut, und schon nach einigen Tagen meldete er, däß sich ein Käufer gefunden. Da sich Herr Vertinet gerabe in seinem südlichen Wahlbezirke aufhielt, wo man ihm zu verst geben hatte, daß es gut sei, wenn er dort Grundbesitz erwerbe, so schicktt sr d# liche Vollmachten zur schleunigen Erleds gelegenheit. Auf die Werran Hott zerd verschwenderisch war, hatte in den vier Jahr hübsches Stimmchen erspart und befand sich der tröstlichen Lace, ihren Kindern das Famil zu bewahren. Sie hoffte zuverfichtlich, don Heimath, wo man sie achtete und liebte, Eindruck des schmachvollen Benehmens ih verwischen zu können. An jetem andern das kaum möglich gewesen. Herr Roussel gab ihr Recht und lobte hoben, das er ja sozusagen veranlaßt, indem zuerst Mittheilung von dem Plane Marzels Was Letzteren aubetrifft, so nahm er die## mit gemischten Gefühlen auf. Es freute ihn, daß Besitz seinen Kindern erhalten blieb, demüthigt, daß sie dies wiederum dankten. Sie und immer sie spielte die machte gut, was er verschuldete! Den für la Borderie erhielt, genügte Schulden seines Haushaltes zu deck kauf des winzigen Anwesens in den streiteh Und dann kamen so heiten, von denen Regina Sie bestürmte ihren Ungeschicklichkeit— Stellung. tau Vermögen zu vorübergehen die Nerven d reizt, als gera Berti in beiden Hausen R Unterschriften rinnen das Er lich sgalle diese machent ur Soivin. (Fortsetzung brikischen Regierung kreu ergebenen Elementen bestehenden Congresses größere Beachtung zu schenken, als dies bisher der Fall war, da dadurch nicht nur den leider obwaltenden vielfachen Mißständen Abhilfe geschaffen, sondern auch die Anhänglichkeit an die Krone verstärkt werden würde. Sir Richard weist weitor nach, daß trotz aller Herabsetzungen des Congresses viele Rathschläge desselben, so namentlich auch die Vertheidigung der Grenzgebieta und die Aenderung des Gerichtsverfahrens angenommen worden officielle Stellung einzuräumen und je dem Verlangen nach einer Vertretung in der Landesverwaltung Rechnung zu tragen. Deutsches Reich. — Prinz von Wules wird der Einladung des deutschen Kaisers, zum Ordensfeft nach Ber lin zu kommen, Folge leisten. — Eine Blättermeldung über angeblich beabsichtigte Aenderungen der Regierungsbezirke der Provinz Ostpreußen wird von officiöser Seite mit der Bemerkung abgethan, daß seit einem Jahrzehnt amtlich weder über eine Vermehrung der ostpreußischen Regierungsbezirke noch über eine Verlegung des Sitzes der Gumbinner Regierung nach einem anderen Orte verhandelt worden sei. — Die„Nordd. Allg. Ztg.“ schreibt:„In der gestrigen(Montags.) Sitzung des galizischen Landtags hat der Fürst Czartoryski Namens der polnischen Abgeordneten eine Erklärung über die Vorgänge in Wreschen abgegeben. Diese Erklärung bedeutet zunächst eine unbefugte, ungehörige ausländische Gimwischunng in inurr=deutche Verhältnisse. Die gebrauchten maßlosen Wendungen kennzeichnen ebenso sehr die völlige Unkenntzuß der thatsächlichen Vorgänge, wie die nationale Gehässigkeit, woraus jene Manifestationen hervorgegangen sind. Die Bemerkung Czartoryskis über die Einheit aller Polen, die Rothweudigseit der Erweiterung des nationalpolnischen Bewißtseins weisen auf das Ziel hin, welches ohne staatliche timwälzung nicht erreichbar ist. Keine der becheiligten Regierungen wird es Angesichts solcher Kundgebungen verdacht werden können, wenn sie die Schutzwehr ihrer Verwaltung gegen internationale Agitationen so bedenklicher Art verstärkt. Wir vermögen es uns nur mit einer Lücke in der Geschäftsordnung des polnischen Landtages zu erklären, daß solche Demonstrationen ohne Wider. spruch seitens der Regierungsorgane vor sich gehen konnten.“ — Doppelmandate. 115 Mitglieder des Abge ordnetenhauses sind gegenwärtig zugleich im Besitz eines Reichstagsmandats. Es sind dies 21 Con servative, 47 Centrumsmitglieder, 14 National liberale, 10 Freiconservative, 12 Mitglieder der Frei sinnigen Volkspartei, 4 Mitglieder der Freisinnigen Vereinigung, 5 Polen und 2 Wilde. — Der verstorbene Freiburger Professor Dr. Kraus stand in kirchenpolitischer Hinsicht abseits des deutschen Katholicismus; vielfach trat er den katholischen Interessen sogar direct entgegen. In der Münchener„Allg. Ztg.“ hat er in früheren Jahren in gewissen Zwischenräumen unter dem Pseudonym„Spektator“ kirchenpolitische Briefe veröffentlicht. Diese Briefe, äußerst reich mit Citaten aus katholischen Zeitungen fast aller cultivirten Länder versehen, suchten nach einander Papst und Bischöfe, Clerus, Centrum und„ultramontane“ Presse als„antimonarchisch“ und„demagogisch“ den Regierungen zu denunciren, letzteren zugleich die richtigen Grundsätze bei Auswahl der Bischöfe beizubringen und eine von allem„Ultramontanis= mus“ gereinigte Form des Katholicismus herauszudestilliren. Neuerdings machte seine Abhandlung über Cavour in der katholischen Welt unliebsames Aufsehen. Im Gegensatz zu seinen kirchenpolitischen Schriften haben sich seine kunstgeschichtlichen Veröffentlichungen auch in katholischen Kreisen ungetheilter Anerkennung zu erfreuen. Seine Kunstgeschichte, wie sein Werk„Das unterirdische Rom" haben bleibenden Werth. Kraus war 1840 in Trier geboren, 1864 zum Priester geweiht, 1872 Professor in Straßburg und seit 1878 Professor der Kirchengeschichte in Freiburg. Husland. Die vornographischen und politischen Carricaturen in Frankreich. Vor Kurzem beklagte der französische Abgeordnete d’Estournelles in der Deputirtenkammer während der Verhandlung über das Budget des Innern sich darüber, daß die Polizeiorgane sich den ausgehängten vornograpf'schen und alich den politischen Carricaturen gegenüber Ugu nachsiche zeigten. Es ist das, sagte er, ein Mißbrauch, eine Gefahr, die nicht nur unere Jugend bedroht, sondern auch unsere politischen Handelsbeziehungen zum Auslande.(Zuruf: So schaffen Sie die Statuen aus unseren öffentlichen Gärten weg!) Wir sind heute, so fuhr der Redner fort, dahin gekommen, daß viele Väter und Mütter sich scheuen, mit ihren Familien auf den Boulevards spazieren zu gehen. Eingedenk desmaxime debetur pueris reverentia müssen wir für die Zukunft unserer Kinder besorgt sein, noch mehr für die, welche des elterlichen Schutzes ermangeln, auch für die jungen Arbeiter und Arbeiterinnen. Die Regierung wird mir entgegenhalten, daß sie bei der stehenden Gesetzgebung ohnmächtig sei. Abgesehen davon aber, daß die Kammer ein neues Gesetz bewilligen kann, giebt es noch andere Mittel. Warum controlirt die Regierung die Kioske, die doch die Concession nachsuchen müssen, nicht besser? Die politische Carricatur bat alles Maß überschritten.(Zuruf. Das ist in anderen Länidern auch so!? Dann ist es gewitz beklagenswerth, aber halbe Million geschätzt und steigt noch fortwährend. Insbesondere steht zu befürchten, daß, nachdem das Weihnachtsfest, welches der Industrie wie auch dem Handwerk und namentlich dem Handelsgewerbe noch ziemlich reichliche Beschäftigung brachte, jetzt vorüber ist, gerade beim Jahreswechsel sich Arbeiterentlassungen in größerem Umfange nicht werden vermeiden lassen. Es ist anzuerkennen, daß zahlreiche Industrielle diesmal in gewissem Umfange Maßregeln zur Beschränkung der Arbeitslosigkeit ergriffen haben. Zahlreiche Unternehmer lassen, um keine Arbeiter fortschicken zu müssen, seit Monaten ich glaube, daß in Frankreich der Mißbrauch am größten auf Lager arbeiten, andere haben, um Entlassungen ist; auch haben wir keinen Grund, die andern Länder darin.“ hyeiggn.. nnnere haben, uns Entlasstungen nachzuahmen oder gar sie zu überireffen.(Zuruf: Wir zu vermeiden, thun es wenigstens mit mehr Geist!) Ich bin kein Tugend die Arbeitszeit erheblich verkürzt, manche zahlen auch ihren augenblicklich beschäftigungsprediger, aber ich stelle fest, daß das Ausland, welches in losen Arbeitern einen Theil ihres Lohnes fort. Fast Fräukreich das Land des Geschmackes, der Anmuth und der Gastlichkeit sieht, Anstoß nimmt an dieser Zotenindustrie und an diesen Carricaturen, und die Fremden beweisen das dadurch, daß sie Paris meiden.(Zuruf: Sie sind doch zur Ausstellung gekommen!) Sie irren sich! Tausende von Ausländern haben aus diesen Gründen es vermieden, die Pariser Ausstellung zu besuchen, und wir sind um Millionen gekommen. Die Fremden gehen jetzt nach der Schweiz, nach Deutschland. Fragen Sie unsere großen Schneider, Goldschmiede, Luxushändler, auch unsere Industriellen, Kaufleute, Landwirthe, die Badeorte. Vor allem vermeiden es Farnitien, nach Frankreich zu kommen, nur die Lebemänner ziehen wir an. Gaston Deschamps hat im „Temps“ berichtet, daß die Amerikaner sich über unsere vornographischen Schaustellungen in Büchern und Zeichnungen aufhalten, und Henri Turot hat uns davon unterrichtet, daß verschiedene unserer illustrirten Veröffentlichungen selbst in Japan verboten sind. Und für wen geschieht das Alles? Zur niedrigen Befriedigung einiger tausend kosmopolitischer Lebemänner und zum Schaden von 88 Millionen Franzosen.