Nr. 281.— 65. Jahrgang. Mittwoch, 15. Oktober 1913. Westfälisches Volk gmnmmimmamanimmemummnmmmmmimninmnmmmminmmmmmanmmmmmmmmmmg Eminmninnmmmmm Saderianerr=Tonerin. Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Kolonelzeile odet deren Raum 20 Pfg., für Paderborn 15 Pfg., Reklamezeile s# Pfg., Beilggegehühr nach Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Heierstunden“, tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Rataeber". Land= und hauswirtschaftliche Zeitung „Sonntagsfeier". Verlag und Rotationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=G., Paderborn, Rosenstraße 13a.* Drahtadresse: Volksblatt, Paderborn.* Fernruf: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr Ugesteltr mo Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern * sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegen# genommen.— Drobenummern auf Verlangen gratis.— Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. M - Uebereinkunft. Für Erfüllung von Platzvorschriften, sowie, für richtige Ausführung telesonisch ausgegebener Anzeigen wird keine. 8 Gewähr übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und * k a n n v e r w e i g e r t w e r d e n, w e n n Z a h l u n g n i c h t b i n n e n 3 W o c h e n * n a c h E r h a l t d e r R e c h n u n g e r f o l g t. P o s t s c h e c k= K o n t o H a n n o v e r 1 5 3 4. Erstes Blatt. Hierzu ein zweites Blatt sowie „Feierstunden“. Was gilt der Fahneneid? 6 Unser Kaiser hält darauf, daß der Fahneneid nach besonderer religiöser Vorbereitung in feierlicher Weise geleistet wird und betont selbst bei jeder geeigneten Gelegenheit die Bedeutung und Verbindlichteit dieses Eides, indem jeder Soldat und jeder Offizier dem obersten Kriegsherrn volle Treue verspricht. Ein jeder Offizier muß im Fahneneide geloben, daß er den Besitz der preußischen Krone wahren und schützen will. Nun hat man gesagt, der Fahneneid der zum Militär Ausgehobenen sei ein erzwungener und deshalb sei dieser Eid anders zu beurteilen. Wir können diesen Standpunkt nicht teilen, sondern halten den Fahneneid für jede Militärperson im Gewissen verbindlich. Aber selbst, wenn jemand den gegenteiligen Standpunkt vertreten sollte, so wird er doch nicht leugnen können, daß der Fahneneid eines Offiziers ein mit voller Freiheit. nach eigenem Willen und eigener Entschließung geleisteter Eid ist und deshalb so heilig und im Gewissen verpflichtend ist, wie es überhaupt ein promissorischer Eid nur sein kann, da eben niemand Offizier zu werden braucht, der sich nicht selbst dazu entschließt. Mit vollem Rechte hält deshalb auch der Offizier das Höchste auf seinen Fahneneid, der ihm unter allen Umständen unverbrüchlich ist. Wenn man jetzt manche Blätter liest, ist man jedoch versucht, anzunehmen, daß diese hohe Auffassung von dem Fahneneide eines preußischen Offiziers recht zweifelhafte Berechtigung habe. Der Prinz Ernst August von Braunschweig=Lüneburg, Schwiegersohn des Kaisers, hat als preußischer Offizier wie alle seine Kameraden dem Könige von Preußen den Fahneneid geschworen und darin feierlich gelobt, für die Integrität des Besitzes der Krone Preußen mit all seiner Kraft einzutreten. Eine große Anzahl sonst auf ihre Loyalität und Königsund Preußentreue gewaltig pochender Blätter tut jetzt so, als oo diesem Eide nicht die geringste Bedeutung zukomme und der Prinz jeden Augenblick ein Verräter an Preußen und am Deutschen Reiche werden könne, indem er mit allen Mitteln an der Losreißung Hannovers von Preußen arbeite— offenbar eine Tätigketi, die der durch den Fahneneid übernommene Verpflichtung“ schnurstracks widerspricht. Nun möchten wir doch fragen: Wie denken solche Blätter— und auch Redner, die in die gleiche Kerbe schlagen, über den Fahneneid und über unsere preußischen Offiziere, die dem Könige den Fahneneid geleistet haben? Wie stellt sich unser Offizierkorps zu solcher Anschauung über seinen Fahneneid? Deutsches Der Deutsche Landwirtschaftsrat zur Frage der Notstandstarife. Der Ständige Ausschuß des Deutschen Landwirtschaftsrates hat folgende Entschließung gefaßt: 1. Der Ständige Ausschuß des Deutschen Landwirrschaftsrats erklärt sich für die weitere Einführung von Notstandstarifen im Bedarfsfalle unter der Voraussetzung, daß der volle Genuß der Tarifermäßigung den Landwirten selbst zugute kommt. 2. Zu diesem Zweck empfiehlt der Ständige Ausschuß, daß die Frachtermäßigung im Rückvergütungswege entsprechend den Bestimmungen des Notstandstarifes, also nur bei Bezügen durch landwirt schaftliche Genossenschaften und andere landwirtschaftliche Vereinigungen, dagegen nicht an Händler zur Auszahlung gelangt, an einzelne Landwirte nur dann, wenn der glaubhafte Nachweis geliefert wird, daß der betreffende Artikel in der eigenen Wirtschaft des Empfängers verbraucht oder an Landwirte und landwirtschaftliche Vertretungen oder Vereinigungen zur Verwendung im eigenen Betriebe des Empfängers abgegeben wird. In diesem Falle soll die ermäßigte Fracht sogleich bei der Abfertigung berechnet werden. 3. Der Ständige Ausschuß empfiehlt weiter, daß in den Vollzugsbestimmungen des Tarifs klar zum Ausdruck gebracht wird, wer in den Genuß der Frachtermäßigung kommen soll. Bei Abschluß von Lieferungsverträgen und Schlußscheinen ist der Vorbehalt zu machen, daß eine etwa eintretende Notstandstarifermäßigung den betreffenden landwirtschaftlichen Beziehern zugute kommen muß. Es empfiehlt sich ferner, in den Verträgen im voraus die Abgangsstation zu bestimmen, von der aus die Frachtermäßigung zu vergüten ist. Die Gedenkfeier am 18. Oktober in Schule und Heer. □ Am Tage der Hundertjahrfeier der Schlacht bei Leipzig soll in allen preußischen Schulen der Unterricht ausfallen. Für die preußische Armee ist befohlen worden, daß am 18. Okt. in den Garnisonkirchen und Militärgemeinden Festgottesdienst abgehalten werden soll. Kleinere Militärgemeinden haben an dem Festgottesdienst der Zivilgemeinden teilzunehmen. Bei den Truppenteilen sind Appells abzuhalten und dabei die Mannschaften auf die Bedeutung des Tages hinzuweisen. Ferner soll in den Standorten große Paroleausgabe stattfinden. Die militärischen Dienstgebäude sind zu beflaggen. Naturwissenschaft und Religion. X Der bekannte Professor der Naturwissenschaft Geheimrot Dr. Reinke in Kiel hielt am 10. Oktober in Stuttgart einen Vortrag über das Thema Naturwissenschaft und Religion. Nach dem Staatsanzeiger faßte er seine Ausführungen in das Schlußwort zusammen:„Weder Wissenschaft noch Kunst, noch einseitige Moral könne ein Ersatz für Religion sein: diese oft eigenartige und selbständige Stimmung des menschlichen Gemüts— Anbetung Gottes.“ Der Staatsanzeiger schrieb über die Aufnahme des Vortrags: „Der Vortrag, ein kräftiges Bekenntnis zu Religion und Gottesglauben, fand, weil er aus dem Munde eines Naturprofessors kam, bei den Hörern um so dankbarere Aufnahme.“ Keine Auskunftserteilung durch Privatbanken. L. Es bestehen im Publikum immer noch Zweifel darüber, ob die Privatbanken nach den Bestimmungen des Gesetzes über den Wehrbeitrag zur Auskunftserteilung an die Veranlagungsbehörden verpflichtet sind. In Eingaben ist mehrfach auf die Gefahr hingewiesen, die durch eine derartige Auskunftserteilung entstehen würden. Sie könnten einmal darin bestehen, daß das Bestreben hervortreten würde, erhebliche Werte im Auslande anzulegen und ferner darin, daß das notwendige Vertrauen zwischen Banken und Kundschaft erschüttert würde. Diese Befürchtungen sind, wie wir Berliner Blättern entnehmen, unbegründet. Bei der Vermögenserklärung, die aus Anlaß der Erhebung des Wehrbeitrages in den Bundesstaaten vorgenommen werden soll. kommt eine derartige Auskunftserteilung der Privatbanken an die Veranlagungsbehörden nicht in Frage. Die Bestimmungen des Gesetzes sehen eine derartige Auskunftserteilung nicht vor, und es ist ausgeschlossen, daß etwa Ausführungsbestimmungen des Bundesrats eine derartige Vorschrift enthalten könnten. Ein solches Verfahren kann nicht durch die Ausführungsvorschriften geregelt werden, sondern bedürfte einer gesetzlichen Festlegung, die aber nicht vorgesehen ist. Dr. Solf in Togo. X Wie aus Lome gemeldet wird, hat Staatssekretär Dr. Solf vom 4. Oktober ab unter Führung des Gouverneurs Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg das Schutzgebiet Togo bereist, u. a. die bei Kamina gelegene Funkenstation besichtigt und be sonders auf seiner Automobilfahrt durch den Bezirk Sokode von dem dortigen Gebiet den günstigsten Eindruck sowie die Ueberzeugung von der Notwendigkeit der Erbauung einer Nordbahn gewonnen. Auf der Rückfahrt nach Lome durch den Bezirk Misahöhe bis zum Volta besichtigte er Kakaokulturen der Eingeborenen. Als der Staatssekretär am 12. Oktober nach Lome zurückgekehrt war, hielt er an die dortigen Eingeborenen eine Ansprache und hatte dann eine Konferenz mit der Kaufmannschaft, welche am Abend ein Fest gab. Am Montag hat der Staatssekretär auf der„Lucie Woermann“ die Heimreise angetreten. Kurze politische Nachrichten. c Nach authentischer Mitteilung ist der Oberregierungsrat Gause in Berlin zum Präsidenten der Ansiedlungskommission ernannt worden. Er ist der Nachfolger des Präsidenten Dr. Gramsch. Ausland. Die französisch=spanische Verbrüderung. 8 Der offiziöse„Petit Parisien“ veröffentlicht ein offenbar vom französischen Minister des Aeußern in pitieites Kommuniqué, in der die endgültigen Ergebnisse der Reise Poincarés nach Madrid festgelegt werden. Das offiziöse Blatt betont ausdrücklich, daß sich durch die Reise des Präsidenten nichts geändert habe. Das Blatt erklärt dann weiter:„Die Unterhaltung in Madrid beschäftigte sich besonders mit der Zusammenarveit Spaniens mit Frankreich in Marokko. Es handelte sich durchaus nicht um eine Intervention französischer Truppen in der spanischen Einflußsphäre, es handelt sich nur darum, die Politik beider Länder in diesen Gebieten in Einklang zu bringen. Sodann drehte sich die Unterhaltung um allgemeine Fragen der Politik. Hier war es der Akkord von 1907, durch den der status quo im Mittelmeer garantiert wird, von dem die Rede war. Der Zweck dieses Abkommens ist rein freundschaftlicher Natur. Aus der Unterhaltung ging hervor, daß die Mächte in den wichtigsten Fragen vollkommen einig sind.— Ein formelles Bünduis war weder unterzeichnet, noch überhaupt vorgesehen worden. Der Zweck dieser Publikation im„Petit Parisien“. ist offensichtlich ein doppelter. Einmal will man die italienischen Freunde beruhigen und zweitns wenden sich die französischen Offiziellen selbst mit allee Schärfe gegen die hiesige chauvinistische Presse, die den sogenannten Eintritt Spaniens in das euroväische Konzert nicht genug feiern konnte. Die französische Militärmacht X Paris, 14. Okt. Kriegsminister Etienn:. der heute nacht von der Ostgrenze zurückgekehrt ist, erklärte einem Berichterstatter, daß er von seiner Besichligungsreise durchaus befriedigt sei Wenn auch noch nicht alles vollendet sei, so sei man doch soweit, um den augenblicklichen Notwendigkeiten genüge zu tun. Vor drei Monaten sei nichts dagewesen, jetzt seien in den neuen Kasernenbauten, die die alten Kasernenbauten an Bequemlichkeiten und Komfort überträfen, ganze Bataillone so gut untergebracht und genährt, wie in irgend einer Garnison. In drei Wochen oder in einem Monate, sofort nach dem Eintreffen der Klasse der Zwanzigjährigen werde die Ausbildung der Rekruten beginnen können uno zu Beginn des nächsten Jahres würde Frankreich eine großartige Armee und die festeste Deckung haben, die es jemals besessen habe. Das Land könne Vertrauen haben. Die Kämpfe der Spanier in Marokko. In der Umgegend von Tanger fanden den letzten Sonntag über, wie der„Temps“ meldet, heftige Kämpfe statt. Die aus den in der Umgebung von Tanger gelegenen Bergen eingetroffenen Eingeborenen erzählen, daß sich eine spanische Kolonne den ganzen Tag über mit feindlichen Harka im Gefecht befand. Ueber das Resultat dieser Gefechte sind sichers Angaben nicht zu erhalten gewesen. Der Geschützdonner war so stark, daß man ihn selbst in Tanger deutlich vernehmen konnte.— Aus Marrakesch wird gemeldet, daß 1400 Aufständische neuerdings einen Handstreich gegen die Stadt Tarudant im Susgebier ausführten. Sie wurden indessen von den Truppen des Machsen zurückgeworfen und erlitten bedeutende Verluste. Die Entwicklung am Balkan. Die griechisch=türkischen Beziehungen verschlechtern sich. " Paris, 14. Okt. Der Konstantinopeler Korrespondent des Matin depeschiert seinem Blatte: Es steht zu befürchten, daß die griechisch= türkischen Beziehungen eine Wendung zum Schlechtern nehmen. Dazu beigetragen haben der Empfang des Prinzen Sabah Eddin, die Klagen der mazedonischen Mohammedaner 2c., die hier lebhafte Mißstimmung hervorgerufen haben. Der agressive Ton der griechischen Presse findet ein lebhaftes Echo in den kriegerischen Artikeln der türkischen Zeitungen. Eine hochgestellte Persönlichkeit erklärte dem Korrespondenten, daß man im Auslande keinen Zweifel darüber haben dürfte, daß die Türkei aus der Aufrechterhaltung ihrer Forderungen gegebenenfalls einen aasus beili machen würde. Eilbotenläufe, anläßlich der Einweihung des„VölkerschlachtDenlmals“ zu Leipzig am 18. Oktober 1913. Von A. Volze, Frankfurt a. M. „Möchten die Teutschen nie vergessen, was den Befreiungskampf notwenbig gemacht und wodurch sie gesiegt.“ Ludwig I., König von Bayern. (Inschrift in der Ruhmeshalle zu Kelheim.) Das 12. Deutsche Turnfest im Juli d. J. in turnerisch gewaltig, wuchtig und nachhaltig in seiner Wirkung, unvergleichlich in Größe und Anlage, an Umfang und Teilnahme, vortrefflich und bestimmt in seiner Durchführung, ist vorüber. Während der Festtage sind die Festbesucher scharenweise hinausgewandert nach dem ruhmreichen, blutgetränkten Schlachtfeide bei Leipzig, auf dem vor hundert Jahren die eisernen Würfel zugunsten der Verbündeten fielen, um das„Völkerschlacht= denkmal“ zu besichtigen, das sich hochragend erhebt auf dem Grabeshügel der Weltherrschaftsgelüste des ländergierigen Napoleons als ein„leuchtendes Ehrenmal für die gefallenen Helden, als ein Ruhmesmal für das deutsche Volk und als ein Wahrzeichen für kommende Geschlechter.