* 242.— 65. Jahrgang. * Samstag, 6. September 1913. Volksblatt mmmg Bei der Post abgeholt monatlich 50 Pfg., durch den „ und durch unsere Agenturboten zugestellt 64 Pfg., in Paderborn durch Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit genommen.— Probenummern auf Verlangen-: Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Verlag und Notationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=6. attich 60 Jg. dbriefträgern eit entgegen# gTaIIS— : P a d e r b o r n. wnmmmmmmmf Sauerländer Tageblatt. Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Feierstunden", tägliche Unterhaltih eilage. „Praktischer Ratgeber", Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. „Sonntagsfeier". Paderborn, Rosenstraße 13a. 4 Drahtadresse: Volksbla“.! Anzeigenvreis: Die Sgespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfg., für Paderboxn 15 Pfg., Reklamezeile 80 Pfg., Beilagegebühr nach Uebereinkunft. Für Erfüllung von Platzvorschriften, sowie für richtige Ausführung telefonisch aufgegebener Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und s kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 3 Wochen * nach Erhalt der Rechnung erfolgt. Postscheck=Konto Hannover 1534. Simmmmmmmmmmmmmmmmmm inennmnnenlm ininttinnentilinmentnnintininmn born. 4 Fernruf: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10. — Erstes Blatt. Hierzu ein zweites Blatt sowie „Feierstunden" und„Prakt. Ratgeber“. Verhältniswahl und Sozialdemokratie. Bekanntlich ist durch die Misch=“-sicherungsordnung die Verhältniswahl für— berungseinrichtungen und Vertreterwahleren, um die Minderheiten zu schütze.# Surteipolitischen Mißbrauch der Kasseneinrichtun###tgegenzu wirken. Wie sehr diese Neuerung der Stl# demokratie mißfällt, läßt neuerdings ein Aufsatz erkennen, den Genosse G. Kleeis in den„Sozialistischen Monatsheften“ veröffentlichte. Die Begründung solchen Mißfallens wird dem Genossen Kleeis durch die Tatsache erschwert, daß die Verhältniswahl von der Sozialdemokratie grundsätzlich im Erfurter Larteiprogramm geforders wird. Jedenfa# hilft sich Genosse Kleeis zunächst mit folgender Beweisführung: „Man kö schot ein Freund der Verhältniswahl sei.l 1ch, gen ihre Einführung in dem angegebenen Um haben. Die Idee der Verhältniswahl ist. chen Kampf geben worden, und es kam ihren mo orter: harauf an, daß die gesetzgebenden Stellen den diedenen Parteianschauungen der Wählernk m euts 105 Zusammensetzung erhalten. Bei der rch er Reichsversicherung kann und soll es über# um Betätigung politischer Bestrebungen handeln; es hat daher keine oder nur eine untergeordnete Bedeutung wenn die Verwaltungsorgane entsrrechend den verschie nen Parteianschauungen der Wähler zusammengesetzt sind. Es wird damit nur erreicht, daß erst recht politische Kämpfe in die Verwaltungsarbeiten hineingetragen werden, was früher so gut wie nicht(!) vorkam.“ Das der Verhältniswahl zugrunde liegende Prinzip, der Minderheit eine Vertretung zu sichern, hat selbstverständlich seine Berechtigung auch da, wo es sich nicht um Gesetzgebung im engeren Sinne handelt. Die Behauptung, es seien früher politische Kämpfe in die Verwaltungstätigkeit der Versicherungseinrichtungen„so gut wie nicht“ hineingetragen worden, wird durch die rege Teilnahme widerlegt, die sowohl die sozialdemokratische Partei wie die sozialdemokratischen Gewerkschaften den Arbeitervertreterwahlen stets gewidmet haben. Allein die: Gewerkschaftskartelle haben im Jahre 1912 dafür über 43000 Mk. ausgegeben. Auch der weitere Einwand des Genossen Kleeis, daß die Verhältniswahl nur einen Sinn hätte, wenn es sich um große Wählermassen und große Vertreterschaften handele, ist vollkommen haltlos. Denn die Versicherungseinrichtungen des Reiches haben in ihrer Gesamtheit ohne Zweifel sehr große Wählermassen und sehr große Vertreterschaften zur Grundlage. Der wahre Grund, weshalb die Sozialdemokratie die von der Reichsversicherungsordnung eingeführte Verhältniswahl bekämpft, wird im übrigen vom Genossen Kleeis selbst mit den Worten angedeutet: „Bei 85 Prozent der Kassen beteiligte sich nur eine Partei(Gruppe) an der Wahl der Versichertenvertreter, so daß bei ihnen nur eine Vorschlagsliste zur Wahl stand. In diesen Fällen war die Liste von dem örtlichen Kartell der freien Gewerkschaften aufgestellt worden. Die Listen wurden durchgehend glatt gewählt, und es konnte von einem Wahlkampf keine Rede sein. Bei etwa 15 Prozent der Kassen rangen zwei Parteien (Gruppen) um den Sieg. Meist handelte es sich dabei um die Wahlvorschläge einer Vereinigung nationaler Arbeiter. Der Wahlkampf wurde dadurch weit lebhafter. Das war zum Beispiel der Fall in Leipzig, wo 34584 männliche und 3226 weibliche Mitglieder von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten. Da sich in Zukunft bei fast allen größeren Kassen mindestens zwei Listen gegenüberstehen werden, und es sich nicht mehr darum handeln wird, überhaupt zu flegen, sondern möglichst viele Sitze zu erobern, wird die Wahlbewegung und die Wahlbeteiligung außerordentlich gesteigert werden. Dort, wo sich die nationalen Elemente bisher nicht hervorwagten, um sich nicht zu blamieren, werden sie auf dem Plan erscheinen.“ Das ist sicher. Und sie werden es auch erreichen, daß der Sozialdemokratie das Alleinbestimmungsrecht, das sie bisher in recht vielen Krankenkassen besaß, etwas geschmälert wird. Deutsches Reich. Opfer der Sozialdemokratie sind die in Erfurt verurteilten Reservisten und Landwehrleute, sie haben nur das in die Tat umgesetzt, was ihnen in den sozialdemokratischen Versammlungen und Zeitungen stets und ständig eingetrichtert wird. Von vornherein waren sie nicht schon so harmlose Leute, wie die sozialdemokratische Presse ihren Lesern weis zu machen suchte; der eine ist wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung, der andere wegen Körperverletzung, ein dritter wegen Störung eines öffentlichen Gottesdienstes bestraft worden. Man wird also nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß diese Leute einen gewissen Hang zu Ordnungswidrigkeiten und Gewalttätigkeiten hatten. Ihre Straftaten, derentwegen sie jetzt vor dem Oberkriegsgericht standen, können demnach kaum ausschließlich auf die Trunkenheit zurückgeführt werden, ganz abgesehen davon, daß die Trunkenheit allein als Strafmilderungsgrund in solchen Fällen nicht gelten kann. Ob die Aufrührer eingeschriebene Sozialdemokraten waren, und sich als solche selbst bezeichnet haben, darauf kommt es nicht an. Daß sie im Bannkreise der sozialdemokratischen Anschauungen standen und stehen, daß sie die sozialdemokratische Erziehung genossen haben, das ist in der Verhandlung offen und unverkennbar zutage getreten. Die Leute haben den Gendarmen, die mit voller Ruhe auftraten, entgegengerufen, sie seien freie Arbeiter und nicht geneigt, sich von den Gendarmen etwas sagen zu lassen, da sie schwere Steuern zahlen müßten, um diese Beamten durchzufüttern. Es ist bezeichnend und spricht Bände, daß einer der Angeklagten auf die Frage des Verhandlungsführers, wieviel Steuern er zahle, die Antwort geben mußte:„Gar keine“. Wer die sozialdemokratische Presse täglich zu lesen verurteilt ist, der wird es verstehen, wie Leute von leidenschaftlicher Anlage und geringerer Urteilskraft durch das ständige Lesen zu solchen Anschauungen kommen, wie sie von den aufrührerischen Landwehrleuten und Reservisten geäußert wurden. Der Mann, der sich aufspielt, als müsse er mit seinem sauer erworbenen Gelde die Gendarmen mit durchfüttern, der aber tatsächlich keine Steuern zahlt, das ist ein tyvischer Genosse. Wenn die Leute mit Recht streng bestraft werden, so ist nicht nur ihre stärkere oder geringere Trunkenheit daran schuld, sondern zum guten Teile auch die sozialdemokratische Erziehung, die sie genossen haben. Das ist in der Verhandlung klar zutage getreten. Die Wirkung der neuen Milderung des Militärstrafgesetzbuches ergibt sich aus der Zusammenstellung der Strafen in der ersten und zweiten Instanz: Bei dem ersten Verfahren waren folgende Strafen verhängt worden: See 5 Jahre 3 Monate Zuchthaus und Entfernung aus dem Heere, Hagemeier 5 Jahre 6 MMonate Zuchthaus und Entfernung aus dem Heere, Gorges 5 Jahre 6 Monate Zuchthaus, Entfernung aus dem Heere. Kolbe 5. Jahre 3 Mon. Gefängnis. Entfernung aus dem Heere, Schirmer 5 Jahre 2 Monate Gefängnis, Entfernung aus dem Heere. Auch die am Donnerstag verhängten Strafen sind noch sehr hoch im Verhältnis zu denen, die unter gleichen Umständen von Zivil=Strafkammern auferlegt zu werden pflegen, aber es handelt sich hier um Vergehen, die in allen Staaten beim Militär schwer geahndet werden. Wegeabgaben für Kraftwagen? X Die Minister des Innern und der öffentlichen Arbeiten haben ein Rundschreiben an die Oberpräsidenten und Landeshauptleute ergehen lassen, in dem diese ersucht werden, die Beobachtungen mitzuteilen, die sie bezüglich der Staubplage durch den Kraftwagenverkehr gemacht haben, ferner die durch den Kraftfahrzeugverkehr nachweislich verursachten Mehrkosten der Straßenunterhaltung anzugeben und endlich ein Gutachten zu erstatten über die Erfahrungen, die mit staubbindenden Mitteln gemacht worden sind. Die Antworten sollen bis zum 9. September eingehen. Aus diesem Rundschreiben wird in der Presse geschlossen, daß die preußische Regierung damit umgehe, die Kraftwagen zu besonderen Wegeabgaben heranzuziehen. Ob dieser Schluß zutreffend ist, wird man abwarten müssen. Gegen die Geistlichen, die die Gottheit Christi leugnen. * Bei der Generalsynode der evangelisch=lutherischen Landeskirche Bauerns ist von der Synode Thalmässing(Mittelfranken) der Antrag gestellt worden, daß die Geistlichen, die die Gottheit Christi, seine Aufexstehung und die Dreieinigkeitslehre leugnen, nicht länger im Amte gelassen werden sollten, da ihre Amtsführung unter diesen Umständen mit ihrem Ordinationsgelübde unverträglich sei. Die liberale Presse ist über die Maßregel sehr empört. Die Wahlberechtigung der Ordensmitglieder. Man schreibt der Deutschen Parlaments=Korrespondenz aus Abgeordnetenkreisen: „Bei den Proresten aus Anlaß der letzten Landtagswahlen spielt auch wieder die Frage, ob Ordensmitglieder wahlberechtigt sind. eine Rolle. Tatsächlich kann über diese Frage ein berechtigter Zweifel nicht bestehen. Mit Ablegung der Ordensgelübde verpflichten sich die Ordensangehörigen, hinsichtlich ihres Aufenthaltsortes den Anweisungen ihres Oberen zu folgen und auf Privateigentum Verzicht zu leisten. Hieraus wird gefolgert, daß sie damit die Verfügungsfähigkeit über ihre Person und ihr Vermögen aufgegeben und infolgedessen die zur aktiven Wahlfähigkeit erforderliche Selbständigkeit im Sinne der die Ausführung der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhause regelnden Verord nung vom 30. Mai 1849 eingebüßt hätten. Diese Annahme ist aber unzutreffend. Das bürgerliche Recht legt den Ordensmitgliedern keine Beschränkungen hinsichtlich des Austritts aus dem Orden, der Wahl des Aufenthalts und des Erwerbs von Privateigentum auf. Die im preußischen Landrecht enthalten gewesene, aus der Ablegung der Ordensgelübde hergeleitete, ziemlich weitgehende Beschräntung d. Vermöcsfähigkeit ist vom Bürgerlichen Gesetzbuch m### übernommen, sondern durch das Einführungsgesetz##g worden. Da hiernach die privatrechtliche Verfügungsfähigkeit der Ordensangehörigen unzweifelhaft feststeht und nach der Auffassung hervorragender Staatsrechtsleherer unter Selbständigkeit im Sinne des Wahlgesetzes die privatrechtliche Selbständigkeit zu verstehen ist, so ergibt sich einwandfrei die Wahlberechtigung der Ordensmitglieder. In der bisherigen Praxis ist diese noch nicht beanstandet worden, so daß Einwände dagegen auf Erfolg nicht zu rechne; haben.“ Das Letztere ist nicht ganz zutreffend. Bei der Stadtverordnetenwahl in Paderborn im November 1912 sind die Franziskaner des hiesigen Klosters nicht zu gelassen worden. Selbstverständlich ist gegen diese Beschränkung des Bürgerrechts Einspruch erhoben worden. Ausland. Französische Manöver an der deutschen Grenze. # An der deutschen Grenze begannen am Donnerstag zwischen Nancy, Luneville und Blamont die Manöper der 11. sogenannten„eisernen Division“. Der sie befehligende General Poline hat außer den vier Regimentern der Division von Nancy zwei Regimenter Jäger zu Pferde, zwei Regimenter Dragoner, ein Regiment Artillerie und vier Bataillone Schützen zu seiner Verfügung. Die Manöver dauern 14 Tage und finden, worauf die Pariser Presse besonders hinweist, in unmittelbarer Nähe der Grenze statt.— Als vor einigen Wochen deutsche Truppen unweit der Grenze auf dem Hohen Eck übten, konnte man sich nicht genug über diese„teutonische Provokation“ entrüsten. Frankreich kreditmüde. Nach einer Meldung des„Matin“ wünscht Bulgarien eine Anleihe von 800 Millionen Franken aufzunehmen. Frankreich, so meint der „Matin“, würde geneigt sein, Bulgarien eine Anleihe von ungefähr 200 Millionen zu bewilligen, jedoch wären von diesem Betrage die den Bulgaren bereits geliehenen 80—100 Millionen Franken abzuziehen. Doch seien die französischen Finanzleute entschlossen, weder den Bulgaren noch den Türken Mittel zu liefern, um die gegenwärtig schwek nden Verhandlungen in die Länge zu ziehen. X Die Lage in Dublin gibt noch immer zu Besorgnissen Anlaß und ist neuerdings durch den Entschluß der Arbeitgeber, keinen dem Transportarbeiterverbande angehörenden Mann einzustellen, noch verwickelter geworden. Der Lordmayor hat die Arbeitgeber und Arbeitnehmer fgefordert, einen Verständigungsausschuß zu bilden und drängt darauf, daß ein kurzer Waffenstillstand abgeschlossen werde, damit die Stadt vor den Schrecken eines entsetzlichen Krieges bewahrt bleibe. Russische Kultur. 1 X Der Duma=Deputierte vom Kaukasus, Fürst Gelovani, erhielt ein dringendes Telegramm mit der Meldung, daß seit acht Tagen zweitausend Männer des Kvirilschen Distriktes auf Befehl des dortigen Distriktschefs gefangen gehalten werden, um so die Auslieferung des Mörders eines Polizisten zu erzwingen. Diese sei aber unmöglich, weil der Mörder schon längst gefluchtet sei. Die Verhafteten bitten den Depatierten, sofort Schritte zu ihrer Befreiung zu unternehmen, da sie ganz entsetzliche Qualen ausstehen, seit acht Tagen hungern und dursten und auch noch geprügelt werden. Der Deputierte wandte sich an den Minister des Innern, der in einem Telegramm dem Gouverneur die Untersuchung dieses unerhörten, allgemeine Empörung hervorrufenden Vorfalles befahl. Huerta tritt zurück. — Eine amtliche Mitteilung der nordamerikanischen Regierung besagt, daß nach mündlicher Versicherung der gegenwärtige Präsident der Republik Mexiko, Hikerta, Unpolitische Zeitläufe. (Nachdruck verboten.) T Berlin, 4. Sept. Der schöne Nachsommer und sonstige Umstände hatten mich noch einmal an die Meeresküste gelockt, und zwar diesmal an die Ostsee. Als ich da eines Abends friedlich saß und über die Unendlichkeit des Weltmeers nachdachte, kam eine Mücke geflogen und eine zweite, eine dritte, eine Unmasse Mücken. Taschentücher heraus! Es wurde geschwenkt und gewedelt mit den weißen Fähnlein, als wenn alle Leute ihre Schwiegermutter in den Eisenbahnzug gesetzt hätten. Rufe der Entrüstung und des Spottes. Flucht in die Wohnungen und die Gasthäuser, Verrammelung der Fenster und Türen, Auslöschen des Lichts, Räuchereien, Anwendung von Nelkenöl, Salmiak und sonstigen angeblichen Heil= und Hilfsmitteln. Und eine alte Frau, die in dem Mückennest geboren war, sagte mir im Vertrauen:„Da hilft nichts, als aushalten; der Mensch lebt länger als die Mücke.“ Ich aber sagte:„Mutter, Sie sind noch von der alten Welt, sonst würden Sie sich einen Glimmstengel anzünden; denn der Rauch aus meinem Mund besorgt den Mückenschwund.“ OIch saß behaglich im Dunstkreis meiner Zigarre; aber die Mitmenschen taten mir doch leid, namentlich die vom zarten Geschlecht. die trotz des Taschentuchgewedels jämmerlich zerstochen wurden und teilweise aussahen wie angehende Pockenkranke. Und dabei empfand ich Bewunderung für die tapferen Leute, die in die Kolonien gehen. Ach, die allerärgste Mückenplage in Deutschland ist doch nur ein harmloses Kinderspiel gegen die peinigenden Moskitos und all die trovischen Fliegen= und Mückensorten, die einem das Sumpffieber, die Schlafkrankheit und sonstige Seuchen einimpfen. Danken wir dem Himmel für die gnädige Strafe, die aus in unserem Mückenzeug zuteil wird, und zollen wir Anerkennung den wagemutigen Pionieren der Kultur, ..# den Kampf mit diesem giftigen Kleinzeug # is der schlimmste Feind, Mit den groten Raubtieren wird der Mensch leicht fertig; aber diese kleinen Raubtiere, die ihm das Blut in winzigen Tröpfchen absaugen und dabei vergiften, die sind schwer zu bekämpfen. Da hilft nur das Verstecken hinter Moskitonetzen und sonstigen Verhüllungen. Der Mensch in all seiner Größe, Kraft und Weisheit muß die Waffen strecken vor einem Schwarm winziger Mücken. Wir nennen uns die Herren der Welt und sind die Opfer des Ungeziefers. Das niederträchtigste im Denken und Handeln der Mücke ist die hinterlistige Undankbarkeit. Das Tröpflein Blut, das die hungrigen Tierchen von uns verlangen, könnten wir ihnen ja schließlich von unserem Ueberfluß gern opfern. Aber sie gleichen dem Fechtbruder, der zum Dank für die erhaltene Suppe den Hausflur beschmutzt. Sie sind Blutsauger und Giftmischer zugleich. Dem Wohltäter setzen sie eine Giftspritze. Undank ist der Mücken Lohn. Wollen wir uns darüber entrüsten? Am Ende summt uns eine erfahrene Mückenmutter ins Ohr: Gibt es nicht auch Menschen, die ihre Wohltäter schlecht behandeln, die Guttaten benörgeln und verdächtigen, durch hämische, hetzerische, verleumderische Redensarten an dem fürsorglichen Lehrherrn, dem sozial gesinnten Arbeitgeber oder dem menschenfreundlichen Nachbarn ihr Mütchen kühlen! In der Tat, es gibt Menschen, die jeden Wohltäter als ihren Feind behandeln, weil sie sich dadurch gedemütigt fühlen, daß überhaupt ein Mitmensch in der Lage ist, ihnen etwas Gutes zu erweisen. Unter solchen Mückenstichen der beschentten Bosheit hat schon mancher wohltätige Mensch schver gelitten. Aber wenn wir auch die Lrage der Wohltat und des Undanks beiseite lassen, so finden wir noch genug Stechmücken in Menscheigestalt. Der giftige Stachel ist die Klatsch= um Lästerzunge. Da wird fortwährend gepetzt und geltzt, getratscht und geklatscht, alles Unliebsame aufgebruscht und ausgetauscht; oft geht man geradezu. mit lügen und Betrügen der Ehre des Nächsten zuleibé. Disen Giftzungen macht es Spaß, wenn sie die Mitmerchen aus ihrem Frieden aufscheuchen und ihnen recht schmerzhafte Blasen und Beulen an ihren Hezen beibringen können. Wissen sie, wie viel Unheil sie anrichten? Einige handeln mit bewußter Bosheit, andere sind zu dumm, um die Tragweite ihres Geredes zu ermessen. Aber leider wird dadurch die Wirkung des Giftes nicht vermindert. Am schlimmsten sind die Mücken, welche schwere Krankheiten übertragen. Auch diese finden ihresgleichen unter dem Menschengeschlecht. Das sind die Leute, welche verführerische Reden führen, namentlich der Jugend gegenüber. In den Werkstätten, in den Wirtshäusern, auf den Arbeitswegen usw. schwirren diese Mücken umher, die ihr Gift durch das Ohr ihrem Opfer einspritzen. Da wird der Glaube und die Frömmigkeit heruntergerissen, der liebe Gott selbst geschmäht und verleugnet; da werden schlüpfrige Reden geführt, schmutzige Witze gerissen, Anleitung zur Unsittlichkeit gegeben. Lauter Gift, das den Hörern eingeimpft wird. Wer eine sehr gesunde und starke Seele hat, kann mit Gottes Hilfe die Giftstiche überwinden; aber wie viele werden heillos durchseucht von den seelischen Krankheitsstoffen, die ihnen im Verkehr mit bedenklichen Kameraden eingespritzt werden. Derartige Verführungsmücken bilden die Tirailleure des Teufels. Einige handeln so mit bösartigem Zielbewußtsein, andere aus Leichtsinn und Unvorsichtigkeit. Um nicht zu dem Schwarm der unbewußten Höllenmücken zu geraten, muß man die Zunge zu beherrschen wissen, besonders wenn jüngere und schonungsbedürftige Mitmenschen in Hörweite sind. Der Verzweiflungskampf gegen die Mückenplage erinnert auch noch an eine andere Erscheinung im Menschenleben. Man sieht kräftige Männer und opfermutige Frauen, die im Kampfe gegen große Unglücksfälle und in schweren Heimsuchungen sich vortrefflich, ja heldenhaft bewährt haben, aber dann unter den fortgesetzten Stichen kleiner Sorgen, Aergernisse, Verdrießlichkeiten usw. zusammenklappen. Sie gleichen dem Tropenjäger, der Löwen und Tiger glücklich erlegt hat, aber unter dem Fliegengeschmeiß dahinsiecht. Ach ja, das menschliche Leben ist eine ewige Mückenplage. Die Kleinigkeiten, die Masse der alltäglichen Störungen und Enttäuschungen, können zermürbend, lähmend und erschöpfend wirken. Die Stimmung sinkt immer tiefer und tiefer, die Tatkraft schwindet, man hat keine rechte Lebens= und Arbeitslust mehr. In dieser Verdrossenheit wird der Mensch leicht launig, und sein launisches Wesen stört noch weiter die häusliche Gemütlichkeit und den geselligen Verkehr. Jeder Aerger erzeugt wieder eine Reihe von neuen Aergernissen. Das Unglück ist da, und wenn man genau nach der Ursache forscht, so findet man keinen ernsten, schweren Schlag, sondern nur eine Portion von Mückenstichen des Schicksals. Es ist schon vorgekommen, daß Leute, die unter kleinen Unannehmlichkeiten versauern und versumpfen wollten, gerettet wurden durch eine schwere Heimsuchung, die ihre Aufmerksamkeit von den kleinen Alltäglichkeiten ablenkte und ihre Tatkraft wieder weckte. So kann z. B. die Krankheit des Kindes oder der Frau das verkümmerte Familienleben in frischen Aufschwung bringen, und ein empfindlicher wirtschaftlicher Schaden kann den träge gewordenen Geschäftsmann mit neuem Eifer und frischem Unternehmungsgeist erfüllen. Wer klug ist, der wartet nicht auf eine solche Schicksalskur, sondern rafft sich selbst auf aus der Mattigkeit und Verdrossenheit, in die ihn die Mückenstiche der alltäglichen Unannehmlichkeiten versetzen wollen. Ich werde mich doch von solchen Kleinigkeiten nicht unterkriegen lassen, und wenn sie auch zu Hauf kommen. Immer den Kopf hoch, das Herz frisch und die Hand fir! Die trüben Stimmungen lassen sich nicht durch Grübeln oder Klagen beseitigen, sondern am besten durch fleibige Arbeit, wobei man auch das Wort von den sauren Wochen und frohen Festen gelten lassen darf. Wer fleißig seine Werkstunden ausfüllt, der darf sich auch gemütliche Feierstunden gönnen. Mehr Freude! ruft Bischof v. Keppler den Christen zu. Er meint natürlich nicht die Wirtshaus= und Tanzbodenfreuden, sondern den wirklichen Frohsinn im gemütlichen Familien= und Freundeskreise. Nicht aufregend, sondern beruhigend muß der Genuß des Feierabends und des Sonntags wirken. Die gute Laune soll sich Mensch zu erhalten suchen; die hilft gegen die Mücke stiche, die im irdischen Jammertale unvermeidlich 8 * auf die Aufstellung als Kandidat für die endgüktige Präsidentschaft verzichten werde. Konfuzianismus und Christentum. Bemerkenswerte Mitteilungen über das Wiederaufleben des Konfuzianismus und den Wettbewerb, den er dem Christentum in China macht, bringt ein Kabelgramm aus Schanghai vom 4. Sept. folgenden Wortlaut: In letzter Zeit ist ein Wiederaufleben des Konsuzianismus in allen Provinzen bemerkbar. Die Bewegung ist so weit erstarkt, daß ihre Führer eine Eingabe an das Parlament gemacht haben, die die Erhebung der Lehre des Konfuzius zur Staatsreiigion fordert. Die christlichen Kreise in China erheben gegen diese Bestrebung nachdrücklichsten Protest, da ein solcher Akt unvereinbar sei mit der im vorigen Jahre angetundigten Religionsfreiheit. Gestern veranstaltete die Konfuziusgesellschaft in Peking eine eindrucksvolle Feier. Die führenden Staatsmänner hielten dabei Ansprachen. Auch Juanschikai hatte einen Vertreter entsandt. Aus der katholischen Welt. = Würzburg, 5. Sept. Divisionspfarrer Dr. Ludwig Ruland, der als Privatdozent für Moraltheologie an der Universität Münster tätig ist, erhielt einen Ruf als ordentlicher Professor an die hiesige Universität als Nachfolger des verstorbenen Prof. Göpfert. Vermischtes. = Eine tolle Geschmacktosigkeit. Detmold, 4. Sept. Der hiesige Impfgegnerverein hatte den Sedanstag zu einer eigenartigen Reklame verwertet, indem er am Bismarckstein auf der Grotenburg einen Heidekranz mit einer Schleife niederlegte; die folgende Aufschrift trug: „Zu edel dachtest Du Bismarck, Du großer Held, Als einst Du sprachst mit freudigem Frohlocken; „Wir Deutsche fürchten Gott, sonst nichts ans dieser Welt", Denn Deutschland fürchtet immer noch die— Pocken!“ Wenn die Impfgegnervereine so fortfahren, Reklame zu machen; werden sie bald ihre vernünftigen Mitglieder los sein. * Bischof Koppes verklagt. Trier, 4. Sept. Die luxemburgische freimaurerische Kammermehrheit verklagte den Bischof Koppes, der auf dem Metzer Katholikentag angeblich behauvtete, sie hätte sich bei Vergebung von Erzkonzessionen„die Taschen füllen“ wollen. Das kann einen interessanten Prozeß geben. K. Eisersuchtstragödie. Berlin, 5. Sept. In Berlin hat sich gestern wieder eine schwere Bluttat er eignet. Im Verlaufe eines Streites wurde die Bade anstaltsbesitzerin Reinsch von dem bei ihr angestellten Bademeister Auer erschossen. Der Täter flüchtete und es gelang noch nicht, seiner habhaft zu werden. Die Er mittlungen ergaben, daß es sich um eine wohlüberlegte, vorbereitete Handlung handelt. Der Grund zur Tat ist noch nicht aufgeklärt, wahrscheinlich: Eisersucht. Der Täter ist verhaftet. K Ein Riesen=Zeppelinschiff. Friedrichshafen, 4. Sept. Der erste Aufstieg des größten aller seither gebauten Luftschiffe; des Marineluftkreuzers„L. II“ wird voraussichtlich schon am nächsten Montag stattfinden. Die Füllung erfolgt heute. Das Luftschiff hat eine Länge von 160 m, einen Durchmesser von 16½ m; besitzt eine Führergondel uno zwei Maschinengondeln mit je 2 Motoren u 205 PS., insgesamt also 820 PS. dynamische Kraft, Das Luftschiff füllt die hiesige Halle in der Höhe, wie in der Länge fast ganz aus, sodaß nur noch geringe Zwischenräume vorhanden sind. Der Laufgang zwischen den Gondeln ist in den Rumuk des Schiffes verlegt worden. Für die Montage einel Schisfes noch größerer Dimensionen ist die jetzige Halle nunmehr schon zu klein, sodaß der Neu bau einer größeren Drehhalle nach dem System Dormière bereits in Aussicht genommen ist. Nach den Berechnungen der Ingenieure der Zeppelingesellschaft ist dieses Luftschiff das erste; das imstande sein würde, ohne großes Risiko die Fahrt über den Ozean nach Amerika auszuführen. * München, 5. Sert. Reichskanzler von Bethmann Woliweg wird im Oktober einer Einladung des Prinzregenten Ludwia von Bayern zur Hochwildjagd folgen. X Sawere Unterschlagungen. Regensburg, 3. Sept. Heute begann vor der hiesigen Strafkammer die Verhandlung gegen den früheren Pfarrer von Pondorf Georg Münsterer. Der Angeklagte erfreute sich als Geistlicher sowohl wie als Politiker— er war Zentrums gegner— bei seinen Freunden und Anhängern großen Ansehens. Als Mitarbeiter des früher Siglschen„Vaterland“ zeigte er eine sehr gewandte Feder. Berühmt waren seine in diesem Blatte erscheinenden„Briefe von der Donau“, Münsterer verschwand im Februar 1910 rlötzlich und nach seinem Weggange wurde entdeckt, daß er sich an den Geldern des DarlehnskassenVereins Pondorf; an Kirchengeldern usw. ver griffen hatte, und daß die unterschlagenen Beträge eine außerordentliche Höhe erreichten. Nach seiner Flucht begann Münsterer ein mehrjähriges Wanderleben, bis er schließlich in Südfrankreich als Bettler aufgegriffen und in Haft genommen wurde. Als es nach längerer Bemühung gelungen war, seine Personalien jestzustellen, wurde eir nach Verbüßung seiner Strafe nach Deutschland ausge liefert. Zu der Verhandlung waren im ganzen sieben Zeugen geladen, darunter der Stiftskanonikus Schuh leder=Regensburg sowie zwei andere Geistliche und vier Bauern aus Pondorf. Münsterer ist im Jahre 1870 geboren und bisher noch unbestraft. Der Eröffnungsbe schluß legte ihm zur Last Unterschlagungen und Untreue sowie Amtsvergehen. Die inkriminierten Straftaten beziehen sich auf die Unterschlagungen von 112000 Mark gegenüber Mitgliedern des Darlehnskassenvereins Pondorf sowie auf Unterschlagung von Kirchenstiftungs= und Pri vatgeldern. Der Angeklagte gab die Verfehlungen rückhaltlos zu. Der Staatsanwalt beantragte 6 Jahre Gefäng nis, das Gericht erkannte auf eine Gefängnisstrafe von 4 Jahren und rechnete 2 Monate der Untersuchungshaft an. — Wien, 3. Sept. Gegen den ehemaligen Oberleutnant und Freund der Prinzessin Luise von Koburg, Geza Matachich, sind bei dem Kriegsgericht in Wiener Neustadt verschiedene Betrugsanzeigen eingelaufen, deren Schadensumme sich auf mehrere Millionen Kronen beläuft. Z Betrügereien mittelst des Fernsprechers. 