(Sehr gut! auf verschiedenen Bänken.) Der Ministerpräsident WaldeckRousseau gab dem Vorredner die bestehenden Gefahren zu und versicherte, daß die Regierung ihren Aufsichtsorganen das Gesetz von 1898 zur Verfolgung der vornographischen Zeichnungen neu einschärsen werde. Hinsichtlich der politischen Satiren aber genüge immer noch das Gesetz von 1884, das die gerichtlichen Verfolgungen nur auf Grund formeller Klagen des beleidigten Theiles zulasse. Auch der„Temps“ gesteht zu, daß die Auzländer durch die Lebhaftgkeit der französischen Carricaturen verstimmt worden seien und daß viele Fremde aus diesem Grunde vermieden hütten, ihre Einkäufe in Paris zu machen, namentlich klagten die Kaufleute der Rue de la Paix über das Wegbleiben der Engländer. d’Estournelles irre aber in seiner Meinung, daß andere Länder in der Carricatur sich mehr zurückgehalten hätten. Gewiß seien die seinerzeit gerügten stumpfsinnigen oder boshaften Carricaturen der Königin Victoria oder ihres Sohnes beklagenswerth gewesen, aber auch in Deutschland vergingen keine 14 Tage, ohne daß ein gewisses deutsches Witzblatt sich hundertmal beleidigender gegen den Onkel Kaiser Wilhelms vergehe. Anderseits wolle man im Ausland Frankreich direct übel. „Tommy Atkins“ ist entschieden besser als sein Ruf. Wie aus einem soeben zur Veröffentlichung gelangten Ausweise hervorgeht, haben die in Südafrika im Felde stehenden britischen Soldaten im Laufe des Jahres nicht weniger als zwanzig Millionen Mark bei der Post eingezahlt und an ihre Angehörigen in der Heimath überwiesen. In dem Dorfe Neß auf der Hebrideninsel Lewis kam es am Samstag zu einem Aufruhr. Die Polizei, die vom Festlande dorthin gekommen war, wurde von den Einwohnern das Dorfes in die Kirche getrieben. Sie ergab sich nach sechsstüdiger Belagerung und räumte den Platz, Der Aufruhr war die Folge der Vereinigung der schottischen„United Presbytersam Church“ und der„Free Ehurch“, welche die Inselbewohner anzuerkennen sich weigern. Viole Polizeibeamte wurden durch Steinwürfe verletzt. Die Polizeimacht verstand sich dazu, die Insel zu verlassen. Wahrscheinlich werden Soldaten dorthin gesandt, um gegen die Aufrührer vorzugehen. Aus Peking wird berichtet: Der russische Gesandte Lessau theilte den Aevollmächtigten der chinesischen Regierung mit, daß Rußland es ablehne, eine Veränderung am Mandschureivertrag vorzunehmen. Die Verhältnisse sind thatsächlich auf dem todten Punkt angelangt. Man erwartet, daß der chinesische Hof am 7. Januar Paotinafu mittelst Sonderzuges verläßt, um nach Peking zurück zukehren. ** Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen, die am Ende des Jahres im Deutschen Reiche vorhanden sind, wird von der„Arbeitsmarkt=Correspondenz“ auf eine überall hat man die Ausländer, wo sie durch Reichs angehörige ersetzt werden konnten, entlassen. Dagegen haben, wie die„Köln. Vztg.“ hervorhebt, die yndicate, welche bekanntlich eine Regelung der Production im Dienste einer gleichmäßigen Beschäftigung der Arbeiter und einer Verhinderung krisenartiger Arbeitslosigkeit in Aussicht gestellt hatten, keine der auf sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Was außer den erwähnten Maßregeln der Industrie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit geschieht, das geht vom Staat und von den Gemeinden aus. Es gehört hierher die Verwendung einiger hundert Millionen für neue Bahnbauten in Preußen und für Neuanschaffungen, die der Eisenindustrie zu Gute kommen. Ueberhaupt haben die deutschen Eisenbahnverwaltungen mehrfach zweckentsprechende Anordnungen zur Milderung der Arbeitslosigkeit getroffen. In Sachsen sind Arbeiter, die in einem Zweige der Eisenbahnverwaltung überzählig werden, nach Möglichkeit an anderer Stelle im Eisenbahndienst unterzubringen; ist das nicht möglich, so soll man den nächsten Unternehmer von Eisenbahnbauten veran lassen, diese Arbeiter zu beschäftigen, wenn sie sich eignen. Ganz allgemein sollen Reichsangehörige den Ausländern vorgezogen werden. Die einzelnen Dienststellen müssen Verzeichnisse der beschäftigungslosen Arbeiter führen, und die Betriebsleitungen sind angewiesen, stets auf die Unterbringung der in diese Listen Verzeichneten bedacht zu sein. In Bayern hat die Regierung angeordnet, alle im Bereiche der Staatsbahnverwaltung auszufüllrenden Bauarbeiten zu beschleunigen; die Verwendung ausländischer Arheiter soll beschränkt werden, und es sollen möglichst erheirathete einheimische Arbeiter zur Verwendung gelangen. Auch die Regierungen von Württemberg, Baden, Hessen, Braunschweig und den thüringischen Staaten haben Maßregeln zur Milderung der Arbeitslosigkeit ergriffen oder bisher wenigstens Erhebungen über den Umfang derselben angestellt. Den gleichen Weg haben in den letzten Wochen fast alle größeren deutschen Städte, zahlreiche Mittelstädte und auch viele Landorte beschritten. Man hat in allen diesen Orten zum Theil erhebliche Summen für die schleunige Ausführung bestimmter Arbeiten, namentlich Hoch= und Straßenbauten, bewilligt. Die Organisation des Arbeitsnachweises ist in Deutschland noch sehr unvollkommen; nichtsdestoweniger hat dieselbe schon manche Erfolge zu verzeichnen. Viele städtische Arbeitsnachweise sind theilweise mit Erfolg bemüht, die Arbeitslosen auf das Land zurückzuleiten, ihnen den Uebergang zu landwirthschaftlicher Thätigkeit zu ermöglichen. So hat das städtische Arbeitsamt in Ludwigsburg in letzter Zeit etwa 50 land wirthschaftliche Arbeiter im Monat vermitteln können: der Arbeitsnachweis in Konstanz hat durch söine 24 Filialen im badischen Seefreis mit dem städtsschen Ueberschuß den Arbeitermangel in den Dörfern vollständig beseitigt. Namentlich aus vielen Kleinstädten findet gegenwärtig eine Abwanderung auf das Land statt, doch auch die Arbeitsnachweise der Großstädte haben mit der Vermittelung landwirth= schaftlicher Arbeiter heute erheblich mehr Erfolg als früher. Natürlich vermag die Landwirthschaft, zumal jetzt im Winter, nur einen sehr geringen Theil der Beschäftigungslosen aufzunehmen. Auch eine wenigstens zeitweise Beschäftigung den Arbeitslosen zu verschaffen ist den Arbeitsnachweisen in höherem Grade als früher gelungen. Alle diese Maßregeln, mögen sie nun von der Industrie selbst, vom Staate und den Gemeinden oder von den Arbeitsnachweisen ausgehen, sind aber doch nur auf eine Milderung des augenblicklichen Nothstandes berechnet und bewegen sich demgemäß in verhältnißmäßig engem Kreise. Groß angelegte Vorbeugungsmaßregeln gegen wirthschaftliche Krisen und ihre Folgen sind nicht unmöglich, aber schwer; auch müßten sie zu ihrer vollen Wirksamkeit einen internationalen Charakter tragen. Ein Schritt zu diesem Ziele wäre die Schaffung einer Versicherung gegen Folgen der Arbeitslosigkeit, welche Frage bekanntlich schon lange den Gegenstand öfentlicher Erörterungen bildet. Auch dem Reichstage liegt gegenwärtig ein Antrag der Abgeordneten Rösicke(Dessau) und Dr. Pachnicke vor, der den Reichskanzler ersucht, eine aus Vertretern der verbündeten Regierungen, aus Mitgliedern des Reichstages und sonstigen auf diesem Gebiete erfahrenen Männern zusammengesetzte Commission zur Prüfung der bisher von Berufsvereinen, einzelnen Unternehmern und Gemeinden gegen die Folgen der Arbeitslosigkeit geschaffenen Versicherungseinrichtungen einzusetzen. Gleichzeitig soll dieselbe Vorschläge zur zweckmäßigen Ausgestaltung dieses Versicherungszweiges machen. Die Erörterung dieser Frage, deren überaus große Schwierigkeit nicht zu verkennen ist, dürfte gerade im jetzigen Augenblick höchst zeitgemäß erscheinen, und wenn sie auch den von der gegenwärtigen Krisis betroffenen Arbeitslosen keinen Nutzen mehr bringen könnte, so wäre es doch im Hinblick auf die Zukunft wünschenswerth, daß dieselbe ihrer grundsätzlichen Lösung entgegengeführt würde. Drovinzielles. * Ueberfüllung der Eisenbahnwagen. Das Urtheil des Berliner Landgerichts l in Sachen des Justizraths Wagner wider den Eisenbahnfiscus, durch das die Klage auf Rückzahlung von sechzig Pfennig Fahrgeld wegen Ueberfüllung des Eisenbahnabtheils abgewiesen wurde, ist jetzt ausgefertigt. Aus den Urtheilsgründen ergiebt sich, daß das Landgericht in Uebereinstimmung mit dem Kgl. Amtsgericht I, welches dem Klageantrage stattgegeben hatte, der Ansicht ist, daß die Verkehrsordnung, deren Vorschriften für den Personentrausport in erster Reihe maßgebend sind, keine Bestimmungen enthält, die auf den Fall der Ueberfüllung während der Fahrt zur Anwendung kommen könnten, daß vielmehr Mangels solcher Bestimmungen die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches über den Werthvertrag(§ 631 ff.) dem Rechtsverhältniß der Parteien zu Grunde gelegt werden müssen. Das Landgericht nimmt aber an, daß eine Controle über die ordnungsmäßige Besetzung der Abtheile in den Staatsbahn= und Vorortzügen eine derartige Vermehrung des Beamtenpersonals und dadurch Mehrkosten herbeiführen müßte, daß alsdann der ermäßigte Tarif, wie er auf diesen Zügen eingeführt ist, eine erhebliche Erhöhung erfahren müßte. Die Tarifermäßigung sei nun aber gerade dafür gewährt, daß das Controlperonal, welches bei Fernzügen vorhanden ist, in Fortfoll kommt un ähnliche Unkosten erspart würden. Deshalb bestimme§ 17 des Tarifs(der als Theil der Verkehrsordnung anzusehen ist), daß das Publikum sich die Plätze selbst wähle und eine Controle über die Besetzung der Abtheile nicht stattfände.„Die hier gegebene Auslegung des Trausportvertrages ist diejenige, welche Treu und Glanden mit Rücksicht auf die Verkehrssitte erfordert (§ 157 B. G.=B.]. Die Ermäßigung der Fahrpreise, die schnelle Folge der Züge, ihr pünktlicher Abgang und ihre Ankunft liegt im Interesse des Publikums, und wer diese Vortheile genießen will, muß billiger Weise auch die mit diesem System verknüpften Nachtheile mit in den Kauf neumen.... Am Schlusse des Urtheils wird ausgeführt: „Ob etwa die Eisenbahnpolizei aus sanitären oder sonstigen Gründen Veranlassung finden müßte, einer Ueberfüllung der Abtheile gegenüber einzuschreiten, ist nicht Sache richterlicher Ccgnition, vielmehr lediglich Verwaltungsangelegenheit.“ * Verbreitung des Verständnisses für die socialrolitische Gesetzgebung. Ueber einen dankenswerthen Erlaß des Cultusministers wird der„Schles. Ztg.“ geschrieben: Das Verständniß für den Werth unserer socialpolitischen Gesetze(Krankenversicherung, Unfallversicherung, Alters= und Invalidenversicherung) soll bei der Jugend schon in der Schule geweckt werden. In Folge einer bezüglichen Verfügung des Cultusministers haben die Bezirksregierungen entsprechende Anweisungen an die Schulbehörden erlassen. Als geeignete Unterrichtsfächer, bei denen Belehrungen über jene Gesetze angebracht werden können, werden der Geschichts= und der Rechenunterricht bezeichnet. Dem Geschichtsunterricht läßt sich, wie es in einem Regierungserlasse heiftt, eine zusammenhängende Besprechung namentlich anschließen bei der Betrachtung der Friedensthätigkeit der drei ersten Kaiser des Deutschen Reiches,„um zu zeigen, wie die Monarchen Preußens es von jeher als ihre besondere Aufgabe angesehen haben, der auf die Arbeit ihrer Hände angewiesenen Bevölkerung den landesväterlichen Schutz angedeihen zu lassen.