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Die Sachlage entwickelt sich also auch diesesmal wieder genau umgekehrt, wie viele harmlose Spießergemüter sich's gedacht hatten, als sie mit herzhaft quellender Schadenfreude ein Fiasko der Konferenz„mit Pauken und Trompeten“ herbeigewünscht hatten. Wir werden es alle an unserem bißchen persönlichen Schicksal zu erfahren haben, wie wenig zu einer solchen Art von Herzenswünschen— und zu jenem Volksbegehren, für das Hugenberg mit aller Macht werben läßt,— Veranlassung bestand. 84* Denn für Deutschland handelt es sich zu allernächst um die große Frage, was vom 1. September ab werden soll, wenn die Siegermächte im Haag sich über die Annahme des Youngplanes nicht einig werden. Es geht für uns um die große Frage, nach welchem System vom 1. September ab gezahlt werden soll, ob nach dem Dawesvlan oder nach dem Youngplan. Der 1. September ist ein sogenannter Stichtag, an dem die deutschen Zahlungen nach dem Dawesplan fällig werden. Träte an die Stelle der Dawesfron der Youngplan, dann würden für Deutschland die darin vorgesehenen Zahlungserleichterungen wirksam. Mit diesen Erleichterungen und Ersparnissen haben Regierung und Wirtschaft dermaßen gerechnet, daß eine bösartig kritische Situation entstände, wenn die Erwartungen fehlschlügen. Die deutsche Abordnung hat im Haag bisher unentwegt den Standpunkt vertreten, daß durch die Pariser Beratungen der Sachverständigen vor aller Welt festgestellt worden sei, der Doungplan umfasse das alleräußerste Höchstmaß dessen, was Deutschland zu leisten imstande sei; Deutschland könne deshalb vom 1. September ab auf alle Fälle nur nach dem Youngplan leisten. Dieser deutsche Standpunkt ist von Briand hartnäckig bestritten worden; er vertritt die Auffassung, daß der Dawesplan so lange in Kraft bleiben müsse, bis er durch die Ratifizierung des Youngplanes ersetzt worden sei,— und der englische Schatzkanzler Snowden war in dieser Hinsicht kennzeichnenderweise mit seinem Widerpart Briand wieder einmal ein Herz und eine Seele. Die alliierten Mächte(deren ganzer Streit darum geht, wer von ihnen 32 Millionen mehr oder weniger erhalten soll, die unter sich um die Millionen der deutschen Tributleistungen feilschen, wie wenn es ihnen um Leben oder Tod ginge und die deshalb nicht davor zurückschrecken, die ganze Konferenz scheitern zu lassen),— diese alliierten Mächte sind ungemein großzügig, wo es um die zweitausend Millionen geht, die Deutschland alljährlich aufzubringen hat. Sie berufen sich auf jene Empfehlung der Sachverständigen, wonach die Daweszahlungen vorläufig weiterlaufen könnten.— was über den Youngplan hinaus gezahlt worden sei, könne später zu Deutschlands Gunsten zurückverrechnet werden. 88 Die deutsche Abordnung ist mit einem großen Troß von Räten, Referenten und Aktenkoffern nach dem Haag gezogen. Es wird ihr hoffentlich möglich sein, den alliierten Mächten die gänzliche Unmöglichkeit dieses Auswegs drastisch genug vor Augen zu führen. Sie kann beispielsweise darauf hinweisen, in welchem Maße die Reichsfinanzen sich in den letzten Monaten verschlechtert haben und in welchem Maße sowohl die Reichskasse wie die deutsche Wirtschaft darauf angewiesen sind, daß in den deutschen Tributleistungen eine grundlegende Aenderung eintritt. Wenn die Registratur der Räte in Ordnung ist, dann kann den alliierten Mächten innerhalb einer Viertelstunde der zahlenmäßige Beweis dafür auf den Tisch gelegt werden, daß, falls nicht die Erleichterungen des Youngplanes in Kraft treten, zu Ende Dezember im Der Aufstieg des„Graf Zeppolin Tokio, 23. Aug. „Graf Zeppelin“ ist um 3,13 Uhr(7,13 MEZ.) zum Picificflug nach Los Angelos gestartet. Noch um 1 Uhr nachmittags hiell man es für unmöglich, daß„Graf Zeppelin“ vor morgen seinen Weiterflug antreten könnte. Auf Grund der Meldungen des Wetterbüros nahm man an, daß die Abfahrt auf mindestens 24 Stunden verschoben werden müßte, da die starken Nordwinde unvermindert anhielten. Als die zahlreiche Menschenmenge, die sich auch heute wieder auf dem Flugfelde von Kasumigaura eingefunden hatte, von der Startverschiebung hörte, zerstreute sie sich enttäuscht, aber eine Stunde später bereits traten plöslich Aenderungen der Wetterlage auf und kurz nach 2 Uhr wurde auf Grund der neuen Wetterlage der Start des Luftschiffes auf 3 Uhr nachmittags festgesetzt. Wenige Minuten später erfolgte die Alarmierung der Wacht= und Haltemannschaften. Die Passagiere des„Graf Zeppelin“ waren am Vormittag nicht nuch Tokio zurückgekehrt, sie wollten auch für den Fall, daß der Start auf morgen hätte verschoben werden müssen, in ihren Kabinen im Luftlciff übernachten. Um 3,13 Uhr erfolgte dann unter den begeisterten Zurnfen der Menge der Abflug, der sich ohne Schwierigkeiten vollzog. Das Luftschiff entfernte sich in nordöstlicher Richtung. Bereits um 3.20 Uhr war es den Blicken entschwunden. Der Abschied von Tokio Tokio, 26. Aug. In der allerletzten Minute erfüllten die japanischen Ma. rineoffiziere, treu einer Jahrhunderte alten Tradition, den feierlichen Abschiedsritus. Sie traten an die Führergondel heran und brachten Dr. Eckener in kleinen Goldbechern den Abschiedstrunk dar. Der Abflug kam so überraschend, daß nur wenige tausend Zuschauer auf dem Flugfeld versammelt waren, im Gegensatz zu der nach Hunderttausenden zählenden Menschenmenge zwei Nächte zuvor. Für viele, die gekommen waren, war der Anblick des Luftschiffes, als es sich in die Lüfte erhob, so überwältigend, daß sie anfingen zu weinen. Erst als die Marinekapelle die deutsche und darnach die japanische Nationalhymne anstimmte, löste sich der Bann und alle, die auf dem Flugfeld versammelt waren, winkten mit den Taschentüchern und riefen den Weltfliegern ihr„Banzai“ nach. Tokto, 23. Aug. Das Herausbringen des Luftschiffes„Graf Zeppelin“ aus der Halle ging unter größter Vorsicht vonstatten, da zwischen der Luftschiffhalle und den Schwanzflossen nur wenige Zentimeter Zwischenraum waren. Vor der Halle tauschte man Abschiedsgrüße. Die Musik spielte die japanische und die deutsche Nationalhymne. Die Anwesenden klatschten in die Hände und winkten den Insassen des Luftschiffes begeistert zu. Langsam ging das stolze Schiff unter dem Jubel und den Banzai=Rufen der Bevölkerung in die Höhe und entschwand dann in schneller Fahrt in nordöstlicher Richtung. Ueber dem Stillen Ozean Newyork, 28. Aug. Wie Associated Preß aus Tokio meldet, haben die japanischen Funkstationen um 9 Uhr abends Tokioter Zeit(1 Uhr mittags MEZ.) Funkmeldungen des„Graf Zeppeliu“ aufgefangen, in denen die Position des Luftschiffes mit 35 Grad nördlicher Breite und 145 Grad östlicher Länge angegeben war. Aus dieser Positionsmeldung läßt sich entnehmen, daß das Luftschiff in 6 Stunden etwa 360 Meilen in östlicher Richtung von Tokio zurückgelegt hat. Nach den Wetterberichten waren für den ersten Teil des Pazificfluges leichte Rückenwinde erwartet. Dr. Eckener hofft, falls sie andauern sollten, in Los AnReichsetat ein ungedeckter Fehlbetrag von mindestens 800, wahrscheinlich aber über 1 000 Millionen vorhanden ist. Die deutsche Abordnung kann, wenn sie dieses Aktenheft zugeklappt hat, an die alliierten Mächte die Frage stellen, woher das Reich dann diese Millionen nehmen soll. Wieder durch eine Anleihe? Für diesen Fall möge sie den Herren anhand der gedruckten Beweisstücke zeigen, was aus der steuerfreien und mit den stärksten Anreizen ausgestatteten Hilferdinganleihe geworden ist: daß diese Anleihe gerade in den letzten Tagen an der Börse eingeführt worden ist und daß es erhebliche Anstrengungen gekostet hat, um sie überhaupt auf dem Ausgabekurs zu erhalten. Die deutsche Abordnung geles innerhalb 80 Stunden anzukommen, das heißt, daß er Sonntag avend die amerikanische Küste bei Seattle erreicht und Los Angeles etwa um 6 Uhr morgens am Montag(pazifischer Zeit). 96 Stundenkilometer Tokio, 23. Aug. Um 3 Uhr morgens hiesiger Zeit(5 Uhr nachm. MEL.) gab der Graf Zeppelin durch Funkspruch den folgenden Standort an: 36 Grad nördlicher Breite, 151 Grad östlicher Länge. Diese Position bedeutet etwa 900 Kilometer östlich Kasumigaura und gibt an, daß das Luftschiff der Dampferroute nach Seattle folgt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt etwa 96 Stundenkilometer. Wenn das Luftschiff diese Geschwindigkeit beibehält, wird es in Los Angeles Dienstag früh um 2 Uhr morgens erreichen. Ein Funkspruch Dr. Eckeners Tokio, 23. Aug Dr. Eckener hat an den Kommandanten des Flughafens Kasumigaura, Bizeadmiral Edabara, einen Funkspruch gerichtet, in dem er seinen Dank für die gastfreundliche Aufnahme und seine Bewunderung für die ausgezeichneten Anordnungen und die unübertreffliche Tatkraft und Geschicklichkeit des Flughafenpersonals ausdrückt. Dr. Eckener erklärte wörtlich:„Niemand von Ihrem bewunderungswürdigen Personal trifft ein Verschulden für das Mißgeschick, daß sich gestern früh ereignete.“ Amerikanischer Funkverkehr mit dem Zeppelin Washington, 23. Aug. Die Radio Company ermächtigte die Radio Company of America, mit dem„Graf Zeppelin" durch ihre Stationen Bolinus in Kalifornien und Mukden während des Fluges vor. Tokio nach Los Angeles mittels Code=Welle zu verkehren. Die Ermächtigung wurde mit Rücksicht auf das ungewöhnliche Unternehmen des Luftschiffes sywie als Sicherheitsmaßnahme gestattet. Die Vorbereitungen in Los Angeles Los Angeles, 23. Ang. Die letzten Vorbereitungen für die Verankerung des„Graf Zeppelin" in Los Angeles werden beschleunigt. Das Flugfeld ist bereits jetzt für das Publikum abgesperrt und steht unter scharfer Bewachung durch Polizei und Marine. Im Umkreis von 300 Meter um den neu errichteten Ankermast darf das Gelände seibst von den Flugplatzarbeitern nicht mehr betreten werden. Auch alle Vorbereitungen für die Gasmischung und für die Füllung des Luftschiffes sind beendet und die notwendigen Rohrleitungen angelegt. Die Vorbereitungen stehen unter der Leitung der Marineoffiziere Werter und Lunge, deren Aufgabe beim Eintreffen des „Graf Zeppelin“ es sein wird, das Luftschiff sicher an den Ankermast zu leiten. Sie werden dazu schon mehrere Stunden vor der Ankunft mit der Fahrtleitung des Luftschiffes sich in funkentelegraphische Verbindung setzen. Von San Diego traf noch eine Sonderwache von 300 Marinesoldaten in Los Angeles ein. Verminderung der Zeppelin=Besatzung in Los Angeles Newyork, 23. Aug. Die Transkontinental Airtransport Co. gab bekannt, daß acht Mitglieder der Besatzung des„Graf Zeppelin“ das Luftschiff in Los Angeles verlassen und im Flugzeug oder mit der Bahn nach Newyork reisen würden, da eine Verminderung der Belastung des Luftschiffes während der Rocky Mountains als notwendig angesehen werde. wird hoffentlich das Aktenstück zur Verfügung haben, aus dem sich ergibt, daß es nur durch das Eingreifen der Reichsstellen möglich gewesen ist, wenigstens diesen Kurs zu halten, daß schon dieses anfängliche Einspringen(um des dürftigen bißchens Prestiges willen) viel Geld gekostet hat und daß nach aller Voraussicht für diesen Zweck noch sehr viel Geld nötig sein wird,— ähnlich wie bei der ebenfalls verunglückten Reinholdanleihe von 1927, die heute nur mit Mühe und Not auf 87,5 erhalten werden kann. Aber vielleicht— oder hoffentlich— hat die deutsche Abordnung auch noch andere Aktenstücke zur Hand. Unter anderem solche Aktenstücke, aus denen ersichtlich ist, in welchem Maße in Deutschland die Arbeitslosenziffer bereits wieder im Steigen begriffen ist. Oder daß die deutschen Banken in den letzten Wochen Tausenden ihrer Angestellten die Kündigungsschreiben auf den Tisch gelegt haben,(wenn es auch vonseiten der Banken nur geschehen ist, um beim Reiche Eindruck zu machen und für die Abschaffung der Kapitalertragssteuer und der Börsenumsatzsteuer zu demonstrieren.) Auch diese Steuern gehören zur Kenntnis von den Bedrängnissen der deutschen Wirtschaft, die das Geld für die Tributleistungen aufbringen soll. Und auf einem anderen Aktenstück könnte— nein: müßte!— fein säuberlich nachgewiesen sein, was es für die schaffens= und steuerwilligen Deutschen ausmacht, daß in dieser Unglückswoche die Frankfurter Allgemeine Versicherungsgesellschaft zusammengekracht ist und daß sie eine unvorstellbare Menge deutscher Wirtschaftskraft mit in ihren Strudel hineingezogen hat. Es könnte— nein müßte— auf diesem Aktenstück stehen, daß es ja an sich ganz sauber ist, wenn die großen deutschen Banken eine sogenannte„StillhalteAktion" unternommen haben, um„die große Idee des Versicherungsgedankens zu retten“, daß aber(und zwar auch von den beutelüsternen Gläubigermächten) gesehen werden muß, wer letzten Endes in Deutschland die Kosten dieser Aktion zu tragen hat. Denn die fleißig und tüchtig schaffenden, von den Finanzämtern und allen Vollstreckern der Tributmächte auf das Alleräußerste malträtierten und ausgesogenen Kreiseder mittleren und kleineren Wirtschaft in der Stadt und auf dem Lande sind es, die die Kosten dieser Stillhalteaktion zu tragen haben. Die Unschuldigen sind es, die unter diesem Verhängnis zu leiden haben,— und nicht nur die Unschuldigen lediglich, sondern gerade diejenigen Kreise, die wie die Bauern, Kaufleute und Handwerker, eine wirtschaftliche Förderung am stärksten notig haben und die nun, wenn sie zu den Banken kommen, noch dreimal größere Schwierigkeiten vorfinden werden als bisher. Es wird im Haag doch wohl auch ein Aktenstück vorhanden sein, aus dem es sich ergibt, daß, wenn in Deutschland einige fünfzig oder wieviel Millionen durch Gewissenlosigkeit verloren gehen, diese Millionen doch allerletzten Endes wieder irgendwoher gebracht werden müssen, und daß es doch aussichtslos ist, diese Millionen etwa vom Ausland zu bekommen,— gerade von demjenigen Auslande etwa, das durch diese traurige Affäre von der deutschen Vertrauenswürdigkeit den denkbar schlechtesten Eindruck bekommen hat. Denn wenn das Ausland, wie es durch die Erfahrungen mit der Frankfurter Allgemeinen bewiesen worden ist, auch auf deutsche Versicherungsunternehmungen kein Geld mehr leihen kann, auf Werte also, die für mündelsicher angesehen werden durften, — auf welche anderen Werte soll das Ausland noch Gelder zur Verfügung stellen wollen? Es wird im Haag doch wohl auch ein Aktenstück vorhanden sein, aus dem ungefähr ersichtlich ist, daß in den nächsten Wochen in Deutschland und auf dem deutschen Kapitalmarkt noch mancherlei Dinge vorgehen werden; daß Bankunternehmungen zusammenbrechen und Bankiers angesichts ihres Ruins allerhand Verzweiflungstaten unternehmen werden, wenn die„Exekution" in allen den Papieren vorgenommen werden wird, die an der „Stützungsaktion" beteiligt sind. Und daß alles das für die Tributleistungen, ob nach dem Dawesplan oder nach dem Youngplan, noch lange nicht das entscheidende ist, sondern die große Frage, wie die mittleren und kleineren Wirtschafts= oder Tributunternehmungen Deutschlands in den nächsten Monaten sollen am Leben erhalten werden. Es ist eine ungeheuerliche Zumutung, daß Deutschland die Kosten des Streites bezahlen soll, den die Gläubigermächte unter sich ausfechten. Es ist nicht unbemerkt vorübergegangen, daß die Deutsche Zentrumspartei, die an der Regierungsverantwortlichkeit mitbeteiligt ist, zwei ihrer Vorstandsmitglieder nach dem Haag geschickt hat. Man mag in der Zwischenzeit, solange über die nähere Veranlassung dieser Entsendung nichts mitgeteilt werden kann, in der Oeffentlichkeit lediglich annehmen, daß das Zentrum durch die„privaten Besprechungen der Außenminister" in Locarno eine bittere Lehre erhalten habe und nicht gewillt sei, die Erfahrungen von damals noch einmal zu machen. Man mag draußen ruhig annehmen, daß Prälat Kaas, der heute Vorsitzender der Deutschen Zentrumspartei ist, ganz und garnicht gewillt ist, alles herunterzuschlucken, zu dulden und zu ertragen, wie sein Vorgänger Dr. Wilhelm Marx. Man mag draußen ruhig annehmen, daß die deutschen Zentrumsleute nicht gewillt sind, durch Konferenzergebnisse nochmals alles hinzunehmen, was sie unter Marx gutwillig und seiner Autorität gehorchend hingenommen haben. Daß mancherlei deutsche Minister heute im Amtesind, haben sie Marx zu verdanken, Die Forderungen„umadressiert" E. P. Haag, 23. Aug. Die vier Gläubigermächte sind heute morgen zum dritten Male mit den deutschen Sachverständigen Curtius und Wilerving im Binnenhof im Haag zusammengetreten, um über die Gegenangebote auf die englischen Forderungen zu beraten. Diese Verhandlungen wurden um 11.30 Uhr unterbrochen und nachmittags in Gegenwart von weiteren Sachverständigen, zu denen auch Dr. Schacht gehört, fortgesetzt. Im Anschluß an diese Sitzung haben die drei Besatzungsmächte mit Stresemann und Wirth zur Fortsetzung ihrer politischen Besprechungen eine Sitzung abgehalten. Während man von deutscher Seite bisher noch keine Mitteilungen über die Forderungen macht, die an Deutschland gestellt worden sind, erklären die Franzosen, daß die gestern genannten Ziffern im großen und ganzen zutreffen und daß der Kernvunkt der Verhandlungen eine Zustimmung Deutschlands zur Verteilung der 300 Millionen, ein Nachgeben in der Liquidationsfrage und ein Entgegenkommen in der Neufestsetzung der ungeschützten und geschützten Annuitäten des Youngplanes sei. Wie man aus unterrichteter französischer Quelle weiter vernimmt, ist jedoch von deutscher Seite darauf hingewiesen worden, daß die Zugeständnisse zu diesem Entgegenkommen an England für Deutschland innenpolitisch nur tragbar seien, wenn es seinerseits von den Besatzungsmächten politische Gegenkonzessionen erhalte, die in der Bekanntgabe eines früheren Endtermins für die Räumung der dritten Zone und in einem Verzicht der Franzosen auf die halbmilitärische Form einer Feststellungskommission für das Rheinland bestehen sollen. Von deutscher Seite ist, wie gesagt, für diese Darstellung keine Bestätigung zu erhalten. Wie aus englischer Quelle verlautet, soll sich Snowden mit den Konzessionen der fünf Angebotsmächte, wie jetzt Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien und Japan im englischen Munde heißen, noch nicht einverstanden erklärt haben. England verlangt nämlich nicht nur von Deutschland, sondern vor allem von den im Youngplan besonders bevorzugten Mächten Zugeständnisse. Der Kampf mit der Parole: hie finanzielle Konzessionen, hie politisches Entgegenkommen, setzt sich im Haag mit ziemlich unveränderten Fronten fort. Die Besprechungen im Haag sind heute von 8 bis 5 Uhr nachmittags zwischen den fünf Angebotsmächten und den Besatzungsmächten in engstem oder, anders gesagt, dem unbedingten Vertrauen, das die deutschen Zentrumswähler und insbesondere die Rheinländer nebst allen, die sich mit ihnen auf Tod und Leben verbunden fühlen, ihrem bisherigen Führer Marx entgegenbrachten. Wäre Marx in jenen entscheidenden Augenblicken nicht derjenige gewesen, der er ist, der alles und auch das Aeußerste trug um des Vaterlandes willen, dann wäre manches in den letzten Jahren anders gelaufen, auch alle jene Dinge, die sich auf Briand und Baldwin und Chamberlain beziehen. Wir im deutschen Zentrum möchten davor behütet sein, daß wir in den nächsten Tagen, wenn die Konferenz im Haag zu Ende geht, ein Telegramm nach dem Haag schicken müssen, des Inhaltes etwa: es seien, wie bekannt, in Holland die Kaffernpocken ausgebrochen, die Senche habe sich, wie bekannt, nach dem Haag hin ausgebreitet,— und es erscheine im Interesse der deutschen Volkswohlfahrt angebracht, daß einige der deutschen Minister, ehe sie wieder auf ihre Amtssessel zurückkehren, sich erst(für gewisse Zeit wenigstens) nach einer Quarantänestation begeben.