S 9 □ *—— 3 8 Nr. 199.— 65. Jahrgang. Samstag, 19. Juli 1913. Volksblatt M m ih Bezugspreis: Bei der Post abgeholt monatlich 50 Pfg., durch den Briefträger und durch unsere Agenturboten zugestellt 64 Pfg., in der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegengenommen.— Probenummern auf Verlangen gralis.— Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. Aunmnnmnnmnunn Verlag und Rotationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=G. * Sauerländer Tageblatt. Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Heierstunden“, tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Nataeber". Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. „Sonntagsfeier". Paderborn, Rosenstraße 133. 4 Drahtadresse: Volksblatt, Paderborn. Einmiinimminmm Anzeigenpreis: Die 8gespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfg.,# für Paderborn 15 Pfg., Reklamezeile 80 Pfg., Beilagegebühr nach### a Uebereinkunft. 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Als neulich die Macht des ottomanischen Reiches unter den Schlägen der Balkanbünoler so jämmerlich zusammengebrochen war, erinnerte man sich am Goldenen Horn der früheren Freunde, aber nur um die alte Erfahrung zu nachen:„Freunde in der Not geh'n tausend auf ein Lot“. Vielmehr ließen die früheren Freunde deutlich genug erkennen, daß sie bei der Liquioation der türischen„Masse“ auch für sich selber etwas Erkleckliches herausschlagen wollten und zwar spekulierten sie auf die asiatische Türkei, da die europäische bereits vergeben“ war. England meldete sich zuerst und hat auch bereits einen großen Fischzug gemacht. Die Logik dieses Verfahrens ist nicht ganz verständlich. Wenn die Bulgaren und Serben die türkische Armee besiegten, warum mußte dann England Koweit, Cypern und das Protektorat über Arabien bekommen? Die türkischen Blätter haben aus diesem Anlasse viele philosophische Betrachtungen angestellt über die Schlechtigkeit der Welt im allgemeinen und der Europäer im besonderen, aber es zeigt sich jetzt, daß die bieoeren Osmanen um kein Haar besser sind. Das, was gestern den Türken passierte, geschieht heute den Bulgaren. Die Rumänen sind ihnen schon auf's „Dach“ gestiegen und jetzt melden sich auch schon die Türken. Ihre Truppen haben den Vormarsch von der Tschataloschalinie aus angetreten, denn auf der Pforte hat man plötzlich entdeckt, daß die Grenzlinie Enos=Midia möglichst schnell definitiv festgesetzt werden und der der Türkei zugesprochene Teil Thraciens sofort von bulgarischen Truppen geräumt werden müsse. Wäre es der bulgarischen Armee nicht kürzlich so schlecht ergangen, dann würde man in gar nicht an so etwas denken. Blätter, die früher so fein zu daß es eine Gemeinheit sei, einem derart zuzusetzen, verlangen jetzt, versuchen sollten, Adrianopel Stambul natürlich Uno die türkischen moralisieren wußten, geschlagenen Lande daß die Türken wieder zu erobern. So der„Tanin“ und auch der Tasvir i Eskiar“, der sich sogar mit Adrianopel noch nicht zufrieden geben will. Wenn aber der„Tanin“ meint, da die Großmächte nichts dagegen täten, daß die Rumänen in Bulgarien einmarschierten, so würden sie auch damit zufrieden sein, wenn türkische Truppen das täten, so wird sich das Blatt darin wenigstens in bezug auf Publand sehr irren. In Rußland war in Balkanoingen stets der religiöse Gesichtspunkt suprema lex; vor allem hielt man daran fest, daß alles Land, welches den Türken einmal abgenommen war, niemals wieder unter die Herrschaft der„Ungläubigen“ zurückfallen dürfe. Kein Mensch kann die russische Politik verstehen, wer das übersieht. Das wichtigste Moment für Rußland ist die Ausbreitung der„rechtgläubigen Kirche", darnach kommt die Förderung des Slawentums. Hieraus geht auch hervor, welche Völker am meisten Rußlands Gunst genießen; es sind die, welche zugleich„rechtgläubig“ und„slawisch“ sind, also die Serben, Montenegriner und Bul garen.(Die beiden erstgenannten sind an der Newa noch etwas beliebter als die Bulgaren, weil sie lenk samer sind.) Zur zweiten Klasse gehören die Völker, welche„rechtgläubig“, aber nicht slawisch sind, also die Wumänen und die Griechen. Die dritte Klasse in der russischen Beliebtheit nehmen diejenigen Völker ein, welche slawisch, aber nicht rechtgläubig sind. Dazu wären die Tschechen und Kroaten zu rechnen. Die Polen gehören freilich auch dazu, doch werden sie aus bekannten Gründen von den Russen gehaßt. Immerhin sind sie ihnen noch sympathischer als die„Niemez“, die Deutschen. Die russische Presse hat den Bulgaren freilich eine kleine Züchtigung gegönnt, aber nur deshalb, weil sie nicht gehorsam genug gegen die Russen waren. Die Aussicht, daß„slawische Erde“ von den Bulgaren an Rumänen und Griechen abgetreten werden soll, gefällt ihnen wenig und die„Nowoje Wremia“. die es wissen kann, sagt auch schon geradezu, daß die russische Diplomatie mit dem Einmarsch der rumä nischen Ar. Julgarien nicht sympathisiere. Der„Sk"##tlagt sich, daß auf der Balkanhalbinsel wische Bruderblut“ wie Wasser fließe und di.. ischen Regierungen das mit„überolymvischer##### Jichkeit“ ansähen. Der„Shmet" bedenkt nicht, bi.) es außer in Rußland wohl kaum anderswo Regierungen gibt, wo in den Adern ihrer Mitglieder slawisches„Bruderblut"fließt. Und dann, fährt das Blatt fort, die russische Gesellschaft verfolge mit unaussprechlichen Herzkrämpfen die dunkle Tragödie auf dem Balkan. Man solle doch nicht immer davon sprechen, wer unter den Streitenden die Schuld trage. Alle seien schuldig, sogar auch Rußland mit. Einen rechtschaffenen Grund für den Ausbruch des Krieges, in dem die heilige Sache des Slawentums begraben werde(nanu, ist's denn schon so weit?), hat es gar nicht gegeben. Die Argumente des kalten Verstandes hätten versagt und so müsse man den Weg zu den Gewissen und Herzen suchen. Alle Russen wendeten sich an die Brüderchen auf dem Balkan und riefen ihnen zu:„Bratuschki, haltet ein!“ Das Slawenrum sei in Gefahr. Von allen Seiten kämen sie heran, die Feinde des Slawentums, um es zu vernichten. Und dann zittert der„Shmet":„Aber ihr seid doch Helden geblieben, Slawen!“ Die Zukunft der Slawen liege vor ihnen und die ganze Arglist der Diplomatie könne dieselbe nicht vernichten, wenn nicht Slawen selbst sie im brudermörderischen Kriege aufs Spiel setzten. Dazu kann man allerdings sagen:„Gut gebrüllt, Löwe!“ Charakteristisch ist, daß die Balkanslaven dieses.slawische Solidaritätsbewußtsein gar nicht haben. Die Bulgaren hauen mit derselben Gemütsruhe auf die Serben ein wie auf die Griechen, und die Serben scheinen sogar noch mehr Haß gegen die Bulgaren zu haben, als gegen die Türken. Jedem dieser Völker ist es nur um die eigene Nationalität und den eigenen Staat zu tun. Wie ist es denn zu erklären, daß der allslawische Gedanke hauptsächlich in Rußland propagiert wird? Das einfachste Nachdenken sagt uns, daß der Hintergedanke maßgebend sein muß, die gesamte Macht des Slawentums zu einen, um sie gegen einen nichtslawischen Gegner zu verwenden. Wir wissen auch aus zahllosen Bekenntreich=Ungarn Deutschland: es kann ja auch kein nissen, wer dieser Gegner ist. Es ist neben Oesteranderer sein. Ob es gelingen wird, den Bulgaren und Serben für diese Politik mit der Zeit das erforderliche Verständnis beizubringen, muß die Erfahrung lehren. Jedenfalls rechnet Rußland damit, daß im Falle eines russisch=französischen Krieges mit Dekktschland die Heere des Balkanbundes den Oesterreichern in die Flanke fallen sollen. Die Lage am Balkan ist immer noch gleich ungeklärt und verworren. Es wer den zwar allte möglichen Anstrengungen gemacht, den gordischen Knoten zu durchhauen und es fehlt auch nicht an Momenten, die eine baldige Besserung der Situa tion erhoffen lassen. Nach den Erfahrungen ist es aber geboten, alle Vorgänge in diesem politischen Herenkessel sehr skeptisch zu beurteilen; denn einmal dringt die volle Wahrheit über die Balkanverhältnisse gar nicht an die Oeffentlichkeit, anderseits aber sind, soviele Staaten und Mächte in diesen Prozeß verwickelt, daß immer wieder neue Schwierigkeiten auftauchen können, die dann die gehegten Friedenshoffnungen mit einem Schlag wieder zunichte machen. Eine Besserung der Lage wird jetzt wieder erhofft infolge der Nachricht, daß sich König Ferdinand unmittelbar an König Karl gewandt hat mit dem Anerbieten, sofort wegen der Erfüllung der rumänischen Forderungen zu verhandeln. Rumänien ist für Bulgarien der gefährlichste Feind in militärischer Hinsicht, er kann aber von Bulgarien sofort in einen wohlwollenden Freund verwandelt werden, wenn es ihm seine nicht übertriebenen Forderungen bewilligt, denn Rumänien gibt immer wieder kund, daß es ihm nicht darum zu tun sei, Bulgarien mehr zu nehmen als zu seiner eigenen Sicherung nötig wäre und daß es Bulgariens Herabdrückung zu völliger Ohnmacht keineswegs wünsche, sondern es als Gegengewicht gegen die andern Balkanstaaten lebensfähig erhalten wissen wolle. Nach Bereinigung seines Verhältnisses zu Rumänien, das es gemäß den Ratschlägen der Dreibundstaaten gleich im Anfang der Balkanwirren hätte befriedigen sollen, würde es wieder Luft bekommen, sich mit Serbien und Griechenland auseinanderzusetzen. Dabei würden ihm nicht nur Rumänien, sondern auch die Großmächte, namentlich Oesterreich=Ungarn, behilflich sein, die ebenso wenig wie Rumänien ein Interesse daran haben, daß Bulgarien zur vollen Bedeutungslosigkeit herabgedrückt wird. Ein zu weites Vorgehen Rumäniens würde übrigens schon Rußland nicht dulden. So sehr man an der Newa auch den Bulgaren wegen ihrer Unabhängigkeitsgelüste zürnte:— als slawischem Volke wird man ihnen schließlich doch immer den Vorzug vor den Rumänen geben und nach verschiedenen Meldungen soll ja auch der russische Botschafter in Rom, Krupenski, er klärt haben, im Falle der Unnachgiebigkeit Rumäniens werde Rußland sofort seine Korps in Nordrumänien einrücken lassen. Die bulgarische Bedrängnis findet eine ganz verschiedenartige Erklärung. Nach dem einen fehlte den Bulgaren die Munition, neeh anderen ist der Mißerfolg auf taktische Fehler Dr. Danews zurückuzführen. Eine andere Nachricht gibt, vielleicht nicht mit Unrecht, das Intrigenspiel Rußlands als Ursache an und nach einer Wiener Meldung hat man russischerseits König Ferdinand von Bulgarien schon vor einiger Zeit zu verstehen gegeben, daß seine gegenwärtige Bedrängnis nur auf seine nach russischer Auffassung ungehörige Antwort auf das bekannte Telegramm des Zaren und insbesondere seinen Widerstand gegen die Unterwerfung Bulgariens unter den russischen Schiedsspruch zurückzuführen sei. Das Ansuchen des Kabinetts Danew um Intervention der russischen Regierung wurde abgelehnt und gefordert, daß König Ferdinand selbst beim Zaren bittstellig werde, was wahrscheinlich nicht geschehen wird. Um auf König Ferdinand einen äußersten Druck auszuüben, habe Rußland Rumänien, Frankreich, Griechenlano und die Türkei ermuntert, sich an der Einkreisung Bulgariens zu beteiligen. Die Haitung der Mächte. 8 Wien, 18. Juli. Es verlautet, daß die bulgarische Regierung sich an die Wiener Regierung mit der Bitte um eine Intervention an Rumänien gewandt hat. Dieses Ersuchen dürfte den Hauptgegenstand der wiederholten Audienzen des Grafen Berchtold bei Kaiser Franz Joseph gebildet haben. Der Kaiser hat nach dem Vortrag des Grafen Berchtold am Donnerstag angeordnet, daß der österreichische Gesandte in Bukarest, Arinz Fürstenberg, ohne Verzug Rumänien seine guten Dienste anbietet, aber nur wenn Rumänien einer Vermittlung Oesterreichs zustimmen würde. In diesem Falle würde Graf Berchtold mehr für Bulgarien tun können, als es die bisherige diplomatische Konversation der Großmächte vorsieht. Wien, 18. Juli. Die Meldung des„Figaro", wonach der österreichische Botschafter in Petersburg sich an die russische Regierung gewandt habe, zugunsten Bulgariens zu intervenieren, wird an hiesigen masgebenden Stellen als unrichtig bezeichnet. Russische Mobiisation? Wien, 18. Juli. Die„Politische Korr.“ melder aus Krakau, daß die Mobilisierung im Militärbezirk Kiew beendet ist. Sieben russische Kavallerieregimenter befinden sich an der russischen Grenze, angeblich nur für die Dauer der Sommermonate. Oesterreich mobilisiert? Berlin, 18. Juli. Die„Nationalztg.“ veröffentlichte gestern abend Meldungen aus Wien, wonach Oesterreich beabsichtigt, in der Balkanfrage entscheidende Schritte zu unternehmen. Von hochoffiziöser Seite, so schreibt das Blatt, wird uns mitgeteilt, seit den stürmischen Vorgängen in Albanien sei die Stimmung in Wiener politischen Kreisen nie wieder so ernst gewesen, wie in diesem Augenblick. Die Tatsache, daß Graf Berchtold nach seiner ersten Audienz beim Kaiser Franz Joseph in Ischl entgegen den ursprünglichen Dien=Etienen noch ein zweites Mal vor dem Monar enz erschien, sowie die Anwesenheit zahlre sönlichkeiten, darunter des Reiche Bilinski und des österreichisch=unBukarest Prinzen Fürstenberg, samleit in hohem Grade. Allge scheidungen von ernster Bedeut meist mit ausgedehnten territ gegenwärtigen Kriege in Zu den. Man nimmt an, daf Ausdehnung Serbiens u Schwächung Bulgariens nie Mitteilungen über die griechischen öffentlicher erregen in Wien gr Griechenland, das sich gehofft hat, der Ente: stellt, sondern freundsch bunde unterhält, könnte bien alle russisch=französi chischen Balkanliga vereit sagen, daß an der südu heimnisvolle Truppenbe Alle Meldungen werden unte. dritte ungarische Korps die Grenze scharf bewacht wer seien Gegenmaßregeln getroffen stellt worden. Zusammenkunft sämtlicher Balka ) Sofia, 18. Juli. Zwischen nizelos findet in Nisch eine zu statt, an der auch der rumanisa, und vielleicht auch der neue bulgar sident teilnehmen werden. Man e endgültigen Friedensschluß. Einstellen des rumänischen und tü Sofia, 18. Juli. Man ho mänische Armee, die Varna un Unpolitische Zeitläufe. (Nachdruck verboten.) n Berlin, 17. Juli. Wenn ein moderner Mensch eine Erholungsreise unternimmt, so bindet er sich immer Bleikugeln ans Bein: sein Gexäck. Er glaubt, es sich und seinen zivilisierten Mitmenschen schuldig zu sein, daß er den halben Hausrat mitnimmt. Schachteln, Körbe und Koffer werden vollgexfropft. Möglichst viel davon nimmt man in das Eisenbahnabteil mit; bei dem Schleppen und Verstauen gerät man selber in Schweiß und die Mitreisenden in Aerger. Während der Fahrt gibt es einen lieblichen Zeitvertreib, wenn bald der eine, bald der andere Koffer herabgeholt und durchgesucht und wieder hinaufbalanziert wird. Wenn die Nachbarn einige Stöße oder Hühneraugentritte betommen, so sagt man auf gut Deutsch Pardon. Nun, die Leute sind ja froh und dankbar, wenn ihnen kein Gepäckstück auf den Koxf fällt und nicht etwa eine der schlecht verwahrten Flaschen das Abteil zu einer Trotfsteinhöhle macht. Was der Kulturmensch braucht, muß er auf der Reise bei sich haben. Aber braucht er denn wirklich all das Zeug, was da zusammengepackt ist? Ja, wenn du mit deiner gnädigen Frau in ein erstklassiges Weltbad reisen und dort unter der„seinsten Blütc der internationalen Gesellschaft“ eine Rolle spielen willst, dann brauchst du allerdings eine Reihe von Toiletten mit einer Unmasse Zubehör. Das wäre aber keine Erholungsreise, sondern eine Protz= und Hetzreise. Wer nur Erfrischung und Behagen sucht, der macht sein Geräck möglichst leicht und klein. Von Zeit zu Zeit steht in den Zeitungen immer wieder ein Klagelied über das schlechte Aussehen der deutschen Touristen, die in ihren Jägerhemden und sonstigen saloxren Kleidungsstücken umherliefen und elend abstächen von den fein gekleideten Engländern, Franzosen, Amerikanern Gewiß, man muß immer sauber angezogen sein, auch auf dei Reise, und ein durchschwitztes Wollhemd gehört nicht an die Speisetafel. Aber daß man auf einer Erholungsreise den Frack und die Balltoilette mitnehmen müßte, will mir noch nicht einleuchten. Ich wenigstens würde die Speisesäle, die so viel Umstände verlangen, links liegen assen und mir mein Essen und Trinken dort suchen, we man nichts weiter mitzubringen braucht, als einen anständigen Anzug, ein ordentliches Benehmen, einen mäßigen Geldbeutel und einen guten Appetit. Wenn ich mich in Gala und Untosten werfen soll, so warte ich lieber zu Hause eine passende Gelegenheit ab: dann weiß ich wenigstens, warum und wozu? Willst du dich wirklich erholen, so geh' dorthin, wo du ungeniert bist. Dann kannst du den Geräckballast beschränken. Nimm nichts Ueberflüssiges mit; aber laß auch nicht das Notwendige zu Hause. Die rechte Auswahl ist eine Kunst, und die zweckmäßige Verpackung auch. Darum darf man das Packen nicht bis zur letzten halben Stunde verschieben. Dann wird unnützes Zeug hineingestorft, manches Nützliche vergessen, das Emxfindliche mit dem Groben vermengt, der Raum schlecht ausgenutzt. Besonders muß man darauf achten, daß die Sachen, die man während der Fahrt oder sofort nach der Ankunft braucht, nicht unten in die großen Koffer geraten, sondern in der Handtasche bereit gehalten werden. Größere Getäckstücke mit in das Abteil zu schleppen ist eine falsche Sparsamkeit. Man bezahle lieber das bißchen Geräckfracht, um sich die Bewegungsfreiheit zu sichern. Auch bei der Benutzung der Geräckträger und der Fuhrwerke in einem fremden Ort soll man nicht knickerig sein. Man spart sich Mühe und Zeit: diese kleinen Ausgaben kann man schon an anderer Stelle wieder ausgleichen. Nun sagt vielleicht mancher Leser:„Ich mache überhautt nur kleine Fahrten und komme also in keine Schwierigkeiten wegen des Gexäcks.“ Schön, da wollen wir von einer anderen Sorte von Gecäck reden, das nicht auf der Wage gewogen wird und doch oft recht sperrig und drückend ist. Es ist eine Art von moralischem Geräck, das man nicht mitnehmen sell, weder auf eine lange Reise, noch auf eine kurze Erholuigsjahrt. E= gibt Leute, die ihre Sorgen keinen Augenblick in die Ecke stellen können. Wenn sie einmal Gelegen heit zu einer Ausspannung haben, so verderben sie sich und ihren Angehörigen die Erholung, indem sie den ganen Wust der Geschäfts= und Berufssorgen mit auf die Reise nehmen. Statt frisch und frei aufzuatmen in der Luftveränderung und all die neuen Eindrücke behaglich einzusaugen, wälzen sie in Kopf und Herz die alten Gedanten immer weiter. Sie reden von Ausspannung, aber sie schirren die alten Sorgenpferde nicht ab. Sie teden von Erholung, aber innerlich arbeiten sie weiter. Ihre Stimmung bleibt gedrückt, und das wirkt auch auf die Angehörigen bedrückend. Das sind unglückselige Naturen, die sich das Leben schwerer, machen, als es zu sein braucht. Wer klug ist, der wirft sich während der Arbeitszeit. mit ganzer Seele und voller Kraft aus seine Geschäfte oder seine Berufstätigkeit; aber in den Feierstunden oder in den Ferientagen löst er seine Gedanken los vom Dienst und widmet sich seiner Familie, seinen Büchern, seinen Liebhabereien, seiner Erholung. Bei dieser zeitweiligen Ausschaltung der Geschäftsgedanken geht nichts verto ren; denn infolge der Auffrischung von Kopf und Herz geht in den nachfolgenden Arbeitsstunden die Arbeit viel flotter und fruchtbarer. Will sich der pflichteifrige Mann eine Erholungsfahrt gestatten, so muß er freilich vorher seine Arbeiten auf einen solchen Stand bringen, daß die Unterbrechung keinen Schaden bringen oder die Fortführung durch einen Stellvertreter oder Gehilien ohne Störung möglich ist. Nach einer solchen Vorsorge kann er ruhig einen Schluck Lethe trinken, von dem Vergeßlichzkeitswasser der griechischen Fabel. Zeitweilig das Lästige zu vergessen, das ist überhaupt ein bedeutendes Stuck der Lebenskunst. Vom alten Napoleon erzählt man, daß er sogar mitten in einer heißen Schlacht auf seinem Pferde ein Schläfchen habe halten können, wenn er sich gesagt hatte: schadet es nicht, wenn ich auch ein halbes Stündchen einnicke. So müßten wir alle die Willenskraft haben, um unsere Sorgen zu unterdrücken, wenn die Zeit zur Ruhe und Erholung gekommen ist. Also lassen wir die Sorgen schon eine wesentliche Erleichterung schlage aber ferner vor, auch die Lo zuracken. Vielleicht sagt da ein Phe Launen, sondern sei in seinem Denter ganz sachlich und gerecht. Na, na Dornen! Wir haben allzumal so ger unseren Angehörigen nicht sehr bequem auch manchmal unangenehm werden. T macht, daß wir es selber kaum noch: nun einmal eine Unterbrechung des g laufes eintritt, z. B. eine Erholunglegenheit zu einer Extra-Gewissenserfor Vorsatz: Ich werde nicht mehr so anser. mig sein, sondern während dieser Feri mütlichen und liebenswürdigen Seite ze. Wenn du sonst den Kindern gegen Richter und Herrn herauskehrst, so ver Abwechselung einmal mit Geduld, Nac leit. Und wenn im Verhältnis zu 5 der Jahre eine gewisse Gleichgülti getreten in, so könntest du jetzt, bei holungsfahrt, die Gattin bei der H nehmen und sagen: Mutter, dareise werden, wenn nur unser und treu sind, wie dazumal. wollen wir auf dieser Erholu auffrischen?— Zeit und Geld und der. bei der sog. Sommerfrische rechte Geist ist es, der die Feric auch wenn sie nur ganz kur Sonntagsausflug zusammenschri viel Liebe; wenig Aufwand, ab Jagd nach sog. Vergnügungen, im Genusse der Natur und i den Angehörigen und Freunder so schlecht, wenn nur die Mense ** dort ihr Vorrücken einstellt, da der russische Gesandte eine entsprechende Mitteilung gemacht hat. Es wird auch behauptet, daß die türtischen Truppen sich von Lüle=Burgas angeblich wieder an die Linie Enos Midia zurückbegeben. Vom Kriegsschauplatz. Belgrad, 18. Juli. Nach Blättermeldungen bereitet sich bei Kustendil die militärische Entscheidung vor. In der Oeffentlichkeit hört man bereits Stimmen gegen das Vorgehen Rumäniens. Es wird erklärt, Rumänien beabsichtige einen Raubzug auf Kosten von Serbien und Griechenland. Die Regierung wird aufgefordert, nicht mit Rumänien zusammenzugehen. Sosia, 18. Juli. In Mazedonien sollen die bulgarischen Soldaten einige Erfolge erzielt haben. Der Vormarsch der Griechen ist unterbrochen: von Karasuli wurden sie zurückgewiesen. Neue bulgarische Rüstungen. Sofia, 18. Juli. Das Oberkommando beruft als letztes Aufgebot die Jahrgänge 1884 und 1885 ein. Männer bis zu 66 Jahren werden unter die Fahnen gerufen. Man macht alle Anstrengungen, um eine neue Armee aufzustellen und den Serben und Griechen ein entscheidendes Treffen zu liefern. Militärische Kreise, die einen Ueberblick über die strategische Situation haben, geben die bulgarische Sache noch nicht verloren und ertlären, bevor nicht eine große Entscheidungsschlacht geschlagen sei, könne sich Bulgarien nicht für besiegt erklären. Die Lage der Heeresleitung ist abei infolge der fast vollständigen Absperrung Bulgariens von der Außenwelt sehr pretär, da keinerlei Transporte eintreffen. Zur bulgarischen Kaninettskrisis. = Sofia, 18. Juli. Die Verhandlungen Mali nows zwecks Neubildung ein es Kabinetts sino gescheitert. Malinow erklärt, daß die Lage Bulgariens derart trostlos sei, daß es zu spät sei, einen Ausweg aus diesem Wirrwarr zu finden, wenn Europa nicht sofort einschreite. Danew hat sich bereit erklärt, im Amte zu bleiben, wenn Vertreter der demorratischen Partei in sein Kabinett eintreten werden. Die russische Diplomatie ist bemüht, ihren Einfluß auf den Gang der Ereignisse zu behaupten und unter stützt die Bestrebungen Danews, der sich noch immer aus die Mehrheit der Sobranje stützt. Revolution in Bulgarien? # Wien, 18. Juli. Die türkischen Blatter enthalten Nachrichten aus Bulgarien, wonach bulgarische Revolutionäre beschlossen hätten. König Fer dinand zum Tode zu verurteilen. Revolutionare Proklamationen, die die Einberufung der Großen Sobranje und die Ausrufung der Republik verlangen, sollen in ganz Bulgarien und im Heere verteilt werden. Der Würgengel Cholera. 2. Belgrad, 18. Juli. Ein mit dem Korrespondenten der„Frankf. Ztg.“ befreundeter serbischer Offizier teilt diesem unterm 15. d. M. aus Uesküb mit: Die Cholera wütet auf der ganzen Linie Trivolak=Köprülü. Wir haben Tage gehabt, an denen in Trivolak und Köprülü täglich 160 Todesfälle gewesen sind. Man nimmt an, daß in der ganzen Gegend die Jodesfälle an Cholera täglich mindestens sanitären Maßregeln sind leider völlig soldaten sterben am Wege oder weranzaräben gebracht und dort ihrem Die Militärpartei will trotzdem en wissen, bevor sie nicht in steht. Das Oberkommando verammenkunft mit Venizelos und idler nicht in Nisch, sondern in ein gewichtiges Wort mitzuhofft übrigens, mit 50000 el zu erreichen. Ich glaube, lust durch Krankheit auf imen. n Balkan. (Drahtb.) Der bulewitsch überreichte dem ge. tb.) Die Agence Bulgare sischen Truppen bei ihrem Stadt in Brand steckten, Bevölkerung nieder. üren der Kirchen ein, obwohl er französischen Flagge standen, garen, die sich dorthin geflüchtet Mönche. Dann plünderten und bände. Juli.