“ Im Rechenunterricht, der die Kinder ja auch auf die Rechenfälle des praktischen Lebens vorzubereiten hat, sollen vornehmlich solche Aufgaben aus dem einschlägigen gesetzeskundlichen Stoffe gestellt werden, welche die Versicherten am meisten beschäftigen. Der Schüler soll in den Stand gesetzt werden, den vorliegenden Einzelfall der betreffenden Aufgabe unter die allgemeine Bestimmung des betreffenden Gesetzes unterzuordnen. Hörde, 30. Dec. Auf Zeche„Bickefeld“, die bekanntlich durch das Platzen eines Steigerohres unter Wasser geKunst und Cillen. Ein verunglücktes„Ueberbrettl“. Auf dem Gipfel des Parnaß in der deutschen Reichshauptstadt haben sich in dem nun zur Rüste gehenden Jahre so viele neue„Musentempel" angesiedelt, daß es schwer fällt, diese„Ueberbrettl“,„Bunte Brettl“, „Cabarets" und„Musenställe" der Reihe nach aufzuzählen. Die finanziellen Erfolge des Herrn v. Wolzogen haben die anderen„modernen" Dichter nicht schlafen lassen. Einer nach dem Andern wird Theaterdirector. Am vorigen Sams ist in Berlin in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße neue„Ueberbrettl“ Trianon eröffnet worden. Man es ebenso gut„Unterbrettl“ nennen können, da die und Besucher in diesem neuen„Musentempel" die üge über ihren Köpfen rollen hören, ein Zuder das„Moderne" an der Sache erhöhen mag, im aber sehr lästig ist. Ueber die Eröffnung des berichtet die„Germ.“ in folgender Weise:„Die se Leitung des Trianon=Theaters hat Otto Bierbaum übernommen, in dem die Moihrer größten Lyriker erblicken. Diesen Ruf erhalten haben, wenn er nicht auf den ungekommen wäre, im Dienste der„kleinen rector des Trianon=Theaters zu werden. In Ueberbrettl übte ein Lied von Otto Julius ne große Anztehungskraft aus, so daß es in eine gewisse„Popularität" erreichen anspruchslos man in Berlin in dieser Betag die Anspruchslosigkeit der ersten Strophe darthun:„Ringelringelrosenkranz.— Ich weiner Frau.— Wir tanzen um den Rosen Alingklanggloribuisch,— Ich dreh' mich wie ein dieses Lied soll noch das Beste sein unter den Chansons“, die Otto Julius Bierbaum„ge Ein Meisterstück von Poesie! Aber Herr Bierbaum war damit in Berlin populär ged'so sollte denn auch sein Name für das Trianon(und dessen Kasse) eine Zugkraft ersten Rannes Die Premiere war ganz darnach angethan. Alles, man bei Erstaufführungen großen Stils in unseren Theatern fieht, die Vertreter der Litteratur, der der Hochfinanz und der anderen oberen Zehnd. hatten sich am Samstag zu der Eröffnung des neTheaters ein Stelldichein gegeben, und alle waren Erwartung..... So unheimlich ist wohl nie bei einer Premiere gezischt und gejohlt und geworden, als bei der Eröffnungspremiere im n=Theater. Und das Programm des ersten Abends in der That ein schwerer Mißgrift. Dem ersten Theil, eim„dramatische Phantasie" nach Ernest Dowson:„Die Dame im Monde" nahm man als eine belanglose Reimerei über eine Idee ohne Handlung ganz gelassen und ohne Widerspruch auf. Den zweiten Theil bildeten„Kleine Spiele". Er begann mit einem Weihnachtschor„Die Hirten“ von Philipp Rödelberger, und hier zeigte der einmüthige und laute Beifall, daß das Premierenpublikum keineswegs voreingenommen war, sondern die Leistungen im Gesange sowohl wie in dem lebenden Bilde gern anerkannte. Ein Lied„Der Postillon" von Hans Richard wurde anscheinend im Publikum nicht verstanden. Die Mozart'sche Scene„Der Schulmeister"(Liebe Kinder gebt doch Acht, daß ihr das ABC recht macht") erinnerte gar zu sehr an die harmlosen Aufführungen aus der Jugendzeit, wurde aber im Uebrigen recht hübsch vorgetragen. Das alte Menuett„Er hört mit ihr den Guckguck schreyn“ war passabel. Der dritte Theil sollte den„Clou" des Abends bringen:„Die Hirtin und der Schornsteinfeger" oder„Das ist der Lauf der Welt"; Singspielchen in drei Aufzügen von Otto Julius Bierbaum und Franz Blei mit Musik von Carl Lafite. Aber gerade dieses dreiactige Stück brachte den Mißerfolg des Abends vollends zu Wege. Das„Singspielchen“ soll ein Märchenspiel sein. Um die Mitternacht werden in einer Zimmerecke einige Nippessachen(in Menschengröße dargestellt, weshalb die Decoration der Zimmerecke ins Riesenhafte ging) lebendig. Die Hirtin(aus Berliner Porzellan), eine Adoptivtochter des bekannten Porzellanpagoden(Meißeneers Porzellan), in romantischer Liebe zu einem Schornsteinfeger(aus Backpflaumen) entbrannt, während der Meißener„Chinese mit der sächsischen Klangfarbe“ sie dem Faun(aus Nußbaum) vermählen will. In ihrer romantischen Schwärmerei entfliehen die Hirtin und der Schornsteinfeger durch den Schornstein, um dem Mond und den Sternen nahe zu sein, und der zweite Act spielt demgemäß auf dem Rand eines Schornsteins! Wieviel„genialer“ ist dagegen„Frau Luna" im Apollotheater erdacht! Aber mit der Schornsteinromantik ist es nichts; die Hirtin kehrt in die Zimmerecke zurück und nimmt dann den Faun, während der Schornsteinseger aus Backpflaumen seinem niederen Range entsprechend auf die Köchin in der Portierstube hingewiesen wird.„Das ist der Lauf der Welt!“ Großartig, nicht wahr? Ein Theil des Publikums hatte es schon nach dem ersten Act nicht mehr aushalten können, und das Theater verlassen. Die Uebrigbleibenden suchten sich bei dem zweiten und dritten Act durch Zischen und andere Kundgebungen ihres Unwillens zu entschädigen. Wenn z. B. die poesievolle Stelle:„O Nacht, o Nacht, o Nacht! Die Sterne so viel Feuer, der Mond so ungeheuer", dreimal gesungen wurde, da hätte doch kein Auge trocken bleiben sollen, während die„Banausen“, die für solche Blüthen moderner Poesie kein Verständniß haben, hellauf lachten. Und die bangvolle Frage:„Hörst Du, hörst Du?“ wurde aus dem Publikum nach Art,— Auffübrungen im Lumpetheater mit„Jawohl, es ist ein Stadtbahnzug“(der gerade vorüberrollte) beantwortet.„Ich bin eine tragische Fiaur“, meinte der Schornsteinseger, und„Sehr richtig!“ erschallte das Echo aus dem Hintergrunde. Und als nun noch gegen die langen Monologe in den Dramen eine bissige Bemerkung kam,„weil sie nur die Handlung aufhalten", ertönte hier ein„Bravo" und dort das Wort„Selbst Monolog!" Dazwischen hörte man laut Bemerkungen wie „Unerhört!".„So'n Mumpitz!",„Blech!" usw. Kurz, der Skandal wurde immer größer, und als der Vorhang zum letzten Mal zusammengezogen wurde, ertönte von allen Seiten ein Zischen, das keinen Laut des Beifalls hätte aufkommen lassen.“ Reste Sappho'scher Gedichte. Der„Reichsanz.“ berichtet, daß der Directorialassistent an der egyptischen Abtheilung der königl. Museen, Dr. Schubart, beträchtliche Reste zweier Gedichte Sapphos entdeckt habe. Ein ganz zerrissenes und zerknülltes Stück Pergament, heißt es in dem Bericht, stellte sich als Rest einer Pergamentrolle heraus, auf der Gedichte aus dem 5. Buche der Sappho geschrieben waren. Die Handschrift stammt aus dem 6. und 7. Jahrhundert, und daß sich Gedichte Sapphos bis in diese Zeit erhalten hatten, wußten wir. Sie sind erst durch den Einbruch der Araber zu Grunde gegangen. Der späte Schreiber hat allerdings nicht mehr verstanden, was er schrieb, auch keine Lesezeichen gesetzt, aber seine Fehler lassen sich meist berichtigen. Schlimmer ist die Zerstörung und die Ungelenkheit der Schrift, die das Lesen schwierig und die Herstellung einer genügenden Photographie unmöglich macht. Immerhin erhält man beträchtliche Reste zweier Gedichte, die in der Form neue Zusammensetzungen der bekannten metrischen Glieder geben. In dem ersten Gedicht nimmt eine Schülerin Sapphos unter Thränen Abschied; die Lehrerin tröstet sie und erinnert sie an das Schöne, das sie namentlich im gemeinsamen Gottesdienst erlebt hätten. In dem andern scheint sie eine Freundin zu trösten, die sich nach Atthis sehnt, einem jungen Mädchen, das wir schon aus Sapphos Gedichten kannten, das nun aber nach Lydien verheirathet ist. Die Verse lauten etwa so:„Wenn sie jetzt unter Lydiens Frauen erscheint, ists, als träte der Vollmond röthlich am Abendhimmel hervor. Da erbleicht aller Sterne Schimmer; es fliegt über den Meeresspiegel, über den Anger im Blumenflor Lichterschein. Lieblich ist gefallen der Thau; üppig stehen die Rosen, zarte Kräuter und buschiger Klee.“ Wir sehen, wie die Dichterin von Mytilene nach Asien hinüberschaut; die Frühlingsnacht hat eben begonnen. Da erhebt sich der Mond über den Horizont, roth von den Dünsten, und erst über die See, dann über die Felder, die zum Meere abfallen, breitet sich sein Licht, on den Thauperlen bricht es sich, und darum sieht die Blumenfreundin, daß die belebende Feuchte gefallen ist; es ist nun so hell, daß sie den Rosenbusch am Rain und die Stauden über dem Rasen der Wiese unterscheiden kann. Dieses Naturbild aber zeigt ihr das Wesen der wahrhaft schönen, edlen Frau, die zwar alle andern überstrahlt, aber nicht um sie zu verdunkeln, sondern durch den Widerschein ihres Liebreizes Alles verschönt und belebt. Das Buddhisten=Heiligthum in Lhassa. Wir lesen in der„Voss. Ztg.