Nr. 118.— 65. Jahrgang. Samstag, 3. Mai 1913. mmg E Bezugspreis: Bei der Post abgeholt monatlich 50 Pfg., durch den E Briefträger und durch unsere Agenturboten zugestellt 64 Pfg., in = der Stadt Paderborn durch Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. = Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern= s sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegen# genommen.— Probenummern auf Verlangen gratis.—= Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. Smmmmmmmmmmmmmmmmmm mimmmmmmmmmmmmmmm Verlag und Notationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=G., Sauerländer Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Feierstunden", tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Ratgeber“, Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. „Sonntagsfeier". Paderborn, Rosenstraße 13a. 4 Drahtadresse: Volksblatt, Paderborn. *—„„„„— = Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pie. für Paderborn 15 Pfg., Reklamezeile 80 Pfg., Beilagegebühr nach= = Uebereinkunft. 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Die Mittel und Wege zu diesem Zwecke müssen nach den Verhältnissen in den einzelnen Wahlkreisen verschieden sein und man darf annehmen, daß die Organisationsarbeit in dieser Richtung ihre Schuldigkeit getan hat und sie auch in den Tagen, die noch übrig bleiben, tun wird. Für heute möchten wir auf eins hinweisen, was für die sog. bombensicheren Wahlkreise von doppelter Bedeutung ist, nämlich die Bestimmung der Wahlmänner. Wie bekannt, ist in den obenerwähnten und verschiedentlich auch in sonstigen Wahlkreisen, zumeist die Einrichtung getroffen, daß die Wahlmänner zugleich das Vertrauensmännerkorps der Zentrumsorganisation bilden. Die Vertrauensmänner sind dazu bestimmt, während der ganzen Legislaturvpertode, also in der Regel fünf Jahre, des wichtigsten Ehrenamtes der Partei zu walten, nämlich die intensive politische Arbeit in ihren Besirren zu verrichten. Sie haben die Pflicht, jeden Zentrumswähler ihres Bezirkes zu kennen, neu hinzuziehende dem Parteiwesen einzugliedern, nach Kräften neue Mitglieder für die Partei zu werben, Mißverständnisse auszuräumen, die Einmütigkeit aufrechtzuerhalten und die stete Verbindung mit der örtlichen Parteileitung herzustellen. Der Vertrauensmann muß stets auf der Wacht stehen, und damit ist sein Amt nicht bloß ehren=, sondern auch verantwortungsvoll. Es liegt auf der Hand, daß unter diesen Umständen die Auswahl der Vertrauensmänner dort, wo die Wahlmänner zugleich die Vertrauensmänner der Partei sind, von der allergrößten Bedeutung ist. Die Stimmabgabe im Zentrumssinne bei der Wahl der Abgeordneten zum Landtage ist eine selbstverständliche Aufgabe der Vertrauensmänner, sie ist aber nur die Einleitung ihrer Tätigkeit, die fortdauernde Arbeit tritt erst mit diesem Moment ein. Aus dem Grunde müssen nicht nur unzweifelhafte Parteiangehörige zu dem Amte des Wahlmannes bestellt werden, sondern es müssen zugleich auch solche sein, die gewillt und befähigt sind, die ganzen Jahre lang stets auf dem Posten zu sein für das, was der Parteisache dient und was sie fordert. Wohl zu beachten ist, daß diese Arbeit sich nicht auf die Wahlen zum Abgeordnetenhause allein erstreckt, diese ist vielmehr eigentlich nur der kleinste Teil der Tätigkeit, viel intensiver muß in der Regel die Arbeit einsetzen bei den Reichstags= und Kommunalwahlen, deren gutes Ergebnis in allererster Linie von der fruchtbaren Wirksamkeit der Vertrauensmänner abhängt. Aus diesen Darlegungen ergibt sich, mit welcher Vorsicht und Einsicht die örtlichen Parteiles: tungen für die Auswahl der Wahlmänner namentlich in den Wahlkreisen zu sorgen haben, in denen diese zugleich die ständigen Vertrauensmänner der Partei sind. Die örtlichen Parteileitungen sind verantwort lich für diese Auswahl und müssen sich dieser Pflicht voll bewußt sein. Bei dem regen Eifer, der unter den Zentrumsangehörigen zu herrschen pflegt, kann es nicht so schwer fallen, die geeigneten Männer für das Ehrenamt der Vertrauensmänner zu finden, und wenn die örtliche Parteileitung ihre Aufgabe nach dieser Richtung erfüllt und zugleich während der ganzen Legislaturperiode die pflichtmäßige Wachsamkeit ausübt, ist kein Zweifel daran, daß die Vertrauensmänner gerne und freudig ihres Amtes walten. Damit ist dann die gesamte Parteisache in guter Obhut und der ErErfolg auch bei Ueberraschungen, die gerade für die kommende Zeit sehr wohl möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich sind, gesichert— aber auch nur dann! Deutschen Reich. Aenderung der Ausführungsbestimmungen des Bundesrats zum Automobil=Gesetze. Der Bundesrat hat eine Aenderung seiner Verordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Februar 1910 beschlossen. Diese Aenderung der geltenden Bestimmungen ist veranlaßt durch wiederholte Klagen der Wegeunterhaltungspflichten über die außergewöhnliche Inanspruchnahme der öffentlichen Wege durch den Verkehr mit Lastkraftfahrzeugen. Aus diesem Grunde fanden int Februar dieses Jahres unter Beteiligung der Vertretern der größten Bundesstaaten im Reichsamt des Innern Beratungen statt, deren Ergebnis die jetzt vom Bundesrat beschlossene Abänderung seiner Verordnung ist. Sie bezieht sich auf folgende Punkte: 1. Beschränkung des höchsten zulässigen Achsdruckes der Antriebsachse auf 6 Tonnen; 2. Vorschrift der Gummibereifung sowohl für Trieb= als auch Anhängewagen: 3. Beschränkung des Gesamtgewichts der Anhängewagen auf 7,5 Tonnen. 28 Das Sesekegesetz, ist deshalb eingebracht worden, weil die Bestimmungen des allgemeinen Wassergesetzes frühestens im nächsten Jahr in Kraft treten können und es erwünscht erschien, für die Regelung der Vorflut der Seseke und ihrer Zuflüsse schon früher zu sorgen. Das Gesetz hat den Zweck, zur Regelung der Vorflut nach Maßgabe eines einheitlichen Bauplanes und der Abwässerreinigung im Niederschlagsgebiet der Seseke und ihrer Nebenflüsse, sowie der Unterhaltung und des Betriebes von ausgeführten Anlagen eine Genossenschaft zu bilden, die berechtigt ist, die das Genossenschaftsgebiet durchfließenden Wasserläufe auszubauen und zu benutzen, soweit es im Bauplane vorgesehen ist. Genossen sind 1. die Eigentümer der im Genossenschaftsgebiete liegenden Bergwerke, 2. die Eigentümer der in diesem Gebiete liegenden anderen gewerblichen Unternehmungen, 3. die im Genossenschaftsgebiete liegenden Gemeinden. Die Genossenschaft ist berechtigt,, Anlagen anderer, die dem bezeichneten Zwecke dienen, zu übernehmen und zu betreiben. Die Entschädigung darf die Kosten nicht überschreiten, die der Genossenschaft durch Herstellung eigener Anlagen mit gleicher Wirkung entstehen würden. Für die Bildung der ersten Genossenschaftsversammlung stellt der Regierungspräsident eine vorläufige Beitragsliste auf. Die Aufbesserung der Postbeamten. — Die von allen bürgerlichen Parteien gestellten Anträge auf Aufbesserung der Gehälter der Postbeamten sind im Reichstage, wie berichtet, angenommen worden. Sie bestimmen, daß Klasse 5 der Besoldungsordnung wie folgt lauten soll: Unterbeamte der Schaffnerklasse bei der Reichspost= und Telegraphenverwaltung 1200— 1290— 1380— 1470— 1560— 1640 — 1720— 1800 Mark, Klasse 6 Unterbeamte beim Postmuseum, beim Telegraphenversuchsamt, bei der Telegraphenapparaturwerkstatt, bei den Oberpostdirektionen. beim Postzeitungsamte 1300— 1390— 1480— 1560 — 1640— 1720— 1800 Mk., Klasse 23 a: Oberpost assistenten, Postverwaltung, Lagerverwaltung, Bauschreiber, Bürobeamte 2. Klasse(bisher Klasse 21) 1800— 2100— 2350— 2600— 2850—3100— 33— 3600 Mk. Diese Neuregelung wird am 1. Oktober 1913 in Kraft treten. Ferner wird bekanntlich der Reichskanzler ersucht, den geringsten Normaltagsgeldsatz für die Postboten auf 2,20 Mk. und den Höchstsatz auf 3.50 Mk. festzusetzen und 10 Dienstaltershulagen von je 10 Pfg. für den Tag zu gewähren. X Ueber die„gemeinsame christliche Weltanschauung“ schreibt P. Heinrich Pesch S. J. in dem soeben erschienenen dritten Bande seines Lehrbuches der Nationalökonomie S. 756: Anlaß zu prinzipiellen Differenzen gab vordem auch die Frage, ob für oas Zusammenwirken von Katholiken und Protestanten in gewerkschaftlichen Organisationen eine gemeinsame„christliche Weltanschauung" vorausgesetzt werden müsse. Daß Katholiken.und gläubige Protestanten ihre eigene Weltanschauung als„christliche Weltanschauung“ bezeichnen zu dürfen glauben, steht außer Frage. Ob aber die„christliche Weltanschauung" nach der Auffassung beider Teile als„gemeinsame“, bezeichnet werden kann, das hängt davon ab, welcher Umfang und welcher Inhalt dem Begriff „Weltanschauung“ zugeteilt wird. Versteht man darunter eine Weltanschauung, die alles umfaßt, was uns die Welt in ihrem Ursprung, Ziel, ihrem Sein, ihrem Zweck im Sinne des Christentusas richtig verstehen lehrt, einschließlich der Ordnung des gesamten menschlichen, privaten und öffentlichen, individuellen und sozialen Lebensso wird die„christliche Weltanschauung“ des Katholiken auch seine Kirche, die kirchliche Lehre und Autorität, notwendig umfassen. Hier enthält also die„christliche Weltanschauung“ Faktoren, welche der Protestant nach seiner Auffassung in den gleichen Begriff nicht einschließt — ein Unterschied, der folgerichtig auf die Formulierung des Kulturbegriffes zurückwirken wird. Eleichwohl bleibt, trotz dieser Verschiedenheiten, ein Zusammenwirken von Katholiken und Protestanten in gewerkschaftlichen Organisationen möglich, weil wichtige und wesentliche Elemente der Weltanschauung beiden Teilen gemeinsam sind, und sofern überdies beiderseits auf die besonderen Auffasungen und Pflichten des anderen Teiles gebührend Rücksicht genommen wird. Ein plumper Protestantisierungsversuch. X Die Tägl. Rundschau, das Organ des Evang. Bundes, schreibt in ihrer Nummer vom 27. April: „Aus Halle meldet uns ein Privattelegramm: Zur Stärkung des Protestantismus auf dem katholischen Eichsfeld schenkte ein ungenannt sein Wollender dem Halleschen Hilfsverein für die protestantische Bewegung 30000 Mark. Die gleiche Summe stellt er gzur Verfügung, sobald die erste evangelische Schule auf dem Eichsfeld errichtet wird.“ Das katholische Eichsfeld soll also protestantisch werden. Dagegen wird den mehr als 100000 Katholiken in Nürnberg, angeblich„wegen Gefährdung des Protestantismu=“, eine Fanziskanerniederlassung nicht gewährt. Wirtlich tolerant! = Zugunsten des 25 Pfennigstückes, das die Reichsregierung bekanntlich abzuschaffen beabsichtigt, schreibt der Scherlsche Tag Nr. 218:„Im Gegensatz zu den Münzbehörden, die von vornherein sich gegen das neue Geldstück gesträubt und es dann in seiner unmöglichen Form herausgebracht haben, stehen wir auch heute noch auf dem Standpunkt, daß ein Viertelmarkstück alles andere als überflüssig ist. Man gebe ihm nur eine praktische Form, vielleicht eckig, oder loche die Münze. Beides ist bereits von verschiedenen Staaten geschehen, und die neue Einrichtung hat sich sehr gut bewährt. Wir lernen doch sonst so gern vom Ausland; warum nicht in dieser Frage?“ Das ist auch die Ansicht sehr weiter Kreise, namentlich des Mittelstandes. * Unter dem Titel„Deutschland in Waffen“ ist soeben ein Werk erschienen, dessen Herausgeber der Kronprinz ist. Die württembergische Abgeordnetenkammer zur Reichspolitik. W In der. württembergischen Kammer kam es ganz unerwartet zu einer kurzen, aber sehr interessanten Auseinandersetzung über Fragen der auswärtigen Politik. Der Volksparteiliche Abgeordnete Hausmann wies bei der Beratung des Etats für die Gesandten darauf hin, daß es gerade im Hinblick auf die jetzige politische Lage als wünschenswert bezeichnet werden müsse, daß der Bundesratsausschuß für auswärtige Angelegenheiten öfter zusammentrete. Demgegenüber erklärte Ministerpräsident Weizsäcker, daß es anläßlich der Einbringung der Wehrvorlage das richtige gewesen sei, die leitenden Männer durch den Reichskanzler nach Berlin zu berufen. Vor ca. sieben Wochen habe die Konferenz der leitenden Minister der Einzelstaaten mit dem Reichskanzler in Berlin stattgefunden. Der Reichskanzler habe dabei die allgemeinen Gesichtspunkle seiner auswärtigen Politik den Ministern dargelegt und habe sehr eingehende Eröffnungen gemacht. Daß der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten in diesem Zeitpunkt nicht einberufen worden sei, liege in der Natur der Sache. Die internationale Lage sehe in einem sehr engen Zusammenhange mit der Heeres= und Deckungsvorlage, so daß schon deshalb eine Besprechung mit den leitenden Ministern richtig gewesen sei, zumal in dem Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten ver schiedene Einzelstaaten nicht vertreten seien.. Der Ministerpräsident betonte sodann, daß er bei dem Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten der„Auffassung Bismarcks sei, welcher dargelegt habe, daß dieser Ausschuß kein Hochkriegsrat sein dürfe. Wir denken nicht daran, fuhr der Minister fort, der auswärtigen Politik in ihrem Lauf in den Arm zu fallen. Die auswärtige Politik des Reichskanzlers sei so absolut friedlich und den Interessen des Reiches entsprechend, so daß man ihr volles Vertrauen entgegenbringen könne. Die leitenden Minister der Einzelstaaten hätten in Berlin auch dieser vom Reichskanzler vertretenen Politik ihre uneingeschränkte Zustimmung gegeben. Diese Politik sei übrigens so öffen und Alar. und entspräche so sehr den Interessen und dem Ansehen der deutschen Nation, daß man ihr im Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten unbedingt zustimme.— Hierauf ergriff der Abg. Haußmann noch einmal das Wort, um darauf hinzuweisen, daß bei der Einberufung der einzelstaatlichen Minister nach Berlin die Wehrvorlage schon so weit vorgeschritten gewesen sei, daß durch diese Besprechung nichts mehr hätte geändert werden können. — Ministerpräsident v. Weizsäcker bemerkte hierzu, die Württembergische Regierung sei selbstverständlich schon lange voryer von der Reichsregierung in der loyalsten Weise über die Vorarbeiten für die Wehrvorlage auf dem Laufenden gehalten worden. Dabei erwähnte der Ministerpräsident, daß gerade die entscheidende Stelle in Württemberg von allem von Anfang an unterrichtet gewesen sei. Auf einen Zuruf Haußmanns:„Wer ist die entscheidende Stelle?“ gab der Minister keine Antwort.— Der sozialdemokratische Aba. Keil unterstützte sodann die Anregung Haußmann auf eine öftere Einberufung des Bundesratsausschusses für auswärtige Angelegenheiten und hielt dem Ministerpräsidenten vor, daß zwischen seiner heutigen Erklärung und einer Erklärung,, die der Ministerpräsident im Januar dieses Jahres in der Abgeordnetenkammer abgegeben habe, ein Widerspruch bestehe. Damals habe er gesagt, ihm sei von der Wehr vorlage nichts bekannt. Weizsäcker machte demgegenüber geltend, daß im Januar die Wehrvorlage tatsächlich noch nicht ausgearbeitet gewesen sei und es mindestens noch sechs Wochen von jenem Zeitpunkt an an gedauert habe, bis die Wehrvorlage fertig gestellt war. Dann erklärte der Ministerpräsident, im vorliegenden Falle hätten die verantwortlichen Stellen der Reichsregierung in geradezu vorbildlicher Weise in steter Fühlungnahme mit den Einzelstaaten gehandelt. Man habe sich von vornherein davon überzeugt, daß die geforderten Opfer unbedingt notwendig seien. Kaiser=Jubiläums=Spende für die katholischen Missionen in unseren Kolonien und Schutzgebieten. Außer den bereits veröffentlichten Beiträgen sind folgende weitere Beträge bei uns eingegangen: R. S., Paderborn 2.