Nr. 17. Erstes Blatt Paderborn, Freitag, 19. Januar 1917 im Jahre 1848 Allgemeiner Anzeiger und Handelsblatt für Westfalen und angrenzende Gebiete Sauerländer Tageblatt Ausgabe A mit den Wochenbeilagen„Praktischer Ratgeber“.—„Sonntagsfeier“. Das Westfälische Volksblatt erscheint wöchentlich siebenmal. Feiugspreig: Ausgabe A: Bei der Post abgeholt monatlich 70 Pfg., 8 11,, Briefträger und durch unsere Agentur=Boten zugestellt 58 Pig., in der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt 80 Pfg.— Ausgabe B. Monatlich 17 Pfg. mehr. Fernruf: Redaktion Nr. 590. Geschäftsstelle Nr. 10. Drahtadresse: Volksblatt Paderborn. Ausgabe 3 mit der weiteren Wochenbeilage:„Das —.— Leben im Bild“. Anzeigenvreis: Die 7gespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfoschwieriger Satz mit entsprechendem Ausschlag. Reklamezeile 80 Pfg.— Beilagegebühr nach Uebereinkunft. Etwaiger Rabatt gilt als Resenrabatt und erlischt drei Wochen nach Emplang der Rechnung. Für Erfüllung von Platzvorsch riften wird keine bewähr übernommenPostscheck=Konto: Hannover 1534. Eisenacher Parität. Das„Westfälische Volksblatt“, erhält vom Oberbürgermeister der Residenzstadt Eisenach(Sachsen=Weimar=Eisenach) das folgende Schreiben: „In einem Teil der katholischen Presse Deutschlands sind aus Anlaß der Verweigerung einer städtischen Unterstützung an die katholische Privatschule zu Eisenach heftige Angriffe gegen den Gemeinderat erhoben worden. Der Gemeinderat weist den Vorwurf der Intoleranz und Verletzung der Parität entschieden zurück. Der Gemeinderat bewilligt alljährlich große Summen für die allgemeine— nicht konfessionelle— Volksschule. Wenn einige Eltern ihre Kinder von dieser fernhalten. um sie konfessionell abzusondern, so bedauert der Gemeinderat das im Interesse des konfessionellen Friedens wie der Kinder selbst, in deren Herzen so ein Zwiespalt von klein auf gepflanzt wird. Wenn diese katholischen Eltern von dem ihnen zustehenden Recht der Benutzung der allgemeinen Volksschule keinen Gebrauch machen, so können sie daraus keinen Anspruch auf das Sonderrecht einer städtischen Unterstützung ihrer Privatschule ableiten. Die Verwendung desjenigen Betrages, den die— mit der Stadtverwaltung weder sachlich noch personlich in Zusammenhang stehende— Sparkasse zur Beschaffung warmen Frühstücks für arme Kinder gestiftet hat, geht den Gemeinderat überhaupt nichts an. Er hat sich aber davon überzeugt, daß die Verwendung durch den Schulvorstand stiftungsgemäß erfolgt ist. Wie sehr in der Eisenacher Stadtverwaltung die Parität gewahrt wird, beweist die Tatsache, daß in Vergangenheit und Gegenwart dem Gemeindevorstand katholische Mitglieder angehört haben und angehören, obwohl von der Einwohnerschaft kaum 4 Prozent katholisch sind. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 21. d. M. den vorstehenden, in Abschrift wiedergegebenen Beschluß gefaßt. Um Aufnahme dieses Beschlusses im redaktionellen Teil Ihrer Zeitung ersuche ich ergebenst. Eisenach, den 30. Dezember 1916. Der Vorstand der Residenzstadt. Der Oberbürgermeister. (Name unleserlich.) Wir können nicht sagen, daß es uns schwer fällt oder unangeneym ist, der Aufforderung des Eisenacher Stadtvorstandes, wie es oben geschehen ist, nachzukommen. Im Gegenteil, es ist uns so sehr recht. Unsere Leser aber dürfen eine Erläuterung von uns erwarten, und sie sollen in ihren berechtigten Erwartungen nicht getäuscht werden. Das angeführte Schreiben des Eisenacher Stadtvorstandes richtet sich gegen eine Notiz, die wir im„Westf. Volksbl.“ (Nr. 289 vom 22. Okt. 1916) brachten, und die folgenden Wortlaut hatte: „Ein Paritätsfall“. * Aus Eisenach i. Thüringen wird uns geschrieben: Wie in Eisenach selbst zur Kriegszeit Parität geübt wird, zeigt wieder folgendes Beispiel: Die Sparkasse in Eisenach hat dem Gemeinderat zur Beschaffung von warmem Frühstück für arme Schulkinder eine Zuwendung von 1000 Mark gemacht. Von diesem Betrage hat der Gemeinderat von Eis nach in seiner letzten Sitzung den vier evangelischen Bürgerschulen 175, 225, 300 und 800 Mk. zugewiesen. Die hiesige katholische Schule mit mehr als 160 Kindern ist dabei wieder leer ausgegangen. Hat der Gemeinderat der Residenzstadt Eisenach vielleicht die irrige Ansicht, daß die katholische Diasporaschule nur von Kindern reicher Eltern besucht wird? Müssen nicht. wie dem Gemeinderat bekannt sein könnte, so manche hiesige und auswärtige Kinder selbst über Mittag bis zum Schlusse des Nachmittagsunterrichtes um 4 Uhr im Schulhause bleiben, weil sie wigen der weiten Entfernung von der einen katholischen Schule vor dem Nachmittagsunterrichte nicht erst nach Hause gehen oder fahren können? Uebersieht der Gemeinderat von Eisenach auch bei der Steuererhebung die Katholiken? Verwendet er nicht von den Gemeindesteuern der Katholiken Eisenachs jährlich über 15000 Mark(fünfzehntausend Mark) für die städtischen evangelischen Schulen? Trotzdem hat er zu Anfang dieses Jahres ein erneutes Gesuch der katholischen Kirchengemeinde um einen Zuschuß für die katholische Schule in der krafsesten Form abgelehnt. Ein Gemeinderatsmitglied drückte die Ansicht des Gemeinderats mit den Worten aus:„Wer sich den Luxus einer eigenen Schule leisten kann, muß auch die Kosten zahlen.“ Die Gemeinderäte in den benachbarten Städten des Großherzogtums Sachsen=Weimar=Eisenach, nämlich Apolda, Weimar und Jena. gewähren den dortigen katholischen Schulen, obwohl dieselben eine viel geringere Schülerzahl haben als die katholische Schule in Eisenach, wenigstens einen Zuschuß von einigen hundert Mark. Die katholische Gemeinde in Eisenach, die fast 2000 Mitglieder zählt, muß sich außer einem kleinen Regierungszuschuß von 475 Mark das Gehalt für drei Lehrer alljährlich bei auswärtigen Katholiken zusammenbetteln, aber jährlich über 15000 Mark für die evangelischen Schulen der Residenzstadt Eisenach zahlen.“ Diese Notiz, welche auch in mehreren andern Zeitungen Aufnahme fand, sollte in der öffentlichen Gemeinderatssitzung in Eisenach zur Verhandlung gestellt werden. Der entsprechende Punkt der Tagesordnung lautete:„Stellungnahme gegen die Eingesandts in auswärtigen Zeitungen betr. Ein Paritätsfall.“ Um die Herren in die Möglichkeit zu versetzen, in der Angelegenheit klar zu sehen, schrieb ein Stadtverordneter von Paderborn einen Brief, der sämtlichen Mitgliedern des Vorstandes und des Gemeinderates der Stadt Eisenach zugestellt wurde. Dieser hatte folgenden Wortlaut: „An die Mitglieder des Vorstandes und des Gemeinderats der Residenzstadt Eisenach: Sehr geehrte Herren! Die Zustande auf dem Gebiete der Parität, die in der Residenzstadt Eisenach herrschen, sind wiederholt Gegenstand der Erörterung in der Presse gewesen. Zwei Tatsachen vor allem sind auf diese Weise in den deutschen Landen bekannt geworden: Erstens: die Verwaltung der protestantischen Stadt Eisenach hat es bisher abgelehnt, die Schule der katholischen Minderheit auf den Kommunal=Etat zu übernehmen, ja zu deren Kosten auch nur einen Zuschuß zu leisten, und zweitens: eben diese Verwaltung hat in der gegenwärtigen harten Kriegszeit, wo katholische Männer nicht minder opferfreudig für das Vaterland verbluten als diejenigen anderer Religionsbekenntnisse, es für gut befunden, den armen katholischen Schulkindern Eisenachs jene Wohltaten vorzuenthalten, die sie den bedürftigen protestantischen Kindern zuzuwenden sich veranlaßt gesehen hat. Gestatten Sie mir, sehr geehrte Herren, Ihnen demgegenüber kurz darzulegen, wie in der tatholischen Stadt Padervorn die Parität gegen die evangelische Minderheit geübt wird. 1. Die evangelische Schule ist hier von vornherein auf den Kommunal=Etat übernommen worden. Es wird hier als ganz selbstverständllich betrachtet, daß die evangelischen Bürger Gelegenheit haben müssen, ihre Kinder durch Lehrkräfte der eigenen Konfession unterrichten zu lassen. Die evangelische Schule hie# wird zur Zeit von etwa 270 Kindern besucht. Dafür sind fünf Lehrkräfte: vier Lehrer und eine Lehrerin vorhanden; auf je 54 Kinder entfällt also eine Lehrtraft, ein Verhältnis, das so günstig nicht einmal bei den katholischen Schulen besteht. Es ist der evangelischen Schule, um deren Selbständighkeit zu fördern, sogar ein Rektor bewilligt worden, obgleich sie zur Zeit der Bewilligung nicht einmal sichs aufsteigende Klassen hatte, an deren Vorhandensein gesetzlich die Einführunig des Rettorat=Systems geknüpft ist. 2. Evangelische Kinder, die von der Schule verhältnismäßig weit an fernt wohnen, erhalten auf der elektrischen Straßenbahrr freiegayrt, damit ihnen der Schulbesuch nach Kräfteu erleichtert wird. Daß jetzt während der Kriegszeit arme evangelische Kinder dieselben Wohltaten genießen wie arme katholische Kinder, braucht hiernach wohl kaum erst gesagt zu werden. Zu der von der Stadt für bedürftige Schulkinder eingerichteten Suppenanstalt warer 48 evangelische Kinder angemeldet worden. Hiervon sind 40 berücksichtigt; acht sind gestrichen, aber das nur auf eigenen Antrag von Mitgliedern des evangelischen Gemeindeverstandes, die zur Beratung hinzugezogen worden waren. 3. Die Stadt Paderborn ist in fünf Waisenratsbezirke eingeteilt. Die cgangelischen Kinder sind aber den katholischen Waisenräten nicht unterstellt. Für alle evangelischen Kinder ist Waisenunt der evangelische Pfarrer, und so ist auch in dieser Beziehung für die evangelische Minderheit der Grundsatz der Parktät peinlichst gewahrt. Selbst bei der Auswahl der Schulärzste ist dieser Grundsatz nicht außer Acht gelassen: für die evchngelische Schule ist, ohne daß es beantragt worden wäre, ein evangelischer Arzt angestellt worden. 4. Die Stadts Paderborn hat 27 Stadtverordnete. Damit die evangelische Minderheit auch hier vertreten sei, sind ihr im Stadtvergudneten=Kollegium seit Jahren zwei Sitze eingeräumt. Die Zahl der katholischen Einwohner Padervorns beträgt etwza 27.000, die Zahl der evangelischen Einwohner etwa 4000 Bei diesem Zahlenverhältnis liegt es auf der Hand, daß die Evangelischen geegen den Willen der Katholiken auch nich; einen einzigen Vertreter in das Stadtparlament würden eatsenden können. 5. Im Jahri 1913 feierte das evangelische Johannisstift hier das 50jährige Jubiläum seines Bestehens. Aus diesem Anlaß wiurde dem Vorstande des Stiftes von der Stadtverwaltung ein Kaiserbild in echtem Altgoldrahmen überreicht; aus demsselben Anlaß wurde gemäß Beschluß der Stadtverordnete### vom 7. Februar 1913 die zum Seiftsgebäude führende Sportsstraße auf Kosten der Stadt ausgebaut. 6. In der(Stadt Paderborn besteht eine katholische Stadtbibliothek, zu deren Benutzung auch die evangelischen Bürger berechtigt sind. Es wird streng darauf gesehen, daß der Bibliothek keineerlei Bücher einverleibt werden, deren Inbalt das religiöse(Sefühl Andersgläubiger verletzen könnte. Die Biblio hek hat auf ihren Antrag wiederholt Unterstützungen aus städtischen Mitteln erhalten. Trotz des Rechts der evangelischen Bürget, die Bivliothek mitzubenutzen, haben Magistrat und Stadtvet#irdneten=Versammlung bei der Bewilligung der Unterstützunge n, und zwar aus eigenem Antriebe, jedesmal beschlassen, einen entsprechenden Betrag auch dem evangelischen Pfarrex zur Anschaffung von Büchern für seine Gemeinde zu überweisen. Sehr geehrte Herren! Messen Sie an dem Maßstabe dies er Tatsacen— es sind nur einige von vielen, die ich anführen könnte— die Parität, die von der protestantischen Resi denzstadt Eisenach der katholischen Minderheit Weihnacht in Kirche und Haus. Zum Domchorkonzert am Sonntag, den 21. Januar. Die Kerzen konnten sie uns nehmen, die sonst an unseren Christbäumen brannten und statt des Marzipans konnten sie uns Kriegsbrot essen lassen, darum feierten wir doch Weihnachten, deutsche Weihnachten. Denn die deutschen Tannen standen boch und stark, von keines Feindes Hand geschändet, in unseren Wäldern; sie kamen als Boten des Christ auch heuer zu uns und in dem feinen Duft ihrer Nadeln schiammen tausend Weihnachtsgedanken, sangen heilig und fromm und wieder lieblich, mütterlich wiegend, alte, liebe, unvergeßliche Lieder. Mochte vom gewohnten Aeußern das und jenes und vieles andere fehlen, das Beste hatten wir doch und klarer als je stand im grellen Lichte des größten aller Kriege die tröstliche Hoheit der Weihnachtstatsache mit verpflichtender Kraft vor uns.„Welt war verloren. Christ ist gevoren“, wir konnten's um so lieber singen, als wir von unserer Seite die Weihnachtsforderung des guten Willens ja erfüllt hatten, ausdrücklich und rückhaltlos Es hat wohl so sein müssen, daß gerade das Weihnachtsfest das Fest des deutschen Gemütes wurde, so sehr, daß da, wo man angefangen hatte, das Aeußere des Festes für das Innere zu nehmen, doch die Trennung nicht restlos aufgehen wollte und doch mit der Schale noch ein Duft von dem Inhalte mitging, ohne den man auch die Schale nicht mehr hätte haben mogen. Was aber der Deutsche liebt, davon singt er. Von dem herzhaften Willkommen der ältesten Weihnachtsstrophe(11. Ihd.) Nu siet ums willckomen, herre kerst und der schier wahrhaften Kuaft des zweitältesten Christtagsliedes Er ist gewaltic unde starc, der ze winaht geborn wart geht durch alle Jahrhunderte deutschen Lebens ein ununterbrochener Strom von Liedern, die des Weihnachtsjubels und der Weihnachtsandacht voll sind. Der Domchor hat für sein diesjähriges Konzert recht tief in jene alten Schätze hineingegriffen, die leider so fremd geworden sind. Es hat dennoch nur eine Auswahl werden können, die er bietet, aber sie gibt Zeugnis für einen Reichtum, der wert wäre, wieder ganz unner zu werden. Dem leirenden Gedanken des Abends entsprechend gehen den Volks= und Kirchenliedern drei Sätze der klassischen Polyphonie voraus, an der Spitze eine der schönsten Perlen aus der Krone des princeps musicae Palestrina, das Weihnachtsmotett O admirabile commercium. Es ist eines jener Stücke, sei denen man es versteht, warum seiner Zeit unser Kaiser den Den Leiter des Berliner Domchores, Prof. Rüfer, wissen ließ,„daß es der Wunsch Sr. Majestät sei, daß bei den Samstagabendandichten des Domes möglichst die alten Meister, Palestrina usw. zur Geldung kämen.“ Mit dem breit hingelegten 0 setzt der Chor ein. Wie da in die ausgehaltenen Noten der drei Oberstimmen der II. Tenor seinen Schnörbel zeichnet, ist es, wie wenn am tiefblauen Himmel ein rosig schimmerndes Wölklein auftaucht, und wie der Chor in staunender Andacht das admirabile commercium(wunderbaver Tausch) fortührt, da wird aus dem zarten Rot ein heller, doch milder, achte sich ausbreitender Glanz, gleich, als wenn der Himmel ich auftue, um ein Wunder herabzuschicken. Und, als hätte der Chor Zeit gebraucht, zu begreifen, wiederholt er wie in ekstatischer Bewunderung weit ausholend o admirabile commercium. Wie in heiliger Furcht, das Geheimnis auszusprechen, folgt dann in zurückhaltender Dreistimmigkeit das creator generis humani(der Schöpfer des Menschengeschlechtes) zu dem der führende Sopran eine Weise von zartester Lieblichkeit bringt, die zugleich etwas naiv Staunendes an sich hat; der Baß greift sie nachdenklich auf. Im gleichen Charakter schließt sich das animatum corpus sumens(einen besoelten Leib annehmend) an, auslaufend in das mit höchster Betonung herausgestellte de virgine nasci dignatus est(würdigte er sich, von einer Jungfrau geboren zu werden), das in den hellsten Farben gehalten ist und dann in dunkler, warmer Tönung, gerade hier lebhaft an gewisse Partien des Wagner= schen Parsisal erinnernd. wiederholt wird. Unter lebhafter Beteiligung aller Stimmen wird dann das et procedens homo sine semine(und als Mensch, nicht auf menschliche Weise hervorgehend) abgewandelt, immer auf's Neue das Wunderbare des Geheimnisses hervorhebend. Im Schlußteil largitus est nobis suam deitatem(gab er uns seine Gottheit) wird die Vereinigung von Himmel und Erde, der„wunderbare Tausch“ gleichsam symbolisiert durch das schwärmerisch zur Höhe schreitende largitus est nobis und das gütig von oben sich neigende suam deitatem. Immer auf' Neue scheinen die beiden Themen sich zu umarmen, bis ein breiter Abschluß Halt gebirtet. Das darauf folgende Sanctus. Benedictus und Agnus Dei aus einer füafstimmigen Messe des Venetianers Croce ist als Willkomm und Bitte an den Menschgewordenen zu nehmen. Croce sagt kurz und kapp. was zu sagen ist, weiß aber doch in wenigen Noten eine Stimmung voll anzuschlagen, im Sanctus ehrfürchtigen Lobpreis, im Benedictus innige Anbetung, im Agnus Dei, demütige Bitte. Nanino's Responsorium Hodie nobis trägt den Charakter still beschaulicher Betrachtung. Von dem lebhafteren Gaudet exercitus abgesehen, wird dieser Charackter durchaus beibehalten. Aber wie fein ist dennoch in diesen engen Grenzen die Zeichnung der Einzelheiten! 234e fein betont steht das Hodie(heute), nicht jubelvoll, sond# in nachdenklich:„Denk es. o Seele, heute!" Dann ein sanfter Aufschwung bis coelorum(Himmel) dann, wieder demütia ibsreigend, mit einem Akzent der Verwunderung de virgine masci dignatus est(würdigte sich, von einer Jungfrau geberen zu werden). Auf die lastenden Noten über hominesea perditum(die verlorone Menschheit) folgt leicht und lutig das ad coelestia regna(zu den himmlischen Reichen]. Der gemäßigte Jubel des Gaudet geht sogleich wieder in die andachtsvolle Zurückhaltung und in die stille Freude des quia salus etc.