Nr. 178. Freitag, es Volksblatt Sauerländer Tageblatt Deutsches Reich. Eine Auszeichnung des Reichskanzlers. = Der Kaiser hat dem Reichskanzler v. Bethmann Hollweg die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden verliehen. Stichwahl in Lippe. X Die Landtagsstichwahl im siebten Wahlkreise findet am 8. Juli statt. Da die Konservativen beschlossen haben, für den liberalen Kendidaten gegen den Sozialdemokraten einzutreten, ersche“ es sicher, daß dieser Wahlkreis den Liberalen durch die Enade der Konservativen erhalten bleibt. e Die Handwerkskonferenz. welche seit Samstag im Reichsamt des Innern unter dem Vorsitze des Ministerialdirektors Dr. Caspar tagtewurde am Mittwoch, 2. Juli, mit einer Besprechung über die Berechtigung zur Führung des Baumeistertitels: beendet. Die Konferenz hatte lediglich informatorischen Charakter für die Reichsregierung und konnte deswegen keine bindenden Entschlüsse fassen. Den Hauptgegenstand der Beratung bildete die Abgrenzung der Begriffe „Fabrik" und„Handwerk“ und eine Aenderung der Reichsgewerbeordnung, die Preisfestsetzung für Waren und Leistungen der Innungsmitglieder betreffend. Die Konferenz soll wertvolles Material für gesetzgeberische Arbeit auf dem Gebiete des Handwerkerrechts geliefert haben. Abstimmung über die Vermögenszuwachssteuer. = Der Deutschen Tageszeitung zufolge haben gegen das Vermögenszuwachssteuergesetz im Reichstage gestimmt sämtliche Deutschkonservativen bis auf die Abgeordneten Nehbel und von Veit, ferner die Polen, die Welfen, die bayerischen Bauernbündler, die Elsässer Dr. Haegy und Wetterlé, der Zentrumsabgeordnete Häusler, die keiner Fraktion angehörenden Abgeordneten Gebhart und Graf v. Oppersdorff. Der Abstimmung haben sich enthalten vom Zentrum die Abgeordneten Dr. Belzer, Chrysant, Dr. Dahlem, Engeles Dr. Faßbender, Dr. Fervers, Frerker, Graf von Galen, Dr. Gerlach, Herold, Frhr. von Kerckerink, Koßmann, Fürst zu Löwenstein, Dr. Marcour, Müller(Fulda), Pauly, Graf Praschma, Fürst zu Salm, Dr. v. Sa vigny, Schwarze, Wallenborn, Wellstein, ferner die Elsässer Delsor, Hauß, Lévéque, Dr. Ricklin, Dr. Schatz, Thumann. 3 Die gesetzliche Regelung der Abonnentenversiche bildete den Gegenstand einer Konferenz, die am 21. im Reichsamt des Innern stattfand. Auf der Konfe e# die vom Ministerialdirektor Caspar geleitet w#kbe waren neben Vertretern der Regierungen erschiene Vertreter des Vereins deutscher Zeitungsverleger Augustinusvereins, der Nürnberger Lebensversicheru und einiger größerer Zeitungen mit Abonnentenversicherung. Wie berichtet wird, führte dabei der Präsident des Aufsichtsamts für Privatversicherung Gruner aus, daß nach seiner Ansicht die Abonnentenversicherung, sowohl Unfallwie Sterbeversicherung, der Staatsaussicht unterstehe. Er machte den Vorschlag, um nicht zu sehr von den Versicherungsgesellschaften abhängig zu sein, eine eigene Versicherungsanstalt der Zeitungen mit Abonnentenversicherung zu gründen, die durch einen Kautionsfonds die den Abonnenten zugesicherten Leistungen sicherstelle. Die Regierung werde zum Versicherungsgesetz eine Novelle ausarbeiten, die die Reichsaufsicht für die Abonnentenversicherung einführe. Eine generelle Regelung der Grundsätze kann den ernsten Zeitungen nur erwünscht sein. Die Verwaltungskosten der Angestelltenversicherung. K Einen nicht gerade trostreichen Ausblick in die Zukunft bietet der Haushaltsplan der Reichsversicherungsanstalt für das Jahr 1913. Obwohl die Anstalt erst in der Entwicklung begriffen ist, sind für Verwaltungskosten doch nicht weniger als 1 853000 Mt. in den Haushaltsplan eingesetzt. Davon fallen auf die Besoldung des Direktoriums und der höhern etatsmäßigen Beamten 125000 Mk., Besoldung der übrigen, in acht Klassen eingeteilten Beamten und Beamtinnen 800000 Mk., Besoldung der vorübergehend beschäftigten Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen 230000 Mt., Besoldung der höheren Beamten des Rentenausschusses 11 400 Mk., für außergewöhnliche Hilfeleistungen(Ueberstunden) 38000 Mk., Gratifikationen und Unterstützungen 23.000 Mk., Tagegelder und Aufwandentschädigung der Beamten 30 000 Mk., Porto, Schreibmaterial, Miete usw. 311 000 Mk., Reisekosten und Portoauslagen der Vertrauensmänner 158000 Mark, für den Verwaltungsrat 10000 Mk. Für das Beitragsverfahren, das sich aus Ausgaben für Drucksachen und Karten, aus Ueberwachungskosten, Herstellung von Marken und aus den Kosten des Postscheck= und Bankverkehrs zusammensetzt, sind 485000 Mk. vorgesehen. Bei weiterm Fortschreiten der Anstalt wird natürlich dieser Haushaltsplan nicht mehr genügen, sondern höhere Summen erfordern, die bekanntlich ohne einen Zuschuß des Reiches ganz aus den Beiträgen der Angestellten und ihrer Arbeitgeber bestritten werden müssen. Für das Heilverfahren sind 12 Millionen Mark eingesetzt. Ausland. Der Religionshaß des römischen Stadtregiments. = Rom, 3. Juli. Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung nach lebhafter Debatte, wobei es nicht an feindlichen Anwürfen gegen den Vatikan fehlte, beschlossen, dem von katholischen Eltern eingereichten Gesuch um Ueberlassung geeigneter Lokalitäten zur Abhaltung des Religionsunterrichtes keine Folge zu geben. Die Elementarschule sei dazu da, um den Kindern das Alphabet beizubringen, nicht aber sie in religiösen Grundsätzen zur unterweisen.— Diese Gesellschaft steht also anscheinend auf dem Standvurkte, daß Schulräume entweiht werden, wenn in ihnen #e gionsunterricht erteilt wird. e Volkspetition gegen die dreijährige Dienfteit. vonz V° Paris, 3. Juli. Die Sozialisten haben der Finmer eine Volkspetition gegen die dreijährige Dienst„ unterbreitet, die mit 735000 in ganz Frankreich eimelten Unterschriften versehen ist. Die Militärnen haben die Petition auf ausdrückliches Ersuchen uas sozialistischen Ausschusses nicht unterschrieben, damit der Regierung keine neue Veranlassung zum Einschreiten gegeben werde. Die Anwendung des Trennungsgesetzes auf Madagaskar. = Der katholische französische Deputierte Groussau lenkt in der Presse die Aufmerksamkeit auf das kürzlich ergangene ministerielle Dekret der Anwendung des Trennungsgesetzes in der Kolonie Madagaskar. Es handelt sich um ein Dekret, oas sämtliche Missionskirchen als staatliches Eigentum erklärt mit der Begründung, daß sie auf Staatseigentum errichtet oder mit Hülfe der Eingeborenen gebaut wurden. die also wohl auch als„staatliches Eigentum“ angesehen werden. Die englischen protestantischen Missionen bleiben unberührt, denn ihre Stationen werden den Bestimmungen des Dekretes nicht unterworfen, und erfreuen sich daher großer Vorteile. Ein liberales Todesurteil über die liberale Partei. Aus Madrid schreibt man der Frankf. Itg.: „Der Tert des heute erschienenen Manifestes der liberalen Dissidenten tritt durchaus in den Hintergrund gegen die Tatsache dieser Dissidenz selber, mit der die liberale Partei als solche zu eristieren aufhört und bis auf weiteres nur noch m ihren Teilen, nämlich der Gruppe Montero Rios=Garcia Prieto und der Gruppe Romanones fortbesteht. Die letztere bleibt mit rund 140 Mitgliedern zwar noch immer die stärkste Fraktion der Kammer, doch fehlen ihr über 50 Stimmen zur absoluten Mehrheit gegenüber dem durch die 70 Dissidenten vermehrten Gesamtbestand der übrigen Parteien des zurzeit etwa 385 Mitglieder zählenden Unterhauses. Die Regierung ist somit(auch wenn man den größeren Teil der 36 Republikaner zu ihren Gunsten einstellt) fraglos in der Minorität, was in einem parlamentarischen Staat, wie Spanien es ist, ihren alsbaldigen Rücktritt zur Folge haben müßte, wenn man nicht etwa einwenden will, daß das Parlament nur insofern existiert, als es tagt und seinen Willen ordnungsmäßig zum Ausdruck bringen kann. Doch ist es klar, daß dieser Einwand, den sich die Regierung für den Augenblick zu eigen zu machen scheint, auf die Dauer wertlos ist, zumal da die formelle Spitze jenes Manifestes sich ja gerade gegen die Schließung der Kammern richtet.“ Die Kultusgesellschaften in Portugal. Die portugiesische Regierungspresse und die von der Regierung subventionierte Agentur Matios verbreiten die Nachricht, die Organisation der Kultusgesellschaften, das heißt der vom Heiligen Stuhl untersagten kirchlichen Vereinigungen, wie sie das Trennungsdekret vorschreibt, schreite „rüstig vorwärts"; in Lissabon hätten sich bereits mehrere solcher Kultusgesellschaften gebildet. Nun ist aber dem freimaurerischen Mundo selber zu entnehmen, daß sich in Lissabon bis jetzt zwei solcher Kultusgesellschaften gebildit haben, und das trotz der dringlichen Aufforderung an alle „Freigesinnten“, die Kirchen durch die Kultusgesellschaften den„Klerikalen" abzunehmen und sie zu Stätten des „Gottesdienstes der Vernunft“ zu machen Abklatsch der großen Revolution! Man kann daraus ermessen, was für Leute in den Kultusgesellschaften sind, von denen so viel Wesens gemacht wird: lauter Freidenker und Freimaurer, die in der Kirche nichts zu suchen haben. Der Patriarch von Lissabon hat sofort bekanntgegeben, daß die zwei Kirchen mit dem Interdikt belegt sind und daß kein Gottesdienst in denselben abgehalten werden kann. Das Blatt Dia, das die betreffende Verfügung des Patriachalsekretärs veröffentlichte, ist vor Gericht zitiert worden. Die Bildung der Kultusgesellschaften und die Wegnahme der Kirchen in solchen Pfarreien, wo sich keine bilden, sind die Folge einer Preßkampagne der Logenpresse, die tagtäglich den„Vollzug der Gesetze" forderte. Dabei ist das Trennungsdekret der Kirchenhasser heute noch kein Gesetz, da sich die leitenden Kreise trotz mehrerer Jahre Republik noch nicht bewogen fühlten, das Scheinparlament dieses Dekret zum Gesetz erheben zu lassen. Soziales.„ Sozialdemokratische Wahrheitsschändung. + Vom Zentralverband christl. Bauarbeiter wird uns geschrieben: In Nr. 145 vom 24. Juni d. J. bringt die Zweites Blatt. 4: Juli 1913. „Niederrheinische Arbeiterzeitung"(Duisburg) eine Notiz über einen Stukkateurstreik in Chemnitz, wo die Firma Longert in Essen die Stuckarbeiten am Neubau des Tießschen Warenhauses ausführt. Diese Notiz besagt, daß die sozialdemokratischen Stukkateure dort in Streik stehen, weil die Firma den Tariflohn nicht zahle und daß vom christlichen Bauarbeiterverband Streikbrecher nach Chemnitz vermittelt werden. In Wirklichkeit zahlte die Firma Longert in Chemnitz von Anbeginn der Arbeit einige Pfennige über den Tariflohn. Trotz= dem sind die sozialdemokratisch organisierten Stuttateure dort in den Streik getreten. Der Streik ist längst vorbei, weil die Firma jetzt 10 Pfg. mehr pro Stunde zahlt, als der Tarifvertrag vorsieht. Die Firma hatte aus Essen einige Stukkateure nach Chemnitz beordert, welche im christlichen Bauarbeiterverbande organisiert sind. Das paßte den sozialdemokratischen„Freiheitehelden" nicht. Sie verlangten, die christlich organisierten Stutkateure sollten dem sozialdemokratischen Verbande beitreten und drohten mit Arbeitsniederlegung, wenn dies nicht geschieht. Daraufhin hat der christliche Bauarbeiterverband eine Anzahl seiner Stukkateurmitgieder nach Chemnitz gerufen, um den sozialdemokratischen Terrorismus zu brechen. Das ist der wirkliche Tatbestand, alles andere ist pure Faselei. Essen, 3. Juli. Das Einigungsamt für das Baugewerbe im rheinisch=westfälischen Industriegebiet erledigte gestern in Gelsenkirchen unter dem Vorsitz des Beigeordneten Dr. Erbe, Essen, die in langwierigen Verhandlungen in Duisburg, Dortmund, Herne und Hagen als strittig zurückgestellten Punkte über den Abschluß des neuen Tarifvertrages. Durch die nunmehr endgültig getroffenen Entscheidungen gilt der neue Vertrag für das ganze Gebiet bis zum 3 1. März 1916 als abgeschlossen. * Newyork, 3. Juli. 100000 Zugführer und Schaffner von den Eisenbahngesellschaften der Oststaaten verlangen eine Lohnerhöhung von 20 Prozent. Diese würde im Jahre eine Mehrausgabe von 68 Millionen Mark für die Gesellschaften bedeuten. Da die Eisenbahner erst im Jahre 1910 eine Lohnerhöhung von insgesamt 120 Millionen erhalten haben, wurde ihre Forderung abgelehnt. Infolgedessen steht ein großer Eisenbahnerstreik vor der Tür. " Johannesburg, 3. Juli. Von dem Streik der Minenarbeiter werden bisher 40 Goldminen betroffen. Die Ausständigen versuchen, die Angestellten der südafrikanischen Eisenbahn zu einem(Sympathiestreit zu veranlassen. Ein Ministerrat in Pretoria beschloß gestern, vermittelnd einzuwirken und den Generalgouverneur Lord Gladstone als Schiedsrichter vorzuschlagen. Der Streik kann deshalb unabsehbare Folgen haben, weil er die Goldproduktion der Welt bedeutend herabsetzt und dadurch auch auf Europa zurückwirkt. Weiterhin erhält die Regierung Großbritaniens 10 Prozent vom Reingewinn. Bei sangerm Streik würde diese Einnahme ausfallen und ein Defizit bei Staatshaushalt zur Folge haben. Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 4. Juli. 5 Der Mittelstandstag in Paderborn am 6. Juli 1913 wird nach allen bisherigen Meldungen eine sehr starke Beteiligung aus den Kreisen des handwerklichen und kaufmännischen Mittelstandes und aus der Landwirtschaft erfahren. Das Referat„Der Detaillist von 4 Sein Verfolger, erschreckt, suchte in Hast den Schatten seitwärts von der Kanzel zu gewinnen, doch zu spät,— schon hatte der Lord ihn gesehen. Mit Blitzesgeschwindigkeit, die Kerze in eine Nische niedersetzend, hatte er mit einem Sprunge den Fliehenden erreicht. „Schurke!“ rief er, den sich hastig sträubenden mit eiserner Hand festhaltend.„Schurke, wer bist du, daß du es wagst, mir nachzuspüren?—“ In hastigem Ringen waren beide in den dämmerigen Lichtkreis der Wachskerze gekommen. Einen Blick in das Gesicht des Mannes, der ihm nachgespürt, und die Stimme des Lords versagte ihren Dienst, die Arme sanken ihm schlaff zur Seite nieder, während in wahrem Entsetzen seine Augen auf den vor ihm Stehenden starrten. „Artur!“ rang es sich jetzt endlich wie ein Todesröcheln über des alten Mannes Lippen. „Ja, Artur Hood, zu Eurer Lordschaft Befehl!“ antwortete der so Ertappte voll Zynismus. Der Lord erbebte, wie von einem Schlage getroffen, während der junge Mann ihm gegenüber die Arme über die Brust verschränkend, ihn spöttisch musterte.5 „Ich— ich dachte, du seiest in Paris!“ stammelte der Lord enolich. vollig fassungslos. „Ich bin hier, mein guter Vater, wie du siehst!“ entgegnete der andere, scharf und grell auflachend; dann fuhr er mit herzloser Stimme fort:„Eines Tages ließest du auf deinem Schreibtisch einen Brief liegen, an Francis Hood gerichtet. Mit einiger Ueberraschung las ich die Ausschrift. Ich hatte einmal gelesen, daß ein Francis Hood dein Diener gewesen ist. Was konntest du an deinen Diener zu schreiben haben? Ich fragte es mich und meine Neugierde steigerte sich. Ich mußte Antwort auf meine Frage haben. Ich öffnete den Brief. Wie du dir denken kannst, war der Inhalt nur dazu angetan, meine Wißbegierde auf die Spitze zu treiben. Kurz entschloß ich mich, bei der Unterredung in der Bibliothek auf Eden=Castle um die Mitternachtsstunde des 18. Novembers zugegen zu sein. Ich war anwesend. Ich bin hier. Habe ich nötig, dir zu sagen, zu welchem Zwecke? Ich denke, du begreifst, daß es nur mein Wunsch sein kann, mich unverzüglich in den Besitz der Papiere zu setzen, welche dein Rechtsanwalt Fabre nach deinen Tode auffinden sollte. Du wirst erkennen, daß sie bereits so gut wie in meinen Händen sind und daß es gewiß nicht unbillig ist, wenn ich darauf bestehe, von dir das Versprechen zu haben, daß du die angedrohten Enthüllungen, welche mich erblos machen, nicht offenbaren wirst, denn, mein vortrefflicher Vater, nicht nur so lange du lebst, will ich meine Stellung, die ich bisher eingenommen, behaupten, sondern auch noch lange, nachdem du bereits wie deine Vorfahren zu Staub verfallen bist. Und nun das Papier her, Mylord, und dann das unwiderrufliche Versprechen eines Edelmannes!“ Seine Hand streckte sich aus, seine Augen blickten den Lord durchbohrend, drohend an. Die Antwort war eine unerwartete, plötzliche. Bevor er wußte, wie ihm geschah, hatte der Lord ihn mit eisernem Griff von neuem gefaßt und schleuderte ihn mit furchtbarer Wucht in die Kapelle zurück. Ein lauter Krach, ein zweiter heftiger Schall und Dunkelheit und Grabesfinsternis herrschte in dem weiten Raume. Ueberrascht, bestürzt, wutrasend sprang der so jählings Ueberwältigte mit einer wilden Verwünschung auf seine Füße. Aber die heftigen Worte erstarben auf seinen Lippen vor einem seltsamen Geräusch, welches sein Ohr erreichte. Mit lautlosen Schritten eilte er auf die in die Sakristei führende Ausgangstür zu, öffnete dieselbe hastig und stürzte#“ dem gekommenen Wege nach dem Bibliothek#immer zurück. Dasselbe war leer. Wo war der Lord geblieben? „Ueberlistet!“ schrie er auf. Die hell leuchtende Lampe, welche noch auf dem Schreibtisch brannte, ergreifend, kehrte er mit derselben nach der Kapelle zurück. Eben, als er die Schwelle der Kapelle überschreiten wollte, stand er wie an den Boden gewurzelt. „Halt ein!“ tönte des Lords Stimme wie ein fernes Echo an sein Ohr.„Du wütest vergebens gegen mich. Das Vermächtnis ist in Sicherheit, und Gerechtigkeit wird geübt werden!“ Artur starrte um sich, von einem kalten Schauer ergriffen. Die Stimme schien zuerst ganz in seiner Nähe zu ertönen, die letzten Worte haliten wie aus weiter Ferne zu ihm her. Ein plötzlicher Luftzug, der sein Gesicht streifte und die Flamme in seiner Hand aufflackern ließ, brachte ihn erst zu sich selbst zurück. Die Lampe niedersetzend, eilte er an die großen, ins Freie führenden Ausgangstüren der Kapelle; sie waren fest versichert. Er stürzte nach der kleinen Seitenpforte, unweit der Kanzel. Sie war ebenfalts zu, aber der Schlüssel steckte und ein Druck— die Tür gab nach. Der Lord war ihm entkommen. Mit einem Schrei stürzte er aus der Tür in die wilde Nacht hinaus, unbekümmert um Sturm und Regen, der vom Himmel niederströmte. Nahezu eine Stunde später war es, als er durch die kleine Tür die Kapelle wieder betrat, bleich, atmlos, das Haar vom Winde zerzaust. Das Glück von Eden=Castle. Erzählung von 1. Kapitel. Um Mitternacht. Nachhallend, gleich dem dumpfen Rollen des Donners, brandete die See gegen die Riffe des Felskolosses, auf welchem das alte Schloß EdenCastle sich erhob, während der Wind in heulenden unheimlichen Lauten den verwitterten, mächtigen Bau umbrauste. Im Innern des altertümlichen Gebäudes, in dem düsteren Bibliotherzimmer vor dem Schreibtisch, auf welchem eine von einem dichten, grünseidenen Schirm verhängte Lampe brannte, saß ein Mann in einem hochlehnigen Armstuhl, sichtlich lauschend und dann und wann den Kopf aufhorchend erhebend, wenn ein lauterer Ton von außen sein Ohr traf. Aber nichts als das Tosen der See, das Stürmen des Windes ließ sich vernehmen. Doch jetzt—der Mann im Sessel sprang auf. Ein behutsames Klopfen an einem der verschlossenen, niedrigen Fenster wurde hörbar. „Endlich!