Nr. 226/227. Erstes Blatt. fälisches e Rebenausgaben: Begründet Einzelverkaufspreis 10 Pfennig.“ Paderborn, Samstag Sonntag, 14./15. August 1926. Volksblatt Weltfälische Nebenausgaben: Begründe# im Jahre 1848 Landesausgaben: Der Sauerländer: Der Freimütige: Warsteiner Zeitung“ Eichsfelder Volksblatt: Hessischer Kurier Bellagen: Täglich:„Die Truhe“., Wöchentlich„Sonntagsfeier“, Vierzehntägig:„Am Strom des Lebens“. Monatlich:„Heimalborn“ Erscheint täglich morgens außer Sonn= und Feiertagen.— Bezugspreis durch die Vost 2.82 M. durch Boten 2.30 M monatlich— Bei Eintritt höherer Gewalt Betriebsstörung, Papiermangel. Versagen der Lieferungsmittel usw. wird von uns keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. 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Der Mann aus dem Volke, ob er Lohnarbeiter ist oder bäuerlicher Besitzer oder einer von den Kaufleuten und was man so„Mittelstand“ nennt, will sich aus den Berichten über solche Tagungen ein Urteil bilden über die Geistesverfassung der intellektuellen Oberschicht und über ihre Eignung zum Führerberuf; der Mann aus dem Volke hat das Bedürfnis, feste Anhaltspunkte zu gewinnen, um darnach sein Verhältnis zum Akademikerstande einzurichten. Er will wissen, was er vom Akademiker zu halten hat, wes Geistes Kind er ist, ob seine Eignung zum Führer sichtbar wird oder anzuzweifeln ist. Wonach der Mann aus dem Volke in den Berichten über Akademikertagungen begierig sucht, das ist: ob die gescheiten und gelehrten Leute ein Empfinden dafür haben und sich Gedanken darüber machen, wo ihn der Schuh drückt, was ihm auf der Seele lastet, wodurch ihm das Leben schwer ist. Die Akademiker— hier ist vornehmlich von den katholischen die Rede— haben bisher selten Wert darauf gelegt, daß aus ihren Tagungen etwas hinüberspringe zu den anderen Volksschichten, etwa wie ein Funke, der Feuer entzünde, oder wie ein Strahl, der das Dunkel erhelle und Wärme verbreite. Sie begnügten sich damit, Geistesübungen abzuhalten, weil es dem Kopfe wohl tut, wenn er, durch das Berufseinerlei verödet, wieder einmal wie früher tüchtig arbeiten und angestrengt denken muß. Sie übten den Geist an der Behandlung von Problemen, um sich zu vergewissern, ob und inwieweit sie noch imstande seien, sich streng wissenschaftlich zu konzentrieren und Formulierungen von unanfechtbarer Logik abzuleiten. Es waren achtbare geistige Turnübungen, von denen sich die Teilnehmer erfrischt fühlen durften. Darüber hinaus nahmen sie mancherlei wertvolle Erkenntnisse mit, Belehrungen und Aufschlüsse, die denen von Nutzen sind, die sie befolgen und in die Tat umsetzen wollen. Aber Welt und Leben blieben wie zuvor. Spuren wurden eingeritzt, aber keine Furchen gegraben. Daß Saat aufgegangen wäre, war nicht wahrzunehmen. Und von einem male zum anderen mußte der Mann aus dem Volke mit wachsender Zweifelsucht fragen: „Bist du es, oder sollen wir auf einen anderen warten?" Und— das ist die überlaute Frage:— wann und wodurch wurde er gezwungen, vom Akademiker mehr halten alsbisher?! * Durch die Akademikertagung in Bonn ist es nicht geschehen. Gequält und bitter wendet man sich ab. Denn was in Bonn war, das war schließlich auch nichts anderes. als was überall ist, wo sie sich gegenseitig verdreschen, die Hakenkreuzler, das Reichsbanner, die Roten Frontkämpfer. Die Studenten haben in Bonn nicht gezeigt, daß sie stärker denken können und schwungvoller; sie haben nicht gezeigt, daß sie imstande wären, dem Volke den Ausweg zu zeigen aus Zwietracht und Zerrissenheit. Man hätte denken sollen: deutsche Studenten am deutschen Rhein hätten es vermocht, sich als die Wacht im Westen zu fühlen, als die frohe und stolze Hoffnung des deutschen Volkes, mitgerissen und befeuert von allem, was um sie war. Denn da war Bonn, wo im Jahre zuvor die Besatzung die Abhaltung des Studententages verboten hatte, und Bonn war befreit. Denn da waren Commilitonen von allen Hochschulen des deutschen Sprachgebietes: aus Südtirol und aus dem Baltenland, aus Nordschleswig, Oberschlesien und dem Sudetenland, aus Siebenbürgen, Danzig, Deutschösterreich und aus der besetzten Westmark. Und der„Drachenfels" war da, flammende Holzstöße waren da,— alles, was entzünden und fortreißen mußte zu einem großdeutschen Bekenntnis von großartigem Schwung... Was wurde daraus? Eine Wahlversammlung in Krimmitzschau, mit Flaggenstreit, parteipolitischen Zänkereien, Anpöbeleien gegen die Regierung, den Kultusminister, gegen Professoren, fruchtlosen Debatten um die Geschäftsordnung, Erregung, Lärm, Schikanen. Kaum ein Unterschied gegen das Niveau einer kulturlosen Kleinstadt. In den Vorortvierteln der Industriestädte werden die Berichte über den Bonner Studententag manchem Optimisten den Rest gegeben haben; anderwärts auch. Auf den studentischen Nachwuchs, der in seiner Mehrheit dazu bestimmt ist, dem neuen Staate in Aemtern zu dienen, setzt das Volk Erwartungen, die durch den Bonner Studententag enttäuscht worden sind. Moralische Eroberungen für den Akademikerstand sind in Bonn nicht gemacht worden. Daß die jungen Semester zu sehen vermögen, was im deutschen Volke vorgeht, ist durch den Bonner Studenten tag nicht bewiesen worden. Um die Zwietracht im Staate Die Reichsfinanzen. Mehreinnahmen aus den ermäßigten Steuern. Die Umsatzbelebung in der Wirt Von unserer Berliner Vertretung. X Berlin, 15. Aug. Der Reichsfinanzminister gab heute an Hand der eben fertig gestellten vorläufigen Zahlen für Juli einen Ueberblick über die Lage der Reichsfinanzen, die er unter zwei Voraussetzungen, daß nämlich der Reicstag nicht überraschend neue Ausgaben bewillige und daß die bisherigen Ansätze zu einer Besserung der Wirtschaftslage nicht durch Rückschläge abgelöst werden, außerordentlich optimistisch betrachtet. Hauptanlaß zu diesem Optimismus ist das Juliergebnis der Einnahmen, die die Summe von 708 Millionen Mark erreicht haben, während sie im entsprechenden Monat April des vorigen Quartals bei noch 1prozentiger Umsatzsteuer 584, im Januar 660 und im Oktober vorigen Jahres 674 Millionen betrugen. Alleinzwischen eingetretenen Steuermilderungen sind also infolge der Besserung der Wirtschaftslage durch Mehreinnahmen ausgeglichen worden. Ganz besonders günstig haben sich die Zolleinnahmen entwickelt, die als einzige Ausnahme schon in den ersten drei Monaten über die im Etat vorgesehene Summe hinausgingen und bei denen der Minister mit einer Jahresmehreinnahme von 200 Millionen gegenüber dem Vorschlag rechnet. Im Juli sind an Zöllen infolge von Zahlungen aus dem Abrechnungsverfahren und von Voreindeckungen in Getreide sogar 113 Millionen gegenüber 63 Millionen veranschlagt eingegangen, was allerdings einen günstigen Ausnahmefall darstellt. Beachtenswert waren die Angaben des Ministers über das Ergebnis des Lohnsteuerabzuges. Es mußte infolge Erhöhung des steuerfreien Einkommens auf 100 Mark stark sinken. Die letzten Monate zeigen nun, nachdem sich diese Erscheinungen ausgewirkt haben, folgendes beachtenswerte Steigen: März 78,6, April 75,4, Mai 82,5, Juni 88,7, Juli 93.3 Millionen Mark. Insgesamt bleiben die Lohnsteuereinnahmen zwar hinter dem Etatseinsatz zurück und zwar zum Teil auch deshalb, weil in den ersten Monaten erhebliche Rückzahlungen zu leisten waren. Dafür hat sich die freie Einkommensteuer viel besser entwickelt, als ursprünglich geschätzt war trotz Steuerstundung in der Landwirtschaft und in gewissen Industriezweigen. Die Besserung der Wirtschaftslage kommt besonders in der Umsatzsteuer zum Ausdruck, aus der im Juli 80.6 Millionen gegenüber einer Schätzung von 75 und gegenüber einem Ertrag von 145 Millionen im Juli vorigen Jahres eingegangen sind, wo die Steuer noch 1½%, also das Doppelte, betrug. Es geht daraus hervor, daß die Umsätze der Wirtschaft im Juli d. J. nach der Krise zum ersten Male über die der vorhergehenden Monate hinausgegangen sind. Aehnlich ist die Entwicklung bei der Börsenumsatzsteuer, wo infolge der Belebung des Börsengeschäftes die halbierte Steuer im Juli mit 6.2 Millionen den doppelten Ertrag gebracht hat wie vorher die hohe Steuer im Durchschnitt der drei ersten Monate des Jahres. In den drei ersten Monaten des neuen Rechnungsjahres ergab sich also ein Zurückbleiben der Einnahmen aller Art gegen den Voranschlag um 160 Millionen. was durch das überraschende Ergebnis des Juli in ein Plus von einigen Millionen verwandelt worden ist. Dabei sind bisher die Erträgnisse aus der Vermögens= und der Erbschaftssteuer noch nicht berücksichtigt. Die Bemühungen um Einsparungen werden fortgesetzt. Der Minister teilte mit, daß der Plan für eine verbilligende Art der Reichsfinanzverwaltung fertiggestellt ist und demnächst durchgeführt wird. Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen und Zuschlagsempfänger hat sich gegen den Höchststand im Februar bis zum 1. August um rund 1,1 Millionen verringert. Entsprechend sind die Ausgaben für die Erwerbslosenfürsorge zurückgegangen und dürften augenblicklich etwa 90 Millionen betragen. Es ist für den Finanzminister noch nicht nötig gewesen, von der Lombardmöglichkeit für Schatzwechsel, die ihm die Aenderung des Bankgesetzes gegeben hat, Gebrauch zu machen. Ebenso hat er die Möglichkeit eines Debets bei der Reichsbank, das ihm in Höhe von 100 Millionen offen stand, nicht zu benutzen brauchen. Auch eine Anleihe steht vorläufig nicht in Aussicht. Prinzipiell hält zwar der Minister daran fest, daß derartige Ausgaben, wie z. B. für das Arbeitsbeschaffungsprogramm nicht aus Steuern, sondern aus Anleihen gedeckt werden müssen; aber er gedenkt den Anleihemarkt erst in Anspruch zu nehmen, wenn das bei volkswirtschaftlicher und fiskalischer Betrachtung der Sachlage am zweckmäßigsten erscheint. " Von Interesse für die Oeffentlichkeit dürfte noch sein, daß in dem demnächst zu erwartenden Nachtragshaushalt neben einem ziemlich hohen Betrag für Erwerbslosenfürsorge auch mehrere Millionen angefordert werden müssen, für die Ablösung der Altanleihen, da die Anmeldungen von Altbesitz in Reichsanleihen die Schätzungen weit übertroffen haben. Der Reichsfinanzminister hat sich, nachdem ihm die Steuerergebnisse aus dem Monat Juli bekannt gewesen waren und sich dabei ein günstiges Bild ergeben hat, gedrungen gefühlt, dieses glückliche Ereignis der Oeffentlichkeit persönlich bekannt zu geben. Man kann es dem Minister nachfühlen, daß er sich freut, auf eine gulgefüllte Reichskasse hinweisen zu sönnen, dies umso mehr, als er bei Beginn seiner amtlichen Tätigkeit, als er mit seinem Steuermilderungsprogramm an die Oeffentlichkeit trat, sehr starken Bedenken und Zweifeln begegnete. Nun sind dem Minister zweifellos auch eine Reihe glücklicher Umstände zu Hilfe gekommen. Ein großer Teil der Mehreinnahmen gegenüber dem Voranschlag für den Monat Juli ist auf die Zölle zurückzuführen, und die Besserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt spielt auch mit hinein. Immerhin bleibt auch die Tatsache bestehen, daß auch aus den Steuern erheblichere Mehreinnahmen erzielt worden sind, als in den günstigsten Monaten vor der Reinholdschen Steuerreform. Das bestätigt zum mindesten die Richtigkeit des Satzes, daß die Ertraglichkeit der Steuern nicht abhängig ist von hohen Steuersätzen, daß vielmehr eine Finanzpolitik, der es vor allem darum zu tun ist, die Prosperität der Wirtschaft zu erhalten uno zu fördern, noch immer die einträglichste ist. Bei aller Vorsicht gegenüber der günstigen Entwicklung unserer Finanzen dürfen wir uns auf Grund des Juli= ergebnisses der Reichseinnahmen erneur zu diesem Grundsatz bekennen. und die Begriffsverwirrung über den Staat zu vergrößern, dazu hat das Volk die Akademiker nicht nötig. Was die Studenten in Bonn gekonnt haben, kann das Volk selber, ohne akademische Erleuchtung. * Denn nicht ohne die ernstesten und zwingendsten Gründe hat Kardinal Schulte auf der Aachener Tagung der katholischen Akademiker Worte gesprochen, die bisher auf Akademikertagungen selten oder nie gehört worden sind,— Worte, die nicht eigentlich der tiefgründigen Durchforschung des wissenschaftlichen Tagungsprogramms entsprungen waren und doch am tiefsten an der Erkenntnis der Gegenwartsaufgaben des katholischen Akademikers und seiner Organisationen rüttelten.„Wann“, rief der Kirchenfürst, und es klang wie der Hornstoß des Wächters vom Turme, „wann endlich mag im katholischen Deutschland die immer noch viel zu starke Abgeschlossenheit zwischen dem Akademiker und dem braven Manne aus dem Volke aufvoren! Wann endlich mag unseren gebildeten katholischen Kreisen allgemein zum Bewußtsein kommen, was sie dadurch, daß sie sich gegen das Volk jahrzehntelang abschlossen, an ihm gesündigt haben! Wann endlich mag es ihnen zum Bewußtsein kommen, was für eine schwere Pflicht der Wiedergutmachung ihnen hier obliegt!“ Kardinal Schulte hat hier nur laut und deutlich ausgesprochen, was allen, die das lebendige Leben in ihrer Umwelt mit offenen Augen zu sehen trachten, schon lange auf der Seele brennt. Wer es sehen will, sehe es mit Schrecken: so tief und breit wie gegenwärtig ist die Kluft zwischen dem Akademiker und den übrigen Volksschichten noch nie gewesen, und alles, was geschieht, trägt nur dazu bei, diese Kluft noch zu erweitern. Abgeschlossenheit war schon immer; aber sie wurde im Volke mehr als eine erklärliche Gegebenheit aufgefaßt und nicht mit Unwille empfunden. Daß der Akademiker seinen gesellschaftlichen Verkehr mit Seinesgleichen pflegt, daß ihm der Gedankenaustausch mit Anderen von derselben Bildungsstufe ein Bedürfnis ist und daß Geisteskultur und Wissen ein starkes Band sind, das die Akademiker umschlingt,— das alles ist nicht, das dem Akademiker verargt wird. Niemand verlangt von ihm, daß er in Fuhrmannskneipen verkehren soll; niemand erwartet von ihm, daß er sein Leben nach Proletariergewohnheiten einrichten soll. Niemand aus dem Volke hat den Wunsch, daß der Akademiker nicht auf die Wahrung seiner Autorität Bedacht nehmen und seine Vorzugsstellung mißachten soll. Aber was man vom Akademiker mit desto größerer Entschiedenheit verlangt und was man mit wachsendem Unwillen an ihm zu vermissen hat, das ist das Gefühl seiner Verbundenheit mit dem Volke, seine Fähigkeit zum Fühlen mit dem Volke und seinen Willen zum Gerechtigkeitsgefühl gegen das Volk. Die Akademiker, auch unsere katholischen, haben sich abgesondert und sind zu einer Kaste geworden, die nicht mehr weit davon ist, als volksfeindlich empfunden zu werden. Ob dieses Empfinden berechtigt und begründet ist oder nicht, Kabinett und Völkerbund. Die Entschlußfreiheit in der Völkerbundsfrage.— Entscheidung Ende August. „„„„„„„„„„ Londoner Klärungsversuche. Eigener Drahtbericht. Berlin, 13. Aug. Das Ergebnis der außenpolitischen Beratungen des Kabinetts läßt sich kurz in die Formel zusammenfassen, daß Deutschland genötigt sein wird, sich bis Ende August seine volle Entschließungsfreiheit in der Frage des Eintritts in den Völterbund vorzubehalten. Die Genfer Studienkommission, die nach den neuesten Mitteilungen aus London für den 24. August einberufen werden soll, dürfte bereits innerhalb zwei bis drei Tagen zu einer klaren Entscheidung gelangt sein. so daß dann die Reichsregierung nach einer genauen Prüfung der Sachlage zu dem endgültigen Beschluß gelangen wird, ob sie das Zulassungsgesuch zur Aufnahme in den Völkerbund aufrecht erhält und die Einladung zur Teilnahme deutscher Delegierter an den Genfer Verhandlungen anne hmen kann. Damit wird gegenüber den leteiligten Mächten deutlich zum Ausdruck gebracht, daß Deutschland nicht gewillt ist, sich nochmals einer so peinlichen Situation wie der vom März, auszusetzen. Insbesondere wird man in London und Paris, mit der Tatsache zu rechnen haben, daß Deutschland im Falle der Wiederaufrollung des Streites um die stündigen Ratssitze der Septembertagung fern bleibt, was nicht nur dem Scheitern der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbi, sondern auch der Annullierung der Locarnoverträge glei## lme. Es liegt aber einzig und allein an den Völkerbundsnächten, vo: dem Zusammentritt der Septembertagung alle noch vorhandenen Schwierigkeiten aus dem Wage zu räumen und dem Intriguenspiele Spaniens und Polens den Weg zu bereiten, damit eine derartige katastrophale Niederlage des Völkerbundsgedankens verhindert werden kann. Auffallenderweise ist in demselben Augenblick, in dem das Reichskabinett seine Beratungen über die Völkerbundsfrage aufnahm, eine offiziöse englische Mitteilung eingegangen, die den Zweck verfolgt, die in Deutschland entstandenen Bedenken zu zerstreuen. London glaubt nicht an die Möglichkeit, daß die Einräumung eines ständigen Ratssitzes außer Deutschland an eine andere Macht in Betracht gezogen werden kann. Weder Polen noch Spanien könne damit rechnen, daß sie gleichzeitig mit Deutschland einen ständigen Ratssitz erhalten. Diese englische Nachricht ist zwar geeignet, die alarmierenden Berichte der letzten Tage wesentlich abzumildern, aber man wird deutscherseits nicht umhin können, nochmal? auf die ernste Gefahr hinzuweisen, die sich aus neuen Konflikten in der Ratsfrage ergeben kann. Berlin, 18. Aug. Wie wir hören, ist sowohl die Einberufung einer Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder als auch der Zusammentritt des Auswartigen Ausschusses vorgesehen worden, um die Entschließungen des Reichskabinetts über die Völkerbundsfrage durch die Zustimmung dieser Instanzen zu bekräftigen. Die Beratungen der Reichsregierung mit den Ländern werden stattfinden, sobald das Reichskabinett in der Lage ist, eine abschließende Stellungnahme bekannt zu geben. Die Deutschnationalen zur Völkerbundsfrage. Eigener Drahtbericht. 58 Berlin, 13. Aug. Wie verlautet, bereitet der Vorstand der Deutschnationalen Volkspartei eine Kundgebung vor, die sich gegen eine Teilnahme Deutschlands an der Septembertagung des Völkerbundes ausspricht und die Reichsregierung davor warnt, angesichts der ungeklärten Verhältnisse die deutsche Politik an den Völkerbund zu binden. Die Kundgebung soll dem Reichskanzler noch vor den entscheidenden Beratungen der Regierung übermittelt werden. Italienisches Veto an Stelle Brasiliens. Eigener Drahtbericht. D Paris, 18. Aug. Die„Information“ will wissen, daß Italien sich im Seitember durch das Veto widersetzen könnte, wenn Berlin seinen Widerstand gegen die Zuteilung eines ständigen Ratssitzes an Spanien aufrecht erhalte. Italien schrecke nicht davor zurück, die Rolle Brasiliens zu übernehmen. Wenn Deutschland Spanien gegenüber nachgebe, so dürfte man es Polen nicht verwehren, sich ebenfalls den Anspruch auf einen ständigen Ratssitz zu versichern kommt hier nicht in betracht, sondern lediglich der Umstand, daß es vorhanden ist, und daß die Akademiker allzuwenig tun, um es zu zerstreuen. Die paar wenigen Akademiker, die unter dem Volke und mit dem Volke für das Volk arbeiten, sind Ausnahme=Erscheinungen, und das Volk sietzt mit einer durch Mißtrauen geschärften Aufmerksamkeit, daß sie dafür unter ihren Standesgenossen verfemt sind, und daß es für einen wahrhaften Akademiker als Makel gili, Volksmann zu sein. Der Akademiker ist seit der Revolution und allem, was darnach kam, vom Volke immer stärker abgerückt. Hundertmal richtig, daß seine Erkenntnis sich gegen den Umsturz und gegen gewisse Erscheinungsformen von Volksherrschaft sträubte, weil er Allzuvieles daran für falsch und schädlich halten mußte, daß sich seine geistesaristokratische Denkwelt gegen die Demokratie auflehnte, in der er ein ihm feindliches, weil die Mittelmäßigkeit betonendes, Prinzip sah; ebenso richtig auch, daß er sich vom Volke nicht selten abgestoßen und abgelehnt sah, wenn er Einwirkungen versuchte oder Ansichten geltend machte. Richtig ist aber auch, daß sich der Akademiker seither so gut wie gar nicht mehr bemüht hat, mit dem Denken und Fühlen des Volkes innerlich in Fühlung zu bleiben und dessen Lage, Anschauungen und Notwendigkeiten verstehen zu lernen. Es ist erschreckend, wieviel oberflächliches und an einer Handvoll Schlagworte gebildetes Urteil namentlich über die seelische Verfassung des Volkes von heute, deren Wandlung und Ursachen in den Kreisen von Akademikern anzutreffen ist,— soviel Unkenntnis und verworrene Vorstellung, daß es gar nicht verwunderlich ist, wenn der Akademiker bei der Geltendmachung seiner Ansichten im Volke nicht selten auf gereizte Ablehnung stößt. Und diese Ablehnung hat ihn dann noch mehr verschnupft; denn was ein richtiger Akademiker ist, legt Wert darauf, mit der größeren Empfindlichkeit seiner geistigen Epidermis zu kokettieren. So ist es gekommen, daß es um den Akademiker eine erschreckende Anzahl von brunnentief verschütteten Seelen gibt, begraben unter Schutt und Geröll, und der Akademiker weiß nichts davon. Weiß nichts vom Vorhandensein einer Seelennot, die wilder und gespenstischer dräut, als je und die mit unheilverkündendem Ungestüm Antwort heischt auf Fragen, die mit bloßer Schulwseisheit nicht zu lösen sind. Es ist kein Zufall, daß es ein Seelsorger gewesen ist, der den Warnungsruf an die Akademiker gerichtet hat; denn keiner weiß besser als ein solcher, wie es in den Seelen von heute aussieht. Wenn sich in den Gesteinswänden Sprünge bilden und Risse, wenn es unruhig wird, rieselt und knistert an den Hängen, dann weiß der Geologe, daß der Berg ins Laufen kommt, daß mit Abdämmungen und Betonmauern nicht mehr viel zu helfen ist, daß nur noch der Gefahrenbereich richtig erkannt werden kann und die lebenden Wesen in Sicherheit zu bringen sind. Custos, quid de nocte? Sehen die Akademiker, was um sie ist, und denken sie darüber nach? Verstehen sie die Ursachen und den Sinn der gewaltigen Radikalisierung, die um sich gegriffen hat, und fühlen sie keine andere Pflicht, als in ihren engen Zirkeln mißfällig darüber zu diskutieren? Sind für sie nicht vorhanden die unzähligen Anzeichen der Zersetzung auch in den Kreisen, die ihnen weltanschaulich nahestehen? Und wollen die Akademiker, vor allem unsere katholischen, eingestehen, daß sie weder den Willen noch die Kraft zum Rettungswerke besitzen? Daß sie nicht mehr aufzurütteln seien? Wohlgemerkt: Mit irgendwelcher gönnerhaften Geste des„Herabsteigens in das Volk“ ist es heute nicht mehr getan; schon lange nicht mehr. Starke, lebendige, vom Geiste der christlichen Nächstenliebe erfüllte Tatgemeinschaften mit dem Volke sind nötig. Gewissenserforschung und Bekehrung in den eigenen Reihen vor allem ist nötig, eye der Weg zum Volke angetreten wird. Rückhaltlose Hingabe an die Volksgemeinschaft ist nötig, ehe der vor keiner kraftvollen Opfertat zurückschreckende Versuch unternommen werden darf, die verschütteten Seelen der breiten Massen de. Volkes zu befreien, den Schutt und das Geröll des sozialistischen und kommunistischen Materialismus abzuräumen und diese Volksschichten für ein echtes Christentum wiederzugewinnen. Nicht durch Reden,— durch Handeln. Politische ####. Vermögensauseinandersetzung mit den Hohenzollern. Eigener Drahtbericht. X Berlin, 13. Aug. Wie das Berliner Tageblatt hört, hat der Generalbevollmächtigte der Hohenzollern, Herr v. Berg, der vor kurzer Zeit dem preußischen Staatsministerium neue kommissarische Besprechungen über die Fürstenabfindung vorgeschlagen hat. jetzt neue konkrete Vorschläge gemacht. Der preußische Ministerpräsident wird diese Vorschläge nicht von sich aus beantworten; über ihre weitere Behandlung wird vielmehr das preußische Kabinett in seiner Sitzung demnächst einen Beschluß fassen. * Entgegen den Berichten anderer Blätter, daß der Reichspräsident v. Hindenburg an den Kaiser einen Appell gerichtet habe, seine Entschädigungsansprüche herabzusetzen, wird von amtlicher Seite mitgeteilt, dast der Reichspräsident keine Schritte in dieser Richtung unternommen hat. Von zuverlässiger parlamentarischer Seite wird diesem Dementi gegenüber jedoch betont, daß der Reichspräsident dennoch einen Appell an den Kaiser gerichtet habe. Internationale Untersuchung über Germersheim. Von unserer Berliner Vertretung. X Berlin, 18. Aug. Wie jetzt bekannt wird, hat der deutsche Botschafter in Paris bei seinen Vorstellungen, die sich mit den Zwischenfällen von Germersheim befaßten, die Bildung einer internationalen Untersuchungskommission vorgeschlagen, um den Tatbestand einwandfrei festzustellen. Diese Kommission sollte aus einem deutschen, einem französischen und einem belgischen General bestehen. Die französische Regierung hat diesen Vorschlag jedoch abgelehnt, da sie einen solchen Präzedenzfall nicht schaffen könne. und Reichswahlgesetz. Von unserer Berliner Vertretung. X8 Berlin, 13. Aug. Wie der demokratische Zeitungsdienst mitteilt, hat der Reichsminister des Innern Dr. Külz einen Entwurf zum Reichsschulgesetz fertig gestellt. Der Entwurf zum Reichswahlgesetz ist noch in Arbeit. Eine Entscheidung darüber, wann Von Alexander von Gleichen=Rußwurm. Ein wilder Sturm, ein wildes Meer, Vorübersausend Wolkenheer, Das paßt zusammen stolz und groß. Trifft edles Herz ein stürmisch Los Und krandet rings ein Schmerz empor, Es ragt aus jeder Flut hervor! Der Sklave winselt, sinkt ins Knie, Wer wahrhaft frei ist beugt sich nie. f 5 über den Wolken. Erkundungsflüge in 6000 Meter Höhe zur Erforschung der Wettervorgänge in derk höheren Luftschichten. Von Ruvolf Langhammer. Besorgt starren wir in den wolkenbezogenen Himmel, soll es wieder nichts mit dem Höhenflug werden? Zweimal war ich schon vergeblich in Staaken. Immer machte das verwünschte Wetter einen Strich durch die Rechnung.