— Nr. 131.— 65. Jahrgang. Samstag, 17. Mai 1913. Westfälisches Pininmiminumneininiinnnnnininnmnettinn inninntmnne durch den 64 Pfg., in 60 Bezugspreis: Bei der Post abgeholt monatlich 50 Pfg., Briefträger und durch unsere Agenturboten zugestellt der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegengenommen.— Probenummern auf Verlangen gralis.—= Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. Minmetnmmmnmmmmmnn Sauerländer Tagevia Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Feierstunden", tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Ratgeber", Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. Anzeigenpreis: Die 8gespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfg., für Paderborn 15 Pfg., Reklamezeile 80 Pfg., Beilagegebühr nach * Uebereinkunft. 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Die Verweigerung von drei neuen Kavallerieregimentern, die Herabminderung der Pferdegelder und schließlich die Streichung der Kommandanturen und fürstlichen Adjutanten hätten auf einen großen Teil der Konservativen einen derartig rückwirkenden Eindruck gemacht, daß die Parole:„Los vom Zentrum“ bereits manche offene und noch mehr geheime Anhänger bei den Konservativen gefunden habe. Es ist möglich, daß bei diesen Kombinationen der Wunsch der bürgerlichen Linken der Vater des Gedankens ist, da man zweifellos die kurzen und in ihrer Kürze wenig fruchtbringenden Tage des Bülow=Blocks herbeisehnt. Man braucht sich nicht zu verhehlen, daß es gewiß unter den Konservativen einige Mitglieder gibt, welche in der Zentrumsscheu mit Angehörigen der Linken wetteifern könnten und viel lieber wenigstens mit den Nationalliberalen operieren möchten. Aber schon die politische Klugheit dürfte anderes verlangen. Abgesehen von den mit dem Bülow=Block gemachten wenig erfreulichen Erfahrungen würde schon bei der jetzigen Parteikonstellation im Reichstage die einfache Summierung der Zahlen ein solches Zusammengehen für wenig aussichtsreich gelten lassen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß der Versuch eines NeoBülow=Blocks erneuert werden würde, wenn die Voraussetzungen dazu gegeben wären. Die erste Voraussetzung wäre eine Reichstagsauflösung. Es ist allerdings bekannt und auch schon im Volksblatt erwähnt, daß an sehr hoher Stelle wegen der Streichungen am Militäretat der Gedanke an eine Reichstagsauflösung ventiliert worden ist, aber die Regierung wird sich wohl vorher reiflich überlegen, ob sie den Sperling in der Hand mit der Taube auf dem Dache vertauschen möchte. Da müßte schon etwas ganz anderes pässieren, als die Streichung einzelner Forderungen der Heeresverwaltung. Es ist ja bekannt, daß man es den Konservativen in militärischen Bewilligusgen nicht leicht genug tun kann. Es ist auch von dem subjektiven Standpunkt eines preußischen Generals der Kavallerie durchaus nicht verwunderlich, wenn dieser hohe Offizier von der Regierung erwartet, daß sie lieber den Reichstag auflöste, als in die Streichung einiger Kavallerieregimenter zu willigen. Es wäre jedoch unklug, damit eine politische Schwenkung der Konservativen motivieren zu wollen. Das sog.„unnatürliche Bündnis zwischen Zentrum und Konservativen“ bestand ja formell nur in der Phantasie der Linksliberalen. Zentrum und Konservative standen und stehen sich in voller Selbständigkeit gegenüber. Sie gehen zusammen, wenn das Interesse des Ganzen und das eigene Parteiinteresse es geboten erscheinen lassen. Wo das nicht zutrifft, gehen sie ihre eigenen Wege. Ein Teil des Zentrum hat übrigens in der bewußten Kommissionssitzung für sämtliche 6 Kavallerieregimenter gestimmt und es ist, wie wir schon früher betonten, nicht ausgeschlossen, daß das Plenum, was neuerdings ja häufiger der Fall war, anders entscheidet als die Kommission. Wenn man auch in solchen schwerwiegenden Fragen verschiedener Meinung sein kann, so darf man doch wünschen, daß die Einheitlichkeit im Plenum größer wird als sie bisher in der Budgetkommission in die Erscheinung getreten ist. In diesem Zusammenhange darf jedenfalls auch betont werden, daß die bürgerliche Linke garz oder teilweise im einzelnen dieser Fragen dieselbe Stellung eingenommen hat wie einige Mitglieder der Zentrumsfraktion. Uebrigens hat sich die Regierung mit den im Etat vorgenommenen Streichungen abgefunden. Jedenfalls sind diese Dinge nicht derart, daß sich darauf eine Schwenkung der Konservativen in ihrem Verhältnis zum Zentrum stützen ließe. Die Lage am Balkan. ist immer noch verwickelt genug, so daß man noch nicht alle Befürchtungen und Besorgnisse beiseite lassen kann. Die Unterzeichnung der Friedenspräliminarien verzögert sich mehr und mehr trotz auler Bemühungen der Diplomaten, weil die Serben und Montenegriner wieder einmal stänkern. Auch das Bemühen Rußlands scheint „pirkungslos zu sein. Unter diesen Umständen dürfte die Auffassung der Bulgaren, daß am Montag die Friedensverhandlungen beginnen könnten, etwas zu opti mistisch sein. w.#t Der bulgarisch=serbische Konflikt geht weiter. Der.„Neuen Freien Presse“ wird aus Sofia gemeldet: Serbien erhebt jetzt seine Forde rung nach der Revision des Vertrages mit Bulgarien mit der Begründung, daß es durch Bulgarien für das Opfer schadlos gehalten werden müsse, daß es durch seinen Verzicht auf Albanien bringe. In dem Vertrage ist von Alhanien keine Rede. Der Vertrag spricht nur von einer Befreiung der unterdrückten Stam mesgenossen. Da es in Albanien keine Serben gibt, hat Serbien auch nicht den geringsten Anspruch auf das von ihm besetzte Land und bringt auch kein Opfer, wenn es jetzt seine Truppen daraus zurückzieht. In dem Vertrage befindet sich kein Punkt, der Bulgarien die Verpflichtung auferlegt, Serbien auch eventuell gegen Oesterreich=Ungarn zu Hilfe zu kommen. In dem ganzen Vertrage ist der Name Oesterreich=Ungarn nicht genannt. Bulgarten hätte einen solchen Vertrag niemals unterschrieben. Bulgarien hatte vorgeschlagen, den Vertrag im Wortlaute zu veröffentlichen, Serbien hat aber trotz mehrfacher Aufforderung immer wieder abgelehnt. V Sofia, 16. Mai. Das Regierungsorgan„Mir“. richtet eine ernste Mahnung an die Belgrader Regierung, die Forderung nach einer Revision des Vertrages mit Bulgarien aufzugeben, da jede andere Haltung eine Provokation zum Kriege bedeute.„Die Entbindung der Serben von den Vertragspflichten wird ein Verrat sein, den das bulgarische Volk nicht verzeihen kann. Eher würde Bulgarien auf Adrianopel verzichten, als auf die Städte und Dörfer in West= und Nordwestmazedonien.“ Die Vermittlung Rußlands abgelehnt. ½ Belgrad, 16. Mai. Uebereinstimmenden Informationen zufolge lehnt Serbien die Schiedsspruch Rußlands in dem Konflikt mit Bulgarien ab und besteht auf der Revision des Vertrages im Wege direkter Verhandlungen. 2 Sofia, 16. Mai. Die nationalistische„Vetscherna Posta“ sagt, man werde den Schiedsspruch Rußlands dankend ablehnen. Niemand in Bulgarien habe Vertrauen zu Rußland. Ein Communiqué zur Annerion der letzten türkischen Donauinsel. Wien, 16. Mai. Das Fremdenblatt veröffentlicht folgendes Communiqué: Wie wir erfahren, ist am 13. dieses Monats auf der Insel Ada Kaleh ein ungarischer Verwaltungsbeamter installiert. Diese Maßregel ist darauf zurückzuführen, daß nach Abschluß des Friedens zwischen der Türkei und den Balkanstaaten die Abberufung des dort anwesenden ottomanischen Zivilgouverneurs vorausgesetzt werden mußte, so daß es geboten war, schon heute für die ungestörte Verwaltung dieser schon seit mehr als 30 Jahren von Oesterreich=Ungarn besetzten Insel vorzusorgen. Aufrollung der armenischen Frage? " Rom, 16. Mai. Der armenische Nationalrat gedenkt, die Londoner Botschafterkonferenz um eine Neuregelung der Verwaltung in Armenien zu ersuchen, da infolge der Haltung der türkischen Behörden die Lage der Christen dort unerträglich geworden ist. Die Armenier fordern die ihnen im Wiener Vertrage versprochenen Reformen, zu deren Durchführung bisher niemals Anstalten gemacht worden sind. Sie rechneu von vornherein mit der Unterstützung der Trivleentente und Deutschlands und wollen die Regelung der verschiedenen Orientfragen benutzen, auch ihre Wünsche endlich zu verwirklichen. In Rom befürchtet man, dab das Bekanntwerden der armenischen Absichten die türkischen Behörden und Beamten nur noc mehr gegen die christlichen Bewohner Armeniens erbit tern und zu neue n Ausschreitungen führen wird. Mau bezweifelt jedoch, ob die Londoner Botschafterkonferenz das Recht habe, sich mit dieser Angelegenheit zu befassen und befürwortet einen schnellen Friedensschluß, um dadurch der Pforte die Gelegenheit zu bieten, die gevlanten Reformen schnell in Angriff nehmen zu können. Der Graphische Zentralverband (dem Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften angeschlossen) hielt zu Pfingsten seine 4. Generalversammlung in Regensburg ab. An den zweitägigen Verhandlungen nahmen Delegierte aus dem ganzen Verbandsgebiet und der Zentralvorstand des Verbandes teil. Dem Geschäftsbericht des Zentralvorstandes über die dreijährige Berichtsperiode seien einige beachtenswerte Zahlen entnommen. Die Mitgliederzahl ist von 1452 am Schlusse des 1. Quartals 1910 auf 2429 am Schlusse des 1. Quartals 1913 gestiegen. Die Zunahme betrug also 977 Personen. In ähnlich günstiger Weise haben sich die Kassenverhältnisse entwickelt. Am Schlusse des 1. Quartals 1910 verfügte der Verband über 16 727,64 Mk., am Schlusse des Jahres 1912 über 37.252,84 Mk. Der Verband hat eine ganze Anzahl von Lohnbewegungen geführt, von denen einige zum Streik führten. Besonders bekannt geworden ist das Ringen des Verbandes um das Koalitionsrecht in Kevelaer, das mit Erfolg beendet wurde. Besonders bemerkenswert ist, daß der Verband in den eigentlichen graphischen Berufen(Lithographie= und Steindruckgewerbe 2c.) nur schwer voran kommen kann. Die Mehrzahl der Mitglieder besteht aus Buchbindern und Papierarbeitern. Man braucht sich darüber nicht zu verwundern, denn in keinem Gewerbe ist die Sozialdemokratie so brutal auf die Terrorisierung der Arbeiter eingerichtet, wie im graphischen. Die Lehrlinge werden systematisch in den Senefelderbund(früher Verband der Lith. und Steindr.) gezwängt. Jahre lang hat der Graphische Zentralverband gegen den Monopoltarif des Chemigraphengewerbes angekämpft, aber leider ohne Erfolg. Die Satzungen des Verbandes wurden neu formuliert, eine Erhöhung der Beiträge um 5 Pfennig für alle männlichen Mitglieder einmütig beschlossen. Gleichzeitig wurde dem Zentralvorstand anheim gegeben, einen eigenen Beamten für die Papierarbeiter anzustellen und so bald die Finanzen dies gestatten würden— einen Agitationsbeamten für Süddeutschland. Eine Neueinteilung des Verbandsgebietes in 10 Bezirke wurde nach den Vorschlägen des Zentralvorstandes angenommen. Zur Jugendfrage referierte der Verbandssekretär und legte die nachstehenden Leitsätze für die Jugendarbeit vor, die einstimmig angenommen wurden. l. Eigene Jugendabteilungen dürfen nicht gebildet werden; um so eifriger sollen die Mitglieder in den konfessionellen Jugendvereinen im Sinne ihrer Standesbezw. Berufsorganisation tätig sein. 2. Besonderes Gewicht ist darauf zu legen, daß die den graphischen Berufen angehörigen Lehrlinge rechtzeitig über don Charakter des Verbandes der Lithographen und Steindrucker(Senefelderbund) aufgeklärt werden. 3. Wo in den Ortskartellen noch kein Jugendausschuß besteht, soll die Bildung eines solchen durch unsere Mitglieder angeregt und nachdrücklich befördert werden. Außer der Neueinführung einer Militärunterstützung wurde an dem Unterstützungswesen, das bereits überaus gut ausgebaut ist, nichts geändert. Möge sich der Verband in den nächsten Jahren recht gut weiter entwickeln, damit er seine schweren Aufgaben stets erfüllen kann. Den nicht=sozialdemokratischen Graphikern, Buchbindern, dem Hilfspersonal in diesen Gewerben und den Papierarbeitern, die dem Graphischen Zentralverband noch nicht angehören, sei der Eintritt in diesen Verband dringend empfohlen.(Sitz des Verbandes: Köln Venloerwall 9.) Landtagswahlergebnisse. O Paderborn, 16. Mai. Die Zahl der Wahlmänner im Wahlkreise Wiedenbrück=Paderborn=Büren beträgt 596, davon stellt der Kreis Wiedenbrück 225, der Kreis Paderborn 231, der Kreis Büren 140. Die Wahlbeteiligung war allgemein, wie man es bei Landtagswahlen und besonders in Wahlkreisen ohne Gegenkandidaten gewohnt ist, ziemlich schwach. Abgesehen von Gütersloh, wo 65 Wahlmänner zu wählen waren, fielen die Wahlmänner sämtlich zugunsten des Zentrums aus, in Gütersloh war die Teilnahme sehr schwach, in verschiedenen Bezirken kam überhaupt keine Wahlmännerwahl zustande. Zu der Abgeordnetenwahl in Paderborn, die diesmal bekanntlich am 9. Juni stattfindet, pflegten die nicht dem Zentrum angehörigen Wahlmänner bisher nicht zu erscheinen. In den industriellen Großstädten und Wahlkreisen ist fast allgemein Fristwahl, die verschiedentlich erst nachmittags beginnt— in Bielefeld z. B. 5 Uhr — und vor dem späten Abend ihren Abschluß nicht erreichen wird. Zentrumswahlkreise ohne Gegenkandidaten. in denen also die Wahl von Zentrumsabgeordneten von vornherein feststeht, sind: 1. Braunsberg=Heilsberg(2 Mandate). 2. Allenstein=Rössel(2 Mandate). 3. Neurode=Glatz=Habelschwerdt(3 Mandate). 4. Frankenstein=Münsterberg(2 Mandate). 5. Oppeln(1 Mandat, das andere kons.). 6. Streblitz=Lulli nitz(2 Mandate). 7. Tost=Gleiwitz(1 Mandat). 8. Tarnowitz=Beuthen(1 Mandat). 9. Kosel=Leobschütz(3 Mandate). 10. Neustadt i. Schl.=Falkenberg(2 Mandate). 11. Neiße=Grottkau(2 Mandate). 12. Meppen=Aschendorf=Hümmling(1 Mandat). 13. Steinfurt=Ahaus(2 Mandate). 14. Münster=Coesfeld(2 Mandate). 15. Lüdinghausen=Beckum=Warendorf(2 Mandate). 16. Wiedenbrück=Paderborn=Büren(2 Mandate). 17. Warburg=Hörter(2 Mandate). 18. Olpe=Meschede(1 Mandat). 19. Lippstadt=Arnsberg=Brilon(2 Mandate). 20. Hünfeld=Gersfeld(1 Mandat). 21. Fulda(1 Mandat). 22. Westerburg=Unterwesterwaldkreis(1 Mandat). 23. Limburg a. L.(1 Mandat). 24. Köln=Bergheim=Euskirchen(3 Mandate). 25. Rheinbach=Bonn(2 Mandate). 26. Cleve(1 Mandat). 27. Koblenz=St. Goar(2 Mandate). 28. Cochem=Mayen(2 Mandate). 29. Adenau=Ahrweiler(1 Mandat). 30. Daun=Prüm=Bitburg(2 Mandate). 31. Wittlich=Bernkastel(2 Mandate). 32. Trier(2 Mandate). 33. Saarburg=Merzig=Saarlouis(2 Mandate). 34. Schleiden=Malmedy=Mon.joie(2 Mandate). 35. Hohenzollern(2 Mandate). w Berlin, 16. Mai.(Drahtb.) Aus 10 von den 12 Berliner Wahlkreisen liegt das Ergebnis vor, eine Veränderung tritt nicht ein. Die Fortschrittliche Volkspartei behält Berlin 1, 2, 3, 4, 8, die Sozialdemokraten 5, 6, 7, 9, 11. Berlin, 16. Mai.(Drahtb.) Im 1. und 2. Berliner Wahlkreise(Altstadt) war von einem Wahlgetriebe nichts zu spüren; dagegen ging es in den Wahlkreisen des Ostens und Nardens lebhaft zu. Am heißesten wird im 12. Wahlkreise(Moabit) gestritten, der schon einmal in sozialdemokratischem Besitze war. (Bisheriger Vertreter Prediger Runze, Fr. Vp.) — Minden, 16. Mai.(Drahtb.) Der Sieg der bisherigen konservativen Abgeordneten gegen die Nationalliberalen und Christlich=Sozialen ist gesichert. Iserlohn, 16. Mai.(Drahtb.) Der Sieg der beiden bisherigen nutionalliberalen AbgeordHaarmann und Hirsch ist gesichert. &a Göttingen, 16. Mai.(Drahtb.) Die Nationalliberalen behaupten den Wahlkreis GöttingenMünden. + Lingen, 16. Mai.(Eig. Drahtb.) Von 1590 Wahlberechtigten der Stadt wählten 920. Es wurden gewählt 18 Zentrumsmänner und 12 vom„Reichsverein“. Am 15. Mai versammeln sich die Zentrumswahlmänner im Gesellenhause zur Aufstellung eines Kandidaten. Aus der katholischen Das Wort hat wieder einmal Dr. Nieborowski. # Vor einiger Zeit brachten wir einen Passus aus Lehrbuch der„Nationalökonomte“ von Vatei Heinrich Pesch über die gemeinsame christliche Weltanschauung zum Abdruck, der mit den Worten schloß: Gleichwohl bleibt, trotz dieser Verschiedenheiten, ein Zusammenwirken von Katholiken und Protestanten in gewerkschaftlichen Organisationen möglich, weil wichtige und wesentliche Elemente der Weltanschauung beiden Teilen gemeinsam sind, und sofern überdies beiderseits auf die besonderen Auffassungen und Pflichten des anderen Teiles gebührend Rücksicht genommen wird. Hierfür erhält er von Dr. Nieborowski im Katholischen Deutschland Nr. 19 vom 11. Mai folgende Note: Wir halten diese Auslassungen des Herrn Paters für bedauerlich. Sobald er versucht hätte, anzugeben, welche wichtigen und wesentlichen Elemente uns noch mit dem Gesamtprotestantismus gemeinsam sind, wäre ihm die„christliche Weltanschauung“ in die Brüche gegangen. Die Sache ist so klar wie nur etwas. Der Großteil des Protestantismus hat die Lehre von der Gottheit Christi über Bord geworfen, und selbst die„Posiliven“ haben kaum etwas, was wir gemeinsam nennen könnten. Denn die zehn Gebote, welche neulich Dr. Scharmitzel in seinem Kampfe gegen die„Katholische Aktion" als„gemeinsame Basis“ bezeichnete, haben auch die Juden. Also, Pater, merk's! — Koblenz. 15. Mai. Der Verein geistlicher Ortsschulinspektoren hielt am Pfingstdienstag in Koblenz seine 2. Generalversammlung ab. Nach dem Bericht des Vorsitzenden, Pfarrers Knopp, zählt der Verein in den Regierungsbezirken Trier und Koblenz 504 Mitglieder. Die Gründung des Vereins in anderen Diözesen steht bevor. 24 Mitglieder haben im Berichtsjahre an sechswöchigen Seminarkursen teilgenommen. Dem des Vereins dienten außerdem Bezirkskonferenzen und das Vereinsorgan„Der Ortsschulinspektor". Der Verein will nach den Statuten den Mitgliedern Gelegenheit geben, sich pädagogisch=didaktisch witerzubilden. Darum hatte er zur Generalversammlung Referate über zeitgemäße Themata vorgesehen. Universitätsprosessor Dr. Göttler sprach über Religionspädagogik und Lehrverfahren, Pfarrer Rech über Rechte und Pflichten des Ortsschulinspektors. Im Zusammenhang mit der Generalversammlung fand am Dienstag Morgen und am Mittwoch ein rädagogischdidaktischer Kursus statt. Schulrat Bürgel behandelte die Psychologie der Aufmerksamkeit und in einem zweiten Vortrag die Pädagogik der Aufmerksamkeit. Ueber die Krisis der Lehrstufentheorie strach Prof. Götller, über den Unterricht im Rechnen und die erziehliche Bedeutung des Rechnens Oberlehrer Schomers. Den Schluß machte Schulrat Bürge. mit seinem Vortrag über die Berücksichtigung des Diszesan=Gesang= und Gebetbuches im Religionsunterricht. Da diese rädagogisch=didaktischen Kurse in Trier 1912 und in Kobler,, 1913 sich eines guten Besuches erfreuten, werden sie fortgesetzt werden. Rom, 15. Mai. Am Pfingstsonntag empfing Kardinalstaatssekretär Merrn del Val im Auftrage des Heiligen, Vaters einen 15000 Personen umfassenden franzosischen Pilgerzug unter Führung des Generalvikars von Paris., Aus der Ansprache des Kardinals an die Pilger sind einige Stellen auch kirchenpolitisch von Bedeutung:„Der Papst will, daß ich euch in dem Schmerze Trost spende, den ihr empfindet, weil ihr den Heiligen Vater nicht sehen und seine Worte nicht vernehmen könnt. Wenn ich auch die Beredsamkeit Bossuets besäße, ich könnte nicht die Worte finden, um euere Trauer zu beheben, die, wenn sie empfindlich für alle, es doch ganz besonders für französische Herzen ist. Ich versichere euch, daß der Schmerz des Heiligen Vaters, euch nicht sehen zu können, nicht geringer ist. Welchen Empfang er euch bereitet hätte, könnt ihr leicht erraten. Ihr kommt ja aus einem Lande, das seinem Herzen so teuer ist und dessen Freuden und Leiden er beständig teilt. Ihr seid ja auch gekommen, um an der Feier des Mailänder Ediktes teilzunehmen, das in den ersten Jahrhunderten der Kirche die Freiheit gab, jene Freiheit, die ihr mit Recht für euer Vaterland reklamiert und auf die ihr mit Recht für euer Vaterland reklamiert und auf die ihr ein Aurecht habt durch eure Hingabe an dasselbe und durch eueren Patriotismus.“ Soziales. Rot oder kein Brot! X Hagen, 16. Mai. Laut Westd. Volksztg. hat sich hier ein empörender Vorfall am Neubau des städtischen Gaswerkes abgespielt. Bei den Ein schalungsarbeiten waren bis vor 8 Tagen nur Mitglieder des sozialdemokratischen Zimmererverbandes beschäftigt. Ohne nun die„allerhöchste“ Genehmigung dieser„Freiheitsprediger“ einzuholen, wurde in der vorigen Woche ein nicht sozialdemokratischer, christlich organisierter Arbeiter eingestellt. Trotz wiederholter Aufforderung, dem roten Verbande beizutreten, weigerte sich der christliche Gewerkschaftler. Daraufhin erklärten die roten Brüder dem Polier, wenn der Christliche nicht sofort die Entlassung erhalte, würden sie sofort die Arbeit nieverlegen. Da die Arbeit drängte, gab der Polier nach, und der nicht sozialdemokratische Arbeiter verlor sein Brot, vertrieben von Aposteln der Frekheit und Brüderlichkeit. Hoffentlich wird die Stadtverwaltung einmal energisch einschreiten, da es sich um ein städtisches Werk handelt. Gewalttaken Ausständiger. = Newyork, 1d. Mai. Streikende Seidenweber in Patterson, die zu Gewaltätigkeiten aufgereizt waren, stahlen 500 Kilogramm Dynamit und drohten das Gericht in die Luft zu sprengen. 5000 Meher, verstärkt durch streikende Bergleute, durchzogen und Drohrusen die Straßen. Sie versuchten wiederholt, Bahnen zum Entgleisen zu bringen, in denen sich Arbeitswillige befanden. Aus dem Sauerlande. T Brilon, 16. Mai. Aus dem hiesigen Gerichtsgefäugnis ist dieser Tage der mehrfach vorbestrafte Schlosser und Weber Stolle aus Forst ausgebrochen. In Bigge gerichtlich bestraft, hatte er dort aus dem Gesängnis ausbrechen wollen und war dann hierher zur Strafverbüßung abgeliefert worden, von wo er nach' Guben übergeführt werden sollte. Der Ausbrecher hatte sich die verschlossene Zelle von innen zu öffnen und auf bisher unaufgeklärte Weise seine Kleidung zu verschaffen gewußt. Als man die Flucht bemerkte, wurde sofort die Verfolgung energisch aufgenommen. Dabei leistete auch Herr B. von hier mit seinem Porizeihunde Hilfe. Die Spur führte auf eine Höhe zwischen dem natzen Hoppecke und Bonttirchen in eine Tannendichtung. Von dort war der Hund nicht mehr zurückzurufen. Als er auch am anderen Morgen noch nicht zurückgekehrt war, wurde mit anderen Hunden nach ihm gesucht. Man fand das Tier schließlich mit einer Stichwunde vor; an der Schnauze war Blut, woraus zu schließen ist, daß zwischen dem Verbrecher und dem Hund ein Kampf stattgefunden hat, der mit der Ueberlegenheit des ersteren geendet hat. Von dem Ausbrecher sehlt jede weitere Spur. T Brilon=Wald, 16. Mai. Mit der Arbeit zum Bahnban Brilon=Wald=Corbach ist gestern auch in Brilon=Wald begonnen worden. Die Bauarbeiten auf der Strecke nehmen einen guten Fortgang. Hesborn(Kr. Brilon), 16. Mai. Vor kurzem brachten wir die Nachricht, daß hier ein Arbeiter einen Eimer mit brennenden Kohlen nachts neben sich gestellt habe und am Morgen als verkohlte Leiche aufgefunden worden sei. Diese Nachricht trifft, wie uns aus unserem Leserkreise mitgeteilt wird, nicht zu. Offenbar hat eine Verwechslung mit dem benachbarten Züschen stattgefunden. Dort hat sich ein Steinhauer aus Somplar nachts neben einem Eimer mit brennendem Koks zur Ruhe gelegt und ist erstickt. pu Menden, 15. Mai. In der gestrigen Stadtverordnetenversammlung wurde die Abrechnung über den Rathausneubau vorgelegt. Die Gesamtkosten haben 233081,58 Mk. betragen; der Voranschlag ist nur um rund 8000 Mk. überschritten worden, obschon nicht vorgesehen waren die Einrichtung des Geometer büros, die Reparatur des Kissingschen Hauses, die Kühl anlage und andere Arbeiten. Zieht man dies in Betracht, so bleiben von den zum Bau bewilligten 225000 Mk. noch 5—6000 Mk. übrig. Das Architettenhonorar betrug 16260 Mk. Das Kollegium war mit dem Abrechnungsergebnis recht zufrieden.