Nr. 50. Erstes Blatt.— Einzelnummer 10 Pfa. Paberborn, Dienstag, 19. Februar 1929 Westfälische Vezirksausgaben: Der Sauerländer Der Freimütige arsteinecZeitung Nanbesnusgeben Schehader Lolktesbat HHollscher Hunen Tblhiringes Tolkomach, Hachlschsfechunge Erscheint täglich morgens außer an Sonn= und Feiertagen.— Bezugspreis durch die Post 2.46 M. durch Boten 2,50 monatlich.— Bei Eintritt höherer Gewalt, Betriebsstörung, Paviermangel Versagen der Lieferungsmittel usw. wird von uns keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. Fernspr.: Sammel=Nr. 3251. Drahtadresse: Volksblatt, Padervorn. Beilagen: Täglich:„Die Truhe“ Wöchentlich:„Illustriertes volksblatt" und„Sonntagsfeier" Vierzehntägig:„Wissenschaft und Leben“ Monatlich:„Heimatborn“ Anzeigenoreis: 1 um Höhe, 29 mm brett, für Anzeigen außerdalb des Verbreitungsgebietes, amtliche und Kinanzanzeigen. 15 4. für Anzeigen aus dem Verbreitungsgebiet: 10 A. Sammelanzeigen: 20 Pfennig. 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Er hat(unter dem Beifall seiner Fraktion) wörtlich erklärt: „Es wäre ein großes Unrecht, es wäre katastrophal für das Eichsfeld, wenn bei einer Neugliederung der Staaten das Eichsfeld an Thüringen angegliedert werden sollte,— an ein Land, dessen Finanzen schlecht sind, an ein Land, das wirtschaftlich, landwirtschaftlich nicht reich ist, an ein Land, das Einwanderer nicht aufnehmen kann.“ Auf den ersten Blick mag es scheinen, als ob diese Angelegenheit nicht sonderlich dringlich sei; denn die Reichsreform hat sich bisher nicht in einem Tempo entwickelt, das man bedrohlich nennen könnte: es ist lediglich darüber geredet und geschrieben worden, Klares und Verworrenes, Verständiges und Beschränktes, Deutsches und Nur=allzu=Deutsches, je nachdem. So auch insbesondere über Thüringen und über die Frage, ob und warum und wie es umzugestalten sei.(Ueber Thüringen ist vielleicht sogar am Allermeisten geredet und geschrieben worden, und zwar ist es beiderseits: von den Miniaturföderalisten wie den Vertretern des Reichsgedankens, in dem mehr oder minder deutlich ausgeprägten Bewußtsein geschehen, daß die Lösung der thüringischen Frage das Haupt= und Kernstück der ganzen Reichsreform ist und daß, wenn erst einmal diese Frage gelöst ist, alles übrige nur noch ein Kinderspiel ist.) Aber es geschehen mit Deutschland Dinge, die auch in Bezug auf die Reichsreform zur Aufmerksamkeit nötigen: niemand weiß heute, ob wir nicht schon in Bälde durch übermächtige Gewalten dazu gezwungen werden, sehr eilfertig und behende, aber auch sehr nachdrücklich und entschieden zu reformieren,— weil wir anders die Reparationsmilliarden nicht mehr aufzubringen vermögen. Unser Parteifreund in Halberstadt hat deshalb sehr klug und bedachtsam gehandelt, als er die Merseburger Tagung des sächsischen Provinziallandtages benutzte, um die einhellige Willensmeinung des Eichsfeldes öffentlich bekannt zu geben. Die Eichsfelder werden ihm Dank wissen, daß er ihre Sache rechtzeitig genug und mit der erforderlichen Entschiedenheit vertreten hat. Das Eichsfeld will nicht nach Thüringen und hat dafür gewichtige Gründe geltend zu machen.— Gründe, die nicht überhört werden können. Diese Gründe beruhen nicht im Gefühlsmäßigen, nicht in der Anhänglichkeit an das geschichtlich Gewordene. Bei aller Treue und Verbundenheit des Eichsfeldes mit der Tradition: den Luxus der Gefühle hat man sich auf dem Eichsfeld selten einmal leisten dürfen. Leute, die Jahr für Jahr durch die harte Not gezwungen werden, den Heimatboden zu verlassen und ihr bißchen Brot in der Fremde zu suchen, lassen sich nicht von schönen Gefühlen überwältigen, wenn es gilt, für des Lebens Notdurft zu sorgen. Die Begriffe„Staat" und„Steuer“ haben im Ohr und Herzen des Eichsfelders einen härteren Klang, als bei den meisten anderen der deutschen Stämme: wo man im übrigen Deutschland für den Steuerzettel sich mühen und plagen muß, da muß man auf dem Eichsfeld frohnden und sich qualen. Wenn die Eichsfelder, ob Landwirte, Gewerbetreibende oder Arbeiter, von den Notstandskundgebungen ihrer Standesgenossen in den übrigen Teilen Deutschlands lesen, dann haben sie meist den bitteren Gedanken:„Kommt erst einmal nach dem Eichsfeld, dann könnt ihr sehen, was Härte des Lebens ist,“— weil das Eichsfeld bei all seiner landschaftlichen Schönheit. vom Geschick dazu verurteilt ist. alle Nöte des Daseinskampfes dreimal härter zu empfinden, als sie selbst in der Rhön und Eifel, im Böhmerwald und an der rauhen Alp empfunden werden.(Die biologischen und soziologischen Wachstumserscheinungen dieser Stämme sind Beweis dafür.) Die Bauersfrau ist überall schlechter daran als ihre Magd; aber auf dem Eichsfeld muß die Frau pflügen und mähen, damit der Mann Geld verdienen kann. Die Gewerbetraibenden sind überall schlecht daran, und dennoch müssen nicht so viele von ihnen die Steuergroschen durch Hausieren zusammenquälen wie auf dem Eichsfeld. Auch die Arbeiter sind überall schlecht daran; aber so niedrig wie auf dem Eichsfeld sind die Tariflöhne selten irgendwo, und trotz dieser niedrigen Tariflöhne gelingt es nicht, soviel Indubittet um Zuflucht Telegramm an Toebe Und das Auswärtige Amt? X Berlin, 18. Febr. Reichtagspräsident Loebe hat am Montagabend folgendes Telegramm erhalten: Pera, 18. Fedr. Mich auf Ihre Erinnerungsansprache im Reichstage am 6. d. M. berufend, ersuche ich das hiesige deutsche Kosulat um betreffende Bewilligung. Leo Trotzki. Reichstagspräsident Loebe hat diese Bitte befürwortend an das Reichskabinett, weitergegeben. Die in dem Telegramm erwähnte Erinnerungsrede des Reichstagspräsidenten bezog sich auf die Wiederkehr des 10. Jahrestages der Eröffnung der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung. Darin antwortete der Präsident auf Zwischenrufe von den Kommunisten:„Wir haben Ihnen und den anderen erst die staatsbürgerlichen Rechte gegeben. Vielleicht kommen wir sogar dazu. Herrn Trotzki in Deutschland ein freiheitliches Asyl zu gewähren.“ Das Auswärtige Amt wird sich das Gesuch des Herrn Trotzki, in Deutschland ein Asyl zu bekommen, wenn es demnächst vorliegt, hoffentlich sehr scharf überlegen. Die Frage ist die: Kann Deutschland es sich leisten, einen Mann zu beherbergen, der sicherlich den Kern einer Gruppe bolschewistischer Aaitaloren bilden wird? Das ist aber weder vom außenpolttischen noch vom innenpolitischen Standpunkte aus erwünscht. Deutschland hat keine Veranlassung, sich durch Herrn Trotzki in Ungelegenheiten bringen zu lassen, soweit sein Verhällnis zu Sowjetrußland in Frage kommt, unbeschadet von der Meinung, die man von dem Sowjetsystem hat. Daß wir kein innenpolitisches Interesse daran haben können, eine Koryphäe des ausländischen Bolschewismus in Deutschland aktiv werden zu lassen, bedarf keiner weiteren Worte. Die Forderungen des Zentrums Die Notwendigkeit der großen Koalition Neue Verhandlungen X8 Berlin, 18. Febr. Die achttägige Verhandlungspause des Reichstages ist heute zu Ende gegangen. Damit ist auch die Frage wie sich die innenpolitische Lage weiter entwickeln soll, wieder in ein akutes Stadium getreten, denn es ist klar. daß sie nicht so bleiben kann, wie sie gegenwärtig ist. Es ist unmöglich, mit so ungefestigten Koalitionsverhältnissen, wie wir sie jetzt haben, den Etat und die Steuergesetze zu erledigen, die den Reichstag in den nächsten Wochen beschäftigen werden. Praktisch gesprochen bedeutet es, daß es die Aufgabe des verantwortlichen Reichskanzlers sein muß, die gegenwärtig zerbrochen am Boden liegenden Teile aufzuheben und wieder zu einem leistungsfähigen Ganzen zusammen zu kitten. Wir befinden uns, wenn wir das sagen. in Uebereinstimmung mit dem Reichskanzler a. D. Dr. Marx, der am Sonntag in einer Rede in Hamburg erklärt hat die große Koalition müsse kommen und das Zentrum werde wieder die Hand zu gemeinsamer Arbeit reichen, wenn seine Forderungen anerkannt würden. Diese Erklärung wirft zugleich ein klares Licht auf die Frage. welchen Sinn das Ausscheiden des Zentrums aus der Reichsregierung nicht hat. Es kann keine Rede davon sein, daß das Zentrum diesen Schritt getan hat, um sich in eine bequeme Oppositions stellung zu begeben und darin zu verbleiben. Der Schritt ist vielmehr deshalb erfolgt, weil die Führung der Zentrumsfration keinen anderen Ausweg aus einer hauptsächlich durch die Deutsche Volkspartei verschuldeten Situation sah. Ein kurzer Blick auf die parlamentarische Lage genügt, um die nach wie vor fortbestehende Unentbehrlichkeit des Zentrums für jede praktische parlamentarische Arbeit klar erkennen zu lassen. Es ist Ausgabe des Reichskanzlers, aus dieser Sachlage die Konsequenzen zu ziehen und eine starke Initiative mit der Zielsetzung Bildung fester Koalitionsverhältnisse zu entwickeln. Er hat es in der Vergangenheit an dieser Initiative sehr fehlen lassen und er hat es im wesentlichen dem Zentrum und der Deutschen Volkspartei überlassen, ihre Differenzen untereinander auszutragen. Ein Artikel, den der Vorwärts am Sonntage veröffentlichte, scheint darauf hinzuweisen, daß auch der Sozialdemokratie die Erkenntnis dämmert, daß ihr als der stärksten Partei an der Regierung die Rolle des unparteiischen Zuschauers nicht anstegt. Auf der Linie des Versuches einer direkten Verständigung zwischen Zentrum und Deutscher Volkspartei liegt es wohl, wenn der Zentrumsführer Dr. Kaas und der Vorsitzende der Deutschen Volkspartei. Außenminister Dr. Stresemann, sicherem Vernehmen nach am Dienstag eine Zusammenkunft haben werden, um sich über die schwebenden Fragen auszusprechen. Zwischen den beiden Männern stehen nicht nur die Differenzen der letzten Wochen, sondern auch sonst noch einiges Unausgesprochene auf dem Gebiete der Außenpolitik. was wohl bei dieser Unterredung eine Rolle spielen wird. Eine fortbestehende Schwierigkeit ist die Frage der Gleichzeitigkeit der Regierungsumbildungen im Reiche und in Preußen. Sogar das demokratische Berliner Tageblatt sagt heute in einem Artikel über die politische Lage, was in Preußen geschehe. interessiere nach Lage der Dinge erst in zweiter Linie, weit dringender sei. daß Zentrum und Deutsche Volkspartei sich zunächst einmal im Reiche verständigten. Dieser Meinung sind auch wir, und wir hoffen, daß es dem Reichskanzler gelingen wird. auch die Deutsche Volkspartei auf diese Linie zu bringen. Das Zentrum steht den Wünschen der Deutschen Volkspartei in Bezug auf Preußen durchaus loyal gegenüber. Es erscheint uns allerdings zweckmäßig, daß bei kommenden Verhandlungen über diese Wünsche vom Zentrum die Frage des Konkordates etwas deutlicher zur Debatte gestellt wird, als das in der letzten Etappe der Verhandlungen geschehen ist. Wir vermögen keinen Grund einzusehen, warum das Zentrum nicht klar und deutlich sagen soll, was es von der Deutschen Volkspartei in Preußen in Bezug auf das Konkordat verlangen muß. strie nach dem Eichsfelde zu ziehen, wie nötig wäre, um die Abwanderung zu hindern.— Das Wort Steuern hat überall einen harten Klang; aber wo man sich so hart um die Aufbringung der Steuern mühen muß, wie auf dem Eichsfeld, da sieht man doppelt und dreifach scharf, wenn es um die„wirtschaftlichen Interessen“ und die Gefahr der steuerlichen Verschlechterung geht. Daß die Eichsfelder nicht nach Thüringen wollen, liegt an verschiedenen Ursachen, und zwar zu einem Teil an solchen, für die der Staat Thüringen nichts kann(Landwirtschaft und Industrie sind in Thüringen nicht aufnahmefähig für die eichsfeldischen Auswanderer), zum anderen Teil liegt es an Ursachen, für die der Staat Thüringen sehr viel kann. Der Abgeordnete Schilling=Halberstadt hat diese Ursachen nur flüchtig angedeutet, als er Thüringen ein Land nannte.„Vessen Finanzen schlecht sind". E hätte Vieles hinzuzufügen gehabt, wenn es sich in Mersebur darum gehandelt hätte, das Problem in aller Gründlichke aufzurollen. Er hätte insbesondere darauf hingedeutet, we chen Luxus man sich in Thüringen leistet: den Luxus eine Staatsverwaltung über den nicht nur der Reichs sparkommissar und sein Beamtenstab, sondern so ziemliganz Deutschland die Köpfe schüttelt, den Luxus einer Fi nanzgebarung, deren einziger Vorzug die Seltsan keit ist, den Luxus eines Berufsschulwesens, eine Unterstützungspolitik der ehemaligen Residen, theater, einer von schlechterdings unausführbaren Pläne getragenen Energiewirtschaft und noch vieles An dere. Thüringen ist derjenige deutsche Staat, der nebe seinen drei Ministern noch fünf Staatsräte in Kabinett haben muß— Staatsräte, die ursprünglich nur al reine Gebietsvertreter der früheren Einzelstaaten gedach 1 waren, die aber zu förmlichen Parteiministern ohne Portefeuille geworden sind. mit Stimmrecht im Kabinett. Thüringen ist derjenige deutsche Staat, der zwar auf der einen Seite um die Deckung des Haushaltsfehlbetrages die wunderlichsten Anstrengungen machen muß, der aber auf der anderen Seite Kultur= und Wirtschaftspläne betreibt, als ob eine Hundertmillionenerbschaft aus Amerika in sicherer Erwartung stände. Thüringen ist schließlich der Staat, der sich mit den Baukosten für die Errichtung einer Talsperre und eines Wasserkraftwerkes an der Saale behaftet hat und allem Anschein nach nicht daran denkt, daß dieses Unternehmen dazu verurteilt ist, über kurz oder lang unter keineswegs rühmlichen oder vorteilhaften Umständen in der deutschen und Auslandspresse von sich reden zu machen. 12 Millionen sind bereits hineingesteckt(haben hineingesteckt werden können, weil und solange es aus den Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge recht wohltätig und nahrhaft träufelte), — aber auf 80—90 Millionen ist die Ausführung des ganzen Projektes veranschlagt, und woher diese 68 oder 78 Millionen kommen sollen, wissen auch die gewiegtesten unter den thüringischen Staatskapitalisten nicht zu sagen. Und selbst, wenn die Anlage fertig gestellt und in Betrieb genommen werden könnte, würde(nach der ziemlich überzeugenden Darstellung eines offensichtlichen Sachkenners in Nr. 94 der Köln. Ztg.) bei einer Gesamterzeugung von 30000 KW. das installierte Kilowatt sich auf rund 3000 Mark stellen, womit über die Rentabilitätsfrage der geplanten staatseigenen Stromversorgung von Thüringen so ziemlich das Todesurteil gesprochen wäre. Auf dem Eichsfeld, wo man durch die Härten des Lebens genötigt ist, sehr genau zu rechnen, weiß man um diese Dinge. Man weiß vielleicht nicht von allen tiefer liegenden Einzelheiten, aber man weiß desto besser von den offen vor aller Augen liegenden Tatsachen. Man spricht auch darüber, nicht so viel in öffentlichen Versammlungen als dort, wo man mit Freunden und Nachbarn zusammen ist. Für ein Staatengebiet, das so wenig musterhaft und so wenig zweckmäßig regiert wird, das im Zeitalter der Rationalisierung sich den Luxus einer unsinnig kostspieligen Staatsmaschinerie gestattet, das mit kleinbürgerlicher Engherzigkeit und förmlichem Trotz an einer eingebildeten Eigenstaatlichkeit festhält, das mit einer fast tragikomischen Beflissenheit lieber die Mittel zur Unterhaltung einer ebenso kostspieligen wie überflüssigen Ministerbürokratie herausquält, als daß es eine billig arbeitende Staatsordnung schafft,— für ein solches Staatengebilde können di: Eichsfelder keine Zuneigung aufbringen. Das ist nicht nur bei denen so, die schon seit langen Jahrzehnten in der Provinz Sachsen eine zweite Heimat gefunden haben und dort festgewurzelt sind; auch nicht nur bei denen, die alljährlich irgendwohin auswandern und sich den Lebensunterhalt verdienen müssen, ihn aber in Thüringen nicht finden können,— es ist insbesondere auch bei den Eichsfeldern so, die sich heute noch auf ihrer Scholle halten und behaupten können, die aber nicht wissen, obsieeskönnten, wenn man ihnen die Steuerlasten, die aus einer Angliederung an Thüringen erwüchsen. auf den Hals lüde. Die Eichsfelder sind 96.000. Das ist nicht sonderlich viel, wenn es um das Gewicht von Millionenzahlen geht. Sie sind nicht reich und deshalb eher als reichbemittelte Stämme der Gefahr ausgesetzt, daß ein kaltsinniges Staatsinteresse über sie hinweggeht. Sie sind zudem, was irgendwie„erschwerend“ ins Gewicht fällt, fast ausschließlich Katholiken, für die zwischen Eisenach und Weimar, Jena und Avolda, Ilmenau und Pößneck seit vier Jahrhunderten nicht viel Zuneigung bestanden hat.(Was in den letzten zehn Jahren besser geworden ist und wodurch, das wird gut und gerne anerkannt; aber überaus viel ist nicht anzuerkennen. In der 125. Plenarsitzung des IV. Landtags von Thüringen in Weimar am 17. Januar 1929 hat Abgeordnete Bauer=Sondershausen klären können: „Wenn das Wort Jesuit im Thüringischen Landtag keine Beleidigung ist, dann weiß ich nicht, was eigentlich noch ein Schimpfwort ist.“ So wenig wissen selbst Männer, die durch das Vertrauen von vielen Tausenden ihrer Mitbürger in das Thüringer Parlament gewählt sind, die also durch Kenntnisse und Tüchtigkeit die anderen doch wohl unbedingt überder volksparteiliche noch wörtlich erragen müssen, von den Katholiken, ihrem Wesen und Streben, und von einer Ordensgemeinschaft, die zu ihren teuersten gehört.) Wenn über Anschlußfragen entschieden wird,— wenn insbesondere darüber entschieden wird, zu welchem neuen Staatengebilde das Eichsfeld gehören soll, dann wird, wie zu gewärtigen ist, nach solchen Gesichtspunkten entschieden, denen die 115 Dörfer des Eichsfeldes, wenn sie ganz allein gelassen würden, nicht gewachsen wären. Es kommt darauf an, daß man rund um das Eichsfeld und zumal überall dort, wo man zur Mithilfe die nötige Kraft besitzt, beizeiten wach und aufmerksam wird. Zumal im katholischen Westen. Die Erklärungen, die der Zentrumsabgeordnete Schilling=Halberstadt auf dem Sächsischen Provinziallandtag in Merseburg über die eichsfeldische Anschlußfrage abgegeben hat, müssenüberallim Westen gehört werden: in Paderborn und Münster, in Soest und Hamm. in Dortmund, Bochum und Essen. Diese Eichsfelder Frage ist keine Frage, die lediglich die„Fraktion der Mitte" im Sächsischen Provinziallandtag angeht, sondern eine Frage aller katholischen Glaubensbrüder in Nord=, West= und Mitteldeutschland. Dies auf den Arbeitstisch der Provinzialausschüsse der Zentrumspartei. Auch auf den Arbeitstisch unserer Katholischen Aktion. Hilfe für die Inflationsopfer Die Not der Kleinrentner vor dem Reichstag Die Haltung des Zentrums X Berlin, 18. Febr. Von Eintritt in die Tagesordnung hat, wie der Präsident mitteilt, der kommunistische Abgeordnete Stöcker eine Erklärung zu den letzten Lärmszenen auf der Publikumstribüne überreicht. Präsident Loebe erklärt dazu, er lasse diese Erklärung nicht verlesen, weil sie eine Kritik an der Amtsführung des Präsidiums enthalte, die unzweckmäßig sei. Es habe sich übrigens ergeben, daß die Ruhestörer auf den Tribünen im Einvernehmen mit der kommunistischen Fraktion gehandelt hätten.(Hört! Hört! bei der Mehrheit. Rufe bei den Kommunisten: Wir verlangen Beweise!) Es habe sich auch um die gleichen Personen gehandelt, die schon früher auf den Tribünen lärmten. Das Präsidium halte an der Kartenentziehung für die kommunistische Fraktion fest. Ueber weitere Schutzmaßnahmen werde morgen im Aeltestenrat Mitteilung gemacht werden.