Tageszeitung für Altendorf= Ulfkotte und Kirchhellen. Aeltestes Heimatblatt. 83. Jahrgang. Amtliches Organ. Erscheint wöchentlich 7mal. Bezugspreis monatlich 2.20 Mk. einschließlich 10—20 F. Botenlohn. Verlag: I. Weber, Dorsten i. W., Bismarcwall 27. Postverlassort: 1 Vernens 2. Voligackonte Koln 45 vot. Aneigenprio: D Wuchageng, urcdh, gndie, Leliamungn uah Votalste, Canmespate üe Kntliche Haustiauont 1, Po. u oder Rückzahlung. Uummer 168 Donnerstag, den 21. Juni 1934 fahrgang 1934 Wesentliche Besserung der preußischen Zinanzlage. Döllig ausgeglichener Staatshaushalt für 1934. Der Bericht des Zinanzministers Dr. popitz vor dem Staatsrat. DNB Berlin, 20. Juni. Der preußische Ministerpräsident Göring hat in seiner großen staatspolitischen Rede vor dem preußischen Staatsrat am 18. d. M. mit Nachdruck betont, daß die Aufgabe Preußens im neuen Reiche darin bestehe, Vorkämpfer und Baustein des Dritten Reiches zu sein. Dies war auch der Grundgedanke der anschließenden eingehenden Darlegungen des preußischen Finanzministers Prof. Dr. Popitz über die Haushalts= und Kassenlage'des preußischen Staates. Der Minister führte u. a. aus: Zum ersten Male seit der Krisenzeit hat das Rechnungsjahr 1933 nicht mit einem Fehlbetrag, sondern mit einem geringen Ueberschuß von 3,5 Millionen Reichsmark avgeschlossen. Hierin spiegelt sich einmal die Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft, Ainnar die aufwartserwegung der Seutschen die sich gründet auf das neuerstandene Vertrauen in die feste und stetige Staatsführung, zum anderen die verantwortungsbewußte, von dem Ränkespiel des parlamenSystems befreite Haushaltsführung des Staar. Am 1. April 1933 betrugen die in den letzten känkespiel des parlamentarischen S tes wieder.. Mn Ws.— Jahren aufgelaufenen Fehlbeträge nicht weniger als 658 Millionen Reichsmark und zwar 421 Millionen im ordentlichen und 237 Millionen im Anleihehaushalt. Daß so gewaltige Summen, wenn nicht die gesamten Staatsaufgaben zum Erliegen kommen sollten, nicht entsprechend den Vorschriften der Haushaltsordnung in dem nächstjährigen Haushaltsplan eingestellt und durch ordentliche Einnahmen sofort abgedeckt werden konnten, war klar. Es mußte deswegen der Weg beschritten werden, den Staat von diesen Fehlbeträgen durch Verweisung eine langfristig zu schuldende Ar“.“ Diese Minderung der Ausgaben hat eine willkommene Ergänzung erfahren durch die Steigerung der Ueberschüsse der Finanzverwaltungen und die Verbesserung der zu erwartenden Steuereinnahmen als Folge der allgemeinen Belebung der deutschen Wirtschaftslage. Der noch offene Restbetrag hat einen vollständigen Ausgleich in Durchführung der Umschuldung der dem Staat gegen die Gemeinden zustehenden Forderungen aus rückliegenden Jahren gesunden. Im außerordentlichen Haushalt, der mit 82 Millionen RM. balanciert, sind insbesondere die zu erwartenden Anleiheeinnahmen und die aus ihnen zu bestreitenden Ausgaben zusammengefaßt. Diese Ausgaben betreffen in der Hauptsache die Beteiligung des preußischen Staates an den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des Reiches. Darüber hinaus enthält bereits der ordentliche Haushalt sehr erhebliche Beträge, mit denen der preußische Staat auseigenen lausenden Mitteln in die Arveitsschlacht eingreift. Bei Beurteilung der Staatsfinanzen kann auch die Lage der besonderer Fürsorge anvertrauten Gemeinden und Gemeindeverbände nicht außer Betracht bleiben. Auch bei ihnen ist im Zusammenhang mit der Wirtschaftsbelebung eine allgemeine Besserung der Verhältnisse unverkennbar. Diese Entwicklung findet ihren natürlichen Ausdruck auch in der stark rückläufigen Bewegung der von den Gemeinden zu betreuenden Wohlfahrtserwerbslosen. Während noch im April 1933 1 479 000 Wohlfahrtserwerbslose, d. s. 26 v. Tausend der Bevölkerung gezählt wurden, hat sich diese gewaltige Zahl bis April 1934 auf 638 000, also auf 15 v. T. der Bevölkerung, gesenkt. Die Entwicklung der Finanzverhältnisse gestattet es der Staatsregierung, ihren Staatsbediensteten eine erhöhte Fürsorge zuteil werden zu lassen. Durch das Gesetz vom 26. 3. 1934 ist die allmähliche Angleichung der Bezüge der fiskalischen Beamten und Angestellten an die Regelung im Reich angeordnet. Der Minister erklärte zum Schluß: Die Fehl beträge vergangener Jahre sind gemindert. Die von ihnen ausgehende Gefährdung der Kassenlage kann nach menschlichem Ermessen als überwunden gelten. Die Schulden in ihrer Gesamtheit sind für einen großen Staat wie Preußen gering. Sie sind in der Umschichtung begriffen, so daß aus Fälligkeiten keine Gefahren mehr drohen. Der Haushalt des vorigen Jahres endete ohne Fehlbetrag, ja sogar mit einem kleinen bescheidenen Ueberschuß. Der neuaufgestellte Haushalt ist ausgeglichen, neue jaben von nationaler Wichtigkeit konnten übernommen werden, der Staat konnte seine Stellung im Wirtschaftsleben durch Beteiligung an Bauten, Meliorationen und andere Beschaffungsmaßnahmen wieder einnehmen und er konnte den ihm eingegliederten Gemeinden und Gemeindeverbänden seine Fürsorge wieder zuwenden. An dem Grundsatz altpreußischer Sparsamkeit wird eisern festgehalten werden. auf eine langfristig zu schuldende Anleihe zu entlasten. Es mußte aber auch alles daran gesetzt werden, den Fehlbetrag durch eiserne Sparsamkeit unter Zurückstellung vermeidlicher Ausgaben nach Möglichkeit herunterzudrücken. Dies ist Dank der nachhaltigen Bemühungen, an denen alle preußischen Ressorts verdienstvollen Anteil haben, in Höhe eines Betrages von 143 Millionen Reichsmark geglückt. Weitere 56 Millionen konnten im Anleihenhaushalt untergebracht werden. So verminderte sich der in das Jahr 1934 zu übernehmende Fehlbetrag der Vorjahre auf rund 460 Millionen Reichsmark. Der Finanzminister konnte mitteilen, daß es gelungen ist, die kurzfristige Verschuldung von 420 auf 395 Millionen Reichsmark herabzudrücken und auch hinsichtlich dieses Betrages eine gewisse Stabilisierung zu erreichen. Demgemäß sind die mittelfristigen Schulden von 330 Millionen auf 431 Millionen Reichsmart gestiegen. Die lanafristigen Schulden haben sich im Zusammenhang mit der Abwertung der Dollaranleihen von 306 auf 284 Millionen Reichsmark ermäßigt. Darüber hinaus konnte Preußen, das in das Rechnungsjahr 1933 ohne jeden Kassenbestand eingetreten war, zu Beginn des Rechnungsjahres 1934 einen Kassenbestand von 28 Millionen Reichsmark buchen. Der Finanzminister wies deshalb mit Recht darauf hin, daß, falls nicht unvorhergesehene Zwischenfälle eintreten, die Kassenlage des preußischen Staates geDer mit äußerster Sparsamkeit aufgestellte Staatshaushalt für 1934 ist mit 2094 Millionen RM. in Einnahme und Ausgabe nicht nur formell, sondern auch innerlich ausgeglichen. Von diesem Betrage entfallen 2012 Millionen RM. auf die Einnahmen und Ausgaben des ordentlichen Haushaltes und 82 Millionen auf solche des außerordentlichen Haushaltes. Der Netto=Haushalt, der den Zuschußbedarf der Hoheitsverwaltungen nach Abzug ihrer eigenen Einnahmen wiedergibt, schließt mit 1328 Millionen RM. ab. Bei dem Ausgleich des Etats handelte es sich um die Aufgabe, gegenüber dem Vorjahre für Einnahmeverschlechterungen in Höhe von 85 Millionen RM und Mehrausgaben in Höhe von 33 Millionen RM., im ganzen also einen Betrag von 118 Millionen, neue Deckung zu finden. Die Mehrausgaben sind im wesentlichen bedingt durch die neuen Aufgaben, die der preußische Staat in Durchführung der Ziele der nationalsozialistischen Revolution tatkräftig in Angriff genommen hat. Die Deckung dieses Mehrbetrages von 118 Millionen RM. ist in folgender Form durchgeführt: Zunächst sind eine Reihe von Ausgaben, wie zum Beispiel die Ausgaben für den früheren Preußischen Landtag, zwangsläufig weggefallen. Dadurch konnten allein Ausgaben von rund 15 Millionen RM. eingespart werden. Mmmmmmmmmmmmm Umtauschen oder Zeichnen nur noch bis Donnerstag! DNB Berlin, 20. Juni. Jeder Besitzer von„Hilferding"=Anleihe und von „Neubesitz“ muß spätestens am Donnerstag diese Anleihe in die vierprozentige Anleihe des Deutschen Reiches von 1934. die erste Anleihe des nationalsozialistischen Staates, umtauschen. Nach dem 21. Juni wird für„Neubesitz“ kein Kurs mehr festgestellt. Wer die sicherste, von der nationalsozialistischen Regierung gewährleistete Geldanlage sucht, kann noch bis Donnerstag die vierprozentige Anleihe des Deutschen Reiches von 1934 zum Kurse von 95 v. H. bar zeichnen. Neuwahlen in Oesterreich? Die Unabhängigkeit der österreichischen Richter aufgehoben. DRB Wien, 20. Juni. Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, hat der österreichische Gesandte in Rom, Dr. Rintelen, soeben der österreichischen Regierung einen eingehenden Bericht über die Zusammenkunft in Venedig übermittelt. Ueber den Inhalt dieses Berichtes wird selbstverständlich bei den amtlichen Stellen strengstes Stillschweigen bewahrt. Jedoch verdichten sich in hiesigen internationalen Kreisen die Gerüchte. daß der Gedanke von Neuwahlen zur Feststellung der wahren Volksmeinung des österreichischen Volkes bei den Großmächten in der letzten Zeit stark an Boden gewonnen habe. Die Abendpresse hebt hervor, daß in dem neuen Uebergangsverfassungsgesetz, das am 1. Juli in Kraft tritt, die Unabhängigkeit der Richter aufgehoben worden ist. Die„Neue Freie Presse“ schreibt, es habe sich gezeigt, daß ein kleiner Teil von Richtern in seiner politischen Haltung nicht jene Linie einnehme, die im Interesse des österreichischen Staates und seiner gegenwärtigen Aufgaben liegen. Die bisherigen Verfassungsbestimmungen übe: die Unabhängigkeit der Richter hätten einem Zugriff der Staatsgewalt hinsichtlich der Person der Richter im Wege gestanden. Aus diesem Grunde würden zunächst für einhalbes Jahr die Bestimmungen über die richterliche Unabhängigkeit ausgehoben. um Gelegenheit zu geben, jene Richter im administrativen Wege auszuschalten, die, auf der richterlichen Unabhängigkeit bauend, sich gegen das Staatsinteresse vergangen hätten. Es ist höchst bemerkenswert, daß somit die österreichische Regierung die richterliche Unabhängigkeit, eine der grundlegendsten Bestimmungen eines jeden modernen Staates, als gegenwartig unbequem empfindet. Es dürfte kaum eines anderen Beweises für die eigenartigen Zustände im heutigen Oesterreich bedürfen, als einer derartigen Maßregel, die an den Grundrechten der Rechtsprechung rüttelt. Schwere Sprengstoffanschläge in Vorarlberg. DNB Wien, 20. Juni. Nach amtlichen Mitteilungen hat im Laufe der Nacht zum Mittwoch und des Mittwoch in Voralberg eine neue Welle schwerer Terrorakte eingesetzt. Im ganzen Lande ist es zu einer erheblichen zahl von Sprengstoffanschlägen gekommen, be denen zahlreiche Telegraphenmaste gesprenat und Telephonleitungen zerstort wurden. In der Nähe des Klosters wurden die Stützpfeiler einer Flußbrücke auf der großen Eisenbahnstrecke schwer beschädigt. Ferner wurde das Telephonkabel nach Innsbruck und nach der Schweiz gesvrengt. Bei Weiler wurde das Telephonkabel des Staatstelephons durch eine Explosion zerstört. Der Betrieb dreier Elektrizitätswerke, darunter das von Feldkirsch mußte zeitweise eingestel!: werden, da unbekannte Täter sämtliche Sicherungen entfernt hatten. Ferner wurde auf das Hauptpostamt Bregenz ein Sprengstonianschlag verübt. Ueber die Feststellung der Täter liegen bisher noch keine Mitteilungen vor. Mittwoch morgen wurde in Innsbruck in einem Hause in der Mandelsbergerstraße, in dem der Kriminalinspektor Rofner wohnt, ein Sprengstoffanschlag ausgeführt. In zwei Wohnungen des Obergeschosses wurde die gesamte Einrichtung zum großen Teil vernichtet. Alle Wohnungstüren im Stiegenhaus vom ersten bis zum dritten Stock gingen in Trümmer. Kerkerstrafen für Nationalsozialisten DRB Wien, 20. Juni. weit Angeklagte Anton Pressinger zu 14 Jahren chweren Kerkers verurteilt. Dem Urteil liegt als für die Verurteilung belastendes Moment die alleinige Tatsache zugrunde, daß bei den beiden National sozialisten eine Kiste mit Sprengmaterial auf gefunden wurde. Das ungewöhnlich harte Urteil des Standgerichts hat in allen Kreisen große Erregung hervorgerufen. Während die sozialdemokratischen Anführer des Februaraufstandes. der Hunderte von Toten und schwere materielle Opfer zur Folge hatte, meist nur mit einigen wenigen Monaten Gefängnis bestraft wurden, jetzt bereits zu einem großen Teil begnadigt worden sind, sind die zwei Nationalsozialisten, denen eine direkte verbrecherische Tätigkeit gar nicht nachgewiesen werden konnte, zu jahrelangem schwerem Kerker verurteilt worden. Angesichts dieser Urteilsfällung wird auch in diplomatischen Kreisen auf den rein politi schen Charakter des Standgerichtsurteils hinge wiesen.164 Vom Standgericht in Graz wurde der Nationalsozialist Kern. ein Vater von drei Kindern, zu zehn Jahren schweren Kerkers verurteilt. Das Urteil stützt sich vor allem auf die Aussage einer Zeugin, die Kern beobachtet haben will, wie er auf seinem Gut bei Loeben eine Kiste mit Sprengstorf eingrub. Kern bestritt, dies getan zu haben. Als belastend galt auch die Aussage eines Gendarmeriebeamten, der angab, daß Kerns Kinder immer mit dem Hitlergruß zu grüßen pflegten Tagesrundschau. Rihhentrovs Nachdem der Beauftragte Dariser des Reichskanzlers für Abrüstungsfragen Herr von Besprechungen. Ribbentrop kürzlich bereits in London gewesen ist, hat er am Samstag abend in Paris eine Begegnung mit dem französischen Außenminister Barthou gehabt, und ihr folgte am Montag eine einstündige Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Doumergue. Einzelheiten aus den Unterhaltungen sind natürlich nicht bekannt gegeben worden, und wenn die Pariser Presse in ihren Kommentaren alle nur erdenklichen Fragen aufzählt, die in den Gesprächen eine Rolle gespielt haben sollen, so kann dazu gesagt werden, daß diese Kommentare nicht die Bedeutung von Bemerkungen auf Grund zuverlässiger Unterrichtung haben. Sie stimmen im übrigen darin überein, daß in ihnen betont wird, die Mission Ribbentrops sei lediglich informatorischer Natur gewesen. Der freundlichere Ton, der in den meisten Kommentaren gegenüber Deutschland angeschlagen wird, läßt erkennen, daß die deutschen Bemühungen um einen besseren Kontakt in Paris angenehm empfunden worden sind. Die Gelegenheit zu der Begegnung von Ribbentrops mit Barthou gab ein Abendessen bei gemeinsamen Pariser Bekannten, wobei der Unterhaltung zugute kam, daß die beiden schon miteinander bekannt waren. Man erfährt nämlich bei dieser Gelegenheit, daß der französische Außenminister den Beauftragten des Reichskanzlers schon vor einigen Wochen einmal in seiner Privatwohnung empfangen hat. Der Besuch von Ribbentrops bei Doumergue ist amtlich als reiner Höflichkeitsbesuch bezeichnet worden, aber er hat immerhin eine ganze Stunde gedauert. Und wenn die Gespräche des deutschen Vertreters von dem französischen Außenminister zu dem französischen Ministerpräsidenten führten, so hat eine solche Steigerung nur dann einen Sinn, wenn auch die Gegenseite irgend etwas Positives aus den Unterredungen erhofft. Und da darf man darauf hinweisen, daß bereits von einem neuen Besuch von Ribbentrops in Paris die Rede ist. Man erwartet dort, wie die Aeußerungen der französischen Presse erkennen lassen, daß er wiederkommt, sobald der französische Außenminister von seiner Reise nach Bukarest und Belgrad zurückgekehrt sein wird, also Ende des Monats. Dann soll eine eingehende Besprechung zwischen dem Leiter der französischen Außenpolitik und dem deutschen Unterhändler stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die französische Politik der regionalen Sicherheitspakte deutlichere Umrisse angenommen haben. Die französische Regierung hat in diesen Tagen den verschiedenen europäischen Regierungen, darunter natürlich auch Berlin, ihr Projekt für diese Sicherheitspakte unterbreitet. Von seiner Reise dürfte Barthou also Eindrücke über die Aussichten dieser Politik mitbringen. Andererseits würde die Zusammenkunft mit Herrn von Ribbentrop unmittelbar vor der Londoner Reise des französischen Außenministers liegen. Das alles macht den Eindruck einer gewissen Entspannung der politischen Atmosphäre. Aber man wird sich doch hüten müssen, davon ausgehend, gleich optimistische Prognosen zu stellen und zu vergessen, wie starke Differenzen in der Abrüstungsfrage eben noch zwischen der deutschen und der französischen Auffassung in Erscheinung getreten sind. Sollte aber als eine Auswirkung der Gespräche des Führers mit Mussolini in Venedig und der Unterhaltungen von Ribbentrops mit Barthou und Doumergue sich eine deutsch=französische Verständigung ergeben, auf die man eben kaum mehr zu hoffen wagte, so wird das deutsche Volk das selbstverständlich herzlich begrüßen. Aber noch ist es sicher nicht soweit, daß man über den Berg herüber wäre, und noch erscheint es uns sehr zweifelhaft, ob man so zynische Bemerkungen, wie sie zu gleicher Zeit das„Journal des Debats“ für angebracht hält, in dem der unversöhnliche Haß gegen das neue Deutschland wieder einmal leidenschaftlichen Ausbruch gefunden hat, lediglich als ein Aus=der=Reihe=tanzen bewerten soll. Bestimmungen über die 40 Stundenwoche aufgehoben. 9 Berlin, 20. Juni Der Reichsminister der Finanzen und der Reichsar beitsminister teilen folgendes mit: Als das Reinhardt=Programm in Kraft trat, hatten wir mehr als 5 Millionen Arbeitslose. Das ReinhardtProgramm wollte möglichst viele Volksgenossen wieder in Arbeit bringen. Deshalb entschloß sich die Reichsregierung dazu, die wöchentliche Arbeitszeit in denjenigen Unternehmungen auf 40 Stunden zu beschränken. die aus diesem Programm Aufträge bekamen. Die reichliche Hälfte der Arbeitslosigkeit ist inzwischen beseitigt. In einzelnen Wirtschaftszweigen besteht schon Mangel an Facharbeitern. Deshalb sind die Bestimmungen über die 40 Stunden=Arbeitswoche in Unternehmungen, die an den Arbeitsbeschaffungsmaß. nahmen beteiligt sind, nicht mehr erforderlich Sie sind mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden, gleichgültig, ob die Aufträge bereits verteilt sind oder noch verteilt werden. Dreußen im Der Regierungserklärung, die Ministerpräsident Göring am Kesch= Montag vor dem Preußischen Staatsrat abgegeben hat, und dem vor demselben Gremium erstattete Bericht des Finanzministers Dr. Popitz über die Haushalts= und Kassenlage des preußischen Staates gebührt der Rang der wichtigsten innerpolitischen Kundgebungen in der letzten Zeit. Zeigt der Bericht des preußischen Finanzministers den gewaltigen Fortschritt in den Bemühungen um die Gesundung der Staatsfinanzen, läßt er erkennen, was mit eiserner Sparsamkeit in gut einem Jahre erreicht worden ist, und verstärkt er die auch aus anderen Momenten, insbesondere aus der starken Abnahme der Erwerbslosigkeit sich ergebende Gewißheit, daß die nationalsozialistische Regierung die Verfallserscheinungen, die sich in den schweren Krisenjahren herausgebildet haben, restlos überwindet, so hat die Rede des Ministerpräsidenten ihre staatspolitische Bedeutung vor allem in den Ausführungen über die Preußen zufallenden Aufgaben für die Neugestaltung des Reichs. Und wenn man diese Rede mit Reden vergleicht, die vor der nationalsozialistischen Revolution von Länderministern zur Frage der Reichsreform gehalten worden sind, dann fällt ohne weiteres als wesentlicher Unterschied auf, daß sich hier der Regierungschef des größten deutschen Landes durchaus positiv, aktiv anteilnehmend und fördernd für die Einheit des Reiches einsetzt, während früher stets die Herren Ministerpräsidenten, mochten sie in Berlin oder München oder Oldenburg residieren, der eine mehr, der andere weniger partikularistisch, aber doch irgendwie ihre Abneigung gegen das Aufgehen ihres Landes im Reich zu erkennen gaben. Der Wenn und Aber gab es gar zu viele. Davon ist bei Göring keine Rede. Das neue Reich wird als zentral geleiteter Führerstaat in Reichsgaue gegliedert sein, wobei Preußen in eine größere solcher Gaue aufgelöst werden wird, deren Grenzen sich zum Teil mit den Grenzen der jetzigen preußischen Provinzen decken werden, zum Teil aber, wie Ministerpräsident Göring durchblicken ließ, auch nicht. Und dies dürfte vermutlich insbesonvere für Westdeutschland zutreffen. Innerhalb eines Jahrzehnts soll diese Aufgabe und die Angleichung der preußischen Ministerien an die des Reichs durchgeführt werden. Auf dem Wege hierzu sind bereits wichtige Schritte getan worden, so daß mit Ausnahme des Finanzministeriums heute sämtliche preußischen Ministerien mit Reichsministern besetzt sind. Es besteht Personalunion bei den Wirtschafts=, Kultus=, Innen= und Justizministerien. Damit erhielten die Reichsministerien, die vielfach sozusagen in der Luft geschwebt haben, den erforderlichen organischen Verwaltungsunterbau. Wenn so Preußen in absehbaren Jahren als äußere Form verschwinden wird, so bleibt— auch das ha der Ministerpräsident eindeutig und klar festgestellt— der Inhalt des Preußentums im neuen Reich des deutschen Volkes, im Dritten Reich, lebendig. Es sind jene wertvollen Ueberlieferungen, die das preußische Beamtentum und das preußische Heer zu Mustern der Unbestechlichkeit, des Pflichtbewußtseins, der Zucht und Ordnung, des Mannesmutes und der Einfachheit gemacht haben. Diese Eigenschaften werden umso mehr den inneren Gehalt des Gemeinschaftsreiches der Deutschen ausmachen, als sie ja jene Eigenschaften sind, die der Nationalsozialismus der ganzen Nation anerziehen will, und die der Führer selbst, ein Süddeutscher von Geburt, ein Preuße nach seinem Charakter, dem deutschen Volk täglich vorlebt. Das Echo des Transfer=Aufschubs im Ausland. Peierliche Zeisetzung Karin Görings in deutscher Erde. Eindrucksvolles Ehrengeleit. — Berlin, 20. Juni. In Gegenwart des Führers, fast aller Reichs= und Staatsminister, fast aller Staatssekretäre, zahlreicher Angeböriger des diplomatischen Korps und anderer Pernlichkeiten wurde am Mittwe bnlichkeiten wurde am Mittwochmittag mitten im märuiscen Walde auf einer Anhöhe am Wuckersee in der ö: Schorfheide, unter Eichen, Buchen und Kiefern, d Gattin des Ministerpräsidenten Göring, Karin G. ring. in deutsche Erde gebettet. de dat nch überal dasseize Sabnitz nach EbersUnangebrachter Protest der 632. 