(weil das ewige Heil den Menschen errschien) über. In den lichtesten Farben ist das anschließe nde Gloria in excelsis gehalten. Es ist nicht der Engels gesang selber, sondern wie ein Nachhall von ihm in einer, ihn noch nicht ganz fassenden Menschenscele.„Wie sangen sie? Winklich in terra pax?" Dann nach der Wiederholung, des Gaudet exercitus tief aufatmend das Gloria Patri, wonach das Hodie repetiert wind. Csanz anders geartet als die, selbst beim Lieblichen in das Erhab##ne spielende Hochkunst der Klassik, ist, dann die Reihe der nautschen Lieder. Sie sprechen eine so schlicht verständliche Spy ache, daß sie einer Einführung nicht bedürfen. Da ist das Massestät mit Anmut vereinigende„Preis sei Gott", das mit schet ter Ehrfurcht dem Kindlein singende„Den geboren hat ein Mannd“ zu der die älteste Fassung der Weise sich in dem Liederbusht der westfälischen Nonne Katharina Tias(1588) findet, dals in Wonne schwimmende In dulce jubilo, das langlebigste der deutschlateinischen Mischlieder, die einmal so beliebt waren. Heute wird es noch gesungen, nur das man ihm durch Uebertyegung der lateinischen Einsprengungen viel von seinem ei gentümlichen Dufte nahm. Recht hinein zwischen diese Lieder des Volkes paßt die Reihe der Weihnachtslieder des urdeutschen Ieisters Peter Cornelius; wenn sie auch wieder anderer Art ind, sind sie doch gleichen Geistes. Sie spiegeln den Zauber rs deutschen Hauses zur Weihnachtszeit wieder, in seiner treuserzig frommen, die Weihnachtsgeschehnisse fröhlich neiterlebenden Art. Zierlich setzt nach diesem Zwischenspiel das„Schlaf mein Kindelein“ ein,(Straßb. Gsb. 1697) mit dem glockenspielartigen Kehrreim„Singet und klinget". Ungemein eigenartig Ist das schlesische„Auf dem Berge da wehet der Wind“, das die drei heiligen Personen in eine Winterlandschaft versetzt. Warm und wohlig wiegt sich das„Schlaf wohl du Himmelsknabe“, dessen Weise in einigen Teilen Westfalens beliebt ist, während das rheinische„Ihr Hirten erwacht", hell und klar im Cha gegenüber geübt wird, und vinn sagen Sie mir als eyrliche deutsche Männer, wie Ihre Handlungsweise zu beurteilen ist. Sie werden mir vielleicht erwidern, das Beispiel Padervorns stehe vereinzelt da. Daraus antworte ich Ihnen: Schauen Sie sich einmal um! Sie werden ähnliche Verhältnisse wie in Paderborn in allen kat holischen Städten finden, ein solches Beispiel von Imparität und Unduldsamkeit aber, wie Sie es bieten, dort vergebens suchen.“ Zu einer Verhandlung in öffentlicher Sitzung ist es dann nicht mehr gekommen, der Geginstand wurde in die geheime Sitzung verwiesen. Das Ergelbnis dürfte in dem zu Anfang abgedruckten Schreiben der Vorstandes liegen, das der Form nach eine Berichtigung unserer genannten Notiz darstellen soll. Sachlich aber bestätigt das Eichreiben unsere Beschwerden vollauf. Es ist Tatsache, daß die Kinder der katholischen Privatschule bei der Zuwendung der Sparkasse von 1000 A zur Beschaffung warmen Frühstücks für arme Kinder übergangen sind. Wenn die Venteilung der Gelder durch den Schul vorstand und nicht izurch den Stadtvorstand vorgenommen ist, so ist das unerlublich. Immerhin hat der Gemeinderat Kenntnis von der Nerneilung genommen und hat sich„davon überzeugt, daß die Verwendung durch den Schulvorstand stiftungsgemäß erfolgt ist". Wir sind nun der Meinung, daß der Gemeinderat richtiger und edler gehandelt hätte, wenn er, statt bei jener Ueberzeugung stehen zu bleiben, sich bemüht hätte, auch den armen Kindern der katholischen Privatschule, die leer ausgegangen waren, noch eine nachträgliche Unterstützung zukommen zu lassen. Wer die Verhältnisse kennt, weiß, daß gerade diese Kinder in der Armut wohl von den Ktindern der Protestanten nicht übertrofsen werden. Sie sind viel mehr die noch ärmeren. Auch hätte man in der jetzigen schweren Kriegszeit, in welcher die Väter und Brüder dieser Kinder für das gemeinsame Vaterland in Feindesland ihr Blut opfern, sich zu Krüppeln schießen lassen oder doch unsagbare Mühen und Opfer gern tragen, denken sollen, daß Gemeinsinn und Dankbarkeit der Leute im Lande koppelt bestrebt sind, bei Liebesgaben kein armes Kind, auch wenn es katholische Schulen besucht, zu übergehen. Bislang nahmen wir an, daß solche Dinnge nur im freimaurerischen Frankreich möglic wären, aber Irren ist menschlich. Auch in Eisenach müssen solche Kinder zurückstehen. Das bereitet uns vom vaterländisthen, vom allgemeinmenschlichen und vom christlichen Standpunkt aus großen Kummer. Liebe Herren vom Gemeinderat in Eisenach, wir bitten Sie dringend, in Zukunft doch zu versuchen, durch eine freundschaftliche Anregung beim Sparkassenvorstand, daß er bei etwaigen weiteren Zuwendungen an. arme Kinder doch auch diejenigen der katholischen Schule nicht übergehen wolle. Es sind arme Kinder darunter, es sind deutsche Kinder, es sind die Kinder von Vätern, die auch für die deutschen Protestanten kämpfen und bluten und sterben. Wenn Sie so sprechen— ein gutes Wort findet einen guten Ort— so werden Sie sicher Gehör finden. Vielleicht lag Ihnen der Gedanke bislang fern, greisen Sie ihn nur beherzt und vertrauensvoll auf. Sie werdent nicht enttäuscht werden. Sie werden um so weniger sich zu fürchten brauchen, als Sie sich auf das Beispiel katholischer Majoritäten gegenüber evangelischen Minoritäten berufen können. Schon der Brief des Vaderbornen Stadtverordneten muß Ihnen eine kräftige Rückenstärkung geltmn. Und doch sagt er noch nicht alles. Lassen Sie sich auch nicht durch abstrakte Ideengänge vomn richtigen Wege abziehen. Gie sagen:„Wenn einige Eltern ihre Kinder von dieser(allgegeinen, nicht konfessionellen Volksschule) fernhalten, um sie konfessionell abzusondern, so bedauert der Gemeinderat das im Interesse des konfessionellen Friedens wie der Kinder selbst, in deren Herzen so ein Zwiespalt von klein auf gepflanzt#pird. Wenn diese katholischen Eltern von dem ihnen zustehenden Recht der Benutzung der allgemeinen Volksschule keinen Gebrauch machen, so können sie daraus keinen Anspruch auf das Sonderrecht einer städtischen Unterstützung ihrer Privatschule ableiten.“ Auf Grund solcher Gedanken verweigert Eisenach für die katholische Schule mit 160 Kindern jeglichen Zuschuß. Und doch ist die religiös=neutrale Schule in Eisenach eine bloße Gedankenkonstruktion. In Wirklichkeit ist die dortige allgemeine Volksschule eine evungelische Schule. Und selbst, wenn sie religiös=neutral wäre, so würden die katholischen Eltern aus Gewissensnitt ihre Kinder der katholischen Privatschule zuführen, wenigstens alle jene Eltern. die im Sinne der katholischen Kirche ihn: Kinder erzogen wissen wollen. Der Gemeinderat von Cfisenach möge einmal lesen, was Kerschensteiner auf der Versammlung des Deutschen Lehrervereins in Kiel darüber gesagt hat. Dann wird er finden, daß seine Anschauung doch gewalig absticht Die Katholiken Eisenachs müssen 15000 M Steueten für die angeblich und juristisch nicht konfessionelle, in Wirklichkeit jedoch evangelische Volksschule zahlen urd erhalten für ihre eigene, aus Gewissensnot geschaffene Vollbsschule von der Stadt nicht einen Psennig Zuschuß. Das ist nach unseren Begriffen unduldsam gehandelt. In Wirklichkeit bedeutet ein solches Verfahren einen Verston gegen den Konsessionsfrieden. Die katholische Kirche ist in Deutschland eine anerkannte B##ligions= gemeinschaft. Man möge in Gemäßheit damit doch„zugeben, daß sie sich nach ihren eigenen Lebensgesetzen entwickels. Dazu gehört die entsprechende Einrichtung der Schulen. Wer, wie der Gemeinderat von Eisenach, dagegen angeht, fällt dem Rad der Weltgeschichte vergeblich in die Speichen und handelt rückständig. Alle Welt ist sich heute darüber einig, daß es in der Schule in erster Linie auf die Erziehung ankommt. Nicht aus die Erziehung zu einem religiös=neutralen— den gibt es überhaupt nicht nach Christi Wsort: Wer nicht für mich ist, der ist wider mich— sonderen zu einem bewußten, charaktersesten Mitgl kiede einer konkreten, geschichtlich bestehenden Reiligionsgemeinschaft. Warum hat man immerfort seine unbeimliche Angst davor, daß jemand ein überzeugter kat holischer Christ werden könnte? Obwohl man die katholissche rakter wie eine sternenleuchtende Winternacht, mit eifernder Dringlichkeit zur Krippe ruft. Das folgende„## blühen die Maien“ ist süddeutsch, recht musizierfreudig und wirklich enht mailich.„Still o Himmel“ ist Tiroler Herkunft, ebenso wie ldie beiden abschließenden„Es wird schon gleich dunkel" und„Ihr Hirten“, die das viel lebhaftere Fühlen unserer südlichein tammesgenossen widerspiegeln und auch noch dadurch interessant sind, das sie mit der Begleitung eines, auch mit Lautem besetzten, kleinen Orchesters gesungen werden, ganz, wie es in Tirol selber üblich ist. Man sieht, das Programm ist, wenn auch einheitlich, so doch durchaus nicht eintönig und noch weniger alltäglich. J. H. Kirche als berechtigte Religionsgemeinschaft staatlicherseits anerkannt hat? Läge Eisenach in Preußen, so wäre die katholische Schule auf Grund des Gesetzes eine öffentliche und müßte genau wie die andern auf öffentliche Kosten unterhalten werden. Die Pädagogen fordern die Arbeitsschule gegenüber der Lernschule. Nicht nur Worte, sondern Tun. Die religiös=sittliche Erziehungsaufgabe der Schule muß die ganze Schularbeit, Lehrer und Schüler ergreifen. Die paar Religionsstunden allein können es nicht leisten. Das Beispiel der Lehrer, die Beteiligung am Leben der Kirche, das Durchdringen des ganzen Unterrichtsstoffes mit Gedanken, die der konkreten Weltanschauung entstammen, ist nötig. Die Einrichtung der allgemeinen Volksschule in Eisenach ist aber ganz sicher nicht dazu angetan, daß die sie besuchenden katholischen Kinder zum kräftigen katholischen religiösen Leben angeleitet werden können. Alle Bildungsarbeit gewinnt durch die individuelle Behandlung der Anlagen der Kinder. Darum ist Individuali= sierung eine pädagogische Forderung ersten Ranges. Die am tiefsten wurzelnde Eigenart des Kindes aver, die es aus dem katholischen Elternhause mitbringt, wird allein berücksichtigt in der katholischen Schule. Der Gemeinderat von Eisenach begeht in der Bekämpfung dieser Schule einen argen pädagogischen Mißgriff. Vollends verkehrt ist die Religionspsychologie des Eisenacher Gemeinderats. Er meint, daß der konfessionelle Friede durch die katholische Privatschule geschädigt würde, weil in deren„Herzen ein Zwiespalt von klein auf gepflanzt wird.“ Nein, das gerade Gegenteil ist der Fall. Harmlos wachsen die Kinder in der Konfessionsschule auf, ohne daß der religiöse Zwiespalt in ihrem jugendlichen Alter von ihnen erlebt wird. Später sind sie eher in der Lage, mit der nötigen Ruhe und Sicherheit sich damit abzufinden. In der nicht konfessionellen Schule aber wird durch die Trennung nach Konfessionen in den Religionsstunden den Kindern der schmerzliche Zwiespalt zu einem Erlebnis, dessen sie in diesem Alter noch nicht Herr werden können. Wir wollen nicht einmal die Tatsachen anführen, daß gerade in solchen Schulen durch gewollte und nichtgewollte Aeußerungen der andersgläubigen Lehrer sehr oft dieser Zwiespalt in der bedauerlichsten Form vertieft und erbreitert wird und daß nirgendwo der religiöse Friede so vielen Gefahren ausgesetzt ist alsin solchen Schulen. Auf eine sehr eigenartige geschichtliche Tatsache wollen wir noch den Gemeinderat von Eisenach verweisen, weil sie zu denken gibt. Warum gründen wohl in den katholischen Bezirken die evangelischen Eltern so gerne evangelische Schulen? Das tun sie überall, wo sie es eben fertig bringen können. Dutzende solcher Schulen hat Westfalen, noch mehr das Rheinland. Häufig haben solche Schulen nur sehr wenig Schüler, manchmal nur den zehnten Teil der Zahl, welche die katholische Schule in Eisenach aufweist. Wir sind davon überzeugt, daß die Mitglieder des Gemeinderats in Eisenach genau so verfahren würden, wenn sie in katholische Gegenden verschlagen würden; so allgemein ist das Gesetz. Wie verhalten sich nun in solchen Fällen die katholischen Majoritäten? In den weitaus meisten Fällen übernehmen sie solche Schulen auf den Gemeindehaushalt. Wenn das wegen der allzu geringen Zahl oder aus andern Gründen einmal— sehr vereinzelt— nicht möglich ist, dann zahlen sie einen Zuschuß In den Dörsern, welche Padervorn umlagern, kommt es wohl vor, daß die Kinder eines dahin verschlagenen Protestanten eigens nach Padervorn fahren, um in die evangelische Schule zu gelangen, und daß auch in diesen Fällen die Gemeinden einen Teil der Kosten tragen. Die hiesige evangelische(private) höhere Mädchenmittelschule erhält einen jährlichen Zuschuß von 2000 Ml. Dabei liegen die Verhältnisse so. daß die abgehenden Schülerinnen zum Teil in die erste Klasse des katholischen Lyzeums aufgenommen werden. Um zu verhüten, daß evangelische Kinder in erheblicher Zahl sofort diese Schule, aus die sie doch später übergehen, besuchen, ist das Kuratorium aus Wunsch evangelischer Mitbürger, welche eine Gefährdung der evangelischen Schule darin erblickten, damit einverstanden. daß das katholische Lyzeum solche Kinder nicht aufnimmt, so lange sie die evangelische Schule besuchen können. Das Ergebnis ist immer dasselbe, von welcher Seite aus man immer den Eisenacher Fall betrachtet. Vielleicht bestätigt der eine oder andere evangelische Mitbürger aus Padervorn in einem Privatbriefe an den Gemeinderat in Eisenach unsere Darlegung. Es kann ihnen ja nur unerwünscht sein, daß auf ihrer Seite solch krasse Fälle mangelnder Rücksichtnahme den Katholiken gegenüber vorkommen. Besonders wird es sie kränken, daß arme unschuldige Kinder schon unter jenem Geiste leiden müssen. Dem Zentrum aber rufen wir zu, daß es hart werden soll, wie jener Schmied nicht weit von Eisenach einmal einen Landgrafen in einer Nacht hart geschmiedet hat. Die Katholiken müßten kein Ehrgefühl haben, wenn sie nach dem Kriege nicht wie ein Mann sich erhöben, um der sie bedrückenden Intoleranz in jeglicher Jorm und wo immer sie sich findet. ein Ende zu bereiten. Der Fall Eisenach ist lehrreich und leider typisch für gar viele Orte in Deutschland. Für die Freiheit Europas und der Meere. Großes Hauptquartier Westen, 14. Jan. 1917. Der 12. Dezember und der 12. Januar— das sind die beiden Tage, die jene vier Wochen umfassen, in denen sett dem Friedensangebot des deutschen Kaisers in ganz Europa nein in der ganzen Welt, alle Menschenheczen die Möglichkeit, daß dieses große Blutvergießen in absehbarer Zeit beendet werden könnte, sehnsüchtig näher fühlten. Am 12. Januar haben nun die Alltierten endlich, nach über drei Wochen, den Mut gefunden, die Note des amerikanischen Präsidenten zu beantworten. Um sich hinter ihrer Furcht vor dem Frieden verstecken zu lönnen, haben sie ihre Friedensbedingungen ziemlich scharf umrissen bekannt gegeben. Sogleich klatschte die Presse der Entente unisone Beifall und bläst die bekannten PhrasenLuftballons noch einmal zu ungeheurer, fast platzender Größe auf. Nach„Temps“ bedeuten die ausgesprochenen Kri gsziele die Befreiung Europas und Deutschlands selbst vom preußischen Joch. Diejenigen sollen befreit werden, denen Deutschland und seine Genossen das Ledensrecht genommen haben. Das bedeute zugleich die Wiederaufrichtung aller mit Füßen getretenen Rechte. Belgiens Antwort sei von einer hohen, rührenden Würde. Das „Journal de Geneve“, ein Blatt, dessen erkauftes, jeder Neutralität spottendes französisches Parteigängertum uns seit Monaten schlimmstens bekannt ist, muß den ausgezeichneten Eindruck der Note rühmen. Das lei die seste und würdige Sprache des Freimutes, der Geist der Freiheit und Gerechtigkeit erfülle das Dokument. Die englische Presse schlägt sich selbstlobend und theatralisch auf die Brust, daß England in der Note für sich selbst keinerlei Entschädigungen verlange, solche vielmehr nur für seine Verbündeten fordere. Heil solcher Uneigennützigkeit! Daher werde sich jetzt Amerika ohne jede Bedenten gern als Wortführer der Entente gegen Deutschland hergeben. Die„World" rühmt, daß die Note von höchstem politischen Idealismus erfüllt sei und für die Nachwelt ebenso sehr arbeite wie für den gegenwärtigen Augenblick. Die deutsche Presse hat inzwischen ihre Ansichten über die Note ausführlich und offen und einmürig wie niemals veröffentlicht. Dieses Dokument des Wahnwitzes mutet fast wie ein verfrühter Faschingsscherz an. Das ist auch durchweg die Ansicht des einfachen deutschen Soldaten den ich gestern und heute in dieser Angelegenheit immer wieder aussprechen zu müssen glaubte. Auch ohne die schlichten und großen Worte unseres Kaisers an sein Heer weiß man jetzt, daß man bis zum allerletzten Ende stahlhart sein muß. Und sie alle werden es sein, selbst diejenigen, die in den letzten Monaten des langen Krieges irgendwie etwas pflaumenweich geworden waren und die der ersten Friedenswillen=Verkündigung doppelt begeistert zujubelten. Die letzten Schrauben der Parteien sind um geweht. Und— auch dessen ist sich der einfache Soldat an der Front sogleich bewußt gewesen— die Kräfte, die uns mit unseren Bundesgenossen vereinen, besonders