Nr. 158.— 65. Jahrgang. Samstag, 14. Juni 1913. WestfälischesVolksblatt durch den „„„ estellt 64 Pfg., in:# der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. jedem Postamt, allen Landbriefträgeri: sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegen:S genommen.— Probenummern auf Verlangen gralis. Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderbor:. Bezugspreis: Bei der Post abgeholt monatlich 50 Briefträger und durch unsere Agenturboten zugestell der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt Bestellungen werden von je ventu Minnmmmmm M Verlag und Notationsdruck: Westfälisches Volksbleitt Sauerländer Tageblatt. Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Feierstunden", tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Ratgeber", Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. „Sonntagsfeier". 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Juni hatte der kranke Kaiser, dessen Leiden sich in den letzten Tagen des(ai ein wenig gemildert hatte, auf seiner Dampfjacht„Alexandra“ die Fahrt nach Potsdam angetreten, die allen, die ihn dabei sahen, in zinvergeßlicher Erinnerung geblieben ist. Das Bild des schlanken, weißen Schiffes, in dessen Salon die dunkle Gestalt des Kaisers sichtbar wurde, der mit Anstrengung winkend die Grüße vom Ufer her erwiderte, hat sich fest eingegraben in das Gedächtnis unserer aller, die wir damals an die Havelufer geeilt waren, um ihm mit Blumen, mit Zurufen und Liedern dein letzten Gruß mit auf den Weg zu geben. Wir ahnten, daß es nicht lange mehr dauern konnte, bis der Tod ihn von seinen Schmeizen erlöste, und es war in der Tat das letzte Mal, daß der Kaiser mit seinem Volke in Berührung kam und in dem Zuruf der Tausende die Liebe, die sie ihm darbrachten, erhebend empfinden konnte.— Bei seiner Ankunft in Schloß Friedrichskron, wie das Neue Palais während der kurzen Zeit seiner Regierung hieß, fühlte sich der Kaiser etwas gekräftigt, er konnte mit Appetit speisen und nach einigen Stunden der Ruhe noch eine Spazierfahrt durih den Park unternehmen. Und doch war es für die Aerzte bereits sicher, daß die Krankheit in den letzten Tagen an Ausdehnung gewonnen und in kurzer Zeit zum Ende führen mußte. Der Kaiser selbst fühlte sich dennoch in den ersten Tagen des Juni frischer als sonst, er konnte einige Schritte gehen, und am 6. Juni unternahm er eine Fahrt zu der Kirche des Dorses Alt=Geltow. zu der er selbst den Grundstein gelegt hatte, und lauschte andächtig dem Choral, den ihm seine Gemahlin auf der Orgel vorspielte. Fast schöpfte er, da er sich kräftiger fühlte, neue Hoffnung, daß seinem Leben noch eine längere Frist beschieden sei. Da aber wurde durch die Einatmung brandiger Teilchen, die sich von der: kranken Oberfläche der Luftröhre gelöst hatten, ein Lungenenrzündung hervorgerufen, und die letzte Kraft des einst so starken Körpers ward schnell untergraben., Schon am 10. Juni mußten die Aerzte ihm schonend mitteilen, wie große Besorgnis ihnen sein Zustand einflößte. Auf einem Papierstreifen schrieb er ihnen die Antwort:„Es tut mir sehr leid, daß es nicht besser mit mir geht.“ Aber auch der Todkranke, der sich nun Ha ser Friedrich II. ie in jenen goldnen Tagen, Wo sein Ruhm erfüllt' die Welt, War auch auf dem Sterbelager Raiser Friedrich wahrer Held. Nicht das Beispiel hehrer Creue, Nicht der Liebe Unterpfand Gab er nur, der große Duldesc, Seinem deutschen Daterland, Rein, er gab auch eine Lehre, Die in Wahrheit uns bewies, Daß mit Recht er Fürst und König, Dater seines Dolkes hieß. Todeswund trug er ergeben Ohne Klage seinen Schmerz, Nur zum Tenker der Geschicke Hob den Blick er himmelwärts. Wie dem Herrn es will gefallen, Dacht er, also mag's gescheh'n— Deutschland konnt' in dieser Orüfung Ihn als Mann und Christ nur seh'n! Es vernahm die großen Worte, Die die Tugend selbst ersann: Lernet leiden ohne Klagen, Istwas ich euch lehren kann! selbst immer schwächer fühlte, wollte nichts davon wissen, daß er unbedingt ruhen müsse, sondern suchte bis zum letzten Moment seine Regierungspflichten zu erfüllen. Zwei Tage vor seinem Tode, am 13. Juni, empfing er noch den König Oskar von Schweden. Unter wie furchtbaren Anstrengungen er dies ermöglichte, darüber sind wir durch einen Brief Ernst von Bergmamns unterrichtet, der am Morgen des 15. Juni an seine Frau schrieb: „Die Nacht von vorgestern auf gestern ist furchtbar gewesen. Schon die Szene mit dem Könige von Schweden wird ergreifend geschildert. Man wollte ihm schwedische Uniform anziehen, doch die Schwäche war so groß, daß er mehrmals zusammenbrach und ohnmächtig wurde. Es blieb nichts übrig, als den alten Interimsrock anzuziehen und auch von ihm nicht alle Knöpfe zu schließen. Der ganze Besuch dauerte kaum eine Minute. Darauf furchtbare Ermattung. Hinaustragen mit dem Bette auf die Veranda. Nach einer Stunde wieder Hereintragen. Offenbar Delirien. Greifen mit den Händen in die Luft, Aufrichten und starres Blicken hierhin und dorthin. Zurück ins Schlafzimmer, bald darauf Hinübertragen ins Schreibzimmer, wieder zurück und so fort, ohne Schlaf mit furchtbaren Hustenanfällen bis vier Uhr morgens. Dann etwas mehr Ruhe, aber hohe Temperatur. Von sieben bis zehn wieder dieselbe Unruhe. Dann ist das Bulletin mit dem Schwinden der Kräfte verfaßt worden.“ Als es am Morgen des 14. Juni ftlar wurde, daß das Ende nahe bevorstände, versammelten sich die Mitglieder seiner Familie um sein Lager. Noch immer suchte der Sterbende den Seinen seine Liebe zu zeigen, und mit zitternder Hand schrieb er der Prinzessin Sophie, die gerade ihren Geburtstag hatte und weinend neben seinem Bett in die Knie gesunken war, auf einen Zettel:„Bleibe fromm und gut, wie du es bisher gewesen. Das ist der letzte Wunsch deines sterbenden Vaters.“ Allen, die ihm sein Leiden zu erleichtern suchten, dankte er mit einem freundlichen Blick. Auch Fürst Bismarck trat tief ergriffen zu ihm, und der Kaiser legte die Hand seiner Gemahlin in die Rechte des Kanzlers, um sie seinem Beistand zu empfehlen. Am Morgen des 15. Juni schlief er kurze Zeit, dann weckte ihn der starke Schmerz wieder, den die Entzündung der Kehle verursachte, und bald trat das Ende ein. Er starb friedlich, ohne schweren Todeskampf, während die Augen fest auf die geliebte Gemahlin blickten. 12 Minuten nach 11 Uhr hauchte er den letzten Seufzer aus. Lernet leiden ohne Klagen! Schrieb der königliche Held, Und das Beispiel sondergleichen Gab er selbst der ganzen Welt! Er, den Ehr' und Ruhm umkränzen, Zeigt' sich wahrhaft siegergroß; Denn er trug mit echtem Mute Das bejammernswerte Los!— Deutschland schaut auf seinen Kaiser Und er bleibt ihm ewig wert; Denn die Dölker aller Zeiten Hat das Leiden er gelehrt! L. Saget. Erstes Blatt. Hierzu ein zweites Blatt, sowie „Feierstunden“ und„Prakt. Ratgeber“. Die Frage der Besitzsteuer für die laufende Kostendeckung der Heeresvorlagen ist noch in der Schwebe, jedoch sind durch die Verhandlungen, welche von den Abgg. Dr. Spahn, Bassermann und v. Payer geführt werden, derartige Fortschritte gemacht worden, daß begründete Aussicht vorhanden ist, die— wir betonen das ausdrücklich— noch bisher unverbindlichen Abmachungen zu einem festen Einverständnisse zwischen den Parteien führen werden. Daß bei solchen Kompromissen von jeder Seite Nachgiebigkeit gezeigt werden muß, bedarf keiner Hervorhebung, und wir nehmen keinen Anstand, klar herauszusagen, daß das Zentrum schwere Opfer im Interesse der vaterländischen Sache bringen muß, zu denen es sich nicht leichten Herzens, aber durch die Verhältnisse gedrängt, wird entschließen müssen. Das bisherige Ergebnis der Verhandlungen, was noch im einzelnen Abänderungen erfahren kann und auch wohl erfahren wird, ist kurz skizziert folgendes: Die Vermögenszuwachssteuer der Vorlage, die als Ersatz vorgesehen war, wird Hauxtsteuer. Die darin nicht erwähnte Erbschaftssteuer wird ausdrucklich eingeschaltet. Einige Milderungen sind vorgesehen: es ist Rücksicht auf die Fälle genommen, wo der Erbe selbst zur Schaffung des Vermögens mit gearbeitet hat: für jedes Jahr kann er sich 750 Mark anrechnen. Ferner sind die Fälle der Verschlechterung der Lage trotz des Erbanfalls berücksichtigt, so z. B. troenn der Ernährer wegfällt. Da setzt die Steuer erst bei 50000 Mark ein. Die Grenze für die Besteuerung des Zuwachses, die in der Vorlage 2000 Mark beträgst, ist auf 20000 Mark erhöht, an die Stelle der zweijähuigen tritt die dreijährige Veranlagung. Diese Sätze sind natürlich erhöht und beginnen mit 1 Proz.: dazu kommt eine Feststellungsgebühr von 20 Pfennig für je 1000 Mark. In Wegfall kommen folgende Steuern: 1. Grundstückswertzuwachssteuer, 2. wahrscheinlich auch Scheckstempel, 3. Erbrecht des Reichs. Die Sätze der bestehenden Erbschaftsstener sind namhaft erhöht. Die Entschädigung an die Einzelstaaten ist von einem Viertel auf ein Achtel heravgesetzt. Ueber die Stemrelsteuern ist in Aussicht genommen: Aktienstempel bleibt wie in der Vorlage vorgesehen, Immobiliar=, Feuer=, Unfall=Versicherung bleiben frei; etwa. 15 Mlllionen wenden aus Mobiliarversicherung(ein Zehntel vom Tausend) und Lebensversicherung herausgeholt. Was die Ertragsschätzungen betrifft, so rechnet man so: Zuwachssteuer 130 Millionen, Zuckersteuer(dauernd bleibend) 40 Millionen, Aktienstempel 28 Millionen, Mehr aus Erbschaftssteuer 7 Millionen. Der Wegfall der Wertzuwachssteuer ist mit 10 Millionen minus anzusetzen. Der Grundstücksumsatzstempel soll nicht erst 1916, sondern sofort herabgesetzt werden. Es fehlt noch die Zustimmung der Konservativen, die der Besteuerung des Gattenerbes in gewissen Grenzen nicht abgeneigt sind, aber der Besteuerung dis Kindeserbes bisher überhaupt Widerstand entgegensetzten. Die Annahme des Kompromisses gegen die Konservativen wird aber vom Zentrum ab gelehnt, weil dann die Zustimmung der Sozialdemokraten erforderlich würde, von denen zu erwarten ist, daß sie unannehmbare Sonderbedingungen stellen würden, und eine Entgegennahme der Deckung aus sozialdemokratischen Händen nach der Natur der Sache schon von selbst sich ausschließt. Sehr wesentlich kommt in Betracht der Wegfall der Steuern auf notwendige Versicherungen und sodann Wegfall der Grundstückswertzuwachssteuer, der für alle Grundstücksbesitzer von hoher Bedeutung ist, da gerade diese sich als ein sehr hemmendes Hindernis für Käufe sowohl wie Verkäufe von Grundstücken für den kleinen Mann wie für den städtischen Grundbesitz erwiesen hat und sich kaum ein anderes Mittel bietet, dies lästige und für den Grundstücksmarkt lähmende Gesetz loszuwerden. In nähere Betrachtungen des Kompromisses einzugehen, ist unangebracht, weil es noch unfertig und unverbindlich ist; lediglich um der Berichterstatterpflicht zu genügen, bringen wir die obigen Mitteilungen. Die Lage bessert sich! Das direkte Eingreifen des Zaren hat allem Anschein nach seine Wirkung nicht verfehlt. Bulgarien und Serbien haben sich nicht nur bereit erklärt, dem Schiedsspruch des Zaren sich fügen zu wollen, sondern Serbien ist noch weiter gegangen und hat seinerseits Vorschläge zur sofortigen Demobilisierung gemacht, und Bulgarien wird wohl auch seinerseits ein Gleiches tun. Die Gefahr eines Bruderkrieges zwischen den Verbündeten ist damit, wenn auch nicht ganz behoben, so doch sehr verringert. Zu dem Appell des Zaren an den König von Bulgarien und den König von Serbien, in dem diese aufgefordert werden, ihren Verpflichtungen treu zu bleiben, erfährt das Reutersche Büro, daß vor mehr als drei Wochen Bulgarien samtlich dem Minister Sassonow die dringende Notwendigkeit eines schleunigen Schiedsspruches seitens Rußlands dargelegt habe. Bulgarien habe dabei Rußland aufgefordert, sofort die von ihm in Artikel 2 und 4 des geheimen Zusatzvertrages zwischen Serbien und Bulgarien übernommene Aufgabe auszuführen. Obgleich die Intervention des Zaren als ein Schritt begrüßt wird, der darauf abzielt, zur Erhaltung des Friedens beizutragen, wird von bulgarischer Seite erklärt, daß die von Bulgarien bereits getroffenen militärischen Maßnahmen die beste Gewähr für den Nichtausbruch der Feindseligkeiten bieten. Auch in diplomatischen Kreisen ist man nun der festen Ansicht, daß ein neuer Krieg vermieden werde, wie folgende Nachrichten dartun: = Berlin, 13. Juni. In hiesigen diplomatischen Kreisen hält man die Lage auf dem Balkan durch Rußlands Eingreifen soweit gevessert, daß man einen neuen Krieg bestimmt als vermieden ansieht. Neben Rußland haben auch die sämtlichen anderen Großmächte energisch für die Erhaltung des Friedens gewirkt. Man nimmt an, daß die einmütige Verweigerung jeglicher finanzieller Unterstützung im Falle eines neuen Krieges seitens der Mächte bei den Balkanstaaten den tiefsten Eindruck gemacht hat. 5 * Wien, 13. Juni. Die„Neue Freie Presse“. erfährt aus diplomatischen Kreisen, daß. nachdem Sersien und Bulgarien ihr Einverständnis erklärt haben, sich dem Schiedsspruch Rußlands zu unterverfen, Hoffnung vorhanden ist, daß eine Einigung ustande kommen wird. Mißglückter Handstreich der Bulgaren. Paris, 13. Juni. Der„Newyork Herald“ meldet einen mißglückten Versuch der Bulgaren, die Insel Thalos zu besetzen. Sechs im Hafen von Kawala liegende Segelboote wurden gezwungen, 300 Mann bulgar ischer Truppen an Bord zu nehmen, um diese nach Thasos zu bringen. Die dortige griechische Garnison erfuhr jedoch rechtzeitig von diesem Plan und vereitelte die Ueberführung der Truppen. dann mag die Konnandogewalt damit den Anfang machen. Zur Ermordung Schefket Paschas. ## Der eigentliche Urheber der Verschwörung gegen Mahmud Schefket Pascha und die übrigen Führer der Jungtürken ist der frühere General Hadji Nasim Pascha. Dieser ist ein alter Anhänger Abdul Hamids. Als Oberst in Monastir deckte er eine Verschwörung des Komitees für Einheit und Fortschritt auf, worauf er nach Konstantinopel berufen uno zum General ernannt wurde. Nach der Revolution degradierten ihn die Jungtürken und er ging in die Verbannung, wurde jedoch von Kiamil Pascha zurückberufen. Hadji Nasim Pascha ist per Besitzer des Automobils, das die Attentäter benutzten. In ihm befand sich sein eigener Sohn Abdurrahman, sein Neffe Djevad, der den Wagen steuerte, und ein gewisser Meju, ein ehemaliger Leibgardist Abdul Hamids. Unter den anderen im Automobil besindlich gewesenen Personen, deren Namen noch nicht bekannt sind, dürften gleichfalls ehemalige Verkraute oder Spione Abdul Hamids gewesen sein. Weiterhin wurde festgestellt, daß die Verschwörer in engen Beziehungen zu Muhib Bei und General Salih Pascha, der mit einer Nichte Abdul Hamids verheiratet ist, stehen. Die Fäden der Verschwörung scheinen somit, wie der„Matin“ meldet, im Palast des Ersuitans Abdul Hamid zusammenzulaufen. Man nimmt auch an, daß der frühere Großwesir Kiamil Pascha, der erst vor wenigen Tagen in Konstantinopel wellte, aber sofort wieder ausgewiesen wurde, von der Verschwörung gewußt hat. Bisher sind gegen 200 Personen verhaftet worden. Bei einem gleichfalls verhafteten früheren Polizeibeamten wurde ein Salih Pascha unterzeichneter Scheck gefunden, der auf die Spur der Häupter der Verschwörung führte. Der mit der kaiserlichen Familie verschwägerte Damad Salih Pascha, ein Bruder des Führers der Partei Entente liberale, soll verhaftet worden sein. * K o n s t a n t i n o p e l, 1 2. J u n i. H i e r w u r d e n F l u g blätter verteilt mit der offenen Aufforderung, für den Fall eines ungünstigen Friedensschlusses alle verantwortlichen Personen zu beseitigen. Die innere Lage spitzt sich immer mehr zu und die Gegner der Regierung treten immer offener hervor. Die Regierung beschloß, vorläusig nicht zu demobilisieren. Prinz Said Halim wurde definitiv zum Großwesir ernannt. &a Konstantinopel, 13. Juni. Die Beisetzung des ermordeten Großwesirs ist ohne Zwischenfall verlaufen. Der deutsche Botschafter hat der türkischen Regierung das Beileid seiner Regierung am Tode Mahniud Schefket Paschas übermittelt. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 13. Juni.(Drahtb.) Am-Bundesratstische Staatssekretär Delbrück und Kriegsminister v. Heeringen. Präsident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Der Gesetzentwurf zur Einführung des Gesetzes über den Unterstunungswohnsitz im Königreiche Bayern wird debattelos in erster und sofort in zweiter Lesung angenommen. Es folgt die Fortsetzung der.„„„ zweiten Lesung der Wehrvorlage. Abg. Nacken(Itr.): Der Reichskanzler hält die Verabschiedung der Wehrvorlage und der Deckungsvorlage für eine einheitliche Forderung, für die er nötigenfalls auch kämpfen will. In diesem Sinne arbeiten und kämpfen wir mit der Regierung. Wir sind entschlossen, dem Vaterlande das Nötige nicht vorzuenthalten. Mit den Resolutionen ist es uns bitterer Ernst, den die Regierung respektieren muß. Die Trainsache, die immer Stiefkind der Armee gewesen ist, muß gefördert werden. Der Reichskanzler muß dafür sorgen, daß die Bestimmungen über die Einstellung von Militär anwärtern in den Gemeinden nicht umgangen werden. Die Leistungsfähigkeit der freiwilligen Krantenpfiege muß für einen Mobilmachungsfal sichergestellt werden. Für das Militär muß darauf=geachtet werden, daß nur solche Arbeitgeber inbetracht kommen, die die sozialpolitischen Rechte der Arbeiter unangetastet lassen. Endlich wünschen wir eine Reform des einjährig=freiwilligen Dienstes im Sinne der Erweiterung und Erleichterung der Zulassung auf Grund der fachlichen Ausbildung. Albg. Rogalla v. Bieberstein(K.): Entgegen der hier ausgesprochenen Ansicht, die Deckungsvorlagen hätten zeitlich und sachlich hinter der Wehrvorlage zuruazutreten, sind wir der Ansicht, daß der Reichskanzler auch mit Entschiedenheit und mit denselben Konsequenzen fordern muß, daß die Verabschiedung gleichzeitig eintrete. Es ist nicht richtig, daß wir mit Obstruktion gedroht haben, wenn die Deckungsvorlagen nicht in unserem Sinne erledigt werden. Ich hoffe, daß der Reichskanzler und der Kriegsminister in ihrer Aeußerung be züglich der Kavallerieregimenter fest bleiben Als Vertreter Ostpreußens, einer Grenzprovinz, habe ich diese Forderung unbedingt zu unterstützen. Die Ab lehnung der Kavallerieregimenter würde nicht im In teresse des im Osten schwer arbeitenden Volkes erfolgen Ich hoffe, daß der Reichstag mindestens die 6 Regi menter bewilligen wird, das ist die äußerste Notwen digkeit. Abg. Mertin(Rp.): Im Interesse meiner ober schlesischen Heimat habe ich mich mit voller Energie für die Wiederherstellung der Forderung von 6 Ka vallerieregimentern einzusetzen. Die oberschlesischen Ge biete in einer Größe des Königreichs Sachsen entbehren fast völlig des militärischen Schutzes. Abg. Frhr. v. Gamp(Rpt.): Auch für mich sind für Ostpreußen die Kavallerieregimenter von aller größter Bedeutung. Dazu kommt, daß für den Kriegs fall die ostvreußischen Garnisonen aus der Provinz ent fernt werden. Das für die Viehzucht von ganz Deutsch land hochwichtige Gebiet würde Schaden leiden. Kriegsminister v. Heeringen: Ich stimme dem Vorredner durchaus zu. Wir sind uns der Pflicht bewußt, die Grenzlande mit aller Kraft zu schützen; geben Sie uns die Mittel, diesem Bedürfnis zu entsprechen.(Beifall rechts.) Abg. Liesching(Rpt.): Wir stimmen für die drei Kavallerieregimenter, wenn sie nach dem Osten verlegt werden, so ist allen Wünschen entsprochen. Wenn es der Heeresverwaltung ernst ist mit dem Grenzschutze, Ablehnung der drei KavallerieRegimenter! w Berlin, 13. Juni.(Drahtb.) Im Reichstage wurde zuerst über den Antrag v. Bieberstein(K.) über die Beschaffung einer weiteren Kavalleriedivision über die Regierungsvorlage hinaus namentlich aogestimmt. Abgegeben wurden 372 Zettel, davon mit Ja 65, mit Nein 302. 