— Das neue städtische Heimatmuseum zu Menden wird am Sonntag, 18. d. M., nachmittags 3 Uhr, eröffnet werden; von da ab ist es Sonntags von 3—6 Uhr und Mittwochs von 3—5 Uhr geöffnet. Eintrittsgeld 25 Pfg. Schüler können das Museum nur in Begleitung ihrer Eltern oder Lehrer besuchen: Kinder unter 10 Jahren haben keinen Zutritt. — Iserlohn, 16. Mai. Abgelehnt hat der Ober Präsident die Gemeindesteuerumlage unserer Stadt, wie sie letzthin die Stadtverordneten gemäß dem Magistratsvorschlage genehmigt hatten. Bekanntlich war die erstmalige Umlage ebenfalls von der Regierung zur Revision an den Magistrat zurückverwiesen worden. Jetzt will man noch einmal beim Oberpräsidenten diesbezüglich vorstellig werden. Ob's aber Erfolg haben wird, ist nach seiner bisherigen Stellung zweifelhaft.— Hier wurden zwei Kautionsschwindler aus Dortmund verhaftet. In der Grüne hatten sie mit einem Einwohner einen Vertrag abgeschlossen, wonach er gegen Vergülung von 500 M. die lukrative Vertretung eines Tuch geschäftes erhalten sollte. Doch dem Manne kamen, noch bevor das Geld gezahlt war, erhebliche Bedenken, weshalb er die Sache zur Anzeige brachte. Die Untersuchung führte zur Verhaftung der beiden, die darauf ihre betrü gerischen Absichten zugaben. Auch in anderen Städten haben sie dieses Manöver versucht. Letzte Nachrichten u. Drahtberichte. #. Berlin, 16. Mai.(Drahtb.) Der Magistrat ließ den Stadtverordneten eine Vorlage über Umgestaltung des Universitätsviertels mit einem Kostenaufwande von über 5 Mill. Mk. zugehen. ## Berlin. 16. Mai.(Drahtb.) Die Kruppaffäre hat den Staatssekretär v. Tirpitz veranlaßt, auch in seinem Ressort eine Untersuchung anstellen zu lassen, ob etwa Beamte des Reichsmarineamtes an diesen Dingen beteiligt gewesen sind. Die Untersuchung ist jetzt mit dem Ergebnis abgeschlossen worden, daß keinerlei Verdacht sich rechtfertigen lasse. w Dresden, 16. Mai. Der König wird sich am Sonntag vormittag 8 Uhr von Dresden aus nach Wilhelmshaven begeben, um in der Zeit vom 19. bis 22. Mai den Uebungen der Hochseeflotte beizuwohnen. Die Rückkehr nac Dresden erfolgt am 22. Mai. &am London, 16. Mai. Die britischen Journalisten, die im Jahre 1907 als Gäste der deutschen Presse Deutschland besuchten, beschlossen, zur Erinnerung daran, ein Bankett zu veranstalten, zu dem sie den deutschen Botschafter und die hiesigen Korrespondenten der deutschen Presse eingeladen haben. Fürst Lichnowsky hat sein Erscheinen zugesagt. Das Bankett wird am 30. Mai stattfinden. Den Vorsitz führt der Herausgeber der Westminster=Gazette. Zur Vermählungsfeier am Kaiserhofe. w Berlin, 16. Mai.(Drahtb.) Zu der Vermählung der Prinzessin Victoria Margarethe mit dem Prinzen Heinrich XXXIII. Reuß jüng. Linie trafen heute nachmittag auf dem Anhalter Bahnhof ein: Der Fürst Reuß jüng. Linie, der gleichteitig einen Antrittsbesuch am Berliner Hofe macht, mit dem Erbprinzen Reuß jüng. Linie und der Prinzessin Viktoria Theodora Reuß jüng. Linie. Auf dem Bahnhof waren zum Empfang erschienen: Prinz Eitel Friedrich als Vertreter des Kaisers, die hier schon eingetroffenen Prinzen des Hauses Reuß, der kommandierende General des Gardekorps v. Plettenberg, der Kommandant von Berlin und der Polizeipräsident. Die Ehrenkompagnie hatte das 4. Garderegiment zu Fuß gestellt. Die Herrschaften nahmen im königlichen Schlosse Wohnung. Anträge des Reichslandes. w Straßburg, 16. Mai.(Drahtb.) Wie wir hören, beantragte die elsaß=lothringische Regierung beim Bundesrat eine Ergänzung des Vereinsgesetzes vom 19. April 1908 und die Einführung des Reichspreßgesetzes unter Hinzuziehung der Bestimmungen über den Vertrieb ausländischer Drucksachen. Eine Adresse an den deutschen Kaiser. Washington, 16. Mai. Die Amerikan Association for international Conciliation hat an den deutschen Kaiser durch Vermittlung der Botschaft zum Regierungsjubiläum eine Glückwunschadresse abgesandt, in welcher dem Kaiser für seine Bemühungen; zur Erhaltung des Friedens gedankt wird. Die Adresse schließt mit den Worten: Wir beglückwünschen Eure Kaiserl. Majestät zu dem bemerkenswerten Fortschritt, den Deutschland auf allen Gebieten menschlichen Strebens während der friedlichen, glücklichen und zivilisatorischen Regierung Eurer Majestät genommen hat. Das Neueste zur Balkanlage. Einstellung der Demobilisierung? London, 16. Mai. Die Daily Mail meldet aus Wien, daß ein Ministerrat den Beschluß, eine größere Anzahl Reservisten zu entlassen, rückgangig gemacht habe, weil der Streit zwischen Bulgarien und Serbien einen drohenden Charokter angenommen habe, sodaß Oesterreich seine Streitmacht an der südlichen Grenze nicht vermindern könne. Serbisches Weizenausfuhrverbot. Belgrad, 16. Mai. Wie die Prawda meldet, erläßt die serbische Regierung von neuem ein Verbot der Weizenausfuhr aus dem ganzen Lande. Eine römische Kaiserkrone für Griechenland. Athen, 16. Mai.(Drahtb.) Unter den Mönchen des Berges Athos wird die Frage besprochen, den Ornat und die Kaiseriron, die von drei oströmischen Kaisern getragen worden sind, nach Athen zu schicken, damit sie bei der Krönung des Königs Konstantin Verwendung finden. Die rostbaren historischen Reliquien werden in dem großen Kloster Lasra aufbewahrt. Der Ornat ist außerordentlich reich mir Gold geschmückt und wiegt 18 Okta. Die Krone ist mit Edelsteinen ver#iert; sie wird wahrscheinlich die Krone Griechenlands sein, Kleine Nachrichten. ir Berlin, 16. Mai.(Drahtb.) Erschossen aufgefunden wurden zwischen der Provinzialanstalt für Epileptiker und dem Teufelsseewald der Arbeiter Richard Schulz und seine beiden Söhne, von denen der eine 18, der andere 13 Jahre alt war. Solingen, 16. Mai.(Drahtb.) Im benachbarten Höhscheid, erkrankten unter Vergiftungserscheinungen drei Familien mit 7 Köpfen infolge Genusses von Backwaren. Die Vergiftung wird auf Verwendung verdorbener Sahne oder Backfett zurückgeführt. Die Untersuchung ist eingeleitet. 9. Breslau, 16. Mai. Die Droschkenkutscher von Breslau haben in einer gestrigen Versammlung beschlossen 35 Prozent der Einnahmen zu verlangen. Sie erwarten die Antwort spätestens am 18. d. M. Falls die Antwort ablehnend lautet, wollen sie am 20. d. M., dem Tage der Eröffnung der Jahrhundertausstellung in den Ausstand treten. a Stettin, 16. Mai.(Drahtb.) In einer Sandgrube wurden in Grabow drei Knaben durch eine einstürzende Sandwand begraben. Zwei von ihnen konnten noch gerettet werden, während der dritte erstidkte. 2 Bern, 16. Mai. Heute nacht ist das Bundesratsmitglied Louis Perrier an Lungenentzündung gestorben. Er gehörte dem Bundesrat seit März 1912 als Vorsteher des Departements des Innern an. c Innsbruck, 16. Mai.(Drahtb.) Das Alpenhotel Jägerhof in Schönberg(Stubaier Alpen) fiel einer Feuersbrunst zum Opfer. Die Besucher des Hotels konnten glücklicherweise rechtzeitig gerettet werden; es besteht jedoch die Gefahr, daß infolge des starken Windes das ganze Dorf ein Raub der Flammen wird. X London, 16. Mai.(Drahtb.) Die Londoner Hafenbehörde hat den Auftrag für 2 Paar Schleusentore und eine Dreybrucke für die East Indiadocks an die„Gute Hoffnungshütte“ in Oberhausen vergeben, deren Angebot sich bei einer wesentlich kürzeren Lieferungsfrist auf 34729 Pfd. Sterling stellt, während das geringste britische Angebot 51 371 Pfd. betrug. San Francisco, 16. Mai.(Drahtb.) Eine Ladung von 400000 Pfd. australischen Fleisches ist hier angekommen. Es ist dies das erste Mal, daß australisches Fleisch nach Amerika eingeführt wird. Man erwartet davon einen Rückgang der Preise an der pazifischen Küste. Vermischtes. Ttaatliche Beihilfen für das Kaiserpreissingen? Nicht geringes Aufsehen erregt in rheinisch=westfälischen Sängertreisen die Mitteilung der„Niederrh. Voltestg.“, wonach Mitglieder des Posener Lehrergesangvereins in Frankfurt versichterten, daß sie im vorigen Jahre von dem Kultusminister geveten wurden, an dem Kaiserwettstreit teilzunehmen. Als Antwort auf die Anfrage betreffs des großen Kestenkunttes seien ihnen sofort 3000 Mark als Reiseunterstützung gewährt worden. Angesichts der starken sinanziellen Belastung der an dem Wettstreite teilnehmenden Vereine, besonders der Arbeitervereine, beabsichtigen niederrheinische Sängerkreise, Aufklärung von der Regierung zu fordern, ob die Mitteilungen des Krefelder Blattes richtig sind.— Mit dem Ausgang des Frankfurter Kaiserwettsingens hat sich die Kölner Preise in sehr lebhaft und scharf lritisierender Weise beschäftigt. Inzwischen wurden aber doch schon friedliche Töne angeschlagen. Im„Stadtanzeiger“ wurden die Kölner Sänger nachdrücklich aufgefordert, auch weiterhin an den Käupfen teilzunehmen, da feststehe, daß die beiden Konkurrenten im wesentlichen auf gleicher künstlerischer Höhe ihrer Leistungsfähigteit ständen, daß eine entschiedene Ueberlegenheit des einen über den anderen nicht festzustellen sei. Interessant ist, was der Artikel weiterhin über das Aussingen der Kaiserkette sagt. Er erklärt, wenn es wahr ist, daß der kaiserliche Preisstifter, bestimmt habe, bei annähernder Gleichheit den Preis dem Konkurrenten zuzuerkennen„so müßte jeder Einsichtige dem nur zustimmen. Die Kette ist von vornherein als Wanderpreis gedacht. Wenn zwei Konkurrenten auf gleicher Höhe stehen, sollten sie weiter kämpfen, bis einer sich als endgaltig überlegen erweist. — Verzögerung der Verhandlung gegen den Anavenmörder Ritter. Berlin, 16. Mai. Auf Beschluß der Staatsanwaltschaft Berlin wird der Knabenmrder Ritter von dem Medizinalrat Dr. Störmer sowie von dem Gerichtsarzt Dr. Marx auf seinen Geisteszustand untersucht werden. Infolgedessen erscheint eine Verhandlung vor den Gerichtsferien völlig ausgeschlossen. - Deutscher Bühnenverein. Eisenach, 15. Mai. In der gestrigen Nachmittagssitzung des hier tagenden Deut schen Bühnenvereins wurde eine Resolution des Barens„u Putlitz=Stuttgart, betreffend die Aufführung des„Parsifal“ angenommen, in der die Erwartung ausgesprochen wird, daß die deutschen Bühnenleiter den„Parsisal“ nach seiner Freigabe nicht in ihr ständiges Repertoir aufnehmen, sondern daß sie bemüht bleiben, den von Richard Wagner gewollten Charakter eines Weihefestspiels dem Werke zu erhalten. Insbesondere wird von den Städten, die von ihren Bühnenleitern die Aufführung des„Parsifal“ fordern, verlangt, dafür zu sorgen, daß ohne zu große Aufwendung der Direktoren dem Werke eine entsprechende Ausstattung zuteil wird. Von der Ueberreichung einer Ehrengabe an den Dichter Arno Holz wurde Abstand genommen, nachdem sich herausgestellt hat, daß schon die meisten größeren Sühnen in Deutschland auf direkte Anregung hin Mittel für diesen Zweck zur Verfügung gestellt haben. Weiter wrurde beschlossen, eine obligatorische Feuerversicherung fir alle Bühnen mit einer ausländischen Gesellschaft abzuschließen. Die Einzelheiten dieser Debatte wurden in geheimer Sitzung behandelt; in öffentlicher Sitzung wurde nur darauf hingewiesen, daß mit einer ausländischen Gesellschaft deshalb abgeschlossen worden ist, weil sie in ihren Bedingungen entgegenkommender war als die deutschen Gesellschaften. Hinsichtlich des Ortes der nächsten Generalversammlung lagen Anträge von Köln und Hildesheim vor. Dem Präsidium wurde jedoch überlassen, falls eine Stadt mit einem#rneater sich melden sollte, dieser den Vorzug zu geben. ( Den Verletzungen erlegen. Helgoland, 15. Mai. Von den drei bei dem gestrigen Torpedoboots=Unglück Verletzten sind zwei ihren Verletzungen erlegen. () Von den Suffragetten. London, 16. Mai. In der St. Anna=Kirche in Castbourne(Susser) brach gestern ein Brano aus, den man den Suffragetten zur Last legt. Es wurden auch einige religiöse Bilder zerstört, in die mit einem scharfen Instrument das Wort„Votes“ hineingeschrieben wurde.— Es wird gemeldet, daß die Suffragetten das Anerbieten des Arbeiterführers Ramsay Mecdonald, ihre Zeitung zu drucken, abgelehnt haben, wei! dieser die Bedingung stellte, daß die Zeitung keinen Artikel enthalten dürfe, der zu Verbrechen aufreize. Dampfer gescheitert. London, 16. Mai.(Drahtb.) Der Dampfer„Brisgovia“ der Hamburg=Amerikalinie ist nach seiner Ausfahrt aus Vlissingen bei Nolliplaat gescheitert. Hilfe ist abgegangen. D Großfeuer in Buffalo. Buffalo, 16. Mai. (Trahtb.) Ein Großfeuer zerstörte die Lager der Erie Railroads Co., in welchen sich 700000 Bushel Getreide befanden. Ein anderes Lagerhaus der Gesellschaft wurde ebenfalls ein Raub der Flammen. Das Feuer griff dann auf Buffalv Creek über und zerstörte dort die Lagerhäuser der Newyork Conntry Railroads Co. Der entstandene Schaden beläuft sich auf 20 Millionen Mark. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. + Husum, 15. Mal. Die Zutrift zum heutigen Magerviehmarkt betrug einschließlich des gestrigen auf 177 Stück festgestellten Vorverkaufs 1433 Stück Hornvieh. Heute am Markt verlief der Handel lebhaft, gestern im Vorverkauf etwas langsamer. Die Preise für Ochsen waren höher als in der vorigen Woche. Der Markt wird voraussichtlich nicht ganz ausverkauft. Gute 2=—3jährige Ochsen bedangen 375—525 Mk. und ½ bis 1 jährige Kälber 125 bis 285 Mk. das Stück. Fahrkühe wurden mit 350—540 Mk., Kalbkühe mit 450—520 Mk. und Kalbquien mit 880—450 Mk. das Stückbezahlt. Das hier in dieser Woche zum Verkauf gestellte Fettvieh fand für 88—91 Mk. für 100 ssund Schlachtgewicht Abnehmer.— Am Schafmarkte waren 545 Schafe und Lämmer zugeführt. Der Handel war gut. Der Markt wurde geräumt. Bezahlt wurde für Mutterschafe mit 2 Lämmern 85—110 Mk., für Mutterschafe mit einem Lamm 55—80 Mk. für junge Schafe 40 bis 52 Mk. und für Graslämmer 20—28 Mk. das Stück. Versandt wurden 61 Schafe nach Hamburg.— Der Schweinemarkt war mit 601 Ferkeln beschickt. Der Handel war mäßig, der Markt wurde jedoch geräumt. Ferkel bedangen in gewöhnlicher Marktware 21 bis 23 Mk., beste Ware wurde mit 25—30 Mk. das Stück bezahlt, ausnahmsweise stelle sich der Preis auch etwas höher oder niedriger. Fette Schweine kosteten im Gewicht von 180—210 Pfund 45—46 Mark, im Gewicht von 210—250 Pfund 46—47 Mk., noch schwerer 48 Mk. und Säue 41—44 Mk. für 100 Pfund Lebendgewicht.— Ausgeführt wurden eine größere Anzahl fetter Schweine nach dem Süden. Hamburg, 15. Mai. Am Ochsenmarkt 1986 Stück. Davon 1346 dänische. Ia Ochsen 85—89, IIa Ochsen 81—85, junge fette Kühe 80—84, ältere fette Kühe 75—78, geringere Kühe 52—70, Bullen nach Qualität 78—82. Handel: langsam. Rest: 20. — Am Hammelmarkt 774 Stück. Rest 00. 1. 97—98, 2. 92—96, 3. 84—88. Handel: gut. Freiwilliger Militärdienst in der Kaiserlichen Marine. Die 2. Abteilung der 2. Werftdivision in Wilhelmshaven stellt am 1. Oktober 1913 dreijährig=freiwillige Maschinistenanwärter für die Maschinisten=(Deckoffizier=) Laufbahn ein. die 1. Abteilung der 2. Werftdivision zum 2. Oktober 1913 Dreijährig=Freiwillige als Funkentelegraphie=Anwärter(Ka pitulanten) für die Funkentelegraphie=Meister=(Deckoffizier=) Laufbahn u. Funkentelegraphie=Gasten(Nicht=Kapitulanten). Bewerber für die Maschinisten=Laufbahn müssen Zeugnisse über eine dreijährige Lehr= oder Arbeitszeit als Schlosser Maschinenbauer, Dreher. Kupferschmied, Kessel-, Huf= oder Wagenschmied, Installateur, Klempner, Schmied, Elektrotechniker oder in ähnlichen Berufen nachweisen; Bewerber für die Funkentelegraphie=Laufbahn eine einjährige Lehr oder Arbeitszeit als Telegraphist, Mechaniker, Elektrotechniker oder in ähnlichen Gewerben. Außer dem Eintrittsgesuch und den Lehr= und Arbeits papieren ist ein selbstgeschriebener Lebenslauf, sowie ein gültiger Meldeschein, ausgestellt vom Zivilvorsitzenden(Land rat) der Ersatzkommission einzureichen. Mindestalter 17½ Jahre. Die ärztliche Untersuchung wird auf dem nächsten Bezirkskommando von hier aus veranlaßt. Gedruckte Prospekte über die Maschinisten=Laufbahn werden auf Wunsch von der 2. Abteilung, über die Funkentelegraphie=Laufbahn von der 1. Abteilung kostenlos zugesandt. Den Angehörigen beider Laufbahnen, die mit dem Ober=Deckoffizier abschließen, bietet sich später Gelegenheit, das Ausland kennen zu lernen. Statt jeder besonderen Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute nachmittag 3 Uhr meinen innigstgeliebten Mann, unsern guten Vater, Bruder, Schwager und Onkel, den Königl. Lokomotivführer a. D. Gustav Burgdorf nach längerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im 60. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Ottbergen, den 15. Mai 1913. Frau Karoline Burgdorf geb. Gobrecht nebst Kinder und Angehörigen. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 18. nachmittags 2½ Uhr vom Sterbehause aus statt. san Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute nachmittag gegen 3 Uhr meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, die Thetrau Gastpirt Heiur. Sieer nach langem Leiden, mehrmals gestärkt mit den heil. n Sakramenten, im Alter von 60 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Teilnahme bittet der hinterbliebene Gatte nebst Kinder. Brenken, Essen, 15. Mai 1913. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 18. Mai, nachmittags gegen 3 Uhr statt, das Seelenamt am Montag, den 19. Mai, morgens 7 Uhr. 2088 Statt besonderer Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, leute morgen meinen lieben Sohn, unsern guten Bruder, Schwager und Onkel, den Kaiserlichen Stabsarzt a. D. Anton Schlüter Ritter des Roten Adlerordens mit Schwertern pp. nach langem, schwerem Leiden, wohlvorbereitet durch die heil. Sterbesakramente, im Alter von 45 Jahren in ein besseres Jenseits abzurufen. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Angehörigen. Delbrück, Neheim, Nordborchen, 15. Mai 1913. Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag 3¼ Uhr in Neheim a. d. Ruhr statt. * Das Jahres=Seelenamt für den verstorbenen Oberpostsetretär Herrn Franz Sicke findet Montag, den 19. Mai, morgens 8 Uhr in der Butzdorfkirche statt, wozu freundlichst eingeladen wird. 04498 Das Jahres=Seelenamt für den verstorbenen Regts.=Schneider a. D. Fr. Bußzmann findet Montag, den 19. Mai, morgens 8 Uhr in der i Markkirche statt, wozu freundlichst eingeladen wird. * Statt jeder besonderen Anzeige. Die glückliche Geburt ihres zweiten Söhnchens beehren sich hocherfreut anzuzeigen Reg.-Baumeister Schweth und Frau Schweth. Paderborn, den 15. Mai 1913. liefern mit allen Neuheiten billigst Düsseldorf. Kathol. Kirchenkalender für Padervorn. Sonntag. 18. Mai 1913. Erster Sonntag nach Pfingsten.(Dreifaltigkeitsfest.) Evangelium: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden(Matth. 28, 18—20). Dom:(Männerkommunion.) 5½, 6, 6½, 7 und 8 Uhr hl. Messen, 7½ Uhr Pfarrmesse, 8½ Uhr Choramt, 9 Uhr Hochamt, 10 Uhr Predigt, 11 Uhr hl. Messe und Predigt. Nachm. 2 Uhr Besper, 2½ Uhr Rosenkranzbruderschaft mit Segen, 6 Uhr Predigt mit Segen.— Montag morgen 7 Uhr hl. Messe und Segen für die Verstorbenen der Rosenkranzbruderschaft. St. Josephskirche: Nachm. 2 Uhr Christenlehre und Segen. Gaukirche: 6, 7 und ½10 Uhr hl. Messen, 8 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Bruderschaftsandacht Jesus, Maria und Joseph mit Segen. Universitars=Markkirche: 2. Aloysianischer Sonntag. (Generalkommunion der Männer.) 6, 6½, 7 und 7½ Uhr efl. Messen, 8 Uhr Gymnasialmesse mit Predigt, 9¼ Uhr feierliches Hochamt, nach demselben Pfarrprozession zu Ehren des hl. Pankratius zu der Hospitalkirche. Nach Rückkehr der Prozession letzte bl. Messe. Nachm. 4 Uhr Aloysiusandacht mit Predigt, 8 Uhr Maiandacht mit Segen. Herz=Jejukirche: Gemeinschaftliche Kommunion der Mäuner. ½7 und ½8 Uhr hl. Messen, ½9 Uhr Hochamt mit Predige 9¼ Uhr Singmesse mit Predigt. Nachm. ½3 Uhr Andacht. Bußdorfkirche: 6¼ Uhr erste hl. Messe, gemeinschaftliche Kommunion der Männer, 8½ Uhr Hochamt mit Predigt. Nachm 2½ Uhr Bonisatius=Bruderschaft. Abends 6 Uhr Maiandacht mit Predigt und Segen. Franziskauerkirche: 5 bis 7. 8¼ Uhr stille hl. Messen, 7 Uhr Hochamt, 10 Uhr letzte hl. Messe mit Predigt. Nachm. 3½ Uhr feierliche Vesper, Maiandacht und Segen.— Sonntag morgen Prozession des III. Ordens nach Wiedenbrück.— Dienstag abend 6 Uhr St. Antonius=Andacht.— Sonntag, Montag, Dienstag und Donnerstag vollkommener Ablaß. Hospitalkirche: ½7 Uhr bl. Messe, 8 Uhr Hochamt und Predigt. Nachin. 3 Uhr Andacht mit Segen. Barmberzigen Brüder: 6¼ und 8 Uhr hl. Messen. Nachm. 5% Uhr Andacht mit Previgt und Segen. Wir suchen einen sehr zuverlässigen Hausdiener. Hoher Lohn, angenehme dauernde Stellung. Beste Empfehlungen erforderlich. 04417 Moritz Kass& Co., Paderborn. 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Hermann Baumewerd. Bäckerei und Konditorei. Neuenkirchen. 2071a Kreis Wiedenbrück. Zum 1. Juni werden auf einem Bahnhof zwei ältere Büfettfräulein mit guten Zeugnissen gesucht, eine für 1. und 2. Klasse, die andere für 3. und 4. Klasse. Meldungen unter Nr. 8752 an die Geschäftsstelle d. Bl. Für herrschaftl. kath. Privathaus(Beamter) jung. braves vom Lande zum 1. Juli oder 1. Okt. nach Paderborn gesucht. Dasselbe kann angelernt werden u. findet gute Behandlung. Gefl. Angeb. unt. Nr. 04418 an die Geschäftstelle d. Bl. Geschäftsmann, kath., sucht zur Gründung eines Haushaltes eine Haushälterin von gutem, ehrbarem Charakter. Eine bisherige Tätigkeit als solche ist nicht erforderlich. Meldungen unt. Nr. 8741 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. a Zweitmädchen, ordentliches und fleißiges, welches in aller Hausarbeit, Nähen und Bügeln erfahren. mit guten Zeugnissen, für herrschaftliches Haus per 1. Juni gesucht. 2089a Frau Fabrikdirektor Tisch, Hamm(Westf.). 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Aufnahme neuer Mitgl. Jungfrauenkongregation der Markkirche. Die Mitglieder beteiligen sich Sonntag an d. Pfarrprozession z.Hospital kirche. Einordnung in die Prozession auf d. eigentlichen Kirchplatze. K. F. B. Jugendbund für Schulentlassene. Sonntag nachm. 4 Uhr Versammlung i. d. Turnhalle d. Karlschule. Männer=Sooalität. Sonntag, d. 18. Mai, am Feste der hl. Dreifaltigkeit, morg. 8 Uhr feierliches Hochamt in der Gaukirche u. gem. hl. Kommunion. Nachmittags 2 Uhr Bruderschaftsandacht. Morg. 9¾ Uhr versammeln sich die Mitglieder vor der Jesuitenkirche zur Pfarrprozession. Pius=Arbeiter=Verein. Don nerstag, den 22. 5.(Fronleichnamsfest),„Mitglieder Ausflug nach Hövelhof. Abfahrt 12 Uhr vom Nordbahn= hof. Fahrt bis Klausheide, von dort Fußztour bis Hövelhof. Fahrpreis 25 Pfg. Bei schlechter Witterung findet der Ausflug nicht statt. Kreuzbündnis, Verein abst. Katholiken. Die Mitglieder und Freunde versammeln sich Sonntag„morgen 9¾ Uhr vor der Markkirche zur Teilnahme an der Prozession zum Landeshospital. Fuhrmannsverein, Paderborn. Heute, Samstag, den 17. d. M., abends 9 Uhr Ver sammlung im Lokale des Herrn Grewe, Borchenerstr. Westwacht. Verein ehem. Angehöriger des 16. Armeelorps. Sonntag, d. 18. Mai, abdo. 8 Uhr Versammlung im Vereinslokal(Rud. Koch). Garde=Verein. Die Versamm lung findet am Sonntag d' 18. Mai nich: abds. um 8 Uhr. sondern mittags um 11 Uhr im Vereinslotale statt. Brauerei Joosten. Restaurant H. Hecker, Traiteur. Heute, Samstag, abend Spezialität: Frischer Stangenspargel mit Schinken. Echter Deutsch Porter im Anstich. Restaurant zur Deutschen Flotte. Tofall. Suche zum 1. Juli eine Wohnung, 1—5Zimmer, mit Badezimmer und, wenn möglich, Dampfheizung. Angebote unter Nr. 019 an die Geschäftsstelle d. Bl. a Höfer's Hederich=Pulver vernichtet Hederich. Zu haben bei 04016 Hecker& Sohn, Paderborn. 