mit den Türken schweißen sich noch heißer und enger zusammen. Für die wirkliche Freiheit Eucopas und der Meere, nicht für die Phrase, nicht für die Scheinheiligkeit, wie sie England wahr haben möchte, für sich und seine nur noch notdürftig zusammengeleimten Verbündeten. Der deutsche Soldat an der Front almet wieder auf. Ciner sagte mir:„Gottseidank, daß es nun vorläufig mai mit den ewigen Noten vorbei ist! Jetzt dürsen wir ihnen mal die Flötentöne beibringen!" Das ist ein herrliches und herziges Wort gerechten Zornes, der heute ganz Deutschland von neuem geeint hal. Es geht um ein immer größeres Ende. Es geht wirklich um den Frieden der ganzen Welt. Tiefst erschüttect sehen es die deutschen Soldaten ein, daß die Menschlichkeit, um die unsere Feinde täglich sammern, nur durch die Gewalt der Waffen geschaffen werden kann. Nun wohl— wir sind bereit! Bis zum letzten Mann. (Kb.) Alfred Richard Meyer, Kriegsberichterstatter Die Gemeinschaftsarbeit der Arbeiterorganisationen. Von J. Giesderts, M. d. R. Es ist weniger eine Folge des Burgfriedensgedankens als vielmehr der sozialen Notwendigkeit, welche die Gemeinschaftsarbeit der Arbeiterorganisationen während des Krieges gesördert hat. Zwischen den verschiedenen Gewertscaftsrichtungen bestehen bekanntermaßen ziemlich ernste arundsätzliche Unterscheidungen, die, soweit die christlichen und sozialdemotratischen Gewerkschaften in Betracht kommen, hauptsächlich in der verschiedenen Weleanschauung und der verschiedenen politischen Auffassung ihren Grund haben. Zur Durchführung praktischer Gewerkschaftsausgaben hat schon in Friedenszeiten ein, wenn auch nur loses Zusammenarbeiten, stattgesunden. Der Umstand, daß großere Lohnbewegungen von einer Gewerkschaftsrichtung nicht allein geführt werden können, und daß der Abschluß von Toritverträgen, die auf solchen Lohnbewegungen fußen, nur von allen an der Bewegung beteiligten Kontcahenten stattfinder kann, hat den Grund gelegt zu dieser Gemeinsaaftsarbeit und dazu beigetragen, die Gegensätze zu mildern. Die Kriegszeit hat nunmehr Gelegenheit geboten, auf eine ganze Reihe anderer Gebiete die Gemelnschuftsarbeit auszudehnen. Zuerst ist hier zu nennen die Gründung des Ausschussesz für Konjumentenintereisen; dieser omsaßt nicht nur alle Arbeitergewertschaften, sondern auch den größten Teil der Angestelltenverbände und der konsessionellen Arbeitervereine. Hier ist die Gemeinschaftsarbeit aus freister Grundlage aufgebaut, indem in allen wichtigen Industriebezirken und grözeren Gemeinden Unterausschüsse gebildet sind, die mit der Zentrale in Berlin stetig in Verbindung stehen. Die Unkosten der ganzen Organisation werden auf die angeschlossenen Verbäude umgelegt, so daß hier auch ein gewinses finanzielles Band geschaffen ist. Eine ähnliche organisatorisch: Neubildung während des Krieges für eine vauernde Gemeinschaftsarbeit ist die am 2. August 1915 gegründete Zentralstelle für Invalidenversicherung. Die Gründung ersorgte auf einer Konferenz der Vertreter der Versicherten bel den Lendesversicherungsanstalten. Als wertvollstes Ergebnis ihrer Arbei: ist zu betrachten eine Sammlung von Materialien für die Ausgestaliung der Satzungen der Landesversicherungsanstalten, die jedoch erst nach dem Kriege braktische Birkung haben dürften. Weitere Gelegenheiten zur Gemeinsclaftsarbeit boten die Frage des Arbeitsnachweises, das Kriegshilfsdienstgeseg und die Organisation der Kriegsbeschädigtenjürsorge. Die Entwicklung der Tinge wird überhaupt dahin gehen, daf man bei allen Aktionen größeren Stils gemeinnünziger und sozialpolitischer Art mit den Vertretern der Arbeiter in Fühlung treten und sie zur Mitarbelt heranziehen wird. Nach dem schweren Kampf, welchen die Gewerkschaftsrichtungen vor dem Kriige untereinander geführt haben, wobei es sich sowohl um grundjätliche Fragen, als auch um die beste Methode der Gewerkschaftspoli.ik handelte, ist die Annäherung, die jetzt während des Krieges ersoigt ist, erfreulich, und die politiven Fruchte dieser Arbeit sino lebhaft zu begrüßen. Je mehr sich das Gewerk chaftswesen von allen utopischen Ideen fernhält und erreichbare prastische Aufgaben unbeelnflußt von irgendwelchen weitergehlnden gesellschaftlichen Resormzielen verfolgt, um so beier für die Arbeiterklasse, die daraus greibare Gegenwartserfolge erzielt. An die Gemeinschaftsarbeit wird vielfach die Befürcktung gelnüpft, es könnten durch das zahlenmäßige und finanzielle Uebergewicht der sozialdemokratischen Gewerkschaften di. christlichen Arbeiterorganisationen ins Hintertreffen geraten und schlieblich nur noch als eine Art Anhängsel der sozialdemokegtischen Richtung erscheinen mit der wirkung, daß die ganze A#gerliche Arveiterbewegung nach links gedrängt und schließlich auch politisch in den Bannkreis der sozialdemokratischen Partei geraten werde. Zu solchen Befürchtungen liegt keines Eracbtens lein Anlaß vor. B.merkenswert ist, mas in dieser Beziehung Frildrich Thimme in einem Actikel„Deutsche Gemeinschaftsarb it“ in der Wochenschrift„Deutsche Polktik“ Heft 1 d. J., schreibt: „Schwerlich wird es ja zu einer vollen Verschmelzung der deutschen Gewerkschaftsbewegung kommen. Das ist auch nicht nötig. und, recht betrachtet nicht einmal wünschenswert. Das Nebeneinanderbestehen verschiedener Gruppen und Parteien, ihre Auseinanderietzung und gelegentlich selbst ihr Kampf weckt soviel inneres Leben, spornt die Sonderkräfte der einzelnen Richtungen so sehr an, daß man ein Ineinanderaufgehen alter nicht einmal wünschen könnte. Aber ein Nebeneinander der Gewerkschafrsgruppen braucht weder ihrer gemeinsamen Arbeit, noch ihrem einheitlichen Auftreten nac außen Einhalt zu kun.“ Dieser Auffassung kann man nur zustimmen. Ich glaube der Ueberzeugung Ausdruck geben zu dürfen, daß olche Verschmelzungsgedanken, die hier und da von den alten Anhängern der neutralen Gewerkschaftsidee vielleicht zur gegebenen Zeit wieder ausgegriffen werden, innerhalb der christlichen Arbeiterbewegung keinerlei Resonanzboden inden. Für die Geminschaftsarbeit selbst werden sich im Lauje der Zeit von selbst Richtlinien herausbilden. Am bemerkenswertesten ist bei der ganzen Gemeinschaftsarbeit die Vereitwilligkeit. mit der die Sozialdemokraten aus diesen Boden getreten sind. Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, daß auch sie Gesellschaft für Soziale Reform bei ihrer letzten Ausschußsitzuno drei Sozialdemökraten als Mitglieder in ihren Ausschuß gewählt hat, nachdem bereits während des ganzen Kriedes ein recht ersprießliches Zusammenarbetten sich innerhalb der Gesellschaft selbst herausgebildet hatte. Jedenfalls gehört die Gemeinschaftsarbeit der Arbeiterorganisationen aller Richtungen während des Krieges zu einer der bemerkenswertesten Erschemnungen und hat bisher die besten sozialpolitischen Früchte getragen. Selbst wenn sie sich auf die bisher ausgenommenen Zweige der Sozialpolitik beschränkt, hat sie ein zukunftsreiches Arbeitsgebiet. Notwendige sozialpolitische Reformen machen sich ja nach ihrer Eigenart mit solchem Nachdruck geltend, daß keine Arbeiterorganisation, ohne ihre Wesensausgabe zu verletzen, sich einer Gemeinschaftsarbeit entiehen kann. Deshalb soll man nicht gleich mit düstern Be,ürchtungen bei der Hand sein. Diese sind ganz besonders nicht angebracht bezüglich unserer christlich=nationalen Arbeiterbewegung, die erst kürzlich durch die Veröffentlichung ihres Programms Ziele, Ausgaven und Eigenart ihrer Bewegung grundsätzlich festgelegt hat. Man beachte ferner, daß unsere konfessionellen Arbeiter= und Jugendvereine im letzten Jahrzehnt eine außerordentlich erfolgreiche Tätigkeit entwickelt haben in bezug auf die Festigung der religiösen Grundidee, die Förderung praktischer christlicher Ausgaben, die Stärkung des Familienlebens usw. Die Außenwelt weiß leider zu wenig von dieser Arbeit. und es wäre zu wünschen, daß auch Nichtarbeiterire sich dters einen Einblick verschafften in diese Wirksamkeit unserer katholischen Arbeitervereine, ihre Verbandsorgane und ihre Literatur. Audcrerseits ist die Annäherung der sozialen Richtungen und Gruppen zum Zwecke gemeinsamer sozialer Kulturarbeit für unser ganzes nationales Volkstum und für die Assöhnung und Ueberbrückung der sozialen Gegensätze ein großer Gewinn, den kein aufrichtiger Volksreund für die Zukunft mehr entbehren möchte. Deutsches Reich. Deutsch=österreichischer Gedankenaustausch. TU. Berlin, 18. Jan. Im politischen Tagesbericht schreibt die„Nordd. Allgem. Ztg.": Donnerstag vormittag trifft der österreichische Ministerpräsident Graf Clam=Mar= tinitz und der ungarische Ministerpräsident Graf Tisza in Berlin ein. Wir heißen die leitenden Staatsmänner Oesterreich=Ungarns herzlich in der Reichshauptstadt willkommen. Graf Clam=Martinitz weilt zum ersten Male, seitdem er in sein hohes Amt derufen worden ist. in Berlin. Er wird Gelegenheit haben, in persönlicher Aussprache mit den führenden deutschen Staatsmännern die engen Beziehungen aufzunehmen, deren Pflege in direktem Gedankenaustausch sich im Laufe des Krieges zu fester Gewohnheit entwickelt hat. Der besondere Zweck des Besuches ist die Besprechung schwebender kriegswirtschaftlicher Fragen. Außer den Ministerpräsidenten nehmen an der Besprechung teil der österreichische Minister für Volksernährung, Generalmajor Höfer, der ungarische Ackerbauminister Baron Ghillany, der Präsident des ungarischen Landesernährungsamtes Baron Kürtho und Vertreter anderer Behörden. Zur bevorstehenden Zusammenkunft der VierbundsParlamentspräsidenten in Berlin. 9. In der Wiener„Neuen Freien Presse“ äußert sich der Präsident des österreichischen Abgeordnetenhauses, Sylvester, zu der bevorstehenden Zusammenkunft der Präsidenten der Parlamente des Vierbundes in Berlin. Er betont, es genüge nicht, wenn bloß die leitenden Staatsmänner miteinander in Verbindung träten. Es sei auch notwendig, daß die Volksvertretungen der betreffenden Länder, denen die Staatsverträge zur Genehmigung vorzulegen seien, auch ihrerseits in häufigere Berührung kämen.— Bei der Zusammenkunft der Präsidenten solle es aber nicht sein Bewenden haben, es sollten künftig auch Vertreten der Parteien und Abordnungen der einzelnen Bevölkerungskreise der verschiedenen Staaten miteinander in Verbindung treten. Hierdurch werde das Band, das jetzt die im Waisengange eng verbündeten Staaten vereinige, immer fester geknüpft werden, daher seien die Einladungen des Präsidenten des deutschen Reichstages, Dr. Kaempf. aufs freudigste zu begrüßen, und in diesem Sinne möge auch die gesamte Presse der verbündeten Staaten mitwirken. Der Deutsche Nationalausschuß unter dem Vorsitze des Fürsten Wedel hat in seiner Gesamtsitzung vom 12. November auch zu Kriegszielsorderungen in einer programmatischen Erklärung Stellung genommen. Diese Erklärung lautet in ihrem wesentlichen Teile: Der Deutsche Nationalausschuß erblickt das Ziel des Krieges in einem Frieden der uns und unseren Verbündeten volle Sicherheit für die Zukunft und uneingeschränkte Entfaltung unserer Kräfte gewährleistet, den ungeheuren Opfern an Gut und Blut, sowie dem Erfolge unserer Waffen entspricht und die Gewähr der Dauer in sich trägt. Ein scharf umrissenes Friedensprogramm aufzustellen, ist noch nicht an der Zeit. Als unerläßlich erachten wir: Der Friede wird nicht nur ein deutscher, sondern zugleich ein Friede unserer Bundesgenossen sein. Das damernde Zusammengrhen der jetzt verbundenen Mächte muß durch ihn gesichert werden. Ueber die von uns eroberten Gebiete ist auf Grund der Kriegslage unter Betonung der deutschen Interessen zu entscheiden. Vor allem sind die strateaischerforderlichen Grenzberichtigungen zu erstreben. Das Schlagwort „Eroberungspolitik“ darf uns nicht abschrecen. Die Freiheit der Meere für uns und für die übrige nicht=englische Welt, namentlich für die neutralen Mächte, ist zu schaffen. Ein starkes, lebens= und verreidigungsfähiges Kolonialreich muß uns wiedergegeben werden. Eine unseren Opfern entsprechende Kriegsentschädigung ist zu erstreben. Das deutsche Volk, so schließt die Kundgebung, rufen wir auf zu einmütigem Zusammenschluß um seine berufenen Führer, auf daß der Geist, in dem dieser Krieg begonnen wurde, uns erhalten bleibe. Diese Kundgebung ist, wie gesagt, am 12. November 1916 beschlossen worden. Der Deutsche Nationalausschuß hat sich damals auf einige allgemeine Richtlinien beschränken zu sollen geglaubt Heute. nach der höhnischen Ablehnung unseres Friedensangebotes und der unverschämten Raubzielnote unserer Feinde an Wilson, dürfte eine ähnliche Kundgebung wohl wesentlich schärfer ausfallen, ebenso wie die Forderungen, die heute an einen Deutschlands Zukunft vor solcher Raubgier sichernden Frieden gestellt werden müssen. Zur Reichstagsnachwahl für Spandau=Potsdam, den ehemaligen Liebknecht'schen Wahlkreis, wird aus Staatsarbeiterkreisen geschrieben: „Durch die Presse geht die Nachricht, daß Herr Fortenbacher, Vorsitzender einer„Deutschen Staats=Handwerker= und Arbeiter=Gemeinschaft", bei der Reichstagswahl in SpandauPotsdam kandidieren möchte. Jene„Gemeinschaft" umfaßt nur einige kleinere, völlig bedeutungslose Verbände. Sie wird von den großen wirklichen Berufsvereinigungen der Staatsarbeiter als„pelo“ bekämpft und auch im amtlichen Reichsarbeitsblatt zu den„Gelben" gezählt. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Staatsarbeiter möchte mit Herrn Fortenbacher nichts zu tun haben, sondern rückt ausdrücklich weit von ihm ab und würde seine Kandidatur entschieden bekämpfen.“ Für die sozialdemokratische Linke kandidiert bekanntlich der alte Dr. Franz Mehring, ehedem zunächst liberal, jetzt sozialistisch=überradikal tuend. Es wäre nicht undenkbar, daß er durchkäme, wenn die bürgerlichen Parteien mit Kandidaturen wie der Fortenbachers auf den Plan treten. Zentrumsantrag betreffend Teuerungszulagen an Volksschullehrer und=Leherinnen. bb Der Vorsitzende der Zentrumsfraktion des Abgeordnetenhauses, Dr. Porsch, hat mit Unterstützung der gesamten Zentrumsfraktion im Preußischen Abgeordnetenhaus einen Antrag gestellt, die Regierung aufzufordern, unverzüglich Maßnahmen zu treffen, daß den Volksschullehrern und Volksschullehrerinnen die ihnen entsprechend dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses vom 7. Dezember v. J. zugesicherten Teuerungszulagen endlich ausgezahlt werden. Wenn auch hier und da bei Zahlung der Teuerungszulagen an andere Beamtenklassen sich Schwierigkeiten ergeben und Mißstände sich herausgestellt haben, so ist##r Zustand bezüglich der Volksscullehrer gerades; unerträglich. Eine große Anzahl von Gemeindeng währt den Lehrern überhaupt keine Teuerungszulagen, wohl aber ihren anderen Beamten. Zahlreiche Bezirksregierungen erklärten die Auszahlung von Teuerungszulagen an Lehrer überhaupt für unzulässig. Die Staatskassen verweisen die Lehrer an die Gemeinden und diese wiederum verweisen sie an den Staat. So komml es, daß zahlreiche Lehrer und Lehrerinnen eine Teuerungszulage überhaupt noch nicht erhalten haben, während alle anderen Beamtenklassen größtenteils die Zulagen nach dem erwähnten Beschluß des Abgeordnetenhauses bereits bekommen haben. Der Antrag des Zentrums wird diesem unhaltbaren Zustande hoffentlich recht bald ein Ende machen. Die Vermehrung der Beamtenstellen bei der EisenbahnVerwaltung, von der Finanzminister Dr. Lentze in seiner Etatsrede sprach, wird recht beträchtlich sein. Nach dem neuen Staatshaushaltsplan werden insgesamt für das Rechnungsjahr 1917 gegenüber 1916 11 936 neue Bcamtenstellen veranschlagt, von denen auf höhere Beamte 14, auf mittlere Beamte 8234 und auf untere Beamte 8688 fallen. Durch die Vermehrung wird nicht nur nachgeholt, was in den letzten Kriegsjahren ins Stocken geraten ist, sondern darüber hinaus werden neue Bedürfnisse erfaßt. Auch ist zu berücksichtigen, daß die Vermehrung zu einer Zeit eintritt, wo wir noch im Kriege stehen und die Beschränkung aller Staatsausgaben auf das Notwendigste ein Gebot der Staatspflicht ist. Das Diätengesetz gescheitert? * Die Diätengesetzkommission des Abgeordnetenhauses nahm Dienstag abend die Vorlage im wesentlichen nach der Regierungsvorlage gegen die Stimmen der Konservativen an. Nur in zwei Punkten wurden abweichende Bestimmungen gefaßt, und zwar wurde die schon in einer vorhergegangenen Sitzung beschlossene Unterscheidung zwischen in Berlin ansässigen und nicht in Berlin ansässigen Abgeordneten und die Zubilligung einer höheren Entschädigung an auswärtige Abgeordnete aufrechterhalten. Weiterhin wurde auch der frühere Beschluß, wonach ein Abzug nicht erfolgen soll, wenn der Abgeordnete nicht mehr als vier Tage im Monat von den Sitzungen ferngeblieben ist, aufrechterhalten. Beide Beschlüsse wurden von den Vertretern der Regierung für unannehmbar erklärt. Trotz der Beschlüsse und abgegebenen Regierungserklägungen hofft man aber, im Plenum doch noch eine Einigung zu erzielen. Wer erhält den Zucker für die Weinbehandlung? = Eine kleine Anfrage hat der Abg. Mumm an den Reichskanzler gerichtet. Sie lautet: Nach Blättermeldungen sind bereits 170000 Doppelzentner Zucker zur Weinbereitung abgegeben worden. Wieviel Zentner Zuaer sind seit Kriegsbeginn der Ernährung entzogen