Nr. 220. Erstes Blatt Paderborn, Freitag, 14. September 1928 Westsälsche=Bezirksauegaben: Der Oauerländer(Der Freimütige X(WarsteinerZeitung Beilagen: Täglich:„Die Truhe“., Wöchentlich:„Sonntagsseler“. Vierzehntägig:„Am Strom des Lebens“ Monatlich:„Heimalborn“ Erscheint täglich morgens außer an Sonn= und Feiertagen.— Bezugspreis durch die Post 2,46 K. durch Boten 2,40 M monatlich.— Bei Eintritt höherer Gewalt. Betriebsstörung, Papiermangel, Versagen der Lieferungsmittel usw. wird von uns keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. Hauptleitung: Rosenstraße 13a, Fernsprecher: Sammelnummer 3251 Drahtadresse: Volksblatt Paderborn Postschedtonto Nr. 1534 Hannober Anzeigenvreis: 1 mm Höhe, 29 mm brett, für Anzeigen außerhalb des Verbreitungsgebietes, amtliche und Finanzanzeigen: 15 Z, für Anzeigen aus dem Verbreitungsgebiet: 10 J. Sammelanzeigen: 20 3. Reklame: 89 mm breit, 1 mm hoch 75 Z. Für die Erfüllung von Platzvorschriften keine Gewähr. Die zweite Räumungsbesprechung Doppelseitige Kontrolle? Front gegen Front in Wien Die Wiener Bevölkerung ist nicht ohne Sorge vor dem 7. Oktober, einem Sonntag, an dem die Heimwehr des Tiroler Bundesrats Dr. Steidle in dem der Stadt Wien vorgelagerten Gebiet von Wiener-Neustadt eine bewaffnete Kundgebung veranstalten will. Die Wiener-Neustadt ist ein Vorort mit sehr starker Arbeiterbevölkerung. Die österreichischen Sozialisten haben dort einen besonders breiten Mitgliederbestand. Weil dem so ist, ist die Veranstaltung von sozialdemokratischer Seite als eine Provokation bezeichnet worden, und man hat sich beeilt, für denselben Tag eine sozialdemokratische Gegenkundgebung vorzubereiten, die ebenfalls in Wiener-Neustadt stattfinden soll. So steht an diesem Tage Front gegen Front und da die Parteigegensätze in Oesterreich außerordentlich hart und leidenschatflich sind, wächst in der Bürgerschaft, je näher jener Tag kommt, die Nervosität. In Reichsdeutschland ist es allgemein verboten, daß die Wehrverbände, die ein gegensätzliches Ziel verfolgen, ihre Kundgebungen am gleichen Tage veranstalten. Beispielsweise duldet es die Berliner Polizei nie, daß etwa der Rote Frontkämpferbund und der Stahlhelm am gleichen Tage in der gleichen Stadt ihre Demonstrationen vornehmen. So hofft man denn auch in Oesterreich, daß die Regierung die Kundgebungen verbietet, doch hat das Kabinett bisher noch keine Stellung genommen. Ueber den Zweck der Demonstrationen in Wiener-Neustadt hat Dr. Steidle in seinem Innsbrucker Bundesorgan sich schon mehrfach geäußert. Vor allem will man dartun, daß man sich den sozialistischen Gesinnungszwang nicht mehr gefallen lassen will, der angeblich auf die nicht organisierte Arbeitnehmerschaft ausgeübt werde, auch wolle man gegen eine sozialistische Politik Protest erheben, die die Arbeit des Parlaments in Wien lahmlege. Die Sozialdemokraten halten dem entgegen, daß die Kundgebung eine Offensivaktion sein solle, um Wien unter die Herrschaft des Faschismus zu bringen, wogegen aus den Kreisen Dr. Steidles verlautet, daß sie nicht mit mehreren Armeen anrücken würden, sondern mit höchstens 18000 Mann, und daß sie bereit wären, abzurüsten und sich aufzulösen, wenn der rote republikanische Schutzbund mit gutem Beispiel voranginge. Aus neutralem Munde kann man allerdings häufiger hören, daß Dr. Steidle durchaus Demokrat sei und nicht daran denke, faschistische Methoden in Oesterreich einzuführen. Auch sei er, abgesehen von gewissen Meinungsschattierungen, dem Bundeskanzler Seipel sehr ergeben. Die Heimweyren sind aus den Abwehrvereinigungen hervorgegangen, die in den Bundesländern nach dem Ausbruch der Revolution 1918 sich gebildet hatlen, um zu verhüten, daß die rote Flut, die Wien überschwemmt halte, auf die Länder übergreife. Diese Vereinigungen haben aber nie von sich reden gemacht. Nur in dem Kärniner Freiheitskrieg um die Jahreswende 1919/20 haben viele von ihnen eine gewisse Rolle gespielt und dafür gesorgt, daß das Kärntner Land Oesterreich als Grenzwall erhalten bleibe. Der Republikanische Schutzbund dagegen ist stark gewachsen, weil die Sozialdemokratische Partei an ihm ein Interesse gewann, als die Staatswehr unter der Leitung des Heeresministers Vaugoin zielbewußt entpolitisiert wurde. Erst nach dem berüchtigten 15. Juli des vorigen Jahres, als ein Urteil des Obersten Gerichtshofes die sozialdemokratischen Massen in Wien zu graßen Demonstrationen empörte, in deren Verfolg es zu Zusammenstößen mit der Polizei und zum Brand des Justizpalastes kam, haben sich die Heimwehren straffer organisiert und sind an Zahl ständig gewachsen. Wenn von sozialdemokralischer Seite jetzt dauernd Alarmrufe ob dieser faschistischen Bewegung losgelassen werden, dann muß in der Tat diese Gruppe nicht ganz belanglos sein. Es ist bekannt, und der 15. Juli hat es einmal wieder in erschreckender Weise bestätigt, daß die Parteigegensätze in Oesterreich außerordentlich scharf sind. Das hat seinen Grund darin, daß die politischen Meinungsverschiedenheiten belebt und gesteigert werden vor allem durch das verschiedene Weltanschauungsmotiv, aus dem sie gefolgert werden. Dieser politische und weltanschauliche Gegensatz ist obendrein ein Gegensatz der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kreise. Da er schließlich noch mit der Interessenverschiedenheit von Stadt und Land konform geht, kann man sich leicht eine Vorstellung davon machen, welcher gefährliche Zündskoff in Oesterreich gegenwärtig aufgehäuft ist. Im österreichischen Bundesparlament fühlt sich die Sozialdemokratische Partei durch das vereinigle Bürgertum politisch enkrechtet und beiselte geschoben, während im Wiener Stadtparlament die Sozialdemokraten unumschränkte Herrscher Ein bisher unbekanntes Dokument Eigenet Drahtbericht. Genf, 13. Sept. Ueber die heute vormittag abgehaltene gemeinsame Besprechung in der Rheinlandfrage ir folgendes Kommuniqué ausgegeben worden: Heute vormittag fand die in Aussicht genommene gemeinsame Besprechung statt, in der die Diskussion fortgesetz: wurde. Dabei ergab sich, daß einige Punkte noch weiterer Ueverlegung bedürfen. Die Besprechungen werden daher Sonntagvormittag 10,30 Uhr fortgesetzt. Wie weiter verlautet, kommt eine Reise des Reichskanzlers nach Berlin nicht in Betracht, da die Delegation in ständiger Fühlung mit dem Reichskabinett ist Näheres über die Besprechung, in deren Verlauf der deutsche Standpunkt unverändert blieb und formulierte Anträge nich: eingebracht wurden, ist im jetzigen Zeitpunkt nicht zu erfahren. Wenngleich die Tatsache der Fortsetzung der Besprechungen irgendwelche Schlüsse nicht zulaßt, wird sie doch als ein im allgemeinen befriedigendes Anzeichen ausgenommen. Nach einer Meldung des englischen Arbeiterblattes „Daily Herald“, soll der deutsche Reichskanzler bei seiner ersten Konferenz mit den anderen Staatsmännern über das Rheinlandproblem auch ein bisher unbekanntes Dokument verlesen haben, das die Unterschrift Wilsons, Clemenceaus und Llond Georges trägt und vom 16. Juni 1919 datiert ist. Der Daily Herald bringt einen Auszug aus dieser Abmachung, in der e heißt:„Wenn Deutschland zu einem früheren Datum den Beweis seines guten Willens und befriedigende Garantien für die Erfüllung seiner Verpflichtungen gegeben ha ben sollte, sind die beteiligten alliierten Regierungen bereit, zu einem Uebereinkommen über eine frühere Beentigung der Besetzungsperivde unter sich zu gelangen.“ Briand, so heißt es in der Meldung weiter, habe nach Verlesung dieser Urkunde erklärt, sie sei lediglich ein Fetzen Papier, weil Amerika den Versailler Vertrag nicht unterzeichnet habe. Die rechtliche Bedentung dieser Urkunde werde unter den Mächten lebhaft diskutiert. Die Bedeutung dieses Dokuments geht über das rein Juristische, das von Briand so verächtlich beiseite geschoben worden ist, hinaus. Seine volitische Tragweite kann von keinem unterschätzt werden, für den die internationale Politik mehr ist, als ein Rechtsstreit. * Aus den Genfer Meldungen, die sich mit den Verhandlungen über die Rheinlandräumung beschäftigen, gewinnt man den Eindruck, daß man dieses ernste Problem auch mit einer ernsten Sachlichkeit in Angriff genommen hat. Nach Lage der Dinge muß man dem Vertreter Englands zustimmen, wenn er sich dahin geäußert hat, daß man mit einem Festhalten an den abweichenden formal=juristischen Auffassungen einerseits auf der deutschen, anderseits auf der alliierten Seite nicht weiter komme. Dem Echode Paris zufolge soll eine Aeußerung gegenüber dem Reichskanzler Müller lauten:„Ueber die Auslegung des Vertragstertes und über die Rechtsfrage werden wir uns niemals verständigen. Wir müssen alle Schikanen beiseite lassen und ein praktisches Werk vollbringen. Versuchen wir einen Plan auszuarbeiten, der sobald wie möglich die eine und die andere Partei befriedigt.“ Auf das Ziel kommt in der Tat alles an. Der juristische Ausgangspunkt tritt demgegenüber weit in den Hintergrund. Man darf sich natürlich nicht der Illusion hingeben, als ob man sich in Genf bereits über Einzelheiten der verschiedenen Probleme— Rheinlandräumung, Reparationen, Sicherheiten— einigen würde. Man wird es vielmehr schon als einen Fortschritt ansehen müssen, wenn die Verhandlungen auch nach Genf in Fluß sind und in dem Bürgertum die Stimmung aufkommen lassen, als sei es von der sozialdemokratischen Kapitalsfeindschaft vergewaltigt. Die Sozialdemokratie hat auf ihrem letzten Parteitag, obwohl sie unter dem Druck des 19. Juli stand, eine sehr gemäßigte Haltung eingenommen. Allerdings ist die Stimmung nicht einheitlich, aber ein großer Tell wäre bereit, mit der Christlich-Sozialen Parkei im Bundesparlament eine Koalitionsregierung aufzutun und damit in etwa die fürchterliche Kluft im Volk zu überbrücken. Auch christlich=soziale Kreise neigen zu einer solchen Taktik, doch besteht im Augenblick keine Aussicht auf solches Zusammenkommen. Im Gegenteil, die Kluft ist in den letzten Monaten durch die Vorlage zweier wichtiger Gesetzentwürfe wieder recht tief geworden, weil sich die Sozialdemokratie bleiben und wenn damit die Stagnation seit Locarno, die in der Fortentwicklung der Beziehungen Deutschlands zu seinen ehemaligen Gegnern, insbesondere zu Frankreich, eingetreten war. überwunden ist. Heute taucht in den französischen Blättern eine interne Lesart auf, die sich auf das von Frankreich in der Rheinlandräumung in Verbindung gebrachte Sicherheitsproblem bezieht. Der dem französischen Außenminister nahestehende Marcel Ray, aber auch andere Pariser Blätter. berichten über einen neuen Vorschlag für die Kontrollfrage, der in Genf aufgetaucht sei und der dahin gehe, der Kontrollkommission, die das entmilitarisierte Rheinland überwachen solle, gleichzeitig die Ueberwachung der französischen Grenzgebiete zu übertragen. Das Echo de Paris bemerkt aber vorsichtshalber,„daß ein Vorschlag in der geschilderten Form noch nicht festgelegt sei, daß man sich aber bemühe etwas Brauchbares in der angegebenen Richtung zu finden". Zweifellos würde die Ablehnung, die Deutschland der dauernden Kontrolle des Rheinlandes entgegensetzen muß, schwinden können, wenn volle Parität für Deutschland und Frankreich hergestellt würde. Die große Frage ist nur, ob das überhaupt möglich ist. Was soll denn auf französischer Seite„kontrolliert" werden? Unseres Wissens besteht für Frankreich nicht die geringste rechtliche Verpflichtung, sich in seinen Rüstungen an der deutsch=französischen Grenze irgendwelche Beschränkungen aufzuerlegen. Was hätte da eine Kontrolle für einen Sinn? Sehr richtig bemerkt auch deshalb der Vorwärts zu diesem Vorschlag:„Dabei käme nur heraus, daß eine solche Kontrollkommission längs der französischen Grenze mächtige Festungsbauten, Militäreisenbahnen und Militärtransportstraßen, im deutschen Rheinland aber immer wieder die völlige Entmilitarisierung feststellen könnte. Das würde zur deutsch=französischen Annäherung durchaus nicht beitragen!" Wir glauben nicht, daß dieser Vorschlag, der einen gesunden Kern hat, durchführbar sein wird. Eine interessante Etatdebatte in Gen Eigener Drahtbericht. Genf, 13. Sept. In Genf hat es eine Debatte über den Haushalt des Völkerbundes gegeben, die einiges Interesse beanspruchen kinn. England und Italien haben sich in der Kommission, die den Etat zu beraten hat, für eine Stabilisierung der für die Völkerbundsaufgaben zu bewilligenden Mittel ausgesprochen. schlug der deutsche Vertreter vor, die übrigen Kommissionen lediglich auf die erhebliche Steigerung der Ausgaben des Völkerbundes und auf die Notwendigkeil sparsamen Wirtschaftens aufmerksam zu machen. In dieser Debatte nahm auch Prälat Dr. Kaas das Wort. Er führte aus: Es erscheine ihm iri gegenwärtigen Zeitpunkt verfrüht, durch eine Stabilisierung des gesamten Budgets einer Erweiterung des Aufgabenkreises des Völkerbundes entgegenzutreten. Es sei vorzuziehen, die Frage der praktischen Erprobung noch weite: zu entwickeln und das natürliche Wachstum nicht verfrüht durch Einführung starrer Formen zu hemmen. Dr. Kaas sprach sich schließlich für die Annahme des französischen Antrages aus. Dementsprechend wurde nach Zurückziehung des englischen Antrages der französische Antrag angenommen. Der Genfer Korrespondent der Germania bemerkt dazu:„Für den Kenner der Genfer Verhältnisse kann kein Zweifel darüber bestehen, daß unter diesen anscheinend rein budgetarischen Auseinandersetzungen sich tiefgehende Meinungsverschiedenheiten über die Frage verstecken, welches Ausmaß der Tätigkeit des Völkerbundes gegeben werden soll.“ durch sie in ihrer Machtstellung bedrängt fühlen; das sind die Neuregelung der Aufgabenteilung zwischen Bund und Ländern und die Aenderung der bisher geltenden Mietsgesetzgebung. Gegen diese Gesetze machen die Sozialdemokraten Obstruktion, wenn man auch die Meldungen der Wiener Linkspresse nicht wörtlich nehmen soll. Die demokratischen Zeitungen befürchten, daß der 7. Oktober vor allem zu einer wilden Aufpeitschung der antisemitischen Instinkte führen wird. So kann man die Nervosität der Wiener Bevölkerung verstehen. Man hat den Eindruck, als täte der Bundeskanzler Nr. Seipel gut daran, seinen Parteifreund Dr. Steidle zur Besonnenheit und Mäßigung zu mahnen. Die Polizei aber wird schwere Arbeit haben, die beiden gegeneinander aufgestellten Fronten vor einem Handgemenge zu bewahren. Der vatikan für die Räumung Eine zeitgemäße Erinnerung an ein päpstliches Schreiben gegen die„Basonette“ im Rheinland Mailand, 12. Sept. Der vatikanische Korrespondent des„Corriere della Sera“ kommt in bemerkenswerter Weise auf die Audienz zu sprechen, die kürzlich der päpstliche Nuntius in Bern, Mons. Di Maria, beim Papste gehabt hat und die sich zweifellos auf die jetzige Völkerbundstagung bezog. Dec Nuntius ist eine Art„offiziöser Beobachter“ des Heiligen Stuhles und pflegt daher über alle Gebiete der Völkerbundstätigkeit zu referieren, die den Vatikan in seiner Aktion zugunsten einer wahren Befriedung der Völker interessieren. Die moralische Unterstützung aller Völkerbundsbestrebungen, die der Friedenssache dienen, ist, wie vor einiger Zeit der Kardinalstaatssekretär sich ausdrückte,„selbstverständliche Pflicht des Heiligen Stuhles". Daher verfolgt er auch, wie der erwähnte vatikanische Korrespondent feststellt, mit lebhafter Aufmerksamkeit die Besprechungen wegen der Rheinlandräumung, „in der der Heilige Stuhl einen neuen Schritt nach der Befriedung der Völker hin erblickt.“ Recht zeitgemäß holt der vatikanische Vertreter des großen Mailänder Blattes ein Schreiben des Papstes an den inzwischen verstorbenen Erzbischof von Genua. Mons. Signori. hervor. das schon aus April 1922 stammt, aber seine Bedeutung auch heute noch nicht verloren hat:„Wir wünschen, daß die diplomatischen Vertreter der Mächte die traurigen Verhältnisse in Betracht ziehen, in der sich die Völker befinden und daß die Mächte dann bereit sind, etwas auf den Altar der allgemeinen Wohlfahrt zu opfern, was der erste Schritt nach jener allgemeinen Befriedung hin wäre, die alle im höchsten Grade ersehnen. Wenn schon im Waffengeklirr die christliche Caritas walten soll, muß das noch mehr der Fall sein, wenn die Waffen niedergelegt sind und nach Unterzeichnung der Friedensverträge; das um so mehr als der internationale Haß auch zum Schaden der Siegernationen gereicht und für alle eine recht trostlose Zukunft heraufbeschwören. Man soll nicht vergessen daß die beste Garantie von Ruhe und Frieden nicht ein Wald von Bajonetten, sondern das gegenseitige Vertrauen und Freundschaft.“ Mit diesen Worten gab der Heilige Stuhl schon vor sechs Jahren seinen Standpunkt bezüglich der bewaffneten Besetzung des Rheinlandes kund— sagt das italienische Blatt— und es sei daher möglich, daß er sich seiner moralischen Macht bedient, um im geeigneten Augenblick den Standpunkt erneut kundzutun. Der„Corriere della Sera“ glaubt annehmen zu dürfen, daß auch in der Audienz des Kardinal=Fürstbischofs von Breslau beim Papste von der Frage gesprochen wurde, die allen Deutschen am Herzen liegt und die, wie das Zitat aus dem Schreiben Pius XI. an den Erzbischof von Genua beweist, den Papst schon seit vielen Jahren beschäftigt. Schon kürzlich hat der italienische General Marietti im Artikel„Die Tragikomödie der Rheinlandbesetzung mitteilen können, daß Italien für das Ende der Besetzung gewesen ist und auch jetzt noch ist— der Artikel des„Corriere della Sera“ zeigt klar und deutlich, daß die öffentliche Meinung Italiens diesen Standpunkt vollkommen teilt. Der deutsche Juristentag Minister Koch über Richterpersönlichkeit, Rechtsschöpfung der republikanischen Verfassung und Reformen der Justiz Eigener Drahtbericht Salzburg, 12. Sept. Der österreichische Justizminister Dr. Slama begrüßte die Mitglieder des deutschen Juristentages mit einer Rede, in der er, wiederholt durch Beifall unterbrochen, auf die großen Erfolge der Juristentagungen hinwies und betonte, wenn das deutsche Volk die Kraft gefunden habe, den früheren Rechtszuständen, die zu einer völligen Zersplitterung geführt hätten, ein Ende zu bereiten, dem Einheitsstaat ein einheitliches Recht zu geben, so sei dies nicht zuletzt ein Verdienst des deutschen Juristentages. Nicht erreicht sei das Ziel der Rechtseinheit innerhalb des gesamten deutschen Volkes, zu welchem auch die Deutschen in der Ostmark gehören. Wir sehen, so führte der Minister aus, am ersten Anfang der Entwickelung. Der Weg der Rechtsangleichung ist aber beschritten, und wir wollen ihn weitergehen bis zum Ende. Außer Justizminister Dr. Slama ergriffen noch Fürsterzbischof Dr. Rieder, der Stellvertreter des Landeshauptmanns Neureiter und Bürgermeister Hofrat Ott das Wort, um die Mitglieder des Kongresses in Salzburg willkommen zu heißen. Minister Koch betonte als erste Aufgabe, das deutsche Rechtslehen zu vereinfachen und übersichtlicher zu gestalten. Der Minister führte dazu u. a. aus: Ein Abbau scheint mir in erster Linie erforderlich im Gesetzesstoff. Wir haben zu viele alte und veraltete Gesetze und Verordnungen. Wir bedürfen aber nicht nur einer Sichtung, sondern auch einer Sammlung des bestehenden Rechts. Die Bestrebungen dieser Art sollen baldmöglichst von der Reichsverwaltung wieder ausgenommen werden. Dabei wird auch auf eine pflegsame Behandlung der Verfassung Bedacht genommen und verhindert werden müssen, daß durch neue Gesetze die Verfassung in einer durchlöchert wird, die in ihrem Ausmaß und ihrer Tragweite unübersichtlich ist.— Das Justizministerium wird aber auch versuchen müssen, sich gegen die Ueberproduktion von Gesetzen und eine schwerfällige Kasuistik zu wenden. Eine Rationalisierung aber auch in der Organisation der Rechtspflege. Ich beschränke mich auf die Erklärung, daß ich für eine klare und auch dem Rechtsuchenden verständlichere Organisation und Scheidung des Instanzenzuges eintrete. Nur eines lassen Sie mich heute schon sagen. Ich glaube, wir haben alle zusammen zu arbeiten an der Prüfung, inwieweit das Eideswesen abgebaut werden kann, ohne daß die richterliche Wahrheitsermittlung dadurch Schaden erleidet. Das Wichtigste an der Rechtspflege ist die Persönlichkeit des Richters. Niemand wird verkennen, wie stark und groß die Leistungen des deutschen Richters auch in den letzten zehn Jahren auf noch wankendem Boden, unter heftiger Kritik und in gedrückter Lebenshaltung gewesen sind. Aber mir scheint trotzdem für die Zukunft erforderlich, daß der Staat den Qualitätsgedanken pflegt und mehr die Qualität als die Quantität entwickelt. Die Bedeutung des deutschen Richteramts sinkt, wenn es von 12000 Richtern ausgeübt wird. Von solcher Reform darf uns auch der Umstand nicht abhalten, daß das Angebot an richterlichen Kräften noch immer die Nachfrage übersteigt. Es kann nicht die Aufgabe des Staates sein, jedem, der zwei Eramen mit Erfolg beständen hat, eine lebenslängliche Unterkunft im Justizdienst zu gewährleisten. So unsinnig und schädlich ein Versuch wäre, an der richterlichen Unabhängigkeit zu rütteln, so sehr ist es nötig, daß die Unbeugsamkeit des Charakters und die Unabhängigkeit des Willens sich mit einem freien und überlegenen Geist vereint. Deshalb erfordert die Unabhängigkeit des Richters die Wahrnehmung des Richteramtes durch gereifte und erprobte Persönlichkeiten. Es gibt Aufgaben, die dem hochqualifizierten Richter nicht mehr anstehen, und die bei dem heutigen gehobenen Bildungsstand in Deutschland von einem Stande, wie es in Preußen die Rechtspfleger sind, geleistet werden können. Daß der Rechtsgedanke nicht stumpf werde, scheint mir Gegenstand unserer Sorge sein zumüssen. Die Beschattung der Rechtsidee ist schmerzlich für jeden, dem für die Staatsbürger das Recht im Staat immer noch wichtiger erscheint als das Recht am Staat. Es gilt deshalb, das Recht mit Volksgeist„uerfüllen, aver auch das Volk mit Rechtsgeist. Ich bekenne, daß ich den Satz eines der größten Nachkriegspolitiker:„Die Wirtschaft ist unser Schicksal“ nicht in vollem Umfange billigen kann. Eher kann man sagen: Das Recht ist unser Schicksal. Aber auch im Zusammenleben der Völker schwankt noch die Rechtsidee. Die brutale Beendigung des Weltkrieges, der Bruch der dem besiegten deutschen Volk gegebenen Versprechen haben auch im Zusammenleben der Vütker dem Rechtsgedanken Einbuße zu gefügt. Die Unfähigkeit der Staatsmänner, den Nach riegsorganisationen der Welt, die dem Friedensgedanken dienen sollen, Kern und Form zu geben, drohen manchen zu entmutigen, der guten Willens an die völkerrechtliche Gestaltung der Welt herangegangen ist. Aber je größer die Gefahr, umso größer auch die Aufgaben derjenigen, die auch in der neuen Zeit den Rechtsgedanken pflegen wollen. Sagen wir offen, die neue Zeit ist vielen unter Ihnen schmerzlich gekommen, weil sie durch eine Revolution gekommen ist. Es müßte eigenartig zugehen, wenn dem Träger des Rechts nicht jede Gewalt zuwider wäre. Lassen Sie mich über die Gründe und Ursachen der Revolution nicht sprechen. Jedenfalls hat die deutsche wie die österreichische Republik die Revolution abgeschlossen durch die Rechtsschöpfung der republikanischen Verfassung. Sic war eine revolutionäre Tat, die erst vollendet sein wird, wenn die Epoche revolutionärer Gesetzgebung, in der wir uns befinden, weiter vorangetragen sein wird. Der wahre Gegenrevolutionär im besten Sinne des Wortes ist der Evolutionär, der den Katastrophen vorbeugt. Denn die Revolution ist letzten Endes nur die Reaktion auf die Reaktion. Das Bestehende kann auch mit Gewalt verteidigt werden. Das Bestehende kann auch mit Gewalt umgestürzt werden. Das Bestehende fortentwickeln, Gegenwart und Zukunft verschmel##en, kann nur das Recht. Dieser evolutionären Rechtsentwicklung feindlich gegenüberzustehen, ist für einen Träger des Rechts unmöglich. Die Entwicklung des Rechts und der Rechtsanwendung ist die höchste Aufgabe des Juristen. Täusche ich mich nicht, so sind wir aber auch im Zusammenleben der Völker trotz aller Fehlschläge und Mißgriffe an der Schwelle einer evolutionären Rechtsentwicklung. Wir leben in einer Zeit des Uebergangs von einer Desorganisation des Völkerlebens zu einer gesicherten und geordneten Völkerverfassung. Wie lange dieser Uebergang dauert, hängt von der Energie der vorwärtsstrebenden Krüfte einerseits und der miderstrebenden Elemente andererseits ab. Siegen eber wird die vorwärtsstrebende Richtung, wie sich einst auch Kaiser Neue Opposttion gegen die Außenpolitik Parteiausschuß der Deutschnationalen X8 Berlin, 13. Sept. Nach einer Meldung des Jungdeutschen ist der Deutschnationale Parteiausschuß einberufen worden, um sich mit den „laufenden Angelegenheiten“ zu beschäftigen. Der Jungdeutsche, ein ebenso aufmerksamer, wie mißtrauischer Beobachter der Vorgänge im deutschnationalen Lager, glaubt vermuten zu können, daß die Deutschnationalen eine außenpolitische Schwenkung vorbereiten, durch die sie wieder in eine scharfe Oppositionsstellung gegen die deutsche Außenpolitik kommen werden. Weiter nimmt das Blatt an, daß im Parteiausschuß eine Ueberkleisterung der Risse vorgenommen werden soll, die durch den Fall Lambach entstanden und durch die scharfen Erklärungen der Hugenberg=Gruppen und des Ultimatums der Deutschkonservativen noch erweitert worden sind. Zur Einberufung des Auswärtigen Ausschusses Berlin, 13. Sept. Zu der Nachricht der Berliner Morgenblätter, daß der Vorsitzende der Deutschnationalen Reichstagsfraktion, Graf von Westarp, dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Reichstages, Abgeordneten Scheidemann, um sofortige Einberufung des Auswärtigen Ausschusses ersuchte, erfährt das Nachrichtenbüro des B2Z, daß der Abgeordnete Scheidemann am Sonnabend in Berlin feststellen wird, wann die Genfer Delegierten berichten können. Danach würde sich dann ein Termin für den Wiederzusammentritt des Auswärtigen Ausschusses feststellen lassen. Verwaltungsvereinfachung in Thüringen Berlin, 13. Sept. Die Zeitungsmeldung, wonach die Geschäfte der thüringischen Rechnungskammer am ersten April des nächsten Jahres durch den Rechnungshof des Reiches übernommen werden sollen, trifft zu. Es ist eine Frage, die im Rahmen der Verwaltungsvereinfachung zwischen Reich und Ländern entschieden worden ist. Sprengstoffunde bei einem Mitglied der kommunistischen Partei Berlin, 18. Sept Auf Grund von Anzeigen unternahm die hiesige Kriminalpolizei bei mehreren Mitgliedern der Görlitzer Ortsgruppe der kommunistischen Partei Haussuchungen nach SprengstofMaximilians Landfrieden in Deutschland endlich einmal durchgesetzt hat. Aber eine Organisation des internationalen Rechtslebens wird nur geschaffen werden können, wenn sie sich