Nr. 347.— 65. Jahrgang. Dienstag, 23. Dezember 1913 Vol Bezugspreis: Bei der Post abgeholt monatlich 50 Pfg Briefträger und durch unsere Agenturboten zugestellt durch den ent 64 Pfg., in der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegengenommen.— Probenummern auf Verlangen gratis.— rfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. Sauerländer Tageblatt. 22 Emminmmmm E Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfe. für Paderborn 15 Pfg., Reklamezeile 80 Pfg., Beilagegebühr nach * Uebereinkunft. Für Ertüllung von Platzvorschriften, sowie für richtige Ausführung telefonisch aufgegebener Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Erwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 3 Wochen AERLTTT. MaiflRN-Gamfe tsnnnaner In.1.1 Erscheint wöchentlich 7mal. 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Sanders das Feld ihrer, aus Reorganisation der türkischen Armee gerichteten Tätigkeit zu beschränken. Daß Rußland, das kein Geheimnis daraus macht, daß es sich als den künftigen Herrn Konstantinopels betrachtet, durch die Aussicht erschreckt ist, daß die Türkei soweit erstarken könnte, daß sie sich selbst zu verteidigen vermag, nimmt uns nicht wunder. Ebenso wenig erstaunlich ist es, daß Frankreich durch Dick und Dünn mit Rußland geht, c’est son metier.... Völligunverständlich ist uns dagegen das Verhalten Englands. Sir Edward Grey hat keinen Zweisel darüber gelassen, daß er die Türkei in ihrem jetzigen Bestand erhalten will. Er hat einen Admiral uno zahlreiche Marineoffiziere ausgeschickt, um die türkische Flotte zu reorganisieren, was doch nur den einen Zweck haben kann, ihr die Verteidigung gegen feindliche Angriffe möglich zu machen. Dieser Admiral hat seine Residenz in Pera, ganz wie General Liman sie erhalten wird,— worin liegt der Unterschied zwischen seiner Stellung und der des englischen Admirals? Und was rechtfertigt die mißtrauische Anfrage, die England in Gemeinschaft mit Frankreich und Rußland an die Pforte über den Zweck und Umfang der deutschen Mission richtet, um, salls die Antwort den Russen nicht genügen sollte,— und über die Absicht, sie nicht genügend zu sinden, kann kein Zweifel sein—, Maßregeln zu trefsen, die geeignet sind, die Interessen Rußlands, Frankreichs und Englands zu sichern.“ Wir wundern uns blos, daß Prof. Schiemann und so viele andere Leute sich über Englands Verhalten wundern. Es geht gerade wieder so, wie 1911; man macht sich wieder Illusionen über englische Freundschaftsgefühle gegen uns, die gar nicht existieren. Freilich hat es auch Zeiten gegeben, wo Amerika diese Rolle spielte. Das war damals, als Prinz Heinrich seine Amerikafahrt machte und verschiedene Geheimräte davon schwärmten, Amerika und Deutschland würden Arm in Arm ihr Jahrhundert in die Schranken fordern, eventuell auch gegen England! Wenn man den Leuten dann sagte, daß weder die Engländer noch die Amerikaner jemals an Deutschlands Brust sinken würden, verwiesen sie mit hochnäsiger Miene auf ihre„Akten“, wie gewisse Unglückspropheten auf die Apokalypse. Ich habe dann manchmal gedacht, was für greulicher Unsinn wohl in diesen„Akten" stehen müsse. Das Papier ist ja geduldig. Aber wer nur eine Ahnung von der in den angelsächsischen Reichen herrschenden Stimmung hat, weiß auch, daß Onkel Sam wie John Bull nie Liebe für den deutschen Vetter empfinden werden. Man hat das auch an der Aufnahme gesehen, welche die Liebenswürdigkeiten des Reichskanzlers in seiner Etatsrede bei den so freundlich apostrophierten Engländern fanden. Eine Aufnahme, die so schlecht war wie möglich. Selbst die Zeitungen, welche am höflichsten antworteten, machten darauf aufmerksam, daß die„alten Freunde“— Frankreich und Rußland, also unsere Gegner — uns auf jeden Fall doch vorgingen: Der„Hann. Cour.“ brachte dieser Tage an leitender Stelle einen langen Londoner Brief darüber, indem er u. a. darauf hinwies, daß die„Times“ sage, die Politik deutschenglischer Feindschaft könne sich nur gründen auf gegenseitigem ehrlichen Vertrauen und dieses„ehrliche Vertrauen“ scheine z. B. in der Ernennung eines deutschen Generals zum Kommandanten in Konstantinopel nicht vorhanden zu sein. Da haben wir's wieder. Und unsere regierungsfreundlichen Blätter waren so fest überzeugt, England werde uns unterstützen,„weil es am Goldenen Horn seinen Admiral Lyengus habe. Da könne es doch auf keinen Fall gegen General Liman etwas einwenden. Das scheint allerdings logisch zu sein, aber die Politik will eben anders behandelt sein, als eine mathematische Schulaufgabe. Die deutsche Politik hat seit einer Reihe von Jahren wirklich nicht viel Glück gehabt, aber auffällig ist, daß. ihr Kalkül stets infolge verkehrter Einschätzung Englands nicht stimmte. Nach dem Coup von Agadir glaubte man bei uns sonderbarer Weise, England werde es im Stillen mit uns halten und wenn es das auch nicht offen zu erkennen gäbe, jedenfalls uns mit schmunzelnder Miene eine wohlwollende Neutralität zeigen. Statt dessen hat Sir Edward Grey nicht nur Frankreich unterstützt, sondern er geriet sogar in Dissonanzen mit Caillaux, weil dieser nicht energisch genug gegen Deutschland vorging und das deutsche Reich zu kompensieren trachtete. In London meinte man, daß sei gar nicht nötig und riet den Franzosen, es ruhig auf einen Krieg mit Deutschland ankommen zu lassen. Darüber sind nun erst zwei Jahre verflossen und wieder haben wir uns in Bezug auf England in Illusionen gewiegt. In einigen deutschen Blättern hat man sogar lesen können, wenn die Russen gegen die deutsche Militärmission protestieren, so werde England ihnen entgegentreten! Statt dessen hat es mit protestiert und nun bringen einige Blätter schon wieder „sympathische“, Leitartikel über den mehrwöchentlichen Besuch, den Winston Churchill in Deutschland zu machen gedenke. Blickte man dann auf die vierte Seite, so sah man unter den„nach Schluß der Redaktion“ eingetroffenen Telegrammen, daß Mr. Churchill nicht komme, und morgen wird man wahrscheinlich in englischen Blättern lesen, die Deutschen hätten die Nachricht von dem Besuch selbst erfunden, es sei ein Versuchsballon, eine indirekte Einladung Churchills gewesen. Ein Konstantinopler Telegramm, das über Paris kommt, besagt, Rußland werde zu einer militätärischen Demonstration gegen Deutschland schreiten, wenn die Antwort der Pforte über die deutsche Militärmission dauernd unbefriedigend bleibe. Das fehlte gerade noch, nachdem unser Auswärtiges Amt den Russen erklärt hat, daß die ganze Sache uns nichts angehe; sie möchten in der Türkei reklamieren. Man gewinnt durch den ganzen Verlauf der Dinge den Eindruck, daß„das Konstantinopeler Unternehmen fehlerhaft gedeichselt ist, denn es läßt meist auf Mangel an Umsicht schließen, wenn die Dinge anders verlaufen, als man es sich vorher gedacht hat.„Regieren heißt voraussehen.“ Wenigstens scheint eine fast sträfliche Nachlässigkeit vorzuliegen, wenn man geglaubt habe, England werde mit uns gehen und jetzt ganz verblüfft ist, daß es gegen uns auftrat. Die Ausführungen Prof. Schiemanns, der in diesem Falle sicher die Meinung des Auswärtigen Amtes wiedergibt, lassen das schließen. Wie unsere Leser wissen, sind wir durchaus keine Freunde der Alldeutschen, welche zum Kriege treiben und die Völker verhetzen. Aber das Eine muß man ihnen lassen, daß sie die Situation manchmal richtiger beurteilen als die Offiziösen und die Liberalen. Als Beweis mag hier angeführt werden, was Admiral Breusing kürzlich in Wiesbaden erklärte: 1903, 1905 und 1911 hat England an Frankreichdie Aufforderung ergehen lassen, Deutschland anzugreifen und militärische Hilfe zugesagt. Zweimal hat Frankreich dem Ruf nicht gesolgt, weil es sich zu schwach fühlte. 1911 war es bereit, aber es verlangte von England die Landung von 150000 Mann in Belgien, gewissermaßen"" Sanst pfand, 5 amit England nicht, wie es so oft getan###1,=uf eigene Hand Frieden schließen und seinen Verbündeten im Stich lassen könnte. Die englische Admiralität wagte aber die Entsendung mit Rücksicht auf die Gefahr, die der Transportflotte durch die deutsche Flotte drohte, nicht. Deshalb hat man in England diese Admiralität entsernt und den unruhigen Churchill an die oberste Marinestelle gebracht, und ein hessischer Prinz, der Prinz Ludwig ron Battenberg, hat sich bereit erklärt, diesen zum Verderben Deutschlands bestimmten Transport als Admiral zu begleiten. Es ist noch kein Dementi dieser„Enthüllung“ erfolgt und es wird auch wohl keines kommen. Daß ein Admiral solche Geschichten aus den Fingern saugt, ist auch nicht gut anzunehmen. Uebrigens haben wir seiner Zeit Aehnliches vernommen. Zum Tode des Kardinals Rampolla. Dem Kardinal Ramvolla widmet der Osservatore Romano einen warmen Nachruf. in dem es heißt: Kardinal Rampolla mit seiner strengen Lebensweise, seiner musterhaften Frömmigkeit, seiner umfassenen und gründlichen Gelehrsamkeit, seiner fürstlichen Freigebigkeit, von der das Kapitel von St. Peter eine unvergängliche Erinnerung bewahrt und deren Spuren in der Peterskirche sozusagen unverwüstlich sein werden, war eine der hervorragendsten Persönlichkeiten des hl. Kollegiums, eine Leuchte und Ziecde der Römischen Kirche. Wir können es nicht unterlassen, auf den Anteil hinzuweisen, den er am letzten Konklave hatte, und dieser Hinweis erinnert uns als an einen Ehrentitel, an sein edles und würdevolles Verhalten bei der Gelegenheit, nicht so sehr was seine Person, als was die Rechte und die Freiheit der Kirche anging, deren wachsamer Behüter und eifriger Vorkämpfer Rampolla allzeit gewesen ist. Dieser Satz bezieht sich aus die Szene, die sich im Konklave infolge des Veto der österreichischen Regierung gegen Rampollas Wahl abspielte. Am zweiten Wahltag hatte Rampolla 29 Stimmen, Kardinal Sarto 21 Stimmen auf sich vereinigt. Nach ausführlichen Angaben katholischer Blätter Italiens, Frankreichs und anderer Länder hat sich bei diesem dritten Wahlgang Kardinal Puzyna erhoben, um den österreichischen Einspruch geltend zu machen. Kardinaldekan Oreglia, als Leiter des Konklave, ließ die Worte unbeachtet, während Rampolla mit ruhevoller Würde sprach:„Gewaltig schmerzt es mich, daß der Freiheit der Kirche eine so schwere Wunde geschlagen worden ist; was mich aber selbst betrifft, so konnte mir nichts Angenehmeres, nichts Freudigeres geschehen.“ Beim nächsten Wahlgang erhielt Rampolla trotz des Einspruchs sogar 30 Stimmen: erst nachher neigte sich die Wage immer mehr zugunsten des Kardinals Sarto. Es sei noch bemerkt, daß Pius IX. zweimal das sogenannte Veto als nicht zu Recht bestehend verurteilt hatte und sein Nachfolger diese Verfügungen in Kraft ließ. Von Rampolla wird jetzt eine ganze Menge interessanter Einzelheiten verbreitet. Er stand regelmäßig um 6 Uhr auf, zelebrierte um 7, trank um 8 Uhr Kaffee, aß um 11 Uhr zu Mittag, aber außer der Suppe immer nur einen Gang. und nahm dann weiter nichts mehr zu sich ais etwas Kaffee und Brot am Abend. Er war den ganzen Tag rastlos tätig, auch nach dem Tode Leos XIII., als er angeblich„verstimmt und gollend abseits stand“; als Mitglied der wichtigsten Kongregationen hatte er auch jetzt noch einen sehr großen Einfluß auf den Gang der Geschäfte, besonders als Sekretär des hl. Offiziums. welches Amt zweifellos eins der bedeutsamsten und maßgebendsten an der Römischen Kurie ist. Rampolla erbaute alle Welt durch seine Frömmigkeit und Demut. Nie hat ein Mensch von ihm erfahren, welchen Anteil er an den Großtaten Leos XIII. hatte. Rührend soll die Szene gewesen sein, als der sterbende große Papst und sein Staatssekretär sich gegenseitig um Verzeihung baten. Rampollas Diener erzählte gern, wie erleichtert sich sein Herz gegen Schluß des Konklave gezeigt habe. Aeußerlich war der Verstorbene eine hohe, aristokratische Erscheinung mit sorgenvollem, fast wehmütigem Gesichtsausdruck, das eine Auge stets halb verschlossen. Schon als Nuntius in Madrid hatte er sich ein Nervenzittern zugezogen, das ihn nicht mehr verließ. Die letzten Jahre hat er wiederholt in Einsiedeln seine Ferien verbracht, während er vorher mit Rom fast verwachsen schien und nur selten einmal eine Reise unternahm. Das österreichische Veto. * Ueber die Vorgeschichte des österreichischer Vetos im letzten Konklave veröffentlicht eine Persönlichkeit, die bis in die jüngste Zeit oft Gelegenheit hatte, mit dem Verewigten zu verkehren, in der„Reichspost“ (Nr. 595 vom 20. Dezember) folgende Mitteilungen von zuvenlässiger Seite: „Graf Nigra, ehemals italienischer Bolschafter in Wien. war der eigentliche Urheber der ganzen Afäre Die kirchenfeindlichen Kreise Italiens hatten große Angst vor einem Pontisitate Rampollas und wußten die maßgebendsten offiziellen Kreise Italiens und mit ihnen auch den Botschafter in Wien zu überzeugen, daß Kardinal Rampolla nicht nur„ein abgesagter Feind des Dreibundes“, sondern auch ein erbitterter Gegner der königlichen Familie sei, der gewiß alles daransetzen würde, um die Wiederherstellung des Kirchenstaates oder doch die Herausgabe Roms zu erzwingen. Graf Nigra wandte sich daraufhin sofort— gerade damals waren die Beziehungen zwischen dem Berliner Kaiserhofe und dem Quirinal besonders rege— hilfesuchend nach Berlin, wo man den Gedanken eines Vetos nach Wien weitergab. In Wien sträubte man sich anfangs gewaltig gegen die Zumutung, aber schließlich wurde man vom Hochdruck, den Graf Nigra ausübte, überrumpelt und Graf Goluchowski, der damalige Minister des Aeußern und des kaiserlichen Hauses, wandte sich nach erhaltener Erlaubnis der Krone zunächst an den verewigten Wiener Fürsterzbischof Kardinal Gruscha mit der Bitte, im Konklave das Veto vorzubringen. Der Wiener Oberhirte aber schützte sein hohes Alter vor und lihnte mit der Motivirr nj ab, dad er bald vo: Got es Tiron stehe und einen Schritt von solcher Tragweite nicht übernehmen könne. Ein andeter österreichischer Kardinal, der um seine Mitwirkung angegangen wurde, berief sich auf seine Jugend, die es ihm nicht gestatte, das Odium einer so veranwortungsvollen Tat auf sich zu nehmen. Schließlich Denkmalpflege und Heimatschutz im Gesetze und in der Verwaltung. (Vortraa des Herrn Prof. Dr. Linneborn am 3. Dezbr 1913 im Altertumsverein zu Paderborn.) *(Fortsetzung) Die Anträge auf Bewilligung werden von dieser Kommission begutachtet. Referent ist der Provinzialkonservator. Die Entscheidung wird gefällt nach folgenden Gesichts, unkten: 1. ob, bezw. inwieweit die bei einem Denkmal in Aussicht gewonnene Erhaltung oder sonstige Arbeit dringlach sei: 2. Ob das betresfende Bauwerk einen solchen Denkmalswert besitze, daß die Bewilligung einer Beihilse empfohlen werden kann. Dagegen ist es nicht Sache der Kommission, bei ihrer Beurteilung die Leistungsfähigkeit der Unterhaltungöpflichtigen in Betracht zu ziehen. Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Wiederherstellungsarbeit werden die vorliegenden Anträge in 4 Klassen geteilt; die dringlichsten werden in die Klasse I, die am wenigsten dringlichen in Klasse IV eingereiht. Die Anträge der Klasse 1 werden im Provinzialausschuß näher beraten; die in der Gruppe II—IV gestellten Anträge gelangen im solgenden Jahre zur Beratung, jedoch kann dann eine Verschiebung innerhalb der Gruppen erfolgen. Die Klassifizierung ist notwendig, weil die Mittel der Provinz nicht ausreichen, um alle auch in sich begründete Gesuche um Beihilfen sofort zu befriedigen. Und doch sind schon ganz erhebliche Summen seitens der Provinz als Beihilsen für die Erhaltung der Kunstdenkmäler gezahlt worden. Bis zum Jahre 1909 betrug die Gesamtsumme 375 588 Mk. Im Jahre 1909 wurden bewilligt 24025 Mk., 1010: 29390 Mk., 1911: 31 900 Mt., 1912: 12800 Mt.; in den letzten 3 Jahren also 98 115 Mk. insgesamt 473703 Mark. Den Löwenanteil hat in den letzten Jahren die Stadt Soest davongetragen: für die Einrichtung des Burghoses 3900 Mk., für den Patrocli=Dom 19000 Mt., für Wiederherstellung des Kirchturms der evang. Thomae=Gemeinde 1000 Mk., eine nachträgliche Beihülfe r die Instandsetzung des Turmes der evangelischen Peirche betrug 2000 Mk., zusammen 25.900 Mark. Nach Herford fielen 21000 Mk. für die Wiederherstellung der evangelischen Johanniskirche und 2500 Mk. für den Wiederaufbau des niedergelegten Giebels des alten Ratssellers. Auch Höxter ist oft bedacht worden; für die Wiederherstellung der evangelischen Minoritenkirche wurden bewilligt 3000 Mk., für die Wiederherstellung des kathölischen Dechaneigebäudes 4900 Mk., für die Wiederherstellung des Hütteschen Hauses 1000 Mk. Auch sonst sind häusiger Beihülsen für die Wiederherstellung von Häusern gegeben: für die Wiederherstellung einer Holzfachwerksassade in Siegen 250 Mk., für die Instandsetzung eines Fachwerkhauses zu Büren 225 Mk., für die Wiederherstellung des Hauses Otterrohl in Wiedenbrück 130 Mk. Die Erhaltung von Befestigungswerken wurke gesichert, Burgruinen erhalten, Ausstattungsstücke in Kirchen in stand gesetzt usw. So sehen wir auch bier de Provinz eine verständige und sagensreiche Tätigteit entsalten; sie würde noch reichlicher spenden, wenn ihr mehr Mittel zur Verfügung ständen. Noch ein dritter Punkt bedarf der Hervoryevung, wenn die Verdienste der Provinz um die Denkmalpslege gewürdigt werden sollen: das ist die Errichtung, sachgemäße Verwaltung und der xlanmäßige Ausbau des westfälischen Landesmuseums in Münster. Und auch hier ist der, Altertumsverein der eigentliche Wegebereiter gewesen. Am 4. Januar 1820 hatte der Staatskanzler Fürst Hardenberg die Errichtung eines rheinisch=westsälischen Museums in Bonn verfügt. Der erste Direktor des Museums wurde Hofrat Dorow. Dieser überzeugte sich jedoch, daß die reiche und ausgeprägt eigenartige Kunst Westsalens ein besonderes Heim verdiene, daß die westfälischen Kunstgegenstände nicht alle nach der Rheinxrovinz verschleppt werden dürften. Auf seine von dem Oberpräsidenten von Vincke unterstützte Anregung wurde dann auch 1822 von der preußischen Regierung die Errichtung eines Museums in Münster beschlossen; es sollte in der oortigen Dominikanerkirche untergebracht werden. Die 1825 ins Leben gerufene Abteilung Münster unseres Altertumsvereins hat dann unablässig gesammelt, und vom Untergange gerettet, was an Kunstwerken, Münzen, kunstgewerblichen Gegenständen, an römischen und heimischen Altertümern zu gewinnen war. Der 1831 begründete Westfälische Kunstverein hat ergänzend gearbeitet und namentlich eine schöne Sammlung altwestsälischer Gemälde zusammengebracht. Oberxräsident von Kühlwetter hatte 1872 noch einen Provinzialverein für Wissenschaft und Kunst ins Leben gerusen, welcher besonders die Museumsfrage fördern sollte. Aber die Vereine allein konnten trotz ihres Eisers für die Sache einen Bau nicht in die Hand nehmen. Die Provinz mußte helsend einschreiten und nach einigem Schwanken über die Wahl des Platzes beschloß der Provinziallandtag 1903 am Domplatz auf der Stätte des alten Ständehauses in Verbindung mit der Margaretenkapelle nach den Plänen des hannoverschen Architekten Schaedtler ein Provinzialmuseum zu errichten. Würdig und schön ist der Bau ausgeführt und die köstlichsten Stücke westfälischer Kunst und Kultur, die noch der Provinz erhalten geblieben waren, haben dort ein passendes Heim gefunden. Die Mitglieder unseres Vereins erhalten regelmäßige Kunde von den wichtigeren Erwerbungen aus alter Zeit für das Museum durch die Zeitschrift Westfalen.— Wir freuen uns dieser prorinziellen Fürsorge für die alten Kunstschätze und werden stets nach Kräften mitwirken, daß die Provinz die lieben Vermächtnisse unserer westfälischen Voreltern erwirbt, die in Gefahr stehen, zu Grunde zu gehen ooer ins Ausland verschleppt zu werden.— Dennoch dürsen wir auch in bescheidener Art aber mit eben so großer Liede an uns, unsere eigenen heimischen Sammlungen denken. Hier brauche ich nicht darauf hinzuweisen, mit welcher Liebe und mit welchen Opfern an Geld und Arbeit unser hiesiges Museum zusammengebracht ist. Auch das ist bekannt, wie oft es hat wandern müssen; bis jetzt hat es kein bleibendes und würdiges Heim gefunden. Und gerade wie bei den Sammlungen oer Münsterischen Vereine, die dazu noch von vornherein auf breiterer Grundlage arbeiten konnten und trotz alledem auf andere starke Hülfe, die Provin. angewiesen blieben, müssen auch wir bekennen, daß wir selbst zu schwach sind, um ein würdiges Museum herzustellen. Wir hegen das sichere Vertrauen, daß uns die maßgebenden Instanzen nicht im Stiche lassen werden: die Stadt, der Kreis, die Provinz. Sollte die Staot nicht nach dem Beispiele anderer Städte mit weit geringerer historischer Vergangenheit die Sammlungen, welche ihre Geschichte und zum guten Teile ihre eigene Kultur wiedersriegeln, würdiger, ja schöner Räume für wert erachten? Sollte das engere Paderborner Land nicht für die Erzeugnisse heimatlicher Kunst und Kultur so viel idealen Siun bezeugen, daß es mithilft, sie dem Studium unseres gegenwärtigen Geschlechts zugänglich zu machen? Und die Provinz wird, weil sie auch für weale Zwecke Verständnis hat und gerne die Mittel, welche ihr zur Verfügung stehen, gewährt, uns ihre Beihülfe nicht versagen. Unser Verein hal gesammelt, bewahrt, verwaltet mit Interesse und Liebe diese kleinen Denkmale der Heimat; er hofft zuversichtlich, daß er in unserer Zeit, die das Wort Heimattflege stets im Munde führt, für die in seinen Sammlungen verkörxerte Heimatpflege Verständnis und materielle Unterstützung finden wird. Da wir im Rathause nicht bleiben können, müssen wir anderswo unterkommen. Die Ecke neben dem Filterschen Hause am Bogen wartet schon lange auf Bebauung. Auch das früher Wiemer'sche Haus an der Ecke Kamp= und Kasselerstraße gehört der Stadt. Dort stände mit seiner malerisch wirkenden Umgebung ein Museum passend und schön. Wit müssen es wagen, die cben genannten Körperschaften um Beihülfe für dieses Museum, das in der Tat ein Heimatmuseum für die Stadt Paoerborn und das Paderborner Land ist, zu bitten. Die Stadt kann sich vielleicht entschließen, den Grund und Boden dafür herzugeben; es werden Mittel und Wege gesunden werden können und müssen, das Baukaxital zu verzinsen und zu amortisieren. Hierbei rechnen wir auf die tatkräftige Unterstützung aller Freunde der Heimat= Pslege.— Es muß auch weiter fortgefahren werden mit den Sammlungen, damit so heimische Kulturdenkmäler ihrem heimischen Boden nicht entrissen werden. Was unserer engeren Heimat gehört, muß ihr auch verbleiben. Am 29. Oktober d. J. war folgende Anzeige in unsern Blättern zu lesen:„Antiquitäten jeder Art von auswirtigem Herrn zu kaufen gesucht. Angebote unter Nr.“ 2c. erbeten. Wie viel Angebote mögen ergangen sein, und was mag an netten heimischen gewerblichen ooer gar Kunsterzeugnissen wieder aus Paderborn fortgebracht sein! Der Grabstein mit der kraftvollen Rittergestalt aus dem Hellwegschen Garten wäre auch Paderborn verloren gegangen, wenn wir nicht durchgegriffen und im Vertrauen auf bessere Zeiten einstweilen für unseren Verein die Schulden für seinen Ankauf kontrahiert hätten. Sollten wir, da die Sammlung der Paderborner Münzen bald vollständig ist, uns neulich eine dargebotene Gelegenheit entgehen lassen, die Sammlung zu ergänzen? Das dursten wir nicht. Und dem Herrn Landrat von Schlechtendahl sei nochmals gedankt für die generöse Beihülse, die er uns dazu gewährt hat.(Fortsetzung folgt.) * * vermochte Graf Goluchowski seinen Landsmann, den verstorbenen Kardinal Puzyna von Kratau, zur Uebernahme der Mission zu bewegen. Ein Augenzeuge der Szene, die der Einspruch Puzynas im Konl.ave hervorrief. berichtete, daß er noch niemals einen vornehmeren und großartigeren Eindruck erhalten habe, als in dem Augenblicke, da Kardinal Rampoila die Worte aussprach: „Er erhebe dagegen Protest, aber er hätte niemals gedacht, einer so großen Ehre würdig zu sein.“ Wie bitter unrecht ihm mit dem Veto geschah, wisen alle zu würdigen, die sein weiteres Leben, sein würdiges bescheidenes Benehmen nach der Papstwahl bis zu seinem Lebensende verfolgten.“ Der Wiener Nunzius Msgr. Scapinelli hat sich zu einem Mitarbeiter der„Piusvereinskorr." u. a. auch über die Auffassung geäußert, als habe sich Kardinal Rampolla nach seinem„Sturze“, in den „Schmollwinkel" zurückgezegen: „Diese Kommentierungen strafen sich von selbst Lügen. Denn gerade in den Kongregatirnen, auf die Kardinal Rampolla neben den wissenschaftlichen Studi n seine intensive Tätigkeit beschränkte, hat der Verewigte geradezu eminente Arbeit im Dienste seiner Kirche und des gegenwärtigen Papstes Pius X. geleistet. Rampola war Präfekt der Bibelkongregation, uar nach dem Tode des Kardinals Capecelatro Bib.iothekar der pärstlichen Bibliothek und Mitglied dreier weiterer Kongregat onen. In allen diesen Wirkungskreisen hat er sich mit geran zu skrupulöser Auffassung seiner Pflicht in durchgreifender und profunder Weise betätigt. Und es darf nicht un erschätzt werden, daß die drei genannten Kongregatiinn drei große Dikasterien sind, in denen entscheidende Urtelle in politischer, kirchlicher und doktrinärer Hinsicht erfolgen. Wenn es wahr ware, daß Kardinal Nampolla gewissermaßen schmollend sich vom Kircheneimte in sich selbst zurückziehen wollte, wie die liberale Presse meint, hätte er vor allem die Täligkeit in den genan ten Aemt rn aufgeben müssen. Statt dessen ist er in dieser Hinsicht in voller energischer Aktivität geblieben. Gewiß: man konnte ihn mit Recht den stillen Mann vom Palazo Santa Marta nennen, still aber war er nur darin, worin ihn die liberale Presse so gerne sprechend gesehen und gewünscht hätte. Der Versuch, dieses Schweigen die Politik Pius X. sprechen zu lassen, wird schon durch seine intensive Mitarbeit an dem Werke Nius X. in den Kongregationen ad absurdum geführt. Sein Urteil in den früher ang. fhr en Dika einwrd: allgemein als autoritativ hingenommen. Steis hat mn sich auf den sichern Blick des greisen Kardinals auh une Pius X. verlassen. Es ist ja auch selbstverständli h, deß die Kontinuität in der Führung der Kirche es immer und immer wieder erforderte. Fühlung mit dem großen Kanzler Leos XIII. zu nehmen und ich kann versichern, daß in den großen Richtlinien der päpstlichen Politik und in der Frage kommenden doktrinären Angelegenheiten Rampolla nie ungefragt blieb. Rampolla hat auch bei der Modernistenenzuklika und ähnlichen Kundgebungen des gesenwärtigen Leiters der Kirche ein gewichtiges Wort mitg:sprochen. Es wäre auch zu verwundern. winn man m dieser Hinsicht den erprobten Scharfsinn und die jahrzehntelange Erfahrung eines Meisters hätte brach liegen lassen, der seine Grundsätze durch mehr als 20 Jahre mit Erfolg zur Durchführung gebracht hat. Aus der katholischen Welt. Ein Schreiben des Heil. Vaters an den lombardischen Eviskovat. Das Amtsblatt der Diözese Mailand veröffentlicht ein Schreiben des Heil. Vaters an den lombardischen Episkopat, das die Antwort auf ein Begrüßungsschreiben der Bischöfe anläßlich ihrer Jahreskonferenz darstellt. In dem Schreiben heißt es: „Von der bürgerlichen Gewalt ist zu wünschen, ja zu fordern, daß seine ursprüngliche Freiheit, die das Edikt von Mailand anerkannte und sanktionierte, der Kirche gesichert und garantiert werde, sei es vor den Rechtswidrigkeiten der hörden, sei es vor unbilligem Verhalten der Menge. Mit eigenen Augen mußten wir es sehen, und ihr habt das mit uns beklagt, daß offen gesagt wird. die Katholiken könnten dem Hl. Stuhle keine Huldigung erweisen, wenn das irgend einem Häuflein aufsässiger Leute mißfällt.“ Der Heil. Vater spricht dann darüber seine Freude aus, daß ihm Trost durch das Eintreffen so vieler ausländischer Katholiken in Rom geworden sei. Er will zu Gott beten, daß er die vom rechten Wege dbgewichenen Söhne wieder zum Lichte führe. — Das Schreiben des Heil. Vaters ist unter dem Eindrucke der bekannten Turnervorgänge in Rom gefertigt worden. es wurde aber bis jetzt noch nicht veröffentlicht. Der Heil. Vater dürfte kaum bildlich sprechen. wenn er erwähnt, er habe mit eigenen Augen die Abdankung der Behörden vor einem Pöbelhausen gesehen. Pius X. hat tatsächlich den Lärm und die Störungen auf dem Petersplatze und das unfaire Verhalten der Polizei gegenüber den katholischen Turnern selbst beobachtet. Aus der Diözese Paderborn. 2 Paderborn, 22. Dez. Am vergangenen Sonntag feierte ein Sohn unserer Stadt, Frater Eduardus O. F. M., Vogt. in Petropolis(Brasilien) seine Primiz. Die Feier ist um so bedeutungsvoller, da Frater Eduardus, welcher jetzt im 38. Lebensjahre steht, erst im späten Alter seine Kleidung mit dem Kleide des hl. Franziskus vertauschte. Von Beruf Tischler, hat er als Geselle lange Jahre bei dem Kunsttischler A. Wipvermann in Paderborn gearbeitet. Als Handwerksgeselle und als echter Kolvingsjünger hat er dann die Welt durchwandert; und im Jubeljahre 1900 zog es ihn mit aller Gewalt hin zu Rom, um gleichsam dort, zu den Füßen des Stellvertreters Christi, dem hochseligen Papst Leo XIII., den Segen für seinen späteren Beruf zu erflehen. Im Oktober des Jahres 1905 zog er über das weite Meer hinaus um in Brasilien seine Studien, die er hier bereits begonnen, fortzusetzen. Nun steht er am Ziele seines so heiß herbeigesehnten Wunsches, gleich Kolving Priester zu werden. Wir wünschen dem jungen Primizianten, welcher nun schon im reifen Mannesalter steht, Gottes reichsten Segen in seiner apostolischen Arbeit. In der Franziskanerkirche wurde für ihn am Sonntag um 7 Uhr ein feierliches Hochamt gehalten, an welchem auch der Gesellenverein, deren Mitglied und Senior er lange Jahre gewesen ist, mit der Fahne, sowie zahlreiche Ehrenmitglieder des Vereins, und die Fahne des dritten Ordens teilnahm. Paderborn, 23. Dez. Die Polychromierung der Unbefleckten Empsängnis in der Herz Jesu=Kirche ist nicht von Biermann=Wiedenbrück. sondern von dem Kirchenmaler Jos. Biermann=Delbrück in Westf. ausgeführt. Kleinenberg, 22. Dez. Auf die hiesige Pfarrstelle wurde durch den hochwürdigsten Bischof Pfarrer Wilhelm Börger in Deiseld ernannt. Aus Paderborn u. Nachbarschaft. aberborn, 23. Dezember. — Vincenz=Verein. Die Sitzung der Herz Jesu=Kon ferenz findet nicht Donnerstag, sondern heute, abends 8½ Uhr, im Junggesellenhause statt. 2 Die 3=Minutenrause während der Unterrichtsstunden am hiesigen Königl. Gymnasium ist auf 10 Minuten verlängert. wahrend dieser Zeit sollen sich die Schüiler in der frischen Luft bewegen. T Müllabfuhr. Wegen der Feiertage Weihnachten und Neujahr sindet die Müllabfuhr im 1., 3. und 5. Bezirk am 24. und 31. Dezember statt. * Eine Winterübung, an der die gesamte Garnison, die 158er, Husaren, Maschinengewehrabteilung und Komragnie, teilgenommen haben, wurde am Montag vorm ttag in der Nähe von Nord- und Kirchborchen abgehalten. Nach beendeter Uebung rückte das gesamte Militär gegen 1 Uhr mittags mit Musik wilder ein. :: S t u d i r r e n t e o h n e R e i j e z e u g n t s k ö n n e n t r o t z d e m a u f vier Semester immatrikuliert werden, wenn sie wenigstens nas Maß der Schulbildung erreicht haben, das für die Erlangung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienste vorgeschrieben ist. Nach Ablauf dieser vier Semester kann eine Verlängerung des Studiums um zwei Semester aus besonderen Gründen gestaltet werden. Zu diesen Verlängerungen sind die Immatrikulations=Kommissionen berechtigt. Eine weitere Verlängerung war bisher nur mi: Genehmigung des Unterrichtsministers zuläsig. Der Minister hat jetzt diese Befugnisse auf die Universitätskuratorien Übertragen. — Winterfütterung der Vögel. Gerade der erste schärfere Frost tötet manches Vogelleben, weil es den Tieren schwer fällt, sich bei dem plötzlichen Witterungsumschlag zurechtzusinden. Die Kälte verschließt mit einem Schlage manche Futterstelle. Daher ist es gerade in solchen Tagen angebracht, der Vogelwelt zu gedenken und die Jutterplätze zu beschicken. Es ist sehr wichtig, daß man sich nicht in den Futtermitteln vergreift. Im großen und ganzen ist es falsch, zuviel Brot zu streuent Ist es nicht vollständig trocken, so gefriert es. Die erstarrten Krümchen bewirken Entzündungen des Magens beim Vogel. Der Tod ist in vielen Fällen die natürliche Folge. Vorzügliche Futtermittel sind Heuabfälle, der Unkrautsame von der Getreidereinigung, Sonnenblumenscheiben, Rübsamen, Glanzgras, Markknochen, Speckschwarten. Bei scharfem Froste reiche man auch mehrere Male am Tage warmes Trinkwasser. Die Winterfütterung der Vögel kann zur Erziehung der Kinder zur Wohltätigkeit verwandt werden. □ Lippspringe, 22. Dez. Gestern nachmittag fand im Saale des Hotels Peters zum Besten des Kreuzbündnisses eine theatralische Aufführung stalt. Gespielt wurde von Mitgliedern des Paderborner Kreuzbündnisses„Die sonderbare Beisteuer“. Die Mitwirkenden erledigten ihre Aufgabe mit großem Geschia und ernteten reichen Beifall.