Nr. 184. Erstes Blatt Einzelverkaufspreis 10 Pfennig Paderborn, Freitag, 3. August 1928. Westfälische Bezirksausgaben: Der Sauerländer- Der Freimütige- Warsteiner Zeitung 4 Eichsfelder Volksblatt Volksblatt im Jahre 1848 Landesausgaben: Bessischer Kurier- Thüringer Volkswacht- Sächsische Zeitung Täglich:„Die Truhe“., Wöchentlich:„Sonntagoseler“, Vierzehntägig:„Am Strom des Lebens“ Monatlich:„Heimatborn“. Erscheint täglich morgens außer an Sonn= und Feiertagen.— Hauptlettung: Anzeigenpreis: 1 mm Höhe, 29 mm breit, für Anzei Bezugspreis durch die Post 2,46 M. durch Boten 2.40 K Rosenstraße 13a, Fernsprecher: Sammelnummer 3251, außerhalb des Verbreitungsgebietes amtliche und F monatlich.— Bei Eintritt höherer Gewalt, Betriebsstörung. Drahtadresse: Volksblatt Padervorn zeigen: 15 3, für Anzeigen aus dem Verbreitungsgebi Papiermangel, Versagen der Lieferungsmittel usw. wird von Postscheckkonto Nr. 1534 Sammelanzeigen: 20 J. Reklame: 89 mm breit. 1 uns keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. Hannover 75 J. Für die Erfüllung von Platzvorschriften keine Gewä Sozialpsychose und Sozialtechnik Zum Eisenbahnunglück bei Dinkelscherben In Bapern haben sich allein in diesem Jahre sechs Eisenbahnkatastrophen ereignet. Es sind ihnen 50 Tote und 90 Verletzte zum Opfer gefallen. Man begreift die Bestürzung darüber im bayerischen Lande, die Erregung bei der Reichsbahndirektion und vor allem auch die Aufregung des Publikums. Daß diese surchtbaren Katastrophen zu energischen Abhilfemaßnahmen führen werden, ist wohl kein Zweifel. Schlimm ist nur, daß erst das Unglück kommen mußte, ehe die Energie zu den so dringend notwendigen Abhilfen aufgebracht wurde. Zu befürchten ist nur, daß sich die angekündigten scharfen Maßregeln zunächst gegen einzelne Beamte richten werden, und daß dann(wie in ähnlichen Situationen) sich das Gewissen sowohl des Publikums wie der Bahnverwaltung wieder vorzeitig beruhigt, sobald einmal ein paar Sündenböcke in die Wüste geschickt worden sind. Davor muß gewarnt werden. Angekündigt hat Herr Dorpmüller schon systematische Verbesserungen in der Materialausstattung und in der Organisation der Kontrolle. Die Personalpolitik kommt als eine weitere Aufgabe hinzu. Aber auch sie muß systematisch angefaßt werden. Zum guten Material und zur guten Organisation gehören auch die guten Beamten. Sie bekommt man aber nicht etwa bloß durch strenge Verfügungen und Strafandrohungen. Auch Beamke, Arbeiter und Angestellke haben ihre bestimmte Leistungsgrenze, so gut wie Holz und Eisen, so gut wie Wagen oder Weichen. Mit der Lebensdauer von Maschinen, mit ihrem Abnutzungsgrad, mis ihrer Höchstleistung, rechnet die Technik längst sehr genau. Sie muß auch mit Menschen in diesem Sinne rechnen lernen. Man hat es oft getadelt, wenn im modernen Wirtschaftsbekrieb mit Menschen einfach wie mit totem Material gerechnet wurde. In Wirklichkeit werden jedoch nicht selten die Maschinen achtsamer behandelt als die Menschen, und viele Menschen wären schon sehr zufrieden, wenn auf die Erhaltung ihrer Leistungsfähigkeit ebensoviel Gewicht gelegt würde, wie bei den Maschinen. Der Berechnung menschlicher Leistungsfähigkeit muß auch die menschliche Natur zugrunde gelegt werden. Darin aber liegt der oft gemachte Fehler, daß man vom Menschen genau so mechanisch festgelegte Leistungen wie von einem technischen Apparat verlangt. Man kann die Gesetze der einen Maschine nicht auf die anderen übertragen. Man kann erst recht nicht die Gesetze der maschinellen Arbeitsleistung auf die menschliche übertragen. Konsequenk zu Ende gedacht führt das rationelle Rechnen dazu, mit der Menschenkraft sorgsamer als bisher umzugehen. Es ist gerade in der letzten Zeit wieder viel über die deutsche Sozialversicherung und über das stetige Anwachsen ihrer Leistungen geschrieben worden. Sie kostet uns in der Tat rund viereinhalb Milliarden Mark im Jahr — nebenbei bemerkt die gleiche Summe, die das deutsche Volk für seine alkoholischen Getränke ausgibt. Gewiß ist die Summe groß. Aber was mit ihr an Menschenkraft erhalten wird, stellt jedenfalls ein Vielfaches dieses Wertes dar. Vor allem die menschlichen Nerven werden erheblich weniger abgenutzt, wenn die Angst von Krankheit und Unglücksfällen durch Aussicht auf sichere Hilfe gedämpft wird. Der Mensch arbeitet ruhiger und stetiger. Hat er mehr physische und geistige Kraft einzusetzen, so kann man aber auch mehr von ihm verlangen. Was nützen die strengsten Vorschriften, wenn ihre Anforderungen über die Grenze der menschlichen Leistungsfähigkeit einfach hinausgehen? Bei der Kakastrophe im Münchener Hauptbahnhof wurde die Nichterfüllung einer ganzen Reihe von Sicherheitsvorschriften festgestellt: Kein Wasser in den Krügen des Zuges, die Minimaxapparate unbrauchbar, das nötige Handwerkszeug nicht vollständig usw. Den vorhandenen Beamten war es eben zeitlich unmöglich, auch die Kontrolle dieser Dinge neben ihren sonstigen Dienstobliegenheiten durchzuführen. Ein einziger Beamter mehr, und er hätte dafür gesorgt, daß auch solche anscheinenden Nebensächlichkeiten noch pünktlich in Ordnung waren. Wenn die Gegner der Sozialpolitik gern von„Sozialpsychose“ reden, so sollte man ihnen die Forderung der„Sozialtechnik“ enkgegenstellen. Ihre Aufgabe ist, die Menschenkräfte ebenso durch vernunftgemäße Behandlung der zweckvollen Beherrschung zu unterwerfen, wie es die übrige Technik mit den Naturkräften kut. Ihr Grundgesetz aber ist: Je pfleglicher die Menschen behandelt werden, um so höhere Anforderungen kann man dann— aber auch wirklich nur dann— an sie stellen. Die höchstentwickelte Technik bleibt unvollkommen, wenn nicht auch die menschlichen Leistungen rationell den technischen Zwecken entsprechend organisiert werden. In diesem Sinne ist gerade Verkehrstechnik am allerwenigsten ohne Sozialtechnik zu denken. * Herriot in Köln Franzosen und Deutsche in einer Atmosphäre der Herzlichkeit und Ruhe vereint“ Köln, 2. August. Mit dem planmäßigen Zug um 21,43 Uhr traf gestern der französische Unterrichtsminister Herriot, der im Auftrag der französischen Regierung der Pressa einen Besuch abstattet, hier ein. In seiner Begleitung befanden sich zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten des französischen politischen Lebens und der französischen Presse. Zum Empfang des Ministers hatten sich am Bahnhof eingefunden Oberbürgermeister Dr. Adenauer, Botschaftsrat Gueralet von der französischen Botschaft in Berlin, der französische Generalkonsul in Köln, Lafson, die Vertreter der Reichsregierung, der Reichskommissar für die Pressa, Minister a. D. Külz, vom Auswärtigen Amt Legationsrat Graf Bassenheim und als Vertreter der Presseabteilung der Reichsregierung Graf Saurma. Oberbürgermeister Dr. Adenauer hieß den Minister willkommen und lud die Herren zu einem kurzen Imbiß ein. Köln, 2. Aug. Der französische Unterrichtsminister Herriot gab heute mittag den Kölner Behörden und einer Anzahl geladener Gäste ein Frühstück. In einer kurzen Ansprache dankte er den Erschienenen, insbesondere Oberbürgermeister Dr. Adenauer, den Behörden und der Presse. Die Verschönerung innerhalb der Stadt Köln bewunderte er rückhaltlos und betonte, daß er von allen Punkten den Blick auf den Kölner Dom gehabt habe, der wie eine Idee in der Mitte all dieser Leistungen stehe. Auch er sei überzeugt, daß es keine höhere Pflicht gäbe als die, geistige Werte zu entwickeln und die ehemaligen Gegensätze durch einen edlen Wetteifer für das Glück der Menschen zu ersetzen. Frankreich habe immer, soweit es ihm möglich war, den Idealismus hochgehalten, und man könne sicher sein, daß es seiner eigenen Tradition unverändert treu bleiben und es immer zu jeder ehrlichen Verständigung bereit sein werde. Nach einer begeisterten Würdigung der Stadt Köln bekannte sich Herriot zu dem Worte Adenauers, für alle Zivilisierten sei die Zeit gekommen, in der sich die Kräfte, die solange für die Werke des Todes benutzt worden sind, nunmehr für die Besserung des Lebens einzusetzen. Es gehe nicht, so erklärte Herriot weiter, ohne einen ununterbrochenen Feldzug gegen Skeptizismus und Dummheit. gegen sich erneuernde Vorstöße der Gewalt. Ja, es gibt Gewissen, die noch zögern vor diesen neuen, sicheren Formen der Pflicht, und die man ermutigen muß. Wie könnte ich als Minister des öffentlichen Unterrichtes die Größe des deutschen Gedankens verkennen? Wie könnte ich vergessen, daß sich der deutsche und der französische Genius stets wechselseitig beeinflußt haben seit der Zeit des Mittelalters bis zur Epoche der Romantik? Wie könnte ich mich nicht erinnern, daß ein deutscher Philosoph wie Kant uns die Pflicht unserer Zeit gelehrt hat, indem er uns die Ehrlichkeit jedes moralischen Gesetzes lehrte, das von jetzt an das Leben der Völker beherrschen soll, wie es schon bislang das Leben des Einzelnen regelt? Für unsere Generation ist es ja das wichtigste Problem der Gesellschaft der Nationen, die Rechtsbürgschaft zu geben, die heute jeder nationalen Gemeinschaft ihre Sicherheit verleiht. Wie kann man eine so umfassende Mission ohne die Mitarbeit der deutschen und der französischen Gedanken verwirklichen? Oberbürgermeister Dr. Adenauer dankte für die große Herzlichkeit, die aus den Worten des Ministers sprach und trank darauf, daß die Atmosphäre der Ruhe und Herzlichkeit dieses Zusammenseins wachse und ein immer größeres Maß annehme. Nach dem Frühstück empfing Herriot die in Köln anwesenden Pressevertreter, wobei er betonte, daß eine seiner Hauptaufgaben als französischer Unterrichtsminister die sei, den kulturellen intellektuellen Kontakt zwischen den beiden Nachbarstaaten Deutschland und Frankreich her zustellen und zu vertiefen. Der Minister betonte in diesem Zusammenhang seine guten Beziehungen zum preußischen Kultusminister Becker. Ueber die ausgezeichneten sozialen und kulturellen Einrichtungen der Stadt Köln sei er nicht überrascht gewesen, da er schon oft in Köln gewesen wäre und infolgedessen schon mehrmals Gelegenheit gehabt habe, die hohen Leistungen dieser Stadt zu bewundern. Zum Schluß betonte Herriot nochmals, daß er alles getan habe und auch weiterhin alles tun werde, um die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zu bessern und wies dabei auf seine Anwesenheit beim Beethovenfest in Bonn hin, die ebenfalls diesem Ziel gedient habe. Im Anschluß daran fuhr der Minister mit seinen Begleitern zur Pressa, mit deren Besichtigung der Nachmittig ausgefüllt war. Herriots Gruß an Köln und das deutsche Geistesleben Drahtbericht Köln, 1. Aug. In einem Gruß an die Stadt Köln und das deutsche Geistesleben, den die„Kölnische Zeitung" veröffentlicht, erklärt der französische Unterrichtsminister Herriot, daß die französische Regierung ihn beauftragt habe, sich als ihr Vertreter zur Internationalen Presseausstellung nach Köln zu begeben. Heute, als Minister des öffentlichen Unterrichtes, heißt es weiter, werde ich alles, was an mir liegt. daran setzen, um Deutschland und Frankreich auf kulturellem Gebiete näher zu bringen. Zwei Länder wie die unsrigen, die soviel für die Wissenschaft, für die Literatur und die Kunst geleiste: haben, müssen bei der Morgenröte dieser neuen Zeit miteinander zusammenarbeiten an dem Aufbau nicht nur einer neuen Politik, sondern auch einer neuen Ethik, die der wieder versöhnten Menschheit unaufhörlich neue Ziele steckt. Gerade deshalb. weil ich an meinem eigenen Vaterlande mit allen Fasern hänge, werde ich mich über all das freuen, was die geistig: Machtstellung Deutschlands bestätigt, von der ich in Köln ein packendes Beispiel sehen werde. Munitionslager in die Luft geflogen 9 Tote, 60 Schwerverletzte Drahtbericht X Warschau, 2. August. An der volnisch=litauischen Grenze bei Lita flog ein großes litauisches Munitionslager in die Luft. Neun Soldaten wurden gerotet, und sechzig schwer verletzt. Zahlreiche umliegende Gebäude wurden durch die Gewalt der Explosion zerstört. Entgleisung eines französischen Sonderzuges 6 Tote, 35 Verletzte Drahtbericht Paris, 2. Aug. Auf dem Bahnhof von LeMans ist heute vormittag ein von Paris kommender Sonderzug, in dem sich Schüler auf dem Wege zur See befanden, entgleist. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden fünf Personen getötet und zwar zum größten Teil Postbeamte, die sich im Gepäckwagen befanden. Die genaue Zahl der Verletzten steht noch nicht fest. Eine weitere Meldung besagt, daß es sich nicht um einen Feriensonderzug, sondern um den regelrechten Schnellzug Paris—St. Brieux handelt. Weiter wird bekannt, daß die Zahl der Toten sich auf sechs erhöht hat. Verletzt wurden im ganzen 11 Personen, davon mehrere schwer. Die Lokomotive und der Tender sprangen bei der Einfahrt in den Bahnhof aus den Schienen und kippten um. Drei Postwagen und ein Personenwagen wurden ineinander geschoben. Der Materialschaden soll außerordentlich groß sein. Der Verkehr ist jedoch nur auf einer Strecke unterbrochen. Die Untersuchung gegen den Mörder Obregons Eigener Drahtbericht. Newvork, 1. Ang. Associated Preß meldet aus Mexiko: Die Ordensschwester Conceppcion wurde heute zusammen mit Torals einem vorläufigen Verhör unterzogen und sagte aus, sie habe weder Torals noch anderen gesagt, daß der Tod Obregons für die Beilegung des Religionskonfliktes notwendig sei. Sie bestritt, Torals jemals zum Mord irgend eines Geschöpfes angestiftet zu haben. Die übrigen 16 Nonnen, die verhaftet wurden, sollen freigelassen werden; dagegen werden Torals Familienangehörige bis auf weiters festgehalten. der Die Lehren von Dinkelscherben Das Eisenbahnunglück bei Dinkelscherben ist das siebente in einem kurzen Zeitraum von etwa sieben Wochen, das sich auf den bayrischen Bahnen ereignet hat. Eine Unglücksserie! Am Sonntag, dem 10. Juni, begann sie mit der Katastrophe von Siegelsdorf, die, wie der Generaldirektor der Reichsbahn Dr. Dorpmüller erklärt hat, durch die Nachlässigkeit einer Eisenbahnarbeiterrotte entstanden ist und die 24 Tote und 16 Schwerverletzte als Opfer forderte. Das nächste Unglück war die Entgleisung eines D-Zuges bei Ummendorf mit 15 Verletzten. Dann kam die Entgleisung eines Zuges bei Ulm(3 Verletzte), und die Serie wurde fortgesetzt mit der Entgleisung eines Personenzuges bei Kehrsdorf(4 Verletzte). Sie ging schon bald weiter mit der Entgleisung einer Lokomotive bei mstetten(mehrere Leichtverletzte). Diesen letzten, verhältnismäßig leichten Unglücksfällen folgte dann die schwere Katastrophe im Hauptbahnhof München wo ein Personenzug im Gebiete des Hauptbahnhofes auf einen Sportsonderzug auffuhr. Das traurige Ergebnis dieses Zusammenstoßes waren 10 Tote und 13 Schwerletzte. Mit den 16 Toten und 47 Verletzten, die das letzte Unglück bei Dinkelscherben gefordert hat, sind also nicht weniger als 50 Menschen durch Betriebsunfälle auf den bayrischen Bahnen im Zeitraum von nicht zwei Monaten zu Tode gekommen, und annähernd 100 Menschen wurden in ihrer Gesundheit mehr oder weniger schwer geschädigt. Man muß heute von einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch die Reichsbahn reden. Eine starke Erregung im ganzen Volke macht sich bemerkbar. Man braucht nur einmal die Gespräche der Reisenden mit anzuhören. Mit Reden und Vorträgen vor der Presse ist nichts getan, hier muß mit aller Energie an die Wurzeln des Uebels gegangen werden. Sie sind bekannt: Verschlechterung der gesamten Anlagen, verhängnisvolle Sparpolitik und Ueberanstrengung des Personals. Esist keine Zeit mehr zu verlieren. Die Reichsregierung und das Parlament müssen eingreifen. Keine neuen Todesopfer Augsburg, 1. Aug. Zu dem Eisenbahnunglück in Dinkelscherben geht uns von der Reichsbahndirektion Augsburg heute abend noch folgende amtliche Mitteilung zu: Die Zahl der bisher gemeldeten 16 Toten hat sich nicht mehr erhöht. Der als tot gemeldete Holzhändler HallerStuttgart befindet sich wohlbehalten in Tegernsee. Neu festgestellt wurden weiterhin die Leichen der Maria Fischer, ledige Lehrerin aus Wolfratshausen, des Kaufmanns Karl Jetter, sowie der Frau Berta Buck aus Zuffenhausen(Württemberg). Nur die Leiche eines etwas 50jährigen Mannes, aufgebahrt in Dinkelscherben, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Von den im Krankenhaus Zusmarshausen untergebrachten Verletzten ist Frau Oberlehrer Schenk aus Weilheim nach Hause gereist. Im Uebrigen sind etwa 10 Verletzte als Schwerverletzte anzusprechen, die übrigen haben leichtere, z. T. sogar ganz leichte Verletzungen erlitten. Die Gesamtzahl der Verletzten beträgt etwa 50—60. Die Verletzten wurden im Auftrage des durch die Untersuchung abgehaltenen Reichsbahnpräsidenten vom Dezernenten der Reichsbahn besucht. Die Bestattung der Opfer, die voraussichtlich sämtlich nach ihrer Heimat übergeführt werden, wird voraussichtlich in den nächsten Tagen stattfinden. Die von anderer Seite gegebene Meldung, das ein Einheitswagen neuerer Bauart beim Unfalle betroffen sei, trifft nicht zu. In dem Zuge 911 lief nur ein solcher Einheitspersonenwagen, aber am Schlusse des unverletzt gebliebenen Zugsteiles. Im übrigen wurde die von uns gegebene Darstellung über den Hergang und die Ursache des Unglücks durch die weiteren Erhebungen durchaus bestätigt. Die von Berlin entsandte Untersuchungskommission war heute mit kurzen Unterbrechungen, unter Hinzuziehung von Sachverständigen bis zum späten Abend an der Unfallstelle mit Vernehmungen und Erhebungen tätig. München, 1. Aug. Das Eisenbahnunglück von Dinkelscherben war heute vormittag der Gegenstand einer vom Fremdenverkehrsverband München und Südbayern einberufenen Pressebesprechung, in der Oberbahnrat Reiser von der Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichsbahngesellschaft ergänzende Aufschlüsse über das Unglück gab. Die Darstellung bestätigte in allen Punkten die bisher bekanntgegebenen Ursachen des Unfalls. In der Besprechung wurde auf Anfrage mitgeteilt, daß die 300 Entschädigungsansprüche wegen des Eisenbahnunglücks am Münchener Ostbahnhof vor zwei Jahren bis auf drei, in denen diese Ansprüche umstritten sind, durch Vergleich erledigt wurden. aussichtsloser Antrag auf Reichstagseinberufung Von unserer Berliner Vertretung. X Berlin, 2. Aug. Der nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete Dr. Frick hat einen Antrag eingebracht, anläßlich der Eisenbahnkatastrophen den Reichstag sofort zusammenzuberufen. Hierzu ist zu bemerken, daß weder der Abgeordnete Dr. Frick noch die nationalsozialistische Gruppe überhaupt berechtigt sind, Anträge zu stellen, weil die Nationalsozialisten im Reichstage hierfür nicht die erforderliche Stärke besitzen. Aber selbst wenn die Nationalsozialisten Anträge stellen könnten. so wäre doch nach Artikel 24 der Reichsverfassung der Antrag des Abg. Frick unmöglich, weil zwar der Reichstagspräsident selbständig den Reichstag einberufen kann, im übrigen aber mindestens ein Drittel der Reichstagsabgeordneten eine solche Forderung unterstützen müßte. Es liegt auch gar keine sachliche Notwendigkeit auf Einberufung des Reichstages vor, weil die Vertreter der Reichstagsfraktioen ja bereits mit dem Reichsverkehrsministerium und dem Generaldirektor der Reichsbahn Verhandlungen über die Eisenbahnkatastrophen und die sich darauf als erforderlich erweisenden Sicherheitsmaßnahmen geführt haben. Reichstagspräsident Loebe, der morgen nach Berlin zurückkehrt, dürfte daher dem Abgeordneten Frick mitteilen, daß sein Antrag in gar keiner Weise den geschäftsordnungsmäßigen Vorschriften entspricht. Es ist nicht anzunehmen, daß der Reichstag vor November seine Plenarsitzungen wieder aufnimmt. letzte Opfer des Eisenbahnunglücks festgestellt Eigener Drahtbericht München, 2. Aug. Im städtischen Hauptausschuß widmete Oberbürgermeister Scharnagel den Angehörigen der Opfer der Eisenbahnkatastrophe einen warmen Nachruf. Nunmehr ist auch die letzte, bisher noch unbekannte Leiche, agnosciert worden. Es handelt sich um Oskar Löhrl. Pfarrer aus Westheim bei Schwäbisch=Hall, Oberamt Hall. Weitere Beileidskundgebungen Eigener Drahtbericht Berlin, 1. Aug. Reichsminister Dr. Gröner hat in Vertretung des abwesenden Reichskanzlers dem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahngesellschaft im Namen der Reichsregierung telegraphisch die wärmste Anteilnahme zu dem schweren Eisenbahnunglück übermittelt. * Reichsverkehrminister von Guerard hat aus Anlaß des Eisenbahnunfalles bei Dinkelscherben an den AUS ZEITSCHRIFTEN „Der Kunstwart“ über Weltanschauung und Kunst Von Wilhelm Michel. Gerade diejenigen Kunstmeinungen, die mit besonderem Nachdruck die Neutralität der Kunst gegenüber den verschiedenen Weltanschauungen betonen, haben diese Neutralität nicht in sich. Sie selbst und die ihnen entsprechenden Kunstwerke tragen stets eine bestimmte Weltanschauung vor, und zwar nicht eine private und persönliche, also etwa die des Künstlers, sondern etwas, das man im allgemeinen die gemußte und— sit venia werbo— die unbewußte Weltanschauung der Zeit nennen kann. Wir müssen zugestehen, daß es zu allen Zeiten auffällige Ueberschneidungen der privaten und der kollektiven Weltanschauungen gibt, und diese Ueberschneidungen zeigen sich nirgends deutlicher als in der Kunst. Die ist nach ihren wesentlichen Bestandteilen an das Lebendige der Zeit gebunden. Sie ist offensichtlicher Zeitkind" als jede andere menschliche Hervorbringung. Sie ist total geschöpflich, im Grunde wild und ungezähmt; man kann ihr ebensowenig Moral predigen wie einem Pferd oder einem Löwen. Das alles heißt, daß sie in erster Linie mit Natur und Zeit geht; daß sie dies tun muß, um zunächst einmal etwas Lebendiges zu sein. Sie teilt daher insbesondere auch die Weltanschauung der Zeit; das heißt: die Gottferne und Gottnähe der Zeit, das Lebensgefühl, die Verzweiflungen und Begeisterungen, die Wertsetzungen und Gemeinplätze der Zeit sprechen sich unmittelbar in ihr aus. Ja, ich möchte sagen, die Persönlichkeit der Zeit tritt in ihr hervor, nicht auf dem Umweg über das Bewußtsein des Künstlers, sondern völlig primär; von unten, vom Boden her wächst„Zeit" unwiderstehlich ins Kunstwerk hinein. Wenn ein Maler Palette und Pinsel zur Hand nimmt, so ergreift er nicht beliebige, neutrale Werkzeuge, sondern er ergreift weltanschaulich geprägte Dinge, deren geistige Tendenz er weitgehend anerkennen muß, um überhaupt Lebendiges hervorzubringen. Die neue Erkenntnis von der unausweichlichen weltanschaulichen Fundierung jeder Kunst hat dazu geführt, daß ma stellenweise versucht hat, der Kunst durch eine bewußte Beto nung des weltanschaulichen Elements aufzuhelfen. Dazu sind einige Ausführungen zu machen. Zwar ist die Kunst, wie wir sagten, immer auf einen bestimmten weltanschaulichen Boden gestellt, auf den Boden der Weltanschauung der Zeit. Aber es gibt von einer Zeit zur anderen guten Boden und schlechten Boden. festen und schwankenden, reichen und armen Grund. Die Weltanschauung der heutigen Zeit ernährt die Kunst nur ungenügend; sie ist ihr eine rechte Stiefmutter, und manchmal scheint es, als sei die Zeit entschlossen, die Kunst überhaupt geistig verhungern zu lassen. Aus dieser Lage ist eine Unternehmung wie das Weltanschauungstheater, das Gesinnungstheater zu erklären. Das Gesinnungstheater sucht dem Drama und der Bühne das Vitamin„Weltanschauung", das eigentlich in der ganzen Nahrung verteilt vorkommen soll, in betonter, verdichteter Weise, gleichsam als ein Medikant, zuzuführen. Weltanschauung erscheint da in der Verkleinerungsform der Gesinnung, und von der Gesinnung kann man wohl sagen, daß sie sich zu einer nährstofftragenden Weltanschauung verhält wie die Nährpille zu einer kräftigen, schmackhaften Mahlzeit. Das Gesinnungstheater unternimmt in Bezug auf die Weltanschauung etwas ähnliches wie die Neue Sachlichkeit(Malerei) in bezug auf den Dingbestand der Welt. Der Expressionismus ist durch seine extreme Subjektivität schließlich des Dinges und der Welt verlustig gegangen. Er hat die Welt verloren, weil er sich in die Burg des Ichs einschloß. Folgerichtig ward ihm die Welt zum Traum, zum Spuk, zum Maskentreiben und Fratzenwesen. Als dieser Weltverlust erklärt war, begann eine Gegenbewegung, die mit einer Art Verbissenheit feststellte, daß es doch noch„Dinge gab. Mit Recht trägt sie den Namen„Sachlichkeit"; denn sie führte den Menschen, dem die„Sachen" verlorengegangen waren, zu einer Reihe von Sachen, denen nun aber der Mensch verloren gegangen ist. Vorher gab es das Ich ohne Welt, jetz gab und gibt es die Welt ohne das Ich; in beiden Fällen liegt keine Erfüllung dessen vor, was das Wesen des Kunstwerks ausmacht, nämlich keine Ich=Du=Beziehung. In beiden Fällen entsteht nicht das Kunstwerk als der Ort, wo das Ich dem Ding wahrhaft und real begegnet. Daher die gärende Ungewißheit der expressionistischen Gebilde, daher die Oede. Dürre und„Keimfreiheit“ in den Bezirken der„Neuen Sachlichkeit". Und wie also die„Neue Sachlichkeit" die„Dinge“ zwangsweise und illegitim ergriffen hat, so hat das GesinnungsGeneraldirektor der Deutschen Reichbahngesellschaft. Dr. ing. Dorpmüller, und die Gruppenverwaltung Bayern in München folgendes Beileidsschreiben gerichtet: „Tief erschüttert von der Nachricht über den Unfall bei Dinkelscherben, spreche ich Ihnen meine innigste Teilnahme aus. Meinen z. Z. an der Unfallstelle weilenden Kommissar, Ministerialrat Dr. ing. Ebeling, habe ich beauftragt, den Hinterbliebenen der Getöteten meine herzliche Teilnahme und den Verletzten meine wärmsten Wünsche auf baldige Genesung auszusprechen.