— Mk.; M., Paderborn 3.50; Ungenannt, Paderborn 5,00; C. Beste, Rinsecke 10,00; C. K., Altenbeken 1,40; H. Y., Paderborn 3.00; W., Paderborn 2,00; O., Paderborn 1,00; Alte Paderbornerin 3,00; F. B., Paderborn 10,00; S. S., Paderborn 2,00; G. O., Paderborn 1,00; M., Paderborn 3,00; A. B., Paderborn 1.00; Ungenannt, Paderborn 2,00; H. W., Paderborn 1,00; Ungenannt, Paderborn 3,00 Mk. Gesamtsumme der bisher eingegangenen Beträge 251,90 Mark. Geschäftsstelle des Westfälischen Volksblattes Koes. Kurze politische Nachrichten. X Die Eröffnung der 22. Legislat Nachrichten. X Die Eröffnung der 22. Legislaturperiode des preußischen Landtages, die man in den Tagen vom 10. bis 14. Juni erwartet, wird durch den Köni# elbst erfolgen. Ausland. Angriffe des„Figaro“ gegen Delcassé. * Paris, 2. Mai. Seit 14 Tagen weilt der französische Botschafter in Petersburg, Delcassé, in Paris. Seine Abwesenheit von seinem Posten gerade im jetzigen Augenblick benutzt der„Figaro“ zu einem scharfen Anariff auf den eigentlichen Leiter der äußeren Politik Frankreichs. Er schreibt:„Wie ist es möglich, daß in dem Augenblick, wo die Kabinette aller Großmächte durch die aus Wien, Rußland, Montenegro und Skurari kommenden Fragen auf das höchste erregt sind, wo die beunruhigten Regierungen im lebhaften Meinungsaustausch stehen und Pläne zur Aufrechterhaltung des Friedens schmieden, Frankreich keinen Botschafter in Petersburg hat? Aus Rußland, von der vom Zaren so mühsam niedergehaltenen panslawistischen Bewegung, kann der Funke entspringen, der das europäische Pulverfaß zur Explosion bringt. Herr Delcassé weilt seit 14 Tagen in Paris. Er ist kaum einen Monat bei unserem Verbündeten in Petersburg gewesen, da hat er schon, unzufrieden mit dem Ergebnis der dortigen Konferenz über die bulgarisch=rumänischen Grenzstreitigkeiten, erklärt, daß er nach Paris gehe, um sich dort zu erholen. Die Zeit für einen Erholungsurlaub ist aber wahrlich schlecht gewählt. Delcassés Abwesenheit von Petersburg zu einer derart gefährlichen Stunde ist ein unverzeihlicher Fehler.“ Früchte der modernen Schule in Frankreich. Die Laienschule in Frankreich hat traurige Früchte hervorgebracht. Im Jahre 1907 waren es 23000 Jugendliche, die den Gerichten zur Aburteilung vorgeführt wurden; im Jahre 1908 27000. Auf 2570, die im Jahre 1909 vor den Geschworenen erschienen, waren 553 Minderjährige; auf 5 Angeklagte kommt also ein jugendlicher Missetäter. Nach der letzten offiziellen Statistik beträgt die Zahl der jugendlichen Verbrecher 23 Prozent vom Hundert. Was die Verbrechen betrifft, wurden im Jahre 1905: 9515 von Jugendlichen begangen; im Jahre 1907 waren es 12 504 und im Jahre 1909 11 535 Verbrechen. Ein Viertel dieser jugendlichen Verbrecher sind Waisen, und es sind besonders die großen Städte, welche den traurigen Ruhm haben, die meisten jugendlichen Verbrecher zu besitzen. — Das Logenregiment in Portugal ist so widerlich und so schmachvoll, daß es nachgerade zum Himmel schreit. Die Prozesse gegen die vortugiesischen Bischöfe, die„provisorisch“ gezwungen wurden, ihre Diözesen zu verlassen, haben immer noch nicht stattgefunden. Das Blatt Dia will nun wissen, die Bischöfe würden in ihre Diözesen zurückkehren und dort die Verhaftung abwarten. Im Kerker müßten sie dann bleiben, bis die Prozesse endlich stattfinden. Der Mundo, das freche Logenorgan, schreibt dazu, die Bischöfe könnten machen, was ihnen gut dünkt, das Volk. das sie ruhig aus den Diözesen verschwinden ließ, habe auch nichts dagegen einzuwenden, wenn sie sich ins Gesangnis setzen. Die Regierung lasse sich dadurch nicht drängen! Womit wieder eingestanden wird, daß die„Justiz“ in Portugal der Willkür der regierenden Tyrannen preisgegeben ist. Die Eingabe der portugiesischen Bischöfe an den Präsidenten der Republik wurde bisher von den Negierungsblättern totgeschwiegen. Erst heute läßt sich der Mundo herbei, licht Zeilen aus dem langen Dokument abzudrucken; jene Stelle nämlich, wo die Bischöfe von der Gefahr sprechen, daß Portugal sich einem Abgrund nähere, in dem seine Autonomie verschwinden könne. Diese Wendung nennt das Logenblatt„Jochverräterisch“. Natürlich müsse gegen die Bischöfe wieder eingeschritten werden. Zu den revolutionären Unruhen in Lissabon. Madrid, 2. Mai. Die portugiesische Regierung geht mit aller Strenge gegen ihre Wider sacher vor. In Lissavon sind 100 Solduten wegen Teilnahme an der letzten regierungsseindlichen Bewe gung verhaftet worden. Sie werden vor ein Kriegsgericht gestellt. Auch 10 Matrosen des Kreuzers„Sao Gabriel“ haben sich vor einem Kriegsgericht zu verantworten. In drakonischen Strafmaßregeln ist die Schandrepublik ja bekanntlich groß, von Recht u. Gerechtigkeit dagegen findet sich bei ihr keine Spur. Anerkennung der chiresischen Republik durch die Vereininten Staaten. " Peking, 2. Mai. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika haben als erste Großmacht die republikanische Staatsverfassung Chinas anerkannt. Der amerikanische Gesandte wird heute zur offiziellen Mitteilung der Anerkennung im Wiuterpalast empfangen. Die chinesische Regierung gibt weiterhin den Mitgliedern der Gesellschaft und der amerikanischen Kolonie aus Anlaß dieses Ereignisses ein Fest. Parlamentarisches. X Die Petitionskommission des Reichstags hat sich mit Petitionen betreffend das Vogelschutzgesetz: beschäftigt. In den Petitionen wird eine Verschärfung des Vogelschutzgesetzes befürwortet, da eine Reihe von Vogelarten der fast völligen Ausrottung nahe sei. Es handelt sich hier hauptsächlich um Möven und Kiebitze. Von seiten der Regierung wurde ausgeführt, daß diese Abhilfe hauptsächlich durch die Landesgesetzgebung erreicht werden könne. Die Reichsleitung begrüße alle Anregungen zu einem Schutze der heimischen Vogelwelt. Die Kommission sprach sich für einen verstärkten Vogelschun aus und war der Ansicht, daß das rein sportliche Umbringen von Seevögeln ein höchst beklagenswertes Uebel sei. Die Kommission überwies die Petition dem Reichskanzler zuc Erwägung mit dem Ersuchen, bei den Einzelstaaten um eine Abänderung der Jagdschutzgebung im Sinne eines verstärkten Vogelschutzgesetzes vorstellig zu werden. S Arolsen. 2. Mai. Reichstags=ErLaßwahl für den Wahlkreis Waldeck.„Zum Wahlkommissar#ur die Reichstagsersatzwahl ist auf Grund des§#24 des Wahl# reglements der Regierungsrat Dr. v. Schmeling zu Arolsen ernannt. Die Auslegung der Wählorlisten soll *— am 13. Mai beginnen. Die Wahlagitation kommt bereits in Fluß. Die freisinnige Volkspartei hat bekanntlich Dr. Friedrich Naumann=Berlin als Kandidaten aufgestellt, der in den nächsten Tagen schon Wählerversammlungen abhält. Der seitherige Abg. Vietmeyer (wirtschaftliche Vereinigung) wird wieder kandidieren. Die Nationalliberalen sind über ihren Kandidaten noch nicht schlüssig geworden. E Immer noch in der Erwartung. Die Botschafterkonferenz vom Donnerstag hat leider wieder die ersehnte Entscheidung nicht gebracht und Europa wird weiter in atemloser Spannung zwischen Krieg und Frieden gehalten. Freilich scheint sich die Lage doch insofern verändert zu haben, daß man nun eher auf eine friedliche Lösung als auf eine gewaltsame Regelung der Skutarifrage hoffen darf. Sollte Montenegro trotz seiner Zusicherungen doch nicht nachgeben wollen, so werden Oesterreich und Italien mit der Einwilligung der Mächte die albanische Küste besetzen, um die Durchführung der Forderungen zu erzwingen. Die Einzelheiten über die Londoner Konferenz werden erst jetzt bekannt. Der Deutsche Telegraph meldet: Der österreichisch=ungarische Botschafter Graf Mensdorf forderte, unterstützt von den Botschaftern Deutschlands und Italiens. eine sofortige Aktion der Großmächte gegen Montenegro, um dieses zur sofortigen Räumung von Skutari zu zwingen. Diesem Vorschlage trat der russische Botschafter Graf Benckendorff entgegen. Rußland könne, so führte er aus, solange eine friedliche Lösung noch irgendwie Aussicht auf Erfolg hat, einer derartigen Maßnahme nicht zustimmen. Durch die letzte Note des Königs Nikita sei aber eine friedliche Lösung wieder näher als bisher gerückt. Graf Benckendorff versicherte, daß Rußland nach wie vor den Standvunrt vertrete, Skutari müsse an Albanien fallen. Er hoffe, daß Montenegro den gemeinsamen Vorstellungen der Großmächte noch nachgeben werde. Diesem Standpunkt schloß sich Frankreich unumwunden an. Auch Sir Edward Gren erklärte, daß England eine friedliche Lösung vorziehe. Er beantrage daher, die Skutarifrage bis zu der neuen Londoner Friedenskonferenz zu vertagen und sie dann gemeinsam mit den übrigen noch schwebenden Balkaufragen zu eriedigen. Demgegenüber verharrte Oesterreich auf seiner Ansicht. Der österreichische Botschafter erklärte, daß er von seiner Regierung den Auftrag habe, eine gemeinsame Aktion der Großmächte zu fordern. Infolgedessen könne er auf den Vorschlag Sir Edward Greys nicht eingehen. Letzterer schlug jedoch vor, keine Entscheidung zu treffen, und ersuchte den Grafen Mensdorf, die Ansicht der TripleEntente der Wiener Regierung zu übermitteln, und sie gleichzeitig zu ersuchen, bis zum Eintreffen ihrer Antwort keinen entscheidenden Schritt zu unternehmen. Nach einem Berichte des Berliner Lokalanzeigers beschloß die Londoner Botschaftertagung, Montenegro aufzufordern, binnen 48 Stunden eine eingehendere Antwort als bisher zu erteilen, uno zwar, ob es gewillt sei, Skutari zu räumen. Es wird auch erzählt, daß von der Möglichkeit von Kompensationen für Montenegro die Rede gewesen sei. Die Sitzung war sehr bewegt. Man versichert, daß in einem gegebenen Augenblick die ernste Befürchtung bestand, der österreichische Botschafter würde sein ferneres Verbleiben in der Sitzung für zwecklos erklären. Dazu ist es nicht getommen, aber man betont, daß es großer Mühe bedurft hätte, um das Datum der nächsten Sitzung für Montag, den 5. Mai, festzusetzen und die Anwesenheit aller Großmächte=Vertreter dabei zu sichern. Der Sitzung würden aller Voraussicht nach genauere Erklärungen Montenegros vorliegen. Man bestätigt, daß Oesterreich und Italien die Zusicherung erlangten, ein Mandat für die Besetzung der Küste zu erhalten, falls auch die neuen Erklärungen gegen Montenegro unbefriedigend ausfielen. Oesterreich ändert seine Absichten? X Wien, 2. Mai. Der Vertreter des Berliner Lokalanzeigers erfährt: Die gestrigen militärischen Konferenzen, die vormittags beim Kaiser in Schönbrunn, nachmittags im Kriegsministerium stattfanden, haben in den Absichten Oesterreichs eine tatsächliche Aenderung hervorgebracht. Während bis gestern morgen noch der Plan bestand, ganz Montenegro mit Truppen zu überschwemmen, hat man sich nun entschlossen, um die Empfindlichkeit Rußlands zu schonen, den ursprünglichen Plan aufzugeben und die Aktion zur Befreiung Skutaris auf das Gebiet zu beschränken, das nicht zum alten Königreich Montenegro gehört. Die österreichischen Truppen würden von Cattaro und von San Giovanni di Medua aus, das besetzt werden soll, nach Skutari marschieren, das man nicht durch Sturm, sondern durch Aushungerung einzunehmen gedenkt. Gleichzeitig sollen die Italiener eine Aktion gegen Valona unternehmen. Wien, 2. Mai. Hier wird ein außerordentlich charakteristisches Wort des Thronfolgers verbreitet, das gestern nachmittag gefallen ist. Die Adria=Ausstellung wird übermorgen durch den Thronfolger eröffnet. Ein höherer Beamter der Ausstellung fragte den Thronfolger, ob er den feierlichen Eröffnungsakt abhalten werde, wenn Oesterreich an diesem Tage bereits im Kriege stehe. Erzherzog Franz Ferdinand antwortete wörtlich, wie der Vertreter des Lokalanzeigers erfährt:„Rilieg: Krieg werden wir keinen haben. Sie gehorchen nicht, und wir werden sie hinauswerfen.“ Die Haltung des Balkanbundes gegenüber Oesterreich. & Paris, 2. Mai. Durch die Vermittelung Rußlands sind die zwischen Serbien und Bulgarien bestehenden Streitigkeiten über die neue Grenze in Mazedonien beigelegt worden. Nach einer weiteren Meldung aus Belgrad scheinen die mehrfach verbreiteten Nachrichten von einem gemeinsamen Vorgehen der Balkanmächte gegenüber Oesterreich keinesfalls auf Tatsachen zu beruhen. Weder eine offizielle noch eine offiziöse Note ist bisher in dieser Hinsicht veröffentlicht worden. Die serbische Regierung denkt aber vorläufig auch gar nicht daran, sich die Gunst der Großmachte durch eine vorzeitige Erklärung zu verscherzen und sich zum Sprachrohr der Verbündeten zu machen. Sollten diese irgendwelche gemeinsamen Entschließungen treffen, dann werden diese nicht von einer einzelnen Regierung, sondern in einer gemeinsamen Note der Verbündeten kundgegeben. Die Zustände in Albanien. X Wien, 2. Mai. In später Abendstunde lief im Auswärtigen Ministerium ein Konsularbericht aus Cattaro ein, der von verschiedenen albanischen Konsuln verfaßt war und in dem die Lage in Albanien als sehr bedrohlich bezeichnet wird. Falls nicht bald dem Vorgehen Essad Paschas Einhalt geboten werde, le#r denAusbruch eines albanischen BürgerUrteces unvermyidlich. V Gestern soll estEssad Pascha gelungen sein, in Valona eenzubringen. Die Stadt hatte ihm heftigen Widerstand antgegengesetzt, so daß sich Essad zu einer Blockade entschloß. Ein großer Teil der Stadt ist zerschossen worden. Die Zahl der Toten wird auf 200 angegeben. Die Auffassung der Lage in Wien. w Wien, 2. Mai.(Drahtb.) Unter dem Vorsitze des Ministers des Aeußeren Grafen Berchtold begann heute vormittag 11 Uhr die gemeinsame Ministerberatung, an der die gemeinsamen Minister, die beiderseitigen Ministerpräsidenten sowie die beiderseitigen Finanzminister teilnahmen. w Wien, 2. Mai.(Drahtb.) Der Kommissar der Börse veröffentlichte an der heutigen Börse folgendes offiziell Kommuniqué: Die politische Situation ist unverändert. Oesterreich=Ungarn nimmt den unveränderten Standpunkt ein, daß die europäischen Beschlüsse zuerst durchgeführt werden müssen. w Wien, 2. Mai.(Drahtb.) Wie von maßgebender Seite verlautet, konnte hier selbstverständlich zu den Vorschlägen, die in der gestrigen Botschafterreunion in London gemacht wurden, noch nicht definitiv Stellung genommen werden, doch ist man hier nicht der Ansicht, daß die gestrige Sitzung der Botschafter eine Aenderung der Situation herbeigeführt habe. Es wird auf die den Botschaftern in London offenbar noch nicht bekannt gewesene, mittlerweile erfolgte ablehnende Antwort des Schrittes der Großmächte durch König Nikolaus sowie auf das von der Agence d'Athenes gemeldete Vorgehen Essad Paschas hingewiesen, Tatsachen, die auf die Beurteilung der Situation gewiß nicht ohne Einfluß sein können. Zu den Treibereien gegen Deutschland. v Berlin, 2. Mai.(Drahtb.) Die Nordd. Allg. Itg. schreibt: Die Preßzentrale verbreitete, Deutschland habe in Wien außerordentlich vor dem Einmars.h in Montenegroabgeraten, da die russische Regierung der deutschen Regierung die Erklärung abgegeben habe, daß sie einen Angriff auf Montenegro mit der bewaffneten Neutralität, d. h. mit der Konzentrierung von mindestens 300000 Mann an der österreicischen Grenze beantworten würde. Wir können feststellen, daß weder hier eine derartige russische Erklärung abgegeben, noch daß in Wien eine Warnung erfolgt ist. Die ganze Meldung ist erfunden. Als unrichtig zu bezeichnen ist auch die Meldung der Daily Mail, daß der deutsche und der österreichische Botschafter in Konstantinopel von der Unterzeichnung des Friedensvertrages vor Abschluß der Skutarifrage abgeraten hätten. Skutari zur Hauptstadt Montenegros proklamiert. * Wien, 2. Mai. Die albanische Korrespondenz berichtet aus Cattaro, daß der montenegrinische Thronfolger Erbprinz Dan ilo an die Einwohner von Skutari ein in albanischer Sprache verfaßtes Manifest gerichtet hat, in dem er die Annerion Skutaris ausspricht und die Stadt zur Hauptstadt Montenegros proklamiert. Das Manifest bedroht alle, die sich dem Willen des Königs widersetzen, mit schweren Strafen. n Bukarest, 2. Mai. Die Unterzeichnung des Petersburger Botschafterprotokolls über den bulgarischrumänischen Streitfall wird heute erwartet. Erwartung des Präliminarfriedens. c Sofia, 2. Mai.(Drahtb.) Man erwartet, daß, wenn heute der Wortlaut des Präliminarfriedens bekannt wird und die hiesige Regierung nichts einwendet, der Londoner türkische Gesandte telegraphisch die Anweisung erhalten wird, den Präliminar= frieden sofort zu unterzelchnen. Dann werden die Delegierten für die definitiven Friedensverhandlungen bestimmt, die ebenfalls in London geführt werden sollen. Die Montenegriner in Skutari. Cetinje, 2. Mai.