— Die Jünglingssodalität Lippspringe veranstaltet am zweiten Weihnachtstage im Hotel Peters eine Weihnachtsfeier bestehend in Theater und Gesang. Zur Aufführung kommen an religiösen Stücken 1.„Die heilige Nacht“. Weihnachtssestspiel). 2.„Das Vaterunser“. An humoristischen Stücken sind vorgesehen:„Nur ein Rock“.„Die verflirte Kognakflasche" 2c.— Am nächsten Sonntag findet auf Veranlassung des Turnvereins im Kursaal Arminiusquelle eine Aufführung des romanlischen Ritterschauspiels„Vergessen— vergeden“ statt. Der Reinertrag ist zum Besten der Turnhalle bestimmt. I Salzkotten, 22. Dez. Den Stempelverteilern hier und in Lichtenau ist durch die Oberzolldirektion in Münster die Befugnis zum Verkauf und entwerrung von Gesellschaftsstempelmarken erteilt worden. * O b e r n t u d o r f. 2 2. D e z. A u c h i n d i e s e m J a h r e beabsichtigt der hiesige Jünglingsverein, am zweiten Weihnachtstage im Meierschen Saale theatralische Vorführungen zu veranstalten. Zur Aufführung gelangt:„Die Marienritter". ein Auszug aus den Kreuzzügen. Da die Rollen gut verteilt sind und für erstklassige Kostüme Sorge getragen ist, wäre dem Verein ein volles Haus zu wünschen. Anfang 7 Uhr abends. - Lic terau(Wests.), 22. Dez. Rechtsanwalt Fesse, der seit einem halben Jahre seine Praxis als Rechtsanwalt ausübte, ist zum Königlichen Notar ernannt worden. + Atteln, 22. Dez. Im Jahre 1914 werden Gerichtstage vom Königlichen Amtsgericht Lichtenau (Wests.), an folgenden Tagen in der Gastwirtschaft kaver Finle hierselbst abgehalten: 20. Januar, 17. Februar, 17. März, 21. Arril, 19. Mai, 16. Juni, 14. Juli, 22. September, 20. Oktober, 17. November und 15. De zember. G Büren, 20. Dez. In der gestrigen Sitzung des Kreistages stand u. a., auch die Frage des Anschlusses des Kreises Büren an das staatl. Kraftwerk der Eder= und Diemeltalsterren zwecks Versorgung der Gemeinden mit elektrischem Licht und elektrischer Kraft zur Verhandlung. Nach längerer Ausstrache und eingehender Erläuterung durch einen Sachverständigen erklärte sich der Kreistag grundsätzlich bereit. einen Vertrag mit dem Kgl. Preuß. Staat(Weserstrombauverwaltung) über die Lieserung von elektrischer Energie abzuschließen. Der Kreisausschuß wurde ermächtigt, wegen Abschließung des Vertrages das Wettere zu veranlassen, und mit den Vorarbeiten für die Ausführung des ganzen Unternehmens beauftragt. Der neue Verteilungsxlan über die Verteilung der Kreistags=Abgeordneten auf die einzelnen Wahlverbände für den Z.itraum 1914—1926 wurde fest gestellt. Nach diesem P.au erhält das Amt Lichtenau infolge der Verschiebung der Bevölkerungsziffern setzt einen Abgeordneten weniger, das Amt Salzkotten dagegen einen mehr. L. Peckelsheim, 22. Dez. Der kath. MännerGesangverein wird am kommenden zweiten Weihnachtsfeiertage, abends 8 Uhr, im Aßhauerschen Saale hier unter Mit rirkung der Marianischen Jungfrauenkongre= gation das Weihnachts=Oratorium von E. F. Müller zur Aufführung bringen. Driburg, 22. Dez. Die diesjährige Perionensrandsaufnahme in Stadt und Amt Driburg ergab folgendes Resultat: Stadt Dribura 3048(3094 im Vorjahre), Alhausen 164(462), Erxentrup 137 (127), Herste 526(530), Langeland 185(181), rambien 510(541), Reeisen 410(400). 2 Willebadessen. 22. Dez. Unsere Gemeindevertretung beschloß in ihrer letzten Sitzung am 19. d. M., einer Reihe von unterstützungsbe dürftigen Familien eine Weihnachtsgabe in Bar aus Gemeindemitteln zukommen zu lassen, ferner die Kosten, für die Hebammenlehranstalt in Paderborn zu tragen, insoweit hiesige Einwohner dieselbe in Anspruch nehmen. I Hardehausen, 22. Dez. Gestern abends hielt der Männergesangverein unter zahlreicher Beteiligung seine diesjährige Weihnachtsfeier ab. Die Schulkinder trugen Gedichte und Lieder vor und zeigten ihre Kunst bei einem hübschen Weihnachtsfestspiel. Die Festanstrache hielt Herr Direktor Rake. Nach dem Gesange des Liedes„O du fröhliche....“ ging die Bescherung vonstatten. * Warburg, 38. Dez. Die Ortslöhne fur 1914 stellen sich für Versicherte unter 16 Jahren, männliche auf 1,15 Mk., weibliche 1.00 Mk., von 16 bis 21 Jahren, männliche 1,75 Mk., weibliche 1,35 Mk.: über 21 Jahren, männliche 2,25 Mk., weibliche 1,75 Mt. C Oesdorf. 21. Dez. Zur Zeit wird unser Ort vom Schicksal schwer heimgesucht. Krankheiten und Unglücksfälle folgen sich auf dem Fuße, und der Tod hält bei jung und alt reiche Ernte. Unter den Kindern wütet der Scharlach, mehrfach von Gehirnentzündung mit tödlichem Ausgange begleitet. Auch Diphtheritis macht von sich reden.— Duch einen Fehlschlag mit der Art erhielt ein Knecht des des Ackerwirts J. K. eine klafsende Wunde in den Fuß. * H ö r t e r, 2 2. D e z. D i e O r t s l ö h n e s i n d f ü r d a s Jahr 1914 wie folgt festgesetzt: Versicherte unter 16 Jahren, männliche 1,20 Mk., weibliche 0,90 Mt.; von 16 bis 21 Jahren, männliche 2,00 Mark, weibliche 1,50 Mark; über 21 Jahren, männliche 3,75 Mt., weibliche 2.00 Ml # R i e t b e r g, 2 1. D e z. D e m H e r r n O b e r l e h r e r F r a n z Lüttecke vom hiesigen Progymnasium wurde der Titel Professor verliesen. * G ü t e r s l o h, 2 2. D e z. D e m K g l. S r e z i a l k o m m i s s a r Oekonomierat Becker hier ist der Charakter als Landesölonomierat mit dem persönlichen Range der Räte 4. Klasse verliehen worden. * W i e d e n b r ü c k, 2 2. D e z. D i e O r t s l ö h n e s i n d für 1914 wie folgt festgesetzt: Versicherte unter 16 Jahren, männliche 1,50 Mk., weibliche 1,00 Mt.; von 16 bis 21 Jahren, männliche 2,25 Mt., weibliche 1,50 Mil: über 21 Jahren, männliche 3,00 Mk., weibliche 2,25 Mt. Aus dem Sauerlande. Elve. 21. Dez. Im Jagdbezirke unserer Gemeinde wurde in den letzten Tagen Treibjagd abgehalten. Leider hat sich dabei ein Unglücksfall zugetragen. Ein Treiber wurde von einem Schrotschuß getroffen und am Fuße verletzt. Der Verwundete wurde ins Olsberger Krankenhaus transportiert.— Im benachvarten Siedlinghausen wurde bei Gelegenheit der letzte Treibjagd außer drei Rehen und einer Anzahl Hasen auch ein Fuchs zur Strecke gebracht. A Aus dem Möhnetale. 21. Dez. Die Konzessionsgesuche zur Eröffnung einer Wirtschaft, die von dem Landwirte Kleies zu Delecke und von den Gutsbesitzern Mönikes auf Haus Delecke und Röver zu Westrich eingereicht waren, sind— weil die Bedürfnisfrage verneint wurde— abgelehnt.— Auf der Strecke Günne=Möhnetalsperre beginnt man damit. den Bahnkörper zwecks Anlage einer dritten Schiene für normalspurig gebaute Wagen auszubauen. — Das Wasser der Möhnetalsperre steigt mit jedem Tage. Am 20. d. M. zeigte der am ersten Hallenturme der Sperrmauer angebrachte Peael 63 Millionen Kubikmeter an. Das Wasser steht an oer Mauer 25 Meter hoch. * Siegen, 22. Dez. Die hiesige Straskammer verurteilte den Versic##erungsagenten Heinrich Schnell aus Nicderndorf, der in dem bekannten Siegener Hundertmarkscheinblüten=Prozeß 1911 zu einer längeren Gesängnisstrafe verurteilt wurde, sowie den Handlungsgehilfen Paul Imm aus Siegen und den Maschinenschlosser Wilhelm Kober aus Buchenhof wegen Erpressung zu 3 Jahren, 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis. Die drei Angeklagten hatten versucht, größere Geldbeträge von dem Siegener Kausmann Rudolf Schramm zu errressen. ** Aus den Provinzen und Bundesstaaten. * S a l z u s l e n, 2 2. D e z. W i e e s h e i ß t, s i n d g e g e n die Gültigkeit der Stadtverordnetenwahlen der ersten und zweiten Wählerklasse Proteste eingelegt. Bielefeld, 22. Dez. Das kürzlich vom Frauenbund der deutschen Kolonialgeselschaft(Ortsgruppe Bielefeld) zum Besten des Heimathauses in Keetmanshoop veranstaltete Kolonialfest erzielte einen Ueberschus von 4500 Mark. * Hirsord, 22. Dez. Im hiesigen Gefängnis ist man einer Durchstecherei auf die Spur gekommen. Ein Hochstapler, der dort eine längere Freiheitsstrafe verbüßte, sann auf Mittel und Wege, um seine Befreiung zu erreichen. Anscheinend hat er zwei Hilfsbeamte in seine Pläne eingeweiht und diese Leute durch Gelöversprechungen gewonnen. Bei einer Haussuchung fand man sovtel belastendes Material, daß die vorläufige Feunahme der beiden Hilfsbeamten erfolgte. — Bochum, 32. Dez. Ein hiesiger Bergingenieur hat eine für die Sicherheit im Gruvenbetriebe wichtige Erfindung gemacht. Er stellte eine drahtlose Grubentelerhonie her. Die Ersindung wird von Bergfachleuten günstig beurteilt. Vor einer Kommission von Sachverständigen ist das drahtlose Grubentelephon auf der Zeche „Carolinenglück“ prattisch erprobt worden. Die Verständigung zwischen der Betriebsführerstube oder Tage mit verschirdenen Betriebspunkten unter Tage war Aberraschend gut. * V e r l e b u r g, 2 2. D e z. D a s A m t s g e r i c h t i n H a c h e n burg(Westerwald) hat über das Vermögen des Grafen Alexander von Hachenburg Konturs rerhängt. Der Graf, ein Mitglicd des Fürstengeschlechts Sayn=Wittgenstein, ist Besitzer der Schlösser Ludwigsburg bei Berleburg und„Friedewalt bei Caaden im Westerwald. „ Heiligenstadt. 21. Dez. Ein erschütternder Todessall erregt hier allgemeine Teilnahme. Im Alter von 28 Jahren ist der Lehrer an der hiesigen Präparandenanstalt Franz Kraushaar gestorben. Er war plötzlich an Blinddarmentzündung erkrankt und eine Opcration im hiesigen kathol. Krankenhause konnte leider keine Genesung mehr bringen. Was die Tragik dieses Sterbefalles noch erhöht, ist der Umstand, daß der Verblichene, der sich als Lehrer und Mensch großer Beliebtheit erfreute, Weihnachten seine Verlobung feiern wollte. : V o m E i c h s f e l d e, 2 1. D e z. E i n s c h w e r e r E i n bruchs diebstahl wurde nachts in Lindau(Kreis Duderstadt) verübt. Einbrecher drangen dort in das Haus des Kaufmanns Jakob Lonecke ein. In der Wohnstube erbrachen die Diebe einen Schrank und entnahmen daraus eine beträchtliche Summe Geldes. Luftfahrt. Der framösische Flugspenden=Skandal. X Paris, 21. Dez. Ein neuer großer Skandal ist im Ausdehnen begriffen. In einem offenen Brief hat der Vorsitzende des aeronautischen Vereins nachgewiesen, daß die vom französischen Volle aufgebrachten Gelder für eine französische Nationalflugspende in skandalöser Weise aufgebraucht worden sind. Es sind nicht etwa, wie der Herr feststellt, die Gelder für die Erwerbung neuer Flugzeuge verwendet worden, wie es die Spende vorsah, man hat einfach die allen Flugzeuge der Armee mii neuen Plaketten über ihren Ursprung versehen und sie als neuerworbene Avparate bezeichnet. So kommt es denn, daß statt der Vermehrung der Luftflotte, die die Spende anstrebte, zweihundert Flugzeuge zu wenig vorhanden sind. In dem Brief wird sogar behauptet, daß ein großer Teil der gesammelten Summen zur Deckung der Fehlbeträge im Regierungsbudget verwendet worden sei. Nunmehr kündigt auch die Syndikatskammer der Flugzeugbauer an, daß sie im Besitz zahlreicher Dokumente sei, die vernichtende Anklagen gegen die Verwaltung der Militäraeronautik enthielten und die veröffentlicht würden, wenn sich die Militärverwaltung nicht bald zu ausgedehnten Aufträgen an die Flug zeugbauer entschlösse. Wie verlautet, sind auch einige oppositionelle Abgeordnete im Besitz dieser schwerwiegenden Dokumente, so daß zu erwarten ist, daß die Affäre in den nächsten Tagen in der Kammer zur Besprechung kommen wird. Die Syndikatskammer kündigt weiter an, daß die angeblich geplanten Einschränkungen der Flugzeugbestellungen durch die Regierung mit dieser Affäre zusammenhängen und daß auf sie auch die äußerst ungünstige finanzielle Lage der französischen Aeroplan= industrie zurückzuführen sei. Vermischtes. □ Zum Doppelmorde des polnischen Reichstagsabg. Grafen Miel zunski in Dakowymokre gehen durch die Blätter allerlei phantastisch ausgeschmückte Angaben. die schon dadurch sich als zweiselhaft erweisen, daß bei Begehung der furchtbaren Tat in der Nacht zum Samstag— man nimmt an. um 2—4 Uhr— keine Augenzeugen zugegen waren. Die Angabe, eine Gesellschafterin sei hinzugekommen und. als sie die Frau schützen wollte. ebenfalls verwundet, ist bereits als unwahr festgestellt. Als Tatsache ist erwiesen, daß die Ehe des Grafen, aus der zwei Mädchen und ein Knabe von 16—8 Jahren entsprossen sind. nicht glücklich war; das Ehepaar hatte längere Zeit getrennt gelebt, erst im vorigen Jahre. nachdem die Gräfin das obengenannte Gut geerbt. kamen sie wieder zusammen. Der Graf. geboren 1869, ist ein befähigter Landschaftsmaler und hat in Berlin ein Atelier gemietet. Seit einigen Wochen, als der Graf in Berlin weilte, war bei der 38jährigen Gräfin der 24jährige Sohn ihrer Halbschwester. Zwischen den beiden dürfte sich ein unerlaubtes Verhältnis entsponnen haben. von dem der Graf Kenntnis erhielt. Dadurch wurde er veranlaßt. nachts unerwartet im Auto heimzulehren und dann erfolgte die Katastrophe im Zimmer der Gräfin. Graf Mielczynski ist Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Samter=Birnbaum in Posen. das Mandat dürfte ihm demnächst vom Reichstage aberkannt werden. Der Wahlkreis ist für die Polen als sicher zu betrachten.— Nach neueren Meldungen ist der Graf schon mehrere Tage vorher von Berlin eingetroffen. In der Nacht muß er wohl Dinge vernommen haben, die ihn stark erregten. Noch brannte das elektrische Licht im Zimmer der Gräfin, der Graf schaltete es vom Korridor aus. Zwei Personen stürzten aus dem Zimmer. Graf Mielczynski gab im Dunkeln. nur im Scheine seiner elektrischen Taschenlaterne, auf kurze Entfernung Feuer aus seiner Jagdflinte. Der Erfolg war in beiden Fällen tödlich. Da die Gräfin noch Lebenszeichen gab, wurde der Ortspfarrer geholt: bei seinem Eintreffen hatte die Frau schon ausgelitten. Sie war eine geborene Gräfin Potocka, also aus einem der vornehmsten polnischen Adelsgeschlechter. Die Bauernfrauen heulen und schreien: Unser guter Engel ist von uns gegangen. unsere Wohltäterin!“ Die Gräfin war außerordentlich mildherzig und eine wahrhaft verschwenderische Freundin der Armen. Für die beiden Männer regen sich weniger Sympathien. Der Erschossene galt in der Nachbarschaft als skrupelloser Lebemann. Es wird behauptet, daß er auch dem Alkohol zugetan war 77 Rottäppchen Sekt Sonderfüllungen Kloßu. Foerster, Freyburg alu. *.% Am Ort läbt man es dahingestellt, ob ein Verhältnis zwischen Tante und Nefsen bestanden habe. Als unmöglich wird es nicht angesehen. Hingegen wird bezweifelt, daß der Neffe mit dem Willen der Gräfin in ihr Zimmer eingedrungen ist. Wahrscheinlich scheint, daß der Neffe Graf Miaczynski, der über den Durst getrunken haben mochte, bei der Gräfin eindrang, die ihn dann mit gütlichen Worten entfernen wollte. Er befand sich bei der Auffindung der Leichen in voller Kleidung. nur die Stiefel fehlten. Die Gräfin hatte über ihr Nachtgewand einen Mantel geworfen. Sie scheint mit einem Paket Zeitungen unter dem Arm aus dem Zimmer gestürzt zu sein, denn diese waren in der Tür ringsumher verstreut. m Ein Fabrikgevände in die Lust gesprengt. Straßburg i. G., 21. Dez. Heute nacht wurden im Vororte Kronenburg ci##e erdbebenartige Erschütterung und ein donnerähnlicher Knall wahrgenommen. Wie sich herausstellte, hat ein noch unbekannter Täter di: an der Straß: nach Mittelhausbergen gelegene Seifensabrik von Emil Biersohn durch Dynamit in die Luft gesprengt. Das unbewohnte, vollständig freiliegende Gebäude ist völ.ig Feenort. Menschen sind nicht verletzt worden. Die Fabrik war seit längerer Zeit außer Betrieb und sollte demnächst in andere Hinde übergehen. — Einem dringenden B dürfnisse abgehalfen. Leipzig, 22. Dez. Die Ordensangelegenheit oes Oberbürgermeisters Dr. Dittrich hat jetzt dadurch ihre Erldigung gefunden, daß ihm vom Kaiser an Stelle des Kronenordens der Rote Adlerorden zweiter Klasse verliehen wurde. Er fühlte sich bekanntlich sehr beschwert, daß ihm bei der Völkerschlachtdenkmalfeier ein zu geringer Orden verliehen wurde. = Das Defizit der Irhehundertausstellung in Breslau, soweit es sich zurzeit feststellen läßt, soll ½ Million Mark betragen. Letzte Nachrichten u. Drahtbericht. rr Berlin, 22. Dez.