“ Eisenbahnunfälle und kein Ende Eigener Drahtbericht Köslin, 1. Aug. Heute Abend gegen 7.15 Uhr fuhren beim Hauptbahnhof Köslin zwei Rangierabteilungen in einer Weiche zusammen. Vier Fischwagen und ein fahrbarer Kran wurden aus den Schienen geworfen. Der Kran stürzte die Böschung herab und dabei riß die Lichtleitung, sodaß der größte Teil des Bahnhofs ohne Licht war. Der angerichtete Materialschaden ist nicht erheblich. Die Ursache des Unfalles ist noch nicht geklärt. Mainz, 1. Aug. Heute Mittag fuhr ein Triebwagen von Wiesbaden— Biebrich kommend im Hauptbahnhof Mainz, aus noch nicht festgestellter Ursache, auf den Prellbock auf. Hierbei erlitten 12 Reisende Hautabschürfungen, Schwellungen und leichtere Verletzungen. Der Materialschaden ist gering. Brandkatastrophe in Süditalien 31 Personen bei einer Feuersbrunst ums Leben gekommen. Mailand, 2. Aug. Das Dorf Conturella in Süditalien wurde durch eine Feuersbrunst schwer heimgesucht. Etwa hundert Häuser sind völlig nievergebraunt und mehrere hundert Personen obdachlos. Soweit bisher feststeht, sind 31 Personen in den Flammen umgekommen. Die Zahl der Verletzten ist sehr groß. Den Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften gelang es, nach mehrstündiger Tätigkeit ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu verhindern. Das Feuer ist, wie man vermutet, durch Selbstentzündung infolge der gegenwärtigen Hitzewelle entstanden. 400 Schafe verbrannt Eigener Drahtbericht Woldegk(Mecklenburg), 2. Aug. Das Gut Leppin wurde heute nacht von einer Brandkatastrophe schwer betroffen. Das Feuer, das in einem Schafstall, wahrscheinlich infolge Kurzschlusses entstand, legte 5 Wirtschaftsgebäude in Asche. Etwa vierhundert Schafe kamen in den Flammen um; außerdem wurden beträchtliche Kornvorräte und viele landwirtschaftliche Maschinen vernichtet. Unwetter und Ueberschwemmungen in Mitteljapan Eigener Drahtbericht Tokio, 2. Aug. Das mittlere Japan wurde neuerdings von heftigen Gewitterstürmen heimgesucht, die von Erdstößen begleitet waren. Mehrere Brücken wurden zerstört und der Eisenbahnverkehr wurde behindert. Einige Hundert Häuser wurden überschwemmt und an den Häusern wurde groner Schaden angerichtet. Der Schaden wird auf 40 Millionen Mark geschätzt. Man befürchtet, daß etwa 20 Personen bei dem Unwetter ums Leben gerommen sind. Einige Ortschaften in der Nähe von Tokio wurden durch einen aus seinen Ufern getretenen Fluß unter Wasser gesetzt, so daß nur noch die Dächer der Häuser aus den Fluten herausragen. theater das Element Weltanschauung aus gewalttätige, illegitime Weise an sich gezogen. Es baut eine Gesinnungswelt auf ohne Ich d. h. ohne das lebendige große Ich der Menschheit, ohne den lebendigen und vollständigen Menschen. Die heutige Lage der Kunst ist nach allen Seiten hin prekär und gefahrdet. Und gerade wer Kunst für mehr hält als für ein belangloses Spiel, muß den Ernst dieser Lage erkennen. Ueberall ist in ihr ein Eindringen von Gesinnungen zu bemerken, die eine kunstfremde, ja kunstfeindliche Tendenz mir sich führen. Es hat die große Veränderung begeben, daß der Mensch(als Künstler) nicht mehr liebend mit den Dingen und Wesen der Welt leben will, in sie hineingestellt und sie mit Einfühlung erschließend und durchdringend. sondern daß er „das Ding selbst“ will, das erstgeborene Gebilde, in dessen Hervorbringung er sich neben die Natur stellt; daher denn in neuen Büchern über die Kunst immer häufiger neben den Kunstwerken die eigentlichen menschengeschaffenen Gebilde auftreten: das Flugzeug, das Auto, die Maschine. Es scheint uns also, daß der Mensch, der das„Ding selbst" bilden will, auf dem Wege der Entfernung vom Lebensquell begriffen ist. Auf diesem Wege ist vieles zu gewinnen und vieles zu verlieren, aber mit allem, was wir heute darüber sagen können, ist noch nicht das Geringste ausgemacht über die Frage, ob dieser Weg beschritten werden dürfe oder nicht. Wir glauben, daß er beschritten werden müßte und daß er weiter verfolgt werden muß, bis er zu einem echten Ergebnis geführt hat. Er mag zu einer Verstärkung der titanischen Diesseitigkeit der Menschenwelt führen und das Gesicht der Erde verändern; er mag, als„falscher“ Weg, zu neuen Zusammenstößen mit der Weltwahrheit führen und der Menschheit eine nicht titanische, eine echt geschöpfliche Diesseitigkeit bringen. Er mag eins von beiden oder beides zusammen erzielen und noch vieles darüber hinaus. In jedem Falle glauben wir zu begreifen, daß uns das Gehen dieses Weges gesetzt und aufgegeben ist und daß er deshalb der einzige Weg ist, der über die gegenwärtige Lage hinausführt. Für diejenigen, die der Dämon treibt, ist dies leicht akzeptabel. Aber auch denjenigen, die den Trieb der Zeit kühler in sich wirken fühlen, ist die Gewißheit eine Stütze, daß nur in der Richtung, in der das Unerwünschte liegt, auch das Lösende und Heilende zu erwandern ist. Koche mit Hochfrequenz Von unserem Korrespondenten. Während wir uns mit der Frage Ferngas oder Elektrizität beschäftigen, ist man inzwischen dabei, Apparate zu konstruieren, die eine völlig neue Lösung des Kochens bringen werden. Die Reklameschlagworte„Koche mit Gas“, das abgelöst wurde von dem„Koche elektrisch“, sind noch kaum vergessen und schon bringt uns das rasende Tempo unserer technischen Fortschritte eine Umwälzung, die man bald mit dem präguanten Satz ausdrücken wird:„Koche mit Hochfrequenz“. Es klingt wie ein schlechter Scherz, wenn man behauptet, daß ein Spiegelei in zwei Sekunden fertig gebraten ist und daß ein Rumpsteak nur 30 Sekunden braucht, um gar zu sein oder daß man etwa einen Kuchen in 15 Sekunden backen kann, zu dem man sonst wenigstens eine Stunde mit den üblichen Backöfen braucht, die mit Gas oder Elektrizität geheizt werden. Und doch ist es so und es ist nicht einmal neu, sondern man hat schon vor mehr als 20 Jahren gewußt, daß Hochfrequenzströme eine derartige Wirkung ausüben. Man benutzte zum Nachweis von Teslaströmen rohe Kartoffeln, die beim Durchleiten solcher Ströme in wenigen Sekunden gar gekocht waren und mehlig aufplatzten, wie wenn sie die Hausfrau mit besonderer Liebe auf ihrem Herd gekocht hätte. Aber erst neuerdings ist man besonders in England daran gegangen, diese Erscheinung systematisch auszuwerten und Apparate zr konstruieren, die für das tägliche Leben gebraucht werden können. Es war um die Jahrhundertwende, als ein amerikanischer Ingenieur namens Tesla die Versuche mit Hochfrequenzströmen durchführte und ausbaute, so daß man diese Ströme nach ihm benannte. Es handelt sich dabei um Elektrizität, die bei einer Spannung von einigen hunderttausend Volt in einem Wechsel von mehr als einmillionenmal in der Sekunde durch den Leiter strömt. Man hatte mit diesen Strömen sehr eigenartige Experimente gemacht und dabei festgestellt, daß sie sich infolge ihrer ungeheuren Spannung nur an der Oberfläche des Leiters bewegen oder daß sie in der Lage sind beträchtliche Strecken von Nichtleitern, also etwa der Luft ohne nennenswerte Energieverluste zu überwinden. Tesla glaubte damals schon von einer Fernübertragung der Elektrizität sprechen zu können, aber der Verwirklichung dieses Problems stellten sich in der Praxis unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen, da man wohl mit kleineren und schwächeren Strömen bei einer verhältnismäßig kleineren Apparatur die ganz außerordentlich hohe Frequenzzahl von einer Million und mehr in der Sekunde erreichen konnte. Doch war es nicht möglich, große Maschinen zu konstruieren, die derartige Ströme abgeben konnten, da der häufige Polwechsel eine Rotationsgeschwindigkeit bedingte, die infolge der Zentrifugalkraft jede Maschine zerstört. Dagegen haben diese Hochfrequenzströme in der Medizin ein weites Anwendungsgebiet unter dem Namen Diathermie gefunden. Man hatte nämlich entdeckt, daß beim Durchströmen von organischen Geweben innerhalb dieser Wärme erzeugt wird, die für manche Krankheiten günstige Heilerfolge brachte. So wird jedem Rheumatiker die Behandlung mit Diathermie oder ebensolchen Hochfrequenzströmen in angenehmer Erinnerung sein, auch bei Lungenentzündung oder anderen inneren Erkrankungen, ist diese Methode mit günstigem Erfolge immer wieder zur Anwendung gekommen. Auf der gleichen Grundlage beruht auch die Verwendung dieser Ströme zum Kochen. Der Unterschied ist eben nur der, daß im Verhältnis zur Größe des durchströmten Körpers die Strommengen unvergleichlich viel größer sind, so daß eben eine so starke Wärmeentwicklung erzielt wird, daß das in den Geweben enthaltene Wasser zum Verdampfen gebracht wird, worauf ja letzten Endes jegliches Kochen, Braten oder Backen beruht. Man hat die Kochversuche zunächst mit den für medizinische Zwecke gebrauchten Hochfrequenzapparaten angestellt, indem man die eine Elektrode etwa mit einer blanken Metallpfanne verband und die andere mit einer kleinen Metallplatte an einem isolierenden Griff. Bringt man nun zwischen diese beiden Elektroden eine Scheibe Rindfleisch und schaltet den Strom ein, so hat man in 30 Sekunden ein fix und fertig durchgebratenes und schöngebackenes Rumpsteak. In gleicher Weise kann man natürlich auch Spiegeleier braten, nur daß es eben viel rascher geht, denn man benötigt nur etwa 2 Sekunden. Will man die Eier aber hart kochen, ohne sie in einer Pfanne auszuschlagen, so genügt es, wenn man in jede Spitze des Eies eine Nadel einsticht und diese mit den beiden Polen des Hochfrequenzapparates verbindet. So kocht sich das Ei in seiner eigenen Schale gar und diese zerspringt infolge der Dampfentwicklung im inneren. Auf diese Art und Weise kann man alle Speisen zubereiten und auch Kuchen backen, indem man nämlich die Metallform, in der sich der Teig befindet, mit der einen Elektrode verbindet und von oben her als zweite Elektrode eine Metallplatte auflegt. Das überraschende dabei ist, daß die benutzten Gefäße selbst nicht heiß werden, sondern die Wärmeentwicklung im inneren der Speisen entsteht und so erst die Gefäße von den Speisen angewärmt werden. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß ein derartiges Kochen große Vorteile bietet. Zunächst einmal bleibt den Speisen der wertvolle Gehalt an Nährstoffen völlig erhalten, da sie ja gewissermaßen aus sich selbst heraus kochen, und zweitens ist die benötigte Zeit gegenüber allen anderen Kochmethoden so verschwindend gering, daß nicht nur die Zubereitung der Mahlzeit selbst keine nennenswerte Zeit mehr in Anspruch nimmt, sondern auch der Verbrauch an elektrischen Strom wird so gering, daß das Kochen auf diese Art noch immer viel billiger ist, trotzdem die für die Entwicklung der Hochfrequenzströme notwendigen Strommenge größer ist als in den gewöhnlichen elektrischen Kochapparaten. Ein Vergleich ergibt etwa folgendes: Um einen Kuchen zu backen, braucht man einen immerhin ziemlich starken Strom für etwa eine Stunde, wogegen für die 15 Sekunden Backdauer mit einem Hochfrequenzapparat nicht mehr Strom verbraucht wird, als wenn man etwa eine übliche elektrische Lampe eine Minute brennen läßt. Es erscheint daher durchaus nicht ausgeschlossen, daß diese Methodekünftig die Küche beherrschen und entsprechend umgestalten wird. Die für die Verwendung im Alltag noch zu klärende Frage ist nur die nach der geeigneten Größe der Apparate. Doch dürfte es nicht schwer sein, hier eine Lösung zu finden und in der Massenherstellung solche Apparate, die an sich nicht billig sind, doch zu einem Preise abgeben zu können, daß sie in weitem Ausmaß genutzt werden können. Und schließlich dürfte auch der Preis nicht allzu viel höher sein, als der eines modernen Gasofens. Diese Methode ist vielleicht nach ihrer weiteren Entwicklung geeignet, eine völlige Revolution unseres Haushaltes hervorzurufen und auch eine endgültige Entscheidung der Frage nach der Versorgung mit Gas oder Elektrizität zu Gunsten der Elektrizität herbeizuführen. Vielleicht ist uns in nicht allzulanger Zeit das Kochen eines Eies in zwei Sekunden ebenso selbstverständlich, wie uns heute das telefonieren geworden ist, von dem man doch auch anfangs nicht glauben wollte, daß es für das alltägliche Leben überhaupt Bedeutung hätte. Der K. B. für Fulda, 2. Aug. Die 54. Vertreterversammlung des K. V., über die wir bereits berichteten, nahm nach einem Bericht des Leiters des Ausschusses für Ausbreitung, Grenz= und Auslandsdeutschtum Dr. Luible=München auch eingehend in Anträgen und Aussprache Stellung zu den Problemen des Auslandsdeutschtums. In den Etat wurde zu diesem Zweck eine hohe Summe aufgenommen. Es wurde dann mit großer Begeisterung folgende Entschließung angenommen:„Die 54. Vertreterversammlung und der 7. Philistertag des K. V. stellen mit Trauer und Entrüstung fest, daß ihr lieber Kartellbruder und Konphilister Noldin trotz aller Bemühungen der zuständigen Stellen noch immer seiner Familie und seinem Berufe entrissen und zum Schaden seiner Gesundheit und seiner wirtschaftlichen Existenz als Verbannter auf den liparischen Inseln interniert ist. K. V. und Philistertag danken ihrem lieben Freunde Noldin von ganzem Herzen für seine mannhafte, aufrechte, eines deutschen Mannes würdige Haltung und bitten ihn, unbeirrt durch weitere Drangsale in ihr zu verharren. Sie versprechen, seine und seiner Familie schwere Lage mit allen Kräftern zu bessern. Sie fordern alle in Frage kommenden Instanzen dringend auf, mit allen Kräften dafür einzutreten. daß das an Noldin geschehene schwere Unrecht in Bälde wieder gutgemacht wird.“ Keine Teilnahme der allgemeinen Studentenschaft an der Berliner Universitätsseier Eigener Drahrbericht Berlin, 2. August. Wie alljährlich findet am Gründungstage der Berliner Universität, Freitag, den 3. August, zur Erinnerung an seinen Stifter König Wilhelm III., in der alten Aula ein Festakt statt. Im Zusammenhang damit wird die Einweihung der künstlerisch wiederhergestellten alten Aula erfolgen. Die allgemeine Studentenschaft hat auf diese Ankündigung hin einen Aufruf erlassen, in dem die Teilnahme an der Feier abgelehnt wird, solange die Universität auf Befehl des Kultusministeriums sich weigert, die allgemeine Studentenschaft anzuerkennen. Bluttat infolge eines Geschäftsstreites Eigener Drahtbericht X Frankfurt Main, 1. Aug. In den Räumen des Frankfurter Warenverbandes in der Friebensstraße 8 erschoß heute mittag der Geschäftsführer Schmidt nach einem voraufgegangenen Wortwechsels im Beisein eines Bücherrevisors den Mitinhaber der Firma, Dr. Hamel, der gleichzeitig Direktor der Getreideabteilung war. Darauf verletzte er dessen Bruder, den Prokuristen Hamel, sowie einen anderen Angestellten der Firma, namens Grünebaum, schwer. Nach der Tat unternahm Schmidt einen Selbstmordversuch, dem er inzwischen erlegen ist. Der Schrei nach der Automatisierung der Sicherheitseinrichtungen Von unserem Korrespondenten. Kassel, 2. Aug. Ein verhängnisvoller Zufall: die Arbeiten zur Mechanisierung des Stellwerks in Dinkelscherben haben für wenige Tage die Handbedienung notwendig gemacht. Das schreckliche Unglück geschah infolge falscher Weichenstellung. Die notwendige Lehre: Da es erwiesen ist, daß die mechanischen Sicherheitseinrichtungen, also die Signalgebung und Weichenstellung von einem Stellwerk aus, die meiste Gewähr für Sicherheit des Verkehrs bieten, so muß in kürzester Zeit der Betrieb der deutschen Reichseisenbahn restlos auf automatische Sicherheitseinrichtungen umgestellt werden. Auch das Unglück in München war nur möglich dadurch, daß die veraltete Einrichtung des Stellwerks nicht automatisch die Freigebung der Strecke, solange sich ein anderer Zug in dem Blockabschnitt befand, verhinderte. In Deutschland gibt es zurzeit 283000 Weichen, die zum größten Teil von Stellwerken durch elektrische Fernwirkung bedient werden. Es kann also nicht schwer sein, den Rest der noch nicht automatisierten Weichen, die einen großen Gefahrenherd bilden, auf den Stand modernster Technik zu bringen. Ebenso steht es mit der elektrischen Streckenblockung. In Deutschland gibt es 17·000 Stellwerke, die 20000 km von den 22000 km zweigleisigen Hauptbahnen blocken. Auch das dürfte nicht allzu schwer halten, für diese restlichen 2000 km modernste Stellwerke zu. schaffen. Die Häufung der letzten Eisenbahnkatastrophen, die alle auf die eine Ursache fehlender Mechanisierung der Sicherheitseinrichtungen zurückzuführen sind, müßte nun endlich von Worten zu Taten schreiten lassen. Wasisteinemoderne Weiche und waseine veraltete? Früher wurden die Weichen von Menschen mit der Hand gestellt. Zur besseren Orientierung des Lokomotivführers und damit zur Sicherung des Verkehrs wurden Laternen in der Weise an der Weiche befestigt, daß sie sich bei jeder Weichenstellung drehten und dem anfahrenden Zuge dadurch ein Lichtsignal gaben. Heute ist an die Stelle der Weichenstellung durch den einzelnen Menschen das Stellwerk getreten, das als Zentralstation mechanisch sämtliche Weichen eines Bahnhofs regelt. Die Stellwerke habe also die Aufgabe der vielen Weichensteller früherer Zeiten übernommen. Von hier aus werden nicht nur die Fahrtbefehle erteilt, die draußen zwischen den Gleisen die Signale in weithin sichtbare Zeichensprache übersetzen, sondern für jeden Zug wird auch die Fahrstraße festgelegt, werden die Weichen so umgelegt, daß der durch sie vermittelte Schienenweg sicher an das gewünschte Ziel führt. Die Bedienung der Weichen von den Stellwerken aus geschieht durch Fernwirkung, entweder durch Drahtzüge, also direkten mechanischen Antrieb oder mittelbar durch den elektrischen Strom, der einen Motor neben der Weiche in Gang setzt, dessen Drehungen die sämtlichen Weichenschienen umlegen. Um auf einem vielverzweigten Schienenfeld, wie es die Schienenstränge in dem Bereich eines Bahnhofs bilden, die gleiche Sicherheit wie auf der freien Strecke zu erreichen, müssen Signale und Weichen zwangsläufig so voneinander abhängig gemacht werden, daß jede Fahrtstraße von einem dazu gehörigen Signal gedeckt wird. Zu jeder Fahrtstraße gehört ein Signal und dieses Signal kann nur auf„Freie Fahrt“ gezogen werden, wenn sämtliche Weichen dieser Fahrstraße richtig liegen. Ist nur eine einzige Weiche anders gestellt, dann legt sich vor dem Hebel, der das Signal betätigt, ein Riegel, und der Stellwerksbeamte ist automatisch gezwungen, die falsch gelegte Weiche erst umzulegen, bevor er einem Zuge die Einfahrt gestatten kann. Wenn nun einem Zuge die Erlaubnis zur Einfahrt in einen Bahnhof erteilt werden soll, dann legt der Stellwerksbeamte zunächst alle Weichen so um, daß sie die gewünschte Fahrstraße bilden. Dann betätigt er den sogen. Fahrstraßenhebel, der sowohl die eben gestellten Weichen in ihrer Stellung befestigt(sie könnten von dem durchfahrenden Zug umgelegt werden), als auch die Signalgebung festlegt. Erst dann kann der Beamte des Stellwerks das Signal auf„Freie Fahrt" stellen und den Zug in das Labyrinth der Weichen einlassen. Das schwierigste Problem der automatischen Weichenstellung war es, das System so zu sichern, daß ein Nichtfunktionieren der elektrischen Leitung oder das Reißen eines Drahtzuges die Weichenstellung hidern oder falsch werden lassen. In einem solchen Falle würden alle Sicherungen und Verriegelungen nichts nützen; denn im Stellwerk würde der Beamte nichts davon merken. Da hat man denn ein kunstreiches System erfunden. Alle Weichen sind mit einer Prüfstange verbunden, die mit der Weichenzunge sich bewegt und durch Oeffnen und Schließen elektrischer Kontakte dem Stellwerk anzeigt, ob sich die Weiche in der richtigen Lage befindet. So kann der Stellwerksbeamte an dem Aufleuchten der Lampen ablesen, ob die mechanische Weichengebung in der Weise wie es sein muß, funktioniert. Darüber hinaus ist aber noch eine zweite Sicherheitseinrichtung vorhanden, die, da sie menschlicher Willkür völlig entzogen ist, noch wirksamer ist: Der elektrische Strom meldet sich nicht nur an der Schalttafel durch Aufglühen von Birnen, sondern auch an dem vorhin erwähnten Fahrstraßenhebel. Ist irgend etwas an der Weichenstellung nicht in Ordnung— sei es, daß eine Weichenzunge nicht fest genug aufliegt, eine Gleissperre nicht vorschriftsmäßig eingeschnappt ist,— dann setzt der Fahrstraßenhebel dem Arm des Beamten, der ihn umlegen will, um die Strecke freizugeben, einen deutlichen Widerstand entgegen. Der Beamte ist also durch eine fremde Macht gezwungen, den Ursachen dieses Widerstandes nachzugehen und die Strecke nicht eher freizugeben, als bis die Ursachen erforscht und beseitigt sind. Es kann heute kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß die automatischen Sicherheitseinrichtungen allen anderen Systemen weit überlegen sind. Außerdem werden durch einen„Block= und Stellwerks=Ausschuß", der aus hervorragenden Fachleuten zusammengesetzt ist, ständig die Anlagen geprüft und Verbesserungen erwogen. Ganz werden Eisenbahnunfälle auch durch aufs vollkommendste funktionierende mechanische Sicherheitswerk nicht vermieden werden können, aber sie können auf ein Maß zurückgeschraubt werden, das erträglich wird. Die Automatisierung, die vollständige und lückenlose, der Strecken der deutschen Reichseisenbahn darf keine Minute Verzögerung erfahren. A. B. Devisen und Effekten. Leichte Belebung der Geschäftstätigkeit Berlin, 2. August. Nach dem schwächeren Verlauf der gestrigen Frankfurter Abendbörse blieb die Tendenz heute vormittag zunächst unsicher. Günstige und ungünstige Momente hielten sich etwa die Wage. Der Monatsbericht der Dresdener Bank war als nicht ungünstig zu bezeichnen, obwohl er nicht so optimistische Stimmung zeigte, wie der der Commerzbank von gestern. Sehr gute Kaliabsatzschätzung für Juli konnten eine Anregung bieten und der Rückgang der Arbeitslosenziffer, der besonders auf eine stärkere Beschäftigung im Baugewerbe und in der Landwirtschaft zurückzuführen ist, fanden freundliche Beurteilung. Zur Zurückhaltung mahnten dagegen der preußische Handelskammerbericht, der eine weirere langsame Abwärtsbewegung der Wirtschaftskurve bestätigt und die noch unklaren Maßnahmen, die angeblich in Amerika zur Einschränkung der Spekulation geplant werden. Daß Newyork gestern recht fest schloß und der Tagesgeldsatz drüben ebenso wie bei uns rückgängige Bewegung zeigte und die Gelderleichterung nach dem Ultimo sehr schnell einzusetzen scheint, konnte selbst noch zum offiziellen Beginn an der Zu rückhaltung und der Umsatzlosigkeit nichts ändern. Erst als bekannt wurde, daß die Bank von England ihren Diskont auch heute nicht erhöht hat, besserte sich die Stimmung und die ersten Notierungen, soweit sie noch nicht festgesetzt waren, wiesen bereits wieder Erholungen gegen den schwächeren gestrigen Nachmittagsverkehr auf. Auf letzter offizieller Basis etwa behauptet, betrugen die Abweichungen nach beiden Seiten selten mehr als ein Prozent. Schlesische Textil eröffneten 3.5 Prozent höher, Schultheiß hatten dagegen 8 Prozent verloren. Im Verlauf machte die Befestigung zu nächst weitere Fortschritte, bei lebhafterem Geschäft konnten die Spezialwerte wie Deutsche Erdöl und Petroleum, Hoesch, Köln=Neuessen und besonders Kunstseidenwerte mehrere Prozent gewinnen. Später wurden zu den hohen Kursen aber sicherlich Gewinne mitgenommen, denn die Entwicklung wurde wieder uneinheitlich. Während z. B. Hansa Dampf, Hoesch und Köln=Neuessen durch feste Haltung auffielen, gaben Reichsbank, Kaliaktien einen Teil ihrer Steigerungen wieder her. Man verwies wieder auf die feste Haltung des Dollars. Auch die übrigen Devisen auf leichteres Geld gefragt. Tagesgeld 6,5—8,5 Prozent und darunter, Monatsgeld 8¾—9 Prozent, Warenwechsel 7 Prozent und darüber. Anleihen nach behaupteten Gewinn abbröckelnd. Ausländer geschäftlos, Pfandbriefmarkt uneinheitlich. Roggen wieder bis 15 Pfg. höher. Heute erste Notiz der 6.5 Prozent Danziger TabakMonopolanleihe mit 94¼ Prozent und Geld bei einem Um satz von 5000 Pfund. Der Privatdiskont wurde für beide Sichten um je ein Achtel Prozent ermäßigt, auf 6 5/8 Prozent für beide Sichten. Amtliche Schlußkurse. Schiffahrtsaktien: Hapag 165,75, Nordd. Lloyd 156,5. Bankaktien: Berliner Handelsgesellschaft 279.5, Commerz= und Privat=Bank 183, Deutsche Bank 165.5, Disconto 159,65, Dresdener Bank 165,5. Industrie=Aktien: AEG. 174, Conti=Caoutchouc 141, Deutsche Erdöl 140, Elektr. Licht und Kraft 217,25, Essener Steinkohlen 124, J. G. Farben 262,65, Felten u. Guilleaume 132, Gelsenkirchener Bergw. 