(Drahtb.) Der Minister des Innern ist heute nach Skutari abgereist, um den Polizeidienst zu organisieren. 20000(??) Menschen sind obdachlos und bedürfen der Unterstützung durch Lebensmittel. Die Stadt wird in Belagerungszustand versetzt werden. Ein neuer Schritt Rußlands. Cetinje, 2. Mai.(Drahtb.) Der König empfing gestern den italienischen und österreichischen Gesandten in langen Audienzen. Hiernach unternahm der russische Gesandte einen neuen Schritt, um den König zur sofortigen Räumung von Skutari zu bewegen, und gebrauchte dabei die stärksten Ausdrücke. Er stellte in Aussicht, daß die größte Gefahr bestände, wenn Montenegro das Verlangen der Großmächte nicht erfülle. König Nikita steht noch immer unter dem Druck der öffentlichen Meinung, die die Fortsetzung des Widerstandes verlangt. Nikitas Antwort. w Cetinje, 2. Mai.(Drahtb.) In der amtlichen montenegrinischen Antwort bedauert die montenegrinische Regierung vor allem sehr, mit ihren Alliierten bezüglich der Abgrenzung Albaniens nicht befragt worden zu sein, das vom türkischen Joch durch die siegreichen Armeen der Verbündeten befreit wurde, denen allein es also seine politische Emanzipation verdankt. Andererseits bestimmen Albaniens Grenzen das territoriale Verhältnis der alliierten Staaten und lösen eine Anzahl politischer und wirtschaftlicher Interessen aus, die diesen Staaten nicht gleichgültig sein können. Die königliche Regierung kann infolgedessen nicht umhin, zu glauben, daß sie den Beratungen der Großmächte die Notwendigkeit der Befragung hätte aufzwingen müssen. Sie glaubt überdies, daß, nachdem die Festsetzung der Grenzen Albaniens der Natur der Sache nach erst nach Abschluß des Friedens zwischen den Verbündeten und dem ottomanischen Reiche durchgeführt werden könne, jede von den Großmächten ergriffene Maßnahme zum Zwecke der Räumung von vormals belagerten Plätzen und besetzten Gebieten, ebenso wie zum Zwecke der Einstellung der Feindseligkeiten notwendigerweise eine Verletzung der Neutralität mit sich bringe. Die Regierung bedauert, daß die erwähnten Gründe ihr nicht gestattet haben, Kenntnis zu nehmen von der Festsetzung der fraglichen Grenze, insbesondere hinsichtlich der Verhandlung der Frage von Skutari und seines Gebietes, dessen Abgrenzung zum Vorteil eines nichteristierenden Staates sicherlich gegen die Intentionen der Großmächte, gegen die Sicherheit des montenegrinischen Staates und gegen die allervitalsten Interessen gerichtet ist. Nicht in der Absicht, den Willen Europas zu mißachten, sondern vielmehr im vollen Bewußtsein seiner nationalen Aufgaben hat sich die königliche Regierung geweigert, sich einer Entscheidung zu unterwerfen, die sie einer Stadt und eines Gebietes berauben würde, deren Besitz von ihr in Uebereinstimmung mit der Nation als von wesentlicher Bedeutung angesehen wird; und von dem großen Geiste beseelt und von dem gebieterischen Bedürfnis seiner Erhaltung bestimmt, hatte sie die Ehre, am 8.(21.) April im Einvernehmen mit ihren Verbündeten den Großmächten zu erklären, daß sie sich für die Unterhandlungen mit der Pforte das Recht vorbehalte, mit den Großmächten die auf die Festsetzung der Grenze bezüglichen Fragen zu verhandeln. Unterdessen hatte die Stadt Skutari kapituliert. Die Regierung, von dem Wunsche beseelt, den Großmächten ihre Ehrerbietung zu bezeugen, beeilt sich, zu erklären, daß dieses neue Faktum keineswegs nach ihrer Auffassung eine Herausforderung hinsichtlich der Entscheidung über das Schicksal Skutaris bedeute. Die Besitznahme dieser Stadt nach ihrer Kapitulation am 23. April ist nur die logische und natürliche Folge eines früheren Zustandes. Indessen ist die Regierung geneigt, die Aufmerksamkeit der Großmächte auf die Kundgebungen zu lenken, welche dem Einmarsch der montenegrinischen Truppen gefolgt und nach dem Geständnis der unparteiischen Zeugen nur eine Kette von Bestätigungen der Richtigkeit jener Thesen gewesen ist, die die königliche Regierung in London hinsichtlich des unter der Bevölkerung Skutaris herrschenden Geistes aufgestellt hat. Die warme und einmütige Aufnahme, die von Seiten aller Bevölerungsschichten, welcher Konfession auch immer, der montenegrinischen Armee bereitet wurde, sowie die vom Erzbischof von Skutari, von der Geistlichkeit und den katholischen und muselmanischen Notabeln abgegebene Erklärung der Loyalität und Anhänglichkeit lassen keinen Zweisel über die Disposition der Bevölkerung von Skutari, die von dem Wunsche beseelt ist, eine sowohl vom politischen wie auch wirtschaftlichen Gesichtspunkte aus für die Stadt vorteilhafte Annexion verwirklicht zu sehen. Diese unzweideutigen Beweise der Anhänglichkeit der Bevölkerung könnten wohl geeignet sein, die Ergebnisse der von den Großmächten auf Grund unzulänglicher Daten durchgeführten Untersuchung zu modifizieren. Angesichts dieser Sachlage und mit Rücksicht auf die Gründe, die die königliche Regierung soeben auseinander gesetzt hat und der erleuchteten Beurteilung der Großmächte unterbreitet, hat sie die Ehre, zu erklären, daß sie der unter dem 8.(21.) April den Großmächten gemachte Mitteilung treu bleibt und sich vorbehält, die Skutarifrage an dem Zeitpunkt anzuschneiden, wo im Laufe der Friedensverhandlungen mit dem ottomanischen Reiche die verbündeten Balkanstaaten mit den Großmächten die definitive Festlegung der Grenzen Albaniens erörtern werden. LetzteNachrichten u. Drahtberichte. w Berlin, 2. Mai.(Drahtb.) Die Behauptung, daß der Kaiser aus politischen Gründen auf seine Reise nach Wiesbaden verzichtet habe, ist völlig erfunden. In den Reisedispositionen des Kaisers ist keinerlei Aenderung eingetreten. Beuthen. 2. Mai. Bei der Frühschicht am Mittwoch fehlten 38745 Mann, bei der Abendschicht 20 218, heute früh 41313. 9 Madrid, 2. Mai. Die Republikaner veranstalteten unter Absingung der Marseillaise einen Umzug. Als die Polizei einschritt wurden Schüsse auf die Beamten abgegeben. Eine Person wurde verletzt, drei sind verhaftet worden. * St. Louis, 2. Mai. Auf dem hier tagenden Friedenskongreß erklärte der frühere Vizepräsident Fairbanks, Amerika stehe unter der moralischen Verpflichtung, die Schiffe anderer Nationen unter denselben Bedingungen zum Panamakanal zuzulassen wie amerikanische Schiffe. Diese Frage müsse in diesem Sinne ohne Schiedsgericht durch die Amerikaner selbst entschieden werden oder aber durch ein unparteiisches Schiedsgericht. E Rosario 2. Mai. Der allgemeine Ausstand ist beendet. Der Ausstand der Straßenbahnangestellten dauert fort. Ausstand in England. London, 2. Mai.(Drahtb.) 20000 Bergleute in Wales sind in den Ausstand getreten als Protest gegen die Einstellung von Arbeitern, die nicht ihrem Verbande angehören. Kleine Nachrichten. )—( Homburg v. d. Höhe, 2. Mai.(Drahtb.) Wie der Taunusbote meldet, hat heute nachmittag bei einem über den Taunus niedergegangenen Gewitter der Blitz in eine hinter dem Herzbergturm gelegene Jagdhütte eingeschlagen. Dabei wurden 15 Personen betäubt. Zwei Damen aus Frankfurt a. M. wurden schwer verletzt Backnang(Württemberg), 2. Mai.(Drahtb.) Ueber das Murrtal ging gestern nachmittag ein heftiges Gewitter nieder. In Reichenbach wurde ein Sohn des Anwaltes Kuebler vom Blitz erschlagen. Ein anderer junger Mann wurde betäubt. Ferner wurde in Allmersbach der 18jährige Mechaniker Schönleber und in Haubersbronn(Oberamt Schorndorf) eine Mutter mit 7 Kindern durch Blitz getötet. = Paris, 2. Mai.(Drahtb.) Auf den französischen Staatsbahnen werden gegenwärtig Versuche mit einer neuartigen Vorrichtung unternommen, durch die langs des Bahngleises gegebene Signale auf der Lokomotive wiederholt werden. Man hofft, daß durch diese Erfindung die Sicherheit des Eisenbahnverkehrs eine beträchtliche Steigerung erfahren wird. 9. Paris, 2. Mai.(Drahtb.) Aus Saint Etienne im Departement Haute=Loire wird gemeldet, daß in verschiedenen Gegenden des Departements gestern reichlicher Schneefall eingetreten ist. un Wladiwostok, 2. Mai. Ein Kraftwagen, in dem der Kommandant der Festung Nischtschenkow mit seiner Familie saß, stürzte in der Nähe der Stadt eine Böschung hinab. Der Kommandant, seine Frau und seine Tochter wurden schwer verletzt, sein Sohn getötet. Dem Chauffeur wurden beide Beine abgerissen. Vermischtes. — Feuersbrunst bei Berlin. Berlin, 2. Mai. In Storkow bei Königswusterhausen brach gestern ein gewaltiges Schadenfeuer aus, das die Feuerwehren aus Storkow, Königswusterhausen, Friedersdorf und selbst Fürstenwalde den ganzen Tag über beschäftigt; und zu einer schweren Katastrophe führte. Bei den Löscharbeiten stürzte der Giebel eines Hauses ein und begrub drei Feuerwehrleute unter sich, von denen der eine sofort erschlagen wurde, während die beiden anderen mit schweren inneren Verletzungen in das Krankenhaus transportiert werden mußten. Bei einem der Verletzten wird am Aufkommen gezweifelt. t Attentatspläne der Londoner Suffragetten. London. 2. Mai. Die englische Polizei trifft umfangreiche Maßnahmen zum Schutze der Flugplätze und Flugmaschinen vor den Suffragetten. Wie der„Standard" berichtet, sind die Suffragetten an mehrere Fleger von Hendon herangetreten und haben sie zu überreden versucht, die in einem Sanatorium untergebrachte Frau Pankhurst mit einer Flugmaschine von dort zu entführen. Die Flieger haben aver abgelehnt. Daraufhin haben die Stimmweiber den englischen Fliegern den Krieg erklärt und angekündigt, daß sie die Flugplätze und Flugmaschinen beschädigen würden. Frau Pankhurst, die wegen ihres Hungerstreikes vom Gefängnis in ein Sanatorium übergeführt werden mußte, ist jetzt so weit gekräftigt, daß sie ihre unterbrochene Haft wieder beginnen kann. — Schweres Eisenbahnunglück. Vombay, 30. Axril. Ein Personenzug und ein Güterzug sind bei Boregam in der Nähe von Nagpur zusammengestoßen. Dabei wurden 28 Indier gerotet und 14 Indier und 2 Europäer schwer verletzt. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten. Aus der Eisenindustrie. Die Preise für Stabeisen setzen ihre rückläufige Bewegung fort. Es sind von den gemischten rheinischen Werken Angebote zu 112 bis 113 Mk. am Markte, da die Zurückhaltung der Verbraucher anhält. Ebenso wird aus Belgien gemeldet, daß hauptsächlich für die Ausfuhr nach England die Preise für Halbzeug um 4 sh. und zwar auf 94—96, für Halbzeug=Blöcke, und auf 97—98 sh. für HalbzeugKnüppel und endlich auf 99—101 sh. für Plasten ermäßigt worden.— Das Siegerländer Eisenstein=Syndikat hat nunmehr mit den oberschlesischen Hüttenwerken einen auf 8 Jahre laufenden Erzlieferungsvertrag endgültig abgeschlossen, weil man von der Erwartung ausgeht, daß die gegenwärtig in Kraft befindlichen Ausnahmetarife hierfür auch weiter gewährt werden.— Die Mitgliederversammlung der Schlosserkonvention hat die Konvention für Teekistenschlösser auf 5 Jahre verlängert. Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 2. Mai 1913 mitgeteilt von der Bergisch-Märkischen Bank in Paderborn. 3% Reichsanleihe 3½% Preußische Consols 4% Preußische Consols Div. gestern heute gestern heute 76,00 76,00 86,40 86,40 99.40 99.40 Div. gestern heute 246, 7/8 151,75 221,½ 112,00 400.00 345,00 214,00 163,10 232.25 173.50 328.75 172.50 132,30 175,00 130,00 190,00 166,00 348.00 341,00 183.50 119,00 168,00 93,10 98,00 Tendenz: fest. Zinsfuß der Reichsbank: 6. Lomb. 7, Berl. Privatdisk. 5% Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“. Geschäftsleitung: August Wulft.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: rür das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und das Feuilleton: Karl Allinger: für Provinzielles und Lokales: loseph Heitmanm für den Anzeigen- u. Reklameteil: Johannes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion eind stets nur an diese(nicht an die einzelnen Redakteure) zu adressleren. im Teutoburger Wald rmut—Frauenleiden—Herzleiden—Nierenleiden eiden—Gicht u. Rheumatismus. Caspar-Heinrich— Eisenquellen— Natürliche Kohlenskurebäder selmoorbäder. Herrliche Gebirgslage. Gräfl. Kuruser v. Hochwald umschlossen. 200 Zimmer. Prospekte durch Gräfl. Kurverwaltung. Einen Posten Heörichspritzen. 5 Meter breit, Eisenvitriol und Vitriolmesser, billig ab Lager, Transportgeräte aller Art in Eisen. Kataloge gratis. F. A. Schulte, Erwitto i. Westf. Ein angek., schwarzbunter steht preiswert zum Verkauf. Joh. Menke, Oberntudorf bei Tudorf. Heirats=Gesuch! Junger, alleinstehender Geschäftsmann mit Vermögen u, gutgehendem Geschäft, beabsichtigt sich mit einem katholischen, strebsamen jungen Mädchen, welches den Haushalt versteht, im Alter von 20—30 Jahren, zu verheiraten. Vermögen nicht erforderlich. Strenge Verschwiegenheit wird zugesichert. Gefl. Briefe mit Bild unter Nr. 8529 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. Ein Landwirtsohn, kathol., mit guter Führung. sucht Stellung auf einem Hofe, wo er sich allen Arbeiten unterzieht, eot. auch ein Paar Pferde übernimmt. Es wird mehr auf gute Behandlung als auf hohes Gehalt gesehen. Angebote unter Nr. 8582 an die Geschäftsstelle d. Bl. a Ueppiges Raar ist das erste Briordernis weiblicher Schönheit. In der Hebung d. natürlichen Bunktionen des Haares durch regelmnässige Waschungen mittels „Shampoon mit dem schwarzen Koof“ besitzen wir das rationelle Mittel, die Zersetrungsprodukte d. Kopthaut, den Staub und die eventl. Krankheitserreger des Haares zu beseiligen und dadurch eine Kräftigung und Regenerierung des Haares zu ermöglichen. 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Mai cr., morgens 10 Uhr anfangend, werde ich im Auftrage des Landwirts Johani Becker in Schweckhausen wegzugshalber vor dessen Wohnung 2 Rinder, tragend, 1 Kalb, ca. 4 Monate alt, 1 großon Wagon mit Ernteleitern, 1 Jauchefaß mit Wagen, 1 Pflug, 1 Krümmer, 1 zweirädrigen Handkarren, 1 großen Schlitten und 1 Jagdschlitten, 1 Göbel mit Futtermaschine nebst Getriebe, ! Zentrifuge, 1 Jauchepumpe und sonstige Ackergerätschaften, 1 Waschmaschine, 1 Kochherd, 1 Ofen und sonstiges Hausgerät öffentlich meistbietend verkaufen. Die Verkaufsgegenstände können von 8 Uhr vormittags ab besichtigt werden. Warburg, den 1. Mai 1913. J. Dahme, vereideter Auktionator. In das Genossenschaftsregister Ist bei dem Drewer Spar- und Darlehnskassenverein e. G. m. u. H. zu Drewer, Genossenschaftsregister 117 unter dem heutigen Tage eingetragen: Spalte 5: Heinrich Schulte zu Drewer. Spalte 6: Der Heinrich Schulte ist an Stelle des verstorbenen Heinrich Kahr zu Drewer in den Vorstand gewählt. 9187 Rüthen, 24. April 1913. Königliches Amtsgericht. Verdingung. Die Ausführung der Arbeiten zur Herstellung eines Stellwerksgebäudes auf dem Bahnhofe Driburg nebst teilweiser Materiallieferung soll öffentlich verdungen werden. gen bei Baderhnmeisterei in Driburg zur Einsicht aus. J39a Verdingungshefte sind, soweit der Vorrat reicht, von dem Betriebsamte 1 Paderborn gegen postgeldfreie Einsendung von 2.00 Mk. in bar zu beziehen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt am Samstag, den 10. Mai 1913, mittags 12 Uhr. Die Zuschlagsfrist währt vier Wochen. Paderborn, 26. April 1913. Königliches Eisenbahn= Betriebsamt 2. Der Rollfuhrunternehmer " J o h a n n t o S e t t e l i n ltenbeken ist von uns vom 1. Mai d. Is. ab zum Eisenbegnrollfuhrunternehmer bestellt und mit Abrollung aller auf Station Altenbeken für den Ortsbezirk Altenbeken eintreffenden, sowie mit der Zuführung aller von dort zu versendenden Eil- und Frachtgüter— wegen deren Zuführung seitens der Versender oder Empfänger nicht anderweite Verfügung getroffen ist. mit Ausnahme der Wagenladungsgüter— nach dem Bahnhofe Altenbeken betraut worden. 