nicht auf eine Festigung des Bestehens beschränkt. Wir können es nicht anerkennen, daß durch das Bestehende die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben der Völker schon geschaffen ist. Diese Grundlage muß noch gesucht uno gefunden werden. Europa und die Welt leben heute noch im Zustand des NichtKrieges, der viele unbefriedigt läßt, der gesicherte Friede ist noch nicht geschaffen. Will man im Völkerleben die Gewalt vermeiden, so muß das internationale Recht Organisationen und Instanzen schaffen, die dem kommenden und natürlichen Recht gerecht werden und fähig und bevollmächtigt sind, Einrichtungen, Bindungen und Verträge, die veraltet oder unsitlich sind, genau wie im Privatrecht, zu beseitigen. Nur einer solchen fortschrittlichen Völkerverständigung kann das deutsche Volk, das nach seinem eigenen Schicksal berufen ist, der Anwalt der Unterdrückten und der Minderheiten zu werden, seine Sympathien und Kräfte zuzuwenden. Wer die Verhandlungen der interparlamentarischen Union in Berlin verfolgt hat, weiß, wie sehr dort schon die Gegensätze zwischen konservativen und evolutionärem Pazifismus hervorgetreten sind. Aber daß sich Deutschland an solcher evolutionären Rechtsarbeit beteiligt, ist nicht nur die Forderung eines Idealisten, sondern muß die Forderung gerade des Realpolitikers sein. Denn für Deutschland, das überhaupt keine Wahl mehr zwischen Gewalt und Recht hat, liegen nur auf dem Wege evolutionären Völkerrechts die realen Aufstiegsmöglichkeiten für die Zukunft seines staatlichen und nationalen Lebens. Der gesicherte Rechtsfriede einer wohlgeordneten Welt ist die Krönung alles juristischen Strebens. Wer auf dem Boden steht, rann auch nicht ermüden, die Forderung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker immer wieder zu erheben. Ich denke hier auf diesem uns allen teuren Boden in erster Linie an das Selbstbestimmungsrecht unserer österreichischen Brüder. Aber solange die Forderung des Zusammenschlusses Oesterreichs mit dem Reich nicht erfüllt ist, haben wir Juristen es in der Hand, das, was der Politiker auf dem Wge internationaler Verhandlungen nicht lösen kann, auf vielen Gebieten im Wege der Evolution durch die Gesetzgebung der Lösung näher zu bringen. Wir gehören in der Frage des Zusammenschlusses an die Front. Niemand kann den Willen Deutschlands und Oesterreichs verhindern, gemeinsames Recht zu schaffen, wenn die Gemeinsamkeit der Volksanschauungen und des Schicksals es ermöglicht oder erfordert. Wenn es dann einmal gelingen wird, durch internationale Verhandlungen den Widerstand internationaler reaktionärer Willkür gegen die endgültige Vereinigung der beiden Staaten zu beheben, dann, so hoffe ich, werden wir Juristen so vorgearbeitet haben, daß sich in vielen Beziehungen dieser Zusammenschluß ohne schwere Erschütterungen nicht konstitutiv, sondern deklutorisch vollzieht. Lassen Sie mich der Hoffnung Ausdruck geben, daß der Tag kommen wird, wo der Rechtsgedanke siegt und Oesterreich seinen Anschluß, oder lassen Sie mich lieber sagen, seine Heimkehr ins Reich vollzieht. Dann wird uns, dessen bin ich sicher, kein Machtrausch ergreifen, wohl aber ein starkes und heiliges Gefühl befriedigten Rechts. Und indem ich Sie somit, meine sehr verehrten Herren, im Namen der Reichsregierung begrüße, gebe ich nicht nur der Ueberzeugung Ausdruck: Recht muß Recht bleiben, sondern auch der höheren Zuversicht: Recht muß Recht werden! Geheimrat von Kahl, der gleich zu Beginn der Sitzung unter dem lebhaften Beifall der Versammlung wieder zum Vorsitzenden der Tagung gewählt worden war, erörterte in seiner Schlußansprache auch die Anschlußfrage, zu der die Juristen als Hüter des Rechts nicht schweigen dürften. Alle, die es angeht, so führte er aus, sollen es wissen, was wir fordern, daß das im Jahre 1919 mit so großem Pathos proklamierte Grundrecht des Selbstbestimmungsrechts endlich auch Anwendung und Anerkennung für unsere beiden Reiche finden möge. Wir wollen den Völkerbund davon überzeugen, daß die moglichste Durchführung und Wahrung des Nationalitätenprinzivs für Europa Kulturbedürfnis ist. Unter stürmischem Beifall der Versammlung stellte Geheimrat von Kahl die Forderung auf, daß das Minderheitenproblem gestellt werden müsse im Interesse des Völkerbunds und im Interesse des Vertrauens in den Schutz und die Garantien des Völkerbunds. Es ist notwendig, daß auch in der Minderheitenfrage endlich eine völkerrechtliche Regelung Platz griffe. Das Minderheitenproblem sei auf der Tagesordnung des Juristentags zu stellen, weil es sich hierbei um die Frage handle, die ihrem inneren Wesen nach der Politik entzogen und auf den Boden des Rechts gestellt werden solle. fen und entdeckte bei einem gewissen Dengler, der bis zum 1. August Funktionär der Partei war, en einem Keller im Kinderwagen versteckt eine Margarinekiste mit einer Anzahl Infanteriemunition, einer größeren Mence Dynamitpatronen und verschiedene Arten von Sprengstoffen. Die Haussuchungen werden zurzeit noch fortgesetzt. Dengler wurde verhaftet. weitere Verhaftungen stehen bevor. rheinische Braunkohlenbergbau beantragt Berlin, 13. Sept. Die Vossische Zeitung meldet aus Aachen: In Kreisen des Rheinischen Braunkohlensyndikates ist nunmehr die Stellung eines Preiserhöhungsantrages gewiß, worüber bereits die zu ständigen amtlichen Stellen unterrichtet worden sind. Ueber das Ausmaß wird zurzeit noch intern verhandelt. Der offizielle Antrag soll Ende des Monats eingereicht werden, da man die Preisordnung am 1. Oktober in Kraft setzen will. Dr. Seipel über die Eigener Drahtberich: Köln, 12. Spt. Der österreichische Bundeskanzler Dr Seivel erklärte dem Genfer Vertreter der Kölnischen Volkszeitung über die Anschlußfrage: An eine Aufwerfung der Anschlußfrage zur Unzeit an eine Durchsetzung einer Revision der Friedensverträge in irgendeinem Punkte mit Gewaltmaßnahmen denkt niemand in Deutschland und Oesterreich Wenn aber jemand in unteren Ländern vom Anschluß Oesterreichs an das Reich spricht, so steht er damit durchaus auf dem Boden der Friedensverträge, die den Weg gezeigt haben, wie irgend einmal, wenn der Friede Europas dadurch nicht mehr gefährdet zu werden braucht, der Anschluß gemacht werden kann. Deswegen sind die Regierungen gar nicht in der Lage. den Angehörigen verschiedener volitischer Parteien das Reden vom Anschluß zu verbieten. Noch weniger sind sie selbstverständlich in der Lage, für irgendeine andere Leistung den Anschlußartikel der Friedensverträge aufzugeben. Für den Augenblick sehe ich allerdings viele aktuellere Fragen der Innen= und Außenpolitik vor uns, auf deren Lösung alle Kräfte konzentriert werden müssen. Wenn einmal der Augenblick gekommen sein wird, in dem uns keine aktuellen Tagesfragen mehr abhalten, den Platz wieder selbst zu beziehen, der uns dauernd zukommen soll, dann werden wir fähig und bereit sein, unsere Entscheidungen in voller Unab, h ä n g i g k e i t z u t r e f f e n. Wie reisen wir nach der Tarifumgestaltung der Reichsbahn! Verbilligung für den 2. und 3. Klasse=Keisenden Zeitkartentarife werden nicht erhöht Vergleiche mit den Fahrpreisen ausländischer Eisenbahnen Meine Erlebnisse in Tibet Von Dr. Wilhelm Flichner Der Süden Tibets ist im Verhältnis zu den ungeheuren Strecken in den übrigen Gebieten des Wunderlandes als bevölkert anzusprechen. Das gilt besonders von der um Lhassa gelegenen Gegend, die während des ganzen Jahres von Pilgern, reisenden Kaufleuten und ihren Karawanen aus allen Gegenden Asiens überschwemmt wird. Die Menschen wohnen in Süd=Tibet in Steinbauten; sie leben hier auch üppiger und behaglicher als die nomadisierenden Bergsöhne im nördlichen Tibet. Die nomadisierenden Tibeter bereiten ihr Diner in folgender Form: entweder kochen sie im Freien oder im Zelt ab. In beiden Fällen wird— beim Abkochen im Zelt, in der Mitte des Zeltbodens, ein Herd errichtet, d. h. der Kochtopf wird auf drei Steine gesetzt. An Stelle der Steine wird zuweilen auch ein Dreifuß oder ein sogenannter Reifkorb verwendet, der dazu dient, das Feuerungsmaterial: Kuhdünger, Kamel= und Ziegenmist, zusammenzuhalten. Das Feuer wird mit dem Feuerstein und Lumpenschwamm entfacht unter Zuhilfenahme eines aus Fell hergestellten Blasebalgs mit eiserner Feuerröhre. Selbst wenn das Brennmaterial feucht ist, gelingt es dem Tibeter in kurzer Zeit, sogar im Freien bei größtem Sturm, ein Feuer zu entzünden und anzufachen. Ist Kleinholz zur Verfügung, oder finden sich auf einem verlassenen Lagerplatz Holzreste oder fortgeworfene Gebrauchsgegenstände, so herrscht allgemeine Freude. Während der Herrichtung der Feuerstelle holt einer der Reisegenossen aus einem nahegelegenen Bach Wasser heran. Zur Winterszeit wird der Kochtopf mit Eis und Schnee gefüllt, und der Blasebalg wird in emsigste Bewegung gesetzt. Der sich entwickelnde beißende Rauch erzeugt besonders im Zelt ein heftiges Tränen der Augen, doch den Tibeter stört das wenig. Sein ganzes Interesse konzentriert sich jetzt auf das Feuer und den Kochtopf. Beiden Dingen gilt die ausschließliche Aufmerksamkeit der mit untergeschlagenen Beinen um das Feuer versammelten Mitglieder der Reisegesellschaft. Die Unterhaltung ist lebhaft; jeder freut sich auf die„fürstliche" Mahlzeit, die seiner harrt. Die Leute spucken um die Wette, entweder nach rückwärts auf den Boden oder aber, was als vornehmer gilt, auf die Erde in unmittelbarer Nähe der Feuerstelle. Der Speichel wird dann mit dem Finger durch Asche zugedeckt. Noch ehe das Wasser kocht, wird ein Brocken Ziegeltee zwischen den Fingern zerkleinert und in den Topf geworfen. Bald färbt sich das Wasser dunkelbraun; es sieht wie Kaffee aus. So genießt der Tibeter den Tee am liebsten. Je dunkler er ist, um so kräftiger ist er nach seiner Ansicht. Nun schöpft die Wirtin oder der Wirt mit einem eisernen Löffel Tee aus dem Eisentopf und läßt ihn wieder zurückrinnen, läßt den Tee noch einmal aufkochen, und dann ist er trinkfertig. Inzwischen läßt der Hausherr die Aufforderung ergehen, sich zum Schmause bereitzuhalten. Jeder der Anwesenden, ob Mann oder Frau, holt nunmehr den kleinen Holznapf aus dem sackartig überhängenden Teil des um die Hüften geschnürten Pelzmantels und wartet sittsam, bis die Reihe an ihm ist und sein Holznapf gefüllt wird. Es wäre eine unglaubliche Taktlosigkeit, wenn jemand unaufgefordert seinen Holznapf zeigen oder gar vorzeitig zum Nahrungsempfang bereithalten würde. Wer keinen Holznapf besitzt, bekommt in Tibet einfach nichts zu essen! Der Holznapf gehört zum eisernen Bestand; er ist das unentbehrlichste Gebrauchsstück eines jeden Tibeters, ob Mann, Frau oder Kind. Wollte nun jemand in Ermangelung eines eignen den Holznapf eines anderen benutzen, so würde auch das als Taktlosigkeit empfunden. Sobald die Holznäpfe gefüllt sind, beginnt das Diner. Bei vermögenden Leuten wird jedem Gast vom Wirt noch ein Stück Butter dem Tee hinzugefügt. Die geschmolzene Butter wird auf der Oberfläche des Napfes zurückgeblasen, so daß sie darin bis zuletzt zurückbleibt. Durch lautes Schlürfen bezeugt der Tibeter, daß es ihm sehr gut schmeckt. Inzwischen hat der Wirt einen kleinen Sack herbeigeholt, in dem er seinen Tsamba=Vorrat verwahrt. Es ist übrigens auch üblich, daß jeder Tibeter ein kleines Tsamba=Säckchen, das auf dem Reitpferd verstaut wird, mitführt. In diesem Falle wird dem eigenen Vorrat eine Handvoll entnommen zur Füllung des Holznapfes. Eine zweite Handvoll wird nachgeschüttet, damit ein spitzer Tsamba=Kegel in dem Napf aufragt. Auch dieser Modus gilt als vornehm. Jetzt wird der Tsamba geknetet, d. h. man beginnt mit den Fingern der rechten Hand die Mischung von Tsamba, Butter und Tee zu bearbeiten. Am Rande des Holznapfes wird begonnen, und man gebraucht schließlich die ganze Hand samt dem Handteller zu dieser Knetarbeit. Das Gemisch wird allmählich immer kompakter and endlich entsteht ein schwarzbraun gewordener harter Kloß, der außer Tsamba noch eine beträchtliche Portion Schmutz als Zusatz enthält. Er stammt von den stets unsauberen, vor Schmutz buchstäblich starrenden Händen der Dinierenden, die sich eigentlich niemals waschen. Nun beginnt das Mahl. Natürlich wird er faustibus gegessen. Man beißt von dem faustgroßen Klumpen ab, der in kürzester Frist verzehrt ist. Meist bleibt es nur bei einer Topffüllung. Vom Tsamba des Gastes zweimal zu nehmen, gilt als unsein. Das Innere des Holznapfes muß nach Beendigung der Mahlzeit wie ausgewaschen aussehen. Auch das gehört in Tibet zum guten Ton. Bleibt kein Bröselchen Tsamba in dem Holznapf, dann war die Masse kunstgerecht geknetet. Nun beginnt ein Teegelage, von dem sich der Europäer keine Vorstellung zu machen vermag. Der Tibeter trinkt nämlich im Durchschnitt seine zwanzig Näpfe Tee. Inzwischen ist der Kochtopf neu mit Wasser gefüllt worden, das zu kochen beginnt. Nun kommt, allerdings nur bei wohlhabenden Leuten, der zweite Gang: die Suppe. Ehe das Wasser kocht, werden klein geschnittene Speckstückchen hineingeworfen. Jeder Tibeter der„besseren Gesellschaft" trägt im Bausch seines Pelzmantels ein faustgroßes Stück Speck, das vor Schmutz ganz schwarz geworden ist und meist auf ein hohes Alter zurückblicken kann. Jetzt legt er das Stück auf den Schaft seines Stiefels, falls er solche trägt oder sonst auf die glatte Seite seines schmierigen Pelzmantels und schneidet mit dem Messer ein Stück herunter, das behende zerkleinert wird. Eine halbe Handvoll solcher Speckstückchen reicht aus, um einem halben Dutzend Tibetern die Illusion einer nahrhaften Fleischsuppe vorzuzaubern. Vermögende Leute fügen dieser Suppe sogar noch etwas Salz hinzu, das manchmal übrigens auch dem Tsamba beigemischt wird. Ganz feine Leute geben wohl auch noch eine Hand voll Mehl oder Tsamba unter dauerndem Umrühren in die Suppe. Ist sie fertig, so beginnt die Verteilung. Wenig appetitlich vollzieht sich das Weitere. Falls die Suppe dünnflüssig ist, geht alles gut; dann wird sie getrunken. Ist sie aber breiartig, so helfen die Hände bei der Arbeit oder aber, was am gebräuchlichsten ist, sie wird ausgeleckt. Die Mahlzeit wird erst dann beendet, wenn der Topf vollständig leer ist. Am Schlusse läßt jeder Die Deutsche Reichsbahn wird, nachdem seit 1. Mai 1925, also seit mehr als drei Jahren, ihre Tarife stabil geblieben sind, eine neue Tarifgestaltung durchführen. Für die Zukunft sind evenso wie auf den meisten ausländischen Eisenbahnen nur noch zwei Klassen, eine Polster= und eine Holzklasse, vorgesehen; nur in den Zügen, die dem internationalen Verkehr dienen, soll eine Luxus=(bisher 1.) Klasse beibehalten werden. Durch diese Zusammenlegung der Klassen werden alle Reisenden, die bisher in der 3. Klasse oder in der 2. fuhren, zukünftig in der entsprechenden Klasse, d. h. der Holzklasse bezw. der Polsterklasse erheblich billiger reisen. Die zukünftige Holzklasse wird der heutigen 3. Klasse entsprechend ausgestattet werden, nur im Marktverkehr der Nahzone wird der Wagentyp mit freiem Raum beibehalten. Die Polsterklasse wird sowohl in D=Zügen wie in Eil- und Personenzügen der heutigen 2. Klasse durchweg entsprechen. Der Grundpreis, der für den gefahrenen Kilometer zugrunde gelegt wird, beträgt in der Holzklasse 3,7 Rpf., der Tarif der Polsterklasse beträgt 5,6 Rpf. gegenüber bisher 7,5 Rpf. in der 2. Klasse. Da die Polsterklasse nur 0.6 Rpf. mehr kosten wird als die bisherige 3. Klasse, so erwartet die Reichsbahn eine Aufwanderung der bisherigen 3. Klasse=Reisenden in die 2. Klasse. Zu den genannten Grundpreisen kommen für die Benutzung von Eil- und Schnellzügen Zuschläge, die im Eilzug von 0,25 bis 2,50 RM.(Holzklasse) bezw. von 0.50 bis 5.00 Reichsmark(Polsterklasse) in sechs Zonen gestaffelt sind, während im Schnellzug 1—5 RM. in der Holzklasse, 2—10 Reichsmark in der Polsterklasse, in fünf Zonen gestaffelt, als Zuschlag berechnet werden. Praktisch ergibt sich, daß auch in den Schnellzügen der bisherige Benutzer der 3. sowohl wie der 2. Klasse— namentlich bei weiten Entfernungen— um ein gut Teil billiger fahren wird. Zum Beispiel kostet eine Fahrt von Berlin nach Stuttgartgart(652 Kilometer) in der Holzklasse im Schnellzuge zukünftig 29,20 RM., bisher 34,10 RM., ist also um fast 5 Mark billiger; in der Polsterklasse beim Schnellzug beträgt der anständige Mensch seinen Eßnapf, nachdem er sachgemäß ausgeleckt ist, in den Falten seines Pelzmantels verschwinden. Der Kochtopf wird niemals gereinigt! Sehr gut erzogene Tibeter bringen vor Beginn der Mahlzeit den Göttern ein Opfer dar; sie tauchen ihre Finger in das Essen und spritzen nach den vier Himmelsrichtungen etwas davon fort. Einen Gang für sich bildet der Buttertee, der nur von wohlhabenden Tibetern getrunken wird; er stellt manchmal auch eine leckere Zuspense dar. Zur Herstellung des Buttertees bedienen sich die Tibeter eines hochzylindrigen Holzgefäßes, dessen obere Oeffnung geschlossen wird und in dessen Innern sich ein Stempel bewegt. Diese Holzbütten werden zu dreiviertel mit heißem Tee gefüllt, dem alsdann ein großer Klumpen Butter zugesetzt wird. Nun wird der Holzstempel sehr kräftig nach oben gezogen. Durch diese Bewegung wird die Butter mit dem Tee vermischt, und es entsteht eine milchartige Flüssigkeit, der sogenannte Buttertee, von dem der Tibeter unglaubliche Mengen vertilgen kann. Bei dem Kapitel„Buttertee“ darf ich eine rein tibetische Gewohnheit nicht verschweigen, wenngleich sie nach europäischem Geschmack auch wenig anmutig ist: Vor dem Genuß des Buttertees schöpfen die Tischgäste(selbstverständlich mit der hohlen Faust) etwas von der auf der Oberfläche des Tees schwimmenden Butter ab, die sie sich zum Schutz gegen Kälte und Wetter ins Gesicht schmieren und mit der sie sich die Hände einfetten. Nach dieser Prozedur, die gleichfalls zum guten Ton gehört, beginnt dann die ButterteeMahlzeit. Wie steht es in Tibet um den Fleischgenuß? allgemeinen ist es dem gläubigen Tibeter verboten, Fleisch zu geießen. Doch wird dieses Gesetz nicht so scharf beobachtet wie jenes, das den Genuß des Alkohols untersagt. Der Tibeter weiß das Fleischverbot zu umgehen. Es ist ihm nämlich nicht gestattet, das Fleisch solcher Tiere zu essen, die er selbst getötet hat, oder die auf seine Veranlassung abgeschlachtet worden sind. Die Gläubigen leben streng der Vorschrift gemäß. Dennoch wurde in den von mir besuchten Gebieten von den Tibetern, vor allem in der Lhassa=Gegend, unheimlich viel Fleisch vertilgt. Das geschlachtete Tier wird sofort zerlegt. Herz, Lunge, Magen, die Leber und die Därme eines Jaks oder eines Schafes wandeln unmittelbar in den Kochtopf, um ausgekocht zu werden. Das gekochte Fleisch wird entweder gleich verzehrt oder für spätere Tage aufgehoben. Besonderer Vorliebe erfreuen sich beim Tibeter die Därme und der Magen der geschlachteten Tiere. Der größte Leckerbissen sind die Würste. Die Wurstbereitung geht folgendermaßen vonstatten: Fleisch und Fett, Leber, Lunge und Darmstücke werden zerhackt und mit Tsamba oder Mehl vermischt. Diese so gewonnene Fleischmasse wird mit den Händen in einen lediglich zwischen den Fingern ausgestreiften Darm eingeführt. Nun werden die Darmenden zugebunden und die Würste werden ausgekocht. Ich selbst war ein leidenschaftlicher Verehrer dieser Würste; denn während meiner Expedition war ich gezwungen, in meiner Ernährung ganz wie die Eingeborenen zu leben. Wird zum Beispiel ein Hammel geschlachtet, so ist dies ein Ereignis, Hammelfleisch ist in Tibet eine gesuchte Delikatesse. Das Fleisch eines zahmen Jaks oder eines Pferdes würde der Tibeter hingegen niemals anrühren; denn diese Tiere sind sakrosankt, weil diese für den Menschen arbeiten! Mit Hammelfleisch ist das ganz etwas anderes. Ich selbst habe Tibeter gesehen, die unheimliche Mengen Hammelfleisches vertilgen konnten. Der zu solchem Mahle geladene Gast bearbeitet die ihm dargebotene Keule mit Messer und Zähnen derartig kunstgerecht, daß am Schluß auch kein Fäserchen mehr an dem Knochen zu entdecken ist. Niemand wird behaupten wollen, daß der Tibeter sehr anPreisvorteil gegenüber der bisherigen 2. Klasse 5.40 RM. (46,60 RM. statt 52,00 RM.). Bei geringeren Entfernungen sind die Preisunterschiede gegenüber der bisherigen 2. bzw. 8. Klasse in den schnellfahrenden Zügen naturgemäß nicht ebenso groß, da hier die gegen früher erhöhten Zuschläge sich auswirken. Die Fahrt Berlin—Hamburg(290 Kilometer) z. B. wird beim Schnellzug in der Holzklasse 14,80 RM. kosten gegenüber bisher 16,10 RM.(3. Klasse). In der Polsterklasse ist der Unterschied auf diese Strecke 0,40 RM. zugunsten des künftigen Tarifs. Die Tarifgestaltung könnte also den Eindruck erwecken, als ob nur die Fahrgäste 4. Klasse in ganz besonderem Maße belastet würden, da für sie durch den Uebergang in die Holzklasse eine Erhöhung des Kilometer=Grundpreises um 12 Prozent(statt 3,8 RPfg. jetzt 3,7 RPfg.) in Betracht kommt. In der Praxis aber ergibt sich folgendes Bild: Von allen Reisenden, die im letzten Jahre die 4. Klasse benutzten, waren nicht weniger als rund 43,4 v. H. In haber von Zeitkarten. Diese Fahrgäste der Reichsbahn bleiben auch weiterhin bei Benutzung der Personenzüge völlig unberührt von der in Aussicht genommenen Tarifänderung. Von den zu Normaltarifen beförderten Reisenden vierter Klasse wird nur eine Durchschnittsentfernung von 28 Kilometer erreicht, wie statistische Feststellungen ergeben haben Der größte Teil der Reisen 4. Klasse erstreckt sich nämlich auf den Nahverkehr. In der Nahzone sind aber die Preisunterschiede zwischen der heutigen 4. Klasse und der künftigen Holzklasse sehr gering. Erst bei 1 Kilometer ergibt sich ein Unterschied von 10 RPfg., ab 30 Kilometer beginnt die Preisspanne auf 20 RPfg. sich zu erhöhen, bei 75 Kilometer erreicht der Tarif der künftigen Holzklasse einen Vorsprung von 30 RPfg., bei 100 Kilometer von 40 RPfg. Erst auf den eigentlichen Fernstrecken macht sich die Preisspannung bemerkbarer. Sie beträgt aber auch auf weiten Entfernungen(über 600 Kilometer) in Personenzügen nicht mehr als 12 Prozent, nur in Eilzügen geht sie darüber hinaus. Zu berücksichtigen ist dabei, daß der Reisende der bisherigen 4. Klasse in Zukunft dadurch bequemer reisen wird, daß er— ausgenommen in den dem Marktverkehr der Nahzone dienenden Personenzügen— mit Wagen der heutigen 3. Klasse und mit bequemeren Sitzmöglichkeiten, reisen wird. spruchsvoll sei. Die nach unseren Kulturbegriffen wenig anmutigen Nebenerscheinungen in der Art des Essens und Trinkens sind landesüblich und stehen somit über der europäischen Kritik. Der Fremdling, besonders aber der Forscher tut gut, sich so rasch wie möglich seiner Umgebung anzupassen. Er ist außerdem gezwungen, sich ganz einzuordnen, wenn er seinem Ziele dienen will. Die Söhne dieser Hochsteppengebiete sind mißtrauisch und hellhörig; eine unzeitgemäße Bewegung oder gar eine kritische Bemerkung kann die übelsten Folgen nach sich ziehen. So hilfsbereit der Tibeter im allgemeinen auch sein kann, hier würde er keinen Spaf verstehen. Deshalb ist es am klügsten, sich in jeder Weise der. landesüblichen Gewohnheiten möglichst unauffällig einzugliedern und, wie das Sprichwort sagt,„mit den Wölfen zu heulen". Dazu hilft allein schon die Zwangslage, in der sich der Forscher in solchen weltentlegenen Gebieten, die jeder Kultur nach unseren Begriffen bar sind, befindet. Natürlich kostet das am Anfang einig Ueberwindung, aber unter ungewöhnlichen Verhältnissen wird die Gewohnheit zur zweiten Natur. Stinnes„Kurier" Wien, 12. Sept. Die Verhaftung des Wiener Kaufmanns Bela Groß gibt einige Aufklärung über das Verfahren, daß bei den großen Kriegsanleiheschiebungen angewandt worden ist. Bela Groß, ehemals Generaldirektor der Holzverwertungs= und Lieferungsgesellschaft Foresta, war der Vertrauensmann des Direktors Nothmann, indirekt also von Hugo Stinnes. Groß hat im Herb 1926, kurz vor Ablauf der Anmeldefrist für Anleihealtbesitz deutsche Kriegsanleihestücke von Berlin nach Rumänien geschafft, wo sie aus Neubesitz in Altbesitz„umgearbeitet“ wurden. Das erfolgte entweder dadurch, daß gefälschte Lieferscheine oder Kaufbriefe von Banken hergestellt wurden, oder durch eidesstattliche Aussagen. In Rumänien bevorzugte man nicht die Hauptstadt, sondern vielmehr kleinere Orte, wie z. B. Kronstadt, wo viele Deutsche ansässig sind, unter denen man sich dann die falschen Altbesitzer aussuchte. Interessant ist, daß Bela Groß von seinen Auftraggebern anscheinend um den Lohn für seine Helfersdienste geprellt worden ist. Er mußte sich nämlich in den letzten beiden Jahren durch Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten. Von der deutschen Regierung ist an Oesterreich ein Auslieferungsersuchen gerichtet worden, dem, da es sich um kein politisches Vergehen handelt, selbstverständlich entsprochen werden wird. In Wien ist ferner das Gerücht verbreitet, daß noch mehrere Mittelsmänner von Hugo Stinnes gesucht werden. Auch soll die Schwester von Hugo Stinnes, Clärenore, die als Automobilistin weltbekannt ist, in der ganzen Angelegenheit eine noch nicht vollkommen geklärte Rolle gespielt haben. Bela Groß soll bereits ein Geständnis abgelegt haben, aus dem hervorgeht, daß er mit Hugo Stinnes wegen der Anleihe=Affäre in Briefwechsel gestanden hat, und daß der Polizei voraussichtlich den Anlaß zu weiteren Schritten gegen andere Personen in Wien geben wird. im Eilzug Hamburg-Bremen Berlin, 12. Sept. Die Beamten der Staatsanwaltschaft in Werden a. d. Aller und der Landeskriminalpolizei in Wesermünde sind. unterstützt von Beamten des Eisenbahnfahndungsdienstes eifrig mit der Aufklärung des Raubmordes an dem Direktor Nordmann im Eilzug Hamburg=Bremen beschäftigt. Die Reichsbahn=Generaldirektion hat für die Ergreifung des Täters eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß es sich um einen wohlvorbereiteten Raubmord handelt. Devisen und Effekten. Die erwartete Hausse bleibt aus Durch die internationalen Geldmärkte Berlin, 13. Sept. Im Einklang mit den festeren Auslandsbörsen konnte sich im heutigen Vormittagsverkehr schon ziemlich lebhaftes Geschäft bei steigenden Kursen entwickeln. Obwohl Anregungen allgemeiner Art nicht vorlagen, und auch das Eintreffen neuer Ordre aus der Provinz und dem Ausland spärlich blieb, war doch eine zuversichtlichere Grundstimmung unverkennbar. Im Gegensatz hierzu eröffnete dann die Börse schon wieder recht uneinheitlich, die erwartete Hausse blieb jedenfalls aus, vor allem verstimmte wohl das Fehlen der zweiten Hand, denn wenn auch wirklich vom Ausland wieder kleine Kaufaufträge für Spezialwerte eingetroffen waren, so reichten diese doch für eine allgemeine Bewegung nicht aus. Die ersten Notierungen lagen meistens immer noch über den gestrigen Schlußkursen, die Besserungen betrugen aber nur selten meyr als ein Prozent. Sonderbewegungen hatten einige Bankaktien aufzuweisen, auch Gesfürel, Loewe, Chadeaktien, Stöhr, Polyphon und Svenska fielen mit größeren Gewinnen auf. Für letztere regte anscheinend die festere Haltung an der gestrigen Londoner Börse an. Der Verlauf schwankte, meist traten kleine Abschwächungen ein, zumal die gemeldeten Millionenverluste bei der Bauzener Metallhütten= und Walzgesellschaft C. G. Tietzes Eidam verstimmten. Lebhaft blieben nur Spezialvaviere, wie Feldmühle, Charlotten Wasser, Danatbank, Polyphon und trotz eines kleinen nach der anfänglichen starken Steigerung unerheblichen Kursrückgungs Svenska. Gegen 13 Uhr war am Farbenmarkt und im Zusammenhang damit in Rheinstahlaktien Belebung festzustellen, Anleihen ruhig, Ausländer geschäftslos, Bosnier und Anatolier etwas fester, Macedonier minus und im Verlauf fast eineinhalb Prozent niedriger. Pfandbriefmarkt nicht einheitlich. Roggenpfandbriefe meist schwächer. Liquiditions pfandbriefe und Anteile überwiegend fester. Devisenangebot Spanien auf die gemeldeten Umsturzversuche schwach, Geldmarkt weiter sehr leicht, Tagesgeld 4,5—6,5 Prozent, Monatsgeld 8¼—9 Prozent, Warenwechsel zirka 6 7/8 Prozent. Der morgige Zahltag dürfte kaum auf Schwierigkeiten stoßen und gilt schon heute als überwunden, zumal die Differenzen bei den Liquidationskursen im allgemeinen erträglich waren. Amtliche Schlußkurse. Hapag 163,25, Nordd. Lloyd 154,125; Berliner Handelsgesellschaft 299, Commerz= und Privatbank 188.5, Danatbank 279,25, Deutsche Bank 170, Disconto 166,70, Dresdener Bank 173; AEG 185,25, Conti=Caoutchouc 134,5, Elektr. Licht u. Kraft 223,75, Essener Steinkohlen 129, J. G. Farben 267, Felten& Guilleaume 150, Gelsenkirchener Bergw. 