135,25. Gs. f. elektr. Untern. 257,25, Harpener Bergbau 150, Hoesch Eisen und Stahl 138,25, Klöckner=Werke 125, KölnNeuessener Bergw. 133,5 Mannesmann=Röhren 136, Oberbedarf 104,5, Oberschl. Koks 117,75. Phoenix Bergbau 93, Rhein. Braunkohlen 279, Rheinstahl 144, Schuckert u. Co. 197, Siemens u. Halske 364.5. Berliner Devisenpreise(in N.Mark). 1. August 2. Aucust Produkten. Höhere Forderungen für Roggen Berlin, 2. Aug. Die Cifofferten für Auslandsweizen waren trotz der schwächeren Haltung der überseeischen Terminbörse kaum verandert. Roggen wesentlich im Preise erhöht. Bei lebhaften Umsätzen in Manitobaweizen eröffnete die Börse in fester Haltung. Auch Westernroggen wurde wieder vereinzelt umgesetzt. Vom Inlande war das Angebot angesichts des regnerischen Wetters sehr klein, die Forderungen laute ten für Roggen neuer Ernte etwa ein bis zwei Mark höher. das Geschäft hielt sich in engen Grenzen. Für Roggenmehl zeigt sich etwas bessere Frage für sofortige Lieferung, auch per Herbst sind die Käufer eher zu Anschaffungen zu bewegen. Hafer hat weiter kleines Angebot und liegt fester, Wintergerste weiter noch ruhig. Am Lieferungsmarkt wurde zu mergen noch ein größeres Quantum Roggen zur Besichtizung angekündigt, für den eine Nachfrist zur Erfüllung der Juliverpflichtungen beantragt und zugestanden worden war. Weizen lag etwa#/# Mark fester, auch Roggen war durchschnittlich ein bis zwei Mark im Preise erhöht. Berliner Produktennotierungen. otd. Berlin, 2. Aug. Weizen, märkischer 238—241(7450 Kilo Hektolitergew.). östliche Stationen u. Notiz. abgeschwächt: Roggen, märkischer 243—246(74.50 Kilo Hektolitergew.). östliche Stationen u. Notiz, fester: Wintergerste, neue 205—215, ruhia: Hafer. märkischer 247 bis 258. ruhig; Mais 243—245, zollbegünst. Futtermais, stetig: Weizenmehl 29.25—32,75. behauptet; Roggenmehl 82.50—85.50, behauptet: Weizenkleie 15, behauptet: Weizenmelasse 15.90—16.10. behauptet: Roggenkleie 17—17.25, stetig; Raps 820—825, stetig: Viktoriaerbsen 44—58; kleine Speiseerbsen 35—40; Futtererbsen 25—27: Peluschken 28—32; Ackerbohnen 26—28; Wicken 28—31; Lupinen. blaue 15—16. gelbe 16.50—17.50; Rapskuchen 19.50 vis 20: Leinkuchen 24—24,60; Trockenschnitzel 18—18.50; Soyaschrot 21,50—22.6); Kartoffelflocken 25—25,50; Speisekartoffeln, weiße 3.80—4,330, blaue 4,30—4,90, Erstlinge 5.25—5.75. Dortmunder Getreidebörse. Dortmund, 2. Aug. Neuer insändischer Weizen und Roggen ohne Handel, alte Ware ohne Angebot; neue Wintergerste 22,75—24; ausländ. Weizen 26,50—28; ausländ. Roggen 26,50—28; ausländ. Hafer 26—27,50; ausländ. Gerste 22—24; La Plata=Mais 24—24,50; Cinquantino=Mais 25—25,50; Bäckermehl 32,25—33; Roggenmebl 35.25—36; Weizenkleie 14.25—16,50; Trockenschnitzel 19,50; Zuckerschnitzel 23,50—24.— Tendenz: abwartend. Zucker. Magdeburger Zuckermarkt Magdeburg, 2. Aug. Preis für Weißzucker(einschl. Sack und Verbrauchssteuer) für 50 Kilo brutto für netto ab Fabrik=Verladestelle Magdeburg und Umgebung bei Mengen von mindestens 200 Keniner. Gemahlene Mehlis bei prompter Lieferung innerhalb 10 Tagen 26—26,15, August 26,15, September 25 7/8, August=September 26,30, Rohrzucker 6,30.— Tendenz stetig. Die Notierungen verstehen sich für 50 Kilogramm brutto für netto einschließlich 5,25 M Steuer und einschließlich 0.50 cl für Sack. Vieh. Berliner Diehmarkt vom 1. August Amtlitzer Bericht. Auftricb: 1979 Rinder, 2880 Kälber. 7435 Schafe, 12436 Schweine sowie 177 vom Ausland und 2708 waren direkt zugetrieben. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Pfennig: Ochsen a) 60—62. b) 55—57, c) 48—51, d) 88—45; Bullen a) 55—56, b) 50—53, c) 47—49, d) 40—45; Kübe al 42—46, b) 32—39. c) 23—89, d) 18—20; Färsen a) 56—57, b) 48—53, c) 40—46; Fresser 34—44; Kälber a)—. b) 70—79. c) 60—72, d) 45—56; Schafe a) Weidemast 64—67, Stallmast 60—64, b 1) 54—58, b 2) 50—54, c) 46—53 d) 30—40; Schweine a) 70. b) 71—73, c) 72—74, d) 70—72, e) 66—69, f)—. g) Sauen 62—63. Markverlauf: In allen Gattungen ruhig. bei Rindern bleibt Ueberstand. Dortmunder Zucht= und Faselviehmarkt. Dortmund, 1. Aug. Zum heutigen Zucht= und Faselviehmarkt wurden aufgetrieben: Großvieh 545, Schweine 207, Kälber 14, Ziegen 1. Der Handel war in guten Tieren schleppend mit Maßstand. Kübe kosteten 300 bis 600 MAl. Rinder kosteten 250 bis 475 J. Einzeine Tiere über Notiz. Sämtliches zum Markt aufgetriebens Großvieh ist gegen Maul= und Klauenseuche geimpft worden. Die geimpften Tiere sind mit Ohrenmarkennummern versehen, die die Bezeichnung„Magerviehhof Dortmund tragen. Es sind die Nummern 48 753 bis 49293 verwandt worden. Am Schweinemarkt war der Handel sehr langsam. Es wurden bezahlt für 6—8 Wochen alte Ferkel 13 bis 23 JK. 8—10 Wochen alte Ferkel 23 bis 25 M. 10—12 Wochen alte Ferkel 35 bis 50 A. Der nächste Markt findet am 8. August 1928 statt. Fettwaren Berliner Zeitmarkt vom 1. August Butter: Der Markt verlief in ruhiger Haltung bei unveränderten Preisen. Aenderungen der Notierungen an den Hauptnlätzen werden für die laufende Woche nicht erwartet. Die Zufuhren vom Inlande sind etwas kleiner geworden. Die Konsumnachfrage nimmt langsam zu. Die amtliche Preisfestsetzung im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zu Käufers Lasten, war für 1 Pfund in Mark, kur 1. Sorte 1.74, 2. Sorte 1.57, abfallende 1.40. Maraarine: Ruhige Nachfrage. Schmalz: Der Markt zeigte zu Beginn der Woche eine leichte Abschwächung, welche im weiteren Verlauf jedoch wieder ausgeglichen wurde. Die Tendenz blieb fest. Die Konsumnachfrage ist unverändert still. Die heutigen Notierungen sind für 50 Kg. in Mark. Choice Western Steam 71.50, Amerikan. Purelard in Tierces 72.50, dto. in kleineren Packungen 73.—, Berliner Bratenschmalz 73.—. Sreck: Am Fleischgroßmarkt natierten hiesiger geräucherter magerer Speck 95—105, dto. fetter Speck 95—105 Mark für 50 Kg. Metalle. ortb. Berlin, 2. Aug. Elektrol. Kupfer 139.75: Originalhüttenaluminium 98—99%6. in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren 190; desal. in Walz= oder Drahtbarren 194: Reinnickel, 98—99% 350: Antimon=Regulus 85—90; Silber in Barren, ca. 900 fein per Kilo 80.75—82.25; Gold. Freiverkehr per 10 Gramm 28—28.20; Platin. Freiverkehr per 1 Gramm 9.50—11. Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Hamm Neue Verfahren. Bochum: Tabakfabrikate=Großhandlung Heinrich Richter. Anmeldefrist 14. 8., Gläubigerversammlung und Prüfungstermin 22. 8.— Münster: Fa. Helene Scharwächter, Damenkonfektion. Anmeldefrist 1. 9., Gläubigerversammlung 22. 8., Prüfungstermin 6. 9.— Recklinghausen: Fa. Tabakwarengroßhandlung Droste, Inh. Heinrich Droste. Frau. Anmeldefrist 13. 8., Gläubigerversammlung und Prüungstermin 20. 8.— Dortmund: Kaufmann Hans Tarko. Anmeldefrist und Gläubigerversammlung 21. 8., Prüfungstermin 4. 9.— Hagen: Fritz: Uebelgünn Nachf. Anmeldefrist 30. 8., Gläubigerversammlung 16. 8., Prüfungstermin 20. 9. Essen=Ruhr: Ww. Installateur Wilhelm Beielstein, Antonie geb. Rohden. Anmeldefrist 25. 8., Gläubigerversammlung 18. 8., Prüfungstermin 4. 9.— Bielefeld: Fa. Wächter u. Co., G. m. b. H., Chemische Fabrik, Brackwede. Anmeldefrist 11. 9., Gläubigerversammlung 22. 8., Prüfungstermin 19. 9.— Buer: Frau Dr. Oswald Keiner, Gertrud geb. Wimmer. Anmeldefrist 31. 8., Gläubigerversammlung 14. 8., Prüfungstermin 20. 9.— Buer: Ida Mahnhold in Westerholt. Anmeldefrist 81. 8., Gläubigerversammlung 14. 8., Prüfungstermin 3. 9.— Dortmund: Kaufmann Jacob Preiß. Anmeldefrist 20. 8., Gläubigerversammlung 14. 8., Prüfungstermin 20. 8 — Hamm: Lederwarengeschäft Helmi Koenen. Anmeldefrist 1. 9., Gläubigerversammlung 18. 8., Prüfungstermin 15. 9.— Dortmund: Keufmann Paul Radi. Anmeldefrist 21. 8., Gläubigerversammlung 14. 8., Prüfungstermin 4. 9.— Münster: Kaufmann Franz Loges. Anmeldefrist 31. 8., Gläubigerversammlung 25. 8., Prüfungstermin 10. 9. Beendet wegen' Mangels an Masse: Dortmund: Maschinenfabrik Trubel u. Co.— Dortmund: Verstorbener Schuhmachermeister Gottlieb Bork.— Rheine: Fa. Rheiner Eisenindustrie Rasche u. Co., G. m. b. H. Beendete Konkurse: Bielefeld: Kaufmann Albert Hüttemann, Metallgroßhandlung.— Dortmund: Verstorbene Ehefrau Kaufmann Gustav Weustenhagen, Ermgard geb. Hüllstrung.— Dülmen: Fa. Weber u. Co.— Oelde: Elektriker Gerhard Beckmann in Benteler.— Coesfeld: Fahrradhandlung Bernhard Große Rhode in Darfeld.— Rahden: Viehhandlung Louis Vogel. Neue Vergleichsverfahren: Bochum: Kaufmann Wilhelm Kuhne. Vergleichstermin 22. 8.— Hagen: Schreinermeister Simon Sommer und Wilhelm Stahlschmidt. Vergleichstermin 9. 8.— Münster: Fa. Johannes Barella, Modehaus zum Adler. Vergleichstermin 24. 8.— Hohenlimburg: Fa. Hohenlimburger Blaudruckwerk Nettmann u. Hünnemeier. Vergleichstermin 21. 8.— Gelsenkirchen: Fa. L. Neuwald u. Co. Vergleichstermin 21. 8.— Hagen: Kaufmann Emil Haspel, Möbelhaus. Vergleichstermin 23. 8.— Siegen: Kaufmann Philipp Wahl in Weidenau. Vergleichstermin 25. 8.— Warendorf: Fa. Paul Kühn, Lederfabrik. Vergleichstermin 23. 8. Kleine Handelsnachrichten. Die deutschen Benzinverhandlungen Eine umfassende Benzinkonvention für den deutschen Markt. Beitritt der Russen?— Weiterer Preisauftrieb. Die Bestrebungen zur Beseitigung des Preiskampfes auf dem deutschen Betriebsstoffmarkt hatten bekanntlich im Frühjahr 1928 zu der sogenannten April=Konvention geführt, an der die Hauptbelieferer des deutschen Marktes, insbesondere Deutsche Petroleum, D. A. P. G., Rhenania=Ossag, Deutsche Gasolin usw. beteiligt sind. Die Russen waren der Konvention nicht beigetreten, handelten aber vorläufig vollkommen parallel mit derselben. Das Ergebnis dieses Waffenstillstandes waren die bekannten mehrfachen Preiserhöhungen seit April. Inzwischen waren aber noch Differenzpunkte übriggeblieben, über die vorläufig keine Einigung erzielt werden konnke. Wie wir erfahren, schweben zur Zeit Verhandlungen über eine Bereinigung der Restpunkte, insbesondere der RabattFragen. Die Verhandlungen scheinen bereits so günstige Fortschritte gemacht zu haben, daß man in unterrichteten Kreisen mit dem bald bevorstehenden Zustandekommen einer endgültigen Konvention auf breiterer Basis rechnet. Dieser werden auch die Russen voraussichtlich beitreten. Es wird angenommen, daß u. a. der bisherige Kraftdroschkeurabatt, der stark umstritten war, nunmehr verschwinden wird. Der Auftriebder Benzinpreise aus dem deutschen Markt, bezw. die Tendenz zur Beseitigung von Unterpreisen besteht weiter. So sind in diesen Tagen in einigen Bezirken die niedrigen Sonderpreise der Zapfstellen größerer Städte, so in Königsberg, Breslau, Stettin, um 2 Pfennig erhöht worden (analog der Juni=Erhöhung in Berlin und Hamburg). Man rechnet auch für das ganze Reich mit weiteren Preiserhöhungen. Eisenwerk Holzhausen(Bezirk Kassel) Der Geschäftsgang im Eisenwerk Holzhausen, das zur Warsteiner und Herzoglich Schleswig=Holsteinische Eisenwerke A.=G. in Warstein(Westfalen) gehört und in der HauptsachKanalisationsguß, Herde, gußeiserne Geschirre, Bau= und Grauguß sowie Gaswerks=Armaturen herstellt, hat in jüngster Zeit nicht unerheblich nachgelassen, so daß besonders in der ießerei Betriebseinschränkungen durchgeführt werden mußten. Auch die St. Wilhelmshütte und der Eisenhammer in Warstein i. Westf. haben teilweise Betriebseinschränkungen vornehmen müssen, weil das gesamte Baugeschäft gegen das Vorjahr stark nachgelassen hat und dadurch auch der Bedarf der Gaswerke ganz erhebliche Einschränkungen erfahren hat. Die Beschäftigung in den Abteilungen eiserne Oefen, Heroc und gußeiserne Geschirre ist noch einigermaßen auskömmlich. doch ist auch hier der Umfang der Aufträge gegen das Vor jahr stark zurückgeblieben, so daß man das Herbst= und Wintergeschäft nicht günstig beurteilt. Telerrapbische Furse der Berliner Börse vom 2. August 1928 in Reichsmark best verzinsliche Wertpaplere Di. Ablosungsschule A Dr. Ablosungsschuld. ar Dr Anl.=Ablosungssch. ohne Auslosungsrecht 34—* Wf rsch Pfbr 52 Dr Reichsanl.sfr 525 5% Vr Roggenwerian! schlbahrts-Aktien Sapag 164.00 Nordd Llond 156,00 154.50 Bank-Aktien 2. 8. Verl Handelsgesellschaft 278.75 Comm., u. Privat=Bank eutsche Bank 1165.25 Disconto resdener eichsbank . Bank 158.50 164.00 825 Brauerel-Aktien 1. S. 278.75 180.50 163.75 157.75 164.00 2599.50 245.25 265.10 75.00 Bemberg Seide Jul. Berger Bergmann Elektr. Berliner Masch.=Bau Buderus Eisen Conti=Caoutchoue Taimler Motoren Dessauer Gas Deutsche Erdöl Deutsche Kali Deutsche Linoleum eutsch=Lux Dürkovpwerke Tynamit Nobel Elektr. Hochbahn Elektr. Licht u. Kra### Essener Steinkoblen J. G. Farben=Ind Felten& Guilleaume Gelsenkirchener Beran mania Zement I. elektr. Untern Gef. 2. 8. 496,00 402.50 185.00 119.00 84.00 140.25 107.25 194 25 139.00 5660 56 50 123.00 87.50 215.75 121.00 22.00 130.00 134 875 185.00 260.00 1. 8. 483.50 401.00 195.00 118.50 84.00 141.00 108.75 194.25 137.50 880.00 56.50 123.50 88.00 215.75 121.00 261.00 180.00 185 50 194.00 200.0 Goldschmidt& Co Hackethal Drabt Hamb. El Werke Hurvener Bergbau Hirsch Kupser Hoffmann Stärke Hoesch Eisen und Stahl Ph. Holzmann Höxter=Godelheim Zemt. Ilse Berabau Kahla Porz. Kaliwerke Aschersleben Klöckner=Werke stoch Adlernab Köln=Neuessener Beraw ein=Rottw. Pulver ranmener& Co. : Loewe& Co. üdenscheid Met. Mansfelder Bergbau Mannesmann=Röhren Marimilian Hütte 97.50 92.0 157.87 149.00 140,00 73,00 137,625 140,00 288.00 146.00 253.00 124.75 97.125 136.00 175,50 92.75 11200 15625 230/00 148,00 270.00 12362 97,125 129.50 174,75 280.00 91.0 111 125 186.75 187,00 Nordd. Wolle Oberbedarf Oberschl. Kofs Orenstein& Koovel Phoenir Berabau Rbein Braunkoblen Rheinstabl Rhein.=Went Elektr Rhein.=Westf Kaltw Reisheiz Papiert Riebeck Th Rosentbal Porzellan Sachsenwerk Saromn Schokolade Scheidemandel Schucker:& Co Siemens& Halske Ver. Glanzstoft Elbersei? Wickina Portl Zemen: Zellstofs Walddof Tendeng: fest. 2. 8. 207.0 106.00 117,625 122,00 92.725 272,00 143,00 3300 26.25 241,50 155.00 127,50 3250 212,00 196.00 8/ 578.80 165.78 2.40 1. 8. 406.0 106.75 118.50 123.50 92.625 275.50 142.25 AR0 128.00 249.00 154,00 125.50 131,00 218.00 196.50 363.80 569.00 16780 230,50 — Nr. 184. Zweites Blatt. Freitag, 3. August 1928. Aus dem Paderborner Land. Paderborn, 3. August. Westfälische Volksliedsommlung Die Sammlung westfälischer Volkslieder, wie sie im Rahmen der großen vom deutschen Volksliedarchiv in Freiburg veranstalteten Sammlung landschaftlichen Liedgutes schon vor Jahren vom westfälischen Heimatbund in Angriff genommen wurde, ist zu beachtlichem Umfange angewachsen. Auf mehr als 8000 Blättern sind Texte und Melodien aufgezeichnet, die bereits ein wertvolles volkskundliches Material darstellen. Eine erste schöne Frucht dieser heimatkundlichen Bemühungen ist die soeben von Johannes feld im Aschendorffschen Verlage herausgegebene Auswahl westfälischer Volkslieder, die als Auftakt zu weiteren Veröffentlichen aus dem bereits vorliegenden Liedschatz gedacht ist. Noch aber ist zu einem möglichst vollständigen Erfassen der einst und der noch heute auf roter Erde lebenden Volkslieder und zur Vorbereitung ihrer wissenschaftlichen Auswertung eine tatkräftige Sammelarbeit in allen Landschaftsgebieten unserer Provinz notwendig. Zu den Aufgaben. die ie Volksliedsammelstelle für Westfalen sich nach dieser Richtung hin gestellt hat, gehören die Volksliedkurse, die die Sammler mit den Fragen der Forschung bekannt machen, und ihnen Gesichtspunkte für die Art ihrer Sammeltätigkeit geben. Ein solcher Kursus fand in diesen Tagen unter der Leitung von Privatdozent Dr. Schulte=Kemminghausen für die Lehrer des Kreises Arnsberg statt. Einleitend sprach Dr. Schulte=Kemminghausen über die Bedeutung und die Aufgabe des neugegründeten volkskundlichen Instituts, das eine Brücke bilden soll zwischen den Bestrebungen des westfälischen Heimatbundes, der die Popularisierung der Heimatidee zum Ziele habe, und dem rein wissenschaftlichen volkskundlichen Bemühen der Universität. Für den Kursus selbst standen Fragen der praktischen Durchführung der Sammelarbeit im Vordergrund der Besprechungen. Eine Lehrprobe in der Ueberwasserschule, in der Lehrer Dr. Esterhues mit feinem pädagogischen Geschick die Verwertung des gesammelten Liedgutes im Unterricht an einem Beispiel praktisch entwickelte, zeigte, daß es sich bei der Sammlung westfälischer Volkslieder keineswegs um eine museenartige Aufspeicherung handelt. Aus der anschließenden Besprechung mag die Stellungnahme zum mundartlichen Volkslied herausgehoben werden, das man nur da behandelt wissen wollte, wo Mundart noch irgendwie lebendig sei. Den Abschluß der anregungsreichen Tagung bildete ein bedeutsamer Vortrag von Professor Dr. Schwietering, der nach einem geschichtlichen Ueberblick über die Volksliedforschung und die vielfachen Bemühungen um eine erschöpfende Definition des Begriffes Volkslied die Gemeinschaftsgebundenheit als ein unerläßliches Kriterium für die Echtheit eines Volksliedes nachwies. 8 Ein seltenes Jubiläum konnte in diesen Tagen Tischlermeister Ludger Radboff vom Ikenberg feiern. Es war ihm nämlich vergönnt, bei der diesjährigen Liborifeier zum vierzigsten Male den Liborischrein zu tragen. Das Fest der goldenen Hochzeit feiert heute das Ehepaar Friedrich Balks und Frau Louise geb. Rubbert im Kreise zahlreicher Kinder und Enkelkinder. Herr Balks war früher Postagent in Welver und Rendant der Spar= und Darlehnskasse daselbst. Unsere herzlichsten Glückwünsche dem Jubelpaar! O Meisterprüfung. Vor der Meisterprüfungskommission zu Bielefeld bestand Franz Elting aus Paderborn die Meisterprüfung im Kürschnerhandwerk mit dem Prädikat gut. Das Meisterstück, ein Petschaniky=Mantel, ist im Schaufenster der Fa. A. Elting, Bahnhofstr. 11, ausgestellt. X F r a c h t b r i e f e n a c h I n k r a f t t r e t e n d e r n e u e n E i s e n b a h n Verkehrsordnung am 1. Oktober 1928. Nach der Verordnung des Herrn Reichsverkehrsministers vom 4. Juli d. J. dürfen die jetzt zugelassenen Frachtbriefe und Frachtbriefduplikate noch bis zum 31. März 1929 verwendet werden. Nach dem 30. September 1928 dürfen. jedoch nur noch solche Frachtbriefe und Frachtbriefdoppel hergestellt werden, die den Bestimmungen der am 1. Oktober 1928 in Kraft tretenden neuen Eisenbahn=Verkehrsordnung vom 15. Mai 1928 entsprechen. Nach dieser Verordnung dürfen vom 1. April 1929 ab nur noch Frachtbriefe aus Normalpapier 4a in den Verkehr gebracht werden, die den Mustern der neuen Eisenbahn=Verkehrsordnung entsprechen. Damit werden zu diesem Zeitpunkt die noch bestehenden Ausnahmebestimmungen über Frachtbriefe und Frachtbriefduplikate ohne weiteres hinfällig. Es handelt sich hierbei um folgende Ausnahmen: 1. daß Frachtbriefe nach den zurzeit gültigen Mustern, die noch vor dem 1. Oktober 1926 gedruckt sind. nicht aus Normalpapier 4a hergestellt zu sein brauchen, und 2. daß die alten Frachtbriese im Ausmaß von 380 X 300 mm und von 190 X 800 mm noch als Duplikate aufgebraucht werden dürfen. Es wird ferner darauf hingewiesen, daß die Herstellung von verkleinerten Frachtbriefdoppeln mit dem 1. Oktober d. J. nicht mehr zulässig ist. Dagegen dürfen Frachtbriefdoppel, wenn sie durch diesen Aufdruck zu Originalfrachtbriefen unbenutzbar gemacht sind, nach wie vor aus beliebigem Schreibpapier(nicht nur 4a Papier) hergestellt werden. * Hegensdorf, 31. Juli. Prozession. Am Sonntag. den 5. August, findet bei günstiger Witterung die bekannte Prozession nach„Drei Kreuzen", dem Auffindungsort unseres hl. Kreuzes, statt. An diesem Tage sind die hl. Messen hier um 6 und 8 Uhr. Um 9,30 Uhr zieht die Prozession aus. 8 Wünnenberg, 2. Aug. Förster Klock von hier ist mit dem heutigen Tage nach Altenbeken als Revierförster versetzt worden. Nur ungern sieht die ganze Gemeinde den gewissenhaften, pflichttreuen Förster scheiden. Büren, 2. Aug. Die Ernte. Ganz außerordentlich ist in diesem Jahre die Heuernte vonstatten geMan erlebt es hier eben zu selten, daß der Landwirt ganzes Heu ernten kann, ohne daß es kaum einen einzigen Tropfen hineinregnet. Freilich, so gut die Qualität des geernteten Heues war, der Menge nach war die Ernte gering. Trotzdem ist dem Bauer eine kleinere Menge gutes Heu lieber als der größte Haufen verdorbenen Futters. Der alte Spruch:„Ein trockenes Jahr armt nicht“ hat immer noch seine Bedeutung, wenn auch eine ausgleichende Abwechslung von Regen und Sonnenschein für die Höhenlagen des Kreises Büren das allerbeste ist. Die tropische Hitze um die Monatsmitte hat auch das durch das kalte Frühjahrswetter zurückgebliebene Getreide der Reife näher geführt, so daß es annähernd zur normalen Zeit der Sense bzw. den Messern der Mähmaschine verfallen dürfte. Ganz hat das Wetter beim Wintergetreide ja nicht alles einholen können, während der Hafer schon recht deutliche Anzeichen der Reife zeigt. Teilweise dürfte seine Ernte mit der des Weizens zusammen fallen. Roggen ist noch nicht geschnitten worden, der Weizen steht noch grün. Im allgemeinen dürfen wir, wenn nicht in zwölfter Stunde noch Wetterkatastrophen eintreten, mit einer guten Mittelernte rechnen. a Warburg, 2. Aug. Ueverfall. Ein im hiesigen Amtsgerichtsgefängnis untergebrachter Landstreicher setzte gestern morgen gegen 5 Uhr die Schelle seines Haftlokals in Bewegung. Als Justizoberwachtmeister Spieker daraufhin die Zelle betrat, erhielt er von dem Inhaftierten einen schweren Schlag mit einem Stuhlbein über den Kopf. Dann warf sich der Gefangene über den zu Boden Gestürzten und brachte ihm schwerblutende Kopfverletzungen mit dem abgebrochenen Griff des Wasserkruges bei. Infolge des ganz unerwarteten Ueberfalles gelang es dem Häftling, das Freie zu gewinnen. Justizwachtmeister Spieker nahm sofort die Verfolgung auf, stellte den Ausreißer„Im Sack" und transvortierte ihn in die Zelle zurück. Es handelt sich um einen wegen Landstreicherei wiederholt vorbestraften Menschen, der in diesen Tagen nach Benninghausen übergeführt werden sollte. Für diesen verbrecherischen Ueberfall wird er vorläufig wohl erst noch einmal anderswo Quartier beziehen müssen. — Herlinghausen, 2. Aug. Wasserleitungsbau Um die Arbeiten und Lieferungen zur Ausführung der neuen Wasserversorgungsanlage für die Gemeinde haben sich 32 Firmen beworben, deren Angebote zum Teil erheblich von einander abweichen. Der Zuschlag für den Bau des Hochbehälters ist der Firma Schäfer u. Pfeiffer in Kassel und der für den Leitungsbau der Firma W. Neuhof in Wolfhagen erteilt worden. Die Arbeiten sind bereits in Angriff genommen und sollen so beschleunigt werden, daß die Leitung im kommenden Herbst in Betrieb genomen werden kann. Die bisherige Art der Wasserentnahme aus offenen Brunnen genügte seit langem den Anforderungen nicht mehr, zumal auch für Feuerlöschzwecke nicht in allen Fällen genügend Wasser zur Verfügung stand, und die Brunnen zum Teil in hygienischer Hinsicht zu Bedenken Anlaß gaben. Die Finanzierung des Unternehmens, zu dem staatliche Kreditmittel zur Verfügung gestellt werden und außerdem eine Beihilfe aus dem Fonds zur Förderung der Landwirtschaft