(Beifall bei der Mehrheit.) Zur Beratung kommt dann der Bericht des Sozialpolitischen Ausschusses über die Anträge zur Kleinrentnerfürsorge. Der Ausschuß ersucht in einer Entschließung die Regierung, die reichsgesetzliche Regelung zur Verbesserung der Kleinrentnerfürsorge hinsichtlich des Personenkreises, der Voraussetzungen und der Höhe der Leistungen und der Mitwirkung der beteiligten Organisationen zu treffen. Abg. Frau Lehmann(DN.) beantragt eine Entschließung. in der die Regierung ersucht wird, bis zum 15. März einen Gesetzentwurf vorzulegen, der denjenigen Rentnern einen Rechtsanspruch auf Versorgung gegen das Reich zugesteht, die vor der Inflation eine zum Lebensunterhalt ausreichende Kapital=, Leib= oder Stiftsrente bezogen, diese aber durch die Inflation ganz oder teilweise verloren haben. Reichsarbeitsminister Wissel erklärt, der von den Deutschnationalen beantragte Gesetzentwurf müsse man als unsozial avlehnen: weil er den Versorgungsanspruch bloß aus Altbesitz von Vermögen und Kapital in bestimmter Höhe herleiten will. Die Reichsregierung werde mit größter Beschleunigung eine Vorlage im Sinne der Ausschußentschließung einbringen. Abg. Esser(Ztr.) führt aus, die von allen Parteien anerkannte Not der Kleinrentner dürfe nicht zu einer Parteiangelegenheit gemacht werden. Die Erklärung der Deutsch= naiionalen sei aber leider sehr stark von Parteileidenschaft und Parteiagitation beeinflußt. Die Deutschnationalen hätten ihre Haltung zu den Wünschen der Kleinrentner immer danach eingerichtet, ob sie in der Regierung oder in Opposition saßen. Als sie in der Regierung saßen, hätten sie nichts für die Kleinrentner getan. Die Deutsche Volkspartei und die Demokraten hätten es ähnlich gemacht. Der Deutsche Rentnerbund habe kein Recht, dem Zentrum vorzuwerfen, daß es mit der zu großen Ausdehnung des Kreises der Kleinrentner die Versorgung gefährde. Der Entwurf dieses Bundes vom Dezember 1926 habe den Kreis viel weiter ausgedehnt. Im Vertrauen auf die von der jetzigen Regierung bei ihrem Amtsantritt abgegebene Erklärung hätte das Zentrum ebenso wie die Sozialdemokratie darauf verzichtet, durch unerfüllbare Anträge die Kleinrentner von neuem zu beunruhigen. Die an der Regierung auch beteiligte Deutsche Volkspartei habe leider einen solchen Antrag gestellt. Das Zentrum werde der Ausschußentschließung zustimmen. Die Entschließung der Volkspartei auf Gewährung eines Rechtsanspruches stimme das Zentrum nur mit dem sozialdemokratischen Zusatzantrage zu, daß zur Deckung eine Sonderabgabe von den in Zum römischen Friedensschluß Depeschenwechsel zwischen Rom und Köln Köln, 17. Febr. Kardinal Schulte sandte an den Heiligen Vater aus Anlaß des Vertragsabschlusses zwischen dem Vatikan und Italien die nachstehende Glückwunschdepesche: „Seiner Heiligkeit Papst Pius XI., Rom! Ehrerbietigst nahe ich mich, Heiliger Vater. Deinem Throne, um, das Herz voll Freude und Dankbarkeit gegen Gott, mit meiner Kölner Erzdiözese zu dem überaus segensreichen Frieden, der in dieser Woche geschlossen wurde, Glück zu wünschen. Du bist, Heiliger Vater, in Deinem Jubiläumsjahre gemäß dem Worte der Heiligen Schrift(Levitic. 25) zu Deinem Eigentum und zu Deiner Freiheit zurückgekehrt. Da soll es mein und meiner Erzdiözesanen gemeinsames Gebet sein: Möge nunmehr auch die Welt zu ihrem Herrn und Gott zurückkehren und zu seiner heiligen Kirche, jetzt da ein Jubeljahr ist. Zu Füßen Deiner Heiligkeit kniend erbitte ich für die mir anvertraute Herde und für mich den Apostolischen Segen. Kardinal Schulte, Erzbischof von Köln.“ Aus Rom ging darauf folgende Antwortdepesche ein: „Kardinal Schulte, Köln. Die dem gemeinsamen Vater der Christenheit übersandten Glückwünsche und Gelöbnisse haben Seine Heiligkeit mit frohem Herzen entgegengenommen und mit dem Apostolischen Segen beantwortet. Mit Dir und Deinem Sprengel betet der Heilige Vater, daß ihm jetzt nach wiedererlangter Freiheit wirklich die Freude beschieden sei, das Menschengeschlecht überall zu seinem Herrn und Gott zurückkehren zu sehen. Kardinal Gasparri.“ Kardinal Faulhaber über die Verträge München, 18. Febr. Gestern wohnten anläßlich der Feier des Krönungstages und des goldenen Priesterjubiläums des Papstes die katholischen Jugendverbände Münchens einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika bei und brachten dann Kurdinal Faulhaber vor dessen Palais eine Huldigung dar. Im Zirkus Krone, in dem weir über 5000 Personen, darunter Ministerpräsident Dr. Held und Kultusminister Dr. Goldenberger, versammelt waren, ergriff Kardinal Faulhaber, stürmisch begrüßt, das Wort. Er würdigte die Bedeutung der Verträge von Rom und forderte die katholische Jugend auf, in die katholischen Jugendverbände einzutreten. Am Nachmittag fand unter riesigem Andrang in der Michaelskirche eine liturgische Papstfeier statt. bei der der Kardinal die Predigt hielt. Er wies auch hier auf das weltgeschichtliche Ereignis der Befreiung des Papstes hin und bemerkte dabei, das Königtum des Heiligen Vaters sei nicht von dieser Welt. Er sei ein Priester des Friedenund sein Staat sei nicht auf Grund eines Vertrages nach einem Kriege, sondern auf Grund eines friedlichen Vertrages zustandegekommen. Das müsse auch für die übrige Welt ein Beispiel sein. der Inflation geretteten und neugebildeten Vermögen erhoben wird. Abg. Dr. Külz(Dem.) spricht die Erwartung aus, daß die Regierung den versprochenen Entwurf baldigst vorlege, um die Verbitterung der unglücklichen Opfer der Inflation zu beseitigen. Abg. Keil(S.) macht ebenso wie der Zentrumsredner den Deutschnationalen den Vorwurf, daß sie immer nur als Oppositionspartei Anträge auf reichsgesetzliche Versorgung der Kleinrentner gestellt, aber ihre eigenen Anträge verleugnet hätten, wenn sie in der Regierung säßen. Abg. Frau Dr. Matz(DV.) begründet die Entschließung ihrer Fraktion auf Vorlegung eines Rentnergesetzes und Gewährung eines Versorgungsanspruches. Die Volkspartei werde für die deutschnationale Entschließung stimmen. Um 6 Uhr wird die Weiterberatung auf Dienstag 3 Uhr vertagt. ein beLoebe über die Politik seiner Partei Das Wehrproblem X Berlin, 18. Febr. Auf dem mittelschlesischen Bezirksparteitage der Sozialdemokraten in Breslau hielt Reichstagspräsident Loebe Referat, das sich vor allem mit den Wehrfragen schäftigte. Innerhalb der Partei herrsche Einmütigkeit über die grundsätzliche Förderung des Schlichtungsgedankens. Gegensätze der Auffassungen haben sich bei der Frage gezeigt, ob die Reichswehr aufzulösen sei, ob Deutschland allein abzurüsten habe, oder ob die Abrüstung wechselseitig unter den Staaten zu erkämpfen sei, ob wir also gegen die Reichswehr oder um die Reichswehr kämpfen sollen. Loebe bekennt sich zu denen, die um die Reichswehr zu kämpfen gewillt sind.„Warum sollen wir, die wir Millionen zu uns gezogen haben, nicht die 100000 Mann der Reichswehr gewinnen können? Selbstverständlich zwingt uns das Gebot der Sparsamkeit, um auf Grenzschutz und Neutralitätsschutz zu beschränken, wobei es durchaus nicht notwendig ist, alle Rüstungsmöglichkeiten des Versailler Vertrages auszunützen.“ Zu den Auseinandersetzungen in seiner Partei bemerkte Loebe. Ablehnung der Reichswehr bedeute Ablehnung der Regierungsteilnahme. Er selbst habe sich oft unter den Gegnern der Regierungsteilnahme befunden, aber es gebe doch Situationen, in denen man sich der Regierungsbeteiligung nicht entzieben könne. Ein Beispiel war die Nationalversammlung im Jahre 1919 einmal, ein zweites die Situation nach den Wahlen von 1928. Obwohl die Belastung sicher groß und die Bundesgenossen nicht allen Wünschen entsprechen, zeigt doch der Reichstag bei der Entwicklung der Deutschnationalen zur Hugenbergpartei keinen anderen Weg zu einer regierungsfähigen Mehrheit. Nach bewegten Auseinandersetzungen wurde beschlossen, das von der Breslauer Partei aufgestellte Wehrprogramm nicht ohne weiteres sich zu eigen zu machen, sondern zur Vornahme von Aenderungen zu vertagen. der Werbellinsee für Minister reserviert? X Berlin, 18. Fehr. Seit einiger Zeit werden in Berlin Gerüchte erörtert, wonach die preußische Staatsforstverwaltung die Uferwege am Werbellinsee beseitigen und dort eine Autostraße hauen wolle. Auch sonst wird von Absperrungen. u. a. im Interesse der Wildhege, gesprochen, was bei der Erholung suchenden Berliner Bevölkerung auf Widerstand stoßen würde. Im Preußischen Landtag haben nunmehr die Kommunisten diese Angelegenheit in einer kleinen Anfrage erwähnt und habei u. a. behauptet, die angeblich geplante Absperrung des Pflasterdammes, der quer durch die Schorfheide führt, erfolge auf Wunsch des Ministerpräsidenten, damit die Schorfheide einen besseren Jagdgrund abgebe. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. hierzu von unterrichteter Seite hört, schweben in der Tat Erwägungen, eine Verkehrsregelung an den stark besuchten Uferwegen des Werbellinsees herbeizuführen. Es handelt sich dabei nicht nur um die Interessen der staatlichen Forstverwaltung, sondern auch um die Wünsche zahlreicher Minister, am Werbellinsee das Wochenende zu verleben. Reichspräsident von Hindenburg und mehrere Minister haben dort bereits Wochenendsitze erworben. Solange aber, wie bisher, keinerlei Absperrungen durchgeführt werden, bestände die Gefahr, daß die zahlreichen Ausflügler durch allzu große Neugier die Wochenendruhe der Minister stören könnten. Die Angelegenheit ist aber bisher noch nicht über das Stadium der. Erwägungen hinausgekommen. Man plant, um auch die Interessen der Bevölkerung wahren zu können, an Ort und Stelle Verhandlungen mit der Polizei und den Ortsbehörden. Wie das BDZ.=Büro noch zuverlässig erfährt, ist gerade der in der kommunistischen Anfrage erwähnte Ministerpräsident Dr. Braun im Gegensatz zu den aufgestellten Behaupiungen der Ansicht, daß es sich hier um unzweckmäßige Maßnahmen handelt. Er hat bei den zuständigen Stellen dies auch bereits zu erkennen gegeben, und es ist daber anzunehmen, daß die in der Anfrage behaupteten Absperrungen nicht vorgenommen werden. Brandkatastrophe in einem ägyptischen Dorf Kairo, 18. Febr. In einem großen Dorf bei Zagazig brach gestern eine Feuersbrunst aus, die heute früh noch andauerte. 150 Häuser sind bereits eingenschert worden. 9 Personen wurden getötet und 20 sch wer verletzt. Die Entstehung und Bedeutung der Namen Vor= und Zunamen sind heute etwas Selbstverständliches; ohne sie wäre es gar nicht möglich, sich im Gemeinde= und Volksleben durchzufinden. Wie sollten z. B. heute ohne die beiden Namen die Postbestellungen geordnet durchgeführt werden! Bei uns in Deutschland ist der Doppelname noch nicht sehr alt, der Zuname kam im 12. und 18. Jahrhundert auf; die Friesen und Juden wurden erst im 18. Jahrhundert gezwungen, sich Familiennamen beizulegen. Der Vorname, bei unsern Vorfahren der einzige Name, hatte die Form einer zweigliedrigen Zusammensetzung. Er war meistens ein Wunschname. Was die Eltern am höchsten schätzten, das wünschten sie ihrem Kinde in seinem Namen; die Eigenschaften, die der künftige Mann besitzen, die künftige Frau zieren sollten, wurden dem Kinde mit dem Namen als Angebinde gleichsam auf den Lebensweg mitgegeben. Nun kannten unsere Ahnen nichts Höheres als Kraft, Mut, Kühnheit, Schönheit, Kampf und Sieg, daraus nun leiteten sie die entsprechenden Namen ab. Das mögen folgende Beispiele beweisen: Adalbert, Albert, Albrecht= an Geschlecht glänzend. Adelheid— von edlem Stande. Adolf— Edelwolf. Alfred— Adelfriede, davon abgeleitet Elfriede. Arnold— Adlerwalter. Bernhard— der Bärenkühne. Berta = die Glänzende. Vertold— der glänzend Waltende. Brunhild— die in der Brünne, dem Panzer Kämpfende. Dietrich, Theoderich= Volksfürst, Eberhard— das Kind möge stark (hard= stark) werden wie der Eber. Eduard= Hüter des Besitzes. Emma— die Starke. Ernst= der Kämpfer. Erwin= Heerfreund. Friedrich— Friedensfürst, Gerhard= der Speerstarke. Gertrud, Gertrand— sie möge mit dem Speer(ger) kämpfen wie eine Walküre(Drude, Trude) oder den Speer lieben(traut— lieb). Gottfried— der in Gottes Frieden Ruhende. Gunther, Günther— Kampfherr, Kriegsheld. Hedwig— kriegerische Kämpferin. Hilda= Streiterin. Heinrich— Herrscher des Hauses. Herbert— der im Heer Glänzende. Hermann= Heer= oder Kriegsmann. Hildegard = Kampshüterin. Karl— Kerl, Mann. Konrad— kühn im Rat, Berater des Geschlechtes. Kriemhild— die im Helm Kämpfende. Lothar— der Heerberühmte. Ludwig— im Kampfe berühmt. Mathilde= gewaltige Kämpferin. Oskar = Gottes Speer. Otto= Herr von Besitztum. Reinhold= der mit Rat waltet. Richard— der Herrschgewaltige. Ruprecht, Robert— der Ruhmesglänzende. Rudolf— Ruhmwolf. Siegfried— Friedenbringer durch Sieg. Theobald— der Kühne. Ulrich— Fürst. Herr des Erbgutes. Waldemar = der durch Walten Berühmte. Walter= Heergewaltiger. Werner= Schutzheld, des Heeres Wehr. Wilhelm— dessen Wille nach dem Heere steht, der mächtige Beschützer. Wolfgang= Begegnung des siegverkündenden Wolfes. Wolfram = Wolfrabe. Diese Namen wurden wieder mannigfach verändert. Namentlich bildete man Koseformen in einstämmigen Kürzungen, wie Fred, Gerd, Kurt. Od, Ot, Rolf, Wolf. Aehnliche Kürzungen sind: Arno, Anno, Benno, Hilde, Odo, Ada, Willi. Vielfach setzte man auch einen Teil des Vaternamens mit dem der Mutter zusammen; z. B. Gerhild, Gerlinde, Dietelinde, Hermine, Bernhilde. Neben Namen deutschen Ursprunges bestehen Vornamen fremder Herkunft. Aus dem Hebräischen stammen: Anna= die Holdselige. Elisabeth— die Gottgeweihte. Maria= die Bittere. Martha= die Herrin. Michael= wer ist wie Gott? Aus dem Griechischen sind überkommen: Alexander= Männerabwehrer. Agnes— die Heilige. Andreas= der Männliche. Christoph= Christusträger. Dorothea= Gottesgeschenk. Georg= der Landmann. Helene= Sonne. Irene= die Friedfertige. Katharing= die Reine. Margarethe= die Perle. Nikolaus= Volkssieger. Peter= Fels. Philipp= Rossefreund. Sophie = die Weise. Stephan— der Gekrönte. Thekla= Gottesruhm. Theodor— Gottesgabe. Therese— Jägerin. Dem Lateinischen sind entlehnt: Augustus, Augusta= der (die) Erhabene. Alma— die Gütige. Cäcilie— die Blinde. Felix= der Glückliche. Franz= der Freie. Klara= die Berühmte. Leo— der Löwe. Martin= Kriegsmann. Max, Maximilian— der Größte. Paul— der Kleine. Rosa= die Rose. Viktor— der Sieger. Viktoria— der Sieg. Die Zunamen oder Familiennamen wurden eine Notwendigkeit, um gleichnamige Personen voneinander zu unterscheiden, als sich der Verkehr lebhafter gestaltete. So wurde es im 12. und 13. Jahrhundert Sitte und später Gesetz, daß neben dem Vornamen ein Zuname zu führen war. Für die Entstehung der Familiennamen gibt es verschiedene Ausgangspunkte. 1. Der altdeutsche Personenname des Vaters oder Großvaters wurde zum Zunamen, z. B. Friedrich, Franz, Dietrich, Paul, Ernst, Heinrich, Joachim, Arnold. Martin, Werner, Peter, Wilhelm, Bernhard, Ewald. 2. Der Name des Vaters wurde mit Hilfe des Wortes„Sohn“ hinzugefügt. Diese Sitte hat sich bei den Friesen am längsten erhalten. So entstanden Anderson, Matthison, abgeschwächt die Wessenfallsformen: Peters, Bartels, Jürgens, Diedrichs. Heinrichs, Otten, Michaelis, anders. 3. Man wählte biblische Namen oder Namen von Heiligen: Bartel von Bartholomäus; Jahn, John von Johannes; Matthes von Matthäus; Mertin von Martin; Enders und Anders von Andreas. 4. Man bildete den Namen nach dem Wohnort und nach der Herkunft: Verner. Frank, Heß, Westfal, Auerbach Brandenburg, Weißenfels, Henneberg, Schwalenberg, Berliner, Imhof. Ueberweg, Meißner, Bleichröder, Steinhausen, Breitenbach, Westermann, Unger, Busch, Baumbach, Strauch, Vogtländer, Imbusch, Ackenhausen. Donnhäuser Altenkirch, Almstadt, Allenstein. Angermünde, Bachmann, Ballhausen, Bebensee. Erfurt, Finzelberg, Marienfeld, Weißenborn, Preuß. Böhme, Döring=Thüringen, ReimannRheinmann, Heimann=Heidemann. 5. Sehr viele Namen wurden von der Beschäftigung, vom Stande gevildet, wie Schmidt, Schröder, Schröter, Schrader, Pfeifer, Becker, Müller, Fleischer. Fleischmann. Fleischhauer, Schneider, Schuster, Schumacher. Schumann, Schuchardt, Schubert, Buch, Büchner, Buchbinder, Bötticher, Büttner, Bauer, Bauermeister, Baumann Kaufmann, Kaufhold. Ackermann, Gärtner, Bierschenk, Krüger, Töpfer, Scherer, Jäger, Schütze, Brauemann, Brauer, Bräuer, Wirth, Dreher, Leistenschneider. Faßbender, Faßhauer. Färber, Felgenhauer, Felgenträger Fischer. Fischmann, Fuhrmann, Fuhrmeister, Gehrmann, Glaser, Glasemann, Gläser, Grützmacher, Grützner, Grützmann, Hagemeister. Heger. Heilemann, Heiler,, Lerzog, Hoffmeister. Hofmann, Hoffmann, Hofjäger, Hoffrichter, Hofmüller, Holzhauer. Hühnermann. Hutmacher, Hüttemann, Kanngießer, Kellermann, Kellner, Kleinknecht, Kleindienst, Kleinschmidt Köhler, Kramer, Krämer, Kupferschmidt, Lehrmann, Leimer, Meier, Pfannenschmidt, Pfannkuchen, Pflugmacher, Pfützenreuter, Reitmann, Reitemeier, Saalwächter, Salzmann, Sandmann, Schäfer, Schaper, Schindler, Schulze, Steinhauer, Tänzer, Vogeler, Wächter, Wasserzieher, Wassermeier, Wassermann, Weber, Wegmann, Weingärtner, Wollschläger, Wollweber, Zimmermann. 6. Besonders hervortretende Eigenschaften gaben den Familiennamen ab. Sie mögen oft auch erst Spitznamen gewesen sein und blieben dann als Zunamen bestehen, z. B. Böse, Kurz oder Korte, Fuchs oder Voß, Junge, Stark, Liebermann, Schiele oder Scheele, Geelhaar, Wolf, Liesegang, Rußwurm, Knieriem, Frühinsfeld, Hassenpflug(hasse den Pflug), Störtebecker(stürze den Becher), Suchenwirt(suche den Wirt), Breitrück, Großkopf, Kahle, Krause, Wendehals, Grob, Schwarz, Weiß, Gripenkerl (greif den Kerl), Bleibtreu, Kehrein, Habedank, Schmeckebier, Stumme, Stolze, Streckfuß, Braune, Schlotterhose, Lange, Hebestreit, Liebenkäs, Ottenkopp, Hühnerbein. 7. Manche Familiennamen haben besonders im 1c. und 18. Jahrhundert lateinische und griechische Form angenommen: Faber=Tischler, Melanchthon=Schwarzerd, Molitor=Müller, Agricola=Bauer, Textor=Weber, Vietor=Korbmacher, Henrici. 8. Die Namen der Wochentage, der Jahreszeiten, Monate, der Natur= und Wirtschafts dinge wurden zu Familiennamen: Sonntag, Freitag, Sonnabend, Sonntag. Lenz, Sommer, Herbst, Winter, März, Mai, Baum, Bach. Hund, Storch, Holzapfel, Beil, Berg, Birke, Birnbaum, Brand, Gaul, Gold, Gabel, Napp. Stein, Rabe, Ammer, Finke, Sperling, Wachtel, Kalb, Hut, Brill, Kirsch, Strumpf, Funke, Pflug, Rolle. Stern, Topp. Die Namen haben im Laufe der Jahrhunderte ihre Laute und Buchstaben nicht selten verändert, so daß viele schwer zu deuten sind. Viele Namen sind auch aus alten neu gebildet durch Anhängung der Silben ung, ing und lin. Grundsteinlegung zur Kaufmanns Auf dem Kasseler Verbandstag im Jahre 1924 beschloß der Verband kath. kaufm. Vereinigungen Deutschlands, zur Ehrung seiner im Weltkriege gefallenen 1500 Verbandsbrüder in der Messestadt Leipzig eine Kaufmannsgedächtniskirche zu errichten und dazu die erforderlichen Mittel in Form von Sonderbeiträgen der Mitglieder des KKV. zur Verfügung zu stellen. Hierbei hat sich der Opfergeist der Mitglieder des Verbandes glänzend bewährt. Die Mittel wurden trotz der ungemein schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse aufgebracht und können nunmehr ihrem Verwendungszweck zugeführt werden. Der Verband kath. kaufm. Vereinigungen Deutschlands bleibt damit seiner Tradition treu. Er ist der Begründer des Bonifatius=Sammelvereins. Er hat viele Jahre hindurch beachtenswerte Summen zur Finanzierung von Priesterstellen in der Diaspora hergegeben und schickt sich jetzt an, seine Bonifatiusarbeit durch den Bau der Gedächtniskirche in Leipzig zu krönen. Das große Werk der Kaufmannsgedächtniskirche ist nunmehr gesichert. Die Pläne sind in allen Einzelheiten fertiggestellt. Die Arbeiten sind zum Teil bereits vergeben. Mit den Ausschachtungsarbeiten wird in den nächsten Tagen begonnen, so daß die feierliche Grundsteinleaung bereits am Messesonntag, dem 3. März 1929, erfolgen kann. Der hochwürdigste Bischof von Meißen, Dr. Christian Schreiber, hat in einer gemeinsamen Sitzung des KKV.