5 Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung. Der Antrag ist somit abgelehnt. Nach Ablehnung dieses Antrages wird über den nationalliberalen Antrag statt der von der Kommission bewilligten neuen drei Kavallerieregimenter der Regierungsvorlage entsprechend sechs zu sewilligen abgestimmt. Es ergeben sich 159 Stimmen ür und 203 gegen den Antrag. Sechs Abgeordnete enthalten sich der Stimme. Der Antrag ist somit abgelehnt. Abg. Ledebour(Soz.) ruft:„Auflösen!“ Vizepräsident Dr. Dove:„Ueber die Auflösung wird hier nicht entschieden!“ Die Kommissionsfassung wird darauf angenommen. Es werden also nur drei Kavallerieregimenter und die sonstigen Etats= Vertärkungen und Neuformationen angenommen. Die Resolution, die Uebungszeiten so zu regeln, daß die Einzuberufenden die Möglichkeit haben, an den Wahlen zum Landtag und Reichstag teilzunehmen, wird abgelehnt, eine Reihe anderer Resolutionen angenommen. (Näherer Bericht folgt.) 147 Mitglieder, darunter 16 Mitglieder des Reichstages, die freikonservative 54(4), die nnationaliberale 73(2), die fortschrittliche Volkspartei 41(6), die Zentrumspartei 103(14), die Polen 12(3], die Sozialdemokraten 10(1). Dazu kommen noc der Litauer Pfarrer Gaigalat, der christlichsoziale Ab.z. Wallbaum und die beiden Dänen. Erster Tertiaren=Kongreß Nord orddeutschlands. Parlamentarisches. = Das Abgeordnetenhaus wird am heutigen Samstag das bisherige Präsidium wiederwählen und am Dienstag geschlossen werden. + Die Stichwahl für den Wahlkreis Waldeck=Pyrmont ist auf den 19. d. M. angesetzt. Der „Vorwärts“, spricht bereits mit einer bei ihm ungewöhnlichen Freudigkeit die Hoffnung aus, daß Naumann mit Hilfe der Sozialdemokratie siegen werde. Man kann vielleicht erwarten, daß diese freudige Hoffnung der Sozialdemokratie doch noch manchen Natio nalliberalen zu einer, besseren Einsicht und zu einer Besinnung auf seine nationale Pflicht bringen werde. Silber und Gold in der Budgetkommission. X Berlin, 13. Juni.(Drahtd.) Die Budgetkom mission des Reichstages beriet heute den Gesetzentwurf betr. Aenderung im Finanzwesen, beginnend bei den §§ 4 bis 6 betr. Schaffung einer Silber= und Gold reserve. Berichterstatter Südekum äußeite Bedenken gegen die vorgeschlagenen Maßnahmen, die ihm nicht genügend begründet erschienen. Ein fortschrittlicher Abgeordneter sprach sich mit Rücksicht auf unsere Finanzverhältnisse für Verstärkung des Reichskriegsschatzes aus. Redner äußerte aber doppelte Bedenken, daß hier zu dem unsoliden Mittel der Anleihen ohne) Deckung gegriffen werde und daß die Lage der Reichsbank verschlechtert werde, die verpflichtet sei, die Reichskassenscheine einzulösen, ohne Mittel für diese Deckung zu erhalten. Reichsschatzsekretär Kühn erwiderte, die Regierung habe es stets abgelehnt; das im Kriegsschatz vorhandene Geld in den Verkehr zu bringen, weil die Mittel jeden Augenbück zur Verfügung stehen sollten. Daß heute das Bedürfnis zur Erhöhung dieser Mittel vorliegt, braucht angesichts der weit größeren Truppenmassen nicht bewiesen zu werden. Die Regierung würde fortgesetzt gedrängt, die Umlaufsmittel in 10 Mark=Werten zu erhöhen. Diese würden also im Verkehr günstig aufgenommen. Deshalb sei es unrichtig, von einer Pumpwirtschaft zu reden. Unrichtig sei auch. von einer Verschlechterung der Lage der Reichsbank zu sprechen, da in letzter Linie das Reich und nicht die Bank die Kassenscheine einzulösen habe. Ein nationalliberaler Redner äußerte, die Meinung, die Bestände sollten in Werten angelegt werden, sei nicht richtig, denn es sei schwer, in kritischen Tagen die Werte zu verkaufen. Der Reichsschatzsekretär bejahte die Frage, ob das Reich verpflichtet sei, der Reichsbank die Kassenscheine einzulösen. Der Vertreter der Reichsbank erklärte, die Reichsbank bedauere, den leider so hohen Zinsfuß noch nicht herabsetzen zu können. Wenn aber nicht für den Fall eines Krieges vorgesorgt werde, werde die Lage nicht verbessert, sondern noch verschlechtert werden. Ein fortschrittlicher Redner, der sich für die Einziehung des Goldes aus dem Verkehr ausspricht vermißt eine Antwort auf die Frage, warum die Vermehrung des Silberschatzes notwendig sei. Auch in Kriegsperioden sei die Nachfrage nach Silber nur gering. die großen Bestände an der Reichsbank beweisen, daß der Verkehr das Silbergeld zurückweist, wozu daher noch mehr Silbergeld? Dazu komme, daß wir das Silber nicht vorrätig haben, sondern es vom Auslande kaufen müssen, und zwar für Gold, das also ins Ausland wandert. Die Goldeinziehung verdiene die volle Beachtung der Verwaltung. Er sei sehr im Zweifel, ob unsere Bankverwaltung den veränderten Ver hältnissen noch entspreche. Die Zahlungsmethode sei bei uns rückständig und durch den Scheckstempel noch verschlimmert worden. Bei der Schwierigkeit und Wichtigkeit der ganzen Frage erschien dem Redner deren Vertagung bis zum Herbste erwünscht. Ein Vertreter der Reichsbank spricht dann in Beantwortung der Darlegungen des Vorredners über die Notwendigkeit eines hohen Silberbestandes. Auf demselben Grundsatze wie der verstärkte Goldbestand beruht diese auch auf den schwierigen Kreditverhältnissen. Für die Militärverwaltung liege das Bedürfnis solcher kleinen Zahlungen bei der Löhnung und anderen Zwecken vor. Diese habe der Reichsbank für die richtige Beurteilung des Bedarfes aufgestellt und dementsprechend sei die Forderung der Ausprägung von 120 Millionen in Silber durchaus notwendig. Ein Zentrumsredner betont, daß der Verkehr einen großen Bedarf an Scheinen habe. Dies sei durch die große Nachfrage erwiesen, es habe sich gezeigt, daß der gefürchtete Widerwille gegen das Papiergeld in unseren Tagen nicht mehr besteht. Redner tritt für die Beschaffung des Silberbestandes ein. Im Auslande eine Anleihe zu guten Bedingungen unterzubringen, um Geld ins Land zu schaffen, sei nicht so leicht, und dieser Weg erscheine ihm nicht gangbar. Nächste Sitzung morgen. T. Im preußischen Abgeordnetenhaus ist der vorläufige Abdruck eines Verzeichnisses der Mitglieder wie der Fraktionen aus gegeben worden. Danach zählt die konservative Partei * Innerhalb zweier Monate werden Sscharen von Katholiken aus allen Teilen Deutschlands u r hl. Köln ich versammeln. Nachdem eben der Bonifa lius=Verein dort seine Generalversammlung gehalten, wiro zunächst der katholische Gesellenverein das Jahrhunde rtjubiläum Vaters Kolving begehen. Vom 11. bis 1 3. August tagt dann in den Lokalen der Bürgergesellschaft(Appellhofplatz) der erste Tertiarenkongreß Nordd eutschland. Eine Veranstaltung die gleich den beiden vor chergegangenen nicht nur die Aufmerksamkeit der Mitglie der selbst, ondern auch des gesamten Seelsorgklerus mid unsers hochw. Episkopates auf sich zieht. Um manchen Besuchern der Katholiken Verfammlung in Metz die Teili zahme in Köln zu erleichtern, ist der Tertiarenkongreß auf die Woche vorher gelegt; der Schluß desselben aiber auf den 13. August, damit man in den Diözese.n rechtzeitig wieder daheim sein könne, in denen Mari a Himmelfahrt am 15. August gefeiert wird. Für den hochw. Klerus wird die Direkt vrenKonferenz am 11. 8. um ½3 Uhr der wichtigs ie Teil sein. Was an Organisation und Propaganda noch erforderlich ist, um die päpstlichen und bischöflichen Verordnungen ganz zu verwirklichen, wird dort vom Weltund Ordensklerus gemeinsam beraten. Eine Feu verammlung am Abend des 11. August, in der ein hervorragender Laié die Rede über den hl. Franziskus hält wird den allgemeinen Kongreß eröffnen, zu dem in den Nachmittagsstunden Sonderzüge die Tertiaren von allen Seiten herführen. Am 12. August wohnen die Teilnehmer einem eierlichen Pontifikalamte bei, das der hochwst. Herr Erzbischof von Cöln gütigst zugesagt hat. Zwei öffentliche Versammlungen, in denen Weltpriester, Franziskaner= und Kapuziner=Patres abwechselnd reden, uerden das reichhaltige Programm erledigen. Abends wird das Oratorium St. Franzistus von P. Hartmann 0. F. M. zur Aufführung kommen, das schion eit einiger Zeit von Cölner Chören und Orchester vorbereitet wird. Am 13. August wird in mehreren Kirchen Sakramentspredigt und Generalkommunion gehalten. Nach der darauf folgenden Schlußfeier führt voraussichtlich ein Sonderzug die Teilnehmer zur St. Avollinariskirche in Remagen und eine Dampferflotte die über Cöln Heimreisenden nach Cöln zurück. Von dort gehen alsbald die Sonderzüge zur Heimfahrt ab. Nunmehr haben in diesem laufenden Monate die Anmeldungen zu erfolgen, am besten beim nächsten Frankunft erteilt. Die Gesam tkosten werden durchschnittziskaner= oder Kapuzinerkloster, das auch jede Auslich 25 Mark kaum überschreiten, wovon aber bei der Anmeldung nur der ganz geringe Betrag von 2 Mark oder 2.25 Mark(0.25 Mark für besseres Abzeichen) anzuzahlen ist. Fruyzeitig sind die Meldungen nötig, damit sowohl die Sonderzüge bestellt, wie auch die Wohnungen ausfindig gemacht werden können. Alle Angehörigen des 3. Ordens, alle Verehrer des hl. Franziskus, alle Mitglieder und Gönner der ersten Orden des seraphischen Heiligen seien herzlichst einceladen, dieses echt seraphische Werk nach Kräften zu fördern.0 190 70 Westfälischer InnungsKrankenkassentag. Kp Dortmund, 12. Juni. Auf Anregung des Westfälischen Bäcker=Innungsverbandes fand in Dortmund eine von der Handwerkskammer cinberufene Vertreterversammlung der westfälischen Innungskrankenkassen statt. Zweck. der Tagung war die Besprechung der neuen Kassensatzungen, wie sie durch die Reichsversicherungsordnung notwendsig werden. Auf der gutbesuchten Tagung war auch ders Oberversicherungsamt und das Versicherungsamt Dortmund vertreten. Verbandsgeschäftsführer Keck=Bochum besprach die von einem Ausschuß ausgearbeiteten Satzungen mit den für die Innungskrankenkassen zweckmäßigen Aenderungen. Die Frage ob nach dem Jahre 1914 die Errichtung einer Innungskrankenkasse noch mög'sich sei, wurde bejaht. Zu den Leistungen der Krarnkenkassen wurde betont, daß diese grundsätzlich nicht beschnitten werden sollten, weil Krankenkasse soziale Einrichtungen seien und daß besonders in der Gewährung von Mehrleistungen die Innungskrankenkassen nicht engcherzig sein dürften. Diese Forderung dürfe sich nicht so sehr stützen auf die gesetzliche Bestimmung, daß die Leistungen der verschiedenen Kassen möglichst gleich sein müssen, als auf die Erkenntnis von dem Zweck der Krankenkassen. Selbstverständlich werde das nicht misglich sein ohne eine angemessene Erhöhung der heute stellenweise recht niedrigen Beiträge. Bezüglich der Beitragszahlung wurde die Hälftelung der Beiträge dringend empfuhlen, damit ein genügender Einfluß des Handwerksmeisters gesichert sei. Entschieden wurd# aber auch die Einführung einer schärferen Krankenkontrolle betont. Es wurde angeregt, den Vorsitzenden des Vorstandes als neutralen Vorsitzenden des anstelle der Generalversammlung tretenden Ausschusses zu bestellen und die Entscheidung des Reichsversicherungsamtes herbeizuführen, wenn die Oberversicherungsämter dieser Lösung nicht beitreten wollten. Bezüglich der Wahlordnung empfahl man die Festlegung der strenggebundenen Listen. Von einer Seite wurde befürchtet, daß, wenn bei der Einberufung die für Satzungsänderungem notwendige Einladungsfrist nicht gewahrt würde, der Beschluß auf Feststellung der neuen Satzung der Innungskrankenkasse angefochten werden könne. Anderseits verbleibe in vielen Fällen gar nicht die Zeit zur Wahrung der für die Innungssatzungsänderung vorgeschriebenen Frist. Die Befürchtung wurde von dem Vertreter des Oberversicherungsamtes Dortmund für unbegründet erklärt, weil hier andere rechtliche Verhältnisse obwalten. Weiter wurde die Meinung vertreten, daß die Hälftelung der Beiträge nicht unbedingt notwendig sei zur Wahrung des nötigen Einflusses der Arbeitgeber, weil man ja die Aenderung oder Neuaufnahme wichtiger Bestimmungen davon abhängig machen könne, dasi drei Viertel aller Vorstandsmitglieder dem Antrage zustimmen müssen, ehe sie zur Verhandlung gestellt werden können. Das wurde praktisch und gesetzlich als unmöglich bezeichnet. Es würde da den Arbeitgebern nie möglich sein, wichtige Gegenstände gegen den Willen des Arbeitnehmers zur Besprechung zu bringen. Nach dreistündiger Dauer schloß der Handwerkskammervorsitzende unter Dankesworten die Tagung.: — Auch Jubiläumsmünzen. Bei Bood in der Eisel fand man bei Ausgrabungen neben einer Reihe von römischen Tongefäßen eine Anzahl von Münzen, die aus der Zeit Kaiser Konstantins stammen. = Ein deutscher Drogistentag sand vom 77. bis 9. Junl in Weimar statt. Der Deutsche Drogisten=Verband von 1873. E. V., Sitz Berlin, seierte sein vierzigstes Stiftungsfest unter Teilnahme von Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden. Eine Delegierten=Versammlung der 3700 Mitglieder beschäftigte sich mit wichtigen Standesfragen, von denen die Bekämpsung des Drogenschrankunwesens durch Forderung des Nachweises der nötigen Fähigkeiten weite Kreise interessieren dürfte. Die Drogisten=Akademie in Braunschweig, die bisher ein Privatunternehmen war, wird der Verband in eigene Verwaltung nehmen, um noch mehr als bisher für die Ausbildung seines Nachwuchses tun zu können. Der bisherige Vorstand wurde wiedergewählt. = Der größte deutsche Diamant ist, wie die Vossische Zeitung erfährt, auf dem Gebiete der Deutschen Diamanten=Gesellschaft, die zum Konzern der Deutschen Kolonialgesellschaft für Südwestafrika gehört, gesunden worden. Der Stein hat die Größe von 35 Karat. Der Wert des Steines läßt sich ohne Besichtigung schwer feststellen und dürste zwischen 10000 und 20000 Mk. schwanken. Vor einiger Zeit fand die Gesellschaft einen 33karätigen Stein, der bisher als der größte deutsche Diamant galt. Feuer an Bord eines amerikanischen Dampfers. London, 13. Juni. Lloyds melden aus Chicago: Der amerikanische Dampfer„Pecks“, der mit einer Kohlenladung unterwegs war, ist bei Racime von einem schweren Unglück heimgesucht worden. Eine Maschine explodierte, wodurch fünf Mann getötet wurden, sechs Mann wurden verwundet. Der Dampfer geriet in Brand und die Flammen zerstörten den größten Teil der Ladung. . Ein englisches Luftschiff. London, 12. Juni. Das erst kürzlich erbaute Marineluftschiff„Astra Torres“ sollte heute eine Probefahrt machen. Nach halbstündiger Fahrt bekam der Schiffskörper infolge starken Gasverlustes eine Knickung in der Mitte und brach in zwei Teile. Das Schiff fiel nieder und nur durch Zufall ist eine furchtbare Katastrophe vermieden worden. Die sieben Insassen blieben unverletzt. +- Urteil der englischen Presse über den„Imperator“. London, 13. Juni. Die englische Presse widmet der Fahrt des Dampfers„Imperator“ von der Hamburg=AmerikaLinie lange Artikel. Sie erklärt, daß dieses Schiff dazu beitragen werde, das Ansehen der deutschen Frotte im Auslande zu heben. Der Dampfer ist heute von Plomouth abgefahren. X Pest in Deutschostafrika. Wie aus Deutschostafrika gemeldet wird, greift die Pest in Usmao im Bezirk Muansa weiter um sich. Die Krankheitserscheinungen treten recht bösartig auf und verlaufen fast sämtlich tödlich. Die Zahl der täglichen Todesfälle beläuft sich bereits auf über 30. Letzte Nachrichten u. Drahtberichte. Dank des Herzogspaares von Braunschweig=Lüneburg. W Braunschweig, 13. Juni.(Drahtb.) Die Br. Ldsztg. bringt eine herzliche Danksagung des Prinzen Ernst August und der Prinzessin Viktoria Luise für die aus dem Deutschen Reiche und darüber hinaus ihnen zur Vermählung dargebrachten Glückwünsche. Ungarisches Abgeordnetenhaus. W Budapest, 13. Juni.(Drahtb.) Im Abgeordnetenhause reichte der Justizminister eine Gesetzesvorlage ein, in der für Majestätsbeleidigungen und für Angriffe auf die monarchistische Regierungsform schwerere Strafen als bisher gefordert werden. Die Strafe für Majestätsbeleidigungen soll auf drei Jahre Gefängnis, die für Agitation gegen das Königstum auf 5 Jahre Gefängnis erhöht werden. Der bisherige Vizepräsident des Abgeordnetenbauses Paul Böthy wurde einstimmig zum Präsidententen gewählt. Die Opposition blieb der Sitzung fern. Offiziersmangel in Frankreich. N° Paris. 13. Juni.(Drahtb.) Die Kammer nahm einen Gesetzentwurf an, wonach die im zweiten Jahrgange die Militärschule besuchenden Schüler schon am 10. Juli 1913, diejenigen des ersten Jahrganges schon am 1. Januar 1914 nach Schluß des Eramens zu Unterleutnants ernannt werden können, um dem Mangel an Leutnants und Unterleutnants(augenblicklich 1400) abzuhelfen. Lissabon ist ruhig. w Lissabon, 13. Juni.(Drahtb.) Die im Auslande verbreitete Blättermeldung, daß während der Festlichkeiten eine zweite Bombe explodiert sei, ist unrichtig. Die Stadt ist ruhig.„„„ Das Neueste vom Balkan. Wien, 13. Juni. Die Blätter melden aus Cetinje: Eine aus allen Brigaden zusammengesetzte Abteilung von 9000 Mann wurde in den letzten zwei Tagen mobilisiert und nach Ipek entsandt, um sich dem dortigen Kommandanten zur Verfügung zu stellen. Diese Truppen lösen die bisherigen Milizbesatzungen in den okkupierten Provinzen und Garnisonen ab. &a. Sofia, 13. Juni. Auf bulgarischer Seite wird an dem Standpunkt festgehalten, daß das unbestritten bulgarische Gebiet von. Serbien geraumt und in der strittigen Zone ein Kondominium errichtet werden müsse, bevor ein Schiedsgericht i Frage käme. * London, 13. Juni. Wie das Reuterbureau erfährt, haben die Mächte sowohl der Türkei als den Verbündeten mitgeteilt, daß, um die friedliche Lösung der schwebenden Fragen zu erleichtern, eine teilweise Demobilisierung empfehlenswert wäre. c Belgrad, 13. Juni.(Drahtb.) Heute mittag unternahmen die Gesandten der Großmächte die angeründigte Demarche bezüglich der teilweisen Demobilisierung der Armeen der Kriegführenden. Wien, 13. Juni.(Drahtb.) Die Südslawische Korrespondenz meldet: Serbien hat auf der ganzen Linie nachgegeben. Das Zarentelegramm war mit Bulgarien vereinbart worden gegen die Jusicherung. daß Bulgarien dem neuen Balkanbunde beitritt. Die Vorreden der letzten Tage waren nur diplomatische Rückzugsmanöver zur Vermehrung der neuen Front des neuen Balkanbundes gegen Oesterreich= Ungarn. w Sofia, 13. Juni.(Drahtb.) Das Kabinett wird heute abend, spätestens morgen, gebildet. An der Bildung beteiligen sich die beiden gegenwärtig am Ruder befindlichen Parteien. Den Vorsitz übernimmt Dr. Danew, die gegenwärtigen Minister bleiben bis auf zwei im Amte. w Saloniki, 13. Juni.(Drahtb.) Prinz Nikolaus von Griechenland ist nach Belgrad abgereist. Vermischtes. Hirschberg i. Schl., 12. Juni. Seit gestern schneit bei einer Temreratur unter Null stark im Hachgebirge. Kleine Nachrichten. R Stamfort(Connecticut), 18. Juni.(Drahtb.) Auf der Newyork=Haven and Hartfort=Bahn kam es zu einem Zusammenstoß zweier Züge. Vier Personen wurden getötel, 20 verletzt. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. — Zuckerfabrik Brakel, Kreis Hörter, Akt. Ges. Das am 30. April beendete Geschästsjahr 1912—13 brachte eine Gesamteinnahme 1 199 798(1. B. 1 502 465) Mk. Hiervon entfielen auf den Erlös von Zucker 1113 827(1 878 958) Mk., aus Melasse 50 050(88958) Mk., aus Rückständen 16741(19776) Mk. und aus Zinsen 7492(9437) Mk., wozu der Vortrag mit 11 688 Ml. hinzutritt. Fabrikationsunkosten erforderten 1094 996(1 178 604) Mark und zu Abschreibungen werden 32 508(33114) Mk. verwandt, sodaß ein Gewinn von 72321(290745) Mk. verbleidt, über dessen Verteilung nichts mitgeteilt wird.