— Da plötzlich ga.., fern am Horizont wird ein schmaler Streifen sichtklar und wenige Minuten später bricht der erste Sonnenstrahl durch das Gewölk. Freudig erregt schüttelt mir Dipl.=Ing. Hansen, der Führer des Höhenflugzeuges des Aeronautischen Observatoriums die Hand.— Jetzt gilt's! Schnell ist die Fliegeruniform herbeigeschafft und dann werden wir eingepuppt. Die sechsfach genähte und gefütterte Hose mit den Tretlatschen, wie es in der Flugsprache heißt, wird übergezogen und ebenso die faustdicke Jacke. Um den Kopf ein zwei Meter langer Schal, Woll= und Fliegerkappe und noch ein Schal. Das Wetter hat sich weiter aufgeklärt. Die Wolkenwand ist zerrissen, und der Wind treibt die Ballen südostwärts. Der Mechaniker reicht den Sauerstoffbehälter in den Beobachtersitz und zwei Riemen werden kreuzweise über Brust und Schulter geschnallt. Als letztes der Sturzhelm aus dunklem Leder über den Schädel gestülpt und festgezogen, daß die Kinnbacken knirschen. Ang11612 am 12 2 6 tuin. Rauschend springt der 200pferdige Motor an und treibt die brüllende Schraube 25mal in der Sekunde im Kreise. c V o r s i c h t! F r e i! F r e i! Und schon treibt der Propellerwind die Maschine mit 100 Kilometer Geschwindigkeit über den Platz. Die Startfahne geht hoch— Vollgas— und im eleganten Schwunge reißt sich das Flugzeug in steiler Kurve in den dunstigen MorgenhimDie Häuser und Hallen werden kleiner und verschwinden ganz. Das Land wird platter und dehnt sich aus. Höher schraubt sich das Flugzeug. Da Berlin. Der Tiergarten. Ein kleiner gruner Fleck. Jetzt ist nichts mehr zu unterscheiden. Die Mietskasernen des Ostens und Nordens ballen sich mit den Villen der Vororte zu einem Zyklus von Schachteln zusammen. Müggelsee, Wannsee, Tegelsee sind schwarze Flecken die das Landschaftsbild unterbrechen. Es wird kälter, nimmt doch alle 150 Meter die Temperatur um 1 Grad Celsius ab. Ein bösartiger Windstoß wirft das Flugzeug zurück und gleich darauf steigt es wie ein Fahrstuhl. Tausend Meter. Die erste Wolkenwand. Im spitzen Winkel ragt sie wie ein Granitwerk in das uferlose Blau, zerteilt sich und gleich darauf hat einer der sich bildenden Polypenarme das Flugzeug erfaßt. Ein neuer Windstoß treibt den Nebel auseinander und Sekunden später ergießt sich blendendes Rot aus einer traumfernen Unendlichkeit über die Tragflächen des Flugzeuges. Kein anderer Laut durchdringt mehr die Stille als der donnernde Rhythmus des 18 Zylindermotors. Zwei schleierdünne Wolken schwimmen durch das blendende Rot. Sie verwehen wie die Bilder einer Dämmerstunde. Sieghaft steigt das Licht. Die Nebel jagen gleich Phantomen unter der Maschine und von der Erde trennt ein Schleier, durch dessen Maschen sich das Land genau wie auf der Karte ausbreitet. 1500—2000—2500 Meter. Der rasende Gesang des Motors hämmert sich in Hirn und Schädel ein. Das Vibrieren des Flugzeuges geht auf Körper und Nerven über und läßt gespannte Erwartungen hochkommen. Alle Gebanken, die quälen, fallen ab. Die Erde liegt unten, die schleichenden Nebelfetzen sind vergessen; es geht in die flimmernde Glut der Sönne— Höhenrausch.— Der Höhenmesser zeigt 4000 Meter und das Quecksilber des Barometers fällt, fällt und fällt. Die Kälte durchdringt bereits die Kleidung und der eisige Lufthauch drückt bei 160 Kilometer Geschwindigkeit das Gesicht schier platt. Die Augen heften sich an dem Höhenmesser, interpolieren die Kurven im voraus. Wie hoch werden wir's schaffen? Nichts anderes mehr.— Bei 5000 Meter macht sich ein Druck auf der Brust bemerkbar, der zusammenschnürt, ein Klopfen in den Schläfen und Pochen in den Fingerspitzen. Ich steife das Rückgrat, lege die Arme über die Brüstung und pumpe die eisige Luft in die Lungen. Sauge, pumpe, kann nicht genug bekommen und habe dabei das Gefühl, als ob ich innen erfröre. Will alles abreißen und möchte wieder Decken und Pelze haben, um mich einzuwickeln. Da hebt der Pilot den Arm. Das Zeichen, den Sauerstoff zu nehntey. Gierig greife ich nach dem Mundstück, schalte den Hebel ein und trinke— trinke. Die schraubenden Kurven des Flugzeuges werden flacher. Die Grenze der Leistungsfähigkeit ist bald erreicht. Die Brillengläser frieren ständig zu und krampfhaftes Reiben gestattet auch nur für Sekunden Durchsicht. 5400—5500—5700—5800 Nicht mehr ruckweis, nur noch zitternd schleicht der Zeiger der Höhenuhr weiter. Empfindungen find, jetzt ausgeschlossen. Man ist„Motor geworden und möchte, die Maschine peitschen, wie ein Jockei sein Pferd. Sie tyrannisieren, um schlummernde latente Kräfte zu wecken, Uebernormales herausholen. Denn das Ziel— 6000 Meter. Fern glänzt der Horizont wie in riesiger Rampenbeleuchtung. Eine Lockung? Warum? Dem Unendlichen kommt man um kein Jota näher. Und jetzt, nein noch nicht ganz, der Zeiger der Höhenuhr geht ein wenig zurück und schnellt vor. 6000 Meter, es ist geschafft. Ich will aufstehen, aber die Riemen halten mich zurück. 1, 2 Kurven in 6 Kilometer Höhe und dann schließt die Maschine in steiler Grade hinab. 5500—5000 Meter. Ein schmerzhaft pressender Druck legt sich auf das Trommelfell, weil die erhöhte Druckzunahme auf der Innenseite des Ohrs dem schnellen Aufstieg des Außendrucks nicht zu folgen vermag. Das Flugzeug fällt von 100 zu 100 Meter wie ein Fahrstuhl. Der Schmerz wird unerträglich. Ein Knacken im Ohr. Aber es ist nichts. Ich höre den Motor noch. Die Maschine geht in eine steile Linkskurve, der rechte Flügel ragt in die Luft, und durch einen Wolkenriß sieht man über Backbord die Erde sich dem Luftsegler zuneigen. Die Kurven nehmen Spiralenformen an, aber man hat nicht das Gefühl, schräg in der Luft zu hängen. Die Zentrifugalkraft zwingt zum rechten Sitzwinkel. Dann fällt das Flugzeug wieder. 4800—4700—4500. Ich lege das„Rundstück fort. 4000—8500—8000 Meter.— Die ersten Wolken. 2500— 2000 Meter— eine Wolkenwand. Rot leuchtend brodeln die Nebel durcheinander. Wie Feuer und geschmolzenes Erz. Und wie ein Fisch durch das Wasser schießt, rast der maschinende Vogel in stampfendem Triumph zu durch das Wolkenmeer. Berge, Klippen und Täler bilden sich und werden umflogen, durchflogen, weiter, weiter. Und dann reißt der Schleier. 1000 Meter. Die Erde breitet sich aus. Die Ernüchterung kommt. Berlin liegt wieder offen. Straßen und Plätze unterscheidet das Auge. Häuser treten aus der Erde vor. Noch einige Kurvenspiralen, noch ein Fallen, der letzte Schwung verebbt * Die Höhenflüge werden, wenn die Witterung es erlaubt, täglich vom Observatorium Lindenberg unternommen. Und dienen vor allem der für die Wettervorhersage wichtigen Erforschung der Wettervorgänge in den höheren Luftschichten. Registrierinstrumente, die in Blechkasten unter den Tragsdecks hängen, zeigen auf beweglichen Papierrollen die meteorologischen Eigenschaften der durchflogenen Höhen an. Aus den Kurven sind die Temperaturumkehrungen zu erkennen und mit Veränderungen von Feuchtigkeit, Windrichtung und Windstärke, Dunst und Wolkenschicht in Zusammenhang zu bringen. Die Beobachtungen werden an die Zentrale des Observatoriums Lindenberg in Beeskow gefunkt und von dort mit den Bodenbeobachtungen, die aus allen Teilen des Reiches einlaufen, vereinigt und das Ergebnis den Wetterdienststellen für die Vorhersage zur Verfügung gestellt. e Nr. 226/227. Zweites Blatt. älisches Volksblatt Samstag Sonntag, 14./15. August 1926 Warnung. Die sächsischen Wehrverbände haben den Versuch gemacht. maßgebenden Einfluß auf die kommenden sächsischen Landtagszu gewinnen. Die Deutsche Volkspartei hat ihr Ultimatum abgelehnt, während die Deutschnationalen bedingungslos alles unterschreiben, was von ihnen verlangt wird. Sie brauchen es ja nicht zu halten. Auffallend bei der ganzen Aktion war nur die Beteiligung des Jungdeutschen Ordens, der sich neuerdings zu einer größeren Klarheit in außenpolitischen Fragen durchzuringen beginnt und deshalb von den übrigen Wehrverbänden in der gehässigsten Weise bekämpft wird. Tatsächlich wendet sich jetzt auch der Hochmeister des Jungdeutschen Ordens, Artur Mahraun, in der offiziellen Zeitung seiner Organisation gegen den Versuch einer Einmischung in die Parteipolitik. Er lehnt die Forderung von Abgeordnetensitzen für die Wehrverbände ab und nimmt dann zu der Forderung einer„Vereinigung der Deutschnationalen Volkspartei mit der Deutschen Volkspartei“ Stellung, die zuerst von dem Geheimrat Hugenberg,„dem Treuhänder der Schwerindustrie in der Scherlpresse", erörtert und propagiert worden sei. Auch der Kapitän Ehrhardt habe sich in den Dienst dieser Propaganda gestellt. Mahrann verweist auf die ablehnende Haltung der„Nationalliberalen Korrespondenz" und erklärt dann weiter: „Gerade in dieser Zeit hat sich in Sachsen eine große Anzahl sozialdemokratischer Abgeordneter von der radikalen Richtung abgewandt. Soll man gerade in diesem Augenblick von der Deutschen Volkspartei fordern, daß sie jeden Verkehr mit der Sozialdemokratie ablehnt? Man sollte doch eigentlich gerade in diesem Augenblick der Deutschen Volkspartei möglichste Handlungsfreiheiten geben, die Regungen der staatserhaltenden Teile der Sozialdemokratie Sachsens, die in scharfem Gegensatz zu den Kommunisten steht zu pflegen. Gerade zu einer Zeit, in der der Volksopferskandal des Herrn Meißner, der in nationalen Kreisen Sachsens eine große Rolle gesrielt hat, die Zeigner=Propaganda übertönt, sollte man den Vogen nicht überspannen. Die Forderung der Wehrverbände erscheint in diesem Augenblick als unklug. Sie ist zweifellos ein politischer Fehler.“ Mahraun erklärt weiter, durch die„trügerische" Zusammenlegung der nationalen Parteien wurde die nationale Front in ihrer Gesamtheit nicht gestärkt, sondern geschwächt. Denn Das„Paradies“ Brasilien. Eine aufklärende Gerichtsverhandlung. Hannover, 12. Aug. Die Auswanderung nach Südamerka war am Dienstag Gegenstand einer Verhandlung vor dem erweiterten Schöffengericht. Unter der Anklage, sich gegen das Auswanderungs= und Arbeitsgesetz vergangen zu haben, stand der an 19. März 1893 in Münchenwalde geborene Kassenbote Albert M. von hier. Er wurde beschuldigt, vom Januar bis März d. Is. durch Anzeigen und auch mündlich Familien zur Auswanderung nach Prasilien oder nach dem Staate St. Vaolo zu veranlassen gesucht zu haben. Aus diesem Grunde hatte er sich mit dem holländischen Lloyd in Verbindung gesetzt und auch mit einer Firma in Amsterdam. Durch Inserate hatte er Familjen freie Ueberfahrt nach Südamerika versprochen. In der Verhandlung behauptete der Angeklagte, daß er selbst sich mit dem Gedanken getragen habe, nach Südamerika auszuwandern und aus diesem Grunde Personen zu ermitteln bestrebt gewesen sei. die ihm etwas über die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und kulturellen Verhältnisse Südamerikas mitteilen könnten. Von Zeugen wurde aber bekundet, daß der Angeklagte erklärt habe, er sei bereits zweimal in Brasilien gewesen, trotzhem er Deutschland nie verlassen hat. Einer Zeugin, die in dem Angeklagten einen Agenten vermutete, hat er erzählt, 700 Mann, die von der brasilischen Regierung angefordert seien. führen mit. Die Arbeit in den Kaffecplantagen, denn um solche handelt es sich in erster Linie, sei leicht, außerdem könnten die Einwanderer für den eigenen Bedarf den Morgen Land für fünf Markerwerben. Der Verdienst sei sehr gut, er verhielte sich etwa wie 5:20, d. h. wenn hier pro Tag 5 Mark verdient würden, dann wären es in Brasilien 18 Mark. Demgegenüber war es interessant, aus einer Auskunft der Auswandererstelle in Bremen zu erfahren, daß aus Klagebriefen von deutschen Arbeitern aus Kaffeeplantagen deutlich hervorgeht, daß der Höchstverdienst der dort beschäftigten Arbeiter, die vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht hinein arbeiten müssen, 60 Milreis pro Monat nebst Wohnung und Kost beträgt. Ein Arzt ist auf den Farmen nicht vorhanden, er wohnt meist 20 Kilometer entfernt und ist nur für hohes Honorar zu konsultieren. Die Apotheken verfügen vielfach nur über Abführ= und Fiebermittel und allenfalls noch über Schlangenserum. Da die mitgenommenen Existenzmittel oft bald zugesetzt sind, so ständen die Einwanderer nach dem ersten Jahre schlechter da, als bei ihrer Ankunft. Die Arbeit in den Kaffeeplantagen sei sehr hart und schwer, sodaß sie nur wenige zu leisten vermögen, leichtere Arbeit auch in den Großstädten zu erlangen, sei sehr schwer, wenn nicht unmöglich. Keinem Einwanderer ohne Vermögen sei es möglich, ein sogen. Kolonielos zu erwerben und sich auf diese Weise ein eigenes Heim zu schaffen. Die Auskunft schließt mit der Bemerkung, daß als Arbeiter in den Kaffeeplantagen Südamerikas nur solche in Frage kommen, die ihre Insprüche auf eine ungewöhnlich niedrige Stufe stellen. Staatsanwalt Wagenschieffer beantragte 150 Mark Geldstraft. Das Gericht erkannte auf die beantragte Strafe. In der Urteilsbegründung wurde das gemeingefährliche Treiben derartiger Werber gegeißelt und betont, daß nur die Festnahme des Angeklagten seine Pläne durchkreuzt habe. aller Schwere Bluktat im Oldenburgischen. Raubmordversuch.— Brandstiftung.— Selbstmord des Täters. Eigener Bericht. Damme i. O., 12. Aug. Eine schreckliche Bluttat im nahen Südfeld hält hier die Gemüter in begreiflicher Aufregung. Schauplatz ist die mit dem Kampj um die angebliche Einigkeit setze eine neue Uneinigkeit ein, die nur die Wähler vor den Kopf stoße. Für seine Anhänger gibt der Hochmeister des Jungdo schließlich die Parole aus:„Hände raus in ganz Deutschland und auch in Sachsen aus diesem parteipolitischen Manöver für das sich leider wieder deutsche Wehrverbände haben einfangen lassen. deren Aufgaben auf anderem Gebiet liegen.“ Der deutsch=französische Gegensatz— ein Irrtum. In der Zeitung des„Jungdeutschen Ordens“ werden Aeußerungen eines Führers der großen französischen Frontkämpferbewegung Dr. Poncheron wiedergeben, der die Entsendung eines Vertrauensmannes des Jungdeutschen Ordens, des Rittmeisters a. D. Adolf Victor v. Körber, nach Frankreich begrüßt. Dr. Poncheron bezeichnet den deutschfranzösischen Gegensatz als einen„historischen Irrtum“, der sich für beide Völker in den Ruin ihrer besten Provinzen und in eine ungeheure Verschwendung ihres besten Blutes übersetzt habe. Der„Jungdeutsche" stimmt dieser Auffassung ausdrücklich zu und erklärt: „Sieger in dem Ringen, in dem Millionen von Deutschen und Franzosen ihr Leben gelassen haben, ist einerseits der Volschewismus, andererseits die Wallstreet. Unter diesem Zustand leiden sowohl Deutsche als auch Franzosen. Eine gemeinsame Gefahr bedroht also beide Völker. Ein deutsch=französisches Zusammengehen würde beide Völker in die Lage versetzen, nicht nur der Gefahr zu widerstehen, sondern auch zu neuem Wohlstand zu kommen. Aber die Vorbedingung einer solchen Ordnung in Europa ist eben die, daß sie nach Grundsätzen erfolgt, welche in Deutschland von jedem guten Deutschen und In Frankreich von jedem guten Franzosen gebilligt werden.“ Auch der politisch anders Denkende wird den Versuch der Führer des Jungdeutschen Ordens, zu einer realvolitischen Einstellung zu gelangen, respektvoll würdigen. Um so merkwürdiger ist es, daß sich in Sachsen der Jungdeutsche Orden an dem Vorstoß beteiligt, eine sogenannte„schwarzweiß=rote Front" zu schaffen, die nach den Rezepten von Hugenberg arbeitet und, wenn sie könnte, Europa an allen vier Enden in Flammen setzen möchte! Wohnung des Landwirtes und Wirtes B. Klausing, die völtig isoliert zwischen Südfeld und der Moorzentrale gelegen ist. In der letzten Nacht gegen 1 Uhr betrat ein kräftiger Mensch das Schlafzimmer der Eheleute Klausing. Frau Klausing erwachte, wurde jedoch in demselben Augendlick gewürgt und verlor für einen Moment die Besinnung. Der sich aufrihtende, schwerhörige Mann erhielt sofort zwei schw. Schläge mit einem Küchenbeile auf den Kopf, sodaß er blul verströmt zurücksank. Jetzt erwachte die Frau wieder aus ihrer Betäubung mit einem furchtbaren Schrei, der auch die beiden nebenan schlafenden Söhne weckte. Der Einbrecher entfloh durch die Küche, verfolgt von der Frau, lief über d. Diele, schleuderte im Laufen noch Feuer auf die Hille und verschwand unerkannt in der Richtung des hellauf lodernden Stalles. Die Mutter mit dem ältesten Sohn eilte zurück und bargen den schwerverletzten Vater. Er wurde noch in der Nacht mit Automobil in das Elisabethstift nach Damme gebracht. Er hat einen Schädelbruch erlitten, doch besteht Hoffnung auf Genesung. Als mutmaßlicher Täter kommt ein junger Mensch von 26 Jahren, Heinrich R., aus dem Industriegebiet in Frage, der längere Zeit bis zum Frühjahr bei Klausing in Arbeit gestanden hat. Er stellte sich vor vierzehn Tagen wieder ein, arbeitete bis zum letzten Montag und verließ plötzlich die Stellung. Soeben durcheilt die Kunde unser Städtchen, daß man den Gesuchten gegen 11 Uhr, etwa 200 Schritte vom Hause entfernt, in einem Baume ervangt vorfand. Er hatte sich der blutbespritzten Kleider entledigt, die auf einem nahestehenden Wagen lagen. Die Leiche wurde in die Krankenhausleichenhalle übergeführt. Wahrscheinlich war dem Täter bekannt, daß Klausing eine aus Viehverkauf gelöste größere Geldsumme im Hause hatte. Auf diese hatte er es wohl abgesehen. Feuerwehrwoche. Telegraphische Meldung. Düsseldorf, 12. Aug. Gestern hat die Rheinisch=Westfälische Feuerwehrwoche, die bis zum 20. August dauert, ihren Anfang genommen. Bis jetzt sind aus allen Landesteilen Deutschlands sowie aus Oesterreich, der Schweiz, Holland und der Tschechoslowakei insgesamt 15000 Teilnehmer angemeldet. In drei Unterrichtskursen werden die neuesten Errungenschaften des Feuerschutz= und Bekämpfungswesens praktisch erläutert und Erfahrungen ausgetauscht. Ferner werden große Schauübungen an dem 40 Meter hohen Feuerwehrturm der Gesolei veranstaltet. Die volkswirtschatliche Bedeutung der Tagung wird dadurch gekennzeichnet, daß jährlich in Deutschland für 400 Millionen Mark Sachgüter durch Brandschäden vernichtet werden, davon entfallen auf Brandstiftungen allein 150 Millionen Mark. Feuersbrunst in einem Dorf. 57 Gebäude niedergebrannt.— Die Ernte vernichtet. Telegraphische Meldung. Stolp, 12. Aug. In dem Dorfe Großendorf im Kreise Stolp hat sich gestern eine furchtbare Brandkatastrophe ereignet. Innerhalb von vier Stunden wurde fast das ganze Dorf eingeäschert. Viele Gehöfte sind den Flammen zum Opfer gefallen. Hierzu, wird noch gemeldet: Gestern vormittag gegen 11 Uhr brach in Großendorf im Kreise Stolp ein Feuer aus, das dreiviertel des ganzen Dorfes in Asche legte. 22 Wirtschaften mit 57 Gebäuden sind niedergehrannt. Der Schaden ist unübersehbar. Die infolge der günstigen Witterung der letzten Tage fast vollzählig hereingefahrene Ernte ist gleichfalls ein Raub der Flammen geworden. Ebenso sind 150 Schweine. 80 Kühe und viel Kleinvieh in den Flammen umgekommen. In den Abendstunden wurde das Feuer zum Stehen gebracht. 10 Feuerwehren der Umgegend sowie die Stolver Berufsfeuerwehr sind am Brandort tätig und haben noch mindestens bis Mitternacht zu tun, um ein Wiederauflodern des Feuers zu verhindern. Mit den Aufräumungsarbeiten werden die Feuerwehren noch mindestens eine Woche beschäftigt werden. Eine Wöchnerin, die in Gefahr stand, unter den Trümmern begraben zu werden, wurde von beherzten Männern im letzten Augenblick gerettet. Mutter und Kind wurden in das Stolper Krankenhaus eingeliefert. Von dem ganzen Dorf stehen nur noch elf Wirtschaften. Das Gutshaus und das Schulhaus sind vom Feuer verschont geblieben. Die Betroffenen sind meist kleine Bauern, Kätner und Tagelöhner, die alles verloren haben. Die Entsiehungsursache des Feuers ist noch unbekannt. Einmal heißt es spielende Kinder hätten Stroh angezündet und dadurch das Feuer verursacht. Von anderer Seite wird wieder behauptet, das Feuer sei dadurch entstanden, daß auf einem Gehöft giuhende Asche auf trockenen Torf geschüttet worden wäre. Mit Verbrechern unter einer Decke. Vorspiel der Gericht. Leipzig, 12. Aug. Im Oktober wird vor dem Leipziger Schwurgericht der Prozeß gegen den Kriminalwachtmeister Ruvel und Genossen beginnen, deren Verhaftung seinerzeit großes Aufsehen erregte. Die Verhafteten haben sich der systematischen Begünstigung internationaler Taschendiebe schuldig gemacht, die ihr Unwesen in den D=Zügen zwischen Leipzig—Berlin und Hamburg betrieben haben. Verschiedene Volizeibeamte, darunter Ruvel. haben mit den Gaunern gemeinsame Sache gemacht. Die Voruntersuchung dauert bereits 1½ Jahre. Gestern wurden hier zwei Jälle verhandelt. die mit den Machenschaften der ungetrenen Beamten in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Der Kriminalwachtmeister Granke hatte sich bei der Verhaftung eines russischen Brillantenneppers bestechen und ihn wieder laufen lassen. Grankes Prozeß wurde vertagt und wird mit dem Fall Ruvel verhandelt werden. Im anderen Falle war der Kriminalwachtmeister Zaumseil beschuldigt, den internationalen Taschendieb Bekermeister gegen ein Geldaeschenk wieder laufen gelassen zu haben. Zaumseil wurde wegen Verbrechens im Amte zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Umsteigeverkehr in der Luft. Drahtbericht. Wien, 12. Aug. Wie mitgcteilt wird, finden auf der Zugspitzenbahn Versuche mit Umsteigen in der Luft statt. Sollte nämlich ein Wagen während der Fahrt steckenbleiben, so werden Hilfskabinen zu ihm herangebracht, in welche die Passagiere umsteigen können, um an die Endstation zu gelangen. Bei einer Probefahrt mit einer Hilfskabine stiegen zwei Personen um. Das Rertungsmanöver klappte ausgezeichnet. Die Wallfahrer müssen umkehren. Mussolinis Verbot. 