und der Umwandlung in alkoholische Getränke überantwortet worden? Ist bekannt, daß die Weinmosternte 1913 einen Wert von 48,4 Millionen, 1914 von 41,7 Millionen, dagegen 1915 einen Wert von 150,7 Millionen Mar. hatte und auch gegenwartig Weine sehr hoch bezahlt werden? Sind Maßnahmen getroffen, die der Ernährung entzogenen Zuckermengen ausschließlich notleide den Winzern zuzuführen, und welches sind die Maßnahmen? Nationalliberaler Antrag auf Kalenderreform. L. Der„Köln. Zeitung“ zufolge macht sich in der nationalliberalen Landtagsfraktion starkes Interesse für eine zeitgemäße Kalenderreform geltend. Es ist nicht ausgeschlossen, daß bei der ersten Lesung des Etats eine derartige Anregung ergeht. Es handelt sich dabei in erster Linie um Festlegung des Osterfestes und Vermeidung dreier Feiertage zu Weihnachten. Ausland. Das Absterden Frankreichs. X Wie stark der Krieg die Bevöllerungsziffer Frankreichs beeinflußt, erweist folgende Statistit des „Journal Officiel“ vom 28. Dezember 1916: Man zählte 1913 in 77 Departements 604 454 Geburten und 588 809 Todesfälle, 1914 in 77 Departements 594222 Geburten und 647549 Todesfälle und 1915 in 76 Departements 882466 Geburten, 644301 Todesfälle. Der Geburtenüberschuß betrug demnach 1913 noch 15 645 Köpfe, während die Zahl der Todesfälle 1914 um 53327 und 1915 um 261 835 Köpfe die Geburten überstieg. Frankreich hat somit im Jahre 1915 ein Drittel der Geburten eingebußt. Das ist ein schlimmerer Ausfall als der an Toten, weil er viel weiter in die Zukunft hinaus wirkt. Der Rückgang der Geburten in Paris stellt sich wie folgt: 1. August 1913 bis 81. Juli 1914 48 417, im gleichen Zeitraum 1914/15 37.685 und im gleichen Zeitraum 1915/16 26 161. Bei den gezählten Todesfällen kommen nicht alle Verluste der Feldarmee, sondern nur die im Hinterlande statistisch genau vermerkten in Betracht, die nicht erschöpfend sind. Kartoffelkrawall in London. J' Amsterdam, 17. Jan. Nach einem Bericht des „Daily Chroniele“ fanden auf dem Markt von Maryport am Samstagnachmittag Nahrungsmittelkrawalle statt. Die Verkäufer von Kartoffeln verlangten für einen Stone(14 englische Pfund) zwei Schilling, während die Frauen erkläcten, nicht mehr wie einen Schilling bezahlen zu wollen. Sie stürmten die Wagen und Verkaussgegenstände und bewarfen die Verkäufer mit Kartoffeln und Rüben. Viele Bauern flüchteten mit leeren Karren, andere konnten schließlich unter dem Schutze der Polizei ihre Vorräte für einen Schilling verkaufen. Die Kartoffelknappheit und die damit verbundene Preissteigerung ist allgemein. Die„Pall Mall Gazette“, das bekannte Londoner Blatt. ist an das liberale Unterhausmitglied Henry Dalziel, der in den Berichten über die Parlamentsdebatten häufig genannt worden ist, verkauft worden. Das Blatt hatte bisher eine konservative Tendenz und versichert nun anläßlich seines Ueberganges in liberale Hände, daß seine Haltung unverändert bleiben werde. Während des Krieges wird die Einlösung dieser Zusage, ja keine größeren Schwierigkeiten machen. Einiges Interesse wird es nur für uns in Deutschland haben, ob der Besitzwechsel Einfluß haben wird auf den rüden To.#der bisher in der„Pall Mall Gazette“ gegenüber den Mittelmächten angeschlagen wurde. Der Palazzo Chigi von Italien in Besitz genommen. Die italienische Regierung hat ihr Vorkaufsrecht auf den Palazzo Chigi, der bis zum Kriegsausbruch der Sitz der österreichisch=ungarischen Botschaft war, ausgeübt. Die Regierung, die vier Millionen Lire als Kaufrreis festsetzte, hat sich bereits endgültig in den Besitz des Palastes gesetzt. Geheimsitzung des Storthing. ortb. Christiania, 17. Jan. In der heutigen Geheimsitzung des Storthing gab der Minister des Aeußern eine lange Erklärung über die innnerpolitischen Verhältnisse Norwegens ab, die fast die ganze Sitzung in Anspruch nahm. Es wurde beschlossen, die Erklätung in einer späteren Sitzung zur Besprechung zu stellen. Aus den Provinzen und Bundesstaaten. O Erwitte, 18. Jan. Die Ortspauschgebühr für jeden Anschluß an das Fernsprechnetz in Erwitte beträgt vom 1. April 1917 ab 100 Mark(zu vergl.§ 3 der Fernsprechgebühren=Ordnung vom 20. Dezember 1899(Reichsgesetzblatt S. 711). Teilnehmer, die zur Zeit Ortsanschlüsse gegen Pauschgebühr haben, sind berechtigt, ihre Anschlüsse zum 1. April zu kündigen. Die Kündigung ist bis zum 1. März bei dem Kaiserlichen Postamt in Erwitte anzubringen. Die Teilnehmer, die anstelle der Pauschgebühr die Grundgebühr von 60 Mk. und die Gesprächsgebühr von 5 Pfg., mindestens 20 Mk. jährlich, zahlen wollen, haben dies bis zum gleichen Zeitpunkt dem genannten Postamt zu erklären. Sie erhalten dann zum 1. April andere Anschlußnummern * Lendringsen, 17. Jan. In der Nacht zum 15. d. M. wurde dem Invaliden Bachtenkirch ein Schzwein im Stall abgeschlachtet und gestohlen. Als Täter ermittelte man die Arbeiter Krause aus Menden und Köster aus Lendringsen. Krause und Köster haben auch in Menden und Lendringsen Kaninchendiebstähle ausgeführt. * Vom Eichsfelde, 1d. Jan. Bärenbraten gao es jetzt verschiedentlich in Mühlhausen wie kürzlich auch in Leinefelde. Anfang dieser Woche war bei Helmsdorf ein türkischer Bärenführer, der mit einem anderen Bärenführer und einer weiblichen Begleiterin von Heiligenstadt herkam, von seinem Bären, der wahrscheinlich Hunger verspürte, überfallen worden. Der Angefallene konnte noch die Begleiterin zu Hilfe rufen. Als das Tier sich auch gegen diese kehrte, schlug der Bärenführer es mit einem Baumpfahle tot, wurde aber selbst durch die Tatzen des Tieres im Gesicht so schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte.“ Fleisch und Fell des Bären wurden in Mühlhausen verkauft. Göllingen, 16. Jan. Auf einem Gut bei Elze hatte die Stadt Göttingen für einen zu diesem Zwecke gegreindeten Verein eine Schweinemästerel eingerichtet, um jedem Mitgliede ein gemästetes Schwein liefern zu können. Diese Mästerei hat leider ein vorzeitiges Ende getunden. Es traten unter den Schweinen euchen auf, die zur sofortigen Schlachtung des noch gesunden Jestandes zwangen. Aus dem g.wonnenen Fleiich sollen Dauerwaren hergestell: werden, um die Mitgli der etwas zu entschädigen. V Vechta, 19. Jan. Heute feiert der hochw. Herr Offizial, Ehrendomkapitular. Hausprälat des Papstes. Geheimer Oberkirchenrat Bernhard Grobmeyer sein goldenes Priesterjubiläum. Zugleich vollendet der Jubilar heute sein 77. Levensjahr. Aus einem schlichten Bauernhause in der Pfarrei Emsbeck stammend, hat der bescheidene Herr in seiner Jugend sicher nicht geahnt, daß er einst an der Spitze aller oldenburgischen Geistlichen stehen werde. Bald nach seiner Priesterweihe wurde er als Kooperator des hochbetagten Pfarrers Weberg nach Opthe berufen. Nach dessen Tode war er zwei Jahre Vilai in Emsbeck. wohnte aber in Cloppenburg. wo er auch in der höheren Bürgerschule unterrichtete. Im Jahre 1872 wurde er Kaplan in Vechta, wo er bis 1879 blieb und dann zum Pfarrer der großen, weit ausgedehnten Gemeinde Cloppenburg berufen wurde. Hier gründete er die Idiotenanstalt und bewirkte den Neubau der St. Josephskirche. Durch das besondere Vertrauen des Bischofs Hermann und des Großberzogs von Oldenburg wurde Pfarrer Grobmeyer im Jahre 1890 auf den wichtigen Posten eines Offizials für den oldenburgischen Anteil des Bistums und zum Vorsitzenden des katbolischen Oberschulkollegiums ernannt. Das ganze kathol. Kirchen= und Schulwesen wurde seiner Oberleitung unterstellt. Trotz der vielen Arbeiten widmete er gern seine freie Zeit der Seelsorge und half überall aus, wo es notwendig war. Den Schwestern U. L. Frau und ihren Zöglingen im Pensionate ist er seit Jahren gleichsam geistlicher Vater. KLUGE HAUSFRAUEN Sehr angenehm von Geschmack, zugleich Appetit befördernd. Preis Mk. 3.— die Flasche, auch in Tablettenform Mk. 2.50 bequem auf Reisen, überall erhältlich. halten LECIFERRIN stets vorrätig, um bei Schwächezuständen, nervöser Abspannung anzuwenden. Iodes-Anzeige. 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Wahl einer Kommi ion zur Prüfung der Rechnung. 3. Beschlußfassung über die Begehung des 75jährigen Bestehens des Kreisvereins. 4. Mitteilungen. 5. Vortrag des Herrn Winterschuldirektors Fuest= Warburg über das neue Warenumsatzsteuergesetz und die Kriegs= und Besitzsteuer. Büren, den 16. Januar 1917. Der Vereins-Direktor Winkelmann, Landrat. GEDER DARF WEDER RADFAHRERI! I Beliebteste und bewährteste Fahrradbereifung, in ganz Deutschland bekannt, von jedermann, wie nebenstehende Figur erkennen läßt, In 1 Minute ohne Werkzeug aufzuspannen. Passend für jedes Rad!I! Ohne Genehmigung darf jeder wieder sein Rad benutzen. Nur 7.75 MIL. Fabrik gegen diachnahme. Verlangt kostenlos Prospekt von SPIRAIA“ Berlin S0, „OTIKALA“, Oranienstr. 183. An Grossisten Spezial-Offerte! Freundl. möbl. Zimmer (part.) sofort zu vermieten. Näh. d. d. Geschst. 0503 Eine Wohnung von 3 Räumen von 2 Personen für sofort oder später gesucht. N. d. d. 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Samstag abend im Dom liegen gelassen. gen Belohnung abzugeben beim Domküster. Kriegskarten-Allas. Inhalt: 1. Karte des russischen Kriegsschauplatzes. 2. Karte des französischen Kriegsschauplatzes. 3. Karte des nordfranzösischen u. belgischen Kriegsschauplatzes. 4. Uebersichtskarte von Frankreich und Belgien. 5. Karte der Britischen Inseln und des Kanals. 6. Karte von Oberitalien und Nachbargebiete. 7. Karte vom serbischen Kriegsschauplatze. 8. Karte der europäischen Türkei u. Nachbargebiete (Dardanellen-Straße, Marmara-Meer, Bosporus). 9. Karte der aslatischen Türkei und Nachbarländer (Syrisch-Aegyptischer Kriegsschauplatz, Suez-Kanal, Arabien, Mesopotamien, Persien). Nr. 11. Zweites Blatt. Westfälisches Volksblatt Freitag, 19. Januar 1917. Feindliche Offensivvorbereitungen im Westen.— Abweisung russischer Angriffe im Osten. Der deutsche Heeresbericht. rrtb. Großes Hauptquartier, 18. Jan., mittags (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht von Bayern. An eine englische Sprengung bei Loos schlossen sich kurze Kämpfe an, bei denen eingedrungener Feind in erbittertem Nahkampfe schnell wieder zurückgeworen wurde. In der Nacht vom 12. zum 13. Januar wurden nach den Kämpfen bei Serre die noch von uns gehaltenen Teile der Vorstellung planmäßig und unbehindert vom Feinde geräumt. Seitdem lag täglich schweres Feuer auf den verlassenen Gräben. Gestern erfolgte hiergegen der von uns erwartete englische Vorstoß, welcher dem Angreifer schwere Verluste brachte. Oestl cher Kriegsschauplatz. Front des Prinzen Leopold von Bayern. An vielen Abschnitten der Front lebte die beiderseitige Artillerietatigkeit bei klarer Sicht lebhaft auf. Nördlich Craschin drangen russische Stoßtrupps mit zehnfacher Ueberlegenheit in eine vorgeschobene Feldwache ein. Die Feldwachtstellung ist wieder in unserem Besitz. An anderen Stellen wurden Jagdkommandos und Patrouillen abgewiesen. Front des Erzherzogs Joseph. Während südlich der Oitos=Straße ein von stärkeren russischen Kräften unternommener Angriff in unserem Artillerie= und Maschinengewehrfeuer zusammenbrach, gelang es uns, durch überraschenden Vorstoß zwischen Susita= und Putna=Tal einen Offizier, 230 Gefangene und ein Maschinengewehr aus der feindlichen Stellung zu holen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. In der Dobrudscha werden seit einigen Tagen Tulcea und Isaccea von russischer Artillerie beschossen. Mehrere Einwohner, vor allem Frauen und Kinder, sind getötet Mazedonische Front. Vereinzelte geringe Gefechtstätigkeit. Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff Der österreichisch=ungarische Heeresbericht. wrb. Wien, 18. Jan. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Tulcea und Isaccea in der Dobrudscha wurden von russischer Artillerie beschossen. Front des Erzherzogs Joseph. Zwischen Putna= und Susita=Tal hatte ein kleines Unternehmen vollen Erfolg. Ein Offizier, 230 Mann und ein Maschinengewehr wurden eingebracht. Südlich der OitosStraße brachen starke russische Angriffe in unserm Artillerie= und Maschinengewehrfeuer zusammen. Front des Prinzen Leopold von Bayern. In Wolhynien erhöhte feindliche Artillcrietätigkeit. Italienischer Kriegsschauplatz. Auf der Karst=Hochfläche und im Wippach=Tal hielt auch gestern stärkeres Artilleriefeuer an. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. De- Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschall=Leutnant. Von einem militärischen Mitarbeiter wird uns geschrieben: Sp. Die Kriegslage auf allen Fronten wird durch die Ungunst der Witterung beeinflußt. Uebereinstimmend melden alle Kriegsberichterstatter, daß heftige Kälte, starkes Schnectreiben und dichter Nebel die Gefechtstätigkeit auf allen Seiten empfindlich stört und einschränkt. Dadurch mußten notgeorungen sämtliche Operationen eingestellt werden, sodaß nirgends größere Begebenheiten zu erwähnen sind. Indessen wird von der Westfront berichtet, daß sich hinter der feindlichen Front bedeutsame Vorgänge abspielen, die in der Anhäufung gewaltigen neuen Matertals und großen Truppenverschiebungen sich kennzeichnen. Es läßt sich aber noch nicht erkennen, in welchem Abschnitt die zu erwartende feindliche Offensive einsetzen wird. Anscheinend hat der Gegner zunächst beabsichtigt, in der Gegend von Ypern ein neues Unternehmen herbeizuführen. Die deutsche Artillerie überraschte ihn jedoch mit einem so wirksamen Feuer, daß die feindlichen Truppen zu keiner zusammenhängenden größeren Entwickelung kamen, sondern daß sich die Tätigkeit in einzelnen Vorstößen auflöste. Hierbei wurde der Gegner überall zurückgeworfen, und wo es ihm zunächst gelungen war, in die Stellung einzudringen, sehr bald wieder in erbittertem Nahkampf vertrieben. Der Gegner erlitt hierbei außerordentlich schwere Verluste. Auch auf der Ostfront beschränkte sich der Russe auf ein lebhaft gesteigertes Artilleriefeuer, dem nur vereinzelte, ganzlich ergebnislos verlaufene Vorstöße folgten. An der siebenbürgischen Front setzten die Russen an der Oitos=Straße ihre Offrusive vergeblich fort. Sie erfuhren dasselbe Schicksal, das ihren Angriffen bereits an den vorhergehenden Tagen widerfahren war. Der Gegner wurde überall unter schwersten Verlusten abgewiesen. Südlich davon drangen die deutschen Truppen zwischen SusitaTal und Putna=Tal erfolgreich in die feindlichen Stellungen ein und gewannen wieder an Gelände in östlicher Richtung. Wenn dieser Erfolg auch nur von verhältnismäßig geringer örtlicher Bedeutung ist und auf dem Plane nicht näher bestimmt ist, so zeigt er doch, daß trotz aller ungünstigen Verhältnisse der Südflügel der Hecresgruppe Erzherzog Joseph seine Offensive in erfolgreicher Weise fortsetzt, und daß es dem Gegner trotz aller seiner Anstrengungen und des Einsatzes starker Kräfte nicht gelungen ist, die Operationen der verbündeten Mittelmächte in irgendeiner Weise aufzuhalten und zu verhindern. Der Krieg zur See. Versenkte Schifse. O London, 17. Jan. Die Admiralität teilt mit: Seit etniger Zeit wurde angenommen, daß folgende Kauffahrteischifie, die lange Zeit überfällig waren, von den Deutschen versenkt worden seien: Britische Schiffe:„Dramatist", „Radnorshire",„Winich",„Netterby",„Hall".„Mount Temple“,„King George",„Georgie" und„Voltairé"; französische Schiffe:„Nantes" und„Amtères“. Es liegt jetzt die definitive Nachricht aus Pernambuco vor, daß diese Annahme richtig war. Am 15. Januar, abends, ist der japanische Dampfer„Hudson Maru“ aus der Reede von Pernambuco mit den Kapitänen und 237 Mann der Besatzungen einiger der verloren gegangenen Schiffe, die an verschiedenen Daten zwischen dem 12. Dezember und dem 12. Januar versenkt worden sind, angekommen. Außerdem wurde der Dampfer„St. Therrone“ beschlagnahmt und mit einer Prisenbesatzung versehen und der Dampfer„Yarcowdale“ beschlagnahmt und mit ungefähr 400 Mann von anderen versenkten Schiffen, die gelandet werden sollten, weiter geschickt. Ueber das Verbleiben dieser beiden Schiffe ist nichts Näheres bekannt. wtb. London, 18. Jan. Lloyds meldet: Der norwegische Dampfer„City of Tanpich“ wurde versenkt. Es bestätigt sich, daß der Dampfer„Hamst“ aus Bergen am 17. Januar versenkt wurde und die Besatzung gerettet ist. In einem Monat im atlantischen Ozean versenkt. wtb. Berlin, 18. Jan. Der„Berliner Lokalanzeiger“ meldet die Gesamttonnenzahl der bereits mitgeteilten Liste englischer und französischer Schiffe, die von Mitte Dezember bis Mitte Januar im Atlantischen Ozean versenkt worden sind, mit 55395 Tonnen an. Hiervon kommen 10077 Tonnen auf Georgis von der White=Star=Linie. Jeute des„deutschen Korsaren". TU. Genf, 18. Jan. Unter den in Pernambuco gelandeten Mannschaften der zehn verlorenen englischen und französischen Schiffe sind auch Franzosen, doch ist ihr Ziel bisher unbekannt. Von den vier vermißten, als Hilfskreuzer verwendeten französischen Schiffen gelten drei als gesunken, eines als in feindlichen Besitz geraten. Der sogenannte deutsche Korsar, der diese in Paris mit Ingrimm aufgenommene Tat vollbrachte, ist spurlos verschollen. Leistungen der deutschen„Möwe“. TU. Aus dem Haag, 18. Jan. In Amsterdamer Schiffahrtskreisen verlautet, daß von der deutschen„Möwe“. bisher 70= bis 75000 Tonnen Lagerraum vernichtet worden sind. Der Wert der Schiffe mit den Ladungen wird auf etwa 80 Millionen Mark geschätzt. Ein lehrreicher Fall zum Kapitel„Englische Blockade“! * Ein interessanter Brief ist in unsere Hände geraten. Darin schreibt eine englische Firma an eine Reederei in Göteborg das Folgende: „Mit lebhaftem Bedauern stellen wir fest, daß Sie Ihrer Enttäuschungen darüber Ausdruck geben, die Waren nicht erhalten zu können, nachdem Sie sich zuvor um Kunden bemüht haben. Auch wir sind hierüber enttäuscht, aber in Hinblick auf Ihre Beierkungen ist der Schreiber dieses, der gestern in London war, selbst zu den Behörden gegangen und hat, nachdem er einen Tag lang sich mit der Sache beschäftigt hatte, schließlich die Ursache der ganzen Geschichte ermittelt. Die Behörden haben ihm nämlich mitgeteilt, daß Ihre Dampfer „K.... und„#....