Nr. 69. Erstes Blatt. Begründet Einzelverkaufspreis 10 Pfennig. Paderborn, Dienstag, 10. März 1925 Volksblatt im Jahre 1848. Der Sauerländer:: Der Freimütige an der Haar:: Anzeiger und Handelsblatt für Westfalen und angrenzende Gebiete Erscheint taglich morgens außer an Sonn= und Feiertagen. Gratis=Beilagen: Bezugspreis durch die Post bezogen 2,30 Mark, durch Boten Illustrierte Beilage: Die Zeit im Bild 225 Mark monatlich.— Preis der Einzelnummer 10 Pfg.— Illustrierte Beilage: Die Zeit im Dtto Bei Eintritt höherer Gewalt, Betriebsstörung, Papiermangel. Die Truhe mit Sonntagsfeier Versagen, der Lieferungsmittel 2c. wird keine Gewähr für " L i e f e r u n g u n d L e i s t u n g ü b e r n o m m e n., H e i m a t b o r n: P r a k t i s c h e r R a t g e b e r Anzeigenpreis: 1 mm Höhe, 34 mm breit, für Anzeigen außerhalb des Verbreitungsgebietes sowie für alle amtlichen und Finanz Anzeigen: 12 Pfg., für Anzeigen aus dem Verbreitungsgebiet 9 Pfg., Familienanzeigen, Stellenanzeigen und kleine PrivatAnzeigen 9 Pfg.; Sammelanzeigen 15 Pfg.; für die Reklamespalte 89 mm breit, 1 mm hoch 60 Pfg. Redastion und Geschäftsstelle: Rosenstraße 133.— Telefon: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10.— Drahtadresse: Volksblatt Paderborn.— Postscheckkonto: 1534 Hannover. Dr. Simons Der Gesetzentwurf über die Stellvertretung im Reichstag angenommen. Gegen die Stimmen der radikalen Flügelparteien. Meldung des Wolff=Büros. Berlin, 9. März. Der Reichstag nahm den von allen Parteien mit Ausnahme der Kommunisten und Nationalsozialisten eingebrachten Gesetzentwurf, wonach zum Stellvertreter des verstorbenen Reichspräsidenten der Präsident des Reichsgerichts bis zum Amtsantritt des neuen Reichspräsidenten bostellt wird, in erster und zweiter Lesung gegen die Stimmen der Kommunisten und Nationalsozialisten an. Dr. Walter Simons. Walter Simons wurde am 24. September 1861 in Elberfeld als Sohn eines Textilindustriellen geboren und studierte in Straßburg Leipzig und Vonn Geschichte, Philosophie und Jurisprudenz. Nach beendetem Universitätsstudium trat er zunächst in den Justizdienst, wurde 1888 Gerichtsassessor. 1893 Amtsrichter in Velbert und 1897 in Meiningen; 1905 wurde er äls Oberlandesgerichtsrat nach Kiel versetzt. aber schon nach wenigen Monaten als kommissarischer Hilfsarbeiter in das Reichsjustizamt berufen. Hier hatte er hauptsächlich die Angelegenheiten des internationalen Rechts zu bearbeiten. Im Jahre 1911 berief ihn der damals zum Leiter der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amts ernannte Ministerialdirektor Dr. Kriege als Justitiar in das Auswärtige Amt. Er war 1910 und 1912 Vertreter Deutschlands auf der internationalen Wechselrechtskonferenz im Haag und mit dem französischen Handelsrechtslehrer Lyan=Caen Generalberichterstatter auf dieser Konferenz. 1914 war er mit der Vertretung Deutschlands auf der internationalen Spitzbergen=Konferenz in Christiania betraut.„„„ Während des Krieges hat Dr. Simons unter Leitung von Kriege Vertrage Deutschlands mit der Türkei, einen Konsularvertrag und einen Aushilfevertrag abgeschlossen. Als Leiter der Rechtsabteilung im Auswärtigen Amt hat er auch an den Beratungen in Brest=Litowsk teilgenommen. Im Oktober 1918 wurde Dr Simons von dem bevollmächtigten Beirat des Reichskanzlers zur unmit elbaren Dienstleistuna bei Prinz Max von Baden berufen. Auf Wunsch des Prinzen stellte er sich am 9. November 1918 den Volksbeauftragten unter Wahrung seines politischen Standpunktes für die technische Führung der Reichskanzlei zur Verfügung. Hier bekleidete er das Amt eines Ministeraldirektors. Am 24. Dezember 1918 zum Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt ernannt, wurde Dr. Simons mit der Vorbereitung der Friedensverhandlungen betraut. In Versailles war er Generalkommissar der deutschen Friedensdelegation. Im Auswärtigen Amt war er als Leiter der Rechtsabteilung bis zum 21. Juni 1919 tatig. An diesem Tage erbat er seinen Abschied wegen der Unterzeichnung des Friedensvertrages wurde aber von dem Reichspräsidenten nur zur Disposition gestellt. Dr. Simons übernahm darauf im August 1919 die Leiung des Reichsverbandes der deutschen Industrie als dessen geschäftsführendes Präsidialmitglied, bis er am 25. Juni 1920 als Minister des Auswärtigen in das Kabinett Fehrenbach eintrat. Als solcher vertrat er Deutschland im Juli 1920 auf der Konferenz in Spa und ging im März 1921 als Wortführer der deutschen Delegation zur Londoner Konferenz. Hier erklärte er die Vorschläge der vorangegangenen Pariser Konferenz, an der Deutschland nicht teilgenonimen hatte, für unannehmbar. Seine Gegenvorschläge wurden abgelehnt. Ein an den Präsidenten Harding gerichtetes bedingungsloses Schiedsrichterangehot seitens der deutschen Regierung eiwies sich ebenfalls, als ein Schlag ins asser. Daraufhin trat Dr. Simons mi“ dem Kabinett Fehrenbach am 4. Mai 1921 zurück. Im Januar 1922 wurde er zum Mitglied der deutschen Delegation für die Verhandlungen mit Polen über Oberschlesien ernannt. In seinen politischen Anschauungen steht Geheimrat Dr. Simons der Deutschen demokratischen Partei nahe. * Reichspräsidentenwahl am 29. März und 26. April. Meldung des Wolff=Büros. Berlin, 9. März. Der Reichstag nahm ohne Debatte die Regierungsvorlage an, wonach für die Wahl des Reichspräsidenten der Wahltag auf Sonntag. den 29. März, für einen eventuellen zweiten Wahlgang auf Sonntag, den 26. April, gelegt wird. Zentrum und Präsidentschaftsfrage. Von unserer Berliner Vertretung. X8 Berlin, 9. März. der Präsidentschaftsfrage reifen die Dinge nunmehr der Entscheidung zu. Der um Herrn von Locbell, den früheren kaiserlichen Innenminister gruppierte Bürgerrat, der sich als Wahlausschuß der Rechtsparteien für die Reichspräsidentschaftswahl konstituiert hat, betreibt eine Kandidatur des Zentrumsabgrordneten und ehemaligen preußischen Ministerpräsidenten Adam Stegerwald. Diese Gruppe ist zu einer Entscheidung nur noch nicht gekommen, weil die Entscheidung der Bayerischen Volkspartei und des Zentrums noch aussteht. Die Bayerische Volkspartei würde einer Kandidatur Stegerwalds an sich nicht ablehnend gegenüberstehen Für das Zentrum ist die Entscheidung ungeheuer schwer, nachdem sein Kandidat nur Marx ist. Wird dieser Wahlausschuß der Rechten an Stegerwald festhalten, dann wird das Zentrum ohne Zweifel in eine schwierige Lage gebracht werden. Das Zentrum hat sich daher entschlossen, den erst für Ende dieser Woche vorgesehenen Zusammentritt des Reichsparteivorstandes und des Reichsparteiausschusses schon früher zu laden. Auf der Tagesordnung wird ausschließlich die Frage der Präsidentschaftswahl und der Kandidaten des Zentrums stehen. Jedenfalls reifen jetzt die Dinge der Entscheidung zu. Mitte dieser Woche wird volle Klarheit herrschen. Der Beschluß der Sozialdemokraten auf eine eigene Kandidatur wird die Dinge nicht erleichtern, anscheinend gehen aber die Sozialdemokraten von der Auffassung aus, daß ihr Beschleß nicht das letzte Wort darstelle, da ja bei dieser nunmehr geschaffenen Lage am 29. März eine Entscheidung gar nicht möglich ist und für die Hauptentscheidung am 26. April eine andere Entschließung getroffen werden kann. Berlin, 9. März. Die Aufstellung des preußischen Ministerpräsidenten Braun als Präsidentschaftskandidat der Sozigldemokratie hat sowohl die demokratische Partei wie auch das Zentrum vor die schwierige Frage gestellt, ob die beiden Parteien sich dem „.. g.1 wrzehen der übrigen bürgerlichen Parteien und Organisationen anschließen oder einen eigenen Kandidaten aufstellen sollen. Die Demokraten werden ihre Entscheidung zurückstellen, bis die Entschließung des Zentrums bekannt ist. Das Zentrum wird am Dienstag in einer gemeinsamen Sitzung der beiden Fraktionen des Reichstages und des Landtages unter Hinzuziehung des Parteiausschusses sich endgültig entschließen und der Parteiausschuß wird am Mittwoch vormittag zur Beratung der praktischen Maßnahmen für die Präsidentschaftswahl zusammentreten. Mit dem Ausschuß, der aus Vertretern der bürgerlichen Parteien und der in Betracht kommenden Organisationen besteht und unter Vorsitz des Staatsministers von Loebell eine einheitliche Kandidatur vorzubereiten hat, sind von Mitgliedern der Zentrumsfraktionen Verhandlungen eingeleitet, die aber noch kein praktisches Ergebnis gehabt haben. Man hält es in parlamentarischen Kreisen für wahrscheinlich, daß das Zentrum, nachdem die Kandidatur Marx als gemeinsame Kandidatur der Verfassungsparteien provagiert worden ist, sich dem Vorgehen der übrigen bürgerlichen Parteien nicht anschließen kann und eine eigene Kandidatur für die Partei aufstellen muß. Würde das geschehen, so würden wahrscheinlich auch die Demokraten mit einer eigenen Kandidatur auftreten. Es würde dann für den ersten Wahlgang mit folgenden Kandidaten zu rechnen sein: 1. Gemeinsame Kandidatur der Rechtsparteien, d. h. der Deutschnationalen Volkspartei, der Deutschen Volkspartei, der Wirtschaftspartei und der Bayerischen Volkspartei, wofür höchstwahrscheinlich der frühere Innenminister Dr. Jarres in Frage kommen dürfte. 2. Braun für die Sozialdemokraten. 3. Marx für das Zentrum. 4. Thaelmann für die Kommunisten. 5. Hummel oder Helpach für die Demokraten. Die Demokraten für Dr. Simons. Wie aus dem an anderer Stelle mitgeteilten Schreiben der demokratischen Partei hervorgeht, schlagen die Demokraten den Reichsgerichtspräsidenten Dr. Simons als Reichspräsidenten vor.(Vgl. umseits.) Die Kreditschwierigkeiten gewerblichen Mittelstandes. Von Thomas Esser, M. d. R. Der Mittelstand in Handwerk, Handel und Gewerbe hat auf diesen Reichstag große Hoffnungen gesetzt. Er erwartet von ihm, daß er nach den unfruchtbaren Jahren seit Beginn des Ruhrkampfs endlich recht viel praktische Arbeit leisten und namentlich sich auch der dringenden Nöte des gewerblichen Mittelstandes annehmen werde. Anregung nach dieser Richtung fand er reichlich in der Fülle von Anträgen, die von allen bürgerlichen Parteien eingebracht worden sind. Im Vordergrund des Interesses stehen drei Fragen: Die lang erwartete Einbringung des neuen Handwerker=Berufsgesetzes, die Schaffung eines eigenen Staatssekretariats für das Handwerk und den Einzelhandel und die Milderung der besonders im Mittelstande herrschenden Kreditnot. Auf diese drei Punkte beschränkte sich auch eine im Reichstage stattgefundene Besprechung der Vertreter der Spitzenorganisationen des Handwerks mit den dem Mittelstande nahestehenden Abgeordneten der bürgerlichen Parteien. Die parlamentarische Behandlung der beiden ersten Punkte scheidet bei der folgenden Betrachtung aus; wir haben Anlaß, in einem besonderen Aufsatz auf sie zurückzukommen. Für heute handelt es sich um die brennendste aller Mittelstandsfragen, das gewerbliche Kreditwesen. Auch zu dieser Frage haben alle Parteien Anträge gestellt, von denen der Antrag des Zentrums wohl als derjenige bezeichnet werden kann, der die schwierige Materie am besten dauernd zu lösen versucht. Es wird in diesem Antrage(Reichstags=Drucksache Nr. 276) gefordert: „das gewerbliche Kreditwesen durch die baldmögliche Schaffung einer Zentralkreditstelle für die gewerblichen Genossenschaften— ähnlich der neugebildeten Agrarbank— gegebenen Falles durch entsprechenden Ausbau der Preußischen Zentral genossenschaftskasse zu fördern und dieser Zentralkreditstelle auch ausreichende öffentliche Mittel zu mäßigem Zinsfuß zur Ver fügung zu stellen.“ Alle Mittelstandsanträge wurden in der Reichstagssitzung vom 15. Januar dem Volkswirtschaftlichen Ausschuß; des Reichstages zur Vorbereitung überwiesen. Die Redner aller Parteien, die hinter den Anträgen standen, gaben den Anregungen gute Worte mit auf den Weg. Ich erklärt. namens des Zentrums, daß wir auf eine Begründung unserer Anträge verzichteten. Hauptsache sei, daß die zu ständigen Ausschüsse baldigst mit der Beratung der Anträge begännen, von denen einzelne sehr dringlicher Natur seien, und daß diese Beratungen bald zu einem Ergebnis führten. Der achte(volkswirtschaftliche) Ausschuß ist dann auch bald an die Beratung der Anträge herangetreten, die er bei der Fülle des Stoffes in bestimmte, nach Materien getrennte Gruppen eingetcilt hatte. Die Kreditfrage wurde unter Zuziehung von Vertretern der Reichsbank und der Preußischen Zentral=Genossenschaftskasse besonders eingehend besprochen, wobei von der Reichsbank größte Zurückhaltung gezeigt wurde, während die Preußenkasse ihre Bereitwilligkeit, zu helfen, betonte, aber auf die Unzulänglichkeit ihrer Mittel hinwies. Die zuständigen Ministerien — Finanz und Wirtschaft— zeigten erst recht gegenüber den Forderungen der Mittelstandsvertreter wenig Entgegenkommen und versuchten,— wie das in den meisten derartigen Fällen üblich ist, namentlich auch, wenn es sich um die Fürsorge für das besetzte Gebiet handelt,— die Pflicht zu helfen den Ländern und den Gemeind.n zuzuschieben. Der Ausschuß ließ sich aber durch diese Einwände nicht von seinen Forderungen abbringen; er nahm einstimmig einen Antrag an, der die Reichsregierung ersucht, 1. zur Milderung der augenblicklichen Kreditnot der selb ständigen und mittelständischen Gewerbe die Reichsbank zu veranlassen, eine Summe von insgesamt 30 Millionen Goldmark der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse und der Genossenschaftsabteilung der Dresdener P#ink als Darlehn auf ein Jahr baldigst zur Verfügung zu stellen. mit der Maßgabe, die daraus zu gewährenden Kredite an die Kreditnehmer der gewerblichen Kreditgenossenschaften zu einem wesentlich billigeren als dem bisherigen Zinssatze weiterzugeben. Sollte die Beschaffung der Summe auf diesem Wege nicht möglich sein, so wird die Reichsregierung ersucht, die Summe aus Reichsmitteln den genannten Banken zur Verfügung zu stellen und dabei außerdem zu erwägen. ob Kredite aus dieser Summe nur unter der Bedingung gewährt werden, daß die Arbeitsbedingungen zwischen den Kreditnehmern und ihren Arbeitnehmern vertrag lich geregelt sind(letzteres die Kautele, welche die Sozial demokraten als Voraussetzung für ihre Zustimmung zu dem Antrage bezeichneten); 2. im Einvernehmen mit den Spitzenverbänden des mittel ständischen Gewerbes und des gewerblichen Genossen schaftswesens weitere Maßnahmen zu erwägen, um dau ernd den notwendigen Kredit für den gewerblichen Mittelstand zu beschaffen und zu verbilligen.“ Der Ausschuß hat mit diesem Beschlusse die erfor: derliche Zweiteilung der Lösung der Kreditfrage vorgenommen: für die sofortige Hilfe werden in Ziffer 1 die Wege gewiesen, während für die Dauerlösung die Ziffer 2 gilt. Da nach der Haltung der Regierungsvertreter von vornherein feststand, daß der Beschluß des achten Ausschusses von dieser Seite kaum Förderung zu erwarten habe, nahm der Reichsverband des deutschen Handwerks in einer Konferenz mit dem Reichskanzler Dr. Luther, der auch der Reichswirtschaftsminister Neuhaus und ein Vertreter des Finanzministeriums beiwohnten und die am 20. Februar im Reichstag unter Hinzuziehung der mittelständischen Vertrauensmänner der sechs bürgerlichen Parteien stattfand, die Gelegenheit wahr, die Spitze der Reichsregierung für diese dringendste Forderung von Lndwerk und Einzelhandel zu interessieren. Hierbei fanden die Einwände, die von seiten der Regierung ähnlich wie im achten Ausschusse ausgesprochen wurden, aus dem Kreise der Handwerksvertreter zum Teil sehr sachverständige Widerlegung. Ich selbst wies den Herrn Reichskanzler eindringlich auf die politische Bedeutung dieser Frage hin. Es sei für die Parteien, welche die jetzige Reichsregierung stützen, und in denen der Mittelstand eine nicht zu unterschätzende Bedeutung habe, ganz untragbar, wenn zu einer Zeit, wo die unverantwortliche Hergabe öffentlicher Mittel in Riesensummen an einzelne sehr unsichere Konzerne im Mittelpunkte stände, und wo es gelte, die Zuweisungen an die Großindustrie der Ruhr zu rechtfertigen, die Lebensnotwendigkeiten der kleinen und mittleren gewerblichen Betriebe unberücksichtigt bliebe::: Die Teilnehmer an der Konferenz hatten das Gefühl, daß diese Argumente auf die Reichsregierung ihren Eindruck nicht verfehlt hätten, und daß bezüglich der Kreditfrage eine befriedigende Lösung erwartet werden dürfe. Umso größer muß die Enttä schung bei allen Beteiligten sein, wenn sie folgenden Bericht über eine im weiteren Verfolg der Angelegenheit stattgefundene Verhandlung lesen, der in Nr. 110 des„Berliner Tageblatts“ erschienen ist: „Am 2. März fand unter dem Vorsitz des Reichswirtschaftsministers Neuhaus eine Besprechung über die Kreditschwierigkeiten des gewerblichen Mittelstandes statt, an der außer den zuständigen Stellen und der Reichsbank sich der Reichsverband des deutschen Handwerks, der deutsche Handwerks= und Gewerbekammertag, die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels, der Deutsche Genossenschaftsverband, die Preußische Zentralgenossenschaftskasse, die Dresdner Bank(Genossenschaftsabteilung) und der Deutsche Sparkassen= und Giroverband beteiligten. Es wurde betont, daß die für den gewerblichen Kredit zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichten. Abhilfsmaßnahmen wurden vorgeschlagen. Sie werden alsbald von den zuständigen Stellen vorbereitend erörtert und mit einem engeren Ausschuß der genannten Wirtschaftsverbände beraten werden. Auch auf die hohen Zinssätze der Kred te wurde hingewiesen. Sämtliche Beteiligte rieten aber davon ab, eine künstliche Senkung des Zinssatzes durch unmittelbare Bereitstellung von Reichsmitteln zu versuchen. Gedacht wurde vielmehr vornehmlich an eine Verstärtung der eigenen Mittel der Kreditgenossenschaften durch Spareinlagen der Genossen und an eine Verdreifachung des Apparates der Kreditgenossenschaften, die eine Verminderung der Unkosten herbeiführen und so eine verabsetzung der Zinsspanne ermöglichen soll. Ueber diese Frage, sowie über die Frage des gewerblichen Realkredits sollen weitere Beratungen stattfinden.