1 942 " D r a h t b e r i c h t u n s e r e s K o r r e s p o n d e n t e. Basel, 12. Aug. Die italienischen Behörden haben avermals ein Schiff auf dem Lago Maggiore, das mit 630 Pilgern besetzt war. die von Italien zur Madonna del Sasso bei Locarno wallfahren wollten, angehalten. Den Pilgern wurde das Ueberschreiten der Grenze nach der Schweiz verboten. Das gleiche Schicksal widerfuhr am Sonntag vorher ebenfalls einem italienischen Pilgerzug von etwa 800 Teilnehmern. In der Schweiz herrscht über die Wiederholung derartiger Vorkommnisse große Mißstimmung. Die verhängnisvolle Sommerreise. In der Angst abgestürzt. Basel, 12. Aug. Nach dem kleinen Luftkurort Tschiertschen in der Nähe von Chur kam eine Berliner Familie und mietete ein Chalet. Das 28 Jahre alte Kindersräulein Ida Lett benupte den erster. freien Nachmittag am Donnerstag zu einem Spaziergang, von dem es leider nicht mehr lebend zurückkehrte. Es wurde gegen Abend noch von einem Touristen, der von Arosa kam, mit einem Alpenrosenstrauß in der Hand, gesehen. Lachend sprach der Tourist das Mädchen an, es verstand aber anscheinend den Schweizer Dialekt nicht, denn es wich scheu aus und eilte bergwärts. Das Wetter war regnerisch. Als nun am Donnerstag abend das Kinderfräulein nicht erschien, begab sich Freitag früh, unter Leitung des Pfarrers von Tschiertschen, eine Rettungskolonne auf die Suche. Die wilden Felsabhänge und alle Wildbäche wurden abgesucht, aber leider vergeblich. Das Gebier ist hier überaus zerklüftet, so daß am Sonnabend auch eine Rettungskolonne von Arosa zur Suche hinzugezogen wurde. Erst am Sonntag aber wurde die Vermißte am sogenannten Roten Tritt unter einem Felsen liegend tot aufgefunden. Es ist eine gar nicht gefährliche Gegend, die täglich von vielen Leuten begangen wird. Man glaubt, daß das Kinderfräulein in der Dunkelheit immer ängstlicher wurde und so in der Aufregung abseits vom Wege geriet und abstürzte. Gie ist am heutigen Dienstag vormittag auf dem kleinen Bergfriedhof in Tschiertschen beerdigt worden. Die Entvölkerung der Alpentäler. Zürich, 12. Aug. Mit immer größerer Sorge blickt man in der Schweiz auf die fortschreitende Bevölkerungsabnahme in den Hochgebirgstälern, deren Ursache man in erster Linie auf die schlechten und schwierigen Verbindungen und dann auch natürlich auf das angenehmere Leben in größeren Orten zurückführt. Als Heilmittel wird daher vor allem andern die Anlage gut fahrbarer Wege empfohlen. Die heute vielfach noch halsbrecherischen und äußerst mühsamen Steige zu den abgelegenen Alpen und ihren Siedlungen müssen bequemeren Wegen Platz machen, wenn man die Bewohner, deren Arbeit ja von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist, dauernd an die Scholle fesseln will. Damit würde die An= und Abfuhr der Erzeugnisse erleichtert und das mühselige Tragen der Lasten, das soviel Zeit und Kraft erfordert und so manchem Bergbauern sein Gewerbe verleidet, ersetzt. Absturz von der Zugspitze. Garmisch, 12. Aug. Von der Irmerscharte ist der Kaufmann Otto Nauenstein aus München aus dem Höllentalferner abgestürzt und von einer nachfolgenden Lawine verschüttet worden. Die Suche nach dem Verunglückten, der wahrscheinlich tot ist, wird durch Neuschnee erschwert. Bluttat eines geistesgestörten Soldaten. Simla. 12. Aug. Nach Meldungen aus Bushire verwundete ein Soldat in einem Anfall von Geistesgestörtheit zwei indische Instruktionsoffi= ziere tödlich und verletzte einen britischen Offizier leicht. POR Schiebstand„Schöne Aussicht“. Heute(Samstag) und morgen(Sonntag) Preis-Schießen. Verreist bis 1. Septeinber 26 Dr. med. dent. F. Queling, Zahnärztin Paderborn Friedrichstraße 33. Von der Reise zurück Dr. med. A. Nolte Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenleiden, Warburg i. W. Verein ehem. 55er Paderborn. Heute abend 8.30 Uhr Monatsversammlung im Vereinslokal Güntermann. Der Vorstand. G. D. L. Paderborn. in der Schonung am Sonntag den 15. 8. Abmarsch 1,30 Uhr mit Musik von der Aktien=Brauerei. 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Dem Feuerwehrbeirat obliegt es, in Fragen des Feuerlösch= und Rettungswesens sowie der Feuerverhütung den für das Feuerwehrwesen zuständigen Behörden sowie Feuerwehren der Provinz auf Ersuchen Rat und Auskunft zu erteilen, selbständig einschlägige Feuerverhütungs=Fragen zu bearbeiten und dieserhalb Anträge an Provinzial= und Staatsbehörden zu richten. Die Mitglieder werden von dem Herrn Oberpräsiventen der Provinz Westfalen ernannt. Zu der von dem Generaldirektor der Westfälischen Provinzial=Feuersozietät geleiteten Sitzung. an der auch ein Vertreter des Verbandes deutscher Berufsfeuerwehrmänner teilnahm, hatte auch der Oberpräsident einen besonderen Vertreter entsandt. Die Tagesordnung umfaßte im wesentlichen folgende Punkte: 1. Feuerlöschwesen in der Provinz Westfalen. 2. Bericht über die Tagung des Preußischen Feuerwehr=Beirates in Hörter. 3. Verbesserung des Alarmierungswesens auf dem ande. 4. Feuerwehr=Unfallhilfskasse für die Provinz Westfalen. 5. Blitzableiterbau, Revision elektrischer Licht= und Kraftanlagen sowie Feuerschau und Baupolizei. In der mehrstündigen Versammlung wurden sämtliche Punkte einer eingehenden Besprechung unterzogen und dem Bestreben der Westfälischen Provinzial=Feuersozietät und des Westfälischen Feuerwehrverbandes betreffend Ausbau und Vervollkommnung des Feuerwehrwesens in der Provinz allenthalben zugestimmt. Besondere Beachtung fand die Frage der Anlage und Verbesserung der Feuerlöschteiche, der sogenannten Wasserkuhlen auf dem platten Lande sowie die Frage der Verbesserung des Alarmierungswesens auf dem Lande während der Nachtzeit. Nachdem in längerer Beratung die Hauptfragen des Feuerverhütungs= und Feuerlöschwesens erörtert waren, wurde beschlossen, in bisheriger Weise im allgemeinen Belange die Arbeiten betreffend Brandschutz und Bekämpfung der Brandursachen nach Kräften fortzusetzen, damit das Vermögen des Einzelnen vor Brandunglück, soweit irgend möglich, geschützt und die Brandgefahr, die neben dem Einzelnen immer wieder die Allgemeinheit treffe, im Laufe der Zeit mehr und mehr gemindert werde. Den Schluß der Tagung bildete die Besichtigung des Feuerschutzmuseums der Westfälischen Provinzial=FeuerSozietät. Schützet die nützlichen Raubvögel. Auf den Schutz der Singvögel wird in den Tageszeitungen oft hingewiesen. Nur selten werden die Raubvögel erwähnt, die teilweise ganz besondere Schonung verdienen, sonst sind einige Arten bald ganz vernichtet. Dieses ist nicht allein für den Naturfreund betrübend, auch der Landwirt verliert treue Gehilfen im Kampfe gegen die Schädiger seiner Früchte. Bekanntlich leben Eulen, Mäusebussarde und Turmfalken haurtsächlich von Mäusen. Eingehende Magenuntersuchungen haben es einwandfrei festgestellt. Infolgedessen sind diese Tiere durch das Gesetz geschützt. Der Abschuß der Vögel oder die Vernichtung des Horstes ist strafbar. Trotzdem schießen einige Jäger auf jeden Raubvogel, teils aus Schießwut, teils aus Unkenntnis. Es ist eine tief bedauerliche Tatsache, daß die meisten Jäger nicht imstande sind, die vorkommenden Raunvögel zu bestimmen. Auf den Jagdscheinen sind zwar die zu schützenden Vögel angegeben. Unter 10 Jagdscheininhabern können in der Regel 9 den fliegenden Bussard nicht vom Habicht unterscheiden. Und doch ist das Wohl und Wehe dieser Vögel in ihre Hand gegeben. Es soll noch auf eine Unfitte hingewiesen werden. An den Sonntagen streifen oft junge Burschen durch Busch und Wald, der eine oder andere führt ein Tesching oder Jagdgewehr mit sich, angeblich um Krähen zu schießen. Gewöhnlich wird kein größerer Vogel geschont, von der brütenden Wildtaube bis zum Bussard. Die Beute wird stolz heimgetragen— draußen im Walde schreien die jetzt elternlosen Jungen nach Futter. Der Schritt vom Vogelmörder zum Wilddieb ist nicht sehr groß. Die Eltern dulden vielfach diese Grausamkeiten und manche Jagdpächter schweigen dazu. Beförderung. Der früher am hiesigen Amtsgericht beschäftigte Justizobersekretär Vaul Kappe ist zum Justizinspektor am Landgericht in Dortmund befördert worden. Die Heide blüht! Unsere Wandervereine S. G. V. und E. G. V. haben für Sonntag eine Wanderung angesetzt, die durch weite Gebiete schönster Heide führt. Das Nähere besagt die heutige Anzeige. Frisch auf! ½ Kath. Beamtenverein. Unter Bezug auf die Anzeige in der Mittwochnummer wird auf die Sonntag abend 8 Uhr in der Domschenke stattfindende Versammlung aufmerksam gemacht. U. a. Vorträge aus neueren Dichtungen. Auch die Angehörigen sind eingeladen. 0 Kriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene. Die Zahlung der Zusatzrente erfolgt am Montag, den 16. d. Mts., vormittags auf der Kämmereikasse. * J ü n g l i n g s s o d a l i t ä t d e r G a u k i r c h e. A m S o n n t a g. 15. August, ist bei günstiger Witterung Vereinswanderung in zwei Gruppen nach Bad Driburg. Gruppe 1 fährt 7,80 Uhr vormittags ab Hauptbahnhof nach Willebadessen. Gruppe 2 fährt 2,86 Uhr nachmittags ab Hauptbahnhof nach Altenbeken. Beide Gruppen treffen sich auf der Iburg. Wiederankunft in Paderborn 0,28 Uhr abends. -„Hinter den Kulissen der Reichspost.“ Zum vorstehenden Artikel in der gestrigen Nummer dieser Zeitung teilt uns das hiesige Postamt mit, daß der genannte Film in hohem Grade geeignet ist, über die Einrichtungen des Post= und Telegraphenbetriebes belehrend und aufklärend zu wirken, und daß der Besuch der Vorstellungen daher aufs wärmste empfohlen werden kann. (0 Die Verhaftung der Hochstaplerin. Es wird uns mitgeteilt, daß die Verhaftung der Hochstaplerin, über die in der Donnerstag=Nummer berichtet wurde, auf Angaben des Drogisten R. hin erfolgte. R., der von der Betrügerin eine größere Bestellung auf Toilette=Artikel erhielt, schöpfte Verdacht und teilte seine Vermutungen der Kriminalpolizei mit, die nach einem Verhör die Angaben R.'s bestätigt fand und die Verhaftung der schon lange gesuchten Schwindlerin vornahm.— Wie die Nachforschungen der Kriminalpolizei ergeben haben, hat die Schwindlerin auch in anderen Städten, so in Bielefeld. Münster. Osnabrück, Liegnitz, Dresden usw. ihr Unwesen verübt. In Bielefeld hatte sie unter dem Namen einer Baronin v. Kleydorf in einem Krankenhause gewohnt und hat sich dort eine Unmenge Waren schicken lassen, die sie dann in andere Pakete umgepackt und unbekannt wohin versandt hat. Auch ist sie dann selbst mit zwei großen Koffern im Auto zur Bahn gefahren; wo aber die Koffer geblieben sind, hat man noch nicht festgestellt. In der Oberförsterei Buke wohnte sie unter dem Namen einer Frau Dr. Schloesser. Hier mußte ihr auch das Geld ausgegangen Das Reichsehrenmal und die Weser. Zahlreich sind die Vorschläge für den Standort des Reichsehrenmals in den deutschen Landen. Nimmer wollen sich die Gemüter darüber beruhigen. Mit Recht; denn ein solches Mal wird nur einmal gesetzt nach einem Völkerringen sondergleichen in der Weltgeschichte. Neuerdings tritt wieder eine Rheininsel in den Vordergrund der Besprechung. Jedoch, so heiß unser aller Wunsch ist:„Der Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze, so lehrt doch die Geschichte, daß im Stromgebiete des„Vater Rhein" die Völker Europas stets zusammengestoßen sind, und sehr oft im Getöse vernichtender Waffen gelegen hat. So war es vor Jahrhunderten, so ist es heute, wo durch eine waffenstarrende Besatzung Deutschlands heiligem Rechte Hohn gesprochen wird. Im Stromgebiet der„Mutter Weser“ liegen die tiefen Wurzeln uralter germanischer Stämme. Die an den Ufern der Weser wandeln, sind die Söhne von den alten Stämmen der Chatten, Angrivarier, Cherusker und Sachsen. Sie waren immer Schutz und Quelle urdeutscher Kraft und Freiheit. Zwar haben hier Römer ihr Schwert geschwungen, und Franzosen ihre Rosse in den Fluten der Weser getränkt. Jedoch waren dies verhältnismäßig sehr kurze Episoden in der Geschichte. Das Land ist immer deutsch geblieben. Stets ist nach kurzem Waffenlärm wieder die typische, idyllische Ruhe urdeutscher Landschaft eingetreten. Zwar singt an den Ufern der Weser nicht die Loreley ihr bezauberndes Lied, aber dennoch sind die Wellen dieses einzig deutschen Stromes und die waldgekrönten Höhen, die ihn begleiten, vom Silberklange der Sage durchzittert, einer Sage, die nicht an berühmte Namen anknüpfend, laut sich aufdrängt, sondern im stillen Forsthaus, im heimlichen Waldwinkel, im idyllischen Gebirgsdörfchen traut und heimlich weiter lispelt in echt deutscher Art. Die Weser mit ihren Quellflussen bis an die Südseite der deutschen Mittelgebirge reichend, ist der einzige großere deutsche Fluß, der mit seinen Nebenflüssen nicht internationalisiert ist, d. h. unbestritten dem deutschen Volke gehört, auf dem des Feindes Mund verstummt. Sic ist unsere einzige deutsche Weser. Hier in ihrer bezaubernden Landschaft finden wir nicht den wogenden Völkerstrom, wie in des„Heiligen Römischen Reiches Pfaffengasse" am Rhein, hier ist kein Hasten und Jagen, hier ist stetige Ruhe und friedliches Wirken eines nervenstarken Volkes. Die Weser bietet in ihrem ganzen landschaftlichen Charakter, im Sonenschein wie im Sturmesgraus ein Bild unverwüstlichen Germanentums und der tief innerlichen, gemütreichen deutschen Seele. Mag„Vater Rhein“ seine lauten Sänger haben im begeisternden Liede,„Mutter Weser“ hat ihre stillen und dankbaren Verehrer in Tausenden Deutscher Männer und Frauen; denn wer einmal ihre idyllischen und grandiosen Reize genossen hat, wird sie nie mehr vergessen. Ich kenne einen deutschen Strom, Der ist mir lieb und wert vor allen, Umwölkt von ernster Eichen Dom, Umgrüßt von kühlen Buchenhallen," so singt Dingelstedt. Wo könnte ein Reichs=Ehrenmal für unsere gefallenen Helden wohl passender seinen Platz finden, als in dem Eichendom und den Buchenhallen des Ziegenberger bei Höxter. dieser alten historischen und von allen Richtungen des lieben deutschen Vaterlandes so leicht zu erreichenden Stätte! Hier in dieser stillen, geräuschlosen, feierlichen Weserhöhe kann es sich wiederspiegeln in den Fluten eines Stromes, der stets deutsch war, deutsch ist und deutsch ben wird. An einem Flußlauf müßte das Ehrenmal schon seinen Platz finden, dafür ist die deutsche Seele zu enge mit diesem lebendigen Elemente verwachsen. Hier, an dem schon in engere Wahl gezogenen Punkte der Weser, der einzigen deutschen Weser, wo sich Geschichte, Kultur. landschaftliche Schönheit in erhabenem Ernst und nicht auch zuletzt geographischer Lage, wo sich alle diese Momente von Wichtigkeit zu ausschlaggebender Bedeutung verdichten, hier ist der geeignetste Ort für das Reichs=Ehrenmal! Nicht in das erstickende Gewühl der Riesenstadt Berlin, wo der Denkmäler leider zu viele stehen, nicht in die Peripyerie des Reiches, an den Rhein, nicht in eine wenn auch noch so bezaubernde Waldeinsamkeit bei Weimar oder Goslar. nein in das Herz Deutschlands, in die stille, majestätische Waldeshöhe am Ufer der Weser, an einen offenen, freien deutschen Strom, dahin gehört es! Mögen jene Herren, die bei der Auswahl des Ortes für das Reichs=Ehrenmal mit ihren Ansichten letzten Endes den verantwortungsvollen Ausschlag geben, doch noch einmal alle die Momente, welche für den bereits in engere Wahl gezogenen Platz an der Weser so lebhaft sprechen, in ernstere Erwägung ziehen, wobei nicht zuletzt auch dieser Gedanke mitsprechen darf, daß der älteste, seßhafteste und territorial ausgedehnteste germanische Stamm, die Niedersachsen, Hannoveraner, Braunschweiger und Westfalen durch ihre ganze Geschichte und Kultur gerade nicht unwürdig sind, das Ehrenmal in ihrer Mitte, in Urgermanien, bergen und hüten zu dürfen. Prof. H., Brakel. sein, denn sie hat sich für eine Bahnfahrt 5 Mark leihen müssen, wofür sie allerdings als Pfand 2 Paar neue Strümpfe zurückgelassen hat. Von Münster liegen eine ganze Reihe Meldungen von Firmen vor, die um größere Beträge betrogen sind. =Polizeibericht. n= Gle München Amtsgericht Die Kontoristin Mathilde Becker aus ladbach, wurde hier festgenommen und dem umtsgericht zugeführt, weil sie von der Staatsanwaltschaft Freiburg i. Br. wegen schwerer Urkundenfälschung steckbrieflich verfolgt wurde.— Bezüglich des Ueberfalles auf eine Frau in dem Wege hinter dem Oftfriedhofe ist der Täter ermittelt und zwar in der Person des Schlossers Konrad B. hier, Ludwigstraße 31 wohnhaft.— Am 9. d. Mts. in den Nachmittagsstunden ist aus dem am Benhauserwege gelegenen Garten des Altersheims ein Posten Obst gestohlen werden. Die Täter sind erkannt und zur Anzeige gebracht worden.— Am 8. d. Mts. in den Nachmittagsstunden zwischen 12 bis 2 Uhr wurden die 8 in der Herz=Jesu=Kirche aufgestellten Opferstöcke gewaltsam erbrochen und des Inhaltes beraubt.— In den letzten Tagen wurden nachstehende Fahrräder gestohlen: a) Marke Marle Dixi, Firmenschild fehlt, Firmenbezeichnung auf der Querstange des Rahmens, hinten Schloß mit Rücklicht, Torpedofreilauf, englischer Lenker mit 2 Klangglocke und war schwarz lackiert. b) Marke Hassia, Nr. unbekannt, schwarzer Anstrich mit gelben Streifen, gelbe Felgen, Continentalbereifung, englischer Lenker mit schwarzen Griffen, gelber Sattel und Tasche von gleicher Farbe.— Anfang d. Mts. wurde die am Almebad(Freibad) aufgestellte erorochen und daraus eine Pistole mit Munition. eine Mettwurst, ein kleiner Posten Zigarren und eine Anzahl photographischer Aufnahmen vom Freibad gestohlen. Sachdienliche Angaben nimmt die hiesige Polizei=Inspektion Grube Nr. 1 entgegen.— Der letzte Polizeibericht wird bezüglich der Verletzungen des Tischlermeisters R. durch einen Reichswehr=Soldaten dahin berichtigt, daß der Soldat nicht ohne jede Veranlassung sein Seitengewehr gezogen und damit gestochen hat, vorher hat vielmehr zwischen dem Soldaten und einer großen Anzahl von Zivilisten eine Schlägerei stattgefunden, wobei der durch einen Schlag eines Zivilisten schwer gereizte Soldat eine anscheinend ganz schuldlose des Weges daherkommende Zivilperson, den Tischlermeister R. schwer verletzte. Inzwischen hat sich noch eine zweite Zivilperson gemeldet, die ebenfalls von dem betreffenden Soldaten mit dem Seitengewehr verletzt worden sein will. Eingehender Bericht erfolgt demnächst nach Abschluß der eingeleiteten, gerichtlichen Untersuchung. — Bekämpfung des Kartoffelkäfers. Nicht genug kann auf die Gefahr hingewiesen werden die den Kartoffelpflanzungen in Deutschland durch die Einwanderung des Kartoffelkäfers droht. Nach einer Verordnung des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten unterliegen die landwirtschaftlich benutzten Felder und Gärten der amtlichen Beaussichtigung. Die Aufsicht soll von den Polizeibehörden und den Organen des öffentlichen Pflanzenschutzdienstes ausgeübt werden. Die mit der Aufsicht betrauten Personen und weiter die von den Gemeinden zu ernennenden Vertrauensmänner dürfen die betreffenden Grundstücke betreten und nötigenfalls die Maßnahmen treffen, die zur Feststellung verdächtiger Insekten erforderlich sind. Außerdem ist aber auch der Nutzungsberechtigte oder, wenn er abwesend ist, sein Vertreter verpflichter, den Verdacht, daß Kartoffelkäfer vorhanden sind, innerhalb 24 Stunden entweder der Ortspolizei oder der Gemeindebehörde anzuzeigen. Wer gegen die Bestimmungen handelt, kann nach§ 84 des Feld= und Forstpolizeigesetzes bestraft werden. Bei der Bedeutung, die der Bekämpfung des Kartoffelkäsers zukommt, darf wohl erwartet werden, daß von allen Seiten genügend Aufmerksamkeit aufgewendet wird, um das Auftreten dieses gefährlichen Schädlings gegebenenfalls sofort festzustellen. — Sennelager, 14. Aug. Ein seltenes Fest ist morgen der neugegründeten Pfarrvikarie Sennelager beschieden. An diesem Tage feiert der Neuvriester Heinrich Schopp= meyer, ein Sohn des Herrn Postmeister Schoppmeyer a. D. von hier sein erstes hl. Meßopfer. Die ganze Kirchengemeinde nimmt freudigen Anteil an diesem Tage und wünscht dem jungen Priester Glück und Gottes reichsten Segen. Die Abholung der Herrn Primizianten von Elternhause(Postgebäude) durch die Geistlichkeit ist um ½9 Uhr, das feierliche Primizamt um 9 Uhr. Delbrück i. W., 10. Aug. Der nächste Viehmarkt findet am 18. d. Mts. statt. Klauenvieh darf wegen der hiec herrschenden Maul= und Klauenseuche jedoch nicht aufgetrieben werden. Auf die Anzeige in der heutigen Nummer wird verwiesen. * Westenholz, 11. Aug. Krieger=Schützenverein. Mit dem 1. August wurde hier ein Schützenverein ins Leben gerufen und mit dem bereits bestehenden Kriegerverein unter dem gemeinsamen Namen„Krieger=Schützenverein Westenholzverschmolzen. Am letzten Sonntag ging auf der Niermeierschen Wiese das Vogelschießen für das im kommenden Frühjahr zu feiernde Stiftungsfest vor sich. Den Königsschuß tat Herr Stefan Brunnert, der Frl. Maria Scholz, gnt. Kemper zur Königin erwählte. Apfelprinz wurde Herr Stefan Schrautemeier. * Aus dem Kreise Büren, 12. Aug. Reichsjugendwettkampfe. Unter dem Vorsitz des Herrn Landrats Dr. Frhr. v. Solemacher fand am Montag, den 9. d. Mts. im Hotel Hentzen in Salzkotten eine Besprechung mit Vertretern der Turnvereine von Salzkotten, Tudorf und Büren statt. Nach eingehender Beratung einigten sich die Turnvereine dahin, daß die Reichsjugendwettkämpfe für Stadt und Amt Soizkotten und Stadt und Amt Büren mit Fürstenberg und Wünnenberg am Sonntag, 5. September 1926, auf der Wewelsburg ausgetragen werden. Eine Vorturnerbesprechung soll am Samstag, 22. August 1926, nachmittags 8 Uhr, ebenfalls auf der Wewelsburg stattfinden, zu der alle in Frage kommenden Turnvereine Vertreter entsenden. Die Zusammenlegung der Reichsjugendwettkämpfe aus den oben bezeichneten Bezirken wurde von den Vereinen der Deutschen Turnerschaft wie der Deutschen Jugendkraft außerordentlich begrüßt. Gerade dadurch soll der sportliche Gedanke immer mehr hinausgetragen, weitere Kreise der Jugend erfaßt und angespornt werden. Für den ostlichen Teil des Kreises Büren finden die Reichsjugendwettkämpfe am 12. September 1926 in Westheim statt. Es steht zu erwarten, daß auch dieser Bezirk in den kommenden Jahren sich mit Büren und Salzkotten vereinigt und daß demnächst die Reichsjugendwettkämpfe für den ganzen Kreis Büren zusammen ausgetragen werden können. Ueber die Veranstaltungen selbst wird später noch berichtet werden. a Lichtenau(Westf.), 11. Aug. Kraftpostverkehr. Ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung der hiesigen Gegend wird mit dem 15. August erfüllt. Während bis jetzt nur ein Kraftpostverbindung zwischen Paderborn, Lichtenau, Atteln usw. bestand, wird nun auch eine solche eingelegt zwischen Lichtenau und Scherfede. Die Fahrtzeiten sind folgende: Kraftpost Paderborn—Lichtenau—Atteln—Paderborn: Vormittags: Ab Paderborn 6,20 Uhr, an Lichtenau 7,10 Uhr; ab Paderborn, 7,10, an Lichtenau 8,55; nachmittags: ab Paderborn 8.00, an Lichtenau 4,45; ab Paderborn 4,80, an Lichtenau 5,35. Kraftpost Scherfede Bahnhof—Kleinenberg—Lich= tenau: Vormittags: ab Scherfede 7,25, an Lichtenau 8.35; ab Lichtenau 8,55, an Scherfede 10.43; nachmittags: ab Schersede 3,50, an Lichtenau 4,40; ab Lichtenau 5.85, an Scherfede 7,00. Durch diese neue Verkehrsordnung ist ein besserer Anschluß zu sämtlichen Zügen gegeben. X Warburg, 14. Aug. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß nach Aufhebung der Straßensperre Warburg— Daseburg die Kraftposten zwischen Warburg und Vorgentreich wieder nach dem Sommerfahrplan verkehren, jedoch mit der Aenderung, daß die Nachmittagskraftpost bereits um 3.80 von Borgentreich abfährt und um 4.40 in Warburg eintrifft. 