“ Wie gar eindringlich hat dieses stolze, vielsagende Denkmal in seiner gewaltigen Größe, Wucht und Stärke auf jeden sinnigen Beschauer gewirkt! Die vier riesengroßen Sinnbilder inmitten des Denkmals: die Tapferkeit, die Begeisterung, die Oxferfreudigkeit und die Glaubensstärke erheben die Zeit vor hundert Jahren zur Lebendigkeit, und dies um so mehr, als die vier verkörperten Tugenden von freiheitsbegeisterten Männern dem Volke erst wiedergegeben weiden mußten, als es lahm war und seine Tatkraft verloren hatte. An der großen Tat der Befreiung hat auch der Turnvater Jahn gleich anderen bekannten und berühmten Männern der damaligen Zeit titigen Anteil genommen. Seine getreuen Nachfolger, die deutschen Turner, weiden in nationaler Begeisterung am Tage der feierlichen Einweihung des„Völkerschlachtdenkmals" nicht vergessen, wodurch den„Teutschen in damaliger Zeit der Klug aufgedrungen“, und sie wollen es nicht vergessen, „wodurch der Sieg errungen wurde". Darum läßt es sich die Deutsche Turnerschaft ernstlich angelegen sein, bei allen Mitgliedern die große Tat der Befreiung von schmählichem Sklavenjoche so recht in die Erinnerung zu bringen. Nicht allein wird dies im Inland zum Ausdruck kömmen, auch bei den Turnern in Belgien und Amerika und in Brasilien. Dort wie im deutschen Vaterlande werden die Turner die Einweihung des Völkerschlachtdenkmals auf eine eigenartige, turnerische Weise begehen: durch Eilbotenläuse. Schon vom 16. Oltober an stehen auf den Landstraßen vom fernsten Norden, Osten, Westen und Süden hin nach Leipzigs Gefilden nahezu 40000 Tucner in Abständen von 200 bis 300 m verteilt, um schnellen Laufes eine Urkunde zu überbringen des Inhaltes, daß der deutschen Turner Herz und Hand dem Vaterlande gelten. Tag und Nacht, vor keiner Unbill der Witterung zurückschreckend, mit gleichem Eifer der tapferen Streiter, der Kühnen, der Unentwegten, der Nimmermüden damaliger Zeit wird die Urkunde von Hand zu Hand weitergegeben, um sie beim Akte der Denkmalsweihe zu überreichen. Durch Städte und Dörser, die einstens von frechem Uebermut und welscher Barbarei zerstört und dem Erdboden gleichgemacht, durch Gegenden, wo Not, Hunger und Elend im höchsten Grade herrschtin, werden die Laufstrecken führen. An geschichtlich b.deutsamen Denkmälern, durch Geburts= und Ste.ovorte berühmter Männer, die mit den Befreiungskriegen, auch mit den herrlichen Siegen von 1870/71 in enger und engster Beziehung stehen, wird es eilenden Fußes, wie die Turnerkunft es lehrt, vorübergehen. Durch das„ganze Deutschland“, bis ins Herz nach Leipzig werden sich die Laufstrecken hinziehen. An diesem gewiß großzügig turnerisch angelegten Werke, dessen Schwierigkeit nicht zu verkennen ist, werden alle Kreise der großen Millionenkorporation, der Deutschen Turnerschaft, mehr oder weniger beteiligt sein. Die Laufstränge sind derartig angelegt, daß sämtliche Königreiche, Großherzogtümer und Herzogtümer, sowie die freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen an= oder durchlausen werden. In Amerika werden Turner des Nordamerikanischen Turnerbundes vom Kapitol in Washington über Philadelrhia nach Newyork den Lauf ausführen; die Urkunde wird in Newyork auf einen Dampfer gebracht, nach glücklicher Ankunft in Bremerhaven von dortigen Turnern in Emtfang genommen und durch Eilboten über Breinen, Hannover, Magdeburg, Halle nach Leipzig gebracht. Mit dieser Urkunde vereint geht die der Turner aus Brastlien, die im Santa Maria da Bocca de Monte über Cacloeira, Santa Cruz, Hamburger Bey=Neu Hamburg nach Porte Alegre den Eilbotenlauf auszuführen gedenken. Tauroggen in Rußland, unwett Memel, wo im Jahre 1813 durch General York(Yorksche Konvention) die eigentliche Volkserhebung ihren Anfang nahm und der Benevettistein in Ems, von dem im Jahre 1870 die denkwürdigen Ereignisse begangen, werden durch die Laufstrecken am Völkerschlachtdenkmal in Leixzig verbunden werden. Die „Germania“ auf dem Niederwalde am schönen goldenen Rhein wird durch die lange Kette der laufenden Turner aus dem Wege über Frankfurt, Hanau, Fulda, Eisenach, Erfurt, Leipzig, den Napoleon mit seinem geschlagenen Heere auf seiner Flucht benutzte, in der Weihestunde am Deulmal den Schwur erneuern:„Wir wollen für immer sein ein einig Volk von Brüvern.“ Von der„Befreiungshalle“ in Kelheim werden die Bayern mit ihrem Laufe einsetzen, um durch Thüringen hindurch die Maynung Königs Luowig l. in Leipzig zu überbringen: „Möchten die Teutschen nie vergessen, was den Befreiungskamxf notwendig machte und nodurch sie gesiegt.“ Von Waterloo, wo deutsche Turner in Belgien die Urkunde vom Schlachtfelde an weiterbringen, von Wesel, vom Denkmal der gefallenen Schillschen Offiziere, vom Hermannsdenkmal über Kassel, wo es auf Kosten der Deutschen„immer lustik“ herging, vom Brocken, vom Kyffhäuserdenkmal hin nach Leipzig wird die Kundschaft kommen, daß treue, deutsche Turnerherzen allzeit für das deutsche Vaterland schlagen und dies tun in dankbarem Gedenken an die gewaltige Volkserhebung vor hundert Jahren. Von Wöbbelin, wo der edle Sänger und tapfere Streiter Körner sein Leben lassen mußte, von Dallwitz bei Karlsbad, wo er Linderung seiner Leiden suchte, von Nassau, dem Denkmal des Freiherrn vom Stein, von Bonn, wo Arndt seine freiheitsbegersterten Lieder hinaus unter das Volk sandte, von Marbach, wo der große Schiller das Licht der Welt erblickte, von Breslau, wo Lützow das Freikorps gründete, von der Katzbach, ja von Friedrichshafen aus, wo Zeppelin, der Beherrscher der Lüfte, sein Werk vollendete, von allen diesen Punkten werden die Eilbotenläufe ihren Ausgang nehmen oder dieselben berühren und entsprechende Kundgebungen an den Stufen des Denkmals zum Ausdruck bringen. Es würde zu weit führen, alle die historischen Punkte, die mit den Befreiungskriegen in Beziehung stehen und die von den Eilbotenläufen berührt werden, aufzuzählen und die historischen Tatsachen näher zu beleuchten. Ungeheure Strecken sollen von den Turnern durcheilt werden. Nach dem Plane werden in Deutschland ungefähr 7350 km durchlaufen, in Amerika 200 und Brasilten 400 km, und ungefähr 40000 Turner werden sich in den schweren Diens dieter vaterläudischen Sache peklen. Dieser große Werk kann nur durch ein planmäßiges Ineinandergreifen aller dazu berufenen Turner glücklich zur Durchführung gelangen. „Kein selig Ruhen, kein wohlig Stilleliegen, Sturmruf und Kampf— nur siegen, Turner, siegen!“ (Goetz.) Gut Heil! Die Verluste Bulgariens im Balkankriege. * Die jetzt größtenteils vorliegenden amtlichen Berichte und Statistiken lassen nun Größe der Opfer und Verluste Bulaariens im vergangenen Kriegsjahr annähernd überblicken. In den zwei Kriegen mit der Türkei sind durch den Tod 313 Offiziere und 29711 Soldaten verloren gegangen; verschollen sind 2 Offiziere und 3193 Soldaten; verwundet 915 Offiziere und 52 550 Soldaten. Diese Ziffern sind endgültig. Annähernd stimmen die folgenden Verlustziffern des Krieges mit den Verbündeten: 266 Offiziere wurden getötet und verschollen sind 69; von den Mannschaften sind 14602 tol und 4560 verschollen; 816 Offiziere und 50 303 Soldaten wurden verwundet. Die verhältnismäßig großen Ziffern der Verschollenen werden durch die mangelhafte Kontrolle erklärt.: Im ganzen also hat Bulgarien 5 2 716 Bürger im besten Mannesalter verloren, die Invaliden nicht gerechnet, die aus der schauderhaften Zahl von 102 853 Verwundeten verbleiben werden. Die Verluste an Wirtschaftsvieh sind nicht eingeschätzt worden. Die Kriegsauslagen werden in einer Aufstellung der Staatsschuldenverwaltung wie folgt berechnet: 1. Requisitionsanweisungen: 300 000 000 Franken. 2. Bewilligte und noch zu bewilligende Kredite 360 052 788 Franken. Man versichert, daß dieser Gesamtbetrag der Kriegsauslagen in der Höhe von 660 Millionen Franken nicht überschritten werden wird.— Immerhin muß„zu dieser Summe ein Betrag von 120 bis 150 Millionen für das verbrauchte Kriegsmaterial hinzugeschlagen werden, dessen Wert nach einer zu Anfang des Krieges ausgenommenen Inventur auf 220 Millionen Franken geschätzt worden ist, so daß sich der Geldaufwand für den Krieg auf rund 800 Millionen Franken stellt. Den größten Kriegsverlußt Bulgariens stellt Buscd Aadbernerns got dass m Siehe die d. *„ König Peters Besuch in Wien. 7 Belgrad. 14. Okt. Wie der Berichterstatter der Preßzentrale aus bester Quelle erfährt, hat der serbische Ministerpräsident Paschitsch bei seiner letzten Unterhaltung mit dem Grafen Berchtold diskret angefragt, ob ein Besuch König Peters in Wien erwünscht sei. Die Antwort soll durchaus bejahend ausgefallen sein. Voraussichtlich wird also König Peter, wenn keine neuen Schwierigkeiten zwischen Serbien und Oesterreich entstehen. in Wien noch im Laufe dieses Jahres seinen Besuch abstatten. Mißstimmung gegen die albanische Staatsbank. 4 Skutari, 14. Okt. Hier macht sich eine Mißstimmung gegen das Projekt einer albanischen Staatsbank, von dem in den letzten Tagen öfters die Rede war, bemerkbar. Wie verlautet, haben der Wiener Bankverein und die Benea Commerziale, die das Grundkapital von 10 Millionen hergeben sollen, in dem Konzessionsvertrag ein Vorzugsrecht für alle Unternehmungen, gleichmätzig welcher Natur, sich zusichern lassen. Man hält es für durchaus unzulässig, daß zwei Banken oder zwei Nationalitäten auf diese Weise das Prinzip der kommerziellen Gleichheit, das allgemein von den Mächten anerkannt ist, zu ihrem Vorteil durchbrechen. Zänkerei unter bulgarischen Generälen. *. Sofia, 14. Okt. General Iwanoff. der Befehlshaber der bekanntlich im Stich gelassenen bulgarischen Südarmee, veröffentlicht laut Narod in der nächsten Zeit seine Memoiren über den Krieg und greift darin das Hauptquartier, besonders General Sawoff, an. Der Kriegsminister hat Erhebungen über die Handlungen des Befehlshabers der zweiten Armee, Iwanoff, angeordnet. Er soll bereits dem Kriegsgericht überwiesen vorden sein.— Oberst Petieff. Brigadekommandeur, wurde dem Kriegsgericht überwiesen, weil er bei Lachna vor den Griechen flüchtete, ohne sich in einen ernsthaften Kampf einzulassen. Wegen seines„feigen Verhaltens“ bei Ovtsche Polje gegenüber den Serben wird laut Utro auch dem Kommandanten der vierten Armee, General Kowatscheff, der Prozeß gemacht. Aus der katholischen Welt. + Münster, 14. Oktober. Der Diözesanverband der Jugendvereinigungen überreichte dem erwählten Bi schof durch den Diözesanpräses Kaplan Meyer und den Bezirkspräses für Münster Kaplan Deilmann einen kostbaren Bischofsring. Der hochwürdigste Herr war über das Geschenk hocherfreut und versprach der Jugendsache auch fernerhin ein ganz besonderes In teresse und eine ganz besondere Förderung angedeihen zu lassen. Aus den Provinzen. + Bieleseld, 14. Okt. Von einem Bären erwürgt wurde im benachbarten Dorfe Hillegossen in der vergangenen Nacht der Gelegenheitsarbeiter Heitland. Eine im Lande herumziehende Bärentreibertruppe hatte gestern abend ihr Lager auf der Kreischaussee Hillegossen=Senne II ausgeschlagen und ihre 3 Bären in einem nahe liegenden Gehölz angekettet. Eines dieser Tiere hat sich losgerissen und den vorbeikommenden H. angefallen ond getötet. Ein Briefträger fand heute in der Frühr den Unglücklichen auf der Chaussee liegend, der Bär hockte noch auf ihm. Als der Briefträger Lärm schlug und die Besitzer das Tier wieder eingefangen hatten, stellte es sich heraus, daß H. tot und von dem Bären erwürgt worden war. Außerdem hatte ihm das Tier die Kopfhaut fast vollständig abgezogen. Die Leiche wurde in das Leichenhaus nach Heeren geschafft. + Blotho a. d. Weser, 14. Okt. Am 8. und 9. Nov. d. J. findet in den beiden Sälen des Hotels Delkeskamp (Besitzer August Bracke) die IV. große Kreis=GeflügelAusstellung der Geflügel=Zucht-Vereine des Kreises Herford statt. Der Landrat von Borries=Herford hat das Protektorat über diese große Ausstellung übernommen. Am Samstag, den 8. November, nachmittags 4 Uhr, erfolgt die Eröffnung der Ausstellung. Sie ist mit einer Verlosung verbunden und umfaßt Enten, Tauben, Hühner, Puter, Schlacht= und Mastvieh, Futtermittel und Geräte. EhrenPreise und Medaillen sind in größerer Zahl gestiftet worden, das Preisrichteramt wird von zwei auswärtigen Herren ausgeführt.— Die Hundertjahrfeier der Erhebung Preußens uno der Befreiungskriege(namentlich die Jahrhundertfeier der Leitziger Schlacht) wird auch hier in unserer Weserstadt festlich begangen. Am Samstag, den 18. Okt., treten die hiesigen Vereine und Schulen um 4½ Uhr auf dem Kirchplatz an. Nach Aufstellung und Ordnung geht es zum angrenzenden Amthausberg. Dortselbst ist 1. Gemeinsamer Gesang(Niederländisches Dankgebet); 2. Festrede; 3. Beleuchtung der Burg, zu derselben Zeit Abbrennen eines Freudenseuers und darauf Fackelzug. Am Sonntag, den 19. Oktober d. J., findet abends für alle Einwohner unserer Stadt im Hotel Delkeskamx(Bracke) um 8 Uhr ein Fest=Kommers statt.: ( Soest, 18. Okt. Aus der Weide des Gutsbesitzers Sauer im benachbarten Dorfe Scheidingen sind in der letzten Nacht 4 schwarzbunte ostfriesische ¼ Jahre alte Rinder gestohlen worden.— Die St. Josephs=Krankenkasse Soest beschloß mit allen gegen eine Stimme ihre Auflösung als Nebenkasse und trat zur Ortskrankenkasse Soest über, der als Vergütung für entgangene Beiträge 3000 Mark überwiesen werden sollen, unter der Voraussetzung, daß letztere die Selbstversicherten der Josephskasse ohne Weiteres mit übernimmt. * Göttingen, 13. Okt. Ein sehr schweres Unglück ereignete sich in der Stiegelglasfabrik zu Freden. Eine etwa 40—50 Zentner schwere mit Spiegelscheiben gefüllte Kiste stürzte plötzlich aus noch nicht aufgeklärter Ursach= um und fiel auf drei Arbeiter: Kluts aus Meineishausen, Meyer und Kennecke aus Freden. Kluts, der verheiratet und Vater von zwei Kindern ist, wurde auf der Stelle totgedrückt. Meyer erlitt schwere Verletzungen. der Stelle totgesrückt. Meyer erlitt schwere Verletzungen und mußte der Göttinger Klinik zugeführt werden. Kennecke tam mit leichten Verletzungen davon. bestes Ackerland— die Kornkammer Bulgariens— mit einem Wirtschaftswerte von annähernd einer Milliarde und einer Einwohnerschaft von 286 000 Seelen, fast durchweg Bulgaren, wöhrend das neu erworbene Stück Mazedonien und Thrazien nicht mehr als drei bis fünftaufend Quadratkilometer Kulturboden enthalten soll. Der Verlust an moralischem und politischem Prestige, den sich Bulgarten durch den unglücklichen Krieg mit den Verbündeten zugezogen, ist natürlich unberechenbar. Alles in allem kann man sagen, daß sich das Land verblutet hat, um seine Verbündeten und Nachbarn groß zu machen. Dies bringt folgende, im Generalstab ausgearbeitete Statstik zur Anschauung. Bulgarlen Quadratkklometer 1. Vor dem Kriege 96 345 2. Nach dem Kriege 112077 Serbien 1. Vor dem Kriege 48 808 2. Nach dem Kriege 87 358 Griechenland 1. Vor dem Kriege 64 657 2. Nach dem Kriege 121 268 Montenegro 1. Vor dem Kriege 9 080 2. Nach dem Kriege 14 256 Curovkische Türkei 1. Nach dem Londoner Frieden.. 