Nr. 13..— 65. Jahrgang. Samstag. 24. Mai 1915. Volksblatt Einmmmmmnimnmnmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm mmm Bezugspreis: Bei der Post abgeholt monatlich 50 Pfg., durch den S Briefträger und durch unsere Agenturboten zugestellt 64 Pfg., in der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. = Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern = sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegen= genommen.— Probenummern auf Verlangen gratis.— Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. Sim Sauerländer Tagevic Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Feierstunden", tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Ratgeber", Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. „Sonntagsfeier". Verlag und Notationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=G., Naderborn. Rosenstraße 13a.* Drahtadresse: Volksblatt, Paderborn. 4 Fernruf: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10 Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfg., 2 für Paderborn 15 Pfg., Reklamezeile 80 Pfg., Beilagegebühr nach= Uebereinkunft. Für Erfüllung von Platzvorschriften, sowie für richtige Ausführung telefonisch aufgegebener Anzeigen wird keine= Gewähr übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und= kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 3 Wochen= nach Erhalt der Rechnung erfolgt. Postscheck=Konto Hannover 1534.— Mimm * Erstes Blatt. Hierzu ein zweites Blatt, sowie „Feierstunden“ und„Prakt. Ratgeber““. Zur Begrüßung. *mp; Mit dem Aufwande der großen höfischen Pracht eines hochbedeutsamen Familienfestes findet am heutigen Samstag die feierliche Vermählung der Prinzessin Victoria Luise mit dem Prinzen Ernst Augüst, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, statt. Zwei dem kaiserlichen Hause durch Verwandtschaft nahestehende Souveräne von Großmachtländern, der Kaiser aller Reußen und der König von England, Kaiser von Indien, letzterer mit seiner Gemahlin, haben sich nebst einer großen Zahl sonstiger Fürstlichkeiten zur Verherrlichung dieses Festes eingefunden. Die Stadt Berlin hat allen, insbesondere aber den beiden genannten Souveränen, einen sehr herzlichen Empfang bereitet, und damit hat die Berliner Bevölkerung ganz im Sinne des gesamten treu zu Fürst und Vaterland stehenden deutschen Volkes gehandelt. Wenn auch der Besuch des politischen Zweckes entbehrt, so läßt sich doch die politische Bedeutung nicht ausschalten und es werden zwischen den Staatsoberhäuptern wenigstens auch politische Erörterungen gepflogen werden. Das deutsche Volk ist überzeugt, daß die beiden Herrscher sich persönlich stets um die friedliche Lösung der schwerwiegenden internationalen politischen Fragen bemüht haben, und es sieht in den drei Monarchen, welche zur Zeit in Berlin weilen, die Friedensfürsten, denen es von Herzen wünscht, daß es ihnen auch fernerhin gelingen möge, das Ihrige zur gedeihlichen Entwicklung der Völker im Geiste des Friedens zum allgemeinen Wohle ins Werk zu#thn. Mit besonderer Sympathie entbietet da Volk seinen ehrerbietigen Gruß der greisen Großherzogin Luise von Baden, der Tochter Kaiser Wilhelms I., die mit ihren 74 Jahren noch in die große Zeit der Kämpfe und Einigung des deutschen Volkes zurückreicht und an allem, was das deutsche Volk bewegte, erstrebte und errang, in Leid und Freude stets innigsten Anteil nahm. Unser Kaiser hat ihr einen besonders warmen Empfang zuteil werden lassen und das wird im deutschen Lande dankbar begrüßt. Das Gefühl einer innigen Freude ging durch alle Gauen des Reiches, als die frohe Kunde von der Verlobung des einzigen Sohnes des Oberhauptes des uralten, hocherlauchten welfischen Hauses, des Nachkommens des großen Sachsenherzogs Heinrich des Löwen, mit der einzigen Tochter unsers machtvollen hohenzollernschen Kaiserpaares überall hin erschallte. Damit erreichte eine langjährige Verstimmung ihr Ende, die von allen Wohlmeinenden schmerzlich bedauert wurde, sie ist einer Herzlichkeit gewichen, die beim Eintreffen des Herzogs und der Herzogin von Cumberland mit ihrer Tochter, der Prinzessin Olga, durch die Begrüßung seitens der kaiserlichen Majestäten und der Prinzen und Prinzessinnen des kaiserlichen Hauses in lebhaftester Weise zum Ausdruck kam und ihr frohes Echo in den lauten Hochrufen fand, als die cumberländischen Herrschaften die Triumphstraße vom Brandenburger Tore bis zum Schlosse durchfuhren. Im Mittelpunkte all der großen Festlichkeiten steht das junge Brautvaar. das heute seinen Ehrentag begeht. Mit den Glück= und Segenswünschen, die ihm von der glänzenden fürstlichen Schar entgegen gebracht werden, vereint sich das deutsche Volk aller Stände und Länder, und das niedersächsische Volk, dem auch wir angehören oder nahestehen, fühlt sich gedrungen, dem vor den Traualtar tretenden erlauchten Paare ganz besonders seine Sympathie auszudrücken, ihm aus vollem Gemüte herzlichsten Gruß zu entbieten, ihm dauerndes Glück und des Allmachtigen reichsten Segen für sein Herzensbündnis zu wünschen Die Lage am Balkan. Die Verhandlungen der Friedensunterhändler. * London, 23. Mai. Die Friedensunterhändler setzen ihre Verhandlungen fort. Die Bulgaren und Türken nahmen gestern aber nicht daran teil, sondern nur die Griechen, Serben und Montenegriner. Wie der Korrespondent des Deutschen Telegrafen bereits gestern meldete, sind Griechenland und Serbien wegen Unterzeichnung der Friedenspräliminarien noch nicht einig. Die Tripleentente macht alle Anstrengungen, um Serbien und Griechenland zur Unterzeichnung zu bewegen. Der Rücktransport der türkischen Truppen aus der Tschataldschalinie. Konstantinopel, 23. Mai. Die Heeresverwaltung vollendet die Vorbereitungen für die Demobilisierung und den Abtransport der bei Tschataldscha und Bulair stehenden Armee. Man glaubt, in etwa drei Wochen mit der Entlassung der Mannschaften in vollem Umfange beginnen zu können, da gegenwärtig mit der Abrüstung und der Entlassung der Freiwilligen vorgegangen wird. Die Erledigung des rumänisch=bulgarischen Grenzstreites. " Bukarest, 23. Mai. Gestern fand ein Minister rat statt, dem auch die Präsidenten der gesetzgebenden Körverschaften beiwohnten, um die Modalitäten der Mitteilung über das Petersburger Protokoll für die Parlamente setzzusetzen. Samstag dürfte unter dem Vorsitze des Königs der Ministerrat arbeiten und Montag in gemeinschaftlicher Sitzung der Volksvertretung die Lösung der bulgarischrumänischen Frage mitgeteilt werden. Die Situation in Albanien. Wien. 23. Mai. Die albanische Korrespondenz meldet, daß die durch die Beschlüsse der Botschafterkonferen= a'n Montenegro abgetretenen Malissorenstämme der Hoti und Grudi beschlossen haben, sich Montenegro nicht zu unterwerfen. Sureya Bei Flora, der bei dem Berliner Kongreß als türkischer Regierungskommissar mit der Grenzregulierung betraut war, erklärte, beide Bergstämme genau zu kennen und empfiehlt, sie auf den Gütern der albanischen Staatsdomänen bei Durazzo anzusiedeln. Das neue Albanien brauche Menschen. Es wäre schade, auf die 800 Familien der Hoti und Grudi zu verzichten. Auch die Frage der Beruhigung der übrigen Malissoren sei lediglich eine ökonomische Frage. = Mailand 23. Mai. Der Corriere della Sera meldet aus Valona, daß Essad Pascha die Stadt anzugreifen droht. Die Bevölkerung ist in großer Besorgnis. Der Minister des Innern wandte sich an die Konsuln Oesterreich=Ungarns und Italiens mit der Bitte um Entsendung von Kriegsschiffen. Zum Streit der Verbündeten. London, 23. Mai. Der Times=Korrespondent meldet aus Sofia:„Ich erfahre aus gutunterrichteter Quelle, daß ein definitiver Territorialvertrag zwischen Griechenlano und Serbien existiert, in welchem Bulgarien verboten wird, Land östlich von den Flüssen Wardar und Bregalnitza in Besitz zu nehmen. Das griechische Gebiet soll sich bis zum Prespasee ausdehnen, Griechenland soll ferner Saloniki Florina, Vorena, Serres und Drama erhalten.“— Der Berichterstatter des Daily Telegraph meldet aus Athen: Ich bin informiert, daß ein Sondervertrag zwischen Griechenland und Serbien im Falle eines bewaffneten Konfliktes mit Bulgarien unterzeichnet wurde. Die Frage des Stimmrechtes für die Balkanstaaten auf der Pariser Konferenz. " Belgrad, 23. Mai. Leitende serbische Kreise versichern, daß die Frage der Zuerkennung des Stimmrechtes für die Balkandelegierten für die Finanzkonferenz in Paris als sehr ernst bezeichnet werden müsse; da von einer günstigen Lösung dieser Frage große Interessen der Verbündeten abhängen, würden letztere gezwungen sein, im Falle der Verweigerung des Stimmrechts im allerletzten Augenblick die Mediation der Großmächte avzulehnen. Griechische Sympathien für den Dreibund. * Athen, 22. Mai. Das Organ Nea Jera, dessen Herausgeber dem Ministerpräsidenten Veniselos sehr nahesteht, macht in einer Reihe von Artikeln Stimmung für ein Zusammengehen Griechenlands mit dem Dreibund, dessen Uebergewicht über den Dreiverband sich während der ganzen Balkankrise erwiesen habe. Bulgarisch=griechischer Zwischenfall. Athen, 23. Mai. Meldung der Agence d'Athéne. Gestern nacht überschritten beträchtliche bulgarische Streitkräfte unter Verletzung der neutralen Zone bei Voultsista und Kotsaki die Brücke über den Anghitisfluß und drangen in unbestreitbar von Griechen besetztes Gebiet ein. Es entspann sich ein heftiger Kampf, der noch andauert. Der Ausgang des Kampfes ist ungewiß.— Die griechische Regierung protestierte energisch gegen die Verletzung des geschlossenen Abkommens, machte Bulgarien für alle Folgen verantwortlich und forderte die Zurückziebung der Truppen. Wenn Bulgarien diese Forderung nicht erfüllt, wird der Streit voraussichtlich einen ernsten Umfang annehmen. Serben und Bulgaren.K. Saloniki, 23. Mai. Meldung des Wiener Korr. Büros. In dem bulgarischen Dorfe Zagari im Bezirke Monastir kam es zwischen einem serbischen Korvoral und dem Ortsältesten zu einem Streit, wobei der Ortsälteste den Korporal durch einen Schuß verwundete. Serbische Soldaten töteten den Ortsältesten und fünf andere Ortsbewohner. Viele Personen wurden mißhandelt. Eine größere Anzahl Dorfbewohner wurde nach Monastir gebracht und dort eingekerkert. Zu den Wahlmänner=Stichwahlen. Düsseldorf=Stadt. 1065 Zentr., 302 lib., 260 soz. 20 kons. Wiederwahl der bish. beiden Zentrumsabg. gesichert. Elberfeld=Stadt.(Bisher 1 ntl., 1 Fortschr. Vp.) 483 lib., 359 kons., 415 soz. Halle a. S. Wiederwahl des bish. natl. und fortschr. Abg. gegen die soz. Kandidaten ist gesichert. Ober= und Niederbarnim. 1033 soz., 672 konf., 438 sod. Wahlmänner.(Bisher 1 kons., 1 freikons., 1 fortschr. Abg.) Es verlautet, daß sich die Fortschr. Vv. mit den Soz. verständigen will. Teltow=Breskow. Die Stichwahlen ergaben überwiegend liberale Wahlmänner.(Bisher 2 kons. Abg.) Die Liberalen können siegen, wenn die Soz., wie es heißt, Wahlenthaltung üben. Dann würde ein Nationalliberaler, Amtsger.=Rat a. D. Liepmann, und der fortschr. ehem. Dortmunder Prediger Lic. Traub gewählt werden. Frankfurt a. O. Durch die Stichwahlen erscheint die Wiederwahl des Natl. und Fortschrittl. gegen die Kons. gesichert. Danzig=Stadt.(Bisher 1 kons. und 1 freik. Abg.) Die Fortschr. scheinen die abs. Mehrheit zu haben. Unsichere Wahlkreise. Hildesheim=Peine. Es ist noch unklar, ob der bish. Abg. v. Campe die abs. Mehrheit von 256 besitzt. Er soll 254 Stimmen haben, in diesem Falle würde Stichw. m. d. Kons. eintreten, die über 100 Wahlmänner seit 1908 gewonnen haben.(Nach neuer Stichwahlmeldung ist die Wahl v. Campes nunmehr gesichert.) Aurich=Wittmund. Es ist zweifelhaft, ob der bish. freik. Abg. Dr. Iderhoff die abs. Mehrh. hat oder Stichwahl mit Dr. Becker, ntl., eintreten wird, bei der die Fortschr. den Ausschlag geben würden. Liegnitz. Die freisinnige Breslauer Zeitung berechnet 272 Lib., 270 Kons., 62 Soz., die konservative Schlesische Zeitung aber 276 Kons., 274 Lib. und 60 Soz. Parlamentarisches. Die Wehrvorlage in der Budgetkommission. Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Die Budgetkommission des Reichstages nahm heute zunächst die freisinnige Resolution an, die die Vorlegung eines Gesetzentwurfes verlangt, welcher die Unterstützung für die Familien der bei Mobilmachungen eingezogenen Mannschaften regelt. Es folgte die Beratung der Resolution betreffend Herbeiführung größerer Sparsamkeit. Zunächst wurde eine Resolution angenommen, die eine möglichste Einschrünkung des Parademäßigen und Ausschluß des Luxus verlangt. Eine fortschrittliche Resolution will u. a. Ersparnisse herbeiführen, durch Reformen bei der Versetzung resp. Pensionierung der Offiziere. Der Kriegsminister gab Auskunft über die Gründe, aus denen die Verabschiedung von Offizieren erfolgt, sowie über das Anwachsen des Pensionsfonds. Ein Offizier, der nicht die Befähigung für die nächsthöhere Stelle besitze, müsse verabschiedet werden, da er gegebenenfalls ohne weiteres die nächsthöchste Stelle wahrnehmen müsse. Der Pensionsfonds sei in der Hauptsache aus Rücksicht auf die Mannschaften und Beamten Pt. Richard Wagners Faust=Ouvertüre. Aus Chronik und Kunst dieses Werkes. Von der ersten Niederschrift bis zu der Ausgestaltung, in der wir gewöhnt sind, Wagners Faust=Ouvertüre zu hören, liegt ein Zeitraum von 15 Jahren. Die frühste Komposition müssen wir zurückführen auf jenen ersten traurigen Aufenthalt in Paris, von dem der Meister selbst in:„The work and mission of my life“ sagt: „Ich durfte froh sein, nach unzähligen vergeblichen Bemühungen bei den Mächtigen und Einflußreichen nun wenigstens meine persönliche Existenz fristen zu können, was mir durch die elendesten Lohnarbeiten nur mit Not gelang.“— Da sind es im Winter 1839/40 die wundervollen Konservatoire=Konzerte, die ihm durch die vollendete Wiedergabe deutscher Instrumentalmusik, besonders der Beethovenschen Neunten einen tief erregenden Eindruck machen. In der oben erwähnten Biograxhie, die in der North American Review erschien, schreibt er darüber:„In dieser Fremde hörte ich zum ersten Male, unter Habenecks vorzüglicher Leitung am Konservatoire vollendete Aufführungen der Beethovenschen Sinsonien. Die lange verlassene Wunderwelt des Jünglings öffnete sich dem Manne nun von neuem als eine beseligend wahrhaftige Wirklichkeit inmitten eines spukhaft wirren Traumes. Begeistert durch solche Erfahrungen, schrieb ich jetzt auch wieder ein ernstes sinsonisches Wert im reinen deutschen Stile: eine Faust=Ouvertüre."— Er kommt auf seine innerlichen Pariser Beziehungen zu seinem Werke in seinen„Mitteilungen an seine Freunde“, von Zürich aus im Jahre 1851 zurück; es heißt da: „Aus meinem tief unbefriedigten Innern stemmte ich mich gegen die widerliche Rückwirtung dieser äußerlichen Tätigkeit—(jene Arbeiten in Paris, um Geld zu verdienen)— durch den schnellen Entwurf und die ebenso rasche Ausführung eines Orchesterstückes, das ich Ouvertüre zu Goethes Faust nannte, das eigentlich aber nur den ersten Satz einer großen Faust=Sinfonie bilden sollte.“ Ob Richard Wagner überhaupt versucht hatte, die Schöpfung in Paris aufführen zu lassen, wird wohl immer ungewiß bleiben. Wohl wurde sie aber in Dresden im Jahre 1844, als er dort Kapellmeister war, unter des Komponisten eigener Leitung zu einem Wohltätigkeitsfest zu Gehör gebracht, um aber, sehr schlecht kritisiert, nach einer einzigen Wiederholung unbeachtet zur Seite gelegt zu werden. Der Briefwechsel zwischen dem Meister und seinem immer ratenden, anspornenden Freunde Liszt ermöglicht es uns, das Schicksal der Ouvertüre, die den Meister dabei bewegenden Empfindungen und die ausschlaggebenden Gründe zu ihrer Umarbeitung genau zu verfolgen. Nach jahrelangem Vergessen taucht sie zum ersten Male am 30. Januar 1848 in einem Briefe des Meisters an Liszt auf:„Herr Halbert sagte mir, Sie wünschten meine Ouvertüre zu Goethes Faust: Da ich gar keinen Grund wüßte, sie zurück zu halten, außer dem, daß sie mir nicht meyr gefällt, so schenke ich sie Ihnen, weil ich glaube, es kommt in dieser Angelegenheit nur darauf an, ob die Ouvertüre Ihnen gefällt; sollte das letztere der Fall sein, so verfügen Sie über meine Arbeit, nur wäre es mir lieb, wenn ich das Manuskript gelegentlich einmal wieder zurückerhalten könnte.“— Im Mai 1852 lesen wir am Schlusse eines Lisztschen Briefes: „Teine Faust=Ouvertüre hat Sensation gemacht und ist gut gegangen,“ worauf die Antwort am 29. Mai desselben Jahres also erfolgt:„Von der Aufführung der Faust=Ouvertüre hatte ich noch nichts erfahren, außer eben nur eine kurze Notiz. Ich kann dieser Komrosition nicht gram werden, wenn auch manches Einzelne darin jetzt nicht mehr aus meiner Feder fließen würde: namentlich ist mir das noch etwas zu häufige Blech nicht mehr nach Sinn. Wenn ich wüßte, daß mir Härtel erwas Hübsches dafür zahlen würde, hätte ich fast Lust, Partitur mit einem Klavierauszug herauszugeben; nur wünschte ich, daß mir deshalb gehörig zugeredet würde, aus eigenem einzigen Antriebe unternehme ich, so etwas nicht gern.“ Am 12. September 1852 bittet er Liszt um seine Ouvertüre:„mich reizt es, sie etwas zu überarbeiten und bei H.(Härtel) herauszugeben— vielleicht bekomme ich auch etwas Honorar dafür B.(Breitkopf) muß dann Klavierauszüge besorgen, wie er uns schon versprochen hat.“— Hier spricht er den Gedanken an die Umt arbeitung offen zum ersten Male aus, während man cs im vorigen Briefe,„daß das häufige Blech nicht mehr nach Sinn sei“, nur leise hindurchfühlen konnte, daß der Meister keine ganz reine Freude an seinem Werke mehr hatte, wenngleich er an ihm hängt. Liszt greift den Gedanken des Ueberarbeitens schnell auf, er schreibt am 7. Februar 1852:„Deine Faust=Ouvertüre erhältst du mit der heutigen Post. Eine Abschrift davon ist vorhanden, und ich werde sie wahrscheinlich im Laufe dieses Monats wieder hier aufführen lassen. Dies Werk ist ga. deiner würdig— wenn du mir jekoch erlaubst, dir eine Bemerkung zu machen, so verhehle ich dir nicht, daß mir entweder ein zweiter Mittelsatz oder eine ruhigere, in anmutiger Färbung gehaltene Führung des Mittelsatzes(es folgen die Noten) willkommen sein würde. Die Blasinstrumente treten da etwas massiv auf— und verzeihe mir diese Meinung— das Motiv in F=Dur halte ich für ungenügend— es fehlt ihm gewißermaßen an Grazie und bildet da eine Art von Zwischending, nicht recht Fisch, nicht recht Fleisch, welches mit dem Vorhergehenden und dem Nachfolgenden nicht in dem richtigen Verhältnis oder Kontrast steht, und folglich das Interesse hemmt. Wenn du anstatt diesem einen reichen, zurten, gretchenhaft modulierten, melodischen Satz hineinbringst, so glaube ich dir versichern zu können, daß dein Wer sehr gewinnt. Ueberleg es dir und falls ich dir eine Dummheit gesagt hätte, so sei mir nicht böse.“ Wie der Meister die Ratschläge des Freundes aufnimmt, sehen wir aus seinem Briefe vom 9. November 1852:„Von der Faust=Ouvertüre will ich dir schreiben, du hast mich prächtig auf der Lüge ertappt, als ich mir weis machen wollte, eine„Ouvertüre zu Faust“ geschrieben zu haben! Sehr richtig hast du herausgesühlt, wo es da fehlt: es fehlt das Weib!— Vielleicht würdest du schnell mein Tongedicht verstehen, wenn ich es Faust in der Einsamkeit nenne! Damals wollte ich eine ganze Faustsinfonie schreiben: der erste Teil(der fertige) war eben der„einsame Faust“,— in seinem Sehnen, Verzweifeln und Verfluchen: das„Weibliche“ schwebt ihm nur als Gebild seiner Sehnsucht, nicht aber in seiner göttlichen Wirklichkeit vor: und dies ungenügende Bild seiner Sehnsucht ist es eben, was er verzweiflungsvoll zerschlägt. Erst der zweite Satz sollte nun Gretchen erstehen lassen: um die Faustkomxosition nicht ganz umkommen zu lassen, so habe ich sie allerdings etwas zu überarbeiten— aber doch nur die instrumentative Modulation: das von dir gewollte Thema ist unmöglich noch einzuführen: es würde dann natürlich eine ganz neue Komposition werden müssen, die ich nicht Lust zu machen habe. Gebe ich's heraus, so will ich's aber richtig nennen:„Faust in der Einsamkeit“ oder„Der einsame Faust“ ein Tongedicht für Orchester.“ Diese eingehende Auseinandersetzung ist der„gehörige Brief“, den der Meister schon im Oktober dem Freunde versprochen, denn auf die Bemerkung Liszts über die Ouvertüre,„die ihn wahrhaft entzückt habe“, kann er nur antworten, wenn er bei guter Laune ist, um dann dem Freunde auch wirklich Freude zu machen. Nach 13 Jahren also faßt der Meister wirklich den Entschluß, an eine Ueberarbeitung des Werkes zu gehen, aber so schnell sollte er noch nicht ausgeführt werden. Der Getreue in Weimar möchte den Freund festhalten bei dem ausgesprochenen Vorhaben, er fragt am 27. Dezember 1852:„Es ist möglich, daß ich in Karlsruhe eine Art von Festival dirigiere, kannst du mir bis dahin ein Orchesterwerk zu diesem Zwecke zubereiten? Vielleicht deine Faust=Ouvertüre, denn es wäre mir angenehm, außer deiner Tannhäuser=Ouvertüre ein neues Werk von dir aufführen zu lassen. Daß dir meine Randglossen zu deiner Faust=Ouvertüre nicht mißfallen, ist mir angenehm. Nach meinem Dafürhalten würde das Werk durch einige Verlängerungen noch gewinnen. Härtel wird den Druck gern übernehmen und wenn du mir ein Vergnügen dabei machen willst, so schenke mir das Manuskript, sobald es zum Stich nicht mehr gebraucht wird. Diese Ouvertüre ist so lange bei mir gelegen und ich habe sie ganz lieb gewonnen.“ Weiter mahnend schreibt der Getreue in Weimar im Mai 1853:„Bist du mit der Faust=Ouvertüre fertig? Damm wird dir gesagt haben, kaß wir sie hier ein raar Mal recht gut aufgeführt haben.“— Im Neujahrsbriefe des Jahres 1855 meldet Liszt an Wagner, daß er seine Faust=Sinfonie, deren erste Anlage wohl auch schon viele Jahre zurückliegt, fertig geschrieben und sie im Sommer nach Zürich mitbringen wolle. Da flammt das Interesse am Faust=Gedanken auch bei Wagner von neuem empor und im nächsten Schreiben vom 19. Januar 1855 finden wir neben den Ausdrücken der Freude auf des Freundes Werk folgendes:„Lächerlicherweise übersiel mich gerade jetzt eine völlige Lust, meine alte FaustOuvertüre noch einmal neu zu bearbeiten: ich habe eine ganz neue Partitur geschrieben; die Instrumentation durchgehends neu gearbeitet, manches ganz geändert, auch in der Mitte etwas mehr Ausdehnung und Bedeutung (zweite Motive) gegeben. In einigen Tagen führe ich mirs in einem hiesigen Konzert auf, und nenne es eine Faust=Ouvertüre. Motto: Der Gott, der mir im Busen wohnt, Kann tief mein Innerstes erregen, Der über allen meinen Kräften thront, Er kann nach außen nichts bewegen: Und so ist mir das Dasein eine Last, Der Tod erwünscht, das Leben mir verhaßt. Auf keinen Fall geb' ich sie aber heraus.“ Liszt stimmt ihm am 25. Januar eifrig zu:„Ganz recht hast du getan, eine neue Partitur deiner FaustOuvertüre zu schreiben. Wenn es dir gelungen ist, dem Mittelsatz etwas mehr Biegsamkeit zu geben, so wird dieses. 0N.: C. M. gestiegen. Die fortschrittliche Resolution wurde angenommen. Eine weitere fortschrittliche Resolution verlangt Bekämpfung der Soldatenmißhandlungen durch Reform des Beschwerderechts und Regelung der Verhältnisse der nicht mehr dem aktiven Militärstande angehörenden Personen unter Anerkennung ihrer allgemeinen staatsbürgerlichen Rechte. In der eingehenden Debatte trat ein starkes Maß von Pessimismus zutage, weil die Militärverwaltung es an dem guten Willen fehlen lasse, den Wünschen des Reichstages Rechnung zu tragen. Auf scharfe Angriffe von sozialdemokratischer Seite, von der verlangt wurde, der Reichstag solle der Militärverwaltung einmal seine ganze Macht wegen des ungenügenden Einschreitens gegen die Soldatenmißhandlungen beweisen, antwortet der Kriegsminister. die Beschwerde=Ordnung habe in Preußen gut funktioniert. Weiter verwahrte er sich dagegen, daß in Bezug auf Strafen in der Armee mit doppelter Elle gemessen würde. Bei Mißhandlungsfällen würde sehr scharf gegen die betreffenden Vorgesetzten eingeschritten. Schließlich wurde die Resolution angenommen Eine weitere Resolution betreffend die Revision der Militärgerichtsordnung, in welcher besonders verlangt wurde, daß nicht die Oeffentlichkeiten der Hauptverhandlungen unter der Begründung der Gefährdung der Disziplin beseitigt werde, und daß die Zuständigkeit der Ehrengerichte bei militärischen Vergehen und Verbrechen beschränkt werde, wurde angenommen, ebenso eine sozialdemokratische Resolution betreffs Herabsetzung des Strafmaßes und Einführung von mildernden Umständen in das Militärstrafgesetz. Geheimrat Müller erklärte, der Reform des bürgerlichen Strafgesetzbuches werde die baldige Aenderung des Militärstrafgesetzbuches folgen, deshalb sei ein besonderes Notgesetz nicht erforderlich. Diese letztere Erklärung rief lebhaften Widerspruch hervor. Die konservative Fraktion ließ erklären, sie stimme gegen diese Resolution, nicht weil sie den Grundgedanken nicht billige, sondern weil sie dagegen Einspruch erheben wolle, daß die Kommission, anstatt die Wehrvorlage zu erledigen. alle möglichen Fragen des Militärstrafrechts in die Debatte ziehe. Hierauf trat eine Pause ein. Nach der Pause erledigte die Kommission zunächst nach unwesentlicher Debatte eine Zentrumsresolution, daß nur Volltaugliche eingestellt werden, ferner eine fortschrittliche Resolution betr. rücksichtsvolle Befreiung vom aktiven Heeresdienste infolge bürgerlicher Verhältnisse(ein einziger Ernährer hilfloser Familien usw.), eine nationalliberale Resolution betr. Hebung und Aufrechterhaltung der Schießfertigkeit insbesondere bei Reservisten und Landwehrmännern, eine Zentrums= und eine nationolliberale Resolution betr. Sicherstellung der Leistungsfähigkeit der freiwilligen Krankenpfleger für den Fall der Mobilmachung. Die Militärverwaltung hat sich zu diesen Resolutionen zustimmend geäußert. Es folgte die Beratung einer Zentrumsresolution betr. Vergebung aller Arbeiten und Lieferungen an das ortsansässige Gewerbe und Erteilung des Zuschlages nur an solche Arbeitgeber, die das Koalitionsrecht der Arbeiter unangetastet lassen, mit ihren Offerten ein Verzeichnis ihrer Löhne einreichen, keine geringeren Löhne bezahlen als in gleichartigen Staatsbetrieben und eine Einigungs= und Schiedsinstanz bei ausbrechenden Differenzen haben. Eine weitere Zentrumsre solution spricht die Erwartung aus, daß die Beschaffung des Kriegsmatcrials tunlichst durch die reichseigenen technischen Institute erfolgt. Der Antragsteller betont, er denke an eine möglichste Verteilung der Arbeiten und Lieferungen, bei der nach Möglichkeit der Mittelstand berücksichtigt werden soll. Generalleutnant Wandel hat sachliche Bedenken; eine Heranziehung der reichseigenen Institute geschehe in weitgehendstem Maße. Sie habe naturgemäß ihre Grenze, da die staatlichen Institute nicht für die gesamten verschiedenen Lieferungen eingerichtet werden könnten. Die Zentrumsresolutionen wurden angenommen. Aus der katholischen Welt. Aus der Diözese Paderborn. O Paderborn, 23. Mai. In der gestrigen Versammlung konnte das hiesige Kreuzbündnis zum ersten Mal seinen neuen Präses, den Herrn Kaplan Richard, in seiner Mitte begrüßen. Bei dieser Gelegenheit waren mehrere geistliche Herren erschienen u. a. die Pfarrer der Stadt und der Herr Generalvikar Klein. Das Mitglied des Vorstandes, Herr Salmen, sprach dem Herrn Generalvikar seinen tiefgefühlten Dank, dem neuen Herrn Präses ein herzliches Willkommen aus. Herr Generalvikar bat den Kaplan Richard, sein mühevolles, aber auch verdienstvolles Amt mit Freuden zu übernehmen, nicht zwar um irdischen Lohnes, sondern um himmlischen Lohnes willen. Freilich, das freudige Antlitz eines geretteten Menschen, der dankbare Blick einer geprüften Frau, eines Kindes sei aug, großer Lohn. Der Herr Präses erinnerte an die große Zeit vor 100 Jahren. als Europas Völker sich erhoben gegen den Kaiser Napoleon, welcher beinahe halb ohne dem schon so bedeutsamen Werk, noch gewonnen haben. Sei so gut und laß mir eine Abschrift davon machen und schicke sie mir so bald als möglich.