auch nicht lange zu Der Komponist galt mand ahnte, daß er ibt hatte, geschweige d zwei Söhne hatte. estellt wurden, José varen nicht standesUnterricht erhalten, emand von ihrer issen hatten. Denn er sich schämte! Die SyndikatsStierkämpfer überm erstenmal einen t. Der berühmte Stierkampf in der ssen Verband Blut nden im Ausstand, er dem Zirkus zur Arena wurde er 1 Kollegen empfanbevor er auftreten is hinderte ihn inStiere zu erledigen, Huldigungen des aufregenden Forglische Hauptmann hrt. Die Reise, die 3 Lords Rothschild cher etwa 500 engVon 32 Kamelen, 31 den Strapazen. ar sehr reichhaltig. ten sind den LonDie interessantedition wurden im an während seiner er erste Wüstenfilm größten Kinematowerden. apan tragen die Strohschuhe, die e dieser Strohhufle wird von einem zuf schließt. Zum em noch gewöhneinen vollen Erie Wahrnehmung, die solche Schuhe ebenen Wegen zu ist in Japan eine Hufe der Pferde der Straße Stroher die Hufe zieht. ifschutz dient, verwecken Horn, aus wird. In Turan legen, um Schuhe en mit Hilfe eines us härtestem Horn die Pferde statt Zentimeter hoch it werden. en Zehe. Irgend usgesprochen, daß ilden am sichersten swegung und UnWerde sie bei nem Handel ruhig fahrung, den Anneuerdings ein zen beim Kulturo die Finger frei er, namentlich in zu drei folgenden nn man ihn auch igen Kunstwerken weicht er aber ab, d selbst recht gut bei gewissen Erigen von Vordersentau. rocknete Ware se Kilogramm. Osnabrück, dlung saper lagen : izungen ngsanlagen enge. Einbau in Jederzelt Warm. elegenheit usw für die Amter Dr. Oldendorf, Levern u. Dielingen(Wehdem Erscheim täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn= und Felertagen. Bezugsvreis für den Monat Juli 3000 4, mit Post=Bestellgeld 3036. durch Privatboten 3200. Bostscheckkonto Hannover 1797 Amtlicher Anzeiger des Kreises Lübbecke (Bisher:„Tageszeitung für den Kreis Lübbecke“) Berantwortlicher Schriftleiter: Dr. Hugo Schlüter, Bad Essen Druck und Verlag: Franz Schlüter, Bad Essen Anzeige: kosten für 34 mm eite 1spaltig) 1mm 35 Reklamen für 90 mm Grette un 1 mm Höhe 140 K Schluß der Anzeigen=Bunahme: 12 Uhr mittags. größere Anzelgen tags zuvor. Feruruf Bad Essen Nr. 7 Nr. 147 Preußisch Oldendorf. Mittwoch, 21. Juni 1923 17. Jahrgang Kleine Zeitung für eilige Leser. * Reichskanzler Dr. Cuno hielt bei der Eröffnung der land wirtschaftlichen Ausstellung auf der Königsberger Ostmesse ein polttische Rede. * Die Franzosen haben im Ruhrgeblet eine Verordnun Über die Beschlagnahme von Kohlenlagern bekanntgegeben * D a s L o n d o n e r B l a t t„ O b s e r v e r“ v e r ö f f e n t l i c h t a u f s e h e n erregende Enthüllungen über die französischen Rheinlandpläne " Baldwin hat errlärt, daß ernsthafte Reparationsverhand sinden Lömnen ude unsungn ger beliglschen Ministerkrisis statt ** Die Druckerei des„Volkswillens“ in Münster i. W. wurddurch ein Dynamitattentat vollständig zerstört. dem 25. Juni sind die Preise für Kohle um etw 50 bis 60% erhöht worden. Tirard, Dorten& Co. Barrös, wohl der nationalistischste der Ralionalisten Frankreichs, hat im November 1920 an der Straßburger Universttät fünf Vorträge im Sinne französischer Rheinlandkultur gehalten, und zwar trugen sie den Tit „Le###e du Rhin“, was man am besten mit:„Der Geist der Nheinlandb. völkerung“ übersetzen kann. Das Charakteristischste aus seinen Ausführungen ist die überall hervorleuchtende Anmaßung: Der französische Nationalismus vermindert die Ungerechtigkeit der Welt, Frankreich vertritt die völkerbefreiende lateinische Kultur, Deutschland ist der Hort der Rückständigkeit, und die Gründung des Bismarckreiches st eine herausfordernde Beleidigung der französischen Lebensauffassung. Um leben zu können, um die französische Weltkulturmission zu erfüllen, bedarf es eines größeren Frankreich; das größere Frankreich aber ist— am Rhein. Was damals Barrés unvorsichtig entwickelte, ist der zeistige Untergrund für die französische Rheinlandpolttik, ein geistiger Untergrund, der auf eine siebenhundertjährige Verzangenheit seiner äußeren Formbildung zurückblickt. Es ist der Grundsatz der sogenannten„natürlichen Grenzen Frankreichs“. Aus diesem geistigen Untergrunde sind die Verbindungen zu erklären, die Frankreich mit den cheinischen Separatisten einging, besonders mit Dorten u. Co., sind zu erklären aber auch die Enttäuschungen, weil„Le Génie du Rhin“ eben ein ganz anderer ist, als er sich in französischen Köpfen malt. Oft genug sind über diese heimlich=unheimlichen Bestrebungen Frankreichs im Rheinlande Enthüllungen zutage gefördert worden und die Bücher Dariacs mit der Einleitung Poincarés über die französischen Rheinlandpläne zeigten auch der Welt, was Frankreich wollte und will. Nun veröffentlicht die englische konservative Wochenschrift„Observer" einen Geheimbericht, der von dem französischen Oberkommissar im Rheinlande, Tirard, am 16. April dieses Jahres an das Auswärtige Amt in Paris abgesandt worden sei. Besonders pikant ist, daß es gerade der konservative, also nicht etwa franzosenseindliche„Observer“ ist, der die volle vier Seiten umfassende Denkschrift publiziert. Sie stellt einen Überblick über die Geschichte der Separationsbewegung Dr. Dortens dar und vor allem über die Beziehung der französischen Regierung zu diesen Bestrebungen. Tirard erklärt, daß er im Februar dieses Jahres die Beziehungen mit Dr. Dorten wieder aufnahm, nachden er sie vorher abgebrochen habe. Schon das ist nicht gan anwahrscheinlich. Denn die Besetzung des Ruhrgebiets ha ungefähr alles über den Hausen geworsen, was die Fran sosen in vierjähriger mühsamer und kostspieliger Arbeit zu Pflege des„Gönie du Rhin“ im Rheinland aufgebaut hatten Nach einetnhalb Monaten hofften sie aber durch die Terror politik die Rheinlandbevölkerung wieder empfänglicher fü ihre Pläne gemacht zu haben. Tirard hat serner angeordnet daß Frankreich Schutzmaßnaumen für das Leben Dr Dortens treffen müsse, da dieser Führer des rheinischen Se paratismus von den deutschen Nationalisten bedroht sei Schritt für Schritt schildert der Bericht das Zusammen arbeiten Frankreichs mit Dorten; eist mit fran zösischer Unterstützung war dieser in der Lage, Anhänger zu gewinnen, Propaganda zu treiben und Zettungen zu grün den.„Offiziell“ habe man natürlich nichts mit ihm zu tun Ausführlich stellt der Bericht übrigens auch die sinan ziellen Beziehungen Dortens zu Frankreich dar, wobe dieser gegen den Vorwurf verteidigt wird, er habe das Gel auch für persönliche Bedürfnisse verwandt. Der Berich kommt schließlich zu dem Schluß, daß es wünschenswer ware, mit Dorten zu verhandeln nicht wie mit einer Groß macht, sondern wie mit einem Ratgeber, dessen Rat schläge nach ihrem Werte eingeschätzt werden. „#iot kaum eine glücklichere Minute als gerade di epzlgs, Wür. d#e, Verössentlischung dieses Berichts. Selbster Förelich##########an#ssische auswärtige Ministerlum sosor die Richtigkeit dieses Dokuments dementiert und behaupte der gute Glaube des englischen Blattes getäuscht worde sei. Auch der Pariser„Temps“ behauptet einsach, daß da Ganze das Werk untergeordneter französischer Agenten i Rheinlande sei, die durch Tirard zusammengesaßt seten. Da ist etwa der ganze Inhalt des französischen Dementis. a dessen Wahrheit niemand in der Welt glauben wird. Der „Matin“ versucht sogar zu behaupten, die französischen Agentenberichte seien von Deutschen in Koblenz gestohlen und an den„Observer“ weitergeleitet worden. Im übrigen behauptet der„Matin“, daß in Berlin und London über eine selbständige Republik Ruhr= und Rheingebiet verhandelt werde, an dessen Spitze Adenauer, der Oberbürgermeister von Köln, stehen solle. Die ganze Aktion sei also nichts welter als eine Intrige gegen Dorten. Überflüssig zu sagen, daß das Verlegenheitsgestamme des„Matin“ ettel Lüge ist. In England zweifelt man jedenfalls nicht an der Tarsächlichkeit der Mitteilungen, die gleichsam die Antwort sind auf die englische Note mit den Anfragen über das Ziel der französischen Rheinland= und Ruhrgebietspolitik. Und das ist die politische Wichtigkeit in der Veröffentlichung des„Observer“, die wenige Tage früher erfolgt, als Poincaré diese Note mit gewundenen Redensarten beantworten wird. Die englische Presse stellt auch fest, daß man dem„Observer“ dankbar sein müsse für die Veröffentlichung dieses Dokuments. Die„Westminster Gazette“ erklärt deshalb auch eine Einiaung zwischen Frankreich und England für unmoglich, wenn Frankreich, wie es dies oft zu iun scheine, die Reparationsfrage als untergeordnet ansehe und wirklich auf den Ruin Deutschlands und auf die dauernde Kontrolle von un zweifelhaft deutschem