Westfälischer Beobachter Verlag„Westsällischer Beodachter“ G. m. d. H.; Verlagsletter: Hans Jecods; Verlagshauptgeschäftestelle u. Hauptscheiftleitung: Geisenkirchen, Rotthauserstr. 5; Fernsprecher: 222 41. Die Geschäftsstelle ist durchgehend geöffnet täglich von —18 Uhr(Samstags bis 17 Uhr).— Bezirksgeschäftsstellen in Gelsenkirchen=Buer; desla=Chevallerie=Straße 27, Ruf: 301 41: in Reckling. hausen: Böhrhofstraße 10, Muft 4755: in Bottrep: Kirchhellener Straße 9, Nur 1648; in Gladbedk: Hochstraße 6. Ruf: 2004: in Dorsten: Bismarckwall 27, Ruti 2282; in Haltern, Weseler Straße 40, Ruf: 423, Sprechstunden der Schriftleitung 11—19 Uhr vormittags— Conntaas keine Sprechstunden. Amtliches Organ des Gaues Westfalen-Nord der fl. S. U. f. p. und sämtlicher Behörden Der„W. B.“ erscheint tägl. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Botenlohn, Postbezug monatl. RM. 2,—(einschl. 21,7 Bipf Postzeitungsgebühr) znuzügl. RM, 0,42 Bestellgeld. Im Falle von höherer Gewalt und Betrietsstörungen hat der Bezieber keinen Anspruch auf Bieterung und Rückzahlung des Bezugs. geldes. Anzeigenpreis: 1 mm Raumhöhe(22 mm breit) kostet in der Gesamtausgabe 14 Rpf., im Textteil(80 mm breit)##. Zipf. Millimeterpreise in den Bezirksausgaben nach alitiger Anzeigenpreististe. Anzeigenaufträge werden nur nach den Allgemeinen Geschaftsbedingungen ausgeführt. Postschecionte: Essen Nr. 421 99 Ertüllungsorl u. Gerschtsstand: Gelsentlichen. Nr. 157 Mittwoch, den 4. Dezember 1940 1. Jahrgang Schwarzer Tag für das„meerbeherrschende“ England Deutsche A-Boote versenken über 160000 BRT. aus britischen Geleitzügen Bristol wieder mit Bomben aller Kaliber angegriffen- Fortsetzung der Angriffe auf London, Southampton, Liverpool und Birmingham X Beilin, 3. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unterseeboote haben am 2. Dezember einen nach England bestimmten großen Geleitzug mit besonderem Ersolg angegriffen und zersprengt. Trotz stärtster Sicherung durch Kreuter und Ferstörer und sofort einsehender heftiger Abwehr wurden 15 Schisse mit über 110000 BRT. und ein zur Sicherung des Geleitzuges gehörender britischer Hilfskreuzer von 17 046 BRT. aus dem Geleitzug herausgeschossen und versenkt. Die Versenkung zweler weiterer Schisse des Geleitzuges von zusammen 16000 BRT. ist wahrscheinlich. An diesem Erfolg ist das unter Führung von Kupltäuleulnant Mengersen stehende Unterseeboot mit der Versenkung von fünf Schiffen mit zusammen 41 000 BRT. führend beteillgt. Außer den genannten Erfolgen meldet ein weiteres Unterseeboot die Versenkung von zwei bewaffneten feindlichen Hanbelsschiffen mit insgesamt 21 247 BRT., darunter das moderne Motorschiff„Dictor Roß“ von 11 247 BRT. Damit sind während des 2. Dezember allein durch Unterseeboole insgesamt mehr als 160000 BRT. versenkt worden. Wie bereite gemeldet, haben türkere deutsche liegerverbände in der Nacht zum Montag die Aingrisse auf Southampton fortgesetzt und die noch anhaltenden Brände erweitert. Erplosionen in den Lagerhäusern der Hasenviertel waren west über den Kanal bie nach Frankreich sichtbar. Die Schwäche der britischen Abwehr erhöhte die Treifsicherheit der deutschen Flugzeuge. Auch London, Birmingham und Livervool wurden mit Bomben angeartisen. Das Verminen der britischen Hüsen 1s1 sortgesetzt worden. Die Tätigkeit der Luftwasse am Tage beschrünkte sich auf Auftlärung. Dabei wurde süldwestlich Irland ein Handeloschiff durch Bombentreiser versenkt. In der Nacht zum 3. Dezember grissen stürkere deutsche Verbände eine Hasenstadt an der beitischen Weitküste an. Die nächtliche Tätigkeit der beitischen Luftwasse beschrünkte sich auf einige Einslüge in die besetzten Küstengebiete. Ein deutsches Flugzeug wird vermißt. Große Feuerbrände in Bristol X Berlin, 3. Dez. Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen griffen in der Nacht vom 3. Dezember stärkere Kampfliegerverbünde die Hasenanlagen von Bristol in Bomben aller Kallber an. Bei der allgemein schlechten Welterlage stietzen unsere Ilugzeuge teilweise bis zu der liesliegenden unteren Wolkendecke durch, um die besohlenen Ziele mit Erdsicht anzugreisen. Ein Kampfsingzeug, das gegen Ende des Angrisse besonders lief flog, stellte fest, daß im Osten und Westen der Stadt eine Flüche von je eiwa 1 Quadratkllometer Ausdehnung in Ilammen stand. Dazwischen zogen sich lange Streisen brennender Lagerhäuser und Speicher hin. Auch andere Beobachlungen bestätiglen die gute Trefferlage im Ziel. Southampton wird evakuiert Wenn die RAF.=Nachtpiraten nach hause kommen Von unserem hw-Vertreter. Stoaosim. d. Dez. Das Londoner Lustfahrt= ministerium hat diesmal bereite gegen Mittag die Nutzlosigkeit weiterer Geheimtuerei eingelehen und eingestanden, das eo wiederum Southamsten war, dessen Reste in der,„ Nacht zum Montag den Hauptsteß des deutschen Ungrisss zu tragen hatten.„Eine Anzahl von Bränden. die jedoch bio zum Tagesanbruch unter Kontrolle waren“. so meldet der amtliche englische Bericht mit jenen stumpfsiunig wiederkehrenden Wendungen. über deren abgearistene Verlogenheit die Einwobner des vormaligen Soutbampton am meisten betrossen sein mögen. Eine aus Southampton stammende Meldung der ameritanischen„Untted Preßz“ sagt:„Der heitige deutsche Angriss. der Southampton in der Nacht zum Sonntag zum zweiten Male binnen kurzer Zeit traf. kann ale der ernsthalteste charakterisiert werden, dem je eine englische Stadt ausgesetzt war. Große Telle der Fabrikviertel der Stadt brennen fortdauernd weiter und der Rauch liegt schwer über der ganzen Gegend“. Es ist festzuhalten, daß sich diese Meldung auf den Angrift in der Nacht zum Sonntag bezieht und daß diesem Angriff binnen 21 Stunden beretto ein weiterer in der Nacht zum Montag folgte. In dem amerikantschen Bericht heißt eo dann weiter, daß die Feuerwehren der Stadt sofort die beinahe hoffnungslosen Löscharbetten begannen.„Der Angrist richtete sich hauptsächlich gegen das Zentrum der Stadt, wo eine Anzahl ausbedehnter Gebüude vollständig zertört wurde. Viele der grohen Zeitungsgebünde sind jetzt rauchende Ruinen. Das gleiche allt von den meisten Warenhäusern im Zentrum, die ein Raub der Ilammen wurden. Während der Anariffe schlug eine Bombe in das Vollzeipräsidium ein, ale gerade der gröhte Teil der Pollzisten wegen Brandgefahr abrückte. Die zahlreichen Ovser befinden sich hauptlüchlich unter den Feuerwehr: leuten und den zur Hilse herangeholten Trupven“. Der amerikanische Bericht meider zum Schluß, dah wührend des ganzen Sonntag die Evakuierung der Zivilbevbike. rung Southamptons im Gange war.. erst am Sonnten! Die aus London in Bern eintretfenden Berichte enthalten Anspielungen darauf, daß einzeine Viertel Sou### hamptons bereits Coventry ähnlich sehen dürften. Selbst der brittsche Nachrichtendienst Exchange schreibt zu einer Meldung über die Fortsetzung der deütschen, Lustangrisse in der Nacht zum Montag, daß die In Southampton verursachten Schäden enorm selen. Besonders hart seien das Zentrum und einige Außenviertei der Stadt betroffen worden. Mit der ausdrücklichen Hervorhebung der hart getrofenen Außenviertel muß der beitische Nachrichtendienst zugeben, daß die Docke, Häsen und Industrieanlagen um Southampton herum auso surchtbarste mitgenommen wurden. In der Stadt selbst, berichtet Exchange, wäre u. a. die ganze Anlage einer großen Zeitung durch Brandbomben vernichtet worden. Psoniertruppen hätten am Sonntag den ganzen Tag über eingesetzt werden müssen, um einige Hauptadern dem nötigsten Verkehr frei zu machen. Die Hilfsorgantsationen bemühten sich darum, die Obdachlosen in der Umgebung der Stadt unterzubringen. U-Boof nech erfolgreicher Feindjahrt in einem Stützpunkt der französischen Küste(PK.-Dietrich, Scherl-M.) Viele von ihnen hätten keinen Platz mehr in den Unterständen, die man für sie hergerichtet habe, gesunden. Von Angrissoversuchen auf Deutschland kann London nichte melden. Mit welchen Schwierigkeiten die engltschen Flieger schon im eigenen Lande zu kämpfen haben, geht aus der Schilderung des Londoner Vertreters der„Nya Dagligt Allehanda“ hervor, der jetzt Gelegenheit erhielt, einen englischen Fllegerhorst zu besichtigen. Dieser Flugplatz, der als Ausgangspunkt für Unternehmungen gegen Deutschland dient, ist als harmloser englischer Landsitz getarnt. Es handelt sich also um einen jener Punkte, die jedesmal, wenn deutsche Bomben darauf niederhageln, als„abgelegene Landorte“ oder„Gehäude ohne militärtsche Bedeutung" ausgegeben werden. Der schwedische Journalist berschtet nun, daß bereite der Start der Bomber unter Schwierigkeiten vor sich gegangen ei. Aber noch schlimmer wurde es, als die Engländer zurückkehren wollten. Inzwischen waren deutsche Einflüge gemeldet und es wurde„gelbe Warnung“ ausgegeben.— Auch die wenigen Landungolichter müßten gelöscht werden. Die sunkeltelegraphische Verbindung zwischen Flugplatz und heimlehrenden Flugzeugen wurde auf das äußerste eingeschränkt. Die engischen Maschlnen mußten rgendwo an der Küste kreisen, um zu warten, bie die Gegend ihres Heimat hasens wieder einigermaßen gefahrenfrei war. Ein Flugzeug meldete, daß es nur noch für 10 Minuten Benzin habe, das andere nur für 8 Minuten. Die nahenden deutschen Flugzeuge machten das Anzünden der Landelschter vollkommen unmöglich.— Zum Schluß gab es wahrhaftig Alarm: Die Deutschen sind da SOS! SOSI Von unserem og-Marine-Mitarbeiter Ale im Oktober zum ersten Mal ein englischer Geleitzug durch einen gleichzeitigen Anariif mehrerer deutscher Unterseebvote zertrümmert wurde, hüllte sich die britische Admtralität 2 Wochen lang in sehr beredteo Schweigen. Churchill überlegte oifenbar krampfhaft, wie er den neuen Schlag der Weltössentlichkeit begreiflich machen sollte. Schließlich kam das brittsche Marinemtnistertum mit dem Eingeständuto heraus, es selen in der betressenden Woche besonders hohe Schissoverluste durch deutsche Unterseeboote zu verzeichnen gewesen, aber es handele sich um eine„Ausnahme“. Man habe alle notwendigen Matnahmen getrossen, um eine Wiederkehr solcher Ereignisse zu verhindern. Von Geleitzügen wurde in dieser amtlichen englischen Erklärung überhaupt nicht gesprochen. Wie wollte man es auch dem englischen Volt beibringen. daß die angeblich völlig sicheren englischen Gelettzüge bei Unterseebootsangrlisen dahluschmelzen können wie Butter an der Sonne? Die deutschen Unterseeboote hatten sich nämlich die Freude gemacht, an zwei Tagen hintereinander, am 15. und 20, Ottober, englische Gelettzüge von seweile mehr als 100 000 To. Schifforaum aus einen Schlag zu vernichten. Auch die deutschen Flugzeuge sielen mehrsach sehr erfolgreich über englische Convoys her und zersprengten sle. Schließlich vernichteten deutsche Ueberwasserstreitkräfte am 5. November im Nordatlantit durch Artilleriefeuer einen englischen Geleitzug mit 80000 BRT, Schilforaum. Für Herrn Churchill freilich waren dao Jediglich nur Ausnahmen. Am 2. Dezember haben die diensthabenden Funker der nordamertkantschen Küstensunkstationen Mackay=Radio sehr genau feststellen können, wie solche„Anonahmen“ sich zum Schmerz Enzlande in immer größerem Ausmaße wiederholen. Stendenlang hörten sie in Ihren Kopshörern nur immer SOS=Ruse englischer Damoler. Zuerst waren es drei, dann fünt und schließlich mehr als zehn britische Handelsschiise, die ihren Notrut in den Aether sandten. Sie gaben ale ihren Standort 000 Meilen vor der Nordtüste Irlando an. Eo wurde bei der Häusung der Notruse klar, dah hler wieder einmal ein brittscher Geleitzug von deutschen Unterseeboolen ausgelöscht wurde. Ein Neuyorker Blatt hat gomeint, daß die deutschen Unterseeboote in den brittschen Convon eingebrochen selen „wie die Wölle in eine Schalborde". Das Wort verdeu## lich den Schrecken, den der neue harte Schlag der dent(Fortletzung slehe 2. Seite) England stellt neue Hilfskreuzer in Uebersee ein Folgen der zunehmenden Erfolge deutscher Kriegsschisse 7 Die Unsicherheit auf allen Meeren wächst X Vertin, 3. Dez. Duech das in der letzten Reit verschledentlich gemeidete Austreten deutscher Ueberwasserstreitkrüfte im Indischen und Stillen Ozean wird Großbeitannien zu neuen Sicherungsmaßnahmen gezwungen. Vor dem Auslaufen aus Hengkong wurde der britische Passaglerdampfer„Empreß of Russia“ von der Admiralität beschlagnahmt und aus dem Verkehr gezogen. Es handelt sich um eln Turbinenschiff von 16 810 BRT. der Canadian Pacisic. Die Passagiere und Ladung wurden an Land gebracht. Die„Empreß of Russia“ wird jetzt Isskreuzer eingerichtet und soll im Stillen Ozean scherung der britischen Handeleschlffahrt übals die Sicherung der nehmen. llegt ein Erseig der deuischen Aeberwasserstreiteäste in ernen Meeren. Seit Beginn dieses Krieges verfolgt die brittsche Admiralität das System. Schisssverluste nach Möglichkeit zu Der Führer ehrt Feldmarschall v. Bock Persönlicher Glückwunsch zum 80. Geburtstag des hechverdienten Seldaten Weriin. 3. Dez. Der Jührer und Oberste Besehle. haber der Wehrmacht stattete heute dem zur Zeit in Verlin weilenden Geueralseldmarschall von Bock einen Besuch ab, um ihm persönlich seine Glückwünsche zum 80. Geburts. tag auszusprechen. Der Führer brachte bei dieser Gelegenheil Heneralfeldmarschall von Bos leinen Dank sür die von ihm in Krieg und Frieden dem Heer und der Ration geleisteten Dienste zum Ausdruck und überreichte ihm sein ld mit einer herzlichen Widmung. Im Mai 1035 wurde von Bock als General der Insanterie zum Oberbefehlohaber des neuerrichteten Gruppenkommandos K in Dresden ernannt. Erstmalig wurde ein Name allsettig bekannt, als ihn der Führer am 11. März 1038 mit dem Kommando über die nach Oesterreich einrückenden Truppen und zugleich mit der Eiügliederung der bisherigen österreichisch. Wehrmacht in die deo Deutschen Resches betraute. Nach der Durchführung diees Auftrages kehrte er nach Dreoden zurück, wurde aber bereits am 1. Nov. als Nachfolger des Generalobeisten Generalseldmarschall von Ben (Scherl-Bllderdienst-Autollez) von Rundstedt zum Oberbefehlohaber der Gruppe 1 In Berlin ernannt. Seine außerordentlichen Führereigenschaften konnte Generalseldmarschall von Böck dann im Polenseldzug beweisen, in dem er die Heeresgruppe Nord befehllgte. Sein Name bleibt mit der Vernichtung ver polnischen Armee im Korridor und der Einkreisung bei Radom für immer verbunden. Für seine hervorragenden Leistungen wurde ihm im Oktober 1030 das Ritterkreuz verllehen. Im Feldzug gegen die„Westmächte zeichnete sich der Generalseldmarschall als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B erneut aus. Sein Auftrag bestand in der Besetzung Hollands sowie dem auschließenden Vorstoß auf Antwerpen und die Dyle=Stellung. Der Tapferkeit seiner Tiuppen und der Feldherrnkunst des damaligen General= obersten von Bock ist es zu verdanken, daß diese Aufgabe In so unvorstellbar kurzer Zeit bewältigt wurde. Kaum aber war die Vernichtungsschlacht in Flandern beendet. da trat am 5. Juni die Heeresgruppe bereits zum Angrift gegen die Wengand=Liuse an. In viertägigem Kampf wurde der französtsche, Westflügel, geschlagen, und am 14, Juni rückten die Divisionen von Bocks in Paris ein. Mit seinen Truppen aber freute sich das ganze deutsche Volk, als der Führer am 15. Juli 1040 die großen. Verdienste des hervorragenden Soldaten durch die Beförderung zum Generalfeldmarschall belohnte. Wunschkonzertspende des NS=Reichskriegerbundes X Berlin, 3. Dez. Im Rahmen des 50. Wehrmachtewunschkonzertes am 1. Dezember 1040 wurde als bisherige Wunschkonzertspende des RS.=Reichokriegerbundes der Betrag von 350 000 Mark bekannt gegeden. Aus dieser Spende erhielten bloher 2500 Soldatenkinder, darunter 800 Zwillingopaare, ein Sparkassenbuch über je 30 Mark. Außerdem wurden der Wehrmacht zahlreiche Rundsunkempfänger und Musikinstrumente aus dieser Spende zur Verfügüng gestellt. verschweigen, bekanntgegebene Versenkungen abzuleugnen und Eingeständnisse so lange wie möglich zurückzuhalten. Wir haben uns schon häuflg mit dieser Methode befassen müssen und kamen zu der Feststellung, daß im Durchschnitt von englischer Seite nur etwa ein Drittel der wirklschen Verluste eingestanden wird. In den letzten Tagen sind nun in England mehrere Schtffoversenkungen bekanntgegeben worden, die bis jetzt von deutscher Seite noch nicht gemeldet wurden. Aus einer Reutermeldung aus Canerra geht hervor, daß der britische Handelsdampfer „Port Baisbaue“, der 10 012 BRT. groß ist. Ende vergangener Woche im Indischen Ozean versentt wurde. Der australische Marineminister hat dazu mitgetellt, daß ein australisches Kriegeschift 27 Ueberlebende in einem australischen Hasen an Land setzte. Nach einer Nachricht der „Canadsan Pretz“ aus Ottawa ist der 10045 BRT, große kanadische Dampfer„Geaverford“, der mit einer Ladung nach England unterwegs war, seit dem 5. November übersällig. An diesem Tage sing man SOS.