(Drahtb.) Auf Ansuchen der riechenland reisten heute morgen halter Bahnhof 12 Schwestern leuze(Westfälische Schwesternen. Sämtliche Kosten trägt die 18. Juli. Die Agence Roumaine amtliche Mitteilung, wonach gestern rouillen Erkundigungen auf weite u. Der Vormarsch der Truppen günstigen Bedingungen. Die Mel schießung von Nikovoli werden De Session des Parlaments wurde Hauptquartier datierte königliche n. 18. Juli. Dem Universul zufolge könig Karols auf das Telegramm ds dahin gelautet, daß Bulgarien genau angeben möge, worunter es praliminarien nicht nur mit ern mit allen Kriegführenden wünsche. Die Unterzeichnung könne mit allen Kriegführenden erfolgen. die Einstellung der Feindseligkeiten en. Eine offizielle Bestätigung dieser sicht vor. 18. Juli. Einer Meldung der Agence je gelang es Radoslawow, das u bilden. Minister des Aeußeren wird wer, 18. Juli. Gestern fanden zwei jungen des Ministerrates statt. ib die türkische Armee in ihrem en solle. tholischen Welt. Dieser Tage feierte Pater bekannte Wiener Männer burtstag. Aus diesem Anlaß erlichkeit eine Gedenktafel an maslau bei Wien enthüllt. ft berufenen Beratern der höch Reiches gezählt und ist dabei n geblieben, offen, wahrheitsr Kritik zurückhaltend und danendlichen Liebe erfüllt, wo er emern zu tun hatte. Ein edler, das heutige katholische Oester**„„ Die katholische Kirche in Spitzbergen. = Der hochwürdigste Herr Bischof Johannes Olav Fallize teilt mit, daß der Hl. Stuhl durch Dekret vom 1. Juni den großen Archipel von Spitzbergen in kirchlicher Hinsicht mit dem Apostolischen Vikariat von Norwegen vereinigt hat, das fortan die Benennung„Apostolisches Vikariat von Norwegen und Spitzbergen" führen wird.— Spitzbergen hat in den letzten Zeiten eine sehr große Bedeutung erlangt. nicht nur wegen des immer zunehmenden Touristenbesuches, seiner Jagden und besonders seiner Fischerei, sondern auch wegen seiner ungeheuren Kohlenlager, die bereits in regem Betriebe sind. Die interessierten Mächte beschäftigen sich ihrerseits ebenfalls mit der Regelung der politischen und ökonomischen Lage dieser Inseln, die bisher terra nullius geblieben sind und es wohl auch bleiben werden, unter einer von den in Frage kommenden Mächten ernannten gemeinsamen Verwaltung. Voraussichtlich wird Norwegen wegen der geographischen Lage und seiner weitaus vorwiegenden Interessen — die allermeisten Jäger, Fischer und Arbeiter sind Norweger, und auch Post, Telegraph und Schiffsverbindungen sind ausschließlich norwegisch— den ersten Platz in der Verwaltung einnehmen. Aus der Diözese Padervorn. — Witten, 18. Juli. Gestern morgen starb im Bad Lippspringe bei Paderborn Vitar Franz Linhoff im Alter von beinahe 44 Jahren. Er war geboren zu Wenholthausen am 20. Juli 1869 und wurde am 22. März 1895 zum Priester geweiht. Seit 1903 hatte er seine Stellung als Vikar in Witten inne. Er ruhe in Frieden! Soziales. " Kiel, 18. Juli. Eine stark besuchte Versammlung von Arbeitern der Germaniawerft, der Howalowerft und der Werft von Stock u. Kölbe, die heute abend hier tagte, beschloß einstimmig, morgen früh in den Ausstand einzutreten. Die Arbeiter der Kaiserlichen Werft waren in der Versammlung nicht vertreten. * London, 18. Juli. In Hull streiken 7000 Dockarbeiter, auch in Leith haben Dockarbeiter ihre Tätigkeit eingestellt. Die Ausständischen stürmten mehtere Lebensmittelgeschäfte und plünderten diese. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, wobei 40 Personen so schwer verwundet wurden, daß sie ins Krankenhaus überführt werden mußten. 1 L o n d o n, 1 8. J u l i. N a c h P r i v a t m e l d u n g e n a u s Johannesburg droht ein allgemeiner Eisenbahnerstreik auszubrechen. Weiterhin befürchtet man einen Ausstand der 250000 Minenarbeiter. Die Regierung hat durch die Entsendung von Truppen nach den Industriezentren etwaigen Unruhen vorgebeugt. 36. Hauptversammlung des Verbandes der katholischen Kaufleute. (Nachdruck verboten.) Cpe. Leipzig, 17. Juli. Mit einer außerordentlichen Generalversammlung der Krankenkasse des Verbandes haben heute die Veranstaltungen des diesjährigen Kengresses der katholischen Kaufleute begonnen. In siebenstündiger Sitzung, an der 99 Delegierte teilnahmen und die der Vorsitzende des Kassenvorstandes Herr Eduard Müller=Hannover leitete, paßte man die Statuten der Krankenkasse den neuen Bestimmungen der Versicherungsgesetze an und beauftragte den Vorstand, beim Bundesrat das Weiterbestehen der Kasse als Ersatzkasse zu beantragen. Die Leistungen der Kasse wurden in vielen Punkten erweitert, insbesondere für die langjährigen Mitglieder. Man erwartet, daß die Kasse wie bisher ein wirksames Agitationsmittel für den Verband sein wird. Am Nachmittag tagte der Verbandsausschuß, in dem alle Gaue vertreten waren. Der vom Vorstande erstattete Geschäftsbericht liegt gedruckt vor.! Er gibt ein anschauliches Bild der erfüllten Wünsche und enttäuschten Hoffnungen des Kaufmannsstandes aus dem verflossenen Jahre. Viel Erfreuliches wird nicht gemeldet. Der 8 Uhr=Ladenschluß ist vielerorts noch nicht eingeführt. Der Mangel jeder gesetzlichen Bestimmung über die Arbeitszeit in Kontoren macht sich immer fühlbarer, über keine Frage wird in den Verbandstreisen mehr geklagt als über die fehlende Regelung der Arbeitszeit auf diesem Gebiete. Die von der Regierung geplante Neuregelung der Sonntagsruhe wird als eine nicht befriedigende Lösung bezeichnet und die völlige Sonntagsruhe mit nur geringen Ausnahmen gefordert. Der Verband wurde im letzten Jahre wiederholt vorstellig wegen Nichtachtung der gesetzlichen Vorschriften über die Sonntagsruhe und den Ladenschluß. Mit Nachdruck war der Verband tätig, um durch den Betrieb seines Arbeitsnachweises die Gehaltsverhältnisse im Handelsgewerbe zu bessern. Weiter bemühte er sich, einen gemeinsamen Unterbau des Rechts zu schaffen für die gesamte Privatangestelltenschaft. Das entschiedene Auftreten des Verbandes gegen den heimlichen Warenhandel durch Beamte hatte ein Eingreifen der Reichsregierung zur Folge. Die nach dem Wunsche des Verbandes erfolgte Trennung der Kleinhandelsbetriebe von der Lagereiberufsgenossenschaft und Errichtung einer besonderen Kleinhandelsberufsgenossenschaft erfüllt den Verband mit besonderer Genugtuung. weil ein Verbandsmitglied, der Reichstagsabgeordnete Astor zum Vorsitzenden der neuen Berufsgenossenschaft erwählt wurde. Zu den Gebieten, auf denen dem Verbande der Erfolg ausblieb, gehörten die Frage der Konkurrenzklausel, der Handelsinspektionen, der Kaufmannskammern und der Konsumvereine. Der Vorstandsbericht äußert sich zu letzterem Gegenstande besonders ausführlich und betont, daß es sich um eine prinzivielle Frage der Wirtschafts= und Gesellschaftsordnung handle, in der es keine Verständigung mit den Gegnern geben könne. Die sozialistische Tendenz der ganzen Bewegung müsse beachtet werden. Der Bericht erörtert auch die Entwicklung des Verbandes und eine Streitfrage zwischen ihm und dem Volksverein und empfiehlt Maßnahmen, um die Pflege des Religiosen im Verbande wieder mehr zu betonen— unbeschadet der sozialen Arbeit— um ein stärkeres Gegengewicht zu schaffen gegen die kraß materialistische Auffassung des Lebens und der Lebenswerte, wie sie im Kaufmannsstande immer stärker in die Erscheinung tritt. Dahin zielende Anträge werden auch den Kongreß beschäftigen. Hervorgehoben wird noch die starke Beteiligung der Verbandsvereine an der Protestbewegung gegen das Jesuitengesetz und an den Sammlungen für die Kaiser=Missionsfpende. Vermischtes. !“ Erfurt als Standort einer neuen Kriegsschule. Darmstadt, 17. Juli. Die Bemühungen der Stadt Darmstadt, als Standort für die neue Kriegsschule bestimmt zu werden, sind sehl geschlagen. Nach Mitteilungen des Ministeriums soll. als Standort die Stadt Erfurt auserwählt worden sein, Dagegen hat das Kriegsministerium jetzt endgüttig entschieden, bei Darmnadt einen Militärluftschiffhafen zu erbauen. Die Arbeiten für die Kasernenbauten werden in nächster Woche in Angriff genommen werden. In Verbindung damit steht auch die vom„Deutschen Telegrafen“ gebrachte Meldung von der Aushebung de: Militärluftschiffhalle in Metz. # Zur Gefährdung des Prinzen Ernst August. Ueber die Ursachen des gemeldeten Zwischenfalles, der sich beim Ueberschreiten des Bahnüberganges seitens des Prinzen Ernst August ereignete, erstattet das Königliche Eisenbahnbetriebsamt I in Stendal nunmehr folgenden amtlichen Bericht: Gestern vormittag 7 Uhr wollte das Ziethenhusarenregiment den Ueberweg bei dem Schrankenwärterposten 22 östlich von Rathenow überschreiten. Die Spitze des vorausreitenden Trompeterkorps war bereits unter dem ersten Schrankenbaum angelangt, als das Läutesignal für den verstäteten D=Zug 129 Richtung nach Berlin ertönte. Der Wärter beabsichtigte nun, zunächst nur die nachfolgende Schwadron den Uebergang xassieren zu lassen. Das Trompeterkorps hatte den Ueberweg indes noch nicht völlig verlassen, als der Schrankenwärter den D=Zug 129 in einer Entfernung von 500 Metern herankommen sah. Er trat der Schwadron, an deren Spitze sich Seine Königliche Hoheit Prinz Ernst August mit einigen Offizieren befand, entgegen, und es gelang ihm, diese noch vor der Durchfahrt des D=Zuges 129, etwa 8 Meter von dem Gleise dieses Zuges entfernt, aufzuhalten. Eine unmittelbare Gefahr für Seine Königliche Hoheit, den Prinzen Ernst August, und die Offiziere hat somit nicht vorgelegen. Die Ursache des Vorfalles ist wahrscheinlich auf nicht rechtzeitige Abgabe des Läutesignals zurückzuführen. Explosion in einer Braunkohlengrube. Küstrin, 17. Juli. Durch Entzündung von Gasen brach in der Braunkohlengrube„Humboldt“ eine Explosion aus. Sieben Bergleute wurden bewußtlos zutage gebracht. Bei fünf von ihnen waren die Wiederbelebungsversuche von Erfolg. Von den zwei toten Bergleuten war einer jung verheiratet und der eine Vater von acht Kindern. Abgestürzt. Salzburg, 18. Juli. Beim Uebergang über den Großen Arl bei Gastein sind die Geschwister Gustav und Helene Lusoschanderl tödlich verunglückt. Das 23 Jahre alte Mädchen war beim Ueberschreiten eines Grats im Neuschnee abgerutscht, der Bruder, der sie festhalten wollte, stürzte mit ihr ab. Ein zweiter Bruder konnte sich retten und holte Hilfe, die jedoch nur die Leichen der beiden andern bergen konnte. Die Grubenkatastrophe bei Castel=Termini. Rom, 18. Juli. Bei dem Brande der Schwefelmine bei Castel=Termini sind bis heute an Tote geborgen worden. Die Grube wuro. geschlossen. s Die nachgeprägten Jubiläumsmünz auf Beschluß des Bundesrates weiter auszupräg.. Jubiläumsmünzen, 3 Millionen Erinnerungsmünze an 1813 und ebensoviele Münzen zum Kaiserjubiläum dürften# nach Blättermeldungen voraussichtlich erst Anfang Oktober zur Ausgabe gelangen. Aus dem Gerichtssaale. - Tuderlage b. Lippstadt, 17. Juli. In zweiter Instanz hatten sich gestern der Arbeiter R. und der Klei nergeselle B. vor der Ferienstrafkammer des Landgerichts in Münster zu verantworten. Vom Schöffengericht in Oelde waren beide Angeklagten am 29. Axril zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Beide legten Berusung ein. Am 26. Januar ds. Is. hatten beide im Freundeskreise tüchtig gezecht. Gegen 10—11 Uhr abends traten sie den Heimweg an. Bei der Wirtschaft Feldmeyer begegneten sie einem Automobil, das von Lippstadt nach Oelde fuhr. Einer der Angeklagten zertrümmerte, wahrscheinlich mit einem Stein, die Windscheibe und die Hure. Das Automobil fuhr jedoch weiter. Nach kurzer Zeit kam ihnen abermals ein Automobil entgegen, und der Leuker des Wagens erhielt von dem R. einen Schlag über den Kopf, so daß er beinahe die Führung verloren hätte. R. wurde, It. Münst. Anz., nach der gestrigen Beweisaufnahme schuldig gesprochen und seine eingelegte Berufung verworfen. Gegen B. konnte kein Schuldbeweis erbracht werden, weshalb seine Freisprechung erfolgte. Letzte Nachrichten u. Drahtberichte. v Berlin, 18. Juli.(Drahtb.) Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg empfing in Hohenfinow am Mittwoch den Besuch des Staatssekretärs des Aeußern v. Jagow: am Donnerstag stattete der Landwirtschaftsminister Frhr. v. Schorlemer=Lieser dem Reichskanzler auf dessen Landsitze einen Besuch ab. 2 Meriko, 18. Juli. Huerta ernannte Felir Diaz zum Sondergesandten, der Javan den Dank Mexikos für die Teilnahme Japans an der Ausstellung von 1910 aussprechen soll. Diaz reist am Samstag nach Japan ab. Die Ernennung scheint Diaz aus der Politik zu entfernen, obwohl Huerta die Hoffnung ausdrückte, daß Diaz vor den Präsidentenwahlen am 26./10. zurückkehre. Die Reichstagsersatzwahl in Ragnit=Pilkalken. 2 Berlin, 18. Juli. Der Termin der Reichstagsersatzwahl in Ragnit=Pilkallen ist auf den 23. August angesetzt worden. Konservativer Kandidat ist der Landtagsabgeordnete Gutsbesitzer Gottschalk. Die Aufstellung des nationalliberalen Kandidaten erfolgt am Samstag. Zum Ohmproze.ß w Dortmund, 18. Juli.(Drahtb.) Im Ohm=Prozeß stellte heute der Verteidigung des Angeklagten Ohm, Rechtsanwalt Frank I, einen Antrag auf Ohms Haftentlassung. da Ohm nunmehr nahezu drei Jahre in Untersuchungshaft sitze. Nachdem der Anwalt bereits eine Stunde zur Begründung seines Antrages gesprochen hatte, unterbrach ihn der Vorsitzende mit der Frage, wieviel Zeit diese Begründung noch in Anspruch nehmen wurde. Als Frank I erklärte:„Noch mehrere Stunden“, brach der Vorsitzende die Verhandlung ab, nachdem Rechtsanwalt Frank I weiter beantragt hatte, in der nächsten Woche einen besonderen Verhandlungstag anzusetzen, an dem er den Haftentlassungsantrag begründen wolle. Ein Handschreiben Kaiser Wilhelms an König Georg. ∆ London, 18. Juli. König Georg hat, wie die „Daily Mail“ erfährt, von Kaiser Wilhelm ein Handschreiben erhalten, worin sich dieser über die europäische Lage äußert und seiner Genugtuung darüber Ausdruck gibt, daß während der vergangenen Zeit der internationalen Krisen zwischen der Wilhelmstraße in Berlin und der Whitehall in London vollkommenes Einvernehmen bestand. Dies habe nicht zum wenigsten zur Aufrechterhaltung des Friedens unter den Großmächten beigetragen. Im Laufe des Schreibens wird mehrfach auf die Eingriffe des Deitschen Kaisers sowie des Königs Georg in die politischen Ereignisse der letzten Wochen Bezug genommen. G Berlin, 18. Juli.(Drahtb.) Heute früh wurden, in einem kieloben auf dem Teglersee treibenden Boote verschiedene Kleidungsstücke festgeklemmt aufgefunden, die einem Bootsverleiher, einem Kellner und einem Hausdiener gehörten. Die drei Personen hatten sich gestern nach in einem Restaurant in Papenberge aufgehalten und bestiegen in angetrunkenem Zustande ein Boot; dieses kenterte wahrscheinlich, sodaß die Insassen den Tod fanden. Die Leichen wurden noch nicht geborgen. 2 Ber.in, 18. Juli. Im Alter von 73 Jahre: starb gestern unerwartet auf dem Bahnhof Nikola see der Musikschriftsteller, Komponist und Kapellmeister Professor Arno Kleffel. #r Gatow bei Porsdam, 18. Juli. Bei einer Ruderpartie auf der Havel kam gestern abend der Ingenieur Karl Haase mit seinem Roderdoo in die Wellen eines Schleppdampfers und geriet unter die von diesem gezogene Zille. Haase ertrank, sein Gefährte, ein Klubgenosse, konnte gerettet werden. Hagen, i. W., Im benachbarten Gevels berg wurde heute früh die aus drei Personen be stehende Famitie des Arbeiters Jakob Dzierma be wußtlos aufgefunden. Man stellte Gasvergiftun fest und schaffte alle drei ins Krankenhaus. Bei de Eltern waren die Wiederbelebungsversuche von Er folg, während der 17 jährige Sohn der Vergiftun erlag. Hörde, 18. Juli.(Drahtb.) Der Kreistag de Landkreises beschloß die Gr“ng einer 60000 M betragenden Kaiser Wils a m=Jubiläumssti tung für Kriegsinvaliden.. Veteranen sowie deren Witwen im Landkreis Hör„ Es sollen jährlich 6800 Mark zur Verteilung gelang.a. w Körn, 18. Juli. Als gestern abend ein Gefreiter und drei Pioniere des 7. westfälischen Pionierbataillons auf dem Uebungsplatze der Mü heimer Heide eine Kiste mit Signalpatronen(Knallpa tronen) öffneten. explodierte diese. Der Gefreite und ein Pionier erlitten schwere, die beiden anderei minder schwere Verletzungen. Alle vier wurden in Lazarett gebracht. v Peitz, 18. Juli.(Drahtb.) Der unter dem Verdachte, seine 8jährige Stiefschwester ermo det zu haben, in das hiesige Gerichtsgefängnis einge lieferte 13 jährige Richard Hänschen aus Bärenbrück gestand heute vormittag im Laufe der Vernehmung die Tat ein. Ueber den Beweggrund machte der Knabe verschiedene Angaben. F Paiermo, 18. Juli. Bei Volceri wurde au offenem Felde die Leiche eines etwa 8jährigen Knaben gefunden,, dessen Kopf vollständig vom Rumpf getrennt war. Die Untersuchung ergab, oa der eigene Vater seinen Sohn ermordet hatte weil die Existenz des Knaben seiner Wiederverheira tung im Wege stand. &am Moutmelon: 18. Juli. Der Flugschüler Leut nant Chaignot stürzte bei der Ablegung des Pi loteneramens ab und wurde tot unter den Trümmer des Apparates hervorgezogen. K. Paris, 18. Juli. Der bekannte Ingenieur un Flieger Bleriot hat eine Vorrichtung erfunden, dur die es den Flugzeugen ermöglicht wird, anstatt vor Boden von einem in einer Höhe von mehreren Meter befindlichen Stahlkabel aufzusteigen und ebenso diese Kabel zur Landung zu benutzen. w Newyork, 18. Juli.(Drahtb.) Der Polizeileu nannt Karl Plitt Beaer, früherer Preßagent, legt ein volles Geständnis ab und nannte dem Staats anwalt die Personen, die an der Spitze des Erpres sungssystems standen. Literarisches. Führer durch Padervorn. Der ruhrige Verkehrsverein Paderborn tritt soeben mit seinem neuen Verkehrsbüchlein„Führer durch Paderborn“ an die Oeffent lichkeit. Gedruckt und handlich ausgestattet ist das präch tige, reichhaltige Werkchen, das mehr als 30 reine Textseiten enthält, von der Junfermannschen Buchhand lung in Paderborn, die dessen ganze Ausstattung geschmackvoll durchgeführt hat. Die äußere Titelseite zeigt auf blauem Untergrund und grüner Umrahmung im frische Rot das bekannte Hasenfenster im Kreuzgang des DomeDer äußeren Ausgestaltung schließt sich der Inhalt de Büchleins würdig an. Neben dem kurzen Ueberblick üb die Geschichte der Stadt Paderborn sind ganz besonder die Aufsätze„Bau= und Kunstdenkmäler" von Professo Dr. Fuchs und„Rundgang durch Paderborn“ vo Dr. A. Trampe hervorzuheben. Außer zahlreichen Vi netten, deren Originale sich an den alten Häusern ur öffentlichen Gebäuden der Stadt vorfinden, schmücke das Werkchen etwa 25 ausgezeichnete Federzeichnunge der namhaftesten Sehenswürdigkeiten und Bauten d Stadt: diese Beiträge sind ausnahmslos von einheim schen Künstlern(A. van Veersen, L. Rohrbach, Th. Peters, A. Lammersen, H. Weiß) beigesteuert worden. Auch die Umgebung von Paderborn ist hinreichend berücksichtigt worden. Eine wesentliche Erleichterung wird den Be suchern Paderborns geboten durch eine zusammenfassendUebersicht über Behörden, Schulen, Verkehrseinrichtungen Sxaziergänge und Ausflüge, Gasthöfe usw. usw., die durch einen Stadtplan und eine Karte der Eisenbahnverbindugen ergänzt wird.— Alles in allem genommen spricht das hübsche Werkchen, dessen Preis nur 30 Pfg. beträgt, für sich selbst, sodaß es einer ausdrücklichen Empfehlu: eigentlich kaum bedarf. Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 18. Juli 1913 mitgeteilt von der Bergisch-Märkischen Bank in Paderborn. 3% Reichsanleihe 3½% Preußische Consols 4% Preußische Consols gestern 74,10 84,40 97.75 heute 74,10 84.40 97.75 241.58 163,00 151.50 148. 286.75 113.00 352.50 306.00 211.00 156.75 235.25 162.00 329.75 154.00 123.80 164.50 128.00 184.00 164.60 356.10 329.80 172.00 104.25 164.75 8035 8535 Tendenz: fest. Zinsfuß der Reichsbank: 6. Lomb. 7, Berl. Privatdisk. 4 ½/% Adri 0e der beste, leichtzügigste, zuverlässigste und beliebteste Garbenbinder. Alleinvertrieb: Franz Kleine, Salzkotten i. W. Pergerscher Konkursverfahren. 20— 30 Erdarbeiter In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Metzgers und Viehhändlers Hein rich Steinhage in Lügde ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke, sowie zur Anhörung der Gläubiger über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses, der Schlußtermin auf den 16. August 1913, vormittags 10½ Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Steinheim, den 10. Juli 1913. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. In unser Handelsregister Abteilung B ist heute unter Nr. 33 die Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Firma: Wilhelm Nölting& Comp. Gesellschaft mit beschränkter Haftung für Bahnhof Gütersloh gesucht. Meldungen werden vom Montag, den 21. d. M. an auf der Baustelle(Kleßmanns Höhe) angenommen. Rob. Stabenow. Zum Besuche meiner hiesigen Besitzer= und Mühlenkundschaft suche ich zum möglichst sofortigen Eintritt einen jungen branchekundigen Reisenden (Radfahrer), möglichst mit dem Geschäft und der hiesigen Kundschaft bekannt. 9354a Ausführliche schriftl. Offerten mit Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen erb. L. Weiler, Brakel(Kr. Hörter), Getreide, Futter= und Düngemittel, Saaten. Tüchtige, junge Maler= und Unstreichergehilfen sucht gegen guten Lohn 2787a Hermann Diekämper, Malermeister, Verl 240(Rbz. Minden). Suche für sofort einen jung. Schuhmachorgehilfen auf dauernde Ernst 27630 chen, te. Ein durc### zuverlässiger gegen hohen Lohn gesucht. Wilh. Heitmann, Dampfmühle, Huckarde=Dortmund. Zum 21. d. M. 30—40 Arbeiter gesucht. 9353a Anmeldungen im Sennelager bei Ant. Willeke. Suche zu Oktober oder April einen tüchtigen 9328 Sattler= und mit dem Sitze in Paderborn Nalstoror=Lehrling eingetragen worden. Der Ge= Polsterer=Lehrling. sellschaftsvertrag ist am 1. Juni 1913 abgeschlossen u bgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Handel mit Kohlen, Zement und verwandten Artikeln. Das Stammkapital beträgt 60000 Mark. Geschäftsführer ist der Kaufmann Wilhelm Nölting zu Paderborn. Paderborn, den 14. Juli 1913. Königliches Amtsgericht. In unser Handelsregister Abt. A ist bei der Firma Hermann Schmitz zu Paderborn (Nr. 51 des Registers) heute folgendes eingetragen worden: Das Geschäft ist auf den Kaufmann und Elektrotechniker Richard Brösel übergegangen, welcher es unter derselben Firma weiterführt. Paderborn, 14. Juli 1913. Königliches Amtsgericht. Bernh. Pamme, Rietberg i. W. Per sofort ein tüchtiger Fuhrknecht für mein Fouragegeschäft gesucht. Angebote mit Lohnansprüchen erbeten. 2805a B. Lackmann, Dortmund. Cörnerhellweg 3. Fernspr. 4887. Für mein Drogen= und Kolonialwarengeschäft suche zum Oktober d. J. einen Lehrling mit guter Schulbildung. 936. F. B. Thospann. Lemgo. Jagdverpachtung. Die Jagdnutzung in dem gemeinschaftlichen Jagdbezirke Langenstraße Heddinghausen zur Gesamt größe von ca. 800 ha, soll am Montag, 21. d. nachmittags 4 Uhr in der Gastwirtschaft Köhren hierselbst öffentlich meistbieend verpachtet werden. Die Jagd hat auch guten Reh bestand. Bedingungen werden im Termine bekannt gegeben. Langenstraße(Kreis Lipp stadt), den 2. Juli 1913. Der Jagdvorsteher. Kaup, Gemeindevorsteher. Teckel (2 Rüden), 6 W. alt, Eltern scharf im Bau und auf Unzeug für 10 u. 5 Mk. zu verkaufen Lehrer Sprenger, Nieheim zu kaufen Durchaus erfahrener Buchhalter gesetzten Alters sucht Beschäftigung, eotl. für halbe Tage. Angebote unter Nr. 06389 an die Geschäftsstelle d. Bl. a Mehrere Bauschlosser sofort gegen hohen Lohn gesucht. Auch erhalten solide selbständige Heizungsmonteure, speziell auf Warmwasserheizung, gegen hohen Lohn dauernde Stellung. R84a Jos. Erpenstein, Münster W. Ein junger Bäcker= u. Konditorgehilfe, der sich in der Konditorei noch weiter ausbilden möchte, sucht baldigst Stellung, am liebsten in Paderborn. Gefl. Angeb. unter Nr. 2799 an die Geschst. Sauberes junges Mädchen für Hausarbeit und Büfett sofort gesucht. 93275 Bahnhofswirtschaft Volkmarsen. Oferde= u. Ackerknechte, Lehrlinge, Viehfütterer suchen Stellung. Auguste Kahl. Erkurt, gewerbsm. Stellenverm., Stunzengasse 1, am Fr.=Wilh.= Platz. Tel. 1745. 2819 Zum Antritt am 1. Oktober d. J. suchen wir für die Zeit bis Ende Januar 1914 einen für einfache Arbeiten im Kontor und Wiegehause. Gehalt monatlich 125 Mk. neben freier Wohnung, Licht und Feuerung. Es wollen sich nur gut empfohlene Personen im Alter zwischen 22 und 35 Jahren melden, die gute Rechner sind. Den selbstgeschriebenen Bewerbungen sind Lebenslauf und Zeugnisabschriften beizufügen. 