9 Berlin. 20. Juni. Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich als Treuhänder für die Younganleihe und die Treuhänder für die Dawesanleihe haben bei der deutschen Regierung wegen der vorläufigen Einstellung des Zinsendienstes der beiden Anleihen Verwahrung einWenn die Treuhänder für die Dawesanleihe dabei von einem offenlichtlichen Bruch eingegangener deutscher Verpflichtungen sprechen, so bedeutet das ein vollständiges Verkennen der Sachlage, die vor aller Welt offenbar ist und die, wie in der deutschen Transfernote ausgeführt ist, dazu zwingt, formelle Verpflichtungen mit wirtschaftlichen Notwendigkeiten in Einklang zu bringen. deute keineswegs, daß ein solcher Schritt ernstlich erwogen werde. Die künftige Haltung der amerikanischen Regierung in dieser Frage stehe noch nicht fest. Prankreich wartet ab. (!) Paris, 20. Juni. Amerikas Haltung noch ungewiß. Ende voriger Woche war angekündigt worden, daß sich ein Ministerrat am Dienstag dieser Woche über die Maßnahmen schlüssig werden sollte. die Frankreich in Beantwortung des sechsmonatigen deutschen Moratoriums insbesondere zur Abfindung der französischen Inhaber Poung= und Dawes=Anleihen ergreisen werde. Dieser Ministerrat hat nicht stattgefunden.—„Agence Economique et Financière“ bemerkt lediglich, daß er auf unbestimmte Zeit verschoden worden sei. Die „Agence“ glaubt, diese Verschiebung darauf zurückführen zu müssen, daß Verhandlungen über die Transferfrage zwischen Deutschland und Frankreich bevorstünden und daß man in Paris erst einmal etwaige neue deutsche walde hat sich überall dasselbe Bild wiederholt: Ehrenaufstellung der einzelnen Formationen mit Fahnen, dazu wieder die Anwesenheit von hunderten von Mitgliedern der Frauenschaften und des Bundes deutscher Mädel. Kränze und Blumen häuften sich in dem Packwagen zu Bergen. Um 8,80 Uhr fuhr der Zug in den Bahnhof Eberswalde ein. Ministerpräsident Görina. der von seinen aus Schweden mitgekommenen Verwandten, den Schwestern Karin Görings, Gräfin Rosen, Gräfin Willamowitz=Möllendorf und Frau Martin, seinem Stiefsohn v. Kantzow, des Sohnes Karin Görings aus erster Ehe, Graf Rosen und Prinz und Prinzessin zu Wied, ferner dem Polizeigeneral Wecke begleitet war, wurde auf dem Bahnsteig von Gauleiter Oberpräsident Kube und Gruppenführer Prinz August Wilhelm begrüßt. Vor dem Bahnhof hatten wiederum Abordnungen aller Formationen mit Fahnen Aufstellung genommen. Unter Trauerwirbeln und den Klän gen des Beethovenschen Trauermarsches wurde der were Zinksarg von acht Polizeioffizieren, acht Führern des Deutschen Luftsportverbandes und acht Förstern auf dem Ueberführungsrundwege getragen. Ueberall, in allen Orten, bildete fast die gesamte Bevölke8 Washington, 20. Juni. Im Weißen Hause wurde zur Frage der amerikaaischen Haltung gegenüber dem deutschen Transsermoraerklärt, die Regierung sei zu keinerl## Entgekommen. Vorsichtshalber habe jedoch Präsident Roosevelt vor einigen Tagen angesichts der bevorstehenden Vertagung des Kongresses beim Staatsdepartement angefragt, od neue gesetzliche Vollmachten nötig seien, falls man zu dem Entschluß kommen sollte, Schritte gegen die deutschen Guthaben in den Vereinigten Staaten zu unternehmen. Das Staatsdepartement habe ein neues Gesetz sei nicht nötig, da das große Notstandsbankgesetz vom 9. März 1933 dem Präsidenten weitestgehende Vollmachten über die Beschlagnahme fremder Valuta usw. gebe. Sowohl im Weißen Hause wie im Staatsdepartement wurde aber betont, dieser rein akademische Antrag beVorsoläge abwarte, bevor man die einseitigen Maßnahmen beschließe die sonst ins Auge gefaßt seien Vernunft in England. & London. 20. Juni. Orien, bildele fast die gefumie Orpolle. rung Spalier, vielfach im Arbeitsanzug, so wie sie aus den Fabriken und Kontoren gekommen waren, um Karin Göring in ihrer zweiten Heimat, in Deutschland, zu grüßen. In der Försterei Döllnkrug wurde der Sarg auf einen sechsspännigen Pferdewagen gehoben. Reitende Abteilungen der Landespolizeigruppe General Göring flankierten ihn und eröffneten und schlossen den Trauer kondukt, der sich nun unter den Wipfeln des märkischen Waldes nach Karinhall, dem Blockhaus des Ministerpräsidenten, in Bewegung setzte. Inzwischen waren außer den aus Schweden mitgekommenen Trauergästen fast alle Reichs= und Staatsminister und fang aue Staatssekretäre eingetroffen. Bald daraus erschien der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, und gleich danach— begleitet von Gruppenführer ruckner, Reichspressechef der NSDAP Dr. Dietrich, Gruppenführer Joseph Dietrich und Oberführer Schaub— der Führer. Hörnerklänge begrüßten ihn. An Ehrengästen bemerkte man ferner den Reichsstatthalter von Bayern, General Ritter v. Epp. den Reichsführer der SS und Inspekteur der Geheimen Staatsvolizei, Himmler, Staatssekretär Dr. Meiß. ner als Vertreter des Reichspräsidenten, den außerordentlichen schwedischen Gesandten Graf Wirsen Reichsbankpräsident Dr. Schacht und zahlreiche andere höhere Beamte sowie die Geschwister des MinisterpräWenige Minuten von Karinhall entfernt liegt auf einer Anhöhe von Wuckersee, flankiert von Kiefern und Buchen, in einer Lichtung, die von uralten Eichen abgeschlossen wird, die Gruft, die Hermann Göring seiner Lebensgefährtin bauen ließ. Germanische Malsteine. Findlinge, umrahmen die Stätte, die außerordentlich timmungsvoll und landschaftlich ganz herrlich gelegen ist. Zu beiden Seiten der Gruft waren Abteilungen der Landespolizei, der Jägerei und des Deutschen Luftsportverbandes angetreten, während das Feldjägerkorps die Absperrung vornahm. Unter den Klängen des Trauermarsches aus der„Götterdämmerung“ wurde der Sarg vom Wagen gehoben und vor die Gruft getragen dann sprach Pfarrer D. Fendt. Vater unser und Segen, der Choral„So nimm denn meine Hände“ schlossen die Feier. Dann klang aus dem fernen Hochwalde vom jenseitigen Ufer des Wuckersees das„Halal“ der Förster. Um die Gruft herum häuften sich die Kränze und aus flachen Schalen loderten Flammen empor. Karin Göring hat eine Heimstatt im deutschen Walde nach alter deutscher Sitte gefunden. hirtstefer und fünf Uitangeklagte vor Gericht. Unter der Anklage der Untreue und der passiven Bestechung. Ein konservatives Mitglied fragte am Mittwoch den Schatzkanzler, ob er zur Erhöhung der Devisenbilanz igunsten Großbritanniens Schritte tun werde, um die Ausgaben britischer Touristen in Deutschland zu beschränken. Von seiten der Regierung wurde erwidert, daß der Schatzkanzler diesen Vorschlag erwogen habe, aver nicht glaube, daß es wünschenswert sein würde, ihn anzunehmen. Die Ausgaben britischer Reisender in Deutschland erhöhten Deutschlands ausländische Devisenvorräte und terten die Erfüllung seiner Auslandsschulden. V Berlin, 20. Juni. Vor der Vll. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts begann am Mittwoch der Prozeß gegen den früheren preußischen Wohlfahrtsminister Dr. h. c. Heinrich Hirtsiefer, der erst vor einiger Zeit in Bochum zu sechs Monaten Gefänanis verurteilt worden in— onaten Gefängnis verurteilt worden ist. Neben ich noch Hirtsiefer haben sich noch zu verantworten: der Verbandsleiter*„„— erleich„Die ganze Macht Prankreichs für die Unabhängigkeit Oesterreichs“. bandsleiter Dr. Dr. h. e. Heinrich Gerlich, der Staatssekretär a. D. Pros. Dr. Dr. h. c. Adolf Scheidt. der Ministerialdirektor a. D. Hermann Peters. der Ministerialdirektor i. e. R. Dr. Alexander Schneider und der Ministerialdirektor a. D. Geh Erklärungen Barthous. DNB Wien, 20. Juni Der französische Außenminister Barthou gewährte auf der Fahrt von Wien nach Bukarest dem Vertreter des„Echo“ eine Unterredung, in der er u. a. erklärte, es ware irrtümlich, anzunehmen, daß die in einem Gegensatz zu Tatsächlich seien die Interessen gleichlausend mit den Indie Kleine Entente sei geradezu für die Unabhängigkeit —. ganze Macht Frankreichs trete fur Unabhängigkeit Oesterreichs ein, Kleine Entente Oesterreich stehe. der Kleinen Entente teressen Oesterreichs. eine Bürgschaft Oesterreichs. Die für Un trete für Unabhängig die durch den Bundeskanzl werde. Die Freiheit und di unter allen Umständen zler Dollfuß versinnbildlicht die Ruhe Oesterreichs müssen gewahrt bleiben. Die französische negierung werde diese Freiheit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln schützen. Ueber die Zusammenkunft von Venedig befragt, erklärte Barthou, daß er über die Zusammenkunft bisher noch nicht unterrichtet sei. In der Aussprache mit Bundeskanzler suß hat Barthou gleichfalls, wie amtlich mitgeteilt wird, die Gelegenheit ergriffen, um „#- Gelegenheir ergriffen, um Dr. Dollfuß geenüber die Versicherung zu wiederholen, daß die französische Regierung im Einklang mit der Erklärung der drei Großmächte vom 17. Februar laufenden Jahres die Zusammenarbeit mit der britischen und italienischen Regierung fortführen werde, um nicht nur die Unabhängigkeit kanzler Dr. Dollfuß bei seiner Unterredung am Bahnhof in Wien den französischen Außenminister Barthou eingeladen habe, auf der Rückreise aus Belgrad in Wien Halt zu machen. Der französische Außenminister habe diese Einladung ablehnen müssen, da er unverzüglich nach zurückkehren müsse, aber er habe dem österreichischen Bundeskanzler vorgeschlagen, st nach Paris zu kommen, wo ihm die französische Regierung die beste Aufnahme bereiten würde Huvich über die venezianischen Besprechungen. Oesterreichs zu gewährleisten, sondern auch im Rahmen per„Empfehlungen der Konferenz von Stresa die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung Oesterreichs zu fördern. Es wurden auch die beide Länder interessierenden Fragen erörtert. Wie in dem Außenamt nahestehenden Kreisen zu hören ist, wird dort die Tatsache dieser Begegnung zwischen Barthou und Bundeskanzler Dr. Dollfuß sehr begrüßt und als ein Markstein in der Kon solidierung der österreichischen Außenpolitik hingestellt. Dollfuß nach Paris eingeladen. (1) Paris, 20. Juni. Der Wiener Korrespondent der„Agence Economique er Financière" berichtet, daß der österreichische BundesDNB Paris, 20. Juni. Der französische Botschafter in Rom, de Chambrun, hatte am Dienstag eine längere Unterredung mit dem italienischen Staatssekretär Suvich. Wie der römische Berichterstatter des„Matin“ dazu mitteilt, unterrichtete Suvich den Botschafter über die Bedeutung der Zusammenkunft zwischen Mussolini und dem Führer und erklärte, daß weder auf der einen noch auf der anderen Seite positive Verpflichtungen übernommen worden seien. Der italienische Unterstaatssekretär wies darauf hin, daß sich die Unterredung in der Hauptsache auf die österreichische Unabhängigkeit, die Abrüstungsfrage und den Völkerbund bezogen habe. Er erklärte ferner, daß die deutsch=italienische Zusammenarbeit als eine Garantie für den Frieden angesehen werden müsse, umso mehr, als Italien als einzige Nation der ehemaligen Alliierten engen Kontakt zum Reiche behalten habe und damit die Möglichkeit einer allgemeinen europäischen Zusammenarbeit fördere. Der Berichterstatter glaubt zu wissen, daß Mussolini die Absicht habe, sich demnächst auch mit Dollfuß zu treffen und daß diese Zusammenkunft wahrscheinlich in Riccione stattfinden werde. Regierungsrat Hermann Tillich. Allen Angeklagten wird Untreue, teilweise verbunden mit Anstiftung zur Untreue, Gerlich außerdem Betrug zur Last gelegt. In einer Nachtragsanklage wird Hirtsiefer außerdem passive Bestechung im Amt in zwei Fällen vorgeworfen. Nach den Feststellungen der Staatsanwaltschaft sind von dem in enger Verbindung mit dem früheren preußischen Ministerium für Volkswohlfahrt stehenden Verein„Reichszentrale, Landaufenthalt für Stadtkinder und Erholungspflege deutscher Kinder im Ausland“ allein für Reisekosten der Angeklagten jährlich Zehntausende von Mark ausgegeben worden. Die Verwaltungskosten sollen außerdem geradezu eine phantastische Höhe erreicht haben. Dem Angeklagten Peters, der Vorsitzender des Vereins Reichszentrale“ usw. war, wird Anstiftung zur Untreue hrendoktor“ uirtsiefer vorgeworfen. Diesen Titel mußte nach der lage die Reichszentrale Anklage die Reichszentrale aus preußischen Geldern mit nicht weniger als 22000 RM. bezahlen. Aus der Kasse der Reichszentrale sollen weiter Fahrgelder und Kurkosten für Parteibuchbeamte und deren Angehörige und Bekannte bestritten worden sein. Hirtsiefer wird außerdem vorgeworfen, daß er sich von dem früheren Oberbürgermeister von Köln durch 100 Flaschen Wein, 100 Lotterielose— ein... Lotterielose und ein kostbares Oelgemälde bestechen ließ. Für den Prozeß ist eine Verhandlungsdauer von etwa vier Wochen vorgesehen. Die Verhandlung begegnet im übrigen keinem starken Publikumsinteresse. Im Zuhörerraum sitzt nur eine einzige Zuhörerin. Nach der Verlesung des Eröffnungsbeschlusses gab der Vorsitzende den Verhandlungsplan bekannt. Heute und am zweiten Verhandlungstag werden die sechs Angeklagten gehört. Am dritten Verhandlungstag sollen bereits acht Zeugen, darunter der frühere hessische Staatspräsident Adelung, über allgemeine Fragen vernommen werden. Am vierten Tage kommen die Autospesen des Angeklagten Scheidt zur Erörterung, und daran reihen sich nacheinander die zahlreichen weiteren Anklagepunkte hörigen bei der Beschaffung des dritten Ehrendoktortitels für mit den jeweils dazugehörigen Zeugen. Ferner machte der Vorsitzende davon Mitteilung, do das österreichische Bundeskanzleramt die Ausreiseerlaubnis für einige in Oesterreich wohnende Zeugen noch nicht erteilt hat. Das Gericht habe versucht, auf diplomatischem Wege die Ausreisebewilligung zu erreichen. Devisenrechtliche Schwierigkeiten seien schon beseitigt worden. Dr. Hirtsiefer äußerte sich dann als erster Angeklagter über seinen Lebenslauf, die Einrichtung des preußischen Wohlfahrtsministeriums und die Besetzung der einzelnen Stellen. Urlauber=Dampfer„Dresden“ leck gelaufen. Sämtliche Passagiere in Sicherheit. DRB Bremen, 20. Juni. Der Dampfer„Dresden“ des Norddeutschen Lloyd der sich z. Z. auf einer Urlauberfahrt„Kraft durch Freude“ befindet, ist einige Meilen nördlich von Utsire an der norwegischen Küste durch Grundberührung leck geworden. Der norwegische Dampfer„Kong Haakon“ hat sämtliche Fahrgäste an Land gebracht. Sie befinden sich also in Sicherheit. Der Norddeutsche Lloyd hat zur Rückbeförderung der Passagiere seinen 13 367 Tonnen großen Dampfer „Stuttgart“ beschleunigt zur Unfallstelle entsandt. Das Schiff hat Bremerhaven um Mitternacht verlassen und wird am Donnerstag vormittag an der Unfallstelle eintreffen. Der Dampfer„Dresden“ hat um 21 Uhr an den Norddeutschen Lloyd gefunkt, daß ein Teil der Passagiere in Stavanger, ein Teil in Kopervik an Land gebracht worden ist. Das havarierte Schiff hat seine Besatzung an Bord. Der Erdstoß— es handelt sich um ein sogenanntes tektonisches Beben— wurde im ganzen Beuthener Grubenrevier verspürt. Nach Auskunft der Bergrevierämter wurde auf den verschiedenen Gruben kein nennenswerter Schaden angerichtet. Klammenmeer über 400 Morgen. Sonnenwende— Schicksalswende! 9 Berlin, 20. Juni. Das Reichspresse= und Propagandaamt der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ teilt mit: #### gurch die nationalsozialistische Revolution geeinte deutsche Volk feiert in der Nacht vom 23. zum 24. Juni das Fest der Sommersonnenwende. An diesem Tage hat seit altersher unser Volk das Fest des Sieges der Sonne über den Winter, das Fest der Freude, der Lebensbejahung und der um das Feuer lebendig versammelten Volksgemeinschaft gefeiert. Wie wir am 1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit, aus den vielen Werkund Lebensgemeinschaften unseres Volkes aufmarschiert sind zum gemeinsamen Fest, so wollen wir auch das Fest der Sonnenwende feiern. Unsere große Aufgabe, an der wir unabhängig arbeiten müssen, ist, ein neues Volk zu werden. Jeder einzelne, das ganze Volk muß mitgestalten am neuen Volkstum, das uns aus dem Erbe der Vergangenheit in den Formen der Gegenwart überall dort wieder ersteht wo wir das heilige deutsche Volksgut in den Mittelpunkt unserer Gemeinschaft stellen. Zur Erfüllung der uns vom Führer gegebenen Aufgaben brauchen wir Krari— Kraft durch Freude!— — die uns aus unserer Volksgemeinschaft und ihren hohen Festen kommt. Im Bewußtsein dieser Aufgaben rufe ich die in der Deutschen Arbeitsfront organisierten Arbeitsmenschen aller deutschen Stämme und Stände auf, in den lebendigen Zellen ihrer Betriebs= und Lebensgemeinschaften das Fest der deutschen Sonnenwende zu begehen Aus dem Erlebnis des um die Feuer versammelten deutschen Volkes wollen wir einen Schritt auf dem Wege zu neuem deutschen Volkstum vorwärts gehen. Wieder ein schweres Grubenunglück auf der Karsten=Zentrum-Grube. DNB Senftenberg, 20. Juni. Am Tagebau der Grube Ilse=Ost der Ilse BergbauA.=G. wütet seit längerer Zeit ein gewaltiger Brand: der bisher ein Gelände von etwa 400 Morgen zwischen der Bahnstrecke Senftenberg=Kottbus und dem Tagebau erfaßt hat und schon von weither durch große Rauchschwaden zu erkennen ist. Außer der Werksfeuerwehr mußten Löschzüge aus Senftenberg und der ganzen Umgebung eingesetzt werden. Die Bekämpfung des Brandes gestaltete sich durch Hitze und Rauch außerordentlich schwierig. Nachdem es zunächst gelungen war, das Feuer einzudämmen, hatten starke Windstöße alsbald ein weiteres Aufflammen des Riesenbrandes zur Folge, so daß das Feuer noch weiter um sich griff. Man vermutet Funkenflug als Brandursache. Für die Grube selbst besteht keine Gefahr; jedoch wurde der Betrieb unterbrochen, um die Belegschaft bei der Bekämpfung des Brandes einsetzen zu können. Sieben Bergleute verschüttet. DNB Beuthen, 20. Juni. Das Ende der Bayrischen Staatszeitung. Heil Hitler! Dr. Robert Ley, Stabsleiter der PO und Führer der Deutschen Arbeitsfront. Am Mittwoch nachmittag gegen 18 Uhr ereignete sich auf der 774 Meter=Sohle des Nordfeldes der KarstenZentrum ein schweres Grubenunglück. Bei einem heftigen Erdstoß gingeine in Eisenausgebaute Strecke zu Bruch. Unter den einstürzenden Gesteinsmassen wurden ein Steiger und sechs Bergleute verschüttet. Zwei in der Nähe der Einsturzstelle befindliche Bergleute wurden verletzt, davon einer schwer. Sie konnten sofort geborgen werden. Die Rettungsarbeiten wurden sofort eingeleitet. Irgendeine Verbindung mit den Verschütteten konnte bisher nicht aufgenommen werden. Nach Auskunft der Grubenverwaltung ist nicht damit zu rechnen, daß man noch im Verlaufe der Nacht an die Unglücksstelle herankommt. DNB München, 20. Juni. Die„Bayerische Staatszeitung“ veröffentlicht auf der Titelseite des Blattes am Mittwoch folgende Mitteilung: „Die bayerische Staatsregierung hat durch Verordnung vom 12. v. 1934 mit Wirkung vom 1. 6. 1934 den „Völkischen Beobachter“ zum Veröffentlichungsorgan der bayerischen Staatsministerien bestimmt. Durch diese Verfügung erweist sich das Weitererscheinen der„Hayexischen Staatszeitung“ als unmoglich. Wir sehen uns daher gezwungen, das Erscheinen der„Bayerischen Staatszeitung und Bayerischer Staatsanzeiger“ vom 1. Juli 1934 stellen.“ 1934 an einzuDie„Bayerische Staatszeitung“ ist ein paar Jahre Organ, der, bayerschen Staatsregierung gegründet worden. Sie hat also ein Alter von gut zwanzig Jahren erreicht. Daß sie ihr Erscheinen einstellen würden, war nach der oben erwähnten Nu Schuhmach Die Ausschuf macherhandwerks Jahrestagung des in der Provinzia Für die Tagung worden. Anläßlich di innung Münster! sestspieles a in Aussicht geno Reichsverbandsta soll eine besonde Ein Herr Montag, den 25. werkokammer.