K.) Nr. 85. Erstes Blatt Padervorn, Donnerstag, 14. April 1921 olksblatt Begründet We. in Jahre 1813 Sauerländer Tageblatt s: Allgemeiner Anzeiger und Handelsblatt für Westfalen und angrenzende Gebiete Mit den Gratis=Bellagen: „Die Truhe"?„Heimatborr“ Wochenschrift I Monatschrift Erscheint täglich außer Sonntags. Bezugsvreis: Durch die Bon oder uniere Boten zugestellt 4.80 Mit monatlich. Einzelnummer 25 Pia., mit einer der Beilagen 30 Pfg.„Die Trube“ allein bezogen 2.25 Mk. vierteljährl.„Heimatborn“ allein bezogen 1,50 Mk. vierteljährl. Bei Einirint höherer Gewalt. Paviermangel, Versagen der Lieferungsmittel wird keine Gewähr für Lieferung und Leistung übernommen. Wochenschrift Redaktion und Geschäftsltelle: Rosenstraße 13a. Teleson: Redaktion Nr. 590, Geschäftsuelle Nr. 10.— Drahtadresse: Volksblatt Vaderborn.— Postscheckkonto:1534 Hannover. Anzeigenvreis: Der Raum für die Anseigenipalte 20 mm breit. 1 mm hoch 30 Pia.: für Anzeigen aus dem Verbrettungsgebiet, den Reg.= Bez. Minden, Arnsberg und dem Freistaat Liove 25 Pfg., für die Reklamespalte 89 mm breit und I mm hoch 1.25 Mk. Zu diesen Preisen tritt ein Teuerungszuschlag von 30%. Etwalger Rabatt gilt als Kassenrabatt und erlischt drei Wochen nach Empfang der Rechnung. Festigkeit. Von Dr. Leo Schwering, M. d. L. Der nahende 1. Mai wird die gesamte Lage für das deutsche Volk nach außen hin außerordentlich erschweren. Wenn wir auch noch die Hoffnung begen möchten, daß wenigstens innenpolitisch eine gewisse Entlastung eintrete, so sind wir dessen durchaus nicht sicher; denn der Parteiegoismus hat sich mit einer Rücksichtslosigleit in die entscheidenden Fragen eingemischt, die unerhört ist. Es kann ja keinem Zweifel unterliegen, daß unsere Gegner nicht ohne innere Freude die Steuerlosigkeit des deutschen Volkes feststellen konnten; sie werden nicht verfehlen, aus unserem inneren Hader ihren Nutzen zu ziehen. Für die Führung der deutschen Außenpolitik ist es unter den gegenwärtigen Verhältnissen fast unmöglich, den Weg inne zu halten, der einzig eine gewisse Gewähr bietet, die Schwierigkeiten zu meistern. Und wir geben die Hoffnung noch nicht auf, daß auch die deutschen Parteien, wenn die Gesahr wieder unmittelbar geworden ist, sich auf sich selbst besinnen. Dieser einzige Weg. den wir beschreiten können, ist: Festigkeit zu zeigen. Wir haben in London begonnen, ihn zu beschreiten und dadurch unsere Gegner in tödliche Verlegenheit gesetz:: es kann keine andere Devise für uns geben, als diesen Wegweiter zu gehen. Das scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein, aber das ist leider nicht der Fall. Wenn wir nach den uns gewordenen Informationen die Lage richtig überschauen, so werden wir keinesfalls mit einer Entspannung der außenpolitischen Situation rechnen dürfen; im Gegenteil, es steht eine weitere Verschärfung zu erwarten. Man wird mit allen Mitteln der Drohung und des Zwanges weiter versuchen, uns einzuschüchtern, weitere Besetzungen stehen bevor. Der Gegner muß dies alles tun in Konsequenz seiner ungrüalichenSuniiionen“, zu deutsch: Gewalimaßregeln, er muß seinen Weg gehen. Nun gut, gehen wir den unseren! Er soll und muß Gewalt üben, er soll und muß einem freien Volke Sklavenketten anlegen, er soll und muß sich gegen die ausdrücklichen Bestimmungen des Versailler Friedens vergehen; schon einmal hallte es aus Amerika leise herüber: Frankreich habe einst einen Navoleon gehabt, und alle Missionen eines Viviani können nicht den peinlichen Eindruck verwischen, daß Frankreich in der Tat wieder wie unter Napoleon Gewalt übt. Unsere Aufgabe ist es, für die Gerechtigkeit, für das Recht und für unsere Freiheit, für unsere Ehre zu kämpfen, die wir nicht an Aufgaben setzen werden, von denen wir überzeugt sind, daß wir sie nicht lösen können. In diesem Sinne gilt es, den einmal beschrittenen Weg innezuhalten. Gewaltmittel sind noch niemals geeignet gewesen, sich moralische Sympathien zu erwerben, Gewalt fällt letzten Endes immer zum Schaden auf den zurück, der sie anwendet. Wir werden eine Zeitlang Opfer sein, um die Lage für uns wieder herzustellen. Aber es wird nicht so einfach sein. durchzuhalten. Die größten Gefahren werden nicht von außen, sondern von innen kommen. Die starke Neigung des deutschen Volkes zur Versöhnlichkeit um jeden Preis wird in gewissen Schichten des Volkes wieder erwachen, sie wird geneigt sein, gegen gewisse Erleichterungen Zugeständnisse zu machen, die lediglich eine Wiederherstellung der moralischen Position des Feindes bedeuten würde. Wir führen. und daran ist festzuhalten, einen grundsätzlichen Kampf um unsere materielle und moralische Wiederherstellung, sodaß auch nur eine grundsätzlich anders orientierte gegnerische Auffassung uns veranlassen kann, unteren einmal vegonnenen Widerstand aufzugeben. Diese ist die Anerkennung der moralischen Gleichwertigkeit und der finanziellen Notlage des deutschen Volkes und die entsprechende Rücksichtnahme darauf bei der Aufstellung der Forderungen. Wenn im Kriege die höchste Tugend für uns war. unsere Aktivität auf das äußerste zu entfalten, so haben wir das Gebot der Stunde jetzt darin zu suchen, unsere Bereitschaft für die Gerechtigkeit unserer Forderungen. das Aeußerste an Passivität und Leidensfähigkeit aufzubringen. So dunkel und schwarz auch im gegenwärtigen Augenblicke die allgemeine Lage für uns sein mag, bei entschlossener Jestigkeit in der Durchführung unserer Rolle bieten sich zweifellos Zukunftsmöglichkeiten, die aber erst ausgenutzt werden können, wenn wir fest in unserem passiven Widerstande bleiben. Unsere gesamte Außenpolitik kann nichts anderes erzielen dürfen, als den Sturz der jetzigen Kabinette und Kammern in London und Paris. Diese geistigen Inspiratoren der gegenwärtigen Ententepolitik müssen an der Unmöglichkeit, mit diesem System auch nur die geringsten Erfolge zu erzielen, zugrunde gehen; ehe dies nicht geschieht, dürfen wir niemals auf Verständnis oder gar Entgegenkommen von drüben her hoffen. Diese Politiker vom Schlage der Poincaré und Tardieu und ihre britischen Anhänger müssen sich erst festrennen an dem von ihnen vollkommen übersehenen Hindernis der wirtschaftlichen Vernunft, denn nur dann gibt es eine freie Bahn! Je rascher diese geschaffen wird, desto besser; das liegt nicht nur in unserem Interesse, sondern in dem Europas und der Welt. Nichtschwächliches Nachgeven, um hier oder dort eine kleine augenblickliche Entlastung für uns herbeizuführen, kann da helfen, sondern allein der unentwegte Standpunkt der Verneinung. Durch sie allein unterhöhlen wir auch am ehesten in den Augen der entscheidenden Ententevöller dies unmögliche System, das bisher nur von unseren Zugeständnissen lebte und sein Leben auf unsere Kosten verlängerte. Wir baben kein Interesse daran, die Verlegenheiten des Gegners, der es bis zum 20. April endlich zu seiner neuen Zollgrenze gebracht haben wird, zu vermindern, wohl aber durch unsere feste Passivität zu vermehren! Irgend welche Hoffnung von auswärts haben wir kaum zu erwarten. Wir werden auf uns selbst gestellt sein. Amerika kann uns nichts bieten; denn die sonderbare Haltung, die es zur deutschen Schuldfrage eingenommen hat, beweist, wie vollkommen fest in die Köpfe der Amerikaner all die Kriegslügen eingehämmert sind. Unsere Stärke kann allein das feste Vertrauen in die Gerechtigkeit unserer Sache sein, und dieses Vertrauen im ganzen deutschen Volke zu stärken und zu festigen und die moralischen Kräfte zum Widerstande wachzurusen, dazu hat die deutsche Regierung allerdings alle Veranlassung. Die Entente und wir. Neue Drohungen. TU. Paris, 13. April. Im Verlaufe der gestrigen Kammersitzung ergriff anläßlich der Besprechung von Krediten Ministerpräsident Briand das Wort. Er erklärte: Die Stunde ist vorüber, da man über Deutschlands Zahlungsfähigkeit diskutieren konnte. Nach zweijähriger Geduld erwarten wir keine Worte mehr, sondern nur noch Taten. Unser Entschluß ist gefaßt. Am 1. Mai wird sich Deutschland dem Vertrage gegenübersehen, den es unterzeichnet hat. Dieser bestimme, daß es alle Schäden ersetzen müsse, daß es zu entwaffnen und die Kriegsverbrecher zu bestrafen habe. Der Gläubiger habe einen pfändbaren Titel in der Hand; zahle der Schuldner nicht, dann werde der Gerichtsvollzieher in Erscheinung treten. Das sei im privaten Leben immer so gewesen und auch im Leben der Völker. Der Wiederherstellungsausschuß werde nunmehr in aller Kürze sein Urteil fällen. Er werde zum Bezahlen auffordern, und wenn nicht bezahlt werde, dann werde er zu Zwangsmaßnahmen schreiten. „Chicago Tribune" berichtet: Kompetente Kreise verichern, daß die Rechnung der Alliierten über die Schadenersatzumme nicht am 1. Mai ausgestellt sein kann. Staatssekreär Bergmann von der deutschen Delegation ist gestern nachmittag noch einmal bei der Reparationskommission vorstellig geworden, wobei er die Zahlen und die Basis der Schadenersatzanspruche angesochten hat, besonders was die zerstörten Gebäude anlangt. Die Kommission beschloß, eine neue Basis zu sormulieren.— Marschall Foch hat bereits den Entwurf für eine verschärste Okkupation vorgelegt. Diese soll das ganze Ruhrgebiet umfassen und es sollen 200 000 Mann dazu verwendet werden. Die Ansicht, die Dr. Simons in London und in der Schweiz zum Ausdruck brachte, läßt vermuten, daß die oberschlesische Frage der wichtigste Punkt auf der nächsten Konferenz mit den Deutschen sein wird. Man glaubt, Deutschland werde anbieten, die Pariser Forderungen vom 29. Januar zu unterzeichnen, wenn ihm Oberschlesien ungeteilt zugesprochen werde. Zu Englands Rüstungen. TU. London, 18. April. Im Unterhause wurde eine Nachtragssorderung auf weitere Erhöbung des Flottenmannschaftsbestandes um 25000 Mann eingebracht. TU. London, 18. April. Unter der Ueberschrift„Kein neuer Krieg Frankreichs gegen Deutschland, die Alliierten geben, wenn überhaupt, gemeinsam vor“ schreibt der diplomatische Mitarbeiter des„Evening Standard", die heute vorgenommene Nachforschung hätte keinerlei Unterstützung mit Bezug auf die über eine Extra=Aktion nach dem 1. Mai verbreiteten Ansichten ergeben. Der Berichterstatter weist auf die Schwierigkeiten Briands gegenüber der Ungeduld der französischen Kammer hin. Man erwarte jedoch zuversichtlich, daß Simons vor Ablauf der Zeitgrenze mut neuen Vorschlägen der deutschen Regierung bervortreten werde, die vielleicht den Forderungen der Alliierten einigermaßen entgegenkommen würden. Wenn Deutschland irgend einen Beweis seines aufrichtigen Wunsches zur Aufstellung eines durch führ baren Planes zur Zahlung seiner Schulden abgebe, wobei es sich um etwas Größeres als ein letztes Angeboi handeln müsse, würde dieses sicher nicht unbeachtet gelassen werden. Es herrsche der deutliche und zuversichtliche Eindruck, daß Deutschland die Alliierten nicht bis zum Acußersten treiben würde, sondern daß es versuchen wird, bessere Vorschläge entweder durch Varzahlungen oder durch Abzahlungen in Waren zur Regelung der gesamten Reparationsfrage zu machen. Zur Lage im Osten. Bauernunruhen in Südru#tzland. = Helsingsors, 18. April. Die Bauernbewegung in Südrutzland nimmt immer größeren Umfang an. Die Gouvernements Kursk, Samara und Woronicz befinden sich in der Hand der Bauern. Die Hauptstadt Clarkno ist von den Aufrührern arg bedroht. Die Sowjet=Regierung hat zwei Divisionen zur Verteidigung der Stadt entsandt, die aber zurückgeschlagen worden sind. Die Don=Kosalen haben sich den Aufrührern angeschlossen. Nach den letzten in Helsingfors eingetrossenen bolschemistischen Blättern ist die Bewegung außerordentlich gefährlich, da sie die getreidereichsten Gebiete von dem übrigen Rußland abschneidet. Der Kommandant der Emden erschossen? X Gleiwitz, 13. April. Der hier vor einigen Tagen von den Franzosen erschossene Kapitänleutnant von Demming soll nach Meldungen polnischer Blätter der frühere Kommandant der Emden von Müller gewesen sein. Eine polnische Note über Oberschlesien. TU. Rom, 18. April. Der polnische Botschafter übergab dem Grasen Ssorza eine Note betreffs Oberschlesien. Die Rote behauptet, daß nach dem Versailler Vertrag die für „Heimatborn“ (Nr. 7) liegt der deutigen Nummer bei. Polen stimmenden Gebiete diesem zufallen müssen. Polen verlange nichts anderes als die Anwendung des Versailler Vertrages. Zum Hinscheiden der Kaiserin. Wie aus Haus Doorn gemeldet wird, hat entgegen der ursprünglichen Festsetzung die Beisetzung der Kaisexin Auguste Victoria verschoben werden müssen. Die Trauerseier in Doorn findet am Sonntag, 17. April, die Beisetzung in Potsdam am Dienstag. 