= Kirchenausschusses und dem Arbeitsausschuß des Vereins „Kaufmanns=Gedächtniskirche" in Leipzig seine Zustimmung dazu gegeben. Die Feier der Grundsteinlegung wird am 8. März in der Propsteikirche zu Leipzig mit einer Pontifikalmesse und einer Ansprache des hochwürdigen Bischofs eingeleitet. Zu der Grundsteinlegung werden aus allen Gauen Deutschlands Vertreter der kath. kaufm. Vereine in Leipzig eintreffen. Nach der Grundsteinlegung der Kaufmannsgedächtniskirche St. Bonifatius werden sich die KKVer zu einer Festfeier in Leipzig versammeln. * Anläßlich des Papstjubiläums veranstaltet der Verband kath. kaufm. Vereinigungen Deutschlands in diesem Jahre eine Rompilgerfahrt der deutschen Kaufleute. Im anno santo 1925 leitete der Verband KKV. 4 Rompilgerzüge zum Hl. Vater, die allen Teilnehmern zum unvergeßlichen Erlebnis wurden. Auch in diesem Jubiläumsjahre dürfen die deutschen katholischen Kaufleute mit ihren Angehörigen nicht fehlen. Die Fahrt beginnt am 16. September in Köln oder München und endet am 29. September in Köln. Sie berührt folgende Plätze: Venedig, Padua, Florenz, Assisi. Rom, Genua, Mailand, Luzern, Basel. Ausführliche Auskunft erteilt der Verband KKV., Abteilung Reisedienst, Essen, Huyssenallee 100.— Außer der Romreise ist eine Pilgerfahrt nach Lourdes geplant, und zwar vom 17. bis 27. Juli 1929. Reise geht über Oberitalien, an der Riviera vorbei nach Nizza. Marseille, Lourdes und zurück über Paris. Anmeldungen werden rechtzeitig erbeten. religiöse Lage in Afohanistan Die von König Amanullah begonnenen Reformen hatten die größten Hoffnungen erweckt. Man hatte erwartet, daß katholische Missionare bald in Afghanistan wirken könnten. Diese Hoffnungen sind zerronnen und werden es wohl bleiben, auch wenn der Afghanenkönig seinen Thron zurückerobern sollte. Vor der Abdankung nahm der Herrscher die 18 Artikel an, die ihm von den moslimischen Stämmen aufgenötigt wurden und in denen den Mull(den mohammedanischen Geistlichen) das absolute religib Monopol gegeben wird. Die 18 Artikel legen zumeist alte religiöse Gewohnheiten fest, die Amanullah abgeschafft hatte. Nun, da er sie wieder annahm, bekundete er sich als vollständigen Mohammedaner, indem er sich allen alten mohammedanischen Gesetzen und Gewohnheiten anpaßte und alle mohammedanischen Gebräuche beobachtete. Er muß auf seine eigene Verordnung verzichten, die forderte, daß alle Mullahs eine Bescheinigung von einem anerkannten Institut über ihre Zugehörigkeit zum Priesterstande beibrächten. Den mohammedanischen Geistlichen mußte er die Macht zugestehen, auf der Straße jeden festzuhalten, über das mohammedanische Gesetz zu befragen und bei Nichtwissen zu bestrafen. Der Donnerstag ist als mohammedanischer Festtag wiederhergestellt worden. Der König muß von neuem zulassen. daß der Wille der„heiligen Leute"(der Mullahs) Gesetzeskraft hat, und zwar ohne Diskussion oder Gegenrede für alle: Militär, Zivilbevölkerung und religiöse Orden. Die katholischen Missionare haben nie in Afghanistan arbeiten können, obwohl sie Posten an der indischen Nordgrenze einrichteten, die die Gelegenheit erspähten, um die Grenze zu überschreiten. Afghanistan war in dem Gebiet einbegriffen, das im Jahre 1879 der englischen Missionsgesellschaft von Mill=Hill anvertraut wurde. Praktisch hat kein Mitglied dieser Kongregation je afghanischen Boden betreten. Die Polizei über den Karneval „Das Volksempfinden hat sich geändert und wendet sich vom Karneval ab.“ Dem Kölner Regierungspräsidenten ist vom Polizeipräsidium ein ausführlicher Bericht über den diesjährigen Karneval ünermittelt worden. Darin kommt zum Ausdruck, daß die politische Polizei keinen Anlaß zu irgendeiner Beanstandung gehabt habe. Das gleiche berichtete die Schutzpolizei, und auch die Kriminalpolizei konnte nichts Wesentliches über den Verlauf der Karnevalstage mitteilen. Die Verkehrsleitung beschränkte sich darauf, über die schon bekannten Tatsachen noch näheren Aufschluß zu geben mit dem Hinweis, daß der Karneval in diesem Jahre in der Oeffentlichkeit viel bedeutungsloser gewesen sei als 1928, und, daß sein Treiben an die Zeit vor dem Kriege nicht heranreiche. Die Gewerbepolizei stellt fest, daß rund 400 Bälle und andere Veranstaltungen karnevalistischer Art gewesen sind, erheblich weniger als im Jahre zuvor. Ueber den Fremdenverkehr wurde festgestellt, daß dieses Jahr nur 38 400 Besucher zum Kölner Karneval gekommen seien, während es 1928 rund 51 000 waren. In dem Bericht kommt weiter zum Ausdruck, daß sich offenbar„das Volksempfinden geändert habe, und das allgemeine Sinnen und Trachten sich vom Karneval und seinem Tollen und Treiben abwende". Als Grund hierfür wird angegeben, daß zwar die wirtschaftliche Not und die ungewöhnliche Kälte den Karnevalsbetrieb beeiträchtigt haben, daß aver weit mehr der Sport ihm Abbruch tue und die Tatsache, daß sich junges Volk heutzutage auch außerhalb des Karnevals täglich zum Tanz zusammenfinden könne und dazu nicht erst besondere Gelegenheit abwarten müsse. Schwere Angriffe auf die Ehiragoer Newyork, 18. Febr. Associated Preß meldet aus Chicago: Der stellvertretende Vorsteher der Prohibitionsbehörde. Silloway. vertritt den Standpunkt, daß Polizisten an der gestrigen Erschießung von Mitgliedern einer Alkoholschmugglerbande beteiligt gewesen seien. Nach seiner Ansicht habe die Bande Polizisten angeblich Schweigegelder gezahlt. diese Zahlungen aber eingestellt, nachdem eine andere Bande ihr vor sechs Wochen am hellen lichten Tage 500 Kisten Wieky geraubt habe. Die gestrigen Erschießungen stellten einen Vergeltungsakt wegen der Einstellung der Geldzahlungen dar. Polizeikommissar Russel bezeichnet die Ansicht Silloways als Unsinn. Der weitere Anstirg der Arbeitslosigkeit Berlin, 18. Febr. Vom 15. bis 31. Januar hat die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung(einschl. der Sonderfürsorge bei berufsüblicher Arbeitslosigkeit) um weitere 176 000 Personen oder 8,6 Prozent zugenommen. Die Steigerung ist also geringer als in den voraufgegangenen Wochen. Insgesamt gab es Ende Januar in der Arbeitslosenversicherung rund 2222000 Unterstützte. Hierbei ist zu bemerken, daß in einer Reihe von Bezirken die Zahl der Unterstützungsempfänger in der Sonderfürsorge bei berufsüblicher Arbeitslosigkeit vorläufig nur geschätzt werden konnte. Auch die Hauptunterstützungsempfänger in der Krisenunterstützung haben weniger zugenommen als bisher. Ihre Zahl war 188000 in der Mitte des gleichen Monats. Ein französisches Schloß zerstört Durch Feuer Lille, 18. Febr. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Schloß du Mosnie bei Wattignies ist gestern durch Feuer zerstört worden. Infolge des Wassermangels war es unmöglich, das Schloß, das gute Kunstschätze, darunter wertvollealte Wandteppiche und alte Möbel enthielt und unter staatlicher Verwaltung stand, zu retten. Der Schaden soll sich auf 4 bis 5 Millionen Franken beziffern. Austeckender Scheidenkatarch. Aberraschend gute Wirkung des„Bissulin“ auf der Domäne angehalten habe, und seit zwei Jahren der ansteckende Scheidenkatarrh mit seinen üblen Begleiterscheinungen nicht mehr aufgetreten sei.“ Tierarze Dr. H. Beri. Tierär##l. Wochenschr. 31. Jahrg. Nr. 35. „Bissulin“ wird nur auf tierärztliche Verordnung geliefert. 25 Bissulin=Zäpfchen kosten RM. 5.-,50 Stück RM. 10.=,100 Stück RM. 18.= Broschüre mit Krankheitsbild kostenfrei durch H. Trommsdorff Chem. Fabrik Aachen. Bus.: Sel“- Da. 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Auswärtige Bieter haben sich spätestens S Tage vor dem Verpachtungstermine zu melden, andernfalls sie von der Verpachtung ausgeschlossen werden können. Moese(Mastholte—Dorf), den 15. Febr. 1929. Der Jagdvorsteher. Schulte=Döinghaus. 1 Gehrock=Anzug 1 Culaway=Anzug für mittl. Figur. weil zu eng. billig abzugeben bei Leinr,, Diekneite, Schneidermeister. Neuhaus. Für Tischler und Stellmacher: Eine sehr gut erh. gebr. Fräsmaschine mit Vorgelege. hat billigst abzugeben Joh. Proppe. Padertern. Fürstenbergstr. 7. Telefon 3024. 500 Mark monatl. u. mehr verdien. nachweisl. mein. Agenten dch. d. Verkauf m. bewährt. Gebrauchsartik. Muster gratis. E. Pötters. Barmen, Metallwaren. Einige sprungfähige. rotbunte Zuchlbullen mit bestem Leistungsnachweis, durch lang. Weidega, abgehärtet zu verkaufen. Herde schon lange Jahre d. TuberkulosetilgungsWeidega, abgehärtet. Ebenfalls 2 schwere, ältere Arbeispferde mit gesunden Beinen. sehr zugfest, billig abzugeben. Dom. Georgenhof, Rhoden in Waldeck. 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Fernruf Nr. 30. uchzende Landwirl 28 J. alt. zur Führung mittlerer Wirtschaft fähig, sucht bei mäßigem Gehalt vassende Stelle für gleich oder später, Gefl. Zuschr. erlittet G. Simonsmeier. Dinglinghausen Post Eickernkrug i. L. Aelteres, kath. Eleve kath., 20 Jahre alt. seit 2 Jahren auf ar. Gute beschäft., sucht ähnliche Stellung auf großem oder mittler. Gute zur weiteren Ausbildung bei katb. Herrschaft geg. Fam.= Anschl. und Taschengeld. Ich bin seit Schulentlassung in d. Landw. tätig. mit allen landw. Arbeiten und Maschinen vertraut, habe d. landw. Winterschule besucht und scheue keine Arbeit. Beste Zeugnisse vorhanden. „Off. unt. Nr. 7518 Westf Vhl. Paderb. Suche für meinen Pflegesohn Lehrstelle in Buchbinderei in gut kath. Hause, am liebsten mit Gelegenheit a. Einführung i. srät. Küsterberuf. Bauunternehmer I. Wieder Bochum, Gartenstraße 81. Nr. 50 Zweites Blatt Dienstag, 19. Februar 1929 Aus dem Paderborner Land Paderborn, 19. Februar Die kath. Bauernhochschule des Volksvereins Soeben hat wieder ein bäuerlicher Volkshochschulkursus im Volksvereinsheim in Paderborn sein Ende erreicht. Er dauerte ein paar Monate und verlief mustergültig. Rund 50 jüngere Landwirte im Alter von 20 bis 40 Jahren nahmen daran teil. Alle Gaue unseres Vaterlandes sowie die verschiedensten bäuerlichen Besitzgrößen von 20 bis 800 Morgen Land waren vertreten. Es hatten sich zusammengesunden: Bayern, Württemberger, Badener, Hessen, Rheinländer, Westfalen, Hannoveraner, Oldenburger, Eichsselder, ferner Bauernsöhne aus der Diaspora Ostdeutschlands und Schleswig=Holsteins. Auch zwei Luxemburger waren erschienen. In ernster und gründlicher Bildungsarbeit wuchsen die Volkshochs hüler durch die Einheit im Glauben und Volkstum zu einer fruchtbaren und anregenden Arbeits= und Lebensgemeinschaft zusammen. Der Abschied von lielgewordenen Freunden und dem Heim, in dem sie eine geistige Prägung für ihr ganzes Leben erhielten, fiel ihnen schwer. Sie wären noch gerne ein paar Monate länger geblieben. Die Kursustätigkeit erstreckte sich auf folgende Gebiete: Religion und Lebenskunde, Geschichte, Bürgerkunde, Betriebslehre, Agrarpolitik und Volkswirtschaft. In ausgiebiger Aussprache wurden die kulturellen, wirtschaftlichen und staatsbürgerlichen Lebensfragen des Landvolkes geklärt und reiche Antriebe in den empfänglichen jungen Menschen geweckt, auf daß sie als charakterfeste, wahrhaft katholisch denkende Führer in ihrem Berufsstande, in der Gemeinde und im ganzen öffentlichen Leben wirken. Die Pflege des deutschen Volksgutes in Literatur. Sage, Märchen und Volkslied fand ebenfalls die ihr gebührende Beachtung. Kurzum, es war eine glänzende Schulung der Teilnehmer mit dem Ziel, eine führende Schicht zu gewinnen, die mithilft, daß unser Bauerntum seiner Aufgaben im 20. Jahrhundert mächtig wird. Das katholische Deutschland kann auf diese zeitgemäße Bildungsarbeit des Volksvereins stolz sein. Sie findet immer mehr Anerkennung und wird von anderen Organisationen nachgemacht. Außer diesem bäuerlichen Volkshochschulkursus hält der Volksverein vom Herbst bis Frühjahr draußen im Lande in allen Teilen des Reiches zaylreiche meyrtägige Kurse für jüngere Bauern ab, die durchweg gut besucht sind. Meist sind zehn bis zwanzig Dörfer vertreten. Mit lebhafter Freude kann man immer wieder beobachten, wieviele talentierte und geistig regsame Menschen unser Bauerntum besitzt. Gerade jetzt, zur Zeit der drückenden Agrarkrisis, gilt es, diese in unermüdlicher Kleinarbeit im rechten Geiste heranzubilden, damit unser Landvolk an Religion und Sitte festhält, den ihm zustehenden Einfluß im öffentlichen Leben erlangt und tüchtige Menschen hat in den Standesorganisationen und politischen Körperschaften. Besonders in der Nachkriegszeit hat der Volksverein diese Tätigkeit nach Inhalt und Methode tiefgründig ausgestaltet. Immer größer wird die Schar der jüngeren Bauern, die durch seine Kurse gegangen sind. Alle wahren Freunde des katholischen Landvolkes, die es ehrlich mit dem Bauerntum meinen, wünschen dieser zeitgemäßen Arbeit besten Erfolg. Sterbende Von Auf dem vereisten Marktplatz, über dessen freie Fläche der Wind fegt, hüpft eine kleine, ausgepulsterte Meise, wenn man die müden Taumelbewegungen der zierlichen Beinchen überhaupt noch als Hüpfen bezeichnen kann. Sie hat alle angeborene Scheu vergessen, dreht sich kaum vor meinem Fuß zur Seite und bohrt das schwache Schnäbelchen unter eine Schneewehe. Was wird sich finden lassen als Ueberrest des Wochenmarktes, ein Stückchen vereisten Kohls, einige Schalen und leere Hülsen. Wie lange noch wird die geschwächte armselige Kreatur den bittern Kampf gegen Hunger, Frost und Not durchhalten? Ich denke an die tote Krähe, die ich gestern steif und stumm mit verkrampften Füßen als dunklen Fleck auf weißem, Schnee in freiem Feld sah. Noch einmal so traurig, mit lastender Schwermut verhängt schien der graue Himmel, unter dem das große Sterben der Vögel und Tiere sich lautlos, klaglos vollzieht, unter dem die Menschen hungern, frieren, jeglichen Jammer und jegliche Not leiden. Scheint es nicht ein Märchen, daß auf diesem selben frostumhangenen toten Acker einst eine hohe, grelle und glühende Sonne schien, daß die Luft, die nun vor Kälte zittert, erfüllt war von jauchzendem Leben und daß sich hoch durch die Himmelsbläue ein Schwarm jubilierender Vögel schwang? (2) Zentrumspartet. Versammlungen veranstaltet vom Sekretariat der Zentrumspartei, Paderborn, Markt 17. Fernruf 2183. Mittwoch. den 20. Februar, nachmittags 5 Uhr. in Alhausen in der Schule; abends 8 Uhr in Roelsen im Jugendheim. Donnerstag, den 21. Februar, nachmittags 4,30 Uhr in Himmighausen; nachmittags 5 Uhr in Feldrom in der Gastwirtschaft Hase: abends 8 Uhr in Oeynhausen; abends 8 Uhr in Sandebeck in der Gastwirtschaft Seidensticker. G' Gokirche. Die Mittwochsandachten in der Fastenzeit, sind nicht 4,30 Uhr sondern 5 30 Uhr. X Eine Neunzigjährige gestorben. Frau Witwe Magdalene Poti, geborene Ikeler Ferdinandstraße 21, ist gestern im Alter von 90 Jahren gestorben. Die alte Frau zeigte. trotzdem sie in den letzten Jahren vollständig erblindet war, bis zuletzt großes Interesse an den Ereignissen der Zeit und war noch sehr rüstig. 4 Feuer in den Hillebrandschen Glashütten. Feueralarm rief die Freiwillige Feuerwehr am Montag morgen kurz vor 5 Uhr zu den Hillebrandschen Glashütten, wo zwei an der Vondwestseite der Straße gelegene, das Anschlußgleis überdachende Lagerschuppen, sowie eine kleine Sägerei in hellen Flammen standen. Die mit der Motorspritze hevbeigeeilte Feuerwehr konnte nach Ueberwindung einiger Schwierigkeiten mit dem in der Nähe des Fabrikbetriobes gelegenen vollständig vereisten Hydranten alsbald in Tätigkeit treten und so die große Gefahr des Uebergreifens des Feuers aurf das Hauptfabtikgebäude verhindern. Der entstandene Schaden ist, wie wir hören, durch Versicherung gedeckt.— Die Feuerwehrleute hatten bei der Kälte wiedermal einen schweren Stand, denn sie standen bei ihrer Arbeit wie lebende Eisblöcke auf den Dächern. Zum Glück hatten sie zwischendurch eine gute Gelegenheit. ihre vereisten Kleider vor den Glasöfen der Fabrik wieder aufzutanen und zu trocknen.— Gegen 8.80 Uhr konnte die Wehr wiader abrücken, nachdem die Gefahr behoben war. Der Betrieb kann also in vollem Umfange aufvecht erhalten werden. * S t a d t t h e a t e r P a d e r b o r n. I n f o l g e E r k r a n k u n g g e h t heute 20 Uhr unser großer Lustspielabend mit den beiden erfolgreichen Lustspielen„Der zerbrochene Krug" und „Zum Einsiedler“ in Szene. Zwei Lustspiele, beliebte Gäste der Bühnen, die wohl den urwüchsigsten Humor haben. Karten in der Junfermannschen Buchhandlung und an der Abendkasse. = Obst= und Gartenbau=Verein. Wie rege das Interesse für den Obst= und Gartenbau=Verein ist, das zeigte auch wieder die gut besuchte Versammlung des Vereins, die am Sonntag nachmittag unter der Leitung des Vorsitzenden Ratsherrn Bergener im Gesellenvereinshause tagte. Auf der T.=O. standen zwei bemerkenswerte und zeitgemäße Vorträge. Den ersten hielt der Obstbau=Inspektor Lies aus Unna. Sein Thema lautete: Die Frühjahrsarbeiten an den Obstbäumen. Der Redner verbreitete sich dabei in großen Zügen so ziemlich über das ganze Gebiet der Obsthaum=Kultur: über das Pflanzen, den Schnitt, die Bodenbehandlung, die Düngung und die Schädlings=Bekämpfung. Besonders die beiden letzten Punkte waren es, die der Redner eingehend behandelte und die dann auch in der anschließenden Aussprache eine besondere Würdigung erfuhren. Gerade diese Aussprachen sind es, die die Vorträge im Obst= und Gartenbau=Verein ein besonderes Gepräge verleihen, da sie nicht nur dem Obstzüchter, sondern auch jedem Naturfreunde manches Neue und Nützliche bringen. So wollen wir nur den zeitgemäßen Hinweis hervorheben, daß es zur Fernhaltung nachteiliger Folgen des Frostes ratsam erscheint, die Bäume zu kälten, um sie vor einer vorzeitigen, die Saftzirkulation schädigenden Erwärmung zu bewahren.— Den folgenden Vortrag hielt Obstbau=Inspektor Lenders. Es war die Fortsetzung des Vortrages, mit dem der Redner bereits in der letzten Versammlung begonnen hatte: Was der Gartenfreund wissen muß. Vorweg zeigte er in mehreren Lichtbildern einige Schädlinge des Obstbaumes aus der niederen Tier= und Pflanzenwelt, namentlich die Entstehung und die Bekämpfung des Krebses. Der eigentliche Vortrag aber galt der Klarlegung und Pflege des Ziergartens. In einer Reihe klarer Lichtbilder führte der Redner wunderschöne Gartenpartien vor. die durchweg mit verhältnismäßig geringen Kosten geschaffen worden waren, und demnach durch die sorgfältige Behandlung des Rasens, die geschmackvolle Blumen=Auswahl, die künstlerische Gruppierung von Steinen, von Treppen und Futtermauern und durch die zweckmäßige Bepflanzung von Böschungen eine prächtige Architektur boten. Der Schluß des unterhaltsamen und belehrenden Vortrages war mehr der praktischen Gartenarbeit gewidmet. Der Redner führte nämlich die Arbeitsgeräte— Spaten, Hacken, Rechen, Rasenmäher usw.— in solchen Modellen vor. die sich als die geeignetsten erwiesen haben.