Gebiete aus sei. Sogar die„Dailt News“ erblicken in dem Bericht eine klare Bloßstellung des französischen Versuchs, einen neuen Staat im Rheinland zu errichten durch Intrigen mit dem rheinischen Separatistenführer Dorten. Nun wird England auch allmählich wohl ein klaree Bild über die„Sicherungspolitik“ Frankreichs erhalten für die sich ja noch Lord Curzon einsetzte. Sie ist nichts anderes als der Vorwand für die Verwirklichung dessen was ein Barrés, ein Dartac und jetzt wieder Tirard an streben, und die nichts anderes ist als eine Zerschmetterung Deutschlands. Die politik der praktischen Erwägung Eine Kanzlerrede in Königsberg. Reichskanzler Dr. Cuno nahm mit Staatssekretär Hamm und Reichsernährungsminister Dr. Luther an der Eröffnung der landwirtschaftlichen Ausstellung der Deutschen Ostmesse teil und hielt dabei eine wichtige politische Rede, in der er zunächst diejenigen Fragen eingehend behandelte, die die Stadt Königsberg und die Provinz Ostpreußen im besonderen berühren. Dann ging er auf die allgemeine politische Lage über und sagte u. a.: Über den passiven Widerstand im Ruhrgebiet kann ich aus eigener Überzeugung und Erfahrung sagen, daß der Geist der Abwehr und der Wille zum Widerstand noch ebenso entschlossen und sest ist wie damals, als die fremden Truppen ihren Einzug hielten. Das gibt mir die Stärte und Hoffnung, daß, so unüberwindlich der Wille des Volkes an Ruhr und Rhein ist, so unüberwindlich auch in politischen und wirtschaftlichen Beziehungen sich die ganze Volksgemeinschaft erweisen wird. Daher muß unsere Politik eine aufrichtige und gerade, aber auch eine Politik sein, die darauf bedacht ist, die Leiden dieser echten deutschen Menschen nicht über Gebühr zu verlängern. Die Reichsregierung hat nicht gleichgültig und nicht leichten Herzens in der Ruhrfrage gehandelt. Sie hat aber keinen anderen Weg eingeschlagen, als dem Übermut der Feinde und der Willlür Poincarés und seiner Anhänger angesichts dieser rechtlosen Besetzung Deutschland ein„Nein“ entgegenzurfen. Doch nur solange soll dieses„Keln“ gelten, als es im Interesse freier Wirtschaftsentwickhung und im Interesse der Unabhängigkeit und Sonveränttät Deutschlands unerläßlichist. Daraus erklärt sich der Versuch der Regierung, eine Lösung für die Reparationsfrage zu finden. Es hat keinen Sinn, eine Politik der Idcase zu treiben mit Kräften, die zu schwach sind, sie zu verwirklichen. Wir brauchen eine Politlt der praktischen Erwägung und Zweckmäßigkeit, eine Polltik, die aus dem Boden der Tatsachen und des praktisch Erreschbaren steht. Wäre es nicht schlimm, wenn die moralische Kraft derer, die im unbesetzten Gebiet sttzen, nicht dazu ausreichte, die Frage nach dem eigenen Ich und dem eigenen Wohlergehen In den Hintergrund zu rücken? Nicht der Gedanke an Gewinn und seine Sicherung darf voransteben, sondern der Gedanke, wie wir Volk und Vaterland am besten dienen. Die Reichsregierung und ich sind willens, mit Rücklichtslosigkeit gegen die Kreise vorzugehen, die sich dieser Pflicht entziehen. Leben wir denn In einer normalen Wirtschaft oder ist es nicht so, daß wir unter dem außenpolltischen Druck, der auf uns lastet, gezwungen sind, schließlich auch Maßnahmen zu trefsen, die ein gesundes wirtschaftliches Hirn in normalen Zeiten nicht erdenken würde? In der Frage der Ernährung ist das Schicksal des Volkes und damit auch das Schicksal der Landwirtschaft selbst in die Hand der Landwirte gelegt. Ich dart erwarten, daß Sie alles tun werden, diese große und ernste Ausgabe unserem Volk gegenüber so gut zu erfüllen, wie es nur möglich ist. Minister Luther über die Ernährungspolktik. Bei der Eröffnung der Landwirtschaftsausstellung hielt auch der Reichsernährungsminister Dr. Luther eine Rede, in der er sagte: Für unser Innerpolitisches Leben gibt es nichts wichtigeres als die Arbeitsgemeinschaft von Stadt und Land. Wenn vor wenigen Tagen im Deutschen Reichstag das Gesetz über die Brotversorgung für das nächste Wirtschaftsjahr fast einstimmig von Sozialdemokratie bis zu den Deutschnationalen angenommen worden ist, so ist das ein Beweis oafür, wie sich unser Volk mehr und mehr auf die Notwendigkeit einstellt, daß wir mit gemeinsamen Mitteln dem gemeinsamen Ziele zustreben müssen. Wir müssen auf der einen Seite alles tun, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern, und dazu müssen wir in der Brotgetretdewirtschaft die freie Wirtschaft haben; wir müssen auf der anderen Seite dafür sorgen, daß den Bedürftigsten unseres Volkes der Brotankauf auch künftig moglich ist, und das muß geschaffen werden aus Mitteln der Besitenden. Beide Probleme sind jetzt miteinander verbunden und gemeinschaftlich gelöst. Beschlagnahmte Kohlenlager. Eine neue Raub=Verordnung. Der französische Oberkommandierende der Besetzungsfruppen hat eine neue Verordnung erlassen, wonach alle Kohlenlager im besetzten Gebiet, deren Ausseutung die französisch=belgische Kontrollkommission für notwendig erachtet, beschlagnahmt werden. Den Direkloren der Fabriken und Bergwerke wird nicht mehr gestattet; den Kohlenvorräten irgendetwas zu entnehmen. Ausnahmen önnen nur mit besonderer Genehmigung gestattet werden! Bei Zuwiderhandlung gegen die Verordnung sowie für den Fall, daß den französtsch=belgischen Feststellungs= oder Übernachungsorganen Hindernisse in den Weg gelegt werden, soll Geldstrafe von mindestens hundert Millionen Mark, sowie Gesängnisstrafe bis zu fünf Jahren oder eine dieser beiden Strafen verhängt werden. Auch die Anjestellten eines Unternehmens, die es an der Überwachung jaben fehlen lassen, soll die gleiche Strafe treffen. Der Franzosenzoll wird nicht bezahlt. Gegen den neuen Zoll für Waren, die aus dem usibesetzten Deutschland nach dem besetzten gehen, verhalten sich naßgebende deutsche wirtschaftliche Kreise, insbesondere Westdoutschlands, im Einvernehmen mit der deutschen Rezierung vollständig avlehnend. Gewisse Waren, nanentlich Lebensmittel und Rohstofse, sind zollfrei. Im ibrigen wird aber keinerlei Einfuhrbewilligung bei den freinden Behörden beantragt oder an sie der neue Sanktionszoll gezahlt verden, selbst wenn auch deshalb wirtschaftliche Betriebe in Gestdeutschland zum Erliegen kommen sollten. Chronik der Gewalttaten. — Die Gemeinde Leopoldshafen bei Karlsruhe ist von den Franzosen mit 2 Offizieren und 40 Mann besetzt. Die Offisiere sind in Privatt#usern, die Mannschaften im Schulhaus der Kleinkinderschule und in einem Wirtschaftssaal untergebracht. — Die terrortstischen Zustände im Gebiet des verschärften Belagerungszustandes zwischen Buer und Marl dauern an Besonders scharf gehen die belgischen Truppen bei Marl in der Nähe des Ortes vor, wo die beiden belgischen Soldaten erschossen worden sind. Auf der Straße Marl—Kaltern werden Passanten, Fuhrwerke und Autos von einer dichten Postenkette angehalten. Die Angernsenen werden scharf nach Waffen durchsucht und müssen bei der Visitation den Hut abnehmen und„Hände hoch“ während der langen Durchsuchung dastehen. *— Ein Mainzer Straßenbahnschaffner, der bei einer durch die französische Kriminalpolizei am Bahnhof Kastell vorgenommenen Paßkontrolle das Zeichen zum Weiterfahren gab und der dem Befehl eines Polizisten, den Wagen halten zu lassen, keine Folge gab, was der Beamte als Beleidigung aussaßte, wurde zu einer Geldstrafe von einer Million Mars verurteilt. — In der Nähe des Güterbahnhofes Frimtrop ist der Arbeiter Hugo Schulz von einem französtschen Posten erschossen worden. Näheres ist noch nicht bekannt. Politische Rundschau. Deutsches Reich Die wertbeständigen Löhne. Im engeren Vorstand der Zentral=Arbeitsgemelnschaft sand die Aussprache zwischen Arbeitgebern und Vertretern der Spitzengewerkschaften über die wertbeständigen Löhne statt. Die Arbeitnehmer betonten, daß die Festsetzung der Grundlöhne Sache der Vereinbarungen zwischen den einzelnen Arbeitnehmer= und Arbeitgeber=Organisationen sein müsse, daß aber für die Anwendung des Schlüsselverfahrenfür die Teuerungszuschläge ein zeutrales Abkommen zu trefsen sei. Die Vertreter der Arbeitgebei erklärten, zu diesem Problem noch keine Stellungnahme bekanntgeben zu können Da die Ansichten der beiden Parteien über die einzuschlagen den Wege noch erheblich auseinandergingen, so wählte man schließlich eine aus je vier Arbeitgebern und Arbeitnehmer: bestehende Kommisston, die binnen einer Woche dem Vor tr e so ei ei 1 in C de D F1 B 0 61 in V ste 111 fa fa fi ei ar de er de de di a ge 01 a V 9 U w n a 0 le 2 bi D W w R 1 11 □ 0 se 11 stand der Zentral=Arbeitsgemeinschaft endgültige Vorschlägt unterbreiten soll. Einkommensgrenze für Reichsversicherungen. Nach