27650 Zuckerfabrik Brakel Kreis Hörter, Aktien=Gesellschaft. Kaufmann, welcher diesen Herbst seine Militärzeit beendet, sucht, ge stützt auf gute Zeugnisse, zum 1. Okt. oder später Stellung in einem Manusaktur= oder Kurzwarengeschäft. Angebote unter Nr. 9350 an die Geschäftsst. d. Bl. erb. Aufwartemädchen für ganze oder halbe Tage sofort gesucht. 06469 Näh. Westernmauer 52. Junges dem Gelegenheit geboten ist. sich im Haushalt und in der Küche gründlich auszubilden, für 15. August in klein. Haus halt gesucht. 9361 Frau B. Menne, Krefeld. Dießemer Str. 182. Nach Dortmund wird zum 1. September ein durchaus tüchtiges, braves, zuverlässiges Mädchen von 23—28 Jahren für herrschaftlichen Haushalt gesucht. Selbiges muß alle Hausarbeit gründlich verstehen und kinderieb sein. Solche, welche schon in besseren Häusern gedient haben und etwas von der Küche verstehen, werden bevorzugt. a Meldungen unter Nr. 9336 an die Geschäftsst. d. Bl. erb. Haushälterin gesucht baldigst von SpezialArzt im rhein.=westf. Industriebezirk. Bewerb. m. Zeugn., Bild und Gehaltsansprüchen unter Nr. 2820 an die Geschäftsstelle d. Bl. Ein kath. Fräulein für Küche und leichte Hausarbeit sowie zur zeitweisen Bedienung in der Restauration gesucht. Offerten unter Nr. 250 besorgt die Geschäftsstelle des „Meppener Volksblattes“ in Meppen. Ex121 Tüchtiges Büfettfräulein für sofort oder später gesucht „Restaurant Felsenkeller". Münster i. W., Bogenstr. 14/15. Für das Paderborner Land und die angrenzenden Landesteile wird ein solider, redegewandter, mit Land und Leuten vertrauter kath. Reisender gesucht. Da Inkasso, kleine Kaution erforderlich.— Ausführl. Angebote mit Angabe von Referenzen über bisherige Tätigkeit unter Nr. 2644 an die Geschäftsstelle d. Bl. Näh. d. d. Geschst. 064738 Statt besonderer Anzeige. Oett dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen 7½ Uhr unsern herzensguten, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Ferdinand Vahle Eisenbahnlackierer in ein besseres Jenseits abzurufen. Er starb nach kurzem, schwerem Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von 57 Jahren. Dieses zeigen tiefbetrübt an die trauernden Hinterbliebenen. Paderborn, Hamburg, Dortmund, Driburg, Liebenburg, den 18. Juli 1913. Die Beerdigung findet statt am Sonntag nachmittag M 4 Uhr vom Sterbehause Heiersmauer 41 aus, die feierWlichen Exequien werden gehalten Montag morgen 720 Uhr im Dom, wozu freundlichst eingeladen wird. Bürger=Schützen=Verein Bad Lippspringe. Unser diesjähriges Schützenfest wird am 20. und 21. Juli gefeiert.— Nähere Auskunft geben die Festprogramme. (Platz= und Tanzkarten für Militär vom Feldwebel abwärts zum halben Preise.) Der Schützenplatz ist Haltestelle(Teilstrecke) der elektrischen Straßenbahn zwischen Lippspringe und Schlangen. Ausgedehnter Verkehr an beiden Tagen bis 1 Uhr nachts. Zum Besuche des Festes wird höflichst eingeladen. Der Vorstand. Planos. Königl. Kais. Hoflieferant. Mietinstrumente in jeder Preislage.— Stimmungen und Reparaturen unter Garantie. Erstklassige Pianos, Flügel und Harmoniums in jeder Preislage, Teilzahlungen empfichlt P. Effertz. Paderborn, Leostr. 47. Alleinvertretung für Rud. lbach Sohn, Todes-Anzeige. Tüchtiges, zuverlässiges Mädchen für alle Hausarbeiten in besserem Hause zum 1. Okt. gegen guten Lohn gesucht. Demselben ist gleichzeitig Gelegen heit geboten, die Küche zu erlernen. Meldungen unter Nr. 9340 an die Geschäftsstelle d. Bl. Für ein größeres Gut im Sauerlande wird zum 1. August ein jg. Mädchen (Bauerntochter) als Stütze gesucht. Gehalt nach Uebereinkunft. Persönl. Vorstellung erwünscht. Meldungen unter Nr. 2797 a. d. Geschst. d. Bl. für m. 18ihr. Toch Sl!Ie ter z. 1. Okt. passde. S. besserem kath. Privath Je, bei Familienanschluß, wo Dienstmädchen vorhanden, zur Erlernung des Haushalts und der Küche, ohne gegenseitige Vergütung. Offerten erbeten an 2651a Caspar Agethen, Lippstadt i. W., Rirbeckerstraße 81. Zu sofort oder 1. Oktober ein erfahrenes kath. Küchenmädchen und ein Hausmädchen, das alle Hausarbeit versteht, gesucht. 2789a Frau Baurat Löfken, Münster i. W., Fürstenbergstraße 7. Wegen Erkrankung meines Dienstmädchens suche ich für sofort ein propres, fleißiges Mädchen für Hausarbeit. 27776 Frau Magda Kaiser, Lippstadt i. W., Esbeckertor 18. nar eo in Sement uneriorschlichen Ratschlusse gefallen, heute abend 11 Uhr unsere 1 liebe, gute Mutter, Schwester, Schwiegermutter und Großmutter, die Prau Wilve Pranz Stenner Katharina geb. Focke Suche per sofort schöne abgeschlossene Wohnung in der Preisl. von 300—350 Angebote unter Nr. 06475 an die Geschäftsstelle. Freundliche Wohnung, 5—7 Räume, mit Zubehör zum 1. Oktbr. zu vermieten. Gas, elektrisch Licht vorhanden. Näheres Heiersstr. 38. Kleine Wohnung, später zu vermieten. 06472 Näh. durch die Geschäftsst. und Fürstenbergstr. 31. nach läng em, qualvollem Leiden, mehrmals gestärkt durch den Empfang der hl. Sakramente, im Alter von 77 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Paderborn, Bochum, Dortmund, Hamm und# Driburg, den 16. Juli 1913. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findei statt am Sonntag, den 20. Juli, nachmittags 3 Uhr vom Sterbehause Liboriberg 21 aus, die Seelenmesse ist am Montag, den 21. Juli, morgens 8 Uhr in der Gaukirche. Grundstücks=Verkauf. Dienstag, den 22. Juli, mittags 1 Uhr verkaufe ich das früher der Witwe Gröpper in Walde bei Delbrück gehörige Kolonat, ca. 68 Morgen Acker, Wiesen und Weiden, im ganzen oder auch geteilt, eotl. mit dem dazu gehörigen Inventar, Ernte und Vorräte. Ferner verkaufe ich die fast neue Mühleneinrichtung mit 3 Mahlgängen, Dampfmaschine mit Kessel, Schmiedeeinrichtung. Drehbank, 2 Bohrmaschinen, Flaschenzug, Transmissionen, Geldschrank(zweitürig), ferner zum Ab bruch das dort befindliche, aus gutem eichenem Fachwerk, ca. 360=Meter große, bestehende Fabrikgebäude. Der Termin findet auf dem Hofe der Vorbesitzerin statt und lade Kaufliebhaber hiermit ein. Er122a A. Hellweg, Rheda(Bez. Minden). Großer Roggen=Verkauf. Montag, den 21. Juli 1913, nachmittags 3 Uhr anfangend, werde ich bei Roms Kapelle 70 Morgen Roggen meistbietend gegen Kredit verkaufen. Sammelplatz um 3 Uhr bei Roms Kapelle an der Bahnhofsstraße und um 7 Uhr bei der Aktienbrauerei. Theod. Beckers, 062 beeid. Auktionator. Für herrschaftlichen kleinen Haushalt nach Haspe i. W. um 1. Oktober ein tüchtiges, leißiges, in Küche und Hausarbeit ganz bewandertes Mädchen gesucht. Hoher Lohn und gute Behandlung., Näheres Frau Herm. Primavesi, Münster i. W., Engelstr. 45. Einfaches Fräulein, welches längere Jahre den Haushalt eines Geistlichen führt, sucht zu Oktober gleiche oder ähnliche Stelle. Angebote unter Nr. 2792 an die Geschäftsstelle d. Bl. Modes. Suche für meine Tochter Stelle als selbständige II. Arbeiterin. Gefl. Angebote unt. Nr. 9338 an die Geschäftsst. d. Bl. Lehrkursus für Wiesenwärter. Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen veranstaltet an der Wiesenbauschule zu Siegen einen am 1. September d. Is. beginnenden Kursus zur Ausbildung von Wiesenwärtern, welcher 6 Wochen dauert. Im Frühjahr 1914 findet sodann ein sechstägiger Wieder holungskursus statt, dem sich die Entlassungsprüfung anschließt. Anmeldungen sind baldigst an die Landwirtschaftskammer in Münster oder an den Königlichen Wiesenbaumeister Herrn Heinemann in Siegen zu richten, der auch zu jeder weiteren Auskunft bereit ist. 2821 Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen. Brauerei Joosten Restaurateur Heinr. Hecker Heute. Samstag abend Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelpüree. Sonntag abend Pichelsteiner Fleisch. Gesucht für sofort oder später ein jüngeres Zweitmädchen für alle Hausarbeit. Lohn monatlich 20 Mk. 9337a Frau Curt Stolper, Soest. Am Friedhof. Suche zum 1. August eine gute, katholische Haushälterin, welche Liebe zu drei Kindern het. Lohn nach Uebereinkunft. Heinrich Syring, Boelerheide bei Hagen, Harkortstraße 58. Kathol. Kirchenkalender für Padervorn. Sonntag, 20. Juli 1913. Zehnter Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Vom Pharisäer und Zöllner(Luk. 18, 9—14). Dom: Feier des Kirchweihfestes im Dom.— Männerkommunion. 5½, 6, 6½, 7 und 8 Uhr hl. Messen, 7½ Uhr Pfarrmesse, 81 Uhr Choramt, 9 Uhr Hocham., 10 Uhr Predigt, 11 Uhr hl. Messe und Predigt. Nachm. 2 Uhr Vesper, 6 Uhr Predigt und Segen St. Josephskirche: Nachm. 2 Uhr Christenlehre und Segen. Gaukirche: 6, 7 und ½10 Uhr hl. Messen, 8 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Andacht mit Segen. Universitäts=Markkirche: Generalkommunion der Männer. 6. 6½, 7 und 7½ Uhr hl. Messen, 8 Uhr Gymnasialmesse mit Predigt, 9¼ Uhr Pfarrhochamt mit Predigt, 10½ Uhr Singmesse mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr Andacht, 4 Uhr Andacht zu Ehren der hl. Familie mit Predigt. Herz=Jesukirche: 1.7 und ½8 Uhr bl. Messen, ½9 Uhr Hochamt mit Predigt, 9¼ Uhr Singmesse mit Predigt. Nachm. ½3 Uhr Andacht. Butzdorfkirche: 6¼ Uhr erste hl. Messe, gemeinschaftl. Kommunion der Männer, 8“„ Uhr Leviten=Hochamt mit Predigt und Segen, gemeinschaftliche Kommunion der Sakraments=Bruderschaft. Nachm. 2½ Uhr feierliche Vesper. Franziskanerkirche: 5 bis 7, 8¼ Uhr stille hl. Messen, 7 Uhr Hocham., 10 Uhr letzte hl. Messe mit Predigt. Nachm. 8½ Uhr feierl. Besper, Litanei und Segen.— Dienstag abend 6 Uhr St. Antonius=Andacht.— Donnerstag wegen des Festes des hl. Solanus und Samstag wegen des Festes der hl. Anna vollk. Ablaß. Hospitalkirche: ½7 Uhr hl. Messe, 8 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 3 Uhr Andacht mit Segen. Barmherzigen Brüder: 6¼ und 8 Uhr hl. Messen. Nachm. 5½ Uhr Andacht mit Predigt und Segen. Vereins=Anzeigen. Kath. Gesellenverein. Sonn tag abend 8 Uhr Versammlung mit Vortrag. Junggesellen- Sodalität der Dompfarre. Sonntag nachm. beteiligen sich die Sodalen an der Wanderung des Ortsausschusses für Jugendpflege. Junggesellen- Sodalität der Gaukirche. Sonntag Teilnahme an der Wanderung Lippspringe—Heimat—Biel stein—Lippspringe. Abfahrt: Bahnhof Kasselertor 1.27 Uhr. Junggesellen= Sodalität der Markkirche. Sonntag, den 20. Juli, nachm. 1.27 Uhr Abfahrt vom Kasselertor nach Lippspringe. Sollte wegen schlechten Wetters der Ausflug ausfallen, ist abds. 8 Uhr Versammlung im Junggesellenhause. Männer=Sodalität. Sonntag, 20. d. M., nachm. 3 Uhr Beerdigung der Frau Ww. Stenner vom Liboriberg 21 aus. Seelenamt Montag morgen 8 Uhr in der Gau kirche. Satraments=Bruderschaft. Sonntag, 20. d. M., Kirchweihfest in der Bußdorfkirche, morg. 8½ Uhr feierl. Hoch amt, während dessellen g meinsch. hl. Kommu an Kreuzbündnis. Verein Katholiken. Sonntag 11 Uhr Vertrauensm Versammlung. Nai Uhr Versammlung mi trag des Herrn Ollr Dänemark im Jungge, hause. Schulstraße 3. Abstinenten=Jugendbund, Jünglingsabteilung Kreuzbündnisses. Sonnta nachm. 5 Uhr Teilnahme an der Versammlung des Kreuz bündnisses verbunden mit Namenstagsfeier des Herrn Präses i. Junggesellenhause, Schulstraße. Kneippverein. Sonntag 8 Uhr Generalversammlung. Bericht über hiesigen Verein und den Verbandstag in Essen. Ausgabe von Ausstellungskarten. Wichtige Besprechungen. Pius=Arbeiter=Verein. Sonntag abend 8 Uhr Versamm lung mit Damen. Vortrag des Herrn Kaplan Steffen: „Ueber die Presse.“ Jungfrauenkongregation der Dompfarre. Sonntag bei günstigem Wetter Ausflug nach Wewelsburg—Böddeken. Abfahrt 2.34 Hauptbahnhof. Jungfrauen=Kongregation der Markkirche. Sonntag nach mittag Ausflug nach Driburg. 2,36 Uhr Abfahrt vom Hauptbahnhofe, eine Viertel stunde vorher Lösung der Fahrkarten. Jungfrauen=Kongregation der Bußdorfpfarre. Sonntag gemeinsch. hl. Kommunion. Nachm. 3½ Uhr Predigt und Segensandacht, danach gemeinsch. Spaziergang nach Eulenbrocks Kaffeewirtschaft (Driburger Chaussee). Verein kath. kaufm. Gehilfinnen. Sonntag morgen 6½ Uhr gemeinsch. hl. Kommunion; nachm. Spaziergang z. Alme. Treffpunkt: 3 Uhr Kasselertor, 3¼ Uhr Westerntor. K. F. B. Jugendbund für Schulentlassene. Sonntag nachm. 3½ Uhr Versamm lung am Bürgerverein zum Spaziergang. Proviant mitbringen. Bei ungünstiger Witterung 4 Uhr Versammlung in der Turnhalle der Karlsschule. Landwehr= und Reserveverein. Karten zur Ausstellung für Sonntag sind beim Kassierer und Schriftführer in Empfang zu nehmen. Westwacht. Verein ehem. Angehöriger des 16. Armeekorps. Sonntag, den 20. Juli fällt die Versammlung aus. Zentralverhand chriftl. Holzarbeiter Deutschlands. Sonn tag vm. 10 Uhr außerordent liche Mitgliederversammlung Referent: Arbeitersekretär Gilsing, Bochum. Bund deutscher Eisenbahnhandwerker. Ortsverein Padervorn(Sitz Berlin). Sonntag morgen 10½ Uhr Versammlung(Zentralhalle). Die Wirtschaft Almeau bei Paderborn ist unter günstigen Bedingungen zum 1. Oktober dieses Jahres zu verpachten. Blo36 Brauerei W. Nies, Lippstadt. Habe 2 Fohlen (Hengst u. Stutfohlen) schwerer belgischer Abs emmung zu verkaufen. 9359 Ti. 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Rundschau" wußte bekanntlich von neuen Vorstoß der Berliner gegen die Kölner Richtung zu berichten, der darin bestehen soll, daß in Aachen durch Ankauf des Aachener Volksfreund ein großes Konkurrenzblatt„Berliner" Richtung gegen die Köln. Voltszeitung gegründet werden soll. Der„Aachener Volksfreund“ sendet uns nun folgende Richtigstellung: Das Kölner Mirbachsche KorrespondenzBureau meldet: Mit dem 1. Oktober werde der in Aachen erscheinende„Volksfreund“ in die Hände einer Gesellschaft übergehen, die in Berlin ihren Sitz habe und auch der Berliner Richtung angehöre. Das Kapital derer um Oppersdorff stehe hinter dem Unternehmen. Als Vertreter des Verlags werde ein Aachener Rechtsanwalt in die Erscheinung treten, der sich bisher in der Zentrums=Partei betätigt habe; der bekannte Kaplan Schopen, der Verfasser der Schrift„Köln, eine innere Gefahr für den Katholizismus", solle für die Redaktion gewonnen werden. Die liberalen Zeitungen drucken diese unwahre Nachricht mit oder ohne Kommentar ab. Wir wissen nicht, ob Dummheit ooer Bosheit die Erfinderin dieser Nachricht ist. Wir gehen wohl nicht fehl, letzteres anzunehmen. Es soll wohl lediglich ein Schlag gegen den Aachener„Volksfreund“ geführt werden, dessen große Verbreitung und allgemeine Beliebtheit den Gegnern ein Dorn im Auge ist. Die Gesellschaft, die hier in Frage kommt, und in Verkaufsverhandlungen mit dem„Volksfreund“ steht, hat mit der Berliner Richtung, insbesondere mit dem Grafen Oppersdorff nichts zu tun. Sie arbeitet auch nur mir eigenem Kapital, und ihre Gesellschafter leisten Gewähr dafür, daß der„Volkssreund“, wie bisher durchaus im Zentrumssinne und im allerengsten Anschlusse an die Partei arbeiten wird. Der Verlag des„Volksfreund". Westsälisches Volksblatt Sauerländer Tageblatt Zweites Blatt. 19. Juli 1913. abhalten. Die Rentabilität eines Vereinshauses hier steht außer allem Zweifel. Wozu die Regierung nicht angerufen wird! Am besten würde es sein, die Regierung baute in jedem Städtchen der Ostmark ein deutsches Vereinslokal und gäbe jedem Deutschen, d. h. nur solchen, die nach Prüfung nur durch hakatistische Patrioten es verdienen, einen angemessenen Barbetrag zur Abhaltung der Feste. Den Nimmersatt„Hakatismus“ wird die Regierung sobald nicht los werden. e Eine Novelle zum Reichsbeamtengesetz vom Jahre 1907 ist nach Berliner Blättern fertiggestellt. Durch diese Vorlage soll das Wiederaufnahme verfahren im Disziplinarverfahren für Reichsbeamte in das Reichsbeamtengesetz eingeführt werden. In dem Reichsbeamtengesetz vom Jahre 1907 ist die Wiederaufnahme bei Disziplinarverfahren gegen Be amté ausgeschlossen, da das Gesetz ein anderes Rechts mittel als die Berufung nicht kennt. Für die bevor stehende Einführung des Wiederaufnahmeverfahrens in das Beamtengesetz ist aber nur ein Anspruch auf Ent schädigung für den aus einer zu Unrecht erfolgten Entlassung entstandenen materiellen Schaden berück sichtigt. Dem Vernehmen nach wird die Novelle vorschla gen, als Entschädigung für die Zeit der Entlassung drei Viertel des zuletzt bezogenen pensionsfähigen Gehaltes zu gewähren. Es ist dies der Gehaltsatz, der bei einstweiliger Versetzung in den Ruhestand gewährt wird. Aufhebung der Leuchtmittelsteuer? * Nach Blättermeldungen sollen die Bundesregierungen infolge einer Petition um Aufhebung der Leuchtmittelsteuer Erhebungen angestellt haben, die allerdings zunächst nur informatorischen Zweden dienen sollen. Ausla Der Etat der englischen Schiffsbauten. * London, 17. Juli. Churchill brachte Unterhause den Etat über Schiffsbauten Er behandelte zunächst die Frage der Oelfeuerung im ein. und * Zu dem sozialdemolratischen Belzig Wahlsieg in Zauchnimmt jetzt erst die Norddeutsche Allgemeine Zeitung in einer kurzen Notiz Stellung. Sie schreibt: Einigen Blättern ist es aufgefallen, daß wir in unsern letzten Rückblicken über die innere Politik den sozialdemokratischen Wahlsieg im Kreise Zauch=Belzig nur statistisch behandelt und nicht ausdrücklich bedauert haben. Unser Blatt bekämpft seit Jahrzehnten ununterbrochen und ohne Schwankungen die Sozialdemo kratie. Wir haben auch nie aufgehört, die Wahlunterstützung zu bekämpfen, die der Freisinn in steigendem Maße der Sozialdemokratie zuteil werden läßt. Daß wir das Ergebnis dieser Wahl ebenso bedauern und die der Sozialdemokratie gewährte Hilfe ebenso miß billigen wie die gesamte bürgerliche Presse, soweit sie sich nicht im Schlepptau der Sozialdemokratie bewegt, ist so selbstverständlich, daß diejenigen, die uns eine kühle ooer gar zweideutige Haltung vorwerfen, ein ganz müßiges Geschäft betreiben. Dazu bemerkt bissig die Kreuzzeitung: Bei der lässigen Haltung, die die Regierung seit geraumer Zeit gegen die Sozialdemo kratie einnimmt, ist das„müßige Geschäft“ zum mindesten erklärlich, wenn nicht berechtigt. Die Deutsche Tageszeitung wieder sagt dazu: Diese Verteidigung würde eindrucksvoller sein, wenn man bei der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung nicht schon wiederholt, beispielsweise auch vor den letzte Reichstagswahlen eine energische Haltung gegenüber den Bündnisneigungen gewisser bürgerlicher Gruppen zur Sozialdemokratie vermißt hätte— wenigstens in der Zeit, in welcher sie vielleicht noch eine positive Wirkung gehabt haben würde! Außerdem aber wäre angesichts des freisinnigen Verhaltens in Zauch=Belzig auch wohl ein erwas deutlicheres Wort in dem Organ der Regierung sehr angebracht gewesen. m Zur braunschweigischen Thronfolgefrage bringt die„Donauztg.“ folgende Meldung, für die wir ihr die Verantwortung überlassen müssen: In der Frage der Thronbesteigung des Prinzen Ernst August von Cumberland in Braunschweig sind neue Verhandlungen mit dem Prinzen über eine endgültige Verzichtleistung auf Hannover eingeleitet, da die bisherige Erklärung des Prinzen von einem Teil der bundesstaatlichen Regierungen für nicht genügend angesehen wird, wie die Vorbesprechungen im Kreise der Bundesratsmitglieder ergeben haben. Die Haltung der Welfenpartei in Hannover soll die Veranlassung zu dieser Forderung gegeben haben, welcher Forderung auch der Reichskanzler beigetreten ist. Die neue Erklärung des Prinzen wird den staatsrechtlichen Verzicht auf Hannover für sich und seine Nachkommenschaft aussprechen.“ Es verlautet, daß der Bundesrat in einer seiner letzten Sitzungen einen entsprechenden Beschluß gefaßt habe. fuhr nach länexen Ausführungen über diesen Punkt fort: Er hätterwereits zu Anfang der Session ausführlich über die deutschenglischen Beziehungen gesprochen. Er habe keinen Grund, seine damaligen Ausführungen irgendwie zu modifizieren. Bezüglich der Lage im Mit telmeer sagte er, in Italien und Oesterreich=Ungarn befinden sich neue Bauprogramme in Erwägung. aber man müsse sich durch Tatsachen und nicht durch Gerüchte leiten lassen. Er kenne keine Tatsachen, die eine Aen derung des englischen Programms für das Mittelmeer erforderlich machen. Churchill sgate über die kanadischen Kriegsschiffe, daß, wenn ditelle i#en nicht ausgefüllt würden, Ende des Jahres 1915ankei Schiffe zur Vertei digung des Reiches fehlten. England hätte drei Schiffe auf Stapel legen können. Aber dieser Schritt sei un nötig. Es liege kein Grund vor, anzunehmen, daß Kanada keinen Beitrag zur Landesverteidigung liefern werde. Die Admiralität beschloß die Beschleunigung des Baues der drei Schiffe des diesjährigen Programms. Im nächsten Jahre würde sie besser in der Lage sein, zu beurteilen, ob eine weitere Beschleunigung oder eine Erweiterung des Programms nötig sei. Zu den Unruhen in Marokko. Paris, 18. Juli. Der Generalgouverneur von Marokko, General Liautey, hat die Befehlshaber der französischen Grenzgebiete aufgefordert, dafür zu sorgen, daß sich künftig unter französischer Schutzherrschaft stehende Marokkaner nicht meyr am Kampfe gegen die Spanier bbieteiligen. Dieser Vorfall hat in Madrid einen sehr guten Eindruck gemacht. Bei den letzten Kämpfen um El Pasa sind es vielfach Marokkaner des französischen Grenzgebiets gewesen, die über die Grenze kamen, die Spanier angriffen und sich darauf wieder auf französisches Gebiet zurugzogen. summen, welche durch den Verfall von Polizen den Versicherten verloren gehen und den Verdienst der Gesellschaften erhöhen. Die durch diesen Verfall Ge schädigten seien meistens Leute aus den unteren Volks schichten, welche durch Not oder sonstige schlechte Fa milienverhältnisse am Weiterzahlen verhindert würden. Gegen diese Auswüchse im Versicherungswesen gebe es zwei Wege: die gesetzliche Hilfe oder die Selbsthilfe. Der letztere Weg ist nun in letzter Zeit von mehreren eiten beschritten worden. Die von den freien Gewerk schaften in Verbindung mit den Konsumgenossenschaften Hamburger Richtung eingerichtete„Volksfürsorge“ könne selbstredeno für christliche Gewerkschaften, den Verband westdeutscher Konsumvereine, sowie alle auf nationaler Grundlage stehenden Vereine, Verbände und Einzel versonen nicht in Frage kommen, da die sozialdemo kratischen Interessen bei der„Volksfürsorge“, eine Rolle spielen. An ihre Stelle trete die Volksvericherungs=Aktien=Gesellschaft, mit welcher der Verband westdeutscher Konsumvereine, die christ lichen Gewerkschaften usw. Verträge abgeschlossen haben. Mit dem Wunsche, daß recht bald ein allgemeiner Zusammenschluß aller in Betracht kommenden Ver sicherungen zustande komme, schloß Herr Becker seine Ausführungen. In einem weiteren Vortrag: Organisation des Versicherungswesens im Verband westdeutscher Konsumvereine ging Verbandssekretär Braun näher auf die bereits getroffenen und noch zu tref fenden Maßnahmen ein und legte eine Resolution vor, die einstimmige Annahme fand, in der die Notwendigkeit der gemeinnützigen Umgestaltung des gesamten Versicherungswesens und eine intensive Agitation für das Versicherungswesen des Verbandes gefordert wird. Der Geschäftsführer der Konsumgenossenschaft „Wohlfahrt"=Essen, Herr Bissels, behandelte in einem längeren Referate das Thema:„Internatio naler Genossenschaftsbund". Der diesjährige Internatit ale Genossenschaftstag in Glasgow, welcher nächsten Monat stattfindet, bildete den Hauptinhalt des Referates. Ganz besonders spielten hierbei die Machtgelüste der Hamburger Richtung eine große Rolle, die dahin gehen, keiner weiteren deutschen Konsum genossenschaft einen Sitz im Vorstande einzuräumen. Folgende Resolution fand einstimmige Annahme: Der sechste am 13. bis 15. Juli 1913 in Quis burg tagende Genossenschaftstag des Verbandes west deutscher Konsumvereine erkennt die Zweckmäßigkeit und Bebeutung der internationalen Zusammenfassung der Genossenschaftsbewegung als ein dringendes Bedürfnis an. Er erkennt in der internationalen Genossenschaftsaltianz insbesondere eine großzügige, weltumfassende Bewegung zur Verbreitung bewährter konsumgenossenschaftlicher Grundsätze und Ideen, wo durch die öffentliche Meinung für den Gedanken der genossenschaftlichen Selbsthilfe der minder bemittelten Volksschichten bei den Nationen aller Kulturländer gewonnen wird, was sich zur För derung und Beschleunigung einer freiheitlichen Entwicklung als notwendig erwiesen hat Das letzte Referat, welches das aktuelle Thema „Genossenschaftliche Bildungsbestrebun gen“ behandelte, wurde vom Verbandsdirektor Schlack=Mülheim gehalten. Er führte aus: Das Sprichwort„Wissen ist Macht“ habe auch für die Genossenschaftsbewegung Geltung. Gesamtbewegung Was von der Regierung nicht alles Das„Mädchen für alles“ verlangt wird. * Das„Mädchen für alles“. die Regierung, wird nun mal wieder von hakatistischer Seite angefleht. In Nr. 307 des hakatistischen Tageblattes finden wir nachfolgendes Eingesandt aus Samter: Außer dem in polnische Hände gelangten Hotel Memeisdorf befindet sich noch ein zweites großes Hotelgrunostück am Platze, das der Witwe Frau Lange gehört. Für dieses deutsche Hotel, in dem die hiesigen oeutschen Vereine ihr Vereinszimmer haben, und in dessen Saal und Garten sie ihre Feste feiern, sind von polnischer Seite der Inhaberin, die sich zur Ruhe setzen will, Angebote gemacht, die jedenfalls zum Ziele führen werden. Nach eigener Aussage der Wirtin beträgt die Differenz nur noch 5000 Mk.; die Forderung der Frau ist 80000 Mk., und ein ernsthafter deutscher Käufer tritt nicht auf. Kommt der Verkauf zustande, dann ist die Mehrzahl der deutschen Vereine ohne Heim. Hier würde sich die Regierung ein dauerndes Verdienst erwerben, wenn dieses Hotelgrundstück, das, nebenbei bemerkt, im Zentrum der Stadt gelegen ist und die größte Bodenfläche von allen hiesigen Lokalen hat, erwürbe und es zum Ver einshause, das hier wirklich notwendig ist, ausbauen ließe: muß doch die hiesige Abteilung für Kunst und Wissenschaft ihre Symphoniekonzerte in dem einzigen Saale, der hier existiert und in polnischem Besit ist, 6. Genossenschaftstag des Verbandes westdeutscher Konsumvereine. Duisburg, 17. Juli Vom 13. bis 15. Juli fand in der städtischen Ton halle in Duisburg der 6. Genossenschaftstag des Verbandes westd. Konsumvereine unter Teilnahme von rund 250 Delegierten und zahlreichen Ehrengästen statt. Nach Eröffnung durch den Verbandsdirektor Schlack begrüßte Beigeordneter Heinrichs die Tagung namens der Stadtverwaltung Duisburgs; in weiteren Ausführungen erkannte er die reelle und solide Geschäftsführung der Konsumgenossenschaften an; es sei den Detaillistenverbänden nicht möglich, ihnen Schleuderkonkurrenz und Preisdrückerei nachzuweisen; die Käufer hätten hier die Gewißheit, für gutes Geld auch gute Ware zu erhalten. Zum Schluß wünschte Redner, daß auch diese Tagung beitragen möge zur Ueberbrückung der Gegensätze zwischen Detaillisten und Konsumvereinen. Reichstagsabgeordneter Becker wünscht ein noch innigeres Zusammenarbeiten zwischen den christlichen Ge werkschaften und dem Verbande westdeutscher Konsumvereine; beide Bewegungen sollen immer mehr ineinander greifen und sich ergänzen. Generalpräses der katholischen Arbeitervereine Westdeutschlands, Dr. Müller. versichert, daß die Arbeitervereine stramm zu den Konsumgenossenschaften stehen. Die Zahl der Anhänger werde sich durch Hochhaltung der Neutralität des Verbandes westdeutscher Konsumvereine in Zukunft immer mehr vergrößern. Ebenso wie es anderen Kreisen freigestellt und empfohlen werde, sich genossenschaftlich zu betätigen, müsse auch dem Arbeiterstande das Recht zugestanden werden, sich genossenschaftlich zusammenzuschließen. Nach Erledigung weiterer Begrüßungen erläuterte Verbandsoirektor Schlack den gedruckt vorliegenden Vorstandsbericht. Er kommt besonders auf das Petroleum=Monopol, die regierungsseitig an die gewerblichen Genossenschaften gewährten 30000 Mark zu Revisions= usw. Zwecken, sowie auf die anläßlich des letzten Handwerks= und Gewerbekammertages gesaßten Beschlüsse zu sprechen.