(Drahtb.) Kapitänleutnant Adalbert Prinz von Preußen. Navigationsoffizier des kleinen Kreuzers Köln, ist zum Stabe der Hochseeflotte kommandiert worden. w Ki.l, 22. Dez.(Drahtb.) Die Abnahmefahrt des auf der Germaniawerft gebauten Kleinen Kreueers Karlsruhe verlief vorzüglich. Sämtlich: Maschi en, Hilssmaschinen und Kesselanlagen arbeiteten völlig einwandfrei. Die vertraglichen Leistungen sollen weit überschritten sein. v. Forstner durfte nicht vor Gericht gestellt werden! w Berlin, 22. Dez.(Drahtb.) Zum Prozeß Forstner sendet der Berliner Polizeipräsident v. Jagow der Kreuzztg. folgende Erklärung: Militärische Aebungen sind Akte der Staatshoheit. Werden ihnen Hindernisse bereitet we in Dettweiler, so gilt für deren Besei igung das Gl.iche. Strafverfolgung wegen eines Aktes der Staatshoheit ist unzulässig, ein selbstverständlicher Rechtsgrundsatz, der übrigens im§ 7 des preußischen Gesetzes betr. Konfl.kle bei gerichtlichen Verfolgungen wegen einer Amts= und Diensthandlung vom 13. Februar 1854, Gesetzsammlung Seite 86 für Beamte auch ausdrücklich Anerkennung findet: Also durfte gegen v. Forstner Anklage nicht erhoben werden, geschweige denn Verurteilung erfolgen. Anscheinend hat das Gericht in erster Instanz diesen Gesichtspunkt nicht geprüft, die Berufungsinstanz wird ihn bei der Beratung vorweg zugrunde zu legen haben. Wäre die Rechtslage anders, so bedarf sie schleunigst der Aenderung. Wenn unsere Offiziere, und dazu noch solche, die fast in Feindes Land stehen, Gefahr der Custodis inhonesta(Gefängnis) laufen, weil sie für die Ausübung des königlichen Dienstes freie Bahn schaffen, dann erwächst d.m vornehmsten Berufe Schande. Ein sie schützendes Reichsgesetz, nachgebildet dem bekinnten preußischen Gesetze, wäre dann eine dringende politische Notwendigklit. gez. Dr. tur. v. Jagow. Die Arsache des Schloßbrandes unaufgeklärt. Schwerin, 22. Dez.(Drahtb.) Das Großber#ogl. Hofmarschallamt erläßt folgende Bekanntmachung: Durch die eingehende amtliche Untersuchung. die unmittelbar nach dem Schloßbrande eingeleitet worden i“t, hat sich trotz zahlreicher Zeugenvernehmungen die Entstehungsursache des Brandes nicht feststellen lassen. Bei der Untersuchung sind die verschiedenen Möglichkeiten, die als Entstehungsursache des Feuers in Betracht kommen, sorgfältig geprüft worden; jedenfalls aber ist feltgestellt. daß weder Fahrlässigkeit noch vorsätzliche Brandsti,tung in Frage kommt. w Schwerin, 22. Dez.(Drahtb.) In der letzten Nacht ist ein großer Teil des ausgebrannten Flügels des Schlosses heruntergebrochen und hat die unteren gewölbeartigen Räume des Portals des Schlosses durchschlagen. Ein unerwarteter Beschluß. w Paris, 22. Dez.(Drahtb.) In der Kammer wurde heute nachmittag der Antrag Dalbiez, der die Gehaltserhöhung der höheren Offiziere beschneidet, mit 293 gegen 263 Stimmen angenommen. Vom Fürsten von Albanien. 1 Neuwied, 22. Dez.(Trahtb.) Prinz Wilhelm zu Wied wird Weihnachnachten und Neujahr in Neuwied zubringen und aller Wahrscheinlichklit nach eine Abordnung von Albaniern empfangen. die ihm anzeigt, daß er zum Fürsten gewählt ist und ihn bittet, die Krone anzunehmen. Franrösische Abmachungen mit der Türk.i. K Konstantinovel, 22. Dez.(Drahtb.) Wie verlautet, sind vor der Abreise des französischen Botschafters Bompard von diesem und dem Großwesir Uebereinkommen unterzeichnet worden, die sich auf die Errichtung französischer Schulen und anderer Anstalten beziehen, gleichzeitig das Verhältnis der übrigen bestehenden Anstalten dieser Art regeln und endgültig festsetzen, daß französische Staatsangehörige, gegen die Anklage erhoben ist, mit Ausnahme der Tunesier und Marokkaner, in französischen Konsulargefängnissen untergebracht werden. Außerdem wurde ein Uebereinkommen unterzeichnet, nach welchem Forderungen französischer Privatleute, die bis hinter 1908 zurückliegen, im Wege des Schiedsgerichtes geregelt werden. Frankreich hatte seine Zustimmung zur Erhöhung der Zölle und zur Einführung von Monovolen von der Regelung dieser Frage abhängig gemacht. Diese Uebereinkommen werden dem Sultan zur Sanktion unterbreitet werden. gleichiig mit einem Vertrage über Frankreich zu erteilende Konzessiouen für öffentliche Arbeiten, wofür Frankreich die Kotierung der großen türtischen Anleibe an der Pariser Börse zulassen wird. * Explosion in einem Hofzuge. rr Rostock, 22. Dez.(Drahlb.) In dem auf dem hiesigen Bahnhose seit einigen Tagen stehenden russischen Hofzuge, mit dem die Kaiserin=Witwe von Rußland, die heute von Kopenhagen abreist, die Rückreise nach Petersburg antreten soll, erfolgte heute nachmittag in der Lichtmotorenanlage eine Explosion, wodurch sieben Zugbeamte verlitzt wurden. Schiffsunglücke. S Oldenburg, 22. Dez.(Drahtv.) Auf der Fahr: von Spiekeroog nach Harlingersiel kenterte gestern nachmittag auf hoher See ein Ruderboot. Die vier Insassen, der Bootsinhaber, sein Gehilfe, ein Maurer und ein Maurerpolier fanden den Tod in den Wellen. O Christiania, 22. Dez.(Drahto.) Der Beigungs dampfer Trygwer, der nordischen Bergungsgesellschaft gehörend. scheiterte gestern im Sturme bei Fr. deri stad, südlich von Christiania. Die aus sieben Mann bestehende Besatzung ertrank. Ein anderer Bergungsdampser versuchte vergeblich an das sinkende Boot heranzukommen. Brandunglücke. u Straßburg. 22. Dez.(Drahtb.) Bei einem Küchenbrande in dem Vororte Kronenburg sind gestern ein zweijähriges Mädchen und ein vierjähriger Knabe umgekommen. 00 Kopinhagen, 22. Dez.(Drahtb.) Auf dem Gute Endrupholm in der Nähe von Dramminge äscherte e#i###e Feuersbrunst die gesamten Nebengebäude ein. Etwa 100 Kühe und 100 Schweine kamen in den Flammen um. L ndon, 22. Dez.(Drahtb.) In einem achtstöckigen Mietshause an der Westendstraße brach in der letzten Nacht im siebten Stockwerke Feuer aus. Furchtbare Szenen der Panik spielten sich ab. Ein Kellner verbrannte, zwei Männer und eine Frau wurden verletzt. Die Bewohner der oberen Stockwerke, denen infolge des Brandes der Fahrstühle der Weg abgeschnitten war, wurden auf Leitern gerettet. Kleine Nachrichten. G Bochum, 22. Dez.(Drahtb.) Auf dem Bochumer Verein kamen heute nachmittag zwei Arbeiter im Martinwerk 2 ums Leben. Sie wurden von glühenden Massen bei Reparaturarbeiten getroffen und verbrannt. 8 Berlin, 22. Dez.(Drahtb.) In der letzten Nacht griff der 26jährige Arbeiter Lau in der Wohnung seiner Mutter, Sieberstraße 17, in der Trunkenheit seine Angehörigen tätlich an, er wurde schlieflich von seinem älteren Bruder überwältigt, zu Boden gedrückt und anscheinend durch Erwürgen getötet. Der Täter stellte sich selbst der Polizei. V Braunschweig. 22. Dez.(Drahtb.) Gestern abend wurde auf der benachbarten Cisenbahnstation Runingen der Modelltischlermeister Niehorf und dessen Neffe, der Sohn des Briefträgers Haars aus Braunschweig, als sie den Bahnübergang bei geschlossener Schranke noch passierten, von einem Braunschweiger Zuge erfaßt. N. wurde sofort gerötet, der Knabe schwer verletzt. # Bitterfeld. 22. Dez.(Drahtb.) Der Ballon Duisburg, der am Samstag in Bitterfeld aufgestiegen war. landete in Perm in Rußland. Er blieb 87 Stunden in der Luft, legte 2800 Klm. zurück und schlug somit den von dem Franzosen Bienaimé mit 2400 Klm. gehaltenen Weltrekord. Müchrn, 22. Dez.(Deaht“) Ein Weihnacht geschenk von 3000 Mk. als de Carnegiestiitung erhielt die Witwe des mit dem preußischen Militärattach v. Lewinski erschossenen Oberwachtmeisters Bollender. w Pais, 22. Dez. D#ac).) Die hiesige Polizei verhaftete tie Gebrüner Vi cenzo uro Mi ele Laucellotti, sowie die B aut des ersteren, da sie dem Diebe der Giaconda, Perugia, als Hehler dienten. ## Paté, 22 Dez.(Deahts.) Llods Agentur hat den Juweleihäm ler Ba dtetter und Quaoratst in, veren Angaben ii: Wiedere langung des gestohlenen DreiMillionen=Perlenhalsbandes zu verdanken ist, die Belohnung von 9000 Pfund Sterling ausbezahlt. K Pesckaar, 22. Dez.,(Drahtb.) Nach sräteren Nachrichten ist der Versuch, den Postzug bei Geangira zu berauben, fehlgeschlagen. A.s die Rlüber, die schon mit der Untersuchung der Wagen begonnen hatten, au öritische Offtziere und einige eingeborene britische Solvaten stießen, ergriffen sie die Flucht. Aus den Vereinen. (Diese Rubrik erscheint nur in den Ausgaben vor Sonn= und Feiertagen.) Paderborn. Der koth. Gesellenverein veranstaltet am zweiten Weih nachtsstiertage erten Theaterabend.„Frauentreue" so betttelt sich das herrlich: 5aktige romantische Ritterschauspiel, das zur Aufführung kommen soll. Nachdem nas Stück längere Zeit vergrissen war,'st es jetzt vollständig verandert und erweitert herausgegeben worden. Es ist ein Zugstück ersten Ringes und überall mit g.änzeidem Erfolg aufgeführt. Der Dichter hat es verstanden, mit seltenem Geschick und in herrlicher Szenerie ein Meisterwerk vorzuführen, wie es der Wirklichkeit des Lebens nicht besser abgelauscht werden kann. Es stielt zur Zei: des zweiten Kreuzzuges(1147—1149), als der deutsche König Konrad III. und der Franzosenkönig Ludwig VII. das Kreuz nahmen, um das hl. Land von den Türken zu befreten. Auf die gewaltige Preuigt des berühmten l. Bernhard von Clairvaaux war auch der Held unseres Stückes, Ritter Hermann von der Treuenburg, in den Kreuzzug gezogen. Seine Gemahlin Luitgarde, die letzte aus dem sächsischen Geschlechte Wittekinds, sowie seine Burg hatte Hermann seinem Halbbruder Fortunatus anvertraut. Dieser aber mißbrauchte seine Stellung und suchte durch allerlei Tücke die Gemahlin und die Burg ür sich zu gewinnen, bis die Gnaoe ihn ruft. In rackender Weise folgt hier Szene auf Szene, bis die Spannung im 5. Akt ihren Höherunkt erreicht. Nur eine groß: Bühne, wie der Gesellenverein sie hat, nur ein Verein mit solch geübten Spielern kann sich an dieses groß:, herrliche Prachtstück heranwagen. Versäume daher niemand, am 2. Weihnachtstage, abends 8 Uhr, im katholischen Gesellenverein im Bußdorf sich dieses ebenso schöne wie lehrreiche Schauspiel„Frauentreue" anzusehen es wird niemand gereuen, Wir wünschen dem rührigen Verein ein volles Haus. Aus dem Gerichtssaale. “ Büren, 22. Dez. Wegen einfacher Hehlerei ist vom Landgerichte Padervorn am 26. Mai der Wirtschaftsgehilfe Johannes Schlüter zu vier Monaten Gejängnis verurteilt worden. Der Mitangellagte Schulte hatte seinem Dienstherrn, dem Fahrradhändler P. in Lixp stadt, mehrere Rider entwend#t und sie nach und nach an Schlüter vertauft. Auf die Revision der Staatsunwaltscha t hob Fr. itag das Reichsgericht(Leixz'g) das Urteil gegen Schlüter auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück, weil zu Unrecht Gewohnheitsmäßigkeit nicht angenommen worden ist. Theater. Konzerte etc. X Stadttheater Volkshalle.(Detmolder Hoftbeater=Enemble.) Man schseidt uns: Ein besonderer Kunstgenuß stedt fir den 2. Weidnachtsfeiertag durch das einmalige Gastiviel der Großerzoglich Säos. Hotschauwpielerin Frl. Berta Bussiliat vom Hoftd ater in Aetmar bevor. Frl. B. nimmt an der Weimarschen Hotdüdne eine erste Stellung ein und ihre Darbietungen finden dor: lgemein Beitall Gerade in der umsangreichen Rolle der„Klora“ in Heddels dervorragender Tichtung„Maria Magdalena sell die junge Künstlerm ganz Vorzügliches leisten und man dor wodl annehmen, daß dieses dochimeressante Gasspiel Viele ine Theater locken wicd. Den Meißter Anton spielt Herr Dr. Bündter, den Leonbard Herr Dittmann; ferner sind Frau Weser und die Herren Scmidi und Correggio in größeren Rillen beschäftigt. Die Spiellettung füdrt Geb Jutendanzrat Bertbold. Karten sind im igartengeschätt A. Bieter zu daben. Wetterberichte. Wetter=Aussicten auf Gruno der Deveschen des Reiys=Wetterdienstes.(Nr hdr. verb.) 25. Dezem er: Nebel, trübe, feuttkalt 26. D zemner: Feucht, Nebel. Niederschläge, frostig. 27. Dezember: Um Null derum, bedeckt, Niederschlage, naßtalt. Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 22. Dezember 1913 mitgeteilt von der Bergisch-Markischen Bank in Paderborn. 3% Reichsanleihe Preußische Consols 4%0 Preußische Consols Div gestern heute gestern heute 70.00 76,00 85.40 85.10 97.90 97.80 Div. gestern heute Handels= u. Verkehrsnachrichten. Hamburg, 22. Dezember. Zucker. Anfang: Tendenz ruhig. Dezember 8,97½, Januar 9.02½. März 9.25. Mai 9.43, Augus 9.60. Okt.- Dez. 957.— Mitte: Tendenz rubig. Tezember 8,97½8, Januar 9.05, März 9,27½, Mai 9.171„, Augun 9 671„, Okt.=Dezember 9 5718.— Schluß: Lendenz ruv g. Dezember 8,97½, Januar 9,0213, März 9.27 1/8. Mai 9 45. Augun 9.65. Ot.= Dei 9,57!..— Kaffee. Anfang: Tendenz rubig. Dezember 51.25, März 52,25, Mei 53.00, Seot. 51.00.— Mite: Tendenz ruhig. Dezemoer 51.25, Beari 51,75, ei 52.50, Sept. 53.50.— Schluß: Tendenz stetig. Dez. 50,75, Mar; 51,50, Mai 52.25, Sept. 53.75. Berliner Produktenbörse. 22. Deze nber 1913. 19600, Juli 198. Matter Weizen: Dez. 188.75, Mai Roggen: Dez. 158 50, Mai 161 50. Juli—.—. Matt Haler: Dez. 151.60, Mai 15800. Bevauptet. Mais am. mix.: Dez. 143 25, Mal—.—. Ruhig. Audöl: Dez.—.—. Mai—.—. Geschäftslos. Weizenmehl: 2200—27.50. Rubig Roggen mehl: 19.10—21.50. Matter. Tendenz: still. Zinsfuß der Reichsbank 5, Lomb. 6. Privatdiskont 4 ½%p. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfalisches Volksblatt“. Geschaftsleitung: August Wulfr.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland. Soziales und Volkswirtschaftliches, Krehen- und Schulpolitik und das Feuilleion: Karl Ailinger: für Provinzielles und Lokzles: Wilh. Schmitz: für den Anzeigen- u Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion sind stets nur an diese(nicht an die einzeinen Redakteurei za adressieren. Bioson kräftigt und erfrischt! Meines Erachtens ist Bioson ein für eine geregelte Ernährung unbedingt notwendiges Mittel. Ich verdante ihm mein allgemeines Wohlbefinden, sowie ein frisches, gesundes Aussehen, was die Folge von Bluterneuerung durch Bioson ist. Jos. Weigand. München, Lindwurmstr. 5a. Unterschrift beglaubigt: 30. 4. 13. Kgl. Notariat VIlI. Bioson, großes Palet(ca. ½ kg) Mk. 3.— in Apotheken. Drogerien. Verlangen Sie v. Biesonwert, Frankfurt Main Gratisprobe u. Broschüre. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute morgen gegen 1 Uhr unsern lieben# Sohn, Bruder. Schwager und Onkel, den Priester Anton Hund Vikar von Oberveischede bei Bilstein i. W. 12 903 im Alter von 39 jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Er starb im MarienHospital zu Witten, mehrfach gestärkt mit den Heilsmitteln unserer heiligen Kirche. Seine liebe Seele wird dem Gebete aller Gläubigen, besonders dem der Priester am Altare empfohlen. Witten a. d. Ruhr, Elberfeld, Cöln, den 22. Dezember 1913. Die trauernden Eltern, Geschwister und Verwandten. 6 16778 Das Totenoffizium mit nachfolgender# Beerdigung beginnt in der Pfarrkirche zu Witten Mittwoch, den 24. Dezember cr., um 9% Uhr morgens. 1648 Rheinisch=Westfälische Boden=Credit=Bank, Cöln. Am 3. Juni a. c. haben Verlosungen stattgefunden unserer: 4% Pfandbriefe Serie 1, III, V, VII. VIla auf den 2. Januar 1914 3½%0„„ VI auf den 2. Januar 1914 Listen der gezogenen Nummern können kostenfrei von der Bank bezogen werden. J82 Haus= und Grundbesitzer=Verein Paderborn. Unsere Mitglieder werden gebeten, ihre freiwerdenden Wohnungen baldigst dem Wohnungsnachweis in unserer Geschäftsstelle. Jühenplatz 1. anzumelden. a Der Vorstand. Bessere, abgeschlossene 6 Zimmer, Küche, Speisek., Balkon. Badezimmer, elektr. Licht, Leucht= und Kochgas, Klosettsp., Bodenzimmer und sonstigem. Zubehör z. 1. April zu vermieten. 011308a Neuhänserstr. 53. Bessere, abgeschlossene Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Speisek., Balkon, elektr. Licht, Leucht u. 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Gegen halb neun Uhr erkundigte sich die kleine Jenni, das Mädchen für alles, was er sich zum Abendessen wünsche. „Gar nichts“, war die barsche Antwort, doch sich besinnend sagte er:„Jenni, sollte ich das Klopfen des Briefträgers überhören, so bringst du mir meine Briefe sofort herauf, verstanden?“ „Der erwartet doch ewig etwas Wichtiges“, murmelte Jenni beim Herausgehen. Wieder begann der monotone Marsch, dann lachte der Mann höhnisch auf. „Als ob es möglich wäre, daß ich den Briefträger nicht höre.