einer Verordnung des Reichsarbeitsministers wird als Folge der neuen Markentwertung die versicherungspflichtige Einkommensgrenze in der Angestelltenversicherung im unbesetzten Gebiet von 27000000 Mark, im besetzten Gebiet, im Einbruchsgebiet und in dem Gebiet, in dem besondere Vorschriften für die Erwerbslosenfürsorge gelten, von 34000000 Mark festgesetzt. Für die Krankenversicherung wird die Einkommensgrenze auf 21 Millionen(im besetzten Gebiet usw. auf 24 Mill.) Jahresverdienst und entsprechend der Grundlohn erhöht. Die Verordnungen treten für die Angestelltenversicherung mit Wirkung vom 1. Juni, die für die Krankenversicherung ab 2. Juli 1923 in Kraft. Sachseu erkennt die Volksgerichte nicht an Das sächsische Justizministerium erkennt die bayerischen Volksgerichte vor wie nach nicht als rechtmäßige Gerichte an. Das ist die Antwort des sächsischen Justizministers an seinen bayerischen Kollegen auf eine Anfrage, die die Sache klartellen sollte. Da dieser Bescheid des sächsischen Justizministeriums mit den Entscheidungen des Reichsgerichts in Widerspruch steht, ist zu erwarten, daß sich die bayerische Regletung damit nicht zufrieden geben und das Staatsgericht anrufen wird. Abweisung polnischer Proteste Die polnische Regierung hatte eine Note an die Reichsregierung gerichtet, in der sie sich gegen die Rechtsverwahrungen ausspricht, die von Deutschland gegen die gescheyene Teilung Oberschlesiens ergangen sind. Die Reichsregierung antwortete darauf, daß von Polen aus andauernd Forderungen laut geworden sind, den Deutschland verbliebenen Rest Oberschlesiens an sich zu ziehen. Die deutsche Regierung könne den Protest der polnischen Regierung gegen die deutschen Rechtsverwahrungen nicht als berechtigt anerkennen. Aus In- und Ausland. Berlin. Im Reichsarbeitsministerium ist eine Vorlage fertiggestellt worden, nach der bei der Erhebung der Aus(uhrabgaben zu den Sätzen des Tariss Zuschläge erhoben werden sollen. Eine weitere Vorlage steht die Einsch äntung der auf der Freiliste stehenden Waren vor. Beuthen. Bei der Stadtverordnetenwahl entfielen von 44 Mandaten 41 auf die deutschen und 3 auf die polnischen Parteien. Danzig. Die Eisenbahnverbandlungen zwischen Danzig und Polen haben, vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung des Völkerbundes, zu einer vorläufigen Einigung geführt. Wien. Im Zeremoniensaal der Wiener Hofburg ist die Tagung der internationalen Union der Bölkerbundligen In Anwesenbeit von Delegierten von 24 Nationen eröffnet Aus Schlageiers letzten Briefen. „Keine Schande, sondern eine Ehre.“ Am 7. April wurde Albert Schlageter von den Franzosen wegen„Hochverrats“ verhaftet. Sein„Hochverrat“ bestand bekanntlich darin, daß er, ein Deutscher, nicht einsehen konnte und wollte, daß Franzosen, die mit ihren belgischen Mitläufern mitten im Frieden wie eine wilde Kriegshorde in Deutschland eingebrochen sind, das Recht haben sollten, deutschen Staatsbürgern Befehle zu erteilen, und daß er gegen diese Befehle handelte. Am 9. Mai wurde er dafür von einem französischen Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Am 26. Mai wurde dieses Bluturteil vollstreckt. Wie Albert Schlageter sein schweres Schicksal getragen, wie er selbst in der bittersten Stunde nicht an sich, sondern nur an sein deutsches Vaterland und an seine Lieben daheim gedacht hat, beweisen die im nachstehenden veröffentlichten Stellen aus Briefen, die in der Zeit zwischen seiner Verhaftung und seiner Hinrichtung von ihm geschrieben worden sind. In einem vom 22. April datierten Briese heißt es: „Liebe Eltern und Geschwister!... Nun kann ich endlich etwas erleichtert ausatmen, da ich weiß, daß Ihr alle gesund seid und mit Gottes Hilse den ersten Schmerz und vor allem den Schrecken über die Nachricht hinter Euch habt. Es waren seit meiner Verhaftung am 7. April bis heute entsetzliche Tage. An mich konnte ich gar nicht denken, mein Schicksal war mir Nebensache, ich habe gehandelt aus Liebe mu Euch, zu meinem Se Das Rätlel des Heidehauses. Roman von L. Waldbröl 3) Nachdruck verboten Wieder hörte man draußen einen wuchtigen Männer= schritt, und Margarete unterbrach sich mit dem Ausruf: „O weh— da droht mir, wie es scheint, schon wieder eine Entdeckung. Denn hier herum gibt es ja kaum einen Menschen, der mich nicht kennt. Da will ich lieber freiwillig davonlaufen, ehe ich wieder auf so energische Weise fortgeschickt werde wie vorhin.“ Sie verschwand nach der Küche hin; in der Tür aber erschten die breitbrüstige Gestalt eines Mannes in der Uniform eines Gendarmerie=Wachtmeisters. Das verbindliche Lächeln, das sein lebhaft gerötetes, martialiches Antlitz verklärte, ließ von vornherein nicht im Zweisel, daß es kein irgendwie unerfreulicher, dienstlicher Auftrag sein konnte, der ihn hierher führte. „Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle, mein Herr: Gendarmerie=Wachtmeister Möllmann von Reinsdorf. Es ist heute der Tag, an dem mein Kontrollgang mich nach Langenhagen führt. Da hörte ich, daß das Heidehaus einen neuen Bewohner erhalten hal. Und ich wollte mich erkundigen, ob Sie vielleicht irgendein Anliegen haben, das die Pollzei erfüllen kann.“ „Das ist sehr freundlich, Herr Wachtmeister," erwiderte Arenberg,„und es gereicht mir zu besonderem Vergnügen, Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, obwohl ich für den Augenblick keinerlei Wünsche hege, die eine hohe Polizeibehörde zu erfüllen unstande wäre." „Na, was nicht ist kann ja noch werden. Ihr Vorgänger in diesem Hause hätte sich's wayrscheinlich in seinen guten Tagen auch nicht träumen lassen, in welcher Weise sich die Gendarmerte noch einmal mit ihm zu beschäftigen haben würde. Nie in meinem Leben werde ich den Tag vergessen, an dem ich zum letztenmal dier war. Ich wurde—“ Vaterlande; ich weiß dafür zu büßen. Die Größe meiner Strafe rann mich nicht schrecken, noch traurig machen. Wär' ich allein auf der Welt, wüßte ich überhaupt nicht, wns es Schöneres geben könnte, als für sein Vaterland zu sterben. Aber um Euch habe ich gebangt, Tag und Nacht. Hätte ich Euch das ersparen können, ich wäre gern zwei= oder dreimal vor die Kugel getreten. Bleibt weiter so tapfer. Hofft weiter. Sollte keine Anderung eintreten, dann denkt: ich bin an irgendeiner Krankheit oder sonst was plötzlich gestorben— zwar ein n als zu erwarten war, aber das kon ta paar Jahre früher, öfter vor zu erwarten war, aber das kommt ta In einem am 10. Mai, kurz nach dem Urteilsspruch, geschriebenen, gleichfalls an die Eltern und Geschwister gerichteten Briefe liest man: .. Seit 1914 bis heute habe ich aus Liebe und reiner Treue meine ganze Kraft und Arbeit meiner deutschen Heimat geopfert. Wo sie in Not war, zog es mich hin, um zu helfen. letztemal hat mir gestern mein Todesurteil gebracht. Mit Ruhe habe ich es vemnommen, ruhig wird mich auch die Kugel treffen. Hal' ich doch alles, was ich tat, nur in der besten Absicht ausgeführt. Kein wildes Abenteurerleben war mein Verlangen, nicht Bandenführer war ich, sondern in stiller Arbeit suchte ich meinem Vaterlande zu helfen. Ein gemeines Verbrechen oder gar einen Mord habe ich nicht begangen. Wie alle anderen Leute auch über mich urteilen mögen, denkt Ihr doch wenigstens nicht schlecht von mir. Verurkeilt Ihr mich nicht auch noch, sondern verzeiht! Versucht wenigstens Ihr das Gute zu sehen, was ich gewollt habe. Denkt auch in Zukunft nur mit Liebe an mich und haltet mir ein ehrenvolles Andenken. Das ist alles, was ich von diesem Leben noch verlange. Liobe Mutter, lieber Vater! Das Herz droht zu brechen bei dem Gedanken, welch gewaltigen Schmerz und welch große Trauer Euch dieser Brief bringt. Werdet Ihr sie ertragen können? Meine größte Bitte wird bis zur letzten Stunde das sein, daß unser lieber Gott Euch Kraft und Trost senden möge, daß er Euch stark erhält in diesen schweren Stunden...“ Um 25. Mai richtet Albert Schlageter einen Brief an die Familie seines Paten, der er dafür dankt, daß sie ihm und seinen Eltern„in diesen ungewohnt schweren Tagen“ so viel Teilnahme entgegenbringe. Er komme sich den Eliern gegenüber etwas schuldig vor, da er auf sie mehr Rücksicht hätte nehmen müssen. Dann heißt es weiter: "##ver schließlich hat jeder Meusch hier auf Erden eine Hauptaufgabe zu lösen. Meine war unsehlbar restlose Hingabe in den Dienst fürs Vaterland. Sie verlangte mein ganzes „Ich“. Ich mußte dabel Euch alle etwas vernachlässigen. Es tat das uns allen manchmal etwas weh, Euch und mir. Mich lenkten immer neue Pflichten ab. Mir brachte immer neue Arbeit,neuen Mut. Ihr hattet es schwerer, zumal Ihr nle aufgeklärt werden konntet. So kam die schreckliche Stunde, die Euch die traurige, trübe Nachricht brachte, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ich war mehr vorbereitet; wenn auch mich dis. Stzafe ihrer vohe wegen überraschte, so war das nur für einen Moment und ließ mich ruhig und gesaßt. Diesen Tod ürchte ich nicht. Er ist keine Schande, sondern eine Ehre. nkt genau so wie ich und tröstet in diesem Sinne Vater und 5 Mutter. Sie sind alt und kommen mit der Jugend nicht mehr so mit. Ihnen fällt es selbstverständlich schwerer. Gebet und Gottvertrauen wird ihnen jedoch auch hierin helfen...