“: Wie schon aus der kurzen Drahtmeldung hervorgeht, die der schwedische Forschungsreisende Dr. Sven Hedin soeben über seine Reise durch Tibet an den König Oskar gesandt hat, bildet diese Expedition ein Ereigniß ersten Ranges auf geographischem Gebiet. Augenscheinlich war es Hedin nicht vergönnt, Lhassa zu betreten, aber die Reise durch Tibet selbst führte zu wichtigen Entdeckungen, und so stehen interessante Aufschlüsse zu erwarten, denn Tibet birgt noch bis heutigen Tages eine Menge Räthsel. Insbesondere Lhassa, das größte Heiligthum der Buddhisten, wird mit einer Sorgfalt vor dem Betreten der Europäer gehütet, die geradezu beispiellos ist. Müssen doch die russischen buddhistischen Kalmücken und Burjaten, die sich nach Lhassa begeben, um dort ihre Gebete zu verrichten, alle Spuren ihrer Lagerplätze austilgen, ja selbst die Excremente der Kameele müssen weggeschafft werden, was in der Regel in der Art geschieht, daß man sie mitnimmt. Bereits eine ganze Menge Forschungsreisende hat sich vergeblich bemüht, Lhassa zu erreichen. Sie mußten entweder auf halbem Wege umkehren, oder sie fanden in den Wüsten ihren Untergang. Als eisler der ersten Besucher der Stadt wird der italienische Missionar Odorik genannt, der nach mehrjährigem Aufenthalt in China die Heimreise über Tibet antrat und dabei Lhassa besucht haben soll. 1624 gelang es dem Jesuiten Andrade, nach Lhassa hinein zu kommen, die Jesuiten spielten überhaupt später und bis in's 18. Jahrhundert hinein in dieser Stadt eineRolle, bis sie vertrieben wurden. Im vorigen Jahrhundert glückte es dem Engländer Manning(1811), als Hindu=Medicin Mann verkleidet, und den beiden französischen Missionaren Huc und Gabet(1844), Lhassa zu betreten. Später sandten die Engländer in Indien häufig Hindus, die in Vermessungsarbeiten ausgebildet waren, nach Lhassa, und ihnen sind viele Aufschlüsse zu danken. Einem russischen Buddhisten, Norzunoff, gelang es sogar, eine photographische Aufnahme des heiligen Berges Potala zu machen. Auf der Höhe dieses Berges erhebt sich die Residenz des Dalai=Lamas, und den Gipfelpunkt bildet hier wieder die Klosterfestung mit dem Haupttempel, in dem sich die 22 Meter hohe Colossalstatue des buddhistischen Manjveri befindet. Das Götterbild, dessen Haupt mit prachtigen Edelsteinen geschmückt ist, reicht durch zwei Stockwerke. setzt wurde, sind die Sümpfungsarbeiten derart gefördert worden, daß die Wasserhaltungsmaschine wieder in Betrieb gesetzt werden konnte. Die Trockenlegung der Sohlen ist schon jetzt vollständig, sodaß die Förderung mit Beginn der nächsten Woche wieder ausgenommen werden soll. Hagen, 80. Dec. Ein von seiner Frau getrennt lebender Mann versuchte die Erstere zu ermorden. Die Bedrohte, die auf ihr Geschrei Hilfe bekam, erhielt einen Schnitt in die rechte Halsseite. Der Attentäter wurde verhaftet. Im Gefängniß machte er einen Selbstmordversuch, indem er sich an seiner Unterjacke auftnüpfte. Durch das Röcheln auf merksam gemacht, eilte der Wache habende Beamte in die Zelle und schnitt den Selbstmörder ab. Nach längerer Zeit gelang es, ihn zum Leben zurückzurufen. Arnsberg, 81. Dec. In Verbindung mit den beiden anderen Regierungsbezirken ist die hiesige Königliche Regierung gegenwärtig mit den Vorarbeiten einer Polizeiverordnung betr. die Errichtung von Wasserwerken beschäftigt. Paderborn, 30. Dec. Dem„Frankf. Vbl.“ wird ein Brief zur Versügung gestellt, der von einem Fahrgast des bei Altenbeken verunglückten D=Zuges an einen in Frankfurt wohnenden Freund gerichtet ist. In demselben wird besonders die Geistesgegenwart und energische Thätigkeit des Franziskanerpaters mit folgenden Worten hervorgehoben:„Im fünften Wagen saß unser lieber Rogatus, nur einen Meter weit von dem Unglücks wagen. Am ein Haar war es üm ihn geschehen. Gott sei tausend Mal gedankt, daß er ihn gerettet, auch dafür, daß er die Gnade hatte, durch ihn all den Verwundeten und Sterbenden noch die Generalabsolution bezw. Absolution zu ertheilen. Der Pater ist mit großer Lebensgefahr auf den Wagen geklettert und hat den Unglücklichen zugerufen, daß ein Priester da sei; er hat ihnen laut die Reuegebete zugerufen und sie ebenso laut absolvirt. Dann hat er noch im Schnee neben den Sterbenden gekniet, wenn sie vielleicht noch beichten konnten. Nicht weniger hat er sodann an den Arbeiten theilgenommen, um die Verunglückten aus den Trümmern zu befreien und ihnen Hülfe zu bringen, sö weit er vermochte, besonders das Feuer mit zu löschen. Wenn Du in den Zeitungen liest, daß ein Ordensbruder thatkräftig geholfen habe, so wisse, es war unser lieber Rogatus. Obwohl er seinen Namen trotz mehrfacher Auf forderung nicht nannte, wußten doch bald alle Anwesenden, daß er Pater und Priester war. Ich wundere mich, daß dies nicht auch in der Zeitung gestanden hat; es wäre vielleicht den Anwesenden ein großer Trost gewesen. Nicht wahr, wir dürfen uns nicht nur freuen und Gott danken, wir dürfen stolz sein auf unseren lieben Rogatus, dem Gott so viel Muth und Geistesgegenwart verliehen, um im rechten Augenblick mit Gefahr seines Lebens Gottes und seiner Kirche Ehre und ebenso seines Ordens Ansehen zu fördern.“ X Paderborn, 31. Dec. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet:„In verschiedenen Blättern wurde behauptet, daß auf der Strecke Paderborn=Altenbeken, wo am 20. d. Mts. der Personenzug auf den D=Zug auffuhr, die elek trische Streckenblockirung, wie die vom Bundesrath er lassene Betriebsordnung vom 1. October 1898 auf Bahnen mit besonders dichter Zugfolge vorschreibt, nicht ausgeführt sei. Nachunseren Informationen ist das nicht zutreffend. Vielmehr ist auf der genaunten Strecke die Streckenblockirung nach jenen bundesrathlichen Vorschriften, wo nach das Signal für die Einfahrt an einem vorliegenden Abschnitt unter Verschluß der nächsten Zugfolgestation liegen muß, seit länger als 1 Jahr in Benutzung.“ Essen, 31. Dec. Wie die„Rh.=Westf. Ztg.“ meldet, hat Geheimrath Krupp der„Pensionskasse für die Gußstahlfabrik der Firma Friedr. Krupp“ für den 1. Jan. 1902 eine Schenkung von einer halben willion Mark zugewandt. Die Beamten=Pensionskasse der Firma wird hiervon nicht berührt. Ruhrort, 81. Dec. Die Stadt Ruhrort hat eine Volksbibliothek gegründet, die im Rathhause unter gebracht worden ist. Düsseldorf, 30. Dec. Am Samstag hielt der Central gewerbeverein für Rheinland, Westfalen und be nachbarte Bezirke seine 20. Generalversammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Geh. Commercienrath Lueg, gedachte in seiner Eröffnungsansprache des Verlustes, den der Verein durch den Tod seines Verwaltungsrathsmitgliedes, des Generalpräses Schaeffer erlitten hat. Ferner theilte er, laut„Köln. Vztg.“, mit, daß den Mitgliedern der 1902 hier tagenden Congresse der Besuch des Museums gebühren frei gestattet, und daß bis zum Frühjahr ein illustrirter Führer durch das Museum fertiggestellt werden solle. Staat und Provinzen haben ihre Zuschüsse in bisheriger Höhe von 10,000 bezw. 16,500 Mk. weiter bewilligt. Aus dem vom Herrn Director Frauberger erstatteten Jahresbericht ist hervorzuheben, doß das abgeschlossene Verwaltungsjahr mit einem Ueberschusse von 2302 Mk. abschließt. Herr Carl Weiler schenkte dem Verein 10,000 Mk., die zur Verringerung der noch 82,000 Mk. betragenden Bankschuld verwandt werden sollen. Für die Sammlung von Original gegenständen wurden 76 Stück angekauft und 17 Stück geschenkt. Die Mehrzahl der Ankäufe sind Textilgegenstände, darunter ein kleiner Gobelin mit der Darstellung Christi am Kreuze und ein gesticktes Christenwiegendeckchen aus dem 13. Jahrhundert An. 60 Proben ältester Webereien und Stickereien aus dem Gräberfelde von Lykopolis bei Sint in Oberägypten gingen in den Besitz des Museums über. Der Besuch des Museums ging von 13,568 Personen im Vorjahre auf 12,014 zurück, die Vorbildersammlung wurde von 6327 gegen 5691 Personen im Vorjahr besucht. Es wurden viele Entwürfe und Ausführungen kunstgewerblicher Gegenstände, sowie Copien nach Original= gegenständen ausgeführt. Auch wurden vom Verein viele Entwürfe zur Decoration von Ausstellungsobjecten für 1902 erlangt. Nachdem über die Jahresrechnung für 1900/1901 Entlastung ertheilt und der mit 54,000 Mk. in Einnahme und Ausgabe abschließende Haushaltungsplan für 1902/1903 genehmigt war, wurde eine Statutanderung vorgenommen, die dahin ging, das Geschäfts jahr in Einklang mit dem von Staat und Provinz zu bringen. In den Verwaltungsrath wählte man u. A. an Stelle des verstorbenen Herrn Generalpräses Schaeffer den Herrn Domcapitular Schnütgen. Berg.=Gladbach. 81. Dec. Die Stadt zahlt ihren Ar beitslosen einen Tagelohn von 2,40 bis 2,60 Mk. In Folge dessen haben vielfach Arbeiter in fester Stellung ihr sicheres Brod verlassen und sich den Arbeitslosen angeschlossen. Die Stadtverwaltung sah sich deshalb genöthigt, den Arbeitslohn für Arbeitslose herabzusetzen und die Arbeitszeit zu verkürzen. Köln, 31. Dec. Der neuerwählte Generalpräses der katholischen Gesellenvereine, Herr Rector Franz Schweitzer, richtet an seine Mitbrüder im Präsesamte ein herzliches Eine andere Sehenswürdigkeit bildet der Dalai=Lama, der lebende Vertreter der Gottheit. In der Regel ist dies geistliche Oberhaupt ein Kind. Gewöhnlich erfolgt die Wahl in der Art, daß unter den Knaben, die unmittelbar nach dem Ableben des Dalai=Lamas versammelt werden, das Loos oder vielmehr der Zufall entscheidet, denn das jenige unter den Kindern, das zuerst nach den Kleidern, Schmuckstücken usw. des Verstorbenen greift, gilt als der Nachfolger ud wird unter großen Feierlichkeiten in's Potalakloster gebracht, wo der Knabe nun Gegenstand der Verehrung ist. Jeden Morgen hält der Dalai=Lama Empfang ab. Sind alle Pilger in dem großen Empfangsraum versammelt, so erscheint der Dalai=Lama selbst und nimmt auf einem hohen Thron Platz. Zu seinen beiden Seiten nehmen einige hundert Priester je nach ihrem Rang Aufstellung, wobei sie zwischen sich einen Gang freilassen, auf dem nun die Pilger vorbeikriechen. In politischer Beziehung erfreut sich Tibet des Interesses Rußlands und Englands. Beide Reiche sind sich natürlich klar darüber, daß Tibet seiner geographischen Lage nach früher oder später in den Machtbereich des einen der beiden Länder kommen müsse, und von diesem Standpunkte aus be trachtet wird es schon eher verständlich, weshalb so häufig englische