# gen angenommen Fachkursus b Hälfte in der Ha gehend erbeten. Ein Instal vorgesehen. Me Im Rahmen wird am Samst bis 7 Uhr, in de gewerbe ein Lia verhütung di Sektion 1 der 9 schaft gehalten. Bauhauptgewerb 11,15 Uhr. in d Vorträgen sind eingeladen. Des weitere für Schlosse Sonderkursus im Treppenbau. Asphaltvern zu dem die Mel Der Beginn mitgeteilt. Mel Unterrichts werden, um den bildung ohne Ar Unterschlat Nach den bi Rendanten Pi. Gemeinde in W der als Kassenge begann, untersch stellung ein gen wurden ab seinen Gehilfen denn auch gesch Rendant wurde. wurde. Nun he Fonds und Gut und diese Vollm er durch Glü schlagenen Betri Kasse legen, der die Unterschlagu war ihm nie h leichzeitig mit ntnahmen aus mangelnden ben. Erst als ersten Male seit er sich auch an griffen hatte. lePi. stand n dem ersten Teil daß sich die unt erhöht, so da Prüfung beschlo E Vermö Die Just Justizrat Dr. jetzt in Par frau Berta Ermittelungsver Die Summe de Durch Beschluß 1934 ist das Ve schlagnahm Juni 1933 aus als Anwalt gel Mill Der Mittw. butter kostete 1 Landeier 7¼—8 klasse 9 Pfg., dem Gemüsema Spargel 15—45 Koossalat 5—8. Wachsbohnen 80 niszwiebeln 10 Gurken 15, 20, Blaue Kohlrab Porree 3 St. 1 chen. Schnittlau 30—40, Stachell schen 25 und 30 Verordnung anzunehmen. * Münster, spricht in Mün wird am 30. J am 1. Juli vor falen und Lipp Aufgaben, die es. Coeosel turnen. Am E Aufbauschulee Anwesend war Coesfeld.: Borken, Rh Phönix Bocht und Turnverei Lehrgang von Coesfeld. Nack die Uebungen rings Aus Uünster und dem Ulünsterland. schlossen den Trauen ipfeln des märkischen Blockhaus des Mi. te. Inzwischen waren menen Trauergästen minister und fast eoffen. Bald darauss hrers, Reichsministen t von Gruppenführer SDAP Dr. Diet. etrich und OberHörnerklänge beerkte man ferner den eral Ritter v. Epp zekteur der Geheimen sekretär Dr. Meiß sidenten, den außerm Graf Wirsen und zahlreiche andere ter des MinisterpräI entfernt liegt au ert von Kiefern und uralten Eichen abgenann Göring seiner manische Malsteine die außerordentlich inz herrlich gelegen waren Abteilungen des Deutschen Luftdas Feldjägerkorps den Klängen des nmerung“ wurde der die Gruft getragen. Vater unser und enn meine Hände“ uis dem fernen Hochckersees das„Halali“ sich die Kränze und men empor. Karin itschen Walde nach tel mußte nach der ußischen Geldern mit len. Aus der Kasse ahrgelder und Kurren Angehörige und irtsiefer wird außerdem früheren OberFlaschen Wein, 100 mälde bestechen ließ. andlungsdauer von erhandlung begegnet likumsinteresse. Im Zuhörerin. gsbeschlusses gab der bekannt. 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Durch diese tererscheinen ung als unwungen, das Erund Bayerischer 14 an einzuein paar Jahre n der bayerischen Sie hat also ein Daß sie ihr Eroben erwähnten Schuhmacher=Reichsverbandstagung in Münster. * Münster, 20. Juni. Die Ausschußsitzung des Reichsverbandes des Schuhmacherhandwerks und der Vorstand haben beschlossen, die Jahrestagung des Reichsverbandes der Schuhmacher 1934 in der Provinzialhauptstadt Münster stattfinden zu lassen. Für die Tagung sind der 28. und 29. Juli festgesetzt worden. Anläßlich dieser Tagung ist von der Schuhmacher= innung Münster die Aufführung eines großen Weihesestspieles als besondere Handwerker=Festaufführung In Aussicht genommen. Wegen des Umsanges des der Reichsverbandstagung vorliegenden Verhandlungsstoffes soll eine besondere Fachausstellung nicht stattfinden. Fachkurse der Landwerkskammer. Münster, 20. Juni. Ein Herrenzuschneidekursus beginnt am Montag, den 25. Juni, vormittags 9 Uhr, in der Handwerkskammer. Auch hierzu können noch einige Meldunangenommen werden. Ein Schneiderinnengen Fachkursus beginnt ebenfalls in der zweiten JuniHälfte in der Handwerkskammer. Anmeldungen sind umgehend erbeten. Ein Installationskursus ist für Ende Juni vorgesehen. Meldungen müssen umgehend erfolgen. Im Rahmen der jetzt laufenden großen Meisterkurse wird am Samstag. den 28. Juni. nachmittags von 5.30 bis 7 Uhr. in der Handwerkskammer für das Baunebengewerbe ein Lichtbildervortrag über Unfallverhütung durch den technischen Aufsichtsbeamten der Sektion 1 der Rhein.=Westf. Baugewerksberufsgenossenschaft gehalten. Ein gleicher Vortrag findet für das Bauhauptgewerbe am Sonntag. den 24. Juni. vormittags 11,15 Uhr, in der Handwerkskammer statt. Zu diesen Vorträgen sind auch die Teilnehmer früherer Fachkurse eingeladen. Des weiteren beginnt in Kürze ein Fachkursus für Schlosser. Pflasterer. Tischler und ein Sonderkursus im Beizen und Polieren. sowie im Treppenbau. Auch ist ein Sonderkursus für Asphaltverwendung im Baugewerbe vorgesehen. zu dem die Meldungen umgehend erfolgen müssen. Der Beginn der Kurse wird den Interessenten noch mitgeteilt. Meldungen müssen baldigst erfolgen. Das Unterrichtsgeld wird so billig wie möglich gestellt werden, um den Handwerkern Gelegenheit zur Weiterbildung ohne Aufwendung erheblicher Kosten zu bieten. Unterschlagungen bei der evangelischen Kirchengemeinde. * Münster, 20. Juni. Nach den bisherigen Feststellungen wurden von dem Rendanten Pi. aus der Kirchenkasse der evangelischen Gemeinde in Münster 27000 Mk. unterschlagen. Pi., der als Kassengehilfe bei der Kirchenkasse seine Laufbahn begann, unterschlug schon gleich nach seiner Einstellung einzelne Beträge. Die Unterschlagungen wurden aver nicht entdeckt, da der Rendant seinen Gehilfen nicht genug kontrollierte. So konnte es denn auch geschehen, daß Pi. trotz seiner Vorbelastung Rendant wurde, als die Stelle des Rendanten frei wurde. Nun hatte Pi. das Verfügungsrecht über alle Fonds und Guthaben, kurz über die ganze Kirchenkasse. und diese Vollmacht nützte er nun aus. Angeblich wollte er durch Glück beim Wetten die bereits unterschlagenen Beträge zurückgewinnen und wieder in die Kasse legen, deren Belegbücher er falsch führte, damit die Unterschlagungen nicht auffielen. Aber das Glück war ihm nie hold. Die Wettscheine häuften sich und gleichzeitig mit ihnen die Schulden und die heimlichen Entnahmen aus der Kasse. die wiederum wegen der mangelnden Kontrolle unentdeckt blieben. Erst als Pi. fürchtete, daß die nächste Revision zum ersten Male seit Jahren schärfer ausfallen würde, weil er sich auch an besonderen Kirchenfonds vergriffen hatte, legte er ein Geständnis vor Pfarrer D. ab. Pi. stand nun vor der Großen Strafkammer. Aus dem ersten Teil der Verhandlung ergab sich die Aussicht, daß sich die unterschlagene Summe noch beträchtlich erhöht, so daß das Gericht eine Vertagung und nähere Prüfung beschloß. Pi. befindet sich in Haft. Vermögen eines Devisenschiebers beschlagnahmt. Münster. 20 Juni. teilt mit: Gegen den früher in Münster, jetzt in Paris, 8c rue Chombriges, dessen Ehefrau Berta Cohn, schwebt seit dem 30. 4. 1934 ein Ermittelungsverfahren wegen Devisenschiebung. Die Summe des verschobenen Geldes ist sehr groß. Durch Beschluß des Amtsgerichts in Münster vom 19. 5. 1934 ist das Vermögen der genannten Personen deschlagnahmt. Justizrat Dr. Cohn ist bereits im Juni 1933 aus dem Amt als Notar entlassen; er ist auch als Anwalt gelöscht. Münsterischer Marktbericht. X Münster, 20. Juni. Der Mittwoch=Markt war nur schwach besucht. Land butter kostete 1.20 und 1.25, Molkereibutter 1.40 Mk. Landeier 7½—8. Kl. A 9. B 8. C 7½. D 7 und Sonder klasse 9 Pfg., Enteneier 8 und Gänseeier 20 Pfg. Auf dem Gemüsemarkt stellte man folgende Preislage fest Spargel 15—45, Spinat 10 und 15, Stengelrüben 15, Kovssalat 5—8. Dicke Bohnen 10—15. Grüne Bohnen 15. Wachsbohnen 30. Erbsen 15—25, Zwiebeln 15—20. Johan niszwiebeln 10—15 je Bündchen. Blumenkohl 20—45 Gurken 15, 20, 25, 30 und 35. Wirsing 15. Kohlrabi 15. Blaue Kohlrabi 20—25, Wurzeln 10—15. Melde 10. Porree 8 St. 10 und 15. Radieschen 5 und 10 je Bündchen. Schnittlauch 5. frische Kartosseln 6—12, Tomaten 30—40, Stachelbeeren 15 und 20. Erdbeeren 30—40. Kir schen 25 und 30, Waldbeeren 30—40, Johannisbeeren 25. * * Münster, 20. Juni. Der Reichswirtschaftsminister spricht in Münster. Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt wird am 30. Juni und 1. Juli in Münster weilen und am 1. Juli vor der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe in der Stadthalle zu Münster über die Aufgaben, die die deutsche Wirtschaft heute hat, sprechen. es Coesfeld, 20. Juni. Kreislehrgang im Frauenturnen. Am Sonntag fand hier in der Turnhalle der Aufbauschule ein Kreislehrgang im Frauenturnen statt. Anwesend waren die Vertreterinnen der Vereine Tus Coesfeld. Dülmen, TV. Ahaus Billerbeck. Borken, Rheda. Gronau, Gescher. Tus und Phönix Bocholt, Reichsbahn=Turn= und Sportverein und Turnvereinigung Rheine. Geleitet wurde der Lehrgang von der Kreisturnwartin Tini Dinschott, Coesfeld. Nach den praktischen Uebuingen. in denen man die Uebungen für das kommende Landesturnfest, Freiübungen und den Scharfesttanz durchprobte. erweiterten theoretische Erörterungen die Erfahrungen. Am Nachmittag nahmen die Teilnehmerinnen am Werbeumzug der Schwimmerinnen teil. * Stadtlohn, 20. Juni. Schmuggler springen in die Berkel. Dicht hinter dem Grenzstrich zwischen Deutschland und Holland wurden zwei Schmuggler im Bezirk Stadtlohn von Zollbeamten gestellt. Sie warsen ihre Packen fort und suchten das Weite. Der Hund des einen Zollbeamten war aber dem Leo K. dicht auf den Fersen, und soviel sich K. auch mit einem Stock wehrte. der Hund bekam ihn ins Bein zu fassen. K. sprang darauf ins Wasser der Berkel. konnte aber bald gestellt werden. Vor der Großen Strafkammer in Münster hatten sich die beiden Schmuggler zu verantworten. Nach der Menge ihrer Schmuggelware stel das Strafmaß aus. Ein jeder erhielt als alter Schmuggler zunächst einmal sechs Monate Gesängnis und dazu gesellte sich die gesetzlich vorgesehene Geldstrase von 5200 Mark. * Vreden, 20. Juni. Ländliches Anwesen niedergebrannt. Gestern nachmittag entstand auf dem Gehöft des Bauern He. in Krosewick Feuer, das infolge der Trockenheit und der reichen Stroh= und Heuvorräte schnell um sich griff. Entstehungsherd des Feuers war die Scheune, von der aus durch starken Funkenregen das anliegende Wohnhaus in Mitleidenschaft gezogen wurde. In kurzer Zeit waren beide Gebäude ein Raub der Flammen geworden, da die Feuerwehren wegen Wassermangels nichts ausrichten konnten. Der größte Teil des Mobiliars und vier Schweine verbrannten. Die Entstehungsursache ist unbekannt. □ Borghorst, 20. Juni. Zweidrittel der Bevölkerung in der Textilindustrie. Einen erfreulichen Einblick in das kräftig einsetzende Wiederaufleben unserer Textilindustrie gewähren die vom hiesigen Bürgermeister gemachten Erhebungen über die Zahl der jetzt beschäftigten Leute und Webstühle. In den 10 Fabriken unserer Stadt arbeiten jetzt 1297 Leute. 963 Weber und 334 Weberinnen an 1765 Webstühlen und 247 Reservewebstühlen. Dazu kommen in den beiden Bleichexeien und Färbereien 201 Arbeiter, 190 Männer und 11 Frauen. In den beiden Spinnereien sind 271 Männer und 530 Frauen, insgesamt also 801 Arbeiter beschäftigt. Von den hier vorhandenen 88 396 Spindeln ruhen zur Zeit noch 25 436. Beschäftigt werden also allein von der hiesigen Textilindustrie 1424 Männer und 875 Frauen, also 2299 Menschen, das sind nicht weniger als zwei Drittel der ortsansässigen Bevölkerung. efs. Haltern, 20. Juni. Der Halterner See bewährt sich. Im jetzt vorliegenden Haushaltsplan des Ruhrsiedlungsverbandes wird angegeben, daß für den Hengsteysee auch für 1934 ein Zuschuß ausgegeben werden muß. wogegen das Volksbad am Halterner See. an dem der Verband beteiligt ist, sich selbst trägt. Kein Wunder, wenn, wie am letzten Sonntag. 35 000 Badegäste aus allen Teilen des Münsterlandes und Industriegebietes nach Haltern kommen. Xm. Neubeckum, 20. Juni. Nach neun Jahren als Brandstifter festgenommen. Seit neun Jahren wurde der Gastwirt Hü. durch anonyme Briefe und üble Mäuler verdächtigt, das von ihm an mehrere Familien vermietete Die Justizpressestelle Dortmund Justizrat Dr. Julius Cohn, alte Wohnhaus, das als baufällig abgebrochen werden sollte, in Brand gesetzt zu haben. Der 40jährige Anwohner B. wurde jetzt dank der Arbeit der Gendarmerie und Landeskriminalpolizei als der wirkliche Brandstifter dem Amtsgericht in Oelde zugeführt. Ihm sind die Verleumdungen gegen den Gastwirt zu danken. Vierl und Reichsstatthalter Röver im Emsland. * Lingen, 20. Juni. Auf einer informatorischen Besichtigungreise weilten am Montag Reichsarbeitsführer Hierl. mehrere Herren der Reichsleitung, Reichsstatthalter Röver, Gauarbeitsführer v. Love und Regierungspräsident Eggers(Osnabrück) im Emsland, wobei die Orte Papenburg, Ahlhorn, Friesoythe, Flechum und andere Städte und Dörfer des Emslandes berührt wurden. Die Herren, denen sich auch Bürgermeister Janssen (Papenburg) anschloß. trafen sich in der neuen Siedlung Hilkerbroor, wo zunächst die Fragen der Landplanung behandelt wurden. Von hier aus fuhren die Herren in Kraftwagen zum Lager 1. Anschließend fanden in Papenburg Besprechungen statt. Unterwegs verabsehiedete sich Reichsstatthalter Röver bei der Siedlung E., während die übrigen Herren die Besichtigungsfahrt durch das Emsland fortsetzten. Auch das Arbeitsdienststammlager Clemenswerth bei Sögel wurde besucht. Staatssekretär und Reichsarbeitsführer Hierl sprach sich sehr anerkennend über dieses Lager aus und bezeichnete es als das beste und schönste, das er in dieser Gegend getroffen hatte. Gegen 9 Uhr abends trafen die Teilnehmer der Fahrt von Haselünne kommend in Lingen ein, wo auf dem Adolf=Hitler=Platz unter starker Teilnahme der Bevölkerung eine Begrüßung stattfand. Am Abend waren die Herren Gäste der Stadt Lingen. Im Hotel Nave fand eine interne Besprechung statt. Am Dienstag früh kehrten die Teilnehmer nach Berlin zurück. Parteitag Gau Weser-Ems am 7. Juli. * Oldenburg, 20. Juni. Der Parteitag der NSDAP., Gau Weser=Ems. wird am 7. Juli d. J. in Oldenburg stattfinden. Der Stabsleiter der PO., Staatsrat Dr. Ley, hatte für diesen Tag einen Appell sämtlicher politischer Leiter des Gaues festgesetzt. Die Gauleitung hat sich daher entschlossen gleichzeitig einen Gauparteitag abzuhalten. Die Stadt, in der sich der Sitz des Gauleiters befindet, wird damit ihre bisher größte Veranstaltung erleben. Man rechnet mit einer Teilnahme von 25—30 000 politischen Leitern und ebenso viel Besuchern. so daß mindestens 50000 Menschen an diesem Tage nach Oldenburg kommen werden. Im Mittelpunkt des Gauparteitages wird eine Kundgebung auf dem Pferdemarkt stehen, bei der heworragende Persönlichkeiten der Regierung sprechen werden. Der Auftakt zur 5. Marathon-Fahrt. * Münster, 20. Juni. Die Teilnehmer an der 5. großen Marathon=Fahrt. die als Auftakt zu dem großen Wettkampf der deutschen Zucht=, Reit= und Fahrvereine in diesen Tagen in der alten Kaiserstadt Aachen abgehalten wird. versammelten sich am Dienstag abend gemeinsam mit einer Anzahl Ehrengäste im Festsaale des„Fürstenhofs“ auf Einladung des Westfälischen Provinzialverbandes der Zucht=, Reit= und Fahrvereine zu einem Reiterabend. Der stellv. Vorsitzende des Wests. Provinzialverbandes. Bauer Sümmermann, der gleichzeitig den Kreisverband Münster der Zucht=, Reit= und Fahrvereine vertrat. begrüßte in seinen Worten des Willkomms vor allem den Präsidenten Wienen als den Vater der Marathon=Fahrt. der Westfalen die Möglichkeit geboten habe. in Aachen sein Pferdematerial vorzuführen und abzusetzen, ferner den 1. Bürgermeister der Stadt Aachen. Dr. Luerken, den Senior der deutschen Fahrer. Freih. v. d. Borch. Herrn Kropp und Herrn Koch(Siegen). der dreimal hintereinander die Marathon=Fahrt gewonnen hat. Stadtrat Mangels entbot den Willkomm der Stadt Münster im Auftrage des verhinderten Oberbürgermeisters und dankte dem Reichsverbande und dem Provinzialverbande dafür, daß sie die Stadt Münster als Ausgangspunkt für die diesjährige Marathon=Fahrt gewählt haben. 1. Bürgermeister Dr. Luerken überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters der Stadt Aachen und bezeichnete die diesjährige Marathon=Fahrt als das Bindeglied zwischen den beiden uralten Kulturstätten Münster und Aachen, zwischen den beiden Schwesterprovinzen Westfalen und Rheinland. Präsident Wienen sprach über den Zweck der Marathon=Fahrt, durch die er die Verbundenheit der rheinischen und westfälischen Heimkehr. Bauern betonen, der alten Kaiserstadt Aachen nützen und dem Vaterlande dienen zu wollen bestrebt gewesen sei. Das Schlußwort des offiziellen Teiles sprach Major Müller als Leiter der Marathon=Fahrt und dankte vor allem dem Westsälischen Provinzialverbande für die Vorbereitung der Fahrt und die gastliche Aufnahme in der schönen Stadt Münster. Der Start zu der großen Fahrt. Heute früb fanden sich die Teilnehmer schon rechtzeitig wieder auf dem Schloßplatze ein, um die vorgeschriebene Fabrerprüfung abzulegen. die für alle Prüflinge das beste Ergebnis hatte. Wieder waren dazu die Vertreter der in Betracht kommenden Organisationen erschienen. so Oberstleutnant Müller vom Reichswehrministerium. in dessen Händen die Abwicklung der ganzen Veranstaltung liegt. Rittmeister Bieringer vom Fahrerausbildungskommando in Hannover. der technische Leiter dieses großen pferdesportlichen Unternehmens. weiter der stellvertretende Vorsitzende des Provinzialverbandes der Zucht=, Reit= und Fahrvereine Westfalens, Bauer Sümmermann, und der rührige Vorsitzende des Kreisverbandes der ländlichen Reitervereine des Kreises Münster, Bauer Geßmann(Appelhülsen), nicht zuletzt der Vater der Marathon=Fahrten, Wienen(Aachen) und die offiziellen Vertreter der Städte Aachen und Münster, 1. Bürgermeister Dr. Luerken und Beigeordneter Dr. Fulda. und der Leiter der Hauptabteilung 2 des Landesbauernstandes. Bauer Dunkel. Von 8 Uhr ab starteten vünktlich die 24 Gespanne mit ihren rund 80 Pferden in einem Abstande von je 8 Minuten. Alles klappte auss beste. Besonderes Interesse fand dabei der Viererzug des Herrn Koch aus Siegen, der bereits dreimal hintereinander die Marathon=Fahrt gewonnen hat. und gerade ihn begleiteten besonders herzliche und aufrichtige Wünsche. Von Ernst Pauly. Wieder in der alten Harzheimat— in der Stadt mit den gotischen Häusern, dem Brunnenrauschen vor der Freitreppe und den altväterischen Spitzhelmen des Rathauses— Schloß und Waldberge durch die Sonne grüßend, aber sich beugend vor dem Brocken im Hintergrund, der groß wie Schicksal sich wölbte... Alles wie einst und doch anders. Bewegter das Erleben auf den Straßen, dichter die Scharen der Wandergäste und fröhlicher die Gesichter. Hermine Behrens holte tief Atem in der erquickenden Luft— sollte man in seiner Freizeit empfindsam werden? Gelassene Sicherheit hatte sie aus viel Kampf als Preis gewonnen, wie man sie brauchte im Leben und zum Leben, als wohlgesetzte Junggesellin und geschäftstüchtige Prokuristin in sogar jetzt gesicherter Stellung, und schweifende, staunende Jungmädchenaugen hatten schon lange zu wissenden, zielbewußten sich geschärft. Immerhin— ein Wiedersehen nach neunzehn Jahren fiel etwas aus dem Lauf selbst eines bewegten Aufgabenlebens und auch aus dem Programm der jährlichen Sommererholung, ließ eine Stimmung ausschweben, die nicht ganz einzukalkulieren war. Aber nun mußte sie lächeln— über ihr eigenes Jugendbild. Da hatte man gemeint, mit seinen lieben siebzehn Jahren das Dasein kaum mehr tragen zu können, als die Eltern. jetzt umhügelt, den Umgang mit dem Nachbarssohn ihr schließlich verboten hatten, weil er zu leichtfüßig sein sollte, und dann doch— damals— sein brennendes Wünschen als fügsame Tochter geopfert, war auch daran nicht gestorben. Seitdem war mancher Mann in ihr Leben getreten und daraus wieder verschwunden, und je länger, je weniger hatte sie sich in Verlustgefühle vertiefen können oder in Gedanken, ob es überhaupt Verlust bedeutete. Ob er hier wohl noch lebte— Gerd Tatte, ihre erste Liebe? Sie sah ihn vor sich— immer gut aussehend und gut angezogen, mit einem stets fröhlichen Herzen, aber reilich nicht mit viel Kopf, wie sie ihn heute beurteilen müßte. Ihr Ideal sollte jetzt anders beschaffen sein, wenn überhaupt es eins gab. Gewiß war er längst in eine Ehe geraten, hoffentlich mit einer Frau, die seine Mängel ergänzte und seine Vorzüge nicht überschätzte. Denn sonst möchte es kaum mehr gut um ihn stehen, den leichtblütigen Jungen. Der Gemütsspaziergang wurde weitläufig, aber das Haus wollte sie doch sehen, in dem die Eltern mit ihr gelebt hatten und den Bruder, der in fremder Erde schlief. Würde es noch so stehen mit dem Nachbarhaus wie einst? Ein wenig Neugier beschwingte ihren Schritt auf dem immer schon unveränderlich harten Pflaster der langen Vorstadtstraße, an die sich mit hellen Augenbrauen die Laubhügel drängten. Die erste Nachfrage vor dem Ziel entschlüpfte ihr wie ein wehendes Tüchlein. „Tattes— ja, sie leben noch beide. Oft ist Herr Tatte nicht zu Hause, aber seine Frau werden Sie wohl treffen — ach, die Kinder meinen Sie— da ist keins mehr bei den Eltern— wo die jetzt sind, das wüßte ich nicht.