“ murmelte der einsam Wachende vor sich hin, ergriff die Lampe und näherte sich dem Fenster. In einem Moment stand es offen. „Bist du es, Francis?“ klang die Frage hinaus in die dunkle, stürmische Nacht, während die Augen des Mannes am Fenster forschend die Gestalt suchten, welche draußen wie in einem Rahmen unter dem überhängenden Immergrüngerank stand. „Ja, Mylord,— Francis!“ ertönte die Antwort zurück. „So gib nr deine Hand!“ Der Draußenstehende folgte dem Geheiß,— ein Sprung und c. stand neben dem anderen im Zimmer. Minutenlang verharrten beide regungslos einander gegenüber. Der Lord musterte den vor ihm stehenden mit einem Blick, der demselben bis auf den Grund seiner Seele dringen zu wollen schien, während Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) der Mann diese Prüfung mit einem Gesichtsausdruck, w er Frage und Zweifel zugleich enthielt, zurückgab. „Du kommst spät, Francis!“ brach der Lord endlich das Schweigen.„Toch— du bist jetzt hier. Setze dich!“ Und er deutete auf den Stuhl, welcher dem seinen, auf den er jetzt selbst wieder niedersank, zunächst stand. Der Lord war ein Mann von etwa sechzig Jahren. Er war von mittelgroßer Gestalt und die wachsbleiche Farbe seines Angesichts sprach von seelischen oder körperlichen Leiden. Sein Haar und Bart waren eisengrau, seine kleinen, dunklen Augen unbeständig und ruhelos. Der ihm gegenübersitzende Mann mochte um zehn Jahre jünger sein und sein Aussehen zeugre von guter Gefundheit. Er war bartlos und sein Gesicht trug den Stempel eines gutmütigen Charakters. Er hatte einst die Stelle eines Dieners bei dem Lord vertreten, doch vor zwanzig Jahren sich von diesem Posten zurückgezogen und zwar war das zu derselben Zeit geschehen, als beide mit dem mutterlosen Erben von Eden=Castle aus fernen Landen nach der Heimat zurückgekehrt waren. Seitdem hatten sich die beiden nicht wieder gesehen. „Euer Lordschaft Billett,“ hob der ehemalige Diener des Lords zuerst an,„hat mich in Unruhe versetzt. Ich verstehe es nicht. Ich hoffe, daß nichts im Werke ist, Mylord?“ Eine minutenlange Pause, nur unterbrochen von dem Heulen des Sturmes, trat ein; oann sprach der Lord kurz, dumpf: „Es ist etwas im Werke, Francis. Ich bereue!“ Francis Hood sprang auf seine Füße, um im nächsten Moment auf seinen Stuhl zurückzusinken, als habe ein kalter Blitzschlag ihn getroffen.“ „Mylord,“ stöhnte er,#### kang nicht sein! Sie können vicht wollen—“. cheute, seine Berechtigung und seine Pflichten“ hat der Vorsitzende des Verbandes kaufmännischer Vereine, Herr Kluren=Münster, übernommen. Auch der Internationale Verband zum Studium der Verhältnisse des Mittelstandes hat einen Referenten bebessellt, nämlich sein korrespondierendes Mitglied Herrn Kaplan Heinr. Wiedemann zu Münster, der über das Thema„Die Notwendigkeit und Form der Organisation des Mittelstandes durch den Reichsdeutschen Mittelstandsverband“, sprechen wird. Auch bei dieser Mittelstandstagung zeigt sich ebenso wie bei den großen westdeutschen Mittelstandstagungen in Köln und Essen das allgemeine große Interesse, das die öffentliche Meinung den Bestrebungen zum Zusammenschluß des Mittelstandes entgegenbringt. Es findet u. a. auch darin seinen Ausdruck, daß Herr Oberbürgermeister Platzmann von Paderborn die Tagung mit einer Begrüßungsansprache eröffnen, und daß Herr Justizrat de Weldige den Vorsitz der Tagung führen will. Es besteht in der Tat, wie Herr Geheimrat Romberg als Vorsitzender des ersten Westdeutschen Mittelstandstages in Köln aussprach, ein weiterverbreitetes Verständnis dafür,„daß die Mittelstandsfragen nicht lediglich Interessenfragen der ihm Zunächststehenden sind, sondern auch Fragen der Allgemeinheit, Fragen des ganzen Volkes“. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß sich die Allgemeinheit mit jedem Vorschlage des Mittelstandes zu identifizieren braucht. Und das trifft auch zu, wenn, wie vorstehend gemeldet, Personen von hervorragend öffentlichem Ansehen ihre MMitwirkung bei den Mittelstandstagungen nicht versagen. — Historischer Tageskalender. 4. Juli: 1408: B'schof Wilhelm verrfändet die Stadt Nieheim der Stadt Paderborn, welche für ihn eine Bürgschaft von 5000 Goldgulden übernommen hat. O Die Heeresverwaltung wird im kommenden Herbst, wenn die Heeresvorlage Gesetz geworden ist, zum Ankauf des erheblichen Bedarfs an volljährigen warmblütigen Zug= und Reitpferden für Kavallerie, Feldartillerie, Train usw. für die in diesem Jahre gexlante Heeresverstärkung zahlreiche Pferdemärkte abhalten lassen. Als Marktort ist Hamm vorgesehen. + Kgl. Kreiskasse. Durch Verfügung der Kgl. Regierung vom 23. Juni 1913 ist während der Beurlaubung des Herrn Rechnungsrates Pentrup vom 4. bis einschl. 31. Juli d. J. der Kassengehilse Herr Wegener mit der Vertretung in den Geschäften der Kreis= und Forstkassen beauftragt worden. Die Einnahmen des Elektrizitätswerkes betrugen im Monat Mai 1913 27 485,19 Mk. gegenüber 20 799,69 Mk. im Mai 1912.— Die Einnahmen der Straßenbahn betrugen im Monat Mai 1913 32707,69 Mk. gegenüber 30 380,88 Mk. im Mai 1912.— Die Gesamteinnahmen betrugen demnach im Monat Mai 1913 60 192,88 Mk. gegenüber 51 180,57 Mk. im Mai 1912. * Beförderung von frischem Obst auf den Eisenbahnen. Mit Gültigkeit vom 1. Juli d. J. ist für den Bereich der Preuß.=Hessischen und Oldenburgischen Staatseisen= bahnen sowie der Militärbahn ein Ausnahmetarif 23 für frisches Obst(Aepfel, Birnen, Pflaumen, Zwetschen, Kirschen und Beeren) bei Aufgabe von Waggonladungen von 5 und 10 Tonnen oder bei Frachtzahlung hierfür eingeführt. Für die als beschleunigtes Eilgut aufgegebenen Sendungen findet der Ausnahmetarif keine Anwendung. Ueber die sonstigen Anwendungsbedingungen sowie über die Höhe der Frachtsätze geben die Abfertigungsstellen nähere Auskunft. + Erholungsheime für Lehrerinnen. Da sich die Nutzbarmachung der Räume und Bestände der Quarantäneanstalten zur Gewährung unentgeltlicher Unterkunft für erholungsbedürftige Lehrerinnen während der Sommer= und Herbstferien als zweckmäßig erwiesen hat, so hat der Minister genehmigt, daß auch im Sommer und Herbst 1913 die an der Ost= und Nordsee belegenen Anstalten Südermole bei Memel, Neufahrwasser bei Danzig, Voßbrock bei Kiel und Emden für die Dauer der Ferien als Erholunesheime für minderbemittelte Lehrerinnen nutzbar gemacht werden. Der lokale Arbeitsmarkt im Monat Juni. Im allgemeinen kann die Arheitsmarktlage, wie das in den Berichtsziffern zum Ausdruck kommt, als günstig bezeichnet werden. Das Angebot bleibt fast überall hinter der Nachfrage zurück, d. h. es sind, rein mathematisch genommen, mehr offene Stellen wie Arbeitsuchende vorhanden. Landwirtschaft, Baugewerbe, Zementindustrie und ebenso Möbelindustrie waren gut beschäftigt. Beim Haupt-Arbeitsnachweis Padervorn wurden neben 101 Resten des Vormonats 471 offene Stellen angemeldet, um die sich 344 Arbeitsuchende bewarben, außerdem waren 27 vom Vormonat im Rest. Besetzt wurden 205 Stellen. Die weibliche Abteilung zählte neben 14 Resten 47 neue Bewerber. Die Zahl der offenen Stellen betrug 108 und 51 Reste. Besetzt wurden 27 Stellen. - Personalnachrichten. Verliehen wurde dem Gemeindevorsteher Gustave Hopmann in Werdohl und demn Rendanten a. D. H. o Altemüller in Halver der Kgl. Kronenorden 4. Kl., dem Spartassenrendanten Daniel o Lindemann in Werdohl das Verdienstkreuz in Gold. — Einstweilig angestellt wurde der Schulamtsbewerber Ernst o Schulte in Soest; endgültig angestellt: Lehrer Otto o Dringenberg in Gevelsberg. )( Neuhaus, 3. Juli. Kommenden Sonntag feiert unser Kriegerverein sein 35. Stiftungsfest. Die Vorbereitungen sind voll im Gange und versprechen ein großartiges Fest. Die Bürger von Neuhaus und Umgegend, die alle immer ein reges Interesse für den Kriegerverein haben, werden auch in diesem Jahre wieder auf ihre Kosten kommen. Die Parade findet am 1. Festtage mittags 12 Uhr auf dem Marktplatz statt. Herr Oberleutnant v. Oertzen, ein alter Neuhäuser, hat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, die Parade abzunehmen. Nachmittags 3 Uhr werden die Nachbarvereine auf dem Marktplatze in Empfang genommen, dann gehr's zum Festplatze. Das Abendfest beginnt um 6 Uhr. Am Montag nachmittag ist großes Konzert aus dem Festplatze und große Belustigung für sämtliche Kinder von Neuhaus. +- Scharmede, 3. Juli. Dem Gastwirt Joseph Temme ist eine Brieftraube zugeflogen. Diese trägt am rechten Ständer einen Ring gezeichnet 0192582225. Scharmede, 3. Juli. In der Generalversammlung des Kriegervereins wurde beschlossen, das diesjährige Kriegerfest am 31. August d. J. zu feiern. Die Wirtschaft wurde dem Gastwirt Jos. Temme von hier übertragen. O Driburg, 3. Juli. Unter dem Vorsitze des Stadtv.=Vorstehers Gildemeister fand am Montag im Rathaussaale eine Sitzung der Stadtverordnetenversammlung statt, an der vom Magistrat Bürgermeister Stock und Beigeordneter Schmitz teilnahmen.— Zu Vertretern der Stadt auf dem Westf. Städtetage in Paderborn wurden Bürgermeister Stock, Stadtv.=Vorsteher Gildemeister und Stadtv. Gellhaus bestimmt.— Das Kollegium beschloß ferner die Abdeckung des Baches auf der Strecke von Barkhausen bis Gemmeke. Die Abdeckung erweist sich als erforderlich wegen der Ueberfltutung der Schul-, Bach= und Pyrmonterstraße, der diese bei stärkeren Regenfällen ausgesetzt sind. Der Bach soll stäter vollständig freigelegt werden. Mit der Reinigung des Schulhausneubaues wurde der Arbeiter H. Billing beauftragt.— Die Versammlung bewilligte ferner 117 Mark für die Instandsetzung des Kriegerdenkmals und genehmigte den Anschluß des Paulyschen Neubaues(Rosenstraße) an die städtische Wasserleitung unter der Bedingung, daß der Besitzer einen Teil der Kosten trägt. Zum Schluß wurde noch die Aufnahme einer Anleihe bei der Kreissparkasse in Brakel in Höhe von 20000 Mark, die für Straßenbauten Verwendung finden soll, beschlossen. ∆ Brakel, 3. Juli. Nach uralten Brauch und Herkommen waren das Fest Peter und Paul und die beiden folgenden Tage der Feier unsers Schützenfestes gewidmet, das in seinem ganzen Verlauf sich durch schöne Eintracht und Harmonie auszeichnete. Die Würde des Schützenkönigs hatte Herr Metzgermeister August Witte errungen; die Wahl des Dechanten des Vereins wurde nach, alter Sitte um die Mitternachtsstunde durch den Vorstand vorgenommen: sie fiel auf Herrn August Kleinschmidt. Von dem mehr als 900 Jahre. umfassenden Alter Brakels als Stadt fallen 323 Jahre auf das Bestehen des Schützenvereins Brakel, dessen Entstehungsgeschichte sich auf eine Sage aus der Zeit des 30 jährigen Krieges stützt. Der Nachmittag des zweiten Festtages galt diesmal einem in der Chronik des Brakeler Schützenvereins noch nicht vorgekommenen feierlichen Festakte, nämlich der Ernennung des Herrn Weinhänderls Joserh Rircmeyer=Paderborn,=Inhabers der bekannten Weingroßhandlung gleichen Namens, zum Ehrenmitglied des Vereins, da en sich; an diesem Tage zum 10. Male jährte, daß der Geseiene das Brakeler Schützenfesd xersönlich besucht: Die Verkündigung des Beschlusses löste=unter den versammelten Schützen und Festgenossen einen großen Jubel aus. * Avenwedde, 2. Juli. In der Nacht vom vergangenen Samstag auf Sonntag haben Diebe hier einen Einbruchsdiebstahl verübt. Sie stahlen dem Lehrer H. an der Schule Avenwedde 2 zwei wertvolle Schweineschinken, eine ganze schwere Speckseite und mehrere dicke Sommerwürste. Die Diebe hatten vom Nachbarhofe eine Leiter geholt und waren mittels dieser in die Fleischkammer gestiegen. Da es in der Nacht stark geregnet hatte, so konnte ein Polizeihund die Spur der Diebe nicht aufnehmen. Der Wert der gestohlenen Fleisch= waren beläuft sich auf 120—130 Mt. Aus dem Sauerlande. ( Aus dem Sauerlande, 3. Juli. Eine unliebsume Erscheinung macht sich wieder an den Kartoffelstauden bebemerkbar, nämlich die Kräuselkrankheit. Wägrend im Vorjahre die Stauden fast ganz von der Krankheit verschont blieben, trifft man jetzt ganze Felder, die von der Krankheit befallen sind. r Brilon, 2. Juli. Am nächsten Sonntag, 8. Juli, feiern zehn Schüler des hiesigen Gymnasiums das Fest der ersten hl. Kommunion. 4. Kirchhundem, 2. Juli. Beim Bahnbau von hier nach Birkelbach kam ein ausländischer Arbeiter zwischen zwei Kippwagen und wurde so schwer verletzt, daß er sofort tot war. * W e r d o h l, 3. J u l i. D i e b e i m B e t r i e b s a m t i n Altena abgegebenen Angebote für die Erd= und Maurerarbeiten zur Herstellung einer Futtermauer im hiesigen Bahnhof weisen ganz erstaunliche Preisunterschiede auf. Das niedrigste Angebot verlangt 28 305 Mk. 25 Pfaund das höchste von weiteren 24 Angeboten 49 699,50 Mark. Das ist eine Differenz von 19394,25 Mark. m Himmelpforten, 3. Juli. Infolge des Baues der Möhnetalsperre sind in der letzten Zeir am Unterlauf Möhne eine ganze Anzahl elektrischer Anlagen erstanden. Nunmehr hat auch Gutsbesitzer Schulte=Himmeltforten an der durch sein Besitztum fließenden Möhne ein elektrisches Kraftwerk bauen lassen. Die dort gewonnene Kraft soll zum Betriebe der Holzsägemühle und der Branntweinbrennerei verwandt werden. + Iserlohn, 3. Juli. Ein italienischer Arbeiter, der in einem Kanal beschäftigt war, wurde von einem in den Schacht stürzenden Schachtdeckel getroffen und erschlagen. Aus den Provinzen. Minden, 3. Juli. Aus Anlaß der Hundertjahr=Feier sind dem 15. Infanterie=Regiment Prinz Friedrich der Niederlande vom Kaise die Säkular=Fahnenbänder verliehen worden. luch wurden eine Reihe Ordensauszeichnungen an Offiziere Regiments bekannt gegeben. Der frühere Regimentsk mandeur, General der Infanterie von der Boeck hielt die Erlaubnis zum Tragen der Regimentsuniform Generalleutnant v. Stephani den Charakter als General der Infanterie. An der gestrigen Parade, an der der kommandierende General des 7. Armeekorps, General v. Cinem, und als Vertreter des Kaisers Fürst Adolf zu Schaumburg=Lippe teilnahmen, beteiligten sich 14000 ehemalige Regimentsangehörige. Aus Anlaß der Feier erfolgten verschiedene Stiftungen. Die ehemaligen Offiziere stifteten 6000 Mark für unverheiratete Leutnants, die Reserve= und Landwehr=Offiziere 12000 Mark für die Unteroffiziere, der Verband und die Vereine ehemaliger 15er 3000 Mark für die Mannschaften, der Kreis Minden die gleiche Summe für ein Festessen der Veteranen, der ehemaligen und der aktiven Unteroffiziere. Auch die Stadt Minden und Offizierkorps anderer Regimenter machten Stiftungen. = Soest, 3. Juli. Im benachbarten Dorfe Niederbergstraße entstand in einem Hause ein Streit. Ein dort wohnender Zigeuner schlug ohne weiteres den Ackerer Osthoff mit einem Holzscheit über den Kopf. Osthoff brack zusammen und starb kurz darauf. * Münster, 3. Juli. Seinen Vater erschlagen hat am 31. Mai d. J. der Metzgergeselle Rudolf B. aus Westerkappeln. Der Vater, ein Gewohnheitstrinker, hatte das Geschäft ruiniert. Als der Sohn als Geselle in das Geschäft eintrat, nahm dieses einen großen Aufschwung. Daß es zwischen zwei so verschiedenen Charatteren nicht ohne Streitigkeiten abging, ist leicht verständlich. Der Vater trank, bedrohte den Sohn oft und betrog ihn um kleinere Geldbeträge. Dieses schroffe Mißverhältins führte am 31. Mai den tragischen Vorfall herbei, wegen dessen sich der Sohn gestern vor den Geschworenen zu verantworten hatte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisstrafe von 1½ Jahren unter Anrechnung der Untersuchungshaft. — Münster, 3. Juli. Dem am 30. Juni verstorbenen o. ö. Professor der Geschichte Geheimrat Dr. Georg Erler widmet die Westfälische Wilhelms=Universität einen warmen Nachruf. Hervorgehoben wird besonders die unermüdliche Dozententätigkeit Erlers, der sich„als ein Muster deutschen P##fessorenfleißes nicht genug tun konnte in treuer und g# senhafter Pflichterfüllung". Seine eigentlichen wissenst==Klichen Arbeiten und gelehrten Forschungen liegen zum größten Teil in der Zeit, da Erler Privatdozent und Professor in Leipzig und Königsberg war: sie umfassen meist die Gebiete der mittelalter###en uno der Universitätsgeschichte. Seit seiner Berufung nuch Münster betonte der Verstorbene besonders die Lehrtätigkeit: nie wurde er müde, in Vorlesungen und Uebungen seine zahlreichen Schüler in den Geist der Geschichte hineinzuführen und zu ernsten wissenschaftlichen Arbeiten anzuleiten. Auch in öffentlichen Vorträgen, die er im historischen und Altertumsverein, dem Westfälischen Provinzialverein und bei manchen andern Gelegenheiten hielt, wußte er weitere Kreise in geistreich fesselnder Weise für geschichtliche Fragen zu interessieren. Daneben widmete er seine Kraft vor allem der Erforschung der westfälischen Geschichte. Als Vorsitzender der historischen Kommission für Westfalen erwarb er sich große Verdienste um die Weiterentwicklung ihrer Organisation und die Leitung ihrer wissenschaftlichen Arbeiten. Seiner Anregung hat namentlich die Erforschung der mittelalterlichen Verfassungs= und Wirtschaftsgeschichte viel zu danken, zu der auf Erlers Initiative eine Menge wertvoller Beiträge erschienen sind. — Im Verkehr mit seinen Kollegen und Schülern war Erler stets liebenswürdig und zuvorkommend; der Nachruf rühmt von ihm, daß er„in warmherziger Liebe seine Schüler, Freunde und Kollegen umfaßt habe“.— In der Erforschung der westfälischen Heimatsgeschichte wird Erlers Namen stets mit Ehren genannt werden. =. Remscheid, 3. Juli. Eine 27jährige Frau stürzte mit ihrem Kinde im Garten in einen Brunnen, der mit morschen Brettern zugedeckt und mit Erde belegt war. Das Kind blieb am Brunnenrand hängen und konnte gerettet werden, während die Frau ums Leben kam. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. = In der Eisenindustrie macht sich die Abschwächung der unktur wesentlich stärker bemerkbar, als in der Kohlenindustrie un zwar kommt dies in den fortgesetzten Preisermäßigungen deutlich zum Ausdruck. So hat die Handelsschrauben=Vereinigung mit Rücksicht auf die Lage des Stabeisenmarktes mit Gültigkeit vom 3. Juli ab eine kleine Preisermäßigung durch Erhöhung der Rabattsätze für einzelne Sorten vorgenommen. Erfreulich bleibt immer noch, daß fast überall in der Eisenindustrie noch eine zufriedenstellende Beschäftigung festgestellt wird. Dies gilt sowohl von den Mitgliedern der Handelsschraubenvereinigung, als auch den des Vereins Deutscher Eisengießereien. Dieser hat mit Rücksicht auf die immer noch hohen Rohstoffpreise keine Preisermäßigung vorgenommen. X Ausfuhr=Vergütung auf Kohlen usw. Das RheinischWestfälische Kohlen=Syndikat hat beschlossen, zur Unterstützung der Ausfuhr für alle von ihm zu liefernden Brennstoffe eine AusfuhrVergütung von 1,50 Mk. die Tonne vom 1. Oktober d. J. ab zu gewähren. — Aus der Industrie. Der Verband Deutscher Jute-Industrieller, G. m. b. H., teilt mit, daß in der jetzt stattgehabten Generalversammlung eine Betriebseinschränkung von 10 pCt. ab 1. Juli festgesetzt worden ist. a Cassel, 2. Juli.(Zuchtschweinemarkt.) Gesamtauftrieb 2087 Stück. Es wurden gezahlt für das Stück: Ferkel: a) bis 6 Wochen alt 10—14 M. b) von 6—8 Wochen alt 13 bis — .„Doch, Francis, ich will!“ versetzte der Lord * mit unheimlicher Starre.„Ich will, daß, wenn ich nicht mehr bin, das Unrecht gut gemacht, die “ furchtbare Lüge offenbar werden soll!“ „Unmöglich, Mylord!“ „Nicht unmöglich, Francis, sondern es wird sein, weil ich es will! Ich habe dich deshalb kommen lassen, um dir meinen Willen zu erkennen zu geben und.— dich für deine Enttäuschung zu entschädigen.“ „Mich zu entschädigen?“ wiederholte der Mann dem Lord gegenüber düster.„Und Artur, — was wird aus ihm? Wie wird er es ertragen, nachdem er als Edelmann das Leben kennen gelernt hat?“ „Aks Edelmann?“ wiederholte der Lord mit Bitterkeit.„Als ein Elender, der mein Vermögen vergeudet, den ehrenwerten Namen der Hamptons mit Schmach und Schimpf beladet und mit Unehre bedeckt, willst du wohl sagen, Francis? O, verwünscht sei die Stunde, in der ich, von Rachsucht getrieben, deinen niedriggeborenen Sohn für den rechtmäßigen Erben meines Titels und meines Namens—“ Heftig bestürzt, stockte er vor dem wilden Blick, mit welchem Francis Hood, aufspringend mit Hast das Zimmer durchmaß. Mit dem Sausen des Windes und dem Rauschen der See vermischt, hatte es minuten lang wie ein zischender Atem durch den Raum geklungen. „Wir sind nicht allein,“ sprach der ehemalige Diener in gedämpften Lauten,„das war eines Menschen Atem—“ „Wir sind allein“, beschwichtigte der Lord den ängstlich Horchenden, sich selbst schnell fassend. „Hier kann niemand sein!“ Der Mann sank auf seinen Stuhl zurück, nur zweifelhaft beruhigt Er hatte das, was er vernommen, zu deutlich zu hören geglaubt. Keiner von den beiden Männern sah das dunkle, tigerartig funkelnde Augenpaar, welches aus dem finstern Winkel des weiten Raumes hervor die beiden Sprecher unverwandt und durchbohrend anstarrte. „Ja, ich bereue“, nahm der Lord das Gespräch wieder auf, und die ganze Bitterkeit, welche sein Inneres erfüllte, bebte aus dem Tone seiner Stimme.„Dieser Elende, den die Welt meinen Sohn nennt, ist ein Fluch für mich, eine Schmach für meinen stolzen Namen und binnen kurzem vielleicht—“ „Mylord, nicht zu hart geurteilt!“ unterbrach Francis Hood den Erregten.„In untergeordneten Verhältnissen grob geworden, und aus dem 1 Irregeleiteten würde vielleicht ein strebenden Mann geworden sein!“ „Nie!“ gab der Lord finster mit einer heftigen Handbewegung zurück.„Das Böse ist in ihm! Aber ich will nicht sein Verderben. Vielleicht lebe ich noch einige Jahre. So lange das der Fakl ist, soll er weiter für meinen Sohn gelten. Sterbe ich aber, so soll der gesetzmäßige Erbe unverzüglich in seine Rechte eintreten.“ Er hielt inne und entnahm einem Schubfach seines Schreibtisches ein Palet mit Banknoten. „Ich sagte, ich wollte nicht sein Verderben. Hier ist Geld, ein Vermögen. Lege es sicher nieder, so daß es in der Stunde der Not erhoben werden kann. Artur ist als mein Sohn erzogen und hat als solcher seine kostspieligen Angewohnheiten. Es ist folglich nur ein Akt der Gerechtigkeit von meiner Seite, wenn ich ihm die Mittel zu einemehrenhaften Leben, den Anforderungen seiner bisherigen Stellung gemäß sichere!“ „Mylord“, sprach Francis Hood, das Paket Banknoten, welche ein Vermögen repräsentierten, wie der Lord gesagt, in seiner Hand wiegend, „das Vertrauen, welches Sie mir schenken, ehrt mich, aber weshalb warten Sie mit der Aushändigung dieses Geldes nicht bis zu der Stunde, in welcher der Fall, den Sie angedeutet haben, eintreten wird?“ „Weil ich eben nicht das Verderben desjenigen will, der als mein Sohn gilt!“ antwortete der Lord mit Nachdruck.„Nur eins verlange ich von dir, nachdem du jenem den Weg zur Flucht geebnet haben wirst,— die Beibringung der Beweise des verübten Betrugs!“ Der ehemalige Diener ließ das Paket mit den Banknoten langsam in die Tasche gleiten. „Ein anderer“, sprach er düster,„würde um keinen Preis nachgeben, sondern Eure Lordschaft an den einmal geschlossenen Handel gebunden halten.“ „Mit welchem Rechte?“ fragte der Lord scharf zurück, mit hochmütig zornigem Blick den Mann vor sich messend.„Francis Hood, du tust gut, meine Befehle zu erfüllen und dich im übrigen nicht weiter in meine Angelegenheiten einzumischen. Doch er wird spät. Du magst jetzt geden!“ Die harten Worte des Lords brachten eine gewaltige Veränderung in den Zügen des Mannes hervor. „O. Eure Lordschaft mag ja vollkommen im Rechte sein, aber den armen Artur trifft der Wille Mylords sehr hart“, sprach er, in den anfänglich demütigen Ton zurückfallend.„Ich wünsche Mylord Glück und ein langes Leben, schon um der armen Arturs willen!“ Zwei Minuten später war der Lord wieder allein. Auf demselben Wege, auf welchem er den Raum betreten, hatte der nächtliche Besucher das Schloß verlassen. Das Fenster wieder versichernd, kehrte der Lord mit einem tiefen Seufzer nach seinem Platz vor dem Schreibtisch zurück.— „Der erste Schritt ist getan!“ murmelte er vor sich hin, auf seinen Armstuhl sich niederlassend. „Und— der zweite?“ Minutenlang saß er sinnend. Dann erhob er sich plötzlich von neuem und begann, die Hände über den Rücken zusammengelegt, das Gemach mit großen Schritten zu durchkreuzen. „Nein“, murmelte er endlich, stehen bleibend. „Ich will es nicht tun. Ich kann es nicht. Ich ertrüge es nicht, die Schmach zu offenbaren, so lange ich lebe. Aber die unreinen Hände des Elenden sollen nie hier den Zügel führen. Sobald ich tot bin, soll alles offenbar werden. Fabre ist in London, doch noch vor Ablauf der Woche kehrt er zurück. Ich werd in versiegeltes Schreiben in seine Hände legen, wi mein letzter Wille, wenn ich die Augen geschlossen habe, zu finden sein wird. Durch Liesen meinen letzten Willen soll dem schmählich Betrogenen Gerechtigkeit geschehen. Es ist späte Neue, doch dem Himmel ist keine Reue zu spät. Ich werde in Frieden sterben!“ Und zurückkehrend nach seinem Schreibtische, griff er nach Papier und Feder und in der nun folgenden Stunde unterbrach die Totenstille in dem Raum nichts als das Geräusch der über das Parier gleitenden Feder und ab und zu ein schwerer Seufzer des emsig Schreibenden. Der geheimnisvolle Beobachter überwachte von seinem dunklen Versteck aus alles. Einmal erhob er sich lautlos aus seiner halbliegenden Stellung, tat über den weichen Teppich hinweg einige hastige Schritte vorwärts in der Richtung nach dem Sessel des Lords, welcher ihm den Rücken zugewendet saß, aber eben so hastig änderte er seine Absicht und zog sich mit einem finstern Lächeln m seine Verborgenheit zurück. In demselben Augenblick fast sanken die Arme des Lords und darauf dieser selbst schlaff zurück. Aber nur sekundenlang. Dann erhob er sich, zündete eine Wachskerze an, ergriff das sorgfältig versiegelte Dokument und verließ den Raum. Im Nu stand der verborgene Lauscher auf seinen Füßen. Er war von hochgewachsener, schlanker Gestalt und angenehmen, geschmeidigen Formen. Sein Koorit war dunkel, die Augen leuchtend schwarz, das Antlitz ungemem felselnd. Doch jetzt, als er mit raschen Schritten sich dem Schreibtische, vor dem der Lord gesessen, näherte, glich sein Gesicht eher dem eines Teufels, als dem eines Menschen. Seine sonst lebensvollen Züge waren farblos bis auf die Lippen und den schwarzen Schnurrbart, indes seine Augen funkelten wie die eines Raubtieres. Den Schreibtisch leer findend, stand er mit einem Sprunge an der Tür, durch welche der Lord das Gemach verlassen hatte. Sein Ohr gegen das Schlüsselloch legend, horchte er auf die Fußtritte, welche vom Flur draußen an sein Ohr drangen. „Ah“, zischte er nach einer kleinen Pause vor sich hin.„Meine Vermutung täuschte mich nicht!“ Unhörbar öffnete er die Tür; im nächsten Augenblick huschte er wie ein Schatten in die mitternächtliche Dunkelheit hinaus.... 2. Kapitel. Unergründet. Lord Hampton schritt, nachdem er die Bibliothek verlassen, in einen Seitengang hinein, welcher, um einige Stufen hinabführend, auf eine hohe, altertümliche Tür ausmündete. In der nächsten Minute war er hinter derselben verschwunden, nicht vermutend, daß ihm wie ein Schatten sein Verfolger nachschlich, dessen Schritte dicke Filzsohlen unhörbar machten.— Die Kapelle war es, in die beide eingetreten waren. Der hohe Altar, die langen buntfarbigen Fenster, die großen Porträts an den Wänden blickten fremdartig genug bei der fahlen Beleuchtung der Wachskerze, welche der Lord trug, herab auf die beiden nächtlich das Schloß Durchwandernden. Aber keiner von ihnen sah etwas davon. Deu Zweck, den jeder verfolgte, spannte all ihre Gedanken an. Lord Hampton trat eben aus der Sakristei in den Schatten der hohen, nach der Kanzel hinaufführenden Wendeltreppe, als er seinen Schritt plötzlich anhielt. " Er stand vor einer eisernen Tür an der hintern Seite der Kanzel. Dieselbe führte in die Totengruft der Hamptons. Jedoch nur einen Moment stand er unschlüssig, dann— Der Schlüssel drehte sich im Schlosse, aber im selben Augenblick, wie einem pkötzlichen Instinkt, Folge gebend, wandte er sich rasch zurück. kopf. Osthoff er erschlargeselle Rudolf Gewohnheitsder Sohn als einen großen chiedenen Chaist leicht verSohn oft und schroffe MißVorfall herbei, Geschworenen teilte den AnJahren unter ni verstorbenen Dr. Georg niversität einen onders die unsich„als ein nug tun konnte lung". Seine gelehrten ForZeit, da Erler ind Königsberg mittelalterlisen Berufung nach die Lehrtätigund Uebungen Geschichte hinn Arbeiten andie er im histochen Provinzialten hielt, wußte Weise für geben widmete er der westfälischen hen Kommission rdienste um die e Leitung ihrer ing hat namentVerfassungs= und der auf Erlers erschienen sind. Schülern war nend; der Nachmherziger Liebe nfaßt habe“.— atsgeschichte wird werden. 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Rechnet man hierzu das gestern Nachmittag auf den Höfen und in den Ställen der Kommissionären verkaufte Vieh, dessen Anzahl vom Marktamte auf 370 Stück festgestellt worden ist, so beträgt die Gesamtzutrist an Hornvieh zum dieswöchigen Markt 1065 Stück. Der Rinderhandel verlief langsam. Der Marktbestand wurde ungefähr ausverkauft. Es bedangen: A. Ochsen: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zum Alter von 4 Jahren 90—93 s. d) junge, fleischige, nicht ganz ausgemästete 84—87 u. e) weniger gut genährte 76 bis 80 4: B. Quien: a) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes 88—91 J. d) junge fleischige, nicht ganz ausgemästete 82—85 uS. o) weniger aut genährte 75—79; C. Kühe: a) vollfleischige, ausgemästet."= echtwertes bis zu 6 Jahren 85—88-. b) alteun 1: 83 Jf. 01 weniger gut genährte jeden Alters 2. ig genährte 60—64— für 50 Klgr. Schlack e zafmarkt waren 95 Schafe und Lämmer zugesüß. ins verlief flau. Bezahlt wurde für a) beste feite N. 44—46 d. b) weniger gut genährte Lämmer 40—43 6, e) beste fette Hammel 40—43 6, 4) weniger gut genährte Hammel 87—39 4, 6) beste fetto junge junge Schafe 36—38 4, k) weniger gut genährte Schafe und ältere Mutterschafe 30—34 4 für% Kigr. Lebendgewicht.— Nach Lebendgewicht bedangen Ochten: 1. Qual. 50—53. 2. Qual. 46—48 M. 3. Qual. 41—44 M: Quien: 1. Qual. Qual. 48 bis 51.2, 2. Quol. 44—47 M, 3. Qual. 40—43; Kübe: 1. Qual. 44—47 M. 2. Qual. 40—43 M. 3. Qual. 36—40 4 und 4. Qual.— 6 für 50 Klgr.— Außerdem waren noch 80—100 tragende beste Kühe zum Verkauf gestellt. Der Handel gestaltete sich damit recht langsam. Bezahlt wurde 500—600 u pro Stück. 69.50 Köln, 3. Juli. Rüböl(in Posten von 5000 kg) vorr B., per Okt. 68,00 B., 67,00 G. Köln, 3. Juli. Fruchtmarkt. Luzernbeu altes 10.00 bis 10,50, neues 6.50—7,00 Mk., Wiesenheu altes 7,00—8,00, neues 5,00—5,60 Mk. Roggen=Breitdruschstroh 4,00—4,40 Mk., Krumm= und Preßstroh 3,00—3,40 Mt. für 100 Kg. Neub. 3. Juli. Fruchtmarkt. Meizen la 21.60, Ila 20.60 8. Roggen Ia 18.20. IIa 17.70 4. Haier Ia 17,80, IIa 16.50, IIla 13.50 b für 100 Kilogr. Wintergerste 00.00 die 100 Kilo. Kartoffeln 2,50—3.20. Hen 2,40—2,90 u. Luzerner Heu 3.40—3,90 6 für 50 Kg. Krummund Preßstroh 12,00. Breitdruschstrob 14.00. Roggenrichtstrob 17,00 s für 500 Kg. Kleie 5.50 s für 50 Kilogr. Maadeburg, 3. Juli. Zuckerbericht Kornzucker 88 Proz. ohne Sack 9,25—9,32. Nachprodukte 75 Proz. ohne Sack 0,00—0,00. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade 1 ohne Faß 00,00—00,00. Krystallzucker 1. mit Sack 00.00. Geni. Raffinade mit Sack 19,00—00,00. Gem. Melis I. mit Sack 18.62—00,00. Stimmung: Ruhig. Robzucker Transit 1. Produkt frei an Bord per Hamburg per Juli 9,85 Gd., 9.40 Br., per August 9,50 Gd., 9,52 Br., per Sept. 9.50 Go., 9.55 Br., per Okt.=Dez. 9.67 Gd., 9,72 Gr., per Jan.=März 9,82 Gd., 9,87 Br., per Mai 10,00 Gd., 10,02 Br. Stetig. Hamburg, 3. Juli. Zucker. 3 Uhr nachm. Tendenz stetig. Juli 9.35, August 9.47 1/8, Sept. 9,52⅛, Okt.=Dez. 9.67½, Jan.=März 9,85, Moi 10.02½.— 6 Uhr abends. Tendenz ruhig. Juli 9.30, August 9,47½, Sept. 9,52⅛. Okt.=Dez. 9,65, Januar=März 9,80, Mai 10,00.— Kaffee: 3 Uhr nachm. Tendenz schleppend. Sept. 49,00, Dezember 49.50, März 49,50, Mai 49.50.— 6 Uhr abends. Tendenz stetig. Sept. 49,25, Dez. 49.50, März 49.75, Mai 49,75. Berliner Produktenbörse. 3. Juli 1913. Weizen: Juli 201.00, Sept. 203.50, Okt. 205.00. Lausende Sicht matt. Roggen: Juli 168.75, Sept. 171.00, Okt. 171.75. Fest. Hafer: Juli 161.75, Sept.—.—. Behauptet. Mais am. mix.: Mai—.—. Juli—.—. Geschl. Rüböl: Juli—.—. Okt. 66.00. Still. Weizenmebl: 24.00—28.75. Ruhig. Roagen mebl: 20.40—22.70. Fester. Schiffsbewegungen. Red Star Linie. Angekommen in New York am 1. 7. Kroonland. Wetterberichte. Wetter=Aussichten auf Grund der Deveschen des Reichs=Wetterdienstes.(Nachdr. verb.) 6. Juli: Wolkig, teils heiter, kühler. 7. Juli: Meist bedeckt, mäßig warm, windig. 8. Juli: Bewölkt, vielsach bedeckt, meist trocken. 9. Juli: Wolkig, teils heiter, normal. Strichweise Regen. 6 Eine Qualitätsmarke ersten Ranges! Altbewährt, überall beliebt und unübertrollen! Man achte ausdrücklich auf den Namen Henkel und weise minderwertige Nachahmungen zurück! Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Julius Weil zu Steinheim, Inhaber der Firma S. Weil zu Steinheim, wird heute am 2. Juli 1915, mittags 12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann Moritz Hochheimer in Steinheim wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 22. Juli 1913 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die in§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 1. August 1915, vormittags 9½ vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmass. hörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etn schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Geme schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. Juli 1913 Anzeige zu machen. 21143 Königliches Amtsgericht in Steinheim. Holz=Verkauf. Im Wege des schriftlichen Angebots sollen aus dem hiesigen Stadtwalde, Forstrevier Ziegenberg. Forstort Plateau und Galläcker Fichtennutzhölzer verkauft werden. Los 1: 2 St. I. Kl.— 5.16 fm 14" II."— 17,54„ 162,49 Im 218" III.„= 139,79„ Los 1I: 2849" IV.„= 651,15„ 176 Stg. I. Kl., 207 Stg. II. Kl., 132 Stg. III. Kl. Das Holz ist geschält und liegt etwa 5 km vom Bahnhof Hörter. Die Gebote sind schriftlich, getrennt nach Losen p. fm, verschlossen mit entsprechender Aufschrift bis zum 19. Juli 1913. vormittags 11 Uhr an das Stadtbauamt einzureichen. Jeder Bieter hat in seinem Angebot zu erklären, daß er sich den Verkaufsbedingungen, welche im Geschäftszimmer eingesehen werden können, unterwirft. Das Holz wird durch Herrn Stadtförster Diederich nach vorheriger Anmeldung vorgezeigt.„„ Ex113 Hörter, den 23. Juni Der Magistrat. „ Im Verlage von Ferdinand Schöningh in Pader=„ a born ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen= a zu haben:„ Praktische Ratschläge über kirchliche Gebäude,: Jagdverpachtung. Die aus zwei Ja von circa je 250 ha gemeinschaftliche zdbezirken bestehende Jagdnutzung der Gemeinde Reelsen soll auf sechs Jahre verpachtet werden. Die Pachtbedingungen liegen vom 27. Juni ab zwei Wochen lang in der Wohnung des Unterzeichneten öffentlich aus. Schriftliche Angebote für geteilte und ungeteilte Nutzung werden bis zum Samstag, 12. Juli 1915, nachmittags 6 Uhr entgegen genommen. Der Zuschlag bleibt vorbehalten. 2626 Reelsen, den 25. Juni 1913. Der Jagdvorsteher. Brune, Gemeindevorsteher. Kirchengeräte und Paramente.“ S Von Johann Gerhardy, Dechant. E Zweite, verbesserte Auflage.„ 544 S. gr. 8. Brosch. K 4,40, ged. K 5.60. Wer berufen ist. Kirchen zu bauen, zu restaurieren. zu schmücken, wird in diesem Buche, das 349 Gegenstände behandelt, einen zuverlässigen Ratgeber finden. Offene Stellen aller Berufe enthält stets die Zeitung: Deutsche Vakanzen=Post, Eßlingen 130. Für Militär=Kantine wird per bald solider, ehrlicher und strebsamer junger Mann gesucht bei monatlichem Gehalt von 40 M und freier Station. Alter nicht unter 17 Jahren. Offerten an 2612a G. Bahls, Köln=Riehl, Boltensternstr. 