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Nr. 2092 an die Geschst. d. Bl. a — Nr. 87. Vierter Jahrgang. Zerbrechliche Ware. (Nachdruck verboten.) ols. Die Erfindung des weißen Porzellans verdanken wir bekanntlich dem Goldmacher Böttcher auf der Albrechtsburg in Meißen. Mancher deutsche Fürst blickte damals mit neidischem Auge auf den Kurfürsten von Sachsen, dem sich dadurch eine reiche Geldquelle eröffnete. Er ließ aus Furcht, daß Böttcher das Geheimnis verraten könne, die Albrechtsburg mit Soldaten besetzen und ihn wie einen Gefangenen behandeln. Trotzdem wußten Abgesandte von anderen Höfen zu ihm zu dringen und beredeten ihn zur Flucht. Allein Böttcher war nicht zur Mitteilung des Geheimnisses zu bewegen, abgleich ihm enorme Summen geboten wurden. Der Abgesandte des Kaisers in Wien jedoch hatte den klugen Einfall gehabt, sich an die Arbeiter Böttchers zu wenden und es war ihm geglückt, von einem derselben zu erfahren, zur Herstellung des weißen Porzellans sei nichts weiter erforderlich als unter Kiesel und Tonerde den verwitterten Feldspat, Kaolin genannt, zu mischen. Der Versuch gelang und, obgleich auch der Kaiser die Fabrik von Soldaten bewachen ließ, so mußte er doch bald erfahren, daß auch seine Arbeiter fremdes Geld nicht verachteten und daß bereits in Berlin und Frankenthal in Bayern weißes Porzellan gefertigt wurde. An einem Herbstabend des Jahres 1754 sagte die Marquise von Pompadour zu König Ludwig XV.: „Sire, ich muß hinter das Geheimnis kommen.“— Pah, sagte der König, sich in den Sessel werfend und auf die Spitzen seiner Atlasschuhe blickend:„Sie wissen doch, meine Liebe, daß Ihre Fabrik zu Vincennes Tag und Nacht arbeitet und daß das weiße Porzellan nach Deutschland versendet wird.“ Die Marquise seufzte:„Der Herr denkt an vergangene Zeiten, die Sendungen nach Deutschland waren sehr bedeutend, aber seit dort das weiße Porzellan—“ „O Madame,“ unterbrach sie der König aufs neue, „seit ich Ihnen die Fabrik zu Vincennes geschenkt habe, sprechen Sie mir immer von dieser langweiligen Sache. Gewiß blicken Sie zu schwarz, wenn Sie glauben, daß seit der neuen Erfindung die Sendungen nach Deutschland Einbuße erlitten hätten!“ „Pah, als ob die guten Deutschen nicht alles, was aus Frankreich kommt, als etwas ganz Besonderes betrachteten!“ „Aber Sire,“ rief die Marquise und ihre Rechte ballte sich um den Fächer,„in Vincennes wird ja nur Frittenvorzellan fabriziert. Ich blicke nicht zu schwarz, mein Generalpächter klagt, daß die deutschen Händler nichts, gar nichts mehr vom Frittenvorzellan wissen wollen, seit das weiße Porzellan—“ Gähnend stand der König auf. „Wie denken Sie sich denn die Sache, Madame?“ fragte er. Wie eine helle Wolke flog es über ihre Miene. „Ich habe einen Plan! Meine Späher versichern mich, daß in Wien, Berlin, Dresden nichts zu machen sei. Der Pächter der Frankenthaler Fabrik Haunung indes würde sich für tausend Louisd'or nicht abgeneigt zeigen“— Rasch fiel der König ein:„Die ich Ihnen anweisen werde.“ Am folgenden Morgen begab sich ein Beamter der Marquise auf den Weg nach Frankenthal. Er führte aber nur fünfhundert Luoisd'or mit sich, die übrigen waren in die Schatulle der Pompadour gewandert. Jedoch der Mann in Frankenthal verriet das Geheimnis auch um fünfhundert. Wie spottete die Pompadour, als sie hörte, daß man nun Kaolin benötige. „Und darauf sind die französischen Gelehrten nicht längst gekommen? Sofort schaffte man Kaolin nach Vincennes.“ 1— Feierstunden. Unterhaltungsbeilage zum Westfälischen Volksblatt und Sauerländer Annerion der letzten türkischen Donau=Insel durch Oesterreich=Ungarn. Samstag, 17. Mai 1913. Die Donauinsel Ada Hateh bei Orsova Die letzte bis jetzt türkische Donauinsel, Ada Kaleh, ist nunmehr von Oesterreich=Ungarn annektiert worden. Die idyllisch gelegene Donauinsel Ada Kaleh, deren Lage unsere heutigen Bilder zeigen, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Als nach dem russisch=türkischen Kriege Serbien seine Unabhängigkeit erhielt, wurden die letzten türkischen Positionen an der Donau geräumt. Auf dem Berliner Kongreß wurde nur festgelegt, daß die Türken die Festung Ada Kaleh zu übergeben hätten, aber nicht gesagt wo. Infolgedessen lieferten die Türken die Festung nicht den Serben, sondern den österreichisch=ungarischen Truppen aus. Die Zivilverwaltung der Insel, deren Bevölkerung ausschließlich aus Türken besteht und bisher steuer= und militärfrei war, blieb bisher jedoch türkisch. Unglaublich! Die Geologen durchwanderten das ganze Reich,— nirgends fand sich Kaolin. Die Marquise war außer sich, doch blieb nichts anderes zu versuchen, als abermals in die Schatulle zu greifen und einen Kurier an Haunung, den Pächter der Fabrik zu Frankenthal, zu senden. Der aber hatte inzwischen den Verrat des streng gehüteten Geheimnisses mit dem Leben büßen müssen und sein Nachfolger erwies sich taub gegen den Klang des französ schen Goldes, die Ausfuhr des Kaolin sei bei Todesstrafe verboten. Nun wurden Kuriere nach Meißen, Wien und Brin entsandt, aber überall dieselbe Antwort, die Aus-uhr sei bei Todesstrafe verboten. Die Marquise stampfte den Boden. Abermals tausend Louisd'or dem, der Kaolin herbeischafft! Und wieder begannen die Geologen zu suchen, ließen in jedem Berge brechen, jeden Stein zerschlagen— umsonst. Deutschland hatte Frankreich überholt, mit der Versendung des Frittenvorzellans über den Rh in war es vorbei, der Pompadour ergiebigste Geldaulle versiegt. Aber nicht allein das, auch ihr Spielzeug war die Fabrik zu Vincennes gewesen, ihre vornehmste Liebhaberei und nichts konnte die allmächtige Favoritin trösten, die gewohnt war, daß alles sich ihrem Wilen fügte. Sie ließ ihrer üblen Laune freien Lauf. Einst — so berichtet die Geschichte— zerschlug sie einen venetianischen Spiegel, als der preußische Ge andte im Namen König Friedrichs des Großen Ludwig XV. eine acht Fuß hohe Porzellanvase überreichte, welche in der Berliner Manufaktur angefertigt worden war. „„„ Der Frühling des Jahres 1755 kam ins Land. In Limoges wohnte ein Ehepaar Namens Dorret. der Mann war Barbier, die Frau Wäscherin, brave Leute, die trotz ihres Fleißes ihre neun Kinder kaum sättigen konnten. Eines Morgens ging die Frau zu ihrer Bleiche, und da die Frühlingssonne so herrlich schien, wanderte sie, ihren kleinen Peter an der Hand. noch ein Stückchen bergauf, wo man eine prächtige Aussicht ins Tal hat.e. Da sah sie unter dem Moose einen blendendweißen Stein hervorschauen. Sie griff danach und gab ihn ihrem Kleinen, der eine kindliche Freude daran hatte. Daheim zeigte er den Stein sofort dem Onkel Macquer, einem Chemiker, der einige Tage später in die Barhierstube trat. Auch dieser war im Auftrage der Marquise von Ort zu Ort gewandert, um das Kaolin ausfindig zu machen und hatte trotzdem die Hoffnung nicht aufgegeben, daß es sich endlich irgendwo finden müsse. Nun blickte er unverwandt auf den Stein, den weißen, speckartigen Stein in seiner Hand. Also in der Nähe auf dem Berge! Er ließ sich dann von den verwundert dreinschauenden Dorrets den Fundort beschreiben, immer noch im Zweifel, da es ihm uner klärlich schien, daß man dort nicht gesucht haben sollte. Und doch, wenn das Kaolin sich hier fände, die armen Dorrets würden reich, denn die königliche Belohnung müsse der Frau zufallen. Macquer ließ sich von ihr auf den Berg führen, zog seinen Gesteinshammer hervor, begann zu pochen, und siehe da, überall unter dem Moose, wohin er schlug, weißes, speckartiges Ge stein. Noch an demselben Tage reiste er nach Paris, und als er nach Limoges zurückkehrte, befand sich Lajière, einer der berühmtesten Geologen, an seiner Seite. Dieser zweifelte an dem Funde, da er zweimal an dem Orte gewesen war. Den Berg allerdings, so gestand der Professor, hatte er links liegen lassen. Ja, hätte er vermuten können.— Macquer dachte an die alte Geschichte, im Eifer übersieht man das Nächste, daher man vom blinden Eifer spricht. Aber Lefière brauchte den Hammer nur ein=, zweimal ins Gestein zu schlagen, da schimmerte und leuchtete es ihm entgegen, das reichste Kaolinlager. Die Marquise von Pampadour hatte Macquer beauftragt, wenn die glückliche Neuigkeit sich bestätigen sollte, die Finderin des Kaolin, die arme Wäscherin, nach Paris zu bringen und ihr vorzustellen. Als die gute Frau Dorret vernahm, um was es sich handle und daß sie mehr Louisd'or erhalten solle, als sie in ihrer Schürze tragen könne, war sie ebenso wie ihr Mann außer sich vor Freude. Aber auch die Marquise wußte nicht, wie sie ihren Jubel äußern sollte. Die Frau des Barbiers sollte nicht ein=, sondern zweitausend Louisd'or erhalten und noch dazu eine Anstellung bei Hofe bekommen. Diesmal wollte die Marquise, gegen ihre Gewohnheit, keins der Goldstücke in ihre Schatulle stecken. Die Wäscherin kam. Sie war geblendet und wie verzaubert, alles drehte sich um sie. Schwindelnd wankte sie zur Causeuse, auf der die Allmächtige ruhte. Wie im Traume küßte sie die ihr dargebotene Hand und vernahm, daß sie nun reich wäre und daß nicht nur sie, sondern auch ihr Mann Anstellung bei Hofe bekommen und die hohe Gönnerin der ganzen Familie Dorret auch ferner in Gnaden gewogen bleiben würde. Die Marquise hat Wort gehalten. Ganz Paris staunte die Dorrets wie ein Wunder an. Doch auch die Porzellan=Manufaktur ging rasch nun wieder so ins Große, daß die Zahl der Arbeiter bald nicht mehr Platz in Vincennes fand und die Fabrik demnächst nach Sévres übersiedelt werden mußte, wo sie sich noch heute befindet Ob die Marquise ihre Absicht, sich an dem Preußenkönig durch Uebersendung einer zehn Fuß hohen Porzellanvase zu rächen, ausgeführt hat, meldet die Geschichte nicht. mi. Wie Jung=England die Wahlweiber behandeln möchte. Was die englische Schuljugend über die kampfwütigen Suffragetten denkt, geht aus den Aufsätzen hervor, die in einer höheren Schule in Derbyshire über das Thema„Was würdest du tun, wenn du Mitglied der Regierung wärst?“ geschrieben wurden.„Die Suffragetten und ihr männlicher Anhang stellen eine Rotte Schwachsinniger dar, die man in Gottes Namen Hungers sterben lassen sollte, wenn sie nicht essen wollen,“ läßt sich ein kleiner Junge vernehmen, und ein zehnjähriges Mädchen plädiert für„Vrei Rutenhiebe, 14 Tage Zuchthaus und Einsperrung für Lebenszeit.“ Als Sieger in dem Wettbewerb ging aber ein 15 jähriger Knabe hervor, der sich dahin ausspricht:„Wenn ich Parlamentsmitglied wäre, was ich eines Tages zu werden hoffe, würde ich die Suffragetten ins Irrenhaus stecken und sie der gewöhnlichen Anstaltsbehandlung unterziehen. Wenn das nichts hilft, würde ich sie nach einer einsamen Insel schaffen lassen, wo sie zu bleiben härten, bis sie eine eidesstattliche Versicherung, ihre Sache aufzugeben, unterschrieben hätten. Wenn sie sich ohne Stimmrecht so benehmen, wie sie es heute tun, was würden sie dann erst anstellen, wenn sie das Stimmrecht besitzen?“ Man sieht, was kein Verstand des Verständigen sieht, das ahnet in Einfalt ein kindlich Gemüt! Das Typfräulein.(12. Fortsetzung.) 52 49 hat mich sehr erschreckt. Ich war froh, als ich wieder allein war.“ „Haben Sie meiner Schwester darüber geschrieben?“ fragte Hans Hermann. „Nein,“ war die Antwort,„ich wollte es gerade heute tun und Gräfin Gabi auf die Gefahr eines längeren Verweilens hinweisen.“ Der junge Offizier machte eine Bewegung der Abwehr. Dann meinte er: Es war bereits nenn Uhr. Das Abendrot. das wie eine feurige Lohe den ganzen Himmel überstrahlt hatte, verblaßte und verschwand allmählich, und auf der rosigen Spur kam schnell die Dämmerung herbei, senkte ihre zarten Schleier auf die Erde herab und umhüllte die Seele des einsamen Wanderers mit einer weichen, linden ruhevollen Stimmung, die er sonst kaum kannte und duldete. „Lassen Sie es nur. Fräulein Flott. Schriftliche Bitten und Vorstellungen nützen bei meiner Schwester nichts. Die Sache muß anders angefaßt werden. Bereiten Sie alles zur Abreise vor und überlassen Sie uns alles weitere. Wir werden Sie rechtzeitig benachrichtigen.“ Fräulein Flott seufzte tief, als sich die Tür hinter Gabis Bruder schloß. Sie war die unschuldige Ursache dieser Verwicklungen und Schwierigkeiten, und der Gedanke, daß die Gartenhausen ihr deshalb zürnten, quälte sie heute mehr denn je. Ihr einfaches, arbeitsreiches Leben hatte bisher keine Konflikte gekannt, und sie bereute es bitter. Gräfin Gabis zwingendem und verlockendem Vorschlag gefolgt zu sein. Gleich nach diesem Besuch telephonierte Hans Hermann nach allen Himmelsrichtungen, um sich mit seinen Brüdern zu verständigen, und hatte die Genugtuung, sie noch an demselben Tage alle zu einer Familienberatung zusammenzuführen. Er unterbreitete ihnen die schlimmen Nachrichten und seine Erregung teilte sich ihnen mit. Wiederholt wurde alles, was Hellborn betraf, erwogen und besppochen und schließlich ein Entschluß gefaßt, der den gordischen Knoten in der bekannten Art lösen sollte, aber nur dazu beitrug, Gabis Angelegenheiten noch mehr zu verwirren. Wardenburg dachte weder an die Maschinen, die er gekauft, noch an die wirtschaftlichen Aufgaben, die er zu lösen hatte. SFein=Vorstellung beschäftigte sich ausschließlich mit der Gräfin Gabi. der er einige Tage fern geblieben war. und neben ihrem Bild tauchte immer wieder das Bild ihres jugendlichen Begleiters, des Grafen Dietrich Tressenstein, auf, der ihn neuerdings ins Vertrauen gerogen hatte und ihm auf gemeinschaftlichen Wegen von dem reizenden Typfräulein vorschwärmte. Die Bitterkeit, welche Wardenburg sonst in bezug auf Gabi beherrschte, löste sich diesmal in eine herbe, nachdenkliche Wehmut auf, und der Wunsch, wieder einmal mit seiner einstigen Braut zusammen zu sein, stieg als lebhaftes Verlangen in seinem Herzen empor. Dazu gesellte sich ein leises Angstgefühl, und der Gedanke, sie könnte vielleicht in diesen Tagen gerade abgereist sein, verfolgte und peinigte ihn mehr und mehr. Da, mit einemmal, als er um eine Waldecke bog, stand Gabi mitten auf der Landstraße vor ihm, aber nicht in Gesellschaft des Grafen, sondern allein und offenbar angenehm überrascht, ihn zu sehen. Er traute seinen Augen kaum, und in seine Freude mischte sich ein starkes Befreinden; ehe er jedoch eine Frage tun konnte, kam schon die Aufklärung, und freimütig zu ihm aufblickend, sagte sie munter: „ X I. Der Oberinspektor, Herr von Wardenburg, war nach Breslau zum Maschinenmarkte gefahren und eher zurückgekehrt, als er vorausgesetzt hatte. Nun fand er auf dem Bahnhof der Hauptlinie keine Abholung vor. Man erwartete ihn erst am nächsten Mittag, und er mußre sich entschließen, die acht Kilometer zu Fuß zu gehen. Das schreckte ihn nicht. Nach dem Sonnenbrand auf dem Ausstellungsplatz und der staubigen Hitze im Kupee war es ihm eine Wonne und Wohltat, mit starken Schritten in die erfrischende Abendkühle hnieinzu wandern und den herrlichen Duft einzuatmeig. welcher von frisch gemähten Wiesen und reifenden Kornfeldern zu ihm herüberwehte. „Ich habe wieder einmal eine Dummheit gemacht, nämlich eine Entdeckungsreise auf eigene Faust, die mich schon lange lockte, und mich dabei ganzg ründlich verirrt. Im Walde war es einfach wundervoll, aber auf dem Rücwig schlug ich ei## falsche Richtung ein und kam am verklh ten Ende heraus. Diese langen Waldschneisen gleichen sich wie ein Ei dem andern. Nun weiß ich, offen gestanden, nicht, wo ich bin, und es ist ein wahrer Segen, daß Sie als rettender Engel erschienen sind, um mich auf den rechten Weg zzu weisen.“ „Vom Engel habe ich herzlich wenig an mir.“ sagte er lächelnd,„und Ihnen die Direktive geben? — Ja, Gräfin, wenn ich das könnte! Heute freilich ist es nicht schwer, und Sie folgen mir unter dem Truck einer force majeure, aber gewöhnlich verschmähen Sie meinen Rat und wählen absichtlich einen Weg, welcher in die Irro führt.“ Ein Glück, daß der grellen Sonne wegen die Markisen herabgelassen waren und im Zimmer ein mildes Dammerlicht herrschte, an das der Eintretende sich erst gewöhnen mußte. Gabi schob auch ihren Stuhl noch ein wenig zurück und hoffte, nicht bemerkt zu werden, aber leider kam es ganz anders. Nachdem Graf Dietrich seine Stieftantbegrüßt und den Freund vorgestellt hatte, streckte er ihr ganz ungeniert mit einer herzlichen impulsiven Bewegung die Hand hin, und während Pechtold in verbindlicher respektvoller Weise mit der alten Dame sich unterhielt, plauderte er mit ihr lebhaft und unbefangen. Plötzlich stockte dem fremden Offizier das Wort im Munde. Gabi hatte trotz aller Vorsicht ihre Stimme erhoben und ganz kurz einmal aufgelacht. Dadurch wurde er aufmerksam, starrte nie hypnatisiert zu ihr hinüber und sagte entschuldigend: Die alte Dame lächelte.„Die Kleine heißt unterbreche. Wie heißt doch das Fräulein, Ihre Vorleserin? Ich konnte zuerst in dem Halbdunkel ihre Gestalt kaum unterscheiden und verstand auch den Namen nicht recht.“ Die alte Dame lächelte.„Die Kleine heießt Schacht. Sie ist aus Berlin und arbeitet bei meinem Bruder im Archiv. Erscheint Ihnen der Name bekannt, lieber Baron?“ „Nein,“ erwiderte er,„der Name nicht, aber die ganze Persönlichkeit. Ich glaubte soeben eine Dame der Berliner Gesellschaft, eine Gräfin Gabi Gartenhausen, vor mir zu haben. Aussehen und Organ sind dieselben, nur die Frisur ist eine ganz andere, aver die pflegen die Damen ja mitunter zu wechseln.“ Gabi wurde ganz kalt vor Schreck. Sie hatte die Gefahr unterschätzt. Der Oberinspektor konnte eine Weile von ihr irregeführt werden, weil er sie sieben Jahre lang nicht gesehen hatte, dieser junge Mann aber war auf den Bällen und Gesellschaften des vorigen Winters häufig ihr Partner gewesen hatte sie auch in Haus= und Straßentoilette gesehen. Auch war er durch die Begegnung nicht erregt wie ihr einstiger Verlobter, sondern nur betroffen und überrascht, und die nächsten Minuten konnten eine Katastrophe herbeiführen, da kam ihr ganz unerwartet die Bavoneß zu Hilfe. Diese lächelte nämlich heiter und verständnisvoll zu Pechtolds Worten und sagte ruhig:„Also Sie finden auch eine frappante Aehnlichkeit mit der Komtesse Gartenhausen, Baron? Das ist ja sehr amüsant. Herrn von Wardenburg, unserem Güterinspektor, war sie auch gleich aufgefallen, ja sie überwältigte ihn fast.“ „Nun, und jetzt?“ fragte Pechtold gespannt, „hat er noch denselben Eindruck?“ „Nein,“ meinte sie,„wir sprachen zufällig noch gestern davon. Wardenburg sieht Fräulein Schacht jetzt häufiger und begreift nun gar nicht mehr, daß die Aehnlichkeit zuerst so stark auf ihn wirkte. Vorhanden ist sie, wie er sagt, natürlich immer noch, aber sie verblaßt bei öfterem Sehen mehr und mehr, und wenn Sie länger hier bleiben. lieber Baron, würden Sie gewiß denselben Eindruck haben.“ Nun fühlte Gabi sich sicherer, und der Uebermut gewann wieder die Oberhand.„Ja,“ meinte sie schüchtern, mit gut gespielter Bescheidenheit, „Fräulein Flott, als deren Stellvertreterin ich hierhergekommen bin, kennt die junge Gräfin auch, wohnte sogar in einem Hause mit ihr. Ich soll ihr wirklich auffallend gleichen und kann mir auf diese Aehnlichkeit etwas einbilden.“ Graf Dietrich mochte das nicht hören.„Sie brauchen bei fremden Damen keine Anleihen zu machen, Fräulein Schacht,“ meinte er eifrig.„Sie haben anderes, eigenes und besseres, auf das Sie stolz sein können,“ und zur Baroneß gewendet, sagte er:„War Wardenburg nicht einmal mit dieser Gräfin Gartenhausen in Berlin verlobt?“ „Ja, leider,“ war die Erwiderung.„Die Familie soll ihm übel mitgespielt haben, und allerlei Mißverständnisse verschärften die Situation.“ „Na“ meinte Pechtold.„das war lange vor meiner Jeit, ich weiß nur soviel: Die kleine Gräfin ist an sich ein ganz reizendes Mädel, und in ihrem Hause alles tipp=topp, aber heiraten möchte ich sie nicht um die Welt, trotz ihres vielen Geldes. Sie ist nämlich höllisch eigensinnig, von den Brüdern verzogen und kalt wie eine Hundeschnauze. Jedenfalls hat sie bis jetzt ihr Herz noch nicht entdeckt.“ Alle lachten über diese kurze und derbe Charakteristik, Gabi selbst nicht am wenigsten, und Graf Dietrich meinte, sofort lebhafter werdend: „Diese Mängel und Unarten sind bei vornehmen Frauen durchaus nicht selten. Ein naives, volles und warmes Empfinden findet man eben nur in anderen Kreisen.“ Die alte Dame bestritt das lebhaft und liebenswürdig, und während die Unterhaltung sich auf diesem Gebiet fortbewegte, schien Fräulein Flotts Stellvertteterin samt der überraschenden Aehnlichkeit vergessen zu sein. Beim Abschied kam Pechtold aber ganz nahe an Gabi heran, reichte ihr die Hand und firierte sie dabei in einer Weise, welche ihr das Blut in die Wangen trieb. Zweisel und Argwohn lagen wieder in seinem Blick, Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 17. Mai. 6 Die Paderborner Garnisonfrage, bezw. die Mittei lungen, welche wir über das künftige dritte Bataillon und das für die Reitschule in Aussicht genommene Ge lände gebracht haben, veranlassen des hiesigen Anzeiger zu allerlei groben Ausfällen gegen das Wests. Volksblatt. Wenn mit solchen Ausfällen Tatsachen sich beseitigen lieten, würde das Blatt sicher Erfolg haben; da aber unsere Angaben begründet sind, sehen wir keinen Anlaß, uns näher mit den Auslassungen des genannten Blattes zu befassen. Ueberfahren wurde gestern nachmittag am Bus dorfwall von einem Automobil das fünfjährige Söhnchen des Herrn Direktors Niederwipper; es wurde am Kopfe und linken Oberschenkel nicht unerheblich verletzt. Ob den Lenker des Fahrzeuges die Schuld trifft, wird die Untersuchung ergeben. Im kath. Gesellenverein am Bußdorf wird jetzt Sonntag, 18. Mai, ein sehr interessanter Vortrag gehalten über das Handwerk in seiner Beziehung zur Kunst und über Handwerkerfragen. Der Umstand, daß ein Fach mann das Wort ergreift, dürfte alle Gesellen Paderborns, sowie Ehrenmitglieder und Meister zum Gesellenhaus locken. Hiermit sind alle frdl. eingeladen Der kathol. kaufmännische Verein hielt am Don nerstag im Bürgerverein eine sehr zahlreich besuchte Versammlung ab, um zu der Hochwichtigen Frage:„Die Frau im Handelsgewerbe“ Stellung zu nehmen. Das von Herrn Direktor Niederwipper erstattete Referat fand allseitigen eifall. An die Aus führungen schloß sich eine sehr lebhafte Diskussion, die vonc Zweifel viel zum weiteren Verständnis der gan zen Frage beitrug. Die ganze Behandlung der Sache trug nur einen vorbereitenden Charakter, auf einer in Tagen tagenden Generalversammlung soll die Frage weiter diskutiert und eine entsprechende Entschlie pung gefaßt werden □ Man schreibt uns:„Die alten Warttürme an den Grenzen der Feldflur unserer Paderstadt, die Er innerungszeichen aus Paderborns bösen Tagen, verschwinden leider immer mehr. Es scheint auch das Besitzrecht nicht recht tlar zu sein. Baurat Ludorff bezeichnel in dem Werk„Bau= und Kunstdenkmäler des Kreises Paderborn“, diese Türme mit den zugehörigen Umwallungen und Ring mauern als städtischen Besitz. Die Umwallung der ziemlich gut erhaltenen dreistöckigen Pamelschen Warte mit ihren beiden Deckengewölben ist jedenfalls nicht im Be sitz der Stadt geblieben, auch bei der Separation vor einigen Jahrzehnten von dieser nicht ausgeschlossen, weil in neuester Zeit unsere Nachbarn in Dahl eifrig damit beschäftigt sind, den Wall vor und nach abzutragen und den Graben auszufüllen. Noch vor einigen Tagen konnie Schreiber dieser Zeilen sich überzeugen, wie die Nivellierungsarbeiten rüstig sortgesetzt werden. Wenn diese Arbeit noch einige Zeit andauert, ist der letzte Rest der interessanten Anlage bei der Pamelschen Warte verschwunden. Auf die Frage, ob und von wem diese Arbeit erlaubt sei, erhielt ich die einfache Antwort:„Der Wall gehört mir, ich kann deshalb mit ihm anfangen, was ic will.