Nr. 128. Erstes Blai Einzelverkaufspreis 10 Pfennig Westfälische Bezirksausgaben: Der Sauerländer= Der Freimütige Paderborn, Mittwoch, 23. Mai 1928. en Jahre 1848 Landesausgaben: Warsteiner Zeitung* Eichsfelder volksblatt: Hessischer Kurier= Thüringer volkswacht Bellagen: Täglich:„Die Truhe“., Wöchentlich: Erscheint täglich morgens außer an Sonn= und Feiertagen.— Bezugspreis durch die Post 2,46 A. durch Boten 2,40 M monatlich.— Bei Eintritt höherer Gewalt, Betriebsstärung, Papiermangel. Versagen der Lieferungsmittel usw. wird von uns keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. „Sonntagsseler“ Vierzehntägig:„Am Strom des Lebens“, Monatlich:„Heimalborn“ Hauptlettung: Anzeigenpreis: 1 mm Höhe, 29 mm breit, für Anzeigen Rosenstraße 13a, Jernsprecher: Sammelnumner 3251, außerhalb des Verbreitungsgebietes amtliche und FinanzanDrahtodresse: Volksblatt Paderborn zeigen: 15 J. für Anzeigen aus dem Verbreitungsgebiet: 10 J. Postscheckkonto Nr. 1534 Sammelanzeigen: 20 4. Reklame: 89 mm breit. 1 min hoch Hannover 75 2. Für die Erfüllung von Platzvorschriften keine Gewähr Das Urteil des Nachlese. # Auf dem harten, steinigen Boden der Diaspora hat sich das Zentrum wesentlich besser gehalten als anderswo, namentlich in den schicksalsmäßig besser gesegneten Gefilden West- und Süddeutschlands. Vor allen Dingen sind die Absplitterungen der Mißvergnügten beträchtlich geringer gewesen als in den sogenannten„bombensicheren“ Wahlkreisen des Zentrums. Mittelstand, Arbeiter, Bauern und Beamte haben zusammengehalten; nicht selten haben die Wahlziffern des Zentrums sogar ansehnlich verbessert werden können Freilich ist dieser Erfolg durch äußere Umstände gefördert worden. Für die Diaspora hat sich seit einiger Zeit eine Zentrums-Arbeitsgemeinschaft gebildet, die mit Frische und Tüchtigkeit an ihre Arbeit gegangen ist. Es ist gerade diesmal vielleicht nirgendwo so tatkräftig und unermüdlich gearbeitet worden wie in der Diaspora, namentlich in den Gebieten von Magdeburg, Halle, Halberstadt und Merseburg, wie im ganzen Wahlkreis Sachsen-Thüringen, der das Reichstagsmandat für Dr. Marx erobert hat. Andererseits haben die Sendlinge der Splitterparteien einen großen Bogen um die Diaspora gemacht, weil ihnen die Agitation in diesen Bezirken nicht lohnend genug erschien. Demgegenüber bleibt aber die Tatsache bestehen, daß für unsere Glaubensbrüder in der Diaspora das Leben nicht leichter und angenehmer ist als anderswo. Der Mittelstand hat nicht weniger unter den Steuern zu leiden wie anderswo, weder dem Bauern noch dem Arbetter noch irgendeiner Volksschicht geht es besser; im Gegenteil: wer die Verhältnisse einigermaßen kennt, der weiß, um wieviel sie noch wesentlich härter und unerfreulicher sind. Die Diaspora hat dem Zentrum weder mehr zu verdanken noch mehr von ihm zu erwarten als andere Bezirke; ste hätte im Gegenteil vielleicht noch mehr Véranlassung, über diese und jene Dinge Im Zentrum ungehalten zu sein als sonstwo.— Dennoch: sie hat sich weit rückhaltloser und entschiedener für das Zentrum eingesetzt, als es in irgendeinem anderen Bezirk der Fall gewesen ist. Warum? Doch offensichtlich, weil die Leute in der Diaspora vom Leben besser geschult und erzogen worden sind. Weil sie aus ihren harten Lebenserfahrungen besser gelernt und begriffen haben, wie nötig für den katholischen Christen eine politische Partei wie das Zentrum ist. Vielleicht, wenn es ihnen um so viel besser ginge wie ihren Freunden in den anderen Bezirken, daß sie dann auch eigensinniger und dickköpfiger wären, stärker in kurzsichtige Ideen verrannt, daß sie sich dann ebenfalls einbildeten, die Welt hätte sich um sie zu drehen. Das alles ist möglich; entscheldend ist, daß die Zentrumsleute in der Diaspora so ganz anders beschaffen sind und so ganz anders gehandelt haben, als in den glücklicheren Gefilden, wo man den Herrgokt weniger nötig zu haben glaubt. In der Diaspora hat man täglich in der stärksten Weise zu fühlen, was Kirche, Gottesdienst, Religionsübung und Schule für das Leben wert sind und was man von den Gegnern zu erwarten hat; dort, wo die Katholiken in der Mehrheit sind und unangesochten leben können, hat man diese Werte aus dem Auge verloren. In der Diaspora hat man die kultnrellen Güter vor Augen gesehen, in den kakholischen Gegenden die Hauszinssteuer und die Beamtenbesoldung. In der Diaspora hat man sich vom Christenglauben beherrschen lassen, in den katholischen Gegenden(vielfach wenigstens) vom Portemonnai. Das ist der Unterschied. Es gab eine Zeit, da war es auch in den katholischen Gegenden anders; zuletzt noch war es der Fall am 19. Januar 1919 bei den Wahlen zur Nationalversammlung, als Adolf Hoffmann seine Religionserlasse verübt hatte. Hei, wie die Katholiken damals laufen konnten, auch in den geschlossen katholischen Bezirken! Damals hat keiner erklärt, er bleibe zu Hause, sein„Gewissen“ erlaube es ihm nicht, Zentrum zu wählen; es wäre auch keiner zu Hause geblieben, auch wenn er sich noch so sehr über Stegerwald oder die Steuer geärgert hälte. Die Kathollken müssen offensichtlich von den geschworenen Feinden des Christenkums, denen sie am Sonntag zur Macht verholfen haben, gehörig Prügel bekommen; dann werden sie wieder imstande sein, Zentrum zu wählen und alles zu überwinden: den Aerger über Stegerwald, die Portemonnai-Interessen und die Gewissensbedenken. Die katholischen Gegenden haben sich vor der Diaspora zu schämen. Das war schon häufiger der Fall, aber diesmal ganz besonders. 888 Wer das Wahlergebnis vom 20. Mai richtig zu lesen versteht, steht daraus mit förmlich erschreckender Deutlichkelt, was alles der letzte Reichstag verschuldet hat, als er es versäumte, das Wahlrecht zu ändern. „Die Sache des Friedens ist gewonnen Französische Pressestimmen. Eigener Drahtbericht. Paris, 21. Mai. Zum Ergebnis der Reichstagswahlen schreibt der „Temps“: Die erste sich aufzwingende Feststellung ist, daß das deutsche Volk deutlich links gewählt hat, daß es sich für eine Politik der Konsolidierung des republikanischen Regimes und der Konsolidierung des Friedens ausgesprochen hat. Aus den Wahlen läßt sich im übrigen der Schluß ziehen, daß abseits von der nationalistischen Reaktion und der kommunistischen Revolution das republikanische Deutschland eine Tatsache und eine Macht geworden ist, die fähig ist, sich wirksam durchzusetzen. Die„Liberte“ erklärt: Für Frankreich und die Alliierten handelt es sich darum, ob zu Ehren eines linksgerichteten Reichstages ein fettes Kalb geschlachtet. d. h. das Rheinland geräumt wird. Der linksstehende„Paris Soir“ führt aus: Der Sieg der Arbeiter hat nicht nur eine nnerpolitische. sondern auch eine internationale Bedeutung. Die, die in Flankreich sich auf den deutschen Nationalismus berufen um die Räumung des Rheinlandes zu bekämpfen, haben ihre Stütze verloren. Für die deutschen Arbeitei ist es dringender denn je, daß man ihnen ein befreites Rheinland zurückerstattet. Im sozialistischen„Populaire“ schreibt Léon Blum: Die Sache des Friedens und der deutsch=französischen Annäherung ist gewonnen. Das Gewerkschaftsblatt„Se Veuple“ sagt: Künftig ist Platz für eine gesunde Politik der Annäherung zwischen den beiden großen Völkern. „Martin“ schreibt: Die Regierung, die vorhanden war, ist nicht mehr möglich und eine neue Koalition wird unvermeidlich. Die Nationalisten haben weder das Recht, noch die Hoffnung, weiterhin in einem Ministerium zu bleiben. Auch„Petit Varisien erklärt: „Die wichtigste Folge der nationalistischen Niederlage ist, daß künftig eine Rechtsregierung in Deutschland unmöglich erscheint.“ „Petit Journal“ zieht zwei Folgerungen aus dem Wahlergebnis:„daß drei Viertel des Landes Stresemanns Annäherungs= und Friedenspolitik gebilligt haben, daß aber die innere Politik des Reiches schwieriger und verwickelter wird. als je. da der Bruch des Gleichgewichtes zwischen den Sozialisten und linksbürgerlichen Parteien die letzteren in allen Fragen nach links führen müsse.“ Quotidien" vertritt den Standpunkt,„daß das Ergebnis der Reichstagswahlen die französische Politik verpflichtet, denn, wenn der Wille Frankreichs, wie wir überzeugt sind, ein Friedenswille ist, wird es dann nicht angebracht sein. diese Gelegenheit zu ergreifen, um die zwischen beiden LänDieses Ergebnis beweist, daß es richtig ist, was an dieser Stelle unablässig geltend gemacht wurde: daß das gegenwärtige Wahlrecht lediglich dem Radikalismus, vor allem der Linken, zugute kommt, während die Wähler der bürgerlichen Mitte sich entweder verärgert zurückziehen oder ihren Willen zu einer Aenderung in Splitterparteien erschöpfen und damit politisch einflußlos werden. Das geltende Wahlrecht ist förmlich darauf zugeschnitten, daß alle Volkskreise avgestoßen werden, die es infolge ihrer Erfahrungen und Schicksale mit dem Leben ernster nehmen, auch mit dem Leben im Staate und mit der Politik. Angewiderk und abgestoßen fühlen sich und müssen sich fühlen alle, die gelernt haben, selbständig zu denken und sich deshalb nicht durch eine Bürokratie von oben herab bevormunden lassen wollen; abgestoßen fühlen sich alle, die zu dieser Bürokratie nicht das Vertrauen haben, daß sie imstande sei, mit ihnen zu fühlen, die Nöte und Sorgen ihres Lebens richtig zu würdigen, einer Bürokratie, die nicht berücksichtigen kann, was es heißt, sich mühen und abquälen und immer wieder zurückgeworfen werden durch übermächtige Gewalten. Abgestoßen fühlen sich alle, die nicht blind in den Tag hineinleben können, sondern sich Sorgen machen um die Zukunfk ihres Volkes. Aber im neuen Reichstag haben Sozialdemokraten und Kommunisten über zweihundert Stimmen, also soviele, daß sie jederzeik in der Lage sind, solche Beschlüsse des Reichstags zu verhindern, zu denen eine Zweidrikel mehrheit erforderlich ist. Zu diesen Beschlüssen gehört die Aenderung des verfassungsmäßig festgelegten Wahlrechts. Diese Linke, die mit Hilfe des geltenden Wahlrechts zu ihrer Herrschaft gelangt ist, hat naturgemäß nicht das allergeringste Interesse, dieses Wahlrecht zu ändern und damit ihre Machtstellung wieder preiszugeben. Sie hat vor allem kein Interesse, das Wahlalter heraufzusetzen, nachdem "-„ D e u t s c h l a n d i s t f ü r d e n F r i e d e n.“ dern fortbestehenden Differenzen zu regeln und loyal von beiden Seiten die Aera der Versöhnung zu inaugurieren. Englische Pressestimmen. „Times“ führt aus: „Bei den Verhandlungen über die zu bildende Koalition werden die Sozialdemokraten eine ungewöhnlich starke Stellung einnehmen. Sie sind ebenso nachdrücklich für die Locarnopolitik, wie Dr. Stresemanns eigene Partei und die Niederlage der Nationalisten war ein Schlag gegen jegliche Art von Potsdampolitik und deden die Ansprüche der Hohenzollern und der Monarchisten. Deutschland hat für Frieden und innere Reformen gestimmt.“ „Mbrning Post“ sieht in dem Wahlergebnis einen Beweis für den gesunden Menschenverstand des deutschen Volkes. „Daily Telegraph“ sagt: „Die Sozialdemokraten werden sich den Schritten ihrer Verbündeten in der neuen Koalition anpassen und werden nicht in der Lage sein, den Gang der deutschen Politik um mehr als einen oder zwei Grade nach Links abzulenken, was eine so kleine Aenderung bedeutet, daß es nichts aufregendes hat.“ „Daily Mail“ erklärt: Die Reichstags= und die preußischen Landtagswahlen sind dem Frieden entschieden günstig.“ Das Arbeiterblatt„Daily Herald“ sieht in den Wahlen ein Zeichen für die Festigkeit der Republik. Die liberale„Daily News and Westminster Gazette“ schreibt: „Deutschland hat sich mit großer Entschiedenheit für den Frieden und die Demokratie und mit größtem Nachdruck gegen eine Rückkehr zur Aera des alten kriegerischen Nationalismus ausgesprochen.“ Die„Newyork Das Ergebnis der deutschen Reichstagswahlen ist befriedigend für alle, die die Fortsetzung der Friedenspolitik Stresemanns wünschen, um so mehr, als die jüngsten Wahlen in Frankreich in einem ähnlichen Sinne ausgefallen sind. Außerhalb Deutschlands bleibt Hauptfrage die Beibehaltung Stresemanas als Außenminister, die wohl auch durch die Bestätigung seiner Politik seitens der Wählerschaft gesichert ist.“ ihr gerade aus den Kreisen der jugendlichen Erstwähler anderthalb Millionen Stimmen und mehr mehr als 25 Sitze in den Schoß gefallen sind. Möglicherweise erkennen jetzt auch diejenigen Kreise des Zentrums, die sich durch die„Schwierigkeit der Materie" und durch die unbestimmte Sorge um die Nachkeile einer Wahlrechtsänderung haben bestimmen lassen, dieser Schicksalsfrage scheu aus dem Wege zu gehen, wie verhängnisvoll ihr Handeln war. Oder was soll es groß nützen, daß man in irgendwelchen vertraulichen Rundschreiben die Forderung aufgestellt hat, die neugewählten Zentrumsabgeordneten müßten auf die Zustimmung zur Aenderung des Wahlrechts verpflichtet werden! Selbst wenn sich die sämtlichen 62 Zentrumsabgeordneten auf diese Verpflichtung festgelegt hatten, dann können sie praktisch nichts ausrichten, da so gut wie keine Aussicht für die Erlangung einer Zweidriktelmehrheit vorhanden ist. Die neue Zentrumsfraktion kann lediglich wieder hinter verschlossenen Türen eine nekte Resolution oder Interpellation über die Wahlrechtsänderung fassen und sie wieder in den Akten des Reichstages verschwinden lassen wie vor einem halben Jahr. Damals hätte sich, wenn die nötige Kraft dahinter gesetzt worden wäre, eine Aenderung vornehmen lassen; heute geht es nicht mehr und wenn noch soviel Anstrengung dahinter gesetzt wird. Schicksalsfügung, wenn man so will. Jedenfalls war es einer von den politisch-kaktischen Fehlern, die es verschuldet haben, daß kein anderes als dieses Wahlergebnis vom 20. Mai zustande gekommen ist. Zwar haben die anderen Parteien der verflossenen Regierungskoalition noch mehr Schuld als die Zentrumsfraktion, weil sie diese Frage noch lässiger und gleichgültiger behandelt haben(wofür sie nun auch ihren entsprechenden Denkzektel besehen können), aber dadurch wird die Lehre für das Zentrum nicht barmherziger. Die neuen Länderparlamente. Einheitlicher Ruck nach links. Die neuen Zentrumsabgeordneten. 10 Reichstagsabg.- 16 Landtagsabg. Von unserer Berliner Vertretung. X Berlin, 22. Mai. In den Reichstag ziehen folgende neue Zentumsabgeordnete ein: Studienrat Warnke=Schneidemühl, Kaufmann Hartwig=Oppeln, Landwirt Dr. Johannes DreesRatbergen bei Osnabrück, Bauunternehmer und Präsident der Handwerkskammer Münster, Bielefeld=Recklinghausen, Arbeitersekretär Franz Riesener=Gladbeck, Reichsminister a. D. Dr. Hermes, Bäckermeister NauheimEssen, Verbandsvorsitzender Fahrenbach=Düsseloorf, Reichsminister Dr. Köhler, Dr. Föhr=Freiburg, Regierungsdirektor Dr. Heß=Ahrweiler. In den Landtag: Landwirtschaftsminister Dr. Steiger, Bergmann Johannes Effert=Betzdorf, Arbeitersekretär Josef Schamer=Hamm, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer Hoffmann=Bonn, Oberbürgermeister FarwickAachen, Verleger Peter Heusen=Godesberg, Gewerkschaftssekretär Hebborn=Solingen, Bäckermeister Huster=Trier, Chefredakteur Verhülsdonk=Neuwied, Verbandssekretär Letterhaus=M. Gladbach, Lehrerin Albertine Badenberg=Steele, Schuhmachermeister Meistermann=Solingen, Landwirt MaassenWillich, Dr. Heinr. Brüning=Berlin. Von den bisherigen preußischen Zentrumsabgeordneten kehren folgende nicht wieder in den Landtag zurück: PingelOstpreußen, Elsner=Breslau, Mantke=Oppeln, von Papen=Westfalen=Nord, Eickelboom und Sprenger=Westfalen=Süd, Schmitt=Hessen=Nassau, Dr. Hermes=Oppendorf, Bergmann Baumann, Dr. Bester, Merx=Köln=Aachen, Dr. Eismann und Petri=Koblenz=Trier, Dr. Schmitt, Teitscheidt und Beck=Düsseldorf=Ost, Dr. Groener=Düsseldorf=West, Dr. Schmedding, Dr. Kramer und Gast auf der Landesliste. Zentrum und Bayrische Volkspartei. Eigener Drahtbericht Berlin, 22. Mai. Der in der Pfalz gewählte Abgeordnete Beyersdörfer ist nicht dem Zentrum zuzurechnen, wie es die erste amtliche Meldung tat, sondern der Bayrischen Volkspartei. Damit ist die Zahl der Zentrumspartei im neuen Reichstag von 62 auf 61 gesunken, während sich die Zahl der Bayrischen Volkspartei von 16 auf 17 erhöht. Die große Koalition in die Nähe gerückt Eigener Drahtbericht. Berlin, 22. Mai. Nachdem sich als Ergebnis der Reichstagswahlen vom 20. Mai herausgestellt hat, daß weder eine rein bürgerliche Regierung, wie sie bisher bestand, noch die sogenannte Weimarer Koalition sich auf eine parlamentarische Mehrheit stützen können, erörtert man in parlamentarischen Kreisen lebhaft die Möglichkeit der sogenannten großen Koalition. Wie das Nachrichtenbüro des BDZ von maßgebender volksparteilicher Seite hört, würde diese Partei sich zu Verhandlungen über die große Koalition bereit erklären, falls die Sozialdemokraten mit einem solchen Vorschlage an sie heranträten. Ob diese Verhandlungen zu einem Erfolg führen, würde von den Sicherungen abhängen, die die Sozialdemokraten der Deutschen Volkspartei hazugestehen bereit wären. Ebert im Reichstag. Eigener Drahtbericht. X8 Berlin, 21. Mai. Nach neueren Feststellungen hat die Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei noch ein weiteres Mitglied erhalten in der Person des Abgeordneten Köngeter=Düsseldorf, der auf der Reichsliste gewählt wurde und als 45. Volksparteiler in den Reichstag einziehen wird. In die sozialdemokratische Fraktion wird als 6. sozialdemokratischer Abgeordneter des Wahlkreises PotsZentrum und Bayrische Volkspartei behaupten sich. Außer zum Reichstag haben am 20. Mai bekanntlich auch Wahlen für eine Reihe von Länderparlamenten stattgefunden, darunter Preußen, Bayern, Württemberg, Oldenburg und Anhalt. Der Wahlausfall in diesen Ländern gibt im allgemeinen das Bild wieder, das die Wahlen im Reiche gezeigt haben. Nur Bayern macht in gewisser Hinsicht eine Ausnahme. In Preußen hat die letzte Regierungs=Koalition durch das Votum des Wählers eine klare Bestätigung erfahren. Der Weimarer Koalition fehlten im verflossenen Landtag an der absoluten Mehrheit zwei Stimmen, im neuen Landtag hat sie eine Majorität von vier Stimmen. Von den 450 Mandaten gehören 229 den Weimarer Parteien an. Die preußische Verfassung schreibt nicht vor, daß die Regierung nach Neuwahlen zurückzutreten hat. Das jetzige Kabinett Braun kann also das Wahlergebnis einfach mit Befriedigung zur Kenntnis nehmen und, wie nach einem parlamentarischen Vertrauensvotum, ohne Aufenthalt weiter amtieren. Von diesem Ergebnis wird wohl am wenigsten der Fraktionsführer der Deutschen Volksvartei in Preußen, Herr von Campe, erbaut sein, der bekanntlich nach den Dezember=Wahlen 1924 die große Koalition in Preußen gesprengt hat, um die Rechtskoalition an ihre Stelle zu setzen. Dieses Experiment ist mitglückt. Es ist dem Herrn Campe wohl mehrfach gelungen, die Regierung der Weimarer Koalition zu stürzen, aber er konnte das nur mit Hilfe der Kommunisten. Er bleibt unfähig, eine andere Regierung zu bilden. Als die Kommunisten der sinnlosen Komödie des Herrn Campe überdrüssig wurden, mußte dieser klein beigeben. Seitdem hat die preußische Regierung, von gewissen Racheakten des Herrn Campe abgesehen, ziemlich ungestört arbeiten können. Der bei den mannigfachen Wahlen des letzten Jahres immer wieder in Erscheinung getretene Ruck nach links hätte Campe eigentlich veranlassen sollen, das Seinige zu tun, um wenigstens in persönlicher Hinsicht den Weg zur großen Koalition zurückzufinden. Unter dem Einfluß des Zentrums hat sich die preußische Regierung wiederholt bereit erklärt, die große Koalition zu erneuern. Aber die mitunter sehr gehässige Polemik des Herrn Campe und seiner Getreuen hat die Wege dazu immer wieder versperrt. Bei der Aufstellung der Kandidatenliste hat er nach Möglichkeit die gemäßigten Elemente in seiner Fraktion, so vor allem den früheren Finanzminister von Richter, ausgemerzt. Es würde ein großes Entgegenkommen der Regierung in Preußen sein, wenn sie jetzt, wo sie über ein feste Mehrheit in ihrem Parlament verfügt. Herrn Campe zur Teilnahme an der Regierung einladen würde. In Bayern haben die Landtagswahlen den Sozialdemokraten ebenfalls einen starken Mandatsgewinn gebracht, aber auf der anderen Seite auch den Deutschnationalen einen dam 1 der älteste Sohn des Reichspräsidenten Ebert, Fritz EEvert eintreten. Protest der Splitterparteien in Eigener Drahtbericht. Berlin, 22. Mai. Gegen die Zuteilung der Sitze für den Württembergischen Landtag werdendie Volksrechtspartei und die Nationalsozialistische Partei. die beide leer ausgegangen sind, Einspruch erhoben mit der Begründung, daß der Artikel 20 des Landtagsgesetzes der Reichsverfassung widerspreche. kleinen Zuwachs gewährt. Die bayrische Volkspartei behält ihre Mandatsziffer, doch geht ihr prozentualer Anteil an der parlamentarischen Vertretung zurück. Die bisherige Regierung behält ihre Mehrheit, wenn der Bayrische Bauernbund weiter mitmacht. Auf der anderen Seite' hätte eine Koalition von Bayrischer Volkspartei und Sozialdemokraten fast eine Zweidrittelmajorität. Es ist nicht ausgeschlossen, daß im Reiche die große Koalition gebildet wird und zwar unter Mitwirkung der Bayrischen Volkspartei. Das wäre dann das erste Mal, daß die Bayrische Volkspartei überhaupt mit der Sozialdemokratie zusammen regierte. Würde dieser Fall eintreten, dann könnten natürlich in Bayern keine grundsätzlichen Bedenken der Bayrischen Volkspartei gegen eine Koalition mit der Sozialdemokratie mehr bestehen. Die theoretischen Diskussionen darüber sind wohl auch schon in einem diese Koalition bejahenden Sinne abgeschlossen. Aber es handelt sich jetzt nicht mehr um die Theorie, sondern um die Praxis. In Württemberg hat die Regierung einen schweren Schlag erlitten. Allemit de n Deutschnationalen verbündeten Parteien haben einen starken Stimmverluß zu verzeichnen. Allerdings hat er im Zentrum nicht zu einem Mandatsverlust geführt. Die Deutschnationale Partei des Herrn Bazille aber ist halbiert worden. Es ist zu erwarten, daß die Führung der parlamentarischen Geschäfte nunmehr an die Soziuldemokratie übergeht, die ihre Koalitionsziffer von 13 unter 80 auf 22 erhöhen konnte. Demokraten. Zentrum und Sozialdemokraten haben mit 47 Mandaten eine festere Mehrheit als die bisherige Regierungskoalition, die von 80 Mandaten nur über 42 verfügt. Die Deutschnationalen, der Bauernbund, das Zentrum und der Christliche Volksdienst(eine evangelischpietistische Parteigründung) machen im neuen Landtag zusammen 40 Mandate aus. Das ist zwar genau die Hälfte. aber keine Mehrheit. Die Frage ist allerdings, was die Deutsche Volkspartei machen wird. Sie kann, wenn sie sich mit dem Zentrum einigt, die alte Koalition zustande bringen. Doch bestände diese dann einschließlich des Christlichen Volksdienstes aus fünf Parteien, und das ist etwas viel und sehr lästig bei der Verteilung der wenigen Ministerposten. Da überdies das Zentrum der Hilfe der Deutschnationalen sehr überdrüssig geworden ist, dürfte wohl die Weimarer Koalition gebildet werden.