39. Eine Postkarte schreiben Sie sogl., wenn Sie geneigt, Cigarr. an Wirte 2c. zu verkf. geg. hohe Provs. od. 4 250 Vergtg. v. Mt. A. Rieck& Co., Hamburg. Eine Pantinenfabrik zum 1. Oktober einen sucht Weißnäherin # wird gesucht von einer Anstalt zum Ausbessern— * von Wäsche. Dieselbe hat das ganze Jahr hin— # d u r c h i n j e d e r W o c h e 2— 3 T a g e B e s c h ä f t i g u n g. Näh. durch die Geschäftsstelle. 06031 Suche auf sofort für meine Privat=Pension in Lippspringe ein braves kath. Junges Mädchen zur Erlernung der Küche und des Haushaltes ohne gegenseitige Vergütung zum baldigen Eintritt gesucht. 2622a Hotel zur Post, Grevenbrück. Westf. kath., nur mit besten Zeugnissen, der auch teilweise den Chef vertreten kann. Meldungen unter Nr. 9204 an die Geschst. d. Bl. a Eisenhändler, 18 Jahre alt, firm in Stabeisen. Eisenwaren, Haus= und Küchengeräten, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse, per Okt. Stellung. Gefl. Angeb. unter Wa 10 an die Geschst d. Bl. a Katholischer Bekanntmachung. In der Josef Schakeschen Konkurssache hier wird zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke, sowie zur Verhandlung über die den Mitgliedern des Gläubigerausschusses für ihre Geschäftsführung zu gewährende Vergütung Termin auf den 30. Juli 1913, vormittags 9 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt, wozu alle Beteiligten hiermit geladen werden. Die Schlußrechnung nebst Belegen und das Schlußverzeichnis sind auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt. B53 Marsberg, den 1. Juli 1913. Königliches Amtsgericht. Freibank. Heute nachmittag 2 Uhr gekochtes Schweinefleisch Pfund 30 Zwangs= Versteigerung. Samstag, 5. Juli 1915, vormittags 10 Uhr werde ich 1. bei der Wirtschaft Bobbert hier 400 Fl. alkoholf. Apfelsäfte, 6 Fl. Likör, 4 Faß Bier, 75 versch. Weingläser, 3 Geigen mit Kasten; 2. nachmittags 3 Uhr im Sennelager bei der Wirtschaft Nolte 20 Hühner, 1 Hahn und 3 ll. Schweine; 3. nachmittags 4 Uhr in Neuhaus bei der Wirtschaft Fr. Gockel 40 Kisten Zigarren, 42 Schachteln Zigaretten, 60 Fl. Wein, 20 Fl. Likör, 30 Lt. Steinhäger, 1 Faß Himbeersaft, 1 Näh maschine, 1 Kinderbettstelle, 1 Kleiderschrank, 5 Stühle, 1 Sofatisch, 1 Waschtisch, 1 Spiegel, 1 Nähtischchen, Bonbons, Schwämme, Tabak usw. öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. Paderborn, 4. Juli 1913. Beckmann, Gerichtsvollzieher. Oeffentliche Verpachtung einer Schenkwirtschaft verbunden mit Kolonialwaren= handlung. Der Unterzeichnete will am Montag, den 7. Juli 1919, nachmittags 5 Uhr seine zu Cloppenburg an lebhafter Lage, in unmittelbarer Nähe der Kirche und des Amtsgerichts belegene Besitzung, bestehend aus dem in besonders gutem Zustande sich befindlichen Wohn= und Wirtschaftsgebäude, in dem seit langen Jahren eine Schenkwirtschaft, verbunden mit Kolonialwaren=Handlung. mit nachweisbar gutem Umsatze betrieben wird, sowie großen geräumigen Stallungen—. Gartenland kann auf Wunsch beigegeben werden— mit vollem Wirtschaftsinventar unter günstigen Bedingungen öffentlich meistbietend verpachten uno werden Pachtliebhaber hiermit frdl. eingeladen. 25190 Cloppenbura. 1913 Juni 21. N. Hanenkamp, Auktionator. Dachdeckergehilfe, sowie ein Lehrling ofort gesucht. 9196 Heinrich Scherz, Dachdeckermeister, Greven i. W. Ig. Bursche als Hausdiener in Jahreslohn bei gutem Verdienst gesucht. Eintritt 15. Juli. 26230 Hotel zur Post, Grevenbrück. Westf. Hotel in Paderborn sucht zum 1. Oktober ein Kochlehrfräulein. Lehrzeit ein Jahr ohne gegen seitige Vergütung. Daselbst zwei tüchtige, propre Mädchen für Haus= und Küchenarbeit gegen hohen Lohn gesucht. Meldungen unter Nr. 05923 an die Geschäftsstelle und Näh. durch die Geschst. Für kl. Haush. w. e. befs., brav. Mädchen aus gut. kath. Familie z. 1. Okt. ges. Dass. k. im Kochen angel. werd. Frau Rentner Mar Lethmate, Münster i. W. Gesucht z. 1. Okt. zuverlässige Köchin oder einfaches Fräulein bei hohem Lohn. Frau Bankdirektor Hälsen. Münster i. W. Zum 1. Okt. ein jüngeres, kräftiges, katholisches Mädchen für Küche und Haus gesucht. Frau Witwe B. Horstmann, Münster, Engelstraße 12. Gesucht nach Salzkotten für sofort oder bald tüchtiges Mädchen für Küche und Hausarbeit. Meldungen unter Nr. 2627 an die Geschst. d. Bl. erbeten. Lehrmädchen. Näheres bei Kaufmann Bianchi, Paderborn. 1. Oktober ein braves Mädchen gesucht. Frau Klaholt. Westernstr. 28. Bess. junges Mädchen, in allen häusl. Arbeiten, sowie im Nähen u. Serv. erf., sucht z. 1. Sept. cr. 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Besonders in den letzten Jahren ist alles im Preise gar sehr gestiegen. Deshalb auch die großen Ausgaben des Vitariates. Im Mai dieses Jahres schrieb P. Meinolph Hüffer O. F. M. aus Nordschantung Folgendes: Im ganzen zähle ich in meinem neuen Distrikt an sechzig Christengemeinden. Die Kapellen und Gebetshäuser sind zum größten Teil schlecht gebaut und vielfach ganz unzureichend. Das Gebetshaus in einer Gemeinde ist voriges Jahr eingestürzt; dieses Jahr baue ich da für zirka 130 Mk. ein neues, das in den nächsten 14 Tagen fertig sein wird. Außerdem lasse ich für 10 Ml. das Gebetshaus in einer zweiten Gemeinde ausbessern und für denselben Preis in einer dritten die zusammengebrochene Mauer um das Grundstück der Kirche wieder aufführen. Für etwa 20 Mark lasse ich die Wohnung und das Schulgebäude in einer vierten Gemeinde restaurieren. Notwendig müßte hier im Hauptorte Doandjiadschä für zirka 1000 Mark eine Sakristei und Schule gebaut werden. Ebenso notwendig ist der Bau einer Kapelle in Saenlindjia mit 40 Getauften und 20 Katechumenen. Hier existiert eigentlich gar kein Gebetshaus; die Christen behelfen sich mit drei aneinander stoßenden Zimmern von je zirka 2½ Meter Länge; aber wie? Innerhalb der drei Zimmer stehen zwei Steinkang(Betten) zum Schlafen, zwei Tische und ein gemauerter Kochherd. Den Raum für den Altar unhüllt ägyptische Finsternis, da das Zimmer kein Fenster nach außen hat. Aehnliche Zustände herrschen in einer Reihe anderer Gemeinden meines Bezirkes.— Zum Unglück sind in diesen Tagen noch Räuber bei mir eingebrochen und haben mir 80 Mark, eine Uhr und Kleider geraubt. 0000000000000000 Pflichten. Von M. Schi###ekings Nachdruck verbeten.) Pflichten üben! Da klingt herb vr glich durstige Herzen. Viet behaupten,„Pflicht“ sei e karges Wort und stelle sich dem Glück hinderlich##,##### Weg, andere wieder glauben an eine innige Gemeinschaft von Glück und Pflicht, die gemeinsam Hand in Hand gehen. Die Auffassung der Pflicht ist eine unendlich verschiedene. Der eine erfüllt sie bis ins Kleinste getreu, der andere, weil er in ihr nur eine traurige Notwendigkeit sieht. Der Mensch, der ein starkes Pflichtgefühl trägt, wird vorwärts dringen auf der Bahn des Guten.— Wer hat nicht Pflichten zu erfüllen? Die Aufgabe beginnt schon im Kindesalter und endet erst an der Schwelle zur Ewigkeit. So umfaßt sie das ganze Leben von der Wiege bis zum Grabe. Wir haben Pflichten gegen uns selbst, gegen unsere Mitmenschen. Wir haben als Mütter Pflichten gegen unsere Kinder. Und dar sind die größten. Tadurch, daß wir selbst treu sind auch der kleinsten Pflicht gegenüber, legen wir in die jungen Seelen den Reim zu Gutem und Schönem und zu lreuer Pflichterfüllung. Alle gelehrten Abhandlungen über Pflicht und Pflichtgefühl sind nicht so sehr imstande, das Pflichtgefühl zu wecken, als das gute Beisviel der pflichttreuen Eltern im Vaterhause. Geraten auch die Kinder später mal durch irgend ein Verhängnis auf eine abschüssige Bahn, die Saat, die einmal Wurzel faßte, wird nicht ganz absterben. And ist es auch nur eine Nanke, eine kleine Blüte, die sich erhält, sie wird bei Gelegenheit neue Früchte bringen.— Das Frauenleben ist eine Kette von Pflichten, aus kleinen Gliedern zusammen212 gefügt. Jeder Tag und jede Stunde mahnt, im Kleinen getreu zu sein und jede Arbeit zur „lieben Pflicht“ zu machen. Denn nur so werden wir Sieger im Lebenskampfe, wenn nicht nach außen, so doch nach innen. Pactum Liborlanum. Serie Nr. 29. 47. Witwe Anna Leiwesmeier in Untereichen f 23. Juni 1913. 51. 60. Witwe Josephina Haarmann in Dortmund f 9. Juni 1913. 55. Elisabeth Heinrichs in Winterberg f 20. Mai 1913. 62. 6. Ehefrau Theresia Bernsmann in Gelsenkirchen f 27. Juni 1913. 99. 45. Witwe Magdalena Lauks in Langeneicke f 22. Juni 1913. 105. 57. Witwe Theresia Henke in Hüsten f 22. Juni 1913. Anmeldungen sind an Bikar Dicke in Paderborn zu richten. Wochen- und Jestkalender. Senntag, 6. Juli. Achter Sonntag nach Pfingsten. Kirchenfarde: weiß. Evangelium: Bom ungrechten Verwalter(Luk. 16, 1—9).— Mariä Heimsuchung— Goar, Priester und Einsiedler zu Trier (f 575).— Ewige Anbetung in Asseln und born(Schwestern der christl. Liebe). Montag, 7. Juli. Fest des kostbaren Blutes.— Willibald, Bischof und Bekenner( 786).— Ewige Anbetung in Bausenhagen und Bremen bei Werl. Dienstag, 8. Juli. Kilian, Bischof von Würzburg, Martyrer(f 689).— Ewige Anbetung in Nordherringen und Sundern. Mittwoch, 9. Juli. Elisabeth, Königin von Portugal 1336).— Ewige Anbetung in Enkhausen und derborn(Mutterhaus der Binzenzschwestern). Donnerstag, 10. Juli. Felicitas mit ihren 7 Söhnen, Martyrer zu Rom(f 150).— Ewige Anbetung in Rhynern und Soest(Waisenhaus). Freitag, 11. Juli. Michael de Sanktis.— Pius I., Papst und Martyrer(f 155).— Ewige Anbetung in Barop Pfarrkirche und Krankenhaus). Samstag, 12. Juli. Johannes Gualbertus, Abt(f 1073). — Felix und Nabor, Martyrer(F um 304).— Ewige Anbetung in Altena und Geseke(Anstalts kirche). Brave, begabte Knaben und Jünglinge, die sich zum Ordensstande und zur Jugenderziehung berusen fühlen, wenden sich zu jeder Zeit vertrauensvoll an Bruder A. Andreas, Deutsches Noviziat der Schulbrüder i. Bettingen, Station Dippach(Großh. Luxemburg). Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft „Westfälisches Volksblatt“ in Paderborn. ätselecke. D. Bilder=Rätsel. bringen. Da ich eine 5 6 S 4 6 zum Leben habe und seine 4 5 6 7 6 mich rührte, machte ich mich auf. Unterwegs wurde ich von Räubern überfallen, die mich aufforderten, ahne 1 7 5 5 6 3 meine 1 2 J 6 4 6 3 herauszurücken. Odwohl ich mit großem 1 7 4 den Kerlen entgegentrat, durfte ich doch keinen 4 2 3 wagen, und so kehrte ich ohne in 1 2 3 4 5 6 7 8 gewesen zu sein, von meiner 4 2 7 5 heim. Wortbildungs=Rätsel.“) Aus den 12 Silben: di e se mah me men or rie riff she spe ter sind sechs zweisilbige Worte zu bilden, deren Anfangs= und Endbuchstaben in richtiger Folge, beidemal von vorn nach binten gelesen, eine Erholungszeit nennen. Silben=Kapsel=Rätsel.“) Einem jeden der nachfolgenden acht Worte ist je eine Silbe zu entnehmen. Zu einem Satze zusammengestellt, ergeben diese einen Wunsch des Verlages und der Redaktion für die Leser. Legnan Komtesse Wetterhorn Gevatter Fürsprache Dienerin Bereiter Matrose. Homonym.“) Ein gutes Stück ward gut gespielt Und Beifall allerseits erzielt; Da kam es häusig vor. Im Kaffekränzchen ward erzählt, Was andre hier und da gefehlt: Da klang es auch aus Ohr. Telegraphen=Rätsel.“) Sängetter. — Handwerkszeug. Hausgrfüget. — Ruderboot. Kleines Raubtier. —..—— Teil des Kopses. Punkte und Striche stehen an Stelle von Buchstaben. Sind die angedenteten Worte richtig gefunden und die auf die Punkte entfallenden Buchstaben aneinandergereiht, so ergeben diese eine beliebte Einrichtung der Eisenbahn. Rätsel=Novellette.“) Mein alter Schulfreund 2 4 4 2. der jetzt in 1 2 3= 4 5 6 7 S wohnt, schrieb mir nach 5 2 1, ich solle ihn doch einmal besuchen und ihm dabei den 5 6 7 4 6 5 mitAuflösungen der Aufgaben in Nr. 26. 1. Bilder=Rätsel: Wer früh beginnt, kommt früh aus Ziel. 2. Diamant=Rätsel: 8 * m 6 b W 0 n 0 6 1 0 5 3. Kreuz=Rätsel: 6 i k h•* ** „ e. 3. Korser. Wrun mian das Wviichen„Sit, das hier immer betont werden muß, umdreht, so ergibt sich das Wörtchen„Eis“. 5. Zerschnitt=Aufgabe: Siehe Bild. Richtige Lösungen sandte ein: Emille Ellendseger in Paderborn. *) Unberechtigter Nachdruck verbeten. e **— 9 2 5 2 3 C E: à 5 9 (00 S. * n. Ei. m g em. O —.— * Beilage zum Westfälischen Volksblatt und Se# erländer Tageblatt. Redigiert von Karl Aklinger. Geiftlicher in Bad###e Nr. 27. Sonntag, 6. Juli 1915. 32. Jahrg. Der wahre Salomon. (Hier ist mehr als Salomon.) (Nachdruck verboten.) In des Herrschers Ruhmeshalle, ings mit Kostbarkeit geziert, Ruht der König auf dem Lager, Wohnt der Herrscher, der regiert. Elfenbeinern steht der Thron Von dem König Salomon. Gold und Jaspis an den Wänden Zierten Salomonis Zelt: Purpursitz auf Silbersäulen Trug den Weisesten der Welt! Cedernholz vom Libanon Bot den Schemel Salomon! Sechzig auserlesne Starke Von den Söhnen Israels Standen dort in Wacht und Waffen An des Königsthroues Fels; Dienten so um Ehrenlohn Ihrem König Salomon! Reiche Schiffe, schwer beladen, Von dem fernsten Horizont Brachten ihm der Erde Schätze. Wie der Fürst sie lieben konnt', Er, der große Davidssohn, Er, der König Salomon! Und die Königin von Saba Kam, die Herrlichkeit zu sehn! Kam, die Weisheit selbst zu hören, Blieb vom Glanz geblendet stehn; Sah erbleichen ihren Thron Vor dem König Salomon! In des Tempels heil'ger Halle, Wo die Himmelsflamme brennt, Ruht der König auf dem Lager, Wohnt der Herr im Sakrament. Ja— hier steht dein Liebesthron Jesus, wahrer Salomon! Elsenbein und Silbersäulen, Purpur, Gold und Jaspisstein, Glänzt zwar nicht in deinem Zelte, In dem Kirchlein arm und klein: Du verborgner Gottessohn Jesus, wahrer Salomon! Siehe da! aus den Getreuen Stellt sich eine tapfre Schar: Edle, gottestreue Kämpfer Ringen sich um den Altar Nur aus Liebe!— Nicht um Lohn, Jesus, wahrer Salomon! Reiche Schiffe, schwer beladen, Rasten nicht in deinem Port, Aber Herzen, reich an Liebe, Ruhen in dem deinen dort: Schlagen dir, o Davidssohn. Jesus, wahrer Salomon! Und die Königin— die Seele, Kam von ferne her zu dir! Kam, die Weisheit selbst zu finden, Liebe fesselte sie hier! Betet an vor deinem Thron: Du bist mehr als Salomon! M. Leonie vom Kreuze, Franziskaner=Missionarin in Kiautschon. Achter Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Lukas 16, 1—9. In der Zeit sprach der Herr Jesus zu seinen Jüngern dieses Gleichnis: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Haushalter; und dieser kam in üblen Ruf bei ihm, als verschwendete er seine Güter. Er ließ ihn also kommen und sprach zu ihm: Was muß ich von dir hören? Gib Rechenschaft von deiner Haushaltung! denn du kannst nicht mehr Haushalter sein. Der Haushalter aber sprach bei sich: Was soll ich tun, da mein Herr die Haushaltung mir abnimmt? Graben kann ich nicht und zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tue, damit, wann ich von der Haushaltung entfernt sein werde, sie mich in ihre Häuser aufnehmen. Er rief nun alle Schuldner seines Herrn zusammen und sprach zu dem ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig? Dieser aber sagte: Hundert Tonnen Oel. And er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und setze dich geschwind und schreibe fünfzig. Dann sprach er zu dem andern: Du aber, wieviel bist du schuldig? Er sagte: Hundert Malter Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deine Handschrift und schreibe achtzig. Und es lobte der Herr den ungerechten Haushalter, weil er klug gehandelt habe; denn die Kinder dieser Welt sind klüger in ihrer Art als die Kinder des Lichtes. Und ich sage euch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wann ihr abscheidet, sie euch in die ewigen Wohnungen aufnehmen. Ernste Worte der Mahnung und Warnung richtet das heutige Evangelium an uns Menschenkinder. Wir alle können uns vergleichen mit dem Verwalter im heutigen Evangelium. Unser Herr und Gott hat einem jeden von uns große Schätze und Eüter anvertraut, aber einstens wird er uns auch zur Abrechnung rufen und genau prüfen, was wir mit dem uns anvertrauten Gute getan und gearbeitet, geleistet und gewirkt haben. Wehe uns, weim auch wir die Güter unseres Gottes, die Gnaden= und Heilsgaben verschwendet und vergeudet, wenn wir sie unbenützt gelassen hätten. Es gibt leider soviele Christen, die recht und schlecht m den Tag hineinteben, ohne sich Rechenschaft über den Wert und Unwert ihres Wandels zu geben, bis auf einmal der Gerichtsbote Gottes mit seiner Knochenhand an ihre Türe klopft und eine gründliche Bekehrung und Vorbereitung auf die große Abrechnung unmöglich macht. Sie machen es wie der Verwalter im heutigen Evangelium. Erst als das Gericht seines Herrn über ihn hereinbrach und es für eine Aenderung seines Verhaltens zu spät war, stellte er an sich selbst die Frage: Was soll ich tun? Die hungrige Gier nach Geld, Geschäft, Erwerb, Arbeit und Sorgen, Vergnügen und Genußfucht lassen dem Menschen vielfach keine Zeit mehr zu innerer Sammtung und Einkehr. Ist es zu verwundem, wenn da der Geist des Menschen immer mehr verstrickt wird in die Materie, wenn nicht der Geist, sondern das Fleisch die Herrschaft führt, wenn die Seeie schließlich sittlich zusammenbricht und, anstatt sich aufzuschwingen zu den Höhen des Lichtes in reine geistige Sphären, untergeht in Moraste der Sünde und des Lasters? Soll die Menschenseele bestehen können einstens vor dem Richter, der Rechenschaft von ihr fordert, dann ist es notwendig, daß sie selbst von Zeit zu Zeit ihr Tun und Lassen überschaut, daß sie rückwärts schaut auf die durchlaufenen Pfade und vorwärts blickt auf den Weg, den sie noch zu gehen hat, der gutmachen soll, was sie bis jetzt gefehlt. Die Seele braucht Stunden der Einsamkeit, der stillen Zurückgezogenheit, wo nichts sie abzieht vom mneren Beschauen, wo sie nr mit sich und ihrem Gotte sich beschäftigt. Gliucklicherweise hat dieser Gedanke in manchen Kreisen und Berufsständen bereits auch volle Beachtung gefunden. Tausende von Männern und Jünglingen, von Frauen und Jungfrauen, von Geist=. lichen und Laien sehen wir im Laufe eines Jahres die Einsamkeit der stillen Klosterzelle aufsuchen, um sich wieder einmal in geistlichen Ererzitien ernstlich die Frage vorzulegen: Was. soll ich tun? Zahlreiche Klöster öffnen ihre Pforten, in einer Reihr von Städten erheben sich geräumige Exerzitienhäuser, um alle aufzuneb# men, die mühselig und beladen sind, um ihnen wieder ideale Gesinnung zu schenken, sie wieder hinabschauen zu lassen in die Tiefen der christlichen Wahrheit und göttlichen Erbarmung. Manchen hat es wohl etwas Ueberwindung gekostet, sich zur Teilnahme an solchen Ererzitien zu entschließen, weil ihm die Sache neu und ungewohnt erschien, wie herrlich jedoch war dann der Lohn für seinen Entschluß und wie groß die Freude seiner Seele, als er mit reinem Herzen und voll heiliger Vorsätze zu den Seinigen und der gewohnten Arbeit zurückkehren konnte! Freilich sind nicht alle so glücklich, sich auf Tage zu Ererzitien„ zurückziehen zu können. Zeit und Verhältnisse erlauben es sovielen nicht, was aber alle können, das ist die tägliche Gewissenserforschung; wer diese gut macht und von Zeit zu Zeit würdig die hl. Sakramente empfängt, der wird nicht leicht abirren vom rechten Wege und braucht sich vor der Stunde der einstigen Rechenschaft nicht zu fürchten. 