8592 Der Tarif für die Beförderung der Güter ist von uns festgestellt und in der Güterabfertigung Altenbeken zur Einsicht ausgehängt. Der Unternehmer ist verpflichtet, eine Ausfertigung dieses Tarifs stets bei sich zu führen und auf Verlangen vorz lzeigen. Cassel, den 30. April 1913. Königliche Eisenbahndirektion Holzverkauf in der Königl. Oberförsterei Neuenheerse. Freitag, den 9. Mai 1913, vormittags 9 Uhr im Gasthause Schürtler, Bahnhof Neuenheerse. Schutzbezirk Torfbruch, Distr. 91. 110, 112, 113, 114, 115. Eichen: 1 Stamm m. 0,39 km; Eichten: 328 Stämme mit 110,91 km, 630 Stück Stangen I.—III. Kl., 20 rm Reiser 1. Kl. (lang aufgeholzt). Schutzbezigk, Asseln, Distr. 118, Fichten: 8 Stämme m. 4,49 km; 11.3 rm Knorrscheit. Die schönsten und bestsitzenden Damen-Blusen Mädchen-Blusen Kinder-Kleider Knaben-Blusen Knaben-Hosen Knaben-Anzüge Knaben-Sporthemden Knaben-Sporthosen finden Sie in reichhaltigster Auswahl billigst bei Gebrüder Stein. -Ziehung schon 8. Mai 1913— Schleswig-Holstein. Pferde3261 Oewinne Im Oesamtwert Mark 3216 vollwertige Silbergewinne Mk.° Lose 1 Mk. 11 Lose aus ver- 10) Mi. schied. Tausenden 10 WIK. Porto und Liste 30 Pig extra emplichlt d. versendet Oeneral-Debit Gust. Pfordte. Essen-Ruhr sowie alle durch Plakate kenntlichen Verkaufsstell. Für den Vertrauensmannbezirk Nr. 191 der Fleischerei Berufsgenossenschaft umfassend die Kreise Paderborn, Büren, Hörter und Warburg ist der Fleischermeister Johann Trilling in Paderborn aus dem Ehrenamte eines Vertrauensmannes ausgeschieden. Als Nachfolger desselben wurde der Eleischermeister Johann Honervogt in Paderborn, Kasselerstraße 29, u. an Stelle des verstorbenen Vertrauens=Ersatzmannes Josef Krekeler, der Fleischermeister Fritz Arend in Paderborn, Am Rothoborn Nr. 2, gewählt. Paderborn, 28. April 1913. Der Magistrat. Schweine. Verkauf. Mittwoch, den 7. Mai 1915, vormittags 10 Uhr werde ich auf dem Hofe der Brauere Hester, vorm Rosentore, für Herrn Hermann Hölkemann ca. 60 Stück 6—12 Wochen alte Münsterländer Faselschweine geen Batzahlung und Kredit D#mufen. 032a Theod. Beckers, beeid. Auktionator. Donnerstag, den 8. Mai, Kram= und Viehmarkt in Lippstadt. Magenstärkendes Stuhlgangregullrendss Abführmittel. W## Besinndteile: Rhabarber u. Albeextrakt ie 40 Rhabarberentrsc u. 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Abends 8 Uhr Versammlung mit Vortrag. Junggesellen= Sodolttät der Dompfarre. Sonntag, den 4. Mai. versammeln sich die Sodalen morgens 8¾ Uhr am Markt zur Teilnahme an der Prozession. Abzeichen anlegen. Nachm. 3½ Uhr Wanderung vom Gierstor aus. Junggesellen= Sodalität der Markkirche. Sonntag, den 4. Mai, morg. 9 Uhr Teilnahme an der Prozession vom Dome aus. Abends 8 Uhr religiöser Vortrag, zu dem alle erscheinen müssen. Junggesellen= Sodalität der Gaukirche. Sonntag, d. 4. Mal, nachm. Turnspiele; Abmarsch ½4 Uhr v. Bogen aus. Bei ungünst. Witterung Versammlung im Piushaus Männer=Sodalität. Sonntag, 4. d. M., morgens 8¾ Uhr versammeln sich die Mitglieder vor dem Dom zur Teilnahme an der Prozession um die Stadt. Sakraments=Bruderschaft. Sonntag morgen 9 Uhr versammeln sich die Mitglieder vor dem Dome zur Teilnahme an der Prozession. K. K. V. Jugendabteilung. Sonntag vorm. 9 Uhr Prozession, nachm. 5 Uhr SpielJungfrauen=Konaregation der Gaukirche. Sonntag, den 4. Mai, 7 Uhr gemeinschaftl. hl. Kommunion; 4 Uhr Andacht mit Predigt u. Segen, darnach Zusammenkunft im Piushaus. Anmeldungen werden daselbsr entgegen genommen. K. F. B. Jugendbund für Schulentlassené. Sonntag nachm. 3½ Uhr großer Spaziergang vom Bürgerverein aus; bei schlechter Witterung 4 Uhr Versammlung in der Turnhalle der Karlschule. Verein kath. kaufm. Gehilfinnen. Sonntag morg. 6½ Uhr gemeinschaftl. hl. Kommunion; nachm. 5 Uhr Andacht, darnach Versammlung. Pius=Arbeiter=Verein. Sonntag, den 4. Mai, morgens 9 Uhr„Bereiligung an der Prozession um die Stadt. Abzeichen anlegen. Abends 8 Uhr Versamml. m. Damen, Kreuzbündnis, Verein abst. Katholiken. Die Mitglieder und Freunde versammeln sich Sonntag morg. 8¾ Uhr auf dem Markte zur Teilnahme an der Prozession um die Stadt. Freiw. Krieger=Sanitäts=Kolonne vom Roten Kreuz. Padervorn. Sonntag, den 4. Mai, 8,27 Uhr vorm. Abfahrt v. Hptb. für die Teilnehmer an der Uebung in Bünde. Fahrtausweis beim Schriftführer Eikel abholen. Montag, den 5. Mai(nicht Dienstag) neuer Kursus. Abds. 9 Uhr für die aktiven Kolonnenmitglieder Versammlung und Uebungsabend: Krankenpflege und Transportlehre. Verein ehem. 158er. Sonntag, I. Mai, abends 8½ Uhr Monatsvers. i. Vereinslokale. Landwehr= u. Reserve=Verein. Sonntag, 4. Mai, abende 8 Uhr Versammlung im Vereinslokal(Lönnig). Kneippverein. Sonntag kleiner Ausflug auf Umwegen nach Hartergrund. Abmarsch 2½ Uhr nachm. vom Kasseler Tor. Kleinen Mundvorrat mitzunehmen, empfiehlt sich. Fuhrmanns=Verein Paderborn. Sonntag, d. 4. Mai, abends punkt 8 Uhr Versammlung. Todes-Anzeige. Heute morgen 1 Uhr entschlief zu einem besseren Jenseits mein lieber Sohn, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, der Schriftsetzer Joseph Freitag im 23. Lebensjahre. Er starb nach kurzer Krankheit, wohlvorbereitet durch einen christlich-frommen Lebenswandel und den andächtigen Empfang der heiligen Sterbesakramente, Die Seele des lieben Verstorbenen empfehlen wir der Fürbitte der Gläubigen und besonders dem Gebete der Priester am Altare, damit sie ruhe in Frieden. Paderborn, den 30. April 1913. Die trauernden Angehörigen. Die Beerdigung findet Sonntag, den 4. Mai 1913, nachmittags 3½ Uhr von Theodorstraße 26 aus statt. Das Seelenamt Jesu-Kirche. ist Montag morgen 8 Uhr in der Herz Kopfläuse schnell und sicher 1 Fl. Goldgeist 50 Pfg. Echt bei Anton Kamp, Rosen=Drogerie. 02789a 2 schöne, möblierte Zimmer an 1 oder 2 alleinstehende Herren billig zu vermieten. Näh. d. d. Geschst. 03988a Ordtl. jung. Mann erhält gute Kost und Logis. Näh. d. d. Geschst. 04021 Kath. kaufm. Verein Zur Teilnahme an der Prozession nächsten Sonntag werden die Mitglieder freundlichst eingeladen. Sammelpunkt ant Dom 9 Uhr(bei der Buchhandlung Thiele). 04037 Möblierte Zimmer mit Pension sofort zu vermieten. Marienplatz 10. Kathol. Kirchenkalender für Padervorn. sonntag, 4. Mai 1913. Sechster Sonntag nach Ostern. Evangelium: Wenn aber der Tröster lommen wird(Joh. 15, 16—27 und 16, 104). Dom: 5½, 6, 6½. 7 Uhr hl. Messen, 7 Uhr Pfarrmesse, 7 Uhr Choramt, 7,25 Uhr Hochamt,8½ Uhr Predigt. 9 Uhr Prozession um die Stadt, 11 Uhr hl. Messe und Predigt. Nachm. 2 Uhr Besper, 2½ Uhr Rosenkranzbruderschaft mit Segen, 6 Uhr Predigt und Segen.— Montag morgen 7 Uhr hl. Messe und Segen für die Verstorbener der Rosenkranzbruderschaft.— Am Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag findet in der Dompfarre außerhalb der Stadt und in der Stadtheide der übliche Pfingstweihegang statt. Montag vorm. die Häuser am Bischofst Rolandsweg bis zum Schützenplatz, nachm. die Lippspringer Chaussee rechts und links zur Rothe. Dienstag vorm. die Fürstenallee, die Stadtbeide bis zum Rosenkranz, nachm. die Lippspringer Chaussee herunter bis zur Rothe. Mittwoch nachm. den Tegelweg, Nordstraße, die Sütle und Berrenteich. Donnerstag den Heierswall, Dörener= und Benhauserweg und die Talle. Gaukirche: 6, 7 und ½10 Uhr hl. Messen, 8 Uhr Hochamt. Während der 7=Uhr Messe gemeinschaftliche bl. Kommunion der Jungfrauen=Kongregation und während des Hochamtes gemeinschaftl. hl. Kommunion der Erstkom nunikanten der 3 letzten Jahrgänge. Nachm. 2 Uhr Sakraments=Andach., 4 Uhr Andacht mit Predigt und Segen für die Jungfreuen=Kongregation. Universitäts=Markkirche: 4¼, 6. 6½, 7 und 72, Uhr hl. Messen, 8 Uhr Gymnasialmesse mit Predigt. 9¼ Uhr Pfairmiesse, 10½ Uhr Singmesse. Nachm. 2½ Uhr Christenlebre und Andacht, 4 Uhr Andacht mit Predict, 8 Uhr Maiandacht. Herz=Jesukirche: 6½ und 7 Uhr dl. Messen, 8½ Uhr Hochamt mit Predigt, 9¼ Uhr Singmesse mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr Christenlehre. ##ranztchkanerkirche: 5 bis 7, 8¼ Uhr stille hl. Messen, 7 Uhr Hochamt, 10 Uhr letzte hl. Messe mit Prerigt. Nachm. 2½ Uhr Versammlung der Mitglieder des III. Ordens, 3½ Uhr feierliche Complet, Maiandacht mit Seger.— Dienstag abend 6 Uhr St. Antonius=Andacht.— An den Wochentagen abends 7½ Uhr Maiandacht. Hospitalkirche: 1.7 Uhr hl. Messe, 8 Uhr Hochamt und Predigt. Nachm. 3 Uhr Andacht mit Segen. Barmberzigen Brüder: 6¼ und 8 Uhr hl. Messen. Nachm 5½ Uhr Andacht mit Predigt und Segen. 2 9 — — Prozession=Ordnung. Kreuz mit 2 Akolythen, Schweizer des Domes. Gruppe 1. Mädchenschulen der Stadt. 1. Gaukirche. 2. Domrfarre. 3. Markkirche. 4. Bußdorf. 5. HerzJesu=Pfarre. 6. Mädchen=Seminar=Uebungsschule. Gruppe 2. Kreuz mit 2 Akolythen. 1. Höhere Mädchenschule des St. Michaels=Kloster. 2. Höhere Mädchenschule von Frl. Pelizacus. 3. Präparandinnen. 4. Lehrerinnenseminar Gruppe 3. Knabenschulen der Stadt. Kreuz mit 2 Akolythen. 1. Gaukirche. 2. Dompfarre. 3. Marklirche. 4. Bußdorf. 5. Herz=Jesu=Pfarre. 6. Seminar=Uebungsschule Gruppe 4. 1. Präparanden. 2. Lehrerseminar. 3. Realschule. 4. Gymnasium. 5. Theologische Fakultät. 6. Barmherzige Brüder. 7. Franziskaner Patres. 8. Domklerus. Religuien des hl. Libortus. 9. Magistrat u. Stadtverordnete. Gruppe 5. Gaukirchenpfarre: Kreuz mit 2 Akolythen, Meßdiener. 1. Kath. kaufm. Verein mit Jugendabteilung. 2. Jünglinge. 3. Männerbruderschaft. 4. Die übrigen Männer der Pfarre. Gruppe. 6. 1. Engelchen. 2. Jungfrauen. 3. Frauen der Gaukirchenpfarre. Gruppe 7. Dompfarre: Kreuz mit 2 Akolythen, Meßdiener. 1. Marianische=Jünglings=Sodalität. 2. Kath. Gesellenverein. 3. Die übrigen Jünglinge der Dompfarre. 4. Johannesbruderschaft. 5. Die übrigen Männer der Dompfarre. Gruppe 8. 1. Engelchen. 2. Marianische JungfrauenKongregation. 3. Die übrigen Jungfrauen der Dompfarre. 4. Der Mütterverein. 5. Die übrigen Frauen der Dompfarre. Gruppe 9. Markkirchenpfarre: Kreuz mu 2 Akoluthen, Meßdiener, 1. Die Marianische Jünglings=Sodalität. 2. Die übrigen Jünglinge der Pfarrc. 3. Der Pius=Arbeiter=Verein. 4. Die übrigen Männer der Markkirchenpfarre. Gruppe 10. 1. Engelchen. 2. Marianische JungfrauenKongregation. 3. Die übrigen Jungfrauen der Markkirchenpfarre. 4. Der Mütterverein. 5. Die übrigen Frauen der Pfarrei. Gruppe 11. Bußdorspfarre. Kreuz mit zwei Akolythen, Meßdiener, 1. Die Jünglinge der Bußzdorfpfarre. 2. Sakramentsbruderschaft. 3. Die Männer der Butzdorfpfarre. Gruppe 12. 1. Engelchen. 2. Die Jungfrauen=Kongregation. 3. Die übrigen Jungfrauen der Pfarre. 4. Der Mütterverein. 5. Die übrigen Frauen der Pfarre. Gruppe 13. Herz=Jesu=Pfarre: Kreuz mit 2 Akolythen, Meßdiener. 1. Die Jünglinge der Herz=JesuPfarre, 2. Die Männer der Herz=Jesu-Pfarre. 3. Das Kreuzbündnis. Gruppe 14. 1. Engelchen, 2. Die Jungfrauen der HerzJesu=Pfarre. 3. Der Anna=Bund. 4. Die übrigen Frauen der Pfarre. Bemerkungen. Die Teilnehmer der Prozession versammeln sich rechtzeitig auf dem Domplatze und stellen sich unter Anleitung der Ordner auf, damit bei Beginn der Prozession kein Aufenthalt entsteht. Die Vereinen angehörenden Mitglieder tragen ihr Vereinsabzeichen. Die Prozession beginnt 9 Uhr. Die ganze Prozession geht in Reihen zu vier Gliedern. Während der Prozession wird von den einzelnen Gruppen abwechselnd gesungen und gebetet in der Weise, daß, während Gruppe 2 etet, Gruppe I und 3 singen. Die Musik spielt eine Strophe, dann wird das Lied gesungen, beginnend mit der ersten Strophe. Das Zeichen zum Beginn des Gesanges oder Gebetes gibt der Gruppenfübrer. Es wird gebeten, den Anweisungen der Gruppenführer und Ordner zu folgen. Die Prozession zieht vom Dome aus und alle Teilnehmer kehren zum Dome zurück. Die vor den Religuten des bl. Lihzdolus, gehendio Telhl.. nehmer ziehen durch das„Paradies? In den Dom und verlassen die Kirche durch das„rote Dor" bezw. durch den Pürting. 7„„ „Die nachsolgenden Teilnehmer bleiben im Dom sis sie den Segen empfangen haben. —— Ihr Pfingstanzug macht Ihnen doppelte Freude, wenn derselbe durch seine aparte Zusammensammenstellung, guten Sitz und elegante Ausführung angenehm von dem alltäglichen Gewand absticht. Besichtigen Sie unser Lager und Sie werden selbst finden, dass wir gerade in fertiger Konfektion etwas Anderes bringen, wie solche im Allgemeinen verkauft wird. Herren-Anzuße modern gearbeitet, tadellos sitzend Herren-Anzuse aus modern engl. gemusterten Stoffen Herren-Anzuge speziell für schlanke und starke Herren Herren-Anzuße auf Roßhaar, hochmoderne Ausführung 22.— 19.50 17.50 12.50 9“ Mk. 35.— 29.— 27.— 24.50 22¾0„ 55.— 48.— 42.— 36.— 22°0 65.— 58.— 48.— 42.- 33“„ Der moderne Waschanzug gearbeitet und garanert waschecht sein. 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Kassenbericht und Rechnungslegung. 3. Bericht über die Präsidialsitzung in Dortmund. 4. Kreis=KriegerVerbandsfest am 7. u. 8. Juni 1913. 5. Wahl der Abgeordneten für den Abgeordnetentag des Provinzial=Verbandes in Bielefeld. 6. Beschlußfassung über die Anträge betreffend Erhöhung der Mitgliederbeiträge. 7. Vereins=Schießübungen. Aufnahme neuer Mitglieder. 9. Verschiedenes. Die Mitglieder werden hierdurch zur General=Versammlung freundlichst eingeladen. Der Vorstand. Ich bitte denjenigen, der ein zu unrecht von der Post abgehobenes, mir gehöriges Paket, Inhalt ein Buch, im Besitz hat, es zurückzugeben, mir oder der Post. J. Esser, Buchhändler. Weiße Kleider, Blusen, Westen, Golfacken 1 M., bunte u. Creme=Gardinen, Stickerei, Anzüge billig chemisch gereinigt. Minna Dust, Thisaut 6. Klaviersimmungen. Unser Stimmer kommt in der nächsten Woche nach Paderborn und Umgegend.„Bestellungen an die Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten. Gebrüder Knake A.=G., Hofpianoforte=Fabrik, Mün“. Porzellan=Garnituren schservice hilligst bei Jos. Nies, Erenhandlung, Paderborn. Schweres, rotbuntes Mutterkalb abzugeben. Engemann, TaBTARUTMAUCGTEES 297½H EISSDSSD“ES 888 SSSSESSSGSPSES 8 S 8 140 Arm und sagt:„Schimpfe jetzt, was Du kannst, das weitere laß mich machen," und eilt ihrem Vater entgegen. Robert, der gewissermaßen einen begossenen Pudel darstellte, war ganz perpler, doch bald war ihm die Rolle klar, welche ihm Ella zugedacht. „Ach denk', Papa, das Malheur!“ hörte er Ella sagen,„ich begieße meine Blumen am Fenster, da kippt mir die Gieskanne um, und ich habe einen Herrn, der unten vorbeiging, begossen, und der Herr ist so aufgebracht und will von keiner Entschuldigung hören.“ Ganz begriff Robert zwar noch immer nicht, wo Ella hinaus wollte, aber er begann nun zu schimpfen uno zu schreien, drohte mit Polizei und Klage wegen Unfug und Sachbeschädigung und ließ den eintretenden Alten gar nicht zu Worte kommen. Erst nach einiger Zeit beruhigte er sich scheinbar, und nachdem ihn der Papa noch eingeladen, bis zur Trocknung der total durchnäßten Kleider zu verweilen und mit ihm und seiner Tochter eine Jause einzunehmen. Ich will nicht weitschweifig werden und nur noch konstatieren, daß es Robert durch seine liebenswürdigen Eigenschaften gelang, die Sympathie des alten Herrn zu erringen, der ihm beim Abschied dringend einlud, seinen ersten unfreiwilligen Besuch durch einen freiwilligen zu wiederholen. Aus dem einen Besuch wurden mehrere, und als sich Robert am Geburtstage des Alten mit dessen trefflich gelungenen Portraitbüste einstellte, hatte er gewonnenes Spiel. So kam es, daß Robert und Ella ein Paar wurden; der Alte glaubt noch immer daran, daß Ellas„Ungeschicklichkeit“ sie zur glücklichen Gattin gemacht Ererzitien. Werl, St. Franziskus=Haus. Für Arbeiter: 28. Juni bis 1. Juli, 25.—28. Dezember(Beginn: Christfest=Abend). Für Gesellen: 31. Oktober bis 3. Novbr. Für Gymnastasten: 10.—13. August. Für Jünglinge: 21.—24. Juni, 16.—19. November. Für Küster: 7.—10. Juli. Für Kaufleute: 12.—15. Juli, 2.—5. Aug. Für Landwirte: 1.—4. und 15.—18. Dez. Für Lehrer: 5.—9. August. Für Meister: 26.—29. Juli, 6.—9. Dezbr. Für Militärpflichtige: 16.—19., 23.— 26. August, 30. August bis 2. September, 2.— 5., 6.—9., 9.—12., 13.—16., 16.—19., 20.— 23., 23.—26., 27.—30. September, 30. Sept. bis 3. Oktober, 4.—7., 7.