“ Der letzte der Briese ist am 26. Mai, unmittelbar vor der Hinrichtung geschrieben; er lautet: „Liebe Eltern!. Nun trete ich bald meinen letzten Gang an. beichten und kommunizieren. Also dann au ein frohes Wiedersehen im Jenseits. Nochmals Gruß an Euch alle, Vater, Mutter, Josef. Otto, Frieda, Ida, Marie, die beiden Schwäger, Gottis(Paten) und die ganze Heimat. Euer Albert.“ Bis in die Todesstunde hinein hat, wie man sieht, Albert Schlageter sich das Gottvertrauen und die Liebe zur Heimat bewahrt. Er hat sein Geschick mit großer Fassung ertragen, und da er es sich selbst bereitet hatte, konnte der Tod für ihn keine Schrecken haben. Die Vertreter der„Zivilisation“. Reichstagsabgeordneter Scheidemann schreibt im Kasseler Volksblatt:„Eln englischer Soldat, Familienvater, im Zivilberuf Straßenbahnfahrer in London, war in deutsche Krtegsgesangenschaft geraten, hatte mit einem deutschen Unteroffizier Streit bekommen und diesen verprügelt. Natürlich Kriegsgericht! Resultat: Todesurtell! Das Urteil wurde mir mit der Bitte um Hilfe telegraphisch von Kameraden des Verurteilten gegeben. Ich eilte in die Wilhelmstraße zum Reichskanzler, um zu intervenieren. Der Kanzler telegraphierte ins Hauptquartier, und der Engländer konnte später nach Hause zurückkehren. Die Begnadigung erfolgte im Kriege!" Ein belgischer Bürger, der später Senator wurde, wurde wegen eines mir nicht mehr erinnerlichen Vergehens, das er in deutscher Kriegsgefangenschaft begangen haben sollte, von einem deutschen Kriegsgericht zum Töde verurtellt. Sein verzweiseltes Weid telegraphierte mir unter Berufung auf ihre Die Rathenaufeier. (Von einem parlamentarischen Mitarbeiter.] Berlin, 25. Juni. Am gestrigen Jahrestage der Ermordung des Ministers Rathenau fanden sich die Anhänger des deutschen cepublikanischen Reichsbundes im großen Saale des Reichstages zu einer ernsten Stunde des Gedenkens zusammen. Florgewinde umgaben die Rednertribüne und die Regierungsbänke, mächtige Eichen= und Lorveerkränze mit schwarz=rot=goldenen Schleifen bedeckten den Präsidentenplatz. Aus allen Kreisen des Volkés, der Regierung, der Wirtschaft. der Kunst und Literatur waren die Freunde und Verehrer des Toten herbeigekommen und füllten den riesigen Raum und alle Tribünen bis auf den letzten Platz. Für das Präsidtum des Reichsbundes gab Regierungspräsident Konrad Häuisch in bewegten Worten eine Schilderung der Mordtat an Rathenau vor einem Jahre und ihrer Folgen.„Trotz alledem“, das war der Ausklang seiner Worte,„wird der deutsche republikanische Gedanke den Kampf gegen seine Feinde durchfechten.“ Musik erfüllte den Raum, und dann trat der Dichter Fritz v. Unruh in den Saal, und in leidenschaftlicher Erregung trug er eine für diesen Tag bestimmte Dichtung vor, die den Geist Rathenaus als Mahner und Warner für unser dem Verderben entgegentaumelndes Volk herbeirief, die heitige Flamme beschwor, in der die Vaterlandsliebe des Ermordeten glühte. Siehend hort die Versammlung die Worte des Dichters. Als er geendet hat, betritt von der anderen Seite Gerhart Hauptmann mit seiner Gattin die Regierungstribüne und wird vom Außenminister begrüßt und zum Platze des Reichskanzlers gelettet. Abermals Musik, und dann nimmt der demokratische Abgeordnete Pros. Dr. Preuß, einer der Freunde des Ermordeten, das Wort zu einer langen gedankenreichen Rede. Er schildert Rathenau als eine jener großzügigen Persönlichkeiten von großem Wissen und Können und von internationaler Bedeutung, an denen Deutschland so wenige besitze. Er weist nach welches Unheil der Mord über uns gebracht habe und wie die Erfüllungspolitik Rathenaus schon das eine Verdienst gehabt habe, daß die drohende Ruhrbesetzung damals noch vermieden wurde. Jenes Streichquartett von Haydn, aus dem die Melodie unseres Deutschlandliedes stammt, schloß mit sanften Klängen die eruste Stunde. Auch im Auswärtigen Amt fand eine Gedächtnisfeier für Rathenau statt, bei der der Gesandte v. Mutlus ein Gedenkrede hielt. Am Grabe Rathenaus wurden im Laufdes Tages zahlreiche Kränze niedergelegt. Der Kranz des Republikanischen Reichsbundes trägt als Aufschrift die letzten Worte Rathenaus in Genua„Friede, Friede, Friede". Wieder erhöhte Kohlenpreise. Ungefähr 57%. Die mit Wirkung vom 25. Juni ab durch die Organe der Kohlenwirtschaft beschlossenen Preiserhöhungen betragen für die besetzten Gebiete etwas über 57 P, für die meisten anderen Reviere ca. 54½—57%5. Für Oberschlesien und Niederschlesien betragen sie 50, für Sachsen 52, für die mitteldeutschen Braunkohlenreviere 50% für Briketis und 45% für Rohkohle. Im einzelnen stellen sich die Erhöhungen durchschnittlich für Ruhrfettförderkohle auf 136 780 Mark, Aachen=Eschweiler auf 159734 Mark, desgl. Nordstern 181 787 Mark, Oberschlesien 98061 Mark, Niederschlesien 118 820 Mark, Sachsen 145 931 Mark, NiedersachsenBarsinghausen 132611 Mark, desgl. Ibbenbüren 122 930 Mark, Rhein. Braunkohle(Rohkohle) 24 525 Mark, desgl. Briketts) 84 839 Mark. Zu diesen Nettoerhöhungen treten oro Tonne die üblichen Steuern usw. und eine wettere Steizerung der Bergmannsheimstättenbeiträge um 1500 Mark je Tonne abgesetzter Steinkohle. Für Ruhrsettförderkohle erdöht sich durch die Beschlüsse der Preis von bisherigen 336 200 Mark auf 528000 Mark je Tonne; für die mittelzeutschen Braunkohlenrevier steigern sich die Preise vom 15. Juni für die einzelnen Sorten Rohkohle um 45% und Briketts um 50%. Da seine tiefe, dröhnende Stimme welthin vernehmlich sein mußte, und da Arenberg nicht ganz sicher war, ob seine junge Freundin von dem Laster der weiblichen Neugler wirklich vollkommen frei sei, hielt er es für angezeigt, den jovialen Beamten zu unterbrechen, noch ehe er tiefer in den Schatz seiner Erinnerungen hatte hinabsteigen können. „Es tut mir sehr leid, Heir Wachtmeister, daß Sie es gerade bei Ihrem ersten Besuche nicht besser getroffen haben. Ich bin nämlich, wie Sie sehen, mit dem Auspacken beschäftigt und darum in meiner Zeit etwas bechränkt. Aber wenn Sie wieder vorbeikommen, bitte ich, mich nicht zu übergehen. Ich werde Ihnen dann auch die Gastfreundschaft erweisen können, die zu bieten mir heute leider noch versagt ist.“ „O, ich kam nicht deswegen, mein Herr! Es ist nur so etwas wie alte Anhänglichkeit an das Heidehaus, denn ich mochte den alten Herrn sehr gut leiden. Es ist ein hübscher Platz, nicht wahr? Und zu Lebzeiten des Herrn Gotter war es ein richtiges kleines Schmuckkäsichen. Das Herz tut einem weh, wenn man steht, was inzwischen aus dem Garten geworden ist, auf dessen Pflege er so große Stücke hielt. Er hatte darum auch den besten Gärtner, den es hier herum gibt. Vielleicht haben Sie schon von ihm gehört. Man kennt ihn allgemein unter dem Namen Begonien=Schmidt“, weil er eine Autorität gerade in der „Begonien=Schmidt“, weil er Aufzucht dieser Pflanze ist.“ „Nein, ich habe noch nicht von ihm geyört. Aber ich vin Ihnen für die Mitteilung verbunden, denn vielleich werde auch ich mich der guten Dienste dieses Herrn zu versichern suchen.“ Während dieser Worte war er durch die Tür auf den Vorplatz und in den Garten hinausgetreten, den Wachtmeister dadurch zur Nachfolge zwingend. Nun, wo er ganz sicher sein konnte, sich außer dem Hörbereich Margaretens zu befinden, fragte er: „Deu alten Herrn Gotter haben Sie also gut gekannt?“ „Das will ich meinen. Es verging viele Jahre hindurch keine Woche, wo ich nicht mein gemütliches Plauderstündchen mit ihm gehabt hätte. Er war ein ebenso leutseliger wie kluger Mann, dem man seine Gelehrsamkeit eigentlich gar nicht aumerkte. Und von so heiterer Gemütsart! Der wäre wahrhaftig der allerletzte gewesen, von dem ich für möglich gehalten hätte, daß er jemals Hand an sich legen würde.“ „Und es ist ganz sicher, daß er Selbstmord beging?“ „Ganz sicher. Niemand weiß es besser als ich, der ihn persönlich abgeschnitten hat. Er hatte ja auch einen Brief hinterlassen, in dem er sich über die Gründe seiner Tat aussprach. Eine unheilbare Krankheit— von der übrigens nie jemand auch nur das allergeringste an ihm bemerkt hatte. Denn er war allezeit ein Bild blühendster Gesundheit.