“ Soweit der Bericht. Wenn er richtig und vollständig ist, so muß man sich nach seiner Kenntnisnahme erstaunt an den Kopf fassen und fragen: Ist das alles? Sind das wirkliche Abhilfsmaßnahmen? Gedacht wird vornehmlich an die Verstärkung der eigenen Mittel der Kreditgenossenschaften durch Spareinlagen der Genossen. Ist es den Teilnehmern an der Besprechung unbekannt gewesen, daß die Genossen einem Stande angehören, dem Krieg und Inflation die schwersten Wunden geschlagen haben, und daß den gewerblichen Kreditgenossenschaften Spareinlagen fast nur aus dem Kreise ihrer Mitglieder zufließen, während die übrigen für Spareinlagen in Betracht kommenden Volkskreise sich immer noch in erster Linie den„mündelsicheren“ Sparkassen zuwenden? Wissen sie nicht, welche unendliche Mühe es kostet, schon die regelmäßigen Einzahlungen auf die GoldGeschäftsanteile hereinbringen? Haben die in der Besprechung imwesenden Vertreter der Organsationen des Mittelstandes nicht diese„Abhilfsmaßnahme“, die zur Zeit kaum ernst zu nehmen ist, gebührend gekennzeichnet? Gewiß betonen auch wir, die wir mitten im praktischen Genossenschaftsleben stehen, die unbedingte Notwendigkeit der Stärkung der eigenen Mittel der Genossenschaften. Das in der Besprechung mit der Regierung am 20. Februar nachdrücklichst von unserer Seite gesagt worden. Aber die Vermehrung der Spareinlagen der Genossenschaften als„Abhilfsmaßnahme“ gegen die augenblickliche Kreditnot zu bezeichnen, muß auf die beteiligten Kreise sehr eigenartig— um keinen zutreffenderen Ausdruck zu wählen— wirken. Und dann soll„der Apparat der Kreditgenossenschaften vereinfacht" werden! Was hat man sich denn darunter gedacht? Hält man die Geschäftskosten der Genossenschaften für zu hoch? Ich gebe zu, daß auch die Genossenschaften zum Teil noch unter der im Bankwesen allgemein fühlbaren Ueberlastung der Personalkosten leiden, die sich nach Beendigung der Inflation zeigte. Aber auch sie haben in dieser Beziehung abgebaut, so weit es möglich war. Vor mir liegt der Geschäftsbericht der gewerblichen Kreditgenossenschaft einer kleinen Stadt vom 31. Dezember 1924, der bei 611 Mitgliedern, einem Umsatze von 38,8 Millionen Goldmark und 59220 Buchungen in 1924 eine Geschäftsbelastung von insgesamt 39069 Mark ausweist, darunter die Lokalmiete mit 3000 Mk. und alle sächlichen Kosten, die Gehälter zweier hauptamtlich tätigen Vorstandsmitglieder und von etwa einem Dutzend Angestellter. Was daran noch erspart und vereinfacht werden soll, möchte ich sehr gerne wissen. Und wie auf diesem Wege der große Mangel an Betriebsmitteln behoben werden soll, ist mir erst recht ein Buch mit sieben Siegeln. Es ist dringend erforderlich, daß die weiteren Besprechungen andere Wege weisen, um die Schwierigkeiten des gewerblichen Mittelstandes zu beseitigen. Sehr wichtig ist auch die Frage des gewerblichen Realkredits. Die öffentlichen Sparkassen müssen mit allem Nachdruck auf diese ihre erste Pflicht hingewiesen werden. Nochmals betone ich: Man soll an den Stellen, auf die es ankommt, die eminente politische Bedeutung dieser Wirtschaftsfrage nicht verkennen. ließlich wunn naben der Reichshilfe eine Hilfsaktion der Länder einsetzen. Das kleine Land Baden hat diesen Weg schon mit aller Entschlossenheit beschritten, indem es dem Handwerk eine Landesbürgschaft von 3 Millionen Mark, dem Einzelhandel eine solche von 1½ Millionen Mark für die nächsten dreiviertel Jahre zur Verfügung stellte uno von den Zinsen dieses Kredites 3 Prozent übernahm. Das ist praktische Arbeit! Unter keinen Umänden kann der schwer um sein Leben ringende Mittelstand dadurch, daß eine Stelle der anderen die Verantwortung und das Handeln zuschiebt, zum Erliegen und dadurch zur Verzweiflung gebracht werden. Die Demokraten für Dr. Simons. Von unserer Berliner Vertretung. X Berlin, 9. März. Die demokratische Reichstagsfraktion hat folgendes Schreiben an die Zentrumspartei, die Deutschnationale Volkspartei, Deutsche Volkspartei, Bayerische Volkspartei, Sozialdemokratische Partei und an den Staatsminister a. Loebell als den Vorsitzenden des Wahlausschusses der Rechtsparteien gerichtet: Die Vorarbeiten zur Reichspräsidentenwahl lassen erkennen, daß die Gefahr der Wiederkehr der alten verhängnisvollen Klassengegensätze täglich wächst. Eine Wahlbewegung, in der eine größere Anzahl von Kandidaten und Parteien auftreten, würde die Gegensätze verschärfen, die großen Linien der politischen Entscheidungen verwischen und zu einem Zufallsergebnis führen, das dem gewählten Präsidenten nicht das erforderliche Ansehen im In= und Auslande gibt. Die Vermeidung dieser Gefahr ist eine nationale Pflicht. Die Deutsche Demokratische Partei hat den Wunsch, daß unter den gegenwärtigen innen= und außenpolitischen Verhältnissen bei der Wahl des Reichspräsidenten eine möglichst große Mehrheit des deutschen Volkes sich auf eine Persönlichkeit vereinigt, die fest auf dem Boden der Weimarer Verfassung stehend, über den Rahmen der politischen Parteien hinaus allgemeines Ansehen und Vertrauen in das hohe Amt mitbringt. Als eine solche Persönlichkeit betrachten wir den Präsidenten des„Reichsgerichts, Herrn Dr. Simons. Wir sind zu gemeinsamen Beratungen auch über einen anderen, den erwähnten Voraussetzungen entsprechenden, Vorschlag bereit. * Der„Berliner Börsenkurier" macht dafür Stimmung, den Stellvertreter des Reichspräsidenten, den Reichsgerichtspräsidenten Dr. Simons, zum Präsidentschaftskandidaten aller Parteien zu nominieren. Die heute im Reichstag vollzogene einmütige Wahl des Reichsgerichtspräsidenten Dr. Simons zum Stellvertreter des Reichspräsidenten beweise, daß nahezu alle Parteien in dem höchsten deutschen Richter einen geeigneten Vermittler und einen Mann erblickten, der sein Amt gewissenhaft nur im Geiste der Verfassung ohne Rücksicht auf Sonderinteressen zu führen willens und fähig sei. Was liege also näher, als bei der allgemeinen Verwirrung und bei der allgemeinen Verlegenheit sich auch bei der endgültigen Wahl auf Dr. Simons zu einigen, der als Jurist hohe Autorität genieße, und, da er sich keiner Partei je verschrieben habe, sicherlich über den Parteien nur das Reichswohl im Auge haben und verfassungsmäßige Befugnisse niemals mißbrauchen würde. Im Gegensatz zu den Mittel= und Linksparteien,— die nach dem eigenbrödlerischen Beschluß der sozialdmokratischen Partei gezwungen sind, in den Wahlkampf getrenne einzutreten— haben sich die Rechtsparteien in der Person des früheren Reichsinnenministers Dr. Jarres auf eine Sammelkandidatur geeinigt. Wenn dieser Kandidat vorläufig auch nur der Kandidat der Deutschen Volkspartei und der Deutschnationalen Volkspartei ist, so ist doch anzunehmen, daß er starke Unterstützung innerhalb der Bayrischen Volkspartei und der Wirtschaftspartei finden wird. Die Kandidatur Jarres dürfte schon morgen, spätestens übermorgen, offiziell bekanntgegeben werden. Sie ist in Anbetracht der Unterstützung, die sie von den zwei großen Rechtsparteien sowie von der Bayrischen Volkspartei und der Wirtschaftspartei erfahren wird, außerordentlich ernst zu nehmen. Im Gegensatz zu dieser Geschlossenheit der Rechtsparteien mutet die Zerrissenheit innerhalb der Verfassungsparteien etwas merkwürdig an. Unter diesen Umständen muß man damit rechnen, daß die Rechtsparteien auf der einen Seite geschlossen in den Wahlkampf treten mit ihrem Sammelkandidaten Jarres, während die Stimmen der übrigen Parteien durch die Parteikandidaturen zersplittert werden. Diese Spaltung im republikanischen Lager kann möglicherweise böse Folgen für die republikanischen Parteien haben, denn es ist nicht ausgeschlossen, daß die Uneinigkeit einem Kandidaten der Rechtsparteien zu einem glatten Siege schon im ersten Wahlgang verhilft. Die Regierungsfrage in Preußen. Von unserer Berliner Vertretung. X Berlin, 9. März Im preußischen Landtag fanden am Montag nachmittag Besprechungen zwischen Sozialdemokraten und Demokraten statt. Ministerpräsident Marx erklärte, daß er sich für die Wahl am Dienstag zur Verfügung stellen werde. Ueber seine ferneren Absichten hinsichtlich der Regierungsbildung werde er noch Mitteilung machen. Für den Fall, daß der neugewählte Ministerpräsident sein Kabinett am Dienstag vorstellen kann, werde dieser Tag für die Entgegennahme der Regierungserklärung vorgesehen. In diesem Falle würde auch am Freitag noch eine Sitzung stattfinden, während sonst nur noch am Donnerstag in dieser Woche getagt werden soll. Auch in der nächsten Woche sollen Sitzungen am Dienstag, Mittwoch und ev noch am Donnerstag abge halten werden. Die Dienstzeit der Reichsbeamten. Meldung des Wolff=Büros. Berlin, 8. März. Das Reichskabinett hat in seiner letzten Sitzung vom 3. März auf Antrag des Reichsministers des Innern folgenden Beschluß gefaßt: Die im Hinblick auf die Notlage des Reiches über die Dienstzeit der Reichsbeamten für die Zeit bis zum 31. Dezember 1925 getroffenen Beschlüsse werden vorläufig wie folgt gemildert: Die Dienstzeit kann auf 51 Stunden wöchentlich herabgesetzt werden, soweit sie ohne erhebliche Mehraufwendungen möglich ist. Unberührt bleiben die allgemeinen Grundsätze über die Verpflichtung des Beamten, die ihm übertragenen Arbeiten rechtzeitig ohne Rücksicht auf die allgemeine Regelung der Dienststunden zu erledigen und über die Erhöhung der Dienstzeit bei bloßer Dienstbereitschaft. Die Ressortminister erlassen die erforderlichen Ausführungsbestimmungen. Allgemeiner Eisenbahnerstreik? Eigener Drahtbericht. Berlin, 9. März Obwohl die zuständigen Stellen erkläten, daß der Streik der Eisenbahnarbeiter in Sachsen und Berlin keine Verschärfung erfahren dürfte, sind jedoch die Streikenden anscheinend gewillt, solange von der„Arbeit fernzubleiben, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Heute tagte in den Musikersälen eine Versammlung der Eisenbahnarbeiter, die in der Annahme einer Entschließung ihren Abschluß fand, worin der Wille zum Ausdruck kommt, die Arbeit erst dann wieder aufzunehmen, wenn die Reichsbahnverwaltung sich zu Zugeständnissen bereit erklärt hat. Gleichzeitig müsse auch darauf hingearbeitet werden, die Angestellten und Beamten des Reichsbahnbetriebes für die Bemegung zu gewinnen. Heute nachmittag traten die Vorstände der drei Eisenbahnorganisationen zur Beratung zusammen. In sozialdemokratischen Kreisen will man wissen, daß sie sich für die Proklamierung des allgemeinen Ausstandes der Eisenbahn ausspsechen werden. Die entscheidenden Verhandlungen der Gewerkschaften mit der Reichsbahnverwaltung werden erst am Mittwoch stattfinden. Im Bezirk Dresden streiken zurzeit von rund 30000 Eisenbahnern rund 5.000. In Breslau ist ein ziemlich großer Teil der Streikenden zur Arbeitsstätte zurückgekehrt; dort verweigern nur noch 300 Mann die Arbeit. Auch von den über 170 Arbeitern des Anhalter Bahnhofes sind rheute 130 Mann wieder zur Arbeit gekommen. Ein etwaiges weiteres Umsichgreifen des Streiks hängt lediglich von den Beschlüssen der Eisenbahnerorganisationen ab. Staatssekretär Vogt von der Reichsbahnverwaltung äußerte sich in einer Unterredung, daß die Reichsbahnverwaltung eine allgemeine Lohnerhöhung; ablehnen müsse, da in den meisten Orten die Eisenbahnerlöhne über den Löhnen der Industriearbeiter lägen.-Dort wo das nicht der Fall ist, würde man die Löhne heraufsetzen. Für die Wirtschaft sei eine allgemeine Lohnerhöhung gefährlich; auch eine Erhöhung der Personentarife müsse die unausbleibliche Folge sein. Keine Streikparole. 58 Berlin, 9. März Die Eisenbahner=Gewerkschaften traten, am Montag zu einer Sitzung zusammen und haben beschlossen. die Parole auszugeben, bis zum Mittwoch, an dem Verhandlungen zwischen den Arbeterorganisationen und den Beamtenverbänden stattfinden sollen, weiter zu arbeiten, soweit die Arbeit von den Eisenbahnarbeitern noch nicht niedergelegt ist. Auf Grund dieser Anweisung ist also eine gewisse Entspannung,, im Streik der Eisenbahnarbeiter eingetreten. Gleichzeitig haben die Eisenbahnbeamten=Organisationen zum Streik der Eisenbahnarbeiter Stellung genommen. Sie halten die alten Forderungen der Arbeitergewerkschaften auf 1. allgemeine, Erhöhung der Löhne um 3 Pfennig pro Stunde ab 1. März 7925, 2. Einsetzung einer Kommission mit der Ausgabe, Vorschläge zu machen, wie die Arbeitszeitbedingungen für die körperlich und geistig schwerarbeitenden Arbeiter und Beamten gemildert werden können, für maßvoll und berechtigt. Sie stehen mit ihren Sympathien auf Seiten der kämpfenden Arbeiter. Deutscher Die Wahl des Reichspräsidenten=Stellvertreters.— Beisitzung auf Reichskosten.— Der Eisenbahnerstreik. Eigener Drahtbericht. Berlin, 9. März Zu Beginn der um 2 Uhr eröffneten heutigen Sitzung des Reichstages protestierte Abg. Stöcker(Komm.) gegen das Verbot von 11 kommunistischen Zeitungen, verlangte Aufhebung dieser Verbote und sofortige Beratung darüber. Da sich Widerspruch erhebt, wird dieser Antrag abgelehnt. Ein weiterer Antrag der Kommunisten auf Besprechung des Eisenbahnerstreiks wird vom Hause ohne Widerspruch als vierter Punkt auf die Tagesordnung gesetzt. Ohne Debatte wird hierauf die Regierungsvorlage. genehmigt, wonach für die Wahl des Reichspräsidenten der Wahl tag auf Sonntag, den 29. März, für einen eventuellen zweiten Wahlgang auf Sonntag, den 26. April, festgesetzt wird. Zur Beratung kommt dann der von den Mehrheitsparteien eingebrachte Gesetzentwurf, wonach zum Stellvertreter des verstorbenen Reichspräsidenten der Präsident des Amtsgerichts bis zum Amtsantritt des neuen Reichspräsidenten bestimmt wird. Der Entwurf wird von allen Parteien mit Ausnahme der Nationalsozialisten und Kommunisten unterzeichnet. Abg. Henning(Nat.=Soz.) widerspricht dem Entwurf. Die Vorlage wird dann in erster und zweiter Beratung gegen die Stimmen der Nationalsozialisten und Kommunisten angenommen. Dann folgt die Beratung des vom Reichsfinanzminister eingebrachten Gesetzentwurfes: „Die Reichsregierung wird ermächtigt, die aus Anlaß des Ablebens des Reichspräsidenten entstehenden Kosten auf Reichsmittel zu übernehmen." Die Aba. Remmele(Komm.) und Graf Reventlow (Natsoz.) lehnen die Vorlage ab. Abg. Fehrenbarch(Ztr.) legt unter lebhaftem Beifall der Mehrheit Verwahrung, ein gegen die Angriffe des Kommunisten Remmele. Im übrigen wird diese Vorlage gegen die Stimmen der Nationalsozialisten und Kommunisten angenommen. Aba. Kinen(Komm.) begründet hierauf den Antrag seiner Parter auf Besprechung des Eisenbahnerstreiks, der die Regierung ersucht, ihren ganzen Einfluß auf die Reichsbahn verwaltung geltend zu machen, daß die Forderungen der streikenden Eisenbahner erfüllt werden.— Abg. Schumann (Soz.) tritt ebenfalls für die Erfüllung der Lohnforderung der Eisenbahner auf Erhöhung des Stundenlohnes um 3 Pfennig durch die Reichsbahnverwaltung ein.— Auf deutschvolkspartei lichen Antrag wird die Debatte hierüber geschlossen und der Antrag dem Verkehrsausschuß überwiesen, der“ sich morgen vormittag damit beschäftigen wird. Auf der Tagesordnung steht schließlich die erste Beratung des Gesetzentwurfes über den Verwaltungsrat des internatio nalen Arbeitsamts in Verbindung mit den Entwürfen küber das Washingtoner Abkommen über die Arbeitslosigkeit, das Genueser Uebereinkommen über die Stellenvermittlung? für Seeleute, über das Genfer Uebereinkommen, über das Koalitionsrecht der landwirtschaftlichen Arbeiter und das Washingtoner Uebereinkommen über die Beschäftigung der Frauen vor und nach der Niederkunft. Die Vorlage wird dem Auswärtigen Ausschuß überwiesen. Dem Haushaltsausschuß überwiesen wurde der Gesetzentwurf über die vierteljährliche Vorauszahlung der Gehälter an die Beamten. Dienstag nachmittag 2 Uhr Etat des Reichsjustizministeriums. Verbot der Hitler=Versammlungen in München. Eigener Drahtberich! 