9 168 2. Nach dem Konstantinopeler Frieden 16 201 Albanien 32000 880 000 Einwohner 4 329 108 4 700 150 2 957.207 4 167 207 2 635 952 4 261 952 275 000 515000 420 000 725 000 Der Kaiser in Trier. (Drahtb.) X Der Kaiser ist mit Gefolge Dienstag früh 9.35 Uhr in der festlich geschmückten und von Einheimischen und Auswärtigen stark belebten alten Römerstadt Teier bei herrlichem Wetter eingetroffen und auf das Glän zendste empfangen worden. Er begab sich nuch der Empsangsfeierlichkeit vom Bahnhofe im Automobil, von der Menge jubelnd begrüßt, in der Uniform der Posener Königsjäger gu Pferde nach dem alten Römertor. der„Porta Nigra“, wo er durch Fansarenbläser in römischem Kostüm begrüßt wurde. In seine: Begleitung war der Oberpräsident v. Rheinbaben und die Minister v. Schorlemer uno v. Trott zu Solz. Bei der Ankunft an der neuen Brücke wandte der Kaiser sich sogleich mit freundlichen Worten an den Oberbürger meister von Bruchhausen. Dieser hielt darauf eine Ansprache. m der er den Willkommengruß der Bürgerschaft zum Ausdruck brachte. Unter dem machtvollen Schutze des geeinigten deutschen Vaterlandes entwickelte sich auch Trier zu neuer Blute. So konnte auch die zweite Moselbrücke vollendet werden und soll heute an dem großen Ehrentage der Stadt dem Verkehr geöffnet werden. Der Kaiser dankte, indem er seine Genugtuung über das gelungene Werk der schönen neuen Brück aussprach. Es habe ihn gefreut, besonders so viele fröhliche Kindergesichter gesehen zu haben. Der Kaiser beauftragte dann den Oberbürgermeister, der Bürgerschaft seinen herzlichsten Dank für den schönen Empfang in Trier auszusprechen. Nachdem dann der Kaiser die Vorstellung einiger Vertreter der Stadt ent gegengenommen hatte, schritt er zur Brücke. Sechs weißgekleidete Mädchen hielten eine Rosengirlande quer über den Fahrdamm der Brücke gespannt und senkten sie beim Herannahen des Kaisers. Die jugendliche Tochter des Oberbürgermeisters überreichte dem Kaiser einen Blumenstrauß. Der Kaiser ging die ganze 315 Meter lange Brücke ab. Die Rudervereine, die in Booten auf dem Strom in Parade lagen, huldioten dem Kaiser mit einem dreimaligen Hipp, hipp. hurra, wöhrend die Glocken der Kirchen der Stadt läuteten. Von der wunderschönen Aussicht nach beiden Seiten hin auf das Moseltal und die südlichen Höhen des westlichen Ufers war der Kaiser entzückt. Bei der Abfahrt des Kaisers wurde die Nationalhymne angestimmt. Der Kaiser dankte immer wieder. Dann begann die Besichtigung der Stadt und der übrigen Sehenswürdigkeiten durch den Kaiser. Auf dem Wege zum Kaiserpalast sah der Kaiser die große von den Turnern gestellte Pyramide und durchfuhr später die Porta Nigra. Die Besichtigung des Kaiserpalastes und der neuen Ausgrabungen währte anderthalb Stunden. Deren Er gebnis ist, daß die Gebäude früher Thermen gewesen sind, die erst später zu einem Kaiserpalast erweitert wurden. Der Kaiser äußerte sich überrascht von der hohen Wichtigkeit der neuen Ergebnisse. Vom Kaiserpalast begab sich der Kaiser zu Fuß an dem alten erzbischöflichen Palais vorbei nach der Basilika(altes römisches Gerichtsgebäude), der jetzigen evangelischen Kirche. Hier hatte der evangelische Divisionspfarrer Przygode die Führung. Hieran schloß sich der Besuch des Provinzial=Museums, woran auch der Landrat Graf Beißel von Gymnich und der Landeshauptmann Dr. von Renvers teilnahmen. Der Kaiser interessierte sich besonders für die römischen Altertümer. Um 1 Uhr verließ er das Museum und fuhr nach dem Regierungspräsidium am Domfreihof, wo das Fruhstück beim Regierungspräsidenten Dr. Baltz im ersten Stockwerk zu 24 Gedecken eingenommen wurde. Nach einem kurzen Besuche im Offizierkasino des Inf.=Regts. Nr. 69, welches sich in den Prachtraumer des ehemaligen erzbischöflichen Palais befindet, zeigte sich der Kaiser unter dem großen Jubel des Pulelikums auf dem Balkon des Regierungsgebäudes und ging dann zu Fuß zum Dom hinüber, wo die Besichtigung unter Führung des Bischofs Dr. Korum stattfand. Das Domkavitel hatte sich am Portal, die Stadtgeistlichkeit im Schiffe aufgestellt. Der Domchor sang mehrstimmig den Chor Salvum fac imperatorem, der vom Domkapellmeister Stockhammer eigens komponiert war. Der Kaiser besah u. a. die vor dem hohen Chore auf einem Tische ausgelegten Hauptstücke des Domschatzes und interessierte sich besonders für die Gegenstände mittelalterlicher Kunst. Er sprach seine Anerkennung aus über die großzügige Instandhaltung des ehrwürdigen Gebäudes. Dann betrat der Kaiser in Begleitung des Bischofs Korum den Kreuzgang und von da die mit ihm zusammenhängende Liebfrauenkirche, das älteste Denkmal der gotischen Baukunst auf deutschem Boden, das in seiner einzigartigen Schönheit unter Führung des Stadtdechanten Schmitz ebenfalls mit größtem Interesse in Augenschein genommen wurde. Hierauf fuhr der Kaiser im Automobil zum Amphilheater, wo Gymnasiasten und Jugendvereine Freiübungen ausführten. Für den Kaiser war an der Stelle der alten Kaiserloge eine kleine Tribüne errichtet. Gegen 4 Uhr fuhr der Kaiser nochmals durch die Stadt, nachdem er bei Frau Dr. Baltz den Tee eingenommen hatte. Sodann erfolgte die Abreise noch dem Moseldörfchen Lieser, wo er auf dem Schlosse des Ministers von Schorlemer übernachtet. Morgen früh 9.15 Uhr wird die Fahrt nach Daun bei Gerolstein fortgesetzt. Luftfahrt. r Berlin, 13. Okt. Der Offizierschüler Leutnant König vom Fnfanterieregiment Nr. 162 stürzte heute auf dem Flugfelde der A.=L.=G. bei Niederneuendorf an der Havel infolge zu steilen Gleitfluges ab. Er blieb auf der Stelle tot. Es scheint, daß er die Herrschaft über seinen Apparat verloren hatte, da die Maschine zuletzt ganz senkrecht herabschoß. Der Apparat überschlug sich und zerschellte am Boden. Der Höhenmesser stand auf 1700 Meter. w Johannisthal, 14. Okt. Die beiden Flieger Janisch und Breton, die gestern nacht 3 Uhr auf einem Luftverkehrsdoppeldecker zu einem größeren Fernfluge hier aufgestiegen waren, sind, nachdem sie sich im Nebel verirrren, an der französisch=belgischen Grenze bei Namur gelandet. Sie brauchten zu der 900 Kilometer langen Strecke 7½ Stunden. Der Apparat wird abmontiert und mit der Bahn nach Johannisthal zurücktransportiert werden. Johannisthal, 14. Okt.(Drahtb.) Ein Zusammenstoßz in der Luft fand heute nachmittag kurz nach 4¾ Uhr zwischen den Flugzeugen der Aviatiker Freindt und Linnekogel, der mit einem Passagiel namens Golde flog, in etwa 20 Meter Höhe statt. Beide Apparate stürzten ab und wurden zertrümmert. Linnelogel erlitt eine Stirnverletzung und eine Rückgratsverstauchung, Freindt brach den rechten Oberschenkek und den linken Unterkiefer. Golde hat anscheinend eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen. Johannisthal, 14. Okt. Der Flieger Stöffler, der heute nacht 12.05 Uhr zu einem Fluge nach Posen startete, traf früh 6.05 Uhr, von Posen kommend, wieder in Johannisthal ein. Er stieg 6.45 Uhr wieder auf zu einem Fluge nach Mülhausen i. E. Von den nachts gleichfalls zu Ternflügen aufgestiegenen Fliegern Reichelt und Thelen liegen zurzeit keine Meldungen vor. Norsbach, 14. Okt. Das Flugzeug D 16(HarlanEindecker) gesteuert von dem Piloten Reichelt mit Passogier ist heute nacht um 12 Uhr in Johannisthal zum Fluge Paris=Spanien aufgestiegen. Heute morgen um 4 Uhr versagte plötzlich der Motor in einer Höhe von 2000 Meter und die Flieger mußten im Gleitfluge landen. Hierbei hatten sie das Unglück, auf dem Dache eines Hauses in Oberwarnsbach unweit Morsbach zu landen. Die Dachziegel von dem Hause wurden vollständig abgerissen und das Flugzeug völlig zertrümmert. Die Flieger blieben unversehrt. Der Pilot Reichelt wurde aus dem Flugzeuge herausgeschleudert, blieb aber doch unversehrt. w Leipzig, 14. Okt. Das Luftschiff Sachsen ist heute früh nach Johannisthal abgefahren, dort kurz nach 6 Uhr eingetroffen, um 7 Uhr wieder aufgestiegen und 11.15 vorm. wieder im hiesigen Luftschiffhafen eingetrussen. Mehrere Generale nahmen an der Uebungsfahrt teil. Paris, 14. Okt. Der Flieger Séquin vollführte gestern mit einem Zweidecker einen Flug von Peris nach Bordeaux und zurück ohne jede Zwischenlandung. Séquin, der zu der über 1000 Kilometer langen Strecke 12 Stunden 47 Minuten brauchte und sich auf seinem Fluge wegen des Nebels zumeist nach dem Kompaß richten mußte, gewann mit seiner Leistung einen vom Aeroklub ausgeschriebenen Sonderpreis von 10000 Franken. Paris, 14. Okt. Dem Flieger Garros wurde in Anerkennung seines Fluges über das Mittelmeer das Ritterkreuz der Ehrenlegion verliehen. Paris, 14. Okt. Nach einer nachts eingetroffenen Nachricht sind mehrere an dem Gordon=BennettWetlfluge teilnehmende Ballons durch eine Aenderung der Windrichtung nach Westen getrieben und in der Bretagne gesichtet worden. Der deutsche Ballon Duisburg flog abends über Fougères im Departement Ille=et=Vilaine. jed Führer des an dem Gordon=BennettWettfliegen teilnehmenden Ballons Hamburg von Pohl und Perlewitz suchten morgens in der Nähe von Chateau d'Au dem Boden möglichst nahe zu kommen, um sich bei den auf dem Felde arbeitenden Bauern zu erkundigen, in welcher Gegend sie sich befänden. Als die Bauern die Nationalität des Ballons erkannten, klammerten sie sich an den Seiten fest und verhinderten so den Weiterflug. Sie riefen dann mehrere Gendarmen herbei. Die deutschen Luftschiffer wiesen jedoch ohne Mühe nach, daß sie am Gordon=Benneli=Wettfliegen teilnähmen. Daraufhin befahlen die Gendarmen den Bauern, den Ballon freizulassen, der dann um 8.30 Uhr seinen Flug fortsetzte. Bis abends 5 Uhr hatte der Aeroklub keine Nachricht über die Landung irgend eines der gestern aufgestiegenen 18 Ballons erhalten. Heute flogen 5 weitere Ballons über der Stadt Angers(Dep. Maine et Loire). Paris, 14. Okt. Der französische Fliegeroffizier Antroche stieg Sonntag auf dem Flugplatze zu Buc auf einem Farmanzweidecker bis zu einer Höhe von 1000 Meter auf. richtete dort das Flugzeug gegen den Wind und ließ es. nachdem er den Motor abgestellt hatte, ind er normalen Lage senkrecht herabfallen. Etwa 60 Meter über dem Boden stellte er den Motor wieder an. und landete nach einer Runde glatt auf dem Flugplatze. Schweres Grubenunglück. — Noch liegen über das schreckliche Schiff zunglück des Volturno die bestimmten Einzelheiten über Hergang und Umfang vor, und schon wieder meldet der Draht eine schwere Katastrophe im englischen nördlichen Kohlenrevier: London, 14. Okt. 3.05 Uhr. In dem Kohlenbergwerk„Universal“ bei Cardiff ereignete sich heute vormittag, als sich 700 Arbeiter im Schacht befanden, eine Explosion. Näheres ist noch nicht bekannt. Cardiff. 14. Okt.(Meldg. des Reuter. Büros.) Von den bei der Explosion im Kohlenbergwerk„Universal“ verschütteten 700 Bergleuten sind 327 wieder ans Tageslicht gefördert worden, außerdem wurden 6 Leichen geborgen. Man glaubt, daß die Jahl der Toten sich auf 150 beläuft. Die Explosion erfolgte heute früh zwischen 6 und 7 Uhr, als die erste Tagesschicht schon angefahren war. w Cardiff. 14. Okt.(Drahtb.) Die noch in der Grube„Universal“ befindlichen Bergleute befinden sich in sehr ernster Lage. Es verlautet, daß in den Schächten, in denen sich die Leute befinden. Feuer ausgebrochen ist. w Cardiff, 14. Okt.(Drahtb.) Nach den neuesten Feststellungen befanden sich zur Zeit der Explosion 931 Bergleute in den Schächten; bis heute nachmittag waren waren 512 gerettet. Letzte Nachrichten u. Drahtberichte. Die Nordd. zur braunschweigischen Frage. w Berlin, 14. Okt.(Drahtv.) Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: In einem Artikel des Hann. Cour. wiro die bevorstehende Erledigung der braunschweigischen Thronfolge als ein politisches Opfer, das dynastischen Rücksichten gebracht werde, scharf getadelt. Weil des Kaisers Tochter den letzten Welsensprotz zum Gemahl erkoren habe, gehe man über wichtige Reichsinteressen hinweg und treibe Hauspolitik. Der hierin liegende Vorwurf gegen den Kaiser und König kann nicht scharf genug zurückgewiesen werden. Mögen auch die Ansichten über die Bedingungen für die Thronbesteigung des Prinzen Ernst August in Braunschweig noch auseinandergehen, kest steht jedenfalls, daß für die Haltung des Kaisers und seiner Regierung nicht die Heirat der Kaisertochter und dyna stische Hausinteressen, sondern die von dem Prinzen vor seiner Verlobung und Hochzeit mit Zustimmung seines Herrn Vaters abgegebenen Erklärungen und die damit für die Zukunft dem Reiche und Preußen geleisteten Garantien entscheidend waren. Rücktritt des Generals Briccola. 2 Rom, 14. Okt.(Drahtb.) Der(Ministerrat enthob General Briccola auf seinen Wunsch vom Kommando in der Cyrenaika, das er seit zwei Jahren innehatte, und sprach seine Genugtuung über das geleistete Werk aus. Der Ministerrat beschloß ferner, die Ernennung des Generals Ameglio zum Nachfolger Briccolas dem Könige vorzuschlagen. Keine Deutschen in Mexiko geschädigt. m Meriko, 14. Okt.(Drahtb.) Nach den vorliegenden Nachrichten sind in Torreon bisher keine Deutschen ums Leben gekommen und ist kein deutsches Eigentum geschädigt. Theater, Konzerte etc. Das Musikantenmädel. Operette in drei Akten von Jarno. Von den Operetten, die Herr Jarno seiner Frau und Hauptdarstellerin der Hansi Niese, so wie man sagt, auf den Leib schreiben ließ, ist„„as Musikantenmädel“ immerhin auch außerhalb Wiens die zugkräftigste. Das zeigte wieder gestern unser ziemlich ausverkauftes Theater. Für denjenigen, der nicht von dramaturgischen Skrutzeln be schwert ist, auch über eine gute Dosis Leichtgläubigket an die unwahrscheinlichsten Dinge verfügt und sich endlich ein paar Stunden auf gute Art amüsieren will, bietet das anspruchslose Werkchen zweifellos recht viel. Das tut schon die aowechslungsreiche Handlung, die populären, altbekannten Bühnenfiguren und die hübsche, gefällige Musik. Kommt nun noch solch eine flotte und abgerundete Aufführung dazu, wie man sie am Sonntag vorgesetzt bekam, so ist es erklärlich und berechtigt, daß das höchst befriedigte Publikum seiner Dankbarkeit durch lebhafte Beifallssalven während und nach den Akten Ausdruck gab. Die Bombenrolle der Resel verkörperte Frl. Monti ausgezeichnet; sie war das echte derbe Naturkind, das mit einem Auge lachen, mit dem anderen zu Tränen rühren kann. Auch ihre Solonummern sang sie mit Verve und Geschmack: das hübsche Morionettenouett, in das sie sich mit Herrn Schmidt, der wieder eine seiner köstlichsten Epi sodenrollen gab, teilte, mußte wiederholt werden. Heri Falgis, der auch die Regie führte, machte sich als Papa Hardn recht gut. Frl. Londska war trotz stimmlicher Indiscosition eine schneidige Ballerina, Frl. Schick, deren hübsche Stimmittel besonders angenehm auffielen, machte ihrem Namen als junger Prinz alle Ehre. Die Damen Bartels und Decker=Segisser, sowie die Herren Ebner, Heimburg, D. Pünoter— nein, es wäre zu viel, alle hier anzuführen. Kurz: alle Mitwirkenden taten ihr Bestes und ihnen allen— hier fügen wir auch den Esel der Resel ein, der sich hoffentlich den Magen nicht verdorben hat— ist die höchst amüsant verlaufene Vorstellung zu verdanken. Nicht vergessen sei auch Herr Kapellmeister Schneider, der die Vorstellung mit Sicherheit und Temperament dirigierte, und endlich unsere brave Insanteriekapelle.ge V Stadttheater— Volkshalle.