Sauerländer Tageblatt:: Allgemeiner Anzeiger und Handelsblatt für Westfalen und angrenzende Gebiete Erscheint täglich außer Sonntags. Bezugsvreis: Durch die Vost oder unsere Boten zugestellt 4.80 Mk. monatlich. Einzelnummer 25 Vig., mit einer der Beilagen 30 Pfg.„Die Truhe“ allein bezogen 2.25 Mk. vierteljährl..„Helmatborn“ allein bezogen 1,50 Mk. vierteljährl. Bei Eintritt höherer Gewalt, Paviermangel, Versa een der Lieferungsmittel wird keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. Mit den Gratis=Beilagen: „Die Truhe".)„Heimatborn“ Wochenschrift K Monatschrift — Redaktion und Geschäftsstelle: Rosenstraße 133. Teleion: Redaktion Nr. 590. Geschäftsstelle Nr. 10.— Drahtadresse: Volksblatt Paderborn.— Bostscheckkonto: 1534 Hannover. Anzeigenvreis: Der Raum für die Anzeigensvalte 39 mm breit, 1 mm hoch 30 Pfg.; für Anzeigen aus dem Verbreitungsgebiet, den Reg.= Bez. Minden, Arnsberg und dem Freistaat Livve 25 Pfg., für die Reklamespalte 89 mm breit und 1 mm hoch 1.25 Mk. Zu diesen Preisen tritt ein Teuerungszuschlag von 30%. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und erlischt drei Wochen nach Empfang der Rechnung. Hauswirt und Mieter. * E i n e n i n t e r e s s a n t e n B e i t r a g z u r m o d e r n e n W i r t s c h a f t s g e schichte, der bei beiden Teilen, Hausherrn und Mietern, sicherlich Beachtung finden wird, wenn er gleichwohl keine Lösung der Frage bedeuten kann, bietet folgende in der„Schlesischen Volksztg.“ veröffentlichte Zuschrift eines sozial denkenden akademischen Hausherrn: en. Mit einem nassen und einem heiteren Auge pflege ich seit längerer Zeit die Versammln##gsberichte und Erklärungen sowobl der Hauswirte wie Mieter zu lesen. Denn ich bin beides, Mieter und Hauswirt(und dazu noch in Berlin). Das eine meiner Augen ist heiter, wenn ich als Mieter die flammenden, schärfsten Proteste der Mietervereinigungen lese, die es als„unsozial“ brandmarken und schärfste Verwahrung einlegen, daß der Staat etwa wagen wolle, im neuer Höchstmietengesetz die 80 Prozent Mietsaufschlag für Wohnungen zu erhöhen, das andere Auge ist naß, wenn ich die beweglichen Klagen der Hauswirte vernehme, daß sie bei der unerhörten Steigerung aller Abgaben und der mindestens zehnfachen Preiserhöhung bei allen Reparaturen nicht länger bestehen ronnen, und die Häuser, wie es schon jetzt vielfach der Fall sei, verfallen müßten, wenn der Staat sich nicht schließlich ausraffe, eine angemessene Mietserhöhung zu bewilligen, oder noch besser diese unglückselige Zwangswirtschaft, die nur alles verteuere und den Wohnungsbau unmöglich mache, völlig aufhebe. Beide Augen tränen mir aber, wenn ich lesen muß, was alles heute unter„sozial" und„unsozial“ verstanden wird. Ob der Gemeinsinn sich durch die Revolution gehoben hat, wage ich nicht zu entscheiden. Nörgler behaupten, daß heute jeder nur an seinen Eigennutz denke, und daß es das Ideal jedes Strebsamen sei, vom Staate sich eine Rente zu verschaffen. Der Staat, der in Bezug auf das freie Ausleben jedes einzelnen nur als Nachtwächter angesehen, dann aber im Bedarfsfalle nicht zu finden ist, muß als Mädchen für alles dienen, um alle Sonderwünsche zu befriedigen. So verlangen die Mieter auch vom Staate, daß er die Forderungen der Hauswirte nach Existenzberechtigung als„unsozial“ aufs schärfste zurückweise, weil sonst die kochende Volksseele überbrodeln und ihren gewichtigen Stimmzettel in das glimmende Feuer der Unzufriedenheit werfen würde. Jeder verlangt heute vom Staate sein Existenzminimum, und ein verfassungsmäßiges Grundrecht eines jeden freien Bürgers ist das Streikrecht. Als Hilfsmittel dient dazu die passive Resistenz, auch andere beliebte Mittel sind im Gange. Handgranaten und Sprengstoffe werden bereits in ausgiebiger Menge zur Verwendung gebracht, um in recht sinnfälliger Weise die Errungenschaften des Selbstbestimmungsrechtes zum Ausdruck zu bringen. Hat nun auch der Hausbesitzer das Streikrecht? Darf er passiven Widerstand leisten? Beileibe nicht, er hat nur das Recht des leidenden Gehorsams und des Zahlens, solange er noch Atem hat. In seinem Hause hat er nichts mehr zu sagen. Natürlich sorgt für von das Wohnungsamt oder das Mieteinigungsamt. Seine Mieter lernt er erst kennen, wenn sie drinnen sind, von den Untermietern ganz zu schweigen. Der Mieter hat heute das Recht, seine Wohnung einem anderen„tauschweise" zu überlassen, ohne daß der Wirt gefragt wird. In den Zeitungen liest man täglich Angebote, Firmen besorgen dies geschäftsmäßig, und der böse Volksmund will nicht aufhören von Schiebungen zu sprechen. Also jedermann hat in unserem freien Staate das Recht, sein Existenzminimum zu verlangen und mit allen gesetzlichen (siehe oben) Mitteln durchzusetzen. Nur dem Hauswirt ist dies verwehrt. Er wird gezwungen, die Wehnungen weit unter dem Wert zu vermieten und Aufwendungen zu machen, deren Kosten in keinem Verhältnis zu dem ihm vergönnten Aufschlag stehen. Daher mein heiteres Auge als Mieter. Früher machte meine Miete ungefähr den fünften Teil meines Diensteinkommens aus, heute noch nicht den zwölften Teil. Soll ich da nicht lachen? In der gleichen glücklichen Lage befinden sich alle anderen Lohnangestellten(Beamte, Arbeiter usw.), die heute ein Vielfaches ihrer früheren Bezüge genießen, und Väterchen Staat, der für unser aller Wohl lustig seine Papiermühle weiter breht und immer neue, mit Zahlen bedruckte Papiermässen unter uns schleudert, die wir als Geld ansehen sollen, erhöht seinerseits fortgesetzt seine Preise. Die Eisenbahnfahrt kostet jetzt das Sechsfache gegen früher, die Postgebühren ebenfalls. Auch der Magistrat steigert ständig die Preise der Etraßenbahn, die Gebühren für Gas, Wasser, Kanalisation, Müllabfuhr usw. Nur der Hausbesitzer darf bei der allgemeinen Steigerung und Geldentwertung nicht mitmachen, denn das wäre„unsozial“. Er ist der allgemeine Packesel für Staat, Gemeinde und Mieter, bis er unter der sehr gehäuften Last zusammenbrechen wird, wie einst im endenden römischen Kaiserreich, wo die Hausbesitzer flüchteten, um ihrer Qual zu entrinnen, verfolgt und zwangsweise in ihr Joch wieder zurückgebracht werden mußten. Am 1. Juli 1914— diesem Stichtag für Wohnungsmieten — kostete, um anderes nicht vorzubringen, das Pfund Brot, dieser Grundmaßstab aller Wertberechnung, nur 10 Pfennig, heute dagegen kostet das Pfund Brot 1,20 M, ist also um das zwölffache teurer, der Preis der Wohnung darf aber nur um drei Zehntel erhöht werden. Im Verhältnis dazu müßte das Pfund Brot heute auch nur 13 Pfg. statt 1.20 c kosten. Mein nasses Auge wurde dieser Tage zu einem Tränenbach, als ich für Steuerzwecke den Jahresabschluß von meinem Hause machte Mietserträge im Jahre 1920— 22 215 K. Ausgaben: Hypothekenzinsen 10·091 K, Hausverwaltung(5% der Mietserträge) 1115 c, Auslagen der Hausverwaltung 300 K. Hausmeister 1320 cn, Auslagen 800 K. Grundsteuer 1309 M. Kanalisationsgebühr 1527 K, Müllabfuhr 752 cn, Wasser 760 M, „ 40, zusammen 18 841 4l. Von den Mieten würden mir also 8374 M übriggeblieben sein. Eine hohe Steuerbehörde hat den gemeinen ert meines Grundstückes auf 870000 al geschätzt, davon ab 231000 M. Hypotheken(zu 4 7/12%, noch günstig!), verbleibt als mein nominelles Eigentum am Hause, das ich seinerzeit für 350 000 M gekauft hatte— 136.000 en: Also, mein angebliches Vermügen hätte sich im Jahre 1920 mit knapp 2½% verzinsbar gemacht. Ich wäre glücklich gewesen, nachdem ich während des Krieges mehrmals noch direkt hatte zusetzen müsser. Denn nun kommen noch die unausschiebbaren Hausausbesserungen: ein Rauchsauger 430 K(1), Dachdecker I 320 K. Dachdecker II 1050 4. Dachklempner 560 A. Hausklempner 643 K. Hospflasterung 268 M. Ofenreparaturen 141 K. zusammen 3412 K. um andere kleinere Ausgaben zu übergehen. Also Hausausgaben zusammen= 22 253 K. Mietseinnahmen dagegen nur 22215 4. Ich habe also in dem gesegneten Jahre als geschwollener Hausagrarier mit einem angeblichen Hausvermögen von 136000 A noch zusetzen müssen, und in diesem Jahre wird es nicht besser. Wie die Wohnungen dabei aussehen, wo jeder Winkel mit Menschen vollgestopft ist und ein großstädtischer Betrieb auch des Nachts sich entfaltet, wogegen ich machtlos, aber dafür haftbar bin, brauche ich nicht erst zu schildern. Es genügt, wenn ich berichte, daß zur Hebung der Beheizungsnöte die Holzverschläge im Keller verbraucht worden sind, und daß vielleicht gerade die Mieter, die eine so freizügige Auffassung vom Hauseigentum haben, um so entrüsteter jetzt von mir die rrichtung neuer Kellerverschläge verlangen. Natürlich habe ich auch von den angeblichen 136000 Mk. Grundvermögen das entsprechende Reichsnotopfer entrichten müssen. Das Geld mußte ich mir leihen. Es ist in der obigen Berechnung gar nicht mit einbegriffen. Jetzt soll ich noch einen Umbau vornehmen lassen, obwohl ich am Ende meiner finanziellen Leistungskraft stehe, alles ersparte Geld meiner Familie hineingesteckt habe, nun aber nicht mehr aus noch ein weiß. Das wissen aber sehr gut schon andere, die darauf warten, das Haus billig erwerben zu können. Denn noch eine Ohrfeige oder eine staatliche Anforderung, und ich kann das Haus nicht mehr halten. Mein ganzes Vermögen und alle Ersparnisse werden von diesem Abgrund verschlungen. Aber es ist ja„unsozial“, wenn der Hauswirt auch nur eine Entschädigung für seine eigenen Mühen und Arbeiten beansprucht. Jeder Kaufmann darf seine Arbeit mit hineinrechnen, jede Geschäftsreise anschreiben und diese kräftig abschreiben. Dem Hauswirt verbieter die Steuerbehörde es jedoch. Ich bin nur neugierig, wie viel Steuern ich noch von diesem angeblichen Grundvermögen von 136000 Mk. entrichten muß. Wie viele Freunde haben mir nicht, wenn ich ihnen meine Not vorklagte, den guten Rat gegeben, ich solle doch das Hars verkaufen! Meine Gegenfrage, ob sie es nicht ganz billig haben wollten, fand dann stets Ablehnung. Jedoch, ich darf nicht verschweigen, es sind mir doch schon Angebote gemacht worden. Ein ernsthafter Käufer bot den zehnfachen Mietsertrag, also 235 100 Mark. Dann wären aber nicht einmal die Hypotheken von 234000 Mk. gedeckt. Ein Agent versprach, sich zu bemühen, mit dem zwölffachen Mietsertrag, also für ca. 270000 Mk. zu verkaufen. Rechne ich jedoch alle die Unkosten(Provision, Umsatzsteuer, Notar, Gericht usw.), die damit verbunden sind, so würde mir auch nichts verbleiben. So klammere ich mich an die Hoffnung, daß es vielleicht doch noch gelingen wird, das Haus halten zu können, und daß bessere Zeiten kommen, wo man es nicht mehr als „unsozial“ empfindet, wenn der Hauswirt auch auf Existenzberechtigung Anspruch erhebt. Vielleicht kommt aber doch noch der Tag der Erleuchtung für mich, daß es besser ist, wie jener griechische Philosoph Demokritos, oder gar wie der Zyniker Diogenes im demokratischen Athen lehrte, arm, aber frei zu sein, als durch Besitz ein Lasttier für andere abzugeben. Ich löse mich von der Kette, die seit Jahren hinter mir herschleppt, und an welcher Staat, Gemeinde und Mieter nach Belieben zerren dürfen, und befreie mich von dem Odium, Hausagrarier und Kapitalsbestie, als Steuerobjekt zu sein. Dann bin ich nur noch Mieter, kann nun meinerseits meinen Hauswirt als„unsoziales" rückständiges Element verachten und demgemäß behandeln, dann habe ich ständig zwei heitere Augen, und mit diesen beiden heiteren Augen und mit lachendem Munde würde ich dann auf Wunsch den Lesern dieser Zeilen meine Erinnerungen aus meinem früheren Sklavenleben— als nunmehriger Staatörentner schildern. Die Entente und wir. Besetzung ganz Westfalens? V Mareel Hutin teilt„Echo de Paris“ mit: Der Freitags=Beratung im Elysee lag ein militärischer Bericht des Marschalls Foch und ein wirtschaftlicher Bericht des Ministers Loucheur zu Grunde. In dem Bericht unterscheide Marschall Foch zwischen den Truppen, die zu Beginn der Besetzung des Ruhrgebietes unerläßlich und deren Zahl hoch sei, und den Truppen, womit man sich später begnügen könne. Die letzteren Truppen würden die Hälfte der Truppen nicht übersteigen, die die französische Armee bis 1. 4. am Rhein unterhielt. Für den ersteren Fall aber müsse man zwei Jahresklassen einberufen. Nach dem Bericht von Loucheur sei ein großer Steuerplan im besetzten Gebiet, Taxierung der Kohlen= und Industrieprodukte, die aus dem besetzten Gebiet herausgingen, geplant, dessen Ertrag auf 8½ Milliarden Goldmark geschätzt werde. Nach dem Pariser Telegramm des„Corriere della Sera“. würde Frankreich, wenn mit Deutschland bis zum 1. Mai keine Einigung zustande kommt, ohne weiteres zur Besetzung Westfalens schreiten, um das ganze west fälische Kohlenrevier in die Hand zu bekommen. Die Stellung der nordamerikanischen Regierung zu den zwischen dem Verbande und Deutschland schwebenden Fragen könne nach der Ansicht der französischen Regierung die Aktion des Verbandes, Deutschland zur Entschädigung zu zwingen, weder beeinflussen, noch beschränken. Die Entente sordert die Auslieferung der Goldbestände. TU. Berlin, 18. April. Wie die 7U. von zuständiger Stelle erfährt, ist seitens der Reparationskommission in Paris an den Vorsitzenden der deutschen Kriegslastenkommission mündlich, jedoch in offizieller Form die Aufforderung gerichtet worden, die Goldbestände der Reichsbank und der übrigen deutschen Notenbanken bis zum I. Mai nach Blätzen im besetzten Gebiet, etwa Köln oder Kobleuz überzuführen. Diese Maßnahme soll eine Sicherheit für die deutschen Leistungen auch nach dem 1. Mai darstellen. Die deutsche Regierung soll sich verpflichten, ohne Zustimmung der Reparationskummission über diese Goldbestände nicht zu verfügen. Die schriftliche Uebermittelung dieser Forderung steht noch aus. Jedenfalls kann kein Zweisel darüber bestehen, daß diese Forderung von deutscher Seite nicht angenommen werden kann. Der Standpunkt der deutschen Regierung in dieser Frage ist wiederholt dargelegt worden und geht davon aus, daß es sich bei diesen Goldbeständen um Privateigentum handelt, das der Reichsbank gehört und nicht dem Staate. Auslieferungsforderungen der Entente. TU. Berlin, 18. April. Zwischen dem Reichskommissar der besetzten Gebiete und der Rheinlandkommission hat, wie heute von zuständiger Seite mitgeteilt wird, ein Schriftwechsel stattgefunden, der bisher noch nicht abgeschlossen ist. Es handelt sich um die Auslieferung verschiedener von Ententeseite hamentlich benannter Personen, von denen behauptet wird, daß sie sich Verfehlungen im besetzten Gebiet haben zuschulden kommen lassen. Die Angelegenheit hat eine Zuspitzung erfahren durch die Ankündigung der Rheinlandkommission, daß, wenn nicht innerhalb der heute abend ablaufenden Frist die Auslieferung der betieffenden Personen stattfinde oder für die Auslieferung genügend Garantien gegeben würden, sich die Rheinlandkommission an ihre Regierungen wenden und ihnen vorschlagen würde, entweder dem deutschen Reichskommissar das Agrement(persönliche Genehmigung zur Amtsführung) zu entziehen oder seine Dienststelle aufzuheben. Von deutscher Seite kann über die einzelnen Fälle, in denen sich Deutsche Vergehen im besetzten Gebiet haben zuschulden kommen lassen, noch nichts gesagt werden. Die Gründe, weshalb dem Verlangen der Rheinlandkommission auf Auslieferung nicht entsprochen werden kann, sind teils rechtlicher Natur, teils beruhen sie auf Unkenntnis des Aufenthalts der Beschuldigten. Vielfach sind die Angaben der Rheinlandkommission über die den Beschuldigten zur Last gelegten Vergehen im höchsten Grade unbestimmt, sodaß eine Nachprüfung seitens der deutschen amtlichen Stellen bisher nicht möglich war. Nach Ansicht Berliner amtlicher Kreise besteht die Möglichkeit, daß auf Grund der heute erfolgenden ausführlichen deutschen Erklärungen die Rheinlandkommission sich von der Güte unserer Gründe überzeugen und von den von ihr angekündigten Maßnahmen Abstand nehmen wird. Die Schweiz hat mit nichts zu tun. Der Sonderberichterstatter des„Petit Parisien" hat den Schweizer Bundespräsidenten interviewt, der ihm erklärte, Reichsminister Dr. Simons habe nicht die Intervention des Schweizer Bundesrats in der Reparationsfrage verlangt. Die Gerüchte, die nach dieser Richtung hin verbreitet worden seien, seien vollkommen erfunden. Auf eine weitere Frage, ob Dr. Simons ihm Vorschläge, die Deutschland vor dem 1. Mai den Alliierten zu unterbreiten gedenke, mitgeteilt habe, erklärte der Bundespräsident, Minister Dr. Simons habe ihm über diesen Gegenstand keine Mitteilung gemacht, er habe nur versichert, es sei der feste Wille der deutschen Regierung, in den Grenzen der Möglichkeit Reparationen zu leisten. Er habe ihm erklärt, daß Deutschland bald Gelegenheit habe, seinen guten Willen zu beweisen. Zur Lage im Osten. Sie machen bereits Quartière. &a. Kattowitz, 17. April. In Kattowitz sind eine große Anzahl polnischer Beamten und Offiziere der volnischen Polizei im Auftrage der vorgesetzten Behörde aus Warschau und Krakau eingetroffen, um für sich und für eine ganze Anzahl von Beamten Wohnungen zu suchen. Verschiedene Vorkommnisse deuten auch darauf hin, daß die von den Polen bestrittenen Nachrichten über eine gewaltsame Lösung der oberschlesischen Frage nicht der realen Grundlage entbehren. So wird z. B. aus Deutsch=Piekar berichtet, daß dort ein reguläres polnisches Werbebureau eingerichtet ist.— Der Zentralvorstand der Polnischen Sozialdemokratischen Partei hat den Beschluß gefaßt, den für Juli d. J. anberaumten Parteikongreß in Kattowitz(1) einzuberufen, da die Gewißheit bestehe, daß bis dahin die oberschlesische Frage für Polen günstig gelöst werden würde. Gleichzeitig jedoch ist zur Sicherheit beschlossen worden, den Kongreß evtl. in Lodz abzuhalten. Preußischer Landtag. Sitzung vom 18. April. Der Antrag Eberlein(Komm.), auf Haftentlassung des kommunistischen Abgeordneten Plenge hinzuwirken, der in Solingen von den Engländern verhaftet worden ist, wird gemäß dem Antrag des Ausschusses angenommen. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt Abg. Heidenreich(D. Vp.), er habe vorgestern nicht gesagt, die Firma Severing=Hörsing=Held müsse verschwinden, sondern er habe statt des Namens Held den Hallenser Polizeirat Dölz genannt.(Großer Lärm links.) In der dritten Beratung des Antrages v. Krause wegen Neuregelung der Verfassung der evangelischen Landeskirche in den neuen Provinzen Preußens erklärt Frau Abg. Wegscheider(Soz.) den Antrag für unannehmbar, während Abg. Bredt(Wirtschaftsp.) für den Antrag eintritt, der der Reichsverfassung entspreche. Nach einer kurzen Debatte wird der Antrag Krause gegen die Stimmen der sozialistischen Parteien angenommen. fortgesetzten Beratung wegen der Unruhen in Mitteldeutschland protestiert zunächst Minister Gevering gegen die Ausführungen des Aba. Dryander. Das Staatsinteresse sei durch nichts mehr gestört worden als durch die letzten Reden der Rechten. Wenn die Rechte auf eine Beseitigung der Sozialdemokratie aus der Verwaltung hinarbeite, leiste sie dem Staate einen schlechten Dienst. Die Kommunisten seien vogelfrei und könnten in der Verwaltung nicht berücksichtigt werden, solange sie ihre Direktiven von Moskau empfingen. Im übrigen halte er die Rechte für viel schlimmer. Die Behauptung des Abg. Dryander, der keichsmtnister Koch sei mit den Maßnahmen der preußischen Regierung nicht einverstanden, sei unwahr. Wir haben uns bemüht, was die Kvalitionsparteien den Arbeitern am 18. Dezember versprochen haben, durchzuführen.(Abg. Rusch (Komm.) protestiert gegen diese Behauptung und erregt große Heiterkeit.) Die weitere Polemik des Ministers gegen die Rechte führt zu lauten Protesten, die eine besonders lebhafte Form annehmen, als der Minister die Sensationsnachrichten der Rechten von einer staatlichen Subvention der Mansfelder kommunistischen Zeitung als unwahr bezeichnet. Der Vorwurf, daß die Regierung gegen die Dynamitattentate nicht rechtzeitig eingegriffen habe, treffe ebenfalls nicht zu. Die kommunistische Partei könne in einzelnen Provinzen Schäden anrichten, für deren Heilung Jahrzehnte erforderlich wären. Davor wollen wir das Land bewahren. Ich habe mich bemüht, die Polizei zu einer starken Volkswehr des Staates zu machen. Von unproduktiver Amtsführung meinerseits kann nicht die Rede sein. Daß wir nicht von Anfang an den festen Organisationsplan aufstellen konnten, ist selbstverständlich, weil wir erst fehen mußten, wie sich die Dinge entwickeln würden. Redner wendet sich dann gegen die kommunistische Partei und verliest eine Erklärung des Berliner Polizeipräsidenten zum Falle Sylt. Bei den Zeugen war ein Dr. Braber, der nichts von Mißhandlung wahrgenommen hat. Als Redner vom„Kaliber" des Sylt spricht, erheben die Kommunisten stürmischen Protest gegen diesen Ausdruck. Abg. Nuschke(Dem.) schreibt dem Abg. Paul Levy und Klara Zetkin einen großen Teil der Schuld zu. Redner kündigt an, daß seine Freunde angesichts der Häusigkeit von Hochverratsverbrechen beantragen werden, daß jenes Verbrechen in derselben Art wie alle übrigen, also nicht bloß durch den einerreichsanwalt, verfolgt werden kann. Dem Minister spreche ich im Gegensatz zur Rechten den Dank und die Anerkennung meiner Partei aus. Abg. Deerberg(Dn.) führt lebhaft Beschwerde über den Ton des Ministers der Rechten gegenüber. Zu Lärmszenen kommt es, als Redner erklärt, die Sozialdemokraten hätten am Kriege mehr Schuld als die Monarchie. Abg. Krüger=Potsdam(Soz.) polemisiert im weiteren Verlauf der Debatte gegen die Rechte, die durch ihre Hetze an dem Aufstande mit schuld sei. Die gestellten Anfragen sollten nun die Schuld auf die Regierung abwälzen. Die Versuche der kommunistischen Partei, Hölz dem Scheine nach von sich abzuschütteln, seien aussichtslos, denn er bleibe ihr doch an den Rockschößen hängen, die kommunistische Presse habe ihn als großen Idealisten verherrlicht. Mit Leuten, welche diesen Hölz hochhalten, will die deutsche Arbeiterschaft nichts zu tun haben. Noch nie sei es einem Sozialdemokraten eingefallen, die Interessen der Partei an das Ausland zu verkaufen.(Großer Lärm bei den Komm.) Abg. Rabold(U.): Ich stehe nicht auf dem Standpunkt, daß Herr Severing oder der Polizeipräsident Richter den Auftrag zur Erschießung Sylts erteilt hat. Es handelt sich überest emn emn dur Schn, Sendem un Kus Galig, zei),(Große Heiterkeit.) Redner verlangt die Aufna des Schießerlasses. Eine Einheitsfront mit den reakiren Parteien lehnen die unabhängigen Sozialisten entschieden ab. Abg. Schultz=Nenkölln(Komm.) polemisiert in der bekannten Manier gegen den Minister, dessen Flinten immer nur gegen die„Arbeiter" losgingen. Er lasse sich provozieren, um dann die Arbeiter niederzukartätschen. Damit stelle er sich an die Seite der Rechten und der bürgerlichen Gesellschaft, die gewaltsam beseitigt werden müsse. Als Redner der Rechten zuruft:„Feige Gesellen", wird er zweimal zur Ordnung gerufen; mit einem Hoch auf Sowjetrußrand schließt er unter tosendem Lärm. Damit schließt die Aussprache. Nach persönlichen Bemerkungen werden die Anträge wegen der Ausnahmegerichte dem Ausschuß überwiesen und die kommunistischen Anträge avgelehnt. Nächste Sitzung Dienstag 2 Uhr nachmittags. Tagesordnung: Kleine Anfragen und kleinere Vorlagen. Schluß nach 5 Uhr. Lokales und Provinzielles. Paderbern, 19. April. Vorbereitung für den Paderborner Katholikentag. Ordnungs= und Festzugs=Kommission. Mittwoch abend 7½ Uhr Sitzung im Pinshause, Wasserkunst 1. Auch die neu hinzugezogenen Mitglieder werden höflichst gebeten, teilzunehmen. Warnung vor Mitwirkung zur Einrichtung„weltlicher Schulen". Das„Kirchliche Amtsblatt für die Diözese Paderborn“ veröffentlicht nun auch den Erlaß unseres hochwürdigsten Bischofs gegen die Mitwirkung zur Errichtung zweltlicher Schulen": er ist identisch mit der Kundgebung des Kardinals Schulte und des Bischofs von Münster, die wir bereits in Nr. 87 zum Abdruck brachten. Auf einer großen Kundgebungsversammlung für die christliche Schule im hiesigen Rathaussaal haben wir einstens dem Bischof gelobt, Schulter an Schulter mit ihm für i# Erhaltung derchristlichen Schule zu kämpsen. Der Augenblick ist gekommen, unser Versprechen einzulösen. Der hochwürdigste Bischof wird auf seine Diözesanen voll und ganz bauen können. Bühnenvolksbund. Der große Opernabend am Mittwoch, 20. April, abends 7 Uhr im Bürgerverein begegnet, wie nicht anders zu erwarten, dem größten Interesse. Wir können nur wiederholt versichern, daß sowohl Mascagnis „Cavalleria rusticana“ wie vor allem Leoncavallos„Der Ba„Kitteilung sein, daß in„Cavalleria“ Fräulein Petersen, die erste, hochdramatische Sängerin des Landestheaters, die von den Paderbornern besonders geschätzt ist, die Santuzza singen wird. Das Orchester wird für den Abend bedeutend verstärkt. Man sichere sich frühzeitig einen guten Platz im Vorverkauf in er Junfermannschen Buchhandlung. K Wagner=Abend. Freitag, 28. April, abends 8 Uhr, veranstaltet die Kapelle des 1. Batl. Inf.=Regt. 18 im Saale des Bürgervereins einen Wagner=Abend. Zahlreicher Besuch ist der strebsamen Kapelle herzlich zu wünschen, zumal der niedrige Eintrittspreis den Besuch jedem ermöglicht. Karten zu verkauf in der Junfermannschen Buchhandlung. * Vortragsverein. Auf den heute abend 8 Uhr im Rathaussaale angezeigten Vortrag von Professor Max Scheler= Köln:„Die christliche Arbeitsauffassung und die Psychologie der Arbeit“ sei noch besonders aufmerksam gemacht. 7 Die Vorlesungen für Lehrer und Lehrerinnen in der Akabemie beginnen erst am Mittwoch, 27. April, nachmittags 3 zu der in der Freitagsnummer veröffentlichten polizeilichen Notiz bezüglich der Verwendung von unvorschriftsmäßigen Biergläsern usw. wird, um allen Mißverständnissen vorzubeugen, noch mitgeteilt, daß die nur vereinzelt vorgeUnregelmäßigkeiten nicht zu verallgemeinern sind. + In Lippspringe und Neuhaus werden(vergl. Anzeige) am 6. Mai neue Anfängerkurse in der Stenographie Stolze=Schrey eröffnet werden. a Meisterprüfung. Im Handwerkskammerbezirk Bielefeld, Abt. Paderborn, bestanden auf dem Handwerksamt zu Paderborn die Meisterprüfung im Sattler= und Polsterergewerbe Eduard Schrader=Paderborn, Kranz Nübel=Paderborn, Julius Möller=Paderborn, Gustav Wutke=Herstelle, Joh. Hartmann=Daseburg, Heinr. Groppe=Bökendorf, Georg PammeDelbrück, Anton Koch=Scherfede; im Stellmachergewerbe: Philipp, Blömele=Scherfede, Meinolf Spenner=Verne; im Buchbindergewerbe: Karl Tüshaus=Paderborn, Joseph Langenstroer=Lippspringe. Die Genannten haben hiermit das Recht erworben, mit Vollendung des 24. Lebensjahres Lehrlinge auszubilden und den Meistertitel zu führen. — Der Mieterverein veranstaltet am Donnerstag, den 21. Avril 1921, abends 7½ Uhr in der Volkshalle eine öffentliche Mieterversammlung, in welcher der Geschäftsführer der Mietervereinigung Bielefeld, Oberstadtsekretär a. D. Weddige, sprechen wird über das Thema:„Wie stellen wir uns zu den Forderungen der Hausbesitzer, welche Mietssteigerung ist gesetzlich zulässig, wer hat die Nebenabgaben zu tragen und wie erreicht der Mieter die Instandsetzung seiner Wohnung?" Das Thema ist hochaktuell.„Die Mieterbewegung,“ so schreibt man uns,„ist nicht nur eine Sache der Mieterschaft, sondern eine Angelegenheit der Allgemeinheit. In der Mietzinsfrage soll inzes in der Preissteigerung das Allheilmittel zur Wohnungsbeschaffung liegen? Nein, der Hintergedanke ist, auch die Werte der vor 1917 errichteten Gebäude konjunkturfähig zu machen, um der Spekulation freien Lauf zu geben. Das Ungesunde dieser Bestrebungen dürfte jedem klar sein, wie es ebenso klar ist, daß die sich ergebende Beschaffung von inimaginären Werten nicht dem Wiederaufbau des Vaterlandes dienen würde. Wir weisen auf das Inserat in unserer Zeitung hin. An alle Mieter und Mieterinnen Paderborns ergeht der Ruf: Kommt am Donnerstag zur Volkshalle, dort wird Euch Aufklärung zu teil werden.“ X. Aus dem Polizeibericht. Festgenommen wurde der Schneider Franz B. aus Neuhaus, weil er in dem dringenden Verdacht steht, an dem kürzlich in einem Grundstück der Wilhelmstraße ausgeführten Einbruchsdiebstahl,bei dem den Tätern 9000 Mark in die Hände gefallen sind, beteiligt gewesen zu sein. B., der sich nach der Tat bis heute verborgen hielt, wurde dem hiesigen Amtsgericht zugeführt.— Der Witwe L., Widukindstriße 39, sind in der Nacht zum 18. d. Mts. aus einem unverschlossenen Stalle zwei Hühner im Werte von 100 A gestohlen worden.— Bei dem Kaufmann K. in Salzkotten ist in der Nocht zum 16. d. Mts. ein Einbruch ausgeführt worden, bei dem den Dieden zwei Meter blauer, drei Meter grauer, 6 Meter hlauschwarzer Anzugstoff, drei Schirme und ein Herrenhut in die Hände gefallen sind. Der am Tatort angesetzte hiesige N. Lolizeihund Luchs naym bgefahren. „Nach Bekanntwerden des Einbruchs wurde sofort mit einem Auto der Polizeihund Luchs der Polizeiverwaltung Padervorn geholt. Dieser nahm sofort die Spur auf und verfolgte sie ungefähr vier Kilometer weit auf den Scharmeder Bahnhof zu. Man nimmt an, daß der Einbrecher dann ein Fahrrad bestiegen hat, weshalb der äußerst tüchtige Hund die Spur nicht weiter verfolgen konnte. Es wurde nämlich bekannt, daß dem Landwirt Ewers im Widey ein Fahrrad in derselben Nacht gestohlen war.“ □ Lippspringe, 18. April. Für die Stelle des Bürgermeisters unserer als Stadt anerkannten Gemeinde hatten sich nicht weniger als 107 Bewerber gemeldet. Als ein günstiges Vorzeichen sowohl für die Stadt Lippspringe sowohl wie für deren neues Oberhaupt dürfte es gelten, daß dieses in der Person des Herrn Dr. Pint, bisher Bürgermeister in Merzig(Reg.=Bez. Trier) einstimmig gewählt wurde. Auf viele gesegnete Jahre! § Wünnenberg, 10. April. Der Vaterländische Frauenverein in Wünnenberg hat zu Gunsten der Flüchtlinge aus den deutschen Grenzmarken eine Sammlung veranstaltet. Als Ergebnis konnten 180 e= an die Flüchtlingsfürsorge des Bundes der deutschen Grenzmarken=Schutzverbände, Berlin W. 56, Prinzessinnenpalais, abgeführ: werden. * Grevenhagen, 16. April. Ein seltenes Jagdglück trug sich in unserer Gemeinde am Samstag, 9. April, zu. großer Keiler, wie er wohl selten erlegt worden ist, vielleicht in vielen Jahren nicht wieder erlegt wird, wurde hier im Walde des Herrn Gutsbesitzers A. Kloth zur Strecke gebracht. Gewicht 296 Pfund. Der glückliche Schütze war Herr Ant. Eilert, dem es unsere Gemeinde verdankt, diesem Räuber, der erheblichen Schaden in unseren Feldern angerichtet, die wohlgezielte Kugel aufs Blatt zu setzen. Vor ungefähr einem Jahre brachte ihm Förster Jensch(Sandebed) eine Kugel bei, die aber nicht tödlich traf. Es war eine 11 mm=Kugel, die von dem Erleger Eilert mit Hilfe eines Messers aus der rechten Blattseite heraus geschnitten wurde. Vor etwa 6 bis 7 Wochen schoß Herr Glitz(Kempen) auf denselben Keiser und brachte ihm einen wohlgezielten Schuß bei. Bedauerlicherweise konnte Herr Glitz infolge eines kleinen Fehlers nicht mit der Büchse schießen, sonst könnte man bstimmt annehmen, daß ihm schon Herr Glitz das Licht ausgeblasen hätte. Er schoß deshalb mit Posten. Deutlich konnte man die 7 Posten auf dem Blatt finden. Daher allen dreien, besonders dem Herrn Eilert, ein kräftiges Waidmannsheil! der katbolischen Welt. X Aus der Warburger Börde, 16. April. Die Feier des goldenen Priester=Jubiläums des Pfarrers und Dechanten Friedrich Stratmann am 13. April war ein lebendiges Zeugnis der echt katholischen Stadt Vorgentreich und der allmeinen Beliebtheit des Jubilars. Am Abend vorher wurde ihm von den Fünglingen ein Ständchen gebracht, bei welchem der Bürgermeister des Ortes in trefflichen Worten der allgemeinen Freude Ausdruck gab. Am Tage selbst waren zu dem feierlichen Hochamt in der herrlich geschmückten Kirche fast alle Priester des Dekanates Gehrden erschienen, vier nahe Verwandte dienten am Altare und ein alter Freund, selbst ein Juhilar, hielt die Festpredigt und zog Amt und Würde des Priesters in Vergleich zum hohen Amte und der Würde des heiligen Joseph. An der Festtafel nahmen auch der Landrat und Amtmann teil und manches vortreffliche Wort bewies die Hochschätzung und Liebe des Dekanats=Klerus. auf welches der Inbilar gerührt seinen tiefgefühlten Dank aussprach. Am Nachmittag war eine großartige Feier in der Schützenhalle, wo namentlich die Kinder in schönen Gedichten und Spielen ihrer Freude Ausdruck gaben. Zum Hinscheiden der deutschen KaiserinDas Zeremoniell der Leichenfeier in Potsdam. Am Dienstag morgen um 9 Uhr versammeln sich die Prinzen und Prinzessinen am Sarge zu einem kurzen Gottesdienst. Um 9,30 Uhr setzt sich dann der Trauerzug in Bewegung. Er wird eröffnet durch die Geistlichkeit unter Voran tritt des Oberhofpredigers Dr. von Dryander. An diese schließen sich die Abordnungen der ehemaligen Offiziere an, denen der Leichenwagen folgt. Seine vier Pferde werden geführt von ehemaligen Mitgliedern des früheren Kürassierregiments Königin. Die Zipfel des den Sarg bedeckenden Leichentuches tragen vier Ritter des Schwarzen Adlerordens. Zu beiden Seiten des Leichenwagens schreiten die ehemaligen Garde= und Flügeladjutanten. Diesen folgen die Prinzen und Prinzessinnen und die übrigen Fürstlichkeiten und an diese schließen sich die Ritter vom Schwarzen Adlerorden an, dann das ehemalige Gefolge der Kaiserin, die Kammerherren und Würdenträger. Den Schluß des Zuges bilden die ehemaligen Beamten der Hofbehörde. Bei Ankunft des Zuges beim Antiken Tempel wird der Sarg mit dem Gesang:„Ich weiß, daß mein Erlöser lebt", vorgetragen von Mitgliedern des Domchores, empfangen werden. Dann singt die Trauergemeinde:„Jesus meine Zuversicht". Daran schließt sich die Trauerpredigt des Oberhofpredigers Dr. von Dryander, die mit einem Gebet schließt. Nach abermaligem Gesang der Trauergemeinde:„Wenn ich einmal soll scheiden“ singt der Chor: „Es ist ein Ruhetag vorhanden". Voraussichtlich findet im Anschluß an den Trauergottesdienst im Schloß Cecilienhof ein Empfang der Trauergäste und Deputationen durch die frühere Kronprinzessin statt. Der Sonderzug mit der Leiche. utd. Emmerich, 18. April. Heute vormittag 9 Uhr 28 Min. traf der Sonderzug mit der Leiche der ehenialigen Kaiserin an der deutschen Grenze in Elten ein. Der Bürgermeister überreichte einen Lorbeerkranz als Vertreter der ersten deutschen Gemeinde. In dem Zuge befanden sich Prinz und Prinzessin Adalbert, Prinz Oskar von Preußen, außerdem 18 Personen des Gefolges. Nach dem Maschinenwechsel setzte sich der Zug nach Emmerich in Bewegung. Auf dem hiesigen Bahngof hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden, das den Zug mit Ehrfurcht begrüßte. Oberbürgermeister Dr. Langen überreichte einen Lorbeerkranz, der aus einer Dornenkrone bestand, die mit Lorbeer durchwirkt war. Der Sonderzug bestand aus drei Wagen, im letzten befand sich der Sara der Kaiserin, der vollständig mit Blumen bedeckt war. Nach einem Aufenthalt von 12 Minuten fuhr der Zug üher Wesel in der Richtung Berlin weiter. Zum Tode der Kaiserin hat der hochwürdigste Bischof von Paderborn folgende Kundgebung zur Verlesung in den Kirchen an die Gläubigen erlassen: Die ehemalige Kaiserin und Königin Auguste Viktoria ist nach schwerem Leiden aus dieser Zeitlichkeit abgeschieden. Ueber 80 Jahre war die Verstorbene an der Seite ihres hohen Gemahls das Vorbild einer treuen Gattin und eine edle Förderin mancher Wohltätigkeitsbestrebungen. Wir wollen der erlauchten Frau eine dankbare Erinnerung nicht versagen und dem schwer geprüften ehemaligen Landesfürsten unsere aristliche Teilnahme weihen. Paderborn, den 12. April 1921. Der Bischof. f Kaspar. Amsterdam Brüssel Christlania Kopenhagen Stockholm Heisingfors Italien London Newyork Paris Schweiz Spanien Wien, alte „ abgestmp. Prag Budavest Verliner 16. April B. 2174.70 462.50 1001.00 1131.15 1476.50 144.15 289 80 246,13 62.62 446.95 1081.10 810.80 Devisenpreise. 18. April 2170.30 461.50 999 06 1128.85 1473.50 143.85 289.20 245,63 62.48 446 05 1078 90 869.10 G. 2167.80 463 ⅞ 995.00 1128.85 1473 50 141 85 292.70 246 00 62.68 450.50 1088 90 874.00 B. 2172.20 464 997.00 1131.15 1476,50 142.15 293.30 246.50 62.82 451.50 1091.10 876.00 Letzter Friedens Höchstkuro kurs 4204.00 17.98 86.15 22.57 18.02 86.35 22 58 17.98 18.02 85.77½ 85 97½ 22.84½ 22,90½ 753.50 1852.00 1701.50 2002.00 465.50 585,60 351.35 103.85 710.70 1802,00 1852.00 42,04 39.54 104,10 36.65 168.75 81.00 112.50 112.50 112.50 81.00 81.00 2042 4.20 81.00 81.00 81.50 85.00 Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“.- Oeschäftsleitung: August Walrr.— Chefredakieur: Karl Allinger.— Verantwortlich für ien polltischen Tell Karl Allinger: für Provinzielles, Lokales und den übrigen Tell L. V. Obeph Trimborn: für den Anzeigen- und Reklametell Johaanes Oockel alle in Paderborn. 5 Letzte Nachrichten und Drahtberichte. Neue Schwierigkeiten in der Kabinettsbildung? X Berlin, 18. April. Ministerpräsident Stegerwald hat seine Bemühungen zur Bildung eines Geschäftskabinetts unermüdlich fortgesetzt, zu einer endgültigen Entscheidung oder gar zur Festsetzung einer Ministerliste ist es nach unsern Informationen indessen noch nicht gekommen. Vielmehr gewinnt es den Anschein, als ob sich die Schwierigkeiten selbst für ein Geschäftskabinett eher noch vergrößert hätten. Die Sozialdemokratie hält daran fest, selbst ein Geschäftsministerium unter Stegerwald mit den schärfsten Mitteln zu bekämpfen. Diesem Standpunkt beginnen sich neuerdings auch die Demokraten anzunähern und sie beschlossen, wie die„P. P. N.“ melden, Fischbeck aus dem Kabinett Stegerwald zurückzuziehen, da sie keinem von der Sozialdemokratie scharf bekämpften, von den Deutschnationalen aber unterstützten Kabinett angehören wollen. Deutsche Einspruchsnote gegen die Zollmaßnahmen. wtb. Berlin, 18. April. Die deutsche Regierung richtete an die Botschafterkonferenz eine Protestnote gegen die Errichtung des neuen Zollregimes im Rheinlande, die gegen den Friedensvertrag und gegen die Bestimmungen des Rheinlandsabkommens verstoße. nach dem nur in dem besetzten Gebiet ein Zollregime errichtet werden darf zur Wahrnehmung der berechtigten Interessen der dortigen. Bevölkerung— Eine Entschließung des rheinischen Provinziallandtages wendet sich ebenfalls gegen die Errichtung eines Zollregimes im besetzten Gebiet. Vorbereitungen zur Besetzung des Ruhrgebietes. reviers und eines westfälischen Landstreifens. solidarisch, wenn Deutschland bis 1. Mai seine Verpflichtungen nicht erfülle. Belgien wird sich auch mit einer Truppenmacht von etwa 5000 Mann an der neuen Besetzung beteiligen.— In den mittel= und ostfranzösischen Militärbezirken werden Vorbereitungen zum Abtransvort nach dem Rheinland getroffen.— Der französische Kriegsrat genehmigte den Bericht des Marschalls Foch über die geplante Besetzung des Ruhrgebiets. Frankreich lehnt alles ab. wtb. London, 18. April.„Daily Mail“ meldet aus Paris, daß Frankreich die zu erwartenden deutschen Vorschläge: Uebernahme der Schuld der Alliierten an die Vereinigten Staaten, Aufnahme einer langfristigen, von den Alliierten garantierten Anleihe, Beteiligung der Alliierten an der deutschen Industrie und Unterstützung des Wiederaufbaus Frankreichs durch Rohstoffe und Arbeiter, avlehnen werde. Um das Schicksal Oberschlesiens. wtd. Paris, 18. April. Wie„Chicago Tribune“ erfahren haben will, wird ein tschechoslowakischer Vorschlag, wonach Deutschland vom oberschlesischen Abstimmungsgebiet das Gebiet nordwestlich der Oder erhält und ein autonomes Sondergebiet unter der alliierten Kommission geschaffen wird, die Grudlage der neuen Regelung bilden.— Max Hölz. X Berlin, 18. April. Der Kommunist Max Hölz wurde im Moabiter Zellengefängnis sofort nach seiner Einlieferung verhört. Er war in seinen Aussagen sehr zurückhaltend und gab nur zu, was ihm einwandfrei nachgewiesen werden konnte. Von den von ihm geraubten und erpreßten Geldern wurden bisher nur ungefähr 7000 Mk vorgefunden. Schriftstöcke, die als Beweis dafür gelten können, daß Hölz die Organisation des mitteldeutschen Aufstandes und die Dynamitattentate leitete, sind noch gefunden worden. In einer Stadt in Hannover wurde jetzt das Gepäck der Frau Hölz, entdeckt, beschlagnahmt und untersucht. Außer Wäsche, ren Kleidungsstücken, sehr wertvollen Schuhen, silbernen Schmucksachen usw. wurden in mehreren Handtaschen einige Schriftstücke gefunden. 4 Berichtigung. In der in der gestrigen Nummer befindlich. Anzeige des Kommunal=Verbandes muß es unter a heißen: 70 gr Krankenbutter zum Preise von 2.60 0 für 70 gr(nicht 50 gr). Steinbruchverpachtung. Am 29. April 1921, vormittags 10½ Uhr soll auf dem Geschäftszimmer der Oberförsterei Pardehausen der in den Distrikten 29. 30 im Gradt gelegene Steinbruch vom 1. Oktober d. Js. ab öffentlich meistbierend verpachtet werden. 9010 Zwei halbjährige Schweine gibt billigst ab Menke=Volmarv. Scharmede 53. 1 Backosen, 1 Walchmaschine, 2 Oofon(1 Kachelosen. Velen 1 Kanonenosen). 2 halbjähr. Schweine gibt billigst ab Wenke=Volmary, Scharmede 53. Zu verkaufen: Wachtelhündin (stichelhaarig), 15 Mon. alt. von sehr guter Abstammung. Anguit Naef rup. Mönninehausen, Kreis Lippstadt. deutsche Braune Wochen alt. von reiner lbstammung, preisw. abzug. 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Westfälisches Volksblatt Dienstag, 19. April 1921 Deutsches Reich. " Das bolschewistische Büro in Berlin. # Die russische Sowjetregierung hat bereits im Januar d. J. die Gründung eines„Büros für ausländische Wissenschaft und Technik in Berlin" angeordnet, das der Wirtschaftsvertretung der Sowjetregierung in Deutschland angegliedert ist. Die Tätigkeit dieses Büros ist dann später durch eine Verordnung des Sowjets der Volkskommissare geregelt worden. Laut dieser Verordnung untersteht das erwähnte Büro der wissenschaftlich=technischen Sektion des Obersten Sowjets der Volkswirtschaft. Das Büro verfügt über einen eigenen Verlag. Der Sowjet der Volkskommissare hat für die Tätigkeit des Büros 500000 Goldrubel bewilligt. Der Verlag läßt in Deutschland russische Bücher drucken und deutsche Werke in die russische Sprache übersetzen. An der Spitze des Büros stehen Pros. N. M. Fedorowski und A. Eichenwald. Dem Hauptkomitee für Fachfortbildung(Glawprofohr) sind von der Sowjetregierung fünf Millionen Goldrubel bewilligt worden zum Ankauf verschiedener Instrumente und Lehrgegenstände im Auslande. Der Ankauf muß durch das Volkskommissariat für Außenhandel(Bneschtorg) geschehen. Eine russische Professorenkommission hat Listen der notwendigsten Instrumente und Gegenstände zusammengestellt. Diese Listen sind, wie die Petersburger Iswestija" berichtet, an den Sowjetvertreter Kovp in Berlin gesandt worden. Ein Teil der Instrumente ist bereits in Berlin gekauft worden. Es dürfte angebracht sein, daß man dem Treiben dieser Büros etwas besser auf die Finger sieht als bis jetzt, denn daß sich seine Tätigkeit mit der wissenschaftlichen Seite erschöpft, wird man wohl niemand mehr weiß zu machen vermögen; wir dürfen uns die eigenen Henker nicht selbst groß ziehen. Zum Kommunistenaufstand. X Halle, 16. April. Der Kommunistenführer Paul Andrae aus Sangerhausen, der Vorsitzende der kommunistischen Arbeiterpartei daselbst, stand heute vor Gericht, da er im Mai 1920 nach seinem eigenen Geständnis einen Raub auf eine Sangerhäuser Bank gelegentlich des Köthener Putsches ausgeführt hat, wofür er 10000 Mk. Belohnung erhalten hat. Des außerordentliche Sondergericht in Halle verurteilte heute den Angeklagten Andrae wegen Hochverrats und Landfriedensbruchs und Anschluß an einen bewaffneten Haufen zu lebenslänglichem Zuchthaus und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Andrae hatte sich bei den letzten Unruhen in Sangerhausen gemeinsam mit Hölz in hervorragender Weise beteiligt. Andrae wurde in Ammendorf festgenommen. 7U. Merseburg, 16. April. Der Provinziallandtag hat die Anträge auf Abschaffung des verschärften Belagerungszustandes über die Provinz Sachsen und die Abschaffung der Sondergerichte für die Provinz Sachsen abgelehnt. 50 000 Mark für das Beweismaterial sämtlicher Straftaten des verhafteten Hölz. X Der Polizeipräsident erläßt eine Bekanntachung, in der es heißt: Der Bandenführer Mar Hölz festgenommen. Zahlreich sind die Straftaten, die auf einem Schuldkonto stehen. Unzweiselhaft war er die treisende Kraft bei den Märzunruhen. Durch Wort und Schrift hat er zu bewaffneter Gewalt, Dynamitanschlägen und anderen hochverräterischen Unternehmen aufgesordert. Es gilt jetzt, ein lückenloses Bild von dem gemeingefährlichen und vollsverderblichen Treiben Hölz' zu erhalten, damit alle Straftaten, deren Hölz sich schuldig gemacht hat, eine gebührende Sühne vor dem Strafrichter finden. Für aufklärende Mitteilungen, die zu der Verurteilung Hölz' führen, setze ich 50000 Mk. Belohnung aus. Das Reichsjugendwohlsahrtsgesetz ein Rahmengesetz. 8 Der Reichstagsausschuß zur Vorbereitung des Entwurfes des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes begann am Freitag seine Beratungen. Das Gesetz soll, wie in der Begründung dargelegt wird, nur ein Rahmengesetz werden, soll dem großen Werke nur feste Grenzen setzen, deren Innehaltung unerläßlich notwendig ist. Nach dem Gesetzentwurf sollen überall im Deutschen Reiche Jugendämter errichtet werden, die dazu berufen sein sollen, jedem Jugendlichen im Bedürfnisfalle schnell und sicher die erforderliche Hilfe und Unterstützung zu gewähren. Das Jugendamt soll eine öffentliche Behörde und mit allen Befugnissen und Einrichtungen einer solchen ausgestattet sein, da es nur dann die Macht und das Ansehen genießt, die seiner hohen sozialen Aufgabe entsprechen. An die Spitze dieser den Unterbau dieser Organisarion legenden Jugendämter soll grundsätzlich für jedes Amt ein Landesjugendamt treten und der ganze Ausbau soll in dem Reichsjugendamt beim Reichsministerium des Innern seine Spitze finden. Der Reichsrat hat gegenüber dem ursprünglichen Regierungsentwurf eine Reihe von Anträgen beschlossen, denen die Reichsregierung zugestimmt hat. Der Ausschuß begann seine Beratungen mit einer allgemeinen Aussprache. Erzberger und der deutsche Gewerkschaftsbund. 7 Dieser Tage sprach der frühere Reichsfinanzminister erger in M.=Gladbach über den„christlichen Solidarismus". Die Versammlung erweckte den Anschein, als wäre die Veranstaltung von den christlichen Gewerkschaften ausgegangen. Diesem tritt nun die Leitung des deutschen Gewerkschaftsbundes entgegen und teilt zu den Ausführungen Erzbergers folgendes mit: Entgegen den in der Presse vielfach verbreiteten Gerüchten, als sei die Kundgebung in M.=Gladbach von den christlichen Gewerkschaften bezw. dem deutschen Gewerkschaftsbunde vorbereitet, stellen wir fest, daß alle Organisationen mit der Versammlung nichts zu tun haben. Obwohl ein Teil der Ausführungen des Herrn Erzbergers sich tark an den Essener Vortrag Stegerwalds anlehnt, so lassen eine Schlußfolgerungen trotz des polemischen Einschlages einer Rede gegen die Sozialdemokratie irgend eine klare nationale Marschroute nicht erkennen. Die Auflösung der Kriegsorganisationen. &a Sämtliche Dienststellen der Abwickelung des alten Heeres und der Marine sind mit dem 81. März 1921 aufgelöst worden. Die Tätigkeit und prozessuale Zuständigkeit der bisherigen Intendanturen ging auf die örtlich nächstliegenden Landesfinanzämter über. K Der in seiner Hand mein Schicksal hielt.... Roman von Hanns Gisbert. (13. Fortsetzung.) Er lächelte ein wenig in sich hinein:„Das ist die ganze Eveline Hellwich, immer auf verstiegenen Höhenpfaden und in den Wolken.“... Und dann mit herzlicher Wärme:„Sie glauben nicht, welche Freude mir das neckische Spiel des Zufalls bereitet, das uns so unerhofft zusammenführte und noch zur rechten Zeit den Schleier von Ihrem Inkognito lüftete; denn,“ leiser,„wenn ich mir nachträglich über Ihr Minenspiel Klarheit zu geben suche, muß ich wohl annehmen, daß ich mit meinem bärbeißigen Aeußern niemals erfahren hätte, wer der junge Poet tatsächlich ist, an dem ich so viel Interesse nahm.“ Da war die verlegene Glut wieder um Wangen und Augen.„Ich weiß, daß diese dumme Schüchternheit lächerlich ist... aber ich hatte mir unter Ihnen einen ganz alten Herrn vorgestellt...“ Und da konnte ich es zuerst gar nicht fassen,— daß Sie der väterliche Freund sein sollten.“ Ein wenig rauh und gezwungen klang Gerhard Bartons Stimme:„O. deshalb können Sie unbesorgt sein, wenn auch mein Haar nicht den Schnee des Alters trägt, an Erfahrungen könnte ich es mit jedem Greise aufnehmen... Ich bin aber dem Briefe nicht gram, der mir Ihr Geheimnis offenbarte. Und gerne stelle ich mich zur Verfügung, wenn Sie einen Führer suchen, oo es sich um diese abendlich dunkeln Waldwege handelt oder um den Dornenpfad des Poeten, auf dem Sie so gerne wandeln.“ Eine so warme Herzlichkeit sprach aus den Worten, daß Eva ohne jede Zimperlichkeit ihre schlanke Hand in die starke legte, die sie mit warmem Drucke umschloß; und dann führte er die zarten Fingerspitzen mit so ehrerbietiger Ritterlichkeit an seine Lippen, daß Eva es als zarte Huldigung empfand, aber keineswegs dadurch in ihrer Unbefangenheit gestört wurde. Wie zwei gute Kameraden stiegen sie bergab und plauderten zusammen wie alte Bekannte. „War es nicht doch ein wenig leicht sinnig, zu Beginn der Dunkelheit gerade diesen einsamen Weg zu wählen!“ meinte Ausland. Eine machtvolle Demonstration für den Anschluß Oesterreichs an Deutschland. TU. Wien, 18. April. Die gestrige Kundgebung für den Anschluß an Deutschland gestaltete sich trotz des regnerischen Wetters zu einer äußerst machtvollen Kundgebung, an der Tausende und abermals Tausende teilnahmen. In geschlossenen Zügen zogen die Teilnehmer unter Vorantritt von Musikkapellen und Tafeln, letztere mit Tafeln mit der Inschrift: Für den Anschluß an Deutschlandl vor das Rathaus. Nur der kleinste Teil fand in der Volkshalle des Rathauses Platz, während die übrigen sich um das Rathaus gruppierten. Redner aller Parteien und Stände verwiesen unter stürmischem Beifall darauf, daß Artikel 88 des Friedensvertrages von St. Germain Oesterreich das Recht gebe, an den Völkerbund bezüglich des Anschlusses zu appellieren. Die Alternativpolitik des Bundeskanzlers Dr. Mayr, Kredithilfe oder Anschluß, sei eine falsche. Zur Kredithilfe seien die Alliierten verpflichtet, zur Anschlußpolitik sei Oesterreich berechtigt. Oesterreich sei in der heutigen Verfassung absolut nicht lebensfähig, und für eine Donauföderation sei keine Aussicht vorhanden. Die Anschlußfrage sei keine Parteifrage, sondern eine Frage des ganzen Volkes. Der Katholikenführer forderte in flammenden Worten zum Anschluß an Deutschland auf und erklärte, daß die Katholiken in religiöser Beziehung durch den Anschluß an Deutschland nichts zu befürchten hätten. Redner sprach die Sätze des Rütli=Schwurs den Versammelten vor, e mit entblößtem Haupte und mit erhobenem Schwurfinger begeistert nachsprachen. Um die Insel Dap. + Paris, 17. April. Nach einer Meldung der„Chieago Tribune“ aus Tokio erklärte der japanische Minister des Aeußeren, Japan würde die amerikanische Note in der Frage der Insel Yap nicht beantworten, sondern Washington ersuchen, zunächst die gesamte Korrespondenz zu veröffentlichen, die in dieser Angelegenheit geführt worden ist, um über die Stellung Japans vollkommene Klarheit zu schaffen. Der Abschied des Direktors Reismann von seiner Realschule. ##r Am 23. März war es, dem Schlußtage des 88. Schuljahres der von ihm begründeten weithin bekannten Lehranstalt, als Direktor Reismann seinen Sekundanern die letzte Unterrichtsstunde erteilte. Nach einer 45jährigen reichgesegneten und erfolgreichen Lebensarbeit wollte er — das war sein aufrichtiger Wunsch— still und unbemerkt von seinem Lehramte zurücktreten. Wer die große Bescheidenheit des verdienten Schulmannes kennt, der wird auch wissen, daß noch niemals sein Trachten nach Lob, Ehrung und öffentlicher Anerkennung ging. Wahrlich, jetzt, bei seinem Scheiden, konnte er erst recht darauf verzichten, denn mit dem Werke, das er geschafsen, hat er sich selbst ein ehrenvolles Denkmal gesetzt und für alle Zeiten seinen Namen mit einem Ruhmestitel in die Schulgeschichte Paderborns eingetragen! Es war im Jahre 1888, als Direktor Reismann hier die Realschule gründete und damit einen Plan verwirklichte, dem unsere Väter jahrzehntelang vergeblich zugestrebt hatten. Mit unermüdlicher Ausdauer, Pflichttreue und Hingebung hat Direktor Reismann ein Menschenalter hindurch die Schule geleitet und an ihrem Ausbau gearbeitet—. ein Klänzender Ersolg ward seiner Mühen Lohnl Wieviel Schüler sat er in jener langen Zeit unterrichtet und wieviel Knaben ind in seinem Pensionate erzogen und vor den Gefahren des Lebens bewahrt worden! Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus drang der gute Ruf der Reismannschen Realschule und zu ihrem Besuche kamen Schüler aus den entferntesten Ländern hierher. Bei all seiner anstrengenden und umfangreichen Berufstätigkeit fand Direktor Reismann noch die Zeit und die Kraft, sich nicht nur in verschiedenen städtischen Ebrenämtern zu betätigen, die ihm das Vertrauen seiner Mitbürger übertragen hatte, sondern sich auch an wissenschaftlichen Arbeiten, namentlich auf dem Gebiete der heimischen Geschichtsforschung zu beteiligen. Im hiesigen Altertumsverein ist er im Laufe der Jahre mit einer Reihe von Vorträgen und schriftlichen Abhandlungen hervorgetreten; in frischer Erinnerung sind seine Untersuchungen über die Bartholomäi=Kapelle, die er entgegen den überkommenen Nachrichten dem karolingischen Zeitalter zuweist. Weniger bekannt dürfte es sein, daß Direktor Reismann auch ein vorzüglicher Shakespeare=Kenner ist und daß er noch rurz vor dem Kriege einen bemerkenswerten kritischen Beitrag zu dem vielumstrittenen Hamlet=Problem geschrieben und bei H. Schöningh in Münster herausgegeben hat. Der Abschied von ihrem verehrten Direktor ist den Lehrern und Schülern der Realschule wirklich nicht leicht geworden. Aber so ganz sang= und klanglos, wie er es bescheidentlich gewünscht hatte, wollten sie sich doch nicht von ihm trennen. Gegen Schluß der letzten Unterrichtsstunde betrat Studienrat L. das Klassenzimmer der Sekunda. Mit dem Hinweise, daß er der ersten Unterrichtsstunde des Direktors beigewohnt habe und nun auch in der letzten anwesend sein möchte, richtete er an diesen eine kurze, aber warm empfundene Ansprache. Anschließend trug ein Sekundaner ein selbstverfaßtes Gedicht vor, das in Ernst und Humor die langjährige Lehrtätigkeit des Direktors behandelte. Diese schlichte, gewissermaßen improvisierte Abschiedsfeier machte auf alle Anwesenden einen tiefen, nachhaltigen Eindruck, und keiner wird diese stille Stunde jemals vergessen. Im Amtszimmer der Schule nahm dann das Lehrer=Kollegium sowie der Vorstand des Reismänner=Vereins Abschied von dem Direktor, wobei diesem eine schöne Mappe überreicht wurde, deren künstlerisches Titelblatt der Zeichenlehrer Ab=Egg angefertigt hatte. Die Mappe enthielt in Zierschrift die Namen der Lehrer und der sämtlichen Schüler des letzten Schuljahres sowie die des Vorstandes des Reismänner=Vereins. Direktor Reismann war ersichtlich bewegt von dieser unerwarteten Ehrung; in seinen Dankes= und Abschiedsworten brachte er seine Wünsche für das fernere Gedeihen der Schule und das Wohl ihrer Lehrer und Schüler zum Ausdruck. Mit aufrichtiger Dankbarkeit werden die Lehrer und Schülen des scheidenden Direktors gedenken, nicht weniger auch die vielen früheren Schüler, von denen jeder mit Stolz bekennen wird: auch ich bin einstmals Schüler des alten Reismann gewesen! Die ganze Paderborner Bürgerschaft fühlt sich eins in dem Wunsche, daß das Lebenswerk des Direktors Reismann, die Realschule, der Stadt und dem Lande Paderborn dauernd erhalten bleibt. Wir alle hoffen, daß die dieserhalb eingeleiteten Verhandlungen bald zu einer Einigung führen, damit die Eltern der Schüler von einer drückenden Sorge befreit werden und so manches müßige Gerede zum Schweigen kommt. Dem Herrn Direktor Reismann aber wünscht die Bürgerschaft einen ungetrübten, sonnigen Lebensabend auf viele viele Jahre an der Seite seiner verehrten Gattin. die so großen Anteil an der Blüte des Pensionates gehabt hat. Möge Direktor Reismann auch fernerhin noch die Kraft und die Muße finden, sich wie bisher den Wissenschaften und unseren Heimatbestrebungen zu widmen! „„ Sport. Pferdezucht= und Reiterverein Warendorf. Die Ausschreibung für die erste diesjährige Veranstaltung an— Ssanwelche Nennungsschluß am 19 Prufung von Halbblutpferden erein Warendorf. Die Ausschreibung ranstaltung an der Tönneburg, für 19. Mai bei der Kommission nur in Münster i. W. ansteht, hat wieOffizieren und ehemaligen Offizieren zu reiten(nicht als Herrenreiten), worauf noch besonders hingewiesen sei. Die Arbeiten an der Verbesserung der Bahn schreiten rüstig weiter und ist das Geläuf besonders gepflegt worden. Barton.„Wenn Ihnen nun jemand anders dort oben begegnet wäre! Einer, der es nicht auf eine Geistesfreundschaft abgesehen hätte, sondern auf Gut oder Leben?" „Unbesorgt!" lachte Eva,„durch diesen dunkeln Wald wollte ich um Mitternacht allein gehen, ohne mich zu fürchten, so gefährlich er auch aussieht. Die schlicht=einfache Gebirgsbevölkerung ist so treu und ehrlich, daß man sich in ihrer Mitte beschützt und gehütet fühlt. Und für vagabundierende Handwerksburschen ist dies kein Tervain; es ist auch seit Menschengedenken kein Verbrechen mehr begangen worden... Jenseits an der Lynken=Eiche, da stehen drei Kreuze schauerlich in die Luft; die sollen aus der Franzosenzeit stammen und zum Gedächtnis früherer Bewohner des jetzt zerfallenen Gehöftes errichtet worden sein, die von marodierenden Truppen ermordet wurden. Aber das ist lange her... Heute ist's still und sicher dort oben. Ich sitze gern unter der Eiche und lausche dem Sang des Windes, der wie Aeolsharfenklang durch ihre Zweige tönt und dann wieder wie Urwaldsang hindurchbraust. Und dann lasse ich mir erzählen, wie es vor hundert Jahren hier ausgesehen hat, was sich hier zugetragen haben naG0 „Und dies alte Raubnest dort oben, erzählt es Ihnen nichts?“ „O doch; es trägt ja den Namen einer stolzen Adelsfamilie, die Ruhm und Ehre in Mengen auf ihren alten Stamm gehäuft hat, obwohl sie in ihren Glanzzeiten nichts anderes getan hat, als der Räuber Just. der späterhin mit seinen Gesellen in dem verfallenen Gemäuer hauste und für seine Missetaten mit dem Leben büßen mußte. Acht Leben sollen damals zu gleicher Zeit am Galgenberge geendet haben; der Laubwald soll ringsum verdorrt sein. Noch heute fliegen die Raben krächzend um die Hexenbuche, die ihre welken Aeste wie vorwurfsvoll gen Himmel streckt, aber nach einem alten Aberglauben nicht gefällt werden darf, wenn nicht Leid oder Schicksal über das Land kommen soll.“ „Danach scheinen sich wenig freundliche Erinnerungen an diese Gegend zu knüpfen.“ „Im Gegenteil, sehr hübsche Sagen und Legenden findet man hier. Da ist gleich die Mariensäule, die dort oben vom Lünenberg hinuntergrüßt und von einer seltenen dunkelroten wilden Rosenart umgeben ist. Ein Fischer, der im Waldbach nach Forellen und anderen Fischen zu fahnden gewohnt war, fand einst zur Winterszeit, als er schwere Steine und Blöcke an den Uferrand wälzte—, um zu verhüten, daß der Bach, der in Hochwasserzeiten ein gefährlicher Strom zu werden scheint, sein Bett verlassen und die mühsam angelegten Felder zerstören könne— zwischen den Steinen und dem Geröll ein holzgeschnitztes Marienbild, das unter seinen Händen wuchs und wuchs, bis es zu einer lebensgroßen Statue geworden war. Und da er in der folgenden Nacht träumte, daß die Jungfrau Maria hinauf verlange zu der Höhe des Lünenberges, belud er sich mit samt seinem Bruder mit dem hölzernen Bildnis und trug es unter Aechzen und Stöhnen dahinauf, wo es, von allen Seiten sichtbar, freundlich über Felder und Dörfer grüßen könne. Denn das Bildnis war ohnemaßen schwer; doch als sie oben angekommen und die Statue aufgerichtet hatten, war ihnen so leicht und froh, wie nie in ihren Leben. Ihre Kraft war ins Grenzenlose gewachsen; sie vermochten alle Arbeit ohne Hilfe zu tun und konnten die größten Lasten tragen. Des Fischers Netz war immer voll gesegneten Reichtums, und der beiden Brüder Wohlstand wuchs stetig. Als sich die Nachricht verbreitete, sammelten sich die Wallfahrer und verrichteten in Zeiten der Not ihre Andacht vor dem Bilde. Aber auch ein Bösewicht war darunter, der gönnte den Brüdern ihr Glück nicht, und er haßte das Marienbild darob. Und als ihn einst sein Weg an ihm vorbeiführte, und er das holde Lächeln der Jungfrau sah, wuchs sein Groll und seine Wut ins Unmäßige; er brach einen Dornzweig vom Wege und schlug damit der Heiligen ins liebliche Angesicht. wieder und wieder. Es waren welche auf dem Felde, die es gesehen hatten, und da sie herbeieilten, sahen sie, daß die Wangen des Bildnisses aus hundert Wunden bluteten. Und wo ein Blutstropfen aufs Erdreich gefallen war, sproßte es von dunkelroten Rosen, wie sie nirgends in der Gegend gediehen. Da wuchs die Verehrung zur Gottesmutter und man stiftete ihrem Standbild die Säule, um es vor ähnlicher Unbill zu bewahren. Und wenn jemand in Herzeleid und Not ist. pilgert er zum wundertätigen Bild der Jungfrau Maria in Rosen. ortsetung felgt.) WirtschaftsVerpachtung Ds Turn=Verein Johr' Bad Lippspringe wird am 20. April, abende 8 Uhr im Vereinslokal des Herrn Heinr. Ruhe den Wirtschafts=Betrieb zu dem am 29. Mai d. J. stattfindenden Turnerfeste meist bietend vergeben. Bedingungen werden dortelbst vorher bekannt gegeu. Reflettanten ladet hierzu ergebenst ein Hd20 der Vorstand. Schenteverdingung. Zu dem am 3. u. 4. Juli 1921 stattfindenden Schützenfeste d. vereinigten Schützenvereins Bentfeld soll die Schente am Mittwoch, den 20. April 1921. nachm. 6 Uhr in dem Vereinslokal Hermann Nolte in Bentfeld vergeben werden. Festplatz sowie Trink= und Tanzzelt stellt der Verein. Der Schützenvorstand. Fahrräber Nähmaschinen Gummi allerbilligst bei Louis Bender, Neuhaus. 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Verschiedenes. Hüfsbund der Ell.=Lothr., Ortsgruppe Paderborn. Die für den 24. 4. angesetzte Versammlung wird auf den 8. Mai, nachm. 4 Uhr verschoben und zwar findet sie in der Brauerei Joosten, Kisau, statt. Vollzähliges Erscheinen dringend erwünscht. Vorstandssitzung am 20. April. 7.30 abends. Brauerei Joosten. Knaup. Vorsitzender. Vereinigung der Tierärzle des Paderborner Landes. Infolge der andauernden, ganz gewaltigen Steigerung der Preise für Impfstoffe, Instrumente usw. sind die Tierärzte des Paderborner Landes— Kreis Büren, Hörter, Paderborn und Warburg— genötigt, für Rollautschutzimplungen bis auf weiteres folgende Mindestpreise festzusetzen: Bei Massenimpfungen für Schweine bis Ztr. Leb.-Gew. 12 Mk., über 1 Ztr. Leb.-Gew. 15 Mk. Bei Einzelimpfungen tritt zu diesen Sätzen die Wegegebühr. I. A. Dr. Heuß, Vorsitzender. G. d. A. = Monatsversammlung= am Mittwoch, den 20. April, abends 8 Uhr in Lönnigs Domschenke, Domplatz. Tagesordnung wird in der Versammlung bekanntgegeben.— Um zahlreiches Erscheinen bittet der Vorstand. Lppspringe! Neuhaus! Paderborner Stenographen= verein Stolge=Schren Geschäftostelle: Paderdorn, Karlstr. 22. Am Freitag. den 6. Mai. abende 3½ Uhr beginnen in Lippspringe und Neuhaus, in den Zeichensälen der Fortbildungsschulen neue Anfänger=Kurse. Unterrichts=Honorar aus. schließlich Lehrmittel 40 Mk. Da rege Beteiligung zu erwarten steht, ist baldige schriftliche Anmeldung an obige Geschäftsstelle, wätestens jedoch bis zum 2. Mai. zu empfehlen. Vier Wochen alter hübsch. Junge als eigen abzugeben. Auskunft unter Nr. 9032 durch die Geschäftsstelle. Hübsch möbl. und Schlafzimmer an desl., ruh. Herrn mit od. ohne Pension abzugeben. Angebote unter Nr. 04768 an die Geschästsst. d. Bl. Reelles Heiratsgesuch. Suche für meinen Schwager, Besitzer eines schönen igentums. Witwer, kath., mit drei Kindern, im Kreise Paderborn. eine kathol. Lebensgefährtin im Alier von 35—50 Jahren, zwecks valdiger Heirat. Witwe ohne Anhang nicht ausgeschlossen, am liebsten v. Lande. Gelbige muß in der Landwirtschaft und in der seineren und bürgerlichen Küche bewandert sein. Vermögen nicht unbedingt erforderlich. Zuschriften unter Nr. 9027 an die Geschäftsstelle d. Vl. Schlüsselbund (3 Schlüssel) am Samstag nachmittag in der Warburgerstraße verloren. 04737 Wiederbringer erhält gute Belohnung. Näh. durch die Geschst. Geld gefunden. Niedermarsberg. Bahnhofstr. 399. Verloren von Weinrestaurant Koch Kampstraße, Straßenbahn Paderborn=Sennelager abds. 11.25 Uhr braunes Geldtäschchen, Inhalt ca. 60.— Mk. Mitgliedskarte: Schwimmklub Osnabrück, Mieze Sieren. Gegen Belohnung abzugeben in der Geschst. d. Bl. oder bei Brüseke, Nenhaus. Wilhelmoberg. 90266 Spirituslack Möbellack Strohhutlack Drogerie Werner jetzt im Hause Heiersstr. 30 ise J. Kraft. Ortskartell Paderborn des deutschen Beamtenbundes. Wir weisen unsere Mitglieder empfehlend hin auf die am Nüttwoch, den 20. Aprü, abends 7 Uhr im Bürgerverein vom Bühnenvolksbund veranstaltete Sonderauffuhrung des Lippischen Landestheaters(Caval leris rusticana und Bajazzo). Eintrittstarten zu 5 Mk. bezw. 2.50 Mk. gegen Vorzeigung der Vereinsmitgliedskarte in der Innsermannschen Buchhandlung. 04771 Der Vorstand. Alte Gold u. Silbersachen Brillanten, Platin kauft zu höchnen Preisen Joh. Emde, Marienplatz 10. 04746 Mieter=Verein, Paderborn. (Mitglied des Verbandes Deutscher Mietervereine, Sitz Dresden.) Oeffentliche Mieterversammlung Donnerstag, den 21. Aprül 1921, abends 7½ Uhr in der Volkshalle(Hester). Voxtrag des Geschäftsführers Weddige der MieterBereinigung Bielefeld. Thema: Wie stellen wir uns zu den Forderungen der Hausbesitzer, insbesondere: a) Welche Mietsteigerung ist gesetzlich zuläslig? ) Wer hat die Nebenabgaben zu tragen? e) Wie erreicht der Mieter die Instandsetzung seiner Wohnung? Jedermann, insbesondere auch die Frauen. haben Zutritt. —„ F r e i e A u s l p r a c h e“. Der Haus= u. Grundbesitzerverein ist besonders eingeladen. Saalgebühr 1.00 Mark. Der Vorstand. E i e ii Wir unterhalten ständig das größte Lager in## Küchen., Schlafzimmern, Wohn-, Speise- und Herrenzimmern. 2 auch einzelnen Stücken, sowie Polstermöbeln zu billigsten Preisenl. Eine Besichtigung ist lohnend und onne Kaufzwang. Kulante Bedienung zugesichert. J.IN. Mosberg Inh. Ritter& Jarliner Paderborn, Westernstr. 40. Tel. 119. inminniinmilmmmmm neu: 1 Dicktenhobelmasch., 600 mm breit 1 Abrichtmasch., 600 mm breit 1 Fräsmaschine, 900X1000 mm Tischgröße 1 Radmaschine mit samtl. Apparaten; gebraucht: 1 Präsemaschine, 950X1100 mm Tischgröße 1 Pendelsäge mit 500 mm Blatt autom. Sagenschärfmasch. z. Schärfen von Kreissägen, Gatter- und Bandsägen liefern zu konkurrenzlos billigen Preisen ab Lager. Die Maschinen sind mit doppelter Kugellagerung und können in unserm Lager besichtigt werden. 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Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen 1½ Uhr meinen i nigstgeliebten Mann, unsern guten, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, den Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 20 April. nachm. 3 Uhr vom Sterbehause, Abisbrede 367, aus statt; das Seelenamt am Donnerstag, den 21. April, morgens 8 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche, wozu freundlichst eingeladen wird Gymnasialprofessor Eduard Schmitz 15 Todes-Anzeige. im 68. Lebensjahre, nach kurzem, schwerem Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Dieses zeigt mit der Bitte um ein Gebet für den lieben Verstorbenen an Frau Ferdinande Schmitz geb. Meyer. Brilon, Haspe, Düsseldorf, Thuine, Amsterdam, Paderborn, Oeseke und Hamburg, den 18. April 1921. Der Herr über Leben und Tod nahm heute nachmittag um 5 Uhr unsern innigstgeliebten Sohn, Bruder und Schwager, den Das Seelenamt findet statt am Freitag, den 22. April, morgens 7¼ Uhr, daran anschließend die Beerdigung. Landwirt Josef Krull nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden, das er sich Im Felde zugezogen hat, wohlversehen mit den Onadenmitteln unserer hl. Kirche, im jugendlichen Alter von 29 jahren zu sich in ein besseres Jenseits. Wir bitten, seiner im Gebete zu gedenken. Nachruf. Endlich erreicht. Es kann jedermann wieder ein mod. PIANO Bühne, den 16. April 1921. Die tiefbetrübten Eltern Am 16. April 1921, morgens 2 Uhr starb nach viermonatiger Krankheit der Küfermeister und Geschwister. Das Seelenamt ist Donnerstag, den 21. d. Mts., um 7 Uhr morgens, danach die Beerdigung. Philipp Engelmann. Das Jahres-Seelenamt r meine liebe Frau und unsere gute Mutter Josephine Bartholomai geb. Drewes wird Mittwoch morgen 7¼ Uhr in der Herz-jes Kirche gelesen, wozu freundlichst eingeladen wird Der Verstorbene war seit 15 Jahren ununterbrochen in meinem Geschäfte als Küfermeister tätig. Er zeichnete sich durch Ehrlichkeit, Treue und gewissenhafte Arbeit aus und erfreute sich wegen seines vorzüglichen Charakters der größten Wertschätzung. Sein Andenken wird mir in hohen Ehren bleiben. Paderborn, den 18. April 1921. Jos. Clasing. Das Jahres-Seelenamt für den Eisenbahn-Werkheifer Joseph Claes Zum Jahresgedächtnis für die verstorbene Frau Wiv. Schulral Dr. Sommer findet statt am Mittwoch, den 20. April, morgens 8 Uhr in der Qaukirche, wozu freundlichst eingeladen wird sindet am Mitrwoch, den 20. d. M., morgens 8 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche und am Donnerstag, den 21. d M., morgens 8 Uhr in der Gaukirche ein Seelenamt statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Danksagung. Für die uns beim Heimgange meiner lieben Tochter, unserer guten Schwester erwiesene Teilnahme sagen wir unsern innigsten Dank. Paderborn, den 18. April 1921. Familie Joh. Knaup. Statt Karten. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und die zahlreichen Kranzspenden beim Tode unserer lieben Mutter sagen wir allen auf diesem Wege Solortiger Versand ab Laper Cassel. Nur für Wiederverkäufer. Luei Naggons Corned beef Kiste Mark 420.— mit 12 Dosen à 6 engl. Pfund, erstklassige frische Qualität 0 (keine Kommunalware). Strippel& Holler, Grosshandlung, Cassel, Kölnischestr. 29. Telefon 1270. tiefgefühlten Dank. Paderborn, 18. 4. 21. Geschwister Bruns. Rennen in Brackwede. Sonntag, den 24. April, nachm. 2½ Uhr: Jagdspringen, 2 Vollblut=Jagdrennen, 2 Halbblut=Jagdrennen, 1 Offizier=Jagdrennen, Eignungsprüfung für Wagenpferde. Preise von über 45 000 Mark. Oeffentlicher Totalisator. Während der Rennen Konzert. 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