beantragt worden ist, ist gesichert. S Beverungen, 81. Juli. Reichsjugendwettkämpfe der Volksschulen. Am vorletzten Schultage, am 27. Juli, fand das diesjährige Sportfest der Stadt und des Amtes Beverungen auf dem großen Sportplatz an der Weser statt. Es wurden die vorgeschriebenen Reichsjugendwettkämpf= ausgetragen. Fast alle Schulen aus dem Amt Beverungen waren bis 10 Uhr unter klingendem Spiel oder Gesang auf dem Festplatz angelangt. Trotz der drückenden entwickelte sich dort bald reges sportliches Leben und Treiben. Jeder einzelne mußte seine Kräfte im scharfen Wettkampfe messen. Viele Sportfreunde schauten den Kämpfen zu. Die Wettkämpfe bestanden im Weitsprung, Schlagballwurf und 75 Meter=, bezw. 100 Meter Lauf. Es wurden die Kämpfer in zwei Altersklassen eingeteilt; zur ersten gehörten die Jahrgänge 1914 und 1915; zur zweiten die Jahrgänge 1916 und 1917. Gewertet wurden die Leistungen nach den amtlichen Bestimmungen. Gegen 12 Uhr waren die Wettkämpfe beendet. Es trat eine Mittagspause von 2 Stunden ein. Im Gartenlokale des Gastwirts Kuhn und im großen Saale des Gesellenhauses war den Kindern Gelegenheit geboten, sich zu stärken. Die Kapelle des Gesellenvereins ließ von Mittag an ihr munteren Weisen erklingen. Nach der Mittagspause wurde die 4 X 100 Meter Staffel gelaufen. Alles war in großer Spannung; zum dritten und damit zum letzten Male mußte Beverungen den schon zweimal errungenen Preis für die siegreiche Schule in der 4 X 100 Meter Staffel verteidigen, um dann endgültig in den Besitz der Beverunger Schule überzugehen. Die Beverunger Staffel siegte mit 59 Sekunden gegen Dalhausen mit 59 3/8 Sekunden. Gegen 4 Uhr fand nach kurzen Begrüßungsworten die Preisverteilung durch den Leiter der Beverunger Schule statt. Von den anwesenden 250 Schülern hatten 85 den Sieg errungen, weil sie wenigstens 40 Punkte erzielt hatten. Die vier besten erhielten die Ehrenurkunden des Herrn Regierungspräsidenten; 3 Ehrendiplome wurden verteilt, die übrigen Sieger wurden mit dem Eichenkranze geschmückt. Die sieben besten Sieger waren: 1. Anton Dannenberg=Beverungen, 65 Punkte; 2. Heinrich Gocke=Beverungen, 60 Punkte; 8. Hubert Menke=Dalhausen, 58 Punkte; 4. August Wiemers=Dalhausen, 58 Punkte; 5. Heinrich Hengst=Herstelle, 53 Punkte: 6. Johannes KöhlerBlankenau, 52 Punkte; 7. Anton Hartmann=Jakobsberg, 50 Vunkte. Rektor Koch=Beverungen stattete sodann den Dank av an alle, die sich in liebenswürdiger Weise in den Dienst der guten Sache gestellt und bei den Kämpfen mitgewirkt hatten. Er pries dann die schöne Weserlandschaft, in der die Wettkämpfe ausgefochten wurden; gedachte der Naturschönheiten unseres Vaterlandes überhaupt, der großen geschichtlichen Vergangenheit unseres Volkes und ließ dann seine Worte mit dem Wunsche nach baldigem Aufstieg unseres Volkes ausklingen in ein dreifaches Hoch auf unser Vaterland, worauf das Deutschlandlied aus vielen hundert jugendlichen Kehlen am Weserstrom, dem echt deutschen Strom, erklang. Ein Zug der Schule mit klingendem Spiel durch die Straßen der Stadt beschloß die gut verlaufenen Reichsjugendwettkämpfe in Stadt und Amt Beverungen. Von Haar und Hellweg. Völlinghausen, 2. August. Fremdenverkehr. In dieser Woche wird es hier recht lebendig. Unser Dorf. so klein und unscheinbar es erscheint, ist besonders in diesem Sommer das Ziel vieler Erholungssuchenden. In der Jugendherberge sind für die Ferienzeit die Plätze schon alle belegt. Im Dorfe selbst sind über 100 Fremde untergebracht. &a Soest, 2. Aug. Der dritte westfälische evangelische Akademikertag wird am 29. und 30. September in Soest stattfinden. Neben der Mitgliederversammlung des Provinzialverbandes der evangelischen Akademiker sind Vorträge über religiöse Kunst und über den Protestantismus in der politischen Lage der Gegenwart vorgesehen. + Soest, 2. Aug. Betrunkene Arbeiter als Brandstifter. Im benachbarten Lohe entstand auf dem Anwesen des Landwirts Böckler ein Schadenfeuer, daß sich infolge des ungünstigen Windes auch auf die übrigen Gebäulichkeiten ausdehnte. Den Feuerwehren von Benninghausen und Oestinghausen gelang es, das Inventar und das Vieh bis auf zwei Kühe zu retten, die wegen ihrer schweren Brandwunden notgeschlachtet werden mußten. Die Brandursache ist zweifellos auf Brandstiftung durch zwei Arbeiter zurückzuführen, die, wie man beobachtet hat, in betrunkenem Zustande auf dem Hofe unvorsichtig mit Feuer umgingen. * Westönnen, 1. Aug. Autounfall. Zu einem schweren Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Motorrade kam es in der Sonntagnacht bei der Gastwirtschaft Pielsticker. Als ein Neheimer Auto aus unserem Dorfe kam und auf die Landstraße bog, kam ein mit zwei Personen besetztes Motorrad von Soest und fuhr in voller Fahrt in den Wagen. Beide Fahrer wurden durch Glassplitter sehr schwer verletzt und wurden mittels Auto sofort nach Unna abtransportiert. Das Motorrad wurde vollständig zertrummert. Die Insassen des Autos wurden von dem schnell herbeigerufenen Herrn Dr. Froning verbunden. Da an dieser Stelle schon wiederholt Zusammenstöße erfolgt sind, ist es anzuraten, hier Warnungszeichen anzubringen, die eventuell auch nachts beleuchtet werden könnten. Sauerland und Siegerland. Wiedereröffnung des Oberfreistuhls Arnsberg Arnsberg, 2. Aug. Zu einer schlichten, aber sinnigen Feier hatte die Ortsgruppe Arnsberg des Sauerländer Heimatbundes die Vertreter der hiesigen Behörden und die Heimatfreunde der Stadt für Sonntag geladen. Die Feier galt der Ausgrabung und Freilegung des berühmten Arnsberger Oberfreistuhles an der alte Oley Pforte am östlichen Abhange des Schloßberges und seine endgültige Uebergabe an die Stadt Arnsberg. Ueber diese den Einwohnern und Fremden nunmehr wieder zugänglich gemachte Vemestätte schreibt Feaux in seiner Geschichte Arnsbergs: „Wenn man der alten Soester Straße am Westabhange des Schloßberges bis hinter das letzte Haus nachgeht, so sieht man links eine enge, steinige Stiege abwärts führen. Sie heißt noch heute„Am Friggen Staul". Folgt man diesem Pfade etwa 150 Schritte, so entdeckt man links eine mit Gras bewachsene Mulde; diese bildete mit dem darüber liegenden Garten die Gerichtsstätte. Sie hat, durch königlichen Willen geschützt, ihr ursprüngliches Aussehen gewahrt. Es ist eine eigentümliche Stätte: zur Seite bewahren die Mauern und der efeugrüne Turm der Stadt ihren alten Platz, von droben schauen wehmütig die Ruinen des Schlosses hinab, aus der Tiefe tönt gleichmäßig das Rauschen der am Gestein sich brechenden Ruhrwellen herauf. deren Lied einst dasselbe wan wie heute.“ Nach einem von Frl. Tilly Pöpperling stimmungsvoll vorgetragenen selbstverfaßten Weihespruch konnte der erste Vorsitzende des Sauerländer Heimatbundes, Ortsgruppe Arnsberg, Beigeordneter Krämer, eine stattliche Zahl erschienener Ehrengäste, darunter den Herrn Regierungspräsidenten. begrüßen. Bürgermeister Dr. Schneider, der in seiner Ansprache kurz die geschichtliche Entwicklung der westfälischen freien Gerichtsbarkeit schilderte, nahm sodann das geschichtlich bedeutsame Mal in die Obhut der Stadt. Die Feier, von herrlichem Sonnenwetter froh begünstigt, wurde von Vorträgen des Ruhrtaler Doppelquartetts stimmungsvoll umrahmt. L. Attendorn, 24. Juli. Die Bautätigkeit in der Landgemeinde Attendorn ist im gegenwärtigen Baujahr viel geringer als im Vorjahr. Anfangs des Jahres sind zunächst noch die schon im vorigen Jahr begonnenen Bauten in der Siedlung am Hohen Hagen bei Listernohl fertiggestellt worden. Jetzt werden auf dem schon länger erworbenen Siedlungsgelande in Ennest die ersten Häuser aufgeführt, und zwar sind es in diesem Jahre zwei Doppelhäuser mit je 4 Wohnungen. Man hat diese Bauweise der Billigkeit wegen gewählt, denn wenn man Einfamilienhäuser hätte bauen wollen, dann hätte man in diesem Jahre nicht so viele Wohnungen schaffen können, und es war doch die höchste Zeit, daß auch in Ennest der Wohnungsnot einmal wirksam entgegengetreten wurde. Auch die private Bautätigkeit ruht in der Gemeinde in diesem Jahre fast ganz. Als einziger größerer Bau kommt die Erweiterung des Eisenbahnerheimes in Nierhof bei Listerscheid in Frage. Hoffentlich bringt uns das nächste Jahr wieder eine regere Bautätigkeit, einmal um Arbeit zu schaffen, dann aber auch um weitere gesunde und schöne Wohnungen und Eigenheime zu schaffen. # Mülheim, 2. August. Der Erzbischof von Köln, Kardinal Dr. Josef Schulte. traf gestern hier ein und wird einige Erholungstage im hiesigen Kloster verleben. Wir wünschen dem hohen kirchlichen Würdenträger einen angenehmen Aufenthalt in dem schönen ruhigen Möhnetal. Iserlohn 2. August.(Der Mordfall in Grürmannsbeide). Am Sonntag, dem 22. Juli, hatte man die Düsseldorfer Hellseherin, Frau Gerber* — Wieghardt, nach Grürmannsheide bestellt, um mit ihr Hellseherexperimente zur Aufklärung des vor 17 Jahren erfolgten Verschwindens der 20jährigen Marta Lesnikowski vornehmen zu lassen. Diese Experimente fanden, wie bereits berichtet, in Anwesenheit der Iserlohner Kriminalpolizei statt. In den letzten Tagen haben sich nun auf Grund der Berichte über die Angaben der Düsseldorfer Hellseherin in der Presse vier Zeugen gemeldet, die angaben, im sogen. Refflingserbach gebadet und hier Menschenknochen gefunden zu haben. Diese Funde wurden im Vorjahre gemacht. Nur einer dieser Knochen wurde im Juni d. J. gefunden. Nach den Angaben der Zeugen, die von der Iserlohner Kriminalpolizei bereits vernommen worden sind, handelt es sich um einen Arm=, zwei Becken= und einen anderen großen, nicht genau erkannten Knochen. Nunmehr hat der Fall Lesnikowski eine überraschende Wendung insofern erfahren, als die Staatsanwaltschaft die Iserlohner und Oestricher Kriminalpolizei angewiesen hat, den Refflingserbach und seine Umgebung nach Menschenknochen absuchen zulassen. Diese Absuchung wird in den nächsten Tagen erfolgen. Wenn nicht alles täuscht, geht das Drama von Grürmannsheide seiner Aufhellung entgegen. In der Oeffentlichkeit rechnet man bereits mit der baldigen Verhaftung des Mörders. # Mawicke, 1. August. Eine neue Fahne für den Schützenverein. Auf Vorschlag des Vorstandes faßte die letzte Schützenversammlung den Beschluß, im nächsten Jahre eine neue Fahne für den Verein anzuschaffen. Offerten sollen von verschiedenen Firmen eingeholt werden. ok. Altenhundem, 1. Aug. Ein Autounfall. der einen schlimmen Ausgang hätte nehmen können, ercilte am Sonntagabend den fast neuen Kraftwagen des Besitzers Joh. Becker auf dem Wege nach Kirchhundem. Vermutlich versagte die Tagung der westfäl. Zentralgenossenschaften Aus dem Emslande. &a Rheda, 2. Aug. Rege Bautätigkeit. Wie in den vergangenen Jahren, so macht sich auch in diesem Jahre wieder überall eine rege Bautätigkeit bemerkbar. An fast allen Straßen der Stadt wie auch an den Ausgangsstraßen sind viele in geschmackvollem Stile ervaute Wohnhäuser entstanden, die schon zumeist ihrer Bestimmung übergeben sind. Es sei auch an dieser Stelle darauf hingewiesen. daß wohl die meisten derselben unter Mithilfe der Stadt, die stets die Baulustigen sowohl in der Beschaffung der Mittel als auch bei Erlangung eines geeigneten Bauplatzes hilfsbereit unterstützte, entstanden sind. So sind an allen Ausgangen der Stadt geradezu ganze neue bebaute Straßen entstanden. Eine Siedlung, die sich von ihnen besonders gut ausnimmt, und auch recht geschmackvolle Häuser aufweist, ist die Siedlung am Bödings=Wege. Aber auch die größeren und kleineren Firmen der verschiedensten Branchen haben in letzter Zeit ihre Betriebe sehr vergrößert, von denen noch die Frottierweberei der Gebrüder Weinberg am Bosfelder Wege in allerjüngster Zeit eine ganz wesentliche Erweiterung(30 Webstühle) erhalten hat. Endlich sind auch die Ausgangsstraßen der Stadt und das Straßennetz der Stadt selbst im letzten Jahre ganz bedeutend verbessert worden. Noch in der letzten Stadtverordnetensitzung wurde die Weiterführung des Kleinpflasters der Gütersloher=Straße bis zum Bahnübergange beschlossen, was sicher von den Anliegern und ganz besonders auch von dem hier liegenden evtl. Krankenhause nbetracht der fürchterlichen Staubentwicklung mit Freuden begrüßt worden ist. V Rheda, 2. Aug. Leistungsprüfung für Deutsche Schäferhunde. Die Arbeitsgemeinschaft der Ortsgruppen Rheda, Wiedenbrück, Oelde, Beckum, veranstaltete eine Leistungsprüfung mit Vergebung eines Wanderpreises. Als Preisrichter war Herr Laumann=Münster gewonnen, während die Prüfungsleistung in den Händen des Herrn Edelbrock=Oelde lag. Sämtliche Leistungen der Tiere waren mit gut zu bezeichnen. Mit„Sehr gut" wurden folgende Tiere bewrtet: 1. Edo von der Staarenburg, Besitzer und FührerArnold Vollmer=Batenhorst, Züchter Johann Humme=Wiedenbrück. 2. Fee von der Starrenburg, Besitzer und Führer Fritz Portmann=Lintel, Züchter Johann Humme. 3. Brigitta Bodenstein, Besitzer und Führer Fräulein Heitmann=Oelde, Züchter Bernhard Röttger=Oelde. 4. Eda vom Tugendbrunnen, Besitzer und Führer Newels=Beckum, Züchter Joseph Burda=Beckum. 5. Etzels vom Gärtnerhaus, Besitzer und Führer Fritz Beckmann=Rheda, Züchter Paul KorneckBielefeld. 6. Blume von der Starrenburg, Besitzer und Führer Otto Humme=Wiedenbrück, Züchter Johann Humme=Wiedenbrück. 7. Berthold vom Krassenstein, Besitzer und Führer Gottfried Mütterthies=Oelde, Züchter H. Günnewig=Oelde. Den Wanderpreis erhielt Herr Arnold Vollmer=Batenhorst. Außerdem nahm auch der Riesenschnauzer Dona von der Drachenburg, Besitzer Fritz Busche=Rheda, Führer Heinrich Sträter=Wiedenbrück, außer Konkurrenz an der Prüfung teil. Diesem wurde von dem Richter als höchste Anerkennung das Prädikat„Vorzüglich" zuteil. X Gütersloh, 2. Aug. Zur Einweihungsfeierlichkeit des Gütersloher Gymnasiums. Wie bereits an dieser Stelle berichtet, fand am 30. und 31. Juli d. J. die feierliche Einweihung des neuen Gütersloher Gymnasiums statt, an der sich sämtliche Schüler und auch eine ungezählte Menge alter Schüler beteiligten. Bereits am Vorabende versammelten sie sich zum gemeinsamen Festzuge durch die reich geschmückten Straßen der Stadt. In der Eintracht versammelten sich die vielen alten Herren, wo alsdann die fröhlichen Stunden des Wiedersehens gar zu schnell dahingingen. Am Festtage selbst begann die schöne Feier mit dem Festgottesdienste, dem ebenfalls sowohl Alt= wie auch Neuschüler in großer Anzahl beiwohnten. Nach dem Festgottesdienste ging die lange Reihe zum Neubau, wo alsdann die feierliche Schlüsselübergabe am Hauptportale erfolgte. Mit Worten des Dankes übernahm Herr Direktor Fliedner die Schlüssel aus der Hand des Regierungsbaumeisters Raikowski und dankte ihm und seinen Mitarbeitern für ihre Arbeit an dem Bau. Mit den Worten„Gott segne unsern Eingang“ öffnete er das Hauptportal. Nun begann der Festakt in der schönen neuen Aula. in der sich jung und alt versammelte. In der Festrede, die Herr Direktor Fliedner hielt, dankte er noch einmal allen, besonders auch den Behörden, für die tatkräftige Unterstützung, die sie dem Werden dieses Baues hätten zuteil werden lassen. In seinen weiteren Ausführungen ging er ein auf die hohe Bedeutung und die Aufgaben des Gütersloher Gymnasiums und bezeichnete sie als eine Schule der Wissenschaft und des Charakters. Anschließend überbrachte der Vertreter des Ministeriums, Ministerialrat Dr. Metzner, die Glückwünsche des Ministeriums. Der Minister hat dem Gütersloher Gymnasium eine besondere Gabe zugedacht, deren Verwendung er dem Direktor der Anstalt überläßt. Ganz besonders hob er auch hervor, daß aus dem Gütersloher Gymnasium eine ganze Reihe bedeutungsvoller Männer hervorgegangen sei. Als Vertreter der Rgeierung sprach Herr Regierungspräsident Dr. Hagemeister und als Vertreter des Kreises Wiedenbrück Herr Landrat Klein die herzlichsten Glückwünsche aus; insbesondere betonte Landrat Klein, daß die neue Anstalt auch in Zukunft in voller Toleranz auch den anderen Konfessionen gegenüber ihre volle Wirksamkeit ausüben möchte. Herr Bürgermeister Tummes überbrachte die Glückwünsche der Stadt und betonte, daß das Gymnasium auf die Entwicklung der Stadt, besonders in kultureller Beziehung einen bedeutenden Einfluß gehabt hat. Ebenso übermittelten noch verschiedene andere prominente Persönlichkeiten ihre Glückwünsche. Zum Schluß erfolgte eine offizielle Besichtigung des schönen Neubaues. Nachmittags stand das Gymnasium zur Besichtigung für die Bürgerschaft offen. Das onfizielle Festessen fand in der Erholung statt. Dieser Tag der feierlichen Einweihung des Münster, 2. Aug. Alljährlich im Hochsommer treten die Zentralverbände der landwirtschaftlichen Genossenschaften Westfalens zu Beratungen ihrer Angelegenheiten zusammen. Meistens sind dafür zwei Tage in Aussicht genommen. Auch diesmal wieder. Zunächst tagte am Montag nachmittag die Ländliche Zentraltaise. Am Dienstag vormittag 10 Uhr folgte im großen Saale des Zoologischen Gartens die außerordentliche Generalversammlung der Westfälischen Zentralgenossenschaft. Freiherr von Kerckerinck=Bora leitete die Versammlung mit einer herzlichen Begrüßung der sehr zahlreichen Ehrengäste ein und schloß daran eine Ehrung des Vorarbeiters Strumann, der 25 Jahre im Dienste der Zentralgenossenschaft tätig ist. Oekonomierat Dr. Gerland übereichte dem treuen Sachwalter die Bronzene Medaille der Landwirtschaftskammer. Nach dem von Generaldirektor Zenker erstatteten Geschäftsbericht gehörten der Zentralgenossenschaft 577 Mitglieder mit 1200 Geschäftsanteilen an. Der Reingewinn beträgt 95227 A. Nach Ueberweisung von je 23807 A an den Reservefonds und den Betriebsrücklagefonds wurde auch der Rest von 47614 Mark dem Betriebsrücklagefonds überwiesen. Die Bilanz schließt mit 8 021 750 Mark, die Gewinn= und Verlustrechnung mit 223 298 Mark. Im Anschluß an den Vortrag entspann sich eine längere Debatte über die Preis= und Zinspolitik der Zentralgenossenschaft. Aus der Mitte der Versammlung wurde über teuere Preise der Zentralgenossenschaft geklagt.— Der General= direktor trat dieser Auffassung entgegen. Die meisten Genossen entschieden sich für das beste Material, was wir anzubieten haben. Für Markenware müssen auch gute Preise gezahlt werden. Geringe Waren können bei uns genau so billig bezogen werden wie bei anderen Stellen. Klosterschulte=Werne beklagte sich über die hohen Zinssätze der Zentralgenossenschaft. Das müsse anders kommen, unsere Genossen kaufen sonst nicht mehr. Generaldirektor Zenker richtete an die Vertreter der Preußenklasse den dringenden Anvell, eine billigere Zinsberechnung eintreten zu lassen. Die Wechselsätze seien viel zu teuer. Das müsse die genossenschaftliche Tätigkeit verkümmern. Im Verlaufe der Aussprache erklärte Regierungsrat Albersmann als Vertreter der Preußenkasse in Berlin, auf dem Gebiete der Zinssätze seien für Westfalen bereits im Laufe dieses Jahres wesentliche Verbesserungen eingetreten. Die Preußenkasse arbeite weiter daran, die Zinssätze für Westfalen herabzusetzen. Dazu aber brauche die Preußenkasse gute Warenwechsel. Die Kreditgrundlagen seien in Westfalen seines Erachtens so gut, daß auch die Summe der Kredithohe bei der Preußenkasse höher sein könne. Aber die zugesagten Grundlagen seien bisher noch nicht eingegangen. Mit Vermögensnachweis und guten Warenwechseln sei die Möglichkeit geschaffen, auch für Westfalen das normale Kreditengagement bei der Preußenkasse zu erhöhen und damit gleichzeitig billigere Zinssätze zu bekommen. Nach weiterer Debatte, in der hauptsächlich über die hohen Preise für Stickstoff geklagt wurde, wurden Geschäftsbericht und die Rechnungssachen genehmigt und die erforderliche Entlastung ausgesprochen. Auch die Bilanz wurde gutgeheißen. Nach Wiederwahl der ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder sprach Landwirtschaftsrat Haselier uver„Glenossenschaftliche Eierverwertung in Westfalen". Er wies auf die große Bedeutung der Geflügelzucht hin und führte dann aus, seit einem Jahre habe man unter Führung der Landwirtschaftskammer in Westfalen zahlreiche Eiersammelgenossenschaften gegründet, und damit Hand in Hand hätten sich die Großgeflügelhofbesitzer dann zur Westfältschen Eierverwertungsgenossenschaft mit der Geschäftsführung in Stromberg zusammengeschlossen, um eine bestmögliche Verwertung von erstklassigen Qualitätseiern zu erreichen. Vom 15. August d. J. ab würden durch diese Verwertungsform sogar gehobene Preise der amtlichen Berliner Notierungen erzielt, was um so wichtiger ist, als Kisten= und Frachtunkosten sowie das Bruchrisiko vom Abnehmer getragen werden. Die gesamten Unkosten dieser Verwertungsform sollten sich je Ei auf nur ½ bis ¼ stellen, während man anderwärts mit 1½ und mehr Pfennig rechne. Es könne daher den An= und Verkaufsgenossenschaften Westfalens nur dringend empfohlen werden, Anschluß an diese Bewegung zu suchen. Nach kurzer Pause sammelten sich wieder sehr zahlreiche Besucher im Saale zu der auf 12 Uhr angesetzten Generalversammlung des Verbandes ländlicher Genossenschaften, die wieder von Freiherrn von Kerckerinck mit den üblichen Begrüßungsworten eingeleitet wurde. Aus dem eingehenden Jahresbericht, den Direktor Rohmann erstattete, sei kurz folgendes wiedergegeben: Mit Ende des letzten Jahres gehörten dem Verbande 1102 Genossenschaften an, nämlich neben der Ländlichen Zentralkasse und der Westfälischen Zentralgenossenschaft 590 Spar= und Darlehnskassenvereine, 299 Bezugs= und Absatzgenossenschaften. 18 Viehverkaufsgenossenvereine, 299 Bezugs= und Absatzgenossenschaften, 18 Viehverkaufsgenossenschaften, 33 Elektrizitätsgenossenschaften, 131 Zuchtgenossenschaften und 24 sonstige Genossenschaften. Im Laufe dieses Jahres ist die Gesamtzahl der Mitglieder auf 1119 gestiegen. Die Gesamtmitgliederzahl der angeschlossenen Vereine betrug Ende 1927 118 263 gegenüber 115 093 Ende des Jahres 1926. Die gesamten Spareinlagen beliefen sich Ende 1927 auf 103 390 903 Mark gegenüber 75 752 259 Mark Ende 1926. Das Kreditgeschäft war gekennzeichnet durch den Mangel an Barmitteln. Insbesondere haben die inzwischen aufgelegten Umschuldungsanleihen nur rund 10 550 000 Mark Umwandlungen von kurzfristigem Personalkredit in langfristigen Realkredit ermöglicht. Als Aufgaben für die nächste Zeit sind in Aussicht genommen: 1. mit allen Mitteln eine Besserung der Zahlungsbereitschaft anzustreben, 2. die eigenen Mittel(Reserbefonds und Geschäftsguthaben) zu stärken. 8. die Durchführung des Sanierungsprojektes für die Vereine, die Verluste erlitten haben, 4. die Vereinheitlichung im Genossenschaftswesen und die Unterstützung der Zusammenfassungsbestrebungen der Viehverwertungsmöglichkeiten, 5. eine Erneuerung des Revisionsdienstes, wobei in erster Linie darauf Rücksicht genommen werden soll, daß der Revisor der sachverständige Berater der Genossenschaften ist, 6. die Prüfung der Frage, wie weit Buchungsmaschinen bzw. moderne Buchungsmethoden eingeführt werden können, 7. Steigerung der Leistungsfähigkeit der Westfälischen Zentralgenossenschaft durch Förderung der genossenschaftlichen Bezüge seitens der einzelnen Bezugs= und Absatzgenossenschaften; erfolgversprechende Ansätze sind hier in der letzten Zeit zu verzeichnen. Die Jahresrechnung schließt mit 406 133,09 Mk., der Haushalt=plan balanciert mit 381 644,78 Mk. Die erforderlichen Genehmigungen und Entlastungen wurden erteilt. Ein sehr schwerwiegender Beratungsgegenstand war die Aenderung des§ 11 der Satzungen. An die Stelle des bisherigen Wortlautes:„Den Verbandsvorstand bildet der Verbandsvorsteher. Für ihn sind ein oder mehrere Stellvertreter zu bestellen. Der Verbandsvorsteher oder seine Stellvertreter werden vom Verbandstage auf die Dauer von drei Jahren gewählt und üben ihr Amt als unbesoldetes Ehrenamt aus“ schlug der Neunerausschuß die Fassung vor:„Der Verbandsvorstand besteht aus dem ehrenamtlichen Vorsteher, der vom Verbandstage gewählt wird, und dem geschäftsführenden Verbandsvorsteher, der vom Verbandsausschusse gewählt wird.