19. April, statt. Hause Doorn ist der Trauersaal eingerichtet worden, in dem die Leiche aufgebahrt werden soll. Auf Wunich des Kaisers werden nur Palmen und Lorbeerbäume benußt; Blumen sollen nicht in das Zimmer gebracht werden. Der Kaiser verläßt das Sterbezimmer sehr selten und dann nur für wenige Minuten; er soll sehr krank und elend aussehen. Der Arzt hat ihm dringende Ruhe empfohlen. Von Potsdam aus werden zwei Wagen des ebenialigen Hoszuges nach Doorn entsandt, in denen die Leiche nach Potsdam übergeführt werden soll. Dem Wunsch der Kaiserin gemäß wird die Leiche ihres jüngsten Sohnes, des Prinzen Joachim, der im vergangenen Jahr durch Selbstmord endete, gleichsalls im Antiken Tempel beigesetzt werden. Im Laufe des Montagvormittags sprach ein Vertreter der Königin der Niederlande im Hause Doorn vor, um im Namen der Königin die Teilnahme anläßlich des Hinscheidens der Kaiserin auszusprechen. Vorbehaltlich etwaiger Aenderungen ist beabsichtigt, dem früheren deutschen Kaiser und dem Kronprinzen zu gestatten, daß sie die Leiche der verewigten Kaiserin bis zur Station Maarn begleiten(Bahnstation der Linie Amsterdam=Utrecht= Emmerich). Es ist nicht beabsichtigt, ihnen etwa die Erlaubnis zur Begleitung bis an die deutsch=holländische Grenze zu geben. Ein Raum aus dem Bahnbose Maarn ist als Totenkammer eingerichtet und mit Palmen und Lorbeerbäumen geschmückt. Hier wird kurz vor der Abfahrt noch eine letzte kurze Feier stattfinden, an welcher der Kaiser und der Kronprinz teilnehmen werden. Im Einvernehmen mit dem ehemaligen Berliner Oberhofmarschallamt wird folgende bekannt gegeben: „Die Beisetzung der verstorbenen Kaiserin ist als eine Feier für die Familie der Dahingeschiedenen und einen beschränkten Kreis besonders Geladener geplant. Die Einladungen zu der Feier ergehen ausschließlich durch das ehemalige Oberhofmarschallamt. Dementsprechend wird von Seiten der Eisenbahnverwaltung nur ein Sonderzug von Berlin nach Potsdam dem ehemaligen Oberhofmarschallamt zur Verfügung gestellt werden. Im Interesse des Publikums wird hierauf ausdrücklich hingewiesen.“ Beileidskundgebungen aus Deutschland treffen in groter Zahl in Haus Doorn ein, u. a. von Hindenburg, Ludendorff. von der Deutschnationalen Volkspartei, der Deutschen Volkspartei, dem Nationalverband Deutscher Offiziere, den Königen von Bayern, Sachsen, Württemberg usw. 7U. Paris, 12. April. Sämtliche Blätter widmen dem Tode der Exkaiserin ausführliche Artikel, die im allgemeinen in wenig freundlichem, höchstens neutralen Tone gehalten sind. Man meint, daß die verstorbene Fürstin kaum einen bedeutenden Geist gehabt habe, aber, wenn sie sich auch von der Politik im allgemeinen ferngehalten habe, so habe sie doch ihre Kinder in streng franzosenseindlichem Sinne erzogen, was sich besonders gelegentlich des Ausbruches des Weltkrieges gezeigt habe. Forderungen des Westfälisch=Lippischen Handwerkerbundes. urtb. Dortmund, 18. April. Ein Vertretertag des Westfälisch=Lippischen Handwerkerbundes, an dem etwa 200 Vertreter des gesamten Handwerkes aus Rbeinland und Westfalen teilnahmen, faßte folgende Entschließung: „Die aus Westfalen und Lippe zahlreich versammelten Vertreier des Westfälisch=Lippischen Handwerkerbundes protestieren auf das entschiedenne gegen die übermäßige Belastung des Handwerksbetriebes mit Gemeindeabgaben und erwarten von dem Reichsminister für Handel und Gewerbe, daß er den Organen der Selbstverwaltung Anweisung dahin gibt, solchen Gewerbesteuerbeschlüssen von Stadt= und Gemeindevertretungen die Genehmigung zu verweigern, die über den Rahmen des Ertragbaren hinausgehen. Die Versammlung hält Betriebe mit unter 15000 c Ertrag überhaupt nicht mehr für geeignet, einen Zuschlag von über 100% zu entrichten. Sie erhebt ferner dagegen Einspruch, daß die Finanzämter dazu übergehen, fast alle handwerksmäßigen Betriebe in eine höhere Steuergewerbeklasse zu versetzen, ohne daß Ertrag und Anlagekapital dazu Anlaß geben. Eine sofortige Revision des Gewerbesteuergesetzes ist unbedingt erforderlich.“ Vertreterversammlung beschloß, im Juni oder Juli dieses Jahres einen Bundestag abzuhalten, der eine Massendemonstration gegen die übermäßige„Steuerbelastung und gegen die Gefahr der Kommunalisierung und Sozialisierung werden soll. Der Bundestag findet auf Antrag des Kreishandwerkerbundes Bielefeld in Bielefeld statt. Der Bund will bekanntlich die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen des Handwerkes wahren und den deutschen Reichsverband des deutschen Handwerkes bei der Durchführung ihrer Aufgaben unterstützen. Der Bund will dem Handwerk und dem Gewerbe Einflun auf die Gesetzgebung und eine ihrer Bedeutung entsprechende Vertretung in allen aus Wahlen hervorgehenden Körverschaften und in den Wirtschaftsräten sichern. Der Bund hat in den letzten Jahren einen gewaltigen Aufschwung genommen und ist in einer großen Anzahl von Kreisen im Handwerk und allen Betrieben in glänzendster Weise organisiert. Lokales und Provinzielles. Paderborn, 14. April. X Deutscher Ostbund. In der Sitzung am 9. 4. in der Tomschenke gedachte der Vorsitzende der Oberschlesier und der Abstimmung und dankt den beteiligten Mitgliedern für Mithilfe bei der Verpflegung bei der Durchreise. Dann galt die Tagesordnung der Besprechung über Feststellung von Verdrängungsschäden und polnischen Maßnahmen, durch welche so viele Ostmärker, wie durch die Abwanderungssteuer, bedeutende finanzielle Verluste erlitten haben. Es gilt, Material zu sammeln, um den neutralen wie feindlichen Ländern die Augen über die Brutalität der Polen zu öffnen.— Gemeinsame Wanderungen und Ausflüge im Frühling und Sommer sollen uns mit der neuen Heimat bekannt machen; aber die Pflege ostmärkischer Spiele, Gesänge und Vorträge jung und alt die geliebte Ostmark nicht vergessen und die Hoffnung auf Wiedervereinigung erstarken lassen. Lichtbilder und wissenschaftliche Vorträge mit besonderer Berücksichtigung der Ostmark werden für den Winter zurückgestellt. Eine einzurichtende Bibliothek mit vorzugsweise ostmärkischen Büchern soll unseren Kindern die Heimat stets vergegenwärtigen. = Kath. Meisterverein. Der Vortrag von P. Romanus über Gutenberg war irrtümlich für Mittwochabend angkündigt. Gr findet erst heute, Donnerstagabend, statt. Zum Abschluß des Winterprogramms veranstaltet die Jünglings=Sodalität der Gaukirche einen fröhlichen Unteraltungsabend Sonntagabend 8 Uhr im Bürgerverein für die amilien der Mitglieder sowie für die Ehrenmitglieder und ren Familien. Zwei effektvolle Lustspiele garantieren einen n Bezirksvorstehern Inserat) zu haben. ichtigt, die Strecke der Driburger Landstraße, auf der die Eschen beseitigt sind, mit Ulmen zu bepflanzen. Gegen den Abtrieb der Eschen ist ernstlich der Baumart halber nichts zu erinnern; ihr Holz ist, wenn sie einzeln steht, meist minderwertig, sie schädigt das anstoßende Land durch ihre anspruchsvollen Wurzeln, belaubt röhlichen Verlauf. Programme sind bei den am Sonntag 11—1 Uhr im Jugendheim(s. I * Wie verlautet, wird beabsichtigt, die Ebenso hat zum tums kann sie es mit der Linde nicht aufnehmen, die übergrpt den(Pinten Landstraßzendaum darsell und außerden unsete fleißigen Bienen von hoher Bedeutung ist. An htigkeit stellt sie keine größeren Ansprüche als die Ulme, in die Güte des Bodens geringere. Sollte es sich nicht empfehlen, wenigstens in der Nähe der Stadt die Linde zu wählen? — Diese uns zukommende Anregung glauben wir der Oeffentlichkeit übergeben zu sollen. 7 Kirchborchen, 19. April. Einen unvergeßlichen, freudigen Nachmittag bereitete uns am vergangenen Sonntage der hiesige Junggesellenverein„Wanderlust" durch eine ergreifende Theateraufführung. Es war die erstmalige Aufführung des wirkungsvollen Schauspiels:„Mord und Bekehrung", das von dem Vereinsmitgliede Wilhelm Montag herrührt. Der junge, den Schmiedeberuf ausübende Verfasser hat entschieden Talent und verspricht noch bedeutende Leistungen. Die Aufführung soll vrdientermaßen zur Wiederholung gelangen. Mit Stolz können wir auf ven jungen Verein herabblicken und wünschen ihm für die Zukunft ein weiteres, freudiges Fortblühen in unserer Gemeinde. * Büren, 12. April. Die„Bür. Ztg.“ schreibt:„Wie wir hören, ist unser Landrat Winkelmann von seinem hiesigen Posten abberufen und nach Münster versetzt worden. Gegen diese plötzliche und ohne Anhörung der Kreisvertretungen von dem Ministerium des Innern verfügte Versetzung hat der Kreisausschuß dem Vernehmen nach jedoch Widerspruch erhoben und eine Kommission nach Berlin sandt, um die Versetzung rückgängig zu machen. Eber der landwirtschaftliche Kreisverein eine Deputation gleichen Zwecke nach Berlin entsandt.“ Aus dem Amte Borgholz, 11. April. Die Ortsgruppe Borgholz des Reichsverbandes der Polizeibeamten Deutschlands tagte gestern in Borgentreich. Der Delegierte der Bielefelder Polizeibeamtentagung erstattete u. a. Bericht über die Verhandlungen des Bezirksverbandes Minden.— Bezüglich der unzureichenden Besoldung sollen bei den zuständigen. Stellen Schritte unternommen werden.— In der Vorstandswahl wurden gewählt als 1. Vorsitzender Polizeidiener Reddemann=Bühne, 1. Schriftführer Wachtmeister GorkeVorgentreich, 1. Kassierer Amtspolizei=Wachtmeister MenneVorgentreich.— Erstrebt wird zur Wahrung rein wirtschaftlicher Interessen der Zusammenschluß sämtlicher Polizeibeamten des Kreises Warburg. X Brakel, 12. April. Am Sonntag, 10. April, nachmittaas ½8 Uhr, versammelten sich im Westf. Hof die ehemaligen Schüler der Landw. Schule in Brakel, die der frühere Vorsitzende und die Schüler Gemmeke, Pappert und Eilert (Ottenhausen) der diesjährig absolviert habenden Oberklasse zwecks Neugründung des Vereines einberiefen, denn während des Krieges ruhte das Vereinsleben„Ehemaliger“ der Brakeler Landw. Schule. Es waren über 90 junge, jetzt z. T. schon verheiratete Leute erschienen. Zunächst wurde ein neuer Vorstand gewühlt, und zwar zum Vorsitzenden Herr Johannes Roland, als Schriftführer Herr Joseph Wand und zum Kassenführer Herr Peter Böger, sämtlich in Brakel. Ferner wurde das Wichtigste der noch vorhandenen Statuten durchgesprochen, sodann die Höhe der Beiträge festgesetzt u. a. Mindestens zweimal im Jahre soll eine Mitgliederversammlung stattfinden, die die Förderung der Landwirtschaft— Abhaltung von Vorträgen, Besichtigungen— aber auch die Pflege der Geselligkeit und Austausch schöner Erinnerungen zum Zwecke hat. Die anwesenden Lehrer der Schule, Direktor Roessel. die Landwirtschaftslehrer Steppes und Laufkötter und Kaplan Engels, wurden als Ehrenmitalieder aufgenommen. Am 8. Mai soll wieder im Westf. Hof zu Brakel eine Versammlung sein und zwei Vorträge gehalten werden. Bis dahin wird der Verein der ehemaligen Schüler an der Landw. Schule zu Brakel hoffentlich noch recht viele seiner ehemaligen Kameraden zu Mitgliedern gewonnen haben. Um 45 Uhr wurde die Versammlung geschlossen. a Olpe, 11. April. In ihrer letzten Sitzung am Freitag haben die Mitglieder des hiesigen Wohnungsamtes beschlossen, ihr Amt niederzulegen. Das Wohnungsamt begründet sein Vorgehen damit, daß seine Tätigkeit zweck= und aussichtslos ist, wenn nicht durch Neubauten für Wohnungen gesorgt wird. Der englische Grubenarbeiterstreik. Die Verhandlungen endgültig gescheitert.— England vor der Wirtschaftskatastrophe. TU. London, 13. April. Die Vorschläge der Regierung zur Regelung des Streiks in der Bergwerksinonstrie sind gestern abend veröffentlicht worden. Nach Wiederholung der Beschwerden sowohl gegen eine nationale Gewinnregelung als gegen eine nationale Lohnregelung schlägt die Regierung vor, daß ein Standardlohn(Grundlohn) für jeden Distrikt festgesetzt werden soll. Das Prinzip, nach dem der Standardlohn festgesetzt wird, soll sich über das ganze Land erstrecken und wird heute von der Konferenz besprochen werden. Es wird eine nationale Kommission gebildet, in welcher die Eigentümer und Bergarbeiter in gleicher Anzahl vertreten sind. Die heutige Konferenz wird entscheiden, welchen —4lat vom Gewinn die Besitzer erhalten. Wenn eine getroffen ist, wird die Regierung für kurze leisten, um die schnelle roff .— Hilfe nakigung in den am Lctern IU. London, 13. Apr die Verhandlunge Lohn= meisten betroffenen Bezirken zu erklären sie den easus beil1. soweit er in dem Streikbeschluß der Tripleallianz formuliert ist, als gegeben und fordern ihre Kameraden, die Eisenbahner und Transportarbeiter auf, ihnen unverzüglich die versprochene Hilfe zu leisten. Sie stellen sich auf den Standpunkt, daß heute lediglich über den Zeitpunkt des Streikbeginns Beschluß gefaßt wird, nicht mehr über die Möglichkeit des Generalstreiks. Die Bergleute wollen von der Forderung der Nationalisierung der Bergwerke und der Einführung einheitlicher Löhne nicht abgehen. Die Regierung erklärte die Forderung für unannehmbar. Auch der Präsident des Verbandes der Bergwerksbesitzer gab gestern abend bekannt, daß die Verhandlungen über die Nationalisierung der Bergwerke und die nationale Regelung der Löhne abgebrochen worden seien. Er erklärte, daß die Bergwerksbesitzer den Arbeitern angeboten haben, was sie zu gewähren im Stande seien. Es scheint also, daß die Katastrophe des um ein paar Tage hinausgeschobenen ungeheuren Wirtschaftskampfes über England hereinbrechen soll. April. Die Vergarbeiter teilen mit, daß die Verhandlungen mit der Regierung und den Grubenbesitzern endgültig gescheitert seien. Dadurch Harding zur äußeren Politik. wrv. Washingion, 13. April. Die Stelle der Botschaft Hardiengs, die sich mit der äußeren Politik befaßt, lautet wie folgt:„An dem augenblicklichen Bund der Weltregierungen wird unsere Politik keinen Anteil haben. Es kann hier keine Mitzdeutung geben. Einen Verrat an dem wohlerwogenen Willensausdruck des amerikanischen Volkes bei den letzten Wahlen wird es nicht geben und es ist nur sair, der Welt im allgemeinen und den Assoziierten im besonderen zu erklären, daß der Völkerdundsvertrag unsere Genehmigung nicht erhalten kann. Ganz uffenkundig wurde das höchste Ziel des Völkerbundes dadurch hinfällig gemacht, daß der Bund mit dem Friedensvertrag verkettet und damit zu einem Zwangsmittel der Sieger im Kriege wurde. Die fundamentalen Ziele, die jede solche Vereinigung zu erreichen sucht, können nicht gedrihen, solange diese Vereinigung ein Organ irgend eines besonderen Vertrages ist oder zur Erreichung eines besonderen Zieles der Nationen oder einer Gruppe von Nationen bestimmt ist. Das bei den Wahlen gegebene Versprechen, nach einem Verband der Nationen zu streben, wird treu gehalten werden.