„Ohne mehr für heute". Konnex fortgeführt worden. Bei Schluß dieser Besprechungen wurde von deutscher Seite geäußert, daß die Dinge jetzt etwas besser ständen und zwar hinsichtlich der finanziellen wie auch der politischen Fragen. Der belgische Außenminister Hymans erklärte, daß man sich über die Frage der Kontrollkommission am härtesten auseinandergesetzt habe. Uebereinstimmend lassen sich die Delegierten vernehmen, daß man wohl noch bis zum Montag oder Dienstag forttagen müsse. Wie verlautet, hat Snowden seinen Widerstand noch nicht aufgegeben. Er verlangt immer noch, daß ihm seine Ansprüche von der richtigen Adresse, das heißt Frankreich und Italien, erfüllt werden. Die Verhandlungen im Haag haben in den Abendstunden eine höchst sonderbare Wendung genommen. Jetzt wird nämlich Deutschland von den übrigen vier Angebotsmächten gegen die Engländer vorgeschickt. Der englische Schatzkanzler Snowden hat heute abend seiner Presse erklären lassen, die ihm heute im Laufe des Tages durch Jaspar übermittelten Vorschläge der fünf Angebotsmächte enthielten nur ganz geringe Fortschritte gegen die schon vorher gemachten Angebote. Er habe Herrn Jaspar erklärt, daß er von diesen Angeboten durchaus unvefriedigt sei. Wie von englischer Seite erklärt wird, hat Snowden sich im vertrauten Kreise dahin ausgesprochen, seine Forderungen seien von den übrigen vier GläuScheidenkatarrh. „... Mit Genugtuung hörte ich, daß die überraschend gute Wirkung des„Bissulin“ auf der Domäne angehalten habe, und seit zwei Jahren der ansteckende Scheidenkatarrh mit seinen üblen Begleiterscheinungen nicht mehr aufgetreten sei.“ Tierarze Dr. H. Berl. Tierärzel. Wochenschr. 31. Juyrg. Nr. 30. „Bissulin“ wird nur auf tierärztliche Verordnung geliefert. 25 Bissulin=Zäpfchen kosten RM. 5.-,50 Stück RM. 10.-,100 Stück RM.18.-. Proschüre mit Krankheitsbild kostenfrei durch H. Trommsdorff Chem. Fabrik Aachen. Zuf.:„Sozojodol“=De. 0.25 7+. Fett. Der Kampf im Die deutschen Zugeständnisse Eine sonderbare Wendung Ruth Schaumann Bemerkungen zum Werk der Künstlerin an ihrem 30. Geburtstage am 24. August. Von F. v. Schwank=Telfan Ruth Schaumann, der heute Dreißigjährigen, wurde eine doppelte Begabung zuteil, sie vereint die Kunst der Plastik mit der der Dichtung in hervorragend einheitlicher, geschlossener Weise in sich. Beide Künste ergänzen sich so vollendet, daß sie in der Persönlichkeit der Künstlerin erst recht eins werden. Dies ist umso wertvoller, menschlich umso seltener, als beide. Plastik wie Dichtung, unter einem gemeinsamen Stern stehen, der beiden erst die letzte, einzigwertige Durchstrahlung verleiht: unter dem ewigen Stern katholischen Glaubens. In diesem Kern= und Angelpunkt ihres Schaffens findet Ruth Schaumann alle Motive, die sich eine Künstlernatur nur wünschen kann. Alles, was Menschenherzen bewegen und erregen kann, findet im Glauben Ausgangspunkt und Ziel. So umgreift die Kunst der heute Dreißigjährigen alle Gebiete katholischen Wesens, Wissens und Strebens. In den verschiedensten Formen und Ausdrucksmöglichkeiten erhalten diese drei Gebiete neues Gesicht, wechselnde Beleuchtung, neue Durchglutung. Immer ist das Motiv neu, andersartig, variierend, aber stets ist der Geist, der Inhalt dieser Form der gleiche: der Glaube. Immer sprühen diese Gedichte, die tief und lebenswarm, echt und gläubig sind, katholischen Geist, immer klingt die eine starke Melodie des Glaubens in ihren Strophen wider, immer bricht aus ihnen heraus mit Macht und Urgewalt der Jubel und der Dank über die Gnade des Wissens um katholisches Glaubensgut. Zutiefst ist das ganze Werk der Künstlerin ein Hymnus auf die Uebernatürlichkeit, auf das Jenseitige, auf die Ewigkeit,— auf Gott. Die plastischen Arbeiten Ruth Schaumanns zeigten schon früh eine seltene Einheit und Vollendung. Es schien gleichsam, als seien dieser Frau bereits zu Beginn ihres Schaffens die Grenzen vorgesetzt, innerhalb welcher sich ihre Kunst bewegen sollte. Ohne daß diese Grenzen dabei das Gefühl der„Umgrenztheit“ hätten fühlbar werden lassen, nein, es war nur ein Weisen des Weges, den Ruth Schaumann gehen sollte und von dem sie auch bis heute noch nicht um Millimeterbreite abwich. Mochten die Motive zu den Plastiken noch so variierend sein, mochten die Vorwürfe scheinbar aus ganz entgegengesetzten Gebieten stammen, alles atmete eine Geschlossenheit, die bewies, daß hier ein in sich geschkossener, ein selbstsicherer, in sich und seiner Weltanschauuna tief ruhender und fest wurzelnder Geist tätig ist. Man hat stellenweise einen Vergleich gezogen zwischen Ruth Schaumann und ihrer großen geistigen Schwester, der Annette von Droste=Hülshoff. Mir aber scheint ein solcher Vergleich nicht passend, denn während bei der Droste alles Aufgewühltsein, Kampf, Erschütterung war, breitet sich über die Persönlichkeit Ruth Schaumanns eine unendlich friedliche Atmosphäre geruhsamen Wissens um das Ziel, in sich ruhenden Wissens um die eigene Seelensicherheit, und damit um die Sicherheit des zu schaffenden Werkes. Ein Gemeinsames haben allerdings beide Frauen,— einen starken Zug zur Mystik. Nur äußert sich auch da wieder die Verschiedenheit der Grundanlage. Man möchte vielleicht zwei große Mystiker des Mittelalters zum Vergleich heranziehen und die Droste mit Meister Eckhart, Ruth Schaumann aber mit Franziskus identifizieren. Diese letzte Parallele scheint mir überhaupt recht passend, denn es liegt etwas franziskanisch Schlichtes und zugleich Frohes über dem ganzen Schaffen der jungen Künstlerin, etwas, das so recht die Innigkeit jenes gottseligen Troubadours von Assisi atmet. seine Gottes= und Naturverbundenheit in vollkommenster Weise widerspiegelt Auch Ruth Schaumann ist Mensch und Tier gleich stark verbunden, denn in beiden findet sie Gott, den unendlichen Schöpfer. Auch sie liebt beide gleich stark, den Schöpfer wie das Geschöpf, denn beide sind untrennbar, beide sind eins. Neben kleineren Erzählungen, von denen„Das Fresko“ (Erstabdruck im Hochland) und„Die Medaille“(desgl.) die besten sind, liegt Ruth Schaumanns besondere Stärke in der Legende.„Chrystopherus",„Die Hestie und die Maus“,„Die Ernte oone Saat“ sind Perlen legendär=dichterischer Schöpfung. Ein feinsinniges Märchenspiel„Die Glasbergkinder"(1924, Theatiner= Verlag, München) erzählt von der Auffindung verschollener Kinder und spinnt darüber hinaus eine feine Kette zur Bekehrung der Gxoßen. Eine stille, innerliche Musik schwingt durch dies Werk, so recht innerlich abgestimmt auf Finden und Heimfinden. Die rein lyrischen Arbeiten überwiegen in der Künstlerin Schaffen. Es liegen vor:„Die Kathedrale“(1920, Kurt Wolff, München),„Das Passional",„Der Knospen= grund“ und„Die Rose“(die drei letzteren bei Kösel und Pustet in München). Oft ziehen diese Gedichte biblische Texte als Grundlage heran, immer aber durchdringen sie diese Vorlage mit echt dichterischem Geiste, durchweben sie mit der feinen Musik einer lyrisch abgestimmten Seele. Feinsinnige Mystik, echte, tiefempfundene Christusmystik, klingt aus vielen Versen, die warm und lebensnah, wenn auch mystisch=übersinnlich, vertieft sind. Das ist eines der vielen Wunder im Werk der Dichterin, daß sie Leben und Gegenwart so unmerklich fein mit Jenseits und Ewigkeit zu verweben vermag, daß es dem Leser zuerst gar nicht bewußt wird, bis das Gelesene in eigener Seele Echo weckt und so das Feine und künstlerisch Wertvolle erst recht zum Verständnis bringt. Es gehört natürlich auch eine besondere Stimmung dazu, um diese Verse mit tiefem Verständnis lesen und erfassen zu können, eine Alltagsstimmung genügt nicht immer, und doch ist die Macht der Gedichte so groß, daß sie selbst alltägliche Stimmungen rasch in festlich gehobene, innerlich gerichtete und dankerfüllte Gefühle umstimmen kann. Schon die Titel der Gedichtbände tragen mystischen Sinn. Es überwiegt im Werk selbst durchweg das Sakrale, doch besteht eine innige Bindung zwischen diesem und dem Profanen, so daß beide, genau wie bei den plastischen Arbeiten, ein Ganzes ergeben. Denn beides, das Sakrale wie das Profane, machen zusammen ja erst das Leben in seinem Vollgebalt. So empfindet es die Künstlerin und so gibt sie es an die Umwelt. Rein der inneren Stimme folgend, die sie leitet und führt in ihrem Schaffen, so erhofft sie auch ein reines, unmittelbares Verständnis bei den Mitmenschen zufinden, zu denen sie echt franziskanische Liebe zieht. So hofft sie Echo in der Natur und bei der unvernünftigen Kreatur zu finden, wie sie eine franziskanische Hinneigung in Ehrfurcht zu jedem Geschaffenen als Werk Gottes, des allmächtigen Schöpfers. fühlt. Und so müssen ihre Werke verstanden werden: als dienende Demut an der Schöpfung und als jubelnder Lobgesang zum Preis des Schöpfers. Heute, am dreißigsten Geburtstage der Künstlerin, drängt sich der Gedanke unwillkürlich auf, ob die Entwicklung dieser Frau bereits ihre bedingten Grenzen erreicht hat, oder ob sie kraft innerer Begnadung wohl erst am Anfang stehe. Eins ist sicher: der mächtig in Rutk, Schaumann lebende Glaube, der ihr ganzes Schaffen erst lebendig macht, dieser Glaube wird sie, wenn die Form die Wucht des Geistes zu fassen vermag, noch zu Größerem befähigen, als sie in jungen Jahren schon zum Preise des Höchsten und zu Nutzen der Menschheit geschaffen hat. ertrauen, das die re die Rheinländer nd Leben verbunarx entgegenbrachAugenblicken nicht is und auch das en, dann wäre inders gelauif Briand und sehen. davor behütet sein, die Konferenz im dem Haag schicken bekannt, in Holebrochen, die Haag hin ausgeer deutschen Volksdeutschen Misessel zurückkehren, einer Quarantänebendung Schluß dieser Begeäußert, daß die n u n d z w a r h i n der politischen ymans erklärte, sllkommission Uebereinstimmend man wohl noch ag forttagen seinen Widerer verlangt immer chtigen Adresse, das füllt werden. den Abendstunden genommen. Jetzt den übrigen ie Engländer er Snowden hat die ihm heute im nittelten Vorschläge ganz geringe FortAngebote. 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Eins in lebende Glaube, acht, dieser Glaube eistes zu fassen verin jungen Jahren tzen der Menschheit Unterwegs nack San Diege Was der„Graf Zeppelin“ über dem Pazitik zu sehen bekommi Die Weltfahrt des„Graf Zeppelin“, die nun über die dritte Etappe geht, dürfte an Abwechslungsreichtum kaum übertroffen werden. Land und Wasser wechseln einander in grandioser Folge ab. Führte der Flug von Deutschland nach Tokio über das ungeheure Landmassiv des europäisch=asiatischen Kontinents, so geht die dritte Etappe über eine Wasserfläche, die die Breite des Atlantischen Ozeans noch erheblich übertrifft. Nur wenige Inseln unterbrechen das einförmige Bild, das sich den Insassen des„Graf Zeppelin" bei ihrem Blick aus der Gondel bietet. Bei seinem Fluge von Japan nach Kalifornien stehen dem „Graf Zeppelin“ im wesentlichen zwei Flugrouten zur Verfügung. Davon führte die eine über die Kurilen, Aleuten nach San Diego, die andere, südlichere, über die GavaiInseln. Zunächst wird die Inselgruppe der Kurilen erreicht. Von den 24 größeren Inseln sind nur drei bewohnt, nämlich Der ganze Inselarchipel ist auf die Tätigkeit vulkanischer Kräfte zurückzuführen. Das Klima ist milde und angenehm. Die meisten Hawai=Inseln haben eine reiche Vegetation. In oer Geschichte der Hawai=Inseln spielen die Kämpfe um die Selbständigkeit bzw. ein Anschluß an Japan und Amerika eine große Rolle. Aus dem Kampf um die Hawai=Inseln gingen schließlich die Vereinigten Staaten siegreich hervor. Das Ziel der dritten Etappe des Zeppelin=Fluges ist San Diego in Kalifornien das an der gleichnamigen Bucht des Stillen Ozeans lieat. San Diego gehört zu den Städten, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark vergrößert und verschönert haben. Es ist ausgezeichnet durch ein mildes Klima und wird jedes Jahr von vielen Amerikanern aufgesucht. Daher befinden sich hier auch zahlreiche luxuriöse Hotels. In der Nähe von San Diego sind berühmte amerikanische Badeorte und Los Angeles. F. K. Rätseliaken um„Staf Teppelin“. Mit großem Bedauern stellt die gesamte Sowjetpresse fest, daß das Luftschiff infolge schlechter Witterungsverhältnisse keine größere Stadt im europäischen Rußland berührt hat. Dementsprechend ist die Zahl der Leute, die den „Zepp“ beobachtet haben, verhältnismäßig gering. Um so mehr dürfen uns die Eindrücke interessieren, die die„deutsche Maschine“— wie man den Zeppelin im russischen Volksmunde nennt— auf die Augenzeugen gemacht hat. Besonders treffend ist die Schilderung eines Dorfschullehrers, der mit den Bauern eines Dorfes, unweit der Wologda, gesprochen hat, wo der Zeppelin vorbeigeflogen ist. Dieses niedagewesene Schauspiel machte auf die Bauern einen gerad= zu nieder schmetternden Eindruck. Wider Erwarten haben nur wenige den Zeppelin mit einer Zigarre verglichen, wahrscheinlich, weil das Zigarrenrauchen auf dem Lande nicht üblich ist. Die Mehrzahl der Augenzeugen betonte die Aehnlichkeit mit einem Artilleriegeschoß, und einige waren überzeugt, daß es in Deutschland eine Riesenkanone geben müsse. die dieses Ungeheuer abgeschossen hätte. Mit allen möglichen Dingen wurde der Zeppelin von den Bauern vergleichen, z. B. mit einem Maiskolben oder einer Teigrolle. Ebenso uneinig waren sie sich über die vermutliche Anzahl der Passagiere in dem riesigen„Maiskolben". Man schwankte zwischen eins und dreihundert. aber es waren einige, die behaupteten, daß sich keine Seele in dem Riesengeschoß befände, und daß das Fortbewegen„automatisch“ vor sich gehe. Die Bewohner eines Kleinstädtchens im Gouvernement Perm, die das Luftschiff gesehen haben waren überzeugt, daß es sich nicht um ein deutsches sondern um ein SowjetLuftschiff handelt, das eine Propagandafahrt unternommen hätte. Auf die Frage. was dieser fliegende Koloß besonders Auffälliges an sich gehabt hätte, antworteten die Augenzeugen:„Wir finden es merkwürdig, daß das Luftschiff keine Propagandaschriften abgeworfen hat.“ Es ist nämlich in Rußland üblich, daß die Sowjetflieger, die die weit entfernten Städte besuchen. ganze Ladungen von politischen Zetteln und Drucksachen abwerfen. Zum Start des„Graf Zeppelin“ Die Wetterwarte von Tokio die jetzt das Luftschiff mit meteorologischen Meldungen versieht und besonders das Auftreten der gefürchteten Taifune beobachtet ununterbrockene Arbeitsjahl Die Absckaffung der Sonniagsruße In Rußland Detorufu mit den Fischerstationen Furubetsu, Atascha, Naibo, ferner Lunaschiri mit dem Hauptort Tomari und schließlich noch Schikotan. Die Kurilen gehören zu Japan. Sie wurden 1645 von dem Holländer de Vries entdeckt und die Russen ergriffen von dem nördlichen Teil der Insel Besitz. Die Japaner dagegen besetzten den südlichen Teil, vor allem den bewohnten. und schließlich gab Rußland seine Ansprüche auf die Kurilen auf. Jetzt werden die Kurilen von etwa 5000 Einwohnern bewohnt und bedecken eine Gesamtfläche von 16000 Quadratkilometer. Die Kurilen haben vulkanischen Charakter, und von den 28 Vulkankegeln sind 16 noch tätig, die Höhen über tausend Meter erreichen. Ein großer Teil der Inseln besteht aus Asche und Lava. Sie sind scheinbar infolge der Anhäufung von Asche zwischen den Vulkanen durch Meeresströmungen entstanden. Die nördlicheren Inseln sind ständig mit Schnee bedeckt und haben nur eine kümmerliche Vegetation, während auf den südlicheren niedrige Birken, Pappeln, Weiden usw. vorkommen. Wenn früher die Bevölkerung hauptsächlich der Jagd nachging, wurde in der letzten Zeit systematisch der Fischfang organisiert und mit gutem Erfolg betrieben. Die nächste Inselgruppe sind die Aleuten zwischen dem Bering=Meer und dem Stillen Ozean. Sie gehören politisch zum Territorium Alaska der Vereinigten Staaten, während sie früher russisch waren. Die Ureinwohner, die in nur sehr schwacher Zahl von etwa 1000 Menschen die Inselgruppe bewohnen, sind ein dem Aussterben entgegengehender Rest der noch vor den Eskimos hier lebenden Küstenbevölkerung. Sie sind russifiziert, aber ihre Sprache ist der Eskimosprache verwandt. Die Aleuten sind erst seit zwei Jahrhunderten bekannt. Im Jahre 1745 wurden sie von Bering entdeckt. Die Küstenbewohner, die sich hier angesiedelt haben, ernähren sich hauptsächlich von der Jagd auf Seehunde, Wale und Seeottern. Die Inselgruppe umfaßt ein Gebiet von etwa 2500 Kilometer Länge. Sie besteht neben 150 größeren Inseln, die eine Fläche von ca. 88000 Quadratkilometer bedecken, aus zahlreichen Klippen. Auch sind hier viele junge, teilweise noch tätige Vulkane. So z. B. der 2627 Meter hohe Shishaldin, der 1785 Meter hohe Makushin, der 3490 Meter hohe Mount Cleveland und der 2205 Meter hohe Vsevidoff. Die Hauptinselgruppen der Aleuten sind die Fuchs=Inseln, weiter westlich folgen die Vierberg=Inseln, die Andrejanowski=Inseln, die Ratten= und die Nahe=Inseln. Das Klima ist rauh, nebel= und niederschlagsreich, Baumwuchs fehlt völlig wegen der heftigen Stürme und des kurzen, nur von Juni bis August währenden Sommers. Auf der südlichen Route werden die weit bedeutenderen Hawai=Inseln erreicht. Diese gehören zu den Vereinigten Staaten und haben eine Bevölkerung von über 200 000 Einwohnern. Zahlreiche Rassen sind hier vertreten. Nur etwa der zehnte Teil der Einwohner sind Eingeborene. Ein großes Kontingent stellen Mischlinge, dann sind hier viele Chinesen, Japaner, aber auch Weiße vertreten. Unter ihnen findet man Portugiesen, Amerikaner, Engländer und Deutsche. Zu den Hawai=Inseln gehören die acht bewohnten Inseln: Niihau, Kauai, Oahu, Molokai, Lanai, Maui, Kahulaui und Hawai. Die letzte Insel ist die größte. Sie ist 120 Kilometer breit und 150 Kilometer lang und hat über 60 000 Einwohner. Diese Insel bildet ein ziemlich regelmäßiges Dreieck. Ihr Gesamtflächeninhalt beträgt 10 400 Kilometer. Vom Nordostabhang des von einem schmalen Küstenrand schnell ansteigenden Lavaplateaus durchziehen zahlreiche Bäche das Land. Dieser Teil von Hawai ist überaus fruchtbar. Hier wachsen Kokospalmen, Pandanos=, Mango=, Bananen= und BambusBäume usw. Ausgedehnte Zucker=, Kaffee= und Orangeplantagen bedecken die Küstenlandschaft. Der Hauptort von Hawai is Hilo, der fast ausschließlich von Ausländern bewohnt wird. Der Oberste Volkswirtschaftsrat in Rußland beschäftigt sich