(Detmolder Hoftheater=Ensemble). Man schreibt uns: Am Freitag findet Wiederholung der mit so großem Beifall ausgenommenen vorzüglichen Oxerette„Das Musikantenmädel“ statt und wer das entzückende Werk noch nicht gesehen hat, dem kann der Besuch der Freitagsvorstellung empfohlen werden. Als Festvorstellung zur Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leixzig geht am Sonntag das neue vaterländische Schauspiel„Das Kreuz von Eisen“ in Szene. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. Tatsächlich erzielte Getreidepreise für 100 Kilogramm. 14. Oktober 1913. Vermischtes. ∆ Rom, 14. Okt. Ein Automobilomnibus mit 34 Wählern, die von einer Versammlung in Aquila in den Abruzzen nach ihrem Heimatsdorfe zurückkehrten, stürzte bei einer Kurve 15 Meter tief in eine Schlucht des Tronto=Flusses. Von den 34 Passagieren wurde einer getötet, vier liegen im Sterben und 22 wurden schwer verletzt. X Deutsche auf dem Volturno. Nach einer Meldung der B. I. am Mittag aus Rotterdam, werden in den Listen der Passagiere 3. Klasse auf dem Volturno u. a. folgende deutsche Namen verzeichnet: Aus Gladbeck: Blast. Fastner, Teschka; aus Bochum Paul König, Welnic, Adolf Mojzesiek; aus Wiedenbrück: Otto Korvol, Heinrich und Hans Willeke. — Dynamiterplosion beim Bau der Bagdadbahn. Konstantinopel, 13. Okt. Das hiesige Blatt„Ikdam“, meldet, daß im Anterli=Tunnel an der Bagdadbahn durch die Angeschicklichkeit eines Arbeiters eine Dynamitkapsel zur Explosion kam, wodurch nach den neuesten Meldungen drei türkische, 24 griechische und 21 armenische Arbeiter, zusammen 48 Menschen, umkamen. □ Schwere Unfälle in Japan. Toklo, 13. Okt. Heute abend haben sich zwei schwere Bahnunfälle ereignet. Auf der Fukui=Bahn wurden durch einen Erdrutsch sechs Arbeiter gerotet und viele verletzt. Bei Fukushima stürzte ein Bahntunnel ein. Zehn Personen wurden getötet und 14 schwer verletzt.— Ein Kutter des Kreuzers„Kawatschi“schlug bei Tsuchisaki um. Acht Matrosen ertranken. Teilweise Mißernte in Indien. Der anhaltende Regenmangel im September hat zu einer teilweisen Mihernte in Teilen der vereinigten Provinzen der Radschputanastaaten und der Zentralprovinzen geführt. Köln, 14. Oktober. Rüböl(in Posten von 5000 kg) vorr. 70.00 B., Okt. 69,00 B., 68.50 G. Hamburg, 14. Okt. Zucker. 3 Uhr nachm. Tendenz stetig. Okt. 9.80, Nov. 9.80, Dez. 9.85, Jan.= März 9,95, Mai 10.15, August 10.35.— 6 Uhr abends. Tendenz stet. O't. 9.82 1, Nov. 9,82½. Dez. 9.87½, Januar=März 9,97½, Mai 10,17½. August 10,37½8.— Kasfee: 3 Uhr nachm. Tendenz kaum stet. Okt. 58,75, Dezember 59,75, März 60,00, Mai 60.25.— 6 Uhr abends. Tendenz stetig. Okt. 58,75, Dez. 59,05, März 59.75, Mai 60.25. Berliner Produktenbörse. 14. Ottober 1913. Weizen: Okt.—.—, Dez. 190.00, Mai 197.75. Matter. Roggen: Okt.—.—. Dez. 161.50, Mai 166.75. Haser: Dez. 160.50, Mai—.—. Behauptet. Mais am. mix.: Sept.—.—, Dez.—.—. Still. Rüdöl: Okt.—.—, Dez. 65.60. Ruhig. Weizenmebl: 22.75—27.25. Still. Roggen mehl: 19.60—21.70. Still. = Dinslaken, 15. Okbr.(Amtlicher Marktbericht.) Zu dem deutigen eingeschobenen Zuchtviehmarkt waren insgesamt 308 Stück Rindvieh, 0 Kälber aufgetrieben. Die Preise stellten sich wie folgt: A. Kühe: 1. Qual. 650—750 Js. einzelne höher, 2. Qual. 525—630. 3 Qual. 345—480 s, tragende Rinder 270—525. — Stiere: 210—390 J. Geschäft ziemlich flott. Markt geräumt. Der nächste regelmäßige Haupt=Zuchtviehmarkt findet am 20. 10. 13, der Schweinemarkt am 21. 10. 13 statt. Nach den gemachten Anmeldungen ist am 20. 10. ein großer Auftrieb zu erwarten. — Rheinisch=Westfälisches Kohlensyndikat. Wie die Rbein.=West. Zig. dört, baden die Besprechungen, die letzthin in Köln stattgefunden haben, zu dem Ergednis geführt, daß das Rheinisch=Westtältsche Kodlensyndikat ab 1. Januar nächsten Jahres die Preise für Hochosenkoks und Kokskohlen voraussichtlich um 1 A erhöhen wird. Bestbewährte gesunde u70 ∆ wagen. darmkranke Nahrung für: sOWie Schetchiche in der Entwichhng zwichgchichen Kinder. TT — — TTTTTT ETLL Billiges Spezial-Angebot in guten Wollwaren und Trikotagen. Normalhemden Normalhemden Felsenhemden Normalhosen Normalhosen Futterhosen Reithosen Hautjacken Hautjacken Walkjacken Sayettjacken Knabenjacken Vorder- und Schulterschluß, sollde Qualitäten 1.95 1.75 extra schwer, wollhaltig, Vorder- u. 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Sonst in allen Apotheken u. Drogerien. Piano, Gn Nr. 190. Vierter Jahrgang. Feierstunden. Unterhaltungsbeilage zum Westfälischen Volksblatt und Sauerländer Tageblatt. Dienstag, 19. Oktober 1913. Die Zukunft Albaniens. (Ein Interview mit dem albanischen Thronkandidaten.) Jüngst weilte— so wird allen Dementis entgegen vom Vertreter eines Wiener Blattes ernstlich behauptet— der Prinz zu Wied, bekanntlich Kandidat für den aibanischen Fürstenthron, in der österreichischen Haupt= und Residenzstadt Wien. Der Korrespondent hatte mit der interessanten Persönlichkeit eine kurze Unterredung, über die er nachstehend berichtet, und fügt seiner Einsendung einige Zeilen bei:„Für die Richtigkeit, ja für den Wortlaut dieser Unterredung stehe ich ein, nur kann ich natürlich keine Garantie dafür übernehmen, daß der Interviewte wirklich der Prinz zu Wied war, da ich den hohen Herrn bisher nicht persönlich kannte. In einem vornehmen Café am Kärntnerringe in Wien traf besagter Pressevertreter einen Fremden von größter Distinktion, der den Beschreibungen nach der Prinz zu Wied zu sein schien. Der Journalist zog eine Gelegenheit am Schopfe herbei, um sich ihm vorzustellen. Der Fremde stellte sich seinerseits vor als Königswarter aus Berlin. Der Interviewer lächelte, denn das eigenartig gewählte Pseudouym schien ihm geeigneter, das Inkognito zu lüften als zu bewahren. Er ging dann direkt auf sein Ziel los und fragte:„Wie stellen sich Durchlaucht... pardon, Herr Königswarter .... die Zukunft Albaniens vor?“ Der Fremde machte ein recht verdutztes Gesicht und entgegnete:„Ich habe mich bisher fast gar nicht mir Politik beschäftigt, sondern nur mit dem Geschäft. Ich reise in Weinen...“ „Natürlich, Durchlaucht, die Albaner werden wirklich nichts zum Lachen haben. Aber, bitte, sagen Sie, was würden Sie tun, wenn Sie zum Fürsten von Albanien berufen würden?“ „Ich würde ihm die besten Marken meiner Firma offerieren.“ „Sehr gut. Aber jetzt ernstlich, was täten Sie, wenn Sie auf Wunsch der Mächte Fürst von Albanien würden?“ „Ich? Gerade ich? Das kann ich mir gar nicht vorstellen!“ „Denken Sie sich, Sie waren beispielsweise der— Prinz zu Wien——“ „Großartig! Ich würde mir zuerst freie Reise erster Klasse mit Schlafwagen hin und zurück ausbedingen!“ „Sehr vorsichtig. Würden Sie sich dann unten mehr auf das Militär oder auf das Zivil stützen?“ „Auf die Zivilliste natürlich.“ „Auch ein sehr schöner Standpunkt. Würden Sie eine in Albanien herrschende Religion annehmen oder Protestant bleiben?“ „Ich würde zum Islam übertreten.“ „Sehr interessant!“ „Ich will aus Staatsräson in der Zahl meiner Eheschließungen nicht beschränkt sein. Ich würde je eine Prinzessin aus Deutschland, Oesterreich, Rußland, Italien und England heiraten und dann immer eine Verwandte des jeweiligen Präsidenten der französischen Republik. Ich werde auf diese Art und auf angenehmste Weise mit allen maßgebenden Stellen verschwägert MM — „Volturno + Zur Katastrophe des Dampfers Volturno: der wißbegierigen Besucher zu befriedigen, denn er geht auf jede Frage in seiner Antwort genauer ein. bespricht mit den Journalisten alle Angelegenheiten sehr sachlich und ernst, und es bleiben daher wenig Anekdoten, die berichtet werden können. Um einen großen Tisch sind die Journalisten versammelt, am oberen Tischende nimmt der Präsident Platz, und nun beginnen die Interpellationen. Fast wie im Parlament.„Will der Herr Präsident uns sagen, wie die mexikanische Situation liegt?“„Will der Herr Präsident sagen, ob in der Kontroverse über die Panamakanalgebühren neue Schritte erfolgten?“ Und fast immer antwortet der Präsident, nur selten erklärt er, dah eine Auskunft zur Zeit noch nicht ratsam sei, manchmal bittet er auch, die Beantwortung der Frage auf einige Tage hinausschieben zu können. Er gibt an, ob seine Mitteilungen veröffentlicht werden dürfen oder einstweilen als geheim zu betrachten sind, und da bisher Indiskretionen noch nie erfolgt sind, hat sich das den Journalisten dargebrachte weitgehende Vertrauen auch durchaus berährt. Zur Katastrophe des auf hoher See verbrannten Dampfers„Volturno“ bringen wir heute ein Bild des verunglückten Schiffes. Der„Volturno“ war ein Doppelschraubendampfer von 3600 Tons, der in London registriert ist, der Canadian Northern Steamship Co. von Toronto gehört. Er war 1906 in Glasgow erbaut worden. Das Schiff war von der Uranium Company für ihren Dienst nach Canada gechartert worden. Die Uranium-Company, die ihren Sitz in Rotterdam hat, ist eine eng lische Gesellschaft.— Der„Volturno“ verließ am 2. Oktober den Hasen von Rotterdam mit der Bestimmung nach Halifax. Er hatte 538 Zwischendeckpassagiere— zumeist Russen, Polen und Rumänen— und 22 Kajütspassagiere an Bord. Dazu kam noch eine Besatzung von 93 Mann. Das Schiff verließ den Hafen von Rotterdam bei gutem Wetter und hatte den Hafen in voller Ordnung verlassen; am 10. Oktober geriet er auf hoher See in Brand. „Ich würde überhaupt ein strenges Regime einführen, entweder hin ich Fürst oder nicht!“ „Sie geben also zu, nicht der Herr Königswarter zu sein, sondern der Fürst zu Wied——“ „Ich gebe gar nichts zu. Ich habe aber die Ueberzeugung, daß ich den Albanesen als Herrscher bald mehr wäre als bloß ein Fürst zu Wied.... Ich wäre ihnen in kürzester Frist als Fürst zu— wider.“ * ** Dem Pressevertreter ist die felsenfeste Ueberzeugung nicht auszureden, daß er mit dem echten Fürsten zu Wied gesprochen habe. 7 „Eine geniale Idee. Würden Sie absolut regieren?“ „Nein, nur relativ, pardon konstitutionell. Ich würde ein Parlament mit zwei Kammern schaffen....“ „Nach österreichischem Muster?“ „Nicht genau. Ich würde in der ersten Kammer die regierungsfreundlichen Abgeordneten beschließen und in die zweite die oppositionellen einschließen lassen.“ „Glänzend!“ ck. Präsident Wilson vor der„Presse=Inquisition“. (Nachdruck verboten.) Zweimal in der Woche, am Montag morgen gegen 10 Uhr und am Donnerstag nachmittag um ½4 Uhr, durchlebt der Präsident der Vereinigten Staaten Augenblicke, die den führenden Staatsmännern Europas wahrscheinlich wie Stunden der Folterqual anmuten würden: zu eimal in der Woche empfängt nach altem Brauche Woodrow Wilson alle in Washington weilenden Journalisten— auch die englischen— zur Konferenz.. Konferenz ist vielleicht ein unzutreffsender Ausdruck, die Journalisten Washingtons nennen diese Audienz auch die „Presse=Inquisition“, denn die Fülle der Fragen und Interpellationen, die in diesen Stunden über das amerikanische Staatsoberhaupt hereinbrechen, sind kaum zu übersehen und werden doch alle, entweder durch ausführliche Aufklärungen oder durch ein beredtes Schweigen beantwortet. Mit diesen Presse=Audienzen folgt Präsident Wilson dem Beispiel Lincolns, der einst erklärte:„Die Mitglieder des Kongresses und die Vertreter der Presse sind die Botschafter, die das Volk nach Washington schickt; die eine Gruppe ist offiziell, die andere inoffiziell, und so lange es ein amerikanisches Volk gibt, soll ihnen allen die Klingelschnur des Weiden Hauses freistehen.“ Seitdem ist dieser alte Brauch einer engen persönlichen Berührung des obersten Staatsmannes mit den Vertretern der öffentlichen Meinung nie ganz untergegangen; schon Roosevelt lernte es schnell, auf Grund seiner ausgedehnten Beziehungen zur Presse diese Audienzen dazu zu benutzen, den Kontatt mit der Oeffentlichkeit ununterbrochen aufrecht zu erhalten. Zu seiner Zeit nannte man diese Empfänge geradezu das„Presse=Kabinett"; im Reitanzug vilegte Roosevelt temperamentvoll in das Zimmer zu stürmen, in dem die Journalisten versammelt waren; sosort beantwortete er alle Fragen, fand stets Gelegenheit zu einer heiteren Bemerkung und wußte die Zuhörer und Frager immer wieder zu elektrisieren. Zu Tafts Zeiten hießen die Empfänge etwas ironisch die„Teegesellschaft“, denn Taft war sehr jovial, aber zurückhaltend in der Beantwortung von Fragen. Präsident Wilsons Presse=Audienzen haben aber dn Namen der„Presse=Inquisition“ erhalten, denn Wilson betrachtet es als seine ernste Pflicht, jederzeit der Oefsentlichkeit Rechenschaft abzulegen und behandelt die Journalisten in der Tat als die„inoffiziellen Botschalfter des Volkes“. Darin und in seinem weniger zur Betonung der eigenen Persönlichkeit neigenden Temperamente lag es begründet, daß er es ansangs schwerer hatte, die Erwartungen Das warnende Die furchtbare Katastrophe des kanadischen Damosers„Volturno“, der am Freitag auf der Fahrt von Rotterdam nach Newyork auf hoher See ein Raub der Flammen wurde, spielt ganz besonders auch in unseren Industriebezirk hinein.— Obwohl in sozialer und kultureller Hinsicht das Denkbarste für unsere Arbeiter getan wird, gibt es doch noch immer Elemente, die von einem so unbesieglichen Wandertrieb beseelt sind, daß ein kleiner Anstoß genügt, sie in ungewisse Ferhen zu locken. Das verbotene Werbewesen für amerikanische Bergwerke hat hier zeitweise einen fruchtbaren Boden gefunden, aber die Arbeiter, denen goldene Berge versprachen wurden, mußten bald einsehen, daß sie gewissenlosen Bauernfängern in die Hände gefallen wiren und das ihr wirkliches Los jammervoller war, wie es ihnen in der Heimit vielleicht je hätte blühen können. Auf die bitteren Klagen, die von den Ausgewanderten an ihre zurückgebliebenen Angehörigen gerichtet wurden, wurden aus interessierten Kreisen Erkundigungen über dieses kanadische Werbe= und Auswandererwesen angestellt. Die Untersuchungen ergaben, daß die„Uranium Steamship Company“, die die Handlangerin gewisser kanadischer Bergwerksgesellschaften zu sein scheint, für die Auswanderungszwecke ein Schiffsmaterial verwendet, welches den Ansprüchen, die man heute an ein Verkehrsmittel, namentlich für weite Ueberseereisen stellen muß, durchaus nicht genügen. Die drei Schiffe, welche von der Gesellschaft verwandt werden,„Campanello“, Uranium" und„Volturno“, sind Dampfer ältesten Stils und teils Jahrzehnte alt; außerdem von geringstem Rauminhalt. Unter solchen Umständen ist es nicht zu verwundern, wenn bei einer auf hoher See eintretenden Katastrophe das Schiff sozusagen mit Mann und Maus dem Verderben geweiht ist. Das schreckliche Unglück, von dem heute die ganze Welt mit Schauern spricht, dürste auch an die Kreise unserer Arbeiterschaft, die auf dem heimatlichen Boden keinen Segen zu finden glauben, eine eindringliche Warnung sein, sich nicht zu leicht gewissenlosen Werbern auszuliefern. Nicht allein, daß sie ihres Schicksals in der Fremde nicht bewußt sind, laufen sie noch Gefahr, schon auf dem Wege zum trügerischen Ziel um Leib und Leben zu kommen.