— In Anhalt haben die Landtagswahlen insofern eine Verschiebung in der Regierungsmehrheit gebracht, als zwar die Sozialdemokraten ihren Besitzstand an Mandaten behaupten konnten, aber die Demokraten von ihren drei Mandaten einen an die Bodenreformer verloren. In Oldenburg haben die Sozialdemokraten und Kommunisten stark zugenommen. Die Zentrumspartei hat etwa 10% der Stimmen verloren. Die Demokraten konnten einen leichten Stimmgewinn verzeichnen. Die Weimarer Koalition hat dort die Mehrheit der Mandate. 8 Warschau, 22. Mai. Die Tatsache, daß die Polen nicht nur kein Mandat für den Reichstag gewonnen, sondern auch die beiden, die sie bisher im preußischen Landtag inne hatten, verloren haben, hat hier einen niederdrückenden Eindruck hervorgerufen, umsomehr, als die polnische Presse gern mit künstlich aus der Luft gegriffenen phantastischen Zahlen von eineinhalb Millionen Polen in Deutschland arbeitet. Um den unangenehmen Eindruck zu verwischen, wird versucht, den Mißerfolg der polnischen Liste einem angeblichen Wahlterror, der gegen die Minderheiten geherrscht haben soll, zuzuschreiben. A Die Polen ohne Mandat. REICHSTAGSEREEFFNUNG. Dem Buch von Walther Lambach„Die Herrschaft der 500“(Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg) entnehmen wir über die erste Tätigkeit der neu gewählten Abgeordneten nachfolgende Ausführungen, die ein recht anschauliches Bild geben: „Genau am dreißigsten Tage nach der Wahl, dem spätesten Tage, den die Verfassung zuläßt, tritt Herrn Müllers neuer Reichstag zum ersten Male zusammen. Die gedruckte Einladung ist acht Tage vorher in Neustadt angekommen. Darauf heißt es zum Schluß: Evangelischer Gottesdienst im Dom vormittags ½11 Uhr, katholischer Gottesdienst in der Hedwigskirche 10 Uhr vormittags. Auf nenn Uhr wird außerdem zu einer Franktionssitzung eingeladen. Als Herr Müller pünktlich um ¾9 Uhr morgens vom Potsdamer Bahnhof her zum Brandenburger Tor kommt, sieht er auf allen vier Türmen des Reichstagsgebäudes kleine schwarzrot=goldene Fähnchen flattern.„Sitzungstag!“— spricht er halblaut vor sich bin, denn er hat erfahren, daß der Reichstag wie andere republikanische Parlamente, seine Flagge aufzieht. sobald er versammelt ist. Vor dem Abgeordnetenportal drängen sich ein paar hundert Menschen, die die neuen Abgeordneten sehen wollen. Photographen stehen schußbereit und, wenn Ruth Fischer, Hermann Müller, Dernburg, Stegerwald, Riesser, von Gräfe oder Tirpitz kommen, dann knattern die Kameras wie Maschinengewehrjeuer. Die kirchlich gesinnten Abgeordneten erscheinen in Zylinder und geben dadurch diesem Morgen etwas Feierliches. Desto unfeierlicher geht es in den Fraktionen zu. Kurze Aussprache über die Wahl des Reichstagspräsidiums. Die stärkste Partei stellt gewöhnlich den Präsidenten des Reichstags. Die drei nächstgrößten Fraktionen je einen Vizepräsidenten. Auch ein bis drei Schriftführer hat jede Partei vorzuschlagen. Man einigt sich auf ihre Namen. Dabei merkt Herr MüllerHinterwalden etwas verwundert, daß manche Abgeordneten in der Zwischenzeit. in der er in Neustadt aus die Einberufung des Reichstags wartete, offenbar dauernd in Berlin gewesen sind und bereits allerhand Entscheidungen vorbereitet haben. rgend jemand hat die Verteilung der Plätze im Sitzungssaal vorgenommen. Müller=Hinterwalden ist gar nicht zufrieden mit seinem Platz. Er hat etwas lange Beine und sitzt nun weit hinten mitten in einer langen engen Reihe. Auch die Arbeitszimmer und die Schrankabteile sind verteilt. Müllers Arbeitszimmer enthält zwei Tischplätze und zwei Stühle. Es sollen sich aber sechs Abgeordnete in dieses Zimmer teilen. Ziemlich betreten erkundigt er sich, warum nun gerade er den schlechten Platz und das überfüllte Zimmer erhalten habe?„Der Vorstand hat es beschlossen“ ist die lakonische Antwort. Im Protokollbuch findet er die Berichte über eine ganze Reihe von Vorstandssitzungen, die inzwischen stattgefunden haben. Wahrhaftig, täglich sind Sitzungen gewesen. Sie haben nach den Protokollen sich immer wieder mit der Regierungsbildung befaßt, Zwischendurch heißt es einmal so nebenbei: Den Vorschlägen des Büros für die Platz= und Raumverteilung wird zugestimmt. Zur rechten Minute erinnert ein bekannter Pfarrer, den die Wähler seit Jahrzehnten immer wieder in den Reichstag schicken, daran, daß es Zeit ist, zur Kirche zu gehen. Draußen hat nun mehr die Schupo schon Mühe. die Straße frei zu halten. Unter den Linden wogen die Menschen dem Dom und der Hedwigskirche zu.„Als wir 1920 zur Eröffnung des ersten Reichstags der Republik gingen, interessierte sich kein Mensch für diesen Kirchgang. Da waren wir in einer Seitenkapelle keine drei Dutzend Abgeordnete und außer uns saßen nur noch ein paar Mütterchen da“. Die Menschenmauern vor dem Reichstage öffnen sich und der Wallotbau nimmt seine neuen Herren zu einer ersten Sitzung auf. In der weißen Wandelhalle mit ihren Marmorsäulen und dem roten Teppich auf den weißen Fliesen hängt als einziges Zeichen der neuen Zeit die schwarz=rot=goldene Fahne, die einzige vielleicht, die nicht gelb, sondern wirklich Gold aufweist, von der Kuppel herab. Das weiße Marmorstandbild des greisen Kaisers mit der Verfassungsurkunde der Reichsgründung in der Rechten, steht so schlicht und edel da. als ob niemals Revolution gewesen wäre. Es gehört zum Bau und wird stehen bleiben, als ein Gruß aus der Zeit des ersten Reichstages des neugeeinten deutschen Volkes, den dieser Fürst nach einem für damalige Zeiten geradezu revolutionär freien Wahlrecht einberufen hat. Unter der Trikolore der Republik schreiten die Abgeordneten hindurch zum Sitzungssaal, nicht ohne auf dem Wege dorthin ihre Anwesenheit in bereitliegenden Listen zu bescheinigen. Schnell füllt sich der Sitzungssaal mit Menschen. Er senkt sich, wie alle derartigen Verhandlungsräume, amphitheaterartig aufgebaut die Regierung, die Ländervertreter und in der Mitte dreistufig und feierlich Übereinandergetürmt die Stenographen, der Redner und das Präsidium des Reichstages. Hoch oben von den Emporen und von den Logen schauen die Gäste des Hauses: Presse, Besucher und fremde Gesandte auf das Schauspiel berab. das sich unten im Saale entrollt. Der Halbkreis der Sitzreihen der Abgeordneten wird durch Gänge unterbrochen, die strahlenförmig auf die Mitte des Saales, das Rednerpult, zulaufen. Dadurch entsteht für die dazwischen liegenden Abschnitte die Form eines spitzen Keiles, in dem die vorderste Reihe je zwei nebeneinanderliegende Sitze aufweist, die dahinter liegende Reihe deren drei. Die letzte, zwölfte Reihe, enthält in jedem Keil schon neun Sitzplätze. In den Ecken des Saales schließen sich dann noch kürzere 13., 14. und 15. Reihen an. Müller=Hinterwalden findet seinen Platz in der 12. Reihe. Dieser Platz trägt bereits das weiße Kärtchen mit seinem Namen, das er auch unten in der Garderobe an seinem Haken gefunden hat. Die kleine Schublade in seinem Tischchen enthält einen Kasten mit weißen, blauen und roten Stimmkarten, die seinen Namen tragen und mit„Ja“.„Ich enthalte mich" und Nein“ gezeichnet sind. Außerdem Briefpapier und Postkarten mit dem Ausdruck„Reichstag"; Siegelmarken„Reichstagsabgeordneter". Löschblatt, Bleistift und Feder. Für alles ist gesorgt. Während er sich nun die Menschen im Sitzungssaal besieht, wird ihm klar, daß er sich bisher die Verteilung von rechts und links im Reichstag völlig verkehrt vorgestellt hat. Zu seiner Rechten sitzen ja Sozialdemokraten und Kommunisten, und zu seiner Linken die Deutschnationalen. Man bezeichnet also„Rechte" und„Linke" nach rechter und linker Seite des Präsidenten und nicht wie sie der Abgeordnete neben sich hat. Da geht die Glocke. Die Uhr zeigt genau 90 Minuten mehr als die angesagte Zeit. Oben auf dem Präsidentenstud. erhebt sich ein alter Mann und redet mit kaum verständlicher Stimme. Es ist der Alterspräsident. Er sagt ungefähr dasselbe, das am 24. Juni 1920 der damalige Alterspräsident Rieke gesagt hat. Nämlich: „Meine geehrten Damen und Herren! Ich bin am 1. Juni 1843 geboren, also 77 Jahre alt. Sollte ein höheres Lebensalter in diesem Hause vertreten sein, so möchte ich ersuchen. sich hier zu melden und meinen Platz einzunehmen.— Wie ich sehe, ist das nicht der Fall. Damit eröffne ich hiermit den ersten republikanischen Reichstag, und zugleich auch die Sitzung. Ich schlage ihnen vor die Geschäftsordnung der Nationalversammlung hier ebenfalls anzunehmen.— Ein Widerspruch erhebt sich nicht, dann wäre damit mein Vorschlag angenommen... Nach§ 9 der Geschäftsordnung haben wir nunmehr den Namensaufruf vorzunehmen, um festzustellen, ob die zur Beschlußfähigkeit des Hauses nötige Zahl von Abgeordneten anwesend ist.“ Nachdem der Namensaufruf erfolgt ist, stellt der Akterspräsident die Beschlußfähigkeit fest und beruft die zweite Sit zung auf den nächsten Tag mit der Tagesordnung: Wahl de Präsidenten und der Schriftführer. Giftgas über einer Weltstadt. den Großstädten in einem Zukunftskrieg bevorsteht... Giftgase über Hamburg! Dieser Schreckensruf verbreitete sich mit Blitzesschnelle in der Millionenstadt. Aber schon hatte die furchtbare unheimliche Macht, die man moderne Giftgase nennt, sich langsam und unwiderstehlich über den Hamburger Hafen und die Elbinsel Wilhelmsburg herangewälzt, Tod und Verderben verbreitend. Ahnungslose Passanten wurden von dem Phosgengas, dem gefährlichsten aller Giftgase, überrascht und im Nu waren sie die Opfer dieser unheimlichen Giftwolke. 12 Todesopfer sind bereits zu beklagen und mehr als 90 Menschen liegen unter schweren Vergiftungserscheinungen darnieder. Es muß als ein seltenes Glück im Unglücke bezeichnet werden, daß zu der Zeit der Explosion, die die Giftgase zum Entweichen brachte, Regen einsetzte, durch den die verheerende Wirkung stark ab geschwächt wurde. Denn Feuchtigkeit jeder Art, nicht nur Regen, bildet den besten Schutz gegen Phosgenvergiftungen. Auch die Windrichtung, durch die die Giftgaswolken nach der Lüneburger Heide getrieben wurden, verhinderte weiteres Unglück. Die Schuldfrage wird erst noch genau zu prüfen sein. Verschiedene, sehr dunkle Dinge werden da ihre Aufklärung finden müssen. Woher stammt das gefährliche Phosgengas! Ist es noch ein Restbestand aus der Kriegszeit oder hat es die Firma Dr. Hugo Stolzenberg, die sich in Konkurs befindet, und bei der der Gaskessel explodiert ist, sich auf ungesetzlichem Wege in den Besitz dieses gefährlichsten aller Gifte gesetzt! Sind alle Vorschriftsmaßnahmen, die für die Aufbewahrung und Fabrikation von Gift= und Explosivstoffen gesetzlich gelten, getroffen worden. Und schließlich, was wird man tun müssen, um für die Zukunft ein ähnliches Unglück zu vermeiden? Vielleicht sind die Opfer nicht umsonst gestorben! Mit unheimlicher Eindeutigkeit hat das Hamburger Unglück die Schrecken eines zukünftigen Krieges uns vor Augen geführt. Es gibt keinen Militärsachverständigen von Rang, der nicht offen eingestehen würde, daß der künftige Krieg mit chemischen Mitteln, d. h. also, mit Giftgasen, ausgekämpft wird. Flugzeuggeschwader können wehrlose Städte überfallen und in dem Bruchteil einer Sekunde Tod und Verderben bringen. Es gibt keinen wirklichen Schutz gegen Giftgase. Auch Gasmasken sind ungenügend. Denn die moderne chemische Wissenschaft ist in einem unaufhaltsamen Siegeszug begriffen und in ihren Laboratorien werden täglich neue Erfindungen gemacht, die jeden Schutz wieder illusorisch machen. Auch ist es unmöglich, alle Einwohner eines Landes mit so kostspieligen Schutzmaßnahmen, wie es Gasmasken sind, zu versorgen. Verderblich wäre es, auf irgend welche internationale Abmachungen zu hoffen. Das beste Beispiel bietet der Weltkrieg, in dem trotz der Genfer Konvention Giftgase verwandt wurden. Auch vor der Zivilbevölkerung wird man in einem zukünftigen Krieg nicht Halt machen. Die einzige Hoffnung bleibt, daß die Furchtbarkeit der modernen und zukünftigen Kriegsführung den Krieg als Mittel zur Austragung von Streitigkeiten zwischen den Völkern unmöglich macht. Das Hamburger Unglück, das verursacht wurde durch ein paar Kilogramm Phosgen, möge ein Warnungszeichen sein. Was ist Phosgengas? Es ist eine Phosphorverbindung, die in ihrer Wirkung zu den furchtbarsten Verbindungen gehört, die die chemische Wissenschaft bisher gefunden hat. Ein halbes Gramm Phosgen genügt, um pro Kubikmeter Luft einen Menschen, der diese Mischung nur eine Minute einatmet, unfehlbar zu töten. Die Menschen sterben unter schweren Erstickungs= und Vergiftungserscheinungen. Im Kriege wurde Phosgengas neben den berüchtigten Gelbkreuz= und Blaukreuzgeschossen verwandt. Heute ist Phosgen noch für gewisse chemische Farbe verbindungen unentbehrlich, aber es wird nur in ganz minimalen Mengen aufgespeichert und verwandt und unter Einhaltung aller nur erdenklichen Vorsichtsmaßregeln aufbewahrt. Auf jeden Fall ist es nun Aufgabe der Behörden, die Schuldfrage eingehend zu prüfen. Bedeutende Berliner Chemiker sind nach Hamburg gefahren, um den Sachverhalt zu untersuchen und um die Gefahren abzuschwächen. Daß sich der Bevölkerung begreiflicherweise eine große Beunruhigung bemächtigt hat, ist nicht Wunder zu nehmen, aber gleichzeitig kann mit aller Entschiedenheit behauptet werden, daß dieser Fall einzig dastehend ist und daß ein Grund zur Beunruhigung nicht vorliegt. Die Giftgase sind in ihrer Wirkung verschieden. Zu den erstickenden Gasen gehören Chlor, das die Schleimhäute heftig angreift, ist es zweieinhalb mal schwerer als die Luft und hält sich am Boden. Schwefeldioxyd erkennt man daran, daß es bei Gegenwart von Wasser die Pflanzenstoffe entfärbt(daher erhälr bei einem mit ihm ausgeführten Gasangriff die gesamte Vegetation ein geisterbleiches Aussehen. Erstickend und Tränenerzeugend wirken Phosgen und Ammoniak, ferner Chlorkohlensäuremethylester, eine scharfriechende Flüssigkeit, die Chlor abgibt. Stark giftig ist in seiner Wirkung ferner gasförmiger Phosphorwasserstoff (Phosphin). In den letzten Kriegsjahre wurde auf beiden Seiten besonders Senfgas verschossen und die furchtbar giftige Blausäure. Inzwischen hat die chemische Wissenschaft neue Verbindungen entdeckt, die noch verheimlicht werden und die in ihrer Wirkung die bisher bekannten übertreffen. Es ist keine schöne Aufgabe, sich mit diesen unheimlichen Waffen, die die moderne Wissenschaft zu Vernichtungszwecken geschaffen hat, zu beschäftigen. Und es ist gewiß nicht die Aufgabe der Wissenschaft, Stoffe zu finden, die das Leben vernichten, sondern ihr höchstes Ziel muß sein. Kräfte und Energien zu schaffen, die das Leben erhalten, fördern und erhöhen. Die Folgen der 230 Giftkranke.- Die Gaswolke in Wahllokalen. ganze Schiffsbesatzung kam um. Der Weg der Todeswolke. Eigener Drahtbericht. Hamburg, 22. Mai. Ueber das furchtbare Giftgasunglück in Hamburg, über das wir gestern bereits ausführlich berichtet haben, hat die Hamburger Kriminalpolizei im Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft eine Untersuchung eingeleitet, die sich nicht nur auf die Zerstörungsursache, sondern auch auf die Lagerung einer solch ungewöhnlich großen Menge eines der gefährlichsten Gase in einem dicht bewohnten und mit industriellen und Hafenanlagen übersäten Gebiet bezieht, wobei man von der Erwägung ausgeht, welch schreckliche Folgen entstanden wären, wenn bei anderer Windrichtung die Gaswolke direkt auf den Hafen und die Stadt Hamburg selbst getrieben worden wäre. Gestern abend beschäftigte man sich in einer Konferenz der Behördenvertreter mit Sachverständigen und den Betriebsleitern der Firma Stolzenberg mit der Frage, was mit den in weiteren Tanks aus diesem Gelände lagernden Phosgen=Gasmengen geschehen soll, ob sie abgeleitet und unschädlich gemacht oder ob sie unter Beobachtung der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen nach einem weniger gefährlichen Gebiet abtransportiert werden sollen. Daneben bleibt natürlich die Frage zu klären, ob für die Zukunft die Lagerung großer Mengen so gefahrbringender chemischer Stoffe in bewohnten Gegenden geduldet werden soll und ob nicht eine Revision bzw. Ergänzung der behördlichen Vorschriften notwendig sti.— Am Nachmittag war jede Gefahr beseitigt. Die treibende Gaswolke hat sich besonders unter dem Einfluß des stärker fallenden Regens soweit verflüchtigt, daß sie kein Unheil mehr Zum 80. Todestag der Droste(24. Mai). gemäß. Bestand der Dichterin stolze Prophezei lichen Jahre" selbst ausgesprochen: „Meine Lieder werden leben, Man soll die Droste nicht lesen, weil sie sozusagen zwei Sterne im Baedeker hat. Man muß weder die Epen aufschlagen noch die Balladen, weder die Judenbuche noch die Bilder aus Westfalen, weil das alles berühmte Sachen sind. Man quäle sich nicht in den Gedichten mit„dunklen“ Stellen, bleibe nicht hängen an Strophen, die beim ersten und zweiten Lesen unverständlich scheinen. Wer nach zwanzig Gedichten dahinter gekommen ist, wie viele wundervolle Einzelverse es Annette von Droste=Hülshoff. Zum 80. Todestage der Dichterin: gestorben am 24. Mai 1848. in der Drostelyrik gibt, kann ihrem Zauber nicht mehr entrinnen. Denn es ist nicht zuviel gesagt: für alles, was ein Menschenherz, vorab ein Frauenherz, bewegen kann, hat diese Frau Worte gefunden.„„ Was in den Auswahlbänden stets zu kurz kommt, die eine Dichtung, welche Annette von Droste selbst als ihr Kostbarstes bezeichnete, das„Geistliche Jab-“, ist erst in letzter Zeit wieder, entsprechend der Erstausgabe des Werkes, als besonderes Buch gedruckt worden.(Das Geistliche Jahr, herausgeg. von Frz. Jostes 1913 u. 1920. Dass. eingeleitet von Christof Flaskamp 1915.) Seelische Scheu verbot der Verfasserin, ihre religiösen Bekenntnisse zu Lebzeiten vor ein allgemeines Publikum zu bringen. Bloß die Nächsten wußten davon, und dem langjährigen Freund Schlüter wurde die Sammlung als teuerstes Vermächtnis zur Herausgabe im Nachlaß anvertraut. Drei Jahre nach dem Tode Annettens kam sie heraus, erwarb und behielt eine stille Gemeinde— ich habe ein Exemplar etroffen—. unzeitsich und behielt eine stille Gemeinde— ich have ein E Erstdrucks in 4. Aufl. vor kurzem in Tirol angetro dann schien das Buch vergriffen, überflüssig geworden, „Geistwenn ich längst entschwand: Mancher wird von ihnen behen, der gleich mir empfand—“ noch zu Recht? Wem haben diese spröden, schweren Strophen heute noch etwas zu sagen, zu geben?