* * Nr. 161. Erstes Blatt. Westfälisches Einzelverkaufspreis 10 Pfennig Paderborn, Samstag, 7. Juli 1928. olksblatt Westfälische Bezirksausgaben: Begründet o im Jahre 1848 Landesausgaben: Der Sauerländer- Der Freimütige- Warsteiner Zeitung 4 Eichsfelder Volksblatt- Gessischer Kurier- Thüringer Volkswacht- Sächsische Zeitung Veilagen: Täglich:„Die Truhe“., Wöchenucch:„Sonmugoserer Vierzehntägig:„Am Strom des Lebens“ Monatlich:„Heimalborn“ Erscheint täglich morgens außer an Sonn= und Feiertagen.— Bezugspreis durch die Post 2,46 K. durch Boten 2,40 A monatlich.— Bei Eintritt höherer Gewalt, Betriebsstörung. Papiermangel, Versagen der Lieferungsmittel usw. wird von uns keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. Rosenstraße 13a, Fernsprecher: Sammelnumner 3251 Drahtadresse: Volkeblatt Padervorn Poltschedtonto Nr. 1534 Anzeigenpreis: 1 mm Höhe, 29 tam breit, für Anzeigen außerhalb des Verbreitungsgebietes amtliche und Finanzanzeigen: 15 Z, für Anzeigen aus dem Verbreitungsgebiet: 10 J. Sammelanzeigen: 20 Z. Reklame: 89 mm breit, 1 mmn hoch 75 J. Für die Erfüllung von Platzvorschriften keine Gewähr. Kot im Bauernstand Von Dr. Dr. Ferdinand Jacobs, Geschäftsführer bei der Vereinigung der Deutschen Bauernvereine, Berlin. Von interessierter Seite sind verschiedentlich Untersuchungen angestellt worden über die Lebenshaltung einzelner Bevölkerungsschichten, so insbesondere noch 1927 über den Haushalt des Kaufmannsgehilfen. Dabei wurden als Unterlagen Wirkschaftsbücher benutzt, zu deren gewissenhafter Führung sich eine Anzahl von Haushaltungen im Interesse des Gesamtberufsstandes freiwillig verpflichtet hatte. Solche Untersuchungen lassen sich in der Landwirkschaft und insbesondere in bäuerlichen Betrieben wegen der engen Verbindung zwischen Hauswirtschaft und eigentlichem landwirtschaftlichen Betrieb und wegen der vielfasten Leistungen des Betriebes an den bäuerlichen Haushalt nur unvollkommen durchführen. Darauf ist es mit zurückzuführen, daß die Allgemeinheit in weiten Kreisen über die Ernährungs- und gesundheitlichen Verhältnisse auf dem Lande nur wenig unterrichtet ist. Einen gewissen Einblick bietet die Denkschrift des Reichsministers des Innern über die gesundheitlichen Verhältnisse des deutschen Volkes im Jahre 1926, die als Drucksache Nr. 3897 im Frühjahr 1928 dem Reichstage zugegangen ist. Nach den beim Reichsinnenministerium eingegangenen Berichten läßt der Gesundheiks- und Ernährungszustand nicht nur in den Städten und in Industriegegenden, sondern auch in Gegenden mit vorwiegend landwirtschaftlicher Bevölkerung sehr zu wünschen übrig. Bei den Säuglingen und Kleinkindern war auch im Jahre 1926 eine Zunahme der Rachitis und Skrofulose festzustellen. Vielfach wurde aus ländlichen Bezirken über ein häufiges Vorkommen dieser Krankheiten bei kleinen Kindern und über entsprechende Folgeerscheinungen bei Schulkindern geklagt. Die Kost war zu einförmig und bestand nicht selten vorwiegend aus Brot und Kartoffeln.„In ländlichen Gegenden“, so berichtet die Denkschrift,„scheine„hier und da Mängel in der Nohrung dadurch aufzutreten, daß die hochwertigen Nahrungsmittel von den Kleinbauern verkauft und die Kinder mit einseitiger unzweckmäßig zubereiteter Kost ernährt werden, die zwar sättigt, bei den Kindern aber doch mancherlei Ernährungsschäden hervorruft.“ Besonders ländliche Gegenden berichten, daß infolge von Rachikis Kinder zum Teil noch mit 2—3 Jahren nicht gehen konnten. In anderen Gegenden wieder folgten der Nachitis Rückgratsverkrümmungen und Haltungsanomalie. Die unterernährten Schulkinder auf dem Lande gehören meist zu vielköpfigen Bauernfamilien, wo die Kinder auf dem elterlichen Anwesen oft schon vor Beginn des Unterrichts mit Viehhüten, Feld- und Stallarbeiten beschäftigt wurden und dann noch kilometerlange Wege zur Schule zurückzulegen hatten. Es war schon in vielen bäuerlichen Gegenden vor dem Kriege so, daß die vielköpfigen Familien in der Ernährung zurückstehen mußten, um durch den Verkauf aller irgendwie in der eigenen Hauswirtschaft entbehrlichen Produkte die notwendigsten Einnahmen zu erzielen. Es steht zu befürchten, daß der Gesundheitszustand auf dem Lande unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse sich immer weiter verschlechtert und daß insbesondere die Tuberkulose, für deren Ausbreitung die Gesamtkonstitution des Körpers meist den Ausschlag gibt, auf dem Lande in starkem Maße zunimmt. Bereits für die Vorkriegszeit hat Professor Jacob in seinem Werk„Die Tuberkulose und die hygienischen Mißstände auf dem Lande“ folgende Feststellungen gemacht: „1. Die hygienischen Mißstände auf dem Lande sind vielfach weit größer als in den Städten. 2. Der schlimmste Mißstand ist die Beschaffenheit vieler Wohnhäuser, sowohl wegen ihrer Bauart, als wegen ihrer Inneneinrichtung. Zu den schwersten Bedenken gibt sehr häufig besonders die allen hygienischen Anforderungen hohnsprechende Beschaffenheit der Schlafkammern Anlaß. Die Ventilation. Heizung. Reinlichkeit, die Brunnen. Aborte, Dunggruben sind häufig gesundheitswidrig, so daß man sagen kann: Auch auf dem Lande in die Tuberkulose in den meisten Fällen als Wohnungskrankheit zu bezeichnen. 8. Die Ernährung sowohl der Kinder als auch der Erwachsenen entspricht vielfach nicht den Anforderungen rationeller Grundsätze. 4. Für richtige Hautpflege mangelt es ebenfalls nicht selten am rechten Verständnis. Die dadurch bewirkte Verweichlichung des Körpers ist von schwerwiegender Bedeutung für die Disposition zu Tuberkulose. 5. Verhängnisvoll ist zweifellos auch, daß die Zahnpflege auf dem Lande vielfach nicht die erforderliche Beachtung findet. die Zahnkrankheiten stehen zur Entstehung von Drüsentuberkulose von Kindern direkt und indirekt ganz bestimmt in engerer Beziehung.“ Urteil im Meuer und Otto freigesprochen] Für Badstieber Bewährungsfrist 11 Russen zum Tode verurteilt 2. Moskau, 6. Juli. Das Urteil im Schachty=Prozeß wurde vom Obersten Gerichtshof heute früh nach insgesamt zweiundfünfzigstündiger Beratung verkündet: Von den dreiundfünfzig Angeklagten wurden elf zum Tode verurteilt nämlich: Gorletzki, Bojarinow, Koschischanowski, Jussemitsch, Budny, Matow, Bratanowski, Bojarschinow, Katarinow, Schadlun. Das Gericht beschloß jedoch in bezug auf die sechs Letztgenannten angesichts ihrer Reue und ihrer hohen technischen Fähigkeiten beim Zentralexekutivkomitee der Sowjetunion um Milderung der Strafen nachzusuchen. Vierunddreißig Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen von ein bis zehn Jahren. Der deutsche Monteur Badstieber erhielt ein Jahr Gefängnis mit Bewährungsfrist wegen Bestechung. Er wurde jedoch von der Anklage der Beteiligung an der gegenrevolutionären Organisation freigesprochen. Vier weitere Angeklagte, darunter die Deutschen Otto und Meyer wurden freigesprochen. Der Freispruch Meyers und Ottos erfolgte, da das Gericht die gegen sie erhobenen Beschuldigungen nicht als erwiesen erachtete. Unter den verhängten Freiheitsstrafen sind hervorzuheben: 10 Jahre Gefängnis für Skorutto, Seter und Suschtschewski, 8 Jahre Gefängnis für Baschkin, Kalganow, Andrei, Kolodub und Alexander Nikrassow. Unter Zubilligung von Bewährungsfrist wurden zu 1 bis 3 Jahren Gefängnis verurteilt: Nikischin, Owtscharek und Gorlow. Freigesprochen wurden außer Otto und Meyer Potemkin und Stelbring. Alle Freigesprochenen und unter Bewährungsfrist Verurteilten wurden sofort auf freien Fußgesetzt. In der Begründung des Urteils wird ausgeführt, der Oberste Gerichtshof habe es als erwiesen angesehen, daß eine weitverzweigte gegenrevolutionäre Schädigungsorganisation im Donezbecken bestand, die ihre Zentralen in Charkow und Moskau hatte und mit ehemaligen Grubenbesitzern im Ausland sowie mit einigen offiziellen ausländischen Instituten in Beziehungen stand. Lundborg gerettet Eigener Drahtbericht m Stockholm, 6. Juli. Das schwedische Verkehrsministerium erhielt von dem Leiter der schwedischen Hilfsexpedition auf Spitzbergen, Kavitän Tornberg, folgendes vom Dampfer„Quest“ vom Freitag morgen 8 Uhr datierte Telegramm:„Lundborg gerettet.(Unterschrift:) Tornberg.“ Einige Stunden später erhielt Lundborgs Frau ein Telegramm, ebenfalls datiert vom Dampfer„Quest“, in dem Leutnant Lundborg seine Rettung bestätigt und mitteilt, daß sein Flugkamerad Leutnant Schyberg ihn gerettet habe. Wahrscheinlich hat Schyberg bei dem Rettungswerk eine kleine Moth=Maschine benutzt. Professor Jacob erblickt in der mangelnden Wohnungshygiene den bedeutendsten Faktor für die Verbreitung der Tuberkulose auf dem Lande. Bezüglich der Kleidung stellt Dr. med. Fritz Hesse in der Deutschen Bauern-Correspondenz vom 12. April 1926 fest: „In den allerwenigsten Fällen ist bei dem Bauer außer seinem täglichen Kleidungsstück noch ein Ersatzkleidungsstück vorhanden. Dasselbe gilt für die Leibwäsche. Für den Bauer aber, der bei Wind und Wetter draußen in zugigen Räumen arbeiten muß, der vielfach durchnäßt in seine im Winter ungeheizte Wohnung kommt, wäre ein häufiger Wechsel in Kleidung und Leibwäsche sehr angebracht. So aber kommen dort viel leichter Erkältungskrankheiten vor, als bei der städtischen Bevölkerung, die meist in überdachten Räumen arbeitet und bei schlechtem Wetter mit der Straßenbahn ekc. krocken ihre meist geheizte Wohnung erreichen kann. Der Mangel an Bettwäsche und Reinigungsgelegenheit trägt weiter zur Erkrankung an Tuberkulose bei.“ Die gegenwärtige Notlage der deutschen Landwirtschaft zeitigt ihre besonderen Rückwirkungen auf die Bauersfrau. Der Direktor des Reichslandbundes, Herr von Svbel, verkennt das Arbeitsgebiet der deutschen Bauersfrau, wenn er(in Nr. 190 der Deutschen Tageszeitung v. 24. 4. 1926) feststellen zu können glaubt, daß die Bauersfrau im wesentlichen keine andere Beschäftigung hat wie die Frau des Beamten, Angestellten und Arbeiters, also im wesentlichen die Sorge für den Haushalt und die Kinder, und er verrät damit wenig Kenntnis von der Arbeit der Bauersfrau in Feld und Stall. Die Frau des selbständigen Bauern ist heute vlelsach schlechter dran als die lehte Magd. Wenn der Magd die Arbeik zu viel wird, kann sie kündigen und gehen. Die Bauersfrau muß ausharren in ihrer doppelken Verantwortung, als Leiterin des Hauswesens und als Arbeitskraft im Betriebe. Im selben Maße, wie mit dem Ausbau der sozialen Versicherung die Erbeikskräfte, insbesondere die welblichen, vom Lande in die Stadt drängen, sinkt die soziale Stellung der Bauecsfrau. Ihr fällt die gesamte Hauswirtschaft zu, die Kinderpflege, die Besorgung des Viehes und in der Erntezeit ein schweres Teil harter Männerarbeit auf dem Felde. Als Folge zu starker körperlicher Arbeit der Bauersfrau stellte Dr. Gäbel in einem Vortrage kürzlich besonders fest eine Verlagerung der Unterleibsorgane und des Beckenbodens. Ferner wird der Druck schwerer Lasten auf die Blutgefäße fortgepflanzt, „die Blutgefäßwand gibt nach und es entstehen die Krampfadern, in ihrem Gefolge die Venenentzündungen, die Beingeschwüre,„offene Beine“, dieses Kreuz der landarbeitenden Frau". Weiter stellte Dr. Gäbel fest, daß nach den Angaben einer süddeutschen Universitätsklinik infolge der Berufsarbeit sich bei den Frauen von Beamten und Fabrikanten 1 bis 4 Prozent verengtes Becken finden, bei Fabrikarbeiterfrauen 23 Prozent, bei den Frauen selbständiger Landwirte und kleiner Besitzer 34 Prozent. Infolge der schlechten allgemeinen gesundheitlichen Verhältnisse auf dem Lande und wegen der besonderen Berufsarbeitererkrankungen der Bauersfrau ist die Sterblichkeit im Wochenbett auf dem Lande erschütternd groß. In den einzelnen Berufen kamen auf 100 Wochenbetten bei selbständigen Industriellen 0,38, Beamten 0.41, Industrie-, Transport- und Lohnarbeiker 0,74, Dienstboken 1.52, landwirkschaftlichen Tagelöhnern 1,69, Bauern 2.34, anderen Landwirten 1,29. Ist es da ein Wunder, wenn die Bauernköchter, die sehen, wie ihre Mutter sich schinden und abrackern muß, danach trachten, diesem Lose zu entgeben und vom Lande wegheiraten in die Stadt? Mit diesem wertvollen Menschenmaterial geht der Wert der Ausstatkung dem Bauernstand verloren. Dieser Vorgang ist auf die Dauer, evenso wenig wie der Uebergang nachgeborener arbeitsfähiger Bauernsöhne in andere Berufe, mit dem schönen Work von der„bedeutsamen Stellung des Bauernstandes im volkswirtschaftlichen Verkeilungsprozeß" abzutun und ebenso wenig hilft das schöne Wort vom„stillen Heldenkum der deutschen Bauersfrau", wenn ihre Lage ständig sich verschlechtert. Es steht mehr auf dem Sviel als das mit der Renkabilität der Gesamtwirkschaft verkettete Wohlergehen des Einzelnen. Auf dem Spiele steht die Existenz von Mutter und Kind, auf dem Spiele steht der Fortbestand eines gesunden Familiensinns, auf dem Spiele steht der Fortbestand der ganzen Nation. Im Jahre 1880 kamen in Deutschland noch 29—30 Geburten auf 1000 Einwohner, 1926 nur noch 20 und 1927 nur noch 19. Mindestens 21 Geburten auf 1000 Einwohner sind notwendiger, um den Bevölkerungsstand nur zu erhalten! Wenn erst die Wiegen in den Bauernhäusern stillstehen, wird auch die ästethische Feier eines„Muttertages“ den erschreckenden Rückgang der Geburtenziffer nicht mehr zum Stillstand bringen können. Darum muß die Parole lauten: Besserung und Hebung der wirtschaftlichen Stellung der Frau und Mutter in der bäuerlichen Wirtschaft. Voraussetzung dazu ist die Besserung der wirtschaftlichen Lage der Bauernwirtschaft, auch durch staatliche Maßnahmen, insbesondere auf dem Gebiete der Steuerpolitik. Gesunde bäuerliche Wirtschaftspolitik ist gleichzeitig die beste Bevölkerungspolitik. Wenn der Bauernstand auch in Jukunft der Jungbrunnen des deutschen Volkes bleiben soll, müssen Parlamenk und Regierungen den Wohnungs- und Gesundheitszuständen auf dem Lande mehr als bisher ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Bisher sind die Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaues und der Volksgesundheit durchweg nur für die Städte und die städtische Bevölkerung vorgesehen, während das Land und die Landbevölkerung leer ausging. Gewiß soll nicht verkannt werden, daß die Wohnungsverhältnisse in den Großstädten sehr oft ungesund sind. Dasselbe trifft in nicht geringerem Maße aber auch zu für ländliche Bezirke. Dem Vernehmen nach besteht beim Reichsarbeitsministerium eine Sammlung von Aufnahmen ländlicher Wohnungen. An der Veröffentlichung dieses Bildmaterials hätte die weite Oeffentlichkeit ein großes Interesse. Im Zusammenhang mit der immer mehr zunehmenden Proletesierung des Bauernstandes und seiner nachgeborenen Kinder beginnt die soziale Frage und die Anwendung und Ausdehnung der Sozialversicherung auch auf den Bauernstand eine immer größere Bedeutung. Die Feier des 11. August und die Parteien Von unserer Berliner Vertretung. X Berlin, 6. Juli. Aus der Begründung, die die Reichsregierung dem Gesetzentwurf über den Nationalfeiertag(11. August) beigegeben hat, haben wir bereits gestern einiges mitgeteilt. Was die Begründung als besonders geschickt und politisch interessant erscheinen läßt, ist der Hinweis, daß der Gesetzentwurf fast wörtlich einen im Reichstag am 7. Juli 1922 gestellten Initiativantrag wiedergibt, der die Unterschriften MüllerFranken und Fraktion, Dr. Marx und Fraktion und Dr. Petersen trägt. Offenbar ist damals eine Einwirkung auf die Haltung des Zentrums gegenüber der neuen Vorlage beabsichtigt gewesen. Wenn auch nichts davon verlautet, daß die Regierung die Annahme der Vorlage zu einer Kabinettsfrage zu machen beabsichtigt, so ist doch anzunehmen, daß sie sich mit allem Nachdruck für ihre Vorlage einsetzen wird. Ein demokratisches Mittagsblatt wollte heute wissen, die Deutsche Volkspartei habe ihren Widerstand gegen die Vorlage aufgegeben und sei bereit, ihr durch Stimmenthaltung zur Annahme zu verhelfen. Die Deutsche Allgemeine Zeitung, in der man nach dem Eingehen der Täglichen Rundschau vielleicht volkspatkeiliche Auffassungen findet, bestreitet das. Die volksparteiliche Fraktion habe sich mit der Angelegenheit überhaupt noch nicht beschäftigt. Der Reichslandbund veröffentlicht eine Entschließung, die kurz und kategorisch lautet:„Die Vorlage über den Nationalfeiertag ist abzulehnen.“ Wenn der Landbund nicht stark parteipolitisch abgestempelt wäre und wenn man nicht wüßte, daß er der Weimarer Verfassung feindselig gegenübersteht, würde man seine Willenskundgebung rein sachlich zu werten haben. So aber muß man sie mehr als eine politische denn als eine sachLambach Volles Vertrauen für Lambach Eigener Drahtbericht ## Berlin, 6. Juli. Der Reichsangestelltenausschuß der Deutschnationalen Volkspartei nahm in seiner Sitzung am 5. Juli im Reichstagsgebäude einen Bericht des Abgeordneten Lambach entgegen. Der Reichsangestelltenausschuß sprach dem Abgeordneten Lambach nach ausführlicher Aussprache das volle Vertrauen aus. * ## Berlin, 5. Juli. In der Fraktionssitzung der Deutschnationalen Volksvartei, die am 2. Juli stattfand, wurde, wie bereits berichtet, Graf Westarp wieder zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. Gleichzeitig wurden ihm aber zwei weitere Abgeordnete, die Herren Lindeiner=Wildau und Dr. Oberfohren, beigegeben. Die deutschnationale Fraktion wollte damit nur eine Zwischenlösung herbeiführen. In der gleichen Fraktionssitzung wurde der Fall Lambach eingehend besprochen. Die Entschließung, die die deutschnationale Reichstagsfraktion veröffentlicht hat, hat ein starkes Aufsehen hervorgerufen. Man hat zum Teil aus dieser Entschließung entnommen, Lambach habe klein beigegeben. Auf Grund dieser Entschließung sind nun von einer Reihe von Angestelltenausschüssen Sympathieerklärungen für Lambach abgegeben worden. Auch Teile der deutschnationalen Studentenschaft und der deutschnationalen Jugend haben sich für Lambach eingesetzt. Daneben hat man in einzelnen Parteiausschüssen im Lande, so in Hamburg und in Hannover, gegen Mitglieder Ausschlußverfahren angeordnet, wenn sie für Lambach eintreten. In Kreisen der deutschnationalen Arbeitnehmer ist man der Auffassung, daß dieser Kampf sich nicht nur allein gegen Lambach wegen seines Eintretens gegen die Monarchie, sondern auch gegen die Vertreter der Arbeitnehmerschaft in der Partei gerichtet sei. Man bemerkt weiter, daß, wenn dies nicht der Fall sei, die deutschnationale Reichstagsfraktion auch gegen den Oberregierungsrat Dr. Bang, der die bisherige Arbeit aufs schärfste angegriffen habe, hätte vorgehen müssen. Jetzt hat die Angelegenheit eine sehr interessante neue Wendung genommen. Lambach veröffentlicht in der „Deutschen Tageszeitung“ wie im„Deutschen" einen längeren Artikel, in dem er den Brief zum Abdruck bringt, den er an Graf Westarp gerichtet hat, und nochmals seinen eigenen Standpunkt klarstellt. Dieser Artikel bringt eine Klärung und zeigt, daß die Entschließung der deutschnationalen Reichstagsfraktion sehr einseitig war. Lambach erliche Kundgebung einschätzen. Bekannt ist, daß der bei der Durchführung der Bestimmungen über die Verfassungsfeier, wenn sie Gesetz werden, die nötige Rücksicht auf die Erntearbeiten genommen werden sollen. Im übrigen ist über die endgültige Gestaltung der Vorlage noch nicht das letzte Wort gesprochen. Die Zukunft der deutsch=russischen Handelsbeziehungen Von unserer Berliner Vertretung. X Berlin, 6. Juli. In der Frage der deutsch=russischen Handelsbeziehungen, die bekanntlich bei der Eröffnung des Schachtyprozesses unterbrochen wurden, um das Urteil abzuwarten, werden voraussichtlich in der nächsten Zeit Verhandlungen zwischen Vertretern der Sowjetregierung und der zuständigen deutschen Stellen über die Erfahrungen stattfinden, die der Prozeß gezeitigt hat. Es ist ohne weiteres anzunehmen, daß die deutsche Industrie entscheidenden Wert darauf legt, von der Sowjetklärt darin, er habe mit seinem Vorgehen, obgleich er selbst monarchistisch denke, der Jugend, da sie die Restauration der legitimen Dynastien ablehne und es vor ihrem Gewissen nicht verantworten könne, sich in den Dienst eines solchen Strebens zu stellen, die Möglichkeit zur politischen Betätigung in der Deutschnationalen Volkspartei eröffnen wollen. Er habe den Brief an den deutschnationalen Fraktionsvorsitzenden gerichtet, weil in Artikeln, die eine ablehnende Haltung gegen ihn eingenommen hätten, ihm zweimal Motive unterschoben worden seien, die für ihn nicht zuträfen. In dem Brief selbst erklärt Lambach:„Aus den Erfahrungen des Wahlkampfes heraus wollte ich gerade als Monarchist, als den mich erfreulicherweise auch die Presse, die mich und mein Wirken näher kennt, angesprochen hat, die Frage zur Besprechung stellen, wie es möglich ist, die jugendlichen Kreise, denen die Monarchie nicht mehr persönliches Erlebnis sein kann, für die deutschnationale Politik und damit auch für den konservativen Gedanken eines geheiligten Führertums zu gewinnen.“ Zum Schluß erklärt Lambach, die ganze Fragestellung könne nicht durch jenen Fraktionsbeschluß zum Schweigen gebracht werden. Diejenigen, die das glaubten, täuschten sich. Mit jedem Jahr werde die Zahl der nationalen und konservativen Menschen, denen die Frage eines politischen Betätigungsfeldes und damit die Frage ihrer eigenen staatspolitischen Zielsetzungen zu einer schwer umrungenen Erkenntnis= ud Gewissensfrage werde, um die Schar größer, die ins Wahlalter und ins Alter konservativer politischer Betätigung hineinwachse. Selbst wenn er schweigen wollte, werde die Frage von anderen aufgeworfen. Was ihn betreffe, so habe er nur zu erklären, daß er zu diesen jungen Menschen gestanden und auch weiter zu ihnen stehen werde, ganz gleichgültig, ob und wann die Instanzen seiner Partei dem Wollen dieser Jugend Raum geben würden. Auch in der„Deutschen Handelswacht", der Zeitschrift des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes, wird in der Nummer vom 10. Juli(vordatiert) zu der Angelegenheit Stellung genommen. Dort wird angeführt: Jeder Monarchismus in unserem Staat müsse revolutionär sein, weil er dessen ganzes Wesen von Grund auf umstürzen müsse. Die Taktiker in der Deutschnationalen Volkspartei mögen die von Lambach entfachte Diskussion jetzt als unzeitgemäß zum Schweigen bringen wollen. In einer Zeit, in der Kronprinz Rupprecht von Bayern sich in öffentlicher Rede mit dem gegenwärtigen Staat auseinandersetze und sich anmelde, könne die deutschnationale Rechte, möge sie hohenzollerisch legitimistisch oder großdeutsch=konservativ gestimmt sein, nicht dem gründlichen Durchprüfen aller, aber auch aller Probleme aus dem Wege gehen, die sich aus der grundsätzlichen Stellung zum Monarchismus in der Zukunft ergeben. regierung Garantie dafür zu erhalten, daß ihre Vertreter in Rußland künftig unbehelligt von den örtlichen Behörden ihren Arbeiten nachgehen können, und nicht, daß der geringste Maschinenfehler Anlaß dazu bietet, Deutsche zu verhaften und ihnen den Prozeß zu machen. 2c Die deutsch=polnischen Handelsvertragsverhandlungen, die seit einigen Monaten stocken, werden bald wieder in Fluß kommen. Der deutsche Gesandte in Warschau weilt zurzeit in Berlin. Es ist wohl anzunehmen, daß der Zweck seines Besuches eine Verständigung üüber die Weiterführung der Verhandlungen ist. Unabhängig vi den Handelsvertragsverhandlungen ist am 5. d. M. in Berlin ein deutsch=polnisches Aufwertungsabkommen unterzeichnet worden, das die privatrechtlichen Beziehungen finanzieller Art regelt, die sich durch die Inflation in beiden Ländern und durch die verschiedenartige Aufwertungsgesetzgebung außerordentlich kompliziert hatten. Lob der Landkarte Von Friedrich Schnack. Herrlich sind die Landkarten, die stummen Führer und Verführer in ungeheure Weiten! Ihre absoluten Malereien drücken märchenhafte Wirklichkeiten aus: auf ihnen sind, reicher als unter irgend einem Malerauge, gestaltet, Berge, Täler, Meere, Küsten und Flüsse. Verliebt und bewundernd schweift der Blick über sie hin und erkennt auf ihnen die Zeichen eines unausdenkbaren Schicksals. Tief eingegraben hat es sich in das Antlitz der Erde durch Runzeln und Falten, Risse, Sprünge, Brüche und Abstürze: es sind die Spuren gewaltiger Erlebnisse und steinerner Schmerzen. Doch daneben, wie zum Troste, lächeln die Meere und die dunkelgrünen Täler. Schön sind jene Karten, auf denen die Berge braun gemalt sind, geschrägt und gestrichelt, wo die blauen Gletscher glänzen wie eingesprengte Opale und Amethystsplitter, wo die Täler im Sonnenschein liegen gleich blühenden Wiesen, in die du geradewegs hineinspringen möchtest, ohne behördliche Erlaubnis und Reisepaß. In einem alten Koffer, der meinem Großvater gehörte, habe ich eine verblichene Landkarte gefunden, die aussieht wie ein Biedermeierbild der Erde: sie ist blaß und fein, friedlich und klar— es ist eine leidenschaftslose und innige Karte und doch hat sie Sehnsucht erregt und Wünsche beflügelt. Wie oft mag er die Karte Asiens betrachtet haben(Tintenspuren und Bleistiftstriche sind darauf), die vor seinem Auge einen Zauberteppich ausbreitete, in den Berge, Länder und Flüsse gewoben sind! Es ist mir nicht überliefert, ob er jemals das Morgenland betrat, wo fremde Vögel auf fremden Wipfeln nisten. Die Karte ist mir teuer, da sie getränkt ist mit menschlicher Sehnsucht, mit dem Verlangen nach Erlebnissen und Abenteuern. Auf ihr schlängeln die Flüsse wie blaue Aederchen in verschollene Schluchten und Täler, verwunderte Hügel stehen darin. gelb wie Ton und bräunlich wie Rost, als hätte sie die ewige Sonne ausgeglüht und gebrannt; tief unten schimmern saphirne Teiche und Landmeere, klein wie winzige Muscheln; andere wieder leuchten azurngleich dem Aether, schlafend in der Unschuld ihrer Urwelt. Das Land, das die Karte meines Großvaters darstellt, ist längst nicht mehr wahr; es hat sich verändert mit allem was darauf gezeichnet ist. Dennoch möchte das Auge den Schlängelflüssen folgen und den Straßen kreuz und quer, die irgendwo ankomemn, in verwitterten Toren und staubigen Städten mit zerbrochenen Mauern und zerbrochenen Türmen. Vielleicht wohnt dort, wo die grüne Ebene braune Felsenberge spaltet, das Wunderbare, das jeder zu erleben glaubt, wenn er eine Reise tut, und das auch der alte Großvater vergeblich suchte. Wie schön und anziehend ist in meinem Atlas die große Karte mit den fünf Erdteilen: wie ein hellgrüner und gelbgefleckter Becher wölbt sich Nordamerika in die Ozeane; Südamerika kommt mir vor wie ein halber Vogelkopf, dunkelgrün beflaumt mit einem Albatrosschnabel von gelbem Horn. Dort wälzt sich in den Atlantik das afrikanische Massiv mit breiter harter Felsenstirn und gedrungenem Hals. Und dahinter flattert aufgeregt, tausendfach zerrissen und angenagt das unruhige Europa und das geheimnisvolle Asien, ein unbestimmbarer Leib mit einer unbestimmbaren Seele. Aber darüber strecken sich die gigantischen Tafelländer Rußlands und Sibiriens. Und aus der rechten Ecke meiner Erdkarte, die mich unterrichtet über Vegetationsgebiete, Getreidezonen und Meeresströmungen, treibt Australien heraus, plätschernd im Meer samt Neuseeland und Polynesien. Mein Auge spaziert über diese prächtigen Kontinente: gelb wie Ocker sind die nördlichen Tundren, sandfarben die südlichen Wüsten: dazwischen wogen die Gersten= und Weizenzonen, unendliche Ströme Goldes, und sie schäumen hinein in die dunkler gefärbten Zonen des Maises und des Hafers. In China grünt die saftige Reiszone und ganz Mittelafrika wird überschäumt von der Sorghumflut, der Negerhirse. Die Vorstellung, daß es so viele und große Kornkammern auf Erden gibt, ist überwältigend. Wo aber das Getreidekorn fehlt, da wächst das Sandkorn, wie in der Sahara, in der Wüste Kalahari, in der Wüste Gobi und in der großen Sandwüste Viktoria in Australien. Wie gern möchte ich einmal den Wind über diesen Getreidefluten sehn, die groß wie Meere sind! An den Kontinenten stoßen sich die Meeresströmungen. Auf meiner Erdkarte sind sie als parallele Linien in den großen Wannen der Ozeane sichtbar gemacht. Aus den Polarmeeren schießen die blauen kalten Linien heraus, spitz wie Pfeile von Eis, in den Aequatorialgegenden kurven die roten warmen Linien herum— und ich stelle mir vor, daß ich wie Jack London mit einer weißen Jacht oder auch wie Stevenson mit einem alten Segelkasten auf der füdlichen Passattrift dahintreibe, zwischen Afrika und Australien, Ländern, die auch für mich gemacht sind. Ich könnte auch mit dem Aequatorial Gegenstrom geradewegs in den Panamakanal hineinsteuern. hinüber zu den umschäumten Küsten der kleinen Antillen, nach Guadeloupe, wo der Großvtaer„der kleinen Bernhardine" des idyllischen Dichters Brancis Jammes lebte. Meine Landkarte erlaubt mir derartige Vorstellungen. Wissen möchte ich, wieviele Menschen auf der Welt ebenso tun wie ich, wenn die Reisezeit beginnt und Meeresstille zu glücklicher Fahrt lockt. All diesen, die es sich nicht leisten können, muß die billige Landkarte die teure Fahrkarte ersetzen. Genau so erging es auch dem alten Großvater in Franken, der seinen Koffer packte und nicht zum Tor hinauskam. Zwischen nördlichem und südlichem Wendekreis ist die Welt am schönsten, auch auf meinem Atlas. Deshalb liebe ich ihn: es gibt keine bessere Unterhaltungslektüre, als seine ungeschriebenen Reisebeschreibungen, seine phantastischen Andeutungen, seine skizzierten Ahnungen. Ich liebe seine schlafenden Stürme. seine Landkolosse, seine wogenden Getreidezonen. In seinen Urwäldern stoßen mir Abenteuer zu, wie sie nur der phantastische und empfindsame Reisende erlebt. Selten vertieft, wie der weitgereiste Frank Harris in seinem Lebensbuch schreibt, der Wechsel der Szenerie den Geist — wohl aber tun es Sehnsucht und Hoffnung. Auch sie gestalten das Dasein. Das wahre Feld, auf dem Sehnsucht und Hoffnung aufblühen, ist die Landkarte. Raum hat sie für alle, für alle Geheimnis und Trost! Sie ist das Land der landlosen Leute, der Seefährer ohne Schiffe der Reisenden ohne Reise... Haferfeld Tausend und abertausend Glöckchen schwingen im Winde. Sie singen die Weise vom Sommer und seinem Glück. Sie singen das Lied vom Reifen. Auf und nieder beben die Halme, wie von feinen zarten Glockensträngen bewegt. Und mitten in dem Felde steht eine Mohnblüte, eine einzige Mohnblüte. Die schaut aus wie ein Kind, das mit vollen Backen in die vielen, vielen blaugrünen Glöckchen bläst, daß sie immer erneut aufklingen. Ganz purpurrot ist das Gesicht des Kindes vom Pusten und Blasen. Dann und wann einmal löst sich eine Lerche aus den silberschimmernden Wogen. Sie steigt auf klingend und singend. Sie fliegt in den Himmel hinein und bittet Gott um Regen und Sonnenschein für das zarte irdische Glockenspiel. Und dann senkt sie sich wieder nieder zu den tausend und abertausend Glöckchen, die leise schwingen im wehenden Winde. Kurt Hage. Die neue Krise in Aegypten Ein Schlag gegen die Verfassung Kairo, Anfang Juli. Es unterliegt keinem Zweifel, Aegypten treibt wieder einmal einer Krise zu. Noch ist frisch in Erinnerung, wie anfangs März das ägyptische Problem sich durch die brüske Ablehnung des von England vorgeschlagenen Bündnisvertrags seitens der ägyptischen Nationalisten plötzlich in seiner ganzen unlösbaren Schärfe emporreckte. Sarwat Paschas mühselige Verhandlungen mit London schienen nach sechsjähriger Ergebnislosigkeit endlich zu einem beide Teile befriedigenden Erfolg geführt zu haben, insofern, als Aegypten mit diesem Bündnisangebot wenigstens eine Scheinsouveränität zuteil werden sollte. Da machte Nahas Pascha, der Führer des Wafd und Nachfolger Zaghlulsallen diesen Hoffnungen mit seinem kategorischen„Nein“ ein jähes Ende. Der gemäßigte Sarwat wurde gestürzt und Nahas Pascha übernahm selbst den Posten des Premierministers in einer Regierungskoalition, in der die Gemäßigten, die Liberalen, nur eine nebensächliche Rolle spielten. England kam damals diese Wendung so unerwartet, verblüffte dieses die tatsächlichen Machtverhältnisse wenig berücksichtigende Veto derart, daß aus der Spannung in dramatischer Steigerung bald ultimative Forderungen erwuchsen. Ein Kreuzfeuer diplomatischer Noten hielt zwei Monate lang die Kabinette in Atem. England zog sich auf den Protektoratsstandpunkt aus der Zeit vor 1922 zurück und dekretierte, verbot die freie Wahl der Gemeindevorstände und das politische Versammlungsrecht, alles mit der Begründung, es müsse als Protektor Leben und Eigentum der Fremden schützen. So wenig stichhaltig in dem absolut ruhigen unter englischer Truppenmacht stehenden Land dieser Vorwand auch war, das nationale Selbstgefühl der Aegypter wurde durch diese Nadelstichpolitik doch bis zum Siedepunkt erhitzt. Die geforderte gesetzliche Festlegung der englischen Dekrete freilich wußte Nahas Pascha durch das nicht nur im Orient beliebte„Auf die lange Bank schieben“ abzubiegen und damit zunächst wenigstens eine formelle Demütigung zu vermeiden. Die Atmosphäre blieb aber äußerst gespannt, und niemand wußte, wie bei Fortdauer der nationalistischen Regierung in Aegypten ein Ausgleich anzubahnen sei Da kam den Briten ihr gefügiger König Fuad zu Hilfe, indem er kurzerhand das Kabinett entließ, ein gewiß ganz unparlamentarischer Willkürakt, den man durch gleichzeitig von der Opposition veröffentlichte Skandaldokumente gegen Nahas Paschas persönliche Ehrenhaftigkeit fadenscheinig zu begründen suchte. Nahas Pascha soll nach diesen Dokumenten auf Grund seiner Stellung als Ministerpräsident sich persönliche Vorteile Vorteile zu verschaffen gesucht haben, indem er sich zum Anwalt des schwachsinnigen Prinzen Ahmed Seif ed Din, eines Feindes des Königs Fuad schon aus dem Jahre 1898 gemacht habe. Die Anwürfe der Opposition kamen gleichzeitig mit den diktatorischen Entlassungsdekret des Königs Fuad und entfesselten einen Sturm im oppositionellen, wie im nationalistischen Lager. Zwei Minister traten sofort aus der Koalition aus, aber auch zwei wafdistische Minister baten um ihre Entlassung. Die ganze Sache erweckt den Eindruck eines geschickt eingesädelten, von langer Hand vorbereiteten Coups gegen den verhaßten Ministerpräsidenten. Und wenn man in der natürlich triumphierenden englischen Presse zwischen den Zeilen liest, kann man sich des Eindrucks nicht verwehren, daß England bei der Affäre seine Hand im Spiele hat. Schon die mit frommen Augenaufschlag niedergeschriebene Phrase der„Times“:„Er mag ganz unschuldig sein, aber er hätte den Entlassungsdekret des Königs zuvorkommen und eine Untersuchung gegen sie beantragen müssen", läßt darauf schließen Nahas Pascha selbst ist überzeugt, daß Großöritanien ihn zu Fall und mit seinem Sturz einen schweren Streich gegen das konstitutionelle Leben Aegyptens geführt habe. Er müsse fragen, so sagt er in einem Intervienan den„Daily Telegraph“, ob es recht und billig ist, daß Aegypten nun alles verlieren solle, weil es die Brosamen zurückgewiesen habe, die Großbritannien in Gestalt eines Vertrags geboten habe, der Aegypten in einen Zustand gehorsamer Unterwerfung gebracht hätte. Bei der von inneren Spannungen geladenen Atmosphäre in Aegypten und der geschlossenen Kampfstellung, die der Wafd, sich um seinen Führer scharend, einnimmt, war selbstverständlich an eine die Parteistärke widerspiegelnde Kabinettsbildung nach diesen Ereignissen nicht mehr zu denken. König Fuad ist daher aus ähnlichen Gedankengängen, die auch die Bildung der neuen Reichsregierung beherrschten, auf das Verlegenheitsmittel verfallen, ein Kabinett der„Persönlichkeiten" unter Führung des liberalen Mohammed Pascha Mahmud als Uebergangskabinett zu berufen, dem indessen bereits im Herbst die Parlamentsauflösung folgen soll. Was unter diesen Umständen und mit Englands Hilfe aber Neuwahlen zu bedeuten haben, läßt sich unschwer ausmalen. „Krassin" festgefahren Nyaalesund, 6. Juli. Die Hoffnung, daß der Eisbrecher„Krassin" die LundborgGruppe in den nächsten Tagen würde bergen können, ist vorläufig gescheitert, da der„Krassin" im Eis festsitzt. Die Schweden werden nun doch versuchen, mit einem DreimotorenJunkers=Flugzeug auf dem Eis zu landen, obgleich die Eislandung jeden Tag schwieriger wird. Gleichzeitig wird das schwedische Schiff„Quest" versuchen. durch die Hindlopenstraße vorzudringen. 