4 Doch noch eine andere ernste Mahnung enthält das heutige Evangelium und diese ist vor allem an die gerichtet, die von Gott dem Herrn mit irdischen Glücksgütern gesegnet sind.„Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!“ sagt der Heiland. Der Mensch ist seinem Mitmenschen gegenüber Eigentümer seiner Besitztums, Gott gegenüber ist er aber bloß Verwalter desselben. Dein Gott hat alles erschaffen; ihm gehört alles; er ist der Herr von allem. Der Mensch muß sein Eigentum so verwalten, wie es Gott will. Wenn er sich als uneingeschränkter Herr seiner Reich. tüner betrachtet, raubt er Gott das Eigentum. Sein Besitz wird ungerecht, darum spricht Jefus vom ungerechten Mammon. Der Besitz ist uns von Gott änvertraut, damit er unß diene und helfe zur Verherrlichung Gottes, zu unserem Seelenheite und zum Wohle des Nächsten. Wie viele Mistionen Menschen aber dienen den Reichtümern, werden Skaven derselben. Ist das nicht eine Umkehr der rechten Ordnung? Hat da der Reichtum nicht den ersten Platz auf dem Throne und der Mensch liegt zu seinen Füßen?* 0 Der Reichtum soll uns vor allem dienen und helfen, uns Freunde zu erwerben, die uns in die ewigen Hütten aufnehmen, wenn wir sterben müssen! Durch Almosengeben, durch Werke der Barmherzigkeit können wir uns ja eine in ewiger Seligkeit erwerben. Ruft nicht der Heiland am jüngsten Tage denen, die zu seiner Rechten stehen, zu:„Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters, nehmet Besitz von der reichen Wohnung, die euch bereitet ist! Ich war hungrig, und ihr habt mich gespeist; ich war durstig, und ihr habt mich getränkt; ich war nackt, und ihr hab mich bekleidet; ich war fremd und ihr habt mich beherbergt; ich war krank und ihr habt mi besucht. Denn was ihr dem Geringstenghabt ihr mir getan!“ Dieierlei Freunde hat jeder Mense. Die einen, die Reichtümer, verlassen uns bein Tode zuerst. Die anderen, unsere Verwandten, begleiten uns bis zum Grabe. Die dritten Freunde aber, die treuesten, diese gehen mit hinüber und sprechen für uns vor dem Richterstuhle Gottes: Das sind die guten Werke. Diese müssen wir also voraus schicken, damit sie uns eine gute Wohnung bereiten. Der Engel der Barmherzigkeit steht dann, wenn wir hinüberkommen, vor der Himmelstüre und läßt uns hinein mit den Worten:„Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“ Ein Gericht ohne Erbarmen wird über diejenigen ergehen, die keine Barmherzigkeit üben! Glückselig aber derjenige, der Einsehen hat mit den Bedürftigen und Armen: am schlimmen Tage wird ihn der Herr erretten! Gelegenheit zum Almosengeben haben wir ja reichlich genug. Arme haben wir allezeit um uns, die um die Brosamen von unseren Tischen bitten. Vergessen wir aber vor allem nicht der geistig Armen und Bedrängten, der armen Heiden in den Missionen und der Katholiken in der Diaspora. Jedes Opser, das wir für den Bonifatiusverein und für die Missionen bringen, wird der allbarmherzige Gott in ganz besonderer Weise segnen und einstens mit der Krone ewiger Herrlichkeit reichlich belohnen. —theol Ein Opfer. Von Olga Baumann. (Nachdruck verboten.) Ueber der Festung Ehrenbreitenstein war ein kalter Wintertag heraufgezogen. Der Schnee wirbelte m großen Flocken und erfüllte die Luft mit seinem eisigen Odem. Ein Bild der Trostlosigkeit bot die ganze Natur. Gerade so trostlos und so verzweifelt schritt ein junger Leutnant, Hugo von Brinken, in seiner, engen Zelle auf und ab. Auf seinem jungen aber intelligenten Antlitz lag tiefster Schmerz ausgedrückt. Die Hände fuhren immer wieder durch das dichte braune Haar. Ja, Hugo von Brinken lag in heißem Kampfe mit seinem eigenen Ich. Aufstöhnend ließ er sich endlich auf die Pritsche fallen um gleich darauf wieder an das vergitterte Fenster zu eilen. Hastig griffen seine Finger an die Eisenstäbe, um sie wild zu schütteln. Alles vergebens. Eines Duells wegen war Hugo von Brinken zu mehrmonatlicher Festungshaft verurteilt. Was half nun die Verzweiflung, sein Weh, sein Ach und die bittere Neue; sie öffneten alle die Tore der Festung nicht. Das müdgeweinte Haupt in beide Hände bergend, so saß er da, als er die Schritte des Schließers vernahm, als dieser endlich hereintrat, stand Brinken entschlossen auf, ergriff die Hände des im Dienst ergrauten Beamten und bat ihn innig:„ guter Mann, meldet doch dem wachthabenden Offizier, daß ich ihn in dringendster Angelegenheit sprechen möchte.“ Aber der Schlieher schüttelte nur den Kopf.„ich darf nicht mit solchem Ansinnen kommen.“ Aber Hugo bat so flehentlich, daß der sonst so harte Mann bewegt ward. Eleich darauf betrat er unten die Wachtstube, sich in strammer Haltung vor den wachthabenden Leutnant stellend, meldete er:„v. Brinken ist der Verzweiflung nahe und läßt Herrn Leutnant um eine kurze dringende Unterredung bitten, er würde sich ein Leid antun, un ier nicht Gewährung fände.“ Rasch stand Nordeck auf und stand bald in der Jelle des jungen Mannes.„Was wollt Ihr von mir?“ fragte er herbe und streng, nich habe sonst nichts mit den Gefangenen zu schaffen.“ Da sank Brinken vor ihm nieder, umfaßte schluchzend seine Knie.„Erbarmen, Hilse“, so bat er. Aber der andere stand mit gefurchter Stirne vor ihm und schüttelte in finsterer Abwehr den Kopf.„Ich will Euer Anliegen dem Kommandanten melden, ich habe nur die Bewachung.“ .:„O, bis dahin ist es zu spät. Höret mich roch an, ich habe einen Brief erhalten, in welchem eir mitgeteilt wird, daß meine heißgeliebte Mutter n Scheiden liegt. Doch der Tod kann ihr Herz nicht brechen, bis sie von ihrem Sohne Abschied genommen; sie ruft mit der letzten Kraft nach mir. Lieber Kamerad, an das Andenken an Eure Mutter, welche vielleicht auch bald einmal an der Pforte des Lebens steherz könnte und nicht hinaus kann aus Sehnsucht nach ihrem Sohne, den sie getreut und behütet und in all den großen und kleinen Schmerzen an das warmschlagende Mutterherz genommen, die manche Nacht am Bett ihres Lieblings zugebracht und ihn in kranken Tagen dem Herrgott auf den Knien abgebettelt hat. O, um dieser Mutter willen, bitte ich Euch, laßt mich hinaus, laßt mich heimeilen an das Sterbebett meiner Mutter, auf daß sie mir verzeihen, mich segnen kann, um endlich entschlafen zu können.“ Schluchzen erstickte hier Brinkens Stimme, aber auch Nordeck war tief bewegt. „Wohlan denn“, sprach er.„Eilet heim zur Mutter, schwört mir jedoch; daß Ihr bis nenn Uhr heute Abend zur Stelle seit.“ Unter heißem Geloben reichte v. Brinken die Hand und eilte zur Kasematte hinaus. Die Glocke zeigte in dumpfem Tone die zehnte Abendstunde an, als der wachhabende Offizier aus leichtem Schlummer fuhr. „Ist v. Brinken zurück?“, fragte er die Ordonnanz.„Nein!“ Dann spähe den Weg entlang.“ Alles vergebens, es war nichts zu erblicken. Auch Nordeck selbst suchte die ganze Umgebung ab, aber gleichfalls ohne Erfolg. Mit wahnsinnigem Herzklopfen schritt Nordeck über den weiten Hof hin, denn jede Minute konnte der revidierende Oberst kommen, dann war es um ihn geschehen. Da horch, eben ruft die Wache„raus“. Gewiß kam Brinken jetzt zurück. Aber im nächsten Augenblick stand der gefürchtete Vorgesetzte vor ihm.„Wo ist von Brinken hingekommen?“ fragte er in barschem Tone. Kurz und zu Herzen gehend, schilderte Nordeck den Hergang, aber so tiefbewegt auch seine Worte waren, fanden sie vor dem Gestrengen doch keine Gnade. „Ihr folgt mir in die Wachtstube!“ befahl er kurz. Tort nahm er dem jungen Mann Degen und Schärpe ab und befahl, ihn in Arrest zu setzen. Gänzlich erstarrt im Uebermaß seines Unglückes saß Nordeck in seiner Zelle. Dann wollte er mit sich selber raufen, daß er dem Bittenden nachgegeben und verwünschte sich selbst ob seiner Hilfsbereitschaft. Er bat für seine Mutter, so sagte er sich immer wieder.„D du mein armes Mütterlein, wie schwer wirst du an meiner Schmach zu tragen haben, wie tief muß sie dein Stolz verwunden, daß dein Sohn kassiert in. Doch kehren wir zu Brinken zurück. Atemlos war er endlich zu Hause angekommen. Sein Herz schlug in bangen schweren Schlägen. Wird meine Mutter noch am Leden sein? Leise öffnete er die Tür und blickte erwartungsvoll umher. Jetzt hallte auch schon ein schmerzlicher Aufschrei:„Hugo komm, komm doch heim zu mir, ich kann nicht sterben, wenn du nicht kommst“, zu dem Lauschenden herüber. Vor dem Bett der Mutter lag ein engelschönes Mädchen auf den Knien.„Ruhig, liebe Mutter, hab nur noch etwas Geduld, Hugo wird gleich kommen“, so tröstete sie mit fast selbst erstorbenem Herzen. Von dem ergreifenden Bild überwältigt, stürzte Hugo vor.„Ich bin schon da, liebe Mutter. Kannst du, kann meine liebe Schwester mir vergeben.“ Zärtlich küßte statt aller Antwort die Sterbende ihr Kind und empfahl die Schwester in den Schutz des Bruders. Voll feierlichem Gekoben reichte Hugo der Mutter und Schwester die Hand. Tann ließ er sich am Bette nieder, die zerbrechliche Gestalt der Mutter in seinen Armen haltend. Diese sank in leichten Schlummer, aber jede Viertelstunde schreckte sie auf.„Hugo, ich fürchte mich vor dem Tode, halte mich fest und bleibe bei mix.“ So rückte die Uhr unaufhaltsam vor, den jungen Mann ergriff die Todesangst, eben schlug es dreiviertelzehn Uhr, denn er sollte schon längst in der Festung sein. Da schlug die Sterbende die Augen auf. „Hugo, man ruft nach dir!“ Dann nahmen ihre Züge eine Verklärung an und mer noch leise flüsterte sie:„D wie schön ist es da, ich komme gleich.“ Tamit siel ihr Haupt schwer zurück, die Mutter hatte ausgelitten. Da riß Hugo die Schwester an sich und erzählte in kurzen Zügen sein Versprechen.„Liebe Schwester, jetzt ist es schon zu spät, jetzt ist mein Helfer ein Opfer seiner Parmherzigkeit geworden, wir sind alle unglücklich. Aber hineilen muß ich, kann ich das Schlimmste nicht mehr abwenden, so will ich doch meine Strafe erleiden.“ Die Schwester noch mit einem Blick voll Liebe und Zärtlichkeit umfassend und noch einen letzten Gruß zur Leiche der Mutter hin, dann eilte Brinken davon „ Auf Festung Ehrenbreitenstein saßen zwei Gefangene, deren Herzen zum Brechen voll waren, denn eine Zukunft lag vor ihnen, wie sie schwercn nicht erdacht werden kann, und in die Nacht ihrer Kümmernisse wollte kein Hoffnungsstrahl scheinen. Wäre der Schleier der Entfernung vor ihren Augen licht gewesen, wäre doch etwas wie ein Fünichen Hoffnung in ihren Seelen aufgegangen. In dem Auzäsnzsaal des großen Schlosses zu Berlin stand nan der elften Morgenstunde die ehrfurchtsgebietende. Gestalt des Königs Wilhelms I. und schaute mit einem Blick voll Güte zu einem jungen Mädchen herunter, welches in tiefster Trauer gekleidet, mit einem von Weh verzehrten Gesicht zu seinen Füßen lag. Stockend und doch überwältigend war ihr Vortrag, ihre Bitte um Gnade. Mit Worten wie sie nur ein Schwesterherz voll Liebe findet, bat sie für den Bruder und seinen Helfer. Und als sie endlich an dem Scheiden der Mutter ankam, und wie der Bruder über das Zuspät der Verzweiflung nahe gewesen, da wandte sich der greise König zur Seite, um eine Träne abzuwischen, welche in seinen guten Augen glänzten. Aber dann neigte er sich freundlich zur Bittstellerin:„Stehen Sie auf, mein Kind, man kniet nur im Gebet vor seinem Gott. Kehren Sie ruhig heim, ich werde die Angelegenheit prüfen, was in der Sache sich tun läßt.“ Getröstet stand Marga auf, um sich mit den besten Segenswünschen zu verabschieden. Lange noch nach ihrem Weggange, stand der Monarch tief in Gedanken versunken da, und seine Seele war tief bewegt. *** Ueber Deutschland waren große Tage hereingebrochen, die Kriegsfackel warf ihren verheerenden Brand über Städte und Dörfer. Viele Wunden hatte Frankreich geschlagen, aber noch mehr erhalten. Nur daß die deutschen Truppen und Mannschaften in der edelsten und aufopferndsten Weise sich gegen den Erbseind benommen. Barmherzige Schwestern nahmen sich warm der Verwundeten an, während die Krieger vorwärtsstürmten über die blut= und leichenbedeckte Walstatt hin. Es war nach der großen Schlacht bei Gravelotte, der Tag war ein heißer gewesen, und der Kampf mit dem Feinde ein erbitterter. Endlich, endlich war dieser geschlagen, und die Mannschaften drücken sich brüderlich die Hände, von mancher Stirne rollt das Blut, aber in der Siegesfreude wird seiner nicht geachtet. Einen ganz überwältigenden Eindruck machte die Freude zweier Offiziere. Immer und immer wieder sanken sie sich ans Herz und ihre Arme umschlungen voll Liebe einander.„Hab' Tank, lieber Brinken“, stammelte der eine,„ohne deine tatkräftige Hilfe läge ich dort bei den Toten, du kamst in höchster Not zurecht und hiebst mich aus dem umringenden Feinde heraus; du hast einer Mutter ihren Sohn gerettet.“ Da zitterte eine Träne im Auge des andern „Wir sind quitt, mein lieber Kamerad, du brachtest dich mir zum Opfer, auf daß ich zum Sterbebett der Mutter eilen konnte, um ihren Segen und Vergehung zu erlangen, heute aber habe Wir glauben an,, daß von den katholischen Beretnen noch etwas zu erübrigen wäre für das Elend der Tausenden unglücklichen Seelen, wenn auf manchen äußern Pomp verzichtet würde und statt dessen eine Gabe den Inlandsmissionen zugewendet würde. Die Beschränkung der Vergnügungs= und Festwut— welch eine große Summe könnte sie ergeben und welch großen Segen für die menschliche Gesellschaft! Die, welche fremdes Brot essen. Ein Wort zum Dienstbotenelend. Der Einfluß der Dienstboten ist kein geringer; schon ihre Zahl verlangt Beachtung. Gute, das heißt religtöse und sittliche Dienstboten sind ein wahrer Gottessegen für die Familie, namentlich durch ihr gutes Beispiel ein Segen für die heranwachsende Jugend. Mancher Erwachsene verdankt seine religiöse Erziehung mehr den Dienstboten als den Eltern und älteren Geschwistern, wie ja in der jungen Kirche die christlichen Sklaven so viele „Apostel" des Christentums stellten. Wie manche Dienstboten brechen in aller Frühe den ohnehin schon kärglich bemessenen Schlaf ab, um eine heilige Messe zu hören; die oft bei bitterer und in gedrückter Lage noch Uneigennützigkeit, Ehrlichkeit und Treue, ja noch heiteren Frohsinn bewahren und ihre ganze Stärke aus der Religion schöpfen! Auf der anderen Seite können sie der Familie und der Gesellschaft ebenso schlechte„Dienste“ leisten. Das Gift der Unsittlichkeit wird in Familien und in der ganzen Gemeinde häusig genug von dem weiblichen und männlichen Gesinde verbreitet. Man denke nur an die große Zahl hauptsächlich diesem Stande angehöriger gefallener Mädchen. Stehen die weiblichen Dienstboten nicht unter guter Obhut und sind sie von Haus aus nicht christlich erzogen, so überlassen sie sich gerne, zumal in den Städten, dem Leichtsinne, der Gefallsucht und der Ausschweifung. Schon daß sie fern von den Eltern und Angehörigen oft jeglichen Schutzes und sittlichen Haltes entbehren, sich selbst überlassen sind und jede Freiheit genießen können, bringt Gefahren. Ueberdies sehen sie das schlimme Vorbild der Herrschaft, die selbst religiös lau der Genußsucht frönt, dem Dienstboten, welcher noch gerne der gottesdienstlichen Pficht nachkäme, kaum Zeit läßt, sonntäglich einer Messe beizuwohnen oder eine Predigt zu hören, so daß der Dienende ebenfalls religiös lau und allmählich sittlich saul und gewissenlos wird. Auf solche Weise„erziehen“ sich Herrschaften erst selbst das Verderben, das sich auf die eigenen Kinder überträgt. Leichtsinniges Reden und Tun der Dienstboten, welche vielleicht von Haus aus schon niedrige Gesinnung mitbringen, umgibt als vergiftete Atmosphäre die Kinder, die gar noch ohne Aufsicht mit schlechten Dienstboten dasselbe Schlafzimmer teilen!„Wer seine Hausgenossen vernachlässigt, ist schlimmer als ein Heide; er hat den Glauben verleugnet."(1. Tim. 5. 8.) Ein schweres Wort für die Dienstherrschaft, welcher des Hausgenossen Wandel gleichgültig ist, wenn nur die„Arbeit" geleistet wird! Und doch soll der Dienende ein Glied der Familie sein. Wird der sorgsame Hausvater nicht auch Sorge haben, wen er zum Mitgliede seines Hauses macht? Und wenn er einen braven Menschen aufgefunden hat, weiter Sorge tragen, daß derselbe in seinem Hause nicht schlimmer werde? Scpcanen Aus den Missionen. Steyler Missionare in Brasilien. Ueber Mission und Schule der Steyler Missionare in Brasilien berichtet der bekannte Weltressende Ernst von Hesse=Wartegg in Nr. 444 der Köln. Volksztg. Im Frühjahr dieses Jahres 211 besuchte er Juiz de Fora, die größte Stadt des Staates Minas Geraes. Wegen ihrer reizenden Lage wird diese Stadt auch die„Prinzessin des Parahibuna“ genannt. Sie zählt gegen 40 000 Einwohner, die von Steyler Patres pastoriert werden. Ueber die in ihr befindlichen Lehranstalten, welche die Patres seit dem Jahre 1901 leiten, heißt es in dem genannten Bericht: „Mitten zwischen den Gärten zeigt sich ein stattliches Gebäude mit zwei Flügeln, wohl das größte von Juiz de Fora. Auf meine Frage wurde es mir als die Akademie de Commercio (Handelsakademie), die bedeutsamste und angesehenste Lehranstalt des ganzen Staates bezeichnet. „Sie müssen sie besuchen,“ riet mir der Deputierte der Stadt im Nationalkongreß,„sie ist in der Tat eine Musteranstalt, in welche die angesehensten Familien des Landes ihre Söhne zur Erziehung senden, beinahe eine Art Universität. Sie werden oben auch Landsleute finden, denn sie wurde um die Jahrhundertwende von deutschen Priestern gegründet, den Padres do Verbo divino.