— Verbandssekretär Braun erstattete im Anschluß hieran den General=Revisionsbericht. Ueber„Genossenschaftliche Rechtsfragen“, referierte Rechtsanwalt Dr. Söhling in einem äußerst lehrreichen Vortrag. Reichstagsabgeordneter Beder sprach dann über„Na tionale Volksversicherung". Mit dem Wert der kleinen Lebensversicherungen(bis 1500 Mark) beginnend, kommt Referent auf die in den einzelnen Ländern Versicherten zu sprechen; dies seien in Amerika ca. 50 bis 60 Prozent, in England 30 bis 40 Prozent, und in Deutschland etwa 15 Prozent der Bevölkerung. Redner teilte interessante Jahlen mit von Riesenmüßte auf ein möglichst hohes Niveau wissenschaftlicher Erkenntnis der Grundlage und der Ziele derselben gebracht werden. Bei den Führern müßte volkswirt schaftliches Wissen mit kaufmännischer Tüchtigkeit ge paart sein. An der Weiterbildung der führenden Kräfte hat die Einzelgenossenschaft sowohl wie die Gesamtbewegung ein großes Interesse. Die heutigen Bildungsmittel, Organe, Vorträge sund Tagungen müßten durch ins Detail gehende Genossenschaftskurse ergänzt werden. Dieselben müßten nach Bedarf ein oder mehrere Wochen dauern. Behandelt werden sollen in diesen Kursen das ganze Konsumgenossenschaftswesen, sowie Buchführung und Warenkunde. Die Genossen schaftskurse kosteten jedoch, wenn sie ihre Aufgabe durchgreifend erfüllen sollen, sehr viel Geld. Dieses müßte durch freiwillige Beiträge der Verbandsvereine auf gebracht werden. Redner empfahl folgende Resolution: „Der sechste Genossenschaftstag beschließt zwecks Veranstaltung von Genossenschaftskursen einen Bil dungsfonds zu gründen, aus welchem die Kosten derselben bestritten werden sollen. Der Fonds soll aus freiwilligen Beiträgen der Verbandsvereine gebildet werden. Der sechste Genossenschaftstag ersucht deshalb die Verbandsvereine dringend. aus den jährlichen Ueberschüssen einen entsprechenden Betrag oem Bildungsfonos zu überweisen.“ Der Beschlußantrag fand einstimmige Annahme. Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten (Kassenbericht, Voranschlag usw.) wurde auf Grund eingehender Mitteilungen beschlossen, den bisherigen Verband in einen„Reichsverband deutscher Konsumvereine" umzuändern, um so allen Genossenschaften, welche um Aufnahme in den Verband nachsuchen, entgegenkommen zu können. Ich Schlußwort erwähnte Verbandsdirektor Schlack noch einmal kurz alle wichtigen Beschlüsse, welche in der Tagung gefaßt sind, so u. a. auch, daß das Stammkapital der Großeinkaufszentrale in der Ge sellschafterversammlung von 125000 auf 200000 Mk. erhöht sei. herztrank.— Der Bezirtsausschuß beschloß, die Klägerin abzuweisen. Es habe dem Betlagten, der noch sehr jung sei, an der praktischen Erfahrung gefehlt, die er sich aber noch aneignen könne. Außerdem seien die Verstöße nicht derart, daß sie zu einer Entziehung der Bestallung berechtigten. Der Betriebsleiter Julius M., setzt in Mütheim(Ruhr) wohnhaft, hatte sein in Gütersloh Flur 21 belegenes Grundstück für 1000 Mark veräußert und war zur ertzuwachssteuer in Höhe von 883,83 Mt. herangezogen worden. Nach erfolglosem Einspruch niergegen hatte M. gegen den Magistrat in Gütersloh Klage angestrengt mit dem Antrage um Herabsetzung des Steuersatzes. Der betlagte Magistrat hatte als Erwerbspreis 12 Mark angenommen. Der Kläger führte an, daß er auch, noch Aufwendungen für bauliche Veränderungen zu verzeichnen habe.— Als Gutachter hatte Baunnternehmer Schlütmann(Gütersloh) eine Abschätzung vorgenommen und sestgestellt, daß als Erwerbswert des bebauten Grundstückes 13314 Mark in Frage kämen. Die Aufwendungen betr: gen an Hand von Rechnungen 396 Mark.— Der Bezirke ausschaß brachte noch 105 Mart als Maklerprovision in Abrechnung und setzte die Zuwachssteuer von 883,83 Mt. auf 746,92 Mart fest. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. — Reichsbank. Der Status der Bank hat in der zweiten Juliwoche eine weitere bemerkenswerte Beiserung erfahren, und zwar beträgt sie 265,4 Mill. Mk. gegen 232,7 Mill. Mk. vor einem und 210,3 Mill. Mk. vor 2 Jahren. Es ist nämlich die Steuerpflicht der Bank, die am 7. d. Mts. noch 16.„2 Mill. Mk. betrug, in eine steuerfreie Notenreserve von 99,2 un auf. verwandelt worden Der Metallbestand hat sich um 5°.3(i. B. um 45,9) Mill. Mr. u. die sonstige Notendeckung um 15 7(i. V. 14,4) Mill. Mk. vermehrt, während der Notenumlauf ei: Verminderung von 189,4(i. V. 172,3) Mill. Mk. erfahren ho“, so daß der Betrag der umlaufenden Noten von 1933659 000 bis zu 76,22 pCt. durch die gesetzlich zulässigen Werte gedeckt ist, während im Vorjahr die Notendeckung bei einem Notenumlauf von 1 740025 000 78,27 pCt. betrug. Ob angesichts der politischen Verhältnisse noch eine Diskontermäßigung wird vorgenommen werden können, erscheint nun wieder fraglich. Preisermäßigung. Infolge des weiteren Nachgebens der Rohzinkpreise beschlossen die Vereinigten deutse Zinkblechwerke eine abermalige Preisermäßigung um 3 Mark per Tonne, so daß die Sätze jetzt auf 48,50 Mark für Westdeutschland per dz. und 49 Mark für Ostdeutschland stehen. = Deutsche überseeische Auswanderung im An deutschen Auswanderern wurden im Juni befördert über Bremen 846(i. B. 733, über Hamburg 732(i. B. 475) und über fremde Häsen 563(i. V. 572), also insgesamt 2141(i. V. 1780). Aus deutschen Häfen wurden neben den 1578 deutschen Auswandererr noch 48897 Angehörige fremder Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 27.201 und über Hamburg 21 696. Kartosfeln. Der Verein der Kartoffelgroßhändler zu Berlin E. V. berichtet unterm 17. Juli: Wie vorauszusehen war, ist zum Schlusse dieser Woche sehr viel Ware herangekommen, was den üblichen Preisrückgang mit sich brachte. Leider kommt noch sehviel unreife Ware an den Markt und werden dadurch nur gewaltsam die Preise heruntergedrückt, denn diese Ware muß oft unter Einkaufspreis verkauft werden.— Nach den Ermittelungen der Großbandelsfirma Gustav Ober in Berlin wurde ab Berliner Bahnböse gezahlt: Ungarische Rosenkartoffeln 9,50—11,00 9,00—9,50 Mk., Kaiserkrone 7,50—8,00 Ml.,#° 7,00—7,50 Mk. Von der Nietenvereinigung. Die war von zwei Mitgliedern gekündigt worden. I sammlung ist, wie gemeldet wird, diese Kündigt gezogen worden, so daß die Vereinigung bis D steht. Beschlossen wurde weiter zu den um ermäßigten Preisen bis Ende 1913 zu verke Hamburg, 17. Juli. Am O Davon 561 dänische. Ia Ochsen 89junge sette Kühe 78—83, ältere fette Kü 52—70, Bullen nach Qualität 83—87 Am Hammelmarkt 2067( 2. 83—90, 3.74—79. Handel: langsan markt 1100 Stück. Schwere 73—7 60) bis 70, Sauen II 65—68. Han Rotationsdruck und Verlag d fälisches Volksblatt“. Geschäftsleit Verantwortlich: Für den allge Handelsteil: i. V.: Karl Ailinge und Volkswirtschaftliches, Kirch Feuilleton: Karl Ailinger; Joseph Heitmann: für den Anze nes Gockel, alle in Paderborn. sind stets nur an diese(nicht an adressieren. Ein guter Ar Aus dem Bezirksausschuß Minden. 1. Minden, 17. Juli 1913 In der heutigen Sitzung des Bezirksausschusses kam u. a. eine interessante Streitsache der Polizeiverwaltung in Padervorn gegen den Landmesser W. aus Pader born zur Verhandlung. Die Polizeiverwaltung warf dem Beklagten vor, er habe sich in seiner beruflichen Tätigkeit technische Fehler zuschulden tommen lassen, auf Grund deren ihm die Bestallung als Landmesser zu nehmen sei. Die Messungen seien zum größten Teil vollkommen falsch gewesen, wie auch die Zeichnungen und Feldbücher usw. nicht in einwandfreier Form unterbreitet seien. Der Be klagte hatte sich an das Finanzministerium gewandt, das durch einen Steuerrat eine Revision vornehmen ließ. Dieser Beamte wurde heute als Gutachter vernommen. Der Sachverständige führte aus, daß der Beklagte auf Grund seiner Vorbildung über die nötigen Kenntnisse hätte verfugen müssen. Er habe, was als grober Verstoß aufgefaßt wurde, das Gefälle bei seinen Messungen nicht mit einem Winkel, sondern mit einem Senkel messen müssen.— Der Beklagte legte dar, daß er bei Ausführung der beanstandeten Arbeiten erst ein Jahr praktisch tätig gewesen sei. Als Student habe er nur theoretische Vorkenntnisse sammeln konnen, und während seiner Elevenzeit im Katasteramt in Padervorn sei ihm ebenfalls eine hinreichende Ausbildung nicht zuteil geworden. Die Entziehung seiner Bestallung würde ihn um so mehr treffen, als er seine Mutter und zwei tranke Brüder zu ernähren habe. Er selber sei ebenfalls chronisch K 365050636369636. ∆ Erscheint während der Sommer- Monate einmal wöchentlich. Empfehlenswerte Weitere Aufträge werden jederzeit entgegen genammen. Austlugsorte, Bäder, Hotels, Sanatorien, Sommerkrischen. Restauran.„Alme Aue“ B. 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Diese Musik ist von zweierlei Art: die leichte Musik oder Griha, bestehend aus gefälligen Melodien, vopulären Poesien und einer oberflächlichen Instrumentation, und die ernste Musik oder Ala, die kompliziertere Melodien, literarisch wertvollere Poesien und wirkliche Künstler mit schwierigen Instrumenten verlangt. Beide Arten von Musik stehen in hoher Gunst, die erstere wird vorzugsweise von den Frauen ausgeübt, die letztere von den Männera. Auch kann Fez als die Heimat der Ala gelten, während die Griha recht eigentlich in Marokko zu Hause ist. Die Frauen, welche die Griha vortragen, sind in der Gesellschaft sehr beliebt, man reißt sich förmlich um sie. Sie sind Musikerinnen und Sängerinnen zugleich. Während des Vortrags kauern sie auf gestreiften Polstern, und ihre eintönige, etwas gellende Musik geht stundenlang fort. Man hat auf sie auch den Namen Dichterin ausgedehnt, indem man sie„Scheikhas“ nennt, obgleich sie meist nur die Dichtungen anderer vortragen, doch gibt es auch wirkliche Dichterinnen unter ihnen. Die Stimmen werden auf Tamburinen begleitet dabei geben die Scheikhas den Takt auf einem kleinen Würfel an, der mit einer sehr feinen Membrane bespannt ist und den sie zwischen den Fingern halten, während andere Frauen sie mit Händeklatschen begleiten. Die Lieder, welche diese Künstlerinnen vortragen, behandeln entweder Liebesgeschichten und werden dann mit vielen Seufzern und schmerzvollen Blicken zum Besten gegeben, oder sie behandeln Tagesereignisse. Die humoristischen Lieder sind gleichfalls sehr beliebt. Es gibt in Fez. dem Zentrum des künstlerischen und gesellschaftlichen Lebens, etwa 50 Scheithas, deren Beruf es ist, die Volkspoesie hin und her in den Häusern vorzutragen; die beliebtesten unter ihnen bringen es zu großem Reichtum. Sie besitzen die allgemeine Gunst, so daß sie ihre männlichen Kollegen ganz in den Schatten stellen; ihr Geschlecht verschafft ihnen Eintritt in die Familien, und so reißen sie den ganzen Erfolg der populären Poesie an sich. Zahlreiche Scheikhas verfassen allerhand Gelegenheitsgedichte für die Familienfeste und singen sie zur Tamburinbegleitung. Es gibt vier oder fünf Scheikhas i Fez, die sich besonderer Berühmtheit erfreuen, sie verfassen nicht nur Gedichte, sondern haben sich ihre eigenen Truppen zusammengestellt, mit denen sie Aufführungen veranstalten. Namentlich zwei Scheikhas machen sich den Rang streitig: Khaddudja el=Sebtija und Brika ben Allal. Die erstere, aus einer in Céuta heimischen Familie stammend, war zuerst entflohen und durch allerhand Wechselfälle nach Algier verschlagen worden. In den Jahren, die sie dort zubrachte, lernte sie etwas Französisch, und viele algerische Lieder; als sie sich dann zur Rückkehr entschloß, brachte sie diese Lieder mit nach Fez und hatte damit großen Erfolg, da sie dort etwas ganz Neues waren. Aber Khaddudja wurde des Künstlerinnenberufes bald wieder überdrüssig, verheiratete sich und trat in das Privatleben zurück. Jetzt wartet man voller Sehnsucht darauf, daß sie durch eine Scheidung den begeisterten Fasis wiedergegeben werde. Vorläufig ist aber wenig Aussicht dazu vorhanden, denn sie fühlt sich in ihrem Beruf als Gattin eines angesehenen Mauren sehr glücklich. Sie hat ihrer Rivalin Brika das Feld geräumt, die selbst eines Sängers Kind ist. Diese stammt aus den ScheragaBergen und kam mit ihrem Vater nach Fez. Er selbst war ein hervorragender Scheikh und bildete sie in seiner Kunst aus. Heute ist sie das Entzücken der ganzen Stadt, obgleich sie nach europäischen Begriffen etwas Die gelbe Revolution! Ansichten der Stadt Nanking, Me Gac bedautes land also vier= bis fünfhundert Franken, verdienen. Diejenigen Scheithas, die ihre eigenen Truppen haben, die womöglich in verschiedenen Häusern zu gleiher Zeit auftreten, verdienen natürlich noch viel mehr. Das jährliche Einkommen der Scheikha Brika soll sich auf fünf= bis sechstausend Duros belaufen. Trotz dieser Einnahmen, die für maroktanische Verhältnisse ganz beträchtliche sind, führen die Scheikhas im Alter ein armseliges Leben und kleiden sich schlecht. Das kommt daher, daß sie alle über ihre Verhältnisse hinaus leben, sie trinken viel, verzetteln ihr Geld in tausend Nichtigkeiten und führen ein unregelmäßiges Leben. Manche der Lieder, die sie von Haus zu Haus tragen, sind wirklich voller Poesie. Wenn sie nicht die Liebe besingen, beziehen sie sich meistens auf das alte Andalusien, ihr verlorenes Paradies, denn in ihrer Mußestunden geben sich die Mauren gern beim Klange ihrer Lieblingsmusik der Klage um die Vergangenheit hin, der Erinnerung an Andalusien, wo ihre Macht und ihre Kultur erblühten. P. L. Der griechische General=Gouverneur von Mazedonien. — Die inneren. Kämpfe, welche das Riesenreich China bedrohlichen Umfang an. Wir bringen aus diesem Animmer mehr zerbröckeln, nehmen wieder einen für die laß einige Bilder zur Illustration der Situation. Ausländer, sowie für die Regierung in Peking gleich gewöhnlich ist und mit der Zeit eine krächzende Stimme erhalten hat;, gerechterweise muß man aber anerkennen, daß sie mit großer Feinheit zu rezitieren versteht und daß ihre Zuhörer an ihrer Vortragskunst augenscheinlich grobes Vergnügen empfinden. Manchmal fängt das Publikum selbst an, zu ihren etwas näselnd gesungenen Liedern mit den Händen und Füßen den Takt zu schlagen, und wenn sie mit einem endlosen Triller schließt, verneigen sich alle Anwesenden höflich und sagen dankend:„Barak Allahu fit.“ Wenn man bei ihrem Vortrag auf einige Augenblicke die Augen schließt, kann man sich sehr leicht einbilden, spanische und besonders andalusische Weisen zu hören, wenn auch mit etwas verlangsamtem Tempo und anderem Rhythmus. " A u ß e r d e r S c h e i k h a B r i k a, a n d e r e n B e l i e b t h e i t eben keine andere heranreicht, wäre vielleicht noch die Scheikha Zineb zu erwähnen, welche die bestallte Sängerin des Makhzen, der Hofgesellschaft, ist. Sie muß also etwas ganz Besonderes sein, wenn sie in jenen exklusiven Kreisen eingeführt ist. Eine andere, sehr bescheiden auftretende Scheikha, mit Namen Hanina, kann es aber in jeder Weise mit ihr aufnehmen, gefällt namentlich den hierher kommenden Europäern sogar noch viel besser. Man schätzte sie anfangs wenig, da sie Beduinin war und als solche Tätowierungen im Gesicht und auf den Händen trug, was bei den Maurinnen und Araberinnen nicht für comme il laut gilt (die sich dafür aber umsomehr schminken), und einen ländlichen Dialekt sprach, wie er im Hohen Aklas gebräuchlich ist. Hanina ist ein armes Mädchen aus der Umgegend von Casablanca. Ihr Vater war im Verlauf eines Aufruhrs, an dem er sich beteiligt haben sollte, gefangen gesetzt worden, und die Familie hatte sich, wie das in Marokko Sitte ist, dicht neben dem Gefängnis angesiedelt. Dem Mädchen war es infolge des Un glücks ihres Vaters schlecht in der Jugend ergangen: da sie aber Talent und eine zierliche Figur hatte, so fand sich jemand, der sie als Scheitha ausbilden ließ, und so gelang es ihr, sich als Scheikha schlecht und recht durchzuschlagen. Sie ist hübsch, geschmeidig, mit wundervollem Haar und dunklen groben Gazellenaugen, die einen etwas schwermütigen Ausdruck haben, und jedenfalls singt sie nicht schlechter als die übrigen, zudem hat sie noch den Vorzug, eine vorzügliche Täuzerin zu sein. Wie schon erwähnt, werden die Scheikhas zu allen Familienfestlichkeiten herangezogen, zu Geburtstagen, Taufen. Verlobungen, Hochzeiten usw.; aber auch zu einfachen Nsahas, das sind kleine intime Gesellschaften, werden sie gerufen. Manchmal bleiben sie gleich meh rere Tage in demselben Haus, denn eine maurische Hochzeit währt schon allein sieben Tage, auch die Verlobungsfeiern dauern in reichen Häusern mehrere Tage. Als Honorar erhalten sie eine Gherama, eine unter den Gästen veranstaltete Sammlung, die meist recht ansehnlich ausfällt. Der Hausherr gibt ihnen außerdem sünf oder sechs Duros(ein Duro ist gleich fünf Frank), und dann ist es auch noch üblich, daß jeder Gast ein Geldstück auf die Stirne der Scheikha, legt, die vor jedem Gast niederkniet, den Oberkörper dabei etwas zurückbiegend. In einer guten Abendgesellschaft kann eine Scheikha ganz gut achtzig bis hundert Duros, ##n Stefan Dragumis. grlechischer General-Gouverneur vMacedonien; Die Griechen richten sich in dem eroberten Teil Mazedoniens auf schnellste Weise häuslich ein: dem Soldaten folgte der Staatsbeamte. Der König von Griechenland unterzeichnete ein Dekret, durch das Stefan Dragumis, der Generalgouverneur von Kreta zum Generalgouverneur von Mazedonien ernannt wird. Dragumis widmete sich schon in jungen Jahren der Politik und war mehreremale Minister, bis er im Jahre 1909, wo Griechenland unter inneren Krisen ganz bedeutend zu leiden hatte, selbst mit der Bildung eines Kabinetts betraut wurde. Im Oktober vorigen Jahres wurde Dragumis zum Gouverneur von Kreta ernannt. und er vertauscht diesen Posten jetzt mit dem eines nicht weniger schwierigen Generalgouverneurs von Mazedonien. Humoristisches. Hausfrau:„Das nennen Sie Staub wischen, Anna? Hier auf der Tischplatte kann man ja schreiben."— Dienstmädchen:„Na, davor is et doch ooch en Schreibdisch, Madam.“ Das Glück von Eden=Castle.(15. Fortsetzung.) 61 „Ich bin gewohnt, mich gegen leinen Befehl aufzulehnen, Mylord,“ entgegnete der Gefragte ruhig.„Und,“ fügte er lachend hinzu,„in der Liebe und im Kriege sind ja auch alle Mittel erlaubt!“ „Sie sehen, Mylady,“ triumphierte Artur, „Sie sind in meiner Macht. Weigern Sie sich, auch ferner mein gefügiges Werkzeug zu sein, so werde ich Sie meinem Willen unterordnen.“ Aller Stolz in der Lady bäumte sich auf. Ihre Schwäche, ihre Furcht wich von ihr und in wilder Empörung flammte es in ihren Augen auf.„Sie drohen mir?“ rief sie mir zornbebender Stimme.„Sie wagen es, mir ins Antlitz zu sagen, daß Sie meine Tochter heiraten wollen, selbst, gegen meinen Willen?“ Artur lachte auf, laut, höhnisch.„Ihren Willen?“ rief er aus.„Sie haben sich in meine Hände gegeben und keinen Augenblick zweifeln Sie daran, Mylady, daß ich meine Macht voll und ganz auszunützen wissen werde!“ Lady Jerseys verletzter Stolz trat zurück vor der Angst, welche sich ihrer mit Allgewalt um Giselas willen bemächtigte. Mit einer jähen Kraftanstrengung ihren Arm von Arturs eisenfestem Griff befreiend, stürzte sie auf das junge Mädchen zu und umschlang es mit Ungestüm. „O, mein Kind, mein geliebtes Kind!“ rief sie mit der Angst der Verzweiflung.„Möge der Himmel dein Beschützer sein!“ „Der Himmel ist mein Beschützer!“ antwortete Gisela mit blutlosen Lippen, doch voll ruhiger Zuversicht.„Dieser Mann, der sich erkühnt, dich und mich zu beschimpfen, ist nichts mehr als der elendeste Staub in der Hand des Allmächtigen!“ Artur lachte höhnisch auf und mit einem Blick, der einen Mann, der Gewissen besaß, bis in die Seele hätte treffen müssen, sprach Gisela weiter:„Verwegener, treibe deinen Spott bis zum äußersten, aber sei gewiß, die Stunde, in der du erzittern wirst vor der Hand der Vergeltung, wird nicht ausbleiben. Deine Schuld wird an den Tag kommen, ehrloser Schurke!“ Arturs für gewöhnlich dunkles Antlitz ward erdfahl vor gemischter Furcht und Wut.„Wir werden sehen!“ rief er. In demselben Augenblick blitzte es wie ein Wetterleuchten in seinen Zügen auf und sein Gesicht kehrte sich der Halle zu. Mit lautem Schall dröhnte der Klopfer gegen die Haupttür des alten Gebäudes. Minutenlang stand er horchend, um dann das Angesicht von neuem Gisela und deren Mutter zuzuwenden. Freude, Triumph, Frohlocken prägte sich in seinen Mienen aus und sprach aus dem Ton seiner Stimme, als er jetzt mit Hast hervorstieß:„Ihr hört das Klopfen? Es ist das Signal zu meinem Sieg, Gisela,— das Signal, welches die Niederlage Ihres Widerstandes gegin eine Grafentrone verkündet! Dieses Klopfen zeigt die Ankunft des Eeistlichen an durch des en bindendes Wort dieses Schloß eine n#ue Herrin erhalten wird. Lady Jersey, binnen fünf Minuten werden Sie die stolze Mutter des Grafen und der Gräfin von Hampton sein. Holla, Jack,“ rief er laut nach dem Diener,„bescheide einige deiner Kameraden hierher, daß sie meiner schönen Braut und mir als Zeugen dienen. Sieh nicht so erstaunt drein, mein Lieber, wir werden eine zwar nicht wenig überhastete, aber darum nicht weniger fröhliche Hochzeit haben! Ihr sollt ein jubilierendes Vivat ausbringen auf das Glück des Bräutigams und der Braut und dieses Wohl mit einem Dutzend Flaschen alten Nektars aus dem Weinteller von Eden=Castle hinunterspülen! Schnell, Bursche, spute dich! Es soll ein Fest mit Sang und Tanz geben, dem es an nichts fehlen soll! Auf! Hurtig! Da ist schon der Geistliche!