— Die Zuhörer waren von den Vorträgen ersichtlich befriedigt. Die nächste Versammlung ist Anfang März. à Winterschäden an Obstbäumen. Mir banger Sorge erwarten die Obstzüchter das Frühjahr, in der Befürchtung, daß es erhebliche Schäden der Frostperioden an den Obstbäumen aufdecken wird. Wir möchten daher besonders empfehlen, sobald Tauwetter vorhanden ist, die Obstbäume mit einem Kalkanstrich zu versehen. Wenn durch den Kalkanstrich vorzeitige Erwärmung der Rinde verhindert, bedeutet dies einen wesentlichen Schutz gegen Frostplatten, welche nicht so sehr durch die Stärke der Kältegrade wie durch den Wechsel zwischen Frost in der Nacht und vorzeitiger Erwärnung am Tage verursacht werden. Wunden an Obstbäumen, wie sie durch Hasen und Wildschaden entstehen, bestreicht man bei Beginn wärmerer Witterung mit Baumwachs, damit sofort im Frühjahr unter dem Baumwachs der Heilungsprogeß beginnen kann. Auch Frostplatten verschließt man auf die gleiche Weise. Wenn die eingetrocknete Rinde noch fest aufliegt, streicht man das Baumwachs auf, dann wird sich schnell neue Rinde bilden. * Westfalens Wald im deutschen Rundfunk. Alle Freunde unseres heimatlichen Waldes und seiner Schönheit, auch in seiner Bedeutung vom rein forstwirtschaftlichen Standpunkte aus. dürfte die Nachricht interessieren, daß der Leiter der Forstabteilung der Westfälischen Landwirtschaftskammer. Forstrat Baumgarten(Münster), am 25. Februar in der Zeit von 18.55 bis 19 20 Uhr im Berliner Rundfunk für den Landwirtschaftsfunk der Deutschen Welle einen Vortrag über das Thema„Der Wald in Westfalen“ halten wird. Wir nehmen hiervon umso lieber Vermerk, als dadurch die Wahrscheinlichkeit geboten wird, zum mindesten innerhalb der deutschen Grenze aus dem Munde eines berufenen Fachmannes an leitender Stelle etwas über Bedeutung und Wert unseres westfälischen Waldes zu hören. X Wie verlieren erfrorene Kartoffeln den süßen Geschmack? Eine von den vielen Unannehmlichkeiten, die uns die Kälte beschert, sind die süßgewordenen Kartoffeln,„erfrorene Kartoffeln“, wie wir sagen. Es handelt sich dabei aber in Wirklichkeit nicht um ein Erfrieren der Knollen, wie gewöhnlich angenommen wird. Bei den süßgewordenen Kartoffeln besteht nur eine Stoffwechselstörung unter dem Einfluß niedriger Temperatur. Wenn man derartige Kartoffeln einige Tage in einen frostfreien, aber kalten Raum bringt, so haben sie Zeit, sich zu erholen. Sie verlieren den süßen Geschmack vollkommen. Allerdings ist ihnen jede schnelle Erwärmung von Nachteil. Man soll daher solche scheinbar erfrorenen Kartoffeln nicht fortwerfen, sondern sie nach sachgemäßer Behandlung genau wie andere verwenden. — Eggeringhausen, 18. Febr. Wozu es die Kälte treibt. Ein hesiger Bürger, der ein großer Ziegenfreund ist, hatte seine Ziegen wegen der großen Kälte bei sich in der Küche einquartiert. Doch soll das Verhältnis zwischen der Familie und den Langhörnern kein gutes sein. * Delbrück, 18. Febr. Die eisige Kälte wagte sich auch an einen Personenzug der Westfälischen Landesbahn, brachte das Wasserrohr der Lokomotive zum Platzen und damit den Zug zum Stillstand. Eine Güterzuglokomotive beförderte den Zug mit etwa 60 Minuten Verspätung weiter. Eine ebenso große Verspätung erhielt hierdurch der Güterzug. &a. Bad Driburg, 14. Febr. Frau B. Koch f. An den Folgen einer Lungenentzündung starb hier Frau Ww. Koch. die Besitzerin der Firma B. Koch jr., Glasniederlage. Obwohl Frau Koch in den letzten Jahren etwas kränkelte, hat die Kunde von dem Tode dieser albseits geachteten Frau allgemein überrascht. Den Kindern wird aufrichtige und allseitige Teilnahme entgegengebracht, insbesondere als sie auch ihren Vater so plötzlich verloren haben. Er wurde vor 21 Jahren auf einer Geschäftstour in Münster überfallen und rücklings erstochen. Frau Koch hat nicht wiader geheivate:, sondern mit Hilfe ihres Bruders, des Magistratsbeigeordneten Pottbrock, die Firma weitergeführt und zu ihrer jetzigen Blüte gebracht. Sie erreichte nur ein Alter von 47 Jahren. Möge sie ruhen in Frieden. □ Höxter, 18. Febr. Große Schäden durch Wasserrohrbrüche. Erst vor einigen Tagen platzte ein Hauptwasserleitungsrohr auf der Knochenbachstraße und setzte die Keller verschiedener Häuser bis zum Gewölbe unter Wasser. sodaß die gesamten Vorräte zum großen Teil verdorben sind. Am Samstag folgte ein weiterer Bruch des Hauptleitungsrohres auf der unteren Grube, der aber rechtzeitig bemerkt wurde. Die sofortige Abstellung des Rohres verhütete weiteren Schaden. * Höxter, 18. Febr. Konzert= und Vortragsverein. Viktor Vickermann, wegen seiner flämischen Bestrebungen aus seinem Heimatlande verbannt, hielt am Freitag abend im Konzert= und Vortragsverein einen eingehenden Vortrag über die Flamen als Vorposten der Deutschen im Westen, über Sitten, Bräuche und Lieder der Flamen. sowie über deren Architektur und Malerei. Seine Ausführungen begleitete er mit vielen klaren Lichtbildern, die uns einen reichen Schatz an flamischen Baudenkmalen aus Gent. Brügge, Antwerpen usw. an Belfrieds, Rathäusern und Tuchhallen in das rechte Licht setzte. Der Vortragende zeigte sich auch als guter Baritonsänger, der mehrere flämische Volkslieder mit ihrem schwermütigen Inhalt und gleicher Singweiseunter Begleitung am Flügel vortrug. Ob den Flamen auch wohl noch das vielgenannte Recht der nationalen Minderheiten auf Selbständigkeit zu Teil wird? Jedenfalls hat der Vortrag das schon seit Jahrhunderten der Selbständigkeit beraubte Volk der Flamen unseren deutschen Herzen viel näher gebracht. s Willebadessen, 18. Febr. Theater=Sonderfahrt. Am 10. März 1929 fährt wieder ein billiger Theatersonderzug von Holzminden über Altenbeken— Warburg nach Kassel. Der Zug hält auch in Neuenheerse, Willebadessen, Borlinghausen und Bonenburg. Zur Aufführung gelangt:„Dielustigen=Weiber von Windsor“, Oper in drei Aufzügen von Nicolai, Otto. Anfang der Fremdenvorstellung im Staatstheater pünktlich um 14,30 Uhr. Ende gegen 17,80 Uhr. Der Verkauf der ermäßigten Theaterund Sonderzugkarten beginnt am 18. Februar bei den oben genannten Haltestationen. Für die Teilnehmer von Willebadessen. Altenheerse und Dringenberg ist wieder Gelegenheit gegeben, nach Rückkunft von dem Bhf. Willebadessen mit der Autolinie Dippel, welche für diesen Abend besonders eingerichtet wird, nach Hause zu fahren. Für andere Teilnehmer werden besondere Autos zur Stelle sein. Sollte der Wintergott aber besonders streng sein, so daß kleine Autos nicht fahren könnten, dann wird der Vorstand des Bahnhofs Willebadessen dafür sorgen, daß Schlitten zur Stelle sind. Die zuruckhehrenden Teilnehmer werden dann noch eine schöne Schlittenpartie nor sich haben. Diesmal sind besonders gute Theaterplätze vorhanden. X Warburg, 18. Febr. Der Kreisobstbauverband weist darauf hin, daß es jetzt Leit ist. die Väume zu beschneiden, insbesondere auch an den Straßen. Zugleich werden dadurch die Hasen vom Nagen der Bäume abgehalten und die verhungernden Tiere haben Nahrung. &a Ossendorf, 18. Febr. Wasserrohrbruch. Das Verbandswasserwerk Ossendorf, dem die Gemeinden Ossendorf. Menne, Hohenwepel, Dössel und Haus Riepen angeschlossen sind, liefert seit Mittwoch vergangener Woche kein Wasser mehr. Dieser unhaltbare Zustand dauert nun schon den vierten Tag an. Man kann sich leicht vorstellen, wie Menschen und Vieh unter diesem Wassermangel zu leiden haben, besonders, da es in den genannten Ortschaften sehr große Viehhaltungen gibt. Möge ein gütiges Geschick die Dörfer in dieser wasserarmen Zeit gnädigst vor Feuersbrunst bewahren. Wie wir hören, soll bis jetzt lediglich die Ursache des Unglücks festgestellt sein, die in einem Rohrbruch bestehen soll. Damit ist es natürlich nicht getan. Hier heißt es mit allen Mitteln der Quelle des Uebels zu Leibe gehen, damit großes Elend von den betrossenen Gemeinden abgewendet wird. Von Haar und Hellweg X Rüthen, 18. Febr. Versammlung des Fischereivereins Die letzte Versammlung des Fischereivereins war leider sehr schwach besucht. Von den Mitgliedern ist im letzten Jahre einer verstorben und einer ausgetreten. In den Vorstand wurde Wasserwerkmeister Spruck als Schriftführer und Kassierer neu und die übrigen Vorstandsmitglieder wiedergewählt. Die Beiträge sollen vorläufig in der bisherigen Höhe von 10 RM. weiter erhoben werden. Schließlich wurde die Aufnahme eines neuen Mitgliedes beschlossen. #Menzel, 18. Febr. Jagdverpachtung. Bei der am 14. d. M vorgenommenen Verpachtung der Jagd ergab sich, nachdem zunöchst die beiden Bezirke ausgeboten waren, für beide Jagdbezirke zusammen ein Höchstgebot von 2310 RM. Letztbietender war Gastwirt Voß aus Bochum=Gerthe. Das vorletzte Gebot mit 2300 RM. hatte Dr. Rose aus Rüthen und das drittletzte mit 2290 RM. Bäckermeister Hubbert aus Bochum=Gertbe. Die bisherige Vervachtung nach Weizenpreis ergab im letzten Jahre nur einen Ertrag von 738 RM. Erwitte, 18. Febr. Der Handwerker=Schützenverein hielt am vergangenen Sonntag im Saale des Gastwirts Anton Büker seine Generalversammlung ab. die von aktiven. Ehren= und passiven Mitgliedern sehr gut besucht war. Der Oberst. Bauunternehmer Caspar Feldewert, begrüßte die Erschienenen mit dem Gruße:„Gott segne das ehrbare Handwerk". Zur Neuaufnahme in den Schützenverein meldeten sich 13 aktive und 1 passives Mitglied. Es wurde beschlossen, das große Handwerker=Schützenfest am 14. und 15 Juli zu feiern. Sodann legte der gesamte Vorstand. der satzungsgemäß vor jedem Schützenfest neu zu wählen ist, sein Amt nieder. Der bisherige Adjutant Wilhelm Marx leitete die Wahlverhandlungen bezüglich der Wahl des Oberst, der in der Person des Bauunternehmers Caspar Feldewert einstimmig wiedergewählt wurde. Die übrigen Offiziersposten wurden wie folgt besetzt: Theodor Berkendusch. Hauptmann der 1. Kompagnie: Otto Sternberg. Hauptmann der 2. Kompagnie; Wilhelm Marr. Adjutant; Fahnendeputation der 1. Kompagnie: Fritz Sprenger, Josef Suerhoff, Franz Pankoke; Fahnendeputation der 2. Kompagnie: Josef Francke. Karl Rödermund und Johannes Meyer. Zum Feldwebel der 1. Kompagnie wurde Franz Ruhose und zum Feldwebel der 2. Kompagnie Wilhelm Auster einstimmig gewählt. Der vom Vorstande gemachte Vorschlag, an beiden Schützenfesttagen auf dem im vergangenen Jahre auf dem Tummelplatze errichteten neuen Schießstande ein Preisschießen zu veranstalten, fand allseitige Zustimmung. Der Vorstand wurde beauftragt, die Vorbereitungen für das Preisschießen in die Wege zu leiten. REGEN, WIND U. SCHNEE S E 4 G 7 2 T 5 1* CEGEN SPRODE NAUT — * Erwitte, 18. Febr. Kirchenvorstandssitzung. In der am Donnerstag im Pfarrhause abgehaltenen Sitzung des Kirchenvorstandes wurde über den einzigen Punkt der Tagesordnung, der Neuwahl des Kirchenvorstandes, verhandelt. Die in diesem Jahre auszuscheidenden 10 Mitglieder wurden durch das Los bestimmt. Die Neuwahl der Vertreter wird am 24. März ds. Is. von 9 Uhr vorm. bis 4 Uhr nachm. bei dem Gastwirt Anton Büker stattfinden. Das aktive Wahlrecht besitzt jeder, der am 24. März das 21. Lebensjahr vollendet hat.— Feugenommener Dieb. Wie verlautet ist der Dieb, der bei dem Kaufmann B. 140 Mk. entwendete, auf dem Bahnhof in Unna festgenommen. Er soll aus Hamm gebürtig sein. + Lippstadt, 18. Febr. Staatspolitische Vorträge. Die Reichszentrale für Heimatdienst, Landesableilung Westfalen, hält am Mittwoch, 20. Februar, nachmittags 8.30 Uhr im Kolpingssaale zu Lippstadt staatspolitische Vorträge ab. Studienrat Dr. Behrens spricht über das Thema: Deutschlands Grundlage und die Not unserer grenzdeutschen Brüder. Zur besseren Veranschaulichung werden Lichtbilder vorgeführt. Als zweiter Redner ist Dr. Huperz gewonnen. Sein Thema lautet: Unsere außenpolitische Lage unter besonderer Berücksichtigung der Reparationsfrage. Die Vorträge sind allgemein verständlich gehalten und daher jedermann zu empfehlen. „+ Lippstadt, 18. Febr. Provinzialverband für werktätige Erziehung. Am Freitag und Samstag voriger Woche fand die Hauptversammlung des Westfälischen Povinzialverbandes für werktätige Erziehung in Lippstadt statt. Am ersten Tage war um 8 Uhr eine Vorstandssitzung im Hotel Köppelmann und um 19,30 Uhr eine gemeinsame itzung des Vorstandes und des Ortsausschusses. Am Samstag fand die Tagung mit der Besichtigung und Eröffnung der Ausstellung in der Turnhalle der Wilhelmsschule ihren Anfang, woran sich um 10.30 Uhr eine Mitgliederversammlung anschloß. Die Hauptversammlung unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Zimmermann=GelsenkirchenBuer tagte um 11,30 Uhr in der Eintracht. Es sprachen Rektor Ebel=Dortmund über: Die werktätige Erziehung als Zeitforderung und überzeitliche Aufgabe. 2. Lehrer GöbelDortmund über: Der Provinzialverband für werktätige Erziehung und das Werklehrer=Seminar in Dortmund. Gedanken über ein gedeihliches Zusammenwirken. In der Aussprache wurden u. a. auch Standesfragen angeschnitten. Ein gemeinsames Mittagessen um 2 Uhr hielt die Teilnehmer in zwangloser Geselligkeit zusammen, bis nach einem um 3.30 Uhr anschließenden Besichtigungsrundgang durch Lippstadt ein Treffen in der alten Börse der Tagung einen gut ausklingenden Abschluß gab. * Wamel(Möhnesee), 18. Febr. Der Möhnesee ist mit einer spiegelglatten Eisdecke überzogen und bietet für Schlittschuhläufer ein tadelloses Sportgelände. Recht unangenehm empfindet die Eisenbahn das Zufrieren ihrer Wasserversorgungsquellen, denn die Wasserspeisestation im hiesigen Bahnhof ist versiegt. Der Brunnen ist leer und der See ist vereist. Vorläufig kann der Nachbarbahnhof Niederbergheim noch aushelfen. Außer Wamel soll auch der Bahnhof Brilon ohne Wasser sein, und der Bahnhof Belecke hat vor Tagen ebenfalls unter Wassernot gelitten. + Soest, 18. Febr. Wilddieberei. Aus der Niederbörde kommen bewegliche Klagen darüber, daß Wilddiebe sich die große Not des Wilde zunutze machen und den Tieren mit Schlingen und Fallen aller Art nachstellen. Eine Menge Wild, das in den Schlingen und Fallen nicht gefunden wird, verludert elend. Der Wildbestand wird auch dadurch noch erheblich herabgedrückt. Die Jagdpächter haben namhafte Belohnungen ausgesetzt, um der systematischen Wilddieberei ein Ende bereiten zu können. Sauerland und Siegerland (5 Brilon, 18. Febr. Lungenfürsorge. Die planmäßig im Kreise Brilon abzuhaltenden Sprechstunden in der Tuberkulosefürsorge fallen bis auf weiteres aus. ( Brilon, 18. Febr. Einheitsbewertung im Kreise Brilon. Die Einheitsbewertung 1928 für die Landwirtschaft ist auf den Grundsteuerreinerträgen aufgebaut. Die im vergangenen Sommer mit einem Vertreter des Finanzamtes, den Gemeindevorstehern und Vertretern der Landwirtschaft aufgestellten Betriebsikalen sind dabri unberücksichtigt geblieben. Gegen diese Art der Vewertung hat der Landwirtschaftliche Kreisverein beim Finanzamt und beim Landesfinanzamt Beschwerde eingelegt. S Elkeringhausen, 18. Febr. Die Schwarzkittel in Winternöten. Ein Rudel von vier Sauen trottelte gegen Abend ganz gemächlich auf eine Scheune zu und ging durch die offenstehende Tür hinein. Bei der dann veranstalteten Jagd wurde ein leichter Keiler zur Strecke gebracht, ein weiterer am folgenden Tage. Das Rudel hat sich schon seit Wochen andauernd im hiesigen Revier aufgehalten und soll viel Schaden in der Feldflur verursacht haben. c' Hallenberg, 18. Febr. Zusammenstoß. Am Freitag, 15. ds. Mts., abends gegen 8 Uhr, ereignete sich auf der Straße von Züschen nach Hallenberg ein Zusammenstoß zwischen Auto und Fuhrwerk. Das Auto des prakt. Arztes Dr. med. W. aus Hallenberg fuhr in einer Kurve auf ein mit zwei Pferden bespanntes unbeleuchtetes Fuhrwerk aus Züschen. Bei dem Zusammenprall wurde ein Pferd verletzt. Das Auto wurde so stark beschädigt, daß es abgeschleppt werden mußte. Herr Dr. W. kam mit dem Schrecken davon. + Küstelberg, 18. Febr. Heldenfahrten auf Brettern! Drei junge Leute im Alter von etwa 18 Jahren machten eine Tour auf Skiern. Bei der Abfahrt von Küstelberg nach Wissinghausen zerbrachen bei einem Sturz des einen Skier. Kurz entschlossen ging er nach Küstelberg zurück, nahm beim Gasthof Lichte ein Paar fast neue Skier im Werte von etwa 50 Mk. mit und stellte seine zerbrochenen an deren Stelle und machte sich davon. Bisher ist es leider nicht gelungen, den Dieb festzunehmen. V Grönebach, 18. Febr. Feueralarm. Freitag abend gegen 10 Uhr geriet das Wohnhaus des Handelsmanns Heinrich Grosche=Koches von hier in Brand. Das Haus stand bald in hellen Flammen. Die Grönebacher Brandwehr konnte es nicht verhindern, daß das ganze Gebäude niederbrannte. Auch aus der Nachbargemeinde Hildfeld wurde noch Hilfe gebracht. Die Nacht und der starke Frost gestalteten die Löscharbeiten sehr schwierig. De Bewohner des Hauses lagen bereits zu Bett. Der Besitzer selbst aber ist zurzeit in Schlesien auf dem Hausierhandel. Das Vieh konnte gerettet werden, ebenfalls ein großer Teil des Mob liars. Die Entstehungsursache konnte nicht einwandfrei festgestellt werden. Der Schaden dürfte größtenteils durch Versicherung gedeckt sein. § Merlsheim, 18 Febr. Hohes Alter. Nachdem die Witwe Elisabeth Reineke am Mittwoch in seltener körperlicher und geistiger Frische ihren 80. Geburtstag feiern konnte, vollendete gestern die Witwe Maria Niggemann ihr 80. Lebensjahr. Beide verrichte.: dank ihrer ausgezeichneten Gesundheit noch all= Hauss, und Gartenarbeiten. Wir sprechen ihnen unsere herzlichsten Glückwünsche aus. Damit nun das starke Geschlecht nicht ganz ins Hintertreffen gerate, wird im März auch der Schafmeister a. D. Josef Plückebaum seinen 80. Geburtstag begehen. Dem bejahrten Trio mögen noch viele Jahre bester Gesundheit beschieden sein! Sitzung des Mittelstandsbeirates der Am Freitag, 15. Februar, nachmittags, fand im Katholischen Vereinshause zu Hamm i. W. eine aus allen Teilen der Provinz gut besuchte Sitzung des Mittelstandsbeirates der Westsälischen Zentrumspartei statt. Der Vorsitzende des Mittelstandsbeirates der W3P., Malermeister, Landtagsabgeordneter Altegoer=Bochum hieß die Erschienenen herzlich willkommen, unter ihnen vor allem die Horren Oberpräsident Aba. Gronowski, Regierungspräsident Dr. Amelunxen, Landesfinanzamtsdirektor Freiherr von Schorlemer, den Vorsitzenden der W.P., Reichs= und La##dtagsahgeordneten Landesökonomicrat D. Dr. h. c. Herold sowvie weitere Abgeordnete der W3P. Die Versammlung trat zunächst in die Erörterung der Neuorganisation des Mittelstandsbeirates der W3P. ein. Darüber berichtete der Generalsekretär der W3P., Dr. Huverz. Anschließend schritt man zur Neuwahl des Vorstandes des Mittelstandsbeirats der W3P. Malermeister Abg. Altegoer wurde einstimmig zum Vorsitzenden wiedergewählt. Mit der gleichen Einmütigkeit erfolgte die Wiederwahl der übrigen Vorstandsmitglieder und die Ergänzungswahl. In eingehender Weise wurde sodann zu der Bewegung der berufsständischen politischen Parteien, insonderheit der Reichspartei des deutschen Mittelstandes(der Wirtschaftspartei) in Westfalen Stellung genommen. Ueber den gegenwärtigen Stand der deutschen Wirtschaftspolitik unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftspolitischen Lage des deutschen Mittelstandes referierte Reichstagsabgeordneter Baugewerksmeister BielefeldRecklinghausen. In seinem mit lebhafter Zustimmung aufgenommenen Referat zeichnete der Redner einleitend ein Bild der augenblicklichen Wirtschaftskonjunktur in Deutschland, um sich alsdann mit einer Reihe akuter Fragen deutscher Wirtschafts= und Sozialpolitik zu beschäftigen. Von ihnen seien genannt: die Handwerksnovelle, der Arbeiterschutzgesetzentwurf, der Berufsausbildungsgesetzentwurf, das Schlichtungswesen, die Wohnungsfrage sowie Probleme der Steuerpolitik. Im Anschluß daran gab Abgeordneter Landesökonomierat D. Dr. h. c. Herold einen klaren Ueberblick über die in den letzten Wochen gescheiterten Verhandlungen betreffend die Erweiterung der Reichsregierung. Abg. Herold rechtfertigte in glänzender Weise die Haltung der Zentrumspartei in dieser Frage, hob die Notwendigkeit voller Einigkeit im Zentrum hervor und forderte zur weiteren freudigen Mitarbeit in der für Gegenwart und Zukunft unbedingt notwendigen Zentrumspartei auf, die als einzige aller Parteien bislang die kulturellen Interessen des katholischen Volkes in dem erfonderlichen Maße vertreten habe, letzteres anch in Zukunft tun werde. aber sich auch im vollen Umfange der berechtigten wirtschaftlichen Belange der deutschen Bevölkerung annehme. Auch diesen Ausführungen spendete die Versammlung lebhaften Beifall. Beide Referate riefen eine ausgedehnte, sehr fruchtbare Ausstrache hervor, an der sich namentlich die Abgeordneten beteiligten. Mit nochmaligem herzlichen Dank an die Erschienenen schloß darauf der Vorsitzende die nach mehr denn einer Richtung äußerst anregend verlaufene Sitzung. 