126. Ges. für elektr. Untern. 273, Harpener Bergbau 151,25, Hoesch Eisen u. Stahl 139.25, Klöckner=Werke 123,75, KölnNeuessener Bergw. 134,75, Mannesmann=Röhren 138, Oberbedarf 106, Oberschl. Koks 113, Phoenix Bergbau 93,25. Rhein. Braunkohlen 280.75, Rheinstahl 147, Schuckert u. Co. 203,5, Siemens u. Halske 382,25. Berliner Devisenpreise(in R.=Mark). 12. September 13. September Produkten. Weizen und Roggen fester Berlin, 13. Sept Auch heute zeigte sich bei Eröffnung der Produktenbörse wieder festere Haltung, wofür das weiter kleine Mehlangebot von Brotgetreide von maßgebendem Einfluß war. Die Forderungen für Weizen und Roggen lauteten etwa 1—2 Mark höher und wurden hier vereinzelt bewilligt. Die Mühlen zeigen, da sie keineswegs reichlich versorgt sind, für beide Brotgetreidearten etwas besseres Interesse, und ebenso besteht vercinzelt Deckungsnachfrage. Von Exportgeschäften ist infolge des geringen Inlandsangebotes wenig zu hören. Die schwächeren Meldungen von der Liverpooler Börse kamen hier nicht zur Auswirkung. In Mehl war bei unveränderten Preisen ruhiges Geschäft. Hafer ist ebenso wie Brotgetreide knapp angeboten, und 2 Mark höhere Forderungen wurden akzeptiert. Die Marktlage für Gerste ist unverändert. Am Lieferungsmarkt zeigte sich angesichts der bevorstehenden israelitischen Feiertage gleichfalls Deckungsbegehr, ebenso lagen aus der Provinz in größerem Ausmaße kaum Aufträge vor. Weizen konnte infolgedessen in späteren Sichten bis zu 2 Mark gewinnen. Roggen lag in allen Sichten etwa 2 Mark fester. Die heute besichtigten 210 Tonnen Roggen wurden als kontraktlich lieferbar befunden. Berliner Produktennotierungen. wth. Berlin, 13. Sept. Weizen, märkischer 203—207, fest: Roggen, märkischer 207—209, fest: Braugerste 232—252. Industrie= und Futtergerste 200—212 neue Wintergerste 200—208, stetig: Hafer, märkischer 184—194, fester: Mais 205—207, ruhig; Weizenmehl. 25,50—28.75, behauptet: Roggenmehl 27,25—29.75. behauptet: Weizenkleie 14 Berlins Altimovorbereitungen- Londons vorsichtige Kreditpolitik- Anspannung der Rotenzirkulation in Frankreich- Brüssel bietet Geld an- Unbehagen in Amsterdam- Newyork senkt die Sätze (Von unserem finanzpolitischen Mitarbeiter.) Berlin Nur zögernd vermag sich am offenen Geldmarkt nach der ungewöhnlich starken Beanspruchung der Reichsbank zum Augusttermin die Erleichterung durchzusetzen. Erst Mitte der Berichtswoche begann der Satz für tägliches Geld bei reichlichem Angebot nachzugeben und ist augenblicklich zu 5% und etwas darüber je nach Aufgabe erhältlich. Voraussichtlich hält die Flüssigkeit des Geldmarktes bis Ultimo an, wenn auch die letzte Medioliquidation den Geldmarkt vorübergehend etwas stärker in Anspruch nehmen wird. Man rechnet mit einem leichten Verlauf des bevorstehenden Quartaistermines, weil die Vorbereitungen bereits eingesetzt haben und besondere Ueberraschungen trotz der gesteigerten Saisonansprüche der Wirtschaft und der indirekten Einwirkungen der Erntefinanzierung nicht zu erwarten sind. Der Satz für Termingeld bewegte sich zwischen 7½ und 9%. Im Wechselgeschäft, wo sich der Satz um 7% bewegte, machen sich bereits Ultimoerwägungen breit. Vereinzelt wurden Abschlüsse zu 6 7/8 bis 6 18/16% getätigt. Privatdiskonte ermäßigten sich unter diesen Umständen auf 6 2/8%. Auslandsgelder standen dem Berliner Markt wie bisher in reichlichem Maße zur Verfügung, lagen allerdings sehr hoch. London. In der letzten Woche hat die Bank von England aus Südafrika 500000 Pfund Sterling und aus Australien 1000 000 Pfund Sterling an Munzgold erhalten. Unverständlich ist hierbei, warum Australien seine großen Guthaben in London vermehrt und warum die Goldarbitrage erwa 400000 Pfund Sterling nach Deutschland dirigiert hat. Verschiedenfach herrscht die Annahme vor. daß das Gold nur zum Transit nach Köln gegangen ist. Trotz der Abführung bedeutender Beträge an die Regierung herrscht am Geldmarkt eine starke Flüssigkeit, was die„Financial Times“ zu der Beschwerde veranlaßt, daß die Bankausweise nicht mehr das Barometer für die Geldtendenz darstellen. Am Wechselmarkt hat die Nachfrage Frankreichs und Hollands angehalten. Der Privatdiskont beträgt im Durchschnitt 4¼%. Das Angebot am Wechselmarkt dürfte sich mit dem Eintreffen der amerikanischen Ernteverschiffungen allmählich verstärken. Der Satz für Sechsmonatwechsel ist auf 4 3/8 bis 4 7/16% geblieben. Die Bank von England wird an ihrer vorsichtigen Kreditpolitik trotz Beschwerden englischer Wirtschaftskreise festhalten, bis nach der amerikanischen Präsidentenwahl Gründe politischer Opportunität nicht mehr dagegen sprechen. Tägliches Geld wurde in Ausnahmefällen bis zu 5% bezahlt, ging aber zuletzt auf 3¼% zurück. Paris. Die Notenzirkulation der Bank von Frankreich ist auf die noch niemals erreichte Höhe von 62,18 Milliarden gestiegen, während gleichzeitig die Golddeckung der Noten auf 38,83% gefallen ist. Die Anspannung der Notenzirkulation um 1,86 Milliarden resultiert sich aus den Devisenoperationen, die Ende August zur Regulierung des Geldmarktes durchgeführt wurden. Der Geldmarkt weist eine kleine Erleichterung auf, da der Privatdiskont seit einer Woche auf 3 1/8% gesunken ist. Die Notenbank hat die Reports auf Devisen wieder auf 10 Cents für das Pfund und um 5 für den Dollar herabgesetzt. Der andauernde Hochstand der Devisen deutet auf andauernde Geldabflüsse ins Ausland bin. Brüssel. Die abgelaufene Woche brachte dem belgischen Geldmarkt weitere Geldangebote. Der Bedarf an kurzfristigen Krediten seitens der Industrie und des Handels ist derart minimal, daß die notwendigen Mittel jederzeit zu beschaffen sind. Das Angebot an flüssigen Mitteln hat sich auf die Nachricht hin, die Regierung sei nicht bereit, auf dem Verordnungswege in die Entwicklung des Börsengeschäftes einzugreifen, in besonderem Maße gesteigert. Amsterdam. Am holländischen Geld= und Kapitalmarkt beginnt die außerordentlich geringe in= und ausländische Nachfrage einiges Unbehagen zu verursachen. Der demnächst einsetzende Zufluß neuer Anlagemittel, der voraussichtlich einen großen Umfang annehmen wird, sowie die 50 Millionen Gulden, die sich aus der Ablösung holländischer Staatsanleihen und den Zurückzahlungen alter Anleihen der holländischen Eisenbahnen und der niederländisch=indischen Regierung rekrutieren, werden die Flüssigkeit des holländischen Geldmarktes in unliebsamen Maße steigern. Darum ist die Ende der Woche einsetzende plötzliche Versteifung der Geldsätze ohne Bedeutung, sie ist eine rein lokale Entwicklung. Callmoney notierte 4½%. Gelder für Prolongationen waren gegen 4 bis 4¼% zu haben. Newyork. Die Geldsätze vermochten trotz der durchaus festen Haltung des amerikanischen Geldmarktes nicht ihren hohen Stand zu Monatsbeginn zu behaupten. Callmoney brachte mit 8% dem amerikanischen Geldmarkt für diesmal die höchsten Notierungen. Gelder für alle Termine wurden zu 6½% und niedriger abgeschlossen. Die Verhinderung eines unerwartet starken Anziehens der Geldsätze, die Hinlenkung der Stimmung in ziemlich ruhige Bahnen und die Senkung der Sätze, deuten auf den Einfluß der Federal=Reservebank in dieser Richtung. Zur Stabilität des Marktes trug auch die Ansicht bei, daß der September dem Newyorker Markt, in Zusammenhang mit der zu erwartenden Ablösung von Anleihen seitens der Regierung. ein weiteres Nachlassen der Kreditschwierigkeiten bringen wird. Nach den amtlichen Uebersichten hat während des ganzen August keine einzige Emission ausländischer Obligationen stattgefunden. Wann eine solche erfolgen wird, läßt sich heute noch nicht sagen. bis 14.25, stetig: Weizenmelasse. 16.20—16.50 stetig: Roggenkleie 14.50, stetig: Raps 328—330, ruhig: Viktoriaerbsen 41—50; Rapskuchen 19—19.40: Leinkuchen 23—23.40; Trockenschnitzel 17 bis 17.50; Soyaschrot 20,7—21,40; Kartoffelflocken 21—21,50; Sreisekartoffeln. Odenwälder blaue 2.4—2.8. Juli Nieren 3.5—3.8, andere gelbfleischige. 2.7—3,1. großfallende über Notiz: Fabrikkartoffeln 13 S je Stärkeprozent. Dortmunder Getreidebörse. Dortmund, 13. Sept. Weizen, inländischer 21,75; Roggen, inländischer 21; pomm. Weiß=Hafer 23; westf. Hafer 21,50; Weizen, ausländ. 25—27; Roggen, ausl. 25,50—26; Hafer, ausl. 23.75—25,50; Gerste, ausländ. 20—21; La Plata=Mais 20—20,25; Cinquantino=Mais 22: Bäckermehl 31,50—32; Roggenmehl 31,50; Roggenmehl, ostdeutsches 30—30,50; Weizenkleie 13,75—14; Trockenschnitzel 23,50—24.— Tendenz: sehr ruhig. Zucker. Magdeburger Zuckermarkt Magdeburg, 13. Sept. Preis für Weißzucker(einschl. Sack und Verbrauchssteuer) für 50 Kilo brutto für netto ab Fabrik=Verladestelle Magdeburg und Umgebung bei Mengen von mindestens 200 Zentner. Gemahlene Mehlis bei prompter Lieferung prompt per 10 Tage 26,60, per Septembeer 26,75.— Tendenz: ruhig. Die Notierungen verstehen sich für 50 Kilogramm brutto für netto einschießlich 5.25 c Steuer und einschließlich 0.50 d für Sack. Magdeburg, 13. Sept. Terminpreise für Weißzucker inkl. Sack frei Seeschiffseite Hamburg. Mai Br. 13 Geld 12,90; September Br. 13,50 Geld 13,40; Oktober Br. 13,15 Geld 13,10; November Br. 12,70 Geld 12,60; Dezember Br. 12,70 Geld 12.60; Oktober— Dezember Vr. 12,85 Geld 12.75; Januar—März Br. 12,95 Geld 12,85.— Tendenz: schwächer. Vieh. Berliner Viehmarkt vom 12. September Amtlicher Bericht Auftrieb: 1552 Rinder, 2500 Kälber. 47170 Schafe, 12 202 Schweine. sowie 1067 vom Auslande und WRA 2652 waren direkt zugetrieben. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Pfennig: Ochsen a) 56—58, b) 52—55, c) 45—49, d) 38—42; Bullen a) 52—54, b) 48—50, c) 44—46, d) 40—42; Kühe a) 43—47, b) 33—40, c) 24—28, d) 18—20; Färsen a) 54—55, b) 47—50, c) 38—45, Fresser 33—42; Kälber a)— b) 75—86. c) 70—82, d) 52—65; Schafe a) Weidemast 69—70, Stallmast 68—70, b1) 60—66, b2) 50—56, c) 50—58, d) 34—54; Schweine a) 75—76, b) 77—78. c) 77—78, b) 75—71, e) 70—74, f)—, g) Sauen 68—71. Marktverlauf: Bei Rindern ruhig, es bleibt Ueberstand, bei Kälbern und Schweinen ziemlich glatt, bei Schafen gute Lämmer gesucht, sonst ruhig. Fettwaren Berliner Fettmackt vom 12. Butter: Der Markt verkehrte heute in außerordentlich fester Haltung und werden für die Notierung am 13. Sept. erhebliche Preissteigerungen auf allen Plätzen erwartet. Die Produktion nimmt überall schnell ab und konnte der Nachfrage nicht restlos entsprochen werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Konsumnachfrage bei Heraufsetzen der Detailpreise gestalten wird. Die amtliche Preisfestsetzung im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel, Fracht und Gebinde zu Käufers Lasten, war für ein Pfund in Mark, für 1. Sorte 1.85, 2. Sorte 1,70, abfallende 1,53. Margarine: Etwas bessere Nachfrage. Schmalz: Vom Schweinemarkt ausgehend, dessen Zufuhren ungenügend bleiben, verharrte der Schmalzmarkt in seiner festen Haltung bei unveränderten Preisen. Die Konsumnachfrage ist mäßig. Die heutigen Notierungen sind für 50 Klg. in Mark: Choice Western Steam 74,50 Amerikan. Purelard in Tierces 77.— dto. in kleineren Packungen 77.— Berliner Bratenschmalz 77,— Speck: Ruhig. Metalle wtb. Berlin, 13. Sept. Elektrol. Kupfer 140: Originalhüttenaluminium 98—9925. in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190; desgl. in Walz= oder Drahtbarren 194: Reinnickel, 98—99% 350: Antimon=Regulus 85 bis 92: Silber in Barren. ca. 900 fein per Kilo 78.50—80; Gold. Freiverkehr per 10 Gramm 28—28,20; Platin. Freiverkehr rer 1 Gramm 9.50—11. Telegraphische Furse der Berliner Börse vom 13. September 1928 in Reichsmark Festverzinsliche Wertpapiere Di. Ablösungsschult Di. Ablösungsschuld ar Di Anl.=Ablosungssch ohne Auslosungsrecht — W Lsch Vihr 6% Di. Reichsanl.skr 5%5 5% Pr Roggenwertani Bank-Aktien Verl Handelsgesellschaft Comm., u. Privat=Bank Danatbank Deutsche Bank Disconto Dresdener Ban Rleichsbank Brauerel-Aktien Dortm Aktienbraueret Dortmunder Union Schultbeiß=Patzenbofer 240,00 23 50 340 50 339.00 Schlhahrts-Aktien Industrie-Aktien Havag Nordd Llonk 162.50 1132.00 153.60 154.00 Adlerwerke A. E G# 129.50 128. 184,121/18350 Basalt Bemberg Seide Jul Berger Beramann Elektr. Berliner Masch.=Bau Buderus Eisen Conti=Caoutchoue Taimler Motoren Dessauer Gas Deutsche Erdöl Deutsche Linoleum Dürkooowerke Tnnamit Nobel Flektr Hochbahn Elektr. Licht u Kraft Essener Steintoblen J. G Farben=Ind kelten& Guilleaume Gelsenkirchener Beran ver mania Zement Gei1 elektr Untern Goloschmidt& Co. Hackethal Draht Hamb. El Werk. Harvener Berabai Hirsch Kupfer Hoffmann Stärke Hoesch Eisen und Stabl Ph. Holzmann Hörter=Godelheim Zemt Ilse Bergbau Kahla Pora Kaliwerke, Aschersleben Klöckner=Werke koch Adlernäh Koln=Neuessener Beraw ahmener& Co : Loeme& Co. üdenscheid Mer Mansfelder Bergbau Mannesmann=Röhren Marimilian Hütte Nordd. Wolle Oberbedarf Oberschl Koks renstein& Kovvel Phoenix Bergbau Rhein Braunkoblen Rheinstabl Rhein.=Westf. Elektr Rhein.=Wests Kalkw Reisbela Pavierf Riebeck Th Rosenthal Vorzellan Sachsenwerk Sarotti Schokolade Scheidemandel Schuckert& Co Siemens& Halste Ver Glanzstoff Elberfeld Wickina Portl ZemenZeUstoft Waldbof 13. 9 113.00 121,00 83.00 277.50 146,75 195.25 20.25 242.50 157.00 125,00 123.00 197,00 203.00 383,50 58240 175.25 289 00 12. 9. 104.25 112.625 118.50 32.00 275.00 145.50 194,00 119.50 241,00 155.00 125.25 122.50 201.50 988.75 578 00 171.00 285.50 Tendenz: freundlich. Nr. 220 Zweites Blatt Freitag, 14. Sept. 1928 Westfälisches Volksblatt Aus dem Paderborner Land. Paderborn, 14 September. Landgemeinden und Straßenbau Auslandsanleihen für den Straßenbau. Auf dem deutschen Landkre:##g. der in diesen Tagen in Rostock zusammengetreten um, wurden eingehend auch die großen Organisations= und Finanzfragen der Landgemeinden behandelt, die vorwiegend auf den Gebieten des Straßenbaues und der Straßeninstandsetzung liegen. Daß die Landkreise allerdings auch beim Reiche keine nennenswerte Unterstützung erwarten dürfen, bestätigte ihnen der Dezernent im Reichsverkehrsministerium. Ministerial= direktor Dr. Stapenhorst, der zunächst betonte, das Reichsverkehrsministerium beabsichtige nicht, eine Reichs straßenvexwaltung aufzuziehen. Davon könne keine Rede sein. Man könne wohl darüber streiten, ob es nicht richtig, zweckmäßig und wirtschaftlich sei, Straßenzüge von größerer Bedeutung aus der Verwaltung der Landkreise herauszunehmen und sie auf einen leistungsfähigen Verband zu übertragen. Zum Beispiel sei es sehr gut möglich, daß etwa in Preußen die Provinzen mit ihren großeren Erfahrungen im Straßenbau als die größeren, finanzkräftigeren Verbände eine bessere Wirtschaftlichkeit und größere Nationalisierung auf dem Gebiete der Wegennterhaltung erzielen könnten. Diese vereinzelte Herausnahme von Straßen aus der Unterhaltung der Kreise sollte aber keineswegs zur Schaffung einer Reichsstraßenverwaltung führen. Den im Reichstage zutage getretenen Bestrebungen auf diesem Gebiet habe das Verkehrsministerium immer die Bedenken und Schwierig keiten entgegengehalten, die diesem Plane entgegenständen. Viel zweckmäßiger sei der Weg, Vereinbarungen mit den Landesregierungen über Richtlinien und Normativbestimmungen zum Zwecke einheitlicher Beachtung zu treffen. Dieser Gedanke leitete das Ministerium bei der Aufstellung einer Straßenbauordnung. Die Frage der Nurautostraßen sei heute noch nicht spruchreif. Die vordringliche Aufgabe sei, das vorhandene Straßennetz den neuzeitlichen Verkehrsbedürfnissen anzupassen. Auf diese Aufgabe seien alle Kräfte zu verwenden. Wenn aber die wirtschaftliche und verkehrstechnische Notwendigkeit den Bau von Nurautostraßen erfordere, dann sollten wegeunterhaltungspflichtige Verbände diesen Bau als eine öffentliche Aufgabe in die Hand nehmen. Eine Finanzierung der Nurautostraßen durch Wegeabgaben halte das Ministerium nicht für tunlich. Was die Frage der Finanzierung der Verkehrsstraßen im allgemeinen angehe, so sei das Reichsverkehrsministerium jederzeit bereit, alle Schritte der Landkreise zu unterstützen, die das Ziel hätten, von der Beratungsstelle für Auslandsanleihen die Genehmigung zur Anleihe zu bekommen. Der Straßenbau und die Wegeunterhaltung seien so eminent produktive Aufgaben, daß es sich verlohne, außerordentliche Kräfte zu ihrer Lösung zur Auswirkung zu bringen. 9. Neuer Arbeitersekretär. Der Bezirksvorstand der katholischen Arbeitervereine wählte in seiner letzten Sitzung einstimmig zum Nachfolger des nach Münster übersiedelnden Arbeitersekretärs Rübera den Herrn Wilhelm Kühlkamp aus Recklinghausen. Er tritt sein Amt am 1. Oktober d. J. an, jedoch wird er bereits am Herbstdelegiertentag der katho—„ 9024"—„ hierselbst 8 Uhr ist Andacht lischen Arbeitervereine, am Sonntag, 23. d. teilnehmen. +∆ Herz=Jesu=Kirche. Freitag abend mit Predigt für die Jungfrauen. &a Sanitätsrat Dr. Menke ist nach kurzer Krankheit im Alter von 72 Jahren gestorben. Der nunmehr Verstorbene übte seit 1905 in Bad Lippspringe die ärztliche Praxis aus und erfreute sich als Arzt und Mensch bei allen großer Sympathien. Möge er in Frieden ruhen! X Kraftfahrzeugüberwachungsstelle. Wie wir bereits mitteilten, hat das Handelsamt zu einer Besprechung eingeladen, die sich mit der beabsichtigten Errichtung einer Zweigstelle des Deutschen Kraftfahrzeug=Ueberwachungsvereins am hiesigen Platze beschäftigen wird. Die Einrichtung hat sich, wie man hört, an anderen Orten bestens bewährt. Der Leiter des Vereins, Herr Dr. Spandau=Hannover, wird in der Versammlung, die am kommenden Dienstag nachmittag 3 Uhr im Hotel Löffelmann stattfindet, über Ziele und Erfolge des Vereins Bericht erstatten. Alle Kraftfahrzeugbesitzer sollten nach Möglichkeit zu dieser Versammlung erscheinen. * Große Heidebrandübung in Senne. Am kommenden Sonnabend, den 15. September, wird auf dem Truppenübungsplatze„Senne“ eine große Heidebrandübung abgehalten, an der die Freiwilligen Feuerwehren von Paderborn, Bad Lippspringe, Neuhaus, Elsen, Delbrück, Altenbeken, Neuenbeken, Westerloh, Dahl und Dörnhagen, sowie 2 Bataillone Militär teilnehmen. Ferner werden die Lippischen Feuerwehren unter ihrem Landbranddirektor Günther erscheinen. Die Wehren versammeln sich um 2 Uhr mittags an der Straßenbahnhaltestelle Hotel Peters in Bad Lippspringe und marschieren von hier aus zu der etwa 20 Minuten entfernt gelegenen Uebungsstätte. Das Uebungsfeld, das in liebenswürdiger Weise vom Sennekommandanten Graf von Plettenberg für die sehr interessante Uebung zur Verfügung gestellt ist, liegt hinter der Heilstätte zum Heiligen Geist, auf dem früheren Truppenübungsplatze links der Bielefelderstraße. Der zur Abbrennung gelangende Heideplan ist ca. 40 Morgen groß und wird in 4 Teile aufgeteilt werden. Auf dem ersten Feld soll die Wirkung des Heidefeuers überhaupt gezeigt werden; die Ablösung erfolgt erst im letzten Viertel. Im zweiten Feld werden die verschiedenen Möglichkeiten, wie Ausschlagen, mit Sandbewerfen und dergl. vorgeführt. Im dritten Feld ist das Anlegen von Gegenfeuer vorgesehen. Das letzte Feld soll für Minimax vorbehalten bleiben. Die Leitung der Uebung liegt in den Händen des Kreisbrandmeisters Hubert Remmele, Bad Lippspringe. Es ist sehr zu begrüßen, daß den Feuerwehren die Erprobung der besten Löschmethoden hier ermöglicht wird. Sicherlich werden alle Beteiligten für evtl. spätere Ernstfälle aus der Uebung großen. Nutzen ziehen. Auch die Zuschauer dürften auf ihre Kosten kommen. Besondere Bedeutung erhält die Uebung dadurch, daß am 15. September eine Tagung der kommunalpolitischen Vereinigung der Zentrumspartei in Bad Lippspringe stattfindet. Bei den Besuchern dieser Tagung handelt es sich zum großen Teil um Stadt= und Kreisverordnete, Bürgermeister, Landräte und andere Leiter von Gemeindeverbänden. Sehr viele dieser Herren treffen bereits am Sonnabend Vormittag ein und haben Gelegenheit, ebenfalls der Uebung beizuwohnen. Die ehefeindlichen Gäule. Es hat immer Leute gegeben, die von Hochzeit und Ehe nichts wissen wollten— man nennt sie Hagestolze— und auch solche, die böswillig genug waren, 11. Haupiversammlung der Kommunalposisischen Vereinigung in Bad Lippspringe vom 15. bis 17. September Programm: Samstag, den 15. September 1923 6 Uhr(Kursaal): Sondersitzung für die Kommunalpolitik im Landkreise. Kreis= und Gemeindeverwaltung in Nassau, ein Vergleich mit den rheinischen und weufälischen Verhältnissen. Referent: Landrat Dr. Schunck(Westerburg). Aussprache.—„Unsere Aufgaben bei der Ostsiedlung". Referent: Landrat Dr Schoenkaes (Warburg).—„Zusammenarbeit zwischen Ost und West in der Siedlungsfrage". Referent: Kuratus Polzin(Schneidemühl, Grenzmark). 8 Uhr(Salon im Kurhaus): Sondersitzung der weiblichen Kommunalpolitiker.„Zur Frage der Arbeitsfürsorge". Referentinnen: Fräulein Stadtverordnete Timmermanns(Aachen, voraussichtlich) und Hartmann(Köln). Aussprache.—„Die weibliche Polizei“. Referentin: Frau Oberstudiendirektorin Franken(Düsseldorf, voraussichtlich.) Aussprache. 8 Uhr(Terrasse des Kursaals): Begrüßungsabend (zwangloses Beisammensein im Arminiusbad). Große Illumination des Kurparks und Konzert des verstärkten Kurorchesters Senning, den 16. September 1928 9,30 Uhr(Pfarrkirche) Festgottesdienst mit Predigt des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Caspar Klein(Paderborn). 10,30 Uhr(Großer Kursaal): Erste allgemeine Eröffnungs=Versammlung. Eröffnungsansprache des 1. Vorsitzenden der KPV., Justizrat Dr. h. c. Mönnig (Köln).„Grundsätze zur kommunalen Neugliederung": 1. Allgemeine Gesichtspunkte. Referent: Landeshauptmann Dr. Lutsch(Wiesbaden). 1,30 Uhr: Gemeinschaftliches Mittagessen (Kursaal). 3,15 Uhr(Kursaal): Zweite allgemeine Versammlung. Fortsetzung der Aussprache über:„Grundsätze zur kommunalen Neugliederung". 2. Vom Gesichtspunkte der Großstadt. Referent: Stadtverordneter Füchter(Gelsenkirchen=Buer).— 3. Vom Gesichtspunkt der Mittelstadt. Referent: Stadtverordneter Arbeitersekretär Riesener, M. d. R.(Gladbeck i. W.)— 4. Vom Gesichtspunkte der Kleinstadt. Referent: Dr. Kottenberg, Beigeordneter des Reichsstädtebundes(Berlin).— 5. Vom Gesichtspunkte des Landkreises. Referent: Landrat Dr. v. Stockhausen(Lüdinghausen i. W.).— 6. Vom Gesichtspunkte der Landgemeinde. Referent: Bürgermeister Dr. Toll(Frechen). Aussprache. 8 Uhr: Geselliger Abend mit Waldbeleuchtung im Städt. Kurwald mit Militärkonzert. Veranstaltet von der Stadt Lippspringe. Mentag, den 17. September 1928 8 Uhr(Pfarrkirche): Tranergottesdienst für die verstorbenen Mitglieder der KPV. 9 Uhr(Kursaal): Sondersitzung für die städtische Kommunalpolitik:„Aktuelle Fragen der kommunalen Wirtschaft". Referent: Generaldirektor Lenze von den städtischen Gas=, Wasser= und Elektrizitätswerken(Düsseldorf). Aussprache. —„Die taktische Behandlung der nächsten Stadtverordnetenwahlen". Referent: Stadtverordneter Studienrat Dr. Koch (Dorrmund, voraussichtlich). Aussprache. 9 Uhr(Jagdsaal Herzog von Nassau im Kurhaus): Sondersitzung für die ländliche Kommunalpolitik.—„Die Reform der Schullasten". Referent: Gemeindevertreter Rektor Schumacher(Wesseling). Aussprache.—„Die Verteilung der Amtsumlagen". Referent: Bürgermeister Bühner,(Sevelen). Aussprache.—„Die taktische Behandlung der nächsten Gemeindewahlen". Referent: Provinziallandtagsabgeordneter Pfarrer Ley(Gevenich, Krs. Kochem). Aussprache. 2 Uhr(Kursaal): Dritte allgemeine(Schluß=) Versammlung. Geschäftsbericht. Referent: Dr. Heinen(Köln).— Vorstandswan:—„Ethik und Kommunalpolitik". Referent: Kanonikus Jansen, Mitglied des Provinziallandtages(Aachen). Schlußwort des 1. Vorsitzenden der KPV., Justizrat Dr. h. c. Mönnig(Köln). 6 Uhr: Besichtigung der geschichtlichen Denkmäler in Paderborn. Veranstaltet von der Stadtverwaltung Paderlern andern das Glück zu neiden und ihnen den Weg zu ihm zu versperren. Das ist gemein, das ist häßlich. Aber es kommt vor. Neu aber ist es, daß derartige Untugenden sogar bei den Vierbeinern festzustellen sind. Der Fall ist hier in Pader vorn passiert, auf der Rosenstraße, an der Ecke Jesuitengasse. Eben hatte man nach altem Brauch eine Anzahl Festgäste mit dem Wagen zur Kirche gefahren. Nun sollte das Brautpaar folgen. Aber, o weh, an der genannten Ecke stand der Wagen plötzlich still. die„Rösser" streikten. Man versuchte es mit„Zuckerbrot und Peitsche". Es nutzte nichts. Die Gäule waren nicht von der Stelle zu bewegen. Eine viertel Stunde verstrich. Der Wagen stand immer noch genau an der gleichen Stelle. Was tun? Es blieb nichts anderes übrig, als die störrischen Pferde auszuspannen und zwei andere herbeizuholen. Die zogen dann den Wagen wacker zur Kirche und die Trauung konnte— mit einiger Verspätung allerdings— vollzogen werden. Was in die ersten beiden Vierbeiner hineingefahren war, mag der Himmel wissen. * Wanderverein Almegan. Wir machen auf die in heutiger Nummer angezeigte Tageswanderung aufmerksam, die den meisten Mitgliedern viel Neuland zeigen wird. Reizende Täler wechseln mit prachtvollen Buchenwäldern, wie sie in gleicher Schönheit nur dem Böddeker Forst eigen sind. Die Wege sind sehr geschickt aneinandergereiht, so daß selbst der verwöhnte Wandersmann voll befriedigt wird. Die Rückkehr wird mit dem fahrplanmäßigen Postauto 17,38 Uhr ab Grundsteinheim erfolgen. Stadtverordnetensitzung zu Bad Lippspringe Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Pint fand gestern im Sitzungssaale des Rathauses eine öffentliche Stadtverordnetensitzung statt, an der 15 Stadtvv. und die Beigeordneten Dr. med. Heim und J. K. Hölscher teilnahmen. Beginn 18 Uhr. Folgende Tagesordnung wurde erledigt: 1. Deckung des Fehlbetrages des Rechnungsjahres 1928. Nach den Ausführungen des Vorsitzenden weist der diesjährige Haushaltsplan einen Fehlbetrag von RM. 95000.