4. Sept. Das Gerücht über die Verhaftung einer Anzahl Telephonistinnen des hiesigen Fernsprech amtes bestätigt sich nunmehr. Danach haben diese Beamtinnen dem hiesigen großten Getreidegroß händler auf dem französischen Markt, Bloch=David, das Geschäft seiner Spekulation insofern erleichtert, als sie zur Börsenzeit die Fernstrechleitungen seiner gefähr lichsten Konkurrenten den Anrufenden als„besetzt“ erklärten und außerdem die Gespräche anderer Großhändler durch Zwischenschaltung mit seiner Leitung von ihm mit anhören ließen. Bloch besitzt auch fünf Leitungen mit dem internationalen Fernsprechamt, von wo aus er mit den größten euroxäischen Getreidemärkten schnell verbunden wurde. Auf siese Weise heherrschte er schon seit längerer Zeit die Stekulatton und machte natürlich glänzende Gechäfte. Nach den letzten Meldungen sollen zehn weibliche Beamte, die für ihre Hilfeleistung entsprechende Bezahlung ind Geschenke erhielten, verhaftet worden sein. Die Tamen werden natürlich ihre Strafe erhalten, aber was wird die französische Justiz mit dem„seinen Geschäftsmann“ Bloch=David machen? Von einer Verhaftung dieses Erzgauners, der aus schmutziger Geldgier soviele arme Beamtinnen ins Unglück gestürzt hat; wird nichts gesagt. Paris, 5. Sept. In der Angelegenheit des Diebstahls des Millionen=Halsbandes will der Matin bestimmt wissen, die Londoner Polizei kenne einen sechsten Mitschuldigen, der im Besitze des Halsbandes sei. Die Verhaftung dieses Mannes und die Auffindung des genannten Halsbandes stehe ünmittelbar bevor. X Ueber den Gesundheitszustand des Zarensohnes weiß ein Korrespondent der Daile Mail aus Odessa Neues zu berichten. Der 8jährige Knave, dessen Krankheit im vergangenen Herbst so viel Aufsehen erxegte und so geheimnisvolle Erzählungen hervorrief, wird jetzt nach den Bädern des Salli=Salzsees in der von Eupatoria gebracht werden, um hier einer beso Behandlung unterworfen zu werden. Ein Offizier ienst ihn während des kurzen Aufenthaltes des#### Odessa in nahe Berührung mit dem kleinen A:gewitsch brachte; erzählt, daß er gut und soger kräf.—. ieht, ein lebendiges Interesse für alle Marine= und„ angelegenheiten an den Tag legt und überhautt ganzen Benehmen den Einnacht; nur ist seine körper— erordentlich beschränkt. Er wird stets von einem riesenhaften, aber freundlich und gutmütig oreinschauenden Kosaken begleitet, der ihn überall hinträgt, in und aus den kaiserlichen Wagen hebt und in jeder Weise für seine Bequemlichkeit sorgt. Der Knabe hängt mit einer rührenden Liebe an dieser seiner „Kinderfrau". Die Gründe über die körperlichen Hemmungen, die dem russischen Thronerben jede frische Leibesübung versagen, sind in Dunkel gehüllt; doch hofft man, daß die neue Badekur zu einer vollständigen Heilung viel beitragen wird. " Die Pest in italienischen Somaliland. Rom, I. Sept. Aus italienisch Somaliland werden einige tödlich verlaufene Pestfälle gemeldet. Es scheint an Aerzten und selbst an Meditamenten zu fehlen, sodaß die Seuche bisher noch nicht erfolgreich bekämpft werden konnte, druck eines frischen liche Bewegungsfrek. Aerzte, die ihn untersucht haben, ist er nicht unzurechnungsfähig(?). In seinem Rucksack fand man noch drei Nevolver. Wagner kannte erst überwältigt werden, nachdem er seine Pistolen abgeschossen hatte und keine Zeit mehr fand, sie zu laden. Der Polizeidiener streckte ihn mit einem Säbelhieb nieder. Letzte Nachrichten u. Drahtberichte. : Berlin, 5. Sept. Der König und die Königin von Griechenland werden voraussichtlich morgen Vormittag in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof eintreffen. Sie werden vom Kaiser und der Kaierin, sämtlichen in Berlin anwesenden Prinzen und mit dem sogenannten großen militärischen Empfang empfangen werden. Ein Einzug in Berlin findet nicht tatt. Sie begeben sich vom Anhalter Bahnhof aus m Automobil nach Potsdam. Dort trägt der Beuch familiären Charakter. Der König und der Kronprinz begeben sich dann mit dem Kaiser ins Manöver. IV. Berlin, 5. Sept. Der Chef des Generalstabes der österreichisch=ungarischen Armee, General v. Hötzendorff. nimmt mit seinem Flügeladjutanten an den Kaisermanövern teil und trifft Sonntag früh in Breslau ein. IW. Neues Palais, 5. Sept.(Drahtb.) Der Herzog der Abruzzen traf im Salonwagen 12¾ Uhr auf Wildpark ein und begab sich in Begleitung des italienischen Botschafters Bolatti mit königlicher Equipage nach dem neuen Palais. Der Herzog, der Botschafter und die Begleitung des Herzogs waren zur kaiserlichen Frühstückstafel geladen, an der u. a. auch Staatssekretär v. Jagow teilnahm. Nach dem Frühtück begaben sich die Herrschaften nach Berlin. Schreckliche Bluttaten eines Wahnsinnigen werden aus der Nähe von Stuttgart drahtlich berichtet: w Mühlhausen an der Enz(Württemberg), 5. Sept. Heute nacht 1½ Uhr hat der Schwiegersohn des hiesigen Adlerwirtes, Hauptlehrer Wagner aus Degerloch, offenbar in einem Anfall von Wahnsinn, an vier Stellen des Ortes Feuer angelegt. Es brannten drei Scheunen nieder. Als man ihn ergreifen wollte. tötete er durch Revolverschüsse acht Personen und verletzte 10 Personen. Hierauf flüchtete er in einen Stall, wo er noch einen Stier niederschoß. Bei seiner Ergreifung wurde er so zugerichtet, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Er soll 250 Patronen bei sich gehabt haben. In der Nachbarschaft einquartierte Soldaten wurden zu Hilfe gerufen. Bei den oben genannten Opfern ist es jedoch nicht geblieben; ein weiteres Telegramm besagt: I. Degerloch, 5. Sept. Die Wohnung Wagners wurde heute vormittag von der Staatsanwaltschaft geöffnet. Wagner hat, bevor er sich nach Mülhausen begab, seine Frau und seine 4 Kinder umgebracht. Man fand die Frau mit durchschnittener Kehle im Bette liegend vor. Die 4 Kinder lagen er stochen im Bett. Näheres bringen folgende Meldungen: w Mühlhausen an der Enz, 5. Sept.(Drahtd.) Wagner ist von Beruf Schullehrer und war in Degerloch angestellt. Vor mehr als 10 Jahren war er hier als Unterlehrer tätig. Vor 4 Wochen kam er auf kurze Zeit hierher und brachte seine beiden Kinder zu den Schwiegereltern. Heute nacht kam er unerwartet wieder. Gegen 12 Uhr sahen die Nachbarn des Schulhauses, daß eine Scheunebrannte. Als sie sich bei einem Manne, der vorüber kam, nach dem Brande erkundigten, gab dieser, anstatt zu antworten, einen Schuß ab, und einer der Fragenden sank tot zu Boden. Der Täter, dessen Persönlichkeit erkannt worden war, wandte sich nun nach einem anderen Ortsteil und zündete im Oberdorf eine große Scheune an, von der aus auch das Nachbarhaus in Brand geriet. Als der Bürger Christian Vogel nach der Ursache des Feuers sah und s Fenster öffnete und Wagner ansprach, erhielt er ebenfalls einen Schuß in den Mund und sank tot zu Boden. Im ganzen hat Wagner an 4 Stellen Feuer angelegt, u. a. auch im Wirtshaus zum Adler, im Hause seiner Schwiegereltern. Als er eine 5. Brandstiftung versuchte, wurde er gestellt. Wagner hatte zwei Armeerevolver in den Händen, mit denen er blindlings schoß. Ein Polizeidiener erhielt 2, ein Nachtwächter einen Schuß. Zunächst mußte man den Mörder wieder loslassen, der, wo sich Menschen zeigten, auf diese schoß. Im ganzen tötete er 8 Personen, nämlich 7 Bürgersleute und ein 11= jähriges Mädchen, deren Eltern sehr schwer verletzt wurden. Die Zahl der Verletzten beläuft sich auf 11, von denen etwa die Hälfte lebensgefährlich verwundet wurde. Schließlich stürzte sich der bereits verwundete Polizeidiener mit einem Eisenbahnarbeiter auf den Wütenden, und es gelang ihnen, ihm die Schuß caffen zu entreißen und ihn zu überwältigen. Wagner wurde jetzt von der erregten Bevölkerung schwer mißhandelt, u. a. wurde ihm eine Hand abgeschlagen und auch am Kopfe wurde er schwer verwundet. Schließlich brachte man den Mörder nach dem Armenhause und machte sich an die Löscharbeiten. Mit Hilfe des Militärs wurde man des Feuers Herr. Stuttgart, 5. Sept.(Drahtb.) Bei der Tat trug Wagner eine schwarze Maske mit einem Schleier vor sich. Aus einem Nachbarorte hatte er an seine Hausbewohner eine Karte folgenden Inhalts gesandt: „Verzeiht mir; ich muß es tun, obwohl ich weiß, daß es keinen Wert hat.“ Es wurde früher noch nie eine Spur von Geistesstörung bei ihm wahrgenommen. In der letzten Zeit soll er ein eigentümliches Wesen an den Tag gelegt haben. An den Rettor der Volksschule hat er in einem längeren Briefe Mitteilung von der bevorstehenden Tat gemacht. Außerdem richtete er einen weiteren Brief an das Stuttgarter Tageblatt, in dem es u. a. heißt: „An mein Volk! Ich glaube an keinen Gott. sch wünsche mich als Bundesgenosse des Teufels und jeden erbärmlichen Bundes. Ich möchte alles, was ich vor meiner Pistole finde, martern, aber ich weiß, daß das nicht geht. Ich wünsche auch, daß ich nach der Tat gemartert werde. Ich selbst gehe seit vielen Jahren stets mit Dolch und Messer in das Bett.“ Wagner ist vernehmungsfähig, verweigert jedoch vorläufig jede Aussage, Nach Ansicht zweier „Bayerische Staatszeitung“ gegen„Hochland“. W München, 5. Sept.(Drahtb.) Gegenüber den Ausführungen, die das„Hochland“ anläßlich des Geburtsfestes des bayerischen Ministerpräsidenten Freiherrn v. Hertling bezüglich der Berufung des gegenwärtigen Ministeriums gemacht hat, veröffentlicht die„Bayerische Staatszeitung“ eine hochoffiziöse Erklärung. worin zunächst der Wortlaut des Allerhöchsten Handschreibens des Prinzregenten Luitpold an den Staatsminister Dr. Graf v. Podewils vom 11. Februar 1912 nach dessen Rücktritt mitgeteilt wird. Die Staatszeitung schreibt dann: „Der warme Ton, in dem diese Allerhöchste Kundgebung gehalten ist, bekundet die dankbare Gesinnung, mit der weiland Seine königliche Hoheit Prinzregent Luitpold die, wie das Handschreiben hervorhebt, selbstlose Hingebung und rückhaltlose Treue anerkannt hat, mit der Dr. Graf v. Podewils ihm gedient hat. Im Hinblick hierauf erübrigt sich eine besondere Zurückweisung der in dem erwähnten Artikel enthaltenen Behauptung, wonach der verstorbene Prinzregent über die Täuschung durch seine Ratgeber tief erbittert und verstimmt gewesen sei. Nicht minder irrig ist die Behauptung, weiland Se. königliche Hoheit Prinzregent Luitpold sei über den Ausfall der letzten Reichstagswahlen sowie über die Gründe, die zur Auflösung des bayerischen Abgeordnetenhauses und zu den furchtbaren Wahlkämpfen geführt haben, im Unklaren gelassen worden. Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß sowohl der damalige Vorsitzende im Ministerrate Staatsminister Graf v. Podewils sowie der damalige Staatsminister des Inneren Dr. v. Brettreich dem Regenten wiederholt und eingehend Vortrag über die erwähnten Vorgänge erstattet haben.“ Neue Erkrankung des Papstes? 2 Rom, 4. Sept.(Drahtb.) Der Papst leidet an einer leichten Erkältung. Obwohl die Aerzte vollkommene Ruhe verordnet haben, besteht der hohe Patient darauf, heute die von Mailand kommenden Pilger zu empfangen. Dem Obigen widerspricht erfreulicherweise folgende Meldung: I. Rom. 5. Sept.(Drahtb.) Der Papst empfing gestern nachmittag in San Domasoshofe 6000 lombardische und mährische Pilger und erteilte ihnen von der Loggia des Rafael aus den Segen. Heute nachmittag empfing der Papst in Privataudienz den Kardinal Ferrari als Leiter des lombardischen Pilgerzuges Japan und China. I. London, 5. Sept.(Drahtb.) Wie Reuters Büro erfährt, herrscht in Tokio„große Empörung infolge des Gerüchtes, daß bei dem Eindringen der Regierungstruppen in Nanking mehrere Japanerigerotet worden seien. Die Presse verlangt ein militärisches Einschreiten und besonders die Besetzung eines chinesischen Hafenplatzes, bis China Genugtuung gegeben hat. Der Premierminister ist nach Nikko abgereist, um dem Kaiser Vortrag zu halten. Die türkisch=bulgarischen Verhandlungen. W Konstantinopel. 5. Sept.(Drahtb.) Der Minister des Innern Talaat Ben, der Marineminister Mahmud Pascha und der Präsident des Staatsrates Halil Bey sind zu Delegierten der Pforte für die türkisch=bulgarischen Verhandlungen ernannt worden. Einspruch gegen den amerikanischen Zolltarif. W. Washington. 5. Sept.(Drahtb.) Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Oesterreich=Ungarn, Spanien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Belgien und die Niederlande prorenieren gegen die Klausel im neuen Zolltarif, die eine 5prozentige Herabsetzung des Zollsatzes solcher Waren gewährt, die auf amerikanischen Schiffen eingeführt werden. Die Mächte weisen darauf hin, daß diese Bestimmung die bestehenden Verträge verletzt. Todessturz eines amerikanischen Fliegers. &* Newyork, 5. Sept.(Drahtb.) Der amerikanische Fliegerleutnant Love ist mit seinem Flugzeug aus 300 Meter Höhe tödlich abgestürzt. Das Unglück scheint auf eine Motorexplosion zurüazuführen sein, da man dem Flugzeug eine schwarze Rauchwolke entsteigen sah, worauf der Apparat plötzlich zu Boden fiel. Flugzeug und Führer wurden vollständig zerschmettert. A% Kleine Nachrichten. Hannover, 5. Sept. Der Flieger Frlebrich von der Etrich=Spottfliegergesellschaft, der heute früh 5.30 Uhr auf dem Jugplatz Johannisthal aufgestiegen war, ist kurz nach.7 Uhr auf der Fahrenwalder Heide glatt gelandet und um 9.17 Uhr zum Weiterflug nach Gelsenkirchen aufgestieger. Der Flieger hat die Absicht, nach Paris zu fliegen. w Helgoland, 5. Sext.(Drahtd.) Der stellvertretende Vorsitzende der Hamburg=Aierika=Linie Adolf Storn aus Hamburg geriet beim Boen am Helgolander Strand in die höchste Lebensgeahk. Als er nahe daran war, zu ertrinken, wurbe er an dem in Südende bei Berlin wohnenden Sekretär Fri. Böckina, der ihm ins Wasser nachsprang, gerettetParis. B. Sept. Zu vielen Geteinden des Derartements Cöte d'or ist Maul= und Klauenseuche ausgebrochen. Die Veterinärpolizei verbot die Abhaltung der meisten Biehmärkte. a Charlotte(Nordcarolina), 5. Sexzt.(Trahtb.) Di Küste von Nordcarolina wurde von einem Orkan heim gesucht. Einige Ortschaften wurden zerstört und die Ernte vollständig vernichtet. Allein im Bezirk Beaufort beziffert sich der Schaden auf mehr als 2 Millionen Dollar. Auch auf der Insek Ocracok wütet das Unwetter Viele von den dort lebenden ou Bewohnern sind umgekommen. Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 5. September 1913 mitgeteilt von der Bergisch-Märkischen Bank in Paderborn. 3% Reichsanleihe„ 3½% Preußische Consols 4% Preußische Consols gestern 74,00 83.80 97.60 241.75 167,00 152.75 150,⅜ 215 ⅝ 111.80 heute 74,00 8370 97.60 heute 241,00 152.86 149,00 215.50 111,00 363.75/362,60 321,25/316,00 215,30 161.75 226.50 167.75 334,00 165,10 131.50 169,90 132,00 180.50 171.50 336,00 175.50 111.25 166,00 93.00 91.75 213,80 161,40 260 167,00 331,10 164.25 130.50 169,00 132,00 180.50 173.50 356.75/355,00 333,00 175.50 111.30 164,50 9000 91.00 Zinsfuß der Reichsbank: 6. Lomb. 7. Berl. Privatdisk. 5 ¼% Warum nur Scotts Emi sior? 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Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute nachmittag 2½ Uhr meinen lieben Sohn, unsern guten, unvergeßlichen Bruder und Schwager, den Landwirt Karl Franke nach kaum dreitägigem, schwerem, mit musterhafter Geduld ertragenem Leiden, gestärkt durch den andächm tigen Empfang der heil. Sterbesakramente, im Alter von 27 Jahren zu sich in den Himmel zu nehmen. Er starb im Landeshospital zu Paderborn. . Wir empfehlen die Seele des lieben Verstorbenen dem Priester am Altare und der Fürbitte der Glaubigen. Nordborchen und Kirchborchen, den 4. September 1913. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt Sonntag, den 7. September, nachmittags 4 Uhr, das feierliche Seelenamt am Montag, den 8. Sept., morgens 7 Uhr. 3474 Todes=Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute„nachmittag 4¼ Uhr unser liebes Söhnchen Hänschen im zarten Alter von 5 Monaten zu sich in den Himmel zu nehmen. Dieses zeigen tiefbetrübt an mit der Bitte um stille Teilnahme Paderborn, den 3. Sep tember 1913 Joh. Wasserkort u. Frau Franziska geb. Heß. Die Beerdigung findet statt onntag nachmittag 3¼ Uhr vom Sterbehause Bleichstraße 34. wozu freundlichst eingeladen wird. Moderne WohnungsEinrichtungen als Spezialität. Schlafzimmer in Eichen kaufen Sie in eigener Werkstätte aus bestem Material verfertigt zu soliden Preisen bei Franz Brinkschröder Möbeltischlerei Paderborn Ferdinandstr. 19. itzers=Sohn, 28 J. alt, katholisch, welcher die Fa brik übernimmt, sucht die Bekanntschaft einer gut situierten Dame zwecks Heirat. Bauerntochter bevorzugt. Gefl. Briefe mit Bild und Angabe der Verhältnisse unt. Nr. 3475 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. Heirat. Ein nücht., fleiß. Handw. in guten Verh., 40 J., kath., Ww. m. 3 Kindern v. 5, 7 und 10 Jahren, sucht die Bekanntsch. eines Mädchens od. Witwe (kinderlos), nicht unter 36 J., zwecks bald. Heirat. Ernstgem. Briefe u. Ang. d. Verh. erb., womöglich m. 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Sonntag nachmittzig 3 Uhr Ballspiele am Schutzenplat. Junggesellen= Sodalität der Gaukirche. Sonntag, d. 7. Sept., Jubiläumsfeier des hochw. Herrn Prälaten Propst Nacke. Alle Sodalen. versammeln sich 7¼ Uhr vor dem Rieländerschen Hause, gegenüber dem Westvortal der Gaukirche, und gehen im Zuge beim„Abholen des hochw. Herrn Jubilars gleich hinter den Schulknaben, ebenso beim Zurückbegleiten nach Beendigung der Feier. Vor dem Hochamt Weihe der Vereinsfahne. Nachm. 2 Uhr Dankandacht, ½4 Uhr Ballspiele, Sammelpunkt am Bogen. Abstinenten=Jugendbund, Jünglingsabteilung des Kreuzbündnisses. Sonntag Wanderung Hengkrug=Neuenbeken. Punkt 2 Uhr Abmarsch vom Kasselertor. Proviant mitnehmen. Jungfrauen=Kongregation der Markkirche. Sonntag(Schunengelfest, 2. Titularfest) hl. Kommunion in der Jesuitenkirche. Nachm. Ausflug nach Altenbeken=Driburg; 2¼ Uhr Versammlung am Hauptbahnhof. Jugendgruppe des Kreuzbündnisses(Abteilung Jungfrauen). Sonntag Ausflug. Sammelplatz Herz=JesuKirche(nicht Husenerstraße). Abmarsch ½2 Uhr. Tasse u. Proviant mitbringen. Gesangverein Liedertranz. Heute, Samstag, abend 8½ Uhr patriotische Feier im Saale des Herrn Wiethaux (Uekern). Landwehr= und Reserveverein. Sonntag vorm. 11 Uhr Versammlung im Vereinslokal (Lönnig). Artillerie=Verein. Sonntag abend 8 Uhr Versammlung im Verettolokale. Vorstandssitzung zselbst um 7 Uhr. Feier des diamantenen Priesterjubiläums des hochw. Herrn Prälaten Propst Nacke. I. Ordnun 3 Zimmer zu vermieten Näh. Meinwerkstr. Nr. 7. nA des Jubilars, 7½ 1. Kreuzträger u. Akolnthen. 2. Knaben(Kommunikanten). 3. Jünglings=Sodalität. 4. Kommunikantinnen u. Abordnung der JungfrauenKongregation. 5. Männer=Sodalität. 6. Fahnendeputationen: a) des Kreuzbündnisses. b) des Pius=Arbeitervereins, c) des Gesellenvereins, d) des kath. kaufm. Vereins. 7. Engelchen. 8. Geistlichkeit. 9. Der Jubilar. 10. Kirchenvorstand und Gemeindevertretung. Der Jubilar wird in gleicher Ordnung zum Pfarrhause zurückbegleitet. II. Ordnung des Festgottesdienstes. 1. Gesang: Komm Schöpfer Geist. 2. Weihe der Fahnen der Jungfrauenkongregation und der Jünglings=Sodalität durch den Jubilar. 3. Jubiläumsritus. 4. Levitenamt, zelebriert von Herrn Prälaten Altstädt, mit Festpredigt des hochwürdigsten Herrn Weihbischofe. 5. Te Deum und Segen. 2 Uhr: Dankandacht, woran die Jungfrauenkongregation und die Jünglings Sodalität mit iyren Fahnen teilnehmen. bho Uhr Freundl. möbl. Zimmer mit voller Pension von anst Herrn zum 1. Okt. gesucht. Angebote mit Preis unter Nr. 07915 an d. Geschst. d. Bl. 3—4 Zimmer= Wohnung mit Stall an ruhige Leute per sofort oder 1. Oktober zu vermieten. 3461 Näheres Reumontstr. 31. Männer=Sodalität. Sonntag. den 7. September cr., morgens 720 Uhr versammeln sich die Mitglieder vor der Gaukirche zur Abholung des hochwürdigen Jubilars Herrn Prälaten Propst Nacke. 7½ Uhr Levitenamt mit Predigt und päpstlicher Segen in der Gaukirche. 07905 Um rege Teilnahme bittet der Vorstand. Füllosen abzugeben. Königstr. 52. Arbeiter um Abbauen der Fi Bahn werden gesucht Meldungen daselbst. Auf sofort suche 2 tüchtige Arbeiter, die gut fahren können. F. Levermann. Müllergeselle und ein kräftiger Lehrling bei sofortigem guten Verdienst auf bald gesucht. 3478a Wilhelm Schäfer, Wassermühle, Salzkotten. Suche zum 1. oder 15. Oktober ein besseres kath. Fräulein, welches die bürgerliche und seinere Küche versteht und im äh ##esteht bewandert ist. ähen Bewerbungen unter Bei fügung der Zeugnisse und Bild erbittet 34776 Frau Direktor Ph. Lenze. Bochum i. W., Bergstr. 137 am Stadtpark.] Kathol. Kirchenkalender für Padervorn. Sonntag, 7. September 1913. Siebzehnter Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Vom größten Gebote(Maitbäus 22, 35—46).— Fest der hl. Schutzengel Festevangelium: Vom Aergernisgeben(Mattb. 18, 1—10). Dom: 5½. 6, 6½, 7 und 8 Uhr hl. Messen, 7½ Uhr Pfarrmesse, gemeinschaftliche Kommunion der Erstkommunikanten der 3 letzten Jahre, 8½ Uhr Choramt, 9 Uhr Hochamt, 10 Uhr Predigt, 11 Uhr dl. Messe und Predigt. Nachm. 2 Uhr Besper, 6 Uhr Predigt und Segen Gaukirche: 6, 10 Minuten vor 7 und ½10 Uhr hl. Messen. In der 6 Uhr=Messe gemeinschattliche A. Kommunion der Erstkommunikanten der S letzten Jahre, sowie der Jungfrauenkongregation, ½8 Uhr Abholung des hochw. Herrn Prälaten vom Pfarrhause zur Kirche, darauf feierliches Levitenamt mit Festpredigt. Tedeum und Segen. Wädrend des Levitenamts wird die bl. Kommunion nicht ausgeteilt. Nachm. 2 Uhr Dankandacht mit Segen. Universitäts=Marrrirche: 6. 6½8, 7 und 7½ Uhr bl. Messen, 9¼ Uhr Hochemt mit Predigt, 10% Uhr Singmesse mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr Andacht mit Segen, 4 Uhr Andacht zu Ehren des hl. Herzens Jesu mit Predigt. Herz=Jesulirche: Hochamt mit Predigt, ½7 und ½8 Uhr Fl. Messen, ½9 Uhr ¼10 Uhr deutsche Singmesse. Nachm. Messe gemeinschaftliche mit Bußdortkirche: 6½ Uhr erste bl. Kommunion der drei letzten Jahrgänge, 8½ Uhr Hochamt Predigt. Nachm. 2½ Uhr Andacht mit Segen. Franziskauerkirche: 5 bis 7, 8¼ Uhr Kille Al. Meisen, 7 Uhr Hochamt, 10 Uhr letzte bl. Messe mit Predigt. Nachm. 2% Uhr Versammlung der Mitglieder des III. Ordens, 3½ Uhr seierliche Complet, Litanei und Segen.— An diesem Tage kann wegen des Festes der hl. Schutzengel und am Donnerstag wegen des Festes des bl. Bernardo v. Ophydo in dieser Kirche ein vollt Ablaß gewonnen werden.— Dienstag abend 6 Uhr St. Antonius= Andacht. Uhr Hochamt mit Hospttalkirche: ½7 Uhr bl. Messe, 8 Uh Predigt..ncom. 3 Uhr Andacht mit Segen. Barmberzigen Brüder: 8¼ und 8 Uhr hl. 5½ Uhr Andocht mit Predigt und Segen Messen. Nachm. C Ludvig Plum Photogr. Kunstanstalt Paderbern, Wilhelmstraße 1. Porträt u. Kinderbilder Familiengruppen und Vereinsgruppen. Prämiiert: Erster Ehrenpreis. 290 Uhr abends Heute 7 Die neuesten Darbietungen der Mode für Herbst und Winter sind in unseren 9 Schaufenstern ausgestellt. Besichtigung der erstklassigen Dekoration lohnt sich Maßgebende Farben: Tango, onir, canari, bleu gensdarm, mandarine, begonia, téte de negre. Modernes Kaufhaus. En Kn E S # 5 IE * Morgen: Sonntag Sehensuerte Innendekoration. Mindener Institut zur Vorb. auf d. Einj. Freiw.=Eramen. Schnelle gründl. Vorbereitung. Beste Erfolge seit 1881. Prospekt. Liepmannssohn, Prediger. Debus. Rektor. Röhr, Mittelschull. die feinste Pllanzenbulter=Margarine Gress-Verkauf: Bommers& Schuchart, Iserlohn. Die von mir in der hiesigen Ausstellung befindlichen Sprech=Apparate gebe bis Schluß der Ausstellung infolge Platzmangel mit # 10% Rabatt ab. Günstigste Gelegenheit, ein erstklassiges Instrument äußerst billig zu erwerben. Nur prima Ausstellungs=Instrumente. Otto Schindler, Musikhaus, Paderborn. 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Bei zirka 40 Schülern 7 akadem. Lehrer und Hausordnung wie im kath. Konvikt. Gute Erfolge. Aufnahme jederzeit. 9518a Prospekte und Auskunft durch den geistl. Direktor J. Krötz. 868 an Inssa Nach längerer interner und chirurgischer Assistententätigkeit habe ich mich am 1. September 1913 in Erwitte „ als praktischer Arzt niedergelassen. 3372a Dr. med. Fels. Nr. 242. Samstag, Pestfälisches Volksblatt = auerländer Tageblatt Zweites Blatt. 6. September 1913. Eine gesetzliche Regelung des Zugabewesens notwendig. Seit Jahren wird auf die Schädlichkeiten des Zugabewesens hingewiesen, ebenso auf die Unlauterkeit dieser Art der Warenempfehlung. Wenn wir nun heute soweit sind, daß eine gesetzliche Regelung dieses Systems eifrig diskutiert wird, so ist das in besonderem Maße dem Verband der Rabattsparvereine Deutschlands e. V.in Bremen— 450 Handelsschutzvereine mit 70000 Mitgliedern zu danken, der immer und immer wieder eine Beseitigung dieses Krebsschadens verlangte und durch sein zähes Aushalten fast die gesamte Händlerschaft zu verschärftem Kampfe in dieser Frage unsichtbar vereinigte. Wir zweiseln trotz einer gegenteiligen Zeitungsmeldung nicht daran, daß die Entscheidung auf ein gesetzliches Verbot hinausgehen wird. Sie muß es ja, weil gerade die Signatur der letzten Wirtschaftsjahre:„Steigender Umsatz— sinkender Geschäftsgewinn“, bei mangelndem Gleichgewicht derlei Extratänze nicht mehr erlaubt, umsoweniger, als diese Erscheinung eine dauernde zu werden droht. Zwar sind neben der Umsatzmehrung in fast allen Produktionszweigen auch die Produktionsmöglichkeiten durch technische Neuerungen und Vervollkommnungen günstigere geworden, aber diesen Vorteilen stehen wiederum ständig steigende Preise der Rohstoffe, erhöhte Löhne und ein festes Mehr an sozialen wie steuerlichen, Leistungen gegenüber. In der Umsatzsteigerun uch di.ß„#en des Zugabewesens ihren Aus li finden." Denn es handelt sich bei den mit, angebotenen Erzeugnissen durchwegs um Art von ganz geringem Verkaufswert, die an sich schon eine scharfe Kalkulation erfordern; dann verursacht ein Betrieb, der systematisch Zugabeartikel„verschenkt“, überaus hohe Kosten für die unerläßliche umfangreiche Arganisation, welche die Verwaltung, der Versand usw.“ötig machen. Folglich stehen nut wei Möglichkeiten offen: Entweder die Gewährung von Zugaben erfolgt auf Kosten der Woslseilheit der Waren oder direkt auf Kosten der Konstig sten### diese die durch Zugabeartikel empfohle ren" Ueberpreisen kaufen, ohne für die Differenz Abischen" normalen und abnormalen Preis einen vollwertigen E“ zu erhalten. Jedenfalls können„Zugabeartikel“ v“" dls solche hezeichnet und betrachtet werden. Den."" Lind ausahmslos Erzeugnisse allerdürftigster Besa. P'ichlist, nichts anderes als Eintagsware— =Geschädigte ist also unter allen Umständen zunächst Ner Konsument. Von wesentlicher Bedeutung für diesen ist es aber auch noch, daß der erste und letzte Zweck dieses Empfehlungssystems darin liegt, nicht auf den Inhalt, sondern auf die Flasche zu sehen. Alle Zweifel, die über Qualität, Zweckbestimmung und Nützlichkeitswert der durch Zugaven empfohlenen Erzeugnisse entstehen, soll dieses System restlos beseitigen. Das ganze System geht also tatsächlich auf eine bewußte Uebervorteilung des Konsumenten hinaus. Es ist gerichtet auf die rücksichtslose Ausnutzung des dem Konsumenten mangelnden Wertbegriffes der Waren, einer begreiflichen Schwäche, die die Absicht des Empfehlers nicht verstehen läßt. So ist auch die übliche Annahme erklärlich, daß es sich bei diesen„Lockvogerln" um Produkte von solcher Beschaffenheit handle, wie sie im regulären Verkaufsgeschäfte gang und gäbe sind. Und daraus folgert der Konsument dann, das diese Zugaben einen Rabatt in recht beträchtlicher Höhe darstellen, der bis auf 20 Prozent hinauf angenommen wird. Durch diese letztere Annahme, die sogar offiziell bestätigt wurde, erleidet natürlich der reelle Handel emxfindlichen Schaden. Zweifellos ist diese Art Geschäftsgebahren, je nach Lage des einzelnen Falles, mehr oder minder unlauter. Mit Recht sagte daher auch die Handelskammer Bochum in einer Eingabe an den Handelsminister: „Gerade in der immer wieder erfolgreich in erfinderischer Weise durchgeführten Täuschung des Publikums über den Wert der Zugabe liegt der große Erfolg jener Geschäftsleute begründet, die sich nicht scheuen, zu der Reklame mit Zugaben zu greisen, die als durchaus unreell nicht scharf genug verurteut werden kann. Es erscheint als dringend notwendig, das kaufende; Publikum vor den dargelegten betrügerischen. Uebervorteilungen in geeigneter Weise zu schützen.“ Der reelle Handel verlangt nun ebenfalls nachdrücklichsten Schutz gegen eine solche irreguläre Konturrenz. Es leiden darunter nicht nur einzelne Geschäftszweige, sondern der gesamte solide Handel. Schutz muß er auch um deswillen verlangen, weil durch diese Konkurrenz sowohl Produzenten wie Warenvermittler dazu gezwungen werden könsten, einmal Gleiches zu tun. Wo soll es überhaupt hinaus, wenn heute der Gemüsehändler Porzellan, der Spezereihändler Romane, der Seifenhändler Goldwaren usw. verkauft oder„verschenkt“?! Ist das vielleicht eine jener vielgepriesenen segensreichen Erscheinungen unseres modernen Wirtschaftslebens, wo einer dem anderen das Feld zertritt?! Der reelle Handel bedankt sich jedenfalls bestens dafür, mit solchen Leimruten Käufer zu fangen und Absatz für zweifelhafte Erzeugnisse zu schaffen; er ist vielmehr der Ansicht, daß jede Ware durch sich selbst, durch ihre Preiswürdigkeit, ihre innere und äußere Beschaffenheit Gewähr für ihre Einführung und ihren Hauernden Absatz bieten soll. In dieser Hinsicht unterschreibt er vollkommen, was die Handelskammer Darmstadt sagt, nachdem sie das Zugabewesen als„Unfug“. bezeichnete:„Reelle Ware bedarf zur Anpreisung keiner Zugaben.