=Ruse auf, wonach„Beaversord“ von einem seindlichen Schiff beschossen wurde. Seitdem hat man, so wurde weiter gemeldet, von diesem Schiff nichts mehr gehört, sodaß der Dampser offenbar verloren Ist. Das australische Marineministerlum glbt ferner nach einer Associated=Preß=Meldung aus Canberra bekannt, im Indischen Ozean sei ein leereg Rettungsboot des britischen Frachtero„Malmog“ ausgesunden worden. Man müsse daher annehmen, daß auch dieses Schiff versentt worden sei. all diesen TANa-“ In diesen Füllen sind osfensichtlich die Meldungen nur deshalb in die englische Presse gelangt, weil sie durch die Begleitumstände nicht verheimlicht werden konnten, nachdem sie in Australlen und Kanada bereite von amtlicher Seite an die Oessentlichkeit kamen. Im übrigen bestätigen die erwühnten Bersenkungen die zunehmende Unsicherheit der britischen Seefahrt auf allen Weltmeeren. Kleine Stadt in Wilhelmshaven umgelogen Berlin, 3. Dez. Amtlich verlautet: Der Informatiensblenst bee britischen Luftfahrtministerlume meldet am 2. 12., 19.10 Uhr. Anariste auf die Marinewerst von Wilhelmehaven. Diese Angaben sind salsch. Weder in noch bei Wilhelmehaven stel eine einzige Bombe. Daaeten wurden einige Bomben in einer kleinen milltärisch unwichtinen Stadt, 70 Klm. von Wilhelmohaven entsernt. auf den dortigen Bahnhof und auf einige Wohnhäufer, zum Teil aber in freies Gelände geworsen. Zur Wahrung der Neutralität Irlands. X Reunork, 3. Dez. Die Vereinigung irtsch=amerikanlscher Verbände Neuyork nahm eine Entschließung an, daß das Kriegsmaterial, das Amerika an England liefere, nicht dazu benutzt werden dürfte, irische Städte zu vernichten und irtsches Blut zu vergleßen. In einer wetteren Entschließung wurde die Forderung britischer Abgeordneter, trische Häfen als Kriegsbasen zu besetzen, scharf verurteilt. Nr. 157(1. Jahrgang) Westfältscher Beobachter Mittwoch, 4. Dezember 1949 Freche„Times“=Lugen über britische Pressefreiheit-4uts Raen genommen So sieht es in Wahrheit bei der Plutokraten=Presse aus Eingeständnisse britischer Journalisten X Berlin, 3. Dez. Gegenüber den scharfen Andie in den letzten Tagen in verschiedenen Ländern gegen die britische Zensur erhoben werden, hült es die Times“ für richtig, unter der Ueberschrift„Eine freie Presse in Kriegszeiten“ einen langatmigen Artikel zu verössentlichen, in dem die abgedroschenen Phrasen über die angebliche englische„Pressefreiheit" wieder aus der Mottenkiste gehelt werden. Nach bewährtem Muster sucht das Blatt von den durch die neutralen Zeitungen kritisierten englischen Pressezuständen abzulenken und behauptet mit frecher Stirn, daß über die Presse des europäischen Kontinents eine „aeistige Verdunkelung" hereingebrochen sei, wührend auf der englischen Insel„das Ideal der freten Meinung bestehe“. Diese dreisten Frechheiten angesichts der Empörung des gesamten Welttournaltomus über die ebenso rigorosen wie dummen englischen Zensurmetboden sind um so mehr geesanet, allgemein Verachtung hervorzurufen, als ta gerade England es ist, das einerseits durch seine geradezu absurde Lügenvolitik in der Presse bereits zahlreiche europälsche Bölker in schmerzliche Abenteuer verwickelt bat, andererseits gerade in diesem Lande seit jeher hinter dem Schilde der demokratischen Pressefreiheit die erbärmlichste Unanztelle Knebelung des Journaliomus Ausdruck einer wahren Diktatur der Geldgeber über die Presse gewesen ist. Die Journalisten auf dem Kontinent, gegen die die Times“ zu Felde zleht, sind nicht so vergeßlich, wie dieseo Blatt annimmt. Sie erinnern sich nicht nur der Ersahrungen in diesem Kriege, sondern auch der Eingeständnisse aus englischer Quelle, die schon vor dem Kriege auf dem Reschopartettag in Nürnberg von Reichspressechef Dr. Dietrich aus Tageolicht gezogen wurden.„Unter dem Deckmantel unserer viel gerühmten Peessefreihet!“, so erklürt beispieleweile das Mitalied ausgerechnet der Schriftleitung der„Times“, Kennedy, „Ein hels wie Richthosen“ Italienische Trauer über Mater Wie. Rom, 3. Dez. Der Meldung, daß Mator Hellmut Wick vermitzt wird, bat in Italten allgemein Trauer ausgelöst. Der junge Kommandant der Jagdgeschwadere Richthosen war auch in Itallen böchst vovulär. Die Italtenische Presse hat joden seiner vielen Siege verzeichnet und nach der Verleihung des Eschenlaubs zum Ritterkreuz Funkbilder vom Empfang Wicke durch den Führer verössentlicht. Alle Lallenischen Zeitungen widmen dem ruhmreichen Flieger Nachruse in denen hervorgehoben wird. daß er wie Richthofen als Held gefallen ist.—„Die ununterbrochenen Siege Wicks“, schreibt„Lavoro Faseista",„alngen bel uns von Mund zu Mund und epfüllten auch uns mit Stolz, während sie zugleich einen wenen Grund zur Bewunderung für die jungen Helden unseres großen Bundes#mossen bildeten. Das italien'sche Volk ist mit dem deutschen in der Trauer und im Gedanken einig“. Italien konstruiert neues Flugzeug Goldene Medaille für Oberst de Bernard Von unserem hn-Vertrele Rom. 3. Dez. In einer amtlichen Verlautbarunn des itallenischen Lustfahrtministeriume wird bekannt, daß die böäste italienische Austeichnung, die Geldent Medaille, dem bekannten Vorkämpfer des Iluawesenund Retordilieger Oberst Mario de Vernardi verlieben wurde. Zur Begründung wird angeführt, daß de Bernardt„in absoluter Hingabe an das krieaführende Vaterland, dem er eln neues Siegeswerkzeug verschaffen wollte, unter Verachtung der Gefahr und der Ungewitzheit einen neuen Flugzenatyp mit in der Welt erstmalig versuchtem Antriebosystom eingeslogen“ habe. Konstrukteur des neuen Flugzeuges ist Ingenteur Campini: die Versuche wurden von den Cavroni=Werken durchgeführt. De Bernardi ist einer der ältesten italienischen Militärflieger und Titelhalter mehrerer Weltbestleistungen i Schnell= und Kunstflug und einer der ersten technischen Berater der Itallenischen Flugzeugindustrie. im August=Heft 1637 der Monatoschrift„Nineteeth Centurv and Alter“,„geht ein großer Teil eigenmächtiger Tätigkeit seitens der Verleuer und Diretteren vor sich, die das Gegenteil wahrer Freiheit ist. Wir in Enaland pflegen die streuge Kontrolle zu kritisieren, die in anderen Ländern auf die Presse ausgeülbt wird. Doch sind wir berechtigt, uns unserer eigenen„Pressefreihell“ zu rühmen, wenn unseren Zeilungen ihre Politik von anonymen im Hinterarund stehenden Finanzaruppen vorgeschrieben wird.“ Der Engländer Gerald Barro nannte in einem Artikel„Ich klane die Presse au“ vom 19. 2. 1932 die im Besitz der Zeitungen befindlichen Iinanzmüchte die wahren Herren der össentlichen Meinung und erklürte, sie betrachteten die Zeitungen als„newöhnliche Mittel des Gelderwerbes". Der„Timeo"=Artikel fordert auch, sich der Rede des Vorsitzenden der britischen JournulistenUnion, J. C. Humphres, zu erinnern, der erklärte, daß die englischen Journalisten täglich Dinge tun müssen, die füe sie als Bürger unwürdig sind. Wenn die„Times“ es für nötig hält, angesichts solcher von ihren eigenen englischen Journaltsten gekennzeichneten wahren englischen Presseverhältnisse und der geschichtlichen Schuld, die die englische Presse bei der Vorbereitung dieses Krieges und in besonderem Maße seit seinem Beginn auf sich geladen hat, über„Pressefreihes!“ zu schreiben, dann sollte sie wahrhaftig nicht von einer „Verdunkelung am Kontinen!“ sprechen, sondern damit beginnen, zuerst im eigenen Lande das Licht aufzudrehen. Das wird ihr freilich von ihren plutokratischen Geldgebern niemals erlaubt werden, die nichte mehr fürchten als eine Presseordnung, wie sie in Deutschland durchgeführt wurde— eine Ordnung, die dem Kapital den Einfluß auf die Presse entzogen und die Arbeit des Journalisten von jeglicher Abhängigkeit vom Gelde befreit bat. Britenkreuzer im Mittelmeer torpediert heitige Kämpfe an der griechischen Front Ersolge der U=Boot=Wasse X Rom, 3. Dez. Der italtenische vom Dienstag hat folgenden Dae Haupiquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Griechische Angrisse und Gegenangrisse unserer Truppen an der Front der 9. und 11. Aemee. Unsere Lustwasse hei mit den Truppen zusammengearheitet, indem sie Verbindungsstraßen bombardiert und seindliche Stellungen und Lastwagen im Tiefflug angegrissen hat. Andere Lustsormationen haben das neue Fort und andere militärische Ziele auf Korsu bombardiert. Im mittleren Mittelmeer haben unsere Jagdflieger ein seindlichee Flugzeug vom Blenheim=Typ brennend abIn der Nacht vom 27. zum 28. November hat eines unserer Unterseebsete, das in den Gewässern des Kanale von Sizilien treuzte, einen von Malta her kommenden seindlichen Kreuzer, der durch zwei Zerstörer begleitet war. angegeissen und mit einem Terpede getroffen. In Nordaseike ist ein seindlicher Angriff auf unsere Stellung von Ei Gazala, im Gebirgomassio von Ei Auenat, der von Artilleriesener unterstützt war, von unserer Garnison zurückgeschlagen worden. Unsere Flugzeuge haben die englische Stellung von Ain El Beinz im Tiefflug angegrissen und beschessen. In Ostasrika haben seindlsche Einslüge auf Adi Uer und Jula sehr leichten Sachschaden und keine Opser verursacht. In Metemma ist ein seindliches Flugzeug von unseren Truppen abgeschossen worden. Feindische Flugzeuge haben einige Bomben auf Neapel und auf Augusta abgeworsen, die unbedeutenden Schaden und einige leichte Brände verursacht haben, die gleich gelbscht werden konnten. Ee sind keine Opfer zu beklagen. Eineo unserer Unterseebsote, das zu seinem Stützpunkt zurückgekehrt ist, meldete, daß es im Atlantik. am 28. November den englischen Dampser„Lilian Moller“ von 5000 Tonnen vorsentt hat. Die beitische Aomiralität hat kürzlich den Verlust der Unterseehoote„Rainbow“ und„Triad“ angekündigt. Diese Unterseebsote operierten im Mittelmeer. Sie gehören beehalb zu denjenigen, die von der italienischen Kriegomarine vernichtet wurden, wie es in den Heeresberichten jeweils gemeldet wird. Die Merkmale der versenkten Einheiten sind folgende:„Rainbow“: Wasserverdrüngung an der Oberfläche 1475 Tonnen, unter Wasser 2030 Tonnen, Bewaisnung: acht Terpedorohre von 58.8 Zeutimeter, eine Rauene von 10.2 Zentimeter und zwei Flak=Maschinengewehre. Unterseeboot„Triad“: Wasserverdrängung an der Oberslüche 1090 Tonnen, unter Wasser 1575 Tonnen, Bewafsnung zehn Terpedorohre von 58,8 Zentimeter, eine Kanone von 10.2 Zeutimeter und zwei Flak=Schnellseuergeschütze. Der stolze Tag, an dem unsere ruhmreiche U-BootWalle über 160000 BRT, auf den von England beherrschten Meeresgrund geschicht hat, ist Just dazu angetan, den düsteren Hintergrund für die füngsten „patriottschen“ Ergüsse der Londoner Kriegsuerbrecher abzugeben, die sich inzwischen erschrechend klar darüber genworden sind, daß Lord Derbys„reizender Krieg“ ausgemachter halter Kalles ist. Mit funkelnagelneuen Stahlheimen und hohett umgehängter Gasmaske zu einer Zeit zu Hanieren, wo noch Millionen Franzosen bereit waren, für England zu sierben, das war„reizend“, aber shoking ist es eigentlich, wenn Finanzminister Wood seinen verführten Landsleuten ins Gewissen redet: „Ein ausgefranster Hut zum Schluß des Krieges wird ein Zeichen von Patriotismus sein.“ Und das Im reichen England, das kürzlich noch vom schönen Antony aufgefordert wurde, nicht wie hypnotisiert auf die europdische Festlandkarte zu starren, sondrn den Blick hollnungsvoll in die Weltwelte des Ampire schweilen zu lassen, die für ein sländig steigendes Kriegspotential Großbritanniene die beate Garantie daratelle. Ja, heute bacht selbst die Londoner Presse bemerkenswert kleine Brötchen, wenn sle resigniert feutstellt: „Kleider, Hausrat, Möbel, Gardinen usw. müssen Jetzt auf lango Zeit reichen und wir müssen uns etzt darauf einstellen, Flicken und gestopite Kleider als Zeichen für nationales Verantwortungsgefühl zu betrachten. Die verächtliche Kritik an deutschen Rationierungsmaßnahmen, die noch immer in vielen Kreisen grassiert, ist In der gegenwärtigen Lage nicht mehr angebracht. Es zeigt sich hier eine völlige Unkenntnis vom wahren Inhalt der Jetzigen Krieges“. Wenn ihr glaubt, daß ihr jetzt noch in eurer holfnungslosen Vsollerung den Krieg mit ausgefransten Hüten, Flichen und gestonlten Kleidern gewinnen könnt, nachdem ihr in Zplinder und Eion-Schlips elenden Schlffbruch erlitten habt, dann tduecht ihr euch ebenso wie Ihr es damals gelan habt, als ihr euch über die deutschen Rationterungsmaßnahmen nicht Justig genug machen kanntet. Die Geister, die Ihr damale selber rielt, werden such mit tödlicher Gewishelt das Grab schaufeln. Bn. Churchill als Zahlenakrobat wieder hereingefallen Tolle Widersprüche in britischen Verlustangaben 7 Immer weniger Gefallene und Gesangene Die Prüsidentenwahl in Finnland findet am 10. Dember durch dieselben Senatoren statt, die im Jahre zurückgetretenen Präzember 1937 den aus lidenten Kallio gewählt hatten. Schweree Eisenbahnunglück in Spanien. Bei der Station Belilla de Ebro seßen die Exprehzüge aus Madrid und Bareelona sammen. Die Lokomotiven bohrten sich ineinander un, mehrere Wagen wurden zerstört. Bioher zählt man 20 Tote und 40 Verwundete. Der Verkehr ist unterbrochen. Berlin, 4. Dez.(Drahtbericht.) Am 19. Oktober 1940 betrugen nach einer Londoner Meldung von Assoelated Preß die Verluste der beitischen Armee, Marine und Lustwalle, wie aus den amtlichen Berluft: listen ersichtlich sel, angeblich Jeit Reienebesinn 21 867 Mann. Davon entsielen 8725 auf Tote, 10 315 auf Vermihle, 1057 auf Geltorbens und 1770 auf Reieseusfangen: In Deutschland und Italien. Einschließlich der 16 210 Berwundeten würden sich bie Gelamtausfülle Srohbritanniene nach bielen Eingaben auf 28 077 Menn stellen. Eine Uebersrüfuns bieser auffallenb niebtigen Zisser durch die amtlichen deutschen Stellen ergab die Überraschende Tatsache, daß sich allein in den deutichen Gesangenenlageen über 38 o0e britliche Reissenslangene befinden, alle ebenleptele, wie die brittsche Wehrmacht seit Kelegobeginn einschließlich Teten, Vermitzten, Gestorbenen und Verwundeten verloren haben will. Am 30. November, allo nur 50 Tage nach der obenVerlustliste des britischen Kriegeministeriumo. Hiernach belaufen sich die Gesamtverluste der brittschen Armee auf 55 357 Mann, wovon 32219 kriegsgesangen, 15 225 verwundet, 4749 gefallen, 1501 vermitzt und 1663 gestorden sind. Vergleicht man nun die belden amtlichen Verlustlisten vom Oktober und November. so kommt man zu der Feststellung, daß die dort gemachten Angaben in keiner Weise zutreisen können. Abgesehen davon, daß auch zetzt noch die Kriegsgefangenenzitter zu niedrig angegeben wird. verwickelt sich die Statistik auch binsichtlich der übrigen Zahlen in Widersprüche. So will die Zahl der Gesallenen eit Kriegsbeginn im November um rund 4000 niedriger ein als im Oktober. Die Angabe des Vormonats über die Verwundeten lleat um 1000 unter der Angabe deo Vormonats. Wenn die britischen Nachrichten selbst bei diesem ernDeutsche Technik zum Kolonial=Einsatz bereit „X Stuttsert, 2. Du. Der Verein Deutscher Insenleure im KS.=Bund Deutscher Technit eröstnete am Montag in Stuttgart seine erste Treven= und Reienialtechnliche Arbeitetanung, um im negenleitigen Gedanten: austausch die Anwendung unserer technischen Erjahrungen in den Trevengebieten zu erbrieen. Unter den Ehrengüsten konnte der Tagungsleiter Dr.=Ing. h. e. Schulte=Essen die beiden Schirmherren der Tagung. Reichominister Dr.=Ing. Todt und den Reicholeiter des Kolonialpolitischen Amtes der Reichsleiter Reichostattbalter Ritter von Epp, begrüßen. Reichominister Dr. Todt gab der Versicherung Ausdruck, daß die deutsche Technik bereitstehe, ihre Ausgaben in den Kolonten mit der gleichen Enerase aufzunehmen, mit der der Nationalsozialismus jede Aufgabe angefaht habe. Die deutschen Ingenteure seien bereit, ihre in Europa gewonnenen Erfahrungen zur Erschliebung der Kolonsen, um deren Erringung der gegenwärtige Kampf geht, anzuwenden. General Ritter von Epp ging ausführlich auf die Probleme ein, die der deutsche Ingenieue in den künftigen Kolonsen zu(ösen habe. Zu den Schwiersgketten, die der Technik ganz anders geartete Aufgaben steltten als bei uns, so führte der Reschostatthalter aus, geselle sich der Kampf der Medizin und Chemie gegen die kolonialen Krankheiten und Schädlinge. Da aber die deutsche Wissenschaft auf diesen Gebieten führend sei, hätten wir die Zuversicht, diesen Kampf erfolgreich zu bestehen und alle gesteckten Ziele zu erreichen. Der Oderbürgermeister der Stadt der Auolands= deutschen, Dr. Strölin, gab in den Begrüßungsworten seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Technische Hochschule Stuttgart die Einrichtung eines Institutes für Kolontaltechnik plane. Beitenterror in Judien wächlt &Xp; Tolio, 2. Dez. Wie Domel aus Vombay berichtet, haben die brittschen Behörden am Sonntag in Bombay weitere fünf Mitglieder des indischen Nationalkongresses wegen Vorbereitung der Ungehorsamkeitsbewegung verhaster. Der britische Druck gegen die indische Nationalbewegung und ihre Führer nehme täglich zu. Gefärbteamerikanische Versenkungsziffern 696! 