zur Zeit mit einem sehr merkwürdigen Projekt. Richtiger gesagt, es ist bereits kein Projekt mehr, denn die Absicht, es zu verwirklichen, steht bereits fest, auch hat man die einleitenden Exverimente bereits gemacht und produktionsstatistisch verarbeitet. Rußland will das „ununterbrochene Arbeitsjahr“ einführen, und zwar in sämtlichen Produktionszweigen des Landes. Nach Mitteilungen, die von sowjetrussischer Seite dazu gemacht werden, soll dabei folgendermaßen verfahren werden: Der Sonntag als offizieller und allgemeiner Ruhetag wird aufgehoben. Das Unternehmen steht ständig in Betrieb, während die Arbeiter und Angestelltenschaft in abwechselnder Reihenfolge jeden siebenten Tag feiern. Aber dieser Feiertag kann auf jeden beliebigen Tag der Woche einschließlich des Sonntags fallen. Das Ergebnis dieser Reuregelung der Arbeitszeit wird sein, daß, während heute Berücksichtigung des für jeden Arbeiter obligatorischen vierzehntägigen Urlaubs das Unternehmen etwa 280 Tage im Jahre arbeitet, also von 365 Tagen im Jahre etwa 85 Tage, das sind 25 Prozent, unausgenützt bleiben, in Zukunft an allen Tagen des Jahres mit Ausnahme von 5 allgemeinen Feiertagen gearbeitet wer den wird. Diese 5 allgemeinen Feiertage sind: der 1. und 2. Mai, der 7. und 8. November und noch ein allgemeiner Feiertag. Berücksicht man, daß eine Reihe von Industriezweigen, wie Verkehr, Elektrizität usw. seit jeher ununterbrochen arbeiten, so wird die jährliche Arbeitszeit der Betriebe und Anlagen durch diese Neuregelung um etwa 20 Prozent gesteigert werden. Wie bereits gesagt, sind in Rußland mit dem durchlaufenden Arbeitsjahr bereits in einzelnen Industriezweigen Versuche gemacht worden, deren Ergebnisse man produktionsstatistisch festgestellt hat. So soll die Mehrleistung auf Grur' dieser Neuerung in den Hochofen= und Martinszechen von Dujepropetrowsk monatlich 655 Tonnen betragen haben. In einer Elasfabrik„Proletariat“ in Polozk ist die monatlice Mehrleistung um 10 Prozent gestiegen, außerdem verringerten sich die Selbstkosten bei gleichbleibender Qualität um 5,8 Prozent, so daß sich der gesamte Nutzeffekt des Betriebes um 17 Prozent erhöht hat. Es werden aber noch andere Vorzüge dieser neuen Arbeitsregelung angeführt; so heißt es, daß der industrielle Kreislauf der Produktion eine außerordentliche Beschleunigung erfahre und daß ferner durch die Vermehrung der Arbeitstage die Arbeitslosigkeit in einem fühlbaren Maße behoben würde. Ferner würden die Maschinen und industrielle Gebäulichkeiten besser ausgenutzt und da, wie schon gesagt, die Selbstkosten eine Reduzierung erführen, würden die Waren auf dem Markte erheblich billiger werden. Sehr wenig scheint man sich im Obersten VolkswirtUeber 560 Kilometer Stundengeschwindigkeit Das englische Schneiderpokalflugreug S. 0 beim Versuchsllug Schon bei den Uebungskämpfen zum Schneiderpokal erzielte das englische Flugzeug eine Stundengeschwindigkeit von meyr als 560 km. Damit ist das vorjährige Ergebnis der Schneiderpokal=Kämpfe bereits überboten. schaftsrat in Moskau zu fragen, wie denn mit diesen Neuregelungen sich die Arbeiterschaft abfinden werde. die Arbeiter in einem bolschewistischen Staat eine ganz andere und viel größere Arbeitsverpflichtung besitzen als in einem kapitalistischen Staate, das haben die Begründer des bolschewistischen Systems in Moskau nicht nur seit Jahren in Wort und Schrift gepredigt, sondern auch in der Praxis rücksichtslos durchgeführt. Die russischen Arbeiter brauchen also auch jetzt nicht gefragt zu werden, ob sie mit der Neuregelung einverstanden sind. Wenn der Oberste Volkswirtschaftsrat durch seine statistischen Feststellungen zu dem Ergebnis gelangt ist, daß die kühle Vernunft das durchlaufende Arbeitsjahr als rationell nachgewiesen hat, dann wird die Reform durchgeführt, ob mit oder ohne Billigung der davon zunächst Betroffenen. Es heißt, daß der Arbeiter künftig an Stelle der bisherigen 52 Ruhetage 61 haben würde. Es fallen aber die freien Sonnabend nachmittage weg. Ein Ersatz dafür soll den Arbeitern durch Verlängerung ihres vierzehnlägigen Urlaubs bekommen. Das ganze bolschewistische System ist ein System des rationalisierenden Verstandes, der rein rechnerischen Konstruktion. Es nimmt keine Rücksicht auf Gemütswerte. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn gar nicht danach gefragt wird, ob die Abschaffung des Sonntags als eines Tages der religiösen Bekundungen des russischen Volkes nicht ein Fehler ist. In letzter Zeit scheint in der Moskauer Regierung der Wille lebendig geworden zu sein, mit den religiösen Bedürfnissen der Russen etwas radikaler aufzuräumen, als man das bisher für zweckmäßig gehalten hat. Man hat unter nichtigen Vorwänden religiöse Erbauungsstätten, Ziele für Wallfahrten beseitigt, man hat die Leichen von Heiligen exhumiert, um den pilgernden Gläubigen den Nachweis zu erbringen, daß ihr frommer Glaube, die Leichen seien noch unversehrt, ein Aberglaube sei. Wenn der Sonntag abgeschafft wird, an dem sich das russische Volk zu religiösen Uebungen vereinigte, so schätzt man wohl, wird auch das religiöse Bedürfnis nachlassen, da es nach Meinung der Moskauer Machthaber zu einem erheblichen Teil auf Massensuggestion beruht. Man wird gespannt sein können, wie sich das russische Volk verhalten wird. Gewalt kosten lassen. Aber sie hat genügt, um etlichen dieser großen Kinder der Natur das Herz für immer stillstehen zu lassen, in gläubiger Fürcht vor der Allmacht des Gottes. Nichts ist geschehen, aber in einigen Tschuktschen und Burjetenhütten sammeln sich die Angehörigen am nächsten Tage, um durch ein schmackhaftes Totenmahl des Heimgegangenen unter den Ihren würdig zu gedenken. Brauchen wir ungläubig die Häupter zu schütteln, wenn uns die Meldungen von diesen fernen kleinen Tragödien erreichen! Nein. Denn wir wissen von der geradezu phantastischen Kraft des Aberglaubens dieser Halbwilden, soweit sie an den Küsten und in nicht ganz unzugänglichen Gebieten Sibiriens hausen, schon genug, um daran ermessen zu können, wie es in den Herzen jener buchstäublich noch nicht entdeckten Völkerstämme aussieht. Der weltüberbrückende Flug des„Graf Zeppelin“ hat unsere Gedanken mitgehen lassen nach jenen Einöden der Tundra, hat unser geistiges Auge einen Blick werfen lassen auf jenes Sibirien, das auf der Karte der Erde eigentlich noch ein unerforschtes Gebiet darstellt. Sibirien ist und bleibt wohl noch für längere Zeit in seinen nördlichen Regionen ein Buch mit sieben Siegeln, und nur von Zeit zu Zeit werden wir von neuentdeckten, uralten Volksstämmen erfahren, die von den russischen Einwanderern im Laufe der Jahrhunderte in die„Reservationen“ der Unkultur und Wildnis zurückgedrängt wurden. Es verdient aber vielleicht in diesem Zusammenhang Interesse, zu erfahren, daß, wie eine große russische Zeitung meldet, erst kürzlich in der unmittelbaren Nähe von Leningrad, dem einstigen Petersburg, ein völlig in Vergessenheit geratener finnischer Volksstamm gefunden wurde. Man stelle sich zum Vergleich vor, in der Mark Brandenburg, vor den Toren der Hauptstadt ein neues Volk?!— Gekannt hat man diese Volksstämme schon lange, vor etwa hundert Jahren hatte man sie bereits entdeckt, aber die Zarenregierung ließ einfach auf der Stelle der Landkarte jene finnisch=ugrischen Stämme mit rosa Farbe überziehen, das soviel bedeutet, wie Großrussen— sie sollten nicht existieren, und so verschwanden sie von den Karten der Atlasse und aus den Texten der ethnographischen Lehrbücher. Jetzt hat das Wissenschaftliche Komitee zur Erforschung der finnisch=ugrischen Kultur sie von neuem entdeckt und ans Tageslicht gebracht. Das Kurioseste dabei ist, daß unter anderem bei der Station Toskowo, in deren Umgebung allEin Institut für internationale Musik in Paris Das Modell des geplanten Konzerthauses Ein amerikanischer Millionär hat 20 Millionen Mark für die Errichtung eines Instituts gestiftet, indem allmonatlich neue Musikwerke aus allen Ländern zur Aufführung gelangen sollen. Als Sitz des Instituts ist Paris ausersehen. Der„todlbtingende Teppelin“ Merkwürdige Wirkungen des Zeppelinfluges Blitz der noch nie gesehenen Naturgewalt. Aber das Ungetüm rauscht vorüber, es ist scheinbar nichts geschehen, die Welt ist nicht untergegangen, der Gott hat Gnade gehabt und die armen Menschen nur eine Vorahnung seiner schrecklichen jährlich Tausende von Bewohnern der Metropole ihren Sommerurlaub verbrachten, diese von der Geschichte„übergangenen“ Volksgenossen zu finden sind. Wenn die Wissenschaft so vor den Toren Petersburas, der einst so stolzen Hauptstadt des Zarenreiches, noch Wichtiges zur Erforschung jenes einzigen großen Fragenkomplexes „Rußland" machen kann, so erhält man einen ungefähren Begriff von dem Ausmaße der Geheimnisse, auf die der Zeppelin aus schwindelnder Höhe ein Auge werfen konnte, oone es jedoch zu vermögen, sie zum dauernden Besitz unserer menschlichen Erkenntnis zu machen. F. E. Moritz. Tenpelin über die Jundia#log Die ungangbaren Tundren- Uöllig von der Welt abgeschnien- Die Bevölkerung weiß nichts Die glücklichen Mitreisenden des„Graf Zeppelin" sind nicht nur aktive Teilhaber an einem gewaltigen, technischen, völkerverbindenden Rekord, der für alle Zeiten unter den ganz großen Taten menschlichen Geistes und Wagemuts fortbestehen wird, sie haben nicht nur das erhebende Gefühl genießen können, bei einem unvergeßbaren, welthistorischen Ereignis dabeigewesen zu sein,— nein noch mehr! Sie durften auf ihrer Fahrt eine ganze Skala von Eindrücken und Empfindungen der allertiefsten und erhebendsten Art durchleben, deren Stärke für uns Unbeteiligte kaum vorstellbar ist. Namentlich über Nordsibirien offenbarte sich den Blicken der Zeppelinpassagiere eine nordische Waldlandschaft, die man einem Bewohner Zentraleuropas nur schwer beschreiben kann. Etwas ähnliches findet sich auf der Welt nirgends, höchstens in stark verkleinertem Maßstabe in Nordschweden oder Finnland, aber in Sibirien fehlen die vielen Seen, die die skandinavische Landschaft so angenehm beleben. Eine unermeßliche Ebene, von Horizont zu Horizont, soweit das Auge reicht, mit grünem Moos bewachsen, nur hier und da erheben sich spärliche Birkenbäumchen. Die Tundra, Tausende von Kilometern eine grüne leblose Wüste. Gigantische Ströme durchqueren diese Einöde, kolossal in ihrem Wasserreichtum und ihrer Breite, nur dem Mississippi oder Amazonas vergleichbar,— aber sie bringen kein Leben in die unendliche Melancholie der Landschaft, kein Dampfer furcht die gelbliche Flut, die nur in die noch größere Einsamkeit des nördlichen Eismeeres führt. Ein Riesengebiet, das kaum besiedelt ist, nur selten gewahrte das Auge des Zeppelinreisenden die armseligen Jurten der mongolischen Nomaden, die hier in fast völliger Weltabgeschiedenheit von Jagd und Fischfang ihr Dasein fristen. Gegenden, die noch nie ein Kulturmensch, vielleicht überhaupt kein menschliches Wesen betreten hat, glitten unter dem silbernen Luftriesen dahin. Erst mit dem Herannahen der ostasiatischen Küste belebt sich das Bild.— Siedlungen der Geldsucher und Kolonisten werden sichtbar, die fernöstliche Bahn und die Häfen des Stillen Ozeans, hügelige Landschaft und schließlich Gebirge leiten dann allmählich über zu der geschäftigen Betriebsamkeit und märchenhaften Schönheit der japanischen Inseln. Diese immensen Gegensätze im Angesicht der Erde konnten die Reisenden also binnen vier Tagen durchleben. Die Seele des modernen Menschen, verhärtet von der alles durchdringenden Schärfe des Intellekts, erschauerte in machtvoller Resonanz vor der Majestät der unberührten Natur. Können wir aber ermessen, was umgekehrt das Erscheinen des Luftgiganten in dem harmlosen Gemüt des sibirischen Eingeborenen, der vielleicht noch nie in seinem Leben eine Eisenbahn, ein Automobil gesehen hat, zu dem vielleicht die Existenz unseres mechanischen Zeitalters nur als weit, weit geschehenes Wunder gedrungen ist, für eine namenlose Verwirrung ausgelöst haben mag! Wir können es verstehen, wenn panische Furcht die Jakuten oder Burjeten ergriffen hat, als sie im silbernen Schein des Mondes unter donnerartigem Getöse ein glitzerndes Ungetüm durch die Luft heranfliegen sahen. Menschen, die in jedem Blitzschlag, im Sturmgebrause, fast in jeder elementaren Naturerscheinung mit der tierischen, gläubigen Furcht des Heiden einen machtvollen, meistens bösen Gott verehren, was konnte ihnen denn jenes Wundergebilde der Technik anders sein als der Ausbund irgend eines bösen Geistes!! Zu Tode erschrocken flüchet alles in die entlegensten Winkel der Jurten und Höhlen und erwartet in lähmender Furcht den strafenden von Krieg und Revolution Zeppelin fuhr nach den Berichten der Teilnehmer in Nordsibirien Tausende von Kilometern über ein Land, wo fast keine menschliche Spur zu entdecken war. Der sibirische Norden ist noch unerforschtes Gebiet. Trotz der schwierigen Lebensverhältnisse gibt es einige wenige Siedlungen. Die Berichte über die Fahrt über die„Tunora" erzählen davon, daß die Bewohner aus Furcht vor dem Riesenvogel in ihre Zelte flüchteten. Die Bewohner im sibirischen Norden leben fern von jeder menschlichen Kultur. Wir kennen nur sehr wenige Berichte über diese fast völlig menschenverlassenen Gegenden, deren wenige Bewohner, die, um ein bekanntes Wort zu variieren, wohl noch weiter als „hinter dem Monde", leben. Einer der wenigen, die dieses Gebiet durchwanderten, ist der ehemalige russische Offizier Popow, der seinerzeit den sibirischen Expeditionskorps des Generals Popoljajew angehörte und lange Zeit ein Wanderleben unter der Urbevölkerung des sibirischen Nordens führte. Während seiner Wanderschaft ist er zufälligerweise hinter dem Polarkreis auf ein geheimnisvolles russisches Dorf gestoßen. Dieses Dorf liegt an der Küste des Eismeeres und an der Mündung des Flusses Indigirka. Das Dorf ist von drei Seiten von undurchgangbaren Tundren umringt, und von der vierten Seite grenzt es an den Ozean. Tausend Kilometer ringsum findet man weder eine Siedlung, noch Menschen, so daß das Dorf fast völlig von der Welt abgeschnitten ist. Popotv lebte in diesem Dorfe zwei Jahre und heiratete eines der Dorfmädchen. Das geheimnisvolle von Gott und Welt vergessene Dorf lebt noch ganz im Urzustande. Die Bevölkerung erkennt als Regierung den„weißen Zaren" an, aber diese Anerkennung drückt sich nur darin aus, daß sie bei ihren Gebeten den Namen des Zaren Alegej Michailowitsch erwähnt. Das Dorf hat gar keine Verwaltung, keine amtlichen Institutionen. Sämtliche Beschlüsse werden auf der Dorfversammlung gefaßt, die die älteren Leute des Dorfes von Zeit zu Zeit einberufen. Die Beschlüsse werden mit Mehrheit der Stimmen beschlossen. Die Gesamtbevölkerung des Dorfes besteht aus 88 Männern und Frauen. Im Dorfe ist auch eine griechisch=katholische Kirche. Diese Kirche hat an vielen Stellen der Wände und der Oberlage große Oeffnungen. Diese Oeffnungen sind dazu da, damit die Gebete der Gemeinde nicht in der Kirche aufgehalten werden und rascher Gott erreichen. Der Kalender ist der Bevölkerung des Dorfes hinter dem Polarkreis vollständig fremd. Ostern und Weihnachten werden gefeiert, und diese Tage werden von der Gesamtbevölkerung bestimmt. An solchen Feiertagen werden auf dem Tisch mehr Fleisch, mehr Fische als sonst gestellt, man ißt gut, arbeitet nichts. Ostern und Weihnachten werden bloß einen Tag gefeiert. Die Beschäftigung der Bewohner des Dorfes hinter dem Polarkreis ist die Jagd und der Fischfang. Im Sommer fahren sie auf ihren selbstgezimmerten altertümlichen Booten in den Ozean hinaus, und im Winter gehen sie auf Jagd in die Tundren und Steppen. Sie erlegen Hirsche, Füchse, Robben. Das Fell der Tiete wird zu Kleidungen, das Fleisch zur Nahrung verwendet. Mit dem Oel, das aus dem Fett der Robhen gewonnen wird, beleuchten sie ihre Hütten. Brot kennen die Bewohner dieses geheimnisvollen Dorfes überhaupt nicht. Die Bevölkerung des Dorfes spricht russisch, aber dieses Russisch ist mit altslavischen Worten und mit Worten der Tingusensprache gemischt. Viele Worte, die sich längst in Rußland eingebürgert haben, sind hier gänzlich unbekannt. Solche unbekannte Worte sind, zum Beispiel: Samowar, Stuhl, Harmonika. Das Wort Revolution ist für die Bewohner des Dorfes ein unbekannter Begriff. Die Bevölkerung hat bis heute noch nichts von dem großen Umsturz in Rußzland und über den Weltkrieg gehört. Erzählungen über Autos, Radio. Telefon, hohe Häuser rufen bei der Bevölkerung des Dorfes hinter dem Polarkreis ein Lachen und Mißtrauen hervor. Die Bevölkerung fürchtet außer Gott nur noch die Greise des Dorfes.