6' Pömbsen, 12. Aug. Blitzschlag. Bei einem Gewitter schlug der Blitz in das in Bonhausen liegende Gehöft des Landwirt Anton Lause. Wohnhaus und Scheune brann ten völlig nieder. Von dem im Hause befindlichen Mobilar konnte nur wenig gerettet werden, auch das in der Scheune lagernde Heu usw. verbrannte vollständig. Für den Besitzer ist der Schaden um so größer, als das Anwesen nur gering versichert gewesen sein soll. Haar und Hellweg. s Aus dem Kreise Lippstadt, 12. Aug. Verwüstungen durch eine Windhose. Im Kreise Lippstadt richtete eine Windhose heute großen Schaden an. In Bettinghausen warf der Wirbelsturm die Ziegel zu Hunderten von den Dächern, knickte mannsdicke Bäume und warf in den Feldern die Kornstiegen wild durcheinander. Durch herabfallende Ziegel wurden drei auf dem Kornboden beschäftigte Personen, zum Teil erheblich verletzt. Eine Frau, die an der Ahse wusch, hatte Glück. Sie flüchtete, nichts Gutes ahnend, beim Herannahen des Wirbelsturmes in ein benachbartes Haus und sah bei ihrer Rückkehr zu ihrem nicht geringen Erstaunen, daß auf der Wäsche, genau an dem von ihr verlassenen Platze, ein riesiger Ast lag, der ihr, wenn sie die Stelle nicht rechtzeitig verlassen hätte, das Leben hätte kosten können. Der Tornado setzte, überall Spuren der Verwüstung hinterlassend, seinen Weg längs der Eisenbahn auf Lippstadt zu fort. Mit welcher Gewalt das entfesselte Element dahinraste, beweist der Umstand, daß auf dem Bahnhof Benninghausen stehende leere Güterwagen ins Rollen gerieten. In Heringhausen wurden größere Aepfelbäume glatt auf die Straße gelegt; Leute, die bei der Dresch= maschine arbeiteten, mußten sich auf die Erde legen, und ein Radfahrer fand sich nach dem Sturme in einem Garten vor den Bohnenstangen wieder. ##r Lippstadt, 12. Aug. Kundgebung des gewerklichen und kaufmännischen Mittelstandes in Lippstadt. Die Gewerbesteuerveranlagung für 1925/26 war Veranlassung zu der Kundgebung, die von etwa 500—600 Gewerbetreibenden besucht war und am 11. August stattfand. Von den Geschäftsführern des Handwerksamtes und Handelsamtes Lippstadt wurden Referate über die Gewerbesteuer und ihre Erhebung in Lippstadt gehalten. Als Forderung aus den Referaten ergab sich eine Entschließung, die einstimmig angenommen wurde. In der Entschließung wurde, zunächst gebeten, die Frist für die Nachzahlung bis September zu verlängern und in Einzelfällen noch weitere Stundungen zu gewähren. Sodann wird gewünscht, daß die Stadtverwaltung den auf Grund der Veraulagung ermittelten Grundbetrag bekannt gebe, und den zur Deckung des Gewerbeertragssteuersolls für 1925 angesetzten Gemeindezuschlag neu berechne und veranlage. Auch möge die Steuerverwaltung von sich aus die nach den§ 4 des Gesetzes vom 23. 3. 1926 auf Antrag niederzuschlagende Steuer allgemein niederschlage. Bezüglich der Gewerbeertragssteuer für das Rechnungsjahr 1925 wird gebeten. bei erheblichem Abweichen des für 1926 maßgebenden Grundbetrages den Gemeindezuschlag für 1926 nachzuprüfen und gegebenenfalls neu festzusetzen. — Störmede, 13. Aug. Viehsenche. Unter den Viehbeständen der Landwirte Ww. Simon und Joseph Lehmenkühler in Störmede, Schulte=Hampe in Langeneike, Bernhard Coppius in Berge ist die Maul= und Klauenseuche amtstierärztlich festgestellt worden. Sperrbezirke bilden die Gemeinden Störmede, Langeneike und Verge. 5 Aus dem Kreise Meschede, 12. Aug. Die Maul= und Klauenseuche jst weiter ausgebrochen in Arve unter dem Viehbestande des Tagelöhners Franz Schmidt. in Berghausen bei Fredeburg unter dem Viehbestande des R. Köhne, in Schmallenberg unter dem Viehbestande des Landwirts Albert Kewekordes, Weststr. 22. Zum Schutze gegen die Maulund Klauenseuche wird bestimmt, daß für diese Seuchenfälle die Bestimmungen der viehseuchenpolizeilichen Anordnung vom 25. Januar. 1926 und vom 29. April 1926 ebenfalls Geltung haben. Sperrbezirke bilden in Arpe die Ortschaft, in Berghausen die Ortschaft Berghausen=Oberdorf bis zur Wormbacherstraße, in Schmallenberg das verseuchte Gehöft.— Die Maul= und Klauenseuche ist in Eversberg nunmehr erloschen. Nachdem die gesetzlich vorgeschriebene Beobachtungszeit nach der Abheilung verstrichen und die Schlußdesinfektion durchgeführt worden ist, werden die getroffenen Schutzmaßnahmen für die Ortschaft mit sofortiger Wirkung aufgehoben. ig. Menden, 12. Aug. Die Herbsttagung der Vereinigung westfälischer Museen wird am 5. und 5. Oktober d. Is. in Menden abgehalten werden. Wie verlautet, wird Universitätsprofessor Dr. Geisberg, Direktor d es Landesmuseums, im Anschluß an die geschlossene Tagung einen Lichtbildervortrag für die Mitglieder des Museumzvereins halten. Sauerland und O Olsberg, 14. Aug. Kurört Olsberg. Dank der eifrigen Tätigkeit des hiesigen Verkehrsvereins unter regsamer Mitarbeit der Gemeindevertretung hat unser Heimatort in diesem Jahre aus allen Gegenden Deutschlands namentlich dem rheinisch=westfälischen Industriegebiet einen unerwartet großen Zustrom von Fremden, der sich täglich steigert. Augenblicklich weilen zirka 500 Fremde teils zur Kur, teils zur Erholung hier, sodaß sämtliche Quartiere überfüllt sind. Sowohl die Gemeinde als auch der Verkehrsverein sind dauernd bestrebt den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, so u. a. auch durch regelmäßige Kurkonzerte. Infolge der Ueberfüllung bittet der Verkehrsverein, sich wegen Unterkunft an ihn zu wenden und eventuelle Anmeldungen möglichst frühzeitig an ihn zu richten. Meschede, 13. Aug. m. Gau=Jugendtreffen der Deutschen Turnerschaft am 22. August. Der Sauerländische Turngau Kreis VIIIa läßt seine Turnjugend am dritten August=Sonntag in Meschede sich einfinden. Der Samstag abend bringt einen Tie=Abend, am Sonntag beginnen nach gemeinschaftlichem Kirchgang die Wettkämpf.— volkstümlicher Oreikampf—. nachmittags ist nach einer Begrüßung am Kriegerdenkmal in der Stadt eine Weihestunde am Sauerland=Ehrenmal an der Talspetre, darauf auf dem Sport= und Schützenplatze Mannschaftskämpfe, Staffelläufe, allgemeine Freiübungen. Eslohe, 12. Aug. Keine Klagen der Kurgäste. Der Verkehrs= und Kurverein e. V. Luftort Eslohe(Sauerl.) richtete an den Westf. Verkehrsverband in Dortmund folgendes Schreiben: Durch mehrere im Sauerland erscheinende Tageszeitungen haben wir von Ihren Klagen über die im Sauerlande gebotenen Unterkünfte für Erholungsbedürftige Kenntnis erhalten. Wir erkennen es dankbar an, daß der Westf. Verkehrsverband für das Sauerland eingetreten ist und auf die leider noch ungenügend bekannten Schönheiten der sauerländischen Berge hingewiesen hat. Immerhin müssen wir aber unser Befremden darüber zum Ausdruck bringen, daß der Verkehrsverband mit diesen Klagen in die Oeffentlichkeit getreten ist, statt sich mit den in Frage kommenden Verkehrsvereinen oder Ortsbehörden in Verbindung zu setzen. Durch die Inanspruchnahme der Oeffentlichkeit sind die Luftkurorte und Sommerfrischen des Sauerlandes im allgemeinen geschädigt worden, besonders, da Sie nicht die Namen der betreffenden Orte genannt haben. Wenn auch der Westf. Verkehrsverband eine gute Absicht bei dieser Veröffentlichung gehabt hat, so ändert dieses nichts daran, daß hier bestimmt ein Mißgriff geschehen ist. So z. B. erfreut sich der Luftkurort Eslohe in diesem Jahre eines ganz besonders lebhaften Zuspruches, so daß das letzte Quartier besetzt ist. Die zur Zeit hier weilenden 197 Kurgäste haben noch nicht die geringsten Klagen geäußert, weder über das Quartier, noch über die Verpflegung und den Preis. Wir mußten im Gegenteil zu unserer Freude feststellen, daß alle Kurgäste in jeder Beziehung zufrieden sind. Wir bitten daher höflichst, künftig derartige Schritte in die Oeffentlichkeit zu vermeiden und sich direkt mit den in Frage kommenden Vereinen oder Personen in Verbindung zu setzen. Nachbargebiete. # Rietberg, 12. Aug. Priesterjubiläum. Am nächsten Montag feiert im Franziskanerkloster zu Rietberg der hochwürdige P. Walter Teklenborg sein 25jähriges Priesterjubiläum. Möge der hochwürdige Jubilar, weit und breit als Seelsorger und Künstler bekannt, im Dienste Gottes und der Kunst noch recht viele Jahre wirken können. 6 Beckum. 12. Aug. Hagelschlag. Heute mittag gegen 12 Uhr zog ein schweres Gewitter über unsere Gegend. Leider war dasselbe von Hagel begleitet, in der Bauerschaft Unterberg 2 unterm Hörberg hat die bereits gemähte und auf dem Halm befindliche Kornfrucht, Weizen, Hafer und Gerste sehr stark gelitten. Auch die übrigen Feldfrüchte sind stark in Mitleidenschaft gezogen. — Duisburg, 12. Aug. Eine seltene Naturerscheinung. Die drückende Schwüle entlud sich am heutigen Mittwoch morgen in einem eigenartigen Gewitter. Kurz vor 8 Uhr hörte man in der Stadt einen gewaltigen Donnerschlag, dem ein kurzer von Hagel begleiteter Gewitterregen folgte. ohne daß man weiterhin einen Blitz bemerkt noch einen Donnerschlag gehört hätte. Ein sogenannter Kugelblitz war in das Gebäude der Reichsbahn=Güterabfertigung Duisburg=West eingeschlagen. Augenzeugen haber deutlich eine etwa kindskopfgroße leuchtende Kugel bemerkt, die in das Dach des Gebäudes fuhr. Dachziegel und Steine des Schornsteins flogen zersplittert auf die Straße. Der Kugelblitz war in die Dienstwohnung eines Eisenbahnbeamten gefahren, der sich zum Glück mit seiner Familie auf Reisen befand. So wurde niemand verletzt. Die Detonation war so stark, daß in dem Gebäude anwesende Eisenbahnangestellte einige Minuten wie gelähmt waren. Die räumliche Entwicklung Paderborns. Die folgende Zusammenstellung soll kein Bild von der geistigen oder wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt geben, sondern es soll nur die Erweiterung der Stadt außerhalb der früheren Stadtmauer dargetan werden. Die eigentliche Erweiterung der Stadt über den damaligen Mauerring hinaus beginnt erst Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Bis dahin lagen nur ganz wenige Häuser vor der Stadt. Die ersten Bauten, welche außerhalo der Stadtmauer entstanden, waren wohl vier Hospitäler mit Kapellen und zwar vor dem Westerntore das Western= oder Johanneshospitäl unmittelbar an der Stadtmauer, erbaut um 1200, und das Hospital zum Hl. Geiste, welches zum Liboriberg hin lag, erbaut ebenfalls um 1200. Diese beiden Bauten haben den 30 jährigen Krieg nicht überdauernt. Das in einiger Entfernung von diesen(es war ungefähr die Stelle, wo jetzt die Güterabfertigung steht) liegende Siechenhaus zum heiligen Georg, von welchem zuerst eine Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1833 berichtet, hat bis 1868 bestanden. Wenn auch nicht Katholischer Kirchenkalender für Paderborn. Sonntag, den 15. August 1926. 12. Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Vom barmherzigen Samariter. Lukas 10. Fest Mariä Himmelfahrt. Hoher Dom. 5,45 Uhr hl. Messe, 6,45 Uhr hl. Messe mit Predigt und gemeinschaftlicher Kommunion der Jungfrauen=Kongregation; die Bänke bis zur Kanzel müssen für die Kongregation frei bleiben; 7,45 Uhr Pfarrmesse mit Predigt, nach der Pfarrmesse Weihe der Kräuter am Pfarraltare, 8,45 Uhr Choramt, 9,15 Uhr Levitenamt mit Predigt, 11 Uhr hl. Messe mit Predigt, nachm. 2 Uhr Vesper, 2,40 Uhr Muttergottetsandacht mit sakr. Segen. Gaukirche. 6,15 Uhr heilige Messe, 7 Uhr heilige Messe und gemeinschaftliche hl. Kommunion der Jungfrauen=Kongregation, die Bänke an der linken Seite sollen für die Mitglieder frei bleiben: 8 Uhr Hochamt mit Predigt und Segen, vorher Kräuterweihr, 10 Uhr hl. Messe mit Predigt und Gesang. Die Kollekte ist in allen hl. Messen für den Elisabeth= und Binzenzverein für bedürftige Arme bestimmt und wird bestens empfohlen. Nachmittags 2,30 Uhr Muttergottesandacht mit Segen, zugleich für die Jungfrauen=Kongregation. Liborikapelle. Mittwoch 6,30 Uhr hl. Messe mit Gesang. Universitäts= und Markkirche. 6 Uhr hl. Messe, 7 Uhr hl. Messe mit gemeinschaftlicher hl. Kommunion der Jungfrauen, 8 und 11 Uhr Singmesse mit Predigt, 9,80 Uhr Levitenamt mit Predigt und Segen— vorher Kräuterweihe. Nachm. 2,30 Uhr Muttergottesandacht, 6 Uhr Rosenkranzandacht mit Predigt.— Montag 8,15 Uhr Hochamt zu Ehren der Mutter Gottes. Busdorfkirche. 7 Uhr Frühmesse mit Gesang und gemeinschafthl. Kommunion der Jungfrauen=Kongregation, 8 Uhr hl. Messe mit Gesang, 9 Uhr Hochamt mit Predigt und Segen, vorher Kräuterweihe, nachm. 2,30 Uhr Muttergottesandacht mit Jubiläumsandacht. Messe, 7 Uhr Kommunionmesse für die Jungfrauen, 8 Uhr Singmesse mit Predigt, 9,30 Uhr Hochamt mit Predigt, 11 Uhr Singmesse mit Predigt, 2,80 Uhr Andacht mit Segen. St. Bonisatiuskirche. 6 Uhr Frühmesse, 8 Uhr Levitenamt mit Predigt, 9,30 Uhr Auszug der sakramentalen Prozession durch die Heide in folgender Ordnung: 1. Kreuz und zwei Fahnen, 2. Schulkinder: Knaben, Mädchen, 3. Jungfrauen. 4. Jünglinge und Gesellen, 5. Musik, 6. Engelchen, 7. Meßdiener, 8. Allerheiligstes. 9. Männer, 10. Pius=Arbeiterverein. 11. Frauen und Mütter: nachm. 7 Uhr Sakramentsandacht. Franziskanerkirche. 5, 5.30 und 6,15 Uhr hl. Messen, 7 Uhr Lebitenamt, 8,15 und 10 Uhr Singmessen mit Predigt, nachm. 3.30 Uhr Theklabruderschaft mit Predigt, Prozession und Segen. — Montag und Samstag: 6 Uhr Levitenamt. bis zum Abbruch als Hospital. Das Osternhospital vor dem Gierstore entstand zur gleichen Zeit wie die vorerwähnten uno wurde um 1700 abgebrochen. Die beiden ältesten Bauten, die heute noch erhalten sind, ist der um 1590 entstandene Turm vom ehemaligen Lipper=Graben am Heierswall und die im Jahre 1605 erbaute Roms=Kapelle. Dann dauerte es länger als 100 Jahre, bis ein weiterer Bau vor der Stadt entstand. Erst 1736 wurde auf dem Liboriberg die Liborikapelle errichtet. Wann das erste Wohnhaus außerhalb des Mauerrings erbaut ist, ließ sich nicht feststellen, man darf wohl annehmen, daß dies erst im 18. Jahrhundert der Fall war. Im Brandkataster vom Jahre 1796 sind fünf Häuser verzeichnet: „Das Wohnhaus am Ringelsbrocke; heythürner Wohnhaus; Müseken Thürmer Wohnhaus; vid. Hermann Böddeker auf der sog. Dianen=Burg; Joanne Hütte am Liboriberge. Von diesen sind die beiden letzten Häuser noch erhalten (jetzt Neuhäuserstraße 6 und Karlstraße 16) und somit die ältesten Häuser vor der Stadt. Erst von 1833 ab konnte ich feststellen, wieviele Häuser in jedem Jahre gebaut worden sind. In der Zeit von 1769 bis 1833 müssen elf Häuser gebaut sein, doch sind vier dieser Häuser abgebrannt oder abgerissen. In den einzelnen Jahren sind gebaut:(Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Zahl der nicht mehr vorhandenen Bauten) Oeffentl. Gebände Wohnhäuser Nebengebäude 1590 1 1605 1 1736 1 vor 1796 2 vor 1833 7(4) 1(2) 1833 1 1834 1835 2 1836(1) 1837 1 1888„ 1839 1 1840 1841 1 1842(1) 1843 1 1844(3) 1845 1:)(44) 1846„„ 1847 2(1) 1848 1849 1850(1) 1851 1(1) 1 1852(1) 1858 1(1) 1854 1(1) 2 1 1855(1°) 1856 1 1857 1 3(1) 1858 1 5 1859 1 1860 2 1861 2 1862 6(1) 1863 1864 1865 1866 1867 1868 1869 1871 1872 1873 1874 1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915. 1916 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 nicht ermittelt (1) 3 1 1 3 2 9 3 2 3 1 20(1) 22(1) 4(1) 10 3(1) 5(2) 5 10(1) 13(1) 8(1 16(1 24(3) 60(3) 17 30 16(3) 11 12 15 5 11 11 31 15 30 33(1) 30 (1) 1) 11 51(1) 15 31 30 27 54(1) 35 29 37 41 67 58(1) 55 49 3 73 79 74 44(1) 43 11 1 1(1) 7(1) 37 13(1) 58 15 24 58 2(4) (1) (1) (1) 1(1) 1 1 1 9 1 2 1 (1) (1) 1 4 4 4 6 1(2) F. Metzger, Lederhandlung Paderborn Königstraße 39, Ecke Apengasse. Gummisohlen: Herren 0.60 Mk., Damen 0.40— 0.50 Mk. Dieser Platz ist noch zu vergeben Den Zeitverhältnissen entsprechend habe ich meine Preise für Qualitäts-Möbel bedeutend ermäßigt. Meine Ausstellungsräume zeigen vorbildliche Formen für jeden Geschmack und in jeder Preislage. Um Besichtlgung bittet J. M. Mosberg Möbel- und Aussteuer-Haus, Paderborn, Westernstr. 40 Telefon 2119. A. Elfing Bahnhotstraße 11 M Damenputz 7 Pelzwaren Samt und Seiden W. Samer& Sohn Kaufhaus f. Herren- u. Knabenkleidung, Berufskleidung Paderborn. Königstraße 62. Weingroßhandlung Rud. Koch empfiehlt seine Mosel-, Rhein-, Rot-, Burgunder- und Schaumweine Entrichtung der Einkommensteuerabschlußzahlung. Für die Einkommensteuervorauszahlungen im Jahre 1925 waren mangels einer Veranlagung nicht das Einkommen, sondern äußere Merkmale— regelmäßig der Umsatz oder das Vermögen— maßgebend. Die genaue Feststellung des 1925 bezogenen Einkommens in den Steuerbescheiden, die den Steuerpflichtigen jetzt zugehen, führt bei Personen, deren Wirtschaftslage ungünstig war, zu Erstattungen.„Dagegen ergeben sich bei Personen, deren Einkommensverhältnisse im Vergleich zu ihren Berufsgenossen und anderen Erwerbszweigen günstig waren, Nachzahlungen. Die Notwendigkeit, seiner gleichmäßigen gerechten Besteuerung machen es der Finanz= verwaltung zur Pflicht, grundsätzlich und mit Nachdruck den rechtzeitigen Eingang dieser Beträge sicher zu stellen. Für solche Fälle jedoch, in denen die Entrichtung der Nachzahlungsbeträge in einer Summe den Pflichtigen mit Rücksicht auf ihre gegenwärtigen Einkommensverhältnisse außerordentliche wirtschaftliche Schwierigkeiten bereitet, hat der Reichsminister der Finanzen bereits in einem Erlaß vom Juni 1926 die Finanzämter angewiesen, die Abtragung der Abschlußzahlunahl Wirtschaftszeitung. Die wirtschaftliche Lage. gen in Ratenzahlungen in Anpassung an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Steuerpflichtigen zu gestatten. durch die gegenwärtig Dem Steuerpflichtigen, der sich Veranlagung beschwert fühlt, steht der volle Rechtsschutz der Reichsabgabenordnung zur Verfügung. Einzelbeschwerden, die Mißgriffe der Verwaltung rügen, unterliegen pflichtgemäßer Nachprüfung durch die Landesfinanzämter, in letzter Instanz durch den Reichsminister der Finanzen. In beiden Fällen ist die durch Recht oder Billigkeit gebotene Abhilfe möglich. Allgemeine und im einzelnen nicht kontrollierbare Angriffe auf die Veranlagungstätigkeit der Reichsfinanz beamten bieten dagegen solche dem Gesamtinteresse abträglich. Möglichkeiten nicht und sind Devisen und Effekten. Nach Berlin, 13. Aug. Nach einer anfänglichen Abschwächung von 1 bis 8 Proz., vereinzelt 4, 5 und 6 Proz., trat eine Befestigung auf Grund des leichteren Geldstandes(täglich Geld 4 bis 6 Proz.) und infolge der Steigerung der Schultheiß Patzenhofer und Ostwerke=Aktien um 13 bezw. 7 Proz. ein. Von der anfänglichen Abschwächung waren nicht betroffen Maschinen und Metallwerte, sowie Elektrizitätswerte. Auch Farbenindustrie=Aktien waren gut gehalten in Erwartung des Ergebnisses der heute nachmittag stattfindenden Aufsichtsratsitzung wegen der Kapitalserhöhung. Die Spekulation kaufte nach eingetretener Befestigung in Montan=, chemischen und Eletrowerten zurück. Hierdurch wurde der größte Teil der anfänglichen Kurseinbußen wieder eingeholt. Farbenindustrie=Aktien erreichten bei großem Geschäft per Ultimo den Auch in Stand von 300. Auch in Montan=, Elektrizitäts= und chemischen Aktien wurde das Geschäft lebhafter. Bankaktien erholt, aber ruhiger. In Schiffahrts=Aktien waren die Umsätze nicht sehr groß. Rentenwerte bröckelten etwas ab. Im allgemeinen waren die Veränderungen auf diesem Gebiete, ebenso auf dem Devisenmarkt, nicht bedeutend. Berliner Devisenpreise 12. August (in R=Mark). 13. August Amsterdam=Rotterdam Buenos=Aires London Newyork Brüssel=Antwerpen Helsingfors Italien Stockholm=Gothenburg Kopenhagen Paris Prag Schweiz Spanien Wien Budapest Produkten. Hausse in Brokgetreide. Berlin, 13. Aug. Im Gegensatz zu der schwachen Haltung der amerikanischen Märkte hat sich hier eine ausgesprochene waussebewegung in Brotgetreide durchgesetzt. Maßgebend hierfür waren die etwas festeren Liverpooler Meldungen und das geringe Angebot in Weizen und Roggen. speziell zur prompten Verladung. Das wenige Material fand zu 2 bis 3 Mark höheren Preisen glatt Aufnahme. Auf dem Lieferungsmarkt war die Lage dementsprechend. Infolge der chwächeren Veranlagung der amerikanischen Terminmärkte waren die Forderungen für Hardwinterweizen wiederum ermäßigt. Weizenmehl ist in Locoware weiter fest und wenig offeriert. Das Geschäft für Herbstlieferung ist noch nicht nennenswert belebt. Roggen ist für sofortiger und auch späterer Lieferung begeht und in den Forderungen um 50 Pfg. ro Sack erhöht. Gerste und Hafer sind mäßig angeboten. eine Sorten sind weiter bevorzugt. Berliner Produktennotierungen. Die Preise verstehen sich bei Getreide für 1000 Kilo, bei Mehl Hülsenfrüchten und Futtermitteln für 100 Kilo in Reichsmark. wtb. Berlin, 13. Aug. In: märkischer 266—270, Sept. 271,50—272,50 und 71. Dez. 274 und Br., fest; Roggen: märkischer 2, fest; Roggen: 209—210,50—210, Okt. 212—218—212, Futtergerste 158 Weize Br., Okt. 271. 192—198. Sept. 216—214—214,59, fest; Gerste: Winter= ud Futterger bis 167, runig: Hafer: märkischer, alter 190—198, neuer 178—190, runig: Mais: Loco Berlin 176—182, still; Weizenmehl: 88,50—40, befesttigt; Roggenmehl: 27,25 bis 29, fest! Weizenkleie: 10,25—10,50, still;„Roggenkleie: 11—11,4, still; Ravs: 325—330, ruhig; Viktoriaerbsen 88—87(keinste Sorte über Notiz), Kleine Speiseerbsen 27—31, suttererbsen 20—24, Peluschken 27—28,50, Ackerbohnnen 23—26, Konzentrations=Bewegungen und Durch die neuen großen Konzentrations=Bestrebungen in der deutschen und internationalen Wirtschaft, namentlich durch den nunmehr wohl sicher bevorstehenden günstiger Abschluß der internationalen Eisenverhandlungen ist nicht nur die deutsche Börse, sondern auch die gesamte deutsche Wirtschaft günstig beeinflußt worden. Man hat den Eindruck, daß die Konsolidierung, die sich schon seit längerer Zeit oemerkbar machte, in der deutschen Wirtschaft doch schneller vor sich geht, als man anfangs gedacht hatte. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die Rationalisierung der deutschen Schwerindustrie und die Wiedererstarkung unserer Großbanken, wie sie durch die Kapitalerhöhung der Dresdner Bank bewiesen wird. Wahrscheinlich ist diese Kapitalerhöhung der Dresdner Bank, der schon diejenige der Deutschen Bank vorausging, nur der Beginn einer allgemeinen Emissions=Konjunktur in Bankaktien. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so steht die deutsche Industrie in der nächsten Zeit vor einem Aufschwung, der sich in seinem ganzen Ausmaß noch nicht übersehen läßt. Augenblicklich kommt das natürlich auch in der Bewegung der Arbeitslosenziffern noch wenig zum Ausdruck, da man sich noch mitten in den Vorbereitungen zu der Herbstkampagne befindet. Eine entscheidende Rolle wird natürlich dabei die Stabilisierung des Franken spielen, ohne die der neue Aufschwung erheblich verzögert werden dürfte. Im übrigen ist man auch im Auslande von der Wiedererstarkung der deutschen Industrie überzeugt, und die Furcht Englands vor der deutschen Konkurrenz tritt in zahllosen Leitartikeln der englischen Presse gerade in den letzten Wochen deutlich zu Tage. Namentlich fürchtet man in England wohl nicht ganz mit Unrecht, daß Deutschland durch das Dawes=Abkommen genötigt wird, durch verlängerte Arbeitszeit und Herabschraubung des Lebenshaltungs=Niveaus seiner Arbeiterschaft einen Exportüberschuß zu erzwingen, der für die gesamten übrigen Industrien der Wert eine Gefahr bedeutet. Sicherlich wird man auch früher oder später an eine Revision des Dawes=Planes herangehen müssen. In der letzten Woche sind im übrigen auch auf außenpolitischem Gebiete einige Hindernisse weggeräumt worden, die bisher der vollen Wiederaufnahme der deutschen Exporttätigkeit noch im Wege standen. Wenn man auch mit dem deutsch=französischen Wirtschafts=Prorisorium nicht in vollem Umfange einverstanden sein wird, da es für Deutschland doch nur ein Teilabkommen ist, in dem für Deutschland lebenswichtige Fragen noch keine Berücksichtigung Handelsverträge.