Nr. 186. Erstes Blatt Paderborn, Montag, 15. August 1921 Volksblatt Vegründe Zahns 191. Sauerländer Tageblatt- Allgemeiner Anzeiger und Handelsblatt für Westfalen und angrenzende Gebiete Erscheint täglich außer Sonntags. Bezugspreis: Durch die Post oder unsere Boten zugestellt 5.00 Mk. monatlich. Einzelnummer 30 Pfg., mit einer der Beilagen 30 Pfg.„Die Truhe" allein bezogen 2.25 Mk. vierteljährl.,„Heimatborn“ allein bezogen 1,50 Mk. vierteljähr.. Bei Eintritt höherer Gewalt, Papiermangel, Versagen der Lieferungsmittel wird keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. Mit den Gratis=Beilagen: „Die Truhe".)„Heimatborn“ Wochenschrift I Monatschrift — Redaktion und Geschäftsstelle: Rosenstraße 133. Telefon: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10.— Drahtadresse: Volksblatt Paderborn.— Postscheckkonto: 1534 Hannover. Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte 39 mm breit, 1 mm hoch 50 Pfg.; für Anzeigen aus dem Verbreitungsgebiet, den Reg.= Bez. 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August 1881 das altehrwürdige deutsche Münster von Straßburg, dessen gefeierter Kanzelredner und Pfarrer er ein Jahrzehnt gewesen ist, mit dem alten Trierer Dome, der auf dem Palast der Kaiserin Helene aufgebaut ist, vertauschte, wurde seine Erhebung auf den bischöflichen Stuhl als ein bedeutungsvolles Zeichen der Zeit begrüßt und als ein sicheres Anzeichen betrachtet, daß jetzt der Kulturkampf abgebaut würde. Als Entgegenkommen der preußischen Regierung gegen die katholis Kirche wurde es namentlich empfunden, daß man dem Trierer Bischof die Eidesleistung erließ. Welch eine reiche Arbeit nach vierzigjährigem Pontifikate hinter dem Jubilar liegt, wurde schon an dieser Stelle gelegentlich des 80. Geburtstages des Bischofs von Trier, den die ganze Diözese und vor allem die Bischofsstadt letztes Jahr feierte, gebührend besprochen. Heute genügt eigentlich nur noch ein Hinweis auf seine letzten großen Verdienste. Wie er zu Beginn seines Pontifikates sein Lebensprogramm in den Worten formulierte,„ich gehöre von heute an ganz meiner Diözese, alle meine Kräfte des Leibes und der Seele sind ihr geweiht“, so ist er diesem Programm bis auf den heutigen Tag unverbrüchlich treu geblieben und hat es noch gerade in den letzten Jahren in erhöhtem und seltenem Maße wahr zu machen gesucht. Wahrlich, Bischof Korum hat das Vertrauen, das Kirche und Staat auf ihn von allem Anfang gesetzt hatten, in der glänzendsten Weise gerechtfertigt. Er hat mit unerschrockenem Freimut und Bekennergeist die Rechte der Kirche geschützt und das Ansehen seines bischöflichen Stuhles in seltener Weise gehoben. Seine Stimme galt neben der Stimme des Kardinals Fürstbischofs von Kopp, mit dem er so vieles gemein hat, am meisten im deutschen Episkopat und sand auch am meisten in ganz Deutschland, besonders im Lager der Andersgläubigen, Beachtung. Aber so wenig er auch von den Rechten der Kirche, sei es auch nur ein Pünktchen, preisgegeben hätte, so hinderte ihn seine altelsässische Abstammung nicht, ein treuer Paladin des Deutschen Reiches zu sein, ja, in den schwersten Stunden, die nach dem Kriegsschlusse über Deutschland gekommen sind, bewährte er sich als der treue Ekkehard des deutschen Volkes im äußersten Winkel des bedrohten Westens. Das allein schon, was Bischof Korum noch im Abend seines Lebens im Dienste von Kirche und Staat geleistet, würde ausreichen, seinen Namen unvergeßlich zu machen und ihm den Namen„Vater des Vaterlandes" zu sichern, den sein berühmter Vorgänger, Kurfürst Carl Caspar von der Leyen, als Restaurator durch den Wiederaufbau seiner Diözese nach dem 80jährigen Kriege erhalten hat. Dem Wiederaufbau seiner vom Kriegsleid und Besatzungselend hart mitgenommenen Diözese galt noch der Rest seiner Kraft, die noch in dem 80jährigen Greise rastlos weiterschuf. Nichts kennzeichnet so sehr diese Absicht, als die Veranstaltung der dreitägigen Diözesansynode vergangenen Herbstes, die ein so einträchtiges Zusammenwirken des Klerus verriet, daß der Bischof selber sie als die schönsten Tage im Winter seines Lebens betrachtete. Wie für den Klerus seiner Diözese, der stets als das Muster des deutschen Klerus angesehen war dank der trefflichen Bildungsstätten des Trierer Klerus, so sorgte der Bischof für sein Volk, dessen Sachwalter und Vorkämpfer er stets gewesen und dessen Tröster er erst recht in der Zeit des Krieges und des Nachkrieges geworden ist. Durch sein persönliches Eintreten vermittelte er den wirtschaftlichen Ausgleich zwischen Stadt und Land und durch sein gewaltiges Bischofswort kam er der notleidenden Bevölkerung zu Hilfe. Mit agestolischem Freimut geißelte er den unchristlichen Reichsschulgesetzesvorschlag und schärfte das Gewissen seiner Herde. Den religiösen Sinn des Volkes belebte er durch eine große Festwoche zu Ehren des Apostels Matthias, dessen Gebeine aus der Gruft gehoben und zur Verehrung ausgesetzt waren anläßlich der Erhebung der St. Matthiaskirche zum Rang einer hasilica major, in welcher Eigenschaft sie in Deutschland einzig dasteht. Es war für die Diözese ein Hochfest, wie es nur noch bei der Ausstellung des hl. Rockes von Trier zu Beginn der neunziger Jahre erlebt wurde. Erst noch in jüngster Zeit hat Bischof Korum durch die Wiedereinführung der alten trierischen Meßgesänge in ihrer alten unveränderten Fassung einen Beweis davon gegeben, wie ihm die gottesdienstliche Erbauung des Volkes am Herzen liegt. Zum sittlichen Aufbau des Volkes hat er das große Terziarenjubiläum benutzt, der möglichsten Verbreitung des Dritten Ordens in seiner Diözese als „des zeitgemäßen Heilmittels für die Welt, die im Argen liegt", das Wort zu reden. Als orum vor 40 Jahren das Hirtenamt seiner Diözese als Nachfolger jener alten Wahlfürsten des Reiches übernahm, unter denen der Kur=Trierer als„Erzkanzler des Hl. Römischen Reiches für Gallien und Arelat" angesprochen wurde, hatte er wohl nicht einen solchen Umschwung vorausahnen können, dem er jetzt nach 40 Jahren gegenübersteht. „Per Galliam“,„für Gallien“, wie eigenartig ist heute der Kommentar der Geschichte gewordenen Tatsachen. Der Schmerz über diesen Wandel der Dinge beim heutigen Tage kann in ihm nur durch das glückliche Bewußtsein verklärt werden, daß heute seine ganze Herde, ja alle deutschen Katholiken mit Dank und Stolz auf den Nestor des deutschen Episkopates hinsehen, mit dem flehentlichen Aufblick zu Gott, daß er dem katholischen deutschen Volke noch in diesen schweren Stunden seinen getreuen Ekkehard, seinen wettererprobten, sturmerfahrenen Kapitän erhalten möge, bis die See wieder ruhiger geworden und die schweren Wetter im Westen sich verzogen haben. K. Die Pariser Beratungen. V Paris, 13. August. Der Oberste Rat tagte heute morgen von 10½ Uhr bis 1¼ Uhr. Die Nachmittagstagung begann um 3½ Uhr. Heute vormittag wurde der Text des Briefes behandelt, der an den deutschen Geschäftsträger, Herrn v. Hretzsch, und an den polnischen Gesandten Zarnoyski gerichtet werden wird, um sie zu unterrichten, daß der Oberste Rat beschlossen habe, vom Rate des Völkerbundes das Studium der oberschlesischen Frage zu erbitten. Die deutsche und die polnische Regierung werden eingeladen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Ordnung in Oberschlesien aufrecht zuerhalten. Bezüglich der . L e i p z i g e r P r o z e s s e wurde beschlossen, eine Kommission einzusetzen, die dem Obersten Rat ihre Meinung über die Ergebnisse dieser Prozesse bekanntgegeben wird. Ebenso wird die Kommission Vorschläge über das weitere Verhalten der Alliierten erstatten, um Artikel 228—230 des Friedensvertrages durchzuführen. wtb. Paris, 18. Aug. Die Entschließung, die der Oberste Rat heute vormittag in der Frage der Kriegsbeschuldigten gefaßt hat, lautet wie folgt: „Entsprechend der Note der alliierten Regierungen vom 7. Mai 1921 an den Vorsitzenden der deutschen Friedensdelegation wird eine Kommissiion eingesetzt, die dem Obersten Rat ihre Ansicht über die Ergebnisse der vom Reichsgericht in Leipzig eingeleiteten Verfahren sowie über die von diesem Gerichtshof in Sachen derjenigen Personen, deren Auslieferung auf Grund von Art. 228 des Friedensvertrages von den Regierungen gefordert wird, gesprochenen Urteile mitteilen soll Die Kommission soll auch Vorschläge einreichen über die künftig im Hinblick auf die Anwendung der Art. 228 bis 230 des Friedensvertrages einzunehmende Haltung. Die Kommission wird aus Vertretern Frankreichs, Englands, Italiens und Japans bestehen und jedes dieser Länder soll die Möglichkeit haben, sich durch zwei Delegierte vertreten zu lassen.“ Sodann wurde über die russische Hungerkatastrophe gesprochen. Der Oberste Rat ist bereit, eine Kommission, aus drei Mitgliedern bestehend, einzusetzen, welche aus einem Engländer, einem Franzosen und einem Italiener bestehen soll. Diese Kommission wird den Kern eines großen internationalen Komitees bilden, welches das ganzerussische Ernährungsproblem zu studieren hat. In dieses Komitee werden Vertreter der Neutralen eintreten und ebenso Vertreter der philantropischen Einrichtungen des Roten Kreuzes und anderer, die eingeladen werden sollen, mit den Vertretern der Verbandsmächte zusammenzuarbeiten. Dann erstattete Marschall Foch den Bericht über die strategische Lage der Meerengen und über die Möglichkeit, sie zu verteidigen, falls deren Neutralitäk von den Griechen oder den Türken verletzt würde. Dann wurde über die finanzielle Lage Oesterreichs gesprochen. Botschafter Harvey erklärte, daß die Vereinigten Staaten ein Gesetz votieren müßten, um ihre Forderungen gegenüber Oesterreich zurückzustellen. Dieser Gesetzesvorschlag werde dem Kongreß vorgelegt werden. Der Oberste Rat faßte folgende Resolution: „Der Oberste Rat erkennt an, daß eine dringende Notwendigkeit besteht, Oesterreich zu helfen. Er vertraut darauf, daß die von Oesterreich erwartete Hilfe ihm in der kürzesten Frist zuteil wird. Der Oberste Rat drückt den Wunsch aus, daß die Regierung der Staaten von Serbien und Rumänien die dringende Notwendigkeit in Erwägung ziehen, welche eine Lösung dieser Frage erfordert. Von der Entscheidung hängt die Wiederherstellung des wirtschaftlichen Gleichgewichtes Europas und das Leben Oesterreichs ab.“ Sodann wurde lange über die Militärkommissionen in Deutschland gesprochen. Das interalliierte Militärkomitee in Versailles hat einstimmig vorgeschlagen, daß die Kontrollkommissionen namentlich bezüglich der Luftschiffahrt aufrecht erhalten bleiben sollen. Die alliierten Vertreter erklärten einstimmig, daß eine Ueberwachung der Abrüstung Deutschlands fortdauern möge. Aber die Frage wurde aufgeworfen, ob die Kontrollkommissionen in ihrer gegenwärtigen Form bestehen bleiben sollen. Marschall Foch wurde eingeladen, am Nachmittag einen neuen Bericht zu erstatten, und die ausgedrückten Meinungen dabei zu berücksichtigen. Vor der Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen. X Paris, 13. Aug. Der Oberste Rat beschloß in der Nachmittagssitzung, die wirtschaftlichen Sanktionen unter dem Vorbehalt aufzuheben, daß Deutschland am 31. August seine Verpflichtungen erfüllt, d. h. eine Milliarde Goldmark bezahlt gemäß dem Ultimatum von London. Nach einer Rede Briands wurde beschlossen, augenblicklich die militärischen Sanktionen beizubehalten. Zusammenberufung des Völkerbundrats zum 20. August. *; Paris, 13. Aug. Millet teilt im„Petit Parisien“ mit, daß der jetzige Vorsitzende des Völkerbundrats, der japanische Botschafter in Paris Baron Ishii, den Völkerbund schon zum 20. August zur Besprechung der oberschlesischen Frage zusammenberufen werde. Einige Tage der Beratung könnten genügen, da die Frage mehr als reif sei. Wenn der Urteilsspruch mit Mehrheit gefällt werde, sei es vielleicht unnötig, den Obersten Rat aufs neue zusammenzuberufen. Die Finanzminister=Konferenz. □ Paris, 13. August. Die Konferenz der Finanzminister ist zu wichtigen Beschlüssen gelangt. Zunächst wurde entschieden, daß die Erträgnisse der Bergwerke des Saargebietes die sich auf 300—400 Millionen Goldmark belaufen, zur Deckung der Besatzungskosten Franrreichs dienen sollen. Damit sind dessen Ansprüche in dieser Hinsicht befriedigt. England wird nunmehr der erste Staat sein, der aus der deutschen Reparationssumme für seine Besatzungskosten bezahlt wird. Es wurde heute beschlossen, daß die Gesamtkosten der Besatzungstruppen und die aller Militär=Kontrollkommissionen zusammen 240 Millionen Goldmark pro Jahr betragen. Sodann besprach man die Höhe der belgischen Kriegsschulden, welche Deutschland zu bezahlen hat. Die Währungsfrage machte viele Schwierigkeiten. Man konnte sich nicht darüber einig werden, zu welchem Kurs der französische Frank und das englische Pfund angerechnet werden sollten, welche Belgien während des Krieges vorgestreckt worden sind. Man erklärte, daß die Frage viel zu schwierig sei, um sie sofort zu lösen und daß sie einen Schiedsspruch erfordere. Einstimmig wählte man den amerikanischen Vertreter in der Reparationskommission, Boyden, der die Wahl auch annahm. Sodann sprach man über die deutschen Kohlenpreise. Der Friedensvertrag exklärt, daß der Preis für die über das Meer zugeführte Kohle der englische Exportpreis sein soll. Die von Deutschland gelieferte Kohle war bisher geringer, als die Menge der in den nördlichen Departements gewonnenen Kohle. Man gab der Ansicht Ausdruck, daß Frankreich die bierfür erhaltene Kohle nicht zu dem englischen Kohlenpreise in einer Periode bezahlen sollte, wo der Mangel an Kohle noch so hohe Kohlenpreise rechtsertige. Es wurde deshalb beschlossen, für diese Kohle den Inlandspreis Deutschland anzurechnen. Wenn Deutschland das nicht annehmen wollte, nur diesen Preis zu erhalten, so wurden die Alliierten die Differenz untereinander ausgleichen, indem die über das Meer jedem der Alliierten gelieferte Kohle dazu zur Abrechnung käme. Dabei hat Frankreich gewisse Vorteile erhalten. Oberschlesien um eine Enttäuschung reicher. + Berlin, 13. Aug. Die Stimmung in Oberschlesien über den Beschluß des Obersten Rates wird in einer Meldung aus Beuthen mit den Worten charakterisiert:„Wiederum enttauscht". Angesichts der dauernden Unruhen und Besorgnisse vor neuen polnischen Aufständen erheben sämtliche deutschen Blätter in Oberschlesien einstimmig die Forderung: Eine schnelle und gerrchte Entscheidung! Die polnischen Blätter enthalten sich vorläufig jeder Ansichtsäußerung. Llovd George scheint ein Mittel gesucht zu haben, sich aus der Verlegenheit zu ziehen, ohne sich darüber klar zu sein, daß er damit den englischen Interessen entgegen und den französsisch=polnischen in die Hand arbeitete. Vom Völkerbund kann man sicher nur eine Entscheidung erwarten, die Oberschlesien in Stücke reißt und den Polen weit entgegenkommt, jegliches Entgegenkommen dieser Art ist aber ein Raub an Deutschland. Die Agence Havas erklärt:„Briand war der Ueberzeugung, man müsse aus der Sackgasse herauskommen, in die der Oberste Rat sich verfahren hatte, um zu vermeiden, daß Frankreich ganz allein dasteye. Daraufhin erklärte er sich mit einem Schiedsspruch des Völkerbundrates einverstanden. Zur Aufrechterhaltung der Entscheidung werden Frankreich, England und Italien Verstärkungen entsenden, dabei auf den Standpunkt zurückgreifend, den bereits vor dem Zusammentritt des Obersten Rates die französische Diplomatie vertreten hatte, mit andern Worten, die Inmarschsetzung neuer Truppen noch vor jeder Lösung. Um die ganze Lösung nochmals zusammenzufassen, kann gesagt werden, daß das vom Obersten Rat angenommene Verfahren zu einer Entscheidung führen wird, die durchaus unparteiisch ist und von keiner Seite angefochten werden kann.“ Abbruch der Leipziger Prozesse? 6 Aus London wird berichtet, daß zwischen der englischen und der deutschen Regierung eine stillschweigende Uebereinkunft erzielt worden ist, die dahin geht, die Leipziger Kriegsverbrecherprozesse vorläufig abzubrechen, und daß in diesem Jahre vor dem Leipziger Reichsgericht überhaupt keine Verhandlungen stattfinden sollen. Man will die Lösung der großen Probleme abwarten, bevor man neuerdings daran geht, in der Kriegsbeschuldigtenfrage entscheidende Schritte zu unternehmen. Noch keine Einberufung des Reichstages. * Berlin, 13. Aug. Wie der„Vorwärts“ hört, ist die Einberufung des Reichstages nicht für unbedingt notwendig erachtet worden. Die Einberufung soll jedoch erfolgen, sobald entscheidende Nachrichten über die oberschlesische Frage eintreffen. Amtlich ist übrigens die deutsche Regierung bis jetzt noch nicht in Kenntnis gesetzt über den Gang und die Ergebnisse der Pariser Verhandlungen. Es bleibt auch zweifelhaft, ob der Oberste Rat überhaupt der deutschen Regierung offiziell Mitteilung zukommen läßt über die jüngste Wendung der oberschlesischen Frage. Der amerikanisch=deutsche Friede. wtb. Paris, 14. Aug.„Chicago Tribune“ meldet aus Washington: Präsident Harding hat einigen Senatoren erklärt, daß der Friedensvertrag mit Deutschland rasch Gestalt annehme. Wahrscheinlich werde er allerdings vor Dezember nicht im Senat eingebracht werden. Zur Washingtoner Konferenz. ortb. Paris, 14. Aug. Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Washington sind der republikanische Senator Knox und der demokratische Senator Underwood zu Delegierten für die Washingtoner„Abrüstungskonferenz ernannt worden. Elihn Root wurde übergangen. Harding soll selbst nur bei außerordentlichen Gelegenheiten und als Vermittler ein Eingreifen beabsichtigen. Lokales und Provinzielles. Paderborn, 15. Aug. 61. General=Versammlung der Katholiken Deutschlands zu Frankfurt a. M. vom 27. bis 30. August 1921. tt Kirchensteuer. Auf die in heutiger Nummer bekanntgegebenen Tage zur Erhebung der katholischen Kirchensteuer sei hingewiesen. +„Kirchensteuer=Verwaltung. Nach Verhandlungen zwischen dem Reichsfinanzminsterium und den evangelischen und katholischen„Kirchengemeinschaften Preußens ist die Uebernahme der Verwaltung der Kirchensteuern auf die Reichsfinanzbehörden nunmehr nach Stellung der erforderlichen Anträge aus§ 19, 2 der Reichsabgabenordnung durch die Kirchenregierungen vom Reichsfinanzministerium in alsbaldige bestimmte Aussicht gestellt. X Vom 1. Oktober ab werden die eingehenden Telegramme den Teilnehmern unentgeltlich zugesprochen. Nach der Zusprechung wird das Telegramm dem Teilnehmer im Brief kostenlos zugestellt. Anträge auf Zustellung durch Fernsprecher sind schriftlich beim Telegraphenamt einzureichen. G Tagung der westfälischen Provinzialbeamten. Vom 2. bis 5. Oktober hält das Provinzialkartell der westfälischen Beamten in Bielefeld eine Tagung ab, auf der an den ersten beiden Tagen Beamtenfragen und an den beiden anderen Tagen Wirtschaftsfragen behandelt werden. Aufbauminister Walter Rathenau und der Führer der Bodenreform Dr. Adolf Damaschke werden auf der Tagung Vorträge halten. K. Preise beim Wettbewerb um ein künstlerisches Reklameplakat für die Dürkoppwerke in Bielefeld erhielten die dortigen aus Paderborn stammenden Schüler der Handwerker= und Kunstgewerbeschule Brandt und Thiele. Bei 64 eingesandten Arbeiten wurde in Gruppe I ein zweiter Preis dem Kunstgewerbeschüler Brandt und ein Anerkennungspreis dem Kunstgewerbeschüler Thiele zuerkannt. Aus dem Polizeibericht. In der Nacht vom 11. zum 12. d. Mts. sind auf dem Gute Wohlbedacht(Kolonie) bei Grundsteinheim ein einjähriger Ochse mit Ohrmarke 859 und ein einjähriges Rind gestohlen worden.— In der Nacht vom 10. zum 11. August ist bei dem Gastwirt Karl Wiederholt in Neuenheerse ein Kellereinbruch verübt und eine Kiste Kognak im Werte von 700 A entwendet worden. Der auf die Spur gesetzte Paderborner Polizeihund Luchs verfolgte die Spur vom Tatort bis ca. 300 Meter abseits von diesem. Hier stieß er auf eine leere Kiste. Die Täter hatten sich hier ihre Beute geteilt und verschiedene Richtungen eingeschlagen. Die erste Spur führte in Richtung Dringenberg und auf die Straße Siebenstern; die zweite Spur führte weiter die Straße Siebenstern entlang. 6' Lippspringe, 14. Aug. Der 14jährige Gymnasiast Ernst Pape aus Lippspringe hat sich am 5. August nachmittags gegen 1 Uhr aus dem Elternhause entfernt. Seitdem fehlt von dem Knaben jede Spur. Irgendwelche vorliegende Anhaltspunkte über den Verbleib des Jungen wolle man an die Polizeiverwaltung in Lippspringe richten. Ernst Pape ist etwa 1,60 Zentimeter groß, für sein Alter stark und kräftig, Haar blond, Augen blau. Bei seinem Fortgang trug er Kniehose, dunkles Jackett, Schillerkragen, schwarze Strümpfe, Hemd gezeichnet mit ganzem Namen.(Um Nachdruck dieser Notiz wird gebeten.) = Buke, 13. Aug. Wegen zahlreicher Eisenbahndiebstähle auf dem Bahnhof Altenbeken wurde von der Paderborner Strafkammer der Güterbodenarbeiter Franz W. von hier zu 4 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt, seine Schwiegermutter wegen Hehlerei zu 8 Monaten. Gegen seine ebenfalls wegen Hehlerei angeklagte Frau konnte wegen ihrer Erkrankung nicht verhandelt werden. Die saubere Gesellschaft hatte ein ganzes Warenlager aller möglichen Gegenstände zusammengestohlen bezw. durch Hehlerei zusammengebracht. X Brakel, 13. Aug. Von den Ueberschüssen der Kreissparkasse sind allein im letzten Jahre 150 000 c im Interesse der Einwohner des Kreises Höxter verwendet. Die im Jahre 1848 gegründete Sparkasse des Kreises Höxter hat erst vom Jahre 1870 an ihrem Garantieverband, dem Kreise Höxter, Ueberschüsse zugeführt, im ganzen bislang 1700821,66 ck. Bis zum Jahre 1913 hatte der Kreis Hörter rund eine Million Mark, wohlgemerkt in damaliger Goldmark, die das fünfzehnfache unserer heutigen Papiermark ausmacht, erhalten. An den Ueberschüssen der Kreissparkasse haben alle Einwohner des Kreises Höxter teilgenommen, ganz gleich, ob sie in den Städten oder auf dem Lande wohnten. Allerdings haben die Kreiseingessenen diese Zutendung nicht direkt erfahren, die Ueberschüsse wanderten in den Kreissäckel und verminderten so die Steuerlasten der Kreiseinwohner. Diese Tatsache zeigt klar, daß die Kreiseinwohner in ihrem ureigensten Interesse handeln, wenn sie ihre Kreissparkasse nach wie vor unterstützen und fördern, weil sie so dazu beitragen, daß sie ihre eigene Steuerlast vermindern. § Steinheim, 18. Aug. In diesen Tagen ist das von der Stadt ausgegebene Notgeld dem Verkehr übergeben worden. Es sind dies Scheine zu 50 Pfennig. Auf der ersten Seite sehen wir das neue Gebäude der Stadtsparkasse, auf der zweiten Seite die künstlerisch angelegten Heckenfiguren am Bahnhof, ferner die Bauernschaft Wiethaup(das sogenannte Paradies). (°) Warburg, 13. Aug. Im nahen Dössel wurden durch das Finanzamt Warburg einem Landwirt gegen 100000 bis 200000 m in Papiergeld sowie Sielber= und Goldgeld mit Beschlag belegt. # Beverungen, 18. Aug. Die Sammlung für Oberschlesien hatte in den Gemeinden des Amtsbezirks Beverungen folgendes Ergebnis: Amelunxen 429.40 M, Blankenau 112 cr, Bruchhausen 167 ck. Dalhausen 139.40 K, Drenke 118 M. Haarbrück 224 K. Herstelle 484,50 cll. Jakobsberg 84 ckl. Rothe 55 er, Tietelsen 95 4l, Wehrden 21 K, Würgassen 80.50 c, zusammen 1959.80 ckl. Allen Spendern, sowie allen, die sich dem Einsammeln der Beträge gewidmet haben, besten Dank! O Von der Weser, 13. Aug. Hier in der Gegend(Carlshafen, Lauenförde, Beverungen), wo die Ernte wohl im allgemeinen befriedigt und wo auch inzwischen genügend Regen gefallen ist, werden für Kartoffeln schon ungefähr 100 Prozent mehr gefordert und vereinbart als im Vorjahre. Das v. t. Publikum in seiner Besorgnis kommt sich dann noch klug vor, wenn es frühzeitig sich„eindeckt" und ganz unbedenklich auf solche Preise eingeht, die noch merklich weiter„anziehen!“— Vorige Woche hörte man in der Nähe, daß von Handlern für Roggen 170 A gezahlt und Abschlüsse in großeren Mangen gemacht seien. Dann besagen aber neuere, ganz zuverlässige Nachrichten, daß 250 M geboten würden, und daß sich diejenigen Bauern nun schmählich ärgerten, die zu 170 A abgeschlossen hätten... Da ist also Arnsberg, 13. Aug. Mit dem heutigen Tage treten der Terminhandel frech im Gange. Denn wenn jemand 100 Zentner Roggen zu 170 c erhandelt, an der Hand hat und er schiebt ihn für 250 c weiter, dann hat er 8000 cK verdient. So kann man freilich leicht zu Reichtum kommen! Minden, 18. Aug. Gestern früh wurde der Gemüsehändler Witte, Friedrich=Wilhelmstraße, ganz in der Nähe seines Hauses zwischen den Eisenbahnschienen tot aufgefunden. Kopf und linker Arm waren glatt vom Körper abgetrennt. Der Lokomotivführer der Kleinbahn bemerkte die Leiche noch im letzten Augenblick, konnte den Zug aber nicht mehr zum Stehen bringen, so daß er noch einmal überfahren wurde. + Geseke, 12. Aug. Ein ruchloser Anschlag auf der Eisenbahnstrecke Geseke—Paderborn wurde laut„Ges. Ztg.“ in vergangener Nacht zwischen hier und Salzkotten in der Nähe des Stadtbuschs versucht. Der Führer eines Eilzuges bemerkte auf den Schienen eine brennende Laterne und te infolgedessen den Zug zum Stehen. Bei näherem Zusehen entdeckte man, daß an einer Schiene bereits die Laschen gelöst, die Attentäter also mit der Herausnahme der Schiene beschäftigt waren, jedoch durch das Herannahen des Eilzuges gestört wurden. Leider konnte das verbrecherische Gesindel noch nicht gefaßt werden. (°) Warstein, 13. Aug. Ueber die Angelegenheit, daß Jagdaufseher Aßhoff den Fabrikarbeiter Canisius erschossen habe, wird von unterrichteter Seite folgendes mitgeteilt: Jagdaufseher Aßhoff wurde Freitag bei seinem abendlichen Revisionsgange im Walde plötzlich aus einem dichten Gebüsch heraus angerufen:„Halt, oder ich schieße!" Der pflichtgetreue Beamte drang dennoch, das eigene Leben nicht achtend, in das Gebüsch ein, worauf der Wilhelm Canisius, der, bewaffnet und zur Jagd ausgerüstet, offenbar auf Wilddieberei befindlich war, die Flucht ergriff. Als er den mehrfachen Anrufen des Jagdaufsehers nicht folgte, machte der Beamte von der Waffe Gebrauch, und ein Schrotschuß führte den Tod des Canisius herbei. - Ramsbeck, 12. Aug. Der seit fünf Wochen vermißte Fuhrmann Schulte von hier wurde jetzt im Walde tot aufgefunden. Die Leiche war schon stark in Verwesung übergegangen. Weniglohe, 14. Aug. Die 500 Morgen große Feldjagd der hiesigen Gemeinde, die bisher 865 4 jährlich aufbrachte, wurde laut„Centr. Vbl.“ für den Preis von 8000 c an den Regierungsboten Franz und den Maurer Risse in Arnsberg verpachtet. 9 die neuen Brothöchstpreise in Kraft. Sie betragen für den gesamten Regierungsvezirk für das sechspfündige Graubrot 10,20 c. für das dreipfündige Graubrot 5.20 cn, für das sechspfündige Kasseler Brot 10,80 c, für das dreipfündige Kasseler Brot 5.80 dl. Die Einhaltung der durch das Landesgetreideamt bereits vor einiger Zeit in der Presse bekannt gegebenen Preiserhöhung von 40% war nicht möglich, da die Reichsgetreidestelle ihre Mehlpreise selbst um 52—59% erhöht hat. Durch gemeinsames Vorgehen sämtlicher Kreise des Regierungsbezirks Arnsberg ist es gelungen, den Brotpreis einheitlich, wie vorstehend angegeben, festzusetzen. G Olpe, 18. Aug. Von Sonntag, 14. August ab verkehren als neue Sonntags=Personenzüge die Züge 1402 Finnentrop ab 1,20, Attendorn an 1,14, Olpe an 2,19 Uhr, ferner Zug 1205 Olpe ab 5,13, Attendorn ab 5,49, Finnentrop an 6,05 Uhr nachm. Mit letzterem Zuge werden in Finnentrop die wichtigsten Anschlüsse an die D=Züge 82 nach Frankfurt und 175 ins Ruhrrevier erreicht. 2 Kamen, 13. Aug. Das Kreisamt für Wohlfahrtspflege Hamm beabsichtigt. in der Zeit vom 13. bis 16. September in Kamen einen Jugendpflegelehrgang für edle Volkstänze zu veranstalten. Ein derartiger Lehrgang ist vor kurzem in Dortmund im größeren Stile abgehalten worden und hat ganz außergewöhnlichen Beifall gefunden. * Altena i. W., 18. Aug. Die Westfälischen Kleinbahnen haben den Fahrvreis auf den Strecken nach Hohenlimburg, Iserlohn, Westig, Hemer usw. um etwa 10 Prozent ermäßigt. nb. Buer, 18. Aug. Ein gewisser Joseph F. von hier, in Buer=Erle wohnhaft, ist festgenommen und dem hiesigen Amtsgericht zugeführt worden, weil er in der=Gegend von Schneidemühl durch Unterschlagungen und Betrügereien annähernd 6500 K, meist von armen Leuten, sich zu verschaffen verstanden hatte. Dabei hatte er sich als Kriminalbeamter und als„Prinz von Hohenlohe“ ausgegeben. F. ist als Hochstabler bekannt. nb. Steele, 18. Aug. Eine Kohlenschiebung größern Umfangs ist im benachbarten Ueberruhr aufgedeckt worden. Dort wurden Hausbrandkohlenscheine von Privatpersonen aufgekauft und die Kohlen dann weiter verschoben. U. a. sind. in Kupferdreh bereits verschiedene Mitbeteiligte festgenommen worden. Die Schiebung zieht immer weitere Kreise. nb. Jülich, 18. Aug. Das hiesige Schöffengericht verurteilte einen jungen Mann, der bei einem Ballfest einem andern eine Ohrfeige versetzt hatte und es ablehnte, seine Handlungsweise zu entschuldigen, zu der höchstzulässigen Strafe von 2500 c und zur Zahlung einer Buße von 3000 M. Ein teures Vergnügen! z. Worbis, 12. Aug. Der 22jährige Telegraphenarbeiter Hermann Ballhaus aus Bernterode wurde im Dienste von nachrutschenden Erdmassen verschüttet und starb zufolge innerer Verletzungen.— Beim Dreschen kletterte das Kind eines Landwirts in Deuna auf den Göpel. Es geriet mit einem Fuß in das Getriebe und wurde so verletzt, daß die Amputation erfolgen mußte. z. Heiligenstadt, 12. Aug. Schon wochenlang rasen die Getreide händler mit Automobilen und Motorrädern über das Eichsfeld. Sie eilen von Dorf zu Dorf, um das noch nicht geerntete, viel weniger noch gedroschene Getreide, besonders den Weizen, auszukaufen. Die Händler, die zum Teil aus anderen Provinzen kommen, überbieten sich und gehen bis zum äußersten. So kommt es, daß für den„kleinen Mann“ jede Aussicht schwindet, einige Zentner erwerben zu können. Die Stimmung unter den Nichtlandwirten ist gereizt, zumal vermutet wird, daß die Frucht über die Grenze geschoben werden soll. Die Wut richtet sich vor allem gegen die Händler. z. Duderstadt, 12. Aug. In der Tiflingeröder Feldflur wurde ein hiesiger Bürger dabei überrascht, als er von zwei Weizenfeldern Garben auf seinen Wagen lud. Er versuchte, mit Pferd und Wagen zu entfliehen, mußte aber schließlich sich seinen Verfolgern ergeben und trotz Sträubens das Getreide selbst auf den Hof der rechtmäßigen Besitzer fahren. Der Dieb entstammt einem Nachbardorfe und hat bisher einen guten Ruf genossen. i. Osnabrück, 12. Aug. Am Donnerstag machte der historische Verein einen Ausflug nach dem am Fuße des Dörenbergs romantisch gelegenen Flecken Iburg(8 Stunden von Osnabrück), der früheren Residenz der hiesigen Fürstbischöfe, sowie eines vom Bischof Benno II. erbauten Benediktinerklosters. In der in gotischem Stil erbauten Klosterkirche machte Kaplan Kirchhoff sachkundige Mitteilungen über deren Erbauung und Ausschmückung und zeigte den Sarkophag, der die Gebeine Bischof Bennos einschließt. Auf zwei am Durchgang des Schlosses zum Burghof angebrachten Steintafeln werden in eingehauener lateinischer Schrift die Leiden des 30jährigen Krieges geschildert. Im Rittersaal des Schlosses finden sich die in Oel gemalten Bildnisse der 63 Osnabrücker Bischöfe. Gymnasialdirektor a. D. Dr. Knoke hielt einen Vortrag über die Oertlichkeit der Varusschlacht, die er bekanntlich in nächste Nähe Iburgs, den Paß zum Habichtwald, verlegt, worüber sich die Forscher wohl nicht einig werden. Professor Dr. Schirmeyer hielt dann einen hochinteressanten Vortrag über das im Jahre 1070 von Bischof Benno II., dem Freunde Kaiser Heinrichs IV., gegründete Benediktinerkloster daselbst und die Bedeutung des Ordens. Aus der katholischen Welt. □ Dülmen. Am 9. Februar 1824 ging zu Gott die fromme Dulderin und große Seherin von Dülmen Anna Katharina Emmerich. Bekannt und verehrt in der ganzen christlichen Welt hofft man seit Jahren, daß ihr 100jähriger Todestag der große Ehrentag ihrer Seligsprechung in Rom sein wird. Noch aber sind der Schwierigkeiten viele zu überwinden. Zu ihrer Behebung hat sich unter Billigung der maßgebenden geistlichen Behörden ein Ausschuß von Verehrern der Gottseligen gebildet, der alle Gleichgesinnten aus dem Laienstande demnächst zu einer Sitzung nach Dülmen einladen wird und worauf dieselben schon jetzt aufmerksam gemacht werden. * A u s d e r P r o v i n z S a c h s e n. K a t h o l i k e n v e r s a m m lung in Huysburg. Zwei Stunden nördlich Halberstadt erhebt sich majestätisch auf einem Bergkegel des anmutigen Huywaldes, die ehemalige Benediktinerabtei Huysburg. Von ihr aus sind viele Jahrhunderte hindurch reiche Gnadenströme ins Halberstädter Land geflossen. In der Fürstenrevolution im Jahre 1804 wurde das Kloster aufgehoben, sein Besitz geraubt. Aber die Kirche ist katholisch geblieben. Am 1. August d. J. sind 800 Jahre seit ihrer Einweihung vergangen. Die Jubiläumsfeier soll am Sonntag, den 28. August begangen werden. Auf der schattigen Waldwiese findet 10.30 Uhr ein feierlicher Feldgottesdienst statt. 2 Uhr nachmittags ist große Katholikenversammlung. Der Tag muß zu einer machtvollen Kundgebung werden. Katholiken des Dekanates Halberstadt, erscheint in Massen! Auf nach Huysburg! Letzte Nachrichten und Drahtberichte. Die katholische Kirche im Freistaat Danzig. otb. Danzig, 14. Aug. Die„Danziger Zeitung" bringt über die Zukunft der katholischen Kirche des Freistaates Danzig Ausführungen eines ungenannten katholischen Politikers, der erst in letzter Zeit Gelegenheit hatte, die Meinung maßgebender vatikanischer Kreise über die künftige Gestaltung der kirchlichen Verhältnisse im Freistaat Danzig festzustellen. Der Verfasser weist nach, daß die bisher in der Oeffentlichkeit erörterten Vorschläge über die Angliederung Danzigs an das Bistum Ermland oder die Errichtung einer apostolischen Delegatur unmöglich seien. Der einzige mögliche Weg der Selbständigmachung der katholischen Kirche sei die Errichtung einer Praelatura nullius, d. h. unter einem von jeder fremden bischöflichen Oberhoheit freien geistlichen Oberhaupt mit völliger bischöflicher Jurisdiktion. Diese Lösung müsse durch eine gütliche Vereinbarung der beteiligten Instanzen zu ermöglichen sein. Die Bremer Staatsarbeiter ausständig. wtb. Bremen, 14. Aug. Gestern früh ist ein Streik der bremischen Staatsarbeiter infolge Lohndifferenzen ausgebrochen. Die technische Nothilfe ist auf dem Gasund Elektrizitätswerk eingesetzt worden. Auf dem Wasserwerk haben die Beamten den Dienst der Arbeiter übernommen. Infolge des Streiks war die A.=G. Weser infolge Strommangels gezwungen, die Werft gestern mittag zu schließen. utb. Belgrad, 14. Aug. König Peter ist an Lungenentzündung schwer erkrankt. Sein Zustand ist sehr ernst. Vermischtes. TU. Brand einer Papierfabrik. Düsseldorf, 12. Aug. Im Oellager der Papierfabrik Reisholz entstand in der Nacht zum Donnerstag anscheinend durch Selbstentzündung Großfeuer, das auch das Dach des Maschinengebäudes ergriff. Die Trümmer des Daches fielen auf die Maschinen und beschädigten auch die Kraftzentrale. Der Betrieb mußte auf einige Tage stillgelegt werden, doch hofft die Betriebsleitung, am Montag die Papierfabrikation in beschränktem Maße wieder aufnehmen zu können. * Eine sozialistische Regierung, die Orden verteilt. Die sächsische sozialistische unabhängige Regierung hat, trotzdem die Reichsverfassung bekanntlich die Verleihung von Orden und Ehrenzeichen verbietet, laut„Dresdner Anzeiger“ vom 2. August dem Obermedizinalrat Oberstabsarzt Dr. Alfred Trautmann das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens mit Schwertern nachträglich verliehen. * Ein Eimer Wasser 100 Mark. Erbach, 12. Aug. In einem kleinen Odenwalddörfchen sandte ein Landwirt seinem Nachbar, dessen Sohn einen Eimer Wasser an seiner Pumpe geholt hatte, dafür eine Rechnung über 100 Mark, die natürlich nicht bezahlt wurde, denn der„Schuldner“ war der Ansicht, daß selbst in dieser tollen Zeit 100 Mark für einen Eimer Wasser doch etwas zu viel seien. Jetzt soll die Angelegenheit auf dem Wege der Klage entschieden werden, da der Gläubiger auf seiner Forderung besteht. Sport. Ottbergen, 12. Aug. Zu dem am 31. Juli in Bad Driburg stattgefundenen Bezirks=Turnfeste des Ostwestfälischen Gaues, Kreis VIIla, zu welchem ca. 300 Wetturner erschienen waren, hatte auch unser junger Turnverein von 1919 elf Wettturner entsandt. Von diesen konnten neun mit dem schönen, schlichten Eichenkranz als Sieger heimkehren. Für den noch so jungen Verein ein recht schöner Erfolg. Den braven Turnern ein dreifach kräftiges„Gut Heil"! Borgentreich, 18. Aug. Zu der Bemerkung des V. f. B. Cörbecke in der Freitagsausgabe bemerkt der V. f. I. Borgentreich, daß das am 7. August in Cörbecke stattgefundene Freundschaftsspiel der 2. Mannschaft des V. f. J. Borgentreich gegen die bestspielende Mannschaft des V. f. B. Cörbecke 4:1 zu Gunsten Cörbeckes entschieden wurde. Die Borgentreicher 2. Mannschaft führte ein sehr solides Spiel und zeigte besonders ein gutes Abspielen. Trotzdem, die 2. Mannschaft des V. f.„J. Borgentreich der bestspielenden Mannschaft des V. f. B. Cörbecke gegenüberstand, konnte sie ihr Ehrentor holen. Handels= und Verkehrs=Nachrichten. Lebhaftes Steigen der Möbelpreise wird aus allen reellen Fabrikkreisen gemeldet infolge der sprunghaften Exhöhung der Holz= und Metallpreise sowie der Löhne. Dieser Umstand hat zur Folge gehabt, daß augenblicklich ungewöhnlich viel minderwertige oder direkt schlechte Ware auf den Markt geworfen wird. mit der das kaufende Publikum trotz des scheinbar niedrigen Preises betrogen wird. Es ist deshalb am Platze, die rechte Mahnung auszusprechen, jetzt mehr als je nur in als reell bekannten ansässigen Geschäften zu kaufen, die größtenteils jetzt noch gute War= zu bisherigen Preisen liefern können, während zu den neuen Bedingungen herzustellende haltbare Möbelsachen eine wesentliche Preiserhöhung erfahren müssen. e Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“. Geschäftsleitung: August Wuirk. Verantwortlich: für den Textteil I. V. Hauptschriftleiter Hermann Abels, für den Reklamen- und Anzeigenteil lohannes Oockel, beide in Paderborn. Nr. 18 Zweites DE Sozia Zugleich neuen sozialde Teil der me zialistische Ba zu dem die betrachtet wer Kreise in der Neuorientieru: die bisherige strielle Entwi in den Vorder der Behauptut Bauernstand 1 dem Kleinbaau# wirtschaftlichen „daß sich int schaftlich und über der Lan problem wird listische Ag ein klar und tationstaktik u nissen in der durch alte Sel niederreißt als Was die handelt es sich Jahr bereits wenig günstige denen gleich Agrarkorrespon Landarbeitern wegen seiner flächlichen For: denn auch in wesentlich besse wurf nicht zu Form verrät lichen Besitze Großgrundbesitz zwar durch allt eine„genossens Punkt für e allerdings an nungswesen ist und Bodens“. schlag an diese programm vorg Gegen dies gleich der soz David geharnis Entwurf mit d. und Bodens gei furter Pro geradezu eine 2 drücke. Er hat die kleinen Hau starke Beklemm recht unangetaf auch schon desh kratischer Seite gehend indentif die eigene Zus heimstättengesetz auch sonst sehre das Agrarprog Brauchbares m zu deutlich her Verschlagenheit formulierungen Nach der hätten allerdin neuen Entwurf Deren Agrarpr besitz und klein! Behandlung zu entschädigungsle Das Gel Romar Pigot holte und breitete ih manten, so gro ich vor Entzücke seine unerschütt nicht ganz ohn stieg ihm eine der größten in rollte er ein P Zeit zu Zeit in zu bewundern. „Diese da das der Großfü unsere Aufmerk steine, die in „Crochard hat nommen, das w. und das Gold er keinen dieser Jeder ist beschr Polizeibestimmu hier würde er kaufen.“— Da hielt einen Rose wie eine Walln „Vielleicht Apollogalerie 1 staut sich immer und es ist ein denn er enthält der Mazarin i sondern nur ei da, der das Ohinzu, als Gra 4 Nr. 186. Zweites Blatt. Westfälisches Volksblatt T Montag, 15. August 1921 # * # Sozialdemokratie und Agrarfrage. Zugleich mit der Veröffentlichung des Entwurfes eines neuen sozialdemokratischen Parteiprogramms erschien in einem Teil der mehrheitssozialistischen Presse ein Artikel:„Sozialistische Bauernpolitik“, der als eine lehrreiche Illustration zu dem die Agrarfragen behandelnden Teil des Entwurfes betrachtet werden kann. Der Artikel zeigt, wie stark bestimmte Kreise in der Sozialdemokratie von dem neuen Entwurf eine Neuorientierung verlangen. Unter dem Hinweis darauf, daß die bisherige Form des Erfurter Programms, das die industrielle Entwicklung und die industriellen Arbeiterinteressen in den Vordergrund rücke, dem Zentrum Gelegenheit gebe zu der Behauptung, die Sozialdemokratie kümmere sich um den Bauernstand überhaupt nicht; sie sei als reine Arbeiterpartei dem Kleinbauer feindlich gesinnt und arbeite mit an seinem wirtschaftlichen Untergang,— wird hier nachdrücklich gefordert, „daß sich innerhalb der Sozialdemokratie theoretisch=wissenschaftlich und praktisch=agitatorisch eine neue Einstellung gegenüber der Landwirtschaft bemerkbar macht."„Das Agrarproblem wird nicht mit„Richtlinien für die sozialistische Agrarpolitik“ gelöst. Was wir brauchen, ist ein klar und scharf umrissenes Agrarprogramm, ist eine Agitationstaktik und Praktik, die sich den tatsächlichen Verhältnissen in der Landwirtschaft anzupassen versteht und die nicht durch alte Schablonenpolitik draußen auf dem Lande mehr niederreißt als aufbaut.“ Was die hier genannten„Richtlinien" anbelangt, so handelt es sich um jene dem Kasseler Parteitag im vorigen Jahr bereits vorgelegten Leitsätze, denen dort bereits eine wenig günstige Aufnahme beschieden war.„Richtlinien", von denen gleich bei ihrem Bekanntwerden die„Sozialistische Agrarkorrespondenz“ schrieb:„Die Sozialisten unter den Landarbeitern und Landwirten wird dieses Agrarprogramm wegen seiner Unbestimmtheit, Uneinheitlichkeit und oberflächlichen Formulierung befremden.“ Die„Richtlinien“ fielen denn auch in Kassel ziemlich glatt unter den Tisch.— Ein wesentlich besseres Schicksal scheint nun auch dem neuen Entwurf nicht zuteil werden zu sollen. In der vorliegenden Form verrät er offensichtlich das Bestreben, die kleinbäuerlichen Besitze möglichst schonend zu behandeln. Nur dem Großgrundbesitz soll vorerst an den Leib gerückt werden und zwar durch allmähliche Ueberführung des Großgrundbesitzes in eine„genossenschaftliche Betriebsform". Der wichtigste Punkt für ein sozialistisches Agrarprogramm findet sich allerdings an anderer Stelle. In dem Kapitel über Wohnungswesen ist die„Vergesellschaftung des Grund und Bodens“ gefordert mit der Bemerkung, daß dieser Vorschlag an dieser Stelle zurückgezogen wird, falls das Agrarprogramm vorgeschlagen werden sollte. Gegen diesen Vorschlag erhebt im„Vorwärts“ denn auch gleich der sozialdemokratische Agrarsachverständige Eduard David geharnischten Widerspruch. David findet, daß der Entwurf mit der Forderung der Vergesellschaftung des Grund und Bodens generell ohne Einschränkung sogar über das Erfurter Programm hinausgehe und den Gegnern geradezu eine Agitationswaffe gewaltsam in die Hand drücke. Er hat infolgedessen gerade wegen der Wirkung auf die kleinen Haus= und Grundbesitzer und auf die Kleinbauern starke Beklemmungen und will unbedingt deren Eigentumsrecht unangetastet wissen. Er meint, und mit Recht, das sei auch schon deshalb nötig, weil man sich doch von sozialdemokratischer Seite mit den Siedlungsbestrebungen ziemlich weitgehend indentifiziert habe und es doch nicht gut möglich sei, die eigene Zustimmung zum Reichssiedlungs= und Reichsheimstättengesetz nachträglich zu desavouieren. Er polemisiert auch sonst sehr gründlich vom praktischen Standpunkt aus gegen das Agrarprogramm, an dem nach seiner Kritik nicht viel Brauchbares mehr bleibt, weil seine besitzfeindliche Tendenz zu deutlich hervortritt. David möchte offenbar etwas mehr Verschlagenheit und stellt dafür kommunistische Programmformulierungen als Muster hin. Nach der Seite der taktischen Behandlung hätten allerdings die mehrheitssozialistischen Verfasser des neuen Entwurfs von den Kommunisten etwas lernen können. Deren Agrarprogramm von Dezember 1920 läßt Großgrundbesitz und kleinbäuerlichem Betrieb eine völlig unterschiedliche Behandlung zuteil werden. Aller Großgrundbesitz ist entschädigungslos zu enteignen, dagegen den Kleinbauern ihr Privateigentum„unangetastet“ zu belassen. Zwar glaubten manche kommunistische Genossen darin in der Diskussion einen Verstoß gegen die Grundsätze des Kommunismus erblicken zu müssen. Sie belehrte kurzerhand der Zehn Gebote=Hoffmann: auf dem Lande könne man mit den marxistischen Theorien nichts ansanuen— Andere glaubten auch deswegen davor warnen zu müssen, die Klein= und Mittelbauern abzustoßen, weil ohne sie„nicht nur der Sieg der proletarischen Revolution zweifelhaft sei, sondern auch unter der Herrschaft des Proletariats die Ernährungsfrage kaum zu lösen sein werde.“ Weiter bemerkte grundsätzlich das kommunistische Zentralorgan, die„Rote Fahne“(1920, Nr. 253):„So erbarmungslos der Widerstand der Klassenfeinde und ihrer Anhänger niedergeschlagen werden muß: die Masse der Kleinbauern kann so wenig, wie z. B. die Masse der Angestellten mit dem Zauberstab der Diktatur allein in den Dienst der proletarischen Revolution gestellt werden.“ So gelangt die Mehrheitssozialdemokratie ohne Zweifel in eine Zwickmühle, wenn sie radikale Agitationsforderungen mit ihrem Bedürfnis nach Angliederung weiterer kleinbürgerlicher Schichten vereinigen will. Die Agrarfrage erfordert aber eine andere Behandlung als sonstige Wirtschaftsfragen und sie verträgt am allerwenigsten eine Schablonisierung, wie sie dem Erfurter Programm eigen ist. Selbst die unabhängige„Freiheit", die sonst am Erfurter Programm stets zu retten sucht, was nur eben sich halten läßt, mußte dieser Tage zugeben:„Die agrarische Entwicklung hat sich anders vollzogen, als zur Zeit der Entstehung des Erfurter Programms angenommen wurde.“ Damit bleibt das Agrarprogramm die harte Parteinuß, die den sozialistischen Parteien noch reichlich zu knacken geben wird. v. d. B. Reich. Für freie Einfuhr von Brotgetreide. 0 Am 10. August hat eine Sitzung des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unter dem Vorsitz des Reichsministers Dr. Hermes stattgefunden, in der die Frage der freien Einfuhr von Brotgetreide mit den im Aufsichtsrat der Gesellschaft für Getreide und Futtermittel vereinigten Interessenten erörtert wurde. Sämtliche Vertreter haben sich für die sofortige restlose Aufhebung der bisher bestehenden Einfuhrsperre für Brotgetreide ausgesprochen. Die Entscheidung des Reichsministeriums in der Frage wird in den nächsten Tagen erfolgen. Die neuen Lohn= und Gehaltsforderungen. #s Berlin, 13. Aug. Auf die Ankündigung der Regierung hin, daß sie eine Neuregelung der Beamtengehälter und Löhne vorzunehmen beabsichtige, sind gestern der Deutsche Beamtenbund, der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Gewerkschaftsring zu einer Besprechung zusammengetreten, um für ihre Forderungen, wenn irgendmöglich, eine gemeinsame Plattform zu finden. Dieser Versuch ist im großen und ganzen gescheitert. Nur darüber erfolgte eine Einigung, daß die Beseitigung aller Unterschiede in den jetzigen Teuerungszulagen und in den Zuschlägen zu den Kinderzulagen verlangt werden müsse. In allen Ortsklassen sollen dieselben Sätze wie in Klasse A, d. h. geichmäßig 70 bezw. 150 v. H. gezahlt werden. In der Hauptfrage, ob eine Abänderung des Grundgehalts der Beamten verlangt, oder eine Erhöhung der geltenden Teuerungsund anderen Zuschläge verlangt werden sollte, und ob der Grundlohn der Arbeiter erhöht, oder auch hier das Zuschlagssystem beibehalten werden solle, kam es zu lebhaften Auseinandersetzungen. Der Deutsche Beamtenbund sprach sich für eine Erhöhung der Grundgehälter und Löhne aus, die Gewerkschaftler dagegen, weil dazu langwierige parlamentarische Verhandlungen erforderlich seien. Man einigte sich schließlich dahin, zu Beginn des nächsten Jahres mit der Regierung Verhandlungen über diese grundsätzlichen Erhöhungen einzuleiten. Was die Zuschläge betrifft, verlangten die Vertreter der Gewerkschaften für die Arbeiter eine Zulage von 1,50 c auf den Stundenlohn oder eine Erhöhung des Gesamtlohnes um 8600 c für das Jahr. Den Beamten wollten sie dieselbe Teuerungszulage, gleichmäßig für alle Kategorien, zugebilligt wissen. Demgegenüber forderte der Beamtenbund für seine Mitglieder einen Zuschlag von 8500 c jährlich. Auf den Widerspruch der Gewerkschaftler schränkte er seine Forderung schließlich auf die Hälfte, nämlich auf eine Mindestteuerungszulage von 4200 c ein. Sollte die ursprüngliche Forderung des Beamtenbundes für die Reichs=, Länder= und Gemeindebeamten, für die Arbeiter, Pensionen= und Rentenempfänger verwirklicht werden, so würde ein Mehraufwand von rund jährlich 30 Milliarden erforderlich werden, während bei einer Erhöhung der Teuerungszulagen um 3600 c zehn Milliarden mehr aufgewandt werden mißten. Da eine Einigung zwischen Beamten und Gewerkschaftlern nicht erzielt werden konnte, werden jetzt, wie es heißt, beide Organisationen selbständig vorgeben. Eine Kartellausschußtagung der Eisenbahner, bei der fünf Eisenbahnerberufsverbände vertreten waren, forderte eine Mark Teuerungszuschlag für die Stunde und eine Wirtschaftsbei hilfe von 1000 c zum Einkauf von Wintersachen. Gegen Auswüchse der freien Wirtschaft. X Die vier beteiligten bayerischen Ministerien weisen in einer gemeinsamen Bekanntmachung auf die Preissteigerung hin, die mit der Aufhebung der öffentlichen Bewirtschaftung für eine Reihe wichtiger Lebensmittel eingetreten ist. Solche Mißbräuche und Auswüchse der freien Wirtschaft können nicht scharf genug verurteilt werden. Es müßte ihnen daher mit allem Nachdruck entgegengetreten werden. Die Bekanntmachung zählt die Verordnungen und Gesetze auf, die dazu die Handhabe bieten, und weist dir Polizeibebörde und Staatsanwaltschaft an, die ihren zur Verfügung stehenden Mittel mit Entschiedenheit und Nachdruck anzuwenden. Eine Folge der Sanktionen. a Vom Hansa=Bund wird uns geschrieben: Nach Mitteilungen aus Köln sind von den Ententebehörden an französische und belgische Kaufleute in großem Umfange Einfuhrgenehmigungen für völlig überflüssige lediglich dem Lurus dienende Feindbundwaren erteilt worden: so sind seit dem Einsetzen der Sanktionen allein für 300 Millionen Mark Spirituosen, für 100 Millionen Mark Wein, für 15 Millionen Mark Seidenwaren eingeführt worden. Diese für die deutsche Wirtschaft außerordentlich schädliche Einfuhr— denn es wird alles daran gesetzt werden, die Waren nach dem übrigen Deutschland zu verschieben,— macht es erforderlich, erneut das kaufende Publikum vor dem Einkauf unnötiger Feindbundwaren zu warnen. Angesichts der vernichtenden Politik Frankreichs gegenüber deutschland darf es eine Losung geven: Keinen Piennig für französische Waren, die man uns unter Ausnutzung der politischen Machtstellung aufzudrängen versucht. Gegen die schwarze Schmach. X Die Sekretäre des Verbandes südafrikanischer Frauenvereine in Pretoria haben im Namen des Verbandes einen Protest gegen die Greueltaten der farbigen französischen Truppen am Rhein an General Smuts nach London gesandt, mit der Bitte. die Angelegenheit auf der britischen Reichskonferenz zur Sprache zu bringen. Die Frauen Südafrikas fordern, daß die englische Regierung von Frankreich die Zurückziehung der schwarzen Trüppen aus Deutschland verlangen soll, da deren Anwesenheit und Schandtaten gegen die deutsche Bevölkerung eine Schmach für das Christentum bedeuten. Nach einem Bericht aus Pretoria hat der dortige Pfarrer Franz van Broekhuiser im Namen der Kirchengemeinde das folgende Telegramm an den Präsidenten Millerand nach Paris gesandt:„Die reformierte Gemeinde, im Gotteshaus versammelt, bittet im Namen des gerechten Gottes, aller Mütter und Kinder sowie im Namen von Tausenden von Nachkommen der Hugenotten und im Namen Frankreichs und seiner Zukunft selbst, die schwarzen Truppen aus der Rheinprovinz unverzüglich zurückziehen zu wollen.“ Millerand hat darauf nicht geantwortet. Der kommunistische Bruch mit Moskau. er Die Berliner kommunistische„Arbeiterzeitung" teilt mit: Der Zentralausschuß der kommunistischen Arbeitervartei erklärte, daß der Bruch mit Moskau grundsätzlich vollzogen sei. Die dringendste Aufgabe des revolutionären Weltproletariats sei der Aufbau der kommunistischen Arbeiterinternationale. Die Kommission soll die Vorarbeiten zur Herbeiführung des Zusammenschlusses aller in Opposition zu Moskau stehenden revolutionären Parteien und Verbände leisten. Dies Brechen und Leimen kennt man aus Erfahrung. Bald ist man sich spinnefeind, bald liegt man sich wieder in den Armen. Es ist nur zu verwundern, daß es Denkfähigkeit beanspruchende Leute gibt, die blindlings hinter solchen„Führern“ schafherdenhaft hertrotten. Zur Rektoratschulfrage. Der Vorsitzende des„Preußischen Rektoratschullehrerverbandes“ hat folgende Eingabe an das Kultusministerium gerichtet: Geheimnis des Schränkchens. Roman von Burton E. Stevenson. (47. Fortsetzung.) Pigot holte eines hervor, wickelte seinen Inhalt heraus und breitete ihn auf der Tischplatte aus— es waren Diamanten, so große, glitzernde, fehlerlos klare Diamanten, daß ich vor Entzücken tief aufatmete. Selbst Pigot, der doch auf seine unerschütterliche Ruhe so stolz zu sein schien, konnte sie nicht ganz ohne Bewegung ansehen; als er sie betrachtete, stieg ihm eine leichte Röte in die Wangen, und er nahm einen der größten in die Hand. um ihn genauer zu beschauen. Dann rollte er ein Päckchen nach dem anderen auf und hielt von Zeit zu Zeit inne, um den oder jenen der schönsten Steine zu bewundern. „Diese da rühren von dem berühmten Halsband her, das der Großfürst von seiner Mutter erbte,“ sagte er und zog unsere Aufmerksamkeit auf ein Häufchen wundervoller Edelsteine, die in einem der letzten Päckchen enthalten waren. „Crochard hat sie natürlich aus den Fassungen herausgenommen, das war unvermeidlich. Er konnte diese einschmelzen und das Gold verkaufen, aber auf viele Jahre hinaus konnte er keinen dieser Brillanten in Europa auf den Markt bringen. Jeder ist beschrieben und bekannt. Hier in Amerika sind die Polizeibestimmungen nicht so genau, aber ich glaube, selbst hier würde er auf Schwierigkeiten stoßen, diesen da zu verkaufen.“— Dabei holte er das letzte Päckchen heraus und hielt einen Rosendiamanten gegen das Licht, der mir so groß wie eine Wallnuß erschien. „Vielleicht haben Sie den Mazarindiamanten in der Avollogalerie im Louvre schon gesehen,“ sagte Pigot.„Es staut sich immer eine große Menge von Leuten um den Schrank, und es ist ein besonderer Diener zur Bewachung aufgestellt, denn er enthält einige Gegenstände von großem Werte. Aber der Mazarin ist nicht darunter, es ist gar kein Diamant, sondern nur eine Fälschung— eine genaue Kopie von dem da, der das Original ist. Ja, ja, das ist wahr,“ fügte er hinzu, als Grady spöttisch den Mund verzog.„Vor einigen Jahren brauchten die Direktoren des Louvre Geldar, um Gemälde zu kaufen und um die alten zu reinigen und wieder instand zu setzen. Sie sagten sich, daß es unsinnig sei, drei Millionen Franken in einem einzigen Edelstein investiert zu haben, wenn ihre Michelangelos, Lionardos und Murillos mit Schmutz bedeckt seien und täglich mehr nachdunkelten. Daher suchten sie einen Käufer für den Mazarin. Sie fanden eine Liebhaberin in der Kaiserin von Rußland, die eine Leidenschaft für wertvolle Steine hatte, und die, bei ihrem Hinscheiden, diese bemerkenswerte Sammlung ihrem Lieblingssohn hinterließ, der die gleiche Leidenschaft von ihr geerbt hatte. In den Louvre wurde eine Nachbildung gelegt, um die Neugier der großen Menge zu befriedigen, und jedermann vergaß rasch, daß es nicht mehr der echte Diamant war. Ich finde, daß die Direktoren sehr weise gehandelt haben. Und nun,“ setzte er hinzu, indem er auf den glitzernden Haufen deutete,„was sollen wir damit tun?" „Es ist nur eines möglich,“ sagte Grady, der plötzlich wie aus einer Hypnose erwachte,„und das ist, die Edelsteine so rasch als möglich in einem Bankschließfach unterzubringen. Es ist auf der Polizei kein Sicherheitsschrank vorhanden, dem ich sie anvertrauen möchte. Die hätten ja den Engel Gabriel in Versuchung gebracht,“ setzte er mit einem tiefen Atemzug hinzu. „Können wir um diese Nachtstunde ein Schließfach finden?" fragte Pigot, indem er einen Blick auf seine Uhr warf. „Es ist beinahe halb zwei Uhr!“ „Das ist in Newyork nicht schwierig,“ sagte Grady.„Wir wollen sie auf die Tag und Nacht=Bank in der Fünften Avenue tragen. Diese Bank schließt nie. Warten Sic, daß ich etwas hole, um sie darin zu versorgen.“ Er verschwand und kehrte sogleich mit einer Handtasche zurück. „Das genügt,“ sagte er.„Stecken Sie sie hinein, und ich will die Bank anklingeln und wegen des Schließfaches die nötigen Anordnungen treffen.“ Simmonds und Pigot packten die Steine wieder sorgfältig ein und legten sie in die Tasche, während ich ihnen in einer Art Betäubung zusah. Ich verstand auch, welche Versuchung in Gegenwart von so viel Schönheit lockte. Es war nicht der Wert der Juwelen, der mich fesselte und gefangen hielt— daran dachte ich kaum; es war ihr verführerischer Glanz, es war der Gedanke, daß, wenn ich sie besitzen würde, ich sie in jeder Tag= oder Nachtstunde herausnehmen und mein Auge an ihrem Blitzen weiden könnte. „Der Großfürst Michael muß nicht wenig aufgebracht gewesen sein,“ bemerkte Simmeonds, der während der ganzen Szene nichts von seiner gleichmäßigen Heiterkeit eingebüßt hatte. „Er hat getobt wie ein Irrsinniger,“ sagte Pigot und lächelte ein wenig über Simmonds' unerschütterliche Ruhr. „Diese Juwelen sind seine Leidenschaft; er verehrt sie; er hat sich nie von ihnen getrennt, keinen Tag lang; wo er hingeht, nimmt er sie mit. In der größten Geldverlegenheit— und er ist sehr oft in Geldverlegenheit— hat er nie auch nur einen seiner Edelsteine hergegeben. Im Gegenteil, sobald er Geld oder Kredit hat und er findet eine Gelegenheit, einen ungewöhnlich schönen Stein zu erwerben, kann er nicht widerstehen, selbst wenn seine Schulden unbezahlt bleiben. Seit dem Verlust seiner Sammlung tobt er, rast er, schlägt er seine Dienerschaft— einer ist sogar an den Folgen gestorben. Wir alle sind, wie man sagt, in irgend einer Hinsicht ein wenig verrückt. Nun, dieser Großfürst ist hinsichtlich seiner Diamanten vollständig verrückt!" „Warum hat er keine Belohnung auf ihre Entdeckung ausgesetzt?“ fragte Simmonds. „Oh, er hat es schon getan,“ erwiderte Pigot.„Er hat sofort sein ganzes Vermögen als Belohnung ausgesetzt. Aber sein Vermögen war nicht groß genug, um Crochard zu reizen. denn der Großfürst hat in Wirklichkeit nichts als das Einkommen aus seinen Familiengütern, und Sie können sich ja denken, daß er das alles ausgibt. Es wird ihm eine unbeschreibliche Freude bereiten, daß wir die Sammlung entdeckt haben.“ Mir schoß der Gedanke durch den Kopf, daß Pigot zweifellos im Begriff war, ein schönes Geschenk zu erhalten. „So,“ sagte Simmonds und klappte die Tasche zu, als Grady wieder eintrat. 1 Würselen, den 7. Juli 1921. Betrifft: Anerkennung der sogenannten Rektoratschulen als höhere Schulen. An den Herrn Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Berlin. Die sogenannten Rektoratschulen werden entgegen ihrem Unterrichtsplan und Lehrziel(beide sind konform denen der anerkannten höheren Schulen), entgegen dem oft ausgesprochenen Willen ihrer Lehrkörper und Kuratorien(eine eben erfolgte Urabstimmung sprach sich mit 94 Prozent für ihren Charakter als höhere Schulen aus), entgegen der Ansicht einer anerkannten Vertretung des Landes(der Schulausschuß des Verbandes Rhein. Westf. Gemeinden sprach sich in seiner Sitzung vom 18. Juni 1921 in Köln für ihren Charakter als höhere Schulen aus), entgegen der Ansicht mancher Bezirksregierungen(die Regierungen von Aachen, Düsseldorf, Köln und Trier sprachen sich für ihren Charakter als höhere Schulen und ihre Unterstellung unter das Provinzialschulkollegium aus), entgegen der Ansicht der Reichskonferenz(auch diese sprach sich für ihre Erhaltung und Anerkennung als höhere Schulen aus), entaegen der Ansicht namhafter Schulmänner(vergl. Herder: Päd. Lexikon und Kastner: Unterrichtsverwaltung) noch immer zu den mittleren Schulen gerechnet. Dadurch ergeben sich tiefeinschneidende Mißstände für Unterrichtsbetrieb, Schulaufsicht, Lehreranstellung und Besoldung. Da es Sache der obersten Schulbehörde ist, den Charakter einer Schulatt festzusetzen, so stelle ich in Ausführung eines durch die bereits oben erwähnte Urabstimmung innerhalb des Preußischen Rektoratschulvereins erhaltenen Auftrages den Antrag, die sogenannten Rektoratschulen als höhere Schulen anzuerkennen, bezw. in Verhandlungen einzutreten, am zweckmäßigsten durch Berufung von Sachverständigen aus der Lehrerschaft und den Kuratorien— beide Arten sind Mitglieder des Rektoratschulvereins— unter welchen Bedingungen die beantragte Anerkennung möglich ist. Auftragsgemäß teile ich mit, daß eine Vertröstung auf die allgemeine Schulreform, die vielleicht in ferner Zukunft einmal kommen soll, den Verein nicht zufrieden stellen kann und außerdem in Widerspruch stehen würde mit bereits gegebenen Zusicherungen seitens der Regierung. Der Verein legt Wert darauf, daß bei den aus Anlaß der Schulreform zu behandelnden Fragen die sogenannten Rektoratschulen schon der Schulart zugezählt sind, zu der sie von Rechts wegen gehören. gez. Zimmermann. Aus den Stadtparlamenten. Ordentliche Stadtverordneten=Sitzung. ##e Paderborn, 12. August. Um 6¼ Uhr eröffnet der Stadtv.=Vorsteher Peters die Sitzung und gibt bekannt, daß sich eine Anzahl Stadtverordnete krankheitshalber oder aus anderen Gründen entschuldigen lassen. Anwesend sind 26 Stadtverordnete, vom Magistrat sind anwesend Oberbürgermeister Haerten: Bürgermeister Gerbaulet, Stadtbaurat Michels, Stadtschulrat Mitzenius, Stadtsyndikus Dr. Roß, sowie die Ratsherren Eickel und Knieve:— Vor Eintritt in die Tagesordnung bringt Stadtv. de Weldige unter Hinweis auf ein vom Prov.= Schulkollegium an den Leiter der Realschule unterm 19. 4. 21 gerichtetes Schreiben den Antrag ein, das Stadtv.=Kollegium möge beschließen, den Magistrat zu ersuchen, der nächsten Stadtv.=Sitzung eine Vorlage darüber zu unterbreiten, was nunmehr geschehen soll, um der drohenden Schließung der Realschule vorzubeugen.— Dem Antrage wird zugestimmt.— 1. Ordnung für die Erhebung einer Steuer beim gewerbsmäßigen Vermieten von Zimmern und Wohnungen zum vorübergehenden Aufenthalt in der Stadt Paderborn. Berichterstatter Stadtv. de Weldige. Es handelt sich um eine Besteuerung des Beherbergungs=Gewerbes, von der hauptsächlich die Hotels, Gasthäuser, Fremden=Pensionen usw. betroffen werden. Die Steuer ist bereits in vielen Städten, darunter in Soest und in Bielefeld eingeführt worden, sie soll nach bestimmten Sätzen erhoben werden und wird schätzungsweise einen Jahresertrag von 21 600 M liefern. Stadtv. Otto Schulte befürchtet aus der Einführung der Steuer eine Verringerung des Fremdenverkehrs und eine empfindliche Schädigung des Gastwirtegewerbes. Stadtv. Uhle bedauert es, daß die Vertreter der Gastwirte nicht zuvor gehört worden sind, er ersucht, dies nachzuholen und die Vorlage einstweilen zu vertagen. Stadtv. de Weldige glaubt nicht, daß die Einführung der Steuer einen Rückgang im Fremdenverkehr zur Folge haben werde, eine vorherige Rücksprache mit der Organisation sei zwar wünschenswert gewesen, ab aber etwas Positives herausgekommen wäre, müsse bezweifelt werden. Stadtv. Eggers weist darauf hin, daß für die Hotels usw. schon sog. Bettsteuern beständen. Stadtv. Otto Schulte verbleibt bei seinen Bedenken und Stadtv. Uhle wiederholt seinen Vertagungsantrag. Bürgermeister Gerbaulet weist in längerer Ausführung darauf hin, daß die Stadt mit Rücksicht auf ihre schwierige Finanzlage jede nur irgendwie geeignete Steuer einführen müsse; die Frage ist vom Magistrat hinreichend erwogen worden, trotz der unverkennbaren Bedenken hat er sich aber entschlossen, die Steuervorlage einzubringen. Ein vorübergehender Wechsel im Dezernat habe es mit sich gebracht, daß die Organisationen vorher nicht gehört worden sind, dies soll aber künftig geschehen. Im vorliegenden Falle würden sie sich zweifellos ablehnend verhalten haben. Redner spricht dann noch weiter für die Vorlage. Wenn der zu erwartende Steuerertrag auch nur gering sei, so könne die Stadt doch nicht darauf verzichten.— Stadtv. de Weldige erblickt in einer Vertagung nur eine Benachteiligung des Stadtsäckels. Bei der Abstimmung wird der Vertagungs=Antrag abgelehnt und die Vorlage mit starker Mehrheit angenommen. 2. Nachbewilligung von 4900 et zur Begleichung von Rechnungen der Freiwilligen Feuerwehr. Der Berichterstatter Stadtv. de Weldige erläutert die Vorlage eingehend. Danach ist die Nachbewilligung notwendig geworden infolge von Instandsetzungen der Feuerlösch=Einrichtungen und Geräte sowie durch die Anfertigung neuer Blusen usw. In den Ausschüssen ist die Höhe der Ausgaben bemängelt worden, der Freiw. Feuerwehr soll daher aufgegeben werden, bei allen Ausgaben, die 300( übersteigen, künftig eine besondere Vorlage zu machen. Stadtv. Wöhning bittet im Hinblick auf das überaus gemeinnützige Wirken der Freiw. Feuerwehr die Vorlage zu bewilligen. Stadtv. Eggers wünscht eine zeitgemäße Erhöhung der Feuerwehr=Loskaufsgelder. Stadtv. Eilebrock äußert sich im gleichen Sinne. Stadtbaurat Michels pflichtet diesem Verlangen bei, weist aber auf die großen Schwierigkeiten hin, die einer richtigen Umlage der Feuerwehr=Loskaufsgelder entgegenstehen. Alle Versuche, zu einer wirklich befriedigenden Lösung der Frage zu kommen, sind bisher gescheitert. Redner hofft aber, daß alsbald das Feuerlöschtsstatut umgearbeitet und eine annehmbare Vorlage über die Höhe der Feuerwehr=Loskaufsgelder gemacht werden kann. Die Vorlage wird sodann angenommen. 3. Neupflasterung des nördlichen Bürgersteigs an der Bahnhofstraße. Berichterstatter Stadtv. Uhle. Die Neupflasterung soll auf der Strecke Grunigerstraße—Kirchstraße im Anschluß an die bevorstehenden Kabelverlegungsarbeiten der Telegraphen=Verwaltung vorgenommen werden. Die Neupflasterung ist notwendig geworden, weil die Baumwurzeln das Pflaster gehoben und beschädigt haben, wodurch der Wasserabfluß verhindert wird. Der Bürgersteig ist auf der bezeichneten Strecke 2,40 m breit und soll um 80 cm verschmälert werden. Die Kosten sind auf 73000 en berechnet worden, von denen die Telegraphen=Verwaltung 8000 c zu tragen haben wird. Der Berichterstatter geht dann noch weiter auf die Vorlage ein und regt namens der Ausschüsse die Hilfe für Leiberg! Am 10. August ist aus unerklärter Ursache ein großer Teil des Dorfes Leiberg im Kreise Büren einem Großfeuer zum Opfer gefallen. Etwa 40 Einwohner, größtenteils kleine Leute, sind obdachlos geworden. Die eben eingebrachte Ernte, Möbel, Kleider, Wäsche usw. sind größtenteils mit vernichtet. Nach oberflächlicher Schätzung beläuft sich der Gesamtschaden auf etwa ¾ Millionen Mark; er ist durch Versicherung nur zu einem ganz winzigen Teile gedeckt. Eine umfassende Hilfeleistung ist dringend geboten, wenn die Abgebrannten vor der Winterzeit wieder ein Dach über dem Kopfe, wieder die notwendigsten Möbel, Kleider und Wäschestücke haben sollen. Mitbürger in Stadt und Land! Helft den armen Abgebrannten! Spenden unter dem Vermerk:„Für die Abgebrannten in Leiberg“ nehmen die Kreissparkasse des Kreises Büren(Postscheckkonto 17011 Hannover und 16047 Köln) sowie die Amtsund Gemeindekassen entgegen. Außerdem soll in nächster Zeit eine Haussammlung veranstaltet werden.„ Büren, den 11. August 1921. Der k. Landrat. Dr. Vogels. Frage an, ob auf Grund des§ 9 des Kommunal=AbgabenGesetzes nicht auch die Anlieger zu den Kosten herangezogen werden können, weil die Neupflasterung doch auch eine erhebliche Verbesserung mit sich bringe. Stadtbaurat Michels geht dann im einzelnen auf die Vorlage ein; durch die Neupflasterung werde der jetzige unleidige Zustand beseitigt und der Wasserabfluß verbessert werden, außerdem könnte die Baumreihe erhalten bleiben. Wie er sich überzeugt habe, wickelt sich in Köln und Aachen auf gleich breiten Straßen wie die Bahnhofstraße ein zweigleisiger Straßenbahnbetrieb sowie ein reger Wagenverkehr ohne jede Störung ab. Stadtv. O. Schulte wünscht anstelle der Verschmälerung eine Verbreiterung des Bürgersteigs, so daß darin die Bäume zu stehen kommen. Stadtbaurat Michels hält das der Baumwurzeln wegen für bedenklich. Stadtv. Gehrmann findet die von der Telegraphen=Verwaltung zu tragenden Kosten für zu gering. Stadtbaurat Michels erklärt, daß die Arbeiten von einem gemeinsamen Unternehmer ausgeführt werden und daß sich dadurch die Kostenrechnung verringert. Stadtv. Eberling bittet, daß anstelle der beiden vor einiger Zeit umgehanenen Bäume alsbald neue gepflanzt werden und daß die Baumreihe in ihrem gegenwärtigen Zustande erhalten bleibe. Stadtv. Wöhning wünscht die Neupflasterung bis zur Göbenstraße auszudehnen. Stadtv. Uhle weist darauf hin, daß hinsichtlich des Wasserabflusses auf dem südlichen Bürgersteig der Bahnhofstraße dieselben Mängel bestehen, wie auf dem nördlichen. Oberbürgermeister Haerten geht in längeren Darlegungen auf die Vorlage ein, die schon längst notwendig gewesen wäre. Eine durchgreifende Umgestaltung der sowohl im Quer= als auch im Längsprofil verdorbenen Bahnhofstraße werde viele 100 000 Mark kosten; durch die Vorlage sollen wenigstens die Mängel auf der Nordseite der Straße beseitigt und die Baumreihe daselbst erhalten werden. Redner spricht dann noch über die starke Verunreinigung der Straße durch die Hausabwässer, die von den Anwohnern, statt in die Senkgrube, auf die Straße geleitet werden. Diese Mängel können nur durch eine Kanalisation abgestellt werden; so kostspielig sie auch sein werde, so müßten doch Mittel und Wege gesucht werden, um sie zu erlangen. Weiter hält Redner die Anregung, die Anlieger zu den Neupflasterungskosten heran=uziehen, für erwägenswert, die verbleibenden Kosten müßten auf dem Wege der Anleihe gedeckt werden. Stadtbaurat Michels kritisiert dann die Verunreinigung der Straßen im allgemeinen und weist auf einen Fall hin, wo ein mit Papierabfällen beladener Wagen die ganze Westernstraße verunreinigt habe.(Zuruf: Wo war denn die Polizei?) Das weiß ich nicht.(Große Heiterkeit.) Die Vorlage wird sodann mit dem Zusatze angenommen, daß erwogen werden soll, ob die Anlieger der Bahnhofstraße zu den Neupflasterungskosten herangezogen werden sollen. 4. Dringlichkeitsantrag. Wiederherstellung der Straßenstrecke von der Bahnüberführung bis zur trockenen Alme. Der Berichterstatter Stadtv. de Weldige begründet die Vorlage mit dem schlechten Zustand der Straße, der dem Wagenverkehr äußerst gefährlich werden und zu Ersatzverbindlichkeiten für die Stadt führen könnte. Die Wiederherstellung der 800 Meter langen Strecke erfordert einen Kostenaufwand von 62000 A. Er empfiehlt namens der Ausschüsse die Annahme der Vorlage. Stadtv. Uhle findet es bedauerlich, daß die vor zwei Jahren von der Provinz übernommene Straßenstrecke schon jetzt solch hohe Aufwendungen erfordere. Es liege anscheinend eine Verabsäumnis der damals Verantwortlichen, des Oberbürgermeisters Platzmann und des Stadtbaumeisters Peschges vor, die die Straße in diesem mangelhaften Zustande nicht hätten übernehmen dürfen. Stadtbaurat Michels erklärt, daß die Stadt von der Provinz als Abfindung eine Rente von 7700 A jährlich erhalte. Stadtv. Eikel fragt, ob diese Rente in Anbetracht der Teuerung nicht erhöht werden könnte. Stadtbaurat Michels erwidert, daß wegen Erhöhung solcher Renten anderwärts bereits ein Prozeß, schwebe, dessen Ergebnis abgewartet werden müsse. Große Hoffnungen dürfe man sich allerdings nicht machen. Oberbürgermeister Haerten bittet die Vorlage anzunehmen. Die Deckung müsse aus den Mitteln des laufenden Rechnungsjahres erfolgen; mit dem Etat werde sich das Kollegium noch zu beschäftigen haben. Es sei diesmal ungemein schwierig, das Gleichgewicht im Haushaltsplane herzustellen. Die Vorlage wird genehmigt. 5. Genehmigung von Anbaugesuchen. Berichterstatter Stadtbaurat Michels. Es liegen die Anbaugesuche Funke und Rose(Doppelhaus an der Neuhäuserstraße), Wille am sog. langen Wege und Koch am Schützenwege vor. Die Baugesuche werden unter den vom Berichterstatter erläuterten Bedingungen und unter Voraussetzung der nachträglichen Zustimmung des Bauausschusses, dem die Bauvorhaben noch nicht vorgelegen haben, genehmigt. 6. Aufteilung und Verkauf der Galgenbruchswiese. Berichterstatter Stadtv. de Weldige. Der Magistrat beabsichtigt die 5½ Morgen große Galgenbruchswiese zu Bauplätzen aufzuteilen. Für vier Bauplätze sind bereits Kaufliebhaber vorhanden, ihnen soll der östliche Teil der Wiese überlassen werden, und zwar für die ersten 750 am zu 6 c und für den Rest zu 4#l das am. Der westliche Teil der Wiese ist für ein unter Leitung des Eisenbahn=Obersekretärs Nadermann stehendes Siedlungs=Unternehmen— neun Häuser mit 18 Wohnungen— bestimmt, der Geländepreis beträgt hier 5 c und 3 d für das am. Für den auf der Wiese stehenden Fahrzeugschuppen bleibt dann noch ausreichendes Gelände zum Aufstellen der Wagen usw. übrig. Stadtv. Eggers hält es unter Bezugnahme auf eine frühere Aeußerung des Stadtv. Auffenberg für bedenklich, daß städtisches Gelände, das jetzt ein wertvolles Vermögensobjekt darstelle, veräußert werde. Zum mindesten müsse der Erlös zum Ankauf neuen Geländes Verwendung finden. Stadtv. de Weldige erklärt, daß nach einem Vorschlage des Ausschusses der Erlös in einen Grundstücksfonds fließen soll. Oberbürgermeister Haerten ist dem Stadtv. Eggers für seine auf eine gesunde Bodenpolitik abzielende Anregung dankbar. Durch die Aufteilung der Wiese soll einem Notstande abgeholfen werden. Redner richtet dann an die Großgrundstücksbesitzer einen Appell, auch ihrerseits Baugelände zu Siedlungszwecken zur Verfügung zu stellen, zumal es sich dabei meist nur um kleine Stücke handele. Stadtv.=Vorsteher Peters wünscht, daß unter allen Umständen das Wiesengelände der Spekulation entzogen werde. Stadtv. Eilebrock fragt, weshalb für das Siedlungsgelände ein niedrigerer Preis festgesetzt worden sei, als für die übrigen Bauplätze. Stadtbaurat Michels erwidert, daß diese Bauplätze an der ausgebauten, mit Gas= und Wasseranlagen versehenen Bruchstraße lägen, was bei dem Siedlungsgelände nicht der Fall sei.— Die Vorlage wird sodann genehmigt mit der Bedingung, daß mit der Bebauung der Galgenbruchswiese noch in diesem Jahre begonnen werde. 7. Verwaltungsbericht für die Stadt Paderborn für 1919. Von der Verlesung des Verwaltungsberichts wird abgesehen. Es entsteht nun eine längere Aussprache darüber, in welcher Weise der Verwaltungsbericht den Stadtverordneten und der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Der Vorschlag, nur einige Stücke des Verwaltungsberichts herstellen und diese bei den Stadtverordneten umlaufen zu lassen, findet keine Zustimmung. Nach eingehender Würdigung aller in Betracht kommenden Gesichtspunkte wird schließlich beschlossen, von dem an die Molkerei=Genossenschaft. Berichterstatter Stadtv. Schulze. Die drei im Jahre 1913 errichteten Milchhäuschen sollen auf 8 Jahre an die Molkerei=Genossenschaft gegen eine Jahrespacht von 1200 c und unter bestimmten, auf eine geordnete Milchversorgung abzielenden Bedingungen überlassen werden. Die Genossenschaft hat die Häuschen in demselben tadellosen Zustande, in welchem sie ihr übergeben werden, nach Ablauf der Pachtzeit wieder abzuliefern. Die Häuschen sollen daher einer gründlichen Ausbesserung unterzogen werden, was einen Kostenaufwand von 7600 A erfordern wird. Die Aufsicht über den Milchverkauf sowie die Festsetzung der Preise behält sich der Magistrat vor. Stadtv. Müller beantragt, den Milchausschank nur auf Mager= und Buttermilch zu beschränken, die Vollmilch aber für die Bürgerschaft zu bestimmen. Bürgermeister Gerbaulet erklärt, daß nur ein Teil der Vollmilch in Gläsern ausgeschenkt werden darf. Im übrigen bezweifelt er, ob 7600 M für die Instandsetzung der Milchhäuschen ausreichen werden. Da auch das Inventar teilweise erneuert werden muß, so werden sich die Kosten etwa auf 15000 A belaufen. Aber auch bei diesem Kostenaufwande würden sich die Milchhäuschen mit 6% verzinsen. Stadtv. Müller bleibt bei seinen Bedenken hinsichtlich des Ausschanks der Vollmilch; er befürchtet, daß für den Straßenverkauf nicht genug Vollmilch übrig bleibt. Stadtv. Eberling ist entgegengesetzter Meinung, er glaubt, daß bei der Beschränkung des Milchausschanks die Vollmilch stehen bleibt. Bürgermeister Gerbaulet weist darauf hin, daß infolge der Preiserhöhung die Milchzufuhr größer geworden, dagegen der Milchverkauf geringer geworden und somit ein Ueber: fluß an Milch vorhanden ist. Redner kann nicht annehmen, daß von dem Personal der Milchhäuschen der Ausschank von Vollmilch bevorzugt werde, denn der Preisunterschied zwischen Schankmilch und Verkaufsmilch betrage nur 80 Pfg. und werde durch die mit dem Ausschank verbundene besondere Arbeit wieder aufgewogen. Stadtv. Hunold schließt sich den Bedenken des Stadtv. Müller rückhaltlos an; er findet es für bezeichnend, daß nach Einführung der Preiserhöhung der Milchverkauf zurückgegangen ist, was darauf schließen lasse, daß die Leute den Preis nicht mehr bezahlen könnten. Stadtv. Schulze schlägt vor, der Bevorzugung des Vollmilchausschanks seitens des Personals durch weitgehende Preisherabsetzung zu begegnen. Stadtv. Eberling hat gegen den Milchhäuschen=Betrieb keine Bedenken; der Milchausschank wird nicht nur von Auswärtigen, sondern auch von Einheimischen benutzt. Stadtv. Müller hält seinen Antrag unter bestimmter Begründung aufrecht. Um 9 Uhr ist die Aussprache noch nicht beendet; da das Ende der öffentlichen Sitzung nicht abzusehen ist, so stellt die Presse die Berichterstattung ein.— Wie wir erfahren, endete die Aussprache mit dem Beschlusse, den Vollmilch=Ausschank nur auf bestimmte Tagesstunden zu beschränken und einen aus Damen und Herren bestehenden Ausschuß mit der Ueberwachung des MilchhäuschenBetriebes zu betrauen. Eine anschließende, zeitweise sehr erregte TeuerungsDebatte endete nach fast zweistündiger Dauer mit dem Beschlusse, wie im Vorjahre so auch jetzt wieder städtische Geldmittel bereitzustellen, um daraus den Bürgern, die solches beantragen, Vorschüsse für den Ankauf von Kartoffeln zu gewähren. Handels= und Verkehrsnachrichten. Die Bergwerksgesellschaft Trier in Hamm teilt mit: Die für den Mönat August der Zeche Radbod zum Landabsatz freigegebene Menge Kohlen ist vergriffen. Bis zum Ende dieses Monats können daher Kohlen von dieser Zeche im Landabsatz nicht abgegeben werden. Einer Koksausgabe in beschränkter Menge steht nichts im Wege. Hamburg, 13. Aug. Der Getreidemarkt verkehrte in ruhiger Haltung.. In Uebereinstimmung mit der weiteren Steigerung der Auslandsdevisen zogen auch die Maispreise an. La PlataMais stellte sich auf 149—151 M für den Zentner. Die übrigen Provensenzen notierten 146—148 K. Weizen mußte sich eine Abschwäckung auf 225—230 A gefallen lassen. Roggen notierte 175—182 M. Hafer 188—190 M. Gerste 198—200 K. In Oelkuchen fanden bei leicht erhöhten Forderungen kleinere Umsätze statt.— Auf dem Kaffeemarkt waren die brasilianischen„Forderungen, soweit sie auf Mark lauteten, unverändert, während die Schilling=Offerten um etwa einen Schilling erhöht waren. Abschlüsse mit drüben fanden nur in mäßigem Umfange statt. Der Platzhardel sowie das Abzugsgeschäft mit dem Inland nahmen einen lebhaften Verlauf. Die Preise zogen infolge des knappen Angebots weiter an.— Reis. Die Marktlage blieb unverändert fest. Es fand wieder ein recht lebhaftes Geschäft statt. Burmareis loko stieg heute auf 7 A das Kilo. Saigonreis loko auf 6,80 M das Kilo.— Paraffin und Wachs. Weißes Tafelparaffin notierte unverändert 7—7¼ A das Kilo unverzollt. Japanwachs stellte sich auf 80,50—31 A das Kilo, Bienenwachs, Auslandsware, 24¼—29¼ a Inlandsware 30¼ bis 81¼ M. Die übrigen Wachssorten blieben im Preise unverändert. Der Saatenstand im Deutschen Reiche. Den Mitteilungen des Statistischen Reichsamts zufolge ergibt sich folgendes Bild über den Saatenstand im gesamten Deutschen Reiche zu Anfang August 1921:(1 bedeutet sehr gut, 2 gut, 8 mittel=durchschnittlich, 4 gering, 5 sehr gering) Winterweizen 2,4(August 1920 2.6), Sommerweizen 2,8(2,6), Winterspelz 2,6(2,3),„Winterreggen 2,5(2.9), Sommerroggen 2,9(2.9), Sommergerste 2.7(2.7), Hafer 3,1(2.8), Kartoffeln 84(2.7), Zuckerrüben 3,1,(2.7). Klee 3,9(2.,6), Luzerne 3.7(2,6), Bewässerungswiesen 8.4(2,3), andere Wiesen 3,9(2.6). Die entsprechenden Zahlen für Breußen ergeben folgendes Bild, wobei in Klammern die Ergebnisse des Regierungsbezirks„Hannover besonders angefuhrt werden: Winterweizen 2,5(0),(Hannover 2.6), Sommerweizen 2.8(2.9), Winterspelz 2.6(0), Winterroggen 2.6(2.5), Sommerroggen 8.2(3.0), Sommergerste. 2.9(3.0), Hafer 3,2(2.9), Kartoffeln 3.5(8.0), Buckerrüben 8.1(2.7), Runkelrüben 3.8(8.0), Klee 4,0(3.5). Luzerne 3.6(8.3), Bewässerungswiesen 8,7(3,5), andere Wiesen 4,1(4,0). B von allen Hautunreinigkeiten und Hautauschlägen, wie Blütchen, Finnen, Pickel, Hautröte usw. durch tägl. Gebrauch der echten 4PharhanbfarO- Teerschwefel.-Seife. von Bergmann& Co., Radebeul. Oberall zu haben 4 — In das ist bei der andelsregister B irma Alb. Willeke, PapierwarenIndustrie, Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Paderborn Nr. 44 des Registers heute folgendes eingetragen: Der Gesellschafter und Geschäftsführer Kaufmann Joseph Willeke zu Paderborn ist aus der Gesellschaft ausgeschieden und an seine Stelle er Kaufmann Wilhelm August Linke zu Padervorn getreten. Ein jeder Geschäftsführer ist berechtigt, die Firma allein zu vertreten, jedoch sollen Käufe und Verkäufe von Immobilien und Grundwerten, Wechselverpflichtungen. Darlehnsübernahme oder Gewährungsvervflichtungen seitens der Gesellschaft nur gesetzliche Gültigkeit haben, wenn sie von beiden Gesellschaftern und Geschäftsführern gezeichnet sind. Paderborn, d. 8. August 1921. Das Amtsgericht. Beianntmachung. In unser Genossenschaftsregister ist bei dem unter Nr. 12 eingetragenen Konsumverein Allagen G. m. b. H. zu Allagen heute eingetragen: Durch Beschluß der Generalversammlung vom 17. Juli 1921 ist die Haftsumme von 20 Mk. auf 70 Mk. erhöht. Warstein, den 12. Aug. 1921. Das Amtsgericht. Mittwoch, den 17. Aug., morgens 10 Uhr werden im Amerungerfeld 40 Morg. Hafer auf dem Halme gegen Barzahlung verlauft. Domäne Dalheim. Grundstück, 4—6 Morgen zu kaufen gesucht, an der Bahnhofstr., Personstraße. Ballhornstr. oder Kavellenstr. Angebote m. Preis unter Nr. 11676 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. Leichter zu kaufen gesucht. Peters, Eier=, Obst= und Geflügelhandlung, Bad Lippspringe. 8 Wochen alt, schwarz mit roten Abzeichen, von guten Eltern, gebe ab: Hund 50.—. Hündin. 30.— Mk. ab hier. Keuck, Förster, Forsthaus Heimersgrund bei Otibergen, Kr. Hörter. Schön., schwz., wachsamer Hofhund, 1½jährig wegen Futtermangel billig abzugeben. Dr. Steinmeier. Horn i. Lippe. 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