“ In einen undatierten, wohl nur wenige Tage stäteren Briefe, erfolgt die Uebersendung:„Hier liebster Franz, hast Du meine umgearbeitete Faust=Ouvertüre, die Dir neben Deiner Faust=Sinfonie recht unbedeutend vorkommen wird. Mir ist die Komxosition interessant nur der Zeit willen, aus der sie stammt; jetzt nahm mich die Ueberarbeitung wieder für sie ein, und in bezug auf die letztere bin ich so kindisch Dich zu bitten, sie einmal recht genau mit der ersten Abfassung zu vergleichen, weil es mich reizt, in dieser Kundgebung meiner Erfahrung und meines gewonnenen seineren Gefühls mich Dir mitzuteilen; mir ist, als ob man an dergleichen Umarbeitungen am deutlichsten sehen könnte, wes Geistes Kind man geworden ist, und welche Roheiten man von sich abgestreift hat. Der Mittelsatz wird Dir jetzt besser gefallen, natürlich konnte ich kein neues Motiv einführen, weil ich dann fast alles hätte neu machen müssen; ich konnte hier nur, gleichsam in weiter Kadenzform, die Stimmung etwas breiter entwickeln. Von Gretchen kann natürlich nicht die Rede sein, vielmehr immer nur von Faust selbst; ein unbegreiflich holder Drang„ trieb mich durch Wald und Wiesen Die Abschrift ist leider sehr dumm gemacht: wahrscheinlich sind auch noch Fehler drin. Wenn sie mir jemand gut bezahlt, wäre ich imstande, sie doch herauszugeben.“— Die gute Bezahlung bestand in 20 Louisd'or(300 Mk.), die Härtel dafür ausgab.— Die erste Komposition liegt wohlverwahrt in Bayreuth. Aber vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, in der Frau Cosima Wagner, die hochsinnige, edle und gütige Hüterin des teuren Erbes, es einem Berufenen gestatten wird, die erste Jassung zu studieren, sie mit der Umarbeitung zu vergleichen— wie es der Meister von Liszt verlangte— um damit dem regsten Interesse und dem warmen Herzenswunsche Ungezählter: des Meisters unsterblichen Werken immer tiefer und verstehender nachzugehen, Befriedigung zu schenken, Europa unterjocht hatte. Jetzt gelte unser Kampf einem stärkeren Feinde, welcher sich mehr unterworsen habe, nämlich dem König Alkohol.— Das ergreifende Stück:„Unter dem Schutze der Mutter Gottes“. schloß um 7 Uhr die sehr besuchte Versammlung im Piushause. * Eppe(Waldeck), 23. Mai. Am 22. d. M. starb hierselbst der Pfarrer a. D. Anton Hardebeck. Derselbe war am 6. Februar 1834 in Bremke geboren und wurde am 17. August 1860 zum Priester geweiht. Nach kurzem aushilfsweisen Wirken in Eslohe und Elsen wurde er erster Missionspfarrer von Verdohl; am 6. April 1872 erhielt er seine Anstellung als Pfarrer von Oedingen. Ein schweres Leiden veranlaßte ihn, am 1. Aptil 1905 auf seine Pfarrstelle zu verzichten. R.i. p. Soziales. Nationale Kundgebung der christlich=nationalen „ Arbeiter. * Solingen, 23. Mai. Eine große nationale Kundgebung. an der sich etwa 10000 Personen beteiligen werden, wird am Sonntag, den 25. Mai von sämtlichen christlich=nationalen Arbeitervereinen und Gewerkschaften des Bergischen Landes in Burg an der Wupper veranstaltet. Als Redner sind vorgemerkt: Dr. Nieder=M.=Gladbach, Kaplan Schmitz=Bonn, Direktor Pastor Suhrmann=Godesberg, Pastor Werbeck=Elberfeld, Generalsekretär Stegerwald=Köln und Abg. Giesberrs=M.=Gladbach. Zu den Hochzeitsfestlichkeiten in Berlin. Offiziöse Stimmen. W Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Die Nordd. Allg. Zta. schreibt:„Umgeben von einem großen Kreise erlauchter Gäste schließen morgen Prinzessin Viktoria Luise und Prinz Ernst August den Bund für das Leben. An der Freude der hohen Eltern und des jungen Paares nimmt das deutsche Volk den wärmsten Anteil. Auch wir bringen innige Segenswünsche für diese Verbindung, die auf Herzensneigung aufgebaut ist und durch die zugleich alte Gegensätze ausgeglichen werden. Möge das günstige Geschick, das bisher die einzige Kaisertochter im Elternhause geleitet hat, auch über ihrer Zukunft an der Seite ihres Gemahls walten, und beiden ein ungetrübtes menschliches Geschick beschieden sein.“ W Petersburg, 23. Mai.(Drahtb.) Die offiziöse Rossija schreibt, der Besuch des Kaisers in Deutschland erscheine als ein neuer Beitrag zur Geschichte der russisch=deutschen Beziehungen. welche im Laufe der Jahrhunderte durch aufrichtige Freundschaft ausgezeichnet gewesen seien. Die Nachbarschaft beider Länder, die wirtschaftlichen Interessen sowie die verwandtschaftlichen Bande hätten den Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland schon längst die Stabilität gegeben, welche eine so große Rolle bei der Erhaltung des politischen Gleichgewichts in Europa spielen. Die überlieferte Freundschaft erleichtere beiden Ländern nicht wenig die Entscheidung in Fragen der internationalen Politik, in welchen die Interessen des Dreibundes und der Tripleentente kollidieren. Der Besuch des Kaisers in Berlin sei als ein Zeichen für die Festigkeit des Friedens überhaupt und der freundnachbarlichen Beziehungen im besonderen zu betrachten. Nachrichten vom Tage. v Berlin, 23 Mai.(Drahtb.) Der Herzog und die Herzogin von Cumberland. die Prinzessin Olga und die hier anwesenden dänischen Prinzen haben sich zum Frühstück nach der dänischen Gesandtschaft begeben. w Berlin, 23. Mai.'(Drahtb.) An dem zu Ehren des Königs und der Königin von England in der britischen Botschaft gegebenen Frühstück nahmen teil der Reichskanzler, Staatssekretär von Jagow und die Botschafter, insgesamt 52 Personen. w Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Der Reichskanzler hatte heute eine dreiviertelstündige Audienz beim Kaiser von Rußland. w Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Die Nordd. Allg. Itg. meldet: Der Kaiser von Rußland verehrte dem Reichskanzler bei der Audienz einen silbernen mit Edelsteinen besetzten Schrein. Der König von England hat dem Reichskanzler das Großkreuz des Viktoriaordens verliehen. w Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Auf einer Fahrt nach dem Grunewald besuchten die beiden Kaiser das Mausoleum in Charlottenburg, wo Kaiser Nikolaus am Sarge Kaiser Wilhelms I. Blumen niederlegte. w Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Aus Anlaß der Hochzeitsfeierlichkeiten fällt morgen der Unterricht an den Schulen Groß=Berlings und Potsdams auf Anordnung des Kaisers aus. w Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Um 10 Uhr vormittags besichtigten die Kaiserin, der König und die Königin von England, die cumberländischen Herrschaften, die Kronprinzessin, sowie andere Fürstlichkeiten in den Braunschweigischen Kammern die dort aufgestellten Hochzeitsgeschenke. Um 11 Uhr empfing das Brautpaar in Gegenwart der Kaiserin in der Braunschweigischen Galerie eine Anzahl von Deputationen des Hofstaates, Vertreter fremder Souvetäne, Deputationen von Städten und Verbänden, darunter solche aus Stadt und Land Braunschweig und Hannover, der Stadt Potsdam, des Leibhusarenregiments Nr. 2 und des Ziethenhusarenregiments. Es wurden jedes mal kurze Ansprachen gehalten. Die Kaiserin und das Brautpaar dankten mit huldvollen Worten. 7° München, 23. Mai.(Drahtb.) Der Prinzregent und seine Gemahlin richteten anläßlich der Hochzeit im Kaiserhause herzliche Glückwunschtelegramme an den Kaiser, die Kaiserin, das Brautvaar und den Herzog und die Herzogin von Cumberland, ferner ein herzliches Glückwunschtelegramm an das Prinzenpaar Heinrich von Preußen aus Anlaß seiner silbernen Hochzeit. Letzte Nachrichten u. Drahtberichte. *° München, 23. Mai.(Drahtb.) Die Bayerische Staatszeitung kündigt in ihrer heutigen Ausgabe die Reise des Prinz=Regenten Ludwig nach Wien an, die für den 4. und 5. Juni in Aussicht genommen ist. Freiherr von Hertling wird sich in des Regentenpaares Begleitung befinden. 50 Petersburg, 23. Mai.(Drahtb.) Die Rußkaia Molwa schreibt: Für die europäische Politik hat die Anwesenheit der beiden verwandten, nicht verbündeten Monarchen in Berlin eine symptomatische Bedeutung. Sie zeigt, daß wenigstens für die nächste Zeit in Europa Ruhe zu erwarten ist und tiefere Konflikte nicht bevorstehen. Die Birschewija Wjedomosti schreibt: Der Berliner Familienfeier kommt die Bedeutung des politischen Ereignisses zu, und es verstärkt die Chancen, des Friedens, denn niemand bezweifelt die Friedensliebe Deutschlands, Rußlands und Englands. □ Athen, 23. Mai.(Drahtb.) Der König, Prinz Alexander und der Generalstab sind heute vormittag nach Saloniki abgereist. Erhebliche Straferhöhung. W Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Der Redakteur des Vorwärts, Albert Wache, der am 8. November 1912 von der 11. Strafkammer des Landgerichts Berlin I wegen Beleidigung des preußischen Abgeordnetenhauses, begangen durch einen Artikel mit der Ueberschrift:„Eine reaktionäre Affenkomödie“, zu einer Geldstrafe von 200 Mark verurteilt worden war, wurde heute von derselben Strafkammer, an welche das Reichsgericht auf die Revision des Staatsanwaltes den Fall zurückgewiesen hatte, zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Annahme des Kriegsbudgets. (!) Paris, 23. Mai.(Drahtb.) Der Senat hat das Kriegsbudjet angenommen. Streikunruhen in Spanien. 2= Madrid, 23. Mai.(Drahtb.) Nach Blättermeldungen aus Huelva ist die Lage im Bergwerksbezirke von Rio Tinto ernst. Gerüchtweise verlautet, das in Nerva ernste Zwischenfälle stattgefunden haben. Truppen sind in diese Gegend gesandt worden. Ein bulgarisch=griechischer Zwischenfall. (!) Sofia, 23. Mai.(Drahtb.) Zu dem Zwischenfalle am Angista=Flusse wird von bulgarischer Scite gemeldet: Vorgestern abend eröffneten die griechischen Truxpen das Feuer gegen den bulgarischen Posten, der zwischen den Brücken von Voltschista und Kütschükkosprus am linken Ufer des Angista=Flusses aufgestellt war. Das Gewehrfeuer dehnte sich bald aus auf die anderen Posten in dieser Gegend, aus welcher die Griechen die Bulgaren vertreiben wollten. Die Griechen stellten das Feuer bald darauf von selbst ein, ohne baß die Bulgaren Verluste erlitten. Die Bulgarien hielten die Stellungen am Angista=Flusse besetzt. Der die griechischen Truppen kommandierende Oberstleutnant hat den bulgarischen Kommandanten um eine Unterredung gebeten, um den Zwischenfall zu ordnen. Sturm auf eine Bank. X Weißensee bei Berlin. 23. Mai.(Drahtb.) Auf Grund ungünstiger Nachrichten über den Stand der hiesigen Weißenseer Bank G. m. b. H., findet seit vorgestern ein starker Andrang von Gläubiaern und Einlegern auf diese statt. Die Bank ist bisher ihren Verpflichtungen vollständig nachgekommen und erklärt die Gerüchte für vollständig unbegründet, auch seien amtliche Gelder noch nicht zurückgezogen worden. Ungeachtet aller Beruhigungsversuche der Leitung der Bank und der Tatsache, daß die Gemeinde Weißensee dieser neue Geldmittel zur Verfügung gestellt hat, waren auch heute die Geldabhebungen größer als sonst. Wie jetzt feststeht, ist der Urheber der Gerüchte von der Zahlungsunfähigkeit ein Bauunternehmer, dem eine Zahlung verweigert wurde, weil sie noch nicht fällig war. „ Kleine Nachrichten. w Berlin, 23. Mai.(Drahtb.! 200000 Mark der Preußisch=Süddeutschen Klassenlotterie fielen auf die Nummer 103582 Abteilung I und II. * Mailand, 23. Mai. Die direkte Bahnstrecke Bern=Mailand durch den Lötschbergtunnel wird am 1. Juni dem Verkehr übergeben werden. Delegiertentag des Kreuzbündnisses. Am Sonntag tagten in Unna die Delegierten des Kreuzbündnisses der Diözese Paderborn. Der DiözesanDirektor Pfarrer Maas=Hamm eröffnete die Versammlung mit Worten herzlicher Begrüßung. Seinen Dank sprach er vor allem aus dem Bürgermeister der Stadt Unna, den Patres Syring=Heidhausen und Romanus=Werl. sowie der Geistlichkeit der Stadt Unna und allen übrigen Geistlichen. Bürgermeister Pfeiffer wünschte der Tagung einen guten Erfolg und betonte, er sei ebenso sehr der Pflicht gefolgt, als vielmehr dem lebhaften Interesse, das er der Abstinenzbewegung entgegenbringe. Bevor in die Tagesordnung eingetreten wurde, verkündigte der Diözesan=Direktor, daß nunmehr das Statut offiziell vom Bischof genehmigt sei. Die Versammlung sandte ihrem Oberhirten ein Huldigungs= und Ergebenheitstelegramm. Der Diözesan=Schriftführer teilte mit, daß in der Diözese Paderborn vorhanden waren: 1911 48 Ortsgruppen mit 3972 Mitgliedern; 1912 68 Ortsgruppen mit 8215 Mitgliedern; am 1. April 1913 102 Ortsgruppen mit 12236 Mitgliedern. Die Zunahme betrug also im letzten Jahre 34 Ortsgruppen mit 4021 Mitgliedern. Die Zahl der geretteten Trinker aus dem Jahre 1912—13 betrug 1300= 1 der Gesamtzahl. 38 Trinker wurden mit Erfolg aus der Trinkerheilanstalt entlassen.— Die Diözesankasse hat nach den Ausgaben einen Bestand von 247,05 Mark. Einstimmig wurde der Schriftführer und der Kassierer wiedergewählt und ersterem eine jährliche Vergütung von 60 Mark, letzterem eine solche von 40 Mark bewilligt. Darauf hielt der Diözesan=Direktor ein Referat über:„Die Stellung des Kreuzbündnisses zu den Arbeitervereinen und Gewerkschaften". Redner führte aus: Die Stellung soll durchaus eine freundschaftliche sein, die Abstinenten sollten auch den christlichen Standesvereinen als Mitglieder angehören und nach Möglichkeit auch die ihnen zugedachten Posten annehmen und eifrig ihnen nachkommen; denn die christlichen Standesvereine seien das festeste Bollwerk gegen die immer mehr wachsenden sozialdemokratischen Organisationen. Der Abstinent wolle sich in der Liebe zur Kirche von keinem übertreffen lassen und deshalb soll und muß das Verhältnis trotz der Anfeindungen ein durchaus freundschaftliches sein. Ueber dieses Thema wurde äußerst lebhaft debattiert. Es konnte erfreulicherweise festgestellt werden, daß sehr viele Abstinenten zu den Vorständen der Arbeitervereine und Gewerkschaften gehören. P. Romanus=Werl hob hervor, daß er in seiner Tätigkeit mit sehr vielen Präsides von Arbeitervereinen zusammenkomme; fast alle hätten ihm versichert, die Abstinenten seien die besten Arbeiter mit in den Vereinen und sehr zuverlässig. In sehr humorvoller Weise zeigte ein Delegierter, wie man die gehässigen und höhnenden Anfeindungen und Verspötter in liebenswürdiger Weise abführen könnte. Darauf wurden noch verschiedene Anträge erledigt. Auch die Werler Abstinenten=Wallfahrt wurde eingehend erörtert. Die Festordnung ist im großen und ganzen dieselbe. Am Abend vorher soll aber eine gemütliche Zusammenkunft im Gesellenhaus stattfinden. Als Festredner wird man Se. Königl. Hoheit den Prinzen Mar einladen, der wahrscheinlich der Einladung folgen wird. Zum Schluß wurden Toaste ausgebracht auf Papst und Kaiser. Durchweg bewahrten die Delegierten die größte Einmütigkeit. Der nächste Delegiertentag findet in Herne statt. Vermischtes. — Postdiebstahl. Eisenach, 22. Mai. Der Postschaffner Lokatis von dem Bahnpostamt 2 in Berlin unterschlug am vergangenen Sonntag in einem Zuge von Berlin nach Eisenach, in dem er dienstlich beschäftigt war, einen Geldbeutel mit 3375 Rubel in Gold. der von einer Berliner afen-Einh 5i. Gni41nT un. Aan Bankfirma nach Pforzheim adressiert war. In Eisenach machte Lokatis sich in einer Gastwirtschaft durch größere Geldausgaben verdächtig. Der Wirt teilte dies später der hiesigen Post= und Polizeibehörde mit, auf deren Veranlassung Lokatis durch die Berliner Kriminalpolizei vorgestern in Berlin verhaftet wurde. Bei seiner Vernehmung gab der Verhaftete die Unterschlagung sofort zu und gab an, daß er das Geld in ein#### Walde in der Nähe von Eisenach unter einem Ameisenhaufen versteckt habe. Lokatis traf gestern unter polizeilicher Begleitung hier ein; das Geld wurde an der angegebenen Stelle vollzählig vorgefunden. (!) Neuer Höhenrekord. Paris, 23. Mai. Ein neuer Höhenrekord ist heute auf dem Flugplatze Bue bei Versailles ausgestellt worden. Der Flieger Perreyron erhob sich dort auf einen Bleriot=Eindecker mit einem Passagier und erreichte eine Höhe von 4060 Metern. Er hat damit einen neuen Höhenweltrekord aufgestellt. Paz Ferrer plötzlich gestorben. Paris, 22. Mai. Die Tochter des hingerichteten spanischen Hochverräters Ferrer, die in Paris am Odeontheater auftretende Schauspielerin Paz Ferrer, ist in Fontainebleau unerwartet gestorben. = Ein Judenviertel in Flammen. Warschau, 22. Mai. Wie aus der Kreisstadt Grubeschow im Gouvernement Lublin, an einem Zufluß des Bug, gemeldet wird, drach im jüdischen Viertel der Stadt gestern ein Brand aus, der ähnlich, wie in Preßburg, in kurzer Zeit infolge des rasenden Windes eine große Ausdehnung annahm. 400 Bauten wurden vernichtet, und da die Bewohner nicht Zeit finden konnten, ihre Habe in Sicherheit zu bringen, ist auch die von dem Brande betroffene Bevölkerung, etwa 800 Menschen, durch das Brandunglück völlig verarmt. Der Schaden wird auf über eine Million Mark angegeben. Grubeschow wurde um 1400 von Ladislaus Jagello gegründet. Die Stadt zählt etwa 11000 Einwohner, darünter viele Juden. Bädernachrichten. + Bad Königsborn in Westfalen liegt am nördlichen Abhange des Haarstranges, wo dieser in die fruchtbare vom Hellweg begrenzte Ebene Westfalens übergeht, nur 10 Minuten von der Stadt Unna entfernt. Die Hauptkurmittel von Königsborn sind seine kräftigen Solbäder, kohlensäurehaltigen Thermalbäder(letztere ähnlich wie in Kreuznach, Oeynhausen und Nauheim) sowie Soldampf= und Mutterlaugenbäder.— Das Bad besitzt die ausgedebntesten Gradierwerke Deutschlands mit ungefähr 7 km ebenen und stets trockenen Promenadenwegen. Auf den Gradierwerken werden täglich etwa 450000 Liter Salzwasser zur Verdunstung gebracht, während in den Siedepfannen der Saline täglich noch 225000 Liter Wasser verdampfen. Hierauf ist vor allem der hohe Feuchtigkeits= und Ozongehalt der Atmosphäre in Königsvorn zurückzuführen, wie ja auch die außerordentlich frische und nervenstärkende Luft von den Kurgästen stets gerühmt wird.— Der Kurgarten ist etwa 60 Morgen groß. Die Verpflegung im Kurhause und den sonstigen Hotels ist vorzüglich. Gute Privatpensionen gibt es in genügender Zahl.— Das Kurhaus wird umsäumt von herrlichen, sich weithin erstreckenden Gartenanlagen mit wohlgepflegten englischen Rasen und Teppichbeeten; das Ganze, eingefaßt von einer üppigen Strauch= und Baumvegetation, bietet ein Bild, wie es manches große Bad in solcher Harmonie nicht auszuweisen hat.— Zur Unterhaltung der Kurgäste dienen: ein aus 26 Mitgliedern bestehendes vorzügliches Kurorchester, das täglich mehrmals konzertiert, besondere Künstler=Konzerte, regelmäßige TheaterVorstellungen, Reunions, reichhaltiges Lesezimmer, Lawn=Tennisplätze. Kegelbahn, Schießstand, Billards usw., usw.; für Kinder ist ein Spielplatz mit Spielen aller Art und Karussell vorhanden. An lohnenden Ausflügen in die nähere und weitere Umgebung ist kein Mangel. Als besonderer Vorzug Königsborns verdienen noch die durchaus mäßigen Preise für einen Kuraufenthalt hervorgehoben zu werden. Ordnung für die Prozession am Sonntag in der Fronleichnamsoktav zu Paderborn. Kreuz mit 2 Akolythen, Schweizer des Domes. Gruppe 1. Mädchenschulen der Stadt. 1. Gaukirche. 2. Dompfarre. 3. Markkirche. 4. Bußdorf. 5. HerzJesu=Pfarre. 6. Mädchen=Seminar=Uebungsschule. Gruppe 2. Kreuz mit 2 Akolythen. 1. Höhere Mädchenschule des St. Michaels=Klosters. 2. Höhere Mädchenschule von Frl. Pelizacus. 3. Präparandinnen. 4. Lehrerinnenseminar. Gruppe 3. Knabenschulen der Stadt. Kreuz mit 2 Akolythen. 1. Gaukirche. 2. Dompfarre. 3. Markkirche. 4. Bußdorf. 5. Herz=Jesu=Pfarre. 6. Seminar=Uebungsschule. Gruppe 4. 1. Präparanden. 2. Lehrerseminar. 3. Realschule. 4. Gymnasium. 5. Theologische Fakultät. 6. Barmherzige Brüder. 7. Franziskaner=Patres. 8. Domklerus. Das Allerheiligste. Die Schützen als Ehrengarde begleiten das heiligste Sakrament. 9. Magistrat, Stadtverordnete und Behörden. Gruppe 5. Gaukirchenpfarre: Kreuz mit 2 Akolythen, Meßdiener. 1. Kath. kaufm. Verein mit Jugendabteilung. 2. Jünglings=Sodalität der Gaukirche. 3. Männerbruderschaft. 1. Die übrigen Männer der Pfarre. Gruppe 6. 1. Engelchen. 2. Jungfrauen=Kongregation der Gaukirche. 3. Frauen der Gaukirchenpfarre. Gruppe 7. Dompfarre: Kreuz mit 2 Akolythen, Meßdiener. 1. Marianische=Jünglings=Sodalität, 2. Kath. Gesellenverein. 3. Die übrigen Jünglinge der Dompfarre. 4. Johannesbruderschaft. 5. Die übrigen Männer der Dompfarre. Gruppe 8. 1. Engelchen. 2. Marianische JungfrauenKongregation. 3. Die übrigen Jungfrauen der Dompfarre. 4. Der Mütterverein. 5. Die übrigen Frauen der Dompfarre. Gruppe 9. Warkkirchenpfarre: Kreuz mit 2 Akolythen, Meßdiener. 1. Die Marianische Jünglings=Sodalität. 2. Die übrigen Jünglinge der Pfarre. 3. Der Pius=Arbeiter=Verein. 4. Die übrigen Männer der Markkirchenpfarre. Gruppe 10. 1. Engelchen. 2. Marianische JungfrauenKongregation. 3. Die übrigen Jungfrauen der Markkirchenpfarre. 4. Der Mütterverein. 5. Die übrigen Frauen der Pfarrei. Gruppe 11. Bußdorfpsarre. Kreuz mit zwei Akolythen, Meßdiener. 1. Die Jünglinge der Bußdorfpfarre. 2. Sakramentsbruderschaft. 3. Die Männer der Butzdorfpfarre. Gruppe 12. 1. Engelchen. 2. Die Jungfrauen=Kongregation. 3. Die übrigen Jungfrauen der Pfarre. 4. Der Mütterverein. 5. Die übrigen Frauen der Pfarre. Gruppe 13. Herz=Jesu=Pfarre: Kreuz mit 2 Akolythen, Meßdiener, 1. Die Jünglings=Sodalität der Herz=Jesu=Pfarre, 2. Die Männer der Herz=Jesu-Pfarre. 3. Das Kreuzbündnis. Gruppe 14. 1. Engelchen. 2. Die Jungfrauen=Kongregation der Herz=Jesu=Pfarre. 3. Der Anna=Bund. 4. Die übrigen Frauen der Pfarre. Bemerkungen. Die Teilnehmer der Prozession versammeln sich rechtzeitig auf dem Domplatze und stellen sich unter Anleitung der Ordner auf, damit bei Beginn der Prozession kein Aufenthalt entsteht. Die Vereinen angehörenden Mitglieder tragen ihr Vereinsabzeichen. Die Prozession beginnt 9 Uhr. Die ganze Prozession geht in Reihen zu vier Gliedern. Während der Prozession wird von den einzeinen Gruppen abwechselnd gesungen und gebetet in der Weise, daß, während Gruppe 2 betet, Gruppe 1 und 3 singen. Es wird gesungen: Vom Dom bis zur 1. Station Nr. 204. Von der 1. 3. 4. 2. 3. 4. Nr. 215, 213. Nr. 207, 232. Nr. 230. „ 5.„ Nr. 301, 94. „# Station bis zum Dom 267, 295. Die Musik spielt eine Strophe, dann wird das Lied gesungen, beginnend mit der ersten Strophe. Das Zeichen zum Beginn des Gesanges oder Gebetes gibt der Gruppenführer. Die vor dem allerheil. Sakramente geyenden Teilnehmer ziehen an den einzelnen Stationen vorüber; sie machen „Halt“, wenn das Allerheiligste bei der Station angekommen ist, und wenden sich zum Allerheiligsten hin. Die dem Allerheiligsten folgenden Teilnehmer bleiben ebenfalls wegen des beschränkten Raumes bei der Station auf dem Wege in Reihe und Glied stehen. Es wird gebeten, den Anweisungen der Gruppenführer und Ordner zu folgen. Die Prozession zieht vom Dome aus und alle Teilnehmer kehren zum Dome zurück. Die vor dem Allerheiligsten gehenden Teilnehmer ziehen durch das„Paradies“ in den Dom und verlassen die Kirche durch das„rote Tor" bezw. durch den Pürting. Die dem Allerheiligsten folgenden Teilnehmer bleiben im Dom, bis sie den letzten Segen empfangen haben. K Bekanntmachung. Die Impfung der im Jahre 1912 geborenen Kinder findet in folgenden Terminen statt: 1. Aus der Gemeinde Verl am Freitag, den 13. Juni ds. Is., vormittags 10 Uhr in der Wirtschaft Blankemeyer in Verl. 2. Aus der Gemeinde Bornholte an demselben Tage, vormittags 11 Uhr in der Wirtschaft von Grauthoff in Verl. 3. Aus der Gemeinde Oesterwiehe ebenfalls an demselben Tage, nachmittags 4¼ Uhr in der Wirtschaft Johannliemke in Kaunitz. 4. Die impfpflichtigen Kinder derjenigen Eltern aus der Gemeinde Liemke, welche in der Nähe von Kaunitz wohnen, an demselben Tage, nachmittags 4 Uhr in der Wirtschaft von Buschkröger in Kaunitz. 