6 Medebach, 18. Febr. Die katholische Volksschule stand am Donnerstag, den 14. d. M., im Zeichen eines besonderen Ereignisses. Es fanden Einführungen von 4 Lehrpersonen statt. Zu der Feier waren erschienen die Herren Bürgermeister Weber, Pfarrer Gericke, Stadtvorsteher Schröder, sowie sämtliche Mitglieder des Schulvorstandes. Die Schulamtsbewerberinnen Henriette Görtz und Mathilde Becker, ebenso der Schulamtsbewerber Wilhelm Schulte, alle aus Arnsbera. wurden als Lehrerinnen bezw. Lehrer eingeführt. Zu gleicher Zeit fand auch die Einführung des seit 4 Jahren hier tätigen Lehrers Theodor Höpping als Konrektor statt. Die Einführungen vollzog im Auftrage der vorgesetzten Behörde der Rektor Josef Senger von hier. □ Antfeld, 18. Febr. 40stündiges Gebet. Mit besonderer Feierlichkeit und Levitenhochämtern wurde in der Zeit vom 10. bis 12. Februar das 40stündige Gebet gehalten. Es sind nämlich heuer 75 Jahre her, daß diese segensreiche Einrichtung unserer Gemeinde zuteil wurde. In dieser ganzen Zur dringenden Beachtung! Postabonnenten müssen bis 25. ds. Mts. den Bezug erneuert haben, sonst sind erhöhte Gebühren zu zahlen. Man warte aber nicht bis zum letzten Tage, sondern erneuere das Abonnement sofort. Westfälisches Volksblatt langen Zeit wurde das Gebet immer in den Fastnachtstagen gehalten— ein würdiger Ersatz für den wüsten Trubel an vielen andern Orten.— Infolge der anhaltenden Kälte. deren Werte fast dauernd unter 20 Grad liegen, leiden Vögel und Wild außerordentlich. Trotz eifrigen Fütterns und bester Hege kann das Eingehen manchen Stückes nicht vermieden werden. Die junge Ruhr ist trotz ihres starken Gefälles ganz zugefroren. ein Vorgang, der seit Menschengedenken nicht beobachtet nurde. Viele Wassermühlen sind völlig vereist und können nicht mahlen. Auch in den Forsten können die nötigen Arbeiten nicht vorgenommen werden, da das Holz— namentlich Eiche und Buche— in ihrem gefrorenen Zustande nicht geschlagen werden können. Die Wintersaat liegt hier Gott sei Dank unter einer schützenden Schneedecke. Jedoch werden Befürchtungen laut, daß die sehr fest gefrorene eisige Decke die früh gesäten üppigen Saaten sticken könne. Warstein, 18. Febr. Tödliche Messerstecherei. Der am Montag abend bei der Fastnachtsfeier durch zwei Stiche verletzte Flör ist am Samstag seinen Verletzungen erlegen. Auch Salmen ist erhevlich verletzt, sodaß sein Arm steif bleiben kann. Der Täter Raulf sitzt in Haft. X Hüsten, 16. Febr. Aus dem kath. Gesellenverein. Ganz plötzlich und unerwartet hat der Tod uns eine große Lücke gerissen. Nach kurzer schwerer Krankheit verschied am Aschermittwoch nachmittags 4¼ Uhr unser Vereinswirt Josef Dülbera. Das Gesellenhaus hat einen tüchtigen Verwalter. der Verein einen guten Freund verloren. Die Kommunionmesse am Sonntag morgen ist für den Verstorbenen, in welcher der Verein gemeinschaftlich kommuniziert. Die Mitglieder wollen die hl. Kommunion für den Verstorbenen aufopfern. Zur Beerdigung tritt der Verein geschlossen um 9 Uhr mit Fahne am Gesellenhause an. ab. Hüsten, 16. Febr. Gesundheitsfürsorge für Kinder im Amt Hüsten. Aus dem Amtsbezirk Hüsten wurden im Kalenderjahre 1928 mit Unterstützung des Kreises. der Landesversicherungsanstalt Münster, der Krankenkassen, Gemeinden, Lungenfürsorgestellen Hüsten und Enkhausen, der San.=Rat Knoche=Stiftung, sowie privaten Mitteln für kurbedürftige Kinder im ganzen 161 Kuren durchgeführt. Es handelte sich hauptsächlich um blutarme, skrofulöse, tuberkulösgefährdete und unterernährte Kinder, welche in Kinderheimen durchschnitlich 6 Wochen Aufenthalt erhielten. Von den 70 Knaben und 82 Mädchen aus dem Amte entfallen allein auf die größte Gemeinde Hüsten 43 für Norderney und 43 für andere Heime, zusammen 86, also mehr als 50% der gesamt entsandten Kinder waren aus Hüsten. Die übrigen Kinder verteilen sich auf die einzelnen Landgemeinden des Amtes. Es ist durch die Kuren, insbesondere derjenigen an der See in Norderney. manchem kranken und erholungsbedürftigen Kinde geholfen worden. Die segensreiche Einrichtung des Kreises und der Landesversicherungsanstalt verdienen weitgehendste Unterstützung. □ Westönnen, 18. Febr. Neuer Schrankenstürzer gesucht! Viele sind immer noch etwas in einer Stimmung, die 8 Tage zurückliegt. Und wenn man— auch ohne Alkohol — sich Freude machen kann— warum nicht?!— Nur muß man eigentlich Bahnschranken mit seiner persönlichen Bekannischaft verschonen— nun die Tatsachen! Es war wirklich nichts Weltbewegendes dabei, aber manchmal versagt selbst das beste Boschlicht. Und der Frost läßt heute eine Bahnschranke kaum vom Schneeuntergrund unterscheiden. Wir dürfen bei dieser Gelegenheit die R. L. E. vielleicht darauf aufmerksam machen, Heizkamine im Innern der Schranken anzulegen, damit man rot und weiß unterscheiden kann und nicht von Lohe nach Westönnen Schranken einbeult! Aus dem Emslande □ Kaunitz, 18. Febr. Der älteste Einwohner der Pfarrei Kaunitz, der Kolon Stephan Laumeier aus Osterwiehe Nr. 129 wurde gestern beerdigt. Der Verstorbene war geboren am 3. Dezember 1836 zu Westerloh. Er heiratete im Jahre 1863 und lebte 38 Jahre in glücklicher Ehe. Der Verstorbene hatte 9 Kinder, von denen noch 2 leben. Die Pfarrei Kannitz verliert in dem 93jährigen ein treues Pfarrkind und einen biederen Westfalen— In unserer Pfarre tritt die Gripve immer stärker auf. Fast jede Familie ist von der Krankheit heimgesucht. Besonders stark leiden die Schulkinder, so daß die Schulen bald geschlossen werden dürften. + Rheda, 18. Febr. Stadtverordnetensitzung. Die Hauszinssteuerhypotheken pro 1929 werden wie folgt vergeben: a) Lehrer Heinrich Vogt 2000 M. b) Buchbinder Friedrich Thormann 2000 A. ci Maurer Hermann Stammschroer 2000 K. d) Eisenbahnarbeiter Hermann Sandbaumhüter 2000 M. Eisenbahnarbeiter Bernhard Venjakob 2000 m, f) Justizsekretär Franz Voiat 2000 K, g) Arbeiter Gerhard Markmann 2000 K. h) Fabrikarbeiter Leinrich Goldkuhle 1000 M.) Schlosser Bernhard Hansmann 2000 K. k) Arbeiter Wilhelm Eichholt 2000 M. 1) Schneider Peter Moselage 1000 c. m) Invalide Heinrich Rückershäuser 1000 c: Summa 21000 A. Für die Bewerber Teckentrup, Borgstädt und Lehmann, die sämtlich Wohnhausausbauten zu errichten beabsichtigen, sollen je 2000 A aus dem Regierungsausgleichfonds beantragt werden; desgl. für den Blinden Müterthies, dessen Neubau bereits fertiggestellt ist.— Anschließend wurde der Bau einer Bürgermeisterdienstwohnung an der Wilhelmstraße beschlossen. Die Erweiterung des Rathauses, über die schon des öfteren beraten worden war, wurde fallen gelassen wegen der Unzweckmäßigkeit. Die Stadtsparkasse wird zum Rathause übernommen und die Verwaltungsräume werden teilweise in die jetzige Bürgermeisterdienstwehnung verlegt. Ferner soll in der letzteren ein geraumiger StadtverordnetenSitzungssaal vorgesehen werden, damit die Tagungen nicht mehr in öffentlichen Lokalen abgehalten zu werden brauchen. Die Kosten einer Bürgermeister=Tienstwohnung belaufen sich auf rund 32000 K.— Mit dem Erwerb des Poppenvurgschen Grundstückes„St. Johannis=Kämp“ waren die Stadtverordneten im Prinzip einverstanden; jedoch machten sie dem Magistrat zur Pflicht, wegen des Preises nochmals mit Poppenburg zu verhandeln, da der Preis von 30000 A zu hoch sei. Nachbarschaft und Provinz. Welver, 18. Febr. Brand im Personenzug. Ein Personenzug auf der Strecke Soest— Hamm wurde in der Nähe der Slation Welver durch Ziehen der Notbremse zum Halten gebracht, weil der Fußboden eines Wagens in Brand geraten war. In Soest hatte man die vereisten Kupplungen der Wagen aufgetaut, wobei der Boden des Wagens Feuer gefangen haben mußte. Die Insassen mußten auf freier Strecke umsteigen. Der brennende Wagen wurde in Hamm ausgesetzt. X Unna, 18. Febr. Der Raub von Königsborn. Wie die„R. W. Z.“ berichtet, hat der Lohngelddieb Dünisch durch einen Brief, den er an seine Frau richtete, selbst seinen Aufenthaltsort verraten. Der zuständige Kriminalkommissar hal sich daraufhin an den Ort begeben, an dem Dünisch sich aufhält. Dünisch beschuldigt in diesem Brief Zabel als uptschuldigen an dem Lohngelddiebstahl auf Zeche Königsvorn. Zabel. der den Plan angeregt haben soll, bestreitet alles. Soweit bis jetzt festgestellt wurde, hat Zabel tatsächlich den Hauptteil des gestohlenen Geldes bekommen. Es sind sichere Anhaltspunkte dafür vorhanden, daß er noch irgendwo einen größeren Geldbetrag verborgen hält. Der wieder herbeigeschaffte Betrag hat sich inzwischen auf 80000 Mark erbhot. Dünisch scheint inzwischen das Geld ausgegangen zu sein. + Bonn, 18. Febr. Man kann es auch übertreiben. Im Bonner Rosenmontagszug marschierte ein Mann, der keiner der beteiligten Vereinigungen angehörte, mit völligentblößtem Oberkorper: er wolle so einen vom Finanzamt Ausgeplünderten darstellen. Der wenig geschmackvolle Spaß bei 10 Grad Kälte hat dem Manne nun das Leben gekostet. Eine doppelseitige Lungenentzündung hat seinen Tod herbeigeführt. Verantwortlich für Politik: Fris Walter: für Wissenschaft und Kunst: Dr Rudol: Greß; für den lokalen provinziellen und allgemeinen Teil: August Reee: für die Frauenwelt und den Unterhaltungsteil: Johanna Tcos: für den Schlußdienst Aloie Raschka: für den Reklame= und Anzeigenteil: Johannes Geckel. alle in Padervorn Verlag u. Rotationsdruck der A=G Weitfälisches Volksblatt" Geschäftliches „d' Innviertler“ nennt sich die täglich ab 7 Uhr abends im Bürgerlichen Brauhaus(Siegmund) gastierende Oberbayevische Schrammel=Stimmungskapelle— drei Herren, eine Dame.— Neben echter. unverfälschter Stimmungsmusik tritt besonders Herr Straßer als urgediegener Humorist in die Erscheinung.— Die Liedervoträge der Sängerin Frida Braml finden beifällige Aufnahme.— Wer einmal einige frohe Stunden verlehen will, der versäume nicht, Siegmund einen Besuch zu machen. Aus Bielefeld und Umgegend Stadt Vielefeld Bielefeld, 19. Februar □ Am ersten Fastensonntag hatte unsere katholische Gemeinde einen segensreichen Tag. Der Nückternheitsapostel P. Elpidius, der hier früher schon zweimal, von den Andersgläubigen eingeladen, vor einer großen Versammlung gesprochen hatte, war jetzt allein für die Katholiken Bielefelds hier tätig. Aus Süddeutschland kommend, wo er in 23 Städten Württembergs und Badens gewirkt, hat er bei uns vier Predigten gehalten. Vor allem die Männerpredigt war überaus stark besucht. Ausgehend von dem. was die katholische Kirche alles getan hat, um die wirtschaftliche Not zu lindern— der letzte Hirtenbrief unseres hochwürdigten Oberhirten legt beredtes Zeugnis ab für die Sorge der Kirche auch auf diesem Gebiete— ging der Redner auf die sozialen Tugenden über: Arbeiisamkeit, Sparsamkeit und Nüchternheit, ohne die die sozialen Wohltaten nichts nutzen. Leider hat der eindringliche Hirtenbrief aller deutschen Bischöfe zum Kampf gegen den Alkoholismus vielfach nicht das nötige Echo gefunden beim katholischen Volke. Auf ihre Gedanken eingehend. gab der Pater der überaus gespannt horchenden Männerwelt viel Aufklärung und Anregung mit ins Leben. Der greifbare Erfolg war ein Zuwachs unserer Krenzbundgruppe um mehr als 100 neue Mitglieder. So können wir uns also jetzt mit ungefähr 200 Mitgliedern den etwa 1000 nichtkatholischen Abstinenten in unserer Stadt würdig zur Seite stellen und wirksam die Rettung, Heilung und Bewahrung der gefährdeten Katholiken, besonders der Jugend, in die Hand nehmen. □ Palästinavortrag. Wer sehnte sich nicht danach, eine Pilgerreise ins hl. Land zu machen, jene Stätten zu sehen, die geheiligt sind durch das Wirken und Leiden des göttlichen Heilandes, jenen Boden zu betreten, der geweiht ist durch seine Schritte! Leider ist es nicht allen vergönnt, das Heimatland des lieben Heilandes zu besuchen. Um so mehr müssen wir es begrüßen, daß am Dienstag, 19. Febr., uns Gelegenheit gegeben ist, eine geistige Reise in die heiligen Gefilde Palästinas zu machen. Pfarrer Dane, ein begeisterter Freund des hl. Landes, der die heiligen Orte im vorigen Herbst besucht hat, wird an dem genannten Tage um ½9 Uhr im gutgeheizten Saale des Vereinshauses uns seine Reise miterleben lassen. Durch zahlreiche Lichtbilder, worunter viele eigene Aufnahmen des Redners sind, wird er seinen Vortrag noch anschaulicher und lebendiger machen, als es seine zündenden Worte vermögen. Kein Palästinafreund wird fehlen, wenn es eine Reise zu den heiligsten Stätten der Menschheit gilt! Der Eintritt ist frei. Eine kleine Gabe für den Verein vom hl. Lande, die bei einer Sammlung abgegeben werden kann, bleibt dem freien Ermessen überlassen. + Betriebsunfall auf dem Hauptbahnhof. Auf dem hiesigen Hauptbahnhof fuhr kurz nach 10 Uhr vorm. eine Lokomotive, die abgestellt werden sollte, auf einen Personenzug von hinten auf. Eine Reihe Fensterscheiben ging im Trümmer. 4 bis 5 Reisende wurden verletzt. Die Nachricht, daß ein größeres Unglück sich hier ereignet habe, ist unrichtig. + Technisches Seminar. Sämliche 33 Bewerber des Technischen Seminars in Bielefeld bestanden die Abschlußprüfung für Hauswirtschafts=, Nadelarbeits= und Turnlehrerinnen. 28 Prüflinge legten auch die Schwimmlehrerinnenprüsung mit Erfolg ab. O Arbeitsjubiläum. Am Sonntag konnte der Hilfsschlosser Karl Rulle, Haller Weg Nr. 108 auf eine 25jährige Tätigkeit bei den Dürkoppwerken A.=G. zurückblicken. * Die Autobuslinie Bielefeld-Osnabrück. In Bad Rothenfelde fand am letzten Freitag auf Anregung der Industrieund Handelskammern Bielefeld und Osnabrück eine Versammlung statt, um zu den Verkehrsverhältnissen auf der Strecke Bielefeld—Osnabrück uno zu der Schaffung einer ständigen Autobuslinie Stellung zu nehmen. Es waren Vertreter der beteiligten Kreise, Gemeinden. Aemter und Städte erschienen. Die Versammlung nahm unter der Leitung von Herrn Eberhardt=Dissen eine Entschließung an, in der mit Bedauern festgestellt wurde, daß seitens der Reichsbahndirektion Münster wiederholt Eingaben zur Verkehrsbesserung unberücksichtigt geblieben sind. Man denkt hier in erster Linie an die wichtige lokale Verbindung zwischen Osnabrück und DissenBad Rothenfelde und an die Einlegung eines beschleunigt fahrenden Zugpaares zwischen Osnabrück und Bielefeld. In diesem Zusammenhang wurden auch die Möglichkeiten erwogen, durch Errichtung einer Autobuslinie Verkehrsverbesserungen zu erzielen. Vorläufig will man abwarten, ob die Reichsbahn den berechtigten Wünschen auf Besserung der Verkehrsverhältnisse nachkommt. Sollte dieses nicht der Fall sein, so soll der Plan der Autobuslinie mit Nachdruck weiter verfolgt werden. = Vergaserbrand. Gestern morgen gegen 10 Uhr wurde die Feuerwehr zu der Fachschule für das Metallgewerbe gerufen. Ein Vergaserbrand, der bei Eintreffen der Feuerwehr schon gelöscht war, ist die Ursache. = Unfug am Feuermelder. In der Nacht vom Sonntag auf Montag wurde am Feuermelder Ecke Wertherstraße= und Weststraße Unfug getrieben. Glücklicherweise gelang es den Passanten, die Täter zu erwischen, die der Polizei übergeben wurden. Eine exemplarische Strafe ist hier am Platze, damit endlich mal das unnütze Alarmieren der Feuerwehr ein Ende hat. # Voranzeige. Eine musikalische Sensation. Am Montag, den 25. d. Mts., 20 Uhr im Stadttheater 1. Klavier=Quartett. Programm: Rameau, Liszt, Debussy, Joh. Strauß usw. Jazz auf vier Flügeln. 8 Schildesche, 18. Febr. Die brennende Pumpe. Das Einfrieren der Pumpen ist in den letzten Tagen wegen des Frostes keine Seltenheit, so daß zu allerhand Mitteln gegriffen wird, um ein Auftauen der Pumpen herbeizuführen. Am letzten Samstag wurde der Klempnermeister B. zu einem Hause gerufen, wo die Pumpe lichterloh in Flammen stand. Die Hausbesitzerin hatte die Pumpe mit allerlei leicht brennbarem Material umpackt und angesteckt, damit das Auftauen schneller vonstatten ginge. Die Flammen griffen aber auch auf das aus Fachwerk bestehende Gebäude über, welches an zu brennen fing. Nur durch das schnelle Eingreifen des Klempnermeisters und der Hausbe vohner konnte eine Katastrophe verhindert werden. Vorsicht bei der Anwendung von Feuer! it Gellershagen, 18. Febr. Grippeferien. Wegen der zunehmenden Grippeerkrankungen in der hiesigen Gegend hat die Schulleitung im Einvernehmen mit dem Kreisarzt und dem Kreisschulrat die 1. und 8. Klasse der Grundschule auf 8 Tage geschlossen. X Herford, 18. Febr. Todessturz des Bürgermeisters Remmert. Einem tragischen Geschick fiel am Sonnabend nachmittag der Bürgermeister Remmert des Amtes Herforo=Hiddenhausen infolge der Glätte zum Opfer. Der Bürgermeister war vor dem Kreishause ausgeglitten und hatte sich infolge des Sturzes einen Gehirnschlag zugezogen, der seinen Tod auf der Stelle herbeiführte. Bürgermeister Remmert wurde am 11. April 1870 in Herford geboren. Seit seinem 14. Lebensjahre stand er im Dienste des Amtes Herford=Hiddenhausen. Nach 38jähriger Dienstzeit wurde er am 19. August 1922 einstimmig zum kommissarischen Amtmann gewählt und am 81. Oktober desselben Jahres vom Oberpräsidenten auf Lebenszeit zum Amtmann ernannt. Viel hat er für sein Amt getan. Er war ein echter Minden=Ravensberger voll innerer Herzlichkeit und geraden Sinnes, der bei seinen Vorgesetzten ebenso beliebt war wie bei seinen Untergebenen im ganzen Amte. Sein Verlust bedeutet für das Amt Herford=Hiddenhausen eine Lücke, die nur schwer wieder zu schließen ist. Namenlose Trauer hat diese Botschaft nicht nur bei seinen Angehörigen, sondern bei allen, die ihn kannten, ausgelöst. Ehrliche wirkliche Trauer steht an der Bahre dieses vortrefflichen Menschen und großen Verwaltungsmannes.(Westf. Ztg.) Aus Lippe p. Detmold, 18. Febr. Fürst Leopold gegen den lippischen Staat. Im Detmolder Landgericht wurde die Klage des Fürsten Leopold gegen den lippischen Staat auf Anfechtung des Domanialvertrages von 1919 verhandelt. Der Fürst wurde vertreten von den Rechtsanwälten Dr. Everling, Berlin(M. d. R.), und Tielker=Detmold. Der lippische Staat wurde von Dr. Müller, Detmold, vertreten. Die Urteilsverkündung soll am 1. März ds. Is. erfolgen. p. Detmold, 18. Febr. Gründung eines lippischen Landgemeindeverbandes. Wie bekannt wird, beabsichtigen die lippischen Landgemeinden sich„u einem lippischen Landgemeindeverband zusammenzuschließen. Zweck dieses Verbandes soll in der Hauptsache die Vertretung der Gemeinden gegenüber dem Staate sein. Die Gründungsversammlung wird bereits in der nächsten Zeit stattfinden.