“ Es ist überaus erfreulich, daß die Handelskammern sich ernstlich mit der Frage beschäftigen und auch die Notwendigkeit des gewünschten Schutzes anerkennen. Es muß nun aber endlich der Staat mit seinem starken Arm eingreifen; denn die Selbsthilfe hat versagt. Auch die Versuche, auf Grund des Gesetzes vom unlauteren Wettbewerb das Uebel erfolgreich zu bekämpfen, sind gescheitert, trotzdem es doch sicherlich ein Verstoß gegen die guten Sitten ist, wenn dem Konsumenten kostenlose Geschenke angeboten werden,— häufig dazu mit der Bezeichnung„wertvoll“,— die in Wirklichkeit in den Preis eingerechnet sind, und die überdies in ihrer Qualität, ihrem Werte und ihrer Verwendungsmöglichkeit in gar keinem Verhältnis zu der vorgeschriebenen Zahl der Gutscheine stehen. Es erblickt ja auch der bekannte Kommentator des Gesetzes vom unlauteren Wettbewerb, Fuld in Mainz eine unwahre Angabe über Geschäftsverhältnisse bei Zugaben dann, wenn der Anschein erweckt wird, daß die Firma dem Publikum etwas schenke. Nach dieser Auffassung wäre zweifellos eine Verurteilung möglich, doch würden Einzelurteile der Sache wenig nützen. Die Betroffenen würden leicht die Farbe wechseln können und in anderer Gestalt ihr Handwerk treiben. Unzweideutig muß daher festgestellt werden, daß es gesetzlich verboten ist, Zugaven zu emrfehlen. Das ist der Wunsch und die Forderung des soliden deutschen Handels. — M. Kammerbauer Soziales. Das Ende der Bewegung auf den Werften. X Bremen, 4. Sept. Die bremischen Holzarbeiter haben heute beschlossen, die Arbeit auf den Werften wieder aufzunehmen. Folgende Entschließung wurde mit 432 gegen 55 Stimmen angenommen: „Die Holzarbeiter geben den Kampf auf und erklären sich zur Arbeitsaufnahme bereit. Nicht der Glaube an eine verlorene Sache ist es, der sie veranlaßt, diesen Schritt zu tun, sondern der nackte Bureaukratismus unserer Vorstände, welche jede Unterstützung zurückgezogen haben. Wir, die Streikenden, sind nach wie vor der Meinung, wenn die Vorstände willens gewesen wären, den Kampf aufzunehmen, so hätten wir unsere Gegner niedergerungen. Nicht die Werftbesitzer haben uns besiegt, sondern unsere eigenen Organisationen durch die Kurzsichtigkeit unserer Vorstände. Da unsere Lokalverwaltung sich zurückgezogen hat und durch ihr Verhalten bewiesen hat, daß sie alles aufbieten wird, uns die Geldquellen zu verstopfen, so erkennen wir an, daß die Verhältnisse stärker sind als wir. und so geben wir, der Not gehorchend, den Widerstand auf. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß dieses Verhalten der Vorstände sich nicht wiederholen möge und auch sie aus der von ihnen selbst verfolgten Werfte arbeiterbewegung gelernt haben.“ Der Leiter des Holzarbeiterverbandes, Genosse Ahlemeyer, hat seine Entlassung eingereicht, worüber in einer Gesamtverhandlung der Holzarbeiter entschieden werden wird. Danach wird also die Arbeit auf sämtlichen Werft= wieder aufgenommen. Der ganze Streik ist somit: edigt. Er war ein Werk der Sozialdemokratie, velche die Arbeiter gezwungen hat, sich in N. sund Elend zu stürzen. Droht ein allgemeiner Kampf zwischen Krankenkassen und Aerzten? bk Der Leipziger Aerzteverband hat beschlossen, daß zur Durchsetzung seiner Forderungen, welche von den Krankenkassen als völlig unangemessen, unannehmbar und sogar als ruinös bezeichnet werden, seine örtlichen Organisationen Ende dieses Jahres„einheitlich, geschlossen, gleichzeitig und gleichmäßig" vorgehen sollen. Dieser allgemeine Kampf ist vom Leipziger Aerzteverband langer Hand vorbereitet worden. Seit Jahren schon durften keine Verträge abgeschlossen werden, die über den 1. Januar 1914 hinauslaufen. Wenn die Krankenkassen nunmehr wegen neuer Vertragsverhandlungen an die Aerzte und ihre Organisationen herantreten, so sucht man die Kassen hinzuhalten. Die Taktik der Aerzteorganisationen geht dahin, Ende dieses Jahres die Träger der öffentlich=rechtlichen Krankenversicherung in ein Zwangslage zu bringen, um so leichter die Forderungen aufnötigen zu können. Die Reichsregierung und die einzelstaatlichen Regierungen müssen natürlich Sorge tragen, daß die Krankenkassen, welche den wichtigsten Zweig der öffentlichen Volkswohlfahrt darstellen, die kranken Versicherten zu angemessenen Bedingungen ärztlich behandeln lassen können. Der Reichskanzler und nach ihm die Ministerien der Einzelstaaten haben deshalb in Erlassen festgestellt, daß die Oberversicherungsämter demnächst schon den Krankenkassen die Ermächtigung erteilen können, ab 1. Januar 1914 anstelle der ärztlichen Behandlung eine Geldleistung zu geben, wenn die Aerzte ihre Verschleppungstaktik weiter betreiben und wenn es den Krankenkassen in Kürze nicht gelingt, mit einer ausreichenden Zahl von Aerzten angemessene Verträge zu schließen. Nach den Erklärungen der gesamten Krankenkassenverbände sind die Kassen entschlossen, von dieser Ermächtigung ausgiebig Gebrauch zu machen. Es steht außer Zweifel, daß dann auch die Aerzte großen Schaden haben, und es ist deshalb zu hoffen, daß sich doch noch in letzter Stunde eine Verständigung zwischen Kassen und Aerzten wird erzielen lassen. Wahlen zu den Kassenorganen. X In den weiten beteiligten Kreisen bestehen zur Zeit die größten Unklarheiten über die neuen Wahlen zu den Organen der Krankenkassen, welche nach der Reichsversicherungsordnung ab 1. Januar 1914 weiterbestehen. Es wird darauf hingewiesen, daß die neuen Satzungen und die Wahlordnungen, die den Wahlen zu Grunde gelegt werden müssen, noch nicht genehmigt seien, und daß bei der großen Zahl der zu genehmigenden Satzungen sich dies noch einige Zeit hinziehen würde. Zum andern Teile sind für die Wahlen zum Ausschuß und Vorstand im Gesetz und in der Satzung derartig lange Fristen vorgesehen, daß es überhaupt fraglich erscheint, ob die Wahlen noch in diesem Jahre vorgenommen werden können. Es steht außer Zweifel, daß es für alle Kassen sehr zweckmäßig wäre, wenn sie noch die Wahlen in diesem Jahre erledigen könnten, so daß sie mit Beginn des nächsten Jahres ihre Einrichtungen usw. in vollem Umfange mit der Reichsversicherungsordnung in Einklang gebracht haben. Es schweben deshalb bei der Reichsregierung Erwägungen, durch eine Uebergangsbestimmung zur Reichsversicherungsordnung in diesem einmaligen besonderen Falle den Kassen die Möglichkeit zu geben, die ln den Wahlordnungen vorgesehenen Fristen zu verkürzen. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. + Husum, 3. Septbr. Dem heutigen Fettviehmarkt waren 1645 Stück Hornvieh zugeführt. Rechnet man hierzu das gestern Nachmittag auf den Höfen und in den Ställen der Kommissionäre verkaufte Vieh, dessen Anzahl vom Marktamte auf 1357 Stück festgestellt worden ist, so beträgt die Gesamtzutrift an Hornvieh zum dieswöchigen Markt 3002 Stück. Der Rinderhandel verlief ruhig. Der Marktbestand wurde ungefähr ausverkauft. Es bedangen: A. Ochsen: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zum Alter von 4 Jahren 90—93 2s. b) junge, fleischige.. nicht ganz ausgemästete 83—86 M. c) weniger gut genährte 78 bis 81 M; B. Quien: al vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes 88—91—, b) junge fleischige, nicht ganz ausgemästete 82 bis 85 J6. c) weniger gut genährte 76—79 u: C. Kühe: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 86—85, b) ältere ausgemästete 80—84 J. e) weniger gut genährte jeden Alters 75—73###, d) gering genährte 60—65 für 50 Klgr. Schlachtgewicht.— Dem Schafmarkt waren 498 Schafe und Lämmer zugeführt. Der Handel verlief ruhig. Bezahlt wurde für a) beste sette Lämmer 40—42 S. d) weniger gut genährte Lämmer 37—39 d, c) beste fette Hammel 38—41 d. d) weniger gut genährte Hammel 36—37 J, o) beste fette junge Schafe 33—35 d. f) weniger gut genährte Schafe und ältere Mutterschafe 30—32 J für 1/8 Klgr. Lebendgewicht.— Nach Lebendgewicht bedangen Ochsen: 1. Qual. 50—53 J. 2. Qual. 46—49 M. 3. Qual. 41—44; Quien: 1. Qual. 48 bis 51 M. 2. Qual. 44—47 M. 3. Qual. 40—43; Kühe: 1. Qual. 46—49 K, 2. Qual. 41—44 M. 3. Qual. 37—40 und 4. Qual.— 0 für 50 Klgr.— Im Vorverkauf wurden 60 tragende Kühe abgesetzt. Der Handel verlief in dieser Woche damit rascher als in der Vorwoche. Bezahlt, wurden 500—600 u pro Stück. 3 — Herbstiedermesse zu Leipzig. Die Messe war wesentlich stärker als sonst besucht. Die Preisverhältnisse auf dem Rohhäute= und Ledermarkte sowie die mit der Messe verbundene Ausstellung, über die wir berichteten, hatten den so starken Besuch zur Folge. Die Fabrikanten traten mit neuen Mehrforderungen hervor und setzten sie auch schlank durch. Man ist gezwungen, Lagervermehrungen vorzunehmen, da die ersten Käufe für das Herbstgeschäft vielfach bereits geräumt sind. Der Handel bewilligte auch gern neue Mehrpreise, sucht sich aber durch langfristige Lieferungsabschlüsse zu decken, was aber in den meisten Fällen an dem Widerstande der Gerber scheitert. Der Rohhäutemarkt war fest wie seither. Auch für Wildbäute und Kipfe werden wieder höhere Preise gefordert. Die Aussichten bezüglich der Schuhindustrie sind, wie wir schon mehrfach hervorgehoben haben, recht schlechte. Die Preise für fertige Schuhwaren sind bisher der Konjunktur für Leder nicht gefolgt. Auf der Zentral=Häute= und Fellauktion in Düsseldorf war der Besuch gut und die Nachfrage rege, sodaß alles verkauft werden konnte. Gegenüber der Vorauktion zogen die Preise durchweg eine Kleinigkeit an. Zum Angebot kamen ca. 4000 Stück Kalbselle und 4000 Großviehhäute. Kartoffeln. Der Verein der Kartoffelgroßhändler zu Berlin E. V. berichtet unterm 4. September: Die Geschäftslage im Handel mit Speisekartoffeln ist auch in der letzten Berichtswoche weiter flau geblieben; es treffen von allen Seiten bedeutende Zufuhren ein, wo nur eine, schwache Nachfrage dem gegenüber steht. Hierdurch sind die Preise weiter gedrückt. Es wurden im en gros ab Berliner Bahnhöfe gezahlt: Daber Speisekartoffeln 4,00—4,50, weiße 3,20—3,80 u. Wohltmann 3,50—4,00(alles per 100 Kilogramm). Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“. Geschäftsleitung: August Wulft.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und das Feuilleton: i. V.: H. Abels: für Proviszielles und Lökates Joseph Heitmann: für den Anzeigen- u. Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion sind stets nur an diese(nicht an die einzeinen Redakteure) zu adressieren. „Herteiche Kömbei Ein Jubilar= und Bekennerpriester aus der Zeit des Kulturkampfes. .. Tus fünfzigjährige Priesterjubiläum feierte dieser Tage der Dechant des Dekanates Cochem, Pfarrer Friedrich Wehn, in Valwia a. d. Mosel. So ruhig in diesem stillen, idyllischen Oertchen an dem lieblichen Moselstrand die letzten dreißig Jahre seines Priestertums verlaufen sind, um so lebhafter haben den jungen Priester die Stürme des Kulturkampfes im Anfang der siebziger Jahre umbraust. Und wenn der ehrwürdige Jubilar heute am Abend seines Lebens auf die hinter ihm liegenden 50 Jahre seines Priestertums zurückschaut, so kann er voll Be friedigung sich dessen bewußt sein, daß er in schwerer Zeit, die voll der Kämpfe und der Anfeindungen war, treu seines Priestertums gewaltet und auch in der Feuersglut der schwersten Kulturkampfzeit tapfer seinen Mann gestanden hat. Dechant Wehn wurde 1830 zu Schweich a. d. Mosel geboren und mit.24 Jahren zum Priester geweiht. e. en Jahre seiner priesterlichen Tätigkeit brachte rzig an der Saar zu, bis er im Jahre 1872 als Pfarrer nach dem kleinen Niederberg am Fuße des Ehrenhreitstein entsandt wurde. Dem Rufe seines Bischofs gehorsam, übernahm er das ihm verliehene Amt und geriet sofort, wohl als eines der ersten er, in die Maschen der Kulturkampfgesetze. Zunächst wurde die Temporaliensperre über ihn verhängt, und sodann, als er die Herausgabe der lateinischen Kirchenbücher bischöflicher Weisung zufolge verweigerte, mit einer fortgesetzten Reihe von Geldreiheitsstrafen belegt, weit über das gesetzlich zulässige Maß hinaus. Nachdem der Jubilar wohl halb Jahre zur Abbützung der über ihn verhängten Haftstrafen in den Gefängnissen zu blenz und Neuwied festgehalten worden war, ## sich nach England, wo er in der Nähe von London seelsorgerisch tätig war. Im Jahre 1882 wurde er dann, nachdem inzwischen der teilweise Friede zwischen Staat und Kirche herbeigeführt war, von seinem Bischof an die noch heute von ihm verwaltete Stelle in seine Heimat zurückberufen. . In der denkwürdigen Sitzung des Hauses s=5er ichen### ten vom 19. Mai 1874 hatte leiger, von acht Taae warer— am 26. Mai 1874— versciedene, Zentrumsführer v. Mallincrodt eine Pfarr= Sriat#en über die Erekutivhaft gegen den ### Friedrich Wehn zu Niederberg eingehend begrundet und dem Minister Falk die Gesetzwidrigkeit keines Vorgehens gegen den Jubilar und gegen zwei Amtsbrüder desselben überzeugend nachgewiesen. Wegen seiner Weigerung, die Kirchenbücher und das Kirchensiegel herauszugeben, war der Jubilar vom 9. Februar bis zum 11. Mai 1874 unter Bezugnahme auf eine absolut ungültige Polizeiverordnung vom Jahre 1808 bezw. 1850 zu zweimal 14 Tagen und zweimal 4 Wochen verurteilt, und nach Abbüßzung dieser Strafen zu einer neuverhängten, über den 11. Mai hinaus, festgehalten worden. Die Ungesetzlichkeit gerade dieser Maßnahmen forderte den schärfsten Widerstand des Interpellanten heraus, der mit Recht nachwies, wie durch dieses Verfahren die bürgerliche Freiheit und jeder Rechtsschutz aufgehoben werde. Dem Abgeordneten v. Mallinckrodt, dessen letzte Rede leider diese Interpellation sein sollte, erstand in dem Aba. Lasker ein Kampfgenosse; mit Freimut trat dieser den überzeugenden. Ausführungen des Interpellanten bei und stellte auch von seinem Standpunkte aus die Gesetzwidrigkeit der fortgesetzten Haftstrafen klar. Nachdem dann auch noch Windthorst in seiner scharfen und überzeugenden Weise die Unhaltbarkeit der gegen Wehn ergriffenen Maßnahmen nachgewiesen hatte, beeilte sich der Minister, die Freilaslung des Jubilars auf telegraphischem Wege herbeizuführen. Leider konnte der Jubilar sich nicht lange der Freiheit erfreuen, da er bald wegen angeblicher anderer Delikte gegen die Maigesetze wieder in Haft genommen wurde. Das sind Erinnerungen, die leider im katholischen Deutschland viel zu selten wachgerufen werden und in Vergessenheit zu geraten drohen. Aber wer selbst damals als Opfer des Kulturkampfes gelitten, wird noch oft an diese Zeit zurückdenken. Dem hochwürdigen Jubilar, der trotz seines hohen Alters in jugendlicher Frische und Rüstigkeit seine seelsorgerischen Pflichten erfüllt, möge noch manches Jahr ersprießlichen Wirkens beschieden sein! Gegen die Erzählungen von Greueltaten der Bulgaren. Die Bulgaren haben gegenüber den ihnen von serbischer, griechischer und türkischer Seite gemachten Vorwürfen wegen angeblicher Greueltaten warme Verteidiger nicht nur in der Croix, sondern auch in belgischen Blättern katholischer wie liberaler Richtung gfunden. In dem katholischen Handelsblad van Antweren und der Antwerpener Metrovole haben ein plämicher und wallonischer Geistlicher, die beide in Bulgariei kätig sind, jeue Beschuldigungen als unbegründet zurckgewiesen, ebenso haben die vom Priegsschautlove zurikgekehrten belgischen Aerzte ausnahmslos über die Haltung der bulgarischen Truppen das beste Zeugnis abgelegt. Der vlämische Pater van der Jonckheid stellt die behaupteten bulgarischen Greuel als Augenzeuge im Handelsblad entschieden in Abrede und behauptet im Gegenteil, Dingen beigewohnt zu haben, die auf die Griechen kein schönes Licht werfen. Der wallonische Passionist Adalbert, der vor einigen Tagen aus Bulgarien nach Antwerpen gekommen ist, hat einem Berichterstatter der Metropole seine Entrüstung darüber ausgesprochen, daß in der europäischen Presse systematisch„seine“ guten Bulgaren schwarz gemalt würden. Er betonte dabei, daß er nicht in die gegenteilige Uebertreibung fallen und alle Bulgaren als Unschuldslämmer erklären wolle; im Gegenteil, der bulgarische Bauer sei sehr oft rachgierig und scheue nicht vor einem Messerstich zurück; der Pater will sich auch nicht dafür verbürgen, daß der Bulgare nicht zu wenig empfehlenswerten Praktiken greisen würde, wenn er einen Angehörigen des türkischen Volkes, das die Bulgaren jahrhundertelang unterdrückt hat, in die Hände bekomme. Aber dies seien immer nur Ausnahmefälle, und es sei eine abscheuliche Verleumdung, die Bulgaren als ein blutdürstiges Volk wilder Bestien hinzustellen, die imstande seien, selbst Gegner gleichen Glaubens und Stammes unnennbaren Martern zu unterwersen:„Nein, meine Bulgaren sind sanftmütige und mitleidige Leute, tolerant, mit patriarchalischer Lebensweise, gastfrei; in den Krieg gehen sie mit Mut und Ergebenheit, aber im voraus mit Trauer über das Blut, das sie für die Befreiung ihrer mazedonischen Brüder zu vergießen hatten. So wie ich sie ausziehen sah, um Segen und um Fürsorge für ihre Frauen und Töchter bittend, so betrübt, daß sie nicht essen konnten, auf den Bahnhöfen noch ihren Mundvorrat mit armen Weibern teilend, die sie ersuchten, für sie zu beten, so habe ich sie zurücktehren sehen, ebenso mutig, ebenso tapfer, ebenso arm, kein einziger hatte Beute mitgevracht. Und wenn sie die Uniform abgelegt hatten, waren es wieder die unermüdlichen Arbeiter wie vorher. Und die Leute sollten sich der scheußlichsten Schlächtereien unter Griechen und Serben schuloig gemacht haben! Nein, ich weigere mich, das zu glauben.“ Das Handelsblad bemerkt dazu, es sei besonders hervorzuheben, daß römisch=katholische Priester, die jahrelang unter den Bulgaren gelebt haben, so über ein schismatisches Volk urteilen. Von liberaler Seite tritt in der Brüsseler Blaamsche Gazet, deren Londoner Mitarbeiter, A. Prayon von Zuylen, Ritglied der Königlichen Blämischen Akademie, gegen den„Feldzug von Lügen und Verleumdung“ gegen die Bulgaren auf. Prayon van Zuylen bespricht die kriegerischen Taten der Griechen und der Serben gegen die Türken gegenüber denen der Bulgaren sehr absällig und verböhnt den König Konstantin, daß er sich Konstantin den Großen nennen lasse und amtlich den Namen Konstantin XII., als Nachfolger des letzten griechischen Kaisers von Konstantinoxel, Konstantin XI., angenommen habe, der bei der Erstürmung der Stadt am 29. Mai 1453 den Heldentod starb. Er weist dann darauf hin, daß man sich in Belgrad und Athen geweigert habe, die angeblichen bulgarischen Greueltaten nach dem Vorschlage des Königs Ferdinand durch eine unparteiische internationale Kommission untersuchen zu lassen, und daß Griechenland und Serbien die zwei Millionen mazedonischer Bulgaren um ihre Kirche und Sprache bringen wollten, die selbst die Türken verschont hätten. Der englische Kriegsberichterstatter Mac Cullagh sei in Belgrad Augenzeuge unmenschlicher Behandlung bulgarischer Gefangener gewesen. Wegen seines Berichtes oarüber sei er von der serbischen Regierung sofort ausgewiesen worden. Auch alle übrigen englischen Berichterstatter erklärten, von den behaurteten bulgarischen Greueln nichts bemerkt zu haben, und srrächen den bulgarischen Soldaten für ihre Diszirlin und Gutartigkeit Anerkennung aus, ebenso wie die bereits erwähnten Aerzte der belgischen Ambulanz. Die Croix bringt weitere autographische Briefe einer von Bulgaren abgefangenen griechischen Feldpost, welche wir im Nachstehenden wiedergeben: Herrn Chr. Tsigarida in Meriata, Hypati=Phtiotis. Coxrida(2), 11. Juli 1913. Man hat mir 16 Gefangene zur Ueberweisung an die Division übergeben. Ich habe nur zwei abgeliefert. Die anderen sind in den Orkus befördert von mir massakriert worden. Nico Theophilatos.) Herrn Zacharias Kalyanis Ersos=Milipotamos „ Rethymnon auf Kreta. ..... Wir zünden alle bulgarischen Dörser an, die wir besetzen, und wir töten alle Bulgaren die uns in die Hände fallen. Wir haben Nevro#### erobert, wo wir von den Türken gut ausgenommen wurden.? Mehrere von ihnen schlossen sich uns an, um gegen die Bulgaren zu kämpfen. Unsere Armee traf mit der serbischen und rumänischen Armee zusammen, die 32 Kilometer von Sosia entfernt stehen. Was uns betrifft, so befinden wir uns nahe der alten Grenze. Kalyanis. In der Einöde, 12. Juli 1913. ..... Auf bulgarischem Gebiete schlagen wir die Bulgaren, die immer weiter zurückweichen, und wir sind jetzt im Begrisse, auf Sosia zu marschieren. Wir haben sie in Wut versetzt, indem wir die Dörser niederbrannten, und wo wir sie treffen, einzeln ooer zu zweien, knallen wir sie nieder wie die Spatzen. „ Dein Bruder Geveg.# 294 # abends Heute Die neuesten Darbietungen der Mode für Herbst und Winter sind in unseren 9 Schaufenstern ausgestellt. Besichtigung der erstklassigen Dekoration lohnt sich Maßgebende Farben: Tango, onix, canari, bleu gensdarm, mandarine, begonia, téte de negre. Mindener Institut zur Vorb. auf d. Einj.=Freiw.=Eramen. Schnelle gründl. Vorbereitung. Beste Erfolge seit 1881. Prospekt. Lievmannssohn, Prediger. Debus, Rektor. Röhr, Mittelschull. Die von mir in der hiesigen Ausstellung befindlichen Sprech=Apparate gebe bis Schluß der Ausstellung infolge Platzmangel mit 10% Rabatt— ab. Günstigste Gelegenheit, ein erstklassiges Instrument äußerst billig zu erwerben. 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Vertreter in Schreibmaschinen und Büromöbeln, der bei den Industriefirmen am hiesigen Platze und im Bezirke regelmäßig Besuche ausführt, ist die Gelegenheit geboten, einen lohnenden Betrieb anzugliedern. Es bestehen in diesem bereits Einnahmen. Die Angliederung des Betriebs eignet sich auch für andere Agentitgeschäfte, die Fabrikanten und Grossisten besuchen. Angebote mit Angabe von Refeenzen und der zur Verfügung stehenden flüssigen Mittebunter C. O. 28 Inval 33726 na stehenden flüssigen Mittebunter C. O. 2868 an alldendank. Annoncen=Exped., Perlin W. 9. In5sa die feinste Pllanzenbulter=Margarine Gress-Verkauf: Bommers& Schuchart, Iserlohn. Wer Schweine mästet, kann die„Zwerg Marke“, nicht entbehren. Sie bewirkt große Freiz lust, rasche Gewichtszunahme und schnelle Schlachtreise. Probieren Sie nicht erst minderwertige Nachahmungen. Überall zu haben. Man verlange steis„Zwerg=Marke“ und hüte sich vor Fälschungen. Echt nur in Packungen mit nevenstehender Schutzmarke. # Nr. 242. Samstag, Westfälisches Volksblatt = Sauerländer Tageblatt— Zweites Blatt. 6. September 1913. Eine gesetzliche Regelung des Zugabewesens notwendig. gabewesens hingewiesen, ebenso auf die Unlauterkeit dieser Art der Warenempfehlung. Wenn wir nun heute soweit sind, daß eine gesetzliche Regelung dieses Systems eifrig diskutiert wird, so int das in besonderem Maße dem Verband der Rabattsparvereine Deutschlands e. V.in Bremen— 450 Handelsschutzvereine mit 70000 Mitgliedern danken, der immer und immer wieder eine Beseitigung dieses Krebsschadens verlangte und durch sein zähes Aushalten fast die gesamte Händlerschaft zu verschärftem Kampfe in dieser Frage unsichtbar vereinigte. Wir zweifeln trotz einer gegenteiligen Zeitungsmeldung nicht daran, daß die Entscheidung auf ein gesetzliches Verbot hinausgehen wird. Sie muß es ja, weil gerade die Signatur der letzten Wirtschaftsjahre:„Steigender Umsatz— sinkender Geschäftsgewinn“, bei mangelndem Gleichgewicht derlei Extratänze nicht mehr erlaubt, umsoweniger, als diese Erscheinung eine dauernde zu werden droht. Zwar sind neben der Umsatzmehrung in fast allen Produktionszweigen auch die Produktionsmöglichkeiten durch technische Neuerungen und Vervollkommnungen günstigere geworden, aber diesen Vorteilen stehen wiederum ständig steigende Preise der Rohstoffe, erhöhte Löhne und ein festes Mehr an sozialen wie steuerlichen. Leistungen gegenüber. der Umsatzsteigerun uch di.###en des Zugabewesens ihren Au.i finden. Denn es handelt sich bei den mit angebotenen Erzeugnissen durchwegs um Art von ganz geringem Verkaufswert, die an sich schon eine scharfe Kalkulation erfordern; dann verursacht ein Betrieb, der systematisch Zugabeartikel„verschenkt“, überaus hohe Kosten für die unerläßliche umfangreiche Organisation, welche die Verwaltung, der Versand usw. sötig machen. Folglich stehen nur wei Möglichkeiten offen: Ent weder die Gewährung von Zugaven erfolgt auf Kosten der Woslseilheit der Waren oder direkt auf Kosten der Konsti sten#### diese die durch Zugabeartikel empfohle.„ ren.2 Ueberpreisen kaufen, ohne für die Differenz Zischen“ normalen und abnormalen Preis einen vollwertigen E zu erhalten. Jedenfalls können„Zugabeartikel" v" Als solche hezeichnet und betrachtet werden. Den."" Lind ausgähmslos Erzeugnisse allerdürftigster Besa, P##l#it, nichts anderes als Eintagswarc— =Geschädigte ist also unter allen Umständen zunächst Der Konsument. Von wesentlicher Bedeutung für diesen ist es aber auch noch, daß der erste und letzte Zweck dieses Empfehlungssystems darin liegt, nicht auf den Inhalt, sondern auf die Flasche zu sehen. Alle Zweifel, die über Qualität, Zweckbestimmung und Nützlichkeitswert der durch Zugaben empfohlenen Erzeugnisse entstehen, soll dieses System restlos beseitigen. Das ganze System geht also tatsächlich auf eine bewußte Uebervorteilung des Konsumenten hinaus. Es ist gerichtet auf die rücksichtslose Ausnutzung des dem Konsumenten mangelnden Wertbegriffes der Waren, einer begreiflichen Schwäche, die die Absicht des Empfehlers nicht verstehen läßt. So ist auch die übliche Annahme erklärlich, daß es sich bei diesen„Lockvogerln" um Produkte von solcher Beschaffenheit handle, wie sie im regulären Verkaufsgeschäfte gang und gäbe sind. Und daraus folgert der Konsument dann, das diese Zugaben einen Rabatt in recht beträchtlicher Höhe darstellen, der bis auf 20 Prozent hinauf angenommen wird. Durch diese letztere Annahme, die sogar offiziell bestätigt wurde, erleidet natürlich der reelle Handel emrfindlichen Schaden. Zweifellos ist diese Art Geschäftsgebahren, je nach Lage des einzelnen Falles, mehr oder minder unlauter. Mit Recht sagte daher auch die Handelskammer Bochum in einer Eingabe an den Handelsminister: „Gerade in der immer wieder erfolgreich in erfinderischer Weise durchgeführten Täuschung des Publikums über den Wert der Zugabe liegt der große Erfolg jener Geschäftsleute begründet, die sich nicht scheuen, zu der Reklame mit Zugaben zu greifen, die als durchaus unreell nicht scharf genug verurteilt werden kann.: Es erscheint als dringend notwendig, das kaufende; Publikum vor den dargelegten betrügerischen Uebervorteilungen in geeigneter Weise zu schützen.“ Der reelle Handel verlangt nun ebenfalls nachdrücklichsten Schutz gegen eine solche irreguläre Konkurrenz. Es leiden darunter nicht nur einzelne Geschäftszweige, sondern der gesamte solide Handel. Schutz muß er au um deswillen verlangen, weil durch diese Konkurrenz sowohl Produzenten wie Warenvermittler dazu gezwungen werden tönnten, einmal Gleiches zu tun. Wo soll es überhaupt hinaus, wenn heute der Gemüsehändler Porzellan, der Spezereihändler Romane, der Seifenhändler Golowaren usw. verkauft oder„verschenkt“?! Ist das vielleicht eine jener vielgerriesenen segensreichen Erscheinungen unseres modernen Wirtschaftslebens, wo einer dem anderen das Feld zertritt?! Der reelle Handel bedankt sich jedenfalls bestens dafür, mit solchen Leimruten Käufer zu fangen und Absatz für zweifelhafte Erzeugnisse zu schaffen; er ist vielmehr der Ansicht, daß jede Ware durch sich selbst, durch ihre Preiswürdigkeit, ihre innere und äußere Beschaffenheit Gewähr für ihre Einführung und ihren Hauernden Absatz bieten soll. In dieser Hinsicht unterschreibt er vollkommen, was die Handelskammer Tarmstadt sagt, nachdem sie das Zugabewesen als„Unfug“, bezeichnete:„Reelle Ware bedarf zur Anpreisung keiner Zugaben.“ Es ist überaus erfreulich, daß die Handelskammern sich ernstlich mit der Frage beschäftigen und auch die Notwendigkeit des gewünschten Schutzes anerkennen. Es muß nun aber endlich der Staat mit seinem starken Arm eingreifen; denn die Selbsthilfe hat versagt. Auch die Versuche, auf Grund des Gesetzes vom unlauteren Wettbewerb das Uebel erfolgreich zu betämpfen, sind gescheitert, trotzdem es doch sicherlich ein Verstoß gegen die guten Sitten ist, wenn dem Konsumenten kostenlose Geschenke angeboten werden,— häufig dazu mit der Bezeichnung„wertvoll“,— die in Wirklichkeit in den Preis eingerechnet sind, und die überdies in ihrer Qualität, ihrem Werte und ihrer Verwendungsmöglichkeit in gar keinem Verhältnis zu der vorgeschriebenen Zahl der Gutscheine stehen. Es erblickt ja auch der bekannte Kommentator des Gesetzes vom unlauteren Wettbewerb, Justizrat Fuld in Mainz eine unwahre Angabe über Geschäftsverhältnisse bei Zugaben dann, wenn der Anschein erweckt wird, daß die Firma dem Publikum etwas schenke. Nach dieser Auffassung wäre zweifellos eine Verurteilung möglich, doch würden Einzelurteile der Sache wenig nützen. Die Betroffenen würden leicht die Farbe wechseln können und in anderer Gestalt ihr Handwerk treiben. Unzweideutig muß daher festgestellt werden, dat es gesetzlich verboten ist, Zugaben zu emrfehlen. Das ist der Wunsch und die Forderung des soliden deutschen Handels. „ M. Kammerbauer. Soziales. Das Ende der Bewegung auf den Werften. X Bremen, 4. Sept. Die bremischen Holzarbeiter haben heute beschlossen, die Arbeit auf den Werften wieder aufzunehmen. Folgende Entschließung wurde mit 432 gegen 55 Stimmen angenommen: „Die Holzarbeiter geben den Kampf auf und erklären sich zur Arbeitsaufnahme bereit. Nicht der Glaube an eine verlorene Sache ist es, der sie veranlaßt, diesen Schritt zu tun, sondern der nackte Bureaukratismus unserer Vorstände, welche jede Unterstützung zurückgezogen haben. Wir, die Streikenden, sind nach wie vor der Meinung, wenn die Vorstände willens gewesen waren, den Kampf aufzunehmen, so hätten wir unsere Gegner niedergerungen. Nicht die Werftbesitzer haben uns besiegt, sondern unsere eigenen Organisationen durch die Kurzsichtigkeit unserer Vorstände. Da unsere Lokalverwaltung sich zurückgezogen hat und durch ihr Verhalten bewiesen hat, daß sie alles aufbieten wird, uns die Geldquellen zu verstopfen, so erkennen wir an, daß die Verhältnisse stärker sind als wir. und so geben wir, der Not gehorchend, den Widerstand auf. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß dieses Verhalten der Vorstände sich nicht wiederholen möge und auch sie aus der von ihnen selbst verfolgten Werftarbeiterbewegung gelernt haben.“ Der Leiter des Holzarbeiterverbandes, Genosse Ahlemener, hat seine Entlassung eingereicht, worüber in einer Gesamtverhandlung der Holzarbeiter entschieden werden wird. Danach wird also die Arbeit auf sämtlichen Werft wieder ausgenommen. Der ganze Streik ist somit: edigt. Er war ein Werk der Sozialdemokratie, velche die Arbeiter gezwungen hat, sich in N. und Elend zu stürzen. Droht ein allgemeiner Kampf zwischen Krankenkassen und Verzten? bk Der Leipziger Aerzteverband hat beschlossen, daß zur Durchsetzung seiner Forderungen, welche von den Krankenkassen als völlig unangemessen, unannehmbar und sogar als ruinös bezeichnet werden, seine örtlichen Organisationen Ende dieses Jahres„einheitlich, geschlossen, gleichzeitig und gleichmäßig" vorgehen sollen. Dieser allgemeine Kampf ist vom Leipziger Aerzteverband langer Hand vorbereitet worden. Seit Jahren schon durften keine Verträge abgeschlossen werden, die über den 1. Januar 1914 hinauslaufen. Wenn die Krankenkassen nunmehr wegen neuer Vertragsverhandlungen an die Aerzte und ihre Organisationen herantreten, so sucht man die Kassen hinzuhalten. Die Taktik der Aerzteorganisationen geht dahin, Ende dieses Jahres die Träger der öffentlich=rechtlichen Krankenversicherung in eine Zwangslage zu bringen, um so leichter die Forderungen aufnötigen zu können. Die Reichsregierung und die einzelstaatlichen Regierungen müssen natürlich Sorge tragen, daß die Krankenkassen, welche den wichtigsten Zweig der öffentlichen Volkswohlfahrt darstellen, die kranken Versicherten zu angemessenen Bedingungen ärztlich behandeln lassen können. Der Reichskanzler und nach ihm die Ministerien der Einzelstaaten haben deshalb in Erlassen festgestellt, daß die Oberversicherungsämter demnächst schon den Krankenkassen die Ermächtigung erteilen können, av 1. Januar 1914 anstelle der ärztlichen Behandlung eine Geldleistung zu geben, wenn die Aerzte ihre Verschleppungstaktik weiter betreiben und wenn es den Krankenkassen in Kürze nicht gelingt, mit einer ausreichenden Zahl von Aerzten angemessene Verträge zu schließen. Nach den Erklärungen der gesamten Krankenkassenverbände sind die Kassen entschlossen, von dieser Ermächtigung ausgiebig Gebrauch zu machen. Es steht außer Zweifel, daß dann auch die Aerzte großen Schaden haben, und es ist deshalb zu hoffen, daß sich doch noch in letzter Stunde eine Verständigung zwischen Kassen und Aerzten wird erzielen lassen. Wahlen zu den Kassenorganen. X iin den weiten beteiligten Kreisen bestehen zur Zeit die größten Unklarheiten über die neuen Wahlen zu den Organen der Krankenkassen, welche nach der Reichsversicherungsordnung ab 1. Janner 1914 weiterbestehen. Es wird darauf hingewiesen, daß die neuen Satzungen und die Wahlordnungen, die den Wahlen zu Grunde gelegt werden müssen, noch nicht genehmigt seien, und daß bei der großen Zahl der zu genehmigenden Satzungen sich dies noch einige Zeit hinziehen würde. Zum andern Teile sind für die Wahlen zum Ausschuß und Vorstand im Gesetz und in der Satzung derartig lange Fristen vorgesehen, daß es überhaupt fraglich erscheint, ob die Wahlen noch in diesem Jahre vorgenommen werden können. Es steht außer Zweifel, daß es für alle Kassen sehr zweckmäßig wäre, wenn sie noch die Wahlen in diesem Jahre erledigen könnten, so daß sie mit Beginn des nächsten Jahres ihre Einrichtungen usw. in vollem Umfange mit der Reichsversicherungsordnung in Einklang gebracht haben. Es schweben deshalb bei der Reichsregierung Erwägungen, durch eine Uebergangsbestimmung zur Reichsversicherungsordnung in diesem einmaligen besonderen Falle den Kassen die Möglichkeit zu geben, die lu den Wahlordnungen vorgesehenen Fristen zu verkürzen. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. + Husum, 3. Septbr. Dem heutigen Fettviehmarkt waren 1645 Stück Hornvieh zugeführt. Rechnet man hierzu das gestern Nachmittag auf den Hölen und in den Ställen der Kommissionäre verkaufte Vieb, dessen Anzahl vom Marktamte auf 1357 Stück festgestellt worden ist, so beträgt die Gesamtzutrift an Hornvieh zum dieswöchigen Markt 3002 Stück. Der Rinderhandel verlief ruhig. Der Marktbestand wurde ungefähr ausverkauft. Es bedangen: A. Ochsen: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zum Alter von 4 Jahren 90—95=, b) junge, fleischige.. nicht ganz ausgemästete 83—86 u6, ci weniger gut genährte 78 bis 81—: B. Quien: a) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes 88—91—, b) junge fleischige, nicht ganz ausgemästete 82 bis 85 M. c) weniger gut genährte 76—79—: C. Kühe: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 86—85, b) ältere ausgemästete 80—84 M. e) weniger gut genährte jeden Alters 75—79., d) gering genährte 60—65 für 50 Klgr. Schlachtgewicht.— Dem Schafmarkt waren 493 Schafe und Lämmer zugeführt. Der Handel verlief ruhig. Bezahlt wurde für a) beste sette Lämmer 40—42 J. d) weniger gut genährte Lämmer 37—39 d, c) beste fette Hammel 38—41 d. d) weniger gut genährte Hammel 36—37 J. e) beste fette junge Schafe 33—35 d. f) weniger gut genährte Schafe und ältere Mutterschafe 30—32 4 für ½ Klgr. Lebendgewicht.— Nach Lebendgewicht bedangen Ochsen: 1. Qual. 50—53 J. 2. Qual. 46—49 M. 3. Qual. 41—44 M: Quien: 1. Qual. 48 bis 51 M. 2. Qual. 44—47 M, 3. Qual. 40—43; Kühe: 1. Qual. 46—49 M. 2. Qual. 41—44 M. 3. Qual. 37—40 0 und 4. Qual.— für 50 Klgr.— Im Vorverkauf wurden 60 tragende Kühe abgesetzt. Der Handel verlief in dieser Woche damit rascher als in der Vorwoche. Bezahlt, wurden 500—600 pro Stück. 3 — Herbstiedermesse zu Leipzig. Die Messe war wesentlich stärker als sonst besucht. Die Preisverhältnisse auf dem Rohkäute= und Ledermarkte sowie die mit der Messe verbundene Ausstellung, über die wir berichteten, hatten den so starken Besuch zur Folge. Die Fabrikanten traten mit neuen Mehrforderungen hervor und setzten sie auch schlank durch. Man ist gezwungen, Lagervermehrungen vorzunehmen, da die ersten Käufe für das Herbstgeschäft vielfach bereits geräumt sind. Der Handel bewilligte auch gern neue Mehrpreise, sucht sich aber durch langfristige Lieferungsabschlüsse zu decken, was aber in den meisten Fällen an dem Widerstande' der Gerber scheitert. Der Rohhäutemarkt war fest wie seither. Auch für Wildhäute und Kipfe werden wieder höhere Preise gefordert. Die Aussichten bezüglich der Schuhindustrie sind, wie wir schon mehrfach hervorgehoben haben, recht schlechte. Die Preise für fertige Schuhwaren sind bisher der Konjunktur für Leder nicht gefolgt. Auf der Zentral=Häute= und Fellauktion in Düsseldorf war der Besuch gut und die Nachfrage rege, sodaß alles verkauft werden konnte. Gegenüber der Vorauktion zogen die Preise durchweg eine Kleinigkeit an. Zum Angebot kamen ca. 4000 Stück Kalbselle und 4000 Großviehhäute. Kartoffeln. Der Verein der Kartoffelgroßhändler zu Berlin E. V. berichtet unterm 4. September: Die Geschäftslage im Handel mit Speisekartoffeln ist auch in der letzten Berichtswoche weiter flau geblieben; es treffen von allen Seiten bedeutende Zufuhren ein, wo nur eine schwache Nachfrage dem gegenüber steht. Hierdurch sind die Preise weiter gedrückt. Es wurden im en gros ab Berliner Bahnhöfe gezahlt: Daber Speisekartoffeln 4,00—4,50, weiße 3,20—3,80 u, Wohltmann 3.50—4,00(alles per 100 Kilogramm. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“. Geschäftsleitung: August Wulff.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und das Feuilleton: i. V.: H. Abels: für Provinzielles und Lokales Joseph Heitmann: für den Anzeigen- u. Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion sind stets nur an diese(nicht an die einzelnen Redakteure) zu adressieren. Kembellane Ein Jubilar= und Bekennerpriester aus der Zeit des Kulturkampfes. Das fünfzigjährige Priesterjubiläum feierte dieser Tage der Dechant des Dekanates Cochem, Pfarrer Friedrich Wehn, in Valwia a. d. Mosel. So ruhig in diesem stillen, idyllischen Oertchen an dem lieblichen Moselstrand die letzten dreißig Jahre seines Priestertums verlaufen sind, um so lebhafter haben den jungen Priester die Stürme des Kulturkampfes im Anfang der siebziger Jahre umbraust. Und wenn der ehrwürdige Jubilar heute am Abend seines Lebens auf die hinter ihm liegenden 50 Jahre seines Priestertums zurückschaut, so kann er voll Be friedigung sich dessen bewußt sein, daß er in schwerer Zeit, die voll der Kämpfe und der Anfeindungen war, treu seines Priestertums gewaltet und auch in der Feuersglut der schwersten Kulturkampfzeit tapfer seinen Mann gestanden hat. Dechant Wehn wurde 1830 zu Schweich a. d. Mosel geboren und mit 24 Jahren zum Priester geweiht. Die ersten Jahre seiner priesterlichen Tätigkeit brachte e.###rrzig an der Saar zu, bis er im Jahre 1872 als Pfarrer nach dem kleinen Niederberg am Fuße des Ehrenbreitstein entsandt wurde. Dem Rufe seines Bischofs gehorsam, übernahm er das ihm verliehene Amt und geriet sofort, wohl als eines der ersten Ovfer. in die Maschen der Kulturkampfgesetze. Zunächst wurde die Temporaliensverre über ihn verhängt, und sodann, als er die Herausgabe der lateinischen Kirchenbücher bischöflicher Weisung zufolge verweigerte, mit einer fortgesetzten Reihe von Geldud Freiheitsstrafen belegt, weit über das gesetzlich zulässige Maß hinaus. Nachdem der Jubilar wohl t balb. ahre zur Abbühung der über ihn verhängten Haftstrafen in den Gefängnissen zu er. und Neuwied festgehalten worden war, geggo e##ich nach England, wo er in der Nähe von London seelsorgerisch tätig war. Im Jahre 1882 wurde er dann, nachdem inzwischen der teilweise Friede zwischen Staat und Kirche herbeigeführt war, von seinem Bischof an die noch heute von ihm verwaltete Stelle in seine Heimat zurückberufen. .„ der denkwürdigen Sitzung des Hauses geordneten vom 19. Mai 1874 hatte der leider schon acht Tage später— am 26. Mai 1874— vershiedene Zentrumsführer v. Mallinckrodt eine n über die Erekutivhaft gegen den piarrer Friedrich Wehn zu Niederberg eingehend begrundet, und dem Minister Falk die Gesetzwidrigkeit seines Vorgehens gegen den Jubilar und gegen zwei Amtsbrüder desselben überzeugend nachgewiesen. Wegen seiner Weigerung, die Kirchenbücher und das Kirchensiegel herauszugeben, war der Jubilar vom 9. Februar bis zum 11. Mai 1874 unter Bezugnahme auf eine absolut ungültige Polizeiverordnung vom Jahre 1808 bezw. 1850 zu zweimal 14 Tagen und zweimal 4 Wochen verurteilt, und nach Abbüßung dieser Strafen zu einer neuverhängten, über den 11. Mai hinaus, festgehalten worden. Die Ungesetzlichkeit gerade dieser Maßnahmen forderte den schärfsten Widerstand des Interpellanten heraus, der mit Recht nachwies, wie durch dieses Verfahren die bürgerliche Freiheit und jeder Rechtsschutz aufgehoben werde. Dem Abgeordneten v. Mallinckrodt, dessen letzte Rede leider diese Interpellation sein sollte, erstand in dem Abg. Lasker ein Kampfgenosse; mit Freimut trat dieser den überzeugenden. Ausführungen des Interpellanten bei und stellte auch von seinem Standpunkte aus die Gesetzwidrigkeit der fortgesetzten Haftstrafen klar. Nachdem dann auch noch Windthorst in seiner scharfen und überzeugenden Weise die Unhaltbarkeit der gegen Wehn ergriffenen Maßnahmen nachgewiesen hatte, beeilte sich der Minister, die Freilassung des Jubilars auf telegraphischem Wege herbeizuführen. Leider konnte der Jubilar sich nicht lange der Freiheit erfreuen, da er bald wegen angeblicher anderer Delikte gegen die Maigesetze wieder in Haft genommen wurde. Das sind Erinnerungen, die leider im katholischen Deutschland viel zu selten wachgerufen werden und in Vergessenheit zu geraten drohen. Aber wer selbst damals als Opfer des Kulturkampfes gelitten, wird noch oft an diese Zeit zurückdenken. Dem hochwürdigen Jubilar, der trotz seines hohen Alters in jugendlicher Frische und Rüstigkeit seine seelsorgerischen Pflichten erfüllt, möge noch manches Jahr ersprießlichen Wirkens beschieden sein! Gegen die Erzählungen von Greueltaten der Bulgaren. Die Bulgaren haben gegenüber den ihnen von serbischer, griechischer und türkischer Seite zemachten Vorwürfen wegen angeblicher Greueltaten warme Verteidiger nicht nur in der Croix, sondern auch in belgischen Blättern katholischer wie liberaler Richtung gfunden. In dem katholischen Handelsblad van Antwenen und der Antwervener Metrovole haben ein vlämicher und wallonischer Geistlicher, die beide in Bulgariei tätig sind, jene Beschuldigungen als unbegründet zurickgewiesen, ebenso haben die vom Kriegeschautlape zurikgekehrten belgischen Aerzte ausnahmslos über die Haltung der bulgarischen Truppen das beste Zeugnis abgelegt. Der vlämische Pater van der Jonckheid stellt die behaupteten bulgarischen Greuel als Augenzeuge im Handelsblad entschieden in Abrede und behauptet im Gegenteil, Dingen beigewohnt zu haben, die auf die Griechen kein schönes Licht werfen. Der wallonische Passionist Adalbert, der vor einigen Tagen aus Bulgarien nach Antwerven gekommen ist, hat einem Berichterstatter der Metropole seine Entrüstung darüber ausgesprochen, daß in der europäischen Presse systematisch„seine“ guten Bulgaren schwarz gemalt würden. Er betonte dabei, daß er nicht in die gegenteilige Uebertreibung fallen und alle Bulgaren als Unschuldslämmer erklären wolle; im Gegenteil, der bulgarische Bauer sei sehr oft rachgierig und scheue nicht vor einem Messerstich zurück; der Pater will sich auch nicht dafür verbürgen, daß der Bulgare nicht zu wenig empfehlenswerten Praktiken greisen würde, wenn er einen Angehörigen des türkischen Volkes, das die Bulgaren jahrhundertelang unterdrückt hat, in die Hände bekomme. Aber dies seien immer nur Ausnahmefälle, und es sei eine abscheuliche Verleumdung, die Bulgaren als ein blutdürstiges Volk wilder Bestien hinzustellen, die imstande seien, selbst Gegner gleichen Glaubens und Stammes unnennbaren Martern zu unterwersen:„Nein, meine Bulgaren sind sanftmütige und mitleidige Leute, tolerant, mit patriarchalischer Lebensweise, gastfrei; in den Krieg gehen sie mit Mut und Ergebenheit, aber im voraus mit Trauer über das Blut, das sie für die Befreiung ihrer mazedonischen Brüder zu vergießen hatten. So wie ich sie ausziehen sah, um Segen und um Fürsorge für ihre Frauen und Töchter bittend, so betrübt, daß sie nicht essen konnten, auf den Bahnhöfen noch ihren Mundvorrat mit armen Weibern teilend, die sie ersuchten, für sie zu beten, so habe ich sie zurücktehren sehen, ebenso mutig, ebenso tapfer, ebenso arm, kein einziger hatte Beute mitgevracht. Und wenn sie die Uniform abgelegt hatten, waren es wieder die unermüdlichen Arbeiter wie vorher. Und die Leute sollten sich der scheußlichsten Schlächtereien unter Griechen und Serben schuldig gemacht haben! Nein, ich weigere mich, das zu glauben.“ Das Handelsblad bemerkt dazu, es sei besonders hervorzuheben, daß römisch=katholische Priester, die jahrelang unter den Bulgaren gelebt haben, so über ein schismatisches Volk urteilen. Von liberaler Seite tritt in der Brüsseler Vlaamsche Gazet, deren Londoner Mitarbeiter, A. Prayon von Zuylen, Mitglied der Königlichen Blämischen Akademie, gegen den„Feldzug von Lügen und Verleumdung“ gegen die Bulgaren auf. Prayon van Zuylen bespricht die kriegerischen Taten der Griechen und der Serben gegen die Türken gegenüber denen der Bulgaren sehr absällig und verböhnt den König Konstantin, daß er sich Konstantin den Großen nennen lasse und amtlich den Namen Konstantin XII., als Nachfolger des letzten griechischen Kaisers von Konstantinoxel, Konstantin XI.; angenommen habe, der bei der Erstürmung der Stadt am 29. Mai 1453 den Heldentod starb. Er weist dann darauf hin, daß man sich in Belgrad und Athen geweigert habe, die angeblichen bulgarischen Greueltaten nach dem Vorschlage des Königs Ferdinand durch eine unparteiische internationale Kommission untersuchen zu lassen, und daß Griechenland und Serbien die zwei Millionen mazedonischer Bulgaren um ihre Kirche und Srrache bringen wollten, die selbst die Türken verschont hatten. Der englische Kriegsberichterstatter Mac Cullagh sei in Belgrad Augenzeuge unmenschlicher Behandlung bulgarischer Gefangener gewesen. Wegen seines Berichtes oarüber sei er von der serbischen Regierung sofort ausgewiesen worden. Auch alle übrigen englischen Berichterstatter erklärten, von den behaurteten bulgarischen Greueln nichts bemerkt zu haben, und srrächen den bulgarischen Soldaten für ihre Diszixlin und Gutartigkeit Anerkennung aus, ebenso wie die bereits erwähnten Aerzte der belgischen Ambulanz. Die Croix bringt weitere autographische Briefe einer von Bulgaren abgefangenen griechischen Feldpost, welche wir im Nachstehenden wiedergeben: Herrn Chr. Tsigarida in Meriata, Hyvati Phtiotis, Coxrida(2), 11. Juli 1913. Man hat mir 16 Gefangene zur Ueberweisung an die Division übergeben. Ich habe nur zwei abgeliefert. Die anderen sind in den Orkus befördert von mir massakriert worden. Nico Theophilatos.) Herrn Zacharias Kalyanis Ersos=Milipotamos Rethymnon auf Kreta. Wir zünden alle bulgarischen Dörfer an, die wir besetzen, und wir töten alle Bulgarendie uns in die Hände fallen. Wir haben Nevroko## erobert, wo wir von den Türken gut ausgenommen wurden? Mehrere von ihnen schlossen sich uns an, um gegen die Bulgaren zu kämpfen. Unsere Armee traf mit der serbischen und rumänischen Armee zusammen, die 32 Kilomeier von Sosia entfernt stehen. Was uns betrifft, so befinden wir uns nahe der alten Grenze. S. Z. Kalyanis. In der Einöde, 12. Juli 1913. ..... Auf bulgarischem Gebiete schlagen wir die Bulgaren, die immer weiter zurückweichen, und wir sind jetzt im Begrisse, auf Sofia zu marschieren. Wir haben sie in Wut versetzt, indem wir die Dörser niederbrannten, und wo wir sie treffen, einzeln voer zu zweien, knallen wir sie nieder wie die Spatzen. „ Dein Bruder Georg. 294 mit herrlichem Blick ein rentables In schönster Lage Oberbayerns, m aufs Gebirge und Nähe Münchens, ist Wiesengut mit ca. 230 Morgen bester Wiesen und Wald, sehr gutem Viehstand, schönen Oekonomiegebäuden, eigenem Herrenhaus, elektr. Licht, lausendem Wasser, Bad usw. preiswert zu verkaufen. Anzahlung nicht unter 40000 Mark. Offerten unter M. U. 3243 an Rudolf Mosse, München. Bekanntmachung. Die Ortskrankenkasse der gewerblichen Arbeiter und Gehilfen der Aemter Neuhaus. Delbrück und Kirch borchen wird am 31. Dezember 1913 geschlossen. Mit dem 1. Januar 1914 tritt die„Allgemeine Ortskrankenkasse Neuhaus“ mit dem Sitz in Neuhaus für die Aemter Neuhaus, Kirchborchen und Delbrück ins Leben. Bei dieser Kasse sind gegen Krankheit versichert die am 1. Januar 1914 in den genannten Amtsbezirken beschäftigten Versicherungspflichtigen, nämlich: 1. Arbeiter, Gehilfen, Gesellen, Lehrlinge: 2. Betriebsbeamte, Werkmeister und andere Angestellte in * ähnlich gehobener Stellung: „ 3. Handlungsgehilfen und Handlungslehrlinge, Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken; 4. Bühnen= und Orchestermitglieder; 5. Lehrer und Erzieher. Voraussetzung der Pflichtversicherung ist, daß die Beschäftigung gegen Entgelt stattfindet. Zum Entgelt gehören auch Gewinnanteile und Sachbezüge, wie freie Kost, Wohnung und Kleidung. Bei den unter Ziffer 2 bis 5 Genannten darf der Jahresarbeitsverdienst 2500 Mark an Entgelt nicht über steigen. Lehrlinge aller Art sind auch dann versichert, wenn sie ein Entgelt nicht beziehen. Die Versicherungspflichtigen werden aufgefordert, sich in die Mitgliederliste der Pflichtversicherten einzutragen, damit sie sich an den bevorstehenden Wahlen beteiligen können; sie müssen den Tag der Geburt und ihren Arbeitgeber angeben. Aus dem gleichen Grunde werden die Arbeitgeber der Pflichtversicherten aufgefordert, sich in die Mitgliederliste der Arbeitgeber einzutragen; sie müssen die von ihnen beschäftigten Personen mit Namen und Geburtsdatum angeben. Personen, die freiwillig der Kasse beizutreten beabsichtigen, eder deren Mitgliedschaft infolge Schließung der oben genannten Kasse erlischt, können ihren Beitritt schon jetzt erklären; sie zählen zu den Arbeitgebern, wenn sie regelmäßig mehr als zwei Versicherungspflichtige beschäftigen, anderenfalls zu den Versicherten; sie müssen die Zahl der von ihnen Beschäftigten angeben. Die„Mitgliederlisten liegen bis zum 15. September d. Is. bei den Gemeindevorstehern der Aemter Neuhaus, Kirch borchen und Delbrück auf. Aus den Mitgliederlisten werden die Wählerlisten vom Versicherungsamt gebildet und öffent lich ausgelegt werden. Diese Bekanntmachung gilt nicht für die Mitglieder der Krankenkasse der Handwerkerinnung des Amtes Kirchborchen und für: a) Landarbeiter, Forstarbeiter, Dienstboten; b) die im Wandergewerbe Beschäftigten; c) unstätig Beschäftigte(Tagelöhner), soweit sie vorwiegend in der Land= oder Forstwirtschaft tätig sind; d) die in der Gärtnerei, im Friedhofsbetriebe, in Park und Gartenpflege Beschäftigten, soweit sie in Teilen land= oder forstwirtschaftlicher Betriebe tätig sind. Die unter a bis d Genannten gehören der gleichfalls am 1. Januar 1914 ins Leben tretenden„Landkrankenkasse des Kreises Paderborn" an. Paderborn. den 3. September 1913. Königliches Versicherungsamt des Kreises Paderborn. Rud. Sack=Pflüge: * Univerversalpflüge. Mehrscharpflüge. Wende* pflüge, Kipppflüge, neueste Modelle in mustergültiger * Ausführung. 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Buchholz, Der Unglücksrabe, Lustspiel, 448. 449. 450. 151. 452. 453. 454. 455. 456. 457. 458. 459. 460. 461. Pr. 80 Pfg. Akt. 4H., 2 D. Pr. 80 Pfg. Buchholz, Die Verlobung mit Hindernissen, Lustspiel, 1 Akt. 3 H., 1 D. 75 Pfg. Ahrend, Paul. Ein Brief von ihr. Posse, 1 Akt. 3 H., 3 D. 90 Pfg. Hofrat Dr. Ruland. Der Ulmenhof. Lustspiel, 3 Akte. 8 H., 6 D. 150 Pfg. Buchholz, Das verhängnisvolle Wiedersehen, Schwank, 1 Akt. 2 H., 3 D. (5 Pfg. Schärill, M., Vetter Lorenz kommt. Lustspiel, 1 Akt. 5 H., 4 D. 75 Pfg. Faßbender, Paul, Die Bombe, Scherz in 1 Aufzuge. 4 H., 2 D. 75 Pfg. Schärill, M., Ein Dienerstreich, Lustspiel, 2 Akte. 5 H., 3 D. 90 Pfg. Buchholz, Der verwechselte Neffe, Schwank, 1 Akt. 4 5.„„ 75 Pfg. Mann, Auweih geschrien, Lustspiel, 3 Akte. 9 H. 90 Pfg. Siller, Franz, Gift. Schwank, 1 Akt. 3 H. 75 Pfg. Münch, A., Wilh. Tell. Schauspiel, 5 Akte. 24 H. 120 Pfg. Faßbender, Marimilian, Kaiser von Mexiko. Schau piel, 4 Akte. 16 H. 120 Pfg. Müller, Fr., Der Fremdenlegionär. Schauspiel, 3Akte. 10 H.„ 90 Pfg. Hof. R., Toni, die Tochter der Negerin. Schauspiel, 3 Akte. 10 H., 2 D. 90 Pfg. Buschmann, A., Schwiegervater, Schwank, 1 Akt. 7 H. 90 Pfg. Hillmann, Die Pensionshummel, Lustspiel, 1 Akt. 7 D. 75 Pfg. Platt, Tante Zettken öhren nieen Rock. Schwank, 1 Akt. 3 D. 75 Pfg. Haaß, Der Schlafrock, Schwank, 1 Akt. 9 D. 75 Pfg. Musikal. Humoristika: Moderne Mädchen. Gesamtspiel. 4 Damen. 2.50 Mk. Borg von Pumpheims Glückstag. 5 H., 1 D. 2.50 Mk. Familie Knoll in der Sommerfrische. 3H., 2 D. 2.50 Mk. Die erste Nacht in der neuen Wohnung. Duoszene für 2 H. v. F. Renker. 2.00 Mk. Stadt und Land. Duett f. 2 H. 2.00 Mk. Tante Schlaumeier will heiraten. 1 H. u. 1. D. 2.00 Mk. Zeuts. gübte. Kartoffelkuchen. Couplet. 1.50 Mi. Jaroo Rüchentrummels Betrachtung über die Streichbolzsteuer. Soloszene. 1.50 Mnf Die Arbeiten und Lieferungen 1. zu dem Bau einer Abbauschule in Sende, 2. zu dem Bau eines einklassigen Schulgebäudes in Sende—Ebinghaus, 3. zu dem Bau eines Lehrerwohnhauses in Sende—Elbracht mit den dazu gehörenden Nebengebäuden sollen in je 4 Losen vergeben werden: Los 1 Erd=, Maurer=, Dachdecker und Klempner= arbeiten. LosII Zimmerarbeiten, Los III Tischler=und SchlosserArbeiten. LosIV Glaser= und Anstreicherarbeiten. Verdingungsunterlagen können, solange der Vorrat reicht vom unterzeichneten Bauamt bezogen und dort nebst Zeich nungen und Bedingungen eingesehen werden. Angebote sind, mit entsprechender Aufschrift versehen, bis zum Er öffnungstermin am 17. September 1913, vormittags 10 Uhr einzureichen. 3441a Wiedenbrück, 5. Sept. 1913. Kreisbauamt. Donnerstag, 11. September Kram= und Viehmarkt in Lippstadt. Fabrikat Georg Harder. Lübeck, neues Modell 1913 Bekanntmachung. Für die Wahl des Ausschusses und der Ersatzmänner der allgemeinen Ortskrankenkasse für Stadt und Amt Büren in Büren sind von den Wahlberechtigten die nachstehend benannten Personen vorgeschlagen worden. Diese gelten als gewählt, da weitere Wahlvorschläge nicht eingegangen sind: a) als Vertreter Sichere Eristenz für Metzger. Ine. gr. Stadt Westf. ist ein Stadtviertel v. # über 2000 Bewohner, wo kein Metzger=Geschäft ist.— Ich beabsichtige mein Haus. Ecke an 2 Straßen belegen, mit 20 Wohnräumen, Gas= und Wasserleitung vorhanden, unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Briefl. Meld. Nr. 06214 an die Geschäftsstelle d. Bl. Wintergerste zur Saat, Schliephacke'sche, zweizeilig, sehr volles Korn, hoher Ertrag, zweite Absaat von Neuzucht, gibt ab à 100 kg# 22 Gräfl. zu Stolberg'sche Gutsverwaltung, Westheim i. Westf. HypothekenDarlehen in jeder Höhe mit und ohne Amortisation unter günstigen Bedingungen zu haben durch a Albert Neukamp. Soest, Jakobistr. 65. 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Anton Menke, Buchhalter, Büren. 19. Wilhelm Gröne, Wegewärter, Büren. 20. Franz Vormann, Werkführer, Büren. 21. Franz Meschede, Werkführer, Büren. 22. Franz Wietfeld, Arbeiter, Büren. 23. August Heidenreich, Arbeiter, Büren. 24. Wilhelm Kothe, Arbeiter, Büren. 25. Bernhard Lappe, Werkführer, Büren. 26. Johann Glahe, Arbeiter, Büren. 27. Ludwig Struchhold, Arbeiter, Büren. 28. Franz Kaiser, Arbeiter, Büren. 29. Josef Kaspari, Arbeiter, Büren. 30. Anton Finger, Polizeidiener, Brenken. 31. Heinrich Lünne, Wiesenwärter, Brenken. 32. Conrad Kemper, Arbeiter, Brenken. 33. Franz Schlichting, Arbeiter, Brenken. 34. Carl Stauber, Arbeiter, Brenken. 35. Wilhelm Kriener, Arbeiter, Brenken. 36. August Hesse, Arbeiter, Brenken. 37. Heinrich Baum, Arbeiter, Brenken. 38. Georg Ahlers, Arbeiter, Brenken. 39. Heinrich Schlechter, Arbeiter, Brenken. 40. Bernhard Schlüter, Werkmeister, Harth. 41. A. Wintergerste, Werkmeister, Harth. 42. Johann Freitag, Schreiner, Harth. 43. Josef Goette, Packmeister, Welberg. 44. Hermann Bunse, Maschinensteller. Weiberg. 45. Anton Knust, Maschinensteller, Weiberg; b) als erste Ersatzmänner: 1. Josef Stümpel, Kaufmann, Büren. 2. Josef Kaup=Habig, Gutsbesitzer, Büren. 3. Fritz Schmale, Posthalter, Büren. 4. Salomon Aronstein, Kaufmann, Büren. 5. Albert Brand, Kaufmann, Büren. 6. Anton von Rüden, Gastwirt, Büren. 7. Josef Bremer, Rechtsanwalt, Büren. 8. Johann Steinkemper, Maurermeister, Brenken. 9. Johann Rüther. Vor steher, Steinhausen. 10. Conrad Rüther=Stork, Steinbruchbesitzer, Steinhausen. 11. Anton Lübbersmeier, Gutsbesitzer, Steinhausen. 12. Hermann Schüth, Gutsbesitzer, Steinhausen. 13. Anton Hillebrand, Landwirt, Barkhausen. 14. Anton Schlüter, Landwirt, Weiberg. 15. Johann Schlüter, Gastwirt, Harth. 16. Heinrich Waldhoff, Kreisausschußgehilfe, Büren. 17. Heinrich Dreier, Maurerpolier, Büren. 18. Johann Sitzer, Arbeiter, Büren. 19. Hermann Seibel, Werkführer, Büren. 20. Johann Schulte, Arbeiter, Büren. 21. Franz Schulenburg, Arbeiter, Büren.“ 22. Alois Köhne, Arbeiter, Büren. 23. Anton Salmen, Wegewärter, Büren. 24. Mar Stern, Kaufmann, Büren. 25. Carl Junges, Kastellan, Büren. 26. Johann Wiedemeyer, Bürogehilfe, Büren. 27. Anton Wüstner, Arbeiter, Büren. 28. Meinolf Luis, Chemiker u. Werkführer, Büren. 29. Conrad Schütte, Arbeiter, Büren. 30. Johann Kaup. Maurer, Brenken. 31. Josef Feldmann, Arbeiter, Brenken. 32. Heinrich Flottmeier, Maurer, Brenken. 33. Wilhelm Flottmeier, Maurer, Brenken. 34. Johann Bökenföhr, Handlanger, Brenken. 35. Josef Bode, Arbeiter, Brenken. 36. Ferdinand Herbst, Wegewärter, Brenken. 37. Theodor Kamp, Arbeiter, Brenken. 38. Kaspar Lottmann, Arbeiter, Brenken. 39. Bernhard Siedhoff, Arbeiter, Brenken. 40. Johann Müller, Schmied, Weiberg. 41. Johann Ludwig, Schlosser, Weiberg. 42. Anton Elend, Schlosser, Weiberg. 43. Johann Hüser, Maschinist, Weiberg. 4. Heinrich Herting, Fuhrmann, Weiberg. 45. Bernhard Goette, Maschinensteller, Weiberg; c) als zweite Ersatzmänner: 1. Bernard Vaal, Metzgermeister, Büren. 2. Reinold Steltmann, Kaufmann, Büren. 3. Franz Gockel, Gutsbesitzer, Büren. 4. Johann Kleine, Kohlenhändler, Büren. 5. Friedrich Oeken, Kaufmann, Büren. 6. Albert Ackfeld, Hotelbesitzer, Büren. 7. Gerhard Boedts, Kaufmann, Büren. 