“ Es war der Tonfall der Heimat, Magdeburger Mundart, hierzulande klingender rauschend wie ein Bach vom Hauch der Berge.— Ja, da stand noch das alte Haus, in dem sie geboren war, und sein Nachbar— ganz wie vor Zeiten. „Nein— das ist doch Hermine, oder— verzeihen Sie — ich irrte mich—“. „Sie haben schon recht, Frau Tatte— ich bin's.“ Die Freude der Ueberraschten war ungeziert, fühlte der Besuch, und gastlich, herzlich ward der Empfang. Das „Du“, zuerst etwas entfremdet, wurde gern gelitten und vernahm sich wie unverhoffter Wiedergewinn mit allem tauschenden Erzählen. .. ja, sie sind weit fort, die Kinder— und am weitesten Gerd. Er hatte es lange schwer, aber nun hat er's geschafft, ist nach den drei Jahren in Danzig Oberingenieur und Mitdirektor. Vorigen Sommer hat er nach langer Zeit uns wieder besucht. Ach, Gerd ist ganz anders geworden, als wie du ihn kanntest, im Krieg und in der Gefangenschaft. Gut war er immer, aber etwas zu weich und auch leicht, und nun haben die bösen Jahre ihn fest und hart gemacht, fast zu hart. Stolz können wir auf ihn sein, aber weißt du, Hermine, er hatte etwas Fremdes, Kühles das letzte Mal und blieb auch nur ganz urz. Ja, wenn er eine Frau, Kinder hätte— unser Gerd „Ich habe mich auch sehr geändert, Frau Tatte, vielleicht kam das von meinem ersten großen Schmerz mit der— Sie wissen— gerade, weil ich ihn zu tragisch nahm. Darum konnte mir alles, was folgte, so viel nicht mehr anhaben...——— „.... und grüßen Sie Ihren Herrn Sohn von seinem ersten Schwarm, der nun auch recht verständig geworden ist und wirklich nicht mehr sentimental. Aber in diesem Augenblick konnte das Letzte nicht genau stimmen, eben da nach diesem Abschied Hermine ihres Geburtshauses ganz vergaß. Nachdenklich über das Eine schritt sie den Weg zurück. Ob man ihm selbst einen Gruß schickte? Die Worte seiner Mutter hatte beinahe wie eine Aufforderung geklungen. Aber je weiter sich von Hermine die beiden Häuser entfernten, desto entschiedener verwarf sie den Einfall. Ja, wenn Gerd Tatte ihrer bedurft hätte, wenn er fraulichen Zuspruch, Beistand brauchen konnte— vielleicht dann. Aber der erfolgreiche Oberingenieur brauchte keinen, nicht einmal von seiner Mutter. Sie selbst stand ebenso fest auf sich allein— und so konnte, so mußte es wohl bleiben— schloß sie wehmütig im Stillen. Turnen— Spiel— Sport. Kieler Segelwoche. England führt im Länderkampf. Niel, 20. Juni. In dem von acht Nationen bestrittenen Länderkampf der 12 gm=Scharpie=Klasse hat England die Führung vor Holland, Schweiz und Deutschland. Die erste Fahr: am Dienstag endete mit einem klaren Sieg der Engländer, die dann aber in der zweiten Fahrt am Mittwoch den Holländern den Vortritt lassen mußten. Ihre große Güte wurde aber bei der dritten Fahrt klar unter Beweis gestellt, denn hier siegten die Engländer überlegen vor Holland, Schweiz und Deutschland. Die große See=Wettfahrt„Rund um Fehmarn“, die am Dienstag gestartet wurde, stellte große Anforderungen an die Segler, da grobe See herrschte. Die ersten Jachten trafen Mittwoch morgen wieder in Kiel ein und man nimmt an, daß Achter Kiel als Sieger aus dieser Prüfung hervorgehen wird. Deutsche Post=Meisterschaft im Kleinkaliberschießen. Zum drtten Male ruft die Arbeitsgemeinschaft deutscher Post=Sportvereine die ihr angeschlossenen Vereine zur Austragung der Meisterschaft im Klein=Kaliberschießen auf. Die Veranstaltung,die unter der Schirmherrschaft des Herrn Reichspostministers Freiderr v. EltzRübenach steht, findet statt aus dem schönen Scießstand de Post=Eportvereins Dortmund, Nutzbaumweg (Elektrohof) in der Zeit vom 22.—25. Juni. Nachdem 1932 1657 Schltzen und 1933 4394 Schsivzen zum Kampf angetreten waren, dürste in diesem Jahr wohl mit einer neuen Rekordbeteiligung zu rechnen sein. Zur Teilnahme berechtigt sind alle Mitglieder, die am 1. 6. 34 irgend einer Abteilung eines Post=Sportvereins angehört haben. Darum sor Mannen, alle auf die Schanzen. Damit die von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Post=Sportvereine gewünschte Breitenarbeit geförder; wird, ist es Ehrenpflicht aller Mitglieder, an dem Schießen teilzunehmen Die hierzu erforderliche Munition wird vom Verein kostenlos geliefert. Da' höchste Auszeichnungen zu erreichen sind, u. a. auch für Vreine mit höchster Beteiligung, dürfte es den Post=Sportlern der Halbmillionenstadt Dortmund bei etwas gutem Willen nicht schwer fallen, bei der Entscheidung ein Wörtchen mitzureden. Besonders wäre zu wünschen, wenn recht viele ältere Angehörige, die für den Bewegungssport weniger in Frage kommen, aktiv in den Kampf eingreisen würden, um so mit der Jugend jung zu bleiben. Also Trefspunkt aller PostSportler am 23. und 24. Juni auf dem Post=Sportplatz am Nußzbaumweg. Geschossen wird auf die 50im entfernte 12er Ringscheibe und zwar je 5 Schuß liegend, knieend(oder sitzend) und stebend. #c. madrid siegt in Hamburg. Die an große Hitze gewöhnte Elf des spanischen Fußballmeisters FC. Madrid konnte am Dienstag ihr Hamburger Gastspiel zu einem eindrucksvollen Siege gestalten. Vor ca. 15000 Zuschauern kamen die Spanier zu einem eindrucksvollen Siege über den Hamburger BV. mit 3:0(1:0). Die Hanseaten spielten recht schwach und verdanken es ihrer sicher arbeitenden Hintermannschaft, daß die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Die Gäste warteten mit ausgezeichnetem Können auf und waren fast ständig im Angriff. Das Deutsche Derby in Hamburg. :: Berlin, 19. Juni. Zum Deutschen Derby in Hamburg am kommenden Sonntag, zu dem von Berlin aus ein Sonderzug verkehrt, haben bisher ihre Teilnahme zugesagt: Vizekanzler von Papen, Reichsminister Dr. Goebbels, Reichsaußenminister Freiherr von Neurath, der britische und der italienische Botschafter, die Gesandten von Belgien, Bulgarien, Cuba, Dänemark, Guatemala, Irland, Nicaragua, Oesterreich, Persten, Peru, Schweiz, Venezuela sowie die Staatssekretäre Pfundtner, Koenigs, Milch, Grauert, Körner und Willikens, ferner der Reichssportführer Gruppenführer von Tschammer und Osten und der Chef des Protokolls im Auswärtigen Amt Graf vov Bassewitz. Deutsche Bahnmeisterschaften der Berufsfahrer. Am 15. Juli veranstaltete der Deutsche Radsahrer=Verband auf der Bahn in Hannover die Deutschen Meisterschaften für Berufsfahrer.— An der Fliegermeisterschaft dürfen aue im Besitz einer Lizenz für 1934 befindlichen deutschen Flieger teilnehmen, von denen der Verband 12 zur Teilnahme auf seine Kosten entsendet. Ausgewählt wurden der Titelverteidiger Albert Richter=Köln seine Landsleute Engel, Steffes, Oszmella, Hürtgen und Zis. die Berliner Ehmer, Dasch und Markwitz, die Breslauer Rieger und Kießlich, sowie der Dortmunder Pützfeld. Für die übrigen Fahrer ist am 5. Juli Nennungsschluß. em gleichen Tage wird auch die Deutsche Stehersterschaft über 100 km in Hannover entschieden. Zur Teilnahme wurden acht Fahrer bestimmt, und zwar Metze=Dortmund, Titelverteidiger, Möller, Wißbröcker beide Hannover), Hille=Leipzig, Krewer=Köln, Schindlerhemnitz, Lohmann=Bochum und auf Grund seiner guten Fahrweise in Paris der Stettiner Carpus. Der Landesstallmeister Seiffert vom Preußischen Landwirtschafts=Ministerium wurde vom Reichsminister R. Walther Darré zum Reichskommissar des Landwirtschaft=Ministeriums für Pferdesport und=Zucht ernannt Der ausgezeichnete Langstreckenläufer Bernd Fechner=Ostpreußen, der bei„Quer durch Königsberg“ sogar Otto Kohn besiegen konnte, wird sich am kommenden Sonntag an einem internationalen Sportfest in Warschau beteiligen. Nach der polnischen Hauptstadt wurden ferner Gillmeister(Stolp) und der Stettiner Mittelstreckler Rothbart eingeladen. orsten und die Kerrlichkeit des keimatlichen Lebens Große Reichswehrkonzerte Zum Besten der Kriegsgräberfürsorge. „Wie el., der Vater der modernen Militärmusik, Wieprecht, mit seinen Gardekapellen symphonische Blaskonzerte und zündende Marschmusik darbot(im Berliner virhem Patrin zn Dast; Eisen und Gelsencen stattfindenden Groß=Reichswehrkonzerte, die von dem gegenwärtigen Führer unserer deutschen Musik, „Kee#u inspizient Professor Hermann Schmidt, Ver7„Lemertenswerte„Monster=Aufführungen sein. Als altklassisches Meisterwerk sei im ersten Teil des Programms die Webersche Ouvertüre zur Oper„Eurianthe“, hervorgehoben, die die hohe Kultur eines offendur. Die auch im ersien.#.“ schon dargebotenen kernigen Märsche stam. Ger G####### 1. und 2. Foige der Heeresmärsche, in der Professor Schmidt verschollenes wertvolles Gut in verjüngter Gestalt wieder aufleben läßt. Man muß überhaupt die Arbeitskraft des Generals in der Militärmusik bewundern, der trotz seiner vielen Inspizierunusee vie. Hälfte der Zeit von seinem Wirkungsorte entfernt hält, trotz seiner unterrichtlichen Tätigkeit an der Hochschule für Musik, trotz seiner Verwaltungsarbeiten im Reichswehrministerium, immer noch Zeit der Komposition und der Bearbeitung von musikalischen Werken für Militärorchester zu widmen Gritis bisl######## ais gern gesehener und von der Kritik viel beachteter Solist auf der Geige in vielen Konzerten mitwirkt, sei nur hier der Vollständigkeit halber hinzugefügt, um die ungeheure Schaffenskraft und Energie eines Mannes darzutun, der die Geschicke unserer deutschen Heeresmusik leitet. Stese, Sige ei ihm schon gedankt dafür, daß er der Bitte des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Folge leisten will, um auch an seiner Stelle als Trer, Jol hgatten, Bröge shm 2amgraden Hegenüher die Reichsschwimmwoche in Dorsten Heute ist der Tag der Jugend. Bereits am letzten Sonntag trat die Dorstener Jugend mit einem, Werbemarsch an die Oeffentlichkeit. Ein buntes Marschbild bot sich in den ersten Nachmit agsstunden den leider nicht zahlreich erschienenen Zuschauern, als unter Führung ihrer Lehrer und Lehrerinnen die Dorstener Jugend unter Mitnahme von Wimpeln und Fahnen durch die Straßen unserer Stadt zog und mit werbekräftigen Plakaten sich zu den Zie en der Reichsschwimmwoche bekannte. len per Reichsschwimmwoche bekannte. Heute tritt die Jugend ein in die Propaganda der Tat. Die Badeanstalt wird den heutigen Tag über der Schauplatz ihrer schwimmsportlichen Werbeveranstaltung Di Zeiten sind wie folgt angesetzt: 10—12 Uhr Mädchenklassen und 14—17 Uhr Knabenklassen. Die Meldungen sind so zahlreich eingegangen, daß man mit Recht von einem Schwimmwettkampf der gesamten Ju gend sprechen kann. Auch die Schulen von Hervest=Dorsten und Holsterhausen werden sich beteiligen an diesen Kämpfen und sie zu einer machtvollen Kundgebung gestalten helfen. Ein Erlaß des Ministers spricht für Lehrer und Schüler Befreiung vom Unterricht aus: Ein Beweis, welchen Wert man auf die Mitwirkung der Jugend legt. Darum: Jungen und Mäde!! Her aus zum Kampf! der Hitler=Jugend Treue zu halten. Möge ihm ein zahlreiches Publikum eine Belohnung für seine großen Anstrengungen sein. Programme, die zum Eintritt berechtigen, sind im Vorgerkauf zum Preise von 50 Pf. zu haben. An der Kasse kosten sie 75 Pf. Für reservierte Sitzplätze tritt eine kleine Erhöhung ein. Für Gelsenkirchen kommen Logenplätze hinzu, jedoch sind dieselben nur auf este Bestellung zu haben. Sonstige Anfragen, Auskünfte in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkaufsstellen, sowie in der Gaugeschäftsstelle des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Gelsenkirchen, Hüttenstraße 43, Lehrer Hatheysen, Ruf 23791. DorstenVorabend der Ehrenmalweihe Entlasst die Jungen rechtzeitig. Es ist die Beobachtung gemacht worden, daß HitlerDienst= bzw. Heimabende nicht besuchen konnten, weil sie jungen und BDM=Mädel mehrmals hintereinander ihre Dienst= bzw. Heimabende nicht besuchen konnten, weil sie beruflich zu sehr in Anspruch genommen waren. Wenn wir auch verstehen können, daß es in einem Betrieb bzw. Geschäft nicht immer möglich ist, auf die Minute Schluß zu machen, so glauben wir doch, daß die betreffenden Stellen ihren Lehrlingen so rechrzeitig freigeben können, daß ihnen der Besuch unserer Abende möglich ist. Wir richten an diejenigen, die es angeht, diese höfliche Ermahnung und hoffen, daß dieser Hinweis genügt, andernfalls wir zu anderen Maßnahmen greifen müssen. 9 Hitler=Jugend Unterbann IV/252 Soziales Amt. Jeder Einwohner muß eine Plakette besitzen. Wir stehen am Vorabend der Ehrenmalweihe. Die Vorbereitungen des Ausschusses sind so gut wie beendet. Es gilt nur noch die technischen Einzelheiten für Samstag Sonntag zu regeln. Freitagnachmittag werden die Unterausschüsse melden, daß alles in Ordnung ist. Für die Einwohner ist vielleicht noch von besonderem Interesse, daß die Reichswehrabordnung Sonntagmorgen 8.44 Uhr in Dorsten in der angesagten Stärke antritt, und zwar verteilt auf Infanterie, Artillerie und Kraftfahrer der in Münster gelegenen Formationen. Die Kapelle kommt Samstagnachmittag gegen Kundgebung fällt aus. Die für heute angesagte große Kundgebung auf dem Marktplatz muß wegen Verhinderung des Redners ausfallen. Herrenfahrrad mit deutschem Lenker. Die Felgen der Räder waren schwarz lakiert, die Räder selbst mst Dunlop=Reifen versehen. Personen, die irgendwelche Angaben über die Täterschaft machen können, werden gebeen, diese unverzüglich dem Polizeikommissariat in Holsterhausen mitzuteilen. Wullenwollen Frieden mit beiden christlichen Kirchen“ Der Kriegsopfer=Sommerausflug Zwei große Züge von je 90 Personenkraftwagen mit Kriegsopfern aus Mülheim=Ruhr berührten gestern unsere Stadt. Sie streben, wie wir hören, Ausflugszielen Wesel, Büderich und anderen zu. Auch auf der heutigen Heimfahrt werden sie Dorsten berühren. Den Wünschen auf beste Erholung schließen auch wir uns von Herzen an. Aererk: Die Wirkung eines guten Beispiels 4 Uhr hier an. Ueber die Ankunft der anderen Abordnungen ist noch nichts Näheres bekannt. Die Schupo kommt übrigens aus Buer und nicht aus Recklinghausen. Der Findling aus Erle steht bekanntlich bereits an seinem Platz. Mit der Anfertigung der Inschrifttafel ist ein heimischer Meister beschäftigt. Tätige Hände sind am Werk, um die Stadt schön zu schmücken. Es ist noch der Wunsch geäußert worden, an den Girlanden auch Willkommensschilder anzubringen. Einige Beispiele dafür seien hier genannt: Den Mitkämpfern Adolf Hitlers um das Dritte Reich ein herzliches Willkommen,„Das ist Lichtschlags treues Westfalenkorps“, Herzlich Willkommen.(Aus dem Kampflied).„Wir sind Brigade Loewenfeld, hier setzt es deutsche Hiebe“(Aus dem Kampflied der Loewenfelder)„Wer Gott vertraut, brav um sich haut, wird nimmermehr zuschanden“(Wahlspruch von Loewenfeld).„Verachte Deiner Feinde Spott, Drück fest den Helm Dir ins Gesicht, Hau brav um Dich und fürcht Dich nicht.“ Und so kann man noch mancherlei Sprüche finden, die bei den Gästen sofort den Eindruck erwecken: Hier kann man sich wohl fühlen. Nun muß der Ehrenmalausschuß noch eine Bitte an die Bevölkerung richten. Aus eigener Kraft wollen wir das Ehrenmal schaffen. Jeder soll die Möglichkeit haben, sein Scherflein zu spenden. Darum ist eine Plakette herausgegeben worden, die jeder an den Festtagen tragen muß, und zwar jede erwachsene Person in jeder Familie. Zur besonderen Würdigung zeigen wir den Kopf der Plakette im Bilde und bemerken noch, daß die Plakette am Samstag und am Sonntag den freien Eintritt ins Zelt ermöglicht. Jeder, der nur irgendwie in der Lage ist, sollte sich auch die von Dr. Wiedenhöfer verfaßte, sehr inhaltsreiche Festschrift für 50 Pf. besorgen. Dieses Heft ist ein werrvoller Bestandteil unserer Heimartiteratur und sollte besonders unserer in die Hand gegeben werden. Mit dem Verkauf wird in diesen Tagen begonnen. Die Waldbeerenernte in der Herrlichkeit Lembeck für die NSV sichergestellt. Nachdem Reichsgraf von Merveldt in hochherziger Weise die Waldbeerenernte in seinen Waldungen in der Herrlichkeit Lembeck für die NSV sichergestellt hat, haben sich nunmehr auch die übrigen Waldbesitzer und zwar die Gewerkschaft Augustus, Vereinigte Stahlwerle sowie die Bergwerkgesellschaft Hoesch dem Vorgehen des Reichsgrafen von Merveldt angeschlossen und ebenfalls die Waldbeerernte in ihren Waldungen, soweit sie in der Herrlichkeit Lembeck liegen, der NSV zur Verfügung gestellt. Durch dieses Entgegenkommen hat das Sammeln der Waldbeeren in den gesamten Waldbeständen der Herrlichkeit Lembeck eine Aenderung erfahren, indem die Erlaubnisscheine nunmehr bei den nachstehenden Stellen zum Preise von 0,50 Mark aus gestellt werden: Hervest: NSV(Adolf=Hitler=Platz) und Forst aufseher Nover, Dorf Hervest. Holsterhausen: Polizeikommissariat, NSV(Wil helmschule) Forsthaus Freudenberg. Erle: NSV(Johann Stevens, Dorf 75) Förster Müller. Rhade: Förster Wolf, Wohnung des Polz. Haupt wachtmeisters Gaer. Lembeck: Förster Elbers, Schloß, Wirt Stegemann, Dorf, Förster Kaltenbach, Wessendorf, Förster Geißler, Hohe Mark, Forstaufseher Gerling, Lasthausen und Wohnung des Pol. Hauptwachtmeisters Bürgers. Wulfen: NSV(Wohnung des Pol. Hauptwachtmeisters Inhester) und Förster Hohmeyer Deuten, Altschermbeck: NSV, Kaufmann Ernst Grüter und Wohnung des Pol. Hauptwachtmeister Schürmann. Das Einsammeln der Beeren darf nur in der Zeit von 9 bis 17 Uhr stattfinden. Es ist verboten, in den Waldungen zu rauchen, Feuer anzünden, sowie das Mitführen von Hunden, Aufnehmen von Jungwild, Wegwerfen von Papier, Lärmen und Nächtigen im Walde sowie das Abkämmen der Beeren, Betreten von Schonungen und Forstkulturen, sowie das Betreten des Hagen am Schloß Lembeck. Pg. Gauinspekteur Bergemann, Gelsenkirchen, hielt #. eine zweistündige Rede. Am Dienstagabend gegen 8.30 Uhr war der große Saal bei Altegoer dicht besetzt. Unter den Teilnehmern bemerkten wir auch eine Anzahl Frauen und 90 Jungmannen vom bekannten FAD=Lager, unter Führung von Oberfeldmeister Zanner. Sie sind immer zur Stelle, wenn etwas Besonderes los ist. Auch der Kreisamtsleiter der NSV. für Recklinghausen=Land, Pg. Kohze, Gladbeck, war erschienen. Pg. Inhester entbot den Volksgenossinen und Volksgenossen, besonders dem Redner, herzlichen Gruß und dankte für das zahlreiche Erscheinen. Er entschuldigte den verhinderten Ortsgruppenleiter Homeyer. Redner begann mit einer entschiedenen Verurteilung der Greuelpropaganda des Auslandes, die von gewisselosen Elementen des Inlandes und einer solchen Presse immer wieder gefördert werde. Daß die„Hakenkreuzbanditen“, keinen„Zuchthausstaat“ wollten, be veise u. a. dieser Feldzug, der sich nur gegen die Zertörer am Aufbau des Reiches wende. Der NSDAP könnte, vermöge ihrer vielen schlagfertigen Organisationen jedem Volksgenossen einen Aufpasser beigeben. Es wäre ihr möglich, widerstrebende Elemente einzusperren ino zu töten. Man denke gar nicht daran, russische Zutände herbeizuführen, wolle auch nicht auf Bajonetten itzen, sondern mit der breiten Masse des Volkes für das Volk arbeiten. Freiheit sei aber nicht Zügellosigkeit. Wie der Schiffskapitän in Seenot allein zu befehlen habe und eine Widerrede dulden könne ohne die Besatzung zu geährden, so müsse auch der Steuermanns des Deutschen Reiches, das aus tiefster Schmach und Not gerettet werden wolle, befehlen und handeln. Pg. Bergemann setzte auseinander, wie selbstverständlich in 16 Monaten die deutsche Not nicht hätte beseitigt werden können. Es gelte die Schmach des Friedensdiktates zu beseitigen, die Zinsknechtschaft zu brechen, um so die nationale Freiheit wieder zu erobern. Gewaltige wirtschaftliche Maßnahmen und neue Formen würden ganz im Sinne und Geiste des Programms der NSDAP den Kampf um die nationalsozialistische Gerechtigkeit weiter zum guten Ende führen. Es sei schmutziger Landesverrat, der Regierung in den Rücken zu fallen und so die Hoffnung des Auslandes zu steigern,das deutsche Volk könne dauernd als sein Kuli ausgebeutet werden. Die RSDAP wisse zwar sehr genau, daß sie die verbohrten Miesmacher, Kritiker und Besserwisser nicht bekehren könne, sie blieben auch den Versammlungen fern. Sie verlange nur die unbedingte Treue aller anständigen Menschen und so die Sicherung aller Gliederungen der Bewegung. Der Redner benutzte einen sehr breiten Raum der Ausführungen für Darlegungen mit beiden christlichen Kirchen, insbesondere mit der kath. Kirche. Er ging aus von der bekannten Ansprache des Heiligen Vaters am Vorabend der Heiligsprechung des Bruders Konrad von Parzham und zitierte nach der Gelsenkirchener Kirchenzeitung. Pg. Bergemann redete einer ganz klaren Abgrenzung der Aufgabengebiete von Staat und Kirchen das Wort und verlangte gegenseite Toleranz und Unterstützung in etwa notwendigen Abwehrkämpfen. Redner bedauerte die konfessionelle Spaltung in Deutschland, die als gegebene Tatsache hinzunehmen sei, aber auf kein anderes Gebiet, weder der Wirtschaft noch der Politik usw., übertragen werden dürfe, Er betonte immer wieder den festen Willen der NSDAP mit beiden christlichen Kirchen in Frieden zu leben. Im weiteren Verlauf seiner Rede kennzeichnete Pg. Bergemann bekannte andere Gegner des Dritten ReiS SaSS 5 Si 55 Sie ist seit über 80 jahren das Lokal- und Heimalbl. für Dorsten, Herrlichkeit und Umgebung und als mittelständisches Unternehmen auf das engste verwachsen mit der Bevölkerung von Stadt und Land. Das Fest der Jugend in der Herrlichkeit. Die Schulen der Gemeinden Wulfen, Lembeck, Rhade, Erle und Altschermbeck feiern das Fest der deutschen Jugend gemeinsam am 23. Juni, am Forsthaus Freudenberg. Die Wettkämpfe, bestehend aus Laufen, Weitsprung und Weitwurf beginnen um 9 Uhr vormittags. Die Wettkämpfe werden umrahmt durch gemeinschaftliche Lieder und Volkstänze der Mädchen. Sie enden mit einer Ansprache des Pg. Komberg und der Bekanntgabe der Sieger. Alle Bewohner der Herrlichkeit sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen. Eine Sonnenwendfeier wird hier am 23. Juni(Samstag) bei Eintritt der Dunkelheit auf dem Sportplatz abgehalten werden. Hauptinhalt der Feierstunde werden sein: Feuerrede, Feuerspruch und passende Lieder. Kirchliches Im Ererzitienhaus zu Essen=Borbeck werden in den Monaten Juli und August folgende Exerzitienkurse abgehalten: 3.