ird Graf Theodor des Ministeriums annt. An seine datien, Aladar wird der Rektor der der Apponyür Kroatien durch sierung UnkelNr. 192. Erstes Blatt Paderborn, Donnerstag, 19. Juli 1917 trium Ministerpräside Journal“ melde rnimmt anstelle des Aeunern. Name noch nicht gsminister. Auch siehbestandes. muß die nieder3 van den Dag“ Rindvieh abndes wird lebend geschlachtet, um die Bevölkerung lach den alliierten Is kein Hindernis en. ). aus Paris, die Kopf der Bevölkedarbeiter 700 bis gen weiter herabrdnung über dee n. Norwegen. penhagen: Einem Ministerpräsident Storthings mitgeVersicherung in auf der Fahrt i bereitet würden. ie im Jahre 1916 Krammetsvögeln ls hochhängender svögel der menschdes Jahres dienstistiegs ist auf die 117 beschränkt wort für Drosseln erzum Opfer fallen. lassen werden soll, ndeszentralbehörde ie Krammetsvögel Die Landeszentraldes Dohnenstiegs. er„Zeitschrift für efunden, daß sich Ernährung durcher Preis würde sich Abfälle dienen als fen als wertvoller hts der ins Ungetre eine so billige zuen. Ob es aber Nöglichkeit" bleibt? Tachrichten.“ en. Das Ergebnis und den befriedifahren und es darf dividende(im Voriftigung des Werkes zen bleibt aber, daß na der Selbstkosten ranche. Die beiden bestehenden Vereininer Interessen von band der Deutschen irzlich abgehaltenen sie sich unter dem einer neuen Intersdann die gesamte Spielwaren=Handel, Begründet im Jahre 1848 Allgemeiner Anzeiger und Handelsblatt für Westfalen und angrenzende Gebiete EEEEE Verschossene ensachen, Joppen, dletots, Anzüge wie neu in allen Farfgefärbt. Reparaturen. Fürberei alluschke, Waschanstalt. rborn, Westernstr. 30. mold, Langestr. 20. ianino, eu wenig gebraucht, stklassiger Firma bezoreiswert zu verkaufen. afragen Retourmarke. sagen unter Nr. 2215 Geschst. d. Bl. e ein ca. 3 Mon. altes chsstutfohlen eben. Fornefeld, Kr. Paderborn Nr. 57. scher rehfarbener ckel zu verkaufen. sam und stubenrein. ). Bahnhofstraße 15c. Piano Zriv. zu kaufen gesucht. jebote unter Nr. 2149 e Geschäftsstelle d. Bl. gekämmte Haare zu hohem Preise Viermeiestr. 1ch.2. 2= 413 Das Westfälische Volksblatt erscheint wöchentlich siebenmal. Bezucspreis: Ausgabe A: Bei der Post abgeholt monatlich 70 Pfg., durch den Briefträger und durch unsere Agentur=Boten zugestellt 64 Pfg., in der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt 80 Pfg.— Ausgabe B: Monatlich 17 Pfg. mehr. Fernruf: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10, Drahtadresse: Volksblatt Padervorn. Sauerländer Tageblatt Ausgabe A mit den Wochenbeilagen„Praktischer Ratgeber“.—„Sonntagsfeier" Ausgabe B mit der weiteren Wochenbeilage: — Leben im Bild“. „Das Anzeigenpreis: Die 7gespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfg schwieriger Satz mit entsprechendem Aufschlag. Reklamezeile 80 Pfg.— Beilagegebühr nach Uebereinkunft. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und erlischt drei Wochen nach Empfang der Rechnung. Für Erfüllung von Platzvorschriften wird keine Gewähr übernommen. Postscheck=Konto: Hannover 1534. Den Russen die Höhenstellungen von Nowica entrissen. Der österreichisch=ungarische Heeresbericht. orb. Wien, 18. Juli. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. — Südlich von Kalusz erweiterten kroatische Heerestruppen und bayerische Bataillone im Angriff ihre vorgestern erkämpften Erfolge durch die Einnahme der Höhe bei NoViea. Oestlich von Kalusz wurde die Säuberung des linken Lomnica=Ufers abgeschlossen. Soust auf keinem Kriegsschauplatze Ereignisse von Belang. Der Chef des Generalstabes. Vom westlichen Kriegsschauplatz. Wo bleiben die englischen Regimenter? 6 Die„Daily Mail“ veröffentlicht folgende charakteristische Zuschrift: fühle mich verpflichtet, Ihre Aufmerksamkeit auf die ernste Lage an der Westfront zu lenken. Tag für Tag sehe ich De. Zeitungen durch, um festzustellen, was die englischen menter leisten, und bin immer enttäuscht. Nimmt man wenige Londoner Regimenter aus, so, scheinen die Angriffe nur von kanadischen, australischen, schottischen und irischen Truppen ausgeführt zu werden. Fast alle Generale in den höheren Führerstellen sind dagegen Engländer. Ich kann dabeo nicht verstehen, warum die englischen Regimenter nicht in die Feuerlinie geschickt werden, um ihren gebührenden Anteil an den Kämpfen an der Westfront zu nehmen. Leider fehlt die Antwort der„Daily Mail“ auf diese leise Anfrage. Oder sollte sie erst General Haig um Auskunft Gebeten haben? Vom östlichen Kriegsschauplatz. Die russische Offensive. urb.„Svenska Dagbladet" schreibt über die russische Offensive: Mit aller Wahrscheinlichkeit ist für die Zenralmächte der gefährlichste Punkt der Offenive bereits überschritten. Dem ersten Ansturm st immer am schwersten zu begegnen. Nachdem die Angriffsronren bekannt waren, wurden sofort die Gegenmaßnahmen eingeleitet, und nach den letzten Berichten zu urterlen, beginnen diese schon zu wirken. Die russtschen Heere dürften zu keiner langwierigen Offensive fähig sein infolge der im Heere und im Lande existierenden schwächenden Momente. Vor allem dürfte es gegenwärtig den Russen äußerst schwer sein, zu Bewegungsoffensiven überzugehen. Der Verfasser deutet dann die Möglichkeit einer kritischen Reaktion in Rußland und eventuell ein energisches Vorgeyen der Mittelmächte an der Ostfront an. Die rumänische Offensive. 8 Frankfurt a. M., 18. Juli. Wie die französischen Zeitungen aus Jassy melden, steht die Offensive der rumänischen Armee unmittelbar bevor. Der Krieg zur See. des deutschen Admiralstabes. Neue A=Boot=Erfolge. TU. Berlin, 18. Juli.(Amtlich.) Neue U=Booterfolge im englischen Kanal: 23000 BRT. Unter den versenkten Schiffen befanden sich drei bewaffnete, tief geladene Dampfer, von denen einer Munition geladen hatte und drei Sekunden nach dem Torpedotreffer in die Luft flog; ferner ein bewaffneter, tief geladener großer Tankdampfer, der aus einem stark gesicherten Geleitzuge herausgeschossen wurde. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Ludendorff zum U-Bootkrieg. wrd. Berlin, 18. Juli. Wie wir hören, hat bei der Besprechung über die militärische Lage, die in Berlin zwischen der Obersten Heeresleitung und Mitgliedern des Reichstages stattfand, Ludendorff über den Unterseebootkrieg folgendes geäußert: Bei der Obersten Heeresleitung war für die Führung des U=Bootkrieges zunächst der Wunsch bestimmend, die feindliche Kriegswirtschaft, namentlich die Munitionserzeugung zu treffen. Die Westarmeen erfahren durch die U=Boote eine wesentliche Entlastung. Die feindliche Munitionsanfertigung ist gemindert. Die l-Boote haben diese Aufgabe erfüllt. Das Zusammenwirken der Marine mit der Armee steht somit als mustergultig da, entsprechend den ungeheuren Verhältnissen des Weltkrieges, in dem wir noch mit beiden Füßen stehen. Die Oberste Heeresleitung erwartet von dem U=Bootkriege ferner, daß er die Kriegsfähigkeit Englands durch Ve finderung des Frachtraumes auf dem Weltmeere und durch die sich daraus ergebenden Folgen bricht. Die Erfüllung auch dieses zweiten Wunsches werde kommen und damit trotz Amerikas die Beendigung des Weltkrieges und auch der von der Obersten Heeresleitung gewünschte Friede. Gegen die U=Boote. + London, 18. Juli. Marinestaatssekretär Carson und Admiral Jellicoe haben einen dringenden Aufruf ## den Verland der Eisen= und Stahlgesellschaften gerichtet, in dem sie daran dringen, daß alles geschehe, um Handel schuffe und Abwehrmitrel gegen U=Boote herauszubringen und so die sichere Niederlage des Feindes zu beschleunigen, der jetzt alles auf den U=Bootkrieg als seine einzige Hoffnung setzt. Japanische Kanonenboote im Mirtelmeer? tt Haag, 18. Juli. Reuter meldet aus Saloniki: Japanische Kanonenboote sind im Mittelmeer angekommen. Der Luftkrieg. Was feindliche Flieger sich einbilden. wtb. Berlin, 18. Juli. Englische Flieger bewarfen nach einer Meldung des„Newyork Herald“ deutsche Muni tionsvorrate in Brügge und Lichtervelde in der Nacht zum 3. Juli mit mehreren Tonnen Sprengstoff. Die Flieger blieben sämtlich unversehrt. Wir ergänzen diese Nachricht: Die Munitionsvorräte, auch die Arbeiter der Kruppschen Werke in Essen und der Thyssenschen Geschützfabriken in Friemersheim werden nicht wenig erstannt sein zu erfahren, daß beide Anlagen durch den feindlichen Fliegerangriff in der Nacht zum 3. Juli furchtbar zu leiden hatten. Die holländische Zeitung„Maasbode“ kann dies schon am 8. Juli„auf Grund zuverlässiger Berichte“ mitteilen. Sie weiß noch mehr zu melden: Soweit bisher mit Sicherheit bekannt ist, wurden bei dem Angriff 20 Personen getötet, darnnter fünf Franzosen, wahrscheinlich internierte(warum nicht deutlicher), widerrechtlich zu Munitionsarbeitern gepreßte Gefangene.(?) Die Zahl der Toten muß aber noch viel höher und der angerichtete militärische Schaden muß riesig sein. Vielleicht bemüht sich der Schriftleiter des„Maasbode“ einmal nach Essen und Friemersheim, er kann sich dann durch den Augenschein davon überzeugen, wie die Fliegerbomben im freien Felde wirken. Die Türkei im Kriege. Die englische Niederlage bei Gaza. K. Berlin, 17. Juli. Ein nachträgliches Eingeständnis der englischen Niederlage bei Gaza enthält der Londoner „Observer“, der am 8. Juli schreibt: Nachdem Sir Edmund Allenby in Aegypten seine neue Stellung angetreten hat, ist amtliche Aufklärung über die Ursache von Sir Archibald Murrans Ersetzung durch ihn nötig. In Murrays Bericht wurde die Schlacht bei Gaza als ein Sieg geschildert; man muß aber sagen, daß sie es nicht war. General Dobell griff Gaza an und es gelang ihm nicht, durchzukommen. Gerüchte, die sich auf Privatnachrichten stützen, besagen, daß bei hartnäckigen Anstrengungen oder stärkerer Leitung Gaza in unsere Hände gefallen sein würde, und daß die Wasserschwierigkeiten hätten vordergesehen werden müssen. Wir bedürfen einer amtlichen Aufklärung, damit das, was bis jetzt mit dem Schleier des Geheimnisses umgeben ist, klargestellt wird. Von wend wurde der Rückzug bei Gaza angeordnet, und war er notwendig? In sich selbst war er das Zugeständnis einer Niederlage, und diese Tatsache bemänteln zu wollen, heißt uns selbst den Glauben vortäuschen, daß wir siegreich waren, wo wir es nicht waren. Sonstige Meldungen. Hindenburg gegen die Miesmacher. TU. Berlin, 18. Juli. Ein Leser schreibt der„Tägl. Rundschau": Am Samstag ging ich durch die Straße In den Zelten, als Generalfeldmarschall v. Hindenburg vorüberfuhr und vor dem Großen Generalstab aus dem Automobil stieg. Sofort sammelte sich eine große Menschenmenge an, um das Wiedererscheinen des Generalfeldmarschalls zu erwarten. Als Hindenburg aus dem Hause herauskam, brachte ich mit der Versicherung, treu durchhalten zu wollen, ein Hoch auf ihn aus. Der Feldmarschall antwortete:„So ist's recht. Wir mussen durchhalten, denn sonst würden unsere Feinde uns vernichten. Ichwarne daher vor den unseligen Miesmachern. Die laßt in eurer Mitte nicht hochkommen, die schaden dem Vaterlande unendlich.“ Die wirkliche Kriegslage. Eine soeben, eingetroffene Nummer der Newyorker „Tribune“ vom 8. Juli enthält eine Zuschrift des bekannten amerikanischen Außenseiters und Tagesschriftstellers Gilbert aus Washington. In dieser Zeitschrift ist gesagt, daß man heutigentages in amerikanischen Kreisen die„Furchtbarkeit der Niederlagen“, die die Engländer und Franzosen an der Westfront erlitten, unumwunden zugibt. Es werde den Engländern der Vorwurf gemacht, daß sie die wirkliche Lage im Tauchbootkrieg verheimlichen. Das amerikanische Volk ahne gar nicht, wie nahe die Gefahr sei, den Krieg zu verlieren. England und Frankreich drohe die Aushungerung. Die deutschen Tauchboote gehen darauf aus, die Heizmittel der Schiffe zu vernichten. Wegen Kohlenmangels sei die französische und italienische Flotte tatsächlich gezwungen, in den Häfen zu bleiben. Sie dürfe nur bei zwingender Notwendigkeit verwendet werden. Die Offensiven im Westen seien ein Fehlschlag. Wenn kein Mittel gefunden werde, den Tauchbooten wirksam zu begegnen, so liege die bedenkliche Möglichkeit vor, daß diese den Krieg gewinnen; möglich, daß von nun an im Monat nur noch 500 000 To. versenkt werden, aber die Welt könne nicht ein halbes Jahr lang diese monatlichen Verluste aushalten. Der gegenwärtige Schiffsmangel beeinträchtige die Kriegsführung in ernster Weise. Zum mindesten müßten in einem halben Jahre Schiffe mit einem Gesamtraum von drei„Millionen Tonnen gebaut werden; aber Cwoethals könna höchstens in 18 Monaten so viel bereitstellen.