“ Mit einem Satz stand er vor der nach der Halle führenden Tür, indes Jack wie der Wirbelwind davonschoß, um den Auftrag seines Gebieters auszuführen. Sich schutzsuchend fester in Lady Jerseys Arme drängend, barg Gisela ihr Haupt geängstigt an der Mutter Brust. Selbst zitternd, wie Espenlaub im Winde, stand die Lady, den Blick mit dem Ausdruck des Entsetzens auf die Tür gerichtet, als sollten ihre Augen i der nächsten Minute ein Schreckgespenst sehen. Da— die Tür öffnete sich, weit von heftiger Hand aufgestoßen. In demselben Moment taumelte Artur zurück, wie vom Schlage getroffen. Was konnte den Mann, welcher da auf der Schwelle vor ihm stand, in dieser Stunde nach Eden=Castle gebracht haben? entschlüpfen!“ zischte er hervor, wie zur Bestätigung des Schreckgedankens, welcher sie bei seinem Anblick nach dem Wiederbetreten des Zimmers ersaßt hatte. Und auf seine ersten Worte bereits legten sich Bettinas Arme wie zwei Eisenklammern um des Mädchens Gestalt und hielten sie so fest umschlungen, daß Gisela das wilde, heftige Klopfen des Herzens vernehmen konnte, welches an dem ihren ruhte. Doch im nächsten Moment begann Giselas Herz nicht minder stürmisch zu schlagen. Namenloses Entsetzen erfaßte sie, gegen welches jenes, das vorhin die Nähe des Todes in ihr nachgerufen, ein schemenhaftes war. Aber mit einem Stolz blickte sie auf ihren Feind, welcher nichts von dem verriet, was in ihr wogte, wihrend er, die Hände geballt, die Lippen bebend, das Antlitz farblos, die Augen in einem unheimlichen Feuer glühend, dastand wie ein Königstiger, der zum Sprunge ausholt, um sich im nächsten Moment rachedürstend auf sein widerstandloses Opfer zu stürzen und es voller Grausamkeit zu zermalmen... 27. Kapitel. Ein Mutterherz. Sekunden des Todesschweigens verstrichen, während welche Giselas Atem stockte und sie nichts fühlte, als das heftige Beben der Arme, welche sie umschlungen hielten. Doch dann plötzlich ging eine gewaltige Veränderung in Arturs Angesicht vor. Der grausame, wilde Ausdruck seiner Züge verwandelte sich in einm dämonisch höhnischen und sichtlich mit großer Ueberwindung sich bemeisternd, richtete seine Gestalt sich hoch empor, um nach einem triumphierenden Blick auf seine Gefangene sich hastig der Tür zuzuwenden. Der Schlüssel stat von außen. Bettina nun gebietend, das Mädchen freizugeben, verließ er mit dieser, nachdem er Gisela noch spöttischen Tones eine wohlschlafende Nacht gewünscht hatte, das Zimmer, dessen Tür er abschloß. Bettina stand neben ihm, wie seiner Befehle harrend, als er sich zurückwandte. „Jene Frau in Weiß— haben Sie irgend etwas betreffs ihrer ausgekundschaftet?“ ur stieß die Worte in Hast hervor und mit der vollkommensten Ruhe erwiderte sie:„Nein, Mylord. Sie ging, wie sie kam,— als ein guten oder böser Geist!“ Sein Blick streifte forschend das Gesicht der Sprecherin. „Sie haben sie diese Nacht also nicht gesehen?“ „Diese Nacht!“ brachte Bettina wie heftig erschrocken, hervor.„Der Himmel schütze und! Als Lady Gisela mich aufweckte und zu Mylords Hilfe herbeirief, sagte sie nichts davon—“ „Weshalb auch sollte sie es?“ unterbrach Artur sie mit Heftigkeit.„Ich stellte nur eine Frage und sprach von keiner Tatsache. Gleichwohl, so bald Sie etwas über die Erscheinung erfahren. teilen Sie es mir unverzüglich mit. Und hegen Sie keine Furcht. Wenn Sie sie überall wiedersehen, so erinnern Sie sich, daß sie ein lebendes Wesen ist— ein Wesen von Fleisch und Blut, so gut wie Sie und ich. Ergreifen Sie sie, bringen Sie sie in ein sicheres Gewahrsam und Ihnen soll ein reicher Lohn werden. Und noch eins: Die Ereignisse dieser Macht sind nie geschehen. Was auch Lady Gisela darüber behauptet, es darf alles nichts anderes sein, als die Vorstellung einer Geistesverwirrten.“ „Sie mögen sich auf mich verlassen, Mylord.“ entgegnete Bettina. Artur nickte ihr kurz zu und wandte sich ab, aber nach zwei, drei Schritten kehrte er sich bereits zu ihr zurück.„Oeffnen Sie die Tür,“ sprach er, ihr den Schlüssel zu Giselas Boudoir überreichend,„bevor die übrige Dienerschaft wach ist.“ Sie war mit diesen Worten des Dienstes dieser Stunde entbunden und begab sich nach ihrem Zimmer zurück, indes er geräuschlos zu dieser späten Nachtstunde seinen eigenen Gemächern zuschlich, wo angelangt, seine erste Sorge der an der Schulter erhaltenen Wunde galt. Obgleich diese heftig geblutet hatte, erwies sie sich doch als keine schwere. Die Ohnmacht, welche ihn überwältigt gehabt, war vielmehr die Folge der unausgesetzten Aufregungen und durchwachter Nächte gewesen, als eine durch die empfangene Versetzung und den damit verbundenen Blutverlust herbeigeführte. Nachdem er die Wunde gereinigt und mit einem heilsamen Pflaster versehen hatte, verursachte ihm diese kaum noch eine Beschwerde. Doch das getan, lentten sich all seine Gedanken wieder den gegenwärtigen Ereignissen zu und der erste 7 T * 24 Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 18. Juli. distortscher Tageskalender. 19. Juli: 1824: Gründung des Vereins für Geschichte und Altertumskung; in Paderborn.— 1345: Paderborn schließt mit der Neustadt Warburg ein Bundnis zu wechselseitigem Schutze. s Vom Schützenwege. Wir erhalten folgende Zuschrift: Wenn man nach einem Besuche der Gewerbeausstellung seinen Heimweg durch den Schützenweg nimmt, so wird einem eine beschamende Tatsache klar, nämlich der Mangel jeglicher Beleuchtung auf diesem Wege. Nicht zum erstenmal ist die Tatsache von dem Einsender dieser Zeilen festgestellt worden; so war auch am letzten Donnerstag, als die zahlreichen Besucher des Familienabends in der Ausstellung sich heimbegaben, der Schützenweg wieder in ein undurchdringliches Dunkel gehüllt, und das Publikum machte seiner berechtigten Entrüstung' darüber in nicht mißzuverstehender Weise Luft. Hoffentlich unternimmt die Ausstellungsleitung sofort energische Schritte, damit dem tatsächlichen Uebelstande sofort und gründlich abgeholsen wird. + Eine Volkovereinsversammlung findet am Sonntag, 20. d. M. in Steinhausen statt. Vom Deutschen Turnfest in Leipeig kehrten am Connerstag Abend gegen 10 Uhr verschiedene Mitglieder des Turnvereins„Jahn“ zurück, darunter der Lokomotiv heizer Jos. Schäfers, der infolge seiner vorzüglichen kurnerischen Leistungen mit dem 1 2. Preise im Sechskamxf bedacht wurde. An der Bahn hatten sich eine Anzahl Turner eingefunden, die den Sieger mit klingendem Spiel zum Vereinslokal(Heithecker) brachten. Ein Bruder des Sch., Sergeant im Infanterie=Regiment 159, Mülheim, früher langjähriges Mitglied des Turnvereins Jahn, erhielt den 10. Preis. Bemerkt sei noch, daß es heuer das erste Mal ist, daß von dem deutschen Turnfeste ein Preis nach hier gefallen ist. Stenographentag Stolze=Schrey. Unter dem Pro tektorate des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen hält der Rheinisch=Westfälische Stenographenbund Stolze=Schrey in den Tagen vom 2. bis 4. August seine diesjährige Bundesversammlung in Münu. W. ab. Für Samstag, 2. August, ist eine Sitzung des Bundesausschusses und eine Versammlung der Vereinsvertreter vorgesehen. Am Sonntaa, 3. August, findet voruno nachmittags in den Hörsälen der Westfälischen Wilhelms=Universitat am Domplatz ein großes Wettschreiben statt. In der öffentlichen Hauptversammlung am Sonntag um 11 Uhr vormittags im Großen Saale des Rathauses hält Herr Kreisschulinspektor Wolff=Cochem den Festvorträg über:„Was erwartet die Kurzschriftschule StolzeSchrey vom stenographischen Einheitssystem?“ k. Herbstliche Erscheinungen im Sommer. Man schreibt uns:„Das Laub fällt von den Bäumen zur schönen — Sommerzeit.“ In diesem Sinne könnte das schöne Volkslied umgedichtet werden, denn die letzten Tage haben uns das überraschende Beisriel gezeigt, daß ein großer Teil der Belaubung, namentlich der Bäume in den Anrslanzungen, plötzlich, scheinbar ohne jede äußere Ver anlassung, fahl wird und bei dem geringsten Luftzug in wirbelndem Tanze zu Boden fällt, wo es dem Wan derer ein herbstliches Bild vor die Augen zaubert. Bereits vor zwei Jahren haben wir ein ähnliches Schauspiel erlebt und ein gleiches liegt noch mehr Jahre zurück. Wenn aber bei diesem ein Pilz, der in kurzer Zeit die Blattspreite überzog und die Blätter lebensunfähig machte, der Uebeltäter war, so konnte man 1911 die Schuld der außergewöhnlichen Wärme und Trockenheir zuschreiben. Wesentlich anders liegt die Sache in diesem Jahre. Der kaum vorher beobachtete starke Temperaturmechsel in Verbindung mit der den Lebensbedingungen der Blattgebilde ungünstigen kühlen Witterung bewirken ein vorzeitiges Absterben. Zudem hindert die mangelshafte Lichtzufuhr die gehörige Ausbildung der Cholerarhyllkörper, was deutlich aus dem Umstande hervorgeht, daß zumeist Blätter der Innenkrone oder der unteren Zweige von dem Unheil betroffen werden. Alles dies sind aber sichere Anzeichen dafür, daß wir es nicht mit einer normalen Entwicklung der Pflanzengebilde zu tun haben, und es liegt der Schluß nahe, daß auch andere Pflanzen, wenn auch nicht in dem für uns sichtbaren Maße, gegenwärtig in der Entwickelung behindert sind. Den Beweis hierfür finden wir bei verschiedenen Gartenund Kulturgewächsen. Schon aus diesem Grunde ist es wünschenswert, daß die„guten Propheten“ recht bald mit ihren Weissagungen Recht erhalten mögen. Kursus für Wiesenwärter. Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen veranstaltet an der Wiesenbauschule in Siegen vom 1. Sertember d. J. ab einen sechswöchigen Kursus zur Ausbildung von Wiesenwärtern. Im Frühjahr 1914 findet alsdann ein sechstägiger Wiederholungskursus statt. Diesem schließt sich die Entlassungsprüfung an. Für Wiesengenossenschaften, Gemeinden und einzelne Besitzer bietet sich günstige Gelegenheit, geeignete Personen in der Wiesen Fflege bei geringen Kosten ausbilden zu lassen. Ein Lehrgeld wird nicht erhoben: die Teilnehmer können sich ihren Unterhalt in der Hauptsache durch ihre Arbeit bei der praktischen Unterweisung selbst verdienen.— Anmeldungen sind baldigst an die Landwirtschaftskammer zu Münster i. W. oder an den Königlichen Wiesenbaumeister Heinemann in Siegen zu richten, der auch zu jeder weiteren Auskunft bereit ist. Siehe Anzeige. Dauer der Lehrzeit. Das preußische Ministerium für Handel und Gewerbe hat folgendes verordnet:„Die nach§ 11305 der Gewerbeordnung den Handwerkskammern vorbehaltene Regelung der Lehrzeit für die einzelnen Gewerbe oder Gewerbezweige muß stets einheitlich für den ganzen Bezirk der Handwerkskammer erfolgen. Dabei ist war die Festsetzung verschiedener Lehrzeiten innerhalb eines und desselben Gewerbes nicht ausgeschlossen. Für eine solche Regelung dürfen aber nur allgemeine Gesichterunkte, wie z. B. die verschiedene Vorbildung gewisser Lehrlingskreise, maßgebend sein, und sie muß gleichfalls für den ganzen Handwerkskammerbezirk getroffen werden. Dagegen ist die Festsetzung verschiedener Lehrzeiten für einzelne Innungen oder einzelne Orte der Handwerkskammerbezirks unzulässig.“ Tande, 18. Juli. Gestern nachmittag wurden dem Ackerwirt Heinrich Pöhler von hier aus einem Kleiderschranke in der Schlafstube etwa 200 Mark gestohlen. Zur Verfolgu es Täters ließ man den Polizeihund „Alka“ der G#ce Neuhaus unter Führung des Polizeisergeanten H.##men. Der Hund nahm die Stur auf und verfolgte„“ 8 Km. Weges bis unweit Hövelhof, wo der Täter den Bahnhof passiert, die Bahn jedoch nicht benutzt hatte. Die heute früh wieder ausgenommene Verfolgung führte zu der Festnahme des Täters in Gütersloh. In seinem Besitz befanden sich noch 139 Mark, die dem Bestohlenen zurückgegeben wurden. Das bei dem Diebstahl zurückgelassene Fahrrad soll ebenfalls aus einem Tiebstahl herrühren: es wird wie folgt beschrieben: Freilauf mit Rücktrittbremse, schwarz lackiert, Nr. 288 285, Modell 1. Westheim, 18. Juli. Unser diesjähriges Schützenfest nahm bei schönem Wetter den besten Verlauf und zog viele Gäste nach hier. Am Montagvormittag erwarb nach einstündigem Schießen Herr L. Schmücker die Königswürde. „, Lippstadt, 18. Juli. Bei dem am 3. August hier stattfindenden Provinzialsängerfest des Gaues Ostwestfalen, dem rund 30 Vereine mit über 1000 Sängern angehören, wird nach dem Empfang der fremden Gäste um 11 Uhr Delegiertenversammlung im Gasthof Bonsel und um 1 Uhr mittags Generalprobe bei Sommerkamp=Alsen stattfinden, worauf die Begrüßungsfeier auf dem Marktplatze und der Umzug durch die Stadt folgen werden. Um 4 Uhr beginnt ein großes Vokal= und Instrumentalkonzert mit Vorträgen von Einzel= und Massenchören auf dem Schützenplatze; abends ist Fackelpolonaise. Aus dem Sauerlande. „. Erwitte, 18. Juli. Das hier veranstaltete Fest des landw. Kreisvereins Lippstadt erfreute sich eines zahlreichen Besuches. An dem gemeinsamen Essen nahmen über 200 Personen teil. Die Musik stellte die Kapelle der 158er in Paderborn. Der zweite Vorsitzende des Vereins, Baron v. Ketteler, brachte das Kaiserhoch aus. Die mit dem Feste verbundenen Ausstellungen waren recht gut beschickt, und sehr viele Aussteller konnten mit Preisen bedacht werden. Wie üblich, wurde wieder eine Verlosung von Gebrauchsgegenständen vorgenommen. Der Verein besteht jetzt über 175 Jahre. □ Verstein, 18. Juli. Nachdem sich jetzt an der Straße„am Salzbörnchen" und ebenso„am Mühlenbruch“ mehrere Anwohnek' angesicdelt haben, beschloß die Stadtverordnetenversammlung. den wiederholten Anträgen der Anwohner entsprechend, diese beiden Straßen an die Wasserleitung anzuschließen. Die Straße am Salzbörnchen wiro von Müschede aus an die Hochdruckwasserleitung und die Straße um Mählenbruch an die alte Wasserleitung angeschlossen.— Die verlängerte Wilhelmstraße, die durch Ankauf erbreitert ist, soll nunmehr ordnungsmäßig ausgebaut werden. Es sind Bürgersteige mit Bordsteinen vorgesehen; die Straße soll außerdem mit Linden bexflanzt werden. Warstein, 17. Juli. Im hiefigen Steinbruch fiel dem Steinbrucharbeiter B. aus dem Hangenden ein Stein in der Stärke eines halben Brotes aus 3 Meter Höhe auf den Koxf. Er wurde ins Krankenhaus ausgenommen, wo der Bedauernswerte, der Familie hinterläßt, gestern seiner Verletzung erlegen ist. 2 Menden, 18. Juli. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigte die Anrechnung einer Summe von 250 Mark als Kaufrreis für eine von der Firma Gebr. Cramer für Bürgersteiganlagen abgetretene Grundfläche und stimmte dem weiteren Ausbau des Bürgersteigs der Bahnhofsstraße zu. Die Kosten von 1400 Mark, wovon 600 Mark den Anliegern zur Last fallen, wurden genehmigt. Für die gewerbliche Fortbildungsschule hat der städtische Zuschuß um 1860 Mt. für 1912 überschritten werden müssen, die das Kollegium nachbewilligt. Mit der Ablösung der aus der Staatskasse an die kath. Schule alljährlich zu zahlenden Grundsteuer=Rückvergütung von 10,07 Mk. zum 28fachen Betrage mit 284 Mk. war die Versammlung einverstanden. Für die Instandsetzung des Abortgebäuses der Josephsschule wurden 950 Mk. bewilligt. Aus kommunalwirtschaftlichen Gründen ersucht der Bezirksausschuß die Anleihe von 5600 Mk. für die Gahrohrleitung mit 2½ Prozent, die Anleihen von 16000 Mk. bezw. 11000 Mark für den Ausbau der Kaiserstraße und des Schwitterweges mit 2¾ Prozent zu amortisieren. Die Amortisation wurde genehmigt. Die Gemeindekrankenkassenversicherung soll zum 1. Januar k. J. eingehen und der Allg. Ortskrankenkasse angeschlossen werden. Die Zulassung zweier weiterer Versicherungsanstalten bei der Sparkasse wurde beschlossen. Der Verpachtung des Wegegeldhebestelle an der Hönnestraße an den Wirt Kemper zu 3000 Mark wurde zugestimmt; die Stadt ist an der Pachtsumme mit ½ beteiligt. X Essentho, 18. Juli. Als Vorsteher unserer seit mehr denn einem Vierteljahre verwaisten Gemeinde wurde der Landwirt Ludwig Hoffmeister gewählt. Hoffentlich wird unserem neuen Gemeindeoberhaupt eine ebenso lange Wirkungszeit vergönnt sein wie seinem Vorganger. Der Gemeinde kann man zu dieser Wahl nur geatulieren. 00 Aus dem Kreise Iserlohn, 18. Juli. Der kath. Kirchenchor Iserlohn begeht am Sonntag, 3. Aug., das 25jährige Jubiläum seines Bestehens. An der Feier, deren kirchlicher Teil mit der„Andacht verbunden wird, nehmen alle Cäcilienvereine des Dekanates Iserlohn teil. Die außerkirchliche Feier folgt darauf im Saale des Gesellenhauses.— Ueber 30 Personen, welche ohne Erlaubnisschein in den Waldungen bei Hemer beim Beerensammeln betroffen wurden, sind zur polizeilichen Anzeige gebracht worden.— Die Grüner Metallwarenfabrik ist bis auf einen kleinen Teil durch ein nächtliches Schadenfeuer zerstört worden.— Die Ryein.=Westf. Kalkwerke lassen an der Hagener Landstraße zu Grüne einen neuen Ringofen bauen. Altenhundem, 18. Juli. Im Hagener Güterbahnhofe wurde der Hilfsschaffner Johannes Fr. von hier, als er beim Beisetzen der Zuglokomotive des Güterzuges 7821 zwischen die Wagen trat, um sie anzuhängen, an Arm und Korf überfahren und sofort gerotet. Fr. war beim Zwischentreren ausgerutscht und zu Fall gekommen; er hinterläßt eine Witwe mit zwei kleinen Kindern. Aus den Provinzen. ** Bochug, 17. Juli. Die Kommission der Stadtverordnetenversammlung hat eine Neuregelung der Ortszulagen für Volksschullehrer vorgenommen. Die Erhöhung soll nach den Vorschlägen der Kommission in der Weise erfolgen, daß es für die ersten 10 Dienstjahre bei den bisherigen Sätzen verbleibt. Für die drei nächstfolgenden Dienstjahre erhöht sich der Satz um 50 Ms.(von 200 auf 250 Mk., und für die weiteren 8 Jahre um 100 Mk.(von 250 auf 350 Ml.). Von da an erhöhen sich die Bezüge um je 50 Mk. für je 3 Dienstjahre bis zum /25. Dienstjahre. diesem Zeitpunkt betrug die Ortszulage 400 M sie wird künftig 450 Mk. betragen, Vom 25. bis zum 28. Dienstjahre tritt eine weitere Erhöhung von 50 Mark auf 500 Mark und mit Erreichung des 29. Diens== jahres abermals eine Erhöhung von 50 Mk. auf 5.50 Mk. ein, womit der Höchstbetrag der Zulage erreicht in Bisher wurde der Höchstbetrag von 400 Mark schon mir der Zurücklegung von 25 Dienstjahren erreicht. Bei den Lehrerinnen war der Höchstsatz von 150 Mk. bisher mit dem 16. Dienstjahr zu erreichen; auch H#r hat die Kommission die Altersgrenze um 5 Jahre verschoben, und zwar so, daß der 250 Mk. betragenoe Höchstsatz erst mit dem 20. Dienjahr zu erreich ist. Auch bei den Lehrerinnen bleiben die ersten Dienjahre von der Erhöhung unberührt. Von da an trifft eine Erhöhung von 50 Mk. für je 3 Dienstjahre een Die auftragsweise vollbeschäftigten Lehrer erhielten beher dieselbe Besoldung wie die einstweilig angestellten, bezogen jedoch keine Ortszulage. In Zukunft soll jedoch die Ortszulage auch dann gewährt werden, wenn der Lehrer nur deswegen noch nicht einstweilig angestellt war, weil er seiner militärischen Dienstpflicht noch nicht genügt hattest Die vorgesehene Erhöhung kommt wesentlich den höheren Altersklassen zu gute. — Düsseldorf, 18. Juli. Für die Erxrobung des neuen Krebsheilmittels Mesotorium sind in Düsseldorf von Privatleuten insgesamt 200000 Mark gesammelt worden. Die Landesversicherungsanstalt der Rheinxrovinz gab 30000 Mark und durch Hinzutreter der Stadt Düsseldorf sind 250000 Mk. bereits überschritten worden, sodaß die städt. Krankenanstalt Düsseldorf und die mit ihr verbundene Akademie für praktische Medizin in die Lage versetzt werden, ein Mittelrunkt für die E.probung des Heilmittels zu werden. * Heiligenstadt, 17. Juli. Beim Schützenfest platzte beim Böllerschießen eine aus dem Jahre 1814 stammende Kanone. Die umherfliegenden Stücke bohrten sich tief in den Boden ein. Verletzt wurde niemand. ∆ V o m E i c h s f e l d e, 1 8. J u l i. D i e R e g i e r u n g h a t vorläufig 2600 Mark für die Wasserleitung, die von de## Oelbrunnen bei Helmsdorf abgeleitet wird, bewilligt. Die Leitung wird in Helmsdorf schon gelegt. Später wiro sie weiter geführt in die Dörfer Silberhausen, Bebersted, Zella, Horsmar, Eigenrode, Zaunröden und Kaisershage Lingen, 18. Juli. Ein frecher Raubanfall wurde von einem etwa 12jährigen Bengel auf ein kleinMädchen verübt. Als ein etwa 8 jähriges Kind di Mühlenstiege xassierte, stürzte sich plötzlich ein zerlumpter Knabe mit einem Knüppel auf die Kleine und entri ihr ein Portemonnaie mit 6—8 Mark Inhalt.— F die Körung der Hengste, die im Jahre 191 als Privatzuchthengste benutzt werden sollen, sind folgende Termine bestimmt: für die Kreise Lingen un Grafschaft Bentheim zu Grasdorf bei Neuenhaus am 2 August: für die Kreise Aschendorf, Hümmling und Meppen zu Kluse(Kreis Aschendorf) am 26. August. Emden, 18. Juli. Auf dem französischen Dampfer Madelaine stürzte ein Arbeiter aus Wilhelmsfeld in den Schiffsraum und brach das Genick; beim Fallen riß einen zweiten Arbeiter mit sich, der schwer verletzt wurd — Auf der Insel Juist sind zwei Kinder(10 bezw. s5 Jah alt) des dortigen Bewohners Hinrichs in einer Sandgru verschüttet und getötet worden. — Schiffsbewegungen. Nordd. Lloyd. Angekommen in New York am 15. 7. Kaiser Wilhelm II. 62 63 Impuls, der sich in ihm regte, trieb ihn nach der Bibliothek, um nach der Antwort zu sehen, welche der Groom gebracht hatte. Er fand das Telegramm an dem verabredeten Platz und erbrach und las es, um, nachdem das geschehen, es in Fetzen zu zerreißen.„Alles ist gut!“ murmelte er, als er sein Zimmer wieder betrat.„Es war eine gute Macht, welche mich daran verhinderte, sie zu töten. Nur einige Stunden noch und die schönste Braut, deren Antlitz je das Licht der Sonne lüßte, wird die meine sein. Aber die Erscheinung von heute nacht? War es ein Teufelssnuk, oder kann sie es in Wirtlichkeit gewesen sein?“ Sich auf sein Lager niederwerfend, wälzte er sich bald in einem unruhigen Schlaf hin und her und wilde Bilder waren es, welche ihm der Traum vorführte. Gisela schloß in dieser Nacht kein Auge. Sich alkein überlassen, trieb es sie zuerst, Gott aus tiefster Seele für die Rettung von einem furchtbaren Tode zu danken. Nachdem sie sich gesammelt und ihre kühle Besonnenheit wiedererlangt hatte, schürte sie das Feuer zu neuer Glut an, ent zündete Kerzen und nahm dann ihren Platz vor dem Kamin wieder ein, um den Morgen zu er wartch. Es war eine traurige Nachtwache, welche kein Strahl der Hoffnung durchbrach. Eine Flucht, zu der ihr der Weg über die verborgene Treppe und durch das Gewölbe und die Kapelle die einzige Möglichkeit geboten haben würde, war deshalb von vornherein ausgeschlossen, weil all ühre Versuche, den Mechanismus des rätselhaften Durchgangs von dem Treppenstuhl nach dem un terirdischen Gewölbe zu entdecken, fehlgeschlagen waren. Sie konnte dort vielleicht ein zeitweiliges Versteck finden, doch der Weg zur Flucht war ihr von allen Seiten abgeschnitten. So ihre eigene hoffnungslose Lage, wie die des unglücklichen jungen Weibes, welches sich irgend wo in dem alten Schlosse verborgen halten mußte, überdenkend, verstrichen die letzten Stunden der Nacht bis zum Tagesanbruch. Gisela hatte sich eben erhoben, um den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne den Einlaß in das Zimmer freizugeben, als die Tür von außen aufgeschlossen ward und Bettina eintrat. ) S i e b e g r ü ß t e i h r e j u n g e H e r r i n i n i h r e r g e wohnten, unterwürfigen Weise, doch Gisela tat, als sehe sie die Verbündete des elenden Arturs gar und verlretz, an ihr vorüberschreitend, das Gemach, um nach den Appartements ihrer Mutter zu eilen. Von der Angst beseelt, daß Artur ihr hindernd in den Weg treten könnte, hastete sie über die Galerie: aber sie war fest entschlossen, zu ihrer Mutter zu gelangen— um jeden Preis. Sie erinnerte sich, daß Artur ihr in der letzten Nacht gesagt habe, daß das ganze Haus in einem Totenschlaf liege. Wenn er ihrer Mutter einen Schlaftrunk gemischt, der schädlich wenn nicht gar töd lich auf die alte Frau gewirkt hatte? Die ganze tiefe kindliche Liebe, welche sie stets für die Mutter in ihrem Herzen gehegt, bis diese sich kalt und hart gegen sie gezeigt hatte, rief diesen Gedanken in ihr von neuem wach. Sie erreichte und öffnete die Tür zu dem Schlafgemach und fand, was sie befürchtet hatte, bestätigt. Lady Jersey besaß einen eisernen Willen und einen hohen Grad von Geisteskraft. Aber weder der feste Wille, noch die größte Kraft des Geistes ist im Stande, der Einwirkung eines Schlaftrunkes Widerstand zu leisten. Eine in ihren Entschlüssen unbeugsame Frau hatte sie am Abend zuvor ihr Lager gesucht: schwach, zitternd, ourch den bleischweren Schlaf nicht gekräftigt, schlug sie die Augen auf. Sie saß aufrecht auf ihrem Lager, als Gisela eintrat, und empfing das junge Madchen mit einem Tränenstrom. Dieser überraschende Wechsel in dem Wesen der Mutter traf der Tochter Herz. Sie eilte an ihre Seite, umschlang die alte Frau mit ihren beiden Armen und zog die greise Frau liebevoll an ihre Brust.