200 Nr. 310.— 65. Jahrgang. Westfälisches Freitag, 14. November 1913. Volksblatt nmummmmmmmm Bezugspreis: Bei der Post abgeholt monatlich 50 Pfg., durch den Briefträger und durch unsere Agenturboten zugestellt 64 Pfg., in der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegengenommen.— Probenummern auf Verlangen gratis.— Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. Verlag und Notationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=6. Sauerländer Tageblatt. Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Feierstunden“, tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Ratgeber“, Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. „Sonntagsfeier". Paderborn, Rosenstraße 13a. 4 Drahtadresse: Volksblatt, Paderborn. eenonenmennennnnenensnmmnnnemenmunenneg Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfg.,# für Paderborn 15 Pfg., Reklamezeile 80 Pfg., Beilagegebühr nach# Uebereinkunft. Für Erfüllung von Platzvorschriften, sowie für 2 richtige Ausführung telefonisch aufgegebener Anzeigen wird keine — Gewähr übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und# n kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 3 Wochen 2 s nach Erhalt der Rechnung erfolgt. Postscheck=Konto Hannover 1534. Simmnmmmmmmmmmmmmmmmmnnumanmnenmmmmmmmmme * Feruruf: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10. Erstes Blatt. Hierzu ein zweites Blatt sowie „Sonntagsfeier". Sozialdemokratie und künftige Handelspolitik. * Der Umstand, daß aller Voraussicht nach dieser Reichstag über die Erneuerung der jetzt noch laufenden Handelsverträge zu entscheiden haben wird, hat neuerdings vornehmlich auch in der sozialdemokratischen Presse eine lebhafte Erörterung ausgelöst. Dabei sucht dieselbe geflissentlich den Anschein zu erwecken, als ob diese Neuorientierung unserer Wirtschaftspolitik die Gefahr einer Verschlechterung derselben im Sinne des „Agrariertums“ in sich berge, wobei dann selbstverständlich die Arbeiter als die Vertreter des Massenkonsums die Geleimten wären. Und solche Blätter bzw. hinter diesen stehende eifrige Kreise, die diese Gefahr besonders hell aufsteigen sehen, suchen bereits nach den Mitteln, um dieser mit Erfolg zu begegnen und empfehlen dazu teilweise den Massenstreik, auf der anderen Seite einen handfesten parlamentarischen Obstruktionsfeldzug nach dem Schema des Jahres 1902. Da ist es nun nicht ohne Interesse zu sehen, wie im Lager der Sozialdemokratie selbst ein Mann, dem auf handelspolitischem Gebiet auch vom politischen Gegner eingehendste Sachkenntnis zugebilligt werden muß, Mar Schippel, über die kommende handelspolitische Situation urteilt. In einem Artikel:„Der handelspolitische Aufmarsch der Parteien“ in der letzten Nummer(22) der„Sozialistischen Monatshefte“ verzeichnet er die bisher bekannt gewordenen Aeußerungen vornehmlich der Interessenvertretungen von Industrie und Handel sowie Aeußerungen aus agrarischen Kreisen. Sie lassen nach ihm erkennen, daß von einer Gefahr für unsere Wirtschaftspolitik im Sinne seiner Parteigenossen, die, wie er höhnt,„noch immer ein maßloses Desizit an jeglicher wirklichen Sachkenntnis durch einen ebenso maßlosen Ueberschuß von agitatorischem Eifer ersetzen zu können glauben“. nicht die Rede sein kann. Ist dem aber so, dann solle, so warnt Schippel, man sich in der Partei hüten, von„Massenstreik draußen",„Obstruktion drinnen“ und ähnlichen Kraftproben zu reden. Denn, so führt Schippel zur Begründung aus, einmal wäre das neue Kampfobjekt offenbar von vollkommen anderer Art als 1902 und hiermit überhaupt in keiner Beziehung zu vergleichen. Wer wollte gegen den bloßen Spatz einer Ergänzungs= und Abänderungsnovelle— höchstens eine solche erwartet Schippel und keinen neuen Zolltarif— gleich die größten Kanonen aufbieten?— Dann aber:„Wir würden diesmal bei einer Kraftprobe noch nicht einmal den schwachen Rückhalt im Parlament und in der öffentlichen Meinung haben, den uns 1902 eine Zeitlang der Linksliberalismus zu gewähren— schien. Jeder, der es mit der inneren Entwicklung und dem parlamentarischen Einfluß unserer Partei aufrichtig meint, sollte deshalb nach allen seinen Kräften, gerade in der Erinnerung an die Vorgänge von 1902, zu verhüten suchen, daß wir uns wie damals auf eine Taktik im voraus festreden, die, als es unversehens Ernst wurde, niemand empfohlen oder auch nur gebilligt haben wollte, vor der wir uns dennoch nach allem vorher Geschehenen nicht mehr retten konnten, und die wir folgerichtig bis zum bittern Ende auskosten mußten: unter langjähriger Vernichtung unserer ganzen, bis dahin mühsam errungenen parlameniarischen Stellung, und unter dauernder Schädigung des kümmerlichen parlamentarischen Lebens in Deutschland überhaupt.“ Gerade nach letzterer Richtung hin ist die Erinnerung an die parlamentarische Obstruktion der Sozialdemokratie vom Jahre 1902 für jeden Freund parlamentarischen Lebens wenig erbaulich. Wie unwürdig waren nicht die Szenen, welche die Genossen damals im Reichstag aufgeführt haben: der Lärm nach Gassenjungenart bei Reden anderer Parteien und Anordnungen des Präsidenten, die mehrfache Erstürmung des Präsidentenstuhles, die Tobsuchtanfälle von Genossen wie Ulrich und Baudert, die selbst der Sozialdemokrat v. Vollmar nach unwiderlegbaren Mitteilungen als „Rüpeleien“ bezeichnete, usw., usw. An Ordnungsrufe und die Ausschließung von der Sitzung störte sich die Partei nicht mehr. Die sozialdemokratische Freiheit war eben die Willkür der Genossen, für alle andern Terrorismus. Und das in der Partei, welche auf dem demokratischen Prinzip aufgebaut sein will, für die der Wille der Mehrheit oberstes Gesetz sein sollte! Aber der nämliche Bebel, der auf dem Parteitage zu Erfurt (Prot. S. 167) für die Sozialdemokratie den Grundsatz aufstellte:„Das wäre eine schöne Partei, wo die Minorität der Majorität sich nicht fügen wollke, wo die Nichteinverstandenen das Recht hätten, fortgesetzt an den Beschlüssen und ihrer Ausführung zu nörgeln,“ der nämliche schönredende Demokrat war es damals im Reichstage, der als wilder Anführer der Minorität die Majorität offen verhöhnte und den Fortschritt der Beratungen hinderte. Wir werden ja sehen, ob die Uebereifrigen in der Partei, die heute schon von einem zweiten solchen Obstruktionsfeldzug träumen, bei der Erneuerung unserer Handelsverträge auf die Kosten kommen werden, oder ob die Partei, ähnlich wie bei der letzten Militärund Steuervorlage, zeitig den richtigen Dreh und Anschluß finden wird. Die parlamentarische Obstruktion der Sozialdemokratie von 1902 richtete sich gegen einen Zolltarif, ohne den der Abschluß der heute noch geltenden Handelsverträge nicht möglich gewesen wäre. Die auf diesen beruhende letzte Aera unserer Handelspolitik ist es aber gewesen, in welcher unsere Industrie und unser Handel eine bisher nicht gekannte Entwicklung nahmen und die deutsche Arbeiterschaft lohnende Arbeit und Brot finden konnte. An diese Tatsachen jetzt schon zu erinnern. erscheint im Hinblick auf das neueste Treiben der sozialdemokratischen Presse nicht unangebracht. Die Entwicklung am Balkan. Der türkisch=griechische Friedensvertrag. O London, 13. Nov.(Drahib.) Wie das Reuteriche Bureau erfährt, erwartet man nach amtlichen türkischen Telegrammen, daß die förmliche Unterzeichnung des griechtsch=türkischen Friedensvertrages Ende dieser Woche stattfinden wird R Konstantinopel, 13. Nov. Der Ministerrat ist gestern nachmittag beim Großwesir zusammengetreten, um den paraphierten Tert des griechisch=türkischen Friedensvertrages zu erörtern. Man hält es für wahrscheinlich, daß der Ministerrat die türkischen Unterhändler zur Unterzeichnung ermächtigen, und daß der Vertrag morgen endgültig unterzeichnet werden wird. Während des Ministerrates empfing der Großwesir den griechischen Unterhändler Levidis. Beide beglückwünschten einander zu dem glücklichen Ausgang der Verhandlungen. R London, 13. Nov. Italien hat den Vorschlag Englands zur Regelung der griechisch=albanis Grenzc angenommen. = Belgrad, 13. Nov. Meldung des serbischen Preßbureaus. Die Verhandlungen über die endgültige Festlegung des serbisch=montenegrinischen Grenze zwischen Serbien und Montenegro haben zu einem völligen Einvernehmen geführt. Der Vertrag ist heute von dem serbischen Minister des Aeußern und dem montenegrinischen Gesandten in Be'grad unterzeichnet worden. Italien muß die Inseln im Aegäischen Meere räumen! X Paris, 13. Nov. Sir Edward Grey hat, wie hier verlautet, in Rom keinen Zweifel darüber gelassen, daß Großbritanniens keinesfalls einer Erwerbung türkischer Inseln durch Italien zustimmen wurde. Die Räumung der von den Italienern noch besetzten Inseln gestattet den Griechenland befreundeten Mächten, diesen hier eine Entschädigung dafür anzubieten, daß es sich inbetreff der Südgrenze Albaniens in das Unvermeidliche fügt, so schmerzlich es auch dem griechischen Volks bewußtsein ist, Gebiete aozugeben, deren Bewohner sich als Griechen bekennen. Das gilt namentlich vom Kreise Koritza, dessen Bevölkerung der europäischen Grenzkommission unter stürmischen Kundgebungen erktärt hat, daß sie bereit sei, mit der Waffe in der Hand bis auf den letzten Mann zu sterben, ehe sie einwilligen, vom griechischen Mutterhaus losgerissen zu werden. Eine neue griechische Schreckenstat. X Das Geheimnis, das um das Schicksal der beim Austausch der beiderseitigen Gefangenen fehlenden bulgarischen Soldaten schwebte, lüftet sich allmählich. Es ist jetzt festgestellt worden, so meldet die Agence Bulgare, daß 80 gefesselte Soldaten, die auf dem griechischen Dampfer„Pelopé“ nach Saloniki eingeschifft worden waren, um angeblich in Quarantäne gelegt zu werden, während der Fahrt auf Befehl des Kapitäns, eines gewissen Lebebeis, ins Meer geworfen worden sind. Elf andere Soldaten; ebenfalls Gefangene, die sich an Bord des gleichen Dampfern befanden, sind nach den schrecklichsten Martern getötet worden. Dies ist vor den Augen einiger Passagiere geschehen. ck. Die Elektrisierung der Gotthardbahn. Schon mehrfach wak in letzter Zeit davon die Rede, daß die Schweizer Bahnverwaltung mit Erwägungen beschäftigt sei, ob sich nicht in Anbetracht der gewaitigen natürlichen Wasserkräfte des Landes eine tärkere Ausnutzung elektrischer Kraft beim Eisenbahnbetriebe mit Nutzen durchführen lasse. Ueber Erwarten schnell folgt nun dem Plane die Tat: auf Grund amtlicher Informationen kann ein Mitarbeiter des CorAlte Sitten und Gebräuche des Münsterlandes bildeten das Thema des populär=wissenschaftlichen Vortrages, den am Mittwoch abend der allbekannte Münsterländische Dichter und Schriftsteller Pfarrer Dr. Augustin Wibbelt aus Mehr bei Cleve in dem bis auf den letzten Platz besetzten großen Saale des Bürgervereins hielt. Der Redner beherrscht seinen Stoff mit Meisterschaft und versteht es, durch eingestreute Anekdoten und Beimischung aus der Quelle seines natürlichen Humors das Vorgetragene für alle Schichten des Publikums anziehend zu machen. Er ging von der niederdeutschen Sprache aus und schilderte kurz deren Unterschied im Verhältnisse zu dem Hochdeutschen(Lautverschiebung), zeichnete die sprachliche Abgrenzung und die beiden Hauptmundarten; die niederfränkische und niedersächsische. Sehr zutreffend u. a. war seine Bemerkung, daß, wenn die niederdeutsche Sprache sich neben der hochdeutschen voll zur Schriftsprache für ihren Bezirk ausgebildet hätte, die politische Einigung der deutschen Stämme viel größeren Schwierigkeiten begegnet wäre. Auf die Sitten und Gebräuche des Münsterlandes übergehend, behandelte er zunächst die jetzt bis auf ganz kleine Reste verschwundene Volkstracht, besonders die der Frauen, wobei der„Goldkappe“ der verheirateten Frauen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Sodann kam der Redner auf die Wohnung und gab ein Bild des altwestfälischen Bauernhauses, das ursprünglich aus nur einem Raum be, d a n n d u r c h A b t r e n n u n g d e r K ü c h e u n d Z i m m e r geteilt wurde, wobei der ursprünglich in der Mitte der Küche stehende Herd an die rückseitige Mauer verlegt wurde. Das Staatszimmer wurde die„Upkamer“ genannt, dort wurde das jährliche große Fest gefeiert. Neben dem Hause, von einem Wassergraben umgeben, über den eine Fallbrücke führte, lag der Speicher, der zu Zeiten der Unruhe als Vertejdigungspunkt für Bewohner und Habe diente, und außerdem das Backhaus, in dem hauptsächlich das Schwarzbrot, der„Pumvernickel“ hergestellt wurde. Hiermit leitete der Redner zu der westfälischen Nahrungsweise über. Das alte„schlocke“ Landschwein mit magerem hohen Rücken, langen herabhüngenden Ohren und starken Borsten lieferte vor allem den weltbekannten Schinken, jetzt ist diese Schweinerasse durch die englischen verdrängt worden. Die Schinken sollen früher schmackhafter gewesen sein als jetzt, wegen der Rasse, der Waldmast und der Räucherung(in Häusern ohne Schornstein). Die Rindviehzucht war tief bis mas 19. Jahrhundert hinein vernachlässigt, auf Wild gab der münsterländer Bauer nichts, von Gemüsen waren vor allem die„dicken Bohnen“ geschätzt, dann der Kohl, allgemein als Moos(Gemüse) bezeichnet, und Möhren, die kurzweg„Wurzeln“ heißen. Vor dem Wassertrinken hütete sich der münsterländische Bauer und Bürger mit größter Vorsicht; eine Nonne aus dem ehemaligen Kloster Niesing in Münster, die nach Drensteinfurt hatte flüchten müssen und ihre Erlebnisse aufzeichnete, bemerkt darin u. a., daß ihre Not so aufs höchste gestiegen sei, daß sie habe Wasser trinken müssen! Für den Durst wurde reichlich Bier gebraut: Altbier, Frischbier und in früheren Zeiten das„Koit", dessen Brauer in Münster eine besondere Gilde bildeten. Der vordem aus Honig hergestellte Meth, neben Bier das Getränk der Germanen schon zu Tacitus Zeiten, wird nur noch in einigen Teilen des Oldenburger Landes hergestellt, er ist stark berauschend. Als tägliches Getränk diente das„Gärbier“ aus Wasser und Schwarz= brotkrumen, die in einem Fasse zur Gärung gebracht wurden. Zum Schlusse ging der Vortragende auf Gebräuche der münsterländischen Bevölkerung ein und schilderte namentlich eingehend die Hochzeitsgebräuche und den Hochzeitsschmaus. Von den Gebräuchen ist noch mehr erhalten, als von den Trachten, indes auch sie sind im Schwinden, aber die alte plattdeutsche Sprache steht im Münsterlande nach wie vor hoch in Ehren, und mit Recht; denn ein echter Westfale, so pflegte Geheimrat Prof. Storck in Münster zu sagen, hat nur eine halbe Seele, wenn er kein Platt versteht und sprechen kann. Augustin Wibbelt hat uns bekanntlich eine große Reihe plattdeutscher Erzählungen und Schriften geschenkt, die sich einen weiten Leserkreis erworben haben. Es war ein Hochgenuß, als er nach Beendigung seines Vortrages eine Anzahl Proben aus„Drüke Möhne“. und„Pastraoten Gaorn“ selbst vorlas. Sämtliche Dialekterzählungen Dr. Wibbelts sind mit Ausnahme der Gedichtsammlungen in der Kath. Stadtbibliothek vorhanden; uno zwar durchweg wenigstens in zwei Exemplaren. Da oie Bücher viel verlangt werden, empfiehlt es sich, sie sich vormerken zu lassen. Das Freuden=Buch von den vier Quellen, das seinen Schriftstellerruf auch nach der ernsten Seite begründete, sowie das schöne Sonnenbuch finden sich in der Abteilung„Erziehung und Bildung“(P.), während das Trostbüchlein vom Tode seinen Platz in der religiösen Abteilung erhalten hat. Das ansprechende Büchlein„Im bunten Rock“, das einen Abschnitt aus seinem Leben behandelt, wird demnächst auch in seiner erweiterten Form aufgestellt werden. Der plattdeutsche Kalender„Der Kiepenkerl“, den Wibbelt begründet und der viele seiner Dichtungen enthält, ist gleichfalls zu entleihen. Möge Wibbelt, der fast jedes Jahr mit einem Werke seiner Muse auf dem Büchermarkt erscheint, in seiner Schaffenskraft nicht erlahmen und noch manches Buch zur Erbauung und Erheiterung seiner vielen Freunde hinausgehen lassen. Die Zeit vor hundert Jahren in der plattdeutschen Dichtung. X Der neuplattdeutschen Literatur ist ein hoher sittlicher Gehalt inne. Ich sehe natürlich von den zahllosen mundartlichen Schwänkebüchern ab, die nach den— meist unglücklich nachgeahmten— Reuterschen„Läuschen und Rimels“, wie Pilze aufgeschossen sind. Ich denke an solch treffliche, an rein menschlicher wie an dichterischer Beseutung hochstehende Werke wie Reuters Prosa= und Versromane, Klaus Groths wunderbare Quickbornlyrik und feinsinnige Novellen, an Briuckmans köstliche Geschichten und Gedichte, an Krügers und Wibbelts tüchtige westfälische Geschichten, an Wettes, Wibbelts, Fehrs', I. Meyers, Stillfrieds und so vieler anderer klang= und stimmungsreiche Verse, an Fehrs' Buch „Maren“, an Wagenfelds knapp=ernste Skizzen oder an seine gewaltige Schöpfung„Daud un Düwel“— um die besten Namen zu nennen. Die sittliche Fäule, Ueberreiztheit, Ideallosigkeit, reine, inhaltlose Wortkunst, so häufig Eigenschaften der modernen hochdeutschen Literatur, sie sind in xlattdeutscher Zunge unbekannt, sie widersprechen geradezu dem innersten, treuen, ehrlichen, schlichten Wesen aller echten Volkskunst. Und das ist die mundartliche Dichtung geblieben. Nie hat sie die Berührung mit Heimatvolk und Heimatland, nie den Boden, dem ihre Sprache entwuchs, verlassen. Heimatkunst im edelsten Snne sind alle guten Werke des rlattdeutschen Schrifttums. Und gar oft frielte sich auf dem geschilderten Stück Muttererde ein wichtiges Stück vaterländischer Geschichte ab; oft umschließt der enge Rahmen ein Bild von großer allgemein deutscher Bedeutung. Wer dächte da nicht sofort an Reuters„Franzosentid“ um„Di'ne lütte Gaw för Tütschland“, an Groths„Fiv nie Leder von Singen un Beden voer Schleswig=Holstin“ oder an seine„Vertelln“. von 1848 oder an die zahlreichen. plattdeutschen Bücher, die sich mit dem deutsch=französischen Feldzug von 1870—71 beschäftigen, zumal an den Frächtigen Roman „De Wilhelmshäger Kösterlüd“ von Stillfried(Ad. Brandt)! Auch die Begeisterung der Befreiungskriege sand ihren Niederschlag in nseverdeutscher Srrache, wenn natütrsich riere della Sera aus Bellinzona die Mitteilung machen, daß bereits in den nächsten Tagen die in der Stille ausgearbeiteten Pläne zur Elektrisierung der Gotthardbahn genehmigt sein werden und daß dann ohne Zeit: verlust sofort mit größtem Nachdruck die Ausführung einsetzen wird. Die Elektrisierung der Gotthardbahn ist de erste Etappe der Schweizer Bahnen, sich von der Kohle unabhängig zu machen; hinter diesem Versuche, der nach allen Berechnungen nicht nur eine große Betriebsbeschleunigung, sondern auch sehr weitgehende Betriebsersparnisse bringen wird, steht die Absicht, all mählich das gesamte Bahnnetz der Schweiz zu elektrisieren. Das Monopol auf die Ausnutzung der wichtigsten Wasserkräfte, das sich die Bundesregierung erst lürzlich durch Gesetz sicherte, war bereits der erste Schritt auf diesem Wege.— Für die erste Strecke, bei der elektrischer Betrieb eingeführt wird, für die Strecke von Bellinzona nach Erstfeld, wird die Anlage von zwei Kraftstationen genügen. Die eine Zentrale wird nach den amtlichen Plänen in Amsteg erstehen und das Gefälle der Reuß von Wasen bis Amsteg zur elektri schen Kraftgewinnung ausnutzen und zwar durch Anlage eines Sammelbeckens von 100 000 Kubikmeter Fassungskraft. Die zweite Zentrale wird in der Nachbarschaft von Piotta erstehen und hier die vom Ritomsee abfließenden Gewässer auffangen. Die Kraftstation von Amsteg wird während der Sommermonate die für den Betrieb der ganzen Linie erforderliche Kraftmenge lie fern; während dieser Zeit wird die Zentrale am Riton see die erforderlichen Energiereserven aufspeichern, um in den Wintermonaten die geringere Leistungsfähigkeit der Zentrale von Amsteg auszugleichen, da im Winter mt dem abnehmenden Wasserstand der Reuß in Amsteg weniger Kraft gewonnen werden kann. Durch die Zu sommenarbeit der beiden Kraftstationen erreicht man eine elektrische Energie von durchschnittlich 26000 Pferdekräften; die Möglichkeit ist gegeben, diese Leistung im Falle der Notwendigkeit auf 32.000 Pferdekräfte zu erhöhen, indem man durch Anlage eines Staudammes den Wasserspiegel des Ritomsees um 7 Meter emportreibt. Im Notfalle wird jedoch jede einzelne der beiden Kraftstationen auf lange Zeit hinaus imstande sein, allein den Betrieb der ganzen Strecke zu versorgen, da die Marimalleistung der Zentrale von Amsteg bis zu 64000 und die der Zentrale am Ritomsec bis zu 50000 Pferdekräften gesteigert werden kann. Wenn die Elektrisierung der übrigen Schweizer Bahnen vollendet ist, wird die Kraftstation am Ritomsee gemeinsam mit der von Lavongo im unteren Tessin die Gotthardbahn betreiben, während für die anderen Strecken zwei neue Kraftstationen an der Reuß und am Etzel mit einer Leistungskraft von 70000 Pferdekräften eintreten werden.— Daß die Generaldirektion der Schweizer Bahnen die Elektrisierung der Gotthardbahn mit so großer Beschleunigung durchführen wird, hat u. a. seinen Grund darin; daß der die Betriebskosten so gewaltig verteuernde doppelte Maschinendienst wird abgeschafft werden können. Nach Einführung des elektrischen Betriebes wird ein normaler Zug imstande sein, Steigungen von 26 zu 1000 mit einer Stundengeschwindigkeit von 50 Kilometer mit einer einzigen Lokomotive zu bewältigen. Die Steigerung der Zuggeschwindigkeit wird zu gleicher Zeit die Leistungsfähigkeit der Gotthardbahn erhöhen: Die Durchfahrt des Tunnels, die gewöhnlich 23 Minuten in Anspruch nimmt, wird sich dann beispielsweise ohne besonderen Kraftaufwand in nur 14 Minuten bewerkstelligen lassen. Aus der katholischen Welt. w Madrid, 13. Nov. Der Erzbischof von Valencia, Guisasola, ist zum Erzbischof von Toledo und zum Primas von Spanien ernannt worden. auch die Ausbeute, die wir da finden, weder an Umfang noch an Wert sich mit der großartigen Lyrik eines Körner, Arndt oder Schenkendorf vergleichen läßt. Dus wird aber verständlich, wenn man bedenkt, daß dem Plattdeutschen in jener Zeit die Oeffentlichkeit noch fast ganz verschlossen war; es war damals noch das übersehene Aschentuttel, das. Dornröschen, das noch kein Ritter, kein Groth oder Reuter geküßt hatte, daß es erwachte zu einem neuen Leben von solcher Kraft und Fülle und Schönheit, daß es uns heute täglich von frischem in Staunen setzt. Noch aus den Tagen der Jeromeschen Fremdherrschaft stammen die kraftvoll zornigen Strothen eines Liedchens, das der Münsterländer Bueren gegen den aufgedrungenen König von Napolcons Gnaden richtete: „Wat wultu, Frümdlink, in Westsalen, In't alde vrye duitske Land? Met Roß un Mann kanstu verdwalen(— verderben) In uuse Wölder, Moor un Sand...“ . Und der patriotische Altmärker Vornemann, der noch die ruhmreiche Zeit des alten Fritz gekannt hatte bekannt ist sein„De olle Fritz“,— ließ es sich nicht nehmen, die Schlachten jener großen Tage in gutgemeinten, langen plattdeutschen Gedichten zu verherrlichen. Sein echtes preußisches Herz zeigte der Mann, der noch im Alter auf dem Jahnschen„Turnplatz" tüchtig mitturnte, der 1815 seinen erst siebzehnjährigen Aeltesten in den Krieg gegen Naroleon sandte, in den plattdeutscheu Gedichten„De olle Blücher",„De roammersche Grandeer“. (gleich Grenadier),„De Schlacht bei Groot=Beeien“.„De Schlacht by Kulm“ u. a., besonders aber in dem bekannter gewordenen„De Schlacht bei Ballerdanz“, welch letztereWort eine glückliche, humorvolle volksetymologische Namensänderung für Belle=Alliance ist. Höherer roetischer Wert ist dem folgenden Liedchen eigen, dessen Verfasser unbekannt ist. Man kann es geradezu in seiner hübschen Volkstümlichkeit und frischen Sangbarkeit den guten hochdeutschen Freiheitsgesängen jener auferserungsfreudigen Zeit an die Seite stellen: De Köning hei oos ropen, Ik höer't in osen Kroog. Dat wart en groten Horen, Un keen blift nich bi'm Ploog. Atjee, Atsee, Maryken! k blyv' kene Stunn' meer hyr, Kanst övern Tuen man Gten, Wen ik dörch't Dörr marschier. SW-NUTE“ Aus der Diözese Paderborn K Vom Eichsfelde, 13. Nov. Herr Pfarrer Karl Wolgart Schmalstieg in Niederorschel ist gestern abend 6½ Uhr infolge eines Schlaganfalles im Alter von 49 Jahren aus dieser Zeitlichkeit geschieden. Der jäh aus dem Leben Abberufene wurde geboren am 24. Setzt 1864 in Großbodungen(Kr. Worbis). Nach Absolvierung des Gymnasiums in Heiligenstadt und der thrologischen Studien in Paderborn, wurde er am 19. März 1888 zum riester geweiht und bekleidete alsdann die Kaxlanstelle in Gerbershausen. Die erste Pfarrstelle wurde ihm am 29. Sept. 1893 in Heyerode übertragen, von welchem Tage an er unermüdlich und in höchstem Eifer wirkte und sich besonders auch um die Hebung der wirtschaftlichen Lage der ihm nähergetretenen Hausweber verdient machte. In Niederorschel, wo er seit dem 10. Nov. 1906 war, beging der Entschlafene, den lange Jahre ein schweres Herzleiden mit seinen Folgeerscheinungen betinderte, am 19. März 1913 sein silbernes Priesterjubiläum. R. i. p. Soziales. 0 Padervorn, 13. Nov. Der Zentralverband christlicher Bauarbeiter Deutschlands. Bezirk Paderborn, hielt am 9. November im Kaiserhof zu Paderborn eine Bezirkskonferenz ab. Diese war gut besucht, anwesend waren 34 Delegierte, als Vertreter des Hauptvorstandes war der Zentralvor itzende Wiedeberg=Berlin erschienen. Der Geschäftsbericht wurde vom Bezirksleiter Werner gegeben für die Jahre 1912 und 1913. Aus dem Bericht entnehmen wir, daß die Bautätigkeit im Bezirk nicht besonders gut war, mit Ausnahme einiger Orte. Der Mitgliederstand war 1410 Ende 1911. Ende 1912 stieg er auf 1598 und im dritten Quartal 1913 waren vorhanden 1618 Mitglieder. Im Jahre 1912 wurden in fünf Orten Lohnbewegungen geführtmitErfolg. Es kamen in Betracht 150 Mitglieder und die Lohnaufbesserungen betrugen 2—6 Pfg. pro Stunde. 1913 wurde die Bewegung durch die Schiedssprüche in Berüin erledigt und es wurde für 1320 Milglieder eine Lohnaufbesserung von 2-6 Pfg. erzielt. Zur Durchführung der Schiedssprüche mußte zum Kampf geschritlen werden in Werl, Rheda, Jöllenbeck und Lippspringe, es wurde hierfür die Summe von nahezu 5000 Mark ausgegeben. Der Zentraworsitzende hielt ein gut durchdachtes Reserar, er behandeite die Bestrebungen, welche zur Zeit besonders gegen das Koalitionsrecht der Arbeiter und die gesamte soziale Gesetzgebung zu Felde ziehen. Es sind dieses die Arbeitgeberverbände, einige Hochschuiprofessoren und das Karteli der schaffenden Arbeit. Eine Fülle von Material bol dieser Vortrag und wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Nachdem eine Anzahl Anträge erledigt war, gab der Bezirksleiter Werner noch einen kurzen Ueberblick über die Tagung und mit einem begeisterten Hoch auf den christlichen Bauarbeiterverband wurde die gut verlaufene Konferenz geschlossen.— Der vorstehende Bericht zeigt mit aller Deutlichkeit, daß für die Bauarbeiterschaft praktische Arbeit geleistet wurde und die wirtschaftliche Lage der Bauarbeiter ist durch die abgeschlossenen Tarife bedeutend besser geworden. Die gesamte Bauarbeiterschaft muß daher im Bezirk Paderborn mit aller Macht für die Stärkung der Standesorganisation eintreten, darum hinein in des christlichen Bauarbeiterverband. Schülerzüge, Arbeiterzüge, eingehen zu lassen. Nach dieser Zugverminderung sollen künf hin auf den meisten Strecken nur vier Jüge, auf einer sogar nur drei Züge verkehren, auf der Strecke Neheim=Hüsten=Arnsberg von den jetzigen 12 täglich verkehrenden Zugpaaren voraussichtlich 8 bis 10 Jugpaare gestrichen werden. Am 22. d. M. wird die Aufsichtsbehörde. die Kal. Eisenbahndirektion Kassel, eine Rerision der Kleinbahnen vornehmen und es sind von Aufsichts wegen verschiedene Vorschriften zu erwalten, so eine Herabminderung der Geschwindigkeit beim Uebergang über die Haarhöhe, andernsalls ein Umbau der Kurven, ebenso muß eine tleine Tariferhöhung stattfinden. Eine weitere Vorstandssitzung der Kleinbahn A.=G. ist zum 1. Dezember in Aussicht genommen, und es wird sich bis dahin entscheiden, welche Arnderungen reigenommen werden müssen, worauf sich der Aufsichtsrat mit der veränderten Lage befassen wird. Der Umbau in Normalspur ist unter den jetzigen Umständen fallen gelassen worden und es kommt wahrscheinlich nur die Anlage einer dritten Schiene auf der Strecke Neheim=Hüsten=Talsperre zur Ausführung, damit dort normalspurige Wagen verkehren können. Inwieweit sich an die jetzige Lage Peisonalfragen antnüpfen, konnte noch nicht entschieden werden, dech wird aller Wahrscheinlichkeit nach jetzt mit einer Verminderung des gesamten Zugpersonals zu rechnen sein. An der Vorstandssitzung nahmen auch die Vertreter der beiden hiesigen Banken, Berg.