(Im Vorjahre wurde 20 pEt. Dividende verteilt.) = Am Flachs= und Leinenmarkt ist, wie das Trautenauer Flachs= und Garnbörsenkomitee meldet, die Marktlage unverändert fest. = Landwirtschaftliche Zentral=Darlehnskasse für Deutschland in Berlin. Die in Heidelberg abgebaltene ordentliche Generalversammlung beschloß mit allen gegen die 180 Stimmen der Posenschen Sparkasse, das Grundkapital nicht nur, wie es die Verwaltung empfoblen hat, um eine Million, sondern um 5 Mill. Mark auf 15 Mill. Mark zu erhöben. Hamburg. 12. Juni. Am Ochsenmarkt 1852 Stück. Davon 1218 dänische. Ia Ochsen 89—93, Ila Ochsen 85—91, junge fette Kühe 81—86, ältere sette Kühe 73—80, geringere Kübe 55—70, Bullen nach Qualität 81—85. Handel: gut. Rest: 0. — Am Hammelmarkt 3201 Stück. Rest 00. 1. 90—96, 2. 86—91, 3. 78—82. Handel: langsam.— 11. 5 Am Schweinemarkt 2056 Stück. Schwere 64, leichte 65—66, Sauen I 59, Sauen II 52—57. Handel: langsam. + Hamburg, 10. Juni. Am Kalbermarkt 1296 Stück Doppellender 114—136, 1. 1129—117, 2. 105—110, 3. 91—102, geringste Gorte 80—86 J6. Handel: ruhig. Rest 10.— Am Schweinemarkt 4600 Stück. Schwere 64.—65, leichte 67—68, Sauen I 59—60, II 55—58-G. Handel: gut ∆ Schlacht. und Mastviehausstellung. Im Jahre 1914 und zwar am 3., 4. und 5. April wird die Stadt Köln unter Mitwirkung der Landwirtschaftskammer der Rheinprovinz im städtischen Schlacht= und Viehhot eine Schlacht= und Mastviehausstellung, verbunden mit einer Ausstellung von Maschinen, Geräten und Produkten für Landwirtschaft, Biehzucht und das MetzgereiGewerbe, sowie einer Ausstellung von geschlachtetem Mastgeflügel veranstalten. Wie bei den vorhergegangenen Ausstellungen stehen wiederum reichliche Mittel für Preise, sowie eine größere Anzahl Medaillen zur Verfügung. Jede gewünschte Auskunft erteilt die Direktion des Schlacht= und Viehhofes. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„WestMlisches Volksblatt“. Geschäftsleitung: August Wulff.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und das Feuilleton: Karl Ailinger: für Provinzielles und Lokales: Joseph Heitmann; für den Anzeigen- u. Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion sind stets nur an diese(nicht an die einzelnen Redakteurel zu adressieren. gannen mut meyr uppetit die Nahrung zu neymen, was ild die gewollte Kräftigung zur Folge hatte. Wir setzten n Gebrauch regelmäßig fort und hatten die Freude, unsere rillinge in schöner Weise sich entwickeln zu sehen. Heute Die Aerzte empfahlen uns sehr, unsern Drillingen, zwei Mädchen und ein Knabe, regelmäßig Scotts Emulsion zu geben. Die Drei waren ziemlich schwächlich zur Welt gekommen und wir hatten große Mühe, sie voranzubringen. Scotts Emulsion erhielten lie zum ersten Male, als sie etwa 10 Monate alt waren, und wir waren glücklich, als wir bemerken konnten, wie das Präparat den Kleinen mundete und bald Einfluß auf ihr Wesen auszuüben begann. Die Kinder wurden viel lebhafter, begannen mit mehr Appetit die Nahrung zu nehmen, bald den Drillinge in schöner Wein laufen alle Drei und mit dem Durchbrechen der Zähnchen haben sie fast gar nichts zu tun. Dabei sind sie alle munter und beweglich, so daß jeder, der sie kennt, seine helle Freude an den Drillingen hat. Scotts Emulsion hat sich hier wirklich vorzüglich bewährt. Hagen i. W.,(gez.) Schreiner Georg Ellermann u. FrauEilperstr. 107, 28. Sept. 1911. Wer ähnlichen Erfolg sehen will, darf freilich nicht zu eigenem Schaden erst eine der vielen Nachahmungen versuchen wollen; es muß halt nichts anderes sein, als die bewährte Scotts Emulsion! Scotts Emulsion wird von uns ausschließlich im großen verkauft, und zwar nie lose nach Gewicht oder Maß, sondern nur in versiegelten Originalflaschen in Karton mit unserer Schutzmarke(Fischer mit dem Dorsch). Scott& Bowne, G. m. b. H., Frankfurt a. M. Bestandteile: Feinster Medizinal=Lebertran 150,0, prima Glyzerin 50,0. unterphosphorigsaurer Kalk 4,3, unterphosphorigsaures Natron 2.0. pulv. Tragant 3,0. feinster arab. Gummi pulv. 2,0, Wasser 129,0, Alkohol 11,0. Hierzu aromatische Emulsion mit Zimt=, Mandel= und Gaultheriaöl je 2 Tropfen. Warten Sie nicht, bis Ihr Kind krank wird und Sie sich sagen müssen: Hätte ich meinen kleinen Liebling doch beizeiten mit Nestle's Kindermehl genährt. In allen Apotheken und Drogerien erhältlich zu M. 1.40 1 Dose und M. 0.75 ½ Dose. Nestle's Kindermehl, G. m. b. H., Berlin W 57, versendet auf Wunsch an jedermann eine Probedose gratis und franko. # 2 n Teutoburger Wald Blutarmut—Frauenleiden—Herzleiden—Nierenleiden Blasenleiden—Gicht u. Rheumatismus. Caspar-HeinrichQuelle— Eisenquellen— Natürliche Kohlensäurebäder Schwefelmoorbäder. Herrliche Gebirgslage. Gräfl. Kurhäuser v. Hochwald umschlossen. 200 Zimmer. Prospekte durch Gräfl. Kurverwaltung. Bekanntmachung. Der diesjährige Wollmarkt zu Paderborn findet vom 23. bis einschließlich 25. Juni d. Is. im Wollagergebäude am Nordbahnhof statt. Das Gebäude hat Anschluß an das Gleis der Staatsbahn, sodaß die Anlieferung der Wolle auch per Bahn erfolgen kann. In diesem Falle muß die Sendung„an die Wollmarktskommission Paderborn, Bahnhof Paderborn=Nord. Anschlußgleis der Gasanstalt“ adressiert werden. Indem dies zur Kenntnis der Wollproduzenten gebracht wird, wird bemerkt, daß die Anlieferung der Wolle am Montag, den 16. Juni beginnt und am Freitag, den 20. Juni schließt. Am Sonnabend, den 21. Juni wird keine Wolle mehr angenommen. Die Wollauktion findet am 23. Juni statt. Den Wollproduzenten wird rege Beteilung an dem Markte im eigenen Interesse angelegentlich empfohlen. Paderborn, 11. Juni 1913. Der Landrat. v. Laer. Auf sofort mehrere Leute gesucht. Eimon Töpker Nachf., Salzkotten. Bekanntmachung. Der Bellersener Sparund Darlehnskassenverein e. G. m. u. H. zu Bellersen hat am 22. Mai 1913 Aenderungen des Statuts beschlossen. Demnach ist Gegenstand des Unternehmens der Betrieb einer Spar= und Darlehnskasse zur Pflege des Geldund Kreditverkehrs sowie zur Förderung des Sparsinns. Die Willenserklärung und Zeichnung muß durch mindestens 2 Vorstandsmitglieder erfolgen. Rieheim, den 9. Juni 1913. Königliches Amtsgericht. Zwangs= versteigerung. Dienstag, den 17. d. M., nachm. 4¾ Uhr werde ich in Ahden an Ort und Stelle 1 kompl. Bett, 1 Waschtisch mit Marmorplatte, 1 Kleiderschrank, 1 Nachtkonsole, 1 Kommode, 6 Rohrstühle, 1 eis. Osen und 1 Sprechmaschine öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. Versammlung bei dem Gastwirt Schlüter daselbst. Büren, den 12. Juni 1913. Schwarz. Gerichtsvollzieher in Büren. Vordlgiche Prrisshungsgeträlle: Echt Berliner Weissbier. Lichtenhainer. Biergroßhandlung, Paderborn. Telephon 49. Brennereilehrkursus in Stromberg(Westfalen). Vom 11. August bis 4. Oktober ds. Irs. findet an der Landwirtschaftlichen Schule zu Stromberg, Station Oelde in Wesif., ein Brennereilehrsursus für Gehilfen und Beamte in Kornbranntwein=Brennereien statt. Anmeldungen bis 15. Juli an die genante Schule oder die Landwirtschaftskammer in Münster(Westf.), von welchen Stellen auch der Lehrplan usw. zu beziehen ist. Teilnahmegebühr: 20.— Mk. Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen. assendorf bei Soest in Westfalen. Während der Saison besondere Badezüge. Stärkste Soie Westtalens. Kohlensaure Solbäder, natürliche, gleiche Heilwirkung wie in Nauheim. Vorzügl. Heilerfolge bei Sitrofulose, Frauenleiden usw. Von Jahr zu Jahr steigende Frequenz. Neu: Bedeutend vergrösserte Kuranlagen. Badearzt, Apotheke Billige Verpflegung. Prosp. u. alles Nähere durch die Salinendirektion Bad Sassendort I. Westl. Saison: 1. Mai bis 31. Okt. Günstige Kapitalanlage für PrivatKapitalisten, Kirchengemeinden, Stiftungsverwaltungen usw. Größere Stadtgemeinde sucht für sofort oder später Darlehen auf kürzere oder längere Zeit gegen guten Zinsfuß aufzunehmen. Umwandlung in Stadtschuldbuchforderungen nicht ausgeschlossen. Angebote mit Angabe des geforderten Zinsfußes unter Nr. 2399 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. a Benzo für Flüssigkeits-Motoren u. Automobile. Rinteln □ 0+ * &a Ve Löbne Allein-Vertrieb des D. B. V.- Benzols für dieses Gebiet: Willy Kux, Dortmund Lager und Abgabestelle in Paderborn.* Bierhandlung H. Peter's Königstr. 22. Fernenr. 350. Aktien-Bier hell u. goldfarbig Kronen-Bräu dunkel in Flaschen u. Syphonen Sorgfältige Abfüllung Schnelle Bedienung Todes=Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute morgen 6¼ Uhr meinen innigstgeliebten Mann, meiner Kinder treusorgenden Vater, unsern guten Bruder und Schwager, den Gastwirt und Malermeister Tohannes Wegener in die Ewigkeit abzurufen. Er starb nach langem, mit großer Geduld ertragenem schwerem Leiden, wohlvorbereitet durch den öfteren Empfang der hl. Sterbesakramente, sanft und gottergeben, im 44. Lebensjahre. Um stilles Beileid und um ein Gebet für den lieben Verstorbenen bittet 8022 namens der trauernden Hinterbliebenen Gertrud Wegener geb. Klockenbusch. Brakel, den 12. Juni 1913. ) Das Seelenamt findet Samstag morgen 7 Uhr statt, die Beerdigung Sonntag nachmittag 3 Uhr. ##TIIX 2dvoi z.Kunst-Ausstellung Seporat-Abteilung f. Landwirtschaft ##alich Konzerte Feuerwerk Slumer. ächtich Konzerte Illumination Molkerei=Genossenschaft e. G. m. u. N. zu Salzkotten. General-Versammlung Sonntag, d. 22. d. Mts., nachm. 4 Uhr im Saale des Herrn Conrad Richter in Salzkotten. Tagesordnung: 1. Vorlage der Rechnung und Bilanz pro 1912. 2. Verwendung des Gewinnes aus der Rechnung pro 1912. 3. Wahl eines Vorstands= u. dreier Aufsichtsratsmitglieder. 4. Verschiedenes. Die Rechnung und Bilanz liegt von heute bis zum 21. d. Mts. im Kassenlokale offen. Salzkotten, den 14. Juni 1913. Der Vorstand. Buthe, Alpmann, Stukenberg. Molkerei-Genossenschaft e. G. m. u. N. zu Salzkotten. Bilanz pro 1912. Aktiva. 1. Kassenbestand 2. Grundstücke und Gebäude 3. Maschinen u. Geräte 4. Wertpapiere 5. Vorräte 6. Ausstehende Forderungen 2152,20 11021.06 3765,00 540,91 2361.55 5535,47 Mark 25370,19 Passiva. 1. Geschäftsanteile 1349,22 2. Reservefonds 6540,91 3. Anleihe 7082,97 4. Laufende Schulden 9742.35 5. Gewinn 060,74 Mark 25376.19 Mitgliederabgang pro 1912: 5. Mitgliederbestand Ende 1912: 195. Der Vorstand. Buthe. Alpmann. Stukenberg. Bilanz vom 31. Dezember 1912. Aktiva: Wert der Bullen 1055,80 Einlage b. d. Sparkasse 50,00 Passiva: ftsguthaben der Mitglieder 80.00 Reservefonds Ende 1911 224,28 74,94 446,58 Reingewinn 1912 Kassenvorschuß Mehrerlös für den Bullen 280.00 Mark 1105.80I Mark 1105.80 Mitglieder-Zugang und-Abgang 1912:—. Bestand Ende 1912: 8. Zu- und Abgang an Geschäftsguthaben 1912:— Bestand Ende 1912: 80 Mk. Gesamthaftsumme Ende 1912: 800 Mk. Reservefonds Ende 1912: 299,22 Mk. Helmern, den 11. Juni 1913. Zuchtgenossenschaft für den rotbunten Tieflandschlag e. G. m. b. H. zu Helmern. Schopohl Kolsch. Schon wieder ein Pohlschröder! 70000 Mark gerettet durch einen Pohlschröder-Panzerschrank. Einbrecher; die mit Automobil anscheinend von Köln gekommen waren, haben in der Nacht vom Samstag zum Sonntag, den 7. und 8. Juni, versucht, mit einem Sauerstoff-Foucheschneidbrenner den von uns an ein großes Bergwerk b. Bensberg, Bez. Köln, gelieferten Schrank, der etwa 70 000 Mark Lohngelder enthielt, zu bestehlen. An der guten Konstruktion und Qualität ist dieser Versuch aber gescheitert, sodalz die betroffene Firma vor großem Schaden bewahrt geblieben ist. Dieser Vorfall mahnt von neuem, doch immer sehr gute und solide Schränke zu kaufen, und nicht die scheinbar billigen. Die besten Schränke sind in der Praxis auch stets noch die billissten gewesen. Alle unsere Schränke haben sich bewährt. 90253 Man verlange von uns Offerte. Pohlschröder& Co., Dortmunder Geldschrankfabrik, Dortmund. = Gegründet 1852.— Landwirte achtet beim Kaufe von DreschMaschinen auf den Namen „Reform“ denn diese verbürgen, für: Marktfertige Reinigung und Sortierung. Erstkl. Ausführung. Körnerfreies Ausschüttein des Getreides. Lange Lebensdauer, weil solide und stark gebaut. Große Leistung bei geringem Kraftverbrauch. Höchste Auszeichnung. Patentamtlich geschützt. Alleinige Fabrikantin: B. Holthaus Naschinenfabrik A.-G. Dinklage i. Oldbg. Spezialfabrik für mod. Drescherbau.— Gegr. 1850. Viele erste Preise und Auszeichnungen. Man verlange Katalog 1913. Verkaufsstelle: Reg.-Ber. Arnsberg Wilh. Bäumer, Hagen i. W., Buschey-Str. 21. Aufgebotsverfahren Das auf den Namen der Maria Klahold in Altenbeken lautende Sparbuch Nr. 48333, das sich auf einen Betrag von 66.60 Mark und Zinsen seit 1. Januar d. Is. beläuft, ist angeblich verloren gegangen. Gemäß§ 21 Abs. 3 unserer Satzungen fordern wir den unbekannten Inhaber des Sparbuches hiermit auf, binnen 4 Wochen seine Rechte bei uns anzumelden und das Sparbuch vorzulegen, widrigenfalls das Buch für kraftlos erklärt und an dessen Stelle ein neues Sparbuch ausgefertigt wird. 05243 Paderborn, d. 12. Junis 913. Der Vorstand der Kreissparkasse. ##n Kleines Lue Häuschen mit 5 Räumen, Küche, Boden, Keller und Garten, wird von Dame zu mieten, eventl. zu kaufen gesucht, in Paderborn oder nächster Umgebung, die durch elektr. Bahn od. Eisenb. verbunden. Nur solche Angebote werden beantwortet, die Preis u. Feuertare angeben. Angebote unter Nr. 2343 an die Geschäftsstelle d. B. a Für Geschäftsleute. Ausschreiben von Rechnungen. Adressenschreiben, Bücher ordnen, jegliche schriftliche Arheiten, eigene Schreibmaschine vorhanden, wird übernommen. Angebote unt. Nr. 05242 an die Geschst. d. Bl. 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Sonntag abend 8 Uhr Feier des Regierungs=Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers verbunden mit der Namenstagsfeier unseres Präses. Junggesellen= Sodalität der Dompfarre. Sonntag nachm. 3½ Uhr Versammlung im Gesellenhause; danach Ball spiele. Neuanmeldungen werden entgegengenommen. Junggesellen= Sodalität der Markkirche. Sonntag, d. 15. Juni, nachm. 2 Uhr Abmarsch von Schulstr. 3 zur Besichtigung des Sennelagers; nach derselben Andacht i. d. Pfarrkirche zu Neuhaus. Junggesellen= Sodalität der Herz=Jesu=Pfarre. Morgens 27 Uhr gem. hl. Kommunion. Die Mitglieder versammeln sich um 6¼ Uhr im Vereinshause. Nachm. 2½ Uhr feierl. Aufahme d. neuen Mitglieder in der Herz=Jesu=Kirche. Abends 8 Uhr Feier des I. Stiftungsfestes, wozu die Eltern und Meister freundl. eingeladen werden. Jünglings=Sodalität der Gaukirche. Sonntag nachm. bei günstiger Witterung Besich tigung des Sennelagers. Abmarsch 2 Uhr vom Jung gesellenhaus(Schulstraße.: auf dem Rückmarsch in Neuhaus Andacht. K. K. B. Jugendabteilung. Sonntag nachm. 5—7 Uhr Spielplatz. Jungfrauen=Kongregation der Bußzdorspfarre. Sonntag gemeinsch. hl. Kommunion. Nachm. 4 Uhr Versammlung mit Vortrag und sakramentalem Segen. Medaillen u. Zettel. K. F. B. Jugendbund für Schulentlassene. Sonntag nachm. 4 Uhr Versammlung in d. Turnhalle d. Karlschule. Pius=Arbeiter=Verein. Sonntag, den 15. 6., abds. 8 Uhr Versammlung mit Damen. Konstantinfeier. Vortrag des hochw. Herrn P. Thar. sicius Paffrath O. F. M. Kreusdündnis, Verein abst. Katholiken. Morgen(Sonntag) früh 6 Uhr hl. Messe in der Gaukirche für unser verstorb. Mitglied Philipp Köster. G. V. Liederkranz. Sonntag. 15. 6., vorm. 11 Uhr Gesangstunde. Besprechung über das Konzert am 4. Juli (Städtetag). Freiw. Krieger=Sanitäts=Kolonne vom Roten Kreuz Paderborn. Montag, d. 16. Juni, wegen der Jubiläumsfeier kein Uebungsabend. Dienstag, d. 17. Juni. abds. 9 Uhr in der Zentralhalle außerordentl. Versammlung für die aktiven Mitglieder. Fuhrmanns=Verein Padervorn. Samstag abend 8 Uhr Versammlung. Kathol. Kirchenkalender für Padervorn. Sonntag. 15. Juni 1913. Fünfter Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Von der wahren Gerechtigkeit(Matth. 5. 20—24). Dom: 5½, 6, 6½, 7 und 8 Uhr hl. Messen, 7½ Uhr Pforrmesse, 8½ Uhr Choramt, 9 Uhr Hochamt, 10 Uhr Predigt, 11 Uhr bl. Messe und Predigt. Nachm. 2 Uhr Besper, 6 Uhr Predigt und Segen. St. Josephskirche: Nachm. 2 Uhr Christenlehre und Segen. Gaukirche: 6 Uhr Herz=Jesumesse, 7 und ½10 Uhr hl. Messen, 8 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Christenlehre mit Segen. Universitäts=Markkirche:(6. Aloysianischer Sonntag.) Generalkommunion der Männer. 6, 6½ und 7 Uhr hl. Messen, 7¼ und 8½ Uhr Gymnasialmessen, 9¼ Uhr Pfarrbochamt mit Predigt, 10½ Uhr Singmesse mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Gymnasialandacht, 2,35 Uhr Sakramentsandacht, 4 Uhr Aloysiusandacht mit Predigt und Tedeum. Herz=Jesukirche: ½7 und ½8 Uhr hl. Messen, ½9 Uhr Hochamt mit Predigt, 9¾ Uhr Singmesse mit Predigt. Nachm. ½8 Uhr Christenlehre. Bußdorfkirche: 6¼ Uhr erste bl. Messe, gemeinschaftliche Kommunion der Männer, 8½ Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm 2½ Uhr Christenlehre und Andacht mit Segen. Franziskanerkirche: 5 bis 7, 8¼ Uhr stille bl. Messen, 7 Uhr Hochamt, 10 Uhr letzte hl. Messe mit Predigt. Nachm. 3½ Uhr Theklabruderschaft, Predigt, Prozession und Segen.— Dienstag abend 6 Uhr St. Antonius=Andacht.— Donnerstag vollk. Ablaß wegen des Festes der hl. Michelina aus dem III. Ord. Hospitalkirche: 3.7 Uhr bl. Messe, 8 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 3 Uhr Andacht mit Segen. Barmberzigen Brüder: 6½ und 8 Uhr hl. Messen. Nachm. 5% Uhr Andacht mit Predigt und Segen. Dom(Regierungsjubiläum Pontifikalamt und Tedeum Moutag. den 16. Juni. Tedeum. Sr. Majestät des Kaisers): 9 Uhr Brauerei Joosten Restaurateur Heinr. Hecker Samstag abend Eisbein mit Sauerkraut und Püree. Sonntag: Spezialität: Paderplatte. Reisabfälle, nicht mit nasser Schlempe zu verwechseln, sind das beste und billigste 2406 Schweine= u. Hühnerfutter. 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Mit Berücksichtigung der Provinz Westfalen. Bearbeitet von Dr. Throd. Woelfer. 148 S. Lex.=8. K 2,80. Das Wochenblatt des landw. Vereins in Bayern schreibt darüber: Die genaue Kenntnis der Wertverhältnisse und der natürlichen Fähigkeiten des seiner Bearbettung zu Gebote stehenden Grund und Bodens ist die unbedingt notwendige Grundlage, welche jedem Landwirt eigen sein muß. Diese zu geben, ist der Zweck jeder Taxation. Dem Verfasser ist es gelungen. ein Tarationssyslem zu zeichnen, das einsach. übersichtlich und für alle Zwechke und Verhältnisse Grauchbar ist.— Seor intereslant sind auch die Ausführungen über die Provinz Wesisalen. Verlag von Ferdinand Schöningh in Paderborn. Sk ketr Ital. Hühner, beste Eierleger, die es gibt. Verlangen Sie Katalog umsonst. Lißberger, Hainstadt Nr. 69(Baden). 1913er Hühner beste Eierleger. ca alt à 1.40 M. großerca. 4 Monat alt à 1. #. Bei 20 Stüc franko. Geflügel alle Art. Lebende Ankunft. Tierärztliche Uj tersuchung.„ Preisliste gratis. f. 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H. Was müssen wir zum Körnerfutter im Anfang zulegen, damit das Schwein immer genügend Fleisch bilden kann? Fleisch kann aus dem Protein der Nahrung gebildet werden, und wir müssen daher stets bestrebt sein, proteinreiches Futter zu geben, um dem Schwein auf diese Weise die Möglichkeit zur genügenden Fleischbildung zu beschaffen. Als solche Futtermittel kommen in erster Linie das Fleischmehl und Fischmehl in Betracht; außerdem ist Magermilch ein sehr gutes, wenn auch nicht billiges, Futtermittel und zwar kann man 4 Liter pro Tag in der ersten Hälfte der Futterzeit geben. Das Fleischmehl ist zwar gut, jedoch möchte ich raten, hiervon nicht zu viel zu geben, da das Fleisch später nach den Fleischteilen schmeckt. Fleischfuttermehl ist auch neben der Milch ein sehr schönes Futtermittel. Ferner ist Futterbohnenschrot und halb Gerste genügend, das nötige Protein zu liesern. Also man füttert dauernd 2½ Monate 150—200 Gramm Fischmehl bezw. Fleischmehl, oder 4 Liter Magermilch oder Bohnenschrot und halb Gerste. Was nun noch heranziehen? Wenn eine kleine oder große Mastanstalt gegründet werden soll, soll diese am besten auf dem Lande gegründet werden und zwar wegen der Abfälle. Der Dünger, der pro Tag hierdurch erzielt wird, hat einen Düngerwert von 4 Pfennig pro Tag. Der Gesamtgewinn, den Sie bei einem Schwein erzielen, ist 10 bis 15 Mark, je nach der Art und den Preisen. Damit ist jede Mastanstalt auf dem Lande der Industrie überlegen. M. H. Jetzt kommen wir zu einem anderen Futtermittel; dieses sind die kleinen unansehnlichen Gramerbsen, im Gesamtnährwert noch besser als Gerstenschrot; sie sind aber nicht so gut als der Mais. Sie sind dem Gerstenschrot wegen ihres Proteingehalts sehr überlegen und sind auch viel billiger als Gerste. Der Proteingehalt ist so hoch als der im Bohnenschrot. Man kann deshalb an Stelle des Bohnenschrots auch Gram erbsen seten. Der Preis hierfür ist billiger und der Nährwert ist ein gleich hoher. M. H. Es kann auch noch ein anderes Mittel verwandt werden, das sind die Oelkuchen, wenn sie den Tieren als Zulage— 1 Kilogramm Erdnußkuchen, Sesamkuchen, Palmkernkuchen usw.