8. Johann Vonnahme, Gutsbesitzer, Steinhausen. 9. Anton Nacken, Gutsbesitzer, Wewelsburg. 10. Josef Fuest, Bauunternehmer, Wewelsburg. 11. Johann Voermaneck, Rentmeister, Brenken. 12. Heinrich Meschede, Vorsteher, Ahden. 13. Johann Happe, Gastwirt, Harth. 14. Johann Vonnahme, Landwirt, Harth. 15. Johann Kersting, Vorsteher, Hegensdorf. 16. Paul Ulbrich, Arbeiter, Büren. 17. Wilhelm Michels, Maurer, Büren. 18. Konrad Spenner, Arbeiter, Büren. 19. Johann Spenner, Maurer, Büren. 20. Josef Stuckmeyer, Heizer und Arbeiter, Büren. 21. Johann Arens, Heizer, Büren. 22. Anton Schäfers, Arbeiter, Büren. 23. Heinrich Menne, Arbeiter, Büren. 24. Bernhard Lauhoff, Arbeiter, Büren. 25. Anton Kothe, Wegewärter, Büren. 26. Wilhelm Bertmann, Förster, Büren. 27. Fritz Schlüter, Kantinenwirt, Büren. 28. Adolf Goedde gt. Adrian. Arbeiter, Büren. 29. Anton Feldmann, Zimmermeister, Büren. 30. Josef. Stember, Arbeiter, Brenken. 31. Fritz Baum, Arbeiter, Brenken. 32. Ferdinand Schulte, Arbeiter, Brenken. 33. August Kamp, Arbeiter, Brenken. 34. Heinrich Schulte, Arbeiter, Brenken. 35. Ferdinand Ossenbrink, Arbeiter, Brenken. 36. Kaspar Bartels, Maurer, Brenken. 37. Johann Münstermann, Arbeiter, Brenken. 38. Bernhard Herdemann, Arbeiter, Brenken. 39. Wilhelm Haneke, Arbeiter, Brenken. 40. Josef Berg, Maschinensteller, Weiberg. 41. Johann Piel, Maschinensteller, Weiberg. 42. Hermann Böker, Maschinensteller, Harth. 43. Anton Gerwin, Putzer, Harth. 44. August Happe, Maschinensteller, Harth. 45. Anton Freitag, Packer, Harth. Dieses Wahlergebnis wird hiermit gemäß§ 19 der Wahl ordnung bekannt gemacht. Die auf Sonntag, den 21. September 1913 angesetzten Wahltermine fallen daher aus. Büren, den 6. September 1913. Der Vorstand der gemeins. Ortskrankenkasse für Stadt und Amt Büren Vonnahme, Vorsitzender. empfehle prima Treibriemen in Baumwolle, Kamelhaar, Kernleder etc. Jedes Maß sofort lieferbar. Ferner: Riemenverbinder, Adhäsionsfett, Staufferfett, Schmieröle, Staufferbüchsen, Becherschrauben, Maschinenmesser etc. etc. Georg Groß, Paderborn. Telephon 290. 07397a Diese Menge Gerstenmalz stellung gehört zur Hereines halben Liters Köstritzer Schwarzbieres aus der Fürstlichen Brauerei Köstritz. Daraus ergibt sich der auch ärztlich anerkannte hohe Wert des Köstritzer Schwarzbieres als Nähr-, Kraft-und Gesundheitsmittel für Rekonvaleszenten, Blutarme, Bleichsüchtige, Nervöse, Ueberarbeitete, Schwächliche, stillende Mütter und Wöchnerinnen. Köstritzer Schwarzbier ist ein vorzügliches Familien-Oetränk. 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Für ein Baugeschäft in einer Kreisstadt des Münsterlandes wird zum baldigen Eintritt ein durchaus zuverlässiger nicht unter 20 Jahre alt, für alle vorkommenden Büroarbeiten gesucht. Meldungen mit Lebenslauf und Gehaltsansprüchen unter Nr. 3446 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. a Tischlergesellen auf dauernde Beschäftigung gesucht. Auch wird ein Lehrling eingestellt von 3442a H. Hollenhorst, Dampftischlerei, Geseke. In kleiner Landwirtschaft findet zum 1. Oktober ein kräftiger junger Mann von 16—17 Jahren, am liebsten kleiner Landwirtssohn, Stellung. Derselbe muß schon gut mit Pferden umgehen, pflügen und alle landwirtschaftlichen Arbeiten mit verrichten können. Familienanschluß. Lohn nach Uebereinkunft. Meldungen unter Nr. 3443 an die Geschäftsstelle. a Sohn ordentlicher Eltern als Schreinerlehrling sofort gesucht. Daselbst auch ein Mädchen für alle Hausarbeit gesucht. Zimmergeschäft und mech. Schreinerei Heinr. Cornelius, Borbeck=Frintrop, Backstraße Nr. 32. 4 eot. Viehfütterer gesucht zum 15. Sept. eot. 1. Oktober bei hohem Lohn. Derselbe müßte auch andere landw. Arbeiten verrichten helfen. Meldungen unt. Nr. 9819 an die Geschäftsstelle. a Tüchtiger Bäckergehilfe für sofort gesucht. 9839 B. Böhmer, Hamm i. W., Südstraße 43. 20 bis 30 Arbeiter, teils für Hilfsarbeiten bei Pflastererkolonnen in Padervorn, teils für Erdarbeiten: Baustelle in Westenholz bei Delbrück, Baustelle in Büren, gegen hohen Lohn sofort gesucht. 3470 Wilhelm Jakobsmeier, Tief= und Straßenbauunternehmer, Elsen bei Paderborn. Au verläßlichen Mann Versandstelle zu vergeben. Beruf und Wohnort gleich. Monatl. Verdienst 400 Mk. u. mehr. Auskunft umsonst. Standard, SpezialitätenIndustrie Nr. 93 in Konstanz (Baden). 9841 Wir suchen zu sofort und später 9836 Verwalter, Insp., Landwirtssöhne und Eleven für gemeldete Stellungen. Westdeutscher Güterbeamten= Verband Cöln a. Rh., Altenbergerstr. 12 und Zweiggeschäftsstelle Cassel. Orleansstr. 12. 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Ha ellung in besser ahre userem Hause als Köchin. Gefl. Angebote unt. Nr. 9812 an die Geschäftsst. d. Bl. Wegen Heirat m. Mädchens suche zum 1. Oktober tüchtig erfahrenes für Küche und Hausarbeit. Frau Dr. Huneke, Düsseldorf, Klosterstr. 10. 4 Nr. 163. Vierter Feierstunden * Unterhaltungsbeilage zum Westfälischen Volksblatt und Sauerländer Tageblatt. Samötag, 6. September 1913. Karte der Schlacht bei Dennewitz(6.Sept. ck. Aus der eisernen Zeit. Geschichten von Dennewitz.(Zun,' 6. September.) k verb. 2n.) Die Schlacht bei Denn nia,. nur einer der entscheidendsten Kämpfe, so: Die glänzendste Waffentat der Preußen im ga. Zefreiungskriege. Unter den drei Schlachten, die—-haupt nur in dem großen Ringen rein durch preußische Kraft gewonnen wurden. , i s t s i e d i e g l o r r e i c h s t e; d i e T a g e v o n G r o ß= B e e r e n u n d Wartenburg müssen dagegen verblassen. Ja, es war seit Navoleons Auftreten das erste Mal, daß ein in der Uebermacht befindliches id unter günstigen Umständen kämpfendes Heer in normaler Feldschlacht einem Feinde unte##aa Getrübt wird freilich die stolze Erinnerung dur% Um ind, daß bei Dennewitz Deutsche gegen Deütsch. im er# ttertsten Kampf fochten und die Württemberger dameis von den Preußen fast aufgerieben wurden.— Ney, der am 3. September in Wittenberg den Oberbefehl über die bis#ahin von Oudinot kommandierte Armee übernommenk“hatte, führte seinem Auftrage gemäß seine Truppen„dem Kaiser entgegen“, ohne daß er durch ein unbegreifliches Versehen überhaupt davon achrichtigt war, daß der Kaiser den Zug gegen Berlin aufgegeben hatte und nach Dresden zurückgekehrt war. Nachdem er bei Zahna mit großer Uebermacht den General Tauentzien zurückgedrängt hatte, stieß am 6. September das Korps Bertram von neuem auf Tauentzien, und es entspann sich ein Kampf mit der wackern Landwehr, die dem furchtbaren Ansturm der Franzosen wie eine eherne Mauer standhielt. Schließlich aber mußte sie doch, an dem glühend heißen Tag, in eine dichte Wolke von Sand, Staub und Pulverdampf gehüllt, zurückweichen, und nun brachte ein glänzender Reiterangriff die Schlacht wieder zum Stehen, bis im Augenblick der höchsten Not Bülow mit seinen frischen Truppen eintraf. Es war um 12½ Uhr, als die Division Thümen in größter Eile heranrü.. Heftig wehrte sich der Feind, und die Reihen der rreußen gerieten in Unordnung. In diesem gefahrvolleg Augenblick brachte Thümen durch sein entschlossenes Eingreifen die Seinigen zum neuen Vorstürmen.„Ein Hundsfott,“ rief er aus, voransprengend.„der mir nicht folgt und nur noch einen Schritt zurückweicht.“ Zwei Pferde wurden ihm unterm Leibe erschossen, aber es ging wieder vorwärts. Bülow selbst beteiligte sich nun am Angriff: er wäre beinahe von herumschwärmenden polnischen Ulanen gefangen genommen, wenn es nicht seinem Gefolge gelungen wäre, die Reiter zu zerstreuen.— Am härtesten wurde um das Dorf Gölsdorf gefochten. „Bei Gölsdorf aber weiter, da ging es schlimm und schwer, Da wankte und da schwankte, der Sieg lang hin und her, „Bis unser tapfrer Borstell sie aus dem Dorfe trieb, Daß sie das Stehn vergaßen, und uns der Sieg verblieb.“ so singt das Volkslied. Durch den außerordentlichen Staub, der von den trockenen Stoppelfeldern aufstieg und vom heftigen Wind den Preußen ins Gesicht geweht wurde, war eine Orientierung außerordentlich erschwert, und so hätte beinahe der junge feurige Führer einer heraneilenden Batterie Wilhelm von Mühlenfels die Freunde in Grund und Boden geschossen. Nach dem fünften Schuß sprengte ein Adjutant, der später zum General befördert wurde, mit größter eigener Gefahr unter die vermeintlichen Feinde und klärte so den verderblichen Irrtum auf. Es war in dieser von einer unbarmherzigen Sonne beschienenen Schlacht überhaupt ein furchtbarer Gegner aufgestanden, der Freund und Feind in gleicher Weise quälte und zur Verzweiflung trieb: der Durst. So entstand ein merkwürdiges Ringen um den Brunnen von Gölsdorf, Hitze, Staub und Anstrengung hatten die Gier nach einem Trunk Wasser aufs Aeußerste gesteigert und ließen viele um der Befriedigung dieses Bedürfnisses willen dem Tode trotzen.„Der Brunnen lag im wirksamsten Bereich der Kartätschenschüsse," berichtet ein Mitkämpfer,„aber dies verhinderte nicht, daß er von vielen Hunderten von beiden Teilen, die hier für einen Augenblick die Feindschaft vergaßen, umlagert wurde. Bataillone lösten sich hier teilweise auf, und weder Güte noch Gewalt vermochten dem zu steuern. Von beiden Seiten wurden Viele das Opfer des brennenden Verlangens, ihren Durst zu löschen.“— Unterdessen war um 2 Uhr das französische Korps Reynier auf dem Schlachtfelde eingetroffen und eroberte das bereits genommene Gölsdorf zurück. Der Kampf wogte unter der Führung Boyens wieder hin und her, und es schien fast, als sei für die Preußen alles verloren, wenn der mit frischen Kräften eingetroffene Oudinot ebenfalls hier zum entscheidenden Stoß ansetzte. Da entschied ein einziger Fehler Neus das Schicksal des Tages zu Gunsten der Preußen. Der französische Oberbefehlshaber, der sich beim Korps Bertram befand und nur dessen üble Lage im Auge hatte, befahl seinem Vorgänger und nunmehrigen Untergebenen Oudinot zur Unterstützung dieses Korps abzumarschieren. Der in seinem Stolz tief verletzte Oudinot führte den verhängnisvollen Befehl auch wirklich aus und ließ Rennier im Stich, dem nun nichts anderes übrig blieb, als der Rückzug, während Qudinat viel zu spät kam, um noch die Niederlage Bertras Aufzuhalten. Das Eingreifen der schwedisch=russischen#e vollendete dann den preußischen Sieg. Gewalt:. der moralische Eindruck dieses Tages, der vr' in der Schlußstrophe des bekannten Volksliedes u. Schlacht bei Dennewitz zum Ausdruck kommt: „Vorwärts! Wir woll'n nicht ruhen, bis wir sie allesamt, Erschlagen und verjaget, aus unserm Preußenland. Frisch auf und immer weiter, der Himmel hilft uns schon, Zum Teufel mit Franzosen und mit Navoleon!“ Während sich die preußischen Generale als überlegene Strategen erwiesen, hatte Ney durch seinen Leichtsinn und seine Unüberlegtheit die schwere Niederlage verschuldet. Ueberall erklang das Rückertsche Spottlied auf ihn: „Ey, en! Ney. Ney! Ey, Ney, was hast du verloren? Die gute Schlacht bei Dennewitz Durch unseren und Gottes Blitz, Der mit uns war verschworen, Hast du, hast du verloren!“ Die Schaffung eines Herrenabteils verlangt ein auf Eisenbahnfahrten anscheinend weiberfeindlicher Zeitgenosse, F. Wigand, in der Frankfurter Zeitung. Er schreibt: Man macht häufig die Beobachtung, daß Damen nicht gern im Damenkupee fahren. Gerade die Empfindsamen. Sie steigen dann zu den Herren ein. Wenn man dahinter zu kommen sucht, weshalb, so merkt man, daß der Grund nicht etwa in der Anziehungskraft des männlichen Geschlechts, sondern in der Ungemütlichkeit der Damen oder vielmehr des Damenkupees liegt. Man erfährt dann so nach und nach, daß sich dort die Damen gerne zanken, daß man kein Fenster öffnen dürfe, sich vor Kindergeschrei nicht helfen könne usw., und daß deshalb viele Damen das gemütlichere Nichtraucherkupee vorziehen, wo man, was freilich unausgesprochen bleibt, auf die Galanterie der Herren rechnen kann. Die Eisenbahnverwaltung gibt sich nun allerhand Mühe, das Reisen bequem und angenehm zu machen. Aber es gibt kein Kupee, zu dem den Damen, wie im Damenkupee den Herren, der Zutritt versagt ist, kurz, es gibt kein Herrenkupee! Und das ist ungerecht. Man braucht gar kein Damenfeind zu sein, um nicht doch in gewissen Lagen die Anwesenheit des anderen Geschlechts zu verwünschen. Ich denke an jene glutvollen Sommertage, die freilich allmählich legendär zu werden drohen, an denen man„gekeilt in drangvoll fürchterlicher Enge“ im Ferienzug sich gerne den Rock ausziehen oder gar den Kragen lösen, mit einem„Wort es sich bequem machen möchte, wenn einem nicht gerade eine Dame gegenüber säße. In Situationen, die man sich durch eine kleine Ungeniertheit so oder so wesentlich erleichtern konnte, sind eben Damen von Uebel. So flucht man Als Standort der Manöverleitung im deutschen 13. wieder.— Freiburg liegt im preußischen RegieKaisermanöver 1913 ist die Stadt Freiburg in Schlesien rungsbezirk Breslau(Kreis Schweidnitz) an der Polsbestimmt worden. Die Zusammensetzung und umfang= nitz. Die Stadt, welche bereits 1291 Stadtrecht erhielt, reiche Tätigkeit der Manöverleitung bringen naturgemäß zählt ca. 10000 Einwohner(dar. 13 Katholiken). für Freiburg eine große Einquartierung und viel Leben Freiburg hat eine evangelische uno### katholische Kirche, mit sich. Die Stadt wird dafür von sonstiger Einquar=Oberrealschule und Rathaus(beides Sitz der Manövertierung und anderer Belegung durch die übenden Armee- leitung!). Provinzieli stalt und ein Amtsgericht. korps frei bleiben. Die Manöverleitung trifft am 6. Durch seine rege 1 a#me, Uhrenfabrikation usw. September in Freiburg ein und verläßt die Stadt am ist Freiburg ja be Mausie.(15. Fortsetzung.) 56 53 „Es tut mir leid, daß ich so begriffsstutzig bin, aber ich verstehe dich wirklich nicht. Was habe ich denn so Schreckliches getan? Sage es mir!“ „Du hast Mr. Hawthorne geküßt— aus eigener freier Bewegung geküßt,“ rief Mary Guest.„Kannst du es leugnen?“ Mausie blieb mitten auf der Straße stehen und sah ihre Gefährtin mit weit aufgerissenen Augen an. „Leugnen? Natürlich nicht. Ich habe Tom in meinem Leben schon oft geküßt— wie oft, das könnte ich gar nicht ausrechnen. Sei doch nicht so— beinahe hätte ich gesagt, so läppisch!“ Mary gab keine Antwort; sie sah ein, daß es besser war, das Thema vorläufig fallen zu lassen. Später, bei Gelegenheit, wollte sie natürlich darauf zurückkommen. Guter Gott, was würde Sir Charles gesagt und getan haben, wenn er Zeuge dieser grenzenlosen Taktlosigkeit seiner Enkelin gewesen wäre! 9. Das auf Broadlands stets sehr zeremonielle Diner war abgelaufen. Sir Charles hatte bei Tisch kaum gesprochen, außer wenn er die aufwartenden Diener anfuhr oder die Speisen kritisierte und für nahezu ungenießbar erklärte. Seine beiden Enkelinnen hatte er nicht ein einzigesmal angeredet, sie waren Luft für ihn gewesen. Jetzt befand man sich im Salon, und das häusliche Gewitter, dessen Ausbrechen Mary vorhergesehen hatte, war auf dem Punkte, sich über die Häupter der Schuldigen zu entladen. Mit hochrotem Gesicht und zusammengepreßten Lippen schritt Sir Charles wie ein Kampfhahn auf und ab. Plötzlich machte er vor Mausie Halt. „Wo hast du heute gesteckt? Beim zweiten Frühstück war dein Platz leer und der deiner Koujine ebenfalls. Wo warst du? Wo hast du dich herumgetrieben? Kannst du nicht antworten?“ „Gewiß kann ich das, wenn Sie mir die Zeit dazu lassen wollen, Sir Charles,“ entgegnete Mausie, den zornigen alten Mann furchtlos ansehend.„Ich war auf Borgrove.“ „Wo warst du?“ donnerte Sir Charles. der natürlich von vornherein ganz genau gewußt hatte. wie ihre Antwort lauten würde.„Auf Borgrove? Wie kannst du es wagen, ohne meine Erlaubnis nach Borgrove zu gehen?“ „Was hätte ich anders tun sollen? Sie würden mir diie Erlaubnis ja doch verweigert haben, deshalb blieb mir eben nichts anderes übrig.“ entgegnete Mausie mit unstörbarer Ruhe. „Du freches Ding!“ schrie Sir Charles, beinahe außer sich vor Wut. Er liebte es, seine Hausgenossen, besonders den weiblichen Teil derselben. vor sich zittern zu sehen. Daß Mausie nicht vor ihm zitterte, wußte er. und während er einerseits im tiefinnersten Herzen ihren Mut bewunderte, besonders wenn sie, was nicht gerade selten vorkam, ohne die geringste Scheu seine Vorurteile bekämpfte, oder die schwache, überschüchterne Lady Faulkner gegen ihn in Schutz nahm, so hatte er sich doch auch anderseits schon oft darüber geärgert. Daß sie jedoch unter Umständen so weit gehen würde, sich offen gegen seine Autorität aufzulehnen, das hatte er denn doch nicht erwartet. „Und du, wo warst du?“ fuhr er fort, sich an Mary Guest wendend.„Auch auf Borgrove, vermute ich. Das fehlt gerade noch, daß du deine Kousine in ihrem: Trotze bestärkst! Warum hast du sie nicht von diesem hirnverbrannten Streich zurückgehalten! Sprich! Ich verlange Antwort!“ Mary versuchte zu sprechen, doch die Zunge verweigerte ihr den Dienst. Sie war von Natur ängstlich und sie haßte Szenen wie diese. Beschützend legte Mausie den Arm um ihre Schulter. „Sie sollen Mary nicht schelten, Sir Charles.“ sagte sie befehlend.„Es wäre der Gipfelpunkt der Ungerechtigkeit, wenn Sie es täten. Mary ist nicht mit mir gegangen, weil sie meinen Besuch auf Borgrove billigte, sondern einzig und allein um Ihretwillen; sie glaubte, daß Sie sich so weniger ärgern würden, als wenn sie mich allein gehen ließe. Mich zurückhalten konnte sie nicht; sie wußte, daß ich fest entschlossen war, unter allen Umständen zu gehen.“ Sir Charles warf ihr einen grimmigen Blick zu.„Sehr gut, junge Dame, sehr gut!“ nickte er. „Ich habe dir bisher zu viel Freiheit gelassen. aber das wird jetzt anders werden. Ich werde dir die Flügel schon stutzen, Charila Faulkner. Und nun gib wohl acht auf das, was ich dir sage! Ich verbiete dir, je wieder einen Fuß über die Schwelle jenes Bauernlünmels Hawthorne zu setzen! Ich verbiete dir, mit dem Manne oder aber mit den blauen Schleifen waren sie doch immer hübsch. Tom fand sie wenigstens so.“ Mary schüttelte den Kopf und sagte nichts mehr. Schweigend trat man den Weg nach Boxgrove an. Am liebsten wäre Mausie in vollem Galopp vorausgerannt, und je näher sie dem Ziele kamen, desto größer wurde ihre Hast und ihre Ungeduld. Selbstverständlich benutzte sie den abgekürzten Weg durch den Garten— die alte Maueröffnung war ja, wie sie zu ihrer lebhaftesten Genugtuung be merkte, noch immer da— und gelangte so auf den gepflasterten Hof und an die Küchentüre, durch welche Nikodemus sie vor mehr als sechzehn Jahren ins Haus getragen hatte. Die Türe stand jetzt offen. Mausie blieb auf der Schwelle stehen; bleich, aber mit leuchtenden Augen starrte sie Phil an, die Birnen schälend am Tische saß, den Rücken der Türe zuwendend. „Phil!“ sagte sie leise. Mit einem Schrei sprang Phil auf; der Korb. den sie auf dem Schoße gehalten, flog unter den Tisch und die Birnen kollerten nach allen Richtungen durch die Küche. „Miß Mausie! Miß Mausie!“ Sie hatte Mausie an sich gerissen und hielt sie mit beiden Armen umfaßt, lachend und weinend, und den ehemaligen Pflegling wieder und wieder küssend, alles zugleich. Miß Guest war nahe bei der Türe stehen geblieben und schaute sich den Auftritt an. Rührung und ein gewisses hochmütiges Staunen kämpften in ihr um den Vorrang. Ein derartiger Zärtlichkeitsausbruch von seiten einer Dienstmagd oder einer Haushälterin, oder was diese Person sonst sein mochte — sie faßte es nicht. Und dann glitt ihr Blick durch die Küche. Geräumig, luftig, tadellos sauber und augenscheinlich mit allem zum Kochen Nötigen und Nützlichen reichlich versehen— wahrhaftig, sie stand in keiner Hinsicht der Küche auf Broadlands nach. Mary war natürlich früher mehr als einmal an Boxgrove vorbeigefahren oder vorbeigeritten, doch sie hatte das Haus stets nur von der Seite der Landstraße und dann auch nur flüchtig gesehen; zu ihrer Ueberraschung entdeckte sie jetzt, daß sie sich gründlich geirrt hatte, als sie es für ein ganz gewöhnliches Bauernhaus hielt. „Sie haben sich aber gar nicht verändert, Miß Mausie,“ sagte Phil, ruhiger werdend und das junge Mädchen mit befriedigter Miene musternd.„Nicht ein bißchen, ausgenommen, daß Sie jetzt feiner gekleidet sind.“ „Du bist auch noch ganz dieselbe, Phil.“ rief Mausie froh.„Und hier in der Küche ist auch alles noch, wie es früher war, und im Obstgarten ebenfalls— ich könnte mir einbilden, ich sei kaum einen Tag fortgewesen.— Wo ist Tom?“ „Er ist mit Nikodemus...“ Phil brach ab: ihr Blick war auf Mary gefallen, deren Anwesenheit sie bis jetzt noch gar nicht bemerkt hatte. Fragend sah sie Mausie an. „Das ist meine Cousine. Miß Guest,“ sagte diese.„Ich bin ohne Sir Charles Vorwissen hier, Phil, und Miß Guest ist mit mir gekommen, um später die Hälfte der Schelte für ihre Rechnung nehmen zu können. Ist das nicht lieb von ihr? Aber wo ist Mr. Tom?“„ „Im Pferdestall. Nikodemus kam vorhin, um ihn zu rufen; er sagte.. Mausie wartete nicht, um zu erfahren, was Nikodemus gesagt hatte; wie ein Pfeil schoß sie zur Türe hinaus. Tom, der eben mit Nikodemus aus dem Stall ins Freie trat, sah sie auf sich zueilen, und ehe er sich noch zu fassen vermochte, schlang Mausie die Arme um seinen Nacken und bot ihm in ihrer alten, kindlich=arglosen Weise die Lippen zum Kusse. Wäre Mausie nicht blind, nicht ganz außer sich gewesen vor Freude und Jubel, in diesem ersten Moment des Wiedersehens würde ihr unzweifelhaft die Binde von den Augen gefallen sein. Toms Geheimnis wäre für sie fürderhin kein Geheimnis mehr gewesen. Doch wie hätte sie gerade jetzt Beobachtungen anstellen können! Mit dem Ausrufe:„Tom, Tom, wie habe ich mich all die Zeit hindurch nach dir gesehnt!“ verbarg sie laut aufschluchzend das Gesicht an seiner Schulter. Als sie nach einer Minute sich so weit gefaßt hatte, um sich aufrichten und dem sie mit offenem Munde anstarrenden Nikodemus die Hand schütteln zu können, hatte Tom seine Züge wieder vollständig in seiner Gewalt, und Mausie bemerkte nichts Außergewöhnliches an ihm. Arm in Arm schlenderten die beiden jungen Leute dem Obstgarten zu. Mausie sprach nur flüchtig von ihrem Zusammenleben mit ihrer Familie und von ihren Reiseeindrücken: das alles habe Zeit bis später, meinte sie. Aber sie stellte bundert Fragen, und Tom antwortete und erzählte 2921— nach innen und schwitzt nach außen“ Das Recht der Herren auf Alleinsein, diese Forderung nach Gleichbe rechtigung der Geschlechter, muß von den Bahnverwaltungen durch Einführung von Herrenkupees anerkannt werden. Wie man gehört hat, hat die Direktion der Pariser Westbahn Kupees für„Nichtsprecher“ mit der Aufschrift Reden verboten“ eingeführt. Sollte das der erste Versuch sein, die Damen von bestimmten Kupees fernzuhalten, so muß man den Mut der Direktion bewundern und zugleich ihre geschickte Hand in der psychologisch fein getroffenen Wahl des Mittels beglückwünschen. Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Vaderborn, 6. September. Die kirchliche Feier des diamantenen Priestersubiläums des hochw. Herrn Prälaten Propst Nacke findet bekanntlich morgen. Sonntag, statt. Die Festordnung finden unsere Leser im Anzeigenteile dieser Nummer. Ein Stücklein aus dem siebenjährigen Kriege. Die Chronik eines Dorfes im Paderborner Lande, das hart an der Heeresstraße Karls des Großen liegt, die von Paderborn zur Eresburg führte und auch der Strategik stäterer Zeiten dienen mußte, erzählt uns folgende tragischkomische Begebenheit: Zu Ende des siebenjährigen Krieges, der nunmehr 150 Jahre der Vergangenheit angehört, war in unserem Dorfe dank der ständigen Durchmärsche und Einquartierungen von Freund und Feind kein Hund, keine Katze, keine Kuh, kein Huhn, kurz, kein lebendes Tier zu finden als ein einziges Pferd. Der Besitzer des Pferdes hatte sich die Uniform eines Postknechtes zu verschaffen gewußt. Allemal nun, wenn Soldaten ankamen, von denen er nichts Gutes hoffte, zog er die Uniform an, führte er sein Rößlein aus dem Stall und ritt gemächlich zum Dorf hinaus. Da man in ihm den Postillon vor.sich zu haben glaubte, ließ man ihn ungeschoren passieren Jahrelang hat der Mann sein Kleinod auf diese schlaue Weise geschützt und es sicher durch die Gefahren hindurch geführt. Da kann man mit Recht sagen: Liebe und Not sind erfinderisch. Um den Gebrauch der Wetterkarten verständlicher zu machen, weist der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten in einer Verfügung vom 5. August auf die im Verlage von P. Paran=Berlin erschienene neubearbeitete, Anweisung zum Gebrauche der Wetterkarten hin. Um das Verständnis der Bevölkerung für das Lesen der Wetter dienstkarten zu heben, sind die Wetterdienststellen angewiesen worden, an je einem Tage des August und des September jeder Wetterkarte der Gesamtauflage einen Abdruck der neuen Anweisung beizulegen. Das Publikum soll nach Möglichkeit auf das Vorhandensein der Anweisung zum Gehrauch der Wetterkarten von Zeit zu Zeit aufmerksam gemacht werden; deshalb soll u. a. monatlich wengistens einmal im Text der Wetterkarte auf die Anweisung in geeignet erscheinender Weise hingewiesen werden. 1/) Livpstadt, 5. Sept. Der Landwirt Engelbert Mollerus ist zum Gemeindevorsteher in Hoinkhausen und der Postagent Friedrich Kamper zum Gemeinde vorsteher in Overhagen gewählt worden. Der Landrat hat die Mahlen bestätigt.— Der unlängst gegründete Verkehrsverein hat Herrn Dr. Gehrmann, Geschäftsführer des Innungsausschusses, die Geschäftsführung übertragen. In dem Büro des Innungsausschusses wird hinfort kostenlose Auskunft in allen Verkehrsangelegenheiten an Fremde und Einheimische erteilt werden. Jahrpläne, Führer, Karten, Prospekte usw. werden an jedermann abgegeben. Es soll ein Hotel= und ZimmerNachweis geführt werden. Ferner werden auf Wunsch zusammenstellbare Fahrscheinhefte ausgearbeitet und besorgt. 6 Salzuflen i. Lippe; 5. Sept. Nachdem am Montag und Dienstag Nachmittagr Königliche Provinzialschulrat Dr. Hoffmann=Münster sämtliche Klassen der hiesigen städtischen Realschule einer Revision unterzogen hatte, fand gestern unter dem Vorsitze desselben Herrn die mündliche Prisung für die wissenschaftliche Befähigung zum einjähr, freiwilligen Militärdienst statt. Die 5 zugelassenen Abiarienten bestanden das Examen.— In dem benachbarten Knettei eide tiel beim Aepfelpflücken ein junger Mann so unglückl.. Jaume, daß er beide Arme brach. Aus dem Sauerlande. n Brilon, 5. Sext. Am nächsten Sonntag wird hier in der Nähe der Stadt, am Blumenstein, der Fliegen Tweer aus Osnabrück Schauflüge veranstalteten. — Arnsberg, 5. Sept. Die Vermehrung der Zahl der Stadtverordneten beschäftigt jetzt auch Arnsberg. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde die Frage angeschnitten. Nach den gesetzlichen Bestimmungen können in Städten bis zu 2500 Einwohner 12, von 2500—5000 Einwohner 18, von 5000—10 000 24 von von 10000—20 000 Einwohnern 30 Stadtverordnete sein. Da Arusberg mehr als 10000 Einwohner hat, so stehen im 30 Stadtverordnete und 6 Magistratsmitglieder zu. Gegenwärtig hat Arnsberg 18 Stadtverordnete und 4 Magistratsmitglieder. Es ist also der Magistrat um eine Stufe zurück, das Kollegium um zwei Stufen. a Altena, 5. Sept. Dem Schüler Willi Sönnecken aus Erlhagen, Kreis Altena, ist für die Rettung eines 10 jährigen Schülers aus dem Lenneflusse vom Tode des Ertrinkens die Erinnerur, medaille für Rettung aus Gefahr verliehen worden. Olpe, 5. Sept. ünfjährige Söhnchen des Fabrikarbeiters R. im na blinghausen fiel in einen mit heißem Wassen#n Waschkessel. Trotzdem das Kind sofort heraus sen wurde, starb es nach kurzer Zeit an den erlit### en Brandwunden. Oberlirchen i. W., 5. Sept. In der Nacht zum 2. Sept. starb, laut„Westf. Merkur“, plötzlich in seiner Klause der in weiten Kreisen bekannte GymnasialOberlehrer a. D. Wilhelm Kemver im Alter von 69 Jahren. Der Verstorbene wirkte zuerst an den westfälischen Gymnasien in Münster und Warendorf und zuletzt in Neustadt i. Pr. Vor ca. 10 Jahren zog er sich in den Ruhestand zurück und lebte seitdem als Klausner auf dem Heidberge in der Nähe seines Heimatortes Lengenbeck bei Oberkirchen i. W. Vor seiner Klause liest man die Worte:„Beata solitudo, sola beatitudo.“ Dennoch liebte er Gesellschaft und unterhielt und bewirtete alle, die ihn besuchten, in liebenswürdigster Weise. Der Verstorbene war Hauptmann a. D. der Landwehr und Ritter des Roten Adlerordens vierter Klasse. Seit etwa einem Jahre war er kränklich und verlebte den letzten Winter in Merten a. Rh. Der grüne Wald lockte ihn aber von neuem in seine geliebte Klause, wo ihn dann der Tod zwar unerwartet. aber nicht unvorbereitet sanft in ein besseres Jenseits hinübergeführt hat. R. i. p. Aus dem Sauerlande, 5. Sept. Ein um die jetzige Zeit im Sauerlande vielfach üblicher Brauch ist das Kartoffelbraten im Felde. An schönen heiteren Tagen gehen Verwandte, Freunde und Bekannte auf oas Feld, zünden ein Holzfeuer an und braten in der glimmenden Asche Kartoffeln mit der Schale. Um die Kartoffeln recht schmackhaft zu machen, wird Salz, Butter, Speck usw. daran gegeben. Dann kocht man gewöhnlich noch eine Tasse guten Kaffees. Unter fröhlichem Geplauder, Singen und Scherzen entfliehen gar schnell die Stunden gemütlichen Zusammenseins, bis der herannahende Abend die Gesellschaft zum Nachhausegehen mahnt. Ein solcher Ausflug in die schöne Natur draußen ist gewiß ein billiger ,und schöner Genuß. ) A u s d e m S a u e r l a n d e, 5. S e p t. S e i t B e g i n n d e r Ferien ist unser schönes Gebirgsland das Ziel vieler Sommerfrischler und Wanderer. Mit jedem Jahre noch hat der Verkehr zugenommen, aber gerade in diesem Jihre haben die letzten Wochen mit ihrem prächtigen Wanderwetter einen solchen Zulauf gebracht, daß an den besuchteren Orten die Unterkunft oft mit großen Schwierigkeiten verknürft ist. Was Einzelartikel auch in diesem Blatte, z. B. von Warburg und Brilon, letzthin berichteten, gilt in diesem Jahre vom ganzen Sauerlande. romantischen Laasphe waren kürzlich zu gleicher Zeit 380 Fremde gezählt, die in Hotels uno Privathäusern wohnten. Das bislang so stiefmütterlich behandelte östliche Sauerland hat als Durchgangsstrecke zur größten Talsperre Europas, der Edertalsperre bei Schloß Waldeck, einen erheblich vermehrten Zustrom. Alle dorthin führenden Hauptwanderstrecken sind reichlich benutzt. Dank der rührigen Arbeit des Sauerländischen Gebirgsvereins ist das Wandern durch unsere waldreiche Gegend jetzt leicht, und hohe Anerkennung zollt auch der weitgereiste Tourist unserer vorbildlichen; einheitlichen Wegebezeichnung, die auf den 25 Hauptwanderstrecken von insgesamt 2500 Klm. Länge nur das eine Laufzeichen, das weiße Andreaskreuz kennt. Dem verdienstvollen Schörser dieses einheitlichen Wegenetzes, dem leider so früh verstorbenen Ingenieur Roberl Kolb aus Hagen, ist vom Zentralverein des S. G.=V. der im vorigen Monat im Bau vollendete Turm auf der Nordhelle im Ebbegebirge gewidmet, zu dessen Einweihung am 21. Sept. in der Sexztember=Nr. des Gebirgsboten soeben die Einladung ergeht. Hauptsächlich ist es gerade die Einheitlichkeit der Wegebezeichnung, die das Sauerland als Touristenland so schnell beliebt gemacht hat. Auch die Ortschaften sind mehr und mehr darauf bedacht, den Aufenthalt für die Fremden angenehm zu gestalten. So hat man schon seit dem vorigen Jahr z. B. in Arnsberg, dem Hauptsitze des S. G.=V., Kurkonzerte auf dem Neumarkte veranstaltet, die sich allgemeiner Beliebtheit erfreuen. Das Angebot erholungsbedürftiger Stadtkinder ist in den Industriezentren der Mark reichlich vorhanden, und mit Genugtnung kann man feststellen, daß auch die Bevölkerung des Sauerlandes der aufblühenden Touristik immer größeres Verständnis entgegenbringt. Was weitschauende Männen schon vor Jahren betonten, zeigt der stets wachsende R kehr; das Sauerland ist ein Touristenland, das sich den vereits bekannten vollberechtigt an die Seite stellen kann. Der Fremdenverkehr erschließt dem Lande eine gute Einnahmequelle, und diese Erkenntnis dringt erfreulicherweise auch bei der Bevölkerung immer weiter durch. Aus den Provinzen. ? Körbecke(Kr. Soest), 5. Sept. Unter sehr großer Beteiligung wurde gestern morgen unser allbeliebte Herr Lehrer Franz Knaden zu Grabe getragen. Aus einer alten Lehrerfamilie stammend, hat er ununterbrochen 26 lange Jahre in der hiesigen Gemeinde in strenger Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit für die ihm anvertraute Jugend gewirkt. Wohl der größte Teil der Einwohner von Körbecke hat dem Dahingeschiedenen Erziehung und Ausbildung zu verdanken. Er war eine edle Natur, voll selbstverleugnender Liebe.„In der ganzen Gemeinde", so konnten der Schulvorstand und die Gemeindevertretung von Körbecke in ihrem dem Verstorbenen gewidmeten Nachrufe sagen,„hat er wegen seines bescheidenen und liebenswürdigen Wesens nie einen Feind gehabt.“— Aus seinem an Arbeit reichen Leben seien folgende Daten wiedergegeben: Am 19. Dezember 1834 in Ostinghausen geboren, besuchte er von 1854 bis 1856 das Lehrerseminar in Nüren, wirkte dann von 1856—1858 in Assinghausen(Kr. Brilon) als Hilfslehrer, bis 1864 als Lehrer in Schwerte, bis 1871 in Rüthen und bis zu seiner Pensionierung am 1. April 1897 als Lehrer und Organist in Körbecke. R. 1. p. = Münster, 5. Sept. Am 17. September findet hier eine Sitzung des Bezirkseisenbahnrates statt. Auf der Tagesordnung steht u. a. Verbesserung der Bahnverbindungen zwischen Bielefeld und Süddeutsch= land. ( Bochum, 5. Sept. Eine für Aerzte bemerkenswerte Entscheidung traf die Bochumer Berufungskammer. Das Recklinghauser Schöffengericht hatte den Arzt Dr. R. zu Herten wegen Uebertretung der ministeriellen Verordnung zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten vom 28. August 1905 mit 1 Mark Geldstrafe belegt. Er sollte unterlassen haben, den Tod eines an Dirhtheritis erkrankten Kindes bei der Polizei anzumelden. Der Arzt hatte die Ausstellung des Totenscheines und dessen von ihm angeordnete Uebergabe durch den Vater des Kindes auf dem Standesamte für ausreichend angesehen. In der Berufungsinstanz wandte die Verteidigung ein; der Arzt habe den Boten beauftragt, den Schein zum Amte zu bringen. In Westfalen verstehe man das Amt als Träger der Polizeigewalt. Das Gericht war anderer Ansicht. Die Ausstellung eines Totenscheines diene lediglich standesamtlichen Zwecken. Das Standesamt habe mit der Polizei nichts zu tun. Es bedürfte einer ausdrücklichen Anmeldung bei der Polizei. Die Berufung des Arztes wurde verworfen. C Bochum, 5. Sept. Am Sonntag, 14. Sept., findet zu Bochum für den westfälischen Industriebezirk der vierte westdeutsche Mittelstandstag statt. Als Redner ist der bekannte Führer des Mittelstandes, Bürgermeister Eberle=Nossen; gewonnen worden. X Gelsenkirchen, 5. Sept. Der 4. Bundestag des rheinisch=westfälischen Stellmacher= und Wagenbauerbundes sand hier unter zahlreicher Beteiligung in der Stadthalle statt. Aus den Verhandlungen hervorzuheben ist die Aussprache über den Wert der innerhalb einiger Innungen errichteten sogenannten freien Vereinigungen, deren Tätigkeit insbesondere auf Einführung eines Preistarifs gerichtet ist. Es wurde angeregt, solche Vereinigungen allerorts zu bilden. Der Vertreter der Handwertskammer Dortmund bezeichnete die Neugründung von Innungen und Vereinigungen als dringende=Aufgabe des Bundes. Der Bund umfasse zur Zeit nur 8 Innungen und 3 Vereinigungen mit 300, Mitgliedern. Durchgreifendes könne nur dann geleistet werden, wenn das ganze Bundesgebiet lückenlos organisiert sei. Neben der Gründung neuer Innungen komme der Anschluß be stehender Innungen an den Bund in Betracht. Es wurde beschlossen, eine geordnete Verwaltung einzuführen; der Vorstand wurde beauftragt, dem nächsten Bundestage entsprechende Anträge vorzulegen. Der Beitritt zum Reichsdeutschen Mittelstandsverbande wurde nach einem Vortrage von Dr. Lübbering einstimmig beschlossen, = Osterkappeln, 5. Sept. Dem Andenken Windthorsts ist ein Kirchenfenster gewidmet, das dieser Tage in unserer Kirche angebracht worden ist. Das Fenster, das anläßlich des 100. Geburtstages des großen Sohnes unserer Gemeinde geschenkt worden ist, stellt, als Erinnerung an den Kulturkampf, den Sturm auf dem Meere dar, wie Christus, im Schifflein Petri stehend, von seinen ängstlichen Jüngern angefleht, dem Sturme und dem Meere gebietet. Unter dem Bilde ist ein Porträt Windthorst's mit der Widmung:„Dem großen Kämpfer für Wahrheit, Freiheit und Recht und dem Führer im Kulturkampf“ angebracht. am Meppen, 5. Sept. In jüngster Zeit sind hier mehrfach Einbrüche verübt worden. Gestern war wiederum vor dero Hause des Konditors G. B. ein Automat zlündert. waren auch in den Laden eingedi ngen, offenbar bei ihrer Arbeit gestört worden. E. rhisch aus Münster bestellter Polizeihund verfolgte## ter der Diebe über die Lingener Chaussee bis zur, ger Schleuse, wo das Tier durch das Anutommen es# anderen Hundes die Spur verlor. Es scheint, daß es fremde Burschen sind, die Meppen unsicher machen und die Einwohnen dauernd beunruhigen. X Emden, 5. Sept. Die neue Seeschkeufe hat gestern ihre Weihe erhalten, lidem eine größere Anzahl Torxedoboote und die kleinen Kreuzer„Helga" und „Stuttgart“, die zwecks Einnahme von Kohlen den Hafen anliefen, in den neuen Binnenhafen dur schle:„wurden. Wenn auch die Außeneinfahrt noch nt ganz vollendet ist, das große Werk, an dem fast sieben Jahre lang gearbeitet wurde, ist doch jetzt so weit fertig, daß seine offizielle Eröffnung nah bevorsteht. Es können auch Schiffe größter Dimensutten den Binnenhafen erreichen. &am Witzenhausen, 5. Sept. Die Deutsche Kolonialschule schloß ihr Sommersemester.# Anstalt wurde im letzten Halbjahr von 95 Kolonialschüld i besucht. Von den jetzt Entlassenen erhielten 7 das Diplomzeugnis. Diese beabsichtigen, soweit sie nicht noch ihrer militärischen Dienstpflicht genügen müssen; nach Deutsch=Ostafrika und Kamerun zu gehen. — Fulda, 5. Sept. Bei Ausgravungen auf dem Domplatz wurden durch Professor Vonderau dieser Tage Funde gemacht, die sehr wichtige Aufschlüsse über die Lage alter kirchlicher Bauten geben, in erster Linie über die alte Stiftskirche. Man deckte dann u. a. die Grundmauern der von Abt Werner(968 bis 982) erbauten Königskapelle auf: ferner wurden mehrere Reliquienhäuser freigelegt. Bei den weiteren Ausgrabungen hofft Vonderau noch den mächtigon Kanal, der einst die Tiefen des Platz durchzog, zu finden. Zahlreiche aufgefundene Quch#rsteine weisen bereits darauf hin. Zur Weiterführu.“ der Arbeiten stiftete der Fuldaer Geschichtsverein eine größere Summe, die Provinzialverwaltung stellte eine Unterstützung in Aussicht. 54 55 khr von den ihr sämtlich seit Jahren wohlbekannten Taglöhnern, die auf dem Gute arbeiteten, und von.seinem Viehstande und von den reichen Ernten der beiden letzten Jahre, die es ihm möglich gemacht hätten, nicht nur die verhältnismäßig bedeutenden Kosten für die bessere Drainierung einiger Aecker aufzubringen, sondern auch Lady Anne die ganze ihm in seiner damaligen Geldverlegenheit vorgestreckte Summe zurückzuzahlen. Und Mausie freute sich und wollte immer noch mehr und noch Genaueres wissen, und besonders auch, ob er sie vermißt habe, wirklich vermißt, und ob er sich freue, daß sie wieder da sei. Tom fühlte den Druck der kleinen Hand auf seinem Arm, und es wurde ihm immer schwerer, seine Selbstbeherrschung zu bewahren und den alten brüderlichen Ton ihr gegenüber festzuhalten, und so mochte ihm die Störung nicht ganz unwillkommen sein, als Rhil kurz darauf Jane zu ihnen hinausschickte mit der Meldung, daß das zweite Frühstück aufgetragen sei. Mausie erschrak; hastig zog sie ihren Arm aus dem ihres Begleiters und rannte dem Hause zu, um nach ihrer Cousine zu sehen. Sie hatte während all der Zeit, die sie mit Tom im Garten verplaudert hatte, mit keinem Gedanken an diese gedacht. Miß Guest war nicht ohne Takt und Anpassungsfähigkeit; sie hatte Phil von ihren Reiseerlebnissen erzählt, dabei natürlich immer bezugnehmend auf Mausie, und Phil hatte ihrerseits allerlei Reminiszenzen aus Mausies Kinderjahren. zum besten gegeben, die ihre Gefährtin mit gespanntem Interesse anhörte oder doch so anzuhören schien, kurz, die beiden Damen waren ganz gut miteinander ausgekommen. Phil hatte ihren Gast in das Wohnzimmer geführt, dessen Einrichtung, wie Mary auf den ersten Blick merkte, nicht nur von einer gewissen Wohlhabenheit, sondern auch von Geschmack und Kunstsinn zeugte. Ihr befriedigtes Staunen nahm noch zu. als sie jetzt dem Eigentümer von Borgrove Auge in Auge gegenüberstand. Mr. Hawthorne war ganz entschieden nicht der Bauer, als den sie sich ihn stets vorgestellt hatte, sondern ein Gentleman in der vollen Bedeutung des Wortes. Wahrhaftig, das Milieu, in dem Mausie ihre ersten Jugendjahre pricht halte, war so übel nichl. Mary hatte es sich von Kindheit an zur Sewahnheit gemacht, alles um sie her zu beobachten, und so studierte sie auch jetzt unwillkürlich ihren Gastherrn und machte eine neue Entdeckung— diesmal eine weniger befriedigende. Mr. Hawthorne liebte ihre Cousine. Er, ein Mann ohne Vermögen, ohne gesellschaftliche Stellung, er wagte es, seine Augen zu einer Miß Faulkner von Broadlands zu erheben! Und Mausie? Bis jetzt hatte sie augenscheinlich noch keine Ahnung von Mr. Hawthornes Anmaßung, doch eines Tages mußte ihr die Erkenntnis aufgehen und— sie hatte manchmal so eigentümliche Ideen, sie war so unberechenbar! Was sollte daraus werden? Die aufgetragenen Speisen waren tadellos zubereitet— eine bessere Köchin als Miß Philomena Bunker gab es nicht in ganz Levelshire. und heute hatte sie Mausie zu Ehren sich geradezu selbst übertroffen. Mr. Hawthorne wußte seine Stelle als Gastherr vortrefflich zu spielen; Mausie strahlte förmlich vor Glück. Der Frohsinn ist ansteckend, ebensosehr als üble Laune: Mary Guest schüttelte denn auch nach einer Weile entschlossen das unbehagliche Gefühl ab, das sich ihrer bemächtigt hatte, und zeigte sich liebenswürdig und gesprächig; man plauderte und lachte und vergaß die Flucht der Zeit, bis Marys Blick endlich zufällig auf die Rokokopendüle des Kaminmantels fiel und sie zu ihrem Schrecken sah, daß es beinahe zwei Uhr war. Hastig erhob sie sich. „Ich fürchte, wir müssen gehen. Mausie.“ sagte sie, sich nach ihren Handschuhen umsehend. „Um drei Uhr sollen wir mit Lady Faulkner und Mama zum Krähennest fahren, wie du weißt. Wir werden noch eben früh genug nach Hause kommen.“ Mausies Gesicht zog sich in die Länge; zögernd stand sie von ihrem Stuhle auf. „Ich bliebe viel lieber hier, aber ich sehe ein, das geht nicht,“ sagte sie. Tom einen kläglichen Blick zuwerfend.„Wie schade, daß man so oft just das Gegenteil tun muß von dem, was man eigentlich gern täte!“ Mit einem tiefen Seufzer zog sie ihre Handschuhe an; Phil bekam ihren Abschiedskuß und zahlte ihn mit Zinsen zurück, dann traten die beiden jungen Mädchen den Heimweg an, diesmal ihren Weg durch die Halle und den Vorgarten nehmend. Mary schritt voraus, und Mausie machte von diesem Umstande Gebrauch, um Tom einen Moment an der Haustüre zurückzuhalten.* „Wie gefällt sie dir?“ flüsterte sie, mit einem Blick auf ihre Cousine deutend. „O. recht gut,“ entgegnete Tom.„Aber ich kenne sie im Grunde noch zu wenig, um mir ein Urteil zu bilden. Gefällt sie dir?“ „Jawohl, so ziemlich, besser als Tante Guest und viel, viel besser als mein Vetter Archibald.“ „Mr. Archibald Faulkner ist dir also nicht sympathisch? Er steht nicht besonders bei dir in Gunst?“ „In Gunst! Ich hasse ihn,“ rief Mausie. „Nicht, daß ich ihm etwas Böses wünsche, so meine ich es nicht, aber ich kann ihn nicht ausstehen. Und er mag mich auch nicht, das heißt, er mag mich jetzt nicht mehr. Als ich zuerst nach Broadlands kam, fand er mich sehr nett, glaube ich, er war wenigstens ungeheuer liebenswürdig mir gegenüber, aber ich konnte ihn von Anfang an nicht leiden. Natürlich merkte er das bald, und jetzt haßt er mich ebensosehr, wie ich ihn.“ Tom schwieg einen Moment.„Mausie, ist er der einzige?“ fragte er dann leise. „Der einzige?“ wiederholte sie verständnislos. „Ich meine, ist er der einzige, der sich um deine Gunst beworben hat— oder noch bewirbt?“ „O!“ machte Mausie, der plötzlich ein Licht aufging.„Du meinst, ob ich einen Verehrer habe, nicht wahr? Nein. Tom, ich habe keinen, und ich will auch keinen— niemals! Weißt du noch, wie Mr. Pedrick mir damals seinen Antrag machte? Puh! An einer derartigen Erfahrung hat man für sein ganzes Leben lang genug, übergenug. Das Schönste bei der Geschichte war noch, daß ich gar keine Ahnung davon hatte, was er eigentlich wollte. Nein, ich habe keinen Verehrer, aber Mary hat einen.“ fügte sie, die Stimme noch mehr dämpfend, hinzu.„Morgen oder übermorgen wird er nach Broadlands kommen. Er ist bedeutend älter als sie, aber er hat sie sehr lieb und er ist ungeheuer reich und natürlich auch von guter Familie. Die Sache wird sich also wohl machen, ich hoffe es wenigstens. Mary ist zuweilen ein bischen steif, und— und ein bischen engherzig, aber sie meint es gut, und ich habe sie wirklich recht gern. Sie ist heute auch nur aus Freundschaft für mch hierhergekommen, nur damit Sir Charles nicht gar zu arg mit mir brummen sollte. Und wie tücksichtsvoll sie vorhin uns beide all die Zeit im Harten gelassen hat!“ „Wird Sir Charles dir deinen Besuch hier sehr verübeln, Mausie?“ fragte Tom. Mausie zuckte die Achseln.„Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich wird er mir m seiner liebenswürdigen Art und Weise eine Standrede halten, aber daraus mache ich mir nicht gerade viel. Und hierherkommen werde ich auf jeden Fall, ganz egal, was er sagt, wenn auch vielleicht nicht oft. — Tom, du wirst nicht schlecht von mir denken, wenn ich nur selten komme? Du wirst nicht meinen, ich hätte dich und die glückliche Zeit, die ich auf Borgrove zubrachte, vergessen? Und du wirst mich immer lieb haben, just so lieb, wie du mich jetzt hast, nicht wahr, Tom? Versprich es mir!“ „Ich verspreche es dir, Herz; ich werde immer derselbe sein,“ entgegnete Tom mit einigermaßen unsicherer Stimme.„Und nun mußt du mir ebenfalls etwas versprechen— willst du?“ „Gewiß, gewiß. Was ist es?“ „Wenn sich nächstens einer findet, einer, dessen Aufmerksamkeiten dir lieber sind als die deines Vetters Archibald, so ziehe mich ins Vertrauen, Mausie. Versprich es mir!" Mausie lachte.„Da kannst du lange warten. Tom, denn wie ich dir schon sagte, ich will keinen Verehrer, ich will absolut keinen. Sollte deine Voraussetzung aber trotz alledem eintreffen, so komme ich direkt zu dir und sage dir alles, das verspreche ich dir hiermit feierlich.“ „Mausie!“ rief Miß Guest ungeduldig. Die Unterredung bei der Haustüre hatte denn doch jetzt lange genug gedauert, wie es ihr schien.„So komme doch! Wir haben keine Minute mehr zu verlieren.“ 1 „Ja, ja, ich komme schon!“: Bei der Gartenpforte traf man zusammen. Zum sprachlosen Entsetzen ihrer Cousine gab Mausie ihrem Freunde Tom zum Abschied einen nicht weniger herzlichen Kuß. als vorhin der Haushälterin, und dann traten die beiden jungen Mädchen den Heimweg an. „Um Gotteswillen, wie konntest du das tun!“ sagte Mary, sobald man weit genug von Boxgrove entfernt war, um von dem vermutlich noch an der Gartenpforte stehenden Mr. Hawthorne nicht mehr verstanden zu werden. „Tun? Was denn?“ rief Mausie. „Das weißt du, ohne daß ich es dir sage.“ entgegnete ihre Cousine streng. des Mittelstandes worden. Bundestag des macher= und iter zahlreicher Beden Verhandlungen r den Wert der teten sogenannten sbesondere auf EinEs wurde angeregt, en. Der Vertreter hnete die Neugrünals dringende=Auf; z u r Z e i t n u r 8 300, Mitgliedern. istet werden, wenn inisiert sei. Neben der Anschluß be Betracht. Es wurde einzuführen; der en Bundestage enteitritt zum Reichsach einem Vortrage sen. em Andenken enster gewidmet, ebracht worden ist. Geburtstages des schenkt worden ist, kampf, den Sturm m Schifflein Petri rn angefleht, dem Unter dem Bilde Widmung:„Dem eit und Recht und racht. ter Zeit sind hier n. Gestern war s G. B. ein Autoruch in den Laden bei ihrer Arbeit Münster bestellter siebe über die Linleuse, wo das Tier Hundes die Spur Burschen sind, die Einwohnen dauernd Seeschkeufe hat ne größere Anzahl zer„Helga" und Kohlen den Hafen schle„wurden. st ganz vollendet sieben Jahre lang t fertig, daß seine Es können auch inenhafen erreichen. Deutsche Koloster. 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Fe Insgesamt sind bisher für die auf rein wirtbesonders schaftlicher Grundlage betriebene innere Kolonisation folgende Staatsaufwendungen erfolgt: Die Entwicklung der Laudwirtschaft unter der Regierung des Kaisers und Königs Wilhelm II. ".:(Fortsetzung.) Infolge der weitgreifenden Umwälzungen in Mark, davon 2,7 Millionen Mark für den Aus= ausgezeichnete Erfolge auf den eigenen Besitzungen Verwaltung und Wirtschaft und der gesteigerten bau schlesischer Gebirgsflüsse, aus.— besonders geweckten Interesses Seiner Majestät Kraftentfaltung gelang es im letzten Vierteljahr=] Die großen Hochwasserkatastro: je auch bedeutende Mitte' für die Urbarmachung hundert, den Rohertrag der staatlichen Forsten 1888 gaben Anlaß zur Ein' von rund 67 Millionen Mark auf rund 167 schusses zur Untersuchung der A Mill. Mark, d. h. um 100 Mill. Mark, und in den der Ueberschwemmungsge### den Reinertrag von rund 30 auf 90 Millionen ausgesetzten Flußgebieten. Mark, d. h. um rund 60 Millionen Mark zu Verschiedene in den Jahren 1900 bis 1905 an ausgegebenen Rentenbriefen 179 Millionen steigern. Auf den Hektar Fläche bezogen, stiegen erlassene Sondergesetze und das allgemeine Gesetz Mark, für Zwischenkredit 26 Millionen, an sondie Reineinnahmen von etwa 9 Mark im Jahre von 1905 ermöglichten erfolgreiche Maßnahmen stigen Mitteln 18 Millionen, insgesamt 223 Mil1888 auf rund 30 Mark. zum Schutze der den Hochwassergefahren aus= lionen Mark. Unter den von der Staatsforstverwaltung gesetzten Landesteile. Auch die Gründung der! Auch die landwirtschaftlich=techgemachten Aufwendungen erscheint sozialpolitisch Landesanstalt für Gewässerkunde im Jahre 1902 nischen Nebengewerbe haben, obgleich sie besonders bemerkenswert die Schaffung von Inst= und der für ihre Arbeiten durch AKO. vom 5. wic das Brennereigewerbe und die Zuckerindustrie häusern für Arbeiter, wofür seit 1896 insge= Januar 1903 geschaffene Beirat— die Fort= wiederholt durch die Gesetzgebung uwer benachsamt über 2 Millionen Mark aufgewendet wur= setzung des großen Wasserausschusses— legten teiligt und beunruhigt wurden,####liche Fortden. Während im Jahre 1892 nur 470 Wald= von dem regen Interesse Seiner Majestät für eine schritte gemacht. arbeiterfamilien in eigenen Wohnungen unter= planmäßige Förderung der Wasserwirtschaft im Die Zahl der landwirtschaftlichen Nucroffelgebracht waren, vermehrte sich deren Zahl auf Interesse der Landeskultur beredtes Zeugnis ab. bremnereien hat zwar in den letzten 25 Jahren 2831 im Jahre 1912.. Hervorragende Beachtung verdient schließlich nicht geringen Schwankungen unterlegen, doch ist .. Die ntaatliche Lomanenpoll!!, noch eine völlige Neuregelung des preußischen sie gegenüber der Periode von 1884,1888 um unsuhr um die Jahrhundertwende eine wesentlicht Wasserrechtes, welche durch das am 7. April gefähr 1000 Betriebe gestiegen. Aenderung. Bis dahin waren die Domänen nam= 1913 vollzogene neue preußische Wassergesetz nach. Hierdurch sind viele neue, wenn auch kleine lich noch von dem napoleonischen Kriege her für pieljährigen umfassenden Vorarbeiten ihren Ab= Zentren für gute Fütterung entstanden, die sich als die Staatsschulden verhaftet. Nachdem die dar= schluß fand. Schon seinem Amfange nach handelt ein Segen für das Land erwiesen; doch konnte auf ruhenden Schulden aber getilgt waren, er= es sich hierbei um ein gewaltiges Gesetzgebungs= die Kartoffelverarbeitung zu Spiritus trotz der gab sich eine wesentlich erleichterte Verwendungs= werk, das größte in Preußen seit dem Erscheinen gewaltigen Steigerung der Ernte von 25 auf möglichkeit der Domänen.. des allgemeinen Landrechts. Für die Landwirt= 45 Millionen Tonnen infolge der erschwerenden Infolgedessen wurden i den Gegenden mit schaft ist das neue Recht von besonderer Bedeu= gesetzlichen Bestimmungen leider keine Fortschritte zahlreichem Großgrundbesitz in alter Kultur. wo tung, oa sie an der Regelung der Benutzung machen. Dagegen vermehrte sich infolge der Bedas Vorhandensein von Domänen nicht mehr so der Gewässer, der Unterhaltung und dem Aus= günstigung durch die Gesetzgebung die Zahl der nötig erschien, wie in Sachsen, Hamnover und hau der Wasserläufe, dem Rechte zur Ent= und landwirtschaftlichen Getreidebrennereien um nahrVorvommern, zanireiche Domänen veräußert, da Bewässerung, der Wassergenossenschaften und au zu 5000. gegen m anderen besonders national gefährdeten dem Hochwasserschutz in erster Linie beteiligt ist. Als bemerkenswertestes Ereignis für die Landesteilen, im Osten und Norden(Schleswig),=#m Erkalae bat in den letzten 25 Spiritusindustrie ist die Gründung der Spiritusneue Domänen erworben und auch im Eifel= J.4.22 Lia mit Gesetz hetr, die Beförderuug zentrale zu betrachten, welche eine wesentliche gebiet Musterwirtschaften angelegt. Ferner L#ttT o#t:=à7.2=T=u 2. am=ezm#e=#und Mafn Verbesserung der vorsyndikatlichen Zustände mite?“ Sclamtfläche der staatlichen Domänen.— Jahr, 1886 und durch die Geutmant=nckat; herbeiführte und welche dadurch, daß sie wesentim Jahre 1886 und durch die Rentengutsgesetze## nmn... K. 3z von 1890 91 und deren Ergänzungsgesetze plan vazu beitrug,#g starte g mäßige Innere Kolonisation erzielt. gesetzgebung herbeigeführte Belastung des Geum rund 100000 Hektar vermehrt werden, nachdem der Domänenverwaltung gelegentlich der Auffüllung des Ansiedlungssonds 125 Millionen am.—8—„ terag; zuug dach hieber nor werbes erträglicher zu gestalten, ein Retter der Mark zu Ankäufen in Posen und Westpreußen wwis.=2., gna Füx hie Stärtung des Pu Industrie geworden ist. Während vor 25 Jahren zur Verfügung gestellt worden waren. tumz in Westprenuken und Posen zur Verfügung der gesamte erzeugte Allohol, abgesehen von der Infolge der oben erwähnten größeren Be= 224.14 und„ 4ia Hauntaufgabe der Ausfuhr, zur Herstellung von Trinkbranntwein wegungsfreiheit konnten die Einnahmen aus den S“““““:.„ 475 Millionen Marf Für benutzt wurde, und auf den Kopf der Bevölkerung Domänenvorwerken nunmehr nicht allein zum M2—2u1. u.2d Tartagtäufe 125 Millionen Mark, ein Konsum von 6,2 Litern entfiel, ist letzterer Wiederankauf, sondern auch zum Ausbau und zur zür die Festigung des häuerlichen Gesitza u3 auf über die Hälfte, nämlich 3 Liter, herabgedie Förderung der Arbeiteransiedlung 75 Mill gangen. Anderseiis gelang es aber durch rastMark und fur die Festigung größerer Güter 50 dgg werden, wovon in vielen Fällen Gebrauch ge macht wurde. Wenn auch im übrigen nach Mög lichkeit technische Verbesserungen verständnis gefördert wurden, so hätten allerdings noch vorbildlich wirkende produktioc Anlagen gesche werden können, und von Arbeitern auf wem dies nicht durch eine übermäßige Sorge für die Finanzlage erschwert worden wäre. Im übrigen scheint die Periode der geringen Prosionen Mark. Auf dem bisher besiedelten Land sind über provutioe untagen geschg..—0000 Anßzedlerfgartiege angesent word gr.„igg hätte mehr für die Ansiedlung zu kommt die Schaffung von annähernd 20.000 Domänen geschehen können,ngutern durch Vermittlung der Generalkommission. Seine Majestät der Kaiser dankenswerterweise fortgesetzt für die Spiritusindustrie bekundete, den Verbrauch zu technischen Zwecken von 0,3 „auf 2,3 pro Kopf der Bevöllerung zu heben und dadurch die Absatzschwierigkeiten zu verringern. Durch die im Jahre 1904 errichtete Deutsche Gern und freudig sei an dieser Stelle daran erMittelstandskasse für Posen und die zwei Jahre innert, daß Seine Majestät als erster die Spiritusbeleuchtung im Freien, nämlich in Sanssouci, perität der Domänen infolge der überwundenen z g29 Pitteln per Ausiedlungskommisian einführte, daß er wiederholt mit großem Gefolge wirtschaftlichen Krisis beseitigt zu sein, da gerade vrütch. aus Ms11).2. zux Verzzichungsgegestiig verschiedene Ausstellungen der Zentrale für Spiriin den letzten Jahren die Pachten wieder erheblich zmfangreiche Kredite zur Verfügung gestellt wur „ den, konnten zahlreiche Familien i ihrem Besitz stiegen. Eine umfassende Tätigkeit wurde in den besesugt wergen. letzten 25 Jahren in Preußen auf dem Gebiete tus besuchte, dabei sein lebhaftes Interesse für die technischen Fortschritte bekundete und den zum und Besitzbefestigung##9e# WPorte der Landesmeliorationen, des Moor, sind über 50000 deutsche Familien mit etwa Heid== Ufer= und Dünenwesens Ent-spreußen unmittelbor zugeführt worden und 5000 grobe Jurum, Pepgrietz, S., 4, Peig zien Sechen Im Jahre 1887 waren 2155 Leschverbänd= beutsche Vomtuen wiggaft gsemacht und Fiez nung getreten, welche berufen ist, einen erhebund öffentliche Wassergenossenschaften mit 2.21——sien mit 47000 Könfen lichen Teil der großen Kartoffelüberschüsse aufMillionen Hektar Fläche und 233 Millionen Mark Gumten mit erwa.47 000 Moxfez. ,p##engziE zunehmen, vor dem Verderben zu bewahren und # Fa###nd gehalten worden. Der Gewinn der deutschen Snmm „Da seht ihr, was in der Kartoffel steckt. Als völlig neues Gewerbe, welchem noch eine Ausführungskosten vorhanden. In den folgenden 25 Jahren wurden 3876 Verbände und Genossen schaften mit 1,45 Millionen Hektar Flache und zu lußen; deutschen Bevölkerung ist auf 150= bis 200 000 Personen Hiermit erschöpft sich aber noch keineswegs die die Einfuhr ausländischer Futtermittel einzuschränken. Bisher wurden 450 Betriebe und darunter mehr als Viertel in den östlichen ProMillionen Mark Ausfuhrungskosten gebildet, kEnnn am U„ 61005 vinzen errichtet In dab jetzt 6031 Nerhände und Senaslenschaften Schaffung neuer Kolonisten, denn da von 1882“ lo daß jetzt 6031 Verbände und Genossenschaften..“ 1000##.