oder wenigstens in englischen Diensten stehende, sowie russische Reisende das ungastliche Tibet aufgesucht haben. Rundschreiben. Er sagt darin, daß die ihm aufgelegte Bürde schwer und die ihm zugewiesene Aufgabe sehr verantwortungsvoll sei, bekemit aber, daß er rückhaltloses Gottvertrauen, herzlich guten Willen und warme Liebe zu Kolpings Sache mit in sein Amt bringe, und hofft auf allseitige treue Mitarbeit. Die Leiter der Gesellenvereine ruft er auf, sorgsam Wache zu halten über die Gesellen, die vielen Gefahren gegenwärtig ausgesetzt seien, und unverbrüchlich festzuhalten an dem alten, bewährten Kolpingschen Programm, damit das Fundament des praktischen, werkthätigen Christusglaubens im Vereine gewahrt werde. Den veränderten Zeitverhältnissen müsse Rechnung gctragen werden und deshalb seien die Innungen zu begrüßen. Für eine gründliche gewerbliche, technische, kaufmännische und vor allem geistige Ausbildung der Mitglieder sei Sorge zu tragen, besonders in den größeren Vereinen. Mit Nach druck hebt der neue Gencralpräses, der nächstens wohl eine Rundreise zu den größeren Vereinen vornehmen wird, hervor: „Wenn auch noch mancher neue Stein in das Gebäude unserer Vereine hineingefügt werden muß, wenn auch manche Aufgabe, die man früher nicht kannte, an uns ge bieterisch herantrikk— eine Aenderung des alten Kolpingschen Programms darf es für uns nie und nimmer geben. Wir müssen uns stets bewußt bleiben, daß die Erfahrung gelehrt hat, wie die Durchführung der Kolping'schen Grund sätze allein im Stande ist, eine Regeneration des Hand werks auf christlicher Grundlage herbeizuführen. Nie wollen wir der modernen Bewegung unser Auge verschließen aber stets muß sorgfältig abgewogen werden, ob und wie das„Neue“ mit dem bewährten„Alten“ in Einklang zu bringen ist.“ Köln, 31. Dec. Dem Rosenmontagszug liegt, wie wir der„K. Bztg.“ entnehmen, folgende Zugordnung zu Grunde: In üblicher Weise eröffnet den Zug viel Volk und berittene Polizei, dem sich Herolde zu Pferde mit den Geistesheroen gewidmeten Kränzen anschließen. Werkleuten und Bildhauern folgen Bürgermeister und Stadträthe Kölns, welche der Enthüllungsfeier des dem Dichterpaar von der Stadt gewidmeten Denkmals beiwohnen. Alt deutsches Musikcorps führt die 2. Abtheilung des Zuges (Schiller) an; diesem folgen„Die Glocke“, die große, an die Alles gehangen werden kann, deren Klöppel, das Züng lein des alten, giftigen Drachenweibes— der Fama— nimmer ruht,„Der Handschuh", Marke Hundeleder, total zerreißbar und„Der Gürtel".„Die Räuber", für die tollen Tage ihren Raubgelüsten entsagend, ziehen in wohl geordneter, sangesfroher und liederreicher Gruppe einher Der alte Mohr mit seinen Söhnen zum Faschingsfeste versöhnk, in Liebe und Eintracht vereint, schließen sich an, gefolgt von der Ehrengarde der Jungfrau von Orleans des XX. Jahrhunderts, eine schmucke Gruppe französischer Edler und Ritter, die statt auf altem, vergangenen Zeiten angehörendem Streitrosse, auf zierlichem blumengeschmück ten Rade, dem Streitrosse der Zukunft, dem kampfesmuthi gen„Mädchen aus der Fremde“ die Wege ebnen;— der wiedererstandenen„Jungfrau von Orleans“, die entgegen ihrer traditionellen Thätigkeit auf den blutigen Gefilden ihres Heimathlandes im friedlichen Wettstreit der Nationen hinausgezogen in fremdes Land, siegreichen Einzug haltend durch das Brandenburger Thor und so dem sehnsüchtigen Rufe ihres Volkes à Berlin endliche Erfüllung bringend. Die Söhne der freien Schweiz ziehen vorüber(Jäger, Schützen, Fischer, Hirten 2c.), die auf prächtigem Wagen ihren getreuen Kampfgenossen„Wilhelm Tell“ im Triumph durch unsere Vaterstadt führen.„Die unüberwindliche Flotte"; die deutsche Flotte, die in herkömmlicher Weise die wafsentragende Bevölkerung Kölns und ihre muthigen Gefährtinnen, die Küchen=Dragoner, und solche, die es werden wollen, zum Tanze ladet. Ein Musikcorps, Spanier, schreitet unter schmetternden Fanfaren einer Reitergruppe spanischer Granden voran, welche ihrerseits den Wagen des jugendlich=schwärmerischen„Don Carlos“ geleitet. Im engsten Zusammenhang mit seinem Don Carlos steht Schillers Prosa=Werk:„Der Abfall der Niederlande". Die Fußgruppe,„Die Künstler", vereinigt in bester Eintracht die Vertreter der schönen Künste. Stammverwandt schließen sich den Künstlern in einer Reitergruppe:„Die Philosophen“(in der Einzahl: PhiloSuff) an. Das folgende Bild:—- eine glanzvolle Gruppe Musikcorps Matrosen hat auf des Königs Geheiß die Edlen seines Landes eingeholt zum festlichen Mahle; In stolzer Reitergruppe ziehen einher die Ritter und Knappen— ein stattlicher Troß in altdeutscher Gewandung— gefolgt von dem Wagen:„Der Taucher". Ein Musikcorps, Schweden in malerischer Tracht, spielt einem Vortrab der Wallenstein'schen Armee, der Reitergruppe:„Wallensteiner", zum Kampfe auf, während auf dem folgenden Wagen, in „Wallensteins Lager“, der alte Friedland selbst mit Terzky, den beiden Piccolomini, mit Illo und Buttler usw. Kriegsrath hält. Ein Musikcorps in den Kölner Farben eröffnet den Reigen und diesem folgen in prächtiger Reitergruppe: „Maria Stuart“ mit„Fiesco";„Prinzessin Turandot“ mit„Ritter Toggenburg";„Phädra“ mit dem„Graf von Habsburg" als Gäste des Kölner Bauer und der Jungfrau an deren Liebeshof; Vorreiter in den Kölner Farben schließen sich an und diesen folgt der„Triumph der Liebe" als Wagen des Kölner Bauer und der Jungfrau. Diese Prachtgruppe beschließt den Schiller'schen Theil des Zuges; die dritte Abtheilung desselben(Goethe) wird angeführt von Trommlern und Pfeifern, Musikcorps, Generalstab und Corps der Funken=Infanterie;„Götz von Berlichingens“ Burg, belagert von der Funken=Infanterie, sehen wir an uns vorüberztehen. Die Fußgruppe:„Wer kauft Liebesgötter" bringt ein kleines Straßenbild aus unserer Vaterstadt.„Der Rattenfänger", in dem bekannten Costüme, zieht, seine Flöte blasend oder ein Liedchen singend, einher; ein Schwarm mittelalterlich gekleideter Kinder—(Jungen und Mädchen von 7 bis 14 Jahren) folgen ihm tanzend und singend, gewissermaßen die Vorläufer des nun folgenden Wagens„Hans Sachs poetische Sendung". Die Schuhmacherinnung folgt mit fliegenden Fahnen ihrem großen Meister. Ein fröhliches Musikcorps— Wanderburschen— folgt, und diesen eine Truppe Reisiger, welche den Wagen„Meister Wilhelms Lehr= und Wanderjahre" geleitet. Diesem folgt eine Reitergruppe stattlicher Normannen, die dem prächtigen Wagen des„Königs von Thule" und seiner Buhle Geleit geben. Das Musikcorps Klatsch= basen zieht an dem fröhlichen Volke vorüber, das bei der nun folgenden lieblichen Gruppe„Beruf der Störche" so gern der glücklichen Tage der Kindheit, ihrer Märchen und Sagen gedenkt. Auf dem Wagen„Der Zauberlehrling" sehen wir, wie der alte Zauberer(der Senior) den jungen Zauberer, den Zauberlehrling(den Junior) einführt in die Mysterien seiner Wissenschaft. Die nun zunächst folgenden Gruppen usw. sind Gocthes bedeutendstem Werke, dem Faust gewidmet. Es folgt das Musikcorps und die Ehrengarde des Prinzen Carneval und diesen folgt der Glanzpunkt des Zuges, der Wagen des Prinzen Carneval:„Die Geschwister"; Colonia und Venczia vereint, erwarten des Prinzen Ankunft; sehnsüchtig schauen sie hinaus in die Ferne,— da— über ihnen schwebt aus den Wolken ein mächtiger goldener Greif mit weitausgebreitetem Flügelpaar, einen feenhaft aufgeputzten Muschelwagen ziehend, darauf Prinz Carneval herniedersteigt aus dem Reiche der Feen, um sich dem Schwesternpaar für die fröhlichen Tage zu weihen. Uerdingen, 30. Dec. Ein junger Fuhrmann war auf einem Fabrikhofe mit Aufladen von Asche beschäftigt, als sein Pferd scheute. Bei den Versuchen, das Thier zu beruhigen, gerieth er zwischen einen daselbst stehenden Waggon und sein eigenes Fuhrwerk. Hierbei erlitt er so schwere Verletzungen, daß er auf der Stelle starb. Kevelger, 30. Dec. In der Nähe der Walbecker Chaussee wurde ein Tagelöhner, der zugleich Jagdausseher war, mit gespaltenem Hinterkopfe todt aufgefunden. Es liegt die Vermuthung nahe, daß der Mann ein Opfer der Wilderer geworden ist. Zwei der That verdächtige Personen sind bereits verhaftet worden. Goch, 28. Dec. Der frühere Rendant der hiesigen Allgemeinen Ortskrankenkasse hat, wie seiner Zeit berichtet, 4200 Mk. unterschlagen, welche Summe nach dem Krankenversicherungsgesetze der Vorstand zu erstatten hat, weil er es bei den Revisionen an der erforderlichen Gründlichkeit fehlen ließ. Die Generalversammlung der Kasse genehmigte nun ein Abkommen, wonach die drei früheren Vorstandsmitglieder der Arbeitgeber sich verpflichteten, ein Drittel der unterschlagenen Summe, also 1300 Mk., nebst Zinsen freiwillig zu zahlen, mit der Maßgabe, daß das dritte Vorstandsmitglied, welches erst kurz vor Entdeckung der Unterschlagungen eingetreten war, frei bleiben soll. Die Vorstandsmitglieder aus den Arbeitnehmerkreisen sind zur Erstattung nicht in der Lage. Hochneukirch, 31. Dec. Bei der Beerdigung des Postassistenten, welcher am Vorabende des Weihnachtsfestes von einer Locomotive überfahren wurde, ereignete sich ein erschütternder Vorfall. Nachdem der Priester die Gebete gesprochen, fiel plötzlich der Onkel des jungen Mannes zur Erde und war eine Leiche. Ein Herzschlagshaets seinem Leben ein jähes Ende bereitet. Eus irchen, 31. Dec. Zu der Verhaftung des Kieler Messerstechers in Euskirchen schreibt die„Kieler Ztg.": Am 22. December wurde auf telegraphische Requisition der Kieler EStaatsanwaltschaft in Euskirchen ein junger Mann verhaftei und Tags darauf in das Kieler Untersuchungsgefängniß eingeliefert, der sich während seines Kieler Aufenthaltes Volontärassistent Dr. med. Kleinertz nannte, aber weder im Sommer= noch Winterhalbjahr Studirender oder Hörer der Kieler Universität war. Der Verhaftete hat verschiedene Diebereien eingestanden; ob er auch Messerstechereien verübt hat, ist noch nicht erwiesen; der