„Das Buch ist und bleibt völlig unbrauchbar für alle sehr frommen Menschen; denn ich habe ihm die Spuren eines vielfach gepreßten und geteilten Gemütes mitgeben müssen": Hört sich das eigene Urteil der Droste nicht an, als ob diese Lieder gerade eine Lektüre für „moderne“ Menschen sein könnten? Diese geheimnisschweren Gedichte auf jeden Sonn= und Festtag des Jahres, beginnend mit dem Neujahrstag, enden mit der Silvesterstunde, enthüllten ein Herz. dem Welt und Dasein immer aufs neue Ursache zu abgrundtiefem Fragen geworden und das sich selbst, so gut es vermochte, Antwort zugerufen. „Hör' an. o Herz, ich will es dir verkünden, willst du den Pfeil in seinem Pfluge binden? Du siehst sein Ziel nicht, hat er darum keins?“ „Ich weiß es wohl, uns ist ein Tag bereitet, da wird es klar, wie alles wohl geleitet, und all die tausend Ziele dennoch eins"— Das ist der klare, reine Grundton, wenn die Suchende ihr Leben nicht durch das trübe Vergrößerungsglas ihrer Skrupulosität betrachtet. Bei weitem jedoch überwiegen— macht sie das nicht zu einem„modernen“ Menschen?— Stunden. wo „all die übermütigen Fragen“ sie„in den Tod drücken", wo sie verzagt, entmutigt aufseufzt: aber ihnen fehlt der Sinn... „Mein Gebet ist wie von einem Toten, ist ein kalter Dunst vor deinem Thron...“ „Und kann ich denn kein Leben bluten, so blut ich Funken wie ein Stein.....“ Jahrhundert, das langsam anfängt, sie zu Besseres zum Erbe zu lassen als indem sie, des„reichbegabten Geistes“ Schranken spürend bekennt, wie sie sich in Weh und Wunden auf den Weg der Gnade tastet.„Für die geheime, aber gewiß sehr verbreitete Sekte jener, bei denen die Liebe größer wie der Glaube, für ine unglücklichen, aber törichten Menschen, die in einer Stunde mehr fragen, als sieben Weise in sieben Jahren beantworten können“, dichtet sie ihre geistlichen Gesänge. Selten seht ihr Auge das Ziel, noch seltener nennt und preist sie es; sie müht sich als Pfadbereiterin, sie ist ein Weg zu einem Wege. H. Sagert. Es ist einerseits ein großes Glück, seine Eltern lange zu behalten, aber andererseits finde ich, daß man sie in reiferen Jahren weit härter verliert, als in der Jugend, wo einem der Himmel noch voller Geigen hängt und man die Fähigkeit besitzt, sich überall zu attachieren. Annette von Droste=Hülshoff anrichten kann. Auch ist der Unglückstank unschädlich gemacht worden. Die restlichen Gasmengen sollen sofort aus Hamburg entfernt werden. Die Hamburger Feuerwehr wird vorsichtshalber die umliegenden Wohnungen entgasen. Ueber die Schuldfrage läßt sich noch nichts Abschließendes sagen. Bisher rund 230 Gistkranke. In den Hamburger Krankenhäusern waren bis gestern abend 98 Personen mit Phosgen=Vergiftungen untergebracht. In Hamburg haben etwa dreißig, in Wilhelmburg etwa hundert Erkrankte die Krankenhäuser aufgesucht. Die Einwohner der verseuchten Straßenzüge, von denen vorübergehend etwa 350 in den Auswandererhallen der Hamburg=Amerika=Linie Unterkunft fanden, kehrten gestern nachmittag um zwei Uhr in ihre Wohnungen zurück. Bericht von Augenzeugen. Das Gas wurde langsam vom Freihafengebiet in die Stadt Hamburg hineingetrieben. Ehe noch die Menschen bemerkten, was eigentlich geschehen war, sanken die Passanten in den umliegenden Straßen bereits betäubt um. Zuerst erkrankten zwei junge Menschen, die in einem Kanal fischten und drei Einwohner, die in der Nähe der Fabrik wohnten. Alle fünf starben schon in der Nacht zum Montag. Jetzt kam man überhaupt erst auf den Gedanken, daß ein Unglück vorliege. In wenigen Minuten überstürzten sich die Meldungen von Todes= und Krankheitsfällen. Aus allen Straßen kamen die Nachrichten von plötzlichen Erkrankungen unter Vergiftungserscheinungen. Wie ein Lauffeuer ging es durch die Stadt Hamburg, daß der Gifttod seinen Einzug gehalten habe. Die Menschen stürzten in furchtbarer Panik aus ihren Häusern und versuchten so schnell wie möglich aus dem Bereich des Gases zu flüchten. Das Gas hatte das ganze Stadtviertel um das Freihafengebier herum binnen kurzem mit dem Gift angefüllt. Durch alle Fenster und Ritzen drang es ein. In furchtbarer Angst stürzte die Bevölkerung von dannen. Alles ließ man stehen und liegen, die Fenster und Türen blieben offen. Auf den Straßen spielten sich furchtbare Szenen der Verzweiflung ab. Die Frauen fielen in Nervenkrämpfe, Männer und Kinder brachen zusammen unter Erbrechen und Herzbeschwerden. In einem einzigen Krankenhaus wurden im Laufe der Nacht achtzig Schwerverletzte eingeliefert, die zum Teil noch in Lebensgefahr schweben. Die ganze Nacht hindurch rasten Sanitätswagen durch die Stadt. Es verbreitete sich eine Panik des Schreckens über Hamburg, wie sie die älteren Leute von der Typhus= und Choleraepidemie in Hamburg aus dem Jahre 1892 her noch kennen. Sportplatzunter Gas. Das Gas traf u. a. auf einen Sportplatz, auf dem gerade ein Fußballkampf ausgefochten wurde. Die Spieler fielen unter schweren Magenkrämpfen zu Boden. Auch zahlreiche Wahllokale wurden von der Giftwolke berührt, so daß die Wahlhandlung unmöglich wurde. Die Bekämpfungsarbeiten waren außerordentlich schwierig, weil erst von Ratzeburg von der Reichswehr her Gasmasken geholt werden mußten, so daß man den eigentlichen Herd des Unglücks erst am späten Abend bekämpfen konnte. Schließlich wurde auf den Giftgasbehälter, aus dem immer wieder neue Wolken quollen, flüssiges Ammoniak gegossen, das sich bekanntlich mit dem Phosgen zu einer unschädlichen Masse verbindet. Seit Montagmittag ist die Gefahr endgültig beseitigt. Aber noch den ganzen Montag über wurden ständig Kranke in die Krankenhäuser eingeliefert. Eine große Anzahl von Häusern, in die besonders viel Gas eingedrungen ist, sind bis heute noch nicht beziehbar. Die Zahl der Erkrankten nimmt noch immer zu, da sich in vielen Fällen die Folgen der Vergiftung erst später bemerkbar machen. In der ganzen Umgebung der Fabrik hat das Gas wie eine Verbrennung gewirkt. Wiesen und Sträucher sind ihres Laubes beraubt. Ueberall sieht man Kadaver vergifteter Katzen und Hunde, Hühner und Enten. Ueber die Ursache des Unglücks steht bisher noch nichts fest. Vorläufig nimmt man an, daß durch einen Materialfehler der Verschlußdeckel des Gasbehälters abspringen konnte. Die Firma Stolzenberg stand bereits schon einmal im Mittelpunkt erregter politischer Debatten, als der Abgeordnete Scheidemann im Dezember 1926 in einer Rede feststellen konnte, daß die Firma ihr Gas an die Sowjets zu Rüstungszwecken verkaufe. Weniger bekannt ist vielleicht, daß ein russischer Dampfer, der eine Ladung des Phosgengases hatte, auf dem Wege von Hamburg nach Petersburg unterging, weil ein Gasbehälter undicht wurde. Die ganze Besatzung kam dabei durch das Gift ums Leben. Wirtschaftszeitung Eisenbahn und Auto. Konkurrenz oder Zusammenarbeit? Von Dr. Paul Hilland, Berlin. Devisen und Effekten. Stärkeres Angebot.- Kursabschläge. Berlin, 22. Mai. Schon gegen Schluß der gestrigen Frankfurter Abendbörse wirkte sich auch an den deutschen Effektenmärkten die schwache Haltung der Auslandsbörsen stärker aus. Schon lange mußte man mit eine Reaktion auf die dortigen andauernden Steigerungen rechnen, sodaß diese eigentlich nicht sehr überraschen dürfte. Da aber die Beziehungen der internationalen Spekulation schon wieder sehr enge sind, konnte es nicht ausbleiben, daß ein Rückschlag in Paris und Newyork hier vielleicht Angstverkäufe, vielleicht Zwangsverkäufe auslöste, um ebtl. anderswo entstandene Verluste zu decken. Noch stärker, als man erwartet hatte, war die heutige Börse beeinflußt. Zu den ersten Kursen kam verschiedentlich stärker Material an den Markt, doch handelte es sich zumeist um limitierte Aufträge. Das Ausland soll anfangs noch eher Kaufinteresse gezeigt haben. Die in der letzten Zeit von der Spekulation besonders bevorzugten Papiere hatten natürlich die starksten Abschläge zu verzeichnen. Diese gingen nicht selten bis zu zehn Prozent und mehr, über 15 Prozent gedrückt lagen Bemberg(minus 20 Prozent) und Glanzstorf minus 85 Prozent). Auch Polyphon büßten 16 Prozent ein. Selbst Bankaktien waren bis zu sechs Prozent gedrückt, Reichsbank hatte neuneinhalb Prozent verloren. Verhältnismäßig gehalten waren einige Elektrowerte, in A. E. G. blieb das Geschäft sehr lebhaft. Auch im Verlaufe blieb die Grundstimmung schwach. Die Kursbildung war uneinheitlich, vorübergehend traten leichte Erholungen ein, die sich aber später nicht behaupten konnten, da neue Käuferschichten fehlten und von den Auslandsbörsen(Paris und London) weiter schwächere Meldungen eintrafen. Auch die heute veröffentlichte Außenhandelsbilanz per April, die eine um 48 Millionen stärkere Passivität als der Vormonat ausweist, wurde ungünstig beurteilt. trat aber gegen die allgemeinen Betrachtungen in den Hintergrund. Anleihen unter Schwankungen schwächer, von Ausländern Bosnier, Rumänen und einzelne österreichische Prioritäten schwach. Pfandbriefmarkt uneinheitlich und ebenfalls meist schwächer. Devisen weiter angeboten. Dollar und Pfunde schwächer. Der Geldmarkt bleibt unverandert angespannt, Tagesgeld 6—8%, Monatsgeld 7½—8½%. Warenwechsel 7% und darüber. Amtliche Schlußkurse. Hapag, 160.25, Nordd. Lloyd 100, Berliner Handelsges. 270.25, Commerz= und Privat=Bank 180.5, Deutsche Bank 172, Disconto 190, Dresdener Bank 160.5, A. E. G. 170, Conti=Caoutchouc 135.5, Deutsche Erdöl 130.5, Elektr. Licht u. Kraft 220.5, Essener Steinkohle 13.. J. G. Farben=Ind. 274.25, Felten u. Guilleaume 130.5, Gelsenkirchener Bergw. 130.5, Germania Zement 180.5, Goldschmidt u. Co 100.70, Harpener Bergbau 171.20. Hoesch Eisen und Stahl 150.870, Klöckner= Werke 124.70, Köln=Neuessener Bergw. 140.5, MannesmannRöhren 154.—, Phoenix Bergbau 982.5, Rhein. Braunkohlen 300, Rheinstahl 10..25, Schuckert u. Co 200, Siemens und Halske 340.5. Berliner Devisenpreise(in R.=Mark). Die Frage„„##nrurrenzrampf oder Zusammenarbeit zwischen Eisenbahn und Kraftfahrzeugwesen“ ist eins der Probleme, die unseren Verkehrspolitikern am meisten Sorge machen. Vor einigen Monaten hat sich bereits der Reichsvekehrsminister mit der Lösung dieses Problems in seiner bekannten Dentschrift befaßt, in der mitgeteilt wurde, daß das Reich eine Reihe von Linien des öffentlichen Kraftwagen=Verkehrs subventioniere und daß die Reichsbahn ihre Einflußnahme in diese Richtung hin standig vergrößere. Bereits damals wurden aus den Kreisen der Privatindustrie Bedenken gegen die Politik des Reichsverkehrsministeriums und der Reichsbahn laut, und diese Bedenken müssen sich noch verstärken, wenn man die Tarifpolitik der Reichsbahn in der letzten Zeit in Betracht zieht. Die zahlreichen Proteste aus Wirtschaftund Oeffentlichkeit gegen den Plan einer neuen Tariferhöhung hat die Reichsbahn bisher gänzlich unbeachtet gelassen und ist weder auf die von verschiedenen Seiten aufgestellte Behauptung, daß die Reichsbahn gegenwärtig über eine starke innere Reservebildung verfüge, noch auf die Frage der Kapitalbeschaffung auf dem Anleihewege eingegangen. Die Reichsbahn kann sich über alle Bedenken der Wirtschaft hinwegsetzen, weil sie bisher über eine unbestrittene Monopolstellung verfügt, eine Monopolstellung, die nur durch den zunehmenden Kraftwagenverkehr erschüttert werden könnte. Aus diesem Grunde muß man schon wünschen, daß eine gewisse Konkurrenz des Kraftwagens gegen die Eisenbahn bestehen bleibt, um eine überspannte Tarifpolitik nich: aufkommen zu lassen. Wie ein Blick auf die Entwicklung des Kraftwagenverkehrswesens in einigen anderen Staaten, die bisher über ein besonders ausgebildetes Krafverkehrsnetz zeigt, kann der Kraftwagen als Personen= und Güterbeförderungsmittel durchaus unter gewissen Voraussetzungen die Eisenbahn ersetzen. In den Vereinigten Staaten sind so infolge der Konkurrenz der Kraftverkehrs=Gesellschaften die 7—10 Prozent geringer gewesen als im Jahre 1920. Die Eisenbahnen haben sich hiervor zu schützen gesucht, indem sie men. So hat die Newyork=Zentral=Eisenbahngesellschaft für an verschiedenen Kraftverkehrs=Gesellschaften Interesse nahdas von ihr beherrschte Gebiet rund um Newyork die Pennsylvanian=Gesellschaft für die Strecke um Washington eine Reihe von Autobuslinien in ihre Dienste gezogen. Auch die Southern Pacific, die in den letzten Jahren infolge der Konkurrenz der Autobusse einen starken Rückgang aufzuweisen hatten, hat die Southern Pacific Motortransport Co. errichtet, die über eine Reihe von Autobuslinien zwischen 6 Städten mit einer Linienlänge von 500 Meilen verfügt. In Frankreich hat die Paris=Lyon=Mediterané Interesse an einer Reihe von Autobuslinien genommen, und ihre Autobuslinien im Südosten Frankreichs sind namentlich bei den Touristen sehr bekannt. In England zeigt sich eine ähnliche Entwicklung. Die London Midland and Scotch Railway=Gesellschaft verfügt über zahlreiche Autobuslinien für den Passagier= und Güterverkehr, und es wird selbst aus den den Eisenbahngesellschaften nahestehenden Kreisen zugegeben, daß diese Linien mit dem größten Erfolg gewisse veraltete Eisenbahnstrecken ersetzen. Der Leiter der Transportabteilung der Firma Liptons Ltd., I. C. Clewer, hat kürzlich eine Uebersicht über die Gütertransportkosten mit einem 4=Tonnen=Frachtauto von London nach außerhalb gegeben, und es ergab sich hieraus, daß bei einer Entfernung von bis zu 77 engl. Meilen die Gütertarife für den Automobiltransport geringer waren als für den Eisenbahntransport. Bis zu 20 Meilen waren die Kosten um 55 Prozent niedriger, bis zu 35 Meilen um 40 Prozent, bis zu 55 Meilen um 21 Prozent und biszu70 Meilen um 15 Prozent. Erst über 90 Meilen stellte sich eine Verteuerung der Frachttarife im Automobiltransport heraus. Das sind Ziffern, die zu denken geben und die auch von der Reichsbahn berücksichtigt werden sollten. Für den Nahtransport ist damit nämlich die bisherige Monopolstellung der Reichsbahn zum mindesten arg erschüttert. Siewieder durch die Angliederung der wichtigsten Kraftverkehrslinien an die Reichsbahn befestigen zu wollen, würde unter den gegebenen Verhältnissen durchaus nicht im Interesse der Oeffentlichkeit liegen. Solange die Eisenbahn sich als privatwritschaftliches Unternehmen im Dienste unserer Reparations-Gläubiger fühlt, statt ihre Tarifpolitik nach den Belangen der deutschen Gesamtwirtschaft zu richten, dürfte es jedenfalls keine Regierung verantworten können, ihre Monopolstellung in der von uns angedeuteten Richtung zu stärken. Wenn schon eine Tarifpolitik gegen die Privatwirtschaft geführt wird, dann muß dieser wenigstens die Gelegenheit geboten werden, sich durch eine stärkere Bedienung des Kraftverkehrs vor der neuen Belastung zu schützen. Buenos Aires Javan Konstantinovel L0ndon Amsterdam=Rotterdam Brüssel=Antwerven Italien Kovenhagen Paris Schweiz Sofia Spanien Stockholm=Gothenburg Wien Produkten. Kaum verändert. Berlin, 22. Mai. Vom Auslande waren dem Markt heute kaum irgendwelche Anregungen geboten und auch das Mehlgeschäft ist nach wie vor unbefriedigend. Die Auslandsorferten lauteten für Weizen und Roggen erwas entgegenkommender, Geschäft konnte sich auch auf der niedrigeren Preisbasis nicht entwickeln. Das inländische Weizenangebot war eher etwas knapper, als an den Vortagen, für den Export nach Polen und auch für die inländische Müllerei waren Käufer zu gestrigen Preisen am Markte. Waggonweizen ist nur in geringen, zur Verfütterung geeigneten Qualitäten angeboten, das wenige angebotene gute Material bleibt zumeist bei den Provinzmühlen, immerhin sind die in Berlin befindlichen Weizenbestände relativ groß zu nennen. Roggen ist in Kahnware zu etwas niedrigeren Preisen, als gestern geboten wurden, gehandelt worden. Das vorhandene Offertenmaterial ist nach wie vor völlig ausreichend, während sich Waggonware weiter knapp macht. Am Lieferungsmarkt waren die Preise bei geringen Umsätzen leicht avgeschwächt. Weizen= und Roggenmehle bei unveränderten Preisen äußerst still. Hafer weiter fast gänzlich geschäftslos. Berliner Produktennotierungen. wtd. Berlin, 22. Mai. Weizen, märkischer 262—265(74,50 Kilo Hektolitergew.) östliche Stationen u. Notiz: Roggen, märkischer 285—287(74,50 Kilo Hektolitergew.), östliche Stationen u. Notiz: Sommergerste 25.—290, ruhig: Hafer, märkischer 26—270, stetig; Mais 235 bis 235, zollbegünst. Futtermais, fest: Weizenmehl 32,75—36,50, ruhig: Roggenmehl 36,25—35,50, ruhig: Weizenkleie 11.25, still: Weizenmelasse 10,85—11,25: Roggenkleie 18,80—15, stetig; Viktoriaerbsen 48—60; kleine Speiseerbsen 35—38: kleine Speiseerbsen 26—27: Peluschken 22—24,50; Ackerbohnen 28—24; Wicken 24 bis 26: Lupinen, blaue 12—15, gelbe 15—16; Serradella, neue 28 bis 28: Rapskuchen 18,80—19; Leinkuchen 25,50—25,80; Trocken= schnitzel 10.20—15,40; Soyaschrot 21,20—21,80: Kartoffelflocken 25,40—26. Heu und Roggenstroh, drahtgepreßt 1—1.25; Weizenstro Stroh. wtb. Berlin. Mai. 22. M drahtgepreßt bindO bis 6.80 4.80: Häcksel 1.65—1,85; handelsühl. Heu 1.60—2; gutes Heu 2,60 bis 3; Gerstenstroh 0.80—1: Kleebeu 8,70—4,20;: Luzerne 4—4,30; drahtgepreßtes Heu 80 Pfa. über Notiz. Metalle. wrtb. Berlin. 22. Mai. Elektrol. Kupfer 137: Originalhüttenaluminium. 98—99%. in Blöcken Walz= od. Drahtbarren 190: desgl. in Walz= oder Drahtbarren 194; Reinnickel. 98—99% 350; Antimon=Regulus 92—99: Silber in Barren, ca. 900 sein per Kilo 85.50—86: Gold, Freiverkehr per 10 Gramm 28—28,20: Platin. Freiverkehr per 1 Gramm 10—11. Kleine Handelsnachrichten. Der Deutsche Getreidehandelstag findet in diesem Jahre am 8. und 4. September wiederum in Magdeburg statt.“ Als Börsenlokal ist die Stadthalle in Aussicht genommen. Vereinigte Stahlwerke A.-G. van der Zypen-Wissen., Köln. Das Landgericht Köln, Kammer für Handelssachen, hat die Klage des Aktionärs Dr. Tenhaeff gegen die GV.=Beschlüsse der Gesellschaft vom 30. März vertagt und neuen Termin auf den 28. Juni anberaumt. Die Klage stützte sich in der Hauptsache auf die Punkte der früheren Anfechtungsklage Dr. Tenhaeffs gegen die AG. van der Zypen=Wissen. Betriebseinstellung bei der A.=G. für Schlesische Leinenindustrie. Die AG. für Schlesische Leinenindustrie(vorm. C. G. Kramsta u. Söhne) in Freiburg in Schlesien wird, wie die „Textilzeitung" von beteiligter Seite erfährt, Ende der Woche ihren Spinnereibetrieb einstweilen einstellen. Die verringerte Auftragseingang, Lohnerhöhung, die allgemein schlechte Lage der Leinenindustrie und die Entwicklung der Preise auf dem Flachsmarkte sind die Ursachen dieser Maßnahmen, die man hofft, bei Eintritt des Herbstes wieder rückgängig machen zu können. Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 22. Mai 1928 (in Reichsmark Festverzinsliche Wertpaplere ge Sochungshale k. Ablösungsschuld, ar 1. Anl.=Ablösungssch. ohne Auslosungsrecht 82—43 Wi Lsch. Pfbi 6/Dt. Reichsanl. ifr 575 5%5 Pr Roagenwertan! Schiflahrts-Aktien Havag 10,127/169.00 Nordd Llond[158.75 168.76 Bank-Aktien 22. 5. Verl Handetsgesellschaft Comm.= u. Privat=Bank eutsche Bank Disconto Dresdener Bank Reichsbank 274.30 183.0 17026 164.00 164.25 273.75 Brauerei-Aktien Dortm Aktienbraueret Dortmunder Union Schultheiß=Patzenhofer 246,50 280.00 363.00 Industrie-Aktien Adlerwerke A. E. G. Basalt 176/60 96.00 21. 5. 279.50 187.50 174.00 166.375 168.00 20 251.00 26450 376.00 9750 175.00 91.00 Bemberg Seide Jul Berger Bergmann Elektr. Berliner Masch.=Bau Buderue Eisen Conti=Caouichoue Daimler Motoren Dessauer Gas Teutsche Erdöl Deutsche Kali Deutsche, Linoleum Deutsch=Lux, Türkoppwerke Tynamit Nobe! Elektr Hochbabn Elektr. Licht u. Kraft Essener Steinkoblen J. G Farben=Ind. Felten& Guilleaume Gelsenkirchener Beram Germania. Zement Ges. k. elektr. Untern 22 5 1 21. 5 575/1 1595.50 405.00 49,00 /215.00 130.122/134,50 10.0 138.00 110.60 207.125 138.00 81860 6200 181.00 9.00 225.(0 186.50 26.50 137.75 188 00 19740 /200.00 282.00 91.25 142.50 115.00 212.00 189.50 936 50 32.00 18.875 988 50 188.00 1400 138.877 188, 625 293.50 Goldschmidt& Co Hackethal Draht amb. El Werke Harpener Verabau Hirsch Kupfer Hoffmann Stärke Hoesch Eisen und Stahl Ph. Holzmann Hörter=Godelheim Zemt. Ilse Bergbau Kahla Pora. Kaliwerke Aschersleben Klöckner=Werke toch Adlernäh Köln=Neuessener Bergw köln=Rottw. Pulver lahmener& Co. : Loewe& Co. üdenscheid Mer. Mansfelder Bergbau Mannesmann=Röhren Marimilian Hütte Nordd. Wolle 1211,60[222,00 Oberbedarf[108,50[109.50 Oberschl Koks 100,615/103.25 Trenstein& Koppel 1120,00 1127,50 Phoenix Verabau 97877s102,125 Rhein. Braunkoblen[304,125/308,0 Rheinstahl(163,00(169.875 Rhein.=Went Elektr. 