“ In Bezug auf den Sonderfrieden sagte Harding: Die Vereinigten Staaten stehen als einzige Nation unter den alliierten und assoziierten Mächten noch technisch im Kriegszustand mit den Mittel mächten. Diese abnorme Lage darf nicht weiter fortdauern und um den technischen Friedenszustand ohne Verzug herzustellen, würde ich eine diesbezüglich verfahrende Entschließung des Kongresses mit Einschränkungen, die wesentlich sind, um alle unsere Rechte zu stützen, gurheißen. Eine solche Aktion könne in keiner Weise als Dersertion vor denjenigen ausgelegt werden, mit denen wir im Kriegszustand gemeinsam Opfer brachten, denn diese Mächte befinden sich bereits im Friedenszustand. Eine solche Entschließung soll nichts weiter als einen Friedenszustand erklären, den ganz Amerikasordert. Es würde unklug sein, eine Darlegung über die künftige Politik mit Bezug auf die europäischen Angelegenheiten in einer solchen Friedenserklärung zu machen. Unser höchstes Ziel ist die Wahrung der festgesetzten Vollmachten eines jeden und die Förderung dieses Geistes des Zusammenwirkens, der unserem gemeinsamen Wohl so wichtig ist. Es würde eitel ein, einen Separatfriedensvertrag zu schließen mit den Mittelmächten unter der Annahme, daß dieser allein hinreichend sein würde, da unsere Lage so verwickelt ist, daß unsere Friedensverbindlichkeiten alle Weltbeziehungen und bereits erfolgten Regelungen nicht außer Acht lassen bürfen. Es ist auch wünschenswert, daß dieses geschieht. Bei der Wahrung unseres eigenen Rechtes und bei der Festsetzung der zukünftigen Beziehungen würde als der glücklichste Weg die Annahme und Bestätigung unserer Rechte und Interessen erscheinen, wie sie der bereits bestehende Vertrag vorsieht, natürlich unter der Annahme, daß dieses bindend erreicht werden kann durch deutliche Vorbehalte und Abänderungen, die uns unbedingt Befreiung von nicht rechtmäßzigen Verpflichtungen sichert und alle wesentlichen Interessen schützt. Weder der Kongreß noch das Volk bedarf meiner Versicherung, daß ein Ersuchen um Unterhandlungen über den Friedensvertrag ebenso überflüssig und unnötig wie technisch unwirksam ist. Harding erklärte weiter. der Anteil Amerikas bei der Neuordnung und Wieder herstellung könne nicht außer Acht gelassen werden und müsse genau bestimmt werden. Amerika habe seine Verpflichtungen bei der Schaffung der Ruhe in Europa. Diese Restauration müsse geschaffen werden, eher könne der menschliche Fortschritt nicht wieder einsetzen. Hilfsbereitschaft bedeute jedoch nicht Verwicklung und die Teilnahme an den wirtschaftlichen Anordnungen bedeute nicht wirtschaften zu Verpflichtungen, die uns nicht betreffen und an denen wir keinen Anteil haben. In dem dringenden Wunsch, das Größte und Beste für unsere eigene Republil zu tun, werde ich auf praktischste Weise den Rat des Senats einholen. Wir können der Menschlichkeit keinen wirksamen Dienst leisten, bevor wir nicht von neuem unsere Fähigkeit zum Zusammenwirken beweisen und keinerlei Verträge können abgeschlossen werden, die unsere Verbindungen im Kriege außer Acht lassen. Für die Zukunft kann keine nützliche Gesellschaft der Nationen aufgerichtet und zum Frieden verpflichtet werden, bevor die Verträge, die den Frieden wiederherstellen, von den Nationen besiegelt werden, die sich im Kriege befinden. Harding sagt zum Schluß, für die vellständige Wieder herstellung des Friedens und seiner Beziehungen für die Verwirklichung der amerikanischen Bestrebungen nach einem Verbande der Nationen zur Unterstützung der Welt ohne eine Weltregierung werde er sich vorbereiten. Französische Enttäuschung? TU. Paris, 18. April. Zur Botschaft des Präsidenten Harding im Senat sagt Pertinax, nunmehr könne niemand mehr Zweifel haben über die auswärtige Politik, die der neue Präsident und seine Mitarbeiter zu verfolgen gedenken. Diese Politik bestehe in einer energischen Verteidigung der amerikanischen Interessen und nicht in der Unterordnung der nationalen Sache unter irgend eine Staatenorganisation oder irgend eine Allianz. Dagegen suchen sie praktische Abkommen mit den Waffengefährten in allen Fragen, wo ein Abkommen gemeinsame Vorteile bieten könnte. Der Völkerbund sei tot, umsomehr, als er außer auf die Mitarbeit von Amerika auch auf die Deutschlands und Rußlands verzichten müsse. Es handle sich also nunmehr um eine rein private Gruppierung von Mächten, was dem berühmten Völkerbundsvertrag jetzt Bedeutung gebe. Was die Zukunft anbetrifft, so meint Pertinax, habe man nicht geglaubt, daß der theoretische Kriegszustand zwischen Deutschland und den Ver. Staaten beendet werden müsse. Man habe geglaubt, daß der Präsident Zeit gewinnen wolle, keinanderzuf um sich mit den Alliierten auseinanderzusetzen. Man sehe aber jetzt, daß die Genatoren des Auswärtigen Ausschusses den Sieg davongetragen hätten. Den Grund findet Pertinax darin, duß Frankreich versucht habe, bei der amerikanischen Regierung für den Völkerbund und den gesamten Frieden zu plädieren, anstatt aus der Erklärung des Senats die„notwendigen Schlüsse zu ziehen. Seit dem 2. Januar habe man sich über Amerika getäuscht. Das System, das von den leitenden Männern im Februar 1919 aufgebaut worden sei, sei in Trümmer gefallen. Pertinax fragt zum Schlutz, ob man endlich nach Washington Männer schicken werde, die fähig sein werden, aufzuklären und zu verteidigen. Letzte Nachrichten und Drahtberichte. Eine Pressekonferenz zur Zeitungspavierfrage. wrb. Berlin, 13. April. In der heutigen Sitzung des Aeltestenausschusses des Reichstages machte Präsident Löbe den Vorschlag, sofort beim Zusammentritt des Parlaments eine Pressekonferenz von Abgeordneten aller Parteien zur Besprechung über die Frage der Papiespreiserhöhung gemeinsam mit den Organisationen der Zeitungsverleger abzuhalten. Der Vorschlag wurde von allen Parteien gebilligt. „Endgültige“. Festsetzung der deutschen„Entschädigung“. wtb. Paris, 18. April. Die Reparationskommission hat gestern die Verhandlungen mit den deutschen Delegierten über die Frage der Festsetzung der deutschen Schuld beendet. In den nächsten Sitzungen wird die Reparationskommission endgültig den Betrag der Entschädigungen mitteilen, die Deutschland als Reparation nach dem Wortlaut des sog. Vertrages zu leisten habe. Die deutsch=österreichische Anschlußfrage. TU. Wien, 18. April. In der heutigen Nationalversammlung erklärte der Abg. Eldersch namens der Sozialdemokratischen Partei zu den bevorstehenden Kreditverhandlungen mit der Entente, daß die Sozialdemokraten bei der Wahl zwischen Kredithilfe und Anschluß an Deutschland den natürlichen Weg des Anschlusses wählen. Die Regierung hat ersucht, den Anschlußgedanken nicht zu ventilieren, weil dies den Kreditverhandlungen schaden könnte. Es muß aber gesagt werden, daß die Geduld der österreichischen Bevölkerung zu Ende ist. Wenn im Monat Mai die Verhandlungen über eine Kredithilfe nicht zu einem für Oesterreich günstigen Abschluß gelangen, werden die Sozialdemokraten den Anschluß auf die Tagesordnung setzen. Ein neuer Staatsstreich in Ungarn? TU. Zürich, 13. April. Nach einer Meldung der„Neuen Züricher Zeitung“ aus Budapest verweigert Oberst Lehar, der wegen seiner Beteiligung am Karlistenputsch vom Reichsverweser Horthy seines Amtes enthoben wurde, den Gehorsam und sucht an der Spitze seiner Truppen die rohalistischen Offiziere gegen Horthy zu organisieren, d. h. er bereitet einen neuen Staatsstreich in Ungarn vor. Vermählung des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen mit Prinzessin Elisabeth von Luxemburg. TU. München, 12. April. Heute vormittag fand in der Schloßkirche in Hohenburg bei Lenggries(Oberbayern) in Gegenwart des Königs von Sachsen, des Großherzogs und der Großherzogin von Baden, des Kronprinzen und der Kronprrnzessin Rupprecht von Bayern und den Mitgliedern der verwandtschaftlich beteiligten Häuser die Vermählung des. Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen, des jüngsten Sohnes des Königs, mit der Prinzessin Elisabeth von Luxemburg statt. Die Trauung hielt Prinz Max von Sachsen, des Königs Bruder, assistiert vom Ortspfarrer von Lenggries, nachdem die Ziviltrauung durch den Bürgermeister von Lenggries vollzogen worden war. Prinz Franz Joseph von Hohenzorlern=Sigmaringen, der als vormaliger Marineorfizier längere Zeit in englischer Kriegsgefangenschaft war, der zweite Sohn des Fürsten, verlobte sich mit der Prinzessin Maria Alice von Sachsen, der zwanzigjährigen zweiten Tochter des Königs. TU. Große Moorbrände in Holland. Rotterdam, 12. Abril. In der holländischen Provinz Drenthe haben bedeutendMoorbrände ungeheuren Schaden angerichtet. In dem Dorte Emmen wurden 100 Häuser ein Raub der Flammen. Man vermutet Brandstiftung. Fünf Personen sind bisher verhaftet. Im Moorgebiet von Weersinde wurden Anschläge an den Häusern vorgefunden, in denen die Arbeiter aufgefordert werden, möglichst viele Brände anzustiften. Der Schaden bezissert sich auf viele Hunderttausend Gulden. Sport. Sportverein 13 e. V. Am Sonntag, den 17. d. Mts., kritt der Sportverein als erster Verein Paderborns in diesem Jahre mit der Ausübung der Leichtathletik an die Oeffentlichkeit. Der in Aussicht genommene Stafettenlauf rund um die Mauern der Stadt Paderborn verspricht nach den vorliegenden Anmeldungen recht interessant zu werden, und es wird ein harter Kampf zwischen den einzelnen Vereinen um die Preise zu erwarten sein. Der Lauf beginnt um 2 Uhr. Start und Ziel des Laufes ist der Sportplatz des Sportvereins 13. Die Verteilung der Diplome erfolgt nach dem Sviele der 1. Mannschaft. Nach dem Lauf treffen sich die 1. Mannschaften des Sportvereins Iserlohn(Führer der Al=Klasse) und des Sportvereins 13. Dem Paderborner Publikum wird hier wieder ein schönes Sviel vorgeführt werden. Im Anschluß an dieses Sviel treffen sich die Alten HerrenMannschaften des Ligavereins für Körperpflege, Hamm und Sportverein 13, um ihre Künste und Fußballtechnik den Zuschauern vorzuführen. Außerdem treffen sich um 6 Uhr nach dem Spiel der Alten Herren noch die 1. Mannschaft des C=KlassenMeisters Overhagen und die 2. Mannschaft des Sportvereins 18. Handels= und Verkehrs=Nachrichten. wtd. Berlin, 18. April. Börsenstimmungsbild. Wegen der Spannung bezüglich der Entwickelung der Wiederherstellungsfrage war die Börse anfangs lustlos. Die Kurse neigten vorwiegend nach unten, später aber wurden Ansätze einer leichten Befestigung bemerkbar, die man auf Hoffnungen zurückführte, daß der Einfluß Amerikas sich milder bezüglich der Gegensätze in Europa geltend machen wird. Bemerkenswert höher ist Thale Eisenhütte, die 20% gewannen und Augsburg=Nürnberger Maschinen, die 7 8 gewannen. Kolonialwerte stellten sich durchweg ebhaft gestaltete sich der Handel wieder in den Devisen Devise*——— mnen höher. Lebhaft gestaltete Pe Wnerr in een Pronen der östlichen Länder. Devise Bukarest erreichte zeitweilig ven Kurs von 106, polnische Noten waren zu 9 umgesetzt, konnten diesen Kure aber später nicht aufrecht erhalten. Am Anlagemarkt trat die entschiedene Festigkeit der deutschen Anleihen hervor, die sonstige Bewegung ist unerheblich. 12. April Umsterdam Brüssel Christiania Kopenhagen Stockholm Helsingfors Italien London Newyork Paris Schweiz Spanien Wien, alte „ abgestmp. Prag Budavest G. 2145.35 453.50 928.00 1131.35 1463.50 147.35 283 70 242.75 61.68 410 55 1070 90 859.10 16.8 B. 2149.65 459.50 1000.00 1133 65 1466.50 147.65 284 50 243.25 61.82 441.45 1073.10 880.80 18.77 85.15 85 35 22.09½ 22 151 Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälischen Volksblatt“.- Oeschäftsleitung: August Wulfr.— Chefredakteur: Karl Alllager.— Verantwortlich für den polltischen Tell Karl Allinger: für Provinzielles. Lokales und den übrigen Tell I. V, eceph Trimborn; für den Anzeigen- und Reklameteil Johannes Oocke! alle in * 5 DUMARDIN& CP C. M b.K URDINGEN 2R1 LAPOCHELLE vongest- Cnaarnft nanreer Oeneralvertretung: H. Aufenanger& Co., Paderborn, Leostraße 85. Telef. 112. Donnerstag, 14. April 1921 Nr. 85. Zweites Blat t. Westfälisches Volksblatt Die politische Presse aller Parteien in Gefahr. Plötzlich und ohne die berufenen Sachverständigen und Beteiliaten zu hören, hat die Reichsregierung die Bewirtschaftung(Rationierung) des Zeitungspapiers zum 1. Spril freigegeben und damit die ganz überwiegende Zahl der Zeitungen, insbesondere die mittlere und kleinere Presse, in eine Lage versetzt, daß sie ohne es zu ahnen sich vor die ernste Frage um Sein oder Nichtsein gestellt steht. Das allmächtige Papiersyndikat hat nämlich zu gleicher Zeit beschlossen, den Preis für Zeitungspapier vom 1. April auf 8.60 Mt. je Kilo festzusetzen, also um 1 Mark je Kilo gegen den zuletzt gezahlten Preis zu erboben. Die Maßnahme des Reichstabinetts fiel mit dem Quartalswechsel zusammen, so daß die Zeitungsverleger nicht mehr in der Lage waren, sich rechtzeitig auf diese Maßnahme einzurichten. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Zeitungsverleger und die Verleger der politischen Zeitungen mindestens zu 95 Prozent waren sich einig, daß, unbeschadet ihrer grundsätzlichen Stellungnahme zu der Zwangswirtschaft im allgemeinen, die Aufhebung der bestehenden Kontingentierung und Zwangsbewirtschaftung des Zeitungspapiers in diesem Augenblick geradezu katastrophal wirken müsse für die meisten politischen Blätter. Man mag über die Frage der Zwangsbewirtschaftung und Preisfestsetzung denken wie man will: solange die Zeitungsverleger einem geschlossenen Sondikat der Papierfabrikanten gegenüberstehen, das über die Grenze des Erträglichen und wirtschaftlich Berechtiaten hinaus die Breise für das Zeitungsgewerbe diltiert, ist und bleibt die neue Maßnahme des Reichskabinetts lediglich ein Mittel für einige großkapitalistische Unternehmen, die kleine und mittlere politische Presse an die Wand zu drücken. Es muß geradezu als ein verhängnisvoller Fehler bezeichnet werden, daß das Reichskabinett in diesem Augenblick einen solchen Beschluß faßte, ohne die zuständigen Fachleute der Presse auch nur zu hören. Man sagt dagegen, daß es nachweislich einigen Zeitungen sehr gut gehe und daß anderseits einige Papierfabriken bei dem bisher für Zeitungspapier bezahlten Preise schlecht abgeschnitten hätten. Das ist ein Trugschluß. Es mögen einige wenige Papierfabriken schlecht abgeschnitten haben, die überwiegende Mehrzahl schwimmt geradezu im Gelde. Dagegen sind bei den Zeitungsverlegern nur diejenigen noch leistungsfähig, welche sogenannte„Anzeigenplantagen“ haben. Die politische Presse kämpft immer mehr um ihr Dasein, wie doch die Beispiele in Berlin und auch anderswo in den letzten Jahren zur Genüge gezeigt haben. Was ist nun zu tun? Herr Verleger Lambert Lensing, Vorsitzender des Augustinusvereins, also ein anerkannter Fachmann für das Zeitungswesen, antwortet darauf:„Wir vertreten zunächst noch den Standpunkt, daß das Reichskabinett seinen unüberlegten Schritt rückwärts revidieren muß. Der Fehler, der gemacht ist, liegt im gegenwärtigen Reichswirtschaftsministerium, das sich in der Tat zu einem Reichs verwirtschaftungs=Ministerium herausgebildet hat. Es sind dort anscheinend gefährliche Kräfte am Werk, veren schleunigste Beseitigung das Gebot der Stunde ist. Wenn aber das Reichskabinett seinen letzten Beschluß absolut nicht rürkgängig machen will, dann muß Folgendes verlangt werden: 1. Sofortige Einführung einer neuen amtlichen Preisprüfungsstelle für das Zeitungspapier unter genügen* Hinzuziehung von Fachleuten aus dem Zeitungsgewerbe. I. Abschafsung der bestehenden Anzeigensteuer als LuxusNeuer, Herabsetzung aus die Umsatzsteuer von 1½ Prozent. 8. Ermäßigung des Frachttariss für den Versand von Druckpapier. 4. Aufhebung der Konventionalstrafen des Syndikats. Auf letzteren Punkt legen wir besonderes Gewicht, nicht bloß für das Papier=Syndikat, sondern für alle Syndikake. Diejenige Partei wird sich um das wirtschaftliche Leben Deutschlands ein besonderes Verdienst erwerben, welche sofort durch eine Gesetzes=Novelle zu erreichen sucht, daß man für alle wirtschaftlichen Syndikate durch Gesetz festlegen läßt, daß die sogenannten Konventionalstrafen innerhalb der Syndikate als gegen die guten Sitten verstoßend, für niemanden mehr verbindlich sind, wenn nachweislich die Selbstkosten nicht im angemessenen Verhältnis zu den Verbraucherkosten stehen. Will man das Spiel der freien Kräfte, dann aber auch gleiches Recht für alle. Dann muß endlich verhindert werden, daß durch Syndilatsbildung und Trusts das konsumierende Publikum übers Ohr gehauen wird. Wer die Zwangsbewirschaftung und Höchstpreissessetung durch den Staat nicht will, kann auch nicht wollen, daß sich einige Firmen zusammentun, den kleinen Unternehmer abschlachten und dann in Syndikaten den Konsumenten die Preise diktieren. gleichviel ob diese gerecht sind oder nicht. Die Zeitungsverleger müssen eine wirkliche Preisprüfung fordern, die Preisprüfung muß sich erstrecken nicht nur auf die Herstellung des Druckpapiers, sondern auch auf die für Zellstoff und Holzstoff geforderten Preise. Das muß das Programm für eine Aktion der politischen Parteien im Reichstag sein, ein Programm, das viel nötiger und wirksamer ist als die geradezu törichten Sozialisierungsbestrebungen. Vielleicht ist eine Parallel=Aktion auf dem Kohlen=, Kali= und Eisenmarkt zweckmäßig, obschon festzustellen ist, daß Jahrzehnte hindurch gerade das Kohlensyndikat eine recht vernünftige Preispolitik getrieben hat. Aber der jetzigen Planlosigkeit in der Trustbildung muß ein Ziel gesetzt werden. Mein„ceterum censeo“ gilt aber besonders dem Syndikat der Papierfabriken. Die Existenz der deutschen Presse ist wichtiger als die hohe Dividende einzelner Papierfabriken.“ Diese Ausführungen wird jeder Kenner der Lage der politischen Presse unterschreiben. An dieser ist aber die gesamte Bevölkerung und insbesondere die für Ruhe, Ordnung, Wiederaufbau und Entwicklung eintretenden Schichten auf das höchste interessiert. Wo sollen z. B. die Mittelstände Vertretung und Schutz gegenüber dem Weltkapitalismus von oben und dem Vergesellschaftungsstreben von unten finden, wenn die mittlere und kleine Presse der positiven Parteien, in erster Linie der Zentrumspartei, zum Erliegen kommt? Diese Befürchtung steht unmittelbar bevor, wenn mit Hilfe unserer sozialistischen Regierung dem internationalen Kapitalismus die Freiheit gegeben wird, zugunsten einiger nur auf das Anzeigengeschäft eingestellter„parteiloser“(d. h. politisch charakterloser) Blätter sich die„öffentliche Meinung" anzukaufen und sie dann nach ihrem Geldinteresse zu fälschen, wie das z. B. in Frankreich der Fall ist? Das wird aber die nächste und nicht mehr gut zu machende Folge sein, wenn nicht jetzt wenigstens den schlimmsten Gefahren vorgebeugt wird. Dazu müssen aber die bürgerlichen Kreise durch lebhaften und scharfen Einspruch bei jedem geeigneten Anlasse mit helfen: nur dann. wenn den für das Wohl der schaffenden Volkskreise eintretenden Zeitungen der Rücken durch die Wählerschaft und deren Vertretung gestärkt wird, lassen sich der drohenden ernsten Gefahr die schärfsten Spitzen abbrechen! Wir machen jetzt die Zeitungsleser auf die Gefahr dringend aufmerksam— wenn diese jetzt nicht die nötige Beachtung indet und sich dann späterhin für sie und ihre berechtigten Interessen die üblichen Folgen zeigen, soll uns der Vorwurf erspart bleiben, nicht rechtzeitig gewarnt zu haben. Deutsches Reich. Zur Kabinettsbildung. s Von den früheren acht Ministern scheidet bekanntlich der Verkehrsminister aus, da das Reich die gesamten Eisenbahnen übernommen hat. Der neue achte Ministerposten soll ein sogenannter Minister ohne Portefenille sein, ein Verbindungsminister, dem die Aufgabe obliegt, die Verbindung zwischen preußischer Regierung, dem Reichskabinett, dem Reichsrat und dem Staatsrat aufrechtzuerhalten. Es werden, wie es den Anschein hat, doch noch mehr Minister des alten Kabinetts in ihrem Amte bleiben, wie man ursprünglich angenommen hatte. Ministerpräsident Stegerwald wird belanntlich den Posten des Wohlfahrtsministers beibehalten. Minister am Zehnhof wird den Bosten des Justizministers beibehalten, Fischbeck den des Handelsministers, Haenisch wahrscheinlich den des Kultusministers, Severing den Posten des Ministers des Innern. Auch der bisherige Ministerpräsident Braun soll dem Kabinett erhalten bleiben, an welcher Stelle, in noch nicht bestimmt. Vielleicht, daß ihm der Pusten des Ministers ohne Portefuille übertragen wird. Die übrigen Posten werden sogenannten Fachministern oder Beamten übertragen. Wenn sich das bewahrheitet, so besagen allein schon die Namen des neuen Kabinens Haenisch, Severing, Braun alles. Bayerns Widerstand gegen die Entwaffnung. TU. München, 13. April. Der Landtagsausschuß gab Dienstagnachmittag dem Ministerpräsidenten Dr. v. Kahr die Erklärung ab, daß angesichts der politischen Unruhen in Mittel deutschland. die sich jeden Tag anderswo wiederholen könnten, die Entwaffnung der Einwohnerwehr aus Gründen der staatlichen Ordnung unmöglich sei. Die Selbstschutzorganisationen würden einer Entwaffnung gegenwärtig erst recht Widerstand entgegensetzen, und der Staat wäre nicht in der Lage, diesen Widerstand zu überwinden. Unter diesen Umständen habe die bayerische Regierung der Reichsregierung nahegelegt, den Alliierten auselnanderzusetzen, daß die Durchführung der Entwaffnung gegenwartia nicht möglich sei. Dr. Simons über sein Interview. □ Zu der bekannten Unterredung mit dem„Matin"=Korrespondenten Sauerwein läßt Dr. Simons erklären, ihr Wortlaut sei von ihm nicht nachgeprüft worden; deshalb gehe es nicht an, ihn, den Minister auf jede einzelne Wendung festzulegen. Was die in der Presse am meisten besprochene Stelle des Interviews anbelangt, so läßt Herr Dr. Simons erklären, er habe sich dahin geäußert, er gedenke niemals in einem anderen Kabinett zu sitzen als in einem solchen, das grundsätzlich gewillt sei, den Versailler Vertrag restlos zu erfüllen. Die„Rote Fahne". TU. Berlin, 18. April. Gestern vormittag wurde vom Staatsanwalt das Zentralorgan der Vereinigten kommunistischen Partei, die„Rote Fahne“, beschlagnahm: wegen eines Artikels„Die Henkerjustiz“, der sich auf das Wirken der Ausnahmegerichte bezieht. Gleichzeitig wurden auch Teile aus der Rotationsmaschine herausgenommen, um aas Weitererscheinen der„Roten Fahne" zu verhindern.— Wie die„Dt. Tagesztg.“ hört, soll gegen den Redakteur der„Roien Fahne ein Verfahren wegen Hochverrats eingeleiter werden. Ein Plan zur Verschiebung deutscher Farbenrezepte ins Ausland. TU. Bochum, 12. April. Die Kriminalpolizei in Recklinghausen hat, wie die„Weutf. Volksztg. meldet, einen großangelegten Plan zur Verschiebung deutscher Farbenrezepte ins Ausland ausgedeckt und rechtzeitig verhindert. Es handelt sich um rund 100 Farbenrezepte der Firma W. Traur. A.=G. in Quedlinbura, die ein Kaufmann aus Queklinburg gestohlen hatte, und die der Kaufmann Wagner und der Metzaer Beste aus Recklinghausen für 20 Millionen Mark ins Ausland verkaufen wollten. Der Kriminalpolizei gelang es. beide zu verhaften.— Schufte! Ausland. Der widerrufene Stuatsbankrott in Ungarn. Wien, 12. April. Der ungarische Finanzminister hat sich infolge des Einspruchs der Ententevertreter veranlaßt gesehen, den Gesetzentwurf über die Zinsenkürzung der Staatsanleiheobligationen, die einem verschleierten Staatsbankrott geglichen hätte, durch Kundgebung vom heutigen Tage zurückzuziehen. Ein Korb für Amerika. X Reuter meldet aus Washington, der Kaiser von Japan hat in einem durch die japanische Botschaft übermittelten Schreiben sein großes Bedauern darüber ausgedrückt, daß unvermeidliche Umstände ihn für den Augenblick daran hindern, im Namen seines Sohnes die Einladung des Präsidenten zu einem Besuch in den Vereinigten Staaten nach der Beendigung der Mission des Kronprinzen in Europa anzunehmen. Hardings Botschaft. urtd. Wasbington, 13. April. Die Botschaft des sidenten an den Kongreß enthält folgende Vorschläge: 1. Schaffung der Nottarifgesetzgebung., 2. Maßnahmen zwecks wirksamer Ausbeutung der Eisenbahnen bei einer Herabsetzung der Kosten. 3. Schaffung besserer Straßen. 4. Maßnahmen zur Regelung und Förderung des Heeres und des Zivilflugdienstes. 5. Schaffung und Aufrechterhaltung einer großen amerikanischen Handelsmarine. 6. Maßnahmen, um in praktischer Weise den ehemaligen Kriegsteilnehmern die Dankbarkeit des Landes zu zeigen. 7. Neuregelung des Steuerwesens. 8. Methodische und allmähliche Liquidierung der Kriegsschuiden des Landes. 8. Verminderung der Koiten für die Regierung. Die Botschaft enthält auch eine Verurteilung der Lynchjustiz. Zur Abrüstungsfrage führt Harding in seiner Botschaft aus, er stehe dem Wunsche, die schwere Bürde der Rüstungen abzulegen, sympathisch gegenüber. Die Vereinigten Staaten seien bereit, mit anderen Nationen zu diesem Ziele zusamnenzuwirken. aber die einfache Klugheit verbiete es den Vereinigten Staaten, allein abzurüsten.(Vgl. 1. Blatt.) Der in seiner Hand mein Schicksal hielt.... Roman von Hanns Gisbert. (9. Fortsetzung.) In wiedergewonnenem Freimut zögerte Eva nun nicht r. den Schleier zu lüften, der über ihrem Inkognito lag. unterzeichnete ihre Zeilen mit ihrem vollen Namen, mit Namen, den sie so liebte, weil der Vater ihn ihr immer gegeben: Eveline Hellwich. Unwillkürlich hatte sie sich von dem freundlichen Berater ein Bild gemacht, das dem ihres Vaters auf ein Haar glich. Silbern schimmerndes, zurückgestrichenes Haar um eine hohe, geistvolle Stirn, ein strenges rofil, mildes Lächeln um einen schöngeschnittenen Mund, dem aber auch Spott und Satire nicht fremd waren... Der Altweibersommer zog ins Land mit silbrigen Fäden an Hecke und Strauch, die sich schmeichelnd um Wange und Haar legten oder, vom Winde getrieben, wie fröhliche Hoffnungen gen Himmel strebten, mit einer milden Wärme, die seinem Namen alle Ehre machte und Jung und Alt ins Freie lockte. Ausflüge, Wagenfahrten, Picknicks wurden verabredet. und Eva wurde durch die lebenslustige Witwe fast wider ihren Willen in den Strudel der Geselligkeit mit hineingezogen. Abends fand man sich im Gesellschaftszimmer zu heiteren Vorträgen, zu Musik und Gesang, wobei Eva mit Zuschauerkreude bemerkte, wie sich manche Fäden in dem kleinen Kreise verknüpften, wie auch Frau von Gerstein nicht müde ward, die Aufmerksamkeit des verabschiedeten Oberstleutnants auf sich zu lenken, der an ihrer impulsiven Art Wohlgefallen zu haben schien. „Das ist einer von der Sorte wie mein Erster, die weiß ich zu behandeln,“ sagte sie mit größter Offenheit zu Eva, nachdem sie scharf und deutlich Vorteile und Nachteile einer zweiten Verbindung beleuchtet hatte.„Du lieber Himmel, wenn ich bei meinem Oskar hätte warten wollen, bis er um mich angefragt hätte— heute wäre ich noch ledig! Und doch war er bis über die Ohren in mich verliebt, doch waren wir so glücklich wie zwei Turteltauben... Als er mir dann ganz plötzlich durch den Sturz vom Pferde genommen wurde, war ich wie betäubt, wie gebrochen... Aber, was wollen Sie? Ich bin noch jung; ich brauche einen Halt, eine Stütze zur Erziehung meines Jungen. Und dann—, wenn ich seine Pension zu meinen Zinsen rechne, haben wir ein schönes Einkommen, mit dem es sich behaglich leben läßt; er hat seine Behaglichkeit und ich eine Stellung.“ Mit lächelnder Siegesgewißheit setzte sie als Trumpf auf ihre realistischen Ausführungen:„Sie sollen sehen, wie ich ihm das Zünglein lösen werde.“ Eva hatte es lange aufgegeben, mit dieser Frau zu rechten, die so gänzlich anders geartet war, als sie selbst, die sie so oft verletzte in ihrer kalt rechnenden Art und dann wieder eine reizvolle Mischung von harmloser Naivität und anmutiger Fraulichkeit war. Ein Studium war sie bisweilen und auch eine Augenweide, wenn sie, wie eben jetzt, eines der jungen Mädchen umschlang und ein paar Stunden lang nach den Klängen des Donauwalzers im Tanze drehte, unbekümmert darum, daß zwei fremde Herren, vielleicht Fußwanderer, die hier übernachten wollten. an der Abendtafel Platz genommen hatten. Des Oberstleutnants Blicke folgten entzückt der geschmeidigen Grazie ihrer biegsamen Gestalt:„Ist doch ein Rasseweib, die Gerstein.“ So nahm es Eva denn auch nicht groß wunder, als die Uebermütige ihre Partnerin verlassend, auf sie zukam:„Wie klösterlich Sie sich heute wieder zurecht gemacht haben! Da muß ich meine Dekorationskünste mal wieder zeigen,“ und mit etwas gesuchter Grazie feurige Gladiolen, in der modernen Chrysanthemen ahnlichen Art. wie prüsend an der allzu Schlichten Haar und Kleid hielt, immer in der Absicht, des Oberstleumants Aufmerksamkeit zu erregen. Erst als sie der Tischvase ein paar slammend rote vielzackige Blumen entnommen und sie, wie verloren, zu beiden Seiten des bräunlichen Antlitzes in das nachtschwarze Haar gesteckt hatte, begeisierte sie sich selbst für ihr Werk. „Habe ich nicht Maleraugen. Herr von Wettin! Ist sie nicht ein bezauberndes Rautendelein? Was gäbe ich darum, so schön zu sein, wie Sie, Mädchen, die Sie das heerlichste Geschenk Gottes nicht achten! Ich möchte Sie küssen, wie der Bildhauer Pygmalion, der sich in das Geschöpf seines Meißels, die schöne Galathee verliebte. Aber ich glaube, Sie sind auch von Marmor, von außen und von innen.“ Zuerst hatte Eva Frau von Gerstein lächelnd gewähren lassen, mit innerem Vergnügen konstatierend, daß die von jener mit Blick und Lächeln bedrohte Festung keinen allzu starken Widerstand entgegensetze, sondern scheinbar willig kapitulieren werde. Als sie sich dann aber zum Gegenstand des allgemeinen Interesses gemacht fand, wollte sie, der jede Schaustellung in der Seele zuwider, die auffallenden Blumen aus dem Haare entfernen. Aber Frau von Gerstein ließ ihre Hände nicht los. „Zerstören Sie mein Kunstwerk nicht! Hören Sie, sonst müßte ich böse werden. Sie kleine Vandalin. Alle müssen Sie gesehen haben.“ Verlegen blickte Eva zum Ende der Tafel hinunter, wo die beiden Frauen saßen, und fing aus leuchtend blauen Augen einen Strahl von Bewunderung, von Schwärmerei, von Zärtlichkeit auf, daß sie förmlich davon durchschauert war und sekundenlang den Blick nicht abzuwenden vermochte. Und dann doch wieder zum Bewußtsein ihrer Lage kommend, quälte sie die Vorstellung, für eine Eitle gehalten zu werden, die sich willig herausputzen lasse in kleinlicher Gefallsucht. Aergerlich riß sie sich von Fran von Gerstein los und entfernte die brennenden Gladiolen mit bebenden Fingern aus ihrem schwarzen Gelocke. Und fand auch bei der folgenden harmlosen Tischunterhaltung den gewohnten heiteren Gleichmut nicht wieder. Obwohl sie es nicht mehr wagte, zum Tischende herunterzusehen, fürchtete sie sich vor dem Blicke des Fremden, den sie auf sich gerichtet glaubte. Früher als sonst suchte sie ihr Zimmer auf, ohne die Ruhe zu finden, nach der sie sich sehnte. Es war etwas Fremdes in sie gekommen, ein Zittern vor etwas Ungewissem und doch wieder etwas Leichtes, Frohes, eine schwingende Sehnsucht... Als Eva nicht eben früh zum Frühstück erschien, fand sie, daß man den beiden Herren, die gerade zum Aufbruche rüsteten, die Tischplätze ihr gegenüber angewiesen hatte. Beide erhoben sich, um sich vorzustellen; doch hatte sie keinen der Namen verstanden. Der ältere war ein untersetzter derbkräftiger Mann, den man für einen Landwirt hätte halten können; der jüngere, eben der, dessen Blick sie gestern abend so verwirrt hatte, ein schlanker, sehniger Dreißiger mit einer Stubenfarbe und einem Leidensausdruck. Halb ein Uhdescher Christus, halb ein nervöser Moderner, lag in dem blonden bärtigen Antlit nichts von dem, was sie gestern erschreckt, aufgerührt hatte. Als ob ein Spiel ihrer Phantasie sie gewarnt hätte, so war ihr zumute, wenn sie flüchtig über das gleichmütige, ja mehr als das, gleichgültige Antlitz hinsah. Und doch lag ein eigener Reiz in den jetzt müden blauen Augen von einer seltenen Farbe, die zwischen dem dunklen Glanz des Saphir und dem sanften Scheine des Türkisen variierte, Schenkeverding Am Samstag, den 16. Aptil, abends 7½ Uhr oll im„Gasthof zur Post“ (Heinr. Ruhe) in Lippspringe. die Schenke zu dem am 5 Juni stattfindenden Gewerkschaftsfeste. meistbietend vergeben werden. Berwerb. ladet ein der Vorstand. Die Feldjagdnutzung in dem Jagdbezirkl des gemeinschaftlichen Jagdbezirkes der Gemeinde Schwaney zur Größe von etwa 215 ha soll für den Rest der bisherigen Pachtdauer(bis zum 31. 3. 1923) durch öffentliches Ausgebot zur Verpachtung gelangen. Die Pachtbedingungen liegen vom 14. ds. Mts. ab 2 Wochen im Dienstzimmer des Unterzeichneten zur Einsicht aus. Die Verpachtung findet am Freitag. d. 29. d. Mts. vormittags 9½ Uhr in der Lerch'schen Wirtschaft statt. 2204 Schwaney, den 11. 4. 1921. Der Jagdvorfleher Lüttemeier. stellv. Gemeindevorsteher. 40—50 Stück engl. mit prima Lämmer abzugeben. Rittergut Forst, Post Canstein. Kreis Brilon 1. W3. (Ostpreuße). 7jährig. fehlerfrei, ein= und zweilpännig gefahren, steht unter Garanverkaufen. Heinr. Vockel, Borchenerstr. 10a. Ein angekörter, schwarzbunter 04547 vorzügl. Abstammung, zu veridusen W. Coorian, Paderborn, Pohlwea 7. Ein Wurf 8 Wochen alte Feriel zu verkf. Gutsbesitzer H. Ewers. Dahl. Wach= u. Begleit= Hund, Dovermann Kreuzung, gut koupiert, 11 Monate, abzugeben. Mr. 29. Jultizwachtmeister Weber. Rieheim. Kreis Hörter. Eine guterhaltene Badensia Lokomobile, 6 PS., steht wegen Anschafsung eines Elektro=Motors zum Verkauf bei Dresch=Genossenschaft Eickhoff, Post Steinhausen. 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Mädchen od. alleinstehende Wi we. evtl. 40er Jahre, auf auf sofort oder bald. Angebote unter Nr. 8 an die Geschäftsst. d. Bl. Ein tüchtiges, selbständiges Mädchen zum 1. Mai gesucht. 04479## Frau Nathau, Rathausplatz 10. Sauberes, ebrliches Mädchen Wirtschaft Heinz. Kasselertor. Nach Frankfurt am MainEckenbeim wird Mädchen oder einsache Stütze in Haushalt von 3 erwachsenen Personen gesucht. Nähen und Kochen kann erlernt werden. Reise wird vergütet. Frau Regierungsrat Fleischmann=Wegener, Frankfurt am MainEckenheim. Gesucht ein junges Mädchen zur Stütze der Hausfrau in einer Land= u. Gastwirtschaft. Dienstmädchen vorh. Angebote unter Lü. 9 an die Geschäftsstelle d. Bl. Zum 1. Juni oder früher eine tüchtige Verkäuferin für Leibwäsche und Schürzen bei hohem Gehalt gesucht. Bewerbungen mit Bild, Zeugnisabschriften und Ansprüchen an Georg Brinkmann, Lippstadt. * * * Nr. 6— Seite 36 Heimatborn 1. Jahrgang 1921 Von den Bosen kam das Gut an den Paderdornschen Kanzler von Boxelius, durch Heirat an die Familie von Zigesar und um 1830 an Freiherrn von der Borch zu Holzhausen Zur Psarre Pömbsen gehören nachweislich seit 1299 Merlsbeim. Schöneberg. Reelsen: Erwitzen und Albusen kamen später als Filialen zu Pömbsen. Während des 7jährigen Krieges kam Prinz Xavier von Sachsen am 8. Juli 1761 mit 20 000 Mann nach Bömbsen, hatte dann vom 11. Juli ab sein Lager bei Elsen und zog am 27. d. M. nach Pömbsen zurück. Am 20. August verlegte Lord Greenbo sein Hauptquartier nach Pömbien. Ein Regiment Bergschotten war im Juni durch Paderborn gezogen. 9000 Mann. Bessen sagt: „Sie trugen keine Beinkleider, sondern nur kurge Schürzen. Ihre ganze Feldmusik bestand in Trommel und Dudelsack.“ So noch heutzutage. Wir haben sie ja als Gefangene im Sennelager während des Krieges sehen können. Am Karfreitage findet in Pömbsen eine Art Passionsspiel statt. Ein als Christus gekleideter Mann trägt zur Buße ein mächtiges Kreuz, dessen Hohlraum je nach Wunsch mit Steinen beschwert wird. Hiermit geht der Büßer barfuß durch das Dorf zu den verschiedenen Stationen des Leidensweges. Ollerper Blagenriprappe. Dai Brockes Kögge bai hött se? Dai Stoffels Kläy dai fött se! Bo mag dai fiule Kauhhaiere seyn, Dai dai Kögge nit wiären kann? Hoi, hoi! Op diäm Stöffels Kläy! Säon süngen in Ollerpe de Kauhhaieren, wänn leh söhen, dat de Kögge vam anneren Haieren op Schaden gengen. Dai Ramens wören natüeriek ännert, wänn't noidig Ei Seypen rop! Et Seypen rop! Un dann do ächen rümme! Un beww vey kainen Spiellman nit, Dann heww vey doch en Brümmer! San süngen in Ollerpe de Blagen, wänn en Junge te foilig was un ärre säoun wäykmaidich Miäksken fortcus an de brausken senk, wänn'me äyner op de Täywen triän harre. Ei barre liuter. Foilebücksen gnaamen unner diän Oller= per Jungens nit op. II. Riut riut Sunnenvinel! Sünze Pänter ies nin, Süut Tiages folget derno! Riut, rint, rint, rint! All et Unglück int dem Hius! Säon süngen de Ollerper Jungeskes op Sünte Päyter Staulfeyer un kloppern doben met hulten Hiaamers an de Hiusmuiern. Dofüär kräygen se en par Aegger. Dai Mäonde mag wuoal im leßten Grunnue int diär ganß ollen Teyd stammen, bo dai kloinen Sugambrerjüngeskes on duese Art dei Winterduiwels rint jageren, wänn'! Froijoor säon lanksam aufenk. IV. O din garme Jindas, Härres din doch dat nit doon, Dann wör iät dey ok säon nit goon! Fltoär Aeoustern maket dai Ollerper Schaauljungens en gräoutet Fuier op der Stäinert. In de Mirre settet se ne Dänne, an diär de Twiellen män in der Spitze bleywet. Dat is de Kopp vamme„Jindas". Twiäs do unner kuemmet en Daannenschacht, dai met Sträon bewickelt ies. Dat seyt de Järme vamme„Jindas.“ In äyner Hand hiät hey en Buiel met diätig Kießerlingen. Dat seyt dai diätig Silwerlinge, stoär dai hai diän latwen Heeren verroon hist. Wänn dann ei Owends de Köster dei Siewen=Poiskes lätt un de Jungens jär Poostefuier ganstiäcket, singet e Uren Riprap vamme garmen Jiudas un trecket dobey met tären Fackeln van gekloppeten Biärken ümme ei Fuier. Dat ies näou wuoal en Spaß füoär stramme Jungens! Ok olle Jungens denkei nagou geeren deraan terügge, wänn Acoustern weyer küemet. O Kinnerteyd, o Kinnerteydi Bat bis diu reeren, bis diu weyt! Jek wöll, iek könn näda mettrecken ümme et Poostesuier un met diän sixen Jungens singen: O diu aarme Jiudas! P. „Deutschlands Städtebau: Paderborn.“ nter dem Titel„Deutschlands Städtebau“ gibt der Dari=Verlag in Berlin=Halensee eine auf ganz Deutschland berechnete Sammlung von Einzelbänden heraus, in denen die das einzelne Städtebild bestimmenden Eigenarten und vorbildlichen Schönheiten in Phototopien und Zeichnungen mit kurzem Begleittext vorgeführt werden. Die äußere Ausstattung ist glänzend und steht auf der vollen Höhe der angewandten Technik, die Herausgabe liegt in den Händen der einzelnen Stadtbehörden; der innere Wert der einzelnen Bände, die besonders die mittleren Städte berücksichtigen, ist je nach dem vorhandenen Stoff und dessen Verarbeitung verschieden. aber, soweit bisher ersichtlich. sehr danach angetan, die bemerkenswertesten und für die künftigen künstlerischen und praktischen Richtlinien des deutschen Städtebaues wichtigsten Städtebilder im ganzen und einzelnen nach Vergangenheit. Gegenwart und geplanter Ausgestaltung festzubalten und gewissermaßen als Muster= und Lehrbücher zu dienen. Damit wird unstreitig ein wesentliches und sehr dankbar anzuerkennendes Stück Heimatkunde geleistet, das dauernden Wert behält, den Bewohnern dieser Städte vielsach erst die Augen für das Eigenartige und Beachtenswerte der engeren Heimat öffnet, dem fremden Besucher als Leitfaden und Quell der Erinnerung dient und den aus der betreisenden Stadt Stammenden oder früher in ihr Ansässigen eine liebe Erinnerung bietet, ganz abgesehen von dem Material, das dadurch dem Fachmann für seine Studien und Pläne geboten wird. Paderborn gehört zu den malerischsten Städten in ganz Deutschland, das war in den Kreisen der Freunde der Heimatkunst und Heimatschönheit längst bekannt, aber noch längst nicht in dem Maße, wie unsere Stadt es verdient— das ist der erste Eindruck, den der Dari=Band über Paderborn macht, nicht am wenigsten in überraschendem Maße für weite Kreise der Paderborner selber. Es zeigt sich hier die Erscheinung, die man übrigens auch in anderen an malerischen Schönheiten viel bietenden Städten findet: an manchem Reizvollen geht man unachtsam vorüber, erst mun unser Auge von außen her darauf gelenkt werden, dann entdecken wir zu unserer Ueberraschung das eine nach dem anderen und lernen erst unsere Stadt nach der Richtung recht erkennen und schätzen. Nicht zuletzt aus dem Grunde freuen wir uns dieser neuen wertvollen Veröffentlichung, und umsomehr, als sie für ihren Zweck als vortrefflich gelungen bezeichnet werden muß. Sie ist von unserm fleißigen und kunstsinnigen Stadtbaurat Miwels mit ersichtlicher Hingebung und Liebe zur Sache ausgearbeitel und bietet auf seinem, spiegelglatten Papier, nicht weniger als 148 fast sämtlich mustergültige Abbildungen nach künstlerischen Lichtbildaufnahmen und Zeichnungen aus Paderborn und Umgebung von der ältesten Zeit bis in die Gegenwart mit entsprechender knapper Erläuterung. Die letztere gliedert sich in fünf Abschnitte: Aus dem alten Paderborn, Das neue Paderborn, Kunst und Handwerk in Paderborn, Padervorns Umgebung. Paderborns Handel und Industrie. Ebenso wie in der geschickten Auswahl der bildlichen Darstellungen hat der Verfasser hier einsichere Hand bewiesen: dasjenige, worauf es für die Anleitung des Lesers ankommt, ist scharf und dabei allgemein verständlich hervorgehoben, so daß auf geringem Raume ungewöhnlich viel geboten wird, nichts Ueberflüssiges, aber auch für den Zweck Genügendes. Das Gesamturteil über das Werk kann nur dahin lauten, daß wir mit ihm für die Paderborner Heimatkunde ein sehr anerkennenswertes Buch erhalten haben, dem man nur wünschen kann, daß es in die weitesten Schichten dringt; es ist geeignet, nicht bloß viel Genuß zu bereiten, sondern erst recht den Sinn und Geschmack für die Bedeutung und die reisvollen Schönheiten unserer Stadt zu stärken und zu beleben und diese so bekannt zu machen, wie sie es verdienen. Nächst unsern Mitbürgern seien die in alle Welt zerstreuten Paderborner ganz besonders darauf aufmerksam gemacht, es darf als eins der wertvollsten und genußreichsten„Andenken aus Paderborn" bezeichnet werden, das hundertfache alte liebe Erinnerungen weckt und festhält. Freilich. 33 Mk. für den Prachtband ist eine Handvoll — Papier, aber im Vergleich zu der Ausstattung, den Herstellungskosten und dem Stand unserer Valuta muß der Preis gegenüber den Friedenspreisen nicht bloß als nicht hoch, sondern als recht mäßig gelten. Wir würden unserm Zweck als Heimatzeitschrift etwas vergeben, wenn wir dem Werke nicht eine herzliche Empfehlung zukommen ließen. Zur Glockensprache. Glocken von Esdeck(Kr. Lippstadt) hatten vor dem Weltkriege die Sprache: „Sett'n Pott up.“ Die Glocken in Hörste sprachen:„Hei'r niks in te daun.“ Die slocken in Mönninabausen antworteten:„Daut en Schiäpel Baunen rin.“ Heimatliches Schrifttum. und Grete. Fünfhundert Vornamen, erklärt von Dr. Ernst Wasserzieher. Berlin 1920, Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung. 4. 2.50. Für den täglichen Gebrauch enthält das Heft die gebräuchlichsten Vornamen mit erklärung in der Genauigkeit, die mau bei dem Verfasser längst rühmlich kannte. Heimatrundschau und Sprechecke.) Ein Preisausschreiben zur Förderung des plattdeutschen Dramas schreibt die Heimatzeitschrift„Niedersachsen“" in Verbindung mit dem Bremer Schauspielhaus und dem Plattdeutschen Bereen in Bremen aus. Für die beiden besten plattdeutschen Stücke, einerlei ob ernsten oder heiteren Inhalts, sind Preise von uc 3000 und 2000 ausgesetzt. Das Bremer Schauspielhaus verpflichtet sich zur Aufführung und der Niedersachsen=Verlag Carl Schünemann, Bremen, zur verausgabe der Stücke. Preisrichter sind: Dr. Gerhart Hellmers, Vorsitzender des Volksschillerpreises: Johannes Wiegand und Dr. Ed. Ichon, Direktoren des Schauspielhauses; beinr. Warnke, Dr. Gustav Dehning und heinrich Corstens vom„Plattdütschen Vereen“; Hans Pfeiffer, Hauptschriftleiter der Heimatzeitschrift„Niedersachsen".“ Die Sendungen sind bis zum 1. Oktober 1921 einzuManuskript und verschlossener Anschrift. Die Preisentscheidung erfolgt spätestens bis zum 1. Februar 1922. Jeder Nachdruck aus dieser Zeitschrift ist preßzgesetzlich untersagt. Herausgeber Hermann Abels in Paderborn. Druck und Verlag Westfälisches Volksblatt in Paderborn. ∆ 5 ** 5555 5 935 S 398 00 S 923 S 577 □ S 55: 3 33(0g — * ** Paderborn, April 1921. Beilage zum Westfälischen Dolksblatt. Erster Jahrgang. Nr. 7. Mitteilungen der Gruppe Paderborn des W. H. B. Ehrentafel: Vorbildliche Kriegereorungen wurden geschaffen in Gehrden und in Rheder, dort in Gestalt eines dem Gedächtnis der Gefallenen gewidmeten Stationsweges, der auf eine nahe Höhe führt und in der 12. Station (Kreuzigung) ein Hauptdenkmal erhalten soll. hier in Gestalt eines im Vorraum der Kirche angebrachten Wandschmuckes, der zwei ovale Tafeln unter einem Kruzifixus in schöner Anordnung vereinigt zeigt. Warnungstafel: Ueber die schönheitliche, dem Heimatbilde angepaßte Ausgestaltung der Friedhöfe ist soviel gesagt worden in den letzten Jahren, daß man es allgemach überall wissen dürfte. Dennoch geschieht herzlich wenig. Insbesondere ist es beklagenswert, wenn auf ganz neu angelegten Friedhöfen die schlimmen Denkmäler der Vorkriegszeit trotz aller Warnungen wieder Einkehr halten. Fährt man von Paderborn nach Bielefeld, so sieht man in der Nähe von H. einen ganz neuen Friedhof im Entstehen, der eine durch einen alten Kiefernestand bevorzugte Lage hat. Leider aber sind die hohen und schlecht proportionierten Kreuze, die überall, wo eine vernünftige Grabmalordnung besteht, verboten sind, schon in einer langen Reihe aufgestellt. Das hätte unbedingt vermieden werden können. Hoffentlich genügt diese Anregung, um Abhilfe zu schaffen. Westfälischer Heimatbund, Gruppe Paderborn. Zwei uralte Wege über Paderborn. In unserer heimatlichen Geschichtsforschung gilt es als feststehend, daß Paderborn schon in sächsischer Zeit, also noch ehe Karl der Große und die christlichen Glaubensboten hierher kamen, eine nicht unbedeutende menschliche Siedelung, eine Marktstätte und der Knotenpunkt verschiedener wichtiger Verkehrsstraßen war. Diese Bedeutung als Verkehrs=Mittelpunkt hat unsere Stadt das ganze Mittelalter hindurch behalten, und zwar waren es zwei viel benutte Wege, die sich hier kreuzten: nämlich die Straßen Köln—Braunschweig und Bremen— Frankfurt— Mainz. Noch heute erinnert der unsere westliche Feldflur beruhrende Frankfurter Weg. ein Ueberrest der letztgenannten Völkerstraße, an jene Nord=Süd=Verbindung. Sie ist uralt; den bündigen Beweis hierfür liefern uns die Aufzeichnungen des Abtes Nikolas vom Kloster Tverra auf Island vom Jahre 1150.(Auszug aus dem von Kabund für die Gesellschaft zur Herausgabe altnordischer Literatur 1908 veröffentlichten„Alfrroedi Islensk“ 1. Cod. Mdr. A. M. 194 800. Geschrieben 1387). In jenen Aufzeichnungen gidt Abt Nikolas die Wege an, die die Nordlandmänner bei ihren Römerfahrten benutzten. Er schreiot: „Von Noregi(Norwegen) fährt man zuerst nach Danmerkr(Dänemark) nach Ala=Borg (Aalbor=) So zählen die Roma=Fahrer, daß von AlaBorg zwei Tagereisen seien bis Bebsarga(Viborg), von dort eine Woche bis nach Heidabeira dicht bei Slesvikr(Schleswig), dann eine Tagesfahrt bis Aegisdyr(Eider). Hier stoßen die Länder Danmerkr, Hollsetuland, Saxland und Vinland zusammen(Dänemark, Holstein, das Land der alten Sachsen und das Wendenland). Nun ist eine Tagereise bis nach Heitsinnaboe(Ipehoe) in Hollsetuland. Dann fährt man über den Sax=Elf(die Elbe) nach Stödu=Borgar(Stade). Im Sachsenland sind die Leute von höflichen Sitten, die Nordmänner sehen dort viel Nachahmenswertes. In Stade ist ein Bischofstuhl in der Marienkirche. Nun zwei Tage Fahrt bis gen FerduVorgar(Verden), nicht weit bis Nyio=Borgar (Nienburg), dann lommt man nach MundioVorgar(Minden), dort ist ein Bischofstuhl in der Peterskirche. Von hier ab ändert sich die Sprache. Dann fährt man zwei Tage bis gen Poddubrunnar(Paderborn), dort ist ein Bischofstuhl in der Liboriuskirche, woauch dieser Heilige ruht. Jetzt fährt man noch vier Tage bis nach Meginza=Borg(Mainz). Auf dieser Strecke liegt ein Dorf welches Horus heißt(Horhausen bei Marsberg), ein anderes heißt Kiliander(Kaldern?). Dort liegt die nita=Heide, wo Sigurd den Fafner erschlug.“ Der Abt gibt dann noch einen anderen Weg an, der von Stade über Hannover, Hildesheim, Fritzlar nach Mainz führt, und fährt dann fort: „Diese zwei Völkerstraßen fahren die Nordmänner und die Wege treffen in MeginzaBorg(Mainz) zusammen, es sind dies die Wege, welche die meisten Leute wählen.“ Ueber den Frankfurter Weg, soweit er das ehemalige Paderborner Stiftsgebiet derührte, befinden sich im Archiv des Paderborner Altertumsvereins noch einige, von dem verdienten Vereins=Direktor und Geschichtsforscher, dem verstorbenen Pfarrer Dr. Konrad Mertens=Kirchborchen herrührende Aufzeichnunnungen. Danach erreichte der Frankfurter Weg von Borntosten und Marsbera kommend bei Essentho das Sindfeld und damit die südliche Grenze des Stiftsgebiets. er führte dann bei Fürstenberg und Hasren in der Nähe des Letzten Hellers vorbei nach Nordborchen. Das Wirtshaus für die Fuhrleute war in Essentho bei Wm. Gerlach, in Fürstenberg bei Rubarth und in Haaren bei Stüver. Der Schafstall auf Gut Wohlbedacht diente den Fuhrleuten als Reisestall. Von Nordborchen ging der Weg durch den Haterbusch(ein Gehölz in der Paderborner Feldmark und nahe an der Alme gelegen) auf Neuhaus zu. Wirtshäuser für die Fuhrleute waren daselbst bei Schmitz(später Schaefers) und bei Peter Menne(später von der Brügge). Jenseite Neuhaus nahm der Weg die Richtung an dem Friedhofe vorbei und am Wilhelmsberge hinunter(Lippe rechts, Grotehof links) über die Heide nach Oekensboi an der Thune, wo für jedes Pferd ein Pfennig Brückengeld erhoben wurde. Von da führte der Weg durch die Krähenberge(Grimbke rechts) nach Haustenbeck. In einem Fenster der dortigen Kirche(erbaut 1659) sieht man zwei Maibäume und die Inschriften: Berend Meibohme aus Bremen 1683 Johann Meybohme, —nie Namen zweier Fuhrleute, die das Fenster gestiftet haben. Unter den lippischen Bernen her erreichte der Weg die Dörenschlucht. Ehe der Dörenkrug erbaut war(1775), stellle man daselbst für die Karrenpferde Krippen an die Buchen. Vielleicht trägt hiervon noch das anstoßende Gehölz den Namen„Kribben“. A. Gembris. Ueberpflanzen unserer Heimat. Von Dr. Baruch, Paderdorn. U eberpflanzen, wie sie botanisch genannt werden, sind solche, die normaler Weise auf der Erde vorkommen, zuweilen aber sich auf Bäumen oder Sträuchern ansiedeln. Sie sind also für ihre Daseinsbedingungen nicht auf den sonst ungewöhnlichen Stand angewiesen. In dem Mulm alter abgängiger Bäume, in dem Erdstaub, den der Wind in Spalten, Astlöchern und hohlen Stämmen, zwischen dem Gezweige der„Kopfbäume“, richtiger künstlichen Baumkrüppel, vor allem der Weiden und Kugelakazien(Robinien) und auf dem Hirnschnitt abgesägter Hölzer zusammengeweht hat, keimen und wurzeln die Ueberpflanzen, Regen und Tau sorgen für die nötige Feuchtigkeit. Von diesen Ueberpflanzenim weiteren Sinne müssen wohl unterschieden werden die wahren Epiphyten, Ueberpflan. zen im engeren oder eigentlichen Sinne, echte = S9 * Oags2 HAESS □ * P H.- 5 E 0•— S.1 * #. 