“ beide nach Deutschland Handel treiben, und die Behörden wollen die Zurückhaltung Ihrer Waren als eine Art von Hebel benutzen, um Sie zu veranlassen. Ihre Dampfer aus der deutschen Fahrt zu nehmen und sie für die Alliierten zu verwenden.... Sollten Sie einen laufenden Kontralt mit den Deutschen haben, so wäre dies eine andere Sache, und wir möchten annehmen, daß man Ihnen erlauben wird, jede derartige Vereinbarung einzuhalten: aber was gewunscht wird, ist eine womöglich von Ihnen selbst zu gebende Zusicherung, daß Sie in Zukunft Ihren Schiffen die Fahrt nach deutschen Häfen nicht gestatten werden.“ So also sieht die Blockade aus, welche England angeblich mit Hilfe seiner Seestreitkräfte ausübt! Fern davon, diese Blockade wirksam mit militärischer Gewalt durchführen zu können— wie ja gerade die Klage über die schwedischen Dampfer, die nach Deutschland fahren, zeigt—. muß England versuchen, durch wirtschaftliche Daumenschrauben die Neutralen in die lückenhafte Blockade hineinzuzwingen, um sie vollständiger zu machen: Wie die darauf gerichteten Maßnahmen die wirtschaftliche Betätigung und die Freiheiten der Neutralen treffen, ist England sehr gleichgültig. Denn England ereifert sich für die Rechte der Neutralen bekanntlich immer nur dann, wenn ihm aus diesen Rechten nicht selbst ein Nachteil erwachsen könnte. Dank flämischer Seefischer an deutsche Secleute. 6 Berlin, 17. Jan. Der Fischer Jules de Houck in Ostende, Langestraße 24. hat unter dem 1. Januar seinem Dank für deutsches Seeheldentum in folgendem Schreiben Ausdruck gegeben: Der unterzeichnete Jules de Houck hält es für seine angenehme Pflicht, den Herren Admiralen v. Schrover„und Jacobsen sowie besonders dem Herrn Stadtkommandanten Fischer und dem Hasenkapitän von Ostende im Namen der hier in Ostende befindlichen Fischer seinen erlenntlichen Tank für alles auszudrücken, was sie seit vielen Monaten für sie allegetan haben, und besonders für die Erlaubnis, ihren Beruf wieder auf See unter dem Schutz und der Führung der deutschen Wachtschiffe auszuüben. Aus Anlaß des Seesturms vom 23. Dezember 1916, der leider so vielen seiner Gesellen das Leben kostete. muß Unterzeichneter im Namen aller seiner Berufsgenossen noch besonders seine Erkenntlichkeit und Bewunderung für die von dem deutschen Schleppboot erwiesene Hilfe ausdrücken sowie für die wiederholten Rettungsversuche seiner Bemannung und den bewunderungswürdigen Heldenmut seines Kapitäns. Ein Wort des Lobes und Dankes verdient gleichfalls der Obermaat aus Blankenberghe, der seinerseits sein Möglichstes getan und versucht hat, um die Ostender Fischer bei diesem Sturm vom 23. Dezember 1916 zu retten. Dieses Schreiben ist von den Geretteten gebilligt worden und trägt weitere etwa 60 Unterschriften, sicherlich ein ehrendes Zeugnis für unsere wackeren Blaujacken. Der Krieg Italiens. Niedergeschlagenheit und Entmutigung. urtd. Bern, 17. benen Artikel sagt Jan. In einem„Widerstand" überschrie„Giornale d'Italia“, daß kein Land „Das Leben im Bild“ liegt für die Bezieher der Ausgabe B heute bei. an der Fortsetzung des Krieges soviel Interesse habe wie Italien, und wendet sich sodann gegen die Niedergeschlagenheit und Entmutigung, die sich besonders seit dem Friedensangebot der Mittelmächte in Italien geltend gemacht haben. Nach den Ausführungen des Blattes gehen in fast allen größeren Städten Italiens böse Gerüchte um. In Rom fable man von einer Revolution in Florenz, in Florenz spreche man von blutigen Aufständen in Bologna, und in Bologna erzähle man von einem Aufruhr in Pisa, wo man wissen will, Turin stehe in Flammen, usw. Das Blatt erklärt alle diese Nachrichten für falsch. Die Türkei im Kriege. Türkischer Bericht. wtb. Konstantinopel, 18. Jan. Amtlicher Bericht von gestern. An der persischen Grenze schlugen wir zwei russische Kompagnien zurück, die sich in östlicher Richtung zurückzogen. Rumänische Front: Nach späteren Feststellungen machten unsere nordöstlich von Braila kämpfenden Truppen in den gestrigen Kämpfen 144 Gefangene. Sonst kein wichtiges Ereignis. Die Vernichtung der Mohammedaner in den besetzten Teilen Anatoliens. &a Erschütternde Nachrichten treffen aus dem russischen Okkupationsgebiet in Anatolien ein. Die in der Krim erscheinende tatarische Zeitung„Terdshuman" vom 8. November 1916 fleht die Mohammedaner, in Rußland um Hilfe für dre Glaubensbrüder an. Die Notlage ist eine unbeschreibliche. Zu Zehntausenden zählen die kaum bekleideten, barfüßigen, frieren den, hungernden Kinder. Die russischen Behörden im besetzten Gebiet kümmern sich um die Zivilbevölkerung nicht. Der ganzen Bevöllerung drobt der Untergang, wenn nicht schnelle Hilfe eintrifft. Die einzige Nahrung der frierenden Kinder besteht aus den Abfällen, die sie sich bei den Soldatenküchen sammeln. Des Nachts müssen diese Unglücklichen in den schlusen, um auf diese Weise gegen die Kälte anzukämpfen. schlasen, um auf diese Weise gegen die Kälte anuzkämpfen. Vom Balkan. Die Kämpfe in den siebenbürgischen Ostkarpathen. K. und k. Kriegspressequartier, 16. Jan. Ueber die Kämpfe der Armee Erzherzog Joseph, die schon auf ihrem Vormarsch gegen den Trotus und den Sereth die Ausläufer des Karpathenmassivs erreicht haben, werden folgende Einzelheiten bekannt gegeben. Die Kälte im gebirgigen, unwegsamen, schluchtenreichen Kampfterrain betrug durchschnittlich fünfzehn Grad. Nur ein geringer Teil des Nachschubdienstes konnte mittelst Fuhrwerken versehen werden. Der größte Teil der Nahrung, der Kriegsgeräte und Munition mußte auf dem Rücken getragen werden. Die Geschütze mußten über Abgründe hinübergeschafft werden. An Seilen ließ man die Geschütze herab und wand sie mit Flaschenzügen wieder hinauf. Die Gegenwehr der Russen und Rumänen war sehr zähe, aber trotzdem gewannen die österreichisch=ungarischen und deutschen Truppen schrittweise Raum nach Osten. Es gelang ihnen sogar, schwere Geschütze über die himmelstarrenden verschneiten Berge zu schaffen, was ihnen gegenüber den Feinden artilleristische Ueberlegenheit verlieh. In einem Sturmangriffe bemächtigen sich die verbündeten Truppen stark verdrahteter feindlicher Höhenstellungen in einer Ausdehnung von anderthalb Kilometer bei Rawaza und hielten sie gegen erbitterte Gegenangriffe tscherkessischer Regimenter, dann erkämpften sie Marasti und drangen nordwestlich Harja vor. Am 11. Januar wurden mehrere bintereinanderliegende Stellungen südlich des Oitostales genommen, am 12. wurden feindliche Gegenangriffe abgewiesen und am 13. wurde die wichtige Höhe 704 südwestlich Herestrau erstürmt, womit die einzelnen Stationen des unaufhaltsamen Vormarsches gekennzeichnet sind. In Maedonien kam es in diesem Weltkriege zum ersten Treffen zwischen österreichisch=ungarischen und französischen Fußtruppen. In der Ebene von Seres gingen an der Südspitze des Ochridasees französische Bataillone gegen k. u. k. Truppen östlich Pogradec vor. Die Franzosen wurden durch das Zusammenwirken der erwähnten Abteilungen mit einer anderen zwischen Prespa= und Ochridasee nach Süden vorstoßenden Gruppe zurückgeschlagen. Am 13. Januar gingen die k. u. k. Truppen zum Gegenangriff über und warfen die Franzosen über den Czernabach. Hierauf gingen die Oesterreicher und Ungarn, da die neue Linie schlecht war, in die alten Stellungen westlich des Klosters zurück. (Kb.) Heinrich Wodnik, Kriegsberichterstatter. Aufruhr in Jassy? TU. Budavest, 18. Jan. Wie der„Az Est“ von unterrichteter Seitc erfährt, herrscht in Jassy, dessen Bevölkerung jetzt auf eine Viertelmillion angewachsen ist, Aufruhr. Geschäfte werden geplündert und wohlhabende Leute auf der Straße ausgeraubt. Wenn sie sich widersetzen, werden sie auf offener Straße niedergemacht mit den Worten:„Ihr habt uns ins Unglück gestürzt!“ Dem Senator Paltineanu, der Staatssekretär im Kabinert Maioreseu war, wurden auf offener Straße die Kleider vom Leibe gerissen. Die Agitatoren Delavrancea, Forga und Goaa, die auf dem Hauptplatz das Volk durch Reden zu beruhigen versuchten, wurden vom Volk und Soldaten verprugelt. Sie liegen schwer verwundet in Odessa. Das gleiche Schicksal ereilte den Präsidenten der russisch=rumänischen Liga, Dr. Istrati. Die Regierung ist machtlos, und die Militärverwaltung, die in den Händen der Russen liegt, läßt das Volk gewähren. Die Bevölkerung wird dem Hunger preisgegeben. Sie erhält von der rufsischen Militärverwaltung nur Maismeyl zur Ernährung. Nachträgliche Meldung über Schauervorfälle in Bukarest. 7 London, 18. Jan. Der Balkankorrespondent der „Times“ meldet aus Jassy Einzelheiten über die Flucht der Bevölkerung aus Bukarest. Als in Bukarest die Nachricht ein traf, daß die deutschen und bulgarischen Truppen die Donau überschritten hätten, wurde beschlossen, das diplomatische Korps nach Jassy zu bringen. Das geschah im Geheimen, als aber die Abreise der Diplomaten bekannt wurde, entstand in der Hauptstadt eine Panik, die durch die Ankunft zahlreicher Offiziere, die sofort Anstalten für die Uebersiedelung ihrer Familien trafen, vermehrt wurde. Auf dem Bahnhof spielten sich entsetzliche Szenen ab, es wurde mit Revolvern auf die Truppen geschossen. Die Soldaten erhielten den Befehl, mit dem Bajonett vorzugehen. Die Zahl der Toten und Verwundeten ist nie bekannt geworden. Von denen, die in den Zügen keinen Platz erhielten, wurden fabelhafte Preise für allerlei Fahrzeuge bezahlt. Eine große Menge machte sich zu Fuß auf. Die Straßen außerhalb Bukarests boten ein Schauspiel, wie man es in diesem Kriege schon oft sehen konnte. . Kämpfe in Albanien. c# Basel, 17. Jan.„Italia“ meldet, daß im äußerslen Ostwinkel Süd=Albaniens sich Kampf? entwiceln und daß die Möglichkeit sich anbahnt, daß der Feind seine Verbindung mit Griechenland wieder herstelle. „Trotz des angenommenen Ultimatums. V Haag, 17. Jan. Der englische Korrespondent Warprice meldet unter dem 13. Januar aus Saloniki: Die griechischen Truppen, welche gemäß dem Versprechen der griechischen Regierung nach dem Peloponnes ziehen sollten marschieren in nördlicher, also entgegengesetzter Richtung. Sie haben bereits die neutrale Zone verletzt. Es scheint, daß der Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen den Verbandsmächten und der griechischen Regierüne bevorsteht. Während der letzten Woche hat die Athener Regierung, sagt der Korrespondent, stets danach gestrebt, Zeit zu gewinnen. Die griechischen Truppen sind unmittelbar hinter unzerer Zone in Thessalien konzentriert. Obschon die Verbandsmächte nach dem Ultimatum eine zweite Note an die Athener Regierung gerichtet haben, worin die sofortige Annahme der letzten Forderungen verlangt wurde, sind keinerlei Anzeichen einer Veränderung in der Lage hinter unserem Rücken zu bemerken. □ Basel, 17. Jan.„Daily Telegraph“ meldet: Von den Alliierten ist die Verschärfung der griechischen Blockade beschlossen. Der Golf von Korinth wird von Kriegsschiffen der Entente bewacht. Sechs italienische Offiziere in Athen. TU. Lugano, 18. Jan. In Athen sind sechs italienische Offiziere eingetroffen, die an der Kontrollkommission der Entente teilnehmen sollen. Führer der Mission ist der Carabinieri=Oberst Anzipio, der seinerzeit die griechische Gendarmerie reorganisierte. Die Rumanen leisten sich wieder Siegesmeldungen. wtb. Paris, 17. Jan.(Agence Havas.) Die amtlichen Mitteilungen der rumanischen Regierung über die militärischen Operationen, die zeitweilig eingestellt waren, sind wieder ausgenommen worden. Ein Radiv=Telegramm vom 17. Jan., 4,50 Uhr, übermittelt solgenden Bericht: Lebhaftes Feuer. Die Gegenangriffe des Feindes sind unter großen Verlusten für ihn zurückgewiesen.“ Unsere Truppen halten ihre Stellungen. An der Donau gegenseitige Beschießung, woran die russisch= rumänische Flotte erfolgreich teilnimmt. (Wir verzeichnen die Meldung als Kuriosum. Was davon zu halten ist, weiß man aus früheren Erfahrungen hinlänglich. Es ist offenbar bestellte Arbeit.) Sonstige Euglisches Liedeswerden um Hollands Intervention. TU. Haag, 18. Jan. Die holländische Presse beschäftigt sich angelegentlich mit einem Artikel der Londoner „Fortnightly Review“, der die Ursachen behandelt,„weshalb Holland in dem Kampfe der gebildeten Menschheit gegen die deutschen Unmenschen neurral bleibt". Die Ursache, meint das englische Blatt, liege ganz einfach in der bekannten Tatsache, daß in der Haager Residenz der Köniain ein evenso verderbiches Deutschennest sitze wie in den Königswohnungen von Sofia und Athen. Das brave niederländische Volk sehne sich nach dem Augenblick, da es an der Seite der Verbündeten über Deutschland herfallen könne. Aber dem widersetze sich der„deutsche“ Hof. Es gehe eben da wie in Griechenrano, wo zwar sich das ganze Volk um den„edlen“ Patrioten Venizelos schare, wo aber der böse Konstantin ganz allein die Pläne der hellenischen Partrioken durchkreuze. Wie in Athen, so herrsche auch im Haag ein Widerstreit zwischen den Interessen des Volkes und jenen der Dynastie. Hierzu bemerkt die„Kreuzzeitung": England sucht einen holländischen Venizelos; er wird aber hier nicht so leicht aufzufinden sein wie in Griechenlond. Unterbringung Kriegsbeschädigter in Norwegen. TU. Kopenhagen, 18. Jan. Wie„Politiken“ aus Christiania berichtet, ist nun auch die Ueberführung deutscher, österreichisch=ungarischer und russischer Kriegsbeschädigter nach Norwegen gesichert. Die Kriegsbeschädigten werden jkooch nicht wie in Dänemark in Barackenlagern, sonern in Hotels und Sanatorien in verschiedenen Landesteilen untergebracht werden. Da England und Frankreich das norwegische Angebot abgelehnt haben, werden, wie in Dänemark, nur deutsche, österreichische und russische Kriegsbeschädigte in Norwegen ausgenommen. Ihre Gesamtzahl wird 2000 nicht Übersteigen. Alle Vorbereitungen zur Aufnahme der Kriegsgefangenen sind bereits getroffen. Es sind nur noch die äußeren Formalitäten zu erledigen, die im Interesse der leidenden Soldaten nur kurze Zeit in Anspruch nehmen werden. Wie der„Lokalanz.“ erfährt, steht die Zustimmung der russischen Regierung zu diesem Plan noch aus, wird aber in einigen Wochen wohl zu erwarten sein. Die Friedensfrage. Weitere Friedensschritte für Deutschland unmöglich. TU. London, 18. Jan. Der Korrespondent der „Morning Post“ in Washington teilt eine Unterredung mit, welche ein Korrespondent der„Associated Preß“ mit dem deutschen Staatssekretär Zimmermann hatte. Der Staatssekretär sagte, daß die Antwort der Entente es Deutschland unmbglich mache, weitere Schritte für den Frieden zu tun. Eine Erwiderung auf die Ententenote an Wilson? TU. Budapest, 18. Jan. Der„az Est“ meldet aus Sofia: Hiesige diplomatische Kreise glauben, daß die Mittelmächte die Antwort des Vierverbandes an Wilion nicht unwidersprochen lassen werden. Die Richtigstellung der Mittelmächte werde die wichtigsten Punkte herausgreisen und den Völkern der Entente beweisen, daß für die Fortsetzung des Blutvergießens ausschließlich die Machthaber bei unsern Geanern verantwortlich sind. Unsere Kartenskizze bringt uns einen Lageplan der augenolicklichen Hauptstadt des Restes von Rumänien. Die Ste dt ist offen, das Gelände ein Hügelland, dessen rößte Höge allerdings knapp 200 Meter erreicht. Da auch Flußläufe von besonderer Breite nicht im Wege stehen, ist nut Sicherheit anzun hmen, daß Jaisy seinerzeit ohne Schvertstreich falten wird. Preußischer Landtag. Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 18. Januar 1917. Am Ministertische: von Breitenbach, Dr. Lentze. Präsident Dr. Graf von Schwerin=Löwitz eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 20 Minuten. Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung des Staatshaushaltsplans in Verbindung mit der ersten Beratung des Gesetzentwurfs über weitere Beihilfen zur Kriegswohlfahrtsausgabe der Gemeinden. Abg. Dr. v. Heydebrand(Kons.): Es ist erfreulich, daß der Etat von 1915 und 16 ein günstiges Ergebnis gezeigt hat. Besonders ist zu begrüßen, daß erhebliche Aufwendungen zur Verbesserung der Besoldung unserer Beamten gemacht werden können. Der Eisenbahnverwaltung zollen wir volle Anerkennung. Unser ganzes Staats= und Finanzwesen ist auf gesunder Grundlage aufgebaut. Die Regierung möge bei der Reichsregierung darauf hinwirken, daß Schritte zur besseren Behandung unserer Gefangenen in Rußland und Frankreich getan werden. Im Lande herrscht vielfach Unzufriedenheit über die Ernährung, deshalb möge die Landwirtschaft noch mehr zu leisten bestrebt sein. Unsere Ernährungsverhältnisse müssen so gestaltet werden, daß jeder etwas hat und daß wir durchkommen. Unsere militärische Lage ist günstig; trotzdem müssen noch gewaltige Kraftanstrengungen gemacht werden. Mit Freuden haben wir begrüßt die Aufrufe unseres Kaisers an Heer und Volk. Diese herrlichen Worte verdienen dauernd im Herzen des Volkes festgehalten zu werden.