1206.00[212,00 Rhein.=Westf Kalkw.[130,00 118.125 Reisbela Papiers——[215,00 Riebeck 1156,00(161,00 Th Rosenthal Vorzellan 119.75(114,00 Sachsenmerk 137,50(140,00 Saroin Schokolade 239,00 252,75 Scheidemandel 31,875] 32,00 Schuckert& Co[28,0[213.75 Siemene& Halske 37,50 1352.25 Ver. Glanzstoft Elberselk 716,00(755.80 Wickina Portl Zemen: /210,50 Zeustoff Waldbof[8120 1328.50 Tendeng: schwach. 22. P. 21.5. HAARTINKTUR SößS 218.5 S 8.5 S 5 g 95 55 2 S 58. 9525 E 5# 9• ETT 2 3 SE#0E S 8 13 S S S 55 graßR-EFUTRegkaden 8/ SMNSDE SC SFSSOSRNSS 8 9 T0LAU AuaSogE n• c 889879 9#E aüTan Der Hirt. Ich kam an braunen Aeckern vorbei. Die fetten Schollen glänzten im Scheine der Morgensenne, sie dampften wie frische Wunden. aus denen Blut fließt. Raben hockten in den Furchen und hackten mit den krummen Schnäbeln nach Futter. Lerchen trillerten in der Luft. freuten sich des blauen Himmels und der warmen Sonne, sangen Danklieder, jauchzten, jubelten. Den blauen Hügel in der Ferne umsäumte Tannenwald. Hellgrüne Gräser badeten sich im Sonnenscheine. Ein Hirt zog den Berg hinan. Seine Rechte hielt den langen Krummstab und hinter ihm schritt die große Herde. Stumm und abgemessenen Schrittes zog er den Berg hinan. Wie majestätisch war doch dieses Bild. Neigten sich nicht die Tannenwipfel zum Gruße? Sangen die Lerchen nicht heller? Dann stand er auf der Höhe, schaute seine Schafe und unten das grünende Tal. Schaute die blauen Rauchwölkchen der Hütten und Häuser, stand über den Sorgen und Qualen, die dort zu Hause waren. Sinnend hielt er die Hand über den Augen und mochte wohl froh sein, hier oben frei zu atmen. Wie sich seine schwarzen Umrisse vom blauen Himmel abhoben, wie er seine weißen Schafe überragte! So träumte ich immer Schäfers Sonntagslied So überragt wohl jeder Führer die ihm Anvertrauten, hält Ausschau und beschattet mit der Hand die Augen, daß er nicht geblendet werde. Hält den Stab in der zitternden Hand und sinnt über die Leitung seiner Herde. Sind alle Führer glücklich, überragen sie wirklich die große Herde Schwacher Trost. „Tut mir leid! Mir is meine Brille zerbrochen, ich kann die Rechnung heut' nicht lesen. Kommen S' vielleicht in einem halben Jahr wieder!" Denk-Sport 20 Magischer Briefverkehr. Kriminalbeamte fanden in der Tasche eines Untersuchungsgefangenen einen in 9 Stücke zerrissenen Brief. Sie setzten die einzelnen Teile in der Nummernfolge 1 bis 9 zusammen in der Hoffnung, den Brief entziffern zu können. Sie wurden jedoch getäuscht. Der Sinn der Mitteilung blieb unverständlich. Erst nach vieler Mühe gelang es einem der Beamten, der sich in seiner freien Zeit viel mit Rätseln und Denksportaufgaben beschäftigte, den Text richtig zu lesen und die für den Gang des Strafprozesses sehr wichtige Nachricht zu entziffern. Sind Sie auch imstande, den Brief richtig zusammen zu setzen und zu lesen? Versuchen Sie es Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, spielt die Zahl 15 dabei irgendeine wichtige Rolle. Wie viel Zeit brauchen Sie zur Lösung der Aufgabe? * Klassischer Denksport Martbe O sagt mir doch geschwind! Ich möchte gern ein Zeugnis haben. Wo, wie und wann mein Schatz gestorben und begraben. Ich bin von je der Ordnung Freund gewesen, Möcht“ ihn auch tot im Wochenblättchen lesen. Mephistopheles: Ja. gute Frau, durch zweier Zeugen Murd Wird allerwegs die Wahrheit kund: Habe noch gar einen seinen Gesellen, Den will ich Euch vor den Richter stellen. Ich bring' ihn her. (Goethe. Faust 1. Teil.„Der Nachbarin Haus“.) Was haben Sie als Denksvortler an diesen Goetbeschen Versen auszusetzen? Sind Sie sehr findig? Wieviel verschiedene Nachrichten enthalten diese Zeilen? Und welche Zeilen gehören zu einer Nachricht zusammen? Lösung in zwei Minuten:„sehr gut", in vier Minuten:„gut“, in sechs Minuten: „genügend“. Ladung von einer Million Dollar in Gold Zeit, sich mit der Abfassung eines Buches zu auf den heutigen Vormittagsfreiverkehr. Neben den Vorbereitungen für den nächsten den Verbleib des britischen Motorschiffes unterwegs ist. beschäftigen, das selbstverständlich den Titel Die feste Tendenz, die im Verlauf der ge„Asiatic Prince" Besorgnis, das mit einer „Tennis" trägt. Abendbörse zum Durchbruch kam, übertrug sich Bei Lloyds besteht seit einigen Tagen über von Newyork über Los Angeles nach Kobe Kampf um den Davis=Pokal findet Lacoste strigen Berliner Börse und an der Frankfurter * Denksport im Felde. Eine Reiterabteilung war auf dem Vormarsch im feindlichen Gelände auf eine unbesetzte Bahnlinie gestoßen. Da noch keine Telefonleitung gelegt werden konnte, wurde Befehl gegeben, die Verbindung mit der nachrückenden Truppe durch sog.„optische“ Signale herzustellen und hierfür die auf einer Signalbrücke befindlichen Eisenbahnsignale zu verwenden. An jedem Signalmast konnten die Signale in zwei verschiedenen Stellungen, nämlich in die Stellung „Halt" und„Freie Fahrt“ gebracht werden(s. Figur). Der Führer gab Befehl, daß zur Bedienung je eines Signalmastes ein Mann auf die Brücke geschickt werden sollte. Mit Hilfe der verschiedenen Signalstellungen sollten die Zeichen für die Buchstaben des ABCs und die Ziffern 0 bis 9 gegeben werden. Wieviel Mann mußten auf die Brücke kommandiert werden? 9 Fet S Ei 5 3 5 55 4* Gelösfe Fessein (21. Fortsetzung u. Schluß) Originairoman von Beily Wehrle-Genhart(Nachdruck verboten.) „Das glauben Sie selber nicht, Doktor,“ bebte es von ihren Lippen. Ihr Atem flog.„Bei diesem Schneefall, wo ein Auto selbst mit Schneeketten fast nicht vom Platze kommt...“ Sie vollendete nicht. Sie stürzte ans Fenster und schaute in den dunkeln Schloßhof hinunter. Erneute Signale. Riesige Scheinwerfer spielten und ließen sekundenlang den großen, geschlossenen Wagen des Fürsten Hohenlohe sehen, der langsam... langsam... gegen das Schloßportal fuhr. Wie sie plötzlich unten in der Halle stand— sie wußte es nicht mehr. Neben ihr stand Dr. Walter, der sie stützte. Auch die Dienerschaft stand da— wie hergeweht. Schreckensbleich, mit angstverzerrten Gesichtern. Und dann kam der stille, traurige Zug. Zwei Männer, die eine Bahre trugen. Dahinter der Fürst mit einem weißbärtigen Herrn. Der Zug kam an dem marmorblassen, jungen Weib vorüber. „Gert, mein Gert— o, Gott!— ich ahnte es...“ Fürst Hohenlohe nahm ihre Hände und füßte sie ehrfurchtsvoll.„Meine arme, liebe Gräfin," flüsterte er mit tiefer Bewegung in der Stimme. Sie zuckte auf unter diesen Worten. Was für eine schreckliche Wahrheit verbargen sie? O, großer Gott! Nur das eine nicht— noch nicht! Sie mußte ja noch ein Wort, einen einzigen Blick von ihm haben, ehe er— wenn es denn sein mußte— seine Augen für immer schloß. „Erbarmen Sie sich, Fürst!“ Ihre tiefen, blauen Augen flehten.„Nur ein einziges Wort. Lebt er noch?“ „Ja,“ erwiderte er zögernd, gepreßt. Dr. Walter hatte einen stummen Gruß mit dem weißbärtigen Herrn gewechselt. E swar ein ihm bekannter, tüchtiger Chirurg. Der Herr bemerkte die Frage im Blick seines Kollegen. Bedeutungsvoll schaute er auf die junge Frau, dann zuckte er bedauernd die Schultern. Da wußte Dr. Walter Bescheid... * Der Morgen graute. Ruth, welche die langen, schrecklichen Stunden in dumpfer Betäubung auf dem Ruhrbett in ihrem Boudoir zugebracht hatte, erhob sich mühsam. Gleichzeitig regte es sich im Nebenzimmer, zu welchem die Türe weit offen stand. Dr. Walter, der die Nacht hier in der Nähe der Gräfin zugebracht hatte, trat der jungen Frau entgegen. Unendliches Mitleid erfaßte ihn beim Anblick ihrer schmerzverzerrten Züge. Sie wollte sprechen, doch sie brachte keinen Laut über ihre Lippen. Groß, angstvoll fragend hingen ihre Augen an seinem Mund. „Es steht ernst, sehr ernst um ihn,“ sagte er schonend. Ihr die bittere Wahrheit zu sagen, daß an eine Rettung nicht zu denken war, wenn nicht ein Wunder geschah, wagte er nicht. Denn wer glaubt heutzutage noch an Wunder? „Wie geschah es?“ stöhnte sie. „Er stürzte mit dem Pferde. Dabei entlud sich seine Flinte und die Kugel durchbohrte ihn in der Herzgegend.“ „Warum ließ man mich gestern nicht zu ihm?“ „Sie hätten den Anblick nicht ertragen, Gräfin. Noch bevor wir den Ahnensaal, wo die Operation vorgenommen werden sollte, erreicht hatten, wurden Sie ohnmächtig. Ich brachte Sie in Ihr Zimmer ließ Dörthe zu Ihrer Bewachung zurück und eilte dann meinem Kollegen, dem Professor Niemand, zu Hilfe.“ „Und nun?“ „Wir mussen abwarten. Gräfin. Die Operation verlief verhältnismäßig gut. Das Herz ist unverletzt, doch macht uns die außerordentlich große Schwäche infolge des Blutverlustes schwere Sorgen. Ein Glück, daß Professor Niemann bei dem telephoniichen Anruf des Fürsten zu Hause war und sofort zur Stelle sein konnte. Ohne die sichere Hand meines Kollegen wäre alles verloren.“ „Darf ich ihn jetzt sehen?" bettelte Ruth. „Darüber hat der Professor zu entscheiden. Er wachte die ganze Nacht hindurch bei dem Verwundeten. Warten Sie noch einen Augenblick, ich will nachsehen, wie es drüben steht.“ Der Doktor verließ Ruths Zimmer und begab sich durch die Halle in den Seitenflügel des Schlosses. Man hatte den darin befindlichen Ahnensaal seiner Größe und abgesonderten, ruhigen Lage wegen zum Operationssaal hergerichtet. Der Graf lag noch auf demselben Lager wie einige Stunden zuvor während der Operation. Der Professor, der sich in seiner Nähe auf ein Ruhebett gelegt hatte, richtete sich bei dem leisen Eintreten seines Kollegen auf. Wenig Worte flüsterten die Herren miteinander. Dr. Walter warf einen langen Blick auf das wachsbleiche Antlitz des Verwundeten. Arme Ruth! Sofort begab er sich zur Gräfin zurück. In der Halle kam sie ihm bereits entgegen. Sie hatte es oben nicht mehr ausgehalten. „Kommen Sie mit hinüber, Ruth. Sie dürfen ihn sehen,“ sagte er weich, sie in seinem grenzenlosen Mitgefühl unwillkürlich bei ihrem Mädchennamen nennend. Die junge Frau stand unbeweglich. Starr sah sie ihn an. „Ist keine Hoffnung mehr?“ stieß sie hervor. „Solange Leben da ist, ist auch Hoffnung. Noch lebt er.“ „Noch?“ Rauh lachte sie auf. Die verhängnisvollen Rosen begannen wieder aufzublühen auf ihren Wangen.„Warum wollen Sie mich schonen? Sprechen Sie es doch aus, Herr Doktor! Sagen Sie es mir, daß er... sterben... muß!" 9 5 # 5 * ∆ 8#e *—" 0—* 5 A1802 OETEÖHD -EEn..— USETE 555586885 SS 483336 8355 E R 85AB AARSASASR SSSISBES * ½ S# S 9 9E 5 0—a PAE SSSELSSRO 8—.— „Seien Sie stark, Gräfin Ruth. Ja, er wird von Ihnen gehen, wenn nicht ein Wunder ihn aus diesem Todeskampf errettet.“ „Ein Wunder? Gibt es das?“ Er zuckte die Achseln. „Wer weiß es? Mein Kollege meint, daß vielleicht durch eine Transfusion...“ „Eine— Transfusion?“, Fragend sah die junge Frau den Doktor an. „Ich meine damit die Ableitung vom Blute eines gesunden Menschen in die Pulsader des Grafen. Wie ich Ihnen schon sagte schwebt er infolge des Blutverlustes in höchster Gefahr. Aber— wo findet sich ein Mensch, der...“ Er kam nicht weiter. Stürmisch erfaßte Ruth seine Hände. „Endlich verstehe ich. O, Doktor! Haben Sie denn nicht an mich gedacht?“ „Gräfin Ruth“ sagte er ernst.„Bei Ihrer schwankenden Gesundheit wäre es ein sehr gefährliches Unternehmen.“ „Ach,—“ sagte sie leichthin,„das spielt doch weiter keine Rolle. Lassen Sie uns rasch hinübergehen, damit keine kostbare Zeit verlorengeht.“ Voll drängender Ungeduld schritt sie vorwärts. Sie waren in der Mitte der Halle angelangt, als der Doktor nochmals den Versuch machte, sie vor ihrem Vorhaben abzuhalten. „Es kann Ihr Tod sein, Gräfin," warnte er mit eindringlicher Stimme. Sie lachte auf. Aber das war nicht mehr das unheimliche, nervöse Lachen, das ihn an der jungen Frau immer so beunruhigt hatte. Frei, erlöst klang es. Und plötzlich heftete sie ihren Blick fest auf den Fleck in der Mitte des Orientteppiches. „Nur eigenes Herzblut wäscht ihn weg,“ sagte sie langsam. „O, großer Gott! Ich danke dir, daß du mir Gelegenheit zur Sühne gibst...“ Die Augen des alten Herrn hingen an ihr, als wollten sie ihr bis auf den Grund der Seele dringen. Ruhig gab Ruth ihm den Blick zurück. „Sie sollen es wissen, Sie treuer Freund. Sie verdienen es. Etwas mehr als drei Jahre sind es her, seit ich hier—“ sie deutete auf die Stelle, wo sie standen—„mit diesen meinen Händen einen Menschen— ermordet habe...“ Dr. Walter atmete schwer. O, seine Ahnung...! „Es geschah aus Notwehr, Gräfin!“ sagte er in dem Bestreben, das harte Wort, das sie, ohne zu zögern, ausgesprochen, abzuschwächen. „Sie suchen nach Milderungsgründen, lieber Freund,“ lächelte Ruth wehmütig.„Nun, im Grunde genommen haben Sie nicht unrecht. Wohl war es zu einem guten Teile Notwehr, die diese Tat verursachte, doch spielten dabei auch persönlicher Haß und Abscheu mit. Und dann— Herr Doktor, vergessen Sie nicht— ein frömmeres und edleres Mädchen, als ich es war, wäre wohl eher aus dem Leben geschieden, als daß es seine Hände mit fremdem Blut besudelt hätte.— Der Verwalter Halef el Omars, der mich kaufte, verfolgte mich von der ersten Stunde an mit Liebesanträgen. Mir schauderte vor dem Menschen, ich wich ihm aus, wo ich konnte. Eines Abends blieb ich allein in der Teppichknüpferei zurück— ich war eben daran, die Arbeit an dem Teppich hier zu beendigen. Da nahte sich mir der Schreckliche... rings um uns her tiefe Stille... kein Mensch, der mir hätte helfen können... und ich allein, allein mit ihm. Da sah ich keinen anderen Ausweg mehr als... die scharfgeschliffene, spitze Stickschere zu nehmen... und...“ Ruth schloß für einen Moment die Augen, als könnte sie damit dem schrecklichen Bilde entfliehen, das sie mit ihrer Beichte heraufbeschworen hatte. „Ich kam erst wieder zum Verstande, als ich etwas Warmes über meine Hände rinnen fühlte. Er lag regungslos in der Mitte dieses Teppichs, die Schere stak fest in seinem Herzen und aus der Wunde schlich träge ein Bächlein heißen, roten Blutes... Da floh ich wie von Furien gehetzt hinunter an den Weiher, wusch meine besudelten Hände, doch als sie längst sauber waren, glaubte ich, darauf ein häßliches Mal zu sehen, ach!— ich fühlte mich gezeichnet auf Lebenszeit. Und dann habe ich es aller guten Vorsätze zum Trotz über mich gebracht, diese Hände in die reinen Hände des Grafen von Hoheneck zu legen...“ „Und im Hause Halef el Omars? Wie entgingen Sie der Entdeckung?“ „Ben Ahmed hatte im Todeskampf den Griff der Schere umklammert. Außer Halef el Omar wußten alle, daß er mich mit seiner Liebe verfolgte und daß ich ihn verabscheute. Er soll mehrmals sich geäußert haben, er würde sich selbst den Tod geben, wenn seine Liebe nicht erwidert würde, und da zur Zeit der Tat kein Zeuge zugegen war, glaubten alle, er hätte seinen Vorsatz ausgeführt...“ „Ach,— Gräfin! Nun verstehe ich alles. Ihre Abneigung gegen diesen Teppich, Ihre Scheu, in diesem Raume zu verweilen....“ „Ja... ja! Können Sie ermessen, wie es mich traf, als ich nach der Rückkehr von unserer Hochzeitsreise meinen Fuß zum erstenmal in diesen Raum setzte? Alles, was während der verflossenen Glückswochen ins Reich der Vergessenheit versunken war, erstand wieder neu vor mir. Fürchterliche Vorwürfe, auf das Schild derer von Hoheneck einen häßlichen Flecken geworfen zu haben, zerfleischten mein werz, machten mich krank und elend. Und nun— dieses unverhoffte Glück— sühnen zu dürfen für meine Schuld! Ich habe einen schlimmen, charakterlosen Menschen getötet, heute rette ich, so Gott will, meinen heißgeliebten Mann aus Lebensgefahr. Sterbe ich daran, so gönnen Sie mir diesen schönen, friedevollen Tod...“ * Tage kamen und gingen. Tage, an denen die Bewohner auf Schloß Hoheneck vermeinten, das unheimliche Rauschen der düstern Fittiche zu hören, die ihre Schatten über die zwei halbverlöschten Menschenleben warfen. Doch ärztliche Kunst und aufopfernde Pflege vermochten es, der dunklen Gewalt zu trotzen... Graf Hoheneck, in dessen Adern ein Teil des Blutes seines Weibes kreiste, erholte sich überraschend schnell, um so meyr, als auch die Heilung der Wunde einen gutartigen Verlauf nahm. Die junge Gräfin aber schwebte wochenlang zwischen Leben und Tod. Sie ertrug ihr Leiden mit einer sanften Heiterkeit, und es gelang ihr immer wieder, ihren angsterfüllten Gatten aufzurichten. Graf Hoheneck brachte— soweit es ihm sein noch sehr schonungsbedürftiger Zustand erlaubte,— jeden Augenblick am Lager seiner Frau zu. Noch nie glaubte er, ihre Liebe so gefühlt zu haben wie in dieser schweren Leidenszeit. Was während der verflossenen Monate trennend zwischen ihnen gestanden — es war verschwunden. Das war wieder seine alte, lebensfrohe Ruth mit dem ruhig=harmonischen Wesen, das er an ihr immer so bewundert hatte. Wenn ihre Erkrankung, die nun ja endlich Aussicht auf baldige Heilung versprach, ihr seelisches Leiden verdrängt haben sollte— sie sollte gesegnet sein. Brennendes Mitleid mit der geliebten Frau erfüllte ihn, als er durch Dr. Walter den Grund ihres Seelenleidens erfuhr. Warum war sie auch nicht zu ihm gekommen mit der Qual ihres Herzens, wie konnte sie auch nur einen Augenblick glauben, er hätte sie als Schuldige verdammt! Doch, er wollte zufrieden sein, daß die Vorsehung alles so weise gefügt. Er wußte, alle tröstenden Worte von ihm hätten nicht genügt, ihr den inneren Frieden zurückzugeben. Er kannte ja das tiefe, religiöse Empfinden seiner Frau und dankte Gott, daß er ihr Gelegenheit gab, ihr Vergehen durch ein heiliges Opferwerk zu fühnen. Ueber der knospenden Erde blaute ein strahlender Frühlingshimmel. Graf Hoheneck, der von seinem gewohnten Morgenrint zurückkam, trat mit einem Arm voll blühender Weidenkätzchen in das Zimmer seiner Frau. Er freute sich darauf, ihr diesen Gruß des Frühlings aufs Bett zu legen. Doch— erstaunt blickte er im Zimmer umher— das Bett war leer. Er trat in den Nebenraum und— fühlte sich plötzlich umschlungen. „Ruth!“ rief er jubelnd aus.„Weich frohe Ueberraschung!“ Er hielt sie an beiden Händen, konnte sich nicht sattsehen an ihrer lichten, mädchenhaften Schönheit. „O— die schönen, seidenen Kätzchen! Für mich?“ „Für dich, mein süßes Lieb. Und eigenhändig von mir gepflückt.“ „Du Guter," flüsterte sie. Ihre schönen, blauen Augen schimmerten feucht.„Verdiene ich denn so viel Liebe und Glück?“ Er merkte, worauf sie mit ihren Worten anspielte. Dr. Walter hatte ihr vor seiner Abreise noch mitgeteilt, daß er ihm ihre Beichte anvertraut hätte. Er aber hatte bis jetzt vermieden, darüber mit ihr zu sprechen. „Ob du es verdienst? O— Ruth!" Er hob das schöne, junge Weib, das so zart und noch etwas schwankend vor ihm stand, mit einem Jubelruf auf die Arme. Er öffnete weit die Türe und schritt sachte, sorglich, mit seiner lieben Last die Treppe hinunter. Erst in der Halle setzte er sie nieder. Da lag groß und leuchtend der verhängnisvolle Orientteppich. Durch die hohen Seitenfenster flutete golden das Morgenlicht und spielte über seinen Spiegel, der in blendender, fleckenloser Reinheit erstrahlte. Und von den Wänden grüßten wieder stumm Nordwerkzeuge des gefährlichen Sägefisches Federmann in Paris. Von Hans Riebau. Federmann wollte nach Paris fahren.„Kannst Du denn Französisch?“ fragte man ihn, am Abend vor der Abreise, am Stammtisch. „Das nicht", sagte Federmann,„aber hier!" Und er griff in die Brusttasche, zog einen Sprachführer heraus.„Alles drin, was ich brauche, und sogar mit der richtigen Aussprache.“ Die Herren hatten Bedenken. Aber Federmann fuhr los. Und es ging tatsächlich noch besser als er gedacht hatte. Die Kellner sprachen Deutsch, die Portiers sprachen Deutsch, und sogar die Leute, die ihm im Louvre die toten und auf dem Montmatre die lebenden Bilder zeigten, sprachen Deutsch. Aber zu guterletzt gab es doch einen Zwischenfall. Federmann wollte nämlich für die Rückfahrt nicht die Eisenbahn, sondern als moderner Europäer das Flugzeug benutzen.„Le Bourget", hatte der Portier ihm zum Abschied eingeschärft.„Le Bourget" sollte er dem Chauffeur sagen. Denn so heißt der Flugplatz von Paris. Aber als Federmann noch einmal vor der großen Oper stand, und die Zeit gekommen war, seinen vorausgeschickten Koffern nachzufahren, hatte er den Namen vergessen. Federmann zog seinen Sprachführer. Aber sei es, daß dieser aus einer Zeit stammte, in der es Flugplätze noch nicht gab, sei es, daß ihm das Reisefieber in den Knochen steckte: Jedenfalls fand er weder die Vokabel Flugplatz noch sonst einen Fingerzeig, der ihn aus seiner ungemütlichen Lage befreien konnte. Die Zeit wurde knapp. So winkte er dann dem nächsten Auto.