— Konjunktur=Umschwung am Baumarkt. gefunden haben, so hat der neue Handelsvertrag, der zunächst auf ein halbes Jahr läuft, doch eine tiefe, grundsätzliche deutung. Zunächst sind erstmalig die Schranken zwischen Deutschland und Frankreich seit dem Kriege wenigstens zum Teil wieder grundsätzlich gefallen, dann aber auch ist mit diesem Abkommen der erste Schritt zu einer allgemeinen deutsch=französischen und darüber hinaus sogar mittele europäischen Verständigung gegeben, die letzten Endes auf einen großen europäischen Wirtschaftsblock gegen die überhandnehmende amerikanische Konkurrenz hinzielt. Ueber gewissen für viele Industriezweige bemerkenswerten Einzelheiten des deutsch=französischen Handelsvertrages ist diese grundsätzliche Bedeutung viel zu wenig beachtet und gewürdigt worden. Bedauerlich ist degegen, daß die deutsch=französischen privaten Verhandlungen, namentlich in der Farbenindustrie, Wenn auch die jetzt eingetretene borun der Verhandlungen beleutschen beteiligten Kreisen die erständigung aufgegeben. Mehr tindustrie dagegen bei den deutschnicht vom i Unterbrechung deutet, so hat Hoffnung auf Glück hat die japanischen eck kommen. noch keinen man dochi eine baldige eutschen Far Verhandlungen über ein Farbstoff=Abkommen gehabt. Die Erschwerunges, die die japanische Regierung im Hinblick auf die eigene junge Farbstoff=Industrie getroffen hatte, sind danach zum größten Teil weggefallen, und zwar auf Grund eines„Gentleman=Agreement". Da die deutsche Farbstoffausfuhr nach Japan bisher 10 Millionen Yen jährlich betrug, so ist dies Abkommen von nicht zu unterschätzender Bedeutung, zumal hierin auch einc gewisse Regelung der deutschjapanischen Konkurrenz=Verhältnisse auf dem chinesischen Farbstoffmarkt enthalten ist. Einen gänzlichen und sehr erfreulichen Konjunktur=Umschwung zeigt in der lerten Zeit auch der deutsche Baumarkt. Während im 1. Halbjahr 1926 das Wohnungsbau=Programm nur sehr kümmerlich durchgeführt wurde, geht jetzt ein frischer Zug durch das gesamte Baugewerbe. Die Unsicherheit über die Handhabung der Hauszinssteuer ist nun behoben, und dazu kommt als anregendes Moment ein wenn auch langsamer, doch wohl standiger Rückgang der Baukosten. Wie wichtig eine Belebung des Baumarktes für die Zukunft sein wird, geht daraus hervor, daß an der gesamten Arbeitslosigkeit die Depression auf dem Baumarkt mindestens 1/ der Schuld trug. Eine bemerkenswerte bereits in der Ziegel= und Zement industrie, im Holzhandel, und auch zum Teil gut beschäftigt. Belebung zeigt sich Industrie, in der jetzt Kaisdie Bauhandwerker sind Wicken 32—35, Blaue Lupinen.15,50—17,50, Gelbe Luoinen 20—21,50, Rapskuchen 14,4—14,6, Leinkuchen 18.9—19,2, Trocken= schnitzel, prompt 10,8—11,1, Sojaschrot 20,2—20,3, Kartoffelflocken 23—28,50. Dortmunder Getreidebörse. Dortmund, 12. Aug. An der heutigen Getreidebörse notierten: Inländischer Weizen, neue Ernte, 27—27½, inl. Roggen, neue Ernte, 20—21½, westfälischer Haser und pommerscher Weißhafer nicht notiert, inl. Gerste 18½, ausländischer Weizen 32—34, ausl. Roggen 24½—25½, ausl. Hafer 20½—23, ausl. Gerste 19—20, Plata=Mais 18½—19, Cinquantino=Mais 21½—22, Bäckermehl 42—43, Weizenmehl 39, Roggenmehl 33—34, Weizenkleie 9—12. Tendenz: Ruhig. Landware wegen feuchter Beschaffenheit ohne Nachfrage. Diese Preise sind Großhandelsverkaufspreise und verstehen sich per Doppelzentner in Wagenladungen von 10—15 000 Kilo frei Station Dortmund. Westfälisches gebündeltes Roggenstroh, neue Ernte, 1,80—2,00 per Zentner ab Verladestation. Saatenstand und Ernteaussichten. und die diesLandwirt= Ueber den Stand der deutschen Saaten jährigen Ernteaussichten wird vom deutschen schaftsrat folgende Uebersicht gegeben: Der Schaden, der im Reiche durch die Ueberflutungen angerichtet worden ist, läßt sich selbstverständlich erst nach Beendigung der Ernte voll übersehen. Einstweilen kann man nur die eigentlichen Ernteausfälle feststellen. Die von der Ueberschwemmung betroffenen Ackerflächen dürften in diesem Jahre keinen Ertrag mehr bringen. Die Halmfrüchte sind zum großen Teil auch bereits in Fäulnis übergegangen und die Hackfrüchte sind meist vollständig verloren, auch da, wo die Rüben= und Kartoffelpflanzen nach dem Zurücktreten des Wassers noch grün sind. Ganz gewaltig ist aber auch der Schaden, der für die Landwirtschaft durch die Art und Verteilung der außerordentlich hohen Niederschläge entstanden ist. Durch die im Juni eintretenden Niederschläge wurde ein intensives Wachstum der Pflanzen begünstigt und die Folge war, besonders bei den reichlich gedüngten Schlägen, ein Lagern des grünen Getreides lange Zeit vor der Blüte. Das Unkraut wucherte in einem Umfange, der bisher selten beobachtet worden ist. Der Boden war infolge der Nässe zu sehr durchweicht, als daß man eine erfolgreiche Bekämpfung hätte durchführen können. So kommt es, daß heute insbesondere die Hackfrüchte in ihrer Entwicklung zum Teil zurückgeblieben sind. Die viniersaaten haben im allgemeinen einen mittleren Stand aufzuweisen. Nur aus Ostpreußen kommen Meldungen über wenig befriedigende Schläge. Auch in der Grenzmark sind die Wintersaaten nicht besonders günstig beurteilt. Die Wintergerste ist zum großen Teile schon eingeerntet und hat zum Teil recht gute Qualitätäen exgeben, besonders da, wo sie bei trockenem Wetter hereingebracht werden konnte. 1 Die Sommersaaten haben stark unter dem Unkraut und den pflanzlichen und tierischen Schädlingen zu leiden gehabt, deren Auftreten durch die zeitweise feuchtwarme Witterung begünstigt wurde. Indessen wirkten diese nicht in übermäßig starkem Maße ein und der Sand der Sommersaaten wird durchweg als mittel bis gut bezeichnet. Die Hacfrüchte sind im allgemeinen ungünstiger beurteilt worden. Die Zuckerrüben weisen zwar einen üppigen Stand auf, jedoch sollen die Wurzeln der Pflanzen nicht genügend kräftig ausgebildet sein, so daß Samen tragende Pflanzen vielfach umgebrochen oder entwurzelt sind. Bei den Kartoffeln läßt sich durch trockenes, warmes Wetter noch mancher Schaden ausgleichen. Die Ernte der rühkartoffeln ist in ihrer Menge und Güte nach dem heißen. Letter in der Mitte des Monats Juli zum Teil ganz hervorragend gewesen. Klee und Luzerne sowie die übrigen Futterpflanzen weisen einen recht üppigen Stand auf. Soweit jedoch Heu aus ihnen bereitet werden sollte, ist der Ertrag wegen der Auslaugung durch die Niederschläge minderwertig. Man schätzt, daß nur ein Viertel der eingebrachten Heumengen für Futterzwecke erfolgreich verwendbar ist. Das gelagerte Getreide kann nur in sehr wenigen Fällen wie sonst mit Maschinen gemäht werden. Es sind zahlreiche und teure Arbeitskräfte nötig, die besonders bei Roggen mit der Sense mähen müssen und zahlreiches Personal für das Garbenbinden beanspruchen. Fr W Metalle. 3.50 wtb. Berlen, 13. Aug Elektrolytkupfer: 136,50; Raffinadekupfer 99/99,37; 1 bis 124,50; Orieinalhüttenweichblei: 0,64,75—365,25; Original= hüttenrohzink, Preis im freienn Verkehr: 0,68—0,69; RemeltedPlattenzink: 60—60,5; Originalhüttenaluminium 98/99¾ in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren: 230—235; do. in Walz= oder Drahtbarren 99%: 240—250; Reinnickel 98/9975: 340—350; Antimon=Regulus: 125—130; Feinsilber: 85,50—86,50, Kleine Handelsnachrichten. Die amtliche Großhandelsindexziffer. Die auf den Stichtag des 11. August berechnete Großhandelsindexziffer des Statistischen Reichsamtes ist gegenüber dem 4. August um 0,8 Prozent auf 125.5 zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer der Agrarerzeugnisse um 0,4 Prozent auf 127/8, die Inderziffer der Industriestoffe um 0,2 Prozent auf 123,2 nachgegeben. Vor einer amerikanischen Rekord=Weizenernte. Das landwirtschaftliche Büro der amerikanischen Regierung erwartet in diesem Jahre eine Rekord=Weizenernte von rund 829 Millionen Bushels gegenüber 669 Millionen Bushels im letzten Jahre und einem Durchschnitt der letzten 5 Jahre von 802 Millionen Bushels. Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 13. August 1926 (In Reichsmark). Pestverzinsliche Wertpapiere K. 4. f 13/8. 11./8. 3 D. Reichsanl. Preub. Consols 3½% Westt. Ldsch. Pfäbr. 4% dgl. 4 ½/% Anstoller A.-O. 2,6% alte Lombarden 3% Macedonier 5% Mexik. Anleihe 1899 Rumän. Rente v. 13 Sele Tehuante#ec 465° Türk. unif. Anleih. v. 03 0.505 0.445 0.485 0.475 0.44 9.22 9.22 27 80 15.625 29,00 0.505 0.44 0.4875 0.4747 0.4375 9.15 9.15 21,50 97.80 16.00 Bank-Aktien Commerz- u. Privatbank Deutsche Bank Disconto 13.8. 141.00 170.00 163.825 11./8. 137.50 170.00 161.50 157.125 152,825 160.375 152.00 Schiffahrts-Aktien Hapag Nordd. Lloyd Brauerei-Aktien Dortmund. Un.-Brauerei 189,00 184,00 Eisenbahn-Aktien Baltimore-Ohio Eh. Canadian Pacific Otavi-Anteile Schantung Eb. 87.75 65,375 31.625 3.90 87.825 65,00 31.25 3.75 Industrie-Aktien Adlerwerke Kleyer A. E. G. 78.625 80.00 154 825 150.625 Alsen Zement Anglo-Cont. Quano Basalt Bergmann Elektr. Berliner Maschinenbau Bochumer Guß Buderus Eisen Daimler Motoren Deutsche Erdöl Deutsche Kali Deutsch-Lux. Dürkoppwerke Dynamit Nobel Egestorff Salz Elektr. Licht u. Kraft Essener Steinkohle I. G. Farbenindustr. A-O Felten& Quilleaume Gelsenkirchener Bergw. Germania Zement Goldschinidt& Co Hackethal Draht Harkort Bergw. Harpener Bergbau Hirsch Kupfer u. Messing Hoesch Eisen u. Stahl Höxter-Godelh. Zement Hoffmann Stärke Ise Bergbau Kaliwerke Aschersieben Kammerichwerke Kasseler Federstahl Kattowitzer Bergbau Klöckner-Werke Kochs Adler Nähmasch. Köln-Neuessen. Bergw Köln-Rottw. Pulver Laurahütte Linke Hofmann Lüneb. Wachsbl. Manag Mannesmann Röhren Oberbedarf Oberschl. Eisen Ind. Caro Orenstein& Koppel Phoenix Bergbau ullus Pintsch A. G. Porta Union Westfalica Preußengrube Rhein. Braunkohlen Rheinstahl Rh.-Wstf. Kalkw. Dornap Riebeck Montan Rombacher Hütte Rosenthal Porzellan Sachsenwerk Sarotti Schokolade Schuckert Elektr. Stemens& Halske Staßfurt chem. Fabriken Stettiner Chamotte Terra Samen Trachenberger Zucker Ver. Glanzstoff Elberfeld Vorwärts-Spinn- Bielefeld Westf. Eisen- u. Drahtw. Langendreer Wickiag Portl.-Zement Zellstoft-Fabr. Waldhof Reisholz Tendenz: befestigt. 13.8. 98.00 175.75 149.825 120.00 150.75 16.00 85.00 117.00 153.00 135,00 190.50 69.00 75.00 40.50 46.00 273.00 73.00 124.00 162.50 173.50 67.75 124.00 35 0 Bekanntmachung Mit Rücksicht auf die in der hiesigen Stadt u. ganzen Umgegend, stark herrschenden Maul= und Klauenseuche wird der auf den 20. dss. Mts. angesetzte Viehmarkt vollständig aufgehoben Paderborn, den 12. August 1926. Die Polizeiverwaltung. in Delbrück (Westf.) am Mittwoch, 18. Aug, Wegen der hier herrschenden Maul= und Klauenseuche ist der Auftrieb von Klauenvieh verboten. Freibank, Paderborn. Heute nachmittag 2 Uhr rohes Rindfleisch. Pfund 50 Pfennig. 0 I Suche ein gutes mittelschweres Wagenpferd von Landwirt zu kaufen. Alter 3—6 Jahre. Genaue Angaben mit Preis an Josef Wolke, Gastwirtsch., Westenholz bei Delbrück. Habe mehrere 8 Wo— chen alte Ferkel K- abzugeb. A. Hillemeyer, Paderb., Bahnhofstr. 148 Neun 8 Wochen alte Ferkel Ge. Soen 9823 Schulte. Sande. Ein Wurf 6 Wochen alte Ferkel abzugeb. H. Hansen. Neuhaus, Dorfstraße 268. Zucht 7 Wochen alte Ferkel hat abzugeben H. Nolte. Paderborn, Driburgerstraße 310. Ich habe einen gebr. 12 PS Benzol= und Sauggas=Motor billig abzugeben. 9819 A. Coersmeier, Garfeln bei Geseke. 1 Paker icht für 2i-5 Eimer Wasser! Eiort fürein feseloses Vezesergeons unbedingt erforteriet, die riehtige Aflenge Gersil zu nehmen! WM TET Bekanntmachung. Die Benteler=Werke A.=G. in Neuhaus, Kreis Paderborn, haben die Verleihung zur Einleitung der Fabrikabwässer in die Lippe nachgesucht. Alles nähere ergibt sich aus den Beschreibungen und den Zeichnungen der Anlage, die auf dem Landratsamt in Paderborn während der gewöhnlichen Dienststunden eingesehen werden können. I. a) Widersprüche gegen die Verleihung dieses Rechtes sowie b) andere Anträge auf Verleihung von Rechten zur Benutzung des Wasserlaufs oberhalb oder unterhalb der geplanten Anlage, durch welche die beantragte Benutzung des Wasserlaufs beeinträchtigt werden würde. sind bei dem Landratsamt in Paderborn entweder schriftlich in zwei Ausfertigungen einzureichen oder zu Protokoll anzubringen. Den Verleihungsanträgen(Ib) sind Zeichnungen und Beschreibungen heizufügen. Das Nähere über Zahl und Art der Beilagen ist auf dem Landratsamt zu erfahren. II. Für die Erhebung von Widersprüchen und die Stellung von Verleihungsanträgen(siehe Absatz I) bestimme ich eine Frist von 4 Wochen, die mit Ablauf des Tages beginnt, an dem das letzte, diese Bekanntmachung enthaltende Blatt ausgegeben wird. III. Wer innerhalb dieser Frist keinen Widerspruch erhebt, verliert sein Widerspruchsrecht; die nach Fristablauf gestellten Verleihungsanträge (Ib), werden in diesem Verfahren nicht mehr berücksichtigt. Vom Beginne der Ausübung des verliehenen Rechtes an können wegen nachteiliger Wirkungen nur noch die in den §§ 82 und 203 Absatz 2 des Wassergesetzes vom 7. April 1913 bezeichneten Ansprüche geltend gemacht werden. IV. Gleichfalls bei dem Landratsamt in Paderborn sind anzubringen: a) Ansprüche auf Herstellung und Unterhaltung von Einrichtungen(gegen etwa behauptete schädliche Wirkungen des von dem Antragsteller erbetenen Rechtes) und b) Ansprüche auf Entschädigung Für Ansprüche dieser Art gelten jedoch die Fristbestimmungen in Absatz II und III nicht. V. Der Landrat in Paderborn, den ich mit der Leitung des Vorverfahrens heauftragt habe wird die eingegangenen Widersprüche(Ia) sowie die im Absatz IV genannten Ansprüche in einem von ihm festzusetzenden Termin erörtern. Die Erörterung wird auch im Falle des Ausbleibens eines Beteiligten stattfinden. Minden, den 22. Mai 1926. Namens des Bezirksausschusses. Der Vorsitzende. I. V.: von Bergen. Zu, Ziffer V vorstehender Bekanntmachung teile ich mit, daß ich die Erörterung am Donnerstag, den 23. 9. 26, vorm. 10 Uhr im Landratsamt Paderborn, Zimmer 14, vornehmen werde. Eine besondere Einladung wird nicht erfolgen. Paderborn, den 10. August 1926. Der Landrat. v. Laer. Beschlagnahmefrei, sofort zu beziehen. Milwaukee= Garbenbinder, tadellos erhalten, ferner 1 Getreidemäher mit Vorkarren, fast neu, preiswert abzugeben. Für volle Betriebssicherheit wird garantiert. Schulte& Bracht, Landw. Maschinen und Reparatur=Werkstatt, Padervorn, Königstr. 5. Telef. 2529. Preißel= beeren, schöne trockene Ware frisch eingetroffen. Rheinisches Kaufhaus, Paderborn. Westernstraße 5. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des. Kaufmanns. Heinrich Gördes, Inhaber der Westfälischen Möbelfabrik, Steinheim, ist infolge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den 9. September 1926, vorm. 9 Uhr vor dem Amtsgericht in Steinheim— Zimmer Nr. 8— anberaumt. Der Vergleichsvorschlag und die Erklärung des Gläubigerausschusses sind auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt.„Gleichzeitig sollen in diesem Termin die nachträglich angemeldeten Forderungen geprüft werden. Steinheim, den 10. August 1926. Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts. (1924 neu erbaut) mit Zentralheizung, Bad, elektr. Licht, Autogarage, 10 Räume und Zubehör, eingebaute Wandschränke etc., 1 Mg. großen Obst= und Gemüsegarten, gesunde freie Lage im südlichen Stadtteil, fortzugshalber unter sehr günstigen Bedingungen auf mehrere Jahre zu vermieten, eotl. mit Vorkaufsrecht. Johannes Lohoff, beeid. Auktionat., Paderborn, Gierswall 24. Telefon 2658. 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H. in Thüle heute eingetragen worden, daß an Stelle des verstorbenen Ackerwirts Josef Küsterarent in Thüle der Landwirt Stefan Berhorst lgt. Stich in Thüle zum Vorstandsmitglied gewählt ist. Zum Vereinsvorsteher ist das Vorstandsmitglied Bernhard Schulte und zu dessen Stellvertreter das Vor standsmitglied Martin Kesseler gewählt. Salzkotten, den 31. Juli 1928. Amtsgericht. Oberförsterei Altenbeten verkauft am Freitag, den 27. August 1926, ab 9 Uhr vorm. im Gasthof Höschen=Altenbeken aus den Förstereien Buke, Sachsenborn, Bollerborn, Pömbsen, Kempen, Sandebeck, Feldrom und Neuwald nachfolgend aufgeführte Hölzer: Eiche: Nutzscheit II 20 Rm., Scheit 35 Rm., Knüppel 114 Rm. Buche: ca. 360 Stämme= A. 2—6= 9 Im., N. 2—6= 282 Fm., F. 2—5= 2 Fm., Schwellenholz I 51 Stück= 23 Fm., Scheit 25 Rm., Knüppel 11 Rm., Reiser I 250 Rm. Esche: ca. 118 Stämme= A. 2—4= 15 Im., N. 1—5= 58 Fm., Scheit 127 Rm., Knüppel 289 Rm., Reiser I 43 Rm. Ahorn: 8 Stämme N. 1—2= 1,07 Fm., Scheit 14 Fm., Knüppel 10 Rm. Erle: Nutzscheit II= 12 Rm., Nutzknüppel 13 Rm. Fichte: ca. 640 Stämme N. 18—4= 255 Fm., Stangen I= 3266 Stück, Stangen II= 4546 Stück, Stangen III= 7353 Stück, Stangen IV.„VII ca. 32 Hdt., Nutzscheit II= 130 Rm., Nutzknüppel 86 Rm. und Wegesand zu billigsten Preisen Bahnanschluß. Altensenner Kalksandstein=Fabrik Heinr. Wüseke, Sennelager. Tel. 10 Kenner von Qualitäten rauchen die neuen milden Prachtbetten ExtraAngebot 1½-schläfig. Bett, 2 m lang, 130 cm breit, Ober- u. Unterbett und 1 Kissen, gefüllt mit 15 Pfd. Halbdaunen, hochf. rot. Daunenköper das ganze Gebett nur 65.— Goldmark dasselbe Gebett 2-schläf. mit 2 Kissen 15 Mk. mehr. Versand gegen Nachnahme. Nichtgetallend Zurücknahme auf meine Kosten. Viele Dank- und Anerkennungsschreiben. W. M. Pott, Steinheim i. Westf. Versandhaus für Betten, Bettfedern u. Daunen. Proben und Preisliste umsonst u. portofrei. Mirtiagen Fabrikate von Weltruf unter den günstigsten Bedingungen zu ermäßigten Preisen. Reparaturen an allen Systemen. B. 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Westfälisches Volksblatt Westsälische Nebenausgaben: Der Sauerländer Der Freimütige Warsteiner Zeitung Landesausgaben: Eichsfelder Volksblatt Hessischer Kurier. Ernsi Huigis beeidigter Sachverständiger t. d. Gerichte d. Landgerichtsbez. Bielefeld. Bielefeld, Lützowstraße 1. Fernspr. 1492. Patenfbüro Köchling. rung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen am 20. Oktober 1926. vorm. 10,30 Uhr— an der Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 4— versteigert werden die im Grundbuche von Rothe Band 1 Blatt 19— Grundsteuermutterrolle Art, 123 und Gebäudesteuerrolle Nr. 38(eingetragener Eigentümer am 17. Juli 1926, dem Tage der Eintrugung des Versteigerungsvermerks: die Eheleute Schneidermeister Josef Reitemeier und Therese geb. Robrecht zu Rothe, welche in der Gütergemeinschaft des Bürgerlichen Gesetzbuches leben) eingetragenen Grundstücke der Gemarkung Rothe 1) Flur 2 Nr. 247/125 etc. unten im Dorfe, Hofraum etc. mit dem Wohnhaus Nr. 16. groß 4,72 Ar, mit 45 Mk. Nutzungswert, 2) Flur 8 Nr. 11 Plan 102/5 auf dem Sülterfelde, Acker, groß 28,93 Ar mit 0,68 Talern Rein3) Flur 3 Nr. 18 Plan 101 vor der Tweten, Acker, groß 40,71 Ar mit 0,72 Talern Reinertrag. Höxter, den 9. August 1926. Das Amtsgericht Beverungen. Vereins=Bier sauber und sachgemäß auf Flaschen oder Eiphon gefüllt, liefern pünktlich frei Haus die chenbier=Händler Fritz Stork, Heiersstr. 12, Fernspr. 2024 F. Bannenberg, Karlstr. 21,„ 2026 Erfahrener Gastw. sucht gutgehende Gastwirtschaft zu kaufen oder zu pachten. Anzahl 8—10000.K. Angeb. unter Nr. 3155 an die Geschäftsst. des Westf. Vbl.. Paderborn. Fette, gesunde Schweine erzielt man durch ter sam Beteade SSNR Erhöht die FFreßlust, verhindert Knochenweiche. Unentbehrlich für Ferkel und Mastschweine. Sowa, Hühnern gefütt erhöht bedeutend den Eierertrag. Zu haben in Apotheken und Drogerien. Motorrad, „Wanderer“. 1½ PS, nur einige Male gefahren, neu versteuert, für 650.# abzugeben. B. Kruse, Paderborn, Bahnhofstraße 15. 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Und ahnte nicht, daß gerade der Zwang, den er sich auferlegte, ihn von ihr trennte. Denn sie erkannte in ihm den fröhlichen Gefährten der Kindheit nicht wieder. Er näselte. Anstatt wie ein Mann nach Zigarren, roch er nach Veilchen. Junge Mädchen sind schwer zu verstehen, dachte der Assessor, während er der Appelkarline vom Fenster aus zusah. Ich muß gehen und Johanna fragen, ob sie zu stolz ist, um mich lieben zu können. Als er die Treppe hinunterstieg, um diesen Entschluß auszuführen, lag auf seinen Lackschuhen kein Stäubchen, das Beinkleid war frisch gebügelt, der helle Lederhandschuh tadellos. Mit gemessenen Schritten ging er die Straße hinab. Plötzlich hörte er eine etwas abgenutzte Stimme sagen:„Junger Herr, achten Sie auf das Gemüse. Ich muß Frau Müller den Kohl nach oben bringen.“ Vor Werner Lübkes Augen verschwand Appelkarline in eine Haustür. Er sah sich um. Es war weiter keiner da. Auf dem Fahrdamm aber, dicht an den Rand des Bürgersteiges geschoben, stand das Wägelchen der Alten. oben die Aepfel und der große Schirm, unten das Eimerchen. Karline hatte ihre Habe in des Assessors Obhut gegeben, ohne ihm Zeit zu lassen, dieses Ehrenamt abzulehnen. Von ihr sehr eigenmächtig. Weil aber Werner gutmütig war, beschloß er, zu bleiben, bis sie wiederkäme. Er konnte sich ja abseits hinstellen, damit nicht jedem Vorübergehenden seine Beziehungen zu den Petersilien und anderen nützlichen Dingen ins Auge fielen. So nahm er seinen Beobachtungsposten ein, spielte lässig mit dem Ebenholzstöckchen, blickte wie beiläufig über das Gemüse. Da kamen Walter und Karl gegangen. Bei Appelkarlinens Karren blieben sie stehen. „Sieh mal den großen Schirm!“ sagte Walter.„Wollen ihn mal aufmachen.“ Werner Lübke blickte nach der Müllerschen Haustür „Feine Aepfel!“ sagte Karl,„saure.“ „Nein, süße“, rief Walter.„Schmeck doch mal.“ Sie griffen in die Aepfel.„Auch einer gefällig?“ sagten sie zu dem Assessor. Der Assessor stand wie auf Kohlen. Er fühlte sich verantwortlich für Karlines Hab und Gut.„Geht davon!“ herrschte er die Jungen an Die lachten. Und jetzt band Karl unterm Wagen das Eimerchen los. Werner sprang auf ihn zu. Aber da machte die Sache den beiden Jungen erst Spaß. Vor Uebermut kreischend, tanzten sie um das Gemüse. Der Assessor warf sein Stöckchen zwischen das Suppengrün und erwischte Karl, dem er das Eimerchen abnahm. In der nächsten Minute hielt er auch Walter am Kragen. Die beiden legten sich aufs Bitten. Sie hätten nichts nehmen wollen, nur den großen Regenschirm besehen. Wenn Karline dabei war, schimpfte sie zu toll. Und es wäre zu schön gewesen, daß der Assessor mit ihnen Greif gespielt hatte. Sie kannten sich doch so genau, sie wohnten ja alle in derselben Straße. Und nun mochte er sie nur einmal den großen Schirm aufmachen lassen Als sie merkten, daß sie keine Strafe zu fürchten hatten, wurden sie wieder übermütig. Und schrieen vor Lust. Und der Assessor lachte mit ihnen. Doch Werner Lübkes Lachen erstarb, als sein Auge über den Bürgersteig glitt. Da stand Johanna. Sah ihn als Wächter bei Appelkarlines Zwiebeln! Hatte ihn um das Eimerchen kämpfen sehen! Seine Lackschuhe waren bestaubt, sein Hut lag auf dem Fahrdamm, sein Ueberzieher trug die Spuren des sandigen Wägelchens. So sah sie ihn! Was stand sie noch und weidete sich an seiner Verlegenheit? Er war gegangen, um sie aufzusuchen. Jetzt mied er ihren Blick. Er ließ die beiden Jungen los, klopfte seine Kleider ab und hob den Hut von der Erde auf. Als er sich wieder hochrichtete, stand Johanna noch da. Nun mußte er sie doch ansehen. Sie nickte ihm zu und ging ihres Weges. Appelkarline kam zurück und Werner Lübke war seines Ehrenamtes enthoben. Im Weitergehen wunderte er sich. Gerade heute hatte Johanna ein so liebes Gesicht gemacht wie früher. Vielleicht hatte er sich auch geirrt, und sie war gar nicht so hochmütig geworden.— Johanna ging ein Stückchen vor ihm. Auch in ihr war ein Wundern. Lachen konnte Werner noch wie früher. Und wie hübsch von ihm, daß er so für die alte Karline eintrat! So hutte er auch ihr, als sie noch Kinder waren, gegen Uebergriffe der Gespielen beigestanden. Ich habe ihn vielleicht verkannt. dachte sie, und er ist gar nicht so verändert— Des Schicksals Wege sind wunderbar. Und auch ein altes Weiblein kann sich Amor zum Werkzeug wählen. Als der Assessor am anderen Tage Johanna fragte, ob sie die Seine werden wolle, erhielt er zur Antwort ein freudiges„Ja“. Man kernt nie aus. Gewöhnlich ist die Anschauung verbreitet, Goethe sei größer gewesen als Schiller. Doch trifft dies nicht zu. Schiller maß 179 Zentimeter, Goethe nur 174 Zentimeter. * Shakespeare heißt wörtlich übersetzt: Speerschüttler. * Chicago hat seinen Namnen von Checagua, der wilden Zwiebel, welche vor Jahrhunderten in der Umgebung dieser Stadt wuchs. * Payta in Pern ist der regenärmste Ort der Erde, TscherraPundschi in Indien der regenreichste. * Die Nordsee ist wegen ihrer Stürme gefürchtet. Ihre Sturmfluten haben im 13. und 15. Jahrhundert den Zuider=See, in Holland und in Deutschland den Jadebusen und den Dollart eingerissen. Man hat beobachtet, daß das Mittelwasser an den deutschen und holländischen Nordseehäfen ständig im Steigen begriffen ist. Es stieg in Wilhelmshaven und Cuxhaven von der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis heute um 14 Zentimeter. Andererseits wurde von dem Berliner Geologen Wolff festgestellt, daß der Boden um Holland und in der Landschaft Hadeln in 5000 Jahren sich um zwei Meter gesenkt, also in einem Jahrhundert um vier Zentimeter, in einem Jahrzehnt um vier Millimeter. * Die Erde verliert in jeder Sekunde 76 Billionen Kalorien.