“ Robert Arenberg fragte nicht weiter. Er bot dem Wachtmeister eine Zigarre an und forderte ihn noch einmal sreundlich zur baldigen Wiederholung seines Besuches, auf. Dann begab er sich in das Haus zurück und fuhr gedankenvoll in der begonnenen Arbeit des Auspackenseiner Bücher fort. Das unlösliche Rätsel, vor dem er hier stand, beschäftigte ihn unausgesetzt, aber er konnte trotz allen Grübelns und trotz der Erwägung selbst der abenteuerlichsten Möglichkeiten zu keinem Schluß kommen, der wie eine Erklärung ausgesehen hätte Von einer Viertelstunde zur andern wartete er darauf daß Margarete mit ihren Porbereitungen sertig sein würde. Aber sie hatte es jetzt offenbar gar nicht mehr se eillg wie am Morgen, aus dem Heidehause fortzukommen, und die zwei Stunden, von denen sie gesprochen halte, waren vorüber, ohne daß sie mit dem Heraussuchen und Zusammeniegen der an ihren Vater zu sendenden Gegenstände zum Abschluß gelangt wäre. Nun kam Frau Jürgensen zu ihr herein, und sie naym die Gelegenheit wahr, ihre Arbeit schon wieder eininkal zu unterbrechen. (Fortsetzung folgt.) Pirmasens. Stände und Be auch auf die Fam sind unbekannt. 3 Automobilen 2 Paris, 25. Casale ist gester unglückt. Er und war sofort letzungen davo Vor Paris, 25. ### ist den an der 9 wesenen Mächte verständigen ge Verbot, Städte bardieren, mitg sollen gegen T Kriegsmaterial bahnen oder an Paris, 25. Hementiert die Albanien. Vor Spanien Madrid, 2 in London we scharfen Ausdr der auch Span schuldigung, d nialpartei unte unfreundlichen ministers über und„Voz“ bri Schle Eisleben. 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Die Ausgewiesenen sind gestern früh auf 9 Automobilen unter lebhaften Kundgebungen der BeTodessturz mit dem Flugzeug. Paris, 25. Juni. Der bekannte französische Flieger Casale ist gestern in der Näbe von Gradvilliers tödlich verunglückt. Er stürzte aus einer Höhe von 600 Metern ab und war sofort tot; sein Mechaniker ist mit einigen Verletzungen davongekommen. Vorschriften für Luftbombardements. Paris, 25. Juni. Nach einer Meldung aus Washington # ist den an der Washingtoner Konferenz seinerzeit beteiligt gewesenen Mächten ein von einer Kommission von Reichtssachverständigen gestellter internationaler Gesetzentwurf über ein Verbot, Städte von Flugzeugen oder Luftschiffen zu bombardieren, mitgeteilt worden. Bombardements aus der Luft sollen gegen Truppen, militärische Depots, Fabriken für KKriegsmaterial und militärischen Zwecken dienende Eisenbahnen oder andere Verkehrsmittel gestattet sein. Kein Aufstand in Albanien. Paris, 25. Juni. Die albanische Gesandtschaft in Paris dementiert die Nachricht über eine Aufstandsbewegung in Albanien. Vom Fürsten von Wied sei nicht mehr die Rede. Spanien gegen französtschen Imperialismus. Madrid, 25. Juni. Aus Anlaß der Tanger=Konferenz in London wendet sich das Blatt„Informaciones“ in scharfen Ausdrücken gegen den französische Imperialismus, der auch Spanien bedrohe. Das Blatt wiederholt die Beschuldigung, daß die Kabylen durch die französische Kolonialpartei unterstützt würden und nimmt Stellung gegen die unfreundlichen Außerungen des französischen Ackerbauministers über die spanischen Weine. Die Zeitungen„Sol“ und„Boz“ bringen äbnliche Artikel. Schlagerei zwischen politischen Gegnern. Eisleben, 25. Juni. Hier ist es gestern zu einem blutigen Kampf zwischen einer Gruppe der Vereinigung„Stahlhelm“ und Linksradikalen gekommen. Bei der Schlägerei erhielt einer der Stahlhelmleute einen Messerstich in den Bauch, so er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Sechs andere erhielten Kopfverletzungen. Einer der Gegner blieb tot auf dem Platze, 19 andere wurden verwundet. Essen, 25. Juni. Französische Truppen besetzten das Phönixwerk in Hörde. Die Arbeiter mußten die Werkstätten verlassen. Gegen abend räumten diese Truppen unter Hinterlassung von Torwachen das Werk und übernachteten in dem Schulgebäude von Hörde. Sonntag früh zogen die Truppen erneut nach dem Phönixwerk, wo die Ingenleure die Lagerbestände aufnahmen. Mülheim a. d. Ruhr, 25. Juni. Eine Abteilung französischer Soldaten drang in das Gebäude der Reichsban n Mülheim a. d. Ruhr. Sie erzwang die Öffnung der Depots und beschlagnahmte acht Milliarden Mark. Aus der Heimat— für die HeimaDie Zeit der hellen Nächte. Wir befinden uns setzt wieder in der Zeit der hellen Nächte, der mitternächtliche Dämmerung. Bekanntlich reden wir im Frühling und Herb von einer Tag= und Nachtgleiche und sagen. Tag und Nach seien zu diesen Zeiten gleich lang, hätten also 12 Stundet Dauer. Den bürgerlichen Tag rechnen wir gleichfalls von Beginn des Sonnenaufganges bis zum Sonnenuntergang Das ist eigentlich nicht richtig, die wirkliche oder astronomisch Nacht ist bekanntlich um die Dauer der beiden Dämmerunge der Morgen= und Abenddämmerung, kürzer. Die astro nomische Dämmerung endet, wenn die Sonne 18 Grad tie unter dem Gesichtskreis steht. Während die Sonne abe nach ihrem Untergange sinkt, rückt sie auch weiter von link nach rechts fort, wie dies aus ihrem scheinbaren Tagcslauf folgt, und wir sehen deutlich das Dämmerlicht mit seine hellsten Stelle, die gerade über der Sonne selbst liegt, an Horizonte nach rechts rücken, non dem Punkte aus, wo di Sonne untergegangen war. Dieser Untergangspunkt de Sonne rückt nun im Frühling immer mehr von Wester nach Nordwesten bis zum 21. Juni, wo er Halt macht und umkehrt, und so sehen wir bald die Dämmerung nachhe von Nordwesten sogar bis nahe nach Norden hinrücken Wenn die Dämmerung bis in den Nordpunkt des Horizontgelangt, so wird es in dieser Nacht überhaupt nicht gan, dunkel, denn unter dem Nordpunkt hat ja die Sonne ihrer kleisten Stand und fängt nachher wieder an zu steigen, mo durch sie die Morgendämmerung erzeugt. Es geht dam also Abenddämmerung in Morgendämmerung über und der Dämmerschein wandert von Nordwesten über Norder # nach Nordosten, wo die Sonne selbst wieder aufgeht. Das ist die Zeit der hellen Nächte, in denen es am Nordhimme niemals dunkel wird. Diese Zeit bauert vom 10. Mai bie 26. Juli. Es sinkt nämlich in dieser Periode auch un Mitternacht die Sonne nicht bis 16 Grad unter dem Horizont. Am 22. Juni bleibt sie sogar nur 14 Grad unter ihn und die Helligkeit des Nordhortzontes ist zu dieser Zeit Mitternacht recht merklich. □ Erhöhung der Meistbeträge für Postschecks und Zahlungsanweisungen. Durch Auderung der Postscheckordnung wird mit Wirkung vom 1. Juli der Meistbetrag für Postschecks von 1 Million Mark auf 10 Millionen Mark und der Meistbetrag für telegraphische Zahlkarten, telegraphische Überweisungen und telegraphische Zahlungsanweisungen von 200 000 Mark auf 1 Million Mark erhöht. Die Verkehrsanstalten sind angewiesen worden, schon setzt die Aberschreitung der zurzeit geltenden Meistbeträge innerhalb der neu festgesetzten Grenzen nicht zu beanstanden. gewöhnliche Uberweisungen ist kein Meistbetrag sestAnderung, der Gebühren im Postverkehr nach dem Ausland. Der deutsche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebührenerhebung im Paket=, Zeitungs=, Telegramm= und Fernsprechverkeyr mit dem Ausland ist mit Wirkung vom 25. Juni an auf 27000 Mark sestgesetzt worden. Dieses Umeechnungsverhältnis ist auch bei der Wertangabe aus Paleten und Briesen sowie auf Käsichen mit Wertangabe nach dem Ausland anzuwenden. Nähere Auskünfte erteilen die Post- und Telegraphenanstalten. Aus dem Kreise, 25. Juni. Kartoffeln für die Städte. Mit dem Aufruf„Karloffeln nach den Städten!“ wendet sich das Präsidium des Reichslandbundes an seine Mitglieder mit der Bitte, der schwierigen Lage der städtischen Bevölkerung auch jetzt ihre Hilfsbereitschaft aufs neue zu beweisen und nach Möglichkeit nach den Großstädten Kartoffeln zu senden. Das Reichsernährungsministerium hat den Reichslandbund gebeten, seinen Einfluß in diesem Sinne geltend zu machen. Wenn auch aus der alten Ernte wesentliche Vorräte nicht mehr vorhanden sein können, so bringt doch die Aussicht, daß die Witterung die Ernte der neuen Kartoffeln hinausschiebt, erneute Schwierigkeiten. Das Reichslandbundpräsidium weist darauf hin, daß die geringsten noch verfügbar zu machenden Mengen hier Erleichterungen schaffen können. Drohne, 24. Juni. Eigener Bahnhof. Die langjährigen Bemühungen der hiesigen Gemeinde, die Errichtung eines Bahnhofes beim Block Drohne zu erreichen, die bisher an dem Widerstand der Gemeinde Dielingen scheiterten, dürften nunmehr Aussicht auf Verwirklichung finden, nachdem Dielingen seinen Widerstand aufgeben und It.