=Märk. Verein und Barmer Bankverein, teil, mit denen eine Verständigung herbeigeführt wurde. gramm der K. Ztg., daß Hahn, der der Dienstälteste unserer Gouverneure ist, Mitte April 1914 auf einen Heimatsurlaub kommt und daß die Entscheidung, ob er den Posten weiter führt, dann getroffen werden soll. Sein Rücktritt würde seine BeLuftfahrt. Pegond in Köln. 7° Köln, 13. Nov.(Drahtb.) Vor einer ungeheuren Zuschauermenge, darunter Prinz und Prinzessin von Schaumburg=Lippe, vollführte heute nachmittag bei stürmischem Wetter über dem hiesigen Rennplatze der Flieger Pegoud seine Sturzflüge. Der Flieger stieg zweimal auf und blieb jedesmal etwa 20 Minuten in der Luft. Er flog mit der gewohnten Sicherheit und Eleganz. Prinz und Prinzessin von SchaumburgLippe ließen sich den Flieger vorstellen, besonders die Prinzessin beglückwünschte ihn herzlichst. Maßnahmen der Ruhr=LippeKleinbahnen. & Soest, 13. Nov.(Eig. Drahtb.) Wegen Ablehnung des 7=Millionenprojektes auf Umwandlung in Normalspur fand heute eine Vorstandssitzung der Ruhr=Lippe=Kleinbahnen A.=G. statt. Diese befaßte sich eingehend mit der Beratung über Maß nahmen, die sich aus der ablehnenden Haltung der Kreistage Soest und Arnsberg betr. das Projekt der Umwandlung ergeben. Zunächst wurde man dahin klar, die unrentablen Einrichtungen aus dem Betrieb der Klein bahnen auszuschalten. Es ist in Aussicht genommen, alle Züge., die sich nicht reutieren, wie„die Vermischtes. X Zur Mordtat in Neukölln. Neukölln, 13. Nov. Der wegen Mordes verhaftete Kutscher Friedrich Johann Bogan wurde sofort einem eingehenden Verhör unterworfen. Er gibt die Tat im allgemeinen zu, versucht aber einen Teil der Schuld auf die Frau Prusseit abzuwälzen. Nach seinen Angaben hat er die Wohnung betreten, als Frau Prusseit aus Nahrungssorgen die dreijährige Erna zu töten versuchte. Aus Mitleid mit dem Kinde habe er der Frau heftige Vorwürfe gemacht und dabei sei er in solche sinnlose Wut geraten, daß er die Frau niedergeschlagen habe. Darauf habe er die Wohnung verlassen. Als er nach einiger Zeit zurückkehrte, seien die Frau und das Kind bereits tor gewesen. Als nun die 11jährige Klara aus der Schule nach Hause zurückkehrte, habe er in seiner Wut geglaubt, daß es auch für diese das beste sei, wenn er sie töte. Er habe dem Kinde einen Strick um den Hals gelegt und es so lange gewürgt, bis es nach seiner Meinung tot gewesen sei. e Ein unangenehmer Zwischenfall. Peking, 13. Nov. Infolge von Streitigkeiten, die zwischen jaxanischen und italienischen Matrosen ausgebrochen waren, kam es hier zu einem xeinlichen Zwischenfall. Bei dem Streit griffen die Jaxaner plötzlich zu den Waffen und verwundeten drei Italiener schwer. Als Polizisten nahten, um die Japaner festzunehmen, gingen sie auch gegen diese mit blunker Waffe vor. Sodann entflohen sie. * Kairo, 12. Nov. Unter den Mekkapilgern ist die Pest ausgebrochen. Das ägyrtische Min sterium hat angeordnet, daß die Sinai=Halbinsel und der Suez=Kunal scharf überwacht werden. De Köning het oos schreben Uut Breslau enen Breef: „He kün't nich meer beleben, Wyl em syn Volk to leef; He kün't nich lenger stoppen Mit all' oos Haab un Good, Nu müss den Fyend he kloppen Fär synen Oevermood.“ So het de Köning spraken. Nu kaemt man all' to Hoor; We noch het gode Knaken, Te bring' se mit in'n Koor. De leve Got in Himmel Gift oos gewis den Syg, Oel Blüchert ur den Schimmel Trett ook mit in den Kryg. Nicht twe mael let sik seggen En braven Keerl dit Woerd. Drüm laat mi willig trekker To mynen Köning foert! de Franzos' bedwungen, Wat jo nich selen kan, Un oos dat Wark gelungen: Den warr sik ook dyn Man. Von stäteren plattdeutschen Dichtern, die jene große Zeir behandeln, habe ich oben schon einige erwähnt. Man kann ruhig behaupten: Die plattdeutschen erzählenden Werke über diese bedeutungsschweren Jahre unseres Volkes gehören zu dem Besten, was überhaupt darüber in deutscher Srrache geschrieben worden ist. Das bekannteste, das klassische Buch dieser Art, Reuters„Franzosen tid“, ist uns allen ein liebes Hausbuch geworden; noch ein anderer Mecklenburger, John Brinckman, hat jeuer schweren Not seiner Heimat in dem letzten Teil seiner Prächtigen Erzählung„Kasper=Ohm un ick“ ein span nendes ergreifendes Kaxitel gewidmet. Die harte drückende „Franzosentid“ des Münsterlandes hat der Westfale F. Krüger— wie Brinckman noch viel zu wenig bekannt und gelesen— in einem weitausgreifenden, an die besten Bücher Reuters erinnernden Romane„Hemrelmanns smiede“ für unser Geschlecht wirtungsvoll dargestellt. Andere haben in kleinerem Rahmen oder mit geringerer Kraft ähnliche„Aufgaben angegriffen. Friedrich Frendeniyu:„ B., der treffliche„Verteller“, oder, ein anderer Hannoveraner, Wilhelm Schröder, der eine Geschichte„De Tambour van Waterloo" ge schrieben hat, die in unseren Tagen als geeignete rlatt deutsche Jugendschrift wieder aufgelegt werden sollte, K ülter in:„Anner frümder Krcone.“) Naturgemäß finden wir weniger Beiträge zur eigentlichen Freiheitslyrik bei den stäteren— was ja in entstrechendem Verhältnis auch von der hochdeutschen Dichtung gilt. Der Pommer O. Palleske hat jedoch noch 1863 ein wackeres Liedchen gesungen auf„De Freußische Landwehr 1813“, das mit der kräftigen Strophe schließt: „Furra! de Freuß'sche Landwehr hoch! Hoch Blücher, ehr Gen'ral! Un muckt sik de Franzos'— na denn— Denn flusch wi em noch mal!“ M. Parlamentarisches. X Wilhelm Frhr. v. Minnigerode auf Rositten ist am 10. Nov. in Gries bei Bozen gestorben. Er war im Jahre 1840 in Braunschweig geboren, trat zunächst in die preußische Armee ein, nahm aber nach kurzer Zeit seinen Abschied. An den Feldzügen von 1866 und 1870 hat er als Reserveoffizier teilgenommen. 1871 wurde er in den Reichstag gewählt, dem er mit kurzer Unterbrechung bis 1884 angehörte. Von 1878 bis 1888 und nochmals 1892—1893 war er Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Dann zog er sich endgültig aus dem politischen Leben zurück. 1884 wurde er in den Preußischen Staatsrat berufen, dem er bis jetzt angehört hat. Der Heimgegangene hat in der konservativen Partei lange Zeit eine bedeutsame und führende Rolle gespielt und sich nicht nur um die Sache der konservativen Partei, sondern auch um die der Landwirtschaft bleibende Verdienste erworben. LetzteNachrichten u. Drahtberichte. w Berlin, 13. Nov.(Drahtb.) Der Reichskanzler empfing gestern nachmittag den französischen Botschafter Cambon. w Berlin, 13. Nov.(Drahtb.) Gutem Vernehmen nach trifft Kokowzew am Montag früh hier ein und wird abends in der russischen Botschaft dinieren. Dienstag abend ist Diner beim Reichskanzler, am Mittwoch Empfang beim Kaiser, die Rückfahrt erfolgt Donnerstag früh. w Neues Palais bei Potsdam, 13. Nov.(Drahtb.) Der Kaiser empfing heute mittag um 12¾ Uhr den Bischof von Limburg, Dr. Augustin Kilian. Zum Frühstück waren der Bischof von Limbucg, der Kultusminister und der Chef des Zivilkabinetts geladen. Diese beiden Herren hatten dem Empfang beigewohnt. Geladen waren ferner der Botschaftsrat von Radowitz. u Karlsruhe, 13. Nov.(Drahtb.) Aus Obertsrot bei Gernsbach im Murgtal wird gemeldet: Gestern nachmittag waren 5 Maurer und der Bauführer Fischer damit beschäftigt, das Gewölbe des Mittelschiffes einer Kirche fertigzustellen, als plötzlich das Gewölbe einstürzte und das Gerüst mit den Maurern und dem Bauführer zu Boden schleuderte. Ein Maurer wurde gerotet, die vier übrigen schwer verletzt. Der Bauführer kam mit leichteren Verletzungen davon. w Dresden, 13. Nov.(Drahtb.) Heute mittag fand im Residenzschloß in Gegenwart des Königs. der die Thronrede verlas, die feierliche Eröffnung des Landtages statt. m Athen, 13. Nov.(Drahtb.) Die Parlamentsession wurde feierlich durch eine vom Könige ver lesene Thronrede eröffnet. Rücktritt des Gouverneurs von Neuguinea? Köln, 13. Nov.(Drahtb.) Zu der Meldung eines Blattes, daß der Gouverneur von Deutsch=Neuguinea, Hahn, zurücktreten wolle, bemerkt ein Telegründung in dem Dienstalter des Gouverneurs haben. Der Kommandeur der 99 er beurlaubt. m Zabern, 13. Nov.(Drahtb.) Oberst von Reuter. Kommandeur des 2. Oberrheinischen Infanterieregiments Nr. 99 hat seinen schon vor längerer Zeit geplanten, aber durch die letzten Ereignisse verzögerten Urlaub angetreten. Der Streikführer Lartins freigelassen. m Dublin, 13. Nov.(Drahtb.) Der Arbeiterführer Larkins wurde heute aus dem Gefängnis entlassen. Unmittelbar nach seiner Entlassung gab er telephonische Anweisungen für die ausständigen Arbeiter in Dublin und begab sich darauf in die Freiheitshalle, wo sich 3000 Personen versammelt hatten, die ihm begeisterte Kundgebungen bereiteten. Larkins erklärte, die Regierung hätte einen Fehler begangen, daß sie ihn in das Gefängnis geworfen hätte, noch großer aber seit der Fehler gewesen, ihn wieder freizulassen, jetzt werde der Generalstreik beginnen. Verzögerung der griechisch=türkischen Uebereinkunft? w Konstantinopel, 13. Nov. Gestern abend wurden den türkischen Delegierten in Athen Instruktionen übersandt, durch welche einige Aenderungen des Wortlauts des paraphierten Friedensvertrages vorgeschlagen werden. Der griechische Unterhändler Levidis erklärte gestern in einer Unterredung mit dem Großwesier, Griechenland bestehe darauf, daß der paraphierte Wortlaut unterzeichnet werde. w Konstantinopel, 13. Nov.(Drahtb.) Trotz der gemeldeten geringfügigen Schwierigkeiten glaubt man, daß die endaültige Unterzeichnung des griechisch türkischen Friedensvertrages keien ernstlichen Auf schub erfährt. Wie verlautet, antworteten die leiten den Persönlichfeiten dem Delegierten Levidis, daß der Friede als geschlossen betrachtet werden könnte. Die Pforte besteht auf eine Entschädigung an die Ver waltung der Wakufs. der griechische Minister erklärte, er sei geneigt, die Forderung anzunehmen. Die Pforte erwartet die letzte Antwort der Delegierten, um sie zur Unterzeichnung zu ermächtigen. Huerta lehnt ab. W Meriko, 13. Nov.(Drahtb.) Associated Preß meldet: Huerta hat das von Lind übermittelte amerikanische Ultimatum nicht beantwort:t und damit abgelehnt. In dem Ultimatum war Huerta bis gestern abend 6 Uhr Zeit gegeben worden, zu erklären daß; er den neuen Kongreß nicht werde zusammentreten lassen. Im Falle der Ablehnung dieser Forderung würden die Vereinigten Staaten nicht mehr mit ihm verhandeln. * Meriko, 13. Nov.(Drahtb.) Lind ist gestern abend 8 Uhr nach Vera Cruz abgereist, da er bis 6 Uhr abends keine Antwort auf das von ihm Huerta überreichte Ultimatum erhalten hat. w Mexiko, 13. Nove.(Drahtb.) Nach amtlicher Belanntmachung werden die am 20. Oktober gewählter Senatoren und Deputierten aufgefordert, sich am 15. November zur Konstituierung zu versammeln. Wilson und die Rebellen. w Newyork. 13. Nov.(Drahtb.) Nach einem Telegramm von der merikanischen Grenze hat der versönliche Vertreter des Präsidenten Wilson, Hale, dem Konstitutionalistenführer Caranza einen endgültigen schriftlichen Vorschlag übermittelt, nach welchem, wie verlautet, die Vereinigten Staaten für die Aufhebung des Waffenverbots gerantieren, und der die Wiederherstellung der Ordnung und die Bildung einer ordnungsmäßigen Regierung fordert. w Newyork, 13. Nov.(Drahtb.) Nach einem Telegramm aus Mexiko begannen die Insurgenten am Dienstag Abend den Verkehr zwischen der Hauptstadt und Vera Cruz zu stören. Sie hielten 100 Meilen südlich von Mexiko einen Zug an, mißhandelten das Personal. raubten Regierungsgelder im Betrage von beinahe einer Million Pesos sowie auch eine große Geldsendung, die Eigentum eines Privatunternehmers war. Den Passagieren wurden alle Wertgegenstände abgenommen. Eine fette Pleite. R Newyork, 13. Nov.(Drah.b.) Die Bank= und Maklerfirma H. B. Uollins& Co., die große Interessen in Mexiko vertrat, stellt ihre Zayiungen ein. Die Passiven werden auf 5 Millionen, die Aktiven auf 50000 Dollar geschätzt. Kleine Nachrichten. O Berlin, 13. Nov.(Drahtb.) Im Hause Klosterstraße 41, in dem auch der Oberbürgermeister wohnt. wurde nachts ein Einbruchs diebstahl verübt. Die Diebe erbrachen den Geldschrank in den Räumen der Bekleidungsindustrie=Berufsgenossenschaft und stahlen 4000 Mark. I. Hamburg, 13. Nov.(Drahtb.) Die Strafkammer sprach gestern den wegen fahrlässiger Tötung angeklagten 16 jährigen Untersekundaner Koßler frei, der im Mai bei einer Nachtübung der Wandervogelgruppe bei Kurhaven den Sohn des Kurhavener Lehrers Drögert durch einen Schuß tödlich verletzte. Das Gericht nahm an, daß der Angeklagte geglaubt habe, angegriffen worden zu sein und aus Furcht über das erlaubte Maß der Verteidigung hinausging, ein Irrtum, der bei seiner großen Jugend entschuldbar sei. Der 18 jährige Oberprimaner Brandt. der zuvor unter die Wandervögel scharfe Patronen verteilt hatte, wurden zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. * Karlsruhe, 3. Nov.(Drahtb.) Infolge der schweren Regengüsse führten der Rhein und seine Nebenflüsse Hochwasser. Das Murgtal ist vollständig überflutet. co Köslin, 13. Nov.(Drahtb.) In der Turnhalle einer städtischen Volksschule führte ein auswärtiger Tierbändiger mit einem Neger gezähmte wilde Tiere den Schulkindern vor. Letztere begannen sich zu fürchten, weil eine Lowin sie beschnupperte. Sie stürmten auf den Schulhof, die Löwin lief hinter ihnen her und schlug auf der Treppe den 7 jährigen Knaben Doro zu Boden. Die Löwin wurde wieder eingefangen, der Knabe schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. = Stockholm, 13. Nov.(Drahtb.) Der Nobelpreis für Literatur ist für 1913 dem englischindischen Dichter Rabindranath=Tagora verliehen worden. w Kom, 13. Nov.(Trahtb.) Oberst Bulgarin, der hiesige russische Militärattaché, verübte wegen unheilbarer Krankheit heute morgen Selbstmord durch einen Revolverschuß m Paris, 13. Nov.(Drahtb.) Die durch die starken Regengüsse verursachten Ueberschwemmungen haben namentlich in einzelnen Gegenden Ostfrankreichs beunruhigende Dimensionen angenommen. In Vesoul, Hericourt und Montbeliard ist die Bahnlinie Paris=Besoul überschwemmt. Der Verkehr wird auf einer Zweiglinie aufrecht erhalten. R Ottawa, 13. Nov.(Drahtb.) Nach einer Meldung der Ottawa Free Preß aus Toronto nimmt man an, daß bei dem Sturme auf den großen Seen 20 Frachtdampfer verloren gegangen und dabei 100 Menschen umgerommen sind. u. Lima, 13. Nov.(Trahtb.) In der durch das Erdveben zerstörten Stadt Chalhunaca sind 250 Leichen geborgen worden. Außerordentliche Stadtverordneten=Sitzung zu Paderborn vom 13. Novbr. 1913. * Anwesend vom Magistrat Oberbürgermeister Plaß mann, die Stadtverordneten Lippe, Hagemann, Auffenberg, Bödeker, Eberling, Peter Eickel, Heinrich Eitel, Hense, Knievel, Koch, Kruse, Leonard, Loer, Peters, Proppe, Ransohoff, Uhle, de Weldige, Wöhning, Dr. Westhoff. Wulf Beim ersten Punkt der Tagesordnung, der den Beschluß des Magistrats über den Bau cines Gewächshauses betrifft, stellt Stadtv. Eberling richtig, daß er in der letzten Sitzung durch seine Anregung durchaus nicht die hiesigen Gärtner habe benachteiligen wollen. Er habe sich lediglich von dem Gedanken leiten lassen, daß etwas für die im Besitze der Stadt befindlichen Pflanzen geschohen müsse: daher auch sein Eintreten für den Bau eines Gewächshauses. Der Oberbürgermeister teilt dann mit, daß die zuständige Kommission, der l'e Angelegenheit zur Beratung vorgelegen, Vertagung beschlossen habe. Das Kollegium schließt sich diesem Beschlusse an. Darauf finden drei Anbaugenehmigungen die Zustimmung der Versammlung. Dem Verkehrsverein wird auf seinen Antrag hin das ganze Rodenbrökersche Grundstück für die Veranstaltung von Rennen zur Verfügung gestellt, da dies nach der Ansicht des Referenten unter Umständen für die Stadt nur förderlich sein könne. Mit der Aenderung der Abortanlage auf dem Ostsriedhofe, die eine Ausgabe von 425 Mk. erforderlich macht, ist das Kollegium einverstanden. Die wegen Ablaufs der Perivde aus der Armenderutation ausscheidenden Mitgli der werden wiedergewählt: ebenso die Bezirks=Armenvorsteher, nur erfolgt hier für den verstorbenen üerrn Kersting die Wahl des Herrn Joh. Honervoat und anstelle des ausscheidenden Herrn Kirchmener die des Herrn Jos. Nies. Die Rechnung der Wasserwerkskasse schließt in Einnahmen mit 66217,48 Mk. und in Ausgaben mit 64036,19 Mk. ab, sodaß sich ein Bestand von 2181,29 Mk. ergibt; die Einnahmen stellen sich um rund 1000 Mk. höher als der Voranschlag. Die Rechnung der kaufmännischen Gundersschule schließt in Einnahme und Ausgabe mit je 5126,36 Mk. ab; hier wurde ein Zuschuß von 581 Mk. notwendig, da die Schule nicht die erforderliche Schülerzahl aufzuweisen hatte, doch hofft man, daß das Defizit im nächsten Schuljahre nicht mehr vorhanden sein wird. Auch die Rechnung der kaufm. Fortbildungsschule stellt sich in Einnahmen und Ausgaben gleich und zwar auf 11 899,89 Mk.; auch hier war ein Zuschuß aus dem oben angeführten Grunde ersorderlich, er belief sich auf 255,69 Mk. Die erbetene Entlastung wird erteilt. Ein Nachtrag zum Ortsstatut betr. die kaufmännische Fortbildungsschule, der bestimmt, daß ab 1. Axril n. J. auch die Schülerinnen als Schulgeld 30 Mark zu zahlen haben, findet Zustimmung, Bisher zahlten sie 20 Mark und die Schüler 30 Mark.; da jedoch eine Erhöhung der Stundenzahl eingetreten ist, war die Erhöhung des Schulgeldes geboten. Die Angesiellten wie auch die Geschäftsinhaber haben sich mit dieser Erhöhung einverstanden erklärt. Der innere Teil der Galoppierbahn in der Stadtheide soll mit Zustimmung des Kollegiums für Rennzwecke verwendet werden. Es handelt sich um militärische Reitübungen, die abwechselnd in Düsseldorf, Krefeld und Paderborn abgehalten werven sollen; aus diesem Grunde fällt nach dem Beschlusse der Versammlung die Anxflanzung dieses Teiles der Bahn fort. Ein großer Sprengwagen soll, da die beiden anderen nicht mehr genugen, angeschafft werden. Die Kosten belausen sich auf insgesamt 1245 Mt., doch wird der Stadt ein Rabatt von 6 Proz. zugestanden. Nach einer längeren Debatte gibt das Kollegium seine Zustimmung zu dem Vorschlage des Magistrats. Die Aufnahme einer Anleihe von 60000 Mark bei der Kreisstarkasse zur Deckung von außeroirentlichen Ausgaben, die durch den Ankauf von Grundstücken durch die Stadt entstanden sind, wird gutgeheißen. Die Anleihe soll zu 4¼ Proz. verzinst und mit 1½ Proz. amortisiert werden. Darauf wird ein Dankschreiben des Ehrenbürgers, Generalleutnant z. D. v. Niesewand, für die übersandten Glückwünsche anläßlich des 80. Geburtstages betanntgegeben. Für die Erbreiterung des Trottoirs vor dem Hause Rathausplatz 10 werden 200 Mk. und 100 Mt: zu den Kosten der Beseitigung der Trexpe im Trottoir vor dem Hause Karlstraße 1 bewilligt. Außerhalb der Tagesordnung gibt Stadtv. Auffenberg bekannt, daß Herr Emil Labe einen Holzschuppen ausgebaut habe, um seinen Arbeitern einen Unterkunftsraum zu bieten. Dabei habe er nicht bedacht, daß er dadurch zu den Straßenbaukosten herangezogen werden könne; dies sei nun geschehen, und zwar in einen Höhe von 2900 Mk. Das Kollegium folgt dem Beschlusse des Magistrats, der dem x. Labe die Straßenbaukosten erläßt; doch soll L. jährlich 90 Mk. Zinsen an die Stadt abführen, bis er an der fraglichen Stelle einen wirklichen Neubau errichtet. Betont wird in Ausführung dieses Beschlusses, daß es sich hier nicht um einen Präzedenzfall handele.— An den Arbeiter Eversmeyer ist herangetreten worden, er möge sein Haus würdig anstreichen Wer Odol konsequent täglich onwendet, übt nach unseren heutigen Kenntnissen die denkbar beste Zahn= und Mundpflege aus. : ½ Flasche(Monate ausreichend) M. 1.d, ½e Klasche M. lassen, da es sich um ein Haus der alten Bauweise handele; die Stadt gewährt ihm auf Antrag hierzu einen Zuschuß von 40 Mk. zu den 150 Mk. betragenden Kosten. Außer einigen Wünschen und Auregungen, denen Folge gegeben werden soll, erklärt sich das Kollegium mit dem Umbau des Hautehauses auf dem Schlachthofe einverstanden, dessen Kosten sich auf 7000 Mark belausen, die von der Metzgerinnung mit 6 Proz. verzinst werden sollen. Schluß der öffentlichen Sitzung gegen 7¼ Uhr. Danach geheime Sitzung. Handels= u. Verkehrsnachrichten. X Lippstadt, 11. Nov. Der heutige Biehmarkt war beschickt mit 1607 Schweinen, 141 Stück Rindvieh und 60 Pferden. 6—8 Wochen alte Ferkel erzielten pro Woche 2,50—3,00 Mk., Läuferschweine 35—45 Mk. das Stück. Handel anfangs flau, nachher flott. Markt früh geräumt, — Gute tragende Kühe kosteten 500—600 Mk., gute tragende Rinder 300—400 Mk., junge fette Kuhe 85 bis 90 Pfg. pro Pfd. Schlachtgewicht, junge manse Kütze 350—400 Ml. je nach Qualität. Handel mittel.— Gute Arbeitspferde kosteten 800—900 Mk., Mittelpferde 300 bis 400 Mk., Schlachtpferde 120—180 Mk. Handel flolt. — Nächster Kram= und Viehmarkt Dienstag, 25. November. + Hamburg, 11. Nov. Am Käldermarkt 917 Stück Doppellender 126—140, 1. 121—127, 2. 118—122, 3. 102—112, geringste Sorte 90—98. Handel: lebhaft. Rest—.— Am Schweinemarkt 6100 Stück. Schwere 72, leichte 72—72½, Sauen I 66—67, II 60—65 M. Handel: ziemlich gut. + Husum, 12. November. Dem heutigen Fettviehmarkt waren 2051 Stück Hornvieh zugeführt. Rechnet man hierzu das gestern nachmittag auf den Höfen und in den Ställen der Kommitzionäre verkaufte Vieh, dessen Anzahl vom Marktamte auf 1216 Stück festgestellt worden ist, so beträgt die Gesamtzutrift an Hornvieh zum dieswöchigen Markt 3267 Stück. Der Rinderhandel verliet ruhig. Der Marktbestand wurde nicht ganz ausverkauft. Es bedangen: A. Ochsen: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zum Alter von 4 Jahren 87 zu) 46. d) junge, fleischige, nicht ganz ausgemästete 81—84 2, c) weniger gut genährte 74 bis 77.45: B. Quien: a) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwerte 85—88 M. d) junge fleischige, nicht ganz ausgemnästete 79 dis 82 M. e) weniger gut genährte 73—75: C. Kühe: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis, zu 6 Jahren 84—86 J6. d) ältere ausgemästete 78—81 u. c) weniger gut genährte jeden Alters 73—75 Js, d) gering genährte 56—62 für 50 Klgr. Schlachtgewicht.— Dem Schafmarkt waren 205 Schafe und ämmer zugeführt. Der Handel war flott. Bezahlt wurde für a) beste ferte Lämmer 41—43 d. d) weniger gut genährte Lämmer 38—44 d. c) beste sette Hammel 39—42 5, d) weniger gut genährte Hammel 36—38 d. e) beste fette junge Schafe 34—35 4, f) weniger gut genährte Schafe und ältere Mutterschafe 31—33 4 für 1/8 Klgr. Ledendgewicht.— Nach Lebendgewicht bedangen Ochsen: I. Qual. 48—50 J, 2. Qual. 43—47 J. 3. Qual 39—42 4: Quien: 1. Qual. 46 bis 49.., 2. Qual. 42—45 M. 3. Qual. 38—41; Kühe: 1. Qual. 44—47 K. 2. Qual. 40—43 J, 3. Qual. 36—39# und 4. Qual.— 5 für 50 Klgr.— Im Vorverkauf wurden ca. 70 tragende Kübe abgesetzt. Der Handel verlief in dieser Woche langsam. Bezahlt wurden 450 bis 550 4 pro Stück. SAAMETEEERREERGSRMMRRLEORRG S E EE *“ ummmmmmmmm mg wo diese drei H der Hausfrau zur Seife stehen wird Zeit, Geld und Arbeitgespart! Die bewährfen wer sie kennt, nimmt sie immer!: mimikk immiim Ueber den wohltuenden Einfluß der Frucht= und Pflanzensäfte auf unseren Körper. 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Gott dem Allmächtigen hat es gesallen, gestern nach mittag 2 Uhr meine lieb Frau, unsere gute Mutter, die Ehefrau Elisabeth Dewender geb. Justwerner nach kurzem, schwerem Leiden zu sich in die Ewigkeit zu nehnten. Sie starb, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von 38 Jahren. Wir bitten der lieben Ver storbenen im Gebete zu ge denken. Padervorn, 12. Nov. 1913 Die tranernden Hinterblie benen. Die Beerdigung ist Sams tag. 15. November. nachm. 2 Uhr vom Sterbehause Warme Pader 2 aus, das Seelenamt Montag, 17. No vember, morgens 8½2 Uhr in der Jesuitenkirche, wozu freundl. eingeladen wird. Zum 1. April 1914 habe ich eine schöne, große Wohnung billig zu vermieten. Dieselbe besteht aus 6 großen Räumen, Küche, Speisekammer, Keller, Bodenraum, großem Trockenboden. Koch= und Leuchtgas, evt. elektr. Licht. 09897 Näh. durch die Geschst. und Borchenerstraße 23. Freundl. mit Pension zu vermieten. Näh. d. d. Geschst. 010097 Ein besseres und ein einfach möbl. 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November 1913 zu Paderborn erfolgten Hinscheiden seines lieben Alten Herrn Seminardirektors Adam Schaaf geziemend in Kenntnis zu setzen. I. A. d. A. C. I. Lochtkemper V. X. Das Jahres-Seelenamt für den verstorbenen Postschaffner Heinr. Kroos findet am Samstag morgen 8 Uhr in der Herz Jesu-Kirche statt. Um Teilnahme wird freundlichst gebeten. Das Jahres-Seelenamt für die verstorbene Frau Conrad Hartmann Elisabeth geb. Rose findet Samstag 7 Uhr 20 Min. im Dom statt, woru## freundlichst eingeladen wird. Habe 20 Zentner Steckrüben I Näh. d. d. Geschst. 010105 Verloren! Dienstag abend im Theater (Volkshalle) oder auf den Wege von dort nach Heiers straße eine Brosche mit Anhänger verloren. 010103 Abzugeben Heiersstr. Nr. 30. Gänse! Gänse: j, fette Haferm., saub. gerupft, 7—10 W. à 66 55—60 K, u. Enten 65—70; vers. tägl. frisch geschl. geg. Postnachn. Corl Westphal. Gr.= Friedrichsdorf(Ostpr.). 100 Zentner Steckrüben und Runkeln hat abzugeben Mühlenbesitzer C. Sander, Paderwall. Vereins=Anzeigen. Kath. Gesellenverein. Freitag Turnabteilung. Montag 8½ Uhr Tischler- Fachab teilung: Beginn eines Zeichenkursus in Auf= und Grundrißlehre u. Schatten konstruktion. Alle Tischler gesellen können unentgeltlich teilnehmen, müssen aber möglichst von Anfang an mitmachen. Männer=Sodalität. Freitag nachm. 4¼ Uhr Beerdigung des Fräuleins Josefa Meyer vom Vincenzkrankenhause aus. Seelenamt Samstag morgen 8½ Uhr in der Gaukirche. Tertiarier. Freitag nachm. 4¼ Uhr Beerdigung unserer Mitschwester Josefa Meyer vom Bincenztrankenhause aus. Das Seelenamt ist Samstag morgen 812 Uhr = in der Gaukirche. Mütterverein der Markkirche. Samstag nachm. 2 Uhr Be erdigung uns. Mitschwester Ehefrau Elis. Dewender von Warme Pader 2 aus. Seelenamt 8½ Uhr in der Jesuitenkirche. Kathol. Kirchenkalender. Dom. Von Samstag, den 15. d. M. ab beginnt die Schulmesse um 7.50 Uhr(dies ist zugleich die 8 Uhr=Messe). 5. Jiehung der 5. Klasse der 3. Preußisch-Süddeutschen (229. Kgl. Preuß.) Klassen-Lotterie. Vom 7. November bis 3. Dezember 1913. Nur die Gewinne über 240 Mk sind den betr. Nummern in Klammern beieefü t. Ohne ewähr. H.AB, Auf jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen. und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II. 90 295 320 408 45 809 114008 26 85 91 158(1000] 283 519 88 889 95 15021 1500] 247 83 85 87 404 534 639[500) 870(1000] 965 116011 374(1000) 401 98 626 788 865(1000) 963 117226 138 275 401 98 626 788 865(1000] 963 shoh 51 er 842 13000) 945 66 374 600 118016 123(1000] 93 331 412 636 121026 42 281 579 720(3000) 51 31 207 338 97 460 93 854 12305 800 957 125074 106 537 676 474 79 545 643 847 982 127062 72(3000) 73 698 769 80 868 990 128245 83 129027 142 253 326 32 37 40 414 12. November 1913, vormittags. Nachdruck verboten. 178 428 84 35 51 589 708 807, 1120(1000] 415(1000) 16 588 689 18 2035 68 288 421 539 70 756 99 850 3191(500) 329 85 4085 89 107 277 400 18 590 668 95 737 938 58(1000) 5337 57 637 55 79 729 967 72 6018 278 476 563 79 992 7013(500) 223 52 93 644 8197 207 1000) 872 940 9152 60 90 201 411 630 43 88 94 793 10084 142 50 206 31 55 588(3000) 610 896(1000) 963 11002 4 (1000) 139 212 33 338 441 508 57 650 67 810 70 12161 351 64 451 75 657 807 8(3000] 76 14041 136 364 800 87 16 86 943(1000) 59 7 650 67 810""—.— 13120 23 303 528 88 608 48(500) 759 77(1000) 951 11 92 868 70 76 541 90 639 718 15047(3000] 64 283 295 420 39(1000] 603 39 717. 