— Diese werden geachtet, respektiert und fast wie Gott verehrt. Ihr Dorf verlassen die Eingeborenen nie. Das Dorf soll— nach Erzählungen der älteren Männer— über dreihundert Jahre existieren. Da es aber ganz von der Welt abgeschnitten liegt und die Bewohner es nie verlassen, so wissen über die Existenz nicht einmal die sibirischen Kaufleute. Scheinbar sind die Urväter dieser Bevölkerung des Dorfes hinter dem Polarkreis zur Zeit der Eroberung Westsibiriens durch den Hetman Iwan Kolzo eingewandert und haben diese Siedlung ins Leben gerufen... Auf jeden Fall muß die Siedlung zur Zeit der Regierung des Moskauer Zaren Alexei Michailowitsch gegründet worden sein, denn darauf deuten die Legenden, die von Generation zu Generation wiedergegeben worden sind. Wirtschaftsteil Samstag, den 24. August 1929 Höhepunkt der Bautätigkeit überschritten Trotzdem steigende Baukosten Die in den Vormonaten recht zahlreichen Bauanmeldungen sind im August beträchtlich geringer geworden. Dieses würde an fur den Auftragsbestand im Baugewerbe nicht von großer Bedeutung sein, da in diesem Jahre außerordentlich viel Bauerlaubnisse noch nicht ausgenutzt sind. Trotzdem ist aber das Baugewerbe im Juli besser beschäftigt gewesen, als das jetzt im August der Fall ist. In den letzten Tagen waren besonders in Schlesien. Mitteldeutschland, Sachsen und Südwestdeutschland Beschäftigungsrückgänge zu verzeichnen. Die uneinheitliche Gestaltung des Baumärktes zeigte sich wieder dadurch, daß in einigen anderen Gebieten eine kleine Besserung und Belebung der Bautätigkeit festgestellt werden konnte. Pommern rechnet mit einer Besserung der Arbeitsmarktlage, die auch in der Nordmark befriedigend ist. Auftragszugänge hatte jetzt das Rheinland zu verzeichnen, dagegen läßt die Hochbautätigkeit in Westfalen, abgesehen von einigen Bezirken(Recklinghausen. Dortmund, Castrop=Rauxel) nach. In Bayern war die Hochbautätigkeit gut, ganz besonders aber in der Provinz Brandenburg und in Berlin. In Berlin ist der Mauersteinmangel bedrohlich, da die Ziegeleien des Versorgungsgebietes ausverkauft sind. Unverständlicherweise hat die Reichsbahn die vom Baugewerbe und der Handelskammer beantragte Einführung eines gestaffelten Notstandstarifes abgelehnt. Dieser Tarif hätte den Ziegeleien inden angrenzenden Provinzen die Möglichkeit###ben, mindestens 40 Millionen Mauersteine nach Berlin zu#ertaufen. Die Reichsbahn selbst verliert diese Frachteinnahmen, denn die geplanten Bauten müssen in Berlin teilweise verschoben nerden. An einigen Stellen entließ man die Maurer wegen des Ziegelsteinmangels. Daß bei dieser Marktlage die Berliner Maurersteinpreise scharf anzogen, ist verständlich. Aber auch in anderen Gebieten Deutschlands zeigten sich Preiserhöhungen für Baustoffe, sodaß der Baustoffindex in den letzten Wochen, wie aus nachstehender Uebersicht erkennbar ist, langsam anziehen konnte. Auch die Baukosten sind im Laufe dieses Sommers recht erheblich gestiegen, wozu einmal die hohen Zinssätze, dann die Lohnerhöhungen und schließlich die Verteuerung der Baustoffe beigetragen haben. Besonders der Baukostenindex hat einen Rekordstand erreicht, denn er liegt jetzt gegenüber dem Vorjahre um 5,7 Punkte häher. Der Baustoffinder dagegen ist 1927 sogar noch höher gewesen. Offenbar wirken die hohen Baukosten bereits hemmend auf die Bautatigkeit, wenn auch nicht verkannt werden soll, daß die Schwierigkeit, Hypotheken und Zwischenkredite zu beschaffen, trotz einiger Erleichterungserscheinungen noch andauert. In einigen Gegenden Deutschlands. z. B. Süddeutschland, auch in Schlesien, ist die Baufinanzierungsmöglichkeit durch die Sparkassen günstiger als im Reichsdurchschnitt. Hatten wir in diesem Jahr aus dem Vorjahre einen durchfinanzierten Bestand von rd. 150000 unvollendeten Wohnungen übernommen, so erscheint es zweifelhaft, ob ein derartig beträchtlicher Ueberhang für das nächste Jahr in Frage kommt. Sollten sich die Aussichten der Herbstbautäigkeit bessern, und dazu gehört in erster Linie Baukapital, so müßte sich bald ein Umschwung in der bereits rückläufigen Bewegung am Baumarkt zeigen. Diese ist aus der Zahl der Arbeitslosen im Deutschen Baugewerksbund klar erkennbar. Es wurden nämlich gezählt Ende Juli 8.87 v. v. arbeitslose Mitglieder, Anfang August 8,91 v. H. und jetzt bereits wieder 9,08 v. H. Und das zu einer Zeit, wo sonst die Beschäftigung den Höhepunkt erreicht hat. Von den Märkten Leichte Entspannung Berlin, 23. Aug. Ebenso wie gestern taxierte man im heutigen Vormittagsverkehr im Zusammenhang mit der Unsicherheit im Haag schwächere Kurse, um dann zu Beginn des offiziellen Verkehrs angenehm enttäuscht zu sein. Wieder scheinen die Banken etwas interveniert zu haben, jedenfalls trat eine beachtliche Widerstandsfähigkeit hervor und die günstigeren Momente gelangten bei den Diskussionen mehr in den Vordergrund. So war man sich darüber einig, daß die Angelegenheit der Frankfurter Allgemeinen Versicherung durch das Moratorium der Gläubiger für die nächsten drei Monate eine weitere Entspannung erfahren hat. Auch die trotz erhöhter Börsenkredite feste Newyorker Börse befriedigte, und man wies darauf hin, daß die Geldverhältnisse drüben in der letzten Zeit viel konstanter geworden sind. Besonders daß die amerikanischen Großbanken noch weitere 50 Millionen Dollar dem Newyorker Tagesgeldmarkt zur Verfügung stellen wollen, könne zu einer weiteren Erleichterung der internationalen Geldsätze führen. Von der Festsetzung des Reportgeldsatzes heute erwartet man keine Ueberraschung. Der Satz dürfte wohl unverändert bleiben. Zu erwähnen wäre noch eine Insolvenz in Darmstadt, wie bekannt wurde, für die Börse aber keine größere Bedeutung haben dürfte. Bei den ersten Notierungen traten nur ganz vereinzelt etwas größere Veränderungen ein. Die Börse lag bei geringem Geschäft lustlos, nur Reichsbank, Laurahütte, A.=G. f. Verkehr, Chade, Stolberger Zink, Schuckert und Polyphon verloren einige Prozent, dagegen konnten Karstadt, für die anscheinend die Beteiligung in der Schweiz anregte, 2½ Prozent gewinnen. Im Verlauf wurde die Stimmung allgemein fester und das Geschäft an einzelnen Märkten lebhafter. A. E. G., Farben und Montanwerte zogen um ca. 1 Prozent an, auch Karstadt gewannen weitere ½ Prozent. Später bröckelten die Kurse infolge der Ordrelosigkeit aber wieder ab. Anleihen neigten zur Schwäche, Ausländer lagen uneinheitlich, Bosnier ca. 1 Prozent niedriger und Mexikaner 1 Prozent höher. Der Pfandbriefmarkt zeigte bei kleinstem Geschäft meist schwächere Kurse. Devisen auf leichtes Marktgeld eher gefragt, Schweiz, Holland und Spanien fester. Am Geldmarkt nannte man Tagesgeld mit 5¼ bis 8 Prozent. Monatsgeld, das gesucht bleibt, mit 9½ bis 10½ Prozent und Warenwechsel mit ca. 7¼ Zrozent. Auch zu Beginn der zweiten Börsenstunde änderte sich an der Lustlosigkeit der Börse nichts, die Kurse lagen im großen und ganzen etwas über Anfangsniveau behauptet. Nur Glanzstoff büßten 3 Prozent ein. Getreide, Futtermittel Berlin, 23. Aug. Während im Vormittagsverkehr infolge des uneinhei tlichen Verlauses der überseeischen Terminbörsen der hiesige Produktenmarkt bei gegen gestern kaum veränderten Preisen ziemlich ruhig verlief, machte sich zu Börsenbeginn unter dem Eindruck der höheren Liverpooler Notierungen eine Befestigung geltend, wovon insbesondere die Lieferungspreise für die späteren Sichten profitieren konnten. Weizen setzte 2 J. Roggen bis 1 A tiefer ein. Das Inlandangebot von Brotgetreide war angesichts der Zurückhaltung der Mühlen ausreichend, jedoch wurden für Weizen und Roggen zur Promptverladung etwa 0,5 bis 1 0 höhere Preise gezahlt. Für Roggen waren weitere Interventionskäufe zu bemerken. Weizen= und Roggenmehl hatten gestern nachmittag in Provinzsorten noch etwas lebhafteres Geschäft zu Mittagspreisen. Heute beschränkten sich Umsätze auf Deckung des laufenden Bedarfs Hafer hat bei ausreichendem Angebot und wenig veränderten Preisen ruhiges Geschäft. Von Braugersten werden weiterhin nur Ausstichqualitäten beboten. Berlin, 23. Aug. Weizen, märk. ab Station 239—242, Sept. 258—255,50 Br., Okt. 259, Dez. 264—263,50, befestigt; Roggen, märk. ab Station 191—195,50(später 205, waggonfrei Berlin Brief), Sept. 206—207, Oktober 212,50—212,25 Br., Dezember 219,25—219, unregelmäßig; Gerste ab Station, Braugerste 214—230, Futtergerste 167—188, Wintergerste—, ruhig; Hafer, märk. ab Station 168—174, Sept.— Oktober 187, Dez.—, ruhig; Mais 215—217, ruhig; Weizenmehl 29.50 bis 35, still; Roggenmehl 25.40—28,25, k. behauptet; Weizenkleie 11,50—12,25, still; Roggenkleie 11,25—11.50, matter; Raps 340, fest; Viktoriaerbsen 40—48; Kleine Speiseerbsen 28—34; Futtererbsen 21—23; Wicken 28 32; Rapskuchen 18,30—19; Leinkuchen 24—24,30 Trockenschnitzel 11,50—11,60; Soyaextrak= tionsschrot 19,80—20,80; Kartoffelflocken 17,60—18.— Allgem. Tendenz: unregelmäßig. Magdeburg, 23. Aug. Weizen 239—241, ruhig; Roggen 192—194, ruhig; Sommergerste 220—235, ruhig; Wintergerste 180—184, stetig; Hafer, neuer, 180—182, schwach; Mais 206 bis 208, ruhig; Viktoriaerbsen 380—400, ruhig. Weizenmehl, 70 Proz., 84—35, ruhig; Roggenmehl, 70 Prozent, 27—28; Weizenkleie 12,80—13, ruhig; Roggenkleie 12,20—12,40, ruhig; Baumwollsaatmehl 50 Proz. 22,80, ruhig; Reisfuttermehl 24 bis 28 Proz. 13,40, ruhig; Palmkuchen 19,50, ruhig; Rapskuchen 19,60, ruhig; Kokoskuchen 21—23, ruhig; Trockenschnitzel 18—13,25, stetig; Kartoffeflocken 19—19,20, stetig; Soyaschrot per 1000 Kilo 204—206. Tendenz: ruhig. Vieh, Fleisch Paderborn, 22. Aug. Zum heutigen Viehmarkt waren aufgetrieben 112 Pferde, 47 Stück Rindvieh und 1383 Schweine. Die Preise waren für geringere Pferde 100—200 ck. mittlere 200—550, gute 550—750 cc, Rindvieh, geringeres 350—400, mittleres 450—500, gutes 550—650 M. Schweine: 6 Wochen alte 25—30 Mark, 8 Wochen alte 35—40 cll. 3 Monate alte 55—60 M. 6 Monate alte 85—95 d. Der Handel war bei Schweinen gut, bei Pferden und Rindvieh langsam. Zucker Magdeburg, 23. Aug.(Notierungen in RM. für 50 Kilo Weißzucker netto, frei Seeschiffseite Hamburg einschl. Sack): März 11,15 Brief, 11,10 Geld; Mai 11,35 Brief, 11,25—1130 Geld; August 10,20 Brief, 10 Geld; September 10,25 Brief, 10,15 Geld; Oktober 10,45 Brief. 10,40 Geld; November 10,65 Brief, 10,55 Geld! Dezember 10,80 Brief, 10,75 Geld; Jan. bis März 11,0 Brief, 11 Geld.— Tendenz: stetig. Notierungen in RM. für 50 Kilo Weißzucker(einschl. Sack und Verbrauchssteuer) brutto für netto ab Fabrik=Verladestelle Magdeburg und Umgebung, bei Mengen von mindestens 200 Zentner: August 26.61,50—26,80; Sept. 26,82,50; zweite Hälfte Oktober bis Dezember 26 und 26,37,50. Tendenz: fest. Wetter: trübe. Metalle Berlin, 23. Aug.(Amtlich.) Elektrolytkupfer 170,75; Original=Hütten=Aluminium 190; do. in Walz= oder Drahtbarren 194; Reinnickel 350; Antimon=Regulus 64,68; Silber in Barren ca. 900 fein per Kilo 72,25—74; Gold Freiverkehr per 10 Gramm 28—28,20; Platin Freiverkehr per 1 Gramm 8 bis 10 RM. Jänisches Vieh Berlin, 22. Aug. In Berlin haben am Donnerstag Verhandlungen mit einer dänischen Delegation begonnen, die darauf hinauslaufen, die Vieheinfuhr aus Danemark für die vie: Monate August bis November jeden Jahres in Fortfall zu bringen. Die Verhandlungen entsprechen einem vom Reichstag unmittelbar von den Ferien angenommenen Antrage und sollen einen übermäßigen Druck auf dem deutschen Viehmarkt, wie er sich erfahrungsgemäß in diesen Monaten herausstellt, beseitigen. Es handelt sich also nicht um eine Verringerung der deutschen Vieheinfuhr aus Dänemark, sondern lediglich um die Frage einer anderen zeitlichen Verteilung. Man erwartet deshalb, daß von dänischer Seite den deutschen Wünschen, die im Interesse der Landwirtschaft liegen, keine besonderen Schwierigkeiten entgegengestellt werden. Frankfurter Allgemeine Versicherungs=A.=G. Das Ergebnis der Bankenverhandlungen „„ Berlin, 28. Aug der gestrigen Versammlung inländischer Gläubiger der Frankfurter Allgemeinen Versicherungs=A.=G. wurde unter den Erschienenen eine grundsätzliche Einigung über ein dreimonatiges Stillhaltekonsortium erzielt. Mit den gestern nicht erschienenen in= und ausländischen Gläubigern wird wegen Beitritt zu dem Stillhaltekonsortium verhandelt. Dem unter Voraussetzung des Zustandekommens des in= und ausländischen Stillhaltekonsortiums begründeten Abwicklungskorsortiums gehören die der Gesellschaft nahesichenden Banken und eine Anzahl anderer Bankinstitute an; mit weiteren Bankfirmen wird wegen Beitritts verhandelt. Das Abwicklungskonsortium hat die Aufgabe, mit den ihm zur Verfügung gestellten Mitteln eine ruhige und zweckmäßige Abwicklung der Geschäfte durchzuführen. Koff u. Logis frei. Paderb., Bachstr. 10. Zu Okt.(früher od. später) beschlag nahmefreie 3-ZimmerWohnung in Paderb. gesucht (auch Neubau). Off. unt. Nr. 3162 Westf. Vbl., Paderb. Werkisalt m. Kontor, Detmold. Str. zu vermieten. Off. unt. Nr. 05652 Westf. Vbl., Paderb. 2 leere Zimmer part., geeignet für Büro u. Lager, in Nähe v. Dom, sof. zu vermieten. Off. u. Nr. 05671 Westf. Vbl., Paderb. Freundl. möbl. Zimmer zu vermieten. Näh. Westf. Volks. blatt, Paderborn. In Einfamilien haus im nördlichen Stadtteil 2 große Mansardenzimmer u. Balkon z. 1. Okt. an ruhige Mieter abzugeben. Ang. u. Nr. 0564 Westf. Vbl., Paderb. „ Zum 1. Okt. oder später eine 4- bis 5=Zimmer Wohnung von 2 Personen (kinderl. Ehevaar) i. südlich. Stadtteil (auch Neubau) ge sucht. Ang. u. Nr. 05667 Westf. Vbl., Paderb. Ein leerer Raum zum Unterstellen v. 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Das Oertchen, überragt von der altersgrauen Ruine der Burg der ehemaligen Edelherren von Norderna, der Schutzvögte der benachbarten ehrwürdigen Benediktiner=Abtei Grafschaft, liegt auf einem Berge und bietet durch seine Lage die herrlichsten Aussichten auf den Kranz höherer Berge ringsum, in die Täler davor mit den Herden weidender Kühe, auf die Wälder, die aus den Tälern hinaufsteigen an den Bergen bis zu ihren Gipfeln. Schier unerschöpflich ist die Zahl der Spaziergänge, unter denen ein jeder das findet, was er sucht. Da gibt es bequeme Wege ohne Steigungen, mit Partien, die durch ihre Lieblichkeit immer wieder entzücken, da gibt es steile Pfade über schroffe Felsen, durch finstere Wälder, da geht es durch grüne Wiesen, entlang an silbernen Bächlein, da steigt man hinauf und hinab ohne Weg, ohne Steg, um hier ein äsendes Reh lautlos zu beobachten, dort ein erschrecktes Häslein aus seinem Nest aufzuscheuchen. Ganz anders wird das Bild im Winter, wenn man auf Schneeschuhen durch verschneite Tannen wie durch den Weihnachtswald dahingleitet oder auf sausendem Rodel über weite, weiße Flächen zu Tal fährt. Denn nicht darf vergessen werden, Nordenau als Wintersportplatz ganz besonders zu erwähnen. Das vorzüglich Gelände— vor allem ist da der 740 m hohe Herhagen, einer der Nordenau umschließenden Höhenzuge zu nennen— bietet Gelegenheit zu Wintersport jeglicher Art für den Anfänger sowohl wie für den Meister des Schneeschuhes. Schmallenberg an der Lenne Mitten im schönen Sauerland, im herrlichen oberen Lennetal, frei auf malerischem Bergvorsprung von hohen Bergen umsäumt, liegt Schmallenberg. Lindenalleen durchziehen die sauberen Straßen, die freundlichen Häuser zeigen heimatliche Bauweise, und tief im Tal zieht silberglänzend der Fluß seinen Lauf durch grüne Wiesenauen. Aus grauer Vorzeit grüßen die alten Stadtmauern und die Kirche, die Walburgen des Winzenberges sowie die Reste der ehemaligen Benediktiner=Abtei Grafschaft. In unmittelbarer Nähe der Stadt beginnen die städtischen Buchen= und Fichten=Waldungen, ca. 4000 Morgen groß bis 650 Meter Höhe, mit reiner ozonreicher Luft und stillem Waldfrieden und bieten stundenlange Spaziergänge. Bequeme Fußpfade mit Ruhebänken locken den Wanderer hinaus in die herrliche Gegend, in Ruhe und Erholung. Vorhanden sind Badegelegenheit, Forellenfischerei, elektrische Beleuchtung, Quellenwasserleitungen, Kanalisation, Aerzte, Apotheke, Krankenhaus, katholischer, evangelischer und jüdischer Gottesdienst, Wintersport, Rodelbahn, Skilehrer, Sportplatz, gute Gasthöfe und Pensionen, die verwöhnten Ansprüchen genügen. Als billige Sommerfrische, Erholungs= und Winteraufenthalt, zur Nachkur besonders empfohlen, mit jährlich steigendem Fremdenverkehr ist Schmallenberg bekannt. Zentral gelegen, ist die Stadt Ausgangspunkt für große und kleine Ausflüge in den schönsten Teil des Sauerlandes. Wer von den Höhen des Arnsberger Waldes die Straße Warstein—Meschede talabwärts ins Ruhrtal wandert, schaut im Osten ein schmuckes, im Baumgrün verstecktes Städtchen. Auf sonniger Höhe am Fuße einer alten Burg gelegen kann Eversberg(1100 Einwohner) auf eine jahrhundert alte Geschichte zurückblicken. Kaum ein Ort im Sauerlande hat eine solch herrliche Lage und hat solch mittelalterlichen Stil bewahrt wie das alte Burgstädtchen. Während fast alle alten Orte des Sauerlandes durch große Brände ihr ursprüngliches Bild verloren haben, ist Eversberg davon verschont geblieben. Unendlich reich an Bildern der Vergangenheit ist der Ort. Da wäre vor allem das Rathaus zu nennen, die Zierde der Stadt. Ueber dieses Gebäude ist soviel des Lobes mitgeteilt, daß es sich hier erübrigt, noch weiteres davon zu schreiben. Zu nennen wären noch die alte Kirche mit dem herrlichen Altarbild, die Tränken, wo ehedem das Wasser geholt wurde, die schön bemalten Kapellen und die vielen, reichlich mit Inschriften und Verzierungen versehenen Fachwerkhäuser. der meistbesuchteste Ort ist jedoch die Buraruine(430 m). Abf hohem Berggipfel gelegen, hat man von hier eine selten schöne Aussicht. Im Osten baut sich Höhenwand auf Höhenwand und läßt die Blicke bis zum Winterberglande schweifen. Noch abwechselungsreicher ist die Sicht nach Süden und Westen. Hier ragen Bergkörfe in allen Formen zum Himmel empor. Versteckt in den Tälern liegen die menschlichen Siedlungen. Romantische Schluchten und Täler sind überall in das buckelige Bergland eingesät. Ein Mittelgebirge in vollendetster Prägung hat man hier vor Augen. Immer und immer wieder kann man die schöne Aussicht von der Burgruine genießen. Zu Füßen erblickt man das silberhelle Land der jungen Ruhr. Waldreich ist der Abhang des Berges und überall hat der S. G. V. Ruhebänke anbringen lassen. Mehrere schattige Spielplätze sorgen dafür, daß auch den Kleinen die Zeit nicht lang wird. Bequeme Waldwege führen rings um den Berg und immer wieder kann man dem Winde, der im Sauerlande oft recht scharf weht, ausweichen. Nicht vergessen werden darfd as Gimmental, ein Waldkessel, der sich nach Süden öffnet und äußerst gegen Wind geschützt liegt. Tiefe Waldeinsamkeit herrscht hier, nur unterbrochen durch murmelnde Quellchen und Bächlein. Unendlich reich an Schönheit ist der Hochwald. Alte Baumriesen, schöne Fernsichten, blühende Heide, äsende Rehe und mancherlei mehr locken zu ihm hinaus. Mannigfach sind die Spazierwege. Hat doch die Stadt Ewersberg allein 5000 Morgen im Besitz. Was solche Spaziergänge für Lungen und Nerven bedeuten, das wissen diea m besten, die abgespannt und schwach dort ihre Gesundheit sich wiedergeholt haben, der Appetit stellt sich bald ein, und das muß man den Eversbergern Gasthöfen nachsagen, ihre Verpflegung ist sehr gut. Noch nie hat man Klagen vernommen. Die Eversberger Bretzel— bekannt weit und breit — werden zum Kaffee reichlich verabfolgt. Auf versteckt liegenden Plätzen in Tannenbständen bietet sich reichlich Gelegenheit, Sonnenbäder zu nehmen. Eine Badeanstalt, Brause= und Wannenbäder, die auch Fremden zugänglich ist,. befindet sich im Schulgebäude. Wer solch ein Plätzchen des Ausspannens sucht, der komme zu uns. Das Immerwiederkommen der einmal hier Gewesenen ist der beste Beweis, daß sich Eversberg als Sommerfrische wohl eignet. Die Pensionspreise bewegen sich zwischen 4,50—5,00 RM. Erversberg liegt eine Station von Meschede entfernt. Die nächste D=Zug=Haltestelle ist Bestwig, ebenfalls eine Bahnstation entfernt. Der Ort selbst liegt 15 Minuten vom Bahnhof Eversberg. Ein Omnibus ist an den Hauptzügen. Nähere Auskunft erteilt der Verkehrsverein im Orte. Luftkurort Slnscailinmminarnniimsheinntnkrenlinnigt intintlet Arnsberg = die Perle des Sauerlandes. Luft== # kurort mit 6000 Morgen städtischem= = Hochwald in unmittelbarer Nähe der= * Stadt. Ausführliches reich illustrier= = tes Prospekt durch den Verkehrs== = verein Brückenplatz 2. Fernspr. 114= Gastho]=Casé B. Leisert = Jägerstraße. Ruf 344. Große Säle= = für Vereins= und Familien= S veranstaltunge. Gasthof C. Hörster = Bahnhofstraße.. Ruf 318 Nähe der Regierung Café Pelzer Bahnhofstraße 100. Ruf 416 = Bel. Familien=Café, erstkl. Konditorei — Sonntags Konzert Kurhaus Eschholz, A. Herrmann; Herrliche Lage im Park. Garten: = Täglich Konzer. Gasthof und Sommerfrische = gur Schesserei bei Arnsberg = Der beliebte Ausflugsort = Modern eingerichteter. Schießstand.= = Kinderspielplätze = Gasthos=Pension zum alt. Schloß: W. Menge in der Nähe des althistorischen Schloßberges. Guter Fernblick= Meschede m Herzen des Sauerlandes. Luftkurort 270 Meter über dem Meere. 4000 Morgen Stadtwald mit gepflegten Wegeanlagen. Talsperre mit Motorbootbetrieb. 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Leider ist der Grabstein nicht mehr vorhanden; als 1890 vor dem Hochaltare neue Platten gelegt wurden, hat man nicht daran gedacht, die Ruhestätte des bedeutendsten Historikers des Paderborner Landes festzustellen und zu kennzeichnen. Der Vorstand des Paderborner Altertumsvereins hat jetzt beschlossen, durch eine Tafel in der Neuhäuser Kirche das Andenken an ihn wachzuhalten. Das hat Schaten verdient! Am 13. Mai 1669 kam er als Beichtvater und Geschichtsschreiber Ferdinands von Fürstenberg nach Neuhaus und begann sofort mit unermüdlichem Fleiße, den von seinem Vorgänger P. Grothaus und von Ferdinand in der Vatikanischen Bibliothek zu Rom und in den westfälischen Landes= und Diözesanarchiven gesammelten geschichtlichen Stoff zu sichten und zu bearbeiten. Er schrieb in 7 Jahren, die er im Schloß zu Neuhaus und zum Teil im damaligen fürstbischöflichen Jagdschloß in Hövelhof verbrachte, eine„Geschichte Westfalens" und„Paderborner Annalen bis zum Jahre 1546“. Trotzdem er geborener Münsterländer war und bis zu seiner Berufung nach Neuhaus am Jesuitengymnasium in Münster wirkte, dann Beichtvater des Fürstbischofs von Wartenberg in Osnabrück und später in gleicher Eigenschaft beim Fürstbischof Bernhard von Galen in Münster war, hat Schaten sich in kürzester Zeit in die ihm bis dahin fremde Geschichte des Paderborner Hochstiftes mit außerordentlichem Eifer und aus gezeichnetem Verständnis eingearbeitet. Da er plötzlich an der Ruhr erkrankte, die im Jahre 1676 in Neuhaus eine surchtbare Ernte hielt, und am 24. August dieses Jahres mitten aus seinem erfolgreichen Schaffen herausgerissen wurde, konnte er sein Werk nicht vollenden und druckfertig machen. P. Masen setzte es fort bis zum Jahre 1618, er mußte aber wegen Kränklichkeit und hohen Alters seine Stellung bei Ferdinand II. aufgeben. Sein Nachfolger wurde P. Kloppenburg, gebürtig aus Lichtenau, er ließ 1690 die Geschichte Westfalens und 1693 den 1. Band der Paderborner Annalen im Druck erscheinen. Schatens Verdienste um die Paderborner Geschichte sind unvergänglich und bei Geschichtsforschern bekannt. Die Nachwelt darf seinen Namen nicht vergessen! L. — Das Geschenk des katholischen Meistervereins Paderborn an den katholischen Gesellenverein zum 75jährigen Jubiläum wird für einige Tage im Schaufenster des Kürschnermeisters Adolf Heinrichsdorff, Marienplatz 4. ausgestellt. Es handelt sich um eine„Lade". Der Entwurf wurde dem Kunsttischlermeister Anton Wippermann übertragen und in dessen Werstatt von ihm und seinen Söhnen in ca. 25 verschiedenen Holzarten(Intarsienarbeit) ausgeführt. Der Grundriß der Lade ist rechteckig und an den vier Ecken abgeschrägt. Die Vorderseite trägt die Widmung:„Den Gesellen zum 75. Jubelfeste— Der katholische Meisterverein Paderborn“ in schwarzer Schrift(Makassar=Ebenholz). Die Zeile„Zum 75. Jubelfeste“ ist in violettem Amarantholz eingelegt. Diese Schriftseite wurde von dem Graphiker Hans Wippermann aufgeteilt und in römischer Antiqua entworfen. Die Rückseite zeigt eine gutgewählte Ansicht der Busdorfkirche (von Nord=Westen), die von Herrn Wippermann nach eigener Zeichnung eingelegt wurde. Diese Seite fügt etwa 20 Holzarten aus allen Erdteilen zu einem sein abgestimmten Mosailbilde zusammen. Hier ist zu bemerken, daß sämtliche Holzfarben echt sind, d. h., die Hölzer sind weder gebeizt noch gefärbt. Neben den verschiedenen Holzarten wurde noch Messing und Bein verwandt. Die dritte Seite zeigt das neue Abzeichen des Katholischen Gesellenvereins(ausgeführt in Amarant, Zitronen= und Buchsbaumholz), die vierte Seite das Paderborner Stadtwavven in Paduk(rot) und Zitronenholz(goldgelb). Der mit einem schlichten Kehlstoß gewölbte Deckel schließt mit einer Rosenholzplatte ab. Darin eingelegt sind die Jahreszahlen 1854—1929(Ebenholz). Zwischen diesen Zahlen erhebt sich eine Medaille mit dem Portrait des Gesellenvaters Adolf Kolving, in Buchsbaumholz geschnitten auf einem goldig=gelben Untergrund von Zitronenholz. — Vom Altertumsverein. Das Museum des Altertumsvereins im Rathause kann jetzt auch an den Werktagen in der Zeit von 9 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden. Die diesjährige Hauptversammlung des Vereins ist am 3. n. M. in Warburg. Näheres darüber siehe Anzeige in der heutigen Nummer. Den Vereinsmitgliedern werden besondere Einladungen zugehen. X Sonntagszug nach Brilon=Wald. Wer den Sonntagszug nach Brilon=Wald zu einem Ausfluge ins Sauerland oder zum Besuche der Edertalsperre oder des Bades Wildungen benutzen will, muß sich beeilen. Denn am 1. kommenden Monats fährt dieser Sonntagszug zum letzten Male. Sonntagsrückfahrkarten sind zu haben in Bielefeld und Brackwede nach Büren, Briton=Wald oder=Stadt, Corbach, Willingen oder Usseln, Waldes und Bad Wildungen, in Paderborn außer den vorstehenden auch nach Arnsberg, Winterberg und Marsberg. Es wäre zu wünschen, daß der Sonntagszug nach Brilon ausreichend benutzt würde, damit er im nächsten Jahre für den ganzen Sommer wiederkehrt und die neuen Sonntagskarten bestehen bleiben. □ Omnibus=Rundfahrten. Die immer stärker werdende Teilnahme an den wöchentlichen Wittekind=Rundfahrten veranlaßt den Verkehrsverein und die KVG. Wittekind, für die nächste Woche zu zwei noch nicht gemachten Fahrten ein zuladen. Auf der ersten Fahrt am Mittwoch, den 28. August, wird dem landschaftlich hervorragenden Diemelthal zwischen Niedermarsberg und Scherfede ein Besuch abgestattet. Auf dem Hinwege geht es über Borcen, Haaren, Fürstenberg und Essentbo. Im Diemelthal selbst werden Niedermarsberg. Westheim und Scher fede berührt. Die Rückfahrt erfolgt über Kleinenberg und Lichtenau. Besichtigungsaufenthalte werden in Für stenberg, Niedermarsberg und Kleinenberg gemacht. Fahrpreis 4 M. Am Freitag, den 80. August, soll auf Wunsch zahlreicher Eggegebirgsfreunde der wohl schönste Teil des Eggegebirges besucht werden. Unter anderem werden Schwaney mit dem herrlichen Bodental, Neuenheerse, Dringenberg, Bad Driburg, Langeland und Altenveken berührt: in Neuenheerse, Dringenberg und Bad Driburg werden Besichtigungspausen gemacht. Der Preis für diese Rundfahrt beträgt 3 M. Beide Fahrten beginnen um 14 Uhr ab Rathausplatz in Paderborn und enden dort gegen 20,30 Uhr. Kartenvorverkauf im Verkehrsverein Paderborn, Rathaus, Fernruf 3300, sowie im Ausstellungsgebäude der Pesag Westernstraße 41 und im Verwaltungsgebäude der Pesag, Tegelweg 37a, Fernruf 3141/42. (Siehe Anzeige.) () Für Teilnehmer an der Sonderfahrt nach Konstanz— Oberstdorf. Am Sonntag, den 1. September, ist anläßlich der Sonderfahrt der Reichsbahn(nach Konstanz resp. Oberstdorf) bereits um 5.15 Uhr eine hl. Messe in der Kirche zur heiligen Familie in der Kölnischen Straße 55, etwa 5 Minuten vom Bahnhof Kassel. X Pferdeliebhaber werden auf folgendes aufmerksam gemacht. Die Vorprüfung für die Leistungsprüfung im schweren Zuge für das am 25. August in Paderborn stattfindende Turnier wird heute, Samstag, 24. August, 5 Uhr rachmittags in Neuhaus auf dem sog. ersten Heideweg abgehalten. Start an der Wirtschaft„Nachtigall". Die Vorprüsung für die Einund Zweispännerprüfungen beginnt am 25. August, 9 Uhr vormittags auf der Chaussoe Neuhaus=Sande am Kilometerstein 84.2. X Die Errichtung von Schulfunkanlagen. Der Reichsverband Deutscher Funkhändler e. V. Berlin hat in einer Eingabe an das Kultusminsterium gebeten, bei der Lieferung von Schulfunkanlagen den in den Regierungsbezirken ansässigen Funkhandel zu beteiligen, zumal dieser die örtlichen Empfangsverhältnisse genau kenne und jederzeit für die Wartung und Ueberholung der Empfangsanlage zur Verfügung stehe. Bei der Vergebung von Sammelaufträgen sei der Funkhandel auch in der Lage, besonders preiswert zu liefern. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, führt der Preußische Kultusminister in einem Erlaß hierzu aus, er habe bereits verschiedentlich darauf hingewiesen, daß eine unmittelbare Lieferung von Empfangsapparaten an Schulen durch das Ministerium im allgemeinen nicht mehr erfolgt, sondern daß vom Ministerium aus nur noch Beihilfen für die Anschaffung durch die Schulen gewährt werden. Es steht daher nicht im Wege, geeignete örtliche Firmen bei der Vergebung von Aufträgen zu berücksichtigen und ihnen zur Verbilligung der Lieferung auch Sammelaufträge zu erteilen. Es muß jedoch bei der Hergabe staatlicher Zuschüsse eine Gewähr dafür sein, daß die beschafften Empfangsgeräte und Lautsprecher den besonderen Anforderungen des Schulfunks auf lautstarken und störungsfreien Empfang der Sendungen in den Vormittagsstunden genügen. □ Prämiierung farbigen Hausanstrichs. Der Magistrat der Stadt Recklinghausen hat nach Mitteilung der Deutschen Beamtenhund=Korrespondenz vor einiger Zeit eine Prämiierung der farbig gestrichenen Häuser vorgenom men, die die beste Wirkung zeigen. Auf diese Weise sollen die guten Farbengebungen besonders ausgezeichnet und als Musterheispiele zur Nacheiserung empfohlen werden. Durch die Prämiierung der besten Häuser hofft der Magistrat, eine Beredelung der Farbengebung zu erreichen und eine baupolizeiliche Ueberwachung des Anstrichs und ein Ein schreiten gegen verschandelnde Anstriche vermeiden zu können. Die Hausbesitzer sollen durch Geldprämien, Heimatbilder, Heimatbücher und künstlerische Photographien der prämiierten Häuser ausgezeichnet werden, die Malermeister durch entsorechende Diplome!— Im Zusammenhang mit vorstehender Mit teilung dürfte eine Entscheidung des Preußischen Oberverwal tungsgerichts interessieren, die dieses in einem Einzelfalle getroffen hat. Danach ist die Polizeibehörde nicht berechtigt, die Verwendung einer bestimmten Farbe für den Hausanstrich vorzuschreiben. Ein solches Vorgehen der Polizeibehörde ließe sich auch nicht aus dem Gesetz gegen die Verunstaltung von Ortschaften rechtfertigen. Wohl seien Bestimmungen einer Baupolizeiverordnung zulässig, wonach zum äußeren Anstrich von Gebäuden grelle Farben, wenn sie das Auge belästigten oder schädigten, nicht verwandt werden dürfen. Die Benutzung einer anderen Farbe zu verbieten, sei die Polizei nicht berechtigt. Die Rückgabe von Klebekarten. Quittungskarten der Invalidenversicherung darf man bekanntlich nicht zurückhalten. Eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichtes Görlin erklärt diese Bestimmung der Reichsversicherungsordnung für ein Schutzgesetz im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches. Pflicht zur Herausgabe der Invaliden=Quittungskarte ist eine Nebenpflicht des Arbeitgebers aus dem Arbeitsvertrage und besteht zu jeder Zeit. Der Arbeitnehmer hat einen bürgerlichrechtlichen Schadenersatzanspruch. Das Verbot gilt für jedermann, der eine solche Karte in Verwahrung hat, sogar für Behörden. Eine unerlaubte Zurückhaltung einer solchen Karte liegt aber nicht vor, wenn der Versicherte das Verlangen auf Ausbändigung nicht an gehörigem Ort oder zu gehöriger Zeit stellt. Eine Pflicht zur Herausgabe der Quittungskarte besteht für den Arbeitgeber auch dann. wenn der Arbeitnehmer unter Vertragsbruch seine Dienststelle verlassen hat oder das Einkleben und Entwerten der Versicherungsmarken für den letzten Arbeitsabschnitt noch nicht vorgenommen hat. X Gesperrt. Wegen der Veranstaltung eines Reitturniers des hiesigen Reitvereins auf dem Exerzierplatz in der Stadtbeide am Sonntag, den 25. 8. 1929, wird der Senneweg von der Hermann=Kirchhoff=Straße bis zum Schleswiger Weg von 13 bis 18 Uhr für jeglichen Verkehr gesperrt. + Einen Ausflug zum Hengkrug, dieser schönen Ausflugsstätte an der Driburger Straße, unternimmt morgen laut An zeige der 1. Paderborner Schwimmverein von 1911 und Neptun. X K. K. G. und B. Sonntag Wanderung(siehe Anzeige). Die Lage am Arbeitsmarkt im Bezirk Paderborn In der Berichtswoche hat sich die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Paderborn weiterhin gebessert. Wenn auch ein großer Teil Zugänge zu verzeichnen ist, so konnten die Zahlen der Arbeitsuchenden doch noch auf dem gleichen Stande gehalten werden. Gegenüber der Vorwoche läßt jedoch der Bedarf von Arbeitskräften in der Landwirtschaft nach. Es ist in den nächsten Wochen mit einem größeren Zugang von Arbeitsuchenden(nicht Unterstützungsempfängern) zu rechnen. Vor einigen Tagen ist mit den in Frage kommenden Kreiswohlfahrtsämtern ein Abkommen getroffen, wonach sich in Zukunft die dort Unterstützten beim Arbeitsamt der Kontrolle unterziehen. Bisher war es nicht möglich diese Art Arbeitsuchender restlos zu erfassen Obwohl die Erntearbeiten infolge der fast gleichzeitigen Reife der verschiedenen Getreidearten stark zusammengedrängt ist, übersteigen die Anforderungen während dieser Zeit kaum neue Ortsgruppenheim des D. S. Der Deutschnationale Handlungsgehilfen=Verband, Sitz Hamburg, beschloß auf dem letzten Verbandstag in Dresden im Juli 1928 einmütig, zur Unterstützung der einzelnen Ortsruppen bei Ausübung ihrer gewerkschaftlichen und berufsildenden Tätigkeit eigene Arbeits= und Ortsgruppenheime zu errichten. Der unter großer Begeisterung der Mitglieder gefaßte Entschluß wurde sofort in die Tat umgesetzt. Denn heute, nach kaum einem Jahr, sind bereits in über 200 Städten Deutschlands solche Heime errichtet worden. Am Sonntag, den 18. August, wurde auch das neue Arbeitsheim des DHV. in Bielefeld eingeweiht. Bunte Fahnen flatterten lustig vom roten Dachfirst und winkten den zur Einweihung geladenen Ehrengästen, Freunden und Gönnern des DHV. in Bielefeld und Vertretern benachbarter Ortsgruppen herzlichen Willkommengruß zu. Ein geräumiger Platz im Erdgeschoß nimmt die Garderobe der Gäste in sorgsame Hut. Eine Treppe aufwärts führt in die lichtdurchflutete kleine Aula. in der die feierliche Uebergabe des Heimes an die Ortsgruppe Bielefeld stattfand. Ein Haydnsches Allegro, das, vom Orchester der Ortsgruppe Bielefeld gespielt, die gute Akustik des Sälchens feststellen ließ, eröffnete die schlichte Feier. Nach Begrüßung der Ehrengäste, unter denen sich die Vertreter des Regierungspräsidenten in Minden, des Magistrats und der Geistlichkeit der Stadt Bielefeld, und die Erbauer des Hauses Professor Brand und Helms befanden, durch den Kreisgeschäftsführer des DHV. in Bielefeld hielt ein Mitglied der Verwaltung aus Hamburg die Weiberede und übergab das Heim feierlich dem Vertrauensmann der Ortsgruppe Bielefeld zu seiner hohen Bestimmung. Alsdann überbrachten als Vertreter des Regierungsrasidenten Landrat Dr. Beckhaus und als Vertreter es Magistrats Beigeordneter Dr. Pries die Glückwünsche ihrer Behörden. Nachdem noch weitere Darbietungen klassischer Musik erfreut hatten, wurden die Gäste zu einer Besichtigung des Hauses eingeladen. Der kleine Saal, in dem die Feier stattgefunden, entringt dem Eintretenden einen Laut des Staunens und der Bewunderung. Die Wände sind bis zur halben Höhe schlicht in Eiche getäfelt. Die zweite Hälfte der Wände ist mit der Decke einheitlich in weichen verschwimmenden 5 Farben gehalten. Die hochgebauten Fenster sind mit passenden, in derselben Farbtönung gebaitenen Seidenvorhängen geziert. deren Lichtwirkung mit der der indirekten Deckenbeleuchtung auf das Beste harmoniert. Die Decke selbst ist gekrönt mit zwei siebenarmigen silbernen Leuchtern, die von acht einarmigen silbernen Wandbeleuchtungen passend ergänzt werden. Kurz, alles läßt auf den vornehm guten Geschmack der Erbauer des Heimes und des Verbandes schließen. Der Saal soll der gesellschaftlichen und geselligen Seite des Ortsgruppenledens Rechnung tragen und auch für Veranstaltungen nach außen hin bestimmtt sein. Im Erdgeschoß neben einem luftigen Erfrischungsraum liegt die freundlich saubere Küche mit einem großen modernen Gasherd. Daran schließen sich in langer Flucht die einzelnen Geschäftsräume, zunächst das in Eiche getäfelte Lesezimmer. Praktische Tischchen und Sessel sorgen für Bequemlichkeit. Geschmackvolle kleine Tischlampen auf jedem Tisch verleihen dem Zimmer Wohnlichkeit, und mollige Teppiche lassen ein Gefühl des Wohlbehagens und der Gemütlichkeit aufkommen. Die Bücher ruhen in zwei wuchtigen Wandschränken aus Eiche mit schweren Spiegelglastüren. Ein geräumiges, helles Schulzimmer mit großer Wandtafel und massiven Eichentischen und Stühlen sieht abends die Jungmannen, die sich zu tüchtigen Handlungsgehilfen heranbilden lassen wollen, bei fleißiger und ernster Arbeit beisammen. Denselben Zweck verfolgt der nebenan folgende Schreibmaschinensaal mit acht nagelneuen„Ideal=Maschinen“, die auf starken Eichentischen ihrer Verwendung harren. In den Räumen des ersten Stockes sind die Stellen der Verwaltung der Kreisgeschäftsstelle und der Ortsgruppe Bielefeld untergebracht. Ein geräumiges Konferenzzimmer mit entsprechender Einrichtung fällt besonders in die Augen. Die Zahlstelle der Deutschnationalen Ersatzkrankenkasse hat einen zweckmäßig geschmackvoll ausgestatteten Kassenraum mit bequemem Zahltisch und Schaltern, die einen geordneten und schnellen Zahlungsverkehr mit den Mitgliedern ermöglichen. Es stehen ferner noch mehrere Zimmer zur Erledigung verschiedenster Aufgaben gewerkschaftlicher und beruflicher Art zur Verfügung, so daß das Haus der 2400 Mitglieder umfassenden Ortsgruppe Bielefeld in jeder Beziehung Raum und Gelegenheit zur Erledigung ihrer Geschäfte und Arbeiten bietet. Der zweite Stock dient ausschließlich Wohnungszwecken. Voll des Lobes über das an gediegener Zweckmäßigkeit und vornehm schlichtem Geschmack hier Gebotene verlassen die Gäste mit dankbarem Verständnis für die Sorge des Verbandes um das Heranwachsen einer tüchtigen Kaufmannsjugend und den engen Zusammenschluß der Kaufmannsgehilfen zu gemeinsamer Anregung und Weiterbildung nach getaner Arbeit das neue Heim. F. S. trockene Sommer 1929 Hitzegrade, wie sie nicht in jedem Jahre wiederkommen; jedoch nicht die große Hitze einiger Tage kann als das Charakteristische dieses Sommers angesehen werden, sondern die große Trockenheit. Wir hatten seit dem Frühjahr keine einzige Regenperiode, ja, abgesehen von einigen Bezirken, wie im Allgäu und noch in einigen Gegenden mit hohen Niederschlagsmengen, dürfte es seit dem Frühjahr keinen einzigen Tag gegeben haben, an dem es den ganzen Tag regnete. Diese große Trockenheit, die auch den Wasserstand unserer Ströme und Flüsse sehr herabdrückte, machte sich auch in der Bodenkultur bemerkbar. In so manchen Bezirken ist der Halm des Getreides nur kurz geraten. Auf Wiesen, die bewässert werden konnten, hat man nicht über die Heuernte zu klagen gehabt, dagegen war der Heuertrag auf hochgelegenen Wiesen, die nicht bewässert werden können, unbefriedigend. Auch ein eifriges Gießen kann den Regen nicht ersetzen, schon deshalb nicht, weil der Regen auch Befruchtungsstoffe mit sich führt, die das Wasser aus Brunnen oder aus der Wasserleitung nicht hat, und so klagen auch die Gartenbesitzer über den trockenen Sommer. Häufig hört man, daß in diesem Jahre die Beerenfrüchte nicht so groß geworden sind wie in anderen Jahren. Ebenso wird