— gegeben werden. Ich möchte gleich jedoch bemerken, daß die Oelkuchen zwar reich an Protein sind, jedoch wegen ihres Oel geschmacks nicht gern von den Schweinen gefressen werden und daher eignen sie sich auch nicht zur intensiven Mast. Wir haben 7 verschiedene Oelkuchen, und es hat sich bei uns in Göttingen herausgestellt, daß kein einziger Oelkuchen das leistet, was Fischmehl etc. geleistet hat. Der Erfolg ist stets ein geringerer gewesen. So wie ich es jetzt geschildert habe, ist es die Schnellmast. Bei der brauchen Sie 5—6 Monate, um das Tier auf 100—110 Kilogramm zu bringen. Weiter dürfen die Tiere auf keinen Fall gemästet werden. Wer sie weitermästet, verliert dabei Geld. Schon der letzte Monat ist ein kritischer Monat, da er häufig ungünstig abschneidet. Die diesbezüglich in Göttingen gemachten Versuche haben folgende Resultate gezeigt. Der Gewinn verteilte sich wie folgt: Im 1. Monat 2,10 Mark Gewinn, im 2. Monat 3.10 Mark Gewinn, im 3. Monat 4,60 Mark Gewinn und im 4. Monat 3.80 Mark Gewinn. Schon der 5. Monat brachte einen Verlust von 28 Pfg. Erwähnen möchte ich noch, daß Biertreber, Reißfuttermehl etc. sich nicht zur Schnellmast eignen. Grünfutter dagegen wird sehr empfohlen von allen, die damit Versuche gemacht haben. Es liegen Versuche vor, daß Grünfütterung sehr günstig auf die Schweine gewirkt hat. M. H. Durch die Grünfütterung wird bewirkt, daß der Körper des Schweines besonders gereizt und aufnahmefähiger gemacht wird. Außerdem wird der Darmkanal sowohl wie die Bauchdecke erweitert, wodurch ermöglicht wird, daß das Tier die dreifache Menge von Futter verdauen kann. Das sehen wir bei den Gänsen, wenn sie genudelt werden. Wir müssen die Tiere befähigen, noch eine größere Menge von Futter aufzunehmen, und darin liegt die hohe Bedeutung des Grünfutters. Die Tiere werden gezwungen, mehr Nährstoffe aufzunehmen, und dadurch kann auch die gesamte spätere Mästung eine intensivere sein. Dieses ist durch ein Beispiel in Göttingen bewiesen. Wir hatten 20 Schweine, 10 auf der Weide und 10 auf Schnellmast gesetzt. Nach 3 Monaten hatten die Schnellmasttiere 63 Kilogramm zugenommen, während die Weideschweine nur 34 Kilogramm zugenommen hatten. Nun wurden auch die letzteren auf Schnellmast gesetzt. Nach 13 Wochen sind die schwereren Tiere von den leichteren eingeholt worden. Durch die Grünfütterung war bei den Tieren eine Weitung des Magens und der Därme erzielt worden, und die Tiere waren infolgedessen in der Lage, mehr Futter aufzunehmen, und konnten infolgedessen auch erheblich an Gewicht zunehmen. Es geht also hieraus hervor, daß man gut tut, den Tieren vor der Hauptmästung, also 3—4 Monate reichlich Klee, Luzerne, EEsparsette usw. zu verabreichen, um sie auf diese Weise auf die spätere Mästung und Schnellmästung auf das allerbeste vorzubereiten. Gleichzeitig möchte ich Kleeheu, Stroh und Spreu (gehäckselt) in Wasser geweicht empfehlen. Damit habe ich Ihnen das System der Mästung vorgeführt. M. H. Ich komme jetzt noch einmal auf die Kartoffelfütterung zurück. Dieser Fütterung soll ebenfalls stets Grünfutter vorangehen, denn zu große und zu frühe Kartoffelfütterung verengt den Darmkanal, unterbindet die Darmerweiterung und stellt außerdem, da die Kartoffeln zu wenig fleischbildendes Protein enthalten, eine günstige Mästung der Tiere hierbei vollends in Frage. Sobald wik draußen Klee und anderes Grünfutter haben, ist es wichtig, die Schweine sofort auf die Weide zu bringen. Nach dem Freilauf bekommen sie am besten im Hof Halbmastfutter. Um gute Speckschweine heranziehen zu können, müssen wir dann mit Grünfutter aufhören und ihnen: Mastfutter reichen. Einer dieser Versuche ist mit dem 4. Januar 1913 zu Ende gegangen, und es hat sich herausgestellt, daß die Tiere nicht mehr Futter verbraucht haben, wie die anderen Tiere, die im Stalle waren. Auf der Kleeweide wurde nur der erste Schnitt abgeweidet und dieses sind die billigsten Schweine gewesen, die ich je gezogen habe. Machen Sie es nach und der Erfolg wird nicht ausbleiben. Die Frachtvergünstigungen bei Tierausstellungen. (Nachdruck verboten.) Von Jahr zu Jahr nehmen die Viehausstellungen an Umfang und Größe zu und gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Dabei lassen es die Aussteller an erheblichen Opfern nicht fehlen, es herrscht ein guter Geist in unseren Landwirten. In manchen Ausstellungen finden sich Gewerbe, Industrie und die Landwirtschaft zum friedlichen Wettbewerbe ein, um von den besten Erzeugnissen das Beste zur Schau zu stellen. Befruchtend haben die Tierausstellungen in der Landwirtschaft gewirkt. Viele Landwirte sehen und lernen Neues kennen, was sich im heimischen Betriebe verwerten läßt. Vergleiche und Ver suche werden gemacht, um Besseres, wie es bisher gewesen ist, zu erzielen. Neue Geschäftsverbindungen werden angeknüpft und wesentliche Vor teile— abgesehen von der etwaigen Prämiierung des Viehes— entspringen dem Landwirt bei Viehausstellungen. Heurzutage werden, genau wie in anderen Berufsarten, an die Landwirtschaft große Anforderungen gestellt und der Landwirt, der auf der Höhe der Zeit stehen will, muß sich mit allen modernen Fortschritten vermachen und auf dem Laufenden erhalten. Bei Viehausstellungen, deren Wert von den Staatsregierungen in vollem Maße anerkannt und gefördert wird, gewähren die Eisenbahnen eine Reihe Vorteile und Preisermäßigungen, deren Kenntnis dem Landwirt zum Vorteil gereicht. Vor allem steht die Begünstigung, sofern nicht besondere Vereinbarungen getroffen sind, in der frachtfreien Rückbeförderung. Es sei hier gestattet, die Ausstellungsleitungen darauf hinzu weisen, Gesuche um Frachtbegünstigungen für Ausstellungen möglichst frühzeitig, mindestens aber vier Wochen vor der Ausstellung, bei derjenigen königlichen Eisenbahndirektion einzureichen. in deren Bezirk die Ausstellung stattfinden soll. Die zuständige Eisenbahndirektion wird bei den Verbandsbahnen und Privatbahnen, die eventuell mit dabei in Frage kommen, den Antrag weiter leiten. Für die Beförderung der Tiere zur Ausstellung werden die tarifmäßige Fracht und die etwa in Betracht kommenden Nebengebühren zur Berechnung gezogen. Die Sendungen dürfen auf dem Hinweg nur solche Tiere enthalten, die zur Ausstellung kommen sollen, außerdem noch diejenigen Gegenstände, die zur Ausstellung und Ausschmückung der Tiere notwendig sind. Diese Gegenstände müssen aber gleichzeitig mit der Sendung aufgegeben werden. Die Eisenbahnabfertigungsstelle bezeichnet die Begleitpapiere als„Ausstellungssendung". Die Rükbeförderung findet längstens nach vier Wochen nach Beendigung der Ausstellung an den ursprünglichen Absender statt, sie muß aber auf demselben Wege beziehungsweise stets auf der Bestimmungsstation des Hinweges erfolgen. Bei der Rückbeförderung hat der Versender folgendes bei der Eil= oder Gepäckabfertigungsstelle vorzulegen: Den ursprünglichen Frachtbrief, mit dem die Sendung auf dem Hinweg aufgegeben war, eine Bescheinigung der Ausstellungsleitung, daß die Tiere ausgestellt waren und nicht verlost, verkauft worden oder eine Vertauschung stattgefunden hat. Voraussetzung ist die Gewährung frachtfreier Rückbeförderung, daß die als eine Sendung zur Ausstellung beförderten Tiere als eine Sendung zur Rückbeförderung aufgegeben werden. Die Rückbeförderung in mehreren Teilsendungen gestattet die Eisenbahn nicht, dagegen ist die Rücksendung eines Teiles zulässig. Der Absender kann das Interesse an der Lieferung der Tiere im Frachtbrief eintragen, muß aber dafür die tarifmäßigen Gebühren entrichten. Für Tiere, die auf mehreren Ausstellungen hintereinander ausgestellt werden und unverkauft, unverlost oder unvertauscht bleiben, gelten besondere Bestimmungen: die tarifmäßige Fracht ist für die Beförderung zu den einzelnen Ausstellungen nur für die Rückbeförderung an den Primaversender nach der ursprünglichen Versandstation zu zahlen. Die Weitersendung von der einen zur anderen Ausstellung hat spätestens zwei Monate nach Schluß der vorher stattgefundenen Ausstellung zu geschehen. Die Sendung muß dann am letzten Ausstellungsort spätestens vier Wochen nach Ausstellungsschluß zur Rückbeförderung zur Aufgabe gelangt sein. Dem ersten Absender werden auf Antrag die Hälfte der erhobenen Frachten— ohne den Gebühren für die zuschlagspflichtigen Züge— zurückvergütet. Die Begünstigung erstreckt sich nicht auch auf die Begleiter. Die Frachterstattungsanträge sind bei der zuständigen königlichen Eisenbahndirektion oder am Sitz der Privatbahnverwaltung, in deren Bereich die Aufgabe zur Beförderung nach dem Ausstellungsort stattgefunden hat, zu stellen. Der Absender hat zu den Frachterstattungsanträgen die Frachtbriefe und die Bescheinigungen der in Betracht kommenden Ausstellungsleitungen vorzulegen. Geht nur ein Teil der Ausstellungstiere nach der Versandstation zurück, so wird auch nur der darauf entfallende Frachtanteil erstattet. Dieses Verfahren greift auch Platz, wenn Teile einer Ausstellungssendung bereits von einem andern als dem letzten Ausstellungsort nach der ersten Versandstation zurück und der verbleibende Teil zu einer anderen Ausstellung weitergesandt wurde. B. Die Ernte des Rotklees. (Nachdruck verboten.) Der richtige Zeitpunkt für das Mähen der Futterpflanzen ist das Wachstumsstadium, in welchem die Pflanzen die größte Menge nährstoffreicher, leicht verdaulicher Substanz geben. Beim Rotklee fällt dieser Zeitpunkt mit der beginnenden Blüte zusammen. Nach Untersuchungen von Dietrich fanden sich in 100 Teilen: bei ganz jungen Blättern: 30 Eiw., 44 stickstofffr. Stoffe, 11,5 Holzfaser, bei Beginn der Blüte: 21 Eiw., 41 stickstofffr. Stoffe, 28 Holzfaser, bei der Vollgung, hervorgerufen durch schiese Haltung der Kinder beim Arbeiten! In Hessen stellte man bei den Knaben 26, bei den Mädchen sogar 30 Prozent Verbiegungen des Knochengerüstes fest. Der Mangold— ein dankbares Spinatgemüse. rh Manche Hausfrau, welche den sehr ge sunden, blutbildenden Spinat im Garten anbaut, wird mit Bedauern bemerkt haben, daß die Stengel frühzeitig in den Samen schießen und die Blatternte unbrauchbar machen, daß ferner spätere Spinataussaaten im Mai, Juni oder Spätsommer mißraten. Daß es in dem Mangold oder Beißkohl ein Ersatzgemüse gibt, welches diese Unannehmlichkeiten nicht aufweist, werden viele nicht wissen. Es hat außerdem noch den Vorteil, daß man die Blattstiele nach Art des Spargels oder der Schwarzwurzel verwenden kann. Man sät den Samen im Frühjahr auf gelockertes, etwas gedüngtes Land aus, und zwar in Reihen von 20 Zentimeter Entfernung, in Löcher von etwa 20 Zentimeter Abstand. In jedes Loch legt man 5 bis 6 Körner. Die tungen Pflänzchen stehen sehr bald an der Oberfläche und werden durch Auflegen von Hecken vor den Nachstellungen der gefräßigen Finken geschützt. Werden die Pflanzen kräftiger, so ist etwa die Hälfte zu entfernen, wodurch eine stärkere Entwickelung der übrigen erzielt wird. Bald kann man ernten. Die Blätter werden als sehr wohlschmeckender Spinat verwendet. Dann läßt man dem weiteren Wuchse der Pflanzen freien Lauf, und nun entwickeln sich die starken langen Blätter mit Rippen, die gleichfalls als delikates Gemüse m die Küche wandern. Man reinigt die Blattrippen, wäscht sie ab, schneidet sie in fingerlange Streifen und brüht sie in Salzwasser ab. Nebenher bereitet man folgende Sauce: ½ Tassenkopf saure Sahne, ½ Tassenkopf voll Milch, einen Eidotter, ein Teelöffel Mehl, zwei Eßlöffel Essig und das nötige Salz werden in einem Geföß zusammen verquirlt. Diese Masse läßt man in einem Tiegel bei fleißigem Umrühren nur einmal aufstoßen. Die im Durchschlag abgetropften Mangoldrippen legt man nun in die Sauce und läßt sie darin noch ein paar Minuten durchziehen. Für Küche und Haus. Speisezettel. uontag: Kalte Biersuppe. Gefüllte Kohltabi. Erdbeercremé. Dienstag: Kerbelsuppe. Gekochtes Ochsenfleisch mit Petersilienkartoffeln. Mittwoch: Spargelsuppe. Schweineschnitzel mit gedämpftem Stielmus und Salzkartoffeln. Donnerstag: Plundermilch. Kalbskotelettes mit Erbsen und Möhren. Freitag: Geröstete Brotsuppe. Spiegeleier mit Spinat und Salzkartoffeln. Samstag: Buttermilchsuppe. Hackbraten mit Salat und Kartoffeln. Sonntag: Bouillon mit Eierstich. Gekochtes Rindfleisch mit Gurkensalat. Kalbsbraten mit jungen Erbsen und Möhren. Erdbeeren mit Schlagfahne. 191 Reste von grünen Erbsen gibt man am Abend in eine aus zwei Suppentafeln schnell bereitete Reiskuppe, zu welcher man geröstete Semmelbröckchen reicht. Einen Rest der Rinderbrust erhitzt man entweder in einer Sardellenoder Zwiebelsauce, mit der man ihn zu Kartoffeln reicht, oder man wiegt ihn fein, vermischt ihn mit gewiegtem Schweinefleisch, 1 Ei, Salz, Pfeffer, Zwiebel und geriebener Semmel, formt längliche Klößchen davon, bratet sie braun und richtet sie mit Kartoffel= oder Gurkensalat an. Fleischpudding. Zwei Pfund gehacktes Rind= und Schweinefleisch, wozu man auch Supvenfleisch verwenden kann, werden mit 3 Eiern. ¼ Pfund Butter, Salz, Pfeffer und 1=Tassenkopf Fleischbrühe zweckmäßig aus 1 Maggi=Bouil= lonwürfel zubereitet, vermischt, in eine mit Butter ausgestrichene und mit Semmel ausgestreute Form gefüllt und eine Stunde im Wasserbad gekocht. Man reicht entweder Sardelten= oder Kapernsauce und Salzkartoffeln dazu. Praktische Winke. Um Möbeln aufzufrischen, verwende man eine Mischung aus zwei Teilen Benzin und einem Teile Olivenöl und reibe damit in schnellen, kreisrunden Bewegungen die Möbel ab. Das dazu benutzte Flanelläppchen muß öfter erneuert werden. Der Benzingehalt bewirkt eine gründliche Reinigung der sehr schmutzigen Politurflächen, der Oelgehalt gibt neuen Glanz. Man wird erstaunt sein, wie prächtig auf diese einfache Weise aufgefrischte Möbel aussehen. Wer an Schuhsohlen sparen will. versäume ja nicht, jedes neue oder neubefohlte Paar so lange mit Leinöl zu tränken, bis nichts mehr einzieht, dann trocknen zu lassen und nach drei bis vier Tagen das Verfahren zu wiederholen. Diese Methode ist zwar schon alt und bekannt, wird aber viel zu wenig ausgeführt, obwohl die Vorteile tatsächlich ganz beträchtlich sind. Schmutzig gewordene Goldborten lassen sich sehr leicht reinigen, inden man sie mit Watte und Kartoffelmehl tüchtig abreibt und nachträglich mit einer weichen Bürste forgfältig ausbürstet. sich sichern, ohne selbst die Meisterprüfung ablegen zu müssen. Geschäftliche Mitteilungen. Landwirte, lesen und aufbewahren! Die Grundbesitzer machen wir auf unsere direkt aus Schottland bezogenen englischen Futterrüben oder Turnys aufmerksam, die drüben die Quelle des Wohlstandes bilden. Das englische Vieh dankt dieser Rübe seinen Wohlstand: Im Juni-August auf die umgeackerten Getreide= oder Brachfelder gesäet, liefern sie in wenigen Wochen, ohne jede Bearbeitung, einen riefigen Ertrag an Grünfutter und 8—12 Pfund schwere Rüben, ernähren daher den Viehbestand sehr reichlich und ersparen dadurch eine Menge anderes Futter für den Winterbedarf. Ihres milden Geschmackes wegen werden sie auch als Speiserühen benutzt und wie unser Sauerkraut eingemacht, schmecken sie diesem ganz ähnlich. Gutsbesitzer Willibald Fürst in Frauendorf(Niederbayern) versendet frischen Samen 10 Pfund Mk. 15, 1 Psd. Mk. 2, 100 Gr. zu Versuchen 60 Pfg. Katalog über alles, was der Landwirt zur Herbstaussaat braucht, gratis. (810 Verwendung von Speiseresten. Reste vom gefüllten Kohlrabi müssen onbedingt noch am gleichen Tage verbraucht werden, da sie leicht säuern. Man wiegt sie fein, gibt reichlich gewiegte Zwiebel, sowie geriebene Semmel dazu, formt kleine Nouletten davon, wendet sie in Ei und Semmel, brät sie in Butter oder Fett und Palmin braun und gibt sie mit Kartoffelsalat zu Tisch. Reste von Petersiliengemüse verkocht man zu einer Suppe, die man mit einem Ei abzieht und über den feingewiegten Resten von Schwarzfleich anrichtet. Den Kloß schneidet man in Scheiben, bäckt ihn braun und reicht ihn zu Kopfsalat. Reste von Eierkuchen mit Steinvilzen schneidet man in schmale Streifchen und erhitzt sic in einer klaren, kräftigen Fleischbrühe aus Maggi=Bouillonwürfeln. Vor dem Anrichten fügt man reichlich gewiegte Petersilie bei. Allgemeiner Fragekasten. Wiedenbrück. Die Ausführungsbestimmungen vom 27. Aug. 1896 zum Gesetz betr. Gewerbebetrieb im Umherziehen vom 3. Juli 1876 besagen:§ 3 Abs. 2. Wer das Musikergewerve ohne vorherige Bestellung in einem Umkreise von 15 Kilometer von seinem Wohnorte ausübt, bedarf eines Wandergewerbescheines, unterliegt aber nicht der Steuerpflicht. Ueber diesen Umkreis hinaus bedarf es, wenn ime Bestellung des Musikers nicht vorliegt, eines steuerpflichtigen Gewerbescheines.— Wird der Musiker aber bestellt, so ist er von der Gewerbesteuer überhaupt befreit. W. 99. Der Losungsschein besagt, daß Sie an Plattfüßen leiden, außerdem liegt eine geringe Abweichung der Wirbelsäule vor. 8,1a: Zurückgebliebene körperliche Entwicklung. Frau B. O. Wenn Sie Lehrmädchen halten wollen, müssen Sie die Meisterprüfung ablegen. Daß Sie seit 1906 selbständig sind, befreit Sie von dieser Vorschrift nicht. Nur wenn Sie eine Geschäftsleiterin oder Direktrice halten, die diese Prüfung abgelegt hat, würden Sie das Recht zur Annahme und Unterweisung von Lehrmädchen bedentender Erfolg der Firma Heinrich Lanz in Mannheim. Wie bekannt, arbeitet die Firma Heinrich Lanz seit zwei Jahren an einer Maschine, die die Feldbestellung in neue Bahnen weist. Die Maschine soll bezwecken, die vielen Arbeitsgänge. die bisher erforderlich sind, bevor der Boden saatfertig hergestellt ist, in einen einzigen zusammenzulegen und weiterhin die grobe Feldbestellung durch Gartenkultur zu ersetzen. Bei der Verschiedenartigkeit der Ackerböden ist diese Aufgabe, die sich die Firma Heinrich Lanz gestellt hat, wohl eine der schwersten, die bisher bei landwirtschaftlichen Maschinen überhaupt zu lösen war. Wie uns gemeldet wird, beteiligte sich die Firma Heinrich Lanz an einer vor etwa 8 Tagen in Rumänien stattgefundenen Pflugkonkurrenz; wir erhalten dazu folgendes Telegramm:: „Unter sechs Scharpflug=Konkukrenten erhielt Landbau=Motor Lanz beim Konkurrenzpflügen Ciulnita als höchste Auszeichnung Pokal in Form schöner Siegerstatuette.