17677 87 729 849 65 18057 124 276 380 671(500) 784 88 91 843(1000] 60 704 853(500) NT 61095 201 90 20 38 459 662 789 805 909 43032(500] 44022(3000] 82 43 76 243 68 78 325 46026 171 304 51 407 65 539 53 93 19087 94 360 492 532 625 708 59 926 65 93 20005 98(1000] 132 308 488 848 91053 122 258 413 62 737 812 34 87 60 22081(1000 348 86 405 60 71 541 670(5001 29020, 324 11000 447 615 20 767 86 98 843 62 92 242 6 37 384 403 48 58 546(500 614 47 725 804 38 93 940 25134 240 391 484 568 765 854 900 26005 35 129 168 92 710 41(500) 961 27036 86 185 212 413 88 927 32 87., 28187 261 69 394 558 608 92 723 894 960(3000] 29078 429 548 94 601 785 924 58 1500 30157 440 42 650 718 47(5009) 851 72 93 81095 217 385 447 93 578 82 714 870 952 79 32258 607 38 64 730 835 906 25 33202 34 671 796 829 43 957 68 86 84075 542 829 85004 43 169 208 73 96 459 574 92 785 36177 223 66 431(1000) 555 658 61 746 867 87034 134 202 17 68 368 83 98 573 88150 71 283 91[500] 303 403 626 48 708 42 807 39 39062 186 92 93 282 84 322 93 484(3000) 658 97 830 77 909 40246(500) 88 867 567 613 69 704 863(500) 97 41093 261 427(10001 42010 54 126 84 220 38 459 662 35 1500) 153 674 713 76 897 45160 98 327 445 69 777 98 958— 73— 1——. inn 11000) 615 746 57 880 47277 536 38(500 94 424013 87 314 466(1000) 587 656 58 731 66 87 869 991 94(500] 49279 300 53 70 78 426 582 95 682 5906 9e 132 207 44 827 61 449[3000] 795 916 84 97. 51297 334 406 696 1500) 778 52076 565 72 890(1000], 53044 146 344 319, 15002 420 639 46 960 54269 463 610 807 926 55049 90 110 13 85 310(3000 83 457 527 80 746 810 98 921 25 56008(1000) 168 295 435 725 93 500 914(500) 16 57000 63 86 378 402 93 613 71 984 58096 169 535 74 59065 86 104 541 722(1000) 36 950(500) 60417 955 62035 423(1 1500 908 981 96 703 960 69043 87 165 302 521(500) 42 804 79036 179 91(3000) 315 61 404(3000] 15 83 600 92 985 71151 383(5009] 437 43 845(1000), 72184 319 97(3000] 408 575 728 77 600 855 64 72210 62 70 648 869 936 74118 217 326 84 501 72 86 604 85 817 86 914 75024 230 618 704 19 825 76187 255 544 807 9 77269 84(1000] 315 462(1000) 94 575 693 812 996 78033 49 60 100 41 90 382 85 482 956 79437 73 648 849 926 89020 94(500] 214 321 485 678 728 84 809 82 902 81032 55 196 837 99 471 832 920 74(1000) 82004 72 361 484[500), 635 733 93 806 10 30 69(3000) 909 72 99 83081[3000) 89 145 66 360 502 24 825 69 84067 146:20 385(1000] 432 87 553(3000], 706 821 29 93 85069 119 76 877 465 80(500) 98(3000) 534 59 686 734(500] 887 43 966 86129 37 242 424 72 642 904 13 87080 207 342 50 450 67 68 95 525 39 614 1009 31 765 98 907 21 60 88276 402 72 507 712 812 89130 320 438 528 83 774 800 20068 228(500] 29 520 635 706 49 90S 91102 37 203 893 92041 95 155 520 862 6 963 96396 452 532 600 933 88 94027 72 272 359 680 783 803 95197(1000)] 214 62 853(300] 401 19 46 840 69 709 96066(3000) 135 77 518 89 600 837 42 58 956 97039 134 62 375 95 555(1000) 59 788 810 1000] 70(500] 930 88196 308(500) 64 436 513 44 635 87 69 82 942 99181 342 64 444 520 661 87 784 885 955 160070 90 190(1000) 433 93 708 24 836 918 67. 101229 33 56 362 71 414 505 678 938 68 102060 80 9“, so0 ar a4: 993 16R293 448 60 538 845 104 611 773 105294 425 73 693 715 645 55 93 769 92 806 108066 972 84 90 109147 93(1000) 268 70 359 639 903 110039 1500) 42 57 189 243 61 534 940 111207(1000] 335 84 700 67 918 63 97(30001 112228 400 507 627 S51 62 29 70 910 12 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699 777 867 75 87 984 131017 224 71 407 55 500 605 15(500) 744 954 65 152112 28 50 95 549 79 605 927 153195 (500] 99 444 761 72 78 827 953 154084 161 314 15 80 93 534 98 762 830 155234 95 412 97 514 18 60 947, 156104 83 377 467 689 810 157090 346 462 523 25 77 687(500) 840 43 954 67 158054 55 129 72 346 64 560(1000) 61 681 822 37., 159004(1000) 51 92 141 99 213 32 352(3000 658 731 72 850 160379 473(500) 569 757 864 962 161114 29 402 73 555 62 91 749 88 169172 197 215 566 705 940, 163105 219 378 692[3000] 769 820 42 959(500] 164023 500 94 608 748 801 981 165076 130 84 278 340 500 76 439(500] 94 531 943 166021 66 5009] 227 405 568 91 693 824 37 95 943 97., 167012 96 19) 235 412 67 590 973 169057 180 257(500) 414 86 5. Jlehung der 5. Klasse der 3. Preußisch=Süddeutschen (279. Kgl. Preußz.) Klassen-Cotterie. Bom 7. Novemder bis„Dezember 1913. Nur die Gewinne über 240 M sind den ketr. Nummern in Klammern bei e üat. Ohre Gewähr. H.AB. S1 und jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen. zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II. 500 600 46 726(500 171098 130(3000) 72 304 447 15091 78 687(1000) 296 402 715 40(500) 173129 70 168053 129(1000) 832 59 974 170861 500 762 171098 130(3000„ 848 49(1000) 902 172027 35 43 129 296 402 715 40(500) 173129 222 594 600 97 821 174027 32 225 S3 360 416 32 621 923 46 175136 68 213 429 80 533 34 54 81 622 718(500) 64 827 87. 176014 121(3000) 71 360 557 6·6 705 177051 125 798 855 86 178017 54 472 580 670 89 758 859 179108 20 211 34 380 542 180074 472 518 635 738 95 181096 477 615 182206 310 89 475 867 85 500 938 183011 132 39 311 430(1000) 504 635 780 825 943 58 184311 432(500] 85 546 602(1000) 703 96 933 185096 236 75 323 437 563 81 674(500) 745 844 8S 960 82 186033 67 134 49 376 414 562 94 713 187004 23(500) 230 335 446(3000] K35 36 747(3000 823 41 913 16 189022 259 399 427 619 31 761 73 838 53 189200(1000) 401 24 606 753(500) 807 083(1000) 120176 95 485 775 855 933(3000] 191511 621 852 952 192107 540 48 619 733 54 193165 242(1000) 74 305 491 641(3000) 786 ——(3000] 195139 377 418 97 504 25 197022 34 102 24(500) 62 222 315 512 19 608 77, 199001 6 27 29 100 313(500) 949(1000 200059 86 97 140 405 67 646 55 967 291082 161 226 46 332(500 668 871 82 94 292034 244 53 431 534 783 109031 211 65 338 81 46 512 629 36 815 96 857 205148 20 840 98 982 907085—„„— 1000 870 208020 417 507 701 19000) 866 67 209557(300] 685 702 830 210132 239 450 95 500 641 723 893 211090 b18 632 763 86 915 88 912247 403 69 97 515 69(1000) 627 73 712[500) 44 860 89 959 213133 57 218 545 814060 188 463 83 648 75 81: 85 932 74 76 215078 158 689 709 821 61 316038 508(500) 640 89 817009 80 84 126 46(1000) 414(500) 633 72 766 87 901 49 83 918031 108 327 610 862 943 219262 63 470 72 87 721 898 220035 70 120 51 225 335 456 91 99 671 89(500) 704 58 91 943 221040 113 50 286 419 514 24 46 744 809 945 232178(500) 240 335 542 1000 6lt 765 u dr. 22313h 279 655 613 35 717 883, T24o76 229 86 7 12 445(500) 70 567(500] 96 907 14 225104 736 37 845 97 967 16075 109 38 73 81 209 361 455 502 7 13 629 61 227 99 304(300)) 308 96 412 510 713 56 845 61 951 72 929002 298 836 616 716(500) 974(500) 229006 59 64 67(100) 422(500) 516 612 758 64 865 937 230114 46 52 221 470 827 28(500] 54 96 965 231005 242 354 477 532 83(1000) 653 922 232025 102 692 712 56 835(500) 940 839049 64 748 90 883 914 Perichtigung in der Vermittagsll#e vom 10. Nouemder lie6 212461 att 112451, 1 der Nachmittogsliste vom 11. 36627 statt 37727, 63811 statt 63911. 118674 hatt 118644 12411o 632(500] 81 811 40 960 90(3000] 195139 377 41 677 196027 32 350 509 839 72(1000) 81 915(3000) 45 97 55 60 62 155 203 46 389 471 566 664 769 942 51 198070 608 77 199001 6 27 29 100 813(500) 949 40 405 67 646 55 967 291082 161 226 2034 244 53 431 534 783 169031 211 65 Su 81 905 912 294152(1000) 228 380 93 415 25 549 696(1000) 1000 853 88 621 730 899 206250 403 505 659 789 085 144 46 312(1000] 90 348 55 82 434 543 97 652 12. November 1913, nachmittags. Nachdruck verboten. 16 169 382 428 690 734 823 38(1000) 973(500) 98 1197 269 308 64 500 76 430 41 60 512 629 85 822 43 73 8312 462 622 757 912(500 3302 13000) 433 59(1000) 76 643 724 864(1000] 69 73(5001 4117 42 53 225 426 87 570 732 33 942 78 5012 159 208 81 824(500] 668 6068 79 107 78 90 292 415(500] 92 658 754 847 52 63 90 966 8 7006 489 91 166 276 85(500) 357 684 822 960 8044 102 214 68 327 94 458 714 28 866 9026 46 178 399 55 603 25(500) 872 19100 9 819(500) 97 814 11076 234 86 97 316 687 12036 62 208 599 722 43 87, 13189 308 90 795 835 45 14075(3000) 187(1000) 364 67 451 733 34 83(1000) 868 75(1000] 15075(500) 209 81 351 432 516 70 645 104 94 18091 102 443 61 718 877 17048 128 90 348 62 405 584 15090 783 18024 271 398 570 90 849 85 998 19156 734 955 20325 39 638 830 21169 89 212 42(500) 847 995 22263 333(500) 115 97 236 654 826 29 30 25018 45 1 8 0 2 9 4 9 500] 209(1000) 411 19 571 633 708 827 68 29011 42 82 198 328 47 665 880 30076(500) 78(500) 218 959 91 81040 157 702 40(1000] 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Zunächst erweckt die Mitteilung— wie fast alle bisherigen Veröffentlichungen des Reichsdeutschen Mittelstandsverbandes— den Eindruck, als ob es sich bei den angekündigten Maßnahmen um Dinge handle, die den werkern bisher terra incognita geblieben seien. Das ist nun doch ein so grober Irrtum, daß man dazu nicht schweigen kann. Der Reichsdeutsche Mittelstandsverband beabsichtigt.„Gemeinschaftsorgane zu schaffen, die dem einzelnen Handwerkei gewissermaßen einen Kanalanschluß an den Kapitalstrom geben sollen“. Nun ader definiert mit fast denselven Marten die über ein Grundkpital von 75 Millionen Mart verfügende Preußische Zentral=Genossenschaftskasse ihre das Handwerk fördernde Aufgabe: sie ist gerade in der Absicht gegründet worden, dem Mittelstand den Anschluß an den Kapitalmarkt zu erleichtern. Der„Kanalanschluß“ ist also schon vorhanden, und nicht nur das, er wird auch vom Handwerk schon recht rege benutzt. Man vergleiche die Geschäftsabschlüsse der mit der Preußischen Zentral=Genossenscha##tskasse in Verbindung stehenden, die kleinen Handwerkergenossenschaften speisenden sogenannten Verbandskassen und wird finden, daß die dem gewerblichen Mittelstand zufließenden Kapitalien recht erheblich sind. Die Summe würde noch viel höher sein, wenn bei den Handwerkern die Einsicht von der Nützlichkeit einer Geschäftsverbindung mit einer mittelstandsfreundlichen Bank an Boden gewänne. Das verhindern aber vielfach die im Handwerk noch bestehenden Vorurteile, gegen die auch der Mittelstandsverband schwerlich siegreich wird. Der durch die neue Organisation dem Mittelstand zuzuführende Kredit soll realer und persönlicher Art sein. Dazu wird zunächst zu bemerken sein, daß für Schaffung eines neuen Realkreditinstituts ein Bedürfnis nicht vorliegt, da in normalen Zeiten— die gegenwärtige Lage des Geldmarktes ist durchaus normal— Realkredit verhältnismäßig leicht zu erhalten ist. Bliebe noch der Personalkredit. Dieser soll nach den Absichten des Reichsdeutschen Mittelstandsverbandes in der Weise gepflegt werden, daß ein neu zu schaffendes Organ, das in die„berufsständische Gemeinschaftsarbeit“ einzugliedern ware, die Bürgschaft und Kontrolle hinsichtlich der gewährten Kredite übernähme. Der unerfahrene Handwerker, der das liest, muß von der Idee geradezu begeistert sein. Die Sache hat nur zwei Haken. Soweit nämlich der Personalkredit überhaupt gepflegt werden kann, wurde er auch bisher schon von den mit der Preußischen Zentral=Genossenschaftskasse in Geschäftsverbindung stehenden Handwerker=Kreditgenossenschaften gepflegt, wie ein Einblick in die Geschäftsbücher dieser Genossenschaften lehrt. Auch die Bürgschaft und die Kontrolle eines„Gemeinschaftsorgans“ sind vorhanden, denn für den den Mitgliedern gewährten Personalkredit verbürgen sich der Zentral=Genossenschaftskasse gegenüber die Einzelgenossenschaften, deren Vorstand, weil ihm die Kreditnehmer persönlich bekannt sind, auch eine genaue und ständige Kontrolle ausüben kann. Der andere Haken, den die neue Idee hat, liegt darin, ob es überhaupt möglich ist, weiter als es bisher schon geschieht, den Personalkredit auszubilden. Nach allen bisherigen Erfahrungen darf man bis zum Beweise des Gegenteils behaupten, daß die Grenzen des Personalkredits schon jetzt von einigen Genossenschaften zu weit gesteckt werden, was regelmäßig üble Folgen für den Bestand des betreffenden Instituts nach sich zieht. Wie mancher Freund des Mittelstandes hat sich schon für den Personalkredit begeistert, wie bald aber hat er erfahren müssen, daß auch hier mit Wasser gekocht wird! Es wäre unseres Erachtens wohl vernünftiger, wenn der Reichsdeutsche Mittelstandsverband dahin strebte, die bestehenden Krediteinrichtungen für das Handwerk auszubauen, sie finanziell zu kräftigen und sie durch seine Autorität zu stützen. Wenn der Reichsdeutsche Mittelstandsverband statt dessen den Handwerkern die Mund wässerig macht nach neuen, großen Krediteinrichtungen für das Handwerk, wenn er ihnen namentlich eine erweiterte Pflege des Personalkredits in sichere Aussicht stellt, so kann man nur sagen, hier wird ein Spiel getrieben, das dem Handwerk schwere Enttäuschungen bringen kann. Deutsches Reich. Komptabilitäts=Gesetz. * Ein Gesetzentwurf über die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Neiges wird gegenwärtig von der Reichsfinanzverwaltung ausgearbeitet. Der Entwurf wird demnächst den übrigen Reichsämtern zur Begutachtung zugehen. Der Versuch, ein solches Gesetz zu erlassen, ist, wie wohl erinnerlich, in früheren Jahren wiederholt unternommen worden, er scheiterte aber jedesmal doran, daß eine Verständigung zwischen Bundesrat und Reichstag über die Einzelheiten der Vorlage nicht erreicht wurde. Durch das Gesetz würde auch die rechtliche Stellung des neu zu schaffenden Rechnungshofes für das Deutsche Reich gegenüber dem Reichstag festgelegt werden. Die Einbringung der Vorlage wird jedenfalls in naher Zeit noch nicht erfolgen. Denn nachdem im Jal!e 1910 das Reichskontrollgesetz erlassen ist mit einer Geltungsdauer von 5 Jahren, in dem über die Rechnungskontrolle des Reiches durch die preußische Oberrechnungskammer eine Reihe von Einzelheiten geregelt ist, wird man wohl zunächst die Erfahrungen mit diesem Gesetz abwarten. — Die Präsidentenwahl in der sächsischen Zweiten Kammer ergab am Mittwoch Wiederwahl des Präsidenten Dr. Vogel(natl.), zum 1. Vizepräsidenten wurde Abg. Opitz(kons.), zum 2. Vizepräsidenten Abg. Dr. Baer (Fortschr. Volksp.) gewählt. Damit ist die Sozialdemokratie, welche bisher mit dem Abg. Fräßdorf den 2. Vizepräsidenten stellte, aus dem Präsidium verschwunden. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. S Dem Reichstag ist, wie wir schon mitteilten, der Entwurf eines Gesetzes betr. die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe zugegangen. Der grundlegende Paragraph 1 lautet: Im Handelsgewerbe dürfen Gehilfen. Lehrlinge und Arbeiter vorbehaltlich besonderer Vorschriften am ersten Weilnachts=, Oster= und Pfingsttage überhaupt nicht, im übrigen an Sonn= und Festtagen nur wie folgt beschäftigt werden: In Betrieben der offenen Verkaufsstellen ist eine Beschäftigung bis zu drei Stunden zulässig. Die höhere Verwaltungsbehörde kann für Orte, in denen die Bevölkeiung der Umgegend an Sonn= und Festtagen die offenen Verkaufsstellen aufsucht, eine Beschäftigugg bis zu vier Stunden zulassen. Die Gemeinde oder ein weiterer Kommunalverband kann durch statutarische Bestimmungen die dreistündige Beschäftigung für alle oder einzelne Gewerbezweige auf kürzere Zeit einschranken oder ganz untersagen. Die Polizeibehörde kann für jährlich sechs, mit Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde für weitere vier Sonn= und Festtage, an denen besondere Verhältnisse einen weiteren Ge schäftsverkehr erforderlich machen, eine Beschäftigung bis zu sechs Stunden zulassen. Im übrigen Handelsgewerbe kann die höhere Verwaltungsbehörde, sowie durch statutarische Bestimmung die Gemeinde oder ein weiterer Kommunalverband eine Beschäftigung bis zu zwei Stunden zulassen. Für das Speditions= und das Schiffsmaklergewerbe, sowie für andere Gewerbebetriebe, insoweit in ihnen Güterversendungen mit Seeschiffen vorgenommen werden, kann in gleicher Weise die Beschäftigung bis zu fünf Stunden zugelassen werden. Die höhere Verwaltungsbehörde kann für jährlich höchstens sechs Sonn= und Festtage, an denen besondere Verhältnisse einen weiteren Geschäftsverkehr erforderlich machen, eine Beschäftigung bis zu vier Stunden zulassen. Konservative und Sozialdemokraten Der engere Vorstand der deutsch=konservativen Partei hat in seiner Sitzung vom 8. November 1913 folgende Entschliebung angenommen: „Die gegnerische Presse hat den Umstand, daß vereinzelte Mitglieder der deutsch=konservativen Partei — wenn auch auf eigene Faust und ohne jede vorgängige oder nachträgliche Billigung der örtlichen Instanzen oder der Parteileitung— in Verhandlungen mit Angehörigen der Sozialdemokratie zum Zwecke der Gewinnung von Wahlhilfe eingetreten sind, zu Angrifsen auf die konservative Gesamtpartei benutzt. Der Vorstand der deutsch=konservativen Partei stellt wiederholt fest, daß er solche Machenschaften von Mitgliedern auf das entschiedenste verurteilt, und daß er konservativen Partei erklärt. Es muß daher, wenn sie für unvereinbar mit der Zugehörigkeit zur deutschin Zukunft wider Erwarten solche Verirrungen vorkommen sollten, der Ausschluß der betreffenden Mitglieder aus der deutsch=konservativen Partei gemäß§ 13 unserer Satzungen unverzüglich eintreten.“ Kurze politische Nachrichten. X Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion ist am Donnerstag zu einer Sitzung zusammengetreten, um zu der Frage Stellung zu nehmen. ob Liebknecht in den Ausschuß zur Prüfung der Rüstungslieferung gebört. = Sicherem Vernehmen nach wird der badische Landtag auf den 2. Dezember einberufen. Ausland. Die Ueberlegenheit der Kruppkanonen. J' Auf eine neuerliche Kammeranfrage wegen Lieferung von Kruppkanonen an Belgien legte der belgische Kriegsminister dem Kammerausschuß den Bericht des Oberkriegsrats vor, worin dieser die Ueberlegenheit der Kruppkanonen über alle anderen Geschütze bezeugt und gleichzeitig die vollkommene Korrektheit bei allen Vergebungen einwandfrei feststellt. Eine italienische Spionageaffäre. G Rom, 13. Nov. Hier ist eine ausgedehnte Srionageaffäre aufgedeckt worden. Der Professor Tollio Melotti und ein Unteroffizier, die zugunsten Frantreichs wichtiges Material der italienischen Landesverteidigung verraten hatten, wurden nerhaftet. Die Affäre erregt hier großes Aufsehen. Man hat jetzt in Erfahrung gebracht, daß der angebliche Professor Melotti bereits vor einiger Zeit von den Gerichten in Mailand wegen Diebstahls und Desertion verurteilt worden ist. Er lebte gewöhnlich in Genf und erschien in letzter Zeit zweimal im Jahre in Rom, um seine Verrätereien auszuuben. Sein Helfershelser, Unteroffizier Petriccia, unterschlug wichtige Dokumente über die nationale Verteidigung. Diese wurden photographiert und darauf zurückgebracht, während Melotti die Photographien mit sich nahm. Bei einer Haussuchung fand man bei Petriccia ganze Mobilisierungspläne der Kavallerie im Kriegsfalle und verschiedene andere wichtige Dokumente. Das Analphabetentum in der kranzösischen Republik. Die ungenügende Volksschulbildung in der schon mehr als halb sozialifierten Republik Frankreich wird in einem Aufsatze wieder einmal beleuchter, den Herr Soulet, der Präsident des Vereins zur Er. zielung eines obligatorischen Besuches der Fortbildungsschulen, im Matin veröffentlicht. Er spricht sich sehr ungünstig über die städtischen und staatlichen Fortbildungsschulen in Frankreich aus, zu deren Besuch die Jugend nicht einmal durch einen Zwang verpflichtet werde. Wie schlecht es mit der Volksbildung in Frankreich bestellt sei, heißt es weiter, gehe am besten daraus hervor, daß unter den Rekruten des verflossenen Jahres sich 50000 Analphabeten befanden! Herr Soulet verlangt daher energisch die Einführung eines obligatorischen Unterrichts an den Fortbildungsschulen. Alle Kinder, die nach Zurücklegung der Volksschule keine höhere Schule mehr besuchen, sollen gesetzlich dazu verhalten werden, ihre Kenntnisse wenigstens durch einen obligatorischen Besuch der Fort bildungsschulen zu erweitern. Es müssen aber nette Volksschulen sein, die Fortbildungsschulen nötig haben, um den Schülern Lesen und Schreiben beizubringen; in Deutschland faßt man den Begriff etwas anders auf. In Frankreich muß man jetzt offen zugeben, daß die Beseitigung der Klosterschulen eine empfindliche Lücke in das Unterrichtswesen gerissen hat. Amfall der englischen Regierung in der Ulsterfrage? S. In seiner Sitzung am Dienstag ist das englische Kabinett endgültig zu dem Entschluß gekommen, Schritte zu einer Verständigung mit der gegen das irländische Selbstverwaltungsrecht rebellierenden Provinz Ulster zu tun. Wahrscheinlich wird ein Weg gefunden werden, um Ulster mit Homerule auszusöhnen. Der ungünstige Ausfall der letzten Ersatzwahlen soll zu dieser Nachgiebigkeit der Regierung beigetragen haben. Auch die Begnadigung Larkins. des Dubliner Streikführers, soll geplant sei, um ihn und seine Anhänger für die liberal=demokratische Sache zu gewinnen. Eine bulgarisch=österreichische Konvention. 1° Paris, 13. Nov. Nach den Informationen des Newyork Herald hat König Feroinano von Bulgarien bei seinem letzten Besuche in Wien den vollen Zweck seiner Reise erreicht. Der Korrespondent meldet, daß bei dem letzten Zusammentreffen des JZaren mit dem Grafen Berchtold eine bulgarisch=österreichische Konveniion gegen Serbien unterzeichnet worden ist. Die Judenfrage in der Duma. X Petersburg, 11. Nov. In ihrer gestrigen Sitzung verhandelte die Reichsduma über einen Antrag der Kadetten, eine Komission zu bilden zur Ausarbeitung eines Initiativantrages auf bürgerliche Gleichberechtigung. Schingarew(Mitglied der Kadettenpartei) wies darauf hin, daß das Fehlen der bürgerlichen Gleichberechtigung dem Staatsorganismus den größten Schaden zufüge; deshalb sei es notwendig, daß die Rechtsbeschränkung einzelner Nationalitäten aufhöre. Der jüdische Abgeordnete Friedmann begann die Beilisangelegenheit zu besprechen. Der Präsident bat ihn, das zu unterlassen, da die Sache noch nicht alle Um der Liebe willen.(11. Fortsetzung.) 48 45 für mich übrig hast, oder mir einen Teil des deinigen abtreten willst. Ich komme morgen nach Marbury Hall. Ich bin gespannt, Miß Nelly, meine Patientin, zu sehen und deine ärztliche Ansicht über sie zu hören. Gestern sah ich unsere gemeinschaftliche Freundin, Miß Mary Lennor, und sie läßt dich und Miß Alice freundschaftlichst grüßen. Dein treuer Harvey Window.“ „Morgen!“ sagte Miß Marbury, als sie den Brief zusammenfaltete.„Morgen! Das heißt, daß er heute abend hier sein wird. Der Kampf beginnt früher, als ich dachte! Wohlan! ich führe die schärfsten Waffen, und sie sollen treffen!“ „Vetter John!“ Eine volle, melodische Stimme riß Alice aus ihrer Träumerei.„Wo ist Vetter John? Er ist doch nicht fortgeritten ohne mich? Vetter John!“ „Rufe doch nicht so laut,“ ermahnte Miß Marbury ihre so glühend gehaßte Rivalin kühl. „John ist im Stalle, um nach deinem Pferd zu sehen. Er sagt, du reitest so ungestüm, daß er doppelt besorgt um die Gurten sein müsse.“ Zum ersten Mal klang die Stimme der Sprechenden scharf und schneidend in Nellys Ohr, scharf und schneidend, wie ein pfeifender Ostwind, der durch das junge Laub des Junis sauft. „Er sagte, daß ich zu ungestüm reite?“ wiederholte sie und ihr liebliches Antlitz färbte sich mit einer plötzlichen Röte des Schmerzes.„Dann wünscht er vielleicht, daß ich nicht mehr mit ihm reite.“ „O. das sagte ich nicht,“ versetzte Alice gleichgültig.„Ich glaube nicht, daß du seiner Beß Schaden tust. Aber junge Mädchen pflegen langsam und ruhig zu reiten. Nur Jockeys galopvieren ungestüm.“ Sie bückte sich, um ihre Rosen aufzulesen, während sie sprach. Aber die glühende Röte. die Rellys Hals und Nacken plötzlich purpurn färbte, war ihr nicht entgangen. Mit herbem Schmerze empfand Nelly die erste Berührung des kalten, scharfen Stahles weiblichen Hasses, den bisher das gleißnerische Lächeln ihrer Feindin vor ihr verborgen hatte. 18. Kapitel. Ein Morgenritt. Dunkle Glut färbte noch Nellys Antlitz, als Doktor John vom Stalle kam. Der Reitknecht folgte ihm mit den Pferden, des Obersten„eisernem Herzog“ und der„schwarzen Beß“. welche, trotz sorgfältiger Dressur, ein wildes Feuer in den Augen nährte, welches da von zeugte, daß sie einem ungezügelten Stamme entsprossen war. Ein Galopp über die Hügel war bisher eine der liebsten Vergnügungen in Nellys neuem Leben gewesen. Kein Reitlehrer hätte ihr furchtlosere Grazie beibringen können, als die, mit welcher sie vom ersten Male an ihren Sitz im Sattel behauptet hatte. Aber es war die Verwegenheit des Unbewußten. Sie kannte keine Gefahr und fürchtete deshalb keine. Heute schien ein banger Zweifel sich ihrer bemächtigt zu haben, und ihren Kousin überraschte das. Sie stand unschlüssig, während die Pferde herangeführt wurden. All' der Eifer, alle Lust schien getilgt aus ihrem Antlitz. Dennoch ruhte Johns Auge bewundernd auf ihr. Wie schön war sie! Das dunkelblaue Reitkleid brachte den graziösen Wuchs zur vollsten Geltung; der breitrandige Reithut mit den wallenden Federn schien der geeignetste Schutz für das liebreizende Antlitz zu sein, das durch einen Schleier von Gaze oder Spitzen nur hätte beeinträchtigt werden können. Nellys Toilette war stets frei von jeder weiblichen Geziertheit, von flatterndem Gelocke oder wehenden Bändern, wie sie Frauen geziemen von weniger königlicher Anmut. Vielleicht war es die Unkenntnis der gewöhnlichen Hilfsmittel der Schönheit, welche sie solche geflissentlich ver meiden ließ und ihr die würdevolle Einfachheit bewahrte, die ihr so bezaubernd stand. In der versunkenen Vergangenheit, deren Gewohnheiten sie unbewußt bewahrte, hatte sie es verachtet, den billigen Flitter zu tragen, mit dem so viele der unteren Klasse dem Reichtum nachzuahmen suchten. Sie behauptete hierin, wie bei allem sonst, ein Selbstgefühl, das eine Mitgift ihrer Geburt war, wie das Erbteil von tolzem Geblüt. und sie kämpfte hart um den Atem, die Seele von Todesschrecken erfüllt. Und die Mauern wichen und sie befand sich in fürchterlicher Finsternis; im grimmigen Tosen brauste der Sturm durch die Nacht und sie war allein, allein, erbarmungslos verlassen von aller Welt! Schreckgelähmt fuhr sie empor. Große Schweißtropfen verlten auf ihrer Stirn; ihre Hände waren eisig kalt. Das Licht war erloschen, das Feuer in Asche zerfallen. Alice war fort. Sie war allein— wirklich allein: aber nicht in der Dunkelheit, nicht in dem Sturme. Sie eilte an die Fenster und stieß die Läden zurück. Das Mondlicht flutete herein und übergoß das ganze Gemach mit magischem Glanze; der silberne Mondstrahl flimmerte auf den Blumendraperien, dem schneeigen Lager, dem goldbemalten Toilette=Service, der zierlichen Pendale auf dem Kaminsims, dem Bücherregale neben dem kostbaren, reich mit Bildhauerarbeit verzierten Arbeitstisch. Das Mondlicht überflutete die herrliche Landschaft, die alten Eichen, in denen der Nachtwind seine Geheimnisse flüsterte, versilbernd; es fiel wie ein bräutlicher Schleier über den sammetnen Rasen; es wandelte das Sprühen der Fontaine in einen glitzernden Perlenregen und erfüllte die ganze herrliche Szenerie mit zauberhaftem Schimmer. Ihre Heimat! Das war ihre Heimat, wo die treueste Liebe sie umgab. Des Onkels Gutenachtworte kehrten in ihre Seele zurück und ihr Herz schlug lauter in Aufregung und Dankbarkeit. Keine Finsternis, keinen Sturm, keine Gefahr hatte sie zu fürchten; nur Licht. Frieden und Liebe umgaben sie, wohin sie blickte in ihrem neuen Heim. Ihr Heim!— Ihr herrliches Heim, wohin der Sturm sie verschlagen hatte! Und sie sank nieder auf die Kniee an dem mondbestrahlten Fenster und flüsterte: „Mein Heim, mein Heim! Dank dir, o Gott. Dank dir für deine unermeßliche Güte!“ Ach, wenn sie gewußt, daß selbst in dieses Heim die Schlange Eingang gefunden, eine Schlange, die ihren schillernden Panzer verbarg unter Blumen des Friedens und der Liebe! Drunten im Säulengang schritt Doktor John auf und nieder, mit übereinander geschlagenen Armen, die kalten, grauen Augen auf die vom Mondlicht übergossene Szenerie gerichtet, die ihm zu vertraut war, als daß sie ihn hätte fesseln können. Für ihn war es Mondlicht, sonst nichts. Er kannte die Kraft und die Eigenheiten dieser silbernen Strahlen, ihre Anziehung und ihre Abstoßung. Soweit es die Wissenschaft zuließ, war er vor Jahren schon in die Geheimnisse dieses erstorbenen Weltsplitters. des Mondes, eingedrungen. Doktor John ließ nie einen Gegenstand von irgend welchem Interesse seiner Beobachtung. seiner Forschung entgehen. Heute Nacht war es nicht der Mond, der den Gegenstand seines Interesses und Nachdenkens bildete. „Die Augen eines Weibes, die Lippen eines Kindes; das Herz eines Weibes, der Geist eines Kindes: die Majestät eines Weibes, die Einfalt eines Kindes! Sie ist ein Widerspruch, der mich um meine Fassung bringt!