„Dieph. Kzig." die Drohner Bestrebungen unterstützen will. Die Errichtung eines Bahnhofes bei Drohne ist von der Eisenbahnverwaltung seit Jahren in Aussicht gestellt; sie ist auch aus verkehrstechnischen Gründen notwendig.(Die Strecke Boymte—Lemförde ist die längste auf der Linie Köln—Hamburg.) Dahlinghausen, 25. Juni. Unser neues Kriegerdenkmal ist am Sonntag nachmittag in feierlicher Weise eingeweiht worden. Das Denkmal steht an einem Platze, der nicht geeigneter gewählt und gefunden werden konnte. Im Wulfmann'schen Garten, hart an der Hauptverkehrsstraße, die den Ort durchschneidet, hat man die Dorfglocke um einige Meter landeinwärts verlegt und vor dieser auf der abgeflachten Spitze das Denkmal errichtet. Gern stellte Herr Wulfmann dieses Plätzchen in seinem Garten der Gemeinde für den edlen Zweck kostenlos zur Veifügung. Den Blicken des Wanderers, mag er nun von Osten kommen oder von Westen, muß dieses Heldenmal begegnen. Der Bau selbst gereicht allen, die daran gearbeitet haben, zur Ehre. Mittelgroße Findlinge sind mit vielen anderen kleinen zu einer geraden Wand zusammengefügt, deren Mitte eine Sandsteintafel mit den Namen der 14 gefallenen Söhne des Ortes aufnimmt, darüber der eingemeißelte Stahlhelm und darunter das Eiserne Kreuz mit der Zahl 1914—18. Zu beiden Seiten der kunstgerecht geschaffenen Wand schmiegen sich weitere Waldsteine grottenartig an Innerhalb dieser Terrasse ruht auf Marmorkies zwischen Anpflanzungen ein größerer Findling, der die genannten Worte trägt:„Der Helden Vermächtnis, der Jugend Gedächtnis". Der Denkmalsplatz hat als Hintergrund die alte Dorfglocke, deren Gerüst dunkelgrün gestrichen ist und ein neues Schutzdach mit kleinen roten Ziegeln bekommen hat. Das Ganze ist mit einer Stakettmauer umgeben, die eine Eingangstür zum Denkmal wie zum höher gelegenen Stand der Glocke aufweist. Osnabrück, 24. Juni. Das Schwurgericht verhandelte — unter Ausschluß der Öffentlichkeit— gegen den Gärtnergehilfen Kanowsky aus Essen wegen Sittlichkeitsverbrechens. Er hat in Sandbrink, Kreis Diepholz, ein 11jähriges Mädchen vergewaltigt. Die Geschworenen verweigerten dem Angeklagten die mildernden Umstände. Das Urteil lautete auf 12 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverlust.— Wegen Brandstiftung war der Arbeiter Rotthowe aus Natrup=Hagen unter Anklage gestellt. Er soll Anfang April d. J. das Heuerhaus des Kolon Österhaus, das von der Witwe Wahlbrink bewohnt wird, bei welcher der Angeklagte schon seit 5 Jahren wohnte, vorsätzlich in Brand gesteckt haben. Der Angeklagte wurde von Rechtsanwalt Rahardt verteidigt. Der Verteidiger betonte, daß eine vorsätzliche Brandstiftung nicht nachgewiesen sei, allerhöchstens könne eine fahrlässige Brandstiftung in Frage kommen. Dabei deutete er an, daß möglicherweise auch von anderer Seite Brand angelegt sein könne und die Schuld nun dem Angeklagten zugeschoben werde, um ihn loszuwerden. Die Geschworenen verneinten sowohl die Schuldfrage nach vorsätzlicher als auch nach fahrlässiger Brandstiftung. Infolgedessen lautete das Urteil auf Freisprechung. Dissen, 25. Juni. Die 17 Hauptversammlung des Teutoburger Gebirgsverbandes fand am vorletzten Sonntage statt. Infolge der ungünstigen Witterung waren nur 19 Mitglieder, die 7 Vereine vertraten, erschienen. Die Verhandlungen leitete der 1. Vorsitzende, Gasthofbesitzer Dütting=Wellingholzbausen. Der Schriftführer des Verbandes. Prokurist Toennies Dissen, gab an Hand von Material der „Reichszeutrale für Verkehrswerbung“ Einblick in den Aufbau und Ausbau der deutschen Fremden verkehrs=Organisation Der Vorsitzende der Verkehrsabteilung, Kaufmann Eberhardt Dissen, machte den Vorschlag, um die Tätigkeit innerhalb des Verbandes mehr zu beleben, denselben in Abschnitte einzutellen. Als Vororte dieser Abschnitte sind gedacht die Orte Tecklenburg, Osnabrück, Dissen=Rothenfelde, Iburg und Bidlefeld. Jeder Abschnitt hat einen Vorstand zu wählen. Alle Vorsitzenden der Abschaitte haben Sitz und Stimme im Verbandsvorstand. Endgültiger Beschluß hierüber wird in der Herbstversammlung gefaßt. Lüneburg, 23 Juni. Auf einer Weide in Hernstorf (Landkreis Lüneburg) wurde ein Zuchtbulle, der den Wert von mehreren Millionen Mark hat, von unbekannten Tätern sachgemäß abgeschlachtet und zeilegt. Nur die Eingeweide ließen die Täter liegen. minteln, 22. Jumi. WWin ge,ermutsvolle Mord.) In Nottbera bei Frankenhagen fanden kürzlich spielende Kinder im Walde die Leiche eines 85jährige Mädchens, das wenige Stunden vorher ermordet worder# war. Die Gerichtskommission, die bald zur Stelle war stellte fest, daß das Mädchen von dem unbekannten Täte: mit den Händen erwürgt worden ist. Man vermutet, das der Mörder nach der Tat das Mädchen entkleidete, um die Feststellung der Persönlichkeit zu erschweren. Heute morger wurden mit Hilfe von Schulkindern die Waldungen be# Nottberg abgesucht. Man glaubt, daß der Täter die Kleide der Ermordeten irgendwo versteckt hat. Mänster, 25. Juni.(Attentat auf das Druckereigebäude des„Volkswillen“.) In der Nacht vom 23. zum 24. d. Mts. ist auf das Redaktions and Druckereigebände des hiesigen sozialdemokratische „Volkswillen“ ein Dynamitanschlag verübt worden. Geger 3½ Uhr nachts erfolgte eine heftige Detonation, die in der ganzen Stadt zu vernehmen war. Gleich darauf hörten Nachbarn aus dem Gebäude des„Volkowillen“ laute Hilse cufe. Als man dann das Gebäude betrat, bot sich ein An###d völliger Verwüstung. Die Innenwände waren größten scils gänzlich eingedrückt und die Maschinen und Ausstel ungsgeräte vollständig zertrümmert. Da dae Gebäude rußerdem an mehreren Stellen brannte, wurde sofort die Feuerwehr alarmiert, die die Stätte absperrte. Nähere Einzelheiten insbesondere über die Täter sind nicht bekannt. Münster, 23. Juni.(Eingemeindungsbestre zungen.) Die Stadt Münster hat eine Denkschrift herrusgegeben, die sich mit der Notwendigkeit einer Erweite zung des Stadtbezirks durch Eingemeindungen befaßt und zabei auch das Verhältnis zur Industrie berührt. In richziger Erkenntnis des wertvollen und belebenden Einflusses industrieller Werke auf das ganze Wirtschafts= und Geneindeleben einer Stadt wird in jener Denkschrift als Ziel und Aufgabe eines Gemeinwesens die Aufnahmebereitschaft Industriegelände!) und Förderung der Industrie als beonders erstrebenswert hingestellt. Es verdient weitgehende Beachtung, wenn die Denkschrift ausführt: Zu den alten Aufgaben Münsters tritt aber jetzt mehr und mehr eine neue große Aufgabe; zugleich die in größerer Entfernung oon der Arbeitsstätte liegende ruhige Wohnstadt für betimmte Bewohnerschichten des stets unruhigen Industriegebietes zu werden und Verwaltungen großer Werke und weltumspannender Konzerne in seinen Mauern gastlich aufzunehmen, dabei aberg zugleie Werken der Industrie, besonders der weiterverarbeitenden, Niederlassungsmöglichleiten zu bieten und die Güterverteilung zwischen dem nahen Industriegebiete und dem Norden und Nordwesten Deutschsands zu übernehmen, wiederum als Folge seiner Lage and Verkehrseinrichtungen. Soest, 25. Juni.(Einweihung der höheren Lehranstalt für praktische Landwirte in Soest.) Vor einem Kreise geladener Gäste aus der janzen Provinz Westfalen fand am Sonnabend die Einweihung der hier errichteten höheren Lehranstalt für pratische Landwirte statt. Oekonomierat Dr. Gerland eröffnete die Feier als Beauftragter der Baukommission und übergab die Schule der Landwirtschaftskammer mit dem Wunsche, daß sie der ganzen Landwirtschaft Westfalens zum Segen gereichen möge. In Verhinderung des Vorsitzenden der Landwirtschaftskammer, Freiherrn v. Ledebur, übernahm der zweite Vorsitzende Freiherr v. Kerckerinck zur Borg die Unstalt. Er erläuterte ihren Zweck dahin, junge Landwirte nit Sekundareife praktisch in die Landwirtschaft einzuführen. Sie fülle eine Lücke in der landwirtschaftlichen Berufsausbildung aus, die unangenehm empfunden wurde. Er dankte allen, die zur Errichtung der Anstalt beigetragen haben. Oberpräsident Gronowski führte u. a. aus: Mit besonderer Freude nimmt die Staatsregierung Kenntnis oon der Errichtung dieser Anstalt. Der Staatsregierung ist es nicht gleichgültig, wie es der Landwirtschaft geht. Geht is der Landwirtschaft gut, dann hofft die Staatsregierung. daß die Landwirtschaft auch an das gesamte Vaterland den Teil abgibt, der unbedingt nötig ist zur Erhaltung und Verteidigung des Vaterlandes. Der Staatsregierung ist aber auch wohl bekannt, daß ohne theoretische und praktische Fortildung eines Landwirtes ein Fortschritt nicht möglich ist. Landesrat Schulza Steinen überbrachte die Wünsche der rovinzialverwaltung, die als Besitzerin eigener greser landwirtschaftlicher Betriebe