“ Hiergegen machte sich eine, namentlich aus den Kreisen der Christlich=Nationalen Bauernpartei kommende starke Opposition geltend, die kein Hehl aus ihrer Meinung machte, daß durch eine Satzungsänderung der unmittelbare Einfluß derPreußenkasse zu stark werden könne. Bei der Abstimmung wurde die erforderliche Dreiviertelmehrheit nicht erreicht. Deshalb ging man zunächst zur Aenderung des§ 14 über, der die Zahl der Ausschußmitglieder, statt, wie es die bisherige Fassung vorsah, auf höchstens 21 beschränkt wissen will. Diese Mitglieder setzen sich zusammen aus neun in zahlreichen Bezirksversammlungen der ganzen Provinz gewählten Kandidaten, acht Mitgliedern, die auf Vorschlag der Zentralgenossenschaft entsandt werden, und vier besondern Mitgliedern. Als letztere wurden bestimmt Universitätsprofessor Dr. Beckmann, Bonn=Poppelsdorf, Reichstagsabgeordneter Bornefeld=Ettmann, Wadersloh. Landesökonomierat Dr. Herold, Lövelinkloe und Gutsbesitzer Richter=Brockmann, Roxel. Die Sitzung wurde dann auf eine halbe Stunde vertagt, um dem Ausschuß Gelegenheit zu geben, sich zu konstituieren, und den Vorsitzenden zu wählen. Nach Beendigung dieser Beratung hatte man sich jedoch noch nicht auf einen Vorsitzenden einigen können, und Landesökonomierat Dr. Herold wurde mit dem Vorsitz betraut, von dem Freiherr von Kerckerinck zurücktrat. Beiden wurden herzliche Dankesovationen gebracht. Nachdem der Vertreter der Preußenkasse, Regierungsrat Albersmann, hinsichtlich der Preußenkasse befriedigende Erklärungen gegeben hatte, wurde zur Wahl des Ehrenamtlichen Vorsitzenden geschritten. Landesökonomierat Herold, der hierfür vorgeschlagen wurde, lehnte die Uebernahme dieses Amtes mit Rücksicht auf sein Alter entschieden ab und schlug statt seiner den Reichstagsabgeordneten Bornefeld=Ettmann vor, der sich unter regem Beifall zur Uebernahme des Vorsitzes bereit erklärte, weil er glaubte, augenblicklich dem Verbande nützen zu können. neuen Gymnasiums dürfte in der Geschichte der Stadt Gütersloh ein besonderer Gedenktag sein und bleiben. Nachbarschaft und Provinz. X Heessen, 2. Aug. Unregelmäßigkeiten bei der Spar= und Darlehnskasse. Bei der hiesigen Spar= und Darlehnskasse sind große Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden. Eine eingehende Revision der Kasse hat ergeben, daß es sich um Verfehlungen eines jungen Angestellten handelt. Er hat durch falsche Buchungen erhebliche Geldbeträge unterschlagen. Die Verfehlungen liegen zum Teil schon einige Jahre zurück und sind bis jetzt geschickt verschleiert worden. Der im übrigen gut beleumundete junge Mann, der der einzige Ernährer seiner betagten Eltern war, hat die Veruntreuungen zugegeben und ist dem Gericht zugeführt worden. ( Münster, 2. August.(Herabsetzung der Gehälter des Magistrats.) Wie wir von zuverlässiger Quelle erfahren, hat der Bezirksausschuß der Regierung in Münster sich mit den Gehältern der besoldeten Magistratsmitglieder befaßt. Er beschloß, das Gehalt des Oberbürgermeisters um 2000 Mark und seine Aufwandsentschädigung um 1000 Mark zu kürzen. Das Gehalt des Bürgermeisters bleibt unberührt, dagegen erfahren die Gehälter aller übrigen Stadträte mehr oder weniger ins Gewicht fallende Herabsetzungen. * Münster, 2. Aug. Vom Anstreicher zum Opernsänger. Für die nächste Spielzeit unseres Stadttheaters wurde der Tenor Paul Nölling aus Erkrath bei Düsseldorf verpflichtet. Eigenartig ist der Lebensweg dieses Mannes. In Erkrath war er Anstreichergehilfe, widmete sich aber in seiner freien Zeit mit unermüdlicher Ausdauer n Gesangsunterricht und sieht den Erfolg seiner mühevollen Arbeit darin, daß er zum 15. August seine Proben an unserer Bühne aufnimmt. X Rheindahlen, 2. Aug. Vom Tanz in den Tod. Auf der Landstraße nach Rheindahlen ereignete sich bei einem Bahnübergang in der Nacht ein schweres Autounglück. Drei Personen kehrten im Auto von einem Tanzvergnügen heim. Plötzlich fuhr das Auto an dem Bahnübergang in rasendem Tempo gegen einen Prellstein und wurde vollständig zertrummert. Die Insassen flogen in hohem Bogen auf die Straße. Eine Person starb kurz nach dem Unglück, während die zweite in hoffnungslosem Zustande dem Krankenhause zugeführt wurde. Der Chauffeur, der mit leichten Verletzungen davonkam, wurde vorläufig in Haft genommen. □ Kamen, 2. Aug. Von einem Habicht angefallen. Der Taubenzüchter Heinrich W. wollte bei seinem Freunde Brieftauben auffliegen lassen. Zu diesem Zwecke waren die beiden auf den Boden des betreffenden Hauses an der Jahnstraße gestiegen. Als sie die Tiere aussetzten, kamen diese eiligst zurück, und jeder Versuch, sie ins Freie zu setzen. mißlang. Darauf kletterte W. auf das Dach. Kaum aber war er dort, da fiel ein großer Habicht über ihn her und versuchte, ihn mit Schnabel, Fängen und Füßen zu verletzen. Mindestens eine Viertelstunde schlug sich W. mit dem Raubtier herum, bis schließlich der Habicht als der Schwächere das Feld räumte. * Dortmund, 2. Aug. Nächtliche Fuchsjagd im Konfektionsladen. Die Bekleidungsfirma Mettner hatte in ihrem Schaufenster am oberen Westenhellweg in einem Käfig einen lebenden Fuchs ausgestellt. Lebende Reklame zieht ja stets am besten. Abends gegen 11 Uhr wurde ein in der Nähe diensttuender Beamter der Wach= und Schließgesellschaft durch Passanten aufmerksam gemacht, daß der Fuchs ausgebrochen war und im Laden umhertobte. Mit vieler Mühe gelang es vereinten Kräften, Meister Reinecke mit einem Papierkorb einzufangen. = Dortmund, 2. Aug. Das verhängnisvolle Schwein. Der Sohn des Professors Brandis. Leiters der orthopädischen Klinik an den städtischen Krankenanstalten. wurde am Montag auf einer Radtour nach der Möhnetalsperre durch ein Schwein, das ihm auf der Landstraße vor das Rad lief, zu Fall gebracht. Er erlitt einen schweren Schädelbruch und wurde in der Nacht in das Luisenhospital in bedenklichem Zustande eingeliefert. X Dortmund, 2. Aug. Einen Löffel verschluckt und gestorben. Der Fürsorgezögling August Landtner von hier, der in einer Anstalt bei Warstein untergebracht war, verschluckte dort einen Löffel, wahrscheinlich in der Absicht, auf diese Weise aus der Anstalt zu kommen. Da dies aber nicht geschah, entfloh er nach hier. Es stellten sich alsbald bei ihm furchtbare Schmerzen ein, die eine Operation notwendig machten. Zu diesem Zweck fand er Aufnahme in den Städtischen Krankenanstalten, wo der Löffel auf operativem Wege entfernt wurde. Die Hilfe kam aber zu spät. L. ist Mittwoch morgen gestorben. * K "——.— 4 + 4 * F3 Rundfunk in Schweden Zwar ist Schweden fast so groß wie Deutschland, erreicht aber kaum ein Zehntel der deutschen Bevölkerungszahl und hat zur Zeit doch den Rekord an Rundfunkteilnehmern inne. Es entfallen auf 1000 Einwohner 59 zahlende Rundfunkteilnehmer. Demgegenüber kommen auf 1000 Einwohner Deutschlands nur 28,1 Rundfunkhörer. Insgesamt hat Schweden nicht weniger als 31 Sendestellen, von denen allerdings 21 mit nur 0,125 KW Sendeenergie betrieben werden. In dieser großen Zahl von Sendern stehen an der Spitze der Sender Stockholm mit 1.5 KW und der Großsender Motala mit 30 KW. Auf Grund dieser Ziffern hat man ein Recht zu der Behauptung, daß die Rundfunk=Begeisterung in Schweden die größte aller europäischen Länder sein muß. Die erste schwedische Rundfunksendung fand zu Beginn des Jahres 1923 statt. In der folgenden Zeit ging die Entwicklung nur sehr langsam vor sich; noch im Januar 1925 besaß Schweden nur die drei # Anodenbatterien mit Gittervorspannung, täglich frisch an Werk 60 V. 90 V. 100 V. 120 V. 4.50 6,70 7.50 10,50 Mk. ede Zelle wasserd. gekps. ca. 3 Ampsid. zu 10 Pf. pr. Volt.— Verpackung u. Porto zu Selbstkosten. Vers. nur p. Nachnahme Postscheckonto Magdeburg 16803 Albert Krüger, fabrik; Osterwieck-Harz dem Staate gehörenden Sendestellen Stockholm, Göteborg und Malmö. Die Teilnehmerzahl betrug damals erst etwa 40000. Hindernd mag der Entwicklung die Höhe der Gebühren im Wege gestanden haben, die anfänglich 12 Kronen im Jahre betrug, späterhin aber auf 10 Kronen ermäßigt wurde. Im Laufe der letzten drei Jahre hat sich die Hörerzahl verzehn facht. Die Organisation des schwedischen Rundfunks unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der anderer Länder. Der Staat betreibt wohl alle schwedischen Sender, besitzt aber selbst hiervon nur sieben; die übrigen 24 Sender gehören privaten Organisationen. Das mag, entsprechend den Verhältnissen in Frankreich, der Grund für die geringe Antennenleistung sein In der Regel arbeiten die privaten Sender lediglich als Relaissender und verbreiten das Programm einer der sieben staatlichen Sendestellen. Die Verbindung zwischen Relais= und Wenden Sie sich bitte bei Anschaffung einer Rundfunkanlage vertrauensvoll an das Elektr.-Werk Gebr. Simon, Altenhundem Installation elektr. Licht-, Kraft- u. Klingelanlagen Großes Lager in elektr. Artikeln für Beleuchtung und Heizung Telefon 42 und 60 Klrchhundem Hauptsender findet sowohl auf Freileitungen statt, doch sind auch einige musik=pupinisierte Kabel vorgesehen. Die Erlaubnis zum Betriebe eines Kurzwellensenders wird Funkfreunden ohne besondere Schwierigkeiten erteilt, nur muß die Gewähr geboten werden, daß der normale Rundfunk sowie der übrige amtliche Funkdienst nicht gestört werden. Aus diesem Grunde bestehen Vorschriften bezüglich der Wellen länge, der Sendeenergie und der Versuchszeiten. Die Gebühren für eine solche Sendeanlage sind nicht höher als die für die Aufstellung eines Empfangsapparates, nur unterliegt die Anmeldung eines Sendegerätes einer einmaligen Stempelgebühr. Die staatliche Telegraphenverwaltung sorgt in jeder Weise für ihre Rundfunkhörer. Das gilt insbesondere bezüglich der Beseitigung von Empfangsstörungen. Staatliche Rundfunk=Inspekteure bereisen regelmäßig alle Teile des Landes und spüren mittels Peilempfänger die Rückkopplungsstörer auf. Sind solche„Störenfriede" festgestellt, so werden sie auf ihre„Missetaten" freundlichst aufmerksam gemacht und— in der Behandlung ihres Gerätes zwecks Vermeidung weiterer Störungen gewissenhaft unterwiesen. Soweit es nur irgend möglich ist, beseitigen diese Inspekteure auch die Störungen, Emil Wegener Werl i. Wests. Vellson#sbrage 92 Fachgeschäft für Radio. Apparate und Ersatzteile Ladestation für Radio= und Auto Batterlen Platten, Radeln eke., Elektr. Heiz= u. Kochapparate, Glühlampen etc. die von Motoren und ähnlichen elektrischen Anlagen verursacht werden. Für die geringe Gebühr von nicht ganz einer Mark im Monat— wovon noch ein Teil an die private Programmgesellschaft abgetreten werden muß— leistet die schwedische Telegraphenverwaltung im Dienste ihrer Hörer anzuerkennend viel. Die Rundfunkprogramme der schwedischen Sender werden von einer privaten Aktiengesellschaft, der„Aktiebolaget Radiotjänst", zusommengestellt und ausgeführt. Im Gegensatz zu Deutschland hat diese Programmgesellschaft keine Verpflichtungen hinsichtlich der Verzinsung und Amortisierung Das neue Programm: Rundsunk=Programm aus den Senderäumen Köln, Düsseldorf. Münster, Dorlmund und Elberfeld. Sender: Langenberg 468,8:=Münster 250; Aachen 400; Köln 283. Sonntag, 5. August. 8.15: Olly Wirtz=Koort: Lauten= und Gitarrenunterricht. 8.35: A. Dormanns, Esperantounlerricht. O 9: Evangelische Morgenfeier. Leitung: Pastor Schmidt, Brackel. Ansprache: Pastor lic. theol. Flemming, Mitw.: Helma Stewen (Sopran), A. Posewski(Violine), Evangel. Kirchenchor DortmundBrackel, W. Bräuer(Klavier). e 11: F. Worm: Wert und Ehre der deutschen Sprache.# 11.40: Dr. Mondorf: Steuerfunl. B 12.15: Michel: Erlebnis der deutschen Landschaft in eigenen Dichlungen. o 13: Funkkapelle(Leitung: Eysoldt). Jos. Kastert(Viol ne. O 14.30: A. Stecher: Funkliteratur. O 15: Schachfunk. B 15.30: W. Hülser: Bachs„Wohltemperiertes Klavier". o 16.20: Uebert des Großen Preises von Horst von der Pferderennbahn HornEmscher. Sprecher: Probst. o 16.40: Konzert. Leitung: Ey o.d. 0 Dazwischen: 17: Stadion Hamborn: Goldener Pokal der Sa: Hamborn für Motorräder. 17.45: Stadion Hamborn: Motolr Herausforderungskampf. Marurana(Italien)— Rüttchen(Erlelenz. e 18: Dichterstunde Jakob Schaffner. 18.35: Dr. Jaro Jaretzli: Bücherdiebe aus Leidenschaft. 19.05: G. Hölscher: Streifzüge ins Bergische Land. A 19.30: H. Efselsberg: Ein Jahr Arbeitsgerichts gesetz. 9 20: Messehalle Köln: Fest=Konzert aus Anlaß des 11. Verbandstages des Verbandes der Gemeinde= und Staatsarbeiter Deutschlands. Mitw.: Domorganist Prof. Bachem(Orgel); die Freie Chorvereinigung(Drigent: H. Nikolin), Funkorchester(Leitung: Dr. Buschkötter). Ansprache: Gewerkschaftssekretär Hoffmann.— Hände!: Orgelkonzert in B=dur.— Wagner:„Vorspiel zur Oper„Die #le stersinger von Nürnberg".— Schubert: Die Einsiedelei: Die Nacht: Sinfonie H=moll Unzollendetes.— Bach: Toccata in D=mo und Fuge.— Schumann: Ouv.„### Lebensfreude".— Wendel: Feldeinsamkeit.— Würz: Hochsommerabend.— Weber=Weingartner: Aufforderung zum Tanz.— Strauß: Accelerationen=Waizer.— Heinrichs: Volk. e Anschl.: Meldungen. Nachtmusik und Tanz. Montag. 6. August. 12.10: Mechanische Musik. o 13.05: Kapelle Mariy Iseglio.— 16.15: Marie Theres van den Wyenbergh: Die Hausfrau und die Technik. o 16.55: W. Bierotte: Gedichte. aus den Legenden der„Guten Jeanne“. o 17.35: Chr. Leden: leber Kiwatins Eisseldern. Drei Jahre unter kanadischen Eskimos. o 18: Musikpavillon der Pressa: Koniert des Pressa=Sinsonie=Orch. o 19.15: Sonderbericht über die olympischen Spiele. m 19.20: Lektor Dr. Beinhauer: Spanische Unterhaltung. 19.45: Frau Hochecker: Bedeutung von Kindheitserlebnissen für das spätere Leben. O 20.15: Ansichtskarten von einer Europareise. Sprecher: F. K. Hoefert. Funkorch.(Leitung: Kühn). d'Albert: Ouv. zur„Abreise“. — Kartengrüße: Hoefert.— Rilke: Petersburg.— Tschaikowsky: Troika.— Biörnson: Norwegen.— Grieg: Auf den Bergen.— Heine: Nordsee.— Grieg: Stürmischer Abend an der Küste.— Morgenstern: Nächtliche Bahnfahrt.— Behl: London.— Confrey: Kätzchen auf den Tasten.— Angermayer: Paris:„Offenbach: Pariser Leben.— Musset: Madrid.— de Falla: Andalusischer Tanz. — Mehring: Marseille.— Schramm: Abend in südenropäischer Hafenstadt.— LeFort: Rom.— Franck: Panis angelius.— Dehmel: Capri.— Becce: Erinnerung an Capri.— Nietzsche: Venedig.— Mendelssohn: Gondellied.— Leuholt: Schweiz.— Rossini: Ouv.„Wilhelm Tell“.— Heller; Prag.— Dvorak: Legende.— Daniger: Wien.— Strauß: Wiener Blut.— Eichendorff: Heimweh.# Anschl.: Meldungen. 5 Anschl.: Komertübertr. Dienstag, 7. August, 12.10: Mechanische Musik. C 13.05: Düsseldorf: Konzert des Orchesters Philharmonie. Leitung: Kapellmeister Burchartz. o 16.15: Els Vordemberge: Wer singt mit? Musikalische Kinderstunde. 17.30: H. Conrad: Im Märchenland Indien. o 18: Konzert. Volkstümliche Musik. Ausf.: Funschor, E. Rummel(Klavier), W. Strienz(Baß). Volkslieder. Klaviersoli von Schubert, Schumann, Beethoven. Balladen für Baß von Loewe. O 19: Sonderbericht über die olymvischen Spiele. 19.20: Dr. Lenhausen: Aus Dhan Gopal Muckerdschis„Jugendjahren im Dschunge!“. o 20: Abendkonzert. Funkorch. Leitung: Buschkötter. o Anschl.: Meldungen. Mittwoch. 8. August. 12.10: Mechanische Musik. c 13.05: Münster: Gartenkoniert. Musikchor 2. Batl. Inf.=Regt. 18. Leitung: Obermusikmeister Cellarius. v 15.45:„Dipl.=Ing. Habig: Die Elektrizität im Haushalt.o 16.30: Lesestunde Dr. Karl Pempelfoxt. O 17.30: Aus Recht und Praxis der Wohlfahrtspflege. Kanonikus Dr. Lenne: Das Pflegekind und die Kleinkinderanstalten. 18: soologischer Garten Elberfeld: Konzert der Vereinigten Städt. Orch. Leitung: Kapellm. Gemünd. o 19.15: Sonderbericht über die olympischen Spiele. m 19.20: W. Gramm: Zur Psychologie des Industrieangestellten. 19.45: G. Hölscher: Streifzüge ins rheinische Land: Das Ahrtal. o 20: Plakate. Hörszenarium von Mar Ophüls. e Anschl.: Meldungen.# Anschl.: Kapelle Cl. Spindler. Donnerstag. 9. August. 12.10: Mechanische Musik. 13.05: Kapelle Clemens Spindler. v 16.45: Dr. Leyhausen: Aus Dhan Gopal Mudkerdschis„Jugendjahren im Dschungel".* 17.30: Dr. Blumenthal: Lebenskampf und Lebenskunst. 18: Die Entwicklung der Cellosonate vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Ausf.: O. Urack(Cellos. E. Grave(Klavier). Werke von Pasqualini Bach, Locateln, Marmi, Marcello. c 19.15: Sonderbericht über die olympischen Sriee.v 19.20: Dr. Berger: Schiffbruch im nördlichen Eismeer. o 19.45: Privatdozent Dr. Netz: Berühmte Männer der Tehnik. o 20.15: O Täler weit. o Höhen. Eine Erinnerung an Eichendorff. Mitw.: Frida Bauer(Sopran), Kammersänger, Troitzsch (Pariton), Frau Kabisch=Langhammer(Harfe), M.G.V. QuartettD'e ein„Beithoven“, Hornquartett und Frauenchor, Dr. Fröhlich (Klaner). Leitung: Castelle. Mendelssohn: Der Jäger Abschied. — Nun geht das Wandern an: Vom Grund bis zu den Gipfeln; Seemanns Abschied: Der letzte Gruß: Im Abendrot; Durch Feld und Buchenhallen.— Schumann: Mondnacht; Dein Bildnis wunderRingnalda. Weitere Junk=Programme folgende Seite. Suppins und Klarinett, Die Glücksritter.— Wolf: Der Freund; Das Ständchen: Der wandernde Student: Der Schreckenberger.— An die Freunde.— O Täler weit, o Höhen.# Anschl.: Meldungen. o Anschl.: Nachtmusik und Tanz. Leitung: Ringnalda. Freitag. 10. August. 12.10: Mechanische„Musik. c 13.05: Mittagskoniert. Leitung: Graef. o 16: A. Silbergleit: Aus den Büchern des Kaisers Wutai. Rezitationen: Gad Shelaso.c 16.50: Jugendsunk. Lieder= und Märchenstunde. Mitw.: Lore Schröter Kinderlieder); Horstgünther Schnell(Klavier). o 17.35: Dr. Lempertz: Humor und Satire in der Kunst. c 18: Musikpavillon der Pressa: Konzert des Pressa=Sinfonie=Orch. 19.15: Sonderbericht über die olymvischen Spiele.v 19.20: Dr. Luesse: Streifzüge im Autorecht. o 19.45: M. Charlier: Die Notwendigkeit arbeitsmarkt= und berufspolitischer Maßnahmen. Eine entwicklungsgeschichtliche Studie. 20.10: Düsseldorf: Lustiger Abend. Hans Müller=Schlösser. Kirmes!# Anschl.: Meldungen. o Anschl.: Konzertübertr. 2# 11. Samstag, 11. August. 12: Reichstagsgebäude, Berlin: Offizielle Verfassungsfeier der Reichsregierung, Gluck=Schumann:„Festgesang. — Rede: Prof, Dr. Radbruch.— Marschner: An Deutschland.— Ansprache: Reichskanzler Herm. Müller. 13.05: Mittagskomert. Leitung: Kapellmeister R. Fabian. o 16.30: Deutsche Welle: Dr. Eismann: Die Beamtenfachpresse des Auslandes. O 17: Frauenstunde: Ludwig Voß: Das Gas im Haushalt. 18: Gartenkonzert. Dusseldorfer„Konzertvereinigung, Leitung: Kapellm. Ebert. D 19.15: Sonderbericht über die olympischen Spiele. v 19.20: H. Wendel: Vom Einfluß der Arbeit uno der Technik auf die Sprachbildung: o 19.45: Dortmund: Westfälische Stunde. Erich Grisar: Jugenieure. Am Martinofen und andere eigene Dichtungen. v 20.30: Staatsoper Berlin, Am Platz der Republik: Verfassungsfeier der Reichsregierung, der Preuß. Staatsregierung und des Magistrats Berlin. Mitw.: Berliner Philharmonisches Orchester(Leitung: W. Furtwängler), Kittelscher Chor(Leitung: v. Baußnern). Händel: Concerto grosso für Streichorchester.— Bruckner: Der 150. Pfalm für Soli, Chor und Orchester.— Ansprache des Herrn Oberdürgermeister: Böß.— Hymnus zur„Verfassungsfeier Waldemar v. Baußern. o 21.30: Konzert des Funkorch. Leitung: Buschkötter. Beethoven: Ouv. Weihe des Hauses: Klavierkonzerk G=dur; Sinforie Cmoll. 5 Anschl.: Meldungen.# Anschl.: Nachtmusik und Tanz.„Leitung: des in den Sendern selbst angelegten Kapitals, bekommt dafür aber nur 33 v. H. der eingehenden Gebühren für ihre be sonderen Zwecke. Die Programme wecden nach den in fast ganz Europa maßgebenden Gesichtspunkten aufgestellt; sie dienen sowohl der Unterhaltung wie der Belehrung. Als Sendespiele kommen FFEANTTN urrewerr Kröger& Droege Ruhrst. Meschede Ru1 178 Radio-Anlagen. Einzel-Teile zum Selbstbau Akkumulatoren- Ladestation. Elektrische Anlagen jeder Art. Beleuchtungskörper. * 2 Ankerwickele:+ 2 vor allen Dingen Bühnenwerke der Welt=Literatur in Betracht, die für den Rundfunk bearbeitet werden. Auch das eigens für den Rundfunk geschriebene Hörspiel hat im schwedischen Programm seinen Platz. Als Uebertragung findet sich vor allem die Oper, die aus dem Königlichen Opernhaus in Stockholm übernommen wird, dagegen werden eigene Opernaufführungen im Senderaum nur von Zeit zu Zeit veranstaltet. * Eine Prüflampe Als Leitungsprüfer läßt sich mit Vorteil eine Prüflampe verwenden, die sich jedermann aus einer alten Taschenlampe selber herstellen kann. Das Gerät dient dazu, Leiter aller Art daraufhin zu prüfen, ob sie Unterbrechungen aufweisen. Auf einem Grundbrett werden befestigt die Taschenlampenbatterie, die Virnenfassung und zwei Anschlußklemmen. Mit Draht stellt man Verbindungen her von dem einen Pol der Batterie zur Lampenfassung, vom anderen Pol der Batterie zu einer Anschlußklemme, von der zweiten Anschlußklemme zu dem noch freien Pol der Fassung. An jeder Anschlußklemme wird ein Litzendraht befestigt, der am freien Ende einen Stecker hat. Bei der Untersuchung berühren die Stecker Anfang und Ende des auf Stromfähigkeit zu prüfenden Leiters. Man wird den Litzendrähten also eine dem Verwendungszweck entsprechende Länge geben. Ist der zu prüfende Stromweg nicht unterbrochen, so leuchtet beim Anlegen der Strecker die Lampe in der Fassung aus. Wertvoll ist das Gerät z. B. bei der Prüfung von Spulen; hier wird die Unversehrtheit der Windungen. Abgriffe und Anschlüsse leicht festgestellt. Versagt der Empfang, so wird der Teilnehmer, anstatt planlos diesen und jenen Teil des Empfängers zu untersuchen, mit Hilfe der Prüfrichtung die Stromwege schrittweise von Kontakt zu Kontakt durchprüfen. Der Fehler ist auf diese Weise in kürzerer Zeit und mit größerer Sicherheit zu finden. Bei der Berührung der Schaltteile ist darauf zu achten, daß der Stecker metallisch blanke Stellen berührt, nicht solche, die etwa mit farblosem Lack überzogen sind, der isolierend wirkt. * Regeneration von tauben Köhren Taube Röhren, d. h. solche, die keine Emission mehr haben, kann man auf folgende Weise wieder brauchbar machen: Man erhitzt die Röhre etwa in der Gegend des Heizfadens in stetem Drehen über einer Gas= oder Spiritusflamme, bis man das Glas noch mit der Hand anfassen kann. Es werden sich helle Flecke bilden durch teilweises Verschwinden der Verspiegelung. Nun setzt man die Röhre in die Audionfassung und schaltet die Batterien usw. an. Je nach der Eigenschaft der Röhre und dem Grad der vorhergegangenen Erwärmung setzt die Emission sofort oder in 2 bis 3 Minuten ein und kommt häufig auf den fabrikneuen Grad. Ganz sicher ist dieses Verfahren selbstverständlich nicht, aber man wird ja nicht viel vermissen, wenn die taube Röhre„krank" geblieben ist. Besestigung von Skalenknöpfen. Die Befestigung der Drehknöpfe auf den Achsen der Heizwiderstände. Drehkondensatoren usw. gelingt nicht immer in befriedigender Weise. Der Knopf sitzt oft schief oder nicht fest genug. Ein Verfahren, das sich gut bewährt hat, ist das folgende. Benötigt wird ein Handkörner. Er kann aus einem Uhrmacherschraubenzieher in der Weise hergestellt werden, daß man ihm eine Spitze mit einem Winkel von 60 Grad anfeilt. Die Achse wird in die Anfangsstellung gebracht, der Knopf. entsprechend ebenfalls in Anfangsstellung, wird aufgesetzt, die Madenschraube eingesetzt und mit einem passenden Schraubenzieher leicht angezogen. Man sollte hier wie stets Schrauben nur mit genau passenden Schraubenziehern behandeln. wird der Knopf wieder abgenommen. In der Achse hat sich die Stelle, an der die Madenschraube angriff, abgezeichnet. Hier wird der Körner angesetzt und mit ihm eine Vertiefung von einem halben Millimeter gebohrt. Der Knopf kommt jetzt wieder an seine Stelle auf der Achse, und die Maden schraube wird eingedreht. Sie greift tietung ein und hält ausgezeichnet. * in die geschaffene VerBesehlsmäßiger Spulenabgriff Soll an einer aus isoliertem Draht gewickelten Spule veränderlicher Abgriff hergestellt werden, wie er zuweilen zur Ermittlung der elektrischen Mitte der Spule notwendig ist, so kann man folgende Methode anwenden, die fast keine Kosten erfordert. Man befestigt neben der Spule eine Holzleiste so, daß sich eine Sicherheitsnadel zwischen ihr und der Spule einklemmen läßt. Die Spitze der Nadel wird nach der Spule zu umgebogen; sie dringt durch die Isolierung des Drahtes hindurch und gibt guten Kontakt. An die Nadel wird der Draht angelötet, der den Abgriff mit der Schaltung verbindet. * Eine aufsehenerregende Patenterteilung In einer bekannten englischen Fachzeitschrift wird die " interessante Mitteilung gemacht, daß dem Generaldirektor der Freed Eisemann Radio Gesellschaft, Josef Freed, ein Patent auf die Erfindung des Ueberbrückungsblocks für die Anodenspannungszuleitung bei Rundfunkgeräten erteilt worden ist. Allgemein herrschte die Ansicht vor, daß diese Erfindung vollkommen Allgemeingut wäre. Nunmehr ist sie entgegen dieser Ansicht gesetzlich festgelegt worden, sodaß jeder Apparat, der mit einem solchen Kondensator ausgestattet ist, eine Patentverletzung bedeutet. * Gründung einer Internationalen katholischen Rundsunk Kommission Im Rahmen der Internationalen Katholischen Woche in Köln wurde— im Hinblick auf die große Bedeutung des Rundfunks für das geistige Leben der Völker— von den Vertretern zahlreicher Länder eine Arbeitsgemeinschaft unter dem Namen „Internationale Katholische RundfunkKommission(IKR) gegründet, die ihr ständiges Büro in Köln, Dagobertstr. 