“ So kleideten sich seine Gedanken in Worte, als vor seinem Geiste sich das Bild des jungen Mädchens erhob, gekleidet in orientalischem Farbenschmelz;— ein bleiches, stolzes Antlitz, schön wie die königliche Blume in den Wäldern des Südens, wenn die Tränen des tropischen Sturmes in ihrem Kelche glitzern. 3 „Ein sonderbares Wesen,“ wiederholte er, langsam im Säulengange auf und nieder schreitend.„Ich habe nie ein Interesse enrpfunden für Frauen; sie sind alle entweder Dämonen oder Engel! Diese hier scheint jedoch beides in sich zu vereinigen. Ich muß— sie studieren! Sie ist mir ein Rätsel und ich muß das Rätsel lösen!“ Das Rätsel lösen! Arme Nello! Und wenn es sie ihrer Seele Seligkeit narte kosten sollen. sie selbst wäre nicht imstande gewesen, das Rätsel zu lösen, das sie umgab. Und er wollte es ergründen! Sie hatte keine Ahnung von der Gefahr, die sie umschloß und sie immer enger in ihren Kreis zog. Dunkel, dunkel wer alles * Instanzen passiert habe. Da der Abgeordnete sich nicht fügte, wurde ihm das Wort entzogen. Roditschew (Kadett) gab in seiner Rede der Ansicht Ausdruck, daß Rußland ohne die Gleichberechtigung der Juden kein Rechtsstaat werden könne. Purischkewitsch(äußerste Rechte) sagte unter anderem, heute dürfe man weniger denn je an eine Gleichstellung der Juden denken. Denn die Vergrößerung der Rechte der Juden würde unzählige Uebelstände hervorrufen, vor allem den bäuerlichen Landbesitz vernichten. Die Juden beherrschten die Advokatur und die Presse und griffen die Orthodorie an. Man könne die Gleichberechtigung der Juden nicht mit der Gleichberechtigung der übrigen fremden Völker verbinden. Geschähe dies, so würde es zum Untergange des Staates führen. Darkow (Rechte) meinte, eine derartige Weltfrage werde gerade noch vor Sitzungsschluß eingebracht, um durch ein solches talmudisch=jüdisches Mittel der Duma einen Beschluß zu stehlen. Auch Antonow(Oktobrist) vertrat die Ansicht, daß die Frage der Gleichberechtigung der Juden angesichts der Verschärfung des Nationalitätenstreites unzeitgemäß sei. Nachdem die Vorlage der Kadetten mit 152 gegen 92 Stimmen abgelehnt worden war, wurde die Sitzung geschlossen. Seltsame Manöver in China. In der Umgegend von Tientsin haben kombinierte Manöver stattgefunden, an denen ungefähr 7000 Mann Truppen aller in Tientsin stationierten internationalen Kontingen te teilgenommen haben. Ein Armeetorps, bestehend aus 300 Deutschen, 1500 Franzosen, 1200 Japanern, 1200 Amerikanern. 1700 Engländern und 900 Russen unter dem Oberbefehl des General Cooper operierte gegen eine Invasionsarmee, die sich gleichfalls aus Deutschen, Japanern, Tranzosen, Engländern, Russen. Oesterreichern zusammensetzte und unter dem Befehle des französischen Generals Gautier stand. Der japanische Brigadegeneral Sato war Schiedsrichter, ihm hatte sich ein ganzer Stab von fremden Offizieren angeschlossen. Es ist das erste Mal seit dem Boreraufstande von 1900, daß derartige kombinierte Manöver stattfinden. Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 14. November. „Schwarze und bunte Kunst". Unter diesem vielversprechenden Titel veranstaltet der kath. Frauenbund heute, Samstag und Sonntag, Aufführungen zum Besten verschiedener hiesiger Wohltätigkeitseinrichtungen. Den ersten Teil des außerordentlich reichhaltigen Programms hat unsere westfälische Dichterin Fräulein Joh. Baltz in liebenswürdiger Weise übernommen. Er ist betitelt„schwarze Kunst“, bedeutet aber nicht etwa Schwarzkunst, Zauberei oder ähnliches, sondern es werden uns nach einem eigenen Verfahren lebende Bilder heiteren Inhalts — vorwiegend aus dem Kinderleben 2c.— vor Augen geführt. An einem Festabend im Rittersaale zu Düsseldorf, wo diese im Juni d. J. zur Aufführung gelangten, hat die Dichterin einen außerordentlichen Er folg errungen. Das Düsseldorfer Tageblatt schreibt darüber:„Gespannt harrte man im verdunkelten Nitter saale der Dinge, die man auf dem Programm als „schwarze Kunst“ bezeichnet hatte. Man riet durchweg auf Schattenbilder und dabei waren es— Silhouetten, wie man sie in manchen alten Düsseldorfer Wirtschaften auch heute noch in schlichten Rahmen sehen kann. Die Herrichtung dieser lebenden Bilder in schwarz auf weißem Grunde erfolgte nach einem der Dichterin gesetzlich ge schütztem Verfahren; über das Wie des Arrangements machten sich die Gäste jedoch kein Kopfzerbrechen, ihnen kam es auf die Bilder an, und die waren trefflich gelungen, man mußte sich nur die Landpartie, den Karneval und all die anderen köstlichen Bilder ansehen, zu denen die Erfinderin dieser vatentierten Silhouetten den erläuternden Text in gebundener Form geschrieben hatte.“ Der zweite Teil des Programms„bunte Kunst“ bietet uns zwei allerliebste Tanzaufführungen „Glühwürmchentanz und Gavotte antique“(Rokoko), welche von jungen Damen und Herren getanzt werden Mit wieviel Fleiß die einzelnen Touren einstudiert sind, hatten wir bei der gestrigen Probe zu bewundern Gelegenheit. Den Schluß des Programms bildet das bekannte Mosersche Lustspiel:„Kurrein Leu nant“. Es dürfte sich erübrigen, über den gesunden, kernigen Humor dieses Stückes etwas zu sagen. Das reichhaltige Programm berechtigt zu der Annahme, daß die Aufführungen ein recht gefülltes Haus finden. Den Damen des kath. Frauenbundes, die mit so vieler Mühe und Sorgfalt sich der caritativen Sache annehmen, ist von Herzen ein guter Erfolg zu wünschen. Historischer Tageskalender. 14. November. 1644: Datum einer Stadtrechnung für eine Belohnung für totgeschlagene Wölse.—(1655 erbat sich der Fürstbischof vom Rektor des Jesuiten=Kollegiums 100 Schiiler zu einer Wolfsjagd.) 9. Die irdischen Ueberreste des Seminardirekter: Schaaf wurden gestern nachmittag zur letzten Rutze bestattet. Bei der Beliebtheit, deren sich der Verstorbene erfreute, war die Beteiligung der Bürgerschaft an dem Leichenbegängnisse eine allgemeine. Der Gesangchor des Lehrerseminars brachte seinem allverehrten Direktor am aufgebahrten Sarge einen Scheidegruß, dann wurde die Leiche unter Absingung des Miserere zum Friedhof geleitet. Voran schritten dem Zuge die Uebungsklasse des eminars, die Seminarträparandie, die Seminaristen und das Lehrerkollegium. Hinter dem Leichenwagen folgten die Angehörigen des Dahingeschiedenen, Bischof Dr Schulte und Weihbischof Dr. Hähling von Lanzenauer und Mitglieder des Domkapitels. Daran schlossen sich eine Dexutation des kath. Studentenvereins „Thuringia“=Marburg mit Fahne und eine schier endlose Zahl Leidtragender. Reiche Kranzsrenden legten Zeugnis ab von der Achtung, die der Heimgegangene im Leben genoß. Er ruhe im Frieden! [ Ein trauriger Unglücksfall ereignete sich heute mergen auf der hiesigen Eisenbahn=Hauptwerkstätte. Der Schlosser Mersch aus Elsen war mit, der Rexaratur eines Puffers in einem Gleis an einem Wagen beschäftigt. Als dann rlötzlich der Rangierzug auf den Wagen kam, drückte dieser den Schlosser mit einem anderen Wagen zwischen die beiden Puffer zusammen. Der lerbeigeholte Arzt Sanitätsrat Dr. Bonse beantragte sofortige Ueber weisung in das hiesige Landeshospital, wo er schwer daniederliegt. Mersch war noch nicht lange im Dienste der Eisenbahn beschäftigt und der einzige Sohn seiner Eltern. 8 Die neue Wagenwerkstätte am Nordbahnhof, die sich bereits seit einiger Zeit in Betrieb befindet, wird, wie wir erfahren, am 15. d., M. den Rest der Arbeiter, aus der alten Werkstatt der Eisenbahn=Hauptwerkstätte auf nehmen. Der volle Betrieb der Wagenwerkstatt befindet sich somit von diesem Tage ab im Bereiche des Nordbahnhofes. Ballon=Wettbewerb des Barmer Verkehrs=Vereins. In der Schaufenster=Dekorationswoche, welche vom 1. bis S. November abgehalten wurde, hat der Verkehrsverein Ballons steigen lassen, die in einer angehefteten Drucksache die Bedingungen zu einem Wettbewerb enthielten. Die 10 am weitesten geflogenen Ballons erhielten Preise von 5—25 Mk. Ein solcher Ballon ist auch nach hier gelangt, ihn hat Heinr. Hacke in Elsen gefunden und dem Verkehrsverein Barmen eingesandt. Die Ent serrung betrug nach der Luftlinie berechnet 120 Klm. Er erhielt den 3. Preis. Gewiß eine recht originelle Idee, die Barmen mit dem Wettbewerb ins Werk setzte &X Postsendungen an Soldaten. Jetzt, da die jungen Rekruten eingetreten sind, erscheint es angebrocht, au die Vorteile im Postverkehr, welche die Soldaten genießen, hinzuweisen. Innerhalb des Deutschen Reiches werden gewöhnliche Briefe bis zu 60. Gramm Gewicht und Postkarten portofrei befördert. Postanweisungen bis zu 15 Mt. Be trag kosten 10 Pfg., gewöhnliche Patete bis zu sechs Pfund Gewicht 20 Pfg. Porto.„Alle diese Sendungen müssen aber den Vermerk:„Soldatenbrief, eigene Angelegenheiten des Empfängers" tragen. Bei Paketen ist dieser Vermerk sowohl auf dem Paket, als auch auf der Begleitadresse niederzuschreiben. Befindet sich aber der Soldat im gleichen Orte wie der Absender von oben genannten Postsendungen, so sind die vollen Postgebühren zu zahlen Alle von den Soldaten selbst abgesandten Postsendungen genießen keine Vergünstigungen. 0 Jubiläum des Westf. Jäger=Bataillons Nr. 7 im Jahre 1915. Unter dem Protektorat des früheren Kommandeurs des Bataillons, des Obersten Grafen Finck von Finckenstein hat sich in Rheinland und Westalen ein Ausschuß mit dem Sitze in Barmen=Dortmund gebildet, welcher einen Aufruf an alle ehemaligen 7. Jäger erläßt. In dem Aufruf wird aufgefordert, zu einer Sammlung beizutragen, aus welcher dem Bataillon ein Geschenk in Gestalt eines Gemäldes der Schlacht von Colombey, welches der Düsseldorfer Historienmaler Baur in Auftrag erhält, überreicht werden soll. Der weitaus größere Teil der Sammlung soll als Geldgeschenk überreicht werden, um aus den Zinsen jährlich Schießpreise an die Jäger zu verteilen. Voritzender des Ausschusses ist Kamerad Ferd. Luwald, Dortmund, 1. Kampstraße 43. Angaben von Adressen wolle man an den Kameraden Luwald gelangen lassen mit Angabe der Charge, Dienstjahr und Kompagnie, Stand und ob Kriegsteilnehmer. Auch ist Anschluß an die Vereine zweckmäßig, da von denselben die Sammlung und später die Ordnung bei dem Feste geleitet wird, Lüchtringen, 12. Nov. Der Bau der fähre schreitet runig voran. Voraussichtlich kann sie gegen Ende dieses Monats dem Verkehr übergeben werden. Eine wesentliche Entlastung wiro es für die hiesige Fähre bedeuten, wenn der Plan, mit der Corveyer Eisenbahn= brücke eine Fußgängerbrücke zu vereinigen, zur Wirklichkeit wird. Die Stadt Hörter steht der Angelegenheit symrathisch gegenüber. □ Lechtringen, 13. Nov. Das Last=Auto der Baumgarten=Brauerei Allersheim bei Holzminden überuhr den Arbeiter Meyer aus Silberborn, der schwer verletzt ins Krankenhaus zu Holzminden gebracht wurde, wo er seinen Leiden erlag: den Lenker des Lastwagens trifft keine Schuld.— Auf dem Rangier=Bahnhof Holz minden wurden einem Rangierer beide Beine ab gefahren: der Tod trat auf der Stelle ein. Hegensdorf, 12. Nov. Gestern nacht brannte das Anwesen des Landwirts Heinrich Wördehoff voll. ständig nieder. Das ganze Dorf war vom Feuer. schein hell erleuchtet. Die Funken flogen über das ganze Dorf. so daß leicht hätte ein großer Brand entstehen können. Zuerst ging die Scheune in Flammen auf. An den Futtervorräten fand das Feuer reiche Nahrung. Von der Hitze fing auch das Wohnhaus an zu brennen, das mit Erntevorräten bis unter das Dach gefüllt war. Das Vieh und das Hausgerät konnten gerettet werden T Beverungen, 12. Nov. Bei der heute abgehaltenen Stadtverordneten=Ergänzungswahl für je 1 ausscheidendes Mitglied der I., II. und III. Abteilung wurden gewählt bezw. wiedergeählt in der I. Abteilung Herr Rechlsanwalt und Notar Otto, in der II. Abteilung Herr Kaufmann Julius Schübeler, in der III. Abteilung erhielten Herr Landwirt Anton Wäschr 41, Herr Fabrik. besitzer Gerhard Buddenberg 39, Herr Händler Joserh Schaultheis 38 und Herr Bäckermeister Karl Gocke 1. Stimme und muß in dieser Abteilung eine Stichwahl zwischen Herrn Landwirt Anton Wäsche und Herrn Fabrikbesitzer Gerhard Buddenberg stattfinden, wofür Termin auf den 3. Dezember angesetzt ist. I. Lippstadt, 13. Nov. In den letzten Tagen wurden hier wiederum mehrere weibliche Personen von dem Un hold belästigt. Die Attentate fanden teilweise sogar am hellen Tage statt. Heute nachmittag konnte endlich der Bursche auf friscer Taterariffen werden. Als er in der Nähe des Fricdhofs zwei Damen anfiel, nahmen zwei Polizeibeamte die Verfolgung auf. In der Nordstraße wurde er glücklich angehalten und sogleich zur Wache gebracht. Der Attentäter ist ein 16 jähriger Lehrling einer hiesigen Fabrik mit Namen Bergmann. Aus dem Sauerlande. 2. Aus dem Amte Bestwig, 13. Nov. Am Sonntag sand eine gut besuchte Generalversammlun des Schützenvereins Velmede statt. Amtmann v. Borries hielt einen durch reiches Zahlenmaterial belegten Vortrag über die Bedeutung einer gemeinnützigen nationalen Volksversicherung. Der Schützenverein be schloß den Anschluß an den Verband öffentlicher Lebens versicherungsanstalten und richtete eine örtliche Verwaltungsstelle ein. Der Prämienverfall soll durch Bildung eines Hilfsfonds auf ein Mindestmaß herabgedrückt werden Der Verband hat sich vertraglich verpflichtet, den Mitgliedern des Schützenvereins 50 Prozent der jährlichen Prämieneinnahme als Hypotheken zur Verfügung zu stellen. — Der Schützenverein Neu=Andreasberg ist bereits eit einigen Wochen mit gutem Erfolge für die Volksvericherung tätig.— In Heringhausen ist, ebenfalls im Anschluß an den Verband öffentlicher Lebensversicherungsanstalten, auf Anregung des Amtmanns v. Borries eni Verein für Volksversicherung gegründet worden. Olsberg, 18. Nov. Gestern vormittag ½11 Uhr ertonte die Feuerglocke. Im Hause des Zimmermeisters Wilhelm Susewind war Feuer ausgebrochen. Die reiwillige Feuerwehr wurde sofort alarmiert. Ihrem schnellen Eingreifen und der ersten Hilfe der Nachbarn ist es zu verdanken, daß ein weiteres Umsichgreifen des Feuers verhütet wurde. Ueber die Entstehung des Feuers ist noch nichts bekannt, der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. □ Arnsberg, 13. Nov. Unter zahlreicher Beteiligung aus allen Teilen des Kreises Arnsberg fand gestern nachmittag im kleinen Saale des Schützenhauses das vom Kreisausschuß veranstaltete Abschiedsessen für den aus dem Kreise Arnsberg scheidenden Landrat Droege statt. Die große Teilnehmerzahl, es waren an 150 Personen erschienen, war der beste Beweis dafür, welcher Liebe und Anhänglichkeit sich der scheidende Landrat bei seinen Kreiseingesessenen erfreute. Werl, 13. Nov. Das 8jährige Töchterchen des Arbeiters J. Wiesenthal wurde von einem Kraftwagen der Dortmunder Ritterbrauerei überfahren um auf der Stelle getötet. * Siegen, 13. Nov. Einen großen Rangierbahnhof wird die Kgl. Eisenbahnverwaltung unter einem Kostenaufwand von 10 Mill. Mk. zwischen den Ortschaften Kreuztal und Buschhütten schaffen. Zu diesem Zwecke wurde ein großes Wiesengelände angekauft. Die Anlage ist not wendig geworden durch die im Bau befindlichen Bahn linien Weidenau=Dillenburg und Kreuztal=Olpe=Meinerz= hagen. Außerdem bildete die Beschränktheit der Bahnhöfe in Kreuztal, Geisweid, Weidenau und Siegen ein Hindernis für den Güterverkehr, das mit Anlage des neuen Bahnhofes ebenfalls beseitigt werden wird. Aus den Provinzen und Bundesstaaten. Bielefeld, 12. Nov. Bei den heute getätigten Stadtverordnetenwahlen der 3. Abteilung behaupteten die Sozialdemokraten ihre zur Wahl stehenden 6 Sitze. Auf ihre Liste entfielen 4100—4158 Stimmen, während die Kandidaten der verbündeten Nationalliberalen, Konservativen und Zentrum 777—815 Stimmen und diejenigen der Fortschrittlichen Volkspartei. 248—278 Stimmen erhielten. Die Beteiligung war besonders auf bürgerlicher Seite schwach. Von 12991 Wählern übten 5236 ihr Stimmrecht aus. Die Sozialdemokratie ist seit Jahren im Besitz sämtlicher 15 Mandate der 3. Abteilung. * Schwelm, 13. Nov. Bei den Stadtverordnetenwahlen der dritten Abteilung erlitten die Sozialdemokraten auch hier eine Niederlage, indem die Kandidaten der vereinigten bürgerlichen Parteien mit geringer Mehrheit gewählt wurden. * H e r t e n( W e s t f.), 1 3. N o v. N a c h d e m i m H e e r u n d in der Marine sich abstinente Soldatenvereine gebildet haben, hat jetzt auch die Polizei einen„Verein abstinenter Polizeibeamter Deutschlands“ gegründet. Der Verein bezweckt, durch völlige Enthaltsamkeit seine Mitglieder vor den vielen Gefahren des Alkoholismus zu schützen und sie durch Anleitung und Studium zu einem tieferen Verständnis der Alkoholfrage zu bringen. 25 Bochum, 13. Nov. Zu dem von hier aus der Nähe der alten Bochum=Wiemelhausener Grenze gemeldeten Morde und Selbstmorde(Vgl. Nr. 305) ist zu kemerken, daß der Täter nicht Bernholtz heißt, sondern der Wagenführer Bernhartz ist. * Essen, 13. Nov. Die Kriminalpolizei nahm hier eine aus sechs Personen bestehende Bande von Banknotenfalschern fest. Die Verhalteten wohnten in Essen, Gelsenkirchen, Steele und Wattenscheid. Elberfeld, 18. Nov. Im Gräfrather Stadtwalde hat gestern ein vor wenigen Tagen aus dem Zuchthause ent46 47 hinter ihr, wie dunkel alles vor ihr. Der große Wechsel in ihrem Schicksal, die Liebe, mit der sie alle umgaben, alles ließ sie unbewegt; sie wußte nicht, ob es jemals anders gewesen. Die Vergangenheit war ausgelöscht in ihrer Seele und die Gegenwart war ihr wie ein Traum;— die Schlange m dem Paradiese sah sie nicht: erst ihr tötlicher Stachel sollte sie jäh wachrütteln aus dem Traume tiefster Vergessenheit. 17. Kapitel. Flammen der Eifersucht. Im Strome der Zeit verrauschten die Tage, die Sonne schien wärmer und wärmer, der Himmel färbte sich mit einem tieferen Blau. Der Frühling machte dem Sommer Platz, dem rosenbekränzten Bräutigam der Sonne mit seiner goldenen Krone, und in königlichem Triumphe zog er ein in die Welt. Es war ein vollkommener Tag im Junimonat. Der leichte Wind, welcher durch die Blätter der alten Eichen strich, schien nur gesandt, um den Duft der tausend Blüten zu verbreiten: die weißen Wölkchen, die am Himmel trieben, waren gerade genügend, um die brennende Glut der Sonnenstrahlen etwas zu mäßigen, und in der Ferne, auf den grünen, vollsaftigen Wiesen. schwangen die Mäher eifrig die Sensen, als sei die Mühsal ihrer Arbeit nur ein sommerliches Spiel. Alles atmete Leben m üppigster Fülle. Jeder Pulsschlag der Natur war Harmonie. Der Gesang der Vögel. das Gesumme der Bienen, der fächelnde Zephyr schienen sich zu vereinen und anzuschwellen zu einem Chorale des Preises. der Freude und des Dankes für die Schönheit und den Segen, der aus allem, allem ringsum dem Auge entgegenlachte. :. Und der Wiederhall dieses großen Lobliedes der Natur erklang mindestens in einem Herzen der drei Menschenkinder, die an diesem herrlichen Junimorgen auf der rosenbekränzten Veranda von Marbury Hall standen. Eine so selige Zufrieden heit sprach aus dem Antlitze des schönen Mädchens an seiner Seite, daß Doktor John Marbury kaum seine Augen von ihr abzuwenden vermochte. Diesen Ausdruck hatte er bis jetzt noch nicht in diesen Zügen gesehen. Es war ein verklärender Schimmer, wie der Sonnenglanz, der auf den grünen Wiesen drunten lag. Die seligste Zufriedenheit, die der Vergangenheit nicht gedenkt und der nicht vor der Zukunft bangt, prägte sich in Nelly's wunderbar liebreizendem Angesicht aus. „Ich möchte dich etwas fragen,“ hob John endlich an. Das zeremonielle„Sie“ war dem verwandtschaftlichen„Du“ bald gewichen. „So frage!“ entgegnete Nelly mit einem matten Lächeln.„Aber eine Antwort kann ich nicht versprechen. Deine Fragen sind oft zu schwer verständlich für mich. Vetter John.“ „Zu schwer verständlich?“ fragte er.„Nun, diese ist es sicher nicht. Willst du mir sagen, was du soeben gedacht hast?“ „Was ich gedacht habe?“ wiederholte sie träumerisch.„Ich weiß nicht, wie ich dir das deutlich machen kann. Es ist mir, als denke ich gar nicht; ich fühle nur,— ich fühle all' den Glanz und all' die Schönheit um mich her,— das Geflüster des Windes, das Gezwitscher der Vögel und das Duften der Blumen. Wenn ich denke,“ und ein plötzlicher Schatten huschte über das schöne Antlitz, ein Schatten, welcher den Sonnenglanz in ihren Zügen jäh verdüsterte, „wenn ich denke, dann fühle ich mich beängstigt, gequält, ich weiß nicht, warum. Wenn ich die Herrlichkeit, die mich umgibt, empfinde, dann ist alles Freude und Friede in mir!“ Seine kalten, forschenden Augen hatten sich nicht einen Moment von ihrem Antlitz abgewandt. „Ich möchte wissen, warum sie dich Nelln genannt,“ sagte er nach einer Pause.„Der Name paßt ja gar nicht für dich. Ich möchte dich Juno nennen!“ Juno, die Königin des Sommers! Der Name schien ihr in der Tat mit Fug und Recht zuzukommen, wie sie jetzt so unter den Rosen dastand und die goldene Flut des Sonnenlichtes an ihrer Gestalt niederfloß und einen Glorienschein um ihr vollendetes Antlitz wob. Sie war vollständig in Weiß gekleidet. Das dunkle Haar umrahmte ihr Haupt in fesselloser Fülle. In ihrem Gürtel prangte ein Sträußchen von Teerosen, ein anderes an ihrer Brust Alice mit dem unbeweglichen, marmornen Angesicht erschien leb= und farblos neben ihr, wie ein Bild in Wasserfarben neben seinem Gegenstück in Oel erscheint.8 Sie hatte bereits mit Ingrimm erkannt, daß ihr Stern im Erbleichen begriffen war. Ein kurzer Monat zu Marbury Hall hatte genügt. um Miß Ray zum Mittelpunkt zu machen, um welchen sich alles drehte, und des Obersten liebliche Nichte zog auf ihren Ausritten und Spazierfahrten aller Augen in Bewunderung auf sich, In dem hübschen Pony=Phaeton sitzend, das Onkel Ruben kürzlich angekauft, oder furchtlos auf der schwarzen Beß. Doktor Johns wohldressiertem Pferd, über die Hügel jagend, oder durch die Tannenwälder schweifend, hatte Nelly Gefundheit und Kraft mit wunderbarer Schnelligkeit zurückgewonnen. Immer herrlicher, entzückender entfaltete sich die Schönheit des jungen Mädchens. „Wer ist für einen Morgenritt?“ fragte Doktor John, seine Zigarre wegwerfend und sich langsam von seinem Sitz erhebend.„Ich will nach den Höhlen, wo eine Pflanze wächst, die ich besitzen muß, bevor deren Blüten welken, und ein Sturm könnte heute noch dieselben in alle Winde zerstreuen.“ „Für mich ist es zu heiß.“ sagte Alice,„und die Höhlen—. Nun, ich wünsche dir recht viel Vergnügen zu der Tour! Ein Ritt von fünf Meilen um ein bißchen Unkraut an einem glühenden Sommertag ist ein wissenschaftlicher Wahnwitz. Aber jeder soll seinem eigenen Geschmack folgen. Der meinige ist ein ruhiger Morgen im Schatten des Hauses.“ „Und der deinige. Nelly? Ziehst du nicht einen Ritt durch die dunklen, flüsternden Wälder am Meere vor, wo wir den Wiederhall der Wogen hören, welche das Ufer peitschen, und den Atem des Ozeans fühlen, der unsere Pulse auffrischt und lebhafter schlagen macht?“ „Ein Ritt!“ In Nellys dunklen Augen leuchtete es entzückt auf.„Ein Ritt! Ich eile, mein Reitkleid anzulegen!“ „Und ich will befehlen, daß die schwarze Beß gesattelt wird. Ich muß mich immer selber von der Festigkeit der Gurten überzeugen, wenn Nelly sie besteigt.“ fügte John hinzu, als seine Kousine unter dem Säulengang verschwand.„Sie reitet in einer Weise, die einen losen Sattel gefährlich erscheinen lassen müßte.“ „Sie reitet, wie sie alles andere tut,“ zischte Alice zwischen den Lippen hindurch,„wie eine Barbarin!“ John lachte; es war ein spöttisches, aufreizendes Lachen. „Auch Kleopatra war eine Barbarin, und doch schlug sie eine Welt in Ketten. Und unsere — lasse mich sie nennen mit dem Namen, der ihr zukommt— und unsere Juno tut dasselbe. Onkel Ruben befindet sich bereits ganz in ihrer Schlinge. Jack Rytor legt urplötzlich ein erstaunliches Interesse an den Tag für mein Laboratorium und Willy Bruce bat mich gestern abend, ihm zu gestatten, meinen Versuchen mit dem Mikrophon beizuwohnen, während Harvey Window—“ Doktor John zog ein Billet aus seiner Tasche.„Apropos, ich hatte ganz vergessen. dir den Brief zu zeigen. Ich empfing ihn heute früh. Es scheint, daß auch er die anziehende Gewalt des Sternes fühlt, der am Himmel von Marbury Hall aufgegangen ist. Eine Barbarin, meine teure Alice, wie die Geschichte es bewiesen hat bis auf den heutigen Tag, ist oftmals eine Gegnerin, die sehr gefährlich werden kann!“ Und mit einem neuen spöttischen Lachen wandte John sich zum Gehen, während Alice, blaß vor Aerger, ihre Rosen auf den Boden fallen ließ und in den Brief starrte, den John ihr gegeben, einen Brief, dessen Unterschrift ihr Herz klopfen machte m einem Gemisch von Freude und Schmerz. Er lautete: „Lieber John! Ich war Tag und Nacht beschäftigt, sonst hätte ich dir schon längst geschrieben. Ich hoffe, daß dort alles in bester Ordnung ist. Die Melchior=Angelegenheit hat mich in die fatalste Lage versetzt. Ich bin in diesem Moment entweder der Herr einer halben Million oder ein Bettler wie zuvor. Ich kann nicht verfügen über armselige Tausend. Es ist hart, unter so berückenden Aussichten wie ein Arbeitsroß zu pflügen den ganzen Tag, aber ich tue es doch, obgleich ich mich so oft versucht fühle, das Geschirr abzuwerfen und hinaus zu galonvieren in die grünen Felder. Aber einen Tag oder zwei geschieht es doch, wenn du ein Zimmen kassener Verbrecher nach kurzem Wortwechsel den aus Elberseld stammenden Gelegenheitsarbeiter Schlirköter mit einem von einer Bank losgerissenen Pfahl erschlagen. Die Beiden hatten erst gemeinsam einen Einbruchsdiebstahl verübt und sind dann uneins geworden — Köln, 13. Nov. Nach dem Ergebnis der gestrigen Stadtveroronerenwani— die erste Abteilung ist den Liberalen sicher— wird das hiesige Stadtverordnetenkollegium vom neuen Jahre ab 31 Zentrumsmitglieder und 20 Liberale zählen. = Kassel, 13. Nov. Der Kaiser wird sich nach den bisherigen Bestimmungen am Samstag nach der Vereidigung der Marinerekruten in Kiel im Sonderzuge nach Kassel begeben, wo er am späten Nachmittag eintrifft. Abends findet im Hoftheater eine Aufführung des Lustspiels„Das Stiftungsfest“ statt. ° Halle a. S., 13. Nov. Die heute zu Ende geführte Stadtverordnetenwahl der 3. Klasse in der Altstadt hat den Sieg der Bürgerlichen mit 2000 Stimmen Mehrheit gebracht. In den Vororten siegte die Sozialdemokratie. Vermischtes. * In der Devesche der vorigen Nr. Seite 1 über die Feier der Thronbesteigung des Königs Ludwig III. von Bayern in Rom hatten wir die Angabe, der Bischof von Warschau habe die Messe gelesen, mit einem Fragezeichen versehen, schon deshalb, weil Warschau bekanntlich Erzbistum ist. Es handelt sich um ein salsch übermitteltes Telegramm, statt Warschau muß es Passau heißen. XX Auf der Suche nach Ebender. Berlin, 11. Nov. Vor einigen Tagen erhielt die hiesige Kriminalpolizei einen Rohrpostbrief, in dem der Schreiber, der nicht genannt sein will, mitteilt, daß sich der Zigenner Ebender in der Nähe von Berlin aufhalte. Bekanntlich hat Ebender gemeinsam mit seinem Bruder in der Nähe von Fulda einen Gendarmen und einen Förster erschossen. In dem Briefe erklärte der Verfasser, er habe Ebender als Mitglied einer Zigeunerkapelle wiedererkannt, die in Reinicken dorf hause. Der Kriminalkommissar Nasse begab sich mit acht Kriminalbeamten nach Bötzow bei Velten, wo sich Ebender nach den Angaben des Briesschreibers aufhalten sollte. Als der Kriminalkommissar mit den Kriminalbeamten dort eintraf, befanden sich die Zigeuner gerade wieder beim Spiel. Es wurden noch mehrere Gendarmen zur Unterstützung herbeigezogen und oer Besitzer des Lokals unauffällig hinausgebeten. Es wurde ihm mitgeteilt, welch' gefährliche Personen sich offenbar unter den Musikanten befänden, und mit seiner Unterstützung kräftige Bauernburschen an den Türen verteilt. Man hatte bereits erfahren, daß alle Spieler mit Revolvern bewaffnet waren. Glücklicherweise hatten aber die nichtsahnenden Svieler die Schußwassen in ihren Mänteln gelassen, die neben der Bühne des Tanzlokals hingen. Die Kriminalbeamten mischten sich unauffällig unter die Tänzer. Um in keiner Weise von den übrigen Gästen im Aussehen abzuweichen, zogen sie ihre Röcke aus und bewegten sich in Hemdsärmeln unter den Gästen. Auf ein gegebenes Zeichen warsen sich die Beamten mit vorgehaltenen Revolvern auf die Musikanten. Es entstand im Saale eine gewaltige Aufregung. Da die Zigeuner einsahen, daß sie den bewaffneten Beamten gegenüber nichts ausrichten konnten, ließen sie sich ohne Widerstand festnehmen. Sie wurden sämtlich an Händen und Füßen gefesselt. Unter den Ver hasteten befindet sich ein Mann, der der Beschreibung nach der gefürchtete Ebender ist. Er verweigerte bei seiner Vernehmung hartnäckig die Angabe seines Namens. Navirlich bestreitet er, der bisher vergeblich gesuchte Mörder zu sein. Die Ermittelung ist bisher noch nicht abgeschlossen. Zur Stunde ließ sich den Zigennern allerdings nichts Belastendes nachweisen, so daß vier von ihnen vorläufig aus der Haft entlassen werden mußten, während der angebliche Ebender und ein zweiter Zigenner nach dem Polizeipräsidium übergeführt wurden. Stadtverordneten=Versammlung in Brilon. Brilon, 13. Nov Am Montag sand hier eine Stadtverordnetenversammlung statt, zu der die Stadtverordneten vollzählig erschienen waren. Zunächst teilte der Magistrat mit, daß das Gesuch des Bauunternehmers B. abschlägig beschieden sei. Es folgte die Zustimmung zu Marktverlegungen im Jahre 1915.