“ Tatsächlich haben die Archäologen der Separation s. Z. vor diesen alten Baudenkmälern nicht Halt gemacht, sondern Grenzsteine auf den Wall versetzt, sodaß es den Besitzern kaum zu verübeln ist, wenn sie die Niveilierung fortsetzen. Es ist sehr zu bedauern und iammerschade, daß die alten interessanten Zeugen aus der Paderborner Geschichte in nächster Nähe der Stadt spurlos verschwinden können. Wahrscheinlich ist bei der Setaration von den Vertretern der Stadt nicht aufmerksam genug verfahren. Noch ist es Zeit, die letzten Reste zu retten, und Schreiber dieser Zeilen empfiehlt der Stadtvertretung und dem Altertumsverein, der Sache naher zu treten und Abhülfe zu schaffen. Auch der letzte Rest der alten Landwehr(rechts an der Kasseler Chaussee) wird augenblicklich eingeebnet. Warum und mit welchem Recht dieses geschieht, ist nicht zu verstehen. Auch hier ist es noch Zeit, die letzten Reste zu retten und zu schützen.“(Wenn wir uns recht erinnern, is: vor einer Reihe von Jahren zwischen den Gemeinden Paderborn und Tahl ein Vertrag abgeschlossen, laut dessen die Pamelsche Warte in den Besitz der Stadt Padervorn übergegangen ist. Red.) * S c h e u n e n b r a n d. D i e v e r e i n z e l t i m F e l d e r e c h t s von der Warburger Landstraße stehende Feldscheune des Landwirts Freitag ist gestern nachmittag niederge brannt. Da kein Wasser vorhanden war, tonnte an ein Löschen des Feuer nicht gedacht werden. G Die Aussichten der Obsternte in unserer Gegend sind, soweit es sich nunmehr beurteilen läßt, nicht so ungünstig, wie man es nach den Frostnächten kur; vor Mitte April befürchten mußte.„Kirschen dürfte es wenig geben, das sonstige Steinobst, abgesehen von Zwetschen, bringt wenig, die Birnen haben jedoch gut angesetzt und die Apfelbäume versprechen ein starkes Mittelergebnis, wenn nicht spätere Naturereignisse hindernd in den Weg treten. Personalnachrichten. Dem Kreissparkassendirettor Karl= Klaholt zu Wiedenbrück ist der Rote Adler orden 4. Klasse und dem Provinzialstraßenmeister Joh. e Lube zu Olsberg, Kreis Brilon, das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens vom Könige verliehen worden. Eine beachtenswerte Mahnung an Ausflügler und Touristen hat der Deutsche Verein für Wald- und Land schaftsschutz in den vieldurchwanderten Forsten und Anlagen anbringen lassen. Es wurden Tafeln aufgestellt, die folgende Inschrift tragen: Bitte! Bitte! Für jeden Fuß ist jeder Gang, Für jeden Müden jede Bank, Für jedes Auge jede Blume Zum allgemeinen Eigentume. Für Herz und Sinn sei alles Dir Doch nichts ist für die Finger hier! Vogelschutz. Zur Brutzeit erscheint es angebracht, auf das Vogelschutz=Gesetz für das Deutsche Reich vom 30. Mai 1908 erneut hinzuweisen. Wir bringen deshalb einen kurzen Auszug aus dem Gesetz: Das Zerstören und das Ausheben von Eiern, das Ausnehmen und Töten der Jungen ist verboten. Verboten ist ferner: Das Fangen von Vögeln mittels Leimes oder Schlingen, Fangen und Erlegen von Vögeln mit Netzen oder Waf fen. Fangen von Vögeln mit Anwendung von Körnern oder anderen Futterstoffen, denen betäubende oder giftige Bestandteile beigemischt sind, Fangen von Vögeln mittels Fallkäfigen, Fallkästen, Reusen, Schlag= und Zugnetzen usw. In der Zeit vom 1. März bis 1. Oktober ist der An- und Verkauf, Feilbieten usw. von lebenden wie tolen Vögeln auch Iu Handelszwecken verboten.(In der übrigen Zeit bedarf es polizeilicher Erlaubnis, eines Jagdscheines oder dgl.) Dieses Verbot erstreckt sich für Meisen, Kleiber und Baumläufer auf das ganze Jahr. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmung dieses Gesetzes oder gegen die von dem Bundesrat auf Grund derselben erlassenen Anordnungen werden mit Geldstrafe bis 1u 150 Mark vder mit Haft bestraft. Der gleichen Strafe unterliegt, wer es unterläßt, Kinder oder andere unter seiner Gewalt stehende Personen, welche seiner Aufsicht untergeben sind und zu seiner Hausgenossenschaft gehören, von der Uebertretung dieser Vorschriften abzu halten. Amelunren, 16. Mai. Man schreibt uns: Die Gemeinde Amelunxen im Kreise Höxter ist etwa zur Hälfte katholisch, zur Hälfte evangelisch. Leider sind bei der letzteren einige Leute, die in ihrem Elemente zu sein scheinen, wenn sie den Katholiken eins versetzen können. So wird fast alljährlich bei der einen oder anderen Prozession mit Fuhrwerken, die— fast in jedem Falle — mit übelriechendem Dünger beladen sind, die Prozession gestört. Dieses Jahr mit der goldenen 13 sollte jedenfalls den Rekord schlagen. Vor dem Himmelfahrtsfeste wurden die jedem hiesigen Kinde bekannten üblichen 4 Bittprozessionen abgehalten. 4 Prozessionen, aber auch Störungen mit Fuhrwerken, teils wieder mit Dünger beladen und die Prozession längs durchfahrend. Es waren die Fuhrwerke des Bauunternehmers B., des Ackerers Karl R... und des Ackcrers Heinrich E... von hier. Wären diese zufällig des Weges hergekommen, so hätten sie wahrscheinlich ruhig den Vorbeigang der Prozession abgewartet; da sie aber dreist längs durchfuhren— nicht guer— so darf ohne Zweifel angenommen werden, daß es sich um eine abgekartete Sache handelte. Wo bleibt aber die Ortspolizei? Wird sie weiter schlafen wie bisher in solchen Sachen? Sollle sie keine Abhilfe schaffen wollen, so möchte doch der Herr Amtmann und der Herr 50 ind als er dann mit Graf Dietrich den langen Korridor hinabschritt, sagte er nachdenklich:„Du hast recht, dieses kleine Typfräulein hat bei aller Bescheidenheit vornehme Allüren und ein beson ders angenehmes, gut geschultes Organ. Sie ist auch sehr niedlich, und ihre Aehnlichkeit mit der Gräfin Gabi Gartenhausen geradezu verbluffend. Wenn es nicht Unsinn wäre, würde ich glauben, sie sei es selbst.“ Graf Dietrich erging sich noch des weiteren über Gabis unvergleichliche Vorzüge, und Pechwold zweifelte dieselben an, aber am nächsten Morgen reiste der junge Offizier nach Berlin zurück und Gabi atmete wieder erleichtert auf. Immer in hatte diese gefährliche Episode noch ein sehr un angenehmes Nachspiel. Schon am nächsten Tage traf Pechtold in der Kaserne mit Hans Hermann, Gabis Bruder, zu sammen. Er erzählte ihm von seinem Aufenthalt in Schlesien, erwähnte, wie viel Böcke er geschossen habe, und sagte dann plötzlich:„Uebrigens. Gar tenhausen, ich habe in den letzten Tagen lebhaft Ihrer gedacht. Ein Zufall führte mich mit meinem ilten Freunde Tressenstein zusammen, und der nahm mich auf ein vaar Tage mit nach Hellborn. Prachtvolles Gut. Gehört dem Vater seiner Stiefmutter, dem Baron Hasselmann, und dieser Hasselmann hat zur Zeit ein Typfräulein, ich sage Ihnen, Ihre Schwester, wie sie leibt und lebt! Ich war ganz starr, und wenn die Kleine wieder heir ist, möchte ich die beiden jungen Damen ein mal nebeneinander sehen. Ist Gräfin Gabi jetzt noch in Berlin?“ Hans Hermann, der korrekte junge Mann der jeden Eklat so glühend haßte, hatte Mühe, seine heftige Erregung zu bemeistern. Sollte Pechtold die Wahrheit ahnen, das Unheil bereits auf dem Wege sein? Er mußte es abwenden mit aller Kraft und so sagte er, scheinbar ruhig und gleichgültig:„Ja, der Zufall spielt manchmal seltsam. Meine Schwester ist bereits abgereist. Helnz, Herbert und sie gehen zwar erst später nach Tirol.= Zwei von uns begleiten sie immer auf ihrer Sommerfahrt, aber sie wollte nicht warten, bis die Brüder Urlaub haben und macht inzwischen eine Vetternreise m Sachsen und Thüringen. Dieser Tage wollte siem Dresden sein.“ „Sie reiste also ganz allein?“ „Freilich, bei den Verwandten kann sie unsere Begleitung sehr gut entbehten, und wir gehen lieber wo anders hin.— Begreiflich, nicht? Was übrigens die Aehnlichkeit anbelangt, so würde ich das betreffende Typfräulein auch gern einmal sehen, schon um die Unterschiede zu konstatieren, die schließlich doch immer vorhanden sind. Bleibt das interessante Wesen noch lange in Hellborn?“ „Das neiß ich nicht,“ war die Antwort.„Mir wurde gesagt, sie sei nur zur Vertretung in Hellborn, und zwar von einem Fräulein Flott oder Tott, das Ihre Schwester auch kennen will. Von der lönnen Sie gewiß ihre Adresse erfahren.“ Hans Hermann schien sich zu erinnern.„Ach ja, die Flott,“ sagte er,„von der spricht Gabi noch dann und wann. Wie heißt denn ihre Doppelgängerin?“ „Fräulein Schacht. Sie unterscheidet sich nur durch ihr Wesen und ihre Toilette von Gräfin Gabi, und trägt Madonnenscheitel à la Cleo de Mevode. Aber niedlich ist se, sehr neiidlich sogar, und der Tressenstein ist ganz verschossen in sie.“ „Na,“ meinte Hans Hermann,„das ist ja weniger angenehm. Schließlich handelt es sich in einem solchen Fall doch nur um ein Kokettieren.“ „Doch nicht,“ entgegnete Pechtold ernst,„wenigstens nicht im gewöhnlichen Sinn. Der Mensch ist imstande, sie zu heiraten. Er hat so allerhand verrückte Ideen über Rassenaufbesserung und scheint eine ebenbürtige Gattin zu verschmähen. Na, aus der Kleinen läßt sich was machen, und sie kann sich gratulieren, wenn er sie nimmt. Er ist ein uranständiger, kindguter Mensch, und dabei hat er den nötigen Mammon.“ „Was ist er denn?“ „Halb Gelehrter, halb Großgrundbesitzer. Er lebt auf seinem schönen Gut in der Lausitz und hat wenig Nachbarschaft. Darum will er auch bald heiraten. Seine Eltern haben natürlich andere An sichten in bezug auf seine künftige Frau und wie eine Aeußerung der Gräfin mir verriet, ist man auf das gefährliche Typfräulein bereits aufmerk sam geworden. Sonst hätte kein Mensch sich um sie gekümmert, denn sie bleibt hinter den Kulissen, und das Haus ist voll von Gästen. Nun aber. da sie auf den Sohn und Erben, der sie zufällig kennen lernte, eine so starte Anziehungstraft aus übt, erscheint sie mit einemmal wichtig und inter essant und wird von allen Seiten beobachtet. Ich glaube, am liebsten schickte man sie schleunigst weg.“ „Weshalb tut man das nicht?“ „Ich weiß es nicht, kann mich auch in meiner Ahnung irren. Uebrigens ist in Hellborn noch eine andere Persönlichkeit, die in einer gewissen Bezie hung zu Ihrer Familie steht, Gartenhausen. Ihre Schwester war doch schon einmal verlobt, nicht wahr?“ .„Ja, vor vielen Jahren.“ Landrat Sorge tragen, daß solche Anpobelungen in Zukunft unterbleiben. Oder haben diese Herren von Amelunxen im Kreise Hörter noch nie derartiges gehört? Wir werden sorgen, daß von jetzt an jeder vorlommende Fall in der Oeffentlichkeit gebrandmarkt wird, vielleicht werben dann flegelhafte Störungen seltener werden. Weiter wird uns in dieser Angelegenheit geschrieben: So weit betannt, ist man gegen jene Gottesdienststörer von der Behörde noch nicht vorgegangen. Wir rufen jetzt nochmals öffentlich den Schutz der maßgebenden Stellen an, Vortehrungen für Amelunren zu treffen, daß Zuwiderhandlungen gegen das B. G. B. unterbleiben und vorkommendenfalls nachdrücklichst geahndet werden. Was würde vielleicht schon alles geschehen sein, wenn Katholiten wagten, so evangelische religiöse Handlungen zu stören — 2•2•7 Geseke, 16. Mai. Die Westfälisch-Lippische Vereinsbank, A.=G., eröffnet hier, wie auch aus dem Anzeigenteile dieser Nummer zu erjahren ist, am 19. d. M. eine Depositenkasse. O Lippstadt, 16. Mai. Der Nickelmeister D. und der Arbeiter B., die beide auf der hiesigen Metallindustrie beschäftigt sind, gerieten am Donnerstag abend auf ihrer Arbeitsstelle in einen Wortwechsel. B. ist Kostgänger bei dem in der Soeststraße wohnenden D. In der Wohnung wurden die Streitigkeiten fortgesetzt. D., der von seinem Kostgänger schwer gereizt und tätlich angegriffen worden sein will, griff in der Aufregung nach einer Pistolc und schoßt aus B. Die Kugel durchbohrte den Körper des B. D. ließ sogleich den Arzt und die Sanitätskolonne holen. An dem Aufkommen des Verletzten wird gezweiselt, da der Schuß die Lunge durchbohrt hat. D. wuroec sogleich in Haft genommen. Lippstadt, 16. Mai. Nachstehende Eingabe ist, laut Patr., mit etwa 120 Unterschriften an die städtischen Körperschaften gerichtet worden:„Die unterzeichneten Anwohner des südlichen Stadtteils haben aus den letzten Stadtverordnetenberichten mit Befriedigung ersehen, daß die städtischen Körperschaften geneigt sind, der Schaffung eines Larkes im Süden der Stadt näher zu treten. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der südliche, wohl am stärksten bevölterte Stadtteil eine schattige Anlage erhielte, da er eine solche ganz entbehrt. Sehr wünschenswert würde es sein, wenn der Plan noch in diesem Jahre Verwirklichung fände. Entspricht es doch den Wünschen unseres Kaisers, welche durch den Herrn Oberpräsidenten allen Städten zugegangen sind, aus Anlaß seines Regierungsjubiläums möglichst auf Schaffung von Parkanlagen usw. bedacht zu sein. In sehr vielen Städten Westfalens hat man bereits diesem Wunsche entsprochen.— Gerade im Süden Lippstadts ist eine schattige Anpflanzung notwendig, um trankfeiernden, gebrechlichen und erholungsbedürftigen Personen Gelegenheit zu bieten, ein ungestörtes Ruheplätzchen inmitten bübscher Anlagen zu finden, ohne den weiten Weg zum Stadtwalde etc. machen zu brauchen.— Falls die Staotverwaltung den Siechenkamppark nicht als geeignet für diesen Zweck ansieht, erlauben wir uns, die Erweiterung des dreieckigen Platzes südlich der Josephkirche zu diesem Zweckc ganz ergebenst vorzuschlagen. Auch möchten wir um die Anlage eines Spielplatzes ganz ergebenst bitten.“ Aus den Provinzen. Toest, 16. Mai. Seit dem vorigen Jahr macht die Direktion des städtischen Wasser= und Gaswerkes die unangenehme Beobachtung, daß zeitweilig ein großer un nachweislicher Gasverlust eintritt, der auf Grund sorgfältiger Ermittelungen nicht auf Undichtigkeiten im Rohrnetz zurückzuführen ist. So betrug der Verlust im März 1912 8000 Kubitmeter, im diesjährigen März= 16= bis 18000 Kubikmeter Gas. Die Direktion ist der Ueberzeugung, daß ein Unberufener in einer bisher nicht bekannt gewordenen Weise entweder Gas verbraucht, das nicht durch den Gasmesser geht, oder nutzlos entweichen läßt. Auf die Ermittelung des Täters setzt die Direktion eine Belohnung von 100 Mt. Beckum, 16. Mai. Aus dem Zementwerk IlligensHorstkötter wurde der 35 jährige verheiratete Arbeiter Horsthemke beim Abladen von schweren Eisengußteilen vom Hebebaum unter das Kinn getroffen, wodurch ihm das Kinn vollstandig abgeschlagen wurde. Der Schwerverletzte wurde in das hiesige Elisabeth=Hospital gebracht. Herne, 16. Mai. In dem unterirdischen Grubenbetriebe des Schachtes 1/2 der Zeche Shamrock wurden vier Bergleute von Gesteins= und Kohlenmassen verschüttet. Zwei Bergleute wurden tödlich verletzt, die beiden anderen erlitten erhebliche Verwundungen. Hagen, 16. Mai. Auf dem Vertretertag des Westfälischen Provinzialvereins der katholischen Lehrer#eutschlands zu Hagen sprach Rettor Rheinländer aus Hagen über die Besoldungsfrage. Er sorderte gleiche Besoldung für alle Lehrer unter Fortfall der Ortszulagen. Bis zur Erreichung dieses Zieles solle der herrschenden Teuerung entsprechend durch Teuerungszulagen Rechnung getragen werden. Der Probinzialverein der katholischen Lehrer befürwortete die Veranstaltung von Missionskouferenzen und forderte die Berücksichtigung des katholischen Missionswesens beim Religionsunterricht, sowie in der Geographie und Geschichte. # Wiesensahl(Hannover), 15. Mai. Wilhelm Busa=Denkmal. Das Komitee für das hier am Geburisorte des unvergleichlichen Dichters zu errichtende Busch=Denkmal hat in seiner letzten Sitzung den sofortigen Beginn der Fundamentierungsarbeiten für das Denkmal beschlossen, dessen Einweihung im September erfolgen wird. Von den ungefähr 10000 Mk. betragenden Kosten sind ctwa 8400 Ml. durch Sammlungen aufgebracht. Der Denkmalsentwurf stammt von Professor Gundelach und Architekt Lühr=Hannover. Das in Sandstein hergestellte Denkmal wird in der Mitte das Bronzerelief Wilhelm Busch's zeigen. Köln, 16. Mai. Der Verband der Lichtsrieltheaterbesitzer von Rheinland und Westfalen, Ortsgruppe Köln, hat infolge der mit der Stadt Küln schwebenden aussichtsreichen Verhandlungen betreffs Herabsetzung der Billetsteuer vorläufig beschlossen, davon Abstand zu nehmen, die Theater am 15. Mai zu schließen. Goch. 16. Mai. Am Mittwoch, 14. d. M., verschied in Osch nach kurzem Leiden im Alter von 77 Jahren Herr J. Jurgens. der Senior und Mitbegründer der Holländischen Margarine=Werke Jurgens & Prinzen G. m. b. H., Goch. — M.=Gladbach, 16. Mai. Auf der Bergerstraße wollte vorgestern mittag ein Knecht eine Jauchegrube leeren. Da die Pumpe nicht arbeitete, rief er den Besitzer Potting herbei. Dieser stieg in die Grube, die schon größtenteils entleert war, wurde aber beräubt und fiel um. Auf die Hilferufe des Knechtes kam ein Nachbar Siepen herbei, der ebenfalls in der Grube betäubt liegen blieb. Ein Bruder des Potting stieg so fort nach, um die beiden zu retten, und wurde ebenfallbetäubt. Es gelang schließlich, mehreren Männern, den Siepen mit einem Haken noch lebend aus der Grube zu ziehen; die beiden Brüder waren bei ihrer Bergung jedoch schon tot. Düsseldorf, 15. Mai. Das Kriegsgericht verurteilte gestern 3 Musketicre vom 16. Infanterie=Regiment in Köln und zwei Musketiere vom 53. Inf.=Regiment in Kalk, sowie zwei Kanoniere vom 43. Art.=Regiment in Wesel wegen Bestechung zu je einer Woche Gefängnis. Die Verurteilten sind aus dem Landwehrbezirk Essen und waren bei der Generalmusterung zu den 145ern in Insterburg und zu den 144ern in Metz gezogen worken. Diese Garnisonen paßten den Vaterlandsverteidigern nicht; sie wandten sich deshalb an einen Sergeanten vom Mülbeimer Bezirkskommando, von dem bekannt war, daß er gegen Entgelt die Gestellungsbefehle abänderte und dafür sorgte, daß die Leute in angenehmere und vor allem nähergelegene Garnison kamen. Dafür mußten dann andere Rekruten in die Ferne ziehen. Das Kriegsgericht verurteilte den Sergeanten zu einem Jahr Gefängnis und Degradation. Fein heraus.„Hier ist Ihre Rechnung, Herr Brown,“ sagte der Laufbursche,„und der Chef hat mir gesagt, ich darf nicht ohne Geld nach Hause kommen.“ —„Dann laß dich beglückwünschen, mein Junge,“ ant wortete Herr Brown,„du wirst einen Urlaub von ein paar Jahren bekommen.“ Nr. 131. Samstag, Ueber die kassen und die □ Der preußische Ha wichtige Verfügungen er für Reichsversicherung Nach dem Erlaß einem vom Reichsamt rungen gerichteten Schi gen von den Kranten! Versicherungsämtern ei Aenderungen können a Die Versicherungsämte lange Fristen zur Bese gen setzen. Wo dies, geschehen ist, wird vo beim Versicherungsam beim Oberversicherungs den kann, Wandel sch während welcher beso Innungskrankenkassen Ortskrankenkasse(Lani haben, soll erst vom 2 Satzung zu laufen bi Kassen neue Mitteiln gemacht werden. Der Erlaß vom den gesetzlichen Bestim vieler Versicherungsb Anträge auf Zula kassen als beson wird die Abweisung die Kasse den Bestan gemeinen Ortskranken bezeichnet und geford die Behauptung grün mit die Kasse bei gründen kann. Ung rungsämter wird de zur anderweiten Be Besonders nachd gegen die Gepflogenl Ergebnisse der Bespi Versicherungsbehörde gegen das jedes Vo über betont er, da ständlich eine von scheidung zu treffen fung der Verhältn oder die für die C Gemeindeverbände 0 langt der Minister, Entscheidungen sorg punkten unter Beob und begründen und Besprechungen, die genheit sind, peinl * Es hat den An Seite auf das Ber vom Rechtsstandpun und dadurch die Be heigeführt ist. Je vielfach herrschende scheidungen der Ob jener Vorbesprechun der Minister jedeufe nicht begründet sin noch schwebt, wer Einreichung der n Entscheidung über die von der Mit bis zum 30. Iu haben. Nach dem Er „Und ihr Verlobter war ed. Freiherr von Wardenburg, der kurz nach der Trennung zusammenbrach?“ „Allerdings. Er ging ins Ausland und ist verschollen.“ „Nun hören und staunen Sie! Eben dieser Herr von Wardenburg ist jetzt in Hellborn.“, „Nicht möglich! Als was ist er da? Als Gast des Barons?“ „Nein, als eine Art Oberinspektor und Güterdireltor mit unumschränkter Machtvollkommen heit. Seit sieben Jahren schon. In der Gesellschaft läßt er sich nicht blicken, aber die Hasselmann und Tressenstein halten große Stücke auf ihn, und Dietlich geht bei ihm zuweilen noch in die Lehre. Er soll ein großartiger Landwirt und energischer, famoser Mensch sein. Was war er denn früher?“ „Ungefähr das Gegenteil, unserer Ansicht nach.“ „Das wundert mich. Er macht jetzt einen sehr guten Eindruck.“ Hans Hermann schwieg einen Augenblick. Dann meinte er zögernd: „Wie erfuhren Sie, daß er der Verlobte meiner Schwester war? Rühmte er sich dessen?“ „O nein,“ erwiderte Pechtold ruhig.„Ich selbst rabe ihn nur flüchtig gesprochen. Die Rede kam ganz zufällig auf ihn und seine einstige Braut, als ich die Aehnlichkeit zwischen Fräulein Schacht und Gräfin Gabi erwähnte. Da meinte die alte Dame, die Schwester des Barons, Herrn von Wardenburg sei sie auch gleich aufgefallen und so reiter.