— Wen es aber dennoch in die Ferne zieht, der möge sich an die vortrefflich organisierten, amtlichen Stellen wenden, die sich mit dem Auswanderungswesen befassen, und die ihm Garantie bieten,, daß er nicht blindlings ins Verderben läuft. Die Jagd nach dem Glücke.(14. Fortsetzung.) 60 57 daß die Sache für mich doch ihre Bedenken hat. Ueberrascht hat mich dein Geständnis nicht— ich ahnte mir etwas derartiges! Aber Karl— weißt du auch, was du mir zumutest? Du sagst selbst, daß die Eltern es von dir als Vermessenheit betrachten, daß du die Augen zu ihrer Tochter erhebst! Und ich, der ich das Brot dieser Leute esse, soll hinter ihrem Rücken eine Zusammenkunft mit dir und Fräulein Emilie möglich machen?“ „Wilhelm— wo es sich um mein Lebensglück handelt! Ein Abschiedswort von ihr wirst du mir doch gönnen! Morgen schon soll ich mich dem Kapellmeister an der Oper in Reichenstadt vorstellen, an den mich Herr Hofkapellmeister Wiedhold empfohlen hat!“ „Nun gut, ich will sehen, was sich tun läßt, wenn es mir auch aus dem angegebenen Grunde widerstrebt!“ sagte Friedwald nach einigem Ueberlegen.„Uebrigens mag Fräulein Hohenfels selbst entscheiden! Ich wollte ihr so wie so noch heute abend meine Aufwartung machen, da ich hier in dieser alten Bibel ein merkwürdiges Geheimnis entdeckt habe. Halb neun.“— fuhr er auf die Uhr sehend fort—„da könnte ich sie noch droben im Burgzimmer antreffen! Gedulde dich eine kleine Weile— vielleicht ist das Fräulein bereit, dir drüben im Kontor eine Unterredung zu gewähren.“ Damit nahm er die alte Hausbibel vom Tische, nickte seinem Besucher freundlich zu und entfernte sich durch die nach dem Kontor führende Tür. 10. Kapitel. Scheiden und meiden. Als wäre man m das graueste Mittelalter versetzt, so mutete der Raum in dem an den Burgturm sich lehnenden Seitenbau an, in welchem Fräulein Emilie Hohenfels ihre Musikstudien betrieb. Spitzbogige, schmale Fenster, mit bleigefaßten Buntscheiben, wuchtige Eichenmöbel mit reichen Schnitzereien und schweren Metallbeschlägen, verblichene Gobelins und eine Unzahl altersgebräunter Oelgemälde, teils Porträts, teils Szenen aus dem Volksleben darstellend, dazu die wie ein Kreuzgang gewölbte Decke, der mächtige Raum mit den ihn flankierenden bronzenen Reisigengestalten, der ringförmige eiserne Kronleuchter, wie auch die den erhöhten Platz im Erker umschrankende Holzgalerie und die im Hintergrunde nach einer schmalen Tür emporführende, gleichfalls mit einem schweren Geländer eingefaßte Holztreppe— dies alles bildete ein harmonisches Ganzes, welches jeden Altertümerfreund in helles Entzücken versetzen mußte. Selbst das in der einen Ecke quer stehende Pianino störte den Gesamteindruck nicht, da es ganz im Stile der es umgebenden Einrichtung gehalten war und fast war man geneigt zu glauben, daß die schlanke Frauengestalt, die vor einem geöffneten mächtigen Eichenschrank stand, sich in ihrer Kleidung und ihrem ganzen Wesen ebenfalls der altertümlichen Umgebung angepaßt habe. Genau so mochte vor fast vierhundert Jahren das die Räume durchwandelnde Burgfräulein ausgesehen haben, wie Emilie Hohenfels mit ihrem goldblonden Haar, das in schweren Flechten am Hinterkopf aufgenestelt war, dem hellen in Falten h rabfließenden. mit einem Metallgürtel an den Hüften zusammengehaltenen Gewand, dem an der Seite an blauer Kordel herabhängenden Gretchentäschchen aus buntschillerndem Samt. Einilie Hohenfels schien in dem alten Schrank einen Gegenstand gefunden zu haben, der sie zum Nachsinnen veranlaßte. Es war ein kleines Bild, das aufrecht an der Hinterwand des alten Möbels, mit der Rückseite nach vorn, doch verdeckt von Büchern und Geschriften gestanden hatte. Als sie heute die alte Hausbibel herausholte, um sie dem Buchhalter. Herrn Wilhelm Friedwald zu übergeben, hatte sie die Entdeckung gemacht und sann nun vergeblich darüber nach, was die auf dem Bilde wiedergegebene Darstellung bedeuten sollte. Zweifellos hatte der nämliche Künstler. von dem auch die an den Wänden hängenden zahlreichen Gemälde herrührten das Bild gemalt— das sah man an der ganzen Linienführung und der eigentümlichen Art der Licht= und Schattenverteilung— war der Maler auch kein weltberühmter Meister gewesen, so erhob sich das, was er geschaffen, doch weit über Dilettantismus und durfte man wirklich darüber erstaunt sein, daß der Schöpfer eines derartig gehaltenen Kunstwerkes der Nachwelt vollständig unbekannt geblieben war. Das Bild stellte eine, nur von einem lang herabwallenden, wie Silber glitzernden Schleier umhüllte Frauengestalt vor. die, über dankengang des Sinnenden; hastig wurde die Tür aufgerissen und Karl Hochfeld erschen auf der Schwelle. Erschreckt sprang Friedwald von seinem Stuhle auf und trat dem unerwarteten Besucher entgegen, dessen ganzes Aussehen eine hochgradige innere Aufregung erkennen ließ. Totenbleich war sein Antlitz, wirr hing ihm das leichtgelockte Haar um die schweißbedeckte Stirn und mit einem seltsamen Ausdruck von zagender Befangenheit begegneten seine glühenden Augen den fragenden Blicken des Freundes. Erst als dieser seine rechte Hand ergriff und diese herzlich schüttelte, huschte es wie ein erlösender Schimmer über seine verstörten Züge und mit heiserer Stimme stieß er hervor: „Du kommst mir wie früher entgegen, Wilhelm? Da weißt du noch nicht—“ „Daß ein schwerer Verdacht auf dir ruht. armer Kerl?“ unterbrach ihn der andere.„Doch. das weiß ich, mein Lieber! Aber ebenso genau weiß ich, daß hier wahrscheinlich ein verhängnisvoller Irrtum vorliegt! Du hast ganz gewiß nichts getan, was man dir in die Schuhe schiebt — dafür kenne ich dich zu genau!“ „Ich danke dir. Wilhelm, für das Wort— ich danke dir!“ stammelte Karl Hochfeld gerührt. „„Wenn du wüßtest, wie wohl das tut. nach dem, was ich heute durchgemacht habe! Alle wenden sich von mir ab. verlegen weicht mir jeder Bekannte auf der Straße aus, um nicht grüßen zu müssen— mein eigner Vater glaubt mir nicht. die Mutter selbst ist im Zweifel— nur du und Hedwig, ihr seid die einzigen, die im Vertrauen auf mich fest bleiben— du und Hedwig! Ich weiß nicht, ob du genau von der Sache unterrichtet bist?“ „Frau Fama hat dafür gesorgt, daß mir nichts unbekannt blieb!“ erwiderte Friedwald, der sich bei der Erwähnung Hedwigs abgewendet hatte.„Die ganze Stadt spricht davon— wahrscheinlich aber mit den üblichen Uebertreibungen — deshalb möchte ich von dir einmal ganz genau hören, wie die Sache denn eigentlich liegt! Setze dich und beruhige dich vor allem! Trinkst du ein Glas Bier? Nicht? Na— dann stecke dir wenigstens eine Zigarre an!“ „Ich danke für alles. Wilhelm— ich danke! Wie die Sache liegt willst du wissen? Ich kann dir auch nichts weiteres wie die Tatsache mitteilen. daß sich in der Kasse ein Defizit von annähernd 10000 Mark herausgestellt hat. Den Betrag soll ich unterschlagen haben und zwar in mehreren Schecks auf verschiedene Bankhäuser. Die Schecks werden von mir an der Kasse ausgezahlt und dann einer besonderen Scheckkasse überwiesen und belastet, die sie bei den bezogenen Banken einzieht. Es ist nun nicht anders möglich, als daß mir die Schecks, als ich sie der Scheckkasse noch nicht überwiesen hatte, entwendet worden sind. Unglücklicherweise befand sich darunter ein Scheck von 3000 Mk. auf die Firma Firnhaber u. Co. und an dem Tage nach Eingang dieses Schecks habe ich allerdings auf einen Scheck von dem nämlichen Aussteller 3000 Mk. bei der Firma Firnhaber u. Co. erhoben! Dieser Scheck war mein redliches Eigentum, zufälligerweise aber vom gleichen Tage ausgestellt, wie der gestohlene Scheck— es ist daher erklärlich, daß der schwerste Verdacht auf mich fiel— fallen mußte!“ „Aber Karl, du wirst doch nachweisen können. daß der Scheck dein Eigentum war?“ unterbrach Friedwald den hastigen Redestrom seines Besuchers. „Das kann ich eben nicht, weil mich ein Ehrenwort bindet— ein Ehrenwort, das ich einem Manne gegeben habe, auf den ich mich zur Zeit nicht berufen kann! Auch dir kann ich keine weitere Aufklärung geben— auch dir nicht! Ja sehe ja selbst ein, daß die Sache verzweifelt unglaublich klingt, aber lieber, als daß ich mein Wort breche, lieber ertrage ich alles— ich muß es auch ertragen, wenn dein Glaube an meine Unschuld ins Wanken gerät!“ Damit stützte er den Kovf auf die Hand und starrte schweigend vor sich hin. Ohne auf die letzten, in ängstlich fragendem Ton hervorgestoßenen Worte näher einzugehen, fragte Friedwald in seiner unverwüstlichen Gelassenheit:„Von wem waren denn eigentlich die beiden Schecks ausgestellt. Karl?“ „Von— von— nun, es ist ja kein Geheimnis— von Baron Greiffenstein, der bekanntlich für längere Zeit ins Ausland verreist ist!“ „So. so!“ meinte Friedwald bedächtig und etwas wie ein verständnisvolles Lächeln zuckte über sein ernstes Gesicht.„Nun, wenn es dir zur Beruhigung dient. dann wiederhole ich dir, daß ich an dich glaube. Karl! Einer niederträchtigen Handlung halte ich dich nicht für fähig! Also Hand her und Kopf hoch! Einmal muß 7 Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 15. Oktober. Hundertjahrfeier. Das Jahr 1813, das Jahr der ruhmreichen Erhebung des Preußenvolles. brachte uns auch die allgewaltige Schlacht vor den Toren Leipzigs. im Munde der Welt heute noch unter dem Namen„Völkerschlacht“ bekannt. Sie zählt mit zu den wichtigsten Ereignissen der großen und ruhmvollen Zeit, in der Opferwille und Vaterlandsliebe so Großes vollbracht, daß selbst die kommenden Geschlechter noch mit Bewunderung und Stolz sich zu Angehörigen eines solch tapferen Geschlechts rechnen werden. Aus diesem Anlaß glaubten denn auch die hiesigen Vereine, dieses Tages in der ruhmvollen Geschichte Preußens gedenken zu müssen und beschlossen, ihn festlich zu begehen. In einer am Montag Abend im Restaurant Heithecker abgehaltenen Versammlung wurde ein eingehendes Festprogramm aufgestellt und die nolwendigen Vorbereitungen getroffen. Nach den gesaßten Beschlüssen dürften folgende Einzelheiten für unsere Leser von Interesse sein: Am Samstaa. 18. Okt., abends wird die Feier mit einem Fackelzuge eingeleitet. Die Aufstellung der teilnehmenden Vereine erfolgt um 6 Uhr auf der Friedrichspromenade mit der Front zum Westerntor. Punkt 6.30 Uhr erfolgt der Abmarsch der Fackelzuges über die Westernstraße am Dom vorbei zur Schönen Aussicht. Dort werden Liedervorträge die Feier eisleiten, eine Festansprache und ein Freudenfeuer sie beschließen. Darauf erfolgt der Rückmarsch zur Stadt. Hier verteilen sich die einzelnen Vereine in ihre Lokale, um dort mit einem Festkommerse dem Abend einen würdigen Ausklang zu geben. Der Sonntag, der 19. Oktober. wird die Hauptfeier bringen, zu der die ganze Bürgerschaft eingeladen ist. Sie wird auf dem Marktplatze stattfinden und in Liedervorträgen eines Massenchores, instrumentalen Darbietungen der Infanterie=Kapelle und Festrede bestehen. Die an der Feierlichkeit teilnehmenden Vereine finden sich Sonntag morgen so zeitig an der Zentralhalle ein, daß sie um ½12 Uhr von dort unter Musikbegleitung abmarschieren können zum Festplatz, der in erster Linie für sie, die Veteranen und die Ehrengäste reserviert bleibt. Der Fackelzug am Samstag wird sich wie folgt gusammensetzen: Polizei. Trommler, Musikkorps, Militär, Festausschuß flankiert von Mitgliedern der Feuerwehr, Feuerwehr, Fortbildungsschulen, Sodalitäten, evangel. Jünglingsverein, Präparandie, Seminar, Institut Reismann, Eisenbahnverein. Artillerie=Verein, Turnverein„Jahn“. 55 er, Landwehr= und Reserve=Verein, 56 er, Garde=Verein, 8. Husaren, Turnverein„Germania", Marine=Verein, Postunterbeamten=Verein, Krieger=Verein, Jäger, 158 er, Sanitätskolonne, Westwacht. Am Sonntag Abend findet im Stadttheater(Volkshalle) eine Festvorstellung statt, zu der die Teilnehmer an den Veranstaltungen für die ersten Plätze Karten zu ermäßigten Preisen schon jetzt im Theaterbüro erhalten können. Gegeben wird ein vaterländisches Stück, das sich betitelt:„Das Kreuz von Eisen.“ 22 „ Historischer Tageskalender. 15. Oktober: 1232: Die Minoriten ziehen hier ein(Regierung Bernhard IV.). (A Ungenügende Quartiere. Aus dem Sennelager wird uns gemeldet: Bei der gestern stattgefundenen Besichtigung des 3. Bataillons des 158. Inf.=Rats. durch den kommandierenden General von Einem wurden die Baracken als Winterquartiere für durchaus ungeeignet befunden. Wie verlautet, will Se. Exz. beim Kriegsministerium vorstellig werden, daß das 3. Bataillon baldmöglichst in Bürgerquartieren in Soest untergebracht wird. D Ein Leichenzug, wie ihn Padervorn nur selten sieht, bewegte sich Dienstag nachmittag zum Ostfriedhofe. Es galt, die sterblichen Ueberreste des allverehrten und geliebten Gymnasial=Direktors Geheimen Regierungsrats Dr. Hense zur letzten Ruhe zu bestatten. Den sehr langen Zug eröffneten Musiker des Inf.=Regts. Nr. 158. es folgten dann einzelne Klassen des Gymnasiums mit dem Lehrerloklegium, eine große Anzahl Schüler mit prachtvollen Kränzen und die Geistlichkeit. Hinter dem Sarge schritten die Anverwandten des Entschlafenen, der Hochwürdigste Bischof Karl Joserh, Mitglieder des Domkapitels, Professoren der rhilosophisch=theologischen Fakultät, viele Geistliche, das Lehrerlollegium der Rektoratschule zu Gesele, die Spitzen der Zivil= und Militärbehörden und eine sehr große Anzahl Bürger aller Stände der Stadt; ein Zeichen, welcher Hochachtung und Beliebtheit sich der Verstorbene erfreute. Am offenen Grabe widmete ein unter Leitung des Herrn Rohrbach stehender Chor aus Gymnasiasten dem Heimgegangenen ein stimmungsvolles Abschiedslied. Dem feierlichen Leviten=Requiem, das am gestrigen Morgen Prof. Rosenberg zelebrierte, wohnten die Verwandten, das Lehrerkollegium, die Schüler und viele Einwohner der Stadt bei. Herr Rosenberg nahm auch die Beerdigung vor. Nun ruht der teure Verstorbene an der Seite seiner Gemahlin aus von seinen Mühen und Arbeiten; möge ihm der liebe Gott das viele Gute reichlich vergelten, das er hier auf Erden gewirkt hat. (O Rekruten=Einstellung. Gestern morgen stellten sich bei dem hiesigen Bezirkskommando ungefähr 300 Rekruten, die von hier aus zu verschiedenen Insanterie=Regimentern beordert wurden. ∆ Die gewerbliche Fortbildungsschule veranstaltete zur Erhöhung der Arbeitsfreudigkeit ihrer Schüler, unter diesen einen Wettbewerb, der die Anfertigung von selbständigen Entwürsen für einen Jahresbericht=Umschlag zum Gegenstand hatte. Das Resultat war ein sehr erfreuliches, da 38 Arbeiten eingereicht wurden, die zum größten Teil „druckreif“ zu nennen sind.