—10., 11. bis 14. Oktober. Die Ererzitien beginnen immer am Abend des erstgenannten Tages und schließen um 12 Uhr mittags des letztgenamtten Tages. Ankunft im St. Franzisks=Hause(hinter dem Amtsgerichtsgebäude) erwünscht zwischen 7 und 8 Uhr. Erster Vortrag 9¼ Uhr. Wer erst später eintresfen kann, möge dies vorher mitteilen. Anmeldungen sind zu richten an das„St. Franziskus=Haus, Werl i. W.“ Wird Rückantwort erwartet, ist Porvo beizulegen. Sollte eine bereits gemeldete Teilnahme unmöglich werden, so ist eine Abmeldung erforderlich, oder man suche einen Ersatzmann, damit der Platz nicht unbesetzt bleibt. Höntrop b. Bochum. Im hiesigen Vinzenzhause finden folgende Ererzitien unter Leitung eines Urdenspriesters statt: ugfrauen: vom 27.—31. Mai, vom Juni. v. 8.—12. u. v. 26.—30. Juli, 27. Sept., u. 6.—10. Nov. v. 27. 1. Dezember; schf Frauen: vom 10.—14. Juni. v. 18.—22. Sept., v. 27.—31. Oktober; sür Frchen und Jungfrauen:v. 23.—26. *. Novanber; für Damen(verh. u. unverh.) v. 1.—5. Juni; ** für Haushälterinnen und alleinstehende Damen: v. 18.—22. August, v. 13.— 17. u. v. 20.—24. Oktober; für Lehrerinnen: Anfangs September und Oktober: Daten werden in der Monatsschrift f. kath. Lehr. bekannt gegeben. 93. 94. Jungfrau Elisabeth Schröder in Medebach 1 2.. April 1913. 114. 5. Witwe Elisabeth Schulze in Wewer=Klee f 19. April 1913. 117. 40. Theodor Münstermann in Paderborn j 21 April 1913. Literarisches. Prohäszka, Dr. Ottokar, Bischof von Stuhlweißenburg. Die Mutter der schönen Liebe. Betrachtungen über Unsere Liebe Frau. Ins Deutsche übertragen von Baronin Rosa von der Wense. 16°. VIll und 176 Seiten. Gebunden in Leinwd. M. 1,50, in weichem, biegsamem Leder M. 3.—.(Verlag Kösel, Kempten und München.) Der Verfasser zeichnet in diesen Betrachtungen das Bild Unserer Lieben Frau als des Meisterwerkes göttlicher Schöpferliebe. Er stellt Maria dar als die milde Herrin und Königin, die neben ihrem göttlichen Sohne steht„als die strahlend schöne Frau mit dem gütigen Herzen, die uns zum Glauben, zur Hoffnung und zur Liebe der Gotteskinder erzieht", als einzigartig in ihren Stellung im Heilsplane Gottes, in den Gnaden und Bevorzugungen, die ihr zuteil wurden, und uns doch ganz mütterlich nahe. Aus dem Büchlein spricht eine Verehrung, welche überall die Berührungspunkte des alltäglichen Lebens, zumal des Pflichtenkreises, des Kämpfens und Strebens der christlichen Frauenwelt mit dem marianischen Ideale zu finden weiß. Pactum Liborianum. Serie Nr. 25. 103. Witwe Elisabeth Vollmer aus Vermede j 21. April 1913. 35. 30. Witwe Wilhelmine Nicker in Grumme t 17. April 1913. 73. 6. Franz Sartorius in Wiesbaden f 21. April 1913. Wochen- und Festkalender. Senntag, 4. Mai. Sechster Sonntag nach Oftern. Kirchenfarbe: rot. Evangelium: Wenn aber der Tröster kommen wird(Joh. 15, 16—27 und 16, 104).— Kreuzauffindung.— Monika, Witwe(F 387).— Ewige Anbetung in Ramsbeck und Cobbenrode. Montag, 5. Mai. Pius 7., Papst und Bekenner(F 1573). — Ewige Anbetung in Schönholthausen, Rembling= hausen und Wenbolthausen. Dienstag, 6. Mai. Johannes vor der lat. Pforte(F 780). — Ewige Anbetung in Eversbeig und Minden(Franziskaner). Mittwoch, 7. Mai. Stanislaus, Bischof und Martyrer (F 1079).— Ewige Anbetung in Schlipprüthen, Lenhausen und Sertenrode. Donnerstag, 8. Mai. Erscheinung des Erzengels Michael. — Ewige Anbetung in Belmiede. Freitag, 9. Mai. Giegor von Nazianz.— Ewige Anbetung in Dortmund(St. Joseph). Samstag, 10. Mai. Antoninus, Erzbischof von Florenz (F 1459).— Gordian.— Ewige Anbetung in Eslohe (Pfarrkirche und Krankenbaus), Salwey und Kückelheiln. (Botfast mit voller Abstinenz). Brave, begabte Knaben und Jünglinge, die sich zum Ordensstande und zur Jugenderziehung berusen fühlen, wenden sich zu jeder Zeit vertrauensvoll an Bruder A. Andreas, Deutsches Noviziat der Schulbrüder i. Bettingen. Station Dippach(Großh. Luxemburg). Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft „Westfälisches Volksblatt" in Paderborn. Rätselecke. D. Bilder=Rätsel. Rätsel.“) Ein Konsonant, er vorne und er hinten, So wirst du mich an manchem Hause finden. Füll=Rätsel.“) 1. Er hatte in diesem Sommer mit seinen——— das Leben und Treiden an der See mehrere Wochen hindurch———. 2. Ueberall in der——— fragte er ohne Erfolg 3.——, lieber Freund, dem bekannten Künstler hat man ein—— errichtet. 4. In diesem Jahre war es zu—— gegen 4 Uhr schon———. Die Striche stehen an Stelle von Silben, in beiden Fällen müssen sie gleich lauten, haben aber nicht die gleiche Bedeutung. Ob die Silben zu Worten zusammenzuziehen sind, ergibt der Sinn. Versteck=Rätsel.“) 1. Sein Sohn empfing stenographischen Unterricht. 2. Sehr zu wünschen wäre es, daß in diesem Bad Ventilation angebracht würde. 3. Es ließ der Löwe ihn achtlos vorüber. 4. Der Most erneut die Ledensgeister. 5. Mit diesem Schimmel fahrt ihr spazieren? In jedem der vorstehenden Sätze ist ein christliches Fest versteckt enthalten. Ergänzungs=Aufgabe.“) Schaft Bock Fleck Wey Land Tisch Schuß Sport Fisch Schluß. Einem jeden der vorstehenden einsildigen Worte ist eins der nachfolgenden einsilbigen voranzusetzen, so daß neue und zwar zweisilbige Worte daraus entstehen. Die Aufangsbuchstaben dieser ergeben einen Wunsch des Verlages und der Redaktion für die Leser. Ei Eis Fehl Feind Heim Oel Neh Spiel Stock Trug. Anfügungs=Aufgabe.“) Es soll den Worten: Ranke Lasche Rade Eger Rotte Egel Ratte Eile Vers Lias Loge Ade! je ein Buchstabe vorn angefügt werden, sodaß neue und zwar wiederum Hauptworte entstehen. Mit einander verbunden, ergeben diese Buchstaben einen Festschmuck. Auflösungen der Aufgaben in Nr. 17. 1. Bilder=Rätsel: Man muß Rat geben, aber auch Rat hören. 2. Bisitenkarten=Rätsel: Der dunkle Punkt. 3. Rösselsprung=Rebus: 7 4 1 Der Frühling des Herzens 2 6 Ein gutes Gemüt, 5 8 3 O liedlichste Gabe, Die niemals verblüht. 4. Buchstaben=Rätsel: Feld— Geld— Held— Zelt— Belt— Weit. 5. Rätsel: Simson— Emon. Richtige Lösungen sandten ein: Thea Biermann in Delbrück; Geschwister Wiese in Himmighausen; Maria Michels in Warburg; Pauline und Karl Meyer, Karl Rosenthal in Paderborn. *) Unberechtigter Nachbruck verdeten. "—.————— * Beilage zum Westfälischen Volksblatt und Sauerländer Tageblatt. Redigiert von Karl Allinger. Geiltlicher in Paderborn. Nr. 18. Sonntag, 4. Mai 1913. 32. Jahrg. Zum Lobe der Maienkönigin. (Nachdruck verboten.) Holde, süße Maienblüte, Gettesmutter hehr und rein, Deiner Milde, deiner Güte Möcht' ich stets empfohlen sein; Möchte auch an jedem Tage Dein gedenken inniglich. Und in jeder Lebenslage Dich verehren minniglich. Alle Maienpracht auf Erden, Aller Glanz auf Tal und Höh'n Mög' zum steten Lobe werden Dir, dem Blümlein Tausendschön. Wo nur immer Herzen pochen, Die erfüllt von Lieb' und Glaub', Sei ein Ave froh gesprochen Dir, die nie berührt vom Staub. Jungfrau, Mutter, reich an Milde, Huldbe##elte Königin, Sehau' hinab vom Lichtgefilde, Blick' auf unser Elend hin Sieh uns knieen dir zu Füßen Mitten in des Lebens Leid. Um vertrauend dich zu grüßen, Helferin der Christenheit! Hermann Steinhansen. + Sechster Sonntag nach Ostern. Evangelium: Johanncs 15, 26—27. In der Zeit sprach der Herr Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Tröster kommen wird, ven ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird er Zeugnis von mir geben. Und auch ihr werdet Zeugnis geben, weil ihr vom Anfange bei mir seid. Dieses habe ich zu euch geredet, damit ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch aus den Synagogen stoßen; ja, es kommt die Stunde, daß jeder, der euch tötet, glauben wird, Gott einen Dienst zu erweisen. Und das werden sie euch tun, weil sie weder den Vater kennen, noch auch mich. Aber ich habe euch dieses gesagt, damit, wann die Stunde kommt, ihr euch daran erinnert, daß ich es euch gesagt habe. Eiie Freude und einen Trost ohnegleiden schöpft jedes Herz aus der großartigen Probe, die wir jetzt— 1900 Jahre nach dem Tode Jesu an den Prophezeiungen Jesu machn können. Die Apostel mußten an die Wahrheit der Prophezeiungen Jesu glauben: wir körgn die Erfüllung seiner Vorhersagung sehen. Christus hat vorhergesagt, daß sein Ewangelium auf der ganzen Welt wird gepredigt werden. Ist es vielleicht nicht so? Die Freimaurer in Frankreich und andere Feinde Christi halen redlich dazu beigetragen, daß es so weit getommen ist. So oft sie Ordensleute aus dem Lande gejagt haben, wendeten sich die Verjagten in neue Missionsländer und begartien dort zu predigen. Jetzt gibt es schon tein Land mehr ohne Missienen. Christus hat vorhergesagt, daß die Kirche von der Macht der Hölle nicht wird überwunden werden. Nun? Ist„die Insame“, wie man un sere heilige Kirche zu nennen beliebte, vielleicht schon überwunden? Schon oft und oft hat man ihr Ende vorausgesagt und die ganze Hölle glaubte schon triumphieren zu können, aber es ist trotz allen Anfeindungen und allen Anstürmen noch nie gelungen und es wird auch nie gelingen. Die Kirche ist gebaut auf den Felsen und alle feindlichen Wogen brechen sich an ihm und die Pforten der Hölle werden die Kirche niemals überwältigen. So hat es der Heiland vorhergesagt. Der Heiland hat aber noch vieles andere vorhergesagt und alles ist eingetroffen. So puophezeit er im heutigen Cwangelium:„Sie werden euck aus den Synagogen ausstohen! Ja, es kommt die Stunde, daß jeder, der euch tötet, Gott einen Dienst zu tun glauben wird.“ Ein andermal sagte der göttliche Heiland: „Sie werden euch den Gerichtsstellen übergeben. und in ihren Synagogen euch geißeln. Und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen. Und ihr werdet von allen gehabt werden um meines Namens willen. Der Lehrling ist nicht über den Meister, noch der Knecht über seinen Herrn. Haben sie den Hausvater Beelzebub geheißen, wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen also nnnen!“ Das alles ist eingetroffen. Wenn man manchmal erzählt von den Verfolgungen, welche die Christen in alten Zeiten durchgemacht haben, so hört man wohl sagen: „Das mag früher vorgekommen sein; heutzutage, bei unserer fortgeschrittenen Kultur, wäre so etwas undentbar.“ Die Tatsachen reden eine andere Sprache; sie bestätigen, daß die Prophezeiungen des Herrn Geltung für alle Zeiten haben. Die An hänger Christi sind noch immer und überall verfolgt worden. Das war im Anfange so, als die hl. Kirche sich auszubreiten begann, das hat sich gezeigt im Laufe der Jahrhunderte und das wird auch nicht anders werden in der Zukunft. Die Erde hat selbst das Blut von tausenden und Millionen von Christen trinken müssen, so weit gingen die Verfolgungen. Und als die Kirche dank des Konstantüsschn Dekrets frei sich cnt wickeln konnte, da traten die Irrlehrer gegen die Kirche auf und drücten und verfolgten wieder durch die Fürsten, die sie für ihre Sache zu gewinnen wußten, die Rechtgläubigen auf grausame Weise. So hetzt man kein Wild, wie man es einem Athanasius, einem Chrysostomus und vieln, vielen anderen gemacht hat. Unter den Bischöfen des Konzils von Nizäa (anno 325) befanden sich viele heilige Männer, die rn der Verfolgung für Christus gelitten, Hände oder Augen verloren hatten. Um das Jahr 600 begannen die Mohammedaer mit Waffengewalt ein Land nach dem anderen in Afrika und Asien sich zu unterwerfen. Wieder mußten Millionen Christen bluten oder Sklavendienste verrichten. Nicht leicht hat ein Papst soviel Segen über die Kirche gebracht, als Gregor VII. Aber Gregor starb ferne von Rom mit den Worten:„Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt; darum sterbe ich in der Verbannung.“ Der liebenswürdige heilige Franziskus wurde von der Weit als Narr erklärt. Genau wie Christus und genau wie viele andere Heilige. Bei Beginn der sogenannten Resormation wurden tausend und abertausend Flugschriften verbreitet, welche strotzten von Verleumdungen gegen den Papst und die katholische Geistlichkeit. Au manchen Orten fügte man zu all dem noch schreiende Gewalttat und zwang durch Truck und Verfolgung zum Abfalle vom heiligen Glauben. In England flossen Ströme von Blut auf Befehl des Königs Heinrich VIII., der sich von der Mutterkirche losmachte, weil ihm der Papit zu Lebzeiten seiner rechtmäßigen Ecmahlin keine zweite Ehe erlaubte. Daß die Jesuiten für alles Schlechte, das auf der weiten Welt passiert, haftbar gemacht werden, ist allbekannt. Darum hat auch ihr Stifter Ignatius auf dem Sterbebette seinen Söhnen versprochen, er wolle im Himmel für sie beten, daß das Kreuz im Jesuitenorden nicht ausgeht. In Frankreich haben vor 150 Jahren zuerst die Gelehrten Gift und Galle gespien gegen die Kirche; als dann das arme Volk um den Glauben betrogen war, begann die Köpfmaschine (Euillotine) zu spielen und wieder waren die Geistlichen die ersten, die bluten mußten. Die kirchlichen Güter wurden eingezogen. Mönche und Nonnen aus ihren Zellen gewaltsam vertrieben, die Klöster geplündert und zerstört. Die christliche Zeitrechnung wurde ausgehoben, die christlichen Feiertage wurden abgeschafft, alles, was an das Christentum erinnerte, wurde vernichtet. Zuletzt wurde Gott selbst in Frankreich für abgesetzt erklärt. Daher sagt man heute noch spottweise in Deutschland, wenn ein Mensch keine Sorge zu haben scheint:„Er hat's so schön, wie unser Herrgott in Frankreich.“ Der große Napoleon ließ zwar anfangs unseren Herrgott wieder was gelten; aber bald ließ er Rom besetzen und den Papst gefangen nehmen. Pius VII. soll sogar von Napoleon ins Gesicht geschlagen worden sein. Genau wie Christus von den Schergen. Und Pius IX.? Crux de Cruce: Kreuz vom Kreuze! Unter ihm haben die deutschen den Kulturkampf bestehen müssen, unter dessen Ueberbleibsel wir auch heute noch zu leiden haben. Und ist vielleicht das Pontifikat Pius X. frei von Leiden und Verfolgungen? Die Widersacher der Kirche und des Heiles ruhen nie und sie machen heute noch alle Anstrengungen, die Kirche Gottes zu verderben. Aber Christus hat es uns ja vorausgesagt, daß es so kommen werde, darum dürfen wir nicht klagen, aber auch nicht bange sein, die Kirche ist Christi Reich, darum muß sie gleich ihrem Meister leiden. Aber sie wird nicht untergehen in den Leiden und Verfolgungen, vielmehr den Sieg erringen über alle ihre Feinde. —.. Nur ein Irrtum. Novelle von Maria Gloria. (Nachdruck verboten.) „Es gibt keine Liebe, und alles, was darüber geschrieben und gesagt worden ist, ist eitel Hirngespinst und Lüge. Meine eingehenden Beobachtungen auf dem Gebiete des menschlichen Gefühllebens haben mir die unwiderleglichsten Beweise geliefert, daß jenes bis jetzt undefenierbar gehaltene Etwas, das mit dem Ausdruck„Liebe" bezeichnet wird, bloß ein aus der Einbildungskraft hervorgegangenes Phantasiegebilde ist, das sich in die einfachsten und natürlichsten zwei Elemente zerlegen läßt: Gewohnheit und Sinnlichkeit. Nehmt zwei beliebige Menschen, die bloß den „„„„„„ Mung uspicug n u u Uht gun ntie Mi uung 1 5 sich ii 1 M uun ieß won buni utg auc ir m Mun Muh i n wc S M ut. ce festen Willen haben,„zu lieben“ und gebt sie zusammen, laßt all die Dinge, welche die Phantasie erhitzen, auf sie einwirken, und in allerkürzester Zeit werden sich die beiden„lieben". Legt ihnen zur Erhöhung des Reizes einige Hindernisse in den Weg und sie werden in ihrer Vereinigung die höchste menschliche Glückseligkeit erblicken und dieselbe mit aller Kraft erstreben. Durch die Hindernisse wird ihr Trotz geweckt, und wie Kinder, denen man ihr Spielzeug wegnimmt, ganz jämmer lich zu weinen beginnen, so werden auch sie um ihr sogenanntes Glück jammern und klagen, und der Verlust dieses Glückes, durch das Mikroskop der Einbildungskraft vergrößert, kann den Schmerz bis zu gefährlichem Paraxismus steigern. Tatsächlich aber—“ „Nun könntest du aber schon aufhören,“ rief mein Freund ärgerlich. Ich ließ mich herbei, endlich seinen Protesten Rechnung zu tragen, und mein Notizbuch schließend, beendete ich die Vorlesung des Stenogramms. „Meinetwegen, ich hör auf, denn ich nehme an, daß die Fortsetzung dieses kleinen Vortrages, den du eines Abends in unserer Hagestolzen=Vereinigung gehalten hast, dir noch einigermaßen in Erinnerung sein wird. Du weißt, daß ich mich damals damit begnügte, deinen schönen Vortrag zu notieren. Ich sammelte nämlich all die Reden, die an unserer Tafelrunde gegen Liebe, Ehe und Frauen gehalten wurden, und hatte jedesmal den Spaß, einem Abtrünnigen seine eigenen Worte vorlesen zu können. Weißt du, wieviel wir jetzt noch sind von den zwanzig Mitgliedern unserer Gesellschaft? Drei, inklusive meiner Wenigkeit, alle anderen abtrünnig, treulos und nun, Brutus, auch du?