58. München, 9. März. Die Polizeidirektion hat fünf für Dienstag einberufene Versammlungen der Hitlerleute verboten. Das Verbot wird damit begründet, daß Hitler in der ersten Versammlung am 27. Februar im Bürgerbräukeller in nicht mißzuperstehender Weise versucht habe, die Massen zu Gewalttätigkeiten aufzupeitschen. Nr. 69. Zweites Blatt. Westfälisches Dienstag, 10. März 1925 Paderborner Land. Paderborn, 10. März. Landwirtschaft und Vogelschutz. Infolge des außerordentlich milden Winters steht zu erwarten, daß ein ganzes Heer von tierischen und pflanzlichen Schädlingen kräftig und lebensfroh in den Frühling hineingeht und über unsere Kulturpflanzen herfällt. Der Landwirt steht in manchen Fällen einer derartigen Plage hilflos gegenüber; aber er hat Freunde in Feld und Wald, die ihm als Polizei gegen mancherlei Schädlinge gute Dienste leisten können. Es sind dieses die Vogelarten, die sich von schädlichen Insekten. Larven und Eiern ernähren und darauf tagtäglich Jagd machen. Schutz diesen nützlichen Tieren, wie den Staren, den Kibitzen, den Meisen, dem Wachtelkönig, dem Wiedehopf usw., Schutz auch den Maulwürfen, die in der Inflationszeit an manchen Stellen durch Abfangen restlos vertilgt sind, an deren Stelle dann aber viel schädlichere Tiere auftauchten. Jeder Landwirt und Naturfreund sollte den nützlichen Vögeln Nistgelegenheit schaffen, besonders den Staren und Meisen durch Herstellung und praktisches Aufhängen von Nistkästen Die Hauptstelle für Pflanzenschutz Münster i. W. teilt mit, daß auf Wiesen und Weiden, zum Teil auch auf Saatfeldern, besonders auf anmoorigen Böden, die Larve der Wiesenschnecke(Tipula) zur Zeit wieder außerordentlich schädigend auftritt. Im letzten Sommer und Herbst war dieser Schädling auf den leichten und feuchten Sandböden des Kreises Padrborn sehr stark verbreitet und hat manche Wiese und Weide total zerfressen und ertraglos gemacht. Wie wird es bei diesen Aussichten im kommenden Frühjahr und Sommer werden, da der milde Winter diesen Tieren nichts anhaben konnte? Ein außerordentlich großer Feind dieser Larven ist der Star, der jetzt wieder in Scharen die Wiesen und Weiden besucht. Ein jeder schaffe im eigenen wie im vaterländischen Interesse diesem Freunde Wohn= und Nistgelegenheit durch Herstellung von Nistkästen. Der Star ist nicht sehr wählerisch. Ein Kästchen etwa 13 Zentimeter breit und 80 Zentimeter lang, mit einem schrägen Dach zum Ablaufen des Regens, und einem Flugloch mit 4½ Zentimeter Durchmesser genügt, wenn die Bretter etwas kräftig sind. Es ist diese kleine Wohnung am Giebel des Hauses oder in Bäumen, möglichst geschützt vor Katzen, aufzuhängen und man wird seine Freude daran haben, wenn diese kleinen Wohnungen eines Tages von den munteren Tieren bezogen werden, die dann später ihren Kleinen eine Larve nach der anderen in die Schnäbel bringen. 5' Gegen die öffentliche Unsittlichkeit. Sonntag nachmittag 5 Uhr waren alle Pfarrkirchen der Stadt dicht gefüllt. Die Gläubigen waren erschienen, um Kenntnis zu nehmen von den Anordnungen der Fuldaer„Bischofs=Konferenz zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit. Zunächst wurden in einer Predigt die„Leitsätze und Weisungen" begründet und erklärt. Alsdann wurde das Allerheiligste ausgesetzt, und die ganze Gemeinde erklärte sich freudig bereit, die Mahnung der Bischöfe zu befolgen. Es war ein feierlich ernster Augenblick, als die ganze Gemeinde ihr Glaubensbekenntnis erneuerte, wie es bei der Taufe und der ersten hl. Kommunion geschehen war, und sich bereit erklärte, an dem Kampf gegen die Unsittlichkeit teilzunehmen.„Wollt ihr alle Gebote Gottes und der Kirche, besonders das hl. Sittengesetz, treu befolgen?" Mächtig ertönte die freudige Erklärung:„Wir wollen es“. „Wollt ihr miteintreten in den Kampf für den hl. katholischen Glauben und Gottes hl. Sittengesetz?“ Antwort:„Wir wollen es". Die Stimmung, welche im Volke herrscht, läßt hoffen, daß die Mahnung der hochwürdigsten Bischöfe nicht vergeblich sein wird. Nächsten Sonntag werden in allen katholischen Gemeinden der Diözese Versammlungen. für die Frauen nachmittags, für die Männer abends, gehalten, in denen Nr. 10 der Weisungen beraten wird. Es kommt also darauf an, daß den jeweiligen Verhältnissen entsprechend Maßnahmen getroffen werden zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit. Namentlich werden auch die katholischen Frauen und Jungfrauen zur Verteidigung der Würde des weiblichen Geschlechtes über Maßnahmen beraten. Auch sie haben Anrecht, an die von ihnen gewählten Volksvertreter sich zu wenden und von ihnen zu verlangen, daß sie für Betätigung des christlichen Sittengesetzes eintreten. Ebenso werden die katholischen Männervereine entsprechende Entschließungen fassen und für Durchsetzung derselben sich einsetzen. Nur zu lange schon sind die idealen Güter unseres Volkes durch die wirtschaftliche Not verdrängt worden. Die Folgen zeigen sich in der Verwahrlosung der Jugend, die erschreckenderweise zunimmt und immer neue— kostspielige — Maßnahmen fordert, um die Verwahrlosten zu retten. Wichtiger ist die vorbeugende Tätigkeit, zu der die bischöflichen Leitsätze und Weisungen auffordern. a' Aufnahmeprüfungen bei den höheren Schulen. Die Aufnahmeprüfung für Sexta findet in diesem Jahre am Gymnasium Theodorianum und an der Städt. Oberrealschule i. E. schon vor Ostern statt und zwar am Dienstag, den 17. März, morgens. Die Papiere der Prüflinge müssen bis dahin in Ordnung sein; namentlich ist, soweit es noch nicht geschehen, ein regelrechtes Schulabgangs zeugnis(kein gewöhnliches Schulzeugnis) einzureichen. X Paderborner Bürger=Verein. Am Sonntag abend hielt der Bürger=Verein seine diesjährige ordentliche General=Versammlung ab, die sich eines guten Besuches erfreute. Zu Eingang der Sitzung erstattete der Vorsitzende. Bankdirektor Loer, den Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr, das sechzigste des Vereins. Wie in der Nachkriegszeit überhaupt, o hat auch im letzten Jahre die Mitgliederzahl zugenommen. Der Verein zählt zurzeit 495 Mitglieder, womit er die Höchstzahl seit seinem Bestehen erreicht hat. Die Vermögenslage des Vereins ist durchaus geordnet, gleichwohl läßt es sich nicht umgehen, den Mitgliederbeitrag von 6 aus 12 Mark zu erhöhen. Zwar kam diese Verdoppelung des Beitrages manchem Mitgliede zu hoch vor und man hätte es gerne bei einer geringeren Summe belassen. Wenn man aber bedenkt, daß die meisten gleichwertigen Vereine das fünf= und mehrfache des erhöhten Beitrages erheben, ohne daß sie ihren Mitgliedern wesentlich mehr als der Bürgerverein bieten, so erscheint der Jahresbeitrag immerhin noch mäßig. Der Beitragserhöhung wie auch der Heraufsetzung des Eintrittsgeldes für neue Mitglieder von 30 auf 50 Mark wurde zugestimmt. In der Besetzung der Vorstandsämter ist insofern eine Aenderung eingetreten, als das langjährige Vorstandsmitglied Geheimrat Predeek aus Gesundheitsrücksichten sein Amt niedergelegt hat. An seine Stelle tritt sein Bruder, Kaufmann Karl Predeek. Außerdem hat schon früher der Vorstand den Architekten Max Heidrich als Ersatz für den in den weiteren Vorstand übergetretenen Rechtsanwalt Zarnitz hinzugewählt. Eine besondere Ehrung wurde dem betagten Herrn Archivrat Bernhard Stolte erwiesen. Ihm wurde auf Vorschlag des Vorstandes unter allseitiger, Zustimmung in Anerkennung seiner Verdienste um die Erforschung unserer heimischen Geschichte die Ehrenmitgliedschaft des Vereins verliehen. Die Zahl der Ehrenmitglieder des Vereins ist damit auf sieben gestiegen. Am 18. ds. Mts. wird ein Eignungsprüfung für Das Handwerksamt Paderborn als Vertretung des organisierten Handwerks beabsichtigt zu Ostern erstmalig eine Eignungsprüfung der neu eintretenden Lehrlinge vorzunehmen. Wozu diese Eignungsprüfung? Ist sie zweckmäßig? Das sind Fragen, die man in den Kreisen des Handwerks naturgemäß aufwerfen wird. Sie sollen hier von einem gewerblichen Fachmann beantwortet werden. Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre zeigt in den einzelnen gewerblichen Berufszweigen eine ständig sich steigernde Schwierigkeit bezüglich der Existenzsicherung. Der Krieg mit all seinen Folgen und Auswirkungen hat wie im geistigen, so auch im wirtschaftlichen Leben neue Forderungen aufgestellt, zu deren Verwirklichung an die Leistungsfähigkeit des Einzelnen erhöhte Ansprüche gestellt werden. Das verspürt derjenige am meisten, der im werktätigen Leben täglich solchen neuen Hemmungen gegenübersteht, die er nur dann überwinden kann, wenn ihm das persönlich notwendige Kräftemaß zur Verfügung steht, ein Kraftmaß sowohl in geistiger wie in rein handwerklicher Beziehung. Wenn in früheren Jahren unter verhältnismäßig einfacheren wirtschaftlichen Daseinsformen die rein handwerkliche Befähigung in bezug auf die Existenzsicherung überwog, so ist unleugbar heute die wirtschaftliche Sicherheit im Handwerk mindestens soviel von der geistigen wie von der rein handwerklichen Gewandtheit abhängig. Das soll vor allen Dingen denjenigen gesagt sein, die da glauben, daß ein Junge, der nach ursprünglichen Plänen zu etwas„Höherem“ geboren schien und dieses höhere Ziel nicht erreichen konnte, schließlich doch noch einen ganz brauchbaren Handwerker absetzen werde, die sogar einem solchen Jungen als höchste Strafe für seine Unfähigkeit oder Untätigkeit die Handwerkslehre in Aussicht stellten Ferner sei es aber auch jenen gesagt, die der Ansicht sind, daß auch eine geringe Begabung, sei sie manueller oder geistiger Art, für die Erlernung irgend eines Handwerkes schon hinreichend sei. Mit solchen Ansichten erweist man dem jungen Menschen keine Wohltat, denn das Handlverk steht gegenwärtig in einer wirtschaftlichen Periode, wo es darauf ankommt, die spezifischen Eigentümlichkeiten seines Produktionsgebietes in überzeugenden Gegensatz zu den Produkten der industriellen Massenfabrikation zu stellen. Hierzu gehört das ganze Gebiet des Kunsthandwerks, ferner das in sozialer Beziehung so äußerst wichtige Problem der individuellen Bedarfsbefriedigung. Zur Lösung solcher Aufgaben gehören ganz erstklassige Arbeitskräfte, wenn mit Erfolg auf diesem Gebiete gearbeitet werden soll. Es ist hier nicht zuerst an den selbständigen Meisterberuf gedacht, sondern vor allem an die in solchen Verkstätten tätigen Arbeitskräfte. Außerdem ist eine rentabele handwerksmäßige Produktionsweise heute so enge mit rein kaufmännischen Gesichtspunkten verquickt, daß schon ein erhebliches Maß geistiger Gewandtheit zur Sicherung einer selbständigen handwerklichen Existenz gehört, wenn diese in legal und sozial einwandfreier und nützlicher Art erreicht werden soll. Aufgabe des organisierten Handwerks ist es nun, für dieses wirklich nicht leichte Arbeitsgebiet den geeigneten Nachwuchs sicher zu stellen. Maßgebend hierfür ist die Rücksichtnahme auf das kaufende Publikum und die Rücksicht auf die eigenen Betriebe, wenn nicht durch wahllose Massenzüchtung eines teilweise ungeeigneten Nachwuchses der ganze Stand allHandwerkslehrlinge. mählich stark benachteiligt werden soll, zumal dieser Stand in der sozialen Schichtung einen Platz einnimmt, der inbezug auf politische und kulturelle Belange äußerst wertvoll ist. Hinzu kommt noch der wichtige Umstand, daß in der Großindustrie, in bedeutenden Werken der Eisenindustrie usw. die Nachfrage nach Qualitätsarbeitern rege ist. Eine große Anzahl dieser Betriebe ist seit einiger Zeit dazu übergegangen, seinen Nachwuchs an Arbeitskräften vor der Aufnahme in die Lehre zu prüfen, um das geeignete Material zu sichten. Vielfach erlebt man es dann, daß die als nicht tauglich befundenen Kräfte als genügend tauglich für die privaten Handwerksbetriebe gefunden werden. Mit diesem Zustand kann sich das Handwerk auf die Dauer nicht ohne weiteres abfinden. Die Eigenschaften, welche die genannten Werke und Industrien von ihren Arbeitskräften verlangen, sind größtenteils solcher Art, wie sie das Handwerk für seine Betriebe nicht entbehrer kann. Die Prüfung zur Auswahl geeigneter Lehrlinge— pstchotechnische Eignungsprufung genannt— ist zun Teil ein Ergebnis der modernen experimentellen Psychologie in ihrer Anwendung zwecks Feststellung der seelisch=körperlichen Zustände des Arbeiters bei den verschiedensten Arbeitsprozessen. Ueber den Wert oder Unwert dieser Prüfung streiten sich vorläufig noch die Gelehrten. Tatsache ist, daß eine ganze Reibe wichtiger Eigenschaften, z. B. Ehrlichkeit, Treue, Fleiß, Nächstenliebe, Ordnungssinn u. dergl. sich wohl kaum durch Prüfungsmethoden und=Apparate feststellen lassen können. Man darf aber nicht übersehen, daß andererseits es sehr gut möglich ist, zahlreiche physische und auch geistige Eigenschaften, die der spätere Beruf als Voraussetzung verlangt, auf dem Prüfungswege festzustellen. Das schließt natürlich nicht aus, daß auch Menschen, denen z. B. manch wichtige körperliche oder sonstige Eigenschaften für irgend einen Beruf fehlen, trotz dieses Mankos später in dem Berufe ihren Mann stellen. Aber diese Fälle bleiben stark in der Minderheit. Um so besser ist es darum für das Handwerk, wenn sein Nachwuchs den Nachweis erbringt, daß ihm neben dem ehrlichen Willen auch die notwendige körperliche und geistige Fähigkeit eigen ist. Um in dem dargelegten Sinne bezüglich der Lehrlingsauswahl einen Anfang zu machen, hat sich das Paderborner Handwerksamt als Vertretung des organisierren Handwerks im Verein mit den Lehrern der Städtischen Gewerblichen Berufsschule entschlossen, erstmalig zu Ostern d. J. die Eignungsprüfung vorzunehmen. Das Gesamtbild folgender Faktoren soll für die Beurteilung und Auswahl maßgebend sein: 1. Schulentlassungszeugnis und persönliche Erkundung, 2. ärztliche Untersuchung über den Gesundheitsstand. 3. allgemeine Intelligenzprüfung, 1. berufliche Eignungsprüfung. Nach dem Ergebnis der Prüfung ist es dem jeweiligen Meister, der eine Lehrlingseinstellung beabsichtigt, freigestellt, wie er sich bezüglich seines neuen Lehrlings entscheidet. Für die Zukunft ist ein weiterer Ausbau der Prüfung und der dazu aufzustellenden Bestimmungen, ferner eine grundsätzliche Regelung des Termins für die Lehrlingsannahme beabsichtigt, H. W. Konzert der Kapelle des Reiter=Regiments veranstaltet werden. zu dem die Mitglieder und ihre Familien freien Eintritt haben. Solche Konzerte sollen, wie das schon früher üblich war, auch im Sommer stattfinden. — Zuchtviehversteigerung in Paderborn. Der Rindviehzuchtverein und Schweinezuchtverein Paderborn halten am Dienstag, den 24. März 1925 in der neuerrichteten Versteigerungshalle in Paderborn am städtischen Fuhrpark. Bleichstr., 5 Minuten vom Hauptbahnhof, ihre nächste Zuchtviehauktion ab. Es kommen 25 rot= und 30 schwarzbunte Bullen und einige rot= und schwarzbunte tragende Rinder, die von einer Kommission auf Zuchttauglichkeit vorgeprüft sind, zum Verkauf. An der Beschickung beteiligen sich die besten Hochzuchtställe des Paderborner Landes, die fast restlos einem Milchviehkontrollverein und dem staatlich anerkannten Tuberkulosetilgungsverfahren angeschlossen sind, sodaß die beste Gelegenheit geboten ist, Zuchtmaterial mit praktischen Formen, guter Vererbungskraft, hoher Leistungsfähigkeit und fester Gesundheit zu erwerben. Die Schweinezüchter werden noch besonders darauf bingewiesen, daß ca. 25 erstklassige Zuchtferkel(Sauen und Eber) und einige deckfähige junge Eber aus besten alten Zuchten im Anschluß an die Bullenauktion zur Versteigerung gelangen. Die Auktion beginnt um 12 Uhr. Kataloge sind von den Geschäftsstelle des Rindviehzuchtvereins Paderborn, Domplatz 26, vom 17. März 1925 an zu beziehen. = Der Verein zur Förderung des Fortbildungsschulwesens in der Provinz Westfalen veranstaltet in der Zeit vom 30. 3. bis 4. 4. zu Bielefeld, Gewerbeschule, Grabenstraße 12 einen Ausbildungslehrgang für nebenamtliche Berufsschullehrkräfte. Der Lehrgang wird ganz besonders Rücksicht nehmen auf die Bedürfnisse der kleinen und mittleren gewerblichen Berufsschulen und sowohl die Einführung in Stoff und Methode des bürger= als auch des fachkundlichen Unterrichts vermitteln. Es ist bestimmt damit zu rechnen, daß der Lehrgang den staarlichen Lehrgängen gleichgerechnet wird. Teilnehmergebühr 15 Mark. Anmeldungen bis zum 20. 3. 25 an Herrn Berufsschulrevisor Direktor Friedrichs, Bielefeld. q' Hufbeschlag=Lehrschmiede. Bei genügender Beteiligung soll anr Mittwoch, 1. April 1925, in Paderborn ein neuer Lehrgang beginnen. Der Lehrgang dauert 13 Wochen. Die Anmeldungen sind an den Leiter der Lehrschmiede in Paderborn zu richten. Einzureichen sind; 1. das Gesellenzeugnis, 2. Nachweis über dreijährige Tätigkeit als Geselle im Hufbeschlag, 3. Geburtsurkunde, 4. polizeiliches Führungszeugnis, 5. 