“ Der junge Offizier ahnte nicht, welchen Sturm er in der Brust seines Kameraden entfachte. Hans Hermann war ganz außer sich. Von dem Zusamsammentreffen mit Wardenburg stand in Gabis Briefen kein Wort, und daß man sie insgeheim beobachtete, ahnte sie selbst wohl nicht. Sie mußte sort von Hellborn, je eher, je lieber, und sobald der Dienst vorbei war, eilte er sofort zu Fräulein Flott, um ihre Abreise zu beschleunigen. Dort erfuhr er, was ihn mit steigender Besorgnis erfüllte. Gabi beschwor schriftlich ihren Schützling immer wieder, bis auf weiteres in Ber lin zu bleiben und ihr die Stellung m Hellborn bis auf weiteres zu belassen. Die Ereignisse erwiesen sich stärter als sie. Man bedürfe ihrer noch im Schloß, und ihre eigenen Wünsche fesselten sie an den bis dahin unbekannten Ort. Fräulein Flott war ihrer Mutter wegen froh, noch bleiben zu können, anderseits fürchtete sie aber die Unannehmlichkeiten, welche den Gartenhausen aus dieser wunderlichen Stellvertretung erwachsen 51 konnten, und wünschte sehnlichst, Gabi abzulösen, um einer plötzlichen Entdeckung vorzubeugen. Daß die Gefahr einer solchen wirklich nahe lag, erfuhr sie durch einen Besuch, von dem sie Hans Hermann sogleich berichtete. „Ja,“ sagte Fräulein Flott erregt,„denken Sie nur, Herr Graf, gestern kam eine Erzellenz von So und So, den Namen habe ich vergessen, zu mir. Ich dachte, die fremde Dame habe einen Auftrag für mich und freute mich auf die neue Arbeit, aber sie begann sogleich von ihrer Freundin, der Gräfin Tressenstein, zu sprechen, und wie ich den Namen „Hellborn“ hörte, dachte ich mir gleich, daß es sich um die Gräfin Gabi handle. Sie meinte denn auch, ich sei für die Stellvertreterin, die ich dem Baron Hasselmann gesandt habe, doch gewissermaßen verantwortlich und sollte ihr genaue Auskunft geben über das Vorleben und die Privatverhältnisse von Fräulein Schacht. Das konnte ich der Wahrheit gemäß doch nicht tun. Ich faßte mich also kurz und meinte, ich hätte von dem jungen Mädchen immer nur Gutes gehört und von ihr selbst den besten Eindruck empfangen. Der Herr Baron schiene ja auch mit ihr und ihren Leistungen vollkommen zufrieden zu sein. Das genügte der Abgesandten der Gräfin Tressenstein aber nicht. Sie wollte wissen, wer und was ihre Eltern waren, in welchem Alter und an welcher Krankheit sie gestorben seien, welche Stellungen die Brüder des jungen Mädchens bekleideten, und ob sie schon einmal verlobt gewesen sei. Ich antwortete ausweichend, so gut es ging, und gab ihr zu verstehen, daß die Privatangelegenheiten einer solchen Angestellten im Allgemeinen einer Kontrolle nicht unterständen, aber mir war gar nicht wohl dabei. Dann fragte sie nach Fräulein Schachts Berliner Adresse, und als ich sagte, ich könnte mich im Augenblick derselben nicht mehr entsinnen, wuchs ihr Mißtrauen. Sie erklärte, in einigen Tagen wieder kommen zu wollen und sagte man könne sich im Notfalle ja an ein Privatdetektivbür: wenden, da werde man jede gewünschte Auskunft erlangen.“ Hans Hermann runzelte die Stirn und murmelte:„Eine verdammte Geschichte.“ Dann fragte# er schnell:„Wünschte die Exzellenz nicht, daß Sie Gabi möglichst schnell ablösen sollten?“ „Gewiß,“ entgegnete Fräulein Flott,„sie wollte sogar ganz genau wissen, wann ich käme, aber ich war ja unsicher, weil Gräfin Gabi mir gerade wieder die Weisung gegeben hatte, vorläufig Hellborn fern zu bleiben. So wies ich denn auf die Krankheit meiner Mutter hin und machte alles von dem nächsten Ausspruch des Arztes abhängig. Ich muß gestehen, dieser Besuch des Innern sich Schließung und 2 der jetzt bevorsteh 1 Ziff. 2 und 297 RVO zur 299 ff. De Zum Besuch des Donners Franz Joseph i zu der u. a. Hohenzollern, de Botschafter v. der deutschen Bi sekretär v. Jag gesamte diplomo beim Staatssekre nerstag abend: que ausgegebe tär v. Jagow, wie bekannt, sei Zwecke unternor untrittes bei E stellen. Zugleich mit dem Mini versynliche Verhältnis der alle aktuel gehenden E Freitag frühi gereist. Abg. * Am M Dr. Spahn über die politis der Wehrvo „Wir Deu wir sind nicht friedlich oder Erwägung Vorschläge zu halten nicht? die Vermö Streit der M , d e n S t r e i t u n sachlichen Bed aufrecht. P flussen in sie auch aus Anders liegt die Steuerpfl lastet und in erinnert, sie Reichstag in — * 7.— Nr. 131. Samstag, Westfälisches Volksblatt = Sauerländer Tageblatt Zweites Blatt. 17. Mai 1913. S Ueber die Zulassung von Krankenkassen und die Einreichung der neuen Satzungen. Der preußische Handelsminiestr hat türzlich mehrere wichtige Verfügungen erlassen, die im Aprilheft des Archivs für Reichsversicherung abgedruckt sind. Nach dem Erlaß v. 13. 3. 13. genügt es zufolge einem vom Reichsamt des Innern an alle Bundesreginrungen gerichteten Schreiben, wenn die neuen Satzungen von den Krantenkassen bis zum 30. Juni 5. J. iden Versicherungsämtern eingereicht werden. Etwa notwendige Aenderungen können auch später noch beschlossen werden. Die Versicherungsämter sollen den Klassen hinreichend lange Fristen zur Beschlußfassung über die neuen Satzun gen setzen. Wo dies, wie mehrfach geklagt wird, nicht geschehen ist, wird voraussichtlich schon eine Vorstellung beim Versicherungsamt, jedenfalls aber die Beschwerde beim Oberversicherungsamt, die jederzeit noch erhoben wer den kann, Wandel schaffen.— Die sechsmonatige Frist, während welcher besondere Ortstrankassen, Betriebs- und Innungskrankenkassen ihre Leistungen denen der allgemeinen Ortskrankenkasse(Landtrankenkasse) gleichwertig zu machen haben, soll erst vom Tage der Festsetzung der maßgebenden Satzung zu laufen beginnen. Dann soll den beteiligten Kassen neue Mitteilung über die Höhe der Leistungen gemacht werden. Der Erlaß vom 31. 3. 13. wendet sich gegen das den gesetzlichen Bestimmungen nicht entsprechende Verfahren vieler Versicherungsbehörden bei der Entscheidung über Anträge auf Zulassung bestehender Krankenkassen als besondere Ortskrankenkassen. Es wird die Abweisung mit der nackten Behauptung, daß die Kasse den Bestand oder die Leistungsfähigteit der allgemeinen Ortskrankenkasse gefährden würde, als unzulässig bezeichnet und gefordert, daß die Tatsachen, auf die sich die Behauptung gründet, eingehend dargelegt werden, damit die Kasse bei Einlegung der Beschwerde diese be gründen kann. Ungenügende Bescheide der Oberversicherungsämter wird der Minister aufheben und die Sache zur anderweiten Beschlußfassung zurückweisen. Besonders nachdrücklich wendet sich der Minister auch gegen die Gepflogenheit einiger Versicherungsbehörden, die Ergebnisse der Besprechungen seiner Kommissare mit den Versicherungsbehörden als etwas Feststehendes hinzustellen, gegen das jedes Vorgehen aussichtslos sei. Dem gegen über betont er, daß die Versicherungsbehörden selbstverständlich eine von jenen Ergebnissen abweichend: Ent scheidung zu treffen haben, wo entweder die nähere Prüfung der Verhältnisse eine solche rechtfertigen könne oder die für die Errichtung der Kassen verantwortlichen Gemeindeverbände anders beschließen. Jnsbesondere ver langt der Minister, daß die Oberversicherungsämter ihre Entscheidungen sorgfältig und nach sachlichen Gesichtspunkten unter Beobachtung der gesetzt. Vorschriften treffen und begründen und jede Bezunahme auf die even gedachten Besprechungen, die lediglich eine innere Verwaltungsangegenheit sind, peinlichst vermeiden. Es hat den Anschein, als wenn hier von einflußreicher Seite auf das Bedenkliche, das manche Maßregeln auch vom Rechtsstandpunkt aus haben, nachdrücklich hingewiesen und dadurch die Beseitigung von„Mißverständnissen“ herheigeführt ist. Jedenfalls steht nunmehr fest, daß die vielfach herrschende Auffassung, Beschwerden gegen Entscheidungen der Oberversicherungsämter, die dem Ergebnis jener Vorbesprechungen entsprechen, seien aussichtslos, weil der Minister jedenfalls an jenem Ergebnis festhalten werde, nicht begründet sind. Kassen, deren Antrag auf Zulassung noch schwebt, werden freilich mit der Aufstellung und Einreichung der neuen Satzung nicht bis zur endgiltigen Entscheidung über den Antrag warten dürfen, sondern die von der Mitgliederversammlung beschlossene Satzung bis zum 30. Juni dem Versicherungsamt vorzulegen haben. Nach dem Erlaß vom 5. 3. 13. hat das Reichsamt des Innern sich ferner dahin ausgesprochen, daß bei Schließung und Auflösung bestehender Kassen aus Anlaß; der jetzt bevorstehenden Neueinrichtung nicht§ 298 Abs Ziff. 2 297 RVO 299 ff. 11110 Zzur Abs. 2 Anwenin Verbindung ung kommen, mit sondern 2.0 die Deutsches Reich. Ium Besuch des Staatssekretärs v. Jagow in Wien. Donnerstag um 6 Uhr abends fand beim Kaiser Franz Joseph in Schönbrunn eine Hoftafel statt, zu der u. a. erschienen waren Fürst Wilhelm von Hohenzollern, der Staatssekretär v. Jagow. der deutsche Botschafter v. Tschirschky, sowie zahlreiche Mitglieder der deutschen Botschaft und des Konsularkorvs. Staatssekretär v. Jagow saß zur Linken des Kaisers. Das gesamte diplomatische Korps hat im Laufe des Tages beim Staatssekretär v. Jagow Karten abgegeben. Don nerstag abend wurde in Wien folgendes Communi que ausgegeben:„Der kaiserlich deutsche Staatssekre tär v. Jagow, der seit Mittwoch in Wien weilt, hat, wie bekannt, seine Reise hierher in erster Linie zu dem Zwecke untemnommen, um sich aus Anlaß seines Amtsantrittes bei Sr. k. k. Apostolischen Majestät vorzustellen. Zugleich bot sich Herrn von Jagow Gelegenheit, mit dem Minister des Aeußern, Grafen Berchtold, in persönliche Fuhlung zu treten, wobei, dem engen Verhältnis der beiden verbündeten Mächte entsprechend, alle aktuellen politischen Fragen der eingehenden Erörterung unterzogen wurden.“ Am Freitag früh ist Herr von Jagow nach Berlin zurückgereist. Abg. Dr. Spahn zur Wehrvorlage. * Am Mittwoch sprach der Zentrumsabgeordnete Dr. Spahn in einer Zentrumsversammlung zu Bonn über die politische Lage unter besonderer Berücksichtigung der Wehrvorlage. Zu dieser führte er u. a. aus: „Wir Deutsche wollen den Krieg gewiß nicht. Aber wir sind nicht Herr darüber, ob sich unere Zukunft friedlich oder bedrohlich gestalten wird. Aus dieser Erwägung heraus ist die Wehrvorlage geboren. Die Vorschläge zur Decung fortlaufender Ausgaben ent halten nicht die allgemeine Erbschaftssteuer und die Vermögenssteuer. Und damit knüpft der Streit der Meinungen über die Deckungsvorschläge an den Streit um die Finanzreform von 1909 an. Meine sachlichen Bedenken gegen die Erbschaftssteuer halte ich aufrecht. Politische Gesichtspunkte beein flussen meine Gegnerschaft nicht, wenn ich sie auch aus politischen Gründen für unmöglich halte. Anders liegt es mit der Reichsvermögenssteuer, welche die Steuerpflichtigen zu ihren Lebzeiten, gleichmäßig be lastet und mit der Steuerpflicht an ihre Wahlpflicht erinnert, sie politisch erzieht. Der Reichskanzler hat im Reichstag in ernsten Ausführungen bargelegt, daß eine Reichsvermögenssteuer für den Bundesrat unannehmbar sei, allerdings ohne das Unannehmbar auszusprechen. Budgetkommission und Reichstag werden mit seinen Ausführungen rechnen müssen. Um dieses Streites willen sollte die Durchführung der Wehrvorlage nicht verschoben werden. In dem Drängen auf ihre baldige Erledigung ist lein Hurrapatriotismus zu erblicken. Die Wehrvereinsschriften haben an mir keinen Leser gefunden. Ich habe bei dem Panthersprung die Kriegsgefahr bestritten. Nunmehr kann ich mich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß Voraussetzung einer friedlichen Zutunft unsere Stärke ist, und zwar sie nur all ein. Die Diplomatie der europäischen Großmächte, deren Bedeutung ich nicht unterschätze, versagt in der Frage des Friedens oder des Krieges: Mißtrauen der Mächte gegeneinander, nicht Vertrauen ist der Grundton aller diplomatischen Verhandlungen, sowohl über den Balkan und die Zukunft der Türkei, wie über die Zukunft von China, Tibet und Persien. Um den Gedanken des einmaligen Wehrbeitrages streiten seine Erfinder; bei der ungünstigen Gestaltung unseres Geldmarktes ware für eine Anleihe ein hoher Preis zu zahlen gewesen. Ueber die Art der Veranlagung des Wehrbeitrages läßt sich streiten. Die Einzelheiten werden sorgsame Prüfung in der Kommission erfordern, aus der das Gesetz nicht ohn cerhebliche Aenderungen an den Reichstag zurückgelangen wird. Der Gesetzentwurf über das Erbrecht des Staates ist ein totgeborenes Kind. Gegen die Ausgabe ungedecter, des Zwangkurses entbehrender Reichskassenscheine bestehen währungspolitische Bedenken. Die Ermäßigung der Grundstücksumsatzsteuer, die gesetzlich festgelegt ist, hoffen wir in der Kommission festzuhalten.“ Kirche und Befreiungskriege. Die Jahrhundertfeier zeitigte eine Reihe litetarischer Erscheinungen, welche die Mitarbeit einzelner Gegenden und Stände an der Befreiung des deutschen Volkes schildern. Verhältnismäßig spärlich fließt die Quelle über die Anteilnahme der Kirche an dem groben Werk; denn lauter Kriegslärm und stille Friedensarbeit der Kirche scheinen sich nicht zu vertragen. Das Wirken der Kirche vollzog sich auch vielfach unbemerkt, aber um so nachhaltiger. Der Opfergeist vor 100 Jahren entsproß nur einem starken religiösen Unter grund. Dr. Felix Haase hat für„die katholische Kirche Schlesiens im Befreiungstriege“(Görlich, Buchhandlung, Breslau) auf Grund reichen amtlichen Materiales den Nachweis erbracht, wie ungemein vielgestaltig und erfolgreich die Mitarbeit der Kirche an dem großen Werk der nationalen Erhebung war; nicht nur reichliche und überreichliche Geldopfer der eben durch die Säkularisation verarmten Kirche wurden gebracht, die Tätigkeit als Feldprediger und im Lazarett war eine gewaltige: Kirchen und Klöster wurden zu Lazaretten umgewandelt: zahlreiche Geistliche gaben ihr letztes Besitztum her, nachdem schon zuvor die Franzosen sie bis auf die letzten Habseligkeiten geschröpft hatten. Die Mitarbeit der Kirche aber zeigte sich besonders auf einem Gebiete: sic entfachte die Vaterlandsliebe bis zum höchsten Flammpunkte, sie umgab das gesamte Unternehmen der Befreiung Preußens mit einer Weihe. Hirtenbriefe, Gebet, Andachten, Ansprachen usw. brachten dem Volke den großen Gedanken der Erhebung nahe und in ein neues Licht: Vaterlandsliebe und nationaler Opfersinn wurden so ein religiöses Gebot; wo anfangs noch Widerspenstigkeit gegen den neuen Feldzug sich zeigte, machte dieses Gefühl so recht schnell dem der mitreißenden Begeisterung Platz. Der Fürstbischof von Bresleu, Joseph Christian, Fürst von Hohenlohe-Walden burg, sagte in einem Hirtenbrief, „Daß ein wahrer Christ zugleich ein ungeheuchelter Patriot ist, der seine Gesinnungen sichtbar äußert, wenn das Vaterland gegen feindliche Anfälle verteidigt wer den soll. In einem solchen Falle, wenn er aufgefordert wird oder auch freiwillig stellt er seinen Mann, das ist: er stellt sich selbst und schließt sich den Reihen der Vaterlandsverteidiger mutig an, weil er durch die Vorschriften der Religion sich verpflichtet jahlt, seine persönlichen Vorteile zu vergessen, sic von teuren Familienbanden loszuwinden, Zeit, Gut, Ruhe, Bequemlichkeit und Wohlleben, auch Blut und Leben aufzuopfern, zu den Waffen zu greisen und hinzagehen, wohin ihn Gott durch seinen Stellvertreter, den König und sein Vaterland ruft.“ So klingt das markante Hirtenschreiben aus in den Ruf,„Unabhängigkeit. Selbständigkeit, bürgerliche Frciheit, Ruhm, Glück seines Staates und seines Volkes für die Zukunft zu erringen". Der ganze Hirtenbrief vom 16. Mai 1813 ist eine vorzügliche Begründung des einmaligen Wehrbeitrages von 1913. Die Totenfeiern der Kirche mit den erschütternden Tönen des Dies irac und das tägliche Momento für die Toten in der Messe brachten dem Volke aufs neue nahe, welch großer Kampf geführt wird; der Verfasser darf mit Recht konstatieren: „das angeführte Tatsachenmaterial bringt den unzweifelhaften Beweis, daß die katholische Kirche Schlesiens ihre inneren geistigen Kräfte, Gebete und Gnadenmittel in den Dienst der vaterländischen Sache stellt und auch keine äußeren Mittel unbenutzt ließ, um in ihren Geistlichen und Laien die opferwillige Begeisterung zu ent zünden.“ So wird es stets bleiben. Essen, Herr zu führen. Rath, sich bereit erklärt hat, den Vorsitz Ausland. Verhandlungen unverständlich seien, da gerade Deutschland dabei ein gutes Geschäft(?) mache und diese Verhandlungen den Anfang einer deutsch=englischen Ver ständigungspolitik bedeuten. Zweiter westdeutscher Mittelstandstag, Essen. Nach den bisherigen Berichten wird der für nächsten Sonntag. den 18. Mai, nachmittags 2½ Uhr, im Städtischen Saalbau zu Essen bevorstehende Mittelstandstag einen außerordentlichen Besuch aufweisen. An der Einberufung sind allein aus dem rheinisch=westfäli schen Hundwerk über 400 Innungen oder sonstige Orts verbände, 32 Innungsausschüsse und Fachverbände be teiligt. Außerdem haben fast alle Organisationen des kaufmännischen Mittelstandes sowie die Mittelstandsvereinigungen Vertreter angemeldet. Die Haus= und Grund besitzerkorporationen haben ihren Mitgliedern durch schriftliche Einzeleinladungen den Besuch der Versamm lung empfohlen. Die öffentliche Meinung begleitet die Bestrebungen zum allgemeinen Zusammenschluß des Mittelstandes im Reichsdeutschen Mittelstandsverband mit regem Interesse, wie die zahlreichen Meldungen aus Kreisen der Behörden, der bürgerlichen Parteien, der sozialen Vereine, des Handels, der Großindustrie, und der Landwirtschaft beweisen. Es bestehl in der Tat, wie Heir Geheimrat Romberg als Vorsitzender des ersten West deutschen Mittelstandstages in Köln aussprach, ein weit verbreitetes Verständnis dafur,„daß die Mittelstandsfragen nicht lediglich Interessenfragen der ihm Zunächst stehenden sind, sondern auch Fragen der Allgemeinheit, Fragen des ganzen Voltes". Womit naturlich nicht gesagt ist, daß sich die Allgemeinheit mit jedem Vor schlag des Mittelstandes ohne weiteres zu identifizieren braucht. Diesem Sachverhältnis wird bei der Essener Tagung am nächsten Sonntag u. a. dadurch erneut Ausdruck gegeben, daß der Erste Beigeordnete der Stadt Angriffe gegen das österreichische Pressebüro im Ministerium des Aeußern. * Wien, 15. Mai. Im österreichischen Abgeordnetenhause wurde heute eine vom Obmann des deutschnationalen Verbandes und den meisten Mitgliedern desselben Verbandes unterzeichnete Interpellation über die Auszeichnung des Leiters des Pressebüros im Ministerium des Aeußern, v. Kanya, eingebracht, in der es heißt, daß die Auszeichnung des Herrn v. Kanya, der belanntlich zum außerordentlichen Gesandten ernannt worden ist, in der Oeffentlichkeit und in parlamentarischen Kreisen das unliebsamste Aufsehen erregt hat, weil der Genannte während der letzten großen Krise sein Amt in einer Weise ausgeübt habe, durch die die Interessen der Monarchie geradezu geschädigt würden. Diese Tätigleit hätte jedenfalls alles andere eher als eine hohe Auszeichnung erwarten lassen. Das unter der Leitung des Herrn v. Kanya stehende Büro habe sogar offizielle Aeußerungen des österreichischen Ministerpräsidenten zu desavonieren gesucht. In einer zweiten Interpellation, die von dem Abgeordneten Hummer über denselben Gegenstand eingebracht worden ist, werden die Meldungen des Pressebüros im Ministerium des Aeußern, besonders die Nachrichten über den Konsul Prochaska und über Essad Pascha mit Börsenmanövern in Verbindung gebracht. Graf Stürgth und die auswärtige Lage. Wien, 16. Mai. Ministerpräsident Graf Stürgkh hat in der gestrigen Obmännerkonferenz eine Mitteilung über den Stand der auswärtigen Krise gemacht. Er sagte im wesentlichen, es sei begründete Hoffnung vorhanden für eine völlige Sicherung des Friedens, aber man könne noch nicht von einem historisch abgeschlossenen Ereignis sprechen. Die Regierung wünsche daher, daß die Debatten über die auswärtigen Fragen bis zur ersten Lesung des Budgets verschoben werden. Vorsicht sei noch nötig, um die Stellung der Monarchie vor allen Be einträchtigungen zu schützen. Der Minister lehnte im gegenwärtigen Augenblick aus diesem Grunde eine ausführliche Besprechung ab. Er sei jedoch bereit, Mitteilungen über die auswärtige Lage in der Budgetdebatte zu machen. Zwischenfall im österreichischen Abgeordnetenhause. ## Wien. 16. Mai. Am Schlusse der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhau'es ereignete sich, daß eine Zeitlang zwei Redner gleid zeitig sprachen. In einer Anfrage tam der kroatisch Abgeordnete Biankidi au die Verhältnisse in Dalmatien zu sprechen, wo die Ver fassung aufgehoben sei und eine Militärdiktatur herrsche. Eine einfache Sympathiekundgebung zugunsten der Balkansieger sei als Hochverrat angesehen und zahlreiche Bürger werden ausgewiesen. Der Redner fragte, wann die Regierung endlich einmal die schon sechs Monate währende Militärdiktatur aufzuheben gedenke. Nachdem der Präsident den Redner mehrmals vergeblich zur Sache gerufen hatte, entzog er ihm unter großem Larm der Südslawen und TschechischP=dikalen das Wort und erteilte dem christlichsozialen Abgeordneten Kemetter das Wort. Biantidi sprach aber, von seinen Freunden ermuntert, ununter brochen weiter. So sprachen unter großem Ernst beide Abgeordnete. Als Biankidi endlich mit seiner Rede fertig war, wurde er von seinen Freunden beglück wünscht. Zur belgischen Kolonialpolitik. It. Brüssel, 15. Mai. Die belgische Kolonial= sektion der Genter Weltausstellung wurde heute in Anwesenheit des Königs feierlich eröffnet. Der Souverän anwortete auf die Begrüßungsansprache des Kolonialministers unter anderem: die am Kongo erzielten Resultate bewiesen, daß die Belgier über die Fähig keiten verfügten, um die unter Leopold inaugurierte Kolonialpolitik fortzuietzen. Der Augenblick zu einer De zentralisation sei gekommen. Man müsse der Kolonie eine erweiterte Selbstverwaltung gewähren. Man dürfe ihr aber keine zu schweren Lasten aufbürden. Vor allem müsse die Kolonie aus ihren eigenen Schätzen Nutzen ziehen. Der König betonte zum Schlusse die Notwendigkeit, die einheimische Bevölkerung zu einer weiteren Lebensauffassung zu erziehen, das allgemeine Wohlbefinden zu vermehren und die Freude an der Arbeit im Rahmen der natürlichen Existenzbedingungen des Landes zu entwickeln. Kruppkanonen und belgische Regierung. e Brüssel, 15. Mai. Ein radikaler Lütticher Ab geordneter hatte den Kriegsminister in der Kammer wegen der acht Kruppschen Kanonen interpelliert, die im Jahre 1908 von der Regierung bestellt worden waren und bishe noch nicht geliefert worden sind. Der Minssier erklärte „die Kanonen sind nicht geliefert worden, weil das „Fort, welches mit ihnen armiert werden sollte, nicht gevaut worden ist. Sie sind gemäß einer Vereinbarung in Essen geblieben". Man hatte in der Presse behauptet, daß diese Kanonen aus dem Grunde nicht geliefert worden waren, weil man bemerkt hatte, und zwar erst nach ihrer Fertigstellung, daß sie für das betreffende Foil viel zu groß waren. Aus der ministeriellen Erklärung geht hervor, daß diese Behauptung unrichtig ist. Rüctritt des Bürgermeisters von Rom. * Rom, 16. Mai. Bürgermeister Nathan von Rom hat seinen Rücktritt angekündigt. Er selbst begründet seinen Entschluß mit seiner mangelhaften Gesundheit. Seine politischen Gegner behaurten jedoch. daß er sich bei den kommenden Neuwahlen für die italienische Kammer als Kandidat aufstellen lassen wolle und daher sein Amt niederlege. Hundertjöhrige Friedensseier in Gent. London, 16. Mai. Die internationale Friedenskonferenz hat, wie die Times aus Brüssel meldet, beschlossen, an alle Völker einen Aufruf zur Teilnahme an der im Jahre 1914 in Gent stattfindenden hundertjährigen Friedensfeter zu erlassen. Die Verhandlungen über die Bagdadbahn. London. 16. Mai. Die Verhandlungen über die Baadadbahn dauern fort. In einer Meldung aus Konstantinopel wird erklärt, daß die türkische Regierung dem dortigen deutschen Botschafter die Versicherung gegeben habe, daß bei dem gegenwärtigen Abschluß Deutschland keinesfalls in seinen Interessen bedroht sei. Die englischen Politiker erklären, daß die Angriffe der deutschen Presse gegen den Abschluß dieser Der Ohmprozeß. Dortmund, 16. dung der Motoren gesellschaft, Nachen Nolden, Vorsitzender des Mai. Gestern tam die Grünund Lastwagen=Altien(Mulag) zur Verhandlung. Dr. Aufsichtsrats hielt die Maschinen= bauanstalt fur Motorenfabritation nicht für günstig, man erwarb aber die Scheiblerwerke für 630000 Mark und brachte die Maschinenbauanstalt darin ein. Kurz vor der Anmeldung zum Handelsregister wurden angeblich 120000 Mark bei der Bank niedergelegt und zwar waren an den Attien beteiligt: Huchzermeyer mit 50000 Mark, Maiweg mit 30000 Mart, Im Walle mit 30000 Mr., Wine cherf mit 10000 Mt., die Niederdeutsche Bank mir 3.0000 Mark, sodaß das Gründungskapital eine Million betrug. Die Werte der Maschinenbauanstalt machten 192000 Mt. Die Hypothekenlasten beliefen sich auf 320000 Mart. Die Antlage nimmt an, daß im Februar das Kono noch nicht bestanden habe. Der Angetlagte#alden gibt an, Bankschulden gemacht zu haben, damit das Depositum nicht angegriffen werde. Außerdem soll es nicht wahr sein, daß die Scheiblerwerke sich in finanzieller Schwier: keit befanden. Das Werk sei soweit gewesen, watz es anfangen tonnte, sich zu rentieren. Diese Lage nützte#### [Maschinenbau=Akt.