1A Oslo, 6. Juli. Die englische Regierung hat an die norwegische Regierung das Angebot gerichtet, sie wolle zwei oder drei Flugzeuge kostenlos für die Suche nach Amundsen zur Verfügung stellen. Die Apparate sollen evtl. sofort nach Bergen fliegen und dort von norwegischen Fliegern übernommen werden. Die norwegische Regierung wird wahrscheinlich ablehnen, da die Reise des Expeditionsschiffs„Veslekari“, das unter dem Kommando des Neffen Amundsens steht, eine zu große Verzögerung erleiden würde, wenn erst die Ankunft der neuen Flugzeuge abgewartet werden sollte. Wenn man Amundsen überhaupt noch lebend antreffen wolle, sei jede Stunde wertvoll. Nobile hat gestern, den letzten Meldungen aus Spitzbergen zufolge, zwei Journalisten empfangen. Die beiden Presseleute gehörten dem Redaktionsbetrieb zweier Zeitungen an, die das Recht der Erstveröffentlichung der Berichte über die„Italia"(0 London, 6. Juli. Marschall Feng ist gestern in Paotingfu eingetroffen und wird, wie er durch einen Vertreter hatte ankündigen lassen, an der Militärkonferenz in Peking teilnehmen, die sofort nach seinem Eintreffen eine Sitzung abhalten wird. Auf der Konferenz, an der alle führenden Persönlichkeiten der nationalistischen Armee teilnehmen, stehen, wie erinnerlich, nur militärische Fragen zur Erörterung, insbesondere die Fragen der Fortführung des Feldzugs gegen die Mandschurei und die der Auflösung eines Teils der nationalistischen Armee. Tschanghsüliang, der Sohn und Nachfolger Tschangtsolins, hat an die Konferenzteilnehmer ein Telegramm gesandt, in dem er sie auffordert, ihre persönlichen und privaten Wünsche den allgemeinen Interessen Chinas unterzuordnen und so schnell wie möglich eine Volkskonferenz einzuberufen. Er selbst sei bereit, an allen Konferenzen teilzunehmen. Um seinen guten Willen zu beweisen, habe er bereits begonnen, seine Truppen von der Grenze weiter nach dem Innern der Mandschurei zurückzuziehen. Ferner werde er sofort eine Delegation nach Peking senden, die dort Gelegenheit nehmen werde, mit den nationalistischen Führern über alle noch ungeklärten Fragen zu verhandeln. Der„Times“= Korrespondent in Peking bestätigt, daß die Truppen Tschanghsüliangs seit einigen Tagen nach dem Innern der Mandschurei abmarschieren. Aus Tokio wird berichtet, daß mit der Zurückziehung der 3. japanischen Division aus Tsinanfu in den nächsten Tagen zu rechnen sei. Wahrscheinlich würden Teile der 6 Division sofort folgen Eine kleine japanische GarExpedition erworben hatten. Nobile erzählte, wie sich das Unglück ereignet hat, ohne jedoch wesentlich Neues zu sagen. er General liegt noch im Bett; er ist nach Angabe der beiden Journalisten hager und müde, aber er erklärt, daß er auch in Zukunft die Polarforschung nicht aufgeben werde. Zwei deutsche Filmoperateure sind in Virgo=Bay gewesen und haben die Erlaubnis bekommen Nobile im Bett zu filmen. ## Paris, 6. Juli. Der französische Forschungsreisende Dr. Charcot, der in den nächsten Tagen mit dem Expeditionsschiff„Pourquoi=Pas“ nach Grönland abreisen wollte, um die dortige Küste zu erforschen, hat einem Redakteur des„Matin" erklärt, daß er in zwei oder drei Tagen nach Tromsö oder Spitzbergen in See gehen werde, um nach Amundsen und Guilbaud zu suchen. Er werde sich dort unter das Kommando des Admirals Herr stellen, der sich an Bord des Kreuzers„Straßbourg" befindet. Charcot ist der Meinung, daß Guilbaud und seine Begleiter noch am Leben sind, falls das Flugzeug unter günstigen Bedingungen landen konnte. Er erinnerte daran, daß Nordenskiöld einmal neun Monate auf dem Polareis zugebracht hatte, ehe er gefunden wurde. Neuerungen im Päckchenverkehr Zu diesem Artikel in Nr. 157 unseres Blattes erhalten wir folgende amtliche Berichtigung: Das Höchstgewicht für Briefpäckchen beträgt 1 kg; für sonstige Päckchen 2 kg. Ein Brieftelegramm aus Doorn Die„Sulzbacher Zeitung“ veröffentlich das folgende Brieftelegramm: Haus Doorn, den 9. Juni 1928. Brieftelegramm Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Ich danke der 6er=Vereinigung„Kaiser Wilhelm" herzlich für die Huldigungsgrüße anläßlich ihrer Fahnenweihe. Ich gedenke mit Stolz und Dankbarkeit der Waffentaten Meines Königlich Bayrischen 6 Infanterie=Regimentes und halte Mich versichert, daß der opfermutige Kampfesgeist, der Mein Regiment im Weltkriege beseelte, auch weiterhin gepflegt wird und sich auswirkt, wenn es gilt, das deutsche Vaterland zu befreien und wiederaufzurichten unter seinem Kaiser und seinen angestammten Fürsten. Für die zu weihende Fahne verleihe Ich Ihnen einen Fahnennagel. der Ihnen zugeht. Wilhelm I. R. nison werde auf Ersuchen der japanischen Staatsangehöngen in Tsinanfu bis zur endgültigen Klärung der chinesischen Wirren in der Stadt verbleiben. (D London, 6. Juli. „Daily Mail“ meldet aus Tokio: Es wird zuverlässig berichtet, daß General Tschanghsüliang, der als Nachfolger seines verstorbenen Vaters Tschangtsolin Diktator in der Mandschurei ist, dem Generalissimus der Südstreitkräfte Tschiangkaischek telegraphisch die bevorstehende Ankunft von vier mandschurischen Delegierten in Peking angekündigt hat, die dort Verhandlungen führen sollen. In amtlichen Kreisen in Tokio glaubt man, daß die manschurischen Führer bereit sind, die südchinesische Flagge zu hissen, aber darauf bestehen, daß die Mandschurei halbe Autonomie innerhalb Großchinas genieße Aus Peking wird gemeldet: Die bestimmten Erklärungen Tschiangkaischeks und anderer Kuomintangvectreter, daß die Verlegung der Hauptstadt nach Nanking endgültig beschlossen sei, lösen unter der Pekinger Bevöllerung, bei der Handelskammer und in sonstigen Kreisen wachsenden Widerstand aus. Es wird betont, die Verlegung würde 200000 Einwohner von Peking brotlos machen, was gegen den dritten der von Sunjatsen aufgestellten drei Staatsgrundsätze verstoße. Gleichzeitig wächst in der Pekinger Bevölkerung die Bewegung für die Beisetzung der Leiche Sunjatsens im Tempel Pijunssu in Peking, wo die Leiche bisher aufgebahrt war, gegenüber der Absicht in Kuomintangkreisen, den Leichnam nach Nanking zu überführen. China vor der Tschangtsolins Sohn ist zu Verhandlungen bereit Der neue Maler Im Juniheft des Kunstwart nimmt Kurt Karl Eberlein in einem Aufsatz„Der Maler als Eremit" betitelt, Stellung zu dem Problem der modernen Malerei. Wir geben nachstehend einen kurzen Auszug aus dem sehr sympathischen Artikel. Die Schriftl. Nachdem er so lange Ich gesagt und ich gemeint, liebt er nun endlich wieder das Du und läßt das Ding sprechen, die Form und die Farbe, den Raum und das Licht, die Wunder des Daseins. Er empfindet wieder das Zarte und das Starke, das Ferne und das Nahe, das Offenbare und Geheimnisvolle der Natur, die feine Mythologie, seine Bibel, seine Heimat ist. Das ABC des Handwerks ist wiedergefunden, nun muß er Sprache und Stil der Kunst wieder erwecken. Auch die Stadt und ihre tektonische Form wird ihm nun Natur, das Gebaute und Gespannte ihrer trostlosen Bildungen. Alles wird fest, still, klar, reine, beseelte Existenz. Das Gefühl beiebt wieder mit scheuer Wärme das Gestaltete. Das Idyllische wird entdeckt, das Stilleben ist die reinste Form seines Bildes. Alles wird ihm zum Stilleben, und hier liegt Not und Tugend beschlossen. Nur eine neue Liebe wird viel vermögen. Sein Handwerk gilt ihm wieder, seine Handschrift nicht. Aber die Farbe und ihr Wert, die Linie und ihre raumschaffende Kraft. Nachdem Gotik und Barock so viel bedeutet hatten, tritt nun ein neuer Klassizismus in deutschen Spieglungen wieder hervor. Man sucht die stille Größe, die reine Realität der Kunstwahrheit, nicht der Naturwirklichkeit Während die Großstadtmaler die Mode des Tages der Gesellschaft, der Reise, dem Auftrag und dem Geschäft nachstreben und als„Prominente“ der Salons und der Bälle ihren kurzlebigen Betrieb ein= und umstellen, sind schon allen## ben abseits und einsam junge Maler tätig, die entsagend nichts anderes wollen als ihre Kunst. Dazu bedarf es der abgeschiedenen Stille, der Entbehrung, der Energie. Der neue Maler, der im engen Zusammenhang mit der Natur seine Kräfte wieder aus Land und Stille, Arbeit und Andacht, Müssen und Können zieht, wird soziologisch halb Handwerker, halb Eremit, eine seltsame, protestierende, unzeitgemäße Persönlichkeit sein. Er wird nicht der Großstadt, nicht dem. Betrieb, nicht dem Handel gehören. Er wird ein Handwerk und einen Nebenberuf haben müssen, er wird nicht im alten Sinn Mönch, Meister, Bauer, Bohémien sein, er wird im neuen Sinn, mit neuem Ernst, mit neuen Lebenswerten und Lebenszwecken sein Werk tun und seine Mission erfüllen. Der Maler als Eremit wird eine tragischglückliche Gestalt. Wenn heutzutage der Architekt den Zweckwillen einer ganzen Zeit in seinen Bauformen darstellt und gleichsam das verkörpert, was die Welt heute als Kunst begreift oder als Kunst erklärt, so wird der Maler, von dem wir sprechen, wenn wir recht sehen, sein größter Gegner und Widersacher sein und über Zweck und Technik, Lärm und Erfolg hinaus das schaffen, was künftig„Kunst" heißen wird. Es gibt heute noch viele Stimmen, die gerade die neue Kunst in der Architektur erblicken und die technische Zweckform für die Kunstform unserer Zeit erklären. Wenn sie einmal beachten wollten, daß diese technische Form überall da(puritanisch weil tayloristisch) entsteht, wo Zweck und Serienherstellung sich gegenseitig bedingen, und wo eben nicht die Kunst, sondern die Zwecktechnik ihr Recht hat; wenn sie einmal die handwerkliche Kunstform der Malerei beachten wollten, die gerade das Kleine und Kleinste bildet und den Gefühlswert auch im Stofflichen betont, könnte man nicht immer wieder diese gedankenarme These finden. Ein Automobil, ein Telefon, ein Rasierapparat und ein Typenhaus sind keine Kunstwerke. Kunstwerke sind geistgeformte, einmalige Schöpfungen höchster Lebensverwandlung und Schaugestaltung! Die Trennung zwischen Lebensstil und Kunststil wird so unerbittlich klar werden, daß Architekt und Maler künftighin nie mehr in ein und demselben Menschen vereint sein können, wie das früher, da die Architektur noch der Kunst gehörte, möglich war. Wohnmaschine und Kunstwerk sind schon jetzt so feindliche Gegner, daß sie sich gegenseitig ablehnen und fast ausschließen. Die Wohnmaschine will keinen Kunstort, das Kunstwerk will keine Raummaschine Wird sich nuch das Museum der Wohnmaschine annähern, so bleibt dem Kunstwerk alter wie neuer Zeit keine Wohnung mehr, denn mit der Wandfläche ist es doch nicht getan— der Kunstraum ist weder ein Bahnhof noch ein Greifkäfig. Wir wollen ein andermal das Problem des Museums der Zurunft eingehender besprechen. Wie dem nun sein mag, so wird sich das Reich der Kunst, das weder dem Staat noch der Straße gehört, wie eine abgesonderte Provinz für die, die noch geistig reisen können, fort und fort erhalten. Den anderen genüge Kitsch und Kunstersatz. Es ist grausam schmerzlich, sich einzugestehen, daß Kunst heute eine Art von Ermitentum geworden ist und mit dem Leben der Städte und Staaten organisch gar nichts mehr gemein hat; aber es ist besser, ihre Einzigartigkeit und Obseitigkeit zu wissen und sie scharf von allem Lebenstechnischen und Zweckartigen abzusondern, als das Gefasel von dem Untergang des Abendlandes, von dem Ende der Kunst und von dem Sieg des Elektrotechnikers nachzubeten und an der schöpferischen Kraft des Kunstgeistes für immer zu verzweifeln. Uns, denen der Sinn des Lebens eine Aufgabe bleibt, die nicht im Zeitlichen und Heutigen zu lösen ist, die aber ihr göttliches Bereich schon hier im Heute in Symbol und Kunst erweist, uns, denen die Künstler zu den Sehern und Weisen gehören. uns bleibt Trost und Glaube, Wissen und Gewissen, daß die reinste Sprache des Menschengeistes nicht sterben kann. Westdeutsche Kirchenbaukunst betitelt die Zeitschrift„Die christliche Kunst“.(Verlag: Gesellschaft für christliche Kunst GmbH., München) ihr soeben erschienenes Doppelheft(9/10. Juni Juli), das auch als Sonderausgabe erschienen ist. Damit wird dem katholischen Deutschland im Zusammenhang die Erneuerung der katholischen Kirchenarchitektur in einem ihrer Hauptzentren vorgeführt und weileren Kreisen zum erstenmal gezeigt, zu welchen erfreulich guten Resultaten diese Bewegung bisher schon gediehen ist. Die bereits fertigen Bauten von Dominikus Böhm=Köln(Dettingen. Neu=Ulm. Bischofsheim), Martin Weber; Frankfurt, J. Hubert Pinand(Limburg a. L., Hellenhahn). Alfred Fischer=Essen(Ickern). Edmund Körner=Essen.(Frillendorf) werden in zahlreichen Abbildungen und Plänen vorgeführt. Die Wettbewerbe für die Dreikönigenkirche in Köln=Bickendorf und für die geaße Frauenftiedenskirche in Frankfurt a. M. schließen sich an, denen die Entwürfe der preisgekrönten westdeutschen Axchitekten beigegeben sind. So ergibt sich aus den 78 Abbildungen im Zusammenhang mit dem begleitenden auch kritischen Text von Oskar Gebrig. August Hoff. Georg Lill und Bertold Püschke ein ausgezeichneter Einblick in eine der hoffnungsvollsten Kulturaufgaben des deutschen Katholizismus(Preis dieses Doppelheftes 8 postfrei; im Abonnement halbjährlich 7 K). Eine Interpellation gegen das bayerische Wahlgesetz Von unserer Berliner Vertretung. Berlin, 6. Juli. Die Reichstagsfraktionen der demokratischen und der Wirtschaftspartei haben gemeinsam folgende Interpellation eingebracht: „Der bayrische Landtag hat das bayrische Wahlgesetz ge ändert und Bestimmungen in Kraft gesetzt, die den in der Reichsverfassung festgesetzten Grundsätzen der Verhältniswahl ebenso wie denen der gleichen und direkten Wahl widersprechen. Dem Grundsatz der gleichen Wahl widerspricht die Höhe der Verteilungszahl. Nach dem bayrischen Wahlgesetze wird eine Partei, selbst wenn sie mehr als 100000 Stimmen, d. h. 5 Prozent der Gesamtziffer, erhalten hat, aus dem Landtage ausgeschlossen, falls sie nicht in einer der sehr kleinen Wahlkreise einen sehr hohen Quotienten erreicht. Der Quotient beträgt z. B. im Wahlkreis Mittelfranken, der bei den Reichstagswahlen nur etwa den vierten Teil eines Wahlkreisverbandes ausmacht, 32293 Stimmen. Infolge dieses Verfahrens blieben 108 794 demokratische und 105000 Stimmen der Wirtschaftspartei, die am 20. Mai in Bayern abgegeben wurden, unberücksichtigt, während die Deutsche Volkspartei mit 109 518 Stimmen vier Landtagsmandate erhielt. Den Grundsätzen der gleichen und direkten Wahl widerspricht die Bestimmung des bayrischen Landtagswahlgesetzes, daß nachträglich von den Parteileitungen einiger Parteien 15 Abgeordnete ernannt werden können. Eine solche nachträgliche Ernennung von Abgeordneten, deren Namen den Wählern vor der Wahl nicht, wie es im Reiche bei der Reichsliste geschieht, an sichtbarer Stelle und in bestimmter Reihenfolge genannt werden, und mit deren Wahl sie sich durch ihren Stimmzettel gar nicht einverstanden erklären konnten, ist eine indirekte Wahl und mit den Grundsätzen der Reichsverfassung nicht vereinbar. Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, um die krassen Rechtsbrüche, die durch die Beschlüsse des bayrischen Landtages begangen sind, abzustellen und den Vorschriften der Reichsverfassung auch hinsichtlich des Bayrischen Wahlrechtes Geltung zu verschaffen?" Kurze Sommertagung Preußischen Landtages Von unserer Berliner Vertretung. Berlin, 5. Juli. Am kommenden Dienstag tritt der preußische Landtag wieder zu einer kurzen Sommertagung zusammen. Schon an diesem ersten Tage wird in den Fraktionssitzungen das preußische Regierungsproblem eine Rolle spielen. Die Deutsche Volkspartei hat schon für Montag eine Sitzung anberaumt, in der die politische Lage besprochen werden soll. Es ist anzunehmen, daß von der Deutschen Volkspartei Anregungen ausgehen werden. in Verhandlungen über die Ausdehnung der Koalition auf die Deutsche Volkspartei einzutreten. Ein praktischer Schritt in Bezug auf die Regierungserweiterung wird aber vor der Sommerpause ausgeschlossen sein. Die Deutsche Volkspartei begründet ihren Anspruch mit der Homogenität der Regierungen in Reich und Preußen. Aber selbst diese von den anderen Parteien bekanntlich angefochtene These kann, wie sich die Dinge im Reiche entwickelt haben, der Deutschen Volkspartei keine Stütze mehr für ihren Anspruch bieten. Denn die Deutsche Volkspartei vertrat am eifrigsten die Forderung, daß es im Reiche noch keine große Koalition gibt. Wenn schon die Ferderung nach gleizeitiger Umbildung der Regierungen im Reiche und in Preußen auf Widerstände stieß, wieviel mehr würde das der Fall sein, wenn die Deutsche Volkspartei fordern wollte, daß Preußen in dieser Frage sogar den Vortmtt hätte. Briand über Probleme der äußeren Frankreichs Paris, 6. Juli. Im Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten machte Außenminister Briand die vom Ausschuß verlangten Mitteilungen über bestimmte Probleme der äußeren Polixik Frankreichs. Ueber den Inhalt dieser Mitteilungen wird in einem Kommunique folgendes bekanntgegeben: Bezüglich des Dawesplanes erklärte der Minister, daß der Plan sowie die Abkommen Frankreichs mit seinen ehemaligen Alliierten vollkommen einwandfrei seien. und unter der Erzielung eines beträchtlichen Ueberschusses funktioniere. Hinsichtlich der Rheinlandbesetzung wies der Minister daraus hin, daß dies keine ausschließlich französische, sondern eine interalliierte Angelegenheit sei. Briand legte die Vorgeschichte des Kelloggpaktes und die Umstände dar. unter denen Krankreick sich veranlaßt sah. Vorbehalte zu michen und ecklärte schließlich, daß er hoffe, zu einer Lösung zu gelangen, die von großem Interesse sein werde Höhenflugzeug oder fliegende Turbine? Um die Zukunft der Fernstreckenflüge In neuester Zeit sind Nachrichten über bevorstehende Umwälzungen im Bau von Flugzeugen durch die Presse gegangen. Es soll im Nachstehenden versucht werden, die in Frage stehenden Probleme dem Laien näher zu bringen. Seitdem es einen planmäßigen Luftverkehr gibt, hat man erst die Schwierigkeiten erkannt, die diesem durch die Unbilden der Witterung entstehen. So lange man nicht zu bestimmten Stunden fliegen mußte, sondern gemächlich die Besserung des Wetters abwarten konnte, hatte das schlechte Wetter nicht die gleiche Bedeutung wie heute, da die Verkehrsmaschinen fliegen müssen, bei Sonnenschein, wie bei Nebel und Gewitter. Durch Vergrößerung der Maschinen und Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit, durch entsprechende Ausbildung der Piloten konnte immerhin eine gewisse Betriebsfähigkeit erzielt werden, aber nur auf kurzen Strecken. Auf langen Strecken blieb das Wetter nach wie vor der ausschlaggebende Faktor, das hat die Aera der Ozeanflüge zur Genüge erwiesen. Da dem Wetter mit der Technik nicht beizukommen war, mußte versucht werden, das Wetter zu umgehen. Einer kleiner Nebelbank kann man ausweichen, nicht aber einem riesenhaften Nebelmeer, das ganze Länder und Meere bedeckt. Hier gibt es nur einen Ausweg: man muß darüber hinwegfliegen. In einer Höhe von 7000 Metern spielen die Witterungsverhältnisse nur noch eine geringe Rolle. In dieser und noch größeren Höhen bereitet das Wetter an sich dem Piloten keine Schwiergkeit. Aber es entstand die Frage. ob und wie man in diesen Höhen fliegen könnte. Loewensteins & Sensationell wie der Aufstieg und das Leben des belgischen Finanzmannes Löwenstein klingen die Nachrichten über seinen plötzlichen Tod. Es ist kein Wunder, daß sie Freunden und Gegnern zu Vermutungen und Kombinationen Anlaß geben, zumal Löwenstein und seine Finanzinteressen gerade in letzter Zeit wieder im Brennpunkte wirtschaftlicher Konflikte und Interessenkämpfe standen, die in den letzten Wochen verschiedentlich zu Börsengerüchten und Baisseangriffen auf die sogenannten Löwenstein=Werte gegeben haben. Was sich in dem Flugzeug über dem Aermelkanal tatsächlich abgespielt hat, nachdem Löwenstein die Kabine verlassen hatte, wird man wohl niemals erfahren. Die Börsen stehen heute naturgemäß unter dem Eindruck des plötzlichen Todes dieses außerordentlich kühnen und unberechenbaren, aber zweifellos genialen Finanzmannes, um den sich in letzter Zeit geradezu ein Legendenkranz gebildet hatte. Der jetzt Zweiundfünfzigjährige war vor dem Kriege Mitinhaber des Bankhauses Stallaertz& Löwenstein in Brüssel und entstammt einer reichen und angesehenen Bankiersfamilie. Die internationale Oeffentlichkeit hörte von ihm zum ersten Male, als er der belgischen Regierung in der Inflationszeit eine Anleihe zur Stabilisierung des Francs anbot, die jedoch abgelehnt wurde. Seitdem wurde es um Löwenstein nicht mehr ruhig. Es folgte zunächst ein großgedachter Versuch, einen internationalen Elektrotrust aus den größten Elektrizitätslieferungsunternehmungen Europas und Südamerikas(Sofina, Sidro, Chade, Gesellschaft für elektrische Unternehmungen) zu schaffen, doch hierzu reichten die Kräfte nicht aus. Schnell und sprungweise, wie der energische Sportsmann und berühmte Turnierreiter auch in Geschäften zu arbeiten pflegte, wurde das Projekt aufgegeben und das von ihm geführte Holding= und Finanzunternehmen, die Internationale Holding and Investment Co., wieder stärker auf ihr ursprüngliches Gebiet, die Kunstseide, eingestellt. Immerhin blieb die kanadische Hydro=Electric Securities Co. das Hauptinteresse des Löwenstein=Unternehmens. Auch auf dem Kunstseidengebiet mußte sich Löwenstein von seinem ursprünglich maßgebenden Interesse der British Celanese Co. wieder trennen, und die Stütze seines Kunstseidenbesitzes wurde die belgische Tubize. Er wurde weiter ein, von den Verwaltungsmehrheiten allerdings nicht gern gesehener, aber nicht zu übergehender Minderheitsaktionär bei der holländischen Kunstseidengesellschaft, der Enka und der Breda, und unterhielt freundschaftliche Beziehungen zum deutschen Glanzstoffkonzern, an dem er auch finanziell Interesse genommen hat. Der Kurswert der in der International Holding vereinigten Papiere ist vor einiger Zeit auf über 100 Mill. Dollar beziffert worden, wovon über 42 Mill. Dollar auf Kunstseidenwerte entfallen, über 51 Mill. Dollar auf das Interesse an der kanadischen Hydro=Elektric. Die Werte, an denen Löwenstein interessiert war, sind, wie schon erwähnt, in letzter Zeit mehrfach einem Kursdruck ausgesetzt gewesen. was man sowohl mit der Verzögerung einer neuen 25=Mill.= Dollar=Anleihe der Internationale Holding Co. als Folge der ungünstigen Gestaltung des amerikanischen Anleihemarktes, wie mit Gerüchten verschiedener, aber jedenfalls ungünstiger Art in Zusammenhang gebracht hat, für die jedoch eine Bestätigung ausgeblieben ist. Wahrscheinlich sind auch Baisseanarffe als Gegenschlag gegen eine versuchte und nicht gelungene Enflußnahme Löwensteins auf eine belgische Großbank, die Banque de Bruxelles, erfolgt, nach der der ehrgeizige Finanzmann zuletzt gestrebt hat. Wenn die Börse auf die Nachrichten über Löwenstein und seine Werte in letzter Zeit stets stärker reagiert haben, als es seiner eigenen Enflußnahme auf die Kursgestaltung entsprach, so ist das nicht zum wenigsten auf den Legendenkreis zurückzuführen, der sich um die zweifellos sehr interessante, nach Außerungen seiner Geschäftsfreunde sogar faszinierende, Persönlichkeit gebildet hatte. So weiß man, daß er, der„fliegende Bankier", seine häufigen Reisen nicht nur im eigenen Flugzeug zu machen pflegte, sondern sich auch meist von einem persönlichen Stab ebenfalls in Flugzeugen begleiten ließ, und seine Hofhaltung am Strande von Biarritz gehörte zu den berühmtesten Saisonereignissen. Es ist noch nicht lange her, das seine Freunde durch die Nachricht erschreckt wurden, der Propeller von Löwensteins Flugzeug habe ihm den Hut vom Kopfe geschlagen. * Alfred Löwenstein war zuletzt vor einigen Wochen als Gast des Inhabers der Bankfirma Speyer u. Ellisen, Ludolf Rosenheim, in Deutschland. Seine Anwesenheit galt den Verhandlungen mit den auf dem Kunstseidengebiet führenden deutschen Persönlichkeiten. KRE RE Tangerfrage betonte der Minister, daß die Verhandlungen auf gutem Wege sind und daß sie allem Anschein nach demnächst durch eine vollkommene Einigung zwischen Frankreich, England. Spanien und Italien zum Abschluß gelangen würden. Im Laufe der anschließenden Aussprache stellten u. a. die Senatoren Millerand, de Jouvenel, General Bourgois und Lemegy Fragen, auf die der Minister antwortete. Der„Skandal von Köln“ Französische„Kultur“ auf der Pressa=Ausstellung Paris, 5. Juli. Unter dem obigen Titel veröffentlichen „Figaro“ und der seit einiger Zeit erscheinende„Ami du Peuple“ eine scharfe Kritik an der französischen Abteilung auf der Pressa=Ausstellung in Köln. Die Coty=Presse hatte Gascoin nach Köln entsandt, der ohnehin durch seine ätzende, demagogische Schreibweise bekannt ist, und weiter ist zu bemerken, daß wegen des„Ami du Peuvle“ zwischen Coty und der großen Zeitungsfirma Hachette ein erbitterter Konflikt besteht. Hachette ist nun mit dem Arrangement der Ausstellung beauftragt worden, weil er den Betrieb aller fränzösischen Zeitungen in Pacht hat. Der Kritiker ist also nicht von vornherein objektiv, aber, was er zum Beweis für die französische„Kultur“ auf dieser Ausstellung anführt, genügt, um ihm Recht zu geben. Gascoin schreibt an einer Stelle:„Diesem Lande(gemeint ist Deutschland), das nur den Kultus der Gewalt kennt(1), hätten wir die Gewißheit unserer Kraft auf dem Gebiete des Geistes(1) vorführen können. Statt dessen hat Herr Levy, der Agent des HachetteUnternehmens im Rheinland, sich damit begnügt, in einer Bahnhofsbibliothek Frankreichs gewisse Literatur vorzustellen. Man sieht dort neben einander:„Venus auf der Roulette",„Das Götzenbild des Fleisches",„Notizbuch der Liebe". „Liebe Nr. 2“ und andere. Weiter wird berichtet, daß von der französischen Literatur nichts als Mittelmäßigkeit zu sehen sei. Die Ausstellung sei„wirklich unter aller Definition". Der eigentliche„Skandal“ scheint aber in etwas anderem zu bestehen, den Gascoin schreibt:„Tatsächlich ist auf der Pressa eine sehr noble Ausstellung des französischen Buches vorhanden. Sie befindet sich in der deutschen Sektion der katholischen Presse, die 10000 Bände in allen Sprachen umfaßt". Diese Blamage hätte man Frankreich nicht antun dürfen, daß die Deutschen besser in der französischen Literatur Bescheid wissen als die französischen Arrangeure der französischen Sektion. Darlehnsschwindel in Berlin aufgedeckt * Berlin, 5. Juli. Ein Finanzmakler aus der Jägerstraße suchte Darlehen von 100 Mark aufwärts, für die er monatlich 8 Prozent Zinsen versprach. Trotz aller Skandale, die gerade auf diesem Gebiet bekannt geworden sind, fand er sehr viele Leute, die ihm ihr Geld brachten. Am 1. März zahlte er ihm geliehene Kapital nicht mehr zurück. Er wurde wegen Betruges in Untersuchungshaft genommen. Wie groß die Zahl der Geschädigten ist und wie hoch sich die Summe des veruntreuten Geldes beläuft, steht noch nicht fest. Eisenbahnunfall Eigener Drahtbericht * Augsburg, 6. Juli. Heute morgen gegen 7,45 Uhr wurde der Personenzug Augsburg=Weilheim bei der Einfahrt in die Station Gelsendorf von einem ablaufenden Güterwagen in der Flanke angefahren. Bei dem Zusammenprall wurden drei Reisende aus Augsburg und ein Zugschaffner verletzt. Hilfe war sofort zur Stelle, so daß die Fahrt mit 25 Minuten Verspätung angetreten werden konnte. Der Hergang wird von Augenzeugen so geschildert, daß der Güterwagen beim Rangieren auf dem Nebengeleise den Hemmschuh zur Seite warf und auf den Zug auflief. Glücklicherweise bemerkte der Lokomotivführer den Wagen früh genug und konnte die Geschwindigkeit so vermindern, daß eine Entgleisung verhindert wurde. Im Steinbruch verschüttet * Nürnberg, 5. Juli. Gestern nachmittag wurden zwei in einem Steinbruch bei Feucht beschäftigte Arbeiter durch nachstürzendes Gestein verschüttet. Ein Arbeiter wurde sofort getötet, der andere erlag am Abend seinen schweren Verletzungen. Orkan tötet in Polen 37 Menschen § Warschau, 5. Juli. Die Unwetter, die während der letzten 48 Stunden über Polen hinweggegangen sind, haben sehr großen Schaden angerichtet. Durch Blitzschlag, Brand und andere durch das Unwetter verursachte Unfälle sind insgesamt 37 Personen ums Leben gekommen. Bei einzelnen Rekordleistungen wurden derartige Höhen erzielt. Aber das waren Ausnahmefälle. Praktisch hatten sie keinen Wert. Abgesehen davon, daß der menschliche Organismus den geringen Luftdruck auf die Dauer nicht verträgt— hier ist durch die Verkapselung der Kabinen und Führerstände Abhilfe zu schaffen— auch der Motor, der ja auf den Sauerstoff für die Verbrennung angewiesen ist und der Propeller. dessen Flügel sich durch die Luft schrauben müssen, haben die „dünne Luft“ nicht vertragen. So kamen geniale Köpfe auf den Gedanken des Raketenflugzeugs, das von der Luft überhaupt unabhängig sein sollte. Aber die Verwirklichung dieser grandiosen Idee ist noch sehr fern und wenn auch Raketenflüge in absehbarer Zeit gelingen werden, so ist doch die Weiterentwicklung dieses neuen Verkehrsmittels noch an eine lange Zeitspanne gebunden. Es ist also naheliegend, daß man vorerst versucht, den„alten“, hochentwickelten Aeroplan auch für die Dauerflüge in großen Höhen brauchbar zu machen. Diese Absicht verfolgten die Junkerswerke. Sie haben einen neuen Motor konstcuiert, der ein eigenes Sauerstoffgebläse enthält, so daß seine Arbeiten unabhängig von der Luftdichte vor sich geht. Er leistet normal 550 PS. In einer Höhe von 7500 Metern wird er immer noch 500 PS. leisten können. Um nun auch den Propellern in der verdünnten Luft die entsprechende Wirksamkeit zu verschaffen, werden diese so konstruiert, daß ihre Flügel verstellbar sind. In höheren Luftschichten werden die Flügel einen größeren Neigungswinkel gegen die Drehungsebene bekommen, so daß sie auch von der verdünnten Luft das genügende„Quantum" fassen können. Endlich werden die Kabinen und der Pilotenstand luftdicht verkapselt, so daß im Inneren dieser Räume normaler Luftdruck herrscht. Das erste, mit diesen Neuerungen ausgestattete Flugzeug soll schon im Herbst die Probeflüge aufnehmen. Es wird vier Motoren erbalten und mit einer Gesamtleistung von über 2000 PS. bis zu 50 Personen aufnehmen können. In der äußeren Form ähnelt es bereits dem Zukunftstyp des Aeroplans, dem sogenannten fliegenden Flügel. Das Profil der Tragflächen wird so stark sein, daß ein Teil der Kabinen in das Innere derselben verlegt werden kann. Dadurch werden günstigere, aerodynamische Verhältnisse erzielt. Da der Luftwiderstand in großen Höhen gering ist, erhofft man, mit dieser Höhenflugmaschine auch beträchtliche Geschwindigkeiten erzielen zu können und endlich einen Apparat konstruiert zu haben, der regelmäßige Langstreckenflüge mit großer Sicherheit durchzuführen vermag. Der zweite Zukunftstyp, der hier nur kurz gestreift werden soll, ist die Preßluftrakete des Franzosen Chappedelaine. Er besteht bisher nur in einem Modell von geringen Ausmaßen, aber das Prinzip ist interessant. Der Erfinder geht ganz neue Wege. Er verzichtet auf Tragflächen und Propeller und läßt am Vorderteil durch eine Turbine Luft einsaugen und rückwärts mit großer Wucht aus verstellbaren Düsen wieder ausstoßen. Durch die Rückstoßwirkung, die der einer Rakete gleichkommt, wird die Maschine emporgehoben. Die Versuche mit dem Modell sollen gelungen sein. Man wird sich mit dieser interessanten Neuerung beschäftigen müssen, wenn nähere Daten über die Gebrauchsfähigkeit und vor allem die— noch zweifelhafte— Wirtschaftlichkeit einer solchen fliegenden Turbine vorliegen. Mehr Friedensbewegung Von Friedericus Paulus Eine Erwiderung auf den gleichnamigen Arlikel von H. Thöne=Heiligenstadt*) Wir bringen diese Erwiderung jetzt in der„Katholischen Welt“, um die Diskussion auf die dem Artikel von Fr. Paulus wohl entsprechendere Grunblage zu stellen. Da uns die Erwiderung Fr. Paulus' nicht ganz treffend zu sein schien, haben wir eine unserer Zeitung nahestehende Persönlichkeit um eine Entgegnung ersucht, die wir nach dem Artikel Fr. Paulus' folgen lassen. Die Schriftleitung. * „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Gemüte! Dieses ist das größte und das erste Gebot. Ein zweites aber ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ Math. 22, 37—40. Durch die Welt geht eine Friedensbewegung, richtiger vielleicht eine Antikriegsbewegung. Friedenskonferenzen, Friedenskartelle, Antikriegspakte, Liga für Menschenrechte, Kriegsdienstverweigerer, Pazifistenvereinigungen, Völkerbund haben sich mit mehr oder weniger idealen, klaren oder unklaren Gedenken das Ziel gesetzt, die Menschheit zu befrieden. Wird es ihnen gelingen? Kann es ihnen gelingen? Gewiß: Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind. Wer aber glaubt, daß allein der gute Wille den Frieden verbürgt, ohne daß man sich auf die obigen zwei größten Gebote fest zulegen brauchte, der ist auf einem Irrweg. Nie und nimmer wird die Menschheit den äußeren Frieden erhalten, wenn ihr der innere, der Herzensfriede fehlt. Verlangen wir nicht von unserer Schule eine Erziehung im Sinne des§ 148 der Reichsverfassung, fordern wir nicht von unserer Presse, von den politischen Vertretungen, von unseren Vereinen und unseren Organisationen die Unterstützung einer Bewegung, die vom katholischen Standpunkt überflüssig und im übrigen zur Erfolglosigkeit verdammt ist, eben weil ihr das christkatholische Fundament fehlt.„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ hämmert es der Menschheit ins Herz; das ist die beste Friedensparole und Friedensbewegung. Schule, Presse, Partei, Vereine und Organisationen: Predigt das praktische Ehristentum, fordert von der Menschheit die praktische Beobachtung der zwei größten Gebote: dann haben wir den Frieden — allerdings nicht einen Frieden, wie ihn die Welt versteht; hierin wird jeder Weltmensch seine eigenen Begriffe haben und darum wird es nie zum Weltfrieden kommen; aber einen Frieden des Herzens, den Gott gibt, und der allein nur den Weltfrieden verbürgt. Kann man als Katholik überhaupt davon überzeugt sein, daß durch andere Mittel und Wege, als durch eine positive und praktische christlich=katholische Weltanschauung, eine Befriedung des Menschen und der Menschheit möglich wäre? Wer im Ernst daran glaubt, gibt die göttliche Stiftung und Sendung unserer hl. römisch=katholischen Kirche preis. Erst wenn eine Herde und ein Hirte, erst wenn die ganze Menschheit katholisch— nicht dem Namen, sondern der Tat nach— ist, werden wir den Weltfrieden und keine Kriege mehr haben. Aller außerhalb des praktischen Christentums liegender Pazifismus ist eine Utopie und eine Irrlehre. Das Christentum ist Pazifismus in Reinkultur; propagieren wir daher keine pazifistische, sondern eine christliche Bewegung. Unsere Parole muß heißen: Katholische Aktion. Aan kann über das Große und Kleine in der Welt nur dann einig werden, wenn man die gleichen Ideen hat. Und man kann nur die gleichen Ideen haben, wenn man die gleiche Weltanschauung besitzt,„vom gleichen Brote ißt“ (1. Korinth 10, 17). Warum ist Krieg? Warum muß Krieg sein? Politischer und sozialer Krieg, Krieg der Völker, Krieg der Sprachen, Krieg der Stände und Klassen? Warum ist eigentlich seit 1517 und 1789 fast immer Krieg, Revolution, Kampf? Warum gibt es nur noch längeren oder kürzeren Waffenstillstand, aber keinen Frieden mehr? Weil die Menschen seit 1789, seit 1517 und schon lange vor 1517 nicht mehr vom gleichen geistigen Brote essen. Es ist Kirche gegen Kirche, Schule gegen Schule, Partei gegen Partei, Buch gegen Buch! Was soll die Religion, die Schule, das Buch sein? Die geistigen Kornkammern des Volkes! Es muß doch klar sein, daß, wenn einem Volke nicht mehr das gleiche eine unteilbare Brot der Wahrheit gereicht wird, sondern jeder etwas anderes ißt, daß ein solches, in Sekten, Parteien, Systemen und Schulen zerrissenes Volk nicht mehr das Gleiche will und darum der Krieg eine Notwendigkeit wird. Die Diplomaten und Friedensstifter sollen nur ruhig nach Hause gehen. Was sie fertig bringen, ist nur papierner Scheinfriede, aus kluger Berechnung diktierter Waffenstillstand, hinter dessen Kulissen zum neuen Kampf gerüstet wird. Der wahre, echte, aufrichtige Dauerfriede ist nicht nur das unwahrscheinlichste, sondern auch das unmöglichste Ding, das es jetzt, d. h. seit 1517 gibt in der Welt. Wir können keinen Frieden schließen, weder die Regierung mit den Völkern, noch die Völker untereinander, noch die Arbeitgeber mit den Arbeitern. Wir verstehen einander nicht mehr, weil wir nicht mehr vom gleichen Brote der katholischen Wahrheit essen. Das ist vom Standpunkt der Vernunft, wie des Glaubens und der Geschichte unumstößliche Talsache. Man hat schon von der Gefahr eines katholischen Friedens gesprochen. Ent#### weder gibt es einen katholischen Frieden oder es gibt überhaupt keinen Frieden. Entweder sind wir vorher einig über die Grundlagen aller Dinge— über die Religion— oder der Krieg, der geistige und der materielle, der politische und der soziale, wird weitergehen. Und alle Friedenskonferenzen, Friedenskartelle, Antikriegspakte, Ligen für Menschenrechte, Kriegsdienstverweigerer, Pazifistenvereinigungen, Völkerbünde werden ihn nicht aufhalten. Woher die innere Zerrissenheit, die Unzufriedenheit, die Mißerfolge des Einzelnen, der Parteien, der Völker, der Menschheit? Weil man nicht das eine, das not tut, erkennt, weil man erstickt im Materialismus, in der Diesseitskultur und einer Jenseitshoffnung keine Berechtigung zuerkennt. Unter dem Protektorat von Götzen statt des lebendigen Gottes ist keine Befriedung der Menschheit möglich. Zertrümmert die Götzen und stellt auf das Kreuz Christi mitten in die friedenssehnsüchtige Welt. Nur in diesem Zeichen wird der Sieg errungen, zu dem uns Maria, die Königin des Friedens, verhelsen möge. Entgegnung Von Man sieht also, daß die beiden Autoren auf ganz gegensätzlichem Standpunkt stehen. Das beruht auf der Einseitigkeit, mit der sie ein so vielseitiges und kompliziertes Problem wie den Pazifismus behandeln. Fr. Paulus findet die Unterstützung der Friedensbewegung von katholischer Seite aus überflüssig.„Predigt das praktische Christentum... dann haben wir den Frieden". Abgesehen davon, daß es mit dem„Predigen“ nicht getan ist, daß man überhaupt„praktisches“ Christentum nicht predigen, sondern nur Christi Lehre„praktizieren“ kann, würde eine Befolgung dieses Grundsatzes die katholische Kirche ungefähr dorthin geführt haben, wo heute der Protestantismus steht: nämlich seitwärts des Lebens. Daher war es von jeher ein Grundprinzip der katholischen Kirche, nicht erst den Erfolg ihrer Predigten abzuwarten, sondern gewissermaßen den möglichen Erfolg ihrer Lehren vorwegzunehmen, indem sie für gewisse Ideale bestimmte religiös=ethische Bewegungen ins Leben rief. Man braucht nur an die katholische soziale Bewegung des 19. Jahrhunderts zu erinnern. Fr. Paulus übersieht dann weiter einen fundamentalen Lehrsatz der katholischen Kirche, wenn er schreibt: . e r s t w e n n d i e g a n z e M e n s c h h e i t k a t h o l i s c h n i c h t dem Namen, sondern der Tat nach— ist, werden wir den Weltfrieden und keine Kriege mehr haben". Der Verfasser übersieht hier doch stark die Tatsache, daß wir unter den Folgen der Erbsünde leben. Nicht erst seit 1517 gab es fast immer Kriege, wie Paulus meint, sondern ebenso sehr vor 1517. Und die sozialen und wirtschaftlichen Machtkämpfe waren im Mittelalter nicht geringer als heute. Die Melodie ist immer dieselbe, nur die Partitur eine andere. Endlich ist doch dem Verfasser sicher die kirchliche Lehre vom logos spermatikos bekannt, die besagt, daß auch außerhalb der Kirche sich der Samen des Hl. Geistes befindet, und die Kirche hat demgemäß zu allen Zeiten ethische Bewegungen, die außerhalb der Kirche aufkamen, unterstützt und ihnen einen Mutterboden bei ihr selbst bereitet.(Siehe wieder die Anfänge der katholisch=sozialen Bewegung, die außerhalb der Kirche entstanden.) Der Standpunkt Fr. Paulus ist also nicht haltbar. * Ebensowenig aber auch der H. Thönes. Abgesehen davon, daß Thöne für seine These„Mehr Friedensbewegung“ keine der Vernunft einleuchtenden Gründe beibringt, sondern lediglich an unbestimmte ethische Gefühle und Vorstellungen appelliert, und überhaupt diese schicksalsschweren Fragen mit einer Handbewegung zu erledigen sucht, die jeden erschauern lassen muß, der sich über Europas künftiges Schicksal Gedanken macht, also abgesehen davon sind die Auffassungen Thönes vom katholischen Standpunkt aus nicht haltbar. Aus unseren gegen Paulus ins Treffen geführten Argumenten ergibt sich ohne weiteres, daß wir Katholiken die Friedensbewegung unterstützen müssen. Damit übernehmen wir aber eine Verantwortung. Das bedeutet, daß wir uns jeweils im Klaren sein müssen über die tatsächlichen Erfolge und Möglichkeiten der Friedensbewegung. Der katholische Standpunkt ist also ganz eindeutig(entsprechend dem Grundsatz unserer Ethik daß Ausgangspunkt aller Ethik das Sein und vom Sein her die Zugänge zum Sollen zu erschließen sind): Bei aller Propaganda für den Frieden sind wir im Gewissen verpflichtet, zugleich die Interessen unseres Vaterlandes zu wahren. Und das bedeutet doch in der Gegenwart, daß wir die Möglichkeit eines zweiten Weltkrieges im Auge behalten müssen. Es bedeutet weiter, daß wir dagegen Vorkehrungen treffen und uns sichern. Die aus diesem, Sach verhalt entstehenden ethischen Konfute scheinen uns erspart bleiben zu können. Hat es überhaupt noch etwas mit Sittlichkeit zu tun wenn wir unserem Volk Friedensaussichten machen, während wir dicht an Abgründen neuer Kriege vorüberziehen? Thöne übersieht tatsächlich die tieferen Ursachen, die die Kriege herbeiführen, nämlich das Allzumenschliche in uns. Thöne scheint sich die Entwicklung zum ewigen Frieden als zwangsmäßig vorzustellen, wenn er schreibt:„Unser ganzes Leben ist heute international verflochten. Das gilt vom Wirtschaftsleuen... von geistigen Leben... usw. Gehemmt wird diese Entwicklung nur noch durch das starke Mißtrauen...“ Ja, war denn Europa und die Welt vor 1914 nicht international verflochten? Doch wohl, in viel stärkerem Maße als heute, da wir noch lange nicht die zerrissenen Fäden wieder zusammengefügt haben. Und doch Weltkrieg? Und worin liegt denn das starke Mißtrauen begründet, das der übernationalen Organisattion entgegengehalten wird? Das zu wissen, wäre doch das Entscheidende. Und wenn nach Thönes Behauptung„die einzelnen Völker längst so vielfach zu einer übernationalen Gemeinschaft zusammengeschlossen sind, daß die weltpolitische Organisation nur noch eine Anerkennung der bestehenden Verhältnisse ist", wozu dann eigentlich noch„mehr Friedensbewegung"? Bloß des bißchen Mißtrauens wegen, das nach des Verfassers Meinung ja„abgestorbener Gedankenballast", auso nicht mehr lebensfähig ist? Wir müssen schon sagen, mit einer solch flachen, untragischen, zutiefst unchristlichen Lebensauffassung wird dem Frieden nicht gedient. Den Schlagworten, mit denen Thöne für„Mehr Friedensbewegung“ kämpft, müssen wir die sittliche Verpflichtung entgegensetzen, unser Augenmerk zu richten, wie weit dem Sollen auch ein Können und Wollen entspricht, damkt wir nicht eines Tages vor lauter Friedensbewegung in einen neuen Krieg hineingeschlittert sind. Die Weltgeschichte macht keine Sprünge Den Gedankensprüngen der Menschen stebt in Kultur und Natur nichts Entsprechendes gegenüber. * Auf die übrigen Auslassungen Thönes, wie z. B.„Erziehung zum übernationalen Gedanken", die„übernationale Erziehung muß immanentes Prinzip des gesamten Unterrichts werden", wollen wir nicht eingehen, da es ja dem Verfasser zweifellos nicht auf die sachlichen Inhalte der Worte ankommt, sondern mehr auf den Schall und Schwall der Worte. Ebensowenig wollen wir eingehen auf die von ihm gezogene Parallele zwischen der Lage Deutschlands bezw. Europas von heute und Griechenlands(!), auf die Theorie vom Untergang des Abendlandes, der ihm von den Völhern des Ostens bereitet wird. Da der Verfasser meint:„Man braucht nicht Historiker zu sein, um zu wissen, wie sehr diese Möglichkeiten durch geschichtliche Tatsachen(!) als durchaus denkbar erwiesen werden", wollen wir's ihm glauben. Um solche Behauptungen aufzustellen. braucht man allerdings nicht Historiker zu sein. *) Val. Nr. 150 und 151 des Westf. Volksbl. Seite 1. Kirchliche Nachrichten Der Eucharistische Kongreß in Sidney. Bischof Dr. Bernina von Osnabrück hat als Vertreter des deutschen Episkopates mit größerer Begleitung von Bremen aus auf dem Lloyddampfer„München" die Reise nach Australien zum Eucharistischen Kongreß angetreten. Der Bischof begibt sich zunächst nach Newyork und wird von hier aus nach Australien weiterreisen.— Der päpstliche Legat zum Eucharistischen Kongreß in Sidney trifft am 27. August in Melbourne ein, von wo aus er sofort nach Sidney weiterfährt, um hier am 6. September die Eröffnung des Kongresses vorzunehmen. Um Liverpools 21=Millionen=Kathedralkirche. Bekanntlich planen die Katholiken Liverpools, mit der Unterstützung aller Katholiken Nord=Englands in Liverpool eine riesige Kathedrale zu errichten, deren Gesamkosten auf rund 21 Millionen nach deutschem Geld veranschlagt werden. Trotzdem die Katholiken von der schwierigen Wirtschaftslage, der schwersten seit 25 Jahren nicht am wenigsten getroffen sind, haben sie bereits 125 000 Pfund(2550000.4) zusammengebracht. Man hofft, bald auf 250000 Pfund(6100000 44) zu kommen. Die Liverpooler Kathedrale soll eine Erinnerungskirche an den ersten Erzdischof von Liverpool Dr. Whiteside sein. Obgleich Liverpool die größte Katholiken= zahl aller Diözesen hat, besaß es nur eine Kirche, die die Scharen nie fassen konnte: Bei einer Katholikenversammlung, die wegen des Baues der Kathedrale zusammentrat. war der weibliche Bürgermeister der Stadt, Frl. Margarete Beavan, zugegen. Es war das erstemal, daß ein prote stantischer Bürgermeister Liverpools eine katholische Versamm lung beehrte. Frl. Beavan fand Worte höchsten Lobes für das große Werk und der Ermunterung für das große####el, „einem Unternehmen, das den Glauben jener vertiefen wird, die in der kommenden Kirche Gott anberen werden“. In der Friedensstadt für den Frieden in Mexiko. Am Johannistage pilgerten 10—15000 Katholiken zum Heiligtum der Madonna del Sasso bei Lokarno, um dort gegen die mexikanische Christenverfolgung zu demonstrieren und die Hilfe der Gottesmutter zu erflehen. Der H. H. Bischof Dr. Aurelius Bacciarini sprach in seinem herrlichen. ergreifenden Hirtenwort vom verfolgten Meriko, das ein Land ohne Priester, ein Land vone Eucharistie, ohne heilige Messe, ohne Kommunion, ohne Tabernakel, ohne ewiges Licht geworden durch die Brutalität der Verfolger. Lehrwerkstätte unter dem Protektorat Pius X1. An der Via Appia beabsichtigen die Salesianer eine neue, sehr große Lehrwerkstätte zu errichten, der sie den Namen„Scuola Professionale Pio XI.