=Nachder jetzigen Temperatur unseres Planeton darf man daher annehmen, daß die Erdc 40 Millionen Jahre brauchte, um sich auf den gegenwärtigen Zustand abzukühlen. Einstein hat berechnet, daß das gesamte Universum einen Durchmesser von 100 Millionen Lichtjahren hat. Das sind 1000 Trillionen Kilometer. Das Gewicht des Universums beträgt nach Einstein zehn Gramm in der 54. Potenz. das sind Oktillionen von Kilogramm. Das Gewicht des gesamten Universums zur Erde verhält sich demnach so, wie das Gewicht eines Kilogramms zur Erdmasse. Die Masse der Sonne alletn ist 324000 mal größer als das größte Gewicht der Erde. * Hundert Zigaretten pro Tag genügen, um den Tod des Menschen an Nikotinvergiftung herbeizuführen. Vom Büchertisch. Das Rufen im Schacht. Ein Notbuch von Walter Vollmer. Mit 4 Holzschnitten von Maria Braun. 8°(116) M.Gladbach 1926, Volksvereins=Verlag GmbH. RM. 4.00. Der Welt des Bergmanns ist in dem Westfalen Walter Vollmer ein neuer Dichter entstanden. Als in den letzten Jahren die furchtbaren Schlagwetterkatastrophen so viel blühendes Menschenleben zum Opfer forderten, da las man in einigen größeren Tageszeitungen seine Schilderungen, die wie erschütternde Berichte eines Augenzeugen anmuteten. Der junge Dichter kommt aus altem Bergmannsgeschlecht. In Vers und Prosa wirbt er um Anteilnahme an dem Schickfal seiner notleidenden Brüder: Gleich einem mahnenden Ruf aus dem Dunkel erklingt seine Stimme, derer nicht zu vergessen, die, in schwerster Tagesfron stehend, mitschaffen am Bestande des gemeinsamen Vaterlandes. Ein heiterer Roman von (20. Fortsetzung.) Friece Birkner.(Nachdruck verboten.) Robert ließ sich die Augen auch verbinden, und im selben Augenblick waren sie von vielen Menschen umzingelt, die sie einfach durch ihre geschlossene Masse vorwärtstrieben. Kürzer erschien ihnen der Weg als der, welcher sie in den Tempel geführt hatte, und nach wenigen Minuten löste Hetsu Tsu ihnen die Binde von den Augen. Sich umsehend, sahen sie ihre Pferde an einen Baum gefesselt, ruhig an einem Heubündel rupfend, doch keiner der gelben Chinesen war zu sehen, und zu ihrem Erstaunen stand auch Hetsu Tsu in einem Kuligewand vor ihnen. „Wo sind wir hier?!“ war Roys erste Frage. „Nicht weit vom französischen Kai, Master. Du wirst den Weg zu eurem Haus leicht finden.“ Und ehe die drei noch ein Wort zu ihm sagen konnten, war er um eine Hausecke verschwunden, war, wie vom Erdboden aufgesangt, weg. Ohne sich noch lange zu besinnen, stiegen die drei zu Pferde und ritren zuerst einmal aus der Gegend fort. Jeder hing seinen Gedanken nach, sie spürten noch keine Lust zuLeiner Unterhaltung in sich. Roy war sehr ernst gestimmt, denn er machte sich Sorgen um sich selbst. Wie kam es denn nur, daß er in letzter Zeit immer dann, wenn er gerade durch Haltung und die Wucht seiner Persönlichkeit wirken wollte, sich ausgerechnet unerwartet und schmerzhaft auf seines Körpers edelsten Teil setzten mußte, eine Haltung, in der kein Mensch achtunggebietend wirken konnte, im Gegenteil, es war eine mitleid- und lachlusterregende Haltung. Wo sollte denn das noch hinführen? Wenn er nun einmal auf den Gedanken käme, einer Dame seine Liebe zu erklären, und er würde sich auch da unerwartet zu Boden setzen, anstatt zu knien?! Jedenfalls, ehe diese beschämende Haltung nicht überwunden war, durfte er nicht daran denken, sich zu verlieben.— In Robert lebte nur ein einziger Gedanke der Erleichterung: daß dieses Abenteuer für Christa so gut abgelausen war. Was hätte alles geschehen können, ohne daß er oder Roy nur einen Finger für Christas Sicherheit hätten rühren können! Er malte sich die Möglichkeit lieber gar nicht erst aus, aber er faßteewie von selbst nach den Zügeln von Christas Pferd, als könne er noch nachträglich sie behüten und beschützen. Aus ihren tiefen Gedanken heraus sah sie zu ihm auf und lächelte ihm dankbar zu. Ihre Gedanken waren bei Hutuchtn gewesen, dessen junges, unglückliches Gesicht sie noch immer vor sich sah. Wie viel Entsagung auf alles Menschenglück, wieviel Müdigkeit trotz seiner jungen Jahre lag in dem Gesicht! Glücklich war Hutuchtu trotz seiner Macht nicht.—— Die drei ritten jetzt in den französischen Kai ein, kamen langsam in gepflegtere Gegenden, und damit löste sich auch der Bann, der auf ihnen gelegen hatte. Das heutige Leben, die heutigen Menschen nahmen sie wieder auf, sie sahen sich an, als ob sie sich jetzt erst gewahr würden, und nickten sich zu, und die Freude, daß dies unheimliche Abenteuer so glatt verlaufen war, kam in ihnen auf. „..— Ich kann wohl sagen, das war allerhand! Wenn mir einer die Sache erzählen würde, so glaubte ich ihm den Schwindel auf keinen Fall. Brrri, mir ist noch ganz mies! Und Sie?“ „Ich erkläre ganz offen, daß ich eine ähnliche Sache nicht noch einmal erleben möchte. Es ist ein ganz verflixtes Gefühl, so gar nicht Herr seiner selbst zu sein, menschliche Gewalten über sich zu fühlen, denen man sich fügen muß! Jedenfalls werden wir unsere Spazierritte nun in andere Gegenden machen, denn die gelben Kerle hatten ja zuletzt eine wenig gastfreundliche Haltung angenommen. Was wollten denn die gelben Priester eigentlich von Ihnen, Roy?“ „Mich töten!" Roy sagte dies mit sichtlicher Genugtuung. „Was?! Töten?! Sie haben sich wohl verhört? Warum denn mit einem Male, da sie doch vorher ganz freundlich waren?“ „Oh sie mich mit einem Male totgemacht hätten, weiß ich ja nicht, aber tun wollten sie es ganz bestimmt!“ „Roy, machen Sie keine schlechten Witze," verwies ihn Christa, „dazu war die Lage wohl doch zu ernst.“ „Ich bitte Sie um Verzeihung, aber den schlechten Witz hat Rex gemacht, er hat ja die geistreiche Frage gestellt. Also umbringen wollten mich diese herzigen Kerls, weil ich mich in Gegenwart der Verkörperung des Buddha, in Hutuchtus Gegenwart, gesetzt habe,“ sagte Roy, der schon wieder obenauf war mit seiner Stimmung. „Aber Sie haben sich ja gar nicht gesetzt, Sie sind doch gerutscht.“ „Hm, mit den Sporen als Rollschuh! Aber wie soll man diesen Botokuden das Gesetz der Schwere erklären? Soll ich ihnen sünf Minuten vor meinem Tode noch sagen, daß alle Körper das Bestreben haben, sich dem Mittelpunkt der Erde zu nähern, ich meine, die hätten mich daraufhin nicht am Leben gelassen.“ „Was sagten denn die Priester?" „Fürs erste, da mir durch die etwas heftige Massage meiner Erziehungsfläche sämtliche Sinne mal wieder den Dienst aufgesagt hatten, wie immer in solchen Augenblicken hörte ich gar nichts, bis ich verstand, wie der Aelteste, ein ganz rabiater Kerl, meinen sofortigen Tod verlangte. Bitte, malt euch meine Gefühle aus! — 4D0 UEx FuT S.SESSSBSSE SSSESSSS BRS SSSS BBSS ER 8 ESRES E.S• 5NSNE E OE S# 2.8 SUUIMPUTUS G CDODDDDDOUSSS 3 So 2 9 G. 2 E ∆.— 9• ERGn. SOETTTEEMEEEE VTANGELEEEEUg öeEg Sc##E * VIESS E.5“ - oa 0E — Gottlob, hatte ja der Hutuchtu ein Einsehen und sagte, daß ein Buddhist immer das halten müsse, was er einmal versprochen habe, und er habe uns zugesagt, daß wir ungefährdet wieder aus dem Tempel kämen.“ „Dieser Hutuchtu muß ein edler und guter Mensch sein, sein Gesicht gefiel mir sehr,“ sagte Christa. „Da spricht die Fraueneitelkeit mit, Christa, denn es war ersichtlich, daß Sie einen starken Eindruck auf Hutuchtn gemacht haben.“ „Nein, bestimmt nicht, Roy, er gefiel mir gleich so gut. Doch jetzt wollen wir schnell heim, ich will nur nicht hoffen, daß man sich schon um uns gesorgt hat.“ „Da wir ungefähr zwei Stunden länger unterwegs sind als sonst, so dürfte das wohl doch auffallen,“ sagte Roy,„aber wir sind ja in zehn Minuten in der„Villa Hartung.“—-— Maria war schon voller Unruhe ob des langausgedehnten Reitausfluges, als auch noch Max bei ihr telephonisch anfragte, ob Robert sich noch in„Villa Hartung“ aufhalte, da er schon vergeblich eine Stunde auf ihn warte. Maria sagte ihm, daß weder Robert noch Christa und Roy zurückwären und daß sie auch voller Unruhe sei. Max hinterließ im„Astor House“ für Robert den Bescheid, daß er in der„Villa Hartung“ sei, und machte sich auf den Weg dahin, denn seine Unruhe um Robert trieb ihn von einem Ort zum anderen. In der Villa empfing ihn nur Maria, denn Daisy war noch nicht erschienen, sie lag wohl noch in süßem Schlummer. „Verzeihen Sie, liebstes Fräulein Holm, daß ich Sie schon so früh belästige, aber ich bin in großer Sorge um meinen Freund. Ich kenne es an ihm nicht, daß er unpünktlich ist.“ „Auch ich bin sehr beunruhigt, ich kann mir nur denken, daß Roy die beiden zu irgendeinem Umweg verleitet hat. Wenn nur nichts mit den Pferden geschehen ist, Christas„Almansor“ war heute morgen so unruhig.“ „Dazu ist Fräulein Rista doch eine zu ersttlassige Reiterin, als daß diese Befürchtung Berechtigung hätte. Außerdem sind ja die beiden Herren dabei. Mich quälen ganz andere Befürchtungen; doch kann ich sie Ihnen leider nicht mitteilen. Nur das eine kann ich Ihnen sagen: daß ich nur um meinen Freund bange und dafür meine Gründe habe.“ Ehe Maria ihm antworten konnte, hörten sie beide unten im Garten die Reiter kommen. Schnell eilten sie nach unten, und Maria fiel, erlöst von ihrer Herzensangst, Christa um den Hals. „Dem Himmel sei Dank, daß Sic da sind, alle wohl und munter!" „Haben Sie sich arg um uns gesorgt?“ „Wie können Sie fragen, Christa, auch Herr Bredow hat sich gesorgt, denn der Reitausflug hat doch heute bald zwei Stunden jänger gedauert als sonst.“ „Wiis wir aber auch alles in den zwei Stunden erlebt haben, Miß Ria! Daß Sie mich noch einmal lebend wiedersehen, verdanken Sie nur Hutuchtn, und der hat mich nur am Leben gelassen, weil er sich in Christa verliebt hatte.“ Roy konnte natürlich die Zeit nicht abwarten, bi. er all seine Neuigkeiten ausgekramt hatte, aber Christa wies ihn zur Ruhe. „Roy, wenn Sie so mit dem Bericht anfangen, machen Sie Maria nur noch einmal Sorge, und außerdem nehmen Sie sich ja selbst das Beste weg. Denn Ihr Todesurteil glaubt Ihnen jetzt ja doch noch niemand.“ „Was sind denn das alles für Reden, die da geführt werden? Was hat sich eigentlich zugetragen?" Max sah seinen Freund ganz erregt an. „Gedulden Sie sich noch eine Minute, Herr Bredow, ich will mich nur schneli umziehen, dann bitte ich Sie alle, das Frühstück mit mir und Maria zu nehmen“, sagte Christa.„Und Sie, Maria, bitten Pa, daß er noch einmal mit uns frühstückt, damit wir allen auf einmal unsere Erlebnisse erzählen können. Und wehe Ihnen, Roy, wenn Sie noch ein Wort verraten, ehe ich wieder da bin!“ Lachend ging Christa in das Haus hinein, langsam von den anderen gefolgt.——— Bald saßen sie alle um den reichlich gedeckten Frühstückstisch, selbst Daisy hatte auf ihren ausgedehnten Morgenschlummer verzichtet, als sie hörte, daß es anziehende Dinge zu erzählen gab. Atemlos lauschten alle dem Berichte, der von den beiden Herren allein Christa überlassen war. Sie konnten es nicht fassen, klang es doch wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht! Als Christa geendet hatte, war es erst eine Weile still, dann fragte Werner Hartung, der seine Tochter erst einmal herzlich geküßt hatte: „Sie würden den Weg dahin nicht wieder finden, Harrison?" „Ganz ausgeschlossen! Sie dürfen nicht vergessen, daß ich ja schon, ehe uns jener Hetsu Tsu ansprach, völlig die Richtung verloren hatte.“ „Auch auf einem Stedtplan könnten Sie sich nicht zurechtfinden? Es kann sich ja nur um die sagenhafte Buddhaverkörperung handeln, von deren Vorhandensein es bis jetzt noch keinen Beweis gab. Sonderbar ist die Sache, höchst sonderbar!“ „Mas ist denn das für ein Zettel, Christa, der hier in deinem Reithandschuh steckt?“ „Ein Zettel?— ein meinem Handschuh?— Die Handschuhe hab' ich nicht wieder angczogen, seit wir aus dem Tempel weg sind. Zeig' her Pa!“ Werner Hartung reichte seiner Tochter ihre Handschuhe, in deren einem ein schmaler Pergamentstreifen steckte, den Christa nun vorsichtig herauszog und zu entziffern versuchte. Doch es gelang ihr nicht, und sie reichte Roy den Zettel hin. Roy sah den Zettel an, las und blickte dann zu Christa hin. „Können Sie das entziffern?" „Wissen Sie von wem der Zettel ist?" „Keine Ahnung, Roy!“" Von wem ist er?“ „Von Hutuchtn!" „Was?!— Von wem?“ „Von dem menschgewordenen Buddba! Christa, der junge Herr ist nur zu menschlich, allzu menschlich! Er scheint sich rettungslos in Sie verliebt zu haben.“ „Reden Sie keinen Unsinn, Roy! Was schreibt er denn?“ „In der hiesigen Sprache steht auf dem Zettel eine Adresse und darunter: Dorthin wende Dich, wenn Du in Not bist. Zeige diesen Zettel, und man wird Dir gehorchen wie mir selbst. Hutuchtn Lun Tai.—— Christa, da haben Sie eine fabelhafte Eroberung gemacht! Ein Empfehlungsbrief. Ob man aber im Notfalle dem Zettel vertrauen könnte, bezweifle ich stark.“—„Ich würde es jedenfalls ohne Zogern tun!" Christa sah sich wieder und wieder den Zettel an. „Und ich, mein Mädel, will nur hofsen, daß du nie in die Lage kommst, dich dieses Zettels zu bedienen, denn der Teufel trane dem Apotheker, einem Chinesen kann ich keinen Edelmut einem Europäer gegenüber zutrauen.“ „Da erkläre ich mich ganz einverstanden mit Ihnen, Herr Hartung, mir ist auch keine Rasse so widerlich wie die mongolische.“ Robert war es deutlich anzusehen, wie er wieder einmal mit seiner Abneigung gegen die gelbe Rasse kämpfte. „Ich fürchte mich vor den Indern noch mehr. Bei dem Chinesen hab' ich die Beruhigung, daß er mir Theater vorspielt, so daß ich immer ihm gegenüber mißtrauisch bin,“ sagte Maria, und Max stimmte ihr begeistert zu. „Gefallen hin, Gefallen her, jedenfalls habt ihr drei etwas erlebt, worum euch alle Europäer beneiden werden, denn keiner nach ench wird je den Tempel zu sehen bekommen. Hätte Hutuchtn nicht den schönen Traum gehabt, so hättet ihr den Tempel auch nicht gesehen.“ „Und ich wäre nicht beinahe umgebracht worden! Der arme Mensch soll eben keine reine Freude haben.“ „Na, ob die Freude so rein gewesen wäre?" „Aber ja, es wäre doch dann die Himmelsfreude gewesen.“ „Hm, Treppenmut, mein Lieber, eine Stunde früher war Ihnen nicht so ganz besonders.“ (Fortsetzung folgt.) ###### Der Steuerhund. Humoreske von Curt Reinhard Dietz.(Nachdruck verboten.) Ich lag im weißen, warmen Sande, die Arme unterm Kopf verschränkt, blickte hinaus aufs blaue, endlose Meer und dachte, was man in solchen Augenblicken denken soll— nämlich nichts. Plötzlich erklang neben mir ein wütendes Knurren, dem ein haftiges Bellen folgte. Ich beschloß, mich nicht stören zu lassen und schickte meine Blicke unentwegt weiter übers Wasser hinweg in den strahlenden Sommerhimmel. Aber das Bellen hörte nicht auf. Gegenteil— es wurde immer toller. Kinderlachen klang dazwischen. Verfluchter Köter, brummte ich so laut, daß man es bis zum Kurhaus hören konnte. Ein rundes, freundliches, rosiges Gesicht neigte sich über mich. Eigentlich sah ich allerdings zuerst nur eine zartrosa Kugel, die einem Billardball zum Verwechseln ähnlich sah. Das war die Stirne, die zu dem Gesicht gehörte und die ohne unangebrachte Unterbrechungen durch Haare und ähnliche Ueberflüssigkeiten bis in den Nacken ihres Besitzers reichte. Dann gewahrte ich zwei gutmütige, wasserhelle Augen, die halb verlegen, halb lachend die meinen suchten. Das Hundebellen war plötzlich verstummt. „Entschuldigen Sie,“ schnaufte die Billardkugel,„verzeihen Sie. wenn ich gestört habe——“ Ich unterbrach die wohlgesetzte Rede. „Sie stören mich absolut nicht, mein Herr——“ „Na, gerade haben Sie mich mit den schmeichelhaftesten Ausdrücken belegt——“ Ich fuhr hoch. „Ich— Sic? Denke garnicht daran! Ich habe Sie ja garnicht gesehen!" „Nanu! Wie ich gegauzt habe—“ „Sie? Machen Sie doch keine Witze!" Er nickte mit seiner Billardkugel. „Natürlich ich! Wer sonst? Ich wollte den Kindern einen Spaß machen.“ Das schien mir unglaublich. Ich gestattete mir infolgedessen, meine Zweifel zu äußern. Denn das Bellen klang so vollständig gleich — ach, Unsinn, der gute Mann wollte sich einen Scherz erlauben! Aber er bewies mir sofort das Gegenteil— er bellte in allen Tonarten und Rassen, vom Zwergpinscher bis zum Bernhardinerhund. Da mußte ich die Waffen strecken. „Sie sind wohl Tierstimmen=Imitator?“ fragte ich interessiert. „O nein——“ „So bellen Sie aus Liebhaberei?“ examinierte ich weiter, schon an Interesse verlierend. Tierstimmen=Imitator— das wäre eine ganz unterhaltsame Bekanntschaft geworden! Er lächelte.„Aus Liebhaberei? O nein——“ Ich dachte bei mir: einem von uns beiden muß die Sonnr geschadet haben. Als höflicher Mann sprach ich es natürlich nicht aus. Ich schüttelte den Kopf und sagte nur: „Seltsam“— etwas mußte ich ja schließlich sagen. Der„verfluchte Köter" machte es sich neben mir bequem. „Seltsam sagen Sie? Das scheint nur so, in Wirklichkeit ist es ganz einfach. Ich bin Steuerhund.“ Er sagte das so einfach, als wenn es das selbstverständlichste Ding der Welt wäre. Ich war mehr als verblüfft. „Was—?“ fragte ich nochmals.„Was sind Sic?" „Steuerhund beim Steueramt in B.(Den Namen der Stadt durf ich nicht nennen, ohne mich des Verrats von Steuergeheimnissen schuldig zu machen.) „Steuerhund— beim Steueramt——“ cchote ich, ohne den Sinn der Worte zu erfassen.„Steuerhund— ja, um Gottes willen. was machen Sic denn da?“ „Ich belle— wimmere— knurre— heule, je nach Bedarf." Ich rückte ein Eckchen weg. Das alles klang verdächtig nach Sonnenstich. Mit Geisteskranken muß man vorsichtig sein. Man soll sie nicht reizen, fiel mir ein. So sagte ich friedlich: „Sehr interessant, mein Herr, in der Tat. Und wenn ich fragen darf. warum bellen, heulen, knurren Sie da je nach Bedarf? Wohl wenn die Steuerzahler kommen? Na ja, das kann ja auch einen Hund zum Heulen bringen—“ Jetzt lächelte er nicht mehr, er lachte herzlich. „Gott bewahre! Nee. wissen Sie, wenn die Steuerzahler erst mal da sind, brauche ich nicht mehr den Wauwau zu spielen— dann ist's ja gut! Aber wenn sie nicht kommen, dann trete ich in Aktion.“ Er dämpfte seine Stimme zu leisem Flüstern.„Wissen Sic, es gibt heute eine Unmenge Leute, die sich Hunde halten und keine Steuern dafür zahlen. Sie verbergen die Tiere, melden sie nicht an— und der Staat ist betrogen. Das geht natürlich nicht, dafür bin ich da. Nach meinem Urlaub mache ich eine Hundefängerreise durch meinen ganzen Bezirk. Ich gehe nachts, wenn alles still ist, mit zwei Grünen durch die Stadt. heule und jammere, kläffe und belle an Häusern und Höfen, mal da, mal dort— na, und plötzlich antwortet drinnen ein vierbeiniger Kollege. Ich sehe in meiner Liste nach—kein Hund angemeldet. Dort haben wir die faulen Zahler schon! Am nächsten Morgen kommt Steuerzettel und Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung. Sehn Sie, das ist'n Steuerhund!" Wir unterhielten uns noch eine Weile über dies und das. Als ich nach Hause kam, erzählte ich meiner Frau von meiner neuen Bekanntschaft. Sie wurde plötzlich ganz blaß. „Du. Männe,“ sagte sie.„wollen wir nicht lieber den Flockerl doch anmelden—? Und Tante Emma und deinem Vetter Horst wollen wir's schreiben— und Wendts und Lösers auch——“ Die Liebeshelferin. Eine heitere Skizze von Emma Böttcher.(Nachdruck verboten.) Wie ein Bild aus einem Märchen bot das Hospital„Zum Heiligen Geist" sich dem Beschauer dar, wie das Waldhüttlein, zu dem sich Hänsel und Gretel verirrten. Ein langes Erdgeschoß, darüber ein bröckliges Dach. Schiefe Fenster und ausgetretene Stufen. Auf grünem Rasen ein Kapellchen, in dem die alten Männlein und Weiblein den letzten Segen empfingen, wenn der liebe Gott erachtet, daß sie für ein Menschenleben genug gesponnen und Gemüse gezogen hatten. Sie handelten alle mit Wruken und Kohl. Hinter der Kapelle ein kleiner Stall. Er war das Reich der Appelkarline. Sie kam mit einem Handwagen durch den Garten und öffnete die Stalltür. Da wurden Körbe mit Grünzeug sichtbar, in Mulden an den Wänden lag herrliches Obst. Karline packte Gemüse und Obst auf den Wagen. Obendrauf kam ein mächtiger Schirm sowie ein Korb mit Mundvorrat und eine kleine Bank zum Sitzen. Unten band sie ein Eimerchen fest. So nahm sie auf ihren Marktstand mit, was zu des Leibes Nahrung und Notdurft gehörte. Vom Giebelfenster des Nachbarhauses sah der Assessor Werner Lübke ihrem Tun zu. Doch es erweckte heute nicht in ihm die freundliche Teilnahme, die er sonst dafür empfunden. Er war zu stark mit seinen Gedanken beschäftigt. Er hatte ein Mädchen lieb. Sie aber tat spröde und kühl. Er schrieb es dem Zustande zu, daß sie aus vornehmer Familic war er aber schlichter Leute Sohn. Als Kinder waren sie gute Freunde gewesen. Auf der Hochschult hatte er die kleine Johanna nicht vergessen. Doch als er nach Jahrei in die Heimat zuruckgekehrt, hatte sie ihm wie eine Fremde gegen übergestanden. der Im ganzen lagen am Schluß des Jahres 1925 außerhalb früheren Stadtmauer: Oeffentliche Gebäude Wohnhäuser Nebengebäude Dazu kommen in der Feldmark zerstreut liegende Gartenhäuser, Schuppen, Ställe usw, soweit dieselben keine Hausnummern haben Dagegen sind die Nebengebäude mit besonderen Hausnummern in obiger Zusammenstellung berücksichtigt.— Zusammen 67 1 745 74 38 Zusammen: 1 924 Innerhalb der früheren Stadtmauer lagen nach der VolksZählung vom 5. Dezember 1917(Oeffentliche Bauten, Wohnhäuser und Nebengebäude) 1023 Somit hat die Stadt Paderborn 2947 Gebäude. Nachdem in vorstehendem die räumliche Entwicklung der Stadt Paderborn dargetan ist, sei auch noch eine Entwicklung der Einwohnerzahl gegeben: ng Militär 1917 5858, 1925 7042. Th. 1I. der katholischen Exerzitien für Lehrer. Ohne Zweifel ist der Stand und Beruf eines Lehrers in unserer Zeit einer der wichtigsten. Dem Lehrer sind ja die Kinder acht Jahre hindurch anvertraut. Seine Aufgabe ist es, in vertrauensvollem Zusammenwirken mit Elternhaus und Kirche das Glaubenslicht in den Kinderherzen zu heller Flamme zu entfachen, in dieselben innige Glaubenswärme, unerschütterliche Glaubensüberzeugung und heilige Glaubensbegeisterung einzusenken, damit sie später in den Kämpfen und Stürmen des Lebens stets vom Glaubensgeiste sich leiten lassen. Soll jedoch die Tätigkeit des Lehrers von Erfolg gekrönt sein, dann ist es erforderlich, daß er immer wieder seinen hohen, hehren und heiligen Beruf im Lichte des Glaubens betrachtet, um bei allen Schwierigkeiten und Enttäuschungen sich auf der idealen Höhe seines Berufes zu halten. Eines der besten und geeignetsten Mittel hierzu ist die Teilnahme an den geschlossenen geistlichen Uebungen. Im herrlich gelegenen Exerzitienhaus der Pallottiner zu Olpe(Westfalen) finden vom 27. bis 31. August geschlossene Standesexerzitien für Lehrer statt. Nur Einzelzimmer sind vorgesehen. Ein schöner Hochwald(20 Morgen) liegt dicht neben dem Exerzitienhaus. Alle Teilnehmer an den bisherigen Kursen sind voll des Lobes über die einzigartige schöne Lage, über die gute praktische Einrichtung des neuen Ererzitienhauses. Olpe liegt an den Bahnstrecken: Köln=Mülheim=Olpe; BetzdorfOlpe=Finnentrop. Anmeldungen bis zum 23. August einschließlich an das Exerzitienhaus der Pallottiner, Olpe(Westf.), erbeten. „Sursum corda“ in den schlesischen Bergen. Man schreibt uns: Angehörige des Bistums Paderborn, welche mit der Reise zur diesjährigen Katholiken=Versammlung in Breslau gleichzeitig einen Kuraufenthalt in den schlesischen Bädern verbinden, sind in dem herrlich gelegenen Bad Reinerz, in der oberen Grafschaft Glatz überrascht, dort Choräle aus dem Paderborner Diözesan=Gesangbuch zu hören. Es ist bekanntlich Sitte in den Badeorten, daß des Morgens das Konzert der Kurkapelle mit einem Choral beginnt und zwar wird der Unparteilichkeit wegen abwechselnd ein katholischer und evangelischer Choral gespielt, da nun der Bürgermeister von Bad Reinerz, welcher dort gleichzeitig Kurdirettor ist, aus dem Kreise Büren in Westfalen stammt, so hat er von dem Organisten seiner Heimatpfarrei sich die Choräle senden und diese von einem schlesischen Komponisten für große Orchestermusik setzen lassen. In weiter Ferne, umrauscht von den endlosen Waldungen des Reinerzer Tales fühlt man sich wie in die Heimat versetzt, wenn plötzlich Choräle wie„Sei gegrüßt, Libori“,„Laßt die Kindlein zu mir kommen“.