„Flugplatz“, sagte er. Aber der Chauffeur zuckte die Achseln. Da kam Federmann ein Gedanke. Er breitete die Arme aus, schlug sie um sich wie die Windmühlenflügel und stieß ein tiefes, allmählich höher werdendes Grummen aus. Dann senkte er die rechte Hand und führte sie, den Start eines Flugzeuges andeutend, in sanftem Schwung nach die ernsten Augen derer von Hoheneck, die alle so makellos dagestanden in ihrem Leben... Da nahm Ruth wortlos die Hand des Gatten und küßte sie. O! Wie sie ihn liebte... Er erachtete sie also doch als würdig, ihr ferneres Leben im Angesicht seiner Ahnen zu verbringen. Einen größeren Beweis seines Verstehens und— Verzeihens gab es wohl nicht... Und der böse, unheimliche, rote Fleck? Hoheneck las die stumme Frage im Blick seines Weibes. „Nicht fragen, Liebste— zerstöre den Zauber nicht! Weit liegen die Abgründe der Vergangenheit zurück, und im rosigen Scheine der Zukunft führt unser Weg empor zum Licht.“ oben. Triumphierend sah er den Chauffeur an. Aber der machte ein steinernes Gesicht. Federmann wiederholte seine Bewegungen zweimal, dreimal, legte allen Ausdruck. sein ganzes mimisches Können hinein. Der Chauffeur begann zu lächeln.„En bien“, sagte er und öffnete den Schlag. Befreit sank Federmann in die Polster. Als der Wagen hielt, stieg er aus. Vor ihm lag ein graues, unscheinbares Haus.„Etablissement hydrotherapique“ stand auf einer kleinen weißen Tafel.— Erst eine ganze Zeit später, als er sein Flugzeug endgültig verpaßt hatte und resigniert im D=Zug nach Köln saß, erfuhr Federmann, daß das auf deutsch heißt: Kaltwasserheilanstalt. Wiesen=Konzert. (Nachdruck verboten.) Dann singt's und klingt's in der Natur. Hörst du nicht die Musik im Gras? Da tut sich was, da spielt man Jazz. O himmelblauer Himmel! Ist das ein bunt'Gewimmel! Das springt und singt, das tanzt und schwirrt, Die Symphonie wird einstudiert. Die Grille wirbt, die Fliege summt. Die Zirpe zirpt, der Käfer brummt. Herr Heuschreck spielt die Fiedel, Die Ameis' tanzt zum Liedel. Frau Hummel bläst mit lautem Ton In das bekannte Saxophon.—— Willst, Mensch, vom Alltag du genesen, Hör' das Konzert der lust'gen Wesen. Doch findst du daran nicht Geschmack. So warte, bis sich neigt der Tag. Sobald es abend wird im Land, Dann schweigt der Wiesenmusikant. Du hörst dafür aus Sumpf und Rohr Der Frösche tausendstimm'gen Chor. Kurt Göllnitz. Dies und das. □ 9• 3 * 9 —— S A S 9: S 2 S s 85 #S □ S• — 5 5 □ 9 62 — — G — ##### S A. □ 22— :— 2 400— S 3 5 # □ □ 200 * * B 5 I. 05 R 23 ( * 8 S S. 6 ug □ 85 — ∆ 8 □ * 2 *— —5 2— — □ e — — 90 8 S — — ∆ C = 8 S — — 3 ∆ * — 8 8e S 9 95 3 99 9 2. * 8 = — □ — Nr. 122. Zweites Blatt. Mittwoch, 23. Mai 1928 heißt es u. a.: geführt werden. zu verzeichnen: 2. der Lampen Aus dem Paderborner Land. Paderborn, 23. Mai. Heimat. Die Heimat ist das Quellgebiet unseres ganzen Seins, der bestimmende Anfang der Linie, auf der das Koordinatensystem unserer Weltanschauung, unseres Charakters und Glückes sich bewegl— gesetzmäßig, wenn es dem notwendigen Ziele entgegengeht, gesetzlos und wirr, wenn die geistige Entwicklung neben die Bahnen des Sittengesetzes tritt und das Ziel verliert entgleist. Und darum spricht immer und überall, wo ein Mensch urteilt, strebt und fühlt, die Heimat in ihm mit, mag er sich auch noch so sehr von seinen ersten Anschauungen entfernt haben. Denn von der Linie des Denkens, Fühlens und Wollens, die in der Heimat begann. kann er sich nicht entfernen. Ist er auf dem naturgemäßen Wege geblieben, war seine Heimat ihm wirklich Heimat, dann spricht sie bejahend oder auch warnend in ihm gleich Sokrates' Daimonion; hat er den wahren Weg verlassen, dann widerspricht die Stimme der guten Heimat all seinem Tun und Lassen. Er mag die Stimme schweigsam heißen, leise erklingt sie doch und in besseren Stunden hört er mit Wehmut selber auf sie, mag er noch so heimatlos. so„entwurzelt“ sein. Denn die Stimme der Heimat. einer wahren Heimat, die ein Paradies der Kindheit einschloß. ist Gottes Stimme. Ist wirklich die Heimat so mächtig im Menschen? Sie ist die Quelle seines Denkens und seiner Anschauungen. Was Vater und Mutter, Lehrer und Umgebung dachten und sprachen, das waren die ersten Werturteile, die an den jungen Menschen herantraten; er wird sich ihrer später nie entschlagen können, ob er sie billigt oder verneint. Aus den Menschen, mit denen er in der Heimat verkehrt, hat der werdende Mensch die ersten Grundlagen seiner Menschenkenntnis genommen, und sie werden im allgemeinen für das ganze Leben von Einfluß sein. Die Dinge, die in die Kinderaugen blinkten, waren nicht nur der Stofs. an denen das erste Denken sich übte, sie gingen zugleich als erstes und grundlegendes Wissen in den Geist ein. Sie waren die ersten Schriftzüge auf der„unbeschriebenen Tafel“, mit der die Scholastik den noch nicht durch die Erfahrung beeinflußten Menschengeist vergleicht; und diese Schriftzüge werden nie von der Tafel verschwinden, mögen noch soviele andere sich hinzugesellen. Ja, dieses Wissen aus der Heimat ist nicht nur ein Bestandteil allen späteren Wissens und Denkens, es ist seine unverrückbare Grundlage, auf der alles andere sich aufbaut. Die Einflüsse der Heimat sind auch die Grundlage des menschlichen Charakters. Nicht nur empfängt der Mensch aus der Heimat. aus dem Blute und den Verhältnissen der Eltern und Ahnen die natürlichen Anlagen und Neigungen, er erhält auch von der heimatlichen Außenwelt die ersten Anregungen zum Handeln, zur Betätigung seines Wollens, zum Lieben und Hassen. Und mag es noch so wahr sein, daß ein Charakter sich bilde im Strome der Welt, es bleibt ebenso wahr, daß die Grundlage des Charakters, die anfänglichen Richtungen des Wellens, aus der Stille der Heimat stammen. Und auch die Saiten. deren Klang das Wollen und Denken des Menschen begleitet und die wir als sein Gemütsleben bezeichnen, erhalten ihre erste Stimmung, ihre ganze Tonart von der Heimat. von der Familie und den umgebenden Menschen, von der heimatlichen Natur und Geselligkeit. Die Kindheit, die ein Mensch verlebt hat, die Freude oder Trauer seiner Jugend beschwingen, entweder sein ganzes späteres Leben, oder sie lagern wie ein Gewölk oder auch wie ein leichter Hauch der Wehmut auf seiner Seele. Pater Zarnitz 5. Am Feste Christi Himmelfahrt starb im Brüderkrankenhaus in Dortmund im gesegneten Alter von 78 Jahren der Pater Clemens Zarnitz, Mitglied der Gesellschaft Jesu. Fast 60 Jahre wirkte er als Professor und Missionar. Groß ist die Zahl seiner Schüler und unzählbar die Zahl derer, die in den Missionen seinen Worten lauschten. Keine Mühe war ihm zu groß, und bis in den letzten Wochen reiste er von Ort zu Ort, um Gottes Wort zu predigen. Nun ruht er auf dem Friedhofe in Dortmund, auf welchem er am Montag unter großer Beteiligung seiner Ordensbrüder, Freunde und Verwandten beigesetzt wurde. Gott wird ihm vergelten, was er in den vielen Jahren seines Erdenpilgerns ihm zur Ehre wirkte. K. 1. p. = Die Stationsbilder bei Roms=Kapelle, die durch die Witterung und mutwillige Beschädigungen gelitten hatten, sind in den letzten Wochen auf Veranlassung des Heimatvereins wieder instand gesetzt worden. Die Inschriften wurden aufgefrischt und wieder leserlich gemacht, außerdem sind die eisernen Relief=Platten, die zumeist Vorgänge aus dem Marienleben darstellen und wegen ihrer Eigenart immerhin einen beachtlichen Kunstwert haben, vom Roste gereinigt und mit einem wetterbeständigen Lack überzogen worden.— Die Kosten der Instandsetzung hat dankenswerter Weise ein ungenannter Wohltäter übernommen.— Die Stationsbilder standen früher einzeln an den Wegen zwischen der Stadt und Romskapelle. Sie sind etwa 250 Jahre alt und verdienen es, als heimatliche Kunstdenkmäler pfleglich behandelt zu werden. = Der diesjährige Weihegang der Markkirchpfarrei beginnt am Mittwoch morgen und wird zunächst fortgesetzt bis Freitag mittag. Es kommen für diese Woche in Frage: der Marienplatz, die Western= und Rosenstraße und, wenn möglich, Jesuitenmauer, Franziskanermauer und Franziskanergasse. ∆ Siegestrunken. Die Erfolge bei den Wahlen sind anscheinend den Sozialdemokraten stark in die Krone gestiegen. „Der Bürgerblock zerschmettert",„Vormarsch der Sozialdemokratie" und ähnlich klingen die Fanfaren. Dabei wirft man mit den Tausenden bei der Stimmenzählung etwas reichlich unvorsichtig um sich. So heißt es in der Volkswacht(Nr. 117) vom 21. Mai: Selbst Paderborn liefert den Beweis: das Zentrum geht von 9723 auf 7415 zurück, während die Sozialdemokratie von 1883 auf 2253 ansteigt. Der schwarze Turm wankt nicht, zeigt nicht die Risse, die die Deutschnationalen beweinen dürfen. aber er bröckelt ab, viel stärker, als man dort befürchtet haben dürfte". Nur gemach, ihr Herren von der Sozialdemokratie, der „Schwurze Turm“ wird schon halten. Es ist auch garnicht so schlimm mit dem Abbröckeln. Das Zentrum hat 300 Stimmen verloren; die Volkswacht macht daraus fast 3000. Na ja, in der ersten Begeisterung kommt es auf einige Tausende nicht an. Das Blatt wird, wenn der Rausch verflogen ist, seinen Lesern nachträglich schon die Wahrheit mitteilen. Das hoffen wir wenigstens stark. Im übrigen haben die Sozialdemokraten gar keine Veranlassung zu jubeln. Wer verantwortungslos Opposition gemacht hat, Der Abschluß der Pesag für 1927. Die Pesag legt ihren Geschäftsbericht für 1927 vor. Die ordentliche Generalversammlung war auf Samstag, 19. Mai, 16 Uhr im Hotel Löffelmann einberufen. In dem Bericht des Vorstands heißt es u. a.: Das Ergebnis des Geschäftsjahrs 1927 bleibt mit einem Rohüberschuß von 660069.— RM. gegen 1926 mit 786388 und 1925 mit 815934 RM. zurück. Wenn trotzdem, wie in den letzten Jahren, die Verteilung einer Dividen de von 8.5 Prozent in Vorschlga gebracht wird, so ist das nur, wie auch im Vorjahr, bei äußerster Einschränkung der Erneuerungsrücklagen möglich. Die Steuern und Abgaben betrugen auf die Betriebsausgaben bezogen in 1913 1,525 Prozent, in 1927 11,7 Prozent, weisen also eine Steigerung um das 7,7fache auf. Der Dividende für 1927 im Betrage von 178 199,37 RM. steht ein Betrag für Steuern und Abgaben von 294977 RM. gegenüber; die risikolose öffentliche Hand zieht also aus unserem Unternehmen 66 Prozent mehr, als die mit vollem Risiko in das Unternehmen hineingegangenen Eigentümer, das Ergebnis einer krankhaften Entwicklung unseres Steuergesetzgebung, das sicherlich nicht möglich gewesen wäre, wenn nicht im Gegensatz zu den privaten und gemischtwirtschaftlichen, für die kommunalen Versorgungsbetriebe ein Steuerprivileg geschaffen wäre, das diese von einer Vorbelastung befreit in einer Höhe, die für unsere Verkaufspreise 12 Prozent ausmacht. Es ist uns trotz dieser Vorbelastung bisher möglich gewesen, unsere Strom= und Fahrpreise auf einer Höhe zu halten, die jeden Vergleich mit den privilegierten Werken aushält. und es wird unser Bestreben sein, diesen Zustand aufrecht zu erhalten, in der Hoffnung, daß in absehbarer Zeit die gesamte Oeffentlichkeit und damit auch der Gesetzgeber sich von der Norwendigkeit schleunigster Abschaffung dieses Steuerunrechts überzeugen. Die Lippische Elektrizitäts=Aktiengesellschaft, deren Aktien sich sämtlich in unserer Hand befinden, bringt eine Dividende nicht zur Verteilung. Die im Jahre 1925 gegründete Kraftverkehrs A.=G. Wittekind, an der wir mit 56000 RM. des auf 200000 RM. bemessenen Aktienkapitals beteiligt sind, zeigt eine befriedigende Entwicklung, die es gestattet, den größten Teil des Verlusts des ersten Betriebsjahrs abzudecken, bleibt aber 1927 noch dividendenlos. Die Verteilung des Aktienbesitzes zeigt folgendes Bild: 1. Die Lippische Staatsregierung 579 Aktien je 600 RM. 2. Provinzialverband Westfalen 832 Aktien, 3. Kreis Paderborn 786, 4. Kreis Büren 21, 5. Stadt Paderborn 3570, 6. Stadt Horn 175. Stadt Salzkotten 42, Stadt Lippspringe 140, 9. Rhein.=Westf. Elektrizitätswerk A.=G. 3605, Stadt Detmold 378, 11. Lippische Landesbank 372, 10000 Aktien je 600 RM. Ueber das Elektrizitätswerk Der Betrieb konnte ohne Störungen durchGegenüber dem Vorjahr ist eine Steigerung 1. der Zahl der Abnehmer um 6.8 Prozent, um 8.1, der Motore um 15.4, der verkauften kWh um 64,7, der Gesamteinnahmen um 25.3, der Ausgaben um 58,2 Prozent. Die gesteigerte Inanspruchnahme des Elektrizitätswerks machte die Aufstellung einer neuen Turbine von 4200 kW=Leistung und eines neuen Hochleistungskessels von 600 Quadratmeter erforderlich. Inzwischen ist unter dem 12./23. 11. 27 ein Stromlieferungsvertrag mit dem Rheinisch=Westfälischen Elektrizitätswerk, Essen, abgeschlossen worden, der uns an das 220000 Volt Fernleitungsnetz des R. W. E. anschließt, so daß wir in Zukunft den Strombedarf unseres Versorgungsgebiets aus unserer eigenen Kraftanlage und auch aus den Kraftwerken des R. W. E. decken können. Damit verfügen wir über Krafthat immer noch die Massen auf seiner Seite gehabt. Als die Deutschnationalen nur in Opposition machten, waren sie bei den Wahlen oben auf. Nachdem sie veranwvortungsvoll mitgearbeitet haben, kriegen sie ihre Hiebe. Die Erfolge, die die Sozialdemokratie jetzt hat, sind sie letzten Endes eine Prämie für politische Drückebergerei. Ob man da Grund zum Jubel hat? V Der Droschkenkutscher auf dem Wege Köln=Wien. Nach dem Vorbild seines Berliner Kollegen, des„Eisernen Justav", der nach Paris fuhr, hat sich jetzt auch der Kölner Droschkenkutscher Karl Martin zusammen mit einem alten Kollegen auf den Weg gemacht. Sein Ziel ist die Donaustadt Wien. Am Montag traf er in Werl ein und heute wird er Paderborn berühren. Bevor die Droschke endgültig von der Bildfläche verschwindet vor der Konkurrenz des Autos, haben die„Schwager" das Bedürfnis, der Welt noch einmal zu zeigen, was für ein zäher und tüchtiger Kerl so ein deutscher Drosch= kenkutscher ist, der gewohnt war, bei Wind und Wetter auf seinem Bock auszuhalten. ( Impfung. Die Impfung der Kinder, die im Jahre 1927 und früher geboren und noch nicht mit Erfolg geimpft worden sind, findet am Dienstag, den 5. Juni, nachmittags 8 Uhr, im Rathaussaale statt.(Näheres siehe Anzeige in der vorliegenden Nummer.) X Kath. Mütterverein Herz=Jesu=Kirche. Für die Mütter der Herz=Jesu=Pfarrei findet heute abend ein Erziehungsvortrag statt. + Lichtenau i. W., 19. Mai. Das diesjährige Schützenfest wird nicht wie früher Peter und Paul. sondern am Sonntag, den 1. Juli, und Montag, den 2. Juli, gefeiert. ∆ Peckelsheim, 20. Mai. Vaterländ. Frauenverein. Aus dem Bezirk des Vaterländischen Frauenvereins Peckelsheim, umfassend die Aemter Borgholz, Dringenberg, Gehrden, Peckelsheim, sowie die Stadt Borgentreich, welcher 581 Mitglieder zählt, sind in diesem Verwaltungsjahre 822 Mark eingegangen, davon sind 588 Mark Beiträge der Mitglieder, 284 Mark Erlös eines im Juli 1927 in Borgentreich veranstalteten Blumensonntags. Freundlicherweise hatten die jungen Mädchen von Borgentreich, Borgbolz und Natzungen die Sammlung übernommen. Die Einnahmen des Vereins wurden verwendet zu Beihilfen für Badekuren an funf Kinder, 24 bedürftige Familien wurden mit Lebensmittel und Geldunterstützungen bedacht, wofür ca. 800 M verausgabt sind, ferner konnten zu Weihnachten ca. 80 Kinder beschenkt werden. Wäsche und Kleidungsstücke wurden teile durch die jungen Müdchen in den verschiedenen Gemeinden angefertigt und den Kindern von den Lehrerinnen und Fürsorzeschwestern übermittelt. Der Verein dankt allen Vertrauensdamen für ihre eifrigen Bemühungen bei der Einsammlung der Beiträge und bittet ferner um treue Mitarbeit. Sehr zu begrüßen wäre es, wenn in den größeren Gemeinden noch mehr Mitglieder beitreten würden, der Beitrag jährlich ist ja nur 1 M. Die Not ist überall groß, und der Mittel sind wenig 8 Dössel, 21. Mai. Borromaus=Bücherei. Schon oftmals, jüngst noch in der letzten Nummer des Kirchlichen Amtsblattes hat die Bischöfliche Behörde den Gemeinden die Pflege der Borromäus=Büchereien dringend nahegelegt. Diesen behördlichen Anregungen ist die Gemeinde Dössel in grof zügiger Weise nachgekommen. In vergangener Woche wurk quellen, die jeder Anforderung an Betriebssicherheit genügen und die die Lieferung der jeweils angeforderten Leistungen ohne Zeitaufschub gestatten. Das abständige Hochspannungsfreileitungsnetz wurde teilweise erneuert und durch Leitungen ersetzt, die eine zuverlässige und genügende Stromlieferung gewährleisten. Auf Grund neu getätigter Stromlieferungsverträge wurden die Ortsnetze der lippischen Gemeinden Grevenhagen und Heesten ausgebaut. Zur Versorgung der politischen Gemeinde Westerloh im Kreis Paderborn wurde ein Stromlieferungsvertrag mit der Elektrizitätsgenossenschaft Westerloh e. G m. b. H. abgeschlessen. Die Anzahl der Abnehmer betrug am 31. 2. 1913 2362, am 31. 12. 1927 12 151. Die Gesamtzahl der Abnehmer in dem Versorgungsbezirk beträgt 12146. Zur Versorgung der Gemeinden Westenholz, Stukenbrock, Ostenland und Westerloh(Krs. Paderborn), sowie weitere 12 Gemeinden des Kreises Büren wird hochspannungsseitig Strom an die Elek trizitätsgenossenschaften Westenholz, Srukenbrock, Ostenland und Westerloh e. G. m. b. H. und an den Elektrizitätsverband Büren=Brilon G. m. b. H. abgegeben. Die Berriebsergebnisse waren: Stromverkauf in kWh 1913: 8818620, 1927: 13388 907. Einnahme aus dem Stromverkauf in RM. 1913: 425 268, 1927: 1977028 (davon an Unterverteiler abgegeben: 241 784 kVh). Straßenbahn. Der allgemeine Verkehr, so heißt es in dem Bericht, steht in guter Entwicklung; der Fremden= und Ausflugsverkehr litt jedoch stark unter dem ungünstigen Wetter im Sommer. Der Betrieb konnte ohne nennenswerte Störungen durchgeführt werden. Im Berichtsjahr ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme zu verzeichnen: a) der Triebwagen=km um 8.05 Prozent, b) der Anhängewagen=km um 17,3 Prozent, c) der beförderten Personen um 10 Prozent, d) der Einnahmen um 10,68 Prozent, e) der Ausgaben um 94 Prozent. Die Betriebszahl, d. i. das Verhältnis der Betriebsausgaben zu den Betriebseinnahmen, betrug 92 Prozent gegenüber 90,7 Prozent im Jahre 1926. Mit dem Bau der Linie Heibenolbendorf— Pivitsheide wurde begonnen. Die 4,265 km lange Strecke wird Anfang Juni 1928 zur Inbetriebnahme fertiggestellt sein. Damit wird sich die Gesamtlänge des Straßenbahnnetzes steigern auf 79,490 km. In der Wagenhalle Detmold wurde ein 150 kW Einankerumformer aufgestellt, der an eine 15000) Volt Hochspannungsleitung Horn—Detmold angeschlossen ist. Nachdem die Anträge auf Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit genehmigt worden sind, konnte ab 21. 12. 27 auf einer Anzahl Strecken eine Herabsetzung der Fahrzeiten durch geführt werden, die allseitig lebhaft begrüßt wurde. An der Oberleitung wurden im Berichtsjahr lediglich Erneuerungsarbeiten durchgeführt. Die Arbeiten der Streckenbegradigung wurden fortgesetzt; außerdem wurden die notwendigen Unterhaltungsarbeiten durchgeführt. Die Betriebsergebnisse nahmen folgende Entwicklung: Einnahmen in Mark 1913: 352 641, 1927. 1 156562. Ausgaben in Mark 1913: 178 348. 