— (98000.—) auf. Sache der Stadtverordneten ist es, darüber zu beschließen, wie dieser Fehlbetrag gedeckt werden soll. Der Vorschlag der Verwaltung ging dahin, den Fehlbetrag durch Erhöhung der Steuerzuschläge zu decken. Es beträgt das Soll der staatlichen Grundvermögenssteuer RM. 27347,76, das Soll der staatlich veranlagten Gewerbesteuer nach dem Ertrage RM. 5 025.— und das der Gewerbekapitalsteuer RM. 400.—. Die Verwaltung schlug vor, die Steuerzuschläge wie folgt zu erhöhen: bei der Gewerbesteuer nach dem Ertrage auf 460%(300%) und bei der Gewerbesteuer nach dem Kapital auf 920%(600%). Mit der vorgeschlagenen Regelung konnte sich die Mehrzahl der Stadtverordneten nicht einverstanden erklären. Nach längeren Verhandlungen wurde schließlich der Antrag des Stadtverordneten Bernards auf Erhöhung der Zuschläge zur Grundvermögenssteuer auf 275% (250%), der Zuschläge zur Gewerbeertragssteuer auf 350% und der Zuschläge zur Gewerbekapitalsteuer auf 700% angenommen. Die Erhöhung der Zuschläge, trotz des gegen das Vorjahr verringerten Fehlbetrages um RM. 3000.—, ist auf die Senkung der Grundbeträge zurückzuführen. Bei der Gewerbekapitalsteuer sind im laufenden Jahre diejenigen Gewerbetriebe, deren Gewerbekapital weniger wie RM. 3000.— beträgt, nicht verunlagt worden. Dadurch hat sich der Grundbetrag der Gewerbekapitalsteuer um drei Viertel vermindert. Die in Klammern angegebenen Zahlen sind die Zahlen des Vorjahres. 2. Verschiedenes Eine größere Anzahl bedürftiger Schulkinder ist bisher mit Milch beliefert worden. Die Milch wurde von der dem Augusta=Viktoria=Stift gehörenden Abmelkwirtschaft „Erika" kostenlos zur Verfügung gestellt. Da die Belieferung durch diese Stelle in Zukunft nicht mehr erfolgt, beschloß das Kollegium die entstehenden Kosten auf die Stadt zu übernehmen und die Milchversorgung der Kinder weiter fortzusetzen. Der Forstfiskus beabsichtigt, das Forsthaus Steinbeke mit elektrischem Licht zu versorgen und ist an die Stadt herangetreten mit der Bitte, auch das Forsthaus im Lippspringer Stadtwalde an die Lichtleitung anzuschließen. Zu den Baukosten der zu legenden Lichtleitung soll die Stad: eine Beihilfe in Höhe von 1000.— RM. leisten. Die Stadtverordneten waren hiermit einverstanden, falls der Stadtförster die Verzinsung und Amortisation des Betrages von 1000.— RM. übernimmt. Auch soll die Stadtverwaltung sich vorbehalten, evtl. weitere Gebäude an die Leitung anschließen zu dürfen. Die in unserer Stadt befindlichen Reklamesäulen waren bisher an die Firma Ludwig Brandt in Bad Pyrmont zum Preise von 120.— RM. verpachtet. Da von einer Konkurrenzfirma eine bedeutend höhere Pacht geboten wurde, hat sich die Firma Brandt nunmehr zur Zahlung folgender Sätze bereit erklärt: Im ersten Pachtjahre 600.— RM., im zweiten Pachtjahre 660.— RM., im dritten Pachtjahre 750.— RM. Die Stadtverordneten gaben zur Weiterverpachtung der Säulen an die Firma Brandt ihre Zustimmung. Ein Teil des Daches der katholischen Kirche ist dermaßen defekt, daß unbedingt eine Neubedeckung erfolgen muß. Die Kosten belaufen sich nach dem vorliegenden Kostenanschlage auf 5400.— RM. Zur Deckung der Kosten schlägt der Bürgermeister vor, eine: Anleihe bei der Kreissparkasse oder einem anderen Institut auf zunehmen. Die katholische Kirchengemeinde wünscht die Eindeckung des Daches mit Kupferplatten. Die Stadtverordneten sind damit einverstanden. falls die Kirchengemeinde die entstehenden Mehrkosten selbst trägt. Der vorliegende Antrag des Turnvereins„Jahn“, die Erinnerung an Friedrich Ludwig Jahn, den großen Volkserzieher und Vater der deutschen Turnkunst, durch Benennung einer Straße mit seinem Namen wach zu halten, fand die grundsätzliche Zustimmung des Kollegiums. Da man sich jedoch bezüglich der unzubenennenden Straße nicht einigen konnte. wurde der Punkt bis zur nächsten Sitzung vertagt. Für die Stellung einer Fürsorgeschwester hat die Stadt bisher an das Mutterhaus der Franziskanerinnen eine monatliche Gebühr von 45.— RM. bezahlt. Der vorliegende Antrag, den Satz auf jährlich 1000.— RM. zu erhöhen, wurde genehmigt. Sodann machte der Bürgermeister Mitteilung vom Stande der Verhandlungen mit der Provinz Westfalen bezüglich des Ausbaues der Detmolder Straße. Die Stadtverordneten nahmen mit großer Befriedigung von diesem Bericht Kenntnis Anläßlich der in den nächsten Tagen hier stattfindenden Tagung der Kommunalpolitischen Vereinigung der Zentrumsrartei plant die Stadtverwaltung eine Beleuchtung des Kurwaldes und sonstige Veranstaltungen. Die dadurch entstehenden Kosten wurden bewilligt. Von verschiedenen Stadtverordneten wurde darauf hingewiesen, daß Auto= und Motorradfahrer im Weichbilde der Stadt mit ihren Fahrzeugen sehr oft unnötige Geräusche verursachten, insbesondere durch das Nichtabstellen des Metors beim Parken usw. Der Bürgermeister versprach den Anlaß geeigneter Besrimmungen, um derartige Ruhestörungen in Zukunft zu verhindern. Schluß der Sitzung gegen 20 Uhr. — Bad Lippspringe, 12. Sept. Kommunalpolitische Tagung. Die Zeit, zu welcher die große Tagung der Kommunalpolitischen Vereinigung der Zentrumspartei hier stattfindet, rückt näher, denn, wie kürzlich an dieser Stelle mehrfach berichtet, findet die Generalversammlung vom 15. bis 18. d. Mts. statt. Die Ausschüsse bereiten das Notwendige vor, um den Teilnehmern in jeder Beziehung einen würdigen Empfang zu bereiten. Die Bürger werden gebeten, den Gästen durch reiches Beflaggen der Häuser usw. einen freundlichen Willkommengruß zu entbieten. D Nordborchen, 12. Sept. Hoher Besuch in der Frauenschule Mallinckrodtshof. Heute weilte der Herr Oberpräsident der Provinz Westfalen in Begleitung des Herrn Regierungspräsidenten und des Landrats des Kreises Büren in der Wirtschaftlichen Frauenschule Mallinckrodtshof zur Besichtigung. Vor Beginn der Besichtigung erstattete Herr Direktor Blomenkemper den Herren einen kurzen Vortrag über die Geschichte, die Bedeutung und Entwicklung der Schule. Die Anstalt ist im Jahre 1912 von der Gesellschaft für landwirtschaftliche Frauenbildung, Sitz München=Gladbach, mit 19 Schülerinnen gegründet worden und zwar auf paritätischer Grundlage. Bis heute wurde die Schule von 842 Schülerinnen besucht, wovon 353 das Examen als landwirtschaftliche Haushaltungslehrerin ablegten. Zurzeit beträgt die Schülerinnenzahl 50. Schwesteranstalten der Schule sind die Seminarschule Selikum bei Neuß a. Rh., die Maidenschule Inselbad=Paderborn und die Gärtnerinnenschule Balduinstein. Die etwa einstündige Besichtigung gewährte den Herren einen vollkommenen Einblick in den Betrieb dieser einzigen Schule dieser Art der Provinz West falen. Der Herr Oberpräsident war von der Einrichtung der Schule sehr erbaut und sprach der Leitung sowie dem Lehrkollegium der Anstalt die wohlverdiente Anerkennung aus. Staat, Provinz und die Gesellschaft für landwirtschaftliche Frauenbildung haben alle drei ein gleich großes Interesse an der bisherigen günstigen Weiterentwicklung der Anstalt, um durch die Heranbildung landwirtschaftlicher Haushaltungslehrerinnen die Ausbildung der weiblichen ländlichen Jugend im weitesten Maße auch in Zukunft zu fördern. Der Herr Oberpräsident fuhr mit seiner Begleitung dann weiter zum Haushaltungspensionat und Kinderheim der Schwestern der Franziskanerinnen nach Salzkotten, um von hier aus weiter den Kreis Büren zu besichtigen. X Böddeken, 13. Sept. Ernennung. Oberförster Graf v. Merveldt wurde vom Oberpräsidenten der Provinz Westfalen zum Pfleger für kulturgeschichtliche und naturwissenschaftliche Bodenaltertümer für den Bezirk der Oberförsterei Böddeken ernannt. = Niederntudorf, 10. Sept. Reichsjugendwettämyfe. Auf dem Tudorfer Sportplatze fanden heute die Reichsjugendwettkämpfe für die Schulen von Salzkotten, Uppsprunge, Verne, Oberntudorf und Niederntudorf statt. Es kämpften insgesamt 103 Schüler, von denen 59 die vorgeschriebene Punktzahl erreichten. Die höchste erreichte Punktzahl betrug 77 in der B=Klasse, und 66 in der A=Klasse. Der beste Wurf war 63 Meter, der beste Weitsprung 4,60 Meter und der beste 100=Meter=Lauf gelang in 141 Sekunden. Wiederum mußte man die Feststellung machen, daß sich die Leistungen der Kämpfer von Jahr zu Jahr steigern, und daß die Schüler alles daran setzen, eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, nachdem sie vorher in manchen Turnstunden oder in der freien Zeit ihren Körper geschult und gestählt haben. * W a r b u r g, 1 1. S e p t. E i n g r o ß e r T r a u e r z u g bewegte sich gestern zum hiesigen Friedhof. Es galt, die irdischen Ueberreste des verstorbenen Buchhändlers Fritz Quia zu Grabe zu geleiten. Die große Beteiligung aus allen Kreisen der Bürgerschaft legte so recht Zeugnis ab von der hohen Wertschätzung, die der Heimgegangene genoß, und von dem Gefühl dankbarer Gesinnung, das die Bevölkerung gegenüber ihrem verdienten Ehrenbürger beseelte. Buchhändler Fritz Quick hat sich in der Tat um die Stadt Warburg große Verdienste erworben. Von 1894 bis 1919 gehörte er dem Stadtverordnetenkollegium an, in dem er eines der regsten Mitglieder war, dessen Rat und dessen Meinung gern gehört wurde. Er war es auch, der unser städtisches Archiv ordnete und leitete. Hervorzuheben sind weiter seine Verdienste um die hiesige Stadtsparkasse. Zu Dank verpflichtet war ihm auch die katholische Kirchengemeinde. Denn sein Verdienst war es, daß im Kriege das schöne Glockengeläute erhalten blieb und ebenso die Kupferbedeckung des Turmhelms der katholischen wie auch der evangelischen Kirche. Es fand daher auch allgemeine Zustimmung in der Bürgerschaft, als die städtischen Vertretungen ihm im Jahre 1920 das Ehrenbürgerrecht verliehen. Im hohen Alter von 84 Jahren ist nun nach einem arbeitsreichen Leben der verdienstvolle Mann von uns gegangen. An seinem Grabe wurden zahlreiche Kränze als Zeichen dankbarer Gesinnung niedergelegt. Die Stadt Warburg insbesondere wird ihrem Ehrenbürger über das Grab hinaus ein treues und dankbares Andenken bewahren. * Warburg, 13. Sept. In der A.=G. für Lehrer und Lehrerinnen des Kreises Warburg am 15. d. Mts spricht Facharzt Dr. Krumbach vom hiesigen St. PetriHospital über„Sehfehler". Die Teilnehmer werden auf diesen Vortrag besonders aufmerksam gemacht. X Borgholz(Krs. Warburg), 12. Sept. Lobeprozession. Am Sonntag, 16. Sept., geht 8,15 Uhr von der Pfarrkirche die althergebrachte Lobeprozession nach der schön gelegenen Kluskapelle in Edessen. Daselbst wird gegen 10 Uhr an dem in der Vorhalle errichteten Altare ein feierliches Levitenhochamt mit Festpredigt gehalten. Danach wird die Kreuzpartikel den Gläubigen zur Verehrung gereicht. der Stadtverordnetensitzung in Geseke 2 Geseke, 13. Sept. In der gestrigen Stadtverordnetensitzung sprach der Stadtverordnetenvorsteher Becker dem Bürgermeister Bostler zu seiner Vermählung die Glückwünsche des Stadtverordnetenkollegiums aus. Der Veräußerung von Splißteilen, die der Stadt gehören und die zur Erweiterung des Bahnhofes benötigt werden, wurde zugestimmt. Als Kaufpreis erhält die Stadt pro Quadratmeter 3 R. Zur Versorgung des Neubaues Happe werden die Kosten zur Herstellung einer Verbindungsleitung vom Sandgraben bis zur Störmeder Straße in Höhe von 2549 A bewilligt.— Die Stadt hat sich seinerzeit bei der Uebernahme der Grundstücke der Provinzialverwaltung gegenüber verpflichtet, hier ab Hagen=Straße auszubauen. Die Stadtverordnetenversammlung vom 26. 9. 1927 hat den Ausbau beschlossen. Die Baukosten betragen 16 506 M. An diesen Punkt schließt sich eine längere Aussprache, in der Stadtverordneter Jakobi vorschlägt, die Straße mit Hilfe von Arbeitslosen ausführen zu lassen, damit die Stadt die staatliche Beihilfe aus der produktiven Erwerbslosen=Fürsorge erhalte. Als dringend ausbaubedürftig bezeichnet er die Dreilindenstraße und die Straße in der neuen Siedlung, während einige andere Stadtverordnete den Hollweg, die Schäfergasse u. a. zur Berücksichtigung empfehlen. Stadtverordneter Loer glaubt, daß die Geseker Zementindustrie große Aufträge erhalte und die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahre in der Stadt nicht so groß werde. Er beantrage Vertagung bis zur nächsten Sitzung, dann wisse man Näheres und könne noch immer Beschlüsse fassen. Sein Antrag wurde gegen drei Stimmen angenommen. Die Jahresrechnungen der Stadtsparkasse für 1926 und 1927, die bei der Prüfung der Kommission zu Beanstandungen nicht geführt haben, wurden angenommen und der Leitung Entlastung erteilt.— Eine Vorlage des Magistrats ersucht um die Ermächtigung, die zur Freilegung des Verbindungsweges zwischen Ostmauer und Haholdstraße benötigten Grundstücke zu enteignen. Die Stadtverordnetensitzung ist der Ansicht, daß die Anlegung eines Fahrweges noch nicht nötig ist, zumal damit die Durchstoßung des Stadtwalles verbunden ist. Der Magistrat soll mit den Anliegern verhandeln um Ueberlassung eines Geländestreifens von 2—3 Meter zur Anlegung eines Fußweges.— In Anbetracht der vereinbarten Arbeiten, die augenblicklich das städtische Bauamt durch den Umbau des Elektrizitätswerkes, des Wasserwerkes und den Ausbau der Straßen hat, wurden die Vertretungskosten für einen Baubeamten bis 31. Dezember ds. Is. bewilligt.— Zur Erweiterung des Wasserwerkes bedarf die Stadt des Grundstückes der Erben Engels in Größe von 1,39 Hektar. Die Erben wollen das Grundstück zum Preise von 2300 M pro Morgen der Stadt überlassen. Der Ankauf zu diesem Preise wurde genehmigt. — Ebenfalls wurde die Umwandlung von zwei AngestelltenStellen in Beamtenstellen genehmigt unter der Voraussetzung, daß damit keine höhere finanzielle Belastung der Stadt verbunden ist.— Darauf Geheimsitzung. 6 Soest, 12. Sept. Ueberraschende Wendung in der Kreisstraßenangelegenheit. Die Mitglieder des Kreistages waren heute zu einer dringenden Sitzung eingeladen. Die Sitzung brachte eine völlig veränderte Lage in der Kreisstraßenangelegenheit, die nun schon über zwei Jahre in einem erbitterten Streit zwischen den Vertretern der Städte und denen des Landes wegen der Verteilung der Lasten schwebt. Die Ursache zu dieser Veränderung ist in dem Tod des Ehrenamtmannes Plange=Ellingsen zu suchen, der Mitglied des Kreistages, und zwar ländlicher Vertreter, war. Bisher waren die Stimmen beider Parteien gleich. Als Nachfolger für das verstorbene Kreistagsmitglied Plange hatte die Deutsche Volkspartei einen Vertreter aus der Stadt Soest in den Kreistag geschickt, sodaß sich das Stimmenverhältnis nunmehr auf 14:12 zugunsten der Städte Soest und Werl stellte. Dieses neu geschaffene Verhältnis wußten die Städte geschickt auszunutzen. Noch bevor das Andonken des verstorbenen Ehrenamtmannes Plange geehrt war, erhob Landesamtmann Vornemann als Vertreter der ländlichen Partei Einspruch gegen die Dringlichkeit der Sitzung. Sein Antrag wurde aber mit 14:12 Stimmen abgelehnt. Der Antrag des Bürgermeisters Kleim=Soest, der die Städte vertritt, ging dahin, den Etat für die Kreisstraßenlasten auf 697 950 a festzusetzen. Mit demselben Stimmverhältnis wurde der Antrag angenommen. Genau so ging es mit einem weiteren Antrag der Städte, die Landgemeinden mit 55 Prozent im voraus zu belasten. Die Zwangsetatisierung war bereits beschlossen und ein Regierungskommissar mit der Festsetzung des Etats beauftragt worden. Diese Maßnahme ist nun durch diese Sitzung hinfällig geworden, da der Etat ja nunmehr durch den Kreistag selbst festgesetzt wurde. Es kam in der Sitzung zu Debatten, und die ländlichen Vertreter kündeten einen Streit zwischen Stadt und Land an, der sich bei den nächsten Kommunalwahlen auswirken würde. In der Sitzung wurde weiterhin einem Vertrage zwischen dem Kreis und dem Besitzer der Kadaververwertungsanstalt Lohne zugestimmt, nachdem dem Besitzer ein Zuschuß von 15 Pfg. für den Kopf Großvieh(etwa 4—5000 A jährlich) durch den Kreis gezahlt werden soll. Ferner wurde der Errichtung einer Fortbildungsschule für Gärtner in der Stadt Werl zugestimmt. * Winterberg, 11. Sept. Stadtverordnetensitzung. Wegen Uebernahme des bahneigenen Weges, vom Bahnhof an der Bahnmeisterei vorüber zur Lehmke führend, wurde nach vorheriger Ortsbesichtigung die Beschlußfassung vertagt. Zu der nächsten Verhandlung, bzw. in Frage kommenden Stadtverordnetensitzung, soll ein Vertreter der Reichsbahn eingeladen werden. Zwecks Anlage eines Gondelteiches bezw. einer Eisbahn, eines Wasser=, Licht und Luftbades wird für ein vom Bob= und Autoklub bei der Sparkasse hier aufzunehmendes Darlehn von vorläufig 5000 e die selbstschuldnerische Büraschaft gegen Rückbürgschaft der Vorstandsmitglieder des Bob= und Autoklubs übernommen. Wegen der Kanalisierung am Mittelsberg haben sich Schwierigkeiten ergeben. Wegen anderweitiger Abführung der Abwässer sollen die Herren Oberstraßenmeister Kligge und Stadtverordn. Julius Abel nach vorheriger Ortsbesichtigung weitere Vorschläge machen. Dem Antrage des Fritz Brinkmann, als Ersatz für den an der Hahnebalz verursachten Waldbrandschaden mit einem Betrage von 100 RM. zufrieden zu sein, wird entsprochen.— Wegen der Kirchplatztreppe nach dem Café Mörchen sind der Stadt in jüngster Zeit Schwierigkeiten entstanden. Da es sich um eine in früheren Zeiten angelegte private Treppe handelt, wurde beschlossen, falls sie bis zum 20. d. Mts. von den Interessenten(Inhaber des Café Mörchens und Landwirt Braun Lubes) nicht ordnungsmäßig instandgesetzt ist und die Haftpflicht nicht übernommen wird, die Treppe zu beseitigen. Zu Rechnungsprüfern für die Elektrizitätswerkskassenrechnung 1926 wurden die Stadtv. Schnorbus und Knoche gewählt. Die Verhandlungen wegen Erweiterung des Elektrizitätswerkes nahmen wieder längere Zeit in Anspruch. Nach Vortrag des Bürgermeisters über den jetzigen Stand der Angelegenheit und einem eingehenden Vortrag des Oberingenieurs Loose von den Vereinigten Elektrizitätswerken Westfalen wurde die Angelegenheit vertagt. Die VEW. sollen zunächst ihre Sondertarife in kürzester Frist vorlegen. Sodann sollen weitere Verhandlungen erfolgen. Die Verhandlungen betr. Beschaffung von Dieselmotoren sollen hierdurch keine Verzögerung erleiden. &a Altastenberg, 12. Sept. Der älteste Einwohner unseres kleinen Dörfleins. Schreinermeister Heinrich Leber. feierte in diesen Tagen seinen 80. Geburtstag. Bemerkenswert ist, daß der alte Herr seinen Beruf noch voll ausübt. In den Sommertagen sieht man ihn noch fast täglich, hoch oben auf der Leiter stehend, beim Anstreichen der Fenster. Wir wünschen ihm noch weitere 20 Jahre solcher Rüstigkeit! X Meschede, 13. Sept. Von der Stadtverwaltuna. Die städtischen Körperschaften unternahmen Samstag nachmittag unter Führung des Stadtförsters eine Begehung der städtischen Waldungen judlich der Ruhr. Der Stadtförster gab interessante Aufklärungen über den Waldwirtschaftsbetrieb. An die Begehung schloß sich in der Schmitzschen Jagdhütte in der Hellerschen Forst eine dringliche Stadtverordnetensitzung. Es wurde dabei mitgeteilt, daß der Bau eines Armenhauses nicht ausgeführt werden könne, da die Landesversicherungsanstalt gemeindliche Bauvorhaben nicht mehr unterstütze. Die Baudarlehen der L. V. A. sollen nunmehr an zwei Baulustige für vier Wohnungen vergeben werden. Ein städtisches Haus an der Waldstraße soll als Armenhaus eingerichtet werden. Weiter wurde mitgeteilt, daß die höhere Mädchenschule am 1. April 1929 von den Schulschwestern auf der Brede bei Brakel übernommen wird. Die Schwestern werden innerhalb der nächsten drei Jahre auf einem von der Stadt zur Verfügung gestellten 15 Morgen großen Gelände oberhalb der Nördelt ein großes Gebäude für Schule und Pensionat errichten. Die Anstalt soll zu einem Lyzeum ansgebaut werden, mit dem dann eine ländliche Haushaltungsschule und eine Kinderbewahrschule verbunden werden sollen. # Belecke, 12. Sept. Auszeichnung. Bei der vom Mescheder Motorrad=Klub veranstalteten Geschicklichkeitsfahrt errang Herr Ing. A. Hense von hier, z. Zt. in Bielefeld wohnhaft, den 2. Preis, Herr Joseph Petrasch den 9. Preis von 70 Konkurrenten. Allgemein erwartet man von Herrn Hense weitere gute Erfolge. Xam Menden, 12. Sept. Unglück im Walde. Eine hiesige Familie, die durch den Wald am Aprikoser Kopf abends die Station Oese zu erreichen strebte, wurde vom Gewitter überrascht. Es wurde so dunkel, daß man den Weg nicht mehr erkennen konnte. Der Ehemann, der ein Kind auf dem Arme trug, verirrte sich und stürzte in eine ca. 8 Meter tiefe Schlucht. Er erlitt erhebliche Verletzungen, während das Kind nur leicht verletzt wurde. Nachbarschaft und Provinz. X Detmold, 12. Sept. Auktion in Detmold. Eine besonders günstige Gelegenheit zum Einkauf von Reit= und Wagenpferden sowie von turnierfähigen Geschirren, Wagen und Stallutensilien bietet die große Räumungsauktion, die der Verband der Lippischen Pferdezüchter anläßlich seines erfolgten Umzugs von Lopshorn in die neu hergerichteten Gestütsanlagen in Detmold veranstaltet. Sämtliche nicht im Gestüt selbst gezogenen Pferde werden auf der Auktion verkauft, da der Verband nur noch die im eigenen Gestüt gezogenen Pferde für die Zukunft behalten wird. Durch die Uebersiedlung wird auch ein Teil der als besonders gut bekannten Turnierwagen und Geschirre überflüssig, welcher ebenfalls zur Auktion kommt und der für alle Interessenten des Fahrsports sowie für Reit= und Fahrschulen eine außergewöhnlich günstige Gelegenheit zur Vervollständigung ihrer Bestände bilden dürfte. Alle zur Auktion gelangenden Pferde und sonstigen Gegenstände können an den Tagen vor der Anktion in Detmold besichtigt bzw. probiert werden. ( Detmold, 12. Sept. Zusammenkunft der ehemaligen Kriegsgefangenen von Detmold und Umgebung. Am nächsten Sonntag, 10. September, findet eine Zusammenkunft aller ehemaligen Kriegsgefangenen von Detmold und Umgebung um 4 Uhr nachmittags im Vereinshaus in Detmold, Wiesenstraße, statt. Die Zusammenkunft bezweckt die Organisierung der ehemaligen Kriegsgefangenen, um ver eint mitzuarbeiten an den Aufgaben unseres Volkes durch Auswertung der besonderen Erfahrungen der Gefangenschaft. U. a. werden Vorträge über Zweck und Ziele der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener und über die Guthaben= und Wiederaufbauentschödigungsfrage(Bekanntgabe der Denkschrift über die Entschädigungsansprüche) der ehemaligen Kriegsgefangenen gehalten werden. Vertreter der Bezirtsgruppe Podervorn der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener werden erscheinen. p. Detmold, 13. Sept. Empfindlicher Verlust. Ein auswärtiger Herr verlor auf dem Wege zum Hermannsdenkmal eine Brieftasche, die außer persönlichen Papieren einen Kreditbrief in Höhe von 1000 M enthielt. p. Detmold, 13. Sept. Neubau des Landkrankenhauses. Wie bekannt wird, errichtet das Landkrankenhaus einen großen Neubau. Mit den Ausschachtungen soll in allernächster Zeit begonnen werden. p. Detmold, 13. Sept. Leichtsinn als Brandursache. Zu dem gemeldeten Großfeuer in Niese auf dem Hofe des Besitzers Meier ist nunmehr die Brandursache festgestellt worden. Der Sohn des Besitzers hatte einen brennenden Zigarettenrest achtlos auf einen Strohhaufen geworfen. Durch diesen Leichtsinn wurde die Katastrophe herbeigeführt, der der gesamte Erntevorrat dieses Jahres zum Opfer fiel. p. Lemgo, 13.Seor. Ehrenvolle Auszeichnung. Die Malerschule Lemgo erhielt auf der Malerausstellung in Leipzig die goldene Medaille, die die höchste Auszeichnung darstellt. p. Bad Salzuflen, 13. Sept. Der 25000. Kurgast. Am Mittwoch traf hier eine Dame aus Herford zur Kur ein, die von der Badeverwaltung mit Ehren empfangen wurde, da sie die Zahl der 25000 Kurgäste in diesem Jahre krönte. p. Horn, 11. Sept. Festnahme. Von der hiesigen Polizei wurden zwei Männer festgenommen, von denen der eine einen Einbruch in das Hotel„Rotes Haus“ in Meinberg versucht hatte. Der andere versuchte, ein 13jähriges Mädchen zu überfallen. Beide Täter wurden in das Detmolder Gefängnis übergeführt. p. Brake, 11. Sept. Ein großes Unglück verhindert. Ein junger Ziegler fuhr mit seinem Motorrad in vollster Fahrt gegen eine Bahnschranke, die gerade heruntergelassen worden war, weil ein Zug den Uebergang passierte. demselben Augenblick, als der Zug vorüberfuhr, sanste der Fahrer mit voller Kraft gegen die Schranke, die sofort zerbrach. Zum Glück blieben Fahrer und Rad mit den Ketten an der Schranke hängen. Der Fahrer wäre sonst unweigerlich unter den Zug gekommen. p. Oerlinghausen, 11. Sept. Ein Kind überfahren. Der 3jährige Sohn des Arbeiters Adolf Buseaus wurde auf der Lundstraße nach Verl von einem Oerlinghauser Auto überfahren. Dem Kinde war die Schädeldecke gespalten. + Herford, 11. Sept. Panik in einem Kino. Trotz des strengen polizeilichen Verbotes hatte ein junger Mann sich in einem hiesigen Kino, das mit etwa 1000 Menschen besetzt war, eine Zigarette angezündet. Dabei war ein Fenstervorhang in Brand geraten, die zunächst sitzenden Zuschauer riefen:„Brand!