“ Für Neubauten. Wer auf einen schönen, haltbaren und nicht teuren FassadenAnstrich reflektiert und seine Innenräume licht gehalten sehen möchte, der möge er mit Inburin=Joine von der Firma N. Avenarius& Co. in Köln, Stuttgart, Hamburg und Berlin versuchen. Diese durch das schöne Aussehen der Anstriche und die große Beständigkeit überall beliebt gewordene Dauerfarbe wird vorrätig gehalten bei C. A. Stratomeyer Nachf., Farben und Drogen en gros, Paderborn. — Bekanntmachung. Am 26. und 27. Juni und am 8. und 9. September d. J. wird in der landwirtschaftl. Winterschule Paderborn je ein Obst= und Gemüseverwertungskursus abgehalten. Teilnehmer wollen ihre Anmeldung bis zum 20. Juni an den Schristführer des Obstbau=Vereins für Paderborn und Umgegend, Herrn C. Ablemever, Paderborn senden. Die Unkosten werden 1.00 Mark nicht übersteigen. Der Vorstand: Blomenkemper, Direktor. Die bisher hier veröffentlichten Schlachtviebvreise werden wir, vielseitig an uns ergangenen Wünschen aus landwirtschaftlichen Kreisen entsprechend, für die Foige regelmäßig in der — Mittwochsnummer des Hauptblattes veröffentlichen. Preise für Getreide(für 1000 kg), für Kartoffeln und Fourage(für 100 kg) an den nachbenannten Proviantamtsorten. Bom 3. bis 9. Juni 13. ### W el suche wwohil il JourS„ ui Wrun t u i gu n gug ug 22. U umm zgid u1 W n u Su hinc W 161 bedacht, die Gegenstände, namentlich solche, welche wenig gebraucht werden, gegen die sterle Einwirkung der Luft zu schützen, weil sie durch letztere ihren schönen weißen Glanz verlieren würden. Am besten ist es daher, wenn man die Gegenstände mit einer Umhüllung versieht, welche die Luft bei einem Durchgange von Schwefel befreit. Das sog. Blei= oder Bleiweißpapier hat sich dabei am besten bewährt. Gewöhnliches Papier, auf dessen Oberfläche mittels Stärkekleister Bleiweiß befestigt ist. Da Bleiverbindungen giftig sind, so müssen alle Silbergeräte, welche in dieses Nanig verach waren vor dem bebruch schr fältig gereinigt werden. Auch Staniol hat sich zum Einschlagen von Silbergegenständen bewährt. Am vollkommensten erreicht jedoch seinen Zweck durch Ueberziehen der Gegenstände mit dünnem, farblosem Lack. Auch wird empfohlen. Silber mit einem leichten Anstrich von Kollodium, welches in Akkohol gelöst ist, zu versehen. Der Anstrich trocknet sofort und bildet ein dünnes, durchsichtiges und unmerkliches Häutchen auf dem Silber, welches dasselbe vollständig gegen die Einwirkung der Luft schützt. Sollten Silbersachen aber wirklich schwarz geworden sein, so gibt es verschiedene Mittel, sie wieder in altem Glanz erstehen zu lassen. Sind sie durch Kohlendampf, Gasausströmung 2c. geschwärzt, so reibt man sie mit folgendem Pulver: man nimmt einen Teil feingepulverten Weinstein, 1 Teil ebenfalls feingepulverte spanische Kreide und ½ Teil sein gepulvertes Alaun. Das wird zusammen mit etwas Wasser zu einem Teig verrührt und mit einem zarten Läppchen aufgetragen. Dann ab waschen und nachpolieren. Die Sachen werden wie neu. Ein anderes Verfahren ist folgendes: man legt das Silber in Salmiakgeist oder bearbeitet es mit Lappen und Bürfte, welche in Salmiakgeist eingetaucht waren. Salmiak löst das Schwefelsilber, greift aber das metallische Silber nicht an, sodaß dasselbe rein und blank zum Vorschein kommt. Oder: etwas mangansaueres Kali wird in Wasser aufgelöst, ein weiches Flanellläppchen eingetaucht und mit diesem der Gegenstand nachgerieben. Auch warmer Essig hilft. Man legt die Sachen hinein und läßt sie eine Weilt ziehen, dann abspülen, trocknen und nachpoliecen. Ich möchte alle Hausfrauen warnen, Putzpulver oder Silberseifen öfter in Anwendung zu bringen. Viele derselben enthalten Quecksilber, welches dem Silber sehr schadet und es bei öfterem Gebrauch arg mitnimmt. Zum Schluß möchte ich meinen Leserinnen ein einfaches Mittel angeben, wodurch sie echtes Silber von unechtem unterscheiden können: man betupft eine unauffällige Stelle mit Höllensteinlösung. Echtes Silber bleibt blank und hell; unechte Metalle und Silberlegierungen bekommen einen schwarzen Fleck. Ist dies der Fall, so betunft man eine zweite Stelle mit Chromsäurelösung. Wird diese Stelle grauschwarz, so ist gar kein Silber vorhanden. H. W. . Die Verwendung von Mohrrüben im Haushalte Da die Mohrrübe überaus billig im Haushalte ist, so eignet sie sich ausgezeichnet zur Ver längerung ud dadurch sehr vorteilhafter Herstellung verschiedener Kompotts und Marmeladen. Es folgen verschiedene Rezepte: Mohrrüben und Preißelbeeren. Auf 5 Pfund Preißelbeeren kann man etwa halb so viel Mohrrüben und 3 Pfd. Zucker nehmen. Die Mohrrüben werden geputzt, in ganz kleine Würfel geschnitten oder was schneller geht, man dreht sie durch die Fleischhackmaschme. Hierauf gießt man so viel Wasser darauf, daß die Mohrrüben gut davon bedeckt sind und kocht sie für sich weich. Man schüttet alsdann den Zucker in den Einmachekessel, läßt ihn mit wenig Wasser schmelzen und klar kochen, gibt die gut verlesenen Preißelbeeren dazu, läßt sie aufkochen, schüttet die Mohrrüben mit ihrem Safte dazu, bringt das Ganze nochmals zum Kochen und füllt es in Einmachegläser. Das Kompott schmeckt milder als die leicht bitteren und herben Preißelbeeren allein, da die Mohrrüben diesen strengen Geschmack entziehen und auch das Aroma der Beeren gemehmen. Johannisbeer=Marmelade mit Mohrrüben. Man kocht zmächst aus den 190 abgestielten Johannisbeeren Saft, indem man sie ohne Wasser auf schwaches Feuer setzt, bis sie platzen. Man läßt sie durch ein Tuch kaufen und wiegt den Saft. Auf 2 Pfd. nimmt man 2 Pfd. Zucker und ¾ Pfd. Mohrrüben. Letztere werden geschabt und in kleine Würfel geschnitten oder wie oben angegeben zerkleinert, dann in dem Johannisbeersaft auf schwachem Feuer weich gekocht, dann erst gibt man den Zucker hinzu, mit dem sie nun so lange gekocht werden, bis die Masse breit vom Löffel tropft. Würde man den Zucker gleich mit den Mohrrüben in den Saft schütten, so würden diese nicht weich, wenigstens nicht breiig werden. Man muß während des Kochens rühren, damit die Marmelade nicht anbrennt. Sie findet Verwendung zum Füllen von allerlei feinerem Backwerk und Torten und zum Bestreichen von Brötchen. Denselben Zweck erfüllt die einfache Mohrrübenmarmelade. Zutaten::1 Pfd. junge Mohrrüben, 150 Gr. Zucker, den Saft einer halben Zitrone, zwei Eßlöffel feinen Rum, 3—4 bittere Mandeln. Die Mohrrüben werden wie vorher zurecht gemacht und in wenig Wasser weich gekocht, der Zucker dazugegeben und auf schwachem Feuer unter Rühren zu einem Brei gekocht, dem man zuletzt noch, ohne nochmals aufzukochen, den Zitronensaft, den Rum und die fein geriebenen bitteren Mandeln zugibt. Nachdem alles gut vermischt wurde, füllt man die Marmelade i Gläser. Marmelade von Rhabarber und Moyrrüben. Zutaten: 1 Pfd. Mohrrüben, 1 Pfund Rhabarber, 1 Pfund Zucker.— Der Rhabarber wird geschält und in Stücke geschnitten, mit ganz wenig Wasser aufs Feuer gesetzt und gekocht. Die Mohrrüben werden wie in den vorher beschriebenen Rezepten zurecht gemacht und zu dem Rhabarber geschüttet und mit diesem weich gekocht. Sollte nicht genügend Flüssigkeit vorhanden sein, so gießt man ein wenig Wasser zu. Erst wenn die Morrüben ganz weich. gekocht sind, gibt man den Zucker(dazu und kocht mit diesem die Masse zu breiiger Marmelade, die sehr erfrischend schmeckt. Mohrrübenkompott sieht einmal sehr hübsch aus, dann hatt es einen sehr angenehmen Geschmack, hält sich gut und ist billig; alles Vorzüge, die es für einen kinderreichen Haushalt empfehlenswert machen. Zutaten sind auf 1 Pfd. Mohrrüben 1 Pfd. Zucker und 2 Zitronen. Die Mohrrüben werden geschabt und in ziemlich dünne Scheiben geschnitten, diese wieder in Streifchen. Man kocht diese in wenig Wasser nur halbweich und nimmt sie mit einem Schaumlöffel heraus. Unterdes hat man die Zitronen recht dünn geschält und die Schale ebenfalls in ganz feine Streifchen geschnitten, die man nun gleichfalls in dem Mohrrübenwasser ziemlich weich kocht. In dem Saft der Zitrone löst man den Zucker auf und läßt ihn aufkochen, dann schüttet man die Mohrrüben= und die Zitronenstreifchen in diesen Zucker und so viel von dem Mohrrübenwasser dazu, wie nötig ist, um das Kompott vor dem Trockenwerden zu schützen. Es kann alsdann noch etwa ½ Stunde kochen und wird dann in Gläser oder Steintöpfe gefüllt und mit Pergamentpapier verbunden. Mohrrübensunve. Etwa 20 Stück mtitelgroßer, recht frischer Mohrrüben werden geschabt und auf einer Reibe feingerieben; hierauf vermischt man sie mit einer Tasse geriebener Semmel, zerläßt in einer Pfanne ¼ Pfd. Butter, schüttet die Mohrrüben hinein und röstet sie langsam auf schwachem Feuer, wobei man den sich unten ansetzenden bräunlichen Satz sorgfältig abkratzen muß, damit die Masse nicht anbrennt. Ist alles durchgeröstet, so gibt man so viel Bouillon dazu, wie zur Suppe nötig ist, läßt noch ¼ Stunde kochen und macht nötigenfalls noch mit etwas verquirltem Mehl sämig. Vor dem Anrichten gießt man die Mohrrübenfuppe durch ein Haarsieb und gibt als Einlage geröstete Semmelwürfel. Gebackene Mohrrüben. Um eine gewisse Abwechslung in das vielleicht häufig auf den Tisch kommende Mohrrübengemüse zu bringen, sei folgende Zubereitungsart empfohlen. Nach dem Putzen der Mohrrüben werden sie m Stifte geschnitten und mit dem nötigen Wasser weich gekocht. Hierauf werden sie durch ein Sieb gedrückt, mit einigen Eiern vermischt, das fehlende Salz, etwas süße Sahne und so viel geriebene Semmel dazu getan, daß sich von dem Teig kleine runde Ruchen nach Art Frikandellen formen lassen. die man etwas flach drückt und in zerlassener Butter oder in geräuchertem Speck gar brät. Mohrrübensaft als Hausmittel. Gegen Husten, Halsschmerzen und ähnliches ist folgendes Rezept anzuraten: Die Mohrrüben werden gewaschen, geschabt und sein geriebsen. Man füllt sie dann in einen keinenen Beutel und läßt den Saft durchlaufen. Nach einigen Stunden gießt man ihn vorsichtig vom Bodensatz ab, wiegt ihn und nimmt pro Pfund Saft ½ Pfd. Zuckerkand. Mit diesem kocht man den Saft zu Sirupdicke ein, füllt ihn in Flaschen und hebt ihn an kühlem Orte auf. Beim Gebrauch wird der Mohrrübensaft auf einem Blechlöffel über einer Flamme erwärmt, in einen anderen Löffel gegossen und eingegeben: Das Mittel muß mehreremal am Tage angewendet werden. Zum Schluß folgt das Rezept zu einer Mohrrübentorte, die vorzüglich schmeckt. Mohrrübentorte. Zutaten: 1 Pfund Zucker, 1 Pfd. süße Mandeln, 1 Pfd. Mohrrüben, 100 Gr. Weizenmehl, 12 Eier, ½ Päckchen Backpulver. Die Mandeln werden abgewischt und mit der Schale gerieben, die Mohrrüben werden geputzt, gewaschen und ebenfalls gerieben. Das Mehl wird durchgesiebt. Die Eier werden geteilt, das Weiße später zu Schnee geschlagen, das Gelbe mit dem Zucker ¼ Stunde lang gerührt. Dann gibt man löffelweise von den Mandeln und Mohrrüben dazu, später auch von dem Mehl, unter das man das Backvulver gemischt hatte. Der sehr steife Eierschnee wird zuletzt darunter gegeben. Im mäßig heißen Ofen wird die Torte gebacken. Nach dem Erkalten wird sie mit einem Guß überzogen, der aus Puderzucker mit wenig Wasser unter Rühren hergestellt wird und einen Vanille= Zitronen= oder Arrakgeschmack nach Belieben erhalten kann. Schweigen als Erziehungsmittel. Commenius prägte einmal den klugen Satz über Kindererziehung. In der Erziehung muß es wie in der Natur gelten: Stets Licht und Wärme, oft Regen und Wind, selten Blitz und Donner! Wie ist es leider aber meist in der Wirklichkeit? Blitz und Donner der Ermahnungen, Vorwürfe und Strafen sind vorherrschend, ebenso sind Wind und Regen nicht selten, Wärme und Licht dagegen umstrahlen nur vorübergehend das Kindergemüt, das daran zu seiner Entwicklung so sehr bedürftig ist. Kann es da verwundern, daß man so oft trübe, glanzlose Kinderaugen sieht, Augen, die verraten, daß der unbekümmerte Frohsinn nur ein seltener Gast im Herzen des betreffenden Kindes ist? Wenn Väter und vor allem Mütter das oft unausgesetzte Tadeln, Mahnen und Schelten zeitweise einstellen und statt dessen sich ihren Kindern gegenüber eines für diese meist recht beredten Schweigens befleißigen wollten, es würde ihnen eindrucksvoller als selbst die durch Schläge unterstützte Strafpredigt sagen, dab un d wann sie gefehlt. Es ist ein alter Erfahrungssatz, daß die zarte Kinderseele ebense wie das junge Stämmchen im Garten nach dem Beschneiden seiner wilden Schößlinge einige Zeit völliger Ruhe bedarf, wenn es sich vom Eingriff in seinen Organismus erholen und nach Wunsch des Pflegens entwickeln soll. Interessantes für die Frau. rh In Deutschland sind von den ca. 10 Millionen erwerbstätigen Frauen 42 Prozent verheiratet.— Die älteste Fürstin auf einem Throne Europas ist gegenwärtig Carmen Sylva, die Königin Elisabeth von Rumänien, mit 69 Jahren; die jüngste Regentin ist die 18jährige Großherzogin Marie Adelheid von Luxemburg. — In Spandau wird eine„Kinderwagensteuer“. erhoben, die jährlich 10 Mark beträgt.— In Bulgarien kann nur die drückendste Not ein junges Mädchen veranlassen, sich in häusliche Dienste zu begeben. Allenfalls bekommt man auch eine Witwe als Dienstmädchen, dann muß man ober alle ihre Kinder mit im Hause aufnehmen.— Umfassende Untersuchungen in den Berliner Ge meindeschulen ergaben 24,6 Prozent aller Volksschüler mit Schiefwuchs, d. h. fast ein Viertel hatte schon eine ausgebildete WirbelsäuleverbieWVI 1..„ umn Mu un Hon Whlen aueth... 981 137 blüte: 17 Eiw., 36 stickstofffr. Stoffe, 36 Holzfaser. Diese Veränderungen der Zusammensetzung zeigen deutlich, daß der jüngere Klee einen größeren Nährstoffgehalt hat als der ältere; der Eiweißgehalt ist fast um die Hälfte zurückgegangen, während der Holzfaserstoff sich mehr als verdreifacht hat. Mit der Abnahme des Nährstoffgehaltes nimmt auch die Verdaulichleit in erheblichem Maße ab. Der Rotklee bietet im Saatjahr gewöhnlich einen Stoppelkleeschnitt oder eine gute Weide und im nächsten Jahre je nach den Umständen zwei bis drei Schnitte. Eine größere Anzahl von Schnitten liefert keineswegs einen höheren Ernteertrag, denn die Pflanzen werden durch jedes Abmähen in Bezug auf ihr Wiederheranwachsen geschwächt und bedürfen längerer Zeit, bis sich wieder genügend Blätter entwickelt haben, um sich hinreichende Mengen von Stickstoff aus der Luft zu beschaffen. Nach in Tharand angestellten Versuchen betrug die Ernte bei 6maligem Schnitt: 2924 Pfund Trockensubstanz. 615 Pfund Eiweiß. 637 Pfund Rohfaser; bei 2maligem Schnitt: 5811 Pfund Trockensubstanz, 762 Pfund Eiweiß, 1954 Pfund Rohfaser. Der zweimalige Schnitt lieferte also mehr 2887 Pfund Trockensubstanz, 147 Pfund Eiweiß, 1317 Pfund Rohfaser. Ebenso ist es nicht zu empfehlen, zu zeitig, olso vor dem oben angegebenen Zeitpunkte, zu mähen, um eventuell einen dritten Schnitt zu erzielen; denn der erste Schnitt wächst, durch die Winterfeuchtigkeit begünstigt, meistens am üppigsten, und die späteren Schnitte bringen in der Regel das Verlorene nicht wieder ein. Ganz besonders bitter rächt sich diese Maßnahme in trockenen Jahren. B. W. Das Behäufeln der Kartoffeln. (Nachdruck verboten.) Die Frage, ob. es zu empfehlen ist, die Kartoffeln zu behäufeln, kann nicht allgemein gültig beantwortet werden, da hierbei verschiedene Verhältnisse, Boden, Bestellung, Witterung und auch die Kartoffelsorte zu berücksichtigen sind. Durch das Behäufeln will man folgende Vorteile erreichen: 1. Vernichtung des Unkrauts zwischen den Kartoffeln; 2. Zuführung lockerer Erde, um den Kartoffeln mehr Spielraum zu einem kräftigen Wachstum zu geben; 3. Schutz der Kartoffeln vor übermäßiger Nässe, da die Pflugfurche tiefer liegt als der Kartoffelstock und das überflüssige Wasser heftiger Regengüsse sa,nell abgeleitet wird, während der die Kartoffel umgebende Boden bei Sonnenschein sich erwärmt; 4. Durch frühzeitiges Anhäufeln und Heran ziehen des Bodens an die Pflanzen wird an einer größeren Anzahl von Achselstellen Stolonen= und Wurzelbildung hervorgecufen. " Diese vier Punkte geben genügende Fingerzeige, wann und wo ein Behäufeln am Platze st. Auf Bodenarten, welche leicht zum Austrocknen neigen, kann das Behäufeln schädlich wirten, wenn sich zwischen den durch den aufgeschütteten Boden zusammengedrängten Stengeln Hohlräume bilden, welche das Austrocknen des Bodens begünstigen und die Stolonenbildung hemmen. „Unter solchen Umständen ebenso dort, wo die Knollen noch dazu auf schwerem Boden, sehr tief(auf 10—15 und mehr Zentimeter) gelegt wurden, ist das gewöhnliche Anhäuseln zu unterlassen. Ebenso nachteilig oder mindestens nutzlos ist zu spätes Anhäufeln, indem dann leicht die schon gebildeten Knollen beschädigt und überdies zu hoch mit Boden bedeckt werden, um sich vollkommen ausbilden zu können.“ Gibt die Beschaffenheit des Bodens zu der Besürchtung Anlaß, daß die Pflanzen infolge des Behäufelns noch mehr unter der Trockenheit leiden werden, so ist es jedenfalls ratsamer, die Knollen verhältnismäßig tief zu legen und von dem Behäufeln ganz Abstand zu nehmen. Auf lehmigen Sandböden angestellte Ver suche haben ergeben, daß sich auf leichtem, durchlassenden Boden tieferes Legen ohne Behäufeln Milch 2000 Millionen Nk. Grptgetreide einsch. Braugersre Schweinerleisch .4700 piionen Ab.. 120giionen# 7 AFK Rindfleisch 800 Millionen Uk. Gerlüge! S00 Milionen Nk. Obstubemüse.: MKartoffeln POOmilignenuk. B#00Millionendk. Der Wert eines Jahresertreges der wichtigsten landwictschaftlichen Produkte in Deutschland. In unserer heutigen Statistik geben wir eine Millionen Mark betrug. Auch die anderen anschauliche Uebersicht vom Wert eines Jahres= Zweige des landwirtschaftlichen Betriebes in ertrages der wichtigsten landwirtschaftlichen Pro= Deutschland weisen noch eine respektable Höhe dukte im Deutschen Reiche. An der Spitze steht auf. der Milchertrag, welcher nicht weniger als 2000 mehr empfiehlt als flaches Legen und nachheriges Behäufeln! Auf allen anderen Bodenarten aber bringt das Behäufeln die angeführten Vorteile, vorausgesetzt, daß es zeitig genug geschieht. Man soll lieber etwas zu früh als zu spät anhäufeln, selbst auf die Gefahr hin, daß dabei einzelne Pflanzen ganz mit Erde bedeckt werden. Wird das Behäufeln erst zu einer Zeit vorgenommen, wo der untere Stengelteil schon längere Zeit an der Luft gewesen ist, so wird ohne Zweifel die Entwicklung von Stolonen, mithin auch der Ansatz von Knollen, bedeutend verzögert und auch ver mindert. Mit Bezug auf die Ernte hat das Anhäufeln noch die praktische Bedeutung, daß bei behäufelten Kartoffeln die Arbeiten mit viel geringeren Schwierigkeiten verbunden sind als bei nicht behäufelten, was mit Rücksicht auf die Arbeiterverhältnisse nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. B. W. Geflügelzucht. Eierkonservierung. (Nachdruck verboten.) Eines der besten Verfahren, Eier zu konservieren, besteht in dem Einlegen der Eier in Wasserglaslösung. Nach den bei der Eierkonservierung mit Wasserglaslösung gemachten vielfachen Erfahrungen bewahren die Eier in dieser Lösung vom Frühjahr bis in den Winter und noch länger ihre gute Beschaffenheit. Die Annahme, daß die Konservierung erst im Sommer vorgenommen werden müsse und die Eier sich dann besser halten, ist nicht richtig. Dazu kommt dann noch, daß sich der größere Nutzen bei der Konservierung dann bietet, wenn sie zu einer Zeit vorgenommen wird, wo die Eier am billigsten sind. Wartet man zu weit in den Sommer oder gar in den Herbst hinein, so wird der Preisunterschied gegenüber den Wintereiern zu gering, als daß noch ein besonderer Vorteil erzielt würde. Das Wasserglas, das eine zähflüssige Masse darstellt, ist in jeder Drogenhandlung zu bekommen. Es ist immer zu empfehlen, beim Ankauf des Wasserglases zu sagen, daß es zur Eierkonservierung benutzt wird, damit die Gewähr gegeben ist, Wasserglas von guter Beschaffenheit zu erhalten. Die Wasserglaslösung wird in dem Ver hältnis hergestellt, daß man auf 1 Liter Wasserglas 10 Liter Wasser rechnet. Beim Zusammengießen von Wasser und Wasserglas muß tüchtig umgerührt werden, damit eine gründliche Mischung eintritt. Diese Menge von 11 Liter Wasserglaslösung reicht ungefähr zur Konservierung von 140 bis 160 Eiern, je nach der Größe der Eier. Zur Herstellung der Wasserglaslösung muß frisches, reines Brunnen= oder Leitungswasser per wendet werden. Die zu konservierenden Eier werden in einem Steinguttopf oder einem irdenen glasierten Topf sorgfältig aufgeschichtet, wonach die in dem angegebenen Verhältnis hergestellte Wasserglaslösung langsam darüber gegossen wird. Die Lösung muß so reichlich bemessen sein, daß sie noch etwa Finger breit über der obersten Schicht Eier steht. Der gefüllte Topf wird dam mit einigen Lagen Zeitungspapier zugebunden und an einen kühlen Platz im Keller gestellt. Auf das Zeitungspapier legt man der Sicherheit halber noch ein den Topf etwas überragendes Brett. Der Erfolg hängt namentlich auch davon ab, daß nur frische Eier bei der Konservierung verwendet werden, und es ist am besten, wenn man Eier nimmt, die nicht über 8 bis 14 Tage alt sind. Schmutzige Eier sind von der Konser vierung auszuschließen. Die von anderen Orten bezogenen Eier muß man nach Ankunft erst einen Tag an einem kühlen Ort liegen lassen, ehe sie in die Wasserglaslösung kommen. Auch dürfen die Eier nicht unmittelbar nach dem Legen ein gelagert werden. Die aus der Lösung genom menen Eier werden vor dem Verbrauch gewaschen. Zur Bekämpfung der Darmentzündung des Geflügels. (Nachdruck verboten.) Die Darmentzündung beim Geflügel wird meistens durch Spulwürmer oder sog. Urtierchen verursacht. Diese Schmarotzer können den Tod der Tiere hervorrufen, da sie in ungeheuren Mengen im Innern des Dünndarmes hausen und diesen stark reizen. Die Spulwürmer wie die Urtierchen gelangen mit dem Wasser oder Futter in den Darm, denn sie können lange Zeit im Wasser sowohl, wie im feuchten Boden lebensfähig bleiben, es ist aber auch möglich, daß sie erst in anderen Tieren, sog. Zwischenwirten, leben — * T 49* S—Egtgg. 