1927: 1 095 395. Motorund Anhängewagen. Kilometer 1913: 1042 147, 1927: 1618087. Zahl der beförderten Personen 1913: 2169 167, 1927: 3986 538. Die Gesamteinnahmen des Unternehmens betrugen 3 206 164,99, die Gesamtausgaben des Unternehmens betrugen 2 546 095.90, somit verbleibt ein Ueberschuß von 660 069,09 RM. Hieraus sind zu decken: Zuweisung an den Erneuerungsstock: 470 869,72, Zuweisung an die Fürsorgekasse für die Arbeitnehmer 11000.00(481 869,72), mithin bleibt ein Reingewinn von RM. 178199,37, dessen Verteilung durch die Gewährung einer 3½ prozentigen Dividende beantragt wird. die Vorromäus=Bücherei von der Diözesan=Bibliothek in Paderborn einer gründlichen Durchsicht unterzogen und die ganze Verwaltung nach dem Bonner System ausgebaut. Die Diözesan=Stelle hatte dazu eine Beihilfe vermittelt, während der Rest der Aufwendungen von dem Ortsverein getragen wurde. Die Neuordnung ist darum gerade geschehen, weil dieser Ort der Vorort der Borromäus=Vereine im Dekanate Warburg ist. Möchten manche Borromäus Büchereien diesem guten Beispiele nachfolgen und dadurch den zu erwartenden Aenderungen auf dem Gebiete des Büchereiwesens vorarbeiten. O Kollerbeck(Kr. Höxter), Beerdigung des ver storbenen Pfarrers Teitge. Heute Vormittag fand hier die feierliche Beerdigung des am Fesie Christi Himmel fahrt nach kurzer Krankheit unerwartet schnell verstorbenen Herrn Pfarrers Teitge statt. Eine große Anzahl von Geistlichen hatte sich eingefunden, um ihrem verstorbenen Amtsbruder die letzte Ehre zu erweisen. Das feierliche Totenamt zelebrierte nach vorausgegangenem Totenoffizium der zuständige Dechant Jakobi aus Marienmünster. Ihm assistierten die Pfarrer: Behre aus Vörden und Tebbe aus Bredenborn. Nach dem Totenamte bestieg der Herr Dechant die Kanzel und schilderte in seiner Predigt den verstorbenen Pfarrer als das Muster eines wahren Seelsorgers. Unter dem zahlreichen Trauergefolge bemerkte man auch eine Ab ordnung der katholischen Pfarrgemeinde Bünde, die zur Beerdigung ihres früheren Seelsorgers nach Kollerbeck ge kommen war. Der Führer dieser Abordnung von Bünde. Herr Pfarrer Fürstenberg, gedachte am offenen Grabe der Verdienste des Verstorbenen um seine ehemalige Pfarrgemeinde Bünde. Ferner nahmen an der Beerdigung teil der Landrat, der Schulrat und der Bürgermeister des Amtes Vörden. Der Gesangverein Kollerbeck verschönerte die Trauerfeier unter Leitung des Herrn Lehrers Kluge auf dem Wege zum Friedhof durch das mehrstimmige Miserere und auf dem Friedhof durch ein vierstimmiges Grablied. Wir haben einen seeleneifrigen und doch friedfertigen Pfarrer begraben, dem wir noch lange nachtrauern werden. * H ö x t e r, 2 1. M a i. K o n z e r t v e r a n s t a l t u n g d e s Gymnasiums. Die Kapelle des König=Wilhelms=Gymna siums veranstaltete am Sonntag nachmittag im Parkhaus Felsenkeller unter Mitwirkung des Schülerchores wiederum ein Konzert. Wie sehr die Konzertveranstaltungen des Gymnasiums in der Bürgerschaft Anklang finden, zeigte der zahlreiche Besuch, der sich auf dem Felsenkeller eingefunden hatte. Die Veranstaltung hat diesen anerkennenden Besuch vollauf verdient. Die verschiedenen Gesangchöre, Volkslieder von Mendelssohn, Schubert, Klauer u. a. wurden klar und ansprechend vorgetragen. Angenehm berührte die deutliche Aussprache der Sänger. Die Vorträge der Schülerkapelle waren wie immer glänzend. Zur größten Freude aller Musik Leichte Verschlechterung des Arbeitsmarktes. verständigen und Freunden der Musik muß festgestellt werden, oaß die Einzelausbildung der jugendlichen Künstler ganz vorzugliche Fortschritte gemacht hat. Der Melodienkranz aus der Oper„Martha“ mit seinen Solostellen für Piston und Tenorhorn gefiel besonders gut. Großen Erfolg erzielte auch das Doppelquartett für Blashörner mit seinen vier Vor tragen. Die ausgezeichnete Schulung und Leitung durch Gymnasialobermusiklehrer Schmidt macht sich immer mehr günstig bemerkbar. Allen Leistungen gobührt die Anerkennung. Glückauf zu weiteren Erfolgen. X Amelunxen(Kr. Hörter), 21. Mai. Kriegerehrung. zur Erinnerung an die im Weltkrieg gefallenen 30 Söhne unserer Gemeinde ist nun auch eine Kriegerehrung geschaffen und am Feste Christi Himmelfahrt ihrer Bestimmung übergeben worden Nachmittags zogen die Vereine unserer Gemeinde mit schwarzumflorten Bannern sowie die Schulen zum Denkmal. Als Vertreter des Landrats nahm Regierungs=Assessor Süß an der Feier teil. Nach mehreren Ansprachen und passenden Gedichten wurde das Denkmal der Obhut der Gemeinde anvertraut. Die Vereine und die Angehörigen der Gefallenen legten Kränze nieder. Die beiden Gesangvereine verschönten die Feier durch gut vorgetragene Lieder. Von Haar und Hellweg. &a Svest, 22. Mai. Ein Jubiläum der Blindenanstalt. Im Jahre 1847 wurde hier zum Gedenken an den Oberpräsidenten Freiherrn von Vincke von den westfälischen Landständen eine Blindenanstalt gegründet und zunächst von fünf Blinden bezogen. Am 18. Mai wurde die Anstalt in ein von dem münsterischen Architekten Hertel erbautes Gebäude an der Herrengasse verlegt. Im Laufe dieser fünfzig Jahre erhielt die Anstalt Erweiterungsbauten durch ein Werkstättengebäude(1908), ein Mädchenheim(1910), ein Männer= heim(1915), ein Wohnhaus des Direktors(1916) und der Beamten(1926). War die Zahl der Insassen im Jahre 1912 auf 120 angewachsen, so beträgt sie jetzt 168. Durch einen schlichten Festakt wurde des Einzuges in das neue Gebäude vor 50 Jahren gedacht. — Rüthen, 21. Mai. Bischofstage. Unter feierlichem Geläute der Kirchenglocken hielt hier am Samstag abend der hochwürdigste Herr Weihbischof Hillebrand von Padervorn zur Spendung der hl. Firmung im Dekanate Rüthen seinen Einzug. Die Anlieger der Hochstraße hatten gewetteifert, dem hochwürdigsten Herrn einen würdigen Empfang zu bereiten. Um 8 Uhr traf der Weihbischof durch das Oesterntor in unserer Stadt ein. Auf der Hochstraße hatten die Vorstände und Fahnendeputationen des Bürger=, Junggesellen=, Gesang=, Gesellen=, Arbeiter=, Krieger=, Jünglingsvereins, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, des Kirchenvorstandes und städtischen Vertretungen Aufstellung genommen. Dechant Berens begrüßte den hochwürdigsten Herrn. Alsdann wurde der hohe Gast von allen Vereinen mit Fahnen begleitet und unter feierlichem Geläut zur St. Nilolaikirche geleitet. Hier hielt der hochwst. Herr nach den üblichen kirchlichen Gesängen eine zu Herzen gehende Ansprache. Am Schlusse seiner Worte spendete er den bischöflichen Segen. Die hl. Firmung wird am Mittwoch hier gespendet. Aus dem Sauerlande und Siegerlande. Westfälisch=Lippischer Fleischertag. Arnsberg, 21. Mai. Der 48. Bezirkstag des westfälisch=lippischen BezirksVereins im Deutschen Fleischer=Verbande fand hier bei starker Beteiligung statt.. Von den 38 Innungen des Bezirkes hatten 28 Vertreter entsandt. Außerdem waren etwa zweihundert sonstige Berufsgenossen erschienen. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils hielt Lödiger=Münster ein Referat über„Wirtschafts= und Steuerfragen“, in dem er sich vor allem gegen die Konkurrenz der Konsumvereine wandte, die zwar von Steuern befreit seien, aber trotzdem nicht billiger als die Fleischer liefern könnten.— Syndikus Alankenburg verlangte Sparsamkeit in der Verwaltung durch Vereinheitlichung und Vereinsachung. verwarf die schematische Durchführung des Achtstundentages im Handwerk und trat dafür ein, daß die Hauszinssteuer auch dem privaten Baugewerbe dienstbar gemacht werde. Der Antrag der Innung Wiedenbrück, die Lebrzeit einheitlich auf vier Jahre festzusetzen, wurde abgelehnt. Es bleibt bei der dreijährigen Lehrzeit. Die Innung Minden regte die Anlage einer Talgschmelze und einer Margarinefabrik innerhalb des Bezirks an. Der Vorstand soll diese Fragen klären.— In einer Entschließung wurde die Ermäßigung der Fleischbeschangebühren gefordert.— Weiter wurde einem Antrage auf Verlegung des Verbandssitzes von Köln nach Berlin zugestimmt. Von den weiteren Verhandlungen und Beschlüssen sei noch erwähnt: In einer Entschließung wurde bedauert, daß Regierungsstellen und Parlamente die lebenswichtigen Belange des Fleischergewerbes nicht nach Gebühr würdigten. Die über alles Maß hinausgehenee Konkurrenz der Warenhäuser, Konsumvereine, Beamtenverkaufs=Organisationen und landwirtschaftlichen Betriebe schädige das Fleischergewerbe derart, daß diesem systematisch der Boden für sein weiteres Bestehen entzogen werde. In einer zweiten Entschließung wurde Steuererleichterung in dem Umfange gefordert, wie sie auch andere Berufsschichten genössen. Schließlich stellte sich der westfälisch=lippische Bezirkstag einmütig auf den Boden der Entschließung des Deutschen Fleischerverbandes in der Gefrierfleischfrage und forderte für diejenigen Fleischer, denen bisher ständig Gefrierfleisch überwiesen worden ist, eine weitere Belieferung. s Bruchhausen(Kr. Büren), 20. Mai. Turmbau.= Entgegen der möglichen Auffassung, es handle sich um einen Aussichtsturm, darf man wohl darauf hinweisen, daß unsere Nachbarschaft mit ihren durch ganz Westfalen bekannten Steinriesen, deren größter 87 Meter vom Boden senkrecht emporsteigt, einer künstlichen Aussicht nicht bedarf. Vielmehr ist es der erste Kirchturm in dem von der Natur ringsum so gütig bedachten Dörfchen. Er soll einen machtvollen Schlußakkord bilden zu dem 1864 gebauten Hauptschiff und dem 1899 hinzugefügten Chore. In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich nämlich im Orte nur eine kleine verfallene und unbenutzte Kapelle bei dem Schlosse. Nach mehrDer Arbeitsmarkt in Westsalen und Lippe. Das Landesarbeitsamt Westfalen, Münster i. W., Warendorferstraße 25. berichtet: Die Lage des westffälisch=lippischen Arbeitsmarktes war in der Berichtswoche wiederum sehr uneinheitlich, sie neigt zur Verschlechterung. Die im letzten Bericht geäußerte Befürchtung, daß die in der Vorwoche zu verzeichnende Entlastung des Arbeitsmarktes nicht von Dauer sein würde, scheint sich zu verwirklichen. Der allmähliche Konjunkturrückgang kommt in einer Verringerung der Inlandskaufkraft deutlich zum Ausdruck. Die infolgedessen eingetretene Abnahme des Inlandsabsatzes kann nur zu einem geringen Teile durch Forcierung des Auslandsgeschäftes ausgeglichen werden. da auch der Auslandsabsatz wegen der hohen Deutschland umgebenden Zollmauern mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Diese Absatzstörungen haben Rückgang des Beschäftigungsgrades einzelner Industriezweige verursacht, der sich seit Wochen in Betriebseinschränkungen und Betriebsstillegungen, in Arbeitszeitkürzungen, Kündigungen und Entlassungen auswirkt. Infolge der Massierung verschiedener Industrien im Westen ist der westfälisch=lippische Arbeitsmarkt von diesen Schwierigkeiten besonders stark beeinflußt. Zu den Absatzstörungen kommen noch die andauernden Arbeitszeit= und Lohnstreitigkeiten in vielen Industrien, die einer Entlassung des Arbeitsmarktes ebenfalls hemmend im Wege stehen. Da beide Hemmnisse— Absatzstörungen und Tarifstreitigkeiten— sich nur langsam beseitigen lassen, ist auch in den nächsten Wochen mit einer stagnierenden Bewegung des Arbeitsmarktes zu rechnen. Die Verschlechterung der Arbeitsmarktlage in den konjunkturell stark beeinflußten Berufsgruppen der Metallindustrie, der Textilindustrie, der Tabakindustrie und der Wäschekonfektion hat in der Berichtszeit angedauert. Infolge der bekannten Schwierigkeiten schritt auch der Ruhrkohlenbergbau zu weiteren Entlassungen und Kündigungen.— Dagegen belebte sich die Nachfrage in den Außenberufen auch in der vergangenen Woche. Die Industrie der Steine und Erden ist— mit Ausnahme der Kalk= und Zementindustrie, in der noch gestreikt jähriger Sammeltätigkeit verdichtete sich vorigen Jahres das Bestreben zu dem Neujahrsbeschluß des Kirchenvorstandes, Östern mit dem Bau zu beginnen. Zum Architekten wurde der Soester J. Ferben ausersehen, als Bauunternehmer der Olsberger Bartmann. Von Ostern bis heute, in genau sechs Wochen, ist der massive Hauptteil des Turmes fertiggestellt. So sind die untersten 15 Meter bis zur Dachhälfte von den gesamten 35 Metern vollendet. Die öbersten 15 Meter sollen dem Helme zufallen. Von unten gesehen mutet der Bau jetzt fast an wie eine sagenreiche Burgruine am Rhein. Augenblicklich tritt zwecks Härtung des Verbandes eine Pause von 3 Wochen in der Weiterführung ein. Der Turm ist nämlich unten fast vierfach in gotischem Spitzbogenstil durchbrochen, weil bekanntlich der Touristenpfad von Brilon und den Steinen unmittelbar um die Kirche führt. Mit seinen zwei Stockwerken wird der Turm sowohl die Orgel(wie beispielsweise in Lüdenscheid) nebst der Fahnensammlung, als auch 4 Glocken aufnehmen von denen die 3 leichteren bereits bei der Briloner Firma Humpert in Auftrag gegeben sind. Dem schwachen Dachreiter wollte man die abgelieferte Kriegsglocke nicht wieder ergänzend einfügen, so daß das Geläute mit dem letzten Glöcklein recht bescheiden wurde. Die Nachbarn pflegten denn auch wohl zu r sagen:„In Braukusen lutt se wier mit allen Klocken.“ Das Wort dürfte künftig eine Zierde für den Ort werden. Vorerst gilt es noch, weiter zu sammeln; vielleicht hat auch der eine oder andere Tourist auf seiner begeisterten Wanderung um die Kirche ein Scherflein für den Opferstock übrig. + Medebach, 22. Mai. Landwirtschaftlicher Ortsverein. Für die im Gasthof Aßhauer abgehaltene Generalversammlung des Landw. Ortsvereins war auf der Tagesordnung neben einigen wenigen Punkten ein Vortrag von Dr. Lammers, Geschäftsführer des Landw. Kreisvereins, vorgesehen, den dieser über die gegenwärtige und zukünftige wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft zu halten sich erboten hatte. In letzter Stunde wurde jedoch bedauerlicherweise der Vortrag abgesagt. Die Rechnungslage schloß ab in Einnahme mit 1450,82 Mark, in Ausgabe mit 1374,35 Mark, Bestand 76,74 Mark. Nach ordnungsmäßiger Prüfung wurde dem Rendanten M. Lefarth Entlastung erteilt. Als zweiter Punkt folgte Kreistierschau oder Teilnahme an der Rotviehschau in Hallenberg. Es wurde beschlossen, die rotviehzüchtenden Landwirte anzuregen, sich an der Schau in Hallenberg zu beteiligen. Eine Kommission, die aus den Anwesenden erwählt wurde, soll von Gehöft zu Gehöft feststellen, wer sich beteiligen will. Seitens des Vereins soll entsprechend den von hier zur Ausstellung kommenden Tieren ein entsprechender Zuschuß nach Hallenberg abgeführt werden. Ebenfalls soll diesen Ausstellern aus der Vereinskasse eine Transportvergütung gewährt werden. Ferner soll der Stadt Medebach anheimgestellt werden, einen Ehrenpreis zur genannten Ausstellung zu stiften. Nach Erledigung des Punktes „Verschiedenes“ wurde die Versammlung gegen 18 Uhr vom Vorsitzenden Althaus geschlossen. ms Velmede, 21. Mai. Leichenfund. Am Wahlsonntag machten zwei Jungen aus Velmede einen Morgenausflug in die Wälder und fanden, als sie auf dem Heimwege durch eine unwegfame Schlucht(Grenscheit) kamen, im Walddickicht eine männliche Leiche. Um Mittag gingen die beiden Landjäger Reiber und Stakemann unter Begleitung einer Anzahl Männer und unter Führung der beiden Jungen zum Fundort der Leiche. Dieselbe war an den unbekleideten Teilen(Kopf und Händen) bereits stark in Verwesung übergegangen. Wahrscheinlich handelt es sich um den aus der Warsteiner Irrenanstalt beurlaubten A. B., der in den Wäldern umher geirrt ist und sich dann in geistiger Umnachtung an drei zusammengeknoteten Taschentüchern an einer Tanne erhängt hat. Die Leiche wurde in eine Decke gehüllt und auf einem mitgebrachten Fuhrwerk nach dem Leichenhaus in Velmede gebracht. wird— gut beschäftigt. Auch im Baugewerbe ist eine weitere Entlastung zu verzeichnen. In der Berufsgruppe Lohnarheit wechselnder Art sind wiederum zahlreiche Abgänge erfolgt. Auch die Landwirtschaft war noch aufnahmefähig. Nach den Berichten der öffentlichen Arbeitsnaaweise waren am 15. Mai 1928 im Bezirke des Landesarbeitsamtes Westfalen in der Arbeitslosenversicherung 40 487 und in der Krisenfürsorge 6852 Hauptunterstützungsempfänger vorhanden gegenuber 39 980 und 7711 in der Vorwoche. Während also in der Arbeitslosenversicherung die Zahl der Unterstützten sich um 1,4% erhöht hat, hat sie sich in der Krisenfürsorge um 11,1% verringert. Die Gesamtzahl der Hauptunterstützungsempfänger ist um 352 oder 0,8%(in der Vorwoche um rund 2400 oder 4,7%) gefallen. Die Zahl der Notstandsarbeiter in der Arbeitslosenversicherung und Krisenfürsorge ist von 7543 in der Vorwoche auf 7349 in der Berichtswoche, also um 194 oder 2.5% gefallen. Die Zahl der nichtunterstützten Arbeitsuchenden hat sich etwas erhöht. Nach den nunmehr vorliegenden vorläufigen Zahlen über die Entwicklung der Arbeitsmarktlage im Deutschen Reiche waren am 1. Mai 1928 in den 13 Landesarbeitsamtsbezirken in der Arbeitslosenversicherung 729.000 und in der Krisenfürsorge 162000 Hauptunterstützungsempfänger vorhanden gegenüber 1370000 und 228000 am 15. Januar 1928. Auf 1000 Einwohner bezogen betrug die Gesamtzahl der Hauptunterstützungsempfänger am 1. Mai 1928 im Reiche 14,2, im Bezirk des Landesarbeitsamtes Westfalen dagegen nur 9.7. Gegenüber dem diesjährigen ungünstigsten Stande des Arbeitsmarktes— 15. Januar 1928— hat die Zahl der in der Arbeitslosenversicherung und in der Krisenfürsorge Unterstützten am 1. Mai ds. Is. im Reiche um rund 709000 oder 44,2%, im Bezirke des Landesarbeitsamtes Westfalen dagegen um rund 40000 oder 44,9% abgenommen. In der Zeit vom 15. April bis zum 1. Mai beträgt der Rückgang im Reiche 13,2% und in Westfalen 2,5%. Diese Entwicklung kann nicht überraschen. Im letzten Herbst sind die Arbeitslosenziffern im Reiche verhältnismäßig später, dann aber schneller und verhältnismäßig stärker gestiegen als in Westfalen. Im Januar und Februar 1928 sind sie in Westfalen früber und bedeutend schneller abgesunken als im Reiche. Dieser Vorsprung des westfälisch=lippischen Arbeitsmarktes wird nunmehr vom Reiche aufgeholt. Aus dem Emslande. * Aus dem Kreise Wiedenbrück, 21. Mai. Kreisschulrpielfest. Unter dem Vorsitz des Herrn Regierungs=Assessors Großschovv= Wiedenbrück fand am letzten Samstag eine Sitzung der Vertreter der Lehrerschaft aus den einzelnen Aemtern des Kreises statt, um über die Gestaltung des diesjährigen Kreisschulspielfestes zu beraten. Die Schulen der Stadt Gütersloh und der eingemeindeten Bauerschaften veranstalten, da sie zur Kreisschulinspektion Halle i. Westf. gehören, ein eigenes Schulfest. Desgleichen scheiden die Mädchenschulen des Kreises aus, da ebenfalls seit dem vorigen Jahre ein Spielfest für Mädchenschulen eingeführt ist. Das Kreisschulspielfest für die Knaben findet nun auf dem Sportplatze in Wiedenbrück am Mittwoch. 11. Juli, statt. Beginn der Wettkämpfe um 8.30 Uhr vormittags. Des Mittags werden, wie im Vorjahre, die teilnehmenden Knaben aus Kreismitteln mit Kakao und Brötchen bewirtet. Alle Knaben vom 10. bis 14. Lebensjahre können sich an den in Aussicht genommenen Wettkämpfen: Schlagballweitwurf, Weitsorung, 100=Meter=Lauf, beteiligen. Die Bedingungen für die Reichsjugendwettkämpfe 1928 gelten auch bei der Bewertung dieser Kämpfe. Die Schule, die in dem oben genannten Dreikampf (Werfen, Springen, Laufen) prozentual die höchste Punktzahl erreicht, erhält das vom Kreise gestiftete Banner. Es ist ein Wanderpreis. Die Schule, welche das Banner dreimal errungen hat, bleibt im Besitze desselben. Die siegende Schule erhält außerdem ein Diplom. Die Knaben, die am Kampf um das Banner teilgenommen haben uno zum besten Drittel gehören, bekommen als Siegespreis einen Eichenkranz. Nach dem Dreikampf findet ein Schlagballwettspiel der beiden besten Schulen des Kreises(nach den Ausscheidungskämpfen) und Staffelwettläufe der einzelnen Schulgattungen statt. Auch hier erhält die siegende Schule eine Ehrenurkunde. Bei warmer Witterung wird je eine Staffel jener Schulen, denen die Möglichkeit gegeben ist, in den Turnstunden auch das Schwimmen zu üben, ihr Können im Schwimmen und Tauchen zeigen. Außerdem sind vor Beginn der eigentlichen Wettkämpfe gemeinsame Freiübungen aller teilnehmenden Knaben vorgesehen. Die Vorbereitung und Ausgestaltung des Kreisschulspielfestes wurde in die Hand eines Ausschusses gelegt, dem aus jedem Amt zwei Lehrer angehören. Die Reichsjugendwettkämpfe, die früher mit dem Kreisschulspielfest verbunden wurden, werden jetzt in den einzelnen Aemtern ausgetragen. Die Vertreter der Aemter Rietberg und Verl machten den Vorschlag, der auch vom Herrn Kreisschulrat warm unterstützt wurde, künftig in jedem Amte Amtsschulspielfeste abzuhalten, an denen sich sämtliche Schulen des Amtes mit allen über 10 Jahre alten Knaben beteiligen sollten. Der Kampf um das Kreisbanner solle dann nachher von den Schulen, die in den Aemtern resp. Städten Sieger geblieben seien, ausgefochten werden. Die Begründung jenes Antrages würde im Rahmen einer Zeitungsnotiz zu weit führen. Die Versamnlung beschloß, wegen der knappen Zeit bis zum diesjähriger. Spielfeste, im kommenden Jahre zu dem Vorschlag Stellung zu nehmen. Nachbarschaft und Provinz. Die Staatsrenten der Standesherren aufgewertet. gg. Münster, 21. Mai. Am Montag hat die dritte Zivilkammer des Landgerichts in Münstet durch Urteil entschieden, daß den drei„Standesherren“ Herzog von Arenberg, Fürsten von Salm=Salm und Fürsten von Salm=Horstmar eine Aufwertung ihrer Staatsrenten in Höhe von 40 Prozent zuteil wird. Diese Entscheidung ist mehrfach vom Gericht hinausgeschoben worden, und man hatte den Tag der Urteilsverkündung auf den Tag nach der Wahl gelegt. Bei den Renten handelt es sich um Ansprüche der Fürsten, die aus dem Fabrikote der bestbewährten Armen: Uncke, Münster Scheel, lasse! Zimmermann. Leipzig Viendor f. luchenb olde Ormler. Leipzig Thürmer. Reißen Gebr. Kille, Ruderbom ACTALT. M AT·HIRE Lieferung auf Wunschohne Anzchlung. gegen Monatsraten von A. 50.- an Aug. Ostermann Parkettgeschäft Lieferung u. Verlegung von Parkettböden aller Art Parkettbodenpflege PrimaReferenzen größ. ausgeführter Aufträge stehen gern zur Verfügung Paderbern, Ruf 2561. Dieser Platz ist noch zu vergeben. Elektrische Beleuchtungskörper Apparate Motoren LKeze Poderborn-s Ferdinandstr. 41 Rosenstr. 