—7. Juli für Frauen; 7.—10. Juli für Jünglinge; 10.—14. Juli für Jungfrauen; 14.—17. Juli für Mitglieder der Ehrengarde; 17.—21. Juli für Frauen; 21.—24. für Männer; 24.—28. Präsides der Gesellenvereine; 28.—31. Juli für Männer; 31. Juli bis 4. August für Jungfrauen; 4.—7. August für Männer; 7.—11, für Frauen; 11.—14. für Jünglinge; 14.—18. August für Jungfrauen; 18.—21. August für die Mitglieder der Männerkongregation; 21.—25. August für Frauen; 25.—28. August für Männer; 28. August bis 1. September für Frauen. Anfragen wegen Sonderkurse und Anmeldungen zu den Ererzitien richte man an den Rektor des Hauses. Hauptschriftleiter und verantwortlich für Polltik: Dr. Georg tieider. ##ver treter des Hauptschriltleiters u. verant wortlich für Münster u. das Münsterland: Fritz Rediger, Münster i. W.; für West„u. chland: Friedrich Wilh. Schulze; für Feuilleton: Peter Schlauß für Handel und Sport: Dr. Hnton Henkel, sämtlich in Dortmund; Berliner Redaktion: Dr. Ernst Häfner. Berlin-Lichterielde. Für den Zeno-Hnzeigentell: Verlagsleiter Dr. Erich Hltmeppen, Münster 1.M Druck: Zeno Gmbli., Münster 1. W. Durchschnitts-Huflage V. 1934: Zeno-Zellung insgesom AR45S enthaltend: Ahlener Volkszeitung. Nachrichtenblatt für 4# Kreise Beckum und Lüdinghausen, Hhlen 3004:— Hllgemeine Zeitung für die Kreise Coesfeld und Hhaus(Billerbecker Zeitung. Gescherer Teltung. Vredener Hnzeiger, Stadtlohner Volksblatt), Coesleld: 5628.— Borkener Zeitung, Borken: 3281;— Bürgerblatt für den Niederrhein und Reeser Tageblatt, Emmerich: 1887;— Dülmener Zeitung, Amtliches Kreisblatt für den Kreis Coesleld, Dülmen: 1868:— Halterner Zeitung. Haltern: 1710.— Kreiszeitung für den Kreis Hhaus(GroVolksblatt), Hhaus: 8242;— Münsterländische Volkszeitung(Rheiner Volksblatt), Rheine: 4104;— Emsländische Tageszeitung(Lingener Tageszeitung, Papenburg- Hschendorfer Zeitung). Rheine: 1519;— Neuer Emsbote für Kreis Warendort und Amt Telgte(Warendorfer Kreisblatt). Warendorf: 2685;- Tageblatt für den Kreis Steinfurt(Ochtruper Hnzeiger, Wettringer Hnzelger. Metelener Zeitung. Neuenkirchener Zeitung), Ochtrup: 1672:Volksblatt für Bocholt und den Kreis Borken, Bocholt: 6409:— Volkt: blatt für Wesel und den Kreis Rees, Bocholt: 978:— Volkszeitung und Nachrichten für Emsdetten. Burgsteinfurt. Nordwalde, Borghorst. Greven, Emsdetten: 2393— Volkszeitung für Dorsten und Herrlichrelt Dorsten 2064— Verantwortlich für die Verlags- und Anzeigenleilung: loseph Weber, für die Lokalredaktion; Allons van Bevern, beide Dorsten Stellengesuche Katy. Mädchen, 18 J., 2 Jahre Handelsch. such Stelle auf Büro übernehme evtl. auch Hausarbeit. Off. u. M. 102 a. d. Gesch. d. Zig. Kinderhaarpflege. Das zarte und empfindliche Kinderhaar muß besonders sorgfältig gepflegt werden. Nehmen verzu er es Kopfwaschmittel, wie es SchwarzkopfSchaumvon ist. Außerdem liegt diesem„Haarglanz“ bei jenes ideale Mittel, das Haar elastisch, straff und gesund zu erhalten. Schwarzkopf=Schaumpon gibt es in 3 Sorten: für jedes Haar geeignet die Sorte„mit Veilchengeruch“, auf Blondhaar abgestimmt„Kamillen=Extrakt“, für dunkles Haar„Nadelholzteer“ KolsterhausenBenutzen Sie die Sommertage für Ihre Anschaffüngen besichtigen Sie die Auswahl unserer weißen Qualitätswaren. Wiederum ein Fahrrad gestohlen. Dienstag gegen 21 Uhr wurde dem Tagesarbeiter Anton M. aus Holsterhausen ein Herrenfahrrad, das er für einige Augenblicke vor dem Geschäftslokale Paul Becker an der Halterner Straße in Hervest=Dorsten aufgestellt hatte von einem bisher unbekannten Dieb entwendet. Es handelt sich um noch ein gut erhaltenes Beachlen Sie unsere Schausenster-Auslagen! Fast nenes Paddelboot (Zweier) umständehalber ganz billig zu verkaufen. Näh. bei Braik, Gahlen Brückenweg te ALTLEEE Die wirkungsvolle Kleinanzeige gehört hierhin Die der deutsch Oberregierung! für Ernähru ches. Er endete mit zündendem Appell zur Treue gegen Volk Vaterland und Regierung, der in Treueschwur Sieg=Heil und Horst=Wessel=Lied ausklang.(Beifall) Pg. Inhester verband mit allgemeinen Dankesworten die Feststellung, daß ein guter Nationalsozialist auch guter Christ sein könne. Beides erganze und bedinge sich, wie die Rede gezeigt habe, in bester Weise. Ein Beispiel daf Berufsvertretungen keizumachen vermöc schungen und Stellt er nationalsozialisti der deutschen Fettwi Pirtschaftsleben an Bekannt sein, in we zialistische Regier! im 30. Januar 193 #ettrohstoffe zur sammten aus dem ige Abhängig uslande auf di ind damit wesentlic Billensbildung. Di Erzeugnisse einen P osten lag; der Butt and gesunken, de —7 Rpfg. für den SOhne sofortige Erg ##wäre der Preis— noch weiter gesunke zunehmende Verele und damit der Lebe Daß eine veran Zustand nicht einen auf der Hand. Es nicht mit kleinen 9 Butter, Käse, Sp konnte, sondern daß werden mußte, d. h. kurrenz der Fettrol schen Gebieten bese teres ein, daß Fett zungs- und Erzeug nen gewonnen wer — ohne Aufzuchtko Menge bis zu 2200 gewonnen werden, men können, mit in Wettbewerb trei Die Maßnahme Beseitigung dieses kannt. Schon kurze nahmen konnte fest tigte Wirkun gigkeit vom Ausla Auslandsrohstoffe ersten Jahre von im weiteren Absin! hielt wieder einen vor weiterer Verel seits entsprechend sätzen für die Gesa Die Wirkung d nicht nur auf das Auswirkung für! die nationalsoziali gen des liberalistis durch Zollerhöhun den Zustrom dieser teuern, um die en schützen, so hätte nahmen der dadur habt. Die europäi in erster Linie Ab Bei Absperrung Ländern wäre es diesen Ländern W Mmnmmaamn 23.-24. Juni 193 denke hüterin Trage: Stellengesuche sh. Mädchen, I., 2 Jahre mdelsch. such elle auf Büro ernehme evtl. ch Hausarbeit. f. u. M. 102 a. Gesch. d. Zig. 1 sielles addelot veier) ständehalber iz billig zu kaufen. ). bei aik, Gahlen sichenweg wirkungse Kleinzeige gethierhin Beilage 1 Die Nleuordnung der deutschen Fettwirtschaft. Von is Lokal- und rlichkeit und isches Unterchsen mit der nd. r Treue geTreueschwur g.(Beifall) nen DankesNationalsozierganze und . in bester serrlichkeit. Lembeck, Rhade, st der deutschen Forsthaus Freus Laufen, WeitUhr vormittags. ch gemeinschaftdchen. Sie enmberg und der hner der Herrzlich eingeladen. ei Eintritt der halten werden. ein: Feuerrede, werden in den Ererzitienkurse 7.—10. Juli bauen; 14.—17. 17.—21. Juli —28. Präsides Männer; 31. -7. August für für Jünglinge; 21. August für 21.—25. AuMänner; 28. Anmeldungen or des Hauses. Dr. Georg tleider. u. verantwortlich ler L. w.: für Westn: Peter Schlauß n In Dortmund: terlelde. Für den sen, Münster 1.W. eiom ARaBS tt für 1 Kreise neine Zeitung für g. Gescherer TelToesleld: 5628.— den Niederrhein er Zeitung. Amt868:— Halterner eis Hhaus(GroMünsterländische — Emsländische g- Hschendorfer Kreis Warendort I: 2685;— TageWettringer HnOchtrup: 1672:.t: 6469:— Volktr: — Volkszeitung walde, Borghorst. en und Herrlichoseph Weber, für Dr. Wegener, Oberregierungsrat im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Ein Beispiel dafür, wie wenig sich selbst amtliche Berufsvertretungen von alten, liberalen Gedanken #eizumachen vermögen, sind verschiedene Veröffentschungen und Stellungsnahmen zu den Maßnahmen er nationalsozialistischen Regierung zur Neuordnung er deutschen Fettwirtschaft. Es müßte jedem, der im Pirtschaftsleben an verantwortungsvoller Stelle steht, sekannt sein, in welcher trostlosen Lage die nationalSzialistische Regierung Deutschlands Fettversorgung Am 30. Januar 1933 vorgefunden hat. 60 v. H. der Fettrohstoffe zur Ernährung des deutschen Volkes sammten aus dem Auslande, d. h. also vollstänige Abhängigkeit Deutschlands vom Auslande auf diesem wichtigsten Ernährungsgebiet ##nd damit wesentliche Einschräntung der politischen Willensbildung. Der deutsche Bauer erhielt für seine rzeugnisse einen Preis, der weit unter den Gestehungs#osten lag; der Butterpreis war z. B. auf einen Tiefland gesunken, der nur noch eine Auszahlung von —7 Rpfg. für den Liter Milch an den Bauern ergab. Ihne sofortige Ergreifung entscheidender Maßnahmen färe der Preis— entsprechend dem Weltmarktpreis— noch weiter gesunken. Das bedeutete eine immer mehr zunehmende Verelendung des deutschen Bauerntums und damit der Lebensquelle des deutschen Volkes. Daß eine verantwortungsbewußte Regierung diesen Zustand nicht einen Tag länger dulden konnte, liegt auf der Hand. Es ist ferner klar, daß dieser Zustand nicht mit kleinen Mittelchen, wie Zollerhöhung auf Butter, Käse, Speck und Schmalz beseitigt werden #konnte, sondern daß das Uebel an der Wurzel angefaßt Awerden mußte, d. h. es mußte die verhängnisvolle Konkurrenz der Fettrohstoffe aus tropischen und antarktischen Gebieten beseitigt werden. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß Fettrohstoffe, die ohne besondere Pflanzungs- und Erzeugungskosten zu Kuli= und Negerlöhnen gewonnen werden, oder die— wie der Waltran ##— ohne Aufzuchtkosten im Südlichen Eismeer in einer Menge bis zu 2200 Zeniner von einem einzelnen Tier gewonnen werden,— zu Preisen auf den Markt kommen können, mit denen deutsche Fetterzeugnisse nicht in Wettbewerb treten können. Die Maßnahmen, die die deutsche Regierung zur Beseitigung dieses Zustandes ergriffen hat, sind bekannt. Schon kurze Zeit nach Inkrafttreten der Maßnahmen konnte festgestellt werden, daß die beabsichtigte Wirkung eintrat. Deutschlands Abhängigkeit vom Ausland wurde geringer, der Anteil der Auslandsrohstoffe an der Fettversorgung fiel schon im ersten Jahre von 60 v. H. auf unter 50 v. H. und ist im weiteren Absinken begriffen. Der deutsche Bauer erhielt wieder einen Preis für seine Erzeugnisse, der ihn vor weiterer Verelendung bewahrte und der andererseits entsprechend den nationalsozialistischen Grundsätzen für die Gesamtbevölkerung tragbar war. Die Wirkung der Maßnahmen beschränkte sich jedoch nicht nur auf das Bauerntum, sondern hatte günstige Auswirkung für die gesamte Wirtschaft. Hätte die nationalsozialistische Regierung wie die Regierungen des liberalistischen Zeitalters sich darauf beschränkt, durch Zollerhöhung auf Butter, Käse, Schmalz usw. den Zustrom dieser Erzeugnisse zu hemmen und zu verteuern, um die entsprechenden deutschen Erzeugnisse zu schützen, so hätte dies sofort die bekannten Gegenmaßnahmen der dadurch betroffenen Länder zur Folge gehabt. Die europäischen Nachbarländer sind aber gerade in erster Linie Abnehmer deutscher Industrieerzeugnisse. Bei Absperrung der Einfuhr von Fetten aus diesen Ländern wäre es zweifellos nicht möglich gewesen, mit diesen Ländern Wirtschaftsabkommen zustande zu brinm gen, wie sie zu Beginn dieses Jahres zum Vorteil der deutschen Exportindustrie abgeschlossen wurden. Gerade die auch für das Ausland arbeitende Industrie müßte sich über die Bedeutung dieser Seite der Angelegenheit klar sein und alles aufbieten, um die Maßnahmen der Regierung in jeder Weise zu unterstützen und die Durchführung zu sichern. Es ist daher eine unverständliche Kurzsichtigkeit, wenn von industrieller und händlerischer Seite gegen diese Maßnahmen angegangen wird. Es ist auch nicht zutreffend, daß sie eine Verteuerung der Exportwaren bewirken, denn Lohnerhöhungen sind durch den Fettplan nicht eingetreten. Industrie und der dabei beteiligte Handel haben also aus den Maßnahmen der Regierung ledilich Vorteile. Nicht zu unterschätzen ist auch die Wirkung auf die Arbeitsbeschaffung. Einmal tritt die bäuerliche Bevölkerung, die 30—40 v. H. der deutschen Gesamtbevölkerung ausmacht und infolge der immer geringer werdenden Einnahmen jede Kaufkraft verlor, wieder als Käufer für Industrieerzeugnisse auf dem deutschen Markt auf. Sodann hat die erwähnte Förderung des Exports auf Grund der Handelsverträge eine Belebung der Arbeitsbeschaffung auch auf diesem Wirtschaftszweig zur Folge. Eine gewisse Belastung für die Verbraucher läßt sich nicht vermeiden. Es ist aber dabei zu berücksichtigen, daß die Verteuerung der Fette den Preisverfall nur teilweise ausglich, der auf dem Gebiete der ausländischen Fettrohstoffe, Oelsaaten, Oele und Tran durch unwirtschaftliche Ueberproduktion in den letzten Jahren eingetreten war. Die Oelpreise sind nämlich von 1928—1934 im Durchschnitt über 60 v. des Preises von 1928 gesunken, Waltran sogar um 75 v. H. Es ist ferner zu berücksichtigen, daß auch nach der Beschränkung der Margarineherstellung in Deutschland fast noch die doppelte Menge an Margarine und Kunstspeisefett auf den deutschen Markt kommt gegen über der Menge, die 1914 in Deutschland hergestellt wurde. Von einer Margarineknappheit kann daher keinesfalls gesprochen werden. Es kommt lediglich darauf an, daß die Margarine in erster Linie an die Kreise kommt, die infolge ihrer Einkommensverhältnisse nicht in der Lage sind, deutsche Fette zu kaufen. Es ist bekannt, durch welche Maßnahmen— Bezugsund Verbilligungsscheine für über 20 Millionen Berechtigte— die Maßnahmen für die bedürftigen Volksgenossen tragbar gemacht werden, insbesondere für die in den Arbeitsprozeß nicht oder nicht voll wieder eingeschalteten sowie Kinderreiche u. a. Eine vollkommen gerechte Verteilung ist nur dann möglich, wenn alle beteiligten Kreise— Hersteller, Verteiler und Verbraucher— verständnisvoll mitwirken. Insbesondere ist es notwendig, daß die nicht bezugsberechtigten Verbraucher dahin erzogen werden, unter Zurückstellung ihres Eigennutzes Margarine, insbesondere der billigen Sorte, den bedürftigen Volksgenossen zu überlassen; dies gilt auch nicht zuletzt für gewerbliche Betriebe, wie Gastwirtschaften, Bäckereien und Konditoreien. Sache der Berufsvertretung der verschiedenen Wirtschafts zweige ist es, diese Erziehungsarbeit zu fördern und die Forderungen des Fettplanes ihren Mitgliedern immer wieder zu erläutern und einzuhämmern; damit dienen sie nicht nur der Sache des Bauerntums, sondern auch ioren eigenen Belangen und damit der gesamten deutschen Volkswirtschaft. Von der Wirkung dieser Erziehungsarbeit wird es abhängen, ob die bisherigen Zwangsmaßnahmen gemildert werden können oder ob andere Wege beschritten werden müssen, um die billigen Auslandsfette für die Kreise zu sichern, denen sie in erster Linie zukommen. aufgefordert. Hier liegt ein zweiselssteiet, steusene.= Betrug selbst dann vor, wenn tatsächlich ausnahmsweise eine der Bewerberinnen zur ersehnten Ehe gelangen sollte. Diese Ausführungen sind naturlich nicht auf das ganze Ehevermittlungsgewerbe zu per; allgemeinern, vielmehr betreffen sie, was hiermit besonders hervorgehoben wird, nur die unredlichen Vermittler, deren es allerdings immer noch sehr viele üibt und deren Unschädlichmachung überaus schwierig ist. Gerade hier ist die Aufdeckung von Parallelfällen meist die einzigste Grundlage der Betrugsverfolgung. Wer also nicht entraten auf der Hut, sooals dar Vellungen K—— wird. Wer aber unvorsichtig gewesen ist und sich hat betrügen lassen, der finde sich nicht einfach damit ab und fürchte nicht, daß er zum Schaden noch den Spott ernten werde; das Allgemeinwohl verlangt es, daß er der Staatsanwaltschaft anzeige, was ihm widerfahren ist. Aufgabe der Justiz wird es dann sein, den Schwindler nicht nur zu entlarven und zu bestrafen, sondern ihn darüber hinaus für lange Zeit dadurch unschädlich zu machen, daß sie ihm auf Grund des neugeschaffenen§ 421 StrGB die künftige Ausübunseines Vermittlerberufes verbietet. ste Grundlage der Betrugsverfolgung. also glaubt, der gewerblichen Ehevermittlung aren zu können, der sei jedenfalls gewarnt und hut, sobald das Verlangen nach Vorschuß laut Wasserleitungen für alle Gemeinden über 1000 Einwohner. heute beginnt der viertägige Deutschlandflug. Nu ue u Man uma a a e. Naz Berlin, 19. Angesichts der vielfach noch nicht den Bedürfnissen entsprechenden Wasserversorgung auf dem Lande erklärt, wie das Ndz=Büro meldet, der preußische Innenmininer in einem Runderlak. daß Erwägungen über zentrale Maßnahmen unter Mitwirkung des Arbeitsdienstes schwebten. Die Durchführung der vorgeim einzelen bleiben. # nur die Anlage von Feuerlöschteichen in Frage kommen, in größeren aver. von etwa 1000 Einwohnern ab, die Anlage von Wasserleitungen. Der Minister wünscht eingehenden Bericht über den gegenwärtigen Stand der Wasserversorgung in den in Betracht kommenden Gemeinden. Dabei soll auf Einzelheiten nicht näher eingegangen werden. Dem Minister liegt zunächst nur daran, einen allgemeinen Ueberblick zu bekommen, bevor weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Gemeinden sollen nicht die Wirtschaft finanzieren. Ndz Berlin, 20. Juni. Der Reichsminister hat, wie das Ndz=Büro meldet, Teilübersicht über die eingetroffenen Maschinen aus dem Tempelhofer Feld. einen Sonderfall zum darauf hinzuweisen, daß es unerwünscht sei, daß Gemeinden #deverbände Mittel zur InAuf dem Tempelhofer Feld in Berlin herrscht bereits langen Deutschland=Flug auf die Reise gehen werden. Treiben der fast zahllosen Flugzeuge, die 113 Flugzeuge haber jetzt ein emsiges Treiben der fast zahllosen am Donnerstag frühmorgens zu dem 4000 zeuge, die 113 Flugzeuge haben sich angemeldet, die bis MittKilometer wochnachmittag eingetroffen sein müssen. Der heiratsvermittlungs=Schwindel. Kosentag der n. s.v. 23.-24. Juni 1934 Denke an die Mutter, die hüterin des deutschen volkes Trage auch Du die kose der nl. S. v. Amtliche Warnung der Bevölkerung. Im neuesten Heft der„Deutschen Justiz“ lesen wir unter der Rubrik„Rechtsschutz des Volkes“ folgende Ausführungen, die, wie uns die Justizpressestelle in Dortmund mitteilt, auf den Erfahrungen der Gerichte und Staatsanwaltschaften beruhen und als amtliche Warnung der Bevölkerung vor dem Treiben ausbeutungsgieriger Volksschädlinge zu gelten haben: Stärker als je ist allenthalben wieder der Wille zur Ehe erwacht, aber den Weg zu ihr vermag nicht jeder aus eigener Kraft zu finden. Da sind die Zurückhaltenden und Schüchternen, die in fremder Umgebung Vereinsamten, die von Beruf und Arbeit Besessenen, die in menschenarmer Gegend Wohnenden, sie bedürfen fremder Hilfe und suchen sie— wo nicht Freunde und Verwandte ördernd eingreifen— in zwei Einrichtungen: dem Zeijungsinserat und der gewerbsmäßigen Ehevermittlung. Die Ehe ist kein Geschäft und darf es nicht sein; wo sich der Geschäftsgeist ihrer bemächtigt und aus ihrer Vermittlung Gewinn erstrebt, ist das dem gesunden Empfinden peinlich und zuwider. Mit dieser berechtigten Abneigung rechnen aber auch die Ehevermittler; iyr zu bejegnen haben sie zwei Mittel gefunden: Das erste Rittel: sie suchen ihre Tätigkeit aus der gewöhnlichen beschäftssphäre zu erhöhen, ihr den Anstrich gesellchaftlicher Feinheit zu geben—, dazu dient den Vermittlern ein stolzer Adelsnamen(meist im Wege der Namensheirat wöhnisch— den Vorschuß nicht zahlen will. wird umworben, bestürmt und zermürbt, bis er schließlich bei dem ——shaint; sotzt spielt er seinen Vermittler selbst erscheint; jetzt spielt er seinen höchsten Trumpf aus:„Die inserierte Person wartet im Nebenzimmer; ist der Vorschuß bezahlt, steht der Weg zur Beanntschaft offen!" Nun entschwinden alle Zweifel, der folgt— die rn ein sorzer Abersnantennssse..