„Mutter, liebe, teure Mutter!“ rief sie angstbewegt.„Du bist krank!“ „Nein, mein liebes Kind, nicht krank, aber herzerschüttert“, versetzte die Lady mit verhaltener Zärtlichkeit in ihrer Stimme, fuhr sie lebhafter fort:„Mein Liebling, du sollst deinen freien Willen haben. Ich will dich nicht mehr zu einer Heirat mit Artur überreden. noch zwingen. Dieser heutige Tag sollte dein Hochzeitstag sein. O, du schauderst, und auch mir erzittert das Herz. Die entsetzlichen Träume, welche mich diese letzte Nacht heimsuchten, ich werde sie nie vergesten. Ich verspreche dir, mein Kind, daß alles geschehen soll, was du willst. Nur denke und sage nicht mehr so furchtbare Worte, wie du sie gestern sprachest. Sage es mir, Gisela, daß du es nicht mehr tun willst um deiner Mutter willen, deiner Mutter, die so sehr der Liebe und der Sorge ihres Kindes bedarf!“ Sie hielt inne und ihre Augen hefteten sich mit flehendem Ausdruck auf das Mädchen, welches, von ihren Gefühlen überwältigt, Minuten bedurfte, ehe sie die Sprache fand, zu entgegnen: „Mutter befürchte nichts! Ich will nichts mehr sagen, was dich betrüben könnte, wenn du mich nicht zu einem Schritt zwingen willst, der nur das ganze Unglück meines Lebens besiegeln kann. Komme, laß mich dir helfen, dich zum Frühstück vonzubereiten. Du willst doch wie gewohnt an der Morgentafel erscheinen?“ „Ja, ia, muß es. Ich muß Artur alles sagen. Es ist eine harte Aufgabe, doch sie ist ein nichts gegen das Unrecht, welches ich dir, mein geliebtes Kind, zufügen wollte. O, kannst du, kannst du mir denn auch wirtlich aus vollem Herzen vergeben, Gisela?“ „Nicht allein vergeben, sondern auch alles vergessen, Mutter!“ versetzte Gisela mit tränenoer schleierter Stimme. Und mit ganzer kindlicher Liebe half sie der Matrone sich zu erheben und ihre Morgentoilette zu machen. Als das geschehen war, fragte die Lady in zweifelhaftem Tone: „Du wirst mich ins Frühstückszimmer begleiten, Gisela?“ „Gewiß, liebe Mutter, keinen Augenblick werde ich mich von dir trennen!“ versetzte das funge Mädchen eifrig und den Arm der alten Frau auf den ihren legend, führte sie dieselbe aus ihrem Zimmer und über den Korridor nach ihrem Boudoir. Während Gisela sich für die Morgentafel umtleidete, legte sie sich mit hochklopfendem Herzen die Frage vor, wie Lord Artur die Eröffnungen ihrer Mutter aufnehmen würde, und kalt fühlte sie es sich durchschaudern. Dennoch trat sie der Lady gleich darauf lächelnd entgegen, um mit ihr nach dem Frühstückszimmer hinabzuschreiten. Bald waren sie vor demselben angelangt. Noch einen ermutigenden Blick warf Gisela auf die alte Frau an ihrer Seite, dann— entschlossen öffnete sie die Tür und beide sahen sich Lord Artur gegenüber. 28. Kapitel. Arturs Triumph. Artur stand am Fenster; Erwartung un Ungeduld in jedem seiner Gesichtszüge. Er wand sich hastig zurück bei dem Oeffnen der Tür un sah voller Erstaunen das hinfällige Auftreten der Mutter, das ruhige, kalte, stolze Wesen de Tochter. Wie ein düsteres Feuer glühte es in seinen Augen auf. Gisela fühlte, wie die Hand der Lady au ihrem Arm zitterte, doch ein rascher, vielsagender Blick und in einer bestimmten Weise, welche gleid wohl nichts gemein hatte mit dem sonst so frostig kühlen Benehmen der Matrone, hob diese an „Lord Artur, ich bedaure, Ihnen nicht zu Willen sein zu können. Wenn Sie Eisela zu heiraten wünschen, so gewinnen Sie sich zuerst Ihr Her; Gelingt Ihnen das, so haben Sie bereitwilli: meine Einwilligung—“ „Ihre Einwilligung?“ rief er mit belustigten Spott,„Mylady, Ihre Einwilligung, so viel sie in Ihren Augen bedeuten mag, kommt hier gar nicht in Betracht. In diesem Hause bin ich de Gebieter und mit Ihrer Genehmigung oder gegen Ihren Willen werde ich Gisesa diesen Morgen heiraten! Im Notfall, Lady Jersey, werde ich selbst nicht zögern, sollten Sie in meine Pläseinzugreifen plötzlich für gut befinden, die a. lästige Zeugin überflüssige Mutter in ein sicheren Raum einzuschließen—.) „Mich einzuschließen?“ wiederholte die Ladr. außer sich vor Schrecken und Entrüstung. „Komme fort von hier, liebe Mutter!“ sorach Gisela sanft.„Du hast alles gesagt, was gesagt werden mußte!“ Aber im selben Moment hatte Artur den Arm der Lady erfaßt, indem er hervorstieß: „Sie bleiben hier, bis ich Ihnen zu gehen statte, Lady Jersey, Ihre Ehrfurcht und Ihren Stolz kennend, ahnte ich nicht, daß eine Stunde wie diese kommen würde, aber nichtsdestoweniger habe ich mich vorgesehen. Es ist nicht ein einziger Diener auf Eden=Castle, der mir nicht aufs Wort gehorchen würde. He, Jack,“ rief er den schlanken Burschen, welcher soeben durch die Tür hereintrat, an,„ist mein Wille dir Gesey oder nicht? Würdest zu zögern, selbst Hand an ihre Ladyschaft zu legen, wenn ich es dir befehlen wairde?“ Uoat Numa„nggsi- usmiiimimee- Mr-Wien 9.— 5 S c W o 2 S 150. #m 8 S OSSE 55 S S. F. Sax gere —* #S S S O*0 SES• S 0 Sn n# S 8.* ###e S S—SEL S S G5SS E* -##.# BAAEE „ 2.— G##EER„ "***** — — * -S S8 S9Rn 9.*" Ses —— 6 *—— * Ssiilllmmmmmmmmmmmmmm Aerztliche Winke für Lungenkranke. Von Dr. Wendriner. Kart. 90 4. Praktische Anleitung zur Vorausdes Wetters. Ver. 5 reisbach. 40 A. Ernst und Scherz in lebenden Bildern. Von A. Vogrset. Glückwünsche und Gelegenheitsgedichte für Kinder. Haussprüche u. Inschriften in Deutschland, Oesterreich und in der Von Alex. v. Padberg. 2. Aufl. 4 1.20. Jungbrunnen. Goldener Humor aus liebem Kindermunde Lehrer uns Kinderfreunde. Von A. J. Ruckert. Br. 4 1.40, geb. 1.80. Die beste Mitgist. Säusrrsche Eder ziehung. Von H. Herold. 2. Aufl. 1.40 Mmm Run rat einmal! sungennsPätsel für 3. Aufl. Br. K 1,40, geb. K 2.—. 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Obgleich die durchschnittliche Samenbildung einer mittleren Distelpflanze weit geringer ist, auch manche Pflanze durch Fehlschlagen der Fruchtknoten nur männliche (sterile) Köpfe erzeugt, obgleich ferner ein großer Teil der Früchte durch kleine Käferlarven(Ceniorhynchus pulvinatus Lek.), sowie durch Fliegen maden(Trupeta=Arten) zerstört, auch durch Finlen massenhaft ausgepickt wird, bleiben doch mehr als genug übrig, um der Pflanze eine ausgiebige und weite Verbreitung ihrer Samen zu sichern. Denn die Distelfrüchte tragen auf ihrem Gipfel eine„Federkrone“ aus Fäden von 1.5—2 cm Länge, welche noch mit 2 mmn langen Härchen dicht besetzt, im Sonnenschein sich horizontal ausbreitet, wobei die Frucht aus dem Köpfchen hervorgleitet. Diese Federkrone stellt einen 7—12 gem großen, dichten, äußerst wirksamen Falischirm dar, der wohl imstande wäre, eine weit größere Last, als die etwa 3 mm lange und nur 1 mgr schwere Frucht zu tragen und. dem Luftzuge folgend. auf weit ent legenen Feldern abzusetzen. Mehr als 50 m weit konnten bei mäßigem Winde aufgeworfene Distelfrüchte in ihrem stetigen Zuge verfolgt werden, es ist anzunehmen, daß der Flug unter Um ständen Hunderte von Metern weit geht. Auch wenn sie niederfällt oder an einem Hindernis haften bleibt, hindert nichts die spätere gelegent liche Weiterführung, bis die Frucht von der Federkrone abfällt. Neben dem Anflug aus der Ferne bilden der Samenausfall an Ort und Stelle, der Dünger, der Kompost, das Saatgut ergiebige Quellen für die Distelbesamung der Felder. Die Keimfähigkeit frischer Distelsamen beträgt nach Nobbe nur 3 nach anderen Untersuchungen 88 Prozent. Demnach ist sie außerordentlich verschieden. Die Behauptung, daß der Distelsame seine Keimfähigkeit bald ein büße, ist mit Vorsicht aufzunehmen. Es liegen doch Erfahrungen vor, wo aus altem aufgebrachtem Schutt an Orten. welche einen Anflug ausschlossen, eine größere Anzahl junger Distelpflanzen aufliefern. Acht bis zehn Tage nach der Aussaat erheben sich die Samenlappen der Distel über dem Boden; sie sind oval, 16 mm lang und 9 mm breit, etwas dickfleischig und ganzrandig. In weiteren drei bis vier Tagen entwickeln sich 1—2 längliche Blättchen von 15 bis 22 mm Länge, bald folgt ein drittes Blatt. In zwischen ist in drei bis vier Wochen die kahle Pfahlwurzel 8—9 cm lang geworden, mit bis 6 mm langen Nebenwurzeln erster Ordnung. Wurzeln zweiter Ordnung fehlen noch, wie über haupt die Verzweigung der Distelwurzel im ersten Lebensjahre eine recht unbedeutende ist, obgleich die starke, fleischige und sehr brüchige Pfahl wurzel in geeignetem Boden bis nahezu 1 m tief senkrecht hinabsteigt. In dem tiefgründigen Gneisboden des Rittergutes Braunsdorf durchsetzte die freigelegte Wurzel einer jungen Diftelpflanze nicht nur die 22 cmn tiese, äußerst feinkrumelige Oberschicht, sondern auch den darunter lagernden 40 cm starken, gleichfalls noch recht gleichmäßig gekrümelten Untergrund in senkrechter Richtung, und erst an der Grenze des in Farbe und Lagerung abweichenden, weniger zersetzten Grundgesteins bog sie horizontal noch 18 cm weit ab. Ihre Gesamtlänge betrug mithin 80 cm. Auch in späteren Jahren erscheint die Distelwurzel nur spärlich verzweigt. Und doch ist ihr eine namhafte Rolle bei der iindividuellen Ver jüngung der Pflanze zugewiesen, da die Ver mehrung hier nicht nur wue bei der Quecke und dem Schafthalm, von unterirdisch verlaufenden Stammgebilden(Rhizoman) ausgeht, sondern von der Wurzel selbst, als echte„Wurzelbrut“. Man kann leicht beobachten, daß die Distelwurzel, wenn sie den etwas widerständigen Untergrund erreicht, sich in zwei oder mehr horizontal oder schräg abwärts verlaufende Stränge gabelt, an welchen— zumeist oberseits— Knospen entstehen und sich emporarbeiten. Ist eine solche Knospe seitlich oder unterwärts an einem Wurzelstrang entstanden, so macht sie bei ihrer Entwicklung energische Aufwärtstrümmung und wächst senkrecht empor. Dieses ist der Grund, weshalb man eine ältere Distelpflanze in der Regel umgeben findet von jungen Tochterpflanzen, welche nach weislich derartigen Wurzelknospen ihre Entstehung verdanken. Hat daher ein angeflogener Distelsame erst einmal im Felde Fuf gefaßt, so behauptet die Pflanze, vermöge ihrer ausschlagsfähigen Wurzeln, jahrelang ihren Platz. Diese zweifache Vermehrungsfähigkeit, verbunden mit der Tieflage der brutbildenden Wurzelstränge, macht die Vertilgung der Disteln so schwierig und erfordert ein Maß voll Aus dauer und Geduld vom Landwirt beim Vernichtungskampfe, wie kein anderes Unkraut. Das Abschneiden der Pflanze oder nur der Blütenköpfe führt nach obigem naturgemäß nicht zur Vertilgung der Disteln und kann auf Acker und Dreesch nur als Notbehelf angesehen werden. Wo sie sich an Wegen, Rainen, Gräben, Fluß läufen, an der Außenseite von Wirtschaftshöfen, Gärten und Unland angesiedelt und häufig vollständige Distelplantagen gebildet hat, mag ein solches Abmähen vor dem Blütenansatz genügen, da es die Samenverbreitung hindert. Dabei ist aber zu beachten, daß das Abhauen so oft wiederholt wird, als der Schaft wieder emporwächst, und zwar so frühzeitig, daß sich die Blütenknospe noch nicht entwickelt hat. Die abgehauene, voll entwickelte Blütenknospe bildet auch nach dem Abschneiden noch, wenn auch schmächtige, Samen aus, die imstande sind, zu keimen und Pflanzen zu bilden. Die Vertilgung der Unkrautpflanze auf dem Acker kann bei einzeln auftretenden Pflanzen mittels Abstechens durch ein Disteleisen(Distel stecher) vorgenommen werden; jedoch muß das Abstechen mindestens 20—25 cm tief geschehen, da sonst neue Stammknospen entstehen, die sich emporarbeiten; statt einer Distelpflanze treten mehrere, wenn auch zunächst schwächere, an die Oberfläche. Die Distelzangen sind, weniger praktisch, weil sehr häufig, namentlich wenn das Ausziehen nicht nach durchdringendem, den Boden aufweichenden Regen geschieht, die Wurzel zu dicht über der Erdoberfläche abreißt. Am erfolgreichsten kann die Distel durch Fruchtfolge, Pflugarbeit und Pflege der Saat bekämpft werden. Eine Fruchtfolge, die abwechselnd Blatt= auf Halmfrucht folgen läßt, wird?: die Be schattung des Bodens der Distel die Freudigkeit des Wachstums nehmen und schließlich ihr Ver schwinden verursachen. Futterfrüchte, die möglichst tief mit ihren Wurzeln in den Untergrund gehen, und häufig geschnitten werden, womöglich wie z. B. die Luzeine, längere Zeit den Acker besetzt halten, sind am geeignetsten, das Wachstum der Distel zu unterdrücken. Die Tiefkultur, ein Pflügen über 24 cm tief, besonders wenn es mit einer guten Düngung verknüpft ist, wird die Reinigung von diesem lästigen Unkraute am schnellsten und sichersten erreichen. Die Hackkultur nicht nur der sog. Hadfrüchte, sondern auch unserer Getreidearten wird durch das häufige Entfernen der jungen Blattrosetten der Ausbreitung der Distelpflanze ebenfalls einen wirksamen Riegel vorschieben. Die ausgestochenen, ausgezogenen oder ausgepflügten Disteln sind(nach Eisbein) ein sehr gutes Rindvieh= und Pferdefutter. Nach vorgenommenen Analysen sind in 100 Klg. grüner, frischer Distelpflanzen 2,2 Klg. verdauliches Eiweis, 6,0 Klg. verdauliche Kohlenhydrate und 0,6 verdauliches Fett, so daß sich der Nährwert derselben ungefähr demjenigen von in der Blüte gen en Futterwicken gleichstellt. Keinenfalls dürsen die ausgehobenen Pflanzen achtlos liegen bleiben oder gar mit Erde schwach bedeckt werden, weil sonst das Austreiben diesen reproduktionskräftigen Pflanze nicht ausbleibt. Die Wurzeln und Pflanzen sind zu sammeln oder abzueggen und zusammenzuschleppen und entweder zu verbrennen, was die wirksamste Vernichtungsmethode ist, oder auf einen Komposthaufen zu fahren, der gut durchgearbeitet wird. Streng ist darauf zu achten, daß keine Distelpflanze sich auf diesem entwickelt oder noch frische Wurzelenden mit ihm auf den Acker gelangen. Neucrdings ist auch versucht worden, die junge Distelpflanze durch Eisenvitriol= und andere Salzlösungen zu vernichten. Jüngere Pflanzen wurden schon bei 10, ältere bei 15prozentiger Lösung vernichtet. Das Verfahren hat sich gut bewährt, besonders, wenn man die Felder vorher angewalzt hat. Endlich ist darauf zu achten, daß nur Saatgut Verwendung findet, daß mittelst Windfege und Trieur vom Distelsamen befreit ist, und besonders auch darauf, daß gekaufte Sämereien, namentlich Kleearten, nicht mit Disteksamen durchsetzt sind. Die Saat ist stets, wie man Seidefreiheit verlangt, auch unter Garantie „frei von Distelsamen“ zu kaufen. Zum Schluß mag wiederholt werden, daß nur ein jähes Verfolgen der zur Vertilgung der Ackerdistel ergriffenen Maßregeln zum Ziele führt, keinessalls aber erwartet werden kann, daß sie schon nach Jahresfrist das Feld räumt. Sommertüren im Stall. (Nachdruck verboten.) Eine der wichtigsten Lebensbedingungen für alle Geschöpfe ist die frische, reine Luft, und wie wir Menschen nach mehrstündigem Aufenthalt in einem schlecht gelüfteten Raume im Freien gern verweilen, so fühlt sich auch das Vieh in einem gut gelüfteten Stalle viel wohler. Selbst im Winter muß man deshalb der verbrauchten Luft Abzug verschaffen und für Lufterneuerung sorgen, und wer da ängstlich alle Luken und Oeffnungen verstopft in der Meinung, daß die Zuführung kalter Luft auf Kosten der Fütterung vor sich geht, der handelt sehr unrationell. Kalte, aber, reine Luft erwärmt sich sehr schnell und sie übt auf Haut und Atmungsorgane einen viel günstigeren Einfluß aus als der warme Stalldunst. Nun, im Sommer brauchen wir ja erst recht nicht so ängstlich zu sein; wir können im Gegenteil alle Fenster und Türen in der einen Stallseite ausmachen und diese während des ganzen Tages offen halten. Man muß nur vermeiden, daß die Luft nicht zu schnell durch den Raum eilen, also Zugluft entstehen kann. Wo die Ställe niedrig sind und der Raum etwas beschränkt ist, wird es sogar von Vorteil sein, die Fenster und Türen auch des Nachts offen zu lassen. In gePraktische Stalltür für den Sommer schlossenen und gut eingefriedigten Gehöften, die außerdem auch noch unter der Hut eines wachsamen Hundes stehen, läßt sich dieses gut machen. Um die Wohltat der beständigen Lufterneuerung auch den Haustieren zugute kommen zu lassen, die in ihren Räumen lose umhergehen, also bei Fohlen, Kälbern, Schafen und Schweinen, bringt man im Sommer durchbrochene Türen an, wie sie unsere Abbildung zeigt. Solche Türen sind aus einigen Quer= und Längslatten hergestellt und passen genau in die Türfüllung hinein. Man kann diese auch mit Scharnieren 235 mit einem Deckel beschwert. Oefters abgewaschen und vor dem Gebrauch etwas wällern.— Oder: Man lege eme beliebige Menge gut abgewischter Tomaten in einen Steintopf und übergieße sie mit einer Lake, welche so stark ist, daß sie ein Ei zu tragen vermag, decke sie mit beschwertem Deckel zu, sehe östers nach und wässere die Früchte vor dem Gebrauch. Auch empfiehlt es sich, die Früchte so dicht einzukochen, daß der Brei, auf einem Blech auseinander gestrichen, trocknet, so daß man Streifen davon schneiden kann. Diese werden noch vol! ends nachgetrocknet und vor dem Verbrauch in Fleischbrühe aufgekocht. Ein Stück von 2—3 Zentimeter genügt, um eine schmackhafte Sance für 4—6 Personen herzustellen. Tomatenrezepte bringt jedes Kochbuch. Ich will deshalb nur hier bemerken, daß Boullion an kräftigem Wohlgeschmack und Farbe gewinnt, wenn man ihr eine Tomate zusetzt. Ich setze auch den verschiedenen Braten eine in Stücke ge schnittene Tomate zu und finde den Geschmack besonders bei Reh= und Rinderbraten angebracht. Zwiebeln und Pfeffer sind die passendsten Ge würze zu Tomaten. Die unter dem Namen Catsoup in Amerika eine so große Rolle spielende dickflüssige Tomaten sauce wird folgendermahen hergestellt: man nimmt auf je 15 Stück gereifter Tomaten je 4 Eßlöffel schwarzen Pfefser, Primel, echten Paprika und 3 Löffel Senf. Pfeffer und Primel werden fein gemahlen und alles langsam zusammenge kocht. Dann läßt man es durch ein seines Sieb laufen und füllt es erkaltet in Flaschen, welche man versiegelt. M. M. rh. Das Verderben der Nahrungsmittel ist während der warmen Jahreszeit der Schreden der Händler und Hausfrauen, die dadurch empfindlich geschädigt werden. Vor allem ist rohes Fleisch leicht dem Verderben ausgesetzt, und zwar gehl es unter der Einwirkung warmer feuchter Luft rascher in Fäulnis über als wenn die Luft trocken ist. Rind= und Schweinefleisch halten lich etwas länger frisch als Kalb= und Hammelileisch, noch länger aber widerstehen Rot= und Schwarz wild, namentlich das letztere. Um Fleisch ohne Anwendung von Konservensalz usw. möglichst lange gegen Fäulnis zu schützen, muß man es in einem kühlen, trockenen Raume freihängend aufbewahren. Fische verderben noch eher, und auch das Räuchern vermag das nicht auf die Dauer zu verhindern, sogar eingesalzene Heringe können in Fäulnis geraten, besonders wenn sie nicht gleich nach dem Fang eingesalzen wurden. Das durch Zersetzung entstehende Wurst= und Fleischgift ist bekanntlich äußerst gefährlich. Gewöhnlich wird man schon durch den Geruch auf die eingetretene Fäulnis aufmerksam, doch ist auf dies War nungszeichen kein sicherer Verlaß. Im Sommer werden einige Nahrungsmittel auch durch Ver schimmelung sehr bald ungeniehbar. Diese sich unter dem Einfluß warmer feuchter Luft entwickelnden Pilze überwuchern Brot, Käse und andere Nahrungsmittel, auch Getränke, wie Bier und Wein, werden von ihnen besallen. Was am Abend noch frisch und appetitlich erschien, ist am Morgen mit einer weißen Schicht überzogen und muß fortgeworfen werden. Daß die Milch, sauer wird, würde die Hausfrau noch öfter ärgern, wüßte sie es nicht durch Hinzutun von einer Kleinigkeit doppeltkohlensaurem Natron oder Sa licylsäure meist zu verhüten. Sehr verdrießlich ist ferner das Schlechtwerden der Früchte; es wird beschleunigt, wenn die bereits angegangenen Früchte mit den gesunden in Berührung bleiben anstatt aussortiert zu werden. Ein kühler, trockener Keller und ein Eisschrank sind für einen Haushalt, im Sommer von außerordentlichem Wert, und die Kosten, die die Anschaffung eines Eisschranks verursacht, werden durch den Nutzen, den er durch Frischhaltung leicht verderblicher Nahrungsmittel stiftel, reichlich aufgewogen. Eine höchst zweifelhafte und sogar verhängnisvolle Sparsamkeit kann es sein. Speisen, die sich durch Geruch oder Aussehen als verdorben kenntlich machen, zu genieben oder andern Personen zum Genuß zu verabreichen. Die Folge ist nicht immer nur eine mehr oder minder heitige Magenverstimmung, sie kann in einer lebensgefährlichen Vergiftung bestehen, für die der Schuldige die moralische und rechtliche Verantwortung zu tragen hat. Es vergeht kein Sommer, in dem nicht solche Fälle sträflicher Leichtfertigkeit und Ge wissenlosigkeit gemeldet werden. Für Küche und Haus. Speisezettel. Montag: Heidelbeersuppe, Kalbleber mit Kartoffelpürce. Obst. Dienstag: Wurzelsuppe mit Reis. Beefsteaks mit Spiegeleiern und Bratkartoffeln. : Mittwoch: Heidelbeersuppe mit Schwemm klößen, Rindfleisch mit Dillsauce, Kirschpudding. Donnerstag: Kerbelsuppe, Roastbeef, Kartofseln und Gurkensalat. Freitag: Tomatensuppe, Reibekuchen mit Kompott, Buttermischpudding. Samstag: Kalte Milchsuppe, Kalbfleisch mit Tomaten und Kartoffeln. Sonntag: Kalbsleischsuppe, Rindfleisch mit Gurkensalat, Hähnchen mit Kompott. Wein creme. Praktische Winke. zutreffend erwiesen. Dagegen hat im Jahre 1910 ein anderes Privileg der Bewohner des kleinen Eilandes sein Ende erreicht, die Befreiung der jungen Söhne Helgolands vom Militärdienste. Frau J. K. Sie sind, da nach dem uneingesandten Mietsvertrage bezüglich der Schlüsselab gabe beim vorzeitigen Auszuge keine besonderen Bestimmungen getroffen sind, berechtigt, die Schlüssel bis zum Ablauf des Vertrages zu behalten. Es ernächst Ihnen aber die Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Schlussek jederzeit zur Hand sind, wenn der Vermieter die Mietslustigen die Wohnung zeigen will. Sie müssen also die Schlüssel entweder bei einem Nachbarmieter abgeben, oder anderweitig für ihre leichte Erreichbar= keit Sorge tragen. Der Hauswirt ist jedenfalts nicht verpflichtet, sich die Schlüssel von Fall zu Fall aus der 10 Minuten entfernt liegenden neuen Wohnung von Ihnen holen zu lassen. Kaufmann L. D. 1. Zum Handelsrichter kann jeder Deutsche ernannt werden, der das 30. Jahr vollendet hat, und als Kaufmann, als Vorstand einer Aktiengesellschaft, als Geschäftsführer einer G. m. b. H., oder als Vorstand einer sonstigen juristischen Person in das Handelsregister eingetragen ist oder war. 2. Die Kammern für Handelssachen bestehen aus einem Mitgliede des Landgerichts und zwei Handelsrichtern. 9 Apfelgelee von grünem Fallobst. Die Aepfel werden gut gewaschen, ungeschält zerschnitten, wobei fleckiges, fauliges und madiges herausgeschnitten wird, und in Wasser gekocht und zuar mit soviel Wasser, daß man auf 2 Pfd. Früchte ungefähr 1 Liter Wasser rechnet. Die Früchte sollen wohl weichkochen, aber nicht zer lochen. Ist das geschehen, so läßt man den Saft durch Einschütten in einen Beutel ablaufen und kocht ihn, nachdem man ihn gewogen hat, in einem breiten Bunzelgeschirr bis auf die Hälfte ein. Nun fügt man den Zucker, nach dem Gewicht des Saftes, wie er ansangs war, berechnet, und zwar auf 1 Liter Saft 250—400 Gramm Zucker, je nach der Reise der Früchte, hinzu und kocht bis zur Geleeprobe ein. Quitten, die man vorher abreibt und wäscht und wovon man zum Apfelsaft zu gleichen Teilen hinzunimmt, färben das Apfelgelee rosig und befördern das Gelieren. Gut zugebunden hält es sich jahrelang und bildet eine sehr angenehme Zutat zum Frühstücksbrot oder Semmel und läßt sich zu vielen süßen Speisen verwerten. Junge Gans mit Sauertraut gefüllt. Eine junge Gans brät man in Räucherspeck auf beiden Seiten braun und füllt sie dann mit hierzu besonders vorbereitetem Kohl: 1—1½ Pfund abgetropften Sauerkohl vermischt man mit Butter und mit einer zerkleinerten Zwiebel und schmort dieses halbweich, um dann die Gans damit zu füllen. Nachdem die Gans gar ist, wird die Sauce entfettet, gesalzen und mit einer braunen Mehlschwitze verdickt. Allgemeiner Fragekasten. K. D. In Rheinland und Westfalen finden Herren besserer Stände besonders gute Aufnahme und Verpflegung bei den barmherzigen Brüdern. Dieselben haben solche Häuser in Paderborn, Dortmund, Bonn, Trier, Koblenz. Bonn ist besonders zu empfehlen, da das Haus einzig und allein für solche Zwecke eingerichtet ist. Streit. Helgoland ist auch heute noch vom deutschen Zollgebiet ausgeschlossen und wird also als Zollausland behandelt. Ursprünglich waren den Helgoländern nur für 20 Jahre beson dere Privilegien zugesichert worden; man nahm an, daß im Jahre 1910— Helgoland kam an Deutschland 1890— das Zollprivileg aufgehoben würde, aber diese Annahme hat sich nicht als Vom Büchermarkt. Das Jubiläumswerk der Landwirtschaft. Um dem Kaiser ihre Huldigung darzubringen, haben sich mehrere Hunderte von Landwirten. son ohl Großgrundbesitzer als auch bäuerliche 2# sitzer, aus allen Bundesstaaten und den Kolonien zusammengetan und in einem groß angelegten Werie die Entuidlung der Landwirtschaft des Mutterlandes und der Kolonien in einzelnen Betrieben geschildert. Das Werk führt den Titel: „Die deutsche Landuirtschaft unten Kaiser Wilhelm II.