“— und im Nu drängten die tausend Menschen den Ausgängen zu. Einigen beherzten Männern gelang es durch schnelles Zugreifen, das Feuer zu löschen und die Gefahr zu beseitigen, aber es konnte nicht verhindert werden, daß mehrere Frauen in dem allgemeinen Gedränge in Ohnmacht fielen, andere Krämpfe bekamen und mehrere in dem furchtbaren Gedränge verletzt wurden. Alles das, weil der zigarettensüchtige junge Mann im Kino rauchen mußte! X Herford, 12. Sept. Schießerei in einem Nachtzug. In dem beschleunigten Personenzug 733, der nachts von Köln nach Berlin verkehrt, hatte in einem Abteil vierter Klasse unter anderem auch eine Hochzeitsgesellschaft Platz genommen, zu der zwei junge Leute gehörten, die angetrunken waren. Nachdem die beiden noch friedlich eine Flasche Kognak geleert hatren, gerieten sie zwischen Herford und Linden bei Hannover in einen Streit. In seinem Verlauf zog der eine plötzlich einen Revolver und gab einen Schuß auf den anderen ab. Die Kugel traf in der allgemeinen Verwirrung eine Mitreisende in den rechten Unterschenkel. sodaß man schließlich die Notbremse zog. Der Revolverheld ein Berliner, wurde der Polizei übergeben. K Minden, 12. Sept. Sprenggeschosse auf dem Dache einer Schule. Eine sonderbare Aufbewahrungsstätte hatte irgend jemand für zwei Schrapnells, ein Langgeschoß und eine Sprengmine, gewählt. Man fand sie auf dem Dache der Hafenschule 2. Was den Betreffenden, man hat einen Eisenhändler in Verdacht, veranlassen konnte, diese gefährlichen Stücke ausgerechnet auf das Dach einer Schule zu legen, bleibt noch aufzuklären. Die vier Geschosse explodierten bei ihrer Unschädlichmachung in der Mindener Heide sehr leicht und rissen tiese Löcher in den Boden. Welches Unheil hätten sie anrichten können, wenn eine Explosion auf dem Dache der Schule entstanden wäre! X Unna, 11. Sept. Verbrecherjagd. Der Arbeiter Gustav N. sollte wegen Straßenraubes, den er bei Altenbögge an einer jungen Frau verübt hatte, verhaftet werden. Er leistete erhevlichen Widerstand und konnte nur mit großer Mühe bis zur Rathauswache gebracht werden. Dort benutzte er einen günstigen Augenblick, durchs offene Fenster auf den 6 Meter tiefer gelegenen Rathaushof zu springen und die Flucht zu ergreifen. Polizeibeamte und Zivilpersonen machten sich sofort auf die Jagd nach dem Straßenräuber, der sich in einem Abführungsschacht der Kläranlage versteckte. Erst nach längerer Zeit wurde er dort mit verstanchter Hand entdeckt und nun hinter Schloß und Riegel gebracht. 0 Unna. 11. Sept Rasa, tritt der Too.. Der 63 Jahre alte Vorsitzende des hiesigen Kriegervereins„Westwacht" marschierle am Sonntag mit seinen Vereinsmitgliedern nach Heeren=Werwe, um an dem 60jährigen Jubelfeste des dortigen Kriegervereins teilzunehmen. Bei seiner Ankunft dort wurde er von einem Unwohlsein befallen und erlag einige Minuten da auf einem Schlaganfall. gg. Münster, 12. Sept. Einer oer entwichenen Zuchthäusler festgenommen. Einem Kriminal= beamten gelang es abends spät auf dem Hauptbahnhof Gelsenkirchen=Buer einen der drei aus den Universitätskliniken in Münster vor einigen Tagen entwichenen Zuchthausler zu überraschen und festzunehmen. Der Ausreißer. der aus Gelsenkirchen stammende Franz Nikolaitzick, hatte wegen Totschlages noch eine Zuchthausstrafe bis zum Jahr1932 zu verbüßen. Der Beamte hielt dem Verbrecher mit dem Ruf: Hände hoch! die Pistole vor und konnte den Verdutzten ohne Widerstand abführen. — Münster, 12. Sept. Beschränkung von Vergnügungen durch die Stadt. Die Polizeiverwaltung erläßt eine Anordnung, die den Zweck haben soll, die Vergnügungen zu beschränken. Sie bestimmt im wesentlichen, daß öffentliche Tanzlustbarkeiten nur Mittwochs, Samstags und Sonntags wie auch an gesetzlichen Feiertagen und dann nur mit ortspolizeilicher Genehmigung stattfinden dürfen. gg. Münster, 12. Sept. Der Grenadier in der Leutnantsuniform. Vor dem Schöffengericht in Münster hatte sich der 18 jährige Grenadier Wilhelm G. vom Infanterieregiment 18 zu verantworten. Im vergangenen Die Antenne im Rundsunk Hochantenne, Ersatzantenne, Rahmenautenne. Von Elektroingenieur Karl Zeller. Die breite Oeffentlichkeit hat sich für Antennenfragen in der drahtlosen Telegraphie erst von dem Augenblick an interessiert, als die Freigabe des Unterhaltungs=Rundfunks auch in Deutschland zur Tatsache geworden ist. Zu jedem Rundfunkteilnehmer gehört nun eine Antenne, deren Errichtung in vielen Fällen sehr einfach ist, und die darum der Rundfunkteilnehmer sich häufig selbst zu errichten in der Lage sein wird. Wem in der Auswahl seines Empfangsapparates keine Beschränkung auferlegt ist, kann zur Erzielung einer befriedigenden Empfangslautstärke zwei voneinander abweichende Wege einschlagen. Der erste führt zu einer genügend großen und vor ellem hohen Antenne bei nur mäßiger Empfangsverstärkung. Der zweite bedingt bedeutende Verstärkungsziffern und läßt dann die Anwendung kleiner und niedriger Antennen zu. Wer kommt für Radio in Frage? Größtes Spezial-Geschäft am Platze Telefon 3029 Paderborn, marüinstr. 12 Nähe Finanzamt Die Antenne muß umso größer sein, je höher die Entfernung zwischen Sender und Empfänger ist bezw. je schwächer der erstere und je unvollkommener der letztere ist. Die den Raum um den Sender erfüllenden elektromagnetischen Wellen, deren Energie theoretisch mit dem Quadrat der Entfernung, praktisch aber noch rascher aunimmt, werden von der Empfangsantenne dem Raum entzogen und dem Empfänger zugeführt, der die Wellen durch seine Detektor=Organe vernehmbar macht. Die Abstimmorgane des Empfängers dagegen werden an die Antenne angeschlossen und damit selbst zu einem Teil derselben. Die gesamte sichtbare Empfangsanlage besteht demnach aus der Antenne, dem eigentlichen Empfänger mit Zubehör und der Erdung. Bei kleiner bis mittlerer Entfernung vom Sender, vielleicht bis zu 25 Kilometern, befriedigt, je nach dem Verstärkungsgrad, die sogenannte Ersatzantenne. Bei größeren Entfernungen müssen Hochantennen verwandt werden. Für alle Antennenanlagen, die für den Unterhaltungsrundfunk bestimmt sind, gilt, daß ihre Länge laut behördlicher Vorschrift 50 Meter nicht überschreiten darf. Radio-Zentrale Führendes Spezialhaus Beste und billigste Bezugsquelle Paderharn bei der Karlschule Die einfachste Form der Hochantenne ist der senkrecht errichtete einfache Draht, der ohne Empfangs=Abstimmittel in einer stehenden Viertelwellenlänge von der vierfachen Drahtlänge schwingt. Diese sogenannte Grundwelle wird durch die Einschaltung eines Kondensators auf die Hälfte vermindert und durch die Einschaltung von Spulen auf ein Vielfaches verlängert. Bei Verwendung zweier oder mehrerer parallel ausgespannter Drähte wird, ohne daß die Wellenlänge sich wesentlich ändert, die Energieaufnahme gesteigert. Es hat jedoch keinen Zweck, den Abstand der einzelnen Drähte geringer als etwa 1 Meter zu machen. Um die zugelassene Drahtlänge von 50 Meter nicht zu überschreiten, wird dann aber die Höhe natürlich nicht mehr 50 Meter betragen können. Man hat hierbei ein Mittel, mit geringeren Höhen auszukommen, was umso günstiger ist, als man Emil Wegener Werl i. Wests. Tellson#sPrabe 32 Fachgeschäft für Apparate und Ersatzteile Ladestation für Radio= und Auto Batterien Sprechapparale, Platten, Radeln ete., Elekir. u. Rochapparate, Glühlampen etc. Antennenträger von 50 Meter Höhe ohnedies nur selten zur Verfügung haben wird. Man kann sich weiter helfen, indem man unter Verwendung der verfügbaren Höhe einen Teil der zugelassenen Drahtlänge von 50 Meter horizontal ausspannt. Eine solche Antennenform heißt L=Antenne, wenn der senkrechte Teil an einem der beiden Enden des horizontalen Teils angebracht ist. Die Grundwelle einer solchen L=Antenne ist etwa der fünffachen Drahtlänge gleich, d. h. 200 Meter. Wird die senkrechte Zuführung nicht am Ende, sondern in der Mitte Das neue ( Rundsunk=Programm aus den Senderäumen Köln, Düsseldork. Münster, Tortmund und Elberfeld. Sender: Langenberg 468.8: Münster 250; Aachen 400; Köln 283. Sonnlag. 16. Sept. 8.15: Lauten= und Gitarren-Unterricht. e 8.35: A Dormanns: Esperanto. O 9: Geläut der Trinitatiskirche, Köln. e 9.05: 4 zgelische Morgenseier. Gedenkfeier zum 100jährigen Gründungstag der Rheinischen Mission. Leitung: Missionsdir. Schmidt=Barmen. Mitw.: Margarete Handt(Alt=Solo), E. Grote(Cello), Kurrende=Chor Elberfeld.v 10.10: Aus dem Gürzenich: Ein Stück Arbeit aus der musikpädagogischen Tagung: Das Volkslied. e 11: F. Worm: Wert und Ehre der deutschen Sprache. o 11.35: Dr. Berendes: Was muß der Landwirt von der Ernährung wissen? o 11.50: Dr. Unger: Einführung in Schuberts Leben und Schaffen. o 12.35: Dr. Mondorf: Steuerfunk. B 13: Mittagskonzert. Leitung: Eysoldt. c 14.30: Funkliteratur. 14.55: Schachfunk. 15.20: Herm. Keiser: Dichterstunde.# 16: Aug. Linden: Strazenradrennen.# 16.30: Konzert. Ausf.: Waldhornquartett des Westdeutschen Rundfunks. Männergesangverein„Postalia". Leitung: Musikdir. Zimmermann.# 18: München: Hörbild vom Zugspitzgivsel. Plauderei des Zugspitz=Meteorologen. Schilderungen aus dem Freien. Heitere Szenen aus dem Haus. c 19.05: Redakteur Jos. Sare: Die Arbeiterbewegung in Belgien.# 19.30: Jos. Delmont: Tigerfang und=jagd. o 2010: Das Nachtlager in Granada. Romantische Oper in zwei Aufzügen von Konradin Kreutzer. Musikal. Leitung: Buschkötter, Pers.: Ein Jäger(Bariton; Ambrosio, ein alter Hirt(Baß); Gabriele, seine Nichte(Sopran); Hirten: Vasco und Pedro(Baß): Gofnez, ein junger Hirt(Tenor); Graf Otto. ein deutscher Ritter(Tenor). Jäger. Hirten und Hirtinnen. 1. Aufzug: Ein Tal bei Granada mit der Ruine des alten Maurenschlosses der Alhambra. 2. Aufzug: Wilde Wald und Felsengegend: dann ein verfallenes Gemach in der Alhambra. Die Handiung spielt in Spanien um das Jahr 1550. o Anschl.: Meldungen. Nachtmusik und Tanz. Montag. 17. Sept. 11.15: Schulfunk. o 12.10: Mechanische Musik.v 13.05: Mittagskonzert. Funkorch.: Moderne Operetten. e 16.05: Frauenstunde.# 16.30: Bücherstunde. o 17.10: Dr. Mühsam: Verschollene Dichter der Vormärzzeit. 17.45: BeethovenStunde. Streichtrio des Funkorch. 18.30: R. Nieth:„Michael Kohlhaas“, von Heinr. v. Kleist. o 19.15: Jos. Delmont: Tigerfang und=jagd. o 19.40: Elternstunde. Studienrat Dr. Piel: Der Vater der kinderreichen Familie. o 20: Abend=Musik des Zoologischen Garten=Orch. Leitung: Jos. Neuhausen. o 21: Phantastische Geschichten gesprochen von Ludwig Hardt. Mitw.: Westfälisches Streich=Quartett. Schubert: Variationen über das Lied:„Der Tod und das Mädchen“ aus dem D=moll=Quartett.— Liliencron: Krischan Schmeer.— Maupassant: Menuett: Die Tote.— Großmutter Schlangenköchin aus„Des Knaben Wunderhorn".— Kleist: Das Bettelweib von Locarno.— Poe: Der Rabe.— Liliencron: Ballade in U-dur: Das alte Steinkreuz am neuen Markt: Stuvor.— Storm: Der keine Hävelmann— Weismann: Phantastischer Reigen. 9 Anschl.: Meldungen.# Anschl.: Konzert. Kavelle Mario Iseglio. Dienstag, 18. Sept. 11.15: Schulfunk. O 12.10: Mechanische Musik. B 13.05: Mittagskonzert. Funkorch. 15.40: Kinderstunde. o 16: G. Pohl: Zur Psychologie des Liebesromans. o 17: Funkpädagogische Arbeitsgemeinschaft. Studiendir. Dr. v. Kempen, Euskirchen: Aus der Praris des geschichtlichen Arbeits=Unterrichts. Schumann=Stunde, ausgef.: Karl Schmitt=Walter(Bariton), G. Bunk(Klavier), Dr. Paul v. Szent=Györgyi(Violine). 17.45: Konzert. o 18.30: Dir. Harry, Richter: Aus dem divlomatischen Leben der Reichshauptstadt. 19.15: W. Schaeferdiek: Vier proletarische Dichter der Weltliteratur. Marim Gorli.c 19.40: Ferdin. Eimermacher: Erlebnisse aus meinem Gordon Bennet=Rennen der Lüfte. 6 20: Abendmusik. Kleines Funkorch. Mendelssohn: Heimkehr aus der Fremde. Ouv.— Strauß: Thermen=Walzer.— Verdi: Melodien aus„Ein Maskenball".— Königsberger: Faun und Nymphe, für Kammerorchester; Zigeuner, Intermezzo.— Nevin: Ein Tag in Venedig, romantische Suite.— Meyer: Serenaden E=dur und Des=dur.— Myddietown: Phantom-Brigade. O 21.15: Der Admiral. Handlung von O. Wessel, Musik v. G. Kneiv. Pers.: Steuermann; Segelmacher; Matrosen: Felicia. Szene: Dunkle Kajüte an Bord der Santa Maria, des Kolumbus=Schiffes. Zeit: Nachts, unmittelbar vor der Entdeckung des amerikanischen Festlandes. o Anschl.: Meldungen. Mittwoch, 19. Sept. 11.15: Musikal. Schulfunk. B 12.10: Mechanische Musik. o 13.05: Mittagskoniert. Leitung: Eysoldt. Solist: Aramesco(Tenor). o 15.45: Frauenstunde. o 16.15: Beierle: Jack London. o 17: Moderner Musikunterricht. Lehrender: Prof. Eduard Müller. c 17.45: Neuromantische Kammermusik. Ausf.: Grete Korten(Sopran), Lutz Goebel(Violine), E. Grote(Violoncello), M. Alter(Klavier). 18.30: Dir. Bleidt: Die Arbeit im Jugendgefängnis. e 19.15: Gerh. Pohl: Upton Sinclair. Eine Würdigung zu seinem 50. Geburtstag. o 20: Abendkonzert des Funkorch. Solistin: Else d'Heureuse(Mezzosopran), Begleitung: E. Grape: Erlebach: Ouvertüren=Suite.— Von der edlen Musik. Augsbucg. Tafelkonfekt.— Kaiser Josef l: Aria.— Mozart: Das Veilchen.— Handn: Ständchen.— Himmel: Der Rosenstock.— Telemann: Die rechte Stimmung.— Schult: Der Schmetterling. — Liederschatz: Phyllis und die Mutter.— Telemann: Orchesteruite A=moll.— Reichardt: Der König von Thule.— Zumsteeg: Nach Hans Hadloub.— Volkslieder: Der Morgenstern: Der Fahrende vor der Himmelstür; Meria auf dem Berge: Wo emn klein's Hütterl steht.— Handn: Sinsonie G=dur(Paukenschlag). o Anschl.: Meldungen. o Anschl.: Konzert. Kapelle Cl. Spindler. Donnerstag. 20. Sept. 11.35: Eng'ische Unterhaltung für höhere Lehranstalten. 12.10: Mechanische Muik.m 13.05: Mittagskonzert. Leitung: Eysoldt. o 16.15: Dr. Buesche: Gemeinschaftserlebnis und Zeitcharakter. o 16.45: W. Weber: Ins Notizbuch des Kleingärtners. o 16.55: Vizepräsident Dr. Terwiel: Aus dem Recht der Volksschule. 17.20: R. Lehmann: Nord=Süd. o 17.45: Konzert. Funkorch. Leitung: Buschkötter. Solistin: Therese Pott (Klavier). c 18.30: R. Rieth:„Michael Kohlhaas“, von Heinr. von Kleist.o 19.15: Kunstschriftleiter F. W. Herzog: Die Tonuhr. o 19.40: Privatdozent Dr. Netz: Berühmte Männer der Technik: W. von Siemens. o 20: Abendmusik. Kleines Funkorch. Weber: Jubel-Ouvertüre.— Strauß: Liebeslieder=Walzer.— Tschaikowsky: Schwanensee, Suite.— Beethoven: Menuett G=dur.— Gounod: Melodien aus der Oper„Faust".— Sinding: Frühlingsrauschen. o 21: Fontane=Abend. Zum Gedenken seines 30jährigen Todestages. Gedenkwort: F. Worm, Rezitat.: R. Rieth, Gesangssoli: W. Strienz. Begleitung: Grape. Mitw.: Funk=Streichquartett. o Anschl.: Meldungen Anschl.: Konzert. Wirtz=Sinsonie=Band, Köln Freitag. 21. Sept. 11.35: Französische Unterhaltung für Lehranstalten. 12.10: Mechanische Musik. o 13.05: Mittagskonzert. Leitung: Ensoldt. Solisten: Kläre Hansen(Sopran), H. Holwe (Bariton). o 16: Dr. Rakenbach: Die Wiedergeburt des Evos in der Dichtung der Gegenwart. 16.30: Vizepräsident Dr. Terwiel: Aus dem Recht der Volksschule. o 17: Rektor Simon: Jugendfunk. Märchen. Streichholzscherze und=spiele. 17.45: Funkorch. Leitung: Zimmermann. Solistin: Carlotta Crull(Sopran). 18.30: R. Rieth:„Michael Kohlhaas“, von Heinr. von Kleist.§ 19.15: B. Grügor: Die Einwandererinsel bei New York.m 19.40: Prof. Dr. Planitz: Die Frau in der Rechtsentwicklung. o 20: Abendmusik. Kleines Funkorch. Marschner: Ouvertüre„Hans Heiling".— Flotow: Melodien aus„Martha“.— Gilbert: Die moderne Eva.— Michiels: Czardas.— Heuberger: Im Chambre separe.— Becker: Der deutsche e. Zum auf Na Anschl.: Meldungen. E Anschl.: Konzert. Kapelle: Stachowiak. „Samstag, 22. Sept. 12.10: Mechanische Musik. c 13.05: Mittagskonzert. Funkorch. Leitung: Kühn. Solisten: Kläre Hansen (Sooran), L. Aramesco(Tenor), W. Strienz(Baß), E. Grape (Klavier). Werke von Karl Maria von Weber.# 16: Dichterstunde Erich Ebermayer. 16.30: Deutsche Welle: Min.=Rat Dr. Falck: Inwieweit kann die Neuordnung des Beamtenrechtes zur Vereinder Verwaitung beitragen. 17.10: Joach. Ringelnatz: Dich" 19.15: Dr. Stein: uus der Geschichte des Deutschen Eisenbahnwesens.# 19.40: Dr. Leisegang: Das zwan iiste Jahrhundert in einen künstlerischen Möglichkeiten—. Bemertungen zum Theater, Rundfunk und Film. o 20: Lustiger Abend.# Anschl.: Meldungen. Nachtmusik und Tanz. Leitung: Eysoldt. Junk=Programme folgende Seite. EEZ des horizontalen Teiles der Drähte angebracht, so spricht man von einer I=Antenne. Außer größtmöglicher Höhe über dem Erdungspunkt ist größtmögliche Höhe über dem Dach eines Hauses anzustreben, wenn etwa die Atnenne über dem Dachfirst ausgespannt werden soll. Ferner ist möglichst großer Abstand von allen anderen Leitern anzustreben. Diese, etwa Metallkonstruktionen und Bäume(Bäume namentlich, wenn sie sastreich sind), verschlucken viel von der elektrischen Energie, was man in Städten natürlich mit in Kauf nehmen muß. An den beiden Endpunkten, die für die Aufhängung der Antenne gewählt wurden, wie etwa Schornsteine, Fahnenstangen oder besonders errichtete kleine Masten, werden aus Isolationsgründen sogenannte Eierketten zwischengeschaltet. Aber auch der vertikale Teil der Antenne muß gut isoliert und möglichst frei von allen Leitern geführt werden. Alle Befestigungsstellen sind zu verlöten. Bei mehrdrähtigen Antennen wird am besten von jedem einzelnen Antennendraht ein besonders angelöteter Zuleitungsdraht bis kurz vor dem Einführungspunkt ins Zimmer al gebracht. Zur Einführung ins Zimmer wird wohl ein Fenster am geeignetsten sein, in dessen Rahmen ein Loch gebohrt wird, durch das der Zuführungsdraht, nachdem er eine kleine Schleife nach unten ausgeführt hat, gezogen wird. Diese Schleife dient als Wassersack, um das Regenwasser von der Einführungsstelle abzuhalten. Da bei Verwendung von Hochantennen sowohl der Benutzer des Empfangsapparates wie auch dieser selbst durch Gewitter gefährdet wird, muß bei Blitzgefahr die Antenne leicht an die Erdnung angeschlossen werden können. Zu diesem Zweck soll außerhalb des Fensters ein Schalter vorhanden sein, der bequem die Anlegung der Antenne an Erde ermöglicht. Die Antenne darf auch unter keinen Umständen parallel zu Telephon= und Telegraphenleitungen gezogen werden oder Licht- und Kraftanlagen kreuzen. Nun zu den Ersatzantennen. Vorhandene Blitzableiter, auch wenn sie unten geerdet sind, können ebenso gut benutzt werden wie etwa vorhandene Regenrohre, von denen zwei natürlich günstiger wirken als eins. Der Anschluß darf aber nicht unmittelbar an der Erdungsstelle erfolgen, und zur Erdung selbst muß etwas anderes wie etwa die Wasserleitung oder dergleichen verwandt werden. Selbst eiserne Treppen oder Balkone eines Hauses können als Antenne gebraucht werden. Bei sehr geringer Entfernung vom Sender genügt sogar in vielen Fällen der Anschluß des Empfangsapparates zwischen Wasserleitung und Zentralheizung, oder das Gasrohrnetz des Hauses. Selbst die Ausspannung eines 6—10 Meter langen Drahtes durch Zimmer oder Korridor hat sich in vielen Fällen als ausreichend erwiesen. Die Anwendung der sonst in der Radiotechnik so beliebten Rahmenantennen kann für Rundfunkempfänger nicht empfohlen werden. Ihre Energieaufnahme ist bei allen sonstigen Vorzügen dieser Antennenform zu gering. Sie würde darum eine erhöhte Anwendung von Verstärkern bedingen, was gleichbedeutend ist mit vermehrten Geräuschen und größerem Strombedarf, d. h. einem Mehraufwand von Akkumulatoren. = Wenden Sie sich bitte bei Anschaffung einer Rundfunkanlage vertrauensvoll an das Elektr.-Werk Gebr. Simon, Altenhundem = Installation elektr. Licht-, Kraft- u. Klingelanlagen# Großes Lager # in elektr. Artikeln für Beleuchtung und Heizung Teleion 42 und 60 Klrchhundem Eine Paste für Vatterieklemmen Die Klemmen der Akkumulatoren leiden bekanntlich häufig unter dem Einfluß der Säure und werden im Verlauf der Zeit zerstört. Dem kann man durch Einreiben mit einer Paste vorbeugen, die folgendermaßen zusammengesetzt wird: Man schmilzt etwas Vaseline über einer schwachen Flamme und fügt dann ungefähr den fünften Teil doppelkohlensaures Natron hinzu. Dann rührt man etwas um und läßt die Masse erkalten. Ehe man indessen die Klemmen mit dieser Paste einreibt, ist es notwendig, sie sorgfältig zu reinigen. Kundseub=brrogramm Leidole 1305.0, Preiden 1875.). .„Seoi. 8.30: Orgelkonzert. Leipz. UniversitätsMorgenfeier„Mitw.; Ruth Keßler(Gesang), W. Heinze Enal. Horn), Dr. Karg=Elert(Mannborg=Harmonium). S 11: Eise ache Promenadenkonzert. Eisenacher Kurorchester, Leitung: Musitdir m 12: Dr. Graßmann, Stockholm: Ein sterbendes Voli Pilzkunde. o 13: Dr. Arland: Rübenernte uno Rübenaufbewahrung. 14: Deutscher Sprachverein. v 14.15: Auslandspresse.* 14.30: Dresdner Funkkapelle. D 15.30: Fußballipiel Deutschland—Dänemark aus dem Stadion in Nürnberg 6 18: Hordud vom Münchener Haus auf dem Zugspitzgipfel. v 19: Frau Rose Arnold: Eindrücke aus Angora. m 19.30: Wagner=Abend Leipziger Sinfonie=Orch. Alfred Szendrei. Solist: A. Fleischer (Bariton), Berlin. Holländer=Ouv.— Arie„Die Frist ist um“.— Tannhäuser=Ouv.— Lied an den Abendstern.— Vorspiel zum Ad.„Meistersinger“.— Flieder=Monolog aus„Meistersinger“.— „Parsifal“.— Wotans Abschied und Feuerzauber aus „Walküre". o 21: Bunter Abend. Mitw.: Marianne Rau=Höglauer (Koloraturlieder), Stefan Kaposie(Gesang), Gertrude Langselder (Rezitat.). 6 22.30: Berlin: Tanzmusik. 13.05: Deutscher Landwirtschaftsrat. O 14.30: e. 0 16: Deutsche Welle: Französisch. 16.30: Leitung:,W. Rettich. 18.30: Deutsche Welle: Seec 49;„Polgzei Oberwachtsg, Pabsch: Evisoden aus dem Leben eines Polizeiwachtmeisters. 19.30: Dr. v. Bertalaufsy: Sind die, Tiere Maschinen? S 20.15:„Horridoh!“ Mitw.: G. Schuben Wile Peitich“ Hand: c. P6:: u. Szendrei. Flügel: Jaydn:„Sinfonie„Auf dem Anstand".— Schubert: Grchme:## S##ers Lieged,## Mendelssohn: Jagdlied.— „Rehulz D, Lagd Heinrich des Vierten. Orten. Jägerliev.— Wolf: Jägerlied.— Reger: Der verliebte Täger." Fcazschner: Kursose Geschichte.— Kittl: Jagd=Sinsonie von Josef Lauff, A. Schubarth, A. 22: Presbericht. 22.15“ Tangmustz Ju Dresden. Dienstag, 18. Sept. 14.15: Büchermarkt.# 16.30: Operettenmusik. Leipz. Funkorch. Leitung: H. Weber. 18.05: Frau Eva Büttner, Dresden: Die Frau und die Musik. c 18.30: Deutsche O 19: Salzmann: Vogelzug über Helgoland. o 19.30: Pros. Dr. Hoffmann, Freiberg: Bulgarischer Tabakbau. e 20.15: Richard Dehmel, der Lyriker in Wort und Lied. Mitw.: Lotte Meusel(Gesang), Martina Otto=Morgenstern(Rezitat.). Flügel: F. Sammler. Strauß: Befreit; Wiegenlied; Waldseligkeit.— Aus dem Buch„Aber die Lieb=“.— Gräner: An den Mond.— Zilcher: Gleichnis.— Reger: Lied der Mutter.— Schönberg: Erhebung. Wolf: Fitzbutze.— Aus dem Buch„Weib und Welt".— Szendrei: Tanzlied: Die Reise. o 21.15: Cellosonaten, gespielt von A. Kinkulkin und F. Sammler. Beethoven: Sonate G=moll.— Grieg: Sonate A=moll. o 22: Pressebericht. o 22.15: Tanzmusik. Mittwoch, 19. Sept. 15: Dresdner Funkkapelle.* 16.30: Von Fröschen und Kröten. Mitw.: Harry Langewisch und ein Kinderchor. Flügel: W. Rettich. v 18.30: Deutsche Welle: Französisch. o 19: Reg.=Rat Dr. Kaphahn: Von einer Irlandreise. 19.30: P. Westheim, Berlin: Von der Stilarchitektur zum Bauen.# 20.15: Bunter Abend. Mitw.: Olga Fuchs(Rezitat.), W. Simlinger (Gesang), W. Gauglitz(Violine), Rolf Schroeder(Klavier), A. Arnold(Zither). o 22: Pressebericht. o 22.30: Nachtmusik. Dresdner Funkkapelle. Donnerstag, 20. Sept. 13.30: Kassel: Mittagskonzert. Funkorch. o 15.05: Ad. Hering: Das Gold. o 15.55: Hausfrauendienst. o 16.35: Funkorch.: Neue Tanzmusik. Mitw.: Alois Resni.— In der Pause: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. c 18.10:„Zwischen Himmel und Erde“ von Otto Ludwig.m 18.30: Kassel: Garteningenieur Hinze: Die Anlage von Erdbeerbeeten.v 18.45: Kassel: Prof. Dr. Schumann: Johann Sebastian Bach's Leben und Werk. o 19.15: Schachstunde. m 20.15: Sinfonie=Konzert. Beethoven: Zweite Sinfonie in D=dur.— Haydn: Sinfonie in B=dur. Musikal. Leitung: Dr. Rottenberg. o 21.15: Theodor Fontane. Zum Gedächtnis der 30. Wiederkehr seines Todestages(gest. 20. Sept. 1898). Sprecher: Aler. Engels. 5 Anschl.: Kassel: Spätkonzert des Funkorch. Musikal. Leitung: Kapellm. E. Bodart. Freitag, 21. Sept. 13: Schallplatten. Märsche und Walzer. O 15.05: Frank#urt: Rektor Hürtgen: Quer durch den Odenwald.— Kassel: Mittelschullehrer Hansli: Rotenburg. O 15.55: Hausfrauendienst. S 16.05 Hausfrauen=Nachmittag. Jenny Pleimes: Flüssiges Obst.— Kochtante: Was man vom Reis wissen muß. B 17.05: Stuttgart: Konzert des Funkorch.— In der Pause: Vereinsnachrichten. v 18.10: Aus Briefen„Napoleons, 0 18.30: Südwest= deutscher Radio=Club. 6 19: Fortschritte in Wissenschaft und Technik. O 19.20: Film=Wochenschau. D 19.30: Stadthalle Kassel: KantatenAbend anläßlich des 16. Deutschen Bachfestes.„Brich den Hungrigen dein Brot“ für Sopran, Alt. Baß und Chor.—„Wie schön leuchtet der Morgenstern", für Sopran, Tenor, Baß und Chor.—„Herr. gehe nicht ins Gericht", für Sopran, Baß und Chor.—„Der Himmel lacht, die Erde„jubiliert", für Sopran, Tenor, Baß und Chor. Ausf.: Ria Ginster, Maria Philippi, Louis von Tulder. Rud. Bockelmann, Heinr. Möller(Orgel), Günther Ramin(Cembaso). Konzertchor des Kasseler Lehrergesangvereins. Orchester: Staatliche Kapelle. Leitung: Kapellm. Dr. Laugs. o 21: Englische Musik. Ausf.: George Parker(Bariton), Streicherchor des Funkorch., Leitung: Konzertm. Caspar. Samstag, 22. Sept. 12.15: Schulfunk. Gesanglehrer Ferd. Hofmann: Die Natur als Vorbild in der Musik: Kuckucksruf und Wachtelschlag. 13: Schallplatten. Volkstümliche Musik.* 15.05: Christei Kirchner singt Lieder; am Klavier: Erich Kohlhöfer.15.55: Hausfrauendienst. o 16.35: Funkorch.: Konzert.— In der Pause: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.# 18.10: Aus dem Roman„Auf zwei Paneten“ von Kurd Laßwitz. 18.30: Briefkasten. v 18.45: Esperanto. O 19.15: Stenographischer. Fortbildungskursus.§ 19.45: Hans Meißner: Das Theater und seine Besucher. 20.15: Die trafsache gegen Pannicke. Ein Hörspiel. Leitung: Ben Spanier. Pers.: Fritz Pannicke, Bankangestellter; Schöffe Karl Pfannschmidt: Schöffin Alna Wielandt; Georg Bohland, Bankprokurist; Berthold Timmermann i. Fa. I. B. Timmermann, Baugeschäftsinhaber; der Vorsitzende des Schöffengerichts; der Verteidiger; der Staatsanwalt: Frl. Alma Vorgartner, Bankangestellte; Hermann, Keitel, Bankangestellter; Otto Herold, Hausmeister: Frl. Hella Holzbach, Braut des Pannicke. Lehrerin: Frl. Marion Reichenau; Aug. Neudamm, Musikaliengeschäftsinhaber; ein Justizwachtmeistex, Ort der Handlung: der Sitzungssaal des Schöffengerichts in Altstadt. o Anschl.: Berlin: Tanzmusik. Deutsche Welle 1250. Deutsche Welle. Sonntag, 16. Sept. 8.55: Berlin: Uebertr. des Stundenglocrnspiels der Potsdamer Garnisonkirche.# 9: Morgeneier. Ansprache: Pfarrer Pfeiffer, Berlin=Tempelhof. o Anschl.: Glockengeläut des Berliner Doms. A 11.30: Platzmusik des Kosleckchen Bläserbundes. Leitung: Obermusikm. i. R. Gleue. o 14: Funkheinzelmann: Märchen. o 15.30: Mitteilungen und praktische Winke ur den Landwirt. o 15.55: Prof. Dr. Wundsch: Der Schutz unserer Fischwirtschaft gegen Schädigung durch Wasserverunreinigungen und Fischkrantheiten.# 17: Unterhaltungsmusik. 18.30: E. Bischoff: Die Hilflosen.(Kinder.) O 19: Dr. Pinsk: Das Wesen der katholischen Liturgie. 6 20: Großer Saal des Stettiner Konzerthauses anläßlich der Stettiner Funkschau: Konzert. Mitw.: Lotte Schöne(Sopran), Komertm. van den Berg(Violine). Dirigent: Seidler=Winkler. Berliner Funkorch. Anschl.: Pressenachrichten. O 22.30: Tanzmusik. Kapelle Hoffmann. Deutsche Welle. Montag, 17. Sept. 10.15: Berlin: Nachrichten. " 12: Englisch für Schüler. 13.30: Berlin: Nachrichten. K 14.30: Kinderstunde.„Kasper am Nordvol“. Eine lustige Geschichte von Sling.# M. Ihrling: Die Vorbereitung des Gartens und seine Gewächse für den Winter. m 15.35: Wetter und Börse. O 16: Englisch(kulturkundlich=literarische Stunde). 16.30: Joh. Nacht: Der Aphorismus in der Weltliteratur. o 17: Berlin: Leichte Musik für Klavier und Violine.# 18: G. M. Hoffmann: Die Kunst des Schattenrisses, zu Johanna. Beckmanns 60. Geburtstag. 18.30: Englisch für Anfänger.S 18.55: Geh.=Rat Dr. Rebel: Der fränkiche Wald.§ 19.20: F. Muschick: Der Bernstein, seine Entstehung, Gewinnung und Verarbeitung. 20: Berlin: Aus dem Stettiner Konzerthaus anläßlich der Funkschau; Sendespiel„Der Prophet“. Oper in fünf Teilen von Giacomo Meyerbeer. 5 Anschl.: Pressenachrichten. Deutsche Welle. Dienstag, 18. Sept. 10.15: Berlin: Nachrichten. o 12: Französisch für Schüler. D 12.25: Rektor Karselt: Praktisches Rechnen. o 13.30: Berlin: Nachrichten. m 14.30: Kinderstunde. E. Drechsler: Wie baue ich mir ein Rundfunkempfangsgerät? 14.30: Wetter und Börse. o 16: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. o 16.30: Alois Melichar: Einführung in die moderne Musik. č 17: Leipzig: Funkorch.: Operettenmusik. 18: Julius Bab: Das Volkstheater einst und jetzt. 9 18.30: Französisch für Anfänger.* 18.55: Dr. Kaphahn: Moderne Volksbildungsfragen. m 20.30: Berlin: Berlin im Drama. Einleitende Worte: H. Brennert. Leseproben: Claire Selo, P. Graetz, C. Waklauer, A. Braun. o Anschl.: PresseDeutsche Welle. Mittwoch, 19. Sept. 10.15: Berlin: O 12: Rektor Lorentz u. Dr. Franzmeyer: Sport und Gesundheit. o 12.30: Mitteilungen des Reichsstädtebundes. v 12.40: Mitteilungen des Verbandes der Preuß, Landgemeinden. m 13.30: Berlin: Nachrichten. v 14.15: Kindertheater. O 15: Min.=Rat Jäckel: Die Beoldung des Volksschullehrers. 15.35: Wetter und Börse. D 16: Min.=Rat Dr Franck: Das Schulpflichtgesetz.# 16.30: Dr. Landau: Der deutsche Garten. o 17: Hamburg: Werke von Jean Sibelius 9 18: Dr. Legers: Remscheid als Industriestadt. 18.30: Französisch ür Fortgeschrittene. 18.55: Techn. Lehrgang: Ing. Behr: Kalkulation. 19.20: Prof. Dr. Mersmann: Einführung in das Verstehen von Musik. o 20: München: Uebertr. aus Nürnberg: Fränkische Bauernhochzeit. Hochzeitsbräuche, Sprüche und Spiele, Gedichte und Geschichten, Solo= und Chorlieder, ländliche Tänze und Märsche. o 21: Berlin: Konzert. Dirigent: Prof. Rüdel. Berliner Funichor. Mitw.: Margarethe Rodowe=Wachsmundt(Sopran), Boris Schwarz(Violine), Jos. Schwarz(Klavier). o Pressenachrichten. o 22.30: Berlin: Nachtmusik. Mitw.: Curt Schoenert(Tenor) und Dr. Beecces Sinfoniker. Deutsche Welle. Donnerstag, 20. Sept. 10.15: Berlin: Nachrichten. v 12: Dr. Berger: Naturkundliche Zwiegespräche: Afrikanische Affen.v 12.25: Studienräte Thiel und Scheiffler: Kräfte der Natur im Lichte der Physik. K 13.30: Berlin: Nachrichten.# 14.30: Kinderstunde. Fred Kieling: Schnurren und Schwänke. e 15: Einkauf und Aufbewahrung der Kartoffeln für die Stadt.o 15.35: Wetter und Börse.# 16: Dr. Müller=Freienfels: Grundfragen der Sozialpsychologie. c 16.30: P. Matzdorf: Fontane=Feier(Mitw.: Märkische Singschar. 17: Berlin: Teemusik. Kavelle Heinz Lagosch. o 18: Ilse Stapff: Verlorene Heimat: Danzig und Straßburg. 18.30: Spanisch für Fortgeschrittene. 0 18.55: Oek.=Rat Keiser: Das deutsche Frisch=Ei.c 19.20: Dipl. Hdl. Dr. Hans Wieg: Der Kaufmann und die Banken. o 20.15: Leivzig: Mathäilirche: Händel: Orgelkomert.— Bach: Wir rufen dich, du Gott der Klagen, Arie für eine Altstimme mit obligater Flöte.— Veracini: Kammersonate für Orgel.— Bach: Gelobet sei der Herr, Arie für eine Altstimme mit obligater Oboe.— Rico Bossi: Kantate A=moll. Mitw.: Trude Feeck(Alt), M. Fest.(Orgel). Leipz. Funkorch. Dirig.: Szendrei. o 21.15: Berlin:„Sinclair“,(zum 50. Geburtstag). Einleitung: Gerhart Pohl. Leseproben: Rob. Marlitz. o Anschl.: Pressenachrichten. m 22.30: Tanz=Musik. Kapelle Marek Weber. Deutsche Welle. Freitag, 21. Sept. 10.15: Berlin: Nachrichten. o 12: Prof. Dr. Lamve und Reg.=Rat Hylla: Geographisches Zwiegespräch. 13.30: Berlin: Nachrichten.# 14.30: Kinderlieder. o 15: Frau Dr. M. Jahr: Peter Wasserschen(ein hygienisches Märchen). e 15.35: Wetter und Börse. O 16: Rektor Spielhagen: Von der Lernschulklasse zur freitätigen Arbeitsgemeinschaft.# 16.30: C. Meißner: Ludwig Richter und Rudolf Schäfer. 17: Leipzig: Dresdner Funkkavelle. Hausmusik von Beethoven.# 18: Volkswirtschaftlicher Vortrag. c 18.30: Englisch für Fortgeschrittene. o 18.55: Techn. Lehrgang: Ing. Behr: Kalkulation.c 19.20: Wissenschaftlicher Vortrag für Aerzte. 20: Prof. Dr. Reichenbach: Naturphilosophische Denker:„Ernst Mach, der physikalische Naturphilosoph. 20.30: Min.=Dir. von Hagenow: Ein Tag des Reichskanzlers. o 21: Ostasienreise: Von Port Said nach Singanore. a Anschl.: Schallplatten. o 22: Berlin: Pressenachrichten. B 22.30: Stuttgart: Nachtmusik. Deutsche Welle. Sonnabend, 22. Sept. 10.15: Berlin: Nachrichten. o 12: Für die Schule: Preußische deutsche Geschichte 1864 bis zum Weltkrieg. m 13.30: Berlin: Nachrichten.# 14.30: KinderBastelstunde: Das Obst für den Obsthändler. o 15: B. K. Graef: Sprechtechnik. o 15.35: Wetter und Börse. O 16: Prof. Dr. Lamve: Vorankündigung der Bild= und Reichsmusikwoche. 16.30: Min.= Dir. Dr. Falck: Inwieweit kann die Neuordnung des Beamtenrechts zur Vereinsachung der Verwaltung beitragen? o 17: Hamburg: St. Fredmann, der kunterbunt Heilige. Eine Liederstunde mit einem trunkenboldigen Sänger. 18: Reichstagsabgeordneter E. Lemmer: Reformpläne im modernen Parlamentarismus.c 18.30: Spanisch für Anfänger. 18.55: Generalmusikdir. Knapstein: Das Kammerorchester. 19.20: Prof. Minde=Pouet: Goethes Nachwirkung bis in die Gegenwart. o 20.15: Frankfurt:„Die Strafsache gegen Paotike“.(Hörspiel.) Leitung: Ben Spanier.# Anschl.: Pressenachrichten. o 22.30: Tanzmusik. Kavelle Otto Kermbach. Inserate in der Rundfunkbeilage haben jetzt die größte Werbekraft Rundfunk=Programm Frankfurt(Welle 428.6). Kassel(Welle 252,1). Sonntag, 16. Sept. 8: Morgenfeier. o 11.30: Studienrat Dr. Diener: Die Richtlinien für die Lehrpläne der höheren Schulen Preußens. o 12: Mittagsständchen des Funkorch. 6 13: Landwirtschaftskammer Wiesbaden: Einerntung und Aufbewahrung der Runkelrüben.— Die Bedeutung der Tiefkultur für die Hebung der Bodenfruchtbarkeit.— Die Vertilgung der Herbstzeitlose.— Die Behandlung der Weidetiere nach dem Weidegang. c 14.30: Hanna Lüngen: Hauffsche Märchen.D 15.30: Stadion Nürnberg: Fußball=Länder= H. Grohe, Nazi Eisele und I. Uhl(Musikvorträge). Der Zugspitzmeteorologe Herm. Ligg. 19: Dr. Steinacher: Staat, Volkstum und Volksbildung. c 20.30: Konzert des Funkorch. o Anschl.: Berlin: Tanzmusik. Montag. 17. Sept. 15.55: Hausfrauendienst. 9 16.35: Funkorch.: Opern=Musik. Musikal. Leitung: Konzertm. W. Caspar. Mitw.: W. Schneider(Baß).— In der Pause: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.o 18.10: Aus dem Roman„Jvanhoe“ von Walter Scott. O 18.30: E. Caro:„Pauline Kowarzik“.* 19: Deutschnationaler Handlungsgehilfenverband: Gauvorsteher Heinr. Auerbach: Die Bildungsaufgaben der Gewerkschaften.v 19.30: Opernhaus: Die Macht des Schicksals. Oper in einem Vorspiel und drei Akten (8 Bildern). Musik von G. Verdi. Pers.: Der Marchese von Calatrava: W. Schneider; seine Kinder: Leonore de Vargas: Viorica Ursuleac; Don Carlos de Vargas: Ad. Permann; Alvaro, ein Mestize: Fr. Völker; der Pater Guardian: H. Erl; Fra Melitone: R. vom Scheidt; Preziosilla, eine junge Wahrsagerin: Magda Spiegel; Maistro. Trabuco, Maultiertreiber und Haussierer: Herm. Schramm: ein Alcade: E. Weil; ein Chirurgus der spanisch=italienischen Truppen: I. Gareis; Curra, Kammerzofe Leonorens: Betty Mergler. Franziskaner=Mönche, Maultiertreiber, spanische und italienische Soldaten, spanisches und italienisches, Volk, Marketenderinnen und Lagerdirnen, Kriegsvertriebene, italienische Rekruten, arme Weiber und Bettler, die Wirtin der Garküche, eine Ordonnan. Diener des Marchese von Calatrave. Der Prolog spielt in Sevilla, der erste und letzte Akt im Umkreis eines spanischen FranziskauerKlosters, der zweite Akt in Italien, um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, Musikal. Leitung: Prof. Clemens Krauß. o Anschl.: Schallplatten. Dienstag, 18. Sept. 12.30: Kassel: Funkorch. 15.55: Hausfrauendienst.# 16.35: Funkorch.: Operetten.— In der Pause: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. c 18.10: Aus dem Roman Maler Nolten“ von Ed. Mörike. 18.30: Landwirtschaftsrat Dr. Greve, Praktische Winke für die Herbstbestellung.§ 19: Funkhochschule. Dr. Goerig: Die gesetzliche Bekämpfung der Infektionskrankheiten. 19.30: Englische Literaturproben. 19.45; Englischer Sprachunterricht. 0 20.15: Kassel: Bach. Ein Hörspiel nach den Idyllen und Mythen von von Ernst Lissauer. Musik von Bach Mitw.: Charlotte Engelhardt=Paschek(Alt), Rudolf Buchner(Baß), Manfred Marlo(Sprecher), Funkchor, Funkorch, Leitung: Bodart. o 21.15: Freiburg: Konzert des Freiburger Gitarren= und Mandolinen=Klubs. Mittwoch, 19. Sept. 12.15: Schulfunk. Frl., Kleeberg: Französisch. O 15.05: Rektor Wehrhan: Von fahrenden Schülern. D 15.55: Hausfrauendienst. 6 16.35: Alte Tanzmusik. Konzert des Funkorch. — In der Pause: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. 18.10: Bücherstunde.# 18.30: Kassel: Mathilde Meißel: Ratschläge für Frau und Kind. o 18.45: H. Becker: Der Kampf gegen den Rückkoppler. O 19.15: Senckenberg=Viertelstunde. 19.30: Französische Literaturproben.“ 19.45: Französischer Sprachunterricht,+ 20.15: Bunter Abend. Mitw.: Ernst Arnold, Wien(Lieder eigener Kompositionz, Jena Maudr und Jozka Karas(Dudelsack und Geige). unkorch. Donnerstag. 20. Sept. 13.30: Kassel: Mittagskonzert. Funkorch. O 15.05: Ad. Hering: Das Gold. O 15.55: Hausfrauendienst. o 16.35: Funkorch.: Neue Tanzmusik. Mitw.: Alois Resni.— In der Pause: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. v 18.10:„Zwischen Himmel und Erde“ von Otto Ludwig. 18.30: Kassel: Garteningenieur Hinze: Die Anlage von Erdbeerbeeten. v 18.45: Kassel: Prof. Dr. Schumann: Johann Sebastian Bach's Leben und Werk. o 19.15:„Schachstunde. v 20.15: Sinfonie=Konzert, Beethoven: Zweite Sinsonie in D=dur.— Handn: Sinfonie in B=dur. Musika Leitung: Dr. Rottenberg. O 21.15: Theodor Fontane. Zum Gedächtnis der 30. Wiederkehr seines Todestages(gest. 20. Sept. 1898. Sprecher: Alex. Engels. D Anschl.: Kassel: Spätkonzert des Funkorch. Musikal. Leitung: Kapellm. E. Bodart. Freitag, 21. Sept. 13: Schallplatten., Märsche und Wodo. O 15.05: Frankfurt: Rektor Hürtgen: Quer durch den Odenwald.— Kassel: Mittelschullehrer Hansli: Rotenburg. 15.55: Hausfrauendienst. D 16.05: Hausfrauen=Nachmittag. Jenny Pleimes: Flüssiges Obst.— Kochtante: Was man vom Reis wissen muß, 9 1705: Stuttgart: Konzert des Funkorch.— In der Pause:„„Vereinsnachrichten. D 18.10: Aus Briesen Napoleons. m 18.30: Südwest= deutscher Radio=Club. 19: Fortschritte in Wissenschaft und Technik. O 19.20: Film=Wochenschau. 19.30: Stadthalle Kassel: KantatenAbend anläßlich des 16. Deutschen Bachfestes.„Glich den Hungrigen dein Brot“ fur Sopran. Alt, Baß und Chor.—„Wie schön leuchtet der Morgenstern", für Sopran, Tenor, Baß und Chor.—„Herr, gehe nicht ins Gericht", für Sopran, Baß und Chor.—„Der Himmel lacht, die Erde jubiliert", für Sopran, Tenor, Baß und Chor. Ausf.: Ria Ginster, Maria Philivpi, Louis von Tulder, Rud. Bockelmann, Heinr. Möller(Orgel), Günther Ramin(Cembalo). Konertchor des Kasseler Lehrergesangvereins. Orchester: Staatliche Kapelle. Leitung: Kavellm. Dr. Laugs. o 21: Englische Musik. Ausf.: George Parker(Bariton), Streicherchor des Funkorch., Leitung: Konzertm. Caspar. Samstag. 22. Sept. 12.15: Schulfunk. Gesanglehrer Ferd. Hofmann: Die Natur als Vorbild in der Musik: Kuckucksruf und Wachtelschlag. 13: Schallplatten. Volkstümliche Musik. c 15.05: Christel Kirchner singt Lieder; am Klavier: Erich Kohlhöfer.o15.55: Hausfrauendienst. o 16.35: Funkorch: Konzert.— In der Pause: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. o 18.10: Aus dem Noman„Auf zwei Paneten“ von Kurd Laßwitz.c 18.30: Briefkasten. c 18.45: Esperanto. O 19.15: Stenographischer Fortbildungskursus.# 19.45: Hans Meißner: Das Theater und seine Besucher. c 20.15: Die Strafsache gegen Pannicke. Ein Hörspiel. Leitung: Ben Spanier. Pers.: Fritz Pannicke, Bankangestellter; Schöffe Karl Pfannschmidt: Schöffin Alma Wielandt: Georg Bohland, Bankprokurist; Berthold Timmermann r. Fa. J. B. Timmermann, Baugeschäftsinhaber; der Vorsitzende des Schöffengerichts; der Verteidiger; der Staatsanwalt: Frl. Alma Vorgartner, Bankangestellte; Hermann, Keitel, Bankangestellter; Otto Herold, Hausmeister: Frl. Hella Holzbach, Braut des Pannicke, Lehrerin; Frl. Marion Reichenau; Aug. Neudamm, Musikaliengeschäftsinhaber; ein Justizwachtmeistex. Ort der Handlung: der Sitzungssaal des Schöffengerichts in Altstadt. e Anschl.: Berlin: Tanzmusik. Funkallerlei. rundfunkfeindlichen Steuern Schon kürzlich konnte mitgeteilt werden, daß einige Gemeinden sich mit edr Absicht trugen, auf Empfangsapparate für den Rundfunk örtliche Steuern zu erheben. Diese Versuche sind zum Glück gescheitert. Die Besteuerung derartiger Geräte ist nämlich durch die Vergnügungssteuer aus dem Jahre 1926 dahingehend geregelt, daß Rundfunkanlagen steuerfrei bleiben müssen. Nach dem bekannten Satz„Reichsrecht bringt Landesrecht" wird durch die reichsrechtliche Bestimmung jede landes= oder gemeinrechtliche Vergnügungssteuer, soweit sie mit dem Reichsrecht im Widerspruch steht, ausgeschlossen. Da nun in den Bestimmungen der Vergüngungssteuer die Besteuerung der Rundfunkanlagen geregelt ist, muß diese Regelung als abschließend bezeichnet werden, sodaß auch in Form der jogenannten Aufwandsteuer kein Raum mehr bleibt. Ein Mikrophonanschluß auf offener Straße ist noch immer so, daß man sich in Amerika und in England hinsichtlich des Rundfunks einen kleinen Vorsprung vor der übrigen Welt erlaubt. Wir wissen alle, daß ein Hydrant auf der Straße die Möglichkeit gibt, im Bedarfsfalle sofort Wasser zu liefern. In ähnlicher Weise kann man auch auf der Straße Steckdosen unterbringen, die es ermöglichen, sofort ein Mikrophon anzustellen. Die erste Einrichtung dieser Art wird man in London bewundern können, und zwar dort, wo sich das Grab des unbekannten Soldaten befindet. Am Rande des Bürgersteiges ist eine Steckdose montiert und durch ein besonderes Kabel mit der Londoner Sendestation verbunden. Daß man diesen Ort gewissermaßen für den ersten Versuch ausersehen hat, wird damit begründet, daß an dieser Grabstätte sehr häufig Feiern stattfinden, wobei Reden gehalten werden. die jedesmal über den Sender Verbreitung finden. Die ganze Anlage ist gut geschützt untergebracht, und es ist in Zukunft nicht mehr notwendig, mit dem Mikrophon und einer langen Leitungsstrippe durch die Straßen spazieren zu gehen. Sollte sich die Einrichtung bewähren, so ist man geneigt, ähnliche Anlagen auch auf Sportplätzen und an solchen Stätten, wo häufig etwas los ist, zu bauen. Schwierige Lage des Schweizer Rundsunks Es ist allgemein bekannt, daß die Schweiz nur 5 Rundfunksender besitzt, obwohl 62 000 genehmigte Empfangsapparate in Tätigkeit sind. Der wesentlich Grund für dieses Mißverhältnis ist der, daß die Starkstromverhältnisse in der Schweiß noch heute außerordentlich verworren sind. Es gibt alle möglichen Netzspannungen zwischen 110 und 220 Volt und deshalb warten noch viele Bewohner mit dem Ankauf eines Gerätes, bis die Netzspannung mit 220 Volt überall durchgeführt worden ist. Es ist aber interessant zu erfahren, daß einige deutsche und schwedische Fabrikanten in der Lage sind, Geräte zu liefern, die für alle die vorhandenen Spannungen geschaltet werden können. Bildfunkempfang durch Rundsunkteilnehmer Nach den Bedingungen, unter denen die Errichtung und der Betrieb von Empfangsanlagen genehmigt werden, sind die Genehmigungsinhaber berechtigt, Bildfunksendungen, die als Darbietungen des Unterhaltungsrundfunks oder als„Nachrichten an alle“ verbreitet oder die von Versuchssendern ausgesendet werden, aufzunehmen. Andere als die vorstehend genannten Bildfunksendungen dürfen auf Grund der Rundfunkgenehmigung nicht ausgenommen werden. Ob es sich um inländische oder ausländischeBildfunksendungen handelt, ist für die Zulässigkeit der Aufnahme ohne Belang. Internationale Flug=Funk=Konferenz im Haag Auf Grund einer Entschließung der internationalen Luftfahrt=Konferenz fand in diesen Tagen im Haag eine Besprechung statt, an der die Leiter des Flug=Funk=Dienstes von Holland, Deutschland, Belgien, England, Frankreich und der Schweiz teilnahmen. Der Zweck der Verhandlungen war die Durchberatung einer Betriebsordnung für den internationalen Flugfunk. Als Grundlage der Verhandlungen diente ein von der Zentralstelle für Flugsicherung ausgearbeiteter Entwurf, der mit geringen Aenderungen angenommen wurde. Die endgültige Beschlußfassung wird in einer Vollsitzung am 27. September in Haag folgen. — E — — 2* —•— S e— 1%— E 2 — b 2 8 10— 19 85# "" 0.—— . 26•2 — 6*— * „ E — S SEg— * ** In nervöser Hast zog sie sich an und lief über die Treppe in ein bereitstehendes Auto Als sic an dem Hause vorfuhren, war ihr erster Blick nach den Fenstern des großen Zimmers. Sie waren hellerleuchtet. „Es ist ein famoser Mensch, dieser Böttcher,“ sagte sie, während sie mit ihren Freunden die Villa betrat. P Hoa R. B U7 *•—0(D. 0 S 59 4*• — 0.— *" G. K 000 W— 5 GBS TGNERA e BABoTHNURSE * n1 0D 0 n 8 2..0 Wie still es in dem Hause war! Sie rief Böttchers Namen, und da sie keine Antwort bekam, stieß sie die Türe in die Diele auf und war dann wie gelähmt: Kästen, Truhen standen offen, waren durchwühlt. An den Wänden fehlten Bilder, geleerte Weinflaschen lagen wüst und zerschellt herum. Es war die Arbeit des„Kriminalers" Böttcher und seiner Genossen... Die Eier Die schöne liebe gute alte Sitte, daß man des Morgens früh mit seinem Kocherl auf den Münchner Viktualienmarkt zum Einkaufen geht, wird immer weniger ausgeübt. Einerseits wird die Stadt zu groß, andererseits bekommt man jetzt alles bequem in das Haus. Man braucht nur zu telephonieren, und kaum hat man den Hörer aus der Hand gelegt, dann ist die Ware in den meisten Fällen schon da. Mitunter auch nicht! Aber gewisse Dinge, so ein„Ganserl“ zum Beispiel, das holt man sich halt doch immer noch gern persönlich vom Markt. Mancher Münchener Privatier— es gibt in München schon noch Privatiers, wenn sie auch nicht mehr so dick sind—, macht gern seinen gewohnten Morgenspaziergang über den Platz der großen Versorgungsanstalt und übernimmt dabei hin und wieder in entgegenkommender Weise einen Auftrag für die häusliche Küche. Zu diesen behäbigen Münchener Bürgern gehört auch der Privatier Dampfl, ehemaliger Viehkommissionär. Viehhandler halt! Diesem war es nun ein besonderer Genuß, die Marktstände zu besichtigen, sich mit der oder jener Verkäuferin in ein Gespräch über den schlechten Geschäftsgang und andere interessante Dinge des Tages einzulassen. Hin und wieder auch etwas zu kaufen. Dann ging es in das Hofbräuhaus zu dem gewohnten Frühschoppen am bekannten Stammtisch, wo gleichgestimmte Seelen sich zusammenfinden. Heute kam nun der Herr Dampfl sehr schwer beladen an dem Stammtisch an. 50 Stück frische Eier hatte er im hausfraulichen Auftrag auf dem Viktualienmarkt eingekauft. Die versuchte er nun vorsorglich in irgendeiner Ecke des Stammtisches zu verstauen. Da meinte sein Freund, der Schneidermeister Zwick, ganz richtig, daß das mit den Eiern da sehr ristiert sei, er werde sie ihm in der Küche aufheben lassen. Das war sehr schön gehandelt von dem Zwick. Es geht eben nichts über gute Freunde. Nach dem üblichen Morgentrunk ging es dann gemütlich nach Hause, wo Mutter Dampfl die Eier in Empfang zu nehmen geruhte. Mit einem Lob! Es sei ganz gut, daß Dampfl so zeitig gekommen wäre, da sie jetzt gleich noch ein paar von den frischen Eiern zu den Pfannkuchen zu verwenden gedenke. Ein Schlag mit dem ersten Ei an den Schüsselrand. Dann eine Pause und ein vorwurfsvoller Blick. „Dampfl, das Ei, das du da gebracht hast, das ist ja schon gekocht!“ „Kann doch nicht sein?“, meinte Dampfl erstaunt. Es war doch so. Ein zweites, ein drittes und ein viertes Ei waren auch schon gekocht. Daß die weiteren 46 Stück ebenso waren, ergab sich schon veim Durchleuchten. Wer dem Dampfl diesen Streich gespielt hatte, das war leicht zu erraten. Was sein Freund ihm damit angetan hatte, das hatte dieser selbst nicht geahnt. Zwei Tage setzte Frau Dampfl ihrem Gemahl nur noch Speisen mit hartgesottenen Eiern vor. Zum Frühstück, Mittag und Abend. F. W., München. (Aus„Ganz Deutschland lacht). Dies und Das Blumenbees als Sonnenuhr. Ein Beispiel gärtnerischer Kunst, das sich in einem öffentlichen Park in Topeka, einer kleinen Stadt in Kansas(Nordamerika), befindet Das ist noch gar nichts! „Wenn ich ein Zehnpfennigstück ins Wasser werfe, so taucht mein Hund danach und kommt nicht eher wieder zum Vorschein, bis er es gefunden hat.“ „Ach. wissen Sie, das ist nichts, gar nichts. Wenn ich einen vordatierten Scheck ins Wasser werfe, so bringt ihn mir mein Hund eingelöst zurück.“ „Ich spüre jedes Gewitter schon Stunden voraus in meinen Beinen.“ Wenn's weiter nichts ist! Neulich war ich im„Wilhelm Tell“. Da habe ich den ganzen Abend die Gewitterszene in meinem Bein vorausgespürt.“ * „Bei uns in Mexiko ist es so heiß,“ sagte Don Juan de la Capanna,„da trocknen sogar die Träuendrüsen aus.“ „Das ist noch gar nichts“, sagte der Neger Mruya Nganda,„bei uns in Afrika ist es so heiß, daß wir die Hühner mit Eis füttern müssen, sonst legen sie gekochte Eier." Kurt Miethke. Humor Die Wette. Zwei Schotten wetten, wer länger unter Wasser bleiben kann. Um fünf Cent. Sie tauchen... bis heute hat man sie noch nicht gefunden. Buchecke Es ist noch Sinn für Humor vorhanden! In München wurde in diesem Jahr ein interessanter Wettbewerb veranstaltet, der die Schilderung von lustigen Begebenheiten verlangte, die in den letzten 25 Jahren in Deutschland oder Oesterreich passiert sein mußten. Der Wettbewerb hatte einen ungeahnten Erfolg. Es gingen über 4000 Einsendungen ein von denen viele zur Veröffentlichung erworben werden konnten. Der erste Preis(500 Mark) fiel für eine Skizze„Man muß sich nur zu helfen nach Wien, der zweite Preis(400 Mark) ging für eine Einsendung „Das Heiratsexamen“ nach Leipzig, der dritte Preis(300 blieb für die Schilderung„Frau, Handwerksbursche und Dorfgendarm“ in München, den vierten Preis erhielt ein Einsender aus Reichenberg und den fünften Preis(100 Mark) ein Konkurrent in Wiesau. Eine von Schriftsteller Heinz Schmid=Dimsch bearbeitete und von den Münchener Künstlern Mauder und Heig illustrierte Auslese aus diesem Wettbewerb— von dem wir in der heutigen und in den nächsten Nummern der„Truhe“ einige Proben veröffentlichen — ist im Verlage der Lindauerschen Universitäts=Buchhandlung (Schöpping) in München unter dem Titel„Ganz Deutschland lacht!“ als Buch(12 Bogen, 8°, Mk. 2.50) erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen. *;o JMHTTNN A#UMANUG6 □ # □ □ o □.* Illargarita Der Roman einer Perle von E. (0. Fortsetzung.) „Weil ich, sie daheim tot vorfindend, entschlossen war und noch bin, die Sache auf sich beruhen zu lassen,“ erwiderte Eschweiler, peinlich berührt.„Was hätte es wohl jetzt noch für einen Zweck, Staub aufzuwirbeln, der sich schon gesetzt hatte, als Mörderhand ihr die Augen schloß? Ob es„gesetzlich ist oder nicht, wenn ihre irdischen Ueberreste unter meinem Namen im Grabe liegen oder nicht, hoffe ich vor meinem Gewissen verantworten zu können; es geschieht damit niemand etwas zuleide. De mortiis nil nisi bene.“ „Nun, persönlich wäre ja das sehr mild gedachl, aber vom Standpunkt des Gesetzes ließe sich schon das Nachlasses der Dame wegen einiges dagegen einwenden," sagte der Richter. „Des Nachlasses wegen!" wiederholte Eschweiler perplex. „Wahrhaftig, daran habe ich noch mit keiner Silbe gedacht. Nein, die Erbschaft der Verblichenen weigere ich mich allerdings anzutreten— nicht mit einer Zange möchte ich sie berühren! Nun ja, des Nachlasses wegen, der nicht unbeträchtlich sein dürfte, müßte man versuchen, den rechtmäßigen Gatten aufzurufen; ob die Aussicht darauf iyn herlocken würde, ist freilich noch die Frage, da er sich mit seinem Erscheinen vermutlich in die Nesseln setzen würde, da er ja auch Verschiedenes auf dem Kerbholz hat, woas die Gerichte interessiert. Immerhin— vielleicht finden sich noch irgendwo, zum Beispiel in Schlesien, mehr oder minder entfernte Verwandte der Erblasserin, denen der Ursprung des Nachlasses gleichgültig ist. Non olet hat schon der Kaiser Vespasian vom Gelde gesagt.“ „Ich verstche,“ nickte der Richter.„Der Oberst von Wettenhausen hat nämlich in seinem Schreiben den Lebenslauf der bisherigen Gräfin Eschweiler soweit skizziert, als er sich der Umstände aus Ihren eigenen Mitteilungen und der Auskunft durch die Polizeibehörde in Warschau erinnert—“ „Ob er mir durch diese Indiskretion einen Dienst erwiesen hal, möchte ich denn doch bezweiseln,“ unterbrach ihn Eschweiler gequält. „Es war jedenfalls seine Absicht, es zu tun,“ sagte der Richter. „Wo befinden sich die auf den Fall bezüglichen Dokumente, die einzusehen erforderlich sein wird, denn das Schreiben des Oberst von Wettenhausen an das Gericht ist offiziell und darf damit nicht ad acta gelegt werden.“ „Ich verschloß diese Papiere nach meiner Heimkehr im Stahltresor in meinem Schlafzimmer— wie mir jetzt einfällt, habe ich den Schlüssel darin stecken lassen.“ von Aalersteld-Ballestrem (Nachdruck verboten.) „Das hat nichts zu sagen, denn Ihre Zimmer sind abgeschlossen und werden durch Polizei bewacht. Uebrigens,“ fuhr der Richter fort,„kann ich die Auffassung des Herrn von Wettenhausen nicht teilen, daß Sie gar nicht nötig gehabt hätten, Ihre Frau aus den angeführten Gründen zu töten. Einmal konnte das Motiv Rachsucht sein. Rache an der Frau zu nehmen, sie für den gespielten Betrug zu richten, wäre als Beweggrund zur Tat sehr denkbar und auch nicht ungewöhnlich, wie die Kriminalstatistik beweist. Mit philosophischer Ruhe wird wohl kaum ein Ehemann von nur wenigen Monaten eine solche Entdeckung hinnehmen können.“ „Sicher nicht,“ gab Eschweiler zu.