696!... (Fortsetzung von Seite 1) schen Unterseeboote gegen Englands Zufuhren ausgelöst hat. Aber der Vergleich tritft wicht ganz zu. Die deutschen Unterseeboote treiten die unalischn Geleitzüge keineswogs als wehrlose Schalberden an, sondern unter dem Schutz englischer Kricgoschtife. Auberdem sind die enalischen Handelodampfer solbst nicht wehrlos, denn sie sund sämtlich mit Geschützen bewaffnet. Man darf sich schon deshald dio Vernichtung eines Geleitzuges durch Umierserdoote nicht als eine leichte Sache vorstellen. Co gehört dazu nicht nur die taktische Geschicklichkeit der Kommandanten, kondinn auch ein ganz besonderer Schneld. Umso döber ist die Leistung der deutschen Unterseeboole vom 2. Dezember zu bewerten. Dabei muß berücksichtigt werden, daß die englische Admiralität nach den vorlsegenden Berschten eine gewisse Umstellung im englischen Seeverkehr vorgenommen hat. Einen erheblichen Teil der Zufuhrschisse für England, besonders die geraibten Schiffe anderer Länder und die gecharterten neutraken Schiffe läßt man nicht mehr im Geleitzug, sondern einzeln fahren. Dafür werden die besonders wertvollen Dampfer unter verstärktem Geleitghutz zu den englischen Häsen gebracht. Aber auch dieser Ausweg aus der Rotlage des engkischen Convoy=Systeme hat sich, wie der 2. Dezember bewies, nicht in dem von Churchill gewollter Sinne ausgewirkt. Die deutschen Unterseedodte haben den von ihnen angegrittenen Geleitverstärkten Sicherung vernichtet. Auch der Hilsokreuzer, der den Convoy führte, ist von einem deutschen Torvedo auf den Grund des Atlantischen Ozeans geschickt worden. Insgesamt sind am 2. Dezember von den deutschen Unterseebobten 17 britische und England dienstbare Schifso mit 165 000 BRT. versenkt und 2 weitere mit 16.000 BRT. schwer beschädigt worden. Das ist ein gewaltiges Loch in Englande Tonnage, daß durch Lügen Churchille nicht zu stopfen ist. Unter den englischen Handelsschiffen, die am 2. Dez. verloren gegaggen sind, definden sich mehrere demerkenswerte Fälle, die Englands Tonnagenbte besonders verdeutlichen. Die Versenkung eines Hilfskreuzere von 17 000 BRT. vermindert aufe neue die nicht sehr große Zahl von Schnelldampfern, die für den Dienst als Hiltskreuzer dereitsteden. Ein äußerst wertvolles Schiff. das am 2. Dezember einem deutschen Unterseeboot zum Opfer gesallen ist, war auch der Motortanker„Victor Rohz“ von 12247 BRT. Dieseo besonders große Tanischi# konnte auf jeder Reise 17 900 To. Oel oder Benzin nach England befördern. Wenn wir einmal annehmen, daß dieses letzt versenkte Tankschiif etwa 8 oder 9 Reisen im Jahr mit Oel über den Allantik machte, so bedeutet sein Ausfall allein das Fehlen von etwa 150 000 To. Oel im Jahr für die Versorgung der englischen Wehrmacht. Auch unter den am 2. Dezember torpedierten dritischen Frachtern befanden sich Schilse von besonderem Wert. Die Neuyorker Meldungen erwähnten einen gans neuen Dampfer, der sich auf seiner ersten Reise besand. Doch auch die namentlich bekannt gewordenen Motorschiffe „Goodletoh" und„Lady Glanely“ von je über 0000 To. Ladefähigkeit, die für den Dienst der englischen Reederei Tatem nach der amerikanischen Westküste gebaut worden waren, sind erst 1939 fertiggestellt worden. Soiche Einzelfälle enaltscher Schiffoverluste muh man gelegentlich einmal berausgreifen, um die weittragenden Wirkungen unserer Unterseebootsersolge besonders klar zu machen. Noch aber hat der deutsche Handelokrieg gegen England nicht seinen Höbepunkt erreicht. Es wird wetter zur See und in der Lust an Heitiakett zunehmen. denn das plutokratische England, das unsere Frauen und Kinder mit Hungerblockade bedrohte, muß und wird auf die Kule gezwungen werden. Die englische Gegenwehr ist hart, aber sie wird die Niederlage des einst seedeberrschenden Albsons nicht wenden. Gelbs Ind Hore Belista gibt mehr zu X Berlin, 3. Dez. Nach Neuvorter Meldungen hat die amerikanlsche Bunderschiffahrtsbebörde Zissern über die Kriegsverlust, der Weltschiffahrt verössentlicht und dabel für„die Zeit vom Keiagoausbruch bie zum 5. Oktober 1940 für England einen Verlust von 340 Handeloschiften mit 1 351 232 BRT. angegeben. Bezeichnend dafür, daß diese Zittern nicht einmal in Amerika Glauben finden, ist die Talsache, daß die amerikanische Preiseagentur Unlted Pret gleichzeitig eine Berechnung vorleabe, nach dar England bis zum 10. November 1040 bereite 2414341 BRT. Schifferaum verloren hat. Aber Iis diesa Verechnung wind nach durch gleicheitior Ann in der Londoner Sonntagszeiltung„Newo of the id" korrigiert, die einen Artikel aus der Jeder von Hets. Sellfhe, ens chemaligen britiichen Krieseministere, verbssentlicht, in dem dieser, mit den Verhältnissen doch wehl einisermahen vertraut, bie britischen Schilfeverluste erter Stieneiedr, alse bis zum 1. Geptember 1946, auf 2 165 003 BNT, beillfert. Nachdem selbst von so bundiger britischer Seite Englando Verluste bedeutend böber angegeben werden, dürften die Ziisern der amerikanischen Bundosschiffahrtsbehörde keinen allzugroßen Glauben in der Welt finden. Umso weniger, als man üderall weit, daß die englische Regierung bekanntlich nur die nicht mehr weiter zu verheimlichenden Verluste mittellt, und ihre Zittern schon selbst auf Am denkbar niedrigen Stand zurechttrisiert. Die in letzter Zeit sich bemerkenswem häusenden Eingeständnisse britischer Minister über eine wachsende Gefahr drohender Schissoraumnot lassen jedenfalls deutlich erkennen, daß die von deutscher Seite erfolgten amtlichen Veröfsentlichungen übar Englands Schisseverluste den tensichtlich am genauesten entsprechen. Tatsachen o#ff Seefahrt für Eugland verweigert &X Lissaben, 3. Dez. Im Lissaboner Hafen llef am Montag der jugoslawische Dampfer„Sud“ mit schwerem Maschinenschaden ein. Der Dampfer hatte mit einem Geleitzug von 18 englischen Schiffen, die von drei brittchen Zeistörern begleitet zzurden, gerade den Hasen von Cardifs verlassen, als der beleitzug von einem deutschen Eliegergeschwader, angegristen und auseinandergesprengt wurde. Die meisten englischen Schiffe flüchteten in den Halen, surkck, während der jugoslawische Dampfer mit Auch die Beamten kämpfen nurfürden Sieg Reichsminlster Dr. Frick sprach auf der Tagung über Kriegsverwaltungssragen X. Berlin, 3. Dez. Der Reschominister des Innern Di, Frick datte die Reschevesteldieungskommsssare, die Reichostatthalter und Oberpräsidenten, die Cheso der Zivilverwaltung im Elsatz. in Lothringen und Luxemdure, den Reichokommissar für die Saarpfals, die Ministerpräsidenten und Innenminister der Länder sowie die Regierungspräsidenten zu einer Tagung über Kelsgovexwaltungsfragen nach Berlin eingeladen. Der Minister eröffnete bie Beranstaltung mit dem Hinmeis barauf, baß zum ersten Male auß bie Wertreter der heimgeleheten Gebiete im Osten und Westen an einer solchen Tagung teilnehmen könnten. Das sei das Ergebnis der überlegenen Staate= und Feldherrnkunst Dis Gührers. De könne niemand sanen, wie lande der Krien noch dauern wird, gewißz aber Jei, daß ie fänger er bauert, bas beutiche Belt beite hürter und entichloste: ner in seinem Kampf= und Sieneswillen wird. Der Rries bürfe, töune und werbe nur mit bem Tiesen deut: schen Gien enden, auf den wir dann einen dauerhaften deutschen und eusendlichen Frieben aufbauen würden. Auch die Tätigkeit der deutschen Verwaltung sei aue: schließlich auf den Sieg ausnerichtet. Ge solle auch diese Tagung der Stürkung der inneren Front dienen. Die Beamten kämplten ebenie wie bie Gelbaten an der Sreut für ben Sies. Nachdem der Minister den Beamten seinen Dank für die geleistete ausopferungsvolle Kriegsarbeit ausgesprochen hatte, leitete er die Tagung mit grundsät. ichen Ausfübrungen über Angelegenbeiten der Verwaltung ein. Anschliebend wurden Fragen der Kriegsverwaltung und der Krlegswixtschaft behandelt. Staatesekretät Dr. Neumann sprach über„Laz= und Aufoaben im verlängerten Vierjadresplan“. Die Versorgungslage auf et der aewerdliche: Wirtschaft im Hindlick auf die Bedürfnisse der Rüstung wurde von Staatosekretär Dr. Landfried erörtert, während Staatosekretär Backe Lage und nächste Ziele der Ernährungswirtschaft behande!t„Staatesekretär Dr. Syrup, gab einen Ueberdlick über die allgemeine Lage des Arbeitseinsatzer und den Kriegewichtigen Kräftebedarf. Der Reschokommissar für die Presebildung, Oberpräsident Gauleiter Wagner, sprach über aktuelle Fragen der Kriegenrelsbildung. Die Reihe der Vorträge wurde mit einem Reserat des Staatesekretärs Dr. Stuckart über die Probleme der Kriegsschäden abgeschlossen. Englands weiter fortzusetzen. Neuer Schurkenstreich des Blesterselder X Steizeln, 2. Duz. Nachdem vor einigen Wochen Erkönlain Wilhelmine durch das Geschenk von zwei Flugzeugen die büblschen Eliegerüberfälle auf das holländische Volk unterstützte, glaubt jetzt„Prinz“ Bernbard durch die Ueberreichung einee Schecke von 35 000 Pfund, die augeblich von der Bevölterung Javas gestiftet sein sollen, die brittschen Kriegsverbrechen wieder auf die lahm gewordenen Beine helfen zu können. Churchill hat dem sauderen„Prinzen“ dafür leinen wärmsten Dank ausgesprochen. Andere wird der Denk sein, den das bolländische Volk dem Landeoverräter für die Unterstützung der Nachtpiraten entgegenbringt. Verlan„Westlällscher Hlauptschriltlelter Wellgan D: Rupnert. s. 21 WehNache: Regbschter“ OmeH. Geisenkirchen „ssiassleiter Hame lactbe Wollgane Berermarn(IA: Hauptschriltleiter #ienstl Stelle„Hauntschrilttelter umachidlenet Verartwortlich für Polllik W. Witt. ihr Kunst u. Unterheltung Frans Bruns. für Sport u. Vermischtes Joh Schardt. tur ille Heimattelle der Pezirksausgaben dle Jeweile am Schluß der Lokaltelle zeichnenden Schrittleiter. Verentwarilich für den Anzeisenten Karl Heil, sämtlich In Geisenklrchen. Preteliste Nr. 1 lat gültig. Druck vos Chr. Mürtiermenn. Gelsenbirchen Nr. 157(1. Jahraaus) NACH DER SCHICHT Mittwoch, 4. Dezember 1940 Meine Jaube Solie un### Thielmann. Vor mehreren Jahren brachte meine Frau vom Markt eine ausnehmend schöne, reinweiße Taube mit, die eigentlich für die Bratpfanne bestimmt war. Da sich das Tier aber besonders zutraulich zeigte, beschlossen wik, es leben zu lassen und an uns zu gewöhnen. So erhielt sie denn einen großen Raum, der als Abstellkammer diente, als Heim zugewiesen und durfte auch östers am Tage in einem langen Gang unserer Wohnung frei fliegen. Da sie auch einen Namen haben mußte, mit dem wir sie rufen konnten, nannten wir sie einsach Sosie, ohne uns zu überlegen, ob sie überhaupt eine„sie“ oder nicht vielleicht ein„er“ war. Durch die häufige Beschäftigung mit ihr gewöhnte sich unsere Taube bald so an mich, daß sie mir beständig folgte, wenn ich durch den Gang unserer Wohnung kam. Wenn meine Frau sie aus ihrer Kammer ließ, dann flog sie zuerst durch den Gang bis vor mein Arbeitszimmer und machte sich mit ihrem„Gurrn—gurru“ und durch Kratzen an der Türe bemerkbar. Oeffnete ich nicht bald die Türe, so nahm ihr Rufen einen gereizten Ton an. Und wenn auch dies nichts half, so flog sie gegen die Türe an, vermutlich um sie mit Gewalt zu öffnen. Bei meiner Frau hatte es unsere Sofie hauptsächlich auf die Haare abgesehen. Mit Vorliebe slog ste ihr auf die Schulter oder auf den Kopf, um am Haarnest meiner Frau zu zupfen. Bei mir waren es hauptsächlich die Hosen, die es ihr angetan zu haben schienen. Wenn ich bei ihr stehen blieb, so umkreiste sie erst mehrmals meine Füße, um sich zu überzeugen, ob sie auch stehen blieben. Dann hüpfte sie plötzlich auf einen derselben und begann mein Hosenbein kräftig hin und her zu zerren. Wenn meine Frau im Treppenhaus die Stiege wischte, folgte unsere Softe ihr von Stufe zu Stuse, bis meine Frau fertig war, um ihr dann wieder in die Wohnung nachzufliegen. Ausreißgelüste bei etwa offenstehender Haustüre hatte unsere Taube niemals gezeigt, trotzdem ihr die Flügel nicht geschnitten waren. Sie fühlte sich eben bei uns vollkommen wohl und am liebsten saß sie mir an der Brust, indem sie sich mit den Fühen an meiner Weste hielt und den Kopf unter mein Kinn steckte. Das hatte seinen bestimmten Grund. Unsere Sosie war zwar nicht auf Leckerbissen aus; dafür liebte sie umso mehr— die Wärme. Wärme war bei ihr das, was etwa bei Hunden oder Pferden ein Stückchen. Zucker ist. Wenn sie in der genannten Weise an meiner Brust saß und ich hauchte leicht über sie hinweg, so hielt sie sofort den Kopf möglichst dicht vor meinen Mund. Saß sie auf meiner Hand, so konnte ich ihr eine besondere Freude machen, wenn ich ihre Füße leicht anhauchte. Dann blieb sie sast unbeweglich sitzen, obwohl sie jederzeit wegsliegen konnte. Kam ich des Morgens in ihre Kammer, so flog sie au einen niederen Schrank am Eingang derselben, duckte sich nieder und begrüßte mich mit ununterbrochenem Gurren, bis ich sie streichelte. Manchmal nahm ich sie, bevor ich aufstand, ein Viertelstündchen zu mir ins Bett. Dann blieb sie vollkommen still unter der Decke und nur der Kopf mit ihren mich zutraulich anblickenden schönen, dunklen Augen schaute noch darans hervor. Ich brauchte keine Sorge zu haben — sie war zimmerrein wie ein gut gezogener Hund, obwohl sch ihr das gar nicht erst beigebracht hatte. Mußte sie mal„austreten“, dann sträubte sie das Gefieder, schüttelte sich und verließ von setbst so rechtzeitig das Bett, daß ich die Türe noch öffnen und sie hinaussliegen lassen konnte. Die größte Ueberraschung, die unsere Sosie uns bereitete, nahm damit ihren Ansang, daß sie eines Tages ein Ei legte. Nun wußten wir zunächst, daß wir ihren Namen richtig gewählt hatten. Tag und Nacht saß das Tier nun auf dem natürlich nicht befruchteten Ei. Da diese Tätigkeit selbstverständlich nicht den von meiner Taube gewünschten Erfolg haben konnfe, kam ich auf den Gedanken, ihr aus Stoffabfällen ein zweites Rest zu machen, in das ich ein auf dem Markt gekauftes Hühnerei legte. Ich wußie zwar auch nicht, ob dasselbe befruchtet war; aber es bestand wenigstens die Möglichkeit. Ob nun unsere Sofie die Nutzlosigkeit des Brütens auf ihrem Ei eingesehen haben mochte, oder ob es das wärmere Nest oder das größere Ei war, kurzum, sie verließ ihr Rest und setzte ihre Brutarbeit in dem neuen Rest auf dem Hühnerei fort. Jeden Tag sahen wir nun mit Spannung nach, ob sich noch nichts ereignet hatte, bis wir eines Abends aus dem Ei kaum vernehmbare Laute hörten. Beim genauen Nachschauen bemerkten wir, daß das Ei bereits angepickt war und so beschlossen wir, etwas nachzuhelsen. Tatsächlich entschlüpfte denn auch der von uns geöffneten Schale ein kleines, flaumiges Etwas, das sich erst ein wenig scheu in der neuen Welt, in die es gekommen war, umsah; aber sich dann bald sehr heimisch fühlte. Unserer anfänglichen Sorge, ob und wie wir das Küten wohl ausziehen könnten, enthob uns unsere Softe sehr schnell— sie nahm sich des kleinen Wesens wie eine Henne an. Sie führte es unter ihren Flügeln, schlief des Nachts über ihm, während sie sonst stets in der Höhe auf einer Stange übernachtet hatte und bemutterte es auch sonst in jeder Weise, wie es eine Henne nicht besser hätte machen können. Das Küken— wir hatten es Kili getauft— gedieh prächtig und wuchs bald als stattliche weiße Henne seiner Pflegemutter über den Kopf. Als Kitl fliegen gelernt hatte, übernachtete sie stets mit unserer Sofie auf ihrer Stange und als bei ihr die Legezeit kam, erfreute sie uns oft mit einem Ei. Eine merkwürdige Eigenschaft hatte unsere Kiti, die sie allerdings nicht von ihrer Pflegemutter gelernt haben konnte: Sie krähte im Sommer bei aufgehender und untergehender Sonne wie ein Hahn. Rainer Maria Rilke Zum 85. Geburtotag des Dichtere am 4. Dezember „Oh, das Gehorchen derer, die wicht lange verweilen unter uns, wie ist es rein. Sie leihen sich von ihrem Untergange die kühne Mühe, sich vovaus zu sein.“ So schrieb der glühend patrtotische Rille, der phusisch und piochisch krant wurde, weil ihm verwehrt war, in den Augusttagen 1914 mitzustürmen für Deutschland, auf einen im Feldlatarett an seinen vor dem Feind erhaltenen Wunden gestorbenen jungen Dichter.„Sich voraus zu sein“—, wie sehr war das auch Rilkvo Ziel, und wie beisptellos hat sich bei ihm diese Mühe gelohnt! Er ware heute, am 4. Dezember, 65 Jahre alt goworden, aber die lodernde Fackol seines Lebeno ist bereits am 29. Dezember 1926 verlöscht. Wir wissen von dem äußeren Ablauf dieses Lobens kaum das notwendigste, in seinen vielen(gesammelt herausgegebenen) Briefen hat Rilke sich mehr versteckt als ofsonbart, aber wir vermissen diese Kunde kaum. Denn bei ihm ist, wie nur noch bei seinem großen Anttvoden Steian George(der heute vor sieben Jahren 4. Dezember 1933— starb) alles, was von diesem versönlichen Leben wesentlich und bedeutsam war, in verwandekter Gestalt künstlertsches Werk geworden und lebt hier, symbollich erhöht und zu bleibender Form geläutert. weiter. „Von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rlite“ ist noch immer Rildes verbretteistes Buch geblieben, aber erst die Landschaft von„Worpowede“(1903) hat ihm seine dichterische Sendung bewußt gemacht. In seiner Rodin=Mowographie(1903) hat Rilke den Typus deo Künstlero verowigt, der mit einer inbrünstigen und rast losen Arbeit ohnegleichen nichte anderes will, als dem Leben und jeder seiner Erscheinungsformen gerecht wenden. 1005 hringt Rilte sein„Stundenbuch“ zum Abschluß die in jubelnden Melodsen immer höher aufrauschende Feier seines Gottes, der wicht Gestalt, sondern Kraft ist, MARYLAN Eie OSStpget 4.. MANTLANKMT Greße Tobe AM 0.79 den er mit ungrahnten Bildern schmücken darl, ohne sich in leeren Wortprunk zu verlieren. Das„Stundenbuch“ st die einzige, ganz aus ursorünglichem, persönlichem Erleben gewachsene und aus newen, unabgeleiteten Sprachmitteln bestvittene roliglöse Dichtung, die Deutschland seit den Tagen des Novalis hervorgebracht hat. In den„Neuen Godichten“(1907—08), die Rilke mit vollverantwortlichem Bewußtsein„neue“ namnie, gelingt dann, wao das„Buch der Bilder“(1902) nur anstrebte: die Verewigung der Dinge in ihrem blotzen Dasein, die Veranschaulichung ihrer Idte im platonischen Wortsinn. Das gab es vorher noch wicht. In Goothes Lyrik und der des 10. Jahrhunderts, das im Sprachschöpferischen von ihm abhäwalg blieb, wird stets ein Ich zum Sein der Welt erweitert oder strömt sich in die Welt hineln. In Rilkes„Neuen Gedichten" bedrängt die Ueberzahl der einzelnen Welldinge den Kunstler, well sie durch seinen Mund reden wollen. Wao rotht sich in diesen beiden Bänden nicht alles aneinander: Gestalten der Sage, der Antike, des Mittelalters, der Gegenwart: Gebilde der Kunst und Gewächse der Natur: Tiere und Gegenstände bis zu den unscholnbarsten Dingen berab. 1910 erschlenen die„Aufzeichnungen deo Malte Laurids Brigge“, die als Riltes innere Autobsographie angesprochen werden köwnen; die„Dutneser Elegien“ und die„Sonette an Orpheus“(1023) aber sind der krönende Abschluß, die ino Unendliche gewölbte Kuppel von Rilkes Gesamtwerk, und deren letzte ein deutsches Sprachdenkmal von oberstem Rang. Nur der späte Hölderlin dat es ähnlich vermocht, sast Unsagbaree mit den Mitteln des Wortes dennoch zu grelsen. Mit einer ungehruren intenstven Wesenoschau, einer letztmöglichen Eutäußerung dos eigenen Ich hat Rille die Wortstaten geschaffen, die in den hohen Sälen seinee viel zu trüh vollendeten Lebenedomes versammelt stehen. E. O. Das Mädchen im Rino Stigze von Erich Klaile. Ein Mädchen, das Gloria heißt, hat seit vierzehn Tagen keine Nachricht von Basik erhalten, mit dem sie so gut wie verlobt ist. Basil ist im Krieg. Das ist ein Grund, warum er nicht jeden Tag einen langen Brief schreiben kann. Eine Karte aber könnte er schreiben! meint Glorla und mech den Mund rund. Das tut sie immer, wenn sie geschnappt ist. Das Mädchen will sich eine solche Behandlung nicht gefallen lassen. Sie kann dem Basil schon eine auswischen Zum Beispiel, wenn sie heute abend ohne die Mutter ino Kino geht. Denn hat er nicht gesagt, daß sie immer die Mutter mitnehmen soll? Sie wird also allein ins Kino gehen. Geschieht ihm auch ganz recht, dem Basil. Warum schreibt er nicht! Glorig setzt sich neven zuwen jungen Mann, obwohl alle Stühle in der Reihe noch frei sind. Nun ist sie wenigstene ganz sicher, daß sie den Basti ärgern kann. Aederhaupt ist sie auf den Basil nicht mehr angewiesen. Durchaus nicht. Die Wochenschau läuft. Gloria steht brennende Häuser. Engländer marschteren in die Gesangenschaft. Dann Aufnahmen von einem Insanterteangriff. Gloria paßt gut auf. Basil ist ja auch bei der Insanterte. Plötzlich denkt das Mädchen; das ist doch! Ja, setzt steht sie es ganz genau: ein blutsunges Gesicht, aber von einem zweiten, viel härteren wie verdeckt. In diesem harten Gesicht sind die Augen ganz groß und der Mund steht weit offen. Gloria erkennt das Gesicht als das des Basil. Basil! will ssie schreien, Etwas Undeutliches wird daraus, ein Geräusch nur, eine kleine Störung, nach der sich ein paar Menschen umsehen. Pst! sagt semand. Gloria steht auf und rennt hinaus. Der junge Mann läuft ihr nach. Fräulein rust er, und sie bleibt wirklich stehen, denn es klang, als hätte er ihr zugerusen: Ihre Handtasche! Ja, Sie haben Ihre Handtasche liegen lassen Dann steht der Mann ganz dicht vor dem Mädchen. Er sieht sie an. Läche#lnd, werbend. Schönes Wetzer, heute abend! sagt er. Die Tasche hatte sie also. Gott sel Dank! Die Tasche war von Bastl. Sie begreift nicht, was der Mann von ihr will. Sie steht, daß er eine braune Jacke trägt und ein weißes Sporthemd mit Reißverschluß. Sie sieht das alles ganz deutlich. Ihr ist, als hätte er ihr etwas von Basil zu sagen, als würde er den Bastl wenigstens kennen. Erst als er sie fragt, ob er sie begleiten darf, merkt sie, daß er nichts weiß, daß er überhaupt nur irgend ein junger Mann ist, von dem sie gar nichts wissen will, weil sie ja doch nur den Basil liebt. Sie läuft davon. Sie will nach Hause. Sie hat noch einen sehr langen Brief zu schreiben. Ein Brief soll es sein, an dem er gut merken kann, wie lieb sie ihn hat. Den Basil natürlich. Rünktlich... unpünktlicn... überpünktlich... Ein kleiner Kavitel Menschenkunde Unpünktliche Menschen gehen einem auf die Nerven. Man steht eine viertel, eine halbe Stunde in strömendem Regen vor der Normakuhr. Rosen in der Hand und Wut im Bauch und wartet. Endlich kommt„sie“. „Ach. Ist eo denn schon so spät? Entschuldige wielmalo, aber der Autobns ist mir gerade vor der Nase weggefahren.“ Und die Standpauke, die man in der langen Wartezett sorgsam einstudiert hat, unterbleibt, wenn man das unschuldovolle Gesicht steht, das einem mit treuherzigen Augen anstrahlt. Man ist schließlich froh, daß sle Überhannt noch gekommen ist. Ich weiß... es gibt Männer, die behaupten im Brustton der Ueberzeugung. daß sie nlemals länger als fünf Minuten über die verabredete Zeit hinaus warten. Wer's glaubt, wird sellg. Ein anderer Fall: Man plant den Besuch einen Theaters. Wenn der Mann schon längst in Hut und Mantel ausgehbereit dasteht, ist die Frau schon seit einer Stunde„gleich fertig". Dieses„gleich fertig“ kennt man. Es hat schon selt Jahrhunderten die sanftesten männlichen Gemüter In Wallung gebracht.„Gleich fertig“ ist im Munde einer Frau ein völlig undetinterbarer Zeitbeavist. Ee können fünf Minuten, eo können auch zwei Stunden sein. Ich versönlich bin— ich muß mich schon selbst loben— ein Muster an Pünktlichkeit, vorausgesetzt, daß ich nicht, wenn ich mich in die aute„Klust“ werse, meinen Kragenknopi verliere. Wao deo österen vorkommt. Dann rutsche ich auf den Kulen durchs Zimmer. bis ich dim Ausreiher unter der Chaiselonque oder unter der Kommode entdecke und hervoranale. Bei diesen Bemührungen platzen dann auch noch manchmal die Hosenträger. Ich nehme an, daß der Erflnver des Schiller= kragens solche Erfahrungon wie ich gesammelt hat Eo gibt Leute, die sogar— zum Standesamt zu spät kommen. Ich will hier nicht unversuchen, inwiewett es sich in solchen Fällen um einen unausrottbaren Hang zur Unpünktlichkeit handelt oder um Angst vor der eigenen Courage. Eine merkwürdige Feststellung habe' ich gemacht: Menschen, die früh am unpünktlichsten im Geschäft oder im Büro erscheimen, machen dafür am Abend am püntllichsten Schluß. Ich kann mir das nur so ertären, daß sie damit bewelten wollen, daß sie auch pünktlich sein können. Es gibt nicht nur eine Unpünktlichkett, sondern auch eine übertriebene Pünktlichkeit, die auf die Nerven 8.15 Uhr geht der Zug. 8.14 Uhr kommt unfer Keisekamerad ganz langsam und vomadig durch die Sperte. Mit beiden Armen wedelt man Alarmsianale, daß er sich beeilen soll. Aber der Gemütsmensch kauft sich erst noch In aller Ruhe einige Zeltungen und Zeitschriften und steigt mit den Worten„Wir haben ja noch soviel Zeit“ gerade in dem Augenblick in den Zug, da der Zugführer das Abfahrtosional albt. Meine Tante Amalse macht das ganz anders. Die setzt sich schon eine Stunde vor Abfahrt in den Zug. Allerdings meist in den falschen. Gallenleiden Der Erfolg der Teinkkur war fabelhaft, denn die Begleiterscheinungen, wie Appelltlosigkeit, Stuhlverhaltung, Kollk, seallsche Deprestionen usw. verschwanden eines Tages, ich verlor co. 14 Steine, Ellechath Adams, sloall. onerkannte Mosseuse, Wu. Elberleld, Wilbergstraße 10. 19. 2. 36. 10 grohe Fleichen Bislirchener Hellquelle Korissprudel RM 11.80, 15 grohe Flaschen RM. 14.-. Niederlagen Wils, Linden.(leisenkirchen, Mamarckatraße 200. Rut 220961/21877. #ich. Michels, Gels-Buer. Urbanusstrade 40. Rut 2740. Krach im Vorderhaus Ein Berliner Roman von Maxiinilian Büttcher Coppricht 1940 by Aufwarte-Verlas Beriin 53. Fortsetzung. Der Justizrat hustete einen kurzen Anlausshusten. „Wie wärs, wenn du die Sachen Kluge und Kluge—Hahn in die Hand nehmen würdest?“ „Ich? Entschuldige, Vater, für saule Witze sehlt mir augenblicklich die Stimmung.“ „Mir auch, mein Sohn.“ Der Alte trommelte auf die Tischplatte, was er nur tat, wenn er ärgerlich wurde. „Mie ist die Geschichte sehr ernst. Ich möchte, daß du einmal zeigst, was du kannst. Daß du das vor allem deiner Braut zeigst. Daß du endlich zu dir selbst zurückfindest— fort von allem Schwanken zwischen Schriftstellerei und Jurioprudenz. Fort von allem Liebäugeln zwischen Irmgard von Klinksporn und Ilse.“ „Aha, die Bewährungsfrist..... die berühmte Bewährungsfrist“, höhnte Erich. „Jawohl, die Bewährungsfrist, die deine Braut, dieses Prachtmädel, dir gab. Und die du bieher ungenützt verstreichen ließest.“ „Ich habe versucht, den Streit zwischen uns aus der Welt zu schaffen. Ich habe ihr geschrieben... ich bin ihr nachgelaufen. Wie einen dummen Jungen hat sie mich auf der Straße stehen lassen.“ „Du sollst ihr nicht nachlausen. Zeigen sollst du ihr, daß du ein Kerl bist, den lieb zu haben sich lohnt!“ Erich stand an der Balkontür. Der rauhe Septemberwind, der nach Tagen fast hochsommerlicher Schwüle ganz plötzlich hereingebrochen war, hatte den Flügel aufgestohen. Da ihm die Stirn wie Feuer brannte, trat er auf den Balkon hinaus. Erich preßzte die Fäuste gegen die Schläfen. Das Leben war nicht zu ertragen, wenn er Dise nicht zurückgewann. Er mußte sie wiedergewinnen... um jeden Preis. Aus der dunklen Zimmerecke, in die er vor sich selbst slüchtete, rang der Entschluß sich ihm über die zuckenden Lippen. „Du sollst und darfst dir bei deiner geschwächten Gesundheit die Anstrengungen und Aufregungen des Kinge schen Strasprozesses nicht aufladen, Vater.“ „Das heißt?“ „Ich werde die Sache übernehmen. Und durchführen Zu deiner Zufriedenheit. Verlaß dich darauf.“ Er nahm Ilses Brief vom Tisch und steckte ihn zu sich. Der Justizrat tat etwas, was er seit seiner Rückkehr aus Orb noch nie getan hatte. Er nahm sich eine zweile Zigarre aus-der Kiste und steckte sie an. Und dlies den Rauch von sich, als wäre er ein lange Zeit verstopft gewesener Vulkan, der nun endlich wieder Luft bekam. Nach einer Welle aber legte er die„Gistnut"" doch in den Aschenbecher, stand auf und nahm aus de: Hreibtischkasten eine weiche Safsianmappe. Ich h„= neulich im Manuskript deiner Broschüre„Tote Paragraphen oder lebendiges Recht“ geblättert. Sehr viel Zeines darin. Sieh nur zu, daß du bald damit sertig wirst. Und“— er öffnete den Verschluß und legte die Mappe in die Hände des Sohnes—„hier sind von mir in Jahrzehnten niedergeschriebene Anmerkungen zu dem gleichen Thema. Ich denke, du wirst manches davon gebrauchen können.“ Erich öffnete die Mappe. Obenauf lag in des Justiz= rate Handschrift ein Gedicht,„Das Recht" betitelt. „Von dir, das Gedicht?“ fragte Erich und nahm das vergilbte Blatt mit fast ehrfürchtiger Bewegung in die Hand. „Ja, von mir. Auch ich hatte als junger Kerl mal Lust, unter die Dichter zu gehen. Aber ich bin dann doch dahinter gekommen, daß der Rechtswahrerberuf, den die Horns seit mehr als zwei Jahrhunderten ausüben, der geeignetere für mich wäre.“ Der Sohn las: „Das Recht ist keine füße Frucht, die reif uns auf die Nase purzelt. Es ist ein Weistum höchster Zucht, in Volkes Seele tief verwurzelt. Gewogen jedes Wort im Text, daß Gut sich scheide streng vom Bösen. Ein Werk, das mit den Zeiten wächst, die letzten Zweisel aufzulösen. Das Schwert, das auf dem Weistum ruht, so scharf, ein Härlein zu zerschneiden, geheiligt ward es durch das Blut all derer, welche Unrecht leiden.“ " V a t e r u n d S o h n s a h e n s i c h a n. U m s i e w a r e i n Schweigen, als ginge sie selbst durch das Zimmer, die Göttin des Rechte mit dem scharfen Schwert, rot vom Blut der Unschuldigen, die Unrecht gelitten. Der Sohn beugte sich über den Vater und küßte ihm die müde gewordene Hand. 26. Kapitel. Die nach Ahlbeck abgefeuerte Drahtung:„Klamotten lagern Speditionsftrma kostenpflichtig" war das letzte Lebenozeichen Gustav Kluges an Familie Schulze gewesen. Der unmittelbar darauf erfolgte gerichtliche Arrest auf das Stammhaus Lothringer Straße 190 plus Bäckerladen(„zur Sicherung der widerrechtlich angeeigneten zweiundsechzigtausend Reichomark nebst Zinsen") war Irmas Geschoß. Nun war die Reihe, was von sich hören zu lassen, wieder an Kluge. Vom Briesschreiben hielt er nicht viel. Also war's wohl das beste, er fuhr ohne alles Aufsehen im Hause mit dem ersten Frühzug nach Ahlbeck. Als gewissenhafter Hausvater besprach er eben mt der treuen Adele die Vorkehrungen für den Tag, als Edeltraut, mochte sie nun die Absicht des Meisters erlauscht oder gerochen haben, ins Zimmer gestürzt kam. „Meester! Meester! Ick sloobe, die janze Familse Schulze sitzt wieder in Berlin!“ „Wat denn? Wat denn?“ Kluge schob Adele aufgeregt hinaus, warf einen Blick in die Konditorel, ob da nicht auch schon wieder eine von den Angestellten die Horchlössel spitze, und nahm dann Edeltraut ins Gebet.„Also, nu schieß mal los, wat du weeßt. Aba keenen Klatsch oder sonstisen saulen Zauber.“ Edeltraut froh, sich wichtig machen zu können, berichtete:„Ick hatte heute morsen die froße Baumkuchentorte nach die Prenzlauer Allee zu besorsen. Da seh' ick plötzlich een Auto und sage mir: Die Kutsche kennste doch, det is doch det Mercedes=Kabriolett von Frau Paula, geborene Schulze! Und richtig, da kam ooch schon Ihre Frau Jemahlin mit den Kleenen an de Hand anseschwiert und wollte frade wieder an't Steuer und abhauen.„Als ia ihr befrüßte, wurde sie sanz verlegen in' Jesichte. Diokret, wie ick von Natur aus din, habe ick denn ooch kreue titzlichen Fragen jestellt. Bloß soville habe ick ohne Schwierigkeiten raussekricht: Die Frau Meestern wohnt in die sosenannte Pension„Eltte“.“ Zwei volle Stunden stand Kluge sich, gut oldeckt vor der Pension„Elite“ die Beine in den Leib. In der Hoffnung, daß ein freundlicher Zusall ihm die holde Lebenegefährtin zwanglos in die Arme steuern würde. Gerade Überlegte er, ob es nicht besser wäre, in die Löwenhöhle hinaufzustelgen und Paula, die um die Mittagszelt doch wohl daheim sein würde, einsach zu Überrumpeln. Aber dann sagte er sich wieder, daß eine solche Ueberrumpelung mit mehr oder minder sanster Gewaltanwendung in fremder Häuslichkeit viel schwieriger durchzuführen sei als eine „Besitzergreifung“ auf osfene Straße. Schließlich lief er Gefahr, daß man ihn unter dem Schutze des Gesetzes auf kürzestem Wege an die Luft beförderte und ihm ein Verfahren wegen Hausfriedensbruchs an den Hals hängte. Und danach stand ihm der Sinn am allerwenigsten. Denn ein Bedarf an Beziehungen zum Gericht war bereits mehr als gedeckt Als er schon ausing, mutlos zu werden, bog der resedagrüne Wagen mit Paula am Steuer um die Ecke. Rasch drückte Kluge sich hinter eine Litsaßsäule, um den günstigen Moment für den Ueberfall abzupassen. Erst als Paula, den Stammhalter auf dem Arm, den Fuß auf den Bürgersteig setzte, war er ihr mit zwei Sprungschritten an der Seite und schob sie in den Wagen zurück. „Kannst fleich weiterfahren“, sprach er sie ohne jede Begrüßung an,„Lothringer Straße 100... Linkoumkehrt, marsch!“ Paula war für die ersten Sekunden sprachlos. „Pappi, Pappt“, sauchzte der kleine Reinhardt. Und schon saß er dem lange genug Vermitzten auf dem Schof neben der Mammi, die wie hypnotistert die sein behandschuhten Finger aufs Steuer gelegt hatte. Und bebend vor Trotz stotterte sie: „Was willst du denn Überhaupt von mir?“ „Det kann ick dir nich mit'n paar Worten erklären, hier uss die Straße“, antwortete Kluge kurz. trat statt auf den Hebel auf Paulas kleinen Fuß und kommandierte zum zweitenmal:„Also fahr' endlich los!“ Paula merkte, daß mit diesem völlig umgewandetten Gustav Kluge im Augenblick kaum zu spaßen wäre. So fügte sie sich zunächst ohne weiteren Widerspruch in das Unvermeidliche und landete zehn Minuten später vor „Vorings sel. Witwe Nachfolger“. Ihre Rückkehr Ueferte für die nächsten Tage nicht nur für die Mieter der Klugeschen Häuser willkommenen Gesprächsstoff, sondern für die Lothringer Straße überhaupt. Dabei erzeugte Edeltraut durch geheimnisvolle, leicht pikante Andeutungen eine Spannung, wie sie selbst ein gerissener Kriminalschriftsteller im ersten Kapttel eines Sensationsromans nicht besser antausen lassen konnte. Doch kamen die Klatschmäuler auf den Hösen und auf den Treppen, so sehr sie sich auch bemühlen. Löcher durch die Wände zu sehen, durchaus nicht auf ihre Rechnung. (Bortsetzung folgt.) Sie sollten beim Einkauf Ihres Einweichmittels darauf bestehen, daß Ihnen Henko=Bleichsoda ausgehändigt wird! Henko gidt es auch im vorteilhaften doppelpaket für 25 Rpf. Schmugglern, Schiebern und Schmarotzern ist das„Handwerk“ an der Grenze gelegt Kampf gegen eine „Armee auf Schleichwegen“. Das„Loch im Westen“!— Wie oft hat nicht dieser Rul in Pressemeldungen vergangener Jahre alarmierendes Echo ausgelöst. Fast zwei Jahrzehnte kämpften deutsche Zollbeamte in diesen schwer zu überwachenden Helde= und Waldgebieten zwischen Aachen und Emmerich einen harten Kampt gegen Schmugaler. Schieber und Schmarotzer, die jüdlsche Ramschware nach Deutschland einzuführen oder auch später im Reich angehäufte jüdische Kapttalten nach Holland zu bringen versuchten. Dao„Loch im Westen“ ist endoülltig geschlossen. Deutsche Vataillone haben in wenigen Stunden am frühen Morgen deo 10. Mai 1940 einen traurigen Spuk aus der Vergangenheit hinweggesegt. Gelegentlich einer Reise durch die Grenzgebiete hüben und drüben konnte unser Mitarbeiter erstmalta Einblick in die Verhältnisse nehmen, wie sie wirklich waren im Kampf gegen eine„Armee auf Schleichwegen“. Nachen. Es entspricht deutscher Wesensart, angetaneo Unrecht zu vergessen und zu vergeben. Es gab kaum einen zweiten Nachbarn wie Holland, in dem sich so viel gegen Deutschland gerichtetes Schmarovertum breitmachen konnte. Bände könnte Monheer Deerksen, der langjährige Oberkellner eines kleinen unauftäntigen Hotels in der knapp 25 Kllometer von der bolländischen Grenze entsernt llegenden Stadt, aus jener Zeit berschten, als das Gästebuch seines Brotgebere Taa für Taa die Namen von Juden und anderen dunklen Existenzen aus aller Welt aufwies. In den dämmerigen Rischen dieses Hotels hatten sie, als die Stralegen und Drahlzleher des Schmuggels im„Loch an der Westarenze“. ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Dler gaben sie sich ein Stelldicheln und von hier aus leiteten sle ihre Aktionen. Nur der Wachsamkeit und dem unermüdlichen tapferen Einsatz der deutschen Grenzbeamten ist es zu verdanken. daß die Pläne, die an den Marmortischen dieser Hotelzentrale ausgeheckt wurden, zu einem großen Teil sehlschlugen. Allein in einem Jahre wurden auf den Schmuggelwegen, die von dieser holländischen Stadt aus nach Deutschland führten, so bei Blodrov, Erkelenz, Niederkrühten und auf dem berüchtigten Meinweg bei Dahlhelm. Insgesamt 9 Millionen Zigaretten, 600 Zentner Feinschnitt=Tabak, 185000 Pakete Kassee. 922 000 Pakete Zucker, kast eine Viertelmillion Psund Getreide. 1684 Fabrräder, 57 Motorräder und 168 Krastwagen beschlagnahmt. Schmugalerquartier als„Bauerngehoft“ Grau In Grau hat sich ein naßkalter Herbsttag über die holländlsche Grenzlandschaft gebreitet. In tollen Windungen führt der Padd über Helde= und Brachland, durch Kiesernwälder und mannehohes Gestrüpp der Märkte Hamburger Warenmarkt vom 3. Dezember 1940. Kafsee: Der Markt blieb weiter ruhig. Gelegentlich erfolgten weitere Auelteierungen für die Wehrmacht. Hülsenfruchte: Eine Zunahme des Angebote war weder bei Linsen u. Bohnen noch bei Erdsen zu beobachten. Gelegontlich kleine Abzüge kennzelchnen die gegenwärtige Lage am Hüllenkruchtmarkt. Oele und Fetie: In Kokos=, Palm= und Sotabohnenb# konnte sich zum Teil befriedigendes Geschäft entwickeln. Das gleiche gilt auch ür Har###ett, während die Nachlrage für technisches Schweinesett unverändert fortbesteht. Auch Feitsäuren bleiben nach wie vor stark begehrt, zumal der Abfall hierin zur Zeit nur gering ist. Gewürze: Geschäftsmöglichkeiten haben sich am Dienotag in Gewürzen kaum ergeben. Kleinere Postem deutschen Kümmels konnten abgeletzt werden. Preismäßig keine Aenderungen. Rohkakao: Der Markt llegt zur Zeit verbältntomählg ruhlg, zumal die inländischen Verarbeiter durchweg ihren Bedarf gedeckt haben. Kakao=Halbfabrikate: In Halbsabritaten wurden noch elwige Posten gedandelt. ist auch hier die Nachtrage allgemein nur gering. Altenessener Schweinemarkt vom 3. Dezember 1910. Auftrieb: 1000 Gerkel, 825 Läuferschweine, zusammen 1325 Schweine. Es kosteten im Großhandel: Ferkel unter sochs Wochen alte 8 RM., 6 bie 8 Wochen alte 9—13 RM., 8 bis 12 Wochen alle 13—20 RM., Läuserschweine: 3 bie 4 Monale alte 20—25 RM., 4 bis 6 Monate alte 25 bie 70 RM., größere entsprechend höher. Sämtliche Tiere sind gegen Maul= und Klauenseuche schutzgeimpft. Marktverlauf: Sehr langsam. deutschen Grenze zu, die drüben in einer kleinen Talsenke durch einen etwa zwei Meter breiten Morastgraben gezogen ist. Weit und breit keine Siedlung. Nur ein einzelnes verstecktes Haus, kaum zwei Steinwürse vom Grenzbach entfernt. Für den Uneingeweihten nur ein einsames kleinbäuerliches Anwesen mit einer Schar verwilderter Hühner und Enten. Sonst nichto. Aein Streisen beackerteo Land, keln blinkender Pflug. Man hat sich in diesem Hause überhaupt nie ernsthaft mit Landwirtschaft befaßt. Alles ist nur Tarnung, ist Fassade für eines der berüchtigten Schmuaalerquartiere, die man drunten im Westen kennt. Die geräumigen Keller, die zur Lagerung der Ware dienten, sind trocken und aut auobetoniert. Ein kleiner abgeteilter Raum diente den Schmugalern ale Tagesaufenthalt, denn nur in leser Nacht war es ihnen mit Glück und Ortskenntnissen möglsch. die Postenkette der deutschen Zollbeamten zu durchstoßen. In den oberen Räumen dieses merkwürdigen Hauseo Unden wir Feldbetten neben= und überetnander. Ganze Schmugglerkarawanen wurden hier von ihren Auftraggebern ausgerüstet und gegen Lohn und einen kleinen prozentualen Gewinnantell über die Grenze geschickt. Hler und dort finden wir noch die Ueberreste von zerrissenen Gummtschuhen, wie sie von den„Grenzgängern“ getragen wurden, um im Walde keine Spuren zu binterlassen. Minderwertiglte Ware Bei den Waren, die von diesem getarnten Umschlagplatz nach Deutschland verschoben wurden, handelte eo sich nie um Qualltäten, die im östentlichen Handel gangbar waren, sondern auonahmolos um Ausschuß, um minderwertige Restposten, die, zu nichte mehr nütze, von den holländtschen Fabrikanten und Importeuren für jeden Preis abgestoßen wurden. Das jüdische Hauptquartier in jenem kleinen Hotel kaufte diesen sast ungenießbaren Kafsee, die feuchten Taba“ stände und den schimmeligen Katao waggonweise auf. Mit 500 Prozent Gewinn und mehr wanderte die Ware Tage später zum„Haus an der Grenze“. Umsätze, die hoch in die Hunderttausende gehen. sind im Lause der Jahre an den von Monheer Deertsen bedienten Marmortischen verschachert worden. Der minderwertige Kafsee wurde in Tüten mit Phantasleausdruck verpackt. Unter anderem bedienten sich die strupellosen holländischen Geschäftemacher eineo Tricko, der mehreren In Deutschland beachtliches Ansehen genießenden Kaffeeröstereien sast den Garaus machte. Die Packungen wurden einfach nachgeahmt, mit holländischer Ausschußware gefüllt und dann von Schmugalern(vielsach handelte es sich um holländische Arbeitolose) über die Grenze gebracht. Nach 1933 stellten sich auch die holländischen Geschäftemacher in den Grenzprovinzen um. Der Geld= und Menschenschmuggel beainnt. Zahllos sind die Tricko, die vor allem von Juden angewandt werden, die bis dahln in Deutschland ansässta waren und nun versuchen, ihr Gastland ein letztes Mal zu betrügen. Und wieder schalten sich die holländischen Kollegen ein. Es snd zumeist Glaubensgenossen, Subjekte der gleichen Gesinnung und der gleichen Fakultät. Wieder steht das seltsame „Bauerngeböst“, im Mittelpunkt des Geschehens, diesee Mal allerdings nur als Uebergangsstation. Hier stehen jetzt von den Juden angeworbene Eristenzen als Grenzläufer auf Abruf, die bereit sind, landslüchtige Elemente Über die Grenze zu holen. Ist Liebe zellfrei? Der Grenzkampf gegen Devisenverdrecher ist das letzte traurige Kapitel, mit dem das„Loch im Westen“ abschliebt und jetzt endollitig zu den Akten gelegt werden kann. Im Hotelquartier der Drahtzieher taucht eines Tages ein Berliner Jude auf. der Empfehlungen mitgebracht hat. Sein Sohn ist noch„deülben“, und mit ihm will der Berliner Cohen seine Vermögenowerte retten. Gegen gutes Geld ist man im Hauptquartier berett, zu helfen. Ein raffinierter Plan wird ausgeheckt. Der Sohn Isaak braucht nur das Geld bis zu einer Stadt im Westen Deutschlands zu bringen. Alles andere wird sich schon machen lassen. Es sind 45000 Mark. die der Berliner Jude herüberschaffen will. Tage später wundern sich die Zollbeamten an einer deutschen Grenzstation im Westen über eine junge nette Holländerin, die mit einem ordnungsmätzigen Paß mehrfsach die Grenze passiert und abends stets mit einem in seinstes Seidenpapier eingewickelten Rosenstrauß zurückkehrt. Da Liebe immer noch zollfrei ist, denn nur aus dieser Quelle können die Rosen stammen, machen die Zollbeamten weiter kein Aufhebens davon, bis sich eines Tages doch bei ihnen das angeborene Mihtrauen regt. Die Holländerln mit dem Blumenstrauß wird von Kopf bis Fuß untersucht— ohne Ersolg. Man will sich schon mit höflichen Worten entschuldigen, als ein besonders„neugieriger Beamter“ ein wenig von dem Duft des Blumenstraußes kostet. Er war nicht wenta erstaunt, daß die schönen Rosen sich als Papterblumen entpuppten, und wenige Minuten später stellte man fest, daß in den Kelchen und Biüten, sein säuberlich zusammengerollt, fünf Tausendmarkscheine stecken. Einen anderen Judentungen satte man nachte im Walde, kaum hundert Meter von der holländischen Grenze entsernt, als er in Begleitung eines ortskundigen Holländers das rettende ausländische Gebiet zu erreichen versuchte. In den Wattepolstern seines Anzuges sand man 15000 Mark. Ausländer suchen das„Zerstörte“ Ruhrgebiet Neutrale Jeurnalisten auf Churchiüs Lügenipuren Ziug ven Röin nach Dertmund Dertmund. Unter der Wucht der deutschen Schlüge gegen brittsche Rültungszentren ist die Stimmung der britischen Kriegsverdrecher von Tag zu Taa verzweiselter geworden. Da sie den einwandfreten deutschen militärtschen Erfolgen nichte Ebenbürtiges gegenüberstellen kann, muß die alte Lügenwalze immer schnellere Umdrehungen machen und„Erlolge“ der RAß. in die Welt schicken, die samt und sonders am Schreibtisch Dusf Glückwunsch des Reichsbundes Deutsche Familie Für jedes neue Ehepaar auf dem Standesamt ab 1. Jannar 1941 Berlin. Die bevölkerungsvolktische Einsicht in unserem Volke soll gerade auch während der A#rteaszett bei jeder sich bletenden Gelegenheit gesördert und verstärkt werden. Mit Genohmigung des Reichvinnenministere hat der Reschobund Deutsche Familio eine sinnvolle Neuerung auf diesem Geblet eingeführt. Um auch den Uüngeren und allen jungen deutschen Menschen die blologische Verantwortlichkeit dem Volksganzen gegenüber klarzumachen. war vor einiger Zeit der Reschobund der Kiuderreichen umgewandelt wordm in den„Reschobund Deutsche Familie. Kampfbund für den Kinderreichtum der Erbtüchtigen“. Wie schon der Untertttel saat, kommt es darauf an, daß sich in unserem Volke besondere die Erbtüchtigen an der Gründung der Famii#en beteiligen und die Famllien zu dem ausbauen, wan sie sein müssen, ewige Bürgen dos Widerstandes gugen den Volkotod. Zu dem Fomillengedanken muß der Auslesegodanke in unserem Volke bejaht werden. Der Reschobund Deutsche Famülle hat wun im Einvernehmen mit dem Reichominister des Innern die deutsche Standeobeamtonschaft gebeten, ab 1. Januar 1041 allen Eheschließzenden seine desten Glückwinsche zur Eheschlietzung durch Verteilung einer Glückwunschkarte, die Reichobundeoleiter Dr. Kaiser vollzogen hat, zu über. mitteln. Die Karte trägt auf der rechten Innenschte solgende Ausführungen: „Die Sandung des deutschen Volkes im national. sozialistischen Staat kann nur Ersüllung Unden, wenn der Fortbestand des Volkes von Genevation zu Geweration gelichert ist. Die Famtl#e ist der erste Schritt vom„Ich“ und„Du“ zum„Wir“ der Gemeinschaft. Das Glück der sungen Ehe kindet seine höchste Vollendung im wachsenden Glück und die Zukunft deines Volkes. Alle erdtüchtigen Deutschen füblen mit dem Eingehen der Ehe dem Volte gegenüber die Verpflichtung, ihre werlvolle Von der„Vogelflinte“ zur Flak Eine Krupviche Erinnerung an den deutsch=französtschen Krieg 1876/71 Be. Am 19. September 1870 saben segreiche deutsche Truppen von den Parts südlich vorgelagerten Höben zum ersten Male seit 1814 berab auf die Türme. Kuppeln und Triumphbogen der französischen Hauptstadt, die bie zum äubersten zu verteidigen, die soeben ausgerufene Revublik entschlossen war. Kurz darauf hatte sich der eiserne Rina um die Stadt geschlossen. Es gab wohl schon den Telegraphen; aber der war an damals noch nicht als Kabel unter der Erde llegende Leitungen gebunden. Der Fernsprecher war noch nicht ersunden, geschweige denn das Flugzeug. So standen einer Nachrichtenübermittlung von und nach Paris nur dürftige Hilsomittel zur Verfügung, neden wenigen kühnen Agenten, denen nächtlicherweile das Durchschleichen der deutschen Linsen gelang, nur der Lustbalion. Die Franzosen durkten sich rühmen, der Welt die großen Pioniere der Lustschiffahrt mit Ballons gestellt zu haben, so Montgolller, der 1783 den ersten mit heiher Lust gesüllten Ballon öfsentlich vorführte, den Physiker Charles, der noch im gleichen Jahr einen mit Wasserstoff gefüllten Ballon aufsteigen ließz, und de Rosier, der 1783 gemeinsam mit Marguie d'Arlandes die erste glückliche Fahrt mit einem Luftballon machte. Die französischen Revolutionsbeere verfügten bereits über zwei Luftschifferkompanten. Auch im 10. Jahrhundert noch hatte Frankreich in allen Gragen der Luftschiffahrt die Führung. 1808 gründete der Franzose Hureau die Zeitschrift„D'Aeronaute“, auf deren Anregung sich in vielen Städten Frankreichs Vereine für Luftschiffahrt bildeten. So kann eo nicht wundernehmen, daß während der Belagerung von Paris der Ballon den Franzosen Dienste leistete, die, gemessen an den technischen Hilsomitteln der Zeit. Überragend groß waren. Ihr ganzer diplomatischer Dienst mit dem Ausland, aber auch die Verbindung der Pariser Regierung mit deu noch kämpfenden Heeren stützte sich fast ausschließlich auf den Lustballon, dem gegenüber die deutsche Artillerte so gut wie machtlos war. Die Stillegung des Pariser Lustverkehrs im Jahre 1870 ist ein Verdienst Alfred Krupps. Rastlos kämpfte dieser große Mann seit Ausbruch des Kriegee für eine Verbesserung der deutschen Artillerteausrüstung. An seine Prokura schrieb er:„Wenn wir solche Tätiakest entwickeln, als sie von unseren Landsleuten im Felde verlangt und geleistet wird, wenn wir unsere Krüfte nach Möglichkeit vermehren und alle Anstatten ohne Rast geben, dann können wir Unglaubliches, Unmögliches leisten. Warten wir allo keine Bestellung ab und gehen wir vor mit der Fadrikation.“ Während er die Gutzstahlfabrik mit geradezu dämonischer Enerale darauf einrichtete, die vernachlässiate Armierung der Ems, Weser= und Eldemündung durch große Küstengeschütze nachzuholen, um sie vor Anarissen der überlegenen französtschen Flotte zu sichern, ersand er als Kamplmittel gegen die Pariser Lustschiffahrt die Ballonkanone. Eo ist jetzt 70 Jahre her, daß am 7. Dezember 1870 in Essen, ein Artillerie=Unteroffisier mit drei Mann eintraf, um„weitere 4 Geschüitze“ in Empfang zu nehmen. Die langen, dünnen Nohre dieser Geschütze ließen sie bereite als Vorläufer der heutigen Flat kleinerer Kallber erscheinen. Der Volkomund nannte sie Vogelftinten, weil sie den Pariser„Zuavögeln“ zu Leide rücken sollten. Wao Alfred Krupp von ihnen erwartete, geschah. Kaum waren die ersten Ballonkanonen vor Paris aufgestellt, da verzichteten die Belagerten auf die Entsendung von Luftballonen. Bei der gegenüder Fluczeugen ia nur geringen Fabelgeschwindigkeit der Lustballone wären die von Parlo aufsteigenden Ballone zu leicht Beute der Krunpschen Geschütze geworden, womit dann in jedem Falle wichtlaste Nachrichten über die Lage in der Stadt In die Hände der Belagerer gefallen wären. Erbanlage in gebunden Vindern weiterleben zu lassen; ihnen gllt unser Gruß!“ Auf der linken Innenseite der Karte findet sich der Glückwunsch:„Bevlin W 15, Sächsische Straße 69. Der Reschobund Deutsche Familie übermittelt seine besten Glückwünsche zur Ebeschließzung. Dr. Kaiser.“ Die hohr Anerkennung, deren sich die Arbeit der Reschobundes bei den mutzgebenden deutschen Stellen erfreut, kam sooben wieder zum Ausdruck durch die Talsache, daß anläßlich einer Tagung der Landesverban#o## leiter das Reschobundee der Führer Adolf Hitler seine Grüße übermitteln leß. Coovers erfunden worden sind. Nach der Zerstörung der Berliner Bahnhöse, die als plumper Schwindel vor aller Welt entlarvt werden konnte, startete Churchill eine neue gigantische Lüge, indem er verbreiten ließz. 60 v. H. der Kohlenverschickung aus dem Ruhrgeblet seien lahmgelegt, weil die britischen Flleger das Verkedronetz und die Industrieanlagen vertrümmert hätten. Aus Veranlassuig des Reschopressechets Dr. Dietrich haben nun eine Reihe von neutralen Auslandssournalisten einen Flug über das Ruhraebset gemacht, der sie von Köln nach Dortmund führte. Hier hatten sie Gelegenheit, eine der großen Herzadern des Resches in voller Lebendigkeit zu besichtigen. Gie haben vergeblich nach verstörten EisenbahnUinten und„Pploseilierter“ Inbultrisanlasen al: sucht, feubern nur feltfieden fönnen, dah ber Bute. Schlas der Airbelt in bielem Benteum der Wirtchaft ie geiund und veselmühle Sclbat wie in den ruhialten Zeiten. Auf allen Werken läuft die Produktion ungestört, die Transporte der wichtigen Güter geben Tag und Nacht vor sich. So konnten sich die ausländischen Journalisten selbst überzeugen, daß die„Erfolae“ der britischen Flleger im Ruhrgebiet genau so ein verzweifelter Schwindel sind, wie die angeblichen Erfolge gegen die Reich= hauptstadt. DurchschreibeBuchhaltung nach den neuesten Kontenrahmen lietert solort Sdler amp; Krische Generalvertretung Essen H. Schulteis, Essen Postlach 600 Ruf 20 432 93 EIIINHNARR MN □ Auftüfern und renarieren von Seilene.“ Un Bottichen, un setzen von Wöringbreuiertischen an den Bottichen u Wassermoter. Revaraturen im tihleinvertrieb der sogenannten Ihnen alle INNURE. 1.Monalensch, PM. 1.— zu heben m. roschür. in Apetheken u. Droserten. Suche zum 10. ds. Miis. oder 1. 1. 41 eine zuberl. geblegene Hausgchlin Frau Christel Jakobs, Malbiim(Ruhr). Speiderf, Parkstraße 28, am Solbad Ratselberg, Teleson 401 64. 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Der Eintrttt in die SA.=Weyrmannschaften, den der Ortsgruppenlelter fordert, ist nur die Erfüllumg der Pflicht, die wir den Soldaten Segenüber tben. Die Daterner SA.== Wehrmannschaft muß alle Männer aus den beiden Ortsgruppen umfassen, die für Liesen wenig verlangenden Dienst körperlich befählgt sind. Eo dürfen her nicht viele Ausnahmen geben; denn jeder deusche Mann, der setzt nicht den feldgrauen Roch trägt, ist vor dem Voche und seinem eigmen Gewissen verpflichtet, seine Beretschaft und Leistungofähigkeit so zu speigern, daß er immer für die schwersten Aufgaben ke##lt sein kann. Wenn die Aufforderung zur Eingliederung deshalb an alle Männer der beiden Ortogruppen erging, dann soll sich auch keiner ausschließen. In unseter Deimat bulden wir eine kleine Gemeinschaft, deren Kampf ein Beltrag zum Siege ist. Wenn die große Front der Kleinen Gemeinschaften in Ordnung sein und jeden Ansturm aushaten soll, dann muß die kleine Gemeinschaft ausgezeichnet und steto bereit sein. Die SA.=Wehrmannschaft wird das Rüstzeug liefern, mit dem eine Kampfgemeinschaft groß und stark wird. Der totale Krieg will ganze Männer, die Schlachten schlagen und Siege erringen. Meidet euch deohnlb sofort zu den SA.=Wehrmannschaften; Ddenn hiner der seidgrauen Front muß eine Heimat sehn, auf der man aunt in Not und Gefahr wie aek Fesen hauen kann, eine Heimat, die aus sich den Sieg garantiert. Unfere Männer wollen bereit sein und sich ihre Leistumngsföhl'gkeit eerhallen, sie gliedern sich deshalb in die SA.=Wehrmannschüften ein. Meldungen für die SA.=Wehrannschaft in Ha'tern werden auf den Büros der Ortogruppen, Hullerner Strabe 3, entgegengenommen. Der Heimatzeitung Glückwunsch=Ecke Die Vollendung ihren 80. Lebensjahres feiert am hrutigen Mittwoch Ww. Hermnann Achterfeld, Kuttring geb. Dörnenburg, von hier. Die alle Dame ist geistig und körperlich noch außerordentiich rüftig, macht immer noch keine Arbeiten und studiert Tag für Tag in aler Aufmerksamteit den„W. B.“, ihre Heimalzlung. Ein schwerer Schichsalosch'ag traf die Jubilartn vor einigen Wochen, als einer ihner Schzie bei dem schweren Grubenungllich in König Ludwig alg Held der Arbeit in der Grube b'teb. Ihre gläubige Tapferkeit ließ sie auch diesen schweren Schlag überwinden. Mit vielen Freunden wünschen wir der alten Dann noch viele Jahre eineo frohen Feterabendo. Zinn leutigen hohen Geburtslag bringt der Leserkreio der Heimatzeitung seinen berzischen Glüchwunsch. Halterner Vogelzüchter erhält Auszeichnung An der Ausstellung des Kanarlenzuchtrereins in Dühmnen betettigte sich auch de: Haiterner Vogeszüichter Adolf Kalthoff mit sehr gutem Erfolg. In der allgemeinen Klasse„Jung und 2.1“ wurden seine Dueetergebnisse mit 300 Punten ausgezeichne: Der Erfolg ist umso höher zu bewerten, als Kauhoff nach der Auflösung des hiesigen Kanartenzuchvereins der einzige Züchter in unserer Heimat Ist. Seine alljährlichen Erfolge tragen hoffentlich dazu bei, daß sich bald wieder mehr Volkogrnossen mit der schinen Vogelzucht beschäftigen. Gauarbeitotagung der Kreisfrauenschaftsleiterinnen. Im Rahrnen einer Arbeitslagung in Münster, an der alle Kreisfrauenschaftsleiterinnen des Gaues WestsatenNord und der Gaustab teilnohmen, erstattete die Gaufrauenschaftsleiterin zu. d. L. b. ausführlichen Bericht über den Verlauf einer Tagung in Berlin, in der die Reichefrauenführerin alle Gaufrauenschafts ellerinnen des Großdeutschen Reicher zusammengerufen hatte. Aus den Grundgedanken der Reserale, die auszugowelse wiedergegeben wurden, schöpfteu die Kreisfrauenschaftsleiterinnen manche Anregung für ihre Aufgaben und Pfiiche in den Kreisen. Von besonterer Wichtigkeit war die Weitergabe der Arbeitsanweifungen, die die Haup abrettungsselterinnen der Reichsfrauenführunng für die nächste Seit herausgegeben haben. Dann berichteten die Gauabtellungoketterinnen Aber den augenblicktichen Sand der Arbett und über Planungen und Aufgaben, die in den kommenden Wochen von den nationa sozialistischen Frauen umnsere: Gaues in Angriff genommnen werden müssen. Zinn Schluß entwicheste jede Kreisfrauenschaftoletterin ihr Programm für die Veranstaltingen anläßzlich des zehnjährigen Bestehene des Gaues Wesssalen=Nord der NSDAP., welches bewies, daß aste Kreise bestrebt sind, nach besten Kräften an der Verschönerung dieser Erinnerungstage mitguarbeiten.(nsg.) Milchkannen als Anfallgrund. Ein seltsamer Unglliche## ereignee sich morgens in der Dunkelheit auf demn Südmak, wo irgendsemand einge Mlichkamen am Wege abgestellt h##tte. Ueber dies: Kannen stürzte in voller Fahrt ein Radsutrer, der dabe erheblich am Kopf verletzt wurde. Im nüchsten Dause wurde ihm zunächst ein Notverband ange'egt, so daß er dann ürztiiche Hife aufsuchen konnte. Die Schuldfruge ist noch nicht gekärt. Halterner Kriegschronik als Beispiel. Die Halterner Kriegschronik, über die wir unseren Lesern bereits ausführ'ich berichteten, wird innner mehr als beispielhaft für die Anlegung von Kriegochroniken angesehen. Der Lalleener Chronist, Phl.ipp. Schaefer, sprach setzt in einer großen Tagung der Heimatgebletes Münsterland im Jülrstenhof in Münster, die unter dem Motto„Ortsgeschichte und Kriegschronik auf dem Lanke und in der kleinen Stadt“ stand. Er brachte an temn Beispiel der Halterner Kriegochronik sehr wesentliche zestgemäße Anregungen, um das große Erleben unstrer Zeit so debendig wie möglich der Nachwelt zu erhalten. Seine Ausführungen wurden von der großen Pe sammumg mit lebhaftem Beisak ausgmommen. Die Dalterner Kriegschronik sott wie wir erfahren, für dao ganz: Ceblet deo Westtällschen Heimatbundes lelsplechaft werden. Jaso die Möglichheit dazu gegelen ist, wird der Chronst Schaefer auf alen Helmatgebletotagungen des Westsällschen Heimatbundes als Vortragender über die Arbeit an der Kriegochronik berichten. Umso selbstverständlicher muß es sein, daß die Halerner Volkogenossen nach Kräften an der eigenen Kriegochronik mitarbetten, damft diese immer mehr und In#enswver zu einem Spiogelbird unserer Heimat in ihrer größen Seit werde. Wer einma! Gesegenheit hat, die Entwichtung unserer Ortochronik zu verfolgen und die schönen Ehreibücher unserer gefallenen Helden zu sehen, der wird feststellen, daß die Heimat=Geschichte dieser Zeit fest und sicher verankert wird, C4amit sie einst der Nachwelt von diesen großen Jeiten künde. Mitarbett an diesem Werk is mn nur unsere schönste Pfücht, sondern wird auch eine Anerkennung bedeuten, die jedem zur Ehre gereichen wird. Umstmehr freuen wir uns, daß die Halterner Kriegochronik vorbildlich ist. Totale Verdunhelung in Haltern. Bel einem abendlichen Gang durch und um Hastern kann man immer wieder sestheten, daß sich bei der Verdunkerung— sei es durch Nachläisigheit oder Gleschaulltigkeit— Jeher eingesch ichen haben, die unbeding: beseitigt werden müssen. Dor ungehrure Wert einer vollständigen Verdunkelung ist immer wieder durch die Erfahrimgen der seind.ichen Bombenabwürse herausgesteilt worden. Der Jeind, der durch das Jeuer der F## immer wieder an der Anoführung seiner Püne verhindert wird, wirst die Bomben wahszos auf die nächste Lichtquelle, die er ir gendwo anofindig macht. Ortschaften, in denen deshalb die Verdunlelung wirklich total ist, wären weltgehend gesichert. Wir müssen auch in Stadt und Amt Daltern zu einer solchen hunderlprozentigen Verdunkelung komnnen. Joden Abend gehen die Lusschußzwarte der Gemeintegruppe durch den ihnen anvertrauten Bezirk, geben hier und dort Ratschähce zur Verbesferung oder erstatten Anzeige, wenn es nothut. Die Perdumnhelumngemaßnchenen sind schon fange in Gebrauch und weisen vielsach bereite Mängel auf, die abgestellt werden müfien. Hier und da sindet man abende ein heiterleuchtetes Fenster, bei dem die Verdunhelug vergessen wurde oder das man wegen der zwMinuten nicht besonders verdunhen will. Vielleicht kommt in diesem Augeno##ch gerade der Lustschutzwart vorbel und bringt den Jalk zur Anzeige, vielleicht steh: auch gerade der Jeind das Licht und wirft Bomten. Achten wir deohalb darauf, daß unsere Verdunkeluung ganz in Ordnung ist, damit wir uns und andere vor Schaden bewahren. Halterner Handwerkskunst in der Weihnachtszeit. In der Heimatzeitung erschten vor kurzer Zeit ein größerer Artikel über kunstgewerbliche Arbeiten eines Hallerner Volkogenossen, dessen Kunstschöpfungen nun schon in weltem Umkreife welt über unseren Kreis hinaus Aussehen erregt haben. Die Erinnerung an diesen Arlikes läßt und gerade in der Welhnachtszeit an die Erzeugnisse Hallerner Handirerkokunst denken, die für manchen das winkommenste Geschenk zum Weshnachtofese sein würden. Wir haben— und wir dürfen dar om: welteres zugeben, das Halterner Handwerk bloher viel zu sehr alo Handwerk angesehen und haben über die Kunst, die mancher Dandwerker selnen Schöpfungen mitgibt, glatt hinweggesehen. So blieben diese für und Arbeiten des Alltags, die zinn prahtischen Leben gehzörten und keinen Anlaß zu besonderer Freude goben. Die handwerkliche Kunst win andero gesehen werden und auch andere Aufgaben erhalten. So entstehrn dann in den Werkstätten unserer Handwerher die schönsten Weihnachtogeschenke, die jedem Geber Dank einbringen und dem Handwerk in Hatern ein Zeugnis ausstellen, auf das es stolz sein kamnt. Noch sind es drei Woche#n bis zinn Weilmachtofest, umnd noch kann mancher ein schönes Geschenk beim Hallerner Landwerk bestellen. Wir haben manchen Künfller in unseier Helmat, unterstüßzen wir die handwerkliche Kunst, und und der Gemeinschaft zum Nutzen. In Kürze erscheint der Wandkalender 1941 des„Wesllällschen Beobechters“. Erist bei den Bolen sowe In allen Oeschältsstellen und Annahmestellen erhältlich. Hitler=Jugend. Stamm IV/20L. Stammbefehl. Am Somtag, dem 8. Dezember 1940 tritt die Kern93. einschlleßlich der Motor= und Marine=Schar um 10 Uhr am Parteihaus an. Die Führer der Landgeso####schatten von Sythen, Hustern, Lavesinn, Lippramodorf; Hammbossendorf, Igeoheim und der F.teger=HX. treten mit an. Entschuldigungen werden nicht angenommen. Der Jührer des Stammes IV/252. Motorschar. Heute tritt die gesame Schar um 20 Uhr an der Ludwig=Knlcmann=Schue an. Wegen Reug lederung der Kameradschaftoführer ist Erscheinen Pflicht. In Haltern wächst das Heidekorn. Warum Stiefkind des deutschen Bauern? Vor einiger Zeit kramten wir in allen Erinnerungen über den Buchwelzenanban in und um Haltern und konnten dabel feststeten, daß der Buchweizen, das Heidekorn, in unserer münsterländischen Heimat immer noch recht eingesehrn ist und für den Elgenbedarf genügend angebaut wird. Der Wert deo Buchwelzens ist aber so groß, daß man thm eine weit größere Verbreitung wünscht, zual gerade in der Muterzelt der Buchwelzen in den ändlichen Gegenden besonders begehrt ist. Eine Haussch'achtumg ohne Buchweizen ist in und um Haltern einach nicht denkbar; denn ohne Buchwet#er sind viele der lecheren Sachen nicht anzusertigen. Wir begrüßen es deohalb mit besonderer Fieude, daß in den letzten Jahren eine leichte Stelgerung der Buchweizen=Anbauftäche in unserer Heimat festzusollen war. Hoffentlich hält dieer Anstteg an, damtt der Buchwelzen im Leben des Volkes wieder die Stelle einnimt, die er früher besaß Vor allem in unserer Helmat wird darmm der nachfolgende Artikel intereisieren: Der Buchweizen verdiene es, in vielen Gauen Teutschlands wieder die Beachtung zu finden, die ihm insere Vorfahren schiutten. Dieses„Heldekorn“, wie es auch mancherorta genannt wird, trägt seinen Ramen mit Recht denn es getelht auch auf sandigem Heideboden und ist geeignet, nicht nur in nörd'ichen Gauen unseres Vaterlandes, sondern auch in ziem'ich hohrn Verglagen angebaut zu werden. Buchwei####e der bedechten zual vor Unsere Soldaten warten auf Weihnachtspost. Ein Thema, das auch in Haltern interressiert. Das Jeldpostpächchen für unsere Solda#en iir heute ganz besonders Trumpf, da das Weihnachtsfest so nate vor der Tür stoht. Die Post hat dazu ausgerusen, die Päcchen bis spätestens zum 15. Dezember aufzugeben, da sonst die rechtzeitig: Zustellung nicht mehr gesichert ist. Wer nun seinem Soldaten wirklich eine Wethnach.s= freude machen wvill, der richte: sich danach Ein Geschent hat innner größeren Wert, wenn es plinktlich ankommt; und soln die Geschäftigkeit unter denen, die noch Wechachen versenden wosken, setzt schon sehr groß. War kann man den Soldaten denn noch alles ins Feld schichen, wo in den gewahn'en Geschenhartikein immerhin ein Mange" zu verzeichnen ist. Unfere Liebe zu den Soldaten wird aber trotz allem ein Weihnachtspahetchen zusannnenstocten, das den Lieben im Jelde größte Weihnachtsfreude berellen wird. Und trotzdeur wird allein der Wethnachtogruß aus der Heimal die größte Frende sein, denn Heimat und Wellmachen gehören nun einma. zusannnen, und wer von unseren Jedgrauen in diesen Tagen nicht zu Hause sein kann, der ist wenlginene mit einen Gedanken dahelm und freut sich naturgemäß über jeden Wethnachlogruß aus der Heimat. Auf dem Feldpostamt herrsch in di'er Wochen Hochbetrieb. Schon sind die ersen Weihnachtoseldpostpäächen auf den Weg geschickt worden, und von Tag zu Tag werden eo mehr, die in alle deutschen Gaue und welt in die besetzten Länder frohe Weihnachtsfreude bringen sollen. Die Männer der Feldpost tun treu und eifrig ihre Pflicht, sorge jeder von uns dafür, daß sein Patzet rünkstlich auf der Post ist, damit eo pünktlich zum Weihnachtsseld im Felde ankommt. (P“, Weber, Prosse=Hoffmann, M.) Ueber den Buchweizen und seinen Nutzen. der Einbürgerung der Karloffet einen ziemlich großen Flächenraum Deutsch'ands mit seinen neißrot blühenden Stauden; doch ist im Laufe der letzen Jahrhuunderle sein Anbau immer stärter zurückgegangen, so daß man im Altweich von 1938— also ohnne die heimgekehrten Tesle Großdeutschlands— nur noch rund 9300 ha mit einem Ertrage von rund 12000 t mit dieser Frucht beseilte. Besonders in Bergländern, wio die Etfel, Steierwark umnd Tirol, sowie auf leichtem norddeutschen Heideboden liegen diese letzten Buchweizenücker; denn die Pfianze ist genügsan, und da sie anspruchsloser ist als Korngetreide, Rüben und Gemüse, so erfüntt sie zumal dort eine wichtige Sendung, wo Oedland gewonnen ist, aber erst noch durch Bodenkultur erglebig gemacht werden muß. So gedelht der Buchweizen seibst noch auf abgebrannten Mooren und kann dort vor anspruchsvollerer Saat bereits eine Ern'e ergeben, nie sie keine andere Jeldfrucht verspräche. Und noch einen anderen Vorzug rühmen bereito unsere Vore'tern dem Buchweizen nach, der gewiß gerade in unserer neuzeltlichen P'anwirtschaft sehr wertvoll für unsere Poskowirtschaft und Gesamternährung werden kann, obwoh: die Buchweizenernte bei Frühaussaat der Regel nach in den August— oft auch erst in den September— fällt, kann der Buchweizen auch noch alo„Stoppe'saat“ nach der Kornernte auf die abgeernteten Getreidefelder gesät werden! Wo die Verhltnisse dies erlauben, kann also ker Landmann durch den Buchweizen noch zu einer sehr beachtlichen Zweiternte kommen. Dies wird natürlich weniger in den genannten rauheren Heimatgebieten des Buchweizeno der Jall sein, als vielmehr in milden Gegenden mit erglebigem Boden, wo die erste Ernte früh hereingebracht zu werden pfiegt und um auch die Buchweizenemte noch vor dem ersten Frost geborgen werden kann. Die Verwendung des Buchweizens ist eine ziem'ich vie feitige. Am bekanntesten ist wohr die Buchweizengrütze. Run krißt es zwar in einem alten Sprichwort: „Buchweizengrütze ist nicht viel nitze“, was besagen will, daß sie nicht so lange vortzält. Aber ist damit der Buckweizen als minderwertig abzueinen? Keineswego! Es wird sa auch nicht jeder täglich diche Erbsen essen wollen und können. Aber gerade im Gegenteil liefert der Buchweizen höchst wertvolle dichte ische Speisen; denn einmal hat der Buchwelzen einen hohen Jetzt= und Clweißgehalt, andererseits ist er— mmit Ausnahmne von aus Buchweizenmeh gebachenem Bro'e, das ziem'sch schwer im Magen iegt— leicht verdaulich, eigne: sich also in verschiedener Zubereitung auch sehr gin für Kinder und Kranke. Als Frühstisch hat er ähmliche Vorzüge wie Haferflochengerichte, und ein beltebte: Abendessen stellen die Pfannkuchen aus Buchweizenmehl dar. Man gibt zu ihnen gern Syrup oder andere Süßigkeiten. Der Imter freut sich, wenn der Bauer fleißig Buchweizen anbaut, denn die hübschen Billten der Stande bleten guten Retztar und sind somtt eine rechte„Blenenwelde". Die Buchwelze##k#ele, auch Spreu, eignet sich zum Schweinesutter. Auch gibt man den Dühnern zur Mast Buchweizengrütze, ohme Zusatz für sich allein, ale settansatz törderndes Kraftsutter. In der Stärkefabrik sowie in der Brauerei und Brennerei findet der Buchwelzen ebenfalto Verwendimg. Umschläge von Buchweizenbrei wirken schzerzstikend, entfrannend, erweichend und heilend. Werner Lenz. Verantwortlich für den Helmatteil: Heinlich Albero, für den Anzeigenteil: Karl Aymanns, beide in Haltern l. W. Guferh. Tietbau Puppenwagen oder Puppen-Sportwagen zu kaufen gesucht. Zu ertragen in der Oeschüllsstelle Schwein 2 Zentner zum Wellerlüllern zu verkaufen. Näheres Geschällsstelle. Empfehlen Sie den „Weshallschen Babbschter“ auch Ihren Bekannten u. Freunde Ihr Soldat freut sich wenn er auch weilerhin die Heimatzellung erhält. Geben Sie uns bitte sofort den Auttrag zur Lieferung. Westfälischer Beobachter Halterner Zeitung. Nr. 157(1. Jahrgang) Weftsälischer Beobachter Mittwoch den 4. Dezember 1940 Cus dem Dest Recklinckausen Soll es Flammen geben? Postbote Stebenhaar hatte den ersten Bestelgang hinter sich. Mit leerer Tasche war er auf dem Rückweg zum Postamt. Er kam an Mutter Webers Fenster vorüber, grüßte hinein. Die alte Frau öffnete und sagte: „Fein, daß Sie da sind! Würden Sie nicht ein Feldpostpückchen an meinen Enkel mitnehmen? Bin aber mit dem Packen noch nicht ganz fertig!“ „Macht nichto! Ich komme rein und warte ein paar Minuten.“ Siebenhaar sah dem Packen zu. „Ueber dao schöne Feuerzeug wird sich aber Ihr Soldat freuen, Mutter Weber,“ meinte er,„hat er denn auch Benzin?“ Ist sa gefüllt!“, knipste Mutter Weber den Deckel auf. Mit dem lustigen Flämmchen strahlte ihr Gesicht um die Wette. „Tja.... rieb sich Stebenhaar die Glatze,„wissen Sie denn nicht, Mutter Weber, daß das Versenden von gesüllten Benzinseuerzeugen besondero in Feldpostpäckchen verboten ist? Wie leicht kann da ein Brand entstehen!“ „Ach du lieber Himmer...— ganz verängstigt sah Mutter Weber drein— m—.. das wäre aber——— Nein, das Feuerzeug bleibt hier. Dann schicke ich ihm lieber Streschhölder.!“ „Das ist Jacke wie Hose, Mutter Weber. Auch Streich= hälzer sind feuergefährlich. Es hat schon unnützes Feuerwerk gegeben, weil solche heimtücktschen Brandherde mit der Feldpost nerschickt wurden. Stellen Sie sich vor, in sa einem verbrannten Postsack hätte ein Pückchen für so daß sie als sein neuer Beruf angesel Ihren Enkel gelegen!. Da würden Sie sich schön irgern, Gegen diese bisher vom Reichepersicherungsamt vertre daß ihm irgendein fahrlässiger Postkunde die Freude ver# tene Ansicht, die auch in letzter Zeit noch seinen Entsche dorben, hat. Unsere Soldaten wissen schon, wie sie ihre dungen zugrunde gelegt wurde, wandte sich die Deutsche Pseisen in Brand setzen!" Zinn(nsk.] Arbettofront in elnom Masfakran in Kleintierhaltung auf eigener Futtergrundlage auch in der Stadt. Einem Merkblatt für Kleintierhalter ist dazu solgendes zu entnehmen:„Beretts im Jahre 1034 ist für 5 Millionen landwirtschaftliche Betriebe die Parole ausgegeben worden, die Blehwirtschaft mehr und mehr auf wirtschaftoeigener Futtergrundlage aufzubauen, allo nicht mehr Vleh zu halten.„„„„— ale Futter imetgenen Betrieb erzeugt wird gründung, daß nach der Rechtsprechung für die Beurteioder anfällt. Diese Parole muß nunmehr auch uuf alle lung der Vernionnsänigkeit eineo Versicherten, der seinen städtischen Kleintierhalter ausgedehnt werden. Diese Beruf gewechselt habe, arundsätzlich die letzte, nicht nur Kleintlerhaltungen sind deohalb in erster Linse auf die vorühergehend ausgellbis Tätigkeit zugrunde zu legen eigenen Futtermittel, insbesondere auf Küchenabfälle und El. It verlisgenden Fasle sei aber die Arbeit über die Erzeugnisse ihrer Gärten angewiesen, Für Kleintier= Tag'g####.#tiaßt Fuczagrbalt wesgtent mabergeng. halter, die Gartenbesitzer sind, wird vielfach die Möglich= oer Kläger diese Tagegarbeit noch verrichte, sei er also keit bestehen, ihre Rasen umzubrechen und Kartosseln, nicht bekuigunjählig.„Auch in dein Berutungoverfahzen Möhren, Mais oder Sonnenblumen zu pflanzen und da Fag dem Angpeschorts###g geltche##geg gag### der mit die Futtergrundlage für ihr Kleinvieh zu erweitern. Beukteilung der Fragg.§ er herusonniähig sel, von Den städtischen Kleintlerhaltungen stehen daneben auch dam 30 Jahre lang aug noch Futterkartoffeln zur Verfügung, die sie vom freien gm 20 Sahre lang nurg....#Lmnanngb. k., unter leben als wertvoll zu bezeichnen ist oder nicht, daß vielmehr die unauffällige und selbstverständliche Pflichterfüllung den Wert eines Lebens ausmacht. Und wir meinen weiter, daß ein von solchen Werten ersülltes Leben auch für die große Gemeinschaft unsereo Volkes wertvoll ist. Der in Ostpreußen geborene Jubilar ist ziemlich weit im Leben herumgekommen, hat Land und Leute kennen gelernt und blickt auf ein arbeitereiches Leben zurück 40 Jahre hat er davon ale Bergmann in der Grube gearbeitet, alletn 40 Jahre auf Zeche Dahlbusch. Doch dem Altersjubllar merkt man die schwere Grubenarbeit nicht an; ei ist noch fix auf den Füßen und man hält ihn höchsteno für einen Stebzigjährigen. Um die gesunde Natur möchte man diesen Beteran des Lebene beneiden. Alo er dann im vorgerückten Alter für die Grubenarbeit unbranchbar geworden war, schaffte er weiter daheim, und erst das hohe Alter nahm ihm die Arbeit ganz aus der Hand. Für seine Famtlie hat er stets treu und redlich gesorgt und ihr das tägliche Brot durch seiner Hände Fleiß immer sichergestellt. Co ist das Leben beschaffen, von dem der Mann, der eo geführt hat, meint, eo set nichto darans zu berichten. Noch viele Elnzelheiten wären aus dem Leben deo Jubilars zu berichten. Wir wollen sie nicht alle anführen. sondern uns dem großen Kreio der Gratulanten anschllehen, um unsere besten Glückwünsche auszusprechen. Möge es ihm beschieden sein, die Krone eines gesegneten Alters. noch recht lange zu tragen; denn sie ist in Wahrheit verdient. Wann ist der Bergmann berufsunfähig? Eine wichtige Entscheidung des Reichsversicherungsamtes Von grundsätzlicher Bedeutung und von allgemeinem Interesse" für die gesamte Vergarbetterschaft ist eine am 22. November 1940 verkündete Entscheidung des Reichsversicherungsamtes(II1 a Kn 102/40), Mit dieser Entscheidung stellte es neue Richtlinten für die Beurteilung der knappschaftlichen Berufeunfählgkeit im Falle eineo Berusswechselo auf und verließ erstmalig den bisher vertretenen Standpunkt, daß bei einem Vernsowechsel des Bergmanns und der Feststellung, seiner Berusounsahigkeit von seiner zuletzt ausgeübten Tätigkeit über Tage ausgegangen werden musse, sosern er seise neue Tätigkeit nicht schon eine verhälinlomäßig lange Zeit ausübe, o daß sie als sein neuer Beruf angesehen werden könne. „„„ Dustdir sich die Deutsche Arbettofroßt in elnem Verfahren, in dem das Amt für Rechtoberatungestellen der Duß. den Klüger vertrat. Co lag folgender Sachverhalt zugrunde: Elii Bergmann mußte, nachdem er 20 Jahre lang diesen Beruf gusgellbi hatte, Infolge eineo Betriebeunfalles, auf Grund dessen er eine Unfallrente von 50 Prozent bezog, seine Tätigleit alo Hauer ausgebey. Er sand Beschäftlgung über Tage, wo er leichte Arbeiten verrichtele. Nachdem er vier Jahre über Tage gearbeitet halte, versuchte er die knappschaftliche Pensionierung zu erreichen, doch wurde sein Antrag abgelehnt mit der Benoch Futterkartofteln zur Versügung, die sie vom freien Marki beziehen können. Vorschriften, die etwa auf eine Begrenzung, der hierfür erforderlichen Kartosselmengen abzielen, bestehen nicht. Zugekauftes Futtergetreide tann und darf, weil es insgesamt nur in verhältntomäßig geringem Umfange, zur Verfügung steht, immer nur ein Bessutter sein. Wer keine eigene Futtergrundlage hat, hat auch kein Recht, sich zu beschweren, wenn er mit diesen beim Handel erhältlichen Futtermengen nicht auskommt.“ hiesigen Wehrtant befördert. Erich Recklinghausen, 4. Dezember. Besörderung. Masor Grüter vom hiest bezirkstommando wurde zum Oberstleutnant Wir gratulieren. Besörderung. Unteroffizler der Laatmann wurde zum Feldwebel beförder Feitz Leber wurde Scheibenkönig der Schützengilde Altstadt. Am vergangenen Sonntag trug die Büigerchützengilde Altstadt unter Leltung des BataillöneSchlehwarte Haverbeck auf dem Schleßzstand in Hochlar einen Schleßwettkampf um die Würde deo Schelbenkönigs aus. Um auch den ätteren Schützenkameraden die Teilnahme zu ermöglichen, lauteten die Bedingungen auf UUns Schuß llegend freihändig. Obwohl ein großer Tell der aktiven Schützen bei der Wehrmacht steht, war die Beteillgung recht gut, und nach hartem Kampf errang Schützenkamerad„Fritz Leber von der 3. Kompanie mit 50 Ringen die Wlrde des Scheibenkönigo. Seine schärfsten Gegner waren Kastner mit 55 Ringen und Bukmann mit 54 Ringen. Bergmannsveteran 90 Jahre alt * H e r t e n, 4. D e z e m b e r. Heut ist es wiederum einem alten Mitbürger ver keinen Exfolg. Erst im Revisionover fahren, in dem das Amt für Retchoberatungsstellen der DAg. den Kläger„vertrat, wurde sein Anspruch auf knappschaftliche Pensionierung anerkannt und die Knapp= schaft zur Gewährung der Pension verurteilt. Das Reschoversicherungsamt führte dabei in seiner Entscheidung and, daß im Falle eines Berufewechsele dann nicht schlechthin von der letzten Beschäftigung auezugehen sei, wenn der Uebergang von der elgentlichen fähigkeit entspeicht, ohne befürchten zu müssen, seine knappschaftlichen Rechte zu verlieren oder auch nur teilweise einzubüßen. C. Rig. Lustschutzarbeit ist Ehrendienst am deutschen Volke.— Auszeichnung der Amtsträger. * Herten, 4. Dezember, Am vergangenen Sonntagvormittag fand in der Ausa der Oberschule, wie wir gestern bereite berichteten, ein Appell des Reicholuftschutz statt. Es sprachen Revier gestern bereits verich sbundes, Reviergruppe Herten, leviergruppenleiter Passeno und der Kreiebeauftragte, Ortegruppenleiter Vernasches. Ihre Ausführungen, die die Aufgaben des zivilen Luftaubes, ausführlsch behandelten, waren richtungweisend Tätigkeit der Amtsträger, die für ihren bsoherigen vorbildlichen Einsatz im Luftschutz Urkunden alo Auszeichnung erhielten. Folgende Amtoiräger, die sett 5 Jahren in der Reviergruppe Hertea mitärbeiten, erhielten die Auszeichnung: Heinrich Alette, Heinrich Arno, Wilhelm„Berg, Fritz Bohlen, Ludwig Becker, Anton Brall, Josef Breutmann, Gottlieb Broda, Ignaßz Bugla, Alfred Burchord, Beter Czwodrak, Christtan Dannapsel, August Dissing, Heinrich Emmier, Franz Fotschkl, Wilh. schweren bergmännischen Tätigkeit zu leichteren Arbeiten Über Tage erst wegen der bereits durch Unsall, Krankhelt oder Alier herabgeminderten körperlichen Kräfte erforderlich würde. In einem solchen Falle sei von dem früher— bei im wesentlichen ungeschwächter Arbeitekraft— ausgeübten Beruf auozugehen, sofern dieser zeltlich noch nicht so lange zurücktlege, daß der Versicherte dem alten Beruf(unter Tage) als entfiemdet angesehen werden müsse. Im vorllegenden Falle müsse also von der Tätigkeit deo Klägero alo Hauer ausgegangen werden, da er diese bio 1925 anollbte und sie erst dann wegen deo Unfalles aufgeben mußte, um zu einer leichteren Tätigteit über Tage überzugehen. Da er aber für den Beruf des Hauero„berusonnfühlg sei. sei ihm also die verlangte Knappschaftopension zu gewähren. Diese neue Entscheidung des Reschoversicherungsamtes wird sicherlich von jedem Bergmann begrüßt werden. Sie bringt ihm die lang ersehnte Sicherheit, daß er im Falle einer durch Krankheit oder Unsall erzwungenen Aufgabe seiner hleherigen eigentlichen bergmännischen Pein## Arbeit zu einer leichteren Tätigkeit im Bergbau über. Wilhelm Rheinländer wurden ebensallo geehrt. Sie gehen kann, die seiner herabgeminderten Leistungs=erhalten die Urkunden demnächst. Waltrovs Geflügelzucht ist auf der Höhe Außerordentlicher Ersolg der 30. Gestügelschau— Von 244 ausgestellten Tieren erhielten 243 ein Prädikat August Disine Freitag. Fritz Geldmeyer, Bernhard Göwert, Bernhard Hiller, Ewald Hinse, Heinrich Holz, Josef Hötting, Max Jahn, Josef, Jaschinikt, Josef Kinold, Fritz Kaas, Resenberg, Friedrich Kottmann, Paul Krause, Rschard Kube, Hermann Loges, Heinrsch Lueg, Arthur Magß, Maria Marx, Hildegard Meier, Emil Mittelstädt, Josef Nowak, Jelef Passens, Valentin Perz. Hubert Platnourt, Heinrich Pöther, Heinrich Prinz, Withelm Pullwitt, Hermann Riedel, Karl Siebert, Andrego Sonnwald, Verphard Unfrau, Karl Urban. Heinrich Vierhues, Joh Poltrath, Wilhelm Walter, Friedrich Wedekind, Johann Keßler, Fritz Tschörstner. Ferner wurden folgende Blockwarte geehrt: Heinrich Altentemper, Franz Beinroth, Johann Ennemann. Josef Gahlen, Franz Gotzheim, Wilh. Göwert, Ernst Henning,, Heinrich Iseringhaus, Jnline Kroll, Rosa Leoniak, Johann Rotzmann, Rudolf Schulte, Paul Sender, Felix Schröder, Johann Witkowia. Die Luftschutzlehrer: Frau Gallan, Paul Hornig, Frz. Kahle, Heinrsch Köster, Ernst Lehmann, Joset Melcheri und (in) Waltrep, 4. Dezember. Wenn ein Kleintterzüchterverein länger als drei Jahrzehnte besteht und in dieser„langen Zeit stete eifrige und erfolgreiche Arbeit geleistet hat, so müssen in diesem Verein wertvolle fachliche Kenntnisse erzielt worden sein. Auf Grund dieser Vorauosetzungen konnten wir von der 30. Großen Geflilgelschau des Waltroper Gofiügelzüchtervereine, die am vergangenen Sonnabend und Sonntag im Saale Linkholt stattfand, bereite voraussagen, daß ihr ein besonderer Erfolg beschieden sein würde. Und diese Voranosage erfünte sich durchaus. Die Anostellung wurde von 29 Züchtern mit insgesamt 245 Tieren beschickt. Vertreten war die hohe sahl non 18 Hühnerrassen. Was aber die Schau ganz besonders über viele andere Schauen dieser Art heraushob, war die Güte des ausgestellten Materiale. Von 245 der sein 90. Lebensjahr vollendet. Aus diesem Anlaß statteten wir dem alten Herrn gestern mittag einen Besuch ab, und wir wollen einiges von dem, was er uns bei dieser Gelegenheit erzählte, hier wiedergeben. Zwar war se nicht so einsach, den Neunzigjährigen ans Erzählen zu bringen, da er, wie er meinte, ans seinem Leben nicht viel zu berichten sei. Doch wir meinen, daß es nicht von großen äußeren Ereignissen abhängt, ob ein MenschenMännerchor= und Orchester=Konzert Recklinghausens„Vereinigte Männerchöre“. Jang en im Saalbau— Das Städtische Orchester splelte Recklinghausen, 4. Dezember, gehoben muß Franz Dahlkeo„Saatgebe!“ werDa eo die Zeitumstände mit sich, bringen, daß lo mancher Männerchor in seiner Prohenarbeit gehemmt st, war es zu begrüßen, daß sich die Reclinghäuser Vereine zusammengetan hatten, um ihren Freunden trotzalledem wieder einmal zu zeigen, daß das deutsche Lieb auch im Kriege weiter gepflegt werden kann. Leider waren nur Wenige dem Ruse zu einem Konzert zum Besten deo Roten Kreuzes gefolgt, und das ist bei dem ausgezeichneten Prograium sehr bedauerlich. Lag hier vielleicht ein Regiesehler vor? Da dao Konzert zudem einem edlen Zwecke huldigte, hätte es vordient ganz andere Beachtung zu finden. Weit über hundert Sänger bestritten die Vortragofolge., Und eo wurde aus dem unerschöpflichen Vorn deutschen Liedgutes soviel des Schönen geboten, haß die Richterschienenen viel versäumt haben. Peter Krummenast, dem die Leitung der fünf. Chöre anvertraut worden war, hat es verständen, in Überraschend e Bühne zu steller turzer Zeit einen Klangkörper auf önnt, in den Mittelpunkt öffentlicher Ehrung zu treten, der hohen Anforder#ngen genügt. Lieder der Zeit ko ist der Invalide Friedrich Kly. Schützenstraße 82, wurden im ersten Teile des Konzertes geboten. Man hat diese Lieder zum Tell vielleicht von einzeinen Vereinen schon gehört. Daß sie am Sonntag von dem grosen Chor in so keiner Gesangskultur erklangen, ist ein besonderes Verdienst des künstlerischen Leitére.„Deutschland, wir glauben an Dich“, dieses machtvolle Bekenntnts Litzmanno, gab der Feserstunde den glänzenden Auftakt. Auch sein„Im Takte der Hämmmer“ versehlte seine Wirtung nicht. Ganz besondero verhorben, das in solcher Besetzung und mit solcher Begensterung gesungen, stürmtschen Beisall erzleite. Herzlichen Beisall ernteten die Sünger dann mit den schlichten Volksliedern des zweiten Teiles. Daß Friedrich Sticher auf diesem Gebiete unsterdlich ist, wurde jedem zur schönen Gewißhett.„Wohin mit der Freud“, „Die drei Röselein" und„Exisch gesungen" wurden wirtlich frisch, d. h. ohne jede Sentimentalticht zu einem Höhepunkt des Nachmittags. Auch das von Volbach bearbeitete„O. Straßburg“ und das„Morgenrot“ in der Kirchl'schen Fassung waren reise Leistungen, denen sich „Lützowe wilde verwegene Jagd“ in ganz prächtiger Wieberga ergabe anschloß. Auch das Städtische Orchester war Heifer am edlen Wert. Bruno Hegmann hatte für die Lieder der Zeit Paul. Höffers„Altdeutsche Sutte“, als orchestrahles Wert beigesteuert. Und diese Komposition des ungen. Meisters, die dem Orchester und ihrem Leiter jederholt hat, erklang hönheit.„Noch wiederholt verdienten Beifall eingebracht auch in diesem Konzert in makelloser Schönheit. Noch größere Freude aber Isten die instrumentalen Gaben des zweiten Konzertteiles aus. Da war es zunächst Kreußere, bekannte Ouvertüre zum„Nachtlager von essel. Daß nach dem ein Granada“, die ausgezeichnet gessel. Daß nach Straußschen Kaiserwalzer, dessen Wiedergabe Meisterstück Bruno Hegmanns seit jeher gewesen ist, eine Wiederholung der glänzenden Leistung gefordert und auch bewilligt wurde, war nicht anders zu erwarten. Hano Nieder, 1 Richard Wagners deutsche Sendung“ Kundgebung des Bayreuther Bundes. Orisgruppe Datteln, in Verbindung mit der NS.=Gemeinschaft „Krast durch Freude“. * Datteln. 4. Dezember. Die Kundgebung des Bayreuther Bundeo, die von der Ortogruppe. Datteln in Verbindung mit der As.= Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ am Sonntagnachmittag zu einer Felerstunde ausgestaltet war, stand unter dem Gedanken, das Wert unseres großen Bayrenther Meisters Richard Wagner so zu fördern, daß es Gemeingut des ganzen Volkes wird. Es ist ja so, wie der Leiter des Dattelner Kulturlebeno, Pg. Paar. in seinen Begrüßungsworten, feststellen konnte, daß eist seit 195, und zwar auf persönliche Inttiative unseres Führers, die Richard=Wagner=Festspiele in Bayreuth von allen Volksgenossen besucht werden können. Haben doch allein im letzten Jahre 20000 Arbeiter an den Bayrenther Festspielen teilnehmen können! Der Gau Westsalen=Nord hat sich nun in besonderer Weise der Ausgaben des Bayreuthei Bundes angenommen. Im Rustrage unseres Gauselters Dr. Meyer sind in Detmold die alljährlich wiederkehrenden„Wagner=Festspielwochen ausgebaut worden, die als Vorbereitung für Bayreuth gedacht sind, und Reicheführer O. Daube hat alo treuer Sachwalter den Vanrenth=Gedanken, so wie am Sonntag in Datteln, n hunderten von Vortrügen in weiteste Volkskreise gotragen. Und es darf erwartet werden, daß, wie Pa. Paar in einem Nachwort noch zum Ausdruck brachte, zahlreiche Volkogenossen Mitglied des Bayreuther Bundes werden, damit der deutsche Gedanke, den Richard Wagner in seinem Werk verkörpert, immer tiefer im Herzen deo Voltes verankert wird. Diesen, deutschen Gedanken in dem Werk unseres grohen Musikdramatikero plastisch herauszustellen, hatte ich O. Daube in seinem Vortrag„Richard Wagnere heutsche Sendung" zur besonderen Aufgabe gemacht. Unter Verzicht auf eine Deutung des späteren Wag bemühle er sich, die besondere volkotümlichen We stlegende Holländer“,„Tannhäuser",„Lohengr „Die Metstersinger von Nürnberg“ aus dem Leben deo Komponisten heraus als deutsche Kunst begreislich zu machen. Er stellte besonders wirkungsvolle Kernstücke aus den besprochenen Werken heraus, die dann Myra Bethan mit sympathischer Stimme, die sich besondero in„Elsao Traumerzählung“ zu dramatischer Wucht zu steigern wußte, vortrug. Dadurch erreichte der Redner, der seine Worte durch Illustrationen am Flügel unterLützte einmal, daß die Werke aus der jeweiligen besonLebenosituation des Meistero, zum andern aber in ihrer motivischen Verslechtung ale musikaltsche„Form verstanden wurden. Vor allem aber wußte der Redner aus diese Weise deutlich zu machen, wie bei Wagner von Werk zu Werk der deutsche Gedanke wächst und immer strahlender Gestalt wird. Als junger, unbekannter Komponist flüchtet der Operndirigent Wagner aus Riga, um in Paris, mo sich damals die befühmtesten Künstler und Gelehrten Europao zusammenfanden, sein Glück zu versuchen. Von dem preußtschen Pillau aus fuhr er mit einem Segelschi über die Ostsee und wurde bei einem Sturm auf der Nordsee an die einsame Küste Norwegeno verschlagen. Ano diesem Erlebnis und der Erzühlung der Schiffer von dem unglücklichen holländischen Seemann, der wie ein Gepenist über die Meere fährt und keine Ruhe finden kann, wuroe die Oper„Det Illegende. Holländer: geboren, die er dann in Paris In wenigen Wochen niederschrieb. Sie wurde so recht der Ausdruck seiner Heimatlosigkeit und Unrast. Paris selbst aber wurde dem dentschen Musiker zur größten Enttäuschung seines. Lebeno, Und alo er dann die durch und durch deutsche Mustt Webers in Pario hörte, da wußteer, daß er nur in Deutschland die so sehr ersehnte Anerkennung inden mürde. Eben jetzt begann man sich in Berlin und Dreoden für seine Werte zu interessieren. Mit Unterstützung eines Freundeo konnte er nach Deutschland zurückkehren, und nun begann eine außerordentlich fruchtbare Schaffenozett in Dreöden. Er stieg in die glanzvollste deutsche Zeit, in die ritterliche Zeit der Minnesänger hinab und schuf aus der„Sage von Tannhäuser, der aus dem Vennsberg zurückgekehrt, ein festliches Musikdrama um den Sängerkrieg auf der Wartburg. Nach dieser glänzenden Feier deutschen Heldentume, beutscher Sitte und Liebe führte ein glücklicher Genius den Meister noch tiefer in die deutsche„Geschichte hinein, bis in jene Zeit, da sich unter König Heinrich 1. aus zersplitterten deutschen Stämmen erstmälig ein deutsches Reich zu gestalten begann. Der geschichtliche Hintergrund der Sage von dem Graleritter Lohengrin, die ein glücklicher Zufall dem Meister an die Hand gab, entsprach ganz der Jelistimmung, die vor 1848 immer sichtbater auf die deutsche Reichoelnheit drängte. Und ist eo ein Zusall, daß unser Führer als Junger kunstbegeisierter Mesisch gerade den„nenarin“ ald erstes Wagnersches Wert kennen lernte? Jedenfalls rechnet von diesen eisten Erlebnts an die große Begeisterung unseres Führers für das Werk Richard Wagners, und er, der seit 1923 bster Gast im Hause Wahnfried in Bayreuth war, ist der große Anwalt deo Bayrenther Gedankengeworden. Seit dem„Lohengrin“ teitt der deutsche Gehalt in den Werken des Bayrenther Meistere, immer sichtbarer und ausschließlicher hervor. In dem Niebelungenting gestaltet er den Muthoo der deutschen Frühzelt, und in seinen volkstümlichen„Meistersingern“ dichtet er das hohe Lied auf das deutsche Bilrgertum, das, vor allem in der Gestalt des Hano Sacho verkörpert, nach dem Versinken des Rittertume zum stolzen Träger deo machtvollen deutschen Gedankeno wird. Leider mußte der Redner darauf verzichten, aus eine Sinndentung dieses Werkes im einzelnen und späteren Musikdramen überhaupt ein zugehen. Aber anderersetto kann man den deutschen Gedanken des Bayreuther Meisters nicht wirkungepoller als gerade in den festlichen Aktorden des Meistersingermar: sches audflingen lassen. Ist doch das„Meistersingervorspiel der herilichste mustkalische Ansdruck deutschen Bülrgerstolzes und deutscher Gesiunung Überhaupt! Noch einmal wird hier in immer größeren Steigerungen dao Schausplei deo Münsterzuges aus„Lohengrin“ wiederholt und ein unvergleichliches Lied deutscher Volkoherrlichkeit gesungen. Der Redner, Reichoführer O. Daube, erntete für seinen interessanten Vortrag und besonders für die geschickte Art, wie er in das Wert deo Bayrenther Meistere einzuführen wußte, lethaftesten Beisall. Dieser Beifall galt nicht zuletzt auch der Sängerin, die außerdem nach er schönen Traumerzählung aus„Lohengrln“ Blumen entgegennehmen konnte. Franz Große Perdekamp. gemeldeten Tieren waren 244 auf der Schau vertreten; 213 Tiere erhielten ein Prädikat,„sodaß nur je ein gemeldetes Tier sehlte bzw. kein Prädikal erhlelt. 2 Tlere errangen dao Prädikat„vorzüglich“ und je einen Ehrenpreis. 3 Tiere erhlelten die Rote„sehr gut“ und se einen Ehrenprese mit einem Zuschlagopeeso. Wettero 130 Tiere erhielten„sehr gut“, davön 02 mit einem Zuschlagopreis. 00 Tiere waren ale„gut“ bezeichnet und 18 Tiere als„befriedigend“. Hiernach konnten die Preistichter, G. Triebei aus Mütheim=Ruhr und F. Heuen aus Münster i. W., rund 55 Prozent aller ausgestellten Tiere mit der Rote„sehr gut“ richten, wahrlich ein überragendes Ergebnlo. als Auszeichnung für die besten Ersolge standen dem Veremn Jolgende Preise zur Betillgung: ein Ehrenpreis, der Reschofachgruppe, drei Zuschlagepreise der Geslügelbörse und ein Zuschlagspreio der Westdeutschen Allgemeinen Geslügelzestung, Im einzelnen errangen die Züchter folgende Erfolge: With. Wessel auf Silberdrakel 1mal vorzüglich und Rescheachgrippen=Ehreypreis auf eine Honne, 10mal sehr gut, darünter 6 Zuschlagspreise und 2mal gut; Withelm Speckbrack, sun,, auf schwarze Zweig=Wyandotten tmal vorzüglich mit dem Zuschlage=Ehrenpreto der GeUügelbörse auf einen Hahn, Zumal sehr gut, darunter 10 Zuschlagspreise, und 7mal gut; derselbe Züchter erhleit außerdem auf ausgestellte. Schautauben, blau mit Vinden, 8mal das Prüdikat seh gut, darunter 4 Zuschlagepreise und 4mal das Prüditaf gut; Wilh. Speckbröck, sen., aus schwarze Minorka hmal sehr gut mit einem Zuschlagsehrenprets der Geflügelbsrie und 4 Zuschlage: zreise des Vereins. 4mal gus;, Josef Grönlng auf lverfarbige Italtener 6mal sehr gut mit einom Zuchlagspreis der Geftügelbörse und 5 Zuschlagopreise des Verelns, Imgl gut; Heinrich Speckbrock auf rebhuhnfarbige Italiener 0mal sohr gut mit einem Zuschlagspreis der Westdeutschen Allgemeinen Gefillgelzelinng, 5 Zuschlagepreise des Vereine und Amal gut: Albert Kuhaust auf Goldbratel 12mal lehr gut, darunter 8 Zuschlagspreise und 10mal gut; Wilhelm Bauernesnd auf Latenselder 7mal sehr gut mit 6 Zuschlagspreisen und 1tmal gut; außerdem auf rebhuhnfarbige Italiener 1mal sehr gut,„Zuschlagsprets und 1mal gut; Anton Wirdeter auf silberfarbige Italiener 7mal sehr gut mit 5 Zuschlagspreisen und 6mal gut; außerdem auf deutsche(Ubersardige Zwerge 2mal sehr gut mit Zuschlagopreisen und 1mal gut; Ludwig SchulteStrathaus auf schwarze Barnevelder Amal sehr gut, darunter 9 Zuschlagspreise, 1mal gut; außerdem auf deutsche orangefarbige Zwerge 5mal sehr gut mit Zuchlagspreisen und Zmal gut; Theodor Ruptever auf schwärze Hamburger 2mal sehr gut, Zuschlagepreso, 2mai gut; außerdem auf Rhodeländer Lmal sehr gut, Zuschlagspreio, 4mal gut; Bernard Ribbrog auf schwarze Rheinländer 4mal sehr gut, Zuschlagoprete, Amal gut; Johann Dericke auf schwarze Rheinlönder 3mal schr gut, darunter ein Zuschlagspress, Amal gut; Heinrich Neuhaus aut weiße Itallener Zmal sehr gut, darunter 2 Zuschlagspreise, 2mal gut; außerdem auf indische Lausenten 2mal sehr ant mit Wilhelm Leppina mit Zuschlagspreisen und 5mal gut Hnen auf schwarze Italiener 2mal gut; Züchter Withelm Kalender auf gestreifte Italsener 1mal sehr gut mit Zuschlogeprets, Amal gut; Anton Ernesti auf silbersarhige Italiener 2mal sehr gut mit Znschlagopreisen, 1mal gut; Bernard Wilmina auf ilberfarbige Ilaiener 2mal sehr gut mit Zuschlagspreisen, ömal gut; an. At Nhodelünder* eise, Emal gur; außferdem auf Inbische Lausehr gut mit Zuschlagspreisen, 1mal gut; pring auf gelbe Italtener ömal sehr gut spreisen und 5mal gut: Friedt. Straube Bur wis Inschlagepteisen, Minat auf. Karl Mußzhoff auf Rhodelünder 2mal sehr gut mit Zuschlagspreisen und 2mal gut; Karl Schäfer auf Rhodeländer 1mal sehr gut mit Juschlagenreis, 3mal gut; Theodor Ribbrock auf Welsumer, Imal sehr darunter 2 Zuschlagspreise, 1mal gut: Josef Rewin auf Weisumer 2mal sehr gut mit Zuschlagspreisen Amal gut; Josef Niehues auf Welsumer 2mal runter Geflügelsa iger Aufz Theedor RIbbrock auf Wessaner, zggal. sehr. Gut, und fumer Amal seht gut, darunter ein Zuschlageprete Der Geslügelschau war eine Ausstellung billiger und zweckmäßiger Auszuchtgeräte angesügt. Insbesondere wurden hier gezeigt: Futsertebge für Kücken. für halberwachene und füi erwachsene Tiere, sowie Tränken in den verschiedensten Ausführungen, Fallnester usw. Alle diese Geräte waren von Waltroper Züchtern selbst hergestellt. Die Ausstellung verfolgte den Zweck, die Geslügelhalter zur Selbstanfertigung guter und zweckmäßiger Aufzuchtgeräte anzuregen und ihnen Winke hlerfüir an die Hand zu geben. Außerdem wurden anschauliche Bilder über den Bau und die Einrichtung praktischer und gesunder Gesillgeisichhle gezeigt. Alles in allem hat die diesjährige Gestügelschau der Geilügelzlichtervereine Waltrop in hervorragendem Maße dazu beigetragen, der Oessentlichkeit die volks- und ernährungswirtschaftliche Wichtigkeit der Gestügelhallung vor Augen zu Jühren, die Züchter für ihre Arbeit und Erfolge zu belohnen, sie zu weiterer eiseiger Arbeit anzuspornen und der Geslügethaltung weitere Freunde zu gewinnen. : M a r l. 4. D e z. A u s z e s c h n u n g, U n l e x o s s i z i e r Alsred Franz. Brassertstraße 136, ist mit dem Ersernen Krenz 2. Klasse ausgezeichnet worden. wozn wir gratnteren. Werde Mitglied der ASB.