79, eröffnet. Zum Präsidenten der Kommission wurde Pfarrer Perquim O. P., Amsterdam, zum Generalsekretär und Leiter des Büros Direktor Marschall, Köln, gewählt. Jedes beteiligte Land entsendet einen Vertreter in die Kommission. * Rundfunk=Programnt Leipzig(365.8), Dresden(275,2). Sonntag. 5. August., 8.30: Uebertr. des Frühkonzertes aus Bad Kösen. o 9: Morgenfeier. Mitw.: Dorothea Schröder(Gesang), Mar Krämer(Violine), P. Bittner(Oboe). Flügel: F. Sammler. o 11: Uebertr. des Kurkonzerts aus Bad Elster. Ausgef. vom städt. Orchester Plauen. Leitung: Kapellmeister Dr. Cremer. B 12: Christian Leden: Aus dem Leben des Eskimos. O 12.30: A. Rösch: Kommunale Wohnungsfürsorge. 13: Dr. Arland: Krankheitsmerkmale im Getreide. 13.30: Erich Heeger:„Geflügelfarm. o 14: Stimmen der Auslandspresse. 14.15: Sprachecke des Deutschen Sprachvereins. m 14.30: Konzert. Dresdner Funkkapelle. Dirigent: G. Agunte. Aus der Jahresschau. c 15.30: Aus der Weltliteratur. Geoffrey Chaucer: Canterbury=Geschichten. Rudolf Bramante(Rezit.). 16.30: Volksmusik. Mitw.:„Marga GrunerKunad(Lautenlieder), Herm. Kunze(Bandonion), Leipziger Hermann= Zitherquartett. 6 18.15: Bekanntgabe der wichtigsten Ergebnisse von den Olympischen Spielen. 18.30: Priv.=Doz. Dr. Wetzel: Die Tier= und Pflanzenwelt des Hochgebirges. o 19:Edgar Niemann: Durch Kärnten und Steiermark. 19.30: Im Kugelhaus. Lustiges Hörspiel in einem Akt von Richard Blasius. Spielleitung: Carl Blumau. Pers.: August Lehmann; Rosalie, seine Frau; Pietzsch; ein Aufseher; ein Kellner. Ort der Handlung: Vor und in dem Kugelhaus der Dresdner Ausstellung„Die technische Sladt“. e 20: Bunter Abend. o 21.45: Auf nach Salzburg! Sprecher: Wilheim Engst. o 22:„Serenade“. Wiener Philharmoniker. Dirigent: Dr. Paumgartner. Mozart: Marsch.; Serenade. o 23.30: Tanzmusik. Uebertr. aus Wien. Montag. 6. August. 14.30: Konzert. Dresdner Funkkapelle. Aus der Jahresschau. o 16.30: Konzert. Leipziger Funkorch. Dirig.: Dr. Duske. A 19: Stadtrechtsrat Heymann: Wohnungsfürsorge des Auslands und ihre Fingerzeige für Deutschland. A 19.30: Reg.=Baumeister Richter: Technische Bauten in den Alpen. v 20.15: Steila. Ein Trauerspiel von W. v. Goethe. Spielleitung: J. Krahe. Pers.: Stella: Cäcilie, anfangs unter dem Namen Madame Sommer; Fernando: Lucis: Verwalter; Postmeisterin;Annchen; Postillon. o 22: Pressebericht. o 22.15: Nachtmusik. Dresdner Funklapelle. Dirigent: Dr. Duske. Dienstag, 7. August. 15: Konzert. Dresdner Funkkapelle. Aus der Jahresschau.# 16.30: Konzert. Leipziger Sinsonie=Orch. 18.05: Frauenfunk. Frau Hertha van Delden: Die Frau und der Tanz. o 19: Dr. Seifert: Kitsch und Kunst. 19.30: Dr. Hoffmann: Die Internationale Urheberrechts=Konferenz, Rom. c 20.15: Fabeln in Wort und Lied. Mitw.: Lotte Meusel(Gesang), E. Schönant (Rezit.). Flügel: Simon. Wittig: Der Zeisig.— Zilcher: Eichvorn und Wind.— Weingartner: Die zwei Gänse.— Reger: Spaz und Spätzin.— Der Hahn, die Katze und das Mäuschen: Die Fliege und die Ameise: Der Hahn und der Fuchs; Der Müller und sein Sohn: Die Hornissen und die Bienen; Jupiter und die F.o####— Grünberg: Maus und Eichbaum.— Die Krähen.— Maiheen: Huhn und Karpfen.— Der beladene Esel: Der Wolf in Hitnkleidern: Der Aal und die Schlange: Der Esel und der Löme auf der Jagd: Der Keller und die Eule.— Mahler: St. Ansenus z. Padua Fischpredigt.— Lob des Hohen Verstandes. B 21.15: Sologesänge und Duette. Mitw.: Gertrud Gehbe(Sopran), Kammersänger Zottmayr(Baß), Th. Blumer(Klavier). o 22.30: Funkbrettl. Mitw.: Lene Eichler(Brettllieder), Martina OttoMorgenstern(Heitere Prosa und Verse), Wilh. Engst(Humor, W. Löbe(Gesang) und das Leipziger Funkorch. Sprecher: Engst. e 15: H. Oeser: Einführungslehrgang in das Lasenspiel. 15.35: Wi er und Börse,# 1e; Einführungslehrgang in das Laienspiel. o 16.30: Ober=Studiendir. Prof. Werner: Deutsche Lande und ihre Sagen. 9 17: Hamburg: Kompositionen Maximilian Heidrich. e 18: Kom.=Rat Kithil: Die volks= und weltwirtschaftliche Bedeutung der Spielwarenindustrie. 18.30: Dr. Privat: Deutsches Volkstum. c 18.55: Techn. Lehrgang. Min.=Rat Dr. Flatow: Arbeitsrecht. 19.20: Prof. Dr. Mersmann: Einführung in das Verstehen von Musik. o 20.30: Berlin: Heine=Schumann. Mitw.: F. Roloft(Rezit.), C. Bronsgeest(Bariton). Anschl.: Pressenachrichten. o 22.30: Berlin: Von der Waterkant. Mitw.: H. Rottenstedt(Tenor), Guttmanns Sinfoniker. Deutsche Welle. Donnerstag, 9. August. 6: Gymnastik. O 12: Dr. Berger:„Naturkundliche Zwiegespräche. v 12.25: Studienrat Thiel und Studienrat Scheiffler: Kräfte der Natur im Licht der Physik. o 15: Frauenstunde. Tomatenverwertung.# 15.35: Wetter und Börse. v 16: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. v 16.30: Dr. Privat: Deutsches Volkstum. o 17: Berlin: Klarinette und Fagott. m 18.30: Ober=Studiendir. Prof. Werner: Deutsche Lande und ihre Sagen. v 18.55: Dr. Krause: Wie muß der Landwirt den Handelsteil einer Zeitung lesen? o 19.20: Dipl. Hdl. Dr. Wieg: Die Maschine als Helferin im Laden und Büro. c 18: Min.=Rat Soldschmidt: Gesetzgeberische Probleme des Hausgehilfenrechts. o 20.30: Quer durch die Berliner Operette. Berliner Funkorch. Mitw.: Frida Weber=Fleßburg(Sopran) und Alex. Fleßburg(Tenor). o Anschl.: Pressenachrichten. v 22.30: Tanzmusik. Kapelle Kermbach. Deutsche Welle. Freitag, 10. August. 6: Gymnastik. S 15: Geh. San.=Rat Dr. Moll: Gibt es ein Hellsehen? o 15.35: und Börse. v 16: Berufsberater Sachtleben: Der Fleischer. o 16.30: Prof. Dr. Großmann: Chemie und Weltwirtschaft.* 17: Leipzig: Dresdner Funkkapelle. v 18: Dr. Reichert: Der Stahltrust. o 18.30: Englisch für Fortgeschrittene. 18.55: Techn. Lehrgang. Frau Reg.=Gewerberat Dr. Crüger: Gewerbehygiene im Betriebe. 19.20: Wissenschaftl. Vortrag für Zahnärzte. 6 20: Dr. Kurt Baschwitz: Die öffentliche Meinung. 20.30: Dr. Berger: Technit und Handwerk im Altertum. o 21: Dr. Rode: Drei Studenten im Auto quer durch Amerika. o 22: Berlin: Pressenachrichten. o 22.30: Hamburg: Nachtkonzert. Deutsche Welle. Sonnabend, 11. August. 6: Gymnastik. O 12: Uebertragung der offiziellen Versassungsfeier aus dem Reichstag. o 15: Dr. Dürre: Friedrich Ludwig Jahn. o 15.35: Wetter und Börse. o 16: Friedrich Ludwig Jahn. c 16.30: Dr. Eismann: Die Beamtenfachpresse des Auslandes. o 17: Hamburg: Konzert des Rostocker Lehrergesangvereins. 18: Gust. Ad. Classe: Aus dem Leben eines Leuchtturmwärters. c 18.30: Rud. Großmann: „Coue.“ o 18.55: Prof. C. Grabau: Das Duett. o 19.20: E. Goethe und Carl August.“ 20.30: Berlin: Uebertragung aus der Staatsoper Am Platz der Republik: Verfassungsfeier der Reichsregierung, der Preuß. Staatsregierung und der Stadt Berlin. e Anschl.: Unterhaltungsmusik. Kapelle Heinz Lagosch.# Anschl.: Pressenachrichten. 22.30: Tanzmusik. Kapelle Dejabela. Rundfunk=Programm Frankfurt(428,6), Kassel(252,1). Stimmen im Der Lautsprecher als Retter vor dem Königstiger. Von Paul Ankermann. Wenn man sich auf der Fahrt von Kalkutta nach Singapur befindet, soll man sich nicht sonderlich anstrengen. Hitze und das Beispiel der Ostasiaten sorgen dafür, daß jeder Versuch, sich temperamentvoll zu zeigen, mit einem vollen Mißerfolg endet. Ein gütiges Geschick hatte uns einen kühlen Raum beschert. Da saßen wir nun am Morgen, Mittag und Abend, in leuchtenden Tropenanzügen, erzählten Geschichten aus unserm Leben, ein Abenteuer folgte dem andern. Tigerjagden, deren Gefährlichkeit ans Wunderbare grenzte, Elefantenjagden, bei denen die Erzähler gerade noch mit dem Leben davon kamen. Abenteuer mit chinesischen Räubern, die vom Heldenmut der Hauptbeteiligten nur so trieften, alles, was an Garn vorhanden war, wurde gesponnen. Schließlich sprachen wir auch von den letzten Errungenschaften des Westens und ihrem Einfluß auf den Osten, von dem Siegeszug der Schreibmaschine und ihrer Anwendung auf chinesische Schriftzeichen, vom Flugzeug, von der drahtlosen Telegraphie und Telephonie, vom Radio. Es war Herr Martineau, Chef der Zentralverwaltung von Hanoi, der schließlich von einem paradiesischen Gebiet in Annam, der Provinz Quang=Nam sprach, und dem wir mit Interesse zuhörten. Es ist ein wenig bekanntes, und doch gerade für Ostasienfahrer anziehendes Land. Große, wohlhabende Dörfer liegen inmitten endloser Reisfelder. Dahinter in den Bergtälern liegen Siedlungen von Stämmen, die selten einen Weißen sehen, selten mit westlicher, Kultur in Berührung kommen. Es ist das Land der Höflichkeit, der zeremoniellen Verbeugungen vor allem, was„groß"und„erhaben" ist. Es ist das Land, wo der Wohlhabende sich auf überdachtem Ruhelager von vier Dienern durch die Straßen tragen läßt, während ein Vorläufer den Namen, den Stand und die große Bedeutung des Mannes mit lauter Stimme verkündet. Wie man an einer solchen alten Tradition mit aller dem Orientalen eigenen Zähigkeit festhält, so verehrt man auch die Gottheit noch in der gleichen Weise, wie es vor Tausenden von Jahren geschehen ist. Man hat lokale Gottheiten. An der Hauptstraße stehen kupferne Schalen, auf denen Abend für Abend den Göttern wohlriechende Opfer dargebracht werden. Das schützt das Dorf oder das Städtchen vor Krankheiten und besonders vor dem Herrn der Dschungel, dem Tiger. In jenem abgelegenen Teil der Welt hatte Herr Martineau mit fünf Touristen Halt gemacht. Warum sollte man nicht Tiger jagen! Man hatte die berühmten„Kmer“ Ruinen zu Ankhor. in Kambodscha besucht und war auf dem Wege nach Tonkin. Der Gouverneur freute sich, einer europäischen Gesellschaft seine Aufwartung machen zu können, denn es kamen selten Reisegesellschaften auf dem uralten Mandarinenweg ins Land. Er lud daher die ganze Gesellschaft ein, die Abende in seinem Palast der am Rand des großen Waldes lag, zu verbringen und gern folgte man der freundlichen Einladung. Die Geladenen waren nicht wenig erstaunt, allen Komfort der Neuzeit in den prächtigen Räumen vorzufinden. Selbst ein Radioapparat fehlte nicht. Nach dem Essen auf der Terrasse stellte der Hausher den Lautsprecher ein, da es aber noch zu früh für die Uebertragung war, kam bald eine Unterhaltung in Fluß. Eine englische Dame versuchte Herrn Martineau krampfhaft davon zu überzeugen, daß England eben doch das erste und beste Land der Welt sei.— Der Amerikaner blättert in seinem Reiseführer.— Plötzlich verstummte wie auf einem Schlag jegliches Gespräch. Auf der Türschwelle stand ein massiver Tiger, der, vermutlich selbst erstaunt über eine solche, wie zu Stein erstarrte Ansammlung menschlicher Beute, scheu umherblickte. Die anwesenden Damen waren totenblaß geworden, die Männer, ihrer Hilflosigkeit bewußt— es war keine einzige Waffe zur Hand— wußten nicht was beginnen.— Eine, vielleicht zwei Minuten dauerte das unheimliche Schweigen, als plötzlich aus dem Lautsprecher die schnarrende Stimme des Ansagers einer französischen Station erklang.„Mesdames et Messieurs“ wir geben jetzt die neuesten Tagesnachrichten bekanni.... Wäre die Lage nicht so gefährlich gewesen, man hätte laut auflachen müssen. Der Tiger. über diese Stimme aus dem Nichts erstaunt, stieß einen unartikulierten Schrei aus, drehte sich um und trottete nach seinem Urwald zurück. Mittwoch, 8. August. 15: Dresdner Funkkav#lle. Aus der Jahresschau.# 16.30: Für die Jugend. Hänsel und Gretel. Märchensendeviel von H. Welker. Musikal. Zwischenspiel: Leipz. Funrorch. ) 1 3. 5 5: M i n i s t e r i a l r a t F l a t o w: A r b e i t s r e c h t. 1 9. 2 5: D r. W e n t e l: u Alpenflug Wien—Venedig. o 20: Arbeitsmarktbericht. 20.15: generliebe. Operette in drei Akten. Musik von F. Lehar. O22.30: achtmusik. Leipziger Funkorch. Dirigent: Dr. Duske. Donnerstag. 9. August. 15: Musikal. Kaffeestunde.# 16.30: onert. Leipziger Funkorch. Leitung: W. Rettich. 18.05: Rechtsunt. v 18.20: Steuerrundfunk. o 19: Zivil=Ing. Woltereck: Die Sicherung des Eisenbahnverkehrs. 19.30: Dr. Sachs: Wirtchaftsrundschau. 20.15: In den Bergen. Mitw.: Guido Schützendorff(Gesang), Leipziger Sinfonie=Orch. Dirigent; H. Weber. Liszt: Aus der„Bergsinfonie“.— Schubert: Aufenthalt: Schäfers Klagelied; Heliopolis.— Schumann: Hochländers Abschied.— Raff: In den Alpen, Sinfonie.— Reger: Friede.— Grieg: Lied am Felsen.— Berger: Bergnacht mit deinem Waldeszauber.— Kahn: Ueber den Bergen.— Raff: Am See. Beim Schwingfest. Abschied. Vier norwegische Volkslieder: Heimreise von der Alp; Aagots Berglied: Ziegenlockruf; Frau Holdas Rut.— Selmer: In den Bergen. o 22: Funkpranger. Freitag. 10. August. 15: Dresdner Funkkapelle. Aus der Jahresschau. 16.30: Dresdner Funkkapelle. c 18.05: Büchermarkt. B 18.55: Frau Gew.=Rat Krüger:„Gewerbehygiene im Betriebe.v 19.25: Dr. Seifert: Kitsch und Kunst. o 20.15: Wander= und Burschenlieder, zur Laute gesungen von W. Kratschmar. o 21: Ferdinand Gregori: Goethes Liebesleben in Charakteristiken seiner Freundinnen und im Gedicht. v 22.15: Nachtmusik. Leipziger Funkorch. Drigent: Rettich. Sonnabend 11. August. 12: Uebertragung der VerfassungsVeier der Reichsregierung im Reichstagsgebäude. Gluck=Schumann: Festgesang.— Rede des Prof. Dr. Radbruch.— Marschner: An Deutschland.— Ansprache des Herrn Reichskanzlers Müller.— Gemeinsamer Gesang des Deutschlandliedes(erste und letzte Strophe). 9 15: Dresdner Funklapelle. Aus der Jahresschau.# 16.30: Leipz. Funkorch. Dirigent: H. Weber. v 18.30: Funkbastelstunde.§ 19: Dr. Rudolphi: Die Lebensbedingungen am Pol. o 19.30: F. Schille: Praktische Winke für den Wochenendler. 20: Friedrich Ludwig Jahn. Zum Gedächtnis seines 150. Geburtstages. Vortrag aus seinem Buch„Deutsches Volkstum“. o 20.30: Staatsover Berlin: Versassungsfeier der Reichsregierung, der Preußischen Stoatsregierung und des Magistrats Berlin. Händel: Concerto grosso.— Bruckner: Der 150. Psalm.— Ansprache des Herrn Oberbürgermeisters Böß. — Baußnern: Hymnus zur Verfassungsfeier. Ausf.: Berliner Philharm. Orch., Bruno Kittelscher„Chor, Dirigent: Prof. v. Baußnern. o 22.30: Berlin: Nachtmusik. Deutsche Welle 1250. Deutsche Welle. Sonntag, 5. August. 6.30: Frühkonzert. des Musikkorps der Kommandantur Berlin. o Gegen 7: Gymnastik. e 9: Stundenglockenspiel der Potsdamer Garnisonkirche. 9.05: Mocgenfeier. Ansprache: Dr. Wenbland. m 11.30: Unterhaltungskonzert. Orchester Mar Roth. o 15: Jens Lützen: Welche Kopierverfahren können angewandt werden. v 15.30: Mitteilungen und praktische Winke für den Landwirt. 15.55: Prof. Dr. Wundsch: Unsere„Fischgewässer als wirtschaftliche„Nutzungsflächen und der Stoffkreislauf in ihnen. m 17: Teemusik. Kapelle Geza Komer. o 18.30: Emy von Vogelsang: Von Frauen und Müttern großer Männer. 19: J. Bunzl: Eine kuriose Reise durch Oberschlesien. m 19.30: Wiedemann: Das deutsche Turnfest in Köln. e 20.30: Volkstümliches Orchesterkonzert des Funkorch. Leitung: Seidler= Winkler. o 22: Salzburg: Uebertragung aus dem Residenzhof: Serenade. Mozart=Marsch. Harfner=Serenade. Ausf.: Wiener Philharmoniker. Leitung: Dir. Dr. Baumgartner. Welle. Montag, 6. August. 6: Gymnastik. 12: Englisch für Schüler. v 15: Frl. Günther: Haltbarmachung von Gemüse und Obst im Landhaushalt mit Angabe von bewährten Rezepten. o 15.35: Wetter und Börse. O 16: Englisch(Kulturkundlich=literarische Stunde). 16.30: Dr. Schulte: Die praktische Psychologie als helfende Macht im Beruf und Leben. o 17: Berlin: Gitaxre=Kammermusik. o 18: Bücherstunde. Drei Meister: Frank, Süßkind, Schikele. 18.30: Englisch für Anfänger. 18.55: Dr. Hoffmanz; Grünlandfragen. o 19.20: Min=Rat Dr. Flatow: Rostock(Zither), R. Rehder(Trompete), Berliner Funkchor. 6 Anschl.: Pressenachrichten. Deutsche Welle. Dienstag. 7. August. 6: Gymnastik. O 12: Französisch für Schüler. v 12.25: Rektor Karselt: Praktisches Rechnen. O 15: Nose Julien: Mode und Nasse. O 15.35: Wetter und Börse. v 16: Aus dem Kultusministerium.# 16.30: OberStudiendir. Prof. Werner: Deutsche Lande und ihre Sagen. B 17: Leipzig: Sinfonie=Orch. 18: Dr. Nestriepke: Das Volkstheater: Von der Schmiere zum Wandertheater.# P. Westheim: Erfolgreiche und verkannte Maler. v 18.55: Dr. Günther: Das Innere der Erde, O 20.30: Berlin: Alte Meister. Berliner Funkorchester. Dirig.: Seidler=Winkler. Mitw.: J. Schwarz(Flügel). Werke von Bach de Lully, Ditters v. Dittersdorf, Bach=Busoni, Mozart. o Anschl.: Pressenachrichten. Deutsche Welle. Mittwoch, 6: Gymnastik. u 12: Prof. Dr. Adam und Rektor Lorentz: Sauberkeit. m 12.30: Mitteil. d. Reichsstädtebundes. v 12.40: Mitten.. Verb. d. preuß. Landgemeinden. Sonntag, 5. August. 8: Morgenfeier, veranstaltet von der epangel. Landeskirche Hessen=Kassel. Mitw.: Rud. Buchner(Baß), Gemischter Chor und Posaunenchor Kassel=Bettenhausen.# 11: Elternstunde. Rektor Wehrhan: Die kleine Klatschbase.# 12: Aus den Werken von Peter Hiller. Vorlesung von Fr. Ettel.# 13: Landwirtschaftskammer Wiesbaden. m 15: Jugendstunde. Kasverl= tante Liesel Simon: Der Nattenfänger von Hameln. o 16: Funkorch.: Konzert. 17: Stunde des Rhein=Mainischen Verbandes für Volksbildung.A 19: Orgelkonzert. Ausf.: Fr. Petersen, Wiesbaden. 6 20: Aktueller Sportbericht von der Amsterdamer Olympiade. O 20.30: Funkorch.: Konzert.# Anschl.: Gastspiel der Nelson=Revue. Montag. 6. August. 15: Studien=Musik. 15.40: Aus dem Roman„Ivanhoe“ von Walter Scott. o 16.35: Funkorch.: Alte Tanzmusik.o 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.# 18.30: Dr. Ehrhardt: Der Rhönsegelflug=Wettbewerb 1928. 6 19: Beamten=Fortbildungskursus. Privatdozent Dr. Neumark: Die wirtwirtschaftliche Zusammenschlußbewegung. 19.30: Englische Literaturproben. o 19.45: Englischer Unterricht. 20.15: Stuttgart: Bunter Abend. Fahrendes Volk. oAnschl.: Kassel: Flöten=Konzert. Krieger: Ouv. und Suite aus„Lustige Feldmusik“.— Quanz: Konzert für Flöte und Orchester.— Bach: Sinfonie in G=dur. Ausf.: Alfred Lichtenstein(Flöte), Funkorch. Dienstag. 7. August. 12.30: Kassel: Mittagskonzert des Funkorch. 5 15.40: Aus dem Roman„Maler Nolten“ von Eduard Mörike. o 16.35: Konzert des Funkorch.: Französische Opern. Mitw. Frederic Bittke(Bariton). o 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 13.30: Kassel: Fritz Michel: Landschaft— Dichtung— Menschheit. Aus eigenen Dichtungen. v 19.15: Funkhochschule. Dr. Riffahrt: Was soll die Hausfrau beim Lebensmitteleinkauf beachten? m 19.45: Schachstunde. o 20.15: Bad Soden: Sinfonie=Konzert des Kurorchesters. Beethoven: Leonoren=Ouvertüre.— Liszt: Konzert in F=dur.— Dvorak: Sinfonie in E=moll„Aus der neuen Welt“. Leitung: Kapellmeister„Willy Gorges. Mitw.: Dr. Bormann Klavier). o Anschl.:„Gesangs=Konzert. Ausf.: Dr. K. Bayer. Flügel: R. Merten. Darauf: Schallplatten=Konzert. Walzer=Abend. Mittwoch, 9. August. 12.15: Französisch, vorgetragen von Frl. R. Kleeberg. o 15: Jugendstunde. Rektor Wehrhan: Lehrlingsleben in der Zunstzeit. 15.40: Bücherstunde. 16.35: Funkorch.e Operetten. Musikal. Leitung: Kapellm. Merten.# 18.15: Vereinsnachrichten. Mitteilungen.# 18.30: Rektor Schiller: Zum 150. Geburtstag von Friedrich Ludwig Jahn. o 19.15: Senckenberg=Viertelstunde. kand. geol. H. Mathern: Einige deutsche Eisenerzlagerstätten. o ·19.30: Französische Literaturproben. 19.45: Französiicher Unterricht. o 20.15: Das süße Mädel. Operette in drei Akten von H. Reinhard. Musikal. Leitung: Kapellm. Merten. Spielleitung: A. Resni. Donnerstag. 9. August. 13.30: Kassel: Funkorch.: Aus neueren franz. Opern. u 15: Jugendstunde.„Mittelschullehrer Ad. Hering: Das Kabel. o 15.40: Aus den Novellen von Nicolai Gogol. o 16.35: Funkorch.: Italienische Opern. Mitw.: H. Müller=Daum (Tenor). o 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. v 18.30: Kassel: Frau M. Meißel: Ratschläge für Mutter und Kind. o 18.45: Chefredakteur Paquin: Blitzlichtaufnahmen aus dem parlamentarischen Leben und Treiben. o 19.15: A. Böhmer:„Interessante Fortpflanzungsgeschäfte bei Fischen. o 19.45: Esperanto=Unterricht. 9 20.:5: Ueber die Kraft.(1. Teil., Drama von Biörnstierne Piörnson. Spielleitung: Ben Spanier. o Anschl.: Kassel: MilitärKonzert. 3. Batl. des 15. Preuß. Inf.=Regt. Kassel. Musikol. Leitung: Obermusikmeister Steinkopf. Freitog, 10. August. 13: Schallplatten=Koniert. Märsche. O 15: Franisurt: Rektor Ferd. Hürten: Wertheim a. M.— Kassel: Mittelschullehrer Hausli: Der Reinhardswald. 15.40: Aus den Briefen Navoleons. o 16.35: Hausfrauen=Nachmittag. Dr. Käthe Neumarkt: Wie schüre ich das Kind vor Erkältungen in der Uebergangszeit? o 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.# 18.30: Kassel: W. Buchenau: Zum 150. Todestag von Fr. Ludwig Jahn. o 19: Kassel: Garten nzenieur Hinze: Der Sommerschnitt des Beerenobstes. o 19.15: Stunde des Südwestdeutschen Radio=Clubs.o 19.45: Fortschritte in Wissenschaft und Technik. Wunder auf Kommando — Lichtblitze in 1000 Millionstel Sekunde Dauer.— Das größte Waiserkrattwerk der Erde. 20.05: Film=Wochenschau. B 20.15: Marsch=Konzert. Ausf.: Das Harmonie=Orch. des Frankfurter Orchestervereins. Musikal. Leitung: Kapellm. Weilert. c 21.15: Fritta Brod: Seltsame Briefe.# Anschl.: Kassel: Spätkonzert Funkorch. Leitung: Kapellm. Bodart. Samstag, 11. August. 12.15; Schulfunk. Cilli Geis: Einführung in das Verständnis von Instrumentalmusik. Strawinsti. Navel, Hindemith. 12: Reichstagsgebäude Berlin: Versassungsfeier. Gluck=Schumann: Festgesang.— Ansprache von Pros. Dr. Radbruch.— Marschner: An Deutschland.— Ansorache des Reichskanzlers Müller. 13: Schallplatten=Konzert. Klavier= und Gesangsvorträge. o 15: Liedervorträge. Gutleutschule, 1. Mädchenklasse Chorleiter: Konrektor J. Schorr. 15.40: Aus dem Noman„Auf zwei Planeten“ von Kurd Laßwitz. 16.35: Uebertragung vom Rhön=Segelflugwettbewerb auf der Wasserkuppe. Sprecher: Dr. Laven. o 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.# 18.30: Briefkasten. o 19: Dr. Albrecht: Die Organisation der Nachrichtenagenturen. m 19.30: Stenographischer Fortbildungskursus. v 20: Stunde des Frankfurter Bundes für Volksbildung. Dr. Schuckmann: Erdbeben und ihre Ursachen. c 20.30: Berliner Staatsoper: Verfassungsfeie.„del., Staatsregierung, der Preußischen„Staatsregierung und des Magistrats Berlin. Händel: Concerto grosso für Streichorchester. — Bruckner: Der 150. Psalm für Soli, Chor und Orchester.— Ansprache des Berliner Oberbürgermeisters Dr. Böß.— Baußnern: Hymnus zur Verfassungsfeier. Mitw.: Berliner Philharm. Orchester, Bruno Kittelsche Chor(Dirig.: Prof. v. Baußnern). Leituns: Generalmusikdirektor Furtwängler. Anschl.: Bunter Abend. Mitw.: Studienrat Rich. Stegmann(Posaune), M. Hofler(Zither), Terry Zimmer(Tierstimmen= und Instrumental=Imitator), Funkorch. Darauf: Berlin: Tanzmusik. — Xc — 6 * 8 — —— 99 K 88 S B..-E. 0505• „„ S Oun 7• 0.. LSSS TO OSOSEST ∆ S 8 SS! 8 ——— S 9 2 7 9 □ ——.— % TSENSÖSE : BSMSSSE ∆9E. 0#07 2 SSST 9•11.801 SgeMaS Dogn S# SaOSs SS AgSxDSS S PaEgsm#. SüSSSD S S.;8.A-Sggn G.. SaSSSSSSSS S 39ET9 SSESSS * 0.-Bn in 2. .„„„*"— a’ 91egOSEn „S 182.—6 33 8 5655 W SSE: 358 5M3AS 9 g" SäaSSSS 1. —— * 9 2 28 *———— •—"— 2.— * 9•65 Sost 0 5—— SDSSm T's „ue A 10.8 T3—50:0 GUTEE 2.8-08 * PO#SS-OSE S 8 * 0S 8 SGSR SS• MS SE S 530 BE.S#SE ES STORSSRG E. SSSius Ss SSTPSARE O.• Se TR9OS 8P#gseg GS S. S SSS S 5 55 55 55 ESEFSSEE Jo, häß Recht; sagte Jan,„kumm Hein, weut enen drinken.“ Schon mehrmals war ein kleines, unscheinbares, mageres Männchen an ihnen vorbeigegagngen, das einen ebenso mageren Köter an der Leine führte. Das Männchen sah gerade so aus, als ob es das Leben unmöbliert gemieret habe, und nun kein Geld mehr besäße, es sich gemütlich einzurichten. Immer wieder war es umgekehrt, um die Tiere, besonders aber Koko, mit verlangenden Blicken anzusehen. Endlich faßte es sich ein Herz, und trat auf die Janmaaten zu. „Guten Tag, meine Herren,“ sagte es,„mein Name ist Petermann, was Sie da für schöne Tiere haben!" „Jo“, sagte Ian,„ut Tscheineländ.