5. Der impfpflichtigen Kinder derjenigen Eltern aus der Gemeinde Liemke, welche in der Nähe der Wirtschaft Johann Dresselhaus in Liemke wohnen, am Mittwoch, den 18. Juni d. Is., nachmittags 2 Uhr in der Wirtschaft Johann Dresselhaus in Liemke. 6. Der impfpflichtigen Kinder derjenigen Eltern aus der Gemeinde Liemke, welche unweit Schloß=Holte wohnen, am Mittwoch, den 18. Juni ds. Is., nachmittags 2¾ Uhr in der Wirtschaft Venjakob zu Schloß=Holte. Zu diesem Termine können auch diejenigen Kinder der Gemeinde Sende gebracht werden, deren Eltern unweit Schloß=Holte wohnen. 7. Der impfpflichtigen Kinder derjenigen Eltern aus der Gemeinde Sende, welche in der Nähe der Schule bei Brisse wohnen, am Mittwoch, den 18. Juni ds. Is. nachmittags 4¾ Uhr in der Schule bei Brisse, und die Kinder derjenigen Eltern, welche in der Nähe von Eckardtsheim wohnen, an demselben Tage, nachmittags 4¼ Uhr in der Schule zu Eckardtsheim.— Die Nachschautermine finden eine Woche nach den Impfterminen um dieselbe Stunde statt. Die Eltern werden hiermit aufgefordert, ihre impfpflichtigen Kinder in den vorbezeichneten Terminen bei Vermeidung von Strafe und Zwangsmitteln zu gestellen. Verl, den 7. Mai 1913. Der Amtmann Rhoden. Maurer, Zimmerer und Bauhilfsarbeiter für dauernde Arbeit gesucht. Christl. Bauarbeiterverband Duisburg. Realschulstr. 2. Zur Aushilfe suchen wir einen tüchtigen Junger Schneidergehülfe auf sofort gesucht. A. Reck, Paderborn, Bachstraße. Todes= unzeige. Holzverkauf in der Königl. Oberförsterei Wünnenberg, im Walde, am Mittwoch. den 4. Juni. in den Schutzbezirken Waldbach, Distrikt 41, 45 und Hessenberg, Distrikt 55, 50, 51. 236 Eichenstämme I. bis IV. Kl. mit 243.71 fm(19,63 I., 54.69 II., 87,74 III., 81,65 IV. Kl.). Zusammenkunft um 10 Uhr vormittags auf der Straße Wünnenberg—Bleiwäsche bei Distrikt 41. Aus Distrikt 45 wird nur das Stammholz IV. Kl. verkauft, aus Distrikt 51 nur die Holznummern 1 bis 60(unten im Tale). Vorherige Vorweisung auf Wunsch durch die Förster: Kimmel, Forsthaus Hessenberg bei Bleiwäsche, Post Fürstenberg i. Westf., und Wiemann zu Forsthaus Waldbach bei Wünnenberg. Aufmaßlisten durch die Oberförsterei gegen Schreibgebühr. Verkauf einer Besitzung mit Nebenhaus und Hausgarten. In einer land= und gewerbereichen Stadt Mitte Westfalens, 2000 Einwohner, ist eine in guter verkehrreicher Straße belegene Besitzung, in der seit 30 Jahren eine Gastwirtschaft und Bäckerei mit gutem Erfolge betrieben, letztere mit noch gutem Tuffsteinofen und allen bequemen Einrichtungen, mit oder ohne Inventar, hypothekenfrei, bei 12= bis 15000 Mark Anzahlung, zu erwerben. Gefl. schriftl. Anfragen unt. 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Auf sofort gesuchr zur Pflege eines 4 Wochen alten Kindes eine zuverlässige, einfache, ältere Person, die sich nebenbei im Haushalt betätigt. Meldungen mit Angabe von Referenzen befördert unt. Nr. 8805 die Geschäftsst. d. Bl. Kath. Gesellenverein. Sonntag morgen ¼9 Uhr versammeln sich die Mitglieder i. Gesellenhause z. Teilnahme an der Prozession u. d. Stadt. Abds. 8 Uhr Versammlung mit Vortrag. Junggesellen= Sodalität der Dompfarre. Sonntag morg. 8¾ Uhr versammeln sich die Sodalen am Markt zur Teilnahme an der Prozession um die Stadt. Medaillen anlegen. Junggesellen= Sodalität der Markkirche. Sonntag, den 25., morg. 9 Uhr Teilnahme a. d. großen Fronleichnamsprozession vom Dome aus. Nachm. 4 Uhr Abmarsch vom Junggesellenhause zu den Wettspielen a. d. Schützenplatz. Junggesellen= Sodalität der Gaukirche. Sonntag, d. 25. Mai, versammeln sich die Sodalen morgens 8¼ Uhr vor der Buchhandlung Thiele z. Teilnahme a. d. Prozession. Junggesellen=Sodalität der Herz=Jesu=Pfarre. Die Mitglieder versammeln sich 1/49 auf dem Markte bei dem Neptundrunnen zur Teilnahme a. d. Fronleichnamsprozession, nachm. 4 Uhr Turnspiele, 3¾ Uhr im Vereinshause antreten. Kath. kaufm. Verein und Jugendabteilung. Zur Teilnahme an der Fronleichnamsprozession versammelt sich der Verein Sonntag 9 Uhr am Dom bei der Buchhandlung Thiele. Männer=Sodalität. Sonntag, den 25. d. M., morg. 9 Uhr versam meln sich d. Mitglieder vor dem Dom z. Teilnahme an der Fronleichnamsprozession um die Stadt. Sakraments=Bruderschaft. Sonntag morg. 9 Uhr versammeln sich die Mitglieder vor d. Dom zur Teilnahme an der Prozession. Tertiarier. Samstag, den 24. Mai, nachm. 3½ Uhr Beerdigung der Mitschwester Wwe. Antonie Batsche vom Vincenz=Krankenhause. Seelenamt Samstag morgen 7,20 Uhr im Dom. St. Johannesbruderschaft im Dom. Sonntag morg. 9 Uhr versammeln sich die Mitglieder vor dem Dom zur Fronleichnamsprozession um die Stadt. Abstinenten= Jugendbund. Jünglingsabteilung des Kreuzbündnisses. Sonntag, d. 25. d. M., nachm. 4 Uhr Versammlung in d. Schule. Jungfrauenkongregation der Markkirche. Sonntag gemhl. Kommunion in der Jesuitenkirche. Die Mitglieder beteiligen sich möglichst vollzählig a. d. Fronleichnamsprozession; Aufstellung in d. Nähe d. Neptunsbrunnens. Jungfrauen=Kongregation der Bußzdarfpfarre. 2. Alonsianischer Sonntag. Nächsten Sonntag ist eine Wailfahrt nach Verne geplant. Jungfrauenkongregation der Herz=Jesu=Pfarre. Sonntag, den 25., morg. gegen 7 Uhr gem. hl. Kommunion. Nachmittags 4 Uhr seierl. Aufnahme neuer Mitglieder. Danach Versammlung in: Junggesellenhause mit geselliger Unterhaltung. K. J. S. Jugendbund für Schulentlassene. Die Wallfahrt nach Verne findet nicht Sonntag, sondern erst am folgenden Sonntag, a. Feste des hl. Herzens Mariens (1. Juni) statt. Abfahrt 2,14 Uhr nachm. v. Hauptbahnhofe. Verein kath.kaufm. Gehilfinnen. Sonntag nachm. 5¼ Uhr Versammlung mit Vortrag. Pius=Arbeiter=Verein. Sonn tag morg. 9 Uhr Beteiligung a. d. Fronleichnamsprozession um die Stadt. Abzeichen anlegen. Abends 8 Uhr Liederabend. 6. B. Liederkranz. Dienstag, 27. 5., abds. 8½ Uhr außerordentliche General=Versammlung. Wegen Wichtigkeit d. Tagesordnung müssen alle Mitglieder unbedingt erscheinen. Artillerie=Verein Paderborn. Sonntag, den 1 Juni, abde. 8 Uhr außerordentliche Generalversammlung. Ordentliches Mädchen von 16—18 Jahren auf sofort oder Mitte Juni für kl. Haush. gesucht. Zu erfr. Amtliches Kreisblakt, Wiedenbrück. Kathol. Kirchenkalender für Padervorn. Sonntag. 25. Mai 1913. Zweiter Sonntag nach Pfingsten. Evangelium: Vom großen Abendmahl(Luk. 14, 16—24). Dom: 5½, 6, 6½ und 8 Uhr hl. Messen, 7 Uhr Pfarrmesse, 7 Uhr Choramt, 7,25 Uor feierliches Hochamt. 8½ Uhr Predigt, 9 Uhr Fronleichnamsprozession um die Stadt, 11 Uhr hl. Meise. Nachm. 2½ Uhr feierlichze Besper und Segen. Abends 8 Uhr Fronleichnamsandacht und Seger.. Gaurirche: 6. 7 und 10 Uhr hl. Messen, 8 Uhr Hochamt mit Segen. Die Nachri.=Andacht fällt aus. Abends 8 Uhr Fronleichnamsandacht mit Segert. Universitäts=Marksirche:(3. Aloysianischer-Sonntag.) 5 ¼, 6, 6½ und 7 Uhr hl. Messen, 7½ Uhr Gymnasialmesse mit Segen, 8,05 Uhr Pfarrmesse mit Segen, 10½ Uhr hl. Meise. Nachm. 4 Uhr Aloysius Andacht mit Predigt, 8 Uhr Fronleichnamsandacht. Bußdorfkirche: 6½. Uhr erste bl. Messe, 7½ Uhr Hochamt mit Segen. Nachm. 2½ Uhr Sakramentsandacht mit Segen (Oktavandacht), 6 Uhr Maiandacht mit Predigt und Segen. Hospitalkirche: ½7 Uhr dl. Messe, 8 Uhr Hochamt. Nackm. 3 Uhr Andacht mit Segen. Barmherzigen Brüder: 6¼ und 8 Uhr hl. Messen. Nachm. 5½ Uhr Andacht mit Predigt und Segen. 9.Jiehung der 5. Klasse der 2. Preußisch-Süddeutschen (228. Kgl. Preuß.) Klassen-Lotterie. Vom 9. Mai bis 4. Juni 1913.) Nur die Gewinne über 240 Mk sind der#etr. Nummern in Klammern beige üat. Ohne Gewäyr. H.A.V. 74(3000) 95(500] 330 461 65 601 17 870 665 117135 258 87 433(1000 146 50 585 89 700 22 K7 817(3000 auf jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen. und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II. 20 Mai 1913, vormittags. Nachdruck verboten. 63 67(500) 135 59(500) 67 281 687 767 809 943 1019 202 37 428 94 533 603 14 23 29 703 928 2002 142 388 567 740 812 941 87 3157 94 201 330 404 59 81 642 872 900, 4185 375 87 611(500) 47 704 817 934 5104 245 549 55(1000) 628 88(500] 791(1000] 6011 204 53 383(500 425 55 536(500) 821 26 76 77 971 7062 227 48 574 99 649 787 862 975 8278 715 51 9113 207 470 519 604 84 792 876 943(3000) 61 72 391 569 646 704 26 12026 87 680 704(50000 15080 374 81 613 735 (1000] 426 636 46 801 71 957(500) 94 17132 316 73 413 45(500) 566 620 924 18181(1000] 405 7(500) 59 554 684 93 863 (1000) 902 19198 276 342 400(1000] 591 609 26 783 980 20335 44 560 611 46 81 781 811 17 956 69 21019 314 497,(1000| 530 70 689 720 91 887 22035 182 96 308 51 777 846 65 94 23176[500 5000 70 286(1000 246 470 500 500 1000] 421 64 84 822 24160 208 468 545 634 58 833 25231 308(500 500) 701 893 910 77, 26233 765 80(1000] 27148 329 484 602 4. 500] 28166 253 45s 582 814 17 19 30 35 67 94 95 922 38 86 29024 71 77 142 315 457 698 703 10 898 11000) 935(500) 67 30052(500) 180 226 86 318 612 797 809 88 31256(1000) 317 fl 508(500) 662 716 855 907 32029 191 268 505 669 838 901 90 33238 447 744 843(500) 925 38 64(500] 34142 51 205 306 675(1000) 728 35078 94(500) 117 48 86 266 369 431(500) 61 551 786 96 989 36034 67 269 324 27 83 727 66(1000) 818 955 37472(3000] 532 614 801 19 45 51 78 927 38098 156(1000) 265 403 27 44 94 551 667(1000) 752 853 962 39041(500] 285 86 99 408 58 531 754 844 55 61(500) 973 92 40286 95 625 718 41151 78 98 260 67 471 581(1000] 669 710 60 42203 37 318 61 606(500) 43 43021 32 153 67(500] 367(500) 432 635 60 738 964 44294 323 451 724 856 88 974 78(500) 45071, 133 78 202 312 25 72 660 760 818(1000) 978 46013 65 128 223 469(1000] 95 658 718 863 936 47318 76 453 704 82 817 94 48035 184 253 54 59 330 815 28 49004 84 139(500) 41 296 315 44 61 412 19 513 668 93 857 63 958 50025 197 298 400 66 623 890, 51171(500) 85(500] 338(3000] 39 41 97 401(1000) 583 706 38 52 886 52039(1000] 82 190 269 329 461 718 881 84 905 39 53406(3000] 571(500) 72 634 54164 220 494 507 683 780 819 55164 650 802 1500] 36111 69 1500] 384 422 577 622 1000) 94 706 13 87 87 874 922(1000)., 57251(500] 97 352 516 33 98 900 m8 75 58258 70 82 98 467 560(1000) 610 728 826 59009 193 252°8 377 476 579 624 28 756 60135 583 614 803 906 61155 97 244 590 892 938 62071(500] 415 35 42 680 798 869 63443 96 641(1000) 85 880 984 64073(1000) 110 47 330 70 479(500] 603 754 85 932. 65134 73 98 229 42 360 605(45 61 892(500) 66228 56(500) 825 658 70 701 46 922 77, 67090 856 480 651 55 68006 90 510(1000) 47 69144 223 345 464 673 725 48 95 913 70006 178 570 641 700 839 51 982 95 71072 192 284 421(500) 42 551 677 795 947 72194 276(500) 509 11 58 89 968 70 73079 131 93 238 600 57[3000) 726 28 74054 108 258 704 31 822 54 75143 249 318 497 785 76054 694 899 955 77026 27 272 447 99 871 78094 99 256 313 487 616(3000) 719 861 966 79412 55 627 822 911 80241 69 72 76 624 97 797 801, 81052 161 69 387 549 61(500) 618 72 856 58 82 87 953 67, 82460 97 519 88 93 671 973 83010 138 42 372 522(1000) 900, 84153 528 46 674 747 911 85166 394 423 98 896 5600) 60 72 76 984 86898 15000] 418 59 640 99 1000) 303 838 88036 39 223 37 587 677 8F 677 805 40 66 80 90111 18 841 502(1000) 37 905 9 87 91165 697 728 830 919(500) 151 203 411 30 39(1000) 560 83 799(1000] 875 911 93018 65 104 42 94121 49 281 361 442 73 515 618 95010 193 48 825 48 499 98359 100084 87 708 984 115117 247 701 23 888 945 116008 63(500] 90 5 56 536 673 785 850 118055 63(500) 146 52 585 89 700 22 87 78 948 119126 58 59 90(500) 234 333[500) 58 429(500) 501 9.5 83 120773(500) 828 41 77 928 44 121131 40 271 392 559 600 731 962 122013 93 173 88 298(1000] 430 77 729 813 29 183155 78 560 621 79 725(1000) 59 124006 98 238 433 50 81 514 34 96 839 65 971 125073 173 301(1000) 556 98 681 96 769 71 126104(3000] 36(3000] 262 311 81(1000] 420(1000) 658 959 127079 2°9 351(3000] 406 846 965 128015 (500] 340 474 501(1000) 94 711 820 75 912 45 69 129026 91 117 210 89 375 724 841 906(1000) 33 130086 123 227 356 405(1000) 81 535 605 972 98 131278(500 339 795 915 34(1000) 54 132167 307(1000] 405 76 531 621 22 62 721 916 38 75(3000] 133052 529 641 81 830 986 134056 205 69 92 515 500) 606 45 730 849 89 135006(500] 196 237 387 513 627 91 786 500— 287 s1 726 98 520 76 87089 95 239 81 89134 221 447 72 513 85 1 885 uun g 7.50 62 84 91 416 514 a1“. 49 772 1500] 818 80 96244 48 325 614(1000) 48 722 838 967 97035 48 99 357 438 638 729 806 10 714 808 64(500) 932 99010 79 321 440 722 805 100035 246 316 418 550 77 602 22 744 53 970 54 05032 75 978 91 99(3000), 192010 500) 74 1500) 310 58(1090) 467 5.8 613 8 764 887 910 193044 49 289 93 374 627 32 94 656 743 78 94005 14 123 36 212 58 99 429 538 55 697 77 2 318 82 456(1000) 554 980 975 107094 97 118 51 I 881 913 52 168124 6 30 109194 533 42 604; J8 8 110078(1000) 132 205 304(500] 69; 980 34 803 976—•—— 538 55 697 779 832 83 967 105032 106015 142 70 205 840 414 82 732 84 7 118 51(500] 59 209 94 531 68(10001, 341(1000 68124(500] 29 219 312 529 89 674(500) 87 758(1000) 42 606 9 795"——„„ 0n 514 16 95 112044 91 187 tood) 113264 700) 68 348 87 500 N7(1000 645 802 111141 71 276 90 310 458 828 404 6 785 852 80 943 24 909 114507 22 619 36046 160 572 619 80(500) 137016 17 53 257 361 30 624 42(1000 700(3000) 87 138077 287(1000) 341 75 410 515 45 875 139055 184 290 309 422 601 43(3000) 726 987(3000 140028 132 81 503 631 754 70 815 78 971 87. 141013 67(500) 133 87 374 401 506 916 142048 56 229 71 351 70 403(1000) 567 767 807 62 97 924 29(3000), 143013 135 49 343 666 720 51(500] 57 144318 (3000] 29 431 525 768 85 927, 145088 115(500) 42 655 953 13000) 146146 49 55 86 292 383 543(500] 653(500) 843(3000) 147028 188 237 325 61 471 733 816(500) 42(500) 990. 148402 694(500) 754 839 42 85 149012 80 217 310 441 67 73(1000) 536 693 735 70 82 917 150072 240 636 815 18 996, 151460 595 610 849 916 152122 34 500) 298 338(3000; 427(500) 64 616 43 48 715 93 153101 40 251 314 637 85 751 923 96 154127(1000] 280 371 435 534 613 755 71, 155005 213 437 61(1000) 590 643 828 78 156080 181 293(1000) 828 694 704 63 802 71 157067 222 461 510 94 678 761 831 158016 62 97 130 313 806 43 159023 50 165 83 271 83 318 43 481 529 68 604 7 63 742(500) 89 844 971 160002 59 103 80 84 222 401 99 770 827 69 913 161180 246 345 461 648 58(3000) 760 882 162124(500) 281 96 379 430 63 534 762 68 77 806 163116(1000) 344 401 26 550 800 19 919 54 164097 124 28 207(3000] 333(500) 84 99 763(1000) 85(1000], 165058 71 161 67 75 216(1000) 32 89(500) 319(1000] 36 58 419 90 572 680 83762 75 166041 58 254 381 547 92 866 167005 24 29 40 312 70 446 61 994 168045 140 373 97 435 514 895 169122 97 352 86 525 633 754 88 973 170044 464 70 809 31 171025 33 177 554 639 737 67 817 71 906 75 172066 155 364 492 510 798(1000) 951 173075(500) 83 116 303 6 31 484 91 541 70(500) 84 678 744 824 918 174114 300 498 582 827 175073 264 316(500) 63 463 72(3000) 628 944 176009 227 70 377 89 410 627 853 177234 871 509 690(500) 704 59 899 178093 95(3000) 163 231 36 91 386 551 651 53 744(1000) 179106 27[3000) 276 649 67 3000 712 808 932 180272 317 96 592(500) 718 862 908 11 181091 202(3000) 48 413 28 517 817 980, 182149 382 98 417 516 629 183080 519 96 720(500) 834 48 184134 35 88(3000) 429 525 632 810 41 966 185071 127 77 341(500) 70 406 18 514 27 730 880 81 956 186046 261 322 76 580(500 618 62 836 962 187398 439 40 535 602 65 38 706 88 938 188190 225 455 87 868 189050 377 87(500) 458 69 73 561 991 190151 285 430 78 754 191009 67 94 229 89 432 49 58 563 776 897 939 192071 96 124 244 327 509 624 742 45 59 851 66 193458 655 897. 194014 90(1000) 124 238(3000) 459 640(500] 886 195015 266 324 501 93 767(500) S54 970, 196014 23 176 80 241(1 100) 67 355 67 417 543 66 661 837 922 43 197173 210 369 86 516 748 76 807 70 198134 292 448 53 552 674 708 27 872. 199058 158 60 241 378 410 721 38 94(500) 862 923 72 200098 397 438 884 201055 109 239(500) 338 441 99 523 11 948 202391 469 730 823 55 60 946 203048 147 54 256 58 500 719 82 877 204061 223 91 365 472 500 720, 205029 232 50(500) 346 586(500) 617 713 65(500) 83 206154(1000) 360 506 72 610 709 69 864 207187 486 567 730 979 208024 37(1000) 167 243(1000) 349 485 86 564 718 209218 334 433 93 530 600 92(1000] 904 210379 495 99 576(1000) 626 211225 62 332 426 81 556 781 839 959 212164 259 77 873 84 522 844 70 75 213058 314 69 503 61 63 500) 772 958 214277 350 499 544 607 897 35 93 650 769 216061 170 73 365 695 770 995 457 542 768 815(500) 48 218170 75 90 615 739(1000) 473 516 809 87 56 934 71 220063 91 281 418 99 571 81 615(1000) 41 60 755 841 291511 655 900 222024 145 56 231 83 311 27(1000) 73 472 95 712 82 832 2231·39 49 210 21 90(500) 462 92 521 602 919 824025(1000) 468 96 6 765 822 89 425358 623 62 226011 65 212 73(1000] 83 9 763 9. Zlehung der 5. Klasse der 2. Preußisch-Süddeutschen (228. Kgl. Preuß.) Klassen-Lotterie. (Vom 9. Mai bis 4. Juni 1913.) Nur die Gewinne über 240 Mk. sind den beir Nummern in Klammern bei eruer. Ohne Gewähr. H.AB. Auf jede gezogene Nummer und zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II. 0 M 200 11(1000 9 325 402(1000) 576 712(500) 827 4041(500) 120 666 914 5095(1000) 103 17 63 243 330 480 828 40 908 78 127 235 3“ 55 361 782 87 91 901 56 57 86 7020 1913. nachmillugs. Nochdruck verboten. 309(1000] 403 63 786 831 62 90 97 934 1081 236 86 314 35 581 679 738 67 851 905 2005 57 196 757, 3009 47 105 30 37(500] 62 223 79 325 68 70 526 753 77 86 500) 12 57 6000 78 1—:—— 375 503 633(3000) 35 74 740 924 66 8075 546 914(500) 9179(1000] 233 54 521 739 948 10220 44 336 513 678(500) 764 899 930 25 11185 424 549 680 836 63 956 12221 76 526 618 721 969 13074(500) 81 179 255(1000) 79 84 461 525 735 60 877 14150 523 51 761(1000) 818 990 15141 216 653 728(3000 44 812 976 16036 293 312 48 410(500] 620 85 859 905 17041 162 220 384 480 510 11 56 904 29 35 18142 212 76 97 343 690 500) 927 84 19033(500) 21: 89 543 673(500 20061 302 25 80 98 438 675 85 755 839 923 71(3000) 21055 93 120 837 71 75 473 99 507 62 643 95 789 933 63 22048(3000) 256 360 609 712 939 71 23144 97 429 704 841 939 53 24187 204 450 52 74 928 64 25154 256 72 418 616 746 26298 414 602 27105(3000] 369 655 94 759 1000] 854 962 28016 2. 239 376(1000) 427 778 934 29002 27 270 392 410 605 707 816(500) 32 904 30143 53 636 60 794 838(500) 75 94 31123 257 377 81 489 502 697 932 32004 185 265 393 804 902 78 33207 41 42 39 472(3000) 504 96 708 918 82 84000(500) 346 483 98(500) 617 857 35374 86075 357 437 44 70 538 64 669 717 44 79 94 846 37325 677 823 67 920 26 57 38045 258(3000] 312 456 86 514 672 39011 50 437 86 533(1000) 63 76 82 611 64(3000) 989 40073 477 83 94 572 783 804 41 67 94 41052 70 83 98 144 302 8 42125 216 33 38 349 68 93 635(500) 728(500) 939 43026 266(500) 354 61 469 521 883 983 86(500) 44100 317 58 821 28 983 45166 94 431 40 532(500) 65 611 74 738 903 43 91, 46112 27 79 425 582 845 76 0 669 901 85 4800-—"—— 222 364 407 538 51[500] 67(100 1000] 84 219 322 54120 351 559 61 5 213058 314 59 505 01 O.5 215022 477(500) 554(3000] 995 217052 112 49 269(500 5 739(1000) 219124 224 35 227033 125 325 598 633 805 964 228032 64 1000] 83 (1000) 94 100 500) 86 579 618 40(500) 50 85 309 299818 473 51s 674 720 50 814 231189 329 39 446 58 80 649 885 88 927 232223 63 395 688 233034 83(1000) 232 77 841 576 787 806 Berichtigung: in der Nachmittagsliste vom 19 Mai lies 33802 5 statt 83825, 38445 statt 88345, 40636 mit 500 Mk., 104019 mit 500 117756 89 statt 117758 86, 120729 sdatt 120722, 185745 statt 185245, 199648 hatt 168648 966 47027 137 55 224 540 669 901 85 48022 109 22 46 266 72 306 424 643 735 940 89 49105 10 222 364 407 538 699 50088(3000) 117(500) 51(500) 67(1000) 517(3000) 952 98 51154 428 591 858 948 52102(1000) 84 219 322 578 714 26 30 822 34 43 901 20 38 53061 300 594 840 54120 351 559 613 802 11 12 966 55019 48 196 254 442 67 86 504 29 613 822 69 96 56220 317 691 859 983 85 57319 44 693 715(1000] 18 909 28 58150 94 268 409 531 32 98(500) 990(3000) 59088 284(1000) 94 443 501 45 611 41 759 804(500) 38 65 60044 218 413 543 90 624 56 725 811(1000) 969 61001 173 238 41 65 336 71 604 768 6220) 42 324 438(1000) 50 98 517 52 653 83 700 810 83 47 987 63022 117 76 361 562 8; 683(500) 783 805 75 64032 186 209 33 527 97 798 65008 137 548 670 992 66037 487 67249 88 369 583 628 94 762 899[5000) 68172 444 56 576 657 729(1000) 83(500) 947 69241(500) 48 818 60 440 57 96 717 800 62 75 911 48 71 89 70017 147(500) 49 55 218 414(1000) 553 757(500) 826 961 65 96 71063 195(500] 97 333 505(3000] 779 816 72051 188 212 50 636 757 874 73060 68 109 214 463 546 78 627 59(500) 81 867 983 74076 228 62 69 314 427 57 88 553 55 605 20 27 69 728 884 950 64 73005 149 273 302 33(500) 54 666 77 88 710 73 861(10001 76085 160 425 53 548 70 727 821 930 74 77077 171 256 84 322 2 568(5001 708(1000 93 943 78096 148 87 93 292 384 441[500) 62 627(3000) 88 901 5 79201 R18 462(5001 82 779 947 80491 514 615 803 13 81047 86 414 63 938 82197 252 350 410 91 579 629 58 781 83027 365(1000) 94 401(500) 59 620 809 84066 275 3000 315 437 631 813 48 85171 217 450 526 833 981(1000) 85 86238 80 394 409 99 590 604 54 87069 411 32 76 740 872 904 89096 276 316 22 74 605(500) 729(3000) 53 89533 611(500) 826 904 90271 377 541 45 620 33 743 915(1000] 91013 52 59 198 301 32 67 69 90 438 548 736 906 20, 92137 65 251 447 907 48 52 93059 262 70 89 407 519 39 65 760(500) 67 845 925 94344 434 63 726 919 95727 336 447 530 708 15 902 96179 203 67(500) 318 39(3000) 511 630 868 972(500) 97015 18 137 243 365 505 812 55 98071 158 65 444 722 27(500) 48 984 99249 487 603 81(3000) 808 65 100311 443 593(500) 666 703 72 79(3000) 810 989 101288 443 92 537 46 645 835 982 102041 73 97 199 297 390 493 541 893 957 103150 63 221 815 33 78 438 679 701 962 66 77. 194274 418 39 540(1000) 621 771 73 908 31 42 65 105192 267 90 705 912 51(1000] 60, 106250 332 541 658 69 940 72 107142 2312788 837 86 108025 59[500] 98 165 211 78 507 19(3000] 655 86(500) 774 851(3100], 109126(500) 81 49 77 230 95(500) 328 470 662 730 929(3000) 83 110169 99 388 449 814 40 950, 111012 99 101 56 401 10 21 37 666 745 90 840 42 48 900 113108 221 85 99 343 886 964 113100 53 301 67 418 961 114004 79 13000] 112 288 559 776 926 115098 222 334 47 984 116106 362 641 707 60 859 72 117031 381 572 991 118038 246(3000 720 895 119339 441 546 616 38 715 41 818 48 120129 57 282 829(1000] 4S 965(3000). 121038 284 319 28 6) 751 832(3000) 122071 361 512 89 607(500] 712(1000) 41 43 882 930 83 123029 141(1000) 218(1000] 309 421 526 676 713 124182 517 60 73 65: 711 50 913 125059 116 259 628 780 90 979 126016 212 348 540 698 344 127065 321 50 65 715 825 98 996 128059 828 12914: 347 426 49(500) 84 85 687(500) 714 28 916 77 130134 205 361 445(1000) 77 552 64 88(1000] 689(1000) 834 181139 300) 237 303(1000) 59(1000) 99 522 754 997 132026 109 356 412 872 133029:7 268 87(1000) 337 686 768 81(1000) 972 1341## 200 18 310 553 703 74 839 931 135018 27(500) 162 245(1000) 65 66 716 27 949 136139(1000] 50 52 97 390 430 684 959 137140 582(1000 96 630 138021 23 121 213 368 418 57 66 650 715 986(500) 139308 23 25 473 630 68(500) 380 984 40056(3000) 165 297, 355 473 87 820 69 902 89 141144(1000) 74 245 51 66 397 435 89 518 27 29 89 616 89 746 50 61 849 142084 86 145 202[500) 18 405 604 743 942 143113 202 372 96 840 144313 42 750 60 145070(500) 151 Sd 395 411 544 624 900 26 48 59 144056 215 407 11 710 54 92 802 41 147056 61 145 62(1000) 438 70 565 940 13 148 29 69 86(500) 169 445 87 95 609 734 92 1500) 852 98 149096 216 456 789 858 150044 277 815 87(500) 513 54 785(500) 955 70 151218 65 500 540 638 84 953 90, 152029 111 57 96,500) 283 352 649 902 7 15308 95 157 288 347 77(1000) 463(500) 762 813 29 154019 107 45 23. 3000] 377 473 505 43 614 16 78 85 701 155081 110 30 65 387 411 506 817 952 65(500) 156051 96 710 43 49 908 41 49 157024 79 124 372 547 631 40 50 738 844(500) 957., 158447 48 66 81 531 657 728 38 41 49 79 959 159018 197 255 422 64 68 653 778 816(3000) 166062 98 138(500) 46 75(500) 364 746 895 933(1000] 92 161109 308 22 477 87 699 162070 78(1000] 303 94 446 66(1000) 518 740 891 163132 46 886 424(3000, 623 801(500]. 164035 70 211 52 310 39 90 441 647 946(3000) 165607 105 207 23 98 476 599 612 709 966 16636; 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ChausseeVerding. Die zum chausseemäßigen Ausbau des 890 m langen Effentlichen Weges von Kemper durch Wiebeler bis Heimeier in der Gemeinde Westenholz erforderlichen Arbeiten und Materiallieferungen(Herstellung des Wegeplanums, Anfertigung eines Durchlasses, Anlieferung des Steinmaterials und Herstellung der Steinbahn), veranschlagt zu 17382,60 Mt., sollen in einem Lose vergeben werden. Zur Belehrung der Unternehmer wird am Montag, den 26. d. Mts., vormittags 10½ Uhr von der Engelmeier'schen Wirtschaft in Westenholz an der Kreisstraße Delbrück=Westenholz=Mettinghausen aus ein Begang der auszubauenden Wegestrecke stattfinden. Schriftliche und postmäßig verschlossene Angebote mit der Aufschrift:„Chausseebau in Westenholz“ sind bis Freitag, den 30. ds. Mts., vormittags 10½ Uhr an das Kreisbauamt, Bußdorfwall 42, hierselbst einzureichen, um welche Zeit die Eröffnung der eingegangenen Angebote in Gegenwart der eiwaerschienenen Unternehmer stattfindet. Die Verdingsunterlagen liegen während der Dienststunden auf dem Kreisbauamte hier zur Einsicht aus; ebenda sind auch die vorgeschriebenen Angebotsformulare zu erhalten. Zuschlagsfrist 14 Tage. Paderborn, den 20. Mai 1913. Der Kreisbaumeister C. Wehrmann. Preiswertes Angebot. in modernen Mustern Mk. 1.25 1.75 2.50 3.00 4.25 6.50 aparte Dessins Mk. 6.75 8.50 10.25 14.— Cocos-Läufer in verschiedenen Breiten p. Meter Mk. 0.95 1.25 1.80 2.25 Ledermallen Mk. 5.50 4.40 3.50 2.75 Linoleumteppiche Mk. 25 20 15 12 7.50 Linoleumläufer p. Meter Mk. 2.— 1.65 1.35 1.— hinoleum Stückware p. □ Mk. 4.50 3.50 3.— 1.75 Linoleumvorlagen Mk. 1.25 0.95 0.65 0.45 II. Hosberg. Paderborn. Schöner JagdXXT hund 2 Jahre alt, gut dressiert, für 80 Mark sofort zu verkaufen. Wilh. Frank, Höxter, Grubestraße 21. Hp31 Gewerbe= Industrie= und Kunst=Ausstellung 21.Juni-Sept. Paderborn 1913 21.Juni-Sept. Größe des Ausstellungsgeländes: 56 000 gm. Orotektor: Se. 