100 in Unterrichtsgeld. Stadttheater. Am Donnerstag, den 12. März, abends 7,15 Uhr gelangt Gerhart Hauptmanns erfolgreiches Schauspiel„Rose Bernd“ zur Aufführung. * Aus dem Kreise Büren, 8. März. Am 6. März fand in Münster die Vorschau derjenigen Pferde, die für die Ausstellung der D. L. G. in Stuttgart vorgemerkt waren, statt. In der Klasse des mittelschweren Kaltblutes wurde die 2jährige Stute des Herrn Riese=Fürstenberg, vom Besitzer gezogen aus Mairose(Marquis de Kleyem) und dem Salzkotter Genossenschaftshengst Wenzel abstammend, für die große D. L. G.=Ausstellung bestimmt. Die Provinz Westfalen wird 22 Kaltblutpferde in Stuttgart ausstellen. * A u s d e m K r e i s e B ü r e n, 9. M ä r z. A e r z t l i c h e B e ratungsstunden finden statt: in Salzkotten:„Dienstag, den 10. März, nachm. 4 Uhr, im Krankenhause für Tuberkulose: Steinhausen: Dienstag, den 10. März, nachm. 2 Uhr, in der Schule für Mütter: Salzkotten: Mittwoch, den 11. März, nachm. 2 Uhr, in der Schule für Mütter; Thüle: Mittwoch, den 11. März, nachm. 4 Uhr, in der Schule für Mütter, im Anschluß daran für Tuberkulose; Fürstenberg: Donnerstag, den 12. März, nachm. Uhr, in der Schule für Mütter: Fürstenberg: Donnerstag. den 12. März, nachm. ½8 Uhr, im Krankenhause für Tuberkulose. = Büren, 9. März. Vereinigte Kreislichtspiele Büren, Warburg, Hörter. Der bereits 14 Tage vorgeführte Nibelungenfilm kann durch günstigen Abschluß weitere vier Wochen vorgeführt werden. Lehrkräfte und Vereine in den Kreisen Büren, Warburg, Hörter(auch Brilon), die Interesse an einer Vorführung haben, werden gebeten, Anmeldungen und Anfragen umgehend an das Kreiswohlfahrtsamt in Büren zu senden. Von hier aus erfolgt die Einteilung der Spielplätze. Die jetzt zur Verfügung stebende Filmkopie ist neu. Die Eintrittspreise werden so mäßig wie möglich gehalten. Die nächsten Vorführungen finden statt vom 12.—22. 3. 1925. tt Bad Driburg, 9. März. Diebstahl. Schon seit längerer Zeit wurden mehrere hiesige Glasgroßhandlungen bestohlen, ohne daß es gelungen war, des oder der Diebe habhaft zu werden. Nach längeren geheimen Beobachtungen gelang es nunmehr der hiesigen Landjägerei, einen hiesigen Glashändler des Diebstahls zu überführen; bei einer Haussuchung wurden gestohlene Glaswaren vorgefunden. Der Dieb, der sich nicht zu einem Geständnis bequemte, wurde dem Amtsgericht in Bruikel vorgeführt. + Pömbsen, 9. März. Unglücksfall. Als der Landwirt Joseph Menne, Nr. 4, am Freitagvormittag Viehfutter vom Heuboden seines Hauses abwerfen wollte, hatte er das Unglück, durch die Bodenluke auf die Tenne zu stürzen. Menne erlitt durch diesen Sturz=erhebliche Verletzungen, u. a. einen Schädelbruch; er mußte in Krankenhauspflege gegeben werden. Wie wir hören, besteht Lebensgefahr. Wieder einmal die Bedenluke: ehrverband. Eine Vorstands= und Delegiertensitzung fand kürzlich in Höxter statt. U. a. sprach der erste Verbandsvorsitzender, Branddirektor Stadtbaurat Verführt=Münster. über die Einführung von Motorspritzen. Wegen der weiten räumlichen Ausdehnung des Kreises Höxter hielt er die Anschaffung einer großen Kreis=Motorspritze, wie sie der Kreis Warburg besitzt, für unsern Kreis nicht für empfehlenswert. Er riet vielmehr zur Anschaffung von mehreren kleineren, handfahrbaren Motorspritzen, welche an verschiedenen Orten des Kreises aufzustellen wären und für den Preis von 5—6000 e schon zu haben sind. Diese Motorspritzen sind leicht beweglich, können durch Menschenhand gezogen, aber bei längerer Entfernung vom Brandplatz durch Pferde schnell dorthin gebracht werden Von der Feier eines Kreisverbandsfestes soll in diesem Jahre abgesehen werden, doch soll ein technischer Verbandstag stattfinden, welcher in Hembsen abgehalten und mit der Feier des 25=jährigen Stiftungsfestes der dortigen Freiwilligen Feuerwehr verbunden wird. Gegen 12 Uhr war die Kreisfeuerwehrtagung beendet. Am Nachmittag fand auf dem Marktplatz eine Vorführung der Minimax=Gesellschaft mit ihren„Handfeuerlöschappararen statt, der sich im Hotel„Berliner Hof“ eine Zusammenkunft der Verbandsvertreter des Bezirkes Minden anschloß = Höxter, 9. März. Das Finanzamt Hörter gibt bekannt: Für die Landwirte des zum Notgebiet erklärten Finanzamtsbezirkes gilt folgendes: 1. Die am 15. 11. 1924, 15. 2. und 15. 4. 1925 fälligen Einkommensteuerraten sind weiterhin gestundet. 2. Die am 15. 11. 1924 fällige Vermögenssteuerrate ist zu zahlen. Als Fälligkeitstag gilt der 24. 3. 1925. 8. Die Umsatzsteuervorauszahlungen für das erste Halbjahr 1925 sind weiter gestundet. 4. Die Rentenbankzinsen sind zu zahlen. 9 Briton, 9. Der Bürgermeister erläßt folgen Bekanntmachung: Wie festgestellt ist, lagert in den Brilon Samen= und Lichtschlägen noch ein erheblicher Teil des an □ 8 * 11. 7 1 hiesigen Einwohner verkauften Kutz= und Brennholzes. gen mußten diese Holzschläge sein. Wir setzen 20. März d. I. Lermine a noch oper, zur Taxe abgegebenen Nach den Verkaufsbedingun„#um 1. Mär: d. J. geraumt nunmehr als außersten Abfuhrtermin den fest. Fur alles Holz, welches nach diesem im Schlage lagert, ist eine Strafe von 5 A afe ie Festmeter oder Raummeter zu zahlen. Neben dieser Str regen, welche dadurche läßt. siehen, daß die Forstverwaltung das Holz an die Wege rücken + Meschede, 7. März. Todesfahrt. Ein junger Mann namens St. aus Meschede hatte sich vorige Woche ein Motorrad geliehen und wollte damit eine Probefahrt machen. Leider verstand er nicht, mit der Maschine umzugehen. Unterwegs verlor er die Herrschaft über das Rad und konnte es nicht zum Halten bringen. Es folgte eine tolle Fahrt. Mehrere Hühner wurden überfahren. Kurz vor Velmede fuhr er gegen einen Baum und blieb bewußtlos liegen. Hinzukommende Leute fanden den Verunglückten und transportierten ihn in das Mescheder Krankenhaus. Hier starb er infolge der inneren Verletzungen eine halbe Stunde nach seiner Einlieferung. = Arnsberg, 7. März. Keine Verlegung der Regierung. Die in letzter viel erörterte Frage der Verlegung der Arnsberger Regierung in eine Industriegroßstadt— um den Regierungssitz bewerben sich bekanntlich die Städte Dortmund. Hagen, Bochum, Hamm und Witten— scheint nunmehr ihre vorläufige Lösung gefunden zu haben. Zu Verhandlungen weilten dieser Tage Vertreter der Ministerien und des Provinzialschulkollegiums in Arnsberg. Das Gerücht von der Verlegung der Regierung hing wesentlich mit der Dienstraumnot in Arnsberg zusammen. Einen Ausweg hieraus hat man dadurch gefunden, daß mit dem jetzt endgültig abgebauten katholischen Lehrerseminar auch das Lehrerinnenseminar in Arnsberg aufgegeben wird. Der letzte Jahrgang dieser Anstalt wird nach Paderborn überwiesen. Das Lehrerinnenseminar, ein großes, modernes Gebäude in der Neustadt, in dem zeitweilig noch die ersten Jahrgänge der Aufbauschule untergebracht sind, soll der Regierung zur Verfügung gestellt werden. Im Lehrerinnenseminar soll die Präsidialabteilung der Regierung untergebracht werden, im alten Hauptgebäude die Schul= und Forstabteilung. Auf diese Weise wird die Dienstraumnot der Regierung völlig beseitigt. Die Regierungsvertreter erklärten die an einer Aenderung des Verwaltungssitzes der Regierung in erster Linie beteiligten Ministerialinstanzen hätten niemals daran gedacht, in heutiger Zeit eine Verlegung oder Teilung des Regierungsbezirks vorzunehmen. Schon mit Rücksicht darauf, daß die in Aussicht stehende große Verwaltungsreform immer noch ihrer Erledigung harrt, werde das Drängen auf Aenderung der bestehenden Verhältnisse auf absehbare Zeit keine Unterstützung finden. X Olpe, 8. März. Unregelmäßigkeiten eines Postschaffners. Ein bei dem hiesigen Postamt beschäftigter Postschaffner hatte schon seit längerer Zeit Briefe, meist aus Amerika angekommene, in denen er Geld vermutete, für sich behalten und das Geld verbraucht. Nunmehr konnte er ertappt und verhaftet werden. Nachbargebiete. § Münster, 8. März. 90 Jahre. Am Dienstag, den 10. März, feiert einer der ältesten Bürger Münsters und zwar der bei seiner Tochter Frl. Ada von Eichstedt(Gertrudenstraße 43) wohnende Herr Bernhard von Eichstedt seinen 90. Geburtstag in voller geistiger Frische! Herr von Eichstedt war früher lange Jahre beim Polizei=Präsidium in Köln, dann als Amtmann und Amtsanwalt in Westfalen. später bei der Diskonto=Gesellschaft Berlin als Grunderwerbskommissar. bei dem Bau der Dortmund=Gronau=Enscheder= Eisenbahn tätig. In den Feldzügen 1866 war Herr von Eichstedt als Landlieferungskommissar. 1870=71 als Delegierter eines Lazarettes tätig und erhielt die Kriegsdenkmünze. #am. Gronau, 7. März. Ein fetter Prozeß. Vor 47 Jahren wurden auf einer Weide des Landwirts Dijhuis im benachbarten Lossen von der Zollbehörde 16 Kühe beschlagnahmt. mit der Begründung, daß die Kühe herrenlos umherliefen und keinen Eigentümer hätten Die Kühe wurden daraufhin in Lossen verkauft. Der Eigentümer strengte damals einen Prozeß an. den er jedoch verlor. Nach 45 Jahren klagte ein Nachkomme des D. abermals und diesmal mit Erfolg. Der Gerichtshof in Haag verurteilte. laut„Münst. Anz.“, vorige Woche den Staat zur Rückerstattung des für die 16 Kühe erzielten Betrages zuzüglich der Zinsen für 47 Jahre. Der Betrag wird an die rechtmäßige Eigentümerin Ww. de Leeuw in Enschede ausgezahlt weitere 3000000 Mi. für erststellige Hypotheken bereit stellen. Es werden je nach Größe der Wohnungen gegeben entweder 3—5000 Mk. Hauszinssteuerhyrothek(z. Zt. 3 Proz. Zinsen und 1 Proz. Amortisation) und 2—3000 Mk. Sparkassenhypothek (8 Proz. Zinsen) oder 6—7000 Mk. Sparkassenhypothek zu 8 Prozent unter Gewährung eines Zinszuschusses von 2 Proz. auf die Dauer von 5 Jahren gleitend nach unten und oben, sodaß nur 6 Proz. aufzuwenden sind. So hofft man 800 Wohnungen finanzieren zu können. Um diese Zahl nach Möglichkeit zu erhöhen, hat die Stadt an industrielle und sonstige Betriebe die Bitte gerichtet, auch ihrerseits zu bauen oder das Bauen durch Gewährung von Arbeitgeberzuschüssen an Dritte zu erleichtern. Auf diese Weise glaubt man. unter Hinzurechnung der von der Bergmannssiedlung zu erstellenden Wohnungen in diesem Jahre mit 1000 neuen Wohnungen rechnen zu dürfen. Die Durchführung eines Baugrogramms im Umfange von 1000 Wohnungen auf die Dauer von 5—5 Jahren dürfte die Wohnungsnot in Dortmund zum größten Teile beseitigt haben. Der Arbeitsmarkt. Das Landesarbeitsamt Westfalen und Lippe in Münster i. Westf. berichtet folgendes: Die erste Märzwoche zeigte nach den Berichten der örtlichen. öffentlichen Arbeitsnachweise ein wenig einheitliches Bild. In den vom Wetter und der Jahreszeit mehr oder weniger abhängigen Berufen ist eine weitere, leichte Besserung deutlich zu erkennen. Die Vermittlungstätigkeit der Arbeitsnachweise war wesentlich lebhafter. Die Landwirtschaft ist mitten in der Frühjahrsbestellung, und auch die Gärtnerei rüstet. Besonders lebhaft war der Arbeitsmarkt für die bauvorbereitenden und bauausführenden Gewerbe im Hoch= und Tiefbau. die aus eine wesentliche Besserung des Baumarktes hindeutenden Momente verstärkten sich. Auch die Baunebengewerbe stellten in größerem Umfange Arbeitskräfte ein. In der verarbeitenden Industrie war eine weitere Belebung nur vereinzelt erkennbar. Die Textilindustrie sucht wieder mehr Fachkrafte, da sie auf Monate hinaus Auftrage hereinholen konnte. Im Metallgewerbe machte die Ermattung leichte Fortschritte. Das Auslandsgeschäft will sich nicht entwickeln, oa aber die Metallindustrie in großem Umfange auf die Ausfuhr angewiesen ist, kann sie ihre Kräfte nicht voll entfalten. Immerhin ist die Beschäftigung durchweg so, daß der Arbeitsmarkt ein gutes Aussehen hat. Lediglich im Steintohlenberg= bau bleibt die Lage weiterhin ungünstig, wenn auch ein weiterer Rückschritt nicht erkennbar ist. In der Landwirtschaft hat die rege Nachfrage nach gelernten Arbeitskräften nicht nachgelassen. Das Angebot an guten Knechten war demgegenüber gering. Mädchen boten sich mehr an, doch handelt es sich meist um solche, die ausreichende Kenntnisse(melken) noch nicht besitzen. Die Vermittlung von Schweizern war lebhaft bei genügendem Angebot. Arbeiterfamilien wurden nicht gefragt. Ein erhebliches Ueberangebot besteht weiterhin an Jugendlichen— Knaben und Mädchen unter 16 Jahren Im rheinisch=westfälischen Steinkohlenbergbau ist die Arbeitsmarktlage gegenüber der Vorwoche im großen und ganzen unverändert geblieben; sie ist nach wie vor sehr ungünstig. Das Metallgewerbe erhofft eine Belebung von der Leipziger Messe. Zurzeit sind lediglich besonders leistungsfähige Facharbeiter gesucht. Die Vermittlungstätigkeit hat meist etwas nachgelassen. Der Streik in Bielefeld und der kleinere in Olpe sind noch nicht beigelegt. Im Spinnstorfgewerbe und im Holz= und Schnitzstoffgewerbe hat sich die Nachfrage wiederum wesentlich verstärkt. Das Nahrungs= und Genußmittelgewerbe leidet weiterhin unter dem geringen Absatz der Tabakindustrie. Vereinzelt klagt auch die Süßwarenindustrie. Das Vaugewerbe lebt immer mehr auf. Der Steinmangel wirkt aber hemmend und vor allem verteuernd, sodaß das Tempo der Belebung langsamer ist als sonst möglich wäre. Etwas ungünstiger lauten die Nachrichten aus dem Verkehrsgewerbe. Die Reichsbahn hat in größerem Umfange Schlosser entlassen, die nicht unterzubringen sind. Für die Hauswirtschaft war wiederum reichliches Angebot, aber mehr von ungeeigneten Kräften, das nicht aufgenommen wurde. Die Lage der Lohnarbeiter wechselnder Art hat sich nicht geändert. Diese machen immer nom aller Erwerblosen aus. Auslandspriesteranstalt. Die neue Zeit erfordert neue Mittel. Die Welt hat sich nach dem Ausgange des Krieges als Folge des gewaltigen Zusammenbruches großer Völker in manchen Teilen gründlich geändert. Friedensverträge beschlossen das furchtbare Ringen, die, von Haß diktiert, zahllose Völker ganz anderen Nationen zuteilten, als die waren, denen sie bis dahin ar gehörten. Staaten wurden willkürlich beschnitten und unfähig gemacht, ihren Untertanen genügend Verdienst= und Existenzmöglichkeiten zu geben. Die Zahl der Auswanderer steigt beständig und ihre Not ist groß. Deutschland leidet mit am schwersten unter diesen Kriegsfolgen und viele seiner Söhne und Töchter sind dazu verurteilt, in die Fremde zu ziehen und unter unsäglichen Mühen fern im Auslande sich ein neues Heim zu gründen. Andere sind infolge des Versailler Vertrages und des Vertrages von St. Germain losgerissen vom Mutterlande und kämpfen mühsam um Gleichberechtigung im neuen Staate. Groß, sehr groß ist auch die geistig=religiöse Not dieser Auslandsdeutschen. Einer unserer besten Männer, der die Not jener Armen aus persönlicher Anschauung kennt, der ein warmes Herz hat für unser Volk, hat es unternommen, denen zu helfen, die draußen im fremden Lande ohne geregelte Seelsorge zu verkümmern und zu verwildern drohen. Der hochwürdigste Bischof F. H. Geyer hat dem deutschen Volke in Godesberg eine Anstalt geschaffen, deren Zweck ist. Männer heranzubilden die gewillt sind, den Auslandsdeutschen seelsorglich zu helfen, ihre große religiöse Not zu lindern. Am herrlichen Rhein, dem deutschesten unserer Ströme, hat er ein altes, prachtvolles Kurhaus umgeschaffen zu einer Priesteranstalt, die von Ostern dieses Jahres an die ersten Alumnen aufnehmen soll. Hoffentlich finden sich recht viele, die, dem Wunsche des greisen Missionsbischofs entsprechend, bereit sind, ihren Landsleuten den heiligen Glauben zu bewahren oder neu zu entfachen. Es ist ein heiliges, ein großes Werk. Abiturienten. Theologiestudenten und junge Priester, die ihr Vaterland lieben und ihre Kräfte der Seelsorge unter Auslandsdeutschen wilmen wollen, mögen sich an den hochwst. Herrn Bischof F. H. Geyer, Godesberg am Rhein, wenden. Fuldaer Rompilgerfahrt 1925. Sie ist gesichert. Der aus deutschen D=Zugswagen bestehende Extrazug fährt am zweiten Östertag abends gegen 9 Uhr aus Fulda ab und trifft am Mittwoch abend 6—7 Uhr in Rom ein. In Rom ist ein siebentägiger Aufenthalt vorgesehen. Am Mittwoch, den 22. April, abends zwischen 11 —12 Uhr wird Rom in der Richtung Assisi verlassen, woselbst am Donnerstag vormittag von 6—12 Uhr Aufenthalt genommen wird. Am Donnerstag abend ist der Zug wieder in Bologna. Hier Uebernachtung. Der Freitag ist der Besichtigung Paduas oder Venedigs gewidmet. Am Sonnabend erfolgt die Rücksahrt über Verona—Brenner—Innsbruck—Kufstein—München—Würzburg—Fulda. Ankunft in Fulda am Sonnabend abend. Für Rom ist ein festes Programm aufgestellt, in dem die vorgeschriebenen Pilgerbesuche der vier Jubiläumskirchen, die Audienz beim Hl. Vater und der Besuch der Sehenswürdigkeiten enthalten sind. Es ist jedoch Pilgern, die Rom schon kennen, freigestellt, von diesem oder jenem Programmpunkte sich auszuschließen. Unterkunft und Verpflegung sind gut. Für die Unterkunft kommen die Häuser der Salvatorianer, der Grauen Schwestern und Hotels wie für unsere Inserenten! Anzeigen, die für die nächste Ausgabe unserer Zeitung bestimmt sind, erbitten wir bis spätestens 4 Uhr nachmittags. Später eingehende Anzeigen müssen für die übernächste Nummer zurückgestellt werden. Größere Anzeigen erbitten wir bis 10 Uhr vormittags. Anzeigen für die Samstagsausgabe müssen Freitag mittag in unserem Besitze sein; größere spätestens am Donnerstag früh. Anzeigenannahme des Westfälischen Volksblattes. Fischers Parkhotel in Frage. Der Pilgerzug fällt in die Osterzeit. Die weihevollen und ergreifenden Tage der Karwoche sind zwar vorüber. Aber dafür prangen Kirchen und Altäre im Schmucke ihrer Skulpturen und Gemälde, die in der Fastenzeit verhängt sind. Der italienische Frühling ist auf der Höhe und der heimkehrende Deutsche hat das Vergnügen, vom Frühling seiner Heimat umfangen zu werden. Vom Grabe des hl. Bonifatius in Fulda geht der Pilgerzug zum Grabe des hl. Petrus.