“(aus Chinaland). „Wie bitte?“ „Ut Tscheineländ Tsching— Tschang— Tscheinemän—— Ju noh?“(Youknow= wissen Sie?) „Entschuldigen Sie bitte,— aber——.—“ „Mi leiki Tschau— Tschau, Werri mutschi Wau— Wau; Mi leiki Tscheine— görl, Schi leiks mi! Ut Tscheineländ. Ju noh?“ (I like Tschau— Tschau Verry mutch Wau— Wau; I like China— girl She like me.) Manning, was ging es daher! Die Olsch hatte Wasch= und Putztag. Schrecklich sah sie aus! So mager und klein Petermann war, so fett und groß war die Olsch. Seifenschaum und Dreck saßen fingerdick auf ihren bloßen Armen. Die Haare flogen ihr in wirren Strähnen um den Kopf. Wie wild fuhrwerkte sie mit Besen und Pütz(Eimer) herum. Nur einen Blick hatte sie auf die Eintretenden geworfen, und dann die Arbeit wieder ausgenommen. Aber dieser Blick genügte!„Nee,“ sagte Jan, als er die Olsch sah,„dat kann een Minsch alleen nich ban mi verlangen,“ und wollte abmustern. Aber Petermann hielt ihn fest. „Mutter! Koko!" bibberte er immer umschichtig. Die Olsch stand plötzlich still, und sah bald ihn, bald Jan und Koko an. Dann sagte sie mit fürchterlicher Baßstimme„Hierher!" Doch ehe noch Petermann dieser liebevollen Einladung folgen konnte, hatte die Olsch ihn beim Wickel und schrie, indem sie seinen Kopf gegen die Wand stukte:„Willst du mir nun endlich sagen, was das zu bedeuten hat? Wie kannst du dich unters—tehen, mir einen so s—tinkigen Kerl hier herein zu bringen? Und dann der dreckige Köter! Heraus mit euch! oder ich werde——— Koko hatte die Augen sperrangelweit aufgerissen; ihn hat ganz bannig gegräst. Als er mit Jan glücklich draußen war, sagte er immer nur leise„Jungedi— Jungedi“ vor sich hin. Jan hatte nichts gesagt; nur fortwährend den Kopf geschüttelt. Erst als er bei seinem Macker saß, und ihm erzählte, meinte er „kannst gleuwen, of nich, Hein; wat weur de Olsch fünsch!(wütend). Se swabberte men so met em langs Deck. (Anfang eines engl. Matrosenliedes.) „Rein,“ sagte Petermann sanft,„wenn Sie meinen Hund meinen, der heißt Hektor, nicht Juno.“ Jan sah sich das Männchen von der Seite an, ob es ihn wohl als dummerhaft verkaufen wollte; wurde aber der Antwort enthoben. Koko hatte dem Gespräch zuerst interessiert gelauscht; nur ab und zu „Jungedi“ gesagt, als ob er sich über Petermann's geographische Unkenntnis wundern müßte, obschon sein Herr es doch wunderscheun verklort hatte. Nun aber sagte er mit großer Verachtung:„Son Schtei: „Entschuldigen Sie,“ sagte Petermann,„aber was s—pricht der Vogel da eigentlich? Ich kann das gar nicht versu—tehen. Das ist wohl Plattdeutsch?“ „Nee,“ sagte Jan,„dat is neen Platt, das is Hamborgsch. Du Hein! kannst em dat mol verklokfiedeln; mi is dat to dummerhaft.“ „Jä, sehen Sie, was dieses Beest is, das is Sie nämlich aus Tscheine, oder woans die Hochdütschen sagen, aus Schina, jä. Aus Fiede— ma— kling, jä,“ sagte Hein. „Fiede— ma— kling? Wo liegt denn das?, da habe ich doch noch nie von gehört!" Och! Fiede— ma— kling?, dat liggt— dat liggt—— bei Schitt— se— men— to, jä. Und da weur Orlog,(Krieg) und ganz bannig veel Scheepen taten da liegen tun, jä. Und sie schießten da ins Einemfort. „Scheepen? Das sind wohl Schiffe? Und die schossen da? Worauf denn und wozu?“ „Nee!“ sagte Hein,„nu is mi dat ober to dull! Wat son Gast allens frogen deit! Jä, Manning, schießten da jümmerfortzen zu; und do het dat Beest et van liert.“ Nu sagts jümmer„Son Schiet.“ „Ach so. o. ol dann ist das wohl der plattdeutsche Ausdruck für Schuß?“ „Jo.“ griente Jan so smeerig,“ du büss ok son Schuß—in—de— Bür“ „Aber sagen Sie mal, das ist ja großartig. Würde der Vogel auch wohl mal Hochdeutsch lernen, wie?" „Van mi nich,“ sagte Jan. „Nein, nein," rief Petermann,„von mir, von mir! Wenn ich ihn doch nur kaufen dürfte; ich gäbe zehn Mark dafür. Aber meine Frau „Is se denn so dull?" „Ach ja— ach nein; das heißt ja. Ich glaube, sie erlaubt es mir nicht, wissen Sie. Sie kann den Hektor schon gar nicht leiden. und wenn ich dann noch mit einem Vogel ankomme——“ Hein hatte Jan einen Rippenstoß gegeben, und ihm zugeflüstert:„Tein Mark! Wat'n Barg von Köhm(Kümmel)! Jungedi, griep gau to!“ „Jo,“ antert Jan,„dat is jo ganz scheun, ober de Olsch———“ „Do wardst du woll met klor.“ „Ach ja!“ meinte Petermann,“ wenn Sie so gut sein wollten, und mitgehen; da würde meine Frau vielleicht———“ „Na! Denn men to,“ sagte Jan,„den Kopp schall se mi denn jo woll nich afrieten.“ Die beiden tündelten nun mit ihren Tieren los, und Hein setzte sich achter Köhm und Beer, um auf seinen Macker zu warten. Nicht lange, und die Beiden waren bei Petermann's angelangt. Humor Der tiefere Grund. „Lieber Freund, Du könntest mir einen großen Gefallen erweisen!" „Gern. Und womit kann ich dienen?" „Du sollst mir helfen, einen neuen Anzug auszusuchen!“ „Hm, in solchen Sachen habe ich wohl nicht mehr Geschmack als Du!“ „Mag sein! Aber mehr Kredit!“ * Sein Wunsch. Chirurg:„Die Operation, die ich an Ihnen vornehmen muß, ist sehr gefährlich. Von zehn Patienten sterben durchschnittlich neun. Haben Sie noch einen Wunsch?“ Patient:„Allerdings. Herr Doktor. geben Sie mir bitte meinen Stock und meinen Hut!" Auflösungen des„Denksport“ aus gestriger Nummer. Haben Sie auch nichts vergessen? Da die Aufgabe eine Gedächtnisprüfung war, erübrigt sich eine Auflösung. Ein Liebesbrief. Die verabredete Zahl war 9. Zählt man immer den 9. Buchstaben aus, unterstreicht ihn, und zühlt man die unterstrichenen Buchstaben nicht mehr mit, dann ergeben die unterstrichenen Buchstaben MAX BLEIBE BEI MIR und damit ist der Texi des Liebesbriefes und das Zitat aus Schiller's„Wallenstein's Tod“(III. 18) gefunden. Die kleine Kiste. Die 90 Zentimeter lange Stange kann bequem in der Kiste verpackt werden, wenn man sie in der Richtung der Körperdiagonale, die 100 Zentimeter beträgt, legt. Schnellrechnen Die Zahlen sind so zu ordnen: 2 9 5 8 2 S 1 5 1 4 5 S 2 9 2 4 7 5 1 6 8 8 5 3 2 7 4 1 6 2 1 0 6 9 9 4 1 4 6 4 1 5 3 8 6 4 2 5 2 * Porzellan und Denksport. Keine besondere Auflösung, da die Aufgabe eine Prüfung des Formengedächtnisses ist. Der Unheimliche THE SINISTER MAN von Edgar Wallace. Uebertragen von Max C. Schirmer. (40. Fortsetzung.)(Nachdruck verboten.)# „Mein Blut ist mir sehr teuer und hat einen größeren Wert als irgendein anderes, wie Sie noch erfahren werden. Mit so einer Waffe,“ fuhr Mr. Tupperwill in seiner ruhigen Art und Weise fort.„kann man einen Mann bis zur Unkenntlichkeit, ja totschlagen. Ich nehme an, daß Sie sich überlegt haben, welchen Tod ich für Sie erwählt habe. Vielleicht dachten Sie an Erschießen, an Erhängen oder etwas gleich Schmerzloses? Selbst meine Freunde werden sich etwas Aehnliches ausgemalt haben.“ Dabei schaute er zu Stillmann hinüber, als ob er eine Bestätigung erwartete. Stillmanns Verhalten verriet Neugier. Er schien vollständig unter dem Banne der Beredsamkeit des dicken Mannes zu stehen und schien keine Gedanken, noch Augen für den Gefangenen zu haben. Er starrte den Bankier an und bewegte seine Lippen, als ob er jedes Wort, das der„hohe Herr“ sprach wiederholte. Tupperwill prüfte die Ketten und den Ring, indem er seine ganzen Kräfte anspannte, betastete die Handschellen und den Strick an den Füßen des Gefangenen. Er schien zufrieden zu sein, denn er schritt über die Grube hinweg und legte die Waffe nieder. Dann breitete er auf dem Boden ein Taschentuch aus, zog seinen Gehrock aus, den er zusammenfaltete und sorgfältig auf das Taschentuch legte. Auf den Rock stellte er seinen glänzenden Zylinder, öffnete die goldenen Manschettenknöpfe und rollte die Aermel auf, bis seine dicken Arme sich zeigten. „Wo ist der Mantel?" fragte er freundlich. Amery konnte von seinem Platze aus den schwarzen Rock nicht sehen, der an der Wand hing. „So, wie ihn die Fieischer benutzen.“ meinte Mr. Tupperwill, als man ihm in das lange, schwarze Gewand half, das vom Kinn bis zum Boden zugelnöpft wurde. Er nahm die Laterne auf, um sie zu dem Gefangenen zu tragen. „Ich möchte sehen, was ich tue,“ sagte er lächelnd und feuchtete sich die Handfläche an.„Wollen Sie gehen?" „Ja, ich werde gehen,“ antwortete Stillmann heiser. Der Zauber war gelöst, er konnte nicht dableiben und zuschauen bei dem, was folgen sollte. „Vielleicht ist es auch besser,“ bemerkte Tupperwill mit großer Höflichkeit.„Glücklicherweise habe ich gar keine Nerven. Wenn Sie in zehn Minuten zurückkehren, werde ich fort sein, und Mr. Dame und Sie werden nicht mehr viel zu tun haben. Nun Major Amery, sind Sie fertig?“ Der erste Schlag drang an Stillmanns Ohren, als er eilig die Tür schloß. Dame fand er in der Küche vor einer halbleeren Whiskyflasche. Der Mann sah geisterhaft aus und war nahe am Weinen. Als Stillmann hereinkam, fragte er. „Nun ist es vorbei. O Gott! Haben Sie gehört, was er über das Wecken am Morgen gesagt hat? Stillmann— haben Sie je eine Hinrichtung gesehen?“ „Halten Sie den Mund, Sie Narr!“ brummte der bärtige Mann. Er schaute sich nach der Tür um, durch die er eingetreten war. „Ich möchte die Geschichte aufhalten!“ knirschte er zwischen den Zähnen, und Dame lachte hysterisch. „Wagen Sie das nicht! Er würde Sie wie einen Hund niederschießen. Sie kennen ihn besser als ich. Außerdem stecken wir beide drin. Auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an.“ „Er konnte das Messer benutzen,“ brummte der Mann.„Das ist eine Schlächterei. Wo ist das Mädchen?“ „Dort.“ Mr. Dame deutete auf eine Tür.„Es ist die Vorratskammer. Ich habe ein Bett hineingestellt. Was sollen wir mit ihr anfangen?“ „Sie festhalten.“ „Hier?" rief der erschrockene Dame.„Hier kann sie nicht bleiben. Meine Tochter würde sie finden.“ „Dann schicken Sie Ihre Tochter fort. Sie haben eine ganze Menge Zimmer. Betäuben Sie sie damit!" Er stellte eine kleine Flasche auf den Tisch, die der andere einfältig betrachtete. „Hat er das besorgt?“ Stillmann nickte. „Er denkt an alles,“ bemerkte Dame voller Bewunderung. „Geben Sie ihr einige Tropfen davon in den Tee! Sie wird Ihnen keine Arbeit machen. Die Zimmer im obersten Stockwerk sind doch möbliert?" Dame nickte. „Bringen Sie sie dort rauf! Wann erwarten Sie Ihre Tochter zurück?“ „Nicht vor zwei Uhr.“ Der kahlköpfige Mann schaute auf die Uhr, die geräuschvoll auf dem Kamin tickte. „Es ist erst zwölf Uhr. Erst zwölf, und es kommt einem wie Jahre vor. Was wird er mit ihr tun?“ „Ich weiß es nicht," antwortete der andere ungeduldig. „Er will sie morgen erledigen. Sie wird nicht viel Arbeit geben. Sie ist jetzt ganz ruhig.“ Er öffnete die Tür und schaute hinein. In der Vorratskammer brannte keine Lampe, aber bei dem Licht, das aus der Küche hereinfiel, sah er in einer Ecke ein Bett und eine Gestalt. die regungslos darauflag. Er schloß geräuschlos die Tür und ging zum nachdenklichen Dame hinüber. Ihre Blicke wandten sich zu gleicher Zeit der Uhr zu. „Zehn Minuten!“ sagte Dame.„Sie werden mir doch helfen?“ Stillmann schaute ihn scharf an. „Das ist nicht meine Arbeit, Dame. Seien Sie kein Narr! Es wird keine zehn Minuten dauern.“ Der andere feuchtete seine trockenen Lippen an. „Ungenommen, man fände seine Spur. Das wäre der erste Ort, der durchsucht werden würde. Man sähe sofort, daß der Boden frisch zementiert ist.“ „Wer würde seine Spur finden— der Chinese? Seien Sie beruhigt, der Chinese ist tot. Ich habe ihn selbst beförder:. Schauen Sie her!" Die weiße Manschette unter dem Aermel hatte rote Flecke. Dame stöhnte. „Oh, ich wünschte, ich wäre aus der Sache heraus „Lassen Sie ihn das nicht hören,“ warnte der andere,„oder er wird Sie auf eine Weise aus der Sache herauslassen, wie Sie es am wenigsten erwarten!" Die Uhr tickte, aber die Zeiger schienen sich nicht zu bewegen. Sie saßen schweigend da und warteten, bis die zehn ewigen Minuten um waren. „Los! Machen Sie jetzt Ihre Arbeit!“ Doch der andere bewegte sich nicht. Fünfzehn Minuten waren vergangen, als Stillmanns Hand auf seine Schulter fiel, und er mit einem Aufschrei aufsprang. Wie ein blinder Mann wankte er durch den Garten und stand volle fünf Minuten vor der Tür der Garage, während sein Herz zum Zerspringen schlug. Endlich biß er die Zähne zusammen und öffnete die Tür. Die Kerze war niedergebrannt. Sie flackerte mehrmals auf und verlöschte dann. Dieser kurze Augenblick hatte jedoch genügt, um die leeren Handschellen und am Boden der Grube eine Gestalt zu sehen. Der Schweiß rann ihm das Gesicht herab, und er stöhnte. Er arbeitete wie ein Wahnsinniger, indem er den Mörtel in die Grube warf und ihn mit Erde bedeckte. Endlich war das Loch gefüllt. Er mußte aufhören. Länger konnte er in der Dunkelheit nicht verbleiben. Er öffnete die Tür und eilte in den Garten hinaus, als wenn ihn der Geist Paul Amerys verfolgte. Stillmann sprang auf, als der blasse Mann hereinstürzte. Er hatte gerade noch Zeit, ihn aufzufangen und auf einen Stuhl zu setzen. Dann schenkte er ihm ein volles Glas Whisky ein. „Trinken Sie das, Sie Esel!“ sagte er.„Ich habe ein Vorlegeschloß angebracht, hier ist der Schlüssel. Passen Sie auf Miß Marlowe auf!“ Der Mann nickte. „Sie verstehen mich? Sie nehmen das Mädchen mit hinauf und halten Sie dort! Unter keinen Umständen darf sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken.“ „Wohin gehen Sie? Lassen Sie mich nicht allein!“ winimerte Dame mit klappernden Zähnen. „Ich will gehen und Tupp aufsuchen, um ihm zu sagen, daß Sie alles erledigt haben. Dann muß ich wissen, was mit dem Mädchen geschieht. Ich sage Ihnen, das ist sehr wichtig.“ Im nächsten Augenblick war Dame allein— allein mit seinen Gedanken, seinen Befürchtungen und den Geistern. Die seltsamen Geräusche der Nacht, das Pseifen des Windes im Kamin. die Regentropfen, die an das Fenster schlugen, wollten ihn schier zum Wahnsinn treiben. Er setzte das Glas an die Lippen und leerte es zur Hälfte. Plötzlich erinnerte er sich wieder an Amerys Worte, sein Kopf fiel auf seine Arme, und er weinte wie ein erschrockenes Kind. 49. Elsa wußte, daß sie ohnmächtig geworden war— sie wußte. daß etwas Schreckliches geschehen war, und sie stöhnte, als sie sich auf dem harten Bett bewegte. Sie stieß mit dem Ellbogen gegen die Wand, und der Schmerz brachte sie zur vollen Besinnung. Ihr Kopf schmerzte, und ihr Hals war wie zugeschnürt. Sie versuchte aufzustehen, doch gaben die Knie nach, und sie fiel auf das Bett zurück. Paul Amery war ein Gefangener, man wollte ihn töten und— er liebte sie! Endlich vermochte sie sich aufzuraffen und sich zu vier kleinen Lichtpunkten zu schleppen, die sich als Löcher in der Tür erwiesen. Sie schaute durch diese Löcher in eine Art Küche. Ein Mann saß an einem Tisch, sein Kopf lag auf den Armen, und neben ihm stand ein leeres Glas und eine beinahe leere Flasche. Mr. Dame!— Jessies Vater. Sie versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war verschlossen. Doch war Hoffnung vorhanden, denn der Mann schlief, und wenn sie ein Mittel finden konnte, die Tür zu öffnen, dann mußte ihr die Flucht gelingen. Sie hörte ihn schnarchen, und mit aller Gewalt drückte sie gegen die Tür, die aber kaum nachgab. Sie fühlte sich schwach, doch wenn sie auch bei vollen Kräften gewesen wäre, hätten diese kaum ausgereicht, um den Verschluß zu sprengen. Es blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Aber während des Wartens marterten sie die Gedanken, was mit dem Manne geschehen war, in dessen Augen sie mehr Liebe und Zärtlichkeit gesehen hatte, als sie je zu sehen erwartete. Der Gedanke trieb sie zum Wahnsinn. Abermals warf sie sich gegen die Tür, wurde jedoch unter Schmerzen zurückgeworfen. Plötzlich hörte sie Schritte auf dem Vorsaal, und ihr Herz schien zu stocken. Eine Stimme klang von der Treppe her, und dann trat wieder Rube ein. Nach einer Weile hörte sie den Eindringling wieder nach dem Vorsaal hinabsteigen, und eine Stimme rief: „Vater?" Es war Jessie Tame. War es möglich, daß sie mit diesen schrecklichen Männern gemeinsame Sache machte? „Vater, bist du unten?“ Das Mädchen hatte anscheinend ein Licht gesehen, denn jetzt hörte Elsa, wie sie sich der Küche näherte. „Vater, was ist los?" „Jessie, um Himmels willen!" Das leise Flüstern erschreckte Jessie Dame so, daß sie zusammenfuhr. „Wer ist das?“ stöhnte sie. „Ich bin es— Elsa Marlowe.“ „Wo sind Sie? Sie haben mich so erschreckt," wimmerte das Mädchen. „Machen Sie kein Geräusch! Ich bin hier.“ „In der Vorratskammer?" fragte Jessie erstannt. Bitte, lassen Sie mich hinaus Jessie Dame bewegte sich bis zur Tür, indem sie ihre Angen auf den schlafenden Mann geheftet hielt. „Das Vorlegeschloß ist zu— er muß den Schlüssel in der Tasche haben. Hat er Sie hier eingeschlossen? O Himmel, ich ahnte schon immer, daß etwas nicht richtig war!" Sie versuchte, das Schloß loszureißen. „Ich will gehen und meinen Schlüssel holen," flüsterte sie. Sie schien eine Stunde fortgewesen zu sein, obgleich es nur wenige Minuten dauern konnte, bis sie zurückkam. Auf den Fußspitzen schlich sie sich an die Tür heran und versuchte einen Schlüssel nach dem anderen, bis sich endlich das rostige Schloß öffnete und Elsa wieder frei in die Küche trat. In demselben Augenblick grunzte Mr. Tame im Schlafe und bewegte sich. „Schnell, schnell!“ keuchte das Mädchen und zog ihre Freundin auf den Gang.„Er wird mich töten, wenn er herausfindet, was ich getan habe.“ In dem Augenblick, als sie die Treppe hinaufstiegen, wachte der Mann auf. Er warf einen Blick auf die offene Tür und fuhr mit einem Schrei auf, der das Blut seiner Tochter zu Eis werden ließ. Er lief den Gang entlang und stieg die Treppe hinauf. Jessie versuchte das Schloß zur Eingangstür zu öffnen, aber ihr gelähmten Finger weigerten sich, ihr zu gehorchen. Elsa schob sie zur Seite. In dem Augenblick, als Dames Kopf auf der Treppe erschien, öffnete sich die Tür, und die beiden Mädchen stürzten sich ins Freie und schlugen die Tür hinter sich zu. (Fortsetzung folgt.) 9 R4— f OuFan 9— K 1• 0 E 6 B oruefe 6. * E#HOLSoSOEEER BS#BEng SCg. PouS78-5 8 * EH* S5 55 85 13 — Von einem, der auszog, Romantik zu suchen Eine tragikomische Feriengeschichte Von Heinz Wimmer. Mein Freund hatte mich zu einer Ferienreise eingeladen. Der Schluß seines Briefes überwältigte mich:„Man sollte den Mut haben, Poesie und Romantik auch in der nüchternen Gegenwart zu suchen. Dann wird man sie finden.“ Ich willigte ein, Poesie und Romantik zu suchen, und vertraute mich der Führung meines Freundes an. Eine dreistündige Eisenbahnfahrt in einem Abteil vierter Klasse mit sehr vielen Kniehosen, Wanderstiefeln, Rucksäcken, Koffern aller Dimensionen war zwar durchaus nicht romantisch. Das fand auch mein Freund. Endlich standen wir vor dem Postamte des Landstädtchens und warteten auf den Postkraftwagen, der uns ins romantische Land bringen sollte. Da bog er um die Ecke und stand zitternd vor uns. Behaglich lehnte ich mich in die weichen Lederpolster. Das Posthorn rief seinen Wanderruf: Tatüh, tatüh, tatüh, tatüh, tatüüüh! Rote Dächer, stille Dörfer, grüne Wiesen und gelbe Felder glitten an uns vorüber. Schreiend flüchteten die erschreckten Gänse, wütend bellten ein paar aufgestörte Dorshunde. Bergauf. bergab, immer dem weißen Band der Straße nach rannte der gelbe Riese ohne Ermüdung. Grüne Zweige strichen an den Fenstern entlang. Heiligenhäuschen grüßten am Wege, wandernde Wolken am blauen Himmel und gleißendes Sonnenlicht über der Welt. Noch eine scharfe Biegung, der gelbe Postriese neigte leicht zur Seite, wiegte sich in den Hüften und stand dann leise zitternd in verhaltener Kraft. — Wir waren am Ziele: Ein stiller Krug mit drei mächtigen Linden vor der Tür und ein paar schattigen Bänken und Tischen darunter. Die Lindenwirtin empfahl uns eine Schüssel dicke Milch. Wir bestellten; mein Freund rasch und entzückt, ich ein wenig zögernd. Bald standen zwei mächtige Schüsseln mit dem verlockenden Inhalte vor uns. Diese höchst realistische Schüssel erschütterte mein empfindsames, auf Romantik und Poesie eingestelltes körperliches Fundament. Kaum hatten wir den Weg der reifenden Felder unter die Füße genommen, da merkte ich, daß ich die Romantik nicht finden würde. Erst meldete es sich sanft und leise in der Magengegend; dann kniff und schnitt es! Ich fühlte die Schüssel samt Inhalt wie einen Riesenknödel in meinem Innern. Mein Freund sang mit den Lerchen um die Wette. Ich schlich trübsinnig hinter ihm drein. Der Rucksack drückte infam, die Wadenstrümpfe hitzten abscheulich. Eine kleine Strumpffalte im Schuh trug auch nicht zu meinem Wohlbefinden bei. Die Sonne schien mir zu grell und zu warm. Die Bremsen hatten es ganz auf mich abgesehen. Mit verbissener Wut trat ich in den herrlichen Hochwald ein. Das Gefühl im Magen war einfach schändlich. Ich sah dicke Eichen und knurrte über die zum Stolpern reizenden Wurzeln.„Rings der Wälder tiefes Schweigen!" deklamierte mein Begleiter. Ein großer Schnaps wäre mir viel lieber gewesen. Ich schleuderte meinen Rucksack zur Erde und mich selbst in das schwellende Moos. Aber bald wünschte ich die Ameisen, den schreienden Häher und den langweiligen Kuckuck zum Kuckuck. Verdrossen trabte ich einen Berghang hinab, hinter meinem Mentor her, verwünschte die Schüssel mit dicker Milch und wälzte schwarze Gedanken gegen die ahnungslose Lindenwirtin. Endlich öffnete sich der Wald, und vor uns lag eine alte gotische Klosterkirche mit den mächtigen ehemaligen Klostergebäuden.„Sich doch den träumenden Klostel#le#h im Schatten der Kirche!" sagte enthusiasmiert mein Begleiter. Ich fand ihn entsetzlich verschlammt. Aus der Klostermauer quoll blühender Efen. Mich ärgerten die lärmenden Spatzen, die dort im Schatten hausten. Wir schritten durch den ehrwürdigen Kreuzgang. Mein Freund suchte die alten Inschriften zu entziffern.„Wie ergreifend das schlichte„Obiit“ auf jedem Grabsteine der alten Mönche!“ rief er mit wehmütiger Stimme. Mich zwickte es gerade heftig im Magen. Daß mich das mehr ergriff und meine Augen sehnsüchtig den Klosterkrug suchten, wo es hoffentlich einen kräftigen Weinbrand oder Magenbittern gab. das konnte mein Fahrtgeselle auf dem Ritt ins romantische Land nicht verstehen; er murmelte etwas von Banausentum. Die Medizin im Klosterkrug brachte mir nicht die gehoffte Linderung. Ich schleppte mein stilles Weh zwei Stunden weiter... bis an den Strom, wo ein Dampfer uns talwärts bringen sollte. Für gewöhnlich bietet eine Dampferfahrt der Wonnen viel. Aber eine Dampferfahrt mit Bauchgrimmen ist wie eine Wallfahrt mit Erbsen in den Schuhen oder wie ein Mittagsschläfchen mit Ameisen in den Beinkleidern. Der Dampfer war gestopft voll: Eine Mädchenschule mit lärmenden, schwatzenden, trällernden, kichernden Backfischen; zwei ältliche junge Damen; Ehepaare mancherlei; ein Liebespärchen, das Butterbrote aus einem Papier aß und Bier aus einem Glase trank; ein halbes Dutzend ewiggrinsender Japaner mit Photoapparaten in den Händen; Kavaliere mit Bügelfakte und Zigarettenfingern: Inmitten dieser Menge ich, eine Schüssel dicker Milch im Magen, Melancholie im Gemüte. Die Backfische schwärmten gerade eine Felsenklippe an. Die beiden ältlichen jungen Damen warfen sehnsüchtige Blicke nach den Kavalieren mit den tadellosen Bügelfalten. Ein sorgsamer Vater von Zwillingen holte in einer Konservenbüchse heißes Wasser aus dem Maschinenraum zum Anwärmen der Milchflaschen. Das Liebespärchen bestellte sich das zweite Glas Bier. Die Japaner waren eifrig am Knipsen. Da geschah das Entsetzliche! Mein gequälter Magen, des Druckes der verwünschten dicken Milch endlich satt, befreite sich kurz entschlossen von seinem Plagegeist und... schleuderte ihn mitten unter die Menschenmenge. Gedeon bei den Madianitern kann nicht mehr Verwirrung angerichtet haben, als ich durch meine Eruption. Die Backfische stoben entsetzt auseinander. Das Liebespärchen fiel einander in die Arme und goß das Glas Bier um. Die grinsenden Japaner blickten auf einmal starr. Der glückliche Familienvater stolperte über meinen Rucksack und schüttete einer Dame mit Schwanenhals das heiße Wasser auf die Seidenstrümpfe. Frau Schickedanz aus Grohnde, deren Sommertoilette durch meinen Vesuvausbruch stark in Mitleidenschaft gezogen war, rief mir zornbebend zu:„Sie unverschämter Mensch! Warum halten Sie Ihren Kopf nicht übers Wasser?" Ich aber sagte nichts darauf. nahm meinen Rucksack, bezahlte drei Mark Reinigungskosten und verließ bei der nächsten Landungsstelle den Dampfer. Die Backfische winkten höhnisch mit den Taschentüchern und riefen mir nach:„Auf Wiedersehn! Herr Koßebne!?