und als Hüterin der Sicherung der Volksernährung in Westfalen ein großes Interesse an einer blühenden westfälischen Landwirtschaft habe. Rektor Professor Dr. Rosemann sprach als Vertreter der Westfäl Wilhelmsuniversität. Beigeordneter Schulenburg sprach als Vertreter der Stadt Soest seine Freude über das erreichte Ziel aus. Sie betrachte es als Ehrensache, diese Anstalt inmitten der fruchtbaren Soester Börde bekommen zu haben. Sie werde in besseren Zeiten, wenn die Schule irgendwie der Hilfe bedürfe, nicht abseits stehen und keine kalten Schultern zeigen. Gutsbesitzer Lange=Windhoff machte sich zum Sprechei des Kreises Soest, der gern ein Opfer gebracht habe, die Schule zu bekommen und so der heimischen und deutschen Landwirtschaft zu dienen. Graf Merveldt sprach als Vorsitzender des ehemaligen Westfälischen Viehhandels verbandes über die Vorgeschichte der Zuwendung diese Verbandes an die höheren Lehranstalten. Beim Rundgang durch die Schule konnten die Anwesenden konstatieren, das hier wirklich ein großzügiges Werk geschaffen ist, auf das die Landwirtschaft stolz sein kann. An die Einweihungs feier schloß sich um 1 Uhr ein Festessen im Hotel Voßwinkel Dortmund, 25. Juni. Ueber den Leichenbefund der erschossenen sechs Deutschen ging an General Douchy ein detaillierter Bericht des Magistratin dessen Einleitung es heißt:„Zur Ergänzung unseres Schreibens vom 15. d. Mts. betr. die Erschießung von sechund die Mißhandlung und Verletzung einer weiteren Zahl von Mitbürgern übersenden wir eine Abschrift der Niederschrift über die amtliche Leichenschau. Die Leichenschau hat ergeben, daß etner der Erschossenen(der Schweizer Schleh) durch einen Schuß in die Schläfe, der, wie aus den Verorennungszeichen zu schließen ist, aus großer Nähe abgegeben sein muß, und ein anderer(Schwarzer) durch Schüsse in die rechte Halsseite und in die Schulter zu Tode gekommer st. während vier(Hohmann, Jeglinski, Strothmann und Buschhoff) durch Schüsse in den Nacken von hinten getötet worden sind. Diese amtlichen Feststellungen dürften auch einen Beweis für die Richtigkeit der Aussagen eines unserer Zeugen liefern, der an dem fraglichen Abend, von Baror kommend, von einer Kolonne gefangen genommen wurd and Erschießungen beobachten konnte. In der Annahme daß die Feststellungen bei der amtlichen Leichenschau die Untersuchung und Aufklärung der Vorgänge fördern, bitter wir nunmehr um baldige Antwort auf unser Schreiben com 15. d. Mts.“ Es folgt dann in der Anlage der aus führlichs Befund bei den Leichen Herne, 25. Juni.(Jubiläum.) Die„Herner Ztg.“ hat anläßlich ihres 50jährigen Bestehens eine reich ausgestattete Jubiläumsnummer herausgegeben. Schwierigkeiten mancherlei Art, die eine Folge der Besetzung des Ruhrgebiets sind, haben das Erscheinen erheblich verzögert. Die Gedenkausgabe spiegelt in ihren Aufsätzen über Geschichte, Kultur= und Wirtschaftsleben die Entwicklung Hernes von seinen vörflichen Anfängen zur Industriestadt wieder. Stuttgart, 25. Juni. Auf der Tagung der Preisprüfungsstellen des Reiches wurde eine Enischließung gefaßt, in der es heißt: Die Verabschiedung, Veröffentlichung und Inkraftsetzung der geplanten Neuordnung des Preistreibereirechtes soll möglichst beschleunigt werden. Die Ausführungsbestimmungen der Länder sollen der Veröffentlichuung der reichsrechtlichen Vorschriften unmittelbar folgen. Angesichts der raschen Veränderung des Geldwertes ist aus allgemeinen volkswirtschaftlichen Gründer für die Zwecke der Preisprüfung eine kurzfristige, möglichtt wöchentliche Belanntgabe der Reichsinderzissern erforderlich Nah und Fern. O Das Tausendmarkstück und der Fünfhunderttausender. In ungefähr vierzehn Tagen soll dem Reichsrat der Entwurf für die Prägung eines Tausendmarkstückes vorgelegt werden. Das Stück ist im Stil der Zweihunderter und Fünfhunderter gehalten und dürfte ungefähr fünf Millimeter mehr Umfang haben als der sogenannte Verfassungstaler.— Anfang Juli soll der Fünfhunderttausendmarkschein zur Ausgabe gelangen. Er ist im Format des weißen Fünfhundertmarkscheins gehalten, jedoch drei Millimeter länger und sieben Millimeter höher. Die Farbe ist blangrün. O Keine nachträgliche Rangerhöhung. Nach einer Anordnung des Reichspräsidenten erhalten seit dem 1. Januar 1923 weder Offiziere noch Beamte der ehemaligen Wehrmacht nachträglich eine Charaktereigenschaft oder eine andere Amtsbezeichnung. Anträge dieser Art sind deshalb zwecklos. O Raubüberfall auf ein Gaswerk. Das Gaswerk II in Berlin=Charlottenburg war am Abend des 23. Juni der Schauplatz eines kühnen Raubüberfalles. Unbekannte maskierte Räuber drangen in das Lohnauszahlungsbureau ein, raubten über 20 Millionen Mark Lohngelder und verschwanden mit ihrer Beute. ( Drohende Versandung der Wolga. Von der unteren and mittleren Wolga kreisen beunruhigende Nachrichten über ein unaufhaltsames Vordringen der sandigen Steppendünen in den Gouvernements Zariczyn, Astrachan und Saratow in der Richtung zur Wolga ein. Ehemals fruchtbare Landtrecken werden in trostlose Sandwüsten verwandelt werden, and es greift gleichzeitig eine Versandung der Wolga um sch. Die Wasserarmut der Wolga nimmt ständig zu, was auf das planlose Abholzen der Wälder zurückzuführen ist. Der einst mächtige Strom dürfte in absehbarer Zeit überhaupt nicht mehr schiffbar sein. O Ein vereinbarter Schnapsprozeß. Die amerikanischen Zollbehörden werden im Einverständnis mit englischen Schiffahrtsgesellschaften auf zwei demnächst in Newyork eintreffenden Passagierdampfern einen von den englischen Zollbehörden versiegelten Vorrat an geistigen Getränken beschlagnahmen. Die englischen Schiffahrtsgesellschaften werden gegen diese Beschlagnahme vor amerikanischen Gerichten Einspruch erheben und ihre Beschwerde bis zur höchsten Instanz verfolgen, um feststellen zu lassen, wieweit das amerikagische Prohibitionsgesetz auf englische Schiffe anzuwenden ist. 0 Zur Steuerung der deutschen Not. Die Deutschen Tokios haben im Durakusotheater zwei Wohltätigkeitsabende für die Deutsche Kinderhilfe veranstaltet; sie haben einen Reinertrag von über 4000 Den ergeben.— Dr. med. Renval in Helsingfors spendete 1 Million Mark für die Deutsche Pathologische Gesellschaft. O Beruhigung im Atna=Gebiet. Nach den letzten Meldungen bat der Ausbruch des Atna nachgelassen, und die höchste Gefahr dürfte überwunden sein. Die Stadt Linguaglossa, die rund 15000 Einwohner zählt, kann als gerettet gelten, weil der Lavastrom, der sie bedrohte, eine andere Richtung genommen hat. Menschenleben sind nicht zu beklagen; die Zahl der Obdachlosen soll 60000 betragen. In einer offiziellen Note dankt die italienische Regierung für die angebotene Auslandshilfe, lehnt sie jedoch ab, da Italien imstande sei, sich selbst zu helfen, nach dem alten itallenischen Wahlspruch:„L'Italia farà da sé“— Italien wird allein fertig werden. O Ein Struwwelpeterbrunnen. Die Arzteschaft von Frankfurt a. M. hat zur Erinnerung an den Frankfurter Arzt Dr. Heinrich Hofmann, den Dichter des„Struwwelpeter“, einen Struwwelpeterbrunnen gestiftet. Das Denkmal soll in diesem Sommer anläßlich des 75jährigen Jubiläums des über die ganze Welt verbreiteten Buches eingeweiht werden. ( Schulgeld in wertbeständiger Valuta. Die Stadtverwaltung von Budapest hat beschlossen, das Schulgeld an den von ihr erhaltenen Lehranstalten künftighin in Weizenvaluta einzufordern, so daß das Schulgeld. wenn die Unterrichtsberwaltung ihre Zustimmung er###lt, von nun an 19 200 bis 60 000 Kronen betragen wird. 0 Der Atna beruhigt sich wieder. Die Ausbrüche des Atna haben bedeutend nachgelassen. Die Lavaauswürse sind erheblich zurückgegangen. Aschenregen und Rauchentwialung sind gleichfalls schwächer geworden. Für die Ortschaft Lingugglossa besteht keine Gefahr mehr. 0 Unfall des Königs der Belgier. Aus Brüssel wird gemeldet: Bei einem Ausritt des Königs in der Umgebung des Schlosses Laeken stürzte das Pferd. Der König zog sich einen Knochenbruch am Handgelenk zu. 0 Selbstmord eines Großbetrügers. In Kopenhagen sollte in diesen Tagen der Prozeß gegen die Direktoren der Dänischen Landmannsbank, durch deren Krach viele Familien ihr Geld eingebüßt haben, beginnen. Am Morgen des für den Prozeßanfang bestimmten Tages wurde jedoch der Hauptbeschuldigte, Generaldirektor Emil Glückstadt, in seiner Zelle tot aufgefunden. Manvermutet, daß:: Selbsimord begangen hat. Durch seine verfehlten Spekulationen gingen über 200 Millionen dänische Kronen verloren. O Fliegt Amundsen doch noch? Dem„Petit Parisien“ liegen Nachrichten aus Alaska vor, wonach Amundsen trotz allem versuchen will, den Nordpol im Flugzeug zu erreichen, sobald