“ „Ja, auch ich, lieber Freund, da läßt sich eben nichts machen, grau ist alle Theorie, doch grün des Lebens goldener Baum. Du mußt dich also schon daran gewöhnen, mich als momentanen Bräutigam und baldigen Ehemann zu betrachten, mich, Dr. Hugo Birkner, den eingefleischten Hagestolz, Weiberseind usw., und dazu eine Heirat aus Liebe!" Ich öffnete wieder mein Notizbuch. „Nein, laß das nur sein, das war alles Unsinn. Ach, wenn du nur eine Idee hättest, welch ein Engel sie ist!“ Die blauen Augen meines Freundes, die sich früher stets verdunkelten, wenn von Frauen die Rede war, nahmen jetzt die Farbe von in Milch gekochten Vergißmeinnicht an, die vom Vollmond beschienen werden. Ich saltete die Hände und ergab mich darin. von ihm ein paar Schilderungen des Engels zu vernehmen, in denen sehr viel von Pur purlippen, Rosenwangen und Haarduft vorzukommen pflegt. Doch das Gefürchtete trat nicht ein, nur, wie bei einem vorüberziehenden Gewitter sich noch ein leises Donnern vernehmen läßt, mur melte er entzückt:„Und ein Füßchen hat sie— ein Füßchen!“ Ich hatte Mitleid mit seinem übervollen Herzen, und dankbar, daß er bloß von den Füßchen sprach, wollte ich auch all den verliebten Stiefel hören, der gewöhnlich mit solchen Füßchen zu sammenhängt. Hatte ihm mein Gesicht etwas ver raten, oder konnte er Gedanken lesen, genug. er senkte schwärmerisch lächelnd sein Haupt und sagte: „Ja, ein Stiefel war's, das heißt ein Stiefelchen, ein ganz kleines, reizendes Stiefelchen.“ Er meinte mit dem Diminutiv von Stiefel doch nicht seine Verlobung? Eine diesbezügliche Frage riß ihn aus seiner Schwärmerei über diesen Gegenstand, in die er völlig zu versinken drohte. „Natürlich, du bist neugierig, die Geschichte meiner Verliebung und Verlobung zu hören, und hast übrigens auch ein gewisses Recht, Aufklärun gen über meine Fahnenflucht zu verlangen. So höre denn zu.“ Er füllte die Gläser mit frischem Rebensaft und begann:„Es war im wunderschönen Monat Mai, was aber nicht hinderte, daß es tagelang regnete. Ich war damals besonders stark angestrengt und 134 bedurfte dringend einer Zerstreuung. Ich schlenderte nun eines Abends, ärgerlich über das schlechte Wetter, durch die Straßen, da begegnete mir durch einen jener Zufälle, die oft im Leben eines Menschen eine so hervorragende Rolle spielen, ein Bekannter, dem ich mein Leid und meine Langeweile klagte.„Na, Ihnen könnte geholfen werden, wollen Sie ins Theater gehen? Ich habe ein Billet, bin aber verhindert, es zu benützen. Es würde mir ein Vergnügen sein, Ihnen dasselbe anzubieten.“ Mir war es schließlich egal, wo ich mich zerstreute, und akzeptierte dankend.“ Als ich das Theater betrat, hatte die Vorstellung bereits begonnen. Mir zur Seite saß ein junges Mädchen, und wie sagt doch der große Brite?„Wer liebte je, wenn nicht beim ersten Blick!“„Ach, und sie war so schön!“ „Mit einem Wort ein Engel,“ unterbrach ich ihn so ernst als möglich, da ich bei der Glut seiner Worte eine Gewitterahnung hatte und seine Augen wieder die gewisse Vergißmeinnichtfarbe bekamen. Er blickte mich dankbar und verständnisvoll an und fuhr fort:„Ja, ein Engel, und dann— ein Füßchen hatte sie.... Du weißt, was für ein Schwärmer ich stets für schöne Hände und Füße war und wie mich deren Kleinheit immer entzückte. Solch ein Füßchen habe ich aber noch nie gesehen, so wohlgeformt, so zierlich. Ich knüpfte mit meiner Nachbarin ein Gespräch an, sie zeigte viel Bildung und Geist, und zwischen dem dritten und vierten Akt war die weiberfeindliche Rinde meines Herzens geschmolzen, wie Schnee unter den Strahlen der Mitagssonne. Ein leiser Zug von Schmerz und Trauer verlieh ihrem Antlitz noch erhöhten Reiz— kurz, ich stellte mich vor, bat, ihr schreiben zu dürfen, und sie versprach, mir zu antworten. Als der Vorhang zum letzten Male fiel und ich sie nach Hause begleiten wollte, da verbot sie mir das, ja, sie verlangte sogar, daß ich vor ihr das Theater verließ. Und dieser Umstand war das erste Glied einer Kette von Kombinationen, die mich beinahe sehr unglücklich gemacht hätten. Ich will die Phasen unserer Korrespondenz, durch die mir ein Blick in eine herrliche Frauenseele vergönnt war, übergehen— genug, sie bewilligte mir eine Zusammenkunft. Das erste Rendezvous! Mensch, hast du eine Ahnung von dem Zauber, der in diesen Worten liegt? Das Auge schweift suchend in die Ferne, und beim Anblick eines weib lichen Wesens, das der Erwarteten zu gleichen scheint, zuckst du zusammen voll freudigen Schrekkens, während das Herz bebt und die Pulse fliegen. Ja, so ein erstes Rendezvous! Es ist der Anfang voll süßen Glücks; mir aber sollte es eine Quelle schwerer Seelenpein werden, und es wäre bald der Fall gewesen, daß ich jetzt, statt dem seligen Ziel meiner Wünsche nahe zu sein, in fremden Ländern umherschweifte, eine brennende Liebes wunde im Herzen, und auch sie kummervoll, viel leicht verächtlich des treulosen Mannes gedachte. So zeitig ich gekommen war, ich fand sie doch schon am Platze. Sie saß auf einer Bank, und was wir, als ich mich ihr zur Seite niedergelassen, gesprochen haben, es wird dich wenig interessieren. Den Schluß aber muß ich dir wohl erzählen. Ich war eine Weile schweigsam geblieben und kämpfte mit der Schüchternheit der Liebe und der Besorgnis, für meinen Antrag nicht die richtigen Worte zu finden. Endlich begann ich:„Sie wissen, Frida, daß ich Sie liebe, darum kurz gesagt, wollen Sie meine Frau werden?“— Sie sah mich an, und ihre Augen leuchteten in unverkennbarem Glück, während eine rosige Glut ihre Wangen färbte. Plötzlich aber überflog ein schmerzhafter Zug ihr Antlitz, dann aber lächelte sie wieder und antwortete:„Das ist eigentlich eine ernste Frage, die zu stellen Sie eigentlich nicht klug sind. Sie kennen mich ja doch zu wenig— denn was wir uns geschrieben, das zählt nicht, denn Papier ist bekanntlich geduldig. Wenn ich nun einen Fehler, irgendeinen großen Fehler hätte?“ Die Spitze ihres Füßchens wurde sichtbar und in entzücktem Dreinstarren vergaß ich eine Antwort zu geben. Sie folgte meinen Blicken, das Füßchen verschwand. „Warum gönnen Sie mir nicht die kleine Freude dieses Anblicks?“—„O, mein Fuß!“— der schmerzliche Zug zeigte sich abermals auf ihrem lieben Gesichtchen.— Ich werde Ihnen auch gleich auf Ihre Anfrage Bescheid geben,“ sagte sie dann heiter.„Sie sind ein ernster Mensch, ein Gelehrter, und sollten nicht so vorschnell handeln. Ich gebe Ihnen Zeit, Ihren Antrag, der mich ehrt, nach Ablauf eines Monats zu wiederholen. Bis dahin sollen Sie Gelegenheit haben, mich in allen meinen Vorzügen und Fehlern kennen zu lernen. Wiederholen Sie dann Ihren Antrag, dann... wollen wir weiter sehen, wenn nicht, so bleiben wir nach wie vor gute Freunde. Es wird sich zeigen, wie weit Ihre Vorurteilslosigkeit geht. Nun aber muß ich nach Hause, es ist schon spät. Leben Sie wohl, ich werde meine Tante bitten, daß sie Sie einlädt. Nein, begleiten dürfen Sie mich nicht, übrigens werde ich fahren. Adieu.“ Sie stand auf und entfernte sich.— Mein lieber Freund! Du pflückst eine Frucht, deren besonders schönes Aussehen dich reizte, von der du einen besonderen hohen Genuß dir versprichst, und findest einen Wurm darin, einen Wurm, wie er sich in ekliger Trägheit durch die selbstgeschaffene Fäulnis schlängelt— ein ähnliches Gefühl, doch tausendfach ver stärkt, empfand ich bei der Entdeckung, die ich bei Fridas Fortgehen machte... Fride hinkte... Ja, das war kein Zweisel, sie hinkte, wie sehr sie sich auch bemühte, es zu verbergen, indem sie sich schwer auf ihren Sonnenschirm stützte und in möglichst kleinen Schritten dahinging. Jener reizende kleine Fuß, den ich so bewunderte, er war durch eine Grausamkeit der Natur verstümmelt, mit ihm das lieblichste der Menschenkinder, mit ihm auch mein Lebensglück. Und nun, mein lieber Freund, begannen meine Schlüsse. Ich liebte sie, ich würde mich darüber hinweggesetzt haben, aber die Welt, würde sie nicht sagen, ich hätte Frida Brauner bloß geheiratet, weil sie eine reiche Erbin war? Würde mir, speziell mir, dem Asthetiker, der stets für das form vollendetste in der Kunst und Natur geschwärmt, darüber begeistert, gesprochen und geschrieben hat es jemand glauben, daß ich mich aus einem anderen Grunde darüber hinweggesetzt habe, als weil unter Fridas kurzem Fuß ein ausgleichendes Paket Banknoten lag? Und da standen nun auf einmal mit erschreckender Klarheit all die verschiedenen Momente vor mir, die ich nicht oder falsch verstanden hatte. Warum hatte sie es mir verboten, sie am ersten Abend unseres Bekannt werdens nach Hause zu begleiten? Und wie sie ihren Fuß verbarg, als mein Blick darauf fiel, und der schmerzhafte Zug, der dabei ihr Gesicht verdüsterte. Endlich ihre Anspielung, ob ich vorurteilslos sei? Nein, ich war es nicht, und ich vermag es dir nicht zu schildern, was damals in meinem Inneren vorging. Liebe, die Meinung der Welt, mein Schönheitssinn, der Vorwurf, in dem Mädchen falsche Hoffnungen erweckt zu haben, deren Scheitern es tiefer treffen mußte wie jede andere, es waren qualvolle Stunden, die ich er lebte. Ich wollte abreisen, ja, ich hatte Selbstmordgedanken, so überreizt waren meine Nerven. Mittlerweile war die Einladung von Fridas Tante eingetroffen, das Billet lag schon beinahe eine Woche auf meinem Schreibtisch und ich rang noch immer mit mir selbst, ob ich hingehen sollte oder nicht. Endlich faßte ich einen Entschluß und ging. Ich beobachtete sie richtig einen Monat und dann wiederholte ich meinen Antrag und verlobte mich, und in vier Wochen bin ich verheiratet.“ „Trotzdem sie hinkt?“ fragte ich ein wenig ver wirrt. „O nein, das hat sie sich abgewöhnt.“ Ich muß jedenfalls kein sehr geistreiches Gesicht gemacht haben, denn mein Freund brach in ein herzliches Gelächter aus. „Ja, siehst du,“ sagte er dann,„meine Schlüsse und Kombinationen haben sich nämlich als Eseleien erwiesen, sonst nichts. Die Geschichte war h o g(pr uii i M tn ine t Wi ig u Mn Mee u M c W mh homu 881 — — — auch die Alkoholisierung der Kinder, insbesondere die Berauschung, gesetzlich als Mißhandlung und Körperverletzung verfolgt werden. Am Wachtfeuer. Erinnerung an eine schwere Zeit. Von Mar Bartholn=Wien. (Nachdruck verboten.) In der Vorpostenkette fiel ein Schuß. Die Reiter saßen sofort auf; eine Patrouille ging ab. Die fortwährende Ruhe überzeugte jedoch bald, daß ein feindlicher Überfall nicht Veranlassung zur Alarmierung gegeben und man wartete gespannt auf die Rückkehr der Patrouille. Nach wenigen Minuten war der Hufschlag galoppierender Pferde vernehmbar, und in dem ersten der herbeisprengenden beiden Reiter erkannte man, nicht wenig überrascht, die Person des Kaisers. Mitternacht war lange vorüber, der Himmel mit Myriaden glänzender Sterne bedeckt, aber der Mond noch nicht aufgegangen, und die Felder lagen im Dunkel. Der flammende Schein der Wachtfeuer fiel jedoch im Moment auf das Antlitz des Kaisers, daß ein Verkennen nicht möglich war. Noch bevor er den Lauf des Pferdes parierte, rief er barsch: „Wo ist der Kommandant der Feldwache?“ Der Kommandant trat vor und salutierte. „Ihr Name?“ „Dedier." „Leutnant Dedier, lassen Sie Ihre Vorposten ablösen.“ Die Ablösung marschierte ab. Der Kaiser ritt schweigend zu seinem Begleiter, in dem man jetzt den Groß=Marschall Duroc erkannte. Eine lange Stille trat ein. Nur das Schnauben der Pferde und das Geräusch der benachbarlichen Feldwachen belebte die Totenstille. Endlich kam die abgelöste Mannschaft zurück. Der Kaiser wandte sich den Leuten lebhaft zu und rief mit zorniger Stimme: „Dragoner, wer von Euch hat auf mich geschossen?“ Allgemein herrschte eine jähe Überraschung. Vielen der Soldaten entfuhr ein Laut des Ent setzens. Sogleich saß ein Mann ab, dessen bärtiges Gesicht und militärische Präzision den alten Krie ger verrieten. Keck, ohne ein Zeichen der Furcht, sprach er: „Meine Hand, Sire, drückte den Karabiner auf Ew. Majestät ab, und auf Ehre, Sire, ich glaubte, ich tat Recht!“ „Unverschämter, ist dir dein Kaiser so fremd, daß du ihn nicht erkanntest?“ „Pardonnez, Sire! Ich schoß nicht auf den Kaiser, ich schoß auf den Mann, der meinem An rufe die Antwort verweigerte. Ew. Majestät würden mich haben aufhängen lassen wie einen Feigling, wenn ich die Kugel zurückgehalten hätte, und auf Ehre, Sie würden Recht gehabt haben!" Napoleon neigte sich flüsternd zu Duroc. Dann wandte er sich zu dem Dragoner zurück, der sich indessen, im Gefühle seines Rechtes, trotzig den Schnanzbart gestrichen, und zwang seine Stimme — so schien es wenigstens— zu dem früheren zornigen Tone. „Warum fehltest du mich auf so kurze Distanz?“ „Was fragen Sie mich, Sire? Meine Kugel tat wie die großen und kleinen Bälle, die Ew. Majestät jederzeit umspielen: sie salutierte! Sire, seit dem Tage von Arcole gehen Ihnen geln mit respektvoller Bewunderung aus dem Wege!" „Meinst du, Kamerad?" sprach der Kaiser gütig.„Aber sage mir, wo hast du diese Erfahrung gemacht? Wo warst du im Feuer? Du scheinst mir ein alter Knabe und tust noch den 139 Dienst des Gemeinen? Warum gab man dir die Auszeichnung des Korporals nicht?“ „Ew. Majestät fragen viel, darum werden Sie sich auch eine lange Antwort gefallen lassen müssen. Gestatten Sie?“ „Sprich, mein Alter!“ „Als man Sie noch General nann“e. Sire, da focht ich mit Ihnen in Italien und nayn teil an Ihren Siegen; ich folgte dem Preinierkonsul nach Agypten, und auch mir wurde dort der Ruhm, der ewig an Ihren Adlern hasten wird. Ich war unter denen, mein Kaiser, die Ew. Majestät als Souverän huldigten und die Kriegsfackel nach Deutschland trugen. Bei Friedland, Sire, da war es dem Sergeanten Duval beschieden, die letzten Lorbeeren zu brechen.“ Der alte Soldat sprach die Worte langsam und fast tonlos. Jetzt schwieg er und ließ den Kopf auf die Brust sinken. „Weiter, mein Alter, weiter!“ drängte der Kaiser ungeduldig. „Ich bin fertig, Sire,— die Welt und Ew. Majestät wissen, was die Devision Dupont getan—“ „Division Dupont!“ fiel ihm der Kaiser schnell und verächtlich in die Rede.„So warst du unter denen, die bei Baylen die schändliche Kapitulation unterzeichneten?“ „Ich war es. Sire,“ sprach der Soldat mit Resignation,„und weiß, daß meines Generals schmachvolle Tat auch mir die Ehre geraubt, aber—“ Der Dragoner schluchzte leise, da unterbrach ihn der Kaiser: „Und wie kamst du zu den Dragonern des Prinzen Murat?“ „Es gelang uns— meinem Leutnant Dedier und mir— der Gefangenschaft zu entfliehen, Sire. Das Verlangen, unter Ew. Majestät Adlern das wieder zu erkämpfen, was wir bei Baylen verloren, stärkte uns, und ließ uns alle Gefahren überstehen. Sire! Die Adler winken uns wieder sreundlich zu, und auch Ew. Majestät—“ „Nun?"— Der Mond zeigte sich in diesem Augenblick glänzend am Himmel, und der wackere Duval zeigte munter hinauf nach dem Himmelslicht und rief lachend: „Ich darf nun wohl schweigen, Sire? Mein Alliierter dort oben wird wohl für mich sprechen und Ew. Majestät Zorn in die Flucht schlagen!“ Der Kaiser ritt dicht an ihn heran und sah ihm einen Moment ins Gesicht. „Du empfängst bei Abendsberg das Kreuz der Ehrenlegion aus meiner Hand!" „So ist es, Sire, und das denk' ich, heilt die Ehrenwunde in meiner Brust.“ Napoleon reichte ihm die Hand mit unverkennbarer Rührung. „Ich denke wie Du, Alter, und wünsche, daß die heutige Schlacht Dir und mir Gelegenheit gibt, Deine Bravour zu belohnen.