6— Seite 34 Heimatborn 1. Jahrgang 1921 Schmarotzer, die für ihr Dasein an die Wirtspflanze gebunden sind, aus ihr die Nahrung beziehen und die selbst eingehen, wenn sie den Wirt zugrunde gerichtet haben. Ich will nur erinnern an die Mistel(Viscum album), im Almetal und im Ziegenberg nicht selten, an den Teufelszwirn oder die Seide(Cuscuta=Arten), die auf Nesseln, Besenheide und Lein schmarotzt, ferner aus der Kryptogamenwelt an die große Menge von Schwämmen, die, baumbewohnend, den befallenen Stamm in einigen Jahren zu vernichten pflegen. Von diesen Ueberpflanzen spreche ich hier nicht. Wie kommen nun die von mir gemeinten Gewächse an ihren Standort? Das kann offenbar auf verschiedene Weise geschehen. Rankende, windende oder kletternde Pflanzen gehen eben an dem sich ihnen bietenden Stamme ien die Höhe: ich erwähne Efeu und Geißblatt oder Heckenkirsche(Lonicera Periclymenum), führe sie und andere aber nicht mit auf, da es sich um für sie natürliche Verhältnisse handelt. Ferner: Pflanzen gelangen durch Vögel an den ihnen sonst fremden Stand. Es werden das hauptsächlich Gewächse mit Beerenfrüchten sein, die vom Vogel gefressen werden und deren Samen mit dem Darminhalt des Tieres in die auf dem Baum angesammelte Erde geraten. Weiter kommen Gewächse inbetracht, deren Früchte mit Klettvorrichtungen versehen sind(Nelkenwurz, Wasserdost, Labkraut u. a.), die sich an das Fell von Katzen und an das Gefieder der Vögel anheften und verschleppt werden. Mit klebenden Früchten läßt sich verbreiten die dünne Binse(Juncus tenuis), die ich aber noch nicht als Ueberpflanze gesehen habe, und die bereits erwähnte Mistel, die als echter Schmarotzer nicht hierher gehört. Endlich und in unserem Falle hauptsächlich kommt die Verbreitung durch den Wind zustande. Hier sind zu erwähnen alle Gewächse mit sehr leichten Früchten, mit solchen, die mit Flugvorrichtungen versehen sind(Früchte vieler Korbblütler, der Erlen, Birken, Linden, Ahorne), ganz besonders werden es aber die Samen der Gräser sein, die sich vom Winde auf den Wirt verwehen lassen. Gewächse mit Schleudermechanismus sind nicht häufig als Ueberpflanzen anzutreffen, es gehört hierher besonders das Rupprechtskraut (Geranium Robertianum). Die Ueberpflanzen=Flora unserer Heimat hat, wie das übrigens auch anderorts der Fall ist, etwas Eintöniges. Denn erstens sind es nur wenige Bäume, die sich zur Ansiedlung von Gästen eignen, weil sie leicht hohl werden oder die man„köpft"; zweitens sind es in den weitaus meisten Fällen nur gewöhnliche oder gemeine Arten, die wir auf ihnen antreffen. Der Häufigkeit nach finde ich in absteigender Reihenfolge als Wirte: I. Weiden, fast ausschließlich Koofweiden. II. Apfelbaum, meist krank oder hohl. III. Eiche, gewöhnlich Stumpfeichen. IV. Waldbuche. V. Robinie(fälschlich Akazie). VI. Schwarzpappel. VII. Spitzaborn Die auf den genannten Bäumen angesiedelten Kräuter lassen sich aus leicht ersichtlichen Gründen oft nicht genau der Art nach bestimmen, so z. B. die Gräser. Die Gattung freilich wird meist zu erkennen sein. Ohne Rücksicht auf die Stellung im natürlichen System, auf die hier nichts ankommt, habe ich folgende Ueberpflanzen notiert: I. Auf Weiden. 1. Große Brennessel, häusig. 2. Schwarzer Holunder, häufig. 3. Stachelere. 4. Johannisbeere. 5. Bergulme, selten. 6. Rupprechtskraut, häufig. 7. Geißfuß oder Geeßel(Aegopodium Podagraria). 8. Schmalblättriges Weidenröschen, nicht selten. 9. Ringelblume(Butterblume), häufig. 10. Schöllkraut. 11. Gundelrebe. 12. Moehringia (Moehringia drinervia), dreinervige Miere. 13. Weiße Taubnessel, häufig. 14. Rote Taubnessel, seltener. 15. Nachtviole. 16. Brombeere. 17. Gamander. Ehrenpreis. 18. Ackerhornkraut, nicht selten. 19. Einjähriges Rispengras. 20. Wiesenschwingel. 21. Tüpfelfarn(Polypodium vulgare). II. Auf Apfelbaum. 1. Ringelblume. 2. Schmalblätterige Wicke(Vieia angustifolia), selten. 3. Ackerhornkraut, mehrfach. 6. Vogelmiere. 7. Hirtentäschel. 8. Ackersaudistel. 9. Gemeiner Rainkohl. 10. Gundelrebe. 11. Rübsen. 12. Rauhe Trespe. 13. Kriechende Quecke. 14. Einjähriges Rispengras. 15. Gewöhnliches Rispengras. III. Auf Eiche. 1. Kleiner Sauerampfer, selten. 2. Kletterndes Labkraut, nicht selten. 3. Rupprechtskraut, häufig. 4. Gemeiner Tüpfelfarn, häufig. IV. Auf Waldbuche. 1. Schwarzer Holunder. 2. Hundsrose(am unteren Stammende), nicht häufig. V. Auf Robinie. Schwarzer Holunder. VI. Auf Schwarzpappel. Kriechender Hahnenkuß. VII. Auf Spitzahorn. Große Brennessel. Das ist die wenig reichhaltige Ueberpflanzenflora unserer Gegend, soweit ich sie aufgezeichHeil dir, Paderborn. Am Strand der Pader hat einst Karols Hand * D i c h a u f g e r i c h t e t. U e b e r r e i c h a n P r a c h t Des großen Kaisers glanzgeschmückter Reichstag An deiner Wiege dir zu Pate stand. Dann wuchsest du an Größe, Ehre reich Des Bischofs Meinwerk treue Bischofshand Hat dich geschmückt, geziert für alle Tage. In deine Mauern trug ein Heiligtum, Libori Leichnam, frommen Volkes Glaube. Des Krummstabs Zepter ward dir Hirt und Hüter. Da hast du weit der reichen Wissenschaft, Der schönen Kunst die Tore froh erschlossen. In deine Mauern. Not und Pest und Sterben Sie schlugen auf in dir das düstre Doch, nach den Wolken kam das Sonnenlicht, Nach düstren Tagen sonnenfrohes Schaffen. Heut stehst du da in stolzem Ruhmeskranz. Von Väterfleiß laut künden deine Mauern. Die Wissenschaft hat ihren Thron errichtet. Die schönen Künste wählten dich zum Wohnplatz. Und reiche Liebe, die der Aermsten denket, Die dunkle Nacht geblendet und verhüllt, Sie suchte dich und kor dich aus zum Sitze. In deinen Mauern reicht der Kunst, dem Wissen, Ein treulich Schaffen hoffnungsgroß die Hand. In ihnen schlägt der laute Puls der Arbeit, Die kräftig wirkend ihre Schätze trägt Dir hoch zum Ruhm, zum Nutzen und zur Ehre. So stehst du da, ein holdes, reiches Bild! O, daß die Zukunft ferner dich erhalte In Friedensarbeit, daß dein reicher Segen Sich ferner gieße über Stadt und Land. O Paderstadt, sei hoch uns heut gegrüßt! Hamm. Aloys Buschmann net habe. Für den, dessen Aufmerksamkeit sie fesselt, läßt sie sich wahrscheinlich noch vermehren, wenn der Bezirk, den ich begehen konnte, erweitert würde. Wem es um die Kenntnis seiner Heimat zu tun ist, dem werden auch diese kleinen Beobachtungen zur Anregung dienen. Denn nebensächlich oder gleichgültig ist in der Natur nichts, alles hat Ursache und inneren Zusammenhang, wenn auch der eine dies, der andere das, je nach Neigung und Liebhaberei in höherem Grade der Betrachtung und Erforschung für wert halten mag. So viel ist gewiß: je mehr der Einzelne von der Heimat in sich aufnimmt, je einheitlicher er es dann zum Gesamtbilde zu gestalten weiß, in um so größerem Maße wird sie ihm ans Herz wachsen und ihn an sich fesseln, ihm Freude und Erquickung selbst im engsten Kreise bietend. Auch ier bleibt Goethes Wort zu Recht bestehen: Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Die Gründung des Klosters Marienmünster. Im nördlichen Teile des Kreises Höxter, etwa 2 Kilometer von Collerbeck, liegt auf steiler Bergeshöhe die Oldenburg, früher Olsenschwalenburg. Dort lebte vor ca. 1000 Jahren Ritter Wittekind mit seiner jungen Gemahlin. Als der erste Kreuzzug gepredigt wurde, nahm auch er das Kreuz. Seine Gemahlin und die Herrschaft über seine Besitzungen vertraute er seinem Bruder an. Nach Jahren kommen die meisten Ritter aus der Umgegend zurück. Von Wittekind weiß niemand. Schließlich verbreiten sich Gerüchte: Wittekind ist im hl. Kampfe umgekommen. Als diese Gerüchte sich immer bestimmter wiederholen, reicht die junge Witwe ihrem Schwager die Hand zum Ehebunde. Wiederum gehen Jahre ins Land. Die neue Ehe wird vom lieben Gott mit Kindern gesegnet. Da heißt es eines guten Tages: Wittekind lebt und kommt zurück. Jähen Schrecken löst diese Nachricht auf Oldenburg aus.— Durch die Ebene von Steinheim reitet ein müder Ritter auf einem Maultiere ostwärts. Niemand erkennt ihn, niemanden spricht er an. Er lenkt sein Tier auf Oldenburg zu. Gar schwer wird beiden der steile Aufstieg. Die Gedanken des Ritters eilen diesem voraus. Als er jedoch vor den Burggraben kommt, ist dieser bis oben mit Wasser gefüllt. Die Brücke ist hochgezogen. Vergebens sucht er nach einem Mittel, in die Burg zu gelangen. Alles Rufen verhallt ohne Antwort. Niemanden findet er, den er um Aufschluß fragen könnte. Da bindet er seinen Esel an einen Baumstumpf, um sein Glück von einer anderen Seite zu versuchen. Dem Esel wird die Zeit zu lang. Er scharrt kräftig den felsigen Grund. Da poltert ein starker Quell hervor und der Burggraben entleert sich zusehends. Bald kann ihn Wittekind durchschreiten und am Burgtor Einlaß fordern. Wohl oder übel muß man ihm nun öffnen. Mit einem Blick übersiebt er die Lage. Finster fragt er den Bruder, auf die Kinder zeigend: „Wem gehören diese da?" Der Bruder muß die Wahrheit bekennen, worauf Wittekind spricht:„Bruder, was hättest du mir getan, wenn ich getan hätte, was du mir getan hast?" Jener antwortet:„Ich hätte dir den Kopf abgeschlagen!“ Kaum sind diese Worte verklungen, da zuckt Wittekinds Rechte und des Bruders Haupt rollt ihm zu Füßen. Nicht des Wehgeschreies der Gattin noch des der Kinder achtend verläßt Wittekind die Burg. Er besteigt seinen Maulesel wieder und sucht in Kampf und Fehde das quälende Gewissen zu beruhigen. Dey will es nicht gelingen. Immer wieder steht der erschlagene Bruder vor seiner Seele, immer wieder hört er das Wehgeschrei von der Oldenbura. Niemand will er sich anschließen, keinem Menschen sein gequältes Herz offenbaren. Da träumt ihm: Du sollst als Sühne für den Brudermord auf dem Moore bei Oldenburg ein Kloster bauen. Dort soll er drei Marienblümchen von wunderbarer Schönheit finden. Auf jedes dieser Blümchen soll ein Turm zu stehen kommen. Der Traum wiederholt sich, doch Wittekind will nicht nach ihm handeln.— An einem Lagerfeuer wachend, sinnt er nach. Da fällt sein Blick auf einen Kriegsgesellen, den auch ähnliche Gedanken quälen mögen. Ohne Aufsehen winkt er ihn seitwärts und dringt in ihn. Nach langem Sträuben erzählt dieser: Ich hatte nicht weit von der Stadt Münster als Steinhauer für eine reiche, adelige Familie an deren Schloßkirche eine Totengruft gemauert. In der Mauer zur Kirche hatte ich eine geheime Oeffnung angebracht, die ich mit einem Steine verschloß. Als eine reiche Dume dort beigesetzt wurde, beschloß ich, diese zu berauben. Ich ließ mich abends unbemerkt in die Kirche einschließen, nahm den Stein aus der Mauer, öffnete den Sarg. Nachdem ich die goldenen Halsketten an mich genommen, wollte ich auch die goldenen Ringe nehmen. Doch die Finger waren gequollen. Kurz entschlossen wollte ich ne. # 9 S 2 e o ß- SEEE S E —* Sis 1. Jahrgang 1921 Heimatborn Nr. 8— Seite 35 die Finger abschneiden. Da richtete sich die Leiche auf und sprach:„Räuber, was störest du mich in meiner Ruhe?" Vor Schrecken leß ich alles fallen und flüchtete in mein Versteck in der Kirche zurück. Nun verfolgt mich der schreckliche Anblick der Toten, wohin ich auch ging. In einem Traum wurde mir aufgegeben: Du wirst einen Ritter finden, der ein Kloster bauen soll. Dem sollst du helfen und du wirst Ruhe finden. Nun suche ich seit Jahren vergebens nach diesem.— Wittekind sah in der Erzählung des Himmels Weisung. Er offenbarte seinen Traum und beide— der Ritter und der Steinhauer— begeben sich nach der Oldenburg. Auf dem nächsten Moore, nach Collerbeck zu, beginnen sie den Bau. Aber— was bei Tage geschafft, wird des nachts von unsichtbarer Hand wieder zerstört. Schließlich erkennt Wittekind, daß dieses Moor nicht gemeint ist. Südlich vor der Burg, Vörden zu, ist ein zweites Moor. Dort findet er dann die im Traum genannten Marienblümchen. Man beginnt den Bau und er gelingt. Ein prächtiges Kloster, dessen stattliche Kirche drei mächtige Türme schmücken, entsteht. Sie sind noch heute zu sehen. Das Kloster aber wurde der Muttergottes geweiht und Marienmünster genannt. Der Grabstein Wittekinds steht auf dem großen Chore in dre Mauer. Jener Hügel, den Wittekind einst nach der Rückkehr aus dem Kreuzzuge mit dem Esel erstieg, heißt noch heute„Eselstieg“, der Baum ist heute noch vorhanden und wird„Eselsbaum“ genannt. Jenem Steinhauer schenkte Wittekind die Bauerschaft Langenkamp, etwa 7 Kilometer von Marienmünster. Dort heißt hente noch ein Haus„Steinhauers“, die Familie„Dalgo genannt Steinhauer wohnt seit einigen Jahren in Collerbeck. F. M. in Erkeln. Wat Grautmutter vertallde. Von F. B. (Hrautmutter hadde Namensdag, un wei sätten olle vergneuget ümme den Kaffedisk. De kleinen Panduren hadden den Sessel, worin sei satt, gans greun bekränset. Denn dei Grautmutter hadden olle sau leiw. es se niu olle dat Gleikgewichte hadden an Kauken un Kaffe, do bestürmeden se öwwer de Grautmutter, wat tau vertellen. Jo, Kinner, sagde se, vandage will ick et ju nit asschlohen, Jei hätt mei sau schöne Sprüchskes saggt, do will ik ju auk det Pläsair maken und vertellen in van use gudde Lehrinne. Jei witet wol, dat meine leiwen Ellern in Niggehins wuhnden. Freuer war et blauß en Flecken, niu was kurt fürher stuorwen. Ik was do in Waisenkind, verstund dat äwwer nich rächt. Hius un Hof wur'n verpachdet, un ik kam int Nowerhius, bei de Pahe. O Kinner, wat heff ik do no de Mutter jomert. Nümmes keik sik no mei ümme, denn et was jau viel te daun, dat do keine Teid für was. Ick gunk in de Schaule, öwer ik muchte wol ümmer bedreuwet rinkeiken, un use gudde Lehrinne muchte dat wol miärken. Sei olläne hadde mei leiw, oat miärkede ik räut. Oefters stripede sei mei owvwer de Hoor un sagde sau gudmeudig: Leiwetchen, niu lache doch eis mol. Dann keik ik se in de Augen, un wußte nich, worüm dicke Tronen dorin stünnen. Ein annermol nam se mei mihe in ihre Wuhnung, do nägede rei mei einen feilenden Knopp oder Bändel an, dat ik wier sau örndlik iut sog, äs bei Mutter. O wo ik mei do fröggede. Do kräg ik eines Dages einen schwörenden Finger. Dat dei ihr leid. Jeden Dag muchte ik tau ihr kumen, un den Finger in Kamillen beggen(bähen). Dann makede se ein Plett mit Salbe dorüm, un verband'n, bis hei wier gut was. O wo mei dat gut dei, ik hädde sau geren meine Aermekes ümme ihren Hals laggt, sau leiw hadde ick sei. Use Herrgort werd ek ihr wol lannt hebben do kouwen! De Kinner für usen Herrgort tau ertrecken, dat was ihr de Hauptsake. Wo dat Aller nin sau langsam ankam, do wur' ihr iut de Staot ne junge Hülpe schicket. Dei sull us Geographie un annere Saken lehren. Oewwer dat wull ihr gar nich behagen. Dei kam ihr immer tau freu in ihre Religiannsstunne. Dat nigge Freilein bläw gans schüchterich an de Dür stohn. Use Lehrinne nam gar keine Obacht up sei. Da reipen wei:„Mamsell Lehrin, Freilein is da!