“ geben. Die Anstalt wird etwa tausend Schüler fassen. Ebenso wird eine große Kirche, die gleich zeitig als Pfarrkirche in dem neu emporblühenden Viertel an der Via Appia dienen soll, errichtet werden. Devisen und Effekten. Wesentlich ruhiger- Kurserholungen Berlin, 6. Juli. h zittern die gestrigen Exeignisse nach, noch ist der plötzliche Tod Löwensteins das Hauptgesprächsthema an der Börse, doch ist die Stimmung wesentlich berunigter als gestern. Die Erwägungen sind heute ganz anderer Art. Vergleiche mit der Situation, die seinerzeit bei dem Tode Hugo Stinnes herrschte, seien nicht zu ziehen, wie es wiederholt getan wurde, da die heutigen Verhältnisse ganz anders als damals waren und es sich bei den Beteiligungen Löwensteins um sicherlich gute Unternehmungen handelt. Auch die Erklärung des Direktors des Löwenstein=Konzerns, daß kein Grund zur Beunruhigung vorliege, trug ebenso wie die feste Haltung der Newyorker Börse zu einer kräftigen Erholung bei. Das Geschäft hat zwar keine wesentliche Belebung erfahren und der Ordreeingang war weiter sehr klein, doch scheint das Ausland für Spezialpapiere wieder kleines Kaufinteressse zu haben. In erster Linie handest es sich bei den Kursgewinnen zu den Anfangsnotierungen um Deckungen der Spekulation, die gestern verschiedentlich Blakoabgaben vorgenommen hatte. Die Mehrzahl aller Papiere konnte. 1—3prozentige Kurserholungen aufweisen. Speziglwerte wie Zellstoffaktien, Sprit= und Kaliwerte, Siemens, Ges. für El., Karstadt, Nordd. Wolle, Berger usw. waren bis 10 Prz. erhöht, Bemberg 15 und Glanzstoff, Deutsch=Linoleum und Polyphon hatten mehr als 20 Prz. gewonnen. Auch im Verlaufe blieb das Geschäft ruhig und sehr vorsichtig. Nennenswerte Kursveränderungen waren nur bei wenigen Papieren festzustellen. In Deutsch=Linoleum und Polyphon bliel das Geschäft lebhaft; letztere zogen um weitere 7 Prz. an, wobei man seinerzeit auf die Möglichkeit einer Kapitalserhöhung hinwies. Anleihen befestigt, Ausländer ruhig aber nreist etwas schwächer. Pfandbriefmarkt uneinheitlich, meist aber gehalten. Devisen aber etwas leichter. Das Pfund meiter abgeschwächt. Geldmarkt unverändert. Tagesgeld 7,5 Prz. und darüber, Monatsgeld 7,75—8,75 Prz., Warenwechsel cas 7 Prz. Amtliche Schtußkurse. Hapag 164 5/8, Hansa 206,50, Norddeutscher Lloyd 156 5/8, Berl. Handelsgesellschaft 276,50, Commerz= und Privat=Bank 167,50, Danat 276,50, Deutsche Bank 167, Disconto 162, Presdener Bank 167, Adlerwerke 177, ContiCaoutchouc 144,75, Deutsche Erdöl 140, Elektr. Licht u. Kraft 222, Essener Steinkolllen 125,50, J. G. Farbenindustrie 266,25, Felten& Guillaume 180, Gelsenkirchener Bergw. 136 3/8, Ges. für elektr. Untern. 294,25, Harpener Bergbau 158,50, Hoesch Eisen und Stahl 139,50, Klöckner=Werke 128, Koln=Neuessener Bergw. 1311/, Manneimann=Röhren 134,50, Oberbedarf 107, Oberschl. Koks 106,75, Phoenix Bergbau 93 7/86, Rhein. Braunkohlen 293.50, Rheinstahl 153,25, Schuckert& Co. 205,25, Siemens& Halske 362. Berliner Devisenpreise(in R. Mark). 5. Juli 6. Juli Produkten. Gute Qualitäten gefragt Berlin, 6. Juli. Soweit heute Auslandsofferten für Weizen und Roggen vorlagen, lauteten sie etwas niedriger als gestern. Geschäft konnte sich jedoch auch auf ermäßigtem Preisniveau nicht entwickeln. Der kanadische Farmerpool war auch heute wieder als Verkäufer nicht am Markte. wier fehlt jede Unternehmungslust angesichts des fortdauernden unbefriedigenden Mehlgeschäfts und infolge des Mangels an Anregungen von Auslandsmärkten. Das inländische Angebot von Weizen und Roggen ist zwar nicht besonders groß, gemügt aber vollauf zur Befriedigung der vorhandenen Nachfrage. Gute Roggenqualitäten zum Waggonvertrieb für Rechnung der Provinzmühlen sind gesucht. Soweit Umsätze zustande kamen, erfolgten sie auf gestriger Basis. Eimiges Geschäft entwickelte sich auch bereits in Neuroggen, für den aber bisher in der Hauptsache Händler als Käufer auftreten, während die Mühlen Zurückhaltung üben, da Mehlumsätze für Herbstlieferung kaum zustande kommen. Am Lieferungsmarkt bestand für Weizen und Roggen Deckungsnachfrage. Herbstroggen blieb dagegen ziemlich gehalten. Mehl bei unveränderlichen Preisen ruhig. Auch am Hafermarkt ist das Geschäft sehr still. Starkes Angebot aus Schlesien übte einigen Druck aus. Gerste sehr ruhig. Berliner Produktennotierungen. wtb. Berlin, 6. Juli. Weizen, märkischer 250—261(74.50 Kilo Hektolitergew.), östliche Stationen u. Notiz, still: Roggen, märkischer 268—270 (74,50 Kilo Hektolitergew.), östliche Stationen u. Notiz. stetig: Sommergerste 243—263, still: Hafer, märkischer 251—261, behauptet: Mais 247—249 zollbegünst. Futtermais, fester: Weizenmehl 31—84,75, behauptet: Roggenmehl 35—87,75, fest: Weizenkleie 15.40—15.65 still: Weizenmelasse 16.40—16,75, still: Roggenkleie 17.50—17,75. still: Viktoriasaat 46—62; kleine Sveiseerbsen 35—40: Futtererbsen 24—28,50; Peluschken 26—27: Ackerbohnen 24—25; Wicken 25.50—28; Lupinen, blaue 14—15,50. gelbe 16 bis 17: Rapskuchen 18.80—19: Leinkuchen 22.90—23.50; Trockenschnitzel, 16 30—16.50: Soyaschrot 20.70—21.70: Kartoffelflocken Zucker. Magdeburger Zuckermarkt „ Magdeburg, 6. Juli. Preis fur Weißzucker(einschl. Sack und Verbrauchssteuer) für 50 Kilo brutto für netto ab Fabrik=Verladestelle Magdeburg und Umgebung bei Mengen von mindestens 200 Zentner. Gemahlene Mehlis bei prompter Lieferung innerhalb 10 Tagen 26, Juli 26.15 K.— Tendenz ruhig. Die Notierungen verstehen sich für 50 Kilogramm brutto für netto einschließlich 5,25 M Steuer und einschließlich 0,50 c für Sack. Magdeburg, 6. Juli. Terminpreise für Weißzucker inkl. Sack frei Seeschiffseite Hamburg. Mai 13,70 Br. 13,60 G.; Juli 13,10 Br. 13•G.; August 13,10 Br. 13 G.; September 13,10 Br. 13 G.; Oktober 13,15 Br. 13,05 G.; November 13,15 Br. 13,05 G.; Dezember 13,15 Br. 13,05 G.; Oktober—Dezember 13.15 Br. 13,10 G.; Januar—März 13,40 Br. 13,30 G.— Tendenz schwächer. Häufe— Leder— Schuhe. Vom nordwestdeutschen Häutemarkt Die Genossenschaft für Häute= und Fettverwertung G. m. v. H. in Kassel, zu der auch die Häuteverwertungen Gießen, Siegen, Dillenburg, Biedenkopf, Laasphe, Erndtebrück, Altenkirchen. Altenhundem, Olpe, Waldbröl. Iserlohn, Altena, Werdohl, Finnentrop, Plettenberg, Arnsbera i. W., Warburg i. W. gehören, hielt in in Kassel ihre ordentliche Hauptversammlung ab, die von 191 Mitgliedern besucht war. Im Jahre 1927 sind 25742 Häute und Feste weniger als in 1926 angeliefert worden, nämlich 98.050(108 990) Großviehhäute, 150 799(153061) Kalbfelle und 24219(46759) Schaf= und Nummelselle. In 1927 war die Marktlage für Häute und Felle günstig. Die Preisgestaltung glich sich mehr und mehr dem Weltmarkte an, zumal Nordamerika und Rußland als sehr bedeutende Käufer auf dem Wildhäutemarkte auftraten, wodurch die deutschen Gerbereien gezwungen waren, ihren Bedarf immer nachhaltiger im Inlande zu decken. Hierdurch zogen die Preise im letzten Jahresviertel 1927 weiter an, zumal auch das Ausland auf den deutschen Häuteversteigerungen kaufen ließ. Im ersten Jahresviertel 1928 verminderte sich der Bedarf und die Preise gaben allgemein nach. In der Zwischenzeit ist jedoch, wie Dr. Diegel=Kassel, der namens des Vorstandes der Genossenschaft über die Verfassung des Häutemarktes im laufenden Geschäftsjahre 1928 bemerkenswerte Ausführungen machte, hervorhob, eine allgemeine Beruhigung auf dem Wildhäutemarkte und damit zusammenhängend auf den Welthäutemärkten überhaupt eingetreten. Obwohl die Lage der gesamten Lederindustrie noch nicht als günstig zu bezeichnen sei, weil gewisse Spannungen immer noch nicht überwunden werden konnten, so lasse sich in jüngster Zeit doch sagen, daß der Bedarf der Lederindustrie sich verstärken werde, wodurch eine weitere Befestigung des Häutemarktes eintrete. Hieran werden auch die inzwischen erheblich vergrößerten Abschlachtungen von Großvieh nichts ändern; obwohl bei fast allen Häuteverwertungen in der jüngsten Zeit viel mehr Häute und Felle als im Vorjahre angeliefert worden sind, konnten diese vergrößerten Anlieferungen pauf den Häuteversteigerungen glatt untergebracht werden, und was bemerkenswert sei, trotz der Zurückhaltung der Lederindustrie im Häuteeinkauf zu langsam gebesserten Preisen. Das beweise, daß die Lederindustrie gesunden Bedarf habe, der befriedigt werden müßte, so daß die vergrößerten Abschlachtungen von Großvieh nicht als Grund dafür angesehen werden mußten, daß in der Preisbewegung abermals eine Aenderung nach der Richtung einer Verflauung zu befürchten sei. Die Häuteverwertungen haben erwogen, ob es sich nicht empfehle, in Zukunft den Anfall grundsätzlich in beschäftigte und unbeschädigte Ware zu trennen und auch derart getrennt auf den Versteigerungen zum Verkauf zu bringen, um die tadellose, fehlerfreie Haut einer besseren Bewertung zuzuführen. Metalle wtb. Berlin. 6. Juli. Elektrol. Kupfer 139.75: Originalhüttenaluminium 98—9975, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190; desgl. in Walz= oder Drahtbarren 194: Reinnickel, 98—99% 350: Antimon=Regulus 85 bis 90: Silber in Barren, ca. 900 fein per Kilo 81—82,50: Gold, Freiverkehr per 10 Gramm 28—28.20; Platin. Freiverkehr per 1 Gramm 9.50—11. Hypothekarische Neuverschuldung rund 10 Milliarden Reichsmark Die Hypothekenbewegung in Preußen. Die preußische Hypothekenstatistik ist bekanntlich erst wieder seit der Stabilisierung aufgenommen worden, sie ist jetzt für das Jahr 1926 bzw. bis zum März 1927 abgeschlossen worden. Der Nettozuwachs an Hypotheken überhaupt beträgt im Jahre 1926 rund 5139,5 Mill. Reichsmark, im Vorjahre waren es 5145,3 Mill. Reichsmark und im ersten Jahre der Stabilisierung 3844,1 Mill. Reichsmark. An Roggenhypotheken sind in den drei Jahren insgesamt 136,5 Mill. Reichsmark eingetragen worden, sie nahmen in den letzten Jahren stark ab. Bei Einbeziehung der wertbeständigen Hypotheken bis März 1927 ergibt sich eine hypothekarische Neuverschuldung von rund 12 Milliarden Reichsmark. Bisher waren nur die Zahlen der einzelnen Geldgeber bekannt. Die aufgewerteten Hypotheken sind in diesen Zahlen nicht enthalten, sie werden für Preußen für 1926 auf 5,48 Mill. Reichsmark in den städtischen Bezirken und auf 2,455 Mill. Reichsmark in den ländlichen Bezirken angegeben bzw. in neue Hypotheken auf Feingoldmark mit 2875,5 Mill. Goldmark in städtischen Bezirken und 7,5 Mill. Goldmark in ländlichen Bezirken. Ein Zeichen, daß die Reichsmarkhypothek noch immer ungebräuchlich ist. Nach der Uebersicht über die Zinsen ist das Hypothekengeld in den städtischen wie auch in den ländlichen Bezirken gegenüber 1925 wesentlich billiger geworden. Die hohen Zinssätze der Währungsstabilisierung sind verschwunden, die Fälle normaler Beleihungssätze nehmen verhältnismäßig stark zu, so daß nur noch etwa 12 Prozent aller neu eingetragenen Hypotheken mit 10 Prozent und mehr belastet sind. Im Jahre 1926 wurden 1,3 Milliarden Reichsmark=, Goldmark= und Feingoldhypotheken gelöscht, die entsprechenden Ziffern für die beiden Vorjahre sind 641 und 475 Mill. Reichsmark. Arbeitsmarktlage in Deutschland Nach dem Bericht der Landesarbeitsämter für die Berichtswoche vom 25. bis 30. Juni 1928 hielt die Unsicherheit der Lage an. Der Wechsel der Arbeitslosen war so stark, daß es schwer ist, mit hinreichender Genauigkeit festzustellen, ob im ganzen die Zugänge oder Abgänge auf dem Arbeitsmarkt überwogen. Doch hat sich wohl eine weitere schwache Belebung des Beschäftigungsgrades durchgesetzt. Ostpreußen, Schlesien, Pommern, Mitteldeutschland, Sachsen, Niedersachsen, Hessen und Südwestdeutschland berichten einen weiteren geringen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Bezirke, die eine Zunahme der Arbeitslosen aufweisen, haben sich im Vergleich zur Vorwoche vermehrt. Zu ihnen gehört diesmal auch die Nordmark. In Brandenburg ergab sich eine nicht unerhebliche Steigerung der arbeitslosen Frauen, während die Zahl der unterstützten Männer zurückging. In Rheinland und Westfalen blieb die Lage unsicher und gedrückt; ebenso Bayern. Die Entlastung des Arbeitsmarktes wurde in der Hauptsache von der Landwirtschaft und dem Baugewerbe getragen, ihre Aufnahmefähigkeit schien sogar größer als in der Vorwoche. Kleine Handelsnachrichten. Deutsche Goldstücke gesetzliches Zahlungsmittel Wohl die wenigsten wissen, daß die deutschen Goldstücke auch heute noch gesetzliches Zahlungsmittel in Deutschland sind. Das Reichsbankdirektorium weist in einer Bekanntmachung darauf hin, daß nach den Paragraphen 4 und 5 des Münzgesetzes vom 30. August 1924 auf Mark lautende deutsche Goldmünzen von jedermann in Zahlung genommen werden mussen und daß die Reichsbank Goldmünzen gegen andere Zahlungsmittel auf Verlangen umtauscht. Oeynhauser Maschinenfabrik A.-G. Bei dem seit längerer Zeit stilliegenden Unternehmen scheint sich die Situation insofern geändert zu haben, als es der Gesellschaft, die bekanntlich mit einem Kapital von 280000 Mark arbeitete, gelungen ist, die Fabrik zum Preise von 135000 Mark zu verkaufen. Außerdem ist das Warenlager, das in der Bilanz per 81. Dezember 1926 mit rund 105000 Mk. angegeben war, zu einem Preise, der unter 50 000 Mark liegen soll. veräußert worden. Mit allen diesen Beträgen einschl. der Außenstände sollen nach den Angaben eines Gewährsmannes des„BBC.“ alle Bankschulden abgedeckt sein bzw. noch abgedeckt werden, so daß ein Reistvermögen von etwa 10 Pzt. des Aktienkapitals, d. h. 28000 Mark, übrigbleibt. Daneben ist der bestehende Aktienmantel noch als Aktivposten zu werten. Für diesen Mantel soll eine neue Gruppe Interesse haben. Es sollen Verhandlungen schweben, ein bestehendes Privatunternehmen der Maschinenbranche käuflich zu erwerben, um darin die Produktion von Gras=Mähmaschinen, Motordreschern und evtl. von Fahrrädern aufzunehmen. Falls diese Transaktion zustande kommt, besteht die Absicht, das Aktienkapital auf 1 Mill. RM. zu erhöhen. Hierbei soll den Aktionären ein Bezugsrecht 1:1 zum Kurse von etwa 110 Prozent angebolen werden, während die neue Gruppe die neu zu schaffenden nom. 750000 RM. Aktien übernehmen will. Der Versuch der Ausspähung von Fabrikationsgeheimnissen bei der J. P. Bemberg A.=G. In diesen Tagen fällte das Amtsgericht Elberfeld ein interessantes Urteil. Angeklagt waren die Direktoren der Firma Paul Friese in Krschau i. Sa., der Generaldirektor Paul Friese und Direktor Worf, Arbeiter der Firma I. P. Bemberg in ein Elberfelder Hotel zu dem Versuch bestellt zu haben, ihnen Geschäfts= und Betriebsgeheimnisse zu entlocken. Das Gericht hielt die Schuld der Angeklagten für erwiesen und verurteilte sie über den Antrag des Staatsanwalts hinaus gemäß der Forderung der I. P. Bemberg als der Nebenklägerin zu je 1500 Reichsmark Geldstrafe. Brandenburger Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft Berlin Die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Gesellschaft vom 28. Juni 1928 genehmigte den Abschluß für das abgelaufene Geschäftsjahr 1927.— Der Versicherungsbestand erhöhte sich gegenüber dem Jahre 1926 um 46 Prozent, die Aktiven der Gesellschaft sind um 27 Prozent gestiegen. Der Gewinn des Jahres 1927 übersteigt den Gewinn des Jahres 1926 um 96 Prozent. Von dem Gewinn erhalten die Aktionäre 8 Prozent(6 Prozent). Der nach Dotierung der gesetzlichen Rücklage verbleibende Rest wird mit 100 Prozent an die Ge winnreserve der Versicherten überwiesen. Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 6. Juli 1928 (in Reichsmark) Festverzinsliche Wertpapiere 5. 7. Ot. Ablösungsschuld. kl. Dt. Ablösungsschuld. gr Di. Anl.=Ablösungssch ohne Auslosungsrecht 8½—4% Wf. Lsch. Pfh625Di. Reichsanl.ffr. 5% 526 Pr Roggenwertan! 6.7. 51.40 54,00 17/80 12,65 87.50 10.50 51.00 54.00 17.60 12.65 87.50 10.50 Schillahrts-Aktien Havaa Nordd Llond 165.00 163.625 155,.125 154.25 Bank-Aktien Berl Handelsgesellschaft Comm.= u. Privat=Bank Deutsche Bank Disconto resdener Bank 6.7. 274.75 186.00 166.75 161.50 165.50 275,75 5.7. 25.0 186,00 165000 160.00 16560 27450 Brauerei-Aktien Dortm. Aktienbraueret Dortmunder Union Schultheiß=Patzenhofer 247.50 249.25 269.30 /270.00 356.75 /854.00 Industrie-Aktien Adlerwerke ## S. G. asalt 109,00 108.50 17650 175.00 78,875 78.25 Bemberg Seide Jul. Berger Bergmann Elektr. Berliner Masch.=Bau Buderus Eisen Conti=Caoutchoue Daimler Motoren Dessauer Gas Deutsche Erdöl Deutsche Kali Deutsche Linoleum Deutsch=Lux Dürkoppwerke Dynamit Nobe! Elektr. Hochbahn Elektr. Licht u. Kra### Essener Steinkoblen I. G Farben=Ind. Fellen& Guilleaume Gelsenkirchener Beran Germania Zement Ges. k. elektr. Untern. 6. 7 600.00 427.00 205.50 125.00 82.50 144,00 108.00 25.25 139.50 44500 650 125 88.50 221,00 126,00 267.0 180,00 138.75 203.50 259.50 5. 7. 590,00 421.25 201.50 80.50 143.00 108.00 2625 138875 440.00 6000 126.00 18.25 221.75 126.25 265.00 130,00 138.50 200.50 254.00 Goldschmidt& Co. Hackethal Draht amb. El Werke arbener Bergbau irsch Kupfer offmann Stärke doesch Eisen und Stabl Ph. Holzmann hörter=Godelheim Zemt. Iise Berabau Kahla Porz, Kaliwerke Aschersleben Klöckner=Werke Koch Adlernäh. Köln=Neuessener Bergw. Köln=Rottw. Pulver Lahmener& Co. L. Loewe& Co. rüdenscheid Met. Mansfelder Bergbau Mannesmann=Röhren Maximilian Hütte 6 7. 1 5 7 98.125 97.50 15850 141,00 69.00 136.25 148.50 46.00 24800 158.25 261.50 12350 97.0 131.25 168.50 239.00 89.00 11500 136.25 192.00 98.75 96.50 158.50 156.00 137,50 69.50 136,00 141,00 46.50 249.00 158.50 25800 127.50 97.00 133.25 171,00 231.50 X7.25 Nordd. Wolle Oberbedarf Oberschl. Koke Orenstein& Kovvel Phoenix Berabau Rhein Braunkoblen Rbeinstahl Rhein.=Westf. Elektr Rhein.=Westf Kalkw. Reisbolz Pavierf Riebeck 223,00 106.00 109.50 118,75 93.75 152.25 159,00 21.25 247,00 154 50 Th. Rosenthal Vorzellan 126.00 Sachsenwerk Sarol Schokolade Scheidemandel Schuckert& Co Siemens& Halske Ver, Glanzstoff Elbertel? Wickina Portl. Zemen. 1151 75 Zellstoff Waldhof. Tendens: behauptet 136.50 2X25 X475 361.25 *910 5.7 217,00 105.75 109.00 120.00 93.0 293.50 151,50 153.75 10 154.00 148.75 188.50 222.00 220 5525 64840 129.75 309.50 7 * ***— — 47 Nr. 161. Zweites Blatt. Westfälisches Volksblatt Samstag, 7. Juli 1928. Aus dem Paderborner Land. Paderborn, 7. Juli. Regelung des Sonderzugverkehrs am Liborifeste Auf Anregung des Verkehrsvereins in Paderborn fand am 5. d. M. beim Reichsbahn=Verkehrsamte daselbst eine Besprechung statt über die am Liborifeste(29. Juli) einzulegenden Sonderzüge nach und von Paderborn. Es herrschte Uebereinstimmung darüber, daß solche in noch größerem Umfange vorzusehen seien als in den letzten Jahren, um den steigenden Verkehr zu bewältigen. Den vorgetragenen Wünschen, auch den Bewohnern des Industriegebietes eine bequeme Fahrgelegenheit zum Besuche des Liborifestes zu bieten, sagte der Vertreter der Reichsbahndirektion Kassel Erfüllung zu. Es ist in Aussicht genommen, den Zug 397 Hagen ab 6.05, Soest an 7.38, der sowohl in Schwerte als auch in Holzwickede Anschluß nach Dortmund Hbf. und weiterher hat, bis Paderborn durchzuführen, so daß die Wallfahrer, die 9 Uhr hier eintreffen würden, noch vor Beginn des Pontifikalamtes im Dome sein können. Die Rückfahrgelegenheit oll dadurch geschaffen werden, daß der in den letzten Jahren eingelegte, nur bis Lippstadt fahrende Sonderzug bis Soest durchgeführt wird, wo um 21.80 Anschluß nach Dortmund und Hagen und weiterhin vorhanden ist. Diese Fahr gelegenheit wird von den zahlreichen aus Paderborn und Umgegend stammenden Familien, die ins Industriegebiet übergesiedelt sind, freudig begrüßt und sicher auch gern benutzt werden, um der alten Heimat am Feste ihres Diözesanpatrons einen Besuch abzustatten. Auch katholische Vereine im Industriegebiete könnten sich diese Gelegenheit zunutze machen, indem sie für ihren alljährlichen Ausflug in diesem Jahre das Fest des hl. Liborius wählen, um an seiner erhebenden Feier in Paderborn teilzunehmen. Den Anwohnern der Teutoburger Wald=Eisenbahnstrecke Gütersloh—Hövelhof soll die Herreise dadurch erleichtert werden, daß die Wallfahrer, die mit dem fahrplanmäßigen Sonntagszuge in Hövelhof eintreffen, durch einen von der Reichsbahn gestellten Sonderzug sofort nach Paderborn gebracht werden. Dieser Sonderzug soll in Schloß=Holte beginnen, so daß auch die Bewohner der Gemeinde Stukenbrock ihn benutzen können. Die Direktion der Westfälischen Landeseisenbahn hat es leider abgelehnt, den in den letzten Jahren gestellten Sonderzug von Wiedenbrück nach Sennelager wieder einzulegen; nur eine späte Rückfahrgelegenheit von Sennelager nach Delbrück soll durch Sonderzug geboten werden. Damit ist aber den Bewohnern der alten Grafschaft Rietberg, die zum Liborifeste zahlreich nach Paderborn zu kommen pflegen, nicht gedient; denn mit dem fahrplanmäßigen Zuge von Wiedenbrück können sie erst nach 10 Uhr vormittags in Paderborn eintreffen, während das Pontifikalamt bereits 9.20 Uhr beginnt.— Die Anwohner der Strecke Warstein— Belecke— Lippstadt, Brilon—Belecke und Soest — Belecke werden, wie das in den letzten beiden Jahren geschah, durch einen von der Reichsbahn gestellten Sonderzug sofort von Lippstadt nach Paderborn gebracht werden und abends durch einen Reichsbahn=Sonderzug von Paderborn nach Lippstadt unmittelbaren Anschluß an den Sonntagszug von Lippstadt nach Belecke und weiter nach Warstein, Brilon und Soest erhalten. Die Rückfahrt der Wallfahrer aus dem Kreise Höxter soll dadurch erleichtert werden, daß in diesem Jahre Zug 357 Altenbeken ab 19.08, Holzminden an 20.24, in Paderborn beginnt, so daß die Wartezeit und das Umsteigen in Altenbelen vermieden werden. Auf Wunsch des Paderborner Verkehrsvereins hat sich die Reichsbahn bereit erklärt. noch einen Sonderzug: Altenbeken ab 18.80, Nörde an 19.20, Warburg an 19.32, verkehren zu lassen, wenn sich genügend Teilnehmer aus den Kreisen Hörter und Warburg melden. Dieser Sonderzug würde den Anwohnern der Strecken Beverungen— Nörde und Warburg— Volkmarsen eine recht bequeme Rückfahrgelegenheit bieten. Wallfahrer, die diesen Sonderzug am Liborifeste benutzen wollen, mögen durch Postkarte die Zahl der Teilnehmer baldigst dem Verkehrsverein in Paderborn(Markt) melden, der dann das weitere veranlassen wird. Auftakt zum Bürgerschützenfest Paderborn steht im Zeichen des Bürgerschützenfestes. Wehende Fahnen und festlicher Schmuck in den Straten kündeten es gestern schon. Besonders hatten sich hervorgetan die Rosenstraße, die den König stellt, die Borchener Straße, in der die Königin wohnt, und die Königstraße, weil die Königsträßer Kompagnie es in diesem Jahre war, die zum Zapfenstreich antrat. Gegen 8 Uhr abends sammelten sich die Zuschauer bereits in der Rosenstraße, um 8,30 Uhr drängte sich die Menge förmlich, wer die Rosenstraße passieren wollte, brauchte mindestens eine viertel Stunde, um sich durchzuzwängen. Halb Paderborn schien auf den Beinen zu sein. Das Bürgerschützenfest ist eben in Paderborn ein rechtes Volksfest; jeder will mit dabei sein. Kurz vor 9 Uhr rückte die Königsträßer Kompagnie unter den Klängen der Musik, die von der Gesellenvereinskapelle gestellt wurde, heran und nahm vor der Wohnung des Königs Rechtsanwalt Dr. Marfording Aufstellung. Der Kompagnieführer motivierte ein Hoch auf Se. Majestät, in das die Schützen begeistert einstimmten. Der König begrüßte in einer kurzen Ansprache die Schützenbrüder.„Das ganze Batillon, ja ganz Paderborn freut sich mit Ihnen des heutigen Tages, wo das Paderborner Bürgerschützenfest, das Fest der Einigkeit und Treue in der Bürgerschaft, seinen Anfang genommen hat.“ Sein Hoch auf das Schützenbataillon fand lebhaften Widerhall. Im hellen Feuerschein flackernder Fackeln steht die Fassade des Königshauses, während der König spricht. Dieser schreitet dann unter den Klängen des Präsentiermarsches die Front der Kompagnie ab. Der Huldigungsakt für den König ist zu Ende. Nach kurzem feucht=fröhlichem Aufenthalt im Garten Sr. Majestät geht es zur Borchener Straße, wo auch der Königin Frl. Hanna Rulle ein Ständchen gebracht wurde. Der Verlauf ist ähnlich wie in der Rosenstraße. Auch das zahlreiche Publikum fehlt nicht. Damit hat das Paderborner Bürgerschützenfest begonnen. Heute nachmittag wird es fortgesetzt. Die Hauptfesttage aber werden wie immer der Sonntag und Montag sein. Wie wir hören, ist nach einem Beschluß des Bürgerschützenvereins zum erstenmal nach langer Zeit in diesem Jahre den Familienmitgliedern der Schützen der Zutritt zu der Feier auf dem Schützenplatz auch am Samstag nachmittag gestattet. Viel wird für einen schönen, eindrucksvollen Verlauf des Festes von der Witterung abhängen. Gestern morgen war sie gar nicht versprechend. Aber am Nachmittag und Abend war sie nicht übel; es ließ sich gut feiern. Wir wollen hoffen, daß auch an den kommenden Tagen der Himmel seine Schleusen fest verschlossen hält und, wenn das Verlangen nicht unbescheiden ist, hellen freundlichen Sonnenschein dazu gibt. Dann kann es nicht ausbleiben, daß bei dem guten Geist, der in unserm Schützenbataillon lebt, auch das diesjährige Bürgerschützenfest gleich seinen Vorgängern in der nun fast 100 jährigen Geschichte des Vereins ein Fest echten Bürgersinns und treuen Gemeinschaftsgeistes sein wird. + Musikverein. Am Mittwoch vor 8 Tagen fand eine Vorstandssitzung statt, die der Vorbereitung der diesjährigen Mitgliederversammlung am nächsten Donnerstag, den 12. Juli, im Rathauskeller, diente. Die Eintragung des Musikvereins in das Vereinsregister, die schon vor längerer Zeit beschlossen wurde, soll nun getätigt werden. Die Beratung der vom Vorstand zu diesem Zwecke beschlossenen Abänderungen der Satzung wird ein Hauptpunk: der Tagesordnung sein, die durch Anzeige bekanntgemacht werden wird. Ferner wird eine Uebersicht über die im Winter beabsichtigten Konzerte und Aufführungen gegeben werden. Der Vorstand bittet die Mitglieder, wegen der außerordentlichen Tragweite der zu fassenden Beschlüsse um recht zahlreiches Erscheinen. K. Ein Wort an unsere Jungfrauen=Kongregationen und die Frauen= und Müttervereine. Bei der wichtigen Bedeutung, die dem Frauenapostolat beizumessen ist, wird es für alle Jungfrauen=Kongregationen und Frauen= und Müttervereine von Interesse sein zu erfahren, daß in der Diözese Paderborn ein Sekretariat für beide Verbände mit einer eigenen Sekretärin errichtet worden ist. Die Sekretärin Frl. Elisabeth Blum ist gern bereit, allen Jungfrauenvereinen gern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, bei der Einrichtung und Abhaltung von Vorträgen und Kursen jeder Art in Stadt und Land, bei der Veranstaltung von Vereinsfesten behilflich zu sein. Bemerkenswert ist noch, daß das Sekretariat gleichzeitig eine Beratungsstelle für Bühnenstücke errichtet hat und somit bei der regen Nachfrage nach Theaterstücken eine rechte Hilfe und Stütze sein wird. Alle Bücher, die von der Zentralstelle Düsseldorf zu beziehen sind, liegen zur Einsichtnahme ohne Kaufzwang im Sekretariat auf. Auch die neuen Liederbücher„Kling=Klang“ mit Melodienausgabe und Klampfengriffe in Leinen gebunden in verschiedenartigster Aufmachung zum Preise von 1.60 RM. das Stück liegen zum Kauf aus. Wer Hilfe oder Anregung sucht, wende sich an das„Sekretariat des Diözesanverbandes der kath. Jungfrauenvereinigungen und an den Diözesanverband der kath. Frauen= und Müttervereine, Paderborn, Markt 17. Telephon 2183. * Lehrgang„Tanz, Spiel, Lied“. Von der Regierung in Minden wird Mitte September für dier Kreise Büren, Paderborn und Höxter, ein Lehrgang„Tanz, Spiel, Lied" abgehalten werden zur Förderung der weiblichen Jugendpflege. Erich Janietz(v. Arbeitskreis für Jugendtanz), Rektor Hatzfeld, Kreisschulpflegerin Mäuser u. a. haben ihre Mitwirkung zugesagt. Die Zahl der Teilnehmerinnen ist, da der Lehrgang vor allem der Praxis dienen soll, auf 45 beschränkt worden. = Freibad Alme. Man schreibt uns: Der Tätigkeit des hiesigen Eisenbahnvereins— der die Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege als seine vornehmste Pflicht betrachtet— ist es gelungen, auch für die Stadt Paderborn und die nayere Umgebung ein Freibad an der Alme einzurichten. Ein großer Teil der Mitglieder hat es sich nicht verdrießen lassen, nach Arbeitsschluß noch ein paar Stunden für die gute Sache zu opfern. Allen voran der 1. Vorsitzende des Vereins(Herr Reichsbahn=Oberrat Schmidt), der das Unternehmen nach jeder Richtung hin gefördert hat: Man sieht, wie die Arbeiten von Tag zu Tag voranschreiten. Leider fehlt es dem Verein, der schon mehrere 1000 A für das Bad bewilligt hat, an Mitteln, um es so einrichten zu können, wie es in vielen anderen Städten der Fall ist. Nichtsdestoweniger ist aber die Einrichtung so gestaltet, daß das Bad von der gesamten Oeffentlichkeit benutzt werden kann. Ein Beweis, wie sehr die Bevölkerung die Herstellung dieses Freibades begrüßt, ist die große Zahl derer, die es in den letzten Wochen benutzten. Die feierliche Eröffnung wird voraussichtlich am Samstag, den 14. d. M. stattfinden. Näheres wird noch bekanntgegeben. c' Zuchtviehversteigerung Paderborn. Am Donnerstag den 19. Juli 1928, findet in der Versteigerungshalle die bekannte Sommerzuchtviehauktion statt. Es werden 30 ausgesuchte schwarz= und rotbunte Bullen von besonders guter Qualität angeboten, so daß Züchtern und Bullenbaltungsgenossenschaften günstige Gelegenheit geboten ist, bestes, gesundes und bodenständiges Zuchtmaterial preiswert zu erwerben. Von den Mitgliedern des Schweinezuchtvereins Paderborn werden 70 ausgewählte Eber und Sauen versteigert. (Näheres siehe Anzeige.) Stadtverordnetensitzung in Bad Lippspringe Beginn der Sitzung um 18 Uhr. Es waren unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Pint anwesend die Beigeordneten Dr. Heim, J. K. Hölscher. Adolf Rudolphie und 12 Stadtverordnete. Die 13 Punkte umfassende Tagesordnung wurde wie folgt erledigt: 1. Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung. Das Protokoll der Sitzung vom 25. 4. d. J. wurde verlesen. Bezüglich der Fassung des Absatzes„Höhere Knaben= und Mädchenschule" ergaben sich Meinungsverschiedenheiten. Die Abgeordneten Niggemann und Hartmann nahmen an der Fassung Anstoß. Nach eingehender Aussprache ergab die vor genommene Abstimmung die Genehmigung des Protokolls mit 11 gegen 2 Stimmen. 2. Ausbau des Sportplatzes. In der Stadtverordnetensitzung vom 25. April wurde der Antrag der Jugendpflege treibenden Vereine auf Ausbau des Sportplatzes im Städtischen Kurwalde genehmigt, soweit er die Einfriedigung des Platzes betraf. Inzwischen ist vom Bauamt ein entsprechender Plan ausgearbeitet worden. Vorgeschlagen wird die Einsäumung des Platzes mit mehreren Reihen junger Tannen und die Anlage eines Stacheldrahtzaunes. alte Paderborner Bürger=Vataillon ein Vorgänger des Bürger=Schützen-Vereins Eine Einrichtung, die in ihren Anfängen zweifellos auf die alte Wehrverfassung der Paderstadt zurückgeht, aber schon seit einem Jahrhundert der Vergangenheit angehört und bei dem heutigen Geschlechte kaum ein Erinnern hinterlassen hat, ist das Paderborner Bürger=Bataillon oder die Bürger=Garde. Die heimische Forschung hat sich mit diesem stadtgeschichtlich immerhin bemerkenswerten Gebilde noch nicht befaßt. Nur hier und da wird diese alte Bürgerwehr von dem Geschichtsschreiber nebenher erwähnt, etwa in Verbindung mit öffentlichen Aufzügen, Ehrenbezeigungen, Festlichkeiten und dergleichen Anlässen. Wann und von wem die Bürger=Garde gegründet worden ist, ob sie auf landesherrlicher oder auf stadtbehördlicher Anordnung beruhte, darüber ist bis jetzt nichts bekannt. Nur soviel ist sicher, daß sie in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bereits bestand, wenigstens wird sie in dieser Zeit schon erwähnt.— Ueber die Verfassung und den Zweck der BürgerGarde ist aus einem im Archiv des Landratsamtes liegenden Reglement vom Jahre 1807 zu entnehmen, daß sie auf militärischer Grundlage beruhte und daß zur Dienstleistung darin alle Bürger und Hausbesitzer verpflichtet waren, im Kriegsfalle auch die übrigen Einwohner, mit Ausnahme der Geistlichen und höheren Beamten. Sie war jedoch keine ständige Einrichtung, wurde vielmehr nur dann zusammenberufen, wenn die Garnison abwesend war— um an deren Stelle den Wachtdienst zu versehen— oder wenn es der Magistrat oder eine andere höhere Behörde für erforderlich hielt. Die Bürger=Garde war also eine Sicherheitstruppe, gelegentlich auch eine Repräsentations= und Paradetruppe, die jedoch nur innerhalb des Stadtgebietes verwendet wurde. Das Bürger=Bataillon hatte den vier Bauernschaften entsprechend vier Kompagnien: die Kämpern, die Western, die Königsträßern und die Maspern, zusammen 800 bis 900 Mann. An der Spitze stand als Kommandeur die erste Magistratsperson, also der Bürgermeister, der sich aber durch einen Adiutant=Major zeitweise oder dauernd vertreten lassen konnte. Außerdem stand dem Kommandeur ein Wachtmeister mit Offizierrang zur Seite; diese drei bildeten den Bataillonsstab. Das Offizier=Korps jeder Kompagnie setzte sich zusammen aus einem Kapitän (Hauptmann), einem Premter= und einem SekondeLeutnant und einem Fähnrich. Die Zahl der Unterorfiziere, auch Bürgeroffiziere genannt, richtete sich nach der Kompagniestärke. Da diese nicht gleichmäßig war, so mußte, um die schwächeren Kompagnien bei Wahrnehmung des Wachtdienstes nicht zu stark zu belasten, ein Ausgleich vorgenommen werden. Jede Kompagnie hatte eine Fahne und einen Trommler. Die Offiziere, den Wachtmeister und die Trommler ernannte der Kommandeur, er schlug sie zur Bestätigung dem Magistrate vor, der die Patente verlieh. Die oberste Leitung des Wachtdienstes oblag ebenfalls dem Kommandeur, er hatte darüber an allen Gerichtstagen(Sitzungen) dem Magistrat Bericht zu erstatten. Die unmittelbare Aufsicht führte der Adjutant=Major, er mußte sich um sämtliche Dienstopliegenheiten kümmern, insbesondere dafür sorgen, daß die Vorschriften genau befolgt wurden. Er erstattete dem Kommandeur täglich einen General=Rapport. Jeder Kapitän war für seine Kompagnie verantwortlich, er mußte die von ihr besetzten Posten überwachen und sonstige für den Kompagnie= dienst zweckmäßigen Anordnungen treffen. Der Wachtmeister hatte den Dienst einzuteilen und die Offiziere zu benachrichtigen. Offiziere und Unteroffiziere waren in einem gewissen Umfange von städtischen Arbeiten(Scharwerken und Botendienste) befreit, daneben genossen der Adjutant=Major, die Kapitäne und die Premier=Leutnants noch bestimmte Vergünstigungen bei Einquartierungen. Ueber die sämtlichen Dienstpflichtigen wurde vom Kommandeur unter Hinzuziehung der Kapitäne eine Liste geführt und alle halbe Jahre geprüft. Als Bataillons=Ordonnanzen dienten die fünf Stadtpförtner; sie hatten die Beschlüsse an die Mannschaften zu übermitteln. Diese waren, wie die Vorschriften forderten, im Dienste zum Gehorsam gegen die Obern verpflichtet, mußten zum Wachdienst im sauberen Anzuge und ordnungsmäßig bewaffnet erscheinen und sich still, nüchtern und wachsam verhalten und durften sich keine Gelderpressungen erlauben. Im Uebertretungsfalle hatten sie strenge militärische Untersuchung und Bestrafung zu erwarten. Wer den Dienst selbst nicht verrichten konnte, war befugt und verpflichtet, sich durch einen Ersatzmann vertreten zu lassen. Zu diesem Zwecke bestand ein sog. LohnwächterKorvs, worin sich geeignete Leute aufnehmen lassen konnten. Die Liste der Lohnwächter stellte der Kommandeur mit dem Adjutanten auf, die sie zu führen hatte. Den städtischen Deputierten(Stadtverordneten) und den Kapitänen stand das Einspruchsrecht zu. Der Lohnwächter war verpflichtet, zum Dienst zu erscheinen, sobald er dazu aufgefordert wurde, er mußte die Dienstvorschriften in derselben Weise beachten wie alle übrigen Mannschaften, doch erhielt er im Gegensatz zu diesen eine Löhnung, die ihm vom Kapitän von Fall zu Fall ausgezahlt wurde. Die Lohnwächter durften nur ein um den andern Tag auf Wache erscheinen und konnten frühestens nach einem halben Jahre wieder ausscheiden. Die Bürger=Garbe hatte die Hauptwache und die fünf Torwachen zu besetzen. Die im Rathause, und zwar rechts vom Eingange untergebrachte Hauptwache bestand aus einem Offizier, einem Tambour und elf Mann. Sie stellte Posten aus beim Regierungs=Gebäude(jetziges Landgericht), beim Posthause und beim Zuchthause. Wenn sonstige Posten oder Patrouillen erforderlich waren, so wurde die Hauptwache auf das Doppelte verstärkt. Jede Torwache setzte sich zusammen aus einem Unteroffizier oder Gefreiten und vier Mann. Die Kämpern besetzten das Spieringstor, die Western das Westerntor, die Königsträßern das Riemekertor und die Maspern das Heierstor. Die Wache am Gierstor wurde von den Maspern und Kämvern abwechselnd gestellt. In der Besetzung der Hauptwache lösten sich die vier Kompagnien im regelmäßigen Turnus ab. Die aufziehende Wache trat im Winter um 8 und im Sommer um 7 Uhr vor dem Rathause an, wo sie von dem Wachtoffizier gemustert wurde. Wer ¼ Stunde nach der Domuhr zu spät erschien, hatte eine Strafe von 8 Groschen verwirkt, wer binnen einer Stunde nicht erschien, mußte es sich gefallen lassen, daß auf seine Kosten ein Lohnwächter eingestellt wurde. Nach der Musterung rückte die Mannschaft auf ihre Wachen ab, die sie bei empfindlicher Geld= oder Arreststrafe bis zur Ablösung nicht wieder verlassen durfte. In derselben Weise wurde jeder Verstoß gegen die Wachtordnung geahndet. Das Arrestlokal für die Bürger=Garde befand sich im Rathause, die aufgekommenen Strafgelder wurden nach der Bestimmung des Magistrats zu öffentlichen Zwecken verwendet.— Nachdem Paderborn im Jahre 1820 eine ständige Garnison geworden war, verlor die Bürger=Garde mehr und mehr ihre eigentliche Bedeutung. Sie wurde zwar in den nächsten Jahren noch einige Male zu Empfangsfeierlichkeiten einberufen, trat dann aber nicht mehr öffentlich hervor, sicherlich zur Freude der wackeren Bürgergardisten, die die Befreiung von dem lästigen Wachdienste schon lang ersehnt hatten. Als im Jahre 1881 der Bürger=Schützen=Verein gegründet wurde, da übernahm er mit der Organisation der bisherigen Bürger=Garde anscheinend auch deren Ausrüstungsstücke, namentlich die sog. Bürgerfahnen. Daneben gingen noch gewisse amtsförmliche Verbindlichkeiten von der Bürger=Garde auf den jungen Schützen=Verein über, wie sich das bereits am 8. August 1881 zeigte, wo wir das Offizier=Korps des Vereins als Vertreter der Bürgerschaft bei der Einweihung des Landes=Hospitals finden. So dürfen wir denn den Bürger=Schützen=Verein ansprechen als den Erben und unmittelbaren Nachfolger der ehemaligen Bürgergarde, daneben auch als den Träger und Fortsetzer uralter heimatlicher Schüpen=Ueberlieferungen. Unsere Väter haben uns den Verein und sein prächtiges Volksfest als wertvolle Erbstücke hinterlassen: sorgen wir dafür, daß beide unvermindert und ungeschmälert auf unsere Nachkommen über gehen!„ 7 A. G. Die durch die Anlage dieser Einfriedigung entstehenden Kosten; würden sich auf ca. RM. 2000 stellen. Der Bürgermeister teilt mit, daß die Jugendpflegevereine mit dieser primitiven Einfriedigung nicht zufrieden sind und schlägt vor, diesen Punkt solange zurückzustellen, bis etwas Gutes gemacht werden kann. Die Stadtverordneten beschlossen entsprechend. 3. Grundstücksabtretung in der Heiligenbergstraße. Die Heiligenbergstraße soll eine Verbreitung erfahren, da sie den heutigen Verkehrsverhältnissen nicht mehr entspricht. Die Anlieger haben sich mit der Abtretung der erforderlichen Grundstücksteile einverstanden erklärt. Es soll hierfür ein Preis von RM. 3 für das gm. vergütet werden. Insgesamt kommt der Ankauf von ca. 1 100 gm. Boden in Frage. Der Ausbau der Straße wurde genehmigt. Die Aufbringung der Mittel erfolgt aus laufenden Einnahmen. 4. Antrag Alewelt Steinbecke betreffend Anlage einer Ufermauer. In der Zeit, in der die Steinbecke Wasser mit sich führt, steigt dem Anlieger Alewelt dasselbe in den Keller. Um dieses zuverhüten, hat Alewelt die Anlage einer 16 Meter langen Ufermauer beantragt. Die Kosten stellen sich auf ca. RM. 250. Dem Antrage wurde stattgegeben. 5. Antrag Meier(Restgrundstück Höcker). Es ist beabsich tigt, die Grünestraße durch das Höckersche Grundstück und den alten Friedhof bis zur Arminiusstraße durch zuführen. Ein dadurch unbenutzt liegen bleibendes Restgrundstück will der Anlieger Anton Meier erwerben. Da die Angelegenheit noch nicht spruchreif ist, bittet der Bürgermeister heute zu diesem Punkte nicht Stellung zu nehmen; hiermit erklärten sich die Stadtverordneten einverstanden. 6. Antrag des Ziegenzuchtvereins. Der Ziegenzuchtverein beantragt die Errichtung eines Gebäudes für die Unterbringung seiner Ziegenböcke nebst Wärterwohnung. Die Stadtverordneten waren allgemein der Ansicht, daß der Ziegenzuchtverein in erster Linie selbst für seine Böcke sorgen muß. Da der jetzige Bockhalter Brandt, Mühlenflös, die Böcke nicht mehr ordnungsgemäß unterbringen kann, wurde vom Stadtverordneten Niggemann vorgeschlagen, die Böcke an mehreren Plätzen der Stadt aufzustellen und die Stadt in entsprechende Bezirke einzuteilen. Der Bürgermeister war der Ansicht, daß man durch die Errichtung eines entsprechenden Gebäudes die Schwierigkeiten nicht beheben würde. Beschlossen wurde schließlich, den Antrag im Verhandlungswege mit dem Ziegenzuchtverein zu erledigen. Der Bürgermeister betonte, daß die Stadtverwaltung vor wie nach die Bestrebungen des Ziegenzuchtvereins unterstützen werde. 