— Als Preisrichter fungierten außer dem Direktor der Anstalt einige Herren des Kollegiums. Die Preisverteilung erschwerte der Umstand, daß eine Anzahl der Arbeiten als gleichwertig anzusehen war. Folgende Entwürfe wurden ausgezeichnet: Mit dem ersten Preise der Entwurf„die goldene Eins“, eingereicht von Hans Müller, Schüler der oberen Bauklasse. Mit dem zweiten Preise wurde bedacht der Entwurf„Max“, gezeichnet von Wilh. Klatte, Schüler der oberen Malerklasse. Den dritten Preis errang der Entwurf„Mannheim“ desselben Schülers. Eine„lobende Erwähnung“ erhielten die Entwürfe der Schüler: Wilh. Klatte, obere Malerklasse, Hans Müller, Baugewerbeklasse, Johannes Salmen, obere Buchgewerbeklasse, Wilh. Tölle und Karl Werner, obere Buchgewerbeklasse.— Die Arbeiten sind von Sonntag, den 19. cr. bis Mittwoch, den 22. einschließlich im Schulgebäude, Liboriberg 82(alte Wollhalle) ausgestellt, eine Besichtigung ist zu empfehlen. Preisausschreiben für alle Berufe sind in Vorbereitung. ∆ Ihr goldenes Ehejubiläum begehen am heutigen Tage Herr Faktor a. D. Wilhelm Thomas und Frau Therese geb. Kleine. Herr Thomas hat am 15. Juli 1907 sein 50jähriges Jubiläum im Dienste der schwarzen Kunst bei der Firma Ferdinand Schöning h in Pederborn gefeiert und lebt seit 1910 im wohlveroienten Ruhestande. Er sowohl als auch seine Gemahlin erfreuen sich körperlicher und geistiger Rüstigkeit. Beiden sei zu ihrem Ehrentage der herzlichste Glückwunsch dargebracht, und zugleich sprechen wir, gewiß im Namen aller unserer Mitbürger und insonderheit des weiten Bekanntenkreises der trefflichen alten Leute, die Hoffnung aus, daß sie noch manches Jahr beglückt in unserer Mitte weilen mögen. S Entwichene Gefangene. Als gestern morgen eine Abteilung Gefangener aus dem Gerichtsgefängnis am Pohlwege arbeitete, benutzten zwei junge Burschen die Gelegenheit, um die Flucht zu ergreifen. Die Polizei, welche von dem Vorfall benachrichtigt wurde, erschien sofort zur Stelle und nahm mit Hilfe von Polizeihunden die Verfolgung auf. Die Spur ging bis zur Krumme Grund. Inzwischen war auch das Automobil des Automobil=Unternehmers Bauer eingetroffen, in dem die Verfolgung fortgesetzt wurde. Die Fahrt ging bis zur Lieth, wo man die jugendlichen Ausreißer platt auf dem Felde liegend, erwischte. Sie wurden von zwei Beamten in sichere Obhut genommen und dem hiesigen Gerichtsgefängnis wieder zugeführt. Der Padervorner Obstmarkt findet auswärts große Anerkennung. Ueber ihn schreibt z. B. die Lipp. Tagesztg. Ni 240 vom 13. d. M.„Diese geradezu großartige Leistung. 700 Zentner gut sortiertes, marktfähiges Obst im Paberborner Lande in dem obstarmen Jahre zusammenzubringen, muß jedem Kenner Bewunderung abgeiinnen. Anderseits spricht diese Tatsache für die Beliebtkeit, Nützlichkeit der Einrichtung. Diese Märkte liegen wirklich im Interesse von Verkäufer und Käufer. Auf aute Sortierung und sorgfältigste Verpackung des Obstes wird besonders gesehen, und die Preise werden von einer Kommission für jede Menge, der Güte entsprechend, festgesetzt. Wir müssen leider hier noch immer auf eine so nertvolle Veranstaltung verzichten. Sollte das, was das Paderborner Land kann, hier unmöglich sein? Der Lixpische Obst= und Gartenbauverein hat sich bisher vergeblich darum bemüht, einen Obstmarkt in Detmolo zustande zu bringen. Die Unterstützung größerer obstbautreibender Kreise der Landwirte fehlt, die der Paderborner Verein unbeschränkt findet. Die kleine Mühe, daObst sachgemäß zu verpacken, sollte doch niemanden von der Beteiligung abschrecken. Vorurteile, wenn solche überbauxt bestehen sollten, müssen sehwinden, wenn man etwas Gemeinnütziges schaffen will.“ Das stimmt; unsere livpischen Nachbarn werden das, wus sie von Paderborn so rühmend hervorheben, auch leisten, wenn es nur mit Ernst und Umsicht angegriffen wird Büren, 13. Okt. Gestern nachmittag erlitt der Rottenführer Wegmann einen schweren Unfall durch Sturz vom Boden durch die Bodenluke auf die Haustenne. Der Bedauernswerte, der dabei auf eine Schiebkarre fiel, wurde mit schweren Verletzungen aufgehoben und in das St. Nikolaus=Hospital transportiert. X Borgentreich, 14. Okt. Der hiesige Kriegerverein wird am Sonntag, den 19. Oktober, im Vereinslokale zum Gedächtnis der Völkerschlacht bei Leipzig unter Mitwirkung des Musikvereins eine patriotische Feier veranstalten. Auch die übrigen hiesigen Vereine werden sich dieser Feier anschließen. Warburg, 14. Okt. Sonntag abend 6 Uhr findet im Albrachtschen Saale für die Altstadt eine Versammlung des Volksvereins f. d. k. D. statt, in welcher ein Vortrag über die Versicherungsgesetzgebung gehalten wiro. Nach der Versammlung findet eine Besprechung über die Volksversicherung, unter Berücksichtigung der von der Sozialdemokratie ins Leben gerufenen„Volksfürsorge“ statt. Zahlreiches Erscheinen ist sehr erwünscht. I Warburg, 14. Okt. Am Sonntag nachmittag fand in der Turnhalle des Gymnasiums die diesjährige Herbstvorturnerstunde der Abteilung Diemelgau statt. Es waren im ganzen 18 Vorturner von den Vereinen der Abteilung Diemelgau erschienen, außerdem nahmen noch teil zwei Vorturner vom Gymnasialverein. Das Programm sah in seiner ersten Nummer Freiübungen voraus. Unter Leitung des Obmannes, Gauturnwarts Bangert=Rhoden, wurden die Uebungen, die aus Rumpfbewegungen, Armschwingen, Ausfall, Trockenschwimmen etc. bestanden, mit ziemlicher Exaktheit ausgeführt. Anschließend daran begannen dann die Uebungen an den Geräten: Reck, Barren und Pferd. Obgleich hier das Programm äußerst kompliziertt und schwierige Aufgaben vorschrieb, wurden sie doch von den Teilnehmern gut gelöst, zum Teil sogar mit stauneuswerter Exaktheit und Eleganz. So sei hier unter anderen der Vorturner des Padberger Turnvereins lobend genannt, der mehrmals auf allgemeinen Wunsch seine Uebungen wiederholen mußte. Nach Erledigung dieser Nummer nahmen die Spiele ihren Anfang, zunächst in der Halle, dann im Freien. Zum Schluß fand dann eine kurze Besprechung statt, worauf. programmäßig die Herbstvorturnerstunde ihren Abschluß fand. Der Zweck solcher Veranstaltungen ist, die Vorturner sollen neue Uebungen kennen lernen, um diese zu Hause in ihrem Vnreine einzuführen. Und Neues gab es diesmal viel! T Geseke, 13. Okt. In der am Samstag abend unter dem Vorsitz des Oekonomierats Löhers abgehaltenen Sitzung der Stadtverordneten kam folgendes zur Verh ndlung und Bechlußfassung. 1. Ankuf der früheren Brinkerschen Besitzung. Dieser Punkt war schon in der voraufgegangenen Sitzung Gegenstand der Bestrechung gewesen, wurde aber, weil ein Stadtverordneter der Versammlung glauben machen wollte, die fragl. Besitzung sei für einen billigeren Preis zu haben, zurückgestellt. Dieses aber erwies sich als nicht zutreffend, welches durch Belege bestätigt wurde. So wurde diese angegebene Besitzung zur Erweiterung des Platzes der Mädchenschule einstimmig für 8500 Mt. angekauft. 2. Der Interessentenweg südlich der Eisenbahn(vom Bahnhof nach der Eisengießerei Altemeier) wurde von der Stadt übernommen. I. Lippstadt, 14. Okt. Bei der in Dortmund veranstalteten Provinzialobst=Ausstellung haben verschiedene des hiesigen Aussteller, wie Kreiswegeverwaltung, Ratsherr W. Timmermann und Plantagenbesitzer Fritz Brülle=Sonnenau erste und zweite Preise erhalten. Von den weiteren Preisen fiel eine größere Anzahl nach hier. Diese hervorragenden Ergebnisse sind zum Teil auch auf die gemeinnützigen Bestrebungen des hiesigen Obst= und Gartenbauvereins zurückzuführen.— Hier ist die Einrichtung einer Molterei geplant. Verschiedene der umliegenden Ortschaften stehen dem Plane sympathisch gegenüber, socaß mit ihrer Beteiligung zu rechnen ist.— Dem Postsekretär Burgardt ist eine etatsmäßige Postsekretänstelle bei dem hiesigen Postamt übertragen worden. Aus dem Sauerlande. C Meschede, 14. Okt. Beim Bezirkskommando Meschide leisten augenblicklich einige Landwehrleate eine Uebung ab. Zweien von ihnen scheint das bürgerliche Leben gut bekommen zu sein, denn sie haben an Leibesfülle derart zugenommen, daß unter den vielen Uniformen, die auf dem Bezirkskommando lagern, keine passende Uniform zu finden war. Die beiden kräftigen Landwehrleute lausen infolge dessen ganz vergnügt in Zivil herum.— Lieb Vaterland, magst ruhig sein... — Arnsberg, 14. Okt. Eine Kreis=Feuer=Verbandstag wurde am Sonntag in der Schützenhalle abgehalten. Der Kreis Arnsberg zählt insgesamt 16 Wehren mit 745 Mitgliedern. Erst im vergangenen Jahre ist der Kreis=Feuerwehr=Verband gegründet worden. Diese Gründung war die Folge eines Beschlusses, den der Provinzial=Verband 1910 in Haltern gefaßt hat. Die Begrüßungsrede hielt Bürgermeister Löcke. Ober=Regierungsrat Pfeffer wünschte dem jungen Kreisverbande ein kräftiges„Glück auf!“ Schwer sei die Gründung des Kreis=Verbandes geworden; aber mit Mühe und Aufopferung habe man sie durchgesetzt. Dann sprach Fabrikant Franken=Gelsenkirchen über Führerkurse, wobei er u. a, den jüngsten Brand in Meinerzhagen streifte, wo 19 Wehren mit großer Tapferkeit ihre Pflicht erfüllt hätten. Weiter ging der Redner auf die Entwicklung der Verbände über. Der Staat sei der Vater, die Gemeinden die Mutter der Verbände. Erfreulich sei das rege Interesse, das Ministerium und Regierung den Verbänden entgegenbrächten. Nötig sei die Schlagferitgkeit auf allen Gebieten; gute brauchbare Geräte und die fachtüchtige Ausbildung der Mannschaften. Der Reichs=Feuerwehr=Verband umfasse. z. Z, 24000 Wehren mit 1½ Millionen Mitgliedern. Das sei eine stolze Macht. Stadtrat a. D. Modersohn sprach sodann eingehend über Geräte und Motorspritzen, über die Fortschritte der Verbände, über das Kassenwesen und über den gesetzlichen Anspruch der Unfallfürsorge für die Wehr leute und über ein einheitliches Zusammenwirken in der Führerausbildung. An diese Vorträge schloß sich eine große Uebung der Arnsberger Feuerwehr auf den Schützenhofe an. Zu Ehren der zum 1. Kreis=Feuer. wehrtag anwesenden Delegierten und der vollzählig erschienenen Wehren von Hüsten, Neheim und Freienohl fand abends im kleinen Saale der Schützenhalle ein von der Arnsberger Wehr arrangierter Fest=Kommers. 58 59 doch der Tag kommen, an dem die Welt ein=— aber ich schaudere, wenn dieser Verdacht sich sieht, daß sie dir Unrecht getan hat! Bis dahin bewahrheiten sollte— würde mir dann doch eine habe nur guten Mut! Auch dein braver Vater Hoffnung zerstört, die—— doch ich will nicht wird— dran denken! Was ich zu tun gedenke, hast du „Mein Vater!“ unterbrach ihn der andere gefragt? Mein Weg ist mir vorgezeichnet— in schmerzlichem Tone—„ich habe keinen Vater ich gehe zur Bühne!“ mehr!“]„Zur Bühne?“. Friedwald betrachtete den „Was sagst du?“ fragte Friedwald erschreckt. ruhelos im Zimmer Auf= und Abgehenden mit .„Er glaubt mir nicht— so wenig wie die einem Blicke, als zweifle er, recht gehört zu anderen. Um den Namen, den ich trage— merk haben.„Aber Karl, wie kommst du denn auf dir wohl— um den Namen Hochfeld vor Schande, diese seltsame Idee?“ zu bewahren, hat er sich bereit erklärt, den ganzen:„Bleibt mir denn etwas anderes übrig? Du Fehlbetrag zu decken! Mich aber hat er ver= hast ja eben selbst gesagt, daß ich mir betreffs stoßen“— und in em wildes Gelächter aus= einer anderen Stellung keine Illusionen machen brechend, fuhr der Sprechende fort—„verstoßen soll? Da greife ich eben zu dem, was sich bietet! — ganz wie man es in den Romanen liest! Glaubst du, daß es mir leicht wird, dem Beruf Ha, ha! Eine hochdramatische Szene ist's ge= in den ich mit Leib und Seele hineingewachsen wesen! Kannst du dir da vorstellen, wie es mir bin, zu entsagen? Ich hätte Karriere gemacht, zu Mute ist?" hätte mich emporgeschwungen! Die Kraft dazu Seine Stimme brach bei den letzten Worten in fühlte ich in mir und alles hätte ich daran gesetzt, erschütterndem Schluchzen und das Gesicht mit mein Ziel zu erreichen.“ beiden Händen verhüllend, gab er sich ganz der!„Das Ziel, reich zu werden?“ warf Wilhelm Gewalt seines Schmerzes hin. Friedwald mahnend ein.„Karl, denke an den „Aber Karl, so ermanne dich doch!“ beruhigte Spruch, der in eurer Hausbibel steht! Diese der Freund, indem er den Arm um des Fassungs= Jagd nach dem Glücke—“ losen Schulter legte.„Es wird ja alles nicht:„Nicht des Reichtums selbst wegen, strebte so heiß gegessen, wie es gekocht wird! Dein ich aufwärts,“ unterbrach ihn Karl,„sondern Vater wird zur Einsicht kommen und nach der eines Glückes wegen, das mir nur dann zuteil ersten Erregung die Sache milder beurteilen!“ wird, wenn ich mich über die Mittelmäßigkeit „Milder beurteilen?“ Karl Hochfeld richtete erhebe!„Alles vorbei! Ein ganz neues Leben sich mit einer unwilligen Gebärde empor. Glaubst liegt vor mir— vielleicht gelingt es mir in ihm, du, ich wolle als ein Geduldeter unter den Augen auf die Höhe zu kommen! Genug— ich gehe zur meines Vaters herumgehen— als einer, dem Bühne!“ er nach seiner Ansicht eine Gnade erweist, wenn!„So, ist es wirklich dein Ernst? Karl, überer ihm den Aufenthalt unter seinem Dache ge= lege dir wohl den Schritt! Die Bretter, die stattet? Nein, Wilhelm! Ich habe meinem die Welt bedeuten, sind schwankender Boden! Du Vater erklärt, daß ich nicht eher wieder seine hast eine prachtvolle Tenorstimme— gut und Schwelle betreten werde, bis er zur Einsicht ge= ich weiß, daß du förmlich in den Himmel gekommen ist, bis er bereut, was er mir mit seinem hoben wirst, wenn du dich hören läßt! Aber beMißtrauen angetan hat!".. denke wohl. Karl— der Beifall, der dir seither „Aber um Himmelswillen, Kar!! So weit geworden ist, galt immer nur der Kunst des ist es gekommen? Und was gedenkst du zu tun? Dilettanten! Sobald du diese Kunst zum Berufe Nach dem. was vorgekommen ist, wird es sehr wählst, dann wird seitens der Welt ein ganz anschwer sein, eine passende Stellung für dich zu derer Maßstab an diese gelegt! Hier singst du finden! Darüber wollen wir uns gar keine Illu= vor Liebhaberkreisen, vor Leuten, denen du mehr sionen machen!". oder weniger persönlich bekannt bist— hier singst „Was ich zu tun gedenke? Wäre ich frei, du für nichts weiteres als für den Beifall der dann würde es der Inhalt meines Tuns und Zuhörer. Gehe erst einmal in die Welt, fordere Denkens sein, den, der mich ins Unglück gebracht klingenden Lohn für deine Kunst— dann wirst hat. zu überführen. Ich habe einen Verdacht du erfabren, wie unbarmherzig die Sonde der Kritik an deine Leistungen gelegt wird und wenn es dir nicht gelingt, eine wirkliche Größe zu werden, dann wirst du, soweit ich dich kenne, der unglücklichste Mensch auf Gottes Erdboden sein!“ „Aber warum soll ich denn keine wirkliche Größe werden?“ fragte Karl mit einem Anflug von Kränkung im Ton.„Du scheinst ja wenig Vertrauen zu meinen stimmlichen Fähigkeiten zu haben! Wenn Herr Hofkapellmeister Wiedhold mir doch in sichere Aussicht stellt, daß ich als Bühnensänger emporkomme, dann kann es doch gar keine Bedenken mehr für mich geben.