Verdacht scheint zu bestehen. Vermischtes. Berlin, 30. Dec. Große Spielergeschichten beschäftigen seit geraumer Zeit die Charlottenburger Criminalpolizei. In Charlottenburg bestand schon lange eine harmlose Gesellschaft, die auf den Rennbahnen, in Kaffeehäusern und Restaurationen mit großem Eifer dem Spiel in allen seinen Formen oblag. Die Leute wußten sich so einzurichten, daß ihnen nur schwer beizukommen war. Bei den letzten großen Rennen zu Baden=Baden ereilte endlich einige Mitglieder der Gesellschaft ihr Geschick und nun kam der Stein ins Rollen. Die Ertappten blieben lange Zeit in Haft, bis die Voruntersuchung abgeschlossen war. Der Untersuchungsrichter am Landgericht zu Karlsruhe kam nach Charlottenburg und ging hier mit dem Criminalwachtmeister Tacknann den Spuren weiter nach. Haussuchungen förderten ein schweres Belastungsmaterial zu Tage. Heute (Montag) beginnt in Karlsruhe wegen der Vorgänge in Baden=Baden die Hauptverhandlung. Ein Bäckermeister und Hauseigenthümer Stange, ein Schuhmacher Amort, ein früherer Hausbesitzer Feerig, ein gewisser Wulf, ein Mann Namens Wilczek, der blonde August,„Johannes" und noch mehrere andere Leute aus Charlottenburg stehen dort vor dem Strafrichter. Unter den Belastungszeugen befinden sich u. A. Criminalwachtmeister Tackmann, ein Fuhrherr, dem die Spieler in einem Lokal in der Kirchstraße in Charlottenburg in einer Nacht 22,000 Mk. abgeknöpft haben sollen, und ein Kellner, der in einem Café in der Berlinerstraße um 67 Mk. erleichtert wurde. Die weiteren Ermittelungen führten aber dahin, daß auch hier noch eine ganze Reihe von Leuten sich zu verantworten haben wird, und zwar nicht bloß wegen gelerbsmäßigen Glücksspiels, sondern auch wegen Falschspiels, das sie nicht minder gewerbsmäßig betrieben. Zu diesen Leuten gehören auch wieder die Spieler von Baden=Baden, ferner eine Anzahl Gastwirthe, die das Spiel duldeten und der Verfertiger der einseitig beschwerten Würfel, mit denen hauptsächlich falsch gespielt wurde. Zu derVerhandlung waren 40 Zeugen geladen. Die Angeklagten, Agent Amort und Agent Fiering aus Charlottenburg, Agent Schaffenberger, Kellner Drahotta und Kellner Maenner aus Berlin wurden zu 3 Wochen bis 2 Monaten Gefängniß verurtheilt, die jedoch durch die Untersuchungshaft als verbüßt erachtet wurden. Berlin, 30. Dec. 83 Todte und 176 Schwerverletzte sind die Opfer der Großen Berliner Stratenbahn im ablaufenden Jahre. Krankfurt a. O., 80. Der. Im Dorfe Goellen(Kreis Königsberg=Neumart) sind zwei Schulknaben beim Schlittenfahrten auf der dünnen Eisdecke des Goellensees ertrunken. Siemerode(bei Heiligenstadt), 29. Dec. Der Typhus hat hierselbst wieder zwei Männer dahingerafft. Es waren zirei Brüder im blühendsten Alter. Run sind schon 68 Typhuserkrankungen(12 pCt. der Gesammteinwohnerzahl) hier vorgekommen, von denen 11 tödtlich verliefen. Die Typhusepidemie wird auf das schlechte Wasser zurückgeführt. Mit Unterstützung der Regierung soll nun eine Wasserleitung im hiesigen Dorfe angelegt werden. ( Kassel, 28. Dec. Heute ist fünf Aufsichtsräthen der Trebergesellschaft die Anklageschrift in einem Umfange von 100 Druckseiten zugestellt worden. Die Eröffnung des Verfahrens erfolgt erst später. Offenbach, 30. Dec. Bei einem nächtlichen Rencoutre wurde ein 17jähriger Arbeiter erstochen. Acht Personen, die den Genannten mit Messern bearbeitet haben, wurden verhaftet. Metz, 30. Dec. Unter dem dringenden Verdacht, den Raubmord an Frl. Lory in Leipzig begangen zu haben, wurde gestern Nachmittag hier ein aus Wien gebürtiger Schriftsetzer verhaftet, welcher sich auf der Durchreise nach Wien befand. Straßburg, 81. Dec. Universitätsprofessor Dr. Spahn in Straßburg hat sich zu Weihnachten mit der Tochter des Sanitätsraths Dr. Carl Bracht in Berlin verlobt. Herzogenbusch, 24. Dec. In der Armenkasse der hiesigen Gotteshäuser wurde ein Fehlbetrag von 86,000 Fl. entdeckt. Schuldig ist der seit einigen Monaten entlassene Kassirer F. van Weert. Durch Caution sind nur 20,000 Fl. gedeckt. Wien, 80. Dec. Der Vicepräsident des Landgerichts, Hofrath Holzinger, der in mehreren sensationellen Schwurgerichtsprocessen denVorsitz führte, verübte Selbstmord. Als Ursache wird drohende Erblindung angegeben. Rom, 80. Dec. In Florenz wurde ein österreichischer Hotelkellner Namens Brandstätter verhaftet, der der Wiener Polizei Enthüllungen über ein geplantes Attentat gegen den Kaiser Franz Josef angeboten hatte. Man vermuthet, es handle sich um eine Erlangung von namhaften Geldbeträgen. )( Paris, 30. Dec.(Telegr.) Der Farbenhändler Lemault wurde mit durchschnittener Pulsader aufgefunden. Die That soll von L.'s Wirthschafterin ausgeführt worden sein, als ihr Hausherr sich in trunkenem Zustande befand. Die von der Wirthschafterin geraubten Juwelen und Werthpapiere wurden beschlagnahmt. )( Paris, 31. Dec. Der Gemeinderath lehnte in einer bis 3 Uhr Morgens dauernden Sitzung mit 39 gegen 36 Stimmen die von der Commission zur Deckung des Deficits beantragte Zuschlagtaxe zur Grundsteuer ab. )( New=York, 30. Dec.(Telegr.) Frau Stamsord hat der Universität in San Francisco ein Geschenk von 22,000,000 Mark vermacht. Tanger, 80. Dec. Eine Wasserhose ging über Safi nieder und bedeckte die niedrigst gelegenen Stadttheile mit einer bis zu drei Metern steigenden Wassermenge. Das Unwetter währte 10 Stunden. Sämmtliche Läden in der Hauptstraße sind zertrümmert und die Waaren nach dem Meere zu geführt worden. Ueber 200 Menschen sind ertrunken. Jedoch befindet sich unter ihnen kein Europäer. Das Zollhaus und der Zollspeicher sind vollständig fortgeschwemmt. Der Schaden ist sehr bedeutend. Peking, 31. Dec. Hiesige chinesische Zeitungen berichten, in Ninghiafu(Provinz Kansu) seien ein französischer Missionar und eine Anzahl chinesischer Christen ermordet worden. Eine amtliche Bestätigung liegt nicht vor.. Kasernenhofblüthe. Unterofficier(zum blekruten beim Turnen):„Machen Sie doch nicht ein so trauriges Gesicht, wie ein Affe, der erfahren hat, daß Sie von ihm abstammen!" Heiteres. Vorstudium. Erster Gauner:„Wat schneidest Du denn vor entsetzliche Irimassen vor'n Spiegel?“— Zweiter Gauner:„Ach. ick hab'’ne kleine Schwindelei vor, un da übe ick mir in ehrliche Jesichter!" Drucksehler. Es dauerte nicht lange, so war die Gesellschaft vollständig beisammen und die allgemeine Vorstellung konnte beginnen. Der Krieg zwischen England und den Boeren. = London, 31. Dec. Ein Telegramm Kitcheners aus Johannesburg besagt, daß nach Berichten der verschiedenen britischen Colonnen in der Woche seit dem 29. December 35 Bocren gefallen sind, 5 wurden verwimdet, 237 gefangen genommen und 51 ergaben sich. In diesen Ziffern sind die Verluste Dewets bei den Angriffen auf die Lager Dartnells und Firmanns nicht eingeschlossen. Nach Mittheilungen aus zuverlässiger Quelle, sollen von Dewets Leuten 30 gefallen und 50 verwundet sein. Dewets Truppen stehen noch in Langberg und füdlich davon. Kleinere Commandos befinden sich in der Nachbarschaft von Reitz. Spens und Plumer operiren in der Gegend von Amersfoort. Am 28. December trieben sie einen Theil des Commandos Britz über die Eisenbahn nach Süden. Spens machte 24 Gefangene, Plumer 3. Bruce Hamilton stieß am 23. Dee. östlich von Ermelo auß Grobelaars Commando. Der Feind entkam im Nebel unter Zurücklassung von 4 Todten und 11 Gefangenen. Mackencie nahm im Norden 17 Boeren gefangen. French berichtet, daß er weiter befriedigende Fortschritte mache.— Tweefontein. Wer sich daran erinnert, welche Rolle zu Beginn des Krieges das Schlachtgeschrei der Jingos „Rache für Majuba!“ spielte, dem muß es als besonterr Tragikomik erscheinen, daß jetzt im dritten Jahre des Krieges ein Veteran von Majuba, nämlich De Wet, fast eine genaue Wiederholung jenes für die britischePolitik in Südafrika so verhängnißvoll gewordenen Gefechtes geliefert hat. Seit Beginn des Krieges haben die Aoeren selten mit so kühner Offensive einen so erfolgreichen Schlag geführt, wie De Wet am Weihnachtstage bei Dweefontein. Das britische Lager war am Abhange eines vereinzelten Kopjes aufgeschlagen, dessen eine Seite fast steil abfiel. Der Abhang war verschanzt und Vorposten waren aufgestellt. Auf der abschüssigen Seite jedoch scheint man sich auf die Schwierigkeit des Geländes verlassen zu haben. Am Rande der abschüssigen Stelle standen zwar einige Posten und diese haben anscheinend ihre Pflicht nicht gethan. Wenn es bei Majuba möglich war, einen steilen Abhang zu erstürmen, trotzdem die Vertheidiger des Majuba Hill auf den Angriff vorbereitet waren, so war es um so leichter für De Wet, die britische Stellung bei Tweefontein durch einen Ueberfall zu nehmen.„Wenn De Wet's Erfolg,“ schreibt der„Daily Graphic“,„hauptsächlich seinem hervorragenden Wagemuth zu verdanken ist, so muß man andererseits bekennen, daß die Briten ihm in ziemlich naiver Weise in die Hände spielten. Zunächst war es höchst gefährlich, eine so kleine Abtheilung in einer isolierten Stellung 14 Meilen von ihren Unterstützungstruppen zu lassen, wenn man wußte, daß der verwegenste der Boerenführer sich in der Nähe befand. Ferner ist es zweifellos, daß der Ueberfall dadurch begünstigt wurde, daß der britische Commandeur es unterließ, die niedriger gelegenen Theile der abschüssigen Stelle zu besetzen.