„Sei gegrüßt, o Born der Gnade".„Auf Christen, singt festliche Lieder" usw. an das Ohr klingen. Die Choräle sind um so wirkungsvoller, als das berühmte schlesische Landesorchester, welches die Kurmusik in Reinerz stellt, diese in künstlerisch vollendeter Weise zu Gehör bringt. Entblößten Hauptes umstehen dann die Kurgäste den Musik=Pavillon und lauschen andächtig den wuchtigen Klängen der Paderborner Gesänge. Die ersten Kuranstalten von Reinerz, welches heute einen Besuch von über 20000 Personen jährlich aufweist, sind von Friedrich dem Großen erbaut worden, während die Quellen bereits 1408 als Heilquellen genannt werden. Es ist bei einer Seehöhe von 568 Metern, gleich Interlaken in der Schweiz, der höchst gelegene Badeort Preußens und weit bekannt wegen der Heilwirkung seiner kohlensäurereichen Quellen und Sprudel, seiner Moorlager und seines hervorragenden Ktimas. Ueber 100000 Morgen ununterbrochenen Hochwaldes umschließen das Bad von drei Seiten und erfüllen die Höhenluft mit duftigem Harzgeruche. Herzund Nervenleiden, Erholungsbedürftige, Rheumatiker und Frauenkrankheiten, Nieren= und Blasenkrankheiten finden in Reinerz bald Erholung und Heilung. Die Körperschaften dieses als„Perle Schlesiens" bekannten Kurortes wählten vor wenigen Jahren den Zentrumsführer, Herrn Geh.=Rat Dr. Felix Porsch in Breslau, einstimmig zum Ehrenbürger des Bades. Anschließend an die Breslauer Katholiken=Versammlung wird im Bade ein Akademikerheim der deutschen Caritas für Studentenhilfe eingeweihl. Zu dieser Feier haben der Herr Kardinal Bertram aus Breslau und Herr Reichskanzler Dr. Marx, sowie eine ganze Reihe hochangesehener Persönlichkeiten ihr Erscheinen zugesagt. Die Einweihung, welche am 26. und 27. d. Mts. stattfindet, fällt mit dem 100jährigen ChopinJubiläum in Bad Reinerz zusammen. Dieser Komponist gab am 26. August 1826 in Reinerz als Kurgast sein erstes öffeniliches Konzert, dessen günstige Aufnahme für den später berühmten Komponisten nach seiner eigenen Aussage richtunggebend für sein ganzes Wirken geworden ist. Außer ihm zählten u. a. der Dichter von Frauen=Lieb und=Leben, Adalbert von Chamisso und Menderssohn=Bartholdy sowie der schlesische Dichter Karl von Holtei zu treuen Reinerzer Kurgästen. Von Breslau aus ist der Badcort in drei Stunden mit durchgehenden Wagen zu erreichen. Die Rückreise nach Westdeutschland findet dann am besten über Glatz, am Riesengebirge entlang, über Leipzig und Cassel statt. Turnen— Sport— Spiel Deutsche Jugendkraft. Turn= und Sportabzeichen. Der Paderborner Bezirk der Deutschen Jugendkraft, die ja nunmehr seit einigen Monaten befugt ist, das Turn= und Sport= bezw. Jugendabzeichen abzunehmen, gibt allen Interessenten Gelegenheit, am kommenden Mittwoch, 18. August, den größten Teil der Uebungen abzulegen. Bewerber wollen sich am genannten Tage abends 7 Uhr in der Turnhalle am Bischofsteich einfinden. Leistungsbücher, die beim Geschäftsführer, Herrn O. Hauser, Riemekestraße 56, zu haben sind, müssen zur Stelle sein. Gerätekampf um die Plakette. Wie im verflossenen, so soll auch in diesem Jahre der Bezirks=Jugendgeratekampf(Mannschaftskampf) um die Plakette ausgetragen werden. Verteidiger derselben ist„Elmar"=Pader= born. Die Mannschaft setzt sich aus 5 Kämpfern zusammen. die je einen Sechskampf zu bestehen haben. Zeit der Austragung: Sonntag, 22. August, nachmittags 3 Uhr, in der Turnhalle der Theodorschule. Da auch die Stadtriege der D. J. K. Paderborn mit Uebungen an Reck= und Barren aufwartet, ist der kostenlose Besuch allen Turnfreunden wärmstens zu empfehlen. Zur ersten Strommeisterschaft der D. J. K. Mainz stand in den Tagen vom 31. Juli bis zum 2. August 1926 im Zeichen der ersten Strommeisterschaft der Deutschen Jugendkraft. Glänzend verlief auch die erste Veranstaltung dieser Art. Starttag war der 1. August. Punkt 3 Uhr fällt der Startschuß für die Juniorenklasse. 3000 Meter sind zu bezwingen, die durch kühlen Wind und bewegtes Wasser eine Kraftleistung von den Junioren erfordern. Die Rennstrecke ist geradezu musterhaft vorbereitet; zahllose Fali= und Motorboote der Mainzer Wassersportvereine geben den D. J. Schwimmern das Geleite. Wahrlich, ein seltenes Beispiel sportlicher Kameradschaft!— Für die Senioren waren 5000 Meter vorgeschrieben. Wenn man berücksichtigt, daß das Wasser nur 14 Grad Wärme auswies, wenn man daran denkt, daß durch den sich erhebenden Wind levhafter Wellengang herrschte, dann hat jeder, der die Strecke selbst ohne Aussicht auf Sieg bezwang, eine sportliche Bravourleistung gezeigt Unter dem nicht endenwollenden Jubel der viel Tausend Zuschauer und dem Heulen der Dampfsirenen der vor Anker liegenden Schiffe gehen die Sieger durchs Ziel. Erster in der Klasse der Senioren wurde Heinz Dick, Frankonia=Frankfurt a. M. in 41,35 Minuten. Dicht aufeinander folgten dann Breuer, Köln=Deutz; Dröser, Frankfurt a. M.; Jakobs, Kreuznach und Behre, Münster i. W. In der Juniorenklasse errang Diplom und Plakette Schuster, Darmstadt, in 24,02 Minuten. Die folgenden vier Sieger sind: Pagen, Köln; Berger, Dülken; Schreiner, Köln; Schmitt, Mainz.(Aus „Sturm und Steuer".). F. G. * Verein für Jugendpflege 08— Batl.=Mannschaft Jnf.= Regt. 16, Hannover. Infolge Absage der verpflichteten Mindener Spielvereinigung hat sich Jugendpflege für„Sonntag die im Sennelager weilende Batl. Mannschaft des Inf. Regt. 16 Hannover verschrieben. Da die Spielstärke der Gästeelf die einer guten Kreisliga entspricht, dürfte ein guter Sport zu erwarten sein. Nach der langen Spielpause wird sicherlich jeder Sportsfreund dem Spiel reges Interesse entgegen bringen. Anstoß: 2 Uhr, Wilhelmshöhe. * Vereinswettkämpfe um die Plakette der Stadt Paderborn. . Im Anschluß an den Fußballwettkampf finden die vom Stadtverbande für Leibesübungen veranstaltete Vereinswettkämpfe sämtlicher hiesiger Turn= und Sportvereine um die vom Magistrat der Stadt Paderborn gestiftete Plakette statt. Jeder Verein stellt 5 Teilnehmer, die folgende Uebungen zu bestreiten haben: 100 m Lauf, Weitsprung. Kugelstoßen und Ballweitwurf. Die Wertung der Kämpfe erfolgt nach Punkten und der die beste Gesamtleistung erzielende Verein erhält die Plakette der Stadt Paderborn. * Der leichathletische Dreiländerwettkampf Deutschland— Frankreich— Schweiz. Auf Grund der deutschen Leichtathletik=Meisterschaften in Leipzig hat die Deutsche Sportbehörde für den am 22. August 1926 in Basel stattfindenden Leichtathletik=Dreiländerkampf die folgende Mannschaft bestimmt: 100 m: Körnig(Breslau) Wege(Leipzig); 200 m: dieselben; 400 m: Faust(Karlsruhe) Schmidt(Berlin); 800 m: Dr. Peltzer(Stettin), Engelhardt(Darmstadt); 1500 m: Dr. Peltzer(Stettin), Böcher (Berlin); 5 000 m: Dieckmann(Hannover), Frandsen(Oldesloe); 110 m Hürden: Troßbach(Berlin), Steinhardt(Karlsruhe); 4 mal 100 m Staffel: Körnig, Wege, Dreibholz, Houben; 4 mal 400 m Staffel: Dr. Peltzer, Faist, Schmidt, Engelhard; Hochsprung: Huhn(Jena), Beetz(Berlin); Weitsprung: Dobermann(Köln), Schuhmacher(Hamburg); Kugelstoßen: Schröder(Dortmund), Brechenmacher(Frankfurt); Diskuswerfen: Hoffmeister(Hannover), Hähnchen (Berlin); Speerwerfen: Zimmermann(Breslau), Molles (Königsberg); Stabhochsprung: Moebius,(Saalfeld), Werkmeister(Berlin). = Eversen, 10. Aug. Am Sonntag hatte die 1. Jugend des Sportverein„Frisch auf“ Eversen die 1. Jugend des Sportvereins Sommersell als Gegner. Beide Mannschaften lieferten ein faires und offenes Spiel. Bereits nach kurzer Spieldauer ging die Elf des Sportvereins„Frisch auf" in Führung. Der unvarteiische Schiedsrichter trennte die Mannschaften 10:3 zu gunsten Eversen. * 3. Kreis-Turn- und=Sportfest in Warburg. Eingeleitet wurde das Turn= und Sportfest Samstag abend durch einen prächtigen Fackelzug. Am Sonntag morgen begannen nach der Kampfrichtersitzung die Wettkämpfe. Es waren 20 Vereine mit etwa 600 Mitgliedern erschienen. Die Kämpfe dauerten bis gegen 2 Uhr, worauf die Teilnehmer zum Festzuge durch die Stadt antraten. Nach Rückkehr auf den Festplatz begrüßte Landrat Dr. Schoenkäs die Erschienenen und dankte allen denen, die sich um das Fest verdient gemacht haben. Er sprach dann weiter über die Bedeutung von Turnen und Sport für die Jugend und für unser ganzes Volk. Allenthalben regt es sich und immer weitere Kreise erkennen die Wichtigkeit der körperlichen Ertüchtigung an. Es ist vieles wieder gut zu machen. Jahrelange Entbehrungen, die mangelhafte Ernährung, die Wohnungsschwierigkeiten haben an dem Marke des deutschen Volkes gezehrt. Vor allem bleibt uns die Aufgabe, für unsere Zukunft, für unsere Jugend zu sorgen. Diese Aufgabe haben sich unsere Sportvereine gestellt. Wir haben aber dafür zu sorgen, daß der Sportgedanke immer weitere Kreise durchdringt, damit unser Volk wieder gesuno und leistungsfähig wird. Dann wird unser Vaterland auch wieder zu Ansehen und Weltgeltung kommen. So werden wir wieder erfolgreich mit den anderen Völkern in Wettbewerb treten können. Der Redner dankte noch der Gymnasialkapelle und Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr, die mit ihren Weisen das Fest verschönten. Es schloß ein prachtvoller Fahnenreigen an. Zu gleicher Zeit wurde die Endrunde um den Wanderpreis des Kreises Warburg zwischen Warburg und Welde ausgetragen. Warburg siegte mit.3:0 und wurde nun endgültiger Besitzer des Banners. Die weiteren Ergebnisse der Wettkämpfe lassen wir unten folgen. Die Preisverteilung nahm der Herr Landrat vor. Sein Schlußwort klang in einem Hoch auf den Kreisjugendpfleger, Herrn Lehrer Neeien=Dalheim, der das Fest in wochenlanger Arbeit vorbereitete und zu gutem Abschluß gebracht hat. Am Montag wurde dann die Endrunde der Reichsjugendwettkämpfe ausgetragen. Auch diese Veranstaltung verlief gut. Eine ganze Reihe der kleinen Sportler konnten ausgezeichnet werden. Auch bei diesen Wettkämpfen hatte Herr Lehrer Neesen die Leitung. Wir lassen nun die Ergebnisse folgen: Im Jugend=Fünfkampf erhielt den 1. Preis Wirmer, Gymn.=Terunv.; 2. Rüter, Warburger Turnfreunde; 3. Koch, Gymn.=Tv.; Kröger, Gymn.=Tv.; 4. Schareina, Tv. Hardehausen, Becker, Edi, Tv. 1884; 5. Koncsky, Tv. 1884. Im Ganzen kamen bei diesem Jugend=Fünfkampf 34 Kränze zur Verteilung. Im Jugend=Dreikampf erhielt den 1. Preis Götte, Gymn.2. Hartman, Gymn.=Tv.; 3. Uhe, Tv. Dringenberg, Diebenh. Gymn.=Tv.; 4. Felte, Gymn.=Tv.; 5. Köhne, Gymn.=Tv. Im Janzen kamen hierbei 45 Kränze zur Verteilung. Im volkstümlichen Fünfkampf in der ersten Klasse erhielt den 1. Preis Schulz, Tv. Willebadessen; 2. Becker, H. Tv. 1884; 3. Michels, Gymn.=Tv.; 4. Witter, Turnfreunde, Becker, Th., Gymn.=Tv., Bäumer, Turnfreunde; 5. Weltike, Tv. Neuenheerse. Im Ganzen kamen 30 Kränze zur Verteilung. Im Geräte=Siebenkampf für die 1. und 2. Klasse wurden 16 Kränze verteilt. Es erhielt den 1. Preis Holzapfel, Gymn.= Tv., Schulze, M.=Tv. Willebadessen; 2. Boumann, Turnfreunde, Böddeker, Tv. Dringenberg; 3. Beller, Tv. Natzungen, Schmidt, M.=Tv. Willebadessen; 4. Thöne, Tv. 1884, Otto, Tv. Natzungen, Rustemeyer, Tv. Willebadessen; 5. Hennecke, Tv. Scherfede, Witte. Tv. Neuenheerse, Stiene, Tv. Dringenberg, Bruns, Tv. Natzungen. Die Höchstpunktzahl im Geräteturnen erzielte der Turner Karl Albers vom Turnverein 1884 Warburg. Die tadellosen Pyramiden am Samstag wurden gestellt von dem Turnverein 1884 und dem Gymnasial=Turnverein. Aerztlicher Sonntagsdienst in Paderborn. Am Sonntag, den 15. August 1926, stehen dem Publikum. jedoch nur in Notfällen, zur ärztlichen Hilfeleistung zur Verfügung die Herren Dr. Kersting, Kasselerstraße 37, und Dr. Roeper, Westernstraße 18. Geschäftliche Mitteilungen. Das Heeresverpflegungsamt Paderborn kauft Roggen und Stroh neuer Ernte. Beides muß aver gesund und trocken sein. Die Landwirte seien auch an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht. Siehe Anzeige in vorliegender Nr. Verlag und Rotationsdruck der A.=G.„Westfälisches Volksblatt“ Geschaftsleitung: Direktor August Wulft. Chefredakteur: Fritz Walter. Verantwortlich: für Politik: Fritz Walter; für den lokalen provinziellen und allgemeinen Teil: i. V. A. Raschka; für die Frauenwelt und den Unterhaltungsteil: Lohanna Tops; für den Schlußdienst: Alois Raschka: für den Reklame= und Anzeigenteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn, Für die Berliner Redaktion: Dr. Ed. Hemmerle, Berlin=Lichterfelde. 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Meld. unter Nr. 05486 an die Geschäftsstelle des Westf. Vbl., Padervorn. Für kleine Landwirtschaft und Kolonialwhol. im Kreise Warburg wird ein tüchtiges Mädchen, nicht unter 20 Jahren, für den Haushalt gesucht. Etwas Kochkenntnisse erforderlich. Eintritt möglichst sof. Gute Behandlung wird zugesichert Angeb. unter Nr. 3206 an die Geschäftsstelle des Westf. Vbl. Paderborn. Zwei brave, kräftige Hausmädchen gesucht. Keine Anstaltswäsche. Fahrtvergütung. Kirchenmusikschule St. Gregorius, Aachen. Zum 1. od. 15. Oktober d. J. wird auf einem Gute in der Nähe von Lippstadt ein tüchtiges älteres für Haus= und Küchenarbeit gesucht bei Familienanschluß und Lohn. Meld. unter Nr. 9810 an die Geschäftsstelle des Westf. Vbl., Paderborn Tüchtiges, sauberes für alle Hausarbeit zu sofort gesucht. Meld. unter Nr. 814 an die Geschäftsstelle des Sauerländers, Arnsberg Ein gesundes, intellig. Mädchen, das Lust hat zur gründlichen Erlernung der Küche, findet Stellung im „Eichsfelder Hof“, Heiligenstadt. 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Wilhelmine Pollmann Dr. jur. Heinrich Zacharias Gerichtsreferendar Verlobte Paderborn Paderborn Mühle Leostr. 77 15. August 1926. Kein Empfang. Für die vielen Beweise herzlichster Leilnahme beim Tode meiner lieben, herzensguten Frau, meiner Kinder treusorgenden Mutter, sage ich allen, besonders dem Verein ehem. Warburger, meinen herzlichsten Dank. nebst Kindern. 0 Die Verlobung meiner einzigen Tochter Maria mit Herrn Karl Kümmel beehre ich mich anzuzeigen. Frau Julius Hermes Aenne geb. Honervogt. Hamm(Westf.), 15. Aug. 1926 Kentroperweg 29. Meine Verlobung mit Fräulein Maria Hermes. Tochter des im Weltkriege gefallenen Herrn ulius Hermes und seiner Gemahlin Aenne geb. Honervogt, beehre ich mich anzuzeigen. Karl Kümmel. Fredeburg, 15. August 1926. z. Zt. Hamm, Kentroperweg 29. C STATT KARTEN STATT KARTEN Reg.-Baumeister a. D. Hesse und Frau Leni geborene Thiele zeigen die Geburt eines Sohnes an. Hermann Hesse geboren in Paderborn am 12. August 1926. Siegmund Hesse Else Hesse geb. Auerbach VERMÄHLTE. Salzkotten, den 15. August 1926. I 2 Mne □ um □ □ O □ Sonnaenan 0 8 Broannannoß Dem hochwürdigen Herrn Joseph Halsband unserm allverehrten, guten Pfarrer wünschen wir zum Silbernen Priester=Jubiläum von Herzen 8 Glück und Segen!## Gehrden, den 14. August 1926. Die dankbare Pfarrgemeinde.# n Donnerstag früh um 7 Uhr nahm der Herr unser liebes Töchterhen Gisela im zarten Alter von 5 Monaten zu sich in den Himmel. In tiefer Trauer: Familie Wilh. Voigt. Paderborn, 14.8. 26. Mittelstr. 2. Sind's die Brillen Geh’ zu Richter. denn für die Augen ist das Beste gerade gut genug. Diplom-Optiker Richter Paderborn, Westernstr. 15. Die Beerdigung findet heutenachmittag um 2 Uhr von der Kavelle des Ostfriedhofs aus statt. WaffenReparaturen Umänderungen, Zielfernrohrmontage und Einschießen werden prompt und sachgemäß ausgeführt in der Büchsenmacherei M. Helbig, Paderborn, Rathauspl. Waffen, Munition, Jagdutensilien. 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Das Storm=Wanderbuch Schwarzwald ist zweckmäßig: Straffe Zusammenfassung des Wesentlichen, kluges Maßhalten und Weglassung des sonst üblichen Reklameteils usw. hat es ermöglicht, ein handliches Büchlein zu schaffen, das man bequem in jede Rocktasche stecken kann, und dessen Gewicht mit nur 50 Gramm die Ausrüstung kaum belastet. Die Wanderung auf Höhenweg I als beliebteste ist ausführlich beschrieben; diejenige auf den andern Höhenwegen und den Zugangswegen wurde kürzer behandelt, weil das Nötige aus dem beigegebenen mehrfarbigen Karten, aus dem Verzeichnis der Standquartiere und dem Gaststätten=Verzeichnis leicht zusammengestellt werden kann. In letzteren sind Kurhäuser und Hotels I. Ranges nicht aufgenommen, damit die billigeren Unterkunftsmöglichkeiten besonders berücksichtigt werden konnten. Ein Vermerk IH., der das Vorhandensein einer Jugendherberge anzeigt, wird besonders den jungen Wanderlustigen willkommen sein. Das Büchlein ist aber auch zeitgemäß. Es fordert den Benutzer immer wieder auf, sich vom Führer zwar beraten, aber nicht gängeln zu lassen und den Rahmen, den Karte und Wanderbuch spannten, durch planmäßige Forschungstätigkeit selbst mit pulsierendem Leben zu füllen. Entsprechende Denköße und praktische Anweisungen hierzu sind durch das ganze süchlein glücklich verteilt. Wer sich dafür einsetzt, daß unser durch Industrialisierung und Mechanisierung aus dem natürlichen Verbundensein mit der Heimat herausgerissenes Volk wieder lernt, zu„fahren und zu wandern", um welterfahren und in vielen Dingen bewandert zu sein, der muß dem Büchlein weiteste Verbreitung wünschen. X. L. * Woher stammt das Work Sommerfrische? Das Wort„Sommerfrische“ in seiner Bedeutung als sommerlicher Erholungsaufenthalt gehört noch nicht allzu lange dem deutschen Sprachschatz an; denn es sind kaum 100 Jahre her, daß es zum Gebrauchswort wurde. Bekannt war das Wort allerdings schon viel früher. Sein Ursprung führt nach Tirol, wo man das Wort„frische“ in der Bedeutung für Erholung oder Erfrischung schon im siebzehnten Jahrhundert im Gebrauch findet. In einem aus dem Jahre 1648 stammenden Werk wird z. B. berichtet, daf der„ritter mit andern hern' an der frische säße" und um die gleiche Zeit heißt es in einem anderen Werk von einem Ort, wo die statt Bozen ihre refrigera oder frischen halten". Aus dem Tiroker Wort„frische" entstand sodann im Laufe der Zeit die Bezeichnung„Sommerfrische", die man gleichfalls zuerst im Tiroler Sprachschatz findet und zwar zunächst wiederum in der Bozen=Meraner Gegend, später auch im übrigen Tirol und den angrenzenden österreichischen Gebirgsländern, wo sich die„summerfrisch",„summerfrischen" oder „sommerfrische“ in der Bedeutung für die sommerliche Erholung zu Ende des achtzehnten und Beginn des neunzehnten Jahrhunderts immer mehk einbürgerte. In der Bedeutung als AOrtsbezeichnung findet man das Wort dagegen etwas später. Erst 1888 kommt es in diesem Sinne in einem Werk Beda Webers über Tirol vor wie auch später— 1867— in Ludwig Ste ubs„Herbsttage ink Tirol“, wo eine Sommerfrische bei der Scholastika" erwähnt wird. Um diese Zeit erst scheint sich das Wort allmählich in Oesterreich und Süddeutschland weiter verbreitet zu haben; in Norddeutschland gelangte es noch später in den Sprachgebrauch. Uebrigens war das Wort„Sommerfrische" und„Sommerfrisch'er“ immerhin im Jahre 1856 selbst in Oesterreich noch so wenig allgemein in Gebrauch, daß der Wiener Dichter Castelli, als er es zum erstenmale in Innsbruck hörte, ganz überrascht war, daß„die Leute, wie sie sagen, in die Sommerfrische gehen". Er hatte das Wort in Wien bis dahin noch nie gehört. Im Schatten des Lürwaldes betitelt sich ein von der Westfälischen Landes=Eisenbahn in Lippstadt herausgegebener Führer durch das obere Möhnetal und den Arnsberger Wald. In folgendem bringen wir einige Zeilen aus dem Vorwort von F. Kesting, das so recht geeignet ist uns von den Schönheiten und Heimlichkeiten des Arnsber= ger= oder Lürwaldes zu erzählen, so recht geeignet uns die nahe und deshalb doppelt schöne Heimat ans Herz zu legen oder besser noch uns der schönen nahen Heimat ans Herz zu legen, damit wir im Frieden der Natur und am Herzen der Heimat das Elend der Zeit und die Not der Woche vergessen können zu unserer Freude und der Heimat zur Ehre. Wer fühlte nicht nach arbeitsreichen Wochen oder sogar Monaten das Bedürfnis, den Staub des Werktags von den Füßen zu schütteln, die Tretmühle des Lebens mit ihren unausbleiblichen Widerwärtigkeiten und Bitternissen zu verlassen, in der freien Gottesnatur Leib und Seele zu erfrischen und mit neuem Rüstzeug für die Zukunft zu stählen? Weite Reisen verschlingen Geld. Die wogende Nord= und Ostsee, die zum Himmel strebende Bergwelt der Alpen, der ar, und andere von der aue bieten uns freiGemüt, aber wohin man dort auch kommt, fragen die Menschen nach Geld und immer nur nach Geld. „Doch wozu in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!" Liegt so nah und ist Heimat, die nicht minder schön ist wie die Ferne; ist Heimat, umwoben mit immer neuen Reizen, sofern unser Auge sie nur suchen, erkennen und verstehen will. Der alte Lürwald bietet uns soviel an Pracht und Schöneit, an lauschig stillen Plätzen, an moosbedeckten, einsamen egen, an versonnenen Tälern mit blitzblanken Bächen, an ragenden Gipfeln, von denen der Blick bewundernd in die Ferne schweifen kann; bietet soviel an Sage und Geschichte, daß wir Jahr für Jahr uns dieses Reichtums erfreuen können, ohne ihn zu erschöpfen. Nie und nirgend ermüdet der Wald durch stetes Einerlei. Wohlgepflegte staatliche und kommunale Forsten wechseln mit bunt durcheinander gewürfeltem Eigenwald der Bauern. Neven lichten Laubholzbeständen recken sich die dunklen Mauern der Tannenwälder empor. Ueber Höhen mit brauenem, fußhohem Heidekraut und schlanken Wachholderbüschen schlängeln sich vielfach gewundene Pfade zum nächsten Forst. Mit sorgsamer Hand sind alle Wege vom Sauerländischen Gebirgsverein gezeichnet, und sie führen uns sicher zum erstrebten Ziele, wo im gastlichen Wirtshaus es sich der Wirt noch zur Ehre anrechnet, seinen Gast aufs beste zu bewirten. Immer wirst du diesen Wald in neuer Schönheit finden. Sei's im Vorfrühling, da die Geißblattranken schon mit grünen Blättern prahlen, wenn in den Schluchten noch eiskalte Bächlein vom schmelzenden Schnee zu Tale rinnen; wenn er ersten Anemonen ihre rosigen Köpfchen aus dem gebleichten, dürren Laube schieben und im Abenddämmern die heimkehrende Schnepfe minnesuchend und mucksend über die feuchten Siepen zieht; wenn der Urhahn im Morgengrauen sein gewaltiges, sehnsuchtsvolles Lied vom Astwerk alter Eichen jubelt und der Rehbock, des Winters überdrüssig, sein Bastgehörn an den Stämmchen schwanker Büsche fegt. Oder sei es im Vollenz, wenn Birken und Buchen schon lichtgrüne Gewänder tragen und Tannen und Kiefern ihre rotgrünen Kerzen aufstecken; wenn die Heidelbeere voll von rotbraunen Blüten hängt und auch die verschlafensten Eichen sich endlich einen grünen Mantel um die knorrigen Schultern werfen. Dann schaukelt der Sauerklee seine Herzblättchen im lauen Winde, die Schattenblume küßt grüßend deinen Fuß, und die liebliche Maiblume erfüllt den Waldesdom mit dem köstlichen Weihrauch ihrer duftigen Glöckchen; dann ruckst der wilde Täuber, der Kuckuck, der unstäte Geselle, lacht über alle, die da an das Glück am eigenen Herd glauben und faucht doch dazu nicht schlecht vor Gift und Eifersucht. Auf märchenstillen Waldeshei W wiesen steht abends und morgens die Gazelle des deutschen Waldes, das zutrauliche Reh, neben dem Waldgeist, dem heimlichen Hirsch. Und wenn die Glut der Sommersonne brütend und flimmernd über den Feldern liegt, so umfächelt dich kühlend des Lürwaldes Schatten. Dann labt dich die Heidelbeere mit schwarzblauer Frucht und färbt dir Lippen und Zähne mit ihrem dunklen Saft. Zuckersüß sind die Erd= und Himbeeren auf den Blößen und an den sonnigen Hängen, und sammelst du sie selbst in Körben und Eimern, mundet dir ihr Saft daheim doppelt gut. Ist aber dein Fuß wandermüde, so wirf dich zwischen herabduftendem Farnkraut aufs kühle Moos, blicke hinauf ins Blättermeer der uralten Eichen und sage, ehe du einnickst zu kurzem Schlummer nur das eine Wort:„Heimat wie bist du schön!