(Die Aeußerungen sind deshalb von besonde:er Bedeutung, weil Gilbert nahe Beziehungen zur amerikanischen Regierung hat, und weil infolgedessen seine Worte als halbamtlich angesehen werden.) Die Kriegsgefangenen in der Schweiz. Frankfurt a. M., 17. Juli. Genern begab sich Generalmajor Friedrich, der Chef des Unterkunftsdepartements im Kriegsministerium, in Begleitung der Herren Major Graf v. Ohain und Hauptmann Grobe vom Kriegsministerium sowie Heinrich Liemann vom Ausschuß der deutschen Kriegsgefangenen in Frankfurt nach der Schweiz, um die dort auf Grund der neuen Vereinvarungen mit der französischen Regierung neu untergebrachten Kriegsgefangenen zu besuchen und zugleich die Entwicklung der Interniertenarbeit an Ort und Stelle zu verfolgen. Außerdem soll dabei über verschiedene Kriegsgefangenenangelegenheiten verhandelt werden. Vergiftete Bomben. wtb. Berlin, 18. Juli. Unsere Gegner haben einen neuen„Beweis“ für„hunnische Verrohung“ gefunden. Der Beweis ist diesmal wissenschaftlicher Art, also durchaus unanfechtbar. Ein Londoner Arzt hat auf Grund eingehender Untersuchungen, die er im Auftrage eines Londoner Hospitals vornahm, festgestellt, daß unsere Flieger bei ihren Angriffen auf London am 13. Juli vergiftere Bomben benutzten. Das Gift verursachte vei mehreren Leuten, die das aus den Bomben stammende Pulver angesteckt hatte. Hautausschläge, Blasen und Schwellungen. Diese Wirkung stellte sich erst neun Tage nach der Berührung ein. Jeder Fachmann weiß, daß die Füllung jeder Bombe genau so wie jedes Geschoß chemische Bestandteile enthält, die, wenn sie nicht restlosverbrennen, bei einer Beruhrung die Haut angreifen. Kein Fachmann, ja man sollte meinen, überhaupt kein verständiger Mensch, wird deshalb die Füllung eines Blindgängers(denn nur um einen Blindganger kann es sich dabei handeln) ohne besondere Sautzmaßnahme mit der Hand anfassen. Aber wir wollen dieser neuen Ausgeburt englischer Wahrheitsliebe nicht die Ehre einer Widerlegung antun.: Wir wollen ihr die Behandlung zuteil werden lassen, die allein ihr gebührt. Wir wollen sie niedriger hängen. Zum Angriff auf deutsche Dampfer in holländischen Gewässern. TU. Courant“ während „Renate Die Erzählung eines Augenzeugen. Rotterdam, 17. Juli. Die„Neuwe Rotterdamsche bringt die Erzählung eines Augenzeugen, der sich des Angriffs der englischen Torpedojäger auf der Leonhardt" befand. Hiernach erzählte der Augenzeuge folgendes: Wir liefen am Samstagabend gegen 10½ Uhr aus. Ein holländischer Lotse, der bei uns an Bord werlte, lotste uns genau längs der Linie die die Territorialgewasser vom Meere scheidet Eine Stunde nach dem Auslaufen bekamen wir eine große Anzahl englischer Kriegsschiffe in Sicht. Man wollte wahrgenommen haben, daß es 23 Schiffe waren. Ich selbst zählte nur 19 Schiffe. Bald fielen die ersten Schüsse; sie verfehlten aber ihr Ziel. Der Kapitän gab Befehl:„Alle Mann auf Deck!" und ließ mit Volldampf auf de. Strand lossteuern. Voraus fuhren vier von unseren Schiffen; in einer Linie fuhren wir drei: die„Heinrich Blumberg“, die„Lavinie“ und die„Renate Leonhardt". Die englischen Kriegsschiffe fuhren zwischen diesen beiden Gruppen hindurch und schnitten die ersten vier Schiffe ab. Wir sahen sie in südwestlicher Richtung verschwinden. Unsere drei Schiffe dampften inzwischen in voller Fahrt auf den Strand los. Wahrenddem wurden wir fortwährend von allen Seiten beschossen. Wir sahen noch, wie der Dampfer Heinrich Blumberg sich der niederländischen Küste näherte und von einem englischen Tornedojäger ins Schlepptau genommen wurde. Nun blieben wir zwei nur noch übrig,„Lavinie" und„Renate Leonhardt“. Nach Berichten aus Ymuiden ist die„Lavinia“ wieder flott geworden und gestern abend 9 Uhr in den Hafen von Ymuiden eingeschleppt worden. Das Schicksal der Schiffe. — Amsterdam, 18. Juli. Aus einem Zeitungsgespräch mit dem Führer des Dampfers„Lavinia“ kann mit einer gewissen Sicherheit festgestellt werden, daß von den zehn von Rotte#dam ausfahrenden Schiffen drei gestrandet sind, nämlich„Heinz Blumberg“. die seitdem gesunken ist, die„Lavinia“ und die„Renate Leonhardt", die inzwischen geborgen sind. Entkommen sind„Welhelm Oelßner" und„Ariadne“. Von den Engländern sind erveutet„Brietzig",„Pelworm“ und„Marie Horn", während man über das Schicksal von „Carston Ruß“" keine Gewißheit hat. Das zehnte Schiff „Alfa“ mußte kurz nach der Ausfahrt nach Rotterdam zurück, vermutlich wegen Maschinenfehlers. Von der„Lavinia“ wird aus Ymuiden berichtet, daß kein Wasser eindringt und daß die Bemannung sich wieder an Bord befindet. Der Brand ist gelöscht. Aus Terschelling wird gemeldet, daß die„Ariadne", die mit Koks auf der Fahrt von Rotterdam nach Gefle begriffen war, heute morgen bei Ebbe an der Insel gestrandet, aber durch ein Hilfsboot wieder flottgemacht werden konnte und die Reise fortsetzte. — Haag, 18. Juli. Zu dem Angriff englischer Torpedoboote auf deutsche Handelsdampfer in holländischen Gewässern ist aus der späteren Meldung des Amsterdamer„Telegraaf“ von Bedeutung, daß diese sieben Dampfer nicht wie die tags zuvor abfahrenden Elbdampfer von einem holländischen Kriegsschiff begleitet waren. Die Beschießung begann 6,80 Uhr abends und dauerke bis 8,80 Uhr morgens, als das erste holländische Torpedoboot zur Stelle kam. Darauf wurde von dem britischen Admiral= schiff das Signal gegeben, das Feuer einzustellen und zum Hauptgeschwaden zurückzukehren. Auch der„Telegraaf“ bestätigt, daß die britischen Kriegsschiffe zweifellos in holländischen Gewässern sich befanden, als sie den Angriff unternahmen. Wo war die holländische Kriegsflotte? bb. Haag, 18. Juli. Die„Haager Nieuwe Courant“ schreibt: Wir fragen uns, ob die holländischen Kriegsschiffe, die an der holländischen Küste zu patrouillieren pflegen, diesem Seekampf in unsern Gewässern, wobei Geschosse auf unsere Küste fielen, nicht früher ein Ende machen konnten, und noch mehr wird es uns interessieren, was England sagen wird, um dieses gegen uns verübte Unrecht als Recht hinzustellen, gegenüber dem Protest unserer Regierung, der zweifellos, erfolgt ist. Daß bei diesem Angriff auch das Leben von Frauen und Kindern gefährdet war, ist den britischen Behörden natürlich gleichgültig. England verteidigt sich. — Haag, 15. Juli. Die Londoner„Times“ bespricht als. erste der Londoner Zeitzingen das„Seegefecht in den holländischen Gewässern". Das Blatt meint, die Vorgänge seien so klarliegend, daß England mit seinen Kriegsschiffen außerhalb der holländischen Hoheitsgrenze gewesen sei. Es könne deshalb keine Rede davon sein, daß England in eine diplomatische Untersuchung einwillige oder gar um Entschuldigung bitte. Zur Neutralitätsverletzung der Niederlande schreibt die„Deutsche Tagesztg.“ u. a.: Es handelt sich um einen sorgfältig vorher geplanten und angesetzten Angriff auf die deutschen Dampfer in den holländischen Küstengewässern, mithin um eine geplante Verletzung der niederländischen Neutralität, wie sie gröber und verletzender sich schwerlich denken läßt. Sie bildet eine konseanente Fortsetzung und Weiterentwicklung der Bedrückung und Vergewaltigung der Niederlande, nachdem vor wenigen Tagen noch englische Minenfelder ihnen den Weg zu den Ozeanen völlig versperrt und die Vereinigten Staaten alle Maßnahmen zu ihrer Aushungerung in Angriff, jedenfalls in Vorbereitung genommen haben. Es ergibt sich logisch, daß die britische Regierung den Zeitpunkt gekommen erachtet hat, der holländischen Regierung zu zeigen, daß die Zeiten der Neutralität in diesem Kriege vor* bei seien. Man muß nunmehr gespannt sein, was die niederländische Regierung tun wird, nachdem vor wenigen Wochen noch die holländische Stadt Zirikzee von britischen Flugzeugen mit Bomben beworsen worden ist. Läßt die niederländische Regierung diese neueste gefährliche Verletzung und Beleidigung sich gefallen, gibt sie sich mit irgend einer Entschuldigung zufrieden, so kann sie sicher sein, daß die Rücksichtslosigkeit Großbritanniens und seiner Kundesgenossen sonell in großen Schritten weitergeht, und zwar auf die Vernichtung der Unabhängigkeit und Selbständigkeit der Niederlande los. Die russischen Zustände. TU. Rutterdam, 18. Juli.„Daily News“ meldet vom 17. Juli aus Petersburg: Eine bewaffnete Kundgebung durchzieht die Straßen. Die Regimenter tragen Fahnen mit der Aufschrift:„Fort mit der vorlaufigen Regierung! Alle Macht dem Arbeiter= und Soldatenrat!“— Außer den bereits gemeldeten Ministern trat auch der Handelsminister Stefanow zurück. Die Demission der vier Minister steht in Verbindung mit der ukrainischen Bewegung. Kerenski gab eine Erklärung über den Rücktritt der Kadettenminister ab mit den Worten, daß sie während der Offensive Rußland in den Rücken gefallen seien. Man nimmt an, daß die Extremen aufs neue fordern werden, die ganze Macht solle an den Arbeiter= und Soldatenrat übergehen. TU. Basel, 18. Juli.„Daily Chronicle“ meldet aus Petersburg: Die Leninisten gewannen im Arbeiter= und Soldatenrat ein Drittel Delegierte für sich. Sie verfügen jetzt über mehr als 200 Stimmen. TU. Basel, 18. Juli.„Havas“ meldet aus Petersburg: Auf ein Telegramm Brussilows hin sind Kriegsminister Kerenski und die sozialdemokratischen Minister Skobelew und Lebedow mit Sonderzug an die Front abgereist. TU. Amsterdam, 18. Juli. Der Stockholmer Korrespondent des„Algemeen Handelsblad“ meldet: Ein Gardereaiment in Petersburg hat auf Anstiftung der Bolschewisten sich geweigert, nach Frankreich zu gehen. Das Regiment ist entlassen worden. Die amerikanische Kriegsfrage. wtb. Bern, 18. Juli. Der„Matin“ meldet aus Newyork: General Goethals gibt bekannt, daß vom 16. Juli an alls Werften der Vereinigten Staaten den Bundesbebörden unterstehen und die im Bau befindlichen Stahlschiffe von der Regierung requiriert werden. Ueber„die Behandlung der„FriedenszielErklärung“ in der Zentrumsfraktion“ spricht sich der„Münst. Anz.“ in Nr. 503 vom 17. Juli aus und hebt zu dem folgenschweren Vorstoß des Abg. Erzberaer hervor: „Richtig ist vor allem, daß die Angelegenheit der Fraktion nicht vorgelegen hat, und das ist für uns das Entscheidende. Das halten wir bei so wichtigen Anlässen für einen unhaltbaren Zustand. Es handelt sich hier um einen Standpunkt, der einen Wechsel bedeutet gegenüber der Stellung, die die Zentrumsfraktion und mit ihr die ganze Zentrumspartei eingenommen hat. Die Frage der Notwendigkeit eines solchen Stellungswechsels lassen wir in diesem Zusammenhang offen. Das Zentrum hat bisher die Meinung vertreten, daß eine Darlegung der Kriegsziele seitens der offiziellen Faktoren— und zu diesen muß sich der Reichstag zählen— zu vermeiden ist. Des weiteren hat die Zentrumspartei, einschließlich der Parteipresse, aus dem Standpunkt gestanden, daß ein Verzichtfriede, d. h. ein Friede, der auf Gewinn verzichtet, nicht befürwortet werden könne. Der Abg. Erzberger ist zu einer anderen Ueberzeugung gekommen. Das ist sein Recht, ebenso wie es sein Recht ist, für die aus dieser Ueberzeugung sich ergebenden Konsequenzen einzutreten. Aber es ist nicht sein Recht, einen Vorstoß zu unternehmen, der die bisherige Stellung des Zentrums über den Hausen warf, ohne daß vorher allen Angehörigen der Fraktion, als Vertretern der Zentrumswähler Gelegenheit gegeben ware, ihre Meinung auszusprechen, und daß daraufhin die Fraktion vor einer Aktion Stellung genommen hätte. Darauf hat die ganze Partei einen berechtigten Anspruch. Gewann der Abg. Erzberger die Fraktion für seine Ueberzengung, so war sein Vorgehen von vornherein getragen von größerer Kraft und einheitlichem Willen; gewann er sie nicht, so verlangen wir nicht von ihm, daß er seine Ueberzeugung ausgab; wir verlangen nicht einmal, daß er sie an den Stellen, die in Frage kommen konnten, nicht vortrug. Tat er das aber in dem Hauptausschuß— ob es zweckmäßig war, im Hauptausschuß seinen Standpunkt zu vertreten, das wird vielleicht dem Abg. Erzberger selbst zweiselhaft sein, da wenige Stunden päter schon die Spatzen von den Dächern pfiffen, was vorgegangen war— dann ware seitens der Zentrumsfraktion sofort die Erklarung erfolgt, daß es sich hier um eine persönliche Weinuna des Abgeordneten Erzberger handle, der sich die Fraktion nicht anzuschließen vermöge. So wie aber der Abg. Erzberger gehandelt hat, stellte er die Fraktion vor eine fertige Tatsache: er überrumpelte sie und brachte sie in eine Zwangslage. Das geht nicht. Es scheint uns unbedingt notwendig, daß die Zentrumspartei fordert, daß Angelegenheiten von solcher Tragweite, zumal Angelegenheiten, die einen Stellungswechsel bedeuten, zunächst in einer Fraktionssitzung erörtert und klargelegt werden.“ Diese Anschauungen, denen jeder Zentrumswähler wird zustimmen mussen, legen den Grundfehler in der formellen Behandlung der„Erklärungs"=Angelegenheit und was sich daran anschloß, klar, wie auch wir von Anfang an darauf hingewiesen haben. Ohne die schwerste Gefährdung der Parteieinheit darf sich ein solcher Vorgang nicht wiederholen. Die sachliche Stellung zu dem Erzbergerschen Vorgehen bleibt dadurch unberührt und kann keine Parteifrage sein. Lokales und Provinzielles. Paderborn, 19. Juli. Ausgabe von Kartoffelkarten. ∆ Am Freitag, 20. d. M., werden für die Anwohner folgender Straßen Kartoffelkarten ausgegeben und zwar im Dienstzimmer des I. Polizeibezirkes, Grube Nr. 1; Zimmer Nr. 16: Vormittags: Brüderstraße, Einhardstraße, Husenerstraße, Karlstraße bis Karlsplatz, Kilianstraße, Leostraße bis Kilianstraße einschl. Nr. 37. Nachmittags: Liebfrauenstraße, Mittelstraße, Schorlemerstraße, Sturmiusstraße, Turnplatz, Winfriedstraße. Im Dienstzimmer des II. Polizeibezirkes, Gruve Nr. 1, Zimmer Nr. 21: Vormittaas: Am Abdinghof, Am Haxthausenhof, An der Wasserkunst, Marienplatz, Mühlenstraße. Nachmittags: Michaelstraße, Paderberg, Rathausplatz, Schildern, Westernstraße bis Königstraße. Im Dienstzimmer des III. Polizeibezirkes, Krumme Grube Nr. 6: Vor= und nachmittaas: Am Bischofsteich, Auf der Dorfstraße, Bruchstraße, Detmolderstraße bis Bahnübergang, Fürstenweg von der Pader ab, Greitelerweg, Hermannstraße, Hermann Kirchhof=Straße, Heiersmauer, Heierswall, Hillebrandstraße, Nordstraße, Rolandsweg, Schützenweg, Senneweg, Stadtheide, Tegelweg, Thunerweg, Winterschulstraße. = Neue Straßennamen. Nach dem Vorschlage der Straßenbenennungskommission sind für die große Zahl der geplanten Stroßen in dem Viertel zwischen dem Exerzierplatz und der Lippspringer Chaussee jetzt Namen festgesetzt worden. Für die das Gelände auf einer Strecke von 1700 Meter schnurgerade durchschneidende, mit stattlichen Ulmen bepflanzte und ca. 15 Meter breite Straße, auf der die elektrische Straßenbahn außer einer Weiche noch zwei Haltestellen hat, ist der Name„Hindenburg=Damm“ und für die anschließende große Straßenüberführung über die Eisenbahn der Name„Mackensen=Brücke“ und„NackensenRampen" gewählt. Im übrigen werden die zur Bebauung bestimmten bisherigen Interessentenwege des ganzen Bezirks nach den heutigen deutschen Völkerstammen, die Schulter an Schulter einer Welt von Feinden siegreich die Stirne bieten, benannt werden. (Also nach den Preußen, Bayern, Schwaben, Sachsen, Thüringern. Elsässern, Lothringern, Pommern usw.) Auch der„Vierbund" und unsere Verbündeten, Oesterreicher, Bulgaren und Osmanen sind dabei gebührend berücksichtigt. Die von der Eisenbahn auszubauende Straße an der Ostseite der geplanten neuen Weichenwerkstätte hat den Namen „Gustav=Schultze=Straße“, und die geplante Verbindung dieser Straße mit dem Sennewege den Namen„EstkowskiStraße" erhalten, sodaß, nachdem früher der Straßenzug im Westen der Werkstätte den Namen„Hermann Kirchhoff=Straße“ erhalten hat, die Straße um die neue Eisenbahn=Haupt=Werkstätte nach den Männern benannt sind, die sich um diese für unsere Stadt wichtige Anlage besonders verdient gemacht haben. Der kleine Platz hinter dem Lehrerinnenseminar, von dem der Penzlinger Weg und der Dörener Weg ausgehen, vor den Häusern von Junk und Nadermann, hat die Bezeichnung„Dörener Platz“ erhalten. Die zwischen den städtischen Paderwiesen und den Gärten von Schmitz, Schumann usw. geplante Verbindungsstraße von der Paderbrücke bis zum Fürstenweg erhält den Namen„Franz Willem=Straße“ von dem Kardinal und Staatsmann Franz Willem von Wartenberg, der die Stadt Paderborn im Jahre 1646 durch den Kommandanten von Wiedenbrück Reumont(oder Remont) von den Hessen entsetzen ließ. Nach diesem Reumont und dem österreichischen General Sporck, der aus dem Paderborner Land(Delbrück) stammt, sind bereits früher zwei Straßen in jenem Viertel benannt worven. Die Fußgängerbrücke im Zuge der Liboristraße erhält den Namen„Liboribrücke". *„Zur ausgiebigsten Verwendung von Gas für Kochzwecke, um Kohlen zu sparen,“— so wird uns aus der Stadt geschrieben—„wird in voriger Nummer aufgefordert, und diese Mahnung verdient die gewissenhafteste Beachtung aller mit Gasherden versehenen Haushaltungen. Aber zur Zeit steht ein Umstand entgegen, der uns Hausfrauen die Befolgung fast unmöglich macht: Das schwache Gas am Vormittag, mit dem auf normalem Gasherd das Gemüse nur ausnahmsweise gar gekocht werden kann, wenn zur gewohnten Zeit gegessen werden soll. Gerade jetzt aber, bei dem Fettmangel, erfordern die meisten Speisen meyr Hitze als sonst und sie müssen stark durchgekocht sein, sonst werden sie schwer vertragen und geben keine Nährkraft. Was an uns liegt, wollen wir Hausfrauen tun, wenn wir aber kein zureichendes Gas haben, mussen wir zur Kohle greifen, um nicht das kärgliche Essen, was wir liefern können, auch noch wegen mangelnder Hitze zu verpfuschen.“ = Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß Kartofseln. insbesondere auch Frühkartosseln nur durch den Aufkäufer für den Kreis Padervorn, Herrn Küllmeyer in Thune bei Neuhaus, abgesetzt werden dürfen. Jeoer anderweitige Verkauf, sei es durch Zwischenhändler, sei es unmittelbar an den Verbraucher, wird ebenso streng bestraft werden, wie die Ueberschreitung der Höchstpreise. Der verbreitete Schleichhandel muß schon im Interesse derjenigen Familien aufhören, die sich nicht an ihm beteiligen bezw. beteiligen können. Die Polizeiorgane sind angewiesen worden, nach dieser Richtung hin strenge Kontrolle auszuüben und arle Kartoffeln zu beschlagnahmen, die auf„diese Weise in den Handel gekommen sind. = Durch Verordnung des stellvertr. Generalkommmandos des VII. u. K. wird die Verteilung des sämtlichen im Bereiche des VII. A. K. anfallenden Düngers von Militärpferden dem Kriegswirtschaftsamt in Münster übertragen. Die Kriegswirtschaftsstellen haben monatlich zweimal den Bedarf an Pferdedünger zu melden. Die beteiligten Landwirte werden hiermit aufgefordert, ihren Bedarf an Pferdedünger eintretenden Falles beim hiesigen Magistrat anzumelden, worauf die Weitermeldung an die hiesige Wirtschaftsstelle zum 14. oder 29. eines jeden Monats erfolgen wird. 6' Warburg, 18. Juli. In der vorletzten Nacht versuchten Spipbuben im Amtshause einzubrechen. Infolge energischen Einschreitens der Hausbewohner zogen die Kunden unverrichteter Sache schleunigst wieder ab. G. Geseke, 18. Juli. Unter dem Vorsitze des Königl. Oekonomierats Löhers fand am Samstag die definitive Gründung des Rindviehzucht=Vereins statt. Die vom Vorsitzenden entworfenen Statuten wurden laut„GesZtg.“ genehmigt und hierauf fand die Wahl des Vorstandes statt. Zum Vorsitzenden wurde Landwirt Franz Wieneke, zum stellv. Vorsitzenden Landwirt Heinr. Gottbrath gewählt. Außerdem bilden den Vorstand noch die Landwirte Fritz Rotgeri, Johannes Engels, Konrad Cramer, Joseph Wernze und Joseph Feldmann. N Geseke, 17. Juli. Der Unteroffizier Heinr. Gockel, Sohn des Tischlermeisters Joseph Gockel von hier, erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse. O Rietberg, 17. Juli. Vor dem Schöffengericht Rietberg kam folgender Handelsschwindel zur Verhandlung: Infolge einer Anzeige in der Geflügelbörse:„100 Stück prima Legehühner(Landhühner) zu verkaufen. Preis 7,50 Mk. bis 8 Mk. Die Tiere haben ausgemausert und fangen bald wieder an zu legen. Joh. Kröger, Oesterwiehe, Westf. Geflügelzüchterei.“ bestellte Hauptmann N. 100 Legehühner gegen Nachnahme. Nach ein paar Tagen kamen denn auch sechs Hühner an, unter Nachnahme von 762 Mk. Der Hauptmann löste die Nachnahme im Vertrauen auf die Leistungsfähigkeit und Reellität der„Westfälischen Geflügelzüchterei“ ein. Die Legehühner ließen aber auf sich warten. Karten, Briefe, Eilbriefe und Telegramme an Kröger blieben unbeantwordet. Der Hauptmann sandte den Feldwebel K. nach Oesterwiehe, um mal nachzusehen, was das mit den Hühnern sei. KKröger bedauerte, daß die Kompagnie so lange habe warten müssen und versprach, die Hühner allsogleich zu schicken. Sie kamen aber nicht. Da schickte der Hauptmann seinen Küchenunteroffizier T. nach den Hühnern aus. Als T. unterwegs war, langten weitere 30 Hühner in Minden an; es fehlten also noch 64. T. ging nach Kröger und ließ sich von ihm erzählen, am andern Morgen würden die 64 Hühner auf Bahnhof Kaunitz stehen. Dort sah T. jedoch weder die Hühner noch Kröger. Nun wendete er sich an den Verler Wachtmeister. Kröger führte sie zum Bahnhof Kaunitz und zeigte ihnen einen Korb und eine Kiste, varin sich 3 Hühner befinden sollten. Gleichzeitig zahlte er für die noch fehlenden 30 Hühner, die er nicht auftreiben könne, den Betrag von 225 Mk. aus. T. reiste nach Minden zurück. In Minden stellte sich indessen heraus, daß statt 34 nur 28 Stück Federvieh in Korb und Kiste waren, darunter viele minderwertige Tiere und mindestens 10 alte— Hähne! Da erstattete Hauptmann N. gegen Kröger Strafanzeige wegen Betruges. Allmählich bequemte sich Kröger dazu, die letzten sechs Hühner zu schicken. Im Laufe der Untersuchung ergab sich, daß Kröger weder eine Geflügelzüchterei hatte(er bewohnte als Invalide ein Zimmer bei seinem Bruder), noch auch die Erlaubnis des Kreisausschusses zum An= und Verkauf. von Geflügel besaß. Hauptmann N. erklärte bei seiner kommissarischen Vernehmung u. a., der Amtmann von Verl habe gesagt, in seinem Bezirk gebe es eine ganze Reihe von„Hühnerverkaufsgesellschaften“, die unter allerlei schwindelhaften Angaben Hühner anpriesen und die Besteller nach Möglichkeit hineinlegten. Der Geschäftsführer Withelm W. in Metz bestellte, auf dieselbe Anzeige in der„Geflügelbörse“ hin bei Kröger, sechs Landhühner zum Preise von 8 Mk. für das Stück. Er erhielt von Kröger unter Nachnahme von 60,20 Mk. drei Hühner. W., der sich um 34,20 Mk. geschädigt fühlte, erstattete ebenfalls Anzeige gegen Kröger wegen Betruges. In der Verhandlung beantragte der Amtsanwalt einen Monat Gefängnis gegen Kröger. Der Gerichtshof ließ er mit Rücksicht darauf, daß Kröger noch nicht bestraft war, und er heute alles unumwunden zugab, bei 75 Mark Geldstrafe bewenden. Ganze.75 Mk. für diesen Schwindel! Der Mann konnte wirklich keine milderen Richter finden. o Gütersloh, 18. Juli. Welche Schwierigkeiten den einzelnen Kommunen hinsichtlich der Zuckerverteilung, zur Einmachezeit erwachsen, lehrt die Sitzung des hiesigen sog. Aufklärungs=Ausschusses. Danach waren in der Stadt Gütersloh von rund 3300 Haushaltungen 87.000 Klg. Zucker verlangt, während der Stadt nur 24500 Klg. überwiesen werden können. Diese Menge gerecht zu verteilen, ist sehr schwer. — Wie in gleicher Sitzung noch mitgeteilt wurde, ist dem Kreise Wiedenbrück aufgegeben, 8000 Zentner Frühkartoffeln abzuliefern. * Bad Salzuflen, 18. Juli. Am Samstag erschien im Gasthof„Osnabrücker Haus“ eine etwa.25jährige, gut gekleidete Frauensperson und mietete dort für einen Tag ein Zimmer. Als die Luft dort rein war, stahl sie dem, Gastwirt Weschky Wäsche im Werte von 180 Mark. Außerdem versuchte sie in mehreren Geschäften an der hiesigen Langestraße unter Angabe, für das Rote Kreuz zu arbeiten, Geldbeträge zu erlangen. Die Polizei verhaftete die Schwindlerin. 0 Hausberge, 18. Juli. Sieben Söhne unter den Fahnen hat jetzt der Schaffner a. D. Wilhelm, Huck von hier, darunter den siebenten und jüngsten Sohn, ein Patenkind S. M. des Kaisers. Von den sieben Söhnen ist schon einer den Heldentod fürs Vaterland gestorben, während ein anderer vor nicht langer Zeit schwer verwundet wurde. p# Exten bei Rinteln, 18. Juli. Sonntag vormittag erschoß der Gastwirt und Postagent Rohe in Exten seine schwachsinnige neunjährige Tochter und dann sich selbst. Zerrüttete Vermögensverhältnisse des einst reichen Mannes dürften. nach der„Sch.=Lds.=Ztg.“ Ursache der Tat sein. Rohe war auch Einkäufer von Lebensmitteln für die Heeresverwaltung.— # Soest, 17. Juli. Mit dem gestern nachmittag gegen 4 Uhr von Paderborn hier einlaufenden Personenzuge ist ein junges Mädchen angekommen, das unterwegs den Versuch gemacht hat, sich mit Kleesalz zu vergiften. Einem Mitreisenden fiel das lange Verweilen des Mädchens auf dem Abort auf und benachrichtigte er die Bahnbediensteten, die dann das Mädchen dort besinnungslos mit einer Düte in der Hand, in der sich noch ein Rest Kleesalz befand, auffanden. Das Mädchen wurde lebensgefährlich erkrankt ins hiesige Marienhospital eingeliefert. Heute morgen konnte es Namen und Wohnort angeben. Es stammt aus Paderborn. 2 Arnoberg, 18. Juli. Vom 1. August ab erhöhen“ die Ruhr=Lippe=Kleinbahnen die Preise des Personentarifs, sowie die Güterfrachtsätze. D Herne, 18. Juli. Der erst 36 Jahre alte Direktor des hiesigen Gymnasiums, Dr. Jos. Wiesehof, ist am Montag nach kurzer Krankheit gestorben. om Wattenscheid, 18. Juli. Wegen eines Judaslohnes von lumpigen 25+ unternahm es der Bergmann Reinhardt von hier, zwei Italienern zur Flucht in ihre Heimat behilflich zu sein. In der Verhandlung vor der Bochumer Strafkammer kam zur Sprache, daß sechs Brüder des Angeklagten im Felde stehen, von denen einer, ein Vizefeldwebel, bereits mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden ist. Er hat also gwissermaßen seinen eigenen Brüdern die Feinde entgegengeschickt. Das Gericht verurteilte Reinhardt wegen seines an Vaterlandsverrat grenzenden Verhaltens zu sechs Monaten Gefängnis. D Bochum, 18. Juli. Der Vorstand des Allgemeinen Knappschaftsvereins beschloß in seiner letzten Sitzung, dem Beschluß der Generalversammlung beizutreten, wonach mit Rückwirkung ab 7. August 1914 eine Wartezeit von 3 Jahren in der Pensionskasse eingeführt werden soll. Bisher betrug diese nach den Vereinssatzungen 250 Wochen. z Datteln, 17. Juli. Durch Unvorsichtigkeit erschofsen. Der auf Ernteurlaub weilende 18 Jahre alte Sohn des Landwirts Schumacher aus Pelkum wurde von dessen Knecht aus Unvorsichtigkeit durch einen Gewehrschuß so schwer verletzt, daß er ins hiesige Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo er jetzt gestorden ist.„ D erberfeld, 18. Juli.„Die„Stütze" Lusse Kleuser aus Remscheid, eine in Belgien geborene Deutsche, trat in-Remscheid mit einem französischen Kriegsgefangenen in Verbindung. Sie folgte dem Fransosen und nahm die geringsten Stellungen an, nur um ihrem Geliebten nahe zu sein. Trotz ihrer hervorragenden Schulbildung kam der Kl. das Verächtliche ihres Treibens nicht einmal zum Bewußtsein. Die hiesige Strafkammer verurteilte sie zu 4 Monaten Gefängnis. □ Köln, 18. Juli. Der frühere sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Geora Schumacher, der den Wahlkreis Solingen von 1881 bis 1898 im Reichstage vertrat, ist hier, wo er seit einigen Jahren wohnte, im Alter von 73 Jahren gestorben. Georg Schumacher gehörte seinerzeit dem rechten Flügel der Partei an und ist seiner Ueberzeugung auch bis zuletzt treu geblieben. Kassel, 18. Juli. Am Dienstag verließ die 15000. Lokomotive die Henschelschen Werke. Es ist eine schwere Güterzuglokomotive für die preußische Staatseisenbahnverwaltung. Diese Lokomotive stellt eine von der Firma selbst entwerfene neue Bauart dar, die für das Deutsche Reich einheitlich eingeführt werden soll und bereits in erheblicher Zahl in Ausführung begriffen ist. Den Arbeitern und Beamten der hiesigen Werke und der Henrichshütte in Westfalen, ebenso den Rentenempfängern der Pensionskassen werden aus diesem Anlaß Vergütungen gezahlt. Küllstedt, 17. Juli. Letzte Woche wurde laut „Mitteld. Vztg.“ der Schwesternniederlassung des St. Vinzenzhauses hier eroffnet, daß das General= Kommando die erstrebte Erhöyung des Satzes für Verpflegung, ärztliche Behandlung usw. von Kriegern auf 3.50 Mk. nicht bewilligt und die Aufhebung des Vereinslazaretts Küllstedt— des einzigen im Landkreise Mühlhausen i. Th.— verfügt habe. # Vom Eichsfelde, 18. Juli. Das im Südeichsfelde belegene Rittergut„Die Hessel“, das seiner landschaftlich hervorragenden Lage wegen vom Eichsfelde und dem angrenzenden Hessenlande her von Touristen gern berührt wird, ist von Herrn Schmidt=Choné an Herrn Baron von Bethmann=Hollweg auf Runowa, einen Vetter des bisherigen Reichskanzlers, verkauft. Der neue Besitzer beabsichtigt, auf der„Hessel“ ein Gestut einzurichten. Aus der katholischen Welt. Lapst Beneditt an den Kardinal=Fürstprimas von Ungarn. Im Auftrage Papst Benedikt XV. hat Staatssekretär Kardinal Gasvarri an den Kardinal=Fürstprimas Dr. Johann Csernoch ein Schreiben gerichtet, das der Friedensrede des Fürstprimas gewidmet ist, die dieser in der diesjährigen Generalversammlung der St. Stefansgesellschaft in Budapest gehalten hat: „Mit Freuden bringe ich Euerer Eminenz zur Kenntnis, daß der Hl. Vater mit besonderer Freude wahrgenommen hat, daß Ew. Eminenz sich über diese hochwichtige Frage mit hervorragender Orientiertheit ausgelassen hat. Der irdische Statthalter Christi bittet den lieben (Gott, daß das, was Ew. Eminenz mit tiefem Verständnis — und sicherlich unter Beifall und Zustimmung der vornehmen Hörerschaft— erschöpfend vorgetragen hat, in vollem Maße bei der eheren Ankunft des wayren christlichen Friedens in Erfüllung gehe. Dieser Friede verbindet die Nationen mit dem Bande der brüderlichen Liebe, im Sinne der Prinzipien und Gesetze, die innerhalb der katholtschen Kirche die festeste Basis haben und den stärksten Schutz finden.“ Rutzland und der Vatikan. 82 * Aus der Schweiz, 17. Juli. Der schon auf der Romreise begriffene rurlische Gesandte beim Vatikan wurde zurückgerufen. Wahrscheinlich wird ein Nachfolger ernannt. Das Verhältnis zwischen dem Heiligen Stuhl und Rußland ist, so wird berichtet, gegenwärtig vorzüglich. Die vorläufige Regierung arbeite eine, das Verhältnis der Dissidenten betreffende Verordnung aus, worin sie den Katholiken völlige Freiheit der religiösen Anschaunng und des Kultus gewährt. Vom Wiederaufleben der griechisch=slawischen Union. ZAm Sonntag vor acht Tagen fand in Warschau in der ehemaligen Basilianerkirche zu Maria Himmelfahrt, die 44 Jahre hindurch dem Schisma gedient hatte, der erste griechischo katholische Gottesdienst statt. Es hielt ihn Pater Furman als der einzige noch lebende Warschauer Basilianermönch. Prälat Gnatowski predigte eindrucksvoll über die Leiden und Drangsale der Unierten. Merkwürdig ist, daß der Psalmist Rudiuk, der im Jahre 1873 während der letzten unierten Messe den Gesang leitete, sjetzt wieder seines Amtes walten konnte. Es soll in Warschau noch an 1500 Unierte geben. Neben ihnen leben noch Nachkommen der einst im Gouvernement Grodno zum Schisma gezwungenen Landbesitzer, die nunmehr zum Glauben ihrer Väter zurückkehren wollen. Die Heimkehr des Bischofs von Litanen. 9. Der im April aus Rußland zurückgekehrte Bischof Antonius Karas der Diözese Seiny traf von seinem vorläufigen Amtssitz Wylkowyschki in Wilna ein, von Generaloberst von Eichhorn, dem Chef der Militärverwaltung Litauens, und dem Fürsten Isenburg=Birstein in Audienz empfangen. Bei dem angeschlossenen. Frühstück, sprach der Bischof seinen Dank für die ihm sowie seiner Diözese zuteil gewordene Unterstützung durch die deutsche Verwaltung aus. Fürst Isenburg versicherte, er werde auch weiterhin bestrebt sein, dem Interesse Litauens und seiner Bevölkerung in jeder Beziebung entgegenzukommen. Die Verfolgung der Russen in Galizien. Von einem militärischen Mitarbeiter wird uns gesckrieben: Sp. Im Raume von Stanislau müssen die Russen für den beschleunigten Abbau ihrer„Erfolge“ sorgen. Zwar gelang es ihnen, die Lomnica=Linie zu forcieren, den Fluß auch an einigen Stellen zu überschreiten, aber dann wurden sie von deutschen, zunächst bayerischen Truppen gepackt, festgehalten und mit überlegenen Manövern auf das andere Ufer der Lomnica geworfen. Im Nachdrängen haben nun deutsche und kroatische Truppen die strategisch wichtige Höhe von Nowica gewonnen, was die Russen zwingen mus noch weiter zurückzufallen. Auch hier zeigt sich wieder der überlegene Kampfeswert unserer Truppen. Gewiß haben die Russen mit starker zahlenmäßziger Ueberlegenheit für die Verteidigung ungünstige Geländeverhältnisse und Anfangserfolge erzielt, sobald frische Truppen herangeführt wurden, trat der Umschlag ein, der auch diesmal nicht ausblieb. Im Süden und Norden der Ostfront hielt rege Gefechtstätzigkeit noch immer an, ohne daß mit Zuverlässigkeit zu bestimmen ist, ob hier Teilmanöver folgten oder die Anfänge größerer, Kampfhandlungen. An der englischen Front im Westen hat der Feuerkampf an Stärke zugenymmen, hinter dessen Schleier sich eine englische Offen sive vorbereitet. Wo die Briten Erkundungen versuchten, wurden sie von unsern Truppen verjagt. Die Franzosen verbissen sich noch einmal mit aller gallischen Wut und Wildheit am Toten Mann. Von Avocourt bis zur berühmten Kuppe des Toten Mannes unterhielten sie drei Stunden lang starkes Trommelfeuer, um dann in fünf Kilometer Breite zum Sturme vorzubrechen. Erfolg hatten sie nicht, abgesehen davon, daß sie sich einiger Gräben wieder bemächtigten, die wir einige Tage früher aus der Linie herausgerissen hatten. Sonst wurden sie zurück geschlagen, wobei sie schwer= Nerluste erlitten, die sich noch erhöhten, als die Franzosen am Abend den Versuch erineuerten, deutsche Gräben anzugreisen. Letzte Nachrichten und Drahtberichte. Deutscher Heeresbericht vom Abend. wrh. Berlin, 18. Juli, abends.(Amtlich.) Starker Feuerkampf in Flandern. Sonst nichts Wesentliches. Die morgige Reichstagssitzung. X Berlin, 18. Juli. In der morgigen Reichstagssitzung wird sich der Kanzler im wesentlichen auf den Boden der Friedensresolution der Reichstagsmehrheit stellen. Die Annahme, daß Teile der Deutschen Fraktion und eine starke Minderheit der Nationalliberalen für sie stimmen würden, erscheint als wenig begründet. Nationalliberale Blätter nehmen sogar an, daß ihre Partei eine eigene Friedensresolution einbringen wird, für die dann auch die Rechte stimmen würde. Dafür werden indes höchstens 120 Abgeordnete zu haben sein. Die Beratung über die Kriegsanleihevorlage wird morgen nicht zu Ende gelangen; es wird vermutlich, wie das„Acht=Uhr=Abendblatt“ hört, nur die erste Lesung abgehalten werden. Morgen abend werden die Fraktionen Sitzungen abhalten und sich über die Erklärungen des Reichskanzlers endgültig schlüssig werden. Die zweite und dritte Lesung wird dann am Freitag stattfinden. Wie die„Deutsche Kriegszeitung" hört, wird sich die Polenfraktion der Kriegszielresolution nicht anschließen, sondern eine besondere Erklärung abgeben. Wieder ohne den Reichstag?— Helfferich. TU. Berlin, 18. Juli. In Reichstagskreisen wird heute allgemein angenommen, daß der Reichskanzler im Einverständnis mit seinen Ratgebern die Absicht habe, die Neubesetzung der Regierungsposten, also auch die Ernennung des neuen Staatssekretärs des Auswartigen Amtes und die Entscheidung über das Staatssekretariat des Innern, erst dann vorzunehmen, wenn der Reichstag nicht mehr versammelt sein wird. Der Reichstag ist indessen, so schreibt das„Berliner Tageblatt", nicht geneigt, sich jetzt, nachdem er bei der Ernennung des Reichskanzlers nicht um seine Meinung vefraat worden ist, auch bei der Auswahl der Staatssekretäre völlig übergehen zu lassen. In Uebereinstimmung mit der Angabe, daß Dr. Helfferich nicht zum Leiter des Auswärtigen Amtes bestellt werden wird, erfährt die„Vossische Zeitung", daß vorläufig beabsichtigt sei, dem Staatssekretär Dr. Zimmermann die Leitung des Auswärtigen Amtes zu belassen. Für diese Absicht spricht der Umstand, daß ein Wechsel gerade augenblicklich nicht erwünscht ware, weil die Vorgänge, die sich zur Zeit in den Niederlanden abspielen, ernsteste Aufmerksamkeit und schnellstes Handeln unserer Politik erfordern. Böswillige Aufbauschung. ##to. Berlin, 18. Juli. Von böswilligen Schwätzern werden Gerüchte verbreitet, die von Unruhen in Berlin im Anschluß an einige Versammlungen der Unabhängigen Sozialdemokraten zu erzählen wissen. Wie das WTB. dazu von zuständiger Stelle erfährt, sind diese Gerüchte aus der Luft gegriffen. Tatsache ist nur, daß sich am Dienstag abend im Norden Berlins von dem einen Versammlungslokale aus ein Zug von noch nicht 500 Personen in Bewegung gesetzt hat, der sich bald von selbst zerstreute. Lose Teile dieser Menge begaben sich mit Omnibus und Straßenbahn nach dem Stadtinnern und versuchten dort unter Führung eines bekannten Landtagsabgeordneten in der üblichen Weise durch Lärmen zu demonstrieren. Diese Trupps in Stärke von zusammen nicht 300 Persanen wurden durch die Polizei mühelos und ohne jeden Zwischenfall südwärts und nordwärts der Linden zerstreut. Dem Ursprung der übertriebenen Gerüchte wird von Seiten der Behörden nachgegangen. Endlich ein englisches Eingeständnis. wth. Aus dem Haag, 18. Juli. Das Korrespondenz= büro erklärt, daß die britische Regierung die Verantwortung für das Abwersen von Bomben auf Zierikzee in der Nacht vom 29. auf den 30. April zugegeben hat. Bersenkt. wtb. Christiania, 18. Juli. Laut„Sozialdemokraten“ erzählte die Mannschaft des heute aus England unter Eskorte zusammen mit acht anderen Schiffen angekommenen norwegischen Dampfers, es sei der englische Dampfer „Princes Abbas“ von einem deutschen Unterseeboot aus einem Geleitzug versenkt worden. Betriebseinstellung russischer Fabriken. wtd. Stockbolm, 18. Juli. Nach einer Meldung des „Aftonblad“ aus Haparanda mußte infolge der Krise in der Retallindustrie am 14. Juli die große Fabrik Guschon in Moskau den Betrieb ernstellen. Aus dem gleichen Grunde werden demnächst die Metallwarenfabriken Bari, Dungmo, Bromley schließen. Vermischtes. X Vom neuen Reichskanzler. Berlin, 18. Juli. Vorfahr des Reichskanzlers Dr. Michaelis wurde von Friedrich dem Großen auf Grund seiner außerordentlichen Tüchtigkeit zum Geheimen Rat befördert, ein Amt, das einem heutigen Ministerposten enitspricht. Damals war es für einen Bürgerlichen schwerer,„Geheimer Rat" zu werden, als heutzutage Reichskanzler. Die Kollegen verweigerten dem Emporkömmling die ihm zustehenden Ehrentitel, bis der König selbst einschritt und dem tüchtigen Mann zu dem verhalf, was ihm gebührte. Der Vater des jetzigen Reichskanzlers war Appellationsgerichtsrat und wurde 1866 ein Opfer der Cholera. Er ließ seine Witwe mit sieben Kindern im Alter von 11 bis ¾ Jahren zurück. Der heutige Kanzler wuchs daher in strenger Einfachheit auf. Auch ist er als Student niemals Mitglied eines Korps gewesen. Seit langen Jahren ist er ein eifriger Förderer der deutschen christlichen Stuoenten=Vereinigungen und hat an dem Ausblühen des deutschen Studentendienstes starken Anteil gehabt. Als der bayerische Ministerpräsident Graf Hertling in Berlin eintraf, wurde er vom Kaiser über die Lösung der Kanzlerkrise gefragt. Er schlug als einzig moglichen Mann Dr. Michaelis vor, der schon vorher von anderer Seite genannt war, und der Kaiser ließ sich von ihm überzeugen. Dann erst gab der Monarch dem Entlassungsgesuch von Bethmann statt, das er schon eine Reihe von Tagen bei sich liegen hatte, ohne es zu genehmigen. So meldet u. a. die„Tägl. Rundschau". * Der Komponist Felix Scharwenka ist in Bad Nauheim im Alter von 60 Jahren an Herzschlag gestorben. * Ein tapferer Seminarist als Gast des Kaisers. Der jetzt 19jährige Seminarist Rudolf Schulz aus Ottweiler, Bez. Trer, kriegsfreiwilliger einjähriger Unteroffizier a. D., unterna#m während der diesjährigen Pfingstferien eine mehrtätige Wanderung nach dem Orte des Großen Hauptquartiers. Bei einem Spaziergang begegnete er dem Kaiser. Als dieser der Kriegsauszeichnungen, die sich Schulz als Feldzugsteilnehmer erworben hatte— des Eisernen Kreuzes 1. Klasse und des Friedrich August=Kreuzes 1. Klasse— ansichtig wurde, rief er ihn zu sich heran, fragte nach seinen Kriegserlebnissen, wie er zu den Auszeichnungen gekommen sei und beglückwünschte ihn sehr herzlich. Schulz war 17 Jahre alt, als er als Kriegsfreiwilliger mit einem aktiven Infanterie=Regiment zuerst in Frankreich kämpfte. Im Dezember 1914 durch einen Kopfschuß verwundet. kam Schulg nach vollständiger Genesung wieder zum Regiment nach Rußland, wo er im Juni 1915 abermals leicht verwundet wurde. Im März 1916 hatte er bei Postawy Gelegenheit, sich besonders auszuzeichnen und das Eiserne Kreuz 1. Klasse zu erwerben. Er wurde von einer Granate durch neim Verletzungen schwer verwundet, nach Heilung der Wunden als dienstunbrauchbar entlassen und konnte wieder als Schüler in das Lehrerseminar zu Ottweiler eintreten. Alles dies durfte Schulz dem Kaiser erzählen, hatte auch die mit Generalfeldmarschall von Hindenburg zu sprechen und erhielt dann eine Einladung ins Große Hauptquartier zur Vorführung des„Möwe“=Films. Hierbei stellte der Kaiser den jungen Helden dem König von Bulgarien und einer Reihe anderer hoher Persönlichkeiten vor, die ihm alle die Hand reichten und ihm anerkennende Worte sagten. Der König von Bulgarien verlieh ihm den bulgarischen Tapferkeitsorden 1. Klasse. Ergebnisse der A=Bootspende. Das Gesamtergebnis im Kreise Paderborn beträgt 18 709,67. Diese Summe verteilt sich wie folgt: a) Padervorn: 1. Listensammlung 2821,78 57, 2. Büchsensammlung 2421,49 K. 3. Herz=Jesu=Schule 318,65, K. 4. Gaukircher=Schule, 167,40 J. 5. Markkircher=Schule 167.40 J, 6. Evangelische Volksschule 133,35 K. 7. Theodorschule 183.— M. 8. Domschule 96.— K. 9. Werkstättenamt A 279,50 K. Zusammen 6 538,52 b) Westfälisches Volksblatt 3624,52 e) Amt Lippspringe: Gemeinden: 1. Lippspringe 2 276,68 U, 2. Altenbeken 382,73 M, 3. Neuenbeken 155,25 K, 4. Marienloh 133,25 J. 5. Benhausen 105,10 M, 6. Schwaney 101,60 7. Buke 100.60 M. 8. katholische Schule Lippspringe 46.60 JK. 9. Schule Marienloh 30.— M. Zusammen 3331,81 M. d) Amt Neuhaus. Gemeinden: 1. Neuhaus 959,02 M, 2. Elsen=Sande 534,40 c. 3. Stukenbrock 294,70 K. Schulen: l. Hövelhof 116.55 k. 5. Hövekriege 81.20 A. 6. Elsen 72.50 7. Hövelsenne 46.— a. 8. Mühleschule Hö#elhof 30,50 AA. Schulen: 9. Mastbruch 46.75 M. 10. Neuhaus 32,50 M. 11. Stukenbrock 51.0 G. 12. Pfarreischule Stuckenbrock 29.— M, 18. Schule Sande 19.18 u. 14. Ringschule Stukenbrock 8.— K. Zusammen 2 310,60 M. e) Amt Delbrück. Gemeinden: 1. Delbrück 366,50 M, 2. Westenholz 232.— A. 3. Hagen 216.— K. 4. Ostenland 195.— J4, 5. Westerloh 118.70 cn, 6. Dorfbauerschaft 106.95 JK, Schulen: 7. Westerloh 167,50 K. 8. Ostenland 160.10 M, 9. Delbrück 120.— M, 10. Westenholz 113.— M. 11. wagen 39.50 J. 12. Ostenland=Mühlesenne 32,70 er. Zusammen 1 858,— 2 125 aß Ein recht erfreuliches Resultat! Die Bevölkerung unseres Kreises hat wieder einmal ihre große Opferfreudigkeit bewiesen. Darum allen Gebern herzlichen Dank, besonderen Dank aber den eifrigen Sammlern, Sammlerinnen und Schulen. 1) umt Borchen. Gemeinden: 1. Kirchborchen 216.50 K, Wewer 180,80 ei, 3. Nordborchen 171,50 M. 4. Dörenhagen 100 K. 5. Alfen 84.— M. 6. Dahl 64,65 A. Schulen: 7. Dörenen 76.50 0, 8. Wewer 41,05 4. 9. Dahl 38,12 M, 10. en 25,20 K. 11. Kirchborchen 22,— K. Zusammen 1046,22 K. Proteststreik in Portugal. TU Amsterdam, 18. Juli. Die„Times“ vernimmt aus Lissabon: Es ist wahrscheinlich, daß ein allgemeiner Streik von einem Tage als Protest gegen die Unterdrückung der Arbeiterunruhen stattfinden wird. Das Straßenbahnpersonal hat die Arbeit niedergelegt, ebenso das der Flußschiffahrt, wodurch der Transport auf dem Flusse stillgelegt werden wird. Die Metallarbeiter traten gleichfalls in den Ausstand. wtb Wien, 18. Juli. Nach einer Mitteilung im Militärblatt hat der Kaiser dem Generalobersten Erzyerzog Hoiroh die Genehmigung erteilt, den ihm vom deutschen Kaiser verliehenen Orden Pour le mérite anzulegen. wrd. Rom, 18. Juli. Zum Nachfolger des zurückgetretenen Marineministers Triangi wurde Vizeadmiral Del Bolo ernannt. Kriegswirtschaftliche Mitteilungen. Zuteilung von Fellen. Der Kriegsleder=Aktiengesellschaft werden voraussichtlich in nächster Zeit beschlagnahmte Reh=, Rot=, Dam=, Gemswild=, Hunde=, Schweineund Seehundselle angedient werden. Diejenigen Lederfabriken, die bereit und in der Lage sind, die Verarbeitung der Felle zu übernehmen und daraus die in der Beschlagnahmeverfügung vorgeschriebenen Lederarten herzustellen, haben sich bei der Kriegsleder=Aktiengesellschaft, Berlin„W 9, Budapester Str. 10/12 bis 25. Juli zu melden. Eingehen einer weiteren Kriegdgesellschaft. Die Reichshülsenfruchtstelle G. m. b. H. hat am 12. Juli beschlossen, mit dem Ablauf ihres Geschäftsjahres, dem 31. Juli, in Liquidation zu treten. Die Bewirtschaftung der Hülsenischt in neuen Wirtshofteichr gebt auf die Amtsbezirk Beverungen: 1. Amelunxen 280.05 K. 2. Blankenau 15.— M. 3. Bruchhausen 85,—, M, 4. Dalhausen 75.25 JT. 5. Drenke 40.— Ju. 6. Haarbrück 15,30 M, 7. Herstelle 167.60 M, 8. Jacobsberg 5.80 M. 9. Rorhe 6,— M, 10. Tietelsen 50 M. 11. Wehrden 15,50 M. Würgassen 68,— K. Zusammen 823,50 M. Handels- und Verkehrs=Nachrichten. wtb. Berlin, 18. Juli.(Börsenstimmungsbild.) Bei zeitweise lebhafterem Geschäft war die Grundstimmung im freien Börsenverkehr durchweg als fest zu bezeichnen. Für Aktien von Schiffewerften und Schiffahrtsunternehmungen erhielt sich die Nachfrage bei weiter anziehenden Kursen, wogegen Montan=, Elektrizitätsund russische Bankwerte bei zumeist unveränderten Kursen weiter gesucht waren. Von Sonderpapieren sind u. a. als fest und höher Baroper Walzwerk, Rüttgerswerte, Deutsche Ton= und Steinzeug und Deutsche Kali zu nennen, wogegen Westfälische Stahlwerte auf die verwaltungsseitig niedrigen Dividendenschätzungen rückgängig waren. o Minden, 17. Juli.(Biehmarkt.) Der heutige Viehmarkt wies einen Auftrieb von 538 Ferkein, 59 Stangenschweinen, 3 Kühen und 21„Ziegen auf. An Verkaufsständen waren 14 vorhanden. Die Preise waren wie bieher wieder sehr niedrig. 6 Wochen=Ferkel 10—18 J. 8 Wochen=Ferkel 18—27 K. 13 Wochen=Ferkel 25—50—, Stangenschweine 3—4 Monate 50 bis 75 K. 4—5 Monate 75—130 K. Gefordert wurden für mittlere tragende Kühe 600—850 M, für Ziegen 45—115 M. — Güterslob, 17. Juli.(Viehmarkt.) Zum heutigen Viebmarkt waren gut 50 Wagen mit Ferkeln angefahren und 8 Stück Kindvieh aufgetrieben. Bezahlt wurden die Ferkel im Alter von 6—8 Wochen mit 15—20 m. 8—10 Wochen alte mit 20——0# und 10—13 Wochen alte mit 30—50 u für das Stück. 2 Beckum, 17. Juli.(Biehmarkt.) Heute fand hierselbst der diesjährige St. Henrikus=Viehmarkt statt. Es waren nur Schweine resp. Ferkel aufgetrieben und zwar ca. 100 Stück. Infolge des Zuttermangels war keine Kauflust vorhanden. Für 6 Wochen alte Ferkel wurden 12—15 M. 8—12 Wochen alte Tiere 15—25 K. und für Stangen wurden 50—75 J erzielt. Verantwortic. Vermann Abels in Paderborn. Durik und Verlag: Westfälisches Volksblatt. A.zG. Vaderbern. Attientepitel 8 000000 R. HGSSISCHeF BAHKVGTGIIE Magagu: Ealuss. Bia mrnun, Uasiak- CasseI Könlgsplatz—. a4..— Faderborn, Hannov.-Mönden. Meisungen, Aktiengesellschaft. Neuklrchen, Rotenburg, Treysa, warburg I. W. Abteilung Warburg, Casselerstrasse 10 Grüher Steeg'sche Besitzung), Fernsprecher Nr. 25. Todes-Anzeige. Frau Schmiedemeister Elilsabeth geb. Mönikes Statt besonderer Anzeige. Todes-Anzeige Heute starb nach kurzer, schwerer Krankheit, Pohlvorbereitet durch ein frommes Leben, gestärkt durch der rorbereitet durch ein frommes Leben, gestärkt durch den öfteren Empfang der heiligen Sakramente, im 67. Lebensjahre, meine liebe Frau, unsere stets treusorgende, unvergeßliche Mutter und Großmutter, unsere gute Schwester, Tante und Schwägerin, die Ehetrau Anna Maria Goltbardl geb. Milgers. Die Seeie der lieben Verstorbenen wird dem ker der Priester am Altare und dem Gebete der ubigen empfohlen. Oberrod. Kr. Westerburg, Mengerskirchen, Pömbsen i. W., Essen, Bodel osen i. W., Essen, Bodelschwingh, Habinghorst, Weilburg a. d. Lahn. östl. u. westl. Kriegsschauplatz, 17. Juli 1917. Im Hamen der Trauernden Angehörigen: Franz Gotthardt. Die ug findet statt Freit Beerdigung ###ei Friedhofe in Elsoff um 8 fliche Seelenamt. #g. den 20. Juli hr. hierauf das Das Jahres-Seelenamt für die verstorbene Frau Malermeister Schrameper der 8. Freitag, den 20. d. Mts., morgens 8 Uhr in ukirche statt. Hlerzu wird freundl. eingeladen. Das dreißigtägige Seelenamt für die verstorbene Aenne Markwort terz Jesu reitag. Kirche, wozu freundl. eingeladen wird. Todes-Anzeige. Heute nachmittag 4¾ Uhr starb sanft und gottergeben nach längerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden und versehen mit den Heilsmitteln unserer hl. kathol. Kirche, unsere liebe, gute, treusorgende Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tanie, die Wilwe Fr. Mever Alter von 54 Jahren. Allen Verwandten und Bekannten diese Trauerhotschaft mit der Bitte, ihrer Seele im Gebete zu gedenken Paderborn, Oestl. und Westl. Kriegsschauplatz, Winona U. St. A., Erkeln(Kr. Höxter, Essen (Ruhr), Gelsenkirchen), Dortmund, Forsthaus Lengenberg(Eichsfeld), den 17. Juli 1917. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt am Freitag, den 20. Juli, nachm. 3 Uhr vom Sterbehause, Kasselerst 36, das Seelenamt am Samstag, den 21. Juli, vorm. 7¼ Uhr in der Gauktrche, wozu freundlichst eingeladen wird. Es hat Oott dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen um 6¼ Uhr meine innigstgeliebte, unvergeßliche Frau, meine liebe Tochter, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante, die Wilhelmine geb. Scheunig nach langem, schwerem, geduldig ertragenem Leiden, im Alter von 37 Jahren, wiederholt versehen mit den hl. Sterbesakramenten zu sich in die Ewigkeit zu rufen. Um ein stilles Gebet für die liebe Verstorbene bittet Hövelhof, Havixbeck, Hemmergrund, Roxel, Ochtrup, Westl. Kriegsschauplatz, Neuenkirchen, den 17. Juli 1917 Im Namen der trauernden Angehörigen: Heinrich Rodehuth, Gutsbesitzer. Die Beerdigung findet statt am Samstag, den 21. Juli, morgens um 7 Uhr in Hövelhof, danach das feierliche Seelenamt. Todes-Anzeige. Eine schöne Oberwohnung, 5 Räume, zu 250 Mart zu 059976 vermieten. 059 Näh. durch die Geschstelle. Dem Herrn über Leben und Tod hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, unsern lieben, herzensguten Sohn, Bruder, Neffen und Vetter, den Möbl. Wohn=u. Schlafzimm. Näh. d. d. Ge zu ve schst. 05990 Eisenbahnschlosser Eine Wohnung von 3—4, auch wohl 5 Räumen, zum 1. 10. gesucht. Angebote unter Nr. 05987 an die Geschäftsstelle d. Bl. Musketier im Infanterie-Regt. heute morgen 9 Uhr zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, das er sich in den Strapazen des Krieges zuzog, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 23 Jahren, nachdem er 2 Jahre lang für das Vaterland gekämpft hatte. Um ein frommes Gebet für den lieben Verstorbenen bittet in tiefer Trauer: Familie Küfermeister Balkenhol. Paderborn, den 17. Juli 1917. Die Beerdigung findet statt Freitag, den 20. Juli, nise Schäf nachmittags 4½ Uhr vom Trauerhause Schäfergasse 11, das Seelenamt ist Samstag morgen 8 Uhr in der Gaukirche, wozu freundlichst eingeladen wird. C Statt Karten. Aenne Bartscher Allmar Braun Verlobte. Düsseldorf-Heerdt Düsseldorf-Oberkassel im Juli 1917. Hübsch=frdl. möbl. Wohn2 und Schlafzimmer in besserem Hause zu vermieten. Näheres durch die Geschäftsstelle d. Bl. 05989 Gutmöbl. Schlaf= u. Wohnzimmer nebst K Aitlmer nebst Küche z. 1. August zu mieten gesucht. Meldungen unt. Nr. 05988 an die Geschäftsstelle d. Bl. Wohnung v. 3 od. 4 R. mit Gas zum 1. Oktober zu vermieten. Näheres durch die Geschäftsstelle. 05998 Versetzungshalber wird e. Wohnung. 3 Räume und Küche, sofort oder später gesucht. Angebote unter Nr. 05999 an die Geschäftsstelle d. Bl. Möbl. Zimmer zu vernr. sstr. Leostr. 43, I. Etg. u. näh. durch d. Geschäftsst. 06006 In besserem Hause finden noch einige Herren guten Mittag= und Abendtisch Näh. d. d. Geschst. 05996 Jagd gesucht bei Soest od. 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Die Aufstellung der Zuschauer kann an bestimmten Plätzen, die von den OrdDa der Platz und Spiele empfehle ich dem Publikum, auch die an die Langenkampswiese grenzenden Wege zum Aufstellen zu benutzen und den Weisungen der Ordnungsbeamten folgen zu wollen, damit die festlichen Veranstaltungen in ungestörter Weise abgehalten werden können. Die Zeiteinteilung ist folgende: 830 Uhr 1000 Uhr Wettsniele der zweiten Kompagnie. ten Kompagn Abholen der auswärtigen Wehren vom 1140—1250 U 1250— 145 U 145 1n Bahnhofe. 1030 Uhr Gemeinschaftlicher Gottesdienst in der Seminarkirche. 1119 Uhr Antreten des Regiments auf dem Seminarplatz; Begrüßungsansprache; Abmarsch zur Langenkampswiese. Hindernislauf. Mittagspause. Antreten des Regiments auf der Bertoldstraße vor dem Hotel Ackfeld(Rechter Flügel Ecke Vertoldstraße=Königstraße, Front nach dem Geschäft Steltmann). 200 Uhr Abmarsch ins Gelände zum Entfernungsschätzen. 300— 500 Uhr Schnellauf, Weitwurf, Zielwurf, Hochsprung, Reckturnen und Weitsprung in Gruppen. 510— 530 Uhr Eilbotenlauf. Darauf Verteilung der Preise. Abrücken der Kompagnien. Büren. den 17. Juli 1917. Der Führer des Jugendwehr=Regiments Büren. Winkelmann, Landrat. Holzmüller gibt erst am Freitag, den 20. Juli, abends 8 Uhr wegen Verspätung die Halte bis zum 2. August persönlich ab. W79 Zahnarzt Warburg i. Westf. als Ersatz für teure Streichhölzer, solange der Vorrat reicht Stück 50 Pfge. Heinr. Kaufmann, Eisenhandlung. Paderborn, Westernstr. 20. Gebrauchte Treppe, auch Schwungtreppe, zu kau fen gesucht. Angebote unter Nr. 05983 an die Geschst. Portemonnaie m. Inhalt gefunden. Abzuholen Krämerstr. 5 I. Juli w. Reiher Wege von Kamp, Am 6. auf dem 2.. Kötterhagen bis Püttmann verloren. 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Berlin, 18 am morgigen Don frer bereits zum Abgeordnete F demokratischen Mel die fortschrittliche Wort nehmen. AlKonservative Graf Dr. Streseman X Großadmira ralen Führer Reich gendes Telegramm den Zeitungen, daß Traditionen, die F nach innen und aus: fehlt ist, wenn wi streben müßten; ge verfahren. A burchaus nicht zu müssen uns zu de Aeußerungen des F druck gelangt ist. Ernährungssorgen, hung dürfen unsj lieren und nach. kunft und ganz be schaft geführd des U=Bootkrieges: aber sicher und gen. Im Andenke beit für die dem de senen Ziele richte ich Appell, alles auf verhindern. v. Die Haltung der Ni &* Der„Hann. Fraktionen des Rei einberufen, in dene Nachmittag treffen: wir hören, im Auge geschlossen g stimmen wird. Ma splitterungen. Das sein, die auf einen Lager rechnen. Rückkeh V Wie die els letzten Austauschtra zurückgekehrt, darnn die zu Kriegsbeginn mitgeschleppt und se halten worden sind. handlung in F und daß sie bis zi müssen, sondern sog kum und selbst dur setzt gewesen seien. 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IG hung. nden in der Kreisehrturnen ents Büren tatte ich mir, die einzuladen. Einämpfe finden auf sstellung der Zusie von den Ordlgen., Da der Platz kämpfe und Spiele ein wird, empfehle zangenkampswiese benutzen und den zu wollen, damit körter Weise abgeung ist folgende: kompagnie. zen Wehren vom dienst in der Seauf dem Seminarche: Abmarsch zur auf der BertoldAckfeld(Rechter Königstraße, Front iann). um EntfernungsZielwurf, o Weitsprung reise. n. iments Büren. at. rkus nos 8 Uhr Unterricht in raphie und ienschreiben ographen=Verein er. Anmeldungen 25. d. M. beginsus werden von sald, Karlstr. 321 nommen. 95985 bildung terbildung für nd Herren in u. Einzel-UnJusführl. Lehran frei.:: 3: andelsschule am; v. Bochn, assel. 1 Muttertier(1 Jahr) und 5 lt) zu verkaufen. Wewer. öne. seecen, beeren u. nisbeeren auft Poppe, gen i. L. 2 Lippspringe. rchenkalender. rche. Freitag Kriegsandacht erkirche. Freitag hr Kreuzweg* Nr. 192. Zweites Blatt. Volksblatt Donnerstag, 19. Juli 1917. am Deutsches Reich. Die Donnerstags=Debatte im Reichstag. TU. Berlin, 18. Juli. Zur Besprechung der Kanzlerrede am morgigen Donnerstag sind im Reichstage die Parteiführer bereits zum Wort gemeldet. Für das Zentrum wird Abgeordnete Fehrenbach sprechen, Redner der sozialdemokratischen Mehrheitsfraktion ist Scheidemann, für die fortschrittliche Volkspartei wird Herr v. Vaver das Wort nehmen. Als Gegner der Kriegsresolution werde der Konservative Graf Westarp und für die Nationalliberalen Dr. Stresemann reden. Tirpitz an Bassermann. X Großadmiral von Tirpitz hat an den nationalliberalen Führer Reichstagsabgeordneten Bassermann folgendes Telegramm gerichtet: Zu meiner Freude ersehe ich aus den Zeitungen, daß die nationalliberale Partei, getreu ihren Traditionen, die Friedensresolution ablehnt, die nach innen und außen verderblich und taktisch selbst dann verfehlt ist, wenn wir einen entschädigungslosen Frieden anstreben müßten; gerade dann müßten wir umgekehrt verfahren. Wir brauchen einen solchen Frieden aber burchaus nicht zu erstreben und dürfen es nicht, sondern müssen uns zu der Zuversicht halten, die in den Aeußerungen des Feldmarschalls von Hindenburg zum Ausdruck gelangt ist. Weder vorübergehende Verschärfungen der Ernährungssorgen, noch Sorgen für später in dieser Beziehung dürfen uns jetzt veranlassen, die Nerven zu verlieren und nach einem Frieden zu greifen, der unsere Zukunft und ganz besonders die unserer Arbeiterschaft gefuhrdet. Denn die unbeirrte, zähe Fortführung des U=Bootkrieges wird uns zwar nicht heute oder morgen, aber sicher und rechtzeitig den Erfolg bringen. Im Andenken an unsere langjährige gemeinsame Arbeit für die dem deutschen Volke durch seinen Kaiser gewiesenen Ziele richte ich an Sie, verehrter Herr Bassermann, den Appell, alles aufzubieten, um die Resolntion zu verhindern. v. Tirpitz. Die Haltung der Nationalliberalen zu der Friedensresolution. X Der„Hann. Kurier“ schreibt: Bekanntlich haben alle Fraktionen des Reichstages auf Donnerstag Frühsitzungen einberufen, in denen sie ihre letzten Entscheidungen für den Nachmittag treffen wollen. Bei den Nationalliberalen ist, wie wir hören, im Augenblick die Lage so, daß die Fraktion fast geschlossen gegen die Friedensresolution stimmen wird. Man rechnet mit höchstens ein bis zwei Absplitterungen. Das mag allen denjenigen gegenüber betont sein, die auf einen großen Zuzug aus dem nationalliberalen Lager rechnen. Rückkehr elsaß=lothringischer Geiseln. V Wie die elsässischen Blätter berichten, sind mit dem letzten Austauschtransport auch 51 deutsche Zivilgefangene zurückgekehrt, darunter 21 Frauen und eine Anzahl Kinder, die zu Kriegsbeginn von den Franzosen aus Elsaß=Lothringen mitgeschleppt und seither in Frankreich in Gefangenschaft gehalten worden sind. Sie erklärten, daß teilweise die Behandlung in Frankreich schrecklich gewesen sei und daß sie bis zuletzt nicht nur Hunger haben leiden müssen, sondern sogar Mißhandlungen durch das Publi kum und selbst durch das Aufsichtspersonal ausgesetzt gewesen seien. Deutsche und französische Moral. otb. Der Lyoner Funkspruch vom 10. Juli beschäftigt sich mit dem Zustande der Ernährung in Deutsch= land und Oesterreich= Ungarn und seinen Folgen für die Bevölkerung. Der Bericht malt die„schrecklichsten Verhältnisse“ in den schwärzesten Farben und hebt die Folgen der„jammervollen Unterernährung", als da sind Zunahme der Tuberkulose, Vermehrung der Todesfälle, Erhöhung der Kindersterblichkeit, hervor. Tatsächlich liegen die Dinge natürlich ganz anders, als der Funkspruch behauptet. Aber dieses Frohlocken über das wenn auch nur eingebildete Ergebnis des Hungerkrieges kennzeichnet die„für Sittlichkeit und Kultur“ kämpfenden Verbandsmächte zur Genüge. Die Hoffnung, daß die Wirkung des Hungerkrieges sich zuerst bei den SchwaDer deutsche Heeresbericht. wtb. Großes Hauptquartier, 18. Juli, mittags. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht. Der Artilleriekampf in Flandern war an der Küste stark. Von der Vser bis zur Lys hat er sich gegen die Vortage erheblich gesteigert. Zwischen Hollebeke und Warneton sind englische Erkundungsvorstöße im Nahkampf abgeschlagen worden. Am La Bassée=Kanal, bei Loos und Lens, sowie auf beiden Afern der Scarpe war das Feuer in den Abendstunden lebhaft. Bei Einbruch der Dunkelheit griffen die Engländer nördlich der Straße Arras=Cambrai an. Sie wurden bis auf eine schmale Einbruchsstelle westlich des Bois du Vert zurückgeworfen. Heute morgen wurde ein englisches Bataillon, das nördlich Fresnoy vorging, durch Feuer vertrieben. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Längs der Aisne und in der Chamvaane blieb bei trübem Wetter die Feuertätigkeit meist gering. Auf dem linken Maas=Ufer wurde tagsüber gekämpft. Nach dreistündiger stärkster Artilleriewirkung griffen die Franzosen in fünf Kilometer Breite von Avocourt bis zum Grunde westlich des Toten Mannes an. An der Südostspitze des Waldes von Malancourt und beiderseits der Straße Malancourt=Esnes drangen sie nach erbittertem Kampf in die von uns kürzlich wieder gewonnenen Gräben. Im übrigen sind sie zurückgeworfen worden. In abends erneut vorbrechendem Ansturm suchte der Feind seinen Gewinn zu erweitern. Dieser Angriff brach ohne Erfolg verlustreich zusammen. Oestlich der Maas war das Feuer lebhafter als sonst. Heeresgruppe des Herzogs Albrecht von Württemberg. Keine besonderen Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Prinzen Leopold von Bauern. Erhöhte Gefechtstätigkeit herrschte bei Riga, sowie südlich von Dünaburg und Smorgon. In Ost=Galizien war das Feuer bei Brzezany stark. Im Karpathenvorland nahmen in gemeinsamem Angriff bayrische und kroatische Truppen die von den Russen zäh verteidigten Höhen östlich von Nowica und wiesen in den erreichten Stellungen russische Gegenangriffe ab. Auch an anderen Stellen der Lomnica=Linie wurden die Russen in örtlichen Kämpfen zurückgedrängt. An der Front des Erzherzogs Joseph und bei der Herresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen ist ein allmähliches Aufleben der Feuertätigkeit, besonders zu beiden Seiten des Susita=Tales und längs Putna und Sereth, bemerkbar. Mazedonische Front. Nichts Neues. Der Erste General=Quartiermeister: Ludendorff. chen, den Kindern, Kranken und Alten, also gerade den an der Kriegsführung in keiner Weise Beteiligten bemerkbar machen wird, und daß diese Entbehrungen und Leiden ungezählter friedlichet Bürger in Deutschland und Oesterreich=Ungarn den Kriegswillen der Mittelmächte brechen und sie zu jeder Demütigung bereit finden wird, wird in dem oben erwähnten Funkspruch mit einem unverkennbaren Behagen ausgesprochen. Wenn aber einem Angriff deutfcher Flieger auf bewaffnete Orte oder Stätten der Kriegsrüstung in Frankreich oder England einige unbewaffnete Bürger, deren Aufenthalt in so gefährlicher Umgebung die Regierung stillschweigend duldet, zum Opfer fallen, dann hallt die ganze gegnerische und leider auch zum Teil die neutrale Presse wider von Vorwürfen und Schmähungen gegen die Frauen= und Kindermörder, gegen die Barbaren! Ja, es sind edle Nationen und sittlich hochstehende Männer, die uns Barbaren bekämpfen! Eine Erklärung der„Weser=Zeitung". wtb. Bremen, 18. Juli. Die„Weser=Zeitung" veröffentlicht in ihrer heutigen Ausgabe folgende Erklärung:„In Anlaß verschiedener an uns gelangter Anfragen bezw. Aeußerungen geben wir kurz nachstehende Erklärung: Aus hiesigen Handelskreisen trat man an den Verlag unserer Zeitung heran, um sie in größerm Stile auszubauen, und zwar im Interesse des Handels, der Schiffahrt, des Gewerbes und der Industrie Bremens. Unser Verlag stand dieser Absicht freundlich gegenüber und gab die gewünschte Offerte ab, da bisher immer deutlich zum Ausdruck gekommen war, daß nur eine Zeitung erworben und ausgebaut werden solle. Aus späteren Rundschreiben und tatsächlichen Verhältnissen ergab sich aber in uns nicht verständlicher Weise, daß von den Herren, mit denen unser Verlag in Verbindung getreten war, andere Absichten verfolgt wurden und ausgeführt sind. Aus diesem Grunde sah sich unser Verlag veranlaßt, seine Offerte zurückzuziehen und die Erklärung anzufechten. Das weitere mag entweder eine gütliche Ordnung oder der Prozeßweg entscheiden. Bremen, am 17. Juli 1917. Verlag und Redaktion der „Weser=Zeitung".“ Ueber den Termin des Inkrafttretens von Verordnungen bat der Staatssekretär des Innern auf Anfrage einer Landesbebörde die folgende authentische Auskunft erteilt: „Der Tag, an dem ein Stück des Reichsgesetzblattes in Berlin ausgegeben wird, ist der Tag der Verkündung für die darin enthaltenen Gesetze oder Verordnungen. Die Geltung einer Verordnung, die die Bestimmung enthält„diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft". beginnt daher mit dem Ausgabetage.“ Ausland. Kaiser Karl über seine Herrscheraufgaben. wth. Wien, 17. Juli. Die Adreß=Abordnung des Herrenhauses überreichte dem Kaiser Karl die Adresse als Antwort auf die Thronrede. Der Führer der Abordnung, Fürst Fürstenberg, wies in seiner Ansprache darauf hin, daß die Thronrede im Herrenhause den freundlichsten und dankbarsten Widerhall gefunden habe. Er unterbreitete dem Kaiser für die Genehmigung des Empfanges der Abordnung den ehrerbietigsten Dank und bat den Kaiser, die Adresse huldvollst entgegennehmen zu wollen. Nachdem Kaiser Karl die Adresse entgegengenommen, antwortete er mit folgenden Worten: Mit aufrichtiger Genugtuung empfange ich aus Ihren Händen die Adresse des Herrenhauses des Reichsrats. Sie ist mir ein Beweis dafür, daß im Kreise derjenigen, die Sie zu mir entsandt haben, meine Herrscherabsichtenrichtig aufgefaßt und verstanden werden. Sie ist mir aber auch ein neuerlicher Beweis für die traditionellen Gefühle der Anhänglichkeit an das Kaiserhaus, an die Person des Herrschers, für die einmütige und bedingungslose Hingabe an die Interessen unsers ehrwürdigen Staatswesens und für die verständnisvolle Pietät gegenüber den ruhmreichen Ueberlieferungen seiner Geschichte. Ich gewärtige die volle Zuversicht, daß das Herrenhaus des Reichsrats auch fürderhin in bestem Zusammenwirken mit den andern Faktoren der Gesetzgebung seine hohe Einsicht und seine reichen Kräfte in den Dienst des heißgeliebten Vaterlandes stellen wird, und ich vertraue auf dessen erfolgreiches Mitarbeiten bei der großen Aufgabe, aus den Wirren des Krieges heraus die Fundamente einer segensvollen Friedensentwicklung versöhnter Kulturvölker auszubauen. In dem Verfassungsausschuß des österreichischen Herrenhauses wurde von mehreren Rednern unte: allseitiger Zustimmung der Wunsch geäußert, daß den Arbeiten des Ausschusses ein von der Regierung entworfener Plan zugrunde gelegt werden möge. Der Ministerpräsident Dr. von Seidler erklärte, daß er als Chef der provisorischen Regierung den Eindruck gewonnen habe, als ob beide Häuser in dieser Beziehung die Initiative sich selbst vorzubehalten geneigt seien. Er sei jedoch bereit, außer dem in Betracht kommenden Material in einiger Zeit die Grundsätze, nach denen er die gesamte Materie zu behandeln gedenke, anzugeben. Schließlich wurde ein zwolfgliedriger Unterausschuß gewählt. Ein sozialistischer Antnag auf Begnadigung Dr. Friedrich Adlers ist im österreichischen Abgeord netenhause eingebracht worden. Der letzte der Grafen Seeburg. Original=Roman aus der Gegenwart von Lolotte di Paladini. Copyright by, Lolotte di Baladini. (15. Fortsetzung.) „Lieber Seeburg,“ sagte er mit einer Stimme, die vollkommen der Erhabenheit und Würde seiner Haltung angepaßt war,„ich sehe mit Befriedigung, daß du Einsehen für das Unziemliche deines Benehmens am gestrigen Abend hast, und daß es dir auch nicht an Mut gebricht, dies offen einzugestehen. Wenn du diesen Sinn beibehältst, so brauchen wir nicht zu fürchten, daß noch weitere unliebsame Zwischenfälle mit dir sich ereignen werden. Also Schwamm darüber! Reden wir nicht mehr davon! Trendlenburg," wandte er sich an diesen, der immer noch mühsam nach Fassung rang,„ich spreche später wieder vor.“ Dann grüßte er hastig und verschwand; denn er Fühlte, daß auch bei ihm jeden Augenblick ein Heiterkeitsausbruch erfolgen könnte, der ihm in seiner Würde hätte schaden können. Als der Rittmeister hinaus war, konnte sich Niki nicht mehr halten. Er streckte sich auf dem Divan aus und lachte, bis ihm die Tränen herunterrollten. „Nun möchte ich bloß wissen, was dabei zu lachen ist,“ sagte Béla mürrisch. „Junge, Junge, du bringst mich noch unter die Erde,“ keuchte Trendlenburg. „Das verstehe ich nicht. Ich begreife euch alle beide nicht. Du bekommst vor Lachen bald die Krämpfe und der Rittmeister sah bei seinem Fortgehen aus, als wenn ihn ein Schlaganfall bedrohte. „Das würde mich garnicht wundern, wenn ihn der Schlag träfe," erklärte der andere mit schwacher Stimme. „Jedenfalls wäre das mir passiert, wenn er noch fünf Minuten länger im Zimmer geblieben wäre.„„Sie sehen, Herr Rittmeister, ich bin noch so jung und vertrage nicht viel, und wenn ich einen Affen habe, schnappe ich leicht über,"“ imitierte Nikt. Mensch, merkst du denn garnicht, wie unendlich komisch das wirken mußte?“ „Nein, das merke ich garnicht,“ sagte Béla eigensinnig. „Du hast mir gesagt, ich solle alles wieder ins Lot bringen, und das habe ich getan, und nun bist du immer noch nicht zufrieden. Ich weiß wirklich nicht mehr, was du eigentlich willst.“ „Ja, dann kann ich dich weiter nicht erleuchten, mein Sohn,“ sagte Niki seuszend.„Ich muß jetzt wieder in den Dienst, es ist die höchste Zett. Na, nur Mut, kleiner Kerl. Ich denke, wir sehen uns heute noch im Laufe des Tages.“ Damit stülpte der Leutnant seine Mütze auf und stürzte davon. 8. Kapitel. Einige Tage nach der Abreise des Barons von Trendlenburg langte auf der Hohen=Seeburg unter der Adresse des Doktor Glauert ein prachtvoll gebundenes Werk„Die Geschichte des russisch=japanischen Feldzuges“ an, das Trendlenburg zum Verfasser hatte und mit schönen Illustrationen versehen war. Hätte der Doktor den hohen Orden von der aufgehenden Sonne erhalten, er hätte sich nicht mehr geehrt fühlen, hätte nicht tiefer gerührt sein können, als durch dieses Geschenk des Barons, den man— ahnte man doch nicht den Zauberbann, in den ihn die Schneeberge getan— längst in den Strudel der Welt zurückgekehrt glaubte. Als Glauert zum Schloßherrn vorgelassen wurde, um mit ihm über seinen Gesundheitszustand zu sprechen, hatte sich der alte Herr mit ihm über den neulichen Gast unterhalten, der so lebhaft sein Interesse zu fesseln verstanden, ja, hatte ihm sogar erlaubt, ihm die dicken Bände des von ihm herausgegebenen strategischen Werkes aus der Bibliothek herbeizuholen und ihm die interessantesten Kapitel aufzuweisen. „Es ist das Werk eines edlen Menschen,“ erklärte er nach der Lektüre des Buches. Er ging sogar so weit, zu behaupten, daß eine bessere Empfehlung als dieses Werk kein Mensch in der Welt für sich zu besitzen vermöge und sprach so viel und so unaufhörlich von ihm, daß seine Tochter fast mehr im Ernst als im Scherz zu ihm meinte: „Papachen, vor allem deinem Reden möchte man beinahe wünschen, der Herr hätte sich den Hals auf dem Engelhorn gebrochen oder wäre in den See gesunken.“ „So hättest du nie den Flügel so wundervolle Töne von sich geben hören," antwortete der Graf,„und im übrigen bin ich erstaunt, daß eine Christin auch nur im Scherz solche Worte in den Mund nehmen kann.“ Es verstrichen die Tage, das Wetter klärte sich auf, die Gärten nahmen ihre Sommerpracht an und große Rosenparterres glühten auf dem Smaragd der sammetnen Rasenbeete. Wie über Nacht hatten sich, als der Regen aufhörte, die Beete, die Alleen und Terrassen mit allerhand blühenden Blumen gefüllt. Nordische Nadelhölzer breiteten das tiefe Grün ihrer Zweige über den Rasen. und Lärchen, Birken, Buchen und Eichen zogen sich in langen Alleen, in tiefen Laubengängen hin, durch deren Blätter man tief unten das klare Wasser des Sees wie ein Juwel glitzern sah. „Wäre dein Freund zwei Wochen später zu uns gekommen, so hätte er Hohen=Seeburg in seiner ganzen Pracht sehen können,“ meinte Veronika gelegentlich zu ihrem Vater. „Wir haben hier oben alljährlich zwei Zeitpunkte des Glanzes, einmal im Sommer, wenn alles duftet und blüht, und das anderemal, wenn ringsum unsere ganze Umgebung vereist ist.“ Der alte Herr schauerte schon wieder im voraus bei dem Gedanken an Eis und Schnee. Er haßte den Winter. „Einen Winter hier werde ich nicht mehr überleben," sagte er seufzend. „Beruhige dich,“ tröstete Veronika,„so wollen wir diesen Winter wo anders verleben. Für dich mag die kalte Jahreszeit ja allerdings langweilig sein,“ fügte sie hinzu.„Ich schwärme für Schlittschuhlaufen und Bobsleigh, aber du—“ „Aber ich, ich bin im Winter fast kein Mensch mehr, ich halte den reinen Winterschlaf hier, ich erkomme. Und die Oede des ganzen Jahres über im Hause! Du hättest das Schloß zu meiner seligen Mutter Zeiten sehen sollen. Alljährlich zu den Herbsttagen über hundert Gäste im Hause! Den Winter über aber dachte niemand daran, auf Hohen=Seeburg zu bleiben. Man verlebte ihn, wie es sich gehörte, in der Residenz.“ (Fortsetzung folgt.] 4 Nationierung. in, Dänemark. wtb. Kopenhagen, 18. Juli..„Ekstrabladet" meldet: InAugust werde in Dänemark eine Stelle geschaffen, welche die Herstellung und Verteilung von Lebensmitteln und Futterstoffen überwachen soll. Die Institution soll aus sieben Mitgliedern bestehen, wovon der Porsitzende und zwei Mitglieder vom Minister des Innern ernannt werden, während der Rest von der Wirtschaftsorganisation gewählt werden soll. Mit welchen Mitteln der Vielbund arbeitet. wtb. Stockholm, 18. Juli. Der Vertreter des WTB. meldet: Die Untersuchung der geheimen Polizei gegen die Ententespionage in Schweden habe einen bemerkenswerten Fall aufgedeckt, der beweist, uuf welche Art unsere Gegner die Neutralen gegen uns aufzuhetzen versuchen. Ein Schwede namens Wennerholm, der schon vorher mit Hilfe der Entente=Gesandtschaft in Stockholm Salvarsan nach Rußland geschmuggelt hat, erhielt von einem Mitglied dieser Entente=Gesandtschaft den Auftrag, ein Patet —„numir an Bord des englischen Dampfers„Rynburg“ zu schaffen, um dadurch die Stimmung gegen die Deutschen aufzuhetzen, da sich das genannte Schiff in einem schwedischen Hafen befand. Wennerholm führte den Auftrag aus und erstattete dann bei er Polizei Anzeige, daß er zwei Deutsche belauscht habe, die beschlossen hätten, auf dem Dampfer„Rynburg“. Dynamit niederzulegen. Im Laufe des Verhörs gestand er schließlich den richtigen Sachverhalt. Die Polizei fand bei ihm ein ausführliches Verzeichnis von Spionageaufträgen.— Pfui! Wichtige Beränderungen im französischen Kabinett. □ Dunkle Gerüchte über bevorstehende wichtige Aenderungen im französischen Kabinett, die mit Angriffen auf Poincaré nach der Geheimsitzung und dem Feldzug Clemenceaus gegen den Innenminister Malvy im Zusammenhang stehen sollen, werden bestätigt. Der Lyoner „Expreß" erfährt, der Abgeordnete Augagneur kandidiere für die Nachfolgerschaft Malvys. Neue französische Steuern. — Die französische Regierung hat ein ganzes Steuerbukett ausgearbeitet, das dazu beitragen soll, das immer größer werdende Loch im Staatsgeldbeutel zu stopfen. Wir finden da z. B. eine Erhöhung der Tarife für Eisenbahnfrachten und für die Binnenschiffahrt, eine Einschränkung der militärischen Portofreiheit, eine Erhöhung der Eintrittsgelder in die Museen, die zusammen 450 Millionen Fr. abwerfen sollen. Die Vermehrung der Abgaben auf Handelsabschlüsse soll 450, eine neue Erbschaftssteuer 40 Millionen Fr. ergeben. Im ganzen rechnet der Staat auf eine Mehreinnahme aus neuen Abgaben in Höhe von 1200 bis 1500 Millionen Fr. Die Besteuerung der Kriegsgewinne betrug bisher 50 v. H., teilweise auch 60 v. H. Diese Abgaben sollen in Zukumnft bis zu 80 v. H. hinaufgeschraubt werden. Von den Geldeingängen auf gelieferte Waren erhebt der Staat eine Stempelgebühr von 1 auf 1000 Fr. Käufe von Privatpersonen, soweit sie nicht Lebensmittel, Heizmaterial, Beleuchtungsmaterial und ähnliche für den täglichen Gebrauch bestimmte Artikel betreffen, sind mit 5 v. H. steuerpflichtig. Luxusartikel werden mit 10 v. H. belastet. Es dürfte viel böses Blut machen, daß der Staat auf diese Weise Einsicht in die persönlichen Ausgaben erhält. Alle Erbschaften wurden mit einer jährlichen Abgave von 0,30 Proz. besteuert, ohne Rücksicht darauf, ob die Erbschaften seitdem verbraucht sind. Diese Steuer soll rückirkende Kraft für die ganze Kriegszeit haben. Man hofft auf diese Weise für jedes der drei Kriegsjahre ganze 14 Millionen Fr. zu erhalten, innerhalb 30 Jahren bis zu 720 Millionen zrr. Jeder, der vor Veröffentlichung des neuen Gesetzes in den Genuß einer Erbschaft von über 2000 Fr. getreten ist, wird die jährliche Belastung auf die bis zur Bekanntmachung verstrichene Frist nachträglich zu entrichten haben. Damit sich niemand dieser Verpflichtung entziehen kann, wird eine verschärfte Kontrolle der Privattresore vorgesehen. Die Schwierigkeit des Mannschaftsersatzes in England. wtb. Wie Birmingham„Daily Post“ vom 5. Juli meldet, hätten nach dem Bericht einer Aerztekommission mehrere hundert von den verheirateten Arbeitern im Industriegebiet sich geweigert, sich zur Untersuchung zu stellen mit der Begründung, daß unverheiratete wehrpflichtige Männer in den Fabriken zurückgehalten würden. Kaffern= und Zulu=Empfang durch den König von England. = Nach einer Reutermeldung hat König Geora am 10. Juli.