“ Sein ganzer Körper bebte, jeder Nerv war gespannt. Wieder stand er still und horchte.„Nein. nichts, getäuschte Hoffnung!! Nur eine Post noch diesen Abend! Aber sie muß noch kommen, die ersehnte Nachricht! Ha, endlich, keine Täuschung! Der bekannte Doppelschlag mit dem Klopfer des Briefträgers erscholl. Des Mannes Herz klopfte zum Zerspringen, er ging halbwegs die Treppe hinunter, als er das Klipp Klapp von Jennis Schuhen, die aus dem Souterrain heraufkam, hörte. „Mein Gott, wahl haftig wie eine Schnecke“, murrte er,„kann sich das dumme Ding denn nicht beeilen?“ Er hörte, wie sie zweimal den Schlüssel im Briefkasten umdrehte, hörte ihr Schlürfen im Gang, dann war alles still. Ungeduldig beugte er sich über das Treppengeländer. Wahrhaftig, da stand Jenni und suchte in aller Gemütsruhe eine Postkarte beim schwachen Gaslicht im Hausflur zu entziffern, während er vor Ungeduld fieberte. „Jenni. Jenni, flink, flink. beeile dich doch!“ Das Mädchen erschrak, steckte eiligst die Postkarte in ihre Schürzentasche, flog die Treppe hinauf und überreichte ihm eir dickes. langes Kuvert. Seine vor Erregung und Aufregung erstarrten Hände vermochten kaum den Brief festzuhalten; geistesabwesend blickte er dem verschwindenden Persönchen nach. stand mementan wie gebannt, wie angeleimt im Halbdunkel da und stolperte dann die Treppe hinauf in sein armseliges Gemach. So, das war wieder das Ende von seinem Traum. Er wagte nicht nachzuzählen, wie viele Male das Manuskript zu ihm zurückgekehrt war. Ach. und so oft, so oft hatte er in glücklichen Träumen sich gewiegt, in Gedanken sah er seine Arbeit angenommen, hatte er seinen Namen in der Bücherschau anerkennend in allen bekannten Blättern gelesen, und gerade dieses Mal hatte er solch frohe Hoffnung, solch felsenfestes Vertrauen gehegt. Gerade auf diese Verleger hatte er besonders gebaut, gerade sie, hatte er geglaubt, würden seinen Roman schätzen. Er hatte nun alle, die nicht sehr zahlreichen Verlagsfirmen erschöpft, die derartige eigenartige Ronane brachten. Ganz entmutigt ließ er sich in seinen Sessel nieder. Mit zitternden Händen riß er das Kuvert auf und zog die engbeschriebenen Blätter heraus, ha. da lag der höflich ablehnende Begleitschein an, zur Genüge kannte er ihn, es lohnte sich gewiß nicht der Mühe, ihn zu lesen, überhaupt zu entfalten. Miemutig wars er ihn auf die Erde. * Die neuen Wolkenkratzer im New-Torker Hafenviertel. Im Hauptgeschäftsviertel Newyorks sind in den reichen Borsen= und Bankgebäuden erheben sich hier virie letzten Jahren ein Reich neuer Wolkenkratzer entstanden welche das Hafenbild der Hud'onmetropole nicht un wesentlich veränderten. In unserem heutigen Bilde zeigen wir den in Frage kommenden südlichen Til New yorks. der von einem ununterbrochene Reche von Lan= werken 114 dungsbrücken und Docks eingerahmt wird. Neben zahl Geschäftsgebäude, um den engen und kortba ei Rium auszunutzen, als Wollenkratzer bis zu Turmhöhe. Das Part Row Building erreicht mit seinen 29 Stockwerk n 116 Meter Höhe. das Pulizer Bu#loing mit 22 Stock Meter. Traurig hielt er Umschau in seinem trostlosen, öden Zimmer. Sollte er denn nie auf einen grünen Zweig kommen, würde nie sein Schaffen mit Er o.g gekrönt werden? Lange saß er in sich versunken, gebrochen. regungslos da, die schwache Gaslampe ließ alles noch dürftiger erscheinen. Da kam ihm ein befreiender Ge danke. Verzweiflung im Heren erhob er sich z'el ewußt, sch oß das Fenster fest zu. verstop##te den Kamin, jede Of nung, jede Rize mit Papier und Keidungs üuen. drehte den Gashahn zuerst aus, dann wieder an, um sich von dem Ausirömen von Gas zu üb reeug n. werf sich auf sein Bett zur ewigen Ruhe von allem Er enleid. Bums, bums! Heitiges Klopsen an der Stubentür! Eine Stimme rief:„Herr Edwards, Herr Edwards, hier ist Ihr Rasierwasser!“ Aus tie em Schlase erweckt, murmelte der Mann sinrerloren:„Min Gott, wo bin ich? Was ist geschehen? Braucht man nach dem Tode noch Rasierwasser?“ Wieder bums, bums! Dann flog die Tür auf; Jennis Geduldssaden mar zerrissen. „Herr Edwards, ich klove schon seit einer Ewigkeit, schlasen Sie aber fest heute. Hier ist Ihr Rasir= wasser, auch habe ich Ihnen gleich eine Tasse Tee zur Erfrischung mitgebracht, da ich mich diesen Morgen so sehr verspätet habe. Die Hauswirtin hat nämlich gestern abend vergessen, eine Mark in den Sch.iz zu stecken, als sie zum Besuch ihrer Schwester fuhr. Nach halb zehn Uhr schon, gleich nachdem ich Ihnen den Brief gebracht halte, ging das Gas aus. Ich mußte heute Ihr ganzes Frühstück auf dem Petroleumofen berei#en, da durch ist es so spät geworden“ „Was hat die Frau verg ssen?“ fragt Herr Edwards noch ganz geisterabwesend:„Eine Mark in den Schlitz zu steden, was hizt das?“ „Nun Herr. in den Sch itz des Gasautomaten!“ Während des G spräches hatte Jenni eine ganze Menge zerknitterter Papiere vom Fußboden in ihre Schürze ausgelesen. Da fiel ihr ein reines, anscheinend noch neues Blatt auf; sie reichte es ihrem Heren hin mit den Worten:„Können Sie dies vielleicht noch gebrauchen?—“ Herr Edwards nahm den Zettel und las: „Sehr geehrter Herr. Wir sind ganz geneigt, Ihren Roman„Der Liebesrausch", zu verligen, der unseren Bei all findet. Nur bitten wir Sie, einige der Namen von Perjonen mit weniger ehrenwertem Charakir z1 ändirn und sie durch erfundene Namen zu ersetzen. Die Gesetze wegen Beleidigung sind sehr streng. Wir v.röffentlichen daher ungern Namen von Perronen, die zu Misvernändns unlaß geben könnten. In der Hoffnung, daß wir uns wegen des Honorars einigen werden, senden wir Ihnn Ihr Manustript für die gewünschte Aenderung zurück. Hahtor u. Candy, Verleger.“ und die Pflicht ihrer Stellung als künftige Königin der Nicderlande mit Anmut und Würde zu tragen. So kam es, daß das vierjährige kleine Prinzeßlein dieser Tage zum ersten Mal in aller Form öffentlich eine jener Reträsentationdf flichten erfüllen mußte, die ihr Stand ihr auferlegt: sie mußte einem alten Diener, der einen Orden erhalten hatte, feierlich die Insignien der einr: sangenen Auszeichnung überreichen. Es handelt sich um einen alten treuen Hofkutscher, der seit 25 Jahren im Dienste der königlichen Familie steht und zu seinem Jubilöum den Oranienorden erhielt. Mit Würde überreichte die kleine Prinzessin dem Mann seine Ordensauszeichnung und listelte zur Freude des Kutschers einige gnädige Worte in der Art, wie Herrscher over Herrscherinnen sie nach der Elilette bei solchen Gelegenheiten zu sprechen haben. zessin Juliana, die ihr Debut so glücklich bestanden hat, wird von den loyaolen Holländern, wie die Daily Mail berichtet, geradezu vergöttert. Sie ist der Augapfel ihrer Eltern und hat durch ihren kindlichen Eigenwillen, der nicht selten das höfische Zeremoniell bedenklich in Gefahr brachte, der Königin und dem Prinzgemahl schon manche Augenblicke banger Beklemmung bereitet. Eines Tages lehnte sie es beisrielsweise mit lategorischer Entschlossenheit ab, einem asiatischen Dirlomaten, der Ihrer Königlichen Hoheit vorgestellt wurde, die Hand zu geben, mit der einsachen Begründung:„Nein, der Mann ist so häßlich.“ Und daß Prinzessin Juliana in der glücklichen Unschuld ihrer vier Jahre auf höfische Formen nicht allzuviel gibt, konnte vor einiger Zeit auch ein junger holländischer Beamter erfahren, der auf einen Posten in den Kolonien gesandt wurde. Die Königin empsing ihn in Abschiedsaudienz: zum erstenmal hatte der Beamte die Hosuniform mit dem Degen angelegt. Der neuernannte Würdenträger, den das ungewohnte Schwert an seiner Linken ohnehin schon bedenklich behinderte und nervös machte, war nicht wenig entsetzt, als er in dem Augenblick, da er sich vor der Königin verneigte, fühlte, wie irgend etwas an seinem Degen zog und zerrte. Es war die kleine Prinzessin Juliana, die mit ihren Patschhändchen das verlockende neue Spielgerät betastete und an sich nehmen wollte. ck. Das Debut der Prinzessin Juliana. (Nachdruck verboten.) Königin Wilhelmina, die in ihren Kinoerjahren ihrer Mutter mancherlei Sorgen bereitete, weil es nicht a.lzu leicht war, das natürliche, fröh iche und übermitige Kird an die nüchternen Forderungen dis strengen Hoszeremoniells zu gewöhnen, will ihre kleine Tochter, die vierjährige Prinzessin Juliana, b tzeiten daran gewöhnen, die Bürde Die ersten albanischen Briefterken, Die provisorische Regierung Albaniens hat jetzt die ersten Briefmarken des neuen Staatengebildes herausgegeben. Durch die neuen Wertzeichen, welche in Kürze die noch immer im Gebrauch befindlichen türkischen Marken ersetzen sollen, wird der Eifer der internationalen Sammlerwelt eine neue Anregung erfahren. Die neuen Briefmarken, die wir beistehend im Bild zeigen, werden vorläufig in den Werten von 2 Centesimi(ockergelb), 5 Centesimi(grün), 10 Centesimi(rot). 25 Centesimi (hellblau), 50 Centesimi(violett) und 1 Franken(braun) heigestellt und zwar alle mit derselben Zeichnung. In Unter dem Stachel der Verleumdung.(14. Fortsetzung.) 64 61 sodaß man nicht den ganzen Balkon übersehen konnte. Er saß auf der Ecke eines Tisches und betrachtete meine Bewegungen. Ich warf nur einen flüchtigen Blick hinaus und schloß dann gleich wieder die Tür. Mir war es, als wenn ich Rudolf in einer Ecke außerhalb des Geländers aus dem überstehenden Rande des Balkons hätte kauern sehen. „Auf dem Balkon ist nichts zu sehen.“ sagte ich ruhig. „Wirklich nicht?“. Er erhob sich und kam auf mich zu, wobei er die Hände auf dem Rücken hielt. Ein häßliches Lächeln umspielte seine Lippen.„Lassen Sie mich einmal sehen.“ „Wie? Sie glauben mir nicht,“ rief ich, ihm den Weg versperrend. „Nein!“ sagte er scharf. „Warum nicht?“ Ich gab jetzt alle Hoffnung auf. Er brachte die Hand, die er auf dem Rücken gehalten hatte, nach vorn. Sie hielt Rudolfs Seemanns=Mütze. „Darum nicht", zischte er.„Wissen Sie. was das ist?“ „Eine Mütze.“ „Sehr richtig. Den Abzeichen nach zu uren ist der Eigentümer ein Leutnant der Marine. kommt die Mütze hierher?“ Mas weiß ich! Hier sind so viele Marinents heuté Abend, denen sie gehören kann.“ „Fragen Sie einmal unten nach.“ o frage Sie." h kann es doch nicht sagen.“ ie wollen es nicht sagen. Dann werde Ihnen sagen: Sie gehört Ihrem Verehrer, e dort auf dem Balkon versteckt haben.“ r Ausdruck seines Gesichtes war in diesem sick so boshaft, daß ich mich nicht mehr en konnte.„Elender. Sie wagen es, mir orte zu sagen.“ rief ich, alle Vorsicht t lassend. mich einen Augenblick kalt an, dann r. sich an mir vorbeizudrängen und Zalkon zu treten.„Erlauben Sie!“ , d e r i c h w a r, I h n e n b l i n d l i n g s z u in, die ich war, meine Worte an einen verschwenden, der mich zu beleidigsen f ich in höchster Erregung.„Spüren Sie nur herum, meinethalben gehen Sie auf den Balkon, aber dann tragen Sie auch die Folgen.“ Er lachte nervös auf.„Also bitte, gehen Sie nur,“ sagte ich herausfordernd,„ich fühlte, daß nun alles aus war, daß der arme Junge nicht mehr gerettet werden konnte. Für meine Person war mir nicht bange, ich konnte alles verantworten und an Washburn lag mir ja sowie so nichts. Washburn zögerte einen Augenblick. in meinem Blick mußte wohl etwas gelegen haben, was ihn stutzig machte. Da schoß mir ein letzter, rettender Gedanke durch den Kopf. „Auf ein Wort. Lord Washburn,“ sagte ich, „ehe Sie hinaustreten, bedenken Sie wohl, daß es nur zwei Möglichkeiten gibt. Entweder ich habe dort einen Verehrer verborgen, dann bin ich Ihrer unwürdig und Sie dürfen als Offizier und Edelmann sich nicht mit mir verloben, oder aber Sie finden dort niemand, und dann haben Sie mir ohne Grund eine schwere Beleidigung zugefügt, die ich nicht vergessen werde. Auf jeden Fall schwindet für Sie, wenn Sie die Schwelle zum Balkon überschreiten, jede Hoffnung, daß Ihre Bewerbung von mir angenommen wird. Jetzt wissen Sie, woran Sie sind.“ Er„Sherte einen Augenblick. aber sein Argwohn war beinah zur Gewißheit geworden und er wußte sehr wohl, warum ich zu dieser Alternative meine Zuflucht nahm. Er lächelte zuversichtlich.„Es wird sich ja alles finden.“ rief er und mit raschem Griff hatte er die Tür geöffnet und war hinausgetreten. Jetzt war aber auch meine Widerstandskraft zu Ende. Ich fühlte mich zum Umsinken elend und hielt mich mühsam an einer Stuhllehne aufrecht. Ich empfand schon jetzt die Schande, all das Ungemach, das über den armen Rudolf und mich im nächsten Augenblick hereinbrechen mußte. Ich konnte mir schon deutlich die widerwärtige Szene vorstellen, welche gleich folgen mußte. Ich hatte nicht den Mut, den Blick zu erheben, sondern horchte nur angestrengt nach dem Balkon.„Arthur. kannst du jetzt das Ende erraten, oder soll ich auch das noch erzählen?“ „Bitte, fahre fort.“ sagte er, ohne sich zu rühren oder sie anzusehen,„iich muß die ganze Wahrheit wissen.“ „Einige Minuten lang hörte ich zu meiner Verwunderung nichts, nur das Geräusch der sich öffnenden Balkontür war an mein Ohr gedrungen. „Sowie ich jederzeit mein Leben aus Liebe für dich geopfert hätte.“ erwiderte sie ihm voll Innigkeit.„Ja, ich wollte, ich wäre in deinen Armen gestorben, ehe dieses Elend über uns hereinbrach. Ich habe dich nicht betrogen, wenn ich dir sagte, ich liebte dich. Es war— es ist die Wahrheit. Ich liebe dich von ganzem Herzen, mit meiner ganzen Seele, mehr als mein Leben. Arthur, vergib mir den Schmerz. den ich um der Wahrheit willen dir zufügen mußte. Ich bin trotz alledem unschuldig. trotzdem der Schein, trotzdem die ganze Welt gegen mich ist. Arthur, du darfst mich nicht hassen und verachten. Laß dir alles erklären. Darf ich? Willst du mir zuhören, ehe du für immer von mir gehst?“ Er war wieder etwas ruhig geworden, sein Gesicht glättete sich, aber seine Stimme klang hart und rauh: „Ist es nötig, diese traurige Geschichte noch einmal an das Licht zu ziehen? Kannst du etwa leugnen——“ „Arthur, es ist die letzte Bitte, die ich an dich richte. Willst du mir nicht noch ein einzigesmal Gehör schenken? Bei der Liebe, die du für mich bis vor kurzem empfandest, bitte ich dich, meine letzten Worte anzuhören. Er war an den Streibtisch getreten und kehnte sich an denselben, die Arme über der Brust gekreuzt. „Sage mir also, was du mir mitzuteilen wünschest. Es ist nicht mehr als recht und billig, wenn ich die Geschichte auch nach deiner Schilderung höre. 16. Kavitel. „Ich danke dir. Arthur.“ sagte sie und setzte sich auf einen niedrigen Fauteuil, der mitten im Zimmer stand. Dann begann sie ohne weitere Umschweife: „Du fürchtest, dein Bruder Rudolf habe sich in einem Anfall von Schwermut das Leben genommen. Das ist glücklicherweise nicht der Fall.“ „Ach! Gott sei Dank.“ entfuhr es Arthurs Munde. „Nein, er ist nicht über Bord gesprungen, wie viele annehmen; auch nicht voll einer Sturzwelle weggespült worden.“" „Nun denn, wie kam er dann um das Leben?“ fragte Arthur voll anklagenden Argwohns. „Er—“ „Du sollst alles erfahren.“ erwiderte sie ruhig. „Du mußt eben erst den ganzen Hergang wissen, ehe du urteilen kannst.“ Arthur sah sie voll gespannter Aufmerksamkeit an. „Dein Bruder,“ fuhr sie fort,„war ganz vernarrt in mich, obwohl ich ihm, ich schwöre es dir, Arthur. niemals Hoffnung gemacht habe. Er war ja noch fast ein Knabe, 24 Jahre alt, und ich hoffte, er würde diese harmlose Jugendschwärmerei, wofür ich es hielt, bald verschmerzen. Es war aber keine so harmlose Sache, wie ich anfangs dachte, und nachdem ich allmählich merkte, daß die Wege dieser Leidenschaft ihm über den Kopf zu gehen drohten, schrieb ich ihm einen Brief, in dem ich ihn bat, vernünftig zu sein und ihm die Aussichtslosigkeit seiner Liebe vorstellte.“ „Ehe du diesen Brief schriebst, glaubte der arme Junge natürlich, daß du seine Neigung erwidertest?“ „Ich habe ihn zu diesem Glauben jedenfalls nicht ermutigt. Kann ich dafür verantwortlich gemacht werden, wenn er in seiner blinden Leidenschaft sich derartige Dinge in den Kopf setzte? Darum gerade schrieb ich ihm jenen verhängnisvollen Brief. „Ah— verhängnisvoll?“ „Nun ja; denn durch diesen Brief wurde indirekt sein Tod veranlaßt. An dem Abend jenes Tages. an welchem er den Brief empfangen haben mußte, hatten wir auf unserem Schlosse Silberblick einen großen Ball. Es war zwar schon Ende Mai. aber mein Vater wolite den Marineoffizieren, die zur Kieler Woche gekommen waren und wieder abfahren sollten, sein Abschiedsfest geben. Auch einige ausländische Gäste waren eingeladen, unter ihnen Lord Washburn, damals Marineattaché bei der Gesandtschaft in Berlin. Der Lord verkehrte schon längere Zeit mit uns, er hatte uns sowohl in Berlin wie in Hamburg oft besucht. Daß er um meine Hand warb, war allgemein bekannt und mein Vater wünschte nichts sehnlicher, als daß ich ihn annehmen möchte. Ich sträubte mich dagegen, denn ich habe ihn nie gemocht, schließlich sagte ich. durch das Drängen meines Vaters mürbe ge einem Mittelstück, das von Lorbeerkränzen umgeben ist, ist das Profilbildnis des berühmten Nationalhelden Albaniens Georg Castriotai genannt Skanderbeg, zu sehen. Auf seinem Kopfe trägt„Giergii Kastrioti“ wie ihn die Inschrift eines Bandes nennt, das die Marke nach unten abschließt, einen eigentümlichen Helm, unter dem die lockigen Haate hervorquellen. Oben ließt man die Worte: Shoipénia e lire(Freies Albanien). Wie das österreichische Parlament „arbeitet.“ Ein Momentbild. Präsident: Der Herr Abg. Dr. Kost' Ihnnirki hat das Wort zu einer tatsächlichen Nichtigstellung. Abg. Dr. Kost' Ihnnirki berichtigt in ruthenischer Sprache.(Deutsch fortfahrend): Ich mache den Herrn Präsidenten aufmerksam, daß ich jetzt ins Café Reichsrat zur Jause gehe. Im Interesse des polnisch=ruthenischen Ausgleichs—.(Zustimmung. Zwischenrufe.) Arälident(das Glockenzeichen gebend): Ich bitte den Herrn Redner nicht zu unterbrechen. Im Interesse der Arbeitsfähigkeit des hohen Hauses lasse ich eine Jausenpause von einer Stunde(Rufe: Zu wenig! Zw.i Stunden! Tarockpartie!), also von zwei Stunden eintreten. Präsident: Der Herr Abg. Nimminski hat das Abg. Nimminski spricht ruthenisch.(Deutsch fortfahrend): Er sei genötigt, seinen Wählern persönlich die Gründe mitzuteilen, weshalb das Haus keine positive Arbeit leiste. Er frage den Präsidenten, ob er gewillt sei, ihn an dieser Erfüllung seiner parlamentarischen Pflicht zu verhindern. Mrälident erklärt, er werde die Obmänner= konferenz befragen. Da heute Donnerstag sei und das hohe Haus ohnehin Samstag und Montag in der Regel keine Sitzung abhalte, vertage er einstweilen das hohe Haus bis Dienstag. Tagesordnung: die gleiche. Allgemeine Zustimmung.) ** — " P r ä s i d e n t: D e r H e r r A b g. Z e i s i g h a t d a s W o r t. Abg. Zeilig: Meine Herren! Unsere Wählerschaft verlangt Arbeit. Die Unzufriedenheit— unsere Mandate— höchste Zeit— es muß etwas geschehen! (Bravo! Redner wird beglückwünscht.) Aräsident: Der Herr Abg. Dr. Vollbart hat das Wort. Abg. Dr. Vollbart schließt sich den beredten Ausführungen des Herrn Vorredners voll und ganz an. (Heil! Redner wird beglückwünscht.) Arälident: Der Herr Abg. Willauchwaski hat das Wort. Abg. Willauchwaski spricht ruthenisch.(Deutsch fortfahrend): Im Auftrage seiner Klubgenossen erkläre er, daß auch sie den allgemeinen Wunsch nach positiver Arbeit teilen. Er beantrage deshalb die Beseitigung des polnisch=ruthenischen Konflikts, der das stärtste Hindernis der Arbeitsfähigkeit des hohen Hauses bildet, und um die bezüglichen Verhandlungen mit aller Beschleunigung durchführen zu können, richte er an den Präsidenten das Ersuchen, die Sitzung auf Ende nächster Woche zu vertagen.(Bravo! Redner wird beglückwünscht.) Mräsident: Mit Zustimmung der hohen Regierung entspreche ich dem Wunsche des geehrten Herrn Abg. Willauchwaski. Die Sitzung ist geschlossen. Nachste Sitzung Donnerstag über acht Tage. Abg. Dr. Kost' Ihnnirki bittet um das Wort zu einer Aufrage an den Präsidenten. Präsident: Der Herr Abg. Dr. Kost' Ihnnixki hat das Wort. Abg. Dr. Kost' Ihnnirki spricht ruthenisch. (Deutsch fortfahrend): Da ich sohin bewiesen zu haben glaube, daß der Samstag vom Donnerstag nur durch einen einzigen Tag getremnt ist, frage ich den Herrn Präsidenten, ob er nicht geneigt sei, die nächste Sitzung für Dienstag in vierzehn Tagen anzuberaumen. Was der Deutsche jährlich mit der Post bekommt. Für die meisten Menschen gehört zu den regelmäßigsten und wohl auch gern gesehendsten Besuchern der Kraetkejünger, der täglich mehrere Male die verschiedenen Häuser seines Austragebezirkes besucht, um die zahllosen postalischen Eingänge an die Adressaten abzuliefern. Die Menge der Postsachen ist für die einzelnen Leute sehr verschieden. Für manche ist es die Norm, täglich eine ganze Reihe von Briefen und Postsachen zu erhalten, während viele überhaupt keine Briefe 2c. bekommen. Die durchschnittlich auf den Kopf der Bevöllerung im Deutschen Reich entfallenden postalischen Eingänge finden wr in unserem beistehenden Bilde nach Nräsident: Mit Zustimmung der hohen Regierung entspreche ich dem Wunsche des geehrten Herrn Abg. Dr. Kost' Ihnnixki und beraume die nächste Sitzung für Dienstag in vierzehn Tagen an. Tagesordnung: die gleiche. *** Saaldiener Rechwatil: Na, was sagst, Prohaska? Saaldiener Prohaska: Was i sag', Rechwatil? Was soll i sagen? Dasselbe, was der Ex'lenzherr g'sagt hat: Das einzige Mittel, hat er g'sagt, um die Arbeitsfähigkeit des Hauses zu erhalten, hat er g'sagt, ist die Vertagung. Saaldiener Rechwatil: Recht hat er, der Herr Graf. Was, Prohaska? Ob's beisamm' is, das hohe Haus, oder vertagt, für uns is alleseins. Saaldiener Arohaska: Alleseins? Wieso denn? Wenn's vertagt is, das hohe Haus, erspart sich ja unsereins das Mistauskehren. I bin für's Vertagen. der letzten amtlichen Statistik dargestellt. Wir sehen dabei, daß der einzelne Deutsche pro Jahr 91,71 Briefsendungen, 142,3 Mk. mittelst Postanweisung, 4.15 Pakete ohne und 0,18 mit Wertannabe für 19,6 Mk. Nachnahmesendungen, für 330,8 Mk Wer beiefe usw., für 11 Mk. Postaufträge und 0,76 Telegramme erhalt. Im Durchschnitt entfallen dann nach jedem 5. bis 6. Tag postalische Eingänge. Da aber die Empfänger in der überwiegenden Mehrzahl zu den erwachsenen Prsonen gehören, so stellt sich in Wirklichkeit dieses Verhällnis ganz anders. mi. Die Giraffe als königlicher Gesandte. (Nachdruck verboten.) Zu den absonderlichsten Schildbürgerstückchen, die die Annalen der französischen Geschichte künden, zählt der Empfang einer Giraffe, die mit all den Ehren behandelt wurde, wie man sie gemeinhin nur einem Gesandten zu erweisen pflegt. Und dabei spielt die Geschichte nicht etwa in der altersgrauen Vorzeit, sondern im aufgeklärten neunzehnten Jahrhundert. Denn der seltene Fall ereignete sich mit einer Giraffe, die Mehemed Ali, der Pascha von Aegypten dem König Karl X. von Frankreich zum Geschenk gemacht hatte, als sichtliches Zeichen der guten Beziehungen, die zwischen den beiden Ländern Platz gegriffen hatten. Und da es sich dabei in Wahrheit um einen moralischen Sieg Frankreichs handelte, befahl der König allen Ministern und Untertanen, die Giraffe wie eine Gesandtin mit aller Ehre zu empfangen. Als das Schiff, das die Giraffe an Bord hatte, im Hafen von Marseille landete, wurden daher auch alle Glocken geläutet, und die Bevölkerung strömte in Scharen herbei, um den seltenen Gastfreund zu begrüßen. Unter Händeklatschen und begeisterten Rufen:„Es lebe die Giraffe! Es lebe ihr Heimatland! Es lebe der König", wurden Tausende von Fahnen geschwungen, die die französischen und ägyptischen Farben zeigten. Die Neugierde wurde noch gesteigert. da es die erste Giraffe war, die man in Frankreich zu sehen bekam. Das arme Tier war, als es den Boden Frankreichs betrat, von all dem Lärm und Getöse begreiflicherweise höchstlich eingeschüchtert. Und seine Schüchternheit legte sich auch nicht, als man ihm einen heirlichen, mit den königlichen Lilien geschmückten Prunkmantel anlegte und es im feierlichen Zuge und den Klängen der Musik durch die Straßen führte. Der König brannte vor Neugierde, das seltene Tier zu sehen. So mußten die Marseiller Feste wohl oder übel abgebrochen werden und die Giraffe trat mit ihrem Gefolge die Reise nach Paris, es versteht sich. zu Fuß, an. Die Eskorte, die sie umgab, war der Bedeutung des Ereignisses entsprechend zusammengestellt. Der Zug wurde von drei stolzen Gendarmen eröffnet, hinter denen drei königliche Lakaien, die als Diener des Tieres bestellt waren, einherschritten. Es folgten zwei fette Kühe mit reichem Blumenschmuck, denen die Aufgabe zufiel, der jungen Giraffe die benötigte Milch zu liefern. Der Zug wurde von vier riesigen Arabern beschlossen, die Mehmet Ali gleichfalls Karl X. zu dem Zwecke geschenkt hatte, um der Giraffe die sachkundige Pflege zu sichern. Die lange Reise gab der Bevölkerung Gelegenheit, ihre loyale Gesinnung durch begeisterte Huldigungen ausgiebig zu betätigen. Der Jubel steigerte sich vollends zum Delirium. als die königliche Giraffe endlich vor den Toren von Paris eintraf. Die ganze Pariser Bevölkerung war der gnädigen Frau Giraffe entgegengezogen. Zwei Leuchten der Wissenschaft. Cuvier und Geoffroy de Saint=Hilaire, empfingen sie beim Betreten der Hauptstadt als offizielle Vertreter der Wissenschaft. 25 Gendarmen in Galauniform schlossen sich in Paris den drei Marseiller Gendarmen an. So schritt der seltsame Zug unter der Spalier von Tausenden von Menschen, unter Jubelrufen und einem Blumenregen langsam durch die Straßen von Paris. In der Mitte schritt unter einem Baldachin im Schmucke ihres Brokatmantels die gefeierte Giraffe. Vom Halse herab hing ihr eine blitzende Kette von Edelsteinen und auf dem Kopfe schaukelte gravitätisch ein Kopfschmuck, von dem drei herrliche Straußfedern in den Landesfarben herabwippten. Der denkwürdige Tag dieses Einzugs war der 9. Juli 1830. und die illustre Gesandtschaft wurde. wie recht und billig. in feierlicher Audienz vom König in Gegenwart seiner Hof= und Militärstaaten sowie der Minister empfangen. Um sich die Freundschaft des Tieres zu gewinnen, beeilte sich der König. ihr versönlich auf silberner Schüssel ein Gericht duftiger Rosenblätter zu präseniteren. Die Giraffe geruhte auch das königliche Geschenk anzunehmen und ließ sich die wohlriechenden Blätter besteus schmecken. In jenn Tagm sprach Frankreich von nichts anberem, als von der Giraffe. Man erzählte von ihrer Grazie und Intelligenz die wunderbarsten Geschichten und dichtete zu ihrem Preis Lieder und Theaterstücke. Von allen Teilen Frankreichs strömten die Neugierigen herbei, um das seltene Geschöpf anzustaunen, und der König verbrachte ganze Stunden in seiner Gesellschaft. Aber das Tier hatte ihm kein Glück gebracht, da seine Untertanen unbeschadet ihrer Giraffentreue keinen Anstand nahmen, den königlichen Besitzer aus dem Lande zu jagen. Und auch die Giraffe überlebte ihr Glück nicht lange. Sie holte sich eine böse Erkältung und starb unter dem Beistand der medizinischen Wissenschaft eines frühen Todes. Humoristisches. Stromer:„Verzeihe Se, ham Se nicht in der Nähe'n Schutzmann gesehen?“— Herr:„Nein, da ist nirgend einer.“— Stromer:„Na, denn jeben Se mal fir de Uhr und die Moneten raus!“ Verantwortlicher Redakteur: Karl Ailinger in Paderboen. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft „Westfälisches Volksblatt“ in Paderborn. K 62 63 macht, ich wollte mir die Sache überlegen, ich müßte etwas Bedenkzeit haben, und am Abend des Balles gab ich meine Einwilligung zu der Bekanntmachung der Verlobung. Dein Bruder konnte an jenem Abend nicht kommen, obwohl er natürlich auch eine Einladung erhalten hatte, denn er hatte in jener Nacht Dienst. Rudolf war darüber sehr unglücklich. Er hatte meinen Brief erhalten und wollte durchaus eine Unterredung mit mir herbeiführen. Er war so von Sinnen, daß er trotz seines Dienstes beschloß, auf einige Augenblicke nach Silberblick zu kommen. Er schickte einen Boten hinein, der mir heimlich einige Zeilen von ihm zusteckte, als ich einen Moment den Ballsaal verlassen hatte. Er schrieb mir in jenem Billet, daß er mich unbedingt auf fünf Minuten sprechen müßte, und wenn ich ihm keine Gelegen heit hierzu gäbe, würde er mitten im Ballsaal erscheinen, ihm wäre jetzt alles egal. „Der arme Junge!“ rief Arthur dazwischen. „Ich wußte, er war toll genug, seine Drohung wahr zu machen. Ich wußte aber auch, daß ihn dies in seiner Karriere ruinieren würde, denn außer vielen seiner Kameraden befand sich auch ein Vorgesetzter, Kapitän von Donner, unter unseren Gästen, also derjenige, der ihn zum Dienst für jenen Abend kommandiert hatte. Ich ging also, um Schlimmeres zu verhüten, nach der Eingangshalle, wo ich ihn in einem dunklen Winkel stehend fand. Ich machte ihm wegen seiner Verrücktheit Vorwürfe, aber er beschwor mich, ihn nur einige Minuten anzuhören, er würde dann sofort unbemerkt wieder fortschlüpfen. Was sollte ich mit dem aufgeregten Menschen anfangen? Er war imstande, mir vor versammellem Publikum eine Szene zu machen. Um ihn also auf gute 1Manier wieder loszuwerden und um ihn zu be ruhigen, sagte ich ihm, er solle an der Tür der Bibliothek auf mich warten. Auf verschiedenen Wegen gingen wir nach dem Bibliothekzimmer, das ziemlich abgelegen von den Gesellschaftsräumen war und außerdem war alle Welt jetzt am Tanze beteiligt. Gegenüber der Tür zur Bibliothek führt eine schmale Wendeltreppe vom Korridor des Parterre bis in die höchsten Stockwerke und die Turmzimmer. Ich habe mich oft nachher gefragt, welcher böse Geist mir wohl den unseligen Gedanken eingab, daß wir oben im Turmzimmer noch viel ungestörter waren als in der Bibliothek. Ich führte ihn also nach oben, und zwar in ein Zimmer, welches einen kleinen turmartigen Erker bildet und einen Balkon hat. Dieses Zimmer wurde damals von meinem Vetter. Heinz von Arndt, bewohnt, der einige Wochen unser Gast war. Hier, dachte ich. waren wir am sichersten. Sie hielt einen Augenblick in der Erzählung inne, während Arthur sich nicht rührte. Dann fuhr sie fort: „Als wir in das Zimmer eingetreten waren, fing Rudolf, wie ich das vorausgesehen hatte, an, mich mit Bitten zu bestürmen. Das könnte nicht mein letztes Wort sein, ich hätte ihm das alles nur aus Angst vor meinem Vater geschrieben. Er wüßte ja, daß er mir kein glänzendes Los bieten könnte, aber er würde mich auf Händen tragen, wenn er auch nicht so reich wie Lord Washburn wäre, usw. Was sollte, was konnte ich ihm darauf antworten, da ich ihn doch nicht liebte? Ich bat ihn, doch vernünftig zu sein. Ich sagte ihm, daß er noch viel zu jung sei und jetzt nur an seine Karriere denken dürfte, daß er später selbst einsehen würde, daß seine Liebe eine Torheit gewesen sei— Alles umsonst, er fing immer wieder davon an. Da hörte ich Schritte auf der eisernen Wendeltreppe erklingen. Um Gottes willen, was nun? Wir sahen uns einen Augenblick wie entgeistert an. Im nächsten Moment hatte ich Rudolf auf den Balkon hinausgeschoben, dessen Tür mit schweren Vorhängen verdeckt war. Kaum war er draußen. so öffnete sich die Tür, die nach dem Korridor führte und Lord Washburn stand auf der Stelle. „Nun?“, fragte er malitiös lächelnd,„was treiben Sie denn hier so einsam in schwindelnder Höhe?“ „Ich machte eine Ausrede, daß ich hier oben etwas gesucht hätte, und suchle ihn aus dem Zimmer zu bringen.“ „Kommen Sie, Lord, wir wollen jetzt wieder hinuntergehen, ich glaube unser Tanz ist bald an der Reihe.“ Er rührte sich aber nicht vom Fleck. „Kommen Sie doch.“ sagte ich nochmals, auf die Tür zuschreitend, aber, statt mir zu folgen. ging er weiter in das Zimmer hinein und ließ seine Blicke umherspähen. Ich kehrte nun gleichfalls in das Zimmer zurück und versuchte, meine Furcht für den au dem Balkon befindlichen Rudolf unter einem Scherz zu verbergen. „Finden Sie es hier oben so anziehend?“ fragte ich ihn.„Kommen Sie doch! Ich finde es nicht sehr schmeichelhaft für mich, das Sie keine Eile haben, zu unserem Tanz zu kommen.“ „Ich kann gar nicht begreifen, weshalb Sie die Gesellschaft verlieben und hier heraufklettern. Ihre Tänzer sind sehr beleidigt.“ Unterdessen war er bis in die Nähe der Balkontür gekommen. „Sind Sie allein heraufgekommen?“ fragte er mit mißtrauischem Blick. „Sie haben noch kein Recht, eine derartige Frage zu stellen", erwiderte ich beleidigt,„und außerdem sehen Sie doch, daß ich atlein hier oben bin. Lassen Sie uns nun endlich hinuntergehen, man wird mich unten vermissen.“ „Das tut man bereits.“ sagte er ironisch lächelnd.