(Näheres zu erfahren bei Geistl. Rat Wetzel, Paderborn, Leokonvikt). Turnen— Sport— Spiel. Willingen(Waldeck), 9. März(Wetterbericht. Dauz ernd Schneefall, 2 Grad Kälte im Tal, Schneehöhe 30 cm. Bezirk Wiedenbrück, Deutsche Jugendkraft. Die Delegiertenversammhung der angeschlossenen Ortsgruppen der Deutschen Jugendkraft tagte in Rheda. Die Ertsgruppen Gütersloh, Clarholz und Lette waren leider nicht vertreten. Der Bezirksschriftfuhrer, Herr Lehrer Werner, Wiedenbrück, gab einen Ueberblick über die äußere und innere Entwicklung des Bezirksverbandes, und er konnte feststellen, daß die Mitgliederzahl trotz der flauen Winterperiode dennoch dieselbe geblieben war. Es wurde darauf hingewiesen, daß die Beantwortung der Rundschreiben von seiten mancher Vereine recht viel zu wünschen übrig lasse. Dies bezieht sich besonders auf die Zahlung der Beiträge für Bezirk, Gau und Kreis. Bezüglich der sportlichen Betätigung muß auf ein starkes Zurückgehen des Fußballspiels, eine wachsende Wertschätzung des Turnens und der Leichtathletik und auf ein bemerkenswertes Interesse für das Schlagballspiel hingewiesen werden. Letzteres wurde von dem Bezirkspräses aus aktuellen Gründen besonders befurwortet. Die Einzelberichte der Delegierten wußten von allen Orten fast das gleiche zu berichten. Ueberall herrscht guter Wille und recht rege Betätigung, allerdings auch wenig Geld. Die Ortsgruppe Wiedenbrück übernahm das im Mai stattfindende Bezirksfest. Die nächste Tagung der Vereinsvorstände soll in der Österwoche abgehalten werden, da man sich von den Tagungen viel gegenseitige Anregungen und eine wechselseitig sich befruchtende Fühlungnahme verspricht Die Endspiele um das„grün=weiße Band“ des Westens. Der 8. März hat zur Klärung der Meisterschaftsfrage wesentlich beigetragen. Bereits drei Mannschaften, nämlich Rheydter Spielvereinigung. Kurhessen Kassel und Sportfreunde Siegen kommen für den ersten Tabellenplatz nicht mehr in Frage. Sie dürften sogar für die drei Vertreterplätze kaum noch Aussichten haben. Die verlustpunktlose Tabellenspitze bilden der Duisburger Spielverein und Schwarz Weiß Essen, die, soweit man das heute beurteilen kann, das Ende am nächsten Sonntag bereits unter sich ausmachen werden. Düsseldorf 99 sowie Arminia Bielefeld können nach ihrer Tabellenstellung in der Frage nach dem kritten westdeutschen Vertreter noch ein ernstes Wörtchen mitreden. Die Spiele des letzten Sonntags litten durchweg unter den schlechten Witterungs= und Platzverhältnissen, doch sind Ueberraschungen größeren Formats ausgeblieben. Reichlich sicher hielt Schwarz Weiß Essen die Vielefelder Arminen nieder, während Düssodorf 99 gegen den Rheydter Spielverein knapp und nicht ohne Glück 1:0 spielte. Der hohe Sieg des Duisburger Spielvereins gegen Kassel entspricht nicht dem Spielverlauf, da Kassel die recht schwere Niederlage nach den gezeigten Leistungen besonders in der zweiten Hälfte nicht verdient hat. Schwarz=Weiß Essen schlägt Arminia Bielefeld 2:0 Gelsenkirchen, 8. März Der Enderfolg der Essener stand bei der fortgesetzten Feldüberlegenheit zu jeder Zeit sicher. Essen war technisch in der feinen und flüssigen Kombination und taktisch im richtigen Stellungs= und Zerstörungsspiel nahezu eine Kasse besser. Die siegreiche Elf zeigte in allen Teilen eine schöne Ausgeglichenheit. Besonderes Lob verdient die gesamte Hintermannschaft, die gleichmäßig gut arbeitende Läuferreihe und im Angriff die Stürmer Bauer und Kellerhof. Arminia führte diesen Kampf reichlich kopflos durch. Technisch wurde kaum Nennenswertes geboten. In der Verteidigung enttäuschte der schwerfällige Wellhöfer stark. Unter den Läufern bot nur Otto eine befriedigende Leistung. Noe konnte den schnellen Essener Angriff nie halten. Im Angriff zeigte Claus Cehler zwar ein gutes Feldspiel, vor dem Tore war er aber wie alle seine Nebenleute reichlich kopflos. Im ganzen war nichts mehr vom alten Arminengeist zu verspüren. Die Mannschaft muß einen schlechten Tag gehabt haben. Duisburger Spielverein— Kurhessen Kassel 7:1(4:1). Düsseldorf 99 gegen Rheydter Spielverein 1:0(1:0). Dienstag, den 10. März 1925. 4—5 Uhr nachm. Unterhaltungsmusik unter Muwirkung von Hans Kämmel vom Theater der Stadt Münster (Lieder zur Laute) 1. Schubert: Ouvertüre z.„Rosamunde“. 2. Urbach: Fantasie über Schumannsche Themen, 8. Schubert: 1. a) A. Hauptmann: Hell ins Fenster scheint die Sonne: b) Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Volkslied(für gemischten Chor). 2. Es geht bei gedämpfter Trommel Klang. Volkslied(Knaben= chor). 3. a) B. Ramann: Hast du ein Herz gefunden: d) In einem kühlen Grunde, Volkslied(für gemischten Chor). 4. a) Mauskätzchen, wo bleibst du: b) Von meiner Heimat muß ich scheiden Volkslied(für Knabenchor). 5. a) Mendelssohn=Bartholdi: Die Primel„Liebliche Blume, bist du so früh schon"): b) Ch. H. Rinck: Abend wird es wieder(für gemischten Chor). 6. a) Brahms: Guten Abend, gut' Nacht; b) H. Wesseler: Moder Nacht. 7. Deutschlandlied. Radto=Zentrale Paderborn. Karlstr. 13. Tel. 569. Spezialhaus f. Qualitätsempfänger u. Zubehörteile. Tägl. Vorführungen. Altastenberg, 1. März. Der Februar verzeichnet 28 Tage mit Niedersalag in einer Gesamthöhe von 65,4 Miuimeter, davon 17 Tage mit Schnee. Die größte Menge wurde gewessen am 2. Februar mit 9,3 Millimeter, die geringste am 17. Februar mit 0.1 Millimeter. An 19 Tagen lag eine Schneedecke. Ihre höchste Höhe betrug 23 Zentimeter am 22. und 23. Fehrnar. Die Turchschnittstemperatur betrug— 0.1“, das durchschnittliche Marimum 2,4° und das durchschnittliche Minimum—1,5“. Die böchste Temperatur wurke gemessen am 15. Februar mit 7,0“ und die niedrigste am 28. Februar mit— 7,6° An fünf Tagen herrschte Nebel. K Verlag und Rotaronsdruc der A G Westtä'sches Volksblatt“. Geschäftsleitung Direktor Augusi Wulft. Chelredakteur Frlz Wafer. Verantwortlich für innere Politik: Fritz Walter: für Jußere Politik und Volkswirtschaft Dr Arthur Ruppert: für Kulturpolitik und Religiös Kirchliches Hermann Abels: für den örtlichen, provinziellen und allgemernen Teil: Augus: Rose für die Frauenwelt und den Unterhaltungsteil: lohanna Tons: für cen Schlußchenst Alois Raschka: für den Reklame- und Anzeigenteil: lohannes Gocke alle in Paderborn Für die Berliner Redaktion: Dr Ed Hemmerie Berlin-Lichterfelde Solvolith ist in einschlägigen Geschästen zu A.=G., Berlin NW7 der zahnsteinlösenden Zahnpasta nach Ou med. Karl Hermann Devisen und Effekten. Kursbesserungen nach anfänglicher Lustlosigkeit. Berlin, 9. März. Große Lustlosigkeit und Unsicherheit bildeten heute die kennzeichnenden Merkmale des Börsenverkehrs, nachdem der Deckungsbegehr, der in der vergangenen Woche eine vorübergebende Lesserung gebracht hatte, nachelassen hat. Vereinzelt tellten sich zwar die Anfangskurse auf dem Markt der Indutriewerte etwas höher, so für Klöckner, Harpener, Rombacher eilweise bis zu 1½ Prozent. Im allgemeinen aber herrschte der Zug nach unten vor, wobei allerdings die Rückgänge bis auf Bruchteile eines Prozents sich beschränkten. Eine starke Steigerung um etwa 8 Prozent erzielten Julius BergerTiefbauaktien auf den Dividendenvorschlag von 15 Prozent. Guse Haltung bewährten Bankaktien, von denen Berliner Handelsgesellschaft und Reichsbank sich bemerkenswert bessern konnten. Die Kursbewegung in Schiffahrtsaktien war nicht ganz gleichmäßig, sie ließ aber immerhin eine feste Grundstimmung erkennen. Hamburger Paketfahrt konnte seine Besserung um ½ Prozent behaupten. Von Bahnaktien gewannen Canada 2½ Prozent. In der zweiten Börsenstunde wurde die Haltung auch auf dem Industriemarkt freundlicher, weil einige Käufe, deren Veranlassung nicht ekannt wurde, bald im geringen Geschäft einen merkbaren Einfluß auf die Kurse ausübten. Deutsche Anleihen waren gebessert, weil die Aufrollung der Aufwertungsrage von neuem Hoffnungen erweckt. Geld war angeboten zu unveränderten Sätzen. Berliner Devisenpreise(in R=Mark). Buenos Atres Zondon Newyork Amterdam Brüsse! Christiania Helsingfors Italien Kovenhagen Paris Prag Schwetz Spanien Stockholm Produkten. Berliner Produktenmarkt. — a„„ Berlin, 9. März. um Produktenmarkt herrschte eine ziemlich feste Haltung bei wenig veränderten Preisen. Roggen wurde in größeren Mengen amerikanischer Ware ziemlich preiswert gekauft, ohne jedoch das Angebot zu erschöpfen. Auch Manitoha=Weizen sand Abnehmer. Die Forderungen für La Plata=Weizen waren wenig billiger. Die Preisforderungen für inländisches Brotgetreide werden hier meist nicht bewilligt. Für Weizen stellten sich die Lieferungspreise eine Kleinigkeit höher, für Roggen eher etwas niedriger. Gerste war bei unveränderten Preisen still. Hafer wurde vom Konsum etwas mehr begehrt, konnte aber keine besseren Preise Wirtschaftszeitung. erzielen. Das Mehlgeschäft bleibt ebenso wie das Geschäft in Jutterartikeln ruhig. Berliner Produktennotierungen. „.#eb Berlin, 9. März. Weizen, märkischer 250—256, März 275, Mai 293, Juli 295—294, stetig: Roggen, märkischer 245—248, März 259—258, April 262. Mai 272.—275,50, Juli 252—259.50, stetig; Sommergerste 247—265, Winter= und Futtergerste 215—232, ruhig; Hafer, märkischer 186—192, Mai 206—207, behauptet: Mais 277 arrtiichet 100.—, gm.#m., Deygupter; Mais 217, Mai 192, ruhig; Weizenmehl 34.25—36,75, ruhig; Roggenmehl 83.75—86.25, ruhig; Weizenkleie 14,20—14,30. still: Roggenkleie 14.30—14.40 still: Ravs 395—400, stetig; Vikzorigerbsen 26—31: kleine Speiseerbsen 20—22; Futtererbsen 19—21: Peluschken 18—19; Ackerbohnen 19—21; Wicken 18.50—20; Lupinen, blaue 12.25—18,75, gelbe 14.50—16; Serradella 14,25—16.5): Ravskuchen 17.—17,20; Leinkuchen 22—22,50: Trockenschnitzel 9.50 bis 9.60: Torfmelasse 9.80; Kartoffelflocken 19.40—19,60. Paderborner Getreidebörse. Vadervorn, 9. Weizen 236—240, Roggen, gute Ware 230—236, Gerste, ausländische 282—236, Hafer 180—195. Tendenz: ruhig Vieh. Berliner Viehmarkt vom 7. Amtlicher Bericht. Auftrieb 3012 Rinder, 2000 Kälber, 6479 Schafe, 7148 Schweine, 20 Ziegen, 499 Auslandsschweine. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Goldvsennig: Ochsen: a) 40—58, b) 42—46, c) 86—40, d) 29—33; Bullen: a) 45— 46, b) 40—48, c) 85—88; Kühe: a) 46—51, b) 39—43, c) 30 —35, d) 24—27, e) 20—22; Jungvieh: 82—37; Kälber: a)—. b) 75—85, c) 60—70, d) 45—55. e) 35—42; Schafe: a) 45— 51. b) 85—43, 6) 26—80; Weidemastschafe: a u. b)—; Schweine: a)—. b) 68—64, c, 62—68, d) 59—61, e) 57—58, *)—66, g)—; Sauen: 58—60; Ziegen: 20—25. Marktverlauf: In allen Gattungen ruhig. Ausgesuchte Kälber und Schweine über Notiz. Elberfelder Schlachkviehmarkt. Elberfeld. 9. März. Zu dem heutigen Schlachtviehmarkte waren aufgetrieben: 227 Stück Großvieh, 253 Ochsen, 69 Bullen, 387 Färsen und Kühe, 22 Fresser, 650 Kälber, 127 Schafe, 3384 Schweine. Es kosteten: Ochsen 56—60, 54—55, 40—50, 30.38; Färsen und Kühe: 56—58, 52—54, 40—45, 30—36, 18—28; Bullen: 52—56, 44—48, 34—88; gering genährtes Jungvieh: 30—40; Kälber: 75—80, 65—70, 55—60. 40—50; Schweine 64, 63—64, 60—62, 50—58, 50—56; Weidemastschafe: 40—50, 20—30. Tendenz: Großvieh schleppend, Schweine und Kälber langsam, einzelne ausgesuchte Tiere über Notiz. Dortmunder Schlachtviehmarkt. Dortmund, 9. März. Zu dem heutigen Schlachtviehmarkt waren aufgetrieben 498 Stück Großvieh, 788 Kälber, 200 Schafe, 2701 Schweine. Gezahlt wurden heute für 100 Pfund Lebendgewicht: Ochsen: 58—60, 51—57, 40—50, 30—39; Bullen: 50—54, 40—49 30—39; Färsen und Kühe: 58—60, 52—57, 40—51, 27—39, 15—26; er: 82—85, 70—81, 50—69, 30—49; Weidemastschafe: 50—55, 30—49; Schweine: 67—68, 65—66, 62—64, 59—61, 55—58. Marktverlauf: In Großvieh ruhig, sonst mittel. In den Preisen sind enthalten die Unkosten an Fracht, Viehhofgebühren, Umsatzsteuer und Händlergewinn. Fettwaren. Berliner Fettmarkt vom 7. März. Butter: Nachdem in den letzten Wochen die Preise allerdings bei fester Grundtendenz keine erhebliche Veränderung zeigten, zogen sie in der zweiten Hälfte der Berichtswoche wieder scharf an. Kopenhagen erhöhte die Notierung um 25 Oere auf Kronen 5,90 pro Kilo. Holland fordert Gulden 2.75 per Kilo. Da die Inlandszufuhren nicht ausreichten, mußte auch die Notierung am Platze heute um 405 M per Zentner erhöht werden. Die heutige amtliche Preisfestsetzung im Verkehr zwischen Großhandel und Erzeuger, Fracht und Gebinde zu Lasten der Käufer, war je Pfund für 1, Sorte 2,06, 2. Sorte. 1,94, abfallende 1.60. Margarine: Trotz der hohen Butterpreise profitierte der Markt für die Ersatzfette wenig davon und blieb die Nachfrage träge und schleppend. Schmalz: Die Folgen der schlechten Maisernte machen sich an den amerikanischen Schlachthausplätzen durch ein starkes Anziehen der Schweinepreise bemerkbar. Eine weitere Folge ist die Abnahme der Schmalzbestände, so daß auch die Schmalzpreise anzogen. Die Konsumnachfrage ist hier mäßig, ba der Bedarf noch aus den hiesigen billigeren Fettvorräten vielfach gedeckt werden kann. 1 Speck: Die amerikanischen Angebote sind stark steigend. können jedoch durch die niedrigeren Preise für hiesiges Fett nicht bezahlt werden. Metalle. Berliner Metallpreise vom 9. März. Elektrol. Kupfer 139; Raffinadekupfer 1,28—1.29: Original= hüttenweichblei 3,7350—0,7450; Criginalhüttenrohzink, Freiverkehrspreis 9.73—0,74: Remelted=Plattenzink 0.6450—0.655): Originalhütenenaluminium 98—99¾ in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 2,35—2.40, do. in Walz= oder Drahtbarren 9975 2.45—2.50; Banka=, Srtaits=, Austeal=Znn 505—5 15; Hüttenzinn, mindestens 99% 4,95—5,05: Rrini ckel 98— 09% 3.10—3.50; Antimon= Regulus 1,21—128; Silber mn Barren, ca. 990 fein 94,50—95.„ Warenmarkt. Berliner Großhandelspreise. Berlin, 5. März. Gerstengraupen, lose 20.25—24,75; Gerstengrütze, lose 19.75 bis 21: Haserslocken, lose 21—22; Hafergrütze, lose 21.75 bis -. Weizen22.75 Roggenmehl 20—21: Weizengrieß 23.25—25.55; Weizenmehl, 70% 20—21,50: Weizenmehl, Auszug 21,50—28.50; Speiseerbsen, Viktoria 19—22;„Speiseerbsen, kleine 15—16; Lang=Bohnen, weiße 20.2.—23. Linsen, kleine 18—29.50: Kartoffelmeh 20,50—22,50; Makkaroni, sose 46—58,5); Schnittundeln, lrse 20—20: Tasetreis, glasiert 82,15—41; Bruchreis, grober 15.25—16; Ringäpfel, amerik. 74,50—79; Pflaumen, getr. 48 bis 45: Korinthen in Kisten 52—68; Rosinen in Kisten 65—74: Sultaninen in Kisten 70—80;„Mandeln, bittere 185—200; füße 180—195: Kassia 106—115: Kümmel 46—50: Pfeffer, schwarzer 95—105, weißer 148—160; Rohtassee, Brasil 215—230. ZentralAmer. 250—325; Rüstkassee, Ztr. Amer. 330—400; Malzlassee 20 bis 22; Röstgetreide, lose 21—24: Kakaopulver 55—96; Tee in Kisten 880—405; Inlandzucker 81—32.50; Kunsthonig 33—35: Marmelade, Einfr. 84—96; Mehrfr. 36—40; Siedesalz 4.10—5; Steinsalz 3.40—3,60; Bratenschmalz 89—92; Purelard 90 bis 91: Margarine 60—63; Molkereibutter 1a 221—228; Corned beef 38—39; Speck, gesalzen 103—116: Quadratkäse 28—40; Quarkkäse 33—45; Tilsiter Käse, vollfett 120—135, halbfett 75—105. Suche zum 1. April ein. katholischen 9111 Schmiedelehrling. Frani Zimmermeyer, Schmiedemeister, Bente.er. Kr. Beckum. Einige Arbeiter finden sofort Stellung. Westf. Eisengießerei, Padervorn, Driburgerstraße. Ein älterer Schneider zum B geln find. sofort Stellung. W. Meier. Färberei und chemische Waschanstalt, Padervorn. Suche zur selbständig. Bearbeitung meines 45 Morgen großen Gutes einen selbst., praktischen Landwirt. Melda. unter Nr. 9112 an die Geschäftsstelle des Westfäl. Vbl., Padervorn. Suche zu sofort oder 1. 4. einen ordentl., jüng. 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Vbl., Paderborn. eg 6 5 G SO•#/0 5"-- 7 URTS S SgSSs SEEs e.— G 8—.5 #S E10 9—9.— *—— *— ESSES 9 SSODNEZ“ SUS SousgDSngn SSn 1 Saig 98 STOSTASEE Dies und das. Liebes Finanzamt. Eine heitere Blütenlese von Hans Runge. (Nachdruck verboten.) „An das Umsatzsteuer Ampt, hier. Schon vorigtes Jahr wollten Sie von mich Umsatzsteuer wegen verkaufte Weihnachtsbäume haben. Aber alle auf die freien Plätze verkauften Bäume sind frei von allen Abgaben. Das hat schon der alte Fritz bestimmt. Der war Leut=sehilger als Sie. Wenn Sie mich auch wieder din Vollzieher schicken. Ichbzahle keine. Kucken Sie man in Ihren Akten genau zu was der alte Fritz für cwige Zeiten gedruckt hat. Da können sie neuen auch nichts davon wischen, womit grußt August Heynemeyer." * „p. P. P. Als ich noch nicht gewußt habe, das für Wahrsagen auch Umsatz Steuer bezahlt werden, bitte ich zu entschuldigen. Anbei durch das Kind 12 Rentenmark. Das Geschäft ging schlecht vorichtes Monath. Bitte schreihben sie es auch der Kleinen auf. ob Sie auch noch Lucksus Steuer vorbringen muß. Ergebenst Auguste Sink.“ * „Sehr geehrter Herr Regierungsrat! Senden Sie mir bitte eine Deklination für Luxushunde! Ich halte, wie Sie wohl wissen, mehrere Seidenpintscher (2 Hündinnen und einen Hund), die sich demnächst vermehren. Vielleicht drücken Sie aber mal ein Auge zu, daß meine süssen Kleinen keine Luxussteuer zu bezahlen brauchn. Mit freundlichem Gruß! Ihre ergebne Mignon Marelki, Kabarettdiva.“ Mitteilung für das Finauzamt vom Tischlermeister Hinzpeter. Ich frage an, ob ich für die vom Finanzamt bestellten und gelieferten Bürotische und Stühle Umsatzsteuer zu entrichten habe? Zutreffendenfalls wollen Sie die zwei Prozent auf beiliegender Rechnung einfach gleich noch draufschlagen und sofort avziehen. Ich verdiene so wie so nur wenig bei der Lieferung. Hinzpeter.“ * „An das Luxussteuer=Amt beim Finanzamt I, hier. Gegen die mir zudiktierte„Strafe“ von 170 Goldmark wegen angeblich hinterzogener Luxussteuer für ein verkauftes altes Klavier werde ich nicht bezahlen. Ich werde dagegen angehen bis zur böchsten Instanz und mich eventuell an den Reichskanzler wenden. Ich erkläre: Das Klavier war nicht mein Eigentum, sondern gehörte meiner Schwester Euphocia Dasegreen, in deren Auftrag ich es verkaufte. Und die gibt nichts für Luxussteuer und Strafen aus, denn sie wohnt in Newyork, Piccadilly=Street 36. Sie haben es in Amerika Gott sei Dank noch nicht nötig! Ergebenst! Frau Witwe Heidenbluth. P S. Der amerikanische Konsul ist auch noch da“ „An das Umsatzsteueramt, hierselbst. Anbei Aufforderung zur Bezahlung von Umsatzsteuern zurück. Bei mir ist im III. und IV. Quartal 1923 nichts umgesetzt worden. Der Laden steht leer. Ware ist nicht mehr vorhanden, und die Klappen sitzen vor den Scheiben. Ich werde auch noch leichtfertiger Weise doppelt in Ihren Listen geführt. Das bringt für Sie ganz gewiß nichts ein. Bloß wir Geschäftsleute müssen alle unnötigen Schreibereien wieder schwer bezahlen. Und auf einige Beamten Armeekorps mit den dazu gehörigen Pläsier=Bürofräulein kommt es ja leider den deutschen Steuerzahlern nicht an. Im April ziehe ich nach Arkadien, vorausgesetzt, daß ich bis dahin noch nicht ganz„weggesteuert" bin. Julius Eisenfresser.“ * „Eilt sehr! Sehr geehrtes Finanzamt! Dem Fin#azamt tun wir hiermit kund zu wissen: Im Kegel klub wird nicht mgesetzt, sondern umgeschmissen. Da das Umschmeihen nicht unter die Steuerparagraphen fällt, ist es mit verlangter Umsatzsteuer schlecht bestellt. Im übrigen ist unser Klub„Morgenrot" Pina: iell schen mehr a'e ter. Weil in der Kegeltasse schon seit langer Frist Gewaltige Ebbe festzustellen ist. „Geschoben“ wird zwar bei uns sehr fleißig, Mancher Kegelbruder brachte es sogar auf dreißig. Doch bringt das Schieben nichts ein, Und dennoch muß es verstanden sein. Unser Kassierer zerbricht sich seit langem den Kopf, Wie das Loch in der Kasse am besten er stopf'. Vielleicht geht das Finanzamt hierzuland Mit gutem Rate ihm hierbei zur Hand!" * Auf dem Finanzamt. „Ach. entschuldigen Sie man. Herr Rat, ich möchte mir bloß man meine Finanzen regeln lassen.“ Aus Hänschens Was ist das? Ein Namenszug. 4 Was ist das? Was ist das?. JeENan5a. r=.*. onEE .GnT Der tolle Mister Teddy von Newyork. (19 Fortsetzung.) Der Roman eines Eigenwilligen. Von Erich Friesen.(Nachdruck verbolen.) Bald schmanchen beide flott drauslos. Und der Forstgehilfe meint mit einem Seitenblick auf den Violinkasten: „Fehlt nur noch ein bißchen Musik. Bei meiner Seel“, Kamerad, du fiedelst wie die Engel im Himmel. Hab' nie im Leben was Schöneres gehört. Musik ist nämlich meine Schwäche. Besonders seit——“ Er stockt und pafft ein paar große Rauchwolken in die Luft. Theodor aber meint lachend: „Weißt was, Kamerad? Wollen einen Pakt schließen. Du schaffst mir ein Nachtquartier. Und ich—“ „Und du—?“ „Ich fiedele dir den ganzen Abend was vor.“ Der Forstgehilfe nimmt die Pfeise aus dem Mund und guckt den Andern etwas verwundert an. „Hast kein Nachtquartier? Bist wohl fremd in der Gegend?“ „Ganz fremd.“ Der Forstgehilfe kratzt sich am Kopf und denkt ein paar Augenblicke nach. Dann meint er, noch ein wenig zaudernd: „Ich wüßt“ schon. Wo ich wohn', ist eine Kammer frei. Ganz einfach, aber sauber. Siehst anständig aus, Kamerad—“ „Bin ich auch. Also— abgemacht?“ „Abgemacht.“ Und siedel rasch noch eins, Kamerad! Als Vorschuß! Die Pfeife schmeckt besser bei Musik—“ Und Theodor nimmt die Violine und fiedelt— trotz Dunkelheit, trotz Schnee, trotz Eiseskälte. Und denkt dabei an sie, an seinen Engel Und die Musik seiner Seele schwebt in weichen Tönen durch die frische Winterluft und schwingt sich empor zum Aeter Are Maria! Gratia plena——— XII. Edward Harding ist in der letzten Zeit nirgends mehr so recht zuhause. Weder in seiner traulichen Cottage auf Coney Island— weil er fürchtet, er könne inzwischen in Newyork an der Börse etwas verpassen, noch in seinen Newyorker Apartements im Splendid Hotel— denn er lebt dort in beständiger Angst, daß in Coney Island der mit seinem ganzen Vermögen aufgebaute Bergwerkszauber in die Luft fliegt. Wie ein Irrwisch jagt er tagtäglich von Newyork nach Coney Island und wieder nach Newyork. Und bildet sich stets ein, daß er da, wo er nicht ist, etwas versäumt. Das Goldfieber hat ihn gepackt. In solchem Maße, daß es den Mann vollständig umtrempelte. Waren früher Indolenz und Arbeitsscheu seine hervorstechenden Eigenschaften— so quält ihn jetzt Unrast und Arbeilswut. Eri sich kaum mehr Zen zum Schlafen, zum Essen schon gar nicht. Und auf seinem Schreibtisch liegen Stöße von Berechnungen und Aktienformularen in wildem Durcheinander. In Wirklichkeit ist Henry Bartley der Macher. Harding ist nur der vorgeschobene Strohmann, die Drahtpuppe, die dieser raffinierte„Ehrenmann“ an der Strippe hin und her bewegt. Und— der Geldmann. Denn die Bergwerke, die Maschinen, die Wohnhütten für die Arbeiter— das alles kostete klotziges Geld. Wenn Harding einmal in einem Anfall von Skrupeln seinen Freund und stillen Kompagnon Henry Bartley fragte, wann denn nun endlich„Ausbeute“ käme— so erhielt er stets die lakonische Antwort: „Geduld, lieber Freund! Geduld! Die Aktien steigen. Bald haben wir mehr Geld, als wir brauchen.“ Und Edward Harding, der sein Leben lang, trotz seiner vielen Schwächen, ein ehrlicher, anständiger Mensch war, glaubte diesen Versicherungen, obgleich ihn ab und zu etwas an Henry Bartlen unangenehm berührt und er unwillkürlich manchmal daran denken muß, mit welchem Mißtrauen er ihn beim ersten Sehen betrachtet hat. Doch der schlaue Bartley weiß diese letzten, kleinen Bedenken geschickt einzulullen. Er kennt ja alle Register menschlicher Schwächen und ihre Behandlung. Evelyne nimmt mit steigender Angst die Veränderung an ihrem Vater wahr. Sie hatte nie Sehnsucht nach unermeßlichen Reichtümern. Das, was sie besaß, war ihr genug. Aber seit Heurn Bartley das Kupferbergwerk=Projekt vor dem Vater entwickelte, hat ihr Einfluß auf ihn aufgehört. Nicht, daß er seine Tochter nicht mehr liebt. Im Gegenteil. Um ihretwillen zumeist will er reich werden. Damit sie sich nie einen Wunsch zu versagen braucht. Aber er geht nicht mehr wie früher ganz in seiner Tochter auf. Zuerst kommt das Bergwerk und der Zukunftsreichtum. Dann alles andere. Evelyne wiederum hängt, ihrer sinnigen, tiefen Natur entsprechend, jetzt, da der Vater gehetzt und gejagt und— sie fühlt es mehr, als daß sie es weiß— unbefriedigt ist, noch mehr an ihm, als früher. Oft, wenn sie die Veränderung in seinem Aeußern wahrnimmt, wenn der unstete Blick seiner Augen, seine hastigen Bewegungen sie erschrecken— steigt die Angst in ihr auf, wie das wohl enden soll. Und sie ist Henry Bartley, dem Urheber all dieses nervösen Durcheinanders, gram, obgleich er nie verfehlt, sich bei ihr ins rechte Licht zu stellen und auch der Vater noch immer sein Loblied in allen Tonarten singt. Auch heute wieder ist Edward Harding mit seiner Tochter von Newyork nach Coney Island gejagt, weil ihn die Unruhe her trieb. In letzter Zeit sind beängstigende Zweifel in ihm aufgestiegen, zumal er bereits von Wucherern Geld aufnehmen mußte für die letzte Lohnauszahlung der Arbeiter. Denn Ausbeute kam nicht. Und die Aktien, die verflixten Aktien, bringen noch immer nichts ein. Als er vorhin mit seiner Tochter im Auto dahergefahren kam, begegnete er verschiedenen seiner Arbeiter, die ihn nichts weniger als freundlich ansahen. Die meisten grüßten gar nicht. Und die es taten, zogen hämische Gesichter. Da stimmt etwas nicht. Wenn nur erst Henry Bartley da wäre! Der muß ihm jetzt reinen Wein einschenken! Er läßt sich nicht mehr hinhalten. Aus keinen Fall! Und Edward Harding reckt seinen merkwürdig eingesunkenen Körper hoch und markiert etwas von Energie und Willenskraft. Gegen Abend jedoch, als die Schatten der Dämmerung sich herabzusenken beginnen und die grotesken Umrisse der Bergbauten und Schutthaufen aus der Ferne zu der anheimelnden Stille seiner Cottage hrüberglotzen— da packt ihn aufs neue das Fieber. Und er hüllt sich in seinen Pelz— James ist jetzt für ihn auch ein überwundener Standpunkt— und macht einen„Inspektionsgang“. Voll Unruhe läßt Evelyne ihn gehen. Sie kennt diese neuerlichen abendlichen Spaziergänge ihres Vaters, von denen er stets noch nervöser und gereizter heimkehrt. Sie wollte eigentlich heute nach Pine=Wood hinüberfahren. Schon seit mehreren Wochen ist sie nicht dort gewesen. Es ist, als ob sich ein Schatten auf das innige Freundschaftsverhältnis zwischen ihr und den beiden alten Leuten gelegt hätte. Als sie Theodor Vanderbild noch nicht persönlich kannte und stets nur das Schlechteste von ihm hörte, bedauerte sie den armen Vater. Als sie Theodor dann damals bei den Morgans begegnete, änderte sich bereits ihre Meinung über den„verlorenen Sohn". Und nach dem unvergeßlichen Spazierritt im Central=Park, an dem er ihr seine Liebe gestand und diese Liebe in ihrem Herzen ein ach nur zu kräftiges Echo fand— seitdem ist sie dem alten Vanderbild fast gram wegen seiner Härte dem einzigen Sohn gegenüber. Sie hat, ihrem Versprechen getreu, ihre Begegnung mit Theodor Misi Harriet mitgeteilt. Auch, daß er versuchen wollte, ein Anderer zu werden. Nur ihre Liebe verschließt sie tief in ihrem Innern. Die ist ihr Heiligtum, von der sie mit niemandem spricht. Am wenigsten aber mit William Vanderbild, der an keine Besserung seines Sohnes glauben will. Sie selbst glaubt fest an ihr gegebenes Wort. Und kann es nur nicht begreifen, daß der Stillgeliebte noch nicht ein einziges Mal von sich hören ließ. Sie weiß nichts über ihn. Nur, was alle Welt weiß: daß Mister Theodor Vanderbild sich auf Reisen begeben hat. Wohin ist unbekannt, selbst seinen nächsten Freunden. Auch heute, als sie gegen Abend auf der kleinen Veranda von der Cottage steht und den beschneiten Weg entlang späht. ob der Vater noch nicht zurückkehrt, fliegen ihre Gedanken immer wieder zu Theodor Vanderbild... Nicht, daß sie sich um ihn beunruhigt. Sie hat solch felsenfestes Vertrauen zu ihm, daß jeder Zweifel ausgeschlossen ist. Aber wissen möchte sie, wo ihre Gedanken ihn aufzusuchen haben. Und daß sie dabei völlig im Dunklen tappt, tut ihr weh. So völlig versunken ist sie in die Erinnerung an ihn, daß sie das Knarren des Gartentores überhört. Erst als Pluto, der still neben ihr gelegen hatte, anschlägt und sein bekanntes Knurren hören läßt, wird sie aufmerksam. Sie sieht im Tämmerdunkel einen Mann den Gartenweg entlang kommen, sieht ihn beflügelten Schrittes die kleine Treppe zur Veranda empor eilen— und ihr Herz tut einen lauten Schlag. Wenn er es wäre! Er!! Sie wagt nicht, sich zu rühren. Wie ein Bann liegt es über ihr. Doch der Zauber ist rasch gebrochen, als sie den Mann erkennt. „Mister Bartley! Sie—?“ In gewählten Worten bittet er sie um Verzeihung wegen seines Eindringens. Er habe geglaubt, Mister Harding sei zuhause. Sie sucht ihrer Enttauschung Herr zu werden und erwidert höflich, sie erwarte den Vater jeden Augenblick zurück. Er sei nach dem Werk gegangen. Wenn es Mister Bartley recht sei, wollten sie ihm entgegen gehen. , Natürlich ist es ihm recht. Denn was könnte Henry Bartley wohl angenehmer sein, als ein Spaziergang zu zweien mit der schönen Miß Harding bei anbrechender Dunkelheit. Er legt ihr den pelzgefütterten Cape um. Sie zieht die Kapuze über die Stirn, faßt Pluto am Halsband— und alle drei traben den schneebedeckten Brighton=Beach entlang, dem Werk zu. Die Anwesenheit des Bernhardiners ist Henry Bartley durchaus nicht erwünscht. Er teilt von ganzem Herzen die Antipathie des Hundes. Am liebsten hatte er ihn schon längst vergiftet oder erdrosselt oder anderswie heimtückisch um die Ecke gebracht. Da dies jedoch ein Ding der Unmöglichkeit ist, begnügt er sich damit, ihm, so oft es irgend angeht, bitterböse Blicke zuzuwerfen, was von Pluto stets mit Knurren, manchmal sogar mit leichtem Zähnefietschen beantwortet wird. Evelyne ist außergewöhnlich schweigsam. Henry Bartleys Nähe berührt sie heute fast unangenehm. Sie hatte vorhin nur aus dem Grunde vorgeschlagen, dem Vater entgegenzugehen, um nicht allein mit ihm im Hause zu sein. Fester umspannt sie Plutos Halsband, wobei ihre Finger wie liebkosend sein weiches Fell berühren. Sie fühlt sich so sicher, so gut beschützt, wenn er bei ihr ist. Sie fürchtet sich zwar nicht direkt. Wer sollte ihr etwas tun? Aber unter den Bergarbeitern gibt's so manch verdächtige Gestalt, der sie nicht im Dunkeln allein begegnen möchte. Unwillkürlich beschleunigt sie ihre Schritte. Henry Bartley hat sich den abendlichen Spaziergang etwas anders gedacht. Manch spähenden Blick unter halbgeschlossenen Lidern hervor wirft er auf das gesenkte Mädchengesicht, das aus der zarten Pelzumhüllung wie eine eben erblühte, mattfarbene Teerose hervorschimmert. Und er fühlt, wie ihm das Blut rascher durch die Adern strömt. Die Leidenschaft zu diesem Mädchen. die den sonst so beherrschten Mann nun schon seit Wochen verzehrt, ist zu hellen Flammen emporgeloht. Kaum vermag er es noch, die Glut zu bändigen. Er weiß, er hat die Fäden mit äußerster Geschicklichkeit verknüpft. Bald muß der kleine Fisch im Netz zappeln. Bald! Vielleicht schon heute!! Heute!!! Evelyne, die völlig ahnungslos neben ihm hergeht, die Hand unentwegt auf Plutos Halsband, beginnt, von ihrem Vater zu sprechen. Und daß er sich in letzter Zeit so sehr zu seinem Nachteil verändert habe. Ein alter Mann sei er geworden. Und daß sie um ihn leide. Das bringt den Mann an ihrer Seite um den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung. Ganz nahe tritt er an sie heran, sodaß sein Arm den ihren berührt. „Miß Harding— Evelyne— lassen Sie mich Ihre Sorgen teilen! Sie müssen ja wissen, wie es um mich steht—“ Verwundert hebt sie die Augen zu ihm empor. Und begegnet seinem seltsam funkelnden Blick. „Mister Bartley— ich begreife nicht——“ Er beachtet nicht die herbe Abwehr in ihrem Ton. Seine Leidenschaft ist entfesselt. Unbeherrscht gibt er sich ihr hin. „Sie begreifen nicht?“ preßt er fast heiser vor Erregung hervor.„Habe ich mein Geheimnis so gut gehütet? Ich glaubte, Sie müßten es längst sehen und fühlen, wie ich nur noch einen Gedanken auf der Welt habe! Sie, Sie, Evelyne! Wie mir alles andere, selbst die Politik, der ich mein Leben weihen wollte, jetzt gleichgültig geworden ist. Sie sind das erste Weib, das ich liebe— ich schwöre es Ihnen. Was galten mir sonst die Frauen! Nach anderen Zielen strebte mein Sinn. Seit ich Sie gesehen habe, kenne ich nur noch ein Ziel: Sie fürs Leben zu gewinnen! Ich kann nicht mehr ohne Sie sein. Wenn ich fern von Ihnen bin, zähle ich die Tage, die Stunden, die Minuten, da ich wieder in Ihr holdes Antlitz werde schauen dürfen, Ihre süße Stimme hören, dieselbe Luft mit Ihnen atmen——“ Evelyne ist wie erstärrt. Wiederholt versucht sie,##inen Redefluß zu unterbrechen. Vergebens. Wie ein glühender Lavastrom ergießt er sich über sie. „Antworten Sie mir noch nicht!“ fleht er, als er ihre abwehrende Bewegung bemerkt.„Sie können ja nicht ermessen, was Ihre Entscheidung für mich bedeutet. Tod oder— Leben! Ich bin kein Jüngling mehr, dessen Liebe wie ein Strohfener emporloht und ebenso rasch verlischt. Ich bin ein reifer Mann, dessen ganzes Herz in Flammen steht!"(Forts. folgt.) S 22 — 2 * 5 9 E 0 I F □ 2 □ * * —— — — b* 51e. S- S ÖSERE ---2EEE ORGARS S 0. Jastenanfang in Rom. Die Fastenzeit ist die älteste liturgisch durchgebildete Zeit des Kirchenjahres. In ihrer vollen Ausbildung war es dahin gekommen, daß tagtäglich in einer anderen Kirche der Stadt der große räpstliche Gottesdienst gehalten wurde. Diese Kirchen, wo natürlich der Haltepunkt der dahin in großem Zug erscheinenden Geistlichkeit und des Volkes war, hießen Stationes, eben die Kirchen, wo für diesen Tag der Haltepunkt war. Dieser Stationsgottesdienst hat sich nun nach etlichen Unterbrechungen in veränderter Form bis auf den heutigen Tag erhalten. Den Anfang macht am Aschermittwoch Sa. Sabina. Sa. Sabina ist— und man muß sagen, in glücklicher Weise— auf den Stand des 5. Jahrhunderts zurückrestauriert worden. Der Fußboden ist mit Immergrün und anderen Blättern leicht bestreut. voll strahlt die Sonne durch die herrlichen Fenster herein, die ganz in aller Art mit Marmorgitterwerk geschlossen sind. Eben zieht die feierliche Schar des Klerus ein. Voraus Dominikaner in ihrer malerischen Tracht(Sa. Sabina ist den Söhnen des yl. Dominikus anvertraut; noch sieht man seine Zelle), dann kommt eine Reihe Priester in violettem Meßkleid, dann die feierliche Assistenz in Pluviale und Planeta Plicata, endlich der Zelebrant Kardinal Frühwirth. Langsam und ernst schreitet der Zug durch die andächtige Menge hinein in die Schola Cantorum und in den Chor. Lind bald sehen wir uns annähernd zurückversetzt in die Zeiten des 5. Jahrhunderts. Aus der Schola Cantorum, deren Maxmorschranken noch großenteils die ursprünglichen sind, schallen die altehrwürdigen Weisen des gregorianischen Chorals. Oben in der Apsis thront die ehrwürdige Gestalt des Zelebranten, umgeven von der zahlreichen Begleitung. Rundum auf den Bänken der Apsis sitzen die Priester in violettem Meßkleid. Auf dem Marmortisch des Altares brennen auf schweren, wuchtigen Leuchtern sechs massige Kerzen. Der Kardinal nimmt die Aschenweihe vor und legt sie selber der zahlreichen Schar des im Chor und in der Schola Cantorum anwesenden Klerus auf, indes draußen vor den Schranken ein Pater mit weißem Bart den übrigen Anwesenden die Asche auf die Häupter streut. Es ist ein packendes Bild, wie oben im Chor einer um den anderen vor dem greisen mitratragenden Priester niedersinkt und tiefgebeugt das Denkzeichen des Todes und der Vergänglichkeit auf dem Scheitel empfängt. Gebeugte Greise mit dem Zeichen des Vorfriedens der Ewigkeit auf den zerfalteten Gesichtern, jugendliche Gestalten voll Blut und Lebendigkeit, Männer in der strotzenden Vollkraft, alle ringend um den Preis der Ewigkeit, alle im Ringen mit der Welt in sich und um sich, nun beugen sie die Stirnen mit den drängenden Gedanken, den heißen Wünschen, den Hoffnun gen und Plänen, und die Asche liegt auf ihnen... Nach dem Gesang der Non beginnt das Amt. Ernst und getragen und doch flüssig und lebensgeschwellt flutet der Choral durch den weiten Raum. Und das liturgische Drama der Meßfeier mit dem reichen Gewoge der vielen Diener, dem ernsten Schauspiel der Zeremonien, dem ewigkeitsschweren Inhalt der Gebete und Handlungen verspinnt sich mit dem über die Säulen und Menschen hin tastenden Sonnengold, mit der ruhigen Größe des Baues, mit dem Ernst des Tages zum reichen Farbenbild, das, Himmel und Erde umfassend. vor der betrachtenden Seele vorüberzieht... Oefters findet neben der eigentlichen Station auch noch in anderen Kirchen Stationsgottesdienst statt, in ebenfalls festlich ernster Art. Es ist am Aschermittwoch auch in Sa. Maria in Cosmedin Statio. Es ist Abend. Noch glänzen die weißen Marmorsäulchen des schlanken Turmes im letzten Sonnenlicht Der Himmel ist vielfach umzogen. Nur im Westen schwelgt er in saftigsten Farben. Eben tritt die Bußprozession aus der Vorhalle Voran das Kreuz, ein langer Zug von Klerus, dann das Kaptte und ein ansehnlich langer Zug Volkes. Man singt die Allerheiligen litanei. Weithin über den Platz verschweben die Klänge des Sing flehenden. Aus dem üppigen Hellgrün der Rasenflächen und den Dunkelgrün der Zypressen, um die sich der Zug schlingt, leuchte die weißen Rochette des Klerus und die Pelze der Kanoniker. DaGeläute der Glocken mischt sich unter das Singen der Prozession die Sonne ist untergegangen, eine rasche Dämmerung fällt über den Platz. Der Rundtempel des Portumnus hier, drüben der nun schwarze Aventin, unten das altertümliche Gemäuer der Kirche mitten die barokverschlungene Fontäne, die reichen Erinnerungen die sich an diesen Platz knüpfen, alles vereint sich zur ergreifende: Harmonie... Nun stehen wir in der Kirche. Nur dämmrig dring: das Licht hinauf in das schmale, hohe Schiff. Man singt das Mi serere. Noch stehen links und an der Rückwand die Säulen det antiken Tempels, in den diese uralte, merkwürdige Basilika hinein gebaut wurde. Zur Zeit der byzantinischen Herrschaft in Rom war diese ganze Gegend voll reichsten kirchlichen Lebens. Heute ist es wie ein Zurückträumen in diese verschollenen Tage. Gerade beim flimmernden Schimmer des Lichtes, wo die Einzelheiten verschwimmen und nur die großen Umrisse bleiben, da sieht sich der Geist so leicht zurückversetzt in die Vergangenheit. Rom ist die Stadt einer weltbewegenden Vergangenheit. Wo immer man besinnlich hintreten mag, überall stehen sie vor dem Seelenauge, die Gestalten der verflossenen Tage.. Ein alter Fastenbrauch. Im Mittelalter wurde in den katholischen Kirchen vom Beginn der Fastenzeit ab das Chor mit dem Hochaltar durch einen Vorhang vom Kirchenschiff abgetrennt und den Blicken der Gläubigen entzogen. Dieser Vorhang hieß das Fasten= und Hungertuch. Im Laufe der Jahrhunderte verkleinerten sich die Tücher; sie ließen die Durchsicht zum Altar frei und hingen wie eine Fahne vom Gewölbe zwischen Chor und Schiff herab. Das Hungertuch wurde meistens am Aschermittwoch aufgehängt, seidem dieser Tag allgemein als Fastenanfang angenommen war; entfernt wurde es gewöhnlich am Karfreitag, weil an diesem Tage beim Tode Christi der Vorhang des Tempels zerrissen ist. Dieses Hungertuch, das also offenbar eine Nachahmung der jüdischen Sitte ist, das Allerheiligste den Blicken des Volkes zu entziehen, hatte. wie vielfach angenommen wird, nicht den nur praktischen Zweck in alten Zeiten, als es noch keine Kalender gab, die Gläubigen immer wieder an das Fastengebot zu erinnern, sondern es hatte wohl bei der religiösen Inbrunst des Mittelalters die tiefere Bedeutung, die Christen mit Demut zu erfüllen, sie zur Buße zu ermahnen und ihnen vor Augen zu halten, daß sie wegen ihrer Sünden, die das Leben und Sterben Christi zur Folge hatten, nicht würdig seien, zu Gott aufzuschauen und seines Anblickes, wen Nachdruck verboten.) des Sakraments, teilhafti, auch nur in der verhullten Gestalt zu sein. Wann der Gebrauch des Hungertuches aufgekommen in, läßt sich nicht mehr feststellen. Die erste sichere Nachricht davon gibt uns im 11. Jahrhundert der berühmte englische Bischof von Canter bury, Lanfranc(1 1089). Für das Bistum Münster wird es zum ersten Male im Beginn des 12. Jahrhunderts erwähnt, wo es heißt. daß die Feinde Bischofs Otto III. von Piltberg(130.—1308) ihrem Gegner nach seinem Tode Spottverse in den„Hungerdoek“ geschrie ben hätten. Die wurden nämlich bald bemalt oder bestrickt un seit der Erfindung der Buchdruckerkunst auch bedruckt. Begreif licherweise schmückte man sie gern mit Szenen aus der Leidens geschichte.„ Heute ist der Brauch wohl überall vergessen; aber in manche Kirchen und Museen sind uns noch derartige Tücher erhalten unt zeugen von der alten Art der Väter. Auch in der Sprache, die# Sitte und Brauch des Volkes getreulich widerspiegelt, ist die Er innerung an das Fastentuch lebendig geblieben; denn zweifello rührt der Ausdruck„Fastnachtlappen“ von dem Hungertuch her, ei Beweis, wie tief und eindrucksvoll dieser Brauch in das Pemi des Volkes eingedrungen war# Paalmim nurecin 10 mm Tapeten gediegene, vornehme Muster in allen Preislagen. 5 S Musterkarten stehen zur gefl. Verfügung. Reste! Fußbodenbelag :— r Linoleum Triolin Malerbedarfsartikel Lacke Farben E. Walecki, Paderborn, Königstr. 56. Telef. Nr. 364 I1.0 M.ale alib. Albl alib, albe alib. alid. Alk ale alib. albe ealie elbe eli eale elbelche albe Aabe. A. 4 Daterländischer Wohnungs Frauenverein Paderborn G Am Samstag, den 14. März 1925. abends 8 Uhr im Bürgerverein Bunter Abend aus alter Zeit M zum Besten kurbedürftiger Kinder unter gütiger Mitwirkung der Kapelle des Inf.-Regt. 18 unter Leitung des Musikmeisters Plaschke und hiesiger Damen und Herren. I. TEIL: 1. Serenade: Haydn 2. 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März 1925, vormittags 12 Uhr werden in der neuen Versteigerungshalle in Laderborn (am städtischen Fuhrpark, Bleichstraße) 25 rot= u. 30 schwarzbunte Bullen u. einige Rinder des westfälischen Tieflandschlages, die auf Zuchttauglichkeit geprüft sind, verkauft. Anschließend daran gelangen einige erstklassige, junge Zuchteber und eine Reihe Eber= und Sauferkel zur Versteigerung.„Auskunft und Katalog durch die Zuchtinspektion der Landnirtschaftskammer in Paderborn platz 26, Fernruf 54. Rindviehzuchtverein. Podervorn. Schweinezuchtverein, Paderdern. Domtick. nis. licht ver62 1 ot t. ** 7 8 ): 2: 3: C 1 1# re p 11 es b. 11. 1 1= 11 21 er er e ch ech ie er 10 el in n1 oll u I irr as 77 die B. nd aft a A. A ec ei er n3 Löllner's Götterspeise im Geschmack und Aussehen von unerreichter Feinheit. In kochend heißem Wasser möglichst abends auflösen. Zucker nach Geschmack. Kalt stellen bis mittags. Ausreichend für 4—5 Personen. Ueberall erhältlich. Nährmittelfabrik Karl Fr. Töllner, Bremen — Heute mittag 2½ Uhr entschlief sanft im Herrn mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Landwirt Teiknehmer der Feldzüge 180=, 60, 70/71 nach 10jährigem Leiden, wiederholt versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 82 Jahren. Um stille Teilnahme und ein Gebet für den lieben Verstorbenen bitten die trauernden Angehörigen. Erwitzen, Essen, Magdlos, Bökendorf, den 8. März 1925. Die Beerdigung findet statt am Donnerstag, den 12. ds. Mts., morgens 19 Uhr, danach das feierliche Seelenamt. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen 10½ Uhr meinen lieben, unvergeßlichen Mann, unsern treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel. den Magistratsboten a. Adam Braukschulte in die Ewigkeit abzurufen. Er starb, wohlvorbereitet durch einen christlichen Lebenswandel, versehen mit den heil. Sakramenten, im Alter von 75 Jahren. Um ein andächtiges Gebet für den lieben Verstorbenen bittet Familie Braukschulte. Werl, den 8. März 1925. Das Seelenamt findet statt Mittwoch, den 11. März, morgens“¼ Uhr in der Propsteikirche, danach die Beerdigung vom Trauerhause, Tütelstraße 6, aus. Danksagung. Für die mir beim Tode meiner lieben Frau erwiesene Teilnahme und reichen Kranzspenden spreche ich allen Beteiligten meinen tiefgefühlten Dank aus Paderborn, den 9. März 1925. August Künzel. Danksagung. Für die überaus zahlreichen Beweise inniger Teilnahme beim Hinscheiden unserer lieben Schwester und Schwägerin, der Lehrerin Theresi Keck sprechen wir allen unseren herzlichsten Dank aus. Die trauernden Angehörigen. Bad Lippspringe, den 9 März 1925 Nachruf. Der Herr über Leben und Tod hat am Samstag, den 7. März 1925, morgens 1 Uhr, den Gemeindevorsteher a. D. Herrn Adolf Robrecht Feldrom im 78. Jahre seines Lebens, aus dieser Zeitlichkeit in die Ewigkeit abberufen. Ein Menschenalter hindurch hat er die Geschicke der Gemeinde geleitet, seine ganze Kraft bis in sein hohes Alter hinein in deren Dienst gestellt und seine Pflicht unermüdlich und selbstlos erfüllt. Wir verlieren in dem teuren Verstorbenen einen Freund, der bis kurz vor seinem Tode noch an allen Gemeindeangelegenheiten innigen Anteil nahm, den sein goldener Humor und sein seltenes Gedächtnis nie verließen. Jetzt gilt es, ihm die letzte Ehre zu erweisen und seinem Wirken zu danken durch andächtiges Gebet. Kempenfeldrom, 8. März 1925. Die Gemeindevertretung. Der Schulvorstand. Nachruf. * Am“ März 1925 verschied nach langem, schwerem Krankenlager im Krantenhause zu Paderborn der Steuerassistent Josef Ahrens an den Folgen seiner Kriegsverwundung im Alter von 27 Jahren. Wir verlieren in dem Verstorbenen einen lieben Mitarbeiter, der sich wegen seiner Pflichttreue und seines ruhigen, bescheidenen Wesens allseitiger Wertschätzung erfreute. Wir werden ihm allezeit ein getreues Andenken bewahren. Herne, den 7. März 1925. Die Beamten und Angestellten des Finanzamtes. Das dreißigtägige Seelenamt für den verstorbenen Ferdinand Kosel findet am Mittwoch, den 11. März, morgens 81 Uhr in der Markkirche statt, wozu freund##ichst einladen die trauernden Hinterbliebenen. aus der * Käse S Fabr. * 9 pfd Pfd. 60 Pfg., extra 70 Pfg., ff Imit. Ev. Erstz! E. Degener, Fabrikbes., Swinemünde 1d. Holländer Edamer Tilsiter od. Limbg der Jugend; die reichlicher und kräftiger Ernährung bedarf. Frühstäcksbrot, mit Feinkostmargarine „Schwan im Blauband“ bestrichen, erfüllt diese Notwendigkeit. Wohlgeschmack, hoher Nährwert und Billigkeit sind ihre Kennzeichen. Preis 50 Pfennig das Halbpfd. in der bekannten Packung. # ## A. Wir bitten, deim Einkauf von„Schwan im Blauband“ das farbig illustr. Famillendlatt„Die Blauband-Woche“ grauts zu verlangen. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, meinen innigstgeliebten Gatten, unsern guten, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, den Gutsbesitzer Johannes Ahlen im Alter von 57 jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Er starb nach andächtigem Empfang der heil. Sterbesakramente, ergeben in Gottes heiligen Willen. Um stille Teilnahme und ein andächtiges Gebet für den lieben Verstorbenen bitten Die trauernden Angehörigen. Nordborchen, Verne, Köln, den 8. März 1925. Seuchenfreie Ställe, gesundes Vieh durch Cellocresol. Ständiges Lager bei E. Friedhoff, Paderborn, Abt. Chemikalien. Verkaufe bei günstigen Zahlungsbedingungen jegen Sicherheit Boge-Motorrad, 2¼ Ps. Die Maschine ist ehr gut erhalten, zuverläsig und fahrvereit Paderborn. Friedrich= traße 31. Telefon 442. Kath. Kirchenkalender Universitäts= u. Marklirche. Mittwoch. Anfang der neuntägigen Andacht zu Ehren des hl. Joseph. 6½ Uyr hl. Messe und Andacht. STATT KARTEN Illia Grafe Anton Bergenthal VERLOBTE. Warstein, 9. März 1925. C Die glückliche Geburt eines krättigen Jungen zeigen hochertreut an 8 * Mllichael Einde u. Frau Hedwig geb. Hoppe. Paderborn, den 7. März 1925. Bischofsteich 36. Die Geburt eines gesunden Wädchens zeigen hocherfreut an Andreas Jolmes u. Frau Paderborn, den 6. März 1925. von würzigem Wohlgeschmack— dabei viel billiger als Bohnenkaffee! — 1 Pfund nur 50 Pfg.— Heckers sterilisierte Milch in Flaschen ist für jede Familie das Billigste, Wichtigste und Beste, für jedes Kind bis zum äußersten Alter für jeden Kranten, als Frühstücksmilch für jeden Besmten un Angenehme, tägliche Bedienung. Landwirt Hecker, Paderborn, Friedrichstr. 31, Teleson 444. in beliebigen Mengen u. Größen Gute Ware. 40jähriges Bestehen Prompte Lieferung mit uno ohne Lederbeschlag. Nach Vereinbarung weit günstige Zahlungsbeding. Ständig ab Lager: Holzschuhmacherei Heinrich Wilmes, Boke 17., Fernruf Amt Salzkotten 97. P S LR Blätterstimmen zur politischen Orientierung. Zu Deukschlands Einkrikt in den Völkerbund. Eigener Drahtbericht. 