“ Also die Herren der Steyler Mistion! Rasch eilte ich durch die stillen, mit schönen Häusern besetzten Straßen des vornehmsten Stadtteiles hinauf und durch den entzückendsten Blumenflor des Vorgartens zum Bruder Pförtner. Gleich darauf wurde ich vom Pater Friedrich Hellenbrock, dem Regionalsuperior, und Pater Köster, dem Rektor der Akademie, herzlich begrüßt. Da hat denn die hochverdiente Genossen schaft, deren segensreiches Wirken ich seit Jahren in China, Neuguinea und sonst in der Welt beobachtet habe, auch hier ihre Niederlassung! Von der obersten Kirchenbehörde Drasiliens auf gefordert, kamen die ersten Steyler Väter vom göttlichen Wort bereits 1896 nach dem Staate Espiritu Santo. Seither wurden ihnen eine ganze Reihe Pfarreien in den Südstaaten übertragen, und auf Einladung der Bevölkerung gründeten sie auch Schulen und höhere Bildungsanstalten, deren bedeutendste eben die Akademie in Juiz de Fora ist. Obschon dieses Institut kaum viel mehr als ein Jahrzehnt alt ist, ist der Zudrang so groß, daß augenblicklich gegen dreihundertfünszig junge Leute hier ihre Ausbildung genießen. Da ist zunächst eine zweijährige Vorschule für Gymnasien, ein vierjähriges Gymnasium, dann ein höherer Handelskursus mit zwei Jahrgängen, ein solcher für Buchhaltung, eine elektrotechnische Schule mit drei Jahrgängen, dann pharmazeutische und zahntechzische Anstalten! Eben wird ein großer Anbau für Schulzwecke hergestellt mit einem Turm für Radiotelegraphie. Das ist indessen nicht alles. In der Haust stadt des Staates Espiritu Santo wurde den Steyler Priestern die Leitung des Staatsgymnasiums, im Staate Parana jene mehrerer offizieller brasilianischer Kollegien übertragen, obschon hinreichend brasilianisches Lehrpersonal vor handen ist. Aber das Vertrauen zu den deut schen Priestern ist auf Grund ihrer Erfolge so gestiegen, daß sie vorgezogen werden. Gelegentlich meines späteren Besuches von Bello Horizonte, der Hauptstadt von Minas, erzählte mir der Staatspräsident selbst von dem segensreichen Wir ken der Steyler. Als sie hier im vergangenen Jahre ein Gymnasium, das Collegio Arnoldo, gründeten, war Seine Erzellenz der erste, der seinen Sohn den Steyler Herren zur Fortsetzung seiner Ausbildung übergab. Während meines Rundganges durch die meisten, mit aufgeweckten, flinken Jungen gefüllten Säle ertönte die Glocke zur Abendpause; alles strömte munter auf die ausgedehnten Spielplätze, um Fußball zu spielen, zu turnen oder zu ererzieren. Die Schüler der höheren Jahrgänge sind nämlid, zu einer Infanterie=Kompagnie organisiert und tragen bei Paraden schmucke, weiße Uniformen mit rotem Besatz und Goldknöpfen. Der Präsident Brasiliens, Feldmarschall Hermes Fonseca, selbst ließ ihnen aus den Arsenalen der Armee zweihundert Gewehre zustellen, und so hat denn das Institut der geistlichen Herren auch einen eigenen Waffensaal. Die Wasserkräfte eines vom Morro Procovio herabkommenden Baches verwendeten die Ordensleute zur Anlage eines eigenen Elektrizitätswerkes zur Beleuchtung der Anstalt wie zum Betrieb der Druckerei und anderer Werkstätten, in denen die Brüder emsig tätig sind. Alle erforderlichen Maschinen und sonstiges Material wurden aus Deutschland bezogen, ja, die ganze Stadt und ihre dichtbevölkerte Umgebung wird mit deutschen Waren versorgt, denn bei den vielverzweigten Beziehungen der Priester zur Einwohnerschaft gibt es sich ganz von selbst, daß sie häufig über Bezugsquellen befragt werden. So sind denn diese stillwirkenden Missionare auch Pioniere für den deutschen Ausfuhrhandel, der ihnen zum Teil seine groben Erfolge in Brasilien zu danken hat. Auf dem Wege nach dem Hospital, das von Steyler Missionsschwestern geleitet wird, kam ich auch an ihrer Mädchenschule vorbei. In den geräumigen Sälen traf ich gegen hundert Töchter der besten Familien, die hier nicht nur in den Haushaltungsfächern, im Nähen und Sticken, sondern auch in der deutschen Sprache unterrichtet werden, und manche von ihnen trugen ganz allerliebst deutsche Gedichte vor. Der schönste Punkt von Juiz de Fora ist doch die Akademie oberhalb der Stadt, sern von dem Tramwaygeklingel und Automobilgetute, das nun auch das Innere Brasiliens immer mehr erobert.“ Im Jahre 1910 tagte in den Räumen der Akademischen Handelsschule der erste Katholiken= tag des Staates Minas Geraes, der einen gläuzenden Verlauf nahm. Mehrere brasilianische Bischöfe nahmen an der Feier teil. Kirchliche, wie auch staatliche Behörden ließen so wiederholt deutlich erkennen, wie sehr sie die genannten Lehranstalten hochschätzen. Mögen sie weiter blühen und gedeihen! Aus den chinesischen Franziskanermissionen. P. Ildephons Heiligenstein, Apost. Miss. Nordschantung(China) schreibt der ProvinzialMissions=Proturatur der Franziskaner in Düsseldorf: Ju=Cheng=Hsien, 1. Mai 1913. Gerade jetzt scheint eine günstige Zeit für Chinas Bekehrung angebrochen. Das Christentum allein vermag China umzuwandeln. Mein Distriktsmandarin, ein der Mission ziemlich gewogener Mann, klagte mir neulich, wie hier in China seit der Revolution das Räuberwesen überhand genommen, niemand, so sagte er, will sich der Autorität beugen, wir gelangen mit der Zeit zu einem völligen Anarchismus. Wie können wir diesen Zuständen steuern? Und er gab alsbald die Antwort, das einzige Mittel, das Volk im Zaume zu halten, wäre, den Hauptstörenfrieden den Kopf abzuschlagen. Das Volk müsse fürchten lernen usw. Ein anderer Mandarin, der mich, in.##in: Amtswohnung zum Essen eingeladen, unterhielt sic, mit mir eingehend über die christliche Religion, ind da konnte ich sehen, 1. wie wenig die Beahten und Vornehmen vom Christentum gehört, un. 2. welchen Eindruck die Lehren des Christentums un sie ausüben. hörte ganz ruhig zu, und als K. zhm g## seltie Frage nach dem Zölibat der katholischen Priester eine kurze Erklärung gegeben, sah er mich mit großen Augen an und sagte:„Ja, das kann ich armer Heide nicht fassen.“ Man hat ja das Beispiel der Bonzen und Bonzinnen vor Augen, die im schlechtesten Geruche stehen. Gerade wenn wir an die Beamten und Vornehmen heran wollen, müssen wir durch Errichtung von Schulen die zahllosen Vorurteile usw. zerstreuen. Auch jetzt noch hört man zuweilen aus dem Munde vornehmer Chinesen die widersinnigsten Ansichten und tollsten Geschichten. Welch verschrobene Ideen im Kopfe so mancher chinesischen Literaten spuken, ersieht man auch aus dem kürzlich erschienenen Buch Ku Hung king „Chinas Verteidigung gegen europäische Ideen". Anscheinend besteht nur geringe Hoffnung, die jetzige herangewachsene Generation für das Christentum zu gewinnen, doch wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft, und deshalb wieder der alte Refrain: Errichtung von Schulen, auch höheren, ist unbedingt notwendig. Aber Schulen kosten Geld und viel Geld. Gewiß drängen wir darauf, daß Reichere Schulgeld bezahlen; indes wie viele wirklich gutsituierte Christen gibt es? Die Kinder so mancher Neuchristen konnte ich bis jetzt trotz des Versprechens, sie brauchten nichts zu bezahlen, nicht in die Schule bekommen; weshalb?— die Eltern sind arm, das Kind muß vom frühen Morgen bis zum späten * Gegjenose. ————*——„ Lus i S 1 Mihcu in M Munt unn g uug in imm giim dungsbuun W n e Nubb luing i# ht ie uub„uchig s ui uu d i e r ucuee Aur M weg uc Su ie i 2#ung 1 cseg 11 gant Sgagur WigresenW—an—„* uusa Pshispsbun Mciu ag gurce e t M Sans hon umzzg iiche ung uoc Jog#uv uagwsc. R 0 wie dieser. Auch ühm durchziehen nach allen Richtungen bequeme Wege und unter den Kiefern und Buchen laden Ruhebänke den müden Spazierpenor en, ibh uf ünm riedernlaster und de tliche Einsamkeit in Ruhe und Andacht zu denießen. Denn einsam ist es hier; niemand darf sich unter diesen Bäumen ergehen, als die Bewohner der Villa. Fürwahr, ein kleines Eden, und wohl niemand geht an ihm vorüber, ohne zu denken:„Wie glücklich müssen doch jene sein, die hier wohnen dürfen!“ Dem Heim der Reichen gegenüber steht ein winziges, armseliges Häuschen. Ja, armselig, das ist der einzig passende Ausdruck für dieses. Klematis und rotglühende Kresse umschtingen liebend seine Mauern, aber sie können nicht ganz verbergen, daß der Mörtel von denselben abgebröckelt ist und an manchen Stellen sich große Risse drohmd bemerkbar machm. Auch die breitblätterige Hauswurz, die massenhaft auf dem moosigen Dache wuchert, ist nicht imstande, darüber hinwegzutäuschm, daß dasselbe eine Erneuerung schon dringend nötig hätte. Die Fenster der zwei Stuben— mehr hat das ganze Gebäude entschieden nicht aufzuweisen— sind trotz alles Putzens altersblind und stehen daher meist offen. So haben die Geranien= und Rosmarin= stöcke, die in den Luken stehen— anders kann man die kleinen Oeffnungen wirklich nicht nanen — freien Ausblick. Vor der Haustüre steht em großer Birnbaum, der, schon sehr alt, mehr Schatten als Früchte spendet, unter ihm eine Steinbank. In dem Garten, der, wie alles hier, nur im Duodezformat vorhanden ist, blühen neben einem Rosenstock einige Resedenbüschel und erheben zwischen Petersilie und Schnittlauch drei Kohlköpfe melancholisch ihre Häupter. All dem ist der Stempel der Armut so sichtlich aufgedrückt, daß der Vorübergehende unwillkürlich mitleidig vor sich hinmurmelt:„Wie unglücklich müssen sich doch die Armen da drmnen fühlen, wenn sie den reichem Besitz gegenüber mustern!“ Von den Bewohnern der reichen Villa weiß man nicht eben viel. Der Besitzer soll ein reicher Großindustrieller sein, dessen Frau und Kind alljährlich hier den Sommer zubringen, während ihn selbst Geschäfte an die Hauptstadt fesseln. So sagen die Einheimischen. Mehr haben auch die nicht m Erfahrung bringen können. Die Diener= schaft ist mürrisch und eingebildet, sie verkehrt mit niemand im Dorfe. Und die blasse Frau und den blonden Knaben bekommt man nur selten zu sehen, und dann nur, wenn sie eine Ausfahrt machen, tief zurückgelehnt in das Innere des Wagens. Von Mann und Frau aus dem winzigen Häuschen dagegen kennt man jede Einzekheit ihres Lebens. Es sind arme Taglöhner, die Sommers auf den Feldern, Winters u der Scheune der Bauern des Dorfes und der Umgegend arbeiten, sich dabei schlecht und recht, aber ehrlich durchs Leben bringen und sechs Buben besivzen, die wie die Orgelpseisen abwärts gehen. Tagsüber ist es, die Sonntage ausgenommen. meist still in dem Zwergenhäuschen. Die Eltern sind auswärts, um zu verdienen, und die Kinder der Schule. Nach dieser aber müssen sie den Eltern nach Maßgabe ihrer Kräfte helfen. Acht Mäuler wollen Brot! Nur der Jüngste, Siehmjährige, liegt mit dem alterssteifen, kurzatmigen Mops vor dem Birnbaum im Sande und lätzt sich, bloßfüßig, nur mit Hemd und Hose angetan, wie er ist, von der Sonne die Haut goldbram röften. Abends wird es dafür um so lebendiger. Dam haben auch die älteren Buben eine freie Stunde, die sie nach Herzenslust durchtollen. Oft necken und balgen sie sich auch und die Mutter, eine abgearbeitete, früh gealterte Frau, die auf der Steinbank flickt, schilt, wenn es mit dem Lärm und den Neckereien zu viel wird. Aber man sieht ihr dabei doch den Stolz auf ihre frischen, von Lebenslust und Lebensmut übersprudelnden Jungen an. Und wenn sie ihnen ihr Abendessen reicht, em riesiges Stück trockenes Brot mit einem Töpschen saurer Milch, geschieht es mit einem warmen, zärtlichen Blick, der die einfache Mahl zeit würzen solk und auch würzt. Kommt endlich der Vater heim, der, um etwas mehr zu verdienen, Ueberstunden macht, wird es besonders traulich. Die Buben schleppen herbei, was der müde Mann braucht: der eine Vater zu ersetzen, der den häßlichen Knaben nie geliebt, nunmehr aber sich ganz von ihm abgewendet hatte. Den Sommer verbrachte sie mit ihm in der stärkenden Luft der Sommerfrische und in dem Walde, den sie angekauft und mit einer Umzäunung hatte versehen lassen, sie trug und führte 210 die lange Pfeise, der andere den Tabak billigster Sorte, der dritte die Strohwantoffeln. Die Murter bringt ein Schüsselchen Milch und Brot und dann hocken sich alle um ihn, der seine Mahlzeit auch im Freien emnnrmmt, und plaudern. Später, wenn die Sterne schon am Himmel stehen, greift der Vater bisweilen zur Geige. Er zaun kratzt sie allerdings mehr, als er sie spielt. Das ihn selbst sorglich spazieren, jeden seiner AtemInstrument scheint nicht viel wert und die harten züge angstvoll bewachend, immer zitternd, der Taglöhnersfinger wissen den Bogen wohl auch schwache Lebensfaden des zarten Geschöpfes möchte nicht so leicht zu handhaben, als dieser verlangt. einmal ganz reißen. Davor bangte sie sehr. Aber eine Melodie bringt er schließlich doch heraus Wenn diese süßen Augen sie auch nicht sehen und wenn dann sechs frische Knabenstimmen zu konnten und der Geist ihres Sohnes wie sein einem Abendliede einfallen, klingt es sogar ganz Körper zurückgeblieben war, das Kind bildete nett in die umliegenden Wiesen hinaus. Endlich doch den einzigen Inhalt ihres Lebens. aber wird die Bubenschar von der Mutter zur.. Und während sie mit ihm einsam, von Ruhe gelotst und aus den Fensterluken dringt, schmerzlichen Gedanken gepeinigt, im Walde bevor völlige Ruhe eintritt, nur noch ein leises weilte, dachten die Leute, welche vor ihrem Heim Summen, das Abendgebet, das schon mit blei= vorübergingen:„Wie glücklich muß die Frau sein, schweren Lidern gesprochen wird. die das alles sorgenfrei ihr eigen nennen darf Die Armen ahnen nicht, daß gar oft an und wie unglücklich müssen sich die Menschen solchen Abenden die reiche Frau aus dem stolzen fühlen, die ihr gegenüber so armselig hausen und Gegenüber hinter dem Eisengitter ihres Gartens bei harter Arbeit von der Hand in den Mund steht und, verborgen durch die Palmen, mit brennenden Augen zu ihnen hinüberstarrt. Sie denkt ihres Gatten, der fern von ihr in der Hauptstadt weilt, Geschäfte halber, wie er sagt. Aber sie weiß es besser. Sie weiß es, es ist ihm zu einsam hier, zu langweilig bei ihr und dem Kinde; er unterhält sich lieber und besser im Kreise lustiger Freunde und zweifelhafter Schönen, bei Wein und Karten...“ Und dann denkt sie ihres einzigen Kindes, das jetzt schon müde und verfallen in seinen weichen Kissen liegt, die gelblichen Lider über die dunklen Sterne gesenkt, die sie, die Mutter, niemals sehen werden. Denn ihr einziger Sohn ist blind—— Ein schneidendes Weh geht durch das Herz der auf der Höhe des Lebens stehenden Dame. Welchen Schatz besitzt die arme Taglöhnerin da drüben m ihren gefunden, muntern Kindern! Und m ihrem Gatten, der jetzt noch Holz für den morgendlichen Küchenbedarf spaltet, indessen die Seinen schlafen! Leise gleiten die Finger der armen reichen leben“ Ein wunder Punkt. Was wird oft zwecklos, ja zum Ruin der Gesundheit die Gurgel hinuntergeschüttet oder auf Zigarren und Zigaretten, auf Näschereien, auf gewisse Arten von Spiel und Sport, auf Kleiderpracht und sonstigen eitlen Tand verwendet! Fürwahr, wollte man all diese zwecklosen, ja schädlichen und sündhaften Auslagen aller Klassen und Stände eines ganzen Landes für ein einziges Jahr zusammenstellen, man erhielte Millionen und Millionen, die man alle mit viel besserem Nutzen und unendlich höherem Gewinn für Kirchen, Schulen, Missionen und sonstigen charitativen Zweck hätte verwenden können. Die Vereinsfeste schießen heute wie Pilze aus Frau über ihre Stirne. Sie fragt sich, was der Erde. Jeden Sonntag ist ein anderes Fest, schne ibende wac jesi man u.n..#### s nein, gleich ein halb Dutzend. Der echte Kulturhneidende, Weh, Ichon vste e. an ih eizges heite.: mensch streicht sich den Schnurrbart und meint, lebenslustige Weltdame. Sie dünkte sich hoch= daß er da nicht fehlen dürfe; auch die Frau mit erhaben über ihre Freundinnen, denn sie besaß Kind und Kegel muß dabei sein. Es geht von alles besser und schöner als jene. Sie hatte eine einem Wirtshaus zum andern, wo unser„Herrgott größere Flucht kururiös ausgestatteter Gemächer, die Hand herausstreckt", und das Ende der Anwertvollen Schmuck, glänzendere Toiletten, strengung den ganzen lieben Tag über ist— ein schönere Pferde und Equipagen und ihr Mann feines Räuschchen, Am andern Tag wird noch verfügte über eine vollere Börse. Nur etwas blau gemacht und auf„den fetten Weiden" der konnte sie ihren Freundinen nicht mit Stolz Zummelei geweilt. Es war aber doch ein Kapitalfest, so lebt man herrlich in der Welt— aber um emrem erelerregenden Ausschlag bedect wie viel, viel Geld ist zum leidigen Kurck gegangen! Vergebens wendete sie sich an einen Arzt: Wer weiß, wenn diese Leute einmal ernstlich der Mediziner zuckte die Schultern:„In dem an die oft himmelschreiende Not in der Diaspora Körper des Kleinen ist viel Feuchtigkeit, gnädige dächten, ob sie nicht hie und da ein größeres VerFrau, sie muß heraus. Ich würde nicht dazu gnügen darin fänden, mit einem Teil ihres Geldes ratet, den Ausstußkanal zu verstopfen, das könnte Seelen für das Reich Gottes gewinnen zu helfen, d. e. als alle möglichen und unmöglichen Festlichkeiten paradieren können. Und so griff sie zu einem der anderes herauskommt als, wie gesagt, ein regelrechter vielen Schönheitsmittel, die in den Zeitungen Käter. marktschreierisch angepriefen werden. Wohl, der] Ich will damit keineswegs ein erlaubtes VerAusschlag verschwand, die Haut des Knaben gnügen bekritteln und verwerfen.„Lustig in Ehren, wurde schön weiß und rosig, aber— nach einigen kann niemand verwehren.“ Namentlich soll die Wochen stellte sich ein Augenübel in, über das Jugendwelt ihre unschuldigen Freuden und Spiele der Arzt erschrak und an welchem Schuld zu have... Es ist nicht gut, der Jugend gar keine tragen, er die Schönheitscreme verdächtigte. Freude zu gönnen und sie nur einseitig zu SparEinige Monate später erfolgte völlige Er= samkeit anzuhalten; wenn die jungen Leute aber Und keine Hülfe! Vergehens konfultierte die gemahnt und gewöhnt werden, sich etwas Unnötiges verzweifelte Mutter die größten Berühmtheiten auf dem Gebiete der Augenheilkunde, die Antwort war immer dieselbe:„Unheilbar—“. Die Mutter brach fast zusammen unter ihrem Jammer und ihrem Schuldbewußtsein und nur einem letzten Rest jener Religiosität, die ihr einst zu versagen, um mit dem Ersparnis eine Wohltat zu spenden, so ist dies eine vortreffliche Erziehung. Auch bei„älteren Knaben“ klopft unser Wort an, bei überdurstigen„Studtos“, bei starken Rauchern, bei verständigen Damen, die selbständig genug sind, um einmal eine Eintagsmode zu überhüpfen, bei ihre fromme Mutter eingeflößt und die ihr das besonnenen Müttern, welche statt unvernäuftig Weltleben nicht ganz hatte rauben können, dankte reichen Spielzeugs und übermäßigen Leckereten ihrer sie es, daß sie nicht zu dem verzweifeltsten Mitter Hzubern eine neue Marr over einen„golderen griff und Hand an sich und ihr Kind legte. So Kindern eine neue Mark oder einen„golderen raffte sie sich auf und widmete ihr übriges Leben der Sühne und Buße. Keine Festlichkeit sah sie mehr in ihren Reihen, sie lebte nur mehr ihren Kinde. Hatte sie demselben jetzt doch auch den freude machen mögen. Fuchsen" unter den Christbaum oder ins Ostereikörblein legen, damit diese mit dem Geldstück rem Bonifatiusverein eine wahre Weihnachts= oder Ostr= Dirspf Ge* 35.