7. Antrag Witwe Heinecke betr. Anpachtung eines Teiles des Konkordiagrundstückes. Die Witwe J. Heinecke, Friedrich straße, bittet die Stadtverwaltung wegen Platzmangels bei ihrem Wohnhause um pachtweise Ueberlassung eines kleinen Stückes des Konkordia=Platzes. Die Versammlung beauftragt den Bürgermeister durch Rücksprache mit der Witwe Heinecke der Angelegenheit näher zu treten. 8. Verpachtung eines Teiles des Gartens am Wasserturm. Ein Teil des Gartens am Wasserturm war bisher an die Lehrerin Glahn verpachtet. Diese hat an der Weiterpachtung kein Interesse und stimmten die Stadtverordneten dem Antrage Engelbracht auf pachtweise Ueberlassung des Gartenteiles daber zu. 9. Erlaß betreffend Errichtung von Außenantennen. Die Technik des Radio hat es mit sich gebracht, daß in jeder Stadt eine große Anzahl Antenen, d. h. im Freien angeordnete Luftleitungen, die zum Empfange der von einem Sender ausgestrahlten elektrischen Wellen dienen, angelegt werden. Der Erlaß einer polizeilichen. Verordnung, durch die eine Verunstaltung des Stadtbildes durch Außenantennen verhindert wird, ist eine Notwendigkeit geworden. Eine im Entwurf vorliegende Polizeiverordnung, die unter Mitwirkung des Preußischen Städtetages ausgearbeitet worden ist, wurde angenommen. 10. Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft der Ostdeutschen Heimatdienste. Die Arbeitsgemeinschaft der Ostdeutschen Heimatdienste hat es sich zur Aufgabe gestellt, unter Ausschließung, aller parteipolitischen und konfessionellen Bestrebungen den Heimatsinn zu pflegen, das Deutschtum zu stärken und das Zugehörigkeitsgefühl zum deutschen Reiche in Ost= und Westpreußen zu erhalten. Da eine beim Reichsstädtebund über diese Organisation eingezogene Auskunft zur Zufriedenheit ausgefallen ist, wurde auf Vorschlag der Finanzkommission ein einmaliger Beitrag in Höhe von RM. 10 bewilligt. 11. Verpachtung der Marktstände. Der Bürgermeister teilte das Ergebnis der vorgenommenen Verpachtung der Marktstände auf dem Wochenmarkt mit. Es wird eine monatliche Pachteinnahme von RM. 100 erzielt. 12. Errichtung eines städtischen Schlachthauses. Der Bürgermeister erklärt zunächst in längeren Ausführungen die Wichtigkeit der Anlage eines Schlachthauser für eine aufstrebende Stadt, insbesondere die Bedeutung in gesundheitlicher Beziehung für die Bevölkerung. Die hohen Kosten, welche die Stadt durch die Anlage der Kanalisation auf sich genommen habe, dürften nicht abschrecken, der Frage der Anlage eines Schlachthauses näher zutreten. In eingehender Aussprache wurde das Für und Wider der Anlage besprochen. Evtl. soll die jetzige von der Stadt erworbene Plögersche Besitzung an der Detmolderstraße zu Schlachthauszwecken umgebaut werden. Auf Vorschlag des Bürgermeisters wurde eine Kommission bestehend aus den Stadtverordneten Böhner, Wille und Meier, sowie einem Beigeordneten gewählt, die sich mit der Materie eingehend befassen und eine Anzahl mustergültiger Schlachthäuser besichtigen soll. Nachdem diese Herren den Stadtverordneten ihre Eindrücke usw. mitgeteilt haben, wird die Angelegenheit in einer der nächsten Sitzungen nochmals besprochen werden. Danach geheime Sitzung. X Neuhaus, 6. Juli. Am Sonntag, den1. und Montag, den 2. Juli, fand bei herrlichem Wetter das diesjährige Schützenfest statt. Beim Königsschießen errang Herr Konrad Mersch die Königswürde, der sich Frau Josef Ludwig zur Königin erwählte. Kronprinz wurde Herr Joseph Ludwig, Prinzessin Frl. Gertrud Mersch; Apfelprinz Herr Joseph Lühmen, Prinzessin Frl. Kath. Sander: Zepterprinz Herr Dr. Ferdi Linden, Prinzessin Frl. Thea Blome; Königsoffizier Herr Fritz Brüseke und Prinzessin Frl. Thea Berförster. Zum guten Gelingen des Festes hat die St. Josephs=Musikkapelle sehr beigetragen. D Bad Driburg, 6. Juli. Revolverheld. Zwischen dem 30jährigen Böttcher Bernhard Fischer und dem 24= jährigen Arbeiter Wilhelm Hoffmann, beide wohnhaft zu Bad Driburg, bestanden seit längerer Zeit Streitigkeiten wegen einer Liebschaft. Am Donnerstag mittag trafen H. und F. gegen 12 Uhr mittags an der Ecke Langestraße— Pyrmonter Straße zusammen. H. stellte den F. wegen gewisser Redereien zur Rede, und es kam zu einem Wortwechsel, in dessen Verlauf F. eine geladene Pistole(Kaliber 7.65 mm) zog und H. durch den linken Oberschenkel schoß. H. brach bkutend zusammen und wurde ins hiesige Krankenhaus gebracht. Nach dem ersten Schuß soll F. noch ein zweites EE EEE AEER-TSHN SIEELE-LTLT TIN EENEEAERSEIIESSI LEIIII AEEEIMNE KUAN Tagung der Handelskammer Vollversammlung der Industrie= und Handelskammer für das südöstliche Westfalen(Sitz Arnsberg) am 26. Juni 1928 in Winterberg In seinen einleitenden Begrüßungsworten wies der Vorsitzende, Fabrikbesitzer Georg Dassel=Allagen, darauf hin, daß die gute Konjunktur, von der man so viel geredet habe, im Zustande der Abebbung sich befinde. Wenn die Entwicklung so weiter ginge, steuere man unweigerlich in eine Inflation der Warenpreise. Ersparnisse würden nicht in der erforderlichen Weise zurückgelegt, wie es eigentlich sollte. Der Vorsitzende ging dann weiter auf die Passivität der Handelsbilanz ein und glaubte zum Schutze der deutschen Handelsbilanz vor dem Ankauf von ausländischen Waren, insbesondere auch von ausländischen Automobilen warnen zu müssen, für die in den großen Tageszeitungen eine lebhafte Propaganda gemacht würde. Am Geldmarkt sei eine erhebliche Zunahme des Wechselmaterials festzustellen. Er habe den Eindruck, daß die Großbanken die amerikanischen Gelder dazu benutzten, um das angebotene Wechselmaterial festzuhalten, und daß sie die Auslandsgelder nicht mehr der Börse zuführten. Die Marge von ca. 3% reize dazu an, aus dem Diskontgeschäft sich eine gute Einnahmequelle zu verschaffen. Für die Deutsche Wirtschaft liege hierin aber eine große Gefahr, wenn Amerika eines Tages seine Gelder zurückziehe. Der Kaufmannschaft müsse daher empfohlen werden, die Wechselausstellung einzuschränken, damit man nicht bei einer Krisis überrascht würde. In der Aussprache wurde die Gefahr einer allgemeinen Warenverteuerung betont und begrüßt, daß vor dem Ankauf ausländischer Waren, insbesondere von Automobilen, gewarnt werden soll. Der deutschen Automobilfabrikation sei aber nahe zu legen, das Ersatzteilgeschäft besser zu pflegen und eine großzügigere Gestaltung der Lieferungsbedingungen anzustreben. Bemängelt wurde die Bilanz der Großbanken, die unter„Spareinlagen“ auch öffentliche Gelder aufführten. Als bedenklich wurde die Hingabe von Akzepten seitens der Konsumenten an den Handel bezeichnet. Aus dem schriftlich vorgelegten Tätigkeitsbericht. der in den„Wirtschaftlichen Nachrichten“ der Kammer abgedruckt wird, ging wiederum die umfassende Arbeit der Kammer auf wirtschaftlichem Gebiete hervor. Die Vollversammlung sprach sich noch für einen Wegfall des Gesetzes über den Verkehr mit unedlen Metallen unter gleichzeitiger Aufnahme verschiedener Bestimmungen in die Gewerbeordnung und in das Reichsstrafgesetzbuch aus. Bericht über die bisherigen Gewerbesteuerverhandlungen im Kammerbezirk. Auf Grund eines Vortrages von Herrn Dr. Hövische über die bisherige Erfahrung bei den Beratungen über die Besteuerungsbeschlüsse der Gemeinden, nahm die Vollversammlung einstimmig folgende Entschließung an: „Die Industrie= und Handelskammer für das südöstliche Westfalen verfolgt mit ernster Sorge die von Jahr zu Jahr steigenden Ausgaben der Gemeinden ihres Bezirks. Sie muß anerkennen, daß die Gemeindeverwaltungen im Kammerbezirk zum großen Teil versucht haben, die freiwilligen Ausgaben auf das geringstmögliche Maß zu beschränken. Umsomehr muß aber die Kammer ihre warnende Stimme erheben, daß den Gemeinden von den übergeordneten Instanzen nicht noch höhere Lasten aufgebürdet werden, wie es bisher fast immer geschehen ist. Insbesondere sind die Schullasten zu einer derartigen Höhe angewachsen, daß sie nicht mehr als tragbar bezeichnet werden können. So entwickelte sich z. B. der Zuschuß, den die vier größten Städte des Kammerbezirks zum Schulwesen zu leisten haben, wie folgt: Der Fehlbetrag der Schulanstalten erreicht damit nahezu den Betrag, den die Gemeinden an Reichssteuerüberweisungen zu erwarten haben. Eine weitere empfindliche Belastung trifft die Gemeinden durch die gestiegenen Personalkosten für Gehälter und Pensionsbeiträge, durch die Wohlfahrtsausgaben und zum Teil auch durch die Amts= und Kreisbeiträge. Infolgedessen haben eine große Anzahl von Gemeinden für eigentliche Selbstverwaltungsausgaben, insbesondere für Wegeunterhaltung, nur die allerdringendsten Arbeiten vorgesehen. Der durch Steuern zu deckende Fehlbetrag ist gegenüber den früheren Jahren erschrecend gestiegen. Wenn es trotzdem vielen Gemeinden gelungen ist, die Realsteuerzuschläge in diesem Jahre auf der gleichen Höhe des Vorjahres zu halten, so ist das lediglich auf das bessere finanzielle Erträgnis der Wirtschaft im Jahre 1927 zurückzuführen. Die günstige Konjunktur des Jahres 1927 ist aber in fast allen Branchen erheblich zurückgegangen, so daß zu befürchten steht, daß im nächsten Jahre zur Deckung des Fehlbedarfs völlig untragbare Realsteuerzuschläge notwendig werden. Die Industrie= und Handelskammer für das südöstliche Westfalen erwartet daher von den gesetzgebenden Körperschaften baldige Maßnahmen, um die durch die erhöhten zwangsläufigen Ausgaben bedingte Finanznot der Gemeinden zu beseitigen und die Realsteuern auf ein erträgliches Maß herabzudrücken, da mit Sparerlassen der Ministerien allein keine Abhilfe geschaffen werden kann.“ Es kam noch in der Diskussion zum Ausdruck, daß das Anhörungsrecht der Berufsvertretungen große Vorteile mit sich gebracht habe, und daß dadurch im Kammerbezirk vielfach eine, Annäherung zwischen Wirtschaft und Gemeindevertretungen herbeigeführ: sei. Es wurde die Anregung gegeben, das vorgetragene Zahlenmaterial in einer Sondernummer der„Wirtschaftlichen Nachrichten" zu veröffentlichen. Die gegenwärtige wirtschaftspolitische Lage. Die Aussprache über die wirtschaftspolitische Lage leitete Herr Dr. Rauchenberger mit einem allgemeinen Ueberblick über die durch die Reichstagswahlen geschaffene Situation ein, die für die freie Wirtschaft bei weiterer Verstärkung des sozialistischen Einflusses schwerwiegenden Befürchtungen Raum lasse. Schon bisher habe die Wirtschaft, die um ihre Existenz ringe, unter der wirtschafts= und sozialpolitischen Gesetzgebnug, vor allem auch unter der Zwangsregelung des Lohnwesens außerordentlich gelitten. Es sei Tatsache, daß die einzelnen Gewerbezweige in Deutschland in dem Verhältnis des Arbeitskostenanteils zum Preise des Produkts in große Schwierigkeiten, geraten seien, die sich für die Allgemeinheit wiederum ungünstig auswirkten. Pflicht der amtlichen Berufsvertretungen müßte es daher sein, an maßgebender Stelle immer wieder warnend darauf hinzuweisen, den Wünschen und Forderungen von Industrie und Handel endlich Rechnung zu tragen. Der Deutsche Industrie= und Handelstag habe in seiner letzten Vollversammlung in dieser Hinsicht ein Programm entwickelt, das als Richtlinie für die Wirtschaftspolitik gelten müsse, um den Belangen der schaffenden Stände zum Wohle des Ganzen zu entsprechen. Die Versammlung nahm die Ausführungen ohne weitere Erörterungen entgegen und billigte sie. Wirtschaft und Kommunalwahlen. Herr Dr. Rauchenberger wies auf die demnächst stattfindenden Kommunalwahlen hin, die von besonderer Bedeutung für die Wirtschaft seien. In diesen Körperschaften müsse ihr der nötige Einfluß gesichert werden und Sache der Interessenvereinigungen sei es, dafür Sorge zu tragen, geeignete Vertreter zur Wahrung ihrer Interessen in diese Gemeinden zu entsenden. Herausgabe einer gemeinsamen Zeitschrift mit benachbarten Industrie= und Handelskammern. Im Interesse der Vereinfachung und zur Vermeidung von Doppelarbeit wurde der Herausgabe einer gemeinsamen Zeitschrift mit benachbarten Industrie= und Handelskammern und der Annahme der Schriftleitung dieser Zeitschrift durch die Geschäftsführung der Arnsberger Kammer zugestimmt. Kammergebäude. Die Räume des jetzigen Kammergebäudes reichen für einen geordneten Geschäftsbetrieb nicht mehr aus, wovon sich die Baukommission überzeugt hatte. Nach längerer Diskussion wurde von der Vollversammlung einstimmig beschlossen, den Plan zur Errichtung eines neuen Kammergebäudes in Angriff zu nehmen und einen Bau= und Finanzierungsplan der nächsten Vollversammlung vorzulegen. Vereinheitlichung der Mengenbezeichnungen. Aus Kreisen des Großhandels war angeregt, festzustellen, inwieweit ein Bedürfnis dafür vorliege, daß die genormten Mengenbezeichnungen in Zukunft im Handel allgemein und ausschließlich angewandt würden. Als Begründung sei angegeben, daß es als störend empfunden würde, daß heute noch als veraltet anzusehende Sonderbezeichnungen zur Anwendung gelangen, wie z. B. Masche, Groß, Dutzend usw., es sei zum Ausdruck gebracht, daß grundsätzlich mit der Bezeichnung Stück, Meter, Liter gearbeitet werden soll. Die Vollversammlung stimmte dieser Anregung zu und trat dafür ein, daß derüber hinaus auch eine Vereinheitlichung der Flächenbezeichnung stattfinden müsse. Vertretung des Großhandels im Ausschuß der Verkehrsinteressenten. Einem Antrag, sich bei dem Deutschen Industrie= und Handelstag dafür einzusetzen, daß im Ausschuß der Verkehrsinteressenten eine Vertretung durch mindestens drei Mitglieder sichergestellt würde, konnte sich die Vollversammlung nicht anschließen, da der Deutsche Industrie= und Handelstag wegen dieser Frage mit dem Reichsverband des Deutschen Groß= und Ueberseehandels bereits in mündlicher Verhandlung steht und zu hoffen ist, daß dem Wunsche in geeigneter Form und ohne Verletzung anderer wichtiger Belange entgegengekommen werden kann. Als Ort der nächsten Kammersitzung wurde Arnsberg bestimmt. Mal auf den zusammengesunkenen H. angelegt haben, ebenso bedrohte er das Publikum mit seinem geladenen Revolver. F. wurde alsbald festgenommen und der Polizeibehörde vorgeführt. Bei der Vernehmung gab er an, er habe sich vor H. gefürchtet und deshalb sich eine Pistole gekauft und diese mit sich herumgetragen. Auch sei er von H. bei dem Wortwechsel mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Der als jähzornig bekannte F. hat sich schon früher einmal eine schwere Körperverletzung zuschulden kommen lassen. Warburg, 5. Juli. Schulferien. Die diesjährigen Sommer= und Herbstferien für die Volksschulen im Kreise Warburg sind wie folgt festgesetzt: a) für sämtliche Schulen in Warburg vom 2. August bis 29. August und vom 26. September bis 13. Oktober; b) für alle übrigen Schulen des Kreises Warburg vom 2. August bis 25. August und vom 24. September bis 15. Oktober. Die angegebenen Tage bezeichnen den ersten und letzten Ferientag. X Warburg, 5. Juli. Brückenbau. Der Entwurf nebst Unterlagen über den Neubau der Diemelbrücke in der Altstadt Warburg liegt z. Zt. im Landratsamte, hier, zur Einsicht aus. Die Auslegung des Planes dauert vom 5. Juli ab 14 Tage. Während der Auslegungsfrist kann jeder Beteiligte im Umfange seines Interesses, d. h. der Sicherung seiner Grundstücke, gegen Gefahren und Nachteile bei ihrer Benutzung, Einwendungen gegen das Vorhaben erheben. Etwaige Einwendungen können schriftlich oder mündlich zu Protokoll bei dem Landratsamte, hier, angebracht werden. 8 Cörbecke, 5. Juli. Festaenommen. In der von uns kürzlich berichteten Fahrraddiebstahlssache ist es gelungen, den unbekannten Verkäufer der Räder festzunehemn. Der Mann versuchte diesmal auf Gut Dinkelburg sein Geschäft zu machen, hatte damit aber kein Glück. Zwei von seiner Anwesenheit telephonisch unterrichtete Landjägereibeamten, zeigten Interesse für die Feststellung der Personalien dieses geschäftstüchtigen Mannes, der, als er sich verfolgt sah, es vorzog, sein Rad in den Straßengraben zu werfen und zu flüchten. In einem Kornfelde versteckt wurde er entdeckt und festgenommen. Er führte eine geladene Pistole bei sich, will aus Mühlheim(Ruhr) stammen und zirka 20 Fahrräder hier und in der Umgegend abgesetzt haben. K Reißaus genommen habe er nur deshalb, weil er keinen Wandergewerbeschein besitze. Vorläufig wurde er dem Amtsgericht in Borgentreich zugeführt. 4 Höxter, 6. Juli. Tragisches Ende eines jungen Lebens. Der 19 Jahre alte K., Schüler der hiesigen Baugewerkschule, hatte noch am Sonntag und Montag Besuch von seinen in A. bei Dortmund wohnenden Eltern. Am Freitag morgen besuchte K. wie sonst die Schule und begab sich kurz nach 9 Uhr vormittags in seine Wohnung. Schon kurz darauf griff K. zu einem Revolver und machte seinem jungen hoffnungsvollem Leben ein Ende. Die Tat des unglücklichen jungen Mannes erscheint Allen als ein Rätsel. K. führte ein geordnetes Leben und versprach die besten Hoffnungen für die Zukunft. So bleibt nur der Schluß übrig, daß K. in einem plötzlichen Anfalle geistiger Umnachtung zur Waffe gegriffen und damit seinen bedauernswerten Eltern, die den Verlust ihres einzigen Sohnes beklagen, ein unermeßliches Leid zugefügt hat. # Aus dem Kreise Höxter, 6. Juli. Kreis=KriegerVerband Höxter. Durch den Fortzug des Majors von Heuß war der Vorstand seit längerer Zeit nicht mehr vollzählig. Auf der letzten Delegierten=Tagung in Alhausen wurde deshalb Kaufmann Thedieck=Hoxter zum ersten Vorsitzenden. Oberpostsekretär Bauer=Höxter zum Schriftführer neu gewählt, und damit die vorhandene Lücke ausgefüllt. Die verdienten, langjährigen Vorstandsmitglieder Justizrat Scheibner=Steinheim(stellv. Vors.) und BangeBrakel.(Kassierer) wurden wiedergewählt. Das diesjährige Verbandsfest, verbunden mit einer Zusammenkunft von Kameraden des Res. Inft.=Regt. 55 im Verbands=Bezirk, wird am 15. und 16. Juli in Beverungen gefeiert. Der Krieger=Verein Beverungen verbindet damit die Feier seines 50jährigen Bestehens. Zum ersten Male wird hierbei die Anregung der letzten Delegierten=Versammlung durchgeführt, von teilnehmenden auswärtigen Vereinen keinen Festbeitrag zu erheben. Besondere Beachtung verdient das auf dem Feste stattfindende große Preisschießen, * bei de 1 Kron ausgesc Der fef währ f. von den Genehm gleisese Anschluf feststellu Antrag 8 L passierte teler un zusamme biegen, seine Rä seine Fa wäre der leicht be letzung Radfahre konnte si wurde vr führer, n O M zwei Teil Mues t Firma B * Nu d. J. kon Tätigkeit blicken. weitere Anton Gi mannshau noch läng und aner! und zwecki Stelle lobe es stets ver anzupassen al. S jubiläu Witte von Veltius, A Firma, der überraschen ihrem treu reichte ein Sparbuch akt folgtee Diese Ehr seiner treut mr. Ba# die katholis Peter und Weihbischof rer Pfarrki Kirchenfürst dem Begrüf zession den an die feier Die Festprei deutungsvoll Spendung d = Hüst ren? 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Die von dem Herrn Regierungspräsidenten in Arnsberg erteilten Genehmigungen für die Herstellung eines Privatanschlußgleises erlöschen ohne besondere Benachrichtigung, wenn der Anschluß nicht innerhalb zweier Jahre nach erfolgter Planfeststellung ausgeführt wird. Eine Aenderung dieser Frist auf Antrag bleibt vorbehalten. &am Lippstadt, 4. Juli. Folgende Verkehrsunfälle passierten hier heute nachmittag: Ein Kutschwagen aus Benteler und ein Motorradfahrer aus A. stießen am Südertor zusammen. Der Kutschwagen wollte in eine Nebenstraße einbiegen, als der ihm unmittelbar folgende Motorradfahrer in seine Räder fuhr. Der Kutschwagenlenker hat es unterlassen, seine Fahrtrichtung rechtzeitig zu beobachten, sonst wäre der Unfall vermieden worden. Das Motorrad wurde leicht beschädigt; der Fahrer erlitt eine leichte Beinverletzung.— An der Ecke Poststraße—Langenstraße wurde ein Radfahrer von einem Auto angefahren. Der Radler konnte sich unverletzt durch Absprung retten. Das Fahrrad wurde vollständig verdemoliert. Die Schuld hat der Wagenführer, weil er die Kurve zu weit links nahm. O Westereiden, 5. Juli. Die Gemeindejagd ist in zwei Teilen verpachtet worden. Den ersten Teil erhielt Herr Mues von hier, den zweiten Teil der Jagd sicherte sich die Firma Bansi=Bielefeld. Aus dem Sanerlande und Siegerlande. * Nuttlar. 6. Juli, Arheitsjubiläum. Am 1. Juli d. J. konnte der Buchhalter Josef Butz auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma H. u. F. Schneider=Nuttlar zurückblicken. Die Firma Schneider nahm diesen Tag zum Anlaß, weiterer 7 Jubilar=— Wilhelm Bertels, E. Eickhoff, Anton Gödde, Joh. Hückelheim, Carl Hückelheim, Joh. Saßmannshausen, Bernhard Wegener—, die zum Teil auf eine noch längere Dienstzeit zurückblicken konnten, in ehrenvoller und anerkennender Weise durch Ueberreichung eines schönen und zweckmäßigen Geschenkes zu gedenken. Es muß an dieser Stelle lobend hervorgehoben werden, daß die Firma Schneider es stets verstanden hat, sich den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter anzupassen und auch auf sozialem Gebiete vorbildlich wirkt. al. Schmallenberg, 4. Juli. 40jähriges Dienst= jubiläum. Vor einigen Tagen konnte der Stricker Anton Witte von hier auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Firma Veltius, Wiethoff und Co. A.=G. zurückblicken. Vertreter der Firma, der Angestellten und der Arbeiter versammelten sich überraschend um den Jubilar. Die Geschäftsleitung sprach ihrem treuen Arbeiter Dank und Anerkennung aus und überreichte ein ehrendes Diplom der Handelskammer, sowie ein Sparbuch mit einem ansehnlichen Anfangsbetrag. Dem Festakt folgte eine Nachfeier im Hotel Störmann im kleinen Kreise. Diese Ehrung eines verdienten Abeiters, die Wertschätzung seiner treuen Tätigkeit, fand allseitig lobende Anerkennung. mr. Bamenohl, 4. Juli. Kirchenkonsekration. Für die katholische Pfarrgemeinde war der Tag der Apostelfürsten Peter und Paul ein Freudentag. Der hochwürdigste Herr Weihbischof Hillebrand nahm die feierliche Konsekration unserer Pfarrkirche vor. Böllerschüsse kündeten das Nahen des Kirchenfürsten. Nach der Ansprache durch unseren Pfarrer und dem Begrüßungsliede durch den Kirchenchor geleitete die Prozession den Stellvertreter Christi in die Kirche. Im Anschluß an die feierlichen Zeremonien wurde ein Levitenamt gelesen. Die Festpredigt hielt der hochw.st Herr Bischof selbst. Der bedeutungsvolle Tag erhielt einen würdigen Abschluß durch die Spendung der hl. Firmung an 170 Knaben und Mädchen. = Hüsten, 6. Juli. Von einem Auto überfahren? Am Dienstag abend wurde der Dachdeckermeister Josef Sechting von hier auf der Bahnhofstraße in der Nähe des Verwaltungsgebäudes der Vereinigten Stahlwerke bewußtlos neben einem Fahrrad aufgefunden. Der hinzugezogene Dr. Fröhling stellte einen doppelten Schädelbruch und einen Beinbruch fest. An den Folgen ist S. gestern nachmittag verschieden. Man nimmt an, daß er von einem Auto überfahren worden ist. Der Tote hinterläßt Frau und drei kleine Kinder. Nachbarschaft und Provinz. X Lübbecke, 5. Juli. Tod unter dem Heuwagen. Das kindliche Vergnügen, einmal„Hottehü" zu machen, hat in der Bauerschaft Espelkamp einem vierjährigen Jüngelchen das Leben gekostet. Beim Einfahren des Heues wollte es gern auf Pferd. Man tat ihm den Willen. Während des Fahrens wurde das Tier unruhig, das Kind fiel hinab, und die Räder des Wagens gingen dem Kleinen über den Leib. Er war sofort sofort tot. 4 Unna. 6. Juli. Der Mann mit der sonderbaren Speiseröhre. Im hiesigen Untersuchungsgefängnis saß der Arbeiter Clemens N. wegen irgendeiner Straftat in Untersuchungshaft. Der Mann scheint mit einer ganz besonderen Speiseröhre ausgestattet zu sein, denn er hatte es fertig gebracht, einen Kamm zu verschlucken, und es war ihm daraufhin gelungen. ins Krankenhaus zu kommen und nach altbewährten Brauche von dort zu entweichen. Allerdings war seine Freude nicht von langer Dauer. Denn die Polizei die für solche Sachen kein Verständnis hat, hat ihn wieder hinter Schloß und Riegel gebracht. □ Hagen, 6. Juli. Der ungalante Rebbock. Ein altes. in ärmlichen Verhältnissen lebendes Ehepaar war dieser Tage mit seiner Tochter in die Waldungen dicht bei Vorhalle gegangen, um Holz zu sammeln. Plötzlich wurde die 64jährige Frau von einem Rehböck angegriffen, zu Boden geworfen und mit dem Gehörn erheblich verletzt. Schließlich gelang es der mutigen Tochter, das angriffslustige Tier durch derbe Hiebe mit dem Krückstock des Vaters zu vertreiben. Die Frau mußte mittels Wagens nach Hause gebracht werden. Das Tier wurde bald danach eingefangen; es war einem Gutsbesitzer aus dem Zwinger ausgebrochen. ##r Ehrenbreitstein, 6. Juli. Wettauchen nach 200 Flaschen Sekt. Ein junger Mann, der unweit der Landungsbrücke im Rheine schidamm, machte die Entdeckung, daß dicht unter ihm im Fluße eine Sektflasche lag. Er tauchte danach und konnte zu seiner großen Freude feststellen, daß es sogar eine Flasche Sekt war. Und nicht nur das: es lagen sogar noch mehrere Flaschen Sekt dicht daneben. Dieser erregende Fund wurde schnell bekannt, und zahlreiche Schwimmer machten sich das Vergnügen, immer wieder von neuem Bei Nieren-, Blasen- u. FrauenLeiden, Harnsäure, Eiweiß. — Zucker— 1927: 19300 Badegäste. in die sektspendenden Fluten des Rheines zu tauchen, bis schließlich rund 200 Flaschen„trocken“ aufs Trockene gebracht waren. Was das für eine Stimmung gab, kann man sich vorstellen. Wie aber der Sekt in den Rhein gekommen ist, steht nicht fest. Angenommen werden kann nur, daß er, wenn er nicht das Opfer eines Unglücks wurde, von irgendjemandem versenkt worden ist, um der Bestrafung zu entgehen. Denn keine der Flaschen wies die Spur einer Banderole auf. Herborn, 5. Juli. Ein 71jähriger vom Heuwagen totgestürzt. Auf einem beladenen Heuwagen hatte sich beim Einfahren auch ein 71jähriger Landwirt ein Plätzchen ausgesucht, um sich nach Hause fahren zu lassen. Plötzlich kam er ins Rutschen und glitt kopfüber vom Wagen. Beim Aufschlagen auf den Boden erlitt er einen Schädelbruch und eine Quetschung der Wirbelsäule und war auf der Stelle tot. Laßt Blumen an den Fenstern glühen Und zum Schmuck der Häuser blühen Gebt der Stadt ein Blütenkleid Für die frohe Sommerzeit. Die Not der Bienenzüchter Seit einer Reihe von Jahren ist für die Vienenzüchter infolge starker Ungunst der Witterung in den Haupttrachtzeiten der Bienen schlechte Konjunktur gewesen. Aber es hat doch immer noch etwas Honig gegeben. Und die Imker sind allemal an Fehlschläge gewohnt und finden sich mit ihnen meist ohne sonderliches Murren ab. Von den stark an einer gesunden Volksernährung interessierten Stellen, wie Behörden, Landwirtschaftskammern, Gemeinden usw. gibt es hie und da auch einige Unterstützung für die Imkerorganisationen, die aber selten auch nur dazu ausreicht, um im Winter einen Teil der Zuckerfütterung für die Bienen zu bezahlen, und die gewiß niemals angemessen ist der ungeheuren Bedeutung, die die Biene und damit die Bienenzucht für den Gedeih der Ernte, insbesondere für die Obstzucht hat. Aber auch da sitzt nicht der wunde Punkt. Einige Opfer für seine geliebten Immen zu bringen, ist jeder Bienenzüchter gern bereit. Ja, wo liegt denn dann die große Not der Imker? fragt man wohl. Hier die Antwort: Das bißchen guten Honig, das sie ernten, können sie ja noch nicht einmal los werden für einen Preis, der bei weitem noch nicht einmal die Eigenkosten deckt; in dem großen Unverständnis des breiten Publikums liegt der Fehler, die große Not; bei dem Publikum, das sich immer und immer wieder durch lockende Preisangebote verleiten läßt, honigartigen Zuckermischmasch anzukaufen, das lieber den billigeren, minderwertigen, mit hochklingenden, völlig unverbürgten Empfehlungen angepriesenen Auslandshonig annimmt— alles Ausländische ist ja von vornherein so vielen Deutschen viel wertvoller als das, was ihm das eigene Vaterland an weit besserem bietet—. Und dabei handelt es sich in den meisten Fällen noch nicht einmal um Bienenhonig oder Bienenhonig=„Verschnitt“, sondern um den widerlichen sog. Cykadenhonig. Imkerkurse und alle Propaganda für die Vienenzucht wird solange ziemlich müßig sein, solange nicht die hinreichende Aufklärung durch alle dazu berufenen Instanzen in die weitesten Kreise der Verbraucher getragen wird, die Aufklärung: Bleibe im Lande und nähre dich redlich von redlichem echten deutschen Imkerhonig einer zuverlässigen Imkerorganisation, auch wenn der Honig einen Großen oder zwei mehr kosten sollte, als all das Fuschzeug, das sich auch Honig nennt. Eine Dase katholischen Lebens in der märkischen Diaspora bildet das Josephshaus in Potsdam. Unmittelbar am Park Sans=Souci gelegen, besteht es aus Krankenhaus, Waisenhaus, Altersheim und Pensionat. Die Einrichtung aller Häuser ist vorzüglich, besonders aber die des Pensionates, die vielfach bei Neu= und Umbauten als Muster dient. Das Pensionat besitzt die staatliche Anerkennung als Haushaltungsschule mit der Berechtigung der Frauenschule. Hier erhalten junge Mädchen sowohl theoretische als auch praktische Unterweisung in allen Zweigen der Hauswirtschaft und was damit zusammenhängt. Für das leibliche Wohl der Gottesdienst=Ordnung. Sonntag, den 8. Juli 1928. 6. Sonntag nach Pfingsten. Hoher Dom. 5.45 und 6.45 Uhr hl. Messen, 7,45 Uhr Pfarrmesse, 8,80 Uhr bl. Messe mit Predigt für die Mitglieder des Schützenvereins, 9,15 Uhr Levitenamt mit Predigt, 11 Uhr hl. Messe mit Predigt.— Nachm. 2 Uhr Vesper. 2,40 Uhr Andacht mit sakr. Segen. Gokirche. Fest unseres Kirchenpatrons, des hl. Ulrich. 6,15 Uhr hl. Messe, 7 Uhr hl. Messe und gemeinsch. hl. Kommunion der Jünglings=Sodalität. Die vorderen Bänke an der rechten Seite sollen für die Jünglinge freibleiben. 8 Uhr Levitenhochamt mit Predigt und Segen, 10 Uhr hl. Messe mit Predigt und Gesang.— Nachm. 2,30 Uhr feierliche Vesper(zugleich für die Jünglinge) mit Segen. Busdorfkirche. 7 Uhr Frühmesse, 8 Uhr hl. Messe für die Oberrealschüler, 9 Uhr Hochamt mit Predigt.— Nachm. 2,30 Uhr Andacht mit Segen. Uriversitäts= und Markkirche. 6 und 7,30 Uhr hl. Messen, 7 Uhr hl. Messe und gemeinsch. hl. Kommunion der Jünglinge, 8,15 Uhr Gymnasialmesse, 9,30 Uhr Hochamt mit Predigt, 11 Uhr Singmesse mit Predigt.— 2,30 Uhr Muttergottesandacht, 8 Uhr Rosenkranzandacht. Herz=Jesu=Kirche. 6 Uhr hl. Messe, 7 Uhr Kommunionmesse für die Jünglinge, 8 Uhr Singmesse mit Predigt, 9,30 Uhr Hochamt mit Predigt, 11 Uhr Singmesse mit Predigt.— Nachm. 2.30 Uhr Andacht mit Segen.— Freitag abend 8 Uhr Andacht für die Jungfrauen=Kongregation. Bonisatiuskirche. 7 Uhr Frühmesse mit gemeinsch, heil. Kommunion der Jungfrauen und der Jünglinge, 9,80 Uhr Hochamt mit Predigt.— Nachm. 2,30 Uhr Aufnahme neuer Mitglieder in die Jungfrauenkongregation und Muttergottesandacht. Franziskanerkirche. 5, 5.30 und 6,15 Uhr hl. Messen, 7 Uhr Levitenamt, 8,15 und 10 Uhr Singmessen mit Predigt.— Nachm. 3.80 Uhr Fünf=Wunden=Bruderschaft.— Freitag gegen 6 Uhr Levitenamt für den Franziskus=Missionsverein.— Samstag gegen 6 Uhr Levitenamt. Pensionärinnen ist bestens gesorgt. Tägliche Spaziergänge in dem Park von Sans=Souci mit seinen vielen Schönheiten schaffen die notwendige frische Luft, und allmonatliche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung mit den herrlichen Seen und Havel=Landschaften bringen Abwechslung in das tägliche Einerlei und erweitern den Gesichtskreis. In der schlechteren Jahreszeit finden Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten Potsdams und Berlins(Schlösser, Sternwarte, Reichstag, Opernhaus usw.) statt. Auch ist Gelegenheit vorhanden zur weiteren Ausbildung in Wissenschaft und Kunst. Das Haus steht unter der Leitung von Schwestern des hl. Karl Borromäus(Mutterhaus Trier). Wir verweisen auf die Anzeige in der heutigen Nummer. „Lee" Volksversicherungsbank Um sich selbst ein würdiges christliches Begräbnis zu sichern, seine Angehörigen und Hinterbliebenen vor Not und Sorge zu schützen, empfiehlt sich daher der rechtzeitige Abschluß einer Todesfallversicherung, Lebensversicherung, Kinderversicherung, bei der seit 1895 in Köln bestehenden gemeinnützigen, sozialen und ausgesprochenen kathrlischen „Tco“, Volksversicherungsbank A.=G. Niedrigste und daher billigste Monatsbeiträge, trotzdem aber höchste Bargeldleistungen.— Unbedingte Sicherheit.— Unter Reichsaufsicht.— Keine ärztliche Untersuchung.— Kein Abzug von Beiträgen über den Sterbemonat hinaus.— Bis zum 60. Lebensjahre doppelte Versicherungssumme bei Tod durch Unfall.— Kinderversicherung ohne Zusatzbeitrag eingeschlossen, wenn beide Eltern versichert sind. Versicherungsmöglichkeit für alle gesunden Personen vom 7. bis 70. Lebensjahr. Alle Gewinne fallen den Mitgliedern zu.— Der Zusammenschluß auf dem Gebiete des Versicherungswesens ist für uns Katholiken von größter Bedeutung.— Fördert und unterstützt dieses von keinem fremden Kapital abhängige katholische Volksversicherungsunternehmen. Empfehlung. Auszug aus dem Kirchlichen Amtsblatt für die Diözese Paderborn. Der Karitasverband für das Bistum Paderborn hat mit unserer Zustimmung mit der Leo Volksversicherungsbank zu Köln, von Werthstraße, eine Vereinbarung getroffen und wird dies alt eingeführte katholische Unternehmen, das besonders die sogen. kleine Lebens= oder Volksversicherung betreibt, überall empfehlen. Er sieht in dieser Versicherung ein vortreffliches Mittel, einer mor in zahlreichen Familien vorzubeugen. Den hochw. Herrn Pfarrern und Vereinspräsides empfehlen wir, die Werbetätigkeit jenes Unternehmens zu unterstützen. Ein anderes Unternehmen, das die Volksversicherung betreibt, kann sich auf unsere Empfehlung nicht berufen. Unsere Werbebeamten, welche über alle Tavise genaue Auskunft geben können, werden sich erlauben, in den nächsten Tagen bei Ihnen vorzusprechen und bitten wir höflichst, selbige in ihrer Werbetätigkeit zu unterstützen. Nähere Auskunft erteilt: Die Bezirksdirektion Hamm i. W., Blumenstraße 6; in Arnsberg durch Werbeleiter Rose, Jägerstraße 29. Turnen- Spiel- Sport. Deutsche Jugendkraft DJK.=Schwimmsport Wir machen alle Schwimmer, Turner, Sportler sowie Rasenspieler darauf aufmerksam, daß heute abend um 7 Uhr in der Schwimmanstalt des Inselbades Gelegenheit geboten ist, die Bedingungen für das Deutsche Turn= und Sportabzeichen zu erfüllen. Eine zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Sprechsaal des Leserkreises Nochmals der Tegelweg! Es ist nicht zu verstehen, wie langsam die Instandsetzung dieser Straße vor sich geht. Wiederholt mußten die Arbeiten unterbrochen werden, weil es an Material fehlte. Auch a. Zt. mangelt es wieder an Sand. Wie man hintenrum erfahren konnte, hat die Stadtverwaltung für die Anfuhr zu sorgen. Sollte dieses der Fall sein, so wäre es angebracht, wenn die zuständige Stelle ihr Augenmerk mal auf diese Arbeiten richtete, die im allgemeinen Interesse der Bevölkerung liegen. Man muß sich wirklich wundern, wie geduldig die Anwohner der Vollendung der Arbeiten dieser Straße entgegensehen. Aerztlicher Sonntagsdienst. Am Sonnlag, den 8. Juli, stehen dem Publikum, jedoch nur in Notfällen, zur ärztlichen Hilfeleistung zur Verfügung die Herren Dr. Feitelberg, Am Bogen 2, und Dr. Goldberg, Bahnhofstraße 7. Verantwortlich für Politik: Fritz Walter; für den lokalen. provinziellen und allgemeinen Teil: August Rose: für die Frauenwelt und den Unterhaltungsteil: Lohanna Tovs: für den Schlußdienst: Alois Raschka: für den Reklame= und Anzeigenteil: Johannes Göckel, alle in Paderborn. Verlag und Rotationsdruck der A.=G.„Westfälisches Volksblatt". „... und wenn schönes Wetter ist, dann kommen die Reklameflieger und dann schreiben sie mit Rauch an den Himmel: Kauft Persil und so ähnlich. Aber ich möchte ja nicht so'n Reklameflieger sein. Wenn man dann aus Versehen mal Persil mit„e“ schreibt, dann kann man nischt wieder wegradieren, und dann lachen die ganzen Leute einen aus.“ —„Staunend und sinnend verfolgt das Töchterchen unserer Waschfrau die Spur des Fliegers und fraat endlich:„Ob das lauter Persil in, womit der das macht?" * kleiner vierjähriger Fritz hat gestern abend etwas von der Himmelsreklame gesehen. Da spricht er heute morgen es aufgeschrieben, da soll der Persik holen, daß sich die kleinen Engel ihre Juppenwäsche waschen können, und dann hat er den Zettel en.###is.. Warum, weggeworfen!“. Da Hauptniederlage in Paderborn: . W. K ö l l i n g, R a t h a u s p l a t z 1 1. Teleion 3081, Badeschriften durch d. Kurverw. schäft einen ist sucht en tücht elvers.=Geauf sofort igen sungen Mann. Off. unt. Nr. 9874 an die Geschäftsst. d. Westf. Vbl.. Paderb. Für mein Kolonial= warengesch. suche ich einen fleißigen jungen Mann, Sohn achtbarer, kath. erltern, in die Lehre. Wohnuna u. Kost im Hause d. Prinzivals. Meld. u. Nr. 2795 an die Geschaftsst. d. Vbl., P Westf Baderb. Jutterkalk Wir suchen zum Vertrieb unseres altbewährt. Futterkalkes tüchtige, bei d. Landkundsch. bestens einaeführte Vertreter, ebtl. Generalvertreter mit Untervertretern. Chemische Werke „Gloria“. Gaschwitz=Leipzia. Junger HochbauTechniker für sofort gesucht. Architekt Schmiedeknecht. Fleckenberg (Sauerland). Tüchtiger Herrenfriseur f. besseres Herrengeschäft in gute Dauerstellung für sofort o. später gesucht. Kost u. Logis im Hause. Hermann Kaiser. Paberborn, gegenüber dem Hauptbahnhof. Suche sofort oder auch später jungen, tüchtigen Friseurgehilsen gegen hohen„Lohn. Kost und Logis im Hause. Anton Holthöwer. Damen= u. 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Rund eine Million Reichsmark bringen wir für das Geschäftsjahr 1927 als Dividende auf die im Kalenderjahr 1927 schadensfrei verlaufenen Versicherungen zur Ausschültung. Die dividendenberechtigten Policen-Inhaber wollen sich an die zuständigen Bezirksdirektionen wenden! Keiner versäume, sich zu spät gegen die Schäden der Krankheit zu versichern. „Gedevag“ Gemeinnützige Deutsche Versicherungs-Aktiengesellschaft. Direktion für Westfalen und Lippe Dortmund, Rautenberghaus Gitte ausschneiden nenesessmee TItl. Direktion f. Westfalen und Lippe der„Gedevag“, Dortmund Rautenberghaus Ich bitte um unverbindliche Zusendung Ihres Prospektes unverbindlich bei mir vorzusprechen Adresse Kurze Steuernachrichten Reichs-Steuertermine 10. Juli(keine Schonfrist): Anmeldung und Zahlung der Börsenumsatzsteuer für Juni 1928. 10. Juli(keine Schonfrist): Vorauszahlung auf die Einkommen= und Körperschaftssteuer seitens aller Steuerpflichtigen(ausgenommen Landwirtschaft) für 2. Vierteljahr 1928. 10. Juli(Schonfrist 16. 7.): Voranmeldung und Vorauszahlung der Umsatzsteuer für das 2. Vierteljahr 1928. 15. Juli(Endtermin): Fristablauf für zuschlagfreie Einreichung der Vermögenserklärung für 1928. 16. Juli(keine Schonfrist): Zahlung der um 20 Prozent ermäßigten zweiten Rate der Aufbringung für 1928. 20. Juli(keine Schonfrist): Abführung des Lohnsteuerabzuges für Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Juli 1928. 31. Juli(Endtermin): Fristablauf für Anträge auf Gewährung einer Härtebeihilfe beim Reichsentschädigungsamt für Kriegsschäden. Landes-Steuertermine Hessen: 5. Juli: Grund=, Gewerbe= und Sondergebäudesteuer. Lippe: 16. Juli: Gebäudeentschuldungssteuer Preußen: 10. Juli: Kirchensteuer in einem Teil Preußens. 16. Juli: Zahlung der preußischen Lohnsummensteuer in Berlin für April Juni 1928. In einem Teil Preußens anders. 16. Juli: Grundvermögenssteuer. Gemeindezuschlag in Berlin: 200% wie bisher. 16. Juli: Hauszinssteuer: 1200 Prozent. Sachsen: 5. Juli: Aufwertungssteuer. 16. Juli: Grundsteuer. 16. Juli: Kirchensteuer. Thüringen: 10. Juli: Aufwertungssteuer. Umsatzsteuer-Umrechnungskurse für Mai 1928 für die nicht an der Berliner Börse notierten ausländischen Zahlungsmittel. Erläuterung einzelner Bewertungs- und Veranlagungstragen zur VermögensErklärung 1928 Bewertung der bebauten, nicht zwangsbewirtschafteten Grundstücke: 1. Frage im Anhang Gr. zur Vermögens=Erklärung auf S. 2 zu 4 lautet: „Wenn das Grundstück am 1. 1. 28 weder ganz noch teilweise der. Zwangsbewirtschaftung unterlag: Sind Sie, sofern für das Grundstück ein Wehrbeitragswert feststeht, damit einverstanden, daß das Grundstück wie ein zwangsvewirtschaftetes Grundstück, jedoch mit einem um 10 Prozent des Wehrbeitrages höheren Bewertungssatz bewertet wird?(ja oder nein)....“. Wenn diese Frage verneint wird oder wenn ein Wehrbeitragswert nicht feststehr, sind für die Bewertung eine Reihe von Fragen(vgl. im Anbang Gr. zu 4aa.— fl.) zu beantworten. 2.§ 35 der Durchf.=Best. 1928 besagt hierzu: Für Grundstücke, für die ein Wehrbeitragswert feststeht, ist grundsätzlich dem Ertragswert der Wert gleichzustellen, der sich ergibt, wenn das Grundstück nach den für zwangsbewirtschaftete Grundstücke geltenden Bewertungsbestimmungen, jedoch unter Erhöhung des an sich maßgebenden Bewettungssatzes um 10 Prozent des Wehrbeitragswertes bewertet ist. Das Recht des Steuerpflichtigen, die Bewertung mit dem tatsächlichen Ertragswert zu verlangen, und die Befugnis der Feststellungsbehörde, den tatsächlichen Ertragswert zugrunde zu legen, bleiben unberührt. 3. Erläuterungen zu 1 und 2: a) Bestimmung zu 2 dient der Vereinfachung. Bebaute, nicht zwecksbewirtschaftete Grundstücke, die in ortsüblicher Weise bebaut sind oder gewerblichen Zwecken dienen, sind an sich mit dem Ertragswert zu bewerten. Die Zession I. Form und Wirkung der Zession. 1. Die Zession(Abtretung einer Forderung) erfolgt durch Vertrag zwischen dem bisherigen Gläubiger(Zedent) und dem neuen Gläubiger(Zessionar). Sie ist formlos gültig. Erforderlich ist weder Anzeige an den Schuldner noch Zustimmung desselben, vielmehr kann Zession auch gegen den Willen und ohne Kaution des Schuldners erfolgen. Formbedürftig ist dagegen z. B. die Abtretung einer Hypothekenforderung(bei Buchhypothek erforderlich Eintragung ins Grundbuch, bei Briefhypothek schriftliche Abtretungserklärung und Briefübergabe). Mit dem Abtretungsvertrag tritt der neue Gläubiger an die Stelle des bisherigen Gläubigers. 