——H——— irat oder Scheinadoption erworben), oder sie begnügen sich, weniostens darzit, der, Läigegespr. epe einen ansehnlichen(aber unbefugt geführten) Titel beidie Tarnung. Es erscheint eine recht verlockende ein scheint. Zahlreiche Bewerbungsschleiden hehen der angegebenen Chiffre ein und auf jedes dieser Schreiben erfolgt die gleiche Antwort: die Bewerbung hat tiefen Eindruck gemacht, alle Voraussetzungen für eine glückliche Ehe scheinen erfüllt, die suchende Persönlichkeit ist begierig auf persönliche Bekanntschaft, die Briefschreiberin soll hierbei behilflich sein und wird gerne diese und notfalls weitere Bekanntschaften vermitteln bei Zahlung einer„Einschreibegobuhr“ aner eines„Vorschusses. Die„Einschreibegebühr" oder der„Vorschuß“ ist die Hauptsache, darauf kommt es dem Ehevermittler in erster Linie und dem unredlichen Vermittler einzig und allein an, denn er weiß ganz genau, daß gemäß s 656 BGB. durch das Versprechen eines Lohnes für den Nachweis der Gelegenheit zur Eingehung einer Ehe oder für die Vermittlung des Zustandekommens einer Ehe ein klagbarer Anspruch nicht begründet wird. Ist aber gezahlt, dann tritt meist tiefes Schweigen ein; bescheidene Anfragen erhalten keine Antwort, beharrliches Drängen und Bohren führt höchstens zu einer freundlichen Beschwichtigung, aber kein Bitten und Drohen bringt den Vorschuß zurück. Wer aber— vorsichtig und arglaß genommen, , unerwunch oder Gemeindeverbände— gangsetzung stillgelegter unwirtschaftlicher Möbelfabriken verwenden. Das preußische Innenministerium, das jetzt gleichfalls unter Leitung des Reichsinnenministers steht, gibt diese Stellungnahme in einem Runderlaß bekannt mit dem Hinweis auf ältere Bestimmungen, wonach die UeberBürgschaften nahme von Bürgschaften aft nicht zu Gunsten der vatwirtschaft nicht zu den Aufgaben der Gemeinden gehöre. Auch eine Beteiligung der Gemeinden oder Gemeindeverbände an solchen Unternehmungen könne nach§§ 87 bis 89 des Gemeindefinanzgesetzes in der Negel nicht in Betracht kommen. Das Gleiche gelte von einer sonstigen finanziellen Unterstützung privater Wirtschafts= und Industrieunternehmungen jeglicher Art durch die Gewährung von Darlehen oder Beihilfen. Kein Kriminalfall Kommel. :: Bamberg, 20. Juni. ungen über den geheimnispollen auf der Strullendorfer Straße sind nunchluß gebracht worden. Mit Sicherheit eine von der Vermittlerin Zeit die Rolle des Ehekandidaten spielt. Für den Umfang eines solchen Schwindelbetriebs und die Höhe des angerichteten materiellen Schadens ein Beipiel aus der Großstadtpraxis: Ein„Ehevermittlungs= nstitut“ hat monatlich im Durchschnitt etwa 1000 RM. ür Inserate aufgewandt und 5000 RM. Jahresmiete für eine Räume bezahlt; es hat im Laufe von etwas mehr als zwei Jahren in seinen Veröffentlichungen allein 65„Millionärinnen“(darunter 30„Vollwaisen") mit insgesamt 150 Millionen RM. Vermögen angepriesen. Gegen Nachnahme von 19,50 RM. versandte dieses Institut eine fingierte Liste„wohlhabender“ HeiratskandiDie Ermittlun Autobrand auf—. G—urgr mehr zum Abschluß gebracht worden. Mit Sicherheit wurde festgestellt, daß ein Verschulden dritter Personen nicht in Frage kommt. Die Gerüchte von einem Vericherungsmord nach dem Vorbild des Falles Tetz= ner haben in keiner Weise eine Bestätigung gefunden. Einwandfrei wurde die verkohlte Leiche, die in dem Kraftwagen gefunden wurde, als die des Rommel festgestellt. Die von der Bamberger Kriminalpolizei unter Hinzuziehung von Beamten der Landeskriminaldienststelle Nürnberg gepflogenen eingehenden Ermittlungen lassen mit größter Wahrscheinlichkeit den Schluß zu, daß der Autobrand auf einen Unfall zurückgeführt werden muß. Auch die bei Eltman gefundenen Papiere Rommels konnten keinen Nachweis erbringen, daß Rommel entweder selbst ein Verbrechen begangen hat oder einem solchen zum Opfer gefallen ist. Deshalb wurden die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen. Die Bamberger Staatsanwaltschaft hat das Verfahren eingestellt. EE #chr. 1c. id. u#e u c cc l. 4081.-504120 daten; diese Liste ist neun Jahre lang unverändert ge blieben, was Stand, Alter, Konfession der aufgeführter Personen betrifft— nur ihr Vermögen wuchs immer märchenhafter an! Als endlich die Justiz eingriff und die eingehenden Postsendungen beschlagnahmte, trafen in zwei Tagen an Nachnahmegeldern(zu je 19,50 RM.) etwa 800 RM. ein. Alle Schichten, Stände, Berufe aus allen deutschen Gauen waren unter den Geschädigten vertreten. niemals aber war auch nur eine einzige Ehe vermittelt worden! Doch auch in weniger krassen Fällen, in denen tat sächlich ernstliche Aufträge zur Ehevermittlung vorliegen und gelegentlich mit Erfolg durchgeführt sind, bedarf es häufig genug des strafrechtlichen Einschreitens. Dann vornehmlich, wenn der Vermittler in seinen Ankündi gungen nicht bei der Wahrheit bleibt und in der Bearbeitung der Bewerbungen jede Individualisierung ausschaltet. Ein Beispiel hierfür: Ein höherer Staats beamter sucht eine zu seinem Alter und Stand passende Frau, die Vermögen besitzt. Er erteilt einen entsprechenden Auftrag einer Vermittlerin. Diese inseriert in einer Form, als gehe die Anzeige von dem Suchenden selbst aus und unterläßt hierbei jeden Hinweis finanzieller Art. Zahllose Bewerberinnen melden sich und jede von ihnen, ohne Rücksicht auf Alter, Herkunft, Stand und Englischer Marinebesuch in Swinemünde. Swinemünde englischen A Mal seit dem Weltkrieg, e zu Gast sieht. Kriegsschiffe die von S X Swinemünde, 19. Juni. eines —„ vas erste daß Swinemünde britische Dienstag gegen 10 Uhr lief eht in dieser Woche im Zeichen arinebesuchs. Es ist das da die von Scapa Flow kommende englische Zerstörerflotte in den Hafen ein und machte am Hohenzollern=Bollwerk fest. Eine große Menschenmenge hatte sich zur Begrüßung eingefunden. Die englischen Schiffe werden bis zum 27. Juni in Swinemünde liegen. Für diese Zeit ist ein umfang. reiches Programm mit gesellschaftlichen und sportlicher Veranstaltungen sowie Ausflügen in die benachbarter Badeorte vorgesehen. An jedem Tage ist eines der eng lischen Boote zur Besichtigung für das Publikum frei gegeben. Nleues in Kürze. Der Reichspräsident hat dem Schriftsteller Professo Dr. Heinrich Sohnrey=Berlin aus Anlaß seines 75 Geburtstages die Goethe=Medaille verliehen. Sohnrey Verdienste liegen vor allem auf dem Gebiet der Volks tumskunde. In Berlin wurden bis jetzt 325 Fälle zur Durch führung der Sterilisierung beschlossen, davon 14 Fälle bei denen der Antrag von den Kranken selbst ge stellt wurde, und 138 Fälle, bei denen der Gerichtsarzt der Antrag stellte. Schönheit schenkt auch Deinem Haar MIT PERFEKTA ZITRÖNENSAD t. PFG Höchstpreis für Frühkartoffeln. Westdeutschland Der Regierungspräsident in Arnsberg gibt nach Fühlungnahme mit dem Gebietsbeauftagten für die Regelung des Absatzes von Frühkartoffeln für Rheinland und Westfalen bekannt, daß bei dem derzeitig amtlich festgesetzten Erzeugerpreis ein Kleinverkaufspreis von neun Pfennigen für das Pfund Frühkartoffeln nicht überschritten werden darf. Schweres Verbrechen findet nach sechs Jahren Sühne. 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Arnsberg. 20. Juni. In der zweiten Periode des diesjährigen Schwurgerichts verhandelte das Schwurgericht des Landgerichts in Arnsberg unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Dr Koch in seiner Sitzung vom Montag und Dienstag dieser Woche gegen den Mörder Karl Wagner aus Berlin. Diesem war zur Last gelegt, den Knecht Wilhelm Heidkamp aus Elffen(Kreis Soest) im Februar 1928 auf dem Gute des Bauern Dietrich=Hunsdiek erdrosselt und die Leiche gefesselt und mit Steinen beschwert in den Hofteich geworfen zu haben. Das Gericht verurteilte den Täter zu einer Zuchthausstrafe von 12 Jahren und 10 Jaheen Ehrverlust. 400 Jahre Archigymnasium Soest. Soeft. 20. Juni. ..-#s Archigymnasium Soest feiert in den Tagen vom 21.—23. Juli sein 400 jähriges Bestehen. Als Kind der Reformation ins Leben getreten und von dem Präceptor Germaniae, Philipp„Melanchton, auf seinen ersten Lebenswegen geleitet, hat diese Schule bis zum heutigen Tage im geistig=kulturellen Leben ihrer engeren und Heimat einen bedeutenden Platz eingenommen. Verschiedene literarische Festgaben, die in Vorbereitung sind, werden davon Zeugnis geben. Viele im späteren Leben bedeutend gewordene Männer sind durch ihre Pforten gegangen. Conrad Duden, der Schöpfer des —„ GPOPD- Luben, Der Schopfer der Duden“. war hier Lehrer. Disselhoff, der Dichter des Liedes„Nun ade du mein lieb Heimatland“, Wilhelm Morgner, der Verkünder neuen Schaffens in der bildenrgner, der Verkünder neuen Schaffens in der vilbengen„Kunst, waren Schüler der Anstalt. Auch politischen Persönlichkeiten der Gegenwart hat sie die Ausbildung fürs Leben gegeben— Reichsstatthalter Dr. Meyer und Staatsminister Hartnacke=Dresden, sind Abiturienten des Archigymnasiums Soest. Kameraden gegenüber die Treue zu halten. Möge ihm ein Unstrengun, Put itum eine Belohnung für seine großen 13 Monate alter Knabe verbrüht. :: Gelsenkirchen, 20. Juni. Während in einem Hause an der Martinstraße eine Frau damit beschäftigt war, Geschirx im Küchenschrank unterzubringen, machte sich ein 13 Monate alter Knabe an. m Küchentisch zu schaffen und riß ein Gefäß mit heißer Milch, vom Tisch herunter. Die Milch ergoß sich dem unglücklichen Kinder über Hals und Brust. Der Junge erlitt schwere Brandwunden und wurde I G% T#r- Erundwunden und warde in das Krankenhaus eingeliefert. Dort ist er am Dienstag nachmittag seinen Verletzungen erlegen., Sechs Autoräuber gesaßzt. Gelsenkirchen, 20. Juni. In den letzten Wochen wurden in Gelsenkirchen in verschiedenen Fällen Personenkraftwagen von der Straße gestohlen. Die Kriminalpolizei ermittelte als Täter mit Kirschen Dr. Oetkers Mandella-Rudding ebi, gund Särkancdh! □ 1 päcchen für 8 Porf, 18 Ple. Mein fard. Ml. paselas mit drüchten“ zeigt siele Prospekt„Dusblag mit Jugoten“ zeigt eiele reizende Zusemmenstellungen. Zufeubung kestenles. Personenkraftwagen der Anstalt„Lindenhof" bei Dorsten, zusammen. Das Personenauto wurde in den Straßengraben gegen einen Telefonmast geschleudert und der Lieferwagen fiel infolge des heftigen Zusammenstoßes um. Hierbei wurden 8 Personen verletzt. die sämtlich ins Marienhospital gebracht wurden. Vier davon konnten nach Anlegung von Notverbänden aus dem Krankenhaus entlassen werden. Unter ihnen befindet sich Propst Preikina aus Gelsenkirchen, der mit Schnittwunden davonkam. Seine Schwester, Johanna, die ebenfalls in dem Personenkraftwagen saß, erlitt einen Beinbruch; sie befindet sich, ebenso wie der Führer des Personenkraftwagens, Pater Rehmus, aus„Lindenhof“, der eine leichte Gehirnerschütterung und Quetschungen erlitt, im Krankenhaus. Eine weitere Insassin des Personenautos, Anna Thiele. aus Gelsenkirchen, trug erhebliche Seiten= und Beinquetschungen davon und mußte ebenfalls in Krankenhausbehandlung verbleiben. Der Führer des Lieserwagens wurde nur leicht verletzt, während sein Beifahrer, Wilhelm Steinert, aus Gelsenkirchen, mit einer Gehirnerschütterung und Kopfverletzungen sich im Krankenhaus befindet. Von den Verletzten schwebt keiner in Lebensgefahr. Die Kriminalpolizei hat sofort die Ermittlungen ausge nommen; die Schuldfrage ist bis jetzt noch ungeklärt. Nach der Tat nahm er die Geldbörse des Ermordeten an sich und besuchte eine Vergnügungsstätte. Er hatte dann auch noch die Unverfrorenheit, zu Hause dem Meister den Tod seines Kollegen zu melden. Auto fuhr gegen einen Baum. Ein Toter, vier Verletzte. :: Heinsberg(bei Aachen). 20. Juni. In der Nacht zum Mittwoch ereignete sich in Oberbruch ein schwerer Autounfall. Der Lieferwagen einer Heinsberger Firma fuhr vermutlich infolge Reifenschadens gegen einen Baum. Trotzdem der Wagen nicht in übermäßigem Tempo gefahren sein soll, waren die Folgen des Zusammenstoßes furchtbar. Ein 19 Jahre alter junger Mann aus Heinsberg wurde schrecklich verstümmelt und auf der Stelle getötet. Vier weitere Personen erlitten Teil schwere Verletzungen. Der Wagen vollkommen zertrümmert. zum wurde Rheinberg Kreis Moers jetzt„Rheinberg (Rheinland)“. 11 Düsseldorf. 20. Juni. Der Regierungspräsident in Düsseldorf teilt mit: Mit Zustimmung des Herrn preußischen Ministers des Inern ist die Schriftweise des Ortsnamens Rheinberg Kreis Moers auf„Rheinberg(Rheinland) landespolizeilich festgestellt. Sternstaffeln zum Geburtsort Schillers. 9 Düsseldorf, 20. Juni. Dr. Rugust Oetker, Bielefeld Von der Lokomotive überfahren und getötet. mk Altenhundem, 20. Juni. Im Bahnhof ereignete sich am Dienstag abend gegen 11 Uhr in der Nähe des Maschinenschuppens ein tödlicher Unglücksfall. Der Lokomotivführer Fr. Eickelmann befand sich auf dem Wege zum Dienstantritt. Beim Ueberschreiten der Gleise wurde er von einer aus Richtung Welschenennest kommende Lokomotive, die er nicht bemerkt hatte, erfaßt. Man fand den Verunglückten kurz darauf bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt auf, sodaß der Todauf der Stelle eingetreten sein muß. Der Unglücksfall ist umso tragischer, als der Führer der Unglückslokomotive sein eigener Bruder war. Der auf so bedauernswerte Weise ums Leben gekommene steht etwa im 50. Lebensjahr und hinterläßt Frau und 2 Kinder. Der schwer geprüften Familie bringt man hier allseitige Teilnahme entgegen. große Reichswehr=Konzerte im Westen. X Gelsenkirchen, 20. Juni. Wie einst der Vater der modernen Militärmusik, Wieprecht, mit seinen Gardekapellen symphonische Blaskonzerte und zündende Marschmusik im Berliner Zoo darbot, so werden die in Hagen, Essen und Gelsenkirchen stattfindenden Groß=Reichswehrkonzerte, die vo. dem gegenwärtigen Führer unserer deutschen Musik, Heeresmusikinspizent Professor Hermann Schmidt=Berlin bemerkenswerte Monster=Aufführüngen sein. Als altklassisches Meisterwerk sei im ersten Teile des Programmes die Weber'sche Ouvertüre zur Oper „Eurianthe“, hervorgehoben, die die hohe Kultur eines Reichswehr=Großorchesters offenbart. Die auch im ersten Teile schon dargebotenen kernigen Märsche stammen alle aus der 1. und 2. Folge der Heeresmärsche, in der Professor Schmidt verschollenes wertvolles Gut in verjüngter Gestalt wieder aufleben läßt. Man muß überhaupt die Arbeitskraft des Generals in der Militärmusik bewunoern, der trotz seiner vielen Inspizierungen, trotz seiner unterrichtlichen Tätigkeit an der Hochschule für Musik, trotz seiner Verwaltungsarbeiten im Reichswehrministerium, immer noch Zeit findet, sich der Komposition und der Bearbeitung von musikalischen Werken für Militärorchester widmen. Es sei ihm gedankt dafür, daß er der Bitte des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge leisten will, um als alter Soldat den gefallenen eine Bande von 6 Jugendlichen im Alter von 14—17 Jahren, denen insgesamt 11 Autodiebstähle nachgewiesen werden konnten. Die gestohlenen Kraftwagen wurden zu Schwarzfahrten ins Blaue benutzt. Wenn der Betriebsstoff ausgegangen war, ließen die leichtsinnigen Burschen das gestohlene Auto stehen und begaben sich auf die Suche nach einem neuen Objekt. Diese fröhlichen Fahrten haben durch die erfolgreiche Tätigkeit der Kriminalpolizei ein Ende gefunden. Schweres Autounglück in Buer. :: Buer, 19. Juni. Am Dienstag nachmittag kam es in Buer an der Kreuzung Dorstener=Pawicker= und Berlinerstraße zu einem schweren Autounglück. Ein aus der Pawickerstraße kommender Lieferkraftwagen wollte die Dorstenerstraße überfahren und stieß dabei mit einem Aus allen Teilen des Reiches werden am Mittwoch Sternstaffeln der HI nach Marbach in Württemberg, der Geburtsstadt Schillers, gelaufen. Ein großes Sonnenwendfeuer wird entzündet, wozu das Feuer von der gen Schlageter=Klamme in der alten Barbarossa=Pfalz in Kaiserswerth überbracht wird. Aus diesem Anlaß versammelte sich am Mittwoch morgen die Düsseldorfer HI zu einer kurzen Feier. Unterbannführer Heie schickte dann den ersten Läufer mit dem Feuer au die lange Reise, die von der Barbarossa=Pfalz am Schlageter=Natienaldenkmal auf der Golzheimer Heide vorbei durch Düsseldorf nach Opladen zunächst bis Leverkusen führt, wo die Fackeln an das Gebiet Mittelrhein abgegeben werden. Um 11,25 Uhr passierten die Läufer Köln. Die drei Läufer der Staffette, mit Pechfackeln und Staffettenrolle in der Hand, wechselten am Fuße des Domes in Anwesenheit der Bannfuhrer Schiffer und Kuech. Zahlreiche Mitglieder der H3 hatten sich bei der Ablösung zwischen den Läufern eingefunden. Auf der Bonner Straße bildeten Abteilungen der Kölner Hitlerjugend Spalier und begrüßten die Staffette mit Begeisterung. Selbstmord aus Angst vor der Zollkontrolle. Mannheim, 20. Juni. Der 20 Jahre alte Rudolf Hafner aus Augsburg wohnhaft in München, hat sich in der Nacht zum Mittwoch auf der Bahnstrecke Kapsweyer=Weißenburg in dem Augenblick durch einen Schuß in die Schläfe getötet als er von einem Gr.“: rufen wurde. Ai die Schiafe PeroTeI, m Grenzzollbeamten angeUnter dem Verdacht eines doppelten Raubmordes verhaftet. ( Karlsruhe, 20. Juni. Die Polizei hat hier einen 25 Jahre alten Mann aus Köln festgenommen, der unter dem Verdacht steht, einen Geldbriefträger und eine Zimmervermieterin erschossen und beraubt zu haben. Weiter einen Einbruch verübt haben, bei dem ihm 1500 R M. in die Hänve gefallen sind. Der Festgenommene hat den Einbruch zugegeben, bestreitet aber, die Morde begangen zu haben. Wie meldet, ist festgestellt worden, daß sich der Verhaftete, der Sohn angesehener Eltern. nach seiner Flucht aus Köln in verschiedenen Städten unter falschem Namen herumgetrieben hat. Zuletzt er, beinen Wohnsitz in Karlsruhe, wo er sich ebenfalls mit falschen Papieren aufhielt. Schnelle Aufklärung des Raubmordes in Köln 1 Köln, 20. Juni In den frühen Morgenstunden des Sonntags wurde der 25 Jahre alte Metzgergeselle Pfeiser aus Pößneck im Hause seines Meisters in Köln=Sülz, wie wir schon berichteten, tot im Bett aufgefunden. Am Mittwoch legte Fritz Thiesen, der des Mordes dringend verdächtig war, nach anfänglich hartnäckigem Leugnen ein Geständnis ab. Als Beweggrund für seine Tat gab er Haß auf seinen älteren ihm im Betrieb vorgesetzten Kollegen an. Als er am Sonntagfrüh nach Hause gekommen war, hat er den schlafenden Pfeifer mit einem Hammer erschlagen. 40 köpfige Einbrecherbande unschädlich gemacht. Gewaltiger Schlag der Bottroper Polizei. Folge In den letzten Jahren erfolgten in Bottrop, in Oberhausen=Osterfeld, Sterkrade, Essen=Borbeck recht viele Raubüberfälle und Einbrüche. Da die Täter in allen Fällen mit größter Raffiniertheit und Vorsicht zu Werke gingen, gelang es nur in einzelnen Fällen die Täter zu fassen. Die Kriminalpolizei mußte alsbald feststellen, daß man es bei den Tätern mit einer gefährlichen und weitverzweigten Räuberbande zu tun hatte. Ende 1933 gelang es dem Kommissariat in Oberhausen=Osterfeld einige Mitglieder der Bande zu fassen und im März 1934 wurden auch durch die Kriminalpolizei in Bottrop einige Bandenmitglieder zur Strecke gebracht. Nun setzten die polizeilichen Ermittlungen mit besonderem Hochdruck ein, und es ist jetzt gelungen, die gesamte 40köpfige Bande unschädlich zu machen. Gegen 21 dieser lichtscheuen Gesellen wurde Haftbefehl erlassen. Auf das Konto dieser Bande kommen nicht weniger als acht schwere Raubüberfälle, von denen der am 8. April 1932 aus die Straßenbahn in Sterkrade=Holten ausgeübte noch vielen wegen seiner Verwegenheit und Dreistigkeit in Erinnerung sein dürfte. Zahlreiche Diebstähle kommen auf das Konto einzelner Bandenmitglieder, die teils mit großer Kühnheit und Verwegenheit durchgeführ: waren. Zwei Mitgliedern der Bande wird außerdem noch Brandstiftung und Versicherungsbetrug zur Last gelegt. X Der erste Thingplatz in Westfalen im Gebiet der Landesstelle Westfalen=Süd. Von den im Reich zugeteilten Thinavlätzen, die nach den Richtlinien des Reichsbundes der deutschen Freilicht= und Volksschauspiele gestaltet sind, ist der erste große Thingplatz mit Aufmarschplatz in Gelsenkirchen=Buer genehmigt. Der Thingplatz nimmt ca. 25000 Sitz= und Stehplätze auf; ferner können ca. 250000 Personen auf dem Aufmarschplatz versammelt werden. Die Planbearbeitung für den Vorentwurf lag in den Händen von den Architekten Josef Wentzler=Dortmund, gemeinsam mit Ludwig Moshamer=Berlin. Die künstlerische Leitung wird von Architekt Josef Wentzler übernommen. Die Vorarbeiten sind soweit gediehen, daß in Kürze der erste Spatenstich erfolgen wird. :: Verlängerte Geltungsdauer der Sonntagskarten an Peter und Paul. In diesem Jahre fällt der Peterund Paulsstag auf einen Freitag. Die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten wird ausnahmsweise über den zwischen dem Feiertag und dem Sonntag liegenden Werktag ausgedehnt. Die Sonntagsrückfahrkarten gelten zur Hinfahrt vom Donnerstag. dem 28. Juni, 12 Uhr bis zum Sonntag, 1. Juli, zur Rückfahrt vom Donnerstag, dem 28. Juni, bis zum Montag, dem 2. Juli. 12 Uhr(Antritt der Rückreise). Priede in Krabien. & London, 19. Juni. Nach einer Neutermeldung aus Taif(Hedschas) unterzeichneten am Dienstag der Imam vom Demen und König Ihn Saud den Friedensvertrag. Detterbericht. :: Essen, 20. Juni. Durch die erfolgreiche Bekämpfung dieser Banditen haben die Einbrüche in Bottrop und Groß=Oberhausen erheblich nachgelassen. Raubüberfälle sind kaum noch zu verzeichnen. Es ist sehr zu begrüßen, daß durch diese mit einem großartigen Erfolge gekrönte Arbeit der Kriminalpolizei die öffentliche Sicherheit bedeutend erhöht worden ist. Von Skandinavien werden Kaltluftmassen über Großbritannien und über Nord= nach Mitteleuropa verlagert. Sie verlegen bis in die Alpen und Pyrenden westliche Winde. Die Temperaturen sind zurückgegangen. Heute mill, verzeichnete man einen Temperaturrückgang von 6—10 Grad. Die Kaltluft rückt, bis Schlesien vorgeschoben, gach., Strichweise Gewitter. Da sich der—.“ 1V erwitter. Ba sich der Wirbel, der die Luftströmung aus Mitteleuropa bringt, nur langsam gegen Osten verlagert, bleibt Westdeutschland im Bereiche offenbar kühler Meeresluft. Vorhersage für Donnerstag: Erische westliche bis nordwestliche Winde. Stärkere Bewölkung mit Regenschaueen. Keine wesentliche Temperaturänderung.— Vorhersage für Freitag: Winde abflauend und zeitweise wieder aufgeheitert. Ueberwiegend jedoch wolkig. Temperatur etwas ansteigend. Mlisere knockout! Roman von Court Coelits. 17)—„„(Nachdruck verboten.) „Mutter, wo steckst du!“ Frau Sörbrokhs Blicke „Mutter, wo st Raupps und Frau Sörbrokhs Blicke trennten sich. Raupp verneigte sich leicht.„Ich werde stets für Sie zu sprechen sein“, schloß er leise.„Und einstweilen guten Abend.“ ##. f#1.K. GEr A. Wi. Imn HIr. MIr..— Er stieß bei der Tür auf Lian. Lian gab den Ausa frei. Im Flur traf Raupp auf Klingenberg. Nur sich ihre Augen, und zwar deshalb nur kurz begegneten sich ihre Augen, und zwar deshalb nur kurz, weil Raupp mit Eile ging. Klingenbergs Kopf drehte sich ihm nach. Lians Hand legte sich auf seinen Arm.— „Was sagen Sie dazu!? Aber legen Sie bitte ab. Und bitte kommen Sie. Ach, Mutter, wir wünschen gar nicht zu wissen, was der Herr wollte. Ich stelle dir Herrn Klingenberg vor...“ Raupp verließ das Haus. Düster war der Abend. Düster Raupps Sinn. XXIII. ..„Sie sind nicht mehr zurückgekommen?“ Greim stellte diese Frage und die verhaltene Erregung war ihm anzusehen. „Wann? Gestern abend?— ah so, nein.“ Raupp war soeben gekommen und wie Greim jetzt sah, lag seine Notiz noch unberührt.„Ich hatte Ihr Wiederkommen erwartet und Ihnen etwas zurückgelassen“.— dort lag es.„Ich nahm nicht Scherz an gestern morgen—“ „Scherz an?“ als Sie von Wachen sprachen..“ „Nein das war mir sehr ernst gemeint. Verteufelt ja, warum sind Sie denn gestern nicht etwas früher gekommen und haben mich erinnert! War denn der Lump wieder hier über Nacht?“ Raupp lachte und schabte sich ungeniert im Kniegelenk, eine pure Angewohnheit von ihm. „Ja, er war wieder hier!“ betonte Greim zuckenden Mundes. „Ach was?— die Finte zeitigte also Wirkung? Woraus schließen Sie, daß er hier war? Haben Sie Zeichen an die Schranktür gemacht?“ er konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Ja, das habe ich", erwiderte Greim, und Raupp wurde langsam so ernst wie er. „Das haben Sie— schau da, schau da.. Na, glücklicherweise bemühte sich ja diesmal der Halunke umsonst.“ „Nein, das tat er nicht. Es ging nicht anders, es kam noch spät Geld, ich teilte es Ihnen mit“.— Greims Kinn wies flüchtig auf jenes Kuvert—„und— es ist fort—“ Schweigen beiderseits. Endlich:„Fort?...“ Raupp lächelte. „Fort!“ Greim breitete die Arme und ließ den Kopf in die Schultern sinken. „Nanu! Und wieviel?“ „Einige fünftausend.. Raupp fiel auf seinen, Stihl drein!“ wünschte er und sah Faust schlug er auf den Tisch. Greim nickte zustimmend er, nicht „Der Teufel schlugreim wütend an, mit der , n i c h t g a n z f r e i v o n S c h a d e n f r e „Wem haben Sie es gesagt—“ „Nur Ihnen bis jetzt. „Und was reude. Und sonst nichts Verdächtiges, nichts Auffallendes? Kriecht der Lump durch Schlüssellöcher?“ „Anscheinend. Rufen Sie sofort die Kriminalpolizei an?“ Raupp streckte die Hand nach dem Tischapparat— aber noch wartete er.„Langsam, langsam— überlegen. Nun und wie sieht er heute morgen aus?“ „Wer?— K.?“ „Den meine ich“, antwortete Raupps Ricken. „Wenn ichs sagen soll— nervös. Beträchtlich. Ich Dbe verschiedentlich gemerkt, wie er zu mir herüberchielte. Mag sein, auch zu dem Schrank.. Und— a, sobald die Tür aufgeht, scheint er mir zusammenzuzucken.. „Blieb er ziemlich an seinem Platz?“ Greim dachte nach—„Ja.“ „War die Sörbrokh schon im Kassenbüro?“ Wieder mußte Greim überlegen—„Nein.. „Sie sprechen von Herüberschielen: Ist der Mann tatsächlich— na ja, aber meine Nerven würden zusammenklappen so viel weiß ich sicher.“ „Das kann doch nicht so weitergehen!.. „Ganz meine Ueberzeugung, mein Lieber.“ „Unmöglich kann ein Fremder so ungehindert bei uns aus= und eingehen...“ „Ich habe es hineingelegt und es war verschwunden!“ „„„Kur h., Jlut, mein, bester Greim, es wäre ziem. lich das erstemal, daß ich Sie aufgeregt sähe. Wer glaubt nun?" fragte Ihnen denn nicht?“ „Es scheint mir alles so, als ob ste—“ „Als ob ich— ach reden Sie doch keine Märchen, Sie wissen genau, daß Raupp der letzte ist, der an Ihnen zweifelt!“ „Zweifelt an mir haben Sie geäußert..“ „Nein, das waren keine ausgesprochenen Zweifel—“ „Ich werde die Krupo anrufen. Zu Mittag, es ist zweckmäßiger. Auch für diese Leute selbst, für ihre Recherchen. Sie brauchen nicht wieder zu bleiben. Mehr, als REL Gi. ur Gtauf I.fs I. hnr ELII-TNIIEAET Wschen Nase wieder nu Glelden. wehr, ulb daß Sie am Abend Geld in den Schrank gelegt und es am Morgen nicht wieder gefunden haben, können Sie ja nicht wieder gefunden haben, können Sie ja nicht sagen — oder doch? „— das war Neckerei, nicht war?...“ „Was haben Sie denn, Greim, wirklich aufgeregt? Sie wissen doch, daß ich den Leuten über uns nahegelegt habe, Ihr Gehalt aufzubessern? Und— sollte ich mich veranlaßt sehen, hinüberzuwechseln— nehmen wir nur den Fall, ich meine, setzen wir ihn nur, man weiß ja nicht, nicht wahr?— nun, jedenfalls versichert Ihnen Raupp, das seinige für Sie zu tun. Ich wollte Sie nicht unterbrechen, was wollten Sie sagen?“ „Ich— vielmehr—“, aber Greim wußte sich nicht auszusprechen. „Schon in Ordnung.“ Raupp setzte eine bedauernde Miene auf:„Wenn Sie nicht verstehen— deutlicher kann ich nicht werden.“ Aber zu genau wußte er, daß Greim verstand und ihm nur die Sprache über der Vorstellung versagte, eines schönen Tages hier an Raupps schöner Stelle zu sitzen.„Wo steckten wir?“ „Die Rede war von Klingenberg.. „Ja, Monsteur Klingenberg.. „Ja, Monsieur Klingenberg... Wie spät?— danke. Dieser Mittag läßt auf sich warten. Ich werde nun nicht länger zurückhalten und den Beamten nachdrücklichst auf ihn hinweisen, sobald er kommt. Beherrschen wir uns und arbeiten wir inzwischen noch ein wenig.“ Und Raupp erhob sich und klopfte Greim jovial auf die Achsel. (Fortsetzung folgt.) Be Die verhältnit heute erstmals spi stark erhöhten Nit winnmitnahmen, von 1—2 Proz. fl Rechnung von Käufe haben, nac scheinend erschöpft einige wenige P insbesondere Ilse 6 Proz. bei allerd Blanko=Tagesg 4½ Proz. Privat Nachfrage und A blieb unveränder rechnete sich der T Die Frist für des Deutschen R is 21. Ju 8. bis 21. Juni nerstag beendet. 6(vormals 7) p 1929(Hilferding Reiches. Angesich die neue Emissio haften Zeichnung den beiden letzter für das Papier eine Belebunge Senkung des Zir sekretär Reinhar! leihe von 1929 a version, die ganzen Lini Bekanntlich u nung aufgelegt. rend des ersten: Al Telegrafische Auszahlung Aegypten 1 ägypt. se Pap.-P Argentinlen Belgien 100 Be Brasilien 1 MiI Bulgarien 100 L Canads 1 kanad.D Dänemark 100 Kr Danzig 100 C1 England 1 PfI Estland 100 estn. Finnland 100 finn Frankreich 100 F Griechenland 100Dri Holland 100 Gul Island 100 isl Itallen 100 l apan 1 ugoslawien 100 Di Leitland Litauen Norwegen Oesterreich Polen Portugal Rumänlen Schweden Schweiz Spanlen 100 L 100 L 100 Kro 100 Sch 100 2 100 Esc 100 100 Kr 100 Fran 100 Pese Ischechoslowakei 10 Türkei 1 türk. Ungarn 100 Pe Uraguag 1 Gold-P V St. v. Amerika 1 D Jagdvei Gemäß,S 16, Jagdgesetzes vol (G. S. S. 13) gebracht, daß d Nutzung der Ja schaftlichen Jagd Oeding auf die beginnend mit d und endigend mi öffentlich meistbi wird. Es handelt Südlohn um dre Bezirk 1 etwa 85 etwa 750 ha gr. 530 ha groß. Oeding handelt zirke und zwar groß und Bezirk Der Pachto Juni 1934 ab unterzeichneten I lich aus. Wildbestand sanen und sonst! Termin zur Samstag. a) für Silblob Gasthof Jöcking b) für Oeding Gastdof Mensin Südlohn=Oebi Die Jac gez. Köste ges. 5 gebrauchte, ab sofort abzugeb wagen. Jaad wagen. Kaster Stochma Rbei Kaufe ohne Unt Oktoker grof Schnecken. Beza Preise und imn Konkurtenz, ma will. Jul. Morin, Pos des itte. ise dem Ermordeten an Er hatte dann Meister den Baum. etzte. lachen), 20. Juni. gnete sich in Ober l. Der Lieferwagen utlich infolge ium. Trotzdem der gefahren sein soll, zes furchtbar. Ein n a u s H e i n s b e r g id auf der Stelle nen erlitten zum der Wagen wurde r Lollkontrolle. heim, 20. Juni. er aus Augsburg, Nacht zum MittLeißenburg in dem Schläfe getötet, eamten angedoppelten stet. ruhe, 20. Juni. ahre alten Mann em Verdacht steht, e Zimmerverzu haben. Weiter tben, bei dem ihm Ilen sind. Der egeben, bestreiu haben. Wie stellt worden, daß ener Eltern, nach in Städten unter den hat. Zuletzt , w o e r s i c h e b e n en im Gebiet der im Reich zugeteilRichtlinien des und Volksschaue Thingplatz mit Buer genehmigt. = und Stehplätze en auf dem AufPlanbearbeitung n von den Archigemeinsam mit künstlerische Leier übernommen. daß in Kürze d. onntagskarten an Ut der Petertag. Die Gelrrarten wird feiertag und dem Die Sonntagsom Donners= Sonntag, 1. Juli, m 28. Juni, bis Antritt der Rückten. idon, 19. Juni. Hedschas) unterDemen und Körag. t. sen, 20. Juni. assen über Großuropa verlagert. renden westliche egangen. Heute turrückgang von Schlesien vorgesich der Wirbel, a bringt, nur Westdeutschland Zinde. Stärkere besentliche Temitag: Winde abt. Ueberwiegend gend. verschwunden!“ es wäre ziemhe. Wer glaubt keine Märchen, , der an Ihnen en Zweifel—“ gereg uns nahegelegt sollte ich mich ihmen wir nur n weiß ja nicht, Ihnen Raupp, Sie nicht untersich nicht ausHandel und Wirtschaft. Berliner Börse. ∆ Berlin, 20. Juni. Die verhältnismäßig langanhaltende Kaufwelle ist heute erstmals spürbar abgeebbt. Auf dem fast allgemein stark erhöhten Niveau bemerkte man verschiedentlich Gewinnmitnahmen, die zu Kursabschwächungen im Ausmaß von 1—2 Proz. führten. Auch die in letzter Zeit für Rechnung von Sperrmarkkonten beobachteten Käufe haben, nachdem die dort verfügbaren Mittel anscheinend erschöpft sind, ein Ende gefunden. Nur für einige wenige Papiere bestand weiter Interesse, wobei insbesondere Ilse Bergbau mit einer Steigerung von 6 Proz. bei allerdings geringstem Umsatz zu nennen sind. Blanko=Tagesgeld erforderte unverändert 3½ bezw. 4½ Proz. Privatdiskonte hatten ruhiges Geschäft, wobei Nachfrage und Angebot ausgeglichen waren. Der Satz blieb unverändert 3,75 Proz. Am Valutenmarkt errechnete sich der Dollar mit 2,505, das Pfund mit 12,65. Reichsmark statt Dollar als europäische Eisenbahnwährung. Die kürzlich in Ragusa stattgefundene europäische Eisenbahnkonferenz, an der 16 europäische Eisenbahnverwaltungen, darunter auch die Deutsche Reichsbahngesellschaft, beteiligt waren, hat einen bemerkenswerten Währungsbeschluß gefaßt. Für den nordisch=mitteleuropäisch= kleinasiatischen Personen=, Gepäck= und Expreßguttarif, dessen Geltung sich von Schweden bis nach Kleinasten erstreckt, sowie für den gleichartigen Tarif NordwesteuropaOsteuropa, wurde an Stelle des amerikanischen Dollars die deutsche Reichsmark als Einheitstarifwährung bestimmt. Die deutsche Reichsmark wird künftig die Grundwährung bei den Verrechnungen im europäischen Eisenbahnclearing bilden. Schafft Arbeit, seid Nationalsozialisten der Tat. Wie man das macht? Fragts Arbeitsamt um Rat! Ablauf der Zeichnungsfrist der neuen Auleihe. Die Frist für die Zeichnung der neuen 4proz. Anleihe des Deutschen Reiches von 1934 läuft bekanntlich vom 8. bis 21. Juni dieses Jahres, ist also bereits am Donnerstag beendet. Das gleiche gilt für den Umtausch der 6(vormals 7) proz. Anleihe des Deutschen Reiches von 1929(Hilferding=Anleihe) und der Neubesitzanleihe des Reiches. Angesichts der zahlreichen Vorteile, mit denen die neue Emission ausgestattet ist, wird mit einem lebhaften Zeichnungseingang bezw. Umtausch auch noch an den beiden letzten Tagen zu rechnen sein. Das Interesse für das Papier hat in den letzten Tagen auch insofern eine Belebung erfahren, als man allgemein mit einer Senkung des Zinsfußes in Deutschland rechnet. Staatssekretär Reinhardt selbst bezeichnet den Umtausch der Anleihe von 1929 als die Einleitung der Anleihe=Konversion, die nunmehr mit ganzer Kraft auf der ganzen Linie durchgeführt werden solle. Bekanntlich wird die Anleihe mit 95 Proz. zur Zeichnung aufgelegt. Nimmt man an, daß sich der Kurs während des ersten Jahres ungefähr auf dieser Basis hält, so Amtliche Devisenkurse. Berlin, den 20. Juni 1934. Telegrafische Auszahlung Aegypten 1 ägypt. Pfd. Argentinien 1Pap.-Peso Belgien 100 Belge Brasilien 1 Milreis Bulgarien 100 Leva Canads 1 kanad.Doll. Dänemark 100 Kron Danzig 100 Guld. England 1 Pfund Estland 100 estn. Kr. Finnland 100 finnl.M. Frankreich 100 Frcs. Griechenland 100Drach. Holland 100 Gulden Island 100 isl. Kr. Itallen 100 Lire apan 1 Ten ugoslawien 100 Dinar Leitland Litauen Norwegen Oesterreich Polen Portugal Rumänlen Schweden Schweiz Spanien 100 Latte 100 Litas 100 Kronen 100 Schill. 100 Zloty 100 Escudo 100 Lei 100 Kron. 100 Franken — 100 Peseten Ischechoslowakei 100Kr Türkei 1 türk. Pfd. Ungarn 100 Pengö Uruguay 1 Gold-Peso V. St. v. Amerika 1 Doll. tritt zu der Grundverzinsung Es b von 4 Proz. noch ein Zusatzins von 0,55 Proz. Es besteht, wie schon früher von uns ausgeführt wurde, eine doppelte Sicherung gegen einen nennenswerten Rückgang des Börsenkurses. Die Zusatzverzinsung wird nämlich wirksam, sobald die Anleihe unter part steht, weil der sich dann ergebende Tilgungsgewinn den Inhabern der Anleihe in Form dieser Zusatzverzinsung vergütet wird. Sie beträgt im ersten Jahre bei einem Kurs von 99 Proz. nur 0,11 Proz., dagegen bei einem Kurs von 90 Proz. 1,11 Proz. Die zweite Garantie für eine annähernd stabile Kursentwicklung liegt in den starken Rückläufen, zu denen das Reich verpflichtet ist. Die Anleihe hat eine Laufzeit von nur zehn Jahren, es muß also monatlich der 120. Teil der Gesamtemission getilgt werden. Veranschlagt man den auszugebenden Betrag auf ungefähr 360 Mill. K. so muß das Reich in jedem Monat einen Anleihebetrag von etwa 3 Mill. I aus dem Markt nehmen, was eine kräftige Kursstützung bedeutet. Für Sparer, die auf eine den heutigen Verhältnissen angemessene, Verzinsung und auf eine stabile Kursgestaltung Wert legen, kann die neue Reichsanleihe von 1934 als besonders geeignetes Papier bezeichnet werden. Die Vorteile eines annähernd gleichbleibenden Kursniveaus und damit einer gleichbleibenden Verzinsung werden besonders deutlich, wenn man sich an die scharfen Schwankungen der jetzt umzutauschenden Hilferding=Anleihe erinnert. Dieses Papier, das mit etwa 99 Proz. in den Börsenverkehr kam, stieg zwar im Jahre 1930 auf 105,5 Proz., war aber später bis auf 55,25 Proz. gedrückt. Wesentlich stärker waren bekanntlich die Schwankungen in der Neubesitzanleihe des Reiches, die in der ganzen Zeit von 1927 bis 1934 niemals den Einführungskurs von 34,5 Proz. wieder erreichte. Dieses Papier wurde im Laufe der Zeit zum Spielball der Spekulation und sank zeitweise auf 27/8 Proz. Nunmehr hat sich das Reich entlossen, die Neubesitzanleihe mit 23,75 Proz. in die neue Anleihe umzutauschen. Ulärkte. Metalle. lin, 20. Juni. Elektrolytkupfer(Wirebars) 100 kg netto cif Hamburg, Bremen oder R lluminium 98=99 kg Bl. 160, Aluminium i. Dortmunder Zucht= und Faselviehmarkt. X Dortmund, 20. Juni. Auftrieb: Großvieh 445, Schweine 163, Kälber 51. Der Handel war sehr langsam, voraussichtlich Ueberstand. Es kosteten: frischmelke Kühe: a) 300—325, b) 250—300, c) 200—250; Rinder: 151—270. Beste Tiere über Notiz. Sämtliches zum Markt aufgetriebenes Großvieh ist gegen Maul= und Klauenseuche geimpft worden. Am Schweinemarkt war der Handel sehr langsam. Es kosteten: Ferkel: 6—8 Wochen alt 12—15, 8—10 Wochen alt 15—21, 10—12 Wochen alt 23—35. Der nächste Markt findet am 26. Juni statt. Osnabrücker Zucht= und Nutzviehmarkt. X Osnabrück, 20. Juni. Auftrieb: Schweine 1065, Rindvieh 204. Marktverlauf: Rindvieh und Schweine langsam. Es kosteten: Milchkühe: a) 300—330, b) 260— 300, c) 220—260, d) 150—180; tragende Rinder: a) 240 bis 280, b) 210—240, c) 170—210, d) 130—170; Schweine: 6—8 Wochen alt 6—10, 8—13 Wochen alt 10—13; Läufer: 13—17. Der nächste Markt findet statt am 27. Juni. Schweinemarkt in Lehrte. Lehrte, 19. Juni. Auftrieb 990 Ferkel und 111 Läuserschweine. Es kosteten im Großhandel: Ferkel (Durchschnittsqualität): 4—6 Wochen alt bis 9 Mk., 6—8 Wochen alt 10 bis 13 Mk., 8—12 Wochen alt 14 bis 18 Mk. Läuferschweine: 3—4 Monate alt 19 bis 25 Mk., 4—5 Monate alt bis 40 Mk. Marktverlauf: Bei lustlosem Geschäft verbleibt etwas Ueberstand. Berlin, 20. Juni. Elektrolytkupfer(Wirebars) 46.25 für 100 kg netto cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam. Aluminium 98=99 kg Bl. 160, Aluminium i. Walz. o. Dr. 164, Reinnickel 98=99 kg 270, Antimon=Regulus 43 bis 46, Silber in Barren 900t 37,50—40,50. Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. Juni 1934. Gerste Braugerste, seinste neue Braugerste. gute Sommergerste. mittl Art u. Güte Wintergerste sweizeil Wintergerste vierzeilig Frei Berll heute Vortag 200—215 200—.215 für 1000 kg in Reichsmark„frei Berlin" und„ab märk. Station“ Ab märk. Station heute 192—216 Vortag 192—206 Weizenmehl (Basie Type 790) Preisgebiet II Preisgebiet III Preisgebiet IV m. 15% Aueldsw. m. 30% Ausldsw Weizen-Nachmehl RM f. 100 kg brutto einschl. Sack frei Berlin Bezirksstelle X der W. V. Berlin heute 26.50 26.95 27.25 0.75 1.50 Vortag 26.50 26.95 27.25 0.75 1.50 und 0.30 RM. Frachtausgleich RM. Aufgeld RM Aufgeld Hale: Frei BerlIn AbStatlon Basis Type 813) in RM f. 100 kg brutto einschl. Sack frei Berlin Bezirksstelle X der W. V. Berlin Preisgebiet II Preisgebiet III Preisgebiet IV heute 22.65 23.10 23.40 Vortaz 22.66 23.10 23.40 Preise in RM, Oelsaaten per 1000 kg. die Notierungen von Viktoriserbsen bis einschl. Kartoffelflocken freie Ware werden per 20 kg gehandelt Haps Leinsaat Viktoriaerbsen Kleine Speiseerbsen Futtererbsen Peluschken Ackerbohnen Wicken Lupinen, blaue Lupinen, gelbe Seradella, alte Seradella, neue Bremen: Baumwolle loco ull )ktober Dezember anuar Mära Mai Tendenst sehr stetig Liverpool: Baumwolle loco un Jul August September Oktober November 34 Desember 34 anuar 3 bezahlt 13.61 14.03 14.25 14.31 14.43 14.52 19. 6. 6.37 6.37 6.37 6.37 6.35 6.34 6.32 6.32 6.33 Tendenst ruhig. stetig Tagesimport Liverpool: Ostindische Baumwolle 20. 6. 1 19. 6. 13400 1— Loco Surtee F. G. " Broach F. G(Good Staple) " H. G. PunjabiAmerican F. G. " Centr. Provinces Oomra Nr. 1 " Bengal F. G „ Bengal Superfine Sind F. G. Sind Superfine Liverpool: Notierungen für Sakellaridis u. Upper F. G. F. Upper F. C.F. 6.87 Jal! Oktober November Oesember anuar Märe Mai Loco Tendenst kaum stetig New Orleans: Baumwolle 20. 6. 1 19. 6. 12.15 12.31 12.00 12.15—16 Oktober 12.23—241 12.38 Desember 12.35— 36 12.50 Neu York: Baumwolle 20. 6. Loco I 12.20 Joni1 11.94 Juli 11.97—96 August 12.06 Sepiembes 12.15 Oktober 12.24—25 November I 12.30 Ceschätzte Juli Ok anuar MA Märs Mai 20. 6. 12.41 12.50 12.61 Tendenst k. stetig 19. 6. 12.36 12.12 12.15—17 12.23 12.31 12.40 12.46 20. 6. 12.36—37 12.42 12.52 12.62 k. stetig Dezember anuar Februar Märs April Mai Tendens: Geschatzte-Totalaufuhren Baumwollzufuhr in Atlantischen Hüfen Baumwollsufuhr in Golf-Häfen Zufuhren in Pacific-Häfen Export nach England Export nach dem übrigen Kontnent Export nach Japan and China— Fracht a. Liverpool k. starkgepr Ballen— Fracht für Standard— Export nach Kanade und Mexihe— 6.91 6.98 6.96 7.00 7.01 6.95 19. 6. 12.54 12.65 12.75 19. 6. 12.52 12.58—5 12.70—71 12.81 1000 5000 5000 Jagdverpachtung. Gemäß,§ 16. Absatz 4 des Preuß. Jagdgesetzes vom 18. Januar 1934 (G. S. S. 13) wird zur Kenntnis ebracht, daß die Verpachtung der utzung der Jaad auf den gemeinhaftlichen Jagdbezirken Südlobn und Oeding auf die Dauer von 9 Jahren, beginnend mit dem 20. August 1934 und endigend mit dem 31. Juli 1943. öffentlich meistbietend vorgenommen wird. Es bandelt sich in der Gemeinde Südlohn um drei Bezirke. und zwar Bezirk 1 etwa 850 ha groß. Bezirk II etwa 750 ha groß, Bezirk III etwa 530 ha groß. In der Gemeinde Oeding handelt es sich um zwei Bezirke und zwar Bezirk l etwa 825 ha groß und Bezirk II etwa 625 ha groß Der Pachtvertrag liegt vom 20. Juni 1934 ab zwei Wochen bei den unterzeichneten Jagdvorstehern öffentlich aus. Wildbestand: Rehe. Hasen. Jasanen und sonstiges Niederwild. Termin zur Verpachtung ist auf Gasthof Jöcking in Südlohn. b) für Oeding nachm. 5 Uhr. im Sie undeet Suche zum 1. 7. für einen kleinen Wirtschaftsbaush. ebrl., fleiß.