=Ges. aus.— Die Taxierung belie sic auf 630000 Mark.— Ferner sollen salsche Angaben über den Wert der Scheiblerwerke gemacht woroen sein wird vorgeworfen, er habe den Aufsichtsratsmi gliedern gegenüber den Wert mit 1######000 Mark an geben und gesagt: so hoch ständen sie zu Buch: sin Wir## lichkeit waren sie aber nur mit 1007000 Ml. notiert Die Aufsichtsratsmitglieder waren von der Güte und von den Aussichten der Werte vollkommen überzeugt, denn alle Anlagen, Bauten, Maschinen und Wertzeuge waren in der vorzüglichsten Versassung. Wie weit die Wertangaben auf Richtigkeit beruhten, war ihnen nicht belannt. Di Eröffnungsbilanz soll falsch gewesen sein. Es existiert a der durch Nolden unterschriebenen Bilan noch ein nicht unterschriebene, als die andere. Di Zilan; einen großen Gesellschaft wurden wesentlich geringere Posten Antlage nimmt an, das### verlust ergab. Die Bücher### irch die. Treuhandgesellschaft anc enthält nene tontro 9 liert, die mehrere Buchungen monierte. In sichtsratssitzung wurde der Bericht der Treuhandgesellschaft besprochen, doch schenkte man der Sache keine Brachtung. Die nächste Sitzung findet Samstag statt. Handels= u. Verkehrsnachrichten. — Kartofseln. Der Verein der Kartoffelgroßhändler zu Verlin E. V. berichtet unterm 15. Mai: Infolge der Pfingstieiertage ist das Geschäft mit Sreisekartoffeln in Berlin sehr ruhig geblieben Die Zufuhren waren nicht so erheblich, jenoch waren auch die Abfuhren sehr klein. Eine Preisveränderung ist nicht eingetreten. Preiserhöhungen in der Metallindustrie. Nachdem das Bleisyndikat erst am 9. Mai die Preise um 1 Mek. erhöht hatte, wurde jetzt wiederum eine Erhöhung des Grundpreises mit sofortiger Wirkung um 1 Mk. pro Doppeizenmer vorgenommen. so daß die heutige Notierung 43,50 Mk. beträgt.— Das Kupferblechsyndikat hat den Grunopreis für Kupferblech abermals um 3 Mk. auf 179 Mk. pro 100 Kilogrumm erhöht und zwar mit Wirkung vom 15. d. M. ab. Preisermäßigung für Baumwollgarne. Die per einigten elsättiichen Baumwollipinner haben die Preise für Garne aus amerikanischer Baumwolle und die Notierungen für Maccogarne um je 4 Pig. pro Kilo ermäßigt. Tortmund, 15. Mai. Bericht über den Kurenmarkt von Heutger& Co. in Dortmund. Wir notieren: Adler 4800 Br., 4700 G. Admiral 2000 Br., 2200 G. Alte Haase 1500 Br.,—.— G. Blankenburg 2200 Br., 2050 G. Brassert 12200 Br.,—.— E. Caroline bei Holzwickede 2300 Br., 2600 G. Constantin der Große 51500 Br.,—.— G. Dorstfeld 12100 Br.,—.— G. Ewald 46000 Br, 45600( Freie Vogel und Unverhont—.——.— G. Friedrich der Große 29000 Br., 27000 G. Fröhliche Morgensonne 11200 8.,—.— G. Germania(Braunkohlen) 975 Br., 900 G. Gottes segen 2975 Br., 2850 G. Graf Bismarck—.— Br., 65511) Graf Schwerin 14500 Br.,—.— G. Heinrich 5500 Br., 5400 G. Helene und Amalie 20300 Br., 19800 G. Hermann I, II. III 3300 Br., 3100 G. Joh. Deimelsberg 6950 Gr., 6750 G. König Ludwig 33000 Br.,—.— G. Langenbrahin 22000 Br., 21500 G. Lotbringen 32000 Br., 30000 G. Mont Cenis 186010 Bi., 18200 G. Cespel 2800 Br., 2700 G. Schürbank u. Charlottenbur: 2250 Br., 2300 G. Trappe 2500 Br., 2300 G. Trier 590 Br.,—.— G. Unser Fritz 22000 Br.,—.— G. Victoria bei Kupferdret 650 Br.,—.— G. Westfalen(10000 teilig) 900 Br., 850 G. Kaliwerke. Alexandershall 8800 Br., 8600 G. Aller Nordstern 1550 Br., 1450 G. Beienrode 4500 Br., 4000 G. Burbach 11500 Br., 10800 G. Carlsfund 5300 Br.,—.— G. Deutschland=Justenberg 2800 Br., 2700 G. Einigkeit 3400 Br., —.— G. Glückauf=Sondershausen 17500 Br.,—.— G. Güntersball 4200 Br., 4000 G. Hansa=Silberberg 4650 Br., s. Heiligenroda 9350 Br., 9250 G. Heldrungen I 850 Br. G. Heldrungen 11 850 Br., 800 G. Heringen 4550 Br., G. Hermann II 1300 Br., 1250 G. Hobensels 5400 Br., G. Hobenzollern 5900 Br., 5700 G. Immenrode 3650 Br., 9. Jobannasbau—.— Br., 4100 G. Kaiseroda 7600 7300 G. Neustaßfurt 10500 Br.,—.— G. Rotbenberg Br., 2175 G. Sachsen=Weimar 6300 Br., 6200 G. 1550 775 1350 3550 Br., 2250 Sali= münde 5350 Br.,—.— G. Siegfried I 4350 Br., 4200 G. Thüringen 2800 Br., 2600 G. Volkenroda 4900 Br., 470) G. Waldeck 4000 Br., 3800 G. Wilhelmshall 7500 Br., 7200 G. Wintersball 19400 Br., 18000 G. Tendenz: Koolenwerte runia. Kalt ruhig. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“. Geschäftsleitung: August Wulff. Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziz#: und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und das Feuilleton: Karl Ailinger: für Provinzielles und Lokales: Joseph Heitmann; für den Anzeigen- u. Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion sind stets nur an diese(nicht an die einzelnen Redakteurel zu adressieren. Sämtliche Netze Heinrich Blum, Netz für Fischerei und Jagd vorzüglich fangend, dauerhaft, billigste Preise! Glänzende Anerkennungen. alle Angelgeräte Hlängematten, Tennis-, Pferdenetze. Preisliste frei. Blum, Netzfabrik, Eichstätt 27(Bayern). im Teutoburger Wald Blutarmut-—Frauenleden.-Herzleidlerg.-Vierenleiden Blasenleiden—Gieit u. Rheumatismus. Caspar-Heinrich Quelle— Eisenque.len— Natürliche Kohlensäurebäder Schwefelmoorbäger. Herrliche Gebirzslage. Gräfl. Kurhäuser v. Ilochwald umschlossen. 200 Zimmer. Prospekte durch Gräfl. Kurverwaltung. 13 1 10 10 Erscheint während der Sommer- Monate einmal wöchentlich. Empfehlenswerte 2530563636362 Weitere Aufträge werden jederzeit entgegen genommen. Hustlugserte, Bäder, Hofels, Sanatorien, Sommertrischen. Restauran„Alme Aue“ B. Burlage Angenehmer Ausflugsort. 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Vielfach, namentlich in kleineren Betrieben, wo es leicht an Hilfskräften zur Bewältigung der Handarbeit fehlt, wählt man die große Weite von 24 Zoll (64 cm). um mit dem Jätepflug oder der Hackmaschine die Rüben recht lange bearbeiten zu können, und freut sich späterhin über die großen Runkeln, die man erntet. Je massenwüchsigen aber eine Sorte ist, desto mehr empfiehlt sich eine engere Standweite. Zahlen beweisen! Versuche, die mehrere Jahre hintereinander in Friedrichswerth angestellt wurden, lieferten folgendes Ergebnis. pro Morgen% (25 ar) Zucker= Zentner Zucker Jahrgang Rüben Ztr. gehalt pro MorgenI. Standweite 24 Zoll. bei relativ geringen Unterschieden in der Stand=annte-Wurzelbrand; eine Krankheit, bei „— der die in der Erde befindlichen Teile des Pflänzchens zunächst schmutzig=rotbraun bis schwarzbraun verfärbt erscheinen, dann faulig werden oder zu weite, wie sie z. B. 40X25 gegen 50x25 cm ergeben. im letzteren Falle, also bei der weiteren Stellung der Salpetergehalt in den Rüben um mehr wie das Doppelte steigen kann. einem feinen, braunen oder schwarzen Faden verAus alledem ergibt sich der zwingende Schluß, trocknen. Die Pflänzchen können sich nicht mehr daß man allgemein, vornehmlich aber beim Anbau recht massenwüchsiger Rüben, dieselbe Standweite wählen sollte, die sich schon bei Zuckerrüben bewährt hat, nämlich 14 Zoll. Gedrillte Rüben. Sind die gedrillten Rüben aufgegangen, müssen sie möglichst bald bearbeitet werden. Für die erste Hacke wird vielfach die Hackmaschine vorge aufrecht halten, fallen um und sterben ab. Gegen Wurzelbrand wirkte nach Versuchen von Peters am besten 24stündiges Einquellen in zweiprozentiger Kupfervitriolsoda= und Kupfervitriolkalkbrühe. Nach Niehm lassen sich die Phoma-Pilze am Saatgut beseitigen durch das an zwei aufeinander folgenden Tagen ausgeführte, 10 Minuten lange Eintauchen der Knäuel in Wasser von 570 C. Da aber die aus sterilisierter zogen, der dann noch zwei Handhacken folgen. Saat sich entwickelnden Pflanzen durch Pilze, die Verhacken und Verziehen darf nicht zu spät er= im Agerboden enthalten sind, krank gemacht werfolgen, damit die einzelne Rübe recht bald unge= den können, wirkt die Saatgutbeize nur unvollstört und ungehemmt wachsen kann. Die Runkeln kommen. über die normale Zeit hinaus unverzogen stehen] Ebenso wie bei dem Wurzelbrand die eigentzu lassen, um Pflanzen zum Verpflanzen zu ge- liche Natur der Krankheit noch nicht ausgeklärt winnen, rächt sich immer durch geringere Ernten ist, hat man auch bei der Her= und Trockenfäule an Quantität und Qualität. die Ursache noch nicht feststellen können. Während Verpflanzte Rüben. man früher der Ansicht war, daß auch diese KrankIn kleineren und mittleren Betrieben werden heit, die an den wie zerfressen aussehenden, schwarvielfach noch die Futterrüben verpflanzt. Teilweise zen Stellen an der Rübe und der dunklen Verfärdrillt man auch einen Teil und pflanzt den an= bung der Herzhlätter kenntlich ist, durch den schon deren Teil später aus.— Mit dem Verpflanzen genannten Pilz Phoma beige hervorgerufen sind zweifellos mancherlei Vorteile verounden—.= man neuerdings mehr auf dem Man braucht nichts zu überstürzen, kann den Acker Standpunkt, daß man es mit einer konstitutionach beendigter Frühjahrsbestellung sorgfältig zu= Wiien Krankheit zu tun hat. recht machen. Stärkerer Unkrautwuchs wird vor-.. Viel gefährlicher und verderbenbringender als her beseitigt und nimmt später den Rüben nicht die Schädiger aus dem Pflanzenreich sind die Luft, Licht und Nahrung weg. Man erzielt einen Feinde der Rübe aus dem Tiel eich. Obenan gleichmäßigen Stand und erspart Verhacken, Ver= stehen dabei die Rübenälchen oder Rübennematoziehen und Behacken. Man kann auch das Land den„(kleierogera Schachtii), kleine Fadenwürmer, intensiver ausnutzen, indem man zunächst eine d#e in Unmassen in die feinen Faserwurzeln der Ernte an frühreisem Klee— Gelbklee oder Inkarnatklee— oder sonstigem Grünfutter(Jo hannisroggen mit Zottelwicke(Vicia villosn) nimmt, dann guten, kurzen, verrotteten Stalldünger auf das Land fährt, sauber pflügt, das Land gehörig fest macht und die Rüben nach dem Rüben einwandern und sich von den Säften derselben ernähren. Kenntlich sind sie durch die feinen Auftreibungen, welche die ausgewachsenen Larven an den Wurzelfasern hervorrufen, besonders aber durch die zahlreichen stecknadelknopfartigen, weißen Anschwellungen, die die geschlechtsMarkör(Reihenzieher) auf 40 cm Reihenweite reisen Weibchen darstellen und mit bloßem Auge Zoll) bedeutend größere Zuckermengen pro Mor gen gewonnen wurden als bei weiterem Stande, auch die Masse an rohen Rüben war größer. Den höchsten Massenertrag an Rüben und zu gleich eine hohe Zuckerernte lieferte die Stand weite 14 Joll. Bei dem engsten Stande(12 Zoll) war zwar die Zuckermenge noch etwas größer, der sehr dichte Stand der Rüben erschwerte aber die Bearbeitung, außerdem wurde in trockenen Jahren der Wasservorrat des Bodens zu sehr erschöpft und damit die Massenentwicklung der Rüben stark gehindert, wie z. B. der heiße und trockene Sommer des Jahres 1904 zeigte, in dem die am engsten gestellten Rüben einen um 45 Ztr. geringeren Ertrag lieferten, wie die bei 14 Zoll Standweite angebauten. Ueberhaupt zeigten die bei mittlerem Stande gezogenen Rüben im Durchschnitt der Jahre die gleichmäßigste Massenentwickelung, denn auch bei sehr weitem Stand geht in trockenen Jahren der Ertrag an Rüben bedeutend zurück(vgl. 1904: 24 Joll!) Die 40 Ztr. reine Rüben, namentlich aber die 7 Itr. Zucker, die man bei 14 Zoll Standweite durchschnittlich mehr gegenüber den 24 Zoli dem Acker abzwingen kann, sollten doch zu der Ueberlegung führen, ob man dafür nicht die etwas teuerere Handarbeit beim Behacken mit in Kauf nehmen und von der alten weiten Anbauweise abgehen soll. Es kommt noch manches dazu! Die enger gestellten Rüben ssind kleiner und fester, haben mehr Trockensubstanz und ein engeres Jellgewebe, wodurch die Haltbarkeit in der Miete und bis in den Vorsommer bedeutend gesicherter ist. Ferner sind solche Rüben auch gesünder und bekömmlicher, namentlich bei stärkerer Düngung. Es ist bekannt, daß die Runkeln unter Umständen soviel Salpeter aufspeichern, daß bei ihrer Verfütterung Schädigungen ja unter Umständen Todesfälle zu be fürchten und auch schon tatsächlich eingetreten sind. Dieser drohenden Schädigung kann entgegengearbeitet werden, wenn die Rüben enger gestellt werden. Professor Falke=Leipzig wies nach, daß schon und 30 cm in der Reihe pflanzt. Die Pflanzen werden in Saatbeeten gezogen, sichtbar sind. Die direkte Bekämpfung geschieht nach Holldie in guter Kultur und kräftig gedüngt seinl Mat,; hoeschrsat ir. Hurtck eingisben nan Jag vens müssen. Man rechnet etwa ¾—1 Ar(75—100 am) Saatbeetfläche auf jeden zu bepflanzenden Morgen. Die Hauptsache ist, daß die Pflanzen sich möglichst energisch und gleichmäßig entwickeln können, damit sie Mitte Juni etra fingerdick und zum Auspflanzen geeignet sind. Die kleineren, kümmerlicher entwickelten Pflanzen scheidet man Nester beschränkt ist, durch Eingießen von 300 ccm (= 100 g) Schwefelkohlenstoff mit Hilfe eines Näpfchens in 20 em tiefe Löcher, die im 50 emVerband angelegt und nach der Beschickung mit dem Stiefelabsatz zugetreten werden. Indessen ist beim Hantieren mit Schwefelkohlenstoff auf die große Feuergefährlichkeit desselben zu achten und aus, sie liefern sicher keine kräftigen und schweren offenes Licht und Feuer strengstens zu Rüben. Abblatten der Rüben. Bei dem Aussetzen der Pflanzen kneift manl—..—„ die Spitzen der Wurzeln sowie die ältesten, größ! Ehe die Erntearbeiten besprochen werden, beten Blätter ab und dreht die Wurzeln in einem Brei von Kuhmist und Lehm herum, ehe man sie darf noch ein Verfahren näherer Beleuchtung, das sich als eine Art vorzeitiger Ernte darstellt in die Erde setzt. Das Pflanzen geschieht mit dem und in dem sorgfältigen Abbrechen der größt= und Pflanzholz, wobei darauf geachtet werden muß, kräftigst entwickelten Blätter zur Viehfütterung bedaß sich unter keinen Umständen die Wurzelspitze steht. Namentlich in kleineren Betrieben sieht man umlegt. Ferner müssen die Pflanzen recht fest an won im September die Frauen an der Arbeit, die gedrückt werden. Ist der Boden einigermaßen Dialter zu sammeln, um sie m handliche Bündelfrisch und feucht, ohne zu schmieren, und tritt nicht chen zusammengebunden nach Hause zu tragen oder greller Sonnenschein ein, wachsen die Pflanzen zu fahren. In der schonungslosesten Weise werden ohne Schwierigkeit an. Noch befser ist es freilich die Ruven in der Zei, wo die Blarter, nachoem wenn bald hinterher ein sanfter, warmer Regen sie eben das Material fur den hauptsächlichsten kommt. Ein Nachteil ist beim Pflanzen die große Aufbau de, ganzen Rübenpflanze geuefert haten Abhängigkeit vom Wetter und wenn man schließ= und tagtäglich Zucker produzieren sollen, um ihn lich, um die ausgepflanzten Rüben zum Anwachsen in der Wurzel aufzuspeicher,, ihrer wichtigsten Orzu bringen, noch Wasser fahren und gießen muß, gan“ beraubt. Kurzsichtigkeit und Gleichgultigkeit, ist das Verfahren auch keineswegs billig. sowie das Unvermögen, sic vom Althergebrachten Sehr dankbar ist die Futterrübe für eine frei zu machen, lassen den Brauch fortdauern, trotzKopfdüngung mit Jauche, bei der einesteils die dem schon so und sovielmal nachgewiesen ist, daß Anfeuchtung, andernteils aber auch die gelösten der Gewinn in gar keinem Verhältnis steht zu Pflanzennährstoffe außerordentlich anregend auf dem, was man aufgibt. Um 30 Itr. Blatter zu das Gedeihen und die Massenentwicklung wirken, bekommen, Opsert gat### Jer# Leutengrgg end erhält dann noch Rüben, die bedeutend wasserKrankheiten und Schädiger. reicher sowie nährstoffärmer sind und sich beim Schon während der Keimung und dann na= Aufbewahren schlecht halten, wodurch der Gegenmentlich in den ersten Entwicklungsstadien ist das satz noch krasser wird. Verhältnismäßig einfache Gedeihen der Rüben durch eine ganze Anzahl von Ueberlegungen müßten deshalb den besonnenen Krankheiten und Schädigern gefährdet und be= Landwirt dahin bringen, daß er durch Aussaat droht. Der Landwirt muß wenigstens die wich= von Mais oder dergl. für Grünfutter auch im tigsten derselben kennen, um ihrer zerstörenden Herbst sorgt und nicht zu den Rübenblättern zu Tätigkeit entgegenzuarbeiten. Und wenn er sie greisen braucht. Sollte ihm das nicht möglich auch nicht immer ganz zu verhüten vermag, er sein, so wird er immer noch besser fahren, wenn kann doch durch geeignete Maßnahmen manche er bei Futtermangel einen Teil seiner Futterrüben Schädigungen mildern. opfert, d. h. die unzerkleinerten Futterrüben mit Bei und unmittelbar nach dem Aufgange der dem Kraut, so wie sie gewachsen sind, verfüttert Rübenpflänzchen ist am gefürchtetsten der soge= und dafür den übrigen Runkeln Zeit und ihre WTTPIE S, wgan 991 — 159 die zartestei Gewebe nichts an Farbe und Güte emn. Man macht ein Quantum Essig heiß, setzt diesem dann eine entsprechende Menge laues Wasser zu, tut etwas Waschpulver hinzu und wäscht dann in dieser Mischung die Kattune oder anderen sarbigen Waschstoffe gut durch. Dem Spülwasser wird gleichfalls erwas Ensig zugesetzt und man wird finden, daß bei solchem Verfahren jede Farbe tadellos aus dem Waschfaß hervorgeht. Nach dem Spülen kommt das Appretieren, nicht Stärken der Wäsche. Viele Frauen wissen eben nichts von dem „Leimen“, der Wäsche oder wollen nichts davon wissen; sie nehmen lieber die Stärteflecken oder das verwischte Aussehen, besonders auf blauer Leinwand soder Kattun, in Kauf. Man nimmt gewöhnlichen braunen Leim, zerkleinert ihn, setzt ihn mit kaltem Wasser an und läßt ihn aufkochen. In diesem Wasser werden die Leinen und Kattune durchgeknetet und im Schatten getrocknet. Jedermann wird sich über die gelungene Arbet freuen, da die Stoffe wie neu aussehen, nicht raschelnd hart, aber widerstandsfähig und gediegen erscheinen. Für ein mittleres Kleid genügt eine halbe Tafel Leim. Gr. Aushilfsgerichte. Nicht alle Haushaltungen sind im Besitze einer Briefwage, und es sind schon oft Briefe mit Strafporto belegt worden, weil das Gewicht derselben zweifelhaft war. und der Absender nicht wußte, wie zu frankieren sei. Der Weg zur Post ist oft auch recht umständlich und weit. Um nun den Mangel einer Briefwage zu ersetzen, dürfte folgende Uebersichtstafel willkommen sein, mittels deren man sich verschiedene kleine Gewichte aus deutschen Reichsmünzen zusammenstellen und sie auf jeder Haushaltungswage benutzen kann. Es wiegen nämlich: 1 Pfennig 2 Gramm, 3 Zweipfennigstücke 10 Gramm, 2 Fünfpfennigstücke 5 Gramm, 1 Zehnpfennigstück 4 Gramm, 9 Elnmarkstücke 50 Gramm, 9 Zweimarkstücke 100 Gramm, 9 Fünfmarkstüde aus Silber 250 Gramm, 1 Zehnmarkstück 4 Gramm, 1 Zwanzigmarkstück 8 Gramm. Grasflecken verschuinden aus wollenen oder baumw ollenen Stoffen durch Betupsen mit einer schwachen Lösung von Zinnsalz, das aber sehr gut ausgespült werden muß. Rostflecke zu entfernen. Wenn feuchte Wäsche mit eisernen Gegenständen in Berührung kommt, so bilden sich Rostflecke.: Um diese zu beseitigen, legt man die betreffenden Wäschestücke auf Sträucher oder Rasen und läßt sic völlig trocknen. Dann träufelt man etwas Zitronensaft auf die Flecke und läßt diesen eintrocknen. Sind die Flecke noch nicht verschwunden, so wiederholt man das Verfahren. Wenn sich Zitronenflecke bilden, so werden sie schon in der nächsten Wäsche verschwinden. Vor der Anwendung des Kleesalzes wird gewarnt; dieses beseitigt zwar die Flecke, frißt aber Löcher in die Leinwand. Marga. Flecenwasser. Die unangenehmsten Flecke, die unsere Kleider davontragen, rühren von Fettstoffen her. Auch die Kakao= und Schoko ladenflecke sind dazu zu rechnen. Um sie zu entfernen, muß man zunächst die Fettmasse auflösen. Hierzu bedient man sich folgender Mischung, die man sich selber zusammenstellen kann, die aber auch in der Drogenhandlung erhältlich ist. Man nimmt dazu 25 Teile Benzin, 5 Teile Schwefeläther, 3 Teile Essigäther und 10 Teile Terpentinöl. Mit dieser Mischung werden die Flecke gut abgerieben. Die zurückbleibenden, meist farbigen Reste werden mit einem in Glyzerin getauchten Wattebäuschchen betupft, später mit Alkohol und nachher mit Wasser gut gewaschen. Kleiderbürsten reinzuhalten. Die eben gebrauchte Bürste reibe man jedesmal gegen ein reines Papier, welches man mit einer Hand gegen die scharfe Kante des Tisches hält, so lange, bis das Papier, welches man beim Reinigen immer vorschiebt, rein bleibt. Dieses ist in einigen Augenblicken geschehen. Man schont hierdurch die zu reinigenden Kleidungsstücke, of: leiden diese durch die unreinen Bürsten mehr als vom Gebrauch und vom Staube, und das viele Auswaschen mit Soda und Seife ist ihnen auch nicht zuträglich. Käte. Gegen Brotschimmel. In Landhaushaltungen, wo gewöhnlich größere Mengen Brot gebacken werden, pflegt letzteres im Sommer oder bei Aufbewahrung im Keller leicht schimmelig zu uerden. Als ein erprobtes Mittel gegen diesen Uebelstand empfiehlt es sich, das frischgebackene Brot, sobald es aus dem Ofen kommt, in einen Mehisack zu stecken, in welchem noch etwas Mehl zurückgeblieben ist, und zwar so, daß die Oberrinden des Brotes aufeinander zu liegen kommen. Hiemnach bindet man den Sack zu und hängt ihn an einen luftigen Ort freischwebend auf. Auf diese Weise läßt sich das Brot vier bis sechs Wochen aufbewahren, ohne trocken zu werden oder auch nur eine Spur von Schimmel anzusetzen. Vor dem Gebrauch legt man es eine Nacht in den Keller, damit es wieder geschmeidig wird. Gertrud. Mäuse zu vertreiben. Die Mäuse sind immer lästige Hausgenossen. Sie statten gern der Speisekammer Besuche ab und verderben dort mehr, als sie verzehren. Ein gutes Mittel zur Vertreitung der Mäuse sind die Oleanderblätter, den Geruch derselben können die Mäuse durchaus nicht vertragen. Man trocknet und pulverisiert die Blätter, vermischt sie mit Sand und streut dieses Pulver in die Löcher und sonstigen Schlupfwinkel der Mäuse. Dieses Mittel hat sich bisher recht gut bewährt und die Nager dauernd fern gehalten. Emma. Fem. Der Kampf gegen den Staub. Im Semmer wird die Staubplage besonders fühl bar. Der sich im Freien massenhaft entwickelnde Staub ist für die Atmungsorgane des Menschen höchst nachteilig. Er dringt von außen in die Wohnungen ein und gesellt sich hier zu dem Staub, der sich insolge der Abnutzung und Zersetzung des Baumaterials, der Möbel, und Einrichtungsstücke bildet. Ein Zuhalten der Fenster vergrößert die Gefahr durch den Ausschluß der frischen Luft. Das beste Mittel ist die beständige Reinhaltung der Wohnräume, die in zweckmäßiger Weise täglich vorgenommen werden muß. Tägliches Fegen und trockenes Staubwischen ist nicht so wirksam wie das Entfernen des Staubes auf klussem Wege, wobei man die Oefen, Heizungsanlagen, Beleuchtungskörper, die nicht immer leicht erreichbar sind, ganz besonders berücksichtigen muß. Natürlich sind die neuzeitlichen Absaugeapparate sehr zu empfehlen, sie sind mzwischen auch schon billiger geworden. Allgemeiner Fragekasten. Hembsen. Das F. T. bedeutet FunlenTelegraphie. Das Personal dieses Zweiges gehört zur 1. Abteilung der Werftdivisionen und bildet bei diesen ein in sich abgeschlossenes Personal. Sie sind jedenfalls m Ihrem Privatberufe Mechaniker oder Elektrotechniker, daß Sie für die Funkentelegraphie angenommen worden sind. Die als F. T.