2. Mit der abgetretenen Forderung gehen auch die Nebenrechte auf den neuen Gläubiger über. Hierher gehören die für die Forderung bestehenden Hypotheken, Pfand= und Bürgschaftsrechte, ebenso die mit der Forderung für den Fall des Konkurses oder der Zwangsvollstreckung verbundenen Vorzugsrechte. 3. Eine weitere Abtretung der bereits abgetretenen Forderung durch den früheren Gläubiger an eine dritte Person ist unwirksam. Der Dritte wird, auch wenn er gutgläubig ist, nicht Gläu biger. Dagegen wird der Schuldner geschützt, wenn er z. B. nur von der zweiten Abtretung Kenntnis erlangt und an den zweiten Zessionar leistet.(Vgl. unten IV, 1.) II. Pflichten des Zedenten gegenüber dem Zessionar. 1. Der Zedent hat dem Zessionar die in seinem Besitz befindlichen Beweisurkunden zu übergeben und ihm die zur Geltendmachung der Forderung nötige Auskunft zu erteilen. 2. Der Zedent hat dem Zessionar auf dessen Verlangen und Kosten eine öffentlich beglaubigte Abtretungsurkunde auszustellen. Die Abtretungsurkunde ist zur Wirksamkeit der Abtretung an sich nicht erforderlich, ersetzt aber, falls sie dem Schuldner vorgezeigt wird, die Anzeige des Gläubigers an den Schuldner. Der Schuldner kann sodann an den früheren Gläubiger nicht mehr mit befreiender Wirkung leisten. III. Nicht abtretbare Forderungen. Eine Forderung kann nicht abgetreten werden: 1. wenn die Leistung an einen anderen als den ursprünglichen Gläubiger nicht ohne Aenderung ihres Inhaltes erfolgen kann. Z. B. wenn die Leistung gerade durch die Person bestimmt wird, wie Anspruch auf Dienstleistungen, auf Unterhalt usw. 2. wenn die Abtretung durch Vereinbarung mit dem Schuldner ausgeschlossen ist. 3. Soweit die Forderung der Pfändung nicht unterworfen ist, z. B. der unpfändbare Teil des Arbeitslohnes. IV. Stellung des Schuldners. 1. Dem Schuldner gegenüber gilt die Abtretung erst als bewirkt, wenn er von ihr Kenntnis erlangt hat. Die Zession ist zwar auch ohne Benachrichtigung des Schuldners rechtsgültig. Der Schuldner genießt aber den Schutz des guten Glaubens, solange ihm die Abtretung nicht bekannt ist und kann daher bis dahin trotz erfolgter Abtretung auch an den bisherigen Gläubiger mit befreiender Wirkung zahlen. Ebenso ist der Schuldner bei mehrfacher Abtretung der Forderung geschützt(vgl. oben I, 3). 2. Wenn Gläubiger dem Schuldner die Abtretung anzeigt, so muß er diese gegen sich gelten lassen, auch wenn sie nicht erfolgt oder nicht wirksam ist. Ebenso wenn Zessionar eine vom Zedenten ausgestellte Abtretungsurkunde dem Schuldner vorlegt. 3. Schuldner ist dem Zessionar gegenüber nur eine vom Zedenten ausgestellte Abtretungsurkunde zur Leistung verpflichtet. Wenn der neue Gläubiger Abtretungsurkunde nicht vorlegt, kann Schuldner eine Mahnung oder Kündigung desselben unverzüglich zurückweisen. Ausnahme: Das Gesagte gilt nicht, wenn der Zedent dem Schuldner die Abtretung schriftlich angezeigt hat. 4. Schuldner kann dem neuen Gläubiger alle Einwendungen entgegensetzen, die ihm zurzeit der Abtretung gegen den Zedenten zustanden. Z. B. die Einrede des nicht erfüllten Vertrages. Grund: Der Schuldner darf durch die an seine Zustimmung nicht gebundene Abtretung nicht schlechter gestellt werden. 5. Der Schuldner kann eine ihm gegen den Zedenten zustehende Forderung auch dem Zessionar gegenüber aufrechnen. Aufrechnung ist unzulassig, wenn Schuldner bei Erwerb der Forderung von der Abtretung Kenntnis hatte, oder wenn Forderung erst nach erlangter Kenntnis und später als die abgetretene Forderung fällig geworden ist. V. Die fiduziarische Abtretung. Sie macht den Zessionar nach außen hin zum Gläubiger, erfolgt jedoch nur zu einem besonders vereinbarten Zweck. 1. Die Sicherheitsabtretung. Die Abtretung erfolgt hier zur Sicherstellung des Zessionars wegen einer Forderung gegen den Zedenten. Der Zessionar muß nach Tilgung der gesicherten Forderung die abgetretene Forderung auf den Zedenten zurückübertragen. 2. Das Inkassomandat. Das ist Abtretung der Forderung zum Zwecke des Einzugs. Sie erfüllt praktisch den gleichen Zweck wie die Inkassovollmacht. VI. Abtretung von Gehaltsansprüchen von Beamten. Wenn ein Beamter, Geistlicher oder Lehrer an einer öffentlichen Unterrichtsanstalt, oder eine Militärperson den übertragbaren Teil des Diensteinkommens, Wartegeldes, Ruhegehaltes, zediert, so gilt Abtretung als der auszahlenden Kasse unbekannt, solange die Kasse nicht durch Aushändigung einer vom Zessionar ausgestellten öffentlich beglaubigten Urkunde benachrichtigt ist. Die Kasse kann also, auch wenn sie von der Abtretung auf anderem Wege Kenntnis erlangt hat, bis zu dieser formellen Benachrichtigung mit befreiender Wirkung an den Zessionar (Beamten) zahlen. VII. Uebergang einer Forderung kraft Gesetzes. 1. Hier gilt im allgemeinen das unter I bis IV Gesagte entsprechend. 2. Uebergang kraft Gesetzes findet z. B. statt in folgenden Fällen: a) Wenn ein Gläubiger in einen dem Schuldner gehörigen Gegenstand vollstreckt, so erwirbt ein Dritter, der ein Recht an dem Gegenstand zu verlieren Gefahr läuft und den Gläubiger befriedigt, die Forderung des vollstreckenden Gläubigers gegen den Schuldner(§ 268 BGB.). b) Ein Gesamtschuldner, der den Gläubiger befriedigt und von den übrigen Schuldnern Ausgleichung verlangen kann, erwirbt insoweit die Forderung des befriedigten Gläubigers gegen die übrigen Schuldner(§ 426 BGW.). c) Der Bürge, der den Gläubiger befriedigt, erwirbt insoweit die Forderung des Gläubigers gegen den Hauptschuldner(§ 774 BGB.). b) Bei Grundstücken dieser Art, die erst nach dem 30. 6. 18 bezugsfertig geworden sind, wird die Bewertung mit dem Ertragswert grundsätzlich keine Schwierigkeiten machen, zumal da die Bewertung dieser Grundstücke bereits bei der Einheitsbewertung 1925 durchgeführt worden ist. c) Bei solchen Grundstücken jedoch, die am 1. 1. 25 noch der Zwangswirtschaft unterlagen, inzwischen aber befreit worden sind, wird die Ermittelung des Reinertrages vielfach zeitraubende Ermittelungen notwendig machen. Bemerkung: Dies gilt vor allem für die eigengewerblich genutzten Grundstücke, für die in vielen Fällen erst die Jahresrohmiete ermittelt werden muß. d) Im Hinblick au; diese Fälle sieht die Bestimmung zu 2 vor, daß die an sich mit dem Ertragswert zu bewertenden bebauten Grundstücke, die in ortsüblicher Weise bebaut sind oder gewerblichen Zwecken dienen, und für die von früheren Veranlagungen her ein Wehrbeitragswert feststeht, statt mit dem Ertragswert mit einem Prozentsatz des Wehrbeitrages bewertet werden, und zwar mit einem Bewertungssatz, der um 10% des Wehrbeitrages höher ist als der Bewertungssatz, mit dem das Grundstück zu bewerten sein würde, wenn es zwangsbewirtschaftet wäre. e) Beispiel: Ein der„Wohnungszwangswirtschaft nicht unterliegendes Fabrikgrundstück mit einem Wehrheitragswert von 100000 A in schlechter Lage mit durchschnittlicher Einrichtung würde somit zu bewerten sein: mit 70 minus 5 plus 10= 75 T von 100000 M. also mit..... 75000 RM. 4. Entlastung der Feststellungsbehörden— Vermeidung lästiger Rückfragen: Es ist anzunehmen, daß die Bestimmung zu 2 ihren Zweck erfüllen wird, nämlich: a) einerseits eine Entlastung der: Feststellungsbehörden herbeizuführen, b) andererseits den Steuerpflichtigen lästige Rückfragen zu ersparen. Vollkommen ausgeschlossen ist allerdings die Bewertung mit dem tatsächlichen Ertragswert nicht: aa) Der Steuerpflichtige kann die Bewertung mit dem tatsächlichen Ertragswert verlangen; bb) die Feststellungsbehörde kann von sich aus den tatsächlichen Ertragswert zugrunde legen. Anmerkung: Feststellungsbehörde wird jedoch von dieser Befugnis nur Gebrauch machen, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, daß der tatsächliche Ertragswert erheblich höher ist als der Wert, der sich nach 1 2(1. Abschn.) berechnet, so daß die Bewertung mit einem Prozentsatz des Wehrbeitragswertes die Gleichmäßigkeit der Bewertung gefährdet würde. Zuschlagfreie Abgabe der VermögensErklärungen bis 15. 7. 28 I. Beantragte Fristverlängerung: Von zahlreichen Verbänden ist eine Verlängerung der Frist für die Abgabe der Vermögenserklärung bis Mitte Juli d. J. beantragt worden. Begründung: Infolge der späten Verabschiedung der Durchf.=Vest. ist es den Steuerpflichtigen vielfach nicht möglich, ihre Vermögenderklärung bis zum 30. 6. 28 abzugeben. II. Keine allgemeine Fristverlängerung: Allgemeine Verlängerung der Frist wurde vom R.F.M. mit Rücksicht auf die am 1. 7. einsetzende Reisezeit nicht gewährt. III. Einreichungsmöglichkeit bis 15. 7. 28: In den Fällen, in dehezer Steue###flichtige die Vermögenserklärung zwar verspätet, aber bis zum 15. 7. 28 bei dem Finanzamt eingereicht hat. miis von Zuschlägen wegen verspäteter Abgabe der Erklärung abgesehen. Anmerkung: Dabei wird seitens des Reichsfinanzministeziums davon ausgegangen, daß die Steuerpflichtigen, deren Vermögeneverbältnisse einfach liegen, den letzten Termin nicht abwarten, sondern ihre Vermögenserklärung bis 80. 6. 28 abgeben. K Schildern 13 M. SCHWARZ Schildern 13 u. Miiassch Der Andrang beweist die grosse Preisermässigung! WETNRNTRNKNWWTTTENTFTNE KET KEFRAFFRNEFERRARTPHRAPREFAISET FERISEREPE Statt besonderer Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse entschlief heute morgen plötzlich und unerwartet meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, unsere innigstgeliebte Schwester. Schwägerin und Tante Ehelrau Josef Rampe Wilhelmine geb. Kröger im Alter von 42 Jahren. Um ein andächtiges Gebet für die liebe Verstorbene bitten Die trauernden Angehörigen. Bosseborn, Paderborn, Lippstadt, Herste, Schwaney, Köln, Bochum, Bökendorf, Suttrop, 5. Juli 1928. Das Seelenamt findet Montag morgen 8 Uhr in der Pfarrkirche zu Bosseborn statt, daran anschließend die Beerdigung. 2 Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse entschlief gestern abend um 10½ Uhr im Landeshospital in Paderborn mein innigstgeliebter Mann. unser guter, treusorgender Vater, Bruder. Schwager und Onkel, der Landwirt u. Stellmachermeister Berpard büsterhaus nach langer, schweier Krankheit, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von 50 Jahren. Um ein Gebet für den lieben Verstorbenen bitten: Die trauernden Anpehörigen. Marienloh, Neuenbeken, Sande, den 6. Juli 1928. Die Beerdigung ist am Dienstag, den 10. d. M., morgens kurz vor 7 Uhr vom Trauerhause in Marienloh. danach das feierliche Seelenamt, wozu freundlichst eingeladen wird. Das SOtägige Seelenamt für meinen lieben. Mann, unsern guten Vater, den Landwirt Konrad Kröger findet„Montag, den 9. Juli, um 7¼ Uhr in der Bonifatiuskirche statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und die reichen Kranze. Mannes, unseres guten Vaters, sagen wir allen unseren tiefempfundenen Dank. Familie K. Kröger. Das SOtägige Seelenamt für unsere liebe Mutter Frau Witwe Therese Overkott geb. Schmidt findet am Montag, den 9. Juli, morgens 8 Uhr im Dom statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Famille Overkott. Photo-Apparate für die Reise. Markenkameras zu Original-Fabrik-Katalogpreis ohne Aufschlag ohne Anzahlung gegen 10 gleiche Monatsraten Diplom-Optiker Richter Paderborn, Westernstr. 15. Das Jahres-Seelenamt für meine liebe, unvergeßliche Tochter und gute Schwester Dorothea Zumdick findet Montag, den 9. Juli 1928, morgens 7 Uhr in der Markkirche statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Familie Heinr. Zumdick. C Die glückliche Geburt eines gesunden Töchterchens zeigen an losef und lrene Menke Vorwerk Hegge z. Zt. St. Petri-Hospital, Warburg 5. Juli 1928 ( Nach über 6jähriger Ausbildungszeit habe ich mich auf Anregung des Landesfürsorgeverbandes in Warburg als Facharzt f. Orthopädie (Verkrüppelungen) niedergelassen und atbeite im St. Petrihospital. Sprechstunden vorläufig Montag bis Donnerslag von 11 bis 12 Uhr Burggraben 50(gegenüber dem Krankenhause). Dr. med. Heinrich Schmidt Nehme Montag, den 9. Juli, meine Praxis wieder auf. Dr. med. 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GEWERBESCHAU BUNDESTAGUNGEN · AUSSTELLUNGEN LbOebte. DiOh-S Stadlverordnelen=Sitzung am Freitag, den 13. Juli 1928, 18 Uhr, zu der ergebenst einladet Paderborn, den 5. Juli 1928. Der Stadtverordnetenvorsteher: Peters. Gemeinschaftliche Sitzung des Verwaltungsund Finanzausschusses ist am Mittwoch, den 11. Juli 1928, 18 Uhr. Tagesordnung: 1. Schiedsmanns=Wahlen. 2. Errichtung einer K. W.=Studienratsstelle an der städt. Oberrealschule„Reismann". 3. Bewilligung der Kosten für die Pflasterung eines weiteren Teiles der Leostraße und des Jühenplatzes. 4. Bewilligung der Kosten für die Anlaue eines Ventilators für den Stadtverordnetensitzungssaal. 5. Aenderung des Bebauungsplanes der Schüttenbrede 6. Ersatzbauten für die Wohnungen in der verkauften Autohalle auf dem Flugplatz. 7. Anbaugenehmigungen. 8. Genehmigung der neuen Mustersatzung und der Beleihungsgrundsätze für die Stadtsparkasse zu Paberborn. 9. Betrifft den repräsentativen Beitritt der Stadt bei der bevorstehenden Gründung der Ferngas=Versorgung Süd=Ost=Westfalen——.„— 10. Kredit für die Bearbeitung der Erweiterung des Kanalprojektes. Am Dienstag, den 10. Juli 1928, nachmittags 5 Uhr, werde ich wegen Aufgabe der Landwirtschaft auf meinem Hofe in Bleiwäsche Nr. 14, Post Fürstenberg, einen vierzölligen Frachtwagen, zwei dreizöllige Frachtwagen, einen ½ spurigen Ackerwagen, 30 Ztr. Tragkraft, 12 Bandketten, 2 Holzschlitten, 1 Jagdschlitten, 1 Paar Ernteleitern, 1 Ringelwalze, 2 Pferde=Kummet=Geschirre, 2 Blatt=Geschirre, 3 Wagen und 6 Schwengel, 3 Winden. 1 Jauchefaß, 1000 Liter Inhalt, 2 Paar dreiteilige Eggen, 1 Pflug, Einscharr, 1 Pferd, brauner Wallach, 3½jährig. zugfest und lammfromm, meistbietend auf Kredit verkaufen. Heinrich Hillebrand, Landwirt, Bleiwäsche Nr. 14. Bekanntmachung. Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß die von den städtischen Körperschaften für das Rechnungsjahr 1928 gefaßten Besteuerungsbeschlüsse durch den Bezirksausschuß in Minden genehmigt worden sind. Es gelangen demnach als Kommunalsteuer zur Hebung: 1. 250% Zuschlag zur staatlichen Steuer vom Grundvermögen, 2. weitere 11 7 Zuschlag zur staatlichen Steuer vom Grundvermögen als Vorbelauser, aus welchen oder 8. je 300% Zuschlag zu den Steuergrundbeträgen nach dem Gewerbeertrage und Gewerbekapital, 4. weitere 60 7/ Sonderzuschlag zu den vorgenannten Gewerbesteuergrundbeträgen für Zweigbetriebe und Schankgewerbebetriebe. Paderborn, den 6. Juli 1928. Der Magistrat. Die Jagdnutzung in den vier gemeinzaftlichen Jagdbezirken der Gemeinde Anchte, Kreis Lippstadt, soll am Mittwoch, den 25. Juli 1928, achmittags 8.15 Uhr, im Gasthof Josef öper, gegenüber der Post, öffentlich meistetend verpachlet werden, und zwar für die auer von 6 bzw. 9 Jahren, beginnend n 15. August 1928. Bezirk I hat eine Größe von 404.92 ha, Bezirk II hat eine Größe von 494.04 ha, Bezirk III hat eine Größe von 415.71 ha, Bezirk IV hat eine Größe von 876.83 ha. ezirk, I und II mit vorzüglichem Rehstand. Die Pachtbedingungen können beim Unrzeichneten eingesehen, aber auch gegen ne Gebühr von 2.00 A bezogen werden. Anröchte, den 5. Juli 1928. Der Jagdvorsteher: Sommer. nach Lourdes und Rom. A. 9. Lourdes(Spanienreise), vom 3.—18. gust: Berlin, Koblenz, Trier, Paris, leux, Lourdes, Einsiedeln, Stuttgart, B 12. Rom(Sizilienfahrt) vom 10.—80. ptember: Berlin, Stuttgaxt. Einsiedeln, nug, Rom, Neapel, Sizilien, Florenz, nedig. Bozen, München, Berlin. Späterer Anschluß und früberer Abgang 1 Fahrgeldermäßigung, Prospekte gratis durch die Geschäftsst. Berliner Pilgerkomitees(gegründet 10), Berlin W. 62, Keithstr. 11. Frauen, denen die Mode als anspruchsvolle Herrin erscheint sagen: NORMALPAKET 50 Pfg. DOPPELPACKUNG 90 Pfg. 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Juli 1928, In Borgentreich Festfolge: Samstag abend 9 Uhr: = Zapfenstreich Sonntag früh 5 Uhr: Weckruf 12—1½ Uhr mittags: Konzert in der Festhalle u. = Empfang auswärtig. Vereine # 1½ Uhr nachmittags: Begrüßung der Bundesvereine durch Ansprache und Lied des Gesangvereins „Arion“, Borgentreich 2 Uhr nachmittags: Festzug durch die Straßen der Stadt. Nach Rückkehr auf dem Festplatz: a) Massenchor: Das deutsche Lied. b) Festrede des Herrn Landrats Dr. Schoenkaes. c) Massenchor: Bundeslied 4—7 Uhr nachmittags: Konzert und Liedervorträge in der Festhalle. 8 Uhr nachmittags: BALL in der Festhalle Eintrittspreise: Für Konzert 0.50 Mk.— Zum Tanz in der Festhalle: Tänzer 1,50, Nichttänzer 1.— Mk. Zu zahlreichem Besuch ladet ein Der Bundesvorsland Der Festausschuß d. Gesangvereins„Arion“, Borgentreich# Für vorzügliche Speisen und Getränke sorgt der Festwirt: Heinrich Göke. Die Musik wird ausgeführt vom Kasseler Konzert-Orchester.= B: Landrat Dr. Schoenkaes, Warburg, Ehrenpräsident. Althaus, Bürgermeister, Dringenberg; Joh. Buthe sen., Stellmachermeister, Borgentreich; Dr. Dewenter, Arzt. Borgenreich: Dissen, Bürgermeister, Warburg; Engemann, Bürgermeister. Peckelsheim; Florentini, Hauptlehrer a. D., Borgentreich; Fuest, Tischlermeister, Rimbeck; Wilh. Gellhorn, Landwirt, Borgentreich; Hartweg. Postmeister. Borgentreich; Hogrebe, Kreisschulrat, Warburg; Holtkamp. Vikar, Borgentreich; Hugenpoth, Rektor. Borgentreich; Klüsener, Apotheker. Borgentreich; Kukuk, Bürgermeister, Borgentreich; Löffler, Lehrer, Borgentreich; Dr. Meyer, Pfarrer, Borgentreich: Dr. Middel, Arzt, Borgentreich; Graf v. Plettenberg. Bürgermeister, Borgentreich; Schlieker, Amtsgerichtsrat, Borgentreich: Soethe, Amtsbaumeister, Borgentreich: Strathmann. Dechant a. D., Borgentreich; Tegethoff, Tierarzt, Borgentreich; Wortmann, Bürgermeister, Warburg. Bürger-Schülzenverein Niedern-Tudort Die Feier des diesjährigen Bürger-Schützenfestes LEn 2s kanmmmrrerrnmerrrrerrarerrr anmmrgrrragamam findet am 8. und 9. Juli 1928 statt. * Die Musik wird ausgeführt von ehemaligen Militärmusikern Hierzu laden freundlichst ein * Der Vorstand. Festwirt Josef Lüke. — Letzte Zugverbindung nach Paderborn 1012 Uhr Uramintilll NORDDEUTSCHER LLOYD BREMEN Regelmäßige dirckte Abfahrten mit Doppelschrauben- Dampfern für Reisende u. Auswanderer von Bremnen nach CANADA Nähere Auskunfl über Einreisebedingungen u. Abfahrten erteilt in Paderborn: Carl Ablemeyer, Leostraße 13, in Warburg: Rudolf Weidner, Kirchstraße 13, in Wiedenbrück: Hugo Brenken, Marktplatz 384, in Lippstadt: Heinrich Vogt, Kohlenstraße 13/15. Rinrrinosnnnninnnininninmnrinnntininnninminmmiimmnimmmn Trotz hoher Schweinepreise verkaufe, um meinen großen Vorrat zu Täumen: la hies., dicken, telten Speck la bies., tröchenen, durchwachs. 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H *) Mis., morgens 9¾ Uhr in voller Uniform, Ie # mit Gewehr, bei meiner Wohnung an. 52 Der Oberst. 5 K IERI TNILEN CRLCRLIRL 7T EENENEET CLCLTUE Schützen=Verein Benhausen Zu unserm diesjährigen, am Sonntag, den 8. Juli und Montag, d. 9. Juli stattfindenden laden freundlichst ein der Vorstand der Festwirt Fährräder können aufbewahrt werden. Kriegerverein Alsen Unser diesjähriges Kriegerjest findet statt am 15. und 10. Juli hierzu laden freundlichst ein Der Vorstand Der Meder Brauerei Jannenbaum C. Maltenklott, Lippstadt empfiehlt ihre fI. hellen und dunklen Als Spezialität: Malz-Kraftbier (ärztlich empfohlen) Zu beziehen durch Brockmeier, Paderborn, Heiersmauer 7, I. Offener 6=Sitzer, 8/24 PS., mit allen Schikan. ausgestattet. 6fach bereift, neuwertia im Lack. Maschine general überholt. hünstig abzugeben. W. Feder Pianohandlung, Münster i. Westf., Hafenstraße 56. „Idler“=Schabe machermaschine, (fabriknen), da auf Transport leicht beschädigt. für 180 M zu verkaufen. 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Im Reichstage herrschte heute vollkommene Ruhe. 2.: nächsten Fraktionssitzungen werden erst am Dienstag startfinden. Auch werden Dienstag wieder die Ausschußsit#ngen beginnen. Entwurs eines Verwahrlesten=Bewahrungsgesetzes vor dem Reichstag Von unserer Berliner Vertretung. X8 Berlin, 6. Juli. Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat den Entwurf eines Bewahrungsgesetzes eingebracht. Danach kann eine Person über 18 Jahren, die verwahrlost ist oder zu verwahrlosen droht, durch Beschluß des Vormundschaftsgerichtes der Bewahrung überwiesen werden, wenn dieser Zustand auf einer Krankheit oder einer außergwöhnlichen Willens= und Verstandesschwäche beruht und keine andere Möglichkeit besteht, diesen Zustand der Gefährdung oder Verwahrlosung zu beheben. Die Bewahrung wird in einer geeigneten Anstalt oder Familie unter öffentlicher Aufsicht und auf öffentliche Kosten durchgeführt. Ben der Besatzungsbehörde verhaftet und wieder freigslossen Eigener Drahtbericht. Karlsruhe, 6. Juli. Der Student der Technischen Hochschule Karlsruhe. Ewert, der vor einigen Tagen von den französischen Behörden in Lauterburg festgenommen worden war, ist heute wieder auf freien Fuß gesetzt worden, nachdem sich herausgestellt hatte, daß die Festnahme auf einem Irrtum über die Staatsangehörigkeit Ewerts beruhte. Slama österreichischer Justizminister Eigener Drahtbericht. X Wien, 6. Juli Der Nationalrat wählte mit 80 gegen 59 Stimmen den großdeutschen Reichstagsabgeordneten Slama zum Instizminister. Die unbeugsamen Kroaten Die Belgrader Regierungskrise ungelöst Drahtbericht. § Belgrad, 6. Juli. Der Führer der Radikalen Partei, Stanojewitsch. hat dem König den Auftrag zur Bildung eines Koalitionskabinetts unter Einbeziehung der Kroatischen Bauernpartei zurückgegeben. Das Scheitern seiner Mission ist darauf zurückzuführen, daß der Führer der Opposition, Stefan Raditsch, es ablehnte, Stanojewitsch zu empfangen, weil er einer Partei angehöre, aus der der Mörder des kroatischen Abgeordneten hervorgegangen sei. Raditsch ließ dem König mitteilen, daß er nur unter der Voraussetzung der Auflösung des gegenwärtigen Parlaments verhandeln werde. Der König wird jetzt Stefan Raditsch mit der Bildung einer Regierung beauftragen. Es ist anzunehmen, daß Raditsch diesen Antrag ablehnen wird, da er darauf beharrt, daß für die Kroaten die Auflösung des Parlaments eine unerläßliche Voraussetzung ist. Ein schwerer Verkehrsunfall Eigener Drahtbericht. X Essen, 6. Juli. Heute vormittag gegen 8 Uhr ereignete sich im Stadtteil Segerory ein schwerer Verkehrsunfall. Der Chauffeur eines Lieferwagens geriet beim Ausweichen eines Radfahrers auf den Bürgersteig und überfuhr dort zwei sechsjährige Mädchen. Als der Chauffeur den Unglückswagen wieder auf die Straße steuerte, überfuhr er dabei einen 59jährigen Invaliden. Alle drei Personen wurden lebensgefährlich verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Der Führer wurde verhaftet. Rennfahrer Teups vom Auto überfahren und getötet Eigener Drabtbericht. X Krefeld, 6. Juli. Der bekannte Amateur=Rennfahrer Heinrich Toups trainierte gestern abend gegen 9,15 Uhr auf der Landstraße von Meererbusch nach Uerdingen. Er fuhr hinter dem Motorrag seines Bruders. Beide wollten einen vor ihnen herfahrenden sersonenkraftwagen überholen. In diesem Augenblick kam ihnen ein anderes Auto entgegen. Während der Bruder noch die Geistesgegenwart hatte, in den Chausseegraben zu fahren, konnte Leinrich Toups nicht mehr ausweichen. Er geriet unter das Auto und war sofort tot. Toups ist ein bekannter AmateurFlieger, der noch letzthin auf der Lanker Bahn gewann. Mußte das sein? Bremen=Flieger besuchen Doorn Eigener Drahtbericht (D London, 6. Juli. Die Bremenflieger haben heute früh 7,40 Uhr vom Flugplatz Baldonnel aus mit der„Europa“ den Rückflug nach Deutschland angetreten. Gegen 8 Uhr wurden sie über Holyhead gesichtet. Ankunft der Bremenflieger in Amsterdam. Amsterdam, 6. Juli. Das Flugzeug„Europa“ mit den Bremenfliegern ist un 12,30 Uhr auf dem Militärflughafen Soesterberg in Amsterdam eingetroffen. Auf dem Flugplatz erwartete sie ein Automobil des ehemaligen deutschen Kaisers, mit dem sich die Flieger nach Haus Doorn begaben. * Dieser Besuch in Doorn dürfte die starken Sympathien, die sich unsere Bremenflieger in den weitesten Kreisen des deutschen Volkes erworben haben, stark herabmindern. Die Bremenflieger haben sich nicht zuletzt gerade dadurch die Liebe des Volkes erobert, daß sie es mit feinem Takt verstanden, die politischen Gegensätze zu überbrücken und zu mildern. Der Besuch in Doorn gior aber ihrem Triumphzug eine politische Note, die seinen Glanz leider verdunkelt. Ein Besuch in Doorn würde an sich nicht verübelt werden können. Aber es hätte dazu sich auch noch eine passendere Gelegenheit finden lassen. Jetzt war dieser Schritt weder klug noch psychologisch. Misticz und Zimmermant noch in der Luft Eigener Drahtbericht. = Dessau, 6. Juli. Die Junkersflieger Risticz und Zimmermann, die Donnerstag früh gegen 4 Uhr auf dem Dessauer Flugplatz zu einem neuen Angriff auf den Dauerweltrekord gestartet sind, befinden sich noch immer in der Luft. Man rechnet bestimmt damit, daß diesmal der Flug gelingen wird. In dem Flugplan ist insofern eine Aenderung eingetreten, als die Flieger für die Nachtstunden nicht mehr zwischen Leipzig und Dessau pendeln, sondern über der Stadt Dessau bleiben. Bootsunglück auf dem Rhein Eigener Drahtbericht. Coblenz, 6. Juli. Der Ruhestandsbeamte Hellbach aus Osterspey wurde, als er mit seiner 17jährigen Tochter von seinem bei Boppard gelegenen Weinberge nach Osterspey zurückkehrre, auf dem Rhein von einem Gewitter überrascht. Dabei trieb der Sturm den Nachen unter den Radkasten des Schleppers Colonia II und kenterte. Vater und Tochter ertranken, ehe Hilfe möglich war. Wieder drei Opfer der Elbe Eigener Drahtbericht. Tangermünde, 6. Juli. Die Opfer, mit denen das Baden in der Elbe bezahlt werden muß, mehren sich von Tag zu Tag. Heute ertranken zwei 15jährige Mädchen aus Tangermünde beim Baden. Ein weiteres Unglück ereignete sich bei Hohengörn. Der 34jährige Angler Kuleis, der an Krämpfen litt, stürzte während eines Anfalles in die Elbe und ertrank. Harry Piel vom Motorrad gefallen Berlin, 6. Juli. Der bekannte Filmschauspieler Harry Piel erlitt gestern abend einen Unfall, der noch glimpflich verlief. Während er im Rahmen der Filmaufnahme eine Fahrt auf einern Motorrad unternahm, verlor Piel das Gleichgewicht und kam zu Fall. Das Motorrad schlug um. Piel wurde an der Schulter und an den Füßen verletzt. Da er jedoch offenbar keine inneren Verletzungen erlitten hat, so wird er voraussichtlich in einigen Tagen seine Tätigkeit wieder aufnehmen können. Amerikanische Flieger in Berlin gelandet Eigener Drahtbericht. Berlin, 6. Juli. Der amerikanische Flieger Meyrs mit dem Piloten Collyers an Bord, der einen Europa=Asienflug von Paris über Berlin, Moskau, Urgan. Kraßnoyarsk, Tschita, Mukden und Tokio unternimmt, ist heute früh auf dem Tempelhofer Flugfeld eingetroffen.— Meyrs war gestern abend von Paris nach Köln gestartet, wo er gegen 4 Uhr morgens landete. Nach kurzem Aufenthalt setzte er seinen Flug nach Berlin fort, verlor jedoch infolge des unsichtigen Wetters die Orientierung und mußte schließlich auf offenem Felde bei Landsberg a. d. Warthe eine Zwischenlandung vornehmen. Mit eineinhalb Stunden Verspätung trafen dann die Flieger glücklich in Berlin ein. Sie beabsichtigen noch heute nach Moskau weiterzufliegen. Beide Flieger äußerten ihre Bewunderung für die ausgezeichnete Einrichtung des Flugfeldes in Köln und in Berlin. Mord bei Krummhübel Eigener Drahtbericht Krummhübel, 6. Juli. Im Gebirge wurde der hier zur Erholung weilende Oberpfarrer Schöne aus Modelsdorf gestern nachmittag auf dem Wege von der Hampelsbaude zur kleinen Teichbaude erschossen aufgefunden. Die Leiche wies zwei Schüsse auf. Es wird Raubmord angenommen. Von zwei Männern wurde beobachtet, wie die Täter den Pfarrer ins Gebüsch schleppten. Als sie herzueilten, war der Pfarrer schon tot, und die Täter hatten das Weite gesucht. Oberpfarrer Schöne war verheiratet und 44 Jahre alt. Schlagwetterexplosion in der Grube Eigener Drahtbericht Wattenscheid, 6. Juli. Im unterirdischen Betriebe der Zeche„Zentrum I/III“ ereignete sich eine Schlagwetterexplosion. Man nimmt an, daß sie durch einen Kurzschluß hervorgerufen wurde. Während zwei Bergleute verletzt wurden, trugen ein Rohrleger und ein Bremser derart schwere Brandwunden davon, daß sie dem Krankenhaus zugefuhrt werden mußten. Die italienischen Ozeanstieger in Brasilien X Pernambuco, 6. Juli. Die italienischen Flieger Farrarin und del Perte sind gestern abend um 6 Uhr(amerik. Zeit) bei José de Mupupu notgelandet. Sie haben den Flug nach Rio de Janairo fortgesetzt. Damit ist zum erstenmal der Non=Stop=Flug Europa=Sudamerika ausgeführt worden, denn die Franzosen Costes und Le Brix, die im vergangenen Jahre den Südatlantik überquerten, waren von St. Louis an der Westküste Afrikas gestartet. Di eweiter zurückliegenden Flüge von Major Franco und de Pinedo sind mit Flugbooten, in Etappen ausgeführt worden. Die Strecke, die die italienischen Flieger zurückgelegt haben, beträgt ungefähr 8150 Kilometer. Der bisherige Entfernungsweltrekord, den Camberlin und Levine mit ihrem Fluge Amerika=Deutschland aufgestellt hatten, ist also um mehr als 1000 Kilometer überboten worden. Cholera in Lahore An die Tausend Tote (D London, 6. Juli. Wie aus Lahore gemeldet wird, besagen die letzten Nachrichten aus dem Konsulat über den Stand der Choleraepidemie, daß die Gesamtzahl der Erkrankungen bis zum 28. Juni 1495 und die der Todesfälle 943 betrug. Am vergangenen Montag waren 24 Personen gestorben. Eine Ausbreitung des Herdes der Epidemie in benachbarte Staaten oder das britische Territorium konnte durch die umfangreichen Schutzmaßnahmen der Regierung bisher verhindert werden. Wetterbericht. Unter der Wirkung der ungehemmten Einstrahlung während des vorgestrigen Tages sind die Luftmassen über dem Festlande erwärmt worden. Die an der Südseite des Englandtiefs vorstoßenden ozeanischen Luftmassen haben jedoch bald wieder Anlaß zu neuen Störungen gegeben, die in der Nacht über Frankreich vereinzelt Gewitter auslösten und auch West= und Mitteldeutschland erreichten. Teilweise wird es auch heute zu Störungen kommen aber im allgemeinen bleibt der sommerliche Witerungscharakter erhalten. Der durch die Niederschläge bewirkte Temperaturrückgang wird ebenfalls nur von kurzer Dauer sein.— Vorhersage bis Samstagabend: Vereinzelte, mit vorübergehender leichter Abkühlung verbundene Störungen, dann wieder aufklarend, warm. Kühe, die nicht aufnehmen oder verkalben, sind oft am ansteckenden Scheidenkatarrh erkrankt. „.. weit mehr als 1000 Tiere jeglichen Alters mit Bissulin mit bestem Erfolg behandelt.“ Münch. Tierärzel. Wochenschr. 1911, Nr. 15. 25 Bissulin=Zäpfchen kosten M. 5.00, 50 Stück M. 10.00, 100 Stück M. 18.00. Nur auf tierärztliche Verordnung! Broschüre mit Krankheitsbild kostenfrei durch H. 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Kruse, Paderborn, Bahnhofstraße 13. Prus1125 Auslands Ein unbekanntes Land Albaniens Kampf um Selbständigkeit und Kultur (Schluß) Wir veröffentlichen heute den Schluß der hochinteressanten Ausführungen eines deutschen Franziskanervaters über die kampfbewegte Geschichte der wenig bekannten albanischen Republik. Unterdrückung der Opposition Jetzt mußte natürlich die ganze frühere Opposition vor solch einem Tyrannen die Flucht ergreifen. Doch nicht bloß die Opposition wurde von Ahmed vertrieben; der ganze Klerus, die vornehmsten Katholiken mußten seinen Zorn spüren. Der Erzbischof von Skutari wurde wie ein Verbrecher bewacht. Der Franziskaner=Provinzial wurde mit fünf anderen Franziskanern und Weltgeistlichen verhaftet; bald darauf wurde der Erzbischof von Skutari mit dem Provinzial aus dem Lande ausgewiesen. Eine Masse der einflußreichsten Leute in Albanien wurden verhaftet und nacheinander von Zogu beseitigt. Nicht einmal im Auslande war man mehr sicher. Am 2. März 1925 schon wurde der katholische Führer im Nationalrat ermordert, auf einen mohammedanischen Major ein Attentat begangen usw. Für das gewöhnliche Volk funktionierte der Galgen. Albanien Republik An einem Nachmittage im Januar 1925 ließ Ahmed die in Tirana anwesenden Nationalräte unvermutet ins Parlament rufen und erteilte ihnen einfach den Auftrag, im jetzigen Augenblick ohne weiteres Albanien zur Republik zu erklären. Der zweite Akt dieser Szene war natürlich seine Wahl zum Ministerpräsidenten der albanischen Republik. Darauf wurden die Nationalräte verabschiedet und neue Wahlen ausgeschrieben. Das wäre aber nicht notwendig gewesen, denn die Wahl sollte nicht durch das Volk, sondern durch die Regierung oder besser gesagt durch die Partei Ahmeds vorgenommen werden. Die Flüchtlinge im Auslande unternahmen am 20. November 1926 mit Hilfe einiger katholischer Stämme Nordalbaniens einen Streifzug gegen die Regierung von Tirana. Obwohl derselbe örtlich sehr beschränkt war und noch dazu über kaum 250 Waffen verfügte, fehlte wenig, daß die Stadt Skutari eingenommen wurde. Mohammedaner gegen Katholiken Der Angriff schien gefährlich; daher ließ die Regierung den hl. Krieg gegen die Christen verkünden und auf einmal standen schon 12000 Mohammedaner vor etwa 300 christlichen Aufständischen. Das war ein Kunstgriff der Regierung, unter dem Vorwande der Glaubensverteidigung die Mohammedaner, die selbst gegen die jetzige Regierung sind, von den Christen getrennt zu halten, um sich dadurch leichter behaupten zu können. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Verheerungen durch diese Mohammedaner in der Gegend der Aufständigen angerichtet wurden. Friedliche Menschen wurden von ihnen auf offener Straße erschossen, unter Wasserfälle die ganze Nacht bis zum Erfrieren gestellt, die Häuser in Brand gesteckt, das bewegliche Gut geraubt, die Kirchen und Pfarrhäuser geplündert, die Geistlichen geschlagen, mißhandeli ins Gefängnis geworfen, verbrannt. Am schlimmsten ging es natürlich den Franziskanern, die eben in der ganzen Gegend der Aufständigen die Seelsorge haben. Ueber 1000 Menschen samt Frauen und Kindern wurden aneinandergebunden zwei Tage lang bei schlimmstem Winterwetter ohne Speise und Trank, ohne Schlaf in die Kerker geschleppt, wo sie Unmenschliches zu erdulden hatten Ohne Feuer, ohne Decken, ohne Fensterscheiben mitten im Winter! Viele erlagen den auf der„Reise" erlittenen Mißhandlungen, viele der späteren schlechten Behandlung, zwölf wurden standrechtlich aufgehängt. Es wurden sogar zwei katholische Geistliche zum Tode verurteilt, die keine andere Schuld hatten als den Anweisungen des Apostolischen Delegaten Albaniens gemäß, an den litzten Wahlen 1924 regen Anteil genommen zu haben und besonders bei den gewöhnlichen Predigten das katholische Volk gewarnt zu haben, die Kinder in mohammedanische Schulen zu schicken. Das Todesurteil wurde auch an dem einen Geistlichen vollstreckt, der andere aber wurde, um einen Mohammedaner, der auch zum Tode verurteilt war. nicht gleichzeitig hinrichten zu müssen, begnadigt und die Todesstrafe in lebenslängliches Gefängnis umgewandelt. Gerade diese Regierung ist heute am Ruder. Ein fürchterlicher Terrorismus. Parlament und Senat sind Puppen. Alles muß nuch den Wünschen Ahmed Zogus gehen. Von Freiheit kann selbstverständlich keine Rede sein. Die gesamte Verwaltung liegt in gewissenlosen Händen. Es gibt unter den Beamten Gendarmiekommandanten, die über 30 Leute mit eigenen Händen erschlagen haben; Beamte, die Diebe und Räuber sind; Offiziere, die von der Staatskasse einen zehnund fünfzehnfach höheren Gehalt erpressen und das alles mit Wissen des Präsidenten der Republik. Der Präsident muß eben schweigen, um sich nicht der Gefahr auszusetzen, von seiner Partei bloßgestellt zu werden. Kein Mensch darf etwas durch Wort oder Schrift daran kritisieren; das würde im das Leben kosten. Daher der allgemeine Spruch bei uns:„Ahmed Zogu tötet die Leute bei Nacht und beweint sie bei Tag". dem großen Sängerkrieg im Wiener Prater Franz Schubert und die Wiener- Die Organisation des 10. Deutschen Sängerbundfestes— Generalversammlung sangesfreudiger Bäckermeister- Wien eröffnet einen neuen Bahnhof für die Sänger Von uns. nach Oesterreich enksandten Conderberichterstatter Dr. Georg Strelisker Wien, Anfang Juli 1928. Am 19. Juli beginnt in Wien das 10. Deutsche Sängerbundesfest, an dem mehr als 130000 deutsche Sänger aus der ganzen Welt teilnehmen. Unser G. Str.=Sonderberichterstatter, der über den Verlauf des Festes noch ausführlich berichten wird, gibt hier einen Vorbericht über die gewaltigen Vorbereitungen, die in Wien zum Empfang der Gäste getroffen werden. Die Schriftleitung. Was dem armen deutschen Liederdichter Wiener Geblüts Franz Schubert zu Lebzeiten vorenthalten blieb: Anerkennung Geld, Berühmtheit und Triumphe— denn er ist bekanntlich als armer Teufel gestorben— das wird ihm jetzt, hundert Jahre nach seinem Tode, im Ueberfluß zuteil. Schuberts Name ist mit dem Begriff des deutschen Liedes verknüpft. Von Schuberts Ruhm zehrt seit Wochen und Monaten die österreichische Hauptstadt, zu deren Tradition es seit jeher gehörte, ihre begabtesten Söhne verhungern und zu Grunde gehen zu lassen. Die Festwochen im Juni, nicht eben geschmackvoll aufgezogen und auch musikalisch durchaus nicht repräsentabel, galten seinem Andenken. Operetten und Revuen haben ihn, den größten Meister des deutschen Liedes, erst richtig populär gemacht und es wäre nicht die richtige Popularität, hätte seiner die geschäftstüchtige Industrie vergessen, die Wien und Oesterreich mit Schubertartikeln aller Art bis zum Ueberdruß überschwemmt. Von dem„Dreimäderlkaffee“ mit Schlagobers, den man zu erhöhten Preisen in Wiener Kaffeehäusern serviert, bis zu dem gewissen hygienischen Rollenpapier gibt es jetzt tausend nützliche, praktische und unpraktische Dinge, die den Namen Franz Schuberts tragen. Wäre er am Leben, er hätte sich gewiß gegen solche Blasphemierung „ewehrt. Aus allen Läden blickt einem sein bekannter Kopf mit der Brille entgegen, in den Spielwarengeschäften starrt es von Schubertpuppen, die ihre Aeuglein schließen und wieder öffnen und sogar„Papa“ oder„Mama“ sagen können; in den Taschentüchern ist die Schubertsilhouette hineingestickt, die „Mohrenköpfe", in Wien bisher„Indianerkrapfen“ geheißen. werden nun„Schubertkrapfen“ genannt, selbstverständlich hat sich in den Restaurants auch der„Schubertbraten" eingebürgert, von den diversen Schuberttorten mit Noten aus Zuckerguß gar nicht zu reden, welche in den Konditoreien ausliegen. Und um ein übriges zu tun, hat die österreichische Regierung eine neue Zweischillingmünze mit dem Kopfe Schuberts geprägt, den der Volksmund den„Schubertgulden“ nennt, ohne daran zu denken, wie schwer es gerade Schubert, dessen Bildnis jetzt auf Millionen Silberstücken prangt, zu Lebzeiten hatte, einen Gulden zu verdienen. Man kann sich diese bitteren Bemerkungen nicht ersparen. Denn es ist eines Kulturvolkes unwürdig, einen großen Sohn in solcher Weise zu feiern, einen geheiligten Namen üblen Spekulanten und Geschäftemachern preiszugeben, die nicht einmal davor zurückschrecken, Schuberts Bild und Namen auf Einwickel= und Klosettpapier zu drucken, um damit ihre Erzeugnisse zu„Wiener Souvenirs" zu stempeln. Es gibt Grenzen der Geschmacklosigkeit. Man hat sie in Wien schon überschritten. Da war der Gedanke, das 10. Deutsche Sängerbundesfest dem Gedächtnisse des großen Tonmeisters zu weihen, von anderem, besserem Geiste erfüllt ihm, den Schöpfer des deutschen Liedes, dem Künder und Instrumentator deutscher Seele, gilt die Wallfahrt hunderttausender Sänger deutscher Zunge aus aller Welt, aus dem großen deutschen Mutterlande, aus Amerika, der Schweiz und den deutschen Kolonien und Siedlungsgebieten, der Tschechoslowakei, Rumäniens, Jugoslaviens und anderen Ländern. Am 19. Juli werden sie sich in Wien versammeln und im edlen Wetteifer das deutsche Lied feiern. Dieser Massenzuzug hat den Behörden und Festausschüssen großes Kopfzerbrechen bereitet, zumal nur 6000 Hotelbetten in Wien für die Sänger zur Verfügung gestellt werden können. Rund 20000 Bundesmitglieder konnten sich ihre Quartiere bei Wiener Freunden oder Verwandten sellst besorgen, der gewaltige Rest soll in Kasernen, österreichischen Bundeserziehungsanstalten und in 60000 Privatquartieren untergebracht werden. Da man in der Stadt Wien nicht für alle Platz hat, sah man sich genötigt, auch in der näheren Umgebung der österreichischen Hauptstadt Sängerquartiere vorzubereiten. So wird z. B. der„Schwäbische Sängerbund“ in dem berühmten österreichischen Weinort Gumpoldskirchen seinen Sitz aufschlagen, während die Hannoveraner teils in Baden, teils in Wiener Neustadt und Pfaffstätten wohnen sollen. Daneben hält man in Hadersdorf=WeidlingauKorneuburg, Greifenstein und Deutsch=Wagram Sängerquartiere bereit. Die während der Festtage außerhalb Wiens untergebrachten fremden Festteilnehmer erhalten übrigens zum Zwecke der Verbindung mit der Feststadt Wien eine Dauerfreikarte für die täglichen Eisenbahnfahrten. Auch die mit so vielen Schwierigkeiten verbundene Verkehrsfrage hofft man gelöst zu haben. Der Zustrom der Sänger aus den verschiedensten Weltrichtungen wird auf 141 Sonderzüge verteilt. Die ersten drei Sängerzüge treffen bereits am 17. Juli ein. Diesen folgen am nächsten Tage bereits 47 Sonderzüge. Der heißeste Tag für die Bahnen dürfte aber der 19. Juli werden, an dem nicht weniger als 74 Sonderzüge in Wien einlangen sollen. Da die vorhandenen Wiener Bahnhöfe auf einen derartigen Massenzustrom nicht eingerichtet sind, wird der seit Kriegsende aufgelassene Wiener Nordwestbahnhof für die Dauer des Sängerfestes neu eröffnet. Unmöglich erscheint es, allein die Zahl der deutschen nach Beruf und Beschäftigungsart ihrer Mitglieder geordneten Gesangvereine aufzuzählen. So wird'z. B. die akademische Sängerschaft in corpore gewiß ein farbenprächtiges Bild abgeben. Ferner sind die Lehrer, die Polizeibeamten, die verschiedenen Angestelltengruppen, aber auch die Gewerbetreibenden, die Nachdruck auch mit Quellenangabe verboten. Schuhmacher, die Tischler, Drechsler und Schreiner in eigenen Sängergesellschaften vereinigt. Den größten Prozentsatz machen seltsamerweise die Backermeister=Gesangvereine aus, von denen allein 43 angemeldet sind, darunter eine Reisegesellschaft von 400 Personen, die aus Amerika, und zwar Chicago. Brooklyn, Newyork und Cincinnati bereits am 19. Juli in Wien eintrifft. Von Deutschland kommen die sangesfreudigen Bäckermeister aus Berlin, Hamburg, Nürnberg, Karlsruhe, Breslau, Leipzig, Chemnitz, Mainz, Frankfurr am Main, Hannover und Dresden. Am 19. Juli erfolgt die feierliche Uebergabe des Bundesbanners an die Festleitung des 10. Deutschen Sängerbundfestes. Sodann finden in sämtlichen Konzertsälen Wiens Stundenkonzerte der einzelnen Bünde statt, daran anschließend der Begrüßungskommers in der Festhalle, die rund 100000 Menschen faßt und der größte Holzbau der Welt ist. Diese Festhalle steht im Prater unweit des großen Vergnügungsparkes, wo sich in den nächsten Wochen ein internationales Publikum an Wiener Spässen, Wiener Liedern und Wiener„Möhlspeisen“ delektieren wird. Schon heute sind die Hotels überfüllt. Schon heute wimmelt es in den Straßen von Fremden, welche die vielen Sehenswürdigkeiten und Kunstdenkmäler der Wienerstadt besichtigen und am Abend die Straßenbahnen, die nach Grinzing„Zum Heurigen" hinausfahren, belagern. Allerdings leben die Heurigenschenken in Grinzing, den Deutschen aus den verschiedenen Wiener Operetten und Spielfilmen bekannt, nur mehr von der Tradition. Die richtigen Wiener und die Weaner Gemütlichkeit trifft man gerade in Grinzing nicht mehr an. Hier ist nur die lockende Fassade geblieben, gut genug. um dem Fremden eine kleine Illusion zu bereiten. Wer wirklich das weinfrohe Wiener Völkchen und nicht bloß auf Wiener Stimmung eingestelltes internationales Publikum kennen lernen will, muß weiter hinaus in die Vororte wandern, wo die Weinbauern tatsächlich noch ihren eigenen Wein„ausstecken" und ihn nicht in hunderten von Fässern aus dem benachbarten Ungarn beziehen. Dazu aber werden die Sänger wohl keine Zeit erübrigen, denn das musikalische und offizielle Programm, das in einer großen Anschlußkundgebung und in einem farbenprächtigen Festzug über die Ringstraße seinen Höhepunkt finden soll, weist eine geradezu beängstigende Fülle auf. So steht man denn in Erwartung des großen Sängerkrieges, über den noch ausführlicher berichtet werden soll, und hofft, die gute, böse Fee, die seit Jahrhunderten in Oesterreich beheimatet ist, werde den Veranstaltern. Leitern und Organisatoren des Festes im letzten Augenblick keine Ungelegenheiten bereiten. Diese gute, böse Fee, äußerlich höchst reizvoll anzusehen, trägt den Namen„Schlamperei“ und jenes süße, goldene Herz in der Brust das nun einmal das deutsche Reichspatent des Wieners ist... * Kleine Geschichten aus dem Leben. Vankees und„wilde Löwen“ X Johannesburg, Juli. In den letzten Jahren ist die Südafrikanische Union immer mehr zu einem beliebten Reiseziel des amerikanischen Publikums geworden. Diese für das Land erfreuliche Tatsache ist zum großen Teil auf die irrige Meinung der Yankees zurückzuführen, die Union sei noch eine Wildnis mit nervenkitzelnden Abenteuern und Erlebnissen. Zu ihrem großen Bedauern mußten die sensationslüsternen Amerikaner bald erfahren, daß in Südafrika weit geordnetere Verhältnisse herrschen als in ihrer eigenen Heimat und daß dort die Löwen nicht frei auf den Straßen herumlaufen. Diesem Mangel sollte kürzlich abgeholfen werden; die Verwaltung des Krüger=National= Parks, eines der größten Naturschutzgebiete der Erde, ließ aus Rhodesien und Ostafrika Löwen kommen und setzte sie im Park aus. Leider erwiesen sich aber die„Wüstenkönige" als sehr feige, denn beim Nahen eines der großen Aussichtswagen, welche die ausländischen Besucher durch das Reservat fahren, klemmten sie stets den Schwanz zwischen die Beine und schlugen sich seitwärts in die Büsch.. Nun sollen die Tiere an das Geräusch der Motoren gewöhnt und derart dressiert werden, daß sie ruhig am Weger stehen bleiben und von den sensationshungrigen Yankees und ihrer holden Weiblicheit als„echte, wilde, die Flanken mit dem Schweife peitschende Löwen“ auf die Platte gebannt werden können. Die südafrikanischen Behörden versprechen sich von dieser Neuerung. für die auch gebührende Reklame gemacht werden soll, eine bedeutende Steigerung des Fremdenverkehrs. Die Biene bringt es an den Tag New York. In dem Orte Chico machte ein Bienenzüchter die Entdeckung, daß etwas mit seinen Bienen nicht in Ordnung war. Ein Bienenfachmann, der zur Untersuchung des Falles herangezogen wurde, prüfte die Insekten und stellte fest, daß sie— betrunken waren. Man verfolgte nun die Spuren der Bienen bis zu ihrer Honigquelle und entdeckte dabei eine Geheimbrennerei. Die Bienen hatten sich an dem Faß mit Maisch gütlich getan und sich auf diese Weise einen Rausch zugezogen. Die„Honig“= Quelle war bald verstopft. Die Prohibitionsbehörde wurde in Kenntnis gesetzt, und drei Polizeiagenten verhafteten den Besitzer van Horn, nachdem sein unerlaubtes Geheimgeschäft geschlossen war. Theaterbesucher ohne Nachturlaub Paris. Ein heiteres Vorkommnis erzählt ein Pariser Blatt aus einer französischen Provinzstadt. Eine Theatergruppe gab im Stadttheater eine Vorstellung der„Tosca". Bis zu Beginn der Vorstellung hatten sich jedoch nur etwa 20 Zuschauer eingefunden. Der Bariton der Truppe hatte darauf eine glänzende Idee, drei Musiker des Orchesters in die umliegenden Wirtschaften zu entsenden und die Soldaten einer in der Nähe befindlichen Kaserne zum unentgeltlichen Besuch der Vorstellung einzuladen. Das Mittel wirkte, in wenigen Minuten war das Haus gefüllt, und den Künstlern war die Beschämung erspart, vor leerem Saale zu spielen. Der erste Akt wickelte sich glänzend ab. Die braven Soldaten klatschien begeistert Beifall, und die Darsteller mußten fünfmal vor dem Vorhang erscheinen. Aber gegen Ende des zweiten Aktes machte sich unter den Zuschauern eine gelinde Unruhe bemerkbar. Ein Soldat nach dem anderen erhob sich und schlich auf den Spitzen seiner derben Stiefel dem Ausgang zu. Es dauerte nicht lange, so waren sämtliche Freikarteninhaber bis auf einen einzigen verschwunden. Das war der alleinige Inhaber eines Nachturlaubsscheines, während alle anderen um 10 Uhr in ihren Quartieren sein mußten. Die Künstler spielten heldenhaft Ende! Venn man allzu füchtig is &a. Chieago. Ein echt amerikanisches Geschichtchen wird ier viel belacht: Ein Rechtsanwalt erhielt aus zortsmouth die Nachricht, daß ein Mann lamens Withers dort gestorben sei, seine in hieago lebende einzige Tochter Luci Withers u seiner alleinigen Erbin eingesetzt und ihr in stattliches Vermögen von etwa 100 000 sfund hinterlassen have. Diese Luc: Withers usfindig zu machen, war die Aufgabe des Anwaltes. Da er in seiner Praxis sehr beschäftigt war und Nachforschungen nach Personen in Amerika, das keine Meldepflicht kennt, sehr zeitraubend sind, so beauftragte er ein Detektivbüro mit den notwendigen Ermittlungen, und der Inhaber dieses Büros sandte drei seiner tüchtigsten Leute aus, um die Gesuchte zu finden. Nach etwa drei Wochen machte er dem Anwalt die Mitteilung, daß die Nachforschungen seiner Leute von Erfolg gewesen seien, aber überraschende Resultate ergeben hätten. Die überaus geschickten Detektive, die natürlich unabhängig voneinander auf die Suche gegangen waren, hatten nämlich jeder eine Luci Withers gefunden und sich als smarte Amerikaner umgehend mit der präsumtiven Erbin verheiratet, um so des Millionensegens teilhaftig zu werden! Nun war guter Rat teuer: Welche Anwärterin war die richtige? Name. Alter und Geburtsort stimmten bei allen dreien, und alle drei bezeichneten den verstorbenen Sonderling als ihren Vater. Die eine war Erzieherin, die zweite Köchin in einem Chicagoer Restaurant und die dritte Schneiderin, und jede erklärte, nach einem Zerwürfnis mit dem Vater ausgewandert zu sein und sich in Amerika eine Existenz gegründet zu haben. Endlich wurde dieser Gordische Knoten auf verblüffende Weise gelöst: Es meldete sich nämlich auf Grund einer gleichzeitig mit dem Nachforschungsauftrag an das Detektivinstitut aufgegebenen Zeitungsanzeige ein Mann namens Watson, der nachwies, der Ehemann der inzwischen verstorbenen Luci Withers und als solcher der einzige Erbberechtigte zu sein! Ein gefährliches Abenteuer Savona, im Juli. Herr Attilio Rappelli ist Kurgast des etwa 50 Kilometer von Savona entfernten Seebades Alassio. Er ist ein regelmäßiger Besucher des Kursaales, hat dort seinen bestimmten Freundeskreis und seinen Stammtisch. Allabendlich kann man den beliebten ehemaligen Hauptmann des italienischen Heeres in heiterem Kreise an diesem Erholungsort antreffen. Aber eines schönen Abends im Mai bemerkt Herr Rappelli, als er wie gewohnt zum Kursaal eilt, mit Befremden, daß das Haus geschlossen ist. Alles ist dunkel und still. Was mag los sein? Der Stammgast will sich Gewißheit verschaffen. Mit der Oertls=cKit genau vertraut, geht er um das Gebäude herum, um von hinten her, durch einen kleinen Nebeneingang(den vor allem die Angestellten benutzten) hineinzugelangen. Er durchschreitet einen schmalen Gang und kommt in einen kleinen Hof, auf den die Wohnräume der Angestellten führen. Hier bemerkt er eine junge Dame, die vor einer der Wohnungstüren steht.„Heute ist der Kursaal geschlossen, mein Herr“— sagt die Dame. Um die Sprechende besser sehen zu können, tritt Herr Rappelli ein paar Schritte näher heran. Da stürzen plötzlich aus einer dunklen Ecke(wo sie offenbar im Versteck und auf der Lauer lagen), zwei vermummte Gestalten. Rappelli spürt einen furchtbaren Faustschlag gegen die Brust. Er wird in eben das Zimmer geworfen, vor dessen Tür die junge Dame stand.„Hände hoch!" Zwei Revolverläufe richten sich auf seinen Kopf. Einer der Angreifer sagt:„Ich bin der Gatte dieser jungen Dame. Sie aber haben Ehrloses gegen mein Weib im Schilde geführt!" Damit schiebt er den Riegel vor die Zimmertür. Sein Komplize bleibt mit erhobenem Revolver vor Rappelli stehen. Die junge Dame steht als stumme Zuschauerin dabei. Der ehemalige Hauptmann aber ist ein ebenso geistesgegenwärtiger wie starker und mutiger Mann; er begreift sofort die Lage. Ohne sich zu besinnen, stürzt er sich auf seinen Angreifer, ringt mit ihm und es gelingt ihm, dem Manne den Revolver zu entreißen. Da ruft der zweite Verbrecher: „Schnell, schnell den Hammer, damit wir ihm den Rest geben!" und ergreift zugleich einen auf dem Tische liegenden schweren Hammer und stürzt mit hochgeschwungener Waffe auf den Hauptmann. Zweifellos hätte dessen letztes Stündlein geschlagen, der Angreifer wäre zum Totschläger geworden, wenn nicht in diesem Augenblick die junge Dame dem Manne in die Arme gefallen wäre.„Nein, nein, nicht töten, nicht töten,“ so kreischt sie guf. Die Angst steigert ihre Kräfte, und es gelingt ihr, dem Verbrecher den Hammer abzunehmen und damit einen Mord zu verhindern. Nun ändern die Verbrecher ihre Taktik:„Wenn Sie lebendig diesen Raum verlassen wollen, so unterschreiben Sie sofort diesen Wechsel und bleiben stumm wie das Grab, sonst....“ Man hält ihm einen Wechsel von 80 000 Lire vor Augen. Der Hauptmann weigert sich zu unterschreiben. Die Gauner lassen mit sich handeln. Sie verlangen 15 000, 5000 und zuletzt 500 Lire, aber in bar und zwar sofort. Rappelli gibt schließlich dieses Geld und verläßt das Zimmer mit der Drohung:„Ihr könnt sicher sein, daß man euch wird zu fassen wissen!“ Und er hat recht behalten. Sehr bald konnte die Polizei die Verbrecher hinter Schloß und Riegel stecken. Es sind zwei 24jährige Kellner: Raffaele Jossati und Giovanni Piumatti. Die „junge Dame“ aber ist tatsächlich die Frau des Fossati. Sie konnte nach kurzer Untersuchungshaft entlassen werden, weil sie am Verbrechen unbeteiligt war. Der beiden rabiaten Kellner aber harrt eine schwere Strafe. Kommr“ Ein ernster englisch=australischer Konflikt (D London, im Juli. Es kracht wieder einmal in den Fugen des britischen Imperiums. In England ist man auf Australien ernstlich böse, weil die Bewohner dieses Erdteils offenbar jeden Respekt vor ihren Brüdern aus dem Mutterlande verloren haben. Wie anders ließe sich denn auch die erschreckliche Tatsache erklären, daß jeder den Boden des fünften der Kontinente betretende Englishmann,„Pommy“ genannt wird? Pommy, da denkt man doch unwillkürlich an einen pausbäckigen Apfel, und das muß für jeden Sportsmann— und welcher Brite ist das heute nicht?— ein tiefe Kränkung sein. Dies stellte auch kürzlich ein Londoner Bischof auf der jüngsten Tagung der „Freunde des britischen Weltreiches" fest, was wiederum eine Erklärung der zuständigen Londoner Regierungsstelle veranlaßte, nach der „Pommy“, aus„Tommy“, dem zärtlichen Spitznamen für den britischen Soldaten, entstanden sei und deshalb nichts Schlimmes bedeute. Die Sache wäre damit auch beigelegt gewesen, wenn die australische Presse nicht sofort eine„Berichtigung" losgelassen hätte. Diese Zeitungen erklären die Entstehung des Wortes„Pommy“ nämlich ganz anders und zwar aus„Pome— e— grants“, einer Mischung aus pomegranate(Granatapfel) und Emigrant.„Die Engländer, die zu uns herüberkommen“. so schreibt z. B. ein Sidneyer Blatt,„sind so vollgefressen, faul und dabei so hochnäsig, daß für sie eben keine andere Bezeichnung paßt!“ So, nun wissen wirs. Die Empörung ist natürlich groß in old merry England. Wie gesagt, es kracht in allen Fugen des großen britischen Imperiums.... Aber wo Licht ist, usw. usw., also ein dem „Freundschaftsbunde des British Empire" nahestehendes Blatt erklärt zum Beweise für die Disziplin, die Mutterland und Dominien zusammenhält, folgende Geschichte aus dem Weltkriege, die zwar nicht in Australien, sondern in Afrika spielt, nichtsdestoweniger aber recht amüsant ist: In den ersten Augusttagen des Jahres 1914 ielt ein englischer Brigadier im Innern des schwarzen Erdteils folgendes Kabeltelegramm des englischen Kriegsministeriums: „Kriegserklärung erfolgt. Verhaftet sofort sämtliche feindliche Untertanen Ihres Gebietes.“ Nach 86 Stunden kam folgende An twort aus Afrika: „Have drei Belgier, vier Spanier, fünf Franzosen, einige Schweden, einen Argentinier und einen Amerikaner verhaftet. Erbitte Aufklärung. mit welchen Mächten Kriegszustand besteht.“ Man sieht, Befehl bleibt Befehl, und noch ist Britannien nicht verloren.... Schadenersatz für eine talsche Auskunft #* Wien, im Juli. Der Wiener Arzt Dr. Robert Schwarzmann wurde für den 26. Juni als Sachverständiger zu einer Gerichtsverhandlung nach Klagenfurt geladen. Die Angelegenheit war für ihn von größter moralischer und materieller Bedeutung. Er erkundigte sich also eingehend, ob der Nachtzug ab Wien 22 Uhr fahrplanmäßig um 7.80 Uhr in der Frühe in Klagenfurt einläuft. Die Auskunftei der Staatsbahnen bejahte diese Frage, der Schalterbeamte am Bahnhof ebenfalls. Erst im Zuge erfuhr der Arzt, daß die Fahrpläne am selben Tage(vielmehr in der Nacht vom 15. zum 16.) einige Aenderungen erfuhren und daß sein Zug erst gegen 11 Uhr vermittags das Ziel erreiche. Kurzentschlossen verließ Dr. Schwarzmann den Bummelzug in der nächsten größeren Stadt, mietete sich einen Kraftwagen und gelangte auf diese Weise rechtzeitig nach Klagenfurt. Nach Wien zurückgekehrt, verklagte er die Staatsbahndirektion uno forderte Schadenersatz, vielmehr die Erstattung der Autospesen. Er gewann denn auch den sonderbaren Prozeß mit der Begründung, daß die amtliche Auskunftei der Bahn für falsche Auskünfte unbedingt die volle Verantwortung trage. Die„gemütlichen“ Wiener Eisenbahner wurden mit Entlassung bestraft. Man sieht, daß es in Wien mitunter auch recht ungemütlich sein kann.... Die„Mahlzeitfabrik“ von Moskau &a Leningrad, im Juli. Die Weisen von Moskau sind bekanntlich überzeugte Vorkämpfer des sogenannten Kollektivismus und als solche eifrigst bestrebt, daGesamtleben in all seinen Erscheinungen zu „typisieren". Der Staat als„Produktions= leiter der Individuen“ hat im russischen Reiche alles, aber auch alles nach einem ihm zusagenden„Schema" regelt, natürlich auch das Privatleben der„Bürger der freien Sowjetrepubliken". Die Ernährung der Massen leiteten bis jetzt Pensionen und Volksküchen, nun ging die„Rationalisierung" um einen Schritt weiter und Moskau, das Dorado des theoretischen Papierkollektivismus, zentralisierte die Verpflegung eines ganzen Stadtteils. Für nicht weniger als zwölftausend Genossen wird hier täglich das Mittag= und Abendbrot hergestellt: Elektroautomaten, 21 an der Zahl. bereiten die Suppe und Gemüsearten, elektrische Maschinen braten das Fleisch und sogar das Brotschneiden wird maschinell besorgt. Arbeit, Kleidung, Ernährung, Liebe: alles ist in Rußland schematisiert; nur noch im Tode wurde eine Art„Individualismus" vorläufig nicht abgeschafft. Hannibal, Washington und die Park Avenue □ Newyork, Juli. Vier, sechs Reihen Kraftwagen sausten die Park Avenue zu Newyork auf und ab. Ein kleiner, stämmiger Italiener versuchte wiederholt, zwischen den Autos hindurchzuschlüpfen. Der Verkehrspolizist bemerkte es und rief ihm gutmütig zu: „Gib dir keine Mühe, Tony, es gelingt dir doch nicht!“ Als die Lichter von Grün zu Rot wechselten, flutete die Menge der Fußgänger über den Fahrdamm. Und zu dem vorübergehenden Italiener sagte der Schutzmann: „Hannibal zog über die Alpen und Washington setzte über den Delaware, aber in den Verkehr der Park Avenue hätte sich keiner von beiden gewagt.“ Humor „Sagen Sie mal. Feldwebel, was ist denn das? Wieso haben Sie denn alle großen Leute in die erste Reihe gestellt und die Kleinen dahinter?"—„Entschuldigen Sie, Herr Leutnant, ich habe an mein früheres Geschäft gedacht.“—„Was waren Sie denn?"—„Obsthändler, Herr Leutnant.“ „Was ist ein Optimist?“ „Ein Optimist ist ein Mann, der nicht einmal Geld genug hat, sein Mittagessen zu bezahlen, aber Austern bestellt, weil er hofft, in einer davon eine Perle zu finden.“ Dialog vom Tage.„Ob morgen schönes Wetter ist?" „Schon möglich. Im letzten Jahre fiel der ommer auch auf einen Sonntag.“ — Der schwierige Satz.„Können Sie mir einen Satz bilden, in dem fünfmal hintereinander das Wort„und" vorkommt?"— „Das Wort„und“ fünfmal hintereinander? Das ist doch unmöglich das kann doch keinen Sinn ergeben.“—„Wetten Sie zwei Tassen Kufsee daß ich Ihnen so einen Satz nenne?“— „Meinetwegen, da bin ich neugierig!“—„Also, passen Sie auf. Ich heiße doch Meyer, und mein Sozius heißt Kohn; da haben wir neulich beschlossen uns ein neues Firmenschild machen zu lassen. Wir haben einen Schildermaler kommen lassen, und zu dem hat der Kohn gesagt:„Sie malen uns also ein Schild:„Meyer und Kohn"; sorgen Sie aber dafür, daß zwischen Meyer und und und und und Kohn immer fünf Zentimeter Zwischenraum bleiben.“ Kellner, der Herr bezahlt meinen Kaffee!" In den ersten 10 Jahren collte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen, milden NIVEA-SEIFE waschen und baden. Das Kind wird es ihr eins danken, weil ihm dadurch später manche Sorge um die Erhaltung seines guten Teints erspart bleibt. NivesKinderseife un überlette: und nach örztlicher Vorschrift besonders für die empfindliche Haut der Kinder hergestellt- Pbeis 70 Pf. Sonnengebräunt wird Ihr Körper. wenn Sie ihn vor Luft- und Sonnenbädern. vor Fahren und Wanderungen mit NIVEA-CREME einreiben. Nives-Creme verstärkt die bräunende Wukung der Sonnenstrahlen und vermindert die Gefahr schmerzhaften Sonnenbrandes; sie allein enthält das hautpflegende Eucerit. Aber trocken muß Ihr Körper sein: Sie dürfen ihn niemals naß den Sonnenstrahlen aussetzen. Dosen M 0.20 bis 1.20 Tuben aus reinem Zinn M 0.60 u. 1.00 KRAFTWAGENZMOTORRAD M DIENSTEVONINDUSTRIE, HANDELUND VERKEHR pflege ich mein Auto! Wie kann ich den Betrieb meines Kraftwagens wirtschaftlicher gestalten!— die KraftfahrzeugUeberwachung eine zeitgemäße Ergänzung der Wirtschaftlichkeitsbestrebungen bei der Kraftwagenhaltung. Von Obering. Wehr, Direktor des Verbandes der Deutschen Kraftfahrzeug=Ueberwachungsvereine e. V. Die Betriebskosten eines Kraftwagens, seine Reparaturanfälligkeit und seine Lebensdauer sind von einer Anzahl verschiedener Faktoren abhängig. Diese Faktoren schließen sich zusammen in dem Begriff„Pflege des Kraftfahrzeuges“. Die Güte der Pflege beeinflußt die Betriebsbereitschaft und die Lebensdauer des Fahrzeuges in weitem Maße. Um diese zu heben, ist die Kraftfahrzeug=Ueberwachung ins Leben gerufen worden, eine Einrichtung, deren hohen wirtschaftliche Vorteile für den Kraftfahrzeugbesitzer in den folgenden Zeilen dargelegt werden sollen: Der Kraftfahrzeugbesitzer ist in den seltensten Fällen fachkundig genug, um beurteilen zu können, ob die von seinem Fahrer oder von ihm selbst ausgeübte Pflege seines Wagens, soweit eine solche überhaupt vorhanden, richtig ist, ob sie genügt, die Betriebsund Verkehrssicherheit des Fahrzeugs und seine stete Betriebsbereitschaft zu gewährleisten und dem Fahrzeug die höchsterreichbare Lebensdauer zu verleihen. Hier soll die Kraftfahrzeug=Ueberwachung einsetzen. Diese will dem Kraftfahrzeug=Eigner von uninteressierter Seite ein klares Bild über den Zustand seines Fahrzeuges geben, damit er sowohl Vorbeugungsmaßregeln für einen vorzeitigen Verfall desselben treffen, als auch eine Kontrolle über die Tätigkeit seines Fahrers hinsichtlich der sachgemäßen Pflege des Fahrzeuges ausüben kann. In den wenigsten Fällen macht sich der Fahrzeugeigner klar, welch außerordentlich großen Einfluß die Art der Pflege des Fahrzeuges, sei es durch den Eigner selbst, sei es durch einen angestellten Fahrer oder irgendwelche andere Hilfskräfte, auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebes und die Lebensdauer des Fahrzeuges hat. Und hier helfend einzugreifen, den Fahrzeugeigner vor unnötigen Ausgaben zu schützen, ihm sein Kapital, das in mehr oder weniger großem Umfange in seinem Fahrzeug bezw. seinen Fahrzeugpark steckt, zu erhalten und seinen Fahrbetrieb wirtschaftlich zu gestalten,— das ist die Aufgabe der in einem Verband zusammengeschlossenen Deutschen Kraftfahrzeug=Ueberwachungsvereine. Bisher hat sich der Kraftwagenbesitzer, soweit er einen Fahrer beschäftigt, blindlings diesem anvertrauen müssen. In den meisten Fällen selbst vollsommener Laie, war er garnicht im Stande, beurteilen zu können, ob sein Wagen von seinem Fahrer richtig behandelt wurde, ob die eot. notwendigen Reparaturarbeiten oder Neuanschaffungen sachgemäß und preiswürdig ausgeführt werden. Wohl sieht der Wagen äußerlich sauber aus, wohl sind die Türgriffe und andere Beschläge blank geputzt; nur zu leicht läßt sich der Besitzer darüber täuschen, daß sein Wagen in guten Händen ist, denn er blinkt und glänzt ja, daß es eine wahre Freude ist. Wenn aber der Besitzer unter dem Wagen stehen würde oder in das Innere des Motors, des Getriebes, der Hinterachse sehen könnte— er würde in vielen Fällen einen kräftigen Fluch nicht unterdrücken über den vielfach verwahrlosten Zustand seines Besitzes. Den wirklich fochkundigen und für die Pflege des ihnen anvertrauten Besitzes liebevoll besorgten Fahrern sollen hier keine Vorholtungen gemacht werden, wie selten sind diese leider vorhanden. Wo der Fahrer fehlt, wo der Wageneigner sein Fahrzeug selbst steuert, sieht es nicht viel besser aus. Wenn auch hier die Voraussetzungen fortfallen, die beim Fahrer gegeben sind, so ist der Zustand des nicht sichtbaren Teils des Wagens und damit gleichbedeutend die Pflege desselben vielfach nicht besser. Dem Herrenfahrer fehlt die Kenntnis der Notwendigkeit einer einwandfreien Wagenpflege und auch meistens die Zeit, sie auszuüben. Wenn sie von dritter Seite ausgeübt wird, z. B. durch die Organe einer Garage oder Werkstatt, so fehlt erst recht die Hiebe zur Sache selbst. Hier ist eine Kontrolle durch die Ingenieure der Deutschen Kraftfahrzeug=Ueberwachungsvereine dringendste Notwendigkeit, wenn der Wagen nicht verkommen und vorzeitig reparaturbedürftig werden soll.— Auch hier gibt es, der Wahrheit zur Ehre, rühmliche Ausnahmen, aber in verschwindend geringer Anzahl. Die vorstehend skizzierte Tätigkeit der Kraftfahrzeugprüfung stellt jedoch nur einen Teil des Arbeitsprogramms der Deutschen Kraftfahrzeug=Ueberwachungsvereine dar. Dieser Teil bildet gewissermaßen das Fundament des ganzen Gebäudes, denn aus den Feststellungen, die der Wageneigner in Form eines ausführlichen Prüfungsberichtes allmonatlich erhält, entwickeln sich die weiteren Maßnahmen, die in nachstehenden Punkten kurz erwähnt seien: 1. Die im Vorstehenden behandelte, mindestens einmal im Monat auszuführende Untersuchung des Fahrzeuges. 2. Laufende Brennstoffkontrolle an Hand besonderer, dem Wageneigner allmonatlich zugehender Formulare. 3. Laufende Kontrolle des Reifenverbrauchs. 4. Prüfung des neueinzustellenden Fahrers auf seine Eigenschaften hin. 5. Auskunft über jede technische oder juristische Frage, die mit dem Besitz des Kraftfahrzeuges verbunden ist. 6. Provisionslose, vollkommen neutrale Beratung beim Ankauf eines Fahrzeuges. 7. Beratung in Schadenfällen. 8. Prüfung von Kostenanschlag und Reparaturrechnung und Ueberwachung der Reparaturarbeiten selbst. 9. Beratung bei Versicherungsabschlüssen, Erzielung günstiger Versicherungsabschlüsse.— Aus der Menge dieser Punkte seien nur noch zwei herausgegriffen, die als besonders wertvoll für den Wageneigner anzusehen sind: die Brennstoffkontrolle und die Prüfung von Reparaturen, Kestenanschlägen und Rechnungen. Die Ermittelung des Brennstoffverbrauches ist für die Feststellung der Wirtschaftlichkeit eines Kraftfahrzeuges einer der Hauptfaktoren. Sie geschieht mit Hilfe eines zweckmäßig aufgestellten und ausgebildeten Formulares, in dem die täglichen Kilometerleistungen und die jeweils getankten Mengen des Brennkraftstoffes(Benzin, Benzol etc.) eingetragen werden. Am Schlusse eines jeden Monats gibt der Wagenbesitzer dieses Formular dem Deutschen Kraftfahrzeug=Ueberwachungsverein zurück, dieser rechnet den Verbrauch aus und stellt über die Höhe desselben ein Gutachten aus, in dem nicht nur der Verbrauch pro 100 Kilometer angegeben, sondern bei zu hohem Verbrauch auch Vorschläge zur Reduzierung desselben gemacht werden.— Die Reparaturkontrolle soll den Fahrzeugeigner vor evt. Uebervorteilungen schützen, mögen dieselben auf den Umfang der Arbeiten oder die Preiswürdigkeit derselben zurückzuführen sein. Es sei ausdrücklich betont, daß keinesfalls die Absicht besteht, den angemessenen Verdienst reell arbeitender Werkstätten zu beschneiden. Neben solchen bestehen aber auch leider Unternehmungen, die nicht immer den Ansprüchen genügen, die man an korrektkalkulierende und fachmännisch einwandfrei arbeitende Werkstätten machen muß. Und da will der Deutsche KraftfahrzeugUeberwachungsverein ganz besonders eingreifen. Achtung vor dem anständigen Reparaturgewerbe, aber auch Schutz dem Wageneigner vor Uebervorteilungen durch unreelle Werkstätten. Dic den Ueberwachungsdienst ausübenden Organe der Deutschen Kraftfahrzeug=Ueberwachungsvereine sind ausgesuchte Fachingenieure aus der Kraftfahrzeugindustrie, die auf Grund einer scharfen Ehrenordnung zu objektiven, provisionslosen Arbeiten verpflichtet sind. Nur solche Ingenieure, die nach keiner Seite irgend wie interessengebunden sind, sind in der Lage, die hohen Ziele zu verwirklichen, die sich die Deutschen KraftfahrzeugUeberwachungsvereine gesteckt haben, ihren Mitgliedern in allen Fällen ein treuhänderischer, sachkundiger Berater zu sein, an den sie sich in allen Fragen, die ihren Wagen angehen, wenden, und auf den sie sich stets verlassen können. Die bisherige Entwicklung der Deutschen KraftfahrzeugUeberwachungsvereine hat bewiesen, daß ein Bedürfnis für ihre Existenz vorhanden ist, sie hat aber auch ferner durch die von ihr verfolgten gesunden Grundsätze bewiesen, daß sie schon jetzt als ein wichtiger Faktor in der Kraftfahrzeugwirtschaft anzusehen sind. Diese Entwicklung zu unterstützen heißt mitarbeiten an den Wirtschaftlichkeitsbestrebungen des Kraftfahrzeugbetriebes und dadurch an der Erstarkung des Volksvermögens. Karosserien u. Limousinen Hufsätze baut sauber und preiswert B. Niggemeyer, Padernurn, Fürstenbergstr. 37. Zeitpunkt der Zulassung Von Rechtsanwalt Dr. Gülde in Dresden. Nach§ 1 des Kraftfahrzeuggesetzes müssen Kraftfahrzeuge, die auf öffentlichen Wegen oder Plätzen in Betrieb gesetzt werden sollen, von der zuständigen Behörde zum Verkehr zugelassen sein. Ueber den Antrag zur Zulassung entscheidet nach der Kraftfahrzeug=Verkehrsordnung§ 6 Abs. 1 die höhere Verwaltungsbehörde. Erfolgt die Zulassung, so hat die höhere Verwaltungsbehörde das Kraftfahrzeug in eine Liste einzutragen, das polizeiliche Kennzeichen zuzuteilen, hiervon dem Antragsteller Mitteilung zu machen und über die Zulassung, Eintragung und Zuteilung des Kennzeichens eine Bescheinigung(Zulassungsbescheinigung) auszufertigen. Ausgehändigt wird die Zulassungsbescheinigung durch die zuständige örtliche Polizeibehörde. Vor dieser Aushändigung ist die Kraftfahrzeugsteuer zu entrichten. Viel erörtert ist nun die Frage, wann nach den gelienden Vorschriften die Zulassung als erfolgt anzusehen ist. Die einen sagen: schon dann, wenn die höhere Verwaltungsbehörde die Zulassung in ihren Akten verfügt hat; die anderen: dann, wenn der Antragsteller die Mitteilung davon erhalten hat; die dritten: erst mit der Aushändigung der Zulassungsbescheinigung. Die Frage ist beLudwig Jost AUTO- UND MOTORKAD- ZENTRALE Arnsberg 1. Westf., Bahnhofstraße 74 Moderne Reparaturwerkstätte aller Fabrikate. Autogene Schweiß- und Schneideanlagen. Reparaturen an Maschinen aller Art. Reparaturen an Autos und Motorrädern werden speziell nur von langjährig in der Branche tätigem Fachmann gewissenhaft ausgeführt. Für alle Reparaturen wird volle Garantie übernommen. deutsam namentlich im Hinblick auf Kraftfahrz.=Ges.§ 23 und auf Kraftfahrzeug=Verkehrsyerordnung§ 15 i. Verb. m.§ 21 des Kraftfahrzeuggesetzes.§ 23 des Kxaftfahrzeuggesetzes bedroht den mit Geldstrafe bis zu 300 A oder mit Gefängnisstrafe bis zu 2 Monaten, wer auf öffentlichen Wegen oder Plätzen ein Kraftfahrzeug führt, das nicht von der zuständigen Behörde zum Verkehr zugelassen ist, oder wer als Halter vorsätzlich oder fahrlässig duldet, daß ein zum Verkehr nicht zugelassenes Kraftfahrzeug auf öffentlichen Wegen oder Plätzen benutzt wird. Die Kraftfahrzeug=Verkehrsordnung§ 15 i. Verb. m. dem Kraftfahrzeuggesetz§ 21 droht dagegen nur Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haftstrafe(bis zu 6 Wochen, StGB. 18) an, wenn der Führer die Zulassungsbescheinigung bei der Benutzung des Kraftfahrzeuges auf öffentlichen Wegen nicht bei sich führt oder auf Verlangen dem zuständigen Beauf Landstraßen, in Haupt- u. Provinzstädten, im In- und Auslande. sehen Sie die weltbekannte größte deutsche Automobilmarke OPEL Qualität, Formenschönheit, Leistungsfähigkeit und Preiswürdigkeit sind die Hauptgründe der großen Verbreitung der OPEL-Wagen UBERALL Tellen Sie Ihre Wünsche anhand nachstehender Typenautstellung mit, und Sie erhalten sofort ausführl. Angebot und Auskunft gänzlich unverbindl. u. kostenlos Auf Wunsch gegen 6, 9, 12 und IS monatlicher Ratenzahlung bei geringer Anzahlung nach dem bekannten für Sie günstigen Opel-Kredit-System OPEL Vertreter: Joh. Wilh. 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Nur der Führer ist der Uebertretung des§ 15 der KraftfahrzeugVerkehrsordnung i. Verb. m. dem Kraftfahrzeuggesetz§ 21 schuldig. Gilt dagegen die Zulassung erst mit der Aushändigung der Zulassungsbescheinigung als erfolgt, so machen sich unter Umständen sowohl Führer wie Halter eines Vergehens schuldig, wenn das Kraftfahrzeug vorher auf öffent lichen Wegen benutzt wird. Zur Beantwortung der Frage muß man die Vorschriften des Kraftfahrzeugsteuerrechtes heranziehen. Nach der Kraftfahrzeug=Verkehrsverordnung§ 6 Abs. 1 Satz 3 darf die Zulassungsbescheinigung erst ausgehändigt werden, wenn Emil Georg, Grevenbrück Automobil-Vertrieb Teleion Nr. 16 Vertreter erstklass. Automobilwerke, Motorräder u. Fahrräder Ständiges Lager in Bereitungen jeder Art sowie Ersatz- u. Zubehörteilen. Hauderei, Tag- u.Nachtbetrieb in offenen u. geschlossenen Wagen den Vorschriften über die Entrichtung der Kraftfahrzeugsteuer genügt ist. Auch darf nach dem Kraftfahrzeugsteuergesetz§ 11 Abs. 1 die Zuteilung oder Ausgabe der Kennzeichen nur gegen Vorlegung der Steuerkarte oder der Bescheinigung über die Steuerfreiheit erfolgen. Nach§ 8 Abs. 1 Ausführungsbestimmungen zum Kraftfahrzeugsteuergesetz vom 29. 5. 1922(RMBl. S. 301) hat aber der Ausstellung einer Steuerkarte die Zulassung des Kraftfahrzeuges zum Verkehr vorauszugehen. Hieraus ergibt, sich, daß die Zulassung auf keinen allerst mit der Aushändigung der Zulassungsescheinigung als erfolgt angesehen werden kann. Dampf-Vulkanisieranstalt Gebrüder Reese Fernruf 3325 PADERBORN Wilhelmstr. 23 Eingang Ludwigstr. Lager in sämtlichen Auto-, Riesenluft- und Elastikreifen. Zulassung und Aushändigung der Zulassungsbescheinigung sind begrifflich und zeitlich getrennt. Die Zulassung muß der Ausstellung der Steuerkarte vorausgehen. Die Erfüllung der Steuerpflicht muß wiederum der Aushändigung der Zulassungsbescheinigung vorausgehen. Ist aber nun die Verfügung der höheren Verwaltungsbehörde oder die Mitteilung an den Antragsteller der entscheidende Akt? Solange die Zulassung dem Antragsteller noch nicht mitgeteilt ist, kann die höhere Verwaltungsbehörde sie noch ändern oder wieder aufheben. Dies kann sie aber nach der Mitteilung nicht mehr. Die Zulassung ist ein Verwaltungsakt, der erst mit seiner Kundmachung wirksam wird.(Otto Mayer Dtsch. Verwaltungsr., 2. Auflage, Bd. I, Seite 97). Demnach wird man nach den geltenden Gesetzbestimmungen annehmen müssen, daß die Zulassung mit der Mitteilung an den Antragsteller vollzogen ist. Klarer und unzweideutiger wäre es allerdings, wenn die Zulassung ausdrücklich erst mit der Aushändigung der Bescheinigung als vollzogen anzusehen wäre. Dies läge auch sehr im Interesse des Kraftzeugeigentümers, der dadurch vor manchem Mißverständnis bewahrt bliebe. Hierzu wäre aber eine Gesetzesänderung nötig. Das geltende Gesetz bestimmt es anders. Max Jahnz Auto-Reparatur-Werkstätte Mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm Shell-Tankstelle Autozubehör— Gummi An- u. Verkauf von Automobilen Anruf 2059 Atorf& Propfe, Paderborn Sauerländer Aulomobilvertrieb, G. m. b. H. Meschede i. W. Vertretung für Opel, Deutsche Werke, NSU Fernsprecher Nr. 18 Fernsprecher Nr. 18 „Ueber- Omnibusse“ Jahrzehnte hindurch war man gewohnt, mit dem Begriff „Automobil“ die Vorstellung eines auf vier Rädern laufenden Fahrzeugs zu verbinden.(Die dreirädrigen sog. Cyklonetten und Phänomobile bleiben, da sie praktisch nie eine größere Rolle gespielt haben, hier außer Betracht). Erst in jüngster Zeit ist das anders geworden. Kurz nach dem Weltkrieg tauchten, aus Amerika importiert, die ersten Sechsradwagen bei uns auf, die sich allen anfänglichen Zweifeln zum Trotz in der Praxis vorzüglich bewährten und heute für besonders schwere und umfangreiche Lasten zum bevorzugten Transportmittel geworden sind. Den Anstoß zur Einführung der auf den ersten Blick etwas absonderlichen Sechsrad=Bauart gab die Tatsache, daß mit zunehmender Größe und Gewichtsvermehrung der Lastkraftwagen und Omnibusse verhältnismäßig bald der Punkt erreicht wurde, wo die Pressung zwischen Bereifung und Erdoberfläche den im Interesse der Straßenschonung gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwert erreichte bezw. überschritt. Die weitere Entwicklung des„Großkraftwagens“ schien damit an der Bodendruck=Frage scheitern zu sollen. Da kam ein findiger Konstrukteur auf den Gedanken, statt der bisherigen vier Räder einfach deren sechs 4 HochleistungsMotorrad Anerkannt hochwertiges Produkt d. Sauerlandes. Darum Sauerländer, unterstützt die heimische Industrie und kauft RMW RMW-Motorräder in allen Stärken zu billigsten Preisen und kul. Bedingungen. Unterschätzen Sie nicht die Nähe der Fabrik bei Ersatzteilen, Reparaturen und Frachtkosten. Binu-Molorradwserke(Rauensberger) G. m. b. H. Neheim-Ruhr anzuordnen und damit die Bodenpressung wieder auf das zuverlässige Maß herabzudrücken. Die weitere Verfolgung der neuen Idee zeigte bald, daß sich auf diese Weise in der Tat eine ganze Anzahl Vorteile erreichen ließen. Der Sechsradwagen ist dem normalen Vierradwagen nicht nur in bezug auf die Bodenpressung überlegen, sondern übertrifft ihn auch hinsichtlich Abfederung. Schleudersicherheit und Bremsvermögen, besonders wenn man, wie es bei den meisten modernen Konstruktionen(z. B. Büssing) der Fall ist, alle vier Hinterräder antreibt und bremst. Es ist deshalb kein Wunder, daß schon bald der Versuch gemacht wurde, für extrem große und schwere Fahrzeuge die Radzahl noch weiter zu erhöhen, d. h. vom Sechsrad= zum Achtrad=Wagen überzugehen. Die ersten Achtrad=Wagen sind vor kurzem in Amerika, dem klassischen Lande des Automobilismus, auf dem Markt erschienen. Es handelt sich um riesenhafte Ueberland=Omnibusse, die rund 100 Passagiere mit einer Stundengeschwindigkeit von mehr als 60 km zu befördern vermögen. Der Aufbau dieser Omnibusse erinnert an die bekannten D=Wagen der Eisenbahn. Das ganze Fahrzeug ruht vorn und hinten auf zwei niedrigen Drehgestellen mit je vier Rädern. Die Lenkung erfolgt durch Einschwenkungen der Räder des vorderen Drehgestells, während sich die Räder des hinteren Drehgestells beim Einlaufen in die Kurve selbsttätig in die richtige Lage einstellen. Zum Antrieb dient ein wie üblich im Vorderteil des. Wagens angeordneter Sechszylinder=Benzinmotor von 110 7 PS, der mit einer Dynamomaschine direkt gekuppelt ist. Der Dynamo liefert den Strom für zwei in den Drehgestellen federnd aufgehangte Elektromotoren, die ihrerseits über ein Zahnradvorgelege die Räder antreiben. Diese Art des Antriebs besitzt den Vorzug der außerordentlich bequemen und seinfühligen Regulierbarkelt, doch ist sie andererseits sehr teuer und wegen der wiederholten Energieumwandlung mit erheblichen Kraftverlusten verbunden.— Besondere Sorgfalt ist auf die Durchbildung der Bremsanlage verwandt worden, von deren einwandfreier Funktion die Betriebssicherheit eines derart schnellen und schweren Wagens natürlich in hohem Maße abhängig ist. Um die größtmögliche Sicherheit zu erzielen, sind drei voneinander vollständig unabhängige Bremsen vorhanden, erstens eine Handbremse, die jedoch mehr als Reserve für den äußersten Notfall gedacht ist, da die Kräfte eines einzelnen Menschen zum genügend raschen und sicheren Bremsen dieses Omnibus=Ungetüms schwerlich ausreichen dürften. Normalerweise erfolgt die Bremsung des Wagens denn auch mit Hilfe einer von der Firma Westinghouse gelieferten Luftdruckbremse, die sich in ihrer Bauart an die bei Eisenbahnzügen verwendeten Bremsen anlehnt und angeblich bisher zur vollsten Zufriedenheit gearbeitet hat. (Auch in Deutschland kommt die von der Firma Knorr entwickelte Luftdruckbremse für schwere Lastkraftwagen und OmAutobesitzer! Chauftcure! Ich bringe meine defekten Reifen u. Schläuche nur zur Dampf-Vulkanisieranstalt Heinz Golland, Hüsten Staatsbahnhof gegenüber. Sämtl. Reparaturen werden unter Garantie ausgeführt. Neuprotektieren. Ständiges Lager in neuen Reifen. nibusse bekanntlich mehr und mehr in Aufnahme). Außer der Luftdruckbremse ist für lange Gefällstrecken und dergl. noch eine vierstufige, elektrische Kurzschlußbremse vorgesehen. sodaß nach menschlichem Ermessen alles für die Sicherheit der Insassen getan ist. Soweit darüber bis jetzt Berichte vorliegen, sollen die mit den neuen„Ueber=Omnibussen“ gemachten praktischen Erfahrungen ganz ausgezeichnet sein. Es ist deshalb anzunehmen, daß sich bald auch andere Firmen dem Bau derartiger Omnibusse zuwenden werden, sodaß uns in einigen Jahren vielleicht der Achtrad=Wagen ein ebenso vertrauter Anblick sein wird, wie es der Sechsrad=Wagen heute bereits ist. Wek. Die heulige Zeit gebietet es! Lernen Sie Autofahren in der Arnsberger privaten Kraftfahrschule H. Hoevel, Dns. Nösse. Arnsberg Eichholzstr. 7 Teleion 9 Eigene Reparatur-Werkstatt.—— Auto- und Garagen-Vermietung Wandern und Reisen Von W. Müller, Rüdersdorf. Willst du ein vortreffliches Beispiel mühebereiter, unverdrossener und nicht kleinlich berechneter Tat seh'n, so schau die Schritte der Wandernden! Kurze Trennungen müssen wir als ein Glück, als einen Gnadenweg zu stärkerer, tieferer Liebe und innigerer Vereinigung ansehen— also auch das zeitweilige Fernsein von den heimatlichen Stätten. * Hinausfliegen, um die Seligkeit des Heimfliegens zu kosten, das nenn' ich ein köstliches Wandervogelziel. * Deine lieben Nächsten! Du bist ihnen Nachbar, Mitschaffender. Mitfreuender— manches Jahr, Tag für Tag. und du lernst sie oft nur kennen, wie man ein Haus kennenlernt, dessen Gast man ist, aber von dem man nur die Besuchsräume, die stets für Einkehrende zurechtgemacht sind. schauen darf. Aber geh' mit ihnen nur ein paar Tage durch Sonnenschein und Grauwetter in Wandergemeinschaft—. und ihr ganzes Wesen mit allen Eigenheiten und allen Geheimnissen tut sich dir kund! Fabrräder erstklassige Fabrikate, wie Brennabor, Opel, Miele, Excelsior usw. in bequemen Ratenzahlungen. Ersatzfeile zu anlen Fabrikaten Reparafuren schnell und preiswert. B. 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Oder ist sein Wort zu den Aposteln:„Mich erbarmet des Volkes; denn seht, drei Tage harren sie bei mir aus und haben nichts zu essen. Wenn ich sie nüchtern nach Hause gehen lasse, werden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige von ihnen sind weit hergekommen!“ nicht das Musterhetspiel der edelsten sozialen Sprache! Damit ist der nächste Schritt zur sozialen Hilfgetan. Es ist so, daß die Verhältnisse bitter Härten ins Gesellschaftsleben hineintragen aber es dürfte nicht sein, daß diese Härter durch unsoziale Gesinnung und vor allen durch eine unsoziale Sprache nur noch bitteren# empfunden werden. F. H. 8. Juli. Der hl. Kilian, Bischof und Martyrer, starb im Jahre 689 eines gewaltsamen Todes, weil er den Mut besessen hatte, wie ein zweiter heil. Johannes der Täufer, den Fürsten Gosbert im Frankenlande zu bewegen, sich von der Gattin seines verstorbenen Bruders zu trennen, mit der er in unstatthafter Ehe lebte. Irland war seine Heimat, im Kloster erhielt er eine gründliche Ausbildung und tugendhafte Erziehung. Die Liebe zu Christus bewog ihn, Vaterland und Einsamkeit zu verlassen, um im fernen Deutschland den noch heidnischen Bewohnern das Evangelium zu predigen. Zwei fromme Freunde schlossen sich ihm an, der Priester Koloman und der Diakon Totnan. Er ram an den mittleren Main, an das Gebiet der Franken, wo noch der Götzendienst in voller Blüte stand. Volk und Gegend gefielen den hl. Missionären ausgezeichnet, aber ehe sie sich endgiltig dort niederließen, reisten sie nach Rom, um vom Papst selbst Auftrag und Vollmacht zur Gründung christlicher Gemeinden im Frankenland zu erhalten. Papst Conon weihte in Rom den hl. Kilian zum Bischof und sandte ihn zurück an den Main in die Gegend von Würzburg. Jetzt entfaltete der seeleneifrige Mann eine segensreiche Tätigkeit. Er predigte allenthalben aufs eindringlichste, nahm sich der Kranken und Notleidenden an, brachte ihnen jede mögliche Hilfe, und Gott stand ihm wunderbarer Weise bei. Der Frankenherzog Gosbert hörte von dem Ruf des hl. Dieners Gottes und beschied ihn an seinen Hof. Die göttliche Gnade fand Eingang in sein Herz infolge der religiösen Belehrungen Kilians und seiner Genossen, und schon am nächstfolgenden Osterfest ließ sich der Fürst mit vielen Vornehmen seines Hofes und einer großen Menge des Volkes taufen. Waren bis jetzt die Erfolge des Heiligen schnell und großartig gewesen, so sollten nun Hindernisse kommen, die seine Pläne durchkreuzten und seiner frommen Wirksamkeit ein schnelles Ende bereiteten. Gosbert hatte nach altdeutsch=heidnischer Sitte die Witwe seines verstorbenen Bruders zur Gattin. Kilian machte in sanfter und überzeugender Weise den Herzog nach seiner Bekehrung zum Christentum auf das Unerlaubte dieses Verhältnisses aufmerksam. Der Fürst war seiner Gattin von ganzem Herzen zugetan und erwiderte ihm: Schwereres predigst du nun als vorher, doch aus Liebe zu Gott will ich sie verlassen, wenn ich sie nicht besitzen darf. Allein jetzt muß ich in den Krieg ziehen. Wenn ich zurückkomme, wollen wir miteinander überlegen, ob es denn Der hl. Kilian. notwendig sei, daß ich das Weib entlasse. Er zog gegen die Feinde und ließ die Glaubensboten allein zurück. Geilana jedoch, seine Frau, war in ihrer heidnischen Gesinnung durchaus nicht gewillt, auf den Rang und die Würde einer regierenden Herzogin zu verzichten und dang für Geld zwei Diener, welche Kilian und seine Genossen aus dem Wege räumen sollten. Diese ahnten ihr Ende und bereiteten sich durch Gebet und Fasten auf den Martertod vor. Im herzoglichen Schlosse war ihre Kapelle, und als sie dort eines Morgens die kirchlichen Tagzeiten beteten, drangen die beiden Mörder mit gezückten Schwertern ein. Auf Befehl der Herzogin müßt ihr sterben, so drohten sie, und Kilian entgegnete voll Ruhe:„Ach, meine Freunde, wozu seid ihr gekommen? Ihr werdet den Befehl vollziehen, wir aber eilen zu einem besseren Leben. Möge Gott euch und denen, die euch gesandt haben, vergeben.“ So erlitten sie den Martertod. Ihre Leichen wurden mit all ihrem Eigentum, kirchlichen Gewändern, Kelch, Kreuz und Büchern vergraben, und die Fürstin ließ das Gerücht aussprengen, die Missionäre seien weitergezogen. Zwar vermißte sie der Herzog nach seiner Rückkehr recht schmerzlich, doch blieb die Untat lange verborgen. Die Mörder starben eines grauenvollen Todes, Geilana selbst verfiel in Irrsinn und Raserei, Gosbert selbst wurde von seinen Söhnen ermordet, diese aber gingen ebenfalls der Herrschaft verlustig, und die ganze herzogliche Familie wurde von den größten Leiden heimgesucht. Ob nun dies von Seiten der heidnischen Stammesgenossen über sie kam, weil sie vom christlichen Glauben nicht lassen wollten, oder ob es als eine Strafe Gottes anzusehen ist, weil sie vielleicht nachher selbst wieder heidnisch und lasterhaft geworden wären, ist geschichtlich nicht klar zu stellen. Die hl. Ueberreste der Martyrer wurden erst nach 50 Jahren aufgefunden und durch den hl. Bischof Burkhard in der Marienkirche auf der Herzogsburg feierlich beigesetzt, bald aber in die über dem Grabe erbaute Neumünsterkirche übertragen. Die Verehrung des hl. Kilian aber nahm gewaltig zu und verbreitete sich bis nach Rheinland und Westfalen. Nichts kann auf Erden erreicht werden ohne Schwierigkeiten und Opfer. Alle Heiligen begegneten bei der Erfüllung ihrer Lebensaufgaben vielen Hindernissen, und jene, die stets Erfolg hatten, erhielten von Gott meistens nur eine kurze Arbeitszeit zugemessen. Wo alles immer leicht und glatt von statten geht, wo keine außergewöhnliche Energie und Tatkraft in der Ueberwindung von allerhand widrigen Verhältnissen entfaltet zu werden braucht, da fehlt auch eine reichliche Quelle des Verdienstes. Die beste, solideste und nachhaltigste Tugendschule ist der Kampf für das Gute, das beständige Ringen, Leiden ud Entsagen. Ohne Kampf kein Sieg, ohne Leiden keine Krone, Darum sind gerade Kümmernisse, Sorgen und Mißerfolge der Anteil der Heiligen und Gerechten. Ihr Hauptlohn ist in der anderen Welt. Töricht und nicht vom Glaubensgeist eingegeben ist daher das Urteil und die Gesinnung jener Christen, die sich wundern, wenn gerade die Guten von vielen Schicksalsschlägen heimgesucht und auf die härteste Weise geprüft werden, während laue schlechte und gottlost Menschen auffällig viel Glück haben. Diest haben ihren Lohn hienieden, jene arbeiten und leiden für die Ewigkeit, wo tausendfältigen Ersatz ihrer harrt. Christlicher Leser und du, aufmerksame Leserin, klagst und murrst du auch vielleicht bisweilen über die ungerechte Verteilung von Geld und Gut von Glück und Freude hier auf Erden? Haderst du vielleicht mit deinem Losdas Gott dir zugeteilt hat? Hast denn auch du nur irdische Augen und willst dabei doch noch Jünger oder Schülerin des Gekreuzigten sein? Er hat gesprochen: Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich. Ihn, den Gottessohn, sehen wir stets von Mißerfolg umgeben, seine Feinde triumphieren über ihn, ein baldiger Tod macht seiner öffentlichen Lehet tätigkeit ein grausames Ende, und doch war dies so gut und notwendig. Ebenso erging es unseren hl. Glaubensboten Kilian, Koloman und Totnan. Das sind die wunderbaren Wege der göttlichen Vorsehung, die der dunkle, beschränkte Menschenverstand nicht versteht, die aber im Lichte der Ewigkeit uns klar werden. Darum Geduld und Ausdauer, auch wenn Berge von Hindernissen und Leiden sich von uns auftürmen, das Sonnenlicht unseres heil, Glaubens läßt uns niemals in der Finsternis Wenn die hl. Missionäre der Vorzeit Marter und Tod nicht scheuten, um diesen wahren Glauben zu verbreiten, so sollen auch wir den Mut haben, diese hl. Glaubensüherzeugung als felsenfesten Ankergrund für das sturmbewegte Schifflein unseres von Leiden und Besorgnissen heimgesuchten Herzens festzuhaltenMag dann auch der Sturm über uns dahinbrausen, mögen die aufgeregten Wogen übert all wühlen und hin= und herzerren, wir sind verankert in Gott. und dieser Glaube läßt nicht zu Schanden werden, in diesem Glauben geht man vertrauend in den Tod, der dem treuen Christen nach dem Elend dieses Tränentales Freude, Glück und Seligkeit bringt, die volle Erlösung durch den König der Martyrer. Unsere Ozeanflieger, Helden des Glaubensmutes. Von D. W. Mut, Ganting. In den Tageszeitungen ist zur Genüge und ausführlich die Heldentat der deutschen Flieger Hauptmann Köhl und Baron von Hünefeld, wie auch des irischen Oberst Fitzmaurice gewürdigt worden. Was aber zu wenig hervorgehoben wurde, ist, daß diese Helden, die Bezwinger des Ozeans, sich als treukatholisch, als echt christliche Männer gezeigt haben. Nur so nebenbei wurde gesagt, daß Hauptmann Köhl und der irische Oberst Fitzmaurice katholisch seien und vor der Abfahrt erst gebeichtet hätten. Das Letztere wurde auch etwas breiter, aber mit einem hämischen Lächeln in einigen Berliner Blättern gegeben. Auf Grund dieser kurzen Bemerkungen erlaubten sich mehrere aufgeklärte Herren, wie wir dem„Berliner Katholischen Kirchenblatt“ entnehmen, über diese pflichteifrigen Katholiken zu Gericht zu sitzen etwa wie folgt:„Was sagen Sie nur zu dem fabelhaften Flug des Hauptmann Köhl?! Tausendwetter nochmal, ist doch ne fabelhafte Leistung das!“ „Hm, na ja, mein Lieber, was heißt da Leistung. Glücksache und Dusel. Weiter nichts, Von dem Herrn Köhl. Haben sie nicht gelesen, daß dieser Herr Köhl und der andere irische Fritze katholisch sind? Und vorher noch, wahrscheinlich zur Verminderung des Ballastes, jebeichtet haben? Nicht jelesen? Na, ich hab's aus der„Nachtausgabe“ und im ebertlich rotrepublikanischen„Achtuhrblatt“ soll's auch jestanden haben." „Tausendwetter nochmal! Was Sie nicht sagen! Soll der Mensch glauben. S' ist doch lächerlich.„Jebeichtet!“ * PEEEE FUUhE PUwLDIUN S OUS UE +* .— 90 1- C0 F G. □ ∆— ra5 (LI 533) * u n t n g W M c i Mi# e 9ze1 buvbigrc g„ 2312|8Bpzuu 323 311200— 93 8. Jahrgang 1928 Sonntagsfeler Nr. 28— Seite 223 Tatsachen zum Nachdenken für Freidenker und Gottesleugner Nach dem Holländischen von Pfarrer Schunk. Aber die ungläubigen Gelehrten? Was sagst du von ihnen? Aber sind es wirklich Atheisten? Leider, oder vielmehr gut so, wenn man denkt, endlich einmal es mit einem wirklichen Atheisten zu tun u haben, kommt häufig die Täuschung hinterer. Die meisten ernsten und überzeugten hanöfters die Partei im Stich gelassen!— So ging es beispielsweise mit Voltaire. Man kann eine Abhandlung über das Dasein eines Gottes aus den Werken Voltaires herleiten. So ging es mit dem Alembert, der auf seinem Sterbebett seinen gleichfalls atheistischen Freund Diderot bat, einen katholischen Prieter zu holen. So ging es ferner mit Diverot selbst, der sagt:„Ein Schmetterlingsflügel genügt mir, um Gott zu erkennen.“ Und mit Mézeray, der sich spät bekehrte und auf seinem Sterbett sprach:„Mézeray auf dem Sterbebett ist gläubiger, als Mézeray in gesunden Tagen.“ Bekannt ist auch, daß in Holland ein Freund Multatulis, des Gründers einer Freimaurerloge und Mitgründer der Zeitschrift„Morgenröte,“ auf seinem Sterbebett alles widerrief, was er in bezug auf seine Ungläubigkeit gesagt und geschrieben. Und Berthelot sagte:„In einem Leben ohne Gottesglauben steigen zuviel Zweifel und Möglichkeiten auf— die Ursachen der Unruhe und der Traurigkeit, die mich im Leben nie verlassen haben.“ Und Renan, der Hohepriester des modernen Atheismus, sprach auf seinem Sterbebett folgende ergreifenden Worte, aus denen man beinahe die Traurigkeit und Reue empfinden kann:„O Gott meiner Jugend, ich habe immer gehofft, zu dir zurückzukehren. Vielleicht soll ich zurückkehren, demütig und überwunden. Ach, wie gern würde ich an meine Brust klopfen, wenn ich deine Stimme hörte, die mich früher erzittern ließ. O Gott meiner Jugend, vielleicht wirst du auch der Gott auf meinem Sterbebett sein.“ Arthur Schopenhauer, der bekannte Atheist des vorigen Jahrhunderts, rief auf seinem Sterbebett zu wiederholten Malen den Gott an, den er sein Leben lang verleugnet hatte: „Denn im Leid ist es ohne Gott unmöglich.“ Und so fort! Die Liste vergrößert sich von Tag zu Tag, und jeden Tag werden in ihr Namen von Männern und Frauen eingetragen, die behaupten Atheist zu sein, aber demütig den Weg zurückmachen, wenn es zum Sterben geht. Denn Gottlosigkeit ist leicht zum Leben, aber drückend in der Sterbestunde. Waren die atheistischen Gelehrten ganz selbstlos bei ihrer Gottesverleugnung? Was die Sucht nach Ehre beispielsweise angeht: Frage einmal Renan oder Berthelot, ob es keine Vorteile bringt, sich als Atheist zu bekennen? Was die Leidenschaften angeht: Wieviel Atheisten müssen mit Bougeur bekennen:„Ich war Gottesleugner, weil ich schlecht lebte. Mein Unglaube war eine Krankheit meines Herzens, nicht meines Geistes.“ Bezeichnend in diesem Punkte ist auch das von La Bruyere Gesagte:„Ich möchte einmal einen einfachen, mäßigen und keuschen Menschen sehen, der das Dasein eines Gottes betreitet, er würde neutral sein, aber solche neutrale Menschen gibt es nicht.“ Kann der Atheist über diese Sache wohl urteilen? Ister dazu berechtigt? Atheisten können häufig über vieles urteilen, über das Fach, das sie betreiben, über die e Wissenschaft, in der sie unterweisen. Aber haben sie ebenso gut Religion studiert? Einer der französischen Atheisten früherer eit antwortete auf die Frage, warum er Ateist sei:„Weil ich nicht an Gott glaube!“ Nein, dann sage ich lieber, was der berühmte Cauchi in der Vorrede eines seiner Werke sagt:„Ich bin Christ(d. h. ich glaube an die Gottheit Christi) mit dem größten Teil der Gelehrten aller Zeiten. Ich bin selbst Katholik mit der Mehrzahl von ihnen; nicht deshalb, weil meine Eltern es auch waren, sondern weil ich selbst nach gründlicher Untersuchung überzeugt bin, daß allein die katholische Religion die wahre ist.“ „Ich bin Christ,“ so sprach Cauchi, der König der Mathematiker seiner Zeit. So sprechen viele große Gelehrte. Sie fanden alle den Beweis, der sie von der Existenz eines Gottes überzeugte. Sollen wir denn schwieriger zu überzeugen sein, als diese großen Männer? Das wäre doch sonderbar! Noch eins, lassen wir uns ehrlich mit demselben Stolz und derselben Bestimmheit unsern Vorgängern nachsprechen: Ja, es gibt einen Gott. Efeu. Jedes Herz will, wie der Efeu, einen Stamm haben, etwas woran es sich anklammert; und in Wirklichkeit klammert es sich auch immer an einen solchen an. Aber hält der es auch immer, wie die Eiche den Efeu hält? Bald klammert sich das Herz an die Sünde an; aber„ein jeder, der Sünde tut, ist der Sünde Knecht", und dieser Stamm drückt und erdrückt zuletzt das Herz, anstatt es zu halten und leben zu lassen. Bald klammert sich das Herz an die Vergnügungen und Genüsse der Welt an; aber auf die Dauer betäuben und berauschen und schwächen sie es bloß. Bald klammert es sich an irdischen Besitz, aber die geistige Seele kann nicht von dem Lehm der Erde gehalten werden. Bald klammert sich das Herz an eine Wissenschaft oder Kunst an, aber die sind höchstens ein Rohr, an dem das Herz wohl einigen, aber noch keinen festen Halt hat. Und es klammert sich in der Freundschaft an ein anderes edles Herz an, und der Stamm ist der stärkste und schönste von allen bisherigen. Doch auch das edelste Herz ist allein als Stamm für ein anderes noch nicht stark genug, um es so zu halten, daß es nie mehr wankt. O, dazu reicht auf der ganzen Erde nur ein einziger Stamm hin: nur der Kreuzesstamm! Nur an ihm wankt und sinkt ein Herz nie mehr, und wäre es auch ein von Schmerzen gebeugtes, wie das Herz Mariens. I. Mutterlehren bleiben. erfüllten mein Herz mit Bitterkeit, und trostlose Gedanken verwirrten meinen Geist. „O beste Mutter,“ sprach ich bei mir selbst, „sollte wirklich die glückselige Ewigkeit, von der du mir so oft gesprochen, für dich schon begonnen haben? Und ich, sollte ich meiner ungläubigen Gesinnung wegen verdammt, ewig von dir getrennt werden? Sollte ich für immer und ewig gezwungen sein, den Gott zu lästern und zu verfluchen, der dein Verdienst anerkannt und mit einer Seligkeit ohne Maß und Schranken belohnt hat?" Ganz in diese Gedanken versenkt, hatte ich mich, ohne es zu merken, der Seminarkirche genähert. Gleichsam widerwillig warf ich mich auf die Knie nieder und betete laut:„O Gott meiner Mutter! wenn du wirklich bist, wenn du, wie sie mir sagte, die höchste Wahrheit, Weisheit und Güte bist, wenn du mich für dich geschaffen hast und das redliche Verlangen eines unglücklichen Herzens kennst, so bitte und beschwöre ich dich, reiche mir deine allmächtige Hand und zeige mir den Weg, zu dir zu gelangen.“ Ich wurde ruhiger. Delauro fand die Wahrheit und umfaßte sie mit ganzer Seele. Zum Gebrauch des Schott'schen Meßbuches. Juli. Sonntag. 6. Sonntag nach Pfingsten. Messe S. 491, 2. Gebet zu Ehren des hl. Kilian, 3. Gebet zu Ehren der hl. Elisabeth. S. 724. Kirchenfarbe: grün. 9. Juli. Montag. Messe vom Sonntag ohne Gloria und Credo. 2. Gebet: et cunctis, 3. Gebet für die Verstorbenen, 4. Gebet nach freier Auswahl. Kirchenfarbe: grün. 10. Juli. Dienstag. Fest der sieben Brüder, Messe S. 724. 2. Gebet A cunctio. 3. Gebet nach freier Auswahl. Kirchenfarbe: rot, 11. Juli. Mittwoch. Fest des hl. Vius I., Papst und Martyrer. Messe S.(2), 2. und 3. Gebet wie gestern. Kirchenfarbe: rot. 12. Juli. Donnerstaa. Fest des hl. Johannes Gualbertus, Abt. Messe S. 726. 2. Gebet zu Ehren des hl. Nabor und Felix. Kirchenfarbe: rot. 13. Juli. Freitag. Fest des hl. Anakletus, Papst und Martyrer. Messe S.(55). 2. u. 3. Gebet wie Dienstag. Kirchenfarbe: rot. 14. Juli.„Samstag. Fest des hl. Bonaventura, Bischof und Kirchenlehrer. Messe S. 726. Credo. Kirchenfarbe: weiß. 8. Der Gottesleugner Delauro=Dubez erzählt in seinem Buche„ Der bekehrte Atheist": Ich hatte bereits 64 Jahre im Unglauben gelebt, als ich während meines Aufenthaltes in Montpellier auf einem einsamen Spaziergange in der Umgebung dieser Stadt meine Gedanken, ich weiß nicht, durch welchen geheimen Zug veranlaßt, den seligen Tagen meiner Kindheit zuwandte, wo meine gute Mutter noch lebte, und mir als schützender Engel zur Seite stand. Mit Freude und tiefer Rührung erinnerte ich mich der Verstorbenen, und die auffallendsten Züge ihres schönen, ganz der Liebe und Mildtätigkeit geweihten Lebens zogen an meinem Geiste vorüber. Es war mir, als sähe ich sie noch, die Kranken und Gefangenen trösten, die Tränen der Weinenden trocknen, sich selbst vergessend, den Dürftigen Kleider und Speisen austeilen. Wie jüß waren die Tränen, die ich 13 bei dieser Erinnerung an meine zu früh verstorbene Mutter vergoß! Aber als ich hierauf einen Blick in mein Inneres warf, wie ganz anders war es mir zumute! Gewissensbisse 10. 11. 12. 14. und Fest=Kalender. Juli. Sonntag. 6. Sonntag nach Pfingsten. Evang. Von der zweiten wunderbaren Brotvermehrung. Markus 8, 1—9. Kilian, Elisabeth von Portuaal. E. A. in Nordheringen, Rünthe, Meinkenbracht, Wiescherhöfen, Sundern. Juli. Montag. Beronika Inlichi, Agilolf, Martyrer von Gorkum. E. A. in Enkhausen, Langscheid, Paderborn(Mutterhaus der Binzentinerinnen). Juli. Dienstag. Sieben Brüder, Amalia, Rufina, Sekunda. E. A. in Rhynern. Juli. Mittwoch. Pius I., Hildulf. E. A. in Köthen,(Kommunikantenanstalt), Barop, Scherfede. Juli.„Donnerstag. Johannes Gualber= tus, Felix, Nabor. E. A. in Altena, Mühlhausen i. Thür.(Bonifatiuskirche), Geseke(Anstaltskirche). Juli. Freitag. Anakletus, Eugen. E. A. in Bochum(St. Antonius). Juli. Samstag. Bonaventura, Justus. E. A. in Rumbeck, Welver, Oeventrop (Kirche und Schwesternhaus). 8 * 1□ s 1— II — * Wesscun Wo u uW t W M ii **# e G-awgw.p. W int Wiie 833 311200— 93 1 tuuch 83er uihe• Nr. 28— Seite 222 Sonntagtseler 8. Jahrgang 1928 haftig, der Pfarrer ist gerührt. Er betrachtet bewegt diesen Reichtum, froh, weil ihm dies alles gehören darf und weil er es mit seiner Phantasie und seiner Arbeit noch teurer und chöner gemacht hat. Endlich reißt er sich los; er nimmt vorsichtig hier oder dort eine Flasche und hält sie vor das Kerzenlicht, das dunkel darin funkelt und rubinrot oder golden glänzt. Er murmelt ehrurchtsvoll den Namen des Weines, überlegt ich seinen Geschmack und seinen Duft, phantaiert, stellt Vergleiche an und läßt seine Gesanken aufsteigen zum Himmel, wo Engelmusik Regenbogen zaubert; und befriedigt wie jemand, der abermals einen schönen Gedichtband durchblättert hat, legt er die Flaschen wieder bedächtig in ihre dunkle Ruhe. Und so schreitet er von Abteilung zu Abteilung, hält die Weine vor das Licht und murmelt und träumt. Die rundliche Magd ruft zum Essen, doch der Pfarrer antwortet nur mit einem„Ja und besichtigt weiter die Weinsarkophage. Noch ein paarmal ruft die Magd, und dann kommt sie verausfordernd mit seinem aufgehäuften Teller herunter:„So bitte,“ sagt sie böse,„wenn Sie oben nicht essen wollen, dann essen Sie hier! Geht es nun wieder los mit diesem ewigen Herumschleppen von Flaschen? Wird nun mein Gang immer wieder mit Spülen und Panschen schmutzig gemacht? Es ist eine Sünde, ein so teures Kalbfleisch kalt werden zu lassen!“ Der Pfarrer nimmt ruhig den Teller entgegen:„Das ist sehr nett, Sophie, aber nun haben Sie das Messer vergessen! Ich werde mir selber eins holen.“ Er begibt sich mit seinem Teller hinauf, setzt sich an den runden Tisch und ißt. Die Magd steckt böse und fauchend ihren Melonenkopf zur Tür herein, wütend, weil der Pfarrer nicht wütend ist. III. Der Pfarrer hat mit eigener Hand den Weinlaubengang angelegt, der sich vom hintern Hausgiebel bis zum Teiche wölbt. Er selbst macht jedes Jahr von den weißen Traupen, die dran wachsen, den süßen Wein für die Messe. Das geräumige Pfarrhaus, mit seinem purpurnen Schieferdach und seinem rosig gekalkten Giebel, hat er„den blühenden Weinberg des Herrn“ genannt. Er selber zieht mit Hilfe des hinkenden Gärtners den Wein ab, spült die Flaschen, versorgt mütterlich den edlen Saft, verlegt den Wein, verfolgt seine Krankheit und Heilung, gibt ihm fromme Namen, ordnet ihn ein, schreibt und predigt über ihn in symbolischem Sinne. Er trinkt ihn sparsam und mit Ehrfurcht. In den Zimmern hängen Weinbilder, in weichen, kindlichen Farben gemalt, von seinem Freund Bonifazius Verdikt, Pfarrer in Lämmersberg. Dort sieht man: die Männer, die aus dem Gelobten Land zurückkehren, schwankend unter der schweren Last einer Weintraube; Jesus, lustwandelnd in seinem Weinberg; die Hochzeit zu Kana, wvo Jesus das Wasser aus Graben, Pumpe und Brunnen in Wein verwandelt, der drüben am sich biegenden Tische aus Delfter und Brüsseler Krügen getrunken wird; das Opfer des Melchisedech; das letzte Abendmahl, und anderes. Aber dann hängt dort eine längliche Malerei, die Perle des Hauses, der Stolz des Pfarrers. Es ist eine Kopie, von Bonifazius Verdikt gefertigt nach dem alten, tiefsinnigen und dichterischen Gemälde der braunen Kirche in Aerschot bei Löwen. Sie ist drei Meter lang und einen halben Meter hoch und stellt „Den wahren Weinberg Christi“ dar. Links erhebt sich, vor einem Horizont von zigarrenrauchblauen Hügeln, ein reicher Weinberg, in dem Männer mit nackten Armen und Beinen eifrig bei der Arbeit sind. Es wird geipatet, gehackt und gepflanzt; Aufseher erteilen Befeble, ganze Hausen von schweren Trauden werden gepflückt, in Körbe geladen und fortgetragen auf gekrümmten Rücken zu einem breiten Faß, werin ein Mann mit tanzenden Füßen den schönen Wein preßt. In der Mitte steht eine steinerne Weinpresse, worunter Jesus selber wie eine Traube gepreßt wird, das ihm das Blut in Fontänen aus Haupt und Gliedern spritzt. Und dieses Blut läuft in ein Faß, aus dem zwei Priester mit großen goldenen Kelchen die kostbare Flüssigkeit schöpfen. Vom Hügel, hinter der Weinpresse, wird ein großes Faß auf einem Wägelchen von den vier Evangelisten hinuntergefahren. Diese sind dargestellt als der geflügelte Löwe und der Ochse, die ziehen, der Adler, der auf dem Fasse sitzt. und der Engel, der die Peitsche schwingt und befiehlt. Rechts, wo sich wieder eine Reihe von blauen Hügeln erhebt, wird dieser Wein, dieses göttliche Blut, von Bischöfen und Prälaten, die mit reichen Mänteln geschmückt sind, in Fässer gegossen, die dann zugeschlagen und weggerollt werden. Ein paar Leute, die drüben in der Kirche zur Beichte gehen, dürfen bereits von dem Weine kosten. Und ein Papst, dem ein König und ein Kardinal dabei helfen, läßt die Fässer mit großer Anstrengung vorsichtig in die dunklen Keller der Kirche hinab. Dies ist das Gemälde, das den Pfarrer anregt zu seinen Predigten, Gedanken und Schriften. I In Gottes Dom. Dies ist der Dom, den Gott sich selbst gebaut, Wie braust der Sturm, die Gottesorgel, laut. Wie stehn die grünen Säulen hoch und schlank, Wie lieblich tönt der Vöglein Chorgesang. Der liebe Herrgott selbst die Predigt hält, Im Lenzluftwehen grüßt er seine Welt. Doch zürnt er, rollt als Donnerhall sein Wort Von Wolk' zu Wolk', von Fels zu Felsen fort. Du fühlst den Herrn im warmen Sonnenschein, Ein jedes Blättchen rauscht: Gedenke sein! In frommer Andacht senke du dein Haupt Und glaube den, den du als Kind geglaubt! Dies ist der Dom, den Gott sich selbst gebaut. Knie in das Moos und wein’ und bete laut! Wenn Sünd’ und Sorge dir das Herz betört, Im Walde bete, und du wirst erhört! Franz Xaver Pieper. I Stundenlang kann er davor stehen, in Gedanken versunken. Wie jemand, den man aufrichtig lieb hat, streichelt er manchmal beseligt das Gemälde. Und unter dem Kruzifix, dessen Elfenbein kastanienbraun geworden ist vom vielen Pfeifenrauch, hängt ein weißes Tuch, auf dem seine Nichte Leontine, als sie noch zur Schule ging, in Kreuzstich den mystischen Spruch gestickt hat: „In Deiner Fußspur, o mein Geliebter, gehen die jungen Töchter mit leichtem Schritt. Die Berührung des Funken, der Trunk des gewürzten Weines läßt sie Seufzer ausstoßen. durchströmt von himmlischem Balsamduft.“ IV. In der hellen Stube, zu der fünf Stufen emporführen, sitzen am runden, gedeckten Tisch: der Pfarrer, sein Bruder und dessen Tochter Leontine. Das weiße Tischtuch wirft seinen Glanz auf ihre Gesichter. Einige Flaschen Wein stehen in ihrem Kellerhemd von Staub und Spinngewebe in einem Halbkreis vor dem Pfarrer. Durchs offene Fenster sieht man die Sonne Silber streuen auf den Teich, und die schwarzen Spalierbäume an der weißen Mauer werden golden in ihren Strahlen. Es ist still am Tisch; das Ticken der Gabeln, das Singen der kristallenen Weingläser und das Piepen der Spatzen im Weinlaubengang, der vollauf Knospen treibt, sind die einzigen Geräusche, die spielend die Worte des Herrn Pfarrers begleiten. Indessen sitzt Leontine da mit angstvollem Herzen. Sie blickt unruhig, lauernd zu ihrem Vater hin und kann fast nichts essen von dem gespickten Hasenrücken mit eingemachten Reineclauden, den sie sonst so gern hat. Ab und zu träumen ihre grauen Augen in die Ferne. Sie zählt die Weintrauben auf der Tapete, vergißt, wo sie sich befindet, und sieht plötzlich etwas Schönes; ein Lächeln umschmeichelt ihre Lippen, ihn sieht sie, ihren Schatz mit einen tiefen, sinnenden Augen und seinen chwarzen Haaren; sie sieht die Liebe zu ihr in einen Zügen; sie fühlt seinen gütigen Händesruck; aber eine Bewegung, ein Schnaufen ihres Vaters, der neben ihr sitzt, weckt sie immer wieder zum Bewußtsein ihrer Angst. Nicht wissend, was anzufangen, in der Erwartung, daß gleich das Gefürchtete losbrechen wird, streicht sie erregt, mit langsamen Gebärden, die Falten glatt in ihrem neuen blauen Kleide und versucht sich in der Bierkaraffe zu spiegeln, um festzustellen, ob man ihre Erregung sehen kann. Der Pfarrer merkt nichts von ihrer Angst. Während er ißt, sucht er seinen Bruder von den guten Eigenschaften des Weines„Regenbogen des Gelobten Landes" zu überzeugen. Sanft und spielend spricht der Pfarrer, als tränke und söge er seine Worte; mit hochgezogenen Augenbrauen, schräggeneigtem Kopf und feinem, runden Kennermund. Er macht samtene Gebärden, das Messer in der einen und die Gabel in der andern Hand. Seine mageren, rotbäckigen Wangen glänzen vor süßer Wonne. Aber sein Bruder Gommarus hört nicht zu; er schlingt das Essen hinunter ohne Genuß, gießt zerstreut den Wein dazwischen und seufzt erausfordernd, als wollte er den Pfarrer zu der Frage veranlassen:„Aber Gommarus, was liegt dir nur so schwer auf dem Herzen, das dich so seufzen läßt?“ Der Pfarrer jedoch schwatzt weiter über seine Weinschätze und ist ganz hingerissen von seinem Reichtum. Gommarus ist der Pfarrer in kleinerem Format und mit einem Bart versehen; sonst sehen sich die beiden Brüder sehr ähnlich. Gommarus trägt eine Brille, da seine Augen ganz klein geworden sind vom vielen Suchen in den Eingeweiden der Uhren. Doch jetzt funkeln sie manchmal drohend wie Messer seine Tochter an. Er möchte jedesmal etwas Heftiges sagen, findet es aber nicht angebracht, verschiebt es wieder, wird rot, als ov er es schon gesagt hätte, spült mit einem Schluck Wein seine Erregung hinunter und seufzt einen herausfordernden Seufzer. Leotine fühlt das Unheil sich zusammenballen. Widerwillig ist sie hierher gekommen, aber ihr Vater bestand darauf. Sie möchte von hier fort sein und ihr Haupt verbergen in... sie weiß selber nicht worin, ja, in dem Schoß einer Mutter! Aber sie hat keine Mutter mehr; diese würde sie schon verstehen, und alles würde gut und schön werden in ihrem Leben! Sie fühlt den kalten Schweiß auf der Stirne. Der Pfarrer erzählt weiter über die Mystik des Weines und führt Texte an aus der Heiligen Schrift und Worte von Heiligen. Gommarus kann nicht mehr an sich halten und platzt plötzlich heraus: „Jawohl, jawohl, Bruder Benediktus, alles guter Wein, der beste, den es auf der Welt gibt!" und mit seinem Daumen verächtlich auf seine Tochter zeigend,„aber das ist anderer Wein! Ich will es dir nur sagen! Es muß heraus. Ich kann es nicht länger für mich bez halten! Bei uns geht es drunier und drüber Weißt du, was sie macht? Guck sie nur an. mit ihrem Madonnengesicht! Würde man iht nicht zu jeder Tagesstunde die Kommunion reichen? Nun! Sie hat einen Liebsten, der gottlos, der ein Freigeist ist!" (Fortsetzung folgt.) R E i ut n g e uun g r ut cc h ii W uc i Wii ucc#apa uzr P W W nce ieol e#cer gun ics zus gar Bundahpg• f9gsinzzug * Guen W M u eu un Wctg u ue uh g tc denee M wg hing pleg Me n i n dc ut ucte n i 81 212— 93 2½ 8. Jahrgang 1928 Sonntagsseler Nr. 28— Seite 219 Auch wir fragen, soll man glauben, daß Menschen es fertigbringen, Leute, die solche Heldenleistungen vollbringen, wegen einer einfachen Pflichterfüllung als Katholiken und Christen gewissermaßen herabzusetzen, von ihnen zu sprecen als von einem ixbeliebigen Herrn von „XI“, von„Schlappjees?“ Wenn wir Hochachtung, vollste Hochachtung schon an und für sich für unsere Ozeanflieger haben, dann jetzt umsomehr, weil sie sich auch als echte Katholiken, als wahre Christen öffentlich vor aller Welt gezeigt haben. Wenn Hauptmann Köhl und Oberst Fitzmaurice das Beichten und Kommunizieren vor der Abreise über den Ozean nicht vergessen haben, weil sie nicht nur als Katholiken leben, sondern auch als Katholiken evtl. sterben wollten, so haben sie gezeigt, daß sie ganze Männer sind, Männer der Tat am rechten Ort, Männer der Tat zur rechten Zeit. Fürwahr, diese Tat der beiden Katholiken ist eine Lehre für die überwiegende Mehrzahl der katholischen Männer, die nur zu sehr und zu leicht zu Halbheiten neigt, vielfach aus übertriebener Menschenfurcht, die nur Namens=Katholiken oder Taufchein Katholiken sind. Es war uns ein Freude zu lesen, daß die Ozeanflieger ihrer Pflicht als Katholiken vor der Abreise genügten. Mit Eifer haben wir dann die amerikanischen Zeitungen durchsucht, um zu sehen, was diese beiden katholischen Männer wohl tun würden, wenn sie in Amerika landeten. Wir täuschten uns nicht in der Annahme, daß sie in einer Kirche dem allmächtigen Gott eigens danken würden für den wohlgelungenen Flug über den Ozean, der die Her' zen der Amerikaner den Deutschen zugewandt hat, wie sonst keine Heldentat. Wir konnten feststellen, daß Hauptmann Köhl und Oberst Fitzmaurice einer hl. Dankmesse in der Patrick=Kathedrale beiwohnten. Herr von Hünefeld suchte die lutherische Kirche auf, wo gerade ein Kindergottesdienst stattfand. Wiederum zeigten sie sich als echte Katholiken, als wahre Christen. Sie wurden dann auch vom Kardinal Haye feierlichst empfangen. Wir wollen hier nicht länger auf die Geschmacklosigkeit und Gefühlsroheit derer eingehen, die unsere Helden als„Schlappjecs“ wegen ihrer religiösen Ueberzeugung und der Ausübung religiöser Obliegenheiten hinstellen; es wäre das tatsächlich zu viel Ehre für diese Herren, die weder den Ozean noch ihre eigene Dummheit und Eingebildetheit zu bezwingen in der Lage sind. Wir wollen von unseren Helden lernen, stets als aufrechte und wahre Katholiken zu jeder Zeit und in allen Lebenslagen unsere Pflicht, auch die kleinste und unscheinbarste, treu und gewissenhaft zu erfüllen. Mit unserer Pflichterfüllung gegen unsere Mutter, die hl. katholische Kirche, stehen wir doch nicht allein da. Millionen hervorragender Männer und Frauen schätzen sich glücklich, das Gleiche zu tun. Ueberragende Gelehrte, namentlich Naturforscher, waren treue, praktizierende Katholiken. Wir können die Spalten unserer Zeitung füllen mit den Namen solcher Leuchten der Wissenschaft, die praktizierende, treue Katholiken waren, begnügen uns aber damit nachstehend das denkwürdige Glaubensbekenntnis eines vor 100 Jahren verstorbenen großen, bahnbrechenden Gelehrten, nämlich das Alexander Voltas zur Erbauung und Ermunterung zu veröffentlichen: „Ich weiß nicht, wer je an meiner aufrichtigen, standhaften Anhänglichkeit an die von mir bekannte, römisch katholische, apostolische Religion zweifeln könnte. in der ich geboren und erzogen bin, und zu der ich mich innerlich und äußerlich stets gehalten habe. Gewiß habe ich mich bezüglich des Handelns als guter Christ mancher Fehltritte schuldig gemacht. Aber mein Gewissen bezeugt mir, daß ich zufelge, besonderer Gnade Gottes in meinem iben nie wankend geworden bin. Sollte jemand wegen irgend welcher Vergehungen solches von mir argwöhnen, so erkläre ich, um etwaiges Aergernis gut zu machen, ihm und jedem anderen und bin bereit, es jedem Beliebigen zu erklären, bei jeder Gelegenheit und auf jede Gefahr hin, daß ich diese heilige Religion für die einzige unfehlbare wahre halte und dem lieben Gott unausgesetzt für diesen unerschütterlichen Glauben Dank sage, in dem ich leben und sterben will, in der festen Hoffnung das ewige Leben zu erlangen. Das ist einerseits eine Gnade übernatürlichen Glaubens von oben; ich habe aber auch die Mittel nicht verabsäumt, um mich in diesem Glauben zu befestigen, die etwa auftauchenden Zweifel zu bekämpfen, indem ich sie in ihren Grundlagen aufmerksam studierte, aus den apologetischen wie aus den gegnerischen Büchern die Gründe für und gegen miteinander verglich und hieraus die kräftigsten Beweise schöpfte, die sie der gesunden Vernunft einleuchtend machen, so daß jeder nicht von Laster und Leidenschaft verdorbene Geist von gesundem Sinn sie norwendig lieben und angenehmen muß. Möge diese von mir verlangte und bereitwillig gewährte, eigenhändig geschriebene und unterschriebene Erklärung vorgelegt werden, wem und wo immer; denn ich schäme mich des Evangeliums nicht— und möge sie allen zum Besten gereichen. Alexander Volta“. Vier Schwestern auf dem Blutgerüst. Von Dr. J. Wiese Ein„Kulturbild“ aus der französischen Revolution. Am 17. September 1793 gab der berüchtigte Carrier, Prokonsul von Nantes, den Befehl, ohne Urteilsspruch 50 Anhänger des Königiums hinzurichten, unter ihnen 7 junge und bildhübsche Frauen. Die jüngsten und schönsten aber waren 4 Schwestern, die Fräulein Mello de la Matairie: Gabrielle, Margarele, Klara und Olympia. Ihr Vater, Andreas Alexander Vez de Mello, hatte bereits auf dem Schafott sein Blut vergossen für seinen König und seinen Glauben, ebenso ihre fromme Mutter Margarete. Sie lebten am Orte ihrer Geburt, auf dem Schlosse Metairie, das in der Gemeinde Poiré— zur— Vie in der Vendée gelegen war. Diese adligen jungen Damen kannten keine andere Beschäftigung, als die Armen zu unterstützen, die Betrübten zu trösten— aber das genügte, sie verdächtig zu machen, das hieß, einen unheilvollen Einfluß auf die Landbevölkerung ausüben zu wollen, das bedeutete mit einem Worte, die Ungerechtigkeiten der früheren Adligen erneuern. Ruhig und bescheiden übten sie ihre Liebeswerke aus, und doch wurden sie denunziert und gezwungen, zu fliehen und sich zu verbergen. Die„Blauen" entdeckten sie auf einem Bauerngute und führten sie vor das Revolutions=Tribunal. Jene vier Frauen, von denen die älteste noch nicht 24 und die jüngste noch nicht 16 Jahre alt war, wurden also am 17. September 1793 zum Tode verurteilt und der Termin zur Hinrichtung auf den nächsten Tag bestimmt festgesetzt. Die unschuldigen Jungfrauen wurden soort in das Gefängnis überführt, in dem man die Verurteilten einschloß, die nur noch wenige Stunden zu leben hatten. In der Nähe der Turmuhr untergebracht, konnten sie nicht nur die Stunden, sondern sogar die Minuten zähen, die ihnen noch blieben. Das Leben zerzann ihnen gleichsam Tropfen für Tropfen, und die Unglücklichen fühlten sich von Sekunde zu Sekunde von der rauhen Hand der vorwärtsschreitenden Zeit der Ewigkeit näher und näher gebracht... Als sie in diese Art von Grab hinabstiegen, hörten die Damen, wie die Tür dumpf sich hinter ihnen schloß; diese Tür trennte sie von jedem Freunde, jeder Verteidigung, jeder Hoffnung auf Rettung, und doch kam kein Laut der Verzweiflung über ihre Lippen. In dieser Nummer beginnt der wundervolle Roman Felix Timmermanns' Der Pfarrer vomblühenden Weinberg Dieses neueste Werk des flämischen Dichters verbindet erstklassigen Stil mit gediegenstem Inhalt. Es ist hochwertige katholische Literatur. Niemand versäume den„Pfarrer“ zu lesen und seine Bekannten auf diese Lektüre, die voller Zartheit und Poesie ist, aufmerksam zu machen. Unter Gebet, Tränen und Umarmungen fließen die Stunden dahin, die Nacht bricht herein, der Morgen dämmert, die Sonne steigt empor am östlichen Himmel, der Augenblick der Hinrichtung nahl. Wieder fallen sie auf die Knie, umarmen sich und küssen die Erde, um ihr gleichsam für immer„Lebewohl“ zu sagen,— da treten auch schon die Henker mit nackten, blutbefleckten Armen herein. Die Märtyrer schreiten voran: leichenblaß. aber gefaßt, folgen sie dem Zuge der 46 anderen Opfer. Die grausame, neugierige Menschenmenge bedeckte den Platz schon seit mehreren Stunden. Als die vier jungen Mädchen auf der Stätte der Hinrichtung erscheinen, läßt sich ein dumpfes Murren unter dem Volke hören; es ist das Mitleid, das es entstehen läßt, und dem Gemurr folgt bald ein düsteres Schweigen. Plötzlich unterbricht ein süßer ernster Gesang dieses Schweigen. Ist es der Gesang der Engel, die herabkommen vom Himmel zu den Engeln der Erde? Nein, es sind die vier Schwestern, die ein Loblied auf den Herrn anstimmen. Man könnte sie für vier fromme Kinder halten, die zur ersten Kommunion gehen. So schreiten sie voran bis zum Fuße des Schafotts. Der Henker bemerkt sie, hört sie und wird, wie die Menge, gerührt. Verstörten Blickes, mit zitternder Hand, läßt er 36 mal das Messer herabsausen— zuerst auf 18 Arbeiter, dann auf 18 andere Personen jeden Alters und jeder Lebenslage. Noch 10 mal setzt er das Messer in Bewegung. Bei jedem Kopfe, den er vom Rumpfe trennt, sieht er mit Entsetzen das Blut auf die Kleider dieser unerschütterlichen Jungfrauen spritzen. Als endlich an sie die Reihe kommt, wankt er, da er sie erblickt: da aber schlägt die Stimme des Prokonsuls, der vom Fenster eines nahen Hauses ihn überwacht, gellend an sein Ohr. Der Unglückliche faßt wieder Mut und nähert sich den vier Schwestern.„Sie sind zu schön, um sterben zu sollen,“ schreit die Menge„Es gibt nichts, das zu schön für den Himmel sei,“ antwortet die jüngste. Und alle vier bitten um den Tod, sie denken nur an Gott, ihre Augen sind verklärt, und mit verstärktem Eifer fahren sie in ihren Gesängen fort. Die älteste der Damen steigt zuerst das Schafott hinan, mit den Händen ihren jüngeren Schwestern, die sich umarmt halten und beten, den Himmel zeigend. Wenige Augenblicke— und sie hat ihr edles Blut verspritzt. Die zweite, die dritte folgen ihr... SOLE SSE•• 881SS9 ESUASEG 10 UIRG 5— Den 4 9. WGT— 5—. S5 85 S S 5 PRS aguA SgFahgn!n ##### Egg ——. S•G„ P en TSES•%SBORGAAES SSSENDSEGSS S•S"„ FSSPSTAEBRSEEOESRg ∆ Bocßs EnobaS-SETE gas Usin PTSSSE SSPSEg ## BS--SPSSSTSSEG =OpgBnHPeggSon. 2.0 OSRSSGISSSS:S SDBASR SSSLSSE MMSSEDSEFTNG SSSHSTASSTDSRRRS 9 8 n 00 — 418 9eUnU-0S(OO KOTT30 SSETMESDCCAPPSREANE.EN SugeSS Sx S#n e'• öETGTTPGeu Sa*- SeA S•— T8*".—— BOESES *— EnES A%ANTSS“ Bono- o A 9.—□— nia- B. UTa #gSn S.SESSSgFTHSSS%MSEGS Sa. S 9 S 8 8 .a—-— DigU= G STE B8559-SHSSSESE S. S.8SSSST gSSHRSSOS SBäTBARTNS 52 onTE„ n DS.E3·□ n weS12.— S SigP-aßGHTSRucg 8. g, pgs „ocfgeßgsog..n.. 