— Der Landtag setzte am Sonnabend vormittag die Einzelberatung des staatlichen Haushaltsolanes fort. Wesentliche Debatten wurden nur beim Wegevau und bei den landwirtschaftlichen Schulen geführt. Es soll erwogen werden, ob in den Fällen, in denen für die Kommunalwege bei den monatelangen Ausbesserungen der Landesstraßen eine Belastung durch den Umleitungsverkehr entsteht, den Gemeinden eine Entschädigung gezahlt werden kann. Der Landtag überwies eine große Anzahl von Positionen dem Hauptausschuß, und verlagte sich auf Mittwoch vormittag. Sport vom Sonntag Im Westfalenbezirk hat sich der Altmeister Arminia Bielefeld nach mäßigem Start wieder an die Spitze der Talelle in der Gruppe Ost gesetzt. Der vorjährige Manster, VfB. Bielefeld, sitzt hier auf dem 2. Platz und hat bei 12 Spielen nur 16 Punkte zu buchen, steht also nach der Papierform nur 1 Punkt hinter den Tabellenersten zurück. Die Bewegung dürfte aber den Arminen nicht mehr werden können.— Der Fall Fortmann, der im Wests#uenbezirk großes Aufsehen erregt hat, wird die Verbandsbehörden noch beschäftigen müssen. Dieser Spieler wurde eigenartiger wie im Bergisch=Märkischen Bezirk, einen Prestigekamo zwischen dem TBA und der übergeondneten Instanz. Dir TBA ist wogen dieser Angelegenheit zurückgetreten und man wird nun abwarten müssen, wie sich der WSV, der Fortmann freigegeben hat, aus der Affäre zichen wird. In der Gruppe West ist die Entscheidung bereits gefallen. In der Tabelle führt die Sp. Vaa. Herten, dicht gefolgt von VfL. Osnabrück und Borussia Rheine. Die Entscheidung im Südwestfalenbezirk liegt zwischen Sp. u. Sp. Hüsten und den VfB. Weidenan. Nachdem Hüsten bis zum Schluß der Sovie mit 2 Punkten Vorspuung geführt hatte wurden sie im letzten Spiel von VfV. Weidenau geschlagen und somit erreichten beide Mannschaften gleiche Punktzzahl von 23 bei 14 Spielen. Beide Mannschaften werden in einem Entscheidungsspiel. das voraussichtlich am 8. Marz in Hagen stattfindet, den Meister ermitteln. Da die Aussichten für jeden gleich günstig sind, ist eine Voraussage über den Ausgang dieses Treffens sehr schwierig. Obwohl Hüsten das technisch bessere Können zeigt, ist der zähe Widerstand der Siegerländer, die auch in der ungüstigsten Lage nicht den Mut verloren, bekannt. Die besseren Nerven dürften dabei ausschluggebend sein. Also abwarten heißt hier die Porale! 10. westsälisches Hallensportfest Bei dem 10. westfälischen Hallensportfest in Lage siegte Eintracht Dortmund mit der Mannschaft Lingnau, Ulrich. Regener, Wenker und Welge mit fast 400 Punkten Vorsprung vor Witten. Auch in den Einzelkämpfen belegten die Dortmunder die ersten Plätze. Lingnau verbesserte sogar seine eigene DT.=Höchstleistung im Steinstoßen von 10.65 auf 10.74 Meter. Ergebnisse: Mannschaftskampf: 1. Eintracht Dortmund 2334 Punkte; 2. Turngemeinde Witten 1970 Punkte; 8. Hagen 1860 1899 Punkte; 4. Turngemeinde Bielefeld 1756 Punkte; 5. Turnverein Recklinghausen 1862 1718 Punkte.— Vierkampf: 1. Lingnau=Dortmund, 2. Ulrich=Dortmund, 3. Regener=Tortmund, 4. Wenker=Dortmund, 5. Hense=Hagen.— Weitsprung: 1. Wenker=Dortmund. 6.64 Meter; 2. Wix=Witten, 6.49 Meter; 8. Jäger=Bielefeld, 6.35 Meter.— Hochsprung: 1. Ulrich=Dortmund, 1.74 Meter.— Kugelstoßen: 1. LingnauDortmund, 14,42 Meter.— Steinstoßen: 1. Lingnau=Dortmund, 10,74 Meter.— Weithochsprung: 1. Hense=Hagen, 3,10 Meter weit, 1.65 Meter hoch; 2. Wix=Witten, 3 Meter weit, 1.60 Meter och.— Stabhochsprung: Regener=Dortmund, 3.40 Meter.— ochsprung aus dem Stand: Hohendahl=Dortmund, 1,50 Meter. P Spielplan des Stadt=Theaters Bieleseld Dienstag, den 19. Febr.,(Ab. A 21) 20—28 Uhr. Neueinstudierung!„Cosi fan tutte“, Komische Oper von Mozart. Mittwoch, den 20. Febr.,(Ab. B. 22) 20—22,15 Uhr„Hokuspokus“ von Curt Goetz. Donnerstag, den 21. Febr.,(Ab. C. 22) 20—22,30 Uhr„Die Marquise von Arcis“, Schauspiel nach Diderot von C. Sternheim. Familiennachrichten aus Bieleseld und Umaegend Geboren: Eine Tochter: Dr. Fritz Elmendopf und Irmgard Elmendorf, geb. Held, Isselhorst. Gestorben: Konrektor i. R. Hermann Mausolf. 68 Fahre. Bielefeld; Beerdigung: Dienstag. 19. Februar, 8 Uhr auf dem Sennefriedhof. Vorfeier 2.40 Uhr; Seelenamt: Dienstag, 7.15 Uhr in der St. Jodokuskirche. August Fortmann, 33 Jahre. Bielefeld, Jöllenbecker Straße 89; Beerdigung: Mittwoch, 20. Februar, 8 Uhr auf dem Sennefriedhof. Vorfeier 2.40 Uhr. Amtmann a. D. Franz Leisnering, 77 Jahre. Bielefeld, Luisenstraße 3; Berdigung: Mittwoch, 20. Februar. 3.80 Uhr auf dem Sennefriedhof. Vorfeier 3.10 Uhr. Johannes Rustemeier. 64 Jahre. Schildesche, Goetbestraße 30; Beerdigung: Dienstag, 19. Februar, 3.30 Uhr vom Trauerhause aus; Seelenamt Dienstag um 7.45 Uhr in der Pfarrkirche zu Schildesche. Johann Heinrich Finkeldey, 86 Jahre, Uerentrup Nr. 50; Beerdigung: Mittwoch. 20. Februar. 2.30 Uhr vom Trauerhause aus. Vorfeier daselbst 2 Uhr. Friedrich Elges, 85 Jahre, Lämershagen Nr. 20: Beerdigung: Mittwoch, 20. Februar, vom Trauerhause aus, Vorfeier daselbst 3 Uhr Fabrikarbeiter Gustav Meyer, 65 Jahre, Kachtenhausen; Beerdigung: Mittwoch, 20. Februar. 15.30 Uhr auf dem Friedhof in Oerlinghausen. Trauerfeier im Hause um 13.30 Uhr. Friedrich Flöthmann, 85 Jahre. Senne 1 Nr. 44; Beerdigung: Dienstag, 19. Februar, 15.30 Uhr auf dem evgl. Friedhofe zu Friedrichsdorf. Vorfeier 2 Uhr im Trauerhause. Bekanntmachung. Zur Verhütung der Weiterverbreitung des Kartoffelkrebses wird auf Grund der Ministerial=Polizeiverordnung v. 27. August 1924 und 29. September 1928 betr Bekämpfung des Kartoffelkrebses der Teil der Gemeinde Sieker nördlich der neuen Kreisstraße Oldentrup— Sieker— Bielefeld als Sperrgebiet gebildet. Innerhalb dieses Gebietes dürfen nur noch krebsfeste Kartoffeln angebaut werden. Die Gemeinde Sieker ist bereit, krebsfeste Saatkartoffeln zu beschaffen und zum Einkaufspreise abzugeben. Bestellungen werden im Geschäftszimmer des Gemeindevorstehers entgegengenommen. Die in der Polizeiverordnung aufgeführten Nutzungsbeschränkungen für verseuchte Felder sind besonders zu. beachten. Abdrücke der Polizeiverordnungen sind beim Gemeindevorsteher zu haben. Zuwiderhandlungen, gegen vorstehende Anordnung werden nach§ 8 der Polizeiverordnung mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafen von 8—10000 Reichsmark oder einer dieser Strafen geahndet. Heepen, den 15. Februar 1929. Der Bürgermeister: In Vertretung Der Beigeordnete Bilz. Oberförsterei Büren verkauft am Freitag, den 22. d. M., von morgens 10 Uhr ab im Ackfeldschen Gasthofe in Büren Rutzholz(Buchen Erlen, Fichten) in großen Losen. 1 Fuhre Nutzholz=Verkauf der Stadt Warburg i. Im Wege des schriftlichen Angebots sollen folgende Hölzer verkauft werden: A. Warburger Wald. 1. 380 Fm. Eichenstämme und Abschnitte 1.—7. Klasse. 2. 280 Fm. Buchenstämme und Abschnitte 2.—8. Klasse. 3. 45 Fm. Fichtenstammbolz 18—88 Klasse. 4. 80 Rm. Erlennutzrollen 2. Klasse und Knüppel. 5. 85 Fm. Fichtenstämme 1a—2a Klasse. 6. 70 Fm. Fichtenstangen 1.—8. und 4. Kl. B. Asselerwald. 1. 218 Fm. Fichtenstämme 18—8a Klasse. 2. 2 Fm. Fichtenstangen 1.—3. Klasse. Angehote mit der Aufschrift„Holzverkauf" sind bis Mittwoch, den 27. Februar er., vorm. 10 Uhr, dem Magistrat in Warburg i. Westf. einzureichen. Die Oeffnung der Angebote erfolgt im genannten Termin. Anbruch wird mit 70% der gebotenen Summe berechnet: Aufmaß nach Homa. Der Warburger Wald liegt etwa 8 km von den Bahnstationen Westheim und Wrexen, der Asselerwald etwa 2 kmn vom Bahnhof Scherfede entfernt. Jede weitere Auskunft erteilen die Förster Pennekamp, Forsthaus Jägerpfad bei Westheim und Guthoff, Forsthaus Asselerburg bei Scherfede. Auch werden die Bestände nach vorheriger Mitteilung im Walde angezeigt. 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Willen entschlief heute morgen 7,45 Uhr sanft und gottergeben nach kurzem, schwerem Krankenlager unsere unvergeßliche, herzensgute Mutter die wohlachtbare Ehelrau Eilsahelh Hallerbach geb. Gödt nach andächtigem Emplang der hl. Sterbesakramente im Alter von 67½ Jahren. Um stille Teilnahme und um ein andächtiges Gebet für die liebe Verstorbene bitten Wilhelm Hallerbach, Vikar und Schwester Paderborn, den 18. Februar 1929. Die Beerdigung findet nach Ueberführung der Leiche am Donnerstag morgen 9,30 Uhr in der Familiengruft in Wanne-Eickel statt. Für die liebe Verstorbene wird ein feierliche: Requiem gehalten am Mittwoch morgen um 7,45 Uhr in der Gokirche. PIAFUTT Dem Herrn über Leben und Tod hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse getallen, heute nachmittag 3 Uhr meine innigstgelieble Frau, unscre gute, treusorgende Mutter, meine liebe Tochter, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante Frau Lehrer Joseph Benkel Anna geb. Pape von uns zu nehmen. Sie starb nach kurzer, schwerer Krankheit, wohlvorbereitet durch einen echt christlichen Lebenswandel, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 55 Jahren. Ihr Leben war selbstlose Liebe. Um ein andächtiges Gebet für die liebe Verstorbene bitten Lehrer Joseph Benkel und Kinder Bellersen, Muddenhagen, Cörbecke(Kr. Warburg) und Dortmund, den 17. Februar 1929 Das feierliche Seelenamt findet statt am Donnerstag, den 21. Februar, morgens 9½ Uhr, danach die Beerdigung. Auto steht am Bahnhof Brakel zum Zuge 8.50 Uhr. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute morgen ½3 Uhr Lehrerin I. R. Sophia Weskamp im 87. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Sie starb nach kurzem schmerzlichen Krankenlager, wohlvorbereitet durch ein lieffrommes Leben und den öfteren Empfang der heiligen Sakramente. Die Seele der Verstorbenen wird dem hl. Opfer der Priester und dem Gebete der Oläubigen empsohlen. Die misslonssc. western vom kos.b. B.ule Neuenbeken, den 18. Februar 1929. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Februar, morgens um 8 Uhr vom Sterbehause Missionshaus) statt, danach Requiem in der Pfarrkirche. Nachruf Am 9. Februar d. J. verschied Herr Hauptlehrer I. R. Eduard Wieseler Derselbe war von luni 1892 bis Oktober 1905 Leiter der damaligen Handwerkerschule, jetzt Gewerblichen Berufsschule für Handwerker in Paderborn. 13 Jahre hat er mit außerordentlicher Liebe und Treue diese Leitergeschäfte geführt und die fachliche Gliederung der Anstalt in die Wege geleitet. Die Schule bleibt ihm zu außerordentlichem Dank verpflichtet und wird sein Andenken steis in Ehren halten. Paderborn, den 15. Februar 1929. Der Direktor und das Lehrerkollegium der Gewerbl. Berufsschule für Handwerker. Statt besonderer Anzeige. Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man vom Liebsten, was man hat muß scheiden. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Sonntag vormittag 3½ Uhr meinen innigstgeliebten Mann, den treusorgenden Vater meiner Kinder, meinen lieben Sohn, unsern lieben Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel und Neffen, den Kraftfahrer Unton Aufenanger nach kurzem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im blühenden Alter von 35 Jahren, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, in die Ewigkeit abzurufen. Um ein stilles Gebet für den Verstorbenen bittet im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Antonie Aufenanger geb Klaas Soest(Kl. Osthofe 28), Natzungen, Brooklyn, den 17. Februar 1929. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Februar, nachmitlags 3 Uhr von der Leichenhalle des Marienhospitals aus statt. Das Seelenamt ist am Freitag vormittag 7,15 Uhr im St. Pa trokli-Dom. Nach Gottes hl. Willen entschlief heute nachmittag gegen 4 Uhr meine liebe, treusorgende Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante geb. Gorichs nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 71 Jahren. Um stille Teilnahme und ein andächtiges Gebet für die liebe Verstorbene bittet Auguste Schmidt geb. Drolshagen Salzkotten, Dortmund, Siegen, Milwaukee(Nordamerika), den 17. Februar 1929. Das feierliche Seelenamt findet statt am Donnerstag, den 21. Februar, morgens ½8 Uhr, danach die Beerdigung. Nachruf Am 17. Februar 1929 starb nach kurzer Krankheit mein langjähriger Krattwagenführer Anton Aufenanger Der Verstorbene war über 18 Jahre in meinen Diensten und stets für das Wohl des Geschäftes sehr bedacht. In ihm verliere ich eine zuverlässige und ehrliche Arbeitskraft. Sein Andenken wird in meinem Geschäfte in dankbarer Erinnerung bleiben. Wilh. Brechtken, Bierverlag Soest, den 19. Februar 1929. FA Nach Gottes bl. Willen entschlief sanit und gottergeben heute morgen 5 Uhr unsere liebe Mutter. Schwiegermutter. Oroßmutter. Urgroßmutter und Tante Witue Josef Poll Magdalena geb. Ikeler im Alter von fast 90 Jahren nach einem frommen Leben, gestärkt mit den Cnadenmitteln unserer hl. Kirche. Im Namen der trauernden Angehörigen: Familie Franz Oblau Paderborn, Bünde, Kloster Ottilienberg(Elsaß), den 17. Febr. 1929. Die Beerdigung findet am Mittwoch. den 20. Februar. nachmittags 3.30 Uhr vom Steibehause Perdinandstraße 21 aus statt. Das Seelenamt ist Donnerstag morgen 8 Uhr in der HerzJesu-Kirche. Heute nachmittag 5.30 Uhr entschlief im Frieden des Herrn, mit allen Tröstungen der hl. Kirche wohlversehen, nach kurzer Krankheit unsere innigstgeliebte Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, die ehrwürdige Schwester Disma geb. Anna Richter Im Orden der Vinzentinetinnen Sie starb im Alter von 62 Jahren und im 38. Jahre ihres Ordensstandes. Ihre liebe Seele empfehlen wir dem Opfer der Priester am Altare und dem Gebete der Gläubigen. Die trauernden Angehörigen Heddinghausen. Leste, Herbram, Paderborn, Wanne, 17. Febr. 1929. Die Beerdigung ist Mittwoch, den 20. Febr., 3 Uhr vom Marienhospital Geseke. Das Seelenamt findet Dienstag, den 26. Febr., 7,30 Uhr in der Kirche zu Boke statt. Pauline Fricke im lugendlichen Alter von 18 Jahren zu sich in den Himmel zu nehmen. Bad Liopspringe, den 18. Febr. 1924 Familie Hermann Fricke Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause Detmolder Straße 55 aus statt. Trauer-Drucksacken leter schnellsiens WestfälischesVolksblatt. Paderborn Das Jahresseelenamt für unsern lieben Vater Schuhmachermeister Heinrich Reker findet Mittwoch, den 20. Februar, 8 Uhr im Dom statt, wozu freundl. eingeladen wird. Für ein 20jähr., m. Mädchen mit abgeschlossener Lyzeumsbildung, ein Jahr Kloster=Frauenschule. musikalisch, wird geeigneter Kinderloses Ebepgar sucht zum 1. Mai oder 1. Juni dieses Jahres ein gutes mittleres Reslaurant oder Gasswirischaft zu mieten evtl. mit Vorkaufsrecht Kaution kann gestellt werden. Gefl. Angebot; unter Nr. 01067 an das Westf. Volksbl., Paderborn. in regem, gutem Hause gesucht, Ang. unt. Nr. 7511 Westf. Vbl. Paderb. C In Trauerfällen bereitwilligst durch unsere Lieferwagen unebaun ADERRORN 8 5 2 5 p S 5 *%8 2 0 5 „# g. : 82 3 69 S en „Lache Bajazzo“. Durch die Presse ging kürzlich eine Notiz. in welcher die Tragik des Schauspielerberufs erschütternd zum Ausdruck kam. Eine bekannte englische Schauspielerin, die in Manchester die Hauptrolle in einem lustigen Singspiel darzustellen hatte, wurde am Heiligen Abend telegraphisch an das Krankenbett ihres in Liverpool im Krankenhaus an einer Lungenentzündung darniederliegenden Sohnes gerufen, weil sein Zustand sich verschlimmert hatte. Die Mutter blieb am Bett des Sohnes bis zu dessen Tod am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages, dann fuhr sie nach Manchester zurück, wo sie noch am selben Avend in der lustigen Rolle auftrat. Auch die folgenden Abende zwang sie sich immer wieder zur Lustigkeit und fehlte bei keiner Vorstellung. Am Silvesterabend aber sollte sie auf Wunsch des Publikums ein altes schottisches Volkslied zugeben, das auch das Lieblingslied ihres Sohnes gewesen war. Da versagten ihr Stimme und Nerven, nach den ersten Tönen des Liedes brach sie in Schluchzen aus und mußte, von ihren Kollegen gestützt, von der Bühne geführt werden. Unauffällig stand diese Nachricht unter vielen andern, unter solchen von Unglücksfällen, Verbrechen, auffallenden Ereignissen und Begebenheiten aller Art, aus denen sich das vielfarbige Bild des hastenden Lebens zusammensetzt. Sie wurde auch mit kaum weniger ruhigen und sachlichen Worten berichtet als jene andern Meldungen, in denen von Diebstählen und Totschlägen, von Verkehrsunfällen und Brandunglücken, von Entdeckungen und Erfindungen gesprochen wurde. Aber während der eilige Leser über jene Nachrichten hinweglas, kaum noch bewegt von ihrem erschreckenden oder zukunftweisenden Inhalt, während er sie, wie tagtäglich, gewissermazen nur zur Kenntnis nahm als einen Beweis, daß die Welt sich noch nicht geändert,— diese eine hielt ihn fest. Hier sprach ein Schicksal stärker an als aus so vielen Geschehnissen, die doch„das Gespräch des Tages“ bilden. in diesen fast allzu schlichten Worten fühlte er, wie das Leben immer wieder in ungebrochener Zeile den Stoff liefert zu Dramen und Romanen, die eines großen Dichters würdig. Wie hatte diese Mutter das tragische Los auskosten müssen, das der Beruf des Komödianten gleichsam wie hinter dem schweren Vorhang der Szene bergen kann! Mußte sie nicht in der Nacht am Sterbebett des Sohnes. den sie in hartem Kampf mit dem Tode wußte, im Geist das ganze Leben ihres Kindes an sich vorüberziehen sehen, nun, da es unaufhaltsam dahinschwand? Und nachdem am Morgen nach durchwachter Nacht der Tod sich ihr am Lager des Sohnes zugesellt und sie dem Dahingeschiedenen die Augen geschlossen hatte, welcher Kampf muß in der von solcher Nacht Ermatteten auf der Rückfahrt getobt haben. bis sie sich dahin durchgerungen. Herz und Hirn trennen zu können und am Abend ein anderes, glückliches und lustiges Leben zu„spielen“. Und dies nun Abend für Abend— ein Bild wie aus der „Menschlichen Komödie" Balzacs, der einmal schildert, wie ein Dichter am Totenbett der Geliebten sich zwingt, beim Schein der Totenkerzen ausgelassene Verse zu schreiben, da ihm keine andere Möglichkeit geboten. die Kosten für das Begräbnis der Toten aufzubringen. Abend für Abend gelang es jener Frau, ihr Herz zum Schweigen zu bringen, gelang so gut, daß das Publikum nichts von dem erschütternden Kampf ahnte und schließlich, hingerissen von dem sprühenden Leben seines Günstlings— das Lieblingslied des toten Sohnes sich erbat. Und die ersten Worte dieses Liedes genügten, die mühsam errungene Fassung zu besiegen und dem verstummten Herzen mit unwiderstehlicher Gewalt sein Recht zu verschaffen. In diesen wenigen Worten erwachte vielleicht die frühe Jugend des Sehnes, da ihn die Mutter das Lied gelehrt, wurde der Heranwachsende lebendig, der dieses Lied vor allen andern liebgewann, stand die lange Todesnacht wieder auf, deren schier endlose Stunden durch den Herzschlag der am Bette wachenden Mutter geronnen waren,— in diesen wenigen Worten erhob sich der Tote und löste den tragischen Zwang, unter dem die Mutter ihr Herz gebeugt hatte. Leo Karth. Dies und Ein triftiger Grund Ein Fräulein in dem zarten Alter, da man schon gar nicht mehr fragt, wie alt sie eigentlich ist. will eine Wohnung mieten. Sie findet auch schließlich eine, die allen ihren vielen Ansprüchen genügt. Nicht zu warm und nicht zu kalt, nicht zu dumpf und nicht zu zugig, nicht zu hell und nicht zu dunkel— kurz, sie war mit der Wohnung ganz zufrieden. Solbst über den Preis konnte man sich einigen, und der Vertrag war so gut wie abgeschlossen. Am nächsten Tage steht das Fräulein wieder da. und erklärt: „Diese Wohnung paßt mir doch nicht; ich verzichte darauf.