behauptet, die Früchte an den Bäumen seien in diesem Jahre kleiner und weniger saftreich. Besser sind in einem solchen trockenen Sommer diejenigen Garten= und Landbesitzer daran, die ihre Kulturen in den Niederungen und auf moorigem Untergrunde haben. Bei ihnen wird die Trockenheit zum Vorteil. Regen ist besonders noch für die Kartoffeln notwendig. Kommt nicht bald ausgiebig Regen, so muß mit einer kleinen Kartoffelernte gerechnet werden. Auch blühen in diesem Jahre so manche Sommerblumen eher ab als in anderen Jahren, und die Herbstblumen fangen eher an, Blüten zu treiben. das normale Maß der letzten Monate, was in erster Linie auf die außerordentlich günstige Witterung zurückzuführen ist. Da Lagerfrucht infolge der trockenen Witterung der letzten Wochen kaum vorhanden war, konnte Maschinenarbeit in weitestem Umfange angewandt werden. In diesem Zusammenhange darf die zunehmende Rationalisierung der landwirtschaftlichen Arbeitsmethoden nicht unerwähnt bleiben. Die Erntearbeiten gehen in einigen Teilen des Bezirkes bereits dem Ende zu. Im großen und ganzen dürfte der Höhepunkt erreicht sein: Die Unterbringung von ungelernten Kräften für die Getreideernte wird kaum mehr in Betracht kommen. Mit Rücksicht auf die Vorbereitungsarbeiten werden nur noch gelernte, perfekte Kräfte eingestellt. Der Bedarf an Arbeitsund Melkburschen besteht weiter. In der Forstwirtschaft wurden weitere Entlassungen vorgenommen. Dieses wird auch in den nächsten Wochen in Erscheinung treten. Die Beschäftigungsmöglichkeit in der Forstwirtschaft wird sich erst im Laufe des Monats Oktober bessern, weil mit dem Eintreten des Herbstes mit Holzfällungen gerechnet wird. Die Industrie der Steine und Erden hat weiterhin mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen. In einer Stillegungsverhandlung wurde deshalb die Schließung eines Zementwerkes mit über 100 Beschäftigten genehmigt. Ob auch andere Werke in Kürze schließen werden, säßt sich mit Bestimmtheit noch nicht angeben. In der Metallindustrie ist ein leichter Zugang zu verzeichnen. Es sind dieses überwiegend Kräfte, die nur vorübergehend beschäftigt wurden. Während es bisher möglich war, Klempner und Installateure unterzubringen, melden sich jetzt dauernd solche als arbeitslos, ohne daß es gelingt, ihnen Arbeit in ihrem Beruf zu verschaffen. Die Spinnstoffindustrie war nicht in der Lage, die entlassenen Kräfte wieder einzustellen. Wenn in der Berichtswoche auch keine Zugänge zu verzeichnen sind, so muß damit doch weiterhin gerechnet werden. Die Lage in der Lederindustrie hat sich etwas verschlechtert. Vor allem sind es jüngere Polsterer und Dekorateure, die sich erneut arbeitslos melden. Die Entlassungen sind meistenteils in kleineren Betrieben vorgenommen. In der Berichtswoche war die Beschäftigung im Bekleidungsgewerbe weiterhin schlecht. Konfektions= und Maßschneider kamen weiterhin zur Entlassung. Eine bessere Beschäftigung wird erst dann eintreten, wenn die Witterung umschlägt. In der Schuhindustrie war die Lage unverändert. Das Baugewerbe hat weitere Entlassungen vorgenommen. Obwohl in diesem Jahre die Bausaison spät eingesetzt hat und mit einer längeren Beschäftigung zu rechnen war, werden überall schon jetzt Entlassungen vorgenommen. Ein sehr großer Teil Maurer und Bauarbeiter wird kaum die Anwartschaft für eine Unterstützung erfüllen. Der Angestelltenmarkt ist unverändert schlecht. Die Beschäftigungsmöglichkeiten kaufmännischer und Büroangestellter sind sehr gering. Neuregelung des Postverkehrs im Kreise Warburg Landzustellung mit Kraftwagen Vom 1. Oktober ab wird die Landzustellung vom Postamt Warburg aus mit Kraftwagen ausgeführt werden. Von den hiermit gleichzeitig eintretenden Veränderungen in den Landzustellverhältnissen werden folgende Landorte des Kreises betroffen: Altenheerse, Auenhausen, Bonenburg, Borlinghausen, Calenberg, Dalheim, Dössel, Engar, Fölsen, Frohnhausen, Germete, Großeneder, Herlinghausen, Hohenwepel, Ikenhausen, Löwen, Lütgeneder, Manrode, Natingen, Natzungen, Niesen, Nörde, Rösebeck, Wettesingen, Wormeln. In diesen Orten werden„Poststellen" eingerichtet werden, die durch Kraftwagen zweimal werktäglic— Sonntags nur einmal— Postverbindung mit Warburg erhalten. Die Inhaber dieser Poststellen, die auch volle Annahme= und Ausgabebefugnis besitzen werden, stellen künftig im Anschluß an die Vormittagsfahrt alle ihnen mit dieser Fahrt zugeführten Sendungen den Empfängern zu oder halten sie auch zur Abholung durch die Empfänger bereit, falls diese durch schriftliche Abholungserklärung beantragt wird. Infolgedessen müssen vom 1. Oktober ab sämtliche Postsendungen— Briefe, Pakete, Geld= und Wertsendungen, Zeitungen usw.— nach und von den genannten Orten über Warburg geleitet werden; von hier werden sie nach ihrer weiteren Behandlung weitergesandt. In postalischer Beziehung gehören daher künftig diese Orte zum Geschäftsbereich des Postamts Warburg. Dies tritt auch nach außen dadurch in die Erscheinung, daß die Poststellen in ihnen als amtliche Bezeichnung ihren Ortnamen mit dem Zu„Warburg Westf. Land“ erhalten. Von großer Wichtigkeit ist es deshalb, daß auch die Bewohner der Orte bei Angabe ihres Wohnortes auf den Postsendungen diesen Zusatz„Warburg Westf. Land“ stets anbringen und die Empfänger ihrer Sendungen darauf hinweisen, daß sie im Verkehr mit ihnen diesen Zusatz in der Aufschrift ebenfalls anwenden möchten, damit Verzögerungen in der Beförderung der Sendungen vermieden werden. 2 Neuhaus i. W., 21. Aug. Der„Alte Jagdverein Neuhaus=Senne“ e. V. macht nochmals auf das große Preisschießen am Sonntag, den 25. Aug. aufmerksam und betont ausdrücklich, daß zum Kugelschießen jedermann zugelassen wird, also nicht nur Jäger! Freunden und Gönnern des schönen Schießsports bietet sich Gelegenheit, um die Siegespalme zu ringen. Die Mitglieder werden gebeten, frühzeitig genug am Platze zu sein, da eine Aufnahme am Lönsdenkmal gemacht werden soll. Im übrigen verweisen wir auf das geitrige Inserat. Bad Lippspringe, 23. Aug. Zweites Konzert Edith von Voigtländer. Wie bereits mitgeteilt, gibt Edith von Voigtländer am Montag, 26. August, ein zweites Konzert. Es ist noch in frischer Erinnerung, welchen ungewöhnlichen Erfolg das letzte Symphoniekonzert der Kurkapelle unter Mitwirkung der berühmten Geigenkünstlerin hatte. Das zweite Konzert erhält seine außergewöhnliche Bedeutung dadurch, daß es der Badeverwaltung des Arminiusbades gelungen ist, Herrn Städt. Musikdirektor Otto SieglPaderborn zur Mitwirkung zu gewinnen. So steht also den Musikfreunden ein ganz seltenes musikalisches Ereignis bevor. Ganz besonders sei darauf hingewiesen, daß der Abend die Erstaufführung einer Suite für Violine und Klavier von Musikdirektor Siegl bringen wird. Otto Siegl ist bekanntlich heute einer der meistgenannten jungen Komponisten. Die Erstaufführung eines seiner Werke durch eine Geigerin von dem Weltruf Edith von Voigtländers und dem bekannten Komponisten selbst dürfte daher ein Ereignis werden, an dem die musikalische Welt weit über unseren Badeort hinaus lebhaften Anteil nehmen wird. # Bad Driburg, 23. Aug. In unserem Bade, das voll besetzt ist, wurden auch in dieser Woche wieder verschiedene wertige Veranstaltungen geboten. Am Dienstag gab der bekannte Vortragskünstler Otto Franz Krauß, der sich immer mehr Freunde und Anhänger auch in Bad Driburg erwirbt, seinen zweiten diesjährigen Vortragsabend, der wieder ein großer künstlerischer Erfolg war. Am Donnerstag hörte man den berühmten Kuban=Kosaken=Chor. Der Sonntag bringt das Auftreten der Geigenvirtuosin Edith von Voiatländer. Die gefeierte Künstlerin wirkt im Symphoniekonzert der Kurkapelle mit und wird das Es=dur=Konzert von Mozart und die G=dur=Romanze von Beethoven spielen. Nach der begeisterten Aufnahme, die die große Geigerin vor einigen Tagen auch in Bad Salzuflen und Bad Meinberg grfunden hat, ist an einem glänzenden Erfolg dieses Konzertes nicht zu zweifeln. X Dalhausen(Kr. Höxter), 22. Aug. Volksmission. Samstag abend beginnt für die hiesige Pfarrei die große Gnadenzeit der hl. Mission. Sie wird abgehalten durch die Franziskanermissionare Pater Anno, Meschior und Lucius und zwar die erste Woche für Frauen und Jungfrauen, die zweite Woche für Männer und Jünglinge. Der Schluß der Mission ist am Wallfahrtsfeste Mariä Geburt. Gerade in unserer Zeit, wo der Kampf gegen die Religion durch so manche Probleme begünstigt wird, und weil mehr im geheimen geführt, daher um so gefährlicher ist, sind aufklärende und belehrende Predigten doppelt notwendig. Christus ist und bleibt auch heute der Weg, die Wahrheit und das Leiden. Mögen daher alle kommen und keiner sich ausschließen. Das gebe Gott! * Höxter, 23. Aug. Schwerer Motorradunfall. Gestern vormittag gegen 11 Uhr ereignete sich auf der Godelheimer Straße unterhalb des Felsenkellers ein sehr bedauerlicher Verkehrsunfall. Ein hiesiger Kaufmann befand sich mit seinem Motorrade auf der Fahrt in Richtung Hörter. Da auf der genannten Straße Pflasterarbeiten ausgeführt werden, mußte er einen hiesigen Pflastererlehrling, der dort beschäftigt war, überholen. Scheinbar hatte der Pflastererlehrling die Warnungssignale überhört und lief, als das Motorrad in seine Nähe gekommen war, direkt vor das Motorrad. Während der Pflastererlehrling mit einem Beinbruch und Handverletzungen davonkam, trug der Motorradfahrer einen Schädelbruch davon, so daß er bewußtlos in das hiesige Nikolai=Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Pflastererlehrling wurde im hiesigen evangelischen Krankenhause untergebracht. Lebensgefahr dürfte für beide nicht bestehen. — Lütgeneder, 22. Aug. Auf dem Motorrad vom Pferd geschlagen. Gestern ereignete sich hier ein nicht alltäglicher Unfall. Ein Motorradfahrer, der an dem Gehöft des Gutsbesitzers Lange vorbeifuhr, wurde von einem Pferde, das sich im Stalle losgerissen hatte und auf die Straße rannte, derart geschlagen, daß er einen Armbruch erlitt. Der Motorradfahrer kam zu Fall. An der Maschine ist kein erheblicher Schaden entstanden. Aus Lippe p. Bad Salzuflen, 23. Aug. Einsturz. An dem Hause Gartenstraße 7 stürzte nachts ganz plötzlich die Mauerfüllung aus einem Fachwerkrahmen, der sich unter dem Dach befindet. Die schweren Steinmassen flogen unter dem größten Krach auf ein Schutzdach, das sich über der Haustür befindet. Das Schutzdach wurde natürlich zertrümmert. Auch Scheiben eines Nachbarhauses gingen dabei in Trümmer. Menschenleben sind zum Glück nicht zu beklagen. X Lage, 22. Aug. Kriegsgefangenen=Tagung und Wiedersehensfeier. Die Bezirksgruppe Lippe der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener veranstaltete am vergangenen Sonntag in Lage eine große Wiedersehensfeier. Die Beteiligung aus ganz Lippe und Umgebung war sehr stark. Das von der Stadt Lage aufgestellte Transparent vor dem Bahnhof rief den auswärtigen Teilnehmern ein herzliches Willkommen entgegen. Den Auftakt nahm die Tagung mit einem Kommers am Sonnabend. Der Sonntag stand im Zeichen der Wiedersehensfeier. Nach der Kranzniederlegung am Gefallenendenkmal fand der offizielle Teil in der Nachtigall statt. Bis auf den letzten Platz war der große Saal gefüllt. In verschiedenen Ansprachen durch den Vorsitzenden der Ortsgruppe Lage, den stellvertretenden Vorsitzenden der Bezirksgruppe Lippe und den Geschäftsführer der Bezirksgruppe wurde betont, wie gerade die KriegsgefangenSonntag, 25. August.— 14. Sonntag nach Pfingsten Hoher Dom. 5.45 Uhr hl. Messe, 6.45 Uhr hl. Messe und gem. hl. Kom. des Müttervereins, 7.45 Uhr Pfarrmesse mit Predigt, 8.45 Uhr Choramt, 9.15 Uhr Levitenamt und Predigt, 11 Uhr hl. Messe und Predigt. Nachm. 2 Uhr Vesper, abends 8 Uhr Andacht mit sakr. Segen Gokirche. 6.15 Uhr hl. Messe, 7 Uhr hl. Messe und gem. hl. Kommunion des Müttervereins, 8 Uhr Hochamt mit Predigt, 10 Uhr hl. Messe mit Predigt und Gesang. Nachm. 2.30 Uhr Andacht mit Segen, abends 8 Uhr Versammlung des Müttervereins mit Predigt, Andacht und Segen. Busdorfkirche. 6.30 Uhr hl. Messe, 7 Uhr Frühmesse mit gem. hl. Kommunion des Müttervereins, 8 Uhr hl. Messe, 9 Uhr Hochamt. Nachm. 2.30 Uhr Andacht. Universitäts- und Markkirche. 6.15 Uhr hl. Messe, 7 Uhr hl. Messe mit gem. hl. Kommunion der Frauen und der Knaben der Karlschule, 8 Uhr Singmesse, 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt, 11 Uhr Singmesse mit Predigt. Abends 8 Uhr Todesangst=Bruderschaft mit Segen. Herz=Jesu=Kirche. 6 Uhr hl. Messe, 7 Uhr hl. Messe und gem. hl. Kom. des Müttervereins, 8 Uhr Singmesse mit Predigt, 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt, 11 Uhr Singmesse mit Predigt, abends 8 Uhr Andacht zu Herzen der hl. Familie und Predigt und sakr. Segen. Klarissenkloster. Sonntag, den 25. Aug. 13stündiges Gebet. 7 Uhr morgens Aussetzung des Allerheiligsten u. hl. Messe, 4.30—6.30 Uhr Betstunden 7 Uhr Schlußandacht. St. Vonisatiuskirche. 7 Uhr Frühmesse mit Predigt, gem. hl. Kom. der Frauen, 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Andacht zu Ehren der hl. Familie, anschl. Standesvortrag für die Frauen. Franziskanerkirche. Sonntag, den 25. Aug. In unserer Kirche 13stündiges Gebet aus Anlaß des Jubiläums des Hl. Vaters. Generalabs. für 3. Orden. 5 Uhr hl. Messe, 5.80 Uhr Aussetzung des Allerheil., 5.80, 6.15 und 9 Uhr stille hl. Messen, 7 Uhr Levitenamt, 8.15 und 10 Uhr Singmessen ohne Predigt. 11—12 Uhr Sext und Non, 12—1 Uhr dritter Orden, 1—2 Uhr Johannesbrud., 2—8 Uhr Vesper und Komplet, 8—4 Uhr Jungfrauen der Markkirche, 4—5 Uhr Sakramentsbrudersch., 5—6 Uhr Matutin und Laudes, 6—6.80 Schlußandacht und Segen. Brilon Propsteikirche. 6 und 7 Uhr hl. Messe, 8 Uhr hl. Messe mit Homilie. In der 7=Uhrmesse ist gem. hl. Kom. für die Frauen.— Rochuskapelle. Am Sonntag ist das Fest des hl. Rochus. 9 Uhr Prozession zur Rochuskapelle, daselbst Hochamt mit Predigt. Brilon=Wald 7 Uhr Frühmesse in der Kirche, 9 Uhr Hochamt in der Kapelle des Johannisstift, 3 Uhr Andacht in der Kirche. schaft das Band der Kameradschaft so fest und innig geknüpft hat, wie es selbst Front und Kampf nicht zu binden vermochte. Daher werde auch die Kameradschaft in der R. e. K. in alter Treue in der Heimat weiter gepflegt. und umschließe alle Kameraden, ganz gleich welchen Standes, welchen Berufes und welcher politischen Richtung. Im Auftrage des verhinderten 1. Vorsitzenden des Gaues Westfalen=Ost und Lippe der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener, Dr. WegnerPaderborn, übermittelte Herr Jakoosmeyer=Paderborn die besten Grüße und Wünsche. In einer Entschließung wurde der Bundesleitung der R. e. K. volles Vertrauen, besonders auch bezüglich der Vertretung der Entschädigungsansprüche der ehem. Kriegsgefangenen, ausgesprochen. Diese Wiedersehensfeier war wiederum ein Beweis, daß der alte kameradschaftliche Geist der ehem. Kriegsgefangenen noch lebt. Die Feier nahm einen harmonischen Verlauf. Von Laar und Hellweg + Erwitte, 23. Aug. Diebstahl. Einem hiesigen Gastwirt wurden, als dieser sich gerade aus seinem Lokal entfernt hatte. 50 RM. aus der Ladentheke gestohlen. Die Angelegenheit ist der Polizei übergeven. Eine Warnung für Wirte und Geschäftsleute, die Kasse in unbewachter Zeit nie unverschlossen zu lassen. * Rüthen, 23. Aug. Straßenverbesserungen. Nachdem Hoch= und Kirchstraße mit einer neuen Kleinschlagdecke versehen sind, wird man mit der Verbesserung der Hachtorstraße auch noch in diesem Jahre beginnen. Bei dem regen Autoverkehr ist die Staubentwicklung dort besonders stark. und die Anwohner sind gezwungen, fast ständig die Fenster geschlossen zu halten. Die Straße wird nun durch Asphaltierung entstaubt, und zwar erhält sie eine Kaltasphaltdecke. Letztere ist einer Heißasphaltdecke vorzuziehen, da sie nicht so glatt ist. Mit der Zeit werden dann auch noch andere Straßen eine derartige Verbesserung erfahren. Nach der Hachtorstraße bedaf zunächst die Schneringerstraße einer Entstaubung. * A u s d e m A m t e A l t e n r ü t h e n, 2 3. A u g. D i e b s t ä h l e in Hemmern. Verschiedene Diebstähle wurden in den letzten Tagen in Hemmern ausgeführt. In der Nacht zum 19. August wurde bei einem Landwirt eingebrochen und zwei Fahrräder, ein Wäschekoffer, mehrere Anzüge, Schuhe, 10 Mark.Bargeld u. a. entwendet. An einer anderen Stelle wurde am hellen Tage aus dem Schlafraum eines Knechtes ein Fahrrad entführt. Obschon dieser Diebstahl sofort bemerkt und der Svitzbube verfolgt wurde, entkam er unerkannt. Hoffentlich gelingt es noch, dieses Gesindel festzunehmen. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß bei evtl. Anbieten von gebrauchten Fahrädern zweckdienliche Angaben an die Polizeiverwaltung des Amtes Altenrüthen zu richten sind. ∆ Lippstadt, 22. Aug. Der„Spuk“. In einem Hause im Süden der Stadt wurden die Bewohner nachts aus dem Schlafe geweckt. Unheimliche Geräusche und Musiktöne in eigenartigen Weisen waren vernehmbar. Bewaffnet gingen die Hausbewohner dem Gehörten nach. Und siehe da, die Küchengeschirre hingen draußen und oben auf dem Dach brannteein Licht Daneben stand ein Grammophonapvarat und sang das Lied:„Es war einmal ein treuer Husar“. Sauerland und Siegerland K. Wulmeringhausen, 20. Aug. Seltenes Jagdglück hatte der Wildhüter von hier. Er erlegte in der Nacht vom 18. zum 19. Aug. auf einem Haferfeld in der Nähe der Vogelstange einen Hirsch. Es handelt sich um einen Achtender, der wahrscheinlich aus dem Fürstenberger Revier verscheucht, nach hier herüber gewechselt ist, da Rotwild in hiesiger Gegend wenig oder gar nicht vorkommt. Der erlegte Hirsch wurde am 20. 8. vom Bahnhof Steinhelle an den Pächter der hiesigen Gemeindejagd abgesandt. Olsberg, 20. Aug. Ein seltenes Jubiläum beging am heutigen Tage Frl. Sophia Vorderwüllbecke. Sie kann auf eine dreißigjährige Tätigkeit im Kaufhaus Korbmacher, Olsberg, zurückblicken. Nachdem sie bei den Eltern des jetzigen Inhabers nahezu 15 Jahre im Geschäft tätig war, übernahm sie die Führung des Haushaltes, dem sie heute noch vorsteht. Mit seltener Umsicht und Energie hat die fast Siebzigjährige in dieser langen Zeit viel geleistet. Sie war nicht nur Angestellte im gewöhnlichen Sinn des Wortes— sie war weit mehr. Von ihrer Beliebtheit zeugen die vielen Glückwünsche, die ihr anläßlich des Jubiläums dargebracht wurden. Auf noch viele Jahre! X Olsberg, 21. Aug. Fahrrad=Diebstahl. Einem hiesigen Rottenarbeiter wurde sein Rad entwendet. Er hatte sich während der Mittagspause von seinem Arbeitsort entfernt und mußte bei seinem Zurückkommen die Feststellung machen, daß sein Fahrrad verschwunden war. Es handelt sich um ein Brennabor=Fahrrad mit außergewöhnlich dicken Speichen. 6 Meschede, 22. Aug. Die Kreis=Tierschau in Meschede. Der Landwirtschaftliche Kreisverein hält seine diesjährige Kreis=Tierschau am Mittwoch, den 4. September, in Meschede ab. Das Fest fällt mit dem Tage zusammen, an dem sonst das weit über die Grenzen des Sauerlandes hinaus bekannte und beliebte Mescheder Tierschaufest gefeiert wird. Die Anmeldungen von Ausstellungstieren sind sehr zahlreich aus allen Teilen des Kreises Meschede. Besonders ist die Ausstellung von Rindvieh hervorzuheben, die sehr groß ist und neben den aus den besten Zuchten des Kreises stammenden Tieren den zweijährigen Bullen der Genossenschaft Wormbach zeigen wird, der auf der D. L. G. Ausstellung in München den höchsten Preis seiner Klasse erhielt. Zusammenfassend kann jetzt schon gesagt werden, daß die Tierschau Material zeigen wird, das unbedingt sehenswert ist. 8 Schmallenberg, 22. Aug. Eine gefährliche Fahrt. Auf der Weststraße kam eine Dampfstraßenwalze der Straßenbaufirma Niggemann& Milke in Soest, die einen langen Zug Wagen und Hilfsgeräte hinter sich hatte, auf dem steilen Pflaster ins Rutschen, sie wurde von den nachdrängenden Wagen zur Seite gedrückt und beschädigt. Als die Wagen dann auch die Verbindung mit der Walze zerbrochen hatten, sausten sie über die Fleckenberger Straße auf das steil abfallende Werth zu. Schon befürchteten die Begleiter des Walzenzuges und andere Zeugen der gefährlichen Fahrt, daß eine entgegenkommende Langholzfuhre von den Wagen überrannt und auch die kleinen Fachwerkhäuser an der Straße umgerissen werden würden, als der vorderste Wagen beim Amtshaus ein Vorderrad verlor, sich quer vor den Wagenzug stellte und der wilden Fahrt Einhalt gebot. Bel Kopf- und Kervensciimer zen jowie ber Rheuma. Gicht, Ischias und Erkältungskrankheiten, haben sich TogalTabletten hervorragend bewährt. Togal kann mit vollem Vertrauen genommen werden. Mehrere hundert Aerzte betonen neben prompter Wirkung besonders die Unschädlichkeit des Togal und über 5000 Aerzte haben sich lt. notarieller Bestätig. anerkennend über Togal geäußert! Ein Versuch überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt. In allen Apotheken. Preis K 1.40. 0.46 Chin. 12,6 Lith. 74,3 Acid. acet. sal. ad 100 Amyl. Rachbarschaft und Provinz Die Westsälische Provinzial=Feuersozietät im vergangenen Jahre „ s. Münster, 23. Aug. Unter dem Vorsitz des Landeshauptmann Dr. h. c. Dieckmann befaßte sich der Verwaltungsrat der Westf. ProvinzialFeuersozietät mit dem Ergebnis des letzten Geschäftsjahres 1928, in welchem ein außergewöhnlich starkes Annwachsen der Versicherungen zu verzeichnen war. So betrugen die BeitragsMehreinnahmen 322000 Mk. bei einer Steigerung der Versicherungssumme um über 430 Millionen Mark. Zieht man die infolge Brand, Abbruch und aus anderen Gründen gelöschten Versicherungen ab, so verbleiben noch 15379 neue Versicherungen, die in dem genannten Geschäftsjahr abgeschlossen wurden. Aus dem Bericht des Generaldirektors Dr. Wessels ist die Tatsache hervorzuheben, daß im Anfang des Jahres 1929 wie in den Nachbarprovinzen so auch in Westfalen eine Brandepidemie einsetzte, und zwar infolge der großen Kälte im Winter und später infolge der anhaltenden Dürre und Wasserarmut; heimgesucht waren namentlich landwirtschaftliche Gehöfte und das platte Land. Die Bedeutung dieser Epidemie für die Versicherung erhellt aus dem Umstände, daß bereits in den 7 Monaten des Jahres 1929 für Brandschäden von der Sozietät über 1 100000 Mark mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres ausgegeben wurden. Insgesamt wurden von der Sozietät im vergangenen Jahre 2832 Schäden, darunter 268 Blitzschäden, vergütet. Beschlossen wurde in der Sitzung, die Feuerverhütungsmaßnahmen namentlich auf dem Lande fortzusetzen; zur Beseitigung direkt feuergefährlicher Einrichtungen an Schornsteinen. Backöfen usw. Landwirten und Hausbesitzern— soweit die hierfür verfügbaren Mittel reichen — gegen Sicherstellung Reparaturdarlehen zu 4 Prozent, außerdem Blitzableiter=Material zum Selbstkostenpreise unter zinsloser Stundung des Betrages zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang verdient hervorgehoben zu werden, daß mit Hilfe der Sozietät in Westfalen in den letzten drei Jahren 9600 Blitzschutzanlagen errichtet wurden. Zum Schutz gegen Rachebrandstiftungen sollen Emailleschilder der Vererung, außerdem Rauchverbotstafeln und Aufklärungsmaterial kostenlos abgegeben werden. Beschlossen wurde ferner angesichts der befriedigenden Vermögenslage der Sozietät die Reichs=Versicherungssteuer(d. i. 4% des Versicherungsbeitrags) für das Jahr 1930 den Versicherungsnehmern nicht in Rechnung zu stellen. Der Verwaltungsrat wird ferner darauf hinwirken, daß— falls eine staatliche Besteuerung in Aussicht genommen sein sollte— Brandentschädigungen nicht mit Einkommensteuer belegt werden.— Im Winter werden in verschiedenen Orten der Provinz Lichtbilder=Vorträge über Feuerverhütung und Heimatschutz gehalten. Autounglück einer Jagdgesellschaft Der Kraftwagen stürzt von der Böschung hinunter Kirchhellen, 23. Aug. In der vergangenen Nacht gegen 12,45 Uhr wurde der Chauffeur der Firma Uvbues aus Hervest=Dorsten auf der Straße Kirchhellen—Dorsten von den Insassen eines verunglückten Autos um Hilfe angegangen. Er stoppte seinen Wagen und machte die Feststellung, daß das Auto einer Mülheimer Jagdgesellschaft mit solcher Wucht gegen einen Baum gefahren war, daß es etwa 15 Meter zurückprallte und die Böschung hinabstürzte. Der Wagen barg zwei Verletzte, während der dritte Fahrtteilnehmer wahrscheinlich durch das linke Wagenfenster auf die Straße geschleudert wurde. Ein Beweis für die furchtbare Wucht des Anpralls ist der Befund zweier Jagdgewehre, deren Läufe glatt geknickt wurden. Der Wagen bietet überdies noch einen schmutzigen Anblick, da eine Kiste mit Eiern in Stücke ging. Juweltergeschäft am hellen Tage ausgeraubt # Duisburg, 23. Aug. Einen dreisten Diebstahl verübte in den Mittagsstunden des Mittwoch eine Diebesbande. Während der Juwelier Schade an der Poststraße zum Mittagessen gegangen war, drangen die Täter durch den Hausflur ein. Dann erbrachen sie die Tür zum Laden. Hier stahlen die Diebe eine Anzahl Brillantringe, Platinketten, Kolliers und goldene Uhren im Werte von medr als 3000 Mark. Es waren die wertvollsten Stücke aus der Auslage, die im Mittelfenster ausgestellt waren. Trotzdem der Inhaber nur eine Viertelstunde fort war, gelang den Dieben ihr Raubzug voll und ganz. Der Zufall wollte es, daß der Inhaber gerade dieses Mal seinen Hund, den er sonst im Laden zu lassen pflegte, mit nach Hause genommen hatte. Die Diebe konnten unerkannt entkommen, doch wurden die Spuren sofort ausgenommen. * Münster, 22. Aug. Sechs Monate Gefängnis für Mißhandlung des Kindes. Die 25jährige Ehefrau Maria Rittmeyer geb. Gruß heiratete im Februar v. J. und brachte sogleich ein Kind mit in die Ehe. Das Kind mußte wohl kränklich sein, denn es hatte des öfteren unter Erbrechen und Bettnässe zu leiden. Die Mutter ging eines Tages mit ihrem Kinde zum Arzt, der aber feststellte, daß das Kind kerngesund sei, die Mutter„nur fester zufassen müsse". Das besorgte die Frau an ihrem vierjährigen Kinde während eineinhalb Jahren in so gründlichem Maße mit einem Riemen, daß sich endlich Nachbarn, Fürsorgeschwestern und Polizei des kleinen Geschöpfes erbarmten und es ins Klemenshospital brachten, wo der Arzt feststellte, daß das Kind über und über mit langen und breiten Striemer bzw. Flecken behaftet war. Das Schöffengericht verurteilte die Angeklagte zu drei Monaten Gefängnis, wogegen der Staatsanwalt, der neun Monate Gefängnis beantragt hatte, Berufung einlegte, die heute vor der Großen Strafkammer anstand. Als einzigen Grund— die erbärmliche Mutter hatte ebenfalls Berufung eingelegt— konnte die Angeklagte angeben, daß sie nicht mit einem breiten, sondern mit einem schmalen Riemen geschlagen habe. Nach längerer Verhandlung fällte das Gericht den Urteilsspruch, der auf sechs Monate Gefängnis lautet, also um drei Monate erhöht ist. s. Münster, 23. Aug. Der Missionsbischof Dr. Amandus Bahlmann hat nach Beendigung seines Urlaubs Münster wieder verlassen, um sich auf einem Lloyddampfer nach Brasilien einzuschiffen, um in Santarem, seinem Bischofssitze, seine Tätigkeit wieder aufzunehmen. Kurz vor seiner Abreise aus Münster weilte er nochmals in dem neuen St. Josefs=Kloster der armen Missionsklarissen, wo er sechs Schwestern das Missionskreuz überreichte, diese reisten mit dem hochwürdigsten Herrn in die Missionen Amerikas ab. Münster, 23. Aug. Geheimrat Sonnenburg 70 Jahre alt. Der frühere münsterische Ordinarius für klassische Philologie, Geheimrat Prof. Dr. Sonnenburg. vollendete am Donnerstag sein 70. Lebensjahr. Der Gelehrte wurde 1926 wegen Erreichung der Altersgrenze von seinen amtlichen Pflichten entbunden, mußte aber seine Tätigkeit wieder in vollem Umfange aufnehmen, da sich kein Nachfolger für ihn fand. Vor 1½ Jahren nahm er dann endaültig Abschied von seinem Lehrstuhl. Der Gelehrte, der auch durch wissenschaftliche Abhandlungen bekannr geworden ist, arbeitete im Vorstand des Landesverbandes Westfalen des Deutschen Alt=Philologenverbandes in einflußreicher Weise für die Erhaltung und Förderung des humanistischen Gymnasiums. s. Münster, 24. Aug. Ein Neffe Windthorsts 88 Jahre alt. Am Donnerstag beging Herr Rechtsanwalt und Notar. Geh. Justizrat Dr. Alfred Arnold Bödiker seinen 88. Geburtstag. Der alte Herr, ein Neffe Windthorsts. stammt aus Haselünne, wo sein Vater ebenfalls Rechtsanwalt und Notar war. Der 88 jährige ist heute noch— ein Beweis seiner Rüstigkeit— eifriger Billardspieler und Kegler. s. Münster, 23. Aug. Missionsbischof Henninghaus münsterischer Ehrendoktor. Aus Anlaß seines 25jährigen Bischofsjubiläums wurde dem Hochwst. Herrn Bischof August Henninghaus, der in Yenchow=fu an der Spitze der schicksalsreichen Missionsprovinz der Steyler Missionare in Südschantung steht, der Ehrendoktor der Theologischen Fakultät der Westfälischen WilhelmsUniversität verliehen, und zwar— wie das Diplom besagt— als Anerkennung sowohl seiner administrativen als Zur dringenden Beachtung! Postabonnenten müssen bis 25. ds. Mts. den Bezug erneuert haben, sonst sind erhöhte Gebühren zu zahlen. Man warte aber nicht bis zum letzten Tage, sondern erneuere das Abonnement sofort. Westfälisches Volksblatt auch wissenschaftlichen Leistungen. So vermitteln besonders seine jährlichen„Neujahrsbriefe" wertvollen und umfassenden Aufschluß über die Lage der Mission. Witten, 23. Aug. Mit glühender Stahlschmelze verbrannt. In dem Formereibetrieb der Wittener Hütte ereignete sich gestern beim Abstechen eines Siemens=Martinofens ein schwerer Betriebsunfall. Mittels eines Kranes sollte eine Pfanne mit glühender Stahlschmelze auf einen Transportwagen gehoben werden. In dem Augenblick, als sich die Pfanne über dem Wagen befand, schlug dieselbe um, wobei sich der glühende Inhalt auf die der Pfanne am nächsten stehenden Former Karl Arendt und W. Stücken ergoß. Arendt ist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Stücken wurde mit lebensgefährlichen Brandverletzungen dem Diakonissenhaus zugeführt. Sein Zustand ist hoffnungslos. Wie das Unglück entstanden ist, muß die eingeleitete Untersuchung feststellen. X Düsseldorf, 23. Aug. Geheimnisvoller Messerstecher. In der vergangenen Nacht ereigneten sich in dem Vorort Eller geheimnisvolle Ueberfälle, die die ganze Bevölkerung in Aufregung versetzten. Kurz vor 1 Uhr wurden in der Nähe des Heimgartens drei Personen, ein Mann und zwei Frauen, in Abständen von einigen Minuten von einem unbekannten Täter mit einem Messer niedergestochen. Eine Arbeiterin wurde so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Turnen- Spiel- Sport Westfalia Ahlen— BfJ. 08 Der V. f. J. 08 fährt morgen nach Ahlen, um sein erstes Meisterschaftsspiel auszutragen. Es ist dies für 08 ein schwerer Gang, da Ahlen über eine durchschlagkräftige Mannschaft verfügt, die aus früheren Spielen in nicht angenehmer Erinnerung steht. Da 08 aber auch seine stärkste Elf ins Feld stellt, ist man allseitig auf den Ausgang des Spieles, den man als offen bezeichnen kann, gespannt. Auf dem Spoctplatz Behrenteich steigt um 3.20 Uhr das Spiel Sportverein 13— Sportverein Neuhaus. Ohvohl Sportverein Neuhaus über eine frische Elf verfügt, muß man doch 13 die meisten Siegeschancen einräumen, da die meisten Spieler aus der früheren Mannschaft mitwirken und so eine einheitliche Elf bilden. Der Besuch des Spieles ist daher jedem Sportfreund zu empfehlen. Die Ligareserve des Sportvereins fährt nach Schlangen, um dort das fällige Rückspiel auszutragen. Der Ausgang des Spieles ist offen. Teutonia Lippstadt— Spielvereinigung Herten Der Westfalenmeister, Spielvereinigung Herten 12, wird am kommenden Sonntag laut Verbandsbeschluß das erste Spiel der kommenden Serie gegen die Bezirkligamannschaft Teutonia=Lippstadt austragen. Lippstadt darf sich freuen, das Treffen auf dem Waldschlößchen verfolgen zu können. Anstoß 3.20 Uhr. Beide Mannschaften verfügen über gute Kräfte und jeder wird energievoll um die ersten Punkte kämpfen. Provaganda=Fußballspiel in Olsberg Der hiesige Turn= und Sportverein„Frisch Auf" veranstaltet am Sonntag, 25. August ein großes Propaganda=Fußballspiel. Die besten Sportvereine des Sauerlandes werden sich beteiligen. Besonders starkes Interesse wird dem Fußballspiel von„Eintracht" Dortmund gegen die erste Mannschaft des Turn= und Sportvereins„Frisch Auf". Olsberg, entgegengebracht Schwimmsport Sonntag finden in Quelle bei Bielefeld die Gaujugendmeisterschaften des Gaues Niedersachsen statt. Sowohl der 1. Paderborner Schwimmverein von 1911 und Neptun als auch der Damenschwimmverein Blau=Weiß werden sich an dirsen Kämpfen beteiligen. Aerzklicher Sonntagsdienst Den ärztlichen Sonntagsdienst am 25. August versehen Dr. Wallbraun. Westernstr. 30; Dr. Blumensaat. Kirchstr. 5. Schiedsrichtervereinigung Paderborn Da am Sonntag, den 25. August, schon die Meisterschaftsspiele beginnen, ist heute Samstag avend 830 Uhr Versammlung im Vereinslokal A. Dammann, Riemekestraße. Verantwortlich für Politik: Fritz Walter;-für den lokalen. provinziellen und allgemeinen Teil: August Rose: für die Frauenwelt und den Unterhaltungsteil: Johanna Tove inden Schlußdienst: Alois Raschka: für den Reklame= und Anzeigenteil: Johannes Göckel: alle in Paderborn. Verlag und Rotationsdruck der A.=G.„Westfälisches Volksblatt". Rundblick Fassadenstädte— Der Schatzkanzler und sein Schan— Missionskongreß in Wien— Das Arbeitslosenproblem— Und alles wird wieder gut Auf der Reklameausstellung in Berlin hatte man zwei Städte gebaut, eine mittelalterliche und eine moderne. Leider aber nur die Fassaden! Gibt es nicht noch mehr solcher Städte heute, nur mit dem Unterschied, daß man sie für echt hält? Da ist es denn gut, wenn einmal eine harte Faust durch die Kulissen haut, daß Pappdeckel und Papiermaschee zusammenknittern. Das ist im Haag geschehen. Ach, die schönen Lustschlösser, die der stahlharte Snowden einfach kaputtgeschlagen hat! Völkerbund, Paneuropa, Vereinigte Staaten von Europa, meine Herren, es geht nicht um das. Alles Fassade! Schöne Fassaden! Täuschend echt! Wunder vor dem Auge der Idealisten! Bis es an den Geldsäckel geht... dann ist aber Schluß! Das ist die Schicksalsecke, an der über die Echtheit einer Idee entschieden wird. Aber sind diese Ideen von Völkerbund, von Paneuropa und den Vereinigten Staaten von Europa nicht doch herrlich und schön und sogar ausführbar? Freilich, sie sind es und sie bleiben es auch nach dem Haag noch. Nur sind wir noch weit von ihrer Ausführung entfernt. Wie so vieles, verwirklicht sich auch die Einigkeit Europas nur in Etappen. Es ist gut, daß Snowden, der schlichte Mann, die Dinge wieder in die menschliche Dimension von heute gerückt hat, d. h. heraus aus der Illusion. Illusionen sind immer gefährlich. Dieser Schatzkanzler sagt einsach und gerad: Wo dein Schatz ist, da ist dein Herz... Das muß er als Schatzkanzler doch wissen. Wozu also die weitere Rederei, zumal jeder Tag im Haag Millionen kostet! So geht es ja schon im gewöhnlichen Leben. Bezahl mir deine Schuld, dann wollen wir hinterher eine gute Flasche darauf trinken. Ganz recht. Nur daß man in Genf. Locarno, Paris usw. zuerst die Flaschen Wein getrunken hat, edle Weine, Burgunder, Rheingau und Pfälzer, ohne Zweifel, aber doch, ehe man seine Schulden bezahlt hat. Und so hat man die Weinrechnung noch dazu! Oder sind die Interessenten auseinandergegangen, weil sie ihr Interesse den östlichen Dingen zuwenden müssen? Es sind Schüsse an der chinesischen Grenze gefallen. Mitten in die Lenzhimmel des Kelloggpaktes hinein. Weiß Gott, da muß man achtgeben. Wenn heute Schüsse losgehen, dann will irgend jemand etwas verdienen. Wer ist der Handelsmann hier im Hintergrunde? Wer ist der interessierte Zuschauer beim Schachspiel? Japan? Amerika? China kann keinen Krieg führen, Sowjetrußland ist auch nichts daran gelegen, aber Japan hat früher schon solche Spannungen benutzt, um sich gewisse Rechte in der Mandschurei zu sichern. Abwarten! Die Sonne bringt es an den Tag. Ei, wie man sich freut über jedes ehrliche Wort, das in dieser verlogenen Welt sich noch hinauswagt. Ehre dem P. Gusinde, S. V. D., der auf dem wundervoll gelungenen Missionskongreß in Wien den europäischen Völkern die Meinung gesagt hat. Er geht die moderne Kolonialgeschichte durch, die der älteren an Grausamkeit und Verbrechen noch vielfach überlegen ist. Wohin der weiße Mann seinen Fuß gesetzt hat, da ist er rücksichtsloser Ausbeuter gewesen und hundert=, ja tausendfacher Mörder. So war es in Tasmanien, wo von den 5000 Einwohnern des Jahres 1815 im Jahre 1860 noch 16 Individuen übrig geblieben waren. So war es in Nordamerika, wo man die herrlichen Stämme der freien Indianer ausgerottet hat, Millionen und Millionen, deren kümmerliche Reste heute im Schmutz ihrer Blockhäuser verkommen. Der mexikanische Präsident Diaz hat im Hinblick auf den prächtigen Stamm der Yaki=Indianer gesagt: „Meinen ersten glücklichen Augenblick werde ich dann empfinden, wenn ich weiß, daß der letzte Yaki=Indianer verendet ist!" Im südlichen Brasilien gibt es noch heute den„Sport“ von Sklavenjagden, in den Kautschukwäldern am Orinoko geschehen an den armen Wilden die scheußlichsten Grausamkeiten, heute noch, Tag für Tag...„Schon ein Jahrhundert lang hört der Urwald das Todesstöhnen der Gequälten.