“ „Eine Eigenschaft der groben Künstler hast du bereits angenommen, Karl— du bist empfindlich! Glaube mir doch, daß ich nur aus warmer, inniger Teilnahme an dir und deinem Schicksal dich vor überschwenglichen Erwartungen warne! Der Weg zur Größe ist gerade für den Sänger ein besonders dornenvoller! Er ist auf eine Naturgabe— seine Stimme— angewiesen, kann dieselbe nur bis zu einem gewissen Grade vervollkommnen. Versagt ihm diese Naturgabe, ist sie nicht kräftig, nicht widerstandsfähig genug — was nutzt ihm da aller Fleiß, alles Streben nach oben? Ich will dir nicht mit Unkenrufen die Luft vergällen— aber du hast ja selbst gesagt, daß du in deinen seitherigen Beruf mit Leib und Seele hineingewachsen bist! Deswegen sage ich dir noch einmal: überlege den Schritt! Laß einige Zeit hingehen— vielleicht klärt sich die Sache mit dem Defizit auf!“ „Und bis sie aufgeklärt ist, meinst du, soll ich hier den Leuten unter den Augen herumgehen? Von jedem für einen Dieb gehalten? Nein, Wilhelm— nicht für die Welt!“ „Durch eine Entfernung von hier wirst du aber erst recht dem Verdacht Nahrung geben! Bleibst du aber hier und siehst der Welt im Bewußtsein deiner Unschuld offen in das Auge, dann wird sich nach meiner Ueberzeugung all mählich ein Amschwung in der öffentlichen Meinung vollziehen! Nicht jeder ist von deiner Schuld überzeugt! So hat heute vormittag. als die Sache im Kontor zur Sprache kam, Fräulein Hohenfels. die zufällig anwesend war, ganz entschieden deine Partei ergriffen!“ Wie von einem elektrischen Schlage berührt, sprang Karl Hochfeld von seinem Sitz empor und ergriff in stürmischer Bewegung beide Hände des Freundes.„Emilie Hohenfel= glaubt an mich, Wilhelm? O, dann ist alles gut!“ Wie in hellem Jubel klang seine Stimme.„Wilhelm— wenn nur ein Funken von Freundschaft für mich in dir lebt, dann erfülle mir eine Bitte! Gib mir Gelegenheit, aus ihrem eigenen Munde zu hören, daß sie an mich glaubt— dann trotze ja, allem!“ Ueberrascht trat Friedwald einen Schritt zurück und äußerte zögernd:„Ich weiß nicht, wie ich mir dieses seltsame Verlangen deuten soll, Karl! Warum ist dir gerade an dem guten Glauben unseres Fräuleins so viel gelegen?“ Und als Karl Hochfeld sichtlich in Verlegenheit geriet und schwieg, fuhr er fort:„Bei dir scheint ja heute alles Geheimnis zu sein! Nun, ich will mich nicht eindrängen! Was aber deinen Wunsch betrifft, so weiß ich nicht, wie ich denselben erfüllen soll! Gern will ich Fräulein Hohenfels mitteilen, daß dir eine Unterredung mit ihr dringend erwünscht ist— wo und wann dieselbe aber stattfinden soll, das müßte ich ganz der Bestimmung des Fräuleins überlassen.“ „Wilhelm, wenn du wüßtest, was davon für mich abhängt, dann würdest du alle Bedenken schwinden lassen! Warum soll ich vor dir ein Geheimnis haben? Emilie Hohenfels ist mein alles— unsere Herzen haben sich gefunden, schon vor Monaten! Um sie zu erringen, strebe ich empor! Wenn es auch ihren Eltern als eine Vermessenheit von mir erscheint, daß ich es gewagt habe, meine Augen zu ihrem Kleinod zu erheben und wenn mir dies auch von deinem Chef in der unzweideutigsten Weise kundgetan wurde — ich lasse die Hoffnung nicht sinken, auch jetzt nicht, nachdem ich jeden festen Boden unter den Fühen verloren habe! Kämpfen will ich wenigstens um sie, so lange ich noch eine Spur von Kraft in mir fühle; ein Wort von ihr, einer ihrer seelenvollen Blicke wird mich zu diesem Kampfe stärken. Du kannst es möglich machen, daß ich sie sehe. Wilhelm, und wenn es nur für eine Minute ist—; einen Dienst erweisest du mir damit, den ich dir Zeit meines Lebens nicht vergesse!“ Wilhelm Friedwald hatte den stürmischen Erguß seines Freundes scheinbar ohne Ueberraschung angehört, indem er mehrmals langsam mit dem Kopfe nickte. Jetzt sagte er ruhig:„Gemach, Alterchen! Du stürmst mit deinen heißen Wünschen in das Blaue hinein, ohne daran zu denken, S 4 Nr. 281. Westfälisches Volksblatt = auerländer Tageblatt Zweites Blatt. 15. Oktober 1913. Soziales. Zu den Krankenkassenwahlen. Paderborn, 14. Okt. Man schreibt uns: Im Westsälischen Volksblatt Nr. 277 vom 10. d. M. wurde eine Notiz über die Ortskrankenkasse V veröffentlicht, die dem Vorstande der Kasse Unregelmagigieiten m Ausführung seines Amtes unterschiebt, in dem der Schreiber der Notiz der Oeffentlichkeit mitteilt, der Vorstand bemesse die Leistungen der Kasse mir zweierlei Maß. Eine derartige Unterschiebung und Verleumdung weist der unterzeichnett Vornano ganz entschieden und mit Entrüstung zurück. Für die Bemessung der Leistung der Kasse ist das Statut der Kasse nur allein maßgebend. Der Vorstand der Ortskrankenkasse V: Theodor Tersluisen, Vorsitzender. Driburg, 14. Okt. Gestern nachmittag tagte hier die Soz. Ferienkonferenz des Kreises Hörter. Nach einer Besichtigung der Glasfabrik„Friedrichshütte“ sprach im „Englischen Hof“ Herr Pfarrer Schulte=Dringen= bero über„Kathol. Sozialarbeit, mit besonderer Berücksichtigung der Verdienste Kolvings.“ Er meitete das Thema aus zu einer glänzenden Darlegung über Werden. Sein und Zukunft des heutigen Mittelstandes und konnte mit Recht betonen, daß einer Zeit, wo der Liberalismus dem Mittelstand nur das Horoskop „totgeweiht“, stellte, die als„rückständig" verschrieene kath. Kirche in großartigem Wirken an seiner Hebung gearbeitet habe. So könne es nicht verwundern, daß heute, wo Zukunftsfreudigkeit wieder durch die Handwerkerkreise gehe, eben dieser Stand in den Städten, soweit ihre Mitglieder kath. seien, am treuesten zu ihren Seelsorgern ständen. Reicher Beifall lohnte den Redner. X Kirchhundem, 14. Oktober. Am Sonntag fand hier, mitten im Herzen des Sauerlandes, der Herbstgautag der katholischen kaufmännischen Vereinigungen Deutschlands, Gau Südwestfalen, statt, der vom Gauvorsitzenden Dieckmann(Bochum) mit einer Begrüßungsansprache eröffnet wurde. Zu Vorsitzenden wurden Weber(Attendorn) und Julius Hackert (Bochum) gewählt. Nach einem kurzen Referate des Gauvorsitzenden über die Behandlung der„völligen Sonntagsruhe“ auf dem kaufmännischen Kongreß in Leipzig, hielt Journalist Kaup(Bochum) einen längeren Vortrag über „die gegenwärtige Lage des kaufmänischen Mittelstandes". Gerichtsvollzieher Fiehnholz(Bensberg) behandelte die Frage„Wie treibe ich am einfachsten, besten und billigsten meine Forderungen ein?" Zum Ort für die Frühjahrsgautagung wurde Herne gewählt. Zweite Konferenz für Trinkerfürsorge. * Köln, 14. Okt. Gestern und heute tagte in unserer Stadt die Konferenz für Trinkerfürsorge, die der Rheinische Verband gegen den Anzbrauch geistiger Getränke diesmal gemeinsam mit dem Deutschen Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke(Berlin) abhält. Der Vorsitzende des Rheinischen Verbandes, Landesrat Dr. Schellmann, eröffnete die Tagung mit einer Begrüßung der zahlreich Erschienenen, unter denen sich Vertreter vieler kirchlicher und kommunaler Behörden, der Versicherungsanstalten, des Kreuzbündnisses, des Blaukreuzordens und des Guttemplerordens befanden. Zunächst sprach Dr. Schellmann über Organisation von Trinkerfürsorgestellen. Bei der ersten Gründung ist am empfehlenswertesten die zusammenfassende Arbeit aller interessierten Vereinigungen, so der Abstinenz=, der sozialen und der Frauenvereine; interessiert sind auch die Stadtverwaltungen, die Industrie und das Gewerbe, ferner die Aerzte, Richter und Lehrer. Diese Interessenten sind vor der Gründung einer Trinkerfücsorgestelle zusammenzubringen, aus ihnen ist zunächst im kleinen Kreise ein Ausschuß zu gründen, der die Organisation festlegt; dann suche man die Oeffentlichkeit zu interessieren. Wichtig ist, daß jeder der obengenannten Interessenten in dem Ausschuß vertreten ist. Die Frage, wer den Vorsitz führen soll, der Arzt, der Abstinent usw., will der Redner nicht entscheiden, sondern der Aussprache überlassen. Als Geschäftsplan empfiehlt der Redner die Normalgeschäftsordnung, wie sie in dem Mäßigkeitsblatt von 1911 festgelegt ist. Bedeutend ist die Frage des Fürsorgers, den der Redner in erster Linie aus den Reihen der Abstinenzler zu wählen empfahl, da sie die besten Erfahrungen in der Behandlung der Trinker und ihrer Familien haben. Oft genug wird man jedoch leichter namentlich in die gebildeten Kreise eindringen, wenn man nicht sofort mit der Frag: der Abstinenz kommt. Die erste Aufgabe der Fürsorgestelle ist die Abhaltung einer regelmäßigen Sprechstunde, deren wöchentliche Zahl sich nach den örtlichen Verhältnissen zu richten hat. Die Angaben der Sprechstunden sind durch Hausbesuche nachzuprüfen." Die Hauptsache bleibt dabei, daß etwas geschieht. Was geschehen soll, muß nach einheitlichem Willen ange ordnet werden; vor allem dürfen die Fürsorger nicht ihre eigenen Wege gehen. Unter den Aufgaben der Fürsorgestellen schalte man die prophylaktischen, die den sozialen und Abstinenzvereinen gehören, ganz aus, begnüge sich vielmehr mit der Behandlung des Trinkers, der Sorge für die Familie, namentlich der Kinder. Rückzug eines Verkeumders. Ter frühere Gewerkschaftsbeamte Röhling, der in einer Broschüre die Leitung des christl. Textilarbeiterverbandes und insbesondere den Verbandsvorsitzenden, Reichstagsabg. Schiffer, auf das schwerste unredlicher Manipulationen verdächtigte, hat am 4. d. M. in einer von sozialdemokratischer Seite einberufenen öffentlichen Versammlung in Mülhausen i. Els. im Sinne nach erklärt: „Er(Röhling) halte es für ausgeschlossen, daß Schifser das Geld entwendet habe. Dazu sei die Sache zu plumz durchgeführt worden.“ Am 9. Oktober erschien Röhling in der Wohnung des Verbandskassierers Schaffrath zu Düsseldorf; als er hier hörte, daß die Zeugenaussagen des Kassierers für ihn(Röhling) nicht günstig sein würden, erklärte er wörtlich: „Dann must ich die GeldschrankschlüsselGeschichte fallen lassen.“ Röhling veröffentlichte weiterhin in der sozialdemokratischen üDsseldorfer„Volkszeitung“(Nr. 239) eine Erklärung. wonach die sämtlichen mündlichen Aeußerungen des Geldschrankfabrikanten dem Kassierer gegenüber in Wegfall kommen. Wic uns vom christlichen Textilarbeiterverband erklärt wird, kann am Gericht der Nachweis dafür klipp und klar erbracht werden, daß auch die übrigen Behauptungen Röhlings sämtlich entweder aus der Luft gegriffen oder die Tatsachen vollständig entstellt und verzerrt wiedergegeben sind. 3. Generalversammlung des Verbandes der Präsides kath. weiblicher vereine in der Diözese Paderborn. Padervorn, 13. Okt. Vergangene Woche wurd: im Hotel„Kaiserhof“ die 3. Generalversammlung des Verbandes der Präsides katholischer weiblicher Jugendvereine der Diözese Paderborn abgehalten. Um ½11 Uhr eröffnete der Diozesaupräses, Herr Pfarrer von Haehling, die Generalversammlung und begrüßte in herzlichen Worten die zahlreich erschienen Präsides, ferner die Ehrengäste, Herrn Diczesanpräses Domvikar Surmann=Münster, Herrn Dr. Ernst, Generalsekretär des Verbandes kath. Dienstbotenvereine=München und vor allem unsern hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Karl Joserh Schulte, den eifrigen Förderer der Jugendvereine. Letzterer wünschte in seiner Erwiderung den Verhandlungen erfolgreichen Verlauf und sprach über die Aufgaben, welche den katholischen Geistlichen bei der weiblichen Jugendrflege bevorstehen. Lebhafter Beifall folgte den belebenden, von warmer Liebe zur Jugend getragenen Ausführungen. Alsdann erstattete der Schriftführer den Jahresbericht des Diözesankomitees. Der Verband zählt 64523 Mitglieder in 432 Vereinen (1912: 53 805 in 373), davon hat der westfälische Anteil der Diözese 339 Vereine mit 56645 Mitgliedern, Kommissariat Heiligenstadt 52 Vereine mit 5361 Mitgliedern, geistliches Gericht Erfurt 18 Vereine mit 1461 Mitgliedern, Kommissariat Magdeburg mit Anhalt 23 Vereine mit 1053 Mitgliedern.— Ueber den Kassenbestand berichtete Herr Kaplan Klens=Tortmund. Nachdem der bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt war, sprach Herr Vikar Hogrebe=Wattenscheid über„Eucharistie und Kongregation“. Die hl. Eucharistie sei das Herz und Zentralgeheimnis unserer Religion. In ihr muß darum auch beim Wirken in unseren Vereinen, besonders der Kongregation, der Mittelpunkt der religiösen Betätigung gesucht werden. Die Kongregation muß die eucharistische Bewegung heute besonders eifrig fördern mit Rücksicht auf die Kommuniondekrete Pius X. und die den Jugendlichen drohenden Gefahren.— Der folgende Vortrag des Herrn Pfarrers Ostermann=Lünen behandelte das Thema:„Staatliche weibliche Jugendfürsorge und Kongregation“. Die in dem Erlasse vom 30. April 1913 vom Minister der geistlichen Unterrichts=Angelegenheiten für die weibliche Jugendpflege dargebotenen Richtlinien, Anregungen und Mittel stehen, wenn auch vorwiegend weltlichen Charakters, nicht im Widerspruche mit dem Wesen und Zweck der Jungfrauen=Kongregationen. Eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende Beachtung dieser Anregungen und Ausnutzung der staatlichen Hilfe ist nicht bloß für die Kongregationen und ihre Mitglieder von großem Nutzen, sondern auch durch die Lage der Zeit dringend geboten. An der Diskussion über die beiden zeitgemäßen Vortrige beteiligte sich auch der hochwst. Herr Bischof. Währenddessen war Herr Generalvikar Domkapirular Klein ebenfalls in der Versammlung erschienen. Als letzter Redner referierte Herr Generalsekretär Dr. Ernst über die„moderne katholische Dienstbotenbewegung". Unsere Zeit, so führte Reöner aus, braucht für die Dienstboten eine Standes=Organisation. Eine solche wurde 1907 gegründet im Verband katholischer Dienstmädchen=Vereine, welcher 90 Vereine mit 1300 Mitgliedern umfaßt. Die Aufgaben desselben sind: 1. Religiös=sittliche Förderung der Mitglieder gegenüber den Gefahren des Glaubens und den Gefahren im sittlichen Leben durch entsprechende Mittel (Erfüllung der Sonntagspflicht, Generalkommunionen, Standesexerzitien usw.), 2. berufliche Ausbildung, 3. Be tretung der wirtschaftlichen Interessen. a) Dad setzt voraus die Kenntnis der wirtschaftlichen Lage und Vertretung der wirtschaftlichen Interessen(Lohnverhältnis, Arbeitszeit, Sonntagsausgangi Schlafräume); b) Sparkasse(Erziehung zum Sparsinn und vernünftige Ausnützung der Sparkraft); c) Fürsorge fürs Alter; d) Stellenvermittlung(Verfolgung oes Arbeitsmarktes, der Zu= und Abwanderung). 