5- SS„NE X.•-# 0 UT —8 G- PBUPa PTSSSSEEE SUSSA SOEFTRLSSUEEEeSE E 0 EE. ## 8 + SWPT SE-MUNRS * EOHGTTPSG3 188 und mit diesen dann in den Geflügelleib einwandern. Zar Bekämpfung der Darmentzündung muß vor allem der Aufenthaltsraum des Geflügels sauber gehalten werden. Nachdem der Dünger daraus entfernt worden ist, werden die Wände und der Fußboden mit heißer Sodaoder Seifenlauge gewaschen, sind sie getrocknet, dann werden sie mit Kaltmilch geweißt, ebenso verfährt man mit dem Futtergeschirr. Da aber auch wohl der Boden des Auslaufs infiziert ist, so tut man gut, diesen öfter umzugraben und jede Woche zweimal mit 4prozentiger Eisenvitriol= lösung(4 Kg. Eisenvitriol auf 100 Liter Wasser) zu begießen. Das Futter darf niemals auf den Boden geworfen werden, sondern ist immer in sauberen Futtertrögen zu verabreichen. Zwischen das Futter mischt man täglich einen Kaffeelöffel voll für je 10 Stück Geflügel von folgendem Pulver: Arekanuß 10 Gramm, Wurmfarnwurzel 10 Gramm, Wurmsamen 10 Gramm. Nach dieser Behandlung macht man einen Einlauf mit Oliven öl oder man gibt den Tieren eine Prise Alocpulver. der lockere mehrere Male, eine Arbeit, die überhaupt bei der Kohlrabikultur sehr am Platze ist. Obst= und Gartenbau. Schießen der Kohlrabi. (Nachdruck verboten.) Abv. Eine unangenehme Erscheinung bei Kohlrabi, die leider häufiger eintritt, ist das Schießen derselben. Zwar sind die Arsachen des Schießens wissenschaftlich noch nicht einwandfrei festgestellt worden; immerhin aber hat die Praxis uns genügend Anhaltspunkte an die Hand ge geben, die uns ein Wegweiser sein können, wie dem Schießen vorzubeugen ist. Gutes Samenmatcrial bietet bekanntlich in erster Linie Gewähr für eine gesunde Entwickelung der Pflanzen; schlechter Samen liefert einen großen Prozentsatz sogen.„Schießer". Welcher Samen ist nun in dem gedachten Sinne schlecht zu nennen? Es ist zunächst der Samen, der selbst von vorzeitig schießenden Kohlrabipflanzen geerntet und zur Aussaat benutzt wurde, ferner ist hierunter der Samen der kleinen Knäuel zu verstehen, die nur wenige und kleine Körner enthalten und sich gewöhnlich aus Spitzentrieben bilden. Auf den Saatbeeten dürsen die Kohlrabi pflänzchen nicht zu dicht stehen, keinen Wassermangel leiden und vor allem nicht von Frühjahrsfrösten heimgesucht werden. Nachtfröste bewirken durchweg eine Störung im Wachstum der Kohlrabi. In Kreisen der Gartenbauer wird letztere Tatsache häufig bestritten. Jahrelang hindurch, angestellte Versuche in dieser Richtung haben mich aber davon überzeugt, daß der Frost viel Aufschuß zeitigt. Man mache nur zu Anfang des Frühjahrs einen diesbezüglichen Versuch, indem man einen Teil der Pflänzchen gut bedeckt, den andern unbeschützt läßt, und notiere später dann die Schießer; wobei ich natürlich voraussetze, daß die Vegetationsbedingungen dieselben sein müssen. Den größten Teil der Schießer wird man bestimmt unter den nichtgeschützten Pflanzen finden.— Diesen Schutz vor Frühjahrsfrösten läßt man nicht nur den in Saatbeeten(des freien Landes) stehenden Pflänz= chen, sondern auch den mit Mistbeet ausgesäten angedeihen; äußerlich ist Einwirkung des Frostes manchmal gar nicht bemerkbar. Trockenheit, die längere Zeit andauert, ver anlaßt gleichfalls das Ausschießen; daher trage man, salls es die Umstände gestatten, für regelmäßige reichliche Bewässerung Sorge, durch welche man gleichzeitig auch zarte, schmackhafte Knollen erzielt. Plötzliches reichliches Begießen, nachdem die Pflanzen eine Zeitlang unter der Trockenheit gelitten haben, hat keinen Zweck, wird im Gegen teil nur das Schießen fördern; denn die Erfahrung lehrt, daß die Kohlrabipflanzen, wenn auf längere Zeit andauerndes trockenes Wetter viel Regen folgt(oder auch umgekehrt), sehr zum Schießen neigen. Darum betone ich eben auch„regelmäßige reichliche Bewässerung". Schwerer Boden ist für die Kultur der Kohlrabi wenig geeignet; in solchem Boden bemerken wir nicht selten, daß die Knollen platzen, auch ist der Prozentsatz der Schießer gewöhnlich hoch. Wem kein anderer Boden zur Verfügung steht, Der Kunstdünger im Obstgarten. (Nachdruck verboten.) Immer mehr bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß die Edelbäume, deren Erträge wir verwerten wollen, bedeutend höhere Ansprüche an die Wachstumsbedingungen stellen, als die Wildlinge. Wir können darum auch mit Genugtuung feststellen, daß es mit der Pflege der Bäume bedeutend besser geworden ist; nur bezüglich der Düngung hapert es noch. Vielfach ist noch mangelnde Kenntnis schuld, denn es ist wohl bekannt, daß die Düngung notwendig sei; da aber der Stalldünger bei weitem nicht bis zum Obstgarten reicht, unterbleibt die Nährstoffzufuhr ganz. Die vergorene Jauche, die man ab und zu den Obstbäumen zukommen läßt— und meistens auch nur dann, wenn keine freien Aecker vorhanden sind— reicht keineswegs aus, auch ist sie nur ein einseitiger Düngestoff, dessen Anwendung unter Umständen auch Schaden bringen kann. Fehlt nämlich einer der vier Hauptnährstoffe: Phosphorsäure, Kali, Stickstoff und Kalk, so leidet darunter nicht nur der Fruchtansatz, sondern auch das ganze Wachstum des Baumes bleibt zurück, ja, es werden sogar Krankheitserscheinungen zutage treten. Bei regelmäßiger Düngung mit Stallmist nürde eine besondere Zufuhr von Stickstoff nicht erforderlich sein, und auch eine Kaltdüngung erübrigt sich meistens, letzteres ist schon aus dem Grunde der Fall, weil das Thomasmehl, das als Phosphorsäurenährstoff in Frage kommt, bis zu 50 Prozent Kalk enthält. Durch eine Düngung mit Thomasmehl wird ein früherer und vermehrter Fruchtansatz bewirkt, also die Tragbarkeit der Bäume erhöht und eine Frucht von wertvollerer Beschaffenheit gewonnen. Zu beachten ist jedoch, daß die FruchtknospenAnlagen für dieses Jahr schon im vorigen Sommer gebildet wurden, und daß eine. Düngung, die jetzt erfolgt, ihren Einfluß auf die Menge der Blütenknospen erst im nächsten Jahr zeigen kann. Ein fürsorglicher Hausvater soll aber beizeiten die erforderlichen Anstalten treffen, also schon jetzt düngen; dadurch wirkt er auch schon auf die bessere Entwickelung der vorhandenen Blütenknospen und auf das bessere Ausreisen der dies jährigen Früchte ein. Fehlt dem Boden die Phosphorsäure, so sind die Früchte recht sauer und wrerden auch später reif. Steinobst ist für eine Thomasmehldüngung besonders dankbar, und diese Fruchtbäume zeigen etwaigen Mangel auch schon in ihrem Blatt= und Holzwuchs an. Auch das Kali spielt eine große Rolle im Leben der Obstbäume, da es sowohl zur Blattund Holzbildung, als auch zur Entwickelung wohlgestalteter und wohlschmeckender Früchte nötig ist. Da der Kainit manche für den Obstbaum schädliche Stoffe enthält, sollte man im Obstgarten stets nur das hochprozentige Kalisalz anwenden. Was nun die Menge der zu verwendenden Kunstdünger anbetrifft, so dürften auf 1 ar — 100 qm mit Obstbäumen bebaute Fläche 5 bis 10 Kilogramm Thomasmehl, 2½ bis 4 Kilogramm 40prozentiges Kalidüngesalz und 3 Kilogramm Chilesalpeter ausreichend sein. Wird eine Kunstdüngung zum ersten Male ausgeführt, so empfiehlt es sich, die Phosphorsäure= und Kalidüngung etwas st irker zu geben; bei dem Stickstoffdünger rentiert sich eine solche Vorratsdüngung aber nicht, weil der aufgelöste und nicht bald aufgenommene Düngstoff in dem Untergrunde verloren geht. Als ein ausgezeichnetes Mittel, Hasen und Karnickel von jungem Kohl, Spargelund ähnlichen Pflanzungen abzuhalten, an welchen sie großen Schaden anrichten können, empfiehlt Johannes Böttner im praktischen Ratgeber die Anwendung von stinkendem Tieröl.— Eine einfache Schnur wird in das Tieröl getaucht und dann um die Fläche gespannt, die geschützt werden soll. Kein Nager wird über diese Schnur hinweglausen.— Interessenten erhalten die betreffende Nummer vom Geschäftsamt des praktischen Ratgebers im Obst= und Gartenbau in Frankfurt a. O. gratis zugesandt. in Dortmund. Nachdem nunmehr die Anmeldungen für die am 4.—6. Juli in Dortmund stattfindende Provinzial=Pferdeschau vorliegen, kann erwartet werden, daß die Veranstaltung einen umfassenden Ueberblick über den Stand der westfälischen Pferdezucht geben wird. Es sind weit über 700 Pserde zu der Schau angemeldet, uno zwar aus fast allen Kreisen der Provinz. Bekanntlich ist mit der Pferdeschau auch ein Reit= und Fahrwettstreit(am 5. Juli) verbunden, wie ferner ein Vorfahren und Vorreiten vou Militärpferden stattfinden wird. Auch zu der gleichzeitig abzuhaltenden Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen sind Anmeldungen in erfreulichem Umfange eingegangen. Die feierliche Eröffnung der Pferdeschau und der Maschinenausstellung ist auf den 4. Juli. nachmittags 4 Uhr, angesetzt. Landwirtschaftlicher Fragekasten. Geleitet von Direktor Blomenkemper, Paderborn. Antwort auf Frage 58 J. S. 9: Wenn Sie den Pachtvertrag unterschrieben haben und Ihnen vorher nicht gesagt worden ist, der Pachtpreis betrage aber 30 Mk., so ist das Grundstück als zu Recht von Ihnen für 29½ Mk. gepachtet. Wenn nachher dem Verpächter mehr dafür geboten ist, so ist das kein Grund, den von Ihnen unterschriebenen Vertrag für ungültig zu erklären. Auf jeden Fall empfehle ich Ihnen, um sicher zu gehen, dieserhalb einen Rechtsanwalt zu befragen. Antwort auf Frage 59 Th. R. in W.: Ihre Bäume werden wahrscheinlich infolge unrichtiger Ernährung unfruchtbar sein. Jedenfalls haben die Bäume zuviel Stickstoff und zu wenig Kali und Phosphorsäure. Düngen Sie die Bäume jetzt im Juni innerhalb der Kronentraufe, nicht unmittelbar am Stamm, mit ca. 5 Klg. Kainit, 4 Klg. 18proz. Superphosphat und 15 Klg. Kalkmergel pro Baum. Den Kalk dürfen Sie aber erst im Herbst geben. Jede Stickstoffdüngung, also Zufuhr von Jauche, Kompost, Stallmist, Salpeter usw., muß auf 2—3 Jahre unterbleiben. Treibt der Baum dann noch sehr stark Holz, ohne Frucht anzusetzen, so wird ihm im nächsten Frühjahr am Rande der Kronentraufe ein Teil seiner feinen Wurzeln abgestochen. Sollte der Baum durch die Grasnarbe Wassermangel haben, so ist dem abzuhelfen durch öftere Bewässerung im Frühjahr und Sommer. Wassermangel ist oft die Ursache schlechter Obsternten. Antwort auf Frage 60 A. in B.: Dic Gefahr, daß der Boden bei Gras= und Kleeeinsaat austrocknet, ist allerdings vorhanden, und zwar um so mehr, je näher die Bäume stehen. Bei hohem Grundwasserstande tritt der Fall nicht so bald ein, haben Sie aber einen solchen nicht, so dürfte, besonders da die nach Ihren Angaben leicht zu machen ist, eine Bewässerungsanlage wohl am Platze sein. Auf jeden Fall sind ausreichend große Baumscheiben 3 X 3 bis 4 X 4 Meter immer wund zu halten. Erfahrungsgemäß bleibt die Grasnarbe in mit Hühnern besetzten Grasgärten erhalten, wenn man pro 25 Quadratmeter ein Huhn rechnet, allo 100 Stück pro preußischen Morgen. Ich würde Ihnen aber zu einem so starken Besatz nicht raten, da 600 Legehühner Ihnen doch vielleicht etwas zu viel Arbeit machen, die sie nicht voraussehen, andererseits bei einem schwächeren Besatz die Hühner sich leichter draußen ernähren können und nicht so viel Beifutter brauchen, denn das Naturfutter ist in solchen Fällen immer das billigste. Ich würde Ihnen zu einem Besatz von 200—250 guten Legehühnern raten; davon müssen jährlich etwa 70—80 Stück(alle über drei Jahre alten) ausgemerzt und durch junge Nachzucht ergänzt werden. In diesem Umfange betrieben, beansprucht die Hühnerzucht nicht zu viel Arbeitskräfte, die aber bei größerem Bestande unbedingt erforderlich und vielleicht als sehr unangenehme Beigabe empe funden würden. □40 Die praktische Hausfrau. Redaktion: Johanna Vorsteherin des landwirtschaftlichen Kreiehaushaltungs=Pensionates Paderborn. II □45 Der ist am glücklichsten, er sei Ein König oder ein Geringer, dem In seinem Hause wohl bereitet ist. Sbethe. Unser Silber. Wenn die junge Hausfrau unserer Zeit Jum ersten Male im eigenen Heime den Tisch deckt oder decken läßt und das strahlend schöne, neue Silber auflegt, hat sie wohl ihre Freude daran, weiß in den seltensten Fällen aber nicht — wette ich— wie dasselbe zu behandeln ist. Und doch repräsentiert unser Silber oft einen hohen Wert und kann für uns sogar zu einem wahren Schatz werden, wenn es altes Familien= silber ist, von Generation zu Generation fortgeerbt. Als solches muß es der jungen Hausfrau vor allem doppelt lieb und wert sein, und manche ist mir vielleicht dankbar für einige Winke, wie es gur zu erhalten, vor Flecken, Schrammen, und Schaden zu bewahren ist. Schon dem täglichen Familientisch ist hellglänzendes Silber eine Zierde und jeder festlich gedeckten Tafel verleiht es erst den rechten Glanz. Leider aber wird das Silber, nächst dem Leinen— einst der Stolz unserer Ahnmütter— oft recht wenig aufmerksam, ja mitunter sogar schlecht behandelt. Wir sehen es in vielen Haushaltungen zerkritzt, unansehnlich, trübe und verbuckelt. Zur Entschuldigung sagt dann die Hausfrau:„Es wird eben täglich gebraucht und da nutzt sich auch das beste Silber ab.“ Dem ist aber nicht ganz so. Gutes, schweres Silber, wie wir es von unsern Voreltern ererbten, kann durch Generationen gehen, ohne daß es durch den Gebrauch wesentlich einbüßt oder mitgenommen wird. Auf alle Fälle aber kann Silber, das auch täglich gebraucht wird und sogar abgenutzt ist, stets blank sein und ein glänzendes Aussehen haben. Darin darf Verfasserin dieses ein Wort mitreden. Ich habe einen reichen alten Silberschatz, von Groß= und Argroßeltern ererbt. Kämen aber heute meine Ahnmütter wieder, sie würden nicht finden, daß ihr Silber wesentlich gelitten hat trotz dem täglichen Gebrauch der Löffel, Messer und Gabeln, Bretter, Kannen,„Dosen, Leuczter etc.; sie würden vielmehr ihre Freude haben, wie pietätvoll dasselbe erhalten ist. Länger, als 30 Jahre sind es, daß ich das Silber täglich gebrauche und es gut erhalte bei verhältnismäßig geringer Mühe. Die junge Hausfrau muß die Reinigung dieses wertvollen Hausschatzes entweder selbst übernehmen oder doch überwachen, höchstens nur sehr zuverlässigen Dienstboten in die Hände geben. Ich habe selbst schon gesehen, daß Dienstmädchen silberne Löffel und dergl. unten aus dem Spülkübel hervorholten, nachdem sie vorher schmutzige und fettige Töpfe und Pfannen in demselben Wasser gewaschen und gescheuert haben. Und bei solcher Behandlung soll unser Silber ansehnlich und blank bleiben und sich wohl erhalten? Schon beim Abdecken des Tisches muß dem Silber besondere Aufmerksamkeit geschenkt und es allein entweder auf einen Teller, ein Präsentierbrett oder in ein eigens dazu bestimmtes Körbchen gelegt werden; Messer und Gabeln steckt man in den Messerkorb. Die vielen Beulen und Schrammen, welche täglich gebrauchtes Silber oft aufweist, kommen meist beim Abdecken hinein, wo Schüsseln und Teller mit scharfen Rändern über Silbergegenstände gestellt oder letztere gar mit Messern und Gabeln zusammen in ein Gefäß gelegt sind. In jeder geordneten Küche sollte sich ein eigenes Gefäß: Schüsselchen oder Kübelchen, vor finden zum Reinigen des Silbers und höchstens noch der Gläser(natürlich aber getrennt), welches zu nichts anderem gebraucht werden darf. Ich benutze dazu ein kleines, längliches Holzkübelchen, außen grün, innen weiß mit Oelfarbe gestrichen. Es stammt noch aus meinem lieben Elternhause, wo meine Schwester und ich abwechselnd das Silber spülten und wieder einordneten. Reinigen von Silber macht man aus bester, weißer Kernseife eine Seifenbrühe, in welche man das gebrauchte Silber einlegt, mit Ausnahme von Messer nund Gabeln. Mit einem weichen, weißen Flanellappen wird dann jedes Stück einzeln abgerieben, wobei man, je nachdem das Silber trübe ist oder Flecken hat, noch etwas weiße Kernseife auf den Lappen nehmen kann. Nie aber streiche man Seife direkt auf die Silbergegenstände, denn auch dieses gibt Schrammen und Kratzen. Zuletzt bringt man Messer und Gabeln, sofern sie Silber sind, und nachdem die Klingen vorher in heißem Wasser abgewaschen wurden, in die nicht mehr zu warme Seifenbrühe und verfahre ebenso damit. Beim Spülen der Messerklingen lasse man sich ja nicht verleiten, die ganzen Messer in heißes Wasser zu bringen, dies ist gerade bei silbernen Messern sehr schädlich; die Hefte gehen, da Silber als Metall die Hitze sehr lange hält, viel leichter aus dem Leim als Messer mit Bein= oder Horngriffen. Ist alles Silber auf die angegebene Weise gereinigt, so wird die Seifenbrühe zur weiteren Benutzung in den gewöhnlichen Spülkübel sgeschüttet und das Silber mit heißem Wasser gut nachgespült, an einem Tuche abgetrocknet und dann mit einem zarten Fensterleder nachpoliert. Das letztere wenigstens besorge die Hausfrau selbst. Sie kann das ganz gemütlich in ihrem Eßzimmer tun, ehe sie die Geräte ins Büfett leinordnet. Es geht ihr dabei Stück vor Stück durch die Hand, und sie kann etwaigen Schaden: Flecken etc. sofort abhelfen. Zweimal in der Woche werden die Silbergegenstände nach dem Abwaschen einige Stunden in eine schwache Lage von Holzasche gelegt, nachher abgetrocknet und mit einem Leder voliert. Unter meinem Schüttstein steht Jahr ein Jahr aus eine alte Blechbüchse(10 Pfg.) Kokosnußbutterbüchse, mit dieser Aschenlauge angefüllt, aus welcher das Silber wie neu hervorgeht. Viermal im Jahre erneuere ich dieselbe, indem ich Holzasche mit heißem Wasser überbrühe und erkalten lasse. Nach dem Genuß von Eiern bekommen silberne Löffel oft gelbe Flecken(vom Schwefel herrührend, den die Eier enthalten), welche mit Seife behandelt, nicht schwinden. Es empfiehlt sich, alsdann etwas Ruß oder feine Asche auf ein zartes Läppchen zu nehmen und damit die Flecken einzureiben. Auch weichen diese Flecken, wenn man zum Spülen der Löffel Wasser nimmt, in welchem geschälte Kartoffeln abgekocht wurden und wenn man die Flecken vielleicht noch mit dem Bodensatz des Wassers, dem Kartoffelmehl, etwas abreibt. Dieses Kartoffelwasser ist frisch überhaupt ein prächtiges Putzmittel für Silberzeug, namentlich für Bestecke, und alles Silber wird so schön und blank davon, wie dies sonst nur nach Anwendung von Putzpulver der Fall ist. Einen wesentlichen Vorteil bietet dasselbe namentlich bei eiselierten und gravierten Gegenständen, wobei sich die gewöhnlichen Putzpulver leicht in die Vertiefungen festsetzen und nur durch Bürsten zu entfernen sind. Auch Neusilber und plattierte Waren erstrahlen nach der Anwendung von Kartoffelwasser in neuem Glanz. Wird dieses Wasser durch längeres Stehen sauer, so gibt es, nebenbei gesagt, ein billiges Putzmittel für Messing und Kupfer, das besser putzt als der so häufig angewendete Vitriol. Allerdings wird der Glanz, als durch Säure erzeugt, nicht lange vorhalten, sondern beim ersten Dampf, der durch die Küche zieht, dahin sein. Ein einfaches und reinliches Putzmittel für Silber ist unterschwefligsaures Natron. Es wirkt schnell und ist sehr billig. Ein Läppchen oder eine Bürste mit der gesättigten Lösung des Salzes befeuchtet, reinigt selbst stark orydierte Silbersachen in wenigen Minuten. Obgleich vielfach behauptet wird, der Gebrauch von Soda zum Reinigen von Silber sei durchaus zu verwerfen, riet man mir folgendes Verfahren sehr an: mit einem Stück Soda von der Größe eines Hühnereis, wesches in 1¼/4 Liter heißem Wasser aufgelöst wurde, und einem weichen wollenen Tuche soll man den Gegenstand abreiben. Die ausgearbeiteten und gepreßten und matten Stellen reinigt man ebenso mit einer Bürste. Das Wasser soll jedoch heiß gehalten werden, wie es die Hände ertragen. Dann trocknet man schnell ab und poliert nach. Dieses Verfahren soll namentlich dem Silber den weißen, schönen Glanz sehr lange erhalten. Ganz altem, lange nicht gebrauchten Silber verhilft man zu neuem Glanz, wenn man es in 3/4 Liter Flußwasser, mit 60 Gramm Weinstein und 30 Gramm feinem Kochsalz vermischt, kocht. Auch ein Auskochen in recht starker Holzaschenlauge, der man etwas Alaun zugesetzt, hilft. Das letztere Mittel wird nachher mit Seifenwasser vermischt und das Silber tüchtig damit abgerieben. Um Silberzeug zu putzen, kann man sich auch des Salmiaks bedienen und zwar auf 1 Liter laues Wasser 2 Eßlöffel Salmiak und ein wenig Seife rechnen. Man wäscht und bürstet das Silberzeug in dieser Lösung, wodurch es einen sehr schönen Glanz erhält. Mit geschabter Kreide oder etwas Spiritus oder Branntwein kommt man ebenfalls zum Ziele; doch muß man vorsichtig sein, daß keine Körnchen in der Kreide sind, wodurch Kratzen im Silber entstehen müssen. Darauf nachpolieren mit einem weichen Leder, eventuell einem alten Handschuh. Einen schöneren Glanz gibt statt der Kreide das gebrannte, präparierte Hirschhorn. Man verfährt damit ebenso wie mit der Kreide. Dies nimmt auch alle Flecken weg. Sehr zu empfehlen ist folgendes Verfahren: man siedet 35 Gramm pulverisiertes unlimiertes Hirschhorn in einem Liter Wasser. Während dieses noch auf dem Feuer steht, legt man das Silberzeug in das Kochgeschirr, läßt es eine Zeitlang sieden, nimmt es sodann heraus und läßt es auf dem warmen Herd trocknen. In dasselbe Wasser legt man reine leinene Lappen. die man vollständig von ihm durchdringen läßt. Getrocknet dienen diese zum Polieren des Silbers sie eignen sich zum Putzen glänzender Beschläge, Türschlösser 2c. Sollte ein Stück Silberzeug Stockflecken bekommen haben, so feuchtet man diese mit reinem frischen Wasser an und streut etwas reines pulverisiertes Sauerkleesalz darauf, läßt es 1/4 Stunde liegen und reibt mit einem weichen Leder ab. Sind die Stockflecken noch nicht sehr kalt, so lassen sie sich auch mit warmen Essig wegbringen. Man darf aber alsdann nicht versäumen, in reinem Wasser gut nachzuwaschen und nachzupolieren. Oder auch: man macht von pulverisierten Eips und Essig einen Brei und reibt damit das zu reinigende Silber, dann mit Kreide nachputzen. Das Schwarzwerden des Silbers bietet der Hausfrau eine Quelle steten Aergers. Der Grund zu diesem Schwarzwerden ist in dem Vorkommen kleiner Mängel schwefelhaltiger Gase in der Luft zu suchen. Durch diese Einwirtung bildet sich auf den Gegenständen eine oberflächliche Schicht von schwarzem Schwefel. Silbersachen soll man deshalb auch niemals im Zimmer aufbewahren, dr weichem Gas gebrannt wird, wenn man es anders machen kann. Ferner sei die Hausfrau darauf Nr. 158. Samstag, Westsälisches Volksblatt = Sauerländer Tageblatt Zweites Blatt. 14. Juni 1913. Deutsches Reich. Wer treibt Kuhhandel? Keine Presse führt das Wort„Kuhhandel“ bei jeder Gelegenheit namentlich gegen das Zentrum lieber im Munde, als die freisinnige. Und doch ist es gerade die gut freisinnige„Voss. Itg.“, welche schreibt: „Soll es für aule orserfreudigen Leistungen der Nation keinerlei Gegenleistungen geben? Sie sind vonnöten, sowohl auf militärischem wie auf politischem Gebiete.] Der Freisinn ist namentlich bei Wahlen so an Schacher gewöhnt, daß er eben nicht mehr anders kann, als alles unter dem Gesichtswinkel der„Gegenleistungen“ zu betrachten. Eine Gefahr für die Tarifverträge. + Das Kammergericht hat in einem Rechtsstreit über die Rechtsverbindlichkeit eines Tarifvertrages für die einzelnen Mitglieder der beteiligten Organisationen in Uebereinstimmung mit einer Zivilkammer des Berliner Landgerichts I entschieden, daß ein zwischen den Organisationen abgeschlossener Tarifvertrag nur die Organisationen selber, nicht aber die einzelnen Mitglieder zur Einhaltung verpflichte. Man darf gespannt sein, ob auch das Reichsgericht, das bereits angerufen wurde, dieser Auffassung beitreten wird. Geschieht das, dann muß das Vertrauen in die Wirksamkeit der Tarifverträge schwer erschüttert werden und von neuem die Frage auftauchen, ob man nicht endlich dazu kommen muß, die Organisationen selber für die Erfüllung der Verträge durch alle ihre Mitglieder haftbar zu machen. Wie erinnerlich, wurde schon vor mehreren Jahren dem Reichstage ein entsprechender Entwurf über die Verleihung der Rechtsfähigkeit an wirtschaftliche Berufsvereine vorgelegt, der damals aber gerade an den Bestimmungen über die zivilrechtliche Haftung der Berufsvereine scheiterte. X Zur Bekämpfung der Schundliteratur wird nach Berliner Blättern ein Gesetzentwurf vorbereitet. Es handelt sich darum, Bestimmungen zu treffen, die im wesentlichen eine Ergänzung der§§ 56 und 42 a der Gewerbeordnung herbeiführen. Es soll durch gesetzliche Bestimmungen festgelegt werden, daß nicht nur die Kolvortage und der Verkauf der Schundliteratur im Umherziehen ausgeschlossen ist und daß sie auf öffentlichen Plätzen und Straßen nicht feilgeboten werden, worüber bereits die Gewerbeordnung Bestimmungen enthält, sondern es soll auch eine Ausstellung der artiger Erzeugnisse in den Schaufenstern und Läden verboten werden. Grobe Verletzung des religiösen Empfindens der Katholiken in einem amtlichen Kreisblatt. Die Nr. 131 des Liebenwerdaer Kreisblattes vom 7. Juni brachte zur„Erheiterung“ der Leser einen poetischen Erguß über den österreichischen Generalstabsoberst Redl, in dem folgende Stelle vorkommt: „Was er nicht beim Thron erreichte— Das erschlich er fromm durch Beichte.— Durch des Heiligen Vaters Segen— Und des bessern Ansehns wegen— Fleht er stets von Gott Erbarmen.— Eingeklemmt in seinen Armen— wieit er fromm das frömmste Buch,— Sein Gebet war Lug und Trug!— An des heil'gen Rußlands Grenze— Flüstert er noch Rosenkränze,— Und hinüber trägt er dann— Oesterreichs Aufmarschierungsplan!“ Dem. verantwortlichen Redakteur Herrn Ziehlke In Liebenwerda wurde daraufhin folgender Brief ein geschrieben zugesandt: „Boawitz, den 11. Juni 1913. Die heute versammelten katholischen Geistlichen des Krei ses Liebenwerda legen im Namen der 1800 Katho liken des Kreises energisch Protest ein gegen den Artikel„Heitere Wochenrundschau“ in Nr. 131 des Liebenwerdaer Kreisblattes. Als„heiteres“ Ereignis wird dort der tieftraurige Landesverat des österreichischen Offiziers Redl behandelt, und mit der Schmutzgeschichte jenes elenden Verräters und Heuchlers werden den Katho liken ehrwürdige Einrichtungen in einer Weise verquickt welche die Absicht des Artikelschreibers, die religiösen Anschauungen der Katholiken zu verhöhnen und der Lächerlichkeit preiszugeben, nur zu klar hervortreten läßt Wir bedauern aufs lebhafteste, daß die verantwortliche Redaktion des Blattes derartige Auslassungen nicht unter drückt hat. Es erscheint besonders befremdend, daß ein amtliches Kreisblatt, das zu seinen Lesern Fahl reiche Katholiken zählt, zu einer solchen Taktlosigkeit miß braucht werden konnte. Eine Abschrift unseres Protestes überreichen wir gleichzeitig dem Königlichen Landrats amt zur Kenntnisnahme. gez.: Schaefer, Pfarrer, Lieben werda; Schnettler, Pfarrer, Elsterwerda; Fischer, Pfarrer Bockwitz.“ Die Katholiken des Kreises haben zum Königl Landratsamte das Vertrauen, daß es einem solchen Mißbrauch des Kreisblattes steuern werde. = Der diesjährige sozialdemokratische Parteitag tritt am 14. September in Jena zusammen. Die Tagesordnung ist dem„Vorwärts“ zufolge wie folgt festgesetzt worden: 1. Geschäftsbericht des Parteivor standes. a) Allgemeiner Bericht: Referent: Scheide mann. b) Kassenbericht. Referent: Braun. 2. Be richt der Kontrollkommission. Referent: Kaden. Bericht der Reichstagsfraktion. Referent: M. Schulz 4. Maifeier. Referent: Ebert. 5. Steuerfrage. Rese renten: Wurm und Dr. Südekum. 6. Sonstige An träge. 7. Wahl des Parteivorstandes, der Kontrol kommission usw. Kurze politische Nachrichten. Der Bundesrat wird am Montag dem Kaiser seine Glückwünsche zum Regierungsjubi läum durch eine Abordnung übermitteln, an deren Spitze der Reichskanzler Dr. v. Bethmann=Hollweg steht Der Abordnung gehören ferner an der bayerische Ge sandte Graf v. Lerchenfeld=Köfering, der mecklenburgische Gesandte Freiherr v. Brandenstein, sowie der stellvertretende Bundesratsbevollmächtigte des Großherzogtums Sachsen, Geh. Staatsrat Dr. Paulssen. — Das Kölner Metropolitankapitel dat dem Kaiser zu seinem Jubiläum eine kunstvoll ausgeführte Huldigungsadresse überreicht. Eine Gewissensfrage für jeden Menschen ohne Ausnahme ist die Frage der Presse. Es gibt wohl überhaupt nichts, was einen so unmittelbaren und direkten Einfluß auf den Geist und die Gesinnung des Menschen, auf sein Denken und Handeln hätte wie eine Zeitung. Das Blatt, das dir ins Haus gebracht wird, ist ein ständiger Freund mit dem du dich Tag für Tag beschäftigst, dessen Gesinnungs= und Denkart allmählich auch auf dich übergehen wird, magst du wollen oder nicht. Wer daher eine schlechte Zeitung abonniert, nimmt einen schlechten Freund in sein Haus auf und gefährdet dadurch nicht nur sich selbst, ondern auch seine Mitbewohner, seine Frau, seine Kinder, seine ganze Familie im Glauben und in den guten Sitten. Wer sich und andere aber leichtinnigerweise in eine Gefahr bringt, der handelt gegen das Gewissen, der ist sich und ladet genug kann man daher den Satz betonen In jedes katholische Haus eine katholische Zeitung! sage was mir, mit du liest, wem du umgehst, oder und ich will dir sagen, auch wer und seiner Ueberzeugung selbst nich treu große Verantwortung auf sich. Nicht oft Denn sage mir, du bist. Wer eine gute, seinem katholischen Bewußtsein und seiner politischen Ueberzeugung entsprechende Zeitung abonnieren will, der bestelle das„Westfälische Volksblatt", das, was Reichhaltigkeit des Inhalts und der Ausstattung, Schnelligkeit der Berichterstattung usw. anlangt, den Konturrenzkampf mit den übrigen katholischen Tageszeitungen ruhig aufnehmen kann. Der Abonnementspreis, 50 Pfg. pro Monat, ist ein so niedriger, daß eine Bestellung unserer Zeitung selbst dem Minderbemittelten möglich ist. Wer abonniert, hat überdies Anspruch auf eine kostenlose Unfallunterstützung von 300 Mark. Unser öffentliches Leben ist auch in der gegen wärtigen Zeit noch so bewegt, und die ernsten Ereignisse drängen sich so rasch aufeinander, daß kein ernstlich denkender Mann die Zeitung entbehren darf. Darum: Werbet für die Presse!— Abonniert das Westfälische Volksblatt! ischen Truppe, die besonders als Grund für die Einührung der##reijährigen Dienstzeit angeführt wird, nicht notwendig ist. Frankreich besitze 91 Kavallerieregimenter, Deutschland 103. Frankreich habe 67000 Kavalleristen, Deutschland 73000. Der geringe Unterchied verschwinde, wenn man bedenke, daß Deutschland mehrere Armeekorps an der russischen Grenze belassen müsse. Der deutschen Armee fehlen für ihre Reserven 65000 Pferde. Zu einer Mobilisierung brauche man mindestens acht bis zehn Tage. Dieses lasse erkennen, daß von einem plötzlichen Einfall der deutdeutschen Armee nicht die Rede sein könne: Wenn sich aber nach Verlauf von etwa 20 Tagen der Einfluß der russischen Armee im Osten Deutschlands noch nicht bemerkbar mache, dann habe das Bündnis mit Rußland überhaupt keinen Zweck. Von den wiederholten Rufen der Rechten„Halten Sie Ihre Rede in Berlin“, unterbrochen, führte der General Pedoya weiterhin aus:„Den deutschen Truppen können wir an der Grenze zwar nur drei Armeekorps für den Ernstfall entgegenstellen. Wir sind aber bedeutend im Vorteil. Wir kennen das Terrain und unsere Truppen können sich auf die Festungen Verdun, Toul und Epinal stützen. Hierfür sind im Generalstab alle Maßnahmen getroffen. Sollte Nancy in den ersten Tagen eines Krieges in die Hände des Feindes fallen, o wäre das ein bedeutungsloses Ereignis, worüber ich niemand in Frankreich entrüsten wird. Viel mehr als im Osten haben wir im Norden zu befürchten. Wir glauben nicht an die Neutralität Belgiens. Alle Arbeiten Deutschlands in den letzten Jahren deuten darauf hin, daß der preußische Generalstab im Kriegsfall einen Angriff auf Frankreich durch belgisches Gebiet plant.“ Sodann bestieg der Berichterstatter der Armeekommission Paté die Rednertribüne. Er erklärte, die Kommission habe sich für die Regierungsvorlage entschlossen, weil die ganze Angelegenheit eine Frage der Friedensstärke, nicht aber der Grenztruppen sei. Frankreich dürfe angesichts der deutschen Rüstungen in seiner Erhöhung der Friedensstärke seiner Truppen nicht zurückbleiben.— Nur schade, daß man in Frankreich schon an die Einführung der dreijährigen Dienstzeit dachte, ehe man von den deutschen Rüstungen überhaupt etwas wußte. Verurteilung unbotmäßiger Soldaten. 7° Paris, 13. Juni. Das Kriegsgericht von Bourg hat neun Soldaten des 134. Infanterieregiments in Macon, darunter einen Feldwebel, wegen Teilnahme an den Kundgebungen gegen die dreijährige Dienstzeit abgeurteilt. Die Strafen schwanken zwischen 3 und 18 Monaten Gefängnis. Die Verurteilten müssen die Kosten des Prozesses tragen. Audienz des Grafen Witte beim Zaren. Paris, 13. Juni. Wie der„Petit Paristen“. aus Petersburg meldet, erregt eine Audienz des Grafen Witte beim Zaren in politischen Kreisen großes Aufsehen. Die einen sprechen vom Rücktritt des Ministerpräsidenten Kokowzew, die anderen sind der Ansicht, daß der Zar, veranlaßt durch die schaisen Angriffe in der Duma auf die russische Finanz== politik, den Grafen Witte wegen der Lage der russischen Auslandsanleihen befragt hat. Zusammenstöße auf den Philippinen. * London, 13. Juni Wie die„Times“ aus Newyolk meldet, ist es in der letzten Zeit auf den Philippinen zu heftigen Zusammenstößen zwischen Eingeborenen und amerikanischen Truppen gekommen. Auf der Jolohalinsel sind vor einigen Tagen bei einem Tanz sechs amerikanische Soldaten getötet und mehrere verwundet worden. Aus den Provinzen. Ausland. Die dreijährige am Donnerstag Dienstzeit wurde auch am Donnerstag in der Kammer auf's heftigste von dem General Pedoya bekämpft. Das Gesetz von 1905 über die zweijährige Dienstzeit sei gar nicht ausgeführt worden. Pedoya verglich eingehend die deutsche Kavallerie mit der französischen, um nachzuweisen, daß eine Verstärkung dieser franzö+ Soest, 12. Juni. Der Kreistag des Kreises Soest erklärte sich mit der Zusammenlegung der Feldmarke von Volbringen, Wiehagen und Blumroth einverstanden. Mit der Vorausbelastung der Staot= und Landkreise der ehem. Grafschaft Mark(darunter Soest zur Hölfte) seitens der Provinz bezüglich der Ausgaben, die durch den Erwerb der Wulffschen Besitzung auf der Hohensyburg entstehen und durch die Einnahmen nicht gedeckt werden, erklärt sich der Kreistag einverstanden mit der Maßgabe, daß der Beitrag die Höhe von 100 Mark jährlich nicht überschreiten oarf.— Der Kreistag ermächtigt den Kreisausschuß, die Erhöhung des Zinsfußes für die vom Kreise angeliehenen Karitalien auf 4½ Prozent vorzunehmen. Die Satzungen für die Allgemeine Ortskranlenkasse des Kreises Soest(Land) sowie für die Landkrankenkasse des Kreises Soest(Land) wurden einstimmig genehmigt. Zur Beaussichtigung der Kreis=Wegebauarbeiten, Ausführung von Vermessungen 2c. ist der vereidigte Landmesser Werner in den Dienst des Kreises getreten. 11. Juni. Das Vermögen des Allgemeinen Knaxpschaftsvereins ist im Jahre 1912 auf 227 Millionen Mark angelaufen. In einem Jahre stieg der Bilanzwert von 196 735330 Mk. im Jahre 1911 auf 227 904169 Mk. am Ende 1912. Von dem Ber mögen fällt 153715 796 Mk. auf die Pensionskasse, 60073 401 Mk. auf die Invaliditäts= und Hinterbliebenenkasse und 14 114972 Mk. auf die Krankenkasse. Die Mitgliederzahl der Knappschaft ist auf 376 710 angewachsen. Das Jahr 1912 brachte einen Ueberschuß von 25 162 486 Mk., bei einer Einnahme von 65 189 481 und Ausgabe von 40 818 288 Mk. An dem Ueberschuß ist die Krankenkasse mit 1983317 Mk., die Pensionskasse mit 2582211 Mt. und die Invaliditätskasse mit 3391621 Mk. beteiligt. 0 Bochum, 12. Juni. Ein schwerer Betriebsunall ereignete sich in den Betrieben der Westfälischen Stahlwerke. Als ein glühender eiserner Ring in ein Oelfaß eingelassen werden sollte, geriet der Inhalt des Fasse plötzlich in Brand. Die Flamme schlug an einem Krau hoch und verbrannte zwei Kranführer schwer; der eine der Verunglückten starb bald nachher im Krankenhause. — Schwelm, 12. Juni. Um den Stauinhalt der Ennepetalsperre zu vergrößern, ist die Sperrmauer um 10 Meter erhöht worden. Das Bauwerk ist jetzt vollendet, und in Gegenwart von Vertretern der Behörden und interessierten Körperschaften wurde feierlich der Schlußstein gelegt. In der Nähe des auf dem linten Ufer errichteten, malerisch wirkenden Denksteins begrüßte der Talsterren=Genossenschaftsvorsteher Springorum## Versammlung und schilderte in kurzen Zügen die Ent wicklung des Ausbauwerks. Der Oberbauleiter Regierungsbaumeister Raddatz(Arnsberg) gab einige technische Erläute rungen, und Geheimrat Harz verlas die Urkunde, die von den Teilnehmern unterzeichnet, mit der alten Urkunde vom 27. Mai 1905 in eine Büchse eingeschlossen, in die Oeffnung eines Mauerpfeilers gelegt und mit dem Schluß stein verschlossen wurde. = Duisburg. 11. Juni. In der letzten Zeit ist unter den Schülern und Schülerinnen der Volksschule wiederholt die Körnerkrankheit aufgetreten, und zwar so stark, daß die städtische Verwaltung nunmehr energische Maßregeln trifft, um dieser Krankheit Ein hali zu tun. In den nächsten Tagen werden sämtliche Schüler einer genauen Untersuchung unterzogen. Kinder, die mit der Körnerkrankheit behaftet sind, sollen sofort aus der Schule entfernt werden. 2 Lingen, 13. Juni.„Schutz den Dorfblu men!