gewisse Reparaturen an seinem Flugzeug sertiggestellt sind. Amundsen soll erklärt haben, er glaube, Spitzbergen in 24 Stunden erreichen zu können. ( Der unbekannte deutsche Soldat. Der deutsche Bokschafter in Moskau, Graf Brockdorff=Rantzau, besuchte mit Kmtlichen Mitgliedern der Botschaft die Gräber der ehezaligen deutschen Kriegsgefangenen in Moskau, die zum großen Teil unbekannt verstorben sind. Nach einer Ansprache legte der Botschafter am Grabe eines unbekannten deutschen Soldaten einen Kranz nieder. Auch die übrigen Gräber schmückte er mit Eichengrün. Aus dem Gerichtssaal. § 35000 Zeugen im Prozeß Köhn. Aus Berlin wir richtet: Im Prozeß gegen den Wettkonzerngründer stellte einer der Verteidiger den Antrag, sämtliche Ein wird beer Köhn ### V e r t e i d i g e r d e n A n t r a g, s ä m t l i c h e E i n z a h l e r des Konzerns, deren Zahl etwa 35.000 beträgt, als Zeugen zu vernehmen und zwar darüber, daß sie gewußt haben, daß die Einzahlungen zu Wetten benützt wurden, so daß sie nicht mu Sicherheit auf die Rückgabe ihrer Einzahlungen rechnen konnten. Das Gericht beschloß, der Verteivigung Gelegenbeit zu geben, Zeugen zu nennen, die sich durch ihre Einzahlungen bei Köhn weder getäuscht noch geschädigt fühlen. Wie groß die Zahl dieser Zeugen sein wird, steht dahin. s Zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht in Brieg verarteilte die Frau des Maurermeisters Richter wegen Mordes zum Tode und den Buichhalter Pech wegen Beihilfe zu zwöl Jahren Zuchthaus. Frau Richter, die mit Pech ein Liebesverhältnis unterhielt, hatte ihren Gatten, den sie unter Vorspiegelung eines Einbruches in den Keller ihrer Villa gelockt hatte, hinterrücks erschossen. '8 Häußfer gelobt Besserung. Der berühmte„Prophet“ Häußer hatte sich in Harburg wegen Beleidigung zu verantworten. Kürzlich ist er bekanntlich in Oldenburg zu einem Jahr acht Monaten Gefängnis verurteilt worden, und zahlreiche Prozesse gegen ihn schweben noch. Diesmal wurde er wegen Beleidigung eines Richters zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Er erklärte, daß er schwer krank sei und ließ sich von zwei Freundinnen in den Gerichtssaal führen. Zuletzt versicherte er, daß er jetzt zu einer neuen Denkweise gekommen sei; er sei geläutert, wolle in den Schoß der Familie zurückkehren und werde wieder vernünftig werden. s Giftmischerinnen. An den Gifunischerinnenprozeß, der vor einigen Monaten ein Berliner Schwurgericht beschäftigte, erinnert der Prozeß, der dieser Tage vor dem Volksgericht in Kompten(Bavern) zur Verhandlung kam. Angeklagt war die 1875 geborene Kreszentia Luch aus Immenstadt wegen Mordes. Die Angeklagte hatte ihrem Manne in das Essen ständig Gift beigemengt, das sie von 10 an ihrem Manne dieselbe# rer Freundin erhalten hatte, die #giedur vornehmen wollte. Der .. im Grabe und die Frau Liebhaber, einem verheirateten i Würzburg, in Sicherheit, als auf gerichtliche Veranlassung hin die Leiche exhumiert und Arsenikvergistung festgestellt wurde. Das Urteil lautete gegen die Kuch auf 15 Jahre Zuchthaus. s Drei Todesurtelle. Das Schwurgericht in Breslau verurteilte den Kutscher Friebe und seine Geliebte, die Arbeiterin an iyrem Manne dieselbe Prozedur 5 vergiftete Mann lag schon ein Jahr in fühlte sich bereits bei einem Liebhaber Reichswehrsoldaten in Würzburg, in Marie Golleck, die am 25. März 1923 die Rentner Laura Steln ermoldet hutten, zum Tode.— Das Allen steiner Schwurgericht verurteilte den 18jährigen Knecht Olschewskt aus Pilgramsdorf zum Tode, weil er am 12. November 1922 den Arbeiter Hundsdörfer in Pilgramsdorf## mordet und den Besitzer Koßmann zu ermorden versucht hate. Olschewskt hatte die Tat begangen, um die Aufdeckung umsang reicher Diebstähle zu verhindern. Börse und Handel. Was kosten fremde Werte? Holland Dänemark Schweden Norwegen Schweiz Amerika England Frankreich Belgien Italien Di.=Osterr. Ungarn Tschechlen 1 Gulden 1 K r o n e Krone Krone 1 Frank 1 Dollar 1 Pfund 1 Frank 1 Frank 1 Lira 100 Kron. 1 Krone 1 Krone 25. 6. gesucht angeb. 23. 6. gesucht unged. 44688,00 44862,00 20349.00 20451.00 30174.00 30826.00 18653.00 18747,00 20898,50 20501.50 1138964,0|114536,0 523684,0 526313.0 7052.00 7088.00 6009.50 6040.50 5112.00 160.09 12.86 3441.00 5138.00 160.91 12.44 3459.00 47481,00 21745.50 32119.50 20148,50 21745.50 121196.0 558600,0 75.00 6884.00 5456,00 170.82 13.50 47719,00 21864,50 82880,50 20250.50 21854,50 121804,0 561400.0 7544,00 6416.00 5484,00 171.68 19.64 8640,50 3659.50 * Goldankaufspreis für 20 Goldmark 450000 Papiermark Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt vom 25. d. M. ab bis auf weiteres zum Preie von 450000 Mark für ein Zwanzigmarkstück, 225000 Mark in ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen werden ensprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und Post erfolgt bis auf weiteres zum 9000sachen Betrage des Neunwertes. Arbeiter und Angestellte. Berlin.(Bergarbeiterlöhne in dem unbesetzten Gebiete.) Im Anschluß an die für den Vergvau der besetzten Gebiete vereinbarte Lohnerhöhung sind die Lohnerhöhungen für die übrigen Kohlenreviere durch einen vom Reichsarheitsminister eingesetzten Schlichtungsausschuß geregelt worden. Der von diesem gesällte Schiedsspruch sieht ab 25. Jnni 1923 Zulagen im Betrage von etwa 55% vor, die z. B. für den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau eine Erhöhung um durchschnittlich 20000 Mark, für den oberschlesischen Steinkohlenbergbau um durchschnittlich 22250 Mark, einschließlich des Hausstands= und Kindergeldes, je Schicht ergeben. Brandenburg.(Streikbeendigung.) Die Arbeit in den Brandenburger Fabriken ist allgemein wieder ausgenommen worden. Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften hatten schon Mitte voriger Woche zu einer Vereinbarung über eine Anpassung der Löhne an den wöchentlichen Index durch Vorauszahlungen auf den Wochenlohn geführt. Spiel, Sport, Turnen. Sp. Das Deutsche Derby in Hamburg, das größte sport liche Ereignis des Jahres, endete mit einem überlegener Siege des Weinbergschen Pferdes„Augias“(Reiter Otte Schmidt), das als heißer Favorit an den Start gegangen war, über seinen Stallgefährten„Gauela““ und den Sklarek. schen Hengst„Eigilbert“. Die andern sechs Dreijährigen, die im Rennen waren, spielten nur Statistenrollen.„Augias“ gewann mit fünfviertel Längen Vorsprung in der Zeit vor 2 Minuten 41,5 Sekunden(Bahn 2400 Merter). Daß dieser Sieg allgemein erwartet wurde, beweist die geringe Totali satorquote sowohl auf Sieg wie auf Platz(Sieg 11, Platz 11). Am Totalisator wurde fasteine Milliarde umgesetzt. Sp. Schachmeister Lasker nimmt an einem Turnier teil. Der ehemalige Weltmeister Dr. Emanuel Lasker wird an dem in kurzem in Mährisch=Ostrau beginnenden internationalen Schachmeisterturnier teilnehmen. Es ist dies nach langer Zeit das erste Auftreten Laskers in der Schacharena. Außer Lasker nehmen Rubinstein, Alsechin, Bagoljubow und Reti teil. Bekanntmachung Die Mitglieder der Desteler Bruch= und Wassergenossenschaft werden hiermit zu eine Hauptversammlung am Freitag, 29. ds. Mts., vormittazs# Uhr zur Wirtschaft Winkelmann in Destel eingeladen. Tagesordnung: 1. Rechnungslage, 2. Hebung der Unterhaltungskosten, 3. Beschlußjassung über die zukünftige Unterhaltung der Anlagen 4. Neuwahl des Vorstandes, 5. Verschiedenes Wegen der Wichtigkeit der zur Beratung stehenden Gegenstände ist das Erscheinen sämtlicher Mitglieder dringend erforderlich. Die Versammlung ist odne Rücksicht auf die Zahl der Erschienenen beschlußfähig Destel, 20. Juni 1923 Der Genossenschafts.Vorsteher=Stellvertreter Hahler Gras=Verkauf Am Sonnabend, 30. d. M, morgens 9 Uhr, werde ich in den Oldendorfer und Engershauser Wiesen etwa 70 Ruten Gras (bestes Kuhhen) öffentlich versteigern Käufer wollen sich zur bestimmten Zeit im Geeks Ort einfinden Preuß. Oldendorf, 21. Juni 1923 H. Hornberg Für Festtichkeiten jeder Art: Eintrittskarten, Tanzkarten usw. werden neuester Sieuervorschrift entsprechend sofort angefertigt in der Buchdruckerei Franz Schlüter, Ab Tager besie Gerste, Bollmehl und Hafer zum billigsten Tagespreise. Hamker, Hördinghausen Fermuf Pr. Oldendorf 82 Asthma kann in etwa 15 Wocher geheilt werden. Sprechstunden des nach meinem Verfahren fachlich gebildeten Arztes in Osnabrück. Niedersachseuplatz(Restaurant Niedersachsen platz jeden Sonnabend v. 9—1 Uhr Dr. med. Ziegelroth. Spezialarzt ffüher Di. Alberts) Ziegelsteine, pflasierklinker empfiehlt zur prompten Lieferung H. Henflek, Buer Dampfzle gelel. Steppdecken, Betten, nund Bett Inlett-Stoffe kaul. 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