„Wenn Sie durchaus gehen wollen.“ fügte er hinzu, die Tür für mich offen haltend. „so steht dem ja nichts im Wege, ich— ziehe es vor, noch ein wenig zu bleiben.“ Er sah verstohlen nach der Balkontür. Ich befand mich in einer verzweifelten Lage. Was sollte ich tun? Es war mir nicht moglich, allein hinunterzugehen; ich wollte auf alle Fälle verhindern, daß er auf den Balkon trat. Wenn er Rudolf dort fand, war es um den armen Jungen geschehen. Ich kannte Washburns Charakter zur Genüge und daß er auf Avenarius eifersüchtig war, wenn auch ganz ohne Grund. Es würde einen heftigen Auftritt zwischen den beiden geben, ich war furchtbar kompromittiert, und der dumme Streich würde schnell genug zu Ohren des Kapitäns gekommen sein. Dann war es mit Rudolfs Karriere vorbei. Ich zitterte bei diesem Gedanken, aber äußerlich blieb ich ruhig und freundlich.„Nein, Lord Washburn,“ sagte ich schmeichelnd und legte meine Hand auf seinen Arm.„ich möchte lieber mit Ihnen zusammen hinuntergehen, und Sie sind viel zu sehr Kavalier, um mir eine Bitte abzuschlagen.“ „Trotzdem bin ich in die unangenehme Lage versetzt, es tun zu müssen, denn ich will hier bleiben, um etwas zu untersuchen.“ „Ich fühlte, wie mir das Herz vor Angst stille stand und jedenfalls war dies auch von meinem Gesicht abzulesen, denn er sah mich aufmerksam an.“„ „Hier?“ rief ich.„was meinen Sie eigent16. „Das wissen Sie ganz genau,“ erwiderte er, „es sind drei Personen hier anwesend.“ „Bitte,“ sagte ich lachend und suchte meiner Stimme möglichste Festigkeit zu geben,„wo ist denn der Dritte?“ „Das werden wir bald heraus haben. Jeden falls eine Person, die mehr in Ihrer Gunst steht als ich.“ „Ah!“ rief ich außer mir,„jetzt verstehe ich erst, was Sie meinen. Sie wollen mich beleidigen.“ „Ich glaube, daß hier einer den andern beleidigt, es ist traurig——“ „O. Washburn,“ rief ich, meine letzten Kräfte zusammennehmend,„das ist nicht mehr zu ertragen. Sie sind ungerecht und dies ist nicht der Weg. um meine Liebe zu werben. Noch habe ich nicht mein Jawort gegeben, noch bin ich frei, bedenken Sie wohl, was Sie tun!“ Er sah mich forschend an und ich gab mir alle Mühe, seinen Blick auszuhalten.„Sie wissen doch, wie eifersüchtig ich bin und Sie können es mir nicht verdenken, daß ich eifrig über die Ehre jener Dame wache, die ich schon lange zum Weibe begehre. Beleidigen wollte ich Sie nicht, und wenn Sie mir versichern, daß Sie hier oben kein Zusammenkunft mit— mit Jemand hatten, will ich Ihnen glauben.“ „Nein, nein,“ rief ich und sah ihn fest, „ich hatte hier keine Zusammenkunft; ack erniedrigend ist das für mich. Sind Sinicht zufrieden? Ich kann jetzt nicht mehr hie# bleiben, kommen Sie.“ Er sah mich während meiner Rede an. aber ich zuckte nicht mit der Wimper, ur dolfs willen, und er schien sich zu bert „Gut,“ sagte er.„gehen wir, nur lassmich noch einen Blick auf den Balkon tuIch hatte zwar eine wunderbare herrschung in jenem Augenblick, doch ich fü es mit meinen Kräften zu Ende ging. „Auf den Balkon?“ ich versuchte „Weshalb? Soll ich mal nachsehen?“ „Sie?“ „Nun ja, ist mein Wort nichts wer Augen? Haben Sie nicht eben gesagt, genüge Ihnen? Wollen Sie schon trauisch werden?“ Während ich so sprach, war ich auf kontür zugetreten und hatte sie halb Nr. 347. Dienstag, Westfälisches Volksblatt = Sauerländer Tageblatt Deutsches Reich. Neuausprägung von Reichsmünzen. □ Der Bundesrat hat einer Vorlage auf Ausprägung von Zehnpfennigstücken im Were von 5 Millionen Mark seine Zustimmung erteilt. Während zur Zeit alle Kupfer= und Nickelmünzen mit Ausnahme der Fünfundzwan##gpfennigstücke, geprägt werden, ist die Ausprägung der Dreimark=, Zweimark=, Einmark= und Fünfzigpfennigstücke seit längerer Zeit unterblieben, da ein Bedarf hierfür nicht vorliegt. Von Anfang Januar 1914 ab soll aber wieder mit der Ausprägung neuer Dreimarkstücke begonnen werden, und zwar werden dies die ersten Dreimarkstücke sein, die mit dem neuen Bild des Kaisers versehen sind, so daß also die ersten Geldstücke dieser Art Anfang 1914 abgeliefert werden können. Die Landtagsersatzwahl in Tuttlingen. = Bei der jüngsten Landtagsersatzwahl zum würtkembergischen Landtage an Stelle des wegen Krankheit zurückgetretenen Abg. Storz(Vv.) in Tuttlingen erhielten Stengelin(Vv.) 3147, Schwald(Soz.) 2604 und Haselmaier(Ztr.) 896 Stimmen. Stengelin ist also gewählt. Von 8155 Wahlberechtigten stimmten ab 6685 gleich 82 Proz. Beim ersten Wahlgang erhielt Stengelin 2487, Schwald 2216, Haselmaier 1282 und Schott(kons.) 358 Stimmen. Abgestimmt hatten 78 Prozent. Beim zweiten Wahlgang 1912 hatten erhalten die Volkspartei 3302, die Sozialdemokratie 2735 und der Bund der Landwirte 168 Stimmen. Sehr auffällig ist der Rückgang des Zentrums. Woran das liegt, können wir zurzeit nicht feststellen. Gegen die Wertzumachssteuer. ** In Tegel. Wittenau, Borsigwalde und verschiedenen anderen Großberliner VVororten beabsichtigt man die Wertzuwachssteuer wieder aufzuheben. Man hat nämlich die Beobachtung gemacht, daß die Veranlagung zu dieser Steuer ungeheuer viel Mühe und Arbeit verursacht, die in gar keinem Verhältnis zu dem Ertrag der Steuer steht. Dazu kommt, daß die Bautätigkeit überall dort zurückgegangen ist, wo die Wertzuwachssteuer eingeführt ist, während sie in anderen Orten eher zugenommen hat. Beispiele weitherziger Toleranz. + Daß die Katholiken in den Gemeinden, in denen der weitaus größte Teil der Bevölkerung katholisch ist, dem kleineren protestantischen Volksteil eine angemessene Vertretung in den bürgerlichen Kollegien nicht vorenthält, kann an einer Reihe von Beispielen aus dem katholischen Oberschwaben nachgewiesen werden. Nur in Teitnang(mit 2456 Katholiken und nur 195 Protestanten) und in Waldsee(mit 3025 Katholiken und nur 240 Protestanten) sind zurzeit keine protestantischen Vertreter auf dem Rathaus. Die protestantischen Minderheiten sind hier ja auch sehr klein. Anders aber sieht es in den auch im katholischen Oberschwaben brfindlichen großtenteils protestantischen Städten aus. Blaubeuren z. B. zählt 9201 Protestanten und 568 Kathollken; die protestantischen Wähler nahmen hier nicht einen einzigen Katholiken auf den Wahlzettel. Wer hat es nun wohl am nötigsten, daß ihm Toleranz gepredigt wird? Die Kalipreise. Z Im Bundesrat ist beschlossen worden, die im Gesetz über den Absatz von Kalisalzen aufgeführten Inlandhöchstpreise der angegebenen Kalisalzarten auch weiterhin, d. h. bis zum 31. Dezember 1918, beizubehalten; diese Preise sind von fünf zu fünf Jahren neu zu regeln. Die Regierung folgt den Urteilen der beteiligten Interessenten, wenn sie de Preise unverändert läßt. Von den landwirtschaftliche n Verbrauchern würde jeder Erhöhung sehr entschieden widersprochen werden. Der Kaliindustrie würde wahrscheinlich auch wenig damit gedient sein, denn die besseren Gewinnaussichten würden die Anlage neuer Kaliwerke begünstigen und dadurch in der Folge zu einer entsprechenden Herabsetzung der Beteiligungsziffern und Erhöhung der Selbstkosten der Kaliwerke führen. K Gegen den Lurus bei Krankenhausneubauten wendet sich ein ausführlicher Erlaß des Ministers des Innern: Durch die hohen Kosten könnten notwendige Ausgaben für andere Zwecke verhindert werden. Auch die Sätze für Verpflegung der Kranken würden unnötig gesteigert. Die hygieni.chen Ansprüche und die Vorschriften der Behö den wären nicht die Ursachen des großen Aufwandes. Vielmehr rühre dieser von gewissen Uebertreibungen der baulichen Ausführung und inneren Ausstattung her, besonders durch die kostspielige architektonische Gestaltung der Gebäude. Die Regierungspräsidenten und der Polizei präsident in Berlin werden deshalb ersucht, auf größere Einfachheit und Sparsamkeit hinzuwirken. Es soll dies ber keinesfalls auf Kosten der notwendigen hygienischen nrichtungen geschehen. Es soll nur alles unnötige werk vermieden werden. Die Gemeinden und Kreie ten aber zu diesem Zwecke den Kreisarzt schon Beginn der Beratungen in Anspruch nehmen und erst bei. Fertigstellung des Bauprojektes. Geh. zinalrat Dk. Krohne hat nachgewiesen, daß es ch ist, auch größere einwandfreie Anstalten zum schnitt von 3000 bis 4000 Mark für das Bett, ich billiger herzustellen. Der Minister empfiehlt endnie Herstellung besonderer Leich.krankenhäuser oder ejungsheime, die einfacher und billiger sind. man die ungeheuren Zuschüsse in Betracht zieht die Gemeinden für die Unterhaltung der Kranser aus Steuermitteln, nicht zuletzt wegen der Zinsenlast, aufzuwenden haben, wird der miniErlaß sehr verständlich sein. ie Sozialdemokratie als Kapitalmacht. Wie wir vor kurzem berichteten, hat die nie ibe Bank einen ihrer Angestellten. der der als Beauftragter seiner Kollegen die Wünsche oed estellten übermittelte, entlassen. Wegen diee kung der Koalitionsfreiheit drohte der„Vormit Aufhrbung des Bankverkehrs der Gewerkschaften und Zuruaziehung der Depots. Die Ge neralkommission der Gewerkchaften trat mit der Di rektion der Deutschen Bank in Unterhandlungen, die zu einem negativen Ergebnis führten. Die Vertreter der Deutschen Bank versicherten zwar wiederholt, wie der „Vorwärts“, berichtet, daß die Bank nicht die Absicht habe, das Koalitionsrecht ihrer Angestellten zu beein trächtigen, sie konnten sich aber nicht dazu verstehen, eine ausreichende schriftliche Erklärung hinsichtlich der Sicherung des Koalitionsrochts abzugeben. Letzteres scheint aber von anderen Großbanken, die sich um die Kundschaft der Gewerkschiften bemühten, geschehen zu sein und so empfiehlt der„Vorwärts“ den gewerkschaftlichen Organisationen, bei der Anlage ihrer Gelder die Berliner Handelsgesellschaft, die Mitteldeutsche Creditbank und den Schaaffhausenschen Bankverein zu bevorzugen. Drei weitere Banken: die Dresdener Bank, die Commerz= und Diskonto=Bank und die Tiskonto=Gesellschaft haben die von der soziald mokratischen Generalkommission verlangte schriftliche Erkärung nicht abgegeben. der Vorwärts fügt aber hinzu, daß in diesen Instituten den Angestellten bisher keine Schwierigk iten hinsichtlich der organisatorischen Betätigung gemacht worden sind; sie können also„toleriert“ werden. Der Deutschen Bank werden also die Depositengelder der sozialdemokratischen Gewerkschaften, die nach der B. Z. am Mittag annähernd zwanzig Millionen Mk. betragen, wovon ein großer Teil täglich fällig ist, enizogen werden. Sie ist in der glücklichen Lage, einen solchen Betrag aus ihrem täglichen Kassenbebestand zurnazuzahlen. Die Generalkmmission der sozialdemokratischen Gewerkschaften hat ihr Vermögen bereits der Mittldeutschen Creditbank überwiesen.— D'e Sozialdemokratie zigt durch diese Maßregeln, daß sie als Kapitalmacht von der größten Engherzigkeit ist und auch hierbei ihrem Terrorismus treu bleibt. Auch ein Vorgeschmack des„Zukunftsstaates“. Ausland. Die Treibereien gegen die Militär=Mission. * Paris, 22. Dez. Der Temps weist die von der russischen Presse wegen der deutschen Militärabordnung gegen Frankreich und England, sowie gegen die TripleEntente überhaupt gerichteten Angriffe zurück, indem er u. a. schreibt: Rußland begeht einen argen Irrtum, wenn es der ganzen Trip.e=Entente einen Mangel an Willenstraft vorwirft. In der Frage der deutschen Militärabordnung könne ein solcher Vorwurf gegen Rußland erhoben werden, dem Rußland sei die benachteiligte Macht und habe deshalv Einspruch erhoven, Frankreich und Großbritannien könnten den Protest Rußlands unterstützen, nicht aber sich an seine Stelle setzen. Rußland möge sagen, wa. es wolle, seine Verbündeten uno seine Freunde würden nicht zögern, ihm Beistand zu leisten, aber sie könnten eine Angelegenheit, die von Anfang an eine russisch= deutsche und eine russisch=türtische gewesen sei, nicht in eine französisch=deutsche oder in eine englisch=deutsche umgestalten. Die von der russischen Presse erhobene Forderung nach Festigkeit sollte erst in Petersburg erörtert werden. Auf dringendes wiederholtes Ersuchen des Kammerausschusses für auswärtige Angelegenheiten versprach Ministerpräsident Doumerque am nächsten Mittwoch vor dem Ausschuß zu erscheinen und mehrere Fragen, insbesondere über die orientalische Angelegenheit zu beantworten. Die Pläne Caillaux'. * Paris, 22. Dez. Das Echo de Paris will wissen, Finanzminister Caillaux habe die Absicht. eine tilgbare 3½ prozentige Anleihe von 1800 Millionen Franken vorzuschlagen, die durch die Einkünfte aus den geplanten Steuern auf das Kapital und den erworbenen Reichtum gedeckt werden soll. Caillaux werde im morgigen Ministerrat seine Pläne eingehend darlegen. Die Zustände in Mexiko. a Washington, 22. Dez. Der hiesige Agent der merikanischen Aufständischen hat den Londoner Agenten aufgefordert, dem Sekretär des Lloyd mitzuteilen, daß die Streitkräfte der Konstitutionellen nach den Regeln des Völkerrechte's sich als berechtigt betrachten, jeden Dampfer, gleichviel welcher Staatsangehörigkeit, zu zerstören, der für Huerta Kriegsmunition nach den mexikanischen Gewässern bringen sollte. Ein wichtiger der christlichen Gewerkschaften. III. 5½ Köln, 20. Dez. Bei der heutigen Fortsetzung der Verhandlungen wurde zunächst der Abgeordnete Giesberts als Zeuge rernommen. Er legte zunächst dar, was die Leitung der christl chen Gewerk'chaften nach der V.röf entlichung der Enzril ka unternommen habe. Der Vorstand des Gesamtverbandes habe zuerst über die Situation verhand.lt und dann eine Ausschußsitzung des Gesamtverbandes einberufen. In dieser Ausschußitzung habe man sich gründlich ausgesprochen und die auf dem Essener Kongreß angenommene Resolution vorberaten. Seine(Giesberts) Ansicht sei stets gewesen, daß die Enz klika nicht im Widerspruch mit den Prinzivien der christl chen Gewert,chaften stehe, und deren Bestand nicht gefährden könne. Auf Anfrage erklärte der Zeuge weiter, daß die Enzyklika sich nicht an die christlichen Gewerk'chaften richte, sondern an die Katholiken, daß mithin auch den christlichen Gewerkschaften keine direkte Pflicht auferlegt sei, ihre Mitglieder den katholischen Arbeitervereinen zuzuführen: das sei Sache der kirchlichen Instanzen und der einzelnen Katholiken. Eine gegenseitige Förderung zwischen chistlichen Gewerk'schaften und katholischen bezw. evangelischen Arbeitervereinen sei jedoch eine Selbstverständlichkeit die auch seit jeher in der christlichen Arbeiterbewegung praktiziert worden sei. Der gegnerische Anwalt Dr. Heine interpellierte den Zeugen dann we gen seiner Aeußerung: Wenn die Zugehörigkeit der katholischen Arbeiter zu den christlichen Gewerkchaften vm kirchlchn Standpunkt aus nicht erlaubt sei, dann mge die Kirche ein generelles Verbot erlassen, dann wurde sie in uns gehorsame Katholiken finden. Der Schwerpunkt in diesem Zitat, das nur im Zusammenhang der ganzen Ausführungen richtig gewertet werden könne, sei auf das Wort genexeil zu legen. Geesberts halte ein solches generelles Verbot für alle wirtschaftlichen Organisationen für undenkbar und das habe er jenen Kreisen zum Bewußtsein bringen wollen, die ein kirchliches Verbot der christlichen Gewerkschaften gern sehen würden. Die Gegner der christlichen Arbeiterbewegung hätten dieses Zitat aus d. m Zusammenhang geristen und agitatorischen Unfug damit getrieben. Auf die Frage an den Zeugen, ob ihm von einer ausdrücklichen Unterwerfung. mündlich oder schriftlich seitens der christlichen Gewerkschaftsführer bezüglich der Enzyklita etwas bekannt sei, antwortete er mit einem entschiedenen Nein. Von einer Unterwerfung, Anerkennung oder Ablehnung der Enzyilika sei in keiner Unterredung. Sitzung oder Kon serenz die Rede gewesen. Der gegnerische Vorwurf, die christlichen Gewerksaften hätten na der Enzykl.ka eine Schwenkung nach rechts vollzogen, sei absolut unwahr. Auf die Anfrage, wer bei der preußischen Regierung für eine Intervention in Rom zu Gunsten der christlichen Gewerkschaften eingemirkt habe, erklärte der Zeuge, daß ihm näheres darüber nicht bekannt sei. Die Frage des gegnerischen Rechtsanwalts, was Giesberts im Falle eines kirchlichen Verbots, das nicht generel. gehalten, sondern nur für die Arbeiter bestimmt sei, tun würde, wurde vom Gericht nicht zugelassen. Während der Vernehmung Giesberts' kam es zu einem h.ftigen Zusammenstoß zwischen den Gegenparteien. Auf