“ Unter dieser Ueberschrift enthält ein hiesiges Blatt einen Artikel, der weitere Beachtung verdient. Es heißt darin u. a.: Im Kreise Lingen könnte betreffs Blumen pflege auch vieles, ja sehr vieles geschehen. Geht man über Land, so schaut man größtenteils vergebens nach einem Hausgärtchen mit Blumen und Standen, die unsern Altvordern so bekannt waren. Ja, viele Dorfbewohner kennen nicht einmal mehr die Namen der früher bekannten Dorfblumen, geschweige denn, daß sie den lieblichen Kin dern Floras ein Plätzchen in ihrem Hausgarten anweisen Und doch braucht man sich hierzulande nicht über Platz mangel zu beklagen. Nur ab und zu sieht man einige kümmernde Rosen oder eine Staude, während die prächtigen Sommerblumen und die alten, alljährlich wiederkommenden Pflanzen, die Stauden, mit ihren weithinleuchtenden Blüten zur Seltenheit geworden sind. Ich denke dabei insbesondere an Fuchsschwanz, Strohblumen, Malven, Astern, Löwen maul, Ringelblumen, Goldlack, Phlox, Bartnelken, Feuer lilien, Sturm= und Eisenhut, Glockenblumen, Christrosen, Pfingstrosen, Schwertlilien, weiße Lilien und die schöne Zentifolie.— Ja, wir würden unsere nun oft tris: da liegenden Dörfer an Freundlichkeit gewinnen, wenn sie im Flor dieser Blumen sich dem Wanderer präsentieren würden. Wie würde die Liebe zur Heimat, zum eigenen Heim gestärkt durch die Anpflanzung der schon von unsern Vor fahren mit Liebe und Sorgfalt gepflegten schönblühenden alten Gartenblumen.“ = Papenburg, 13. Juni. Die Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg hat an den Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten zu Berlin folgend Eingabe gerichtet:„Das Zentralkomitee für den Bau einer Hauptbahn Hamm=Finnentrop hat uns von seiner diesbezüglichen Eingabe vom Axril d. I. Kenntnis gegeben, und wir nehmen gern Veranlassung, Iw. Exzellenz unser volles Einverständnis mit dem Zweck dieser Eingabe auszusprechen, da wir bei der entfernten Lage unseres Bezirks an der nordwestlichen Ecke Deutschlands jede Ab kürzung unserer Verbindungen mit dem Binnenlande aufs lebhafteste begrüßen. Wir glauben, uns von der Aus führung dieser Linie infolge der erheblichen Wegeverkür zungen im Verkehre mit dem Sieger= und dem Sauer lande auch eine Belebung der Güterausfuhr über die Nordseehäsen versprechen zu dürfen. An Ew. Exzellenz richten wir daher die gan, ergebene Bitte, den Bau einer Hauptbahn Hamm=Finnentrop kräftigst fördern und bald möglichst zur Ausführung bringen lassen zu wollen — Leer, 12. Juni. Der Störfang in der Ems liefert nicht mehr so große Ausbeute wie in früheren Jahren. Im ganzen wurden in diesem Jahre bisher drei Störe gefangen. Zwei der Fische gingen den Fischern bei Weener ins Garn, einer wurde in Leerort gefangen Der letzte bei Weener gesangene Stör hatte das stattliche Gewicht von 250 Pfund. Da das Störfleisch zu den Leckerbissen zählt, bringt ein stattlicher Stör den Fischern eine erhebliche Geldsumme ein. Aus der katholischen Welt. Bamberg, 11. Juni. Das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg geht gegen den Bücherkolportage=Unfug entschieden vor. Zudringliche Kolporteure boten in letzter Zeit besonders größere illustrierte und teuere Werke, namentlich auch unbemittelten Familien, zum Kaufe an, wobei sie sich auf Empsehlungen von Geist lichen und sogar overhirtlichen Stellen beriefen. So wurde namentlich mit einem Schreiben Sr. Erzellenz des Herrn Erzbischofs Dr. v. Hauck, das ledig lich für den Verlag einer Bilderbibel bestimmt war und nur ein Urteil über den Wert der in Rede stehenden Bibelausgabe enthielt, Mißbrauch nach der Richtung getrieben, daß bei gutgläubigen Familien die Auffassung hervorgerufen wurde,d er hochwürdigste Oberhirt billige und wunsche die Kolportage des Werkes von Haus zu Haus. Das Ordinariat Bamberg sieht sich darum veranlaßt, im allgemeinen auf diesen Kolportageunsug nach drücklich hinzuweisen und im besonderen festzustellen, daß es vom Herrn Erzbischof zu der Erklärung ermäch tigt sei, daß es sich im letzten Falle um direkt unwahre Behauptungen handle. Limburg, 12. Juni. Der Päpstliche Nuntius Frühwirth in München hat dem Kapitalsvikar Hil pisch amtlich mitgeteilt, daß nach einem an ersteren gerichteten Schreiben des Herrn Kardinal=Staatssekretärs Merry del Val vom 4. l. Mts. der Hl. Vater die vorläufige Bestätigung der vom hiesigen Dom kapitel am 13. v. Mts. vollzogenen Wahl des Herrn Domkapitulars Dr. Kilian zum Bischof von Limburg ausgesprochen habe. Zugleich benachrichtigte der Nun tius im Auftrag des Kardinal=Staatssekretärs, den Kapitularvikar und Domdekan, daß er vom Hl. Vater ermächtigt sei, den kirchenrechtlich vorgeschriebenen In formativprozeß vorzunehmen. Der erwählte Bi schof wird sich daher für diesen Akt demnächst nach München zu begeben haben. c Nom, 12. Juni. Der Papst ernannte an Stelle des schwer erkrankten Kapuzinerkardinals Vives yTuto zum Präfekten der Kongregation der Religiosen den Kardinal Cagiano de Azevedo. Aus der Diözese Paderborn. —. Padervorn, 13. Juni. Der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Karl Joseph Schulte ist heute abend von der Firmungsreise im Herzogtum Anhalt hier wieder eingetröffen. Soziales. Olpe, 12. Juni. Nach Erledigung der Diffe renzen in der Lohnfrage der christlichen Bauarheiter in Berlin soll es bekanntlich bei den Schieo# sprüchen vom 6. Mai bleiben. Für den Bezirk Olpe ist der Lohn wie folgt geregelt: Für Maurer ab 2. Mai 19913 57 Pfg., ab 1. April 1914 58 Pfg. Die Bauhilfsarbeiter erhalten 10 Pfg. weniger. Nun haben hiesige Bauunternehmer die Erhöhung des Preises abgelehnt, infolgedessen ruht heute auf der Linie Olpe=Gerlingen die Arbeit an verschiedenen Neubauten zum Teil. Köln, 11. Juni. Beim Bau der neuen Rheinbrücke(Ersatz=Schiffsbrücke) stellten heute alle Zimmerleute die Arbeit ein, weil ihnen der tarif mäßige Lohn nicht gezahlt wurde. Die Ziegeleiarbeiter vom Ober= und Niederrhein sowie im bergischen Gebiete haben plötzlich die Arbeit nievergelegt. Sie verlangen 11stündige Arbeitszeit und 10 Prozent Lohnerhöhung. Die Ar beitseinstellung kommt dem Baugewerbe sehr ungelegen. Verhandlungen zwischen dem Ziegeleiarbeiter syndikat und den Streiken den sind im Gange. Bielefeld, 12. Juni. Der 5. Verbandstag der Unterverbandes Westfalen Deutscher Kondi tor=Innungen fand am Dienstag in unserer Stadt statt Dem. Verbande gehören die Innungen Bielefeld, Bochum, Dortmund, Hagen, Iserlohn und Münster, sowie eine Anzahl Einzelmitglieder, insgesamt über 200 Mitglieder an. Nach einem Referat von Clostermann=Dortmund über die Sonntagsruhe im Konditorgewerbe, wurde einstimmig folgende Resolution angenommen: Der Unterverband Westfalen des Verbandes deutscher Konditoren=Innungen beschließt auf seinem 5. Verbandstage: Der vom Bundesrat geschaffene Gesetzentwurf über die Tonntagsruhe wird den verschiedenen Wirtschaftsbedürfnissen des Konditoreigewerdes nicht völlig gerecht. Die auf dem 4. Verbandstage in Münster und dem 12. west fälisch=lippischen Handwerkskammertage ausgesprochenen Abänderungswünsche sind bis jetzt noch nicht in genügender Weise berücksichtigt worden. Der Vorstand wird beauftragt, die geeigneten Schritte zur Durchführung der auf jenen Tagungen gesaßten Resolutionen zu unternehmen. Ueber den Fachunterricht in den Fortbildungsschulen sprach ebenfalls Clostermann=Dortmund. Er bemängelte es, daß u. a. in Dortmund die Fortbildungs schule die Konoitoren zwingen wolle, ihre alte bewährte Dekorationsmethode aufzugeben, weil diese unmodern sei. Nach längerer Aussprache wurde einstimmig folgende Resolution angenommen: Der Verbandstag der Westfälischen Konditor-Innungen kann sich mit der Art der Erteilung des Fachunterrichts für das Konditorgewerbe nicht einverstanden erklären. Wenn der Fachunterricht dem Handwerk nützen soll, so muß er auch den Bedürfnissen des Handwerks entsprechen und sich ergänzend der Praktischen Werkstattlehre anschließen, nicht aber das in der Praxis Gelehrte als unrichtig und rückständig hinstellen. Ein solches Verfahren muß verwirrend auf die Fortbildungsschüler einwirken und die Autorität des Meisters aufs schwerste schädigen. Die Fort bildungsschule hat die Aufgabe, den Meister in der Erziehung der Lehrlinge zu unterstützen. Es entspricht daher nicht ihrer Zweckbestimmung, wenn sie durch unangebrachte Kritik der zur Zeit im Gewerbe verwendeten Dekorationen das Ansehen der Reister bei den Lehrlinger herabmindert. Es wird den Innungen empfohlen, vor allem mi Hilfe der Innungrausschüsse, und mit Unterstützung der Handwerkskammer eine fachliche Ausgestaltun der Schulen im Handwerkerlichen Sinne anzustreben. Da örtliche Handwerk soll mit der Schule stets in engste Fühlung bleiben und durch häusige mündliche Aus sprachen mit der Schutleitung eine den praktischen Bedürf nissen des Handwerks entsprechende Gestaltung des Unter richts zu erzielen versuchen. Ein Vertreter der Innung Bochum klagte über# Konkurrenz, die dem Konditorgewerbe durch den g heimen Warenhandel, sowie durch Warenhäuser und Konsun vereine erwüchse. Er empfahl Zusammenschluß m anderen Vereinigungen zwecks Abwehrmaßregeln geg solche Schokoladenfabriken, die ihre Fabrikate an Priva personen und Beamtenvereinigungen geben. Nr DIESEL-MOTOREN-ANLAGEN = Sauggas-Motoren Präzisions-Motoren“ zil Preunstens.“ Lokomobilen Lokomotiven Grand Prix Leirte Austeichsssgen: Brissel 1910: 6. Bodapest 191I: Grosse geldene Staatsmedaille 4 Ueber 120000 PS Im Betrieb. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Louis Löwenstein in Beverungen ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 2. Juli 1913, vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgericht in Beverungen anberaumt. Was Beverungen. den 7. Juni 1913. Königliches Amtsgericht. Gasmotorenfabrik A.-G., Cöln-Ehrenfeld≈ Schmite). Zum Besuche der Kolonial= warengeschäfte, Bäckereien und Konditoreien suche ich einen tüchtigen, mit dieser Kundschaft in Paderborn und Umgegend bekannten jungen Mann als Reisender zum 1. oder 15. 7. Bei zuriedenstellender Leistung dauernde Stellung. Ausführliche Meldungen mit Gehaltsforderung bei mit oder ohne freie Station unter Nr. 9019 bef. d. Geschst. d. Bl. In unser Handelsregister Abteilung A ist heute unter Nr. 315 die Firma Josef Peters in Lippspringe und als deren Inhaber der Kaufmann Jose! Peters in Lippspringe eingetragen worden. Paderborn, 21. Mai 1913. Königliches Amtsgericht. In unser„Handelsregister Abteilung A ist bei der Firma Josef Nies in Paderborn(Nr. 316 des Registers) folgendes eingetragen worden: Das Geschäft ist auf den Schlossermeister und Kaufmann Josef Nies jun. in Paderborn übergegangen. Paderborn, 27. Mai 1913. Königliches Amtsgericht. Hervorragendes erstklassiges vornehmes Bauerngut in der Nähe Paderborns habe ich zu verkaufen. Größe ca. 100 Morgen. Gutes Wohnhaus, umfangreiche Wirtschaftsgebäude, Parkanlagen, einige 100 tragfähige Obstbäume etc. Nähere Auskunft erteilt Rendant B. Kleine, Bußzdorfwall. aich von Mr dem meuen Sonnelanonbremmen E. Oberbech, Paderborn. WARA Da ist man gern zu Gaste, Wo munt're Rede schwirrt, Wenn auf dem Tisch zum Frühstück Wara“ servieret wird. Pllanzenbutter-Margarine in höchster Vollendung! Die Sahnen-Margarine Marke Weltstern ist berufen, den Gebrauch selbst allerfeinster Süssrahmbutter überflüssig zu machen. Ueberall zu haben! GrossDonnerstag, den 19. Juni Viehmarkt in Lippstadt. 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N. 3.——619 Junger Reisender aus der Zuckerwarenbranche zum Besuch der Kleinkundschaft der Provinz Hannover westlich des Harzes u. östliche Provinz Westfalen von großer Schokoladen= und KakaoFabrik per sofort gesucht. Bevorzugt werden Bewerber, welche bereits entsprechende Reiseerfolge in dem genannten Bezirk nachweisen können. M183 Offerten mit Zeugnisabschriften, Bild und Gehalts=Ansprüchen sowie Angabe der nachweislichen Umsatzziffer unter U. T. 9363 an Rudolf Mosse. Cassel. Auf einem gr. Gut in Westf. findet ein kath. junger Mann im Alter von 17—20 Jahren Stellung als Eleve. Eintritt 1. Oktober. Meldungen unter Nv. 18 an die Geschäftsstelle d. Bl. a Suche per Oktober 1913 einen nüchternen, zuverlässigen Knecht. Selbiger muß sich in der Landwirtschaft wie auch in der Brennerei betätigen. Meldungen unter Nr. 9008 an die Geschäftsstelle d. Bl. a Anges. gr. Versicher.=Gesellsch. mit allen Branchen sucht für Westfalen. Hannover e. durchaus tücht. Außenbeamten. Bestens empfohlenen Bewerbern, welche in der Organisation und Akquisition gute Erfolge nachweisen können, wird Gelegenheit geboten, sich eine entwickelungsfähige Position zu schaffen. Gute feste Bezüge. Eingeführte Agenten und gute Bestände vorhanden. Ausf. schriftl. Angeb. m. Ang. v. Refer. u. K. Do. 22 a. d. Eschst. Tüchtiger, im Schmieden gut bewanderter Gehilfe für bessere Gitterarbeit und dergl. zum baldigen Eintritt gesucht. 9026 Anton Kirschbaum, Kunstschmiede, Münster i. W., Mecklenbeckerstr. 57. Im kathol. Gesellenhause zu Siegen ist die zum 1. Oktober neu zu besetzen. Bedingungen können beim Präses Herrn Kaplan Müller eingesehen oder von demselben gegen Vergütung von 1 Mk. bezogen werden. 2400a Der Schutzvorstand. Suche por sofort oder bald einen zuverlässigen, hiesigen Viehwärter, der gut melken kann. 9004a Gutsbesitzer Stiewe, Entrup bei Nieheim i. W Gedienter Kavallerist zur Pflege eines Reitpferdes für sofort gegen hohen Lohn gesucht. Derselbe muß auch gleichzeitig andere Arbeiten mit verrichten. 2389a W. Döllken& Co. G. m. b. H., Werden=Ruhr. Einen jungen Buchbinder für Kundenarbeit stellt sofort ein 23880 Wilh. Hoffrogge, Dorsten. Chauffeur ausbilden. Beruf gleich. Eintritt sofort oder später. Automobilwerk Lauer, G. m. b. H., Merseburg a. S., Schließfach 19. Ein jüngerer Schuhmachergehilfe sofort gesucht. W. Voswinkel, Werl. 9006a Wegen Krankheit des jetzigen wird auf sofort ein junger katholischer Bäckergehilfe gesucht von T18a Wilh. Nüse Wwe., Warstein. Tüchtige Zementeure, Zimmerleute und Arbeiter erhalten lohnende Beschäftigung. Baustelle: Salzkotten, Medebach, Winterberg. Schäfers& Sauerland, Beton= und Eisenbetonbau, Paderborn. 052176 Suche zum 1. Juli gesetztes, tüchtiges Fräulein, das den Haushalt selbständig versehen kann, als Stütze bei Familienanschluß. Gefl. Meld. mit Zeugnissen und Bild unter Nr. 2405 an die Geschäftsst. d. Bl. a Wir suchen sofort jüngere flotte 05230 Packerin. Proppe& Predeek. Mehrere tück der Lebensmittelbranche, die auch im Dekorieren der Fenster bewandert sind, finden per 1. Juli Engagement in einer mittleren Stadt im Rheinland. Meld. nebst Bild unter Nr. 2407 an die Geschst. d. Bl. Gesucht zum Eintritt am 1. Juli ein kath. Mädchen, welches in der Küche sehr erfahren ist. Meldungen mit Lohnansprüchen erbeten an Fr. Fabrikdirektor A. Ludwig. Waltershausen(Herz. Gotha). Gesucht für baldigen Eintritt wird ein gutempfohlenes, erfahrenes Mädchen für die elektrisch betriebene Waschküche. Anfangslohn 240 Mk. nebst freier Station incl. Wäschereinigung. Meldungen mit Zeugnisabschriften an die Provinzialheilanstalt Warstein. M1s2a In einer Großstadt Westfalens wird für ein älteres, kinderloses Ehepaar ein älteres, katholisches Mädchen zum Alleindienen per 1. Juli oder später gesucht. Dasselbe muß in allen Hausarbeiten, besonders im Kochen, erfahren, religiös und häuslich gesinnt sein. Hoher Lohn und gute Behandlung wird zugesichert. Nur solche, die auf dauernde eventl. Altersversorgungsstelle reflektieren und prima Zeugnisse aufweisen können, wollen Offerten unt. Nr. 2361 an die Geschst. d. Bl. senden. a Propres Mädchen von 15—17 Jahren auf sofort oder später zu zwei Kindern gesucht. 40 2404 Frau Bernh. Hambrock, Lippspringe, Kurgarten. Verkäuferin für Kolonialwaren zum 15. Juni oder später gesucht. Offerten erbeten an die Buchhandlung B. Humpert, Hörter(Weser) unt. L. K. 1223. Zum 1. Oktober dss. Irs. suche ich ein Mädchen, das selbständig kochen kann und Hausarbeiten mit übernimmt. Waschfrau vorhanden. Nur solche mit guten Zeugnissen und die, welche im Kochen u. allen Arbeiten erfahren sind, wollen sich mel den. Gute Behandlung wird zugesichert und nur mit dauernder Stellung gerechnet. Lohn nach Uebereinkunft. Gefl. Offerten erbet. unter Nr. 05137 an die Geschäftsstelle dss. Blts. Suche zum 1. Juli für mein Kolonialwaren= und Drogengeschäft eine gewandte, jüngere, kath. Verkäuferin aus guter Familie gegen hohen Lohn, bei Familienanschluß. Josef Holtermann, Ahlen(Westf.). 2401 Haushälterin gesucht. Welche kath. Witwe mit 1 oder 2 nicht über 10 J. alten Kindern(Mädchen), die sich angenehmen Wirkungskreis schaffen möchte, ohne sich von ihren Kindern zu trennen, wäre bereit, gegen freie Wohnung und Beköstigung in größerem Orte der Provinz Hannover bei alleinstehendem Herrn die Führung des Haushaltes zu übernehmen? Meld. mögl. mit Bild(auch der Kinder) unt. Nr. 2402 an die Geschst. d. Bl. erbeten. a Suche zum 1. Oktober ein zuverlässiges junges Mädchen zu Kindern, am liebsten vom Lande. Selbigem wird Gelegenheit geboten, sich in der Küche auszubilden. Sisa Näheres Gebr. Schamoni, Ann.=Annahme, Geseke. Gesucht wird nach Osnaa ein 8999a brü junges Mädchen zur Erlernung des Haushalts g des Haushalt gebildeter Familic. Schlicht um schlicht bei Familienanschluß, evt. etwas Taschengeld. Offert. unt. Nr. 17733 befördert die Annonc.=Expedition F. Wittbold. Osnabrück. Ordentliches kath. 24140 Mädchen gesucht. Hotel Kaiserhof. Attendorn Landwirtschaftl. Bezirks=Verein Fürstenberg. Sonntag, den 15. Juni 1913, nachmittags 4 Uhr Versammlung im Saale des Gastwirts W. Hüser in Wünnenberg. Tages=Ordnung: 1. Eingänge. 2. Vortrag des Herrn Direktors Althoff in Salzkotten über die Beurteilung des Rindes und Mittel zur Hebung der Zucht. 3. Besprechung über das am 31. Juli in Wünnenberg abzuhaltende Kreistier= schaufest. 4. Aufnahme neuer Mitglieder. 2403 Zu recht zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein der Vorstand. Königl. Preußische 229.Klassen=Lotterie Zur I. Klasse habe noch einige 1/1, ½, ½ und 1/8 Lose frei. Pläne gratis. Bestellungen werden baldigst erbeten. 8955 Thurmann, Königl. Lotterie=Einnehmer. Lippstadt. Soeben ist im Verlage von Ferdinand Schöningh in Paderborn erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Jugendpflege. geschieht, kann und muß geschehen für den Aufenthalt unserer Jugend im Freien? Von Dr. Theo Hübner, Gymnasial=Oberlehrer. Preis 60 J. Die Schrift hält zum Nachdenken über wichtige Fragen an und will Anregungenverschiedener Art geben, wodurch sie sich von den vielen bereits bestehenden Schriften über das behandelte Thema vorteilhaft unterscheidet. Heirat. Postbote, 26 J., kath.(groß), in Industriegroßstadt, wünscht Bekanntschaft, am liebsten Mädchen vom Lande, zwecks baldiger Heirat. Aussteuer und etwas Vermögen erwünscht. Vermittler verbeten. Gefl. Briefe mit Angabe der Verhältnisse und Bild unt. Nr. 9000 an die Geschst. d. Bl. erb. Wegzugshalber gut erhalt. Kochherd preiswert zu verkaufen. Näh. Widukindstr. 12, I. Für sofort tüchtige Holzbildhauer für Kirchenarbeit gesucht. W. Burg. Gelsenkirchen, Wannerstr. 63/67. Fleißige, strebsame Herren aller Berufsstände finden bei größerer Aktien=Gesellschaft, nach kurzer Einarbeitung, feste dauernde Stellung gegen gute Bezüge. Meldungen unter Nr. 05245 an Reldungen unter Nr. 05 die Geschäftsstelle d. Bl. Ordentl. Mädchen, kath., von 18—20 Jahren, in ruh. Beamtenhause(3 Erwachsene), am liebsten von auswärts, das in Hausarb. fleißig und gewandt ist, geg. guten Lohn zum Okt. oder früher gesucht. Meldungen unter Nr. 05239 an die Geschäftsst. d. Bl. a Ein in Küche und sämtlichen Hausarbeiten erfahrenes tüchtiges Mädchen, nicht unter 18 Jahren, in kinderlosen Haushalt per 1. Juli bei hohem Lohn gesucht. Offerten erbittet Frau Julius Engelke, Gummersbach(Rhld.), Kaiserstr. 25. 24150 F7 * NS