„Aber zwischen mordlustiger Rachsucht und philosophischer Ruhe gibt es wohl doch noch ein Mittelding, das zwischen dem tierischen Instinkt und dem fühllosen Klotz liegt. Ich selbst bin weder rachsüchtig veranlagt, noch das letztere; nur habe ich im Laufe meines Lebens gelernt und mich bemüht, auch einem Gegner gerecht zu werden. Einmal auf abschüssiger Bahn angelangt, mag es für eine Frau schwer, wenn nicht aus eigener Kraft unmöglich sein, dem Wege abwärts zu entgehen. Die Sentenz vom„Fluch der bösen Tatwar nicht nur ein dichterischer Einfall, sondern ist leider eine alte Erfahrung.“ „Besonders, wenn dazu noch die Veranlagung, der Mangel an sittlichem Halt kommt,“ pflichtete der Richter bei und fuhr dann sachlich fort:„Es gibt aber noch andere Motive für den Mord, zum Beispiel Habsucht, der Erbschaft wegen, aber bei Ihrer eigenen glänzenden Lebenslage und in Anbetracht Ihrer bereits abgegebenen Erklärung nach dieser Richtung dürfen wir darüber zu dem dritten Motiv übergehen: der Furcht und der Abneigung gegen den öffentlichen Skandal, der unvermeidlich war, wenn die Dame am Leben blieb. Ich halte Sie in diesem Punkte für sehr empfindlich, Graf Eschweiler.“ „Darin haben Sie vollkommen recht,“ gab dieser ohne Zögern zu.„Der Gedanke an den unvermeidlich gewesenen Skandal, der meinen guten Namen durch den Schmutz gezerrt hätte, hat mir viele bittere Stunden bereitet. Aber,“ setzte er mit erhobener Stimme hinzu,„man kann einen reinen Namen nicht nur nach außen beschmutzen, sondern schlimmer noch innerlich, vor den eigenen Augen, und das wäre geschehen, wenn ich, um vor der Welt rein dazustehen, die Schänderin meiner Ehre getötet hätte. Meine Hand ist gottlob rein geblieben. Ich sage ausdrücklich „gottlob“, denn ich weiß sehr wohl, wessen ein Mensch, der gerade kein Fischblut in den Adern hat, im ersten Moment des Affektes 5 829 O E SA S Bugea.S. #8 aSSE SS K556555E SS 19 E. 1— 2820 Su#n# is 8.9.E a GOE x C: EUT E.5 TDUSLOEOEESSEEEUE S. egerxhSERSSOGPRTE 35 3 8 8 9 E 6f MS„Un 833SSSSSSE S5SSEEE 888SBBESEE SESMDEBR — fähig sein kann. Vielleicht hat mich vor diesem ersten Moment der Umstand bewahrt, daß ich dabei fern von der Heimat war, diese nur durch eine lange Eisenbahnfahrt erreichen konnte. Ich hoffe, daß ich mich nicht zu einer Gewalttat hätte hinreißen lassen, falls die Entdeckung mich daheim erreichte, weil ich glaube, zu einer solchen überhaupt nicht fähig zu sein, weil das Gewalttätige nicht in meiner Natur liegt, aber wer kann in solch' einer Stunde für sich selbst stehen? Da kann nur die Gnade von oben rettend eingreifen.“ Eine Pause entstand, während welcher Eschweiler zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, gar nicht darauf achtete, welchen Eindruck seine Worte gemacht. Aber der Eindruck war ein guter. Nach einer Weile räusperte sich der Untersuchungsrichter und begann wieder: „Ich komme nun zu den Entlastungsmomenten. Es waren die Sie schwer belastenden Aussagen der Gesellschafterin Ihrer — der Verewigten, der Frau Barbara zur Mühle, die Ihre Verhaftung herbeiführten—“ „Was?" fiel Eschweiler wie gestochen ein.„Ich habe mir schon den Kopf zerbrochen, wer in aller Welt belastend gegen mich ausgesagt haben könnte, aber auf diese Person bin ich wahrhaftig nicht gekommen! Nachdem ich ihr eine Stunde zuvor noch außer ihrem Gehalt, aus purer, dummer Gutmütigkeit den dreifachen Betrag als„Reisegeld“ habe auszahlen lassen!“ „Das hat sie als einen Bestechungsversuch zum Schweigen gedeutet und eigens zu Protokoll nehmen lassen,“ fuhr der Richter fort.„Diese Frau zur Mühle will Sie gesehen haben, wie Sie etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht— sie war ganz positiv in der Zeitangabe— das Schlafzimmer ihrer Herrin verließen. wohin sie auf dem Wege war, als sie durch einen Knall wie von einer Schußwaffe erweckt, nachsehen wollte, ob die Gräfin etwas brauchte. Diese Zeitangabe, die den wesentlichen Punkt der Aussage bildete, ist durch Ihr Alibi als unrichtig nachgewiesen worden. Dem Herrn Kriminalkommissar machte die Dame den Eindruck, als hätte sie eine persönliche Ranküne gegen Sie. Können Sie darüber irgendwelche Angaben machen?" „Nun, geliebt wird Frau zur Mühle mich wohl kaum haben,“ sagte Eschweiler offen.„Sie war mir eine höchst unsympathische Person, die mir gegen meinen ausgesprochenen Willen von der Verewigten sozusagen mit in die Ehe gebracht wurde. Der Himmel weiß, was ihr dieses Weib so unentbehrlich gemacht haben mochte! Da ich es leider nie gelernt habe, aus meinem Herzen eine Mördergrube zu machen, so habe ich der Frau zur Mühle meine Antipathie vielleicht mehr gezeigt, als sich mit der Höflichkeit verträgt. Die Quittung dafür ist allerdings glänzend— mehr kann man wirklich nicht verlangen.“ Der Richter räusperte sich wieder. „Frau zur Mühle hat ihre Aussage noch durch einige Details ausgeschmückt, die wir füglich übergehen können. Ihre Absicht, noch am nämlichen Tage abzureisen, wurde durch den ausdrücklichen Befehl verhindert, Haus Eschweiler nicht zu verlassen, um als Hauptbelastungszeugin dem Gericht jederzeit zur Verfügung zu stehen. Dem hat sie sich durch eine heimliche Flucht bei Nacht und Nebel unter Zurücklassung ihres Gepäcks entzogen, das, polizeilich durchsucht, natürlich nichts enthält, das die Frau belasten oder auf ihre Spur führen könnte. Augenscheinlich hat sie nichts als eine kleine Reisetasche mitgenommen.“ „Glückliche Reise. Meinen Segen hat sie," versicherte Eschweiler. „Aber nicht den des Gerichts, denn diese Flucht ist verdäichtig und ein Steckbrief bereits hinter ihr her,“ sagte der Richter. „Verdächtig ist die Flucht auch infolge einer nachträglich erfolgten Aussage der Kammerfrau Minna Oschatz, zu der Sie vielleicht eine Erklärung geben können. Die Kammerfrau, deren erste Aussage vor dem Kriminalkommissar so gut wie nichts zur Sache beitrug, als daß sie gleich der Ihres Dieners wie auch des übrigen Dienstpersonals nicht nur nichts Belastendes gegen Sie, Graf Eschweiler, enthielt, sondern im Gegenteil entschieden die bloße Möglichkeit Ihrer Schuld bestritt, was ich hierdurch zu Ihrer Kenntnis bringe— die Kammerfrau also erschien gestern freiwillig hierselbst, um ein unter der Matratze der Toten versteckt gewesenes, beim Aufräumen von der Zeugin gefundenes Schreiben zu deponieren und um ihre erstmalige Aussage zu ergänzen. was sie aus Furcht vor Frau zur Mühle unterlassen, solange diese im Schlosse anwesend war. Laut dieser von ihr unter Eid gemachten Aussage war sie am Vorabend des Mordes Zeuge einer Unterhaltung, wenn man es so nennen kann, zwischen ihrer Herrin und deren Gesellschafterin. Kurz zuvor hatte Minna Oschatz einen mit der Abendpost gekommenen Brief an ihre Herrin dieser in das Schlafzimmer gebracht, wohin sich die letztere bewits zurückgezogen, und war dann in die nebenan liegende Garderobe gegangen, um dort irgend etwas herzurichten. Nach einer Wile hatte die Gräfin heftig geläutet und dem herbeigeeilten Diener befohlen, Frau zur Mühle sofort zu ihr zu rufen. Diese erschien auch alsbald, und Minna Oschatz wurde nun Zeugin der Unterhaltung zwischen den beiden Damen, die namentlich von seiten der Herrin so laut geführt wurde, daß nebenan jedes Wort zu verstehen war, was eingestandenermaßen durch ihr Ohr am Schlüsselloch wesentlich erleichtert wurde. Danach hatte die Frau Gräsin in großer Erregung ihrer Gesellschafterin zugerufen, daß irgendein Schein, den die letztere ihr gegeben, gefälscht sei, was sie eben durch ein Schreiben ihrer Bank erfahren habe. Frau zur Mühle hat darauf erwidert, daß sie nicht verstehe, um was es sich handele, worauf die Frau Gräfin laut den nämlichen Brief vorgelesen habe, den die Zeugin, unter der Matratze der Toten versteckt, gefunden. In diesem Schreiben der N. schen Bank teilte diese ihrer Klientin mit,„daß eine aus ihrem Depot zurückgeforderte Perle niemals durch eine Frau zur Mühle im Auftrag der Frau Gräfin von Eschweiler dort abgegeben worden sei. Der zur Rückgabe der Perle von der Frau Gräfin übersandte Depotschein sei eine flagrante Fälschung, denn die Bank stelle solche Scheine erstens immer nur auf einem eigens dazu mit Firmenaufdruck versehenen Papierbogen aus und unterschreibe zweitens niemals nur„die N.asche Bank". Jeder Schein sei von den verantwortlichen Beamten eigenhändig mit Namen unterschrieben und von dem Direktor gegengezeichnet?—— Was Frau zur Mühle auf die Vorlesung des Briefes geantwortet, hatte die Kammerfrau nicht verstehen können; die Frau Gräfin habe ihr danach laut zugerufen:„Machen Sie keine läppischen Ausflüchte, die weder Kopf noch Schwanz haben! Das Lange und Kurze der Sache ist so klar wie nur etwas: Sie haben die Perle gestohlen und mir eine gefälschte Bescheinigung der Bank gebracht. Und wenn die Perle binnen vierundzwanzig Stunden nicht wieder in meiner Hand ist, werde ich Sie der Polizei übergeben. Und nun machen Sie, daß Sie hinauskommen!“— Frau zur Mühle war danach anscheinend in Tränen ausgebrochen, denn die Gräfin habe ausgerufen:„Lassen Sie das Heulen, damit rühren Sie mich nicht!“ Worauf Frau zur Mühle versetzt habe:„Sie werden es bereuen, eine unschuldige, wehrlose Frau des Diebstahls bezichtet zu haben““ und war dann hinausgelaufen, die Tür zuschmetternd„wie der Satan, der sie ist“, laut der Aussage der Frau Minna Oschatz. Bevor ich nun in deren weiteren Aussagen fortfahre, wollen Sie, Herr Graf, erzählen, was Sie über das eben Mitgeteilte wissen.“ „Darüber weiß ich begreiflicherweise nichts, da ich ja nicht anwesend war," erwiderte Eschweiler, der sehr gespannt zugehört.„Ich kann nur so viel sagen, daß meine— daß die Verewigte eine ungemein kostbare Perle besaß, ein Unikum in ihrer Art, die ich ihr geschenkt. Sie war an einer von Diamanten gebildeten Schleife als Anhänger befestigt. Diese Perle war es. auf die in London zum Zweck ihrer Vernichtung das Attentat ausgeübt wurde, dem leider ihre Besitzerin zum Opfer fiel. Nachdem sie soweit wieder hergestellt war, um ohne Gefahr reisen zu können, kehrten wir nach Haus Eschweiler zurück, und dort bekam die Verewigte die fixe Idee, daß die Perle in Gefahr sei. von der Attentäterin gestohlen zu werden. Sie schickte daraufhin ihre Gesellschafterin mit der Perle, die sie der Post nicht anvertrauen wollte, nach Berlin, um sie in der Stahlkammer der Bank, die ihr Vermögen verwaltet, aufbewahren zu lassen. Das erfuhr ich aver erst, als Frau zur Mühle mich bat, beziehungsweise ersuchte, ihr den Wogen zu stellen, der sie zur Bahn in die Kreisstadt fahren sollte. Bei dem unbegrenzten Vertrauen, das meine Frau in ihre Gesellschafterin setzte, war es einfach überflüssig, sie davon zu überzeugen, daß die Post die entschieden zuverlässigere Beförderungsart gewesen wäre.“ (Fortsetzung folgt.) *** Zwischen neun und zehn Uhr Die Geschichte eines Einbruches Maria Ibele. In kleinem Abendkleide stand Frau Nitta vor dem Spiegel und zählte bis zum siebenten Schlage der Uhr mit, als ein Herr gemeldet wurde. Sie überflog die Karte und zuckie die Achsel.„Böttcher?" Der Name war ihr völlig unbekannt. „Der Herr läßt entschuldigen, aber er muß Sie unbedingt, in einer sehr dringenden Angelegenheit sprechen, gnädige Frau!" wiederholte das Mädchen, als es merkte, daß ihre Dame den Gast nicht empfangen wollte. Aergerlich warf Frau Nitta die Puderquaste in die Alabasterschale und ging dann ins Empfangszimmer hinüber. Ein großer, schlanker Herr, die Schläfenhaare meliert, kam ihr grüßend entgegen und legitimierte sich als Kriminalbeamter. Erstaunt und neugierig bot Frau Nitta dem Fremden einen Stuhl an und setzte sich selbst. „Ich bin von der Polizeidirektion beaustragt. bei Ihnen vorzusprechen,“ sagte Böttcher.„Es soll nämlich heute abend, zwischen neun und zehn Uhr, bei Ihnen eingebrochen werden.“ „Um Gotteswillen!" lallte Frau Nitta, und ihre beiden Arme fielen von Schrecken ermattet über die Lehne des Klubfauteuils herunter. „Ich glaube, den Einbrecher zu kennen,“ sagte sie.„Es ist sicher der Schatz meiner Köchin, die ich vorige Woche entlassen mußte. „Sie werden schon noch an mich denken!" Das waren ihre letzten Worte beim Gehen.“ „Ob Ihre Vermutung richtig ist, gnädige Frau, darüber kann ich allerdings keinen Aufschluß geben,“ meinte Böttcher.„Ich weiß nur, daß eine Bande von vier Mann für heute abend einen Einbruch in Ihre Villa geplant hat. Einer davon, der Spähe stehen sollte, verriet die Sache an uns.“ „Der darf aber doch nicht bestraft werden, nicht wahr? Ich will ihn sogar belohnen," warf Frau Nitta hocherregt dazwischen. „Und die anderen, die sitzen doch hoffentlich wohlverwahrt hinter Schloß und Riegel?" Böttcher lächelte und schüttelte den Kopf. „Nicht?“ fragte Frau Nitta erstaunt. „Wenn wir die verhaftet hätten, würde es wahrscheinlich dem Verräter das Leben kosten. Außerdem ist ja noch gar keine Tat geschehen, die uns das Recht zu einer Verhaftung gäbe.“ „Nehmen Sie es mir nicht übel, Herr Böttcher, aber ist es nicht eine Narretei, abzuwarten, bis einer strafreif ist?" „So lautet eben das Gesetz, gnädige Frau.“ Das Telephon läutete. Frau Nitta schleppte sich zum Apparat, nannte ihren Namen. „Wie bitte...? Ah, Polizeidirektion...! Gewiß, Herr Böttcher ist bereits anwesend. Ich werde ihn sofort rufen.“ Sie übergab den Hörer Böttcher, ließ sich schwer in einen Stuhl fallen und verfolgte nervös und interessiert das Gespräch. „Einen Augenblick, wenn ich bitten darf, Herr Regierungsrat...“ Böttcher wendete sich Frau Nitta zu:„Wievicle Zimmer hat die Villa, gnädige Frau?“„Sieben," erwiderte sie. Böttcher dankte und gab die Antwort weiter... Nein, ich glaube, es genügen sechs Mann, Herr Regierungsrat. Z. B. hier in dem großen Zimmer lassen sich zwei Mann vorzüglich hinter den Portieren verstecken.“ — Frau Nitta kauerte sich erschrocken zusammen: Ist es denn nicht Wahnsinn, was sich da vorzubereiten scheint?!—„Sehr schön, Herr Regierungsrat, ich erwarte also die Herren. Habe die Ehre, Herr Regierungsrat.“ „Ja, was haben Sie denn vor?“ schrie Frau Nitta, als Böttcher einhängte. Sechs Mann der Polizei werden jetzt kommen und sich im Hause hier verstecken, um die Herren Einbrecher liebevoll zu empfangen.“ „Warum fassen Sie sie denn nicht gleich auf der Straße ab?" „Verzeihen Sie, gnädige Frau, da sieht man, daß Sie nichts vom Einbrechen verstehen. Die Kerle kommen doch nicht miteinander und außerdem muß doch eine Tat geschehen.— Sind Sie übrigens sicher, daß das Zimmermädchen uns nicht verrät?“ Frau Nitta sah ihn zweifelnd an. Das Mädel war schließlich mit der Köchin befreundet. „Wissen Sie was, Herr Böticher: ich schicke sie weg. gebe ihr mein Theaterbilett. Das sieht sicher ganz harmlos aus. Mir ist sowieso, wie Sie sich denken können, jede Lust zu einem Vergnügen vergangen.“ „Sie sind ja der reinste Sherlock=Holmes!“ rief Böttcher Frau Nitta belustigt nach. Als sie wiederkehrte, stand Böttcher gerade am Fenster. „Ist noch ein zweiter Ausgang im Hause, gnädige Frau?“ fragte er. Sie nickte. „Sicher wissen ihn diese Kerle auch. Ich werde sofort einen Mann an diese Tür stellen. „Ich glaube daß es überhaupt gut wäre, wenn Sie sich in meinem Hause etwas orientieren würden,“ schlug Frau Nitta vor. „Ich wäre Ihnen äußerst verbunden, gnädige Frau,“ sagte Böttcher dankend und nahm sogleich Bleistift und Notitzbuch aus der Tasche. „Fier ist eine kleine Dependance meines Weinkellers. Ich würde mich freuen, wenn sich die Herren bedienen würden.“ „Sehr liebenswürdig, gnädige Frau, aber wir sind im Dienst.“ „So strenge? Entschuldigen Sie bitte! Es war aber doch nicht böse gemeint. Ich bin Ihnen ja so unendlich dankbar, daß Sie gekommen sind.— Die Hauptsache ist nur, daß diese Kerle von der Tapetentür hier nichts wissen. Hinter der habe ich nämlich meinen Geldschrank, meine Pretiosen versteckt. Ich habe mir die Türe erst nach dem Tode meines Mannes machen lassen.“ „Seien Sie ganz beruhigt, gnädige Frau, die Wache vor dieser Tür werde ich selbst übernehmen," versprach Böttcher und sah auf die Uhr.„Und nun, gnädige Frau, würde ich Sie bitten, sich ins Schlafzimmer zurückzuziehen. Aber bitte, kein Licht machen!" „Ich soll mich zurückziehen?„Allein zurückziehen? Ausgeschlossen! Ich würde vor Angst sterben.“ „Aber gnädige Frau, das muß sein! Sie bekommen doch eine Patrouille vor die Tür.“ „Und wenn Sie mir zehn Mann vor die Tür stellen, lege ich mich nicht schlafen. Was hilft mir Ihre Patrouille! Am Ende wird sie überwältigt von den Einbrechern.“ „Sehr schmeichelhaft und vertrauensvoll klingt das nicht für mich," lachte Böttcher. „Sie können leicht lachen. Sehen Sie denn nicht, daß ich ganz verzweifelt bin?“ sie schrieb eine Nummer auf einen Zettel.„Bitle rufen Sie diese Nummer hier an, wenn alles vorüber ist. Ich flüchte zu Freunden, ich kann nicht hier bleiben. Lassen Sie mich fort!“ bettelte sie.„Können Sie mich denn nicht verstehen? Es wäre mein Tod, wenn ich nicht aus dem Hause ginge.“ „Ich habe natürlich kein Recht, Sie zu halten, gnädige Frau.“ Frau Nitta übergab ihm einen Bund Schlüssel. „Ich möchte nur wissen, warum dieser eine seine Kameraden verraten hat.“ „Weil er nur einbrechen und nicht morden wollte, wie die anderen.“ Frau Nitta wurde weiß bis in die Lippen und lehnte sich erschöpft an die Türe. „Morden?" wiederholte sie fast lautlos. „Die Bande ist sicher mit Revolvern und Totschlägern bewaffnet,“ sagte Böttcher. Entsetzt, wortlos riß Frau Nitta die Türe auf und floh hinaus. Auf der Treppe, im Garten überall geisterten dunkle Gestalten, wartend, lauernd. Erst als sie ein Stück von ihrer Wohnung entfernt war, wagte sie stehen zu bleiben, sah sie zu ihrem Hause zurück. das so friedlich und ruhig dastand in seinem dunklen Garten. Wie verfolgt jagte sie weiter durch die stillen Straßen. Sie wollte jetzt nicht einmal gleich ihre Freunde sehen. Sie weinte, schluchzte, sprach laut mit sich und erst, als sie sich ganz entkräftigt fühlte, nahm sie einen Wagen und fuhr zu ihren Bekannten. Dort konnte sie vor Erregung und Tränen kaum Bericht erstatten. Wie ein krankes Kind wurde sie auf die Chaiselongue gebettet. Mit geschlossenen Augen lag sie. Wie sie jedes leiseste Geräusch aufschreckte! Wie elend ihr war! So stellte sie sich das Sterben vor. Was jetzt wohl zu Hause vor sich geht? Vielleicht kam es zu einer Schlacht? würde die Polizei entwaffnet? Plötzlich meldete sich das Telephon. Mit einer Kraft, über die sich Frau Nitta selber wunderte rannte sie zum Apparat. „Gott sei Dank, es ist alles gut vorüber!“ schrie sie zu den wartenden Freunden zurück.„Gewiß, Herr Böttcher, wir werden im Augenblick dort sein.“ □ .. 0* B. S S 8 83 S □— * S 3. S 5 5. B S# #2 **— S SS. S 9.8 •e □ * n G 2. :* S 2. 9.* 9 . 7 02 * *6 S 9.5 K S 55 * 162 S 2 3 2. FR 5. Monat besuchte G. in Begleitung eines Kameraden das Kino in dem der Fremdenlegionärfilm gegeben wurde. Nach dem Kinobesuch kehrte der junge Soldat in die Kaserne zurück, stahl seinem Leutnant die Uniform und den Degen und dem Feldwebel 100 M. In der Uniform des Leutnants zeigte sich G. dann in der Stadt und fuhr zuletzt über Düsseldorf nach Honnef, wo sein Vater wohnte. Vor Gericht erklärte G., er habe in geistiger Umnachtung gehandelt. Da seine Tat wirklich nicht in Einklang mit seinem sonstigen bescheidenen Benehmen und Diensteifer stand, beschloß das Gericht, den Angeklagten einem Psychiater vorzustellen. gg. Münster, 11. Sept. Unter einen Baggerkran eraten. Bei den Baggerarbeiten am Aa=See geriet infolge es schlüpfrigen Bodens einer der Arbeiter unter den niedergehenden Kran und erlitt schwere Quetschverletzungen am Kopf uno am Fuß. Nur der Geistesgegenwart des Kranführers, der den Kran im letzten Augenblick zum Stillstand brachte, verdankt der Schwerverletzte sein Leben. *p; Münster, 11. Sept. Ein Schwimmer vom Herzschlag getötet. Der in Duisburg beheimatete Student Dr. V. badete vor dem Bootshause seiner Verbindung in der Werse. Obgleich er als Schwimmer bekannt war, versank er plötzlich, man tauchte nach ihm, brachte ihn ans Ufer der Werse, und die Untersuchung ergab, daß ihn beim Baden ein Herzschlag gerroffen hatte. Das städtische Krantenauto brachte die Leiche des hoffnungsvollen jungen Mannes zur Leichenhalle des Clemenshospitals. gg. Münster, 12. Sept. Umfangreiche Umbauten am Hauptbahn hof Münster. Die Arbeiten zur Einführung der neuen Strecke Münster=Tortmund, die am 1. Oktober dem Verkehr übergeben werden soll, in den Hauptbahnhof Münster sind im vollen Gange. Ein neuer Bahnsteig ist dazu notwendig geworden, die Zahl der Bahnsteige erhöht sich dadurch auf vier. Der neue vierte Bahnsteig erhält eine Ueberdachung, die von der alten Halle bedeutend abweicht, dadurch aber heller und luftiger ist. Weiter soll ein neuer Ein= und Ausgang zum Osten geschaffen werden. Der neue Bahnsteig für die Dortmunder Bahn wird nach seiner Fertigstellung einen guten modernen Eindruck machen. — Oelde, 13. Sept. Vom Auto überfahren und getotet. Auf dem Hofe des Landwirtes Bernhard Dolie ereignete sich ein tragischer Unglücksfall. Das 8jährige Söhnchen Adolf spielte bei der Dreschmaschine, die hart am Wege stand. In seinem Spieleifer lief das Kind auf die Straße und geriet hier unter ein aus entgegengesetzter Richtung kommendes Auto. Das Kind wurde von dem Auto erfaßt und eine ganze Strecke mitgeschleift. Von dem schweren Anprall trug das Kind eine schwere Gehirnerschütterung daK von, und wurde es von dem Führer des Autos, dem Studenten Stolze aus Ennigerloh, sofort ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen ist das Kind seinen schweren Verletzungen erlegen. Wie man hört, soll den Führer des Autos keine Schuld treffen. + Lengerich(Westf.), 11. Sept. Von den Puffern erdrückt. Im Betriebe der Wicking=Werke war der 26jährige Arbeiter Kleppker, verheiratet und Vater eines Kindes, gemeinsam mit einem anderen Arbeiter mit dem Rangieren der Eisenbahnwagen beschäftigt. Dabei geriet er zwischen die Puffer, als er die Wagen zusammenkuppeln wollte, und wurde auf der Stelle getötet. Beelen, 12. Sept. Auf dem Ausflug in den Tod. Dieser Tage machte eine hiesige Schülerklasse einen Ausflug nach Hemfeld, wo sich die Kinder auf einer freien Wiese an den dort befindlichen Spielgeräten belustigten. Der elfjährige Sohn des Gutsbesitzers Wältermann hatte sich ebenfalls an den Spielen beteiligt. Nachdem er nun eine Weile dem Rundlausspiel zugesehen hatte, fiel er plötzlich wie tot zu Boden. Der Lehrer glaubte, er sei ohnmächtig geworden. Er sprang schnell herbei, um dem Knaben zu helfen. Es wurde sofort ein Arzt benachrichtigt, der aber auch nur noch den Tod desselben feststellen konnte. W. war schon einige Tage vorher auf dem Schulhofe ohnmächtig geworden. — Recklinghausen, 13. Sept. Goldene Hochzeit. Am gestrigen Tage feierten hier Gymnasiallehrer a. D. Wilhelm Flegel und seine Gemahlin Maria, geb. Pagendarm, in geistiger und körperlicher Frische ihr goldenes Hochzeitsfest. Das Jubelpaar lebt seit dem 1. Oktober 1878 in unserer Stadt. Der Jubilar war 45 Jahre Lehrer am hiesigen Gymnasium, im Nebenamte 33 Jahre Lehrer und Leiter der städtischen gewerblichen Berufsschule und 20 Jahre staatlicher Berufsschulrevisor. Diese Stellung gab er erst am 1. April 1927 auf. Seit 50 Jahren ist er auch ein treuer Leser des Westfälischen Volksblattes. Dem Jubelpaar nach nachträglich unsern Glückwunsch! Viersen, 11. Sept. Das Kellergewölbe stürzte ein. Heute nachmittag ereignete sich auf dem Hofe des neuen Postgebäudes ein tödlicher Unfall. Es wird dort ein noch vorhandenes Gebäude der früheren Eisenbahnanlagen niedergelegt. Die Seitenwände waren bereits niedergerissen und große Schuttmassen lagerten auf dem Kellergewölbe. Als nun dieses durchbohrt werden sollte, gab es plötzlich nach. Ein Arbeiter konnte sich noch aus dem Keller retten, während der Maschinist unter dem Schutthaufen begraben wurde. Die Staubwolke war zuerst so stark, daß mann nicht an die Zusammenbruchstelle kommen konnte. Nachdem die Aufräumungsarbeiten vorgeschritten waren, konnte man den Maschinisten nur tot aus dem Schutt herausziehen. Er ist 35 Jahre alt und hinterläßt eine Frau und ein neunjähriges Mädchen. Redaktions=Briefkasten. F. N. Sie konnten nicht ohne weiteres vom Vertrage zurücktreten, wenn die Wäsche nicht der Bestellung entsprach. Sie hätten der Firma die Möglichkeit geben müssen, sie umzutauschen. Aber man kann von Ihnen nicht verlangen, daß Sie die Wäsche, die Sie inzwischen an die Berliner Filiale der Wiener Firma zurückgehen ließen, wieder annehmen. Sollte der Klageweg gegen Sie beschritten werden, so würde an sich Wien als Erfüllungsort zu gelten haben, da die Rech nung einen dahingehenden Vermerk enthält. Aber den Len ten würde das Urteil eines Wiener Gerichtes nichts nützen, es kann hier nicht vollstreckt werden. Warten Sie ab, ob man es bei der Drohung beläßt oder die Klage einreicht. Geben Sie uns in diesem Falle sofort Kenntnis F. B. Marsberg. Der Pachtzins aus 1928 fällt Ihnen und Ihren Schwestern zu. An den Vermessungskosten müssen sich sämtliche Erben beteiligen. Sie haben ein Fünftel der Kosten zu übernehmen, das gleiche gilt auch für Ihre beiden Schwestern, zwei Fünftel hat der Haupterbe zu tragen. Erb schaftssteuer haben Sie und Ihre Schwestern nicht zu zahlen. Luv. Der neue Hauswirt kenn den Mietzins ebenso wenig steigern, wie der frühere Vermieter das Recht hierzu gehabt hätte. Sie haben die Friedensmiete plus 20 Prozent zu zahlen, mehr nicht. Synagogengemeinde. Gottesdienstordnung für das Neujahrsfest. Freitag: Abendgortesdienst 6.45 Uhr. Samstag: Morgengottesdienst mit Predigt 8 Uhr. Abendgottesdienst 7 Uhr. Sonntaa: Morgengottesdienst mit Predigt 8 Uhr. Festausgang 7,45 Uhr. Verantwortlich für Poliik Frin Walter; für den lokalen, provinztellen und allgemeinen Teil: August Rose: für die Prauenwel urd den Untern#llungsteil: Johanna Tops: für den Schluf dienn: Albis Raschka; für den Reklamesind Angeamen: Johannes Gockel: alle in Paderborn. Verlaa und Rotationsdruck der A.=G.„Westfälisches Volksblatt". ** □ — S S 8 * □ " 101 29 5— K#— □ S — □— * 9 — 20 —— —— □ —* . 6 □ 8—.1 *. □ □ E* □ Durch unrichtiges Waschen verlieren sie sofort ihren Reiz: Waschen Sie darum Wollkleider nur mit Lux Seifenflocken ∆ ANCHIE der hübschen Wollsachen— Sportjacken und Jumper, aus Jerseywolle gestrickte Kostüme und weiche, feine Flanellkleider—scheinen oft fast zu zart zu sein, um sie zu waschen. Aber immer mehr erkennt man, dass auch dies ohne jede Besorgnis gewaschen werden kann; zwar nicht mit den gewöhnlichen Mitteln für die grosse Wäsche, sondern nur mit dem milden Spezialwaschmittel für alle feinen Gewebe: Lux Seifenflocken. Die zarte Wollfaser verträgt kein Reiben und keine scharfen, sodahaltigen Waschmittel. Waschen Sie Wollsachen nur wie folgt: Drücken Sie den milden, reichen Schaum der reinen Lux Seifenflocken behutsam durch das Gewebe: er gibt ihm im Nu die ursprüngliche Frische und Reinheit wieder. 