56 Berlin, 9. März. Auf das deutsche Memorandum bezüglich des Eintritts in den Völkerbund haben nunmehr alle Staaten außer Brasilien geantwortet. In diplomatischen Kreisen hält man es jedoch für unwahrscheinlich, daß der Völkerbund sich schon in den allernächsten Tagen mit der Frage dei Zulassung Deutschlands zum Völkerbund beschäftigen wird. Vielmehr wird diese Tagung, wie wir aus diplomatischen Kreisen hören, vorerst die Frage des Sicherheitsproblems und der deutschen Vorschläge prüfen. Es verlautet, daß die belgische Regierung den Vorschlag machen will, die Frage der Ostgrenzen Deutschlands vorläufig aus der Erörterung auszuschalten, und daß hierüber gegenwärtig ein lebhafter Meinungsaustausch stattfindet. In deutschen Regierungskreisen glaubt man, daß über die Militärkontrolle und ihr Abschlußergebnis vorläufig keine weiteren Erörterungen stattfinden werden, solange das Sicherheitsproblem nicht zu einer gewissen Klärung gelangt ist. Das Unrecht an der deutschen Ostgrenze. Von unserer Berliner Vertretung. &am London, 9. März. Nachdem die Frage der territorialen Verhältnisse Ostcuropas in der Oeffentlichkeit angeschnitten worden ist und zwar bezeichnender Weise im Zusammenhang mit den Bestrebungen, den europäischen Frieden zu garantieren, beherrscht die Auseinandersetzung über diese unglückseligen Bestimmungen des Friedensvertrages die öffentlich Diskussion im engeren. Die gestrigen Sountagsblätter bringen lange Leitartikel, die sich mit dieser Frage befassen. Sie gehen davon aus, daß das sogenannte Genfer Sicherungsprotokoll endgültig erledigt sei und zwar gerade deshalb, weil es im Grunde genommen auf eine Garantierung der Grenzbestimmungen des Versailler Vertrages und zwar durch eine Militär=Allianz der Völterbundsmitglieder hinauslaufe. Observer meint, daß nicht nur jeder Deutsche von der äußersten Rechten bis zu den Putschisten, sondern überhaupt jeder Mensch mit gesundem Ver stand für die Abänderung der jetzigen polnisch=deutschen Grenze eintritt und er erinnert daran, daß der Artikel 19 des Völkerbundsstatuts, dus ja ein integrierender Bestandteil des Verfuiller Vertrages ist, dessen fortdauernde Anwendung den Frieden bedrohe, abgeändert werden könne. Sunday Expreß schreibt über die französischen Militärausgaben und die verhältnismäßig niedrigen Steuern in Frankreich, der jetzige Tiefstand käme schließlich darauf hinaus, daß durch die Stundung der von Frankreich an England geschuldeten Summe England die Kosten der französischen Armee bezahle. Zur Frage der polnischen Erenze überleitend schreibt das Blatt, es dürfe nicht dazu kummen, daß die Gebeine britischer Grenadiere auf den Ebenen Schlesiens bleichen. Die Montagspresse behandelt die Frage über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund und stellt allgemein fest, daß der Augenblick zum Eintritt noch nie so günstig gewesen sei. Daily News benutzt die Gelegenheit für eine Kritik des Völkerbundes, besonders in bezug auf die Frage der Wiederwahl des Franzosen Rault zum Gouverneur des Saargebietes und der Wahl eines französischen Generals als Leiter der Militärkontrolle über Deutschland. 1925 Zu dem am 13. Avril 1925 hier abgebenden Pilgerzuge können noch Nilger für die III. Klasse zugelassen werden. Die Anmeldungen sind an das Sekreiariat für Rom=PilgerFahri 1925 Fulda, Stadtschloß Zimmer 4, zu richten. Bei der Anmeldung ist folgendes zu beachten: 1. Angabe des Vor= und Zunamens, Standes. Wohnortes und Straße, 2. Einsendung von 20 A Unkostenbeitrag für den einzelnen Pilger. Der Teilnehmerbeitrag, in dem Reisekosten. Unterbringung, Verpflegung, Trinkgelder usw. enthalten sind, beträgt 250 M. Die Anmeldung, wie die Einzahlung des Teilnehmerbei trages hat spätestens bis zum 1. April 1925 restlos zu erfolgen. Er kann der Commerz= und Privatbank Fulda, Postscheckamt Frankfurt a. M. Nr. 4641, Konto Rompilger, überwiesen werden. Wer statt der Besichtigung von Padua Venedig besuchen will, hat einen weiteren Unkostenbeitrag von 10 M für die 3. Klasse zu leisten, die ebenfalls mit dem Teilnehmerbeitrag bis zum 1. April der oben bezeichneten Bank überwiesen sein müssen. Bei der Anmeldung kann auch gleichzeitig die Bestellung eines Romführers:„Die Ewige Stadt“ zu 3,50 q und 50 Pfg. Versandkosten vorgenommen werden. Pilger anderer Diözesen können sich unserem Pilgerzuge anschließen. Weitere Auskunft erteilt das Sekretariat; Fahrplan wird auf Tunsch zugesandt. Fulda, den 3. März 1925. Ausschuß für die Rompilgerfahrt 1925 Oberbürgermeister Dr. Antoni, Domdechant Prof. Dr. Leimbach, Kaufmann Brehler, Bankdirektor Otto Goebel, Landkrankenhausdirektor Dr. Gunkel, Professor Dr. Heller, Seminarregens Dr. Koch. Rektor Kolle, Weingroßhändler Ed. Schmitt, Fabrikant R. Schmitt sen. Vermischtes. Die Reichsbahn wird komfortabler. Die Deutsche Reichsbahn=Gesellschaft teilt der Reichszentrale für Deutsche Verkehrswerbung mit: „Es ist angeordnet worden, die Toiletten von vier D=Zugpaaren, die auf den Linien von Berlin nach Köln, Frankfurt(Main), München und Königsberg i. Pr. verkehren, Die Präsidentschaftsfrage. In der„Kölnischen Zeitung“ wird einmal wieder für die Kandidatur des Reichskanzlers Dr. Luther für den Reichspräsidentenposten Stimmung gemacht. Sie begründet deren Vorteile und Aussichten sehr ausführlich. Dann aber fährt sie fort: „Sollte sich nicht in Anknüpfung daran die Möglichkeit finden lassen, daß im Falle einer Einigung des Zentrums mit den übrigen bürgerlichen Parteien der Ministerpräsident Marx wieder das Reichskanzleramt in einem Kabinett der derzeitigen Färbung, aber mit stärkerer Bindung der Parteien, und in der seit langem von Realpolitikern erstrebten Verbindung damit auch den Posten des preußischen Ministerpräsidenten mit einem homogenen Kabinett übernimmt?“ Marx: Reichskanzler und Ministerpräsident zugleich! Ist das nicht etwas viel Freundlichkeit von seiten eines Blattes, das Marx bislang sehr gerne mißfällig behandelte und Stresemann entsprechend lobte? Der Artikel stammt aus Berlin. Wen gibt es da wohl. der Marx soviele Aemter aufbürden wollte, daß er keines richtig zu versehen vermöchte? Dann doch lieber: Jedem das Seine! * Die„Basler Nationalzeitung“(freisinnig=demokratisch, oerbandsfreundlich) schreibt unterm 4. März: „Die Nationalisten befinden sich nicht gerade in günstiger Situation. Der Tod Eberts hat manchem, der durch eine strupellose politische Hetze der nationalistischen Presse irregeleitet wurde, die Augen geöffnet. Nicht zuletzt haben auch die vielfältigen Beileidsbeweise aus dem Auslande, die weit über den sonst üblichen konventionellen Ton hinausgehen, dem deutschen Volke gezeigt, welche Sympathien Ebert, der die deutsche Republik in so hervorragendem Maße verkörpert, in allen Kreisen des Auslandes genossen hat. Die Präsidentenneuwahl wird noch stark unter dem Eindruck des tragischen Todes Eberts stehen. Die Rechtsparteien ahnen dies und machen deshalb schon jetzt den Versuch. die Neuwahlen auf einen späteren Termin zu verschieben. Es ist zu erwarten, daß sich die Sozialdemokraten, Demokraten und Zentrum auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen werden und es hat den Anschein, als ob Altreichskanzler Marr die meisten Aussichten auf die Präsidentschaft hat. Kein Zweifel, daß dieser Mann die geeignetste Persönlichkeit ist, das politische Vermächtnis des toten Ebert weiterzuführen. Um die Wahl von Marx zu ermöglichen, werden die Parteien der Weimarer Koalition das Letzte hergeben müssen, um die Versuche der Rechten, einen Monarchisten oder Wegbereiter der Monarchie auf den Präsidentenstuhl zu setzen, zunichte zu machen. Es wird ein verzweifelter Kampf werden und es hat den Anschein, als ob die Rechtsparteien, kaum daß das Grab Eberts zugedeckt ist, ihre giftigen Waffen wieder her vorholen und mit allen Mitteln der Schändlichkeit, Lüge und Verleumdung den Kampf gegen die Republik aufnehmen werden. So wird die Frage der Neubesetzung des verwaisten deutschen Präsidentenstuhles zugleich ein Kampf der jungen deutschen Republik mit ihren Gegnern werden.“ Alfred Hugenberg. Zum Wechsel im Vorsivz des Bergbaulichen Vereins (Geh. Finanzrat Dr. Hugenberg ist bekanntlich vor einiger Zeit unter Hinweis auf seine parlamentarischen Arbeiten zurückgetreten), veröffentlicht die Frankf. Zig. einen Leitaufsatz, den sie als von einem„bügerlichen Politiker der versuchsweise mit Stoffhandtüchern und Seifen###- dern für flüssige Seife auszurüsten. Der Versuch soll arlegen, ob die Ausgabe der Seife in flüssiger Form zweckmäßig ist und bei den Reisenden Anklang findet. Von der Vorhaltung von Seifenstücken wie früher soll abgesehen werden. Die Abteile 1. und 2. Klasse der D=Zugwagen und die Aborte der D=Zugwagen aller Wagenklassen sollen auch wieder mit Spiegeln ausgerüstet werden, die seinerzeit wegen der vielen Diebstähle entfernt werden mußten. Die Personenwagen und in erster Linie die D=Zugwagen werden gegenwärtig einer gründlichen Instandsetzung unterzogen. Die Arbeiten sollen bis zum Einsetzen des Sommerverkehrs durchgeführt sein. Die Deutsche Reichsbahn ist stets bestrebt, den Vorkriegsstand in der Sauberhaltung und Ausstattung der Personenwagen wieder zu erreichen, was zum Teil wegen der in den letzten Jahren in großem Umfange verwendeten Ersatzbaustoffe auf große Schwierigkeiten stößt. Neuerdings ist u. a. auch die Verwendung von Plüsch als Polsterbezugsstoff an Stelle von Papiergewebe und Kunstleder und die Anbringung von Fenstervorhängen in den Personenwagen im früheren Umfange allgemein angeordnet worden. Schließlich ist die Deutsche Reichsbahn dauernd bemüht, die in den D=Zugwagen noch vorhandene Gasbeleuchtung so schnell wie möglich durch elektrische Beleuchtung zu ersetzen. Eine Beschleunigung der Aenderungsarbeiten ist nicht ohne weiteres möglich, weil die Wagen zur Vermeidung von Schwierigkeiten in der Zugbildung nur nach und nach dem Betriebe entzogen werden können. Nach dem jetzigen Stande der Aenderungsarbeiten ist etwa die Hälfte der D=Zugwagen mit elektrischer Beleuchtung ausgerüstet. * Ein Liebesdrama. Stargard. 7. März. In der Kaserne wurde in einer Stube der Oberfeldwebel Siewert und seine Braut Hempelerschossen aufgefunden. Aus hinterlassenen Briefen geht hervor, daß Siewert noch eine zweite Braut hatte, die in den nächsten Tagen eintreffen wollte. Das Nähere der Tat ist noch nicht aufgeklärt, doch ist wohl anzunehmen Mitte“(offensichtlich von einem Volksparteiler) stammend kennzeichnet. Es heißt darin: Dr. Hugenberg war von Anfang an der schärfstr und, wegen der Heimlichkeit seiner Arbeit, gefährlichste Gegner der am 9. November 1918 einsetzenden Entwicklung, der er mit absolutem Pessimismus gegenüberstand. Mit ungewöhnlicher Zähigkeit nützte er die außerordentlich große, in seine Hand gelegte Machtfülle aus, um in aller Stille die Kräfte zu sammeln und auszubauen, die sich der neuen Einstellung des deutschen Volkes in den Weg legten. Die„Hilfe“ berichtete vor einiger Zeit ausführliche Einzelangaben über die von Dr. Hugenberg aufgewandten Mittel zur Eroberung der öffentlichen Meinung. Immer hinter der Kulisse stehend, formte Dr. Hugenberg die Machtmittel der Presse, baute er seinen Einfluß auf den nichtsozialistischen Teil der Arbeiterbewegung aus, und wußte er sich der heranwachsenden Generation der Studentenschaft zu bemächtigen. In welchem Umfange er seine Hand im Spiele hatte, um außerhalb des Parlaments den Kampf gegen den neuen Staat zu organisieren, wird die Zukunft lehren, die noch manche Schleier zu heben hat. Der Kampf gegen die von Dr. Stresemann vertretene Richtung in der Deutschen Volkspartei wurde ihm zur besonderen Herzenssache, und im Herbst 1923 ließ er die letzten Rücksichten fallen, indem er in seiner Presse den Kampf gegen Dr. Stresemann mit dem ausgesprochenen Ziel der Vernichtung der Deutschen Volkspartei begann. Zum Sturze des parlamentarischen Systems und zur Vorbereitung eines sogenannten„Direktoriums der Wirtschaft“ mußte eine ungeheuerliche Vergiftung der öffentlichen Meinung herhalten, der eigentlich jedes Mittel recht war, wenn es nur der Erschütterung und Beseitigung der demokratischen Regierungsform dienen konnte. Während Vertreter des Ruhrberghaues mit der Regierung der Großen Koalition über den als notwendig erkannten Abbruch des passiven Widerstandes und die Finanzierung der Micumverträge verhandelten, kämpfte die von Hugenberg organisierte Opposition auf der ganzen Linie gegen dieselbe Regierung, die allein in der Lage war, die Oeffentlichkeit für die notwendigen Schritte der nationalen Realpolitik zu gewinnen. Während die Regierung der Großen Koalition alles an die Beseitigung des Währungselends setzte, und am 15. November mit größter Rücksichtslosigkeit das Gleichgewicht des Reichshaushalts wieder aufbaute, fiel der Hugenbergsche Arparat ihr in den Rücken und ließ an ihren Maßnahmen kein gutes Haar. Rücksichtslos strebte Hugenberg nur dem Ziele der Reichstagsauflösung und der neuen Wahlen zu, die der Deutschnationalen Partei die Herrschaft im Reichstag bringen sollten. Die Nationalliberale Vereinigung wurde aufgezogen, um die Deutsche Volkspartei zu zerbrechen: der Kampf gegen den Marxismus wurde gepredigt. um die Kleinbürger gegen die Sozialdemokratie zu treiben. Der Aufwertungsgedanke, den heute die wirtschaftlichen Spitzenverbände mit strenger Miene beiseite schieben, wurde auf den Schild gehoben, um die Opfer der Inflation zu gewinnen; die Außenvolitik der Regierun; wurde in Grund und Boden verdammt und die versönliche Verunalimpfung der Regierungsmitglieder auf die Spitze getrieben. Mit unbarmherziger Deutlichkeit zeigt heute die nüchterne Wirklichkeit, wie falsch Dr. Hugenberg die ihm anvertraute Machtfülle des Ruhrbergbaus politisch eingesetzt hat, und wenn nicht alles trügt, dürfte die Reaktion der gesundempfindenden Teile des Volkes gegen die Vergewaltigung der öffentlichen Meinung und die Verpöbelung des politischen Kampfes durch die Organe des Herrn Hugenberg schon auf dem Marsche sein. Auch in den Kreisen des Bergbaulichen Vereins selbst ist der Glaube an die Führerqualitäten des einst von allen bewunderten Dr. Hugenberg erheblich gesunken. daß die Hempel erst ihren Bräutigam und dann sich erschossen hat. * Bayerns Wohnungsnot. München, 7. März. In Bayern fehlen nach Angabe des zuständigen Referenten im Sozialministerium 48000 Wohnungen in 40 bayerischen Städten. Das Sozialministerium glaubt durch Verdreifachung des Bauprogramms in etwa 5 Jahren die große Wohnungsnot behoben zu haben. In München sind 24000, in Nürnberg 17.000 Personen auf Wohnungen vorgemerkt. * Ein Vulkau in Karpath=Rußland. Preßzburg, 6. März. In der letzten Woche wurden in Ungvar Erdbeben beobachtet, die einige Sekunden dauerren. In den Häusern fielen Gegenstände von den Wänden. Heute wurde festgestellt, daß die Erschütterungen ihre Ursache in dem' Neuaufleben eines Vulkans bei Ardove haben, der seit einigen Jahrhunderten als vollständig erloschen angesehen wurde. * D u r c h F a l l s c h i r m e g e r e t t e t. S a n A n t o n i o( T e x a s), 6. März. Zwei Militärflugzeuge stießen in einer Höhe von 4000 Fuß zusammen. Die Apparate, die fest zusammenhingen, stürzten brennend zur Erde, aber beide Piloten sprangen mit Fallschirmen an und kamen ohne Schaden auf dem Erdboden an. * Feuersbrunst in Tokio. Tokio, 7. März. Durch eine Feuersbrunst sind in der Vorstadt Eusaka 300 Häuser zerstört worden. Es handelte sich um das ungesundeste Viertel von Tokio. Seltsamerweise hat das japanische Parlament fast zu gleicher Zeit eine Vorlage geprüft, in der vorgeschlagen wird, das ungesunde Viertel von Tokio abzubrechen. Das Gardemaß für die Washingtoner Polizei. Washington, 7. März. Der Chef des milikärischen Kommandos des Weißen Hauses Major Solbert hat beschlossen, nach dem Vorbild der Potsdamer Leibgarde Friedrich Wilhelm in das Polizeikorps des Weißen Hauses nur junge Leute aufzunehmen, die wenigstens 6 Fuß hoch sind. Die overe Grenze soll 6 Fuß 2 Juch sein. 721 * Sie sich so bei Warum reiben Sie die Wäsche so und schädigen sie dadurch? Warum kochen Sie die Wäsche so lange, womöglich gar zweimal, und verschwenden dabei Arbeit, Zeit und Feuerungsmaterial? Das alles haben Sie heute gernicht mehr nötig, wenn Sie das organische Wäsche=Einweichmittel Burnus“(D. R. P.) benutzen. Die überraschende Wirkung der bekannten kleinen Patrone Burnus beruht auf dem Gesalt an Enzymen der Pankreasdrüse, welche die wundervolle Eigenschaft haben, den Schmutz von der Wasche selbsttätig avzulösen, ohne die Wäschefaser auch nur un geringsten anzugreifen, denn irgendwelche schädlichen Stoffe wie Chlor, Sauerstoff, Wasserglas usw. enthält Burnus nicht. Sie haben nur nötig, die Wäsche einige Stunden— am einfachsten über Nacht— in lauwarmem, evtl. kallem Wasser, dem Burnus zugesetzt ist, einzuweicher, und der größte Teil des Schmutzes wird selbsttätig losgelöst und geht in das Wasser über, was an dessen schiutziger Farbe deutlich zu erkennen ist. Die Erfindung des Burnus bedeutet eine vollständige Amwälzung im Waschverfahren, indem das Hauptgewicht auf das Enweichen gelegt wird, während das eigentliche Waschen nur noch eine Art kurzer Nachbehandlung darstellt. Weitere Aufklärungen über Burnns und seine Wirkung auf Wunsch durch die Jattinger=Werke A.=G., Berlin RW7. Burnus ist in einschlägigen Geschäften zu haven. Machen Sie sofort einen Versuch mit zur Kommunion und Konfl r n Kommunion-Kleider aus prima Schweizer Vollvoile. 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