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Ortskrankenkasse VIII für Buch= und Steindrucker. Samstag, den 31. Mai, abends 8 Uhr findet im Restaurant„Tomschenke“ die statutengemäße Generalversammlung statt, zu welcher die Arbeitgeber und stimmberechtigten Kassenmitglieder hiermit eingeladen werden. Tagesordnung: 1. Bericht der Revisoren über die Prüfung der Jahresrechnung 1912 und Abnahme derselben. 2. Beratung und Beschlußfassung über die der R.=V.=O. angepaßten Satzungen. 3. Kassenangelegenheiten. Paderborn, 23. Mai 1913. Der Vorstand. Gemeinsame Ortskrankenkasse der Stadt Winterberg u. des Amtes Medebach und Niedersfeld. General=Versammlung Sonntag, den 1. Juni, nachmittags 3½ Uhr beim Gastwirt Adam Braun zu Winterberg. Tages=Ordnung: Beschlußfassung über das am 1. Januar 1914 in Kraft tretende Statut zwecks Ausbau der Kasse zur Allgemeinen Ortskrankenkasse. O19 Der Vorstand. Nehme Wäsche an zum Plätten. Für saubere Ausführung wird garantiert. Frau Knabe. Borchenerstraße Nr. 30. Hinweis. Der Stadt=Auflage unserer heutigen Nummer sowie für die Leser in Lippspringe und Neuhaus liegt ein 04577 Prospekt über Handarbeiten der Firma Moritz Kass& Co. bei, den wir besonderer Beachtung empfehlen. Nr. 91. Vierter Jahrgang. Feierstunden. Unterhaltungsbeilage zum Westfälischen Volksblatt und Sauerländer Tageblatt. Samstag, 24. Mai 1913. Richard Wagner Richard Wagner und sein fürstlicher Mäzen. Zum 100jährigen Geburtstage des Dichter=Komponisten. Von Paul Pasig. 1813— 22. Mai— 1913. (Nachdruck verboten.) Selten hat fürstliche Gunst so befruchtend auf das Talent eingewirkt und denselben zu seiner vollen, segensreichen Entfaltung verholfen, als es bei Richard Wagner der Fall war, dem höchstwahrscheinlich ohne seines fürstlichen Gönners unbeschränkte Gunst das wenig beneidenswerte Los so vieler hervorragender Talente b.schieden gewesen wäre, erst nach seinem Tode gewürdigt und nach Verdienst anerkannt zu werden. Wilhelm Richard Wagner: ein Leipziger Kind und Sohn eines Polizeiaktuars, hatte schon frühzeitig die musikalische Laufbahn betreten und bereits 1833, also als Zwanzigjähriger, eine Symphonie und eine Konzertouvertüre mit Fuge im dortigen weltberühmten„Gewandhause“ unter Beifall zur Aufführung gebracht. In Würzburg, wo er in dim gleichen Jahre Chordirektor wurde, entstan sein erste Oper„Die Feen“, die gleich der zweiten„Das Liebesverbot“ nur wenig Erfolge zeitigte. Das unstete Want erleben, das Wagner nach seiner Verheiratung mit der Königsberger Schauspielerin Minna Planer führte— wir finden ihn vorübergehend in Riga, London, Paris, dann in Dresden als königlichen Hofkapellmeister. (1843—1849), von hier infolge der Mai rigni se lüchtig in Weimar, Paris, dann in Zürich, zuletzt in Wien— hinderte ihn nicht, auf seiner Künstlerlaufbahn unverdrossen vorwärts zus chreiten, und in jener Zeit entstanden, von anderen Erzeugnissen abgesehen, seine Meisterwerke„Rienzi“.„Fliegender Holländer",„Tannhäuser",„Ring des Nibelungen“,„Rheingold“,„Walküre",„Lohengrin“ und (1859)„Tristan und Isolde“, indem er mit der bisheri gen Opernform entscheidend brach und das Musikdrama“ als Zukunftsoper hinstellte. Richard Wagners Geburtshaus in Leipzig Aber um seine grandiosen Pläne, die er verfolgte, zu verwirklichen, dazu bedurfte er nicht nur einer gesicherten und sorgenfreien Stellung, sondern vor allem auch eines mächtigen und einflußreichen Gönners, der materiell und moralisch seine weitschauenden Pläne zu fördern bereit war. Und dieser erstand ihm im Jahre 1864, als nach dem Tode Maximilians II. der oamals neunzehnjährige, künstlerisch hochstrebende Ludwig II. den Thron Bayerns bestieg, der den damals 51jährigen Dichterkomponisten nach München berief(1864). Lassen wir diesen hierüber selbst sprechen.„Da ganz unerwartet,“ schreibt er,„stirbt der König von Bayern, und mein mitleidiger Schutzengel besteint— ge en das Schicksal— einen Thron. Vier Wochen nachher ist bereits seine erste Sorge, nach mir auszusenden; während ich den Leidensbecher... bis auf die untersten Hefen leere, sucht mich der Abgesandte in meiner herrenlosen Wohnung in Penzing(bei Wien) auf; er muß dem liebenden König einen Bleistift, eine Feder von mir mitbringen.“ Schon die letzten Worte lassen auf das eigenartige Verhältnis schließen, das sich nun zwischen dem alternden Dichter=Komponisten und dem jungen Könige entspann; es war das der innigsten Freundeszuneigung, ja, wenn man die geradezu schwärmerischen Ausdrücke in des Königs Briefen an Wagner erwägt, mehr als das. Schon im ersten Briefe, Hohenschwangau, 8. Nov. 1864, nennt er ihn seinen„einzig geliebten Freund“, dann heißt es weiter:„Der Gedanken an Sie erleichtert mir das Schwere in meinem Berufe; so lange Sie leben, ist auch das Leben für mich herrlich und beglückend. In einem zweiten Briefe, vom 26. November 1864 heißt es: „Seien Sie überzeugt, daß ich meinem Geliebten verstehe, daß ich weiß und fühle, daß er nur mehr für mich leben und schaffen will; wie ja mein eigentliches, wahres Leben in ihm, und durch ihn einzig und allein besteht. Kein Schmerz, keine Wolke kann mir das Dasein trüben, wenn dieser Stern am Himmel strahlt; mein alles hängt an ihm.“... Zugleich teilt ihm der König seinen Entschluß mit, ein großes steinernes Theater(in München) zur Aufführung des„Ringes“ zu erbauen—„dieses unvergängliche Werk muß einen würdigen Raum für seine Darstellung erhalten“, schreibt er. Nach einer Erkrankung Wagners sendet der König diesem folgende Zeilen: 5. Januar 1865.„Mein Inniggeliebter! Eben erfuhr ich durch Pfistermeister, daß Sie wieder völlig hergestellt sind, o, mit welchem Freudenjubel begrüße ich diese Stunde; wie brenne ich vor Sehnsucht nach ruhigen, weihevollen Stunden, die es mir vergönnen werden, das langersehnte Antlitz des Teuersten der Erde wiederzusehen. Also Semper entwirft den Plan zu unserem Heiligtum — der Himmel steigt für uns auf die Erde herab. Also Tristan hoffentlich im Mai! O seliger Tag, wenn der ersehnte Bau vor uns sich erheben wird, selige Stunden, wenn dort Ihre Werke vollkommen zur Tat werden!“ Als man von„Ungnade“ munkelte und das Verhältnis zwischen Wagner und seinem fürstlichen Gönner anfing, die Oeffentlichkeit in unliebsamer Weise zu beschäftigen, kam der König mit folgenden Worten hierauf zu sprechen(Brief vom 14. Februar 1865):„Elende, kurzsichtige Menschen, die von Ungnade sprechen können, die von unserer Liebe keine Ahnung haben, keine haben können! Verzeihe(!) ihnen, sie wissen nicht was sie tun! Sie wissen nicht, daß Sie mir alles sind und sein werden bis in den Tod. Daß ich Sie liebte, ehe ich Sie sah.“... Besonders bezeichnend ist der Brief. der vom Tage der angesetzten Tristan=Aufführung(10. Juni 1865) datiert ist:„Ein und all! Inbegriff meiner Seligkeit! Wonnevoller Tag! Tristan! Wie freue ich mich auf den Abend! Käme er doch bald! Wann weicht der Tag der Nacht? Wann löscht die Fackel aus, wann wird es Nacht im Haus? Heute, heute, wie zu fassen! Warum mich loben und preisen? Er vollbrachte die Tat! Er ist das Wunder der Welt, was bin ich ohne Ihn? Warum, ich beschwöre Sie, warum finden Sie keine Ruhe, warum stets von Qualen gepeinigt?— Meine Liebe für Sie, ich brauche es ja nicht zu wiederholen, bleibt Ihnen stets. Treu bis in den Tod!— Bald hoffe ich meinen einzigen wiederzusehen... Dir geboren! dir erkoren! Dies ist mein Beruf! Ich grüße Ihre Freunde, sie sind die meinigen.“ .... Das Verhältnis zwischen beiden und Wagners Emvorkommen erregte bekanntlch heftige Intrigen, die dazu führten, daß letzterer bereits Ende 1865 seinen Wohnsitz nach Triebscheu(bei Luzern) verlegen mußte. Dort beendete er die„Meistersinger von Nürnberg“. Wenn auch der Plan, in München das in Aussicht genommene große Theater zu erbauen, nicht zur Ausführung kam, so blieb das Verhältnis zwischen beiden davon unberührt, uno zu Pfingsten 1872 wurde der Grundstein zu dem Festspielhaus in Bayreuth gelegt. Zugleich siedelte Wagner dorthin über, und hier durfte er das größte und erhebendste Ereignis seines Künstlerlebens feiern: die Aufführung der Festspiel=Trilogie„Der Ring des Nibelungen“(13.—17. August 1876) in Gegenwart des deutschen Kaisers, des Bayern Königs und einer Elite des Geistes und der Geburt, wie sie selten ein Meister um sich versammelt sah. Den Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens bezeichnete das bereits 1877 als Dichtung erschienene„Bühnenweihfestspiel“ „Parsifal“, das zugleich sein Schwanengesang werden sollte: am 13. Februar 1883 ereilte ihn in Venedig, wo er Heilung von einer Gesichtsrose und Atmungsbeschwerden suchte, der Tod. Seine Leiche, der unterwegs fürstliche Ehren erwiesen wurden, wurde in dem Garten seiner Bayreuther Villa beigesetzt. Diese führte den Namen „Wahnfried“ mit der bezeichnenden Inschrift: „Hier, wo mein Wähnen Frieden fand, Wahnfried hab' ich dies Haus genannt.“ Wagners erste, seit 1865 getrennt von ihm lebende Gattin war i. J. 1866 gestorben. Eine zweite Ehe schloß er mit Liszts Tochter Cosima, die ihm einen Sohn Siegfried(geb. 6. Juni 1869) schenkte. Beide leben noch heute unter uns und sind bestrebt, Wagners Vermächtnis zu wahren und in Ehren zu halten, letzterer auch durch eine Anzahl von Opern(„„Der Bärenheuter“,„Herzog Wildfang",„Kobold“,„Sternengebot“ u. a.), die ganz im Geiste seines grozen Vaters gedichtet und vertonr sind. : R i c h a r d W a g n e r, d e r o l a n g e u n d u n t e r s o s c h w i e r i gen Verhältnissen um Würdigung und Anerkennung rang, bis ihm in dem idecl veranlagten jungen Bayernkönig, der drei Jahre nach seinen. Hinscheiden(13. Juni 1886) in den Fluten des Starberger Sees ein so tragisches Ende fand, ein selbstloser Freund und verständnisvoller Förderer erstand, darf heute als der Meister gelten, der der Musik und vor allem der Oper die Bahnen gewiesen hat, die die Anerkennung und den Beifall aller Kunstverständigen sichern. Besonders verdienstvoll ist es, daß Wagner, der sich auch als Schriftsteller und Dichter einen geachteten Namen schuf, den Text seiner meisten Opern selbst verfaßte, und zwar meist in altdeutschen Stabreimen, die dem Inhalte, den er mit Vorliebe der germanischen Sagenwelt entlehnte, besonders entsprechen. So wird Richard Wagners Name nicht Das Typfräulein.(18. Fortsetzung.) 76 Tressenstein ihn auf meine Weisung hin hier selbst in Empfang nehmen. Bis dahin müssen Sie mir den Gefallen tun, zu schweigen, Wardenburg.“ „Später?“ wiederholte er erstannt.„Wann soll das sein, Gräfin?“ „In acht Tagen etwa.“ „Tann sind Sie doch längst fort?“ „Freilich, aber ich komme noch einmal wieder, allerdings auf wenige Stunden nur. Ich habe mir für das Rokokofest eine kleine Ueberraschung ausgedacht.“ „Welcher Art soll dieselbe sein?“ „Das verrate ich Ihnen nicht. Wenn Sie an dem Fest teilnehmen, werden Sie dieselbe erleben.“ „Aber ich werde nicht teilnehmen.“ „Weshalb nicht?“ Man hat Sie doch sicher aufgefordert?“ „Mehr als das, gebeten, beschworen sogar.“ „Dann müssen Sie auch kommen. Mir zuliebe.“ Er schüttelte den Kopf.„Ich kann nicht, Gräfin Meine Stimmung wird voraussichtlich in nächster Zeit nichts weniger als festlich sein.“ „Und an einem Wiedersehen mit mir liegt Ihnen nichts?“ „Nein, ich möchte es sogar vermeiden um jeden Preis.“ „Sie sind wieder entsetzlich unhöflich.“ Sein Gesicht wurde finster.„Ich muß es sein, es ist meine einzige Waffe Ihnen gegenüber.“ „Ich glaubte, das Kriegsbeil sei nun begraben zwischen uns für alle Zeit.“ Irrtum, Gräfin, es ist schärfer denn je. Das braucht Sie aber nicht zu bekümmern. Sie haben Ihr Ziel erreicht, den geheimen Gang entdeckt, den Schatz gehoben.“ „Nein, das habe ich eben nicht,“ meinte sie heftig und unwillig.„Was liegt mir an dem Schmuck? Nichts, gar nichts, mag ihn tragen wer will. Was ich die ganze Zeit über eifrig suchte, war in Wahrheit einzig und allein das Erbteil der Wardenburg, Ihr Erbteil, Werner, und daß ich es nicht fand, ist mir eine bittere Enttäuschung, ein tiefer Schmerz.“ „Aber weshalb, Gräfin, ich bitte Sie, weshalb? Ich habe nie an dieses Vermächtnis der schlimmen Gräfin geglaubt.“ „Ich aber umsomehr. Es war mein Stern, meine Hoffnung, wenn ich verzagen wollte, mein Trost.“ Ganz bestürzt blickte er sie an. Dann, nach kurzem Zögern sagte er:„Ich begreife das nicht, kann es mir nicht erklären, Gräfin.“ „Und die Lösung ist doch so einfach,“ meinte sie ernst.„Sie wissen, ich habe Sie gleich im Anfang meines Hierseins einmal belauscht. Sie sprachen im Garten mit der Gräfin Tressenstein und sollten sich um die reiche junge Witwe bewerben. Da sagten Sie———“ „Nun, was sagte sich da, kleine Gabi?“ „Daß— daß Sie nie eine Frau heiraten würden, die vermögender sei als Sie.“ Er nickte.„Das stimmt. Mein Stolz fordert gebieterisch eine solche Beschränkung. Er knnt keine andere Möglichkeit.“ Um Gabis Fassung war es plötzlich geschehen, ihre Sicherheit dahin. Aufschluchzend warf sie sich in einen Sessel und weinte bitterlich. Das konnte er nicht sehen. Sich zu ihr herabneigend, schaute er mit innigster Zärtlichkeit auf sie nieder und sagte weich:„Gabi, liebe kleine Gabi, sonst so trotzig und übermütig und nun mit einemmal so unglücklich und verzagt?“ „Nicht mit einemmal, Werner,“ sagte sie, durch Tränen zu ihm aufblickend.„Seit Wochen habe ich um unser Glück gebangt und gekämpft, und nun, wo es so groß, so unsagbar groß sein könnte, tgleitet es zum zweitenmal meiner schwachen Hal..“ „Ja,“ sagte er dumpf.„lieb haben wir uns, mehr denn je, aber heiraten können wir uns nicht. Eine solche Möglichkeit ist völlig ausgeschlossen.“ „Aber warum, Werner, warum?“ Sie sprang auf und legte die Arme fest um seinen Hals.„Wir gehören ooch zusammen, kommen nicht mehr von einander los. Wenn wir uns früher wehe taten. geschah es aus jugendlichem Unverstand; jetzt sind wir weiser und reifer geworden, im Feuer geläutert und verstehen einander mit jedem Gedanten und jedem Wort. Weshalb sollen wir uns da zum zweitenmal trennen?“ Er wandte sein Antlitz ab, und etwas wie ein Stöhnen entrang sich seiner Brust.„Wir müssen es, Gabi,“ murmelte er gepreßt.„In meiner jetzigen Lage kann ich kein reiches, vornehmes Mädchen heiraten und dich, Kind, am allerwenigsten. Der Oberinspektor der Freiherren von Hasselmann und die Gräfin Gabi Gartenhausen gehören nicht mehr kusammen. Den= Brüder wärden entrüstet sein über meine Anmaßung, und mein Stolz müßte Qualen leiden unter ihrem verstärkten Mißtrauen,, ihrer scharfen abfälligen Kritik. Ich habe dich damals geliebt, Gabi, und ich liebe dich jetzt als reifer, schwergeprüfter Mann noch tausendmal mehr; aber verzichten muß ich auf eine gemeinsame Zukunft, wie ich schon einmal verzichtete, und da ich dich nicht halten darf, ist es gut, daß du gehst.“ Sie zog ein Zeitungsblatt aus der Tasche und reichte es ihm.„Das ist die zwelte Neuigkeit, die ich für Sie habe. Im Insera entell ist eine Anzeige, die Sie interessieren wird. Der jetzige Besitzer Ihres väterlichen Gutes, der Herr von Nellenburg auf Hansdorf, ist gestorben.“ „Wilklich?“ fragte er überrascht.„Ich ahnte gar nicht, daß er kran' war, aber hier steht es schwarz auf weiß, und dabei: nach langen Leiden. Was ihm nur gefehlt haben mag? Vor drei Jahren traf ich ihn einmal zufällig in Breslau, da machte er noch einen sehr rüstig.n Eindruck.“ „Er scheint Junggeselle gewesen zu sein,“ meinte Gabi. „Ja,“ erwiderte Wardenburg,„und ein Sonderling obendrein, aber dabei eln vornehmer Charakter und ein gütiger und kluger Mensch.“ „Sie gvollen ihm nicht?“ Wardenburg blickte erstaunt zu ihr hin.„Weshalb sollte ich das Gräfin? Er war immer unser Nachbar gewesen, und daß er die gute Konjunktur benutzte und das Gut kaufte, als es verkäuflich war, kann man ihm unmöglich zum Vorwurf machen. Die Abwicklung ging auch ganz glatt von statten, und wenn es mir auch bitter schwer wurde, den Besitz, an dem mein Herz hing, hergeben zu müssen, so sah ich ihn doch lieber in Nellenburgs Händen, der ein vorzüglicher Landwirt ist, als in denen eines anderen. Nach dem, was er mir damals in Breslau erzählte, hat er auch seinerseits viel dafür getan, und auch für mich und mein Geschick zeigte er stets ein reges Interesse. Sein Tod betrübt mich aufrichtig.“ „Und was geschieht jetzt mit dem Gut?“ „Das weiß ich nicht, Gräfin. Höchst wahrscheinlich wird es wieder verkauft werden. Er hatte keinen direkten Erben, aber eine ganze Schar entfernter Nichten und Neffen, und wenn die sich in den Nachlaß teilen, muß er vor allem zu Geld gemacht werden.“ Etregt, mit strahlendem Gesicht sprang Gabi empor.„O,“ sagte sie lebhaft,„das ist eine gute Gelegenheit. Ich werde gleich Erkundigungen einziehen, und wenn Hansdorf zu haben ist, kaufe ich es aus jeden Fall.“ Seine Stirne zog sich finster zusammen.„Und was wollen Sie, ein unerfahrenes junges Mädchen, mit einem solchen Besitz anfangen?“ fragte er. Gabi wurde rot.„Das weiß ich noch nicht,“ sagte sie stockend,„aber das findet sich später. Ich kann es bewirtschaften lassen oder— verpachten, an Herrn Werner von Wardenburg zum Beipiel.“ „Glauben Sie, daß ich ein solches Opfer annehmen würde von Ihnen, gerade von Ihnen, Gabi?“ fragte er mit flammendem Blick.„Nein, 73 nie und nimmermehr! Eher würde ich mich als Arbeiter verdingen.“ „Aber es braucht doch gar kein Opfer zu sein.“ meinte sie kleinlaut und doch innerlich beglückt, daß er sie, ohne es zu wissen, einmal Gabi genannt hatte.„Viele Menschen kaufen Güter und verpachten sie, und der Pächter macht gar nicht immer ein gutes Geschäft. Außerdem habe ich Ihnen gegenüber eine Schuld abzutragen, Herr v. Wardenburg, nicht nur eine ideelle, sondern auch eine reelle.“ Er machte eine Bewegung der Abwehr, und seine Stimme klang kalt und hart, als er sagte: „Ich wüßte wirklich nicht, inwiefern, Gräfin.“ Gabi ließ sich nicht einschüchtern.„Sie wissen es ganz gut,“ sagte sie.„Denken Sie nur an die großen Summen, welche die Renovation des Schlosses verschlungen hat, und die doch nur meinetwegen ausgegeben wurden, von allem anderen zu schweigen. Es ist kein angenehmes Gefühl, so hoch in eines andern Schuld zu stehen, und Sie dürfen mich nicht der Gelegenheit berauben, sie abzutragen.“ „Doch,“ sagte er,„das darf ich, denn die Umstände berechtigen mich dazu. Was Ihnen als ein Ausgleich erscheint, wäre für mich nur ein neuer Schmerz, eine neue Demütigung, glauben Sie mir. Kein Mensch kann Sie verhindern, ein: neue Torheit zu begehen und Hansdorf zu kaufen. aber daß ich nie einen Fuß dahin setzen würde, das ist gewiß.“ Gabi stand auf und ging erregt hin und her. „Mir scheint,“ sagte sie scharf.„Sie sind noch viel eigensinniger als ich. Der Unterschied ist nur der, was bei mir kindischer Unverstand genannt wird, heißt bei Ihnen berechtigter Stolz. Die Frauen kommen eben immer zu kurz.“ „Und die Männer müssen sich ihrer Haut wehren, sonst gewinnt weibliche Herrschsucht und Kurzsichtigkeit Macht über sie.“ Sie blieb plötzlich vor ihm stehen, ihr Zorn verflog und sie lachte.„Ist es nicht merkwürdig," sagte sie,„sobald wir beide einmal längere Zeit zusammen sind, zanken wir uns! Das war früher so und wiederholt sich jetzt mit erstaunlicher Treue. Woher mag das wohl kommen, Herr v. Wardenburg? Mir ist das ein Rätsel.“ „Mir nicht,“ meinte er ruhig mit einem traurigen Lächeln.„Ich kenne den Grund, aber ich verrate ihn nicht. Das ist wiederum mein Geheimnis „Schön,“ meinte sie, ein wenig befangen, denn sein Blick ruhte so bezwingend und eigentümlich auf ihr, daß ihr das Blut heiß in die Wangen stieg, „bewahren Sie es, solange Sie können. Dem Geheimnis der schlimmen Gräfin aber wollen wir nur als Reformator der Musik, besonders der Oper, sondern auch als eigentlicher Schöpfer und unübertroffener Meister des modernen Musikdramas fortleben, so lange die Herzen empfänglich sein werden für die Sprache der Töne. Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 24. Mai. 8 Tödlicher Unfall. Ein Sohn der Witwe Niemann von hier, der vor kurzem sein Lokomotivführer=Examen bestand und in Soest stationiert war, wurde am Donnerstag abend 8,30 Uhr bei Haltexunkt Massen in der Nähe von Unna überfahren. Das Unglück wurde dadurch herbeigeführt, daß N., als er von seiner Maschine stieg, von einem Arbeiterzuge erfaßt wurde; er trug einen kemplizierten Kopf= und Beinbruch davon. N. ist eine Stunde nach dem Unfall seinen Verletzungen erlegen. — Von einem plötzlichen Tode wurde am Fronleichnamstage der Oberpostsekretär Heinrich Vielhaus von yier ereilt. Der Verstorbene war bei bestem Wohlbefinden vom Dienste heimgekehrt, als er plötzlich, in seinen Stuhl zurücksank und verschied. B. stammte aus Lügde bei Steinheim und erfreute sich mit Recht großer Beliebtheit bei seinen Kollegen und beim Publikum. X Die neue Eisenbahnwagenwerkstätte hinter dem Schützenplatze, an deren Fertigstellung eifrig gearbeitet, wird, soll dem Vernehmen nach im Juli d. J. zum Teile in Benutzung genommen werden. + Einbruchsdiebstahl. Die Polizeiverwaltung teilt uns mit: In der Nacht zum 18. Mai d. J. wurden in einer großen Stadt am Rhein in einer Fabrik zahnärzt= licher Instrumente mittelst Einbruchs 16 180 echte Platinzähne und 2000 minderwertige Zähne im Gesamtwerte von 11000 Mk. gestohlen. Die Zähne waren in Garnituren von 2, 4, 6, 8, 16 und 32 Stück auf Wachsplatten aufgesteckt. Vor Ankauf wird eindringlich gewarnt. Sachdienliche Mitteilungen wolle man unverzüglich der Polizeiverwaltung, Zimmer 21 des Verwaltungsgebäudes, machen. — Versammlungen des Volksvereins finden am Sonntag, 25. Mai, in Harth und Weiberg statt. + Die Straßenbahn erlitt gestern vormittag eine starke Verspätung. Schuld daran trug nicht, wie man vielfach vermutete, ein Straßenbahnunfall, sondern die Verstätung entstand dadurch, daß in der Nähe der Externsteine das Rad eines mit etwa 80 Zentner Kalk beladenen Wagens brach, durch den das Geleise längere Zeit gesperrt wurde. + Impfung. Die Eltern und Vormünder der im Jahre 1912 und früher geborenen noch nicht oder ohne Erfolg geimpften Kinder werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie, um sich später unangenehme Weiterungen zu ersparen, am Montag, 26. Mai, nachmittags 4 Uhr mit diesen Kindern im Rathaussaale zur Impfung ohne besondere Aufforderung zu erscheinen haben. + Kurzschriftliches. Nachdem vom Vizefeldwebel Strathmann der Kommandantur Senne, einem geprüften Lehrer der Stenographie(Einigungssystem Stolze=Schrey), an der hiesigen Militäranwärterschule zwei Ansängerkurse nach Stolze=Schren mit 39 Unteroffizieren der hiesigen Garnison erfolgreich zu Ende geführt worden sind, ist nunmehr mit Genehmigung des Garnisonkommandos ein Militärstenographenverein gegründet worden. + Bei den Externsteinen(G. Ulrich) findet morgen Sonntag, nachmittag ein Konzert der gesamten Kapelle des Inf.=Regt. Nr. 55„Graf Bülow von Dennewitz" unter persönlicher Leitung des Kgl. Musikdirektors Hubert statt. Siehe Anzeige. + Personalnachrichten. Verliehen wurde der Rote Adlerorden 4. Klasse dem Rechnungsrat a. D. Hermann e Kerkhoff in Paderborn; das Allg. Ehrenzeichen dem Eisenb.=Lokomotivführer a. D. Ludwig o Funke und dem bisherigen Eisenb.=Stellmacher Heinr. o Lippold, beide in Paderborn. + Militärisches. Dem Stabsarzt der Reserve Dr. Dettmar(Paderborn) ist der Abschied bewilligt worden. T Hetmatschutz. Das der staatlichen Zentralstelle für Naturdenkmalpflege angegliederte bergische Komitee hat sich in einer längeren Eingabe an die Königliche Regierung gewandt, um mit deren Hilfe das sonst sicher zu erwartende Aussterben der sog.„Hülskrabbe“ zu verhindern. Als Ueberrest einer früheren Flora hat sich die Hülskrabbe oder gemeine Stechpalme(liex aquifolium in den Buschwerken und schattigen Wäldern Westfalens und des Niederrheins bis in unsere Zeit herübergerettet. Bei der Verfolgung aber und Auspündlerung, die sie als immergrünes Zierstück von Händlern und Gärtnern zu erdulden hat, steht zu befürchten, daß die vorhandenen Bestände allmählich ganz verschwinden werden. Es ist daher zu begrüßen, daß die Königliche Regierung zurzeit an alle Forst= und Kommunalbehörden Anfragen nach vorhandenen Beständen dieses Naturdenkmals richtet, und es steht zu erwarten, daß, entsprechend den Vorschlägen des bergischen Komitees, alsbald wirksame Gesetze und Vorschriften erlassen werden, um die gänzliche Ausrottung dieser schönen Pflanze zu verhüten. er Eine billige Ferienreise von Köln nach München, Land Salzburg und Nord=Tirol veranstaltet in der Zeit vom 15. bis 29. Juni dieses Jahres der Verband katholischer kaufmännischer Vereinigungen Deutschlands. An der Reise können außer Verbandsmitgliedern in beschränkter Zahl auch Herren und Damen aus den den Verbande befreundeten Kreisen teilnehmen. — Die 14 tägige Reise kostet ab Köln und nach Köln zurück mit Einschluß aller Eisenbahn=, Bergbahn= und Schiffsfahrlen, einer Rundfahrt in München, der Mittagessen während 11 Tage, sowie sämtlicher Hotelwohnungen mit Frühstück und Trinkgeldern, bei 3. Klasse Eisenbahnfahrt Mk. 164, bei 2. Klasse Eisenbahnfahrt auf den Hauptstrecken Mk. 182. Falls die Reise von einem südlicher als Köln gelegenen Orte angetreten wird, verbilligt sich der Preis entsprechend. Diese Preise sind außeroidentlich billig gegenüber einer Einzelreise, bei welcher auf die gleichen Annehmlichkeiten, Hotelwohnungen, etc. nicht verzichtet werden soll. Es ergibt sich somit eine Ersparnis von 30—40 Ml. Illustrierte Prospekte und Anmeldeformulare sind vom Verband katholischer kaufmännischer Vereinigungen Deutschlands, Essen=Ruhr, Rüttenscheiderplatz 10, zu beziehen. 