14 Tel 3207 I TTEPF CEZ EE MN UEMEET Turnen— Spiel— Sport. Die Jubelfeier des Vereins für Jugendpflege. Verein für Jugendpflege 08— Schalke 96 2:2(2:1). Herrliches Frühlingswetter, gute Platzverhältnisse und eine stattliche Besucherzahl waren ein würdiger Rahmen für das 20jährige Jubelfest des Vereins für Jugendpflege 08. Zu dem Festspiel war Spiel und Sport Schalke als Gegner gewonnen, eine Mannschaft, die erste westdeutsche Klasse repräsentiert. Nachdem Bürgermeister de Voys eine kurze Begrüßungsansprache gehalten und den Spielführern beider Mannschaften einen Blumenstrauß in den Farben beider Vereine überreicht hatte, vollzog er den Anstoß. Das Spiel ist gleich im Anfang sehr schnell, blitzschnell wechseln die Angriffe. Schon nach 10 Minuten Spielzeit geht der Halbrechte 08's mit einer Vorlage vom Mittelstürmer ab und erzielt mit Bombenschuß das 1. Tor. Schalke findet in der guten Hintermannschaft 08's ein schwer zu nehmendes Bollwerk, verliert auch durch einen unglücklichen Sturz des Mittelstürmers einen seiner besten Leute und spielt fast eine halbe Stunde lang nur mit 10 Mann. Aus einer Flanke von rechts kommt Jugendpflege dann bald zum 2. Tor. Die Mannschaft hat eben Glück, während alle Torschüsse des Gegners trotz forschester Vorstöße unschädlich gemacht werden. Als Schalke wieder vollzählig ist, wird das Tempo noch mehr forciert, bis kurz vor Halbzeit die Gäste durch den Rechtsaußen zu einem Tor kommen. Nachdem derselbe Stürmer dann noch einmal freistehend danebengeknallt hat, ist Pause. In der Halbzeit wurden von 08 und vom Militärsportverein„Preußen“, die sich auch dieses Mal in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt hatten, zwei Staffeln gelaufen und zwar eine über 4X100 Meter, die nach scharfem Kampf die A=Mannschaft von Jugendpflege gewann; Preußen wurde zweiter und die B=Mannschaft von 08 Dritter. Eine zweite Staffel über 4X400 Meter wurde nur von 2 Mannschaften bestritten. Sieger blieb 08 in der Besetzung Hobus, Buschmeier, Schmitz und Riese nach äußerst spannendem Kampfe. Die zweite Spielhälfte sah Schalke zeitweilig leicht überlegen. Nachdem im Anfang beiderseits gute Torgelegenheiten ausgelassen worden waren, machte sich bei 08's Mannschaft eine gewisse Müdigkeit bemerkbar. Es kommt eine kleine Drangperiode der Gäste, wobei sie im Gedränge ein Tor schießen, das aber wegen Abseits nicht gegeben wurde. 08 hat nur verschiedentlich gute Momente, zeitweilig auch noch Torgelegenheiten, die aber der sich schlecht verstehende Innensturm nicht verwerten kann. Die Gäste erzielen dann kurz vor Schluß nach heftigem Drängen den wohlverdienten Ausgleich. Die Schalker Mannschaft verfügte über ein ausgezeichnetes Kombinationsspiel, der Dirigent war der Halblinke. 08 lieferte vor der Pause ein ganz großes Spiel. fiel aber nachher ab, was auf die vielen Spiele innerhalb einer Woche zurückzuführen ist. In seiner Festrede am Sonntag abend gab der Redner, Herr Baudisch, einen Ueberblick über die Entstehungsgeschichte des Vereins, indem er davon ausging, daß im Jahre 1908 sich vier junge Leute aus dem Kaufmannsstand zusammentaten und den Verein gründeten. Im Jahre 1909 erhielt der Verein beträchtlichen Zuwachs von Schülern der Reismannschen Realschule und des Gymnasiums. Im Jahre 1910 in den westdeutschen Spielverband ausgenommen, war es vor allem Fabrikant Atorf, welcher den Verein betreute und mitteilnahm an den Aufstiegspielen bis zur A=Klasse. In den Jahren 1913=11 erfuhr der damalige Verein, er nannte sich Verein für Bewegungsspiele, wertvolle Mitarbeit durch Herrn Major v. Sydow, dem Bataillonskommandeur von dem 158. Ins.= Regt. In den Nachkriegsjahren fanden sich alle vom BfB. übriggebliebenen Mitglieder, diegefund aus dem Kriege zurückgekommen waren, zusammen mit der vom alten Verein zurückgebliebenen Jugend, die unter dem Namen„Westfalia" sich neugruppiert hatte. Es wurde der Verein für Jugendpflege gegründet, der in rascher Folge bis zur höchsten Stufe der obersten Liga aufstieg, aber aus dieser wegen Vereinskrisen wieder scheiden mußte. Der Verein hofft jedoch bald wieder aufzusteigen und verfügt über einen sehr guten Nachwuchs. Die Leichtathletik=Abteilung des Vereins hat es auch zur hohen Blüte gebracht und dem Namen des Vereins in Westfalen und im westdeutschen Spielverband zu Ehre und Ansehen verholfen. Seine Ausführungen schloß der Redner mit einem kräftigen„Ball Heil“ auf weiteres Wachsen und Gedeihen. * Sportverein 13— Spiel und Sport Soest 2:0(2.0). Obwohl 13 mit Ersatz die Reise nach Soest antreten mußte, befand sich doch die Mannschaft in einer ausgezeichneten Form und konnte nicht weniger als 5 Tore erzielen von denen aber 3 nicht anerkannt wurden. Linksaußen und Mittelstürmer waren die glücklichen Torschützen bei einem von 13 vorzüglich gespielten Paßspiel. Nach der Pause wurde das Spiel beiderseits etwas hart und wenn auch Soest zeitweilig auf Tore drängte, so ließ doch 13's Hintermannschaft keinen Erfolg zu. Fußball. 1. Elf Ossendorf— Sportfreunde 08 Warburg Liga=Reserve 3:2. Am Christi schaften zu ein Ossendorf hatte Pla###—..—„ genossen. In der 25. Minute konnte durch eine Flanke des Ossendorfer Rechtsaußen der Führungstreffer erzielt werden. Nach Wiederanstoß der Warburger waren mehrere gefährliche Momente vor dem Tore der Schwarz=Gelben. die aber von derem Hüter mit Sorgfalt geklärt wurden. Einige Minuten später, und ein Bombenschuß des Sturmführers wird zum zweiten Treffer verwandelt. Kurz vor Halbzeit konnte der Halblinke der Schwarz=Gelben erfolgreich sein und das Resul tat auf 8:0 stellen. Mit diesem Ergebnis wurden die Seiten gewechselt. Ein guter Angriff der Sportfreunde hatte Erfolg. Nun wurde Warburg lebendiger, so daß die Hintermannschaft der Ossendorfer große Abwehr zu leisten hatte. Eine viertel Stunde vor Schluß mußte der Ossendorfer Hüter zum zweiten Male hinter sich greifen. Eine Aenderung des Resultates war nicht mehr möglich, so daß die Ossendorfer Elf mit 3:2 als Sieger das Spielfeld verlassen konnte. M—r. Deutsche Jugendkraft. D. J. K. Salzkotten hatte für den Himmelfahrtstag spielstarke Gegner nach Salzkotten verpflichtet. Besonders das Spiel der 1. Mannschaft zeigte über Erwarten guten technischen Fußballsport und hielt die zahlreichen Zuschauer immer in Spannung. Die Elf des Dortmunder Spielvereins hinterließ einen guten Eindruck. Die Jugendkraftler machten ihre unerwartete Niederlage vom Vorsonntag wieder wett. Im ganzen war es ein Erfolg für die D. J. K. Salzkotten. Die Spiele wurden wie nachstehend ausgetragen: 2a Igd. D. J. K. Salzkotten— 23 Jgd. D. J. K. Spielvereinigung Paderborn 1:1. Die Jüngsten der D. J. K. Salzkotten konnten gegen die körperlich überlegenen Paderstädter nur ein Unentschieden herausholen, obwohl sie im Spiel mehr Torgelegenheit hatten. la Igd. D. J. K. Salzkotten— 1a Igd. D. J. K. Atteln 5:0. Um 3.15 Uhr stieg das Haupttreffen des Tages. D. J. K.„Hedergau" Salzkotten— Dortmunden Spielverein D. T. 4:3(1:3). Die Gäste finden sich nicht sogleich und müssen sich schon bald den ersten Treffer gefallen lassen. Aber lange sollte die Freude nicht dauern. Immer mehr zeigt sich die technische Ueberlegenheit der Spielvereinler. Durch ihr flinkes, kurzes Paßspiel kommen sie immer wieder vor das Tor des Gastgebers, und bald schon lautet die Partie 1:3. Ein Tor ist allerdings auf das Konto der Verteidigung zu buchen. Nach Seitenwechsel sind zunächst die Dortmunder wieder die Besseren. Sie umspielen, und flach von Spieler zu Spieler ist ihr Zuspiel. Allein vor dem Tor des Gastgebers befindet sich ein Dreieck, das immer wieder abwehrt. Besonders der Torwart, der mit Arbeit überhäuft wird, zeigte wieder seine gewohnte Form. Aber auch Salzkottens schußfreudiger Sturm zeigt, was er kann, und macht dem Gästetorwart viel zu schäffen. Wenn auch immer noch viele Torgelegenheiten verpaßt werden, dreimal noch findet der Ball sein Ziel. Die Gäste drängen jetzt, um den Ausgleich herzustellen. Ein Elfmerer für sie verfehlt knapp sein Ziel. Das Schlußresultat lautet also 4:3 für Salzkotten. 2. Mannsch. D. J. K. Salzkotten— 2. Mannschaft D. J. K. Spielvereinigung Paderborn 3:1. Radsport. Am Sonntag, den 13. d. Mts. fand in Geseke ein weiteres Treffen der Straßenwettbewerber statt. Morgens 10 Uhr setzten sich 86 Fahrer des Radsportvereins„Wanderfalk" unter Führung ihres Wanderfahrwartes in Bewegung. In Geseke ging es sofort an die Arbeit, die Räder zu schmücken, um an der Preiskorsofahrt teilzunehmen. Es gelang denn auch dem Verein, von 16 Bewerbern den 4. Preis zu belegen. Bei dem nun folgenden Rennfahren zeigten die Rennfahrer ihr Bestes und es gelang auch hier mehrere Preise zu erringen. So erhielt in der A=Klasse; den 1. Preis Mitglied Josef Stutzinger und den 4. Preis Josef Sinne: in der Jugendklasse: den 1. Preis Franz Wulf. den 3. Preis Ferd. Stutzinger und den 4. Preis Joh. Glahn. Am 1. Pfingstfeiertage wird der Ratsportverein„Wanderfalk“ gleich allen übrigen der W. L. R. angeschlossenen Radsportvereine sich an der PfingstWanderfahrt beteiligen und dann am 2. Pfingstfeiertag an dem in Lieme stattfindenden 25=jähr. Stiftungsfeste des Radsportvereins„Tempo" teilnahmen. 16. Jahrhundert hergeleitet werden und nach Angabe der Kläger eine Entschädigung dafür darstellen, daß sie ihre stan desherrlichen Rechte und einen Teil ihrer Besitztümer verloren haben. Nach langer Prozeßführung kam es im Jahre 1824 zu einem Gnadenakt des preußischen Königs, durch den Herzog von Arenberg für seine Besitztümer Recklinghausen und Meppen zwei Renten in Höhe von 18 500 Talern und 8500 Talern zugesprochen wurden. Diese Renten waren dann bis zur Stabilisierung der Goldmark 1924 gezahlt worden. Es ist sehr wahrscheinlich, daß Berufung gegen das Urteil von der einen oder anderen oder von beiden Seiten eingelegt wird. Der Wohnungsbau in Bielefeld. r. Bielefeld, 21. Mai. Ein Baujahr großen Stils soll das Jahr 1928 für Bielefeld werden. Das gilt sowohl für die Errichtung von offentlichen Gebäuden als dem Wohnungsbau. An öffentlichen Gebäuden werden in Angriff genommen: Die Stadthalle im Bürgerpark, die ein Objekt von 1.5 Millionen Mark darstellt. Ein neues Betriebsamtsgebäude am Jahnplatz, der Neubau der Stadtsparkasse, sowie der Neubau der Kreissparkasse. Dazu kommt eine Erwerterung des Krankenhauses. Zunächst handelt es sich dabei um den Neubau eines allen modernen Anforderungen entsprechenden Operationshauses, in dem gleichzeitig RöntgenAbteilung und Laboratorien untergebracht werden. In zweiter Linie die Errichtung eines Pflegehauses, das Platz für 248 Betten bieten soll. Ein die nächsten zehn Jahre erfassendes Erweiterungsprojekt sieht die Erhöhung der bereitgestellten Betten auf 1000 vor. Operationshaus und das erste neue Pflegehaus erfordern zusammen mit einem neuen Pförtnerhaus einen Kostenaufwand von 2 Millionen Mark. Die Stadt hofft die Finanzierung mit Hilfe der Reichsversicherung für Angestellte und der Landesversicherung durchführen zu können. Auf dem Gebiete des Wohnungsbaues sind es vor allen Dingen die Baugenossenschaften, die große Projekte in diesem Jahre durchführen wollen. Die Ravensberger Heimstätte wird bis zum Mai des nächsten Jahres eine Siedlung von 330 Wohnungen errichten, die an der westlichen Stadtgrenze gelegen ist. Von diesen 330 Wohnungen werden 300 Wohnungen der Statd zur Verfügung gestellt. Die Freie Scholle wird den ersten Bauabschnitt einer 350 Wohnungen umfassenden Siedlung durchführen. Es handelt sich dabei um 180 Wohnungen. 80 Wohnungen werden durch die Freie Scholle für wirtschaftlich und gesundheitlich gefährdete Familien zur Verfügung gestellt, die bis jetzt in menschenunwürdigen Behausungen untergebracht waren. Zu diesen 30 Wohnungen leistet die Stadt einen besonderen Zuschuß von 1000 Mark pro Wohnung. Um das Wohnungsamt zu entlasten und eine gewisse Lockerung in der Wohnungszwangswirtschaft eintreten zu lassen, wird ab 1. Juli auch in Bielefeld die Mietberechtigungskarte eingeführt. Zur Ausgabe gelangen 800 solcher Karten. Auf Grund der Karten kann der Wohnungssuchende mit den Vermietern in Verbindung treten. Das Wohnungamt beschränkt sich darauf, den Mietvertrag zu genehmigen, um so übermäßige Mieten zu vermeiden. X Detmold, 22. Mai. 150000 Mark verloren. Das erweiterte Schöffengericht beschäftigte sich in der vergangenen Woche in einer Gerichtsverhandlung mit den großen Verlusten, die einem vertrauensseligen Landwirt aus Lemgo durch einen Getreidegroßhändler beigebracht worden sind. Der Händler hatte zur Finanzierung seines Geschäftes größere Geldsummen nötig und wandte sich in seiner bedrängten Lage an den reichen Landwirt, der einen großen Hof sein eigen nennt. Der Landwirt faßte zu dem Händler so großes, unbeschränktes Vertrauen, daß er ihm ohne weiteres und ohne Sicherheiten in kurzer Zeit 62 Wechsel in Höhe von etwa 280000 A ausstellte. Aus diesen Wechseln ist dem Landwirt schon nach wenigen Monaten ein Verlust von 149000 A entstanden. Bei der Gerichtsverhandlung stellte sich heraus, daß der Landwirt über die Vermögensverhältnisse des Wechselnehmers nicht genügend unterrichtet worden ist. In mehreren Fällen hat der Händler entgegen den Abmachungen die Wechsel höher ausgestellt. Man mußte sich nur wundern, daß der Landwirt von diesen Machenschaften, die ihm einen Verlust von 46000 M einbrachten, überhaupt nichts wußte. Auch durch andere Betrügereien hat es der Händler verstanden, dem vertrauensseligen und gutmütigen Landwirt Tausende von Mark abzunehmen, ohne daß dieser an der Ehrlichkeit der Geldgeschäfte auch nur den geringsten Zweifel gehabt hätte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 18 Monaten Gefängnis und bemerkte in der Urteilsbegründung ausdrücklich, daß die Strafe nur um deswillen so niedrig ausgefallen sei, weil der Landwirt die betrügerischen Geldgeschäfte durch seine unglaubliche Vertrauensseligkeit geradezu begünstigt habe. X Kreis Tecklenburg, 21. Mai. Ein sehr schweres Gewitter, das in der Umgegend von Lengerich sogar mit Löcher's Weisse Hersele Westfalenstolz Die großen Würfel im Karton 30 und 60 Pfg Die feinste und egelste Glyzerinseife für Wäsche und Körperpflege Es gibt keine bessere Hagel verbunden war, zog über die hiesige Gegend. Ein Blitzstrahl traf ein den Wieckingwerken gehörendes Haus in Hohne, das von der Witwe Sundermann bewohnt wurde. Das Haus brannte nieder. Dank der rührigen Arbeit der Feuerwehr und der herbeigeeilten Leute wurde aber ein Umsichgreifen des Feuers verhindert. Auch Vieh und Eingut wurden dem Feuer entrissen.— Sodann schlug der Blitz noch in das Haus des Ackerers Alteholz bei Lengerich, ohne jedoch zu zünden. Zwei Kinder aber erlitten Brandwunden und wurden betäubt. Jedoch besteht keine Lebensgefahr für diese. § Bochum, 22. Mai. Ein Stahlhaus zur Probe. Um einen Versuch zu machen, wie sich die in der letzten Zeit vielfach erörterten Stahlhauser bewähren, hat der BochumerVerein in der Höntroper Siedlung ein aus gekupfertem Stahl aufgeführtes Haus errichtet. Auf einem aus Beton gegossenen Unterbau für die Keller erhebt sich das Haus mit nur 14 cm dicken Wänden, von denen nowv 8 cm auf die Luftschicht entfallen. Diese Isolierung soll der einer Steinmauer von 50 Zentimeter Stärke entsprechen. Das ganze Haus ist verputzt und mit freundlichem Anstrich versehen. + Gladbeck, 22. Mai. Zum Gladbecker Abiturientenmorde. Die Voruntersuchung in der Mordsache Daube ist inzwischen soweit fortgeschritten, daß die Mitwirkung der Berliner Kriminalkommissare Werneburg und Lissigkeit, die seinerzeit von der Staatsunwaltschaft zur Mitwirkung bei der Aufklärung angefordert worden waren, dem Antersichungsrichter alts nicht mehr notig, ersheint. Beide Beamten, die hinsichtlich der Ergebnisse ihrer Fest stellungen insofern zu dem gleichen Resultat gekommen sind. wie seinerzeit schon die Gladbecker Kriminalpolizei, haben ihre Tätigkeit eingestellt und sind am Samstag nach Berlin zurück Warmen Sagen und nach Anstrengungen werden Sie durch den Genuß aromatischer und nahrhafter Süßspeisen kästlich erfrischt. Dr. Oetker’s Rote Grütze und Dr. Oetker’s Götterspeise in den Geschmacksarten Himbeer, Erdbeer, Johannisbeer, Kirsch und Waldmeister lassen sich nach der jedem Originalpäckchen aufgedruck. ten Anweisung einfach und schnell herstellen und schmecken, aufgetragen mit Dr. Oetker’s Vanille-Soßie, ganz vorzüglich. Viele Anregungen zur Bereitung von Süßspeisen und zum Backen von Kuchen, Torten u. Kleingebäck aller Art empfangen Sie aus dem neuen Oetker-Rezeptbuch, Ausgabe F. das für 15 Pfg. in allen einschlägigen Geschäften erhältlich ist. Wo nicht vorrätig, ist das Buch gegen Einsendung von Marken von mir direkt zu beziehen. Dr. August Oetker, Bielefeld. gekehrt. Wie weit ihre Feststellungen dazu dienen, den des Mordes verdächtigen Abiturienten Hußzmann noch weiterhin zu belasten, ist in der Oeffentlichkeit nicht bekannt geworden. In einer seinerzeit in Gladbeck abgehaltenen Pressebesprechung haben die beiden Beamten keinen Hehl daraus gemacht, daß durch die Untersuchung in ihnen die Ueberzeugung herangereift ist, daß alle anderen Spuren im Sande verlaufen sind und daß nach Lage der Dinge niemand anders als Hußmann der Täter sein kann. Die Abreise der Berliner Beamten bedeutet noch nicht den Abschluß der Voruntersuchung. Auch in der kommenden Woche werden durch den Untersuchungsrichter noch eine ganze Reihe von Zeugen, die größtenteils bereits früher vernommen worden sind, erneut vernommen werden, u. a. der Direktor der Anstalt, die von Daube und Hutzmann besucht worden ist, aber auch noch andere Lehrpersonen, Schüler und weitere Gladbecker Einwohner. Die Tatsache, daß diese Vernehmungen wiederholt werden, deutet darauf hin, daß die Voruntersuchung sich ihrem Ende nähert. O Duisburg, 22. Mai. Tragischer Tod eines Arztes. Der bekannte Duisburger Spezialarzt Dr. Martin, der sich vorgestern auf eine Erholungsreise begab, stürzte auf dem Kölner Bahnhofe aus einem stehenden Zuge und schlug mit dem Kopfe auf dem Perron auf. Dr. Martin trug einen schweren Schädelbruch davon und verstarb kurze Zeit darauf. s Duisburg, 21. Mai. Schweres Verkehrsunglück. In der Nacht zum Sonntag, kurz vor 1 Uhr, fuhr der Motorradfahrer Sanders aus Homberg, der auf seinem Soziussitz einen Fahrgast mitführte, auf der Deichstraße in Beeckerswerth in voller Fahrt gegen einen Baum. Sanders erlitt schwere Verletzungen und starb auf dem Transport zum Krankenhaus; sein Mitfahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Ein mit vier Personen besetztes Auto, das im Augenblick des Unfalles ebenfalls die Deichstraße passierte und dem Motorradfahrer ausweichen wollte, rannte gleichfalls gegen einen Baum. Dabei wurde das Auto vollständig zertrümmert. Von den vier Insassen wurden zwei schwer und die beiden anderen leichter verletzt. Krefeld, 22. Mai. Mordversuch. In der Nacht zum 17. d. M. erhielt die Polizei von Reeplin=Baerl davon Kenntnis, daß unter der Rheinbrücke in Baerl zwei Personen von einem Ertrinkenden eiligst fortgelaufen wären, der in völlig erschöpftem Zustand aus dem Wasser gezogen werden konnte. Es handelt sich um einen Arbeiter aus Homberg=Hochheide, der angab, daß ihn seine Begleiter, zwei Arbeiter aus Hochheide, ins Wasser gestoßen hätten. Die angeblichen Täter sind bereits verhaftet. Auch die Ehefrau des einen Arbeiters wurde festgenommen, da angenommen wird, daß sie ihre Hand mit im Spiele hat. X Meppen, 20. Mai. Wohin neigt sich das Emsland in wirtschaftlichem Sinne? Auf diese Frage erteilten die hiesigen städtischen Kollegien eine deutliche Antwort, als sie von der Handelskammer Osnabrück aufgefordert wurden, gegen die Einfügung des Emslandes in das Arbeitsgebiet des Landesarbeitsamtes Westfalen Stellung zu nehmen. Die Kollegien lehnten das ab mit der markanten Begründung, nach ihrer einstimmigen Auffassung sei das Emsland seit seiner hundertjährigen(seit 1815) Zugehörigkeit zu Hannovenr durch dessen Regierungen immer als Stiefkind behandelt und vernachlässigt worden. Es bestehe daher kein Grund, einer etwaigen Zuteilung zum Landesarbeitsamte Westfalen irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten. Dieser Beschluß ist deutlich bezeichnend für die im ganzen Emslande herrschende Stimmung, welche allgemein nach Münster neigt, unter dessen weltlichen Herrschaft es von 1252 bis 1815 und kirchlich von 1667 bis 1822 stand; mit der Provinz Westfalen hat es wirtschaftlich alles gemein, mit Osnabrück hat es nur soweit zu tun, als Verwaltungsangelegenheiten in Betracht kommen, sonst sind ihm Hannover vollkommen fremd und Osnabrück nahezu. Die Bewegung, auch politisch zu Westfalen zu kommen, hat in der jüngsten Zeit ständig tiefere Wurzeln geschlagen und Hannover tut unbewußt dauernd allerlei, um diese Strömung zu verstärken. Eine Abtrennung vom Bistum Osnabrück, mit dem es seit Ludwig dem Frommen bis 1667 und dann von 1822 an seit der hannoverschen Königsherrschaft lange gemeinsame Leidenszeiten verbinden, wünscht dagegen in der fast ausschließlich katholischen Bevölkerung des Emslandes wohl niemand. Laßt Blumen an den Fenstern glühen Und zum Schmuck der Häuser blühen; Gebt der Stadt ein Blütenkleid Für die frohe Sommerzeit. Wahlergebnisse. Kreis Hörter. Brakel. Reichstag: Soz. 308(159), Du. 84(145). Zentr. 