“ Schnaks, schlaug se dat Bank tau, nam ihre annern Backeberen tausamen un sagde:„Is dei schon wier do, mit ihre olle Quaterigge, Religiaun, dat is de Hauptsake!" Dann gunk se, untaufrien mit den Nigaerungen. Use olle Lehrinne was no biuten hönne räu, hadde öwwer ein gülden Herte. Sau leiwe Kinner, für vandage is et genog vertallt. Balle vertelle ik ju mähr. Wie man in Thüle ein Bauer wird. der Sohn den Hof an, so wird er in der Schenke zum Bauer gemacht. Eine Menge Bürger versammelt sich daselbst. Der älteste oder redegewandteste Bauer tritt vor ihn hin und spricht:„Sie werden heute zum Bauer gemacht. Als Thüler Bürger sordere ich Sie auf, mir alles nachzusprechen, was ich Ihnen vorsage.“ Dem jungen Bauer wird ein Beil vorgehalten, darauf er die drei Finger der rechten Hand legen muß und nun folgende Eidesformel in Absätzen nachspricht: „Ich schwöre, ich schwöre, Gott ist mein Herr, Der Rauch geht durch den Schornstein, Daß es doampft. Wenn ich auch im Lippischen Walde bin Und höre in Thüle die Bauernglocke“) läuten, Dann muß ich alles liegen und stehen lassen Und laufen, daß ich rechtzeitig in Thüle bin. Wenn ein Heck offen steht, Dann muß ich es zumachen.“ Sodann schlägt er mit dem Beil eine Kerbe in die Ladentheke, es wird ihm ein Kranz aus Grün umgehängt, den er umbehält, und— der Bauer ist fertig. Darauf folgt das Gelage bei Bier und Branntwein. In später Stunde wird er von den Anwesenden heimgebracht, woselbst man sich bei Schinken und Wurst noch weiter gütlich tut. „In Thuile— Hett se de Fickel im Buile, In Beoke— Hett se de Fickel in'm Deoke, In Anreippen—. Hett se de Fickel unner de Treippen.“ So sagt der Volksmund. H. art ausgeschlissen war, daß es notwendig wurde, daneben eine neue anzulegen. Bei stackem oder anhaltendem Frost konnte auch die Eisfläche auf 2kaues Ahlroißen" zum„Schlundern" benutzt werden. Die„Ahlroißen" bestanden aus einem kleinen Leiche und einer Grabenanlage. Der Teich war ca. 12—18 m lang und bis 1,20 m tief. Der Graben sing am Teiche mit 2 m Breite an und wurde immer schmaler und seichter. Die ganze Grabenanlage bestand aus drei parallel laufenden, ca. 30 m langen Gräden, welche an den Enden durch einen Quergraben verbunden waren. Zwischen den Längsgräben waren Landstreisen von 3 m Breite, welche mit Erlen= und Zwergweidengebüsch bepflanzt waren. Der Name„Ahlroiße" besagt, daß die Anlage der Aalzucht diente. Aus dem Teiche stiegen die Aale in den Graben hinauf und da der Graben, wie oben gesagt, gleichmäßig schmaler und seichter wurde, konnten die Tiere leicht gesangen werden. Die Anlage muß schon alt und lange außer Gebrauch gewesen sein, denn die ältesten Leute wußten nichts mehr von ihrer Benutzung zu sagen. Vor 40—50 Jahren gab es auch noch Aale em Gunnebache, aber seit das Almeflußbett gerade gelegt wurde, fließt dieses immer tiefer aus und da die Quelle des Gunnebaches von dem Wasserstande der Alme abhängt, so trocknet der Bach fast alljährlich aus. Vor 20 Jahren sind die Gräben und der Teich der„Ahlroiße" verschüttet und Obstbäume wachsen jetzt da, we man in früherer Zeit Aale züchtete B. Disselnmeyer. Aalfang in früherer Zeit. Tordöstlich der Kirche zu Elsen, da wo die Grundstücke der„Kirkhiöver"(auf Kirchenland Wohnenden) mit denen des „Tippbreokes“ zusammenstoßen, gab es noch bis Ende des vorigen Jahrhunderts zur Winterzeit viel Wasser. Die Wiesen bildeten ansehnliche Eisflächen. Sie waren der Tummelplatz der Schuljugend. Schlittschuhe gab es vor ca. 50 Jahren nur drei Paar. Die Söhne und der Schwager des Lehrers waren die glücklichen Besitzer. Die größeren Jungen harsen sich auf einfachere Art. Die Schuhe wurden mit Nägeln und Eisen beschlagen, und unter die Holschen wurden an beiven Enven umgebogene Eisendrähte geschlagen. Bis vor 50 Jahren gab es noch anhaltendere Frostzeiten wie in jüngerer Zeit, denn nicht selten kam es vor, daß die Schlunderbahn der*) Vgl. Heimatborn Nr. 2. Pömbsen. D)er älteste Name des Dorfes Pömbsen lautet: in der vita Meinwerei Pumissum, das heißt Pumihausen, Pumis Besitzung. Ein Eigenname Pumi wird in den Corveyer Traditionen neunmal erwähnt. Spätere Namen des Dorfes lauten: Pamessen, Pornessen, Pornsen. Ein Pombsen gibt es im Reg.=Bez. Liegnitz und ein Pomesen im ehemaligen Königreiche Sachsen. Zwischen 1015 und 1036 übergab ein Priester Wulfdag sein Eigentum in Baddonhusun, einem ausgegangenen Dorfe nordöstlich von Alhausen, wo der Bausche Berg die Erinnerung bewahrt hat, an den Bischof Meinwerk. Dafür erhielt er auf Lebenszeit die Kirche in oppido Parnissun angewiesen. Unter oppidum dürfen wir nicht eine Stadt: vermuten, soidern nur einen befestigten Ort.„ Zu einer Befestigung mußte der. nach allen Seiten abfallende Berg, auf dem das Dorf liegt, geradezu auffordern. Die Fundamente der südlichen Kirchhofsmauer mögen noch von der alten Befestigung herrühren. Zum Jahre 1277 wird Pömbsen bei einer ganz eigenartigen Gelegenheit erwähnt. Der Paderborner Bischof Simon I. hatte einer schwere Stellung zum Kölner Erzbischof und war finanziell in Nöten. In seinem Testamente erklärt er sich verschiedener Ungerechtigkeiten schuldig und bekennt, daß der Zehnte von Pömbsen rechtlich der dortigen Kirche gehöre, obschon er lange Zeit unrechtmäßiger Weise von ihm erhoben sei. An der Nordseite des Dorfes liegt ein alter Rittersitz, der jetzt dem Freiherrn von der Vorch gehört. Wahrscheinlich ist er aus der alten Befestigung aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschieden. Das Gut ist ursprünglich in Händen der Familie Somercalf gewesen. Seit 1536 war es im Besitze der Familie von Bose, die es bis in den Anfang des 18. Jahrhunderts inne hatte. An der Südseite der Kirche ist ein Grabstein eingemauert, der sich ursprünglich wohl in der Kirche besand. Er zeigt einer gewappn=hn Ritter in Lebensgröße und an den Ecken die Wappen Bose, Oeynhausen, Grappendorf und Druchtleben.. Die Umschrift des Denksteins lautet: Anno 1622. 11. Mar. ist der woledler und mannhafter Anthon Elmar Bosen mordlich erschossen.. 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Paderborn und Shanghai, den 13. April 1921. In tiefem Schmerz: Franziska Goecke Hermann Goecke Oskar Goecke, Rechtsanwalt Paula Goecke, geb. Flörcken Maria Goecke, geb. Flörcken und 5 Enkelkinder. Die Beerdigung findet statt Sonntag, den 17. April, nachmittags 3½ Uhr vom Trauerhause Rosenstraße 18, das Seelenamt am Montag, den 18. Aprtl. morgens ¼ vor 9 Uhr in der Markkirche. Von Belleidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Todes-Anzeige. esm, dem gOttlichen Kinderfreund, hat es# fallen, gestern abend um 9 Uhr unser innigsigeliebtes Söhnchen, unser gutes Brüderchen Paul nach kurrem, schwerem Leiden Im Alter Monaten zu sich in dien Himmel zu nehmen. 14 Paderborn, den 13. April 1921. Im tiefsten Schmerze: Franz Rüsing und Frau, Katharina geb. Albrecht, Hedwig Rüsing, Franz Rüsing, Cilly Rüsing, Käthe Rüsing. Die Beerdigung Hiudet am Preitag, den 15 d. M., nachm. 4 Uhr vom Trauerhause Liboriberg 19 statt. Beileidsbhesuche dankend verbeten. Danksagung. Für die uns beim Heimgange meiner lieben Gattin erwiesene Teilnahme sagen wir unsern innigsten Dank. Paderborn den 12. April 1921. Wilhelm Böteführ und Angehörige. Zum Auslegen von Runkel=Samen empfehle als zuverlässigste Sorten: Original Kirsches Iöeal, größte Erträge.— r größte Haltbarkeit. Original Eckendorfer, Schendorfer Nachbau „Ellte“. Friedrichswerter Zuckerwalzen, Ferner: bobbericher Futtermöhren, sämtliche Klees und Gras-Saaten zur Anlage von Wieen und Weiden. erstklassige Mischungen nach langjährig bewährter Zusammenstellung. L. Dröge. Mehrere Gössel hat abzugeben. 64537 Kour. Brenken. 2. Weg hinterm Schützenplatz. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und für die reichlichen Kranzspenden beim Tode meines lieben, unvergeßlichen Mannes, unseres treusorgenden Vaters, sprechen wir hiermit allen unsern herzlichsten Dank Aus. Paderborn, den 12. Aprfl 1921. Frau Wilwe Heinr. Berg nebst Klrdern. NaumannsGermaniaOpelfür Damen und Herren. Reichhaltige Auswahl. Danksagung. Für die bei dem Hinscheiden meiner innigstgeliebten Frau, unserer guten Mutter erwiesene Tellnahme sowie Kranzspenden sprechen wir, auch im Namen aller Angehörigen, unseren herzlichsten Dank aus. 8947 Scharfenberg, den 12. April 1921. Familie Josef Meschede. Königstr. 27. Reparatur werkstatt. Statt jeder besonderen Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es nach seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute abend 10¼ Uhr unsern lieben, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, den Herrn Hauptlehrer a. D. Gerbard Woltering Im Alter von 76 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb nach kurzer Krankheit, wohlvorbereitet durch einen tiefreligiösen Lebenswandel und gestärt: durch die Tröstungen unserer heiligen Kirche, sanft und gottergeben im Herrn. Um ein andächtiges Gebet für den lieben Verstorbenen bitten Pürstenberg. Buer, Oeventrop, Ahaus und Reckunghausen, den 12 April 1921 die trauernden Angehörigen. Die Beerdigung, wozu freundlichst eingelnden wird, findet statt am Sonnlag, den 17. April, nachmitlags 3 Uhr zu Fürsienberg. Ikleine Verlobung mit Fräulei Hanna Euers gebe ich bekannt. Ferrv-Arthur Jéraucourt früher Leutnant im Königl. Preuß. Kurmärkischen Drazoner-Regimenl Nr. 14. Klein Medewege b. Schwerin und Paderborn im Anri 1921. Kathol. Gesellenverein Am Busdorf 9. s Sonntag, den 17. Aprll, großer Lastspielabend. Anfang 7½ Uhr. Zur Aufführung gelangt: I. Budenzauber. Lustspiel in 1 Akt von Clemens Deivenwisch. 2. Zwei Heiratskamele. Lustspiel in 3 Aufzügen von W. Webels. Es ladet freundlichst ein der Vorstand. S Preise der Plätze: Sperrsitz(numeriert) 4,40..4, = 1. Platz(num.) 3.55 44, 2. Platz 2.70 ausschließlich = Kartensteuer für die Stadt.— Vorverkauf von Nr 12 = an ab Donnerstag nachm. 6 Uhr im Gesellenhause. Kinder unter 14 Jahren haben keinen Zutritt. Sinnm Bürgerverein Paderborn. Gastspiel des Lippischen Landestheaters Detmold. Freitag, den 15. 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Bau#ewerbetreibende, die Gesellen beschäftigen, werden zur Vermeidung von Strafe aufgesordert, innerhalb 8 Tagen sich bei der Innung anzumelden. Kath. kaufm. Verein. Heute abend 8½ Uhr (Hotel Labe) Lichtbilder= Vortrag. Hochinteressant. Vernachlässigung ist der größte Feind der Schkraft. Je frühzettiger ein Sehsehler ausgeglichen wird, desto unwahrscheinlicher kann er sich weiter ent wickeln. Sobald Sie merken, daß Ihre Augen nicht in Ordnung sind, besuchen Sie uns Richtig angepaßte Augengläser lassen of! Kopfschmerzen verschwinden und erhöhen Ihre Leistungsfähigkeit. Gewissenhafte Untersuchung dei Augen im beionderen Antersuchungszimmer. Diolom u behördl geprüfte Opiiker Mittelstraßak Meyer # nur Martt 4, Dom gegenüber. Die Lehrlinge des Bauhandwerls, welche in diesem Frühjahr die Lehrzeit beenden, werden ersucht. sich zwecks Ablegung der Gesellenprüfung bei dem Vorsitzenden des Prüsungsausichusses bis zum 23. April d. J. unter Beifügung der erforderlichen Papiere zu melden. B. Kruse. Paderborn. Neuhäuterstraße 11. Vorl. d. Prüsungsausschusses. Frühe Saat=Kartoffeln vorrätig bei Joseph Konze, Fernruf 904. Einem Teile unserer heutigen Auflage liegt ein Prospekt Dr. Oetker Rezepte für Küche und Haus vei. den wir besonderer Beachtung empfehlen. 928 Ein Posten Brennholz und Milb. Hiller Söhne Fichtenstangen Wachs Bohner(gelb und weiß) Baum- So Goise 33a-— in nur bester Friedensware Anton Kamp, Drogen- und Farbennandung Rosenstr. 8. Fernruf 424. zu Einfriedigungslatten ge eignet hat freihändig abzugeben Schönlngh'sche Rentel, Paderbern, Juhenplatz 3. Batterien für Taschenlampen, lange Brenndauer, 3 Ml.. Birnen 2 Mk., Taschenlampen von 9 Ml. an. Diplom=Optiker Richter. Vadervorn Westernstr. 15 Bernhard Wieseler : P a d e r b o r n Techniechen nllatione: ### Ternruf 575“ Für Vereine! 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