“ Der Bann wich von allen Zungen und ein stürmisches:„Es lebe der Kaiser!“ erfüllte die Lüste. Eine Stunde später wurde es Tag, und der erste Schein der strahlenden Sonne gab das Signal zum Beginn der für ewige Zeiten berühmten Schlacht von Wagram, infolge deren der Waffenstillstand von Znaim am 10. Juli 1809 unterzeichnet wurde. Sergeant Duval wurde auf dem Schlachtselde zum Leutnant befördert. Erst 1815 besiegelte er mit seinem Tode die Treue für seinen Kaiser. Das große Grab von Waterloo deckt auch dieses braven Soldaten Gebeine. Weiberlist. Humoreske von L. de Paladini. (Nachdruck verboten.) „Es wird wohl jedem von Euch schon etwas passiert sein, was den Ausspruch des seligen Ben Akiba zu einer Unrichtigkeit stempelte. Beinahe täglich ereignen sich ja Dinge, von denen man wahrlich sagen kann, daß sie noch nicht dagewesen, und ich habe heute von einer Affäre Kenntnis erhalten, von der ich behaupten möchte, daß sie durchaus originell sei.“ „Erzählen, erzählen,“ riefen wir alle, die wir um den gemütlichen Stammtisch saßen, dem Doktor zu. „Das will ich gerne, doch müßt Ihr mir versprechen, die Sache für wahr zu halten.“ Der Doktor steckte sich eine frische Zigarre an und begann: „An den verschiedensten Vorwänden, Schleichwegen, Hintertürchen ist bekanntlich die erfinderische Liebe nicht arm, dennoch war es meinem Freunde Robert— der Name ist Pseudonym, denn der Held der Geschichte ist Ihnen allen bekannt— lange Zeit nicht möglich gewesen, das Ziel seiner Sehnsuchl, die Verbindung mit seiner geliebten Ella, zu erreichen. Und vielleicht ware heute die Lokalchronik um ein Liebesdrama reicher, wenn nicht Weiberlist, die über alles geht, wie Ihr wißt, den schier unlöslichen Knoten durchhauen hätte. Robert ist Bildhauer. ein begabter Junge, aber mit dem Geldverdienen sieht es noch ein wenig knapp aus, obwohl er eine schöne Zukunft vor sich hat. Ellas Vater ist Kaufmann, der sich von Jugend auf hart plagen mußte, bis er es zu einem, allerdings sehr respektablen, Vermögen gebracht. Robert und Ella hatten sich in einer Kunstausstellung kennen gelernt, die weiteren Etappen, Liebesbriefe, Rendezvous waren auch bei ihnen die seit Olims Zeiten gewöhnlichen. Aber damit war’s auch aus. Weiter kamen sie nicht, denn Ellas Vater, dafür kannte sie ihn zu gut, würde niemals eine Ehe mit einem„brotlosen Künstler“, wie er es nannte, zugegeben haben. Das Pärchen war nahe am Verzweifeln. Kein Ausweg, kein Lichtstrahl auf dem Pfadesdunkel, wie ein Dichter sagen würde. Düstere Gedanken begannen sich beider zu bemächtigen, und erst leise, dann immer stärker regte sich in ihnen der Gedanke an ein gemeinsames tragisches Ende. Robert, der lebenslustige Bursche, schlich herum wie ein Schatten. Ellas Wangen wurden täglich bleicher. Auf Befragen ihres Vaters— ein Mutter hatte sie nicht mehr— gab sie ausweichende Antworten. Ein Geständnis hätte ihr nichts genützt. Ihr Vater hatte für derlei„romantische Grillen" nicht das mindeste Verständnis. Eines Nachmittags, kurz nach dem Speisen, saß Ella tieftraurig am Fenster. Der Vater war wie gewöhnlich in sein Geschäft gegangen, und die Einsamkeit war nicht geeignet, ihre trübe Stimmung zu verscheuchen. Plötzlich geht unten Robert vorüber, sie beugt sich hinaus und ruft ihn, dessen Blicke sehnsuchtsvoll nach ihr ausgeschaut. Er traut seinen Augen nicht. Wie? In die Höhle des Löwen sollte er sich wagen? Ein Freudenschreck durchzuckt ihn. Sollte Ella gestanden und der Alte am Ende nachgegeben haben? Mit einigen Sprüngen stand er an der Wohnungstür, wo ihn Ella bereits erwartete. Doch seine Illusion wurde bald durch einen Tränenausbruch der Geliebten gestört, welche ihm schluchzend versicherte, sie ertrage es nicht länger, das Geheimnis ihrer Liebe in sich zu verschließen. Was noch von beiden gesprochen wurde, weiß ich nicht, denn ich war nicht dabei— doch auf einmal stößt Ella, die mit Robert in der Nähe des Fensters gestanden hatte, einen Schrei aus— sie ihren Vater gesehen, der zu so ungewohn Stunde nach Hause kam. Was tun? Ihre Unvorsichtigkeit, Nobert zu sich gerufen zu haben, kompik... ihr erst jetzt zum Bewußtsein, zugleich aber Idee, welche, wie ich anfangs bemerkte, schwerlich schon einmal dagewesen. Rasch ergreift Ella eine Flasche Wasser, welche auf dem Tische stand, und begießt Robert von oben bis unten, dann drückt sie krampshäft seinen * 1 681 * — —* 7 slohen, nunmehr geheiligt erschien. Die Worte des Herrn:„Was Ihr dem Geringsten meiner Brüder tut, das habt Ihr mir getan“, waren zugleich Ausgang und Ziel aller auf die Ausübung der Cha ritas gerichteten Bestrebungen, die allerdings um so dringlicher erschienen, als ja das Christentum unter den heidnischen Kaisern zunächst die Religion der Armen und Bedrängten war. Wegen der großen Menge derselben wählten bereits die Apostel sieben Armenpfleger, späterhin Diakone genannt, die zwar auch priesterliche Pflichten zu erfüllen hatten, eine Einrichtung, die sich durch mehrere Jahrhunderte, so lange sie nämlich unterdrückt und versolgt blieb, unveränderlich erhielt, wie wir aus Tertullians berühmter Schutzschrift für das Christentum(Apologeticus) ersehen.„Jeder bringt,“ schreibt er,„an einem Tage des Monats einen mäßigen Betrag, oder wenn er will und etwas geben kann. Gezwungen wird niemand. Die Zuschüsse sind freiwillig. Nicht zu Gelagen werden sie verwendet, sondern zur Nahrung und Veerdigung der Armen, zum Unter halt dürstiger und verwaister Knaben und Mädchen, oder schwacher Greise oder Schiffbrüchiger oder solcher, die in den Bergwerken arbeiten oder auf Insein verbannt oder in Banden liegen der Sache Gottes wegen leiden.“ Die häufigen Epidemien gewährten wie den Christen überhaupt so auch den Diakonen insbe sondere reiche Gelegenheit, ihren Eiser zu betätigen. Aus den Schriften der Kirchenväter ersehen wir die beispiellose Hingebung, mit welcher sie sich ahne Unterschied des Standes und Geschlechts der Krankenpflege auch bei den gefährlichsten und ansteckendsten Krankheiten widmeten, wie in den Pesten, die zu verschiedenen Zeiten auf das Grausamste wüteten. So schreibt der Bischof Dionyius bei Gelegenheit der im Jahre 263 zu Alexandrien herrschenden Epidemie:„Viele unserer Brüder, die unablässig die Kranken besuchten, pflegten und ihnen nach Vorschrist des Herrn dienten, wurden aus übergroßer Liebe durch Ansteckung auf gleiche Weise hingerafst. Von innigem Wohlwollen hingezogen verlangten sie die Schmerzen mit den Leidenden zu teilen und für diese sich als Sühnopfer hinzugeben. Eine große Zahl trefflicher und ausgezeichneter Männer, darunter auch Priester und Diakonen und viele aus dem Volke, haben mit heißem und standhaftem Glauben, als ob eine Zeit der Verfolgung eingetreten wäre, sich selbst in diese Todesart gestürzt, hoffend, durch den Krankendienst den Lohn der Märtyrer zu erlangen; und indem sie die Kranken pflegten, die Verstorbenen hinwegbrachten und die Leichen bestatteten, folgten sie diesen nach, die sie auf den Schultern zu Grabe getragen hatten.— Die Heiden hingegen flohen selbst ihre eigenen Angehörigen, wenn die Krankheit sich zu zeigen begann; Eltern verließen ihre Kinder, der Gatte die Gattin, die Söhne ihre Väter, sobald sie die Glieder zittern und das Angesicht erbleichen sahen, ja, sie warfen die Halbtoten auf die Straße hinaus, dadurch das Übel noch verdoppelnd, weil mit der Wut der Seuche sich dann noch die Fäulnis der unbegra benen Leichen verband.“ Auch der heilige Cyprian berichtet bei Gelegenheit einer anderen berühmten und nach ihm benannten Pestepidemie zu Karthago über den Heroismus gegenüber der Verzweiflung der Heiden:„Das ist der Unterschied zwischen uns und den übrigen, die Gott nicht kennen, daß diese im Unglück verzagen und murren, wir aber durch Unglück die Kraft und den Glauben nicht allein nicht verlieren, sondern in den Schmerzen gestärkt und ermutigt werden. Wie hochherzig ist es, gegen la#k gewaltigen Andrang des Todes und der Verdutung mit unerschütterlichem Mute zu kämpfen, erhaben, in diesem Ruin des Menschengeschlechts aufrecht zu stehen und nicht mit jenen, die zu Gott keine Hoffnung haben, am Boden zu Begen!“— Alg späterhin die christliche Charitas Wohlkätigkeitsanstalten aller Art errichtete, wurde die Beaussichtigung derselben den Diakonen 138 aufgetragen, weshalb die kleineren dieser Anstalt ten häufig Diakonien genannt wurden, deren es zu Rom allein im 9. Jahrhundert 24 gab, deren Vorsteher Kardinaldiakone hießen. Viele derselben haben sich bis auf den heutigen Tag daselbst erhalten. Früh schon sehen wir neben den Männern Frauen in dem edlen Berufe tätig, von denen namentlich die Witwen eine überaus große und segensreiche Wirksamkeit entfalteten. Unter diesen bildeten sich zu diesem Behufe eigene Körperschaften(viduitas), die mit dem Namen Diakonissen bezeichnet wurden und in welche späterhin auch jüngere Frauen und Mädchen ausgenommen wurden. Diese Körperschaften erlangten so großes Ansehen, daß in der späteren christlichen Zeit die vornehmsten Damen die Aufnahme in dieselben als eine hohe Gunst betrachteten. Als jedoch mit der Ausbreitung des Christentums die Zahl der Hilfsbedürftigen immer mehr zunahm, reichten die bisherigen Einrichtungen der Pflege derselben nicht aus, und es entstanden zahlreiche Institute und Pflegerschaften, die sich alle der Ausübung der Charitas widmeten. Die ersten Anstalten zur Aufnahme Kranker waren ursprünglich nicht selbständige, lediglich für diesen Zweck, sondern überhaupt zur Aufnahme Fremder und Obdachloser errichtete Institute, die mit Kirchen und Klöstern in der engsten Verbindung standen. Es waren dies die sogenannten Tenodochien (Herbergen),„die Zufluchtsstätten der Wanderer, der Heimatlosen, der Armen, der Witwen, der Greise, der Findlinge, der Kranken jeder Art, ja selbst der Wahnsinnigen. Dergleichen befanden sich in allen Klöstern, namentlich in denen, die der Regel des hl. Benedikt folgten, ein Orden, der „nächst dem Apostolischen Stuhle, Jahrhunderte lang der Mittel= und Angelpunkt der Entwickelung und Gestaltung des Lebens in Europa gewesen und als ein Baum zu betrachten ist, aus dessen Zweigen der Kirche mehr denn 40 Päpste und eine unzählige Menge von Heiligen, Bischöfen, Sendboten und Schriftstellern erwachsen sind.“ Sie befanden sich ferner bei allen Kathedralen und Bischofssitzen, später auch unabhängig von diesen als selbständige Anstalten. Besonders zahlreich waren dieselben im Orient, wo wir besonderen Hospitälern(Tenodochien) für Arme, Pilger, Ver irrte und Aussätzige begegnen. (Schluß folgt.) = Alkoholgenuß bei Kindern. Geistige Getränke können indirekt auf das Kind und die Junend einwirken, insosern dadurch erbliche Belastung seitens trunksüchtiger Eltern sich die Entwicklung von vornherein minderwertig gestaltet und weiterhin auch durch das alkoholische Milieu des Elternhauses infolge von Pauperismus, Brutalität u. a. die Erziehung schwer ge schädigt wird. Im Folgenden kommt jedoch die direkte Schädigung der Jugend in Betracht durch den Alkohol, den sie selbst genießt. Verabreichung geistiger Getränke an Kinder aller Altersstufen ist auch heute noch geradezu allgemein verbreitet, mit mannigfachen Unterschieden je nach Landessitte. Alkohol im Säuglingsalter ist nicht selten. Vor allem, um die Kinder zu beruhigen, wird vielfach der Schnuller mit Schnaps oder Bier getränkt. Volkstümlicher Aberglaube meint, daß Wein beim Zahnen wirksam sei, oder daß er kräftige Knaben mache. Kinder vor oder in den ersten Schuljahren bekommen recht häufig und vielfach gewohnheitsmäßig geistige Getränke, leider manchmal auf die Empfehlung rückständiger Arzte. Eingehende Erhebungen bei Schülern ergaben, daß durchschnittlich eine überwiegende Mehrheit, mancherorts nahezu alle, geistige Getränke bekommen. In den oberen Klassen der höheren Schulen und in den Fortbildungsschulen nimmt dies natürlich noch zu. Zugrunde liegt der Irrglaube an die Unentbehrlichkeit und Heilsamkeit geistiger Getränke, dann auch das verbreitete geschäftliche Angebot des Alkohols mit trügerischen Vorspiegelungen(Kindermalaga, Medizinaltokayer, Kraftwein usw.), ferner auch die Nachahmungssucht und die Trinksitten. Die Virkung des Alkohols auf den unreifen Organis us ist, wie auch die vieler anderer Gifte, zweifellos noch entschieden schädlicher als auf den erwachsenen, so daß bei jenem schon geringe Mengen ein Übermaß bedeuten. Auch durch die Mutter= und Ammenmilch wird dem Säugling Allohol unter bedenklichen Folgen beigebracht. Der Alkohol im Kindesalter zieht die verschiedensten Körperorgane in Mitleidenschaft. Verdauungsstörungen und Gewichtsverlust, Lebererkrankung, selbst Säuferleber kommt nicht selten vor. Blutbrechen, chronische Nierenentzündung, Blutarmut sind öfter beobachtet. Besonders wird das Längenwachstum des Kindes beeinträchtigt, wie auch durch das Tiererperiment vielfach erwiesen ist. Besonders schwer wird das Zentralnervensystem und damit die geistige Leistungsfahigkeit betroffen. Rausch im Kindesalter ist nicht ganz selten, mehrfach starben Kinder unter Krämpfen im Rausch. Hirn= und Nervenentzündung mit Lähmungen kommen vor. Veitstanz Nervenschwäche, Säuserwahnsinn und Alkoholdegeneration. Der Kinderselbstmord und die wachsende Kriminalität der Jugend werden durch den Alko hol gesteigert. Offenkundig ist die Herabsetzung der Intelli genz durch den Alkohol im Jugendalter. Bei einmaliger Alkoholisierung erscheint das Kind manchmal geweckter und fortgeschrittener als dem Alter entsprechend, doch zweifellos auch un besonnener und minder gedächtnisfest. Bei häu figerem Genuß werden die geistigen Fähigkeiten immer mehr abgestumpft, Zerstreutheit, Unlust, Schläfrigkeit, Reizbarkeit, Keckheit und Egoismus treten hervor. Durchaus sind die Schulfortschritte bei den trinkenden Kindeur betrachtlich geringer als bei den enthaltsamen. Besonders verhänguisvoll ist die Wirkung des Alkohols gerade in den Entwicklungsjahren. Schon nermalerweise bringt die Pubertät seruelle Regun gen, Verlangsamung des Knochenbaues, sowie psychische Reizung. Da der Alkohol in dieser Hin sicht ähnliche Wirkung zeigt, bedeutet seine Ver abreichung in den Entwicklungsjahren denselben Fehler, als ob man eine Pflanze, die im Frühjahr zu sprießen beginnt, nun noch außerdem in das Treibhaus versetzen würde, wo sie wohl noch schneller treiben, aber auch um so rascher verwelken würde. Vor allem eine alkoholische Steigerung der schon normalen Lebhaftigkeit des Muskel systems iri Pubertätsalter kann die Neigung der Jugendlichen zu Gewalttätigkeitsvergehen nur steigern. Eine weitere Gefahr erwächst aus dem Alkohol für den Hang zur Masturbation wie auch zur vorzeitigen geschlechtlichen Betätigung mit den Gefahren der Ansteckung. Zur Bekämpfung ist das Wichtigste die Auf klärung. Erfreulicherweise wächst das Interesse für die hygienischen Fragen, insonderheit für den Nährwert der verschiedensten Nahrungs= und Genußmittel. Der Volks aberglaube hinsichtlich des Alkohols muß auf diesem Wege überwunden werden. Die Arzte müssen besonnener und energischer in diesem Punkte vorgehen und vor allem auch den Alkohol aus dem Arzneischatz verbannen. Die Trinksitten zu bekämpfen dient neben Aufklärung und dem Beispiel der Lehrer in mancher Hinsicht auch die Disziplin der Schulen, einschließlich der Fortbildungsschulen, die nicht nur das Lernen, sondern auch die Lebensführung berücksichtigen müssen. Die Schulärzte können segensreich die Aufgabe der Schule unterstützen. Wirtshausverbote, wie sie in mancher Hinsicht bestehen, zum Beispiel in München gegen den Bierkellerbesuch kleiner Kinder, sind nicht zu umgehen. Angesichts der durch die Strafgeseßnovelle angebahnten Strafverschärfung der Kindermißhandlung sollte .*.—. a n n H S S T 6 h E „" 5b 67—**2 1e1 135 so: Fride hatte richtig einen großen Fehler, das war ihre Eitelkeit, namentlich auf ihre ohnehin kleinen Füße, und da sie sie noch kleiner haben wollte, so zwang sie sie in noch engere Stieselchen — und das von der Vorurteilslosigkeit gehört dazu. Die versagte Begleitung, na, das war einfach— das erste Mal wurde sie von ihrer Tante abgeholt und das zweite Mal schämte sie sich wegen des Hinkens. Der schmerzhafte Zug um den Mund, bei so engen Schuhen begreiflich, nicht? So, nun komm herein, ich will sie dir zeigen, denn ich habe mir sie ausgebeten— diese Stieselchen.“ Fr. Maienmonat— Marienmonat. (Nachdruck verboten.) Der Wonnemonat Mai hat seinen Einzug ge halten und seine willkommene Herrschaft ange treten. Die steigende Kraft der Sonne webt tausend bunte Blümchen in den Rasenteppich der verjüngten Natur; die gefiederten Sänger trillern ihre Jubelhymnen in den glanzdurchwogten Ather, und in Millionen Knospen und Blüten vernimmt man das schöpferische„Werde!" Aus der Erde Schoß sprießt die Frucht des menschlichen Mühens und des göttlichen Segens; die ganze Natur zeigt sich im Blütenschmuck und in gesegneter Fruchtbarkeit, und die Erde prangt i ihrem von Sonnenstrahlen erleuchteten Braut kleide. Flur und Au, Wald und Feld sind ver körperte Genien der hehrsten Poesic geworden, welche uns mit tausend Zungen zurufen:„Menschenkinder, freueteuch!“ Und wer könnte wohl so trübsinnig und so ab gestumpft sein, wer wäre in materiellen Sorgen oder Genüssen so tief verstrickt, daß er keinen Sinn für diese natürliche Anmut hätte?! Der fromme Sinn der katholischen Kirche verbindet jedoch mit dieser üblichen Maies wonne noch eine höhere, idealere Richtung, indem sie den lieblichen Monat Mai gleichzeitig auch als Marienmonat begeht, in welchem Millionen Herzen inbrünstig und vertrauensvoll zu Maria, der Himmelskönigin, flehen, und auch zur äußer lichen Betätigung ihrer frommen Andacht die Marienaltäre, Bilder und Statuen mit frischem Grün und Blumen schmücken, die der holde Lenz bereits gezeitigt hat. Ist doch die Jungfrau Maria selbst die schönste Blume des Himmels, die„geistige Rose“, welche aus duftigem Blumenrahmen auf die frommen Beter, die sie um Hilfe und Fürbitte anflehen, gütig herabblickt. Gerade für die Katholiken hat der holde Lenz all' seine Pracht und Schätze ausgespart, wie es in den nachfolgenden Strophen eines alten Kirchenliedes so schön zum Ausdruck gebracht ist: „O Maieurose, gleichsam im Vereine Aus Kreuzesblut und Strahlen ew'ger Freude, Aus Himmelslust und unnennbarem Leide Entknosp't, erblüht in lichtem Glorienscheine. Laß schwelgen uns an deinem Duft, o Reine, Laß jubeln uns, du schönste Augenweide, Laß lieben uns, daß falsche Lieb' wir meiden, Und dir geweiht, auch bleiben stets die Deinen! Wie stärkt dein Duft, du wundervolle Blüte, Ein jedes Blatt enthüllt uns lichte Wahrheit, Ein jeder Hauch ist Kost und Himmelsgüte. Ein jeder Blick auf dich gibt Freud’ und Klarheit, Und aus des Kelches unerschöpftem Grunde Reicht uns die ew'ge Lieb' die Hand zum Bunde. Seitdem die schöne Sitte, der Gottesmutter den Maienmonat zu weihen, um die Mitte des vorigen Jahrhunderts von Italien aus sich nach Frankreich, Deutschland und weiterhin verbreitete, seitdem wetteisert man in Deutschland besonders, der Himmelskönigin einen Altar zu bauen und ihn mit den schönsten Blüten, die der Frühling bietet, zu schmücken. Aber nicht nur in den Kirchen und in den Familien, sondern auch in unseren Herzen soll der Gottesmutter ein Altar errichtet werden. Wir wollen ihn mit Blumen schmücken, die schöner und unvergänglicher sind, als die Maiblüten in der Natur, nämlich mit Tugenden und guten Werken. Die Herzensreinheit ist ja zu vergleichen mit dem Schneeeglöckchen, das schon seinen weißen Kelch entfaltet, wenn kaum der Schnee von den Fluren gewichen ist, mit dem tauduftigen Maiglöckchen, das an zartem Stengel schwankt, mit der weißen Lilie, dem Sinnbild der Unschuld, und dem Edelweiß. das hoch auf den Bergen, hoch über dem wüsten Treiben der Welt seine weißen Blütensterne für den Himmel entfaltet. Demut und Bescheidenheit predigen uns Veilchen und Resedas, die im Verborgenen blühen und ohne Prunk süßen Duft verbreiten. Mit solchen und anderen Blüten sollen wir den Maialtar unserer Herzen schmücken. Maienglück. Jos. Sonnenstei n. (Nachdruck verboten.) Es bringet Blüten jedes Der Lenz in Feld und Hagen, Die schönsten aber spendet er In holden Maientagen. Da zieht es mich mit Macht hinaus, Einaus in blaue Ferne, Frau Sonne gibt mir hold Geleit, Da mag ich wandern gerne. Die Blumen blühn in holder Pracht Auf Höhen und im Grunde; Sie warten mein, ich pflücke sie In selig froher Stunde. Die Drossel auf dem Tannenzweig Singt bang ein Lied vom Scheiden; Das klingt so weh; die Blümlein traut Die Sängerin soll meiden. ### klage nicht, ein schönes Los Den Blumen ist beschieden; Ich trage sie mit stiller Freud' Hin in des Kirchleins Frieden. Dort schmücke ich Mariens Bild Mit innigem Behagen, Und was mein Herz bewegen mag, Darf ich der Mutter sagen. Sie schaut mich an so bold und mild, Ihr Kindlein auf den Armen; Aus ihrem Mutterauge spricht Ein zärtliches Erbarmen. Drum weil ich gern im Monat Mai In dieses Kirchleins Frieden, Dort wird, so fern der wirren Welt, Mir stilles Glück beschieden.— Luther als Lobredner Mariens. Daß Dr. Martin Luther auch nach seinem Abfalle(1517) noch manches Schöne über Marie gesprochen und geschrieben hat, ist bekannt, Er konnte ebensowenig seine katholische Vergan genheit in dieser Beziehung sofort verleugnen, wie die vernünftige Menschennatur, die die Verehrung und Hochschätzung, die sie einem Kinde zollt, auch unwillkürlich aus die Mutter überträgt. Wenn wir eben Christum als Gottessohn anbeten, wenn wir ihn verehren und lieben, wie sonst niemanden auf der Welt, dann dürfen wir Maria, seine Mutter, aus der er seine menschliche Natur angenommen, doch wahrlich nicht unbeachtet in der Ecke stehen lassen. Freilich sie anbeten, wie ihren Sohn, das dürfen wir nicht und tun wir auch nicht, aver eines müssen wir, sie verehren als Mutter Christi; das ist zu menschlich, zu natürlich. So war denn auch Luther in den ersten Jahren seines Abfalles die Marienvereh rung noch geläufig; erst später hat er sich, wie es seine ganze innere Entwicklung mit sich bringen mußte, auch in diesem Punkte in schroffen Gegensatz zur katholischen Kirche und ihrer nahezu fünfzehnhundertjährigen Praxis gestellt. Aus dem neuen monumentalen Lutherwerk(Grisar, Luther, Freiburg 1911/12, 3 Bde., 1. und 2. Aufl.) seien nur kurz einige Marien=Stellen aus Luthers „besserer" Zeit vermerkt. Im Jahre 152., also vier Jahre nach seinem Abfalle, hatte Luther eine Auslegung des Magnisikats veröffentlicht. Darin tituliert er die heiligste Jungfrau„hochgebenedeite Mutter Gottes, hochgelobte Jungfrau Maria“. Er ruft auch am Eingange ihre Hilfe zu seiner Arbeit an mit den Worten:„Die selbige zarte Mutter Gottes wollt mir erwerben den Geist, der solchs ihr Gesang möge nützlichen und gründlich auslegen.“ Daß das rechte Verstehen des Magnisikats„nit allein leuchte und rede, sondern brenne und lebe in Leib und Seel; das verleihe uns Christus durch Fürbitt und Willen seiner lieben Mutter Maria. Amen,“ so wünscht er am Schlusse.(Grisar, Luther 2. Bd., S. 571.) Im selben Magnisikat findet sich die Stelle: „Anrufen soll man sie(Maria), daß Gott durch ihren Willen gebe und thu, was wir bitten.“ (a. a. O. S. 796.)— Er führt ferner in derselben Schrift verschiedenes über die Herrlichkeit Marias aus, von der niemand Größeres sagen könne, als daß sie Gottes Mutter sei,„wenn er gleich so viel Zungen hätt, als Laub und Gras, Stern am Himmel und Sand im Meere ist.“(3. Bd. S. 402.) „Ihr wisset,“ schreibt er 152.,„daß gar tief in die Herzen der Menschen gebildet ist die Ehre, die man tut der Mutter Gottes, also tief auch, daß man darwider nicht gern höret reden, sondern allein mehret und größer macht.“(2. Bd., S. 797.) Selbst die höchste Auszeichnung, welche die Kirche in Maria anerkennt und preist, die Unbefleckte Empfängnis. d. h. die Freiheit von der Erbsünde vom ersten Augenblick des Daseins ihrer Seele an, nahm er selber anfänglich noch lange an.„Er bekannte,“ wie Grisar(a. a. O. S. 572) schreibt,„diese von den katholischen Schulen überlieferte Lehre, die erst viel später dogmatisiert wurde, auf folgende Weise 1527 in einer Predigt, gehalten„am Tage der Empfängnis Mariä der Mutter Gottes":„Man glaubt mildiglich und seliglich, daß die Eingießung der Scele (Mariä) ohne Erbsünde sey zugegangen; so daß im Eingießen der Seele sie auch zugleich mit von der Erbsünde sey gereinigt worden und mit Gottes Gaben gezieret, zu empfahen eine heilige Seele, ihr von Gott eingegossen; und also den ersten Augenblick, da sie anfing zu leben, war sie ohne alle Sünde.“... In einer Schrift von 1521 sagte er: Maria hat nicht allein Gottes Gebote völlig zu erfüllen vermocht, sondern auch„von Gott soviele Gnade erhalten, daß sie ganz davon angefüllt war, wie wir annehmen“. Ebenso nahm Luther die immerwährende Jungfrauschaft der Mutter Gottes an. Grisar(a. a. O. S. 797) schreibt:„Maria war(aber) nach ihm Jungfrau vor, in und nach der Geburt, und noch in seinen letzten vor dem Tod zu Eisleben gehaltenen Predigten hebt er diese beständige Jungfrauschaft hervor, sagt, sie sei„reine und keusche Magd“ geblieben, und bewundert ihre Demut, da sie, obgleich sie„die allerheiligste und reinste Jungfrau gewest“, doch nach der Geburt in den Tempel dem Gesetz gemäß zur Reinigung ge kommen sei.“ Kt. Eines Bischofs Versehgang. Vom Sitze aus konnte er mit seinen klaren, scharfen Augen die ausgezogene Menge beobachten, und es entging ihm nicht, wie auf einmal eine Bewegung durch sie hindurch ging, und fast glaubte er aus der Ferne den Ruf von aller Lippen zu vernehmen:„Er kommt, er kommt!“ 3 8 E 55 80 — Ja, er kam, und nachdem er ehrfurchtsvoll das Kruzifir geküßt, das der Pfarrer ihm entgegenreichte, setzte der Zug sich zur Kirche zurück in Bewegung. Unter dem Baldachin schritt der Oberhirte, auf den beim Empfang aller Augen gerichtet gewesen. Jetzt schauten die andern alle vor sich, der Kirche entgegen; aber zwei Augen waren unaufhörlich dem Bischof zugewandt, und sie leuchteten um so heller, je näher er kam.„Vater Christoph“ wandte keinen Blick von ihm ab. Und als er nun ihm fast gegenüber gekommen war, da fuhr es ihm durch die Glieder; er meinte, aufstehen zu müssen, um niederzuknien und den bischöflichen Segen zu empfangen. Doch nein, es ging ja nicht, kein Gedanke daran! Und wenn auch das Herz ihm schneller schlug vor Freude, nach außen kundgeben konnte er sie auf keine Weise; o wie tat ihm das so weh in diesem ihn tief ergreisenden Augen blick! Da schaute der Bischof auf, und mochte er vielleicht seine Lage und seine Gefühle ihm aus den Zügen abgelesen haben, liebevoll und überaus freundlich lächelnd winkte er ihm zu, und dann erhob er segnend seine Rechte dem hochbeglückten Greise entgegen... Die Prozession zog vorüber. und bald war der letzte in der Kirche verschwun den. In Gedanken versunken saß der„alte Chri stoph“, da, ein Dankgebet kam leise über seine Lippen für jenen Blick und jenen Segen. Und als dann seine Kinder zurückkamen, da ließ er sich von ihnen möglichst genau die Ansprache des neuen Bischofs erzählen und hatte seine helle Freude daran, daß sie die eindrucksvollen Worte schön wiederzugeben wußten, und meinte schließlich: „Nun hab' ich heute Abend doch noch nicht viel versäumt...; den Segen aber hab' ich sogar für mich allein bekommen, ihr nur mit all den andern zusammen...; also das war der neue Bischof Paulus,“ fügte er dann noch langsam hinzu, als wollte er sagen:„von dem ich schon so viel gehört, und auf dessen Empfang ich mich so kindlich gefreut hatte.“ Die Feier der heiligen Firmung war vorüber, die Predigt beendet, und nun sollte die Prozession sich schon ordnen, den Oberhirten feierlich zum Pfarrhause zuruazugeleiten. Da plötzlich kommt ein Knabe durch die Neihen gelaufen und wendet sich an den Pfarrer:„Möchten gleich zum Vater Christoph kommen, Herr Pastor! Der hat einen Schlag bekommen; der Doktor sagt, er ist über ein paar Stunden schon tot.“— Das hat er gestern abend nicht gedacht, als er ihm sagte, er wolle übermorgen„sein Fest“ halten; also nur schnell! Auf seinem Gesicht war die Bestürzung zu lesen. „Was gibt es da für eine Trauemachricht. Herr Pfarrer?" flüsterte ihm teilnehmend der Bischof zu.„Ich werde zu einem Sterbenden gerufen, zu dem ehrwürdigen Greis von gestern abend; ich er zählte ja von ihm, und jetzt hat er einen Schlag anfall bekommen. Ich will nicht säumen.“ Und schon wollte er die Stufen des Altares hinan, das heilige Sakrament zu holen; da bittet der Bischof: „Lassen Sie mich es tun!“—„Wie, Bischöfliche Gnaden." antwortete der Pfarrer verwirrt.„wollen selber es tun?"—„O ja, das würde mir eine große Freude sein!“ Und kurz entschlossen nimmt er das heilige Sakrament, und dann gibt der Pfarrer ein Zeichen, die Prozession solle sich in Bewegung setzen. Die Leute können sich im ersten Augenblick nicht erklären, was das denn werden solle; da geht es bald leise von Mund zu Mund: „Vater Christoph stirbt, es geyr zu ihm.“ Und beides setzte das Volk in ergreifende Verwunderung, das Sterben des alten Dorfvorstehers und der Versehgang seines Bischofs. So wird also aus dem beabsichtigten festlichen Rückzuge des Oberhirten ein feierlicher Zug„des im Sakramente verborgenen obersten Hirten und Bischofs unserer Seelen,“ wie der heilige Petrus ihn nennt. Vor dem Hause macht der seltsame Zug Halt, und andächtig kniet die Menge zu beiden Seiten des Weges und läßt das hl. Sakrament vorüber. Noch in vollem Ornat erscheint der Bischof im Krankenzimmer, und voll Befremden schaut der Sterbende ihn für einen Augenblick an; dann hat 136 er gleich erraten, wie dieses Glück ihm gekommen ist, und nur schwach stammelte er ein Dankesgebet: ## Gott, o Gott!“ Uno nun legt er seine letzte Beichte ab, empfängt aus den Händen des Bischofs die letzte heil. Kommunion, die heilige Olung und schließlich voll Andacht und übergroßer Freude den bischöflichen Segen, der am Tage zuvor ihn so hoch beglückt hatte. Zum Abschied reichte der Oberhirt ihm die Hand, und eine Dankes= und Freudenträne fließt auf sie nieder; ein letztes Lebewohl,„Beten Sie für Ihren Bischof, auf Wiedersehen am Throne Gottes!“ Draußen stand noch immer andachtsnall die Menge; keiner war von seiner Stelle gewichen, und wie sie da standen und dann wieder zur Kirche zurückgingen, da verrichteten sie alle ein inständig Gebet für den Sterbenden— und für ihren Bischof, dem sie alle sich zur tiessten Dankbarkeit verpflichtet glaubten. Am Nachmittag sollte die Weiterreise vor sich gehen; aber eine Stunde zuvor schon stand das ganze Volk an dem Pfarrhause, um noch einmal den scheidenden Oberhirten zu begrüßen. Da tönt, kurz bevor die Glocken ihn den Abschied läuten, vom Turme her der dumpfe Ton der Totenglocke in dreimaligem kurzen Anschlage; es war das „Scheidezeichen"; wem es galt, errieten sie so gleich. Eben vor dem Scheiden des Bischofs hatte derjenige von ihnen Abschied genommen, der viele Jahre unter ihnen geweilt und für alle gesorgt hatte wie ein Vater. *** Die Erzählung beruht auf einer wahren Be gebenheit, die sich vor nicht gar zu langer Zeit bei einer Firmungsreise in der Rottenburger Diözese zutrug; der Bischof ist der als Gelehrter im ganzen katholischen Deutschland hochgeschätzte Bischof Dr. Paul Wilhelm von Keppler. Maienblüten. Skizze von Edith von Claar. (Nachdruck verboten.) Im Maien war's, als der junge Gelehrte, der so gerne Busch und Wald, Feld und Roin durchstreifte und alle die herrlichen Kunstwerke des Schöpsers bewunderte und in ihrem Anschauen hohes Entzücken empfand, hinwanderte zu dem stillen Wallfahrtsorte, der geweiht ist der wunder schönsten Himmelsblüte, der Jungfrau, von der die Gläubigen mit Jubel singen: „Du schönste Blüt' auf Gottes Au, Maria, sei gegrüßt.“ Das Wallfahrtskirchlein liegt seitwärts vom Rheine, mitten in einem Tale der Ausläufer des Taunus, in einem herrlichen Fