Westfälischer Beobackter Verlag„Westfälischer Beobachter“. G. m. v. H.; Verlagsleitung: Hans Jacobs; Verlagshauptgeschäftsstelle und Hauptschriftleitung: Gelsenkirchen. Rotthauser Straße 5: Fernsprecher: 222 41.— Bezirksgeschäftsstellen in Gelsenk.=Buer: deela Chevallerie=Str. 27, Ruf: 301 41; in Recklinghausen: Löhrhofstr. 10, Ruf: 1755; in Bottrop: Kirchhellener Str. 9. Ruf: 2618; in Gladbeck: Hochstr. 5, Ruf: 200f: in Dorsten: Bismarckwall 27. Ruf: 2282; in Haltern: Weseler Str. 40. Ruf: 423.— Druck von Chr. Münstermann K. G. in Gelsenkirchen. Amtliches Organ des Eaues Westfalen-Nord der nSOHP. und der Behörden Der„W. B.“ erscheint tägl. Bezugspreis monatl. RM. 2.— einschl. Botenlohn. Postbezug monatl. RM. 2.42 einscht. Zustellgebühr. Im Falle von höherer Gewalt und Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung und Rückzahlung des Bezugsgeldes Anzeigenpreis: 1 mm Raumhöhe(22 mm breit) kostet in der Gesamtausgabe 14 Rpfg., im Textteil(80 mm breit) 90 Rpfg. Millimeterpreise in den Bezirksausgaben nach gültiger Anzeigenpreisliste. Anzeigenaufträge werden nur nach den Allgem. Geschäftsbedengungen ausgeführt. Postscheckkonto: Essen Nr. 42199. Erfüllungsort und Gerichtsstand: Gelsenkirchen. Nr. 5 Freitag den 5. Juli 1940 1. Jahrgang Perfider Treubruch Albions Hinterhältiger Flottenüberfall auf den„Verbündeten von gestern“. Britisch-französische Seeschlacht im Hasen von Oran Berlin, 4. Juli. Wie in London amtlich mitgeteilt wird, seien am 3. Juli seitens der englischen Flotte Maßnahmen ergriffen worden, um alle französischen Kriegsschiffe, die sich in britischen Häfen befinden, unter britische kontrolle zu bringen. Im Verlaufe dieser Operation seien zwei Opfer zu beklagen, die in der britischen Mitteilung nicht näher bezeichnet werden. Gleichzeitig sei den französischen Schissen in den nordufrikanischen Häfen ein Ultimaium gestellt worden. Die englische Auslassung besihzt die Unverschämtheit, die nackte Brutalität dieses zynischen Piratenaktes mit der verlogenen und scheinheiligen Erklärung zu bemänteln, daß Deutschland entgegen seinen Waffenstillstandsabmachungen beabsichtige, die französische Flotte zum Kampf gegen England einzusetzen. Die englische Regierung— so heißt es in der britischen Erklärung weiter— bedauere es, daß der französische Admiral, der in Oran das Kommando führe, die Annahme jeder einzelnen der gestellten Bedingungen verweigert habe. Deshalb habe in Oran eine Aktion gegen die französischen Schisse unternommen werden müssen. Die Operationen seien noch im Gange. Großlinienschiff„Dünkirchen“ Mit anderen französischen Kriegsschiisen, wurde die„Dünkirchen" am 3. Juli im Hasen von Oran von britischen Kriegsschiffen hinterhältig angegriffen und in Brand geschossen. (Presse-Hollmann, Zander-Mut#pler K) Die Seeschlacht Der Anlauf des englischen Piratenaktes Zu diesem neuen ungeheuerlichen Gewaltakt der britischen Seeräuber erfahren wir folgende Einzelheiten: Am Mittwoch erschien vor Oran. dem französtschen Kriegohasen in Algerien, ein englischer Flottenverband, Streitkraft, die vor allem drei mächtig inienschifse Einheiten den Befehl gegeoen, die unker zu lichten und gekommen war, vor auf offene See zu gehen, notfalls mit Gewalt. Darüber hinane hat— da dieser Angeiss umso hassenowerter ist, ale er von unseren Verbündeten von Schändlicher Verrat bestehend aus drei Schlachtschifsen, einem Flugzeugträger, umfaßte, und die von der Nordsee drei Kreuzern und einer leichten Flottille, und verlangte der Reede von Mers el Tebir, der„mmum„„ vom Kommandierenden französischen Besehlohaber die Oran, erschienen, wo entsprechend dem Waffenstillstands= hassenswerter ist, ale er von unseren Verbündeten von! W.B. Auslieferung der dort liegenden französischen Flotten=sabkommen sich ein Teil der französischen Flotte, nament= gestern begangen wurde— die französische Admiralität Freunden, mit unseren Feinden Herrgott bewahre uns vor unser selber einheiten, andernsalls sie angegrissen und versenkt lich die„Dunkerque“ und die„Straßbourg“, vor Anker unverzüglich allen Kriegsschissen, die sich auf hoher See# sertig werden“, äußerte einst ein preußis würden. Das Ultimatum war auf secho Stunden befristet, besand. Lhattehan Mailung snnahan hi. heitiichen Gaubelalchift, sein Der französische Admiral wies das Ultimalum ab und antwortete, er würde Gewalt mit Gewalt erwidern. Nach weiter vorliegenden Meldungen haben daraufhin die britischen Kriegsschiffe den Angriff auf die Schisso ihrer bioherigen Verbündeten ohne welteres eröffnet. Die französischen Flotteneinheiten nahmen den Kampf an. Gegen 19 Uhr entwickelte sich eine Seeschlacht zwischen den französischen und den beitischen Seestreitkrüften, über deren Verlauf zur Stunde noch keine Nachrichten vorliegen. Wie verlautet, hatte der französische Admiral von seiner Regierung den Besehl erhalten, auszulausen uno zu kämpfen, um durchzukommen oder unterzugehen. Die in Alexandrien befindlichen französischen Schisse sollten versuchen, mit Gewalt nach Bizerta durchzubrechen. Die in England liegenden französischen Schisse sollten sich ebenfalle die Ausfahrt erzwingen und entsprechend den Wassenstillstandobedingungen Brest anlaufen. Der britische Admiral richtete an den Geschwaderadmiral, Vizeadmiral Gensoul, die Auf sorderung, sich zu ergeben oder seine Schiffe selbst zu versenken. Der britische Admiral gewährte eine Frist von sechs Stunden zur Entscheidung. Ohne den Ablauf dieser Frist abzuwarten, schlossen Wasserflugzeuge der englischen Marine die Reede von Mer el Tebir mittels magnetischer Minen. Da der französische Admiral sich weigerte, zu gehorchen. eröffnete die britische Flotte um 17,40 Uhr auf die fran zösischen Kriegoschiffe das Feuer. Angesichts dieses unqualifizierbaren Angriffs hat die französische Regierung den neben der britischen Flotte# auf der Reede von Alexandrien verankerten franzosischen befinden, Weisung gegeben, die britischen Handeloschisse, französischen die sie treisen, anzuhalten(arraisonner) und auf jeden neuen Angriff mit Feuer zu antworten“. m König und gab damit drastisch seiner Meinung Ausdruck, daß einem Soldaten in der Schlacht nichts Schlimmeres passieren kann, als durch einen lauen und zögernden, vielleicht sogar verräterischen Bundesgenossen in der Durchführung kühner militärischer Operationen .gehemmt zu werden. Die Wahrheit dieses Ausspruchs Befehl Petains gegen englische Schiffe und Flugzeuge haben auch in erschütterndem Ausmaß die Franzosen in Rom, 4. Juli. Eine am Donnerstag 16.10 Uhr von der großen Flandernschlacht erfahren müssen, wie die von Stesani ausgegebene Reutermeldung besagt, daß die den deutschen Truppen erbeuteten politischen Geheimatten „Angreisen, ohne zu warnen!“ französische Regierung einen Befehl erlassen hat, demzufolge es allen britischen Schiffen und Flugzeugen verboten ist, die 20=Meilen=Seezone der Küsten der franfranzösischen Generalstabes eindentig ergebe Schuftiger, rücksichtoloser und herzloser ist wohl noch nie ein Land von seinem Bundesgenossen im Stich gelassen zösischen Gebiete in Europa und Uebersee zu übersliegen und verraten worden wie Frankreich von der Verbrecher oder zu durchfahren, andernsalle sie ohne irgendeine#ique um Winston Churchill. War dieser Krieg nicht Warnung angegrissen werden. torpediert Wie wir hierzu erfahren, hat der Führer nach erfolgter Mitteilung dieser Vorgänge durch die fran= Führerhauptquart Wasse gillstandsavoronung an die deutsche kommando der Wehrmacht gibt bekannt Wassenstillstandskommission der französischen Regierung die Genehmigung erteilt, ihre Schisfe dort, wo sie sich dem Zugriff der Engländer nicht entziehen könnten, zu versenten. Diese Entscheidung entspricht dem Inhalt deo Wasfenstillstandsabkommens, demzufolge es nicht die Absicht der deutschen Regierung ist, die französische Flotte in deutschen Besin gu bringen, sondern lediglich zu verhindern, daß sie weiterhin am Kriege gegen Deutschland teilnimmt. Tressererfolg eines deutschen U=Bootes Bomben aus militärische Anlagen Englands hrerhauptquartier, 4. Juli. Dao OberZu dem gemeinen Uebersall der britischen Flotte auf die französischen Kriegsschisse im Kriegohasen von Oran erfahren wir noch, daß beim plötzlichen Angriss der Engländer, der gestern abend um 17,50 Uhr erfolgte, die französischen Schifse zum Teil ohne Dampf waren und so im Gaien Innau hab fl. Ihns Ichmae, Malifle# nicht zu Ein Unterseeboot unter Führung von Oberleutnant zur See Endrasz erzielte einen Torpedotresser auf den neuesten britischen Flugzeugträger„Illustrione Deutsche Kampflugzeuge grissen am 3. 7. am Kanal und an der Nordsee britische Hasenanlagen, Küstenbefestigungen, Flugplätze, Barackenlager sowie Anlagen der Rüstungeindustrie an. So wurden der Truppenübungoplatz Alderohot, das Flugzeugwert Reading und schwere Küstenbatterien bei Newhaven erfolgreich mit Bomben belegt. Bei einem Angriff aus einen brittschen Geleitzug im Kanal erhielt ein grohes Schiff zwei schwere Bombentresser. Britische Flugzeuge warsen im Schutze tiefliegender Hasen lagen, daß sie ihre schwere Artillerie Wo ken im Lause des gestrigen Tageo an mehreren Virkung bringen konnten. Diese Umstände#####len, No#d= und Westdeutschlands Vomben ab. Hierkennzeichnen die ganze unsaire Hinterhältigkeit und bei grissen sie in strupelloser Weise die Zivilbevölterung bodenlose Gemeinheit der Engländer, Sie eröffneten aus an, wovei in Hamburg=Barmbed elf Kinder, drei „„ Brauen unh ein Mlann netätst ell Finhas uns n weiten Entsernungen überraschend das Feuer. Schlachtschiffe„Dünkirchen" und„Provence“ sowie der Flottillenführer„Mogador“ wurden in Brand geschossen und liegen brennend im Hasen von Oran. Das Schlachtimn####rtagne“ ist offenbar beim Auflausen aufs eine der von den Engländern gelegten magnetischen Minen in die Luft geflogen. Dem Schlachtschiff„Straßburg“, fünf Flottillen= führern sowie einer Anzahl von Torpedobooten und U.Booten gelang eo, kämpfend den Ring der englischen Schiffe zu sprengen und ino Mittelmeer durchzubrechen. Maßlose Empörung in Frankreich Englandseindliche Kundgebungen Die Frauen und ein Mann getötet, els Kinder und neun Frauen schwer verletzt wurden. Auch in der Nacht zum Juli flogen einige seindliche Flugzeuge nach Belgien 0 Gens. 5. Juli.(Drahtbericht.) Der gemeine Baneitenüberfall der Engländer Flottenstreitkräfte vor Oran hat mahlose Emnörung und Wut ausgelöst. Auch in den kleinsten Ortschaften, in denen das amtliche französische Kommuniqnee öffentlich angeschlagen wurde, machte sich die Emvörung in svonlanen englandseindlichen Kundgebungen Luft. Alle Zeitungen brachten die amtliche Darstellung an hervorragender Stelle in riesigen Schlagzeilen, die der Enttänschung über England Anodruck gaben. In kranzösischen politischen Kreisen wurde erklärt, niemals sei an Frankreich ein gemeineres Verbrechen begangen worden. Zwischen Frankreich und England klasse jetzt ein Abgrund, der niemalo überbrückt werden könne. Die französische Darstellung Gegenmahnahmen der Admiralität. Genf. 4. Juli. In Clermont=Feri#ud wurde am Donnerstagmorgen um 3 Uhr folgendes amtliche französische Kommuniqne ausgegeben: „Am Morgen des 3. Juli ist eine bedeutende britische und Holland ein, ohne jedoch nennenowerten Schaden an zurichten. e g n i c h t Englands Krieg, das genau wie einst vor dem Wettirte, kein Mittel hohler Versprechungen, brutaler Drohungen, hinterlistiger Intrigen und niederträchtiger Progaganda scheute, um Bundesgenossen im Kampf gegen das den Geldsäcken an der Themse so verhaßte sozialistischste Land der Welt zu gewinnen und waren wir nicht alle Zeugen, wie das von den Friedens= und Garantieertlärungen des Führers tief beeindruckte Frankreich sich nur zögernd Schritt für Schritt von den Londoner Rattenfängermelodien eintullen ließ, bis es heillos in das Netz der englischen Kriegshetzer verstrickt und in unseliger Verblendung bereit war, sich bis zum letzten französischen Soldaten für das gemeinsame Kriegsziel, die Zerstückelung Deutschlands, zu schlagen. Und wie hat das perside Albion diese französische Bündnistrene gelohnt? Als der Führer im Mai in blitzschnellem Zugreisen den englisch=französischen Invasions= absichten in das Ruhrgebiet durch die Besetzung Hollands und Belgiens zuvorkam und in Flandern die größte Vernichtungsschlacht der Weltgeschichte tobte, da war nicht nur Holland, sondern vor allem Frankreich in Not. Vor allem hatten die vernichtenden Schläge der deutschen len Armeen unter„„ m u s G a m e l i n e r k a n n t e k l a r, sprengte. Weiter südlich wurden wiederholte englische daß ein weiteres Fartbestehen der deutschen Luftherrschaft Sechs seindliche Flugzeuge wurden vernichtet. * Vier deutsche Flugzeuge werden vermißt. Italienische Erfolge in Afrika Eroberung eines seindlichen Forts Rom, 4. Juli. Der italienische Wehrmachtobericht vom 4. Juli hat folgenden Wortlaut: Dao Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der Grenze der Cyrenaika erreichte eine unserer Kolonnen Mussid in der Zone von Sollum unter Zu] Vor allem hatten die verni rückwersung kleinerer Panzerabteilungen, während unsere Luftwaffe die Moral der verbünde Luftslotte eine seindliche Antokolonne angriff und„zer=graben und Generalissimus Ga Angrisse gegen dao besestigte Fort Capuzzo glatt abge wiesen. Eines unserer U=Boote ist nicht zu seinem Stützpunkt zurückgekehrt. In Italienisch=Ostafrika haben unsere Duhate(Eingeborenentruppen) ein seindliches Fort bei Mosalo erobert und eo trotz eines ergebniolosen englischen Lustangriffeo, womit der Gegner geantwortet hatte, behauptet. An der Sudangrenze haben unsere Geschwader seindliche Kräfte bei Akobo und Gallabat bombardiert. Ein seindlicher Luftangriff auf Assab hat leichten Schaden angerichtet. Englands Angst vor der Invasion „Deutschland braucht zehn Divisionen“. Lücken im britischen Brotschrank Bern, 4. Juli. Die Reorganisation des englischen Oberkommandos bereitet der britischen Oeffentlichkeit nach B.Vertreter Iwie vor Sorge. Man weist darauf hin, daß bei einem m m Großangriff auf England eine Teilung des Oberuf die französischen kommandos, so wie sie heute noch bestehe, zu den schwerin ganz Frankreich wiegendsten Folgen führen könne. Wenn man auch an„„„#nimmt, daß General Ironside jetzt den Oberbefehl über alle Wehrmachtsteile erhalten werde, so weist man doch schon darauf hin, daß diese Maßnahme wohl viel zu spät kommen dürfte. Obwohl sich England für inen Desensiokrieg mit Schützengräben und Blockhäusern verschanzt hat, versucht die Presse immer wieder, um die erschreckte Bevölkerung zu beruhigen, die Schwierigkeiten für einen deutschen Angriff auf England vorzurechnen. Man hat dafür wie immer, wenn es gilt, plumpdreiste Propaganda zu machen, Mister King=Hall, der vor einigen Monaten glücklich im Unterhaus gelandet ist, vorgeschickt. Nach seinen Fehlschlägen im Papierkrieg erklärte KingHall jetzt im„Star“, es seien mindestens 10 Divisionen nötig, um England mit einiger Aussicht auf Erfolg zu besetzen. Diese 10 Divisionen seien aber nicht sehr leicht nach England zu bringen. Ob die englische Bevölkerung durch solche Schilderungen beruhigt wird, erscheint höchst fraglich. Die wenigen Pressestimmen zeigen, daß die bisherigen militärischen Maßnahmen auf der englischen Insel von der englischen Bevöllkerung keineswegs als eine sichere Garantie empfunden werden. Die Lebensmittelversorgung wird von Tag zu Tag schwieriger. Vom 13. Juli ab werden alle Speisesett= und Margarine=Industrien unter der Kontrolle des Er nährungsministers stehen. Die Fabriken müssen vom 13. Juli ab nicht nur ihre Lager. sondern auch ihre ge samte weitere Produktion dem Ernährungsministerium zur Verfügung stellen. Es soll auf diesem Wege versucht werden, die in den letzten Tagen völlig desorganisierte Verteilung einigermaßen wirder aufzubauen. In London soll sich schon seit Tagen vor allem in den Arbeiter vierteln ein gewaltiger Mangel an Speisefetten bemerkbar gemacht haben. Desgleichen sollen schon seit einiger Zeit nur noch verschwindend kleine Mengen von Eiern und Früchten nach London gelangt sein, sodaß die Bevölkerung großer Stadtviertel unversorgt blieb. Wie die„Basler Nachrichten“ melden, befinden sich unter den nach London geflohenen Franzosen u. a. auch der ehemalige Generalsekretär des Quai d’Orsay, Alexis Léger, und der frühere Pressechef am Quai d'Orsay, Pierre Comert. Spanier beschießen englischen Aufklärer. Spanische Flat eröffnele am Mittwoch das Feuer auf ein englisches Anftlärungsflugzeug, das sich in der Nähe von Algeciras zeigte. Es trat die Flucht in Richtung Gibraltar an. die Gewißheit der Riederlage im Gefolge haben müßte. Am 15. Mal erbittet er dringend von dem britischen Luftmarschall die Entsendung von zehn Jagdgeschwadern, Antwort Schweigen. Am 10. Mai, 10.30 Uhr, erfolgt wiederum ein flehentlicher Hilferuf an Winston Churchill persönlich, der um 14 Uhr 20 durch eine neue Depesche verstärkt wird. Antwort Schweigen. Am 17. Mai beschwört Gamelin wiederum Churchill, sofort die erbetenen Jagdgeschwader zu entsenden, und weist eindringlich auf die schwerwiegenden Folgen, auch für England, im Fall der britischen Weigerung hin. Aber W. C. hat ein dickes Fell, eine ganze Woche lang läßt er kein Wort von sich hören, ist er auf beiden Ohren völlig taub, denn er hat inzwischen längst den Entschluß zur Zurückziehung des lächerlich kleinen englischen Expeditionskorpe vom Festland und damnt zum gleichen Verrat an Frankreich, Belgien und Holland, wie seinerzeit an Polen und Norwegen gefaßt. Wie trefflich paßt es zu dem Charatterbild dieses größten Schurken, der je an der Spitze eines Staatswesens stand, daß er sich mit unüberbietbarem Zunismus in der am 22. Mai(!!!) stattfindenden Sitzung des alltierten Obersten Kriegsrates der billigen„Erfolge“ rühmt, die britische Bombengeschwader— weit ab vom Schuß— in den entscheidenden Tagen der Flandernschlacht im Ruhrgebiet bei nächtlichen Angriffen auf Tanklager und Raftinerten— lies Arbeitersiedlungen und Bauerngehöfte— errungen hätten, und zähneknirschend muß er sich dem Beschluß fügen, daß seine marten Frauen= und Kindermörder nunmehr„ihre Fern flüge einstellen und ausschließlich in der Schlacht ein gesetzt werden." Jetzt war es freilich zu spät, um den Ausgang der Flandernschlacht noch entscheidend beeinflussen zu kännen, und so traten die britischen Jagdgeschwader nur noch in Dünkirchen in Erscheinung, wo sie die Einschiffung der stegreich geflohenen kläglichen Reste des britischen Expeditionskorps decken sollten. Ist es angesichts dieses doppelten Verrats verwunderlich, daß Marschall Pelain aus diesen britischen Schurkereien und der völligen Vernichtung der französischen Armee durch die deutsche Wehrmacht die einzig mögliche Konsequenz sog und seinem von den Londoner Pluto kraten belogenen und betrogenen Volk durch Abschluß des Waffenstillstandes, mit Deutschland weiteres Blutnergießen ersparte? Aber damit nicht genug der britischen Perfidie; anstatt sich an die eigene Bruß zu schlagen und dem ausschließlich durch englische Schuld bedingten Zu Englands Verrat am Bundesgenossen Ueberstürzte Hilseruse Gamelins an Winston Churchill sinden kein Gehör Dokument Nr. 10—13 Telegramm Gamelins vom 15. S. 1940 an den britischen Luftmarschall Rewall. „Im Nachgang zu dem Ersuchen der französischen Reglerung präzisiere sch, daß die Zahl der Jagdgeschwader, deren unverzügliche Entsendung auf die Flugplätze der britischen Luftwasse in der Champagne erforderlich ist, zehn beträgt. Hierbei ist zu beachten, daß im Falle des Kriegseintritts Italiens Frankreich gezwungen wäre, einen Teil seiner Jagdgeschwader nach dem Südosten Frankreichs und nach Tunis zu versetzen. Wir werden das erforderliche Bodenpersonal stellen. Einzelheiten können durch unmittelbare Vereinbarung zwischen General Buillemin und Marschall Barratt geregelt werden. General Gamelin.“ Telegramm Gamelins an Winsion Churchill vom 16. 5. 1940. „Ich erlaube mir, erneut an Sie heranzutreten, um die sotortige Entsendung der zehn vorgesehenen Jagdgeschwader zu erbitten. Lage sehr ernst. Natürlich wüeden diese zehn Geschwader an der unteren Seine stationiert werden, wo sie Schut haben und wo Sie sie leicht wieder zurückholen en. General Gamelin.“ Telegramm Gamelins an Winston Churchill vom 16. 5. 1940. „Ich erlaube mir, erneut auf die Tatsache hinzuweisen, daß zur Zeit die wesentlichste Aufgabe der britischen wie der französischen Luftwafse darin liegt, auf die seindlichen Truppen einzuwirken unter besonderer Verücksichtigung derjenigen Punkte, die sie zwangsläufig passieren müssen. gez.: Gamelin“ sammenbruch Frankreichs Rechnung zu tragen, erteilt Winston Churchill am 3. Juli der britischen Flotte den Besehl, alle französischen Kriegsschisse, die sich in englischen Häsen befinden, wider jegliches Völkerrecht zu kapern, erscheint vor dem Kriegshasen von Oran ein britisches Schlachtgeschwader und eröffnet noch vor Ablauf eines Gangster=Ultimatums hinterhältig das Feuer auf die dort entsprechend den deutsch=italienisch=französischen Wafsenstillstandsbedingungen friedlich ohne Damps vor Anker liegenden Flotteneinheiten des ebemaligen Bundesgenossen. Mit tiefer und wahrlich begründeter Erbitterung bemerkt die amtliche französische Verlautbarung dazu:„Dieser Anarlif ist um so hassenowerter, als er von unserem Verbündeten von gestern begangen wurde", und wir sind gewih, daß diese Feststellung in der ganzen zivilisierten Welt einen Sturm der Entrüstung über die nieberträchtigen Verbrechermethoden Englands auslösen wird. Die verlogene und scheinheilige britische Erklärung, sie selen zu diesen Mahnahmen gezwungen worden, da Deutschland beabsichtige, die französische Flotte im Kampf gegen England einzusetzen, rundet das Bild dieses zynischen Piratenaktes nur noch ab, denn Deutschland hat durch seine Unterschrift unter den Waffenstillstandspakt das genaue Gegenteil verbürgt und in wahrer Siegergrohmut Frankreich seine Kriegsflotte zum Schutz der Kolonien und der Verkehrswege gegen die Verpflichtung einer strikten Nichtbeteiligung am Endkampf Deutschland— England belassen. Bar jeder Moral. jeder Treue, jeder primitivsten Anstandspflicht, hat sich England in nacktem Eoolsmus mit der verbrecherischen Absicht, die es uns in die Schuhe schieben will, nicht gescheut, seinem ehemaligen Verbündeten, der Hunder## tausende von Blutopfern für die Plutokraten an der Themse auf sich nahm, dessen Opfer angesichts seiner Volks= und seiner Wirtschaftskraft in schreiendem Mißverhältnis zu dem seines verräterischen Bundesgonossen standen. in hinterhältigster Weise eine Seeschlacht zu liefern, die in der Geschichte nicht einmal in dem mitten im tielsten Frieden erfolgten britischen Ueberfall auf Kovenhagen und dem nackten Raub der dänischen Flotte im Jahre 1804 ihre Parallele findet So wie das siegreiche Deutschland dem tapferen geschlagenen französischen Gegner seine Achtung nicht versagt hat, so ehrend erkennen wir das korrekte und soldatische Verhalten des französtschen Admirals und seiner Schilfsbesatzungen an. die sich bis zum letzten tapfer gegen den brittschen Piratenstreich zur Wehr setzten. Der Führer selbst hat dieser Anerkennung dadurch Ausdruck verliehen, daß er der französischen Regierung die Genehmigung erteilte, ihre durch einen evtl. Zugriff der Engländer gefährdeten Schiffe zu versenken. Die Welt aber moge zur Kenntnie nehmen, daß die Stunde nicht mehr sern ist, in der auch diese letzte britische Schurterei wie hunderte und tausende vor Uhr ihre gerechte Sühne dadurch finden wird, daß dem britischen Löwen, dem wahren Weltseind Nr. 1, für alle Zeiten die Pranken beschnitten werden. Telegramm Gamelins an Winsion Churchill vom 17. 5. 1940. Unsere Armee Girand wird seit heute vormittag südlich Maubeuge angesetzt. Die Kämpfe sind sehr schwer. Die Folgen können schwerwiegend sein, und zwar nicht nur für Frankreich, sondern auch für England. Die Richtung bedroht namentlich die Verbindungswege der britischen Armee. Ich sordere erneut den Einsatz der britischen Luftwasse in jeder Weise ale Beitrag zu der Schlacht. Insbesondere wäre die Legung von magnetischen Minen in der Maas sehr wirksam, um Verstärkungen und Nachschub des Feindes zu stören. General Gametin.“ Ratlos inmitten der Flandernschlacht Wie man den deutschen Vormarsch guszuhalten gedachte Protokoll über die Sitzung des alltierten Obersten Kriegsrates vom 22. 5. 1940 im Haupiquartier des inzwischen zum Oberkommandierenden ernannten General Weygand unter Teilnahme von Winston Churchill und Ministerpräsident Reynaud. „Gegen 12 Uhr kam Winston Churchill im Großen Hauptquartier an. In seiner Begleitung befanden sich der britische Botschafter, der General Sir John Dill. der Bice=Marschall der Lustwasse Pirs und General Jsmay. Paul Reynaud wird von Hauptmann de Margerie begleitet. General Weygand empfing die beiden Premserminister im Kartenzimmer seines General= stabes. Er ersuchte Oberst Simon, den Schlachtplan der alliierten Streitmächte in großen Zügen darzulegen. Oberst Simon erklärte, daß sich zwei französische Divisionen unter dem Befehl des Generals Fagalde im äußersten Norden an der Schelde und in Zeeland befinden. Ihnen folgen die belgischen Truppen bis ungefähr Oudenarde. Das britische Expeditionskorps steht weiter im Süden mit vier Divisionen, zu denen drei Divisionen in der Gegend von Arras kommen. Zwei britische Ersatzdivisionen befinden sich im Raume von Lille. An sie schließt sich die erste französische Armee an, an deren Flanke sich das Kavalleriekorps befindet. General Billotte, der Oberfehlshaber der französisch=englisch=belgischen Armee im Norden. llegt wegen eines ernsten Autounfalles Im Lazarett. Er hat den Oberbefehl an General Blanchard abtreten müssen, der seinerseits von General Prionz ersetzt worden ist. Dieser hat sich an der Spitze des Kavalleriekorps hervorragend geschlagen. Churchill als Amateurstratege Winston Churchlll erklärte, daß eine deutsche Panzerkolonne, die am Morgen des Vortages nach Abbeville aufgebrochen sei. den Ort Etaples in Richtung auf Boulogne passiert habe. Ein verwundeter englischer Offizler, der diese deutschen Streitkräfte vorbeifahren sah, habe sie auf vier= bis fünftausend Mann geschätzt. Ungefähr die Hälfte dieser Truppeneinheit, die im Vordringen nach Norden begriffen sei, sei gegen 16.30 Uhr von brittschen Luftstreitkräften, die in Großbritannien gestartet selen, angegrissen und so in Etaples aufgehalten worden. Zwei Gardebataillone— die belden letzten noch in England verbliebenen Einheiten der aktiven beitischen Armee— seien mit 48 Paks in Boulogne gelandet. Ihre Aufgabe sei die Verteidigung dieser Stadt gegen etwalge deutsche Angrisse. Zur Verteidigung von Calals und Dünkirchen selen gleichfalls Maßnahmen getroffen worden. Man könne somit annehmen, daß diese drei Häsen gegen einen Ueberfall, wie er sich in Abbeville ereignet habe, gesichert seien. General Weygand bestätigt die Angabe des Premterministers. E; fügt hinzu, daß sich in Calais drei französische Infanteriebakaillone befänden und daß der Kommandant von Dünkirchen ein besonders tüchtiger Admiral sei, der über die erforderlichen Kräfte für die erfolgreiche Verteidigung der Stadt verfüge. Hierauf fuhr Oberst Simon mit der allgemeinen Darlegung der Lage fort. Die Somme ist offenbar senseits Hamme nicht überschritten worden, die Deutschen desitzen einige Brückenköpse, einen dain Peronne und einen anveren südlich von Amiens. Eine französische Armee unter dem Befehl des Generals Frere nimmt den Raum zwischen der Olse und der Som me ein und zieht sich fortschreitend in der Richtung gegen Westen zusammen. Sie umfaßt acht Divisionen von denen vier vollständig sind, während die vier übrigen noch verladen werden. Diese Armee hat den Besehl erhalten, einen Angei## nach Norden auszuführen, um das Somme=Tal freizumachen. Weiter im Osten befinden sich die Armeen Touchon und Huntziger. Wao die deutschen Armeen anlangt, so haben sie in der ersten Linie an den kritischen Punkten Panzerdivisionen ausgestellt. Hinter diesen Einheiten folgen motorisierte Divisionen, hinter diesen wieder die normalen Divisionen, die aus Pferdekrast angewiesen sind. Es hat den Anschein, als ob eine Anzahl von Insanteriedivisionen im Begriffe sei, sich im Raume von St. Quentin zur Verteidigung einzurichten. Auf eine Frage Winsion Churchills erklärt General Weygand, daß bereits große Massen seindlicher Insanterie in Berührung mit der Armee Huntzinger stände. Er fügt hinzu: Vor unseren Augen spielte sich und pielt sich noch jetzt ein erster deutscher Angriff ab. der nach einer bieher unbekannten Formel mit neuen Kampfmitteln vor sich gehe. Der General ist der Ansicht, daß diesem ersten Angeiss eine Ossensive klassischen Stiles mit starker Artillerieunterstützung folgen werde. Nach Lösung der ersten Frage werden wir uns sonach mit einem zweiten Problem zu besassen haben, dessen Lösung nicht minder schwierig sei, umsomehr, al, heftige Vorstöße des Feindes gegen Süden, nämlich gegen die in der Maginotlinie stehenden Heeresgruppen zu erwarten seien. Weygands Durchbruchsplan General Wengand berichtete anschließend in großen Zügen über die Ergebnisse seiner Reise an die Front. Der Oberkommandierende erklärt es für ausgeschlossen, von der englisch=französisch=belgischen Hauptgruppe, die sich noch im Norden befindet und mehr als 40 Divisionen umfaßt, zu verlangen, sich einfach nach Süden durmzuschlagen und den Anschluß an die französische Hauptarmee zu finden. Ein derartiges Manöver sei zum Scheitern verurteilt und die beteiligten Truppen hätten mit ihrem sicheren Verlust zu rechnen. Die Lage verlangt im Gegentell, daß die verfügbaren kranzösischen und englischen Streitkräfte unter dem Schutz des belgischen Heeres, das für sie die Deckung gegen Osten und gegebenenfalls gegen Norden übernehme, im Raume von Cambrai und Arras und in der allgemeinen Richtung St. Quentin einen Angriff nach Süden vortragen und auf diese Weise den deutschen Panzerdivisionen, die sich derzeit im Sack von St. Quentin—Amsens befinden, in die Flanke fallen. Gleichzeitig hat die französische Armee des Generals Frere, die südlich der Somme in der Gegend von Beauvais steht, nach Norden vorzustoßen und so den Druck der seindlichen Panzertruppen im Raume von Amiens, Abbeville und Arras zu verstärken. Das Wesentliche besteht darin, diese Truppen einem ständigen Druck ausAuls Korn genommen der britischen Gentelmänner verankert sind, ergibt sich aus einer Zuschrift an die„Times“, in der ein treuer Leser dieses Hetzblattes den südamerikanischen Staaten mit biedermännischem Augenaufschlag empfiehlt, „wenn sie billig zu Schissen kommen wollten, sollten ste Deutschland und Itallen den Krieg erklären und = sich der in den dortigen Häfen liegenden Schisse bemächtigen. Nach dem Raub könnten sie dann ja wieder den Frieden proklamieren.“ Daß die sich sonst immer so sertös gebärdende„Times“ bedenkenlos eine solche Zuschrift veröffentlicht, ist ebenso wie ihr dummdreister Inhalt bezeichnend dafür, daß dem britischen Volk jedes Gefühl für Anstand. Recht und Gesetz im Lauf seiner vierhundertjährigen Piratenpolitik verlorengegangen ist. Diebstahl, Seeräuberei, Vertragsbruch. Treulosigkeit und schmutzige Habgier sind den Briten so selbstverständliche Begriffe und Charakter= eigenschaften geworden, daß sie sie auch bei anderen als naturgegeben voraussetzen und sie ohne zu erröten zu den schimpflichsten Schandtaten auffordern. Widerlich werden solche Bekenntnisse schöner britischer Seelen aber in dem Augenblick, in dem sich Albion mit frömmelnder Miene als Hort der Tugend und Verteidiger der Zivilisation aufspielt, wie es der schöne Antony in seiner Willkommensrede an irregeleitetes polnisches und tschechisches Kanonenfutter folgendermahen tat:„Ich freue mich. Euch meinen Gruß entbieten zu können, wir haben Euch zur Verteidigung der Zivilisation notwendig.“ Daß Englund Dumme braucht, die sich für die Geldsäcke an der Themse totschießen lassen, glauben wir unbesehen, bloß sind wir nicht so unbedacht, das durch Raub. Mord. Ausvlünderung und Vergewaltigung zusammengestohlene britische Gold als besondere Zivilisations= errungenschaft anzusehen. Hier blicken wir tiefer, schöner Antony! Bul. zusetzen, ihnen nie die Inktiative zu überlassen, sondern sie ständig in Bewegung zu halten, ihnen Verluste heizubringen und ihre rückwärtigen Stellungen zu gefährden. Nur in dieser Weise kann der Rückzug der in Belgien stehenden Heeresteile mit Erfolg durchgeführt werden. Am Vortage konnte General Weygand diese Frage leider mit General Gort nicht besprechen, da sich dieser außer Reichwette besand. Jedoch hatte General Wengand eine lange Besprechung mit dem König der Belaier und dessen Generalstab. Ueber die Aufgabe der belgischen Armee bestehen nach dem Oberkommandierenden zwei Aufkallungen. Bisher hat sich der König für keine dieser Aufsassungen entschieden. Die eine Auffassung, die General Wengand teilt, besteht darln, der belgischen Armee aufzugeben, sich von der Schelde auf die Dser zurückzuzlehen und dabei die Deckung der französtsch=britischen Streitkräfte, die auf St. Quentin vorgehen, zu übernehmen. Tatsächlich befindet sich die belgische Armee zwischen der Scheldemündung, Gent und Audenarde in einer gefährdeten Lage. Die Unterstützung, die sie den übrigen beeresteilen der Westfront leiht, kann ebenso gut von der Vser aus mit Hilfe von Ueberschwemmungen durchgeführt werden.(General Weygand hat übrigens das sofortige Einlassen des Wassers angeordnet). Auffassung gegen Auffassung Die andere Auskalsung wurde von General von Overstraaten, dem Adlutanten des Königs Leopold. vertreten. Nach dieser Auffassung hat die delgische Armee in ihrer bisherigen Stellung zu verbleiben und sich, wenn nötig, von den übrigen alliierten Streitkräften zu trennen. Ihre Aufgabe ist, die Küste in einem weiten Halbtreis zu schützen. Der Nachschub kann in diesem Fall über Ostende und Dünkirchen hergestellt werden. Zur Begründung dieseo Planes wies General van Overstraaten auf die Ermüdung der belgischen Truppen hin. Diese haben von Maaotricht her ununterbrochen Märsche zurückgelegt. Der belgische General wies auch auf die Moral dieser Truppen hin, die unter diesem langen Rückzug natürlich gelitten hat. Seit der Ankunft der belgischen Armee an der Schelde haben die Truppen nach einer 24stündigen Ruhe wieder Fassung gewonnen und dies am 21. Mai dadurch bewiesen, daß sie zwei deutsche Versuche, den Uebergang über die Schelde zu erzwingen, glänzend abgeschlagen haben. Von diesen Truppen zu verlangen, erneut zurückzuweichen und das nationale Gebiet fast in seiner Gesamtheit preiszugeben, hieße die Truppe nach der Ansicht des Generals pan Overstraaten den Gefahren einer neuen Welle der Demoralisterung auszusetzen. General Wengand hat sich dieser Aufsassung mit großer Entschiedenheit widersetzt. Er hat zu bedenken gegeben, daß die Streitkräfte der Alliierten eine Einheit darstellten, daß die Franzosen und Engländer den Belaiern in Belgien zu Hille gekommen selen, und daß jetzt die Belgier welter an der Seite der Engländer und Franzosen den Kampf fortführen müßlen. Er hat hinzugefügt, daß der Nachschub für die Armee des Königs unter den von General van Overstraaten vorausgesehenen Umständen unmöglich durchgeführt werden könne, und daß in diesem Fall sich die belgischen Streitkräfte sehr bald gezwungen sehen würden, zu kapltulleren. Der Könio hat in die Diskussion nicht eingegriben. Erst nach seiner Rückkehr zum Großen Hauptquartier erfuhr Wengand. daß das belgische Oberkommando sich seiner Meinung ungeschlossen habe, und sich entschlossen habe. Richtung auf die Der in zwei Elappen zu machen, von denen die erstere einen Rückzug bis zur Lys vorsah. Unter diesen Amständen, fährt der General fort, wird die belgtsche Armee die Rolle als Deckung spielen, die ich ihr zugedacht habe, während die französisch=englischen Streitkräfte sich nach Süden entsalten werden, wobei sie an ihrer Rechten durch das französische Kavalleriekorps Der Mann von drüben oman von Hagen Thurnau — Alle Rechte vorbenalten 4. Fortsetzung. „Danke schön!“ lagte Manuela. Und sie wark ihm einen koketten und zugleich zärtlichen Blick zu. Sie ging zum Hotelbüro.„Hat Herr Anderberg sein Zimmer gekündigt?“ Der Angestellte blätterte in seinem Buch.„Herr Anderberg? Nein, er hat nichts mitgeteilt.“ „Wenn er abreisen will, so sagen Sie ihm, ich möchte ihn vorher noch einmal sprechen. Aber nur in diesem Fall, hören Sie?“ Der Angestellte beugte den Kopf.„Sehr wohl! Nur wenn Herr Anderberg abreisen will.“ Unterdessen saß Mathias auf seinem Zimmer und grühekte über den Briei des kleinen Thiel. Hatte der sich getäuscht, oder halte Mackenroth nur einen Zudringlichen abwehren wollen? Wie dem auch war, es blieb nichte übrig, als seinen Kosser zu packen und mit langer Nase abzuziehen. Er hatte für Pfälzer noch ein Papier zu besorgen, dann konnte er Hamburg verlassen. Um seine heiße Stirn in der frischen Luft zu kühlen, lief Mathias durch die Straßen. Da zerrannen also die schönen Träume wie der Schlickschnee, der ihm unter den Füßen glucste Ihn sror: aber es war mehr ein innerliches Frösteln. wie es einen in einem öden Zimmer ankommt. Seine Seele, wo alle die bunten Hofinungen nun ausgeräumt waren, gleich einer leeren Wohnung, in der es keine behaglichen Polstermöbel mehr gab. um darant zu ruhen und Luftschlösser zu bauen. Er war in die Allstadt geraten, auf dem unebenen Schlammboden eines Fleetes lagen Eisschollen, ein auf die Seite gekinptes Boor legte unerfreuliche Vergleiche nahe: schließlich trieb ihn die Furcht, in sein Hotelzimmer zurücktehren zu müssen, in eine Schitferkneipe. In dem dämmerigen Licht der Trinkstube saten schweigsame Seeleute, die ihn nicht störten. Und während er sich einen heißen Grog um die Rase dampfen ließ. machte er. wie man in solcher Stimmung zu inn pflegte, seelische Bestandsaufnahme. Das half ihm auch diesmal. Er beschwor beruhigende Gedanken; daß er über einen gesunden Körper und einen leidlich verwendungsfähigen Geist verfüge, daß er es bis zum Verständnts der Dissetentialrechnung und der Besteigung der Kleinen Zinne gebracht habe, daß auf Schlickschnee sicherlich einmal Frühlingswetter folgen werde und daß am Himmel dieser Welt überall ungeahnte Möglichkeiten baumelten. Das alles zauberte nicht die Tatsache hiuweg, daß er sich dem Werk gegenüber in einer verdammten Lage besand. Aber für solche Fälle hatte Fritz Reuter eine treisende Trostformel gefunden, daß nämlich der Mensch. der tal. was er konnte, eben nicht mehr tun könne. Und außerdem— ob das nnn von dem Grog kam oder sonst wie— irgend ein Bögelchen pfilf ihm, dah mögllcherweise doch noch nicht alles zu Ende sein und dah. statt abzureisen, eo besser sei, noch in Mackenrotho Nähe zu bleiben. Als er ins Hotel zurückkehrte, saß Mannela in der Halle, scheinbar mit dem Lesen einer Zeitung beschäftigt. Sie ging auf ihn zu. „Herr Anderberg, mein Onkel war nicht freundlich zu Ihnen. Ich wollte ihn entschuldigen, damit Sie nicht denken, er wollte Sie verletzen. Er mag nun einmal jetzt nichts wissen von Arbeit und Geschäften. Und dann, er ist— wie sagt man in Deutschland?— er ist bartkönfig Er will von einer Sache selber ansangen und sich nicht dazu drängen lassen.“ Mathias horchte auf. Pfiff da nicht das Bögelchen? das hieß doch wohl, daß ihm das Mädchen auf die Sprünge helfen wollte „Ihr Onkel bat mir erklärt, er habe keine Aufträge zu vergeben.“ Manuela verzog den Mund zu einem Lächeln; es war ein großer Mund, doch der Bogen der Lipven war ungewöhnlich schön geschwungen, sodaß er Mathlas' Blick auf sich zog. „Ich glaube nicht, daß mein Onkel verade diese Worte gebrauchte. Er wird sich etwas vorsichtig ausgedrückt haben. Er ist ein scharfer Geschättsmann. Doch er sagt nie die Unwahrheit.“ „Ich hätte also doch noch Aussichten—?“ Seine Freude war zu unverhohlen; er merkte es und gab etwas verlegen eine Erklärung.„Ich muß für mein Werk Arbeit schafsen. Das Schicksal vieler Arbeitersamilien hängt davon ab. Und für mich selber würde es einen Aufstieg ermöglichen, ein Herauskommen aus einer verfahrenen Lage, eine neue Freihett.“ Seine Ossenheit gewann sie; mit einem warmen Blick reichte sie ihm die Hand.„Dann also will ich Ihnen helfen. Aber Sie müssen Geduld haben. Und Sie müssen uns dafür Hamburg zeigen!“ „Mit Vergnügen! Was sagen Sie zu einer Rundfahrt im Hasen gleich morgen früh?" Manuela ging lebhaft auf den Vorschlag ein, sie wollte mit ihrem Oukel sorechen. Und so kam es, daß der Tag für Mathlas doch noch befriedigend endete. Leise vor sich hinpfeisend. kleidete er sich für den Abend um: noch nie hatten seine Finger so geschickt und schnell die Krawatte gebunden. Es ging vorwärts. Mackenrothe Nichte wollte ihm helfen! Vielleicht war es der unbewußt gebliebene Eindruck, daß sie ihm wohlwollte, was ihm vorher das Gefühl eingegeben hatte, seine Sache sei noch nicht verloren Mackenroth war mit der Hasenrundfahrt einverstanden, und so arbeitete sich am nächsten Morgen eine Barkasse mit Mackenrotb. Manuela Heym und Mathiag wackelnd durch das unruhige Hasenwasser, der Bug segte mit Schaben und Klirren die treibenden Eisschollen zur Seite. Aus dem gelblichen Dunst, der die Ferne verhüllte. tauchte das Eisenwerk einer Verladebrücke; mit aufmerksamem Auge sah Mackenroth an ihr empor. Mathlas, im gleichmütigen Ton der Unterhaltung fortfahrend, bemerkte, er selber habe an der Verladebrücke konstrulert, die Pfälzer AG. habe sie vor drei Jahren geliefert. Und wie beiläutig gab er die Daten für Größe. Tragsähigkeit und Leistung. Mackenrolb verzog keine Miene, alo habe er die kleine Falle, in die er gegangen war. nicht erkannt. Natürlich hatte dieser Anderberg vorher dem Bootsführer Bescheid gesagt Die Barkasse fuhr weiter, zu neuen Kais, unter dem Bug großer Schiffe dahin, die aufragten wie Felswände. Geschäftig tönte das Gerassel der Ladewinden herab und verkündete, daß Hamburg sich wieder regte. Es war ein Lärm, der Mathias das Blut antrieb. Es erschien verlockend, auch einmal sein Tell dazu beizutragen, daß hier deutsche Erzeugnisse verladen wurden, damit Deutschland leben konnte. Die Rundfahrt wurde nicht völlig durchgeführt, Manuela war in der feuchten Kälte gans erstarrt. Das Boot verlassend. stapften sie durch den mißfarbenen zerfließenden Schnee, um nach einem Wagen zu suchen. „Ist das Ihr deutscher Winter?“ wandte sich Mannela klagend an Mathlas. Bei und drüben wurde ein deutscher Skifilm gezeigt, darin sab die Welt im Schnee ganz inders aus!“ „Warte es ab!“ vertröstete sie Mackenroth.„Du sollst den Schnee noch kennen sernen. Wir fahren ins Gebirge.“ Manuela begleitete ihren Oukel bis vor seine Zimmertür.„Wann fahren wir?“ drängte sie.„Bald?“ „Ich muß noch einiges Geschäftliches erledigen. Und die schöne Gerda, wie du weißt, muß sich noch unbedingt ein neues Abendkleid machen lassen!“ „Frau Stahlschmidt soll mitkommen?" Nun war Mannelas erste Freude schon niedergeschlagen.„Muß die denn immer dabei sein? Wir könnten doch so schön allein reisen!“ Mackenroth fuhr sich durch das strähnige Haar.„Gerade das möchte ich vermeiden. Du kommst zu den Jagenburgs. und die sollen dich nicht schon mit einem Vorurte### empfangen.“ Manuela zon die Mundwinkel herab.„Ach. dahinter verschanzt du dich nur! Willst du diese Frau etwa heiraten?“ „Ahaa!“ machte Mackenroth und zog mit seiner brüchigen und doch nie brechenden Stimme den Ton in die Länge.„Man fordert Rechenschaft! Nun, wie du vielleicht schon bemerkt hast, dein Onkel ist in den fünf Erdteilen mit allen Hunden gehetzt worden und ist auch schon allen möglichen Frauen begegnet. Du kannst unbesorgt sein, die schöne Gerda wird ihn nicht um den Verstand bringen.“ „Aber diese Frau ist doch überhaupt unmöglich!" beharrte Manuela eigensinnig.„Sie kokettiert mit allen Männern: auf dem Schilf gab es kaum einen, mit dem sie nicht an der Bar saß!“ „Das ist die Weise, wie Frauen ihre Machtgelüste befriedigen! In ihrer Art ist sie ein schönes Exemplar. das genügt wir. Wenn sie wie eine Königin durch den Speiselaal kommt und wartet, dis man ihr den Stuhl heranschiebt, Ist sie da nicht vollendet? Dabei ist sie nicht einmal dumm! Ich habe es mir abgewöhnt, von den Menschen Eigenschaften zu verlangen, die sie nicht besitzen.“ „Aber sie hat sich auch mit de Maqueda abgegeben Er ist dein Feind, und wer weiß, was er vorbat!“ „Man kann nicht nur Freunde haben. Mit einem de Magneda werde ich fertig werden. Ober möchtest du mich in einen Glasschrank setzen? Geh jetzt, und mache dir keine unnötigen Sorgen!“ Sein Ton lleß keine Fortsetzung des Gespräches mehr zu. Sie ging. Auf dem Flur begegnete ihr de Maqueda, der sich tiel verneigte. Abends richtete es Mannela ein, daß Mathias beim Essen im Hotel aufgesordert wurde, an Mackenroths Tisch Platz zu nehmen; die vierte in der kleinen Gesellschaft war Frau Stahlschmidt. Während der Mahlzeit sprach man von den Erlebnissen auf der Ueberfahrt. Wie um Mathlas wieder ins Gespräch zu ziehen, wandte sich Mackenroth ihm unvermittelt zu.„Meine Nichte erzählle mir. Sie wollten auch noch wetter für uns den Fremdenührer spielen. Dann will ich Ihnen sagen, was uns interessiert. Vergnügungostraßen sind in der ganzen Welt sich ähnlich. Was wir Amerikaner hier suchen. Ist das, was es drüben nicht albt: Vergangenheit! Man könnte auch sagen: Romantlk. Manuela sah ihren Onkel gusmerksam an. Diese Seite an ihm schien ihr neu. Er saß zurückgelehnt und klopfte mit einem Finger auf seine Hemdbrust.„Jaa“, sagte er gedehnt, und seine Stimme schleifte wieder durch alle Tonlagen.„Solche Gedanken, liebe Mannela, kommen einem, wenn man sich lange genug in der Welt herumgetrieben hat. Man möchte nachholen, was man versäumt hat. Und vielleicht wird man sogar ein närrischer Kerl, ein Don Qutrote, der auorellet nach einer Welt. die gat nicht mehr besteht und eigentlich auch nle vorhanden war. außer in der Phantasie eines gefühlsdufeligen Jungen, der man einmal war." (Fortsetzung folgt.) Westsälischer Beobachter Aus dem Stadt- und Landereis Reclinghausen Vom Geist des Opfers Vierte Haussammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz am 6. und 7. Juli. Von allen Häusern wehen die Fahnen des nationalsozialistischen Reiches. Frankreichs Waffenmacht ist zu Boden geworfen. Deutschland holt aus zum entscheidenden Schlag gegen England. Nur der einmütige Einsatz der gesamten Nation sicherte den heirlichen Sieg unserer tapseren Soldaten. Jetzt, nachdem Frankreich die Waffen niederlegen mußte, legt es sich die Frage vor: Warum? Die Ueberlegenheit des deutschen Materials? Ja! Die Ueberlegenheit der deutschen Strategie? Jal Ausschlaggebend aber ist der Geist, der die ganze Nation von der öbersten Führung bis zum letzten Soldaten und Arbeiter beseelt, der Geist des Opsers, dem nichts zu viel und nichts zu schwer ist, wenn es das Höchste gilt, was es für uns überhaupt gibt, das Vaterland. Zu neuer Tat stehen Heimat und Front bereit. Der Gedanke an den vollbrachten Sieg spornt uns un zu neuen Opfern, beseelt die Herzen aller Deutschen. Wieder steht das Deutsche Rote Kreuz vor gewaltigen Aufgaben, draußen an der Front und in der Heimat den Tapfersten zu helfen, unsern verwundeten und erkrankten Soldaten! Für diese Arbeit braucht das Rote Kreuz aber die Mithilfe aller deutschen Volksgenossen, die durch ihr Opfer zeigen, daß sie die Größe der Stunde begriffen haben. Durch unser Opfer für die 4. Haussammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz am 6. und 7. Juli können wir den Gefühlen der Freude, des Dankes für unsere siegreiche Wehrmacht den besten Ausdruck verleihen. Die Tat ist alles! Denken wir###ran, wenn wir unser Opfer für das Kriegshilfswerk bemessen: Jedes Opfer hilft die eigene, hilft Deutschlands Zukunft sichern. Ohne Opfer kein Sieg! Das Opfer ist unser Dank in Deutschland größter Stunde. 50 Jahre Ruhrknappschaft Wie sich das Knappschaftswesen im Ruhrbergbau aus bescheidensten Anfängen zu einem der wichtigsten Faktoren des deutschen Wirtschaftslebens entwickelte Als vor nunmehr 50 Jahren, am 1. Juli 1890, die Verschmelzung des Märkischen Knappschaftsvereins zu Bochum mit dem Essen=Werdenschen Knappschaftsverein und dem Mülheimer Knappschaftsverein erfolgte, hatte sich der Ruhrbergbau bereits zu einem beachtlichen Faktor des heimischen Wirtschaftslebens entwickelt. Die zusammengeschlossenen berufsständischen Vereinigungen erhielten den Namen„Allgemeiner Knappschaftsverein“, der später in„Ruhrknappschaft" umgeändert wurde. Das Betreuungsgebiet des Allgemeinen Knappschaftsvereins erstreckte sich auf alle im Oberbergamtsbezirk Dortmund gelegenen Bergwerke, die dem Allgemeinen Berggesetz für die preußischen Staaten unterworfen waren, ferner auf die Aufbereitungsanlagen und Salinen dieses Gebietes. Lediglich einige wenige Werke dieser Art wurden von der Neuetnrichtung nicht berührt. Die Entwicklung des Knappschaftswesens im letzten Jahrhundert ist gleichzeitig ein treues Spiegelbild des machtvollen Aufschwungs des Ruhrbergbaues, da hier von Anfang an mehr oder weniger alle Beschäftigten zwangsversichert waren. Die Zahl der Versicherten stieg von 27414 im Jahre 1860 auf 129 032 im Jahre 1890 und 235 266 im Jahre 1900. Auch in der Folgezeit hatte die Mitgliederzahl einen ständigen Ausschwung zu verzeichnen, wenngleich infolge verschiedener Wirtschaftswirren und dem Weltkrieg es zeitweilig in der Mitgliederbewegung Rückschläge zu verzeichnen waren, bis die Zahl der bes der Knappschaft Versicherten dann dank der Maßnahmen der nationalsozialistischen Regierung nach den Jahren des Arbeitslosenelends ihren Höhepunkt erreichte, der im Ruhrbergbau gegenüber dem tande von 1900 etwa zu einer Verdoppelung der Beschäftigtenzahl führte. Allerdings waren die verantwortlichen Stellen auch vor der Gründung des Allgemeinen Knappschaftsvereins bestrebt, der sozialen Not zu steuern, die durch Unfälle usw. in den davon betroffenen Bergmannsfamilien hervorgerufen wurde. Als der Bergbau im Ruhrgebiet in seinen Anfängen steckte und noch ganz primttiv betrieben wurde, waren die Bauern, auf deren Ländereten die zutage steigenden Flöze entdeckt wurden, zugleich Gewerke und Kohlengräber, so daß sich hier eine soztale Betreuung vorerst erübrigte. Wie die Ueberlieferungen berichten, wurden die ersten Kohlen in unserer Helmat im Jahre „ bis zu 50 1302 bei Schüren ausgebuddelt und wenig später wurden Unternehmer auch die Kohlenflöze im Muttental bei Herbede der aber von den Bergleuten unentgeltlich nach beendeter Arbeitsschicht zu fördern waren, beizutragen verpflichtet wurden. Unfallbeschädigte und erkrankte Bergleute erhielten bei Zechen mit guter Ausbeute acht Wochen, dagegen bei solchen Zechen, die nur eine geringe Ausbeute oder sogar Zubuße zu verzeichnen hatten, für die Dauer von 4 Wochen ihren vollen Lohn, der damals 5 bis 6 Taler im Monat betrug, von den Gewerken ausbezahlt. Ferner wurde bestimmt, daß invalide und erkrankte Bergeute aus der Knappschaftskasse eine Wochenrente von 20 Stüber erhielten und daß auch die Witwen der im Bergbau beschäftigt gewesenen Arbeiter eine Unterstützung erhielten. Zur Zeit dieser Reform zählte man in unserer Heimat bereits 120 Zechen, die aber erst 699 Vergleuten Arbeit und Brot gaben. Der Gesamtverdienst sämtlicher Bergleute betrug monatlich rund 2800 Reichstaler. Im Amte Bochum befanden sich 20 Zechen mit 229 Mann Belegschaft, im Amte Blankenstein 23 Zechen mit 148 Mann Belegschaft, im Gericht Stiepel ein Bergwerk mit 0 Beschäftigten, im Gericht Herbede 7 mit 28, im Gericht Witten 2 mit 9. im Amt Hörde 22 mit 156, im Amt Wetter 19 mit 169, im Gericht Horst 1 mit 7, und im Amt Unna 3 Kohlenzechen mit 17 Mann Belegschaftsmit 6, und im Amt Plettenberg 2 Zechen mit 11 Knappen, die aber Eisenerze förderten. Die Zahl der Zechen war bereits im Jahre 1791 auf 141 angestiegen, auf denen rund 1000 Mann beschäftigt waren. Da die Kohlen zu jener Zeit entweder karrenweise auf der Landstraße oder auch per Schiff auf der Ruhr verfrachtet wurden, beschäftigte der Ruhrbergbau zudem noch 250 Kohlentreiber, 400 Fuhrleute und 150 Kohlenschieber und Schiffer. So entwickelte sich der Ruhrkohlenbergbau aus den bescheidensten Anfängen heraus zu einem der größten und wichtigsten Wirtschaftssaktoren unseres Wirtschaftslebens. Entsprechend der verschiedenen Art der Fürsorge bestehen innerhalb der Ruhrknappschaft drei Kassenabteilungen, nämlich die Krankenkasse, die Pensions= und Unterstützungskasse und die Invaliditätsund Alterskalle von denen die letztgenannte aber erst seit dem 1. Januar 1892 besteht. Die Rührknappschaft, die eine der größten Versicherungsträger dieser Art ist und außer den im Ruhrbergbau Tätigen auch die Invaliden, Witwen und Waisen betreut, verfügt gegenwärtig neben den beiden großen Verhaltungsgebänden in Bochum und mehreren Nebenstellen in verschiedenen Städten ihres Betrenungsgebietes, über eigene Krankenhäuser in Bochum, Bochum=Langendreer, Gelsenkirchen=Aeckendorf und=uer, Recklinghausen und Steele, ferner über eine Lungenheilstätte in Beeringhausen bei Meschede sowie eine ganze Anzahl kleinerer Erholungsstätten. Ueber eine halbe Million Menschen Der Lohnausfall bei Fliegeralarm Erhält der Arbeitgeber den Ausfall ersetzt? Als bei Beginn des Krieges die Frage des Lohnausfalles bei Fliegeralarm akut wurde, nahm der Reichsarbeitsminister in einem Erlaß dahin Stellung, daß der Fliegeralarm zu den Kriegsereignissen gehört, die den Unternehmer wie den Gefolgsmann gleichmäßig treffen. Wie der Unternehmer Ausfälle in der Erzeugung auf sich nehmen muß, können für den Gefolgsmann Lohneinbußen eintreten. Die vom Reichsarbeitominister damals ergangenen Empfehlungen zur Vermeidung undilliger Härten für den Gefolgsmann sahen die Möglichkeit der Nacharbeit der ausgefallenen Stunden vor, in den übrigen Fällen eine Vergütung Prozent des Arbeitsentgelts, soweit der Unternehmer aug wirtschaftlich dazu in der Lage ist. Von vornherein war Nutzung erschlossen. Als der Absatz der Kohlen dann aber der Erlaß nur für die Zeit bestimmt, in der nur in sel= immer umsangreicher wurde, nahmen die Gewerkentenen Fällen mit Fliegeralarm zu rechnen war. Mit dem Bauern auch Arbeiter an, die teiss in ihren bäuerlichen Eintreten häufiger Alarme erschien die Schaffung Anwesn, teils auf den Zechen arbeiteten. Durch eine Vervon verbindlichen Vorschriften angebracht, ordnung der klevischen Regierung aus dem Jahre 1542 Auf Veranlassung des Reichsarbeitsministers sind des wurde erstmalig für bedürftige Bergleute eine Unterhalb in letzter Zeit in den besonders gefährdeten Wirt= stützungskasse gegründet, die als Berggewerkschaftskasse chaftsgebieten von den Reichstreuhändern Anordnungen den Vorläufer des heutigen Knappschaftswesens bildete. ergangen, die die Vergütung des Lohnausfalles verbind= Bis dahin war die soziale Betreuung mehr oder weniger lich regeln. Auch in diesen Anordnungen wird davon vom Wohlwollen der Gewerken abhängig, die bei besonausgegungen, daß in erster Linie die ausgefallenen Ar= deren Anlässen Geld in eine Kiste legten, das zu Wohlbeitsstunden durch Nacharbeit auszugleichen sind. Dieser fahrtszwecken bestimmt war. Die Schlüssel zu diesen selbstAusgleich ist nur im Nahmen der Arbeitszeitvorschriften verwalteten Wohltätigkeitskassen befanden sich in den zulässig. Händen der Vertrauensleute der kleinen Belegschaften. Der Ausgleich durch Nacharbeit soll auch bei kurz= Erst unter preußischer Regierung wurde der Bergbau in fristigem Fliegeralarm, bis zu einer Arbeitsstunde in der der Mark in geregelte Bahnen gelenkt. Im Jahre 1734 Woche erfolgen. Wenn die Nacharbeit nicht möglich ist., schickte König Friedrich Wilhelm I. den sächsischen Bergwie in der Regel bei mehrschichtig arbeitenden Betrieben, meister Decker in die Mark. Seine Reformvorschläge führist der Unternehmer verpflichtet, das regelmäßige Arbeits#ten zum Erlaß der Bergordnung für die Grasschaft Mark entgelt für diese kurze Zeit in voller Höhe an das Ge= vom 18. Juli 1737 und am 31. Januar 1738 zur Errichfolgschaftsmitglied zu zahlen. Auch bei langfristigem Flie= tung eines Bergamtes in Bochum. In jener Zeit befangeralarm soll in erster Linie versucht werden, durch Nach= den sich im Amte Bochum 25, im Amte Blankenstein 30, arbeit elnen Ausgleich herbeizuführen. Ist er nicht oder im Amte Wetter 14, im Amte Hörde 21, im Gericht Hernicht voll möglich, dann hat das Gefolgschaftsmitglied bede 7, im Hochgericht Schwelm 7 und im Amte Unna einen Anspruch auf Zahlung von 50 Prozent ein Bergwerk in Betrieb. Der„Alte Fritz“, der in stärke. Außerdem unterstanden der Knappschaft noch eine sehen heutzutage in der Ruhrknapschaft mit ihren AngeZeche im Amt Iserlohn mit 10 Mann, im Amt Schwerte 1 hörigen einen sicheren Rückhalt in allen Lebenslagen. Die Vogelwelt des Vestischen Landes Kennst Du die Tierwelt Deiner Heimat?— Trotz des Vordringens der Industrie ist im Best Recklinghausen die Zahl der Vogelarten noch sehr groß— Kleiner Führer für Naturfreunde birgsbachstelzen, graue Bachstelzen, Wippsterze genannt, suchen Insekten auf dem Weg vor uns. Rauchschwalben enteilen zwitschernd der Dehle eines Bauernhauses, an der Außenwand haben Mehlschwalben ihre fast halbtugeligen Rester. Nun lockt uns der Kuckucksruf wieder in den Wald. Ringeltauben rucksen. Turteltauben gurren, Drosseln lassen ihre schmetternden Rufe erschallen. Dort flötet der schwarzgelbe Pirol sein„Vogel Büllow, sind die Kirschen schon rot?“ Häßlich und krächder in weitvorausschauender Weise den Bergbau energisch förderte, schickte tüchtige Bergfachmänner in die Mark. Das Bergamt wurde im Jahre 1745 nach Schwerte verlegt. Es erhielt den Auftrag, eine Knappschaftsrolle anzulegen, welche die genauen Angaben über die Belegschaftsmitglieder sowie deren persönliche und Familienverhältnisse enthalten mußte. Ein besonderes Verdienst um den Nuhrbergbau erwarb sich der aus dem Harz nach hier berufene Bergmeister Heintzmann, nach dessen Reformvorschlägen im Jahre 1766 eine„Revidierte Bergordnung für die Mark“ erlassen wurde, die u. a. auch zur Bildung einer Knappschaftskasse führte. Das inzwischen nuch Hattingen verlegte Bergamt unterbreitete daraufhin dem König die verlangten Unterlagen. Am 11. Mai 1766 Zu welchen gehörst Du? Der verantwor= wurde die Knappschaftskasse errichtet; gleichzeitig tungolose Volksgenosse geht bei Fliegeralarm oder wurden auch die„General=Privilegien für die Bergleute“ Flakbeschuß auf die Straße, oder stellt sich auf den Bal=erlassen, nach denen der Bergmann von Werbung, Verkon, neigt sich zum Fenster hinaus! Kurzum, er zeigt, daß sonaldiensten, Wachen, Einquartierung, Akzise und Beier ein Kerl ist. Seine Hinterbliebenen werden es ihm bis trägen zu Wegeverbesserungen befreit war und der bergüber das Grab hinaus danken.— Der verantwor=samtlichen Gerichtobarkeit unterstellt wurde. Der Bergtungsvolle Volksgenosse aber geht in den Luftschutz= mann hatte zur Knappschaftskasse eine Eintrittsgebühr raum, steht einsatzbereit für den Selbstschutz. Kurzum, er von 10 Stüber(1 Stüber= 4 Pfg.) und von jedem Taler weiß, was er seiner Familie, seinem Vaterland und dem Arbeitslohn einen Stüber beizusteuern, während die GruFührer schuldig ist. Zu welchen von beiden gehörst Du? benbesitzer jede Woche den Erlös eines Fasses Kohlen, die des Unterschiedes zwischen dem tatsäch s c h e n A r b e i t s e n t g e l t u n d d e m w a s o h n e den Arbeitsausfall erzielt worden wäre. Für verheiratete Gefolgschaftsmitglieder und solche mit Kindern ist ein höherer, nach dem Familienstand gestaffeltet Vergütungsanspruch vorgesehen. Im Höchstfall beträgt dieser Anspruch 90 Prozent des vollen Arbeitsentgeltes. Da der Unternehmer bei häufigeren Fliegerangriffen wirtschaftlich nicht in der Lage sein wird, die Vergütungssätze von zu tragen, ist eine teilweise Erstattung aus Mitteln des Reichsstocks vorbehalten. Mit dem Erlaß von gesetzlichen Vorschriften über diese Frage ist demnächst zu rechnen. Die Fernstehenden, aber auch viele Einheimische, machen sich ein ganz falsches Bild vom Naturleben im Bestischen Land. Wie reich ist doch dieses, wie zäh verteidigt gerade die Vogelwelt ihr altes Reich. Verwundert ist der Wanderer aus dem eigentlichen Industriegebiet, wenn er an einem schönen Sonntag morgen das Best vielleicht bei der alten Stadt Recklinghausen betritt. Auf einer Heide zwischen den beiden Hauptstadtteilen überrascht ihn der Kiebin mit seinem Gaukelflug. Des Regenpfeifers Ruf erklingt. Rebhähne locken. Aus dem Wäldchen nebenan sauchst noch die Nachtigall, das Lied der Grasmücken erschallt. Recklinghausen ist nicht nur die grüne Stadt, sie bietet dem Naturfreunde auch ein reiches Vogelleben. Der Schwarzspecht nistet im Stadtbereich in glatten Buchenstämmen, in einer Höhle über ihm sitzt der Turmfalk auf seinen seltsam in der Farbe abändernden Eiern. Der große Buntspecht macht seine Runde durch die Gärten der Altstadt, wo außer Grasmücken auch Fetis und Zilpzalp singen. Den Grünspecht, findest du sicher auf den Wiesen des Hindenburgparkes, selbst aus dem Rasen vor dem Rathaus sucht er nach Nahrung. Der Stadtgarten ist auch ständiger Brutplatz für Goldhähnchen und Schwanzmeise.— Von Lackmanns Busch dehnt der Baumfalk seine Jagdausflüge bis an die Wälle der Stadt aus. Herrlich ist es, an einem Maimorgen vor Aufgang der Sonne vom Burgerhause aus dem vielstimmigen Konzert der Schwarzdrosseln zu lauschen, Hausrotschwänze rufen dazwischen, bald stimmen auch die Gartenrotschwänze ein. Weicht die Nacht dem Tage, eschmettern die Buchsinken ihren taktfesten Schlag, darunter in der Altstadt Recklinghausen der Dreißiger, die Sehnsucht der Buchfinkenliebhaber zwischen Hamm und Düsseldorf. In den Wäldern des Vestes streiten überall Nachtigall und Singdrossel um die Sängerkrone, selbst die Misteldrossel wird schon nistend in Stadtnähe angetroffen. Gehst du eine Landstraße zwischen Feldern und Wiesen, Goldammer= und Gartenammergesang kürzt dir den Weg. Vom Bärenklau der Wiese begrüßt dich der braunkehlige Wiesenschmätzer, auf dem Zaun dort lockt die gelbbrüstige Schafstelze. Der Vogel, dar n dam Schmar.) dratmeler„ zuckend hin und her bewegt, ist der rotrückige Würger: im Brombeergerank des Straßengrabens kämpfen zwei Dorngrasmücken männchen um ein Plätzchen zum Sommerglück. Etwas weiter knickst ein Pärchen Schwarzkehlchen am sandigen Abhang. Feldlerchen schmettern in blauer Luft über den Feldern, aus jedem Getreidefeld klingt auch nachts das an Nachahmungen reiche Lied des Getreidespötters. Die Getreidehalme ersetzen ihm die Rohrstengel seiner eigentlichen Niststätte. Bluthänflinge, Grünfinken und Distelfinken eilen lockend dahin, aus den Gärten der Kötterhäuser ertönt der bunte Wechselgesang des Gelbspötters vom frühen Morgen bis zum späten Abend: Fidelio, Fidelio, Doktor Knie, Doktor Knie. Bei der alten Mühle trippeln gelbe Gedie Kirschen schon to.. send antwortet sein Weibchen:„Sie sind noch grün Aus derselben Eiche erschallt Schwarzplättchens Ueberschlag und der Orgelgesang der Gartengrasmücke. Zaunkönige wirveln, feierlich erklingt Rottelchens Weise. Jetzt sirrt auch der Waldlaubvogel. Mit zia, zia, hieh schwebt ein Baumvieper auf den dürren Baumast zurück, um gleich wieder seinen Schwebeflug neu zu beginnen. Aus dem Wald zieht es uns nun in die Heide, zu den Kiesern, gelben Ginsterbüschen und dem ernsten Wacholder. Hier schwebt die Heidelerche lullend über ihrem sandigen Gebiet. Besonders herrlich ist ihr von keinem Mißklang gestörts Lied zur Nachtzeit, wenn Mondlicht die Landschaft überflutet und auch noch die Rachtschwalbe über Schonungen und Waldwege geistert oder vom Kiefernast ihr orr, orr, orr hinausruft in die sonst stille Nacht. Höchstens läßt eine Eule ihren Ruf dazwischen hören.— An der Lippe, am Kanal, an den Fischteichen erhebt sich vor dem Wanderer mit weit klafternden Flügeln der Fischreiher, der Zwergtaucher zeigt seine Künste. Teichhühner und Bleßhühner schwimmen dahin, Stockenten und Kricenten sallen ins Rohr ein oder flüchten vor der Störung. Wenn er dir bisher nicht begegnete, an der Mollbeck oder am Silberbach, der Eisvogel, der schillernde, geflügelte Edelstein, hier erblickst du ihn gewiß. Der höchste Genuß steht dem naturentfremdeten Großstädter bevor, wenn er den Fischadler über den Gewässern seine Kreise ziehen sieht. Bestisches Land, wie reich bist du noch! Hier kann ein heimatfrohes Geschlecht leben und Wurzel fassen. Mögen Naturkenntnis und Naturliebe sich immer mehr vertiefen; sie sind ein Quell der reinsten Freude, sie bieten die beste Erholung. Wer die „„„ erge. Natur kennt und liebt, hat Heimatliebe, wer die Heimat er Vogel, der auf dem Schwarzdern im wenige Qua= liebt, ist voll opferfreudiger Vaterlandsliebe. ratmeler großen Feldgehölz sietzt und den Schwanz Friedrich Brinker. Oessentliche Belobigung einer tapseren Frau Die Schrankenwärterin Frau Hedwig Knühmann hat anläßlich des Bombenangrisss am 4. 6. 1910 neben ihrer Dienstverrichtung verletzten Personen Hilfe und Beistand geleistet und durch ihr mutiges und umsichtiges Verhalten zur Beruhigung der Verletzten wesentlich beigetragen und damit die Grundlage für den weiteren guten Wundverlauf gegeben. Ich spreche Frau Knühmann hierfür Dank und Anerkennung aus. Der Polizeipräsident. Gez. Vogel. Ver 17 Jahren Franzosenterror in Recklinghausen Wie die französischen Kulturträger unsere Polizeibeamten drangsalierten— Eine Erinnerung an das Jahr 1923 Durch die Ereignisse der letzten Wochen, in denen unsere Armeen Frankreich in einem Siegeszug ohnegleichen niederwarfen, wird die Erinnerung an Vorgänge wachgerufen, die sich in en ersten Februarsagen des Schicksalsjahres 1923 ereigneten, kurz nach dem Einmarsch der Franzosen ins Ruhrgebiet. Die Ausstellung in den Schaufenstern des Städtischen Verkehrsamtes läßt manche Einzelheiten an die Zeit wieder lebendig werden. Bei Zwischenfällen, die sich damals in Recklinghausen ereigneten, war auch der Oberwachtmeister Hagedorn von den Franzosen verhaftet und verschleppt worden. Hagedorn hat kurz nach seiner Freilassung seine Erlebnisse in französischer Gefangenschaft in einem eindrucksvollen Bericht geschildert, der in diesen Tagen, wo jene Zeit der Schmach ausgetilgt worden ist, der Vergessenheit entrissen zu werden verdient: Am 7. Februar wurde ich in der Nähe des Rathauses Recklinghausen von zwei französischen Offizieren und 15 Mann mit aufgepflanztem Bajonett festgenommen. Ich wurde gefragt, ob ich mich unter die Besehlsgewalt des französischen Kommandanten stellen wollte, was ich ablehnte. Darauf sagte man mir:„Wenn Sie nicht wollen, werden Sie bestraft und kommen nach Frankreich.“ Ich erklärte, daß ich auch dann nur der deutschen Regierung den Gehorsam erweisen würde. Ich wurde sofort auf ein Auto geschleppt und nach einer Recklinghäuser Schule gebracht, in der eine französische Kompanie einquartiert war. Auf Besehl eines Offiziers mußte ich mich flach auf den Fußboden legen. Nach und nach wurden dann weitere Schupobeamte aus Buer, Recklinghausen und Herne hier eingeliesert, bis wir zusammen 18 Mann waren.(Der 18. Mann stammte aus Dortmund und wurde einige Tage früher aus der Haft entlassen.) Vor jedem einzelnen von uns Gefangenen wurde ein bleiben, hatten weder Stroh noch Decken und froren, da das ausgeräumte Schulzimmer, in dem wir uns befanden, nicht geheizt war. Wenn sich jemand von uns auf dem Boden herumdrehen wollte, sprang gleich ein Posten mit vorgehaltenem Bajonett hinzu. Wir bekamen nicht das Geringste zu essen. Auf unser Verlangen wurde uns höhnisch erklärt, wir brauchten nichts. Die französischen Soldaten machten sich eine Freude daraus, die Laulen unseres Hungers dadurch zu vergrößern, daß sie ihr Weihbrot auf den Boden warfen und mit den Füßen zertrampelten. Außerdem übten sie in durchaus unvorschriftsmäßiger und leichtsinniger Weise Laden und Entladen, wobei sie die Gewehrläufe auf uns richteten. Schließlich sind wir nach 35 Stunden auf die Gefahr hin, ermordet zu werden, alle aufgestanden, da wir ein längeres Liegen nicht mehr ertragen konnten. Die Franzosen ließen uns dann gewähren. Bei der Verhaftung waren allen Beamten die Taschen durchsucht worden und alle Wertgegenstände, Geld und Uhren wurden geraubt und sind uns nicht zurückerstattet worden. Verschsedene Beamte waren bei der Verhaftung in rohester Weise mißhandelt worden, mit Kolben gestoßen, mit Rettpettschen und Gummiknüppeln geschlagen. Von einem deutschen Einwohner Reckling= hausens, der von unserem Schicksal erfahren hatte, wurden Lebensmittel für uns abgegeben, die uns aber von den Franzosen nicht ausgehändigt wurden. Mitteilungen an unsere Angehörigen durften wir nicht machen. Am 9. Februar in aller Frühe um 5 Uhr wurden wir ersucht, uns sofort fertig zu machen, wir kämen nach Frankreich. Unter starker Bewachung wurden wir in Autos ver laden und zum Bahnhöf Recklinghausen=Ost gebracht. Ein Gendarm schrie uns an:„Wenn ihr sprecht, schlage ich euch in die Backzähne!“ Erst nach sechsstündiger Fahrt langten wir in Düsseldorf an; denn auf alle zwei Wor fedem einzeinen von uns Gesannenen warde einFührl lannten wir in Ennerdotl un. benn auf aue Posten mit aufgepflanztem Basonett Jaufgestellt. Wir bis drei Kilometer mußte der Zug halten. Die Weschen mußten 35 Stunden lang auf dem Fußboden liegen=wurden mit Brechstangen umgelegt. Ueberall, wo wir hielten, sammelten sich französische Offiziere und Soldaten an, die uns beschimpften. Wir hörten u. a. neben dem bekannten„Boche“ wiederholt den vielsagenden Ausruf: Die ersten Kriegsgesangenen! Von Düsseldorf aus ging es über Neuß nach Worringen, wo wir erst am Abend anlangten. Hier sahen wir die ersten Engländer und zum erstenmal wieder deutsches Personal auf der Bahn. Die englischen Posten verweigerten die Weiterfahrt des Zuges. Auch der deutsche Lokomotivführer kam von seiner Lokomotive und erklärte dem Bahnhofsvorsteher:„Wenn ein Wagen mit deutschen Beamten angehängt wird, fahre ich den Zug nicht weiter!". Die Eisenbahnbeamten gaben, uns sodann ihre Butterbrote, die sie für ihren Dienst mitgenommen hatten, brachten uns zu trinken und schenkten uns Zigaretten und andere Kleinigkeiten. Die Franzosen fühlten sich sichtlich hier nicht mehr ganz sicher. Sie hatten hinten am Zug eine zweite Lokomotive. und plötzlich fuhren wir wieder rückwärts in die französische Zone. Was mit uns werden sollte, wußten wir nicht; denn es hatte keinerlei kriegsgerichtliche Verhandlung gegen uns stattgefunden. Wir waren einsach verurteilt worden, ohne daß wir ein Wort der Verteidigung hätten anbringen können. Die französischen Gendarmen hatten unsere Urteilsscheine in der Hand. Ich fragte einen der Gendarmen, wie hoch wir bestraft worden seien, worauf er brummig erwiderte, wir könnten zufrieden sein, es wäre nicht viel. Wir fuhren also von Worringen nach Neuß zurück, das wir erst nachts um halb 1 Uhr erreichten und befanden uns anderen Morgens in Aachen Hier wurde uns wieder jede Nahrung verweigert. Ich bat einen Belgier um Wasser. Er schüttelte den Kopf und sagte: Nix gibts! Einige Offiziere machten uns hier die bärde des Halsabschneidens. Ueber Düren und Zülpich kamen wir nach stundenlangen Fahrten auf einmal nach Bonn und nach 3½tägiger Eisenbahnfahrt nach Zweibrücken, wo uns ein starkes Kommando von Negern ins Gefängnis schleppte. Dort wurden wir völlig entkleidet und untersucht und unserer Schuhe beraubt. Das Gefängnis war einige Tage vorher auf Besehl der Franzosen geräumt worden und als ersten Gefangenen hatten sie den Staatsanwalt von Zweibrücken eingesperrt, dem wir nun Gesellschaft leisten mußten. Das Gefängnis war ungeheizt. Wir wurden in Einzelzellen gesteckt und bekamen zweimal am Tage eine kümerliche Nahrung, meist nur aus schwarz gewordenen, faulen Kartoffeln und etwas Brot bestehend. Ich zählte einen Mittag mein Essen. Es bestand aus 17 harten Bohnen, die in etwas Wasser schwammen und ohne Fett halb gar gekocht waren. Die Gefängnisnahrung wurde von Maroktanern bereitet. Kaffee haben wir den ganzen Monat nicht zu sehen bekommen, als Getränk gav es nur Wasser. Ein weißer Aufseher erklärte uns, daß im Gefängnis „stärkste Disziplin“, herrsche und daß jeder von uns stramm zu stehen habe, sobald ein Franzose die Zelle aufschließe. Da wir dies verweigerten, so gab es Fußtritte, Schläge und andere Strafen, die in zweitägiger völliger Kostentziehung bestanden. Ich richtete an den französischen Kommandanten im Namen meiner Kameraden einen Protest, in dem ich auf die Behandlungsweise im Gefängnis hinwies und gegen die ungerechte Bestrafung Verwahrung einlegte. Er erlaubte uns täglich vormittags und nachmittags einen anderhalbstündigen Marsch im Gefängnishos. Wir wurden dabei wieder von zahlreichen, mit aufgepflanztem Bajonett versehenen Marokkanern bewacht und durften kein Wort miteinander sprechen. Nach zwei Tagen schon hörte die Vergünstigung wieder auf, und den Rest der Strafe verbrachten wir wieder in Einzelzellen. Das Rote Kreuz in Zweibrücken hatten den Versuch gemacht, uns Erleichterungen zu verschaffen und ließ nach unseren Wünschen fragen. Wir verlangten vor allen Dingen nach Taschentüchern, Seise und Hausschlappen, weil man uns die Schuhe abgenommen hatte und wir in den ungeheizten Zellen sehr froren. Die Schlappen haben wir nicht bekommen, sahen aber anderen Tages, daß die französischen Aufseher alle auf einmal mit schönen neuen Pantoffeln versehen waren. Am 18. März wurden wir morgens um 3 Uhr herausgetrommelt unter dem Bemerken, wenn wir binnen 5 Minuten nicht fertig wären, hätten wir noch einen weiteren Monat zu verbüßen. Unter starker Bewachung fuhren wir mit der Bahn bis Landau, wo ein Kommandant uns in Doppelreihe aufstellen ließ und uns aufforderte, stramm zu stehen, was wir nicht taten, worauf er einen unserer Kameraden dreimal mit der Reitpeitsche ins Gesicht schlug. Dann wurden wir in zwei Lastautos nach Gernsheim über die Brücke gebracht und dort mit dem„Gruße" verabschiedet:„Allez a Berlin!" Der„Westsälische Beobachter“ die Heimaizettung des Bestes! Nr. 5(1. Jahrgang) Listen wandern durch die Stadt. unsere Soldaten einmar zmeden könnten, mit weicher Liebe und Opferbereitschaft wir eine Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz durchfüh en, dann würden uns mit heißem Herzen für diese Liebe danken; und ein Lob aus dem Munde eines###dalen. Zzumal eines verwundeten Soldaten, sollte uns der schönste Dank sein. Der Soldat aber wird seinen Kumeaden erzähen, was er hier sah und Jeuge dafür sein, daß wir die Heimatfront hochhalten und immer stark sein werden, bis der Sieg uns ganz gehört. So wandern am Samstag und Sonntag wieder einmat die bekannten Listen durch die Stadt. Männer und Frauen gehen die Strafe entlang, Haus für Hans, neppauf und treppab, Kopfen überalt an die Türen und werden üiberall mit froher Bereitwilligken empfangen. Jeder weiß daß am Samstag und Sonntag die fünfte Sammlung für das Deusche Rote Kreuz stattfindet, jeder kennt seine Pflicht und jeder gibt mit opferbereitee Freude zugunsten unserer feldgrauen Emoalen, deren Dank unser Lohn ist. Wer mit dieser Sammlung noch nicht so ganz einverstanden ist— es könnte einige dieser Sorte geben—, der müßste einmal so einen Gang durch die Straßen der Stadt mitmachen und miterleben, wais ein Samm'er in vielen Jamilien mit frohem Herzen erlebt. Sicher gibt es Volksgenassen, die greisen bei der Sammtung mit steinernem Gesicht in ihre Geldbörse und zählen mit griesgrämigem Gesicht ab, was sie an ihrem Bie geld entbehren können, ohne daß es ihnen besonders auffältt. Womöglich nennen sie diese Spende dann noch ein Opfer und bedenken garnicht, welches übte Zeugnts sie sich ausstellen. Aber das sind Einzelfälle, die nicht jeder Sammler erlebt, und der Mitwande er würde am Schlufse seines Ganges froh eingestehen, daß unsere Volksgenossen mit ganzem Herzen und mit tiefer Liebe bei ihren Soldaten sind, für die sie kämpfen und opfern, soweit es ihnen möglich Ist. Das wollen wir uns auch am Samstag und Sonntag vor Augen halten, wenn wieder einmal die Liste durch die Stadt mandert. Wir setzen uns darin kein Denkmal, wenn wir den Betrag vom letztenmal erhöhen, aber wir wissen, daß dann das Lächeln unserer Soldaten noch sroher wird, daß ihre Angen noch heller strahten und ihr Kamrfesmut noch grimmiger wird; denn sie wissen hiner sich eine Heimat, die glandt und kämpft und opfert. Dann kann der Sieg nicht mehr weit sein. Bilderschwindler treibt sein unsauberes Handwerk. In letzter Zeit ist wiederholt ein Mann aufgetreten, der den Leuten vorschwindeste, Kunstmater zu sein. Er nanmte sich Karl Dederichs und erweche bel den Leuten den Glauben, daß es sich um eine reitgiöse Sache hundele. Regehmäßig gab er an, von Behannten geschickt worden zu sein. Er nahm Besteltungen für Bilder und Gemälde entgegen und ließ sich verschiedentlich 10 bis 20 RM. anzahlen. Die jemeitige Lieserung der Bilder sollle in den nächsten Tagen erfolgen. Bilder von größetem Werte, die er bei Leuten zu sehen bekam, erschwindelte er unter dem Porwand, diese in kürzester Zeit mit gutem Geminn weiler veräußern zu können. Wurde ihm ein Bild ausgehändlgt, so blieb der Mann auf Rimmerwiedersehen verschwunden. Der Mann wird wie folgt beschrieben: 40 Jahre alt, 1.65 bis 1.70 Mir. groß, dunkctes Haar, hartlas; großen Mund, auffallendes Schielen. Er sprach rheinische Mundart. Personen, die durch diesen Vetrüger geschädlgt worden sind werden gebeien, ihre Angaben bei der Poli#z#e#l zu machen. Schließung der Polizeibüros. Auf die Bekanntmachung des Bürgermeisters der Stadt Hallern, betressend die Schließung der Pollzeibüros, wird hiermit hingewiesen. Fettscheinausgabe im Amt Haltern. Wir verweisen unsere Leser auf die Bekanntmachung des Amtsbürgermeisters in unseter heutigen Ausgabe, wonach am Montag und Dienstag Fettverbilligungsscheine an die Bezugsberechtigten ausgegeben werden. Zu der Ausgabe sind Ausweis, Lohnzettel oder Rentenbescheide mitzubringen. Die Kinderlandverschickung hat wieder begonnen. Die RS. hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die gewohnte Kinderlandverschig ung auch im Kriege siche zustellen und kann numn mit Stolz feststellen, daß dieses Ilei erreicht worden ist. Auch in Haltern hat die Kinderlandverschick ung bereits begonnen; eine größere Anzahl Halterner Kinder nimmt am ersten Transport tell. Für die allernächste Zeit sind noch einige Transporte in die Gastgaue vorgesehen, wo die Kinder sich mehrere Wochen in bester Weise erholen können. Anmeldungen zu diesen nächsten Transporten werden sofort auf der Geschäftostelle der Rst. entgegengenommen. auf den Kartoffelkäfer. Bereits mehrere Wochen lang findet auch in Haltern Stadt und Amt die Suche nach dem Kartoffelkäser statt, ohne daß bleher ein Fund gemacht werden konnte. Wir hoffen natürlich, daß das nicht an der Nachlässigkeit einer Suchkosonne gelegen hat, sondern daß der Käser wirklich noch nicht bis nach Haltern gekommen ist. Dieser glücktiche„Mißerfolg" darf uns aber nicht zur Nachlälligkeit vertelten. Wir erwarten von den immer wieder eingesetzten Suchkalunnen, daß sie in bester Form ihre Psticht iun und die Suche nach dem Kartoffelkäser Immer ernst nehmen. Nur dann können wir damit rechnen, daß unsere Heimat vor dieser großen Gefahr gerettet wird. Wer kennt gespritztes Fleisch? Pielen wird es nicht mehr neu sein, daß mir auch in Haltern in der allemächsten. Zeit gespiitztes Schweines#eisch kaufen werden, das uns von Dänemark geliesert wird. Die meisten Voltzsgenossen werden nun nicht wisestfälischer Beobachter Halterner Zeitung Freitag, den 5. Juli 1940 sen, was gespritztes Fleisch ist, so daß wir ihnen eine kurze Aufklärung geben wollen. Es ist bekannt, daß die dänische Wirtschaft zum großen Tell auf die Ausfuhr von Schweinefoisch ausgebamt ist. Hier wurde die sogenannte Bacon=Norm geschaffen, wonach die Schweine weniger auf Fett als auf Retsch gezüchtet werden und höchstens 80 bis 100 kg wiegen. Für den zeitraubenden Transport mußen natürlich besondere Vorsichtsmahnahmen getrofsen werden. Das Fleisch wurde deshrlb gespritzt, das heißt, gesalzen und gelangt bei uns in diesem Zustande zur Ausgabe. Die Hausfrauen werden sich das besonders merken müssen. Rein äußerlich unterscheidet sich das däänische Spritzfleisch nicht vom inländischen Frischfleisch. Beachtet werden muß aber, daß das Fleisch Salzgehalt hat und danach behandelt werden muß Soll das dänische Spritzsseisch aber als Bratenfleisch dienen, so Ist eine Herabminderung des Salzgehaltes durch mehrmaliges Wässern zwech mäßig. Wesentlichst es, daß dieses gespritzte Weisch gegenüber unserem Frischfeisch nicht minderwertig ist, so daß niemand Abneigung dagegen haben wird. Verwundete im Lazarett. Einige Volksgenossen in Haltern haben Nachricht erhalten, daß ihr Soldat verwundet im Lazarett flegt und der Genesung entgegengeht. Wissen sle auch, daß sle dabei dem Roten Kreuz viel zu danken haben. Wir wollen daran denken bei der nächsten Sammlung am kommenden Samstag und Sonntag. Glück im Haus, wo die Schwalben nisten? Mit besonderer Freude stellt man bei einem Rundgang durch die Straßen unserer Stadt fest, daß an einzelnen Häusern, wo Gesimse dazu die Möglichkeit bieten, vor allem aber auf den Dee'en alter Häuser noch zahlreiche Schwalbenpärchen nisten, die jetzt zum gröften Teil ihre Jungen flügge haben und zum ersten Flugunterricht spazieren führen. Die Freude llegt darin begründet, daß dem weiteren Ahwandern der Schwalben aus der Stadt oder ihrer weite#en starken Verminderung Elnhalt gehoten wird. Es steht fest, daß die Zahl der Schwalben In den letzten Jahrzehnten bel uns sehr stark zurückgegangen ist. Ein neuerliches Anwachsen dieser Jahl wäre wohl nur dadurch zu erreichen, daß man wieder ausrelchende Ristgelegenheiten für unsere Hausschwalben sehafft, anstatt daß man ihnen die letzten Aiseplätze noch verleidet. Richt umsonst sagt man, wo Schwalben nisten, mohnt das Glüch im Haus. Schonen wir also ihre Mistplätze, und wo die kleinen Vögel nach weiteren Ristgelegenheiten suchen, da können mir ihnen heifen, um und auch selbst eine Freude zu machen. Das Schwalbenvols wird es uns wurch Vertilgung unzähliger Schädtinge danken. Krach beim Handwerker. hatte die Zeit wirklich noch nicht verstanden Bei einem Schuhmacher, der eine gulgehende Flichschusterei unterhält, erschien in diesen Tagen ein Mann und pachle aus einem Vogen Papier eln paar alle Schuhe aus, an denen man wegen des Ausreihens aller Nähle kaum noch die Form erkennen konnte. Da sein Sohn die Schuhe zur Arbeit umnbedingt gebrauchen mußte, verlangte der Mann nun von dem Schuhmacher, daß er die Schuhe sofort repariere. Der Schuhmacher versprach die Reparatur für den folgenden Tag, da er zuerst eine unbedingt wichtige Arbeit zu machen habe, die er nicht mehr aufschieben könne. Der Kunde reagierte auf diese Vorhaltung in gerodezu unverschämter Art und Weise und überhäufte den Schuhmacher mit Beleidigungen und schärfsten Vorwürfen. Vor dem Geschift entstand bereits ein Menschenauftauf, als zusältig ein Amtswalter der Partei über die Straße kam und in den Streit eingriff. Merkwürdigerweise verdrüchte sich jetzt der schimpfende Kunde, ohne noch ein Wart zu sagen. Sein vorhergehendes Benehmen hatte aber allzu deutlich gezelgt, daß er die Zeit wirklich nicht verstanden hatte. Vielleicht bemüht er sich jetzt dahinter zu kommen und dann das zu tun, was nicht nur ihm, sondern der Volksgemeinschaft dient. Mittagsgeschäftsschluß 2 Stunden zwischen 12 und 15 Uhr. In der Frage dus Mittagsgeschäftsschlussen war lange Zeit keine Einigkeit zu erzielen, da entscheidende Vorschriften darüber nicht erlassen waren. Die endgültige Verfügung über den Mittagsschluß der Geschäfte besagt setzt, daß die Geschäste in der Zeit von 12 bis 15 Uhr zwel Stunden lang geschlossen seln dürfen. Innerhalb dieser Zelt kann jeder Geschäftemann die ihm am besten passende Zeit aussuchen. Rattirlich ist es nicht möglich, die Geschäftoschlußzett von Tag zu Tag oder von Wache zu Woche umzulegen. Unsere Geschäftswelt wird sich freueu, daß hier endlich eine Rogelung erfolgte, nach der sie nun aber auch zu handeln verpflichtet Ist. Wildernde Katzen im Revier. In den hiesigen Lagdrevieren worden immer wieder wildernde Katzen angetroffen, die dem Wildbestande sehr oft schweren Schaden zufügen. Es ist selbstverständlich, daß unsere Jäger diesen Katzen das Leben möglichst sauer machen und die Tiere erschießen, wo sie sie nur antrefsen. Eine sehr große Katze, die kast ganz verwildert und anschelnend von auswärts zugewandert war, wurde vorgestern von einem Jäger nach Uingeer Verfolgung erschossen. Wir machen noch einmal die Besitzer wildernder Tiere darauf aufmerksam, daß diese Tiere unnachsichtlich abgeschossen werden und daß die Eigentümer für allen Schaden haftbar sind, den die Tiere beim Wildern angerichtet haben. Das Pech des Radfahrers. Um für einen gemitlichen Abend die notwendige „Flüssigkelt“ zu haben, hatte am Mittwochabend ein Radfahrer eine Flasche Schnaps geholt. Auf der Rlchfahrt lief inn ein Junge direkt in das Rad; beide sürzten, und aus der Aktentasche floß der teure Schnaps. Welterer Schaden entstand glüchticherweise nicht. Die zerbrochene Flische somt Inhalt ließ sich sa wohl ersetzen, was mit Nitesscht auf den einmal angesetzten gemütlichen Abend sccürlich auch geschah. Unfälle auf der Arbeitsstelle. Auf einem benachbarten Industriewerk schlug einem Arbeiter ein Bühmnenbrett mit solcher Wucht gegen den Oberkürper, daß er einen Bruch des Schlüsse beins, einen Rippenbruch und erhebliche Quetschungen erlltt. Er mußte sofort in das Krankenhaus gebracht werden. Ein anderer Arbeiter wurde von einem Ramnklotz an Kopf und Schulter getroffen. Mit erheblichen Verletzungen mußte auch er in das Krankenhaus befördert werden. Denkt an das Vermosten. Es ist unzwelsethaft ein Verdienst der hiesigen Süßmosterei, den Wert des Süfmostes bel den Halterner Volksgenossen bekanntgemacht zu haben. Seit Jahren wird so der Süßmast allgemein sehr geschätzt, und alljährlich werden große Massen an Beeren und Obst vermostet und so in bester Weise der Volksernährung nutzbar gemacht. Die Zeit ist nun wieder gekommen, und wer das anfallende Obst anders nur schlecht verwerten kann, der lut gut daran es zu vermosten. Vor astem in der Veerenzeit ist das zu beachten, da dadurch wertvolle Aufbaumittel konserviert werden. Der Adolf=Hitler=Platz wächst. Seit kurzer Zeit hat die Auffüllung der noch am Adolf=Hitler=Platz tegenden Gärten in der alten Weise begonnen und macht rasche Fortschritte. Der an der westiichen Seite liegende Garten ist beinahe ganz ausgefitt. Man kann nach den anfallendon Sehutmassen schon jetzt den Zeitpunkt errechnen, zu dem der AdolfHitler=Platz in seiner geptanten Größe entstanden sein wird. Wir freuen uns, daß dann endlich die vorgesehene Planung des Platzes gemacht werden kann, der dann wirklich zum schönsten Platz innerhalb unserer Stadt werden muß Kein Warenverkauf an Kriegsgefangene. Nach der Verordnung über den Umgang mit Kriegsgefangenen ist jede Beziehung zu diesen untersagt. Infolgedessen darf auch kein Verkauf von Waren an Kriegsgefangene erfolgen. Wir machen darauf aufmerksam, well auch der Kriegsgefangene immer unser Feind ist und damit kein Volksgenosse In Unkenntuis dieser Verordnung in eine mißliche Lage kommt. Der eilige Fahrraddieb. Vor dem Gericht stand setzt ein junger Mann, der Typ eines geistig beschränkten und arbeitoschenen Menschen, der nach entsprechendem Vorleben aus der Iürsorgeerziehung ausgebrochen war und auschtlehend im benachbarten Münsterland allerlei Unfug verübte. Kurz nach seinem Ausbruch aus der Fürsorgeerziehung fuhr er von Vottrop aus mit einer Verwandten zu einem Bauem lns Münsterland und betätigte sich dort als Gelegenheitsarbeiter. Die Verwandte fuhr am Wochenende nach Hause, und da wallte er nicht mehr zurückbleiben. Er sah aber selbst ein, daß er###en Zug zu Fuß nicht mehr erreichen würde und entwendete deohalb kurzerhand das Fahrrad des Bauern, um noch rechtzeitig zum Bahnhof zu kommen. Am Bahnhof ließ er das Rad einfach stehen und hatte sich deshalb vor Gericht zu verantworten. Trotzdem der Arzt ihm bescheinigte, daß der Angehlagte gelstig beschränkt sei, wurde eine Gefängniostrafe Kreiemeisterschaften des Kreises Emscher=Lippe am 7. Juli in Herten Der Kreisfachwart für Leichtatheilk ruft zu den diesjährigen Kreismeisterschaften auf, die am kommenden Sonntag in Herten In der Kumpfbahn am Katzenbusch stattfinden. Es werden folgende Wettkämpfe ausgetragen: Männer: Klasse A(offen für alle): 100 m, 200 m, 400 m, 800 m, 1500 m, 5000 in, Weit=; Hoch; Drei= und Stabhochsprung, Kugel, Diskus, Hammer, Speer. 4 mal 100em=Staffei und 3 mal 1000m=Staffel. Dreikampf(100 m, Kugelstoß und Weitsprung). Männer: Klusse B(1908 und früher geboren): 100 m, Weit= und Hochsprung, Kugel, Diskus, Hammer, 4 mal 100=m=Stafftl, Dreikampf(100 m, Kugel und Weitsprung). Jugend: Klasse B(1. 1. 24 bis 30. 6. 26): 100 in, 800 m. Kugelstoß Weitsprung, 4 mal 100=m=Stafsel, Dreikampf(100 m, Kugel und Westsprung). Branen: Klasse A(ossen für alle): 100 m. Weit= und Hochsprung, Kugel und Diskus, 4 mal 100=m=Staffel, Dreikampf(100 m, Kugel und Weitsprung). Jugend: Klasse A(1. 0. 21 bis 31. 12. 23): 75 m Weitsprung und Kugelstoß 4 mat 75=m=Staffel. Jugend: Klasse B(1. 1. 24 b,s 30. 6. 20): 75 m, Weitsprung und Kugelstoß 4 mal 75=m=Staffel. Beginn der Wettkämpfe für die gesamten Jugendklassen um 9 Uhr vormitlags, für Männer und Frauen uund 9 Uhr nachmittags. Meldungen bis zum d. Juli an den Kreisfachwart Walter Stach, Hüls, Gersdorffstr. 27. Hiller-Jugend. Jungmädel. Heute, Freitag 14 Uhr, rechnen die Geldsammlerinnen der IM.=Gruppen 51, 52, 53. 55 an der Richthofschule ab. Es darf kein Mädel fehlen. Heil Hitler Die Im.=Geldverwalterin. Verentwortlich für den Helmattell: Heinrich Albers Hallern I. Wesll. von einem Monat beantragt. Der Richter verurtellte ihn wegen unbefugten Benutzens eines fremden Fahrzeuges zu 16 Tagen Gesänguis, die durch die Untersuchungshoft als verbüßt gelten. Vom Gesängnis aus wurde er sofort wieder in das Fürsorgeheim zurück gebracht, woraus er jetzt wohl nicht wieder in unsere Bauerndörfer kommen wird. Biehmarkt in Dülmen. Guter Auftrieb— schleppender Handek. Rund 500 Schweine bevälherten am gestrigen Tage den Markt, um nach der Absicht ihrer Besitzer ihre Ställe zu wechseln. Gemessen an dem erfreulich großen Auftrieb vollzog sich der Handel jedoch in ruhigen Bahnen. Der Markt wurde edenfalls nicht geräumt, so daß die meisten„Schlachthofaspiranten“ kurze Zeit später wieder in den gleichen Ställen grunzten, aus denen man sie in der Frühe vertrieben hatte. Anzeigen-Ecke. Amtliche Bekanntmachung. Bekanntmachung. Fettscheinausgabe für die Bezugsberechtigten aus den Gemeinden Kspl. Haltern, Hullern u. Lippramsdorf Die Ausgabe der Reichsverbilligungsscheine für Speisefeite für die Bezugsberechtigten aus dem Amtsbezirk Haltern erfolgt für das Vierteljahr Juli—September 1940 im Amtshause zu Haltern, Schmeddingstraße 2, Zimmer 5, an folgenden Tagen: am Montag, dem 8. 7. 1940 vorm. 8—12 Uhr nachm. 15—17 Uhr am Dienstag, dem 9. 7. 1940 vorm. 8—12 Uhr nachm. 15—17 Uhr Ausweis, Lohnzettel, Rentenbescheid usw. sind mitzubringen. Die Ausgabezeiten sind unbedingt innezuhalten. Haliern, den 3. Juli 1940. Der Amtsbürgermeister: Kruse. Bekanntmachung. Wegen Vornahme dringender Umbauarbellen sind die Pollzelbüros der Stadt Hallern am Samstag, dem b.Juli geschlossen. Haltern, den 4. Juli 1940. Der Bürgermeister als Ortspollzelbehörde Schenult. StI □ Ab Montag, dem 8. Juli Ist unsere moslerei geöffnet. Handangenend eubeungeeuune Annahme und Ausgabe nur läglich von 17—20 Uhr. Süßmosterei Haltern. (Roberks Kinder=Grieß die hochwertige Kindernahrung für festen gesunden Fleischansatz Dakot RM.—.60 und RM. 1.10 Drogerie Lemloh. Kinderliebes Mädchen für Privathaushalt zu sofort gesucht. Frau Ostermann Weselerstraße 7. Römer-Theater Preilag- und Samstagabend 8, 15 Uhr, Sonnta# 5,15 u. S,15 Uhr und Monlagabene 8,15 Uhr bringen wir einen flotten, lustigen Film mil viel Jugend und verlieblem Spiel: Hannalore Schroth, Mady Rahl, Eiga Brink, Haus Holt, Paul Henkeie u. a. m. Hellerkeil ohne Klamauk, Wilz ohne biasige Schärfe das sind zwel von den Vorzügen dieses unlerhallsamen Pllms. Die Krlegs- Wochenschau bringt den Siegeszug durch Frankreich.— Unsere Truppon in Parls. Sonder-Vorführungen der nauen Kriege-Wochenschau sind Bamstagnachm. 6 Uhr und Sonntagmergen 11.43 Uhr Einirilt: Erwachsene 30 Plg. Kinder 15 Pig. Aus dem Münsterland. und durch das belgische Kavallersekorps verstärkt werden, von denen letzteres zum Teil motorisiert ist. Der König hat vorgesehen, dieses dem französischen Oberbesehl zur Verfügung zu stellen. W. C. sädelt den Verrat ein Hauptgedanke: lebenswichtige Verbindungswege offenhalten Während der Dauer des Vortrages von General Weygand ließen Mister Winston Churchil1 und General John Dill vielfach ihre Zustimmung erkennen und zeigten durch Fragen und Unterbrechungen, daß ihre eigene Aussassung über die Schlacht genauestens mit der des Generalissimus übereinstimmte, insbesondere, wo es sich um die der belgischen Armee zugeteilte Rolle handelte. Der britische Premterminister wiederholte mehrfach, daß die Wiederherstellung der Verbindung der Nord=SüdArmeen über Arras unerläßlich sei; daß die englischen Streitkräfte unter General Gort nunmehr für vier Tage Lebensmittel hätten; daß der gesamte Nachschub und alles Kriegsmaterial des britischen Expeditionstorve ab Calaislängs der Küste in Richlung auf St. Nazaire konzentriert seit und daß der Hauptgedanke des General Gort dahin gegangen sei, diese für ihn lebenswichtigen Verbindungswege offenzuhalten. Daher hat er sich seit vorgestern in Bewegung gesetzt, indem er auf seiner rechten Elanke eine Anzahl Einheiten binter diese Linien verlegt hat, um in Richtung auf Arras und Bapaume vorrücken zu können. Es handelte sich hier um eine für die Zukunft des Krieges entscheidende Schlacht, denn die Versorgung der englischen Streitkräfte über die Kanalhäfen ist sehr stark in Frage gestellt, sodaß unter diesen Umständen das Gebiet um Cambrai und St. Quentin eine entscheidende Bedeutung gewinnt. (Mister Winston Churchill teille etwas später in einer Privatbesprechung dem französischen Ministerpräsidenten und dem General Weygand mit, daß die Beziehungen des Generals Billott zu dem Oberstkommandierenden des britischen Expeditionskorns nicht vollauf zufriedenstellend selen: insbesondere sei General Gort durch vier Tage hindurch ohne Weisung geblieben. Hlerzu teilte General Weygand mit, daß der General Billott durch einen schweren Automobilunfall leidend sei und durch General Blanchard ersetzt wird.) Erlogene Erfolge gegen das Ruhrgebiet Die Engländer berichteten Weygand„gute Erfolge in der Vombardierung von deutschen Tanklagern und Nassinerien“.7 Sie wollen nur Nachtslüge durchführen General Weygand stellte die volle Billigung fest, die die britische Reglerung und der britische Generalstab selnen Plänen entgegenbrächten und brachte dann ebenso entschieden und klar wie höflich zwel in seinen Augen entscheidende Forderungen vor: I. Es ist von ausschlaggebender Wichtigkeit für den Ersolg der beginnenden Schlacht, daß die britische Lustwasse— und zwar Jäger wie Bomber— sich vollaus im Kampfgebiet einsetze. Sie hat der französischen Armee während der vergangenen Tage sehr große Verdienste erwiesen und hat so schon einen außerördentlich günstigen Einfluß auf den Geist der Insanterie ausgeübt, während sie zugleich viele deutsche Marschkolonnen auf dem Wege zur Front empfindlich gestört haben. Daneben hat sie umsangreiche Aktionen in bestimmten Teilen Deutschlands durchgeführt und zwar namentlich im Ruhrgebiet und in Hamburg, Bremen und anderen Orten, wo sie gute Erfolge in der Bombardierung von seindlichen Tanklagern und Raffinerten erzielt haben. In Anbetracht der Wichtigkeit unserer Zusammenarbeit hält der Generalissimus es im Augenblick für erforderlich, daß die englische Luftwasse vorläufig— nur für einige Tage— ihre Fernflüge einstellt, um dauernd und unmittelbar an der Front selbst oder in der nächsten Umgebung zu wirken. Er fordert also, daß die brittsche Luftwasse den Besehl bekomme, ihre Anstrengungen in der Gegend der vorgesehenen Aktionen zu vervielsachen. Der Bizelustmarschall Piece teilte hierauf seine Unsicht zu dem Thema mit. Er gibt zu bedenken, daß ein Teil der britischen Bombengeschwader(namentlich die Wellington) kaum bei Tage eingesetzt werden kann, da die Flugzeuge zu exponierte Ziele darstellen. Es scheint ihm äußerst wichtig, daß andererseite z. B. die Magobrücken oder die Eisenbahnknotenpunkte in einiger Entfernung von der eigentlichen Operationslinie bombardiert werde, da sie deutscherseito für den Nachschub während der Schlacht von Bedeutung seien. Nach einem Gedankenaustausch zwischen ihm und General Weygand, an dem auch Mister Winston Churchill teilnahm. kommet man überein, daß dem Wunsch des Generalissimus entsprochen wird und die britischen Luftstreitkräfte des Mutterlandes ausschließlich in der Schlacht eingesetzt werden. Die Bomber, die nicht immer(wie dies in den vorhergehenden Tagen der Fall war) in der Kampflinie selbst genaue Ziele ausmachen können, werden die Verbindungen zwischen der Front und der Maas zu stören versuchen, während die Jäger, (die, aus England kommend, kaum länger als 20 Minnten im Kampfgeblet sich aufhalten können) sich in auseinanderfolgenden Wellen ablösen können. Weygand über die Gesahr der Flüchtlinge 2. General Wengand weist sodann nachdrücklich auf die Gefahr für die nationale Verteidigung, die sich zur Zeit aus dem Flüchtlingsstrom aus den Riederlanden, Belglen und Nordfrankreich ergebe, hin. Die auf den Straßen sich vorwärtsbewegenden Massen behindern die Bewegungsfreiheit der Truppen, gestatten deutschen Elementen, sich unter sie zu mengen, und üben überdies eine ungünstige Wirkung auf den Geist der Truppe aus. Es ist unbedingt erforderlich, daß diesem Zustrom Einhalt geboten wird, daß niemand mehr auf französisches Gebiet übertreten dürse, dah die in Bewegung befindlichen Flüchtlingskokonnen von den großen Verkehrsstraßen Kurze Umschau USA, ergänzen ihr Wehrprogramm, Assocjated Preß zufolge wird Roosevelt dem Kongreß in der kommenden Woche ein ergänzendes Wehrorogramm im Gesamtbetrage von 5 Milliarden Dollar in Form einer Botschaft unterbreiten. Die Treissicherheit der deutschen Luftwasse. Daß deutsche Flieger nicht„nur“ Wohnhäuser und Schulen treffen, wie der Londoner Rundsunk der Welt immer einreden will, beweist die Tatsache, daß die englische, Regierung bei der USA.=Steel=Co. und der BethlehemSteel=Co. etligst 120 000 To. Eisenbahnschtenen für die Reparatur der durch Bomben beschädigten Bahnkörper angesordert hat. Abschlußbericht des ORW. in Moskau. Der zusammenfassende Bericht des deutschen OKW. über den Krieg in Frankreich ist von allen Moskauer Blättern in ausführlicher Weise übernommen worden. Die sowietrussische Oeffentlichkeit ist stärkstene beeindruckt. * Neues Kabinett in Rumänien. Unter der Führung von Jon Giaurtu, dem Außenminister der bieherigen Regierung Taiaresen, wurde gestern ein neueo Kabinett gebildet und vom König anschließend vereidigt. Verschärkte Behandlung ausgehoben. Die auf Grund französischer und belgischer Brukalitäten gegen notgelandete deutsche Flieger durch Generalfeldmarschall Göring am 27. 5. 1940 ergangene Anordnung einer verschärften Behandlung gegnerischer gefangener Flieger ist aufgehoben worden. Wieder französischer Rundsunk im besetzten Gebiet. Die deutsche Wassenstillstandskommission hat beschlossen. der französischen Regierung zuzubilligen, die französischen Rundsunksender im ünbesetzten Gebiet wieder in Betrieb zu nehmen. Für die Sendungen trägt die französische Regierung die volle Verantwortung. Eine Zeniar von deutscher Seite findet nicht statt. U6A. meldet riesige Goldeingänge Von unserem hw-Vertreter Stockholm, 4. Juli. Das Finanzdevartement der Vereinigten Staaten gibt, wie eine Reutermeldung besagt, neue gewaltige Goldeingünge in Amerika bekannt, und zwar im Werte von 418 Millionen Dollar. Hiervon sollen 242 Millionen mit dem Kreuzer„Vincennes“ aus Frankreich gekommen sein. Sehr beachtlich ist die enorme Menge Gold, die gleichzeitig aus Großbritannien in den Vereinigten Staaten untergebracht wurde. Es handelt sich um nicht weniger ale 101,4 Millionen Dollar. Aus den westdeutschen Gauen während gewisser Tageszeiten serngehalten werden; sie sollen auf den Feldern lagern und nur mit gewissen Einschränkungen weiterziehen dürfen. Generäl Wengand zeigte sich in diesem Punkte gegenüber dem König der Belaier äußerst firm und er hölfl. daß die alltierten Regierungen die gleiche Haltung einnehmen werden. Mister Winston CyurchIl und Monsieur Paul Reynand äußern ihre volle Billigung zu den vom General vorgetragenen Gesichtspunkten. Der Generalissimus teilte dann kurz mit, daß er sich während des Abends und in der Nacht mit drei Offizieren des Generalstabes der Armee Girand habe unterhalten können, die ihm annerordentlich wertvolle Einzelheiten über die von der deutschen Armee in der Schlacht angewendeten Methoden hätten geben können, und die auf seine Weisung hin eine kurze Aufzeichnung vorgelegt haben, die verlesen wird. Churchill predigt Kaltblütigkelt gegen deutsche Panzer. Mr. Winston Churchill schließt daraus, daß unter Anwendung geeigneter Methoden und mit der notwendigen Kaltblüttgkeit die Angrifse der deutschen Panzerkräfte, selbst wenn sie von Bombern unterstützt werden, abgewehrt werden könnten und daß es sich jeßzt darum handele, sich überall, wo man sich befinde, bis zum letzten In den Stellungen zu halten. General Weygand fügt hinzu, daß man auch handeln müsse und daß,„wo man angreise, man auch jemanden störe". Die Sitzung wurde um 13.15 Uhr geschlossen. General Weygand sucht den Ministerpräsidenten um 17 Uhr auf und zeigt ihm anhand einer mitgebrachten Karte die näheren Umstände, unter denen sich morgen die vorgesehene Ofsensive abspielen wird. Mr. Paul Reynand macht ihm bei dieser Gelegenheit von den Gerüchten Mitteilung, die hierüber in polttischen Kreisen umlausen und bittet ihn, allenthalben erneut Weisung zu geben, damit das Geheimnis über die Operationen gewahrt bleibt. Der Oberstkommandierende stellt fest, daß die Tatsachen, die er im Laufe des Vormittags Mister Winston Churchill und Monsteur Paul Reynand mitgeteilt habe, durch eine günstigere Entwicklung ergänzt werden. Die Armee des Generals Frere werde morgen zur Stützung der im Norden vorgesehenen Operationen zahlreichere und bedeutendere Einheiten auswelsen, als man es vor einigen Stunden annehmen konnte. Die Schlußfolgerungen des Kriegsrates Es wurde folgendes vereinbart: 1. Die belgische Armee zieht sich auf die Oserlinie zurück und hält diese Linie. Die Schleusen sind geöffnet. 2. Die britische und die französische Armee greisen im Südwesten in Nichtung Bapaume und Cambrai an und zwar sobald wie möglich— bestimmt morgen— mit ungefähr acht Divisionen. 3. Ungesichte der vitalen Bedeutung dieser Schlacht für die beiden Heere und der Tatsache, daß die britischen Verbindungen von der Befreiung Amiene abhängen, leistet die britische Luftwasse während der Dauer der Schlacht Tag und Nacht jede mögliche Hilfe. 4. Die neue französische Armeegruppe, die aus Amieno vorstößt, und die länge der Somme eine Front bildet, stößt nach Norden vor, um die Verhindung mit den in Richtung Süden Richtung Bapaume angreisenden britt schen Divisionen auszunehmen. Eden als Heimwehrkrieger Eine Landplage für England Von unserem hw-Vertreter Stockholm, 4. Juli. Englands innere Kriegsmaßnahmen sind um zwel interessanfe Neuerscheinungen bereichert worden: Ein Verbot hoher Damenabsätze wegen der Holzknappheit und die Elnführung von roten Warnlichtern für Wachtposten. Letzteres, um die Anzahl von Personen zu vermindern, die versehentlich bei nächtlichem Anruf erschossen werden. Der Holzkommissar, Masor Harris, hat dazu bekanntgegeben, daß die hohen Damenabsätze fast durchweg aus Holz hergestellt werden, das Importiert werden muß. Durch den Verzicht auf solche Absätze könnten tausende von Tonnen Frachtraum eingespart und für die Heranschaffung von Kriegsmatersal oder lebenswichtige Dinge freigemacht werden. Er hat außerdem der Rundsunk= und Möbelindustrie starke Einschränkungen bei der Verwendung von Holz auferlegt. Gleichzeitig versucht man. Ersatzstoffe für Holz zu verwenden, vor allem aber ist erneut ein vermehrter Holzeinschlag in England angeordnet worden, wozu schon im Winter Holzfäller aus Kanada herangeholt wurden. Da die Gestehungskosten für das aus Kanada, importierte Grubenholz sehr viel höher sind als bei der früheren Einfuhr aus Skandinavsen, wird jetzt auf die Kohlenpreise ein besonderer Zuschlag gelegt. Hand in Hand mit dem Holzmangel geht die Papierknappheit, die neben der Einschränkung für die Presse jetzt sogar zum Verbot von Einwickelpapier in den Läden und zu umsassenden Maßnahmen zur Sammlung von Abfallpapier in den Haushaltungen geführt hat. Da die Bücher mit den Natsonierungsmarken gerade in der lausenden Woche zu Ende gehen, hat man die Hausfrauen ermahnt, nicht etwa die Reste dieser Bücher wegzuwersen oder zu vorbrennen, da selbst mit den Ueberresten der 40 Millionen Kartenhefte eine nennenswerte Papierersparnie möglich sei. Auf Grund des Zuckermangels dürfen Konditoren keinen Zuckerguß oder Belag auf Backwerk mehr herstellen. Alle Hausfrauen werden ermahnt, den Bedarf einer Woche an Mehl im Hause vorrätig zu halten und keine Konserven mehr zu verbrauchen, damtt auch solche Reserven für besondere Notfälle zur Verfügung stehen. Futtermittelmanget zwingt zu neuen Geflüge abschlachtungen. Die Anordnung, daß Wachtposten und Mitglieder der freiwilligen Heimwehren von jetzt ab beim Anruf ein rotes Licht schwenken müssen, wird nach einem Bericht des „Svenska Dagbladet“ als eine große Erleichterung von allen begrüßt, die gezwungen sind, nach Einbruch der Dunkelhelt Landstraßen zu benutzen. Tatsächlich hat, seitOeffentlichkeit große Unruhe entstanden ist. Die Posten ämlich instrulert, sind nämlich inst scharf zu schleßen, falls eine ange Willkommene Haben für unsere Verwundeten Engers. 4. Juli. Eine vorbildliche Einstellung zeigen die Obstbesitzer von Weis. einem der hauptsächlichsten Kirschenversorgungogebiete am Mittelrhein. Der Ertrag der reichen diesjährigen Kirschenernte geht zunächst, an die Obstsammelstelle in Heimbach=Weis. Die Baumbesitzer haben beschlassen, von ihren täglichen Pflückergebnissen. die sie zur Sammelstelle bringen, zunächst unentgeltlich die Körbe, die von der NS.=Frauenschaft bereitgestellt sind, zu füllen. Die auf diese Weise gespendeten Kirschen werden unter die Verwundeten in don Lazaretten der Nachbarschaft verteilt Aus dem Vergischen Land. 4. Juli. Wir berichteten kürzlich über Patenschaften, die sich in einem bergischen Genesungsheim gebildet haben. Tagtäglich findet die herzliche Verbundenheit zwischen Front und Heimat neuerlschen Ausdruck. Viele unbekannte und fremde Gäste dieses Genesungsheimes im Bergischen Land haben in der Bevölkerung treue Freunde gesünden, die zu jeder Besuchszeit mit kleinen Aufmerklamkeiten und Geschenten erscheinen, um sich nach dem Befinden ihrer Patenkinder zu erkundigen. Heute darf man schon sagen, daß alle Insassen des Hauses„Familienanschluß“ gefunden haben. Doch darüber hinaus wird die enge Verbundenheit auch von Körverschalten und Vereinen zum Ausdruck gebracht. Kürzlich stiftete ein kleinerer Geflügelzuchtverein rund 200 frische Eier, Ihm ist jetzt ein anderer gesolgt, der 300 Eler und außerdem noch 30 Hühner und junge Hähnchen mitbrachte. Auch 300 Piirische„sowie die verschl densten„Erzeugnisse der heimischen Industrie waren begehrte Artikel, die mit herzlichem Dank entgegengenommen wurden. Meisennest im Brieskasten. Volksen, 4. Juli. Der an dem bekannten Ausflugoloka!„Zum Klus" zwischen Einbes und Voltsen angebrachte, Briefkasten der Reschopost dient jetzt außer seinem eigentlichen Bestimmungszweck noch als Kinderstube. Ein Meisenpagr hat sich in dem Briefkasten eine Ristgelegenheit geschaffen, und nun zwitschert im Kasten die junge Brut. die sich weder durch die eingeworfenen Briefe und Karten noch durch die Entleerung des Kastene stören lätt. Die junge Brut ist nun bald flügge und wird sich in Kürze selbständig machen. Tiergeschichte aus dem Westiälischen. Brakel, 3. Juli. Mit einem, eigenartigen Vorfall wurde die Bevölterung des Dorfes Hembsen bei Brakel überrascht. Dao Pserd des Bauern Husemann war nachts aus der Welde ausgebrochen, well es nach einem Fohlen sammerte, das kurz zuvor verkauft worden war. Auf dem Bahndamm wurde das Pferd von einem Zuge Überfahren und getötet. Man führt den Unfall darauf zurück. daß das Tier in selner Sehnsucht nach dem Fohlenkind blindlings umberirrte. Das unsreiwillige Bav des Mäusebussarde, Bünde i. W., 4. Juli. Im nahen Südlengern ent deckten Schulkinder im Brandbach einen jungen Mäuse bussard, der ein unfreswilliges Bad nahm Der tunge Vogel, der noch nicht lllgge war. ist wahrscheinlich ans einem Rest gestürzt, das sich in einem Baum über dem Bachlaus befindet. Die Dortschulkinder gewährten dem völlig durchnäßten Gesellen ein freundliches Afol und pflegen ihn. Otsenbar gesällt dem Auereiher die nahrhafte Gesangenschaft ausgezeichnet. Er entwickelt sich prächtig und ist für gereichte Leckerbissen in der Gestalt von jungen Spatzen nicht undankbar. Mit Eifer runft er seine Beuts und wächst dem Tage zu. wo er endgültig von einer wenio lustigen„Seefahr!" wieder in die Wolken zurückkehren kann. Mit der Wasse hantiert— Kind erschossen. „ Jumm. 4. Juli. Anf tragtsche Weise verlor der dreiährige Sohn des Bauern Eduard Buschulle im benach barten Wambeln sein. Lehen. Der 20jährige Reise des Bauern war auf den Hof gekommen, um einige Hähnchen zu holen. Der Bauer nahm selne Flobertbüchse, und nachdem er ein Hähnchen geschossen hatte, überaab er die Wafse seinem. Neisen. Dieser versuchte ebenfalls zu schießen, der Schuß ging aber nicht los. Als er nun mit der Walse hautierte und sich zu seinem Onkel wandte, der seinen dreijährigen Sohn an der Hand hatte, löste sich der Schuß. Die Kugel traf den kleinen Jungen und lötete ihn auf der Stelle. Ferntranung mit einem Toten. Essen, 3. Juli. In Odenbach in der Psatz wurde die Volksgenossin Gertrud Ehwein von einem herben Mißgeschick betroften. Anfang Junl erhielt, sie von der Kompanie ihres im Felde stehenden Bräutigams. Otto Feickert, die Mitteilung daß dieser seine Erklärung und Unterschrift zur Ferntrauung abgegeben habe. Falls die Braut nun innerhalb einer bestimmten Frist vor dem Standesbeamten ihre Unterschrift leiste, gelte die Ehe als geschlossen. Die Braut vollzog ihre Unterschrift am 19. Juni. Nun erhielt die lunge Frau die schmerzliche Nachricht, daß der Ihr angetraute Mann bereits am 17. Juni, also zwel Tage vor der Unterschriftsleistung der Braut, bei einem Angrisl. in Lothringen, den Heldentod gestorben ist.. Nach den Bestimmungen über die Fernfrauung gilt die Ehe trotzdem ale geschlossen. 25pfündiger Hecht gesangen. Amern(Niederrh.), 4. Juli. Der Inhaber der Mülrather Mühle, ein passlonierter Analer, ing mit dem Netz einen kapitalen Hecht im Gewicht von 25 Pfund. Vom Maul bis zur Schwanzsnitze maß das Tier nahezu anderthalb Meter. Fachlente bekunden, daß der Fisch ein Mindestalter von 50 Jahren haben muß. Der schwerste bisher an gleicher Stelle gefangene Hecht wog 16 Pfund. Er wurde vor einiger Zeit mit der Angel aus Land geholt, was wegen des Gewichts erst nach langem Drill möglich wurde, Wassenruhe im Westen Front gegen England Die neue Filmwochenschau. Auch die neue Wochenschau berichtet von dem gewaltigen Geschehen unserer Zeit. Sahen wir das letzte Mal im Lichtspjeltheater, die Siegesfahnen über Deutschland und die Glocken läuten, so wird uns nun die Waisenruhe im Westen veranschäulschl. Die französische Bevöllerung kehrt in ihre Heimaldörfer zurück, wobei ihr Abteilungen der RSB. hilfreich zur Seite stehen. Deutsche Nachschubkolonnen beherrschen im wesentlichen das Bild der großen„Verbindungsstraßen, und selbst bei dem rieigen Aufgebot der militärischen Transportmittel wickelt sich alles nach einem genauen Fahrplan ab. Was die Durchführung des Waffenstillstandes betrifft, so berichtet die Kamera von kriegsgelangenen deutschen Soldaten, die vor ihrer Entlassung stehen. vom Einmarsch in die zu besetzenden Gebiete, von der Befreiung deutscher Ziviloefangener und zeiat noch einmal Sammellager gefangener Franzosen, unter denen sich auch wieder in groher Zahl die„schwarzen Brüder“ des Poilu befinden. Mit, besonderem Interesse verfolgen wir dann einen Besuch des Führere in Paris, seine Besichtigungsfahrt durch die Stadt. Aufenthalte an der Over, am Triumphbogen, an Place de La Concorde und am Fuße deo Estselturmo. Nach dem Abschluß des Kampfes mit Frankreich steht Deutschland in Front gegen den eigentlichen Kriegsurheber, gegen England. Großadmiral Naeder besucht die Kanalküste. Unsere Lustwalse steht einsatzbereit ur die Stunde der Vergettung, englische Flieger vollbringen teige„Heldenlalen“, aber den deutschen Jägern und der deutschen Flak Und sie nicht gemachsen. Vom Nordkav bio zur Küste des Atlanisschen Ozeans erhebt sich zur See, zur Luft und zu Lande die große Front der t England. Abrechnung nene Person oder ein Wagen nicht augenblickich anhält. Aber oft genug haben Automobinisten oder Radjahrer den Anruf nicht gehört! Die schwedische Zeitung fügt ihrem Londoner Bericht hinzu, diese Risiten selen dadurch erhöht worden, daß viele Personen, besonders unter den Heimwehrmitgliedern, niemals zuvor ein Gewehr in der Hand gehabt hätten. Admiralität gesteht Tonnagemangel Deutsche U-Boole Im Atlantik Von unserem hw-Vertreter Stockholm, 4. Juli. Zu den wachsenden Verlusten„ Handelstonnage, die jetzt auch von engtischer Seite zu gegeben werden muß, erklärt die englische Admiralität: Die Zunahme an Versenkungen gehe zum Teil auf die steigende Zahl deutscher U=Boote zurück, die im Atlantik overieren, sowie auf die Verringerung der englischen Geleitschisse infolge des französischen Wafsenstillstandes. Zahlreiche, sonst für den Schutz der Handelsschisse verwendete Fahrzeuge mußten zur Evakuierung englischer, (ranzösischer und polnischer Truppen aus Frankreich benntzt werden. „Piratenakt größten Stils“. Ansaldo über Englands niederträchtigen Ueberfall Rom, 4. Juli. In seiner täglichen Rundsunkansprache an die Italienische Wehrmacht geißelt der Direktor des „Telegraso“, Ansaldo, die beispiellose Gemeinheit und Niedertracht des britischen Uebersalles auf die französischen Kriegsschiffe bei Oran. Die englische Flotte, die es bioher neinlichst vermied, sich ihren Gegnern in einer Schlacht zu stellen, so führte Ansaldo aus, kühle nun ihren Mut mit diesem hinterlistigen Ueberfall auf ihren Verbündeten. Frankreich könne daran erkennen, um welche Art von Freunden es sich bei den Beiten handele, für die es in Flandern und an der Samme die Blllte seiner Jugend geonfert habe. Enalischer Brauch sel es, selt Jahrhunderten die Freunde sassen zu lassen, oder gar zu überfallen, sobald die Sache schief gehe. So habe es England vor rund 100 Jahren mit dem König von Neavel gehalten und so halte England eo heute mit Frankreich. Der arausame Egoismus des veriiden Alblono, das sich alle Staaten dienstbar machen wolle und In ihnen nichts anderes als Kolonien sehe, preche aus diesem Jüngsten Piratenatt größten Stils gegenüber seinem ehemaligen Verbündeten, Allerdings könne England mit derartigen Gewalttaten sein Schicksal Hestfälischer Sport-Beobachter Deutschland— Ungarn abgesagt „Am„kommenden Wochenende sollte in Budapest der Leichtathleitt=Länderkampf. Deutschland— Ungarn ausgetragen werden. Ungarn hat gus technischen Gründen auf die Durchführung verzichtet und damit entfällt die Reise der schon vor einer Woche aufgestellten deutschen Mannschaft, die mit dieser Begegnung die Reihe der mul. inm röslnen sollte, Mannschaft. di.. Leichtathleiik=Länderkämpfe 1940 dem Posten an allen wichtigen Gebäuden, Brücken und nicht abwenden, das sich immer drohender abzeichnet. Wegkreuzungen aufgestellt wurden, die Zahl der ver= Nur wer wie England bereits auf seine Ehre pfeise, sehentlich erschossenen oder angeschossenen Personen der=sei zu solchen Gewaltakten wie der Seeschlacht von Oran artig zugenommen, daß bei den Behörden ###he Erster Großkampf an der Saar Die Bereiche Südwest und Württemberg sind übereingekommen, am 28. Juli in Homburg an der Saar mit ihren Auswahlmannschaften einen Fußballkampf durchzuführen. Dieses Spiel wird sicher ein guter Austatt für das nun wieder mit vollen Attorden einsetende Sportleben im Saargebiet sein. 244 schwimmen in Berlin Die Krlegsmeisterschaften im Schwimmen am 16. und 14. Juli in Berlin haben eine ausgezeichnete Besetzung erhalten. Nicht weniger als 244 Schwimmer und Schwimmerinnen wurden von 80 Gemeinschaften aus 50 deutschen Städten gemeldet. Für die Einzelkämpfe wurden 226 und für die„Stalfeln 73 Meldungen abgegeben. Am stärksten besetzt ist das 200=Meier=Brustschwimmen der Männer mit 30 Bewerbern. Harbig lief die 800 Meter in 1:51.1 Minuten Zum Abschlußtralning für den Inzwischen abgesaglen Länderkampf gegen Ungarn in Budapest war der größte Teil der deutschen Mannschaft in Dresden versammelt. Die auf dem Platz des Dresdner Sportklübe im Ostragehege erzielten Leistungen leben einen gülustigen Ausgang des Ländertreisens in Budapest erwarten: bewiesen vor allem hier unsere jungen Kräfte auch in der Krlegszeit, daß sie sich ausgezeichnet nach vorne gearbeitet haben. Rudolf Harbia durchltef die 800 Meter in 1:51.1 und kam vor Kaindl(München) In 1352.6. Brandscheft (Berlin) 1:53.7 und Giesen(Berlin) in 1155.2 ein.— Altmeister Mar Syring gewann den 5000 Meter=Lauf leicht in 14:5.1, und zwar vor Eitel(Ehlingen) in 14:35,9. Haushofer(Kempten) in 14144.7 und Seidenschnur(Kiel), 15:07,4 und Legoe(Bochum) 15114.— Schnellster Sprinter war der Frankfurter Kersch. der über 50 Meter in 5.7 Set vor Gleim(Frankfurt) in 6 Sek. und über 100 Meter in 10.7 Sek. nar dem tungen Licha(Bad Killingen) In 11.1 Sel. einkan Pferdesport Rennen zu Hopvegarten. 1. Rennen: 1. Saarkampf(Pose), 2., Trura, 3. Wer welh. Tot.: Sieg 81. Platz 21. 12:10. EW. 172. La. K— Ferner: Altvater, Aaripning. 2. Rennen: 1. Nuvolari((O. Schmidt). 2. Grünspecht, 3. Ostara. Tot.: Sieg 10. Platz 11, 15. 12:10. EW. 132. La. ¼—8—9. Ferner: Gamstäger. Annamirt. Alchimie, Ihre Hoheit. 3. Rennen: 1. Bordeaur(H. Berndt). 2. Kumbuke. 3. Atig. Tol; Sieg 20. Platz 11. 10110. EW. 28. Lg. 2—6—5|4. Ferner: Origenteo. 4. Rennen: 1. Morgenxuf(Rastenberger), 2. Maiflieder, 3. Elbaras. Tot.: Sieg 38. Platz 26, 15. 18:10. EW. 248. La. 5—¼—5/4. Ferner: Löngido. Lotris, Pincio, Porsenna, „ 5. Rennen: 1. Amulett(Zehmisch), 2. Marcello. 3. Meertaucher. Tot.: Sieg 31. Platz 17, 16:10. EW. 124. Lg. 2½—2—12. Ferner Maghellan. 6. Rennen: 1. Donnerhall(Streit), 2. Humbert. 3. Arel p., Rambow. Tot.: Sieg 33. Platz 22, 53:10 EW. 360. Lg. 2—2—K. Ferner Grobian, Stromauf. Mäander. 7. Rennen: 1. Leuard(O. Schmid!), 2. Der rote Prinz, 3. Argos. Tot.: Sieg 49. Platz 19. 10110. EW. 156. La.12—1m. Ferner: Marocaln, Rantikus. Fulda. 8. Rennen: 1. Bel aml(Huguenin), 2. Amani. 3. Parva. Tot.: Steg 20. Platz 19. 15110. EW. 44. Lg. 1—1—K. Ferner: Elnschlag, Flambonette. Der Märkte Hamburger Warenmarkt vom 4. Juli. Der Kalseemarkt batte weiterhin ruhige Haltung— Hüllentrüchte: Der Markt hatte sehr ruhige Tendenz bei nur geringer Geschältstätigkeit. Zucker: Ellektiumarkt keine Preise—. Terminmarkt und unverändert.— Oele und Felte: An diesem Markt Ist die Geschäftslage durchwen ruhig. Es kommen zur Zeit tleine Umsätze in zugeteilten Artikeln. so in synthetischer Fettsäure vor allem. zustande.— Der wewürzmartt verzeichnete nur kleine Abschlüsse zur Versorgung der hezugsberechtigten Betriebe— Rauhluster: Die Marktlage int ruhig.— Rohlakao: Der Maxkt wies einige Umlätze auf Sondergenehmianngen. für Wehrmachtelieserungen auf.— Kakao=Halblabrikate: Kleines„Bedarssgeschäft bei allgemein ruhiger Lage— Am Reismarkt wurden weitere kleine Verkäufe auf Bezugscheine aus Beständen getätigt. Verlag„Westlällscher Beobachter Verlagsteiter Hans Hauntschrilllelter„Wollgang Berzemann D Ruppert. z. 2#. Wehrmachtdienst). Ste Win Witt. Chet vom Dienst Priedrich Böhm Pontik W. Wi. iür Kunst und Unterhaltung und Vermischtes Johannes Schardt. für die He gaben die jeweils am Schluß der. b.H. Gelsenkirehen. leiter. Ver (leisenkir ü zeigen Nr. Druck von Chr. Münstermann, Gelsenkirchen, Generaloberst Milch, Generalleutnant Udet und Generalleutnant Bodenschatz treffen auf dem Flugplatz Le Bourget bei Paris ein. PK.-Horster-Wellbild(M) schwereo französisches Eisenbahngeschütz, das unversehrt in unsere Hände siel PK.-Kliem-Weltbild(M) Italo Balbo, ein treuer Freund Deutschlands. An dem Heldentod Marschall Valbos, der bei einer seindlichen Bombenaktion über Tobruk mit seinem Flugzeug abstürzte, nimmt auch das deutsche Volk an der Seite Italiens tieinen Anteil. Im August 1938 besuchte Marschall Balbo auf Einladung des Generalfeldmarschalls Göring Deutschland.— Unser Bild aus diesem Jahr zeigt Italo Balbo an der Seite Hermann Görings auf einer Fahrt. Weltbüld-Archiv(M) In Straßburg. Der Kleberplatz in Straßburg. in Friedenszeiten stets dicht bietet infolge der Evaimer mannahmen der fran ösischer wurde vom Flugzeug aus noch vor der Besetzung der S von einer großen Menschenmenge bevölkert, Regierung ein Bild der Leere. Die Aufnahme stadt durch die deutschen Truppen gemacht. PK.-Dietrich-Weltbild(M) Einmarschierende deutsche Truppen Unsere Schnellboote jederzeit einsatzbereit. Ein Schnellboot in voller Fahrt, ausgenommen bei einer Uebung. Weltbild(M) Auf dem Rathausplatz in Kopenhagen. Platzkonzert einer deutschen Fliegerkapelle. Hier fluteten die Reste der französischen Armee vorüber. PK.-Harren- Welthild(M1) Weltbild 406)