Grund der vielen, absolut nicht zur Prozeßsache gehörigen Fragen des Anwalt Dr. Heine erklärte der Vertreter der Kläger, Herr Dr. Scheiber, daß es der Gegenpartei weniger um eine Klärung der Prozeßlage zu tun wäre, die sei durch die b'sherige Beweisaufnahme schon zu gunsten der Kläger entschieden, sondern der gegnerichen Partei ginge es jetzt nur noch darum, Agitationsmaterial nach außen zu schaffen; ein durchaus berechtigter Einwand, der sogar im zahlreich erschienenen Zuhörerkreis laute Zustemmung fand. Der Zeuge Effert. Beamter des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter, bekundet zunächst, daß ihm von einer heimlichen Unterwerfung ch istlicher Gewerkschaftsführer bezüglich der Enzykl ka nichts bekannt sei. Er halte dies auch für völlig ausgeschlossen. weil so ein Schritt garnicht verheimlicht werden könnte. Es sei weder an ihn noch an andere christliche Gewerkschaftsführer eine kirchliche Behörde dieserhalb herangetreten und ebensowenig umgekehrt. Daß kirchliche Behörden auf Grund der Enzyklika in gewerkschaftliche Akionen eingeriffen hätten, sei ihm nicht bekannt, abgesehen von dem bekannten Schreiben des Herrn Bischofs Dr. Korum von Trier an mehrere Dechanten anläßlich der letzten Bergarbeiterbewegung im Saargebiet. Dieses bischöfliche Schreiben habe seines Wissens auf die Entschließungen der christlich organisierten Bergarbeiter keinen Einfluß ausgeübt. Der Zeuge äußert sich dann noch über die Vorgänge beim Abschluß der Bewegung im Saargeblet und legt des Näheren dar, daß auch der damalige Waffenstillstandsbeschluß unbeeinflußr von d.m Schreiben des Herrn B'schofs von Trier zustande gekommen sei. D.m Zeugen, Landtagsabgeordneten Hermann Imbusch ist von einer mündl'chen oder schriftlichen Unterwerfung unter die Enzykl.ka ebenfalls nichts bekannt. Er sei, obschon in den gegnerischen Blättern der Name Imbusch immer wieder genannt würde, bei der Unterredung beim Herrn Generalvikar Dr. Kreutzwald in Köln garnicht zugegen gewesen. Wer mit dem Staatssekretär des Innern wegen einer reg erungscitigen Intervention in Rom verhandelt habe, war dem Zeugen nicht b.kannt. Auch der nächste Zeuge, der Bergknappen=Redakteur Heinkich Imbusch, erklärt, daß die gegnerischen Behauptungen von einer geheimen Unterwerfung christlicher Gewerkschaftsführer gänzlich unwahr seien. Ihm sei davon nichts bekannt und er hielte es auch von den übrigen christlichen Gewerkschaftsführern. für ausgeschlossen, daß sie im geheimen etwas tun könnten, und in der Oeffentlichkeit das Gegenteil davon vertreten würden. Imbusch geht dann auf die Vergeschichte und den Verlauf des Ruhrbergarbeiterstreiks von 1912 näher ein. Rücksichten auf kirchliche Autoritäten oder auf die politische Situation seien für die Haltung und die Entschließungen des Gewerkvereins in keiner Weise maßgebend gewesen. Der Gewerkverein habe sich von rein gewerkchaftlichen Erwagungen und volkswirtschaftlichen Beweggründen bei seinim Vorgehen leiten lassen. Zeuge ging dann auf die Einzelh iten ein, warum der Gewerkverein die Beteiligung am Str ik ablehnen mußte. Die Konjunktur sei für den Kampf nicht günstig gewesen und außerdim seien nicht alle fri. d.ichen Mittel erschöpft geween, sodaß ein Kampf nicht verantwortet werden konnte. Auf Befragen des gegnerischen Anwalts Dr. Heine äußerte sich der Zeuge dann noch eingehend zu den letzten Reichstagswahlen im Ruhrgebiet. Für die christlich=nationalen Arbeiter habe es nur eine Parole gegeben: Unter allen Umständen gegen die Sozialdemokrat:e. Die christlichen Gewerkschaften übten sonst bei politischen Wahlen vollständige Neutralität, aber gegenüber dem früheren so#ialdemokratischen Abgeordneten Hue(Bochum) habe der„Bergknappe“ bei den ltzten Wahlen im wohlverstandenen Interesse der Arbeiter eine Ausnahme gemacht. Er habe einen scharfen Artikel gegen Hue gebracht und damit der Stimmung der christlichen Arb.iterschaft im Ruhrgebiet Rechnung getragen, die dahin ging: Hue muß unter allen Umständen fliegen. Hue sei bekanntermaßen der gehässigste Gegner der christlichen Gewerkschaften während sein Gegenkand. dat Heckmann christlich organisierter Bergarbeiter ist. Von Rücksichten auf Rom oder von Gegenleistungen der Industriellen sei bei der Haltung der christlichen Arbeiter gar keine Rede gewesen. De christlichen Arbeiter seien zu ihrer Stellungnahme ohne jeden E'nfluß von außen gekommen. Im Anschluß an die Vernehmung Imbuschs stellte Herr Stegerwald fest, daß die christlichen Gewerkschaften grundsätzlich gegenüber der Sozialdemokratie keine Neutralität anerkennen könnten; das resultiere schon aus Schärfe, mit der die Sozialdemokratie die christliche Arbeiterbewegung seit jeher bekämpft habe. Den nicht soziald. mokratichn Parteien gegenüber wahrten die schristlichen Gewerkschaften strengste Neutralität. Nach der Mittagspause wurde zunächst der verantwortlich zeichnende Redakteur der„Kölner Korresvondenz“(Herausgeber Dr. Karl Maria Kaufmann in Frankfurt a. M.), Herr Roggendorf (Köln=Ehrenfeld) vernommen. Die von der Kölner Korrespondenz zuerst aufgestellten und r=mal wiederholten Behaubtungen, daß sich die christlichen Gewerkschaftsführer den kath. Kirchenobern im stillen unterworfen und bindende Versprechungen abgegeben hätten, wollte der Zeuge damit zu beweisen suchen, daß die deutschen Bischöfe nach der Enzyklika nichts gegen die schristilchen Gewerk chaften unternommen hätten. Wo und von wem derartige bindende Versprechungen gegeben worden wären, darüber war dem Zeugen aus eigener Kenntnis nichts bekannt; er habe das nur in den Zeitungen gelesen und geglaubt, daraus Schlüsse ziehen zu können. m ähnl chen Sinne äußerte sich zunächst auch der folgende Zeuge, Dr. K. M. Kaufmann, der Herausgeber der Kölner Korrespondenz. Aus der Tatsache, daß nach der Enzril ka seitens der deutschen Bischöfe nichts agen de christlichen Cewerk chaften un e nimm n wo de: sei, im Gegenteil sich mehrere Bischöfe noch öffentlich für die christlichen Gewerkschaften erkärt hatten, will Herr Kaufmann schlußfolgern, daß die christlichen Gewerk chaftsfü##rer bindende Zusicherungen abgegegeben hätten, die die kath. kirchlichen Instanzen in, allem beruhigen könnten. Es sei undenkbar, so erklärt der Zeuge, daß kath. Bischöfe so sprechen könnten, wenn nicht bindende Versprechungen vorlägen. Für die Rechtsschwenkung der christlichen Ge werkschaften hat der Zeuge keine positiven Unter lagen vorzubringen; er will aber aus den Reden von Stegerwald im März 1912 in Köln und im November in Essen herausgelesen haben, daß ein Karker Zweites Blatt. 23. Dezember 1913. Ruck nach rechts erfolgt sei— dem gegenüber stellt Stegerwald fest, daß die Kernpunkte in seiner Kölner und Essener Rede garnichts weiter besagen, als was die christlichen Gewerkschaften schon im Jahre 1900 anläßlich des Fuldaer Pastorale öffentlich erklärt haben. Es entspinnen sich dann noch lange Auseinandersetzungen über die Enzyklika und ihre Auslegungen, die aber mehr philosophischen und theologischen Charakter trugen und zum Prozeßthema nur in einem sehr losen Zusammenhange standen. Allgemeine Heiter leit erregte es, als der Zeuge Kaufmann bemerkte, de meisten kath. Arbeiter hätten sich nur deshalb den christlichen Gewerkschaften angeschlossen, weil es der Kaplan gewünscht habe. Die Prozeßvertreter Dr. Heine und Dr. Grundschöttel stellten hierauf eine Reihe weiterer Beweis anträge denen der Rechtsanwalt Dr. Schreiber Gegenanträge der Privatkläger gegenüberstellte. Teils wurden diese Anträge abgelehnt, zum anderen Teile angenommen. Inzwischen waren Vergleichsverhandlungen zwischen dem betlagten Pfarrer Dr. Mir. Redakteur der „Wartburg“, und den Privatklägern eingeleitet wor den und hatten folgendes Ergebnis gezeitigt: Herr Rechtsanwalt Grundschottel, der Vertreter des Herrn Mir erklärte, daß sein Klient auf Grund der bisherigen Bemeisaufnahme zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß die ron ihm in gutem Glauben aufgestellten Be hauptungen nicht aufrecht erhalten werden könn ten. Er nehme sie daher mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück und erkläre sich bereit, 50 Mk. der Gerichtskosten zu zahlen. Daraufhin wurde die Privatklage gegen Herrn= Mir zurückgezogen und das Verfahren gegen ihn vom Gericht eingestellt.— Nun mehr haben sich nur noch sozialdemokratische Redakteure im weiteren Verlauf dieses Prozesses zu verantworten. Dr. Brauns=M.=Gladbach erzählt den Hergang der Konferenz bei Herrn Domkapitular Dr. Kreutzwald. Stegerwald und Giesberts hätten zwar Bedenken geäußert doch sei dem Zeugen eine Aeuße rung demzufolge sich Stegerwald oder sonst irgend ein Führer der christlichen Gewerkschaften unterworfen hätte, durchaus nicht erinnerlich. Auf Anfrage des Rechtsanwalts Schreiber gibt Dr. Brauns von seiner schriftsteilerischen Tätigkeit für die Gewerkschaften Zeugnis. Er kenne die Geschichte der christlichen Gewerkschaften sehr genau und sei der Ansicht, daß Stegerwald und alle Redner auf dem Essener Kongreß ihre volle Ueberzeugung ausgesprochen hätten. Die Darlegungen Stegerwalds im März zu Köln habe er niemals als Nachgiebigkeit gegenüber der kath. Richtung empfunden. Auch sei ihm nichts von der Unterwerfung irgend eines Gewerkschaftsführers bekannt. Hue legt den Sachverhalt der Streikbewegung von 1910 und 1911 ausführlich dar. Zuerst habe man einstimmig beschlossen, abzuwarten, da die Reichstagswahlen bevorstanden und die Verhältnisse im englischen Kohlenbergbau noch sehr unklar waren. Die Nachricht der Rheinisch=Westfälischen Zeitung von einer Lohn erhöhung sei sofort von der Kölnischen Zeitung widerrufen worden. Dann hätten die Christlichen erklärt, sie täten nicht mit. Wenn man nun aber einmal die Wucht einer Volksbewegung, wie sie die Vorbereitung eines Bergarbeiterstreiks ist, entfesselt hat, so kann man sie nicht mehr aufhalten. Friedliche Verhandlungen hätten keinen Zweck mehr gehabt. Am 1. März bracht der Streik in England aus. In derselben Woche habe die Konferenz beim Staatssekretär Delbrück stattgefunden, die ohne positives Resultat verlaufen sei. Die Geschäftsberichte der Zechen für 1912 zeigten, daß dieses Jahr im Zeichen der Hochkonjunktur=gestanden hat. Seines Erachtens hätten die christlichen Gewerkschaften die Teilnahme am Streik nicht aus gewertschaftlichen, sondern aus partei=politischen Gründen aufgefaßt, besonders aus Haß gegen ihn(Hue). Von Lerwendung von industriellen Geldern beim Streik sei ihm nichts betannt. Wohl habe er gehört, bei den Reichstagswahlen hätten die Industriellen die gegesamten Wahlkosten für die bürgerlichen Kandidaten bezahlt. Das 30000 Mk.=Flugblatt habe er erst später kennen gelerntö Imbusch wies dem Zeugen nach daß er als Chefredakteur der Bergarbeiterzeitung wider besseres Wissen den Schein aufrecht erhalten habe, als stamme das Flugblatt von einem Vorstandsmitglied des christlichen Gewerkvereins. Daß man erst in den letzten Jahren seit 1909 von dieser Affäre spreche, obschon man 1905 einen Waffenstillstand beschlossen habe, rühre daher, daß die Sache erst 1909 aufgeklärt wor den sei. Rechtsanwalt Dr. Schreiber hält dem Zeugen Hue vor, daß seine heutigen Aussagen in schroffstem Gegensatz ständen zu seinen Darlegungen in den Essener Gerichtsverhandlungen. Auf Anfragen des Verteidigers Rechtsanwalt Heine sucht sich Hue gegen den Vorwurf zu verteidigen, als habe er seine Pflicht als Arbeitervertreter im Reichstage nicht erfüllt. Als letzter Zeuge des zweiten Verhandlungstages wird Schmidt vom Hirsch=Dunckerschen Gewerkverein vernommen. Zeuge legt seinerseits die Vorgänge vor dem Streik dar. Auf Befragen des Verteidigers erklärt Schm.dt, die Hirsch=Dunckerschen seien vollständig vom alten Verband unabhängig. Nach halbstün diger Polemik über die Opportunität des Bergarbeiterstreiks von 1912 wird die Beweisaufnahme geschlossen und die Verhandlung auf Montag morgen 9 Uhr vertagt. total Es ist verfehlt, wenn Sie mit der Erneuerung des Abonnements noch zögern. Die Post hat jetzt viel Arbeit, und wenn Sie die Bestellung noch hinausschieben, laufen Sie Gefahr, am 1. Januar ohne unsere Zeitung zu sein. Nur 50 Pfg. pro Monat ohne Bestellgeld. Der Hausarzt empfichlt bei Neigung zur Verstopfung, träger Verdauung usw.„Calisie“, das wohlschmeckende, milde und zuverlässige Mittel zur Regelung des Stuhlganges, das für Kinder und Frauen besonders geeignet ist. 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In diesen Bureaus werden auch die Legitimationskarten zu der Eröffnungssitzung ausgegeben und alle sonst erforderlichen Mitteilungen in Bezug auf diese gemacht werden. Berlin, 10. Dezember 1913. Der Minister des Innern. gez. v. Dallwitz. Aufgebot. Der Maurer Johann Becker zu Henglarn Nr. 23 hat das Aufgebot zum Zwecke der Ausschließung der Gläubigerin der Henglarn Bd. 13 Bl. 465 Abt. III Nr. 25 und 4 für die Elisabeth Oelrich zu Henglarn aus der Verschreibung vom 24. Januar 1843 eingetragenen Abfindung von 20 Talern, zahlbar in Jahresraten von 5 Talern von der Zustandekunft oder Großjährigkeit ab beantragt. Die Rechtsnachfolger der Hypothekengläubigerin, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Februar 1914, vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls ihre Ausschließung mit ihren Rechten erfolgen wird. 2280 Lichtenau(Westf.), den 19. Dezember 1913. Königliches Amtsgericht. Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die in Neuenbeken belegenen, im Grundbuche von Neuenbeken, Kreis Paderborn, Band 4 Blatt Nr. 79 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen des Landwirts Heinrich Steinhoff von Lippstadt eingetragenen Grundstücke: 1. Neuenbeken Flur 5 Parzelle Nr. 26/1 etc. Grundst.=Art. 187, Gebäudesteuerrolle Nr. 136, Hofraum mit a) Wohnhaus Nr. 84 und Fabrikhaus, b) Schleiferei und Maschinenraum, c) Lagerhaus mit 2 Anbauten, d) Lagerhaus mit angebautem Ladeschuppen und Kühlhaus, e) Backhaus, 1) Waschküche und Rauchkammer, Buchholz, groß 76,92 a, Gebäudesteuernutzungswert zu a) 150 Mk., zu b) 120 Mk., zu c) 150 Mk. und zu d) 90 Mk., 2. Neuenbeken Flur 5 Parzelle Nr. 27/1 etc., Artikel 187, Garten, daselbst, groß 22,78 a, Reinertrag 94/100 Tlr. am 17. Januar 1914, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Gericht— an der Gerichtsstelle Zimmer Nr. 10 versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk ist am 8. November 1913 in das Grundbuch eingetragen. Paderborn, den 18. Dezember 1913. Königliches Amtsgericht. Am Samstag, den 27. Dezember 1913, von vorm. 10 Uhr ab werden aus den Freiherrlich von Oeynhausenschen Forsten in der Lükeschen Gastwirtschaft in Collerbeck nachstehende Hölzer meistbietend verkauft: Forstort Oldenburger Köpfe 10c. Große Trift 13a. Ulenbruch: Fichten: 647 Stämme mit 228 fm, 783 Stangen I./ III., 253 IV./V. Kl. Pappeln: 4 Stämme mit 2,48 fm. Forstort Große Trift 13a, Buchenbusch 14a: Eichen: 14 Stämme mit 10.50 fm, 4,75 rm Kamppfähle, 12 rm Reiser. Buchen: 100 rm Scheit und Knüppel, 400 rm Stangenholz, 120 rin Reiser. Forstort Hohe Sonne 170. c Buchen: 30 rm Scheit, 250 rm Stangenholz, 75 rm Reiser. Losverzeichnisse über das Nutzholz durch den Unterzeichneten. 4610a Marienmünster. den 17. Dezember 1913. Der Oberförster. Ernst. Verkaufe 2 aus den besten rhein. 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Die Sprache ist durchaus edel, stellenweise tief ergreifend. Ueberall spricht er vom— = Lehrer und seiner hehren Arbeit mit Hochachtung. — sodaß man einen treuen Freund der Schule im Autor— —) vermuten darf. Eigentlich gehörte das Buch auf den— =) Weihnachtstisch jedes Lehrerhauses.— *) Verlag von Ferdinand Schöningh, Paderborn.— Cn O gan Gpapenn Bekanntmachung. Durch Verfügung des Königlichen Ober= Versicherungsamtes in Minden vom 10. Dezember 1913 ist der Ortslohn für den Bezirk des unterzeichneten Versicherungsamtes für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1914 wie folgt festgesetzt: Versicherte unter 16 Jahren: Männer 1.00 MK. Frauen 0.80— Versicherte von 16 bis 21 Jahren: Männer 2,30 K. Frauen 1.50.4: Versicherte über 21 Jahren: Männer 3•40 M, Frauen 2.10. Paderborn. 17. Dezbr. 1913. Das Versicherungsamt der Stadt Paderborn. oeper. 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