=Anwärter oder=Gasten eingestellten Rekruten werden zunächst 3 Monate militärisch ausgebildet, daran schließt sich die Berufsausbildung; die Dauer des Ueber gangs beträgt für Gasten 3 Monate. Bei guten Leistungen können auch Gasten zur Kavitulation zugelassen werden. 100. J. W. Wenden Sie sich an die Tonwaren=Industrie, G. m. b. H., Bochum, oder an das Tonwerk Porta Westfalica, G. m. b. H., Oeynhausen(Bad), von denen Sie jene Platten beziehen können. H. W. 22. 1. Sie können keinerlei Entschädigung verlangen und zwar auch dann nicht, wenn es zu keiner Anklage kommen sollte. 2. Die Portoabzüge sind nicht gerechtfertigt, die Kirchenverwaltung ist verpflichtet, Ihnen den Betrag in voller Höhe Ihrer Rechnung zu übermitteln. 3. Das Recht des Küsters zur zeitweiligen Schließung der Kirchentüren kann nicht bestritten werden. Schlachtviehpreise nach Lebendgewicht auf Grund amtlicher Marktberichte zusammengestellt und nach eigenen tele graphischen Berichten bearbeitet Im Landes= Oekonomie Kollegium, Berlin W., Königgrätzerstraße 19. Auftrieb: Rinder Kälber Schafe Schweine Ochsen. a) volltleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige, ausgemästete c) junge, fleischige, nicht ausgem. und ältere ausgem... d) mäßig genährte junge, gut genährte ältere..... Bullen a) vollfleischige, ausgewachsene, höchsten Schlachtwertes.. b) vollfleischige, jüngere.. e) mäßig genährte junge und gut genährte ältere... Färsen(Kalben) und Kühe. a) vollfleischige ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes. c) ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entw. j. Kühe d) mäßig genährte Kühe und Färien„. e) gering genährte Kühe und Färsen... Kälber. a) Doppellender d) keinste Mastkälber....... Mittlere Mast und deste Saugkälber d) geringere Mast= und gute Saugkälber e) geringe Saugkalber Schafe. a) Mastlämmer und jüngere Masthammee...... b) ältere Masthammel, geringere Mastlämmer 2c...„ c) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzschafe) Schweine. a) Fettschweine über 300 Pfund Lebendgewicht b) vollfleischige Schweine v. 240—300 Pid. Lebendgewicht C„„„ 200—240„ 0„„„ 160—200„„ *)„„ unter 160 Pfund Lebendgewicht f) Sauen *) Kälbernotiz vom 8. 5.—**) Kälber= und Schafnotiz vom 8. 5. Vorstehende Preise verstehen sich für 100 Pfund Lebendamricht, die Preise für Schweine beziehen sich auf das u M N Mpt Sc s M gn l i S We M 697 158 (ermordet im Lager zu Sicilia, dem heutigen Bratzenheim bei Mainz):„Der Kaiser liebt die Jagd und darum ist er schön, weil wir ihn täglich em Häslein essen seh'n.“ Auch beim Einkauf belief. Durch große forenfische rm Wild achte die Hausfrau nur auf junge eine Juristin bekannt geworden, Tiere, über deren Erkennungszeichen wir ein Indianerstammes gegen die Bundesregierung vertrat und ein Urteil erwirkte, das den Schatzsekretär zwang, den Tscherokesen eine Entschädigungsfumme auszuzahlen, die sich auf viele Mil lionen Mk. Triumphe ist die heute in Neuseeland zu den ersten Autori= anderes Mal ausführlich berichten werden. täten ihres Faches gehört, Frau Ethel de Costa, Da Wildpret sehr viel gestocktes Blut die seit 1897 am Obergericht Neuseelands als enthält, geht es rasch in Fäulnis über, wenn man Rechtsbeistand wirkt und vor allem auf dem es länger als einige Tage aufbewahrt. Ganz Gebiete des Eherechtes als eine der besten Juristen jener englischen Kolonie gilt. Aber ihre frisch ist es indessen nicht zu empfehlen; einige Tage abgelagert, ist Wild am schmackhaftesten Dienste werden keineswegs nur von Frauen in und hat auch den richtigen Grad der Mürbe. Anspruch genommen, in den letzten Jahren hat Ueber den sogenannten Wildgout gehen die An die Zahl der Männer, die ihre Rechtshilfe for= sichten auseinander; für einige ist er Hochgenuß, derten, immer mehr zugenommen. Seit kurzem anderen ist er geradezu unausstehlich. Bei Zube find auch in Australien weibliche Rechtsanwälte reitung von Wild, welches Hautgout besitzt, ist zugelassen worden, als erste Miß Greta Greig der Köchin äußerste Vorsicht geboten, da bei der geringsten Verwundung Blutvergiftung entstehen könnte. Betreffs der Verdaulichkeit steht das Fleisch vom Geflügel obenan, denn es ist sehr reich an Eiweißstoffen, meist aber ärmer an Fett und Salzen. Hühnerfleisch liefert besonders gute Suppen. Mehr als bei jedem anderen Fleisch ist hierbei auf die Unterscheidungszeichen zwischen alten und jungen Tieren zu achten, die wir ein. am obersten Gerichtshof Melbournes. ofk. Der neue Sieg der Blusenmode. Die Bluse, der man erst vor kurzer Zeit den Krieg erklärte, da sie angeblich der Trägerin etwas Schlichtes, Hausbackenes verleihe, hat alten und jungen—rtn en— sich all ihren Widersachern zum Trotz dennoch gehend demnächst betrachten werden. Tauben behauptet und beginnt in dieser Saison einen sind am besten vom April bis September, junge wahren Siegeszug anzutreten. Daß ihr die Spar= Hahnchen vom Mai bis Herbst, Kapaune samkeit praktischer Hausfrauen zu so baldigem während des Winters, Enten vom August bis neuen Ansehen verhalf, ist bei den neuesten Mitte November, Gänse von Mitte Oktober bis Modellen wohl kaum anzunehmen, denn die daran Mitte Januar, Truthühner vom September als höchster Schmuck dienenden Leinen=Umleg= bis Ende Dezember. Bei gutgenährtem Geflügel kragen und Manschetten bedürfen unbedingt der darf der Brustbeinkamm nicht hervorragen und geschickten Hand einer tüchtigen Plätterin, um das Fleisch zu beiden Seiten desselben nicht einden notwendigen Halbglanz in tadelloser Weise zu zeigen, und selbst bei größter Schonung ver gefallen sein. Fischfleisch wird als Nahrungsmittel noch lieren diese flotten Hemdblusen bald ihren größten viel zu wenig gewürdigt. Nach den neuesten Reiz: die duftige Frische und Sauberkeit.— Untersuggangen ist es an Nährwert dem Rindfleisch Doch neben der Hemdbluse scheint sich ein an= voliständig gleich. Ob See= oder Süßwasserfische deres Modell im Fluge die Gunst der Frauen welt zu erringen: die lose Bluse mit duftigen vorzuziehen sind, hängt in erster Linie vom per sönlichen Geschmack ab. Doch ist erwiesen, daß, Jabots und Spitzengekräusel rings um den tief dem chemischen Gehalte nach, die meisten Seehinabreichenden Ausschnitt. Aus hellem einfar— bigem oder kleingemustertem Krepp gefertigt, mit weißem Schiller= oder Lord=Byron=Kragen garniert oder auch mit den noch immer stark begehrten bulgarischen Stickereien in grellen Farben am Hals und den Aermelaufschlägen ausgestattet, sind sie namentlich fur jugendliche Trägerinnen ganz besonders kleidsam. Ueber Fleisch im allgemeinen. Hammelfleisch steht an Nährwert dem Rindfleisch am nächsten, aber auch ebenso in der Zähigkeit und Unrerdaulichkeit, sobald das Fleisch erkennen läßt. Außerdem dürfen Fisch von alten Tieren stammt. Am besten ist unstreitig faulen Geruch, keine glanzlosen, ein *#ammel ooer Schop-, um das Tier auf Augen und kein weiches Fleisch haben. fische nahrhafter, aber auch schwerer zu verdauen sind; sie besitzen mehr Fett und sind außerdem härter. Faulende Fische sind stets unbrauchbar. Beim Genuß von eingesalzenen, geräucherten und getrockneten Fischen ist große Vorsicht zu beob achten, denn oft werden kranke und abgestorbene Fische dazu verwendet; öfters noch gehen an und für sich gute Fische in dem Pökel in Fäulnis über. Sehr große Fische sind großfaserig und nicht schmackhaft und sehr kleine lassen in Bezug auf Wohlgeschmack ebenfalls zu wünschen übrig. Frische Fische erkennt man an den schönen roten Kiemen; oft werden diese zwar mit Blut rc. wot gesärbt, was sich jedoch leicht durch Abwaschen keinen faulen Geruch, keine glanzlosen, eingefallenen die Weide gegangen war; die Fütterung im Stall mit Heu und Stroh erzeugt nie ein gutes, kräftiges Fleisch. Hammelfleisch ist viel blasser als Rindfleisch, und je weißer das Fett, je besser das Fleisch: bläuliches Fett deutet auf schlechte Beschaffenheit des Fleisches. Hammelfteisch ist am besten von Mai bis Spätherbst. Wildoret ist bekanntlich das gesundeste und schmackhafteste Fleisch und seines geringen Fettgehaltes wegen auch das am leichtesten ver dauliche, weshalb man es als erstes Fleisch Rekon valeszenten zu essen gestattet, und zwar gitt dies vom Haar= und Federwild. Das Haarwild teilt man in drei Klassen: Hochwild, wozu Reh und Hirsch gehören; Schwarzwild, womit man das Während der Laichzeit sind alle Fische unbrauchbar und ungesund. Sie fällt bei den verschiedenen Fischen verschieden, worüber wir näch stens eingehender schreiben werden. Fem. Sauermilch. Die Sauermilch hat im Sommer für den Haushalt fast eine so große Bedeutung wie die süße Milch. Will man das Sauerwerden der Milch verhindern, so muß man erstens in einem äußerst sauberen Milchgeschäft kaufen. Zum Aufbewahren der Milch darf man weder Emaille noch Wildschwein bezeichnet, und niederes Wild= Steingutgefäße benutzen, sondern Porzellan oder pret, wozu Hasen, Kaninchen rc. gerechnet Glas. Die Milchtöpfe darf man nicht hermewerden. Unter dem vierfüßigen Wildpret nimmt tisch verschiießen, weil der Abschluß der Luft Huse und Reh, unter dem Geflügel Fasan, Feld= den Milchgeschmack beeinträchtigt. Es gibt Milchhuhn und Schnepfe unstreitig den ersten Rang topf=Deckel aus dünnem Drahtgeflecht, die sehr ein; doch auch alles andere Wild ist schmackhaft praktisch sind. Ist Milch in einem Gefäß sauer und besitzt einen hohen Nährwert, besonders das geworden, das zur Aufnahme von süßer Milch Fleisch des Hasen, welches bis zu 23,5 Prozent dienen soll, so muß dieses mit Sodawasser länEiweiß enthält, bekanntlich der wichtigste Nähr= gere Zeit ausgekocht werden. Beim Abkochen stoff für den Menschen. Hasenfleich ist besonders der Milch wird, um das Sauerwerden zu verleicht verdaulich und blutbildend und, wie alles hüten, eine Messerspitze Natrium, etwas Zucker Wild, ausgezeichnet für Kranke. Als wohl= oder trockene Salyzilsäure in Pulverform, mit schmeckend und gesund war Hasenfleisch bereits Milchzucker vermischt, in ganz kleinen Mengen im grauen Altertum bekannt; es begeisterte schon zugesetzt und die Milch schnell in Zugluft und römische Feinschmecker zu hohem Lobe. Auch soll kaltem Wasser abgekühlt. daulichkeit sehr geschätzt. Bei heißem Wetter währt der Prozeß des Verdickens nur 1 bis 2 Tage, an kühleren Tagen muß die Milch 3 bis 4 Tage stehen. Ein Labsal an heißen Tagen ist gequirlte saure Milch, der man nach Wunsch ein bischen Zucker beisetzt und sie dann, gut abgekühlt, mn Gläsern serviert. Für Kinder empfiehlt sich eine Abendspeise aus sauerer Milch. Die dicke, in Eis oder Wasser kalt gestellte Milch wird mit einem Schneeschläger schaumig geschlagen, nach Wunsch versüßt und mit geriebenem Schwarzbrot vermischt. In den Gutshausern auf dem Lande, wo man noch nicht mit fettreicher Milch sparen muß, kommen erquickende Cremes und Speisen aus saurer Milch oder Sahne auf den Tisch. Eine saure Milchspeise mit frisch geschmorten Erdbeeren, mit eingemachten Früchten oder gemischtem Kompott ist für den verwöhntesten Gaumen eine Delikatesse. Man füllt die dick gekochten Früchte in eine Glas schale. Die saure Milch wird schaumig gequirlt, mit etwas Zucker und gestoßenen Makronen ver mischt. Eine dem Quantum der Milch entsprechende Menge Gelatine=Blättchen werden in Wasser gut aufgelöst, je nach der Art der Früchte kann man einige rote Blättchen nehmen, bei Ananas wird man es nicht tun. Die Masse wird sahnenartig glatt und dick und nimmt das Aroma der darunter gemischten Früchte an. Die Speise wird mit kandierten Früchten und Makronen garniert, sie schmeckt sehr kräftig und wird auch von Herren sehr geschätzt. Ein ganz ähnlicher kalter saurer MilchPudding ist folgender: ½ Liter gequirlte saure Milch wird mit dem Saft von zwei Zitronen, etwas geriebener Zitronenschale, etwas Salz. ein Achtel Pfund Zucker gut gemischt und mit roter Gelatine gesteift. Frisch gepflückle eingezuckerte Beeren oder auch geschmortes Kom pott wird apart dazu gereicht. Es gibt noch viele einfache und nahrhafte Speisen aus saurer Sahne oder Milch, die alle nicht zu teuer sind für den täglichen Mittagstisch. Läßi man die saure Milch einmal aus Versehen länger stehen, so daß sie frisch nicht mehe zu genießen ist, so schüttet man sie in einen Durchschlag, bedeckt die Milch mit einem in kaltes Wasser getauchten Leinentuch und läßt die Molken langsam absickern. Der zurückbleibende Quark wird gequirlt, mit Salz und Schnittlauch vermischt und auf Butterbcot gegessen. Man kann ihn auch mit Pellkartoffeln und Butter verspeisen. Früher aß man zu Quark Peilkartofseln und frisches Leinöl. Aus dem Quark werden die bekannten Käsekeulchen gebacken. 6 Bleiben einmal kleine Quantitäten süßer unabgekochter Milch über, so läßt man sie dick werden und verwendet sie an Stelle saurer Sahne zur Bratensauce. So läßt sich saure Milch in jeder Weise nützlich verwenden. Hasenfleisch den verschönern, der oft davon genießt. Heißt es doch schon vom Kaiser Severus Die Sauermilch ist im Sommer für Gefunde und Kranke wegen ihrer leichten Ver Für Küche und Haus. Speisezettel. Sonntag: Bouillon mit Schwammklößen, Kalbsbraten mit Kopfsalat und Kartoffeln.— Preißelbeer=Creme. Montag: Blumenkohlsuppe, Rinderbraten mit Büchsenerbsen und Kartoffeln. Dienstag: Reiskaltschale, deutsche Beefsteak mit Sahnekartoffeln. Mittwoch: Tapiokasuppe, Zungenragouk mit Blätterteigstückchen.— Kafsee=Auflauf. Donnerstag: Grünkernfuppe, Schweinerotelette mit Schnittbohnen und Kartoffeln. Freitag: Buttermilchkaltschale, Eier à la Beckamel mit Kopfsalat und Kartoffeln.— Wein=Gelee. Samstag: Eiergerstsuppe, Rindfleisch in brauner Sauce und Kartoffeln. Praktische Winke. Behandlung der Waschkleider. Die steigende Temperatur veranlaßt uns, die Waschkleider hervorzuholen, und es beginnt wieder die Mühe des Waschens dieser Bekleidungsstücke. Bei richtigem Verfahren büßen aber selbst wichtigen Blattorgane läßt, damit sie ordentlich auswachsen und ausreifen können. Ernte. Die Zeit der Runkelernte wird bestimmt durch die Herbstwitterung, namentlich durch das etwa zu erwartende Auftreten von Frösten, die den Runkeln sehr gefährlich werden können. Ganz schwache Nachtfröste werden zwar ertragen und ziehen wieder aus, bedenklich ist es aber immer, solche Rüben längere Zeit aufzubewahren. Sie erhitzen sich leicht in der Miete und faulen schließlich in Massen. Besser ist es darum, wenn man die Futterrübenernte vor den Frösten bergen kann. Die Ernte selbst läßt sich ziemlich schnell bewältigen, namentlich wenn auf der Erde wachsende Rüben angebaut werden, die mit der Hand leicht ausgezogen und in Reihen hingelegt sind. Vorsicht und Aufsicht ist beim Köpfen nötig. Dies geschieht vielfach noch ähnlich, wie bei den Zuckerrüben, nur läßt man die Köpfe kleiner. Es muß aber darauf hingewiesen werden, daß bei Verwundungen des Rübenkörpers, wie sie sich dabei nicht vermeiden lassen, einmal von den Schnittflächen aus leicht Fäulnisherde sich entwickeln, ferner der Zucker, der wichtigste Nährstoff der Rübe, schlecht konserviert wird. Man soll deshalb die Blätter abdrehen, oder, was noch praktischer ist, die Blätter so abhacken, daß sie auseinunderfallen und die Blattstiele einige Finger breit mit dem Herzen an der Rübe bleiben. Solche Rüben halten sich immer am besten in der Miete, verbrauchen bei der Lagerung wenig Zucker und behalten darum einen hohen Futterwert.— Das Abhacken der Köpfe bedeutet eine Verschwendung und ist nur gerechtfertigt, wenn man die Blätter mit den Köpfen einsäuern und verfüttern will. Bei blattreichen Sorten und bei größerem Futterrübenbau können damit noch beträchtliche Futter mengen erhalten werden. Die walzenförmigen Massenrüben der Eckendorfer Zuchtrichtung liefern so wenig Blatt mit ziemlich geringem Futterwert, daß von der Ansammlung und Einsäuerung gewöhnlich abgesehen wird. (Schluß folgt.) Die Tiere auf der Straßburger Ausstellung 1913. Die Tierbeschickung für die 26. Wanderaus stellung der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft (5.—10. Juni) weist diesmal auch wieder das Klauenvieh auf, das in Kassel der Maul= und Klauenseuche halber ausfallen mußte. Wenn die Tierausstellung auch im allgemeinen nur eine mittlere Beschickungsziffer umfaßt, so wird sich doch ein mannigfaltiges und möglichst vollzäh liges Bild darbieten. Die Pferde sind zumal in der Edelzucht nur schwach besetzt(58 Tiere), der Arbeitsschlag ist mit 151 Tieren vertreten. An Landbeschälern und Militärpferden sind 80 Stück angemeldet, Warmblut kommt aus Mecklenburg=Schwerin, Schleswig=Holstein, Oldenburg, Rheinprovinz. Württemberg, Baden und Elsaß=Lothringen, Kaltblut aus Schleswig=Holstern, Provinz Sachsen, Rheinprovinz. Baden, Hessen und Etsaß=Lothringen. Am stärksten ist hierbei die Rheinprovinz und Elsaß=Lothringen mit Belgiern bezw. Ar dennern vertreten. Rinder sind im ganzen 643 Tiere angemeldet, dabei überwiegen die Höhenschläge(490), wäh rend die Tieflandschläge nur mit 119 Tieren und die Shorthorns mit 30 Haupt vertreten sein werden. Unter den Höhenschlägen nimmt das große Fleckvieh mit 326 Tieren gen größten Raum ein. Glan=Donnersberger, Braunvieh, kleines Fleckvieh und Vogesenvieh, sowie mittelgroßes Fleckvieh werden annähernd gleichmäßig mit je rund 40 Haupt erscheinen. Das große Fleckvieh wird namentlich von Bayern, Württemberg und Baden, das mittelgroße Fleckvieh von Elsaß=Loth= ringen vorgeführt werden. An der Ausstellung schwarzbunter Tieflandrinder beteiligen sich Hanwover, Oldenburg und Elsaß=Lothringen, rot Lunter Tieflandrinder Rheinprovinz, Westfalen, Schleswig=Holstein. Shorthorns werden zu fast leichen Teilen aus Schleswig=Holstein und aus Elsaß=Lothringen zur Vorführung kommen. In der Abteilung Rinder werden außerdem ein Bulle und drei Kühe aus einer Kreuzung von Zebus und schwarzbunten Ostfriesen, und zwar außer Preisbewerb ausgestellt werden. Die Abteilung Schafe ist mit 90 Wollschafen. 180 Fleischschafen und 12 Bastardschafen beschickt. Es sind hierbei Schlesien, Pommern, Mecklenburg, Hannover, Provinz Sachsen, Königreich Sachsen, Thüringen, Westfalen und Württemberg beteiligt. Im Gegensatz zu den früheren Ausstellungen ist die Abteilung Schweine mit 364 Tieren diesmal verhältnismäßig schwach vertreten. Die Gruppe weiße Edelschweine ist mit 137 Tieren, die Gruppe veredelte Landschweine mit 186 Tieren beschickt. Der Rest verteilt sich auf Berkshires und andere Schweine. Bei der Beschickung sind fast sämtliche Gaue vertreten. Am hervorragendsten ist die Abteilung aus Hannover-Braunschweig mit 137 Tieren beschickt. An der Ziegenausstellung beteiligen sich Thüringen, Hessen=Nassau, Württemberg, Hohenzol lern, das Großherzogtum Hessen und Elsaß=Loth ringen mit 125 weißen, Hannover, Hessen und Elsaß=Lothringen mit 34 bunten Ziegen. Ueber die Beschickung mit Fischen, Geflügel, Kaninchen und Schäferhunden läßt sich heute noch nichts Abschließendes sagen, da die Anmeldetermine noch offen sind. Jedenfalls wird die Ab teilung Kaninchen sehr stark vertreten sein, und namentlich wird hier zum ersten Male eine verhältnismäßig große Ausstellung von Kaninchen= fellen und Fellprodukten zur Darstellung gelangen. Bekämpfung der Wühlmäuse. Abn. Die Wühlmäuse müssen vom Früh jahr an bis in den Winter hinein belimpft werden. Am besten eignet sich hierzu Frühling und Herbst, da dann die Wühlmäuse leicht an jede Lockspeise gehen, besonders an vergiftete Kartoffeln, Möhren und ähnliche Knollen, die in Quartieren. welche sie bevorzugen, eingegraben werden. Sind diese Möhren etwas angebraten, so locken sie die Mäuse aus der ganzen Gegend an. Vergiftet man jetzt eine Maus, so hat das den gleichen Wert, als wenn man em Sommer 10 bis 20 vergiftet; denn gerade die überwinterten Tiere versorgen den Garten im Sommer mit Nach kommenschaft. Quartiere, die besonders geschützt werden sollen, müssen jetzt mit Drahtgeflecht eingegraben werden; denn die Mäuse, die jetzt noch in ihren Winterquartieren hausen, beginnen im April und Mai schon ihre neuen Laufröhren zu treiben und sich weiter auszubreiten. Mit wanig Arbeit kann man also jetzt das erreichen, was im Sommer kaum möglich ist. Vergiftungen bei Ziegen. (Nachdruck verboten.) Da die Ziege von manchen Giftpflanzen eine ganze Portion verträgt, so kommen Vergiftun gen bei der Ziege nicht gerade häufig vor. Es ist indes doch von Wichtigkeit, diejenigen Pflanzen kennen zu lernen, die der Ziege großen Schaden bringen. Der so häufig auftretende Hederich verursacht Aufblähungen, während Sprosse und Knospen von Eichen und Erlen zu Blutharnen füh ren. Ferner sind von großer Schädlichkeit: Hahnenfuß, schwarzer Nachtschatten, gefleckter Schirling, Wolfsmilch, weiße Nießwurzel, Mutterkorn, Eisenhut, Fingerhut, Eibenbaum, Tollkirsche Küchenschelle und Gartenmohnsamen. Die Krankheit ist zu erkennen am Ausfluß von Speichel und Brecherscheinungen, Aufgedunsenheit des Hinterleibes und Aengstlichkeit. In ernsten Vergiftungsfällen ziehe man direkt einen Arzt zu Rate. In leichteren Fällen kann man schon Abhilfe schaffen, indem man den Kopf mit Wasser besprengt und die Brust reibt. Man gibt dem kranken Tier schwarzen Kaffee ein und eine halbe Stunde später 50—60 Gramm Rizinusöl. Tritt nach Anwendung dieses Mittels noch keine Besserung ein, so muß man eine reichliche Abkochung von Leinsamen verabfolgen. Aus diesen Ausführungen geht zur Genüce hervor, daß die meisten Ziegenkrankheiten nur durch Vernachlässigung in Fütterung und Pflege entstehen. Es liegt also in der Macht des Züchters, selbst ihr Auftreten zu verhüten. Soweit es sich um ansteckende Krankheiten handelt, wird der Züchter bei etwas Beobachtungsgabe schon in der Lage sein, dieselben festzustellen und die Gefahr der Ansteckung zu verhüten wissen. Die Hauptsache in der Ziegenzucht ist und bleibt jedoch: „gut pflegen und füttern“. Obst= und Gartenbau. Ratschläge zur Spargelkultur. Von Franz Rochau=Berlin. Mit zwei Abbildungen. (Nachdruck verboten.) Ganz ungewöhnlich milde war der Verlauf des diesjährigen Winters und schon lange vor den ersten Frühlingstagen erschienen der würzige Sauerampfer, die stark duftende Brunnenkreise, das wohlschmeckende Rapünzchen nebst Sprossenkohl und junge Radieschen aus den heimischen Gärtnereien auf dem Markt. Was Wunder, wenn unser edelstes Frühlingsgemüse, der nahrhafte und wohlschmeckende Spargel, ebenfalls schon etwas früher zu treiben beginnt, als dies sonst der Fall ist, und sich hier und da in den Verkaufsläden zu zeigen beginnt. Freilich ist dieser Spargel noch kein vollwertiges Ge müse, sondern es sind die kurzen, abgestochenen Stangen, die beim Graben der Spargelbeete zum Vorschein kamen. Hier zeigt sich in diesem Jahre der große Vorteil, den einreihige Spargelbeete vor den zweireihigen haben. Bei einem einreihig gewölbten Spargelbeet läßt sich das Gra ben und Lockern im Frühjahr mit viel mehr Sicherheit für die Spargelstände vornehmen, als dies bei den zweireihigen Spargelbeeten der Fall ist. Der Arbeiter weiß ganz genau, daß sich die Spargelstauden in der Mitte des Beetes befinden, und führt deshalb dort den Spaten viel vorsichtiger. Bei zweireihigen Beeten muß die