2. Neuhaus i. W., 23. Mai. Mehrere Anwohner der Bielefelderstraße senden uns folgende Zuschrift: Das Pflaster der Bielefelderstraße vom Schloßtor bis zur Lippebrücke befindet sich schon seit einigen Jahren in einem so schlechten Zustandé, daß es nun doch einmal an der Zeit ist, an dieser Stelle auf die Mißstände hinzuweisen. Bei dem großen Verkehr, der geradc auf dieser Straße herrscht, ist es für die Anwohner gewiß kein Vergnügen, tagtäglich das lärmende Geräusch zu hören, das infolge der schlechten Pflasterung von den vielen Fuhrwerken hervorgerufen wird. Bei Regenwetter bilden sich in den Vertiefungen des Pflasters große Pfützen, sodaß man kaum trockenen Fußes die Straße passieren kann. Es wäre wohl an der Zeit, daß unsere Gemeindevertretung ihr Augenmerk auf diese Mißstände lenkte und für deren Beseitigung Sorge trüge. ! Elsen, 22. Mai. Die Feier des 3 0jährigen Bestehens unseres Kirchenchores verbunden mit dem ersten Bezirksfeste der Cäcilienchöre der Dekanate Paderborn und Delbrück am letzten Sonntag gestaltete sich zu einer machtvollen Kundgebung für den edlen Kirchengesang. Schon der Vorabend brachte unserer Gemeinde die rechte Festtagsstimmung. Alles. was im Chore mitsang oder früher mitgesungen hatte, jung und alt, war auf den Beinen. Galt es doch, dem Dirigenten Herrn Hauptlehrer Dierks, der den Kirchenchor gegründet und 30 Jahre lang die Geschicke desselben mit sicherer Hand geleitet hatte, durch einen Fackelzug ein Zeichen der Liebe und Anhänglichkeit zu geben. Der Abend war herrlich und recht geeignet, einen Fackelzug voll zur Geltung kommen zu lassen. Unter den Klängen der Musik der InfanterieKavelle Paderborn und des Trommler=Korps unseres Ortes zogen die langen Fackelreihen wie Feuerschlangen durch die dichtbelaubten Wege unserer Gemeinde. Vor der Schule sang der gemischte Chor das„Abendlied aus dem Nachtlager von Granada“, von Kreutzer. Herr Bauunternehmer Disselmeyer, ein Mitbegründer des Chores, gedachte in herzlichen, 74 morgen noch einmal, und zwar zum letztenmal, nachspüren und, wie ich hoffe, mit Erfolg. Nicht nur ich habe etwas gut zu machen, auch das Schicksal ist Ihnen einen Ausgleich schuldig.“ :„ A b e r e s l ö s t s e i n e S c h u l d n i c h t i m m e r e i n.“ meinte er bitter.„Ba, zuweilen scheint es unser sogar zu spotten, indem es uns das Unerreichbare in verlockender Nähe zeigt. Man mochte schnell die Hand danach ausstrecken. aber der erhobene Arm sinkt gelähmt zurück, und das Elend ist fühlbarer als vorher. Gehen Sie jetzt nach Haus, kleine chabi, und reisen Sie recht bald av. Es ist die einzige Wohltat, die Sie mir noch erzeigen kön— XV. Eine Nachfolgerin der Wolden, der berühmten Tanzmeisterin aus Berlin, war in Hellborn eingetroffen, um den jungen Leuten eine Quadrille und ein Menuett einzuüben, und Baron Busch, der Freund des alten Grafen, übernahm mit Eifer und Verständnis die Regie eines französischen Lustspiels. Dazwischen wurden lange Beratungen we gen der Kostüme gehalten und Einladungen verandt. Briefe und Telegramme flogen nach allen Richtungen hin und her. Die Gräfin stand den halben Tag am Telephon, und alles wurde von ihr aufs genaueste bestimmt. Indessen nicht nur lie als Hausfrau und Anstifterin des Ganzen wurde von den Vorberatungen zum Fest in Anspruch genommen, auch die Gäste des Hauses mußten es sich gefallen lassen, daß man nach Gutdünken über ihre Zeit verfügte, und so kam es. daß Graf Dietrich sich gerade am letzten Tage von Gabis Anwesenheit zur gewohnten Stunde nicht frei machen konnte. Nur ein ganz kurzes Zusammensein mit dem jungen Mädchen war ihm noch vergönnt, und diese(Gnadenfrist benutzte er, um ihr noch einmal in gedrängter Form seine Gefühle und Absichten zu schildern und vor allem ihre Adresse zu erbitten. Sie versprach dieselbe aufzuschreiben, wollte aber von einem letzten Abschied am andern Morgen durchaus nichts wissen und entschlüpfte ihr so schnell, daß er ganz betroffen ihr nachblickte. Immerhin blieb ihm der Trost, Gabi in Berlin bald wiederzusehen und mit Fräulein Flott über die reizende Kollegin zu reden. Außerdem hoffte er, daß, wenn er seiner Mutter vor dem Fest eifrig und willig zur Hand ginge, sie nach dem Feste seinen eigenen Wünschen geneigter sein und sich mit seiner Wahl schneller aussöhnen werde. Fräulein Schacht verlangte ja geradezu ein Entgegenkommen von ihrer Seite. Das Mißtrauen der Gräfin war zwar noch immer wach, und die Exzellenz in Berlin hatte für ihre Nachsorschungen neue Anweisungen bekommen, aber die Gegenwart mit ihren gesteigerten Anforderungen verwischte für Wochen jede andere Sorge, und selbst Margot, das keck: Kammerkätzchen, fand keine Zeit mehr zu gelegentlichen Beobachtungen und Klatschereien. Alles drangte dem einen, alles überstrahlenden Punkt zu, welcher das sommerliche Rokolokostüm hieß, und Gabi wurde aus den Gedanken der meisten Schloßbewohner schon ausgeschaltet, ehe sie noch wirklich abgereist war. Die Befürchtungen, welche sich an ihre Person knüpften, traten für eine Weile völlig in den Hintergrund, und ihr Gehen oder Bleiben erschien nicht mehr so wichtig wie zuvor. Gabi empfand das zu ihrer Freude und Beruhigung selbst. Außerdem erfuhr sie es durch die Baroneß, die ihr bis zuletzt ihr Wohlwollen bewahrte und diskret den Wunsch durchblicken ließ, sie später noch einmal an Wardenburgs Seite wiederzusehen. Von ihren Beziehungen zu Graf Dietrich Tressenstein schien sie nichts zu wissen oder wissen zu wollen, aber die Aehnlichkeit des kleinen Typfräuleins mit Wardenburgs einstiger Braut erschien ihrem frommen Sinn wie ein Wink des Himmels, und die Kluft zwischen dem adligen Oberinspektor und dem feinen, taklvollen Mädchen war in ihren Augen durchaus nicht unüberbrückbar. Sie wünschte ihm von Herzen ein Glück, das seiner tiefen Erbitterung mit einemmal ein End: machte, und glaubte bei ihm schon einige günstige Anzeichen bemerkt zu haben. Gewiß war sie ihrer Sache jedoch nicht, und bei seiner schroff ablehnenden Art hatte sie ihm gegenüber auch keine direkte Andeutung gewagt. Umsomehr freute sie sich des Umstandes, daß Wardenburg dem kleinen Typfräulein bei seinen letzten Nachforschungen im Schloß zur Hand gehen wollte. Gabi erzählte ihr davon, und der alten Dame erschien dies Zusammenarbeiten der beiden jungen Leute wundervoll als Mittel zum Zweck. Das Vorhandensein eines Schatzes bezweifelte sie nach wie vor, aber an die beredte Macht der Abschiedsstunde glaubte sie umsomehr, und wenn Fräulein Schachts Stellvertreterin abgereist war, hoffte sie aus Wardenburgs Stimmung und Verhalten allerlei Gutes erraten zu können. So schieden die beiden Damen im besten Einvernehmen, und Gabi konnte ihrerseite kaum den Augenblick erwarten, in dem sie mit ihrem einstigen Verlobten im Archiv zusammentreffen sollte. Ter Hausherr, der sie sehr ungern entließ, und seiner Zufriedenheit mit ihren Leistungen zum Schluß mündlich und schriftlich noch Ausdruck verlieh, hatte sie ahnungslos auf eine neue Spur kernigen Worten der 30jährigen Tätigkeit des Jubeldirigenten und dankte ihm im Namen der Sänger für die selbstlose Arbeit im Dienste echter Jugendpflege. Der Jubilar, den die Ovation ganz unvorbereitet traf, dankte tiefbewegt. Der Männerchor sang dann ebenfalls mit Orchesterbegleitung Beethovens „Hymne an die Nacht“, worauf sich der Zug zum Vereinssaale des Herrn Papenkort zurückbewegte. Am Morgen des Festtages war gemeinschaftliche Kommunion des Kirchenchores, an der die Sängerknaben, die Ehrenmitglieder, die früheren uno die aktiven Sänger fast vonzähig teilnahmen. Mit dem Levitenamt um 10 Uhr begann die offizielle Feier des Bezirksfestes der Dekanate Paderborn und Delbrück, über die wir schon an anderer Stelle berichtet haben. Nach Schluß der beratenden Festversammlung begann der Festkommers, den der Jubelverein für seine Gäste und Angehörigen angesetzt hatte. Der grobe Saal füllte sich wieder bis auf den letzten Platz. Das abwechllungsreiche Programm bot Liedervorträge unseres Chores und Musik=Darbietungen von Mitgliedern der Kapelle des Art.=Regts. Nr. 27 aus Wiesbaden. Von den Liederspenden erntete den größten Beifall der Männerchor„Barbarossa“ mit Klavierbegleitung von F. Jakobs, den der Chor zu Ehren seines Dirigenten besonders eingeübt hatte. Viele frühere Mitglieder, denen die Berufsarbeiten eine rege Teilnahme am Vereinsleben nicht mehr gestatteten, hatten es sich nicht nehmen lassen, diesen Ehrenchor mitzusingen. Neben den gesanglichen und musikalischen Darbietungen kam aber auch der Humor zum vollen Recht, sodaß bald eine so frohe Feststimmung herrschte, wie man sie hier selten bei einem Feste gekannt hat. Der allgemeine Wunsch der Teilnehmer war, der Kirchenchor möge doch bald wieder seinen Freunden einen solch genußreichen Abend veranstalten. Dieser Wunsch wird nicht unerfüllt bleiben. Möge das Fest, das in allen Teilen einen solch herrlichen Verlauf genommen hat, mit dazu beitragen, daß die musica sacra in unserer Gemeinde und im genzen Paderborner Lande eine noch regere Pflege erfährt zur Verherrlichung des Gottesdienstes uno zur Erbauung der Gläubigen. § Fürstenberg i. Westf., 23. Mai. Ein schwerer Unfall ereignete sich während der gestrigen Fronleichnamsprozession beim Böllerschießen. Der Schießmeister Xaver Fingerhut erlitt dabei an der linken Hand und im Gesicht schwere Verletzungen, die seine sofortige Ueberführung in das Landeshospital in Paderborn notwendig machten, wo dem Schwerverletzten die linke Hano abgenommen werden mußte. Ob das Augenlicht vollständig oder nur teilweise verloren geht, kann noch nicht festgestellt werden — Driburg, 23. Mai. Während des Winters sind in den Parkanlagen des Schützenhauses und an der Iburg manche Anlagen, die von der Stadtverwaltung und dem Verschönerungsverein für schweres Geld zur Bequemlichkeit und Erholung sowohl der Einheimischen als auch der Fremden geschaffen worden sind, von böswilliger Hand zerstört worden. Auf die Ermittelung der Täter hat die Stadtverwaltung eine Belohnung von 20 Mark gesetzt. — Godelheim, 23. Mai. Hier wurde die Frau des Polizeisergeanten M. von einem Kraftwagen angefayren und zu Boden geworfen; sie trug eine Verletzung am Kopf und mehrere Verstauchungen davon. Wie es scheint, hat sich der Wagenführer um die Polizeivorschrift, nach der die Kraftwagen innerhalb geschlossener Ortschaften die Geschwindigkeit zu mäßigen haben, nicht gekümmert, sonst hätte der bedauerliche Unfall sich sicher vermeiden lassen. = Gütersloh, 23. Mai. Die Stadtverordnetenversammlung hatte sich in ihrer letzten außerordentlichen Sitzung u. a. mit der Frage des Bahnhofsumbaues zu befassen. Auf Antrag aus dem Kollegium wurde die Verhandlung jedoch von der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung abgesetzt und der geheimen Sitzung zugewiesen. Das neugewählte Magistratsmitglied Landwirt Keßzmann wurde vereidigt und in sein Amt eingeführt. + Verl. 21. Mai. Auf die in der heutigen Nummer veröffentlichte amtliche Bekanntmachung über die im hiesigen Amte stattfindenden Erstimrfungstermine weisen wir hiermit hin. Aus dem Sauerlande. * Finnentrop, 23. Mai. Einem langgehegten Bedürfnis wird im hiesigen Bahnhof entsprochen, indem der lange Bahnsteig vor dem Stationsgebäude mit einer breiten Ueberdachung versehen wird. Die Arbeiten sind in vollem Gange. z Lenhausen bei Finnentrop, 23. Mai. Schon längst entsprach das hiesige primitive Stationsgebäude nicht mehr den heutigen Verhältnissen; jetzt wird es durch einen der Neuzeit entsprechenden Bau ersetzt werden. Mit den Abbruchsarbeiten hat man bereits begonnen.— Unmittelbar am Bahnhof läß. die Musikinstrumentenfabrik H. Suhr=Neuenrade eine große Fabrik errichten; der Bau ist schon bis zum 1. Stockwerk gediehen. Für die hiesige an industriellen Werken arme Gegend ist dieses Unternehmen, bei dem viele Arbeiter Beschäftigung finden können, von großer Bedeutung. —. Hagen, 23. Mai. Der Eichenwickler, der vor zwei Jahren einen großen Schaden unter unserem Laubholz angerichtet hat, tritt auch in diesem Jahre wieder in verheerender Anzahl auf. Der warme Vorfrühling ist dem Ungeziefer sehr gelegen gekommen, sodaß bereits jetzt die Blätter unserer Eichenbäume angefressen oder umsponnen sind. Besonders der Eichenwald am Richterturm leidet sehr unter der Plage. Jedoch auch in anderen Landstrichen des Sauerlandes, wie Hasperbach und Vörde, richtet die Eichenwicklerraupe großen Schaden an. Aus den Provinzen. — Hamm, 23. Mai. Die Stadtverordnete nversammlung beschloß die Aufnahme einer Inhaveranleihe zur Tilgung älterer Anleihen, sowie für die Errichtung von Neubauten und bauliche Aenderungen in Höhe von 8 Millionen Mark. = Münster, 23. Mai. Der katholische Studentenverein„Teimania“ kann im nächsten Jahre auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Die Vorbereitungen zu diesem goldenen Jubiläum sind bereits in die Wege geleitet. Als gute Vorbedeutung für die Jubelfeier kann man es wohl ansehen, daß bei der Bischofswahl in Münster und Limburg die beioen erwählten Kirchenfürsten dem hiesigen katholischen Studentenverein„Germania“ als„Alte Herren“ angehören. Im ganzen sind jetzt sechs Bischöfe aus ihr hervorgegangen: 1. Der verstorbene Bischof Hermann Dingelstad(Münster), 2. der Bischof Adolf Fritzen(Straßburg). 3. Bischof Albert Bitter(Apostolischer Vikar von Schweden), 4. Bischof Heinrich Döring S. J.(Poona in Indien), 5. der erwählte Bischof Johannes Poggenburg(Münster), 6. der erwählte Bischof August Kilian (Limburg). Das ist für die„Germania“ eine hohe Ehre, wie sie bis jetzt wohl kaum irgend einer andern katholischen Studentenkorporation zuteil geworden sein dürfte. & Witzenhausen, 23. Mai. Seit Mittwoch voriger Woche ist der 16jährige Sohn einer hiesigen angesehenen Familie svurlos verschwunden. Er war nach seinem Schulort Friedberg abgereist, telegraphierte dann aber von Hanau aus an seinen Vater mit der Bitte, ihm Geld nachzusenden, da er in einen falschen Zug gestiegen sei. Der Vater schickte ihm das Geld. Als der Vater dann am Samstag nach Friedberg telegraphierte, bekam er den Bescheid, dasß sein Sohn noch nicht dort sei. Die angestellten Nachforschungen sind bis jetzt ergebnislos verlaufen. Humoristisches. Das Schönste. Der kleine Sohn:„Ist es wirklich wahr, Papa, daß du jetzt zu Neujahr das Kreuz der Ehrenlegion bekommen hast?“ Der Vater(gerührt): „Jawohl, mein Sohn!“„Hurra, das ist ja großartig, dann kommen Soldaten, wenn du stirbst!“ geleitet, und Gabi brannte nun darauf, diese Spur zu verfolgen. Unter den mächtigen Truhen, welche im Ar chiv umherstanden und bis zum Rande mit alten Karten und Dokumenten gefüllt waren, befand sich auch eine von so großen Dimensionen, daß sie nur schwer bewegt werden konnte. Der gewölbte Deckel war mit einem großen, bunten Doppelwappen geziert, und vorn, neben dem altertümlichen Schloß mit dem riesigen Schlüssel, stand die Jahrestahl 1696. Nach dem Wappen zu urteilen, von denen das eine das der gräflichen Familie von Dueten war, mußte diese Truhe einst schon den Brautschatz der schlimmen Gräfin beherbergt haben und war offenbar mit dieser nach Hellborn gekommen. Das eisenharte Eichenholz konnte Generationen überdauern. Ein Dokument, das der General schon einmal für seine Arbeiten gebraucht und dann verlegt hatte, war die Ursache gewesen, daß Gabi am vorhergehenden Tage die ganze Truhe durchsuchen und schließlich bis auf den Grund ausräumen mußte. Dabei fiel ihr etwas auf. was eine andere kaum bemerkt haben würde. Der innere Raum der Kiste war nämlich nicht ganz so tief, als er von außen erschien. Ohne daß der General es bemerkte, maß Gabi mit einem Bindfaden, der gerade zur Hand war, nach und stellte eine Differenz von zwanzig Zentimeter fest. So dick konnte unmöglich das Holy des Bodens sein, das sich der Außenwand an allen Seiten glatt anschloß, und eine Schieblade war auch nicht vorvorhanden. Gabi sagte sich, daß höchst wahrscheinlich ein doppelter Boden des Rätsels Lösung sei. und ein großes flaches Geheimfach sich auf dem Grunde der Truhe befinde. In Gegenwart des Hausherin konnte sie aber der Sache nicht weiter nachgehen. Sie mußte sich bescheiden, alles wieder einräumen, und nach dem verlegten Dokument an anderer Stelle weitersuchen. Als sie nach Stunden unbeobachtet die Fährte wieder aufnahm und, um einen weiteren Anhalt zu gewinnen, den oberen inneren Rand genau betrachtete, gewahrte sie einen ringsum laufenden, ganz feinen Strich, welcher wahrscheinlich bei einer Renovation der Truhe stellenweise verklebt und verwischt worden war, sich an manchen Stellen aber doch noch als vertiefte Linie ein wenig martierte und die Annahme zuließ, daß eine inner: Holzschicht in die äußere eingelassen sei. Auch das Schloß war von innen nicht zu sehen wie bei anderen Truhen, aber wie an diesen, befanden sich oben rechts und links kleine Kästchen mit Deckeln, welche mit den Schmalseiten fest verbunden waren und zur Aufnahme von Kleinig75 keiten dienten. Sie waren leer, konnten indessen möglicherweise als Handhaben benutzt werden, um den inneren Teil, falls er wirklich beweglich war, herauszuziehen. Gabi sah ein, daß ihr dies allein nimmermehr gelingen würde. Bei der Breite der Truhe gehörten wohl überhaupt zwei Personen dazu, und darum hatte sie Wardenburgs Hilfe erbeten. Es war ja der letzte Tag, die letzte Möglichkeit, um zum Ziel zu gelangen, und andere wichtige Gründe, die sie wohlweislich verschwieg, sprachen auch noch mit. Im gelben Zimmer harrte sie seiner mit pochendem Herzen und ungeduldigem Sinn, und als er pünktlich auf die Minute erschien, gingen sie sogleich ins Archiv. Es war ein trüber Tag und zu einer genauen Untersuchung nicht mehr hell genug. So schlossen sie sorgfältig die Fenster und die Tür, ließen das elektrische Licht aufflammen und begaben sich sogleich an die Arbeit. Wardenburg war nicht unfreundlich, aber ernst, wortlarg und still, und auch Gabi sprach nur das Notwendigste. Die Truhe wurde wieder völlig entloert und der feine Strich am oberen Rand mit einem Federmesser scharf nachgezogen. Damit waren die Vorbereitungen beendet, doch alle Versuche, die Holzgewandung herauszuheben, mißlangen zuerst vollständig. Erst nach einer Weile vermöchte der Oberinspektor mit zäher Ausdauer und kraftvoller Geschicklichteit den Einsatz zu lockern, und als dann beide zugleich unter die vorspringenden Kästen griffen, eins— zwei— drei— zählten und bei drei ihn emvorzogen, folgte er plötzlich so schnell der Bewegung, daß sie fast erschraken und ihn mit Leichtigkeit entfernen und beiseite setzen konnten. Das Werk war gelungen, und nun bot sich ihnen ein Anblick dar, der sie entzückte und geradezu sinnverwirrend wirkte, obgleich sie gewissermaßen darauf vorbereitet waren. Auf lichtblauem Samt weich gebettet, lag auf dem Grunde der Truhe der berühmte Rokoko schmuck der schlimmen Gräfin ausgebreitet. Nicht ein Stück fehlte, und der Schein des elektrischen Lichts, welcher von oben in die Truhe hineinfiel, ließ die zahllosen kostbaren Edelsteine aufleuchten in einem märchenhaften Glanz. Ganze Strahlenbündel schossen siegreich aus dem Dunkel empor, und nicht nur Gabi, auch Wardenburg starrte wie geblendet auf das prunkrolle Geschmeide, des ## lange in tiefer Verborgenh it geraht hatte, und von keiner warmen Hand mehr herührt worden mar. „Wir wollen alles lassen, wie es ist,“ sagte Gabi mit gedämpfter Stimme.„Für den Augenblick genügt es, daß wir wissen, un der Schmuck sich befindet. 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Rußland hat hierbei zwei große Erfolge aufzuweisen: einesteils die fast lautlose Erwerbung der Mongolei in Ostasien, anderseits die Vernichtung der europäischen Türkei, die nunmehr zu einem rein asiatischen Staate herabsinkt und hierdurch dem russischen Einfluß viel wehrloser gegenübersteht, als dies früher der Fall war, da das Schlagwort vom Statusquo noch ernst genommen wurde. Man kann der Geschicklichkeit und dem Zielbewußtsein der russischen Diplomatie seine Bewunderung nicht versagen. Ihre Tätigkeit ist echt slawisch und fördert ausschließlich slawische Interessen. Sassonows Eingreifen ist es zuzuschreiben, daß die heiße Sehnsucht der in Rußland fast allmächtigen Panslawistenkreise nach einer„endlichen Abrechnung“ mit der Donaumonarchie noch nicht in Erfüllung ging; und er erntet hierfür die schwersten Angriffe der russischen Hetzpresse. Er hat auch mit eiserner Hand ver indert, daß sich Serbien nicht in ein Abenteuer an seiner Nord= und Ostfront stürzte, das unbedingt den Verlust der Selbständigkeit dieses kleinen russischen Vasallenstaates nach sich gezogen hätte, und Rußland dadurch einer Schachfigur verlustig gegangen wäre, welche es auf dem diplomatischen Schachbrette des Balkans noch sehr dringend benötigen wird. Trotzdem die serbische Presse einen soeben erfolgten Abschluß einer neuerlichen militärischen Abmachung zwischen Serbien und Griechenland auf das entschiedenste dementiert, ist diese dennoch vorhanden, und ihre Spitze richtete sich ausschließlich gegen Bulgarien. Der Schöpfer dieser Konvention ist an derselben Stelle zu suchen, wie jener des Balkanbundes: an den Ufern der Newa. In St. Petersburg hält man das allzustarke Anwachsen des bulgarischen Selbstbewußtseins für nicht wünschenswert; auch weiß man, daß Bulgarien für die russischen Ziele kein so unbedingt gefügiges Werkzeug ist, wie Serbien. Darin liegt der Grund dafür, daß sich die Verbündeten gegen den Bulgarenstaat verschiedene Uebergriffe und Herausforderungen erlauben, jene Verbündeten, die es vor einigen Monaten ohne Bulgariens Hilfe gar nicht gewagt hätten, sich auch nur zu rühren. Rußland wünscht eine Nachbarschaft des eventuell österreichfreundlichen Bulgarien und eines unter der wohlwollenden Förderung der Donaumonarchie stehenden Albaniens zu verhindern. Diesem Gedanken wollte man auch die Türkei geneigt machen und sie in die bulgarenfeindliche griechisch=serbische Konvention miteinbeziehen. Das Osmanenreich hat jedoch gegenwärtig ganz andere Sorgen, als sich in das Schlepptau der russischen Diplomatie nehmen zu lassen. Ob aber die russische Taktik ihr Ziel in Bulgarien erreicht? Wenn der bekannte sanfte Druck und wohlwollende Ermahnungen in Sofia keine Wirkungen ausüben sollten, dann soll das griechisch=serbische Bündnis Bulgarien einschüchtern. Und dann wird, so rechnet man in St. Petersburg, Bulgarien klein beigeben. Wie Rußland und Serbien gegen Bulgarien berät, beleuchtet die Reichspost. Sie erinnert an die Worte des französischen Ministers des Auswärtigen, Pichon, wonach wir von der endgültigen Regelung aller durch den Balkankrieg aufgeworfenen Fragen noch weit entfernt sind, und fährt fort: Selbst der Abschluß des Friedensvertrages zwischen den Kriegführenden biete noch Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten sind tatsächlich sehr ernster Natur, da sie äuf serbische und griechische Intrigen zurückzuführen sind und mit den Konflikten zusammenhängen, die innerhalb des Balkanbundes ausgebrochen sind. Bulgarien wird durch die formelle Fortdauer des zwecklosen Kriegszustandes sowohl finanziell schwer geschädigt, wie auch in der Wahrnehmung seiner Interessen in Mazedonien behindert. Seine Bestrebungen, zu einem raschen Friedensschluß zu kommen, werden aber von Serbien und Griechenland vereitelt, die mit zweckbewußter Absicht die Unterzeichnung des Präliminarfriedens von der vorherigen Regelung der albanesischen Grenzfragen und jener der ägäischen Inseln abhängig machen. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, welche Absichten insbesondere Serbien bei diesem Vorgehen zu verwirklichen hofft. Der Vertrag, den Serbien mit Bulgarien vor dem Kriege abgeschlossen hat, und der heute den Serben, wegen der von ihnen gemachten Zugeständnisse so unangenehm ist, spricht nämlich nicht nur den Bulgaren große Teile der heute von den Serben besetzten Gebiete Mazedoniens zu, sondern setzt auch für beide Verbündete die Verpflichtung fest, nur gemeinsam Frieden zu schließen. Der Plan der Serben geht nun anscheinend dahin, durch fortwährendes Hinausziehen des Friedensschlusses Bulgarien dahin zu bringen, daß es sich gezwungen sieht, mit der Türkei einen Separatfrieden zu schließen, dann hätte Serbien eine Handhabe, um den ganzen Vertrag und damit natürlich auch dessen Teilungsbestimmungen für ungültig zu erklären. Es liegt in diesen Treibereien ein starkes Unruhemoment, das in unserem Südosten noch für einige Zeit die Entwicklung der Dinge als sehr unsicher erscheinen läßt. Einen weiteren Grund für eine ernste Beurteilung der Lage auf dem Balkan bietet die neuerlich schwankend gewordene Haltung Essad Paschas in Albanien, über dessen Pläne allerlei bedenkliche Nachrichten vorliegen. Um allen Möglichkeiten, die sich aus diesen Machinationen ergeben könften, gewachsen zu sein, haben Oesterreich= Ungarn und Italien vorläufig je ein Kriegsschiff nach Durazzo entsendet. Deutsches Reich. Zur silbernen Hochzeit des Prinzenpaares Heinrich von Preußen. I Aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Prinzenpaares Heinrich von Preußen brachte am Mittwoch Abend die Kieler Bürgerschaft dem Prinzenpaare einen Fackelzug dar, an dem über 120 Vereine und Korporationen, die gesamten Arbeiter der Werften, im Ganzen reichlich 8000 Personen, teilnahmen. Im Zuge wurden über 100 Fahnen und Banner mitgeführt. Im Schloßhofe hielt der Stadtverordnetenvorsteher Dr. Ahlmann eine Ansprache an den Prinzen, der in herzlichen Worten der Kieler Bürgerschaft für den großen Beweis der Zuneigung ür die überaus rege Teilnahme dankte. Dem PrinzenWestsälisches Volksblatt = Sauerländer Tageblatt Zweites Blatt. 