(Beifall.) Das preußische Volk steht hinter seinem Könige wie ein Mann, es wird ihm folgen auf dem Wege zu Kampf und Sieg. Wenn wir dem Könige folgen wollen, dann ist es notwendig, daß wir ein einig Voll sind. (Bravo.) Der Kaiser hat die Gerechtigkeit unserer Sache anerkannt und es gehört eine eiserne Stirn dazu, unsern Einmarsch in Belgien als Unrecht zu bezeichnen, wie es die Engländer tun. Das Volk wird es billigen, wenn diejenigen Kampfmittel angewandt werden, die uns den Sieg verbürgen, wenn von dem uneingeschränkten U=Boots=Krieg Gebrauch gemacht wird. Abg. Hoffmann(Soz.) ruft: Heller Wahnsinn!(Große Unruhe.) Der Präsident: Ich bitte, den Redner nicht zu stören. (Erneute Zurufe bei den Sozialdemokraten. Zurufe rechts: Unverschämtheit!) Heydebrand fortfahrend: Der Ton, den der Abg. Hoffmann anschlägt, entspricht weder der Gewohnheit des Hauses, noch der Lage, in der wir uns befinden.(Sehr wahr! rechts.) Wir wollen mit allen Kräften bestrebt sein zu siegen und nach dem Siege werden wir verlangen, daß unser Volksleben so wieder hergestellt wird, wie es vor dem Kriege gewesen ist Wir werden unser Ziel erreichen, wenn wir unsere Pflicht tun.(Lebhafter Beifall.) Abg. Herold(Ztr.): Das Bild des dritten Haushaltsplans ist nicht unerfreulich. Die Leistungen unserer Eisenbahnen, sowie der schnelle Wiederaufbau Ostpreußens sind bewunderungswürdig. Die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten ist eine sehr wichtige Aufgabe, die gelöst werden muß. Die Landwirtschaft hat Großes geleistet während des Krieges. Es muß aber noch ein gerechterer Ausgleich zwischen den Interessen der Erzeuger und denjenigen der Verbraucher gefunden werden. Nach Ablehnung unseres Friedensangebotes heißt es, alle zu Gebote stehenden Mittel, zu Lande, in den Lüften und zu Wasser auszunützen.(Zustimmung rechts), wir müssen von dem uneingeschränktesten U=Boots=Krieg Gebrauch machen. Abg. Hoffmann(Soz.) ruft: Heller Wahnsinn!(Große Unruhe.) Redner erhebt Paritätsbeschwerden und tritt für die Reform des Landtagswahlrechts ein. Abg. Kardorff(Kons.): Wir treten für eine befriedigende Lösung der polnischen Frage ein. Der Aufhebung der Bestimmungen über Enteignung würden wir zustimmen. Wir halten es für wünschenswert, daß eine Verständigung mit der katholischen Kirche über deren Wünsche hinsichtlich des Religionsunterrichts zustande kommt, das würde der Wahrung des konfessionellen Friedens dienen. Im übrigen glauben wir, daß die Paritätsbeschwerden, die mein Vorgänger vorgebracht hat, nicht berechtigt sind. Auch meine Freunde sind bereit, an einer Reform des Landtagswahlrechts mitzuarbeiten, an einem abgestuften Wahlrecht halten wir aber fest. In der Ernährungsfrage hätte manches besser und anders organisiert werden können. Daß unsere militärische Lage sich weiter günstig gestalten wird, dafür bürgen die Personen, die an der Soitze der Heeresverwaltung stehen. In der Erklärung der nationalliberalen Partei wird bedauert, daß die Partei an der Friedensfrage nicht mitgewirkt habe. Nach der Reichsversassung ist es aber einzig und allein der Kaiser, der Frieden schließt, Was die Anwendung unserer Kampfmittel betrifft, so haben wir das unerschütterlich selsenfeste Vertrauen, daß die Oberste Heeresleitung alle Mittel im geeigneten Augenblick zur Niederwerfung unserer Feinde anwenden wird. Die Zukunft unseres Volkes wird nicht gebrochen werden.(Bravo.) Das Volk sehnt sich nach Frieden. Wolle Gott, daß er bald kommt! (Beifall.) Präsident Graf von Schwerin=Löwitz ruft nachträglich den Abg. v. Pappenheim(Kons.) wegen eines gegen den Abg. Hoffmann gerichteten Zuruses zur Ordnung und ebenso den Abg. Hoffmann wegen seines Zurufes. Ich stelle dem Abg. Hoffmann anheim, ob er nicht dem ungeheuren Ernst der tunde Rechnung tragen und Aeußerungen unterlassen möchte, die im Auslande ganz falschen Eindruck erwecken, als ob unser Volk in irgendeiner Beziehung uneinig sei. Vizepräsident des Staatsministeriums v. Breitenbach: Die Ablehnung unseres Friedensangebotes durch die Feinde hat auch in diesem Hause nur das eine Gefühl ausgelöst: Kampf für unser geliebtes Vaterland bis zum äußersten!(Beifall.) Wir kämpfen in diesem Kriege besonders auch gegen Lügen und Herchelei unserer Feinde, um so leuchtender heben sich davon die Taten unserer Armee und Flotte av. Wir beugen unser Haupt vor solchem Heldenmut und solchem Opfermut!(Bravo!) Unser hochherziges Friedensangebot ist, frivol zurückgewiesen worden. Es ist Verschärfung des U=Boots=Krieges verlangt worden. Die Verantwortung in solchen Fragen liegt beim Reichskanzler. Im vaterländischen Interesse wäre es erwünscht, wenn von den Volksvertretern der führenden Bundesstaaten die Politik des Reiches nach Möglichkeit unterstützt würde. In unserer inneren Geschlossenheit liegt ein außerordentlicher Machtfaktor. Wer gegen die Politik des leitenden Staatsmannes Stellung nimmt und sein Ansehen nach außen zu erschüttern trachtet, der übernimmt vor dem Volk und der Geschichte eine außerordentlich schwere Verantwortung. Was die Arbeit der Staatsbehörden betrifft, so ist es den Eisenbahnen während des Krieges„gelungen, allen Anforderungen auf militärischem und wirtschaftlichem Geviete voll zu entsprechen. Wenn wir uns jetzt mitten im furchtbarsten aller Kriege Ziele für die Zeit nach dem Kriege stecken, so sehe ich darin nicht ein Zeichen der Unruhe, sondern den Ausdruck des Vertrauens zu dem glücklichen Ausgang des Krieges. Regierung und Volksvertretung sind sich darin einig, daß die ungeheuren Ereignisse dieses Weltkrieges an der Gestaltung unseres Staatswesens nicht spurlos vorübergehen werde. Damit soll nicht gesagt sein, daß unsere gesamte staatliche Einrichtung einer grundstürzenden Aenderung bedarf; der Ausbau unseres Staatswesens ist so fest, daß an eine grundstürzende Aenderung nicht zu denken ist. Erhalten wir, was uns so hoch gehoven hat und bauen wir das aus, was dessen bedürftig ist. Wenn Landtag und Regierung in diesem Sinne an die Reform der Gesetzgebung und Verwaltung herangehen und volle Gleichberechtigung gewahrt wird für alle Mitarbeiter an dem großen Friedenswerle, dann werden die geistigen furchtbaren Folgen des Weltkrieges gemildert werden. Wir erwarten äußerste Pflichterfüllung von jedem um unserer Armee und dem Vaterlande zum endgültigen Siege zu verhelfen. den wir alle zuversichtlich erhoffen und erwarten.(Lebhafter Beifall.) Aba. Dr. Frieoverg(nl.): Wir alle wissen es, daß der Kaiser den Frieden schließt, wir würden es aber für billig halten, wenn der Reichstag in solchen Fragen, wie es das Friedensangebot war, als mitbestimmender Faktor gegolten haben würde. An den Etatsaufstellungen des Finanzministers ist zu bemängeln, daß er vielfach ein Defizit veranschlagt, während hinterher häufig sich ein Ueberschuß ergibt. Vor allem sollte mit der Gepflogenheit gebrochen werden, daß Steuern auf Vorrat bewilligt würden. Was die Verwaltungsreform betrifft, so sollte vor allem die Selbstverwaltung der Gemeinden nicht eingeschränkt werden. Wir können es auch nicht billigen, daß unsere höheren Beamten aus einer besonderen Schicht auserlesen werden. Hier muß das Wort gelten: Freie Lahn dem Tüchtigen! Wir erwarten eine baldige Regelung der Dividendenfrage. Indessen haben alle diese Dinge zurückzutreten vor dem einen Ziele: Durchhalten und den Krieg gewinnen!(Beifall.) Finanzminister Dr. Lentze wendet sich gegen die Kritik des Abg. Dr. Friedberg. Die Einbringung der letzten Steuernovelle sei notwendig gewesen. Abg. Dr. Pachnicke(Vp.): Die Antwort der Entente auf unser Friedensangebot ist die törichteste diplomatische Note, die jemals geschrieben wurde. Unser Kriegsziel kann nur sein: Sühne und Wiedergutmachung für die Verletzung des Völkerrechts, für die Verheerung Ostpreußens und Bürgschaft gegen die Wiederkehr eines solchen Krieges. Wir vertrauen darauf, daß die Entscheidung der verantwortlichen Stellen über die Verwendung aller Kriegsmittel im vollen Bewußtsein der Tragweite erfolgt. Der Zeitungskampf gegen den Reichskanzler in dieser Frage ist verwerflich. Wir halten die Fühlungnahme des Reichskanzlers mit den Arbeitern und seine Bemühung um ihre Mitarbeit für verdienstlich. Von einem beutschen Unrecht gegen Belgien kann nach dem Bekanntwerden der Tatsache keine Rede sein. Wir haben Bedenken, daß gerade jetzt das Gesetz über die Fideikommisse wieder eingebracht wird. Wir fordern, daß das Wablrecht so gestaltet wird, daß die Parlamentsmehrheit den Willen des Volkes wiederspiegelt. Für die von Herrn v. Breitenbach in Aussicht gestellte Gleichberechtigung aller geistigen Mitarbeit. muß freie Bahn geschafft werden. Wir hoffen, daß jetzt der Grund gelegt wird zu einem neuen Preußen und einem neuen Deutschland, nach außen und innen frei. Wir holen aus zum letzten entscheidenden Schlage und harren aus bis zum vollen Sieg.(Lebhafter Beifall.) Weiterberatung Freitag 11 Uhr. Außerdem Anträge. Schluß gegen 4¼ Uhr. Aus Paderborn und Nachbarschaft. Paderborn, 19. Jan. * Die zeitliche Beschränkung der Gaslieferung tritt für heute, Freitag, noch nicht in Wirksamkeit; in des ist es sehr zweifelhaft, ob die Kohlenlieferung dermaßen erfolgt, daß sie überhaupt vermieden werden kann. Im Tode vereint. Am Dienstag, 16. Januar, starb hier der pensionierte Lokomotivführer Heinrich Gieseke, am Donnerstag, 18. Januar, folgte ihm im Tode seine Gattin. Beide alten Leute waren bei allen, die sie kannten, beliebt und angesehen und von einfachem, aufrichtigem Wesen. Die beiden Söhne der Verewigten stehen im Felde. * Unter den in Deutschland sich aufhaltenden, im Königreich Polen beheimateten polnischen Arbeitern ist vielfach die Meinung verbreitet, daß ihre zwangsweise Einziehung zum polnischen Heere beabsichtigt sei. Eine selche Absicht besteht nicht, vielmehr wird darauf hingewiesen, daß sich das polnische Heer nur aus Freiwilligen ergänzt. Alle Gerüchte über eine zwangsweise Einziehung beruhen auf Erfindung oder böswilliger Ausstreuung. * Die Ferien=Ordnung für die höheren, Mittel= und Volkssc##len der Provinz Westfalen für das Schuljahr 1917/18 ist nach folgender Ordnung festgesetzt; Csterserien von Mittwoch, 4. April, bis Dienstag, 24. April; Pfingstferien von Freitag, 25. Mai, bis Dienstag, 5. Juni: Herbstferien von Freitag, 3. August, bis Mittwoch 13. September; Weshnachtsferten von Freitag, 21. Dezember, bis Donnerstag, 3. Januar 1918. Schluß des Schuljahres 27. März 1918. *: Die Herstellung des zweiten Gl. is:s auf der Strecke Paderborn=Hbf.=Paderborn=Nord.(=Sennelager) findet sich in N der dem Landtag vorgelegten ebenbahnvorlage. *e Kein 7 Uhr=Ladenschluß für Friseure. In den Fachkreisen der Friseure herrscht Unsicherheit darüber, ob der im Interesse der Kohlenersparnis angeordnete 7 UhrLadenschluß auch für Friseurgeschäfte Geltung hat. Die „Deutsche Städte=Korrespondenz“ erfährt dazu von untertichteter Seite, daß die Aussichts behörden auf dem Standpunkt stehen, daß der 7 Uhr=Ladenschluß für Friseure und Barbiere nicht in Frage kommt. Die Bestimmung über die um 7 Uhr zu erfolgende Schließung der Geschäfte bezieht sich lediglich auf Ladengeschäfte, in denen ein Verkauf stattfindet. Demgemäß 4 □ 92 * * 40 2 1 E n0 ka 1 L ri iv □ 9 40 dürfen natürlich auch in einem Friseurgeschäft nach 7 Uhr abends keinerlei Waren mehr verkauft werden. Die anderweitige Bedienung der Kundschaft(Frisieren, Rasieren usw.) ist zulässig, ebenso wie dies ja auch in der Kirchzeit am Sonntag, in der andere Geschäfte geschlossen haben, erlaubt ist. Eisenbahnliches. Am 1. Januar 1917 traten Gebühren für die Anweisung des Absenders, das Gut von einem Dritten zur Beförderung anzunehmen, und für bestimmte Anweisungen des Empsängers in Kraft. Die Gebühr beträgt bei Stückgut 50 Pfg., bei Wagenladungen 3 Mk. für die Frachtbriefsendung. Mit Wirksamkeit vom gleichen Tage werden Vordrucke für diese Anweifungen aufgelegt und von den Eilgut= und Güterabfertigungen abgegeben; ein erstmaliger Bedarf bis zu•5 Stüe' rann auch von dem Rechnungsbüro(Drucksachenlager) der Königlichen Eisenbahndirektion Hannover bezogen werden. Nähere Auskunft geben die Eisenbahneilgut= und Güterabfertigungen— Um eine bessere Ausnutzung des Güterwagenports zu erreichen, wird eine Anzahl hierzu geeigneter offener und bedeckter Güterwagen mit einem Ladegewicht von 15 000 kg die Aufschrift:„Tragfähigkeit 17500 kg“(bisher 15 750 kg) erhalten. Eine volle Ausnutzung der nunmehr„zugelassenen Tragfähigkeit liegt im dringendsten vaterländischen Interesse. 69 Neuhaus, 17. Jan. Die Ausgabe der Fleischkarten und Seisenkarten erfolgt für die Gemeinde Neuhaus am Freitag, 19. d. Mts., vormittags an die Inhaber der Brotbuchhüllen von 1 bis 300, nachmittags von Nr. 301 bis 600. am Samstag, 20. d. Mts., vormittags an die Inhaber der Brotbuchhüllen von Nr. 601 bis 2700, nachneittags von Nr. 2701 ab. Ausgabestelle: Amtsha#s, Zimmer 4. Die Brotbuchhüllen sind mitzubringen. X. Büren, 18. Jan. Vom Schöffengericht wurde dieser Tage eine Ehefrau mit 6 Mk. eventl. 2 Tagen Hast bestraft. weil ste vervotener Weise Carbid in einem Postpaket verschickt hatte. Driburg, 17. Jan. Herr Rentner Heinrich Wolff. der frühere Besitzer des Gasthauses„Wiener Hof“ und langjähriger Kommandeur der Driburger BürgerSchützen=Gilde, ist am Montag abend nach längerer Krankheit gestorben. Mit Herrn Wolff ist ein echter alter Driburger verschieden, dem das Wohl und Wehe seiner Vaterstadt, ihr Aufblühen und die Verschönerung ihrer Umgebung sehr am Herzen lag, der große Mühen und Opfer nicht scheute, um einmal dazu gesteckte Z##ele zu erreichen. Als Mitlämpfer von 1864 und 1866 zeichntte er sich mehrfach aus; er erhielt in diesen Feldzügen für seine Tapfeckeit und Unerschrockenheit außer der Kriegsmedaille von 1864 das Düppel= und das Alsenkreuz, sowie 1866 die Medaille für Kriegsverdienst am schwarz weißen Bande. Vor etwa anderthalb Jahren zog er sich durch einen Sturz eine Fußverletzung zu und seit dieser Zeit kräntelte er: eine he##ige Rippensellentzündung machte dann am Montag abend seinem Leben ein Ende. Alle, die ihn kannten, bewahren ihm ein ehrendes Andenken. # Vorgentreich, 18. Jan. Das Eiserne Kreuz erster Klasse haben sich erworben die aus unserem Orte stammenden Reserveoffiziere Ferdinand Behrendes und Eduard Ulrich. V Detmold, 18. Jan. Die Regierung hat für Detmold angeordnet: Der Betrieb der elertrischen Bahn ist an Sonntagen einstweilen gänzlich einzustellen, an Weiltagen auf die Zeit bis 9 Uhr vormittigs von 12—1 Uhr mittags und von 6—8 Uhr abends zu beschränken. Dem Lichtspielhause ist einstweilen Gas oder Elektrizität nicht zu liefern. Aus dem Sauerlande. □ Fredebung, 17. Jan. In dem oberhalb des Schützenhofes gelegenen Walde hat sich laut„Mesch. Ztg.“ in den letzten Tagen, ohne daß irgend iemand etwas davon bemerkt hätte, ein etwa 130 Meter langes und 25 Meter breites Geländestück um 2 bis 3 Meter nief gesenkt. Her. vorgerufen ist dieses Ereignis vermutlich durch die seit Jahrzehnten betriebene Gewinnung von Schiefer, der hier in den Bergwerken Magog und Biecteller zu Tage gefördert wird. Ob diese hierbei in irgend einer Weise Schaden erlitten haben, bedart noch der Feststellung. D'e Senlung der Fläche hat sich so gleichmäßig vollzogen, daß die aufstehenden hohen Fichten unberührt und unbeschädigt stehen geblieben sind, nur an den Rändern der Einsentung haben sie sich etwas zur Seite gelegt. en Aus dem Sauerlande, 17. Jan. Der Schnee liegt im Sauerlande augenblicklich so tief wie selten zuvor reicht er doch, besonders in den hoch gelegenen Orten, bis zu 70 cm Höhe. Verkehrsstörungen sind die Folge. Post und Eisenbahn können nur mit Mühe den Verkeyr aufrecht erhalten: Zugverspätungen sind unvermeidlich. Viele Fahrstreßen sind verschn. it, wodurch Slockungen im Personenpoliverkehr eintreten. Dazu schneit es auch heute noch lustig weiter. Gehen diese großen Schneemengen mit Regen fort, wird Hochwasser unvermeidlich sein. Letzte Nachrichten und Drahtberichte. Deutscher Heeresbericht vom Abend. wrd. Berlin, 18. Jan., abends.(Amtlich.) An Westund Ostfront ist der Tag ohne besondere Kampfhandlung verlaufen. wth. Berlin, 18. Jan. Der österreichische Ministerpräsident Graf Clam=Martinitz, der ungarische Ministerpräsident Graf Tisza, der österreichische Minister Generalmajor Höfer, der ungarische Ackerbauminister Ghillan, der Präsident des ungarischen Landesernährungsamtes Kürth, Gen ralkonsul Jeannovics. Vertreter des Kriegsministeriums und des Armee=Kommandos, sowie mehrere Reserenten sind heute vormittag hier eingetroffen. TU. Wien, 18. Jan. um Samstag trifft der deütsche Staatssekretär Zimmermann in Wien ein, um sich dem Kaiser vorzustellen und dem Minister des Aeußeren, Grafen Czernin, einen Besuch abzustatten. wtb. Berlin, 18. Jan.