“ „Ja. um Gottes Willen, was haben Sie denn sonst noch daran auszusetzen! Schönere Zimmer finden Sie doch nirgendwo“, meinte gekränkt der Vermieter,„Sie müssen doch einen triftigen Grund haben.“ „Die Aussicht paßt mir nicht", sagte darauf. sichtlich verlegen, die bejahrte Jungfrau. „Die Aussicht? Wo haben Sie eine schönere? Gegenüber stehen doch nur feine Häuser. das Standesamt und——“ „Ja. das ist es eben! Drüben liegt das Standesamt. Soll ich vielleicht tagaus, tagein zusehen, wie andere Leute dort heiraten?“ Sprach es. und rauschte davon. Viddi An meinen Spazierstock Holla, mein Freund! Wo kommst du her? Lebst du noch? Und so bescheiden stehst du in der Ecke? Ja ja. Bescheidenheit ist eine Zier, aber——— Uebrigens bist du immer schon so selbstlos bescheiden gewesen. Du hattest nie einen eigenen Willen, du gingest stets mit. wohin man dich führte. Ich glaube fast, lieber Freund, das wurde dein Verhängnis Wann ging ich zum letzten Male mit dir aus! Damals als ich die unliebsame Begegnung mit dem Radler hatte, der beim Uebergang über die Straße gegen dein Bein fuhr. Wütend drchte er sich auf dem Rad um und rief mir zu:„Sind Sie krank? Wenn Sie nicht krank sind, warum gehen Sie dann mit einem Stock?“ Damals schämte ich mich deiner. Und ich achtete verstohlen auf die mir Entgegenkommenden und sah, daß keiner von ihnen einen Stock bei sich hatte. Da dämmerte mir, daß du unmodern geworden warst. Und ich stellte dich in den Winkel. Der Stock. einst Zeichen männlicher Kraft und Autorität, war zum Sinnbild der Schwache geworden. Einst eine Waffe, jetz nur als Stütze angesehen. So wandelbar sind die menschlichen Auffassungen! Ja, du gehörst einer alten Zeit an. Du paßtest zum lungen wallenden Bart, zum Nasenklemmer mit der tief herabhängenden Schnur, zum langsamen. würdevollen Gang und zum hocherhobenen Kopf. Du warst das Vademecum der Respektsperson. Bleib in deinem Winkel, lieber Freund. Du fändest dich in der heutigen Zeit nicht mohr zurecht. Du wendest mir deine faste, solide Krücke zu— du willst doch nicht etwa einwenden, du wärest immerhin ein Schutz in diesen unsicheven Zeiten? Lieber Freund dann muß ich dir mitleidig lächelnd erwidern: Du glaubst gar nicht, wiedi Leute deute Jiu=Jitsu können— ganz abgesehen von anderen gefährlichen Waffen. Was vermag dagegen ein Stock? Du bist wirklich sahr naiv, lieber Freund———. E. A. Stein. Aschermittwoch „Was fällt Ihnen denn ein, solchen Lärm zu machen! Was suchen Sie eigentlich noch auf der Straße?" „Meine Wohnung!“ Totengräberhumor In Alt England gav es eine Begräbnisbrüderschaft, die ihre Absichten dem Publikum in folgender Weise mitteilte:„Da es sehr viele Menschen gibt, die sich nicht selbst beerdigen können.. Der Pantoffelbeld „Sie haben sich erlaubt, meiner Frau gegenüber grob zu werden. Herr Schulze?" „Aber sicher, Herr Meier!" „Geben Sie mir die Hand. Herr Schulze! Sie sind ein wahrer Held!" Schlagender Beweis „Was kostet wohl so ein Pelzmantel, wie Sie da anhaben. Herr Meier?" „Eintausendfünfhundert Mark!" „Na, na!“ „Wie. Sie glauben es nicht! Hier ist der Zahlungsbefehl!" Aus Sachsen Doktor:„Von morgen ab dürfen Sie wieder breiige Sachen genießen. Was für Brei mogen Sie gern?“ Patient:„Sputenbrei!“ Iaubehar Ein Roman aus der Welt des Films 1 Von Heinrich Tiaden (17. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ich möchte mich mit Ihnen über die Logik dieses Standpunktes nicht auseinandersetzen,“ sagte Joe Daniels resigniert und griff zu seinem Hute, diesmal aber endgültig. Er reichte Geraldine zum Abschied die Hand. „Ich bin Ihnen herzlich dankbar, daß Sie mir für so unerfreuliche Dinge so viel Zeit und Geduld geopfert haben. Seien Sie mir nicht böse. Hoffentlich ist unsere nächste Unterhaltung erfreulicherer Art.“ Als er gegangen war, saß Geraldine eine Zeitlang starr und unbeweglich in ihrem Stuhl und blickte auf einen Punkt. Und plötzlich verbarg sie ihr Gesicht in den Händen und tat etwas, das nur sehr wenige jemals bei Geraldine La Mara gesehen hatten— sie weinte. Ein schlürfender Schritt ließ sie zusammenfahren. Bevor sie die verräterischen Tränen auf ihren Wangen getrocknet hatte, stand Shi=tang vor ihr, der chinesische Hausmeister. Er lächelte, vergnügt und hämisch, und deutete mit dem Daumen über seine Schulter hinaus „Er hat Verdacht, scheint mir. Er kommt öfter als sonst.“ „Von wem sprichst du?“ herrschte Geraldine ihn zornig an. „Ei, von ihm, Mr. Daniels,“ antwortete der Chinese mit einer tiefen Verbeugung.„Es ist so spassig zu sehen, wie er spioniert und schnüffelt und in alle Winkel schaut. Als lägen die Giftpakete hier so offen herum. Jetzt hat er noch einen anderen mitgebracht, den Deutschen, Mr. Brandt. Der soll ihm wohl suchen helfen. O wirklich, es ist äußerst komisch zu sehen.“ Und er lachte lautlos in sich hinein, mit zitternden Schultern und breitgezogenem Munde. Geraldine betrachtete ihn mit unverhohlenem Abscheu. „Eins will ich dir sagen, Shi=tang. Sowohl Daniels als auch Brandt ist mein Freund. Ich schätze sie. Was auch kommen mag, keine Fingerspitze darf sie anrühren. Hast du das verstanden?“ Shi=tang verzog sein Gesicht zu einem listig=diplomatischen Lächeln. „Niemand stimmt dem so freudig zu wie Ihr ergebenster Diener Shi=tang," versetzte er, mit unzähligen Verbeugungen. „Ich werde natürlich nie wagen, mich an den berühmten weißen Herren zu vergreifen. Aber Sie wissen, Miß La Mara, daß ich alles, was hier im Hause vorgeht, dem Meister melden muß. Bis jetzt muß ich ihm noch nichts Bestimmtes melden. Was ich kürzlich im Garten hörte, das waren Worte, die ich vergessen will „Welche Worte?“ fragte Geraldine hastig und ihre Stimme hatte einen furchtsamen Klang. „Vom Hälsebrechen und so.“ sagte der Chinese grinsend, mit einer Gebärde tiefster Verachtung.„Dieser hereingeschneite junge Narr aus Deutschland soll seinen eigenen Hals in acht nehmen.“ „Was er sagte, richtete sich gar nicht gegen euch.“ „Nein, gegen die Feinde von Miß Carma. Aber leider sieht Miß Carma in uns ihre Feinde.“ „Und nicht mit Unrecht.“ „Im Gegenteil, sehr mit Unrecht. Solange sie tut, was wir wollen, sind wir ihre ergebenen Freunde.“ „Und ich?“ fragte Geraldine mit deutlich wahrnehmbarer Erbitterung. „Sie?“, Shi=tang verbeugte sich bis zur Erde.„Sie sind die Freundin unserer Freundin Monna Carma.“ „Mit anderen Worten, was sich auf sie bezieht, das bezieht sich auch auf mich.“ Der Chinese zog seine Schultern bis zu den Ohren in die Höhe. „Ich weiß nicht, wie der Meister hierüber denkt. Ich habe Ihretwegen keine Aufträge. Bis jetzt nicht.“ „Lüge nicht! Als wenn ich nicht deutlich genug bemerkte, daß meine Schritte ebenso bewacht werden wie die meiner Freundin.“ „Bewacht— nein— man achtet auf Ihre Sicherheit. Sie wissen, daß in Los Angeles und Hollywood durchschnittlich fast jeden Tag ein Mord verübt wird. Es ist schlimm mit der Unsicherheit. Welch ein schrecklicher Verlust, wenn Ihnen eines Tages etwas zustieße! Und— es wäre nicht unmöglich, daß einer von den Unzähligen, die in Leidenschaft für Sie entbrannt sind, eines Tages vom Wahnsinn ergriffen würde. Aber Ihr Leben ist für uns kostbar, weil wir wissen, daß Miß Carma ohne Sie zusammenbrechen wurde. Sie ist sehr werch und zerbrechlich. Sie fürchtet sich leicht.“ „Nie lange soll dieses Martyrium eigentlich noch dauern?“ „Nicht mehr sehr lange. Der Meister hat bald so viel Geld beisammen wie er will. Dann hören wir auf und gehen nach China zuruck. Miß Carma ist dann frei und kann tun, was sie will.“ „Also wie lange noch?“ „O— ein Jahr— oder fünf Jahre— oder zehn. Ich weiß es nicht genau. Der Meister ändert sehr oft die Höhe der Summe, die er beisammen haben will.“ „Und wenn ich nun diesen ganzen niederträchtigen Handel Herrn Daniels enthüllen würde?“ Shi=tang lächelte äußerst vergnügt. „O. Sie haben schon oft davon gesprochen und es noch nie getan. Sie werden es auch in Zukunft nicht tun. Denn Sie wissen ganz genau, daß das Ihr Tod wäre. Ihr ganz sicherer Tod, Miß La Mara. Ich kann Gedanken lesen. Bevor Sie uns verraten hätten, würde ich Ihnen die Absicht, das zu tun, vom Gesicht ablesen. Natürlich dürfte ich den Verrat nicht zulassen. Ich müßte ihn verhindern. Ich dürfte keineswegs dulden, daß Sie sich selbst ins Verderben bringen.“ „Und wenn ich nun trotzdem die Absicht hätte, es zu tun?“ höhnte sie.„Wie wolltest du es dann verhindern?" „Wie?“ Des Chinesen Miene wurde nachdenklich. „Es gibt viele Möglichkeiten. Aber alle haben für Sie und Miß Carma dieselben Folgen. Alle würden mit Ihrem Leichenbegängnis endigen. Und das wäre für so junge, schöne und reiche Damen doch sehr unerwünscht!" „Shi=tang, du bist ein Teufel in Menschengestalt! Und dein Meister ist der Oberste aller Teufel!" „O nein, gewiß nicht,“ wehrte Shi=tang bescheiden ab.„Der Oberste der Teufel ist sicher kein schmutziger Gelber. Er wird Amerikaner sein— oder Euroväer. Sicher ist er von besserem Blut als wir armen schlechten Chinaleute. Wir sind nur seine ganz, ganz kleinen Kreaturen.“ Geraldine konnte plötzlich das scheußlich grinsende Gesicht nicht mehr ertragen. Sie drehte das Gesicht dem Fenster und winkte dem Chinesen heftig zu, hinauszugehen. Als sie dann nach einigen Sekunden den Kopf wieder zurückwandte, war die Stelle, wo Shitang gestanden hatte, leer. Zwölftes Kapitel. James Franklin stand unter Hochdruck. Solche Tage hatte er in seiner Künstlerlaufbahn noch nicht erlebt. Er hatte eine Aufgabe mit großen Zielen und weitgehenden Kompetenzen. Die Unterredung zwischen Geraldine, Bert Brandt und Franklin hatte stattgefunden, und die beiden Filmschöpfer hatten in dem Dramaturgen einen für seine Aufgaben begeisterten Assistenten gefunden. Man hatte ihm über alles das, was in der nächsten Zeit unternommen werden würde, strengstes Stillschweigen gegen jedermann auferlegt. Von diesem Augenblick an ging James Franklin umher wie das Symbol des Geheimnisses und des Schweigens. Er preßte seine Lippen so fest aufeinander, daß es aussah, man bedürfe eines Brecheisens, um ihn zum Reden zu zwingen. Geraldine und Brandt amüsierten sich über ihn. Doch nur in der Stille und wenn sie unter sich waren. Sie zweifelten nicht daran, daß dieser junge Mann ihnen sehr wertvolle Dienste leisten werde. Was ihm etwa an Erfahrung noch abging, das ersetzte er durch Eifer, Begeisterung und Tatkraft. Uebrigens stellte sich schon bei der ersten Unterredung heraus, daß er weit mehr wußte, als Geraldine ihm zugetraut hatte. Ueber die Möglichkeit des Photographierens unter Wasser war er genau genug unterrichtet, um die Versuche auf der Basis der bisher gemachten Erfahrungen aufzubauen. James Franklin war ein Optimist, wie der Künstler, zumal ein junger, es sein muß. Aber kein blinder. Als er erkannte, um was es sich handelte, war er sich der zu überwindenden Schwierigkeiten ganz bewußt. Zugleich aber auch der Tatsache, daß ein großer Teil von ihnen hinweggeräumt ist, wenn man von ihrer Besiegbarkeit fest überzeugt ist. Bert Brandts Ankündigung, daß man„morgen“ mit den Versuchen beginnen werde, hatte sich als zu kühn erwiesen. Es ging nicht so schnell. Allerlei Vorbereitungen mußten getroffen werden. Unter anderem brauchte man geschickte Taucher. Franklin versprach, das alles zu besorgen— doch nicht binnen 24 Stunden. Das nächste, was unternommen werden sollte, war ein Ausflug zum San Franzisquito=Canon, um am Ufer des Staubeckens des St. Klaraflusses alles Notwendige festzusetzen. James Franklin rechnete aus, daß er eine Woche brauche, um die erforderlichen Requisiten auf den unbequemen Wegen durch den Canon an Ort und Stelle zu schaffen. Dagegen war nicht viel zu sagen. Auch kam es trotz der Ungeduld aller Beteiligten jetzt auf eine Woche mehr oder weniger nicht mehr an. Da setzte eine veränderte Disposition im Arbeitsplan der „Protos“ das ganze Unternehmen auf eine andere Grundlage. Bei Tex Braddon schien der Besuch Joe Daniels Wunder gewirkt zu haben. Zu allgemeiner größter Verwunderung— es gingen bereits Gerüchte von einem hoffnungslosen Zustand— erschien er am nächsten Tage plötzlich im Atelier. Er sah zwar zum Erschrecken aus, war aber in seinem Wesen wie immer. Als wäre nichts geschehen, stürzte er sich in die Arbeit. Einige Szenen wurden gekurbelt, dann— während einer Arbeitspause— erschien Mac Murphy in Braddons Büro. Zwischen den beiden Männern fand eine Unterredung statt, von der dieser und jener des Personals einiges erschnappte. Allem Anscheine nach hatte der derbe Mac mit möglichster„Offenheit" zu seinem Kollegen— eigentlich Untergebenen— geredet. Entweder war Tex zu dieser Stunde so ziemlich mit seiner Energie fertig oder von der Wahrheit dessen, was der grobe Mac ihm unterbreitete, sehr überzeugt; denn der Redende war immer nur Mac Murphy gewesen. Tex hatte alles schweigend eingesteckt. Und als dann beide wieder zum Vorschein kamen, konnte jeder deutlich genug erkennen, daß sie die allerbesten Freunde waren. In aller Eile wurden nun die bisherigen Arbeitspläne umgestoßen, weil der Indianerfilm, an dem Mac arbeitete, mit größter Beschleunigung vollendet werden mußte. Dazu war nötig, daß die Regisseure mit ihrem Stab, einer Anzahl Schauspieler und einem ganzen Train von Requisiten etwa 200 Kilometer nordwärts ins Gebirge gingen. Dort war die Szenerie für einen Teil des Films in fast idealer Weise vorhanden. Wilde Felsenlandschaft mit gigantischen Formationen, tiefe Taleinschnitte, Höhlenlabyrinthe, so etwas wie Urwald, Wasserfälle. An der Expedition sollte Bert Brandt teilnehmen, um einen Einblick in diesen Teil des Betriebes zu bekommen; Geraldine war in dem Film beschäftigt. Mac Murphy und Tex Braddon hatten die Oberleitung, und James Franklin wurde ihnen als Adjutant beigegeben. Er war in einer Stimmung wie ein Kind zu Weihnachten. Ganze Füllhörner beglückender Verwendungen wurden auf einmal über ihn ausgeschüttet. Er hielt Bert Brandt in dieser Hinsicht für den Verantwortlichen und wäre jederzeit bereit gewesen, für ihn durch Wasser oder Feuer zu gehen. Bei dieser Gelegenheit wollte dann das Trio wegen„Orgie in Gold“ den nur geringen Abstecher zum San FrancisquitoCanon machen. 8 Mehrere Tage waren vergangen. Alles Nötige war geschehen, und die Abreise sollte am nächsten Morgen in früher Stunde vonstatten gehen. Bert Brandts Koffer standen schon gepackt, und er war eben im Begriff, noch einen Besuch bei Joe Daniels zu machen, um über seine zweite Zusammenkunft mit Frau Smiles zu berichten, als der Beamte bei ihm eintrat. „Ausgezeichnet, daß Sie kommen!" rief Brandt ihm entgegen. „Eben wollte ich zu Ihnen gehen. Die letzten Tage waren für mich mit allerhand Besorgungen angefüllt. Sie wissen, daß es morgen ins Gebirge geht.“ „Ich weiß es. Haben Sie Neuigkeiten für mich?“ Er ließ sich in einen Sessel nieder und zog seine Pfeife hervor. „Jawohl. Und wie ich annehmen darf, sehr interessante.“ „Schön. Ich habe auch welche. Aber erzählen Sie zuerst.“ „Also ich war gestern abend abermals bei Frau Smiles. Diesmal war sie keine indische Prinzessin, sondern eine englische Lady. Und ich muß sagen, daß sie diese Rolle mit einem so hervorragenden Geschick spielte, als sei sie in einem Londoner Peers=Palaste geboren. Ihre Kleidung war geschmackvoll und ihr Benehmen ganz einfach distinquiert. Sie war ganz Dame. Mit der einzigen kleinen Abweichung allerdings, daß sie mir selbst die Entreetüre öffnete und nicht die alte Negerin— von der ich Ihnen übrigens auch absonderliche Dinge erzählen werde. Nun— es war ganz nett. Wir haben uns vortrefflich unterhalten. Wenigstens ich. So gut, daß ich hin und wieder vergaß, zu welchem Zwecke ich der Gast der Dame war. Frau Smiles war ganz anders als bei meinem ersten Besuch. Viel sympathischer. Im Wesen zurückhaltender. Von irgendeiner Art von Anpreisung oder Zurschaustellung ihrer Person war gar keine Rede. Sie plauderte wirklich amüsant, beinahe interessant.“ (Fortsetzung folgt.) — borgen Sie mir 50 Mark Eine Tragödie in Briefen Von Frank Smetana 1. Brief „Mein lieber und verehrter alter Freund! Erinnern Sie sich noch, wie wir heute vor zehn Jahren zusammen in B. waren, anläßlich der Tagung des internationalen Brieftauben züchterverbandes? O. das waren schöne Zeiten und ich kann nur mit Wehmut an sie zurückdenken. Wie gern hätte ich mit Ihnen. meinem alten und langjährigen Geschäftsfreunde, eine Vereinbarung getroffen, daß wir einmal mit unseren lieben Frauen zusammenkommen und fröhlich an die guten alten Zeiten zurückgedacht hätten. Gern hätten wir Sie eingeladen, uns einmal mit Ihrer Gemahlin zu besuchen. aber leider— leider ist meine Frau erkrankt und ich habe schwere geschäftliche Sorgen. Wir befinden uns in einer mißlichen Lage, es geht uns nicht gut. ich sage es Ihnen ganz offen Darf ich. in Erinnerung an die vergangenen schönen Tage, an Sie eine kleine Bitte richten? Wollen Sie uns in umerer Not halfen— und uns 50 Mark borgen auf wenige Tage— längstens bis zum Ersten, also in zehn Tagen? Sie wären unser Helfer unser Retter in der Not. Mit herzlichsten Grüßen, besten Empfehlungen und tiefstem Dank im voraus, bin ich mit der größten und vollkommensten Hochachtung Ihr Hans W.“ 2. Brief „Lieber Herr M.! Ich wollte Ihnen am Ersten das Geld zurücksenden, das Sie mir freundlicherweise gelichen haben, aber es war etwas dazwischen gekommen, daß es mir zu meinem Bedauern unmöglich machte, mein Versprechen einzuhalten. Bitte geduldigen Sie sich noch 14 Tage! Mit Gruß und Hochachtung Ihr engeendfer Hans W.“ 3. Brief „Sehr geehrter Herr M.! Entschuldigen Sie, daß ich den vor drei Wochen angegebenen Termin des Geldzurückzahlens nicht eingehalten habe. Das Geld folgt in drei Tagen. Ich hoffe gern, daß Sie mit meiner Saumseligkeit Nachsicht haben werden. Ich begrüße Sie voller Hochachtung als Ihr Hans W.“ 4. Brief „Geehrter Herr M.! Sie schreiben in Ihrem gestrigen Briefe, ich hätte so lange geschwiegen und nichts von mir hören lassen. Ich nahm Ihre Geldsache nicht so wichtig, da ich ja weiß daß Sie in Verhältnissen leben. wo Ihnen ein solcher Betrag nicht so schmerzlich erscheinen wird. Ich denke nächste Woche bestimmt an Sie. Mit höflicher Begrüßung und hochachtungsvoll Hans W.“ 5. Brief „Geehrter Herr! Bekenne mich zum Empfang Ihres vorgestrigen Schreibens. In Beantwortung desselben teile ich Ihnen mit, daß ich momentan nicht in der Lage bin, bewußten Betrag zu zahlen. Ich nehme an, daß Sie mir die Summe noch einige Wochen, längstens ein Vierteljahr, stunden können. Hochachtungsvoll Hans W.