1044(1218), D. Vp. 40(63), Komm. 18(99), Dem. 50 (58), Linkskomm. 1, Wirtschaftsp. 127(26), Nat.=Soz. 17(87), Völk. 8, Christl.=Nat. Bauernp. 87, Volksrechtsp. 24(75) Christl.=Soz. Reichsp. 4(10).— Landtag: Soz. 808(1924 161), Du. 77(151), Zentr. 1051(1290), D. Vp. 88(78), Komm. 10(99), Dem. 44(50), Linkskomm. 1, Wirtschaftsp. 126(27), Natn.=Soz. 18(88), Völk. 8, Christl.=Nat. Bauernp. 82, Christl.= Soz. Reichsp. 5(10). Beverungen. Reichstag: Soz. 265. Du. 85. Zentr. 617, D. Vp. 99, Komm 99, Dem. 36, Christl.=Nat. Bauernp. 89, Christl.=Soz. Reichsp. 33. Ottbergen. Reichstag: Soz. 81, Du. 29. Zentr. 486. D. Vp. 57, Komm. 1, Dem. 10, Wirtschaftsp. 2, Nat.=Soz. 8, Christl.=Nat. Bauernp. 1. Lügde. Reichstag: Soz. 313, Du. 50, Zentrum 849, D. Vp. 50, Komm. 8, Dem. 8. Linkskomm. 1. Wirtschaftsp. 20, Nat.=Soz. 4, Völk. 1, Christl.=Nat. Bauernp. 118, Volksrechtsp. 11, Christl.=Soz. Reichsp. 21. Zersp. 7. Kreis Warburg. Scherfede. Reichstag: Soz. 59, Dn. 41, Zentr. 751 D. Vp. 20. Komm. 4, Dem. 15, Wirtschaftsp. 3, Nat.=Soz. 3, Christl.=Nat. Bauernp. 9, Volksrechtsp. 9, Christl.=Soz. Reichspartei 5. Rimbeck. Reichstag: Soz. 28, Du. 52, Zentr. 320, D. Vp. 4, Komm. 1, Dem. 14, Wirtschaftsp. 4, Nat.=Soz. 1. Christl.= Nat. Bauernp. 12, Volksrechtsp. 19. Christl.=Soz. Reichsp. 2. Willebadessen. Reichstag:Soz. 107. Du. 23. Zentr. 42=, Konmm. 2, Dem. 10, Wirtschaftsp. 10, Christl.=Nat. Bauernp. 88, Volksrechtsp. 14, Christl.=Soz. Reichsp. 1. Peckelsheim. Reichstag: Soz. 25. Du. 26, Zentr. 490, D. Vp. 9. Komm. 8, Dem. 12. Wirtschaftsp. 14, Nat.=Soz. 3, Völk. 1, Christl.=Nat.Bauernp. 92, Volksrechtsp. 4. Löwen. Reichstag: Soz. 1, Du. 10. Zentr. 88, Komm. 7, Dem. 5, Wirtschaftsp. 6, Völk. 1, Christl.=Nat. Bauernp. 63, Christl.=Soz. Reichsp. 2. Borgholz. Reichstag: Soz. 83, Du. 6, Zentr. 276. D. Vp. 5, Komm. 3. Dem. 12, Linkskomm. 1, Wirtschaftsp. 34, Nat.=Soz. 2, Christl.=Nat. Bauernp. 99. Christl.=Soz. Reichsp. 2. Lütgeneder. Reichstag: Du. 3. Zentr. 220, Dem. 4, Wirtschaftsp. 6, Völk. 1, Christl.=Nat. Bauernp. 16, Volksrechtspartei 1. Daseburg. Reichstag: Soz. 33, Du. 40, Zentr. 453, D. Vp. 3, Komm. 3, Dem. 1. Linkskomm. 2, Wirtschaftsp. 4, Nat.=Soz. 1, Christl.=Nat. Bauernp. 1, Volksrechtsp. 15, Christl.= Soz. Reichsp. 3. Hohenwepel. Reichstag: Soz. 29. Dn. 3, Zentr. 161, Komm. 1. Dem. 1, Linkskomm. 1, Wirtschaftsp. 6, Nat.=Soz. 2. Christl.=Nat. Bauernp. 69, Volksrechtsp. 1. Kreis Brilon. Brilon. Reichstag: Soz. 174(1924 265), Du. 206(166), Zentr. 1309(1652), D. Vv. 997(61), Komm. 101(312), Dem. 47(56), Linkskomm. 14, Wirtschaftsp. 26(108), Nat.=Soz. 26(6), Völk. 4, Christl.=Nat. Bauernp. 24, Volksrechtsp. 8(9), Christl.= Soz. Reichsv. 604(15). Niedermarsberg. Reichstag: Soz. 278, Du. 158, Zentr. 2254, D. Vp. 152, Komm. 89, Dem. 61, Linkskomm. 21, Wirtschaftsp. 114, Nat.=Soz. 34, Völk. 4, Christl.=Nat. Bauernp. 163, Christl.=Soz. Reichsp. 480. Thülen. Reichstag: Soz. 199, Du. 54, Zentr. 1884, D. Vp. 36, Komm. 58, Dem. 20, Linkskomm. 27, Wirtschaftsp. 16. Nat.=Soz. 60, Völk. 1, Christl.=Nat. Bauernp. 218, Christl.=Soz. Reichsp. 196. Niedersfeld. Reichstag: Soz. 41, Du. 48. Zentr. 982, D. Vv. 27. Komm. 2. Dem. 14. Linkskomm. 1, Wirtschaftsp. 28, Nat.=Soz. 8. Christl.=Nat. Bauernp. 2, Christl.=Nat. Reichsp. 8. Winterberg. Reichstag: Soz. 64, Du. 30. Zentr. 541, D. Bp. 71, Komm. 64, Dem. 22, Linkskomm. 4, Wirtschaftsp. 59, Nat.=Soz. 1, Völk. 1, Christl.=Nat. Bauernp. 5. Volksrechtsp.6, Christl.=Soz. Reichsp. 1. Bigge. Reichstag: Soz. 198, Dn. 101, Zentr. 3280, D. Vp. 100, Komm. 59, Dem. 60, Linkskomm. 2, Wirtschaftsp. 98, Nat.=Soz. 20. Völk. 8. Christl.=Nat. Bauernp. 23. Volksrechtsp. 11, Christl.=Soz. Reichsp. 252. Hallenberg. Reichstag: Soz. 55, Du. 51, Zentr. 1470, D. Vv. 43, Komm. 19, Dem. 13. Linkskomm. 2, Wirtschaftsp. 9, Nat.=Soz. 14, Völk. 1, Christl.=Nat. Bauernp. 19, Volksrechtsp. 1, Christl.=Soz. Reichsp. 9. Medebach. Reichstag: Soz. 45. Du. 124, Zentr. 1474, D. Vp. 108. Komm. 11, Dem. 26. Linkskomm. 10, Wirtschaftsp. 21, Nat.=Soz. 7, Völk. 6, Christl.=Nat. Bauernp. 167, Volksrechtspartei 8. Christl.=Soz. Reichspartei 88. Ober=Marsberg. Reichstag: Soz. 12, Du. 12, Zentr. 404, D. Vp. 14, Komm 18. Wirtschaftsp. 9, Nat.=Soz. 3. Christl.= Nat. Bauernp. 17. Volksrechtsp. 9, Christl.=Soz. Reichsp. 23. Verantwortlich für Politik: Fritz Walter: für den lokalen, provinziellen und allgemeinen Teil: August Rose: für die Frauenwelt und den Unterhaltungsteil: Johanna Tops: für den Schlußdienst: Alois Raschka; für den Reklame= und Anzeigenteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn. Verlag und Rotationsdruck der A.=G.„Westfälisches Volksblatt". Siellenangebole Suche zum 1. Juni einen kathol. jungen Mann als Eleven bezw. Volontär bei Familienanschluß u. 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Nach Gottes heiligem Willen verschied heute morgen 7¾ Uhr im Krankenhause zu Rheda meine liebe Frau, unsere gute Schwester und Schwägerin, unsere mütterlich besorgte Tante Frau Christoph Gewekenhorst Emma geb. Hellweg. Sie starb, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, nach einem erbaulich ehristlichen Lebenswandel, gottergeben im Alter von 50 Jahren. Um ein frommes Gedenken im Gebete und beim hl. Opfer bitten Die trauernden Angehörigen. St. Vit(Kr. Wiedenbrück), Arnsberg, Langenberg, Heythuizen(Holland), Senden, Bonn, den 21. Mai 1928. Das Seelenamt findet statt am Donnerstag, dem 24. Mai, morgens 9 Uhr in der Pfarrkirche zu St. Vit. e Verein Lippspringe. Zur Beerdigung d. Kameraden Jobannes Böning tritt der Verein am Donnerstag. den 24. d. M., vorm. 7½ Uhr im Vereinslokal an. „Beteiligung EhrenVorstand. ZwangsVersleigerung. Donnerstaa, den 24. 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Seine Stellungnahme in kulturellen Fragen, sein Eintreten für Schule und Kirche, zeigte ihn jederzeit als einen Mann mit echt christkatholischen Lebensanschauungen. Die Gemeinde Essentho betrauert in ihm einen erfahrenen und treusorgenden Berater. Auch, das Amt Wünnenberg, dem der Verstorbene als Amtsverordneter seit 1913 wertvolle Dienste geleistet hat, sowie die Kirchen- und Schulgemeinde Essentho verlieren in ihm einen treuen Freund, dem sie ein dauerndes dankbares Angedenken für immer bewahren werden. Fürstenberg Essentho(Westf.), den 21. Mai 1928. Die politische Gemeinde Essentho. Der Schulvorstand. Der Kirchenvorstand. Das Amt Wünnenberg. STATT KARTEN Rudolf Zengerling Luise Zengerling geb. Westermeier Vermählte Salzkotten, den 23. Mai 1928 5 Die Geburt unseres Töchterchens zeigen wir hocherfreut an August Ehls und Frau Christine geb. Reineke Salzkotten, den 19. Mai 1928 Ein Hochamt statt des Jahresseelenamtes für den verstorbenen Kaufmann Fritz Werner findet Donnerstag, den 24. 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Nachschau entzogen sind. werden nach§ 14 des Reichs=Impfaes. vom 8. 4. 1874 mit Geldstrafe bis zu 50 RM. oder mit Haft bis zu 8 Tagen bestraft. Paderborn. den 21. Mai 1928. Die Polizeiverwalt. 1 geftrichenes Schlafzimmer mit Marmor und 1 Küche billig zu verkaufen. Helmer, Paderborn, Elsener Straße 12. Fernruf 2518. EnthaarungsPomade entiernt binnen 10 Min. ed. lästigen Haarwuchs des Gesichts u. der Arme eiahr- und schinerzlos las Mk. 3.—. Central-Drogerie Partümerie Karl Schnell. Paderborn Marienp. 12 6.550 Mark kosten 50 Mtr. best verzinktes Drahtgeflecht 1 m breit. Verlangen Sie Angedot Herm. Hüls, Bielefeld Drahtgeflech tfrabik Ziehung am 29. Mui 1928 zur Hebung des deuischen Weinhaues 1. Hauptgewinn: 1 komplett eingerichtete Villa. welche am Ort des Gewinnere erbaut wird, oder 45000 RM. bar 2. Hauptgewinn: 1 Maybach-Auto oder 27000 RM. bar 8. Hauptgewinn: 1 Wochenendhaus oder 9000 RM. bar 4. 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Außerdem hat Moskau den deutschen Kommunisten 4.5 Millionen Goldmark in bar überwiesen. Dazu kommt noch mindestens eine Million Mark, die die Kommunisten aus dem Inland von Freunden und Gönnern, darunter auch zum Teil von finanziell sehr kräftigen Kreisen, erhalten haben. Die Völkischen haben sich auch diesmal wieder finanzieren können in der Hauptsache durch Geldzuweisungen aus Bayern, ferner aus einigen Offiziers= und Adelskreisen aus den übrigen Teilen Deutschlands, namentlich aber auch Zuwendungen des Großgrundbesitzes in Schlesien, Vommern, Mecklenburg usw. Interessant ist, daß eine Berliner Konfektionsgroßsirma den Völkischen die sämtlichen Monturen zur Verfügung stellte. deren Wert auf mindestens eine halbe Million Mark geschätzt wird. Ueber verhältnismäßig sehr große Geldmittel verfügten auch die Deutschnationalen, die mit etwa vierhundert verschiedenen Flugblättern, mit einer ganzen Anzahl von Wahlbroschüren, Flugschriften usw., sodann aber auch mit fahrbaren Lautsprechern, Kinotpparaten und dergleichen operierten. Welche Gelder dabei aufgewandt werden müssen, ergibt sich schon daraus, daß allein für einen Siemenslautsprecher die tägliche Miete fünf bis sechstausend Mark ausmacht. Neben den Deutschrationalen haben in Berlin die Kommunisten über etwa ein Dutzend derartiger Lautsprecher verfügt. Zusammentritt der neuen Parlamente. Eigener Drahtbericht. Berlin, 22. Mai. Der Zusammentritt des neu gewählten preußischen Landtages wird voraussichtlich um dieselbe Zeit erfolgen, wie der des Reichstages, das heißt, also in der Woche nach dem 10. Juni. bitten wir, Anzeigen, sowohl geschäftliche wie Familien-Anzeigen, für die Pfingstnummer, die Samstag früh erscheint und 3 Tage aufliegt, frühzeitig, möglichst schon Donnerstag, den 24. Mai bei uns aufzuliefern. Bei später eingehenden Anzeigen können wir für die Aufnahme in diese Nummer nicht garantieren.— Kleine Anzeigen werden noch bis Freitag mittag 1 Uhr angenommen. Der Verlag. Rückflug der Bremenflieger nach Deutschland mit dem Junkersslugzeug„Europa“. Eigener Drahtbericht. Washington, 22. Mai. Die Junkersvertretung in Newyork teilt mit, daß von Hünefeld das seiner Zeit für den Ozeanflug bestimmte 2. Junkersflugzeug„Curopa“, nachdem sich herausgestellt hat, daß die Bremen einstweilen gebrauchsunfähig sei, angekauft hat. Die Europa soll sofort nach New york verschifft werden und dort binnen 12 Tagen eintreffen. Die drei Bremenflieger wollen dann mit ihr nach Irland und Deutschland zurückfliegen. Sie wollen jetzt nach Montreal und Quebee besuchen. Die Verhandlungen mit den kanadischen Stelten, die die erste Hilfe für die Bremen auf Greenly Island geleistet haben, über eine finanzielle Entschädigung für ihre Bemühungen sollen bei dieser Gelegenheit gleichzeitig beendet Ein Ehedrama in Berlin. Eigener Drabtbericht X Berlin, 16. Mai. Heute nacht tötete der im 70. Lebensjahre stehende Generaldirektor der Teppich=Import=Firma Rosdeutscher u. Uhmland, Paul Rosdeutscher, in seiner Wohnung im Hause Kalkreutherstraße 16 seine 62 Jahre alte Ehefrau durch einen Kopfschuß. Er selbst jagte sich dann eine Kugel in die Schläfe und liegt zurzeit im Krankenhaus in Lebensgefahr darnieder. Die Tat beschäftigt die Kriminalpolizei, da es noch nicht feststeht, ob Generaldirektor Rosdeutscher im Einvernehmen mit seiner Frau gehandelt hat. Die Eheleute, die in der Kalkreutherstraße in großen und luxuriös ausgestatteten Räumen wohnten, hatten vor kurzem den Entschluß gesaßzt, den kostspieligen Haushalt aufzurosen, da die Teppich=Import=Firma, die sich mit der Einfuhr von persischen Erzeugnissen befaßte und ihren Sitz in die Leipziger Straße hatte, sich nicht mehr rentierte. Dazu kam, daß das Ehepaar im Weltkrieg seinen einzigen Sohn verloren hatte. Außenpolitik und Reichstag. Die Auslandspresse zu den neuen Wahlen. Wir haben einen neuen Reichstag gewählt. Ausschließlich für das deutsche Volk und zur Wahrung deutscher Interessen. Irgendwelche Rücksichten auf das Ausland oder ausländisches Wohlwollen haben keinen denkenden Wähler dabei geleitet. Wohl aber hat der denkende Wähler naturgemäß sich die Frage vorgelegt, mit welcher Zusammensetzung ein deutscher Reichstag deutsche Außenpolitik machen könne, und die Vorstellungen, die die Anhänger einer internationalen Friedenspolitik von den Möglichkeiten deutschen Vorwärtskommens in der Welt haben, haben auf ihre Stimmabgabe zweifellos bedeutenden Einfluß ausgeübt. Wenn jetzt aus den Organen der öffentlichen Meinung in den großen Staaten, mit denen wir in erster Linie zu rechnen haben, Stimmen der Zufriedenheit mit dem Ausgang der deutschen Reichstagswahlen zu uns herüberdringen, so ergibt sich das Echo, das sie bei uns finden, einzig und allein aus der hier geschilderten Mentakität. Wir haben keine Veranlassung, über die günstige Beurteilung der deutschen Wahlen durch die ausländische Presse betrübt zu sein und etwa zu vermuten, daß irgend eine unseren Interessen abträgliche böse Absicht dahinter steckt. Derartige Auffassungen möchte uns allerdings die deutschnationale Presse einflößen, wenn sie die ausländischen Pressestimmen mit entsprechenden Ueberschriften versieht. Wir knüpfen an die Pariser Pressestimmen, in denen der französischen Politik ein Entgegenkommen gegenüber deutschen Wünschen nahe gelegt wird, keine übergroßen Erwartungen, sondern warten ab, was für eine Sprache die Tatsachen reden werden. Das geben wir allerdings offen zu, daß wir uns von einer Koalition derjenigen deutschen Parteien, die mit vollem Herzen zu der bisherigen deutschen Außenpolitik stehen, mehr Nutzen für das deutsche Volk versprechen als von der verflossenen Koalition, deren deutschnationale Teilhaber diese Politik zweifellos mit einem— gelinde gesagt— Unsicherheitsmoment belastet haben. Wenn man jetzt sogar in einer nationalistischen französischen Zeitung, der Vietoire, liest, eine starke französische Regierung würde jetzt von den Verbündeten Frankreichs verlangen, gemeinsam mit Frankreich das linke Rheinuser zu räumen um der deutschen Republik einen ersten Beweis des Vertrauens der französischen Republik zu geben, eine große Geste, die für Frankreich gefahrlos geworden sei, so spricht das doch, wie uns scheint, für eine gewisse Auflockerung des Bodens der internationalen Politik in Westeuropa, die wir nicht gerade mit Trauer zur Kenntnis zu nehmen brauchen. Die deutsche Außenvolitik ist glücklicherweise schon so stabil geworden, daß sie dem Wechsel der Koalition entrückt ist, weniger wegen einer zuweilen bei uns behaupte ten weitreichenden Uebereinstimmung der Parteien, der wir mit Zweifel gegenüberstehen, als vielmehr deshalb, weil diese Außenpolitik zweifellos von der Mehrheit des deutschen Volkes getragen wird. Das Ziel dieser Außenpolitik ist die Wahrung deutscher Interessen mit friedlichen Mitteln. Man kann sagen daß Deutschland mit dieser Politik an der Spitze aller großen Nationen marschiert. fühlen uns dabei nicht nur als die bedauernswerten Lasttra ger von Versailles sondern auch als die Vorkämpfer einer neuen die uns mehr ist als eine goldene Illusion. Die linksstehende französische Zeitung L'Oeubre sagt bei einer Besprechung der deutschen Wahlen, „der gleiche unwiderstehliche Elan treibe alle Völker vorwärts und Frankreich hat noch immer nicht die Tradition verloren, an der Spitze zu marschieren.“ Was das französische Blatt hier von Frankreich durchaus nicht mit Recht sagt, kann Deutschland mit viel größerem Recht für sich in Anspruch nehmen. Die Sozialdemokraten, die in der kommenden Reichsregierung voraussichtlich wieder vertreten sein werden, haben zum widerholten Male in programmatischer Weise zu verstehen gegeben, daß sie bei der Bereinigung der deutschfranzösischen Beziehungen nicht an die Preisgabe irgend eines deutschen Hoheitsrechtes denken. Das weiß man auch in Frankreich sehr wohl, und ein rechtsstehendes, französisches Blatt glaubt das für seine Hetzzwecke ausbeuten zu können, indem es schreibt:. „Die deutschen Sozialdemokraten seien ja gar keine Sozialdemokraten, sondern Nationalsozialisten.“ Wenn das Ausland sieht, daß auch die Linke hinter gewissen unverzichtbaren deutschen Forderungen steht, so erwarten wir davon mehr praktische Erfolge als wenn dieselben Forderungen von einer deutschnational beeinflußten Regierung erhoben werden. So sehr man auch parteipolitisch dies und jenes an dem Ausfall der Reichstagswahl auszusetzen haben mag, aus mehr als einem Grund braucht man die Veränderung der Mehrheitsverhältnisse nicht zu beklagen, und einer dieser Gründe liegt auf außenpolitischem Gebiet. Die neueste Erfindung. Ein Apparat, der durch 10=Pfennig=Einwurf Fahrräder aufrumpt. Diese einfache und praktische automatische Luftpumpe, die der Erfinder I. Goebel, Diestedde i. W. dortselbst probeweise gufstellte, findet allgemein Anklang, so daß der Erfinder sich mit dem Gedanken trägt, den Apparat serienweise herstellen zu lassen, damit er an allen öffentlichen Plätzen aufgestellt werden kann. Siebzehn Todesopfer eines Verrückten. Er schießt wahllos in Kinder und Frauen. Eigener Drahtbericht. ##am Madrid, 22. Mai. In einem Dorfe bei Tarragona ereignete sich eine furchtbare Bluttat. Ein Bauernbursche lockte eine Gruppe von kleinen Kindern und jüngeren Mädchen aus dem Dorfe heraus und gab dann zahlreiche Gewehrschüsse auf sie ab, durch die sieben Kinder getötet wurden. Die Leichen verscharrte er unter einem Strohhaufen. Außerdem wurden sechs Kinder schwer verletzt. Der Mörder eilte darauf querfeldel. und erschoß ein anderes Kind, dessen Leiche er unter Strauchwerk verbarg. Darauf kehrte er ins Dorf zurück, drang in den Hof eines Hauses und erschoß eine Frau. Eine andere Frau und ein kleines Mädchen verwundete er durch Schüsse. Durch Hiebe mit einem Beil tötete er die Verletzten. Er kohrte dann in seine Wohnung zurück, verließ sie aber bald wieder und flüchtete. Die Polizei und die Dorfbewohner haben die Verfolgung ausgenommen. Die Grubenkatastropbe in Pensylvanien. Einundsechzig Leichen geborgen.— Zweihundert Todesopfer. Eigener Drahtbericht. Newyork, 22. Mai. Die Zahl der bei dem schweren Grubenunglück in Pennsylvanien geborgenen Toten hat sich auf 61 erhöht. Alle Hoffnungen, die noch eingeschlossenen Vergarbeiter zu retten, sind nunmehr aufgegeben worden, so daß von den insgesamt 211 Mann, die sich zurzeit der Explosion in der Grube befanden, nur die bereits geretteten 14 Mann mit dem Leben davongekommen sind. Die meisten der Eingeschlossenen befinden sich etwa hundert Meter unter Tage und mehr aks zwei Meilen von dem Hauptgang der Grube entfernt. Die Rettungsmannschaften hoffen jedoch, die Eingeschlossenen in den heutigen Morgenstunden zu erreichen. Die ungewöhnlich hohe Zahl der Eingeschlossenen erklärt sich dadurch, daß die Nachtschicht ihre Arbeit unmittelbar vor der Explosion angetreten, während die Tagesstchicht die Grube noch nicht verlassen hatte. Der Grund für die Explosion ist noch unbekannt. Die Grube ist eine der technisch vollkommensten in den Vereinigten Staaten. Die Menge lyncht einen Reger. Drahtbericht. Newyork, 22. Mai. Gestern wurde in Center(Texas) von einer Volksmenge ein Neger namens Buddy Evans gelyncht. Die Menge ergriff den Neger, der sich im Schutze zweier Polizisten befand, und hängte ihn an einem Balken im Hofe des Polizeigerichts, wo schon vor einigen Jahren einmal ein Neger wegen eines Angriffs auf eine weiße Frau gelyncht worden war. Evans war beschuldigt, einen Weißen ermerdet zu haben. Wetterbericht. Die Druckverteilung hat sich gegen gestern nicht wesentlich verändert. In der Tiesdruckrinne über Mitteleuropa hat sich besonders ein Kern über Nordwestdeutschland und der Nordsee herausgebildet. Eine Störung, die bis weit nach Frankreich reicht, wird jedenfalls bald auf unser Gebiet übergreifen. Damit wird die Beruhigung, die heute eingetreten ist, nur ganz vorübergehend sein. Bei westlicher Luftströmung ist wieder mit Bevölkerungszunahme und vereinzelten stärkeren Regenfällen zu rechnen. Vorhersage: Fortbestand der unbeständigen Witterung mit Neigung zu vereinzelten Regenfällen. Wieder kühler. X Mit letzten Neuheiten, die das Entzücken jeder Dame bilden! 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