“ Schiebt so die ministerielle Zeitung den Soldaten die Schuld zu, so vertheidigt die„Daily News“ ausdrücklich die Truppen in Sud#frika gegen den allgemeinen Vorwurf der Pflichtvergessenheit. Lord Kitchener habe mit dem zu seiner Verfügung stehenden Material sein Möglichstes gethan, aber die Regierung habe ihm eben nicht die genügenden Truppen zur Verfügung gestellt. Die Zeitung weist mit Recht darauf hin, daß das System der Blockhäuser, welches eine bestimmte und gewaltige Anzahl von Truppen für sich verschlingt, es absolut erforderlich mache, mit der Ausdehnung der Blockhauslinien stetig Truppen nachzuschieben, damit Lord Kitchener sich nicht gezwungen sehe, in der durch die Blockhäuser gebildeten Kette ein schwaches Glied zu lassen oder aber die Zahl der zu offensiven Operationen nothwendigen Truppen auf gefährliche Weise zu schwächen. Gerabe am Weihnachtstage hatte eine Anzahl englischer Zeitungen es wieder einmal für nöthig befunden, die Erschießung der gefangenen Boeren mit der üblichen Begründung, daß sie Banditen seien, zu fordern. Am selben Tage geriethen zahllose Engländer in die Gefangenschaft der Boeren! Trotzden die englische Presse derartige Erfahrungen währrnd des Krieges nun wohl schon hundert Mal gemacht hat, vergißt sie immer wieder die Lehren, welche die eindringlichste Mahnung dagegen enthalten sollten, die Regierung zu Maßnahmen zu drängen, die schließlich doch nur den britischen Soldaten verderblich werden würden. Uebrigens sollten sich die Zeitungen, von denen eben die Rede war, die Worte zu Herzen nehmen, die Lord Kitchener seinerDepesche über das Unglück anfügt:„Die Boeren benahmen sich gut, und ließen Leute zurück, welche für die Verwundeten zu sorgen hatten. Telegramme. W Berlin, 1. Jan. Dem commandirenden General des 18. Armeecorps, Lindequist, wurde der Schwarze Adlerorden verliehen. W Berlin, 1. Jan. Zur Neujahrsfeier im Königsschlosse hatte die kaiserliche Familie die Familientrauer abgelegt. Nach dem Festgottesdienst in der Schloßkapelle, an dem die kaiserliche Familie, zahlreiche Fürstlichkeiten, der Reichskanzler und sämmtliche hohen Würdenträger theilnahmen, fand die Nagelung und Weihe von Fahnen einiger neuer Truppentheile statt, Daran schloß sich die lationscour im Weißen Saale des Schlosses. empfing der Kaiser, danach die Kaiserin die C wünsche der Botschafter. Der Kaiser empfing Gratulationen der commandirenden Generale. 1 Uhr begab sich der Kaiser mit dem Kronpri und dem Prinzen Eitel Friedrich unter den Hoch des Publikums zu Fuß nach dem Zeughause zur roleausgabe, woselbst die commandirenden Gen und die Officiere der Berliner Garnison waren. Nachmittags fuhr der Kaiser bei den schaftern vor. Später kehrte die kaiserliche zum Neuen Valais zurüg. Handel und Gewerbe. Das Cokssyndikat hat den Ver Zta.“, officiell mitgetheilt, daß v# Productionseinschränkung rechnen sei, da die Verbrauche Preisherabsetzung von 1 Mk. für coks wird zum 1. Februar erwartet. Am eine Versammlung der Mitglieder des Cokssyndikats in welcher die Anordnungen nachtraglich genehmigt werden sollen. Walzröhren=Syndikrat. Die am Samstag in Berlin stattgehabte Versammlung beschloß, laut der„Rh.=Westf. Ztg.“, die Verlängerung sowohl des Gas= als auch des Siederohr=Syndicats um 1½ Jahre. Geschäfts=Uebernahme. Meinen vielen Freunden und Bekannten, sowie dem geehrten Publikum von Gelsenkirchen und Umgegend zur gefl. Nachricht, daß ich am heutigen Tage das 27415 Colonial-, Wein- u. Fettwaaren- Geschäft zum „Neustädter Butterhaus“ in Gelsenkirchen, Weidenetr. 14, käuflich erworben habe. Mit der Bitte um recht fleißigen Besuch, verbinde ich die Versicherung, daß ich bestrebt sein werde, durch Lieferung nur bester Waaren zu billigsten Preisen die mich beehrende Kundschaft in jeder Weise zufrieden zu stellen. Ergebenst Friedrich Schwitteck. Gelsenkirchen, den 2. Januar 1902. Matratze der Zukunft! JETZT CEEFTII GESCH DACA 113532. 2 Jede Nachahmung wird gerichtlich verfolgt. 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Majestht des Kaisere und Könige findet nach Beschluß der Stadtverordneten=Versammlung am Montag, den 27. Januar 1902, Nachmittags 3 Uhr, in der„Stadthalle“ ein St. Marien- und Kirchbau-Verein in WanneI Gedeckes Mk.) Wer= Cognac trinkt und sparen will, der machtsin., Cogngeselber aus Mellinghoffs Cognacessenz. Hunderttausende thun es schon und sind seit Jahren treue Abnehmer dieser ältesten u. beliebtesten Cognacessenz, und wer von ihnen ja einmal eine der vielen Nachahmungen probierte, kehrte immer wieder zu der bewährten Mellinghoffe Cognacessenz zurück. Wer daher vor Nachahmungen und durch diese entstehenden Enttäuschungen sich schützen will, der achte beim Einkauf auf d. Firmenaufdruck Dr. Mellinghoff& Co., Bückeburg, oder auf den Namenszug Dr. F. W. Mellinghoff auf den Etiketten und weise Flaschen ohne diese einfach zurück. Auch Mellinghoffé Rum, Arrac, Punsch und Likö= essenzen sind sehr beliebt. 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Gelsenkirchen, den 27. December 1901. Der Erse Bürgermeister: Machens. Lol. Maschinenbau= u. Hüttenschule in Duisburg. Am 5. April 1902 werden neue Lehreurse eröffnet: 1. für Maschinenbau und Elektrotechnik, 2. für Hüttenwesen, Gießerei und chem. Großgewerbe 3. im Abend- und Sonntags=Cursus. 27360 Aufnahmebedingung: 4 Jahre prakt. Berufsthätigkeit. Programme werden kostenfrei zugesandt von der Direction. Den geehrten Herren Rauchern empfehle ich meine renommirte u. äusserst preiswürdige Marke Sorgenbrecher Für lange Pleile: per Pfund 1 Mk. in Paketen zu 125 Gramm Vollgewicht, Grobschnitt in Blaudruckpackung, ein gesunder, leichter und doch aromatischer Tabak. Peurchatis Braundrnekpackung. em wohlbekömmlicher, goldgelber, qualitätreicher Tabak. Heinr. Jos. Du Mont, Köln a. Rh. Tabak- u. Cigarren-Fabrik, gegr. 1735. Zu haben in vielen Colonialwaren- und Cigarren-Geschäften. Vertreter für den Krois Geisenkirchen und Umgegend: # Chr. Steinmetz in Schalke i. W. veranstalten ihre diesjährige Weihnachts-Feier bezu. Stiftungs-Fest am Sonntag, den 5. Januar, im großen Kursaal, durch musikal. Vorträge, Gesang u. Theater. U. a. gelangen folgende herrliche Stücke zur Aufführung: I. Fräulein Hasenfuse. Lustspiel in 1 Acte. 2. in der Johannienacht. Elsen=Festspiel. 3. Die Schönheit der Tugend. Drama in 4 Acten aus der Zeit der Christenverfolgung, mit eingelegten Liedern und zwei lebenden Bildern. 27462 Entree: Mitglieder des Marienvereins 25 Pfg., Mitglieder des Kirchbauvereins 50 Pfg. Nichtmitglieder 1 Mk., Kinder 50 Pfg. Kassenöffnung ½5 Uhr. Beginn ½6 Uhr. Es laden hierzu ein Die Vorstände beider Vereine. Wanne I, den 30. December 1901. Männer-Gesang-Verein „Glück auf“ Ueckendorf. (Dirigent H. Jansen jun., Bochum.) Das im October v. J. aufgeschobene verbunden mit nachfolgendem Tanzkränzehen Beamtt, Brautleute etc. wird nunmehr am 5. Januar d. J., Nachmittage 4 Uhr, im Lokale des Herrn Alvermann stattfinden. Der gesangliche Theil wird vornehmlich in dem Vortrag der auf dem großen Gesang=Wettstreit in Gelsenkirchen preisgekrönten Chöre bestehen, worauf wir besonders aufmerksam machen. 3 Kinder unter 14 Jahren haben keinen Zutritt. Eintrittspreis: Vorverkauf 75 Pfg., an der Kasse 1 Mk. Der Verstand. Männer=Gesana=Verein „Germania“ = Biemarok SSTECCTEK wollen Sie wirklich spottbillig Spiegel, Oefen, 35 Kein Laden! Kein Laden Neue Kotzen=Felle eingetrosfen; serner empfehle ich EucalyptusOel. Flora-Drogerie Jul. Schmitz, Kaiserstrasse 22, gegenüber der kathol. Kirche. 25999 u. s. w. kaufen, so gehen Sie 32 Ringstr. 32. Bis zum 10. Januar ganz besonders billige Kaufgelegenheit feinerer, garautirt solider Gegenstände. Täglich geöffnet von 9—4 Uhr, Sonntags von 11½—2 Uhr. Montags und Samstags geschlossen. Mau verlange nur Kleiner Schellfisch 17 Pig. Angel-Schollfiech, Bückinge, Seemuscheln empfehlen 60 & Wolff, Schalke, Grillostraße 11. 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Nachmittags 3½ Uhr: Alt-Heidelberg, Schauspiel. Abends 7 Uhr: Die verbunkene Glocke, Sve. Freiwillige BürgerFeuerwehr T Gelsenkirchen. Donnerötag, 2. Januar er., Abends 8½ Uhr: Vorstands-Sitzung. Abends 9 Uhr: Monatl. Versammlung. Tages=Ordnung: 1. Winterfest und Geburtstagsfeier Sr. Maj. 2. Vereinsangelegenheiten. Vollzähliges Erscheinen erlwartet Der Chef. veranstaltet am Sonntag, den 5. Januur 1902, Nachmittags 5 Uhr beginnend, ein Großes Vocal- und s Instrumental=Concert unter Mitwirkung mehrerer hervorragender auswärtiger Gesangvereine, mit nachfolgendem Tanzkränzchen im Vereinslokal Restaurant„Germania“ H. Schulz jr. Karten im Vorverkauf à 75 Pig. sind bei den Sängern und dem Vereinswirthe zu haben, an der Kasse à 1 Mk. Eine Dame frei. 12 Es ladet hierzu ergebenst ein Der Vorstand. Gelsenkirchen, und Kirchstraßen-Ecke, 1. Etage, Eingang von der Carlstraße. eine Probestunde gratis zu nehmen, um sich von der Gediegenheit und Leichtsaßlichkeit der mehrfach prämirten Jaues'schen Lehrmethode zu überzeugen. Die Haupt=, Tag= u. Abendeurse beginnen am 2., 3. und 7. Januar 1902 in nachstehenden Fächern: Schnellschönschreiben, Rundechrift, Currentschrift, Buchführung, Stenographie, Macchinenechreiben, Correspondenz, Rechnen, Wechsellehre, Rechtschreiben, Comptoirpraxie, Deutech, Engl., Franzöeiech. Meine Methode im Schönschreiben ist so erfolgverheißend, daß sogar Leute, welche mit der linken;Hand schreiben, wie aus nachstehendem Dankschreiben ersichtlich, sich in kurzer Zeit eine schöne geläufige Handschrift aneignen. Vorbereitungs=Curse für Vergschule. Lehrsächer: Deutsch, Rechnen, Algebra, Bergbaukunde und Zeichnen. Comptoirieten und Beamte können für ihre Ausbildung in den kaufmännischen Fächern nie zu früh sorgen. Fast täglich kommt es vor, daß denselben Gelegenheit geboten wird, in eine besser salarirte Stellung zu rücken. Es tritt dann häufig der Umstand hindernd in den Weg, daß die Leute ein oder das andere kaufmännische Fach, welches in der neuen Stellung verlangt wirk, entweder gar nicht oder nur theilweise beherrschen. Gewöhnlich ist es dann aber bei dem sehr häufig plötzlich vorkommenden Stellenwechsel zu spät, Zum die Lücke im Wissen auszufüllen und der Stellesuchende Fahr, muß aus dem Grunde auf die bessere Stelle verzichten, wis da man einem Intelligenteren den Vorzug giebt. Es sollte darum jeder Comptorist, welcher nicht mit allen Handelswissenschaften vertraut ist, während seiner freien Abendstunden sich die nöthigen Kenntnisse aneignen, da der Unterricht für das Bureaupersonal nach den Bureaustunden bis Abends 10 Uhr stattfindet. Beginn eines neuen Dameneursus in sämmtl. Fächern. Jeder Schüler hat das Recht, den Cursus bis zu seiner vollständigen Ausbildung zu besuchen, ohne Nachzahlung des ursprünglich vereinbarten Honorars. 