—. Die bei einer örtlichen Besichtigung vereinbarte Instand setzung nes östlichen Bür gersteiges der Gartenstraße wurde zum Beschluß erhoben und verlangt, daß die Obstbaumantflanzungen ausgeführt würden.— Der Zuschlag für die Mauerarbeiten an dem Kanal aus der Wind mühle wurde nem Mindestfordernden Franz Lutter mit 192,30 Mi. erteilt.— Die Beschluß sassung beir. die Angevote der Kanalisierung der Altenbürener=, Rochus= und Rirenerstraße wurde vertagt Der Vorschlag des Magistrats, dem Verkehrsvereine Westsalens mit einem Jahresbeitrage von 5 Mk. beizutreten, wurde angenommen.— Den bei der Vieh- und Obstbaum zahlung am 1. Dezember 1912 tätig gewesenen Zählern bewilligte man 4 Mt. pro Zähler.— Ferner beschloß man für die Wohnung des Herrn Försters Schmidtmann(Möhneburg) einen neuen Herd zu beschaffen.— 3 Gesuche um käufliche Ueberlassung alter Pflastersteine wurden genehmigt.— Die Vorlage über die Prüfung der Stadtkassenrechnungen von 1911 und 1912 wurde vertagt. Gegen ein erneutes Gesuch des Herrn Wirtes Wiepen, ihm die Hälfte des zwischen seinem und dem Schöllingschen Besitztume gelegenen Grundstückes käuflich zu überlassen, sprachen sich Magistrat und Forstverwaltung aus. Nach längerer Verhandlung jedoch wurde es von der Mehrheit der Stadtverordneten bewilligt. Stadtverordneten=Versammlung in Geseke. L. Geseke, 13. Mon. Vor der letzten Stadtverordnetensitzung sand eine geheime Sitzung des Magistrats und der Stadtverordneten statt, in der die Wahl eines Kreistaggabgeoroneten für Geseke vorgenommen wurde. Mit 20 Stimmen wurde das ausscheidende Mitglied. Stadtverordnetenvorsteher Herr Oekonomierat Löhers wiedergewählt. Die folgende öffentliche Sitzung dauerte nur eine kurze Zeit. Die Tagesordnung wuwe wie folgt erledigt: 1. Neuwahl eines Mitgliedes der Srarkassenverwaltung. Ohne weitere Ausstrache wurden das ausscheidende Mitglied Herr Kaufmann Feldmann und dessen Stellvertreter Gastwirt Engels auf drei Jahre durch Zuruf wiedergewählt. 2. Verzinsung der Sxarkasseneinlagen. Vom 1. Januar 1914 ab soll nach dem Muster anderer Sparkassen die tägliche Verzinsung der„Einlagen vom Tage nach der Einzahlung ab erfolgen. Hierzu gab die Versammlung ohne weiteres ihre Genehmigung.— Auf die Anfragen des Stadtv. Lorenz, ob es nicht im Interesse der Darlehnsempfänger liege, bei Darlehn die Frist von zwei Monaten zur Zinsenzahlung beizubehalten, erwiderte Bürgermeister Dissen, daß die Fristverkürzung auf einen Monai geschaffen sei, um einen Ausgleich zu den Mindereinnahmen zu besitzen, die durch die tägliche Verzinsung hervorgerufen werden. 3. Errichtung einer neuen Schulklasse. Da einige Klassen 80 und mehr Kinder umsassen, ist die Errichtung einer neuen Schulklasse dringend notwendig. Dem Beschlusse des Magistrats, hierfür eine neue Lehrerstelle zu schaffen, gaben die Stadtverordneten ohne Aussrracht ihre Zustimmung. l. Genehmigung des Kultus=, Forst- und Hauungsrlanes für 1913/14. Die Bewilligung des noch zu deckenden Fehlbetrags von 350 Mt. wurde ein stimmig beschlossen. Doch wurde ausdrücklich gewünscht, daß in Zukunft der Stadtverordnetenversammlung nicht nur der sertige Plan vorgelegt werde, sondern auch vorher die Stadtverordneten zur Aufstellung des Planes hinzugezogen würden. 5. Feststellung der Rechnung der Ge meindekrankenkasse für 1912. Bei der Prüfung der genannten Rechnung waren vom Magistrat keine Bemer kungen gemacht worden. Die Rechnung schließt ab i Ein nahme um Ausgabe mit 7772,39 Mi. Der Vorschuß be tragt 1405,85 Ml., der aus der Stadttasse zu degen ist. Hierzu gab die Versammlung Einstimmig ihre Zustimmung. 6. Feststellung der Rechnungder hoheren Stadtschule. Die Rechnung, die mit 1768-,49 Mk. abschließt, wurde einstimmig genehmigt. Dem Rendanten. wurde Entlastung erteilt. Außerhalb der Tagesordnung wurden Einlabungen an die Stadtverordneten verteilt, die von der Freiwilligen Feuerwehr zur großen Schlußübung am 15. November ergangen sind.— Ferner teilte Stadtverordneten vorsteher Löhrs mit, Han mit dem Anschluß an das Elektrizitätswerk„Westfalen“ gegen Ende Januar begonnen werden könne, weil dann die Anlagen in Lippstadt wahrschein lich fertig gestellt seien. Mai 54.50, Sept. 55.25.— 6 Uhr abends. Tenden, ftette Dez. 52,50, März 53,50, Mai 53,75, Sept. 54.75. X Geseke, 13. Nov. Zum heutigen Biehmarkt waren Schweine nur in geringer Anzahl angefahren. Sechs Wochen alte Ferkel kosteten ca. 18 Mark. Preise für Aupferrohre. Mit eem Weichen der Preise für Kurfer und Kupferdleche ist auch Rückgang der Preise für Kurferrohre eingetreten, und zwar zweimal um jc 3 Mk., die 100 Kil., von 210 Mf. aus 204 Mi Grundpreis, die 100 Kil. franko, für Posten von meyr als 150 Kil. Ermäßigung dee Preises für Kupferdraht. Der Grunerreis für Kuvferdraht wurde ebenfall= um 6 Mi. d##e 100 Kil., auf 176 Mi. ermäßigt. Theater, Konzerte etc X Stadttheater Volkshalle. Detmolder Holtveater=Enseindle.) Man schreibt uns:„Der Graf von ruremburg", diese allerliebste Operette von Lebar, wird am Sonntag in bester Besetzung aller Partien einmalig zur Aufführung gelangen. Selten hatte ein Werk sich eines gleich großen Erfolges zu erfreuen. lleber die Erstaufführung in Detmold schrieb die„Lipp. Tageszig.“ u. a.: „Gestern wurden wir mit des„Lustigen Witwe"=Komponisten neue ster Operette„Der Graf von Luxembure" bekannt gemacht. Sie kand hier begeisterte Aufnahme. Stürmische Heiterteit und rasender Beifall wurde entlesselt, besonders am Schlusfe der Vorstellung wollte der Beisallssturm sich gar nicht legen.“ Bei uns wird dieses reizende Werk nur einmal gegeben. Köln, 13. November. Rüböl(in Posten von 5000 kgy vorr. 70,00 B., Okt. 67,50 B., 67,00 Köln, 13. Nov. Fruchtmarkt. Luzernheu 6.50—7,00 Mk., Wiesenheu 5,40—6,00 Mk. Roggen=Breitdruschstroh 3,70 bis 4.20 Mk., Krumm= und Preßstrob 2.70—3,10 Mk. für 100 Kg. Neuß, 13. November. Die Neußer Oelmüller ermäßigten den Preis für Rüböl um„K 0,50 und denjenigen für Rübluchen um 4.00. Neuß, 13. Nov. Fruchtmarkt. Weizen neuer ia 18.60, lla 17.60—. Roggen neuer Ia 15.50, IIa 14,50#s, Hafer, alter, Ia 17,80, IIa 16.50, IIIa 00,00 J. neuer, la 15,70, Ia 14,70 für 100 Kilogr. Wintergerste la 15,20, lIa 14,20 # die 100 Kilo. Kartoffeln 2,00—2.50 M. Heu 2,40—2,60+ Luzerner Heu 3.00—3,50 für 50 Kg. Krumm= und Preßstroh 10.00#, Breitdruschstrob 11,00. Roggenrichtstroh 12,00 für 500 Kg. Kleie 5,50 4 für 50 Kilogr. Magdeburg, 13. Nov. Zuckerbericht. Kornzucker 88 Proz. ohne Sack 9,00—9,07. Nachprodukte 75 Proz. ohne Sack 7,20—7,30. Stimmung: Ruhig, stetig. Brotraffinade 1 ohne Faß 19.25—19,50. Krostallzucker 1. mit Sack 00,00. Gem. Raffinade mit Sack 19,00—19,25. Gem. Melis I. mit Sac 18.50—18.75. Stimmung: Ruhig. Robzucker Transit 1. Produkt frei an Bord per Hamburg per Nov. 9,57 Gd., 9.60 Br., per Dez. 9.60 Gd., 9,65 Br., per Jan.=März 9,70 Gd., 9,72 Br., per Mai 9.90 Gd., 9,92 Br., per August 10,12 10,15 Br., per Okt.=Dez. 9,87 Gd., 9,92 Br. Stetig Hamburg, 13. Nov. Zucker. 3 Uhr nachm. Tendenz rubig. Nov. 9,55, Dezember 9.60, Jan.= März 9,72½, Mai 9.92½, August 10.12½, Okt.=Dezember 9,90.— 6 Uhr abends. Tendenz ruhig. Nov. 9,52, Dez. 9.57, Januar= März 9,70, Mai 9.92, August 10,10, Olt.= Dez. 9.87½.— Kaffee: 3 Uhr nachm. Tendenz ruhig. Dezember 52,75, März 5,400, Telegraphische Kurse der Berliner Börse Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. mitgetellt von der Verrisch=Bürkischen Bank in Paderborn. Berliner Produktenbörse. 13. November 1913. Weizen: Dez. 188.50, Mai 196 75. Juli—.—. Ruhig. Roggen: Dez. 156.75, Mai 163.00, Juli—.—. Behauptet. Hafer: Dez. 154.50, Mai 159.75. Matt. kats am. mix.: Dez.—.—. Mai—.—. Still. Rüböl: Nov.—.—. Dez. 64.20, Mai—.—. Still. Weizenmehl: 21.75—27.00. Still. Roageumebl: 19.00—21.30. Still. 3% Reichsanleihe 3½% Preußische Consols 4% Preußische Consols Berg.-M. Bank Deutsche Bank Diskonto Com Dresdner Bank Handelsgesel! schaft Nationalbank Schaafhausen Petersburger Int. Hasbk. Russenbank Baltimore Canada Lombarden Gr. Berliner Straßenbahn Hamb. Paketf. Hansa Nordd, Lloyd Dynamit South Westafrica Bochumer Luxemburger Gelsenkirchen Harpener Hohenlohe Laura Phönix Rheinstahl Rombacher 10 Tendenz: fest. Zinsfuß der Reichsbank: 5½. Lomb. 6½. gestern 76,10 85.10 98.00 heute 76.20 85.30 98.00 350.80 Berl. Privatdisk. 4½% Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“. Oeschäftsleitung: August Wulft.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und daFeuilleton: Karl Ailinger: für Provinzielles und Lokales Wilh. Schmitz: für den Anzeigen- u Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn. Nächste grosse Ziehungen! Bestimmt 22. November Naturpark Geldlose 3.30 Hauptgewinn bar ohne Abrug 190000 Kölner Lose 3 M. I1 Lose 30 M. 4995 Gewinne 50000 Jedes 10. Los gewinnt. a Sutche Schwimmer-Lose 2 M. 11 Lose 20 Mk. 4o0o0 15000 Neturpart Kölner 2Schwimmer Bekanntmachung. ] In unser Handelsregister A ist heute bei der un er Nr. 39 eingetragenen Firma Josef Hirschland Steinheim in da eingetragen worden, Firma erloschen ist. Steinheim. 10. Novbr ß die 21250 1913. Königliches Amtsgericht. In unser Handelsregister ist 4. November 1913 die ant Firma Hubert Menke in Silbach unter Nr. 42 in Abteilung A eingetragen, und als Inhaber der Kaufmann Hubert Menke in Silbach Nr. 17. 2249 Königliches Amtsgericht Medebach. 11.— Mk. sonst Porto und Liste je 30 Pig. extra empfichlt und versendet auch Nachn. August Rolef Lose-Oeneral-Oebit MUNSTER I. W. E" m.u g.* # Leterie-Oeschine.—.(1. Wests.) Nr. 5. Die Lieferungen für die Unteroffizier= uno Mannschaftsküchen in Paderborn und Neuhaus sollen pro 1. Dezember 1913 bis 30. November 1914 in 5 Losen Viktualien, Kartoffeln, Milch, Bäckerwaren, Gärtner=Artikel vergeben werden. Desgleichen Verpachtung der Abfälle. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift:„Küchenlieferung" sind bis 24. d. M., vorm. 9 Uhr dem Zahlmeister=Geschäftszimmer einzusenden. Die Bedingungen liegen ebenda zur Einsicht offen. Ohne vorherige Anerkennung dieser ist das Angebot ungültig. Husaren=Regiment Kaiser Nikolaus II. von Rußland Kein feines Frühstück ohne MendelmilchPflanzenbuter-Margarine Sanella (PfA 90 Pig.) Auktion. Garten=Verkauf. Samstag, 15. Nov. 1913. vormittags 11 Uhr werde ich auf dem Hofe Heiersstraße Nr. 22, gegen über der Thisaut 1 Glasschrank, 1 kl. Schreibpult. 1 zweischläfige Bettstelle mit Matratze und Keilkissen, 1 Hängelampe.. 1 eiserne Bettstelle, 2 eichene Bettstellen, 1 Kinderbettstelle, 1 Kinderwagen. 2Füll—.. Schr. öfen. 1 großes Schreibpult. 3 Gaskronleuchter, 1 große Portiere, 1 Dampfwasch= maschine. 2 gute Fügel öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkaufen. Wilhelm Batsche, beeid. Aukt. Hübsche, ruhig gelegene Baustellen. Montag, den 17. November 1913, nachm. 3 Uhr beginnend, werde ich den am Gierstor(Luise Henselstr.) belegenen von Hacht'schen Garten. Flur 8 Nr. 41, groß 14,62 ar, öffentlich meistbietend unter günstigen Bedingungen zum Verkauf aussetzen. Zusammenkunft am Garten. 09973a Johannes Lohoff, beeid. 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Auf gute Behandlung wird mehr gesehen wie auf Lohn. Näh. d. d. Geschst. 010088 Tüchtiger militärfrei, findet zum 1. Jannar 1914 dauernde Stellung. Offerten ist Bild beizufügen. J. L. Ostheimer, Lippstadt, Getreide, Fourage, Futter= und Düngemittel, Baumaterialien 2c. Ich suche einen tüchtigen, soliden, kath. 104920 ersten Verkäufer, welcher in Werkzeug, Baubeschlag und Kleineisenwaren durchaus vertraut sein muß, im Alter von 23—27 Jahren. Carl Schulte, Eisenhandlung, Trier(Rhld.). Schuhmachergeselle bei gutem Lohn für sofort gesucht. Meld. unt. Nr. 4136 an die Geschäftsst. d. Bl. a Braves kath. Mädchen gesetzten! kann, für Suche für mein Mühlenfuhrwerk und kleine Landwirtschaft einen jüngeren Marka(Gutsgärtner, Knecht, Mädchen VIarRIE-skath., unverheiratet, gesucht. der mit der Kundschaft um PIadeltel der mit der Kundschaft um zugehen weiß. Lohn nach Vereinbarung. 4244a Wilh. Frerk, Mühle Lohne bei Bad Sassendorf. Alters, das gut kochen ann, für Küche und Hausarbeit per gleich oder später gesucht. Lohn 30 Mark vr. konat. Kasse frei. Reisevergütung. 42150 Frau Hch. Koch, Privat, Heidelberg=Handschuhsheim i. Bad., Mühlthalstr. 15. Lehrköchin ohne gegenseitige Vergütung bei Familienanschluß, sowie Jungen im Alter von. 14—16 Jahren für Haus und Wirtschaft gesucht. 104810 Restaurant A. Wilkmann, Hövel bei Hamm i. W. Suche per sofort od. 1. Dezember ein fleißiges, braves, katholisches für die Hausarbeit, welches auch vom 1. April in der Küche angelernt werden kann. Frau Gerichtsrat Brüning. Werl. S Man streut den Frauen jeden Tag Sand in die Hugen bei Hnpreisungen aller möglichen Schuhcrèmes.— Selbst den minderwertigsten Schuhputzmitteln werden in unlauterer Weise alle möglichen Vorzüge zugeschricben, deshalb ist sehr große Vorsicht beim Einkauf notwendig.— Das beste, sparsamste und billigste von allen Schub- und Lederputzmitteln ist und bleibt das überall sehr beliebte Pilo. Suche per sofort tüchtigen, jungen, soliden Kutscher, guter Pferdepfleger, 16511a Heinr. Thies, Weinhandlung, Hörter. Junger, solider Bäckergehilfe auf sofort gesucht. 10513a Carl Mattenklodt, Lippstadt. Tüchtiger kath. Bäcker= und Konditorgehilfe in 14 Tagen gesucht. Emil Hammelmann, Bäckerei und Konditorei mit Maschinenbetrieb, Paderborn, Liliengasse. Alle 3 Wochen eine flinke, propre Waschfrau einen Tag ges. Bußdorfwall 41. Gesucht wird auf ein Gut im Kr. Lippstadt ein einfaches, zuverlässiges Fräulein, welches selbständig kochen kann, als Stütze oder Haushälterin. Gehalt nach Uebereinkunft. Meldungen mit Zeugnisabschriften unter Nr. 10488 an die Geschäftsstelle d. Bl. a Suche 1. Dez. od. 1. Jan. bess. Mädchen oder einfaches Fräulein von 25—30 J., w. in allen Zweigen des Haushaltes durchaus erfahren ist. Mädchen vorh. Angeb. mit Zeugnissen und Lohnansprüchen unt. Nr. 10510 an die Geschäftsst. d. Bl. Wegen Erkrankung der Rutter suche ich sofort oder 15. 11. ein tüchtiges Mädchen von 17—20 Jahren, welches chon kochen kann, für kleinen haushalt. Meldungen unter Nr. 10482 an d. Geschst. d. Bl. Ein zuverlässiges Mädchen kath.) für Küche und Hausalt in kleineren Privathaussalt zum 1. Jan. gesucht. Frau Ferd. Müller. Münster i. W., Hoyastr. 32 I. Habe mich in Duderstadt als Zahnarzt niedergelassen. 4241 Brautlecht, Zahnarzt, Duderstadt, Markt, Schwan-Apotheke. Sprechstunden ½9 bis ½1 vorm., 3 bis ½7 nachm. Sonntags 10 bis 12 Uhr. (8 T KIHE Seelesen TIIE Würtlembergische Metallwarenfabrik Geislingen-St. Versilberte und vergoldete Gebrauchs ind Luxusgeräle in hervorragender Ausführung " Galvanoplastische ∆ Kunsterzeugnisse Verkaufsstellen an allen grösseren Plätzen Vertreter in Schreibmaschinen und Büromöbeln. der bei den Industriefirmen des Bezirks regelmäßig persönliche Besuche ausführt, ist Gelegenheit geboten, einen lohnenden Betrieb anzugliedern. Es bestehen in diesem bereits ziemlich erhebliche Einnahmen. Die Angliederung des Betriebes eignet sich auch für andere Agenturgeschäfte, die mit Fabrikanten und Grossisten arbeiten. Angebote mit Angabe von Referenzen und der zur Verfügung stehenden flüssigen Mittel an K. B. 1414, Invalidendank, Ann.=Exped., Berlin W. 9. J710 4. Ziehung der 5. Klasse der 3. Preußisch-Süddeutschen (229. Kgl. Preuß.) Klassen-Cotterie. Vom:. November bis 3. Dezember 1913. Nur die Gewinne über 240 Mt. sind den detr. Nummern in Klammern deieefüt. Ohne Auf jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen. und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II. 11. November 1913, vormittags. Nachdruck verboten. 113(30004—. 316 402 65 571 630 1005 16 350 496 503 807 50 2115 28 76 9y 558 630 70 729— 3036 99 266 96 388 574[500) 866 79 951 4123(40000) 263 393 519(1000) 643 976 5130 33 280 339 464 75 79 542(1000] 84 714 mnz. 6033 1500] 445 67 93 501 910 52 7031 231 348 505 65 66“ 975 94 8317 529 600 62 925 70(500) 77 9186 209(1000] 390 564 613 65 79 10116(3000) 62 70 279 522 660 811 39(1000] 69 83 900 17 48 11135 255 57 92 315 50 604 53 764 983 12031 255 794 964 13052 114 93 374 540 86 841 14072.87 168 262 94 15371 88 413 31 54 57 62 607 15 713 16 812 160f8 79 283(500] 455 521 673 743 813 14 55 17247 393 654 66 875 963 18070 188 256 474(500] S0 547 56 627 19051 178 92 372 438 614 83 20482 525 688(500] 21052 59 324 63 414 18 638 22220 539 652 500) 705 827 28 23084 129 288 346 480 510 67 656 24018(500] 393 414 604 782 921 25008 711 67(3000] 82 809 1091 950 26091 185 212 490 507 13 96 619 98 704 12 40 8n“ 27163 258 66 304 466 85 746 970 28032 85 349 4.35 650 714 18 29073 76 96 222 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622(500) 724 30 901 10 461 70 436 594(500) 95 765 920 2 972 214009 98 293 387 586 16 23 215157 440 87 505 21 36 47 640(1000) 765 883 216140 65 69 21721 59 328(500] 422 30 556 99 709 68 88 801 218533 97 693 925(500) 73 219054 207 328 494 694 826 900 220102 39 71 229 609 772 86 833 944 221075 163 246 83 394(500) 466 525 713 873 222041 152 233 540 619 33 96 740 96 97 99 223011 28 133 477 526 743 879 824226 57 441 590 682 965 223438 659 500) 226071 129 63 637 38 44 72 73 732 819 35 47 906 49 85 16 74 459 96 627 98 958[500) 228109 41 62 97 413 504 42 663 926 229572 646 96 735 822 31 79 87 32 63 94 229572 646 96 ##o 96 735 822— 230051 72 172 83 274 839 428 587(500) 719 85 801(1000) 77 71 1000) 916 66 96(3000] 231191 303 19 77 418 67 666 772 898 232050) 66 223 26 568 874 901 81 239028 126 321 26 464 620 702 814 80 972 86 97(1000 Berichtigung In der Nachmittagsliste vom 10 Nosemder lies 70/420 mit 3000 MI., 119902 statt 119903, 189609 statt 199560, 223 845 statt 223813 ** 4. Jietzung der 5. Klasse der 3. Preußisch-Süddeutschen kgl. Preuß.) Klassen-Lotterie. Vom 7. November bis„Sesemver 1913. Nur die Gewinne über 240 Mi sind den ketr. Num ern in K'amm ru bei#e siet. Ohe Gewähr. H.A V. An jede gesogene Nummer sind zwei gleich hohe Gelbinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II. 11. November 1913, nachmittags. Nachdruck verboten. 81 331 478 513 644 739 61 80 90 983 1110 80 209 10 427 517 27 813 49 902 39 2113 218 378 548 731 44 50 82 843 904 44 3033 73 (500) 138 53(3000) 54 253(1000) 401 3 12 557 878 975 4058 169 228 481(500) 598 604 708 808 940 68 5098 234 46 386 400[3000) 41 77 552 57 60 659 722 5) 77 888 6179 246 544 677 717 37(3000) 919 7261 308 70 571 747 49 892 8351 564(3000) 767 9159 62 231 324 33(10000) 459 669 78 840 58 59 10097 99 198 381 460 639 798 832(500] 11307 18(1000] 68 566 936 12101 64 439 552 732 810 955(500) 13139 43 209 18 50 356 500] 64(1000] 514 29. 14103 13 204 303 79 523 43 69 97 776 153/4 9 60 73 871 93 969 16559 85 693 793 848 172.6 380 416 67 515 688 939 18150 306 30 53 84(3000) 586(500) 819 965 82(5009] 19063 186 263 96 5 S 644 744 982 20258 428(3000 610 51 759(500) 833 88 21033 314 74(1000) 406 614 744 86 98 814 23 974 22196 240 324 40 45 S; 425 579 653 722 231. 6 242 552 74 964 88 24325 436 42 876 25251 432 69 500 29 53 650 75 828 83 922 26036 267 84(500] 515 809 75 913 31 34 27041 409 642 718 95(500] 861 70 28068 217 33 77 317 43 439(500) 76 500 919 29188 91 273 1500] 472 90 540 620 58 912 30 30 01(3000] 407 712 949 31059 69 294 569 616 752 32317 35 54 66 449(1000) 504 26 93 639 33096(5000) 137 77 327 446 575(500) 602 785 805 961 340 6 124 240 554 675 871 969 85236 56 319 20 409 607 3000) 711 77 98 863 959 74 36173 2:8 502 39 632 49(1000] 37043 77 106 220 387 447 89 709 13 27 79 38034 41 63 100(500] 89(500]:05 47 79 401 571 82 663(1000) 707 74 79 802 53(1000] 68 39171 313 76 91 413 40077 455(3000] 736 832 55 59 94(3000] 41073 125 207 76 376 418 81 624 783 817(1000) 42143 72 258 528 65 722 43101 225 63 3000 359 469 646 764(500) 816 18 31 922 44435 970 43003 19 43 50 500) 155 246 56 66 338 433(1000) 749 913 44 46012 71 124 248 414 37 607 54 62 920 47338 504(500) 810 16(1000] 48066 176 211 431 577 726 45 51 951 49016 58 73 236 359 471(500) 617 728 81 810 32 74 997(500 162 68(3000] 306 407 609 51009 442 544 680(1000] 712 08 58 60 84 425 28 541 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83 515 94(1000] 648 800 81074 130 92 94 210 27 98 330 652 71 764 82002 291 520 682 879 83209 393 582(1000 624 704 73 889 907 42 84101 22 144 219 41 310 25 414 554(500) 618 723 909(500 52 85055 247 68 500 682 749 990 28186 196 288 359 509 50 620 31 76 79 803 925 31(10001 87136 381 416 591 604 59(500] 87 816 918 46 88130 355 471 527 67 92 606 91 720 93 838 51 81 89137 42 284 352 72 1000) 533 648 1500], 721 894 90017 38(500) 101 87(500) 570 668 375 411——— 877 929(500 36 52108 58 9 236(500 33n 491 743 88 824 55094 118 64(3000] 29 „ 9= jIIRN“ 20* 0%. 500 633 834 56021 46 139 88(1000) 320 64 84 563 600 79 653 677 976(500] 59062 : 256 1200 519 757 00) 570 668 757 831 992(500] 91001 101 56 1300 375 411 519 757 884 921=6 254 481 98 /500) 562 620 739 885 93019 42 59 196 212(1000) 33 42(1000) 315 428 522 91 94168 72 500) 75(500] 76 278 467 68 70 551 62 770 95074 279 308 634 58 700 816 98099 475 537 78 605 801 21 29(500) 61 98 97125 352 556 646 739 41 28026 183 S6 221 379 566 708 es 845(500] 984 99137 218(500) 80 437 542(1000) 679 825 64 81 89 932(1000) 100009 131 331 419 568 879 191058(1000) 178 477 740 908 32 102112 82 88 254 303 55 467 516 632 749 839 64 193352(500 587 614 915 48 66 194063 96 154 83 230 396 511 28 88 627 75 734 66(500 10.5065 184 245 461 546 55 637 99 817 54 940, 1061 2 259 358 525 36 606 10 744 66 89 990 107034 119 257 370(1000] 492 505 827 29 108058 116(3000] 213 68 371 522 60: 77 790 K 3 986(500 94 110034 65 90 129 96 511 289 352 32 816 52 109113 207 379 95(1000) 653 14 734 889 980 111005 13 86 129 74 80 870 979 112001 204 74 303 39 352 77 419(1000) 558 64 95 702 12 93 803 37 58 953 113010 22 49 562 665 860 98 964 74 114256 420 69 658(1000) 722(500) 840(1000 116162 241 71 5.3 41 51 657 71 862 940 115226 310 438 63 835 954 117031 116(500) 95 581 620 730 963 119042 750 812 65(3000] 118033 128 242(1000) 445 594 644 47 184 89 218 40 510 680 752 949 91 120004 187 30 476(500) 667 815 121124 295 340 44 122034 172 10 01 6 45(500] 747 95 463 96, 123015 164 458 75 719 72 124047 52 66 136 411 59 5°2 696 97 998 125133 54 82 206 79 354 571 812 918 26 4: 126174 260 87 349 539 59 83(500) 601 707 820 53 906 57 127016 23 132 266 467 607 875 95 936 128127(500] 86 231 386 414 524 780 908(5001 47 129203 29 56 73 470 519 22 618 91 795 130321 92 790 833 131013 53 63 64 203 15 614 47 743 50 807 132010 248(1000] 53 395 406(500) 506 96 650 910 26 133016 84 412 1000) 545 53(500) 70 71 698 796 862 134113 216 301 21 41 57 82 883 905 135010 51 78 133 67 93 671 136201 330 418 903 137013 24 52 166(3000 412 88 598 619 815(1000) 57 65 138030 496(1000) 593(3000 879(3000) 97 139374 481 738 82 885(500) 901 14 97 40037(1000] 86 241 300 71 77 506 88 98 604 725 50 826 72 81 97 141082 182 228 692 843 943 142024(500 262 319 417 56 538 604 794 143136 54 74 230(1000) 306 401 18 692 815 76 86 991 144049 243 78 396 404 51 70 623 744 1450 2 35 121 82 857 910 15(500) 19(500) 146211 60 65(500] 498 599 1.25 8°4 147033 75 115 248 63 319 579 729 9%8 148214 397 468(500) 690 780 149142 85 284(500] 337 519 89 812 60 909 150104 91 219 67 416(3000) 517(500] 603 56 843 80 901 151027 370 561 747 91 152155 201 471 515 725 40 955 71(500] 153024 132 211 82 517 90 96 604 904 87., 154054 83 168 355 400 90 692 756 99 819 155035 57 203(500 12 376 98 41 502 21 32 84 699 849 156169 208 24 368 71 408 525 782 862 157169 217 423 501 714 63 915 819 914 30 160475 85 745 (1000] 163.07 314 739 69 S7t 165036 166052(500) 202 613 623 24(500] 158044 147 238 159031 168 226 76 482 522 46 612 722 26 78 283 546 864 87 985 169200 73(500) 368(1000) 496 570 836 58 170242 405 27 561 94 684 781 845(500] 987 171126 8 603 47 736 76 871 987., 172131 299 356 69 565 765 173 72 6 311 54 643(500 105 79 495 707 977(1000) 6 253 91(500 769 71 181137 205 8 305 73 701 36 44 874 965 216 639 79 88. 183059 78 232 73 310 505 71(1000) 630 743 161109 373 501 41 94 162005 537 98 691 726 78 577 753 899 164028 226 67 589 607(500) 42 81 412 55 556(500) 75 613 82(500) 831 46 925 167017 195 428(3000) 722 899 912 86 168169 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611 48 841 67(3000) 908 11000) 232000(500) 248 379(1000] 429 629 57 713 45 233093 263 325 429 7°(1000) 582 46 677 795 898 913 Im Gewinnrade verdiiegen: 2 Prämien zu 300000, 2 Gewinne zu 500000, 2 zu 150000. 2 zu 100000, 2 in 60000. 4 zu 51000. 2 zu 40000. 20 u 30000 34 zu 15000, 88 zu 10000, 206 zu 5000, 2658 zu 3000, 5352 zu 1000, 7246 zu 300 Mr. 315 26 443 553 688 00(1000) 314(1000] 95 400 10 65 217083 136 517 617 727[500) 979 218247 435 721 E S“ 00 E 0= B.E: # BOSSEG En Sgess E:"" U T9 SSS—GSSGR # Zonnnn S u„ 65 u 10. 95 364 Was will der BonifatiusSammelverein? Bekanntlich hat der Bonisatius=Sammelverein die Aufgabe, für die religiöse Erziehung katholischer Kinder in der Diaspora Deutschlands sorgen zu helfen. Einerseits hat das Interesse für die auswärtigen Missionen neuerdings sehr zugenommen, während wir leider der Tatsache gegenüber stehen, daß jahraus, jahrein in Deutchland selbst viele Tausende nicht mehr getauft und keligionslos erzogen werden. Anderseits ist dem katholischen Vorke der Zweck des BonifatiusSammelvereins noch nicht so bekannt, wie es angesichts der Not sein müßte.„Es ist schwer, für diese Zwecke noch etwas zu bekommen. Fast überall abschlägige oder gar keine Anworten.“ klagte ein Diaspora=Pfarrer aus Thür ngen. Ein anderer Missionar schrieb:„Man bekommt ehr 100 Mk. für die Kirche, als 1 Mk. für die Schulen.“ Auf der religiösen, konfes ionellen Erziehung der Kinder, dieser lebendigen Tempel Gottes. berubt aber unsere ganze Hoffnung für die Diaspora, gegenüber den großen jähllichen Verlusten.„Wer möchte auch zurückbleiben, wonn es heißt: heift den Kindern".— hat Herr Graf Galen in seiner Festrede auf der General ersammlung des Bontfatius-Sammel V.reinsin Aachen im Oktober 1912 ausgerufen.„Glückliche Kinder, die da aufwachsen im Schatten einer katholischen Kirche: aber Jammer erfaßt unser Herz, wenn wir der vielen Tausende kalholischer Kinder unserer weiten deutschen Diaspora gedinken, die da heranwachsen, fern dem Seelsorger, sern von jeder katholischen Kavelle, fern vom göttlichen Kindersteund im Tab.rnakel, der Kinder, welche, wenn sie zum Kommunion-Unterricht kommen, oft weder das Kreuzzeichen noch das Ave Maria kennen,“ wie ein Hamburger Missionspfarter erzählte. Da sind nun Waisenhäuser und Kommunikantenanstalten erbaut, in deinen unter der sorgsamen Plege katholischer Schwestern die Kn er wenigstens für einige Zeit katholische Lu.t almen, katholisches Leben, katholischen Gottesdienst kennen lernen und gründlichen Religio.s=Unterricht erhalten. An einigen Orten sind Kommanikanten=Hervergen erlichtet. Schlafsäe für Kndlc. die aus enllegenen Orten am Samstag herüber kommen, um noch am Abend und am folg#ben Morgen Unterricht zu erhalten und am Gottsdienste teilzunehmen. Aber es feht an Platz, es sehlt an Geld für die Tausende armer Kinder. „In den letzten Wochen mußten wir sieben Kndr abweisen.“ Oft genug ist es für ein Kind gelchbedeutend:„Ia Hamburg bleiben und kelrn gehen oder in das Walsenhaus nach Bergedorf kommen und gerettet werden," schrieb Parrer Dinkgrefe aus Hamburg. 25 Kommunionkinder hätte der Pfarrer in Pirna(Sa####en) untrbringen und versorgen können, wenn er nur 9.0 Mark gehabt hätte, die aber fehlten. Der Psarrer aus Zeitz schreibt:„Ich komme aus Westjalen hierher, und wenn ich auch vie von der sächsischen Diaspora gehört, so halte ich es mir nicht vorgestellt. Sie glauben nicht, wie spärlich die Gaben fließen und wie sehr man oft in Verlegenheit ist: die Leute sind arm. und wenn sie etwas für die Kinder zahlen sollen. ist’s vorbei, mag daraus kommen, das da will. Da hatte ic letzten Sonntag drei kath##lsce Kinder vier Stunden von hier entdekt. Die Kinder sollten hierher zur Schule; im Vertrauen auf den Sammelverein hatte ich gleich Fahrkarten bestellt; bis die Karten da sind, sollte der Vat.r das Reisegeld vorstrecken, doch er tat es nicht. Heute sehe ich die armen Würmchen barfuß. ohne Schuhe, vier Stunden weit zu Fuß hierher kommen— trotz strömenden Regens. Ich habe geholfen, doch wer hilft bezahl.n?" Das sind so einige Notrufe, wie sie täglich aus der Diaspora ergehen. Ja, es ist wahr, was der hochwst. Herr Wehbischof von Haehling auf der letzten GeneralVersammlung der Ratholiken Deutschlands zu Metz erklärte:„Die Diaspora und ihre Not sind dem katholischen Deutschland fremd geworden: man weiß nicht, wie es uns am eigenen Leibe geht. Wenn wir uns nicht alle die Hand reichen m energischerem und beharrlicherem Handeln. brauchen wir es für manche Gegenden bald überhaupt nicht mehr.“ Darum nun auf zur Tat! Opfern wir, sammein wir für die armen Dia vorawaisen, auf daß auch sie ihren Heiland findn!— Gott läßt sich an Großmut nicht übertreffen. Er wird seine Wohnung in unseren Herzen, in den Herzen unserer Kinder schmücken mit den herrlichsten Gaben und reine Freude wird unser Lohn schon auf Erden sein!“ 3000000000000000 Pactum Liborlanum. 41. Wuwe Augun Höynck in Werl f 13. August 1913. 53. Witwe Franziska Rübl in Hörde f 4. Septemnber 1913. 21. Erefrau Berta Breyer in Eberswalde f 24. Oktober 1913. 43. Soneidermeister Ferd. Kneer in Wippringsen f 30. Okober 1913. 27. Landwirt Johanner Brunert in Oberhennevorn F 9. uni 1913 25. Ebefrau Klara Henken in Höntrop f 1. November 1913. 80. Ledrer Franz Meistereinst in Attendorn f 26. Oktober 1913. Johannes Scheele in Büenfeld f 23. Oktober 1913. 1II. Edefrau Bernbardine Stovermann in Mengede t 8. November 1913. 141. 107. Gutsdesitzer Witdelm Jacobs in Padervorn f 31 Ottober 1913 Witwe Tveresia Berten in Paderdorn f 2 November 1913. Wochen- und Festkalender. Sonntag, 16 November. Siebenundzwanzigster Sonntag nach Ptingsten. Kirchenfarbe: grün. Evangelium: Vom Senfkörnlein(Rattd. 13, 31—35j.— Albertus der Große, Bischof und Bekenner aus dem Domiutkanerorden(F 1294).— Eomund, Bischok von Eanterbury(f 1242).— Ewige Aubetung in Fretterode, Westernkotten und Helmsdorf. Montag, 17. November. Gregor der Wundertäter, Bischof von Cäsarea, Bekenner(f 217).— Ewige Anbetung in Petersdagen, Tieffurt, Rimbach, Großtöpfer, Hundesdagen und Wingerode. Dienstag, 18. November. Kirchweihe zu St. Peter und Paul in Rom.— Odo.— Ewige Anbetung in Dingelstädt(St. Gertrudis). Mittwoch, 19. November. Mariä Opferung(Erntedankfest).— St. Euisabeth, Langräfin von Thüringen, Witwe(F 1231).— Ewige Anbetung in Simmerode, Letmold, Blankenstein St. ElisabethKrankenhaus) und Struth.— Dreizehnstündiges Gedet im Dom. Donnerstag, 20. Novemder. Felix von Valois, Bekenner ( 1212).— Ewige Anbetung in Bischoagen, Hamm (St. Joseph und Salzkotten(Mutterhaus). Freitag, 21. November. Bernward, Bischol von Hildesbeim(f 1021).— Ewige Anbeiung in Baukau, Herue (Krankenhaus) und Krombach. Samstag, 22. Nov mber. Caecilia. Jungfrau und Marcyrin(f 432).— Ewige Anbetung in Bredme. Streitholz, Wattenscheid(St. Joseph) und Kreuzeder. 132 arme Waisen= und Diasporakinder in Damme i. Old. bitten um Anmeldungen sind an Vikar Dicke in Paderborn zu richten. im Antonius=Waisenhause eine kleine Gade. In dankvarer Liede beten sie täglich für euch und eure teuren Verstordenen. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft „Westfälisches Volksblatt" in Paderborn. Rätselecke. D. Bilder=Rätsel. Seie 7I Telegraphen=Rätsel.“) —""———— Risch ———""—— Zaum. ""———— Schutzvorrichtung. ——„.—— Teil des Kovres ————„"— Geichliffene Flasche —."——— Tierdaus. ——".— Großer Fluß. "———— Bleizeichen. —""——— Biereckiges Lineal Punkte und Striche steben an Stelle von Buchstaben. Sind de anbedeuteten Worte gefunden und die am die Punkte entfallenden Buchstaben aneinandergereitt, so ergeden diese zwei moderne Verkedremtitel. Anggramme.“) Aus den nachfolgenden je 2 bezw. 3 Worten ist durch Umstellung der Buchstaden ein bekanntes Hauptwort zu bilden. Wie lauten diese? 1. Dein Gast. 2. Mein Radi. 3. O ein Toler 4. ne Villa. 5. Rufe leise. Buchstaben=Rätsel.“) Läßt du zum Worte mit L dich berbei. Wird es mit R. dir zuteil als Arzuei. Homonym.“) Ist in Gesadren nicht Mut—? Hat nicht dein Freund dir oft gut—? Ist nicht dem Bäcker die Bretzel—? Hast du nicht manchmal ein Rätsel—? Rösselsprung.“) Scherz=Rätsel.“) T 0 Tag Auf ösungen der Aufgaben in Nr. 45. 1. Bilder=Rätsel: Ein edles Tun beloont sich selbst. 2. Gegensätze: 1. Estrich. 2 Erich. 3. Langmut. 4. Neumond. 5. Mangold. 6. Hirse. 7. Spitzbude. 8. Oberstdorf. 3. Berierbild: Bild links dreben, dann ist der Eskimo link zwischen Eskimo und unterem Rand zu sehen. 4. Kovs=Wechlel=Rätsel: Gasse, Kasse, Masse, Rasse, Sasse, Tasse. 5. Buchstaden=Rätsel: Kraut— Braut. 6. Pflastersteln=Rätsel: w 1 c d• rg e b 6 Richtige Lösungen sandten ein: Geschwister Wiese in Himmigdausen; Hermann und Elisadeth Kütder in Westerwiebe; Maria Balshoff in Neuenkirchen; Franz und Auguß Dibsen, Gertrud und Therese Fleckner, Nenne Karweg in Scheriede, Maria Koch und Maria Stieve in Ossendort; Eduard Riggemeyer, Maria Backhaus, Wilbelmine Müller in Altenbeken; Luischen Burchard in Diering ausen. *) Unberechtigter Nachdruck verboten. * Sonntagsfeier Beilage zum Westfälischen Volksblatt und Sauerländer Tageblatt. Redigiert von Karl Allinger. Geistlicher in Paderborn. Nr. 46. Sonntag, 16. November 1913. 32. Jahrg. Mariä Opferung. Zart und lieblich wie die Rosen, Die mit Lenzeslüften kosen, Opfert sich im Heiligtum Vor der hohen Bundeslade Heut' ein Kindlein voll der Gnade Zu des Allerhöchsten Ruhm. Nur zu Gottes Dienst und Ehre Opfert sich die Reine, Hehre, Die wir preisen immerdar. Ganz und willig, liebdurchdrungen Hat sie jede Lust bezwungen, Die der Erde Anteil war. Still, bescheiden und verborgen Will sie ihren Lebensmorgen Der dreieinen Gottheit weih'n. Taubeneinfalt hier verbündet Sich mit Weisheit, unergründet, Und mit Liebe, engelrein. Heil'ges Kindlein auserkoren, Uns zum Trost und Heil geboren, Sei gelobt von aller Welt. Opfermut auch uns erbitte, Schirm und hüte uns're Schritte Auf dem Weg zum Lichtgezelt! Hermann Steinhausen. *— ROUsnsnn aan 27. Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Matthäus 13. 31—35. In der Zeit sprach der Herr Jesus zu den Scharen des Volkes dieses Gleichnis: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkörnlein, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säete. Dieses ist zwar das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber aufgewachsen ist, so ist es größer, als alle Gartengewächse, und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen wohnen. Ein anderes Gleichnis sprach er zu ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteige, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert ward. Alles dieses redete Jesus in Gleichnissen zu dem Volke, und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen, so daß erfüllet wurde, was durch den Propheten gesagt worden, der da spricht:„Ich will meinen Mund auftun in Gleichnissen; ich will verkünden, was seit Anbeginn der Welt verborgen war.“ Von einer segensvollen Umwälzung redet das heutige Evangelium, von einer Umwälzung, die mit der Erde und mit den Menschen vor sich gegangen ist. Diese Amwälzung hat das Chri stentum gebracht: der Heiland hat sie angedeutet als das Himmelreich, seine Kirche, verglich sie mit einem Sauerteige, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis alles davon durchsäuert war.— Der Sauerteig durchdringt das Mehl. dem er beigemischt wird; durch die Hefepilze entsteht ein Gärungsprozeß. der langsam von innen heraus die ganze Masse umwandelt. Es kommt in der Masse sozusagen zu einer Revolution, sie wird gleichsam belebt, sie hebt sich durch den gebildeten Sauerstoff und dehut sich aus und so wird dann das Brot locker und leicht und genießbar; ohne Sauerteig gäbe es nur einen schweren, ungenießbaren Klumpen.— Allerdings haben die Zeitgenossen Christi diesen Vorgang im Mehle nicht so genau gekannt, wie ihn uns heutzutage die Wissenschaft klarlegt: aber daß durch den Sauerteig eine Umwandlung vor sich geht, wußten sie gar wohl; hat man doch bei den Juden in jedem Hause täglich frisches Brot gebacken. Und mit diesem allbekannten Vorgang aus dem täglichen Leben wollte der göttliche Heiland dem Volke zeigen, welche Kraft von seiner Lehre ausgehen werde, welche Amwandlung sie unter den Menschen hervorrufen. welcher Segen von seinem Reiche ausgehen werde. Jetzt nach fast 1900jährigem Bestehen dieses Reiches verstehen wir freilich das Gleichnis des göttlichen Lehrmeisters viel besser, als es die Juden damals erfassen konnten. Wir schauen ja bereits überall die Erfüllung desselben. Für uns bieten auch die Worte der Propheten des Alten Bundes über das kommende Messiasreich keine erheblichen Schwierigkeiten mehr. Die Juden erwarteten ein glänzendes Messiasreich, ein mächtiges Königtum in Israel, dem die anderen Völker dienstbar sein sollten. Aber das Reich Christi, das nicht von dieser Welt ist, sollte von innen heraus Eroberungen machen; es sollte die Herzen gewinnen und umwandeln, die Völker bekehren. Das war die von Gott gewollte Umwandlung, wie sie der Herr im Gleichnis vom Sauerteig angekündigt hat. So wie es auch beim Propheten Ezechiel heißt(36, 26): „Gott wird ihnen ein neues Herz geben und einen neuen Geist in ihr Inneres legen, daß sie in seinen Geboten wandeln und seine Satzungen bewahren und üben.“ Die Lehre Christi, die Heilsbotschaft des Neuen Bundes, hat sich tatsächlich als umgestaltenden Sauerteig erwiesen; sie hat das Angesicht der Erde erneuert. In steter, unaufhalt samer Weiterentwickeiung hat der Sauerteig des Evangeliums die Masse der Völker durchdrungen und in allen Teilen des weiten Erdenrundes dem Herrn ein wohlgefälliges Geschlecht herangezogen. Es stürzten die Altäre der heidnischen Götter in Tempeln und Hainen; an die Stelle des blinden Götzendienstes trat der wahre Gottesdienst: es wurden gesprengt die Ketten entwürdigender Laster: Tugend und Sitte zogen ein in die Herzen: Vollkommenheit nach dem Vorbild des Meisters hat ungezählte Scharen zur Nacheiferung angespornt. Das war auch eine Umwälzung. aber eine segensvolle, die nicht bloß niederreißt, sondern Neues und Besseres an die Stelle setzt. eine Umgestaltung nicht mit roher Wafsengewalt, sondern in der Kraft Gottes. eine Erneuerung der Herzen. die guten Willens waren. Wie steht's nun bei dir? Bist du schon durchdrungen und umgewandelt von dem Sauerteig der Lehre Christi? Oder hast du vielleicht diesen heilsamen. Umwandlungsprozeß bis jetzt noch immer aufgeschoben und aufgehalten? Warum vergißt du so oft aufs Beten? Warum scheust du dich, öffentlich das Kreuz zu machen oder deinen Fasttag zu halten? Warum rückst du deinen Gewohnheitssünden nicht anders zu Leibe? Warum gehst du den Gelegenheiten nicht besser aus dem Wege? Warum hast du ein sündhaftes Verhältnis nicht längst gelöst, eine ate Feindschaft nicht schon lange aufgegeben? Warum so wenig Gewissen bei Uebertretung des Sonntagsgebotes, bei Verstößen gegen Ehre und guten Namen des Mitmenschen? Warum endlich soviel Kritisieren an der Obrigkeit oder am Wetter, warum soviel Gejammer und Getue in Kreuz und Leiden und Heimsuchungen? Antwort: Du hast den Sauerteig der christlichen Lehre noch nicht recht bei dir wirken lassen. Du hast das Wort Gottes gehört, aber nicht befolgt. Es ist freilich nicht leicht, sich zu einem neuen Menschen zu gestalten. Eines Tages saß ein Meister in seiner Werkstätte und meißelte an einem Herkules. Da trat sein Söhnlein zu ihm und fragte:„Vater was machst du da?“ Der Vater antwortete:„Ich bilde einen Herkules.“ And er erzählte ihm darauf, wie ein gar großer und gewaltiger Mann der gewesen und wie er Löwen und Schlaugen und Riesen erlegt und noch viele an derr wundersame Heldenstücke getan. Da sagte der Knobe: „Vater, ich will auch einen Herkules machen.“ —„Tue das, mein Kind!“ versetzte der Vater und gab dem Knaben einen Klumpen Ton, aus dem er den Herkules machen könne. Nach einiger Zeit ftagte der Vater:„Wie ist's mit dem Herkules?" Der Knabe antwortete:„Er fügt sich nicht recht: ich will lieber einen Reiter machen.“ Der Vater nickte und sprach:„So mach denn einen Reiter!" Nach einer Weile stiller Arbeit rief der Knabe:„Vater, es geht mit dem Reiter auch nicht: ich will nur gleich einen Hanswurst machen.“ Und er knetete nun aus dem Ton zuerst einen großen Wanst, dann fügte er Hände und Füße daran und setzte zuletzt einen svinen Hut darauf. unter dem ein Kopf stak mit einer groden Nase. So war denn der Hanswurst fertig. Der Vater schüttelte das Haupt und machte sich seine Gedanken— was hat er sich wohl gedachl, wie meinest du? Ei, daß das Bilden eines Herkules keine Kindersache ist und jedenfalls niemals dem gelingt, welcher keine Ausdauer besitzt. Darum mußt du den ganzen Willen aufbieten und kräftig Hand mit anlegen, damit du dich von innen heraus ganz und gar umwandelst. Gott nimmt dir die eigene Mühe und Anstrengung nicht ab, nein, er erspart sie keinem. Und was du nicht kamst aus eigener Kraft, das vermagst du durch die Gnade des hl. Geistes. Darum laß die Hand nicht müde sinken und verzage nicht. Geht es auch lanasam voran. es geht doch. Denke an das Wort des hl. Apostels:„Dch vermag alles in dem, der mich stärkt.“ —0 Rcccccoces Das Kreuz von Puebla. Erzählung von Hermann Weber. (Nachdruck verboten.) Im Innern der Republik Mexiko, zwischen den Vulkanen Popokatepett und Ciltatevetl, liegt der kleine Staat Puebla mit seiner gleichnamigen Hauptstadt. Zur Zeit unserer Erzählung war das Ländchen fast ohne wirtschaftliche Bedeutung und die Ausfuhr seiner Handelsartikel, in Gold. Silber, Onyr und Flechtwaren bestehend, gering, doch besaß die Hauptstadt Puebla ein prächtiges, weithin beruhmtes Gotteshaus, in dem sich ein sagenumwobenes, wundertätiges. Kreuz befand. Die Reisenden und christlichen Jäger, welche jahraus, jahrein die unermeßlichen Wüsten des Landes durchziehen, erzählen an ihren Lagerfeuern Wunderdinge von diesem Heiligtum, und die nachfolgende kleine Erzählung berichtet von X 628 358 einem Vorfalle, den ich aus dem Munde eines Reisenden vernahm und der sich tatsächlich ereignet haben soll. Es war an einem herrlichen Sommermorgen des Jahres 1857, als ein„Atayo de Mulos“. ein Zug von fünfundzwanzig mexikanischen Maultieren, durch eine der dürren, unfruchibaren Ebenen, die sich zwischen Vera=Cruz und Puebla ausdehnen, dahinzog. Die Karawane war von zwöls Arrieros oder Maultiertreibern begleitet, die in ihrer bunten nationalen Kleidung einen eigentümlichen Anblick boten. Die Leute tragen sämtlich die mit Knöpfen übersäeten roten oder blauen Jacken der Merikaner: ihre Beine waren mit ledernen, bis zu den Knien aufgeschlitzten ebenfalls vielknöpfigen„Kalzoneros" umkleidet und um ihre Hüften schlant sich der rote Gürtel, in dem das lange mexikanische Messer, die Machete, steckte. Zum Schutze gegen die glühenden Sonnenstrahlen trugen die Männer breitrandige, mit Gold= und Silberlitzen benähte Sombreros, unter denen das schwarze, straffe Haupthaar ungestüm hervorwallte. Der Maultierzug führte eine reiche Ladung von Flechtwaren, sowie eine wertvolle Sammlung von Gefäßen und Luxusgegenständen, die sämtlich aus dem grünfarbigen, glasharten Ony## geschnitten waren, mit sich, und wollt: über Orizaba und Puebla nach der Hauptstadt Meriko gelangen, um dort die Waren abzulie ern. Die Karawane hatte ohne Un all die mit niedrigem Gestrüpp bewachsenen Täler der Kanada de Istapan passiert und war bereits in die dürre, gefürchtete Hochebene von Puebla eingedrungen, als der Zug ührer, ein finsterblickender Kreole, die unliebsame Entdeckung machte, daß der Wasservorrat der Truppe infolge Platzens einer der großen Schläuche bedink ich zur Neige ging. Die Karawane befand sich in einer bedenklichen Lage. Auf Anordnung des Führers wurden die Wasserrationen auf do möglichtte eingeschrän.t. da Abhilfe inmitten dieser Wildnis schwer zu schafsen war und die nächste Wasserstelle der Ort Passo de Ovejas, noch viele Wegstunden weit entfernt lag. Schon nach einigen Stunden begann der Zustand des Handelszuges ein unbehaglicher zu werden. Glühend brannte die Sonne auf Mensch und Tier nieder, denn kein Baum oder Strauch gewährte Schalten und kein Wölkchen, welches einen erquickenden Regen verhieß, zeigte sich am Horizont. Die Maultiere keuchten und stöhnten unter der ihnen aufgepackten schweren Last und stolpernd schritten sie nur vorwärs, und auch die abgehärteten Männer begannen den Mangel des Wa sers zu fühlen, denn die meisten von ihnn hingen teilnahmslos und abgespannt aus ihren Pferden. „Pacho,“ sagte der älteste der Arrieros, an den finsteren Führer heranreilend,„wir kommen nicht bis Passo de Ovejas, ohne die Hälfte unserer Tiere zu verlieren. Siehe sie an, wie sie vorwärts straucheln; sie können den Qualen des Durstes keinen Widerstand mehr entgegensetzen! Wir müssen einen Umweg machen, es geht nicht anders. Ich bereise seit Jahren diese Gegend: wenn wir nach Süden abbiegen, erreichen wir bald eine Cisterne, die nur zweieinhalb bis höch stens drei Lequas(ein Lequa ist 1¼ Wegstunde) von hier entfernt ist.“ „Wir kommen zwar einen Tag später in Meriko an, können dies aber nicht ändern.“ Pacho warf dem Sprecher einen scharf forschenden Blick zu und antwortete dann mürrisch: „Von welcher Cisterne sprichst du, Perez? Soviel ich weiß, passieren wir bis Passo de Ovejas keine Wasserstelle.“ „Auf diesem Wege allerdings nicht,“ antwortete der Arriero eisrig.„Ich sagte schon, daß wir nach Suden abbiegen müßten! Hast du denn noch nie von der Cisterne gehört, Pacho? Unversiegbar, wie eine milde Himmelsgabe liegt sie in einem schattigen Dickichte und hat schon manchen verirrten Jäger, der sie durch einen glücklichen Zufall entdeckte, vom Tode des Verdurstens errettet.“ „Ich habe nie von der Quelle gehört,“ murmelte der Kreole. „Doch, doch du mußt sie kennen!" widersprach der Arriero.„Hast du denn nie von der Cisterne de la Muerte(des Todes) gehört? Diesen Ramen führt sie seit zwei Jahren, seit dem Tage, an dem man dort den Sohn Lopez Guijars, des Karawanenführers, ermordet und beraubt auffand!“ Ein fahler Schein glitt wie ein Windhauch über die Züge des Kreolen, dann wandte er hastig den Kopf, als ob er den Zustand des Handelszuges beurteilen wollte und sagte dann mit heiserer Stimme:„Wir haben bis Passo de Ovejas noch sieben Lequas zurückzulegen: sollte unser Wasservorrat nicht ausreichen für diese Strecke?“ „Nein,“ antwortete heftig der Arriero.„Ich habe dir nur meine Meinung sagen und einen Rat geben wollen, Pacho. Wenn du aber eine An ahl unserer Tiere opfern willst, anstatt eine Tagereise zu verlieren, so füge ich mich dem, was du beschließest. Du magst aber auch die Verantwortung für dein Verhalten übernehmen!“ Und ohne die Wirkung seiner Worte abzu warten. nin der heißblütige Alte sein Pferd herum und ritt zu seinen Leuten zurück. Er hatte getan, was er für seine Pflicht hielt; wenn der Führer des Juges eben anderer Meinung war, als er, so mochte er auch sehen, wie er mit dem EEigentümer von Tier und Wagen fertig wurde. Ein heftiger Kampf schien sich mittlerweile im Innern des Kreolen zu vollziehen. Er hielt die Lippen fest aufeinander gepreßt und schien vergebens nach einem Ausweg zu suchen, und seine Hände, welche die Zügel des Perdes gesaßt hielten, zuckten in verhaltener Erregung. „Caracho!“ stieß er endlich zwischen den zusammengepreßten Zähnen hervor.„Bin ich denn ein Kind geworden, daß ich den Schatten eines Toten fürchte?— Doch der Aite hat recht: man macht mich für jeden Schaden, der die Karawane trifft, verantwortlich, und darum bleibt mir nichts anderes übrig, als den Weg zu ändern und die Cisterne aufzusuchen.“ Er richtete sich im Sattel auf. gab dem Zug ein Zeichen, von dem bisherigen Wege abzubiegen und schlug die Richtung nach Süden ein.— Zuerst nahm der Handelszug seinen Weg durch eine ausgedehnte, sandige Ebene, die infolge der glühenden Sonnenstrahlen tiefe Erdrisse aufwies, dann begann die Gegend einen wildromantischen Charakter anzunehmen. Eine weile Steppe, die stellenweise mit schwarzen, zentnerschweren Basaltblöcken dicht bedeckt war, nahm die Reisenden auf, ein Teil eines fast undurchdringlichen Urwaldes wurde durchquert und dann rastete der Zug eine kurze Zeit an einer steil abstürzenden, tiefen Barranka(Felsschluchten. di. alle von Ost nach West das Land durchschneiden; sehr vegetationsreich, aber meist sehr tief, oft sogar 1000—1200 Fuß); die in ihrem Innern eine dicht verschlungene, blühende und wuchernde Vegetation auswies. Vom Grunde der tiesen Felsschlucht empor scholl das Rauschen eines Wasserstromes an das Ohr der Männer und ließ ihre Augen in heißem Verlangen aufleuchten, obschon sie alle wußten, daß es fast unmöglich war, auf den Boden der Schlucht zu gelangen. Erschöpft waren die Lasttiere niedergesunken. Mit Staub und Schmutz bedeckt, die Qualen der Durstes in den trüben Augen, kauerten sie am Boden und machten einen bemi leidenswerten Eindruck. Nach kurzer Zeit trieb die gellende Stimme des alten Arrieros sie wieder empor.„Eine Leguc noch, geduldet euch, meine braven Tiere! Eine Lequa nur! Dann sollt ihr Wasser trinken, so viel ihr nur wollt, und so kalt und klar, wie ihr es noch nie getrunken habt!“ rief er ihnen zu, als ob er zu Menschen spräche, und sonderbaretweise rafften sich die an diese Behandlung gewöhnten Tiere wieder auf, um, obschon auf's äußerste erschöpft, ihren Weg fortzusetzen. Pacho, der Führer, hatte dem alten Perez die Leitung des Zuges übergeben; ob er diese Gegend wirklich nicht kannte oder nicht kennen wollte, war seinen unstet und finster blickenden Augen nicht anzusehen. Als schon der Tag zur Neige ging, fauchle in der Ferne ein kleines Dickicht auf, dem die Maultiere mit offenen Nüstern zustrebten: sie witterten das Wasser, ihr Schritt war mit einem Male leicht und elastisch geworden. Auch die erschöpften Männer atmeten auf. Bald war das dichte Gebüsch erreicht; ein frischer, wohltuender Geruch wurde vernehmbar, saftig grünes Laub und Buschwerk bot sich den Augen der Mexikaner dar, und der alte Arriero, der als einziger von dem Vorhandensein der segensreichen Quelle Kenntnis zu haben schien, schlug zuerst das niedrige Gestrüpp zurück und trat ein. Im nächsten Augenblicke sollte sich ihm ein unerwarteter Anblick bieten. Als er den freien Raum innerhalb des Dickichtes betrat, der die Cisterne in einem Halbkreise umgab, fuhr er erstaunt zurück, und glaubte, seinen Augen. nicht trauen zu dürfen. Am Rande des felsigen Wasserbeckens, an dem er wohl bisher gelagert hatte, stand ein hochgewachsener Mann mit weißem Kopf= und Barthaar und betrachtete, die Büchse in der Hand, erstaunt und forschend den Arriero. „Lopez Guijar!“ rief einen Moment später der alte Maultierführer, auf den Fremden zueilend und ihn mit südlicher Ueberschwänglichkeit mit beiden Armen umschließend.„Lopez— bist du es denn wirklich, alter Freund?— Bei der heiligen Jungfrau— dich hier anzutreffen, hatte ich nicht erwartet: Aber du schaust mich an wie einen Fremden: Kennst du Perez, den Arriero nicht mehr?“ „Perez? Ja, jetzt erkenne ich dich wieder, alter Freund!“ rief der weißhaarige Jäger erfreut.„Doch, wie kommst du hierher, zu diesem Orte des Unglücks, zu dem mich die Sehnsucht nach meinem unglücklichen Kinde trieb, welches ich hier zui ewigen Ruhe gebettet habe?“ Ein Zug tiefen Mitgefühls glitt über die Züge des Maultierführers.„Ich weiß, welches Mißgeschick dir wiederfahren ist," antwortete er dann in trübem Tone.„Doch verzeihe alter Freund: Meine Burschen und die Tiere sind auf's äußerste erschöpft und bedürfen dringend des Wassers. Erlaube, daß wir uns sättigen und unsere Schläuche füllen.— Später laß uns von alten Zeiten sprechen.“ Einige Minuten später entwickelte sich ein buntbewegtes Lagerleben, denn Pacho, durch die hereinbrechende Dunkelheit veranlaßt, hatte angeordnet, daß hier übernachtet werden sollte. Die Vorbereitungen hierzu waren bald getroffen. Zuerst wurden die Maultiere ausgeschirrt und reichlich getränkt und gefüttert, dann wurden die Warenballen zusammengeschichtet und mit Wolldecken verhüllt, um sie gegen den Nachttau zu schützen. Mittlerweile waren die gesättigen Zugtiere zusammengekoppelt und unter die Aufsicht des jüngsten Arrieros gestellt, der auch die erste Wache zu übernehmen hatte. Als nun alles soweit erledigt war, bereiteten die Männer an schnell entzündeten Feuern ihr Abendessen, welches zumeist aus dünnen Maiskuchen, Reis und Streisen getrockneten Rindfleisches bestand.(Schluß folgt.) Cnnnncncncncnen Was verdankt das deutsche Volk dem Papsttum? Von Hochschulprofessor Dr. J. Jatsch in Prag. Eine der denkwürdigsten Tatsachen in der Geschichte eines jeden der europäischen Völker ist seine Christianisierung. Für sie alle bedeutel die Annahme des Christentums den ersten Schritt auf die Bahn der Kultur. Das deutsche Volk aber verdankt seiner Bekehrung zum Christentum durch die Art und Weise,, wie die römischen Pärste sie leiteten, auch sein Bestehen als Nation. In der rorchristlichen Zeit gab es eine Anzahl germanischer Stämme, wie die Ost= und Westgoten, Vandalen, Franken, Heruler, Alanen, Sueven, Rugier, Gepiden, Hessen, Thüringer u. a., aber kein deutsches Volk. Nicht einmal einen gemeinsamen Namen für sie gab es. Das Wort „deutsch“, von diot oder thiud= Volk, kommt erst in der Karolingerzeit vor, als die Einigung der verschiedenen Stämme unter der Vorherrschaft der Franken schon gelungen war. Den Voden für die nationale Einigung bildete die kirchliche Organisation, wie sie der hl. Bonifatius im Auftrage der Päpste durchgeführt hatte. Alle neubekehrten Stämme bekamen ein einziges kirchliches Zentrum in der Metropole Mainz. Dadurch war den Eigenbröteleien, wie sie den Germanen im Blute lagen, ein Gegengewicht geboten, dessen Zugkraft sie nicht zu widerstehen vermochten. Die kirchliche Einheit, die sich im Erzbischofe von Mainz verkörperte, dem die Bischöfe aller neubekehrten 363 3. Gegen Anfälle von Verzweiflung: Betrachte das Gute, was dir Gott für diese Missionshäuser zu Asylen für die fliehenden Christen und Heiden machten. Das Hospital der Mission zu Kinkiang war in eine Ambulanz umgeund Lücken rasch gemustert. Ruch der aufsteigende Rauch des Feuers, das der kleine Madagasse angezündet hat, treibt ihn herunter und zur Türe Welt gegeben, und bedenke, was er dir noch wandelt worden, in der 240 Verwundete Pflege hinaus. Sr eilt eum Kirchlein, dicht neben dem verheißen hat für die zukünftige. Vergrabe dich fanden.„Wir haben furchtbare Ereignisse hinter####r. ∆ f- Ech selber 2—; der Missionär nicht m deine trüben Gedanken; wer in seinen uns,“ schreibt Bischof Paris aus Schanghai, IIn, an######g.:—. 7 Garten geht, um Spinngewebe zu suchen, der doch außer einem verwundeten Bruder, der von ein Beourfnisse, igm macht es nicht on., wenn findet sie und noch Spinnen dazu. Wer aber einer Kugel getroffen worden war, aber wieder#### wiegen kurch as. ingt oder die Sonne hingeht, um Blumen zu suchen, wird mit duften= hergestellt ist, haben wir, Gott sei Dank, nur mate= die Hütte zum Backofen gestaltet; aber daß rer den Rosen zurückkehren. rielle Verluste zu verzeichnen, wenn auch schwere Herr keine bessere Wohnung hat als der Diener, 4. Gegen Furcht und Verlegenheit: und große— so doch nicht an Leben und Gefund= das schnürt ihm das Herz zusammen. Viel hat Ob es sich um Zeitliches oder Ewiges handelt,## Anversitgt, das Hospital, die bischöf= er gearbeitet und gebettelt, große Opfer haben ob Kopf oder Herz darunt.r leid u:„Wief deine lich Kirche In. on den Bomben schwer beschädigt seine armen Pfarrkinder gebracht, und doch, ein Sorge auf den Herrn“; er wird dir helfen und wordes, einige Zmmer unseres Wohnhauses haben rechtes Notkirchlein ist das Gotteshaus geblieben alles recht machen..: unter den Kugeln auch sehr gelitten. Zur Zeit mit seinen vier Lehmwänden und dem Dache aus cemure haben sich Schanghai, Chingkiang und Ryan=king Ginson und Strab mit seinem mackeligen Altar 5. Gegen Anfälle von Schwermut: den Regierungstruppen ergeben. Ranking allein 5.t A. 3.41.— mpi-dur. Dach keute detrit an Gehe hin, suche die Elenden, suche Kranke, leistet noch Widerstand— aber wohl nur auf und den kahlen Wanden. Doch he# heiritt Lahme und Blinde auf, besuche Witwen und kurze Zeit. Einer unserer Missionare ist in der is mit gehobenen Gefühlen. wewiß, ein steinernes Waisen, teile ihnen von dem Deinigen mit, was Stadt eingesperrt, doch scheint bis jetzt nichts für Gotteshaus wird er wohl nie auf seinen Außendu vermagst, erzähle ihnen Tröstliches und Er= ihn zu fürchten zu sein, man respektiert beiderseits posten errichten können; aber etwas Weniges hat bauliches aus der heiligen Schrift, der Heiligen= die Fremden. Anglücklicherweise ziehen jetzt die er doch zur Zierde seines Kirchleins erreicht. Die legende und aus dem Leben. Der Heiland hilft besiegten Soldaten in zahlreichen Banden durch leeren Flaschen, die die Kerzen trugen, werden ihnen und dir. E. K. das Innere der Provinz und rauben und brennen durch Ständer ersetzt werden, eine Herz=Jesu=Statue ohne Erbarmen in den Dörfern und kleinen wird aus Tananarivo kommen, und zugleich mit Aus den Missionen. Neues aus China. Die am 13. cr. in der Zentrale der Missionsvereinigung kath. Frauen und Jungfrauen zu Pfaffendorf am Rhein eingegangenen Briefe der apostolischen Vikare von Süd=Schantung, Kiang= nan und Kiang=si. der Bischöfe Henninghaus, Paris und Fatiguet brachten die Nachrichten über die neuesten Vorgänge m China. Msgr. HenningStädten. Die Schreckensherrschaft, so wie sie vor 2 Jahren nach dem Sturze des Kaisertums wütete, hat von neuem begonnen.“ Hilfe tut diesen bedrängten und geprüften Missionen dringend not. Liebesspenden für dieselben ihr ein altes Harmonium und ein neues Glöcklein. Der Missionär erwägt, wie er die neu erworbenen Gegenstände am wirksamsten auffiellen könne, und malt sich in Gedanken das Staunen seiner nimmt die Zentrale der Missionsvereinigung kath. Kinder aus, wenn zum ersten Male das HarmoFrauen und Jungfrauen(Frl. C. Schynse) in nium sein altehrwürdige Stimme erschallen lassen Pfaffendorf Kr. Coblenz stets dankbar entgegen. wird. Unterdessen wird's vor der Kirchtüre lebendig. Die Leute, die auf den Feldern arbeiteten, haben den Pater von weitem bemerkt und sich schnell versammelt, um ihn zu begrüßen. Der Missionär tritt hinaus. Da stehen zwei, drei Kördchen mit Reis und Süßkartoffeln. In Madagaskar geht nichts ohne feierliche Reden ab. Ein Wie leben unsere Missionäre? Bei der steigenden Beachtung, die man immer haus von Süd=Schantung schreibt unterm 22. mehr unserem Missionswesen entgegenbringt, wird Sept. cr.:. es unsere Leser gewiß interessieren, auch etwas über Patriarch ergreift das Wort:„Unser Herz hüpft „Wir dürfen wohl sagen, daß für China die Lebensweise unserer Glaubensboten auf ihren vor Freude, dich wiederzusehen. Du bist in Wirkjetzt eine günstige Missionszeit ist. Die Revolution Missionsposten zu erfahren. Im Folgenden wird lichkeit unser Vater und unsere Mutter. Gerne hat manche Vorurteile hinweggeweht; sie hat uns treffend das Leben auf einem solchen Posten in bieten wir dir diese Kleinigkeiten zur Erfrischung wenigstens die Religionsfreiheit gebracht.., Madagaskar geschildert.„Der Missionär springt an. Pater, du bist würdig eines Schweines(daß es iu min doch nicht so, als wenn nun auf einnen, aus dem Sattel. er ist zu Hause, auf einem der man dir ein Schwein andiete), aber bei unserer und unter den Wehen der zweiten Revolution. sind. Er reckt die müden Glieder und schreitet begnügen.“ Dasselbe sagt ein zweiter und dritter Gott sei Dank wurde unsere Tätigkeit nicht direkt auf ein Häuschen, das er sein stattliches Pfarrhaus und vierter, und der Missionär dankt allen durch diese Wirren gestört, jedoch kommt das arme nennt, zu. Tief hangen die Binsen, die das Dach Herzen, während sein kleiner Diener die GeschenkVolk dabei nicht recht zur Ruhe uno zur friedlichen bilden, über das niedrige Mauerwerk aus Geflecht sammelt und in Sicherheit bringt. Und nun folgt Besinnung. Mehr zu fürchten als diese äußeren und gestampfter Erde herunter, die kleinen Fenster= groß und klein dem Pater ins Pfarrhaus. Wo Feinde sind die inneren Kämpfe, die uns möglicher löcher stehen offen oder sind mit einigen Kisten= immer ein Plätzchen unbesetzt ist, läßt man sich Weise noch bevorstehen. Der Konfucivnismus, deckein verschlossen; Glasscheiben leuchten nur hie nieder. Die einen reden, die andern kauen ein welcher für kurze Zeit mundtot schien, erhebt sich und da in der Sonne auf. Der Riegel knirscht, bitteres Kraut und speien die Ueberreste— die sesatzt denselben zur Staateresigian zu machen, die Haustüre dreht sich kreischend in den Anzeln, Madogassen sind gut erzogen— unter die StrohSalsch. dar ich biese, Khribe, st nac Kifu, der Misonir brit dus Imer setues Heiusz. Moiz, eigen guich-sghag; Der Bien tercen nahe bei Jenchowfu, eine Generalversammlung Hinter ihm drein drängt der kleine Madagasse mit wunscht einen guten Rat: die Buben kriechen der Konfuciusbrüder einberufen, welche bis 1. dem großen Regenschirme in der Rechten und dem überall durch, betasten alles mit der Hand oder leichten Bündel auf dem Kopfe. Sinnend läßt belecken es mit der Zunge oder versuchen gar, sich der Priester auf die robgefügte Holzbank in was der kleine Koch in der Ecke für den Missionär einer der Zimmerecken nieder, während der Knabe zusammenbraut. Die Nacht ist angebrochen. Von in einer anderen seine Last abwirft und die Steine den Reisseldern steigen dichte Nebel auf und legen des Herdes zurechtrückt. Aber zum Sinnen und sich schwer auf Feld und Wald, Haus und Hof. Grübeln ist jetzt keine Zeit. Er läßt seine Blicke Die alten Madagassen sitzen noch immer um den im Raume umherschweisen, ob alles noch in Ord= Missionär, und bei der lebhafteren Feuerflamme nung ist. Da grüßen von der weißgetünchten tanzen ihre Silhouetten geisterhaft auf den weißen Wand die alten Bilder, die mit Kaktusnadeln fest= Wänden auf und nieder. Erst gegen Mitternacht gebalten werden, die Binsen= oder Strohmatte sinkt der Priester todmüde auf sein hartes Feldbett auf dem Estrich sieht ganz leidlich drein, auf dem nieder.“ Diese Schilderung entnehmen wir dem Tische ruhen friedlich die kleinen Brevierdände 2. Heft des kürzlich begonnenen Jahrgangs der neben den abgenutzten schweren Bänden, die ihn„#atholischen Missionen"(Herder, FreiOktober tagen soll. Bis jetzt haben diese Bewegungen uns noch weiter nichts zu leid getan. aber China kann nur sein Heil finden in dem, der da ist Weg. Wahrheit und Leben für die ganze Welt. Unterdessen hat auch der gelbe Fluß uns wieder heimgesucht. Soeben erhalte ich einen Brief von P. Petrus Deschang, dem chinesischen Priester, welcher mich auf meiner Europareise begleitete. In demselben berichtet er, daß sein ganzes Missionsgebiet, der Kreis Budschou unter Wasser liegt, die ganze Ernte ist verwüstet, die Häuser sind eingestürzt, auch manche Gebetslokale. Die armen Bauern hocken obdachlos auf dem aus den Fluten aufragenden Damm. Ebenso sieht es in den Nachbarkreisen Fanksien und Schondschang einst in der fernen europäischen Heimat in die burg, jährlich 12 Hefte Mk. 5.—) die wir unsern hohen Probleme der Philosophie und Theologie Lesern von jeher stets warm empfehlen konnten. einführten, und in Kisten und Kasten der ver= Diese Zeitschrift sollte in keinem Hause sehlen. schiedensten Größen mischen sich bunt durchein= Sie berichtet über die gesamte Missionsander Handwerkszeuge und Heilmittel, Küchengeräte tätigkeit auf der ganzen Erde und entund alte Flaschen. Ueber dem Ganzen aber liegt hält außer den hochinteressanten Berichten über eine unbeschreidbare Atmosphäre, ein Duft, zu= die opferreiche Tätigkeit der Missionäre eine Fülle sammengesetzt aus den Gerüchen des Pferdegeschirres von Wissenswertem, insbesondere auch aus den und der schweißgetränkten Kleidungsstücke, der Gebieten der Geographie, Kulturgeschichte und VölkerMedikamente und der Petroleumniederlage. Der kunde. Zahlreiche Bilder beleden den Text. aus. Die Missionare bitten inständig um Hilfe für ihre armen, dem Elende preisgegebenen Ueberschwemmten. Ichwage kaum, ihre Flehnrufe weiter zu geben, nach dem wir in den vorhergehenden Jahren die mildtätige Hilfedes Frauen=Missionsvexeins so lehr in Anspruch genommen. Möge der Herr alles tausendfach belohnen!“ Der unter'm gleichen Datum in Kiukiang aufzegebene Brief des apostolischen Vikars von Missionär steigt eine kleine Leiter hinau, und die Niang=si., Msgr. L. Fatiquet, meldet, daß der Oberhälfte des Körvers verschwindet durch eine mögliche Weise der bedrängten Bevölkerung Hilfe, Msgel daunt Terzgest, i mrit einem indem sie sie vor der Plünderung der durchzie= Möbel, dem Feldbette, ist mit einem Blicke überhenden Soldaten zu schützen suchten und ihre schaut und das Dach mit den vielen kleiven Löchern Se g pum W ier mp gm ugugenn g zuy gelatlei Veiergenlenla. 698 362 nervosität ist kein Märchen, sie existiert wirklich, tenden Gebeinen, die jedenfalls die Reliquien der und Sterbenden beizustehen. Zuweilen legte sie und der an dieser Krankheit Leidende hat unend- hl. Elisabeth darstellen.— Wir haben noch einen mit eigener Hand die Leichen in die von ihr mitliche Qualen auszuhalten. Er hat natürlich am besonderen Grund, die Heilige hoch in Ehren zu gebrachten Tücher und begleitete demütig den allerwenigsten Zeit, und wie vor einem dräuenden halten, denn sie war eine Heilige Deutschlands, Sarg, der auf den Gottesacker hinausgetragen abeil fürchtet er nimmt er den Hörer von der in dem sie fast ihr ganzes Leben zubrachte. Als wurde. Am Fuße des Schloßberges errichtete sie Undenl furchtet er, mimmt er den Dorer von der vor mehreren Jahren die deutschen Katholiken in ein Krankenhaus und hierhin kam Elisabeth täglich, Lund, das Wort:„Gesetzt“ zu voren. Freitic pourdes ihre Fahne aufhingen, zeigte dieselbe zwei um den Kranken die nötigen Lebensmittel zu brintut der staatliche Telephonbetrieb auch gar nichts Heiligenbilder, das des hl. Bonisatius und das der gen. Zur Leit=n—#— auf dafür, um der Telephonnervosität zu steuern hl. Elisabeth. Jener war der Apostel unseres VaDenn in einer Zeit, wo man keine Zeit hat, ist terlandes, diese eine der schönsten Blumen aus der Staat noch der einzige, der sich Zeit läßt. dem Garten der deutschen Heiligen. Dement Aber da haben wir's. Der Staat ist eben von sprechend ist der Gedächtnistag der hl. Elisabeth Haus aus brutal und empfindlich. Und da er(19. November) für die deutschen Kirchen neueselber nicht an Telephonnervosität leidet, seufzt er stens zu einem höheren Range erhoben. Selbst ste#bem, etwas weniger Nervosität ware angerrun, eine große corrurar vor der bl. Elisabeth, die Und weil man gar keine Zeu mehr hat, fin2et vordem wie ein Engel unter ihren Vorfahren man auch nie die Zeit, seines Ledens froh zu wandelte, sich bewahrt.— werden, und ganz am Ende hat man nichts von Das ware ein kurzer Abriß von den äußeren der vielen Zeit gehabt, die man brauchte, um täg Lebensschicksalen unserer Heiligen. Wollte man lich und stündlich zu sagen:„Ich habe keine Zeit!“ ihr inneres Leben, ihre immer mehr sich vollendete Das letzte in der Epoche„Ich habe keine Zeit" Tugend und Heiligkeit und ihr ganzes fromist noch, daß man dem der zu jeder Zeit eine mes Walten und Wirken beschreiben, so würde ein Zeit hat, den Tribut des Lebens zollt— dem ganzes Buch hierzu notwendig sein, wie denn auch Tod. Und doch soll es viele geben, die nicht fichrt gosten gesche, Art zur einmal Zeit fancen, an ihn, dem letzten Begeguie darauf beschränken, einige hervorragende Züge auf Erden, zu denken. aus ihrem heiligen Leben hervorzuheben.— Elisabeth trug eine Fürstenkrone auf ihrem 2 Haupt, und war zugleich die demütige Dienerin Gottes. Es wird von ihr erzählt, daß sie einst in der Kirche vor dem Bilde des Gekreuzigten niederkniete, und als sie die Dornenkrone des Heilandes andächtig betrachtete, ihre eigene goldene Krone vom Haupt nahm und dem Gekreuzigten allem aber sollen wir, wie die hl. Elisabeth tat, „ zu Füßen legte. Das ist nur ein Ausdruck der um Gottes Willen die Werke der Barmherzigkeit 19. November feiern wir den Gedächtnis= tiefsten Demut, die ihr ganzes Leben durchzieht ausüben. Die Liebe zu dem Nächsten soll aus der tag der hl. Elisabeth. und viele Inhaberinnen und verklärt. Sie war Fürstin des Landes, aber Liebe zu Gott hervorgehen, dann werden solche dieses Namens, der kreilich die wunderlichsten Ver= zugleich die liebevollste Mutter, oft genug Diene= Werke gleichsam schöne Rosen, deren Wohlgeruch rin und Krankenwärterin ihrer Untertanen. Wenn es die Festlichkeiten am Hofe mit sich brachten. kleidete sie sich mit jenem„Aufwande, der einer Königstochter und Landesfürstin geziemt. aber oft genug gab sie auch ihre besten Gewänder her, um die Armen damit zu bekleiden. Sie nahm an Gott seine Auserwählten durch das Feuer der den reichen Mahlzeiten des Hofes Teil. aber an Trübsal zu reinigen und zu vervollkommnen anderen Tagen oblag sie dem Fasten und übte pflegt. Sie war überall die ergebene Magd des auch während der glänzenden Mahlzeiten heim= Herrn. Noch mehr, sie freute sich in ihren Leiden seligen und glücklichen Ehestand mit ihm, als ein lich manche Abtötung. Sie mußte die zerstreuenden und Trübsalen, ähnlich dem Apostel, der da schweres Schicksal sie heimsuchte. Ihr Gemahl, Feste am Hofe mitmachen, aber sie erhielt sich schreibt:„Ich freue mich in allen Trübsalen und der an einem Kreuzzug ins gelobte Land teil= doch immer in der inneren Sammlung und dem bin mit großem Trost erfüllt.“ Um nur einen nahm, starb 1227 in Unteritalien an einem hitzigen Verkehr mit Gott. Sie war eine treue liebe= weis hierfür anzuführen, so suchte sie, als sie Fieber und wurde als Leiche nach Deutschland volle Gattin ihres Mannes, aber zugleich die von ihrem Schwager verstoßen in den Straßen der zurückgebracht. Die junge, schmerzgebeugte Witwe eifrigste Dienerin Gottes. Oft stand sie des Nachts Stadt mit ihren Kindern umherirrte, ein Kloster wurde jetzt von ihrem Schwager unbarmherzig von seiner Seite auf und kniete zum Gebete nie= auf und bat die Mönche, für sie das Tedeum zu aus dem Schlosse vertrieben und irrte von der, wie sie überhaupt dem Gebet und der Be= singen. allen Mitteln entblößt, mit ihren Kindern in den trachtung sehr ergeben war. Sie lebte in der Demut, Barmherzigkeit, Geduld und ErgeStraßen Eisenachs umher, bis sie endlich ein arm= Welt und am Hofe, und doch war sie so eifrig bung in Gottes heiligen Willen, das waren schöne seliges Unterkommen fand. Später besserte sich in den Aebungen der Frömmigkeit, als wenn Tugenden, die Elisabeth in vollkommener Weise ihre Lage, und ihr Schwager wies ihr die Stadt sie in einem Kloster Gott sich geweiht hätte. während ihres ganzen Lebens übte. Schauen wir Marburg zum Witwensitze an. Hier lebte sie der So fromm und heilig floß ihr Leben dahin. fleißig in den Spiegel, den sie uns vorhält, und Die hl. Elisabeth. (19. November.) (Nachdruck verboten.) änderungen sich gefallen lassen mußte(Bette, Sette, Betty. Lisi. Elly, Else usw.) haben zugleich ihren Namenstag. Geboren 1207 als Tochter des Königs Andreas von Ungarn kam Elisabeth als Kind von vier Johren an den Hof des Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg bei Eisenach und heiratete frühzeitig dessen Sohn und Nachfolger Lud wig. Sie führte einige Jahre lang einen gott gen. Zur Zeit einer Hungersnot bot sie alles auf was sie konnte, um dem Elend zu steuern, ließ Brote backen, das fürstliche Getreide verschenken und alles Geld aus den fürstlichen Einkünften den Bedürftigen zufließen. Die Beamten beklagten sich darüber bei dem Fürsten, der eine Zeit lang außerhalb des Landes gewesen war und Elisabeth zur Regentin aufgestellt hatte, aber er billigte alles, was sie zur Linderung der Not getan hatte. Als die Beamten ein anderes mal dem Fürsten klagten, daß Elisabeth alles aus dem Schlosse heraustrage und den Armen bringe, wollte dieser sich selbst überzeugen, gab auf seine Gemahlin Acht und fragte sie, als er sie auf dem Wege zu den Kranken getroffen hatte, was sie in ihrem Schoß trage; da geschah, wie die Legende erzählt, ein grobes Gotteswunder. Elisabeth öffnete ihre Schürze und in derselben waren lauter Rosen. An Gelegenheit gegen andere barmherzig zu sein, fehlt es niemals. Mögen wir auch keine fürstlichen Mittel besitzen, um im großen Maßstab fremder Not zu Hülfe zu kommen, so kann doch ein Jeder in seinem engern Kreise Barmherzigkeit üben, und nicht nur das Almosen, das wir einem andern in die Hand geben, ist ein Wert der Barmherzigkeit, sondern es gibt viele Arten von leiblicher und geistiger Barmherzigkeit, von denen das eine oder andere jedem möglich ist. Vor Gott und die Menschen erfreut. Wir erwähnen weiter die Starkmut der hl. Elisabeth und ihre gänzliche Ergebung in Gottes Willen. Manche schwere Schicksalsschläge kamen, wir wir schon gesehen haben, über sie, wie denn Welt ganz abgestorben, in freiwilliger Armut und Buße und beschäftigt mit den Werken der Fröm)migkeit; der Kaiser Friedrich II. hatte den Wunsch. Elisabeth war also mitten in der Welt eine suchen wir ihr in etwa wenigstens nachzuahmen. Heilige. Das ist ein tröstlicher Beweis dafür. Jene Tugenden sind auch uns notwendig. Ohne daß man auch im weltlichen Stande, und bei Demut, Barmherzigkeit, Ergebung in Gottes der jungen Witwe seine Hand anzubieten, aber allen Arbeiten und Sorgen, die man seinem irdi= Willen gibt es keine wahre christliche Tugend, geschweige denn Vollkommenheit und Heiligkeit, Hönnck. Cggggee. Probate Mittel gegen allerlei Anfälle. *. 1-14 II mme anb. i. barond an auis..441 O. Gegen Anwandlungen von UnzuKaiser Friedrich II. war zugegen und setzte der noch des Heiles ernstlich zu erwagen und neue Kraft friedenheit: 6 unversehrten Leiche eine goldene Krone auf das für ein gutes christliches Leben in der gefahrvollen. Haupt und bedauerte, daß ihm nicht das Glück zu verführerischen Welt zu gewinnen. sie lehnte alle irdische Pläne ab und lebte nur schen Berufe schuldig ist, gottgefällig leben und für für Gott und den Himmel. Am 19. November sein Heit wirken könne. Sobald es freilich die 1231 rief Gott ihre reine, von allem Irdischen Amstände erlaubten und nachdem sie durch den längst losgeschälte Seele zu sich. Ihr Grab wurds Tod ihres Mannes Witwe geworden war, bemit manchen Wundern verherrlicht, ihre Heilig= gad sie sich in die Einsamkeit und brachte hier, sprechung erfolgte 1235 durch Papst Gregor IX. ganz von der Welt losgeschält, ihre letzten LebensIm folgenden Jahre fand die Erhebung ihrer Ge= jahre zu. Auch für den Christen, der in der Welt beine statt, die durch das Zusammenströmen un= iebt, und leben muß, ist es heilsam, zuweilen sich gezählter Volksscharen und vieler geistlicher und zu sammeln, z. B. in den geistlichen Uebungen, in weitlicher Würdenträger verherrlicht wurde. Auch der Mission. und vor Gott alle Angelegenheiten Teil geworden sei, sie im Leben als mit der kaiser Eine hervorragende Tugend der hl. ElisaMache dich auf den Weg zu den Wohnungen der Armen, betrachte ihre enge Stube, ihre manlichen Krone geschmückte Gemahlin an der Seite zu beth war ferner ihre Barmherzigkeit. Obgleich gelhaften Betten, Kleider und Schuhe. Siehe, hoben. Ueber ihrem Grabe entstand bald darauf dem Kieid und Namen nach keine barmherzige eine prächtige Kirche, ein Musterwerk der gotischen Schwester, wirkte sie doch als solche freiwillig für Baukunst, die noch heute bestehende Elisabeth= ihre armon und kranken Untertanen. Von ihr hat kirche, in Marburg, die jetzt in den Händen der daher eine religiöse Genossenschaft von barmherProtestanten ist. Der Landgraf Philipp von Hessen, der sich der neuen Lehre zugewandt hatte, was sie zum Frühstück, Mittag= und Abendbrot auf den Tisch stellen. Frage nach ihrem Verdienst und rechne, wie du damit auskommen würdest. Und du wirst sehen, wenn du darauf wieder deine Behausung betrittst, so ist deine Unzigen Schwestern den Namen Elisabetherinnen an=.....„. genommen und ihren Namen Elisabethverein trägt zufriedenheit gewichen. —„ 2. Gegen Ehrgeiz und Größenwahn: Gehe auf den Friedhof und lies die Grabsuchen und zu unterstützen. Auf ihrem Schlosse inschriften. Sie zeigen das Ende allen menschbeine wieder herausgeben. Als die Kirche vor arbeitete sie für vie Armen, oft stieg sie herab, lichen Strebens. Ein Grab wird einst auch deine etwa 50 Jahren restauriert wurde, fand man eine um die Armen in ihren Hütten aufzusuchen und Kammer sein, etwas Erde dein Kopfkissen, Verbleierne Kiste mit verschiedenen krystallartig leuch= durch ihre Gaben zu erfreuen oder um den Kranken wesung dein Los und Würmer deine Gesellschafter. störte frevelnder Weise ihre Grabesruhe und nahm auch der Verein weltlicher Frauen, die sich bedie Kostbarkeiten aus dem Grabe an sich, mußte mühen, kranke und arme Frauenspersonen zu be aber auf Besehl des Kaisers 1548 die hl. Ge * 80e Stämme unterstanden, wurde das Vorbild- und drängte die einzelnen Stämme zur Vereinigung unter den Frankenkönigen. Zwar blieb ihre Oberberrschaft nicht unwidersprochen, wie es ja bei dem ererbten Drang nach Ungebundenheit bei den Germanen nicht anders zu erwarten war: aber eine dauernde Zersplitterung, die sie unfähig gemacht hätte, auf dem Schauplatz der Geschichte eine Rolle zu spielen, trat nicht mehr ein. Dieser Zersplitterung wehrte auch in der Folge ein anderes, in der Geschichte des deutschen Volkes höchst denkwürdiges Ereignis, das ebenfalls den Papst zum Urheber hat, nämlich die Krönung des Frankenkönigs Karl zum römischen Kaiser. Durch sie erlangten die Frankenkönige und später die jeweiligen römisch=deutschen Kaiser ein Uebergewicht über alle Stammesherzöge und späteren Reichsfürsten, so daß dadurch die nationale Einigkeit dauernd gefestigt war. Aber auch das ganze deutsche Volk wurde dadurch erhoben über alle Völker Europas. Es erlangte dadurch die volitische Führung Europas, so lange seine Kaiser mit dem Papste Hand in Hand gingen, und erlebte damals die ruhmreich sten Tage seiner Geschichte. So unbestritten das erste Volk Europas war das deutsche Volt niemals mehr als damals, auch nicht nach seinen glänzenden Kriegserfolgen gegen Frankreich im Jahre 1870 und der darauf erfolgten langersehnten Erneuerung der Kaiserwürde. Wer will aber leugnen, daß die Erhebung der Frankenkönige zum römischen Kaiser eine Tat der römischen Päpste war? Tatsächlich Herren von Rom und Nachfolger der römischen Kaiser geworden. troßz der Scheinherrschaft der oströmischen Kaiser in Konstantinopel, übertrugen sie die höchste weltliche Würde auf die Frankenkönige zum Dank für ihre Verdienste um den päpstlichen Stuhl. Die Jahre 754, Begründung des Kir wenstaates und 800. Krönung Karls zum römischen Kaiser, gehören zusammen. Es hat jemand das Witzwort geprägt, in beiden Fällen habe einer dem anderen etwas geschenkt, was ihm selbst nicht gehörte. Es ist aber zu bedenken, daß Privateigentumsbegriffe sich nicht ohne weiteres immer wortwörtlich ins Politische übersetzen lassen. Jedenfalls war die eine wie die andere Schenkung gefordert von der Weiterentwicklung des Christentums unter den westeuropäischen Völkern, und das war gewiß ein höheres Gut als vergilbte oder strittige Richtstitel, die jenen Schenkungen etwa im Wege standen. Neben dem Jahre 313, in welchem ver römische Kaiser Konstantin der Große durch das Edikt von Mailand dem Christenlume die Freiheit gab, sind die beiden obgenannten Daten die Meilensteine, durch welche der Entwicklungsweg des Christentums im Mittelalter bezeichnet wird. Die Vermählung zwischen Papsttum und Kaisertum gab ihm seine eigentümliche westeuropäische Note. Aber gab es in dieser Ehe, um bei dem Bilde zu bleiben, nicht doch häufig genug Zwistigkeiten, bei denen sich das Papsttum durch seinen hartnäckigen Kampf gegen einzelne deutsch: Kaiser nicht doch als deutsch=feindlich erwies? Wer denkt nicht an die Streitigkeiten zwischen Gregor VII. und Heinrich IV., zwischen Alexan der III. und Friedrich Barbarossa, zwischen Gregor IX. und Friedrich II.? Das ist denn auch ein Hauptargument der Gegner für die Deutschfeind lichkeit des Papsttums. Fragen wir uns: Worum handelte es sich bei diesen Streitigkeiten i letzter Linie? Um die Frage, ob die geistliche Macht des Papstes der weltlichen des Kaisers untergeordnet sei oder nicht? Der Kaiser Heinrich IV. maßte sich das Recht an, die Bischofsstühle aus eigener Machtvollkommenheit sogar durch Uebergabe der Abzeichen der geist lichen Gewalt(Bischofsring und Bischofsstab) zu besetzen; die hohenstaufischen Kaiser Friedrich Barbarossa und Friedrich II. ließen sich aus ihren heidnisch=römischen Rechtsbüchern von ihren höfi schen Rechtsgelehrten die unumschränkte Gewalt der römischen Kaiser zusprechen. Hätten sich die Päpste diesen Forderungen um des Friedens we gen unterworfen, so hätten sie ihre Führer rolle im geistlichen Leben der Menschen aufgegeben, sie hätten geradezu die Idee des Papsttums verleugnet; denn diese besteht ja ehmn in dem auf das Wort Christi gegründeten Anspruch in geistlichen Dingen“ göttliches Ansehen 359 zu besitzen. Diesem Anspruche widerspricht aber schnurstracks die Vorstellung vom Papstkaisertum, wie sie den Hohenstaufen vorschwebte. Keinesfalls kann aus der Weigerung der Päpste gegen diese überspannten Ansprüche eine deutsch=feindliche Gesinnung jener geschlossen werden. War doch diese heidnisch=römische Auffassung von der unumschränkten kaiserlichen Machtvollkommenheit ebino dei christlichen wie der germanischen Auffassung vom Königtume fremd. Niemals, auch nilt chen Zeit hahen hie ner in der germanisch=heidnischen Zeit, haben die ger manischen Völker ihren Fürsten eine unum schränkte Herrschergewalt zuerkannt. Durch diesen Widerstand gegen die Bestcebungen der unumschränkten Machtherrlichkeit, wo immer solche in Westeuropa aufiraten, haben die Päpste in der europäischen Völkerfamilie den Gedanken der politischen Freiheit wach erhalten und dadurch den Völkern einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Die Weltgeschichte hat nicht immer für eine Behauptung so die Probe auf das Erempel geliefert wie hier. Wollen wir sehen was aus den Völkern Westeuropas geworden wäre, wenn die Papite den absolutistischen Forderungen der Kaiser nachgegeben hätten, so richten wir unseren Blick auf Osteuropa. Dort ist die geistliche Gewalt der weltlichen in allen Beziehungen gewichen. Der Kaiser wurde in der russischen Kirche höchstes geistiges Oberhaupt und ist dies bis heute. Und der Erfolg? Das Wort„Byzantinismus“, in welchem der Name der Residenz der oströmischen Kaiser unrühmlich fortlebt, ist uns bis heute der Inbegriff schrankenloser Willkür von oben und sklarischer Unterwürfigkeit von unten. Daß die Völker Westeuropas nicht eine ähnliche Entwickelung genommen haben, danken sie nicht zuletzt dem Kamrf des Papsttums gegen die übertriebenen Macht ansprüche des Kaisertums. Richt der Monarchie galt ihr Widerstand— diese wurde von der Kirche immer als eine der besten Formen der Staatsversassung anerkannt— nicht dem deutschen Volke, denn die Päpste traten auch den Königen anderer Völker entgegen, wenn sie die Grenzen ihrer Machtbefugnisse überschreiten wollten, sondern der Ueberspannung der Koiser macht zur unbeschränkten Gewalt, die nicht bloß die kirchliche Freiheit mit Füßen tritt, sondern auch das Grab jeder berechtigten Freiheit der Völker ist. Wie das deutsche Volk seine nationale Einigung und staatliche Existenz dem römisch katho lischen Christentume und dem Papsttume dankt, so auch seine räumliche Ausbreitung über einen großen Teil des heutigen Deutschland. Das Siedlungsgebiet der germanischen Stämme lag hauptsächlich zwischen Rhein und Elbe: alles Land östlich davon, ja sogar einige Gebiete am linken Elbeufer, nahmen slawische Völkerstämme ein, die Wilten, Wenden, Serben, Obotriten, Preußen u. a., die der Chri stianisierung zum Teil bis ins tiefe Mittelalter hinein widerstrebten und die germanischen Nach bargebiete ständig mit ihren Einfällen bedrohten. Viel hat zu ihrer Unterwerfung das drutsche Schwert getan; aber eigentlich germanssiert wurden diese slawischen Stämme durch die stille Kulturarbeit der deutschen Mönchsorden. die ihnen mit dem Chrittentume die deutsche Kultur vom Westen her brachten. Daß sie in ihrer opfervollen Arbeit nicht erlahmten. dankten sie der Aufmunterung durch die Päpstc, denen die Bekehrung jener Völker ungemein am Herzen lag.„Weichet nicht,“ rief ihnen Ho norius III. zu,„fürchtet sie nicht, weil der Herr, euer Gott, in eurer Mitte ist, für euch kämpft und aus der Gefahr befreit; denn es ist nicht euer Kampf, sondern der Kampf des Herrn.“ Durch eine ganze Reihe von päpstlichen Erlässen sammelten die Päpste immer neue Kämpfer, um die Arbeit der Mönche durch das Schwert zu unterstützen, wo es wegen der Wildheit jener Völker notwendig war. Erst in der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts war das schwere Werk vollendet. Dem Christentume und damit zugleich deutschem Einfluß, deutscher Kultur und deutschem Geist war der größere Teil des heutigen Deutschlands gewonnen, nicht zum ge ringsten durch die Mithilfe der Päpste. Daß sich die alte Prophezeiung nicc er füllte,„Die Türken würden einmal ihre Rosse bei Köln im Rheinflusse tränken," dankt das deutsche Volk ebensalls zum größeren Teil den Päpsten.= Die Türkengefahr hielt das christliche Abendland durch das ganze Mittelalter in Atem, ganz besonders aber seit der Einnahme Konstantinopels im Jahre 1453. Zweimal, 1529 und 1683, drangen sie bis vor die Mauern Wiens. Wäre dieses Bollwerk gefallen, so wäre ganz Deutschland in Gefahr gewesen. In dieser Not ist wohl in erster Linie das Haus Habsburg der Schild Deutschlands geworden: aber von niemanden wurden die habsburgischen Fürsten so tatkräftig unterstützt, wie von den Päpsten. Während die deutschen Reichsstände ihre Hilfe von allerhand Bedingungen abhängig machten und zuletzt gewöhnlich doch nichts leisteten, brachten die Päpste teils aus eigenem, teils durch ihren Einfluß auf andere christliche Fürsten enorme Summen auf und warben unablässig Bundesgenossen zum Krieg gegen die Türken, bis die Gefahr endgültig beseitigt war. Mit Fug und Recht kann man sagen, daß nicht leicht ein anderes Volk der Erde dem Papsttume so viel verdankt, wie das deutsche: seine nationale Eristenz, seine welthistorische Größe, zum großen Teil seine räumliche Ausdehnung, seine Rettung aus schwerer Feindesgefahr. Und da sollte Rom immer der ärgste Feind des deutschen Volkes gewesen sein, als was es eine katholikenfeindliche Geschichtsbetrachtung hinstellt? Facta loquuntur— die Tatsachen sprechen, heißt es auch hier. Ihre Sprache ist freilich eine ganz andere als die deutschradikaler Hetzer. 8000000000000400 Der Heidekarl. Skizze von J. Heitmann. (Nachdruck verboten.) Rauschend und wirbelud in ausgelassenen Sprüngen, fegt der tolle Herbstwind, der lose Gesell, über die Heide und weckt an den zahllosen Ecken und Vorsprüngen des einsamen Heid haue. mehr eine Hütte ist's zu neunen— ein wehmütiges Lied vom Sterben und Vergehen Fauchend schüttelt er das Gräste der verkrüppelten Eichen und Birken, in derem Schutze die Hütte ruht, und reißt von den kahlen Zweigen das le#te dürre Blatt, es in raschem Wirbel dahintragend über die graue Fläche der Heide. Einige Tauben ducken sich mollig an die windgeschützte Seite des Schornsteins, aus dem kein Rauch mehr quillt, und auf dem engen Hofe suchen einige plustrige Hühner nach Futter im Schutze der niedrigen verkrüppelten Hecke, die das Ganze abgrenzt gegen die weite Heide. Arg hat's der lose Herbstgesell den ganzen Tag getrieben. Vereinzelt fallen aus den im grauen Wirbel dicht dahinjagenden Woiken Regentropsen nieder. Gegen den Spätnachmittag, als endlich der Wind sein Spiel aufgibt, rauscht ein starker Regen herab. Aber drüben im Westen wird es allgemach heller. Die schwere Wolkenbank beginnt sich zu teilen und leuchtet auf in strahlendem Purpur. Plötzlich bricht die Sonne hervor und streut in verschwenderischer Fülie leuchtende Strahlenbündel über die Heidelandschaft und die wiegenden Wipfel des kleinen Birkenhains im Osten, daß die Bäume schier Trinen der Freude zu vergießen scheinen ob des launenhaften Spieles des übermütigen Gauklers Herbik. Farbensattes Sonnengold überflutet die Landschaft. Purpurn wölbt sich der Himmel über dem Horizonte, durch die zerrissenen Wolken flimmert mit ermatteter Kraft tief unten am Horizonte die vergrößerte Scheibe der scheidenden Sonne. Hoch in der Luft schwebt eine Krähenschar; mit lautem Gequarre ziehen sie dem fernen Walde zu, dort ihre Ruhstatt suchend für die Nacht.„ Langsam geht die Sonne zur Rüste. Allge mach zerrinnen die leuchtenden Farben, und Dun kelheit umfängt die Heide und die verfallene Hütte. Still und einsam, wie die Heide, ist in der verfallenen Hütt: auch das Leben des Mannes in Nuhe gegangen, der hier, die Menschen meidend und von ihnen gemieden, seine Tage verbrachte und Jahr um Jahr mit seiner kleinen Schafherde dahinschritt über die Heide. Er liebte sie, diese graue Heide, liebte sie, wie er nichts liebte neben seinen Schafen und seinem treuen alt n S 509.892.80S 3 Hunde, der nicht von seiner Seite wich. Er liebte die Heide, denn sie gab ihm Vergessen und Ruhe vor den Menschen. Nicht immer war es so mit ihm, dem Heidekarl. Auch er war einst jung und freute sich seines Daseins. Es ist ein altes Lied, das dem jungen Heidebauern da gesungen wurde und sein Leben elend, sein Dasein freudlos und öde gestaltete. Sein heißes Blut, seine ungebändigte Leidenschaft waren ihm zum Verhängnis geworden. Blinde Eifersucht hatte ihm die Hand geführt gegen einen glücklicheren Nebenbuhler. Allzu hart hatte der schwere Eichenstock den Unglücklichen getrof en und nach wochenlangem Siechtum war der Tod Sieger geblieben. Der Heidekarl aber mußte seine blinde Leidenschaft mit einer langjährigen Zuchthausstrafe büßen. Das war zu viel für ihn, den stolzen freien Sohn der Heide. Gebrochenen Herzens kehrte er endlich heim, und was der Verlust der Freiheit ihm an Lebensmut nicht hatte rauben können, das vollendete die of ei kundige Verachtung der Mitmenschen, die im stolzen Selbstbewußtsein eigener Schuldlosi zkeit erbaimungslos ein zweites„Schuldig“ über ihn sprach. Ein grausamer Richterspruch, unter dem dei Heidekarl zusammensank. Mehr und mehr zog er sich in sich selbst zurück, sein Besitztum verfiel und kam unter den Hammer, Heidekarl aber mußte wandern, bis ihn schließlich ein milder urteilender Heidebauer zum Schäfer machte und ihm die alte Hütte überließ. Seitdem hat er dort recht und schlecht gehaust, von den Milmenschen gemieden, von der Jugend sogar gefürchtet, von den meisten verachtet, von den wenigsten bemitleidet. Still und freudlos gingen die Tage dahin: still und einsam und fast unbeachtet ist er aus dem Leben geschieden— man fand ihn tot auf der Bank vor seiner Hütte, das gebrochene Ange der Heide zugewandt. Es war auch Zeit, daß er von hinnen ging. Bald wird die Heide aufgehört haben. Heide zu sein. Die Kultur würde ihm bald sein Reich, sein Bestes, sein Einziges genommen haben. Vor kurzer Zeit, am Allerseelentage, hat man ihn begraben. Sein Hund war treuer als die Menschen— man fand ihn tot auf dem Grabe des Heidekarl. UEEEEEEEEEEEEEEEEH Ein letztes bischöfl. Hirtenwort. Am 18. Oktober schloß sich die Gruft über der entseelten Hülle des verewigten Bischofs oon St. Gallen, Dr. Ferdinan dus Ru eaa. Mehrere Bischöfe und Aebte waren bei der letzten Ehrung zugegen. Auch die Staatsbehörden. beteiligten sich in würdiger Zahl. Bischof Ruegg hatte den schriftlichen Befeh! hinterlassen, daß man in der Leichenrede für ihn kein Rühmens von seinem Wirken und seiner Per son mache. Daher war nur vom seligen Tode des teuren Dahingeschiedenen zur Erbauung aller die Rede in dem schlichten Nachruf, der in die Worte ausklang:„Es war ein Leiden und Sterben in demütigem und festem Glauben, in Seeleneifer bis zum letzten Atemzuge, in der Liebe zum Gebet und in der Nächstenliebe. Der heilige Johannes sagt, daß die Lieve von Gott komme, und wer liebe, aus Gott geboren sei, und wir können wohl beifügen, auch zu Gott kommen werde. Hatte Bischof Ferdinandus eine solche Liebe?„Ich habe eine gute Seele erhalten“, konnte er wahrhaftig mit dem Weisen des alten Bundes sagen. Eine Seele, die so recht zur Liebe, zur Sanftmut geneigt und herange bildet war, die war unserem Bischof eigen. Darum hatte er sich auch so ganz den heiligen Franz von Sales zum Vorbild genommen. Welche Liebe hatte er gegen die Kinder! Welcher Jubel ent stand, wenn der Bischof nach der Firmung jeweilen noch die Kinder in den Schulhäusern aufsuchte. Für ihn schlugen besonders auch die Herzen der einfachen Leute, der Armen und Bedrängten, denn gegen diese war seine Wohltätigkeit ohne Grenzen. Vor Jahren machte er einmal eine Erbschaft von vielen tausend Franken. Sofort verteilte er den größten Teil jener Summe an Vinzenzvereine und andere caritative Zwecke. Auch sein Nachlaß wird nicht groß sein, denn noch vor kurzem verteilte er größere Beträge an verschiedene gute Zwecke. 360 Nach der Leichenrede verlas Domdekan Müller ein Schreiben, das der verstorbene Bischof als geistliches Testament für diesen Tag an Klerus und Volk geschrieben hatte. Es lautet: Liebe Bistumsangehörige! Da Krankheiten und Ahnungen mir das Nahen des Todes verkünden, richte ich an Euch ein kurzes, schriftliches Abschiedswort, das Ihr erst vernehmen werdet, wenn ich nicht mehr bei Euch bin. Beim Austritt aus diesem irdischen Leben gedenke ich zunächst dankbar der großen und zahlreichen Wohltaten, die mir Gott während meines Lebens in so reichem Maße verliehen hat. Vollk Angst und Furcht wegen meiner begangenen Sünden und höchst mangelhafter Pflichterfüllung erschreckt mich die strenge Rechenschaft. Doch hoffe ich mit fester Zuversicht auf den Vater der Erbar mungen und die Liebe und Verdienste seine: Sohnes Jesus Christus, sowie die Fürbitte der heiligen Jungfrau Maria und der Heiligen, die ich zeitlebens besonders verehrt habe. Aber auch auf Euere Gebete setze ich mein Vertrauen und bitte um diese letzten, besten Beweise Euerer Liebe zu mir. Ja, betet für mich, daß ich bald aus dem Reinigungsort erlöst werde und ich im Himmel als Fürbitter Euch mehr nützen kann, als ich auf Erden mit meinen schwachen Kräften es gekonnt habe. Den Priestern möchte ich meine besonderen Ermahnungen geben. Heiliget Euch selbst durch Gebet und Abtötung, seid Vorbilder in allem Guten. damit Ihr von Gott den unverwelflichen Kranz der ewigen Herrlichkeit erlanget. Gleich nachdrucksam ermahne ich auch die Gläubigen. Haltet fest am heiligen katholischen Glauben. Vergesset keinen Tag das Gebet. Be suchet recht oft den Gottcsdienst und empfanget die heiligen Sakramente. Führet ein gottgefäl liges, wahrhaft christliches Familienleben. Schützet die Unschuld der Kleinen. Erhaltet und verdoppelt Euere Wachsamkeit, wenn die Kinder heranwachsen und im reiferen Alter der Erziehung um so mehr bedürfen. Ihr alle, lebet fromm, zufrieden und glücklich, und wenn Ihr Eure irdischen Verhältnisse, wie es Euch erlaubt ist, möglichst günstig zu gestalten suchet, vergesset nicht, nach der ewigen Glückseligkeit zu trachten. Versöhnet Euch mit Gott und bleibet in seiner Freundschaft. Schließlich bitte ich alle diejenigen, die jemals beleidigt haben sollte, um Verzeihung, wie ich auch allen von Herzen verzeihe. Mit Gott und den Menschen versöhnt, möchte ich aus diesem Leben scheiden. Und so spende ich Euch zum letztenmal meinen Segen. Euer leidender, und wenn Ihr dies höret. aus dem Leben geschiedener Bischof f Ferdinandus. Cnunnnncncnanen Für seine Seele. Von M. Geromiller. (Nachdruck verboten.) Vor sich hinblickend, saß die Gräfin Helfberg lässig zurückgelehnt im Fond des Wagens, der. mit ein paar eleganten Rappen bespannt. durch die Hauptstraße fuhr, und griff nur manchmal nach dem kostbaren, spinnwebdünnen Snitzenge kräusel, in dem sich während der raschen Fahrt der Wind verfing. Manches Auge folgte dem aus dem blanken Asphalt lautlos dahinrollenden Gefährt, und manches streifte bewundernd die dunkle Schönheit der Besitzerin. „Sieh nur— die schöne Gräfin,“ machte ein junger, stutzerhaft gekleideter Herr seinen Freund auf die vorbeifahrende Equipage aufmerksam. „Ach die— ist nicht kürzlich ihr Mann gestorben— mit dem Pferde gestürzt?“ Der andere bejahte.„Aber von Trauer scheint man nicht viel zu bemerken.— Das Trauerkostum ist so elegant— so raffiniert, beinahe möchte ich jagen kokett gearbeitet— nicht geeignet für eine junge, hübsche Frau, die vor wenigen Monaten ihren Gatten infolge eines Un glücksfalles verloren hat.“ „Wieso?“, fragte verwundert der Freund. „Das kann ich nicht finden. Es ist eden elegant— standesgemäß. Wie würde es aussehen, wenn sich die Gräfin in einem armseligen, schwarzen Fähnchen, wie eine Waschfrau zum Beispiel, in dem eleganten Gefährt präsentieren würde? Nicht zu sagen... Man muß doch auch darauf Rücksicht nehmen.— Deshalb kann ihre Gesinnung! doch gut und edel und ihre Trauer echt sein.“ Der andere lachte.„Das ist eben nicht der Fall. Du bist immer so ein Tugendheld und meinst von den Menschen immer das Beste glauben zu müssen. Aber ich sage dir, du bist auf dem Holzwege. Ich weiß es besser, was man von den einsamen Spazierfahrten ohne Begleitung, ohne Gesellschafterin zu halten hat. Man spricht nur von Vergnügungen, von galanten Abenteuern und geheimnisvollen Wegen, die Leute ihrer Kreise für gewöhnlich nicht aufsuchen.“ „Nicht möglich.“ sagte zweifelnd, enttäuscht der Freund. „Ja, nicht möglich— man möchte es wenigstens nicht für möglich halten, wenn man sich dieses stolze, unnahbare Wesen, diese Würde und dieses Selbstbewußtsein vergegenwärtigt, hinter dem sich die Gräfin geschickt wie hinter einer Barrikade verschanzt.“ „Um Ende wird das nur mißdeutet. Vielleicht will dadurch die Gräfin zeigen, daß sie sich über häßliche Verleumdung, über grobe Lästerzungen erhaben fühlt.“ Da lachte der andere wieder.„Was du für ein unverbesserlicher Op imist bit. Komm, da muß ich dich schon belehren darüber, was man sich alles über die schöne, tugendsame Gräfin erzählt...“ Mit einem Scherzwort schob er seinen Arm in den des Freundes, und so zogen die beiden gemeinsam des Weges.——— Vor einem Blumenladen gegenüber dem westlichen Friedhofe verließ die Gräfin den Wagen und legte dann einen Kranz von halberblühten Rosen am Grabe ihres verstorbenen Gatten nieder. Lange verharrte sie im Gebete, besprengte die Erde mit Weihwasser und trat dann mit gesenktem Blick und geröteten Lidern den Rückweg an. Ein kurzes Wort rief sie dem Kutscher zu; der Wagen machte kehrt, und rasch ging es dem Inneren der Stadt zu. Wieder hielt der Wagen, diesmal auf einem freien Platz in einer Gegend, die die ärmere Bevölkerung beherbergte. Die Gräfin stieg aus, bog in eine Seitengasse ein und verschwand, nachdem sie sich vorher durch einen raschen Blick in ein kleines Notizbüchlein über die Hausnummer orientiert hatte, in einem hohen, grauen Hause, das einer Mietskaserne nicht unähnlich war. Unbeweglich saß indessen der Kutscher, mit leisen Zuruf die hin und her trivpelnden Pferde beruhigend. Nach einer halben Stunde etwa kam die Gräfin wieder und bestieg den Wagen. Die drei wundervollen Rosen, die am Gürtel befestigt waren, fehlten. „Justizrat Bergmann!“ befahl sie dem Kutscher und in scharfem Trabe ging's über den freien Platz zurück, einer breiten, belebten Geschäftsstraße zu, um nach kurzer Fahrt in eine ruhige Seitenstraße einzubiegen.„Justizrat Bergmann!" Das war doch ein Wort, hinter dem niemand ein Geheimnis wittern konnte, denn wer wußte nicht, daß der Justizrat der Gräfin ungeheures Vermögen verwaltete.—— „Gnädigste Gräfin,“ sagte Franziska Beering, das Schreibmaschinenfräulein,„ich werde Sie sofort dem Herrn Justizrat melden. Darf ich bitten, einstweilen Platz zu nehmen.“ Einen Augenblick blieb das junge Mädchen neben dem Stuhl stehen; es schien, als wolle sie den feinen Duft, der diskret die vornehme Dame umschmeichelte, einatmen. „Ich werde warten. Fräulein Beering, bis an mich die Reihe kommt,“ entschied sich die Gräfin, während ihr Blick einen einzelnen, älteren Herrn streifte, der gleich ihr den Zeitpunkt abzuwarten schien, in das Sprechzimmer des Juristen gerufen zu werden. „Der Herr Justizrat hat mich beauftragt: er ist für die Frau Gräsin jederzeit zu sprechen.“ bemerkte Franziska verbindlich. Es klang nicht so frisch, nicht so fröhlich wie sonst, eher geschäftsmäßig kühl. „Lassen Sie nur, Fräulein— ich warte gerne.“ Einen Augenblick sah Gräfin Helfberg prusend, forschend in das Gesicht des jungen Mädchens. 8 8 361 Dieses senkte den Blick, richtete sich aber hoch auf und schritt auf ihren Platz an der Schreibmaschine zu. Nur fremde Leute nicht ins Herz sehen lassen. dachte sie. Und gerade die Gräfin... sie hatte so eine eigne Art zu fragen, sich nach allem zu erkundigen. Mit einer schnellen Bewegung fuhr sich Franziska über die Augen, denn schon wieder drängten sich verräterisch die Tränen hervor. Schnell glitten die Finger über die Tasten. Ununterbrochen, in gleichmäßig raschem Tempo klang das „Tacktack“ der Maschine durch den Raum. Beide Fenster waren offen; auf dem Gesimse stand eine einfache Tonvase mit einem langstieligen Fliederstrauß, dessen Blüten von einem leisen Windhauch bewegt, sich hin und her neigten und den Raum mit ihrem süßen Duft erfüllten. Franziska nahm einen Brief aus der Maschine, legte ihn zur Unterschrift in ein bereitstehendes Kästchen und spannte einen neuen Bogen ein. Aber die Sicherheit war dahin. Instinktiv fühlte sie die Augen der beiden Klienten auf sich ruhen, und das, was sie sonst nicht im geringsten störte. brachte sie heute ganz aus der Fassung. Schnell, immer schneller schrieb sie, ziel= und planlos, der Brief war ja nun doch verdorben. Da öffnete sich die Tür zum Sprechzimmer des Juristen, der Justizrat trat heraus, begrüßte die Gräfin mit tiefer Verbeugung und verschwand dann mit dem anwesenden Herrn. Indessen hatte sich Franziska wieder beruhigt. Sie schrieb emsig weiter, das ganze Augenmerk auf die Maschine richtend. Wieder war ein Brief fertig. Diese Pause benutzte die Gräfin. „Wie lange sind Sie nun schon hier, Fräulein Beering— wohl drei oder vier Jahre?“ „Drei Jahre, Frau Gräfin.“. Nur ein klein wenig, soviel es gerade die Höflichkeit erforderte, wandte sich das junge Mädchen der Sprecherin zu, dem fragenden Blick soviel als möglich ausweichend. „Haben Sie geschäftlichen Verdruß gehabt?“ „Nein, Frau Gräfin, ich habe mich in keiner Weise zu beklagen.“ Franziska versuchte zu lächeln und begann. einen Brief. den sie eben geschrieben hatte, durchzulesen. Dadurch hoffte sic, jeder weiteren Frage vorzubeugen. Nein— sie würde es nicht sagen— um keinen Preis. Aufmerksam sah die Gräfin das junge Mädchen an. Der Gedanke, irgendwie helfen zu können, Tränen zu trocknen, Wunden zu heilen, ließ sie weiter fragen:„Wie geht es Ihrer Frau' Mutter?“ „Danke!— Sie fühlt sich gegenwärtig wohl — wir schreiben uns häufig.“ „Und Ihrer Schwägerin?“ Franziska biß sich auf die Lippen und zog die Stirne hoch. Wenn sie nicht so sicher gewußt hätte, daß es nur die edelsten Motive sind, die die Gräfin zu all diesen Fragen verleiten, so hätte sie in einer Anwandlung von Trotz, selbst auf die Gefahr hin, unhöflich zu erscheinen, nicht geantwortet. „Und Ihrer Schwägerin?“ wiederholte da auch schon die Gräfin ihre Frage. „Danke!“ Schnell wandte sich Franziska ab. Das war also der wunde Punkt. Die Gräfin erhob sich und stand plötzlich vor dem jungen, Mädchen, das nun die Fassung ganz und gar verlor. „Warum wernen Sic denn, liebes Kind?“. Es klang so teilnehmend, so herzlich— aber Franziska hatte nicht die Absicht, der Gräfin irgendwie Einblick in die Verhältnisse der Ihrigen zu gestatten. „Frau Gräfin,“ sagte sie abwehrend, mit einer leisen Bitterkeit,„es gibt so vieles im Leben, was einer hochgeborenen, vom Glück begünstigten Dame fremd ist...“ Doch kaum waren die Worte gesprochen, taten sie ihr auch leid. Die Gräfin reagierte nicht darauf. fuhr nur in derselben freundschaftlich herzlichen Weise fort: „Sie haben mir neulich von den beiden Kinderihen Ihres Bruders erzählt— sind sie gesund? Und auch Ihr Bruder?“ „Ja, die Kinder sind gesund, Frau Gräfin— wo mein Bruder ist, daß weiß ich jedoch nicht.“ Rasch, fast unbedacht kam es über die Lippen des Mädchens. Die Grafin war höchst erstannt.„Aber sie sagten mir doch. Sie wohnen bei Ihrer Schwägerin und Ihrem Bruder, der irgendwo in einer größeren Firma einen guten Posten hat— nicht?“ „Hatte— Frau Gräfin. Er hat ihn aber nicht mehr. Die Firma ist kürzlich in Konkurs gekommen und mein Bruder hat dadurch zunächst einen Teil seines Gehaltes eingebüßt und sah sich plötzlich stellenlos. Das und besonders den Umstand, daß er nicht gleich wieder eine andere Stellung finden konnte, hat er sich so zu Herzen genommen, daß er eines Tages fort ist, mit dem Bemerken, nicht früher wieder zu kommen, als bis er in der Lage sei, für die Seinigen wieder sorgen zu können.“ Die Gräfin hatte aufmerksam zugehört.„Das war nicht recht von Ihrem Bruder,“ meinte sie tadelnd.„Wenn er sich nur kein Leid antut?“ „Er ist eben noch sehr jung.“ verteidigte Franziska ihren Bruder,„sie haben zu früh geheiratet. Und daß er sich ein Leid antut,“ sagte sie kopfschüttelnd, im Tone vollster Ueberzeugung.„das glaube ich nie— dazu hat er seine Familie viel zu lieb.“ „Ja, und die junge Frau und die beiden Kin derchen, wer sorgt für sie?“ Franziska wich dem forschenden Blick der Gräfin aus.„Wir beide behelfen uns, so gut es geht — es ist nicht so schlimm, ich bin doch in Stellung und schließlich— schwere Zeiten sind doch auch nicht von ewiger Dauer.“ Schon versuchte sie wieder zu lächeln, aber es war nur ein schwacher Versuch, der vollständig mißlang. Die Gräfin überlegte.„Sie werden mir erlauben. Ihre Schwägerin zu besuchen— heute noch.“ Da rief Franziska erschreckt:„Das geht nicht, Frau Gräfin.“ Es klang bestimmt, beinahe abweisend. „Warum nicht?“ war die ruhige Gegenfrage. „Gräfin Helfberg— in solch einfacher Häuslichkeit— es ist unmöglich!“ „Wenn es weiter nichts ist— ich war eben in einer Mietskaserne im fünften Stock bei einer armen Schneiderfamilie, wo der Mann seit einem Vierteljahr schon krank ist. Und solche Schützlinge habe ich mehr— ich suche direkt danach.“ „Es wird Ihnen aber niemand öffnen, Frau Gräfin.“ Franziska war schon ganz kleinlaut, sie sah, daß ihr nichts erspart wurde.„Ich habe nämlich den Schlüssel in der Tasche, die Kinder sind bei Nachbarn untergebracht und meine Schwägerin ist krank.“ Nun war es gesagt, wie von einer Last befreit, atmete sie auf. „Was— krank? Und allein zu Hause?“ Ungläubig sah die Gräfin auf das Mädchen.„Was fehlt ihr denn?“ „Schmerzen auf der Brust— schweres Atmen und Fieber.“ „Welchen Arzt hat denn Ihre Schwägerin?“ Eine tiefe Röte überflog Franziskas Wangen. „Sie wollte keinen Arzt— sie meint, es müßte auch so wieder besser werden.“ Die Gräfin schüttelte den Kopf.„Und der Mann weiß nichts davon— die Frau liegt krank allein zu Hause!" „Nein, mein Bruder weiß nichts davon— wir wissen ja nicht, wo er sich aushält.“ Die Gräfin zog ein kleines Büchlein aus der Tasche und machte einige Notizen.„Und die Kinder, wo sind die untergebracht?“ „Aber, Frau Gräfin. Sie wollen doch nicht ....?— Heute schon kann mein Bruder zu rückkommen und von diesem Augenblick an wird alles wieder anders sein. Es ist ein schwerer Schicksalsschlag, daß gerade jetzt meine Schwägerin krank ist, aber wir werden es eben tragen in Gottes Namen.“ „Liebes Kind.“ sagte die Gräfin ernst.„Ich hoffe, daß Sie das, was ich tue, nicht übel deuten, ich will auch Ihr Empfinden in keiner Weise verletzen, aber es ist einfach Menschenpflicht, sich der Armen anzunehmen. Wo wohnen Sie denn?“ „Drei=Mühlen=Straße 21.“ Wieder schreibt die Gräfin im Notizbuch. Da ließ sich die Stimme des Justizrats vernehmen:„Ich bitte tausendmal um Entschuldi gung, gnädigste Gräfin, daß ich Sie so lange habe warten lassen!“ „Bitte sehr!“ erwiderte die Gräfin verbindlich,„ich habe mich mit Fräulein Beering inzwischen vorzüglich unterhalten und sie dadurch leiden auch bei der Arbeit gestört. Jedes Versäumnis kommt auf mem Konto...“ Leise wurde die Türe ins Schloß gedrückt und Franziska war allein mit ihrer Schreibmaschine und den widerstreitende sten Empfindungen. Und als Gräfin Helfberg eine halbe Stunde später wieder ihren Wagen bestieg, nannte sie dem Kutscher als nächstes Ziel die Drei=MühlenStraße. Das bildete den Schluß einer der einsamen Spazierfahrten, von denen man sich se viel von lauten Vergnügungen, galanten Abenteuern und anderem zu erzählen wußte.— Sit aber wußte besser, was sie tat, und warum sie unermüdlich war in ihren Gebeten und guten Wersen: für die Seele ihres so jäh gestorbenen Gemahles. Nimm Dir Jer gehört zu den bedauerlichsten Erscheinungen unserer Tage, daß die Menschen„keine Zeit" mehr baben, weder um recht zu leden, noch um gut zu sterden. Denn eine gewisse Ruhe gehört dazu daß man gemessen und gediegen gegen sich und andere seine Pflicht kue, sowie daß man seine Seele und Seligkeit nicht vernachlässige Kürzlich hatte ein Haupthandelsblatt einen sehr beherzigenswerten Aufsatz darüber, wie der moderne Mensch durch sein für Nichts Zeit=haben sich selber leivlich und geistig ruiniert und herunterdringt. Zum gefühllosen Automat, zum Sklaven seiner ungestümen Unraft wird er, und er versagt gerade da, wo er am allernötigsten auf dem Posten sein sollte. Insbesondere ist es das ruhsame Familienleven, der Jung= und Gesundbrunnen, aus dem das Menschenkind stets neue Spanntraft, Freudigkeit Seligkeit schöpft, sich stletig verjüngt und stärkt. Kinder haben nichts mehr an ihrem über und über geschäftigen Vater: Mutter haben vor lauter Geselligkeits=, Repräsentations= und sozialen Verpflichtungen keine Zeit für ihre„Lieblinge".„Ich habe keine Zeit“... Wie oft hört man es sogen, dies: Ich habe keine Zeit! Man hört's in allen Tonarten, man hört's vom Gelehrien, vom Kaufmann, vom Beamten, vom Lehrer, vom Schüler. von den Kindern in der Schule, von Frauen im Hause, von den Märchen, die ihrem Beruf nachgehen. Kein Menich hat mehr Zeit. Nicht Zeit zur Ruhe, nicht Zeit zu den Mahlzeiten, manchmal auch nicht Zeit— zum Schlafen. Das„Ich dabe keine Zeit“ ist das Schlagwort unserer nervösen Zeit geworden. Die Beschaulichkeit, die Nachdenklichkeit im Empfinden, das unsere Voreltern einst so still, so klar, so weis gemacht dat, ist uns ja längst verloren gegangen, aber noch nie waren wir alle auf das:„Ich habe keine Zeit“ so gestimmt wie jetzt.„Eile mit Weile“ sogte man früher; heute hat der Spruch längst kine Gültigkeit mehr.„Gut Ding will Weile haden“ — längst überholt! Wohin du gehst, immer kommt dir„Ich habe keine Zeit" entgegen. Am Postschalter hat man selbstverständlich auch„keinZeit" zu warten. Daher die fortwährenden Verbesserungen, die Sache den Leuten so einfoch und kurz als möglich zu machen, daher die Erfindung der automatisch funktionierenden Einschreibedriefstempelmaschinen, der Briefmarkenautomaten usw. Am Billettschalter auf der Eisendahn scheim es einem„eine Ewigkeit zu dauern", ehe„man dran kommt“. Auf der städrischen Straßenbahn ist der Dreiminutenverkehr„direkt ein Skandal". Trifft man einen Bekannten aus der Straße, so hat seldstverständlich„keine Zeit“, ihn anzuhören, er an uns eine Fraze stellt, und kommt man in ein Geschäft, um etwas zu kausen, so sagt man sicher:„Ader Fräulein, bitte, recht schnell, denn ich habe gar keine Zeit.“ Freilich, freilich: es gibt Menschen, die noch den altväterlichen Glauden haben, daß man immer Zeit haben muß und auch Zeit haben kann, wenn man sich seine Zeit nur richtig einteilt, denn der Febler, den die nie Zeit Habenden begeben, liegt so sagt mon, gerade darin. daß sie sich nicht einzurichten wissen. Aber wer hat heute Zeit, seine Zeit einzuteilen? Haben in solchen Föllen je Argumente Beweiskraft? Und wie stehts erst am Telephon? Die Telephon