Beetkante aber extra aufgesetzt werden; der Arbeiter ist also(gienötigt, viel mehr in der Nähe der Stauden den Spaten zu führen, um den nötigen Boden zur vollen Erhöhung des Beetes zu gewinnen, er sticht dabei naturgemäß die etwa frühzeitig getriebenen Spargelköpfe ab. Es sind aber nicht nur diese Spargelköpfe, die der Spaten beschädigt, sondern die jungen Spargelknospen, die jetzt noch in wohltätiger Ruhe an der Wurzelbesis der Staude verharren, werden ebenfalls beschädigt und ebenso die Staude selbst. was stets ein Verkümmern derselben zur Folge bat. Der Gartenfreund lasse sich also nicht überreden, zweireihige Spargelbeete anzulegen, und stets sollte auf das einreihige Spargelbeet 1 Meter und auf den Zwischenraum zum nächsten Beet, der später als Gang dient, ¼ Meter gerechnet werden. Dann ist später Boden genug zur Verfügung, um die Beete zu erhöhen, wenn die Spargelstaude sich hebt, was alljährlich um ein Minimum geschieht; dann können auch viele Gemüse als Zwischenkulturen angebaut werden. wodurch eine solche Spargelanlage noch viel rentabler wird. Bei dem Pflanzen des jungen Spargels sei der Gartenfreund besonders aufmerksam, denn die Spargelstaude hat die üble Gewohnheit, zu wandern. Betrachten wir eine Spargelstaude aufmerksam, so sehen wir, daß sich die Knospen der jungen Generation stets nur an einer Seite der Staude bilden, und daß sie den vorjährigen, abgestorbenen Teil stets 156 Simhimmmmmmmm hinter sich lassen. Daraus erklärt sich die merkwürdige Tatsache, daß die Spargelstaude stets nur nach einer Seite hin wächst, und wenn wir eine ältere Spargelanlage betrachten, so finden wir, daß viele Spargelstauden nicht mehr in der Mitte des Hügelrückens stehen, sondern links und rechts am Grabenrand. Achtet man nun beim Pflanzen sorgfältig auf diesen Umstand, und bettet man die jungen Pflanzen auf die kleinen Hügel so, daß die Knospen stets nach vorn, den Graben entlang, die vorjährigen, abgestorbenen Stengel nach hinten gekehrt sind, so muß später Zeichnung soll veranschaulichen, wie falsch es ist, ein sogen. Nest bloßzulegen und alle Spargel stangen, lange wie kurze, abzustechen. die Pflanze stets in der Mitte des Beetes bleiben. Werden die Knospen jedoch nach dem Grabenrand gerichtet, so ist die Spargelstaude schon meist nach sechs bis sieben Jahren aus der Mitte des Beetes herausgewachsen, wo die Stangen dann viel kürzer und deshalb minderwertig sind; denn bei der Spargelkultur ist zu bedenken, daß diese Kultur eine Art Gewaltkultur ist, und daß diese Bleichkultur nur angewendet wird, recht lange, weiße, zarte Sprossen zu er halten. Ist im Frühjahr nun des öfteren ein warmer Regen niedergegangen, so zeigen sich auf den Spargelbeeten mitunter sechs bis sieben Stangen auf einem Fleck, sogenannte„Nester“. Um diese zu ernten, ist es nicht richtig, die ganze Staude bloßzulegen, wie auf unserem Bilde ver anschaulicht, sondern man lege mit dem Zeige und Mittelfinger der linken Hand zuerst die zu nächststehende Pfeife bloß, steche sie mit scharfem Messer ab, gehe dann an die nächste und so weiter. Auf diese Weise werden alle kurzen Stangen, die ja noch nicht ausgewachsen sind, geschont und wieder mit Erde bedeckt. Auch der gestochene Spargel erfordert große Sorgfalt. Nie mals darf Spargel im Wasser liegend aufbewahrt werden, denn dieses entzieht dem Spargel alle Nährstoffe. Nach dem Stechen sind die Stangen vorsichtig durch kaltes Brunnenwasser zu ziehen, und vom Schmutz zu säubern. Dann legt man sie an einen möglichst kühlen, dunklen Ort und deckt den ganzen Vorrat mit sauberer, feuchter Leinwand zu. Am 24. Juni hört man mit dem Stechen auf und läßt von nun ab die Stangen sich ungehindert entwickeln, damit sich die Staude im Boden zur neuen Ernte des nächsten Jahres kräftige. keine Mistbeete oder kalte Kästen vorhanden sind, sich für die Anzucht der Radieschen ein Stückchen Land im Garten besonders herzurichten. Durch Aufbringen von Mistbeet= oder Komposterde, mindestens 10 bis 15 Zentimeter hoch, unter Beimischung etwas gewaschenen Sandes, wird jeder Gartenboden dem Radieschen zusagend. Als zweite Bedingung einer befriedigenden Radieschenzucht ist der Aussaat besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Einzeln und tief genug müssen die Samen vorgelegt werden und ist Reihensaat der Beetsaat vorzuziehen. 5 Zentimeter sollen die Samen untereinander entfernt liegen und 10 Zentimeter die Reihen. Dabei bedingen runde Sorten eine Tiefe von 2 Zentimeter, ovale 3 Zentimeter und lange 4 Zentimeter. Am schnellsten und gleichmäßigsten führt man die Saat aus, wenn man Furchen von entsprechender Tiefe zieht, die Samen einzeln in 5 Zentimeter Abstand hineinstreut und mit einem 30 Zentimeter langen und 8 Zentimeter breiten Brett die Erde von den Seiten der Saatrillen hineinstreicht und mit dem Brettchen festdrückt. Das Andrücken fördert den Keimprozeß. Und nun zum Gießen! Es ist kaum glaublich, wieviel Wasser die Radieschen nötig haben. Täglich, ja bei warmem Wetter sogar zwei= bis dreimal am Tage, sind die Radieschen durchdringend zu gießen, sollen sie recht zart und saftig sein. Also lockerer, humoser, warmer Boden, entsprechend tiefes Unterbringen des Samens und reichlich Wasser sind die Grundbedingungen, die der Radieschenzüchter erfullen muß, um dicke, zarte Knollen ernten zu können. Geflügelzucht. Wissenswertes von der Kultur der Radieschen. Von E. Sievers. (Nachdruck verboten.) Nicht jedem Radieschenliebhaber gelingt es, Radieschen so zart und dick zu ziehen, wie er sie haben möchte. Aber in den wenigsten Fällen hat der Same Schuld, sondern es sind die gemachten Kulturfehler, die diese Mißerfolge zeitigen. Vorerst ist die Bodenbeschaffenheit von großer Wichtigkeit. In kaltem, zähem, tonigem Lande wird die Radieschenkultur stets unbefriedigend verlaufen. Nahrhafte, humose, lockere Erde verlangen die zarten Knollen, eine warme Lage der Beete und zudem Wasser, viel Wasser! Weshalb sind denn die Radieschen, im Mistbeet gezogen, besonders zart und sein? Weil die mollige, lockere Beschaffenheit der Erde ihnen zusagt. Es bedarf, von März ab, nicht mehr der künstlichen Bodenwärme, damit die Radieschen sich flott und zart entwickeln, auch im lalten Kasten gedeihen sie, selbst ohne Fensterbedeckung, das ganze Jahr hindurch, besonders gut. Teshalb ist es ratsam, falls Wann ist Entenzucht rentabel? Von Osten. (Nachdruck verboten.) Es ist leider Tatsache, daß die Entenzucht nich sehr im argen liegt, weil man allgemein annimmt, daß sie unrentabel sei. Selten sucht ebene jemand den Grund fehlerhafter Erscheinungen in sich selbst. Wer die Enten lediglich der Eier wegen halten wollte, der wirtschaftet aklerdings unrationell, weil die Fruchtbarkeit der Ente zu gering ist, um hieraus die Kosten der Unterhaltung zu decken. Außerdem werden die Enteneier einer Zeit abgelegt, wo der Markt ohnehin mit solchen Produkten überschwemmt wird. Außerdem müßte man schon den Eierverkauf nach Gewicht anbahnen, wenn man auf die Kosten kommen will. Schließlich muß auch noch berücksichtigt werden, daß die Enteneier einen eigenartigen, nicht gerade sehr ansprechenden Geschmack haben, der geradezu widetlich wird, wenn sich die Enten viel auf sumpfigem Wasser tummeln dürfen. In den meisten Fällen wird die Ente aber doch wegen ihres Fleisches gezüchtet und dann ist die Zucht infolge der allgemeinen Beliebtheit eines Entenbratens bei richtiger Betriebsweise äußersu lohnend. Allerdings muß man nicht Jungenten zu Markte bringen, wenn Hühner, Gänse und Wild Konkurrenz machen. Da die Enten oft schon im Januar anfangen zu legen, so ist der Herbst die geeignetste Zeit, einen guten Zuchtstamm zu beschaffen. Die empfehlenswertesten Rassen sind die Peking=, Rouen= oder Aylesbury=Enten, da sie schwer und nicht scheu sind. Bis zum Beginn der Legeperiode haben sich dann die Enten genügend in die neuen Verhältnisse eingelebt. Der Zuchtstall muß vor Zug geschützt und namentlich trocken sein; gegen trockene Kälte sind die Enten weniger empfindlich. Das Futter der Zuchttiere muß mehr voluminös als kräftig sein; gekochte Kartoffeln mit etwas Getreideschrot und Grünzeug oder gebrühtem Kleeheu gemischt, und daneben einige Körner genügen vollständig, unn die Tiere in gutem Zustande zu erhalten. Sobald irgendein Bruttier zu beschaffen ist, kann mit der Brut begonnen werden, denn die ersten Früchte haben bekanntlich den höchsten Preis. In der Regel werden die Truthühner zuerst Brutlust zeigen. Auch die künstliche Brut ist in der Entenzucht sehr angebracht, weil die Aufzucht der Entenküken die geringste Mühewaltung macht. Ein heizbares Kükenheim ist kaum notwendig, da die kleinen Entchen wenig Gebrauch davon machen. Es genügt auch eine Kiste als Schlafraum, der als Decke einen mit der Wolle nach unten gekehrten Schafpelz erhält, so daß die Wolleden Rücken der Entchen berührt. Die Fütterung der Entenküken ist denkbar einfach, weil sie Allesfresser sind und einen gesunden Appetit haben. Das Hauptaugenmerk muß aber darauf gerichtet werden, daß die Tiere in der denkbar kürzesten Zeit schlachtreif sind. In längstens zwölf Wochen kann man junge Enten auf 4 bis 5 Psund bringen und dann mit 3 bis 4 Mk. bequem absetzen. Je länger die Tiere gefüttert werden, desto unrentabler wird die Zucht, denn sobald die erste Mauser einsetzt, verbrauchen die Enten die meisten Nährstoffe zur Bildung des Federkleides, und sie gehen dann körperlich zurück. Wie alle Federvieh=Küken, benötigen auch die jungen Enten in den ersten 36 Stunden keine Nahrung. Nachher bekommen sie einen feuchttrümeligen Brei von Buchweizen= oder Gerstengrütze, die mit Milch angerührt wird. Mit zunehmendem Alter bereitet man den Brei aus Gerstenschrot, Maismehl, einigen Kartoffeln und Milch; letztere kann in jeder zur Verfügung stehenden Form gereicht werden. Um das Knochengerüst zu festigen, gebrauchen die Enten auch etwas Knochenmehl, ebenso darf Grünzeug nicht fehlen. Die zur Mast bestimmetn Enten dürfen nicht umfangreiche Tummelplätze haben, weil sie dann nicht so schnell fett werden. Gar zu eng dürfen sie aber auch nicht eingepfercht werden. Schwimmgelegenheit ist auch nicht angebracht; es genügt vollständig, wenn die Entchen beständig reines Trinkwasser haben. Die Zuchtenten lieben aber ein offenes Gewässer sehr. Sie finden dort ja auch mancherlei animalische und pflanzliche Kost, welche die Haltung verbilligt. Wenn mancherseits aber behauptet wird, daß eine rentable Entenhaltung von dem Vorhandensein eines solchen Gewässers abhängig ist und z. B. die Eier bei mangelnder Schwimmgelegenheit zum größten Teck unbeftuchtet seien, der— komme zu mir und staune! Das Frühjahr gibt wieder gute Gelegenheit, die Berechtigung dieses Vorurteils auf die Probe zu stellen. Es wird gewiß keiner bereuen. Das Zeichnen der Kücken. Von Gustav Boas=Halle a. S. (Nachdruck verboten.) Die Kücken sind in ihrer Jugend schwer und bei größeren Herden gar nicht voneinander zu unterscheiden, dabei ist es oft von großer Wichtigkeit, eine genaue Kontrolle über die Abstammung einzelner Tiere zu haben. Wer mit Hennen brütet, kann eine Unterscheidung leichter herbeiführen, indem er jeder Glucke nur die Eier von einer oder zwei Hennen unterlegt, anders aber, wo mit einer Maschine gebrütet wird. Hier müssen die Eier von den eigenen Hennen und die etwa zugekauften Eier zusammengelegt und durch einen Papier= oder Drahtrahmen getrennt werden. Sind die Kücken geschlüpft, so lassen sich mit Hilfe von Ringen oder Farben unzählige Unterscheidungen herbeiführen. Bei Anwendung von Anilinfarbe lassen sich mit drei Farben, etwa rot, grün, blau, die Kücken sehr leicht kenntlich machen, wenn man unter den Flügeln mit einem kleinen Pinsel einen Strich macht. Hierbei ist aber zu beobachten, daß diese Art der Zeichnung von 14 zu 14 Tagen zu wiederholen ist, bis zum Alter von 10—11 Wochen, wo Metallringe angelegt werden. Wer dieses Verfahren zu umständlich findet, verwende Gummiringe, die man sich aus farbigen Schläuchen selbst herstellen kann, indem man Streifen von 2—3 Millimeter Breite vom Schlauch abschneidet. Außerdem gibt es noch besondere Kückenringe in 2 Größen mit laufenden Nummern. Größe 1 reicht bis zum Alter von 3—4 Wochen, Größe 2 bis zur Anlegung des geschlossenen Fuß=(C. R.) Ringes. Je nachdem nun die Zeichnung mit Farbe rechts oder links vorgenommen wird, oder die Ringe rechts oder links, oder auch mehrere Ringe angebracht werden, lassen sich die Unterscheidungen sowohl einzelner Kücken als auch einzelne Bruten leicht und sicher erreichen. Obgleich das Zeichnen der Kücken Mühe verursacht, so wird es doch überall da Anwendung finden, wo Wert auf Abstammung oder sonstige besondere Eigenschaften gelegt wird, denn nur dadurch, daß man auch weiß, woher und von wem das Tier stammt, kann man mit größter Sicherheit vielen Fehlschlägen vorbeugen. Selbstverständlich darf eine Liste über die gezeichneten Kücken nicht fehlen. —— 157 Was Schatten und Dunkel mitleidig verdecken, Dem Sonnenstrahl kannst du es nimmer verdecken; Drum halte dein Häuschen sein zierlich und rein: Sieh, einmal blickt doch dir die Sonne hinein. A. Jüngst. Frauenbildung in alter (Nachdruck verboten.) nfk. Wenn der Kritiker reiner Vernunft, wenn der große Kant zu Königsberg in eine Damengesellschaft geriet und diese von Wissenschaft oder gar von der französischen Revolution zu salbader begann, dann lenkte der Philosoph das Gespräch sofort mit Nachdruck auf Oekonomie und Häuslichkeit.„Sie halten uns wohl alle für Köchinnen?“ zürnten die Damen. Der alte Hagestolz aber sprach:„Weiber sollen sein wie eine Stadtuhr so pünktlich, und nicht wie eine Stadtuhr — nicht alles laut verkünden; sie sollen sein wie Schnecken, so häuslich, und doch nicht wie Schnecken — nicht alles auf dem Leibe tragen; Weiber müssen sein wie ein Echo und nur antworten, was man sie fragt, und nicht wie ein Echo— immer das letzte Wort haben wollen.“— Heute natürlich, in den Tagen der Frauenbefreiung und der Glichheitsträume, sieht ein jeder Vernünftige ein, daß auch die Frau das letzte Wort haben könne, wenn sie zufälligerweise klüger redet, als just ein Mann. Die Engherzigkeit vergangener Zeiten, die selbst einen Edelgeist, wie es der Dichter Milton war, zum Verächter der Frau machte und ihn sagen ließ:„Mein Weib weiß genug, wenn sie ein Hemd von einem Wams zu unterscheiden versteht“,— diese Engherzigkeit verrauschter Epochen ist längst dahin. Allerdings waren die„Blaustrümpfe“, die halbgebildeten, romanlesenden und strumpfstrickenden Schöngeister von anno dazumal kein erfreulicher Anblick, doch immer hat es auch Frauen gegeben, welche weder aus spitziger Neu gier, noch aus plumper Gefallsucht den Bestr: bungen ernster Männer mit Interesse zu folgen versuchten, und so geistig weit über die engen und oft auch dumpfen Mauern ihrer Häuslichkeit emvorwuchsen.— Im ritterlichen Mittelalter lernten die Töchter weit öfter lesen und schreiben, als die dem weltlichen Stande bestimmten Söhne, für welche das Wafsenhandwerk alles blieb und welche als Dichter sogar zu einem Schreiber flüchten muß ten, um sich ihre eigenen Gedichte von einem Frem den niederschreiben zu lassen. Oskar Wiener=Prag. namentlich Gewitterregen, vor dem man ja auf Landpartien nie sicher ist, vollständig überflüssig, da er kaum den Kopf, den übrigen Körper jedoch gar nicht schützt. Ein Regenschirm leistet aber in beiden Fällen die gewünschten Dienste. Ferner sind weiße Röcke auf Landpartien ein überflüssiger Luxus. Oft sind die Spuren des Staubes erst nach mehreren Wäschen gründlich beseitigt. Ein grauer oder hellbrauner Rock von Lüster ist befonders praktisch. Ueberflüssig ist übri gens. auch das unvermeidliche Handtäschchen der Tamen, daß die Hände belästigt und viel besser durch eine Umbindetasche ersetzt wird, die, unter dem Kleid getragen, Portemonnaie und Taschentuch, Heftpflaster, Nadel und Zwirn, Taschenmesser und kleine Schere aufnimmt, die man eventuell recht notwendig braucht. Was bei den Frauen der Sonnenschirm, das ist bei den Herren der Spazierstock: also auf Landpartien überflüssig. An seine Stelle trete auch bei ihnen der Regenschirm. Daß sie schwarze Anrüge meiden, da ihnen darin die Hitze zu sehr fühlbar wird, bleibe nicht unerwähnt. Im übrigen pflegen ja die Herren der Schöpfung bezüglich ihrer Ausrüstung für Landpartien schon meist selbst die richtige Kleidung zu wählen, da sie, die viel mehr wie die Frauen wandern, aus eigener Erfahrung wissen, wie lästig dabei unpassende Kleidung werden kann. Kinder sollte man so schlicht und so einfach wie möglich kleiden. Knaben bekleide man mit wollener Kniehose und Bluse oder Blusenhemd, Mädchen am besten mit wollenem Rock und waschbarer Bluse über dunkler Resorm= oder Turnhose. Weiße Röckchen und Stickereihöschen sind überflüssig, ebenso ein duftiger Hut und Handschuhe. Notwendig sind jedoch für alle Wanderlustigen, gleichviel ob Mann, Frau oder Kind, feste, aber ausgetretene Schnürstiefel(nicht für die beiden letzteren die jetzt modernen Schuallenschuhe mit hohen Absätzen, in denen der Fuß bald ermüdet) mit breiten, flachen Absätzen und einer eingelegten Kork= oder Strohsohle, die den Schweiß aufsaugt, sowie dünne, ungestopfte, wollene Strümpfe, die gut passen und nicht nach längerer Wanderung, wie baumwollene Strümpfe, Falten bilden. Was auf der Landpartie notwendig und überflüssig ist. (Nachdruck verboten.) nfk. Daß ein Ausflug aufs Land ganz das Gegenteil von einem Spaziergang m der Stadt ist, pflegen die meisten Menschen nicht in Betracht zu ziehen, wenn sie sich dafür ausrüsten. Ein weißer Federhut, ein duftiges, hellfarbiges Kleid ist für Landpartien ein Unding. Durch das Wandern auf staubiger Landstraße, oder über Wiesen und Felder, wird der untere Rand des letzteren sehr bald unansehnlich. Noch schlimmer aber ergeht es ihm im Walde, beim Umherstreichen zwischen Bäumen und Sträuchern, wo selbst bei größter Schonung ein Riß unvermeidlich ist. Ein schlichter Loden= oder wollener Rock und eine waschbare Bluse mit freiem Hals sind die praktischste Wanderkleidung. Taß der Hut ebenfalls so einfach wie möglich und einen breiten Rand besitzt, ist selbstverständlich. Tann sollte man aber auch niemals einen Sonnenschirm mitnehmen, denn er schützt wohl bei Sonnenglut, ist aber bei Regen, Gemütliche Krankenzimmer als wichtige Heilfaktoren. (Nachdruck verboten.) nik. Sobald ein Familienmitglied von irgendeiner Krankheit heimgesucht wird, die ein längeres Krankenlager bedingt, sollte die Hausfrau dafür Sorge tragen, daß das Krankenzimmer recht gemütlich eingerichtet wird. Sie sollte ein möglichst sonnig gelegenes, nicht zu kleines Zimmer dazu wählen und im Notfall selbst das gute Zimmer dazu einrichten, um ihrem Kranken eine recht lichte, freundliche Umgebung zu schaffen. Daß Polstermöbel, Teppiche, wollene Decken und Nippes vorher entfernt werden müssen, ist selbstverständlich, denn sie sind bei ansteckenden Krankheiten nur schwer oder mit großen Geldkosten zu reinigen. Die Möbel, die sie darin aufstellt, müssen das Abwaschen oder Reinigen mit feuchtem Leder vertragen können. Auf einem Tischchen zur Seite des Bettes, jedoch nicht zu hoch nach dem Kopfende geschoben, daß der Kranke es ohne Mühe überschauen kann, stelle sie ständig einen Strauß frischer Blumen auf. Natürlich dürfen diese nicht dusten und müssen in täglich gewechseltem frischen Wasser stehen, wobei auch ihr Arrangement stets etwas geändert wird, damit sie dem Kranken Abwechslung bieten. Streng sollte man dagegen vermeiden, Arzneiflaschen, Pulverschachteln, Einnehmelöffel und Fieberthermometer, kuizum alles, was den Kranken an sein Leiden erinnert, auf diesem Tischchen zu plazieren; es trägt viel zu seiner Genesung bei, wenn er nicht ständig daran erinnert wird, daß er krank ist. Aus diesem Grunde sollte sie auch das ängstliche Verhüllen der Fenster vermeiden und das Bett so aufstellen, daß es mit dem Kopfende gegen dieses steht. Leichter läßt es sich auch am Krankenbeit hantieren, wenn es möglichst frei im Zimmer steht, oder doch wenigstens von drei Seiten zu erreichen ist. Als Zimmerschmuck wähle sie nur wenige Bilder, am liebsten heiteren Genres, und wechsele sie, wenn irgend möglich, dann und wann, damit sie erstens den Kranken nicht aufregen und zweitens die so notwendige Abwechselung bieten. Zur Erleichterung des Kranken beim Aufrichten dient ein langes Gurtband, das mit seinen Enden an den Knäufen der unteren Bettwand besestigt, vom Kranken leicht erreichbar auf dem Deckbett liegend, ihm beim Aufrichten den nötigen Halt bietet. Ist dem Kranken dann und wann das Sitzen erlaubt und kein verstellbares Keiltissen im Hause, so bietet ein mit dem Sitz ins Bett gelegter Küchenstuhl, gegen dessen dem Kranken zugekehrte Lehne man mehrere Kissen legt, ihm eine sehr willkommene Stütze. Daß das Krankenzimmer täglich seucht gereinigt werden muß, ist selbstverständlich. Und daß sie dem Leidenden möglichst allen Lärm fernhält, braucht wohl nicht noch betont zu werden, doch vermeide sie sorgsam, ihn durch allzu leises Sprechen und durch allzu geräuschlose Hantierung daran zu erinnern, daß er schonungsbedürftig ist, damit nicht seine eigene Hoffnungslosigkeit über die endliche Heilung seines Leidens dasselbe noch verschlimmert. Dr. L. C. K. Die Frau als Rechtsanwalt. (Nachdruck verboten.) In einer großen Versammlung der Londoner Rechtsanwälte wurde vor kurzem die Forderung der weiblichen Juristen, zum Rechtsanwaltberuf zugelassen zu werden, von neuem mit überwältigender Majorität abgelehnt: trotz der unbestreitbaren Erfolge, die weibliche Rechtsanwälte nicht nur in Frankreich, Rußland, der Schweiz und in den Vereinigten Staaten, sondern auch in englischen Kolonien errungen haben. Aber die Vorurteile der englischen Juristen gegen ihre weiblichen Rivalen, so führt eine englische Zeitschrift aus, sind schwer zu überwinden. Diese Vorurteile waren es auch, die die heutige Führerin der Suffragetten, Miß Christabel Pankhurst, vor einigen Jahren zu dem extremen linken Flügel der ohnehin recht radikalen englischen Frauenrechtlerinnen trieb. Miß Pankhurst bestand 1905 in Manchester ihr juristisches Eramen mit besonderer Auszeichnung, wurde aber trotzdem von den Rechtsanwälten nicht zur Ausübung ihres Berufes zugelassen, und die Empörung der jungen Juristin über diese parteiische Zurücksetzung trieb sie schließlich der kriegerischen Gruppe der Suffragetten zu. Die Erfolge, die weibliche Rechtsanwälte in Paris errungen haben— erst kürzlich erzielte Mll. Miropolsky die Freisprechung einer Frau, die verdächtigt war, ihr Kind getötet zu haben— sind bekannt, aber wenige wissen, daß in Amerika sogar die Regierung in jüngster Zeit die Dienste weiblicher Rechtsanwälte für sich in Anspruch genommen hat. Als vor einiger Zeit die Bundesregierung das Verfahren gegen den Standard Oil=Trust begann, zog der Generalstaatsanwalt die Newyorker Juristin Miß Mary Graec Quackenbos in den Staatsdienst, ernannte sie zum Staatsanwalt, und ihre Tätigkeit während des Prozesses erwies sich als von größtem Werte. In den Vereinigten Staaten wirken heute gegen 40 weibliche Rechtsanwälte. Am berühmtesten unter ihnen ist wohl Frau Rechtsanwalt Lockwood, die vor einiger Zeit vor Gericht die Ansprüche eines