4. So ziale Aufgabe. a) Stand des Dienstbotenrechts in Deutschland; b) Aufklärung in der sozialen Versicherungsgesetz gebung: c) Hebung des ganzen Standes in sozialer Be ziehung. Alle diese Aufgaben kann nur ein Standesverein leisten. Redner sprach sodann über die sozialistische Dienst botenbewegung und die Notwendigkeit des Verbandes kath. Dienstmädchenvereine. Die soziale und berufliche Aufgabe kann überhaupt nur eine festgesügte Organisation erfüllen, die als Vertreter des gesamten Standes ausgefaßt wird darum nur ein Verband aus äußeren und inneren Gründen: e) wegen der geringen Zahl der kath. Dienstboten(409 000), b) wegen des notwendigen Einflusses in der Oeffentlichkeit den Behörden und Staaten gegenüber, c) gegenüber unsern Gegnern, die über ganz Deutschland ihren Verband ausgebreitet haben; d) wegen der großen Wanderung inner halb des Deutschen Reiches.— Reicher Beifall belohnt den Redner. Zum Ort der wurde Dortmund gewählt. nächstjährigen Versammlung Geh. Oberregierungs 12. Tagung des Westfälischen Vereins zur Förderung des Kleinwohnungs wesens. — Der Westfälische Verein zur Förderung des Kleinwohnungswesens trat am Samstag im Saale des alten Rathauses zu seiner 12. Tagung zusammen. Zahl reich hatten sich Mitglieder aus anen Teilen Mestfalens eingefunden, darunter viele Vertreter staatlicher und kommunaler Behorden. Ais Ehrengaste wohnen den Verhandlungen u. a. bei Regierungspräsident v. Jarotzky Landeshauptmann Dr. Hammerschmidt, Regierungs präsident a. D. Landtagsabgeordneter von Gescher und das Herrenhausmitglied Freiherr von Twickel Der Vorsitzende des Vereins, Oberpräsident Prinz von Ratibor und Corven. entbot den Erscheinenen einen herzlichen Willkommengruß, insbesondere begrüßt er den Ministerialdirektor Wirkl. rat Dr. Freund=Berlin. Den Jahresbericht erstattete Landesrat Dr Althoff=Münster. Auch im verflossenen Jahre hat das Interesse an den Bestrebungen des Vereins allseitig zugenommen. Mehr und mehr steigt die Neigung be den Gemeinden, in wohnungsreformatorischem Sinne Bodenpolitik zu treiben. Etwa 300 westfälische Gemeinden haben Bürgschaften für Bau darlehen in Höhe von rund 30 Mill. Mark über nommen. Auch in der Frage der Beschaffung zweiter Hypotheken bleibe den Gemeinden noch ein reiches Arbeitsfeld. Insgesamt bestehen in Westfalen 171 Bau vereinigungen auf verschiedensten Rechtsformen Westfalen marschiert hinsichtlich der Zahl an der Spitze Die Mitgliederzahl der westfälischen Bauvereinigungen ist von 21069 auf 21 701 im Berichtsjahre angewachsen Die Gesamtsumme der aufgenommenen Darlehen be trug 64328147 Mk. Auf die gezeichneten Geschäfts anteile in Höhe von 6813300 Mk. waren 5·093069 Mark eingezahlt, gleich 73,87 Prozent. Der Wert der Häuser und Grundstücke belief sich auf 71 116 708 Mk Von den Gemeinnützigen Bauvereinigungen waren An fang 1913 aus eigenen Mitteln insgesamt 12051 557 Mart gleich 18.76 Prozent der Gesamtsumme des auf genommenen Darlehns aufgebracht worden, und von sämtlichen gemeinnützigen Vereinigungen Westfalens waren in diesem Jahre 4797 Häuser mit 13460 Wohnungen und 51 776 Wohnräumen errichtet. Die Zahl der untergebrachten Familien betrug 13382. Der Anteil des Kleinhauses(Ein= und Zweifamilienhaus) ist von 60,70 Prozent im Jahre 1912 auf 64,60 Proz. im Jahre 1913 gestiegen. Einen weiteren wichtigen Faktor in der Herstellung der erforderlichen Kleinwohnungen bilden die Arbeitgeber(Reich, Staat, Kommune und Privatarbeitgeber). Die Zahl der reichsund staatseigenen Wohnungen in Westfalen betrug 11 545, die privaten Arbeitgeber haben ganz Hervorragendes geleistet. 8415 Wohnungen für ihre Beamten und 5524 Arbeiterwohnungen wurden bis Anfang 1913 geschaffen. Auch hier bürgert sich das Kleinhaus immer mehr ein. In dem Jahresbericht hat sich das Verhältnis zu den übrigen Häusern von 48 auf 56 Prozent verschoben. Aber auch die Bildung wirtchaftlich unabhängiger Ansiedelungen von Arbeitern mit Hilfe des Rentengutswesens kleinsten Umfanges macht weitere erfreuliche Fortschritte. Die Landesversicherungsanstalt Westfalen, die Hauptgeldgeberin für Zwecke des Kleinwohnungsbaues hatte Ende 1912—47 500 000 Mark und jetzt 51 750000 Mk. zu diesem Zwecke dienstbar gemacht. Die durch das Reichsversicherungsamt georderte Zinsfußerhöhung von 3 Proz. auf 3½ Proz. hat in den Kreisen der Darlehensnehmer eine große Enttäuschung hervorgerufen. Der Verein hat sich wiederholt dafür verwendet, die Gelder der neuen Reichsversicherungsanstalt für Angestellte der gemeinnützigen Bautätigkeit zu erschließen. Weiter sei auf diesem Gebiete noch kein Erfolg zu verzeichnen. Die Reichsversicherungsanstalt stellte zu schwere Bedingungen, die eine Verwendung der Gelder zu gemeinnützigem Kleinwohnungszwecke fast ausschloß. Der Umfang der Vereinsgeschäfte verdoppelte sich im Laufe der letzten drei Jahre besonders durch die Geschäfte des Verbandes westfälischer Baugenossenschaften, dem jetzt 151 Bauvereinigungen angehören. Nach dem vom Revisor Kirchhoff vorgetragenen Kassenbericht betrugen die Einnahmen 35153 Mk., die Ausgaben 34279 Mk. Es verbleibt ein Ueberschuß von 874 Mk. Der Haushaltsplan für 1914 wurde auf 38600 Mk. festgesetzt. Ueber das Thema:„Gemischt=wirtschaft= ichen Unternehmungen im Dienste des Kleinwohnungswesens“ sprach sodann Ministerialdirektor Dr. Freund=Berlin. Nach dem interessanten, etwa zweistündigen Vor trage, erklärte Oberbürgermeister Dr. Eickhoff=Dortmund, die heutige Versammlung könne zu dem Vor trage in einer positiven Form noch nicht Stellung nehmen, dazu sei die Materie zu schwierig. Aber auf der anderen Seite sei er dafür, daß die Versammlung zum Ausdruck bringe, wie wichtig diese Frage sei, die Ministerialdirektor Dr. Freund angeschnitten habe. Folgende Entschliekung wurde einstimmig angenommen:„Die zwölfte Mitgliederversammlung des Westfälischen Vereins zur Förderung des Kleinwohnungswesens ist den interessanten und bedeutsamen Ausführungen des Herrn Dr. Freund mit steigendem Interesse gefolgt, sie erkennt die große Bedeutung dieser Unternehmungsform für die weitere Entwicklung unseres Wohnungswesens namentlich in industriell und gewerblich=aufstrebenden Gegenden, und beauftragt den Vorstand und den geschäftsführenden Ausschuß, alsbald in eine eingehende Prüfung der Angelegenheit einzutreten, besonders in der Richtung, ob und inwieweit die Verwirklichung solcher Anregungen schon nach Lage der heutigen Gesetzgebung angängig ist.“ Dann schloß der Oberpräsident mit Worten des Dankes die Versammlung. Es folgte ein gemeinsames Festmahl und daran anschließend die Besichtigung der Wohnungsausstellung.(Rh.=W. Itg.) den Kapitalbedarf, den sie zu Ende d. Is. haben wird, auf 40 Millionen Mark schätzt. Diese Mitteilung kam der Börse sehr überraschend, da die Verwaltung bisher immer gesagt hat, daß sie einen neuen Kapitalbedarf nicht habe. Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 14. Oktober 1913 mitgeteilt von der Bergisch-Märkischen Bank in Paderborn. 3% Reichsanleihe Preußische Consols 4% Preußische Consols Div. gestern heute gestern heute 76.10 75,90 84.90 84,90 97.90 97.90 Div. gestern heute Ochsen. 50—53 52 5492—94 Handels= u. Verkehrsnachrichten. 8 Deutschlands Getreidejahr 1913 14. Das Ge treidejahr beginnt bekanntlich mit dem 1. August, da von diesem Zeitpunkt ab prompte Ware in neuer Ernte angedient wird. Ueber den Ausfall der diesjährigen Ernte Deutschlanos liegen genaue amtliche Angaben nicht vor. Die Statistische Korrespondenz bat allereings zur Preußen eine Erntevorschätzung zu Anfang September veröffentlicht, das Kaiserliche Statistische Amt aber bis jetzt nur die Anbaufläche für das Deutiche Reich nach dem Stande zu Anfang Juni d. Is. im„Reichsanzeiger“ vom 11. d. Mts. bekannt gegeben. Da nun die amtlichen monatlichen Saatenstandsberichte fur das Deutsche Reich immer günstigere Durchschnittsnoten brachten, als die für Preußen lauteten, so darf man wodl auch annehmen, daß der Durchschnittsertrag pro Hektar für das Deutsche Reich sich böber stellen dürfte als für Preußen. Der voraussichtliche Durchschnittsertrag pro Hektar fur Preußen ist vom Statiniichen Landesamt wie folgt berechnet worden: bei Winterweizen 2,30 To., Sommerweizen 2,20, Winterroggen 1,90. Sommerroggen 1,38 To., Sommergerne 2,15, Hafer 2,16, Kartoffeln 16,31 To. Nimmt man entsprechend dem vorher Gesagten für das Deutsche Reich eine kleine Erhöhung des voraussichtlichen Durchschnittsertrages vro Hektar vor und zwai auf 2,5 To. für Winterweizen, 2,5 To. für Sommerzen, 2 To. für Winterroggen, 1.5 für Sommerroggen, 2.3 für Sommergerste, 2,3 für Hater und 16.5 für Kartoffeln, so ergibt sich bei einer Anbaufläche von 1746 927 Hektar mit Winterweizen ein Ertrag von 4357317 To., bei Sommerweizen, mit dem 227 162 Hektar bebaut waren, würde ein Ertrag von 567 905 To. zu erwarten sein. Winterroggen, der auf 6 293 980 Hektar angebaut war, müßte danach einen voraussichtlichen Ertrag von 12587 960 To. bringen und Sommerroggen, der auf 120 159 Hektar stand, einen solcven von 180 238 To., sodaß sich die voraussichtliche Gesammiernte im Brotgetreide auf 17 793 420 To. stellen würde, während in 1912 einschließlich der in dieser Berechnung nicht berücksichtigten Einte an Winterspelz mit 407037 To. tatsächlich in Brotgetreide 16 365 945 To. geerntet wurden. Im Hinblick auf diese Zahl erscheint die errechnete voraussichtliche Ernte in Brotgetreide für 1913 reichlich hoch, aber es muß berücksichtigt werden, daß auch die Anbaufläce für Brotgetreide sich gegenüber dem Vorjahr um 191461 Hektar erhöht bat. Für Sommergerste wäre nach obiger Au stellung bei einer Anbaufläche von 1 651811 Hektar eine Ernte von 3 803 765 To. zu erwarten, Hafer, mit dem 4 438 155 Hektar bebaut waren, müßte danach einen Ertrag von 10 207 756 To. bringen und an K.rtoffeln, die auf 3422 031 Hektar standen, müßten 56 298 511 To. geerntet werden. In 1912 wurde endgültig geerntet on Sommergerste 3 481974 To., an Hafer§ 520 183 To. und an Kartoffeln 50 209 466 To. Allerdings ist zuzugeben, daß die für 1913 berechneten Ernteergehn sse vielleicht die endgültigen Ziffern übersteigen im allgemeinen aber wohl annähernd das Richtige treffen werden. auch in Rußland, England, Spanien und Italien rechnet man mit großen Ernten. — Dürkoppwerke A. G. Die Gesellschaft hat, wie das Berl. Tgbl. hört, in dem am 30. Sept. abgelaufenen Geschäftsjahr 1912/13 befriedigend gearbeitet. Allerdings sei das Geschäftsjahr im ganzen ein wenig ruhiger verlaufen als das vorjährige. Eine präzise Dividendenschätzung sei noch nicht möglich. Die Verwaltung glaube aber, daß die Divi den de auf das erböbte Kapital von 4,5 Mill.. von denen 3 Mill. ganz und 1,5 Mill. dalbdividendenberechtigt sind, 24 Proz. erreichen werden.— Wenn diese Ansicht sich als zutreffend erweist, würde das Dividendenerfordernis 900 00 betragen gegen 840 000—. I. B.— 28 Prozent auf 3 Mill. Kapital. Auch zurzeit sei die Gesellschaft voll beschäftigt; in der Fahrradabteilung der Gesellschaft beginne jetzt die Hauptsaison für den Export. — Hamburg=Amerika=Linie. Wie die Verwaltung bekannt gibt, wird sie einer demnächst einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung die Erhöbung des Aktienkapitals un 30 Mill. auf 180 Mill.## vorschlagen. Die Aktien, die für das Geschätsjahr 1914 die volle Dividende erhalten, werden den Besitzern alter Aktien noch zu einem noch zu bestimmenden Kurc im Berhältnis von 1: 5 zum Bezuge angeboten. Die Einzablung soll am 15. November d. Is., 5 Januar und 1. April u. Is. er folgen. Die Verwaltung begründet diesen Antrag damit, daß sie f Cassel: nur Kälber Lebendgew., alles übrige Schlachtgew. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“. Geschäftsleitung: August Wulff.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: tur das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und, das Feuilleton: Karl Ailinger; für Provinzielles und Lokales Wilh. Schmitz: für den Anzeigen- u Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion sind stets nur an diese(nicht an die einzelnen Redakteure) zu adressieren. Kinder und Scotts Emussion. Sie sollten einmal dabei sein, wenn meine Kinder Scotts Emulsion bekommen, wie sie um die Mutter herumstehen, vor Freude ganz aufgeregt sind und sich darum stieiten, wer am Schluß den Pfropfen und den Löffel ablecken darf. Reine sämtlichen Kinder, 2 Buben und 2 Mädchen, haben Scotts Emulsion vom dritten Monate an erhalten und sind dabei kräftig gediehen. Der Einfluß des Präparates auf die ganze Entwickelung der heranwachsenden Kleinen ist unverkennbar, ein gehöriger Appetit geht mit regelmäßiger Gewichtszunahme Hand in Hand, evenso fehlt es nicht an Munterkeit und geistiger Regsamkeit. Daß bei meinen Kindern die so gefürchtete Zahnzeit sozusagen spurios voruvergegangen in. versteht sich bei Scotts Emulsion ja ganz von selbst. Alle meine Bekannten, denen ich dieses vorzügliche Kinderkräftigungsmittel empfohlen habe, sind mir hierfür sehr dankbar geweien. auch sie sind, gerade so wie ich, des Lobes voll über Scotts Emussion. Graufthal i. Els., 19. Sept. 1912. 4gez.) 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Laut Oberpräsidial=Polizeiverordnung vom 17.06. 10 darf in Westfalen der Fang wilder Kaninchen nur von solchen Personen außer dem Jagdberechtigten ausgeübt werden, die im Besitze eines schriftlichen, auf bestimmte Zeit lautenden, von der Ortspolizeibehörde beglaubigten Erlaubnisscheins des Eigentümers oder Pachters der betr. Grundstücke, sowiedes Jagdberechtigten sind. Diese Erlaubnisscheine sind mirzuführen. Zuwiderhandlungen gegen diese Polizeivorschriften werden mit hoher Geldstrafe, im Unvermögens falle mit entsprechender Haft bestraft. Uebertretungen an Sonn= u. Feiertagen sowie zur Nachtzeit bedingen Strafverschärfung. 03497 Der Vorfta.d. X Sie bilden sich ein neue Wäsche zu sehen, wenn Sie sie mit Persil gewaschen haben, so blendend weiss, frisch und duftig ist sie danach geworden. Einlachste Anwendung, billig im Gebrauch und absolut unschädlich unter Garantie! Donnerstag, Freitag wird kein Stroh mehr abgegeben. Gut Rosenkranz bei Paderborn. 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Oktober, abends 8¼ Uhr— Fritz Reuter=Abend! Gastspiel Fritz Reuter=Abend! des erfolgreichsten Onkel Bräsig= Darstellers Anton Melzer, Wiesbaden, Mitglied der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, Berlin, Inhaber der goldenen Fritz=Reuter=Medaille. Onkel Bräsig in Berlin. Die Perle goldenen Humors, Charakterstudie im Kostüm. Ideal und Leben. Eine Sammlung ethischer Kulturfragen. Herausgegeben von Dr. J. Klug. Bisher erschienen: Vergangenheit und Gegenwart. Von Or. A. Wirth. Das religiöse Sehnen und Suchen unserer Zeit. Von Dr. F. Jach.e Duell und Ehre. Von M. Erzberger.e Schule und Leben. Von F. Weigl. Der Idealismus, Von O.Hartwich.= Individualität und Persönlichkeit. Von Prof. Dr. F. Sawicki. Jeder Band eine Mark. Weitere Bände im Druck. Zu haben in jeder Buchhandlung. Ferdinand Schöningh, Verlag, Paderborn. Onkel Bräsig. Bankier Verbacher. Der Polizeipräsident. Der Gefängniswärter. Der Schutzmann. Der Kellner. Der Referendarius. Der Photograph. 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