#.1:###= landwirtschaftlichen m.. Für die große Entwicklung des M mit 3.66 Millionen Hektar Fläche und 473 Mill... 1. M die Jahl der landwirtschaftlichen Be Mark Ausführungskosten bestehen. Diese Zahlen triebsinhaber zeugen für den glänzenden Aufschwung des ge bis zu 2 nossenschaftlichen Meliorationswesens! Dem ent.: von 2— 5 spricht auch der umfassende Ausbau der beteiligten]„ 5—20 kolkereigewerbes legt die starke Zunahme der gewerblichen Hauptbetriebe, welche von 3818 Betrieben mit 9500 Personen im Jahre 1882 auf rund 12000 Betriebe mit 45000 beschäftigten Personen stiegen, beredtes Zeugnis ab. Die Beha um rund 259 000 „„„„ 26 000 und e err een„„„„„ 92000 staatlichen Verwaltungsorgane. und die Wirtschaftsfläche dieser Besitzgrößen um deutung der genossenschaftlichen Betriebe ist später Seit 1888 ist die Zahl der meliora= über 2 Mill. Hektar zunahm, geht unter Berück= gekennzeichnet. tionstechnischen Beamten von 36 auf 253, die sichtigung des privaten Vorgehens der Erfolg!. In der Zuckerrübenindustrie machte der Meliorationsbauämter von 13 auf 50 ge= der inneren Kolonisation noch erheblich weiter, sich ein Konzentrationsbedürfnis geltend, welches fliegen. als die vom Staate und anderen Organisationen zur Auflösung einer ganzen Anzahl von Be. W ä h r e n d d i e G e s a m t a u s g a b e n d e r l a n d= p l a n m ä ß i g g e f ö r d e r t e B e s i e d l u n g s t ä t i g k e i t v e r= t r i e b e n u n d z u V e r e i n i g u n g e n m i t b e s t e h e n d e n wirtschaftlichen Verwaltung für das Meliorations= muten läßt. Fabriken führte, so daß ihre Zahl im Lau# 291 Donnerstag: Erbsensuppe, Hammelkeule mit Wirsing, Bratkartoffeln. Freitag: Heidelbeersuppe, Eierkuchen mit Obst, Stärkepudding. Samstag: Sauerampfersuppe, Kotelettes mit Blumenkohl und Bratkartoffeln. Sonntag: Hühnersuppe mit Nudeln, Hühnerfrikassee, Kalbsbraten mit Kohlrabigemüse und Apfelmus, Cremeschnittchen. . Pikante Abendbrot=Gerichte. „ P i l z l o t e l e t t e n. M a n k a n n j e d e r l e i E ß pilze verwenden. Die rohen gereinigten Pilze werden gewiegt. 2 frische Zwiebeln werden geschält, geschnitten und mit den Pilzen in einem halben Löffel Butter ohne weitere Zutaten im eigenen Safte weich geschmort. Mit dem Pilzbrei vermengt man gut 2 geschälte, in Milch geweichte und gut ausgedrückte Brötchen, ein Ei, eine Messerspitze Salz und seiner Pfeffer, ein wenig gewaschene und fein gehackte Petersilie. Die Masse muß zusammenhalten. Dann werden aus einem mit Panierbrot bestreuten Brett kleine Kotelcttes geformt, die man in Ei und geriebenen Semmel umwendet und in Butter bratet. Sie werden mit einer braunen Sauce serviert. Rilotto. In einem Viertelpfund im Topf zerlassenen Rindermark bratet man 3—4 geschnittene Zwiebeln, die man, wenn sie braun sind, herausnimmt und fortschüttet. Das Fett gibt man an 1 Pfund gebrühten Reis, den man mit etwas Salz würzt und mit 2½ Liter kräftiger Bouillon wurzt. Die Bouillon hat man von Ochsenfleisch gekocht. ½ Pfund weich gekochte Leber und Herz von Geflügel gibt man dazu und läßt den Reis so lange kochen, bis er eben weich ist, die Körner dürfen aber ihre Festigkeit nicht verlieren. An die fertige Masse gibt man ½ Pfund vorher mit einer halben Tasse Wasser gekochte Tomaten und reibt ½ Pfund Parmesankäse daran. Gefüllte Heringe. 6 große geschälte Aepfel, für 20 Pfg. rote Rüben, 3 kleine Salzgurken werden in Stücke geschnitten und in eine Mayonaise mit Kapern gemischt. 4 Heringe, welche gewässert und abgeschabt sind, werden der Länge nach geteilt und ausgegrätet, jede Hälfte wird in drei Stücke geschnitten. Hiervon wird die Hälfte auf den Boden der Schüssel gelegt, mit Sauce bedeckt und der Rest der Heringe darauf getan. Das Ganze wird mit Kresse serviert. Rezepte. Rebhühner werden trocken gerupft, ausgenommen und gewaschen. Dann umbindet man sic mit Speckscheiben. In der Pfanne bräunt man ¼ Pfd. Butter, legt die Rebhühner hinein und brät sie unter fleißigem Begießen etwa 1 Stunde. Nach und nach gießt man etwas sochendes Wasser und ¼ Liter saure Sahne an und verdickt die Sauce zuletzt mit 1 Teelöffel Kartoffelmehl. Zu Ende der Bratzeit entfernt man die Speckscheiben, damit sich das Rebhuhn bräunen kann. Zur Garnierung von Rebhühnern röstet man Semmelschnitte und bestreicht sie mit folgender Masse: Die Herzen und Lebern der Vögel werden sein gewiegt und mit Pfeifer und etwas geriebener Zwiebel in Butter weich gedämpft. Diese wohlschmeckenden Schnittchen werden um die Rebhühner herumgelegt. Eingemachte Champignons. Kleine. jeste Champignons werden gewaschen, geputzt und in gutem Weinessig 15 Minuten lang gekocht. Dann gibt man sie sogleich in Gläser und schüttet oben auf einen Löffel feines Provenceröl. Eingemachte Melonen. Man schnei det eine gut geschälte Melone in fingergroße „Streife berspült diese mit Essig und Wasser und läß. e 24 Std. stehen. Danach läßt man sie gut abtropfen, bestreut sie mit Zucker und läßt sie wieder 24 Std. stehen. Dann kocht man den dickflüssigen Melonensaft auf, legt die Melonenstücke hinein, nimmt sie aber mit dem Schaumlöffel wieder heraus, sobald sie halb weich sind. Dann füllt man sie in ein Glas und füllt den dicken, eingekochten Saft darüber. Nach 8 Tagen gießt man den Saft ab, kocht ihn noch einmal auf und schüttet ihn wieder über die Frucht**** Praktische Winte.X Beim Backen verursacht oft das Zeirühren der Butter zu Sahne viel Schwierigkeiten, wem man jedoch etwas Mehl dazu gibt, erreicht man mit leichter Mühe sein Ziel. Tintenflecke aus Pavier oder Büchern zu entfernen, wendet man verdünntes Scheidewasser an, mit welchem man die Stellen vorsichtig abtupft. Bier oder Wein in Flaschen schne!! zu kühlen, verfährt man folgendermaßen: Ein grobes Leinentuch taucht man in Wasser, wickle es lose um die Flasche, stelle diese in eine Schüssel mit wenig Wasser und damit in das geöffnete Fenster. Dann erzeuge man durch Oeffnen der Tür Gegenzug und sorge dafür, daß die Enden des Tuches sich stets durch das Wasser in der Schüssel vollsaugen und naß erhalten können, schon in kurzer Zeit ist der Flascheninhalt ohne Eis so abgekühlt, als hätte er im Eisschrank gestanden. Allgemeiner Fragekaften. Frau Ww. O. 1. Die Zahlen auf dem Losungsschein beziehen sich auf das Brustmaß, das 84, bei Einatmung 90 cm betragen hat. Ihr Sohn ist ein Jahr zurückgestellt worden. Gründe für die Zurückstellung sind nicht angegeben.— 2. Wenn der Prinzipal Ihres Sohnes in Kon kurs geraten ist, so hat dieser trotzdem Anspruch auf Innchaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist. Ist also bei dem Engagement nicht etwa eine einmonatige Kündigung zwischen Ihrem Sohne und dem Geschäftsinhaber vereinbart worden, so konnte ihm der Konkursverwalter am folgenden Tage kündigen und von diesem Tage ware das Dienstverhältnis noch weitcre 6 Wochen gelausen. Hat der Prinzival, sagen wir am 8. Juli, Konkurs gemacht, so lief die Frist bis zum 18. August. Bis zu diesem Zeitpunkte hat Ihr Sohn also Gehalt zu beanspruchen. 3. Denjenigen Personen, die infolge eingetretener Erwerbslosigkeit aus der Kasse ausscheiden, verbleibt der Anspruch auf die gesetzlichen Mindestleistungen der Kasse in Unterstützungsfällen, die während der Erwerbslosigkeit und innerhalb eines Zeitraumes von drei Wochen nach dem Ausscheiden aus der Kasse eintreten, wenn der Ausscheidende vorher mindestens drei Wochen ununterbrochen einer Krankenkasse angehört hat. Sie ersehen daraus, daß die Weigerung der Kasse berechtigt ist. A. Sch. in K. Für Zucker, der zur Vieh fütterung oder zur Herstellung von anderen Fabrikaten als Verzehrungsgegenständen bestimmt ist, wird keine Steuer erhoben. Die Steuerfreiheit greift nach einer Verfügung des Finanzministers vom 29. Oktober 1904 auch für die Fütterung von Bienen Platz. 2. Die Adresse hat zu lauten: An die Königliche Oberzolldirektion in Münster. A. N. 71. Die Amnestie hat sich auf bereits verbüßte Strafen nicht erstreckt. Wenn ein Verurtcilter seine Strafe abgesessen hat, so kann sie ihm auch der Kaiser nicht mehr erlassen. Ihre Frage ist wohl so zu verstehen, daß Sie zu wünschen wissen, ob die Löschung von erlittenen Strafen auf Grund der Amnestie im Strafregister erfolgt ist. Auch diese Frage ist zu verneinen.29 J. K. R. Sie sind verpflichtet, die auf das Nachbargrundstück hinüberragenden Zweige zu beseitigen. Entziehen Sie sich dieser Pflicht, so hat Ihr Nachbar das Recht, die Zweige abzuschneiden. Ob die Hecke 50 Jahre oder länger steht, das hat auf diese Berechtigung keinerlei Einfluß. 2. Wenn fremde Hühner auf Ihr Grundstück fliegen und Ihr Hund beißt sie tot, so können keine Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden, anders aber würde der Fall liegen, wenn er die Hühner erst erwischt hat, nachdem sie bereits aus dem Hofe auf die Straße übergetreten waren. 3. Wenn Sie Gift gegen Ratten und anderes Ungeziefer in Ihrem geschlossenen Hofe auslegen und fremde, auf Ihr Besitztum eingedrungene Tiere fressen davon und gehen zugrunde, so würden an Sie ebenfalls keine Schadenersatzansprüche gestellt werden können. 4. Eine Haftung würde nur dann vorliegen, wenn der Knabe mit Ihrem Wissen auf dem Hundefuhrwerk Platz genommen hat. Wilh. M. Die für Ihre Zurückstellung geltend gemachten Gründe erscheinen uns als ausreichend. Wenden Sie sich rechtzeitig an das zuständige Landratsamt, das in Gemeinschaft mit der Militärdehörde über das Gesuch zu entscheiden hat. Davon, daß die Lehrer sofort nach dem ersten Examen dienen sollen, ist niemals die Rede gewesen, man ist nur ihren Wünschen entgegengekommen und hat ihnen gestattet vor Ablegung der zweiten Prüfung ihr Jahr abzudienen. Geschäftliche Mitteilungen. Noch ist es Zeit für eine kräftige Düngung zu den Herbstsaaten. Je schwerer der Boden und je größere Ernten man von ihm verlangen kann, um so stärker bemesse man die Düngung. Selbst auf leichtem Sandboden sollte zu Roggen auch neben Stallmist oder Gründüngung wenigstens 400—500 Kg. Thomasmehl pro Hektar gegeben werden. Ein gut geratener Kuchen ist von jeher der Stolz der Hausfrauen gewesen. Früher war das Kuchenbacken, als man Hefe als Triebmittel verwenden mußte, immer eine zeitraubende und umständliche Sache. Das wurde anders, als Dr. Oetker sein Backpulver„Backin“ in den Handel brachte und den Hausfrauen seine zuverlässigen Rezepte kostenlos zur Verfügung stellte. Heute kann jede Hausfrau mit Dr. Oetker's Backin und nach Dr. Oetkers Rezepten in kurzer Zeit einen wohlgelungenen Kuchen auf den Tisch bringen. Man fordere beim Einkauf stets ausdruaungh„Buckn“, da dies die gesetzlich geschützte Bezeichnung für Dr. Oetker's Backpulver ist und nicht nachgemacht werden darf. : Ausbeutung der Guanolager Die Notiz, daß die veruanische Regierung die Ausbeutung der Guanolager auf 2 Jahre verbot, hat vielfach eine Auslegung dahin gefunden, daß dieselben der Erschöpfung nahe seien. Im Gegensatze hierzu wird uns von bestunterrichteter Seite geschrieben: „Von einer bevorstehenden Erschönsung der Guanoläger Perus ist schon viel geredet und geschrieben worden. Bisher haben sich diese Befürchtungen jedoch als grundlos erwiesen. Die Maßnahme der Veruanischen Regierung, während zweier Jahre auf den Ballestas=Inseln den Abbau einzustellen, wird die Ausfuhr von Guano auch nur um einen Bruchteil verringern. Man verspricht sich von dem Schutz, der dadurch den Vögeln gewährt wird, eine Zunahme der Produktion, die in letzter Reihe wiederum den Verbrauchern zustatten kommen würde. Unter diesem Gesichtswinkel können daher auch die Freunde des PeruGuanos es nur begrüßen, daß sich die Regierung Perus veranlaßt sieht, Vorkehrungen zu treffen, die geeignet erscheinen, dem Lande die Einkünfte zu erhalten, die es aus dem Guano zieht.“ Vom Büchermarkt. Die wichtigsten Faserpflanzen. Von Dr. R. Thiele, Dozent für tropische Agrikultur an der Deutschen Kolonialschule Wilhelmshof zu Witzenhausen. Mit 17 Abb. Thomas Volksbücher Nr. 107—109. Brosch. 60 Pfg., geb. 85 Pfg., für Mitglieder der Deutschen Naturwissenschaftl. Gesellschaft 54 Pfg., geb. 79 Pfg. Vorliegendes Bändchen bringt in gemeinverständlicher Weise eine Abhandlung über den Wert der einzelnen Faserstoffe und ihre Verwendung. Nach einer allgemeinen Einleitung über das Vorkommen, die Gewinnung und die Eigenschaften der Spinnstoffe, werden die wichtigsten Faserpflanzen derart behandelt, dak von jeder einzelnen nach einer kurzen Schilderung ihrer botanischen Herkunft, die Geschichte, die Bedingungen für die Kultur und die letztere selbst eingehender besprochen werden. Hieran schließt sich eine Beschreibung der Gewinnung der Fasern der einzehnen Pflanzenarten, ihre Verarbeitung zu Handelsprodukten und deren Verwendung und Verwertung. Ganz besonders ist bei der Abfassung der Schrift auf unsere Kolonien Rücksicht genommen, weshalb auch den dort zu kultivierenden Pflanzen ein größerer Raum gegönnt worden ist. Der Zweck des Büchleins, weitere Kreise für den Aubau der Gespinstpflanzen zu interessicren und ihnen die Gewinnung und Verwertung ihrer Produkte nahe zu bringen, muß als durchaus gelungen bezeichnet werden. Die Abbildungen— zum größten Teile eigene Aufnahmen des Verfassers— sind vorzüglich und erlöutern den Tert sehr glücklich. Nogoch Kout- fu.“ „„„ icrs Taie NrotWenn 2.—. M me e ic uhce ini n gung abigupiht Sg ud ishcen pll 2c 13612c guc gpg sig Taplanig o gun M un hhomb 25 911 88 s a pog ii — We ii Mg un n tt 165 * 290* werden soll, gequält werden, flöße man emige partel maenen! FFrackener gesiebter Sand, mit einem Vierkel Darum sollte es die junge Mutter auch ängstlich gesüßten Kamillentee ein und verschafft ihnen Mehl, ein Viertel Essig und ein Viertel Salz vermeiden, das Kind zu allzufrühem Sitzen au= damit Erleichterung und sich selbst die Nachtruhe, vermischt, macht auch den schmutzigsten KupferFschalten, vein ehhe, Shrger, et. geritgt, Luus Preoren und vervorbenen Magen bei Kinvern kessel glänzend sauber und erübrigt die Verkräftig genug fühlt, dann bekämpft man sicher durch ½ Tasse Kamillentee. wendung von Säuren und scharfen Putzmitteln, richtet es sich von selbst ganz energisch alf. Ge In Magenkrampf ist heißer Kamillentee ein die nicht nur dem Kupfer, sondern auch sehr oft , m es am besten m wirksames Mittel. Ein Kamillenfußbad ist bei den ungeschützten Händen schweren Schaden zuv5 es uen in beinem Retchen im Magen oder m opse und bei Kopf= fügen. Ein wenig bekauntes Mittel zum Puten seinem Betichen, im Wagen oder auf schmerzen sehr wohltuend. Ein heißes Kamillen= verrosteter Bügeleisen bietet uns dieser treff„..] ad ist gegen Gliederreißen zu empfehten. Heiße liche Sand ebenfalls— man streut ihn auf eine . K a m i l l e n s ä c k c h e n l e i s t e n b e i G e s c h w u l s t e n g u t e P a p p e u n d p l ä t t e t n u n a u f d i e s e r s o l a n g e ur junge Mutter jeden Tag Dienste. Auch in der Haarpflege findet die Ka= hin und her, bis das Eisen blitzblank ist. Davon neuem e##e Quelle geheimer Sorgen und mille Verwendung. Waschungen mit dünnem mit es nicht wieder verrostet, läßt man es erst G M2%######ri. wen, das Kamillenaufguß machen das Haar locke., weich vollig erkalten, ehe man es verwahrt und hüllt Bind echt ispbekt.#g. Oit, ist, es ihr ann und heller in der Farbe.. es dann in eine Stumpfsocke ein. Schlieblich' ganz, Wnregg##.### ein. Hand iu] Deshalb sollte jede Hausfrau einen Vorrak sei noch erwähnt, daß eine fingerdicke Schicht , um die andere Hand zum reinigen des an Kamillen im Hause haben, die getrocknet und in Sand, in Ermangelung eines Backsteines auf die Norper: ben. n zu konne. und f#.... sauberen Leinenbeuteln luftig aufgehängt, oft ein rote Ofenplatte gelegt, dem Verbrennen von ender....„ Hao, früher.#is es dem Retter in der Not sind, wenn der Arzt nicht Gebäck und Braten vorbeugt. Den später zuWohldefinden des Kindes dienlich ist. Eine prak= gleich zu erreichen ist. tische Erfindung. eine Art weitmaschigen Netzes zur Aufnahme des zarten Körpers befestigt, hält es während des Bades den Säugling in der gewünschten Lage fest und sie kann nun die notwendige Abreibung ohne jede Schwierigkeit vornehmen. Die Erfindurg stammt von einer Frau, die„Selbst die besten und haltbarsten Gummi sich damit den Dank vieler tausender junger sahuhe widerstehen nicht dauernd den Strapazen, Wie lassen sich Gummischuhe zweckmäßig im Hause reparieren. sammengefegten und gesammelten Sand kann man natürlich wieder verwenden. So bietet dieses einfache Hilfsmittel unserer Küche vielfache Gelegenheiten zu seiner Verwendung und sollte deshalb wieder mehr beachtet und verwendet werden zum Besten der Wirtschaftskasse der Hausfrau.„*—„ h Mütter erworben hat, und es wird bald kein einschlägiges Geschäft mehr geben, in dem nicht auch dieser Badeschutz als„eiserner Bestand“. jeder Erstlingsausstattung zu haben ist. I Die Appetitlosigkeit eines kranken Rindes kann zu dessen Besten ohne viel Mühe der gossen. Pflegerin bekämpft werden, winn sie dabei zwei Punkte besonders beachtet: ernens, die Be schaffenheit des Mundes ihres kleinen Patienten, gesetzt, welche eine anhaltende Regenzeit im Herbst mit sich bringt. Kleinere Löcher oder Risse werden ohne all zugroße Mühe mit folgender Kautschuklösung dauerhaft und gut repariert. In einem Blechgefäß, das in Wasser von 30 Grad gestellt wird, werden 2 Teile Kautschuk mit 12—14 Teilen Schwefelkohlenstoff überNachdem der Kautschuk sich löste, wird die Flüssigkeit, um das Eintrochen zu verhindern. eine Lösung von Kautschuk in Terpentinöl zubis sie die Konsistenz eines dünnen zweitens. das appetitreizende Anrichten der dargereichten Speifen. In beiden Punkten wird, n—. der erfahrene Arzt weiß, viei gesündigt. geschmolzener Kautschuk mit 1½ Teilen zer Selbst jene Kinder, die an eine geregelte Zahnpflege gewöhnt sind, sträuben sich meist, sich wäh rend einer Krankheit den Mund zu reinigen oder mit einem Hölzchen auf die Ränder der Schäden reinigen zu lassen. Da sie matt und hinfälkig auf und drückt die Risse aneinander, bis der Kautschuk erhärtet ist. sind, ist ihnen jede Bewegung zuwider und des halb verweigern sie der Pflegerin auch bezüglich der Mundreinigung den Gehorsam. Ist aber schon in gesunden Tagen ein sauberer Mund von und dieses dann mit der Kautschuklösung getränkt Ein Fremdling in der deutschen Rüche. Maismehl, dieses ausgiebige und äußerst nahrhafte Produkt, aus den gelben glänzenden Kolben der Maispflanze wird in der deutschen Küche nur ganz vereinzelt verwendet und zwar dann unter dem Namen„Maizena“, einem feinen Pulver von leicht süßlichem Geschmack. In der amerikanischen Küche dagegen spielt es eine recht gewichtige Rolle, da man nicht nur Maisbrok und allerlei feines Gebäck, sondern auch verschiedene Speisen, Suppen und Klöße aus ihm Breies erlangt hat. Die letztere Flüssigkeit stellt bereitet, die sicher auch in unseren Küchen beman so her, daß ein Teil über gelindem Feuer reitet, Anklang bei alt und jung finden würden. Maismehlsuppe. 2 Löffel Maismehl und 2 Löffel voll Kakao quirlt man mit kalter Milch, gießt es in kochende, leicht gesalzene Milch läßt eine halbe Stunde kochen und richtet mit geröstetem Zwieback an. Maismus. Wie Mehlbrei mit Wasser dick stoßenem Kolophonium in 3—4 Teilen Terven tinöl gemischt wird. Man trägt diese Masse Bei Schäden der Fußspitze oder der Absätze ausgequollen, gibt man kalte süße Milch dazu wird ein passendes Stückchen Pappe untergelegt oder mit Milch ausgequollen, serviert man es ee e e# mit eingemachten sauren Kirschen oder geschmor höchster Wichtigkeit für das Befinden des Kindes. und unter mehrmaligem Auftragen der Lösung ten frischen Pflaumen. wieviel mehr erst in Zeiten der Krankheit. Ist mit dem Gummischuh vereint.1 Maisgraupen. Man quellt sie mit die Zunge des Patienten stark belegt, so ist das Derartig reparierte Gummischuhe halten über= Wasser nicht zu dia aus, wobei man eine Zwiebel ein Zeichen mangeinder Mundpflege und som:: rascheno lange: die Reparaturen lösen sich nicht und 1 Tasse voll gebackene Pflaumen mitkochen ein Vorwurf für die Pflegerin, die es ver= umns 2= sonst sehr oft der Fall ist, bereits in den läßt, röstet reichlich Speck schön braun und kocht säumte, ihn rein zu halten. Das ist nämlich ersten Tagen......... sectts iee=, das nahrhafte sehr wohlschmeckende Gemüse nochgarnicht so schwen, wie sie vielleicht annimmnt: Mit Kautschuk kam man auch Schuhmer mals damit auf. Man reicht Bratwurst oder weiches Leinenläppchen, ein Glas frischen für Schnee und Regen wasserdicht machen. Man Stedemürkchen Wassers ist alles, dessen sie dazu bedarf. Hal s:? schneidet für ein paar Stiefel 20 Gramm Kaut Zähne, Zunge und Mundhöhle mit immer wieder schuk in kleine Stücke, zerläßt 30 Gramm ausgedrückten Läppchen gereinigt, dann reiche sie Schweinefett auf gelindem Feuer und schüttet von ihrem Arm gestützt, einen Schluck den Kautschuk hinein, indem man tüchtig um kalten Wassers, den es nach emem Weilchen wicon ruyrt. bis der Kautschuk sich völlig löst. Nun ausspuckt. Nach solcher Mundreinigung reiche sie sngt man 40 Gramm Tran hinzu, damit die dann etwas Nahrung. Bedingung dabei ist: Masse verdümt wird und nimmt sie dann vom wenig auf einntal und recht zierlich und appe Fenei. Mit dieser Masse wird das feuchte Schuh titlich angerichtet. Wenn möglich, esse sie dabe: weri am warmen Ofen oder bei gelindem Feuer zur Gesellschaft ein Paar Bissen mit, doch nie mit bestrichen, damit alles gut eindringt. Dieses„### m 44—# 0·43-8 demselben Löffel wie das Kind, sondern am besten Kautschukoräparat ist jeder sorgsamen, sparsamen 2 ganzen Eiern, etwas abgeriebener Zitrone und gesondert von einem anderen Teller. Das gute vausfrau zu empfehlen. Jede Art Ledercreme 1 Teelöffel voll geriebenen bitteren Mandein Beispiel wirkt auch hier oft Wunder und bilft die haftet vorzüglich darauf bei sorgfältiger Be Appetitlosigkeit bekämpfen, die zu immer größerer handlung.:„„ Entkräftung des kleinen Patienten fühven muß.! wenn nicht energisch dagegen eingeschritten wird. Siedewürstchen dazu. Polenta. 2 Tassen Mehl vom Mais kocht man mit Salz und Butter ganz steif. läßt abkühlen, stürzt in eine mit Wasser gespülte Form, schneidet, wenn steif geworden, Scheiben aus der festen Masse, legt diese, mit Butterflöckchen und geriebenem Parmesankäse bestreut, schichtweise in eine gebutterte Backform und bäckt das Ganze hellbraun. Maisgebäck. Dick in Milch ausgeguollener Maisgries wird mit 2 Löffel voll Arrak, A Die Kamille. - Fem. Manche Krankheit läßt sich im Entstehen durch ein Hausmittel bekämpfen, während Ein kast vergessenes Reinigungsmittel. Wenn man in vielen Küchen Umschau halten le, was zur Reinigung der mancherlei Ge räte verwendet wird, so würde man wohl über all eine Reihe der verschiedensten neuartigen (auf 1 Teller voll Masse gerechnet) vermischt, etwas Backpulver beigefügt, nußgroße Bällchen davon gestochen, die man, flachgedrückt, in heißem Schmalz braun bäckt und mit geschmorten Früchten serviert. Maisschmarrn. 3 ganze Eier, Milch und Maismehl zu dickem Teig gerührt, gesalzen, in Fett auf beiden Seiten angebacken, mit 2 Gabeln zerrissen, fertig gebacken mit reichlich Zucker bestreut angerichtet. sie, unbeachtet und vernachlässigt, später viel Putzmittel, selten aber das billigste, was es aber Unruhe und Kosten verursacht. Ein solches Haus= unter diesen gibt, den einfachen weißen Sand, mittel ist die Kamille, die früher wegen ihrer antreffen. Und doch würde mit ihm sich vieles unschätzbaren„Eigenschaften sehr geehrt wurde. fast ohne Kosten reinigen lassen, ohne daß man Eine Zeitlang trat sie in der Medizin vor anderen einen anderen Zusatz verwenden muß, so vor modernen Mitteln in den Hintergrund, aber neuer= allem Küchenbretter und Quirle, ungestrichene dings ist das Interesse für die bekannte Heilpflanze Dielen, Milch= und Speisetöpfe mit dem un wieder gewachsen; sie wird selbst von modernen erwünschten Ansatz, Schubkästen und Waschgefäße. Für Küche und Haus. Aerzten, die durchaus keine Naturärzte sind, in Mit Seifenpulver zur Hälfte vermischt, werden ihren Verordnungen häufig verwendet. Vor allem Steinstusen, Fliesen, Steinfußböden, Backtröge, ist die Kamille in der Kinderstube ein unentbehr= Kuchenbretter und Tischplatten sehr sauber und die Gebratene Kalbsleber mit Schneidebohnen, liches Mittel. Säuglingen die von Leibschmerzen letzteren von allen Flecken befreit. Zitronencreme,— Speisezettel. Montag: Ochsenschwanzsuppe, Rinder braten mit Salat, Obst. Dienstag: Tomatensuppe, Pökelzunge mit Leipziger Allerlei. Mittwoch: Kalteschale von Buttermilch, 2 1x kund 1odich Ne Wir woush ub usglom Asueiift Swoid won Mog 100 Jundx ir a.. iung Mu g Wishl u uhn M W=-ingusgug e iin Min Wig Wh n uo M., r in 4 983 Ir eisccinn pun Sisslen Sp Susg 1p Miun Reeluschpuen iep Sunsspictne Ad der letzten 25 Jahre um über 50 Betriebe abnahm. Im Jahre 1910/11 Fren 354 Fabriken in Tätigkeit. Die Menge der Kerarbeiteten Rüben aber erfuhr im letzten Vierteljahrhundert eine Steigerung von 8 auf 16 Millionen Tonnen und die Zuckerproduktion von 945000 auf über 2½ Millionen Tonnen. Die außerordentlichen Erschwerungen, wela dem Export erwuchsen, wurden zum Teil gemildert durch die starke Zunahme des Zuckerverbrauchs im Inlande, der von 7 auf 21 Kilogramm, also um das l##eifache, stieg. Der wiederholte Ausbau der Zuckersteuer, Der die Industrie schwer in Mitleidenschaft zog, hat für das Reich eine neue ausgiebigere Steuer quelle geliefert; während die alte Materialsteuer Ende der 80er Jahre nur 10 Millionen Mark erbrachte, zieht das Reich heute aus der Zuckersteuer annähernd 175 Millionen Mark. .(Schluß folgt.) Die Aussaat des Roggens. (Nachdruck verboten.) Der Zeitraum, in welchem der Roggen gesät werden kann und muß, ist teils nach der Art desselben, teils nach mannigfaltigen Umständen ein sehr langer und wohl der längste, den irgend ein Gewächs gestattet. Man hat den Winterroggen, wenn die Aussaat im Herbst gehindert worden war, im Dezember, im Februar und selbst noch im März gesät und dabei oft einen recht guten Ertrag erzielt, obschon solche späte Saaten in der Regel sehr ungewiß sind. Schwarz erzählt, daß der elsässer Bauer zu Lichtmeß(2. Februar) vormittags Winterroggen und am Nachmittage Sommerrogen säe. Im Odenwalde sät der Waldarbeiter an den gelichteten steilen Haubergen ir Ipril Sommer= und Winterroggen zugleich, um aus der einen beschwerlichen Bestellung zwei Ernten zu gewinnen. Von größerer Wichtigkeit ist es aber, der besten Saatzeit für unsere Frucht nachzuforschen.