— u din Waiphlndn ihn c eipni n „Tii M zun un zuwbh mpan cpht ai(esuch. ium zi Mpa# i n gate Shoiiun n ut i Mutng#ud di „W M#e inn Spiu zzuo 907 **—— M ir Wnd Wdut u guilng s z M Me##i 207 ich mit Gottes Hilfe einer Mutter den Sohn gerettet. Ein Opfer war das andere wert.“ Damit wischte er sich den blutigen Schweiß von der Stirne und ließ sich auf einer Tragbahre zum Bahnhof bringen. damit steks in der Herde Christi jemand da sei, der die„Lämmer und die Schafe“ weidet. Keine Weltmacht, kein Fürstenthron, keine Kaiserkrone ist seit 2000 Jahren so sehr gelästert und angefeindet worden, wie das Papsttum. Bis Von allen Türmen klangen die Glocken und auf unsere Tage herab gibt es Leute, die nicht alles war von Freude erfüllt. War doch end= genug über päpstliche Anmaßung und Herrk, lich nach Kampf und Krieg, Friede geworden. sucht schimpfen und schmähen können. Möge###bracht. Wir wollen zu Christus dem Herrn Unter klingendem Spiel zogen die Truppen aver liberale Kleingeister und sozialdemokratisch beten, er möge seine Stellvertretebeim. Auf mancher Brust ruhte das eiserne Kreuz, Großsprecher noch so sehr über die Tyrannei derlauf Er en schützen, schirmen, segnen. und hohes Glück malte sich auf allen Zügen, kömischen Tiaraträger lästem, die Weltgeschichte ungeachtet der Web und Schmerzen, welche des kennt keine Herrscherfamilie, die so viele Vererheben zu den lichten Höhen ucheres Glaubensideal. Wir wollen uns in Berehrung neigen vor der menschlich so großen und sompathischen Erscheinung der Persönlichkeit, die Petri Stubl einnimmt. Wir wollen dem Heiligen Vater danken für alle Wohltaten, die er schon unseren Seelen #rwiesen, für alle Segnungen, die er uns geFeindes Hand geschlagen. Im Schlosse zu Berlin stand wiederum der 0 Der Peterspfennig. Von thool. Scherm, Regensburg. „Ter Papst lebt herrlich in der Welt.“ Ein dienste um die größten und teuersten Güter der Menschheit, um die Religion, um die Sittlichkeit, droße Monarch König Wilhelm und reichte zwei un die Bilbeng, Freiheit, Wissenschaft und Kunst Offizieren zum Abschied freundlich die Hand. zu verzeichnen hat, wie die päpstliche Dynastie. „Bleiben Sie fortan gute Freunde und stehen. Gewiß hat es auch einige schlechte Päpste Sie sich auch fürder in allen Lagen des Lebens gegeben. Das wissen und bedauern wir treuen.......#. bei. Hauptmann von Nordeck und Hauptmann Sohne der Kirche am allermeisten. Wandeln aber frivoler Gassenhauer meint das, und mancher von Brinken zu Diensten, habe ich angesichts ihrer auch persönliche, menschliche Schatten mit der kann sich an dem Sprüichlein sogar köstlich vergroßen Verdienste hiermit ernannt.“ Und als der langen Reihe der römischen Amtsträger, so gnügen. Lassen wir ihm durch trockene Jahlen König in die vor Glück strahlenden Gesichter der werden sie weit überstrahlt durch den Glanz ihres und Tatsachen das Urteil sprechen! beiden Offiziere sah, sprach er leutselig:„Es Ansehens, ihrer Tugend, ihrer Segastaten. In] Was hat denn der„Gefangene im Vatikan“ sei euch alles vergeben und vergessen durch eure der römischen Tiara fehlt weder der Kranz der an zinstragendem Vermögen? Kurz gesagt: Tapferkeit im Streite und weil ein Engel für Wissenschaft, noch der Elorienschein der Heilig= maa man ihm seinerzeit euch beide so warm gebeten hat. Als aber die Audienz beendet, da eilten auch diese beiden der Heimat zu. keit, noch die blutige Krone des Martyriums. Christus hat seine Kirche auf menschlichen Schultern gebaut. Menschen sind Ein Jahr war seit dem Frieden im Strome anstiten Per Mart, ve(geiher nunß der Wenschen der Zeit versunken, als in der festlich geschmückten Haustaat„Der.“ ansen Eicer und#r Panchen was man ihm seinerzeit nicht nehmen konnte. Und das ist nicht allzuviel. Es sind zum weitaus größten Teil die Kapital= und Vermögensbestände, die damals schon wie auch heute noch i fast allen katholischen Ländern, auch in Deutland nd besonders in Bauyern, angelegt waren. Lauheit können auf die Geschichte des Reiches Dieses Vermögen ging fast unverändert von dem Hona=(Elach aber auch sezerlicher Christi auf Erden einen weit= und tiefgehenden ausgeraubten Bekennerpapst Pius IX. über auf Hohes Glück aber auch feierlicher Einfluß ausuben. Aber es ist das Wunderk=— Leo XIII. und Pius X. Es steht unter der und Göttlich: an der Institution des Papsttum=, Verwaltung einer eigenen Kardinalskommission daß sie alles Menschliche überwindet— wenn die mit dem Kardinalstaatssekretär an der Spitze. Kirche und das Papsttum reies Menschenwerk Daß genaue Ziffern über die Höhe jenes Kapiwären— hätten sie schon längst durch mensch= talienstandes fehlen, kann keineswegs überliche Schwächen und Bosheit untergehen müssen, raschen; politische und geldökonomische Gründe Da sie sich aber immer wieder selbst be= legen sich hierfür von selbst nahe. Wir besitzen haupten, da sie aus den schwersten Krisen siegreich jedoch gewisse Anhaltspunkte, welche mehr oder hervorgehen, ist es uns klar, daß eine höhere. minder begründete Vermutungen ermöglichen. göttliche Macht Kirche und Papsttum schützt Wenn vor fünf oder sechs Jahren durch die gegund hält,„daß der Beistand dessenigen, der gesagt nerische Presse Italiens und Deutschlands Gerüchte hat: ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der von„unheimlichen Reichtümern“ des Papstes Zeiten, nicht ausbleibt,“ daß die Pforten der gingen, so sind diese ebeno Fabeln wie die gegenHölle sie nicht überwältigen können.: teilige Behauptung von dem„hungerleidenden Gotteskraft offenbart sich m der Papst.“ Folgende Tatsache darf nämlich als geMenschen Ohnmacht. Dies paulmische Wort sichert betrachtet werden: Die Gesamtjahresrente bewahrheitet sich besonders an Kirche und Papst= des päpstlichen Vermögens reicht kaum hin, um tum. Wie schwach und gebrechlich erscheinen heutzu= auch nur die Hälfte der ordentlichen Jahresaustage ihre Kräfte neben den Riesenmächten wirt= gaben zu decken. Setzt man für diese Ausgaben schaftlicher, politischer Organisationen. Und doch den Durchschnittsbetrag an, wie ihn Marchese ebt in Kirche und Papsttum eine innere, höhere Camposanto im 107. Band der„Historisch=poliKirche zwei Liebende sich die Hand zum Ehebund reichten. Ernst lagen auf beider Mienen, als der Priester ihren Bund segnete. Es war eine glänzen.## Die gesamten Offiziere und der Generalstab waren vertreten, selbst der Kaiser und König hatte em Vertretung geschickt, galt es doch die Verbindung zweier Familien zu verherrlichen, welche dem Monarchen warm ans Herz gewachsen, Kurt von Nordeck mit Marga von Brinken. Still und doch von Glück überwältigt, trat das Paar nach der Trauung die Heimfahrt an. Aber an der Schwelle des neuen Heims, da stand eine Matrone, deren Haltung edle Würde zeigte, ihr Antlitz war von Güte und Liebe gan durchgeistigt. Und mit der ganzen Liebe, deren eine Mutter fähig ist, schloß sie die niue Tochter an ihr Herz. Aber noch zwei lagen sich in der Stille des Gemachs am Herzen, Brinken und Nordeck als Brüder.„Siehst du, lieber Hugo“, stammelte er, von Glück überwältigt,„mein Opfer it nicht vergebens gewesen.“ C cnanen Kraft, die nicht gebeugt und gebannt werden kann, weil es eine Teilnahme an der Macht desjenigen ist, der von sich selbst behauptet hat: Mäir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Und nun schauen wir auf zum jetzigen Träger der römischen Gewalt auf Petri Stuhl. In Liebe und Verehrung schlagen unsere Herzen dem Priestergreis entgegen, dem Gott solch hohe und segnende Macht verliehen, der Priestergreis, der tischen Blätter" berechnet und im einzelnen nachgewiesen hat, nämlich jährlich 7160000 Lire, so wird man für die Gesamtjahresrente des päpstlichen Vermögens kaum mehr als 3 Millionen Lire(= 2½ Millionen Mark) annehmen dürfen. Dafür ist aber auch— abgesehen vom Peterspfennia— Jo ziemlich der einzige Einnahmeposten im Haushalt des Heiligen Stuhles gegeben. Der Frage: Was hat der Papst? entspricht die andere: War braucht er jährlich? Schon oben haben wir eine Summe genannt; sie mag für die Gegenwart nicht mehr ganz genau zuDas Papsttum. Es war an den Ufern des See Genesareth. Da stellte Christus der Herr Petrus die drei= uns auch menschlich so nahe steht. malige Frage„Simon, Sohn des Johannes, liebst! Nach katholischer Lehre verehren wir in du mich?“ Dreimal gab Petrus die demütige, Pius X. den Stellvertreter Christi auf hingebende Antwort:„Ja, Herr, du weißt, daß Erden, den Träger der höchsten kirchlichen Macht ah dich liebe.“ Auf jenes Liebebekenntnis und Gewalt, den Führer der Christenheit auf dem treffen, aber sie kennzeichnet zum mindesten das des Jüingers versicherte der Herr:„Weide meine Wege zur ewigen Heimat. Den Gehorsam, den päpstliche Budget überhaupt. Einmal überrascht Lämmer, weide meine Schafe," und übertrug wir ihm schulden, leisten wir ihm in Anbetracht die ganz unverhältnismäßig geringe Höhe dieser damit Petrus jene oberste Gewalt innerhalb seiner der rechtmäßigen Gewalt, die ihm von Gott ver= Summe. Der höchste der Souveräne, der die Kirche, die er ihm einst versprochen, als er auf liehen worden. Wir lassen uns in dieser Ge= Völkerlirche regiert, benötigt nicht viel mehr als ein treues Glaubensbekenntnis hin die horsamspflicht durch das Geschrei und Getue 7 Miltionen Lire! Und damit unterhält er an Worte sprach:„Du bist Petrus und auf diesen gewisser Blätter nicht irremachen, die ihrem die 30 in Rom selbst residierenden Kardinäle, Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Religionsbedürfnis vollauf entsprochen zu haben ferner die Staatssekretarie mit sämtlichen ihr Mit diesen Worten bezeichnete der Gottes= meinen, wenn sie über Ultramontanismus und untergeordneten Nuntiaturen und Apostolischen fohn den Träger dieser obersten kirchlichen Ge= römische Herrschsucht weidlich geschimpft haben. Delegationen, sodann die Unterhaltung der Apowalt: es ist Petrus, der Sohn des Johannes,] Wir verehren aber auch m der Per= stolischen Paläste mit den päpstlichen Kunstsammeine konkrete, geschichtliche Persönlichkeit. Christus son Pius X. den tieffrommen und echt lungen, Vaiseen und Bibliotheken, ebenso die bestimmte die Personen, die dieser Gewalt veligiösen Geist, der ihn beseelt und alle seint noch lebenden pensionierten Beamten des ebeunterworfen, seine Lämmer und seine Schafe, d. h. Amtshandlungen kennzeichnet; den Papst, der maligen Kirchenstaates; damit unterstützt er die seine ganze Herde, alle Kinder seiner hörenden unserer Kinderwelt die Segnungen des göttlichen vielen armen Diözesen und Seminarien Italiens, und lehrenden Kirche Christus präzisiert die Kinderfreundes erschlossen und allen Gläubigen besonders die katholischen Schulen Roms, damit Natur dieser Gewalt; es ist eine Hirtengewalt, den Weg zum eucharistischen Heiland gewiesen die in Hirtenliebe und Hirtensorgen ausgeübt hat; den Papst, der um die Reinerhaltung des werden endlich die beträchtlichen Ausgaben der päpstlichen Almosenspende bestritten. Für die werden soll. Er weist auf den Zweck dieser Ge= Glaubens so treu besorgt ist, und den von Christus Zivilliste des Papstes im engeren Sinn finden sich walt hin; sie soll das Werk fortsetzen und voll= übermittelten Glaubensschatz der Menschheit hütet in obengenannter Etatsäbersicht 500000 Lire. enden, das er begonnen: den Menschen die Wahr= und bewahrt..(— 400000 Mark) vorgetragen. Daneben stelle heit und die Gnade vermitteln, die er uns ge Das sind die großen Richtlinien. die man vergleichshalber die Zahlen der Zivillisten bracht, die Menschheit zur ewigen Heimat führen. großzzügigen Gedanken, die das Pontifikat anderer Souveräne, z. B. des preußischen Königs Jefus schließt in seinen Worten die Fortdau= Pius X. beherrschen. Wir dürfen nicht den Sinn mit 15 719269 Mark samt 4½ Millionen Mark dieser obersten Hirtengewalt ein. Solange es eine für das Große und Ganze verlieren und müssen Reichsdispositionsfond oder des bayerischen Kirche gibt, ist diese Gewalt notwendig: sie wird nicht nur auf nebensächliche, unliebsame Begleit= Königs mit 4230000 Mark nebst 1170000 baher auf Nachfolger übertragen werden müssen, erscheinungen schauen. Wir wollen die Rugen Mark Avanage! Dabei bieibt folgendes zu be a OPhoTTR E 590.892.50 S Simmmmmmmummmmmm 208 decken: Von dieser halben Miltion wird der weitaus größte Teil zu mehr offiziellen, außerordentlichen Ausgaben des Papstes verwendet, 1. B. für Geschenke an Souveräne, zur Verleihung von Ordensinsignien, zum Ankauf von Kunstgegenständen und dergleichen. Nur der geringere Bruchteil dient der päpstlichen Haushaltung als solcher: Leo XIII., der geborene Aristokrat, kam mit 5 Lire im Tag für seine persönlich: Bedürfnisse aus, bei Pius X. werden nock jjedrigere aas ihren Häusern liefen, um das Vieh hinweg Beträge genannt. Wohl mag solch un vöhnliche Sparsamkeit zunächst und hauptsächle, is dem ichlichten, anspruchslosen Wesen dieser Leiden Tiaraträger begründet sein; aber man wird deshalb den Gedanken der zwingenden Notwendigkeit noch lange nicht gänzlich ausschalten müssen. Geldmangel ist zum mindesten ganz offensichtlich zegeben bei Beurteitung der niedrigen Gehälter der Kurienkardinäle(bisher 20000 Lire, jetzt etwas erhöht). Tatsache ist, daß manche von ihnen sich eine standesgemäße Hofhaltung, ja auch nur die Haltung einer eigenen Equipage, nicht leisten können. An solchen Tatsachen darf nicht achtlos vorübergegangen werden. Durch Vergleichung von Einnahmen und Ausgaben berechnet sich für die päpstliche Hofhaltung ein jährlicher Fehlbetrag von mindestens 4 Millionen. Dieser könnte zum größten Teil gedeckt werden durch die Jahresrente von 322500 Fr., welche das italienische Garantiegesetz vom 13. Mai 1871 dem entthronten Souverän des Kirchenstaates ausgesetzt hat. Aus den bekannten Gründen darf der Heilige Vater diese Abfindung nicht annehmen.“) Somit bleibt kein anderes Mittel, als daß die Liebe und der Opfergeist seiner Kinder helsend einspringt. Gott sei Dank, die Kinder haben den Vater nicht im Stich gelassen. Im Jahre 1860 ging von der Wiener Dichaelsbruderschaft die Parole aus, sand Widerhalk bei den treukatholischen Iren und der Reihe h in allen katholischen Ländern, besonders auch Frankreich. Im Mittelalter war der Peterspsennig eine Pflichtsteuer der Untertanen, jetzt lebte er wieder auf als freiwillige Liebessteuer der Kinder! Wieviel geht durch den Peterspfennig jährlich em? Genaue Zahlen sind uns vorenthalten; m den Jahren der gewaltsamen Absetzung Pius IX. stieg die jährliche Summe von anfänglich 6 bis 7 Millionen Lire bis zur Höhe von wohl 20 Millionen; jedoch seit dem Ende der siebziger Jahre, namentlich seit dem deutschen und französischen Kulturiampf ist die jährliche Ertragssumme m raschem Sinken begriffen; gegenwärtig sollen kaum an diz 2 b# 3 Millionen jährlich eingehen. Eine wahrhaft beschämende Tatsache! Sie wirft zugleich ein grelles Licht auf die mannigfachen Einschränkungen und Refor Der Franzosendrescher. Von B. Bertram. (Nachdruck verboten.) Pfarrer Fischer von Odenthal wollte nicht mehr vor den Franzosen flüchten. Es war eine Gleichgültigkeit über ihn gekommen nach den vergangenen schrecklichen Tagen. Betrübt schaute er auf seine Pfarrkinder, die in buntem Gewirre zutreiben und bewegliche Habe so gut es eben ging zu verstecken. Stumme Verzweiflung trat auf den bleichen Gesichtern der Leute zu Tage. Vor Leid fast trunken, brachen sie jetzt durch das Dickicht des großen Grünscheiös und entschwanden schnell seinen Blicken. Einer der Flüchtlinge winkte noch lange, es war der um seinen Pfarrer besorgte Vikar, der ihn nicht hatte überreden können. Zwei Männer traten zögernd aus der Kirche dem alten Herrn entgegen. Es war Johann Häck. der Zimmermann zur Haide in Odenthal und dessen Nachbar Peter Theodor Berger. Sie hatten gehört, wie der Vikar auf den Pastor eingesprochen hatte und bewundernd seine Ablehnung anerkannt. Schon seit 1755 hatte er der Gemeinde als Pastor vorgestanden. Er begrüßte die beiden freundlich und sprach:„Nur wenige Tage meines Lebens habe ich zu verlieren und die stehen in Gottes Händen; ich fürchte die Räuber nicht und will lieber sterben auf dem Wege meines Amtes, als ferner flüchtig im Walde umhergetrieben zu werden.“„Mir ist's auch ferner nicht im Sinn, im Busch herumzulaufen,“ sagte der Häck, so in Furcht, Angst und Sorgen, wie ein Spitzbub und Gaudieb sich zu verstecken, steht mir nicht an, lieber will ich sterben an meinem Herde. Ich bin mir keiner Schuld bewußt und gehe den welschen Schelmen nicht aus dem Wege. Wenn unser alter Pastor die nicht fürchtet, habe ich noch weniger Ursache dazu.“„Ich gehe mit, Gevatter,“ rief Berger, „mag's kommen, wie es will. Was sollen wir uns um ein Leben placken, das voll Elend ist. Was war der Frieden doch eine edle Sache, und was waren wir früher Narren, wenn wir über Steuern, Wildfraß und Herrenhafer klagten. Jetzt wollen wir's gern dreifältig geben, wenn wir nur Frieden hätten.