“ * deutschen Bädern. Bad Pyrmont. Ein Wertmesser für die Gediegenheit und unverkennbare Leistungsfähigkeit eines Bades ist dessen Besuchsziffer in gegenwärtiger Zeit. Unter dem Einfluß der finanziellen Schwierigkeiten der Gegenwart hat selbst manches altberühmte Bad zu leiden, auch Pyrmont; aber doch nur in beschränktem Maße. Diese weltbekannte; durch seine Quellen und Badeeinrichtungen an der Spitze der europäischen Bäder marschierende uralte Germanenbad hat trotz der augenblicklichen Zeitschwierigkeiten seinen internationalen Ruhm, seine von allen fachmännisch berufenen Kritikern zugestandene Bedeutung bewahrt und sich allen Schwierigkeiten und Zeithemmungen gewachsen gezeigt. Die staatliche Kurverwaltung hat in mustergültiger Weise für eine würdige, zweckdienliche Weiterführung des Bades gesorgt, und wie jüngst durch die Presse berichtet, sollen Um= und Neubauten geplant sein. In der Wandelhalle können sich 2000 Menschen bequem bewegen. Das Kurhaus, das inbezug auf Baustil, großzügige Anlagen und besonders durch den herrlichen wohlgepflegten Kurpark mit Anschluß an die ehemaligen fürstlichen Gärten und Schloßgartenanlagen bei weitem Wiesbaden, ja die größten Badeorte der Welt übertrifft, soll ebenfalls nach allen modernen Anforderungen ausgebaut und ausgestattet werden. Und dann das herrliche landschaftliche Panorama— die ozonreiche frische Luft mit einem würzigen Höheneinschlag, die gutgepflegten Wege und Baumalleen, aues eine glückliche Vereinigung von Natur und Kunstschaffen. So ist denn auch im heurigen Jahre Pyrmont wieder gut besucht; Tausende, ja Millionen haben hier unter der Leitung tüchtiger Kurärzte, unter dem erfrischenden Einfluß von Quellensprudel und Sol=, Misch=, Stahl= und Moorbädern Rettung und Heilung von mannigfaltigen Erkrankungen des Herzens, der inneren Organe u. s. f. gefunden. Man sagt nicht zuviel, wenn man Pyrmont, wie Bad Nauheim das „Herzbad“ nennt. Hinzu kommt, daß ein mustergültig geschultes Orchester täglich am Nachmittag und Abend auserlesene musikalische Genüsse auch dem verwöhntesten Ohre bietet. Alles in allem, Pyrmont ist auf der Höhe, und in der Tat ein Weltbad ersten Ranges bei recht bescheidenen Kurpreisen. Hier ist die Gesundung des kranken Menschen erste und höchste Norm. Bad Eilsen. Zu dem freundlichen Väderkranz des romantischen Weserlandes gehört auch Bad Eilsen. Die Bückeburger Landschaft, das Wesergebirge und der Harrl haben ihm seinen Stempel aufgedrückt. Das Süntelgebirge grüßt im Süden, liebliche Auen und prachtvoller Buchenwald, grünfarbene Tannen hüllen das Schwefel= und Schlammbad ein. Wangerooge. Die Belegschaft der Jadekaserne, z. Zt. mehr als 200 Schüler und Schülerinnen aus dem Oldenburger Lande haben kürzlich die Strandmauer an allen Badestellen von den darüber liegenden Sandmassen frei gelegt. So ist es den Badegästen möglich, eine weit größere Strecke auf der Strandmauer nach Westen zu gehen. Jedenfalls war es ein gutes Stück Arbeit, und es kann den Eifer der Jugend nur loben, da sie sich ganz in den Dienst der Allgemeinheit stellte. Regelmäbiger Personenund Frechtverkehr nach Nord-, Mittel- und SüdERIKA Ostaslen Australlen Vorzügl. Reisegelegenheiten in allen Klassen auf behaglich ausgestatteten Dampfern7 Bequeme Unterbringung Hervorr. Verpflegung und Bedienung Reisegepäckversicherung Kostenlose Auskunft durch alle Vertretungen in Paderborn: F. A. Rüsing, Marienplatz 6 in Warburg: Rudolf Weidner, Kirchstr. 13 in Wiedenbrück: Hugo Brenken, Marktplatz 384 Weserfahrt Höxter-Schloß Corvey ehemalige Benediktiner-Abtei „Drelzehnlinden! Hotel und Sommertrische W. Diener Prospekt gratis. Ausflugsort für Vereine. Wewelsburg im Kreise Büren. Althistorische Burg, größte Bergfeste Westfalens, Ehemal. fürstbischöfl. Residenz Jugendherberge mit 60 Betten, großer Rittersaal für Tagungen, Heimatmuseum, Burgrestauration Anmeldungen von Vereinen und Tagungen beim Burgwart. Fernsprecher: Wewelsburg Nr. 17. Bad Salzutlen i. Lippe Kohlensäurereiches Thermal-Solbad und Inhalatorium heilt: Herz-, Nerven-, Frauen-, Verdauungs- und Luftwege-Erkrankungen, Rheuma, Skrofulose. Kurzeit: März bis November. Kostenlose Auskunft und Wohnungs-Nachweis durch die Lippische Badeverwaltung. Mineralpastillen in Apotheken und Drogerien. SOt- u. Thermalbad Königsborn Eisenbahn=Station: Unna und Unna=Königsborn. Badezeit vom 15. Mai bis 1. Oktober. Beste Heilerfolge bei Gicht, Rheumatismus, Ischias, Skrofeln, Drüsen, Rachitis, Herz=, Nerven und Frauenkrankheiten. Mäßige Preise für Unterkunft und Bäder. Lieferung von Badesalz und Mutterlauge zur Bereitung von Vädern im Hause. Badeschrift und Auskunft unentgeltlich durch die Badeverwaltung in Unna-Königsborn. Hotel Bornemann Bad Driburg Anerkannt gute Küche, ff.Biere, Weine Gesellschaftsräume Auto-Unterkunft Garten- und Café-Restaurant „Zum Behrenteich“ Straßenbahn-Haltestelle: Brücke Nordbahnhof. Sonnlags ab 4 Uhr Konzerl Renovierte Wirtschaftsräume. Hübsche Gartenanlagen. Vorzüglichen Kaffee, div. Kuchen. Torten etc. Gutgepflegte Biere, Weine, Liköre usw. Helnrich Redeker. A Nur See u. Senne— Dünen a. Wald Musik und die gute Gesellschaft Deutscher Saetindseng-Wettbewerd 1934 Neunen Tensiotarntere Lofelrngatten ISA beide Entwürfe dem Reichskabinett vorgelegt werden, ist noch nicht getroffen, doch darf damit gerechnet werden, daß sie dem Reichstag bei seinem Wiederzusammentritt vorliegen werden. Erhardts Pläne. * Wie Berliner Blätter melden, habe der frühere Kapitän Erhardt sich in Rundschreiben an die rheinisch=westfälische Schwerindustrie gewandt, um diese für seine politischen Pläne zu gewinnen. Er behauptet, eingesehen zu haben, daß man auf dem Wege des Putschismus nicht zu Erfolgen gelangen kann und will darum auf parlamentarischem Wege sein Ziel erreichen. Die Empfänger der Briefe werden aufgefordert, ihre Beiträge nicht mehr den Parteien, auch nicht mehr der deutschnationalen Volkspartei zuzuführen, sondern ausschließlich den vaterländischen Verbänden. Die Erwerbslosenfrage. X Berlin, 13. Aug. Nach den vorliegenden Ziffern hat sich die Erwerbslosenfrage in folgender Weise gestaltet. Der Höchststand der Erwerbslosigkeit war im Februar mit 2058000 Vollerwerbslosen und 2232000 Zuschlagsberechtigten, also insgesamt 4290000 Unterstützungsempfängern. Diese Ziffer ist zurückgegangen auf 3297000 Unterstützungsberechtigte, wovon 1652000 Vollerwerbslose und 1645 000 Zuschlagsberechtigte waren und zwar am 1. August d. Is. Diese Besserung der Erwerbslosenfrage wird von der Regierung nicht nur darauf zurückgeführt, daß die landwirtschaftliche Saisonarbeit eingesetzt hat. Der Grund dafür ist sicher auch in der Steigerung der Arbeitsmöglichkeit im Westen durch den englischen Kohlenstreik und nach Ansicht der Regierung auch zum kleinen Teil durch eine allgemeine Besserung der Wirtschaftslage erzielt worden. Die Reichsregierung will jetzt vor allem eine Belebung des Baumarktes herbeiführen. Zu diesem Zweck schweben Kreditverhandlungen mit den Ländern. Der Reichsfinanzminister vertritt hierbei die Auffassung, daß ein Kredit für verbilligte Hauszinssteuerhypotheken zugleich zur Entspannung auf dem Arbeitsmarkt und zum Aufstieg der Wirtschaft beiträgt. Ein Hundert=Millionen=Kredit würde beispielsweise 20000 neue Wohnungen schaffen können, wobei für 12 Monate für 60000 Bauarbeiter Arbeit geschaffen wurde. Bedenkt man nun, daß diese 60000 Bauarbeiter als Erwerbslose in 12 Monaten 48 Millionen Mark an unproduktiver Erwerbslosenfürsorge verschlingen würden, so ergibt sich ohne weiteres die Tragweite des Kreditprojektes. Im Falle eines Hundert=MillionenKredites würde fast die Hälfte dieser Summe als Erwerbslosenunterstützung angewandt werden müssen. Vereinheitlichung der Beamtenbewegung? Wie der Täglichen Rundschau von gut unterrichteter Seite gemeldet wird, haben in der letzten Zeit zwischen Vorstandsmitgliedern des Deutschen Beamtenbundes und des Allgemeinen deutschen Beamtenbundes unverbindliche Besprechungen über die eventuelle Schaffung einer Einheitsorganisation stattgefunden, in der beide Bünde aufgehen würden. Angeblich soll es dabei im Prinzip zu einem Einverständnis auf beiden Seiten gekommen sein, so daß in den nächsten Tagen offizielle Verhandlungen zwischen den Vorständen der genannten beiden Beamtenorganisationen in Aussicht genommen sind. A Die westeuropäischen Eisenverhandlungen. Meldung des Wolff=Büros. Paris, 18. Aug. Wie die Blätter melden, nehmen an der Zusammenkunft der Vertreter der deutschen, französischen, belgischen und luxemburgischen Eisenindustrie von deutscher Seite unter anderen teil: Fritz Thyssen, Generaldirektor Klotzbach von der Firma Krupp und Generaldirektor Pönsgen. Nach dem„Matin“ ist die Unterzeichnung des Abkommens bereits für morgen vorgesehen, doch würde es erst nach Billigung durch die betreffenden Regierungen in Kraft treten. „Journal“ hält es für wenig wahrscheinlich, daß England die in Bildung begriffene Kombination bekämpfen werde, zumal es bereits dem Schienenkartell angehöre. Dagegen sei die Rivalität Amerikas gewiß.„Oeuvre" erklärt, daß Vertreter Englands demnächst an den Verhandlungen teilnehmen werden. Das Echo des Madrider Vertrages. Eigener Drahtbericht. Madrid, 13. Aug. Der Minister des Außwärtigen, Yanquas, erklärte zu dem spanisa=italienischen Vertrag u. a.:„Der zwischen der spanischen und der italienischen Regierung abgeschlossene Schiedsrichtervertrag sieht die Schaffung einer ständigen Ausgleichskommission vor, die aus fünf Mitgliedern zusammengesetzt sein soll. Jede Regierung wird das Recht haben, nach eigenem Ermessen eines dieser Mitglieder zu ernennen. Die drei übrigen Mitglieder sollen auf Grund einer Einigung zwischen beiden Teilen unter solchen fremden Staatsangehörigen gewählt werden, die in keinem der beiden Vertrag schließenden Länder ansässig sind und nicht in ihrem Dienste stehen. Eines dieser drei Mitglieder wird zum Vorsitzenden der Kommission ernannt werden. Weiterbin enthält der Vertrag mit Italien folgenden Artikel: Sollte einer der beiden Vertrag schließenden Teile trotz seiner friedlichen Haltung durch eine dritte Macht oder andere Macht angegriffen werden, so wird der andere Vertrag schließende Teil während der ganzen Dauer des Konfliktes seine Neutralität bemahren. Der Vorschlag der Aufnahme dieser Klausel wurde von Spanien begrüßt, da er dem Geist des Friedens und der Neutralität entspricht, die die Richtlinien unserer internationalen Politik sind und da er ebenso den herzlichen Beziehungen entspricht, die uns mit unserer lateinischen Schwesternation verknüpfen.“ Die Dreimächtenote an Bulgarien. Eigener Drahtbericht. Xam Sofia, 13. Aug. Die gesamte bulgarische Presse bezeichnet die durch die Kollektivnote Jugoslaviens, Griechenlands und Rumäniens geschaffene Lage als ernst, aber durchaus nicht als besorgniserregend. Die Politik der sonst nicht im besten Einvernehmen lebenden Staaten beweise das Bestreben, Bulgarien als Friedensstörer hinzustellen und für alle Vorkommnisse an der Grenze und im eigenen Lande verantwortlich zu machen. Es wäre angezeigt und nachzuforschen, ob nich die Behandlung der Minder heiten durch die fremden Länder den größten Teil der Schuld an den Unruhen trage. Einstimmig wird von der Presse die Forderung ausgesprochen, den gesamten Fragenkomplex vor dem Völkerbund zu besprechen, woran die Nachbarn anscheinend kein Eine Explosionskatastrophe. Munitionslager einer Pulverfabrik bei Budapest in die Luft geflogen. Zahlreiche Verletzte. Budapest, 13. Aug. Am Donnerstag abend ereignete sich in der auf der Donauinsel Czepel bei Budapest liegenden Munitions= fabrik von Maufred Weiß ein folgenschweres Explosionsunglück. In den Gebäuden der Fabrik, die sich nach Kriegsende mit der Herstellung von Pulver, Munition, sowie von Textilwaren beschäftigte, lagerten große Mengen an Pulver, Granaten, Schrapnells usw. Gegen 7 Uhr ertönte plötzlich eine heftige Detonation, der in Abständen von etwa einer halben Stunde vier weitere folgten. Aus bisher unbekannten Gründen sind die Munitions= und Pulverbestände in Brand geraten und explodiert. Die Folgen der Explosion waren furchtbar. Die in der Nähe der Lagergebäude liegenden Bauten stürzten mit diesen zusammen. Selbst im weiteren Umkreis wurden zahlreiche Gebäude beschädigt. In Czepel, wie auch in weiter entfernt liegenden Dörfern blieb keine Fensterscheide ganz. Das Gemeindekrankenhaus von Czepel geriet ebenfalls in Gefahr, so daß die Krankken abtransportiert werden mußten. Die ganze Insel bietet ein Bild furchtbarer Zerstörung. Das infolge der Explosionen ausbrechende Feuer konnte nur mit Mühe auf seinen Herd beschränkt werden. Soweit bisher feststeht, sind 24 Tote und 280 Verletzte gemeldet. Beide Ziffern dürften jedoch noch eine Erhöhung erfahren. Militär und Polizei wurde an die Unglücksstelle kommandiert, um den Rettungsmannschaften und den Feuerwehren zu Hilfe zu kommen. Die Insel ist wegen der Möglichkeit weiterer Explosionen polizeilich abgesperrt. Nach einer weiteren Meldung ist die erste Explosion in einer Patronenwerkstätte erfolgt und griff auf die drei nachstliegenden Pulvermagazine über. Mehrere Straßenzüge sind schwer beschädigt. Der Brand ist im Zunehmen begriffen. Telephon= und Telegraphenlinien sind zum Teil unterbrochen. Berlin, 13. Aug. Zu der Explosion des Munitionslagers auf der DonauInsel Czepel bei Budapest wird ergänzend gemeldet, daß sich zurzeit der Katastrophe mehrere tausend Menschen in der Fabrik und den dazu gehörigen Arbeiterkolonien aufhielten, für die man das Schlimmste befürchtet. Vollkommen zerstört ist nur der Teil der Fabrik, in dem sich die Explosion ereignete. Wie bisher festgestellt werden konnte, sind vier unterirdische Pulvermagazine in die Luft geflogen. 24 Polizeisoldaten, die dort Wache hielten, sind zweifellos tot. Dagegen konnten sich die Bewohner der Arbeiter= und Beamtenhäuser zum größten Teile retten. Viele von ihnen werden noch vermißt, doch besteht die Hoffnung, daß die Mehrzahl durch den Luftdruck das Bewußtsein verloren hat und noch gerettet werden kann. Zahlreiche Personen wurden durch den Luftdruck weit fortgeschbeudert, konnten aber geborgen werden. Die Zahl der geborgenen Verletzten beträgt bisher 250. Das Arbeiterkrankenhaus ist zum Teil eingestürzt, doch konnten die Kranken gerettet werden. Fast die ganze Arbeiterkolonie der Insel mußte gerüumt werden. In der Nähe des in die Luft geflogenen Munitionslagers befindet sich ein unterirdisches Etossit=Lager. Von hier droht noch die großte Gefahr, weil man zu diesem Lager wegen der noch immer bestehenden Explosionsgefahr nicht vordringen konnte. Keine Todesopfer. Meldung des Wolff=Büros. Budapest, 13. Aug. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ist durch die Explosion in der Czepeler Munitionsfabrik kein Opfer an Menschenleven zu beklagen. In den Krankenhäusern werden 32 Versonen, darunter 8 Schwerverletzte, behandelt. Den Blättern zufolge hat sich die 24 Mannstarke militärische Abteilung, die beim Schießpulverdepot wachte, retten können. Dem amtlichen Polizeibericht zufolge ist die Explosion wahrscheinlich durch Selbstentzundung des Pulvers verursacht worden. Der Verdacht eines Verbrechens liegt vorläufig nicht vor. IED T Interesse hätten; denn sie vermieden in der Note jede Handhabe hierzu. Der gemäßigte Ton in der Note sei kein Zeichen guten Willens, sondern Furcht vor der Oeffentlichkeit. Kämpfe in Mexiko. Eigener Drahtbericht. Neu=York, 13. Aug. Dach Meldungen der Hearstpresse bestätigt die amerikanische Botschaft in Mexiko, daß ernste Unruhen im Staate Guadalajara ausgebrochen sind; 18 Personen wurden getötet, 40 verwundet. 400 Katholiken sollen verhaftet worden sein. In der Stadt Mexiko sollen Aufrufe, unterschrieben vom früheren Kabinettsmitglied Remisio Garcia Naranjo, zirkulieren, in denen die Einwohner aufgefordert werden..sich zu erheben und die Regierung fortzusagen. Zugeständnisse für die mexikanischen Katholiken. Das erste Zugeständnis an die mexikanischen Katholiken zeigt sich in einer Bekanntmachung des Bürgermeisters der Stadt Mexiko, in der es heißt, daß die mit der Ueberwachung der Kirchen betrauten Ausschüsse aus fünf Katholiken und fünf von den Gemeindebehörden zu ernennenden Personen bestehen können. Bis jetzt wurden sämtliche Mitglieder der Ausschüsse von den Gemeindebehörden ernannt. (So erfreulich diese Tatsache an sich ist als Zeichen dafür. daß man bereits behördlicherseits zu Zugeständnissen sich gezwungen sieht, so wenig kann sie darüber hinwegtäuschen. daß sie auch nicht im entferntesten in einer Richtung liegt, die auf eine grundsätzliche Bereinigung des Konflittes zwischen Staat und Kirche in Mexiko hinweisen könnte.) Beschlagnahme einer Kapelle in Mexiko für gewerkschaftliche Zwecke. Meldung des Wolff=Büros. Mexiko, 18. Aug. Durch ein vom Präsidenten Calles und dem Minister des Innern unterzeichnetes Regierungsdetret wird die Kapelle des heiligen Andreas in Vera Cruz beschlagnahmt, um dort Bureaus für die Gewerkschaft landwirtschaftlicher und industrieller Arbeiter e inzurichten. Zur Begründung wird ausgeführt, daß die Gläubigen diese Kirche nicht benötigen, während die Gewerkschaft, die für das Volk arbeite, neue Bureauräume brauche aller Welt. Gertrud Ederle in Stuttgart. Meldung des Wolff=Büros. Stuttgart, 13. Aug. Gestern nachmittag um 5 Uhr ist die Kanaldurchschwimmerin Gertrud Ederle zum Besuch ihrer schwäbischen Heimat in Begleitung ihrer ältesten Schwester in Stuttgart eingetroffen. Auf und vor dem Bahnhof hatte sich eine ungeheure Menge angesammelt, die die kühne Schwimmerin mit Begeisterung begrüßte. Vertreter der Schwimmvereine trugen sie auf den Schultern vom Bahnsteig zur Bahnhofshalle, wo sie von einem Vertreter der Stadt und dem amerikanischen Konsul herzlich willkommen geheißen wurde. Von Stuttgart fuhr Fräulein Ederle im Auto nach Bissingen bei Kirchheim zu ihrer Großmutter. Ein schweres Eisenbahnunglück. 12 Tote, 27 Verletzte. Meldung des Wolff=Büros. München, 18. Aug. Die Reichsbahndirektion München teilt amtlich mit: Heute vormittag 9,28 Uhr entgleiste der beschleunigte Personenzug 858 Regensburg—München bei der Einfahrt in die Weiche auf Bahnhof Langenbach(Oberbayern). Mehrere Personenwagen stürzten um. Wie die Reichsbahndirektion München mitteilt, wurden 12 Reisende getötet, 7 schwer und 20 leicht verletzt. Ministerpräsident Held hat sich sofort an die Unfallstelle begeben. Brückeneinsturz in Japan. 60 Tote bei einer nächtlichen Feier. Meldung des Wolff=Büros. London, 13. Aug. Times berichtet aus Tokio: Infolge des Einsturzes einer anläßlich einer nächtlichen Feier dicht besetzten Brücke bei Nodschirimalhi in Nordjapan wurden 60 Personen getötet. Ebensoviele werden vermißt. Nach tigen Regenfällen war der Fluß angeschwollen und riß die hineingestürzten Männer, Frauen und Kinder in der Dunkelheit mit, bevor er möglich war, Hilfe zu leisten. * Ein furchtbarer Unglücksfall. Auf dem Parkweg in der Nähe von Kovenhagen sahen Spaziergänger, wie ein alter Mann. der später als der 80jährige Oberintendant Jürgensen festgestellt wurde, plötzlich zu brennen begann. Vollkommen in Flammen gehüllt, versuchte er zwar. sich in ein Gebüsch zu werfen, fiel jedoch tot zu Boden, bevor die an ihm emporlodernden Flammen gelöscht werden konnten. Wie die sofort angestellte Untersuchung ergab, hatte Jürgensen in der Rocktasche eine Flasche Aether bei sich getragen, der wahrscheinlich durch einen Funken seiner Zigarre Feuer gefangen hat. Daß es sich um einen reinen Unglücksfall handelt, ist um so wahrscheinlicher, als Jürgensen ständig ein Fläschchen Aether bei sich trug, an dem er von Zeit zu Zeit zu riechen pflegte, um Schwächeanfällen vorzubeugen. * Schreckliches Ende eines Volksfestes. Aus Kepenhagen wird gemeldet: Bei einem Volksfeste in Struer stürzte plötzlich eine im Freien errichtete Galerie, auf der sich zirka 120 Personen befanden, infolge Ueberlastung zusammen und begrub zahlreiche Kinder unter sich. Während von den auf der Galerie Befindlichen keiner ernstlich verletzt wurde, trugen neun Kinder schwere Verletzungen davon. Unter den zahlreichen Zuschauern auf dem Festplatze entstand eine furchtbare Panik, Mehrere Erwachsene und zahlreiche Kinder wurden dabei von der eiligst vom Platze stürmenden Menge zu Boden gerissen und schwer verletzt. Massenvergiftungen in einer tschechischen Irrenanstalt. Prag, 10. Aug.„Ceske Slovo“ zufolge sind in der Landesirrenanstalt in Berschkowitz über 800 Anstaltsinsassen und ein Teil des Pflegepersonals nach dem Mittagessen, das aus Kalbfleisch und Reis bestand, erkrankt. Die Erkrankungen sind zum großen Teil recht schwerer Natur. Wetterbericht. Das vorgestern noch über Skandinavien gelegene Tiefdruckgebiet hat eine Neubildung in den Karpathen hervorgerufen, die in Ostdeutschland noch stärkere Regenfälle bringen wird. Das vorgestern südlich von Island gelegen: Tief, das eine breite Regenfront über England heranführt, wird auch uns Bewölkung bringen. Ein großer Teil wird jedoch an uns vorüberziehen und uns nur in seinen Ausläufern berühren. Besonders da ein kleines Hochdruckgebiet über Süddeutschland unsere Wetterlage beeinflußt.— Vorhersage bis Samstagabend: Neuerdings Bewölkungszunahme, leichte Regenfälle, wechselnde Bewölkung bei allmählicher Besserung der Wetterlage. Kühe die nicht aufnehmen oder verkalben, sind oft am ansteckenden Scheidenkatarrh erkrankt. „.. Ueber 300 Kühe mit Bissulin behandelt . sämtlich mit ausgezeichnetem Erfolg.“ „.: weit mehr als 1000 Tiere jeglichen Alters mit Bissulin mit bestem Erfolg behandelt.“ 100 Bissulin=Zäpschen kosten M. 18,00, 50 Stück M. 10,00, 25 Stück M. 5,00. Nur auf tierärztliche Verordnung! Broschüre mit Krankheitsbild kostenfrei durch H. Trommsdorff, Chem. Fabrik, Aachen. Bus.:„Seposodol“=5g. *—* lch Gute Kapital-Anlagen bilden 1. 7°ige Goldhypothekenpfandbriefe des Westfälischen Pfanubriefamtes für Hausgrundstücke vom Jahre 1926, mündelsicher, unter Garantie der Provinz Westtalen. 2. 7°ige Feingold-Schuldverschreibungen der Landesbank der Provinz Westfalen vom Jahre 1926, mündelsicher, unter Garantie der Provinz Westtalen. Belde sind wertbeständig, sie lauten auf Gold mundelsicher, sie werden garantiert durch die Provinz Westtalen. Die Pfandbriefe sind gedeckt durch mündelsichere Goldhypotheken, die Schuldverschreibungen durch Goldhypotheken oder sonstige mundelsichere Golddarlehen. Belde bringen mehr als 70% Zinsen, denn die Zeichnung erfolgt unter pari erheblichen Disaglogewinn, denn die Rückzahlung erfolgt zu 100•0 Beide werden an der Berliner Börse eingeführt. auf Wunsch in das Schuldbuch der Provinz Westfalen unentgeltlich eingetragen, bieten dadurch abedingte Sicherheit gegen Diebstahl usw. und ersparen alle Verwaltungsarbeit, von der Landesbank zu Vorzugs-Zinssätzen jederzeit bellehen. Zeichnungen nehmen an alle Banken, Sparkassen u. Genossenschaften, sowie die Landesbank der Provinz Westfalen bei ihren Kassen in Münster i. W., Bielefeld, Dortmund u. Hagen. Westfäl. Pfandbriefamt für Hausgrundstücke Landesbank der Provinz Westtalen Münster i. W. scobiere diese 7. 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