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Die Leitung des Spieles am Sonntag liegt in den Händen des Herrn Vollmer, Hamm, der als guter Schiedsrichter bekannt ist und auch in Paderborn seinen guten Ruf rechtfertigen wird. Das Spiel wird ohne Zweifel eine große Zuschauermenge auf die Beine bringen, dient also im wahrsten Sinne des Wortes Prozagandazwecken. Auch aus diesem Grunde wäre es verfehlt, wenn der eine oder andere Spieler eines der beiden Vereine sich unter den Augen der heimischen Zuschauer zu Unsportlichkeiten hinreißen ließe. Gerade der Fußballsport hat allen Grund, sich in den letzten Jahren verlorengegangene Freunde wiederzugewinnen, daher sollten beide Vereine sich bei dieser Gelegenheit befleißigen, ein einwandfreies und faires Spiel vorzuführen. Beginn ist auf 3,30 Uhr festgesetzt. Jugendpflege 08 Res.— Spiel u. Sport Soest Res. 4:3 Am vergangenen Sonntag weilte die Reserve 08°s in Soest zum fälligen Meisterschaftsspiel und konnte nach einem wirklich fairen, schönen Spiel glücklich 2 Punkte erobern. Sportverein Neuhaus 1.— 1. M. Ausbildungsbatl. 16 (Osnabrück) 3:1(2:0). Die Sportvereinler aus Neuhaus lieferten den stämmigen und sehr flott spielenden Osnabrücker Soldaten eine sehr anständige Partie. Die Mannschaft schien sich auf bessere Tage besonnen zu haben und legte die sonst guten Osnabrücker nach reibungslosem Spiel mit 3:1 Toren herein Spiel u. Sport Geseke— Borussia Lippstadt 4:3 Bei diesem Meisterschaftsspiel, welches gewiß die Gruppenteilnehmer vom hiesigen Bezirk interessiert, gelang es Geseke, gegen die aufopfernd spielenden Borussen noch so eben mit einem Tor Vorsprung die Oberhand zu behalten und somit zwei wertvolle Punkte zu retten. Wanderpreisschießen des Kreises Büren Das Schießen um den Wanderpreis des Kreises Büren, verbunden mit einem Ehrenpreisschießen, fand am 19. August 1928 auf dem neu erbauten Scheibenstande in Büren statt. Die Schützen der Vereine: Brenken, Büren, Leiberg, Atteln, Husen, Helmern, Niedertudorf, Obertudorf, Salzkotten und Verne hatten sich eingefunden und nahmen an diesem Wettkampf teil. Gefordert waren für das Wanderpreisschießen 5 Schützen eines jeden Vereins, je 2 Schuß kniend freihändig und 3 Schuß stehend freihändig; bei dem Ehrenpreisschießen je 4 Schuß aufgelegt. Den Wanderpreis errang der Verein Brenken mit 186 Ringen. Eine Anzahl Ehrenpreise wurden für gute Schießleistungen verteilt. Den 1. Preis errang Schütze Ilemann K. K. S. V. Büren mit 46 Ringen; 2. Preis Schütze Flottmeier K. K. S. V. Brenken mit 45 Ringen; 3. Preis Schütze Menne K. K. S. V. Salzkotten mit 45 Ringen, usw.— Desweiteren konnte dem besten Schützen beim Wanderpreisschießen: Schütze Flottmeier=Brenken mit 48 Ringen eine vom Prov. Verb. gestiftete goldene Nadel(Eichenblatt) und dem besten Schützen beim Ehrenpreisschießen: Schütze Ilemann=Büren mit 46 Ringen eine silberne Nadel(Eichenblatt) überreicht werden. Leider hatte durch die Verzögerung im Scheibenstandbau mehreren Vereinen im Kreise die Uebungsgelegenheit gefehlt, die deshalb diesem Wettbewerb fernblieben. Bei der am Abend stattgefundenen Preisverteitung richtete der anwesende Leiter des Prov. Verb. Oberstleutnant von der Decken=Offen, Bückeburg, markige Worte an die Schützen, die auch von den Führern der einzelnen Vereine erwidert wurden. Leider verläßt der rührige Kreisleiter Herr Wolf infolge Versetzung den Kreis Büren. In Anerkennung seiner Verdienste ernannte ihn der Kl. Kal. Sp. Ver. Büren unter Ueberreichung einer Ehrenurkunde zum Ehrenmitglied. HAS AUETIT Spar. kauf bar! Maßarbeit kaum getragen. von 8 A an. Burschenu. Knabenanzüge. wie neu. Kammgarnstoffe. 6—8 M, Mäntel aller Sorten. Jacketts. Hosen, Schuhe spottbillig. Der weiteste Weg lohnt sich. W. Wolff Paderborn, Bezirkskommando. Eingemg: Promenadenseite. Kleine Anzeigen im W.-V.-Bl. nießen seit vielen jahrzehnten Besonderen Ruf für schnellen und umfassenden Erfolg. 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S Statt jeder besonderen Anzeige Gottes heiliger Wille erlöste heute von längerem Leiden durch einen sanften Tod, versehen mit den Cinadenmitteln unserer hl. Kirche, unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, die Nw. Frau Geheimer Studienrat Anton Balkenhol Therese geb. Knipschild im 78. Lebensjahr. Im Namen der trauernden Angehörigen: Ernst Balkenho., Apotheker. Paderborn, Schruns(Vorarlberg), Hildesheim, Merzig, Mdandu(Ostafrika), Delmenhorst, den 13. September 1928. Die Beerdigung findet Sonntag, den 16. September, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause. Warburger Straße 1, aus statt. Das Seelenamt ist Montag 7¼ Uhr in der Busdorfkirche. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen abzusehen. Residenz-Theater Heute bis einschl. Montag bringt unser neuer Spielplan die mit Spannung erwartete Aufführung der anerkannt besten Verfilmung, die seit Jahren einem Roman der„Berliner Illustrirten“ zuteil wurde: Die Sache mit Schorrsiegel Nach dem gleichnamigen großen RomanErtolg von Fred Andreas. Die bekannten Hauptgestalten werden durch folgende Künstler verkörpert: Bernhard Goetzke, Walter Rilla, Anita Dorris. Helga Molander, Theodor Loos. Hermann Valentin, Emil Heyse usw. Gleich spannend ist auch unsere zweite Darbietung, welche wir hierzu bringen: 50000 bellar Belohnung Die abenteuerliche Geschichte einer großen Spekulation. In den Hauptrollen: KEN MAYNARD(ein fabelhafter, verwegener Wildwestreiter).— ESTHER RALSTON(die als„Miß Americ-“ preisgekrönte Schönheit). Hierzu wie immer: Das beliebte Beiprogramm Lichtspiel-Palast Westernstraße Der hübsche, rassige u. weltberühmte Filmstar, der Liebling der Damenwelt: Douglas Fairbanks, In seinem größten Abenteuerilim: Douglas Fairbanks Der Gaucho Ein Lächeln auf seinem Gesicht, die Preude in seinen Augen, und die Liebe in seinem Herzen, das ist: „Douglas Fairbanks der Gaucho“. Die Welt am Montag schreibt: „grandiose Photos märchenhafter Natur; dazwischen von spritzender : L e b e n d i g k e i t, h e r r l i c h, j u n g. s t a r k, g e wandt, schlank und kraftvoll:„Dou-: glas“. Ein Prachtkerl mit kochendem: Blut und stählernen Muskeln und ein virtuoser, vielseitiger Schauspieler.“ Das reizende Filmwerk: Die Braut am Scheidewege Eine lustige Angelegenheit zwischen zwei Großstädten, der Pelzkonfektion und der Untergrundbahn. Statt jeder besonderen Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere gute Tochter, Schwester, Schwägerin, Nichte und Tante, die Ehefrau Bäckermeister Böning Anna geb. Peters zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Sie starb nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 30 Jahren. Die Seele der Verstorbenen empfehlen wir dem Gebete der Gläubigen und dem Memento der Priester am Altare. In tlefer Trauer: Konrad Böning nebst Angehörigen Bad Lipospringe, Schöningen, den 12. Sept. 1928. Das Seelenamt findet statt am Montag, 17. September, morgens 7¼ Uhr, danach die Beerdigung vom Trauerhause Marktstraße 2 aus. Wanderverein Almegau Tageswanderung am 16. d. Mts.: Wewelsburg„Buchengrund-Neuböddeken Henglarn,(Kaffee)— Atteln—Ebbinghausen Sauerbacht.— Grundsteinheim. Abfahrt: 8.36 Hbf. Führung: Nier. 0.0 Bad Lippspringe jeden Sonnabend Große Reunion Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Paderborn Sonntag. den 16. 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September Straßen: Paderborn— Haaren und Kirchborchen— Dörnhagen(Aepfel und Zwetschen). Beginn 8 Uhr vorm. bei der„Dicken Linde“ km 4,6). 7. Montag, den 24. September Straßen: Delbrück— Westenholz. Beginn 9 Uhr am Westausgang von Delbrück. Nordhagen— Westenbolz. Beginn 1½ Uhr nachm. Haltestelle Nordhagen. 8. Dienstag, den 25. September Straßen: Delbrück— Kaunitz. Beginn 9 Uhr beim Bahnhof Delbrück. Lippling— Beiwinkels— Mühle. Beginn 2 Uhr bei Stat. 0,0. 9. Mittwoch, den 26. September Straßen: Delbrück— Anreppen und Delbrück— Haupt. Beginn 9 Uhr beim Ausgang. Delbrück— Haupt— Hövelhof. Beginn 2 Uhr Kirche Haupt. 10. Donnerstag, den 27. September straßen: Haupt— Mühlensenne— Klausbeide. Beginn Kirche Haupt um 9 Uhr. dövelhof— Haustenbeck. Beginn 1½ Uhr nachm. am Bahnhof Hövelhof. 11. Freitag, den 28. September Straßen: Sande— Sennelager. Beginn 9 Uhr bei der Kirche in Sande. Renger— Espeln— Steinhorst. Beginn 2 Uhr nachmittags beim Renger. Der Kreisausschuß des Kreises Paberborn. 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September 1928 Schwanen, vormittags 9 Uhr bei Franz Schwering, Haus=Nr. 202; Altenbeken, vormittags 11 Uhr bei Franz Lübbemeier, Haus=Nr. 101; Neuenbeken, nachm. 1 Uhr bei Franz Horre, Haus=Nr. 38: Benhausen, nachm. 2 Uhr bei Lorenz Göke, Haus=Nr. 100. Montag, den 24. September 1928. Wewer, vorm. 9 Uhr bei Konrad Mollemeier, Haus=Nr. 192: Alfen, vorm. 11 Uhr bei Johannes Meier, Haus=Nr. 55; Kirchborchen, vormittags 12 Uhr bei Anton Josephs: Nordborchen, nachmittags 2 Uhr bei Franz Kleine, Haus=Nr. 56. Dienstag, den 25. September 1928 Neuhaus, vorm. 8 Uhr bei Josef Gerkens, Haus=Nr. 222 b: Lipuspringe, vor mittags 10 Uhr bei Brand, Haus=Nr. 57; Paderborn, mittags 12 Uhr bei der Jesuiteninsel: Dahl, nachmittags 3 Uhr bei Wilh. Bracke, Haus=Nr. 189. Die Ziegenhalter werden aufgefordert. die anzukörenden Ziegenhöcke zu den anberaumten Terminen pünktlich vorzuführen. Vorsitzender, der Ziegenkörkommision ist der Eisenbahnschlosser Franz Kuhoff zu Neuhaus i. W. Paderborn, den 8. 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Das in der„Statistischen Korrespondenz“ vom preußischen statistischen Landesamt veröffentlichte Gesamtergebnis der Reichswohnungszählung über die leerstehenden Wohnungen in sämtlichen Zählgemeinden Preußens gibt den zahlenmäßigen Beweis für die aus der Praxis längst bekannten Tatsachen auf dem Wohnungsmarkt. Wie der amtliche preußische Pressedienst mitteilt, sind jedoch von den am 16. Mai 1927 in allen 8180 preußischen Zählgemeinden festgestellten 28 653 aus irgendwelchen Gründen gerade leerstehenden Wohnungen als nicht für den Wohnungsmarkt in Betracht kommend, als baufällig und noch oder bereits vermietete leerstehende Wohnungen in Abzug zu bringen. An eigentlichen Leerwohnungen, die zur Verfügung des Wohnungsamtes standen, oder aus sonstigen Gründen nicht vermietet waren, verbleibt dann ein Bestand von 14655 Wohnungen in sämtlichen Gemeinden. davon 11 261, in denen mit mehr als 5000 Einwohnern, die vom Statistischen Landesamt noch nach Raumgröße gegliedert sind. Im Vergleich mit der Gesamtzahl der vorhandenen Wohnungen ergibt sich, daß im Durchschnitt aller Gemeinde mit 5000 und mehr Einwohnern erst jede 500. Wohnung wirklich leer stand. Dieser Mehrwohnungsbestand ist so gering, daß er eine Entlastung des Wohnungsmarktes nicht bedeutet. Mit steigender Einwohnerzahl der Gemeinden sinkt der Leerwohnungsbestand ziemlich regelmäßig. In den Großund Mittelstädten stehen verhältnismäßig am meisten große Wohnungen leer, dann folgen die Kleinwohnungen, während die mittelgroßen Wohnungen am seltensten unbewohnt sind. Bei den Gemeinden zwischen 20000 und 50000 Einwohnern ist zwischen den Leerwohnungsziffern bei den drei Wohnungsgrößenklassen kein nennenswerter Unterschied, in den Orten mit 5000 bis 20000 Einwohnern ist die Leerwohnungsziffer auch für die mittelgroßen Wohnungen am niedrigsten, bei den Kleinwohnungen dagegen am höchsten. Für den Durchschnitt aller Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern ergibt sich eine Leerwohnungsziffer von 0,18 bei mittelgroßen Wohnungen, von 0,21 bei kleine Wohnungen, von 0,23 für große Wohnungen. Der Anteil der Nubauwohnungen, d. h. der Wohnungen in nach dem 1. Juli 1918 errichteten Gebäuden in der Gesamtzahl der leerstehenden Wohnungen kann nur unvollkommen erfaßt werden. Allgemein kann gesagt werden, daß die Neubauwohnungen einen wesentlich höheren Anteil am Leerwohnungsbestand haben, als am Wohnungsbestand überhaupt. Die Neubauwohnungsmieten sind im Verhältnis zu denen der Altwohnungen in den meisten Fällen viel höher und zwar so viel höher, daß nur ein kleiner Teil der Bevölkerung die Mietspreise in den Neubauten aufbringen kann. Die kleine Zahl der leerstehenden Wohnungen im Verhältnis zur Zahl der Wohnungssuchenden wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, daß den 14 655 eigentlichen Leerwohnungen in allen preußischen Zählgemeinden 567481 Haushaltungen und Familien ohne eigene Wohnung gegenüberstehen. Auf eine leerstehende Wohnung entfallen demnach 38,7 Haushaltungen und Familien ohne selbständige Wohnung. Wirtschaftsfragen in Gens Drahtbericht Genf, 18. Sept. Bei Behandlung des Tätigkeitsberichtes des Wirtschaftskomitees legte Reichstagsabgeordneter Dr. Breitscheid den deutschen Standpunkt dar. Die von Rumänien vorgebrachten Bedenken gegen einen entschlossenen Zollabbau und die italienische Kritik gegen einen angeblich übertriebenen Eingriff des Völkerbundes bei Behandlung wirtschaftlicher Fragen lehnte er ab. Unter Betonung des Grundsatzes der Weltwirschaftskonferenz, die Freiheit des Handels als grundlegende Vorbedingung für die gedeihliche Wirtschaftsentwicklung wiederherzustellen, erinnerte er daran, daß Deutschland mit 16 Staaten Handelsverträge abgeschlossen hat, die alle im Sinne einer Herabsetzung der Zollsätze sich auswirkten, was beim Deutsch=französischen Handelsvertrag besonders fühlbar in die Erscheinung trat. Der Redner forderte möglichste Beschleunigung der Vorarbeiten des Völkerbundes für weitere Kollektivhandelsverträge für bestimmte Warengruppen, damit auf dem Wege zur Freiheit des Handels weitere Teillösungen gefunden werden. Schließlich verlangte er zur Organisierung des wirtschaftlichen Friedens vom Generalsekretär genaue Angaben darüber, ob und in welchem Ausmaße die einzelnen Staaten die Beschlüsse der Weltwirtschaftskonferenz durchgeführt haben, da bis jetzt erst 13 Staaten dem Völkerbundsgeneralsckretariate schriftlich ihre Stellungnahme mitgcteilt hätten, darunter 10 mit ganz erheblichen Vorbehalten Französische Meldungen über die Vorgänge in Spanien Eigener Drahtbericht Die Leiden der Eifel Schädigung durch die Manöver der Besatzung Die Paris, 13. Sept. in Bordeaux erscheinende„Petit Gironda“ veröffentlicht über die Vorgänge in Spanien folgende Depesche ihres Madrider Korrespondenten: Die Reise des Königs nach Stockholm benutzend, hatten Liberale, republikanische und selbst kommunistische Elemente ein Komplott geschmiedet, mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen. In der Nacht auf Dienstag erhielt der Minister des Innern, Martinez Anido, Kenntnis von der Verschwörung, die einen Generalstreik für den 14. September plante. Nach einer Besprechung mit den leitenden Persönlichkeiten der Polizei ordnete der Minister die erforderlichen Maßnahmen an. Entsprechend der aufgestellten Liste der zu verhaftenden Persönlichkeiten wurden festgenommen u. a. in Madrid der Führer der liberalen=republikanischen Partei Alexander Lerroux, in Barcelona die Würdenträger des Freimaurerordens, der Präsident der catalanischen Liga für Menschenrechte, mehrere republikanische Journalisten, sewie der ehemalige republikanische Deputierte Barrio Verro, in Valencia der Direktor der Zeitung„Pueblo de Valencia,“ Azzati Die Verhaftungen erfolgten in den verschiedensten Landesteilen und betrafen Mitglieder der Armee. Journalisten und sonstige Persönlichkeiten. Der Erzbischof von Saragossa, Vidal 9. Veraguer, wurde aufgefordert, sich in ein Kloster zu begeben. um der Strafverfolgung zu entgehen. Vergangene Nacht hat im Verlauf eines Ministerrats die Regierung die Verhaftung des früheren Ministerpräsidenten Sanchez Guerro, der gegenwärtig im freiwilligen Eril in Frankreich lebt, und des catalanischen Führers Cambo beschlossen. Insgesamt sind in ganz Spanien mehrere Tausend Verhaftungen vorgenommen worden. Die Regierung ist Herrin der Lage. Sie wird alsbald ein offizielles Kommunique über die Situation veröffentlichen. Ausgefahrene Straßen Trier, 18. Sept. Die Herbstmanöver der englisch=französischen Besatzung in der Eifel sind zu Ende. General Guilleaumat hat am Dienstagabend bereits seine Manöverkritik gehalten. Die Truppen, die zuletzt in der Gegend zwischen Düren, Euskirchen, Münstereifel und Schmidtheim manöverierten, haben mehrere Ruhetage vor sich, bevor sie wieder in ihre Kasernen abtransportiert werden. Bis zum 18. September wird die Eifel frei von den fremden Truppen sein. Schweren Schaden hat die dauernde Einquartierung besonders dem Fremdenverkehr zugefügt. In Prüm, wo sich das Hauptquartier mit insgesamt neun franzüstschen, belgischen und englischen Generalen befand, ist kein einziger Kurgast geblieben. Andere haben ihre zum Herbst bestellten Zimmer abgesagt oder fluchtartig die Kurorte verlassen. Wie festgestellt werden konnte, haben an den Manövern im Rheinland auch französische Reserveoffiziere teilgenommen. Die Berichterstatter der Pariser Blätter wohnten in Prüm sogar auf Quartierscheinen, die nur für Militär bestimmt sind, in Bürgerhäusern. Die Straßen der Eifel haben stark unter dem Durchmarsch der langen Lastwagenkolonnen gelitten und sind an einzelnen Stellen vollständig ausgfahren. Teilweise wurden von der Besatzung die Fernsprechleitungen mit Beschlag belegt, so daß empfindliche Störungen im Telephonverkehr auftraten. Bei Schmidtheim wurde ein größerer Waldbrand, der durch eine Leuchtkugel eines französischen Heeresflugzeuges entstanden war, durch das beherzte Eingreifen der Bevölkerung verhütet. Bei Weingarten in der Nähe von Euskirchen fuhr ein Lastwagen der Besatzung gegen einen Baum, wobei der Führer getötet und ein Mann schwer verletzt wurde. Ueberall in der Eifel verlangten die Truppen von der Bevölkerung wie von den Bürgermeisterämtern die Ausstellung der sogenannten Wohlverhaltungszeugnisse, die aber in jedem Falle abgelehnt wurde. Floitenbauprogramn: Eigener Drahtbericht. Washington, 18. Sept. Marinesekretär Wilbur erklärte, das Marinedepartement werde dem Senat in der Dezember=Session die Annahme des vom Repräsentantenhaus in der vergangenen Session reduzierten Flottenbauprogramms vorschlagen. Das Repräsentantenhaus hatte das vom Marinedepartement vorgelegte Programm auf 51 Kreuzer zu 10000 Tonnen und ein Flugzeugmütterschiff herabgesetzt. Beginn der deutsch=estnischen Handelsvertragsverhandlungen Eigenei Drahtbericht Reval, 13. Sept. Im Konferenzsaal des Ministeriums des Aeußeren begannen heute die deutsch=estnischen Handelsvertragsverhandlungen. Der Führer der estnischen Delegation begrüßte im Namen der Regierung die deutschen Vertreter und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Verhandlungen zu einem günstigen Ergebnis führen werden. Der Führer der deutschen Delegation, Gesandter Schroetter, schloß sich in seiner Erwiderung dem von der estnischen Seite geäußerten Wunsche an. Darauf begannen die sachlichen Arbeiten. Zu Ehren der deutschen Delegation gab der stellvertretende Minister des Aeußern, Tetsow, ein Frühstück. Unterschlagungen bei der Reichsbahndirektion Berlin Eigener Drahtberich! Berlin, 12. Sept. Zu den Gerüchten über Unterschlagung bei der Reichsbahndirektion Berlin wird von der Reichsbahndirektion Berlin mitgeteilt: Bei eener unvermuteten Kassenvevision, wie sie laut Vorschrift alljährlich mehrmals bei jeder Eisenbahnkasse vorgenommen werden, wurde vor kurzem bei der Stationskasse Anhalter Bahnhof durch die zuständigen Kassenkontrolleure ein Fehlbetrag von rund 12 500 A festgestellt. Der für den Fehlbetrag ersatzpflichtige Beamte(ein in der Kasse beschäftigter Reichsbahnsekretär behauptet, keinerlei Beträge unterschlagen zu haben; er will vielmehr die festgestellten Falschbuchungen lediglich zur Deckung eines Fehlbetrages gemacht haben, den er angeblich beim Uebergang von der Papier= zur Goldmarkwährung gemacht hat. Von einer Meldung der Unstimmigkeit will er aus falscher Scham abgesehen haben. Ob die Angaben zutreffen, muß die im Gange befindliche Untersuchung ergeben. Zur Beteiligung der Kriminalpolizei an den Erhebungen lag bisher noch kein Anlaß vor. Die Aussperrung in München Gladbach Eigener Drahtberich: Berlin, 13 Sept. Der„Vorwärts“ meldet aus München=Gladbach: Die vom Arbeitgeberverband in der Textilindustrie in MünchenGladbach, Rheydt und Umgegend am Sonntag beschlossene Kündigung der Belegschaften, von der etwa 40000 Arbeiter und Arbeiterinnen betroffen werden, ist in einer Reihe von Betrieben durchgeführt. Es werden in allen Betrieben einheitliche Abmachungen angeschlagen, nach denen die tarifliche Kündigung am 15. September erfolgen muß. In den Betrieben, die Kurzarbeit eingeführt haben, erfolgt der Anschlag am nächsten Arbeitstage dieser Woche. In der Bekanntmachung heißt es: Die Betriebe können am 1. Oktober nur fortgeführt werden, wenn die von den Arbeitgebern gemachten Vorschläge angenommen werden. Die letzten Vorschläge der Unternehmer gehen dahin, die bisherigen Tarife unverändert bis Ende 1929 zu verlängern. Die Gewerkschaften haben dem gegenüber eine allgemeine Lohnerhöhung von 15 Prozent verlangt und daneben noch eine Reihe von Sonderforderungen erhoben. Neue Verhaftung in der Stinnesaffäre Eigener Drahtbericht Berlin, 13. Sept. In der Betrugsaffäre Hugo Stinnes ist im Laufe des heutigen Vormittags eine neue Verhastung erfolgt. Auf Anordnung des Untersuchungsrichters ist ein aus Oesterreich gebürtiger Kaufmann Leo Hirsch, der seit langer Zeit in Berlin ansässig ist, in seiner Wohnung in der Taubenstraße 34 verhaftet worden. Es handelt sich um einen Geschäftsfreund von Hugo Stinnes, der sich an dem Betrugsversuch mit der Anmeldung von Altbesitz von Kriegsanleihen beteiligt hat. Die Vergasung von Halle Eigener Drahtberich: Halle, 18. Sept. Im preußischen Landtag hat die sozialdemokratische Fraktion eine Große Anfrage eingebracht, in der es heißt: Das Südviertel der Stadt Halle ist seit längerer Zeit starken Gefahren durch Gase industrieller Betriebe ausgesetzt. Alle Versuche der Behörden, auf dem Verhandlungswege mit der Leitung der industriellen Bctriebe die Gasgefahr zu beseitegen, sind bis jetzt ohne nennenswerten Erfolg geblieben. Wir tragen daher: Was gedenkt die Staatsregierung zu kun, um 1. die Bevölkerung der Stadt Halle vor der Gasgefahr durch die Abgase der Braunkohlenschwelanlage der Grube Alwine und der Krollwitzer Papierfabrik zu schützen und 2. allgemeine Vorkehrungen zum Schutze der Bevölkerung gegen Abgase und Ausdünstung industrieller Unternehmungen zu treffen. Halle, 13. Sept. Nachdem die Schwefelanlage in Bruckdorf gestern eingehend besichtigt worden und festgestellt worden ist, daß die angeordneten vorläufigen Einrichtungen zur Verbrennung des Ausschußgases arbeiten, hat das Oberbergamt beschlossen, von einer vollständigen Stillegung der Anlage zunächst noch avzusehen. Es wird aber dafür gesorgt werden, daß die vorläufigen Einrichtungen innerhalb weniger Wochen so vervollkommnet werden, daß das Auftreten unverbrannten Schwelgases und seine Verbreitung in der Umgebung ausgeschlossen ist. Bis dahin wird der Schwelbetrieb so stark eingeschränkt, daß eine tägliche Gasentwicklung nicht mehr eintreten kann. Sollte sich eine solche wider Erwarten trotzdem bemerkbar machen, so bleibt eine sofortige Einstellung des Betriebes vorbehalten. Industriegebiet Hannover-Mecklenburg Eigener Drahtberich: Dortmund, 13. Sept. Die ursprünglich bis zum 6. Oktober vorgesehene Verbindung Industriegebiet=Hannover=Mecklenburg, die durch die von Hannover ab bestehende Eilzugverbindung bisher vielfach benutzten Umwege über Hamburg, Lübeck oder Büchen unnötig macht, wird auch in den Wintermonaten beibehalten werden. Der Anschluß an den Eilzug in Hannover um 10.16 Uhr ist am besten mit dem D=Zug 39, der Dortmund 6.45 Uhr und Hamm 7.21 Uhr verläßt, zu erreichen. Die Ankunft in Warnemünde ist 15.50 Uhr. Die Rückfahrt kann angetreten werden ab Warnemünde 13.15 Uhr; der Anschlußzug ab Hannover 21.00 Uhr trifft 23.33 Uhr in Hamm und 0.02 Uhr in Dortmund ein. 1000 Zentner Masoran verbrannt Eigener Drahtberich: Frose(Anhalt), 13. Sept. Gestern brach in dem benachbarten Königsaue im Trautschen Anwesen und Majoranverwertungswerk ein Brand aus, 1000 Zentner Majoran im Wert von 30 000 RM ver brannien. Die Gebäude im Wert von 15000 RM und Maschinen im Wert von 12000 RM wurden ebenfalls ein Raub der Flammen. Die Gebäude sind versichert, das Majoran nur zum Teil. Schiffszusammenstoß auf der Unterelbe Hamburg, 13. Sept. Der nach Ostasien ausgehende Dampfer„Klaus Rickmers" hatte am Mittwoch abend auf der Unterelbe bei Pagensand einen Zusammenstoß mit dem von Montreal kommenden italienischen Dampfer„Clara Cavour". Der Dampfer„Klaus Rickmers“ wurde dabei so schwer beschädigt, daß er in sinkendem Lustand an der Einfahrt der Krückau auf den Strand geschoben werden mußte. Der italienische Dampfer ist mit eingedrücktem Bug in den Hamburger Hafen eingelaufen. Die Besatzung des Hamburger Dampfers wurde gerettet. Trümmerstücke der Latham gefunden Eigener Drahtberich: Oslo, 13. Sept. In der Nähe von Tromsö wurden heute vormittag Trümmerstücke gefunden, die wahrscheinlich Teile einer Tragfläche des Flugzeuges Latham sind, mit dem Amundsen und Guibaud ihre Erkundungsflüge unternommen hatten. Die Trümmerstücke werden heute vormittag von französischen Sachverständigen untersucht werden Levines Flugzeug wiederum beschlagnahmt Drahtberich: Paris, 12. Sept. Das Junkersflugzeug Levines, das nach Abreise seines Besitzers und seiner Begleiterin. Miß Boll, abmontiert werden sollte, um nach Newyork gebracht zu werden, wurde von der Zollbehörde in Le Bourget beschlagnahmt, da angeblich weder die Zollvorschriften noch das Flugreglement von Levine beobachtet worden sind. Wetterbericht Unser Gebiet liegt jetzt an der Südostseite des Hochdruckgebietes im trockenen südöstlichen Luftstrom. Die Aufheiterung, die der Mittwoch brachte gab in der Nacht den Anstoß zu kräftiger Ausstrahlung, und damit fielen die Temperaturen wieder empfindlich. Am Donnerstag früh wurde vielfach Nebel beobachtet. Mit der Zufuhr östlicher Luft wird anderer seits auch Erwärmung am Tage, die sich bei dem heiteren Himmel gut entwickeln kann, weiter gefördert.— Vorbersage bis Freitagabend: Meist heiter, trocken. nach kühlen Nächten tagsüber zunehmende Erwärmung. VAMPYR N A empfangen... Der Siegeszug der überraschend kleldsamen diesjährigen Herbst- und Winter Damenmode ist überwältigend! Im Rahmen unserer besonders großzügig arrangierten Saison EröffnungsAusstellung geben wir Ihnen Gelegenheit, sich über die Herbst-Neuheiten zu orientieren. In 10 Schaufenstern unseres Hauses zeigen wir Ihnen ab heute abend 6 Uhr das Neueste der Mode! SHTLAENLER REKLANE BERU