27344 Janes Schreib- u. Handels-Lehr-Institut, Carl- und Kirchstrassen-Ecke. Fernspr. 974 Amt Dortmund. Mehrfach prämiirt. Größtes Institut in Westfalen und Rheinland. Eine der vielen Referenzen: Herrn C. Jaues, Dortmund. Hierdurch theile ich Ihnen mit, daß mein Sohn in der kurzen Zeit, in welcher er Ihr Institut besucht, überraschende Fortschritte im Schönschreiben gemacht hat. Es ist dieses umsomehr anerkennenswerth, als derselbe mit der linken Hand schreibt. Auch hat der Chef meines Sohnes sich über die Erfolge lobend ausgesprochen. Hochachtend gez.: Lohmann, Dortmund, Schlosserstr. 60. St. Autonins Knappen-Verein KR Montag, den 6. Jannar, nach der Frühmesse: Gemeinschaftliche hl. Communion. Der Vorstand Spar- u. Bauverein Wanne (Eingetr. Gen. m. b. H.). Sonntag, 5. Jaunar 1902, Nachmittags ½4 Uhr: General= Versammlung Saale des Gastwirths Herrn Rettgen. Tages=Ordnung: 1. Vortrag des Abgeordneten Herrn Franke. 2. Aufnahnie neuer Mitglieder. 3. Zahlung der Geschäftsantheile. 4. Verschiedenes Nichtmitglieder haben Zutritt. Der Aufeichterath: 67 Bock, Vorsitzender. Bierstall. Special-Ausschank von Dortmunder, helle und dunkle Biere. Deckelglas 1/10 zu 15 Pfg Eigene Metzgerei. Jeden Mittwoch: Schlacht-Fest. Von 9 Uhr ab: Wellfleisch, von 6 Uhr Abends: ff. Wurst. Tägliche Abwechselung der verschiedenen warmen Speisen. Frische Seemuscheln. SparkassenGelder zu 4½% an 1. Stelle in jeder Höhe zum sof. Ausleihen bereit. J. Duhrmann, Caternberg, Mittelstraße 4. Fernspr. 2359. 27355 20 Bände Meyers Texica billigst zu verkaufen bei 37 Alteköster, Neustr. 16“. Warnung. Das unbefugte Begehen und Befahren der zum Dörmanns Colonat in Bulmke gehörigen Privatwege und Grundstücke, sowie das Ablagern von Schutt und Bodenmassen jeder Art auf denselben wird strenge untersagt. Zuwiderhandlungen werden unnachsichtlich zur polizetlichen Bestrafung gezogen. Gelsenkirchen, 2. Jan. 1902. 32. Die Gutsverwaltung. Deutsche #X Doggo, tigerfarbig gestreift, am Samstag entlaufen. Wiederbringer Belohnung. 27455 Wirth Betten, Schalke=Feldmk. Der heutigen Nummer unser. Zeitung liegt ein Prospect der Firma Heinrich Lanz in Mannheim bei. 27393 Statt besonderer Anzeige! gläckliche Die Geburt 54 eines 5 Töchterchens zeigen hocherfreut an Otto Blasinsky und Frau Bertha geb. Voltmann. Bulmke, Neujahr 1902. Emmy Eickelkamp Fritz Uhlendort Verlobte — Vertobte Gelsenkirchen, Gut Wedigenstein(Porta) Neujahr 1902. 30 Bekanntmachung. Die Lieserung der Fourage für die Pferde der hier stehenden Gendarmerie für die Zeit vom 1. April 1902 bis 31. März 1903 wird um Samstag, 4. Jan. 1902, Vormittags 11 Uhr, auf Zimmer 24 des hiesigen Rathhauses öffentl. verdungen, wozu Lieferungslustige eingeladen werden. Gelsenkirchen, 27. Dee. 1901. Der Erste Bürgermeißer. I. A.: Dr. Naberschulte. Gelsenkirchen Geburten: Heinrich v. Schristsetzer Wilhelm Bee, Adolf Bleiche 2c., Xzum Händler Philipp Huber, Julius v. Schlosser Julius Neuen=vermiethen. haus, Martha v. Adam Schnittka, Fahrradhdl. Josef Lauer, Martha v. Bam. Agnes v. Bam. Johann Korte, Gerhard v. Bam. Johann Alders, Theodor v. Buchhdl. Gottlob Közle, Anna v. Bam. Jacob Backes, Gertrud v. Buchdruckereibesitzer Fritz Louisgang, Elisabeth v. Schmied Mathias Freskatis, Heinrich v. Bam. Gottlieb Rogalla, Aloysius v. Schneider Ludwig Bielski, Josef v. Bam. Anton Matuschek, Helmuth v. Bam. Alfred Herzog, Louise v. Bgin. Johann Samulewsky, Elisabeth v. Bäckermstr. Josef Hennigseld, Stephanns v. Bam. Anton Ruzycki, Wilhelmine v. Schreiner Gustav Niemann, Elisabethu. Leopold v. Bgm. Bartholomäus Kulmanz, Friedr. v. Bam. August Zerlin, Frieda v. Bgm. Eduard Badziong, Maria v. Bam. August Krämer. Heirathen: Bgm. Heinrich Naujokat mit Anna Mildebrandt, b. ev. Sterbefalle: Ernst Kröger, 6 W., Theodor Kapala, 3 M., Vernhardine Heitschulte, 17 M., Berginv. Johann Brandtstädter, 49 J., Ehefrau Katharina Sgrebsky geb. Schwanka, 47 J., Heinrich Aßler, 11 J., Bgm. Johann Heller, 25 J., Bergtagl. Josef Grüne, 40 J, Berginv. Bernard Amand, 65 I., Martha Schneider, 14 J., Theresia Schirmes, 19 J., Bureaubeamter Josef Marx. 68 J., Wilhelmine Noy, 4 M., Dienstmagd Pauline Wellpott, 17 J., Fuhrmann Johann Winkenwerder, 59 J. verrschaftliche I. Stage, abgeschl., 7 Räume, 3 Mans., 1. April zu 49 Albert Voigt, Gelsenkirchen, Kaiserstr. 24, part. Schöne herrschaftliche Parterre-Wohnung in Schalke, Rotthausenerstraße, zu vermiethen. 14 Näheres i. d. Expd. d. Ztg. Freitag, den 3. 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Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unersorschlichen Rathschlusse gefallen, gestern Morgen 8 Uhr meinen lieben, unvergeßlichen Gatten, unseren guten Vater, Schwiegervater, Großvaker, Bruder, Schwager und Onkel, den Berginvaliden Friedrich Hölscher nach längerer Krankheit und einem frommen, christlichen Lebenswandel im Alter von 62 Jahren und 6 Monaten zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hiuterbliebenen. Ueckendorf, den 31. December 1901. 45 Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 2. Januar, Nachmittags ½4 Uhr, vom Sterbehause, Schulstraße 80, aus statt. Allen, denen eine besondere Eirladung nicht zugegangen sein sollte, diene dieses als solche. Herrschaftl. 6=räumige Wohnung mit 1 Mansarde u. Zubehör in besserem Hause zum 1. April 1902 gesucht. Offerten unter N. 22 an die Exped. d. Ztg. 22 Wohnung (2 Zimmer im 2. Stock und 1 Dachzimmer) zu Februar zu vermiethen. 27416 Näh. in der Exped. d. Ztg. 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Februar 1902 während der Bureaustunden von 9 bis 12 Uhr Vormittags und 3 bis 5 Uhr Nachmittags im hiesigen Amtshause, Bismarckstraße 9, Zimmer 2, zur Aufnahme in die Rekrutirungsstammrolle persönlich anzumelden, oder bei bescheinigter Krankheit, oder zeitiger Abwesenheit usw. durch ihre Eltern, Vormünder, Verwandten, Dienstherrschaften anmelden zu lassen. Die außerhalb des Amtsbezirks geborenen Militärpflichtigen des Jahrganges 1882 haben bei ihrer Meldung den Geburtsschein vom Königl. Standesamte ihres Geburtsortes, diejenigen älterer Jahrgänge den erhaltenen Loosungsschein vorzulegen. Militärpflichtige, welche nach der Anmeldung zur Stammrolle ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz ändern, haben dieses sowohl beim Abgange, als auch nach der Ankunft der betreffenden Ortsbehörde innerhalb dreier Tage zu melden. Wer die vorgeschriebene Meldung zur Stammrolle, oder ur Berichtigung derselben unterläßt, wird mit Geldstrafe zu 30 Mark, oder mit Haft his zu 3 Tagen bestraft. Eickel, den 28. December 1901. Der Amtmann: Berkermann. von 4—5 Zimmern auf sofort, wo möglich im Mittelpunkt der Stadt gesucht. 58 Näheres Augustastraße 18. zur bis Ein Haus mit Stallung und Hofraum wird zu miethen oder auch zu gesucht. 52 ten unter W. L.. 25 Exped. d. Ztg. erbeten. WirO zu Cher e an die E Haus mit Einfahrt, Hofraum, Stallung und Lagerräume zum 1. odr 15. März mit Vorkaufsrecht zu miethen, eventl. sofort zzu kaufen gesucht. 24 Offerten unter N. 24 an die Exped. d. Ztg. erbeten. Gelsenkirchen, Ringstraße 128. Freitag, den 3. Januar 1902, Vormittage 12 Uhr beginnend, werde ich im Auftrage der Concursverwaltung mit auf dem Hofe des Gemeinschuldners, Gelsenkirchen, Ringstraßelo 128, in der Nähe des Clarastifts die zur Concursmasse ge hörigen Gegenstände: 41 2 gute Pferde nebst Geschirr, ein Posten Heu, Stroh und öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigern. A. Stegemann. 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November 1901 bearbeitetes und bis zum Tage des Erscheinens berichtigtes Nöress-Buch der Stadt Gelsenkirchen sowie verbunden damit ein Nöress-Zuch der Gewerbetreibenden der Stadt Gelsenkirchen, in welchem 1. alle steuerpflichtigen Personen der Stadt Gelsenkirchen alphabetisch mit Angabe ihrer Wohnungen, 2. alle bewohnten Häuser der Stadt Gelsenkirchen nach Straße und Hausnummer geordnet, mit Angabe ihrer Bewohner, sodann 3. in einem separaten Verzeichniß aule selbstständigen Gewerbetreibenden der Stadt Gelsenkirchen nach Brauchen geordnet, ausgeführt werden. Zur Erlangung eines Ueberblicks über die ungefähre Zahl der Besteller des Adreß=Buches erlaube mir hiermit zum Abonnement auf dasselbe ergebenst einzuladen. Der Preis des Exemplares beträgt 4 Mk. Um den Geschäftstreibenden Gelegenheit zu bieten, in dem Adreß=Buche ihre GeschäftsEmpfehlungen zur Kenntniß des Publikums zu bringen, werden dem Adreß=Buche Sbeigefügt. Da das Adreß=Buch ständig in allen öffentlichen Lokalen der Stadt Gelsenkirchen aufliegt und von vorwiegend kaufkräftigen Abnehmern ständig benutzt wied, so haben Anzeigen in demselben dauernden Werth und versprechen erfolgreiche Wirksamkeit. Zur Herbeiführung des guten Erfolges der Anzeigen werden in dem nach Branchen geordneten Verzeichnisse der Gewerbetreibenden die Namen der Inserenten durch Fettdruck deutlich hervorgehoben und wird durch besonderen Vermerk auf das bezügliche Inserat verwiesen. Der Insertionspreis für 1 Seite des Adres=Buches beträgt 18 Mk. „„„ ½„„„„ 10„ „„„„„„„ 6„ Außerdem werden im alphabetischen Verzeichnisse Namen und Branche der Einwohner auf vorherige Bestellung durch Fettdruck hervorgehoben und die Zeile mit 50 Pfg. berechnet. Im Interesse des Zustandekommens dieses für die gesammte Bürgerschaft und besenders die Gewerbetreibenden der Stadt Gelsenkirchen nützlichen Unternehmens bitte um„recht zahlreiche Bestellungen sowie um geneigte Zuwendung von Anzeigen. 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