„ Ich glaube, ich sollte keine dicke Milch mehr essen und meinen Freund die Romantik allein suchen lassen. Hamburger Janmaaten Von Tedie Jan Toblocks und sein Macker Hein Koffeynogel waren seit 8 Tagen abgemustert, und trieben sich an den St. Pauli Landungsbrücken herum. Sie sprachen von den Deerns und der letzten Reis, wie das ja so die Fahrensleute tun. Jan hatte von Hongkong den Koko, und Hein einen Mönki (Affen) mitgebracht, und wußten nun nicht recht, wohin damit. (Nachdruck verboten.) Koko saß aus seiner Stange und sah sich die Gegend an. Er hatte zuerst nur immer„Jungedi— Jungedi“ gesagt. Aber da sich niemand um ihn kümmerte, drehte er sich verdrießlich um, und schwieg. Erst als Jan ihn ansah und fragte:„Koko, wott's se mätter?" (wat is tbe matter— was ist los?) hatte er ärgerlich geantwortet: „Quatsch nich!“ 24 □ Essen, 2. Aug. Eine Fortbildungsschule für Aerzte. Unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Schaefer traten hier Vertreter der medizinischen Fakultäten der benachbarten Universitäten, der medizinischen Vereinigung für das westliche Industriegebiet und der Stadt Essen zu einer Besprechung über die Gründung einer Fortbildungsanstalt für die in der Praxis stehenden Aerzte zusammen. Man war Leben mit der Bestimmung, dem ganzen rheinisch=westfälischen Industriegebiete zu nützen. Bereits im kommenden Wintersemester sollen entsprechend Vorträge gehalten werden. &a Essen, 2. Aug. Selbstmord auf den Schienen. Ein aufregender Zwischenfall ereignete sich in den Nachmittagsstunden auf dem Bahnhof in Kettwig. In dem Augenblick, als ein aus Werden fälliger Güterzug in den Bahnhof einfahren wollte, sprang plötzlich an dem Einfahrtssignal des Bahnhofs ein junger Mann auf das Gleise und warf sich vor den einfahrenden Zug. Im nächsten Augenblick fuhr die Lokomotive über ihn hinweg. Die furchtbar verstümmelte Leiche wurde später vom Gleise geholt. Vermutlich ist der Beweggrund der traurigen Tat in Schwermut zu suchen. Gründung einer Orksgruppe des Sauerländischen GebirgsVereins für das Röhr- und Sorpekal in Hachen aö. Hachen, 31. Juli. Am 28. Juli d. Is., abends 8 Uhr, fand im Lohmannschen Saale die Gründungsversammlung vorgenannter Ortsgruppe statt. Trotz des strömenden Regens war die Versammlung gut besucht. Es waren etwa 50 Personen erschienen. Der Einberufer Bürgermeister Dr. Gunst begrüßte besonders den Hauptvorsitzenden des S. G. V. Bürgermeister Dr. Schneider, den Vorsitzenden des Bezirks„Mittelruhr" Seminaroberlehrer Menne aus Arnsberg und Pfarrvikar Kersting aus Hachen. Herr Menne referierte über Zweck und Aufgaben des S. G. V.; er schilderte zunächst den Werdegang dieses in der Blüte stehenden zweitgrößten Gebirgsund Wandervereins Deutschlands und gedachte in ehrenden Worten der Gründer und Bahnbrecher dieser idealen Bewegung. Namen wie Ehmsen, Grimme, Kolb und Kneebusch seien für immer in der Geschichte des S. G. V. eingemeißelt. Uebergehend auf Zweck und Aufgaben des Vereins betonte Redner, daß neben der Pflege des Wanderns, es der Verein als seine vornehmste Aufgabe betrachte, unsere schönen Berge, Täler, Flüsse und Bäche, kurz alle Naturschönheiten den Fremden zugänglich zu machen, jenen Landsleuten, die jenseits der Grenzen im Getriebe der Großstadt in der Atmosphäre rauchender Schlote und dem Getöse ratternder Maschinen Erholung für die abgespannten Nerven und Durchflutung der verstaubten Lungen mit reiner kräftigender Waldesflut bedürfen und suchten. Dieser rein ideelle Zweck bringe aber auch für die Bewohner des Sauerlandes durch den Fremdenverkehr wirtschaftliche Vorteile. Heimatkenntnis,— und dadurch Heimatliebe— Heimatschutz und Begeisterung der Jugend für diese Ideale seien weitere Ziele, die sich der S. G. V. in seinem Wirken gesteckt habe und die ein neues Geschlecht für den Wiederaufbau des Vaterlandes erstehen lassen wolle. Nach weiterer Schilderung der Vorteile eines organisatorischen Zusammenschlusses und praktischen Fingerzeigen für ein erfolgreiches Arbeiten schloß der Redner die von den Anwesenden mit Begeisterung aufgenommenen Ausführungen mit den Worten:„Dich mein Bergland will ich preisen". Ueberzeugt von den Worten des Herrn Referenten wurde die Gründung einer Ortsgruppe des S. G. V. einstimmig beschlossen. Alsdann wurde der Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender wurde Dr. Evers aus Hachen. Die endgültige Vorstandswahl soll in der nächsten Versammlung erfolgen. Im Anschluß an die Vorstandswahl kam ein Lichtbildervortrag zur Geltung. Auf der Leinwand wurden schöne Natur und Ortsbilder von Hachen und Umgegend gezeigt, welche allgemeinen Anklang fanden. Nach dem Lichtbildervortrag nahm der Hauptvorsitzende der S. G. V., Bürgermeister Dr. Schneider aus Arnsberg das Wort und beglückwünschte namens des Hauptvereins die soeben aus der Taufe gehobene jüngste Octsgruppe in dem großen Verbande, und beleuchtete noch einmal die ideellen und wirtschaftlichen Bestrebungen und Aufgaben des S. G. V. und ermahnte die Anwesenden treu zur Organisation zu stehen. durch Werbung und zielbewußte Arbeit die neugegründete Ortsgruppe zur Blüte zu bringen. Mit einem kräftigen „Frisch auf“ schloß der Hauptvorsitzende seine, mit großem Beifall ausgenommene Rede. Der Vorsitzende. Dr. Evers schloß darauf mit einem nochmaligen Dank an die Redner besonders aber an den Vater des neugegründeten Vereins Bürgermeister Dr. Gunst die Versammlung. Reisen Sie nicht ohne den Sommer-Fahrplan des Westfälischen Volksblattes für West- und Mitteldeutschland. 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Tölle Georg, Hüsten 4.25; 2. Wiese Willy, 08 Neheim; 3. Wanner Walter, Hüsten. 1500 Meter: 1. Pinke Johann, Oeventrop; 2. Tölle Georg, Hüsten; 3. Wiese Willy, 08 Neheim. Weitsprung: 1. Stecken Fritz, Hüsten, 5.33; 2. Eden Hermann, Hüsten, 5.30; 3. Hakenberg Fritz, Hüsten, 5.26. Hochsprung: 1. Arens Anton, Oeventrop, 1.40, durch Los; 2. Balland Karl, Hüsten, 1.40, durch Los; 3. Tölle Georg, Hüsten, 1.40, durch Los. Diskus: 1. Hakenberg Fritz. Hüsten, 35.38; 2. Schäfer Heinrich, 03 Neheim, 33.35; 3. Hesse Ernst, 090 Neheim, 33.05. 4 X 100=Meter=Staffel: 1. Hüsten, 51.2; 2. Oeventrop, 52.0; 3. 08 Neheim; 4. 09 Neheim. Kugelstoßen: 1.Werner Walter, Hüsten, 11.9; 2. Stecken Fritz, Hüsten, 9.90; 3. Eden Hermann, 9.75. Schweden=Staffel: 1. Hüsten Spiel und Sport; 2. Arnsberg 09. Jahrgang 1911/12. 100 Meter: 1. Padberg Wilhelm, Hüsten, 12.3; 2. Walter Arthur, Oeventrop, 12.9; 3. Zöllner, Arnsberg, 13.0. 800 Meter: 1. Klepdor Hubert, Hüsten, 2.28; 2. Zöllner Karl, Arnsberg, 2.29; 3. Gierse Norbert, Oeventrop. 2.81. 1000 Meter: 1. Zöllner, Arnsberg. 5.19; 2. Neuhaus Willy, Neheim; 3. Vollmer Josef, Freienohl. Kugelstoßen: 1. Müller Karl, Arnsberg, 9.25; 2. Neumann Arthur, Arnsberg, 9.90; Klepdor, Hüsten, 9.48. Weitsprung: 1. Neuhaus Willy, 09 Neheim, 5.16; 2. Padberg Willy, Hüsten, 5.12; 8. Walther Artbur. Oeventrop 4.96. Sveerwerfen: 1. Müller Karl, Arnsberg, 30.38; 2. Neuhaus Willy, 09 Neheim, 30.20; 3. Neumann Arthur. Arnsberg, 30.15. 4 X 100=Meter=Staffel: 1. Hüsten 55; 2. Oeventrop; 3. Freienohl. Jahrgang 1913/14. 75 Meter: 1. Klosterhoff Otto, 08 Neheim, 0.10.1; 2. Beckmann Wilhelm, Oeventrop, 0.10.8; 3. Wiesenhöfer Heinrich, Oeventrop, 0.11,0. 800 Meter: 1. Beckmann Wilhelm, Oeventrop, 4.30; 2. Schwefer Joh., Freienohl; 3. Klosterhoff Otto, 08 Neheim. Kugelstoßen: 1. Beckmann, Oeventrop, 7.86; 2. Dicke Paul, 09 Neheim, 7.36; 3. Wiesehöfer Heinrich, Oeventrov 7.35. Weitsprung: 1. Beckmann Wilhelm, Oeventrop, 4.70; 2. Klosterhoff Otto, 08 Neheim, 4.37; 3. Schwefer Josef, Freienohl, 4.31. 4 X 100=Meter=Staffel: 1. Oeventrop; 2. Hüsten; 3. 09 Neheim. Jahrgang 1912: A. Brast=Wissen 101 Punkte, A. NelsenHohenlimburg 101 Punkte, Strehler=B. C. Siegen 100 P.. W. Pieper=Neheim 09 88 P., P. Fliege=Hohenlimburg 86 P. Fr. Wennemann=Wissen 81 P., Helm. Wildraut=Sportv. Siegen 81 P., Osk. Senksis=Hüsten 78 P., Jos. Horn=Hüsten 77 P., Jos. Postansky=Neheim 09 73 P., P. Slevensky=Sportfr. Siegen 70 P. Knoche=Werdohl 69 Punkte. 1913: Herm. Breuels=Westig 123 Punkte, W. Bergmann llHelver 114 P., E. Struthmann=Hagen 72 104 P. G. Goth Herdeke 104 P., Heinr. Wacker=Olve 101 P., Jos. KempfLeventrox 99 P., Walt. Wehrmann=Westig 08 96 P. W. KochHerdecke 92 P., H. Brandt=Helver 90 P., A. Schmidt=Eiringhausen 88 P., Tebrün=Werdohl 84 P. 1914: E. Zeitz=Sportfr. Siegen 121 Punkte, F. NeuhausNeheim 09 120 P., E. Schömmeyer=Halver 119 P. E. PflugWeidenau 107 P., G. Söhngen=Sportfr. Siegen 107 P., W. Woeste=Hohenlimburg 97 P., W. Hellmann=Hohenlimburg 89 Punkte, M. Ossenberg=Hohenlimburg 89 P., H. Patersmann=Hagen 72 88 P., J. Nieding=Halver 88 P., M. Pfeif Hohenlimburg 87 P., H. Schneider=Attendorn 86 P., Ress mann=Neheim 69 86 P., W. Römer=Niederschelden 85 Pun 1915: Hans Krieg=Eiserfeld 125 Punkte, Paul RenzigHobenlimburg 98 P., Emil Baumeister=Herdecke 83 P., W. Poppelmann 90 P., Ernst Rode=Hagen 72 79 P., Wern. LembergSportfr. Siegen 78 P., W. Daul=Eiserfeld 76 P., W. KnebelWeidenau 75 P., H. Nickel=Eiserfeld 74 Punkte. Synagogengemeinde. Gottesdienstordnung: Freitag: Abendgottesdienst 7,20 Uhr. Samstag: Morgengottesdienst 9 Uhr, Sabbath=Ausgang: 8.55 Uhr. Verantwortlich für provinziellen und al für die Frauenwelt Tops; für den Sch Reklame= und Anzeigenteil: solitik: Fritz Walter; für den lokalen, gemeinen Teil: i. V. Alois Raschka: und den Unterhaltungsteil: Johanna chlußdienst: Alois Raschka; für den lle Joh. Gockel: all Verlag und Rotationsdruck der A.=G.„Westfälisches Volksblatt rborn. Hauptmann Köhl und die ehem. Kriegsgesangenen Durch einstimmigen Beschluß der kürzlich in Nürnberg stattgefundenen Bundestagung der Reichsvereinigung ehem. Kr keichsvereinigung seine Tat als Dienst an der Gesamtheit unseres Volkes und als einen Schritt für die Annäherung der Völker vollbracht habe. Hauptmann Köhl ist bekanntlich selbst ehmaliger Kriegsgefangener. Uebrigens war Major Fitzmaurice ebenfalls Kriegsgefangener; er hat sich über die ihm zuteil gewordene Behandlung von deutscher Seite im Auslande und insbesondere in Kanada stets sehr anerkennend ausgesprochen. Turnen- Spiel- Sport. Klubkampf der Jugendabteilungen des Sportvereins 13 gegen Spiel und Sport Geseke. Nachdem die Jugendabteilung des Sportvereins 13 am angenen Sonntag eine Wanderung in die Egge durchührt hat, trägt sie am kommenden Sonntag einen leichthletischen Klubkampf gegen Geseke aus. Die Leichtathletik hat in der letzten Zeit im Sportverein 13 gure Fortschritte gemacht. De Geseker Leichtathleten haben ihr Können auf dem Sportfest in Erwitte unter Beweis gestellt und von den teilnehmenden Vereinen in der Jugend die beste Figur gemacht. Wenn die Jugend des Sportvereins auch im Jahrgang 10/11 nicht die besten Aussichten hat, so ist die in den Jahrgängen 12/18 und 14 und jünger umso besser. Alles in allem könnte Sportverein 18 knapper Sieger werden. Auf jeden Fall wird guter Sport geboten werden. Die Wektkämpfe 10 Uhr vormittags auf der Stadtheide. vergan geführ athleti beginnen punkt Gau Arnsberg. Am letzten Sonntag in der Fußballspielpause sollte die Jugend noch einmal ihr Können in der Leichtathletik zum Ausdrus bringen. Der Gau=Jugendausschuß hatte die Durchführung der Jugendwettkämpfe dem Spiel und Sport Hüsten übertragen. Sie lag hier in guten Händen. Das Wetter trug noch zum guten Gelingen der Veranstaltung bei. So bildeten die Jugendwettkämpfe einen würdigen Abschluß der Leichtathletiksaison. 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Ein letzte Tiefen und Hintergründe der Seele Tolstois enträtselnder Ouerschnitt. So tief wurde Tolstol auch von Thomas Mann nicht erfaßt. Die Sprache ist meisterhaft. Tolstois Oesamtwerk wird dazi an Hand der einzelnen Romane erklärt. EIN PSYCHOLOGISCHER ESSAY VERLAG FERDINAND SCHONINGH/ PADERBORN o4 Fa##c a. um pR. Stotten. Damenmönter aus impr. Soffen. u., Fta##cch wur Keeiden, Summei.- u. Rastebrtoffen Domenmänter aur reinu. Rine u. Ereidenem, fargane Nndonmäntel um Debbur de Caime„Arch„Mitten engk. sit RackEiichmäntel aus(mprdgn.. Hoften u. ubürips amenmäntet aus reinteoll. Rapte u., Kreidenem Faranna Kindermänter e.en uun u. Nelsurd. kains mit teizderet: Gachflichmantel begtoreig a.k Aalb gefüttert. Damenmänter Korierte Lachjackene Trench.- Coat. aus Ottomane mittelz. Sowetcoat, Kins u. Okkau aus Soffen, engt. Rrt, Ottomanz, Gausch . PATUI bringen wir GrOBS Restpost Neue Gelbkleehülsen kauft zum höchsten Tagespreise L. Dröge. Paderborn. Küchenlampe für Gas. billig abzugeben. Näh. 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Hierzu äußert sich heute der„Jungdeutsche" und erklärt, daß dieses Dementi absolut falsch sei, und daß er seine früheren Nachrichten über diese Angelegenheit nach wie vor aufrechterhalte. Im übrigen sei er, so betont der„Jungdeutsche“, nicht gewissenlos genug, um Meldungen zu bringen, für die er nicht die Unterlagen besitze. In seinen Händen befinde sich das aus Minden vom 30. Juli 1928 datierte Schreiben:„An die Herren Vertreter der Angestelltenausschüsse der Deutschnationalen Volkspartei im Wahlkreis Westfalen=Nord", in dem diese Angestelltenausschüsse aufgefordert werden, ihre Vertreter zu einer Sitzung zu entsenden, die über den Antrag auf Ausschluß des Abg. Hugenberg aus der Deutschnationalen Volkspartei beschließen solle.„Der Jungdeutsche" erklärt weiter, er behalte sich die Veröffentlichung dieses Schreibens für den Fall vor, daß der Landesverband Westfalen=Nord aufs neue die Wahrheit entstellen sollte. Man darf einigermaßen gespannt sein, wie diese bedeutungsvolle Angelegenheit auslaufen wird, denn die Mitteilungen des„Jungdeutschen“ scheinen nach alledem auf Wahrheit zu beruhen. Die englisch=französischen Verhandlungen zum Abrüstungsproblem Eigener Drahtbericht & London, 2. Aug. Chamberlains Aeußerungen über den Abbau der Rheinlandsbesatzung wird in gutunterrichteten Kreisen als vollgültiger Beweis dafür angesehen, daß die englisch=französischen Verhandlungen über das Abrüstungsproblem viel weitere Kreise gezogen haben, als der englische Außenminister es am Montag im englischen Parlament zugegebn habe. Das Gerippe des Kompromisses ist die grundsätzliche Preisgabe der Washingtoner Verhältniszahlen für Großkampfschiffe und die Ersetzung dieser Zahlen durch die Festsetzung der Flottenstärken und der Flottenbudgets auf fünf Jahre, wobei die besonderen Verteidigungsbedürfnisse jedes Landes für die Verteilung der Flottentonnage jedes Landes auf die verschiedenen Schiffstypen maßgebend sein soll. Die Innehaltung der vereinbarten Budgetziffern soll durch gegenseitige internationale Kontrolle überwacht werden. Als engkische Zugeständnisse an den französischen Standpunkt— wenn man Pariser Blätter zu Rate zieht— werden zwei genannt: 1. Englands Einverständnis mit dem französischen Gesichtspunkte, wonach eine völlige Rheinland=Räumung vor 1935 nur auf Grund wesentlicher finanzieller Zugeständnisse Deutschlands erörtert werden könne, und 2. Englands grundsätzliche Anerkennung, daß die bedrohte Sicherheit Frankreichs(von Italien), Polens(von Rußland) und der Kleinen Entente(von Ungarn und Italien) es für diese Staaten notwendig mache, bei der Landabrüstung ein langsameres Tempo einzuschlagen, als für die Seestreitkräfte in Vorschlag gebracht werden müsse. Die Reise Kelloggs nach Paris Eigener Drahtbericht Washington, 1. Aug. Staatssekretär Kellogg kündigte heute an, daß er am 18. d. M. an Bord des Dampfers„Ile de France" nach Paris abreisen werde, um an der Unterzeichnung des Kriegsächtungspaktes teilzunehmen. Nach den vorläufigen Dispositionen wird er am 4. September mit dem Dampfer„Leviathan" die Rückreise nach Amerika antreten. Der Staatssekretär beabsichtigt nicht, sich in Paris auf irgendwelche Besprechungen über anderweitige internationale Fragen einzulassen. Wie die Chicago Tribune von gutunterrichteter französischer Seite erfährt, sollen gelegentlich der Unterzeichnung des Antikriegspaktes inoffizielle Besprechungen der diplomatischen Vertreter der Seemächte über die Frage der internationalen Seeabrüstung stattfinden. Oviedo, 1. Aug. Ministerpräsident Prima de Rivera erklärt, er werde sich am 25. August zwecks Unterzeichnung des Kellogg=Paktes nach Paris begeben, wo er sich zwei Tage aufzuhalten beabsichtige. Ein deutscher Frauensieg auf der Oiympia Eigener Drahtbericht Amsterdam, 2. August. Bei der heutigen Entscheidung im 800 Meter=Lauf der Frauen siegte die deutsche Teilnehmerin Frau Lucie Radke Breslau in neuer Weltrekordzeit von 2:16,8 vor der Japanerin Hitomi und der Schwedin Grentzel. Deutschland hat damit bei den olympischen Spielen seinen dritten Sieg feiern können. Beginn der Diympischen Ruderregatta geschlagen Amsterdam, 2. Aug. Bei idealem Wetter nahm am Donnerstag vor mittag die olympische Ruderregatta mit den Vorkämpfen im Einer ihren Anfang. Der Regen des Vortages hatte auch die ganze Nacht hindurch angehalten, und erst am Morgen klärte sich das Wetter auf. Zu Beginn des ersten Rennens brach sogar die Sonne durch, und bei fast völliger Windstille bot die Regattabahn, die schnurgerade auf dem Sloten=Kanal angelegt ist, mit den Fahnenmasten und Tribünen auf beiden Seiten ein farbenprächtiges frohes Bild. Nur das Publikum fehlte bei der Premiere. Der größte Teil des ausländischen Publikums hatte sich von den Anstrengungen des gestrigen Tages noch nicht erholt. Beim ersten Start mögen etwa nur 400 Zuschauer anwesend gewesen sein. Begonnen wurde mit dem Vorlauf der Einer. Collet=England und Canderan=Schweiz eröffneten den Reigen. Der Engländer siegte überlegen in 8,29,6 vor dem Schweizer. Bereits im zweiten Lauf trafen der deutsche Meister Flinsch und der Favorit, der australische Rudermeister Bob Pearce. zusammen. Sofort nach dem Start zogen beide unter An ziehung ihrer ganzen Kraft über die Bahn. Der Australier schob sich von Schlag zu Schlag mehr nach vorn. Bereits nach 500 Metern führte er mit drei Längen, und bei 1000 Metern hatte er diesen Vorsprung auf fünf Längen ausgedehnt. Das Rennen war damit entschieden Flinsch schonte seine Kräfte und verzichtete auf einen Endkampf mit dem überlegenen Gegner, der mit acht Längen vor dem Deutschen durchs Ziel gehen konnte. Das außerordentlich schnelle Anfangstempo bewirkte einc gute Zeit von 7,55,8 für den Sieger. Segelregatta der Wassersport=Olympia Amsterdam, 2. Aug. Während auf der olympischen Ruderbahn in Sloten die Vorläufe zu den ersten Rennen bereits in vollem Gange waren, wurde heute mittaa weit draußen auf dem Zuidersee der zweite Teil der Wassersport=Olympia, die Segelregatta, zu den ersten Rennen eröffnet. Die OlympiaSecel=Regatta ist wegen der außerordentlich großen Zahl der Teilnehmer sicherlich eine der größten jemals veranstalteten internationalen Regatta und kann unzweifelhaft als der bedeutendste der bisher ausgetragenen Olympia=Wettbewerbe gelten. Um 12.30 Uhr starteten zunächst die acht Teilnehmer der Achtmeter=Klasse, denen zwanzig Minuten danach die dreizehn Teilnehmer der 6=Meter=Klasse folgten. Der Start ging bei leichter Brise auf allen Booten glatt vonstatten. In den Segel=Wettbewerb der 6=Meter=Klasse konnte Deutschland am ersten Tag auf der Yacht Pan, die von dem Hamburger Laeiß gesteuert wurde, den fünften Platz belegen. Das Ergebnis des ersten Wettfahrtstags dieser Klasse ist folgendes: 1. Norwegen, 2. Schweden, 3. Amerika, 4. Finnland, 5. Deutschland, 6. Estland, 7. Jalien, 8. volland. 9. Belgien, 10. Ungarn, 11. Dänemark, 12. Spanien, 18. Portugal. * In der internationalen 8=Meter=Klasse konnte Holland den ersten Platz belegen. Deutschland ist in diesem Wettbewerb nicht vertreten. Die Olympia=Kunstwettbewerbe Amsterdam, 2. Aug. In den Kunstwettbewerben der 9. Olympia konnte Deutschland vier III. Preise gewinnen und zwar in der Malerei, Keramik Bildhauerei und in der Abteilung Modelle und Reliefs. Die Vorläufe für die 400 Meter=Strecke Amsterdam, 2. Aug. In den 15 Vorläufen der 400 Meter=Strecke konnten sich alle vier deutschen Teilnehmer für die Zwi schenläufe plazieren. Büchner siegte im 5. Vor lauf überlegen in 50,6 Sek., Storz in der gleichen Zeu m 7. Vorlauf, Neumann im 14. ebenfalls in 50.6 Sek. und Schmidt im letzten Vorlauf in genau 50 Sekunden. In den später folgenden Zwischenläufen konnten sich nur Büchner und Storz für die Vorentscheidung qualifizieren, während Schmidt und Neumann in geschlagenem Felde endeten. olympische Spiele Gesamtklassement im Freistilringen. Amsterdam, 2. August Am Mittwochabend wurden die olympischen Wettbewerbe im Freistilringen mit den Kämpfen um den zweiten und dritten Platz beendet. Die Amerikaner konnten sich auch hier nicht so durchsetzen, wie man erwartet hatte. Das Gesamtklassement zeigt folgendes Bild: Bantamgewicht: 1. Makinen=Finnland, 2. Spapen=Belgien, 3. Trifonu=Kanada. Federgewicht: 1. Morrison=Amerika, 2. Pilajamaki=Finnland, 3. Minder=Schweiz. Leichtgewicht: 1. Kapp=Estland, 2. Pacome=Frankreich, 3. Leine=Finnland. Weltergewicht: 1. Haavisto=Finnland, 2. Appleton=Amerika, 3. Letschfort=Kanada. Mittelgewicht: 1. Kyburr=Schweiz, 2. Stockton=Kanada, 3. Rabin=England. Halbschwergewicht: 1. Sjostedt=Finnland, 2. Bögli=Schweiz, 3. Lefébvre=Frankreich. Schwergewicht: 1. Richthoff=Schweden, 2. Sihvola=Finnland, 3. Dame=Frankreich. Courtney nach Reufundland gestartet Eigener Draytbericht Horta(Azoren), 1. Aug. Der englische Flieger Courtney, der am 28. Juni von Lissabon kommend hier landete, ist heute zum Weiterflug nach Neufundland gestartet. Die Wetterlage ist denkbar günstig. Es herrscht Sonnenschein und die See ist bei leichtem Nordwind vollkommen ruhig. ... und notgelandet Eigener Drahtbericht Newyork, 2. Aug. Die Radio=Marine=Corporation gibt bekannt, sie habe von dem Schnelldampfer„Berengaria", und von der Funkstation auf Cape Race Meldungen erhalten, aus denen hervorgehe, daß der britische Flieger Courtney, der gestern in Horta zum Weiterflug nach Neufundland gestartet war, gezwungen war. 500 englische Meilen von Cape Race entfernt auf See niederzugehen. Mißglückte Azorenflüge X8 Madrid, 2. August. Das gestern früh zu einem Weltfluge gestartete Flugzeug Numancia des spanischen Kommandanten Franco erlitt südlich von Faro in Portugal eine Havarie an der pumpe, ging auf dem Meere nieder und schwamm nach Huelva zuruck, wo es am Abend überraschend eintraf. Die Besatzung des Flugzeuges weigerte sich, irgendwelche Erklärungen über ihre weiteren Pläne abzugeben. Angeblich will Franco am Freitag erneut nach den Azoren starten Rückfahrt der Citta Li Milans nach Spitzbergen Narvik, 1. Aug. Kapitän Mariano, der sich bisher an Bort der Citta di Milano befand. wird mit der Eisenbahn nach Schweden gebracht werden, um sich in Stockholm in die Behandlung eines Spezialisten zu begeben.— Die italienischen Flugzeuge, die sich an der Suche nach dem Flugzeug„Latham" beteiligen, kamen heute abend in Narvik an und wurden an Bord der Citta di Milano gebracht. Die Citta di Milano wird heute nacht nach Spitzbergen zurückkehren. 10) SINDBAD. DER SALEM-RAUCHER, erzählt weiter: Während der Riese schlief, suchte ich in der Höhle nach einem Werkzeug, um das Ungeheuer im Schlafe zu töten. Dabei fand ich mit größtem Erstaunen einige Ballen wertvollster Tabake von einer Schönheit, wie ich sie nie vorher gesehen hatte. Durch die Hoffnung auf den seltenen Schatz angefeuert, ergriffen wir zwei Bratspieße, machten die Spitzen in dem Feuer rotglühend und stachen sie dem schlafenden Riesen in die Augen. Er tobte und brüllte vor Schmerzen und stürzte ins Freie. Heimlich benutzten wir, mit den Tabakballen beladen, den geöffneten Ausgang und erreichten unversehrt das verlassene Schiff. Laßt uns Allah loben und preisen für die Genüsse. die uns schon auf Erden beseligen. Wiederum, liebe Freunde, fühlte ich mich für meine Leiden überreichlich be Höchstleist sind diese Liborisandebote denns Trotz billiger Preise, nur gute Qualitäten Weißwaren Hemdentuch" A5 80 cm breit, bewährte Qualitäten...... 65; PO. Linon 58 80 cm breit, kräftige Ware... 85, Se. Linon 95 130 cm breit, gute Bettwäsche-Qualltät.. 1.88 SS. 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