“ 6. Brief „Herrn M. Hier. Ich hätte es nicht für moglich gehalten, daß Sie mich um einen Betrag von fünfzig Mark mahnen würden. nachdem wir mehr als zehn Jahre zusammen gearbeitet haben und in B. sogar familiär verkehrten. Ich muß Ihnen sagen, daß mich Ihr Schreiben gründlich enttäuscht hat, und daß es mir leid tut. Sie jemals zu meinen Freunden gerechnet zu haben. Es scheint Ihnen nichts vom sogenannten ungeschriebenen Ehrenkodex zwischen gesellschaftlich verkehrenden Geschäftsleuten und Freunden bekannt zu sein! Ich bedaure überhaupt, mich mit Ihnen wegen dieses geringfügigen Betrages in Briefwechsel eingelassen zu haben und möchte ersuchen, mich in Zukunft nicht mehr mit devartigen Zuschriften zu behelligen! Außerdem bin ich gegenwärtig nicht in der Lage, Ihrem Ansinnen um Zahlung nachzukommen und muß ich Sie dieserhalb auf den Klageweg verweisen. Hans W.“ kostbare Flöte Von Richard Hanns Hoffmann Das kleine Privatkonzert Seiner Erlaucht des regierenden Grafen von Herbenstreit=Odenwaaloe war glänzend ausgefallen. Mitwirkende und Zuhörer bildeten ausschließlich die Verwandten Seiner Erlaucht. Es war ein Konzert, wo man sich so ganz„unter sich“ fühlte, wie die alte Prinzessin von Schludersbach bemerkte. Es hätte freilich ein wenig mehr Kunst, ein wenig mehr Handwerk dabei sein können, indem man einige der Virtuosen vom Fach aus der Stadt gebeten hätte. Aber die Gesellschaft, die sich auf dem Schlosse Seiner Erlaucht einzufinden pflegte, bildete sozusagen einen Kreis iin sich. Es war dies zur Zeit, ehe die Herren Mirabeau und Lafayette auftraten, zu einer Zeit, da sich das Adelsbewußtsein noch stark fühlte. Und einer der treuesten und echtesten Aristokvaten war Seine Erlaucht, der junge Roichsgraf von Herbenstreit selber. Er spielte in dem Hauskonzert sein Instrument, die Flöte. Alles war entzückt davon, sogar die Dienerschaft, die an den Türen zuhören durfte. Auch die Zose Margery lauschte; auf Seine Erlaucht besonders. Aber wie sonderbar! Er, der nur mit kühlem Lächeln sprach, im Zorne nur leise redete, nur mit Gleichgeborenen konversierte, er blies die Flöte so herrlich, wie sie das arme Ding noch nie und nirgends gehört. Er schien ihr hier zu fühlen wie andere Menschen. In seiner Musik war er nicht mehr der Herr, der kühl über anderen stand, da freute er sich über grüne Wiesen, hatte ein goldenes Lachen, ja, er liebte sogar— liebte wie andre Staubgeborene; er kannte die Träne und kannte die Seligkeit junger Liebe! O du liebe Flöte! In dir war also seine Seele verborgen, diese wundevbave Seele, die sich nie und nimmer zeigte bei dem stolzen, hochmütigen Manne! O du liebe, liebe Flöte! Am anderen Morgen, als das erste Tagesrot die Unordnung im Konzertsaale überstrahlte und Margery und der alte Dienr Beniot eben dabei waren, alles wieder in Ordnung zu bringen. konnte Margary sich nicht enthalten, die hervliche Wunderflöte zur Hand zu nehmen, die ihr gesagt hatte, daß auch ihr stolzes, hohes Idoal eine Seele habe, eine schöne, glühende Menschenseele, und— sollte sie es wagen, ihren Mund auf die Stelle zu drücken, die seine Lippen berührt hatten...? „Na, Jungfer, hurtig! Helf' sie mir zusammenräumen, und trödle sie nicht so lange!“ rief der allmächtige Beniot zu ihr berüber. Ach, sie trödelte ja nicht! Sie war nur so erschrocken. Denn durch die offene Saaltür hatte sie Seine Erlaucht erblickt, den Frühaufsteher, der gern um solche Morgenstunde in den Park hinunterging. Und sie hatte. gerade als sie die Flöte küßte, sein dunkles. stolzes, aber auch ein wenig müdes Auge auf sich gerichtet gesehen. Sie konnte nichts in seinen Blicken lesen. Aber die ganze Welt schien ihr zu versinken. Noch am gleichen Tage hörte sie im Dienstbotenzimmer, wie Benoit, der gern den Kunstverständigen spielte, sagte:„Das ist wieder einmal eine sonderbare Laune von Seiner Erlaucht. Hatte seine Flöte so lieb und es war die beste Flöte, die man auf weit und breit hören konnte. Hatte sie vom König Ludwig in Frankreich selber zum Geschenk bekommen. Und gibt sie heute vormittag mir und sagt:„Da. leg' sie in die Rumpolkammer, oder schenke sie dem Dorfmusikanten! Und künftighin sorge dafür, daß meine Flöte— ich habe heute schon um eine neue geschrieben— gleich nach jeder Produktion auf mein Zimmer geschafft werde.“ Arme Margery! Nur einmal hatte sie das Glück gehabt, mit ihren Lippen die Stelle zu berühren, an der sein Mund gelegen hatte, und so teuer mußte es nun— die Flöte bezahlen! bn S S *** 5 9 S S. n SES K—.— *e Sr* 2 g2.8 —* B Saß 9S 7. .— E.8 3* 9. . G#• * S 3Rs 5 □ S. S. 8 9 E S S. □ □ — □ □ 320 S. ** E: * □ □ 0 □ — 2 9 * D: — 8) 9 □ # 8 S C * 9 □ B 8 ( 2 ** E Kein Tauwetter in die vereisung hält noch an Die Wetterlage in Europa in Berlin, Deutschland und 18. Febr. den Nachbar= Ueber die Wetterlage ländern wird berichtet: Im Nordosten und Südwesten Deutschlands ist es noch sehr kalt geblieben. Königsberg und München hatten heute früh 18 Grad Kälte, Frankfurt a. M. 16 Grad, Karlsruhe 14 Grad Kälte; dort ist auch Aufheiterung eingetreten. Im übrigen Deutschland hat sich die niedrige Bewölkung gehalten und die Temperaturen bewegen sich zwischen 6 und 9 Grad unter Null. Die Schneefalle haben allgemein aufgehört. Es besteht die Möglichkeit, daß die Aufheiterung von Nordosten her sich etwa weiter nach Westen ausdehnen wird und damit auch in Mittel deutschland wieder eine allgemeine Verschärfung des Frostes eintreten wird. Dagegen ist nicht zu erwarten, daß in den nächsten Tagen wieder eine so starke Kälteveriode, wie sie im Anfang Februar auftrat, kommen wird. Die Tagestemperaturen dürften sich im mittleren Norddeutschland zwischen 4 und 6 Grad unter Null halten. Nennenswerte Schneefälle sind ebenfalls nicht mehr in Aussicht. Im östlichen England ist es noch sehr kalt, in London waren heute früh sieben Grad Kälte. Auch Ostfrankreich hat durchschnittlich bis zu 10 Grad unter Null. Dagegen ist in Oberitalien eine leichte Milderung der Kälte zu verzeichnen. Rom hatte heute früh vier Grad Wärme. Auf dem Balkan ist allgemein wieder Frost ein getreten und ganz Nord= und Osteuropa ist nach wie vor sehr kalt. Am Sonntag besuchten Tausende von Ausflüglern die Täler des Oberrheins und der Mosel, um das seltene Schauspiel der Bereisung sich anzusehen. In Aßmannshausen und verschiedenen anderen Orten veranstalteten die Gastwirte Eisfeste. Bei Engers und St. Goarshausen brachen zwei mit Eisen beladene Schiffe in der Mitte durch und versanken. Besonders hart wurden die Großstädte an der Wupper durch die Kälte betroffen. Ueberall herischt große Wassernot, hervorgerufen durch die vielen Rohrbrüche. In Barmen mußte man Schnee auftauen, um das nötigste Wasser zu erhalten. In Elberfeld leidet die Bevölkerung so sehr unter dem Wassermangel, daß die Stadlverwaltung dazu übergehen will, die Wasserabgabe zu rationieren. Der Verkehr zwischen Deutschland und Skandinavien Hamburg, 18. Febr. Der Eisenbahnverkehr von Deutschland nach Schweden und Dänemark und zurück wurde am Sonntag durch Eis und Echnee unterbunden. Die Hamburger D=Züge von und nach Warnemünde und Saßnitz erhielten keine Fähranschlüsse mit Dänemark und Schweden. Wegen des in Schweden herrschenden Schneesturmes mußte auch der Rückflug des in Hamburg eingetroffenen Postflugzeuges nach Schweden am Sonntag unterbleiben. Im Großen Belt ist der Verkehr ganz unmöglich. Zwischen Seeland und Fünen konnte keine Fähre den Belt überqueren. Der Eisbrecher „Tyr" verlor die Schraube, die Eisbrecherfähre„Jylland“, die ihm zu Hilfe eilte, konnte ihn nicht erreichen. Vor Klitmöller strandete, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, der deutsche Trawler„Hai". Seine Besatzung konnte an Land gebracht werden. Die Insel Anholt ist vom Eise blockiert. Flugzeuge versorgen sie mit Lebensmitteln. Auf der Insel soll sich eine deutsche Schiffsbesatzung von 15 Mann befinden. An der Nordseite der Insel soll der Lübecker Dampfer„Konsul Suchau“ im Eise festsitzen. Im Nordseegebiet stellen sich für die Großschiffahrt Wilhelmshafener Hafen größere Schwierigkeiten Vor den Schleusentoren hat sich durch Uebereinanderim ein. schieben und Festfrieren eine drei Meter starke Eisdecke gebildet und alle drei Einfahrten für die Schiffahrt gesperrt. Nach Ansicht der deutschen Seewarte ist mit einer leichten Verschärfung des Frostes zu rechnen, auch weitere Schneefälle erscheinen nicht ausgeschlossen. Der Kampf mit der Ostsee Kiel, 18. Febr. Nachdem die Versuche die Linienschiffe„Elsaß" und „Schleswig=Holstein“, am Sonnabend, die Eisbarren in der Kieler Bucht zu durchbrechen, trotz stundenlanger Bemühungen — die„Elsaß“ hatte z. B. 14 vergebliche Anläufe unternommen— gescheitert sind, haben die Linienschiffe bis auf weiteres ihre Eishilfe einstellen müssen. Die Ruhepause wird inzwischen zur Ausbesserung leichter Schäden ausgenutzt werden, die sich die Schiffe bei ihrer Eishilfstätigkeit zugezogen haben. Die Sonntagsabfuhr ein Mißerfolg Berlin, 18. Febr. Die Absicht der Berliner Reichsbahndirektion, im Einverständnis mit dem Polizeipräsidium den Sonntag für die Entladung der auf den Güterbahnhöfen stehenden Kohlenwaggons ausnutzen zu lassen, hat sich, einer Mitteilung der Moatag zufolge als völliger Fehlschlag erwiesen. da nur wenige Kohlenhändler der Aufforderung gefolgt und zur Sonntagsarbeit erschienen waren. So stehen also immer noch auf den Ladeschienen der Bahnhöfe hunderte von Waggons mit Kohlen. Koks oder Briketts, während die Läden in der Stadt leer sind. Zu Fuß über den Rhein Cleve, 18. Febr. Das ungewöhnliche Erlebnis, den Rhein an seiner breitesten Stelle auf deutschem Gebiet zwischen Cleve und Emmerich zu Fuß überschreiten zu können, hatte gestern große Menschenmassen angelockt. Die Straßenbahn hatte einen Sonderverkehr bis zum Rhein eingerichtet, der aber nicht ausreichte, viele Hunderte legten infolgedessen den zwei Stunden weiten Weg zum Rheinufer zu Fuß zurück. Da aus Besorgnis vor etwaigen Katastrophen der Vekehr über das Rheineis geregelt war und Passierscheine ausgegeben wurden, ließ sich feststellen, daß gestern etwa 15000 Personen den Strom auf diesem ungewöhnlichen Wege überquert haben. Fliegerlandung auf dem Königssee Berchtesgaden, 13. Febr. Zum ersten Male landete am Sonntag nachmittag auf dem vollständig zugefrorenen Königssee ein Flugzeug der österreichischen Verkehrsfliegerschule. Beim Aufstieg überquerte das Flugzeug auf seinen stiartigen Kufen fast den ganzen See und nahm dann nach einigen kunstvollen Schleifen Richtung Berchtesgaden. Besserung im ungarischen Eisenbahnverkehr Budapest, 18. Febr. Bis heute wurden 10 verschneite Strecken der ungarischen Eisenbahn wieder freigelegt. Nunmehr sind noch 18 Lokalstrecken außer Betrieb. Die Verbindung mit dem ungarischen Kohlenrevier ist wieder hergestellt. Außerdem sind aus der Tschechoslowakei 818 Kohlenwaggons eingetroffen. Die Donau=Save=Adria=Eisenbahn teilt mit, daß gestern aus den westlichen Strecken ihrer Gesellschaft der Verkehr voll wieder ausgenommen wurde. Ban den Velden Der neue Generaldirektor des Volksvereins Berlin, 18. Febr. Volksverein für das katholische Deutschland hat sich bekanntlich am Ende des vorigen Jahres neue Satzungen gegeben und auch einen neuen Vorstand gewählt. Wesentlich war dabei die Beteiligung der größten katholisch=sozialen Organisation an der Leitung und an der Verantwortung des Volksvereins und die Ausweitung seiner Ziele. Damals führte die Geschäfte der Zentralstelle vorläufig der frühere Reichsarbeitsminister Dr. Brauns. Der neue Vorstand des Volksvereins nahm als Generaldirektor schon damals den bisherigen Generalsekretär des FranziskusXaverius=Vereins in Aachen, Herrn Josef van den Velden, in Aussicht Die erzbischöfliche Behörde in Köln hat Herrn van den Velden bereitwillig zur Uebernahme der Leitung der Zentralstelle des Volksvereins beurlaubt, sodaß Herr van den Velden am 1. März seine Tätigkeit bei der Zentralstelle des Volksvereins in M.=Gladbach als deren Generaldirektor antreten wird Herr van den Velden ist geboren im Jahre 1891, zum Priester geweiht 1915 und war in der Seelsorge zunächst in M.=Gladbach und später in einer neu gegründeten Gemeinde in Rheydt tätig. Schon bald trat er in engere Fühlung zur Zentralstelle des Volksvereins und zu den dort tätigen Herren. Seit 1926 stand Herr von den Velden an der Spitze der Geschäftsstelle des Franziskus=Kaverius=Missionsvereins und hat diesen wesentlich auf= und ausgebaut. Möge ihm auch an der Spitze des Volksvereins im Interesse der katholischen Sache und ihrer wichtigsten Belange eine segensreiche Wirksamkeit beschieden sein. Um die„Arbeitsmethode“ in Paris Paris, 18. Febr. Havas berichtet über die heute vormittag abgehaltene Sitzung des Sachverständigen=Ausschusses. Der Beschluß, heute nachmittag keine Sitzung abzuhalten, ist gestern erfolgt, weil der Ausschuß es für notwendig hielt, daß seine Mitglieder zusammentreten, um sich freier als in einer offiziellen Sitzung über das nunmehr einzuschlagende Verfahren auszusprechen. Es handelt sich darum, die beste Arbeitsmethode festzustellen. so z. B. um die Frage, ob der Ausschuß täglich eine Vollsitzung abhalten oder ob er sich in Unterausschüsse teilen soll. In der Vollsitzung, die morgen vormittag stattfindet, wird der Ausschuß endgültig das Verfahren der späteren Verhandlungen festsetzen. Zwei oder drei Sachverständige werden wahrscheinlich von ihren Kollegen beauftragt werden. vor dem Ausschuß über die verschiedenen auf das Verfahren bezüglichen Vorschläge Bericht zu erstatten. Auflösung des deutschen Volksbundes? Polnischer Antrag Kattowitz, 18. Febr. Wie die„Polonia“ von gut unterrichteter Seite erfahren haben will, wird die polnische Regierung auf der Märztagung des Völkerbundsrates einen besonderen Antrag auf Auflösung des deutschen Volksbundes wegen seiner„antistaatlichen Arbei t“ stellen. Die Zeppelinfahrt nach Aeaypten aufgegeben Neue Uebungsfahrt Berlin, 18. Febr. Die beabsichtigte Fahrt des Zeppelins nach Aegypten wurde von den beteiligten Stellen aufgegeben, da man nach Fühlungnahme mit den zu berührenden Staaten nicht damit gerechnet werden kann, daß bei den in Betracht kommenden Stellen des Auslandes das Unternehmen begrüßt werden dürfte. Aus diesem Grunde hat man beschlossen, von diesem Vorhaben abzusehen. Friedrichshafen, 18. Febr. Unter Führung des Kapitäns Lehmann ist der„Graf Zeppelin“ heute wieder zu einer mehrstündigen, Versuchen dienenden Fahrt aufgestiegen. Der Start erfolgte um 10.40 Uhr vormittags bei bedecktem Himmel, aber nur geringer Kälte. Das Luftschiff wird über der Umgebung von Friedrichshafen bezw. Ravensburg kreisen unter Umständen aber auch der Nordschweiz einen Besuch abstatten. Wie man hört, soll während dieser Fahrt auch die neue Heizungsanlage über die bereits berichtet wurde, versuchsweise in Betrieb genommen werden. Lohngeldräuber Dünisch meldet sich Berlin, 18. Febr. Wie der Montag aus Bochum meldet, verfolgt jetzt die Kriminalpolizei eine neue Spur in der Angelegenheit des Lohngelddiebstahls auf der Zeche Königsborn. Der flüchtige Haupttäter Dünisch, dem ein Betrag von 250000 Mark in die Hände fiel, hat in einem Schreiben an seine Frau seinen Aufenthalt in Luxemburg verraten. In dem Briefe schiebt Dünisch die Hauptschuld an dem Diebstahl seinem verhafteten Freunde Zabel zu, der dies jedoch bestreitet. Von dem Gelde konnten bis jetzt 80 000 Mark wieder herbeigeschaffen werden. Zabel dürfte zweifellos einen größeren Geldbetrag verborgen halten. Schloß Gollwitz niedergebrannt Potsdam, 18. Febr. Eines der ältesten Schlösser im Kreise Zauch=Belzig, das der Familie von Rochow in Gollwitz bei Brandenburg a. d. Havel gehörende Schloß, ist gestern nachmittag durch Feuer vernichtet worden. Unersetzliche Kunstgegenstände, altertümliche Waffensammlungen, antike Möbel und wertvolle Gemälde sind verbrannt. Das Schloß ist bis auf die Grunomauern zerstört. Der Brand entstand beim Verlöten einer geplatzten Wasserleitung. Die Feuerwehren vermochten nichts auszurichten, da die strenge Kälte das Wasser in den Schläuchen frieren ließ. Zeche Preußen II wird stillgelegt Dortmund, 18. Febr. Der ständige Bergsachverständigenkommissar für Stilllegungsangelegenhe ten. Oberbergamtsd rektor Dr. Weise, teilt mir: Am 18. Februar fand im Oberbergamt Dortmund unter Beteiligung von Werksleitung, Betriebsvertretung, Arbeitgeber= und Arbeitnehmerverbänden, Landesarbeitsamt, sowie den Behörden der allgemeinen Landes=, Berg= und Kommunalverwaltungen die Verhandlung über den Antrag der Harpener Bergbau=A.=G. vom 1. ds. Mts. auf Abbruch der Zeche Preußen II in Lünen=Horstmar statt. Die Verhandlung ergab die Berechtigung des Antrages. Die im jetzigen Baufeld der Zeche Preußen II noch anstehende Kohle soll später von der Zeche Gneisenau aus gewonnen werden. Der Abbruch der Zeche und die Verlegung der Belegschaft nach den Nachbaranlagen Viktoria. Gneisenau, Scharnhorst und Kurl soll allmählich erfolgen. Bis zum 1. Oktober ds. Is. soll der Abbruch beendet sein. Die Belegschaft der Zeche Preußen II beträgt zurzeit noch 770 Arbeiter und 64 Angestellte. Zur Entlassung werden kommen 150 Arbeiter und 25 Angestellte. Zur Wahrung von deren sozialen Belangen wurden mehrere Vereinbarungen getroffen. Die Sperrfrist für den Abbruch von Preußen II endet am 20. März ds. Is. Eisenbahnunglück in Magdeburg Magdeburg, 18. Fekr. Heute Vormittag stieß auf dem Hauptbahnhof in Magdeburg eine Lokomotive auf einen zur Abfahrt nach Oebisfelde bereitstehenden Personenzug auf. Die letzten Wagen wurden beschädigt. Einige Reisende erlitten Verletzungen. Der Lokomotivführer erklärte, daß er wegen der starken Dampfentwicklung keine freie Sicht gehabt habe. Dr. Frieders aus dem Staatsdienst entlassen Weimar, 18. Febr. Das Entlassungsgesuch des Oberstaatsanwalts Dr. Frieders. das heute abend eingereicht wurde, ist von der Staatsregierung genehmist worden. Der Justizrat Dr. Löwenstein brachte bei der Regierung die Hoffnung zum Ausdruck, daß die Regierung auf Grund des§ 67 des Beamten=Besoldungsgesetzes der Familie des Frieders im Falle der Bedürftigkeit die Hälfte des Ruhegehaltes zubilligen werde. Ueber diese Frage ist noch keine Entscheidung getroffen. Jeden Morgen wenn Ste verschleimt sind Ion Wetterbericht Mitteleuropa verzeichnet wieder kräftigeren Druckanstieg. Unter dem Zustrom der aus Südeuropa stammenden milderen Luftmassen sind die Temperaturen angestiegen und nur unter der Einwirkung der nächtlichen Ausstrahlung wieder gefnnken. Da uns immer noch Luftmassen von milderen Temperaturen zufließen, die teils aus Nordosteuropa, teils aus dem Mittelmeergebiete stammen, wird sich der Frost im allgemeinen nicht viel ändern; auch kann es gelegentlich noch zu Schneefällen kommen.— Vorbersage bis Dienstag abend: Häufig neblig. teilweise stärkere Aufklarung. weiterhin Nachlassen der Schneefälle, wenig veränderter, mäßiger Frost. Selbstverständlich wird jetzt Besonderes geboten! Günsfig erworbene Maren bester Qualifäf bringen wir zu Preisen, die als sensafionell anzusprechen sind! 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Szenen aus dem Pariser Nachtleben in groBem Stil, reiche Ausstattung, herrliche See- und Landschaftsbilder erfreuen das Auge des Beschauers Hierzu wie immer unser reichhaltiges Beiprogramm Der beispiellose Erfolg, den unser Pilm: Der Jetzte Befehl mit Emil Jannings errang, veranlaßt uns, denselben in einer einmallgen Sonder-Vorführung am Mittwoch. 2.30 Uhr nachmittags zu volkstümlichen Preisen zu bringen. Um es jedem zu ermöglichen. sich dieses hervorragende Filmwerk ansehen zu können, haben wir die Eintrittspreise für diese Vorstellung auf K 0.40 und M 0.50 festgesetzt