“ Beschränkt man sich auch dabei auf den eigentlichen Winterroggen. so ergibt sich doch immer noch ein ziemlicher Spielraum, welchen klimatische Unterschiede, Kultur des Bodens und hier und da auch besondere Gesichtspunkte und Zwecke, z. B. der Schutz vor tierischen Feinden usw. bedingen. Im allgemeinen stimmen die Ansichten darin überein, daß die früheren Saaten einen höheren Ertrag geben, als die späteren. Der Winterroggen schoßt zeitig im Frühjahr und es hängt (daher die Größe seines Ertrages mehr von der Größe der Bewurzelung und der Menge der Seitentriebe, die er im Herbst gemacht hat, als von jenen ab, die er erst im Frühjahr macht. Der Noggen liebt eine trockene Einsaat. Bei zeitiger Saat ist immer leichter trockene Witterung zu treffen, als später im Herbst, wo Boden und Atmosphäre feuchter werden; nicht zu gedenken des Amstandes, daß man dann, wenn man sich zu zeitiger Saat entschlossen und eingerichtet hat. um so eher den geeigneten Zeitpunkt zur Saat wählen kann, während man bei sväter Saatzeit, um nicht durch die Einwinterung überrascht zu werden, die Saat bei jeder Witterung einbringen muß. : Tritt trockene Witterung im Herbst ein, so kommen, wenn auch das Aufgehen der Saat durch die Trockenheit lange zurückgehalten wird, die. zeitigen Saaten immer mehr erstarkt in den Winter als die späten, und hierauf kommt sehr riel an. Ueberwachsen sich auch die zeitigen Saaten bei günstiger Witterung im Herbst, faulen wohl gar. wenn die Pflänzchen halbfußhoch herange wachsen sind, im Winter und kommen schwächlich ins Frühjahr. so stößt doch eine Ausnahme die Regel nicht um. Doch können besondere Umstände eine spätere Saat rätlich machen. Wo die Bearbeitung in der Regel flach erfolgt oder eines fehlerhaften Untergrundes wegen erfolgen muß, da verbreiten sich die Wurzeln, weil sie nicht eindringen können, seitwärts und verlaufen in einander, welches um so stärker geschieht, je mehr sie vor dem Winter Zeit dazu haben. Hierdurch entsteht anfangs eine starke und schnelle Vegetation, die aber die seichte Krume so schnell und stark erschöpft, daß die Nah rung dann. wenn die Pflanzen im Frühjahr treiben sollen, schon zum Teil verbraucht ist. In einem 287 * moorigen und korfigen Boden, der von der Feuchtigkeit aufgetrieben und vom Frost leicht in die Höhe gezogen wird, leiden die starken bewurzelten Pflanzen der zeitigen Saat mehr, als die wenigen bewurzelten der späteren Saat. 2# Was nun unter zeitiger oder später zu verstehen ist, ist ein sehr relativer Bee nach Lage, Klima und Boden sehr ver#- sgelegt werden kann. In einem großen Teil- 2 S Deutschland gilt die Annahme, daß „acht Tage vor und acht Tage nach Michaelis“ die kiste Saatzeit sei, und es werden auch wohl während dieser Zeit die meisten Saaten eingebracht, doch bedingen die Verhältnisse bald eine frühere, bald eine spätere Saat. In kälteren und. höheren Gegenden, wo der eintretende Winter vielleicht Mitte Oktober alle Vegetation beendet. und lange vorher seine kalten Vorboten aussendet, dürfte Ende August bis Anfang September als die beste Saatzeit gelten. Manchem dungschwachen und von Natur armen Boden möchte zu wünschen sein, daß er nicht viel zurückzustehen brauchte, mag er auch in sonniger Ebene liegen. Mitte September kann man als die beste Zeit bei Roggen betrachten. der in Gründünger zu stehen kommt. In den tätigen und warmen Böden der Niederungen und Ebenen, bei einem warmen Klima ist die Saatzeit im Oktober. Im deutschen Osten mit ausge prägt kontinentalem Klima kann man Mitte Sep tember als die beste Zeit bei Roggen betrachten. Ein solches Klima verlangt gute Bestockung im Herbst, denn im Frühjahr ist dazu keine Gelegenheit. Der Uebergang vom spät weichenden. Winter zum Frühjahr ist ein schroffer; rasch steigende Wärme treibt den Roggen in die Höhe. In jenen Lagen gilt auch die Regel, daß mit Ende des Monats alle Roggensaat beendet sein soll. Das zweite Drittel des Septembers ist für ärmere Ton= und Humusböden, und auch für solche Aecker. die, hoch gelegen, den Winden stark ausgesetzt sind, zu empfehlen. In Mitteldeutschland gilt die letzte Septemberwoche, im Westen des Reiches die ersten acht Tage im Oktober als die beste Saatzeit; natürlich immer mit einiger Berücksichtigung des Kraftzustandes des Bodens, obwohl demselben richtiges durch die Stärke der Saat Rechnung zu tragen ware. Die sandigen und mageren Ländereien werden immer zuerst, die kräftigen und gedüngten zuletzt besäet, weil sich in ersteren die Saat vor Winter langsamer, in letzteren sich schneller entwickelt. Ein sorgsamer Landwirt bringt seinen Boden zu gehöriger Zeit in den zur Einsaat nötigen Zustand, allein er wird dies nicht alle Jahre in derselben Zeit bewerkstelligen können. Wenn der Roggen in Brache kommt, wie es in SchleswigHolstein vielfach üblich ist, so hat er dies allerdings mehr in seiner Gewalt; aber auch die Blachebearbeitung kann durch ungünstige Witterung durch die sich in die Länge ziehende Ernte und andere Umstände verzögert werden. Folgt der Roggen auf andere Früchte, so ist die Bestellung des Ackers von deren früheren oder späteren Abertung abhängig. Hat man nun aber das Land zu gehöriger Zeit fertig, so kommt es noch immer auf zwei sehr wesentliche Bedingungen an, deren Berücksichtigung die Einsaat verzögern kann. Es fragt sich nämlich, ob der Boden schon trocken genug ist, und ob derselbe sich schon gehörig gesetzt hat. Aeber diese Bedingungen ein anderes Bch. rr F Die Zucht des Kaltblutes in Westkalen. Edelzucht und Kaltblutzucht in Westfalen sind nicht örtlich getrennt. sondern bestehen nebeneinander, wenn es nauch Bezirke gibt, in denen die eine oder andere Zucht fast ganz herrscht. Auf fast allen Stationen. die das Landgestüt Warendorf besetzt, stehen edle und taltblutige Hengste neben einander, die zur Vermeidung einer Mischzucht natürlich nur Stuten ihrer„Richtung", also edle oder kalte. decken dürfen. Man will in Westsalen fast allgemein ein nicht zu schweres, nicht viel mehr als mittel starkes. stämmiges, tiefes Kaltblutpferd, das durch Nerv und Trockenheit, sowie durch guten Gang ausgezeichnet sein soll. Die Boden= und die klimatischen Verhältnisse begünstigen die Zucht eines solchen Kaltblutpferdes. Es steht auf der Basis des belgischen Blutes. Die in Dortmund ausge stellten Kaltblüter fielen fast allgemein durch Trockenheit und Kernigkeit auf, und durch ihren ausgiebigen, energischen Gang. Sie haben gute Brustkasten und gute Lungen. Nur die Gegend um Recklinghausen will ein schweres Pferd. Am verbreitetsten ist die westfälische Kaltblutzucht in den südlichen, südwestlichen und südöstlichen Terlen der Provinz. in den Bezirken Soest, Warburg. Hörter, Büren, Lippstadt, Meschede, Beckunt und Recklinghausen. Auch in Lüdinghausen findet man eine gute Zucht von schweren Pferden. Die zehn Hengste des kaltblütigen Schlages. die Warendorf in Dortmund zeigte, entsprachen dem Zuchtziele der Provinz. Sie waren bis auf einen in Westfalen gezogen. Ein Mordskerl in seinem gedrungenen Bau und seinem Nerv war der dreijährige Tonio. Sehr gut waren auch die drei von Herrn Berghoffssing gezogenen Warendorfer Hengste, mittelgroße, stahltrockene Pferde, denen man die Aufzücht auf guten Kalkweiden ansah. Sie konnten gehen. Die Berghoff=Ising'sche Zucht ist außerordentlich ausgeglichen: es sitzt Stahl und Leistungsvermögen in diesen Pferden. Sie haben alle dasselbe Format, sind äußerst georungen und kurzbeinig, dabei doch genugend lang. nicht die Kugelpferde, wie man sie im Rheinland seit einigen Jahren oft sieht.— Der Kreis Recklinghausen zeigte viele gute eingeführte Stuten und zwei vompöse Hengste, von denen der eine 30000 Mark kostete. Ausgezeich netes importiertes Material stellte auch Herr Ewald Bischoff=Frohnhof aus, ein Bruder der beiden bekannten Vollblutzüchter. Jagdkalender für September. *(Nachdruck verboten.) : M i t S e h n s u c h t w i r d v o n d e m g r ö ß t e n T e i l der Jäger der 1. September erwartet, an dem in fast allen Provinzen und Ländern die Hühnerjagd aufgeht. Für viele, besonders für gute Flugschützen und solche, die den höchsten Genuß in der Führung eines guten Hundes erblicken, bedeutet sie den Gipfelpunkt jagdlicher Freuden.„„ Es versteht sich von selbst, daß, wie jede Uebertreibung, sich übermäßige Anstrengungen auf der Hühnerjagd schwer rächen können, und deshalb soll man sich, wenn die Sonne es oft noch recht gut meint, nicht zu große Strapazen zumuten. Es muß ja nicht gleich in den ersten Tagen das ganze Revier von einer Grenze bis zur anderen abgetrampelt werden.„Eile mit Weile“ ist ganz besonders auf der Hühnerjagd zu empfehlen. Ganz verkehrt ist es, vom frühen Morgen bis zur hereinbrechenden Dämmerung jagen zu wollen. Das hat besonders an heißen Tagen gar keinen Zweck und strengt Mensch und Tier un nötig an. Vor neun Uhr morgens zu beginnen, ist ziemlich aussichtslos. Man gehe dann nur hinaus und verhöre die Hühner, damit man päter nicht zwecklos zu suchen braucht.— Solange der Tau noch liegt, können die Hunde schlecht finden, lassen sich auch durch die vielen frischen Spuren und Geläufe anderen Wildes zu sehr ablenken. 2— In den heißesten Stunden, etwa von zwölf, bis zwei Uhr, setze man aus, um sich und den Hunden die unbedingt nötige Ruhevause zu gönnen. Dann sorge man dafür, daß die Tiere frisches Wasser und etwas Futter erhalten und im Schatten sich erholen können. Sie lohnen diese Rücksicht später durch eifriges Arbeiten und besseres Finden. Aeltere ruhige Hunde können schon eher mal mit einer kürzeren Pause auskommen, da sie die Sache kennen und sich nicht übermäßig oder unnötig anstrengen. Da im September noch häufig unentwickelte Junghühner vorhanden sind, was besonders in nassen Sommern, wie der heurige, vorkommt, so sei man beim Beschießen der Ketten vorsichtig. damit man nicht die alten Huhner von den noch unselbständigen Jungen fortschießt, was gleichbedeutend mit deren Jugrundegehen wäre. Bei ausgewachsenen Tieren hat das weniger zu bedeuten, da die Ueberlebenden sich anderen Ketten anschließen. Bei dem heutigen bohen Preise der Feld m SolöpgUSEne’'EE BÖEÄSHUEEEEUESESSSSSMRUZER hühner ist eine rationelle Jagd von erheblicher Bedeutung, damit nach Möglichkeit kein Stück verloren geht. Dazu gehören in erster Linie gute Hunde, die das laufende oder sich drückende Huhn sicher finden und bringen. Daß man aber gegen den Wind und nach Möglichkeit von der Grenze her nach dem Herzen der Jagd zu jagt, versteht sich von selbst. Da zu Beginn der Jagd auf dem Markte die größte Nachfrage besteht und demgemäß die besten Preise erzielt werden, tut der Jäger, der damit rechnen muß, am besten, zu dieser Zeit die Hühner zu verkaufen und für seine Küche erst später zu sorgen. Am wohlschmeckendsten sind die Novemberhühner, da sie am fettesten sind und einen viel ausgeprägteren Wildgeschmack besitzen. Sofort nach beendeter Jagd muß das Wild sauber ausgezogen werden, d. h. die ganzen Eingeweide müssen mit einem Draht= oder Holzhälchen durch den After entfernt werden; am besten eigent sich dazu ein Schuhknöpfer. Das zü besonders für die zum Versand kommenden Hühner unerläßlich, wenn man nicht Gefahr lausen will, daß die ganze Sendung auf dem Transport verdirbt und der Käufer sie nicht Das Rebhuhn ist ein sehr schlaues Wild, das sich den Verhältnissen gut anzupassen weiß und dessen Flüchtigkeit von Jahr zu Jahr zunimmt, eine Folge der flüchtigeren weitsuchenden Hunde und der weittragenden Flinten. Sind die Ketten erst einige Male beschossen, so nehmen sie bei der geringsten Störung Deckungen an, mit Vorliebe Kornfelder oder dichtes Dornengestrüpp, in denen sie sich zerstreuen und woraus sie nicht so leicht zu bringen sind. In großen Revieren mit starkem Hühnerbesatz geht man in neuerer Zeit mehr und mehr zu Treibjagden über, da die Suche zu beschwerlich ist und zu ungenügende Strecke bringt. In der zweiten Hälfte des Monats pflegt auch fast überall die Jagd auf Fasanen, sowie Birk= und Haselhühner aufzugehen. Die Suchjagd auf die letzten beiden Wildarten wird verhältnismäßig wenig ausgeübt, dagegen ist der Fasan ein beliebtes Wild für den Suchjäger, da er besonders zum Einarbeiten junger Hunde wegen seines festen Haltens sehr geeignet ist. Man muß dann nur darauf achten, daß der Hund das Wild nicht im Lager greift, was im dichten Brombeergestrüpp leicht vorkommen kann, weil der Hund dadurch zum Einspringen veranlaßt wird, wodurch die gute Vorstehhundarbeit stark beeinträchtigt wird. Der Fasan ist ein viel härterer Vogel, wie das Rebhuhn; sein Wildpret verdirbt lange nicht so schnell und kann selbst im Sommer an einem: kuhlen, schattigen Orte längere Zeit hängen. Auch zum Versand bestimmte Stücke brauchen daher nicht ausgeweidet zu werden. Nur stark zerschossene Tiere soll man vom Versand ausschließen und in der eigenen Küche verwerten. Die Schwanzfedern finden heute in der Schmucksederindustrie ausgedehnte Verwendung und wer den gut bezahlt. Da sie beim Versand des Wildes doch meist beschädigt werden, ziehe man sie vorher aus und bewahre sie mottenfrei auf, um sie nach beendeter Jagdzeit zu verwerten. 288 fordernis. Ein gutes Körnerfutter von Gerste und Weizen(nicht Hinterkorn!), was auch trocken Landwirtschaftl. Fragekasten. sein muß und keine Schimmelpilze enthalten darf Geleitet von Direktor Blomenkemper, Paderborn. (man wärmt es in einer Futterschwinge oben auf dem Herde etwas an), müssen mausernde Hühner in erster Reihe erhalten. Dann aber au#h ent besten des morgens, ein Weichfutter n oder Schwarzmehl, Gersten= oder Buchwei, mit heißem Wasser gebrüht und, wenn 1g.#: mit etwas saurer Milch, Buttermilch od germilch vermischt. Um dies Futter, was aber immer den Hauptbestandteil des Weichfutters bilden muß, etwas zu verbilligen, fügt man gekochte und gehackte Kartoffeln, Rüben oder Kürbisse hinzu. Hat man, wie in städtischen Hühnerhaltungen, dergleichen nicht, so verwendet man eingeweichte Brotreste oder zerstampften und gebrühten Leinkuchen und kann auch kleingehackte Fleischabfälle aus Schlächtereien oder von Pferdefleisch— aber immer gekocht— in kleinen Portionen dem Futter beimengen. Bei nassem Wetter hält man mausernde Hühner im Stall, wo sie am besten einen. Vorraum als Scharraum eingerichtet erhalten. damit sie die nötige Bewegung nicht entbehren. Zugluft ist zu vermeiden und für Gelegenheit zu sorgen, daß die Hühner sich in trocknem Sand oder in Asche einwühlen können. Truthühner, Enten und Gänse sind während der Mauserzeit ebenfalls besser zu füttern. Besonders die zur Mast bestimmten Tiere sollten während derselben nicht vernachlässigt werden. Immer wird ein gutes Aussehen des Geflügels, ein reichliches Eierlegen und ein schnellerer Fettansatz für die bessere Pflege während der Mauserzeit lohnen, während, wenn das Gegenteil der Fall war, die Tiere weniger gut durch den Winter kommen und in keiner Hinsicht so leistungsfähig sein werden. als gut gepflegte. Geflügelzucht. Die Behandlung des Geflügels in der Mauserzeit. Von M. Seydel=Brieg. (Nachdruck verboten.) on der Zeit, in welcher das Geflügel sein Sommerkleid gegen das Wintergewand vertauscht, womit manche Rassen schon im August beginnen, bedarf es besonderer Pflege. Manche Hausfraucit glauben im Gegenteil den Hühnern in dieser Zeit geringeres Futter geben zu können, da sie ja doch während derselben keine oder doch nur wenig Eier legen! Das ist jedoch grundsalsch. Gerade während der Mauser, wo der Körper zur Bildung der Kiele und des Flaums der neuen Federn sehr viel abgeben muß, ist ein Ersatz durch bessere Fütte rung und größere Wärme im Stall, wo die oft halbnackten Tiere bei kaltem Herbstwetter frieren müssen, ein unumgänglich notwendiges Er Obst- und Gartenbau. Behandlung des Gartenrasens im Herbst. (Nachdruck verboten.) Der Rasen bildet die Grundlage für den Gesamteindruck eines jeden Gartens. Für die Pflege des ganzen Gartens gewährt der Zustand des Rasens den besten Maßstab. Die Sommerpflege, d. h. regelmäßiges Schneiden und Bewässern, genügt keineswegs zur Erzielung eines guten Dauerrasens. Fast mehr muß im Herbst und Winter dazu getan werden. Der häufigste Fehler in der Behandlung besteht darin, daß der Rasen ungeschnitten in den Winter geht. Die Folge davon ist das Absterben der Blätter und Halme. Der Schnee drückt sie nieder, die Winterfeuchtigkeit führt Fäulnis herbei, welche sich besonders in milden Wintern der Nasennarbe mitteilt und Kahlstellen erzeugt, die schlecht so auszubessern sind, daß man es nicht für alle Zeit sieht. Deshalb werde der Rasen Mitte bis Ende Oktober noch einmal gemäht und die abgeschnittenen Spitzen nicht nur gut abgerecht, sondern gut abgekehrt. Sobald der Boden im Winter gefroren ist, bereitet man Komposterde in dünner Lage aus. Die Grasnarbe darf nicht ganz bedeckt sein. Man muß die Narbe überall noch durchschimmern sehen. Sobald der Boden mit Schnec bedeckt ist, streut man Kunstdünger und zwar auf 100 Quadratmeter gerechnet 5 kg Thomasmehl und 7 kg Kainit. Die Gabe des letzteren wird auf 10 kg erhöht, wenn viel Moos zwischen dem Rasen wuchert. Dieses ist kaliseindlich und geht nach solcher starker Kalidüngung zurück. Verfügt man, wie in Gutsbetrieben, über Dungjauche, wird diese stark verdünnt mit der Brausekanne ausgegossen., nachdem sie durch einen Sack geseiht ist, damit die derben Bestandteile herausgenommen werden, welche die Brause verstopfen wür den. Da nasse, weiche Rasenflächen im Winter nicht betreten werden sollen, nimmt man das Ueberbrausen bei Frostwetter vor. Tritt im Frühling Tauwetter ein, wird die ganze Fläche abgerecht und angewalzt. Handelt es sich um kleine Flächen, bindet man sich Brettchen unter die Füße und tritt die durch den Winterfrost gelockerte Grasnarbe fest. Man preßt dadurch die Wurzelausläufer in den weichen Boden, wo sie sich bewurzeln. Die Grasnarbe gewinnt dadurch an Widerstandskraft gegen Sonnenbrand, überhaupt an Dauerhaftigkeit und Schönheit. Antwort auf Frage 91: K. L. in N. Sie wollen nach Aberntung=von ungedüngtem Gemenge Winterkorn bestellen, ohne Stalldung zu eben. Sie wollen also den letzteren durch minecalischen ersetzen. Da müssen Sie sich wohl fragen: Was enthält der Stalldung, für dessen Fehlen ich meinem Acker Ersatz bieten will? Sie werden sich die Frage sechst dahin beantworten: Kalt, Kali, Stickstoff und Phosphorsäure. Ob Sie noch Zeit haben werden, das Feld abzukalken, weiß ich nicht. Sonst können Sie einen geringen Ersatz dadurch bieten, daß Sie die Phophorsäure in Form von Thomasmehl geben, das dem Boden wenigstens etwas Kalk zuführt. Kalt geben Sie in leichtem Boden als Kainit, und zwan mindestens 600 kg auf den ha. Ist der Boden schwer, so wählen Sie 40proz Kalisalz, geben davon 200 kg, pflügen dieses aber wie den Kainit mit der Saatfurche ein, und ist diese schon erfolgt. dann streuen Sie es 8—10 Tage vor der Saat auf und vereggen es mit der ganzen Ackerkrume aufs gründlichste. Sticktoff müssen Sie im Herbste etwas zuführen, und da dürfte es sich empfehlen, Ammoniak zu nehmen, vielleicht in Form von Ammoniak=Superphosphat. Sie wollen dann aber bedenken, daß sich Thomasmehl und schwefelsaures Ammoniak nicht miteinander vertragen, also zu verschiedenen Zeiten auszustreuen sind. Das läßt: sich auch leicht machen. Sie könnten das Thomasmehl recht wohl mit dem Kalisalz einarbeiten. Antwort auf Frage 92: P. T. in S. Um eine Waldfläche in Ackerland zu verwandeln, muß sie vor allem bald gerodet und mit starken. eisernen Pflügen gut durchgeackert werden. Sodann bleibt der Boden über Winter am besten in rauher Furche liegen, wird im Frühjahre neuerdings geackert und hierauf Hafer eingebaut. Nach dem Hafer wäre der Boden mit Stallmist gut abzudüngen und im nächsten Jahre mit Kartoffeln zu bestellen, die sorgfältig behackt werden müssen. Hierauf ist das Land mit ca 600 kg Thomasmehl und 400 kg Kainit pro ha zu düngen und Roggen folgen zu lassen, wonach dann die Fläche in die Fruchtfolge mit einbezogen werden kann. Antwort auf Frage 93: G. B. in K. Die verennierende Lupine, die sich durch unterirdische Ausläufer, durch lange Blütentrauben und violette Blumen auszeichnet, wird gewöhnlich in ihren Varietäten als schöne, oft mit 45 cm langen Blütentrauben prangende Gruppenpflanze in Gärten angetroffen. Sie verlangt im Gegensatze zu ihren einjährigen Verwandten einen kräftigen Boden, um ihren lange währenden Flor zur höchsten Vollendung zu bringen; dagegen zeigt sie sich bei Anbauversuchen mit der Stammart wenig anspruchsvoll, da ihre bis in bedeutende Tiefe reichende, mit viel Wurzeifasern und Verästelungen versehene Pfahlwurzel den Untergrund aufzuschließen vermag. Ihren Stickstoffbedarf kann sie, wie alle Lupinen, aus der Luft decken. Seit einigen Jahren verwendet man diese Lupine auch zur Anlage von Wildremisen, wo sie bis 1 Meter. hoch wird und wesentlich zur Verbesserung des Bodens beiträgt. Im Gebiete der Jagd ist sie besonders nützlich für Fasanen und Nebhühner; deren Gelegen sie in ihren kräftigen frühen Trieben und in den abgestorbenen Blättern einen ausgezeichneten Schutz gewährt. Hasen. Rehen und Hochwild bietet sie im frühesten Frühjahre an sonnigen Stellen eine gute und begehrte Nahrung; auch zur Heuwerbung zum Zwecke der Wildfütterung wird sie, in der Blüte geschnitten. empfohlen. Sehr nützlich macht sich diese Pflanze im Zwischenbau in Forstkulturen, sowohl zwischen Nadel=, wie namentlich zwischen Laubholzpflanzen. Ferner pflanzt man die verennierende Lupine in Obstgärten im Umkreise der Baumkronen, da man die Erfahrung gemacht hat, daß diese Pflanze einen günstigen Einfluß auf das Wachstum und die Ertragsfähigkeit der Bäume ausübt. Bei entsprechender Tiefgründigkeit und Vorhandensein eines lockeren Untergrundes kommt die ausdauernde Luvine auf jedem, nicht gerade kalbreichem Boden fort; nur Nässe verträgt sie nicht. Sie liebt eine warme, sonnige Lage. Samen erhält man in jeder größeren Samenhandlung: 0 5 ES2STS SBSESN SSEBS 50M S. 8b S S0 SL.ES BESE B5S 50 74— 289 praktische Hausfrau. Redaktion: Johanna Schulze=Eckel. Vorsteherin des landwirtschaftlichen Kreishaushaltungs=Pensionates Paderborn. Spruch! Wo Tag und Nächte Der Mann oft Gründe wägt für Scheu und Lust, Da trifft beim ersten Blick die Frau das Rechte, Sie trifft's und ist sich keines Grunds bewußt; Der Mam fragt Bücher, Freunde, Welterfahrung, Das Weib vernimmt des Herzens Offenbarung. Die Frauenkrage und die konservative Weltanschauung. Seit einiger Zeit steht die Frauenfrage wieder im Vordergrunde der Erörterungen; ins besondere hat sich die konservative Presse damit befaßt. Den äußeren Anlaß dazu bot die von uns mehrfach erwähnte Gründung einer Vereinigung konservativer Frauen. Ueber die Notwendigkeit und den Nutzen dieser Gründung gehen die Meinungen in den konservativen Kreisen, oder, um es deutlicher auszudrücken: in den Kreisen, die der allgemeinen konservativen Weltanschauung huldigen, ziemlich weit aus einander. Wir haben uns in diesen Kämpfen bisher zurückgehalten, weil wir erst eine gewisse Klärung abwarten wollten, glauben es aber unseren Lesern schuldig zu sein, ihnen jetzt womöglich die Grundlage eines eigenen Urteils zu bieten. Das soll mit aller Unbefangenheit ge schehen. Zunächst wird es nötig sein, sich über das Wesen und die Ziele der Frauenbewegung klar zu werden, besonders auch darüber, bis zu welchem Punkte diese Ziele mit der konservativen Weltanschauung vereinbar seien. Es gibt viele gute und treffliche konservative Männer, für die eine Frauenfrage im technischen Sinne nicht be steht. Sie sind nach wie vor der Meinung, daß die Wirkungsstätte der Frau das Haus sei, daß ihre eigentliche Bestimmung bleibe, Hegerin des Heims, mitsorgende Gefährtin des Gatten und treue Erzieherin der Kinder zu sein. Nur nach diesem Ziele dürfe eine gesunde Frauenerziehung streben; alles, was darüber hinaus die Frauenbewegung wolle, sei entweder ungesund oder Spielerei, oder doch mindestens nebensächlich. Diesem Gedankengange ist insoweit zuzustimmen, als es immer die schönste, tiefste, herrlichste und eigentliche Aufgabe ist, die Pflichten der Gattin und Mutter zu erfüllen. Wie die Verhältnisse aber heute liegen, ist diese Er füllung vielen weiblichen Wesen nicht möglich trotz ihres lebhaften Wunsches. Da sich die Verhältnisse in Zukunft kaum ändern, sondern nach menschlicher Voraussicht bedauerlicherweise noch verschlechtern dürften, wird es auch vom Standpunkte der konservativen Weltanschauung nötig sein, den Frauen, die ihren natürlichen Beruf nicht erfüllen können, Wirkungsgebiete zuzuweisen, auf denen sie der Gesamtheit dienen und sich eine gewisse wirtschaftliche Sicherheit erringen können. Dabei darf aber zweierlei niemals aus den Augen gelassen werden: einmal muß nach Mög lichkeit dafür gesorat werden, daß der Wettbewerb Frauen dem Manne nicht die Möglichkeit nimmt oder mindert, einen eigenen Hausstand zu schaffen. Berücksichtigt man das nicht, so gelang. man in den schon oft bedauerten fehlerhaften Zirkel, daß man durch die Eröffnung von Frauenberufen es dem weiblichen Geschlechte erichwert, den eigentlichen und natürlichen Beruf zu erfüllen. Daneben muß weiter immer im Auge behalten werden, daß die den Frauen zu eröffnenden Berufe der weiblichen Eigenart entsprechen. Die Verschiedenheit der Geschlechter kamn nicht aus der Welt geschafft werden. Wer die Frau völlig dem Manne gleichstellen will, der verstößt gegen die unabänder lichen Gesetze der Natur; und solche Verstöße rächen sich an der Gesamtheit und an dem weiblichen Geschlechte bitter. Man kann ja durch eine falsche, naturwidrige Erziehung die seelischen Verschiedenheiten der Geschlechter scheinbar und bis zu einem gewissen Grade ausgleichen. Aber treibt man diese Ausgleichungsarbeit auf die Spitze, so erzeugt man Zerrbilder, so erzieht man Mannweiber, die weder sich noch anderen nüten. Die Frage, welche Berufe im einzelnen der Eigenart des Weibes entsprechen, oder wenigstens mit ihr vereinbar sind, ist nicht leicht zu beantworten. Unsere Antwort kann auch nicht erschöpfend sein; wir müssen uns auf wenige Bemerkungen b.schränken. Durchaus angemessen der Frauenart und dem weiblichen Wesen sind die Berufe der Hausgehilfin, der Lehrerin und, was vielleicht nicht alle unsere Leser zugestehen mögen, der Werztin. Konservative Kreise sind es gewesen, die in der Volksvertretung eine stärkere Beschäftigung von Lehrerinnen gesordert haben, und das mit gutem Rechte. Die Lehrerin kann, ohne die Schranken der weiblichen Art zu überschreiten, Gutes und Treffliches wirken. Freilich nimmt, wenn man#o sagen darf, fast jede Lehrerin einem Manne die Stelle weg und hindert ihn so, einen Hausstand zu gründen. Immerhin ist der Bedarf an Lehrkräften so stark, daß in dieser Beziehung die Bedenken bis zu einem gewissen Grade zurücktreten können. Wogegen man aber vom Standpunkte der konservativen Weltanschauung sich wenden muß, ist die Heranziehung von Frauen zur Schutleitung. Der Mann darf nicht der Leitung einer Frau unterstellt sein. Das widerspricht dem Wesen der Geschlechter, das muß schließlich zu dem sogenannten Feminismus führen, der unter allen Umständen ein Zeichen der Entartung ist. Was aber die Frage der Aerztinnen anlangt, so wünschen wir dringend. daß den Frauen, die sich diesem Berufe widmen wollen, keine Schuierigkeiten gemacht werden. Wir wünschen das nicht nur im Interesse dieser Frauen selbst, sondern des weiblichen Geschlechtes im allgemeinen und auch der Kinder. Wir wollen unseren Frauen und Töchtern die scheue Scham erhalten, die sich bei gewissen Krankheiten nicht gern dem männlichen Arzte anvertraut. Daneben hegen wir den Wunsch, daß sich mehr gebildete Frauen dem schweren, aber doch so nötigen und verantwortungsvollen Berufe der Heb ammen zuwenden. Der Mangel an gebildeten Frauen, die dem Weibe in der schweren Stunde nicht bloß körperlich, sondern auch seelisch beistehen können, wird mit Recht bitter beklagt. Wie segensreich die Frau als Pflegerin, als Heilgehilfin waltet, das braucht nicht besonders gesagt zu werden. Hier tut die linde Frauenhand dringend not, hier ist eine Stätte der Tätigkeit, die ganz dem Wesen des idealen Weibes entspricht. Bei den rem geschäftlichen Berusen wird die Frage, ob das Weib als solches dafür geeignet sei, mit besonderer Sorgfalt zu prüfen sein. In vielen kaufmännischen Geschäften ist die Zahl der weiblichen Angestellten größer als die der männlichen. Als Verkäuferinnen, als Schreib gehilfinnen werden sie bisweilen den Mann nicht nur völlig ersetzen, sondern auch in manchen Leistungen übertreffen. Aber auch hier soll man nicht die vernünftigen Schranken außer acht lassen, insbesondere soll man Frauen nicht etwa ledig lich deshalb einstellen, weil sie als Arbeitskräfte billiger sind als die Männer. Daneben darf nicht außer Betracht bleiben, daß auch in sol chen Berufen die Tätigkeit der Frauen Bedenken erregen kann, weil sie nicht selten geeignet ist, die Frau zu schwächen und für ihren eigentlichen, natürlichen Beruf ungeeignet zu machen. (Schluß folgt.) Plauderbriefe IV. (Nachdruck verboten.) Aber Elsa, wer wird sich denn um ein:s verregneten Hutes halber aus der Fassung bringen lassen. Das kenne ich ja an dir gar nicht. Leid hat es mir allerdings für dich getan, daß die sonst vergnügungsreiche Tour so unerquicklich enden mußte. Denke aber einmal nach. Hätte es nicht viel schlimmer sein können?—— Kam ich neulich zu einer Bekannten, die mir in Jammertönen entgegenrief:„Ach nein, so ein Unglück.“ Ich war ganz erschrocken, dachte schon an Krankheit und Tod und erfuhr schließlich, daß das Unglück in einem zerbrochenen Heidelbeermarmeladetopf bestand, dessen Inhalt sich über eine weiße Decke ergossen hatte.„Aber wen du den Schaden genau betrachtest, so ist er doch nicht wert, daß du dich so aufreast.“ sagte ich ruhig.„Wozu haben wir denn Wasser, Seife, Kleesalz und sonstige Fleckenreinigungsmittel?“ Diese kleinen Unglücksfälle stehen nicht vereinzelt da, auch andere können ein Liedchen davon singen, auch an anderer Lebensnfad sprieben nicht lauter Freudenblümchen. Aber da habe ich ein kleines Zaubermittelchen zur Hand. welches rasch heilt und vergessen macht. Willst du wissen welches? Es sind nur einige kurze Worte und ich deutete sie dir oben schon an. Sie heißen: „Es hätte schlimmer können sein.“ Wenn du dir dein Hut=Ungluck vergegenwärtigst, so mußt du dir doch sagen, daß weit größeres Leid dich hätte treffen können, daß nicht so schnell heilbar ist, wie ein verregneter Hut. Nimm es dir zum Wahlspruch und die Kleinigkeiten des Lebens haben keine Gewalt über dich. Es ereignet sich nicht vieles im Erdendasein, daß nicht diesen Trost zuließ. Denke daran und an Deine Martha. Wie muß der Säugling gehalten werden? (Nachdruck verboten.) Dem einsichtigen Beobachter ist es sicher nicht verborgen geblieben, daß unsere Jugend oft eine sehr schlechte Körverhaltung zeigt. Und zwar nicht nur die Schuljugend, sondern auch die schulentlassene. Kein Wunder— die Fehler, die während langer Jahre fest einwurzeln konnten, sind späler trotz vieler Mühe des damit Behafteten und endloser Ermahnungen der Eltern und Erzieher nicht so schnell abzulegen oder zu beseitigen, wie diese es wohl wünschen. Natürlich ist ihrer Meinung nach die Schule daran schuld. Da muhle das liebe Kind lange Stunden über seine Bücher gebeugt hocken und zuhause noch in gleicher Haltung so endlose Schulaufgaben bewältigen, ist es da nicht fast selbstverständlich, daß es eine gebengte Haltung bekam, der junge Rücken sich in so unerwünschter Weise beugte?— Und doch ist diese vieltach vorherrschende Meinung eine ganz falsche. Nicht in der Schule wurde der Grund zur schlechten Haltung des Kindes gelegt, sondern schon lange vor Beginn der Schulzeit, im frühesten Kindesalter und die Mutter und Wärterin war es, die durch ihre Unvorsichtigkeit den ersten Anlaß zur Bildung eines runden Rückens, zur schlechten Haltung des Kindes gab. Es ist nämlich durchaus nicht nebensächlich, wie der Säugling beim Umhertragen auf dem Arm gehalten wird und nicht jede junge Frau hat gleich den„richtigen Griff“, ihren Liebling so zu halten, daß der kleine Körper ruht und dabei vollständig von ihrem Arm gestützt wird. Namentlich beim Sitzen und bei der Nahrungsaufnahme wird in dieser Beziehung furchtbar viel gesündigt, der kleine Rücken sollte dabei stets schräg auf dem Schoße der Mutter und ihrer Hand ruhen, während der Arm den Stützpunkt für den Koof des Kleinen bildet. Dieser darf weder nach hintenüber hängen, noch nach vorne hochgerichtet ein, wenn nicht die weiche noch völlig wider*