“ Der alte Pfarrer war mit ihnen weiter geschritten, und nun waren sie auf ihrem Weiler. auf der Hofstelle Haide angekommen, der oberhalb des Dorfes auf steil abfallender Berghöhe lag. Von hier aus war ein prachtvoller Blick auf das schöne Dhüntal. Gefesselt von dieser Naturschönheit blieb der alte Geistliche stehen, während die Bauern ihre Häuser untersuchten. Es war dem alten Pfarrer auf einmal so wohl zu Mute, die Kümmernisse der men in der päpstlichen Hofhaltung, wie sie gerage letzten Zeit hatte er plötzlich vergessen. Auf in den letzten Jahren aus Rom gemeldet wurden. In bezug auf den Peterspfeunig steht Deutschland nicht vorbildlich da. Nicht viel über 200000 Mark bringen die deutschen Katholiken durchschnittlich im Jahre auf! A. M. von Steinle hat das Wort geschrieben:„Die Staaten gehen mehr und mehr dazu über, die Steuerkraft für die Staatsaufgaben den Staatsbürgern durch Selbsteinschätzung der reizenden, von fruchtbeladenen Obstbäumen geschmückten Straße dort unten, der Dhün entlang, war er vor vierzig Jahren in das Dorf gezogen. Die Glocken der Kirche, die Willkommenrufe der guten Odenthaler waren bis nach unten gedrungen, und seinem edlen Priesterherzen war die gröbte Freude des Lebens geworden. Ein Heim, eine Stätte, wo die tosenden Wellen der wilden Lebensströmung sich brachen, zu überantworten. Die Kirche besitzt kein durch= ein Friedensland, dem er ein rechter Vertreter führbares Besteuerungsrecht, mit dem sie eine Gottes in Liebe und Geduld werden wollte, Selbsteinschätzung erzwingen könnte. Aber sie arm und bescheiden. Und die Jahre waren über hat als Rechtstitel für ihre Forderung, daß wir ihn und seine Gemeinde dahingeflogen, auf erhalten müssen, was sie geschaffen— unsere Engelsschwingen mit Segen, den nur der sich Liebe; sie hat als Finanzminister, der das Budget selbstverleugnende Priester allen Herzen fühlbar aufsteltt— unsere Begeisterung für ihre große, machen kann. Alle waren ein Herz und eine stets wachsende Sache; sie hat als Parlament, welches die Steuerumlage beschließt— unsere Einsicht, und als Steuerexekutor— unsere Gewissen!“ An dieses Wort möge jeder Katholik Seele. Heute war der Peter= und Paulstag 1796; die heiße Sonne des Mittsommers ließ ihn im Bild der schönen Landschaft auch seinen Lebenssich erinnern und seinen Peterspfennig gern und gang verklärt aus der Vergangenheit schauen sreudig opfern. bis... Da zog eine schwere, schwarze Wetter—„ wolke am strahlenden Himmel auf, das klare Ge*) N a c h n e u e s t e r F e s t s t e l l u n g w u r d e s e i n e r z e i t m ä l d e d e r l i e b e n H e i m a t w u r d e v e r d u n k e l t u n d der erste Vierteljahrsbetrag in den Vatikan ge= mit ihr zogen dunkle, drückende Gedanken in bracht, vom damaligen Kardinalstaatssekretär An= das Herz des edlen Menschenfreundes. Die Frantoneili angenommen und quittiert. Auf die fol= zosenzeit hatte alles vernichtet, aues verödet und gende Rate wartet der Papst heute noch, nie mehr aus den sanften Kinderherzen blutlechzende, rachhat der italienische Staat die Ausfahlung„ver= süchtige Menschen geschaffen. Nichts war daran sucht".(Anmerkung der Redaktion.): zu ändern. Ob friedsam oder widersetzlich, der Franzmann mußte sein Mütchen an den armen Leuten kühlen, und seine Raubsucht kannte keine „ G r e n z e n. D e r f r a n z ö s i s c h e G e n e r a l L e f e b v r e, d e r die Soldaten gewöhnlich seine Kinder nannte #und dem die Schandtaten seiner Leute geweldet wrrden, lachte in welscher Freundlichkeit und sagte:„Meine Soldaten sind wie die Kinder. was ihnen gefällt, wollen sie haben.“ Also keine Hilfe! Da waren die Worte des Priesters eines Morgens wie Donnerton von der Kanzel gedrungen. Die Not um seine Kinder aber hatte in ihm einen Haß entfacht, der, glühend wie er war, die Feinde vernichten wollte. Nächer waren erstanden und nur zu oft wurden die blutigen Ausschreitungen der Feinde mit Blut zurückbezahlt. Heute am Peter= und Paulstage, wa er sonst unter freiem Himmel seinen Leuten Worte des Heiles für ihre dürstenden Seelen gab. kam wiederum der Feind, störte unerbittlich ohne Rücksicht den Dorffrieden. Heute hatte er abgeschlossen mit der Welt, er wußte, daß er recht handelte. Fest schritt er zu seiner Pflicht, zu seinem Trost, und beim Opfer des Herrn vergaß er die ganze streitende Welt. Die beiden Nachbarn fanden alle Türen geschlossen, die Ställe und Häuser leer, demn Weiben und Kinder waren in die Wälder geflüchtet. Nun suchte Peter Berger eine im Heuschober versteckte einfache Jagdflinte hervor. Häck aber, öffnete die Scheune und langte einen derben Dreschflegel herab, der ihm als Verteidigungswaffe dienen sollte. Dann setzten sich die beiden Nachbarn in ihren Feiertagskleidern auf das Schwellbrett der offenen Scheune nieder. Unten aus dem Tal drang der Zuruf der letzten Flüchtlinge, das Gebrüll der Rinder, und aus der, Ferne anhaltendes Schießen. Es beschlich sie ein eigenes Gefühl als der Lärm geschwunden, und eine ungewisse Aeschlich sich in ihre Herzen. Da sprachen si9!„Elendigkeit des Lebens unter Feindesherrs##### und gaben sich ihr Wortz nicht zu weichen von ihrem Eigentume, und sich zu wehren, es möchten so viele kommen, als da wollten. Nicht lange brauchten sie zu warten. Plötzlich hörten sie lärmende Stimmen und von den Huftritten vieler Pferde hallte die Erde wider. Erst eine Staubwolke, dann immer mehr sich daraus entwickelnde französische Reiterei, Dreiundsechzig Lefeborische Husaren hatten am Eichenplätzchen von der Heerstraße abgelenkt, hatten auf Holz und Glöbusch geplündert, und hierbei den alten Gerhard Porezberch, der auf seinen Krücken nicht schnell enteilen konnte, durch Säbelstiche getötet. Von dieser Heldentat ermutigt, zogen sie eilends auf Odenthal zu. Kaum hatte Berger die Reiter gesehen, als er kleinmütig wurde. Aengstlich versuchte er die Schar zu zählen und als er bis auf 63 gekommen, sprang er auf und lief wie von Sinnen dem nahen Wald zu. Einer der Husaren bemerkte die Flucht und sprengte ihm nach. Der Flüchtling dachte nicht einmal daran, sich der Flinte zu bedienen, die er krampfhaft in den Händen hielt, er warf sie weg und entkam glücklich in den Wald. Vor seiner Scheune stand ein Held, der alles sah und nicht von der Stelle sich rührte. Es war Häck; er war von ansehnlicher Leibeslänge, jedoch mehr schlank als kräftig gebaut, im Alter von 52 Jahren. Die Arbeiten seines Handwerkes hatten seine Muskeln und Sehnen gestählt und die Gelenkigkeit seiner Glieder war außerordentlich. Gegen die zahlreichen Feinde aber war der Kampf eines Mannes tollkühn und verwegen Zwei Umstände aber kamen dem Bauern zustatten: Die Husaren waren nur mit Säbeln bewaffnet und Häck, in offener Scheune stehend, hatte den Rücken gedeckt, und links am Eingang der Scheune verhinderte ein an einem Birnbaum lehnenden Karren, daß mehrere Reiter zugleich den Eingang nehmen konnten. Unter entsetzlichen Flüchen, die Säbel schwingend, polterten die Soldaten heran. Häch stand wie eine Eiche, den Dreschflegel schlagbereit. Da ein Sausen, ein dumpfer Schlagund der vorderste Franzose sank ohne ein Lautvom Pferde, einem zweiten wurde die Kopfbedeckung so fürchterlich eingetrieben, daß sie über Nase und Backen hinabglitt und der Reiter in der Nacht seines Hutes vom Pferde fiel. Einen dritten traf der Schlag vor die Stirne, so wuchtig, daß er ohnmächtig rücklings vom Pferde stürzte. Im ersten Augenblick war alles starr. Doch ein einzelner, der konnte und durfte nimmer ihnen, der„grande nation“, widerstehen. Um ihre Kameraden zu rächen, drangen alle mutig vor. Wieder dieses unheimliche Sausen, wiederun dumpfe Schläge und gleich derber Empfang. Mit jedem Schlage sank ein Feind oder sein Pferd *" ∆# 1 ∆ 1UA#E• —□••* 9 9 T.1 S 8 wurde so hart getroffen, dah es nicht mehr zu halten war. Der Kampfesmut verging den Tapferen, und bestürzt hielten sie Kriegsrat. Ein feiger Gedanke wurde laut, ein Husar holte die geladene Flinte, die Berger bei seiner Flucht weggeworsen. Der wackere Kämpe sah den Tod vor Augen, das Spiel, das er bis jetzt gespielt, wurde ernst, sein Leben war durch die elende Furcht seines Nachbarn auf das schlimmste gefährdet. Ein Knall— der mutige Drescher stürzte zusammen. Schon fielen die Husaren über ihn her, sie wollten nach ihrer Gewohnheit die Leiche des furchtbaren Widersachers zerhacken. Jedoch die Kugel hatte nur den fleischigen Teil des Oberarmes gestreift, die edleren Teile waren unverletzt geblieben. Hinter der Wolke des Pulverdampfes stand Häck, so lang wie er gewachsen war, entsetzlich anzuschauen. Vor Wut und Schmerz kamen fürchterliche Laute von seinen Lippen, blutiger Schaum stand vor seinem Mund, die Augen rollten wie wahnsinnig hin und her. Und es fielen Schläge auf Roß und Mann nieder, die alle früheren übertrafen, rechts, links und geradeaus stürzten sie zusammen, ein Mann zerschlug 63 Feinde. Nicht lange hatte er also gedroschen, da stutzten sie, wichen zurück und versuchten nun mit List den Gegner zu vernichten. Doch der Häck ließ sich nicht verlocken aus seiner vorteilhaften Stellung. Er blieb immer mit einem Fuß in der Scheune, kam einer zu neuem Versuch heran, so bezwang der lange Flegel wiederum den Säbel. Endlich verließen die Reiter den Hof. Schon sah er die vordersten hinter den Häusern auf dem Felde, da hörte er ein Weib um Hilfe schreien. Mutvoll wollte er seine Hilfe nicht versagen. Er fand einen Franzosen, der ein Haus durchsucht hatte, mit einer Frau ringen, die, aus ihrem Versteck vertrieben, entfliehen wollte. Ein kräftiger Schlag und der Schelm lag am Boden. Der Frau gelang es in den Wald zu entkommen. Der Drescher bemühte sich nun vergebens, den Gefallenen weiter zu treffen, es war komisch anzusehen, wie die Schläge links und rechts vorbeistreiften und nichts weiteres bewirkten, als daß der jämmerlich schreiende Mann sich nicht aufrichten konnte. Das Geschrei rief die Kameraden zur Rückkehr und Häck mußte eilen, seine Scheune wieder zu erreichen. Nun gewahrte er, daß die Flegelstange durch Säbelhiebe abgeschnitten war und schnell ergriff er einen noch schwereren Flegel. Zum drittenmal begann der Tanz von vorne. Mit blutiger Nase, mit zerbeulten Köpfen, stürzten die Feinde nach wie vor zu seinen Füßen und der Mut ging ihnen aus mit diesem Riesen zu kämpfen. Häck zählte bei ihrem Abzug alle 63 noch in den Sätteln, zwar wankend, gebeugt und blutig viele von ihnen, aber noch in voller Zahl. Kaum waren sie abgeritten, als die Nachbarn, welche den Kampf aus den Verstecken gesehen hatten, herzukamen.„Gott verläßt keinen Deutschen nicht,“ rief der furchtlose Drescher ihnen entgegen und alle wunderten sich über den glücklichen Ausgang und rühmten den Sieger. Vor der Pfarrei aber lag der alte Pfarrer, in Blut und Wunden, die Reiter hatten ihn zum Märtyrer seinek Gemeinde gemacht, er war ein Opfer seiner Pflicht geworden. Trauer herrschte in dem Heimatsort seiner braven Pfarrkinder, seine Pflichterfüllung zeigte ihnen den schönsten Weg im Leben, des Gehorsams, der Pflicht und der Entsagung. Ihrem Franzosendrescher aber weihte der alte Magister ein Heldenlied in der Prinz Eugen=Weise: „Peter Paulstag sechsundneunzig, Hieb Johannes Häck alleinzig Hin die dreiundsechzig Mann, Dreiundsechzig Mann Franzosen, Von den Rossen unverdrossen, Drosch der wackre Zimmermann. Seinen Säbel schwang ein Reiter— Hei! der Häck er hieb viel weiter, Tüchtig traf sein Flegelschlag; Wie der Blitz aus Wolken wettert Ward der Welsche hingeschmettert. Längelang er niederlag. Rasch heran die andern tosen, Doch es drischt der Häck Franzosen, Schlag auf Schlag ein Räuber fällt; Hin und her von hohen Pferden. Baumeln, taumeln sie zur Erden, Holz an Holz den Sieg behält.r * 209 Peter Paul! Euch soll man loben Daß ihr deutsche Kraft erhoben Hier im heitern Odenthal. Lustig lauten unsere Lieder: Kehrt der Näuber künftig wieder, Wannen wir ihr auch einmal. Pius IX. und die deutsche Sprache. Was ist doch unsere Zeit für eine sonderbare, widerspruchsvolle, an Gegensätze reiche! Da schwärmt man für Deutschtum und behauptet stolz, an deutschem Wesen muß noch alle Welt genesen, dabei verpönt man die deutsche„schnörkelige, steizbeinige, willkürlich hoch oder niedrig geführte“ Buchstabenschrift, vergleicht sie mit Spinnenbeinchen und Hühnerfüßchen! Gerade aus den Kreisen von sogenannten Alldeutschen, eigentlich „Ueberteutschen“, ertönt der Ruf: Hinweg mit der schwerfälligen, unleserlichen Fraktur; herbei mit der schöngeformten, wohlgefälligen, leicht entzifferbaren lateinischen Antiqua!“ Freilich gibt es auch Leute, die anders denken; man findet sie just am stärksten vertreten im katholischen Volksteil, im Lager der sogenanten Ultramontanen. denen man vorwirft, sie hätten ihr Vaterland jenseits der Alpen und sie hingen nur mit halbem Herzen am lieben deutschen Vaterland. Ja, wenn die Vaterlandsliebe sich in Hurrarufen und Feuerwertmachen und strohfeuerähnlich aklein betätigte, dann wären die Katholiken schwache Patrioten. Ihre Vaterlandsliebe sitzt tiefer und glüht nachhaltiger. Doch dies nebenbei! Da erzählt in einer weltlichen Gelehrtemeitschrift ein Sprachwissenschaftler, namens Dr. Hubert Jansen, eine hübsche Anekdote aus dem Leben des hochseligen Papstes Pius des Neunten. Es sei bekannt gewesen, daß Pius IX. gegen die deutsche Sprache eine gewisse Abneigung gehabt habe. Nicht aus Verachtung oder Geringschätzung. Denn das Oberhaupt der Katholiten habe die Deutschen so gut geliebt wie die Spaniolen und Gallier. Die nämliche Erscheinung zeigte sich auch bei dem gefeierten amerikanischen Schriftsteller Mark Twain(1 1910). Dieser vielgelesene Humorist macht sich in seinem Buche A Tramp Abroad weidlich über die deutsche Sprache lustig. Er bringt es angeblich gar nicht rund, wie ein folgerichtig denkender Mensch sich in einer Sprache zurechtfinden soll, in der man„vus Mädchen“. und„Die Rübe“ sage. Förmlich wütig wird der gute Mann, wenn er darauf zu sprechen kommt, wie im Deutschen oft ganz kleine Vorsilben bei Zeitwörtern z. B.„ab“ oder„an“ oder „aus“ vom Zeitwort getrennt werden und ganz hintennach hinken. Twain führt dafür einen Satz an, der wie ein Bandwurm so lang sich schlängese: „Als die Koffer verpackt waren, reiste er, nachdem von seiner lieben Mutter und Schwester Abschied genommen und seine Braut, die in einfachen weißen Musselin gekleidet, eine Rose in den Flechten ihres braunen Haares, obgleich noch von der Aussprache des gestrigen Abenos tiefbewegt und voll Trauer, ihrem treuen Verlobten die Hand zu einer langen Trennung reichen zu müssen, wo sie so herzlich ihm zugetan war, unsicheren Schrittes die Treppe herabschwankte, freundlich getröstet hatte, ab.“ Aus einem solchen Ungetüm von einem Satze ist freilich schwer klug werden. Aber mehr noch wie Engländer und Nordamerikaner empfinden Franzosen, Italiener und Spanier die Schwierigkeiten der deutschen Sprache. „Qué lengua tan terrible!“(Welch eine schreckliche Sprache!) pflegte ein Deutsch lernender Spanier zu sagen, der im Jahre 1851 in Triest bei meinem Freunde, dem Dichter Max Moltke, Unterricht nahm, wenn er in seinen deutschen Aufgaben keine Regel verletzt zu haben glaubte und ihm dennoch Verstöße nachgewiesen wurden. Die meisten Schwierigkeiten machte ihm die verschiedene Wortfolge unseres deutschen Haupt= und Nebensatzes mit ihren mannigfachen und doch streng geregelten Abweichungen; er war tatsächlich der erste, der m dem von ihm auswendig gelernten Goetheschen Gedichte:„Der König von Thule“ die Verse: „ie Augen gingen ihm über, so oft er trank daraus“ behn Aufsagen unwissentlich umstelkte: „Die Augen zingen im über, so pft trank er daraus.“ Als Mar Moltke nür Weihnachten 1887 die obige Anekdote erzählte(I. seinen„Deutschen Sprachwart“, Nr. 3 u. 4 von 1888, Seite 55), konnte ich ihm folgendes Gegenstückchen zum besten geben, das sich genau so zugetragen hat, wie ich es weiter unten erzähle. Papst Paus IX. stand auf gespanntem Fuße mit der„fürchterlichen deutschen Sprache“, die er gelegentlich hatte sprechen hören, von der er aber nur wenig verstand. Wie würden ihm Wörter wie„Impfzwang",„Strumpfband“ vorgekommen sein(mit 7 bezw. 9 Mitlauten bei nur 2 Selbstlauten), wenn er jemals Deutsch gelesen hätte! Und doch sind solche Wortbildungen nicht schwer zu sprechen und im Jusammenhang kaum unmelodischer als die oft zu vokalreichen italienischen Wortgebilde. In den 60er Jahren wurde nn Pio Nono von seinem Vorurteile gegen die deutsche Sprache bekehrt, und das ging so zu. Der Papst wurde damals, wie jedes Jahr, zu einem Feste der unter der Aufsicht der Congregatio de Propaganda Fide stehenden Missionarschule eingeladen, die von jungen Leuten, meist Geistlichen, aus allen Ländern besucht wurde. Bei diesem Feste wurden zum erstenmal auch Dichtungen in verschiedenen Sprachen vorgetragen. Viele der Anwesenden deklamierten Musterstücke aus den Literaturen der verschiedenen europäischen, prientalischen, afrikanischen usw. Völker. Emn junger Deutscher, den ich später in Münster als höheren Geistlichen kennen lexnte und der mir das Folgende selber erzählt hat, trug nun, als er an die Reihe kam. das bekannte Gedicht von Goethe:„Der Fischer“. sein Lieblingsgedicht dieses Altmeisters, mit vielem Ausdruck vor: „Das Wasser rauscht“, das Wasser schwoll, em Fischer saß daran: sah nach dem Angel ruhevolk, kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht teilt sich die Flut empor: aus dem bewegten Wasser rauscht ein feuchtes Weib hervor" usw. Aufmerksam und vom Wohlklang dieser herrlichen Strophen tief ergriffen hatte Pio Nono gelauscht, bis er schließlich erstaunt fragte:„Welch eine majestätische Sprache(che lingua maestosa), war denn das?“ Und als ihm zur Antwort ward:„La lingua tedesca!“— da schwand von Stund' an sein Vorurteil gegen sie. Der Italiener hat ein Sprichwort, wesches lautet:„Wenn's füglich auch nicht wahr wäre, so wär's doch gut erfunden!“ Si non e vero e ben trovato! EEEEEEEEEEEE Hüben und drüben. Von Hedwig Berger. (Nachdruck verboten.) Ganz am Eingange der beliebten Sommerfrische steht eine reizende Villa. Nur reiche Leute können hier wohnen, das ist ersichtlich. Das elegante Gebäude liegt halb versteckt zwischen den mächtigen Lindengruppen des großen Gartens. Die schweren Vorhänge hinter den blitzenden Spiegelscheiben lassen erraten, daß in den Gemächern hinter ihnen der Fuß in schnellenden Teppichen versinkt und weiche Kissen und Sitze zum Ausruhen einladen. Palmen in großen Vasen schmücken die hohe Mauer des Gartens, die noch durch ein sein gearbeitetes, spitzes Eisengitter gegen unberufene Eindringlinge geschützt ist: exotische Pflanzen füllen auch das Lusthäuschen mit den Glaswänden, das so hochmütig über dieses Eisengitter herunterblickt; sein gehartte Kieswege durchschneiden den Garten und unter einigen riesigen Linden plätschert ein Springbrunnen und schmiegt sich ein Vorkenhäuschen, eine kleine Eremitage, an die rissigen Stämme. Eine Reihe schlanker Tannen flantieren die Auffahrt zum Hofe. Eine große Dienerschaft steht bereit, den Winken der Herrschaft zu gehorchen, und im Stalle scharren zwei feingliederige Rappen ungeduldig der Stunde entgegen, da die Herrin auszufahren befiehlt. An den Garten schließt sich ein großes Stück Wald, engezäunt