„einem Tage, der durch des Königs Besuch an der Front von größerer historischer Bedeutung war als jeder andere“, zum ersten Male in den Annalen der britischen Geschichte, Zulu=, Basuto=, Kongoneger und Kaffern empfangen und sie also angeredet: Ueber Euerem Werk steht nur das meiner Matrosen und Soldaten, die in der Glut des Kampfes stehen. Aber auch ihr seid ein Teil meines großen Heeres, das für die Freiheit und den Frieden meiner Untertanen jeglicher Rasse kämpft. Ohne Munition können Armeen nicht kämpfen, ohne Lebensmittel können sie nicht leben. Ihr seid dabei behilflich, täglich diese Dinge zu senden, und ihr schleudert eure Speere gegen den Feind, um seine Zerschmetterung zu beschleunigen.". Kohlenverteilung in England. — Wie die englischen Blätter berichten, trifft der„Coal Controller“(der Kohlenbeaufsichtiger) umfassende Maßnahmen, um die Kohlenverteilung im nächsten Winter zu regeln. Am 10. September wird ein System eingeführt, das den Kohlentransport verbilligen und die Verteilung vereinfachen soll. Zu diesem Zweck wird England in 20 Bezirke eingeteilt. Der Kohlenverbrauch soll in nächster Nähe der Erzeugungsorte stattfinden, d. h die Lieferung an die einzelnen Bezirke wird von den in der Nähe liegenden Zechen erfolgen und der Transport von diesen Zechen unter Aufsicht gestellt. Durch den Wegfall der hohen Transportkosten werden unnötige Unkosten vermieden und die Eisenbahnen entlastet werden.— In Frankreich fürchtet man für den Winter noch ärgere Kohlennot und trifft große Anstalten, die hauses statt der bisherigen deutschen Titel englische erhalten. Das Königshaus führt bisher den Titel„#ausHannover“. jetzt soll es nach einer Meldung den Namen„Windsor“ er halten. Außerdem führte der König die Titel„Herzog und Prinz zu Braunschweig und Lüneburg" und„Herzog zu SachsenCoburg und Gotha". Der Herzog von Braunschweig hat bekanntlich schon seit Anfang des Krieges seine englischen Titel abgelegt. Neue Männer in England.— Churchill wieder Minister. wth. London, 17. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Carson ist zum Mitglied des Kriegskabinetts ohne Portefeuille ernannt. Addison als Minister ohne Portefeuille mit der Aufgabe des Wiederauftaues betraut. Montague zum Staatssekretär für Indien, Churchill zum Munitions minister und Sir Erie““ eddes zum Ersten Lord der Ad miralität ernannt worden. Amerikanischer Rummel um Elsaß=Lothringen. — Die Pariser Blätter melden laut„K. Z.“ aus Newyork: Der 14. Juli wurde in Newyork durch eine große Kundgebung für Elsaß=Lothringen gefeiert. Die beste Newyorker Gesellschaft nahm daran teil. Der frühere Reichstagsabgeordnete Blumenthal, der mit einer begeisterten Kundgebung begrüßt wurde, hielt eine französische Rede. Das Ganze hat den Zweck, die amerikanische Kriegslust künstlich aufzupeitschen. Wälder anzuholzen, die zum Teil im vorigen Winter stark gelichtet sird.6 Der invalide Tommy muß betteln. — In einem scharfen Artikel fragt„Daily, Chronicle", ob man nach allen Versprechungen und Protesten doch noch den Skandal erleben wird, daß invalide Soldaten in England betteln gehen. Schon jetzt rufen die entlassenen Soldaten das öffentliche Mitleid an. Sie drehen Orgeln, verkaufen Schnürriemen, machen Zeichnungen auf das Straßenpflaster und verkaufen von Haus zu Haus Ansichtskarten, während sie durch ihre Erzählungen das Mitleid erregen. Die Titeländerung im englischen Königshause, von der gestern gemeldet wurde, ist nicht ganz klar. Kürzlich hat, wie gemeldet, bereits eine Anzahl Mitglieder des Königsüber Abmeldebescheinigungen im Verschiedene Klagen aus Teilen des Reiches über die ungleichmäßige Behandlung der Vorschriften über Abmeldebescheinigungen im Reiseverkehr zum Zwecke der Versorgung mit Lebensmitteln haben den Präsidenten des Kriegsernährungsamts zu einem aufklärmden Rundschreiben an die Bundesregierungen veranlaßt, das im wesentlichen auf Folgendes hinweist: Personen, die vorübergehend verreisen(Kur=, Badeaufenthalt) und über 14 Tage ihren gewöhnlichen Aufenthalt verlassen, haben Anspruch auf die Erteilung des vorgeschriebenen Abmeldescheins. Neben diesem müssen ihnen Reichsreisebrotscheine— gegen Hergabe der heimatlichen Brotmarken— mitgegeben bezw. nachgesandt werden. Der Reiseort braucht solche nicht auszuhändigen, da dies das bestehende Abrechnungsverfahren der Reichs=Getreidestelle über Mehlverbrauch stören würde. Der Reisende kann seine Reichsfleischkarten mitnehmen. Soweit dies nicht geschieht, muß jedoch der Gastort solche aushändigen. Die Zusatzfleischkarte ist neben dem Abmeldeschein nicht mitzugeben, sondern einzuziehen. Der Gastort hat dem Freinden seine Zusatzkarte auszuhändigen. Zuckerkarten sind seitens des Gastortes nur auszugeben, wenn die Zuckerumtauschkarte vorgelegt wird. Im übrigen muß der Reiseorr den Fremden in seine Versorgung aufnehmen, soweit letzterer nicht ausweislich des Abmeldescheins Vorräte besitzt. Er darf insbesondere nicht Vorlage der örtlichen n Karten des Fremden für andere als die erwähnten Lebensmittel zwecks Umtausches verlangen. Bei der Abreise hat der Reiseort den Abmeldeschein einzubehalten, dagegen dem Abreisenden einen neuen Abmeldeschein auszustellen. Dies ist nötig, da jeder Ort die Abmeldescheine der bei ihm vorübergehend Aufhältlichen braucht, um nötigenfalls seinen Mehrbedarf an Lebensmitteln für Fremde belegen zu können. I. SLEER NI977 Verordnung. Die ordnungsmäßige Versorgung des Heeres mit Stroh erfordert die rechtzeitige Sicherstellung der erforderlichen Mengen. Gemäß§ 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 bestimme ich daher: Das gesamte bei Erzeugern und Händlern befindliche Stroh innerhalb des Korpsbezirks wird insoweit beschlagnahmt, als es nicht zur Fortführung der eigenen Wirtschaft des Erzeugers erforderlich ist. Ein Verkauf oder eine sonstige Abgabe darf bis auf weiteres nur an die Heeresverwaltung, an die Bezugsvereinigung der Deutschen Landwirte m. b. H. in Berlin oder an einen Kommunalverband stattfinden. Außerdem kann in dringenden Fällen der Kommunalverband des Ortes, in dem sich das Stroh befindet, gestatten, daß Stroh auch an solche Betriebe verkauft wird, denen von dem Kommunalverbande der Betriebsstätte bescheinigt wird, daß sie ohne den sofortigen Ankauf von Stroh zur Einstellung ihres Betriebes genötigt sein würden. Ferner kann das Generalkommando Ausnahmen zulassen. Die an die Heeresverwaltung abgesetzten Vorräte werden auf die demnächst eintretenden Landlieferungen angerechnet.„ Jede Zuwiderhandlung wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder beim Vorliegen mildernder Umstände Haft Freitag, den 20. Juli 1911. nachmittags 3 Uhr werde ich am Husener Wege 9½. Morgen Weizkorn, um 6 Uhr 5 Morgen Roggen Buchhalter * auch Kriegsbeschädigt, oder Buchhalterin für möglichst sofort gesucht. Bewerbung erbeten. 0160 Heinr. Kaufmann, Eisenhandlung, Paderborn, Westernstr. 20. öffentlich meistbietend auf Kredit verkaufen. Sammelpunkt um 2½ Uhr beim Brüderkrankenhause und um 6 Uhr bei Roms=Kapelle. In Vertretung des beeid. Auktionators: Theod. Beckers. Eine tüchtige Bürogehilfin und ein 15—16jähriger Tüchtiges, durchaus brav., kathol. Mädchen, nicht unter 17 Jahren, für alle Haus= und Küchenarbeit in Geschäftshaus zum 15. November nach Soeft gesucht.(2 Personen und 1 Kind.) Meldungen unter Nr. 2235 an die Geschäftsst. Junge als Bote Ordentliches Hausmädchen sofort gesucht. 2237a Jahre oder beim Vorliegen mildernder Umstände mit Haft oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. Münster, den 14. Juli 1917. Der kommandierende General. Frhr. von Gayl. Unsere Durch den Ankauf erwirbt niemand Selbstversorgerrechte. Alles gekaufte Getreide muß restlos an den Kommunalverband abgeliefert werden. 019 Samstag, den 21. Juli 191., nachmittags 3 Uhr werde ich am Fürstenwege 4 Morgen Roggen Busdorfwall 10 soll zum 1. Oktober er. neu verpachtet werden. Paderborn, den 15. Juli 1911. Vereinsbrauerei Schönbeck& Co. öffentlich meistbietend auf Kredit verlaufen. Sammelpunkt bei Thombansen Kamp am Fürstenweg. In Vertretung des beeid. Auktionators Theod. Beckers. Durch den Ankauf erwirbt niemand Selbstversorgerrechte. Alles gekaufte Getreide muß restlos an den Kommunalverband abgeliefert werden. # gesucht. Persönliche Vorstellung bei der 2234a Kommandantur des Tr.=Ueb.=Pl. Senne. Pfarrer Freund. Sondershaufen. S S Suche per sofort oder in Rern für sofort gesucht. 8769 Hotel Wegener, Lippspringe. Zum 1. Oktober ein lüchtiges 2239 vom Lande gesucht. Ismar, Ritterg. Vorder=Eichholz Steinheim(Westf.). Sofort oder später ein Lehrmädchen gesucht bei freier Station im Hause. Wria Carl Manegold. Bäckerei und Kolonialwaren, Steinheim i. Westf. 14 Tagen einen Müller, Suche sofort junge Fahrplanänderung schwein und Ferkel abzugeben. Ismar Ritterg. Vorder=Eichholz, Steinheim(Westf.). Bekanntmachung. Das Sammeln von Beeren im Warburger Walde ist nur nach Lösung eines Erlaubnisscheines gestattet. Gegen Entrichtung einer Gebühr von 50 Pfg. werden Scheine im Rathause oder (bei unserem Förster Rödlich zu Forsthaus Jägerpfad aus efertigt. Ex 100a Warburg, 14. Juli 5917. Der Magistrat. 11 Am Freitag, den 20. d. Mts., 8½ Uhr vorm. findet die Stutenschau der Wirtschaft Schall bei der Wirtschaft Schalück in Hövelhof statt. 8776 Schalück. Stationshalter. Vom 1. August d. Is. ab Wers.=Züge Nr. fallen die Pers.=Züge Nr. 712 Schieder ab 72 vorm., Blom berg an 74 u. Nr. 715 Blomberg ab 8“, Schieder an 900 vorm., aus. Von demselben Tage ab verkehrt der Triebwagen Nr. 1245 Schieder ab 64, Hameln an 7%, täglich (stätt nur werktags). Hannover, 13. Juli 1917. Königl. Eisenbahndirektion. Ein 9 Wochen altes Schwein zu verkaufen. 06007 Brockmeier, Heiersmauer 7. Ein mittelgroßes, zugfestes hat abzugeb. Landwirt J. Bredemeier, Klausbeide Nr. 2. Eine schwere Schlachtziege steht zum Verkauf. 2245 Erau Hülvelmeier, zgloh, Feldm.“ Marienloh, Feldmark 4. Für mein Sägewerk in Wreren bei Scherfede ein Maschinist, möglichst gelernter Schlosser, wie auch Vollgatter= und Kreissägenschneider welcher die Mühle selbständig leiten kann. Mr93 Frau Ww. Ernst, Entrup bei Nieheim, Kreis Hörter. MA LAA IR ME SE 15—16 Jahre. Lohn wird gewährt. N. d. d. G. 05984 Suche zum 1. Oktbr., evil. auch früher, ein tüchtiges welches in Küche und Hausarbeit erfahren ist. 8770a on, 16 J. alt, kathol., suchr Stellung. Nähe Paderborns. Angebote unter Nr. 8775 beförd. die Geschäftsst. d. Bl. Landwirtstochter, 19 Jahre, sucht zu Okt. oder später Stellung zur Erlernung der Küche und des Haushalts. Gefl. Offert. an F. C. Werth Söhne, Ann.= Exped., Warburg i. W. a Suche für sofort oder in 14 Tagen einen jungen oder auch älteren.— 2230a Ant. Bohle, Wiedenbrück. Bäckerei mit Motorbetrieb. auf dauernde Arbeit gesucht. Meldungen unter genauer Mitteilung der bisherigen Tätigkeit, Gehaltsansprische und Beifügung von Zeugnisabschriften an 5739a Josef Sasse, Holzhdlg., Recklinghausen. Suche zu Oktober ein gesundes Mädchen. Frau M. Paverborn.(05883a Ein erfahrenes, zuverläss. Hausmädchen . 1. Aug. od. Sept. gesucht ür herrschaftl. Haushalt. Frau J. Baurmeister, Carlsbafen a. d. Weser. Auf sofort oder später ordentlicher und Installationsgehilfe gesucht. 2205a Adolf Dröge, Installationsgeschäft, Werl. Frau Ella Ransenberg, Meschede i. W., Oststr. 190. Aufwartemädchen Frau oder Waschen u. Putzen gesuch z. Waschen u. Putzen gesucht. Frau Deivenwisch, Bogen 2. Suche für sofort od. bald ein ehrliches, fleißiges Arbeiter für Flugzeughallen sof. ges. Rößne ößner. Borchenerstr. Suche zum 1. Oktober ein tüchtiges, kath. v. L., das kochen kann und in allen Hausarbeiten erfahren ist. 22380 Frau Ense, Cappel bei Lippstadt. Kath. Zweitmädchen, das Liebe zu Kindern hat (2 Kinder), in Hausarbeit bewandert ist und etwas nähen kann, gesucht. C44 Frau granz Kerstiens. Münster i. W., Hopastr. 24. Mädchen oder Geroldstraße 18, Metzgerei. Junges welches schon 1½ Jahre auf dem Kontor tätig war(in ungek. Stell.) sucht zum 1. Okt. eine Stelle. Gefl. Angebote unter Nr. 06000 an die Geschäftsstelle d. Bl. erb. Lehrer auf dem Lande sucht zum 1. Oktober für kleinen Haushalt ein tücht. das melken kann. Meldungen unter Nr. 8777 an die Geschäftsstelle. a Putz. Jüngere Vorarbeiterin bei freier Station per bald gesucht. 2246a Offert. an G. Engelhardt, Aurich(Ostfrold.) oder Frau gesucht. 06003 Niemekestraße 40. I. Zum 1. August tücht., kath. Mädchen, das auch etwas kochen, kann. in ein Geschäftshaus nach Essen gesucht. Gute Behandlung zugesichert. Meldungen unter Nr. 8773 an die Geschäftsst. d. Pl. Mädchen sucht Stelle in Vaderborn oder Umgehung, wenn auch in einer Wirtschaft. Gefl. Angebote unter Nr. 2242 an die Geschst. erb. Junges Mädchen, 22 J., in Küche und Haus erfahren, sucht Stellung als Stütze Café oder Geschäftsh. außerh. Paderborns. Ang. unt. Nr. 05991 a. d. Geschst. Sofort Frauen oder ältere Mädchen zum Bohnenpflücken gesucht. Meldungen heute vormittag zwischen 9—11 Uhr zwischen im Hotel zur Post. 2248 Zu sofort ein tücht., brav. Mädchen auf dem Lande gesucht. Meldungen unter Nr. 8762 an die Geschäftsst. d. Bl. Nr. 190. " Da 54 Das West gspreis den B g., in? Fern Untrit Im Bund selfferich,( bell, Dr. Be dr. Solf, Dr. 4 batocki, v. Grör Das Haus i fülle. In der Ernst it 2 räside zler Dr. v. 2 es für sei ichaeli vortungst verliest epeinigun herische Att kes protest der Tag er R Nachdem S. kanzlers berufen mit dem hohen Zeit ist die zen Im Hinblick deutsche Kri Sache dienen bi Herren, erbitte der sich in diesen An dem b vor mir Kritik apfindung ätten Hal ichtig). Erst u een wird, dal mann Hollt (Sehr richtig). Wenn ich n unserer Sa nommen. 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