(3503 Mädchen für Küche u. Haushalt. Offerten an Buchhandlung H. Mensina. Gescher. haushälterin für landwirtschaftlichen Haushalt sofort gesucht. Lohn nach Uebereinkunft. 3504 Näberes Buchbandlung A. Niewerth. Eve i. W. Suche für sofort ein junges[3502 Mädchen vom Lande. welches die Küche erlernen will, ohne gegenseitige. Vergütung, bei Jamilienanschluß. Karl Etwig. Haffen. Nr. Rees (Niederrbein), Bever=Hof. Wegen Erkrankung des jetzigen selbständ. saub. Mädchen nicht unter 20 J., zum 1. Juli für Haushalt gesucht. W. Hinke. Fleischerei, Lingen=Ems. Eine Klein=Anzeige in den ZenoZeitungen hat großen Erfola! Suche zum 1. August soliden, kat Schweizer zu 16 Kühen, dementsprechendes Jungvieb. Näheres zu ertragen beim Bocholter Volksblatt in Bocholt od. Offerten unter 1253 dortbin. 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Haben Sie sonst etwas der Mitwelt durch eine Hnzeige zu sagen? Kommen Sie zu uns, wir nennen Ihnen die geeigneten Blätter und vermitteln Ihre Anzeigen ohne Aufschlag. Aus Teit und Leben. Der alte Herr Beis. Von Pet. Mein lieber Vater. Du weißt, daß ich in einigen Tagen meinen zwanzigsten Geburtstag erlebe. Und dieser zwanzigste Geburtstag ist der erste Geburtstag, den ich fern von Euch allein in der fremden Stadt verbringen muß. Mutter hat mir schon einen großen Streuselkuchen geschickt. Die Schwester und der Bruder legten kleine Gaben bei. Alle haben also an mich gedacht. Wann kommt nun Deine Gabe? Ich hoffe doch von Herzen, daß du mich nicht, weil ich in diesem Jahr nicht bei Euch sein kann, um dein übliches Geburtstagsgeschenk schädigen willst. Seitdem ich die Schule verlassen habe, hast du mir zu jedem Geburtstag eine Geschichte aus deinem Leben erzählt. Ich habe, wie du weißt, alle Geschichten niedergeschrieben und sauber geheftet. Der letzten Geschichte, die du mir zum neunzehnten Geburtstag erzählt hast, habe ich die Ueberschrift gegeben: Du sollst nicht lügen! Du selbst hast gesagt, deine Erlebnisse wären so zahlreich und mannigfaltig, daß du mich an die hundert Jahre lang alljährlich mit einer Geschichte versehen könntest. Also bitte. Ich warte. Tausend herzliche Grüße Dein Sohn. Mein lieber Sohn. Ich danke für deinen lieben Brief und freue mich, daß dir immer noch die bescheidenen Berichte aus meiner Lehr= und Wanderzeit Vergnügen bereiten. Da ich dir in diesem Jahre die fällig gewordene Erzählung nicht mündlich berichten kann, habe ich mich notgedrungen hingesetzt und eine Niederschrift angefertigt. Wie in jedem Jahr erhälst du auch diesmal neben der Geschichte ein kleines Geschenk. Ich habe heute aus den Sachen, die ich von meinen Wanderungen mit nach Hause brachte, eine kunstvoll geschnitzte Tabakdose für dich gewählt. Warum gerade diese Dose, das wirst du wissen, wenn du meine Geschichte gelesen hast. Und nun hör zu! * Ich war ungefähr in deinem jetzigen Alter, mein lieber Sohn, als ich mich auf der Wanderschaft nach Italien befand. Eines Abends erreichte ich mein vorgesehenes Ziel, ein kleines Städtchen in Mitteldeutschland, später als ich geplant hatte. Ich war unterwegs lange Zeit durch ein böses Unwetter aufgehalten worden. Das kleine, verträumte Rest lag schon in tiefem Schlaf, als meine Schritte über das buckelige Pflaster hallten. Nirgendwo noch ein Lampenschein, keine Gaststätte war noch bereit, meine müden Glieder aufzunehmen. Wohl klopfte ich hier und da, wo ein Wahrzeichen, ein vergoldeter Löwe oder ein silbernes Lamm eine Herberge und Wirtschaft ankündeten. Aber mir ward nicht aufgetan. Nur die Hunde schlug an, ohne aber ihre Herren aus den Federn locken zu können. Ich hatte nun beinah das ganze Städtchen durchwandert, kein Fenster öffnete sich und keine Stimme sagte: Komm und ruh dich aus, du müder Wandersmann. Ein heftiger Wind hatte sich aufgetan, und als ich prüfend zum Nachthimmel empor schaute, kam mir die zierliche Silhouette einer kleinen Kirche in die Augen. Ich beschloß, in dieser Kirche die Nacht zu verbringen, falls die Kirchenpforte geöffnet sein sollte. Ich fand damals auf meinen Wanderungen recht oft Kirchen, die Tag und Nacht nicht verschlossen wurden. Der liebe Herrgott— so sagte ich mir— wird nicht zürnen, wenn ein armer, müder Pilger seine Gastfreundschaft erbittet. Ich suchte also den Weg zur Kirche— aber das Tor war verschlossen. Ich war recht böse auf die biederen Kleinstädter, die so früh ihre Lampen löschten, für einen späten Wanderer kein Obdach bereit stellten und sogar ängstlich ihre Kirche verschlossen hielten. Als ich mich nun zurückwandte, sah ich in der Nähe des Gotteshauses zwischen Bäumen und Büschen aufdämmernd Grabsteine und Grabkreuze. Der Gottesacker! Das schmiedeeiserne Tor des Friedhofes schlug im heftigen Wind hin und her. Das Reich der Toten war nicht verschlossen. Erst zögerte ich, dann schalt ich mich einen Feigling und albernen Kindskopf, überwand den inneren Widerstand, drückte das Tor zurück und betrat den Totenacker. Sturmwolken flogen über den Nachthimmel, von Zeit zu Zeit blitzte der Mond auf, warf eine Handvoll Licht auf Gräber und auf Kreuze und wurde dann wieder von dunklen Wolken verhüllt. Ich stieß auf eine niedrige Ruhebank, schnallte mein Bündel ab und ließ mich aufseufzend nieder. Es dauerte nicht lange bis mir der Kopf auf der Brust lag und ich vom Schlaf überwältigt war. Plötzlich fuhr ich hoch— ein Windstoß war über mich hingebraust und hatte mir den Hut vom Kopf gerissen. Ich taumelte dem Flüchtling nach— ein paar Schritte nur, dann stand ich wie erstarrt. Ein jäher, furchtbarer Schrecken lähmte mich. Einige Meter nur von meiner Bank entfernt, hob sich aus dem nächtlichen Dunkel und aus dem Gewirr von Zweigen und Blättern eine große, schwarze, männliche Gestalt. Meine Lähmung und mein Schreck dauerte aber nur einige Augenblicke. Wieder schalt ich mich einen albernen Kerl und Kindskopf, ging näher an die Gestalt heran und erkannte eine— Grabfigur. Es war da die in Bronze gegossene Figur eines älteren Herrn aufgestellt. Auf dem Sockel des Denkmals konnte ich, da gerade der Mond wieder einmal durch die Wolken brach, die Inschrift entziffern. Es stand da in goldenen Buchstaben: Hier ruht BEIS Der Wohltäter der Stadt. Ganz zerknirscht über meine Schreckhaftigkeit ließ ich mich wieder auf meine Ruhebank fallen. Ein überaus heftiger Windstoß riß mir beinah den Rock vom Leib, jäh fiel mir mein entschwundener Hut ein. Ich sprang auf, um ihn zu suchen. Er lag vor dem Bildnis des alten Herrn Beis, von Zweigen und Ranken festgehalten. Gerade als ich mit dem geretteten Hute in der Hand wieder meine Ruhestelle aufsuchen wollte, hörte ich ein sonderbares, unheimliches, dumpf=ächzendes Geräusch. Ich blickte auf und das Blut wollte mir in den Adern erstarren. Die dunkel drohende Bronzefigur bewegte sich. Ich schrie auf: Alle guten Geister loben den Herrn—— raffte mein Bündel auf und stürzte mit gewaltigen Sätzen zur Friedhofstür hinaus. Die eiserne Pforte schlug mit gewaltigem Krach hinter mir zu. Da stand ich nun auf der stillen Straße. Die Giebeldächer der Bürgerhäuser schimmerten im schwachen Mondeslicht, die Silhouette der kleinen Kirche geisterte schemenhaft im blassen Schein. Die Turmuhr schlug Mitternacht. Ich stand nun also da, packte mein Ränzel auf und drückte mir den Filz auf den Kopf. Dann trabte ich los. Ich hatte aber noch nicht viele Schritte getan, da fiel mir umklammerte einen Baumstamm, um nicht zu Boden geworfen zu werden. In der Ferne zuckten Blitze am Horizont auf. Auf einmal war mir, als wolle die Figur auf dem Sockel ins Riesenhafte sich dehnen— sie bewegte sich— neigte sich schnell und polterte mit einem dumpfen, gewaltigen Krachen von ihrem Sockel zu Boden. Da lag sie nun stumm und ohne Bewegung. Ich aber empfand kein Grausen mehr und keine Furcht. Ich wußte, daß trotz allem spukhaften Wesen das gestürzte Bild nur ein totes, unbelebtes Ding war. Kaum ließ der Sturmwind ein wenig an Heftigkeit nach, da sprang ich vor. Ich untersuchte das rätselhafte Bronzebild. Aber die Märchen dieser Nacht waren noch nicht zu Ende. Das Bronzewerk zem war der Landsitz einer sehr begüterten Familie von Dieben heimgesucht worden. Man hatte alles Geld und die kostbarsten Schmuckstücke mitgehen heißen. Wohl in der Absicht, Zeit verstreichen zu lassen, ehe sie mit ihrem Raub an die Oeffentlichkeit sich wagten, hatten die Diebe eine zweite Frechheit nicht gescheut, und das Standbild des toten Herrn Beis als Versteck benutzt. Da die Kkammern, die Figur und Sockel mit einander verbanden, gelockert waren, stürzte in der Sturmnacht das Bild zu Boden. Ich erhielt von den bestohlenen Gutsherrn eine schöne Belohnung. Auch die Dose, die nun dir gehört. Wie ich später vernommen habe, ist die Polizei bei ihren Nachforschungen auf den Gedanken gekommen, die Diebe müßten doch wohl von der inneren Beschaffenheit des Standbildes gewußt haben. Die Vermutung der Behörden war richtig. Als Täter wurden einige Leute ermittelt, die auf einem in der Nähe gelegenen Werk, wo die Bronzefigur hergestellt worden war, Beschäftigung hatten. Nun, mein lieber Junge, ist meine Geschichte zu Ende. In deinem nächsten Brief kannst du mir schreiben, welche Ueberschrift du für meinen Bericht gefunden hast. Und wenn dir je einmal etwas Spukhaftes und Gespensterliches vorkommen sollte, dann denke an den alten Herrn Beis. Das ist die Moral. Und nun tausend herzlichste Grüße Dein Vater. heitere Welt. Ein Klagelied. Fräulein Christine sitzt am Klavier und macht fleißig Gesangsstudien. Plötzlich fährt sie auf— eine Wespe hat sie gestochen— und ruft laut um Hilfe. Niemand rührt sich im Haus. Schließlich läuft sie zornig in die Küche und ruft mit tränenerstickter Stimme: „Aber warum kommt denn keiner, ich bin von einer Wespe gestochen worden!“ „Aber— aber—“ sagt die Köchin erschrocken,„das konnten wir doch nicht wissen. Wir dachten, das gnädige Fräulein übten ein neues Lied!“ * Krause saß mit seinem sechsjährigen Jungen im Abteil. Er war guter Laune und gedachte, seinem Jungen etwas Spaß zu bereiten. Er riß deshalb dessen Mütze vom Kopf, tat so, als ob er sie aus dem Zuge werfe und verteckte sie schnell. „Wo ist meine Mütze, Vater?“ „Zum Fenster habe ich sie hinausgeworfen.“ „Meine gute, schöne, neue Mütze!“ Der Vater lächelte:„Hab keine Sorge,“ sagte er,„ich kann zaubern. Wenn ich pfeife, kommt die Mütze von selbst zurückgeflogen.“ Der Junge staunte, der Vater pfiff, und tatsächlich hielt Krause einen Augenblick später die Mütze in der Hand. „Fein, was, Junge?“ lachte er. Dem Jungen aber strahlten die Augen.„Ja, fein, Vater, pfeife noch einmal!“ und ehe sich Krause besonnen hat, hatte Karlchen die Mütze aus dem Fenster geworfen. * Auf der Wetterwarte holt sich regelrecht ein Gärtner das Wasser aus dem Regenmesser, um die Blumen, die das Haus zieren sollen, zu gießen. Ein Aufseher ertappte den Gärtner und schimpft: „Wenn ich Sie noch einmal dabei erwische, gibt es ein Donnerwetter!“ „Dann wäre es aber auch das erste Mal, daß Ihre Wettervoraussage stimmt,“ entgegnet der alte Gärtner. * Ludwig XVIII. lud einen seiner Minister zu einer Sitzung, in welcher der König den Vorsitz führte. Der Minister legte Schnupftabaksdose und Taschentuch neben sich auf den Tisch. Der König bemerkte hierauf, durch diese Zwangslosigkeit verletzt,„Sie leeren ja förmlich Ihre Taschen!“ „Immer noch besser, Sire, als wenn ich sie füllte,“ ent gegnete der Minister. * Ein junger Dichter reichte beim Theater ein Schauspiel ein. Er hatte seinem Werk den Titel gegeben:„S. sind die Menschen!“ Nach kurzer Zeit bekam er sein Manuskript mit der Bemerkung zurück, der Theaterdirektor hätte sein Urtei dazugeschrieben. Erst nach langem Suchen fand der Dichter, daß zu dem Titel das Wörtchen„nicht“ dazugeschrieben war. Hier starb Alfred Drexel. Die deutsche Himalaja=Expedition zum Nanga=Parbat wurde, wie bereits gemeldet, von einem schweren Verlust betroffen. Während des Kampfes um den Berg wurde Alfred Drerel. der berühmte Münchener Bergsteiger, in 5800 Meter Höhe von einer Lungenentzündung ergriffen, die seinen Tod herbeiführte. Das Bild zeigt einen Blick auf ein Lager der Himalaja=Expedition im Jahre 1930 am Kangchenjunga, das einen Eindruck von den großen Schwierigkeiten vermittelt, mit denen die kühnen deutschen Pioniere zu kämpfen haben. ein, was wohl mein Vater sagen würde, wenn er mich auf meiner wilden Flucht gesehen hätte. Mein Vater, der bei meinem Abschied aus seinem Haus zu mir gesagt hatte: Gott behüte dich, wo du auch bist. Geh hin, zieh hinaus und werde ein Mann! Ich drehte mich auf dem Absatz um und marschierte wieder zum Totenacker hin. Ich bekam nun aber das schwere Eingangstor nicht mehr auf. Der Wind hatte es so mächtig ins Schloß gedrückt, daß all mein Rütteln und Schütteln und Pressen unnütz war. Mit einer heimlichen Freude im Gemüt, ich brauchte ja nun den Totenhof nicht mehr zu betreten, ich war ja nun entschuldigt— mit einer heimlichen Erleichterung wollte ich wiederum Kehrt machen. Aber ich handelte doch anders. Mit einem festen Schwung setzte ich über die niedrige Umzäunung, die den Friedhof von der Straße trennte. Ich ging geradenwegs auf das Standbild des toten Herrn Beis zu und war froh, meine Feigheit überwunden und besiegt zu haben. Ich klopfte mit dem Knöchel des Zeigefingers an das Bronzebild, es gab einen hohlen, dumpfen Widerklang. Alberner Narr— so sagte ich zu mir— albernes, närrisches Kind! Der heftige Wind hat gewiß eben einen dürren Zweig gegen das Bild geschleudert. Daher das Geräusch. Und im ungewissen Mondlicht und in Wolkenschatten habe ich eine Bewegung gesehen. Alter Freund, du müßtest dich selbst wegen deiner Narreteien ohrfeigen. So sprach ich zu mir und setzte mich wieder auf mein kleines Bänklein. Die Müdigkeit schlug mich wieder in tiefen Schlaf. Ich mochte wohl eine Stunde lang versunken gewesen sein, als ich jäh in die Höhe fuhr. Ein überaus mächtiger Wind drohte mich von meiner Ruhebank zu werfen, die Kronen der Bäume flogen wie gepeitscht und die niedrigen Büsche duckten sich auf den Erdboden. Fliehende Wolken wurden über die Himmelswand getrieben, der Mond warf wieder ein Bündel Licht auf all die Unruhe, und als sein Schein den Totenacker minutenlang in blassen Schimmer hüllte—— da schrie ich plötzlich auf. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen— ich sah es deutlich— es war kein Augentrug, kein Spuk, von Licht und Wolken hervorgezaubert—— der alte Herr Beis bewegte sich auf seinem Sockel. Er bewegte sich wirklich und ein dumpf=ächzendes Geräusch war zu hören. Ich wich zurück hinter mein Ruhebänkchen und hatte die Hände wie in Abwehr vorgestreckt. Plötzlich aber kam in mein Gemüt ein sonderbarer Umschlag. Die Furcht wich, ich sprang vor und rief in rasendem Zorn und brennender Wut: Gut denn! Wenn es denn sein soll, so komm herunter du! Wer du auch bist, komm herunter! Hier stehe ich! Kaum hatte ich meinen albernen und lächerlichen Spruch getan, da setzte das Unwetter mit doppelter Wut ein. Ich war innen hohl und aus der gestürzten Figur entquollen seltsame Dinge: Geldmünzen— Ringe— Schmucke mancher Art— zierliche Kästchen und Büchschen aus edlen Metallen geschmiedet. Auch die Tabakdose, die ich dir, lieber Sohn, zum Geburtstag übersandte, auch diese Dose befand sich mit Schmuck bis zum Rande gefüllt, im Innern des Standbildes. Ich will nun zu Ende kommen. Vielleicht ahnt deine Phantasie und deine Neugier schon die Aufklärung dieser rätselhaften Dinge. Ich lieferte am nächsten Tage meinen Fund auf der Bürgermeisterei des kleinen Städtchens ab. Und der Verhalt der ganzen sonderbaren Angelegenheit stellte sich bald heraus. Vor kurUlaler im Zwielicht. Die Künstler von Worpswede. Nicht das ist das Entscheidende, daß hier ein halbes Jahrhundert lang tragende deutsche Kunst geschaffen wurde, sondern daß eine beträchtliche Schar von Künstlern in unerbittlichen Kämpfen um eine neue und eigene Landschaft in grenzenloser Einsamkeit aushielt und aushält. Denn Worpswede ist auch heute noch nur mühselig zu reichen. Die kleine Bahn braucht bei schlechtesten Anlüssen über eine Stunde von Bremen, die Kraftwagen erreichen. schlüssen u haben sich mit unmöglichen Landstraßen zusetzen, und sucht einmal einer von den Malern, kern, Keramikern raftwagen auseinander„### e M a l e r n. P l a s t i Keramikern oder Dichtern dort die Stadt(falls es ihm die Notlage noch erlauben sollte!), so heißt es immer in Bremen zu übernachten, da kein Spätabendzug mehr fährt. Las Land ist in seiner Verlassenheit mit seinen Mooren, unbegrenzten Wiesenflächen, dem vielen Wasser und dem gewaltigen Horizont schön, es erfordert aber auch unausgesetzte Kraft der Auseinandersetzung. Kraft, das immer nasse, sonnenlose Klima auszuhalten, die schweren Nebel zu ertragen, mit dem melancholischen, zähblütigen Menschenschlag fertig zu werden und ohne jede Anregung von außen her aus sich allein seine Welt aufzubauen. Rainer Maria Rilke, der fünf Jahre hier lebte und in Worpswede sein„Stundenbuch“ und das„Buch der Bilder“ schrieb, hielt es, so sehr er diese Erde liebte, nicht länger aus. Carl Hauptmann war nur für einige Zeit Gast, während sich Wilhelm Scharxelmann, Manfred Hausmann und Carl Emil Uphoff dauernd niederließen. Die Einsamkeit bringt die Gefahr des Sichvergrabens, des Versinnens und Verlaufens, in vielem Anklänge an die gefürchtete„Moorkrankheit“ mit sich. Heinrich Vogeler träumte sich in eine biedermeierliche Romantik zurück, ehe er die moderne Wolkensehnsucht in Rußland stillte, Karl Vinnen. Hans am Ende, Fritz Overbeck suchten in der atemlosen Weite, in der hemmungslosen Sommerfülle des reinen Lichtes Böcklinschen Glanz, Paulo Modersohn=Becker, die Größte unter ihnen, drang in die letzte Kammer dieser Erde und ihrer schweigenden Menschen ein, hungrig nach der Erkenntnis um das Wesen und den Anfang aller Dinge und doch voll Weltsehnsucht mit dem Ziele Paris. Sie stehen alle auf der Grenze zwischen Enge und Weite, zwischen Traum und Tatsächlichkeit, Scholle und Menschheit. Sie lieben das Land mehr als sich selbst, aber sie müssen immer wieder heraus, um ihm noch enger verbunden zu sein, um Heimweh haben zu können. Zwei Männern Gründer Mode wegtere Fischerhude i Männern gelingt die Einbürgerung ganz, dem r Fritz Mackensen und seinem Freunde Otto rsohn, der allerdings dann in das liebliche, bezieht. Mackensen malt das Land mit langem Märchenbart, wie ihn P Aber selbst Mackensen treibt es für fast nach Weimar an die einstmals führend aula Becker sah. zwei Jahrzehnte „. f ü h r e n d e H o c h s c h u l e, u n d in die Ferne langer Reisen. Bis er sich dann ganz wieder einlebt und aus den Säften seines Landes heraus die „Nordische Hochschule für bildende Kunst" im benachbarten Bremen beginnt. Ueberall, auch in Fritz und Lore Uphoff. in Kriete, Schiestl=Arding, Arste, Walter Müller, Saebens und anderen das Beständige, Schollenverflochtene, Bluthafte. Und doch der Hunger nach dem andern, der ganze niederdeutsche Drang der Synthese, des Zusammenschlagens, das Leben der großen heroischen Wolken der Ebene, die im Stillestehn schon leise weitergleiten. Und überall die große Sehnsucht, die oft formlos ist, aber dort, wo sie sich findet und setzt, Werke schafft, die so unergründlich wie die der alten Gotiker des Flachlandes sind. Und es ist ein Kampf um sein Geheimnis, das Mysterium des Lichtes, von dem die Holländer wußten und Caspar David Friedrich, Runge und Valentin Ruths. das um Raabe läuft und sich auch in Frenßen, Blunck und Griese nicht erschöpft. Es ist der Weg durch nordische Nebel, durch nordische Grauen, durch Spuk und Spökenkiekerei, Sage und Märchen:„Vernehmlich werden die Stimmen, die über der Tiefe sind.“ Wilhelm Mesch. Auslau Propaga Der Reichsministe ganda, Dr. Goebb mittag die Auslar fang in die Festsält den, womit die Re fortgesetzt wurde. zahlreiche Vertreter schiedene Mitglieder ladene Gäste in gro u. a.: Vizekanzler Seldte und von täre von Bülow richtentruppe, Gener direktor Dr. Dorp leiter von Berlin, E leiter Schulze=2 meister Gördeler der Vereinigten Sta sandten von Argen Bulgarien, Südslaw Oesterreichs, Lettlar Venezuela und Bol wie die Geschäftstri burg, Cuba, Nicara Der Redner auf dent Dr. Schacht, torium zusammenhi einstündigen Vortr I dieses Themas, das täglich in eingehen Besuch des Tee=Em herigen Veranstaltr Nach der Begrü Reichsminister Dr. in seinem Vortrage wendungen, die ge dentilgungspolitik erhoben werden, 1 durchschlagenden A die ganze Haltlosig Behauptungen in Bemerkungen kenn er sich gegen d deutschen Inf der Mark, inder Maßnahmen für T Frage komme Markabwertung m Arbeiters in uner übrigen den Rohst Deutschland angew her, da Deutschlan weniger kaufen kö Der Reichsban hier und da im A ein Clearingy scher Anleihen die einzubehalten und an die Exporteure daß durch die Deutschland müßte und d Welthandel würden. 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