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Als er sah, daß ich ihn beobachtete, wandte er die Augen für einen Moment von seiner Uhr weg und grinste mich mit einem derart abscheulichen Gesichtsausdruck an, daß mir unwillkürlich ein kalter Schauer über den Rücken lief. „Wissen Sie, warum ich immer auf meine Uhr schaue?“ fragte er mit einer seltsam blechernen Stimme. Ich schüttelte nur den Kopf. „Weil in fünf Minuten der ganze Zug in die Luft fliegt!" „Wa=was sagen Sie da?“, stammelte ich. „Daß in fünf Minuten der ganze Zug in die Luft fliegt. Schauen Sie sich einmal dieses Paket hier im Gepäcknetz an... hören Sie es ticken...? Da ist eine Höllenmaschine drin, die habe ich auf punkt zehn Uhr gestellt. Jetzt ist es neun Uhr fünfundfünfzig.“ „Ja, aber „Es ist soviel Dynamit drin, daß von den paar Wagen nicht viel übrig bleiben wird... Und von dem Inhalt auch nicht...“ Ich versuchte mich zu erheben, aber im selben Augenblick zog mein Gegenüber einen Revolver aus der Tasche. „Kommen Sie ja nicht der Notbremse zu nahe, mein Lieber", sagte er mit freundlichem Gesicht.„Es hätte gar keinen Zweck.“ „Aber um Gottes willen, warum wollen Sie denn.. „Ich habe beschlossen, freiwillig aus dem Leben zu gehen, aus einem Leben, in dem mich meine Mitmenschen immer nur betrogen und bestohlen haben. Deswegen sollen ein paar von der Sorte die Wanderung mitmachen. Beruhigen Sie sich, in zwei Minuten ist der ganze Schwindel vorbei, und für uns, die wir am Herd der Explosion sitzen, wird es ganz schmerzlos sein.“ Er grinste hämisch. Mir wurde es abwechselnd heiß und kalt. Kein Zweifel, ich hatte es mit einem Irrsinnigen zu tun, der auf so fürchterlicher Weise Selbstmord begehen wollte. Wenn ich mir auch darüber klar war, daß sich die Wirkung der Explosion kaum auf den Wagen, geschweige denn auf den ganzen Zug ausdehnen würde, wir hier im Abteil wurden bestimmt in tausend Stücke zerrissen werden. Und ich hatte keine Möglichkeit, an die Notbremse zu gelangen, ohne daß er mir eine Kugel durch den Kopf jagt hätte. Wenn doch wenigstens irgend jemand den Gang entlang gekommen wäre, aber der ganze Zug schien zu schlafen. „Noch eine Minute", stellte mit unerbittlicher Genauigkeit mein Gegenüber fest. Meine Gedanken arbeiteten fieberhaft, und ich faßte einen heroischen Entschluß. Ich wollte mit einem Satze dem Manne an die Kehle springen, ihm mit der linken Hand die Waffe entreißen und mit der Rechten das Paket in hohem Bogen aus dem zum Glück geöffneten Fenster werfen. Kam er wirklich zum Schießen, dann war es wenigstens ein schönerer Tod. Gedacht, getan. Mit einem Ruck warf ich mich auf den Mann, doch ein kräftiger Stoß beförderte mich wieder auf das Polster zurück, und dann...“— Der Amtsgerichtsrat nahm bedächtig einen Schluck aus dem Glase.— „Was war dann?“ riefen die anderen atemlos. „Und dann hörte ich eine Stimme:„Warum hubben Se mir denn glei an die Gurchel, wo ich doch bloß emal de Fahrgarde sähn mechte.“ Und aus der Ecke gegenüber kam eine andere Stimme: „Dadsächlich, geschlachne zwa Minuden nach der Uhr had der Schaffner gemorgsd, bis er Sie wach gekriechd had!" Ich glaube, ich habe in dem Augenblick kein sehr geistreiches Gesicht gemacht. So, liebe Freunde, das wäre meine Geschichte. Es war eigentlich kein Erlebnis, sondern nur ein Traum, aber Ihr könnt mir glauben, ich habe genug Angst dabei ausgestanden.—————— „Und nun möchte ich zahlen, Franz!“ Dies und das. Der Pfennigbrunnen in Hamburg. Eine Hamburger Sparkasse hat in einer der verkehrsreichsten Straßen eine große Säule aufstellen lassen, die lediglich aus Pfennigstücken zu bestehen scheint. Der Brunnen ist oben mit einem Pfennigstück gekrönt. Die Säule soll ein Sinnbild der Sparsamkeit sein. Der undankbare Sohn. Ein junger Mann wollte sich verheiraten. Da er glaubte, daß sein alter Vater seiner Frau mißfallen könnte, beschloß er, ihn aus seinem Stadthause zu verbannen. Der Greis war mehr als hundert Jahre alt und nicht imstande, sich dem Vorhaben seines Sohnes zu widersetzen. Eines Tages mußte er den Wagen besteigen, und man führte ihn zu einem alten Hause auf dem Lande. Hier angekommen, sagte der alte Vater zu seinem Sohne:„Ich sehe, was du mit mir vorhast. Nur um eins bitte ich dich. Führe mich zu dem Steintisch, der sich im Garten befindet." Das tat der Sohn. Und nun fuhr der Vater fort:„Jetzt gehe, und laß mich hier allein. Hierhin habe auch ich früher meinen Vater gebracht, als er mir zu Hause lästig wurde und ich die Gebrechen seines Alters nicht mehr ertragen konnte.“— Da kam der Sohn zur Besinnung. Er ging in sich, bat seinen Vater um Verzeihung, nahm ihn wieder mit nach Hause. gab ihm das schönste Zimmer und hegte und pflegte ihn liebevoll bis zu seinem Tode. Humor. Prozeßhansel. „Am was geht eigentlich der Prozeß zwischen Henderson und Meyer?"„Um den Besitz eines Hundes. Sie prozessieren schon sechs Jahre, und die beiderseitigen Kosten sind schon auf 18000 M gestiegen.“„Wer, meinen Sie, wird den Hund schließlich bekommen?" „Ach, der ist längst tol.“ * Beweismittel. Ein riesenhafter Neger erschien vor Gericht und klagte, daß seine Frau ihn mißhandelt habe. Der Richter fragte verwundert, wie es möglich sei, daß seine Frau ihn schlagen könne und womit sie es getan habe.„Sie schlug mich mit der Kohlenschaufel auf den Kopf,“ erklärte der Neger.„Män sieht aber doch keine Spuren", meinte der Richter; woraus er zur Antwort erhielt:„Nein, an mir nicht, aber lassen Sie sich mal die Schaufel zeigen!“ * Fulsch verstanden. „Der Zustand Ihres Gemahls hat weiter nichts zu bedeuten, es ist nur ein Anfall von Dyspepsie(schlechte Verdauung).“„Woher kommt denn das?"„Aus dem Griechischen, meine Gnädigste.“ THE SINISTER MAN von Edgar Dotlace. Uobertrasen von Max C. Schirmer. (17. Fortsetzung.) Er bewegte sich noch immer nicht. „Ein dicker Mann,“ sagte er vollständig unzusammenhängend, „und ein Liebhaber von schönen Dingen. Seine Prahlerei über seine Enthaltsamkeit wird ein Teil seiner Einbildung. Die Biskuits und Milch kommen um elf Uhr, und er speist sehr lururiös um zwei.“ Sie schaute ihn verblüfft an. „Mr. Tupperwill,“ gab er als Erklärung.„Ich war bei der Gerichtsverhandlung. Man könnte kaum glauben, daß Hallam einen solchen Mann als Freund hat. Aber Hallam hat ungeahnte Reize" Wollte er sarkastisch sein? Sic stellte sich, als ob sie seine Bemerkungen über Hallam überhörte, und wartete geduldig, den Bleistift in Bereitschaft haltend. „Feng Ho meint, daß Sie ganz wunderbar sind.“ Er unterbrach die Ruhe mit dieser anerkennenden Bemerkung, und sie errötete. „Seine Meinung über mich wird nicht erwidert,“ antwortete sie spitz.„Major Amery, Feng Hos Absichten über mich interessieren mich wirklich nicht. Wünschen Sie Briefe zu diktieren? Ich möchte sonst so schnell wie möglich nach Hause gehen, denn ich habe Kopfschmerzen.“ Sie bemerkte, wie seine Lippen zitterten. „Sie haben geglaubt, daß ich ein Scheusal bin— weil ich Sie in der Tretmühle gehalten habe? Ich will Ihnen aber etwas sagen, junges Fräulein. Ich habe Ihnen keine Zeit zum Ueberlegen gegeben. Ich habe für Sie Arbeit erfunden, um Ihre Gedanken von einem bestimmten dunklen Zimmer in Elgin Crescent fernzuhalten, wo Tarn das erhalten hat, was ihm seit langer Zeit zukam. Er war gewarnt.“ „Von Ihnen?“ fragte sie ruhig. „Von mir und anderen.“ Und dann riß er sich mit einer Anstrengung von seinen Gedanken los, die anscheinend nicht angenehm waren, und begann ohne weitere Vorbereitung mit dem Diktat eines Briefes, der sehr lang zu werden schien. Das war jedoch nicht der Fall. Mitten im Briefe hörte er ebenso plötzlich auf, wie er angefangen hatte. „Ich glaube, das wird aules für heute abend sein,“ sagte er.„Sie brauchen ihn erst morgen früh zu schreiben.“ Er folgte ihr in die äußeren Bureauräume, sein Mantel hing über seinem Arm, und den Hut und Stock trug er in der Hand. (Nachdruck verboten.] „Sie wohnen im Palace Hotel? Es kann möglich sein, daß ich Sie bitten werde, heute abend zu mir zu kommen.“ „Es tut mir leid, daß ich das nicht kann, denn ich habe eine Verabredung für heute abend,“ entgegnete sie kühl. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und Jessie Dame kam herein. Sie wurde ganz verlegen, als sie das abstoßende Gesicht sah, und wollte sich zurückziehen. „Miß Dame! Es kann sein, daß ich heute abend etwas Arbeit zu erledigen habe. In diesem Falle möchte ich, daß Sie mit Miß Marlowe zu mir kommen— nach 304 Brook Street. Wollen Sie sich mit ihr in Verbindung setzen?“ Elsa öffnete den Mund, um Einwendungen zu machen, aber bevor sie sprechen konnte, war er verschwunden, ohne irgendwelche Notiz von ihr zu nehmen. „Ich werde nicht hingehen— unter keinen Umständen! Ich habe ihm gesagt, daß ich eine Verabredung habe, und in sein Haus gehe ich nicht.“ Miß Dame schaute sie mitleidsvoll an; wurde jedoch von der Neugierde geplagt. „Ich jedoch möchte sein Haus sehen,“ sagte sie.„Ich möchte wetten, daß da überall Falltüren und geheimnisvolle Wandöffnungen sind. Haben Sie den Film„Für Gold verkauft" gesehen? Amery erinnert mich an den Ehemann. Er hielt seine eigene Frau gefesselt im Keller und gab sich als ledig aus. Als er dann das andere Mädchen zum Altar führen wollte, erschien eine seltsame, tief verschleierte Gestalt vor der Tür der Sakristei und— sie dachte immer noch, daß sie im Keller wäre— gerade, als der Pastor die Worte„Willst du diese Frau als deine Ehefrau anerkennen?“ aussprach, sprang sie auf, riß den Schleier herunter, und sie war es!“ „Wer?“ fragte Elsa erstaunt und trotz ihres ärgerlichen Zustandes doch interessiert. „Die Frau— die wirkliche Frau!“ berichtete Miß Dame triumphierend.„Die im Keller gewesen war. Sie war dem Keller entschlüpft, weil ein Diener, der seinen Herrn bestahl, die Tür offen gelassen hatte." „Ich gehe aber nicht in sein Haus,“ erklärte Elsa. „Vielleicht hat er indische Diener,“ fuhr die sensationslustige Miß Dame fort.„Dunkle, geräuschlose Gestalten in blendendem Weiß. Er klatscht mit den Händen, und sie erscheinen wie hingezaubert durch geheime Türen. Und überall Götzen. Und Weihrauch— Weihrauch kommt doch von Indien, Miß Marlowe?, Ich möchte das Haus sehen.“ Traurig schüttelte sie den Kopf. „An Ihrer Stelle würde ich hingehen, Miß Marlowe!“ 8 :∆ S S 8 O DDDESEE CSES.S A *# SgPg## #Ls S SEESSESESGGER SOS ZSE 8O EES S0•5 — U* SASSSEEBESSg BGB .. 9 9 *PS-GPEPETZESES SRORRRRSS S5 SARUEEROERGUMAELSMESSAEE SET AU B 6•—5 A AüaUBS * B8ELSEE * K UUN 2 8 EUs B 8 5 55 5 * 22 DS E E S 6 E 99 55 98 5553 9250— — W 0. S* S Sg Fa *• 8E SB. S-8##BSSEE 8 SEBRPOEE B 5S 02.. SEH E S4DEE S 56, —— UUEE #ohs2. 8 EP 8 me StSg. 87391 S 223• S O#LS „Fällt mir nicht ein,“ sagte Elsa und stülpte mit großem Geräusch den Kasten über ihre Schreibmaschine. „Ich bleibe mit Ihnen im selben Zimmer,“ redete ihr Miß Dame zu.„In solchen Häusern sind immer Falltüren. Können Sie sich an„Die Braut des Radschahs erinnern? Ethel Exquisite spielte darin. Ich glaube kaum, daß das ihr richtiger Name ist? Wie ist Ihre Telephonnummer?“ „Sie brauchen mich nicht anzurufen, denn wenn er nach mir schickt, werde ich nicht dergleichen tun.“ „304 Brook Street,“ sagte Miß Dame träumerisch.„Ein Haus der Geheimnisse!" Elsa mußte lachen. „Seien Sie nicht töricht. Es ist ein ganz gewöhnliches Haus wie alle in West End. Ich bin oft vorbeigegangen, und einmal als der alte Amery noch lebte, war ich dort.“ „Er hat es wahrscheinlich nach seinem östlichen Geschmack umgeändert,“ meinte Miß Dame, die sich das Bild, wie sie es sich ausgemalt hatte, nicht ausreden lassen wollte.„Ueberall werden Teppiche liegen, in die man einsinkt...,„Diffans“...“ „Diwans,“ unterbrach Elsa. „Wird das so ausgesprochen?" fragte Miß Dame erstaunt. „Düwan? Schon gut, und die werden da sein. Räucherkerzen und Musik. Ich kenne diese Art Leute. Ich möchte es sehen.“ Elsa bemerkte ihre leuchtenden Augen und war belustigt. „Man könnte glauben, Sie hätten sich mit ihm verschworen.“ sagte sie erheitert.„Sie können mich bis zum Hotel begleiten, damit man mich nicht auf offener Straße in London entführt und nach Major Amerys geheimem Harem bringt.“ „Auch das ist schon geschehen,“ bemerkte Miß Dame belustigt. Elsa verbrachte keinen angenehmen Abend im Hotel. Kaum war sie dort angelangt, da rief Miß Dame sie an und fragte ob sie ihre Meinung geändert habe. Alle halben Stunden hörte sie die Stimme der sensationslustigen Dame. „Seien Sie nicht albern, Jessie!“ sprach sie mißmutig, als sie zum fünften Mal angerufen wurde. Sie hatte gerade zu Abend gegessen und war auf ihr Zimmer zurückgekehrt.„Er hat noch nicht nach mir telephoniert, und wenn er es tut, gehe ich nicht hin.“ „Ich werde bis halb elf Uhr alle halben Stunden anrufen," entgegnete das entschlossene, weibliche Wesen am anderen Ende. „Sie können sich darauf verlassen, Miß Marlowe!“ Elsa erwiderte einige unverständliche Worte und legte den Hörer nieder. Es war einige Minuten vor elf Uhr, als das Telephon läutete, und da Elsa annahm, daß es Jessie Dame war, zweiselte sie, ob sie antworten sollte. Als sie doch antwortete, hörte sie Amerys Stimme. „Ist dort Miß Marlowe? Hier Major Amery. Nehmen Sie sich ein Auto und kommen Sie, bitte, zu mir! Ich habe meine Wirtschafterin geschickt, um Miß Dame zu holen.“ „Aber Major Amery, ich gehe gerade zu Bett.“ Klick! hörte sie, der Hörer wurde angehängt. Jetzt konnte sie ihre Unabhängigkeit beweisen. Sie war immer ein schwaches Geschöpf gewesen, das die Verachtung jeder Frau verdiente. Er sollte ihr nicht befehlen, als wenn sie eine Sklavin wäre. Sie wollte ihm beweisen, daß er ihr seinen Willen nicht aufdrängen konnte. Unentschlossen saß sie auf dem Beitrand und schaute die Telephonklingel an. Als diese nach einer Viertelstunde wieder läutete, sprang sie auf. „Ist dort Miß Marlowe?" Die Stimme klang ungeduldig, sogar ärgerlich.„Ich warte auf Sie. Miß Dame ist schon da.“ Elsa seufzte.„Ich komme,“ sagte sie. Sie redete sich ein, daß sie nur ginge, um nicht die einbildungsreiche Jessie Dame in jenem„Hause der Geheimnisse" allein zu lassen, und weil sie dem hageren Mädchen das Suchen nach Sensationen nicht verderben wollte. In ihrem Innersten mußte sie sich aber eingestehen, daß sie dem Willen des Unheimlichen nachgab, und deshalb haßte sie ihn mehr denn je. Ein alltäglich scheinender Diener öffnete ihr die Tür, und eine kleine Frau, mittleren Alters, die sehr achtbar aussah, führte sie nach dem Salon, wo sie Jessi. Dame vorfand. Diese saß auf der Ecke eines Stuhles, ihre Lippen waren eng zusammen* gepreßt, und ihre weitgeöffneten Augen schauten sich das ausgesprochene europäische Zimmer mißbilligend an. Es war sehr groß und altmodisch eingerichtet. Der KristallKronleuchter war für elektrisches Licht umgearbeitet worden, und die Stühle verrieten den alten, hochlehnigen Chippendale=Stil. Der Teppich mit dem verschlungenen Muster und den kleinen Amoretten war entschieden aus dem Viktorianischen Zeitalter. Elsa konnte Miß Dames Enttäuschung wohl verstehen. Der Unheimliche war nirgends zu sehen, und sie waren allein im Zimmer. „Haben Sie ihn gesehen?" fragte Miß Dame leise. „Nein.“ „Es schaut wie gewöhnlich aus,“ entgegnete Miß Dame enttäuscht,„aber ein chinesischer Diener ist da. Man muß vorsichtig sein!“ Sie legte den Finger an den Mund, als die Tür aufging und Amery eintrat. Er hatte den Frack an, und, nach den Falten auf seiner Stirn zu urteilen, war er in seiner üblichen Laune. „Ich hatte nicht erwartet, daß ich Sie herzubitten brauchte,“ erklärte er rauh,„aber etwas ist geschehen, was meinem kleinen Scherze eine andere Wendung gegeben hat.“ Sein kleiner Scherz! Sie staunte. Stellte er sich einen Scherz so vor? Anscheinend ja, denn er fuhr fort: „Ich nehme an, daß Sie beide diese Sache streng vertraulich behandeln. Sie werden heute abend Dinge hören, die gewisse Leute froh sein würden zu wissen, und für die sie gern bereit wären, einen hohen Betrag zu zahlen.“ Er klatschte zweimal in die Hände, und Miß Dames Augen leuchteten auf. Am anderen Ende des Zimmers öffnete sich eine Tür, und ein Chinese erschien. Es war nicht Feng Ho, sondern ein kleiner Mann in einer blauseidenen Jacke und einem weißen, unterrockähnlichen Kleidungsstück. Die Hände waren in den Aermeln versteckt, der Kopf ehrfurchtsvoll geneigt. Major Amery tauschte mit ihm einige unverständliche Worte in einer zischenden Sprache aus, die das Mädchen für chinesisch ansah. Dann sagte er: „Kommen Sie, bitte, hier hinein!“ und schritt auf die offene Tür zu. Der Chinese verschwand, und nach einem kurzen Zögern merkte Elsa, wie Miß Dames Hand ihren Arm fest umklammerte. Dann folgten sie dem Chef des Hauses Amery in ein kleineres Zimmer mit drei Türen. Amery öffnete die erste Tür, trat ein und machte ein Zeichen mit der Hand, daß sie warten sollten. Nach einer kurzen Weile erschien er wieder in der Tür. „Bitte, kommen Sie herein!“ sagte er, und Elsa trat mit klopfendem Herzen in das hell rleuchtete Zimmer. Anscheinend war es ein Tienstbotenzimmer, denn es war nur klein, und ein Vett, ein kleinr Bettvorleger und ein Schrank stellten das ganze Mobiliar dar. Auf dem Bette lag ein Mann, bei dessen Anblick das Mädchen vor Unruhe und Erstaunen sprachlos wurde. Sein Gesicht war kreideweiß, sein Kopf und die eine Hand waren verbunden. Der liegende Mann begrüßte sie jedoch mit einem freundlichen Lächeln. „Das ist seltsam!“ murmelte er. „Mr. Theophilus Tupperwill, der hervorlagende Bankier!" stellte Amery vor. 21. Mit einem pathetischen Lächeln begrüßte Mr. Tupperwill das Mädchen. „Wir haben uns unter glücklichen Umständen getroffen,“ äußerte er.„Das ist doch das Fräulein, das.. „Wir wollen Ihre Aussage niederschreiben,“ unterbrach ihn Amery und wandte sich in seiner gewohnten Weise Elsa zu. „Unser Freund hatte eine sehr unangenehme Erfahrung, und er möchte gern— oder vielmehr ich möchte gern—, daß dieser Vorfall schwarz auf weiß niedergelegt wird.“ „Das klingt sehr geschäftsmäßig!“ murmelte Mr. Tupperwill. „Und unterzeichnet wird,“ fügte Amery hinzu, und das Mädchen bemerkte, daß er diese Worte besonders betonte. (Fortsetzung folgt.) * Schlagfertigkeit. Von Walter Meckauer. Es gibt Eigenschaften, die man haben muß, aber nicht definieren kann. Wer z. B.„Humor" definiert, hat bestimmt keinen. Aehnlich steht es mit dem, was man heute im öffentlichen Leben mehr als je schätzt: mit der Schlagfertigkeit! Negativ ausgedrückt ist Schlagfertigkeit das Gegenteil von Treppenverstand, nämlich von der Art, daß einem die richtige Antwort immer erst nachher, sozusagen„auf der Treppe“ einfällt. Ein Examenkandidat ohne Schlagfertigkeit ist schon halb geliefert. Mein Freund B., der heute ein gesuchter Anwalt in Berlin ist, hatte nächtelang vor seinem Abiturium neuere Sprachen gepaukt. Sein phänomenales Gedächtnis für mathematische Formeln und Geschichtszahlen aber konnte ihm hier nicht helfen. Bei dem französischen Text, den ihm die Examenkommission vorlegte. kam es nicht auf Gedächtniskünste, sondern auf die schnelle Erfassung des Sinns und den richtigen deutschen Ausdruck an. Ich erinnere mich noch heute seines sommersprossigen Gesichts, das plötzlich ganz bleich wurde, als er zu dem Satz kam: Voltaire était un écrivain prompt à la reparite. Das Buch, das er bisher mit Aufbietung aller Kraft in seinen Händen gehalten hatte, begann erheblich zu zittern. Er stockte und stotterte, murmelte etwas von:„Voltaire war ein Schriftsteller, der schnell bei der Gegenpartei war.“ Der Französisch=Lehrer aber schüttelte mißbilligend den Kopf. Der Schulrat, ein humaner Mann, der mehr auf die Prüfung der Verstandesqualitäten, als auf das Auswendiglernen von Vokabeln Wert legte, griff ein und kam dem zu Tode Erschrockenen, der in eisige Gesichter blickte, zu Hilfe.„Voltaire besaß das, was Ihnen fehlt", sagte er väterlich,„regen Sie sich nicht auf, sondern denken Sie ruhig nach, dann wird es Ihnen von selbst einfallen. Ich will Ihnen eine Geschichte erzählen,— das wird Ihnen helfen.“ Und der Schulrat gab folgende Erzählung zum Besten: „Vor einem englischen Gerichtshof erschien ein schmächtiges Männchen als Zeuge. Der gegnerische Anwalt, ein Riese von Gestalt, musterte den Zeugen geringschätzig und fragte ihn nach kunft und Stand.„Ich bin Advokat, Herr Kollege". antwortete der Kleine. Da schlug der Riese die Hände zusammen:„Sie— ein Rechtsgelehrter? Ich könnte Sie in meine Hosentasche stecken!"— „Das könnten Sie allerdings“, entgegnete der Kleine schnell,„aber wenn Sie es tun, dann werden Sie mehr Rechtsgelehrtheit in der Tasche haben als im Kopfe“ „Was besaß der kleine Advokat nun?“, fragte der Schulrat und lächelte. Aber der Examenkandidat stand noch immer stumm wie ein Fisch.„Also— dann stellen Sie sich vor“, bemühte sich der Schulrat weiter,„Sie hätten das Examen hier bestanden und wären bereits ein Professor in Amt und Würden. Zu Ihnen kommt eines Tages ein Student nach einem mit Not bestandenen Examen, um sich von Ihnen zu verabschieden. Wie wurden Sie seinen Dank aufnehmen? Sie wissen es nicht! Aber der Professor in Cambridge, den ich im Sinn habe, wußte es. Als der Student unter anderen Komplimenten sagte:„Ihnen verdanke ich alles, was ich weiß," unterbrach ihn der Professor höflich.„Mein Lieber“, wehrte er bescheiden ab.„erwähnen Sie doch nicht eine solche Kleinigkeit!" Noch immer stand der Kandidat stumpf und steif und wagte kaum zu atmen.„Oder—“, begann der Schulrat zum drittenmah„kennen Sie die Geschichte vom alten Dessauer? Sie sind ig ein großer Geschichtskenner, also bringt Sie das vielleicht auf das richtige Wort. Der alte Dessauer war ein Mann, der nämlich in hohem Grade das besaß, was Sie nicht schlagend.— fast hätte icb es verraten—, zu bezeichnen wissen. Einst wurde ihm ein von ihm selbst geschriebener Befehl mit dem Bemerken zurückgebracht, daß trotz aller Bemühung niemand das Geschriebene lesen könne, weder der Hauptmann, noch der Obrist. noch der Korporal. Der alte Dessauer griff mürrisch nach dem Blatt und zerbrach sich vergebens den Kopf, um sein Geschreibsel zu entziffern. Seine Untergebenen begannen unruhig zu werden und verbissen sich ein Lachen. Da wark er das Schreiben wütend ins Feuer und schrie sie an: Schwerenot! Ich hab's doch nicht geschrieben, daß ich's lesen soll, sondern Ihr?“ Das Lehrerkollegium lachte, des Kandidaten Kopf sank noch tiefer zwischen seine Schultern, er nagte an seinen Lippen. „Ich will es Ihnen ganz leicht machen,“ ermunterte ihn der Schulrat mit seinem letzten Versuch.„Also hören Sie: das Wort, das Ihnen fehlt, braucht man überall im Leben. Alle Bücherweisheit nützt nichts, wenn das fehlt. Geistesgegenwart ist es nicht, aber etwas Aehnliches. Man muß den Nagel auf den Kopf troffen. Man braucht nicht, wie ich, viele Worte zu machen.“ Jetzt ging ein Aufleuchten über des schweigenden Abiturienten Gesicht. Er schluckte und drückte, und schließlich würgte er die Worte heraus: „Voltaire war prompt im Geschichten=Erzählen.“ „Und Sie im Durchfallen", erwiderte der Schulrat„schlagfertig.“ Die Höllenmaschine. Skizze von Hans von Wilsdorf. Die vier Herren saßen wie gewöhnlich am abendlichen Stammtisch; oben am Ofen der alte gemütliche Amtsgerichtsrat, links neben ihm der dicke Kreistierarzt, am unteren Ende des Tisches der trinkfrohe Forstmeister und neben ihm, den unvermeidlichen Zigarrenstumel im rechten Mundwinkel, der etwas cholerische, aber sonst durchaus gemütliche Apotheker. Unter dem Tisch schnarchte der Dackel des Forstmeisters seinen wohlverdienten Hundeschlaf. Da die Vier nun schon seit zehn Jahren jeden Abend im„Goldenen Löwen“ zusammenkamen, hatten sie sich, abgesehen von den Tagesneuigkeiten der Kleinstadt, die rasch erledigt waren, nicht mehr viel zu erzählen. So war denn der Apotheker an diesem Abend auf den Gedanken gekommen, es sollte einmal jeder aus seinem Leben eine Episode berichten, in der er wahrhafte Todesangst ausgestanden hätte. „Es unterliegt doch gar keinem Zweifel“, hatte er, heftig gestikulierend, gesagt,„daß wir alle einmal eine Stunde. eine halbe Stunde oder auch nur einen Augenblick erlebt haben, wo wir ganz gemeine Angst um unser bißchen Leben hatten. Und da wollen wir doch mal sehen, wer von uns am knappsten dem Totengräber ausgebüxt ist.“ Er begann gleich selbst und erzählte eine furchtbare aufregende Geschichte von einer stürmischen Segelfahrt. Darauf ließ der Tierarzt sein Erlebnis mit einem plötzlich wildgewordenen Stier hören, vor dessen Hörnern er sich in höchster Not über einen Zaun gerettet hatte, mit kühnem Schwungen im weichen Bette eines Misthaufens gelandet war. Dann gab der Forstmeister eine über die Maßen grausige Jagdgeschichte zum besten, deren lautere Wahrheit anzuzweifeln er sich von den Anwesenden energisch verbat. Nur der Amtsgerichtsrat war schweigsam geblieben, und die anderen bestürmten ihn, auch etwas zu erzählen. „Ach. wißt Ihr, Kinder“, sagte er;„mein Leben ist immer in so ruhigen und geordneten Bahnen gelaufen. Ich wüßte wirklich nicht...“ „Das ist ja alles Quatsch“, polterterder Apotheker,„du hast bestimmt in deinen sechzig Lebensjahren gerade so wie wir, einmal gehörige Todesangst ausgestanden. Du willst dich bloß ums Erzählen drücken. Aber das gibts nicht. Wir haben uns alle angestrengt, also überleg dir gefälligst auch mal was!" aber", erwiderte der Amtsgerichtsrüt„wenn mir nur Das heißt, jetzt denk ich doch an eine Sache".. Siehst du wohl... Schieß los“, riefen die Drei „Ja, etwas einfiele „Na also durcheinander. „Nun gut — bringen Sie mir noch ein Helles. Franz... — Ja, ja jetzt erinnere ich mich wieder sehr gut... es war eine ganz verfluchte Geschichte." „Na, fang schon endlich an“, schrie der Apotheker, und seine kleinen Schweinsaugen kullerten fast aus dem Kopfe vor Neugierde. „Es mag schon seine fünfzehn, zwanzig Jahre her sein", begann der alte Herr,„da mußte ich einmal an einem heißen Sommertage im D=Zug von Leizig nach Berlin fahren. Der Zug war Gott sei Dank nicht sehr besetzt, und ich war ganz allein in meinem Abteil. Da wir am Abend vorher tüchtig gekneipt hatten, war ich recht—* ∆ Rummer 14 7. Juli 1928 Reise=, Wander= und Bäderzeitung Beslage zum Westjälischen Volksblatt und seinen Bezirks= und Landesausgaben: Der Freimütige an der Haar, Der Sauerländer, Warsteiner Zeitung, Hessischer Kurier, Eichsselder Volksblatt, Thüringer Volkswacht Gar .* ** Sonderbare Bäder und Badeorte von Albert Schweitzer. Die Badesaison hat wieder begonnen. Man sucht die Heilbäder auf, geht ins Gebirge und an die See. Eine ganze Flut von Reklamen, Anzeigen und Badebriefen überschwemmt die Zeitungen, und da erfährt man, wie herrlichvornehm es in dem einen Bade zugeht, wie still und einfach in den andern, und wie all diese Bäder vortrefflich gegen eine Schar von Leiden helfen. Es gibt aber auch einige recht sonderbare Bäder, die sich durch ihre Eigenart auszeichnen, keine Konkurrenten haben und schon der Originalität wegen erwähnenswert sind. So gibt z. B. in Tirol sogenannte Heubäder, die allerdings nur von den Eingesessenen voll gewürdigt werden. Dabei handelt es sich durchaus nicht um ein Baden in Abkochungen von Heublumen, wie sie von verschiedenen Naturärzten empfohlen werden. Der Kurgast wird vielmehr regelrecht in einen Heuhaufen eingegraben, und zwar bis zum Hals, so daß nur der Kopf frei ist. Zu diesem Zwecke wird nur frisches Heu genommen, das noch warm oder„brennend“ ist, und so kommt der Patient sehr bald in Schweiß. Die Wirkung ist dann sehr energisch und die Mattigkeit so groß, daß der Kurgast ohne Hilfe des Badereibers sich schwerlich aus dem Heu herausarbeiten könnte. Das radikale Schwitzbad ist übrigens nicht ganz ungefährlich, und es sind schon Patienten ohnmächtig aus dem feuchtheißen Heu hervorgezogen worden. Aber es hilft gegen Gallfluß, Rheuma, Gicht u. dgl. und wird darum von der ländlichen Bevölkerung gern genommen. Freilich gilt das gewöhnliche Heu in den Tälern nicht viel, nur das kurze frische Gebirgsheu soll heilkräftig sein. Im etruskischen Appinin, nicht sehr weit von Florenz, finden wir ein anderes höchst sonderbares Bad. Hier kann man zu Heilzwecken wörtlich in der„Hölle“ schwitzen. In der Nähe des Ortes Monsumano im Val de Nievole besaß der Vater des berühmten italienischen Dichters Giusi einen Steinbruch. Im Jahre 1849 wurde darin der Eingang zu einer Grotte entdeckt. Die im Liaskalke sich 300 Meter weit erstreckende Höhle erregte Aufsehen, und zwar nicht allein durch die Tropfsteingebilde, die in ihr vorkommen, sondern vielmehr durch ihre Temperatur. Während sonst in Höhlen eine kellerartige Kühle herrscht, war in dieser Höhle die Luft warm, ja sogar stellenweise heiß. Unter den Neugierigen, die aus der Umgebung herbeiströmten, um das neue Naturwunder zu schauen, befand sich auch ein Bauer, der an Rheuma litt. Er verweilte länger in den Räumen, schwitzte und glaubte, eine Besserung seines Leidens zu verspüren. Nach öfterem Besuch der Grotte genas er von seeinem Leiden— die Höhle aber wurde als Heilgrotte gepriesen. Heute erhebt sich am Eingang der Grotte ein komfortables Hotel; die Wege in die Höhle sind zementiert und mit elektrischem Licht versehen. Die Grotte zerfällt in drei Abteilungen: zunächst kommt man in das„Paradies“, in dem eine Temperatur von + 26 Grad C herrscht, wandelt dann durch das„Fegefeuer" und gelangt schließlich in die„Hölle“, in der eine Hitze von+ 85 bis 39 Grad C brütet. Hier sind nun Tische und Stühle aufgestellt, die Kurgäste sitzen in Bademänteln und— schwitzen. Die Luft in der Grotte ist angenehm und frisch, da das poröse Gestein genügend für Ventilation sorgt. Der Schweiß bricht beim Aufenthalt in dem Raum nicht plötzlich aus, sondern stellt sich langsam ein; es kommt nicht zu unangenehmen Blutwallungen und deshalb können auch schwächere Kranke hier ihr Heil versuchen. Ein drittes seltsames Bad befindet sich in Japan, und zwar in Kutsatsu, in den Bergen. Dort entströmen der Erde heiße Quellen, die sich durch ihren Gehalt an Schwefel, Arsen, Alaun und Mineralien auszeichnen und gegen Gicht, Skrofulose, Lepra und andere Hautkrankheiten von vorzüglicher Wirkung sein sollen. Der Japaner ist an ein heißes Baden gewöhnt, er benutzt häufig zu Hause Bäder von 40 Grad C. Aber vor den Bädern in Kutsatsu schaudert er doch zurück, denn die Temperatur des Wassers in dem dampfenden, Netsonyon genannten Hauptbassin beträgt 70 bis 71 Grad C. Der Karlsbader Sprudel ist ja auch 72 Grad C heiß, aber man benutzt bei uns die heißen Quellen erst in gut abgekühltem Zustande zu Bädern. Der Japaner soll aber direkt in den heißen Brodel steigen. Da bedarf er einer Ermutigung, und er badet daher in Kutsatsu auf Kommando. Ein lautes Hornsignal ruft die Badegäste zusammen. Mit langen Holzbrettern stellen sie sich vor dem Bassin auf und wühlen mit Schlägen das Wasser auf; die Prozedur wird im Takte nach dem Kommando des Bademeisters ausgeführt und dauert eine Viertelstunde. Dann gießen sich die Gäste mit Holzbechern das heiße Wasser über den Kopf, und nun erschallt das Kommando: Hinein! Im Chor singend. gehen die Kranken langsam vor und tauchen, bis das Wasser an den Hals steigt. Das Bad dauert vier Minuten. In dem beinahe siedenden Wasser kommt dem Patienten die Zeit wie eine Ewigkeit vor, und um die Aufmerksamkeit abzulenken und sich gegenseitig Mut zu machen, stimmen sie einen eigenartigen Chorgesang an.„Noch dre: Minuten!" ruft der Bademeister laut nach Ablauf der ersten Minute;„noch drei Minuten!" antwortet der Chor aus dem Bassin. In derselben Weise wird„noch zwei Minuten!",„noch eine Minute!" und „noch eine halbe Minute!" ausgerufen. Freudiger und freudiger lautet die Antwort der Badenden, bis endlich der Ruf „Fertig!" erschallt und die Gesellschaft erstaunlich rasch mit krebsrot verbrühten Leibern aus der Flut herausspringt. Das Bad wird vier= bis fünfmel täglich genommen und die Kur dauert vier Wochen. Es gehört etwas dazu, sie durchzuhalten. Längs der Werra Der Wildfluß des Thüringer Waldes.— Von Städten und Burgen und ihrer Geschichte.— Paddlerparadies. Die Werra bildet Thüringens linken Kniestütz wie die Saale den rechten. Ihr Oberlauf grenzt an den Kamm des Thüringer Waldes von der Rhön ab und hat an den Schönheiten seiner Hänge, in der gleichen Nordwestrichtung verlaufend, einen bedeutenden Teil. Unweit des emporgewachsenen Höhenluftkurortes Masserberg entspringt diese echte Tochter des Thüringer Waldes, und der munter hüpfende Quell zeigt schon an, daß er ein vergnügter Fluß werden und bleiben will. Auf der 200 Kilometer langen Werrastrecke reißt denn auch der reizvolle, landschaftliche Rahmen niemals ab. Als Verkehrswege geleiten den Fluß die Bahnlinien Lichtenfels— Eisenach—Eschwege—.(Bebra—)„Niederhone—Göttingen und (Nordhausen—) Witzenhausen—Münden(—Kassel). Seine Nordwestrichtung bleibt dann auch der Weser, der gemeinsamen Fortsetzung mit der Fulda aufgeprägt. Das erste Städtchen drunten im Tale, das die Werra grüßt, ist Eisfeld, der Geburtsort des Thüringer Dichters Otto Ludwig. Zwischen dem Thüringer Wald und den vorgelagerten Gleichbergen hält Hildburghausen, alte Kleinresidenz und neuzeitliche Schule der Technik, ganz in Grünen die nächste Werrawacht. Dichter heran rücken die Berge der Rhön; unten kreuzt sich die Bahn mit der Nord=Südstrecke Erfurt— Würzburg. Wenige Stunden westlich liegen der zerfallene Stammsitz der einst halb Thüringen besitzenden Hanneberger und das Dorf Bauerbach, wo Schiller„Fiesko" und„Kabale und Liebe" vollendete; dagegen düstert fest und wuchtend dichtauf Untermaßfeld, das Zuchthaus. Dann kommt das grüne Meinigen in Sicht, landschaftlich beiden, dem Thüringer Wald und der Rhön zugehörig, terrassenförmig sich dem schmalen Werraschlauch entwindend. Die Stadt des Theaterherzogs ist die größte und bedeutendste, die der Werralauf umspielt. Reiche Anlagen, ein fast großstädtisch anmutender Boulevard, einige altschöne Häuser aus der Henneberger Zeit umreihen die historische Stätte der„Meininger", der Georg II. HE UNUT S KEU LRNTTELEEEE die schlichte, würdige Inschrift gab:„Dem Volke zu seiner Freude und Erhebung". Kurz nach Meiningen blickt Burg Landsberg, der zierliche Besitz eines Amerikaners, auf die Werra hinab; einen gewaltigen Bogen ob dem Flusse schlägt als Vorsprung des Thüringer Waldes der Dolmar, dessen Gipfelhäuschen ein lückenloser, weiter Höhenkreis umblaut. Auf der gleichen rechten Seite wird das gewerbefleißige Werrastädtchen Wasungen, bekannt durch Gustav Freytags„Bilder aus der deutschen Vergangenheit", von der Burg„Mailuft" überragt. Eine Seitenbahn führt bald von Wernshausen nach Schmalkalden, über dessen liebliche Talkessellage das breitbrüstige Renaissanceschloß Wilhelmsburg mit Kapelle, Pulverturm und hennerbergischen Erinnerungen auf halber Höhe sich hebt. In der Reformationshalle des Rathauses fügte sich der Schützenbund der lutherischen Fürsten, und in der spätgotischen Stadtkirche hat Luther selbst gepredigt. Auch der Komponist der Wacht am Rhein, Karl Wilhelm, ein geborener Schmalkaldener, wird hier im Andenken geehrt. Noch am rechten Rande des Werratals zeigt sich Bad Liebensteins ideale Landschaft(in die eine kurze Stichbahn hineinführt) gleich einer Vorschau der Eisenacher. Um sie schlägt der Werrafluß einen großen respektvollen Bogen, nachdem er das Krankenbad Salzungen berührt hat, dessen großer Teich wie ein Bethesda anmutet. Bei dem Landstädtchen Vacha, das ein prächtiges, altertümliches Rathaus besitzt(ursprünglich das Besitztum der Widemakers, eines Hessengenerals aus dem 30jährigen Kriege), geht die Werra ins Kaligebiet und folgt dann eine kurze Strecke der Bahn Bebra—Ersurt bis Herleshausen. Hier scheint sie, durch die Ruine Brandenburg, die ihr gespenstig den Weg vertritt, ganz aus dem Häuschen geraten, und schlägt einen Bogen nach dem andern. Weiter pilgert sie dann nach Kreuzburg, grüßt andächtig die alte Liboriuskapelle und das Schloß, in dem die hl. Elisabeth weilte, wenn es ihr auf der Wartburg zu unruhig wurde. Jetzt gehört es dem Erfurter Kommerzienrat Kossenhaschen. Die krausesten Windungen muß der Fluß von hier aus machen, um sich durch Steilfelsen zu brechen. Der höchste von ihnen, der Heldrastein(500 m üb. M. schaut wie eine dreifache Predigtkanzel stolz diesem Spiele zu und droht hinüber nach der anderen Seite, wo über das Städtchen Treffurt die Raubruine des Normansteines sich spähend neigt. Aus Thüringen wechselt die Werra über einen Streifen Provinzsachsens ins Hessische und wird hier zunehmend ein gern besuchter Tummelplatz des Faltbootsportes. Hinter dem Städtchen Eschwege gelangt man unweit des Hohen Meißners. von dem hübsche Gründe zur Werra hinabführen, zum letzten schönen Burgenzwilling des Flusses. Hinter Allendorf=Sooden, dem Doppelort mit Kurbad und vollendeter Fachwerkarchitektur, schlägt die Werra unter der steilen Teufelskanzel eine Doppelschleife und trägt auf jedem Arm liebreich ein Dörflein. Dann grüßt von beiden Ufern eine ragende Burg, die doppeltürmige Raubfeste Hanstein mit dem„Neidkopf“ und dem restaurierten Rittersaal hüben, die Jugendburg Ludwigstein drüben. Bald danach folgt noch Witzenhausen mit seiner mahnenden Kolonialschule. Dieser ganze kirsch= und apfelweinreiche Strich bietet zur Blütezeit ein vielbesuchtes„weißes Meer“. Nachdem die Werra beim Flecken Hedemünden ihre letzte waldgesäumte Strecke zurückgelegt hat, findet sie in Hannoversch=Münden, dem ersten verheißungsreichen Weserplatz, das natürliche Ziel. Landschaftlich aber ist die größere Fortsetzung das Wesertal, die Bekräftigung der Mitgift, mit der die Vorläuferin aus dem Thüringer Geburtslande reich geschmückt ward. Dr. S. Brase. Aus Bad Oriburg Dichterehrungen. Annette von Droste Hülshoff, deren 80 Geburtstag kürzlich in ihrer Gemeinde, dem Münsterlande, feierlich begangen wurde, ist auch in Bad Driburg, wo die Dichterin wiederholt als Kurgast geweilt und wo mehrere ihrer Gedichte entstanden sind, durch Benennung einer Straße geehrt worden. Eine weitere Straße erhielt den Namen der Dreizehnlindendichters Friedrich Wilhelm Weber, der lange Zeit in Bad Driburg als Arzt gelebt hat. An seinem ehemaligen Wohnhaus sowie an dem von ihm besungenen Gasthof zum Hirschen wurden Gedenktafeln angebracht. Teutoburger Wald. Detmold Theater-Restaurant Kaffee Stieve Rosenthal- Ecke Langestraße Täglich Künstlerkonzert Beste Eisspezialitäten Kohlstädt i. L. Hotel Bärental. mitten im Teutoburer Walde, an der raßenb. Detmold— aderborn Herrliche ruh. Lage, gute Verpflegung. Tel. 2 Amt Koblstädt i. L. Bad Driburg. Hotel Teutoburger Hof Bes. F. Finkeldey. Vollständig renoviert. Gut bürgerl. Küche. F. A. G. R. Bad-Meinberg. 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Darum schaut sich der Großstädter schon jetzt nach einem Plätzchen um. wo er der heißen Stadtluft entgehen und seine abgearbeiteten Nerven und ausgedörrten Lungen wieder in Ordnung bringen und neue Kräfte sammeln kann. Ein solcher Erholungsort ist der Stimm=Stamm, der höchste Punkt des Arnsberger Waldes in 540 Meter Höhe. an der Straße Warstein=Meschede gelegen und von beiden Seiten mit dem dreimal verkehrenden Auto der Reichspost leicht erreichbar. Ein Wald alter Eichen, Buchen und Fichten umgibt den Kurort in stundenweiter Runde und tritt so nahe an die Wohnräume heran, daß man sofort im Walde ist, wenn man das Haus verläßt. Tiefe, stille Ruhe herrscht überall. Nur hier und da cilt ein aufgescheuchtes Wild davon, welches die umliegenden Wiesen in den Morgen= und Abendstunden zur Aesung betritt. Der Kurgast hat also Gelegenheit, Hirsche und Rehe nicht nur in den wohlgepflegten Jagdrevieren zu beobachten, sondern unmittelbar vom Zimmer aus. Auch Schwarz= wild, Fuchs und Dachs bewohnen den stillen Wald, selbst das Blick vom nördlichen Hang des Müssenberges nach Osten auf Arnberger Wald, Wicheler Höhe scheue Auerwild ist nicht selten in dem als Naturschutzpark erklärten Hammoorsbruch der unmittelbar an den StimmStamm anschließt zu sehen. Neben der großen Ruhe wirken die frische und ozonreiche Waldluft belebend auf das Nervensystem des Menschen. Mag man in frischer Morgenluft hinauswandern, oder in den Nachmittagsstunden in dem harzduftenden Tannenwald seinen Aufenthalt nehmen stets kehrt man neu gestärkt von der Wanderung zurück. Wundervoll sind die Fernsichten von dieser Höhe aus. Nach Süden zu hat man einen Blick über die Sauerländer Berge, wie man ihn später selten findet. Behaglich breiten sich im Vordergrund die Städte Meschede und Eversberg aus. Nördlich liegt im Tal die Stadt Warstein mit dem hinterliegenden Haarstrang. Bei klarem Wetter hat man gar einen Blick bis zum Teutoburger Wald. Durch Umbau sind die Räume des Stimm=Stamms bedeutend erweitert und behaglich eingerichtet und der bereits vielen bekannte humorvolle Gastwirt Bernhard Enste sowie die stets freundliche Wirtin sorgen der eine für das geistige und die andere für das leibliche Wohl durch ihre anerkannt vorzügliche, abwechflungsreiche Küche. Telefonisch ist Stimm=Stamm erreichbar Stamm, Post Warstein. durch Ruf: Oeffentl. der StimmWarstein i. Westf. Warstein i. Westf. Am Hange des Rothaar Luftkurort Oberkirchen Station Gleidorf Auskunft-Verkehrs-Verein Telefon 30 Gasthof Schütte“ Aeltestes Haus am Platze Fernsprecher 23 „Gasthof F. Vogt“ Sommergästen und Touristen bestens empfohlen. „Sasihes Anton Droste“ Beliebtes Haus für Touristen u. Geschäftsreisende. Ausgangspunk für Tageswanderungen „Gasthof-Pension Schauerte“ Ruf: Oberkirchen 05. Gute Küche. Bad im Hause. Veranda. Luftkurort Fredeburg „Hotel zur Post“ Jos. Kleinsorge Erstes Haus, viel besucht. Fließendes Wasser, warm und kalt. A. Autoverkehr H. 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