“(Verlag Marhold, Halle a. H.) Das Werl ist dem Kaiser bereitvor dem Jubiläumstage am 10. Juni von dem Präidenten des Deutschen LandairtschaftsratDr. Graf von Schwerin= Löwitz unterbreitet worden. Der Kaiser hat das Wert mit großem Interesse entgegengenommen und allen an dem Jubiläumswerie beteiligten Landwirten für die freundliche Aufmerksanteit den besten Dank aussrrechen lassen. Das Weri enthält 140 Schilderungen von Großbetrieben, darunter die Kaiserlichen Guter Cadinen, Schmolsin und Urvill=, 229 bäuerliche Beschreibungen und 16 Berichte von Farmern und Pflan ungsgesellschaften, sowie die Cesamtentnicklung der Landwirtschaft von 1888—1913. Unter den Teilnetmern seien hervorgehoben: Pim=Regent Ludaig von Bayern mit Leutstetten, Prinz Friedrich Heinlich von Preußen mit Schloß Reinhartshausen, Fürst v. Lichnowsky mit Kuchelna, Landaittschaftsminister Freiherr von Schorlemer mit seinen Weingütern, von Schubert mit Grünhaus, die Königl. Weinbaudomänen am Rhein und an der Mosel, Staatsminister Frhr. von Soden mit Neufraunhosen, Frhr. von Cetto mit Reichertshausen, Dr. Bassermann Jorden und Buhl mit ihren Weingutern in der Pfalz, das Kgl. Julius=Spital in Würzburg, Graf von Schwerin mit Löwitz, Prinz Löwenstein mit Langenzell, von Locow Petkus, Cimbal=Frömsdorf, Steiger= Leutewitz, Gedr. Tippe=Quedlinburg, von Freier=Hoppenrade, Brödermann=Knegendorf, Dr. Rocsicke=Görsdorf, Meyer=Friedrichsuerth, die Deutsche Farm=Gesellschaft in Südwest Afrita. die Lindi=Kilindi=Gesellschaft in Ost=Afrika, die Agupslanzungs=Gesellschaft in Togo, die Westafritanische Pflanzungsgesellschaft Viktoria m Kamerun, die NeuguineaKompagnie usw. Den beiden 1300 Seiten starken Bänden sind uber 1000 Abbildungen Preise für Getreide ffür 1000 kg), für Kartoffeln und Jourage(für 100 bg) an 234 Der Honig, ein Genuß= und Heilmittel. (Nachdruck verbeten.) Entgegen anderer Nahrungsmittel, welche erst, ehe sie in das Blut des Menschen übergehen können, einen Verdauungsprozeß in den Gedär men und dem Magen durchmachen müssen, geht der Honig direkt in das Blut über. Diese Vor bereitungsarbeiten verrichtet bereits das fleißige Bienenvölkchen für uns, und deshalb ist der Honig für Kinder, kranke und alte Leute als ein Nahrungsmittel ersten Ranges zu bezeichnen. Die Hauptbestandteile des Honigs außer Zucker sind Kalk, Phosphorsäure und besonders Eisen. Schon unsere Vorfahren, die alten Germanen, wußten den Honig zu schätzen. Diese waren noch keine eifrigen Imkerz o nein, die riesigen Urwälder Deutschlands mit ihren jahrhunderte alten Riesen, das waren ihre Vorratskammern, ihre nie ver siegenden Quellen des köstlichen Nektars. Lagen sie auf der Bärenhaut oder feierten sie Siegesfeste, der Metkrug war ihr ständiger Begleiter und gar riesige Mengen des köstlichsten Mets ver mochten unsere Aktvordern zu vertilgen. War doch die Herstellung sehr einfach. Der auf so leicht: Art gewonnene Honig wurde mit klarem Quellwasser verdünnt; diese Mischung mußte dann noch einen Gärungsprozeß durchmachen, um schließlich die stets trockenen Kehlen der trinkfesten Germanen zu laben. Jahrhundertelang blieb der Met das Natienalgetränk unserer Vorfahren, und erst die zu das Land eindrechenden Römer verpflanzten die Weinrebe in die deutschen Gaue und der Wein verdrängte nach und nach den Met von der Tafel des Reichen. Aber auch in unserem Zeitalter weiß man mit Honig hergestellte Getränke sehr zu schätzen. In dem rebenentblößten Nachbarlande Belgien bilden Honigwein= und Honigbierbrauereien noch ein besonderes Gewerbe und wie man bei uns reine Apfelweinkneipen kennt, so gibt es dort Wirtschaften, in denen nur Hongwein und Hönigbier verzapft wird. Aber nicht nur in solchen Getränken findet der Honig Verwendung, auch die Hausmutter weiß ihn zu mancherlei Zwecken zu gebrauchen. Die köstlichsten Honig= oder Lebkuchen kann sie damit bereiten, und unsere kleinen Leckermäuler sind für Honigbrötchen stets sehr empfänglich, auch werden sie Milch, Kaffee oder Tee, die mit Honig versüßt sind, sicher nicht verschmähen. Die Bestimmung des Honigs ist es jedoch nicht nur, das Herz des Gesunden zu erfreuen, nein, auch für den Kranken wird er gerade zur Medizin. Leider ist die Heilkraft des Honigs noch zu wenig bekannt. Hauptsächlich bei Mund und Halskrankheiten vermag Honig Gutes zu leisten. Bei der Mundfäule der Kinder wendet man Honig an, vermischt mit etwas Borax und Alaun und Halsentzündungen finden im Honig ihren Meister. Auch bei Brand= und Schnitt wunden findet Honig häusig Verwendung. Bei Brandwunden steckt man das verbrannte Glied in flüssigen Honig. Befindet sich die Brandstelle im Gesicht ooer an einer flachen Stelle des Körpers, so legt man einen dick mit Honig bestrichenen Aufschlag auf die Wunde. Der Schmerz wird alsbato verschwinden und die Heilung vollzieht sich ohne Hinterlassung von Brandmalen. Auch bei Schnittwunden ist Bienenhonig ein vor zügliches Linderungsmittel. Nach sorgfältiger Reinigung der Wunde wird ein mit Honig bestrichenes Leinwandläppchen auf die Wunde ge legt und festgebunden. Täglich wird der Um schlag erneuert und bald wird die Wunde ohne Eiterung verheilen. Um Geschwüre und Beulen Reife zu bringen, wird eine aus Honig bereitete Salbe mit gutem Erfolge * Se 7 Iumn Schlusse sei noch erwähnt, ein gasß Vorzügliches Schlafmittel ist. gerer nervenzerrüttenden Zeit ist Schlaflosigkeit leider eine gar zu häusige Erscheinung. 2—3 Löffelchen Honig vor dem Schlafengehen werden hier gute Dienste leisten Zum Wohl und Nutzen der Menschheit hat letzten Jahrzehnten kräftig einsetzend: Imkerbewegung es sich zum Ziele gesetzt, auf klärend uwer die Bedeutung der Honigs als Genuh= ind Heilmittel zu wirken. Fuchs, Gelnhausen. Das Konservieren oder Einmachen der Eier. (Nachdruck verboten.) Zwar gibt es unter den verschiedenen Hühner rassen auch sog. Winterleger, wozu hauptsächlich die schweren Rassen wie Orpington, Wyandottes u. a. gehören. Trotzdem besteht im Winter nicht selten ein großer Mangel an Eiern, auch bei den Geflügel haltenden Familien: denn so groß ist der Ertrag dieser Winterleger nicht, daß der ganze Bedarf gedeckt werden könnte. Diesem viel fach und fast überall auftretenden Uebelstand wäre leicht abzuhelfen durch das sog. Konservieren der Eier. Dieses kann auf verschiedene Art geschehn Am bekanntesten und verbreitetsten ist wohl das Einlegen in Kalkwasser. Dieses stellt man her, indem man 1 Pfund frischen gelöschten Kalt in 5 Liter Wasser auflöst: die Kalkmilch ist dann ungefähr so dünn wie frische Milch. Solche Kalt eier haben aber nach längerer Aufbewahrung immer einen etwas eigentümlichn Geschmack, auch läßt sich das Eiweiß nicht mehr gut zu Schneschlagen. Die Schalen werden spröde und brechen leicht. Weit besser empfiehlt sich das Wasserglas. Man stellt die richtige Lösung her, indem man 1 Liter Wasserglas und 10 Liter gewöhnliches Wasser zusammenschüttet, gut mitelnander mischst und dann die Lösung über die Eier schüttet. Die angegebene Menge Flüssigkeit reicht für ca. 200 Eier, je nach der Form des Gefäßes. Die aus der Lösung später wieder genomminen Eier werden vor dem Verbrauch gewaschen; sie müssen vor dem Kochen am stumpfen Ende mit einer Nadel angestochen werden, weil sonst beim Kochen die Schale springt. In Wasserglas eingemachte Eier sind noch für alle Zwecke brauchbar, sie lassen sich auch noch sehr gut zum Schneeschlagen verwenden. Diese Konservierungsart kommt sehr billig, da ein 1 Liter flüssiges Wasserglas ca. 40 tostet; auch läßt sich nach dem Herausnehmen der Eier die übrigbleibende Flüssigkeit noch recht gut zum Putzen hernehmen. Es ist also diese Art der Eierkonservierung derjenigen mit Kalk wasser weitaus vorzuziehen. In den letzten Jahren hat sich ein weiteres Mittel zum gleichen Zweck bestens eingeführt, nämlich das Garantol. 100 Gr. dieses Pulvers werden in 10 Liter Wasser aufgelöst und in die Flüssigkeit die Eier eingelegt. Eine genauere Ge brauchsanweisung ist jedem Päckchen des Garan tols noch eigens beigegeben. Das Verfahren empfiehlt sich sehr gut: die Eier bleiben frisch und sind auch noch für alle Zwecke brauchbar. Zu beachten ist nur beim Kochen, daß die Eier am stumpfen Ende angestochen werden, damit die Luft eintreten kann, weil sonst die Schalen springen würden. Wohl zu beachten ist bei allen drei ge schilderten Verfahren, daß während des Auf bewahrens die betreffende Flüssigkeit mindestens zwei Finger breit über die oberste Schicht Eier reicht. Auch dürfen nur unbeschädigte Eier ein gelegt werden. Nicht selten untersucht man das in der Weise, daß je zwei Eier leicht aneinander gestoßen werden, um dann am Klang zu er kennen, ob die Eier unverletzt sind oder einen kleinen Sprung haben. Oft werden bei dieser Untersuchungsart gerade etwas seinschalige Eier noch beschädigt. Mehr zu empfehlen ist daher eine andere Art dieser Untersuchung. Man legt die einzulegenden Eier vorher etwa 12 Stunden ins Wasser. Beim Herausnehmen wird man dann sofort die beschädigten Eier erkennen; denn die vorhandenen Risse haben sich nun wesentlich ver größert und sind jetzt leicht sichtbar, während sie vorher nicht im geringsten erkennbar waren. Die Kgl. bayerische Kreisgeflügelzuchtanstalt Erding bei München hat neben den bereits angegebenen Arten noch zwei weitere Verfahren ausgeprobt und solche, bei welchen die Eier nach dem Ein reiben mit dem betreffenden Mittel trocken auf bewahrt werden. Es waren das das Antisabrolin, eine fettartige Masse, mit welchem die Eier ein gerieben werden und das Dr. Mork=Konser vierungsöl, mit welchem die Eier mittels eines kleinen Baumwoll= oder Wollfleckchens gut ein gerieben werden. Die letzte Art hatte sich von allen Verfahren am besten bewährt. Die Eier blieben ohne jeden Beigeschmack, sie sprangen beim Kochen nicht und waren für alle Jwecke verwend bar, ja von frischen Eiern nicht unterscheidbar. Es kommt nicht so sehr darauf an, daß von den verschiedenen guten emwpfehlenswerten Konser vierungmitteln gerade ein bestimmtes angewendet werde, als vielmehr darauf, daß unbeschädigte und möglichst frische Eier, d. i. höchstens 8—14 Tage alte, zu diesem Zweck zur Verwendung kommen; auch dürfen keine un auberen beschmutzten Eier mit in die betreffende Flüssigkeit eingelegt werden. Richtig eingelegt halten sich die Eier leicht ½—¾ Jahr und das genügt vollständig: denn der Zweck des Einmachens ist ja doch der, zu Zeiten des Ueberflusses, also im Frühling und Vorsommer, Vorsorge zu treffen, und in der eier armen Zeit auch jederzeit über die notwendge Menge Eier zu verfügen. Zum Verlauf als Frisch eier oder Trinkeier dürfen natürlich konservierte Eier nicht mehr kommen. Für den eigenen Gbebrauch dagegen ist das Konservieren der Eier nicht genug zu empfehlen. Familien, welche die Eier kaufen müssen, können dabei zur Zeit, wo die Eier billiger sind, größere Mengen verkaufen und jene Familien mit Geflügelhaltung sind dadurch in der Lage, einen Teil Eier zur Zeit des Eierüberflusses für den eigenen Bedarf zu konservieren, damit dann in den Wintermonaten, wo die Nachfrage nach Eiern überhaupt und besonders nach frischen gewöhnlich sehr stark ist und hohe Preise geboten werden, von der verhältnismäßig geringen Produktion ein möglichst großer Teil abgeliefert werden kann. Gerade dadurch kann die vielfach als unrentabel verschriene Geflügelzucht zu einem nutzbringenden Betriebszweig der Landwirtschaft gestaltet werdm. Hs. At. II. W. Die Tomate. Der Tomatenstrauch ist eine einjährige, gegen Frost sehr empfindliche Pflanze, welche aus Pern zu uns herübergekommen ist. Die Früchte der selben: die Tomaten, Paradies= oder Liebesäpfel. werden Ende August auf unsern Märkten feilge boten. Es gibt auch noch spätere Sorten, sowie viele durch die Größe der Früchte unterscheidende Spielarten. Doch empfehlen wir für unser Klima nur die frühen Sorten. Leider geht heute noch manche deutsche Hausfrau an den Tomaten vor bei, ohne zu ahnen, welchen Reichtum diese in sich beigen als Nahrungs=, Genuß= und Heil mittel. Sie enthalten außergewöhnlich viel Schwefel, wie außer ihnen nur noch der Spinat und der Beifuß, den man in vielen Gegenden dem Gänse=, Enten= und Schweinebraten zusetzt. Da aber Schwefel zum Aufbau unseres Nerven systems ganz besonders notwendig ist, so kann der häusige Genuß der Tomaten nicht warm genug empfohlen werden. Magen u. Leberleidenden u. solchen, die mit Hautausschlägen behaftet sind, falls diese von unreinem Blut herkommen, ist monatlich der Genuß von Tomaten zu empfehlen, da sie blutreinigend und auf die Verdauung befördernd wirken, auch sehr leicht von Kranken vertragen werden. Neuerdings glaubt man, der Genuß der Tomate schützt vor der Cholera. In den heißen Ländern schreibt man der Tomate erhaltende Wirkung zu und belegt mit den Blättern des Strauches alles, was man vor dem Verderben schützen will. Büsche und Kränze von Tomatenkraut bringt man in die Wohnungen als Schutzmittel gegen ansteckende Krankheiten In der Küche dienen Tomaten nicht nur als Würze der Speisen, sondern auch zu selbständigen Gerichten, zu Suppen, Saucen, Salaten, als ge füllte Tomaten, als anmutige Verzierung und Zugabe zu unsern Braten 2c. Leider eilt die Zeit der frischen Früchte rasch vorüber; die praktische Hausfrau soll deshalb darauf bedacht sein, Tomaten für den Winter zu konservieren. In manchen Gegenden benutzt man hierzu die Dörrapparate, wie zum Trocknen anderen Obstes. Dadurch verlieren aber die Früchte allzuviel von ihrem vorirefflichen Saft, weshalb ich den Prozeß keiner Hausfrau anraten möchte. Nicht allzu reife Früchte lassen sich längere Zeit erhalten, wenn man sie abwäscht und wieder trocknen läßt. Dann werden sie in einen Steintopf geschichtet, 2 Teile Weißwein und 1 Teil Essig darüber gegeben, mit einem Tuch bedeckt und oder Haspen versehen und sie an der Seite an bringen, die der massiven Tür gegenüber liegt. Eine Klappe, die über eine Krampe gedrückt und durch einen Holz= oder Eisenstöpsel festgehalten wird, verhindert jedes selbständige Aufgehen oder das Oeffnen seitens der naseweisen Jungtiere. Wo man gewöhnt ist, Fohlen und Kälber bald nach dem Absetzen anzubinden, wird sich diese Methode erübrigen, sobald man solche Sommertüren anbringt. Wie wohltuend aber die Bewegung für die jungen Tiere ist, das dürfte hinlänglich bekannt sein. Wo die Stalltüren be zsonders hoch und zweiflügelig gearbeitet sind, dort genügt es auch, wenn nur ein Türflügel durch ein Gitter ersetzt wird. Letzteres braucht auch nicht die ganze Höhe auszufüllen, muß aber das Hinüberspringen unmöglich machen Wie verhindert man daß die Sau ihre Ferkel frißt? (Nachdruck verboten.) Es passiert manchmal, daß die Sau gleich nach der Geburt ihre Ferkel auffrißt. Das ist jedenfalls ein großer Verlust für den Züchter und man muß daher danach trachten, daß er veimieden wird. Aks erste Regel ist bei jedem Wurf zu beachten, daß die Nachgeburt sofort entfernt wird, sodaß die Sau sie nicht fressen kann. Daher kommt auch das Verlangen nach den Ferkein. Es ist überhaupt empfehlenswert, bei der Geburt sofort jedes Ferkel wegzunehmen uund in einen Korb oder eine Kiste, die mit Heu oder Häcksel ausgepolstert ist, solange zu stecken, bis alle Ferkel geboren, die Nachgeburt abgegangen ist und die Sau sich beruhigt hat. Eine weitere Ursache des Ferkelfressens ist, daß die Ferkel beim Saugen der Mutter große Schmerzen mit ihren scharfen Eckzähnen bereiten. Ehe man die Ferkel an die Mutter setzt, kneife man diese 4 Zähne mit einer Zange ab. Häufig ist das Euter überhaupt sehr empfindlich und schmerzhaft, es ist daher gut, Erstlingssäuen schon vor dem Werfen täglich das Euter zu streichen und mit Fett oder Oel einzureiben, wenn es entzündet ist. Trotz aller Vorsicht töten und fressen manche Säue doch ihre Jungen, ohne daß sie Schmerzen haben, dieses ist dann krankhaft und man muß die Ferkel dann wegnehmen und die Ferkel nur unter Aufsicht ansetzen, nach einigen Tagen ist die Sau meistens wieder normal und dann zeigt sich der natürliche mütterliche Instinkt. Mutterschweine, die draußen gehalten werden, wo sie Bewegung und Zerstreuung haben und fressen können, was sie wollen, sind selten Ferkelfresier. Es scheint also das Ferkelfressen eine Stall untugend zu sein. Oftmals kommt es auch daher, daß die Schweine mit Fleischabfillen gefüttert werden oder ihnen Mineralstoffe fehlen. Teichschlamm, Kohlenschlacke, Erde ersetzen den Mangel u letzteren und sollten in keinem Schweinekoben fehlen. Die Weidenhecke. (Nachdruck verboten.) Abn. Vor mehreren Jahren wurde mein Hof durch einen Drahtzaun von einem vorb: gehenden Wege abgeschlossen. Der Abschluß war aber so unvollständig, daß ich keine Ruhe hatte, bis ich denselben zu einer Hecke ergänzt hatte. Welche Hecke aber sollte es werden? Weißdorn, welcher meine liebste Heckenpflanze war, wuchs mir in diesem Falle zu langsam, ich hätte ebey den Hof gern zugehabt. Da fand ich im vorigen September eine Notiz, worin eine Weidenhecke angegeben wurde. Das leuchtete mir ein: die Weiden wurden angepflanzt, und nun habe ich in einem Jahre eine Hecke, worauf ich wirklich stolz bin. Ich glaube daher vielen Lesern eine Freude zu bereiten, wenn ich ihnen die Anlage einer Weidenhecke beschreibe. Die Anlage ist ebenso einfach wie billig, vereinigt also zwei Vorzüge miteinander, die nicht zu verachten sind. Auch kann die Arbeit den ganzen Winter hindurch bis zum Frühjahr bei offenem, frostfreiem Wetter ausgeführt werden. Als Pflanzenmaterial dienen fingerdicke Weidenruten von 1,50 bis 2 m Höhe, je nachdem die Hecke hoch oder niedrig werden foll. Besonders vorzüglich sind hierzu die stark wachsenden Mandelweiden. Das untere Ende wird glatt geschnitten und längs der Schnur in vorgebohrte schräge Löcher gesteckt, etwa einen halben Fuß tief und in gleicher Entfernung voneinander. Durch die schrägen Löcher erhalten die Ruten von selbst eine schräge Lage. Ist die eine Reihe fertig, so beginnt vom Endpunkte ab eine neue Reihe, wobei die Ruten jetzt die entgegen gesetzte Richtung erhalten und sich mit der ersten Reihe kreuzen, gerade wie man es sonst bei den Holzspalieren aus Latten sieht. Die Pflanzlöcher werden nun voll Wasser gegossen und dann fest zugetreten. Im Frühling treiben die Weiden ruten nun nach unten Wurzeln und nach oben Zweige, und wir haben eine vollständige hohe Hecke in so kurzer Zeit, wie sonst keine fertig zu bringen ist. Dabei, wie schon gesagt, einfach, billig und hübsch. Die einzelnen Ruten werden an den Kreuzungspunkten mittels dünner Ruten verbunden, welche dann später von selbst abfallen. Die bessere Ausnutzung reicher mineralischer Düngung durch hochgezüchtete Sorten. (Nachdruck verboten.) Abu. Von der agrikultur=botanischen Anstalt in München wurden im Jahre 1911 Versuche mit vier Gerstensorten, drei Hafersorten, drei Sommer roggensorten verschiedener Züchtung ausgeführt, um ihre Ausnützung einer schwachen, normalen und starken Düngung zu untersuchen. Als Grund düngung wurde Ende März gegeben: Schwache Düngung 3 Kg. Suverphosphat und 1½ Kg. 40proz. Kalssalz auf 1 Ar. Normale Düngun g 6 Kg. Superphosphat und 3 Kg. 40 proz. Kalisalz auf 1 A., Starke Düngung 8 Kg. Superphosphat und 4 Kg. 40 proz. Kalisalz auf 1 Ar. Ferner wurden am 13. Mai und 2. Juni Chilesalpetergaben als Kopfdüngung verabfolgt, welche bei der schwachen Düngung 1 Kg., bei der normalen 2 Kg. und bei der starken 3 Kg. betrugen. In der vorläufigen Mitteilung Hiliners, die später als ausführlicher Aufsatz in den Land wirtschaftlichen Jahrbüchern ergänzt werden soll, wiro das Ergebnis der Versuche beim Sommer roggen zahlenmäßig folgendermaßen in der Ta belle 3 angegeben: Auf der ungedüngt gebliebenen Parzelle hat demnach der hochgezüchtete Petluser Sommer roggen sowohl im Korn= wie im Strohertrag bedeutend schlechter abgeschnitten als der gewöhn liche Landroggen. Das Bild veränderte sich sofort, sowie eine Düngung hinzutritt. Schon bei der schwachen Düngung ist eine höhere Ernte der hochgezüchteten Sorte zu beobachten, da bei dem Gesamtertrag der Landroggen eine Steigerung um 11,3 Proz., der Peteuser Roggen um 90,8 Proz. erfahren hat. mehr tritt der Unterschied bei der normalen#arken Düngung hervor. Während der Landroggen bei dieser Düngung gegenüber ungedüngt seine Ernte nur um 15,6 und 19.5 Proz. steigerte, betrug die Ernteerhöhung bei den hochgezüchteten Sorten 104,9 Proz. und 128,2 Prozent. Diese Versuche haben in der landwirtschaftlichen Praxis außerordentlich interessiert und durch die Deutsche Landwirtschafts=Gesellschaft sind über diesen Gegenstand deshalb besondere Versuche angeregt. Geflügelzucht. Was soll ich mit den vielen Glucken anfangen? (Nachdruck verboten.) Mit der Einführung und Ausbreitung der mittelschweren Hühnerrassen auch auf lindlichen Gehöften sind die sonst im Frühjahr ständigen Klagen, daß es an Glucken mangelt, so gut wie verstummt. Dafür werden aber nun umgekehrt Klagen darüber laut, besonders vom Juni an, daß man nicht weiß, was man mit den vielen Gtucken anfangen soll. Darauf möchte ich. iin mich Fragenden die Antwort geben: Nutze deine Glutkon zum Ausbrüten von Enteneiern aus. Kannst oder willst du das nicht tun, so vertreibe ihnen auf schnelle Weise ohnz Täeraucterei be## Bruttrieb. Am ratsamsten ist es, die Glucken ihrer Brütlust nachgehen zu lassen. Im Juni und erst recht im Juli und August ist es jedoch zu spät, um noch Hühnerkücken zu Zuchtzwecken ausbrürn zu lassen. Solche Spätbruten würden sich nicht mehr gut entwickeln, und darunter würde dann auch die Ertragsfähigkeit der Tiere zu leiden haben. Hühnerkücken zu Schlachtzwecken heranzuziehen. lohnt sich aber jetzt auch nicht, weil im Herbst die Küche reiche Zufuhr an Wild, Gäusen, Enten. ausgemerzten Zuchthühnern usw. hat. Ganz anders liegt aber die Sache, wenn wir den Glucken Enteneier unterlegen. Junge Entchen finden stets will ge Abnehmer, und wenn man auch nicht immer für 4 bis 5 Tage alte Tiere per Stück 1 Mk. bekommt(dieser außerordentlich hohe Preis wurde jüngst auf einem Wochenmarkte dafür gefordert und gegeben), so macht sich doch der Verkauf der Gatchen mit 65 bis 80 Pfg. das Stück stets bezahlt, da man doch für ein Entenei nicht mehr als 10 bis 15 Pfg. zu entrichten braucht. Wem es nicht an Platz mangelt, der wird gut tnu, einen Deil der Entchen selbst aufzuziehen, um einige von ihnen sich späterhin gut schmecken zu lassen, die andern aber mit Vorteil verkaufen zu können. Letteres wird der Fall sein, wenn wir es die ersten vier Wochen nicht an Kunst futter, z. B. an Spratts Patenk mit Krissel. und die andern sechs Wochen nicht an Gerstenschrot, Maisschrot, Fisch= oder Fleischmehl haben fehlen lassen; denn mit 10 Wochen muß die Mast ab geschlossen sein und in der 11. und 12. Lebenswoche müssen die Enten geschlachtet werden. Wer nun aber aus irgend welchen Gründen nicht die Lust hat oder nicht in der Lage ist, seinen Giucken Enteneier unterzulegen, mit anderen Worten, wer den Bruttrieb seiner Glucken nicht ausnützen will, der muß ihnen denselben so schnell aie möglich vertreiben; denn es ist doch eine unangenehme Sache. wenn auf den Legenestern täglich soundsoviel Glucken umhersitzen, den legen wollenden Hühnern den Platz nehmen, durch den entehenden Streit um das Nest Eier zerdrücken, Eier anderer Hühner anbrüten, selbst aver keine Eier legen. Wollen wir einer Glucke die Brütlust austreiben, so tauchen wir sie nicht etwa, wie das vielerorts üblich ist, tagsüber mehrere Male ziem lich lange ins Wasser, wir stecken sie auch nicht in einen Sack, den wir in den Keller hängen, nachdem der Sack und das Huhn womöglich auch noch tüchtig durchtränkt sind; denn aus diese Weise fügen wir dem Körper des Tieres nur Schaden zu— eine Ertältung ist das mindeste—, oft genug wird aber an den mit dem Huhne im Keller hängenden Sack erst wieder gedacht, wenn die Glucke darin bereits kläglich verendet ist. Andere Züchter stecken„bei Wasser und Brot“ die Glucke ganz allein in einen Stall, in welchem keine Nitt gelegenheit ist. Dieses Verfahren ist nicht schlecht: es währt nur etwas lange, ehe die Henne das Glucken läßt. Schneller kommt man zum Ziele, wenn sich in dem betreffenden Raume ein feuriger junger Hahn befindet. Seinem Liebeswerben wird die Glucke nicht lange widerstehen können— ob gutwillig oder mit Gewalt, das tut ja hier nichts — und der Zweck, die Unterdrückung der Brüt lust, wird bald erreicht. Freilich finden zartbe saitete Seelen heraus, daß durch die Belästigungen des Hahns die Glucke etwas gequält wird. Na, ganz so schlimm ist ja wohl die Geschichte nicht Doch das beste Mittel, daß die Henne sehr schnell vergißt, eine Glucke werden oder sein zu wollen, ist sicherlich das folgende: Wir setzen die Glucke in eine mindestens ein Meter lange Kiste von ent sprechender Tiefe und Höhe, bei der die Bretter der beiden Längsseiten durch Latten ersetzt sind. Diese Kiste mitsamt der Glucke stellen wir dorthin auf den Hof, wo sich die meisten Hühner aufhalten. Trotzdem wir die Glucke in der Kiste gut mit Wasser und Futter versorgt haben, hat sie doch kein sehnlicheres Bestreben, als aus ihrem Käfig herauszukommen. Darüber vergessen die Tiere schnell, daß sie brüten wollten. Natürlich müssen sie auch nachts in dieser Kiste— es kann je auch der bekannte Kürenkorb sein— bleiben. Meine Wyandottes brauchen nur drei, selten vier Tage in der Kiste zu bleiben, dann ist der Bruttrieh verschwunden. Voraussetzung ist jedoch, daß die Tiere nicht schon tagelang auf den Nestern herumnggessen E TESTAEE S * 5035.85 S Smmmmmmuneh S— sondern daß sie in die Kiste gesperrt wer den, sobald sich die Brütlust regt. Von diesem Wegsperren an bis zum Wiederanfang des Legens vergehen bei meinen Wyandottes selten mehr als 10 Tage. Daß das Gkucken bei den mittelschweren und auch bei den schweren Hühnerrassen eine Plage ist, kann man darnach dann wohl nicht mehr sagen. P. H. E Unterernährte Kücken. (Nachdruck verboten.) Viele Geftügelzüchter werden schon die Beobachtung gemacht haben, daß ihre Küchlein sich die ersten acht Wochen ganz prächtig entwickeln, daß es aber mit einem Male mit dem Wachsen vorbei zu sein scheint. Müde und matt stehen sie aus dem Hofe umher, haben nicht die Lust, sich munter zu tummeln, nehmen nur langsam und zögernd, ohne die ihnen sonst eigene Gier, etwas Futter auf, und wenn wir den Kropf der Kücken abends befühlen, so merken wir, daß er kaum zur Hälfte gefüllt ist. Daher denn auch das blasse Gesicht der Tiere, das uns immer ein Zeichen dafür ist, daß sie nicht besondermunter sind. Kopfschüttelnd betrachtet der Züchter frühmorgens, wenn er den Stall geöffnet hat, und auch sonst tagsüber seine kleinen gefiederten Freunde, und sein Gesichtsausdruck wird von Tag zu Tag bedenklicher, denn das Wohlbefinden der Kücken geht immer mehr verloren. Da fängt er ein Kücken und hebt es hoch. Er ist ganz erstaunt, wie leicht es trotz seiner guten Federentwicklung ist. Dieselbe Beobachtung macht er nun mnoch bei anderen Kücken, die er auch einfängt. Wie konnte das aber kommen, hat er doch seinem Geflügel stets so viel Futter gegeben, als es haben wollte? Ja, das kann schon sein, und trotzdem sind seine Küchlein unterernährt, trotzdem haben sie in dem ihnen gereichten Futter nicht die Stoffe gefunden, welche sie nötig hatten, da mit sich der Körper in der rechten Weise aufbauen konnte. Vor allen Dingen fehlte es ihnen an ciariphaltigen Stoffen. Wir wollen nun solchen Zuchtern, für deren Kückenhof das hier Gesagte zutifft, guten Rat geben, wie sie diesem Uebelstande jetzt noch abhelsen und künftighin vor beugen können. Das den Kucken nötige Eiweiß durch Verabreichung von Efern, denen hartgetocht, zwei Teile altbackene Semmel zugesetzt werden, dürfte doch etwas zu kostspielig werden. Das läßt sich nur die ersten zuei Lebenswochen durchführen. Da ist es schon angebracht, wir füttern ein gutes Kunstsutter. Ich nehme Spratts Patent, dem ich Krissel(getrocknetes Fleisch) zusetze, und von Unterernährung wird dann bei unseren straffen Kücken nie die Rede sein können. Dieses nur ein ganz klein wenig angefeuchtete Kunstfutter, das wir auch als Weichfutter bezeichnen können, erhalten die Kücken früh und mittags, abends gibt es Körner. Um für die nötige Abwechslung zu sorgen, können wir uns auch noch ein Weichsutter aus 6 Teilen Gerstenschrot, 2 Teilen Buchweizen und je 1 Teil Maisschrot und Fischmehl herstellen. Letzteres enthält sehr viel Eiweiß, darf also, falls es nicht durch andere Stoffe vertreten wird, bei obigem Futtergemisch nicht fehlen. An Stelle des Fischmehls konnen auch, Fleischmehl(Kadavermehl) und Garneelen(keine Krebse) treten. Da, wo es viele Hamster gibt, geben auch diese, mit einem kleinen Zusatz von Salz gekocht und dann, so wie sie sind, seinzerhackt einen prächtigen Zusatz zum Weich s#utter. Abends erhalten die Kücken allerlei Körner: Weizen, Bunthirse, Buchweizengrütze, gerissenen Mais und auch schon Gerste. Letzter nehmen die Küchlein besonders gern, wenn sie vorher 24 Stunden angequellt ist. Wollen wir noch ein weiteres tun, so überdecken wir die angequektte Gerste mit Säcken, bis sie anfängt, keimen, und geben sie dann den Kücken hen. Es gibt wohl kein Körnerfutter, auf welches sie sich mit mehr Gier stürzen, als auf diese Malzkeime. Außer diesen drei Hauptfutterzeiten: früh und mittags Weichfutter, abends Körner, gibt es für die straffen Kücken morgens zwychen 9 und 10 Uhr und nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr ein IZwischenfutter. Dieses besteht vor allem aus 232 Grünzeug. Hier bietet ja die Natur reichlich Abwechskung. In erster Linie verdient Klee, ganz gleich, welche Art es ist, den Vorzug. Natürlich muß er, wie auch alle anderen Arten von Grünzeug, zerkleinert vorgeworfen werden. Dann suche man auch viel solches Grünes zusammen, das einen weißen Milchsaft enthält, z. B. Salat, Löwenzahn(Kuhblume), Cichorien usw., doch auch viele andere Sorten Grünzeug fressen die Kücken, die einen lieber, die anderen weniger gern. Jeder Geflügelzüchter sollte sich gehörig den folgenden Satz einprägen: Ohne reichliche Beigaben von Grünfutter ist eine gedeihliche Aufzucht der Kücken und auch eine gesunde Lebenshaltung der erwachsenen Hühner überhaupt nicht denkbar. Dabei ist es doch selbstredend, daß, je mehr das Geflügel in seinem Auslauf beschränkt ist, wir um so mehr hinterher sein müssen, daß ihm alle notwendigen Futterstoffe zur Verfügung stehen. Zu den uner läßlich nötigen Stoffen gehören auch noch neralien. Diese können in feinem körnigen Sande (Grit), in altem Mörtel, in zerkrumelten Eierschalen und dergl. bestehen. Die letzteren erfüllen ihren Zweck am besten, weil der Körper diejenigen Stoffe am leichtesten und vollkommensten verarbeitet und m sich aufnimmt, welche schon einmal durch ihn hindurchgegangen sind. Ein klarer frischer Trunk muß den Kücken auch stets zugänglich sein. Bei einer derartigen Versorgung und Ernährung werden die bis dahin unterernährten Kücken sich in nicht zu langer Zeit erholen und schon durch ihre Bewegungen zeigen, daß in ihnen wieder Leben steckt. Bald werden sie sich auch wieder zu unserer Freude gesund weiter entwickeln und zu stämmigen, lebenstrotzenden Jungtieren heranwachsen. H.=J. Obst= und Gartenbau. Der Schorf der Birnbaumzweige. (Nachdruck verboten.) Einzelne Birnensorten, wie die weiße Herbst butterbirne, Winter=Nelis, Wildling von Motte, Grumbsokower=, St. Germani= und die Paltorenbirne, sind für die Schorfkrankheit sehr empfänglich, und namentlich die einjährigen Zweige weisen die charakteristischen grauen Fiecke auf. Diese sind anfangs blasig aufgetrieben, sie reißen später auf, und lassen schwarze, feste Borte ans Tageslicht treten, die dann neue Sporen des Schmarotzers enthalten u. zur Entwicklung bringen kann. Wenn diese Sporenbildung in mäßigen Grenzen bleibt, so schadet sie ja dem Baume nicht viel, denn durch das Nachwachsen der jungen Rinde werden die Borkensätze in den folgenden Jahren abgestoßen und die Wundstellen ausgeheilt. Bei reichlicher Entwicklung jedoch stirbt die Zweigspitze ab, indem die Rinde zusammenschrumpft, ohne über den schwarzen Pal“ in noch auszureißen, worauf die Augen el. Abanen. Aber nicht nur die Zweige werden von diesem Parasiten befallen, sondern auch auf die Blätter und Früchte geht der Pilz über m Form stumpfschwarzer, etwas wollig aussehender, unre gelmäßig strahlig sich ausbreitender Flecke. Der den Schorf verursachende Pilz wird natürlich nur durch Einführung kranker Stämme in Gegenden, in denen die empfänglichen Sorten gebaut werden, übertragen. Die Sporen, welche zu jeder Jahresheit keimen, sobald nur genügend Feuchtigkeit und Wärme vorhanden ist, werden durch Regen und Wind verbreitet. Behufs Bekämpfung dieser Krankheit sind alle stark befallenen einzährigen Zweige gegen Ausgang des Winters zuruczuschneiden und zu verbrennen. Vom zweiten Frühjahr an bis zur Beendigung des Triebes empfiehlt sich ein Bespritzen des Baumes mit dreiprorentiger Schwefelkalkbrühe und zwar in Zwischenräumen von zwei bis drei Wloa„ Carolus. Landwirtschaftlicher Fragekasten. Geleitet von Direktor Blomenkemper, Paderborn. Antwort auf Frage 72: K. P. in S. Dem Herrn Fragesteller mochte ich raten, den fraglichen Schlag nach Beendigung der Frühkartoffelernte umzuackern und dann mit einem Ge menge von Pferdebohnen, Wicken und Peluschken anzusähen. Das Gemenge verspricht noch and ehesten eine gute Grünfutterernte oder eine gute Gründüngung. Inkarnatklee und Luzerne gebeng m diesem Jahre keinen Schnitt mehr. Oekrettich und Buchweizen würde ich nicht empfehlen, auch ist es nach diesen Früchten zur Bestellung von Wintergerste zu spät. Wintergerste muß bis zum 15. September spätestens gesäet sein. Soll Wintergerste folgen, so ist es das Beste, den Schlag nach der Frühkartoffelernte zu schälen und ihn inz August zeitig aufzuackern; dann kann die Win gerste im September zeitig in einen guten Boden ausgesäet werden und wird guten Ertr geben. Ein Gemenge von Inkarnatklee und Lu### zerne ist auch nicht zu empfehlen; aber warum macht der Herr Fragesteller nicht mal einen Versucht mit reiner Luzerne? Diese im Mai nächsten Jahres in einen reichlich mit Thomasmehl, Kainit und Kalt gedüngten und sorgfältig bestellten Boden ohne Ueberfrucht ausgedrillt, muß doch auf Boden 2. Klasse gut gedeihen. Um die Luzerne hacken zu können, drillt man sie auf# Zoll Reihenentsernung. Ein größerer guter Luzerneschlag dürfte am ehesten den Herrn Frages steller vor Futtermangel schützen. Antwort auf Frage 73: B. L. in O.9 Da die alleinige Düngung mit Phosphorsäure und Kali auf Ihren Wiesen keinen ausreichenden Ertrag gab, war es nur folgerichtig, daß Sie noch Stickstoff in Form von schwefelsaurem Ammonial zuführten, und es dürfte sich diese Maßnahme noch beim zweiten Schnitt sehr vorteilhaft bemerkbar machen. Aetztalk würde ich keinesfallg auf Wiesen geben, er könnte sehr leicht die gune Grasnarbe schädigen und das Auftreten sauren Gräser begünstigen. Geben Sie lieber 5 dz koh lensauren Kalt, am besten in Form von Kaltmergel, pro Morgen. Bringen Sie ihn im Spätherbst oder so zeitig als möglich im Frühjah## auf die Wiesen und lassen Sie ihn durch scharfer Abeggen gut verteilen, dann ist ein weiteres Uneterbringen überflüssig. Antwort auf Frage 74: G. A. in M. Sie können unbedenklich nach Roggen wieder Wintergerste bringen. Gerste ist diejenige Frucht, die unbedenklich auch öfter als jedes 5. Jahr gebaut werden darf.— Die geringe Wirtung des Kunste düngers mag wohl an einer unrichtigen Anwen## dung gelegen haben. So hätte das Ammonial Superphosphat bereits im Februar oder spätestens doch anfangs März ausgestreut werden müssinz damit es bis zu den Pflanzenwurzeln kommen konnte. Chilesalpeter wird bei beginnender Entwickelung im Frühjahre angewendet und hat ebenso wie die frühzeitige Anwendung von Ammoniat nach meinen Beobachtungen stets sehr gut gewirkt. Trotzdem Gerste eine kalibedürftige Pflanze ist, glaube ich doch nicht, daß Kalimangel die Ursache des Nichteinschlagens der anderen Düngemittel gewesen ist. 2 Antwort auf Frage Nr. 75: Dr. G. in B.: Sie können das gewünschte Verzeichnis über die erste Provinzial=Pferdeschau zu Dortmund von der Landwirtschaftskammer zu Münster beziehen. Im übrigen werden wir in der nächsten Nummer des Praktischen Ratgebers eine Uebersicht über die Prämiierung bringen. Antwort auf Frage 76: G. K. in B. Eine Bewässerung der Wiese mit Jauche hat auf den Graswuchs einen günstigen Einfluß in quantitativer und qualitativer Hinsicht, solangedie Jauchedüngung nicht übertrieben wird, dar neben Stickstoff erhebliche Mengen von Kali deme Wiesenboden zugeführt werden. Wird die Jauchedüngung aber übertrieben, so gehen die guten Gräser und Kräuter auf der Wiese bald weg und machen sogenannten Mistpflanzen, wie z. Bdem Waldkerbel und ähnlichen, Platz, sodaß das Futter in qualitativer Hinsicht von Jahr zu Jahr schlechter wird. Auch die Gräser werden hartt stengelig, besonders dort, wo die Gräben liegen; in denen die Jauche der Wiese zugeführt wird, und aus diesem Grunde vom Vieh nicht mehr gerne gefressen. Das Wässern im Herbste darf nicht anzulange fortgesetzt werden, da der Stickstoff in der Jauche, der vor Winter von den Wiesenpflanzen nicht mehr aufgenommen wird, aus dem Boden doch ausgewaschen wird. Meines Erachtens ist die vorteilhafteste Verwendung der Jauche zur Wiesendüngung diejenige, bei der wenigstens der größere Teil derselben zu Kompost verarbeitet und so auf die Wiese gebracht wirde 233 Die praktische Hausfrau. Redaktion: Johanna Schulze=Eckel. Vorsteherin des landwirtschaftlichen Kreishaushaltungs=Pensionates Padervorn. Ich weiß mir nichts Besseres, als ein pflichtgetreues Weib! In der Ferne alles Rechte, Liebe und Beste denken können und, heimgekehrt, es nicht anders finden, jeden Gedanken als wahr, jedes Träumen als wirklich— das ist Glück! Die Wirtschafterin. Von Julius Knopf. (Nachdruck verboten.) Fem. Die erschwerten Lebensbedingungen haben dazu beigetragen, auch dem weniger ver tockten Junggesellen die Gründung einer Familie unersprießlich und nicht verlockend erscheinen zu lassen. Selbst Männer, die sich eines guten Einkommens erfreuen, schrecken davor zurück, sich mit den materiellen Verpflichtungen zu belasten, die eine Heirat bedingt. Denn sie sind sich wohl bewußt, daß sich ihre Ausgaben in diesem Falle verdoppeln und verdreifachen, zumal in einer teueren Großstadt. Wenn sie nicht gerade eine sogenannte Konvenienz=, auf gut Deutsch: Geldehe, eingehen, was zum Glück auch in unserer materialistischen Zeit nicht nach jedermanns Geschmack ist, so sind sie genötigt, mit der Heirat ihre Lebensansprüche ganz erheblich zurückzuschrauben. „Die Männer von heute sind zum Heiraten zu feige!“, sagt mit Unrecht das späte Mädchen. Mit größerer Berechtigung dürfte sie sagen, daß das Gros der Junggesellen aus nüchternen Rechenkünstlern besteht, die als Jünger des heiligen Adam Riese in prosaischer Kalkulation an der Ehe vorsichtig vorbeigehen: Nicht die Feigheit, sondern die Arithmetit ist die Ursache der Ehescheu. Erleichtert wird den Herren der Schöpfung die Ehelosigkeit durch die Institution der Wietschafterin. Man will nicht immer bei frem den Leuten in Pension sein und von ihnen etwa als milchende Kuh betrachtet werden, man hat vickleicht als elterliche Erbschaft eine schöne Woh nungseinrichtung bekommen, der man sich aus Gründen der Pietät oder Nützlichkeit nicht gern entäußern wil!— was liegt da näher, als daß man sich ein eigenes Heim zulegt. Ein Heim, in dem eine verständige Frau waltet, an die man nicht mit den Ketten des Standesamtes ge fesselt ist. Man engagiert also eine Wirtschafterin. Das Angebot in diesem echt weiblichen Berufe ist groß genug. Aeltere Damen, auch bessere Dienstmädchen, die selbständig kochen können und eine angenehme soziale Position einnehmen wollen, melden sich für einen derartigen Posten. Der Lohnsatz schwankt zwischen dreißig bis fünfzig Mart monatlich, er ist also, wenn man auch die freie Verpflegung und Wohnung miteinrechnet, nicht gar so hoch, aber die Stellung ist angenehm, so der Brotherr nicht gar zu kleinlich und nörgelich und eine Art Patentelel ist. Bei den wohlhabenderen Herren verrichtet ein Dienstmädchen die gröberen Arbeiten, bei den Junggesellen, die nicht über so reichlichen Mammon verfügen, muß die Wirtschafterin gleichzeitig Dfenstmädchen spielen, sie darf sich nur hier und da eine Aushilfsfrau leisten. Schwer hat es die Wirtschafterin, wenn sie bei einem Witwer in Steilung ist, dessen Kinder noch unerzogen sind. Da heißt es, mit den wirtschaftlichen Kenntnissen auch Takt und Autorität verbinden. Die Wirtschafterin als Erzieherin der Kinder— das ist ein eigenes Kapitel, Der Hausherr, den tagsüber der Beruf fernhält, kann sich um seine Sorößlinge nicht so viel bekümmern, und so muß die Regentin des Haushaltes auch als Bildnerin der Jugend walten.„Hauen darf Fräulein nicht!“ das wissen die Göhren, Ungezogenheit soll und darf sie nicht durchgehen lassen, sonst ist's mit ihrer Autorität vorbei. Da muß sie denn klug lavieren, um sich das Steuer des Haushaltes von den Rangen nicht entreißen lassen. Die petuniäre Entlohnung, selbst wenn sie durch die schönsten Weihnachtsgeschenke seitens des dankbaren Brotherrn eine angemessene Steige rung erfährt, ist für diese aufreibende, nie ruhende Tätigkeit kein gebührendes Aequivalent. Allerdings, manchmal spinnen sich die zarten Fäden des Herzens von„ihm“ zu„ihr“, der Gedanke, die Wirtschafterin zur Gattin avancieren zu lassen„meldet sich erst leise tastend, dann immer dringlicher, und schließlich wird dem Verdienste wirtlich seine Krone in Gestalt des ersehnten Myrthenkranzes auf dem klugen Haupt der Wirtschafterin. Dann rümpfen des Witwers Anverwandte entrüstet die Nase, sie schelten, mür.n sich aber damit abfinden. Meist ist es aber nicht die getreue Wirtschafterin, die der Hausherr liebevoll zum Gange nach dem Standesamt einladet, und dann ist's um die Aermste geschehen, wenn sie sich auch noch so viele Jahre im Dienste ihres Arbeitgebers gemüht hat. Die neue Herrin mag keine alte Regentin, die Reibungsflächen sind zu stark, bald muß die Schaffnerin ihr Bündel schnüren und von dannen gehen und sich einen neuen Wirlungskreis suchen. So zieht manche Wirtschafterin, der flicht das nötige Quentchen Glück zu eigen, ruhelos von einer Stätte zur anderen, gleich dem Ahasver der Sage Eine Berliner Spezialität bilden jene Wirtschafterinnen— zumeist sind es Witwen mit Kindern—, die dem jungen Arzt, gegen mietsfreie Zimmer in seiner Wohnung, die Reinigung seiner Räume besorgen, die das Telephon bedienen, die Patienten empfangen und dem Jünger Aeskulaps gegen Entgelt auch den Morgenlaffee und kleine Mahlzeiten herrichten. Wenn sie nicht einen Pensionszuschuß haben, so müssen diese alleinstehenden Frauen sich noch einen Nebenverdienst verschaffen. Sie finden gemeinhin durch Handarbeiten für die Konsektionshäuser, durch Stickereien, ja, manche von ihnen, die auf der Höhe ihrer Zeit stehen, scha ingen sich zu einer eigenen Schreibmaschine auf und tippen Manustripte in der Mußezeit. Der Herr Doktor macht Propaganda in seiner Belanntschaft für seine fleißige Wirtschafterin und so fehlt es ihr nicht an gewinnbringender Schreibarbeit. Die heitelste, undankbarste Position jedoch nimmt diejenige Wirtschafterin ein, die für die bettlägerige, dahinsiechende Ehefrau eintreten muß. In der Provinz springt gewöhnlich eine Verwandte der Familie helfend ein, doch in der Großstadt hat jeder mit sich selbst zu tun, und es muß eben eine Wirtschafterin engagiert werden. Keine beneidenswerte Situation für diese Hilfskraft, denn die Kranse, durch ihr Leiden nervös überreizt, betrachtet die flinke Wirtschafterin, wenn sie auch noch so eifrig ist, mit Argusaugen. Und oft genug gesellt sich eine starte Portion Eifersucht hinzu, die geeignet ist, der ehrlich und anständig um ihre Existenz kämpfenden Wirtschafterin des Lebens Bittemis in verschärftem Maße fühlbar zu machen. Frauen unterwegs und Alkoholgenuß. (Nachdruck verboten.) nfk. Wohl jede Mutter, die um das Wohl ihrer Familie ernstlich besorgt ist, wird die schöne Jahreszeit nach Möglichkeit dazu nützen, sich mit ihr im Freien aufzuhalten, Spaziergänge und Wanderungen zu unternehmen, um die schöne Na tur nach Herzenskust genießen zu können. Freilich zeitigt längerer Aufenthalt im Freien, besonders an heißen Tagen, einen Uebelstand, der dringende Bekämsung erheischt, nämlich: mehr oder weniger großen Turst. Wollte man nun danach fragen, mit was er hauptsächlich gestillt wird, so würde man in den weitaus meisten Fällen von aufmerksamen Beobachtern die Antwort erhalten: mit Bier.„Ja, es ist leider eine nicht zu leugnende Tatsache, daß auch heute noch, trotz jahrelanger energisch geleisteter Aufklärungsarbeit in Wort und Sdrift, doch noch immer über die schädlichen Folgen des Alkoholgenusses nicht die gewünschte Klarheit in weitere Kreise gedrungen ist. Namentlich die Mutter, Gattin und Hausfrau scheint davon nur in geringem Maße überzeugt worden zu sein, sonst würde man nicht immer wieder beobachten können, wie sie skrupellos ihren Kindern(oft sogar kleine und kleinste nicht ausgenommen) von dem schädlichen Alkohol, dem Bier, zu trinken gibt, um deren Durst zu stillen.„Ach, so ein paar Schluck können doch nicht schaden.“ heißt es da wohl, oder„sie sind ja durstig, sollen sie da erst warten, bis Kaffee und Limonaden bereitet werden?“ Fast möchte ich behaupten, daß der letztere Einwand am meisten geltend gemacht wird, denn wo wir auch hinkommen Reisen, Wanderungen und Ausflügen, wo immer die kleinste Restauration oder Schänke am Wege winkt, zuerst ist es immer Bier, was der eifrige Wirt und der nicht minder dienstbeflissene„Ober“ dem eintretenden Gast eifrig anbietet, wobei ein Verteilen der Bieruntersetze nach der Personenzahl einer Familie, fast möchte man sagen mit suggestiver Kraft, noch sein Angebot unterstützt. „Bier?„Ach ja, Bier.“ Damit ist es schon bestellt, denn verlockend erscheint der verschmachtenden Kehle der eisgekühlte Trank mit seiner verführerischen Schaumkrone. Und man ist schwach als Mutter gegen seine Kinder und gibt auch ihnen auf ihr Begehren davon zu trinken, wenn nicht gar Sparsamkeitsgründe ausschlaggebend waren, ihnen Milch, Milchkaffee, Fruchtlimonade und Zuckerwasser vorzuenthalten. Und die Folgen?— Sie werden meist, wo sie fühlbar werden, nicht dort gesucht, wo sie einzig ihre Ursache haben: im genossenen Alkohol. Und fühlt man sich dann müde und abgestumpft gegen noch so eindringliche Reize der Natur, so entschuldigt man diesen Zustand mit den bisherigen Leistungen beim Wandern. der ungewohnten Anstrengung, der erschlaffenden Temperatur u. a. m. Eingehende Forschungen haben nun aber ergeben, daß die schädigenden Wirkungen des Alkohols, z. B. bei Genuß einer Menge von zirka 1 Liter, selbst noch nach 24 Stunden fühlbar sind. Es bedarf wohl keines weiteren Rechenexempels. um eindringlich klar zu machen, daß also auch das geringste Quantum in seinem schädigenden Einfluß auf den Körper fühlbar wird. Richt nur, daß die Empfänglichkeit des Auges bei Naturschönheiten stark vermindert wird, auch das Ohr scheint sich Naturlauten gegenüber abzustumpfen, nicht mit Unrecht kann man also von einem Umwandeln der Sinne durch Alkoholgenuß sprechen. Wenn aber schon derartige Wirkungen ganz einwandfrei bei Erwachsenen festgestellt wurden, wievielmehr muß erst der zarte, empfindliche Organismus der Kinder davon getroffen und geschädigt werden? Deshalb sollte sich keine Mutter, keinFrau unterwegs des Alkohols in irgend stischungs= und Durstlöschung##ittel= Weienen. Ruhig nehme sie das manchmak nicht zu leugnende „verächtliche“ Lächeln des„Oberz“ in den Kauf, wenn es gilt, ohne seine Anpreisung das für sich und ihre Lieben ihr gutdünkende alkoholfreie Erfrischungsgetränk zu bestellen. Aber sie lasse auch keine Gelegenheit vorübergehen, aus das Schädliche dieses oft nur unbesonnenen Handelns hinzuweisene die Aufklärungsarbeit, die sie auf diese Weise, wenn auch nur in engstem Nahmen leistet, kann dennoch durch Nachahmuns reichsten Segep zeitigen. Elisabeth Thielenann.