24. Mai 1913. paare wurden im Laufe des Tages zahlreiche Spenden für wohltätige Zwecke überreicht, vor allem für das vom Prinzenpaar gestiftete„Kinder=Heinrich Hospital“. Laufe des nachmittags wurden an 500 Personen der verschiedensten Kreise und Bevölkerungsklassen zur Abstattung ihrer Glückwünsche im Schloßhofe empfangen. Rücktritt des Kriegsministers v. Heeringen? Eine Frankfurter Morgenzeitung bringt die bisher von keiner anderen Seite verbreitete Meldung, daß zum Nachfolger des demnächst zurücktretenden Kriegsministers v. Heeringen der jetzige Kommandeur der 16. Division in Trier, Generalleutnant v. Lindenau, ausersehen sei. General v. Heeringen werde das 8. Armeekorps in Coblenz erhalten, das jetzt der General der Infanterie von Plötz führt. + Eine zeitgemäße Mahnung an preußische Minister und hohe Beamte bringt die Deutsche Tagesztg. in ihrer DonnerstagAbend=Ausgabe. Sie weist auf die Haltung des Fortschritts zugunsten der Sozialdemokratie bei den Landtagswahlen hin und schreibt: „Der Freisinn hat nach dem„Dämpfungsabkommen“, das ohne Zweifel nach Form und Inhalt die unwürdigste politische Handlung unserer modernen Parteigeschichte war, nun also auch bei der preußischen Landtagswahl den Verrat der bürgerlichen Sache grundsätzlich und in vollem Umfange sortgesetzt; er kann jetzt tatsächlich nur noch als der rechte Flügel der Sozialdemokratie betrachtet werden, und als ein ebenso großer Schädling unseres nationalen Lebens, als die Sozialdemokratie selber. Insbesondere wird man gespannt sein müssen, ob die nationalliberale Partei, die in Preußen offiziell jedes Bündnis mit der Sozialdemokratie abgelehnt hat, aus dieser Haltung der befreundeten liberalen Partei nicht doch irgendwelche Folgerungen wird ziehen müssen. Außerdem dürfte aber auch wohl vielfach die Frage ausgeworfen werden, wie es nachgerade preußische Staatsminister und Staatssekretäre des Reiches mit ihrer Stellung vereinbaren können, den Kandidaten oder Wahlmännern einer Portei ihre Stimmen zuzuführen, die grundsätzlich mit der antimonarchischen, revolutionären Sozialdemokratie zusammengeht". In Berlin haben nämlich bei den Wahlmännerwahlen fast sämtliche Minister und Staatssekretäre für die Fortschr. Volkspartei gestimmt. Liberale Landtagswahlparolen. Die Fortschrittliche Volkspartei gibt die Parole aus:„Gegen die Schwarzblauen“, d. h. für Liberale und Sozialdemokraten gegen Konservative und Zentrum. Nun behaupten fortschrittliche Blätter, diese Parole solle nur für die Wahlmanner=Stichwahlen gelten, nicht aber für die Abgeordnetenwahlen selbst. Eine sonderbare Ausrede! Erst hilft man sozialdemokratische Wahlmänner wählen, dann aber tut man so, als ob diese keine sozialdemokratischen Abgeordneten ernennen sollen! Die Nationalliberalen haben beschlossen, daß überall dort, wo Wahlmänner anderer bürgerlicher Parteien in Stichwahl mit sozialdemokratischen Wahlmännern stehen, die nationalliberalen unbedingt für die bürgerlichen Wahlmänner eintreten. Eine Reichsvermögenssteuer? A Berliner Blätter wollen glaubhaften Versicherungen zufolge wissen, daß die Reichstagsabgg. Bassermann und Erzberger in der zweiten Hälfte der vorigen Woche beim Reichskanzler gewesen sind und ihm eine Mehrheit der bürgerlichen Parte ien für eine Reichsvermögenssteuer angeboten haben, uno zwar würde diese Reichsvermögenssteuer nach dem Vorschlag der beiden Abgeordneten unmittelbar an eine Abänderung der jetzigen Form des Entwurfs zum Wehrbeitrag, unter besonderer Berücksichtigung einer angemessenen Besteuerung der Aktiengesellschaften, angegliedert werden. Eine bindende Aeußerung des Reichskanzlers zu diesem Vorschlage sei bisher nicht erfolgt. Wir möchten diese Nachricht nur mit Vorsicht wiedergeben, ebenso wie die andere, daß der Reichstag, wenn er am 27. Mai seine Arbeiten wieder aufgenommen hat, zunächst die Heeresvorlage und den Wehrbeitrag erledigen und sich dann grundsätzlich über den Weg zur Deckung der durch die Heeresvorlage entstehenden laufenden Kosten einigen wird, um Mitte Juni in die Ferien zu gehen und die Einzelheiten des Deckungsproblems auf den Herbst zu vertagen. Der„grundsätzliche Weg“ soll eben die Reichsvermögenssteuer sein. Zur Frage der Schiffahrtsabgaben. — Die Verhandlungen der deutschen Regierung mit den Regierungen Oesterreich=Ungarns und der Niederlande über die Einführung der Schiffahrtsabgaben auf der Elbe und dem Rhein haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Da ein solches auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist, hat die preußische Regierung sich entschlossen, zunächst auf anderen Strömen, insbesondere auf der Weser und der Oder, Befahrungsabgaben zu erheben, soweit diese Ströme in ihrem Machtgeviet stehen. = Den heutigen Stand der Jesuitenfrage legt eine offiziöse Korrespondenz also dar: Da der Bundesrat über den Antrag des Reichstags zn der Jesuitenfrage zu beschließen hat, befassen sich zurzeit alle beteiligten Ressorts der Bundesstaaten mit einer Klärung der wichtigen und streitigen Frage, ob landesrechtliche Vorschriften, die ein Reichsgesetz aufhob, von selbst wieder bei der Beseitigung des letzteren aufleben, was für die Stellungnahme des Bundesrats in der Jesuitenfrage von besonderer Bedeutung sein muß. Der Stand der Angelegenheit dürfte folgender sein: Gemäß§ 2 der Reichsverfassung gehen Reichsgesetze den Landesgesetzen vor. Diese Bestimmungen haben in dem vorliegenden Falle praktisch nur eine Bedeurung für Preußen und Sachsen, da in den übrigen Bundesstaaten eine Konkurrenz der Reichsund Landesgesetzgebung in bezug auf den Ausschluß des Jesuitenordens nicht in Betracht kommt. In den übrigen Bundesstaaten werden Landesgesetze nur teilweise durch das Jesuitengesetz gegenstandslos, wie z. B. in Württemberg. Sie dürften daher auch ohne weiteres wieder aufleben, wenn die Zulassung der Jesuiten reichsgesetzlich ausgesprochen wird. Die reichsgesetzlichen und landesgesetzlichen Bestimmungen in Preußen und Sachsen sind in bezug auf den Ausschluß der Jesuiten aber gleichbedeutend. Sowohl das Reichsgesetz, wie auch das preußische Gesetz vom Jahre 1875 bestimmen, daß der Jesuitenorden ausgeschlossen ist. In Sachsen bestehen sowohl verfassungsrechtliche Bestimmungen, wie außerdem noch gesetzliche, nach denen alle Orden, einschließlich der Jesuiten, ausgeschlossen sind. Es handelt sich hier also insbesondere um eine Klarstellung dahin, ob die Landesgesetzgebung, sobald die Reichsgesetzgebung von ihrem Gebiet Besitz ergreift, schlechthin dauernd beseitigt wird, oder ob die Landesgesetzgebung hierdurch lediglich suspendiert wird. Im ersteren Falle würde die Landesgesetzgebung nach Beseitigung der Reichsgesetze nicht wieder aufleben, in dem zweiten Falle dürfte sie ohne weiteres wieder in Kraft treten. Es sprechen wichtige Gründe dafür, daß letztere Auffassung die richtige ist. Anderseits werden auch berechtigte Zweifel dagegen geltend gemacht. Falls der Bundesrat nur einer Zulassung des Jesuitenordens zustimmen würde, könnte jedenfalls eine vollständige Klarstellung der Sachlage nur erreicht werden, wenn in der Reichsgesetzgebung bestimmt würde, daß der Jesuitenorden wieder zugelassen wird. Hierdurch würde die Landesgesetzgebung, die dem widerspricht, beseitigt werden. Es ist aber nicht anzunehmen, daß die verbündeten Regierungen einen derartigen Beschluß fassen werden. Anderseits liegt es auf der Hand, daß unbedingt dafür gesorgt werden muß, daß eine derartig bedeutsame Frage nicht aus dem Reichstag in die Landtage der Bundesstaaten verpflanzt wird, um dort die Tage des Kulturkampfes neu aufleben zu lassen. Ausland. Militärkrawalle und kein Ende. V Paris, 23. Mai. Erst heute werden militärische Demonstrationen der Garnison von Rodez(Dep. Veron, Nordwestfrankreich) bekannt, die an Schwere alle bisherigen Kundgebungen weit übertreffen. Soldaten des 2. und 3. Bataillons des 122. Infanterieregimentes, das in der Garnison von Foiral untergebracht ist, hatten am Mittwoch in einem Café ein regelrechtes Komplott geschmiedet. Die Mannschaften sollten sich am Abend feldmarschmäßig ausgerüstet, mit der Musik an der Spitze, auf dem Marktplatz versammeln und unter Absingen der Internationale nach dem 80 Kilometer entfernten Albi, dem Sitze einer arbeitergenossenschaftlichen Glashütte, ziehen. Als sich gegen 8 Uhr abends die Regimentsmusik im Kasernenhof versammelte, wurde Oberst Angely, der Chef des nicht in der Kasern: von Foiral untergebrachten ersten Bataillons, auf den Lärm aufmerksam. Er betrat den Hof und gab, als er die geplante Meuterei erkannte, dem Posten Befehl, die Musiker zu verhaften und ihre Instrumente zu beschlagnahmen. In diesem Augenblick erschien ein Hornist und blies Alarm. Dies war das Zeichen für die Soldaten, in feldmarschmäßiger Ausrüstung herabzukommen. Der Oberst stürzte sich auf den Hornisten und entriß ihm sein Signalhorn. Mehrere Soldaten griffen jetzt den Offizier an. Dieser erfaßte ein Gewehr und schlug einen der Angreifer nieder. Jetzt erschienen 8 Unteroffiziere, die sich mit aufgepflanztem Bajonett auf der ziemlich schmalen Kasernentreppe aufstellten und verhinderten, daß weitere Soldaten in den Hof hinabkamen. Der Kampf zwischen ihnen und den Meuterern dauerte gegen ¾ Stunden. Unterdessen waren der Regimentskommandeur Escudiel und alle Offiziere in der Kaserne erschienen. Die Meuterer hatten sich der Schlüssel zur Pulverkammer bemächtigt. Erst durch gütliches Zureden und nach langen Verhandlungen gelang es den Offizieren schließlich, die Ruhe wieder herzustellen und die Meuterer zur Auslieferung der Schlüssel zu bewegen. 27 Rädelsführer wurden verhaftet. Nach dem Echo de Paris sind die eigentlichen Urheber dieser Meuterei der Soldet Brevier, der einen Vertrauensposten in der„Confédération Générale de Travaille“ bekleidet, und der Reserveoffiziersaspirant Lehrer Pelisser. Unter den verhafteten 27 Mann befinden sich 10 Unteroffiziere und Feldwebel. 20 der Verhafteten sind im Laufe des gestrigen Tages nach Montpellier gebracht worden, wo sie vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Zur Beruhigung der Mannschaften wurden am Donnerstag Uebungsmärsche unternommen. Große Erregung herrscht auch unter den Soldaten von Orléans und Dünkirchen, wo es den Militärbehörden, von einigen kleinen Ausschreitungen abgesehen, allerdings gelang, die Ruhe aufrecht zu erhalten. Die Meutereien, wie sie sich nun fortgesetzt im französischen Heere ereignen, sind kein Kinderspiel mehr, sondern müssen als äußerst ernste Symptome aufgefaßt werden Es steht fest, daß die tiefste Ursache dieser Erscheinungen die sozialistische Verseuchung in den Truppenteilen ist, die jede Disziplin untergräbt Was aber bedeutet eine Armee ohne Disziplin? Besser dann gar keine Armee als eine solche, die selbst zum Totengräber der bestehenden Gesellschaftsordnung wird. Es wird für Frankreich kein Leichtes sein, aus diesem Wirrwarr herauszukommen. Für uns aber sind diese Vortommnisse warnende Flammenzeichen, die energischer denn je aufrufen zum Kampf gegen die Partei des Umsturzes. Ein türkisch=französisches Abkommen? 1° Konstantinopel, 23. Mai. Eine längere Unterredung des französischen Botschafters Bomvard mit dem Großwesier wird von mehreren jungtürkischen Zeitungen dahin gedeutet, daß ein türkisch=französisches Abkommen zur Regelung der französischen Interessen in der asiatischen Türkei bevorstehe. Ist der Kaiser von Japan 1? W. London, 23. Mai.(Trahtb.) Das Reutersche Büro meldet aus San Francisco: Große Bestürzung herrschte gestern abend unter der japanischen Bevölkerung, als eine japanische Zeitung eine Devesche über den Tod des japanischen Kaisers erhielt. Diese Mitteilung war kaum angeschlagen, als eine andere Depesche mitteilte, daß der Kaiser ruhig schlafe, Wie es sich tatsächlich verhält, konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. Jedenfalls dürfte der Zustand sehr ernst und wohl auch hoffnungslos sein. Newyork, 23. Mai. Präsident Wilson der Vereinigten Staaten hat folgendes Telegramm an den Mikado gesandt:„Ich übermittele Ew. Majestät in der Regierung und des nordamerikanischen Volkes Namen die Versicherung herzlichster Zuneigung und gebe der Hoffnung Ausdruck, daß die Erkrankung Ew. Majestät nur von kurzer Dauer sein werde. Ich wünsche schnellle und vollkommene Genesung.“ Handels= u. Verkehrsnachrichten. + Husum, 22. Mai. Die Zutrift zum heutigen MagerviehParkt berrug einschließlich des gestrigen auf 86 Stück festgestellten orverkaufs 368 Stück Hornvieh. Sowohl gestern im Vorverkau auch heute am Markt verlief der Handel etwas langsam. Die Preise für Magervieh waren in diesem Frühjahr besonders hoch, heute allerdings etwas niedriger als in der vorigen Woche. Trotzden: der Auftrieb nur mäßig war, werden wohl kaum alle Tiere verkauft werden. Gute 2=—3jährige Ochsen bedangen 340—440 Mk. und ½ dis 1 jährige Kälber 100 bis 240 Mk. das Stück. Fahrkühe wurden mit 300—450 Mk., Kalbkühe mit 450—520 Mk und Kalbquien mit 880—450 Mk. das Stück bezadlt. Das hier in dieser Woche zum Verkauf gestellte Feitvieh fand für 88—91 Mk. für 100 Pfund Schlachtgewicht Abnehmer.— Am Schafmarkte waren 835 Schafe und Lämmer zugeführt. Der Handel war gut. Markt wurde geräumt. Bezahlt wurde für Mutterschafe mit 2 Lämmern 75—100 Mk., für Mutterschafe mit einem Lamm 50 bis 80 Mf., für junge Schafe 36 bis 48 Dk. und für Graslämmer 21 bis 30 Mt. das Stück. Versandt wurden 95 Schale nach Ham durg.— Der Schweinemarkt war mit 654 Ferkeln beschickt. Der Handel war flett, der Markt wurde geräumt. Ferkel bedangen in gewöhnlicher Marktware 21 bis 28 Mk., beste Ware wurde mit 25—32 Mk. das Stück bezahlt, ausnahmsweise stellte sich der Preis auch etwas höber oder niedriger. Fette Schweine kosteten im Gewicht von 180—210 Pfund 45—46 Mark, im Gewicht von 210 bis 250 Pfund 46—47 Mk., noch schwerere 48 Mk. und Säue 41 bis 44 Mk. für 100 Pfund Ledendgewicht.— Ausgeführt wurden eine größere Anzahl fetter Schweine nach dem Süden. — Internationale Erntetatistik. Das Internationale Landwirtschafts=Institut in Rom berichtet: Der Saatenstand war bis jetzt im allgemeinen gut, ohne von den starken Aprilfröster nennenswerten Schaden zu nehrnen. Arch der Weinbau ist von die en Frösten in Spanien und Italien nur unbedeutend geschädigt worden, während der Schaden in Ungarn schon beträchtlicher ist. Die Seidenzucht verläuft regelmäßig, wennzleich sie ein wenig in Rückstande ist. Immerhin wird eine kleine Verringerung des Betrages der zum Brüten ausgelegten Seidenraupennester gemeldet. So wird er in Japan auf 492000 gegin 520 829 Hektogramm im Vorjahr geschätzt. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Vollsblatt“. Geschäftsleitung: August Wulft.— Verantwortlich: Für den allgemernen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und das Feuilleton: Karl Ailinger: für Provinzielles und Lokales: Joseph Heitmann; für den Anzeigen- u. Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion sind stets nur an diese(nicht an die einzelnen Redakteure) zu adressieren. Die Kinder zahnen leicht. Mit Besorgnis sieht manche Mutter der zeit ihres Lieblings entgegen, besonders wenn seinem Körper die rechte Widerstandsfähigkeit fehlt. Diese zu beben, gibt es, wie Tausende von Müttern bestätigen, nichts Besseres als Scotts Emulsion. Ihr Gebrauch läßt oft schon in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Wendung zum Besseren eintreten, das Kleine wird frischer und kommt dann sozusagen ohne jegliche Störung über die Zahnzeit hinweg. 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Die Gefangenen durften nicht miteinander sprechen, ebensowenig mit den wegen Duellvergehens dort inhaftierten Offizieren. Anderseits sei er stets wie ein Ofsizier behandelt worden, mit ausgesuchter Höflichkeit. Leutnant Brandon trifft erst morgen hier ein. Die Erklärungen der Offiziere machten einen äußerst guten Eindruck. Einberufung eines jungtürkischen Kongresses " Konstantinopel, 23. Mai. Die jungtürkische Partei beruft für Ende Juni einen großen Kongreß ein, weil die äußere Organisation des Komitees einschneidende Aenderungen erfahren soll. Der Kongreß wird für ein in kurzer Zeit auszuführendes großes Flottenprogramm eintreten. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß der Thronfolger Prinz Jussuf Izzeddin dieser Tage bei einem Besuch im Flottenverein auf ein Gedenkblatt schrieb:„Mein Vater ist für die Schaffung einer großen türkischen Flotte eingetreten. Der Plan blieb unausgeführt, und damit war die Katastrophe der Türkei besiegelt.“ In der Schaffung einer türkischen Flotte und in der Durchführung von Reformen in Anatolien wird das Komitec sein Hauptprogramm sehen. Da Scotts Emulsion ausschließlich aus den reinsten und besten Rohstoffen bergestellt wird, in ihrer Wirkung durchaus zuverlässig ist, so ist ihr Weltruf: die beste Lebertran=Emulsion zu sein, schon lange festgegründet. Doch nur Scotts Emulsion. keine andere! SKarabend war wieder außerordentlich gemütlich, wir haben einen guten Durst entwichelt und die Luft war zum Schneiden. Daß ich trotzdem keinen rauhen Halshabe, dankeich den Wybert=Tabletten, die ich gleich beim Heimkommen und heute früh genommen habe. Sie machen den Hals frei und benehmen auch den üblen Geschmack im Mund. Die Schachtel kostet in allen Apotheken und Drogerien 1 Mark und hält lange vor. 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Wenn wir nach lange anhaltenden oder starken Gewitterregen hinauskommen auf die Fluren, liegen die Saaten wie gewalzt am Boden. Woher kommt das? Die Halme sind nach dem Schossen nicht mehr so kräftig, das Gewicht der Aehre zu tragen, sie biegen sich um, knicken ein und kommen schließlich ganz auf den Boden zu liegen. Bei frühzeitig eingetretener Lagerung werden die Körner oft als Saatgut unbrauchbar, sie wachsen, wenn die Aehre auf den Boden kommt, leichter aus, das Stroh ist krumm, verfault leicht. Es sind das nicht hoch genug anzuschlagende Schäden. Und wer kennt nicht die Schwierigkeiten bei der Ernte von Lagerfrucht? Der durch Lagerfrucht entstehende Schaden ist groß genug, um die an die Spitze dieses Aufsatzes gestellte Frage als berechtigt erscheinen zu lassen. Jede Pflanze nimmt durch die Wurzeln und die Blätter ihre Nahrung auf. In dieser von den Pflanzen aufgenommenen Nahrung spielt die Kohlensäure eine bedeutende Rolle. Das in allen vollkommenen Pflanzen enthaltene Blattgrün, Chlorphyll genannt, im Vereine mit dem Sonnenlicht spaltet oder zerlegt die Kohlensäure in Kohlenstoff und Sauerstoff. Der freigewordene Kohlenstoff verbindet sich zu verschiedenen Kohlenstoffverbindungen, wie Stärke, Glykose, Zucker, Pflanzenfaser usw. Das alles sind Bausteine des Pflanzenkörpers, die auch zur Verdickung der Zellwände Verwendung finden. Nur bei Vorhandensein von Cholrophyll kann die Umwandlung von Nährstoffen in Baustoffe stattfinden, ohne solches kann sich keine Zellstoffsubstanz bilden, die Zellbildung ist eingestellt. Die im Dunkeln wachsenden Kartoffeltriebe sind weiß, es fehlt das Chlorophyll. Es gibt also ohne Licht kein Chlorophyll, ohne Chlorophyll keine Stärke, ohne Stärke keinen Zellstoff, ohne Zellstoff keine Festigkeit.(Nowacki.) Die Halme bleiben, wenn ihnen das Licht fehlt, unten von ungenügender Dicke, Verholzung und Elastizität. Ein schwacher Druck von Wind und Wasser biegt den Halm um, knickt ihn ein, die schwere Aehre zieht zu Boden, das Getreide lagert. Hauptursache der Lagerung ist Lichtmangel durch zu dichte Saat. Ein zu dicht stehendes Getreidefeld befindet sich wegen der gegenseitigen Beschattung immer im Halbdunkel. Ein frei aufgewachsener Halm ist sofort an seinen kurzen, starken Gliedern zu erkennen, durch die er kräftiger, und widerstandsfähiger wird. Durch zu dichte Saat und die daraus entstehende Ursache des Lichtmangels wird Lagerfruchtbildung gefördert. Hand= und Breitsaat geben immer zu dichten Stand der Halme. Nur die Drillmaschine kann dagegen schützen. Mit Genugtuung ist es daher zu begrüßen, daß nunmehr auch bei den kleinen und kleinsten Besitzern die Vorteile der Drillsaat Anerkennung finden. Lichtmangel kann aber auch entstehen durch falsche, zu starke oder einseitige Düngung mit Stallmist. Jauche oder Chilisalpeter. Durch solche Düngung wird der Ausbau der Gewebe ein zu lockerer, sie sind nicht zäh und fest, wie sie sein sollen, geben dem leichtesten Druck nach und biegen und knicken, die durch zu zahlreiche Stickstoffdüngung groß und breit werdenden Blätter nehmen sich gegenseitig das Licht, lassen es nicht durch und beschatten den Boden und den Halm. Das große Blattwerk solch mastiger Saat bietet dem Wind größere Angriffsfläche. Zur Zeit des Schossens müssen der Pflanze alle Nährstoffe in fertiger, leichtloslicher und genügendem Mengenverhältnis zur Verfügung stehen. Einseitige Stickstoffdüngung, die oft noch durch Kopfdüngung erhöht wird, erzeugt Lagerfrucht. Durch Zufuhr von Phosphorsäure und Kali kann dem Zuviel an Stickstoff gesteuert werden. Eine starke, aber gleichmäßige Düngung— d. h. bestehend aus Phosphorsäure, Kali und Stickstoff— braucht nichts zu befürchten. Gefahrvoll ist eine zeitige, vielleicht auch recht starke Stickstoffdüngung. Wer nur Chilisalveter an162 wendet, kann geradezu mit Sicherheit Lagerfrucht erwarten. Wolle man daher mit der Anwendung dieses teuersten Düngemittels recht vorsichtig sein. Wird doch manchmal geradezu Verschwendung damit getrieben. Bedenke man immer, daß der Chili nicht auf einmal, sondern in kleinen Gaben gegeben werden darf. Stets hüte man sich, zu spät eine Kopfdüngung mit Chili auszuführen. Durch solch späte Neuanregung des Wachstums wird die Ernte hinausgeschoben und die Qualität der Körner wird eine mangelhafte. Reichliche Phosphordüngung dagegen gibt dem Halme einen festen Aufbau, der gegen Lager schützt. Albrecht Thär. der Altmeister rationeller Landwirtschaft sagt:„Starke Düngung mit mangelhafter und flacher Beackerung, sehr dichte Saat gibt am häufigsten Lagergetreide, wogegen ein recht gut und tief bearbeiteter Acker und mehr bestaudete als in der Jugend gedrängte Pflanzen dagegen schützen.“ Man sorge daher für tiefes Pflügen. In flach geackerten Böden muß man mit einer harten Sohle rechnen, die undurchlässig ist. Kommen die Wurzeln in die harte, wasser= und nahrungsarme Tiefe, dann leidet der Halm unter Nahrungsmangel, er kann sich nicht ausbauen, bleibt schwach und bildet Lagerfrucht. Es gibt Getreidesorten, die wegen ihres festen inneren Ausbaues des Halmes sich widerstandsfähig gegen das Lagern erwiesen haben. Durch sachgemäße Züchtung wurde diese individuelle einzelpflanzliche Eigenschaft geschaffen. Es sollte darum der Landwirt bestrebt sein, solche Sorten mit festem, kurzem Halme, aber doch körnerreichen Aehren anzubauen und weiter zu züchten. Auch die Beschaffenheit des Saatgutes spielt als Vorbeugemittel gegen Lagerfrucht eine sehr wichtige Rolle. Für die Entwickelung der zukünftigen Pflanze ist zunächst die Größe und Schwere des Saatgutes bestimmend. Doch ist bei Sortierung auf das Gewicht der Körner mehr Wert zu legen als auf die Größe. Nicht immer sind die größten Körner auch die schwersten. Das schwere Korn enthält die Reservestoffe, welche zur kräftigen Entwickelung des Keimlings notwendig sind, in ausreichender Menge, weil es dicht und kompakt ist. Je größer und schwerer das Saatkorn ist, desto kräftiger und lebensfähiger werden die Keimpflanzen, desto besser wird auch deren Entwicklung sein. Nun ist aber bekannt, daß kräftige Pflanzen widerstandsfähiger sind als Schwächlinge. Wir sehen also, es gibt eine ganze Reihe von Verhütungsmaßregeln, um Lagerfrucht zu vermeiden. Wenn man sich auch vielfach zu täuschen versucht, und die Lagerfrucht doch noch besser hält als magere, so ist doch zu bedenken. daß der Landwirt heutzutage unter allen Umständen rationell arbeiten muß, wenn er bestehen will. Will er das, dann muß er kein Mittel unversucht lassen, um das Lagern der Halm früchte hintanzuhalten. B. v. G. kommnung kann aber nur auf Kosten anderer Körper=Eigenschaften geschehen, denn eine Tierart, bezw. Rasse, bei denen alle Nutzeigenschaften bis zu einer vervollkommneten Entwicklung gelangen, gibt es nicht und wird auch in Zukunft nicht gezüchtet werden. Die Degeneration wird um so früher eintreten, je stärker die„nebensächlichen“, Körpereigenschaften unbeachtet und ihre Entwicklung vernachlässigt werden. So wird z. B. bei einer auf Milchleistung gezüchteten Kuh meist wenig auf Gangart, Körperbau usw. gesehen, die Hauptsache bleibt die Literzahl der täglichen Milchmenge. Solch eine Kuh kann ihre Milchergiebigkeit in noch verstärktem Maße auf das Kalb übertragen, gleichzeitig vererbt sie aber auch ihre Fehler fast regelmäßig in ebenfalls verstärktem Maße. Die Hauptursache für die fehlerhafte Körperbeschaffenheit unserer Stallzuchttiere ist die stete Gefangenschaft. Schon in frühester Jugend wird das Kalb angebunden und bleibt sein Leben lang an der Kette, bis es der Metzger zum Schlachten abholt. Sieht man solch ein Kettentier später frei auf der Weide zwischen richtigen Weidetieren gehen, so wird auch ein Unkundiger den Unterschied sofort erkennen. Steifer Gang, unregelmäßiger Körperbau, dicker Bauch und großer Kopf sind die äußeren Unterschiede; außerdem sind aber meist noch zahlreiche Mängel vorhanden, die nur im Laufe der Zeit bekannt werden. Knochenweiche der Kälber, Schwergeburten, Fehlgeburten usw. sind gewöhnlich die Quittung für die Stallzucht. Wo es deshalb irgend angängig ist, da sollten die Jungtiere auf die Weide getrieben werden. Nicht jeder Landwirt ist in der Lage, eine eigene Koppel zu halten, deshalb sollte auch hier der oft geübte Zusammenschluß stattfinden, die Kosten werden dadurch wesentlich verringert. Die entstehenden Unkosten aber finden reichliche Deckung in dem verminderten Futterverbrauch im Stalle. In dieser Weise ist es auch den kleinen und mittleren Landwirten möglich, ihr Vieh selbst fehlerfrei zu züchten. Selbst für tragende Tiere ist der Weidegang empfehlenswert; Weidekühe kalben oft ohne alle menschliche Hilfe, die Schwergeburten sind meist auch ein Erfolg der Stallfütterung. Wilh. Bartels. Bringt das Jungvieh auf die Weide. (Nachdruck verboten.) Allmählich bricht sich in der deutschen Land wirtschaft die Ueberzeugung immer weiter Bahn, daß eine Aufzucht von Jungvieh ohne Weidegang auf die Dauer unmöglich ist. Die Landwirte in Gegenden mit intensivem Ackerbau sind heute schon gezwungen, den größten Teil ihres Bedarfes an Zucht= und Melkvieh aus Gegenden mit Weidewirtschaft zu decken, weil die selbstgezüchteten Tiere chronisch an Stallfehlern leiden. Die noch stetig steigende, schon jetzt ziemlich hochgeschraubte Fleisch= und Milcherzeugung von einer verhältnismäßig geringen Anzahl Stalltieren hat zu einer raffinierten Hochzüchtung bestimmter Rassen geführt, auf Kosten der Widerstandsfähigkeit gegen gewisse Krankheitserscheinungen, die schließlich zu einer Reaktion führen muß. Diese Reaktion tritt in der Regel in der Minderwertigkeit der Nachkommen zu Tage. Jede hochgezüchtete Rasseneigentümlichkeit einer Tierart muß zu einer Degeneration führen, wenn die Anzüchtung bestimmter Eigenarten auf Kosten des Gesamtorganismus geschieht. Das Hervortreten bestimmter Eigentümlichkeiten und deren VervollBedeutung des Futterrübenbaues. Von E. M., Domänenrat. (Schluß.) Einmieten. Ueber das zweckmäßige Einmieten der Futterrüben ist schon viel geredet und geschrieben worden, ohnc daß immer eine Uebereinstimmung erzielt wurde. Zunächst ist dabei zu beachten, daß die Rüben beim Zusammentragen und Zusammenfahren nicht unnötig hin und hergeworfen werden, weil das schon die Haltbarkeit beeinflußt. Ferner sollen die Rüben nicht, wie es meistens in der Praxis geschieht, in nur eine einzige große Miete zusammengefahren werden. Wohl wird dabei an Mietenfläche gespart und Arbeit und Unkosten des Bedeckens sind geringer, aber der fortwährende Zutritt von Luft, die bald kühler, bald wärmer, bald trocken, bald feuchter ist, fördert keineswegs die Haltbarkeit und den Futterwert. Auch das übliche schwache Bedecken mit Erde und spätere Auffahren von Stalldünger muß Bedenken erregen, da die Rüben meistens zu warm darunter liegen. Vielfach wird davor gewarnt, die Rühen mit Stroh zu bedecken, weil angeblich das faulende Stroh die Rüben ansteckt. Wenn man aber gesundes, hartes Weizenstroh verwendet, hält sich dieses lange und bildet eine sehr gute isolierende Schicht nach außen. Wo Mangel an solchem Stroh ist, kann man es natürlich auch entbehren. Allgemeiner Grundsatz für das Einmieten muß sein:„Aus der Erde in die Erde". Die Rüben werden auf der glatten Erde in einer Breite von 1,25—1.50 m dachförmig aufgeschichtet, sodaß die Höhe nicht viel über 1 m hinausgeht, und sofort mit einem Fuß Erde bedeckt. Wenn es sich einrichten läßt, vermeidet man das Zusammentragen in stärkerem Tau oder regennaß, läßt vielmehr die ausgezogenen Rüben erst etwas 167 — Geschäftliche Mitteilungen. Holzbauten im Freien. Dem Besitzer von Einfriedigungen, Planken, L. G. Gebildete Damen, die sich dem Beruf Schuppen kann kein besserer Anstrich hierfür empeiner Röntgenschwester widmen wollen, müssen fohlen werden als das Avenarius Carbo= eine mehrmonatliche Lehrzeit in einem ärztlich lineum. Er bekommt hier ein Mittel von ausgeleiteten Rönlgenlaboratorium durchmachen, gezeichneter Güte und zuverlässiger holzerhaltender während welcher dieselben in den Anfangsgründen Wirkung, das ihn auch durch das saubere kastader hier in Betracht kommenden Physik und nienbraune Aussehen der Anstriche befriedigt. Anatomie, in der Röntgentechnik, im photogra= Prospekte sowie Gutachten stehen durch die Firma phischen Positiv= und Negativverfahren ausge= R. Avenarius u. Co., Köln, Stuttgart, Hamburg Haaren der Bürste fest und erschwert die Be= fragen, die in etwa 5—6 Tagen erledigt werden, dem Arzt bei der Untersuchung der Patienten zu nutzung. Um die Bürste zu reinigen, schüttet man ist Rückporto beizufügen.. assistieren, die Fertigstellung der Negative und ein Eigelb auf dieselbe und läßt das Eigelb an= Arnsbergerwald, 1. Sie haben, da Positive, sowie etwaige notwendige schriftliche Artwänen. Dann reibt man die Bürste tüchtig aus Ihr Einkommen über 900 Mk. hinausgeht, auch beiten. Aus letzterem Grunde ist Kenntnis des und spült sie mit heißem Wasser ab. Eine so be= Staatssteuern zu entrichten. 2. Die Kirchen= Maschinenschreibens und Stenographie nützlich. handelte Bürste wird ihre frühere Farbe wieder steuern werden in der Regel als Zuschlag zu Die Aussichten, in absehbarer Zeit nach beerhalten und völlig gebrauchsfähig sein. den Staats= oder zu den Gemeindesteuern fest= endigtem Studium eine Anstellung zu bekom* G e r t r u d. g e s e t z t. I n I h r e m F a l l e s c h e i n t n u r e i n V e r= m e n, s i n d a l s g ü n s t i g z u b e z e i c h n e n. G e h a l t 1 0 0 Tintenflecke aus Teppichen usw. zu sehen der Steuerberechnungsstelle vorzuliegen, das bis 150 Mark. Im Lettehaus, Berlin W., Vikentfernen. Wenn aus Unvorsichtigkeit Tinte durch eine Rückfrage seine Erledigung finden toria Luise=Platz 6, finden für Röntgenschwestern vergossen wird, so ist man oft ratlos, wie man wird. 3. Da Sie vor dem 1. April 1909 in Kurse statt, Dauer 1½ bis 2 Jahre, Ausbildie Flecke wieder entfernt. Hierbei leistet Milch das Beamtenverhältnis getreten sind, also das dungskosten ca. 330 bis 440 Mark. gute Dienste. Man saugt zunächst die übersehende Beamtenprivileg genießen, können Sie nur mit Tinte auf. Dann tröpfelt man auf den zurückge= der Hälfte Ihres Diensteinkommens zur Gebliebenen Fleck etwas Milch und saugt auch diese meindeeinkommensteuer herangezogen werden. Sie mit einem Löschpapier auf. Dieses wiederholt man haben zu zahlen: 2,40X4.70=11.28 Mk. Komsolange, bis der Fleck verschwunden ist. Das Fett munalsteuer. 4. Den Austritt aus der Landesder Milch wirkt derart auf die Tinte, daß dieselbe kirche werden Sie sich wohl noch überlegen. völtig verschwindet. Gertrud. Um bei Verletzungen das Blut zu stillen, wein nicht gleich ein Arzt zur Stelle ist, wende man folgendes Mittel an: Man nimmt einen kleinen Wattebausch, taugt ihn in ganz reines heißes Wasser und legt ihn auf die Wunde. Der Erfolg ist überraschend. Fettige Gläser lassen sich sehr leicht reinigen, wenn man sie mit dick eingerührter Schlemmkreide behandelt und mit reinem Wasser sorgfältig nachspült. Frischgeputzte Messingfachen halten sich lange Zeit blank. wenn man sie nach dem Putzen mit einer Lösung von Zaponlack, den man in jeder Drogerie erhält, einige male mit weichem Pinsel oder einem Wattebäuschchen überzieht. Es ist jedoch ratsam, die Messingteile vorher anzuwärmen und die Arbeit in einem warmen Raume vorzunehmen, da sonst dieser Lacküberzug leicht trübe ausfällt. Das völlige Ausnützen der Lichtstümpfchen läßt sich sehr leicht bewerkstelligen, indem man in die Leuchtertülle eine nicht zu starke Kortscheibe befestigt durch die vorher zwei Steck= Auftriebnadeln mit der Spitze nach oben, gesteckt wurden. Auf die Nadelspitzen, die nicht zu nahe der Mitte——. der Kortscheibe stehen dürfen(um den Docht nicht zu verletzten), läßt sich das Kerzenstümpfchen nun leicht befestigen und bis zum letzten Rest verbrauchen. Ein vorzügliches Schutzmittel gegen Motten kann man sich selbst herstellen. Man mischt gleiche Teile Terpentinöl, Bergamotöl, Kampfer, Lorbeeröl, Nelkenöl, und kleingeschnittenen spanischen Pfeffer in ½ Liter Weingeist. Setzt die Flasche fest verkorkt dem Sonnenlichte aus, filtriert sie nach acht Tagen und füllt sie auf mehrere kleine Flaschen, die man fest ver korkt. bildet werden. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Zu den Pflichten der Röntgenschwester gehört die Pflege des Instrumentariums, und Berlin zu Diensten, ebenso durch deren Niederlage in hiesiger Gegend Joseph Wegener u. Co., Baumaterialien. Paderborn. Schlachtviehpreise nach Lebendgewicht auf Grund amtlicher Marktberichte zusammengestellt und nach eigenen telegraphischen Berichten bearbeitet im Landes=Oekonomie Kollegium, Berlin W., Königgrätzerstraße 19. Rinder Kälber Schafe Schweine Ochsen. a) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige, ausgemästete... c) junge, fleischige, nicht ausgem. und ältere ausgem. d) mäßig genährte junge, gut genährte ältere... Bullen a) vollfleischige, ausgewachsene, höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige, jüngere...... c) mäßig genährte junge und gut genährte ältere Färsen(Kalben) und Kühe. tr Mit dieser Flüssigkeit, die keine Spuren a) vollsleischige ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwertes hinterläßt, reibt man die Polstermöbel wöchent b) gollsleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes lich einmal ab oder sprüht sie mit einer feinen“##tere ausgemästete Kühe und wenig gut entw. z. Kühe lich einmal ab oder sprüht sie mit einer feinen Blumenspritze oder einem Zerstäuber darüber, wo- se) gering genährte Kühe und Färsen durch sie sowohl vor Mottenfraß, wie auch Fliegenschmutz sicher bewahrt bleiben. Trübe, blind gewordene Bodenund Kellerfenster werden wieder spiegelblank, wenn man sie mit frischen Brennesseln abreibt, die man eine Stunde in Salzwasser einweichte. Nachspülen mit klarem Wasser entfernt dann die letzten Spuren. d) mäßig genährte Kühe und Färfen Kälber. a) Doppellender b) feinste Mastkälber... *) Mittlere Mast und beste Saugkälber. d) geringere Mast= und gute Saugkälber e) geringe Saugkälber Allgemeiner Fragekasten. P. T. Sie können sich der Aufforderung der Schofe. a) Mastlämier und jüngere Masthammer.... d) ältere Masthammel. geringere Mastlämmer 2c. e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzschafe) Schweine. Militärbehörde nicht entziehen. Allerdings geht s) Fettschmetne über 300 Pfund Ledendgewicht.... das Recht der Behörde nicht so weit, zu ver= b) vollfleischige Schweine v. 240—300 Pfd. langen, daß Sie sich die Zehe amputieren lassen. I“ 160—200 Aber ohne Not wird das Militärgesetz diese Anordnung nicht getroffen haben. Vielleicht ziehen 1) Sauen Sie noch einen Privatarzt zu Rate und fragen diesen um seine Ansicht. Die Kosten für die event.— notwendig werdende Amputation trägt die Militärverwaltung. unter 160 Pfund Lebendgewicht „.„„4 5„ W. Lebendgewicht nach Abzug von 20 bis 22 Prozent Tara Adolf C. Setzen Sie sich mit der Auswanderungsauskunftsstelle in Verbindung. Allen *) Kälbernotiz vom 16. 5.—**) Kälber= und Schafnotiz vom 16. 5. Vorstehende Preise verstehen sich für 100 Pfund Lebendgewicht, die Preise für Schweine beziehen sich auf das Leuten, die die Absicht haben, auszuwandern, ist dringend zu raten, sich vorher über die Verhältnisse in dem betreffenden Lande genau zu erkundigen. Die Zentralauskunftsstelle für Auswanderer Berlin. Am Karlsbad 9—10, erteilt fremde Länder handelt. Preise für Getreide(für 1000 kg), für Kartoffeln und Fourage(für 100 kg) an den nachbenannten Proviantamtsorten. Vom 6. bis 19. Mai 13. AOl, Wgntagens Wibtage vhinv, VWpg„ 5F•—--—„— gun i ui mmll M Wie dutiu N u M c 9— bate uui i i K grr gan Wlepn zub Wc U i zuun uun Bunznu M n n uuech 297 HV. Die Pflege des Kanarienvogels. Dieser niedliche Sänger, der in den meisten Familien heimisch ist, bedarf zu seiner Pflege nicht viel, aber ein wenig Aufmerksamkeit und Sorgsamkeit verdient er doch. Mußte er ja doch, um uns mit seinem lieblichen Gesang zu erfreuen, sein größtes Gut: die goldene Freiheit opfern, da geziemt es sich auch, daß wir ihm seine Gefangenschaft möglichst erleichtern und liebevoll für seine, bescheidenen Bedürfnisse sorgen. Er wird unsere kleine Mühe durch fleißiges Singen und munteres Wesen reichlich entschädigen und unter unserer sorgsamen Pflege ein ganz respektables Alter erreichen. Was vor allem sein Häuschen betrifft, so rehme man dasselbe möglichst groß und geräumig, damit sich der Vogel tüchtig bewegen kann. Ein enger Käfig, der nur mühsam ein wenig Hüpfen gestattet, ist eine fortgesetzte Qual für das arme Tierchen. Ob der Käfig rund oder eckig ist, bleibt sich ziemlich gleich. Käfige mit Messingstäben sind nicht sehr zu empfehlen, denn erstens könnte der Grünspan, den sie so leicht ziehen, dem kleinen Bewohner gefährlich werden, und dann sino sie auch sehr schwer tadellos rein zu halten. Weit praktischer sind ganz lackierte Käfige und solche mit herausschiebbarem, emaillierten Boden. Man muß sie sorgfältig rein halten, damit nicht jenes kleine Ungeziefer entsteht, das die Kanarienvögel leicht heimsucht und furchtbar quält. Sollte man Vogelmilben und dergl. vorfinden, so ist der ganze Käfig und alle seine Bestandteile, sowie der Vogel selbst mittels eines Zerstäubers gründlich täglich mit Insektenpulver einzupudern, bis man sieht, daß das Tierchen wieder ruhig wird und sich unter den Federn keine Milben mehr zeigen. Wenn der Vogel sich selbst beißt, Federn auszieht(außer der Mauser), unruhig ist und mit den Flügeln schlägt, muß man ihn auf jene lästigen Gäste untersuchen, die sich unter den Federn festsetzen. Das Einpudern des Tierchens hat zu geschehen, indem man es lose in die hohle Hand nimmt und das Pulver unter das Federkleidchen an allen Stellen gut einbläst. Peinliche Reinlichkeit beugt übrigens all diesem vor. Der Käfig ist wenigstens allwöchentlich gründlich zu fegen, von Zeit zu Zeit mit Seifenwasser zu putzen und danach gut zu trocknen. Als Sitzstangen nehme man Schilfrohrstäbchen, die man gut reinigen kann, oder neue, feste Holzstäbchen, die alle nicht zu dünn sein dürfen, sonst bekommt das Vögelchen den sogenannten Krallenklamm. Die Füße des Vogels dürfen die Stange nur etwa halb umspannen, nie aber ganz umschließen. Bade=, Trink= und Futtergefäße sind täglich zu reinigen, der Boden mehrmals wöchentlich und dann immer mit frischem Sand zu bestreuen. Der grobe Flußsand ist der beste dazu, er muß aber gut trocken sein, ehe man ihn streut und auch immer trocken im Käfig gehalten werden. Nach der Reinlichkeit ist sorgfältiges, regelmäßiges Füttern des Tierchens Pflicht jedes Bogelbesitzers. Gutes Vogelfutter bezieht man aus den Samenhandlungen und reicht dasselbe allmorgendlich. Ebenso gibt man täglich des Morgens frisches Trink= und Badewasser, an sehr heißen Tagen auch noch einmal des Mittags. Ganz eiskaltes Brunnen= oder Nöhrenwasser ist zu vermeiden, man nehme immer etwas abgestandenes Wasser, um eine Erkältung bei den zarten Tierchen zu verhüten. Das Gefäß zum Baden sei reichlich groß genug, daß der Vogel sich im Wasser gehörig ausdehnen kann. Zur Salatzeit gibt man den Kanarienvögeln öfters ein zartes frisches Salatblatt, das sie sehr lieben, andere kleine Leckerbissen sind ein Stuckchen Zucker, etwas hartgekochtes Eiweiß, ein wenig rohe geschabte Gelbrübe, eingeweichte Weck brosamen und dergl., was man aber alles nur hie und da als Abwechselung neben dem täglichen Futter gibt. Zur Zeit der Mauser empfehlen viele Vogelliebhaber, den Tierchen täglich ein Stück Vogelbiskuit zu geben, man muß sie dann auch noch sorgsamer als sonst vor Zug und Erkältung behüten. Scharfen Luftzug vertragen sie überhaupt nicht, ebensowenig Kälte. Ein Zimmer, dessen Temperatur unter 16 Grad sinkt, ist zu kalt, der Vogel braucht mindestens 16—18 Grad Reaumur und eine Luft, wie sie auch der Mensch zu seiner Gefundheit braucht, d. h. eine reine, staub= und rauchfreie. Man stelle ihn 166 im Winter aber nicht an den Ofen, in der guten Absicht, ihm Wärme zu geben, das ist unnötig und schädlich. Ebensowenig an ein schlecht schließendes Fenster, durch das die scharfe Winterluft einströmt, sondern weise ihm einen geschützten, hellen, möglichst sonnigen, luftigen Platz an. Im Sommer komme er dann möglichst viel ins Freie, wenigstens ins offene Fenster, solange es warm genug ist. Kann man ihm einen Blick ins Grüne, oder gar ein wenig Aufenthalt im Garten gewähren, so ist das ein besonderes Vergnügen. Immerhin hat man dann auf die Katzen des eigenen Hauses oder der Nachbarschaft ein wachsames Augen zu haben. HW. Ueber die Verwertung abgelegter Kleider. Sobald die neue Mode in den Schaufenstern unserer großen Magazine ihren Einzug gehalten hat, wird fast allerorten Familienrat gepflegt und werden Vorbereitungen zur Neuanschaffung der Toiletten getroffen; hierbei ist es nun ganz angezeigt, auch mit allen alten und überflüssigen Kleidern aufzuräumen, und gar verschiedenartig kann dabei zu Werke gegangen werden. Es soll hier von Gesellschafts= und Ballroben ganz abgesehen und nur bei der praktischen Verwendung der abgelegten Straßentoilette der gut gekleideten Frau verweilt werden. Die weniger bemittelte Frau der besseren Stände, die ihre Toilette meist zu Rate halten muß, verkauft häufig das Unmoderne an die sogenannte Vorkäuferin, um dann dafür im Modebazar Neues zu erstehen. Diese Art des Aufräumens mit dem Abgelegten darf jedoch nicht immer die praktischste genannt werden, indem der Erlös meist ein geringer ist und man, wenn man gute Stoffe trägt und Verständnis für das sparsame Wiederverwenden hat, selbst weit größeren Nutzen aus dem scheinbar Wertlosen ziehen kann. Zweckmäßig erscheint es z. B. bei bescheidenen Verhältnissen, die Kleider, nachdem sie als nun unbrauchbar für die Straße zur Seite gelegt sind, mit vielleicht kleiner Vereinfachung des Taillenausputzes als Hauskleider eine Zeitlang zu tragen und, wenn sie dann noch gut sind, sie zu wenden und entweder als Unterrock oder als Matinée zu verarbeiten; so hat man entschieden am meisten Gewinn daven. Wenn sie nun hier noch gedient haben, so sind sie für solche, die peinlich auf die Vermeidung von Ausgaben sehen müssen, noch weiter zu Rockfutter oder Rockstoß brauchbar; ja sogar wollene Lapven zum Abreiben der Parkettböden können zuletzt noch daraus geschnitten werden. Abgelegte Abendmäntel oder Regenmäntel geben auch gute Unterröcke, die mit eventl. Vorhandenem hübsch garniert, ein neues derartiges Kleidungsstück ersetzen. Mit verbrauchten Paletots und Jacketts ist eigentlich nichts zu machen; da ist der Verkauf oder das Verschenken geraten, ebenso bei den Hüten. Das noch Brauchbare soll man abtrennen, und dann weg damit. Abgelegte Seidenkleider geben immer noch eine Bluse oder ein elegantes Rockfutter, seidene Blusen stets noch einen Einsatz oder sonstigen Ausputz, sogar alte Schirme finden noch Verwendung. Bei Neubezug bitte ich stets mir den alten Ueberzug zu geben und davon lasse ich Kleidertaillen besetzen, Kragen, Schöße usw. abfüttern. Von verbrauchten Glace=Handschuhen werden die Knöpfe abgetrennt, die Hand aufgeschnitten und deren sich zum Glänzendreiben der Silberund Metallsachen bedient. Abgelegte Wäsche wird zu Verbandzeug und Lappen verschnitten. Alte Stiefel und Hüte von mir und meinem Manne, ebenso dessen alte Kragen, Krawatten und Kleider, die zuletzt als Hauskleider gedient haben, sind in der Herberge für arme Handwerksburschen und Stellenlose willkommen; ein solches Haus gibt es ja in jeder Stadt. Wer sich in der glücklichen Lage befindet, seine Ausgaben nicht ängstlich berechnen zu müssen, kann durch Verschenten auch seiner besseren abgelegten Kleidungsstücke noch viel Gutes tun und manchen wirklich beglücken. Für die nicht zu den oberen 10.000 Gehörenden empfiehlt sich das Selbstverwenden ihrer Sachen entschieden mehr als das Verkaufen derselben. Das letztere kann nur großen starken Figuren, den eigentlichen Modellfiguren, von Nutzen sein, indem derartige Kleidungsstücke besser bezahlt werden. Das nützliche Verbrauchen und das gute und richtige Verwerten der abgelegten Kleider im Haushalt ist auch ein kleines Studium und darf zu den Pflichten und Obliegenheiten der guten, sparsamen Hausfrau gerechnet werden. Vom Gießen und Düngen der Topfpflanzen im Winter. rh. Von Gartenfreunden wird oft der Fehler gemacht, die Topfpflanzen zu häufig zu gießen, weil sie annehmen, daß die Pflanze bei der erhöhten Luftwärme größere Feuchtigkeit verlangt. Eine Pflanze braucht, solange sie Knospen und Blüten treibt, viel Wasser, sobald sie aber geblüht und auch wohl Früchte getragen hat, bedarf sie einige Zeit der Ruhe, um sich für die nächste Periode zu erholen. Bei den laubabwerfenden Pflanzen kann man das Ruhebedürfnis am leichtesten beobachten, dem auch in den meisten Fällen Folge gegeben wird. Bei Blattpflanzen, welche das ganze Jahr hindurch grün und scheinbar in ununterbrochener Begetation sind, ist das Erkennen der Ruhezeit schwieriger, und man muß sich hier nach der jeweiligen Wachstumsstärke der Pflanze richten. Sobald die Jahrestriebe im Sommer zum Abschluß gelangt sind, hört man mit der zu reichlichen Wasserzufuhr auf und beschränkt sich nur auf gleichmäßiges Feuchthalten der Töpfe. Um zu verhindern, daß die Töpfe zuviel Wasser bekommen, ist es notwendig, diese mit einem genügend hohen Gießrande und mit einer Scherbenunterlage zu versehen, damit der Pflanze durch Füllung des Gießrandes hinreichend viel Wasser gegeben wird und dessen Ueberfluß bald wieder durch die Scherbenunterlage abziehen kann. Werden Untersetzer für die Pflanzen verwendet, so darf kein Wasser in diesen längere Zeit über stehen bleiben, damit die Erde nicht verdirbt. Mit dem Düngen muß ebenfalls vorsichtig verfahren werden. Es darf nur dann gedüngt werden, wenn das Wachstum der Pflanzen voll eingesetzt hat. Sehr guten Dünger bilden Hornspäne oder in Wasser angesetzter Schafdünger. Am wirksamsten ist eine Düngung am Abend oder bei trübem Wetter. Niemals macht reichliches Düngen das Verpflanzen überflüssig, eine Annahme, der man oft begegnet. Für Küche und Haus. Speisezettel. Sonntag: Ochsenschwanzsuppe. Rinderschmorbraten, Salat, Bratkartoffeln. Hauermilchspeise mit geschmorten Erdbeeren. Dienstag: Milchreissuppe. Gekochter Schinken mit Spargelgemüse. Mittwoch: Rhabarbersuppe. Kalbsbraten, Spinat, Kartoffeln. Donnerstag: Griessuppe. Gekochtes Schweinefleisch mit Mohrrüben und Kartoffeln, Freitag: Erbsensuppe. Blinde Fische, weiße Bohnen, Bratkartoffeln, Windbeutel. Samstag: Blindhuhn. Buttermilchpudding.— Praktische Winke. Petroleum in Marmorplatten. Wenn man zuweilen eine Lampe auf Marmorplatten z. B. auf den Waschtisch stellt, so bleiben vort unansehnliche Flecke zurück. Diese rühren von abgetropftem Petroleum her und sind sehr schwer zu entfernen. Ein geeignetes Mirtel dafür ist folgendes: Man vermischt zwei Teile Soda mit einem Teil geschlemmtem Bimsstein und einem Teil fein gepulvertem Kalk. Diese Mischung itägt man auf die beschmutzte Stelle und läßt sie einige Minuten darauf liegen. Nun entfernt man die Mischung und reinigt die Stelle nochmals gründlich mit Seife und Wasser. Elvira. Haarbürsten zu reinigen. Die Haar bürsten werden bei ständigem Gebrauch schmutzig und unansehnlich. Der Schmutz setzt sich an den W 1. u M M nd inn hd umt bunumtg W hun Wi uc u unwat W ui Tcum ß mn unz u ug i aut 591 263 Werdegang des befruchteten Eies. I. Querschnitt eines ausgebildeten Hühner=Eies; a) äußere, b) innere Schale, e) äußeres, d) dickeres, e) dickstes Eiweiß, k) Hagelschnüre, g) Lustschicht, b) Keim, 1) Gang, k) Zentralhöhle, 1) Dotter, m) Dotterhaut. II. Vergrößerter Dotter nach 16stündiger Bebrütung; a) Dottermasse, b) Fruchthof, c) Embryo=Rudiment, e) Keimhaut. III. Embry## am 4. Tag. IV. Embryo am 9. Tag(vergrößert); a) Blutgefäße im Dottersack, b) Blutgesäße in der Glashaut. V. Embryo am 20. Tage. VI. Gesprengte Eischale kurz vor dem Ausschlüpfen. Abu. Die wunderbar geregelte Schaffungskraft der Natur zeigt sich uns auf Schritt und Tritt. Jede Pflanze, jedes Tier sind so unfaßliche Wunderwerke, daß wir gewöhnlich darauf verzichten, in ihr Wesen näher einzudringen. Würden wir das nicht tun, so hätten wir großen Gewinn; denn die Freude an der Natur wird um so größer, je mehr das Verständnis für ihre Wunder in uns wächst. Sehen wir uns heute daraufhin das Hühnerei an. Es setzt sich zusammen aus zwei Schalen, Eiweiß dreier verschiedener Konsistenzen, den Hagelschnüren, deren Aufgabe es ist, den Keim in jeder Lage des Eies immer nach oben zu winden, einer Luftschicht am stumpfen Ende, der Dotterkugel, der Dotterhaut, dem Keim(Hahnentritt), einem hohlen Gang, der durch den Dotter in einer Höhle führt. In diese Höhle dringt der Keim ein und entwickelt sich durch die Wärme des brütenden Tieres innerhalb 21 Tagen zu lebendem Fleisch, Blut, Knochen, bis endlich ein Hühnchen die mürbe Eischale sprengt. Die ersten Veränderungen am Embryo zeigen sich nach 16 Stunden, am zweiten Tage sieht man Anfänge der Wirbelknochen, der Flügel, auch die Nabelgefäße entstehen, Hals und Brust entwickeln sich. Auch zeigen sich Andeutungen der Augen, das Herz schlägt, der Blutumlauf beginnt. Das Herz hängt außerhalb der Brust. Die Anfänge des Gehirns haben die Gestalt von feinen Blasen. Am 4. Tage sind die Augen deutlicher zu erkennen. Am 5. Tage bildet sich Fleisch, das Herz schließt sich durch eine feine Haut in die Brust ein, am 6. Tage bildet sich das Rückenmark aus, die vorher weiße Leber bekommt eine dunkle Farbe, das Herz funktioniert jetzt endgültig, das Tier ist ganz mit Haut bedeckt, es zeigen sich Ansätze von Federn, die Gliedmaßen haben ihre richtigen Formen. Am 9. Tag erscheinen die Lungen, man sieht Blutgefäße im Dottersack, am 11. Tag schließen sich die Pulsadern an das Herz an. Jetzt bilden sich Häute um die einzelnen Organe, am 12. Tage kommen die Federn zum Vorschein, es zeigt sich eine feste Hirnschale. Das junge Tier macht seine ersten freiwilligen Bewegungen. Am 15. Tage sind Organe, Gefäße, Knochen und Federn nahe bis zum natürlichen Zustand gediehen, am 18. und 19. Tag entwickelt sich der Lebensmechanismus so welt, daß das Küchlein bereits piepen karn. Am 20. Tag ist es fertig, hat aber äußerlich im Nabelende noch ein Dotterklümpchen. Am 21. Tage endlich dreht es sich im Ei und sprengt mittels der Beine und dem Schnabel die mürbe gewordene Schale kreisförmig ab. Das Ausschlüpfen erfolgt gewöhnlich ir 1 bis 4 Stunden. abtrocknen,ehe man sie in größeren Haufen zusammenbringt. Die Größe der Mieten bemißt man danach, wie die Verwendung der Rüben beabsichtigt ist. Als Regel soll dabei gelten, daß eine Miete, wenn sie einmal angebrochen ist, auch gleich vollständig verwendet wird, indem ihr Inhalt vollständig abgefahren und in einen Rübenkeller oder einen anderen geeigneten Aufbewahrungsort gebracht wird. Wenn damit ein Sortieren verbunden und alles, was krank oder verdächtig ist, für die sofortige Verfütterung ausgeschieden wird, kann ohne wesentliche Mehrarbeit vieles erhalten bleiben, was sonst verloren geht. Die Richtung der Rübenmicten ist am besten von Ost nach West, wobei die schmale Ostseite besonders verwahrt wird, weil da bei scharfen Frösten am ehesten ein Durchfrieren erfolgt. Sehr gut ist es, wenn beim stärkeren Bedecken zwischen die erste und zweite Decke eine Isolierschicht aus Stroh, Kartoffelkraut, Schilf oder dergl. eingeschoben und dadurch an Erde gespart werden kann. Auch das Bedecken der vollständig beworFenen Mieten mit solchen Materialien hat sich bewährt, weil es das stärkere Gefrieren der deckenden Erdschicht verhütet und damit das Abfahren im Winter erleichtert. Ganz verkehrt ist en, im Frühjahr beim Eintritt wärmeren Wetters die Mieten abzudecken. Sie bleiben vielmehr zweckmäßig unter der starken Erddecke uno wenn es bis in den Mai hinein sein muß. Die starke Erddecke hält im Innern der Miete die Temperatur gleichmäßig tief und verhindert sowohl ein lebhafteres Atmen, wie ein unerwünschtes Austreiben, beides Prozesse, die den Futterwert der Rüben vermindern. Durch Anbringung von Luftkanälen am Boden oder Fuß der Mieten die Abdunstung der Rüben zu fördern, ist bei richtiger Einmietung unnötig. Haltbarkeit. Schließlich muß noch hervorgehoben werden, daß die Sorge für eine gute Haltbarkeit und sichere Ueberwinterung der Rüben nicht erst bei der Ernte und beim Einmieten beginnen darf, sondern schon viel früher einsetzen soll. Rüben, die gleichmäßig gut fortgewachsen sind, die zwar reichlich gedüngt, aber auch mit allen Pflanzennährstoffen versehen, ferner nicht zu weit gestellt waren, daher nicht geil, sondern kernig gewachsen sind, werden auch bei der Aufbewahrung nicht enttäuschen, sondern dem Landwirt immer die reichlichen Mengen eines gesunden und bekömmlichen Winterfutters liefern, auf die er beim Anbau gerechnet hat. Form und Farbe. Die große Variabilität und Anpassungsfähigkeit, die onen schon bei der Stammpflanze der Rüben erwähnt wurde, hat sich nirgends deutlicher gezeigt, als in der großen Fülle von verschiedenen Formen, welche sich im Laufe der Jahrhunderte bei den Futterrüben herausgebildet haben. Dazu kommen noch starke Unterschiede in der Farbe der Oberhaut und des Fleisches, in der Ausgestaltung und Färbung des Blattwerkes, dem Wachstum über und in der Erde, sodaß es schwer ist, eine Uebersicht zu bekommen und die für die Kultur wertvolleren Sorten herauszufinden. Gewissen Farben= und Formenliebhabereien huldigend, bevorzugt der eine Landwirt die gelben, der andere die roten, ein dritter die blaßroten, orangefarbenen oder leißen Futterrüben. Der eine baut nur walzenförmige, auf der Erde wachsende Rüben, der andere kugelige voder tellerförmige, während anderseits auch spindelförmige, flaschenförmige oder gar die stark gewundene Form des Kuhhorns aufweisende Rüben Liebhaber und Anbauer in nicht unbeträchtlicher Zahl finden. Mit der Zeit hat sich indessen die allgemeine Vorliebe immer mehr auf die walzenförmigen, massenwüchsigen Rüben konzentriert, die auf der Erde wachsen und deshalb spielend leicht zu ernten sind.* Sorten. Professor von Rümker=Breslau unterscheidet zwei Hauptgruppen je nach den geringeren oder größeren Feuchtigkeitsansprüchen und dann drei Leistungsgruppen. 1. Gruppe. Massenrüben, bei denen der Schwerpunkt der Leistung m einem möglichst hohen 164 Massenertrage an Wurzeln begk bei weniger! Verfütterung. hohem Gehalt an Zucker und Trockensubstanz. Sie:„ Meist benutzt man die Runkel nur als Beiliefern den höchsten Massenertrag und eignen sich futter und gibt ihr in der Futterration eine Rolle, zur Fütterung des Miichviehs in der ersten welche in der menschlichen Nahrung etwa dem GeWinterhälfte. müse zugeteilt ist. Vielfach werden auch direkt die 2. Gruppe. Kompromißrüben, d. h. Runkeln als„Wintergemüse" bezeichnet. DemSorten, welche bei einem möglichst hohen Massen= gegenüber wird die wirtschaftliche Bedeutung der ertrage einen möglichst hohen Gehalt an Zucker Futterrübe aber noch ganz bedeutend gesteigert, und Trockensubstanz, also eine kombinierte Lei= wenn man sie nicht mehr lediglich als diätetische stung, anstreben. Sie leisten weder im Wurzek= Beigabe, als„Gemüse“ im Futtergemisch benutzt, ertrage noch im prozentischen Gehalt an Zucker sondern gewissermaßen als„tägliches Brot“ zur und Trockensubstanz das höchste, liefern aber un Grundlage der ganzen Winterfütterung macht, bedingt den höchsten Ertrag an Zucker und wenigstens für mehrere große Gruppen der landTrockensubstanz von der Flächeneinheit und eignen wirtschaftlichen Nutztiere, wie Milchvieh, Zuchtsich zur Fütterung von Milch=, Mast= und Jung= schweine und Zuchtschafe. Ganz besonders gegenvieh, auch in der zweiten Winterhälfte bis zum wärtig ist dies Moment beachtenswert. Die Frühjahr, weil sie meistens haltbarer zu sein Kraftfuttermittel sind, den steigenden Getreioepflegen als manche Sorten der Massenrüben. preisen schnell folgend, sehr bedeutend im Preise 3. Gruppe. Gehaltsrüben, d. h. Sorten, welche sich durch einen besonders hohen Zuckerund Trockensubstanzgehalt auszeichnen und in gestiegen. Damit sind die Ausgaben dafür beträchtlich höher geworden und der einzelne Wirtdieser Beziehung den Uebergang zur Zuckerrübe bilden, dafür aber im allgemeinen nicht so hoher Massenerträge fähig sind. Sie verdienen Beachtung für spezielle Fütterungszwecke in Fällen, wo schafter muß nach Mitteln und Wegen suchen, den teuren Zukauf nach Möglichkeit einzuschränken. Wer ausreichend Futterrüben baut, kommt nicht in diese Verlegenheit, weil er mit ihnen den hauptsächlichen Nahrungsbedarf seiner Tiere decken man die Futterration an bekömmlichen, leicht ver= und zu Kraftfutter oder Schrot nur zu greifen braucht, um ergänzend den Eiweißgehalt der Rationen, der bei starker Rübenfütterung zu gering werden kann, zu erhöhen. An Rindvieh, Schweine und Schafe werden Rüben meist in rohem Zustande, ganz oder zerkleinert, verfüttert: auch erhalten in vielen Gegenden Schweine gekochte oder gedämpfte Rülen, mit anderen Futtermitteln zusammen. Die Verfütterung in rohem Zustande dürfte wohl mehr Verbreitung gefunden haben. Gedämpft oder gekocht werden Rüben da, wo es sich darum handelt, größere Mengen von Rüben zu verabreichen. Das Koch= bezw. Dämpfwasser wird, weil es zuckerhaltig ist, mit verfüttert. Rohe Rüben werden meistens solchen Tieren gegeben, die an Weidegang gewöhnt sind. Im Sommer erhalten sie grünen Klee und im Winter Futterrüben. Die Rüben können in Scheiben geschnitten oder ganz gegeben werden. Die rohen Futterrüben haben bekanntlich eine leicht abführende Wirkung, weshalb sie auch an hochträchtige Muttertiere, die sonst häufig an Verstopfung leiden, verabreicht werden sollen. Diesen Tieren gebe man aber nicht mehr als 5 Pfund rohe Rüben auf 100 Pfund Lebendgewicht den Tag. Schweinen, die von Juzu lernen und besonders auch die Erblichleit der gend auf an Futterrübenfütterung gewöhnt sind, angestrebten guten Eigenschaften festrustellen. Da= kann man bis zur Hälfte ihres Nährstoffbedarfs zu gehören nicht nur mannigfache besondere Ein= rohe Rüben geben. Man sehe aber auf eine richtungen, ein Laboratorium, Zuchtfelder, auf zuckerreiche Rübe, denn je nährwertreicher sie ist, denen die einzelnen Nachkommenschaften getrennt, desto weniger braucht man zu geben. Und ganz richtig sagt Professor Pott:„Die Erfahrung scheint zu lehren, daß bei der Schweinemast gleiche Menge Trockensubstanz der Wurzelfrüchte und von Getreide ungefähr gleichwertig sind, daß indessen jene um so wirksamer sind, je mehr der Preis, der für hochgezüchteten Futterrüben= Zucker sie enthalten und in um so geringeren Mensamen verlangt wird, keineswegs hoch zu neu= gen sie verabreicht werden". uen it. daulichen und relativ billigen Kohlehydraten anreichern will. Wie schon erwähnt, bevorzugt die anbauende Praxis in erster Linie Massenrüben, wie die Eckendorfer usw., dann besonders Kompromißrüben, wie Friedrichswerther„Zuckerwalze" usw. Sehr großer Wert wird auf die leichte Erntbarkeit und das Freisein von anhängender Erde gelegt, weil damit Ernte und Verfütterung erleichtert ist.— Je schwerer, toniger, bündiger der Boden ist, desto mehr bedeuten auch solche Eigenschaften. Originalsaat. Von wesentlicher Bedeutung für den Futterrübenbau ist die Entwicklung der Züchtung gewor den. Wie es sich beim Zuckerrübenbau als unzweckmäßig herausgestellt hat, den Samen selbst gewinnen zu wollen, hat man auch bei der Kultur der Futterrüben eingesehen, daß es nicht nur darauf ankommt, gutgeformte, schwere Exemplare zum Samentragen auszusuchen, sondern daß es gilt, durch Untersuchung solcher Exemplare auf Zucker und Trockensubstanz ihren inneren Wert kennen angebaut werden, sondern auch Sachk untnis, Geduld und längere Erfahrung, um Ersolge zu erzielen. Die Durchführung einer sorgfältigen Züchtung erfordert deshalb auch Jahr für Jahr sehr beträchtliche Ausgaben, im Verhältnis zu denen Wer freilich meint, sich seinen Rübensamen besser und billiger selbst bauen zu können, wenn er von seinem Felde einige Rüben nach dem Aeußeren auswählt und Samen tragen läßt, mit dem läßt sich über diese Verhältnisse nicht reden. Es sei aber auf die Worte von Professor Fischer hingewiesen, der in einem Vortrage:„Wie kann durch den Ackerbau billiges Futter gewonnen werden?“ sagte: „Beim Anbau von Futterrunkeln kommt es ganz besonders darauf an. möglichst nur Originalsaatgut von der Hochzuchtform einer wertvollen und den besonderen Anforderungen entsprechenden Sorte zu verwenden. Denn in wenigen Nachzuchten schon tritt bei Nachbau eine Entartung im Zurückgehen der Ertragsfähigkeit ein, wenn auch die besonderen Sorteneigentümlichkeiten noch durchaus gewahrt erscheinen.“ Ob die Rüben, die geerntet worden sind, 4 oder 6—8 Prozent Zucker enthalten— solche Unterschiede treten zwischen auf Gehalt gezüchteten und nur nach dem Aeußeren ausgelesenen auf— kann man denselben nicht ansehen, wohl aber kann man annehmen, daß sie hochgehaltreich sind, wenn der Samen von einer Stätte bezogen wird, wo neben der Massenwüchsigkeit auch der Gehalt an nährenden Substanzen bei der züchterischen Auslese berücksichtigt wird.:Futterwechsel. (Nachdruck verboten.) Wenn man vom Futterwechsel spricht, so wird dabei in erster Linie fast immer betont, daß er nicht schroff erfolgen, sondern allmählich vorge nommen werden soll. Von den günstigen Wirkungen eines langsam durchgeführten Futterwechsels hört man selten reden. Es hat manchmal fast den Anschein, als ob der Futterwechsel in der landwirtschaftlichtlichen Tierhaltung als ein notwendiges Uebel angesehen werden muß, das möglichst zu vermeiden ist. Dies trifft aber, namentlich für manche Zweige der Tierhaltung, nicht zu. In allen Fällen muß daran festgehalten werden, daß der Uebergang nicht schroff erfolgt,, auch dann, wenn nur ein Bestandteil des Gesamtfutters durch einen anderen ersetzt werden soll, z. B. Rüben durch Kartoffeln oder Repskuchen durch Erdnußkuchen. Handelt es sich um den Uebergang von leichtverdaulichem zu schwerverdaulichem Futter, oder von Futter, das einen großen Raum einnimmt und wenig Nährstoffe enthält, zu solchem, das bei kleinem Rauminhalt sehr nährstoffreich ist, oder von trockenem zu grünem Futter und um die entgegengesetzten Fälle, dann muß beim Wechsel noch größere Vorsicht angewandt werden, wenn nicht mehr oder weniger bedeutende wirtschaftliche und gesundheitliche Nachteile eintreten sollen. Es bedatr 10—14 Tagen, bis der Uebergang von einem Futter zum anderen vollständig erfolgt ist. Der Wechsel mit den Futtermitteln, welche von den Tieren gerne genommen werden, bietet mancherlei Vorteile, namentlich wenn das Gesamtfutter aus wenig Futtermitteln besteht, die nur geringe Unterschiede voneinander aufweisen; in solchen Fällen ist ein Futterwechsel manchmal durchaus notwendig. Jedes Gesamtfutter, das nicht aus einer gewissen Anzahl verschiedener Futterstoffe zusammengesetzt ist, wenn es auch sonst den Anforderungen vollständig entspricht, wird auf die Dauer von den Tieren nicht gerne genommen. Ist aber das Gesamtfutter aus einer größeren Anzahl von Futtermitteln zusammengesetzt oder wird von Zeit zu Zeit mit dem einen oder anderen derselben gewechselt, so wird durch diese Veränderungen der Appetit angeregt. Milchkühe und Masttiere, welche viel Milch geben, bezw. viel Fleisch und Fett ansetzen sollen, müssen. große Futtermengen aufnehmen, man muß ihnen deshalb ein Gesamtfutter geben, das aus einer verhältnismäßig großen Zahl geeigneter Futtermittel zusammengesetzt ist; läßt die Freßlust trotzdem nach, so ist mit den Futtermitteln der Mischung zu wechseln. Für Arbeitstiere ist eine solche Sorgfalt in Bezug auf die Zusammensetzung des Gesamtfutters weniger notwendig, weil sie infolge ihrer ausgiebigen körperlichen Bewegung in der Negel mit einem guten Appetit ausgestattet sind. Ein von Zeit zu Zeit eintretender Wechsel in der Zusammensetzung des Futters ist ihnen aber jedenfalls nicht schädlich. W. Obst= und Gartenbau. Gartengewächse. Abu. Der große Nutzen des Behackens der Gartengewächse wird häufig noch sehr unterschätzt. Es ist zwar üblich, die meisten Pflanzen im Laufe des Jahres ein= auch zweimal zu behacken, das geschieht aber meistens erst dann, wenn das Unkraut sich üppig entfaltet und vertilgt werden muß. Ganz ungemein wichtig ist es aber, daß durch fortgesetztes und wiederholtes Behacken die Oberkrume, die durch Regen und häufiges Gießen festgeschlämmt wurde, gelockert werde, damit Luft und Feuchtigkeit besser auf die Wurzeln wirken können. Je öfter man mit dem kleinen Häckchen den Raum zwischen den Pflanzen umrührt, um so besser gedeihen dieselben. Deshalb scheue man diese Arbeit nicht und übe sie, so oft als irgend möglich ist. Landwirtschaftlicher Fragekasten. Geleitet von Direktor Blomenkemper, Paderborn Antwort auf Frage 50. W. K. in B. Es wird sich in Ihrem Garten wohl nicht um den Hamster, sondern um die Erdratte, auch Wühl= oder Mollmaus genannt, handeln. Den Hamster bekämpft man man sichersten, indem man Schwefelkohlenstoff in altes Sackleinen gießt und die so durchtränkten ca. 15 Zentimeter großen Sackstücke in die Gänge, die man sorgfältig wieder zutreten muß, hineinsteckt. Die Erdratte hingegen können Sie auf folgende Weise sicher bekämpfen: 1. Durch einen senkrechten Spatenstich öffne man einen Erdrattengang und setze sich schußbereit in geringer Entfernung so hin, daß man in den Gang sehen kann. Nach 10—20 Minuten kommt die Erdratte, um das Loch zu verstopfen. und kann nun leicht erlegt werden. 2. Man durchschneide eine Möhre der Länge nach, bestreiche sie innen mit Phosphor, befestige die beiden Hälften wieder aneinander durch 2 Holzstäbchen, die man quer durch die beiden Möhrenhälften hindurchsticht, und lege diesen Köder in einen Erdrattengang. Die Herrichtung des Köders muß mit Handschuhen geschehen. denn sonst nehmen die Erdratten den Köden nicht an. 3. Man stelle Zangenfallen in die Gänge der Erdratten. BSohur G SSEEN —— 5 SanEareuez EEEDR — 111 5E SS E — — EEOSEES F BSBEAS Vpt-URNUTNEE G 8.5 S 55 S# = 9 8— 9 2 .0•— 3•* .. S SE S# R“3 S 8 85 — SS 2 2. O S 22 G— E 8.5— 1 BSest s S.*" — *" 165 Die praktische Hausfrau. Redaktion: Johanna Schulze=Eckel. Vorsteherin des landwirtschaftlichen Kreiohaushaltungs=Pensionates Paderborn. □40 5 Wenn es dir übel geht, nimm es für gut nur immer! Wenn du es übel nimmst, so geht es dir noch schlimmer. Und wenn der Freund dich kränkt, verzeih's ihm und versteh': Es ist ihm selbst nicht wohl, sonst tät er dir nicht weh. Rückert. Was die Saison für die Küche bringt. Die prüchtige Frühlingssonne läßt jetzt die Marktplätze in freundlicherer Stimmung erscheinen und der Gemüsemarkt macht in diesem Monat Welt herum kam oder auch über die Vorzeit aus den einschlägigen Aufzeichnungen über die Tafelfreuden verschiedenster Völker sich orientierte. Es gab Jeiten— z. B. im Mittelalter—, da wurde auf die Form der aufgetragenen Speisen oftmals mehr Gewicht gelegt, als auf den Inhalt. Aus dieser Gewohnheit, besser gesagt: aus solchem Mißbrauch entstanden die wunderlichsten Dinge. Wollte man durch die Masse imponieren, so verstieg man sich ins Riesenhafte und gar zu ungeheuerlichen Dimensionen. Diese Veranstaltungen nannte man Schauessen, und es dürfte nach unseren heutigen kulinarischen und die Ge fundheitspflege betreffenden Begriffen doch mindestens sehr fraglich sein, ob man derartige Piêces de résistance und ähnliches überhaupt mit Appetit genoß und genießen konnte. Pracht und Wohlschon einen recht einladenden Eindruck. Bei leben wandten dem Speisezettel und allem was einigermaßen warinen Tagen werden die sehn= damit zusammenhing eine übertriebene Beachtung lichst erwünschten Preisrückgänge bald eintreten in dieser Hinsicht zu, und wir mit unseren modie zunächst beim Spargel zu erwarten sind, dernen Begriffen verurteilen die lukullische Tafel, der auch eine Wertschätzung verdient. Er wird wie sie im Mittelalter z. B. bei unseren Altin verschiedenen Arten geboten und verlangt und vordern ihre Wiedererstehung feierte, einfach als mit seiner großen Verbreitung haben sich selbst= brutal. Aber— aber, jede Zeit hat ihren besonverständlich auch die Zubereitungsarten vermehrt. deren Geschmack. In Ertravaganzen nach solcher „Suppen, Saucen und Gemüse erhalten eine Neu= Richtung hin zu verfallen, laufen wir wohl kaum gestaltung durch Mitverwendung des Spargels. mehr Gefahr; dabei schiebt uns auch die steigende Zu gekochtem Rind=, Hammel= oder Kalbfleisch Teuerung aller Lebensmittek und besonders der ist eine nach folgender Art zubereitete Spargelsauce sehr wohlschmeckend. Man schneide die ausgesuchten“ zu Eastereien wohl einen Riegel ror; dennoch lohnt es sich vielleicht der Mühe, nötige Anzahl geputzter dünner Spargel in kurze daß manche Hausfrauen ron heute sich in der Stücke und koche sie in Wasser weich. Alsdann Stille fragen, ob es nicht vielleicht gerade das macht man eine gelbe Mehlschwitze, verkocht diese Gegenteil ist, in das man bei unserer Jahrhunmit dem Spargelwasser, fügt zur Kräftigung dertwende zu verfallen droht. So sehr man auf manchen Gebietrn ausschließlich die hübsche Außenseite betont, den Prunkund Gesellschaftszimmern alle Sorgfast schenkt 5—10 Tropfen Maggis=Würze bei und gibt die Spargelstücke sowie 1—2 Eßlöffel fein gehackte Petersilie, etwas Muskatnuß, Pfeffer und Salz hinzu. und die Interieur als Stiefkinder behandelt; den Gute brauchbare Karotten, die bisher noch Obergewändern beim Luxus den Vortritt gönnt als teure Ware galten, kommen schon in star= vor den Insassen der Wäscheschränke; im gesellkeren Rübchen auf den Markt und Ende des Mo= schaftlichen Verkehr nach außen hin die beste Seite nats auch schon einheimische Schoten. Rasch sinken kehrt und der Medaille oft recht unansehnliche die Preise der in größeren Mengen erscheinenden Kehrseite dem Familienleben reserviert, so dürfte Gurken, zarte Mairübchen werden angeboten und doch vor allem auch heute der Speisetisch in den schneeige Mairettiche machen den Radieschen den eigenen vier Wänden, sobald kein Gast als TeilRang streitig. Junge Bohnen sind noch eine nehmer, als Zeuge daran sitzt, sein angestammtes Frühlingsrarität und nicht ständig auf dem Recht auf eine hübsche Außenseite haben. Markte. Kopfsalat kommt anfangs in bester In manchen Häusern sollte man dem TischFrühbeetware zum Angebot, später aber auch decken schon etwas mehr Zeit und Sorgsalt als Landsalat, Kohlrabi und Blumenkohl aus hie= meist geschieht, widmen. Es verlohnt sich wohl sigen Treibhäusern, und in großen Mengen der Mühe, denn es ist wirklich erprobt, das alte Spinat, dieses beliebte, gefunde und jetzt sehr Wort: der Appetit kommt mit dem Essen. Tischbillige Gemüse. Die in jeder Küche hochge= tücher, bei denen man verabsäumt hat, die beschätzten Kräuter wie: Dill, Kerbel, Schnittlauch fleckten Stellen durch die Ueberlage einer Serund Petersilie sind nun schon ständig auf dem viette zu verdecken; Teller, die man, ohne sie Gemüsemarkte vertreten. Der reichen Auswahl nochmals unter dem staubsäubernden Küchentuch Gemüsesorten schließen sich prachtvolle Früchte zu drehen, aufgesetzt hat, samt der Auflage einer von Treibhauserdbeeren, reifen Aprikosen, Wein= auffällig benutzten Serviette: Messer und Gabeln trauben und Pfirsichen an, und für Bowlen oder ganze Bestecke, die noch Spuren von Fett sind noch billige Ananas und frischer Waldmeister oder Sand, den Geschmack der Vormahlzeit mit zu haben. Zwiebel= oder Fischgeruch an sich tragen und in Für Kompot bietet der Markt neben Rha= solchem Zustande jetzt paradieren sollen: das alles barber Ende des Monats frische Stachelbeeren, sind wirklich keine hübschen Außenseiten. italienische Kirschen und Tomaten. Mit diesem Diese letzteren erweisen sich aber als sotMonat wird vom Wildbret der Rehbock auch wendig. Sauberkeit ist die erste Bedingung am wieder tafelfähig. Auch auf dem Geflügelmarkt Speisetisch und in dessen Umgebung, soll es den beginnt es sich zu regen, junge Hühner und Tischgenossen daran behaglich sein, wohl munden Tauben sind in reicher Auswahl vorhanden, sogar und auch das Genossene gut bekommen. Hamburger Küken, Enten und schöne fleischige Jede Hausfrau, welche für gute, leichte, reine ausgereifte Gänse sind zu haben. Atmungsluft im Speisezimmer sorgt, bietet damit chon ein ansprechendes Entree, mehr aber noch mit dem glänzenden Tischgeschirr, das man stets IIV. Die hübsche Außenseit=, sehr warm waschen und ebenso spülen und daGt,#. ben sette: nach möglichst sofort abtrocknen muß. Das lange Kulinarische Plauderei. Lagern zum Ablaufen kann nur als ein Notbehelf "„ D e r A p p e t i t k o m m t m i t d e m E s s e n,“ d i e s e s b e i k n a p p e n A r b e i t s k r ä f t e n g e l t e n. Wort ist ein geflügeltes auf kulinarischem Gebiet! Nun aber die Hauptsache: das hübsche Anund zugleich auch ein internationales geworden. richten der Speisen auf den tiefen oder flachen Letzteres wird jeder bestätigen, der viel in der Schüsseln, den ovalen oder runden Platten— Fleisch, gesottenes oder gebratenes, das man in schräge, gegen den Faden der Faser geschnittene Scheiben auflegt, präsentiert sich am besten auf ovalen Schüffeln; hält sich am besten auf solchen von platiertem Nickel warm; in sehr reichen Häusern macht man sich gern mit aus diesem Grunde das Silber zunutze. Nicht vielen Sterblichen steht dieser Lurus zur Verfügung, der trotzdem sehr empfehlenswert ist, und es mundet das regelrecht tranchierte Filet, der geschickt geknickte Hase, der mit scharfem Messer gleichmäßig zerteikte Reh oder Hirschrücken, das gevierteilte Huhn, die halbierte Taube oder der i ganzen aufgetragene Seefisch auch von erwärmten Porzellau oder Steingut=Schüsseln darum nicht minder. Die Hauptsache bleibt, daß die Schüsseln ein appetitliches Aussehen haben. Diesem berechtigten Wunsche sucht das Garnieren der Speiseschüsseln Rechnung zu tragen. Wenngleich es heute nicht mehr Brauch ist, um die Suppenterrine Blätterkränze zu legen oder manche Speisen mit duftenden, aber zu deren Geschmack recht wenig passenden, feingestoßenen Gewürzen zu überstreuen, um Auge und Zunge im voraus zu„vergnügen“, wie es unsere guten Hausmütter der Vorzeit taten, so ist es dennoch der heutigen Hausfrau berechtigter Stolz und da neben auch wohl etwas Pflicht, bei allem, was — selbst für den täglichen Bedarf— auf den Speisetisch kommt, auf eine hübsche Außenseite zu halten. Die Suppenteller fülle man nicht zu voll; das Ueberfließen auf den Rand vermeide man; falls es die Jahreszeit irgend erlaubt, umlege man feste Speisen, wie zerschnittenes Fleisch und Gelichte, die nicht zu den„süßen“ zählen, mit etwas Petersitien=Sträußchen oder Weinlaub, das nian natürlich zuror sauber spült, oder man garniere Fleischschüsseln mit gerösteten Kartoffeln, mit Croutons von Weißbrotschnitten; selbst das Wurzelgemüse aus dem Bouillontopf, hübsch gezackt zerschnitten, vermag einer„öden“ Rindfleisch= schüssel ein einladendes Aussehen zu geben. Den Salaten, gleichviel in welcher Jahresheit, wende man besonders sein Augenmerk zu. Den Salat gut zu mengen sieht man mit Recht für eine Kunstfertigkeit an; nicht minder kann dessen hübsche Garnierung als solche gelten. Erfindungsgabe und Lust zur Sache bringen dabei in der Tat auf manchem sonst anspruchslosen Familientisch unter der waltenden Hand der Frau vom Hause wahre kleine Kunstwerie zustande. Symmetrie und Schönheitssinn auch der Töchter lassen sich durch die Mithilfe bei Herings= und Kartoffelsalatschüsseln oder den Assietten mit Fisch= und GeflügekManonnaise üben. Was sich vom Aeußeren der Geräte und Speisen sagen läßt, gilt auch von dem Verhalten bei Tisch, besonders der Kinder, und nicht minder von den mit der Aufwartung betrauten Personen. Selbst wenn man ganz„unter sich“ ist, sollte man dem Mahl in der Famikie stets eine gewisse Würde zu geben suchen, natürlich ohne übertriebene Steifheit oder ans Lächerliche streifende Grandewa. Takt und Geschmack sind auf kulinarischem Gebiete unentbehrliche Gehilfen, und von ihnen unterstützt, wird jede Hausfrau bei gutem Willen unschwer das für ihr Heim Passende herausfinden können. Recht oft erinnere sie sich aber dabei, daß, wo es gilt den Appetit zu heben, damit er den Tischgenossen sanitären Nutzen zugleich bringe, nichts fördernder ist, als auf dem Speisetische neben gehaltvollen Gerichten und schmackhafter Zubereitung vor allem auch eine hübsche, ansprechende Außenseite zu bieten.„ -.u g * W a s