“... Von den 4000 Ona=Indianern des Feuerlandes leben heute noch 230. Alle andern erlagen den Menschenjagden, künstlich erzeugten Krankheiten, Strychnin und so weiter. Das sind die Sünden der weißen Rasse, die den Erdball verpesten. und wenn es noch eine Rache der göttlichen Gerechtigkeit gibt, dann wird sie sich erfüllen, und es scheint schon, daß ver Himmel die Weißen mit Blindheit schlägt, damit sie nicht sehen, was sich wider sie zusammenballt. Zwei Drittel der Menschheit, so sagt Coudenoove=Kalerai in seinem dritten Bande„Paneuropa“, horchen heute auf die Stimme des Bolschewismus, der mit solch blutigem Material der Jahrhunderte seine grausige Propaganda betreibt. Nur keine Täuschung! Man merkt es in den Missionen Südafrikas, wie überall, daß man es nicht mehr zu tun hat mit dem naiven Naturkinde, das auf den Erlöser wartet, sondern mit einem Neger, der verhetzt ist, der der Religion des weißen Mannes schon von vornherein Rache geschworen hat, mit Stämmen, die auf den Tag ihrer Freiheit warten und zurückzahlen werden, was an Peitschenhieben, an Scheußlichkeiten, an unausdenkbaren Grausamkeiten ihren Vätern und Müttern, ihren Kindern und Greisen. ihren Mädchen und Jungmannen geschehen ist. Ja, Krieg der Verlogenheit! Da haben wir nun das Arbeitslosenproblem! Spräche in der Sache nur das Tatsachenmaterial und die wirtschaftliche Möglichkeit, so wäre bald alles klar. Jedermann weiß, daß es Leute gibt, die der Unterstützung wert sind, die sogar ein moralisches Recht darauf haben. Es weiß aber auch jedermann, daß es Leute gibt, die dieses Institut der Volkshilfe in der abscheulichsten Weise mißbraucht haben und ihre Faulheit sich hohnlachend staatlich haben bezahlen lassen. Wer wagt da nun ein ehrliches Wort? Man lese sich nur die Ausführungen in so mancher Parteipresse! Wo ist der Mut noch zur Unpopularität aus Liebe zum Volk? Wo ist die Freiheit, die sich sicher weiß vor der Demagogie? Gescheite Menschen gibt es bei uns wohl genug, aber mutige und unabhängige? Ist aber ein Gescheiter nicht auch ein Charakter, so wird er leicht zum Intriganten, und man braucht bloß die dunklen Blätter der Geschichte der Eingemeindungen zu studieren, die wohl für immer in den Archiven verschwinden werden, um solche Art Gescheitheit zu bewundern! Sollen wir nun Feuer vom Himmel regnen lassen auf diese böse Welt? Ach nein, ist doch der Mensch ein armes Tierlein, das nur aus Angst böse wird. Sie fürchten einander im Haag, sonst würden sie sich umarmen. Darum sehen sie auch den„#eppelin“ nicht und die Riesenbegeisterung der Welt, die so schlecht zu dem Haager Pessimismus paßt. Bleiben wir darum gütig zu den Menschen. Vielleicht hat der böse Snowden nach seiner Donnerrede seinem Chauffeur ein besonders gutes Trinkgeld gegeben. Das hat der Himmel notiert, und diese gute Tat wird wieder auftauchen bei der letzten großen Weltkonferenz, wo nur noch gefragt wird, ob man die Hungrigen gespeist hat, die Durstigen getränkt und die Nackten bekleidet. Daß wir nur die Fassade sehen, das ist auch ein großer Trost. Es kann doch auch viel Gutes dahinterstecken. Lieber Leser, teuerste Leserin, nicht wahr, wären wir im Haag, wie schnell wären wir einig und wie lange säßen wir schon bei der dann ehrlich verdienten Flasche... Der Mann im Monde. Stellenangebole Kath. meinde in Pabnstriebezirk sucht zum 1. Okt. tüchtigen Küsser— Organissen. Off. unt. Nr. 9631 Westf. Vbl., Paderb. Erste Samenhandl. u. 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Moder Augengläser Hermann Kirchhoff Paderborn Marienplatz 13 Lieferant aller Krankenkassen flocken, 7685 kg gelbe und 4550 kg grüne Erbsen. 9955 kg Bohnen, 7380 kg Linsen, 400 kg Graupen— grob—, 6305 kg Graupen— mittel—. 625 kg Perlgraupen, 7875 kg„Grießmehl, 2300 kg Gerstengrütze, 41 400 kg Kristallzucker, 660 kg Würfelzucker, 8970 kg Gemüsenudeln, 1850 kg Suppennudeln, 36 180 kg Margarine zum Streichen, 17690 kg Margarine zum„Fetten, 920 kg„Korinthen, 775 kg Rosinen, 1000 kg Backöl, 520 kg Rüböl, 1460 kg Salatöl, 380 kg Stärke zum Waschen, 200 kg Stärke zum Kochen, 5800 kg Silberseife(40—42%), 11 250 kg Transparentseife(Glycerinseife 40—42%), 8200 kg gelbe Schnitzelseife(64—66¾6), 4125 kg Sparkernseife in Stücken(60 bis 62%), 500 kg Seifenpulver(45 bis 50%), 7585 kg Seifenpulver(30%), 4500 kg Seifenpulver(15%), 16 925 kg Kristallsoda, 6300 kg Amoniaksoda(98 bis 100%), 580 kx Strickgarn— grau Verein für Geschichle und Allerlumskunde Wesisalens Abtlg. Paderborn. Hauptversammlung am Dienstag, den 3. September d. J., 10 Uhr, in Warburg, Hotel zum Desenberge. Alle Vexeins=Mitglieder, Heimatund„Geschichtsfreunde sind freundlich eingeladen. Eintritt frei. Der Vorstand: Dr. Wurm, Vereins=Direktor. Tagesordnung: 10 Uhr Versammlung: Bericht des Vereinsdirektors. Vorträge: Dr. Ing. Behm(Witten): Die Warburger Pfarrkirchen(m. Lichtbild.). Studienrat Dr. Mönks(Hattingen): Die Schützengesellschaften im Hochstift Paderborn. Nach der Versammlung Besichtigung der Neustädter Kirche. 13.30 Uhr Gemeinschaftliches Mittagessen. Preis für das trockene Gedeck 2,50 M. 15.30 Uhr Besichtigungen. 18 Uhr Zusammenkunft mit Vortrag: Stadtarchivar Studienrat Dr. Marré: Das Warburger Stadtarchiv. Lippspringe In allerbester Geschäftslage im Mittelpunkt von Lippspringe belegenes, hübsches umafr Geschäfts- und Wohnhaus Sct, mit 2 mod. Ladenlokalen preiswert unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Johannes Kölling, vereid. Auhi. Immobilien= und Hypothekengeschäft Padervorn, Ferdinandstr. 39. Tel. 2715. Preuß. Oberförsterei Böddeken verkauft am Donnerstag, den 29. August. vorm. 11 Uhr, im Hotel Luisenhof öffentlich meistbietend und schwarz— 1200 ks Sohleder Lahz., 120 Fm., El.=Grubenbig.: 550 (ronvons), 1110 kg. Sohlleder(Häute),] Fm. Fichten=Lahlz., 2000 Stück Derbleder. 4705 Ex Bohnerwachs, 8650 ke igggen uxd 20. Spz. Tabak. Näheres s. Holzmarkt. Angebote mit der Anschrift„An den Landeshauptmann der Provinz Westfalen zu Münster“ und dem Vermerk „Angebot, auf Lieferung für die Provinzialanstalten“ sind bis zum 10. September d, J. einzureichen Die Lieferungsbedingungen können gegen Einsendung von 1.— RM. nebst 15 Pfg. Briefporto von dem Unterzeichneten bezogen und an den Werktagen von 10 bis 18 Uhr im Landeshaus zu Münster, Zimmer 22. eingesehen werden. Die Oeffnung der Angebote findet am 11. September d. J., um 10 Uhr im Landeshause, Zimmer 48, in Gegenwart der erschienenen Anbieter statt. Münster, den 15. August 1929. Der Landeshauptmann der Provinz Westfalen. Grasverkauf Mittwoch, den 28. August nachmittags 3 Uhr soll der 2. Grasschnitt auf den vormals von Köppen'schen Paderwiesen meistbietend gegen Kredit verkauft werden Käufer versammeln sich beim Gasthof raf Moltke. Meyer, Ringelsbruch Grasverkauf Am Mittwoch, den 28. August, nachr. soll in mittags 3 Uhr, in Wewer der im Gastho onlau 2. Grasschnitt der Freiherrlich von u. zu Brenken'sche Wiesen Wewer versteigert werden Anschließend wird die Nachhude für Kül verpachtet. Bekanntmachung In unser Handelsregister A ist be der Firma Anton Koester, Holzwaren fabrik zu Niedermarsberg(Nr. 78 des Registers) am 21. August 1926 folgen des eingetragen: Die Firma ist erle schen. Marsberg, den 21. August 1929. Das Amtsgericht. Fachmann sucht eine gutgehende Gastwirtschaft oder mit Kolonialwaren in größerer Landgemeinde, Klein. oder Mittolstadt zu bachten Kaution. Gute Referenzen. Ausführliche Offerten unter Nr. 05675 an das Westf. Volksbl., Paderborn. Agermächten umadressiert worden. Er wolle aber das Geld von der richtigen Adresse haben. Daraufhin hat nun heute abend der französische Minister Loucheur der französischen Presse Erklärungen abgegeben, die eine ganz scharf ausgeklügelte Taktik verraten. Loucheur beteuert, daß die übrigen vier Gläubigermächte in keiner Weise daran dächten, von Deutschland ir gendwelche Zugeständnisse zu erlangen oder ihm gar Zusatzleistungen abzupressen. Wenn Deutschland auf dem Gebiete der Sachlieferungen und der Verschiebung von geschützten und ungeschützten Annuitäten Entgegenkommen zeigen wolle, so sei das eine ganz freiwillige Handlung, der die vier Gläubigermächte wohl zustimmen könnten, die sie aber nicht erzwingen. Dagegen lause das ganze Verhalten Snowdens darauf hinaus, Deutschland indirekt zu solchen Zugeständnissen zu veranlassen. Trotzdem lehnte Snowden diese Zugeständnisse dann ab. Es scheine darum am besten, wenn man sich Deutschland mit England anseinandersetzen lasse, denn dann würde sich herausstellen, was Herr Snowden in Wirklichkeit wolle. Wie in gut unterrichteten französischen Kreisen erklärt wird, soll Snowden durch diese Taktik gezwungen werden, Klarheit darüber zu schaffen, ob England gewillt ist, einen Druck auf Deutschland auszuüben. Man hofft dadurch, Deutschland noch enger an die Front der fünf Angebotsmächte zu ziehen und England mit dem Odium entweder der Pression auf Deutschland oder einem etwaigen Scheitern der Verhandlungen zu belasten. Ein neues Angebot an England X8 Berlin, 25. Aug. Wie aus, dem Haag hierher gemeldet wird, haben die sogenannten vier„Opfermächte", also Frankreich. Italien, Japan und Belgien England heute nachmittag ein neues Angebot gemacht, um Englands Ansprüche in bezug auf eine höhere Beteiligung an den deutschen Zahlungen zu befriedigen. An hiesigen amtlichen Stellen wird hinzugefügt, daß Deutschland an diesem Angebot in keiner Weise beteiligt sei. Wir möchten daraus den Schluß ziehen, daß dieses neue Angebot der vier Mächte nicht durch irgendwelche Zugeständnisse Deutschlands möglich geworden ist. Es muß immer wieder Wusderbare Rettung New York, 25. Aug. Der amerikanische Dampfer„Präsident Harrison“ hat die aus 26 Mann bestehende Besatzung des brennend auf dem Atlantischen Ozeans treibenden deutschen Schiffes„Quimistan“ in völlig erschöpfiem Zustande an Bord genommen. Die Mannschaft, die sich in zwei Rettungsboten befand, hatte einen dreitägigen furchtbaren Kampf mit den Elementen hinter sich, nachdem sie das völlig seenntüchtige Schiff hatte verlassen müssen. Die gerettete Mannschaft wird am Sonnabend in Newyork eintreffen. Das Marineamt in Washington sandte einen Zerstörer aus, um die brennende„Quimistan“, die der atlantischen Schiffahrt gefährlich werden könnte, zu versenken. Die Abfertigung der„Quimistan“ aus Norfolk in Virginia bezeichnet, wie die B. Z. berichtet, einen Fall unerhörtester Gewissenlosigkeit amerikanischer Reeder und Hafenbehörden. Das Schiff war erst kürzlich aus mittelamerikanischem Besitz nach Hamburg verkauft worden. Die „Quimistan“ ist nicht weniger als 58 Jahre alt und sollte abgewrackt werden. Sie verließ Norfolk am 15. August mit einer Ladung Alteisen an Bord in völlig seeuntüchEin deutscher Endsieg im Europarundflug Pilot Morzik ist der endgültige Sieger im Europarundflug der Nationen. Auch der Hünefeld=Gedächtnispreis wurde ihm zuerkannt. betont werden, daß die Vorschläge der Finanzsachverständigen. die im Youngplan ihren Niederschlag gefunden haben, als die äußerste Grenze der deutschen Leistungsfähigkeit anerkannt worden sind und deshalb nicht überschritten werden dürfen. Wir nehmen zur Kenntnis, daß die Vossische Zeitung in ihrem Samstag=Morgenblatt eine Meldung aus dem Haag bringt, in der auf die in Berlin umgehenden Gerüchte Bezug genommen wird, daß die deutsche Delegation wichtige finanzielle Zugeständnisse gemacht habe und in der es dann heißt: „Davon kann gar keine Rede sein.“ Heute abend um 7.30 Uhr fand bei der Köni in von Holland ein Bankett für die Hauptdelegierten statt und um 10 Uhr kamen die Sachverständigen der verschiedenen Delegationen noch einmal zu Beratungen zusammen. Es steht nunmehr fest, daß die Konferenz nicht am Samstag mit einer großen Schlußsitzung zuende geht, sondern daß sie bis in die nächste Woche hinein dauert. Für morgen sind wieder Besprechungen der Besatzungsmächte über die politischen Rückwirkungen des Youngplanes in Aussicht genommen. In verschiedenen Berliner Blättern wird in Drahtmeldungen aus dem Haag leider von Meinungsverschiedenheiten innerhalb der deutschen Delegation gesprochen. Derartige Differenzen behauptet z. B. die DAZ inbezug auf die von Briand gewünschte Kontrollkommission. Der neue Besuch des Zentrumsabgeordneten Brüning bei Dr. Kaas. der sich zurzeit in Kissingen aufhält, wird damit in Zusammenhang gebracht. Das Haag, 25. Aug. Das im Youngplan vorgesehene Organisationskomitee für die Anpassung der nach dem Dawesplan erlassenen deutschen Gesetze ist zu seiner ersten konstituierenden Sitzung unter dem Vorsitz des früheren belgischen Ministerpräsidenten Delacroix zusammengetreten und hat zum neutralen Vorsitzenden Herrn Markus WallenbergStockholm gewählt. Das Komitee besteht aus drei Unterausschüssen für die Anpassung der Regelung der verpfändeten Einnahmen, des Bankgesetzes und des Reichsbahngesetzes. Das Komiree trat unter dem Vorbehalt zusammen, daß auf der Konferenz ein grundsätzliches Einvernehmen zustandekommt. tigem Zustande. Der deutsche Kapitän Weise, der den Zustand des Schiffes erkannte, legte am Tage vor der Abfahrt das Kommando nieder und verließ mit einem Teil der Mannschaft das Schiff. Darauf übernahm der erste Maat Hansen da., Kommando und ergänzte die Mannschaft unter größten Schwierigkeiten, da der Zustand dieser Schiffsruine jedem Matrosen in Norfolk bekannt war. Ein Teil der Mannschaft wurde in New York einen Tag vor der Abfahrt angeheuert. Deck, Rumpf und Luke des Sckiffes waren völlig vermorscht, so daß die Maschine mit Seilen festgebunden werden mußte. Außerdem befand sich am Bug unter der Wasserlinie ein großes Leck, das mit Zement verstopft worden war. Wie die Hafenbehörden in Norfolk für dieses Schiff Klarierungspapiere ausstellen konnten, ist unbegreiflich. Die Gewissenslosigkeit des Reeders und der Leichtsinn der Hafeninstanzen erinnern an die Katastrophe des Schiffes„Vestris". Kurz nach der Abfahrt von Norfolk erhielt das Schiff ein Leck. Als alle Versuche die„Quimistan“ mit Pumpen über Wasser zu halten, mißlungen waren, nahm die Mannschaft Montag nacht Zuflucht zu den beiden Rettungsbooten und steckte das Wrack in Brand. Die Schiffbrüchigen hatten gehofft, durch den Golfstrom in der Richtung nach Sabel Island getrieben zu werden, sie wären jedoch bei der schweren See zweifellos untergegangen, wenn sie nicht das an ein Wunder grenzende Glück gehabt hätten, vom„Präsident Harrison" bemerkt zu werden. Verschwinden des Direktors Sauerbrei aufgeklärt Frankfurt a. Main, 25. Aug. Das Rätsel um das Verschwinden des Direktors Sauerbrei der südwestdeutschen Bank A.=G., die als Hausbank der Frankfurter Allgemeinen Versicherung A.=G. ebenfalls zusammengebrochen ist, hat nunmehr seine Lösung gesunden. In einem Brief, der bei seiner Schwester des Verschwundenen eingetroffen ist, teilt dieser mit, daß er infolge der Vorkommnisse der letzten Tage einen vollständigen Nervenzusammenbrucherlitten habe. Um Ruhe zu finden, habe er sich in ein Sanatorium begeben. Gleichzeitig teilt Sauerbrei mit, daß er sofort wiederkommen werde, sobald seine Aerzte ihm zu arbeiten erlaubten. Banditen überfallen eine Stadt Newyork, 28. Aug. Wie aus Mexiko gemeldet wird, ist am vergangenen Sonnabend die Stadt Sao Juan de Guadalupe von Banditen, die zum Teil in Automobilen, zum Teil zu Fuß in die Stadt eindrangen, überfallen und geplündert worden. Der Leiter der Polizei und verschiedene Bürger der Stadt wurden im Kampfe mit den Banditen getötet. Die Banditen haben sich nicht nur zahlreicher Plünderungen schuldig gemacht, sondern sie haben auch die Insassen des Gefängnisses losgelassen. Der Pionier des deutschen Radiowesens 60 Jahre Graf Georg Arco feiert am 30. August seinen 60. Geburtstag. Schon seit 1903 war er Direktor der Telefunkengesellschaft und hat seitdem bahnbrechende Arbeiten für die Entwicklung der Radiotechnik geleistet. Besonders wichtig war seine Erfindung einer Hochfrequent=Maschine zur direkten Erzeugung von Radiowellen. „Deutsche“ korrigiert sich X Berlin, 28. Aug. Wir haben gestern an dieser Stelle einen Artikel des „Deutschen" zitiert, in dem von einer Abkehr von der bisherigen deutschen Außenpolitik und für einen Personenwechsel in der Leitung dieser Politik Stimmung gemacht wird. Es war von vornherein klar, daß Reichsminister Stegerwald mit diesem Artikel nicht in Verbindung gebracht werden konnte. Schon früher, als Stegerwald noch Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes war, hat er wiederholt zu verstehen gegeben, daß er mit gewissen in diesem Blatte erschienenen Artikeln nichts zu tun haben wolle. Heute, wo er keine verantwortliche Stellung in der christlichen Arbeiterbewegung mehr einnimmt, ist es noch weniger möglich, ihn mit einem Artikel des„Deutschen" in Verbindung zu bringen, der offenbar nur die privaten politischen Anschauungen eines Redaktionsmitgliedes wiedergibt. Trotzdem ist auf eine Anfrage hin offiziös mitgeteilt worden, daß Stegerwald diesem Artikel fernsteht und auch diese Tendenz nicht billigt. Der Redaktion des„Deutschen“ scheint übrigens nachträglich selbst gruselig geworden zu sein wegen des gestrigen Krisen-Artikels, denn der Chefredakteur des Blattes kommt heute noch einmal auf den Gegenstand zurück. Sein Artikel zeigt die unzweideulige Tendenz, aus der gestrigen Fanfare eine Schamade zu machen. Die Ausdeutung, die die Hugenberg-Dresse dem Artinel des „Deutschen“ hat zutell werden lassen, ist dem christlichen Gewerkschaftsorgan offenbar sehr unangenehm. Darum beeilt es sich, zu versichern, daß es keineswegs die politischen Ansichten der Hugenberg-Presse, auch nicht die außenpolitischen, teile. Ferner lehnte der„Deutsche“ jede Krisenpolitik ab und erkennt„die Zwangsläufigkeit mancher außenpolitischer Entscheidungen“ an. Das Blatt erklärt weiter, es könne sich im Augenblick keine Politik denken, die uns mit einem Ruck in die Höhe führe. Vielmehr sei ein Chaos zu befürchten. verschwunden Darmstadt, 23. Aug. Der Bankier Jakob Gutmann ist seit der vergangenen Nacht verschwunden. In einem hinterlassenen Brief an seine Frau hat er mitgeteilt, daß er beabsichtige, aus dem Leben zu scheiden. Die Polizei hat mehrere Streifen eingesetzt, die die Umgebung von Darmstadt absuchen. Brünn, 22. Aug. In Czeitsch bei Göding fuhr der Landwirt Surman mit Mitgliedern seiner Familie und seinen Hilfsarbeiter Klee vom Felde heim. Beim Abladen des Klees fiel aus einem Bund eine Granate. Das Geschoß explodierte, die Folgen waren furchtbar. Der fünfjährige Knabe eines Arbeiters und die 16jährige Tochter des Landwirts Surman wurden sofort getötet. Die 21jährige Tochter und ihre 48jährige Mutter, sowie der Hilfsarbeiter wurden schwer verletzt. Der Hilfsarbeiter und die I1jährige Tochter erlagen bald derauf im Krankenhaus ehren Verletzungen Auf dem Kleefeld hatten vor kurzem Artillerieübungen stattgefunden. Wetterbericht Die Regenfront des Nordsee=Tief=Ausläufers ist Donnerstag abend über Deutschland hinweggezogen, ohne unserm Bezirk nennenswerte Niederschläge gebracht zu haben. Der zweite Ausläufer des Islandtiefs, dem noch mehrere folgen, hat seine Ausläufer bereits nach Holland vorgetragen. Wir stehen zurzeit auf seiner nur wenig wärmeren Vorderseite. Das Regengebiet des ostwärts ziehenden Ausläufers wird uns in erster Linie nur stärkere Bewölkung bringen, weniger aber durch Niederschläge treffen. Vorhersage: Wechselnd bewölkt, zeitweise etwas aufheiternd. Neigung zu leichten Niederschlägen, unbeständiger Witterungscharakter. Der Untergang der Auf einer Schiffsruine in den Tod geschickt Furchtbare Felgen einer Grangt=Explosion Hohe Heizkroff. altbewährt: Sauber. billit, allbecchrt. 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