(Amtlich.) Eine Verordnung des Bundesrats vom 18.. Jan. gibt dem Reichskanzler die Besugnis, einen Reichskommissar für Sticstoss=Wirtschaft zu ernennen. Der Reichskommissar untersteht dem Kriegsamt, er kann Anordnungen über die Herstellung und den Verbrauch von Stickstossen sowie über den Verkehr mit Stickstoffen und Auskünfte über den Verkehr mit Stickstoffen und Auskünfte über Vorräte, Erzeugung und Verbrauch fordern. Boshafte englische Tatarennachricht. wth. Berlin, 18. Jan. In London wird verbreitet, die Deutschen hätten eine große Anzahl devortierter Belgier zurückgesandt, da sie außerstande gewesen seien, bei den jetzigen Lebensmittelverhältnissen in Deutschland zu arbeiten. Mehrere seien später infolge Erschopfung gestorden. An der Nachricht ist, wie die„Nordd. Allgem. Ztg.“ feststellt, nur das Eine richtig, daß die deutsche Regierung mit aller Beschleunigung die Reklamationen prüft, die in Einzelfällen gegen die Abschiebung geltend gemacht werden konnten. Allen Personen, wo dies den Umständen nach irgendwie gerechtfertigt erschien, ist die Erlaubnis zur Rückkehr nach Belgien gewährt worden. Wie unrichtig die Angaben über die Arbeits- und ernährungsverhältnisse der nach Deutschland abgeschobenen belgischen Arbeiter sind, dürften für jeden ruhig Urteilenden die zahlreichen deutscherseits veröffentlichten Briefe solcher urbeiter an ihre Angehörigen in Belgien beweisen. Aus der tatholischen Welt. # Köln, 17. Jan. Die Besserung im Befinden des P. Raymundus hält an. Dienstag waren am Krankenlager erschienen Don Alfons, Infant von Portugal nebst Gemahlin. Augsburg, 17. Jan. Das bischöfliche Ordinariat Augsburg bestimmt für das Jahr 1917 nachstehende These zur Bearbeitung für die offiziellen Pastoralkonserenzen: Allenthalben erheben sich Klagen über Mißbrauch der Ehe, Einschränkung der K.nderzahl, Gehurtenrückgang, Vernachlästigung der natürlichen Mutterpflicht und dergl. Wie kann und soll der Seelsorger hierzu Stellung nehmen: 1. aus der Kanzel; 2. im Beichtstuhl; 3. im öffentlichen Leben: 4. im Privatverkehr? Ein mutiger Jesuit. Bekanntlich ist Pater Rupert Maier nach zweijähriger Tätigkeit im Felde durch einen Granatschuß schwer verwundet worden. Beim Ordinariat in München ist nun folgender ehrende Divisionsbericht eingelaufen: „Einem hohen Erzbischöflichen Ordinariat(München) beehre ich mich ganz ergebenst mitzuteilen, daß am 30. Dezember der Pater Rupert Maier durch einen Granatschuß schwer verletzt wurde und ihm ein Unterschenkel abgenommen werden mußte. Sein Befinden ist zur Zeit befriedigend. Die Operation wurde durch einen der besten Chirurgen der Division ausgeführt. Die Division verliert durch die Verwundung des Pater Rupert einen Seelsorger im vollsten Sinne dieses Wortes. Unermüdlich tätig, stets am Platze, wo Not am Mann war, immer das richtige Wort des Trostes, der Ermahnung und der Aufrichtung findend, hat er während der zwei Jahre, die er bei der Division war, dem Heer außerordentlich große Dienste geleistet. Bei Offizieren und Mannschaften gleich hochgeachtet und beliebt, betrauern alle daß er von uns scheiden muß. Wir alle hoffen, daß es ihm beschieden sein möge, bald wieder hergestellt zu werden. Mit vorzüglichster Hochachtung darf ich bitten, dem Herrn Kardinal von dem Inhalt vorstehender Mitteilung berichten zu wollen. 1. Jan. 1917. Generalleutnant von Stein. Auch ein Stimmungsbild. wtb. Rotterdam. 18. Jan.„Nieuwe Rotterd. Cour.“ zitiert einen Briet eines britischen Soldaten an der Front, der in der englischen nationalistischen Wochenschau von Kapstadt„The Interpreter“ vom 16. November(also vor der deutschen Friedensnote) veröffentlicht wurde. In diesem Briefe steht u. a.: In wenigen Wochen werden alle von Euch, die genug Phantasie besitzen, um die riesengroße Tragödie, die sich jetzt abspielt, zu begreisen, Gelegenheit haben, für den Frieden zu stimmen. Die folgenden Zeilen sind in der Hoffnung geschrieben, daß sie ein wenig dazu beitragen werden. Ich habe buchstäblich Tausende von Soldaten in Dutzenden von Regimentern gesprochen, mit Männern aus Frankreich, aus Aegypten, von den Dardanellen, von Malta und ich sand nicht einen unter 20, der haben wollte, daß der Krieg fortdauere. Wenn die Regierungen hören könnten, was die Männer im Khaki unter sich sprechen, würden sie aus ihrer Gemütsruhe aufgeschreckt werden. Nur die Hoffnung hält vorläufig eine mächtige Bewegung zurück. Weit entfernt davon, die Deutschen zu hassen, spricht niemand unfreundlich über sie. Wir scheinen von ein und derselben Maschine gefaßt zu sein, deren Lauf niemand Einhalt tun kann oder darf. Der Krieg, der jetzt wutet, ist nichts als ein blindes Toten von Menschen, in der Hoffnung, daß eine der beiden Parteien abgeschwächt wird. Im allgemeinen ist die Lage so, daß der Krieg fortdauert, weil keine Regierung den sittlichen Mut hat, den ersten Schritt zur Erreichung eines Waffenstillstandes oder eines Friedens zu tun. Jede Regierung glaubt, daß ihr guter Ruf davon abhänge, wer am längsten Haß predigen kann. Ich weiß, daß das Publikum die Menschen, die um Frieden rufen, verleugnet, aber im Grund sehr dankbar sein wird. Es wird der Ruf laut: Wie lange noch? Kann uns niemand helfen! Die Wochenschrift bemerkt dazu, daß Kapitän Simpson, ein Neuseeländer, der verwundet nach Südafrika zurückgekehrt sei, dasselbe gesagt habe wie der Briefschreiber und damit die Entrüstung des Bürgermeisters von Johannesburg hervorgerufen habe, desselben Mannes, der dem König von Swazilland gesagt habe, warum ern so schneidiger Kerl nicht der Front sei. Dagegen habe der anglikanische Bischof von Kimberley öffentlich im versöhnlichen Tone über die Deutschen zu sprechen gewagt. Entschuldigungsversuche wegen Ablehnung der Friedensbestrebungen. wrtb. Paris, 18. Jan.(Agence Havas.) Ministerpräsident Briand hat heute den Gesandten der Schweiz, Dänemarks und Norwegens die Antwort der Regierungen der Alliierten auf die Mitteilung überreicht, die die Schweiz am 22. 12. und die skandinavischen Staaten am 29. 12. an sie gerichtet haben, um sich dem Ersuchen Wilsons zugunsten eines Friedens anzuschließen. Die Antwort beschränkt sich darauf, an die Antwortnole der Alliierten und Belgiens an Wilson vom 10. Januar zu erinnern, in der die Gründe auseinandergesetzt sind, von denen die Alliierten glauben, daß es ihnen nicht möglich sei, auf die ihnen ausgesprochenen Wünsche einzugehen wth. London, 18. Jan. Balfour hat an den britischen Botschafter in Washington eine Depesche gerichtet, in der er diesen ersucht, eine lange Reihe von Bemerkungen über die Gründe der Ablehnung der Wilsonschen Note zur Kenntnis der Vereinigten Staalen zu bringen. (Wegen Mangels an Raum können wir heute die betr. Schriftstücke nicht wiedergeben; wir werden darauf zurückkommen.) Zum Ausgleich mit Ungarn. ortd. Wien, 18. Jan. Wie das„Fremdenblatt" erfährt, werden die in Budapest gefuhrten Verhandlungen über den Ausgleich mit Ungarn demnächst fortgesetzt werden. Nachdem einige noch schwebende Meinungsverschiedenheiten beigelegt werden konnten, lätzt sich erhoffen, daß über die noch offenen Punkte in absehbarer Zeit eine Einigung wird erzielt werden können. Eassanow Botschafter in London. orth. Petersburg, 18. Jan. Reuter meldet: Wie verlautet, ist Sassanow zum Botschafter in London ernannt worden. Nicht mehr sicher in Czernowitz? TU. Budapest, 18. Jan. Der russische Gouverneur von Czernowitz forderte die sich in Czernowitz aufhaltenden russischen Kaufleute auf, ihre geschäftlichen Angelegenheiten abzuwickeln und ihre Waren zu sammeln. Der Lohnstreit französischer Staatsarbeiter. wtb. Bern, 18. Jan. Der Lyoner„Progrés“ meldet aus Paris: Minister Thomas habe nach den Besprechungen mit dem Arbeitersyndikat und den Arbeitgebern Lohntarife für die Arbeiter in den Landesverteidigungswerkstätten in und um Paris festgesetzt. Die Lohntarife und Arbeitsordnungen seien in den Werkstätten angeschlagen, ferner würde heute das Amtsblatt einen Erlaß veröffentlichen, wodurch ein Schiedsgerichtsberfahren eingeführt werde. Sollte der Entscheid des Schiedsgerichtes von den Arbeitern und Arbeitgebern nicht angenommen werden, so würde der Staat durch einen Erlaß die Werkstätten oder Fabriken sowie Arbeiterschaft für Staatszwecke requirieren, daher habe Thomas in einem Aufruf die Ausständigen der Fabrik Panhard Levassor aufgefordert, die Arbeit wieder aufzunehmen und ihnen versichert, daß die Regierung darauf dringen werde, daß die Lohnsätze künftig eingehalten werden. Es sei die Pflicht der Arbeiter, an die Wohlfahrt des Landes zu denken. Panikgerüchte. TU. Genf, 18. Jan. Mirman, der Präfekt des Departements Meurthe et Moselle, erließ eine Proklamation gegen die Angaben über eine zunehmende Panik in London, wo die wildesten Gerüchte schwirren sollen. Mirman verspricht eine Belohnung für die Verhaftung von Panikmachern. Die Atmosphäre Londons sei durch die tausenderlei Gerüchte vergiftet. Die radikale Presse meldet, daß mehrererlei Hiobspost zirkuliere, auch in Paris, wo die meisten Kreise an den Ausbruch einer russischen Revolution felsenfest glauben. Eine fragwürdige Nachricht. TU. Karlsruhe, 18. Jan. Nach dem Moskauer„Utro Roßij“ hat die russische Regierung Bulgarien zu verstehen gegeben, Rußland wäre bereit, Bulgarien Gebietszugeständnisse in Mazedonien und in der Dobrudscha im Falle eines Sonderfriedens mit dem Vierverband zu gewähren. Bisher seien aber alle Versuche in dieser Richtung erfolglos gewesen. Auch gegenüber der Türkei sollen von der russischen Regierung ähnliche Versuche unternommen werden. wtb. Bern, 18. Jan. Die„Times“ meldet, daß zwei Militärflugzeuge bei Tours zusammengestoßen sind. Der Flugzeugführer Paulin wurde getötet die drei anderen Flieger sind schwer verletzt worden. wtb. Christiania, 18. Jan. Das Schlachtschiff„Brabant“ von Christiania ist vor Flamdorouth Head am Montag Nachmittag auf eine Mine gestoßen und gesunken. Die Besatzung wurde gerettet mit Ausnahme von drei Personen. Aufruf des polnischen Staatsrats. wtd. Warschau, 18. Jan. Der provisorische Staatsrat hat an die Polen einen Aufruf gerichtet, in welchem es unter anderem heißt: Das Bestreben des Staatsrats wird gerichtet sein auf eine, wenn möglich baldige Vorbereitung eines gesetzgebenden Landtags, sowie auf Ausarbeitung einer verfassungsmäßigen Einrichtung des Reiches, die den Bedürfnissen der neuen Zeit angepaßt und aufgebaut ist auf der Grundlage der Gleichberechtigung aller Bürger. Die Schaffung einer zahlreichen, schlagfertigen und disziplinierten Armee, die treu unsern großen ritterlichen Traditionen den alten Ruhm des polnischen Schwertes wieder erwecken wird. ist für uns eine freudige und dringende Notwendigkeit. Wir wollen uns namentlich dessen bewußt sein, daß eine solche Armee die erste Bedingung für in unabhängiges Staatswesen darstellt. Da di Anordnung der allgemeinen Wehrpflicht gegenwärtig noch nicht getroffen werden kann, wird ich die Heeresorganisation auf freiwillige Organisarionen stützen, für die unsere heldenmütigen Legionen einige bereits fertige Kaders bilden. Gleichzeitig wird der Staatsrat an die Arbeit der Organisation der polnischen Verwaltung, namentlich auch des polnischen Zinanzwesens herantreten und die stufenweise Ausgestaltung; und Uebernahme einzelner Teile des öffentlichen Dienstes erstreben. Seine besonders bedeutsame Aufgabe erblickt der Staatsrat in der Bezeichnung und Anwendung wirksamer Mittel zur wirtschaftlichen Belebung des Landes, zur Hebung des Gewerdes und zum Beginn des Wiederaufbaus der vernichteten Wohnund Arbeitsstätten, indem er vor allem die Bedürfnisse des arbeitenden Volkes, den Aufschwung seiner geistigen und materiellen Kultur durchführt. Die Erfüilung der großen Aufgabe im gegenwärtigen Augenblick erjordert von der Volls meinschaft entsprechend große Opfer. Der Staatsrat wird bemüht sein die Lasten und Unzuträglichkeiten, die der Kriegszustand zur Folge hat, nach Möglichkeit zu mildern. Immerhin muß man die Notwendigkeit voraussehen noch weiter hierfür unentbehrliche Opfer und Lasten zu tragen, damit der Krieg für Polen günstig verlaufe. — Und darauf müssen alle Bürger gesaßt sein.— mögen sie auch darauf vorbereitet sein, daß der Staatsrat bei seiner Tätigkeit mit vielen Schwierigkeiten wird zu kämpfen haben, und daß die Früchte seiner Arbeit nicht allein von ihm abhängen werden. Die Arbeit des Staatsrates wird umso günstigere Ergebnisse erzielen, einer je größeren Unterstützung und Mitwirkung der Nation er sich erfreuen wird. Zu dieser Mitwirkung fordern wir auf, indem wir gleichzeitig feststellen, daß wir nicht eine believige polnische Organisation sind, sondern daß wir das polnische Staatswesen vertreten und eine mit Regierungsbefugnissen ausgestattete Körperschaft bilden, die alle Staatsbürger gleich behandeln, von allen auch gleiches Gehör für sich beanspruchen wird. Aller Söhne bedarf das Vaterland heute,— keinem ist es gestattet, sich dem Dienste für dasselbe zu entziehen. ermischtes. otb. Eisenbahnunglück. Palaisean bei Versailles, 18. Jan. Bei einem Eisenbahnunfall auf dem hiesigen Bahnhof sind 10 in Urlauk befindliche englische Soldaten getötet und etwa 30 verwundet worden. TU. Zur Gröffnung des Panama=Kanals. Amsterdam, 18. Jan. Ein Telegramm aus Panama berichtet, daß am Donnerstag kleinere Schiffe den Panama=Kanal passiert hätten. Am Freitag sei ein Durchgang für Schiffe von jedem Tiefgang fertig geworden. TU. Der Rote=Kreuz Fonds der„Times". London, 18. Jan. Der Rote=Kreuz=Fonds der„Times“ beträgt sechs Millionen Pfund Sterling. Der König hat er„Times“ sowie dem Verwalter des Fonds seine Glückwünsche übermittelt. Handels= und Verkehrs=Nachrichten. * Märkisch=Westfälischer Bergwerksverein, Letmathe. Wie die„D. Bergw. Ztg.“ hört, ist für 1916 mit einem stärkeren Rückgang in den Erträgnissen und damit auch in der Dividende zu rechnen, nachdem für das Vorjahr eine Steigerung von 7—8 Prozent erfolgte. Die Ursachen für das Minderergebnis liegen in verminderter Ergiebigkeit eines Teiles der Gruben. * Steinheim, 18. Jan. Der am Dienstag hier abgehaltene Liehmarkt war nur mit Schweinen beschickt. Die Preise waren sehr hoch; es kosteten 6 Wochen=Ferkel 30—35 J. etwas ältere 35—40 M. Stangen 50—60 c. Der Markt wurde nian ganz geräumt. * Minden, 18. Jan. Der gestrige Viehmarkt war mit 605 Ferkeln, 184 Stangenschweinen, 4 Kühen und einer Züge beschickt. Außerdem waren 14 Verkaufsstände vorhanden. Gezahlt wurden für Ferkel: bis 6 Wochen alt 22—30 J, von 6—8 Wochen alt 80—42 M. von 8—18 Wochen alt 40—75 A: für Stangenschweine im Alter von 8—4 Monaten 65—85 K. im Alter von 4—5 Monaten 80—110 K. Gefordert wurden: für Kühe 600 bis 900 M, für die Ziege 80 M. Das Freusberg=Jubilänm. * Olpe, 16. Jan. Aus Anlaß des heutigen FreusbergJubiläums hat die Stadt reichen Flaggenschmuck, angelegt. Heute morgen fand in der kath. Pfarrkirche für die verstorbenen Mitglieder der Familie Freusberg ein feierliches Seelenamt statt, das von dem Bruder unseres Landrats. Pastor Freusberg aus Erfurt, zelebriert wurde.— Zu der Jahrhundertfeier trafen heute nachmittag der Oberpräsident von Westfalen Prinz von Ratibor und Corvey sowie der Regierungsoräsident von Arnsberg, von Babe, hier ein und wurden vom keg=Rat Dr Freusberg am Bahnhof in Empfang genommen. Um 3½ Uhr nachmittags fand eine außerordentliche Sitzung des Kreistages statt, bei der der Oberpräsident, der Regierungspräsident, der Vater des Landrats Wickl. Geh. OberReg.=Rat und Vortrag. Rat im Kultusministerium I. Freusberg nebst Gemahlin und Pfarrer Dr. Freusberg, der Bruder des Landrats, anwesend waren. Oberpräsident Prinz von Katibor und Corvey gab als erster Redner zunächst seiner Freude darüber Ausdruck, daß es ihm binnen kurzer Frist nochmals vergönnt sei, in der Mitte Olper Kreiseingesessener weilen zu können. Damals sei es das 600jährige Jubiläum der Stadt Olpe gewesen, das ihn in tiefstem Frieden hierher geführt habe. Jetzt tobe der furchtbare Weltkrieg, während dessen grausigen Wütens man hier zu einer äußerst seltenen Feier sich vereinigt habe, zu einer Feier, wie sie in der preußischen Monarchie wohl selten veranstaltet werden könne. In Westfalen sei während der Kriegszeit dies die zweite Jahrhundertfeier einer Landratsfamilie, ihr vorangegangen sei nämlich vor einigen Monaten das Jubiläum der Familie Landrat von Borries im Kreise Herford. Der heutige Tag gelte indessen nicht allein der 100jähigen Zusammengehörigkeit des Kreises Olpe mit der Familie Freusberg, nein, es seien sogar über 200 Jahre, daß diese Familie mit dem Kreise in engstem Zusammenhange stehe. Zu seinem größten Bedauern habe der im vergangenen Sommer verblichene Landrat. Geh. Reg.=Rat Friedrich Freusberg, diesen schönen Tag nicht mehr erleben dürfen, auf den er sich mit Recht solange gefreut habe. 29 Jahre habe er hier im Kreise mit unermüdlicher Rast gearbeitet und diesem seine ganze Arbeitskraft zugewandt, und der Kreis Olpe werde ihm für sein aufspferndes Mühen und Walten stets ein dankbares Andenken bevahren. Nach seinem Hinscheiden hätte dann der Kreistag viederum einem Mitgliede der Familie Freusberg das verantvortungsvolle Amt eines Landrats anvertraut, dessen Vater. Virkl. Geh. Ober=Reg.=Rat Freusberg, er hier von Herzen befrüße. Eine besondere Ehre und Freude sei es ihm daher, em bisherigen Landvatsamtsverwalter Reg.=Rat Dr. Freusserg am heutigen Tage das Allerhöchste Patentals Landa des Kreises Olpe überreichen zu dürfen.— Se. Durchlaucht fändigte bei diesen Worten unserem neuen Landrat die Urunde aus, zugleich mit dem Ausdrucke der Wünsche der Staatszegierung für das weitere Blühen und Gedeihen des Kreises ind dem Danke für alles, was Reg.=Rat Freusberg bisher in dieser schwierigen Zeit geleistet habe.(Lebhaftes Bravo!) Im Namen des Kreistages beglückwünschte sodann Kreisdeputierter Direktor Joseph Hesse=Olpe in herzlicher Ansprache den neuen Landrat, und faßte seine Worte in dem Wunsche zusammen, daß die Tätigkeit des neuen Landrats eine für den Kreis recht ersprießliche sein möge. Reg.=Rat Dr. Freusbergs Dankesworte galten zunächst Sr. Durchlaucht dem Prinzen von Ratibor und Corvey, der sich rotz winterlicher Stürme in seine(Freusbergs) schneebedeckte Vaterstadt bemüht have. desgleichen Herrn Regierungspräsidenten von Bake, der ebenfalls die Mühen der Reise nicht gescheut habe, zum 100. Jahrestage seiner Familie zu erscheinen, ind warf dann einen Blick auf die Entwicklung des Kreises Ope unter seinen Vorgangern, namentlich dem letztverstorzenen. Er fuhr fort:„So habe ich in schwerer Zeit das schwere Amt angetreten. aber ich spreche den Wunsch aus, daß die Zeit richt zu lange währen werde, wo wir dem glorreichen Frieden tahe sind. Der Kreiskommunalverband hat unzählige Aufgaben zu lösen, besonders nach dem Frieden. Da steht an erster Stelle mit eine Forderung: das ist die Förderung der Gesundheit, der Schaffenskraft unserer Jugend. Es muß Vorsorge getroffen werden für das neu heranwachsende Geschlecht, das bereit ist, in gesunder Entwickelung alles und das Letzte hinzugeben als Dank für das Blut, welches unsere Mannen in diesem Weltkriege für das Vaterland geopfert haben. Eine besondere Sorgfalt muß der Säuglingspflege zugewandt werden. Schutz und Fürsorge muß denjenigen Familien gewährt werden, die eine große Kinderzahl ihr eigen nennen zu können die Ehre haben. Alle diese und ähnliche Aufgaben an dieser Stelle eingehender auszuführen, ist unmöglich. Auf kulturellem Gebiete weiterzurücken, wird mein stetes Bestreben sein, und ganz besonders beseelt mich der Wunsch, daß die Kreisstadt Olpe späterhin mit einem Realgymnasium versehen werde.“ Sich an Herrn Divektor Hesse wendend, fährt der Redner dann fort:„Das Vertrauen, das Sie in mich gesetzt haben, bat mich tief gerührt, besonders, daß Sie vom Anfang meiner Tätigkeit hier im Kreise mir in jeder Weise so vertrauensvoll entgegengetreten sind. Umsomehr werde ich bemüht sein, mit voller Kraft mit Ihnen weiter tätig zu sein, da es gilt, alles aufzubieten, jeden Nerv anzuspannen“.„Ew. Durchlaucht und dem hochverehrten Herrn Regierungspräsidenten und Ihnen, meine Herren Kreistagsabgeordneten, und den Eingesessenen des Kreises gebe ich die Versicherung, daß ich getreu der 100jährigen Ueberlieferung meiner Familie meine volle Kraft einsetzen werde zur Förderung der Entwickelung und des Wohles meines Kreises. Ich werde alles tun, was in meinen Kräften stebt, und verbinde damit den Wunsch, daß unser Vaterland und der Kreis Olpe einen baldigen glorreichen Frieden sehen, und der Kreis Olpe einer glücklichen Zukunft entgegengehen möge!" (Lebhaftes Bravo!). Gutsbesitzer Gerlaa=Saalhausen legte daraufhin nähere Daten aus der Geschichte der Familie Freusberg dar, die er in seiner bekannten humorvollen Art und Weise auszuschmücken wußte. Wirkl. Geh. Ober=Reg.=Rat und Vortragender Rat im Kultusministerium J. Freusberg drückte als letzter Redner seine besondere Freude darüber aus, heute hier verbringen zu können, um so mehr, als heute sein Sohn als Landrat des Kreises Olpe eingeführt sei. Er betrachte es als eine besondere Huld und Gnade Sr. Majestät des Kaisers und Königs, daß die Ernennungsurkunde genau von demselben Tage datiere, wie die seines seligen Großvaters Caspar Freusberg, nämlich vom 16. Januar. Zum Dritten müsse er seine Freude äußern, daß heute das Jubiläum seine Familie persönlich hier feiern dürfe.„Als ich am 15. Juli 1870 als Landrat eingeführt wurde, kam gerade die aufregende Depesche von der Unterredung zwischen Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm I. und Benedetti. Heute ist es ähnlich so. Heute stehen wir mitten im Weltkriege. Gort sei Dank sind alle Angriffe bisher abgeschlagen. Se. Majestät fordert in seinem letzten Aufruf an sein Volk von diesem weitere Opfer und Hilfsbereitschaft, S. M. fühlt tief die Verantwortung, die auf seinen Schultern ruht, weiß aber auch, daß wir alle, die Armee wie wir Leute hinter der Front, bereit sind, treu mit ihm durchzuhalten, bis er nach einem siegreichen Feldzuge uns die Segnungen des Friedens wiederbringen kann. Ich weiß mich eins mit Ihnen, daß auch Sie S. M. die allertreuesten Empfindungen entgegenbringen, bereit, alle, auch die schwersten Opfer zu bringen, und ich bitte Sie, diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, indem Sie mit mir einstimmen in den Ruf: Seine Majestät, unser allergnädigster Kaiser und König, er lebe hoch, hoch, hoch!“ Hierauf wurde ein Telegramm an den Kaiser ins Hauptquartier gesandt. Reg.=Rat Dr. Freusberg schloß darauf die denkwürdige, schlichte Feier, worauf alle Teilnehmer einer Einladung des Herrn Landrats„folgten und sich in den Familienräumen im Landratsaml zum Essen versammelten. Glückwunschtelegramme liefen ein u. a. vom Staatsminister von Loebell, vom Kultusminister von Trott zu Solz. Unterstaatssekretär von Chappuis namens der sämtlichen Beamten des Kultusministeriums und vom Bischof von Paderborn, Karl Joseph. Außerdem gingen noch weit über 100 Telegramme und eine Unzahl von Glückwünschen weltlicher und kirchlicher Behörden usw. ein. Dem Hause Freusberg glückliche Zeiten! E uume Wiederholt weisen wir darauf hin, daß jeder Bezieher unseres Blattes. für den auf die Unterstützung von 300 Mt Anspruch erhoben wird, in die Bezieher=Siammliste eingetragen sein muß, gleichviel ob er in Paderborn oder auswärts wohnt, die Zeitung durch Boten oder durch die Post erhält. Die Eintragung erfolgt auf Grund der Bezieher=Sammkarte die jeder Bezieher ausfullen und unserer Geschäftsstelle einsenden muß. Von der Geschäftsstelle erhält er sodann die Bestätigungskarte über die Eintragung, welche die Gewähr für die Eintragung darstellt. Die Bestätigungskarte, die der Bezieherstammkarte anhängt, muß wie diese ebenfalls vom Einsender frankiert werden. Die unfrankiert eingesandten Bestätigungskarten werden von uns nicht zurückgesandt, sie konnen am Schalter unserer Geschäftsstelle abgeholt werden. Die bisherigen Bezieher, die ihre Eintragung noch nicht bewirkt haben, sowie die neueingetretenen, wollen eine Stammkarte anfordern. Bei unseren Boten und Ortsvertietern ist eine solche kostenlos erhältlich, von der Geschäftsstelle gegen Einsendung des Portos(3 Pfg.) zu beziehen. Nach § 7 wird die Unfall=Unterstützung nur dann gewährt, wenn die Mitteilung des Unfalles unter Beifügung der vom Berlag ausgestellten Bestätigungskarte über Eintragung in die Bezieher=Stammliste(s.§) spätestens 8 Tage nach eingetreienem Todesfall mittels Einschreibebriefs an den Verlag des Westfälischen Volksbiattes in Paderborn, Rosenstraße 13a, erfolgt. Westfälisches Volksblatt Aktien=Gesellschaft. — Spielplan der Königl. Schauspiele zu Cassel. So. 2½ Uhr: Was das Christkind brachte; 7 Uhr: Das Dreimäderlhaus. Mo. 7½ Uhr: Othello. Di. 7½ Uhr: Cajus, der Leibsuchs. Mi. 7½½ Uhr: Fra Diavolo. Do. 7 Uhr: Rose Bernd. Fr. 7½ Uhr: Fidelio. Sa. 7 Uhr: Könige. So. 6 Uhr: Götterdämmerung Mo. 7½ Uhr: Der alte Feinschmecker. : Gedenket der darbenden Vögel! Kotationsaruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westlälsches Volksblatt“. Geschäftsleitung: Augusi Wurr— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches. Kirchen- und Schulpolitik und das Feutlieion: Karl Allinger, für Provinzielles und Lokales i. V.: H. Abels: für den„Praktischen Ratgeber, land- und hauswirtschaft iche Beilage“: Direktor Karl Blomenkemper und„Für unsere Frauenwelt": Johanna Schulze-Eckel, für den Anzeigen- und Reklameteil: Johannes Gockel. alle in Paderborn. Bekanntmachung. Der Herr Oberpräsident at die vom Kreistage des reises Paderborn vollzoine Wiederwahl des Stadterordnetenvorstehers Karl ippe in Paderborn und des erlagsbuchhändlers. Fernand Schöningh daselbst Kreisdeputierten auf e gesetzliche sechsjährige mtsdauer 1917/22 bestätigt. Paderborn, 16. Jan. 1917. er Königliche Landrat. In das Genossenschaftsgister ist bei dem unter r. 14 eingetragenen onsum=Verein Ottbergen, e. G. m. b. H., zu Ottbergen ngetragen: Als Stellvertreter des zum eeresdienste einberufenen orstandsmitglieds Heinrich öte zu Ottbergen ist anlle des ebenfalls einbefenen Bäckermeisters Jooh Bals zu Ottbergen der senbahn=Bürogehilfe Heinh Billerbeck daselbst geählt. 214 Hörter, 10. Januar 1917. königliches Amtsgericht. Beschluß. In Ergänzung des Belusses des Versicherungsntes der Stadt Paderborn m 4. Dezember 1913 über Festsetzung des Wertes der Sachbezüge : den Bezirk des Verzerungsamtes der Stadt iderborn wird gemäß§ 160 r Reichsversicherungsordng der Wert eines vom beitgeber gelieferten Freiirtscheines für sämtliche recken der Paderborner raßenbahn=Aktien=Gesellaft auf 200.— Mark bis f w e i t e r e s f e s t g e s e t z t. Paderborn, 12. Jan. 1917. Versicherungsamt der Stadt Paderborn. I. V.: Dr. Rempe. Einen schwarzbunten. jjährigen, angekörten Zucht= und TrPyl Ziehbullen k abzugeben 7194a Fritz Wolke 1 Boke bei Salzkotten. Bekanntmachung. In unser Genossenschaftsregister ist heute bei dem unter Nr. 12 eingetragenen Konsum=Verein der Gemeinde Allagen, e. G. m. b. H. zu Allagen, folgendes eingetragen: An Stelle des verstorbenen Franz Michel ist Franz Fromme in Ailagen in den Vorstand gewählt. Warstein, den 11. Januar 1917. Königliches Amtsgericht. Dienstag, 23. d. M., morgens 10 Uhr werden in den Gräflich von Bocholtz= Asseburgschen Forsten, Distrikt Sengenthal(am Landdrostenweg) an Ort und Stelle verkauft: 462 rm Scheit und Knüppel. Hinnenburg, 17. Jan. 1917. Die Rentei=Verwaltung. Freibank. Samstag nachm. 2 Uhr rohes Rindfleisch Pfund 80 Pfennig. Kartenausgabe 1½ Uhr. Brotkartenhüllen sind vorzuzeigen. Für die Provinz Westfalen angekörter, sehr gängiger — von aus Belgien und dem Rheinlande importierten Eltern— ist verkäuflich. Derselbe ist vorzüglicher Vererber und geht fromm im Geschirr, auch neben jeder Stute. A. Westhoff, Lippstadt. Habe eine tragende Sau abzugeben. 201 Heinrich Arendes, Mühlenbesitzer, Husen b. Atteln(Kr. Büren). 2jähriger Wallach (Belgier Fuchs), zur Arbeit angelernt, weil überzählig, zu verkaufen. Josef Ossendorf, Kreis Warburg. Zivildienstpflicht. Mehrere Kolonnen für Innenputz, sowie Maurer und Handlanger für die Koloniebauten der Zeche Dorstfeld in DortmundDorstfeld gesucht. Küche auf der Baustelle. 7114a Baugeschäft A. Freundlieb, Essen. Zivildienstpflicht. Mehrere Tischler für Heeres=Lieferungen für dauernd gesucht. 206 Franz Finkeldei, Möbelfabrik und Sägewerk, Steinheim in Westf. Ein Brenner, der Apparat, Maschine und Kessel zu bedienen versteht, wird für eine landwirtschaftliche Kornbrennerei, in der zur Zeit Melasse verarbeitet wird, zur Ausbilfe für einige Monate gesucht. Offerten mit Zeugnissen, Angabe von Referenzen und Gehaltsansprüchen erbitten J. B. Berentzen, G. m. b. H., Haselünne i. Hann. Aufwartemädchen Zum 1. April verheirateter, n einfacher Gärtner, katholisch, zuverlässige Vertrauensperson, für einfache, ländliche Gartenverhältnisse eines größeren Landsitzes gesucht. Guter Lohn, freie Wohnung mit Nutzland. Fr. Meldungen mit Zeugnisabschriften an Frau Geheimrat Kreil= mann, Düsseldorf, Florastraße 7. Suche zum 1. oder 15. Februar nach 3 Jahren, wegen Heirat des jetzigen, ein älteres, erfabrenes Küchenmädchen, das gute Zeugnisse besitzt. Zugleich ein gesundes Zweitmädchen, das mit Kindern umzugehen .. r. Wäsche Arbeiter, 3 bis 4 Mann, auf sofort gesucht. Brauerei C. Hester. Militärfreie: Tischler, Stellmacher oder Zimmermann versteht, gesucht. Gr. aus dem Hause. Bewer bungen mit Lohnansprüchen und Zeugnissen zu richten an Frau Apotheker Kost, Kupferdreh a. d. Ruhr. Junges Fräulein, kath., das mit allen Büroarbeiten vertraut ist u. schon 1 Jahr auf einem Büro tätig für dauernde Arbeit gegen hohen Lohn gesucht. 03 Georg Gross, Paderborn, Maschinenhandlung. Ein ordentliches 0496 Madchen zum 1. April gesucht. Wirtz, Bahnhofstraße 32. Gesucht wird ein ordentliches, kathol. Mädchen zum 1. März oder April für Haus= und Gartenarbeit. G. Landgräber, Lippstadt, Langestraße 9. Suche zum 15. 2, 17 ein tüchtiges htiges Mädchen, nicht unter 18 Jahren, für alle Hausarbeiten, welches möglichst auch etwas Gartenarbeit versteht. Gefl. Angebote an 7140 Frau Heinr. Tofall, Lippspringe. Detmolderstraße 91 a. Tüchtiges, braves Mädchen für Küchen=, Haus= und Gartenarbeit für sofort ge*„ 1520 gesucht. 0505 Klett, Imadstraße 5 1. sucht. Guter Lohn. Frau Ingenieur Jahn, Möhnetalsperre, Post Körbecke(Kr. Soest). sucht passende Stelle bei Familienanschluß. Selbiges hat auch 1 Jahr die Küche und den Haushalt erlernt und wäre daher gern bereit, in der freien Zeit in der Küche auszuhelfen. Josepha Schmidt. Altenbochum, Wasserstr. 124. Suche zum 15. März ein tüchtiges, braves Mädchen, kath., welches in Küche und Haushalt erfahren ist. Mädchen vom Lande werden bevorzugt. 71290 Frau F. Vollbach, Gut Rathberg. Post Ostönnen. Suche möglichst bald ein arbeitsames, fleißiges Mädchen, welches auch Landarbeiten mit verrichten kann, ebenso einen Went Jungen in die Lehre, welcher die Metzgerei erlernen will. 7141a Für kleinen Haushalt, 2 Erwachsene und 5jähr. Knaben, suche ein erjahreenes sauberes Wädchen für alle Arbeit zum 1. Mai 1917. Kleiner Hausgarten muß mit besorgt werden. Angenehme Stelle, gute Behandlung. Offerten mit Zeugnisabschriften und Lohnangabe erbeten. 1260 Frau Fabrikbesitzer Rudolf Korte. Cloppenburg i. Oldbg. Junges Mädchen für leichte Hausarbeit zum 1. April gesucht. 0482 Heinrich Koch, Paderborn, Warme Pader 7. Für einen größeren Haushalt zum 1. April ein in Kochen und Hausarbeiten durchaus erfahrenes Mädchen gesucht. Frau Aug. Feldmann, Gesele. 1790 Alleinstehender, ältecer Herr sucht zum 1. März ein im Kochen und Hauswesen erfahrenes, älteres Mädchen. Selbiges muß den Haushalt allein führen können. Sanitätsrat Dr. Tenhonsel, Cleve. Rheinland. Zum 15. Febr. od. 1. März ächtiger tüchtiges 7107a Mädchen für alle Hausarbeilen gesucht. Frau Apotheker Rieffert, Katernberg b. Essen(Ruhr). Ein in allen Hausarbeiten erfahrenes, braves, kathol. Mädchen mit guten Zeugnissen Anfang März gesucht. 71430 Frau Adolf Vos, Hagen i. W., Hochstr. 99. Modes. Suche zum 15. Febr. eine tüchtige erste Arbeiterin, welche gut und selbständig garnieren kann. 167a Frau Jos. Hahn, Förde b. Grevenbrück i. W. Zum 1. Mrzä ält., tahl. Küchenmädchen, welches Hausarbeit übernimmt, sowie erfahr. Zweitmädchen für Herrschaftshaus gesucht. Frau Dr. Paat, Münster i. W., Dechaneistr. 31. Suche für meinen landwirtschaftlichen Hanshalt ein älteres, einfaches, kathol. Mädchen für Küche und Hausarbeit als Stütze. Gut Nähen erwünscht. 208 Frau Jos. Haase, Enthausen bei Salzkotten. Für kl. ruhigen Beamtenhaushalt, sofort oder später ein zuveklässiges Mädchen gesucht. Angebote an 209 Frau Oberzollkontrolleur Dorsel, Soest i. W., z. Z. Herzebrock bei Rheda in Westf. Suche zum 1. April ein kath. Mädchen im Alter von 16—18 Jahren. Kleiner Haushalt. Gelegenheit zum Erlernen der Küche. Frau Amtsrentmeister Stratmann, Paderborn. Liboriberg 15. Ein kath. Mädchen für alle Hausarbeit auf sofort gesucht.. 0502 Bäckermeister Deppe, Riemelestraße 29. Josef Reineke, Metzgermeister, Warburg=Neustadt. Nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen dürfen vorläusig Suche zum 1. April ein gesundes, kräftiges, williges Lehrmädchen aus gut kath. Familie, gegen Vergütung. Kost und Logis im Hause. 7134a Albert Stiewe, Kolonialwaren u. Delikatessen, Soest i. W. männliche u. weibliche Personalgesuche von Herrschaften, Prinzipalen und vom Personal selbst aufgegeben, nicht mehr unter Chiffre erscheinen, sondern müssen mit vollem Namen, Stand und Wohnort des Inserenten unterzeichner sein. Wir bitten deshalb, uns nur Gesuche mit Namensunterschrift und Wohnort versehen, einzusenden. Geschäftsstelle des Wesiizlischen Colzsblattes. # 6 4 0 X 8 * 4 * gen bur 84 2 Her 88 programt worden i mals in digen nun bald fange sei Losoph untreu g e bie kote zu Professor Erfolge, nische Pr der Ohrf versetzte, salben. Was zeigt den politischer Es ist„0 der amer bar seine seines H den Ze Tradition 1 bet. er Verf. 5s ist e Fassungs ten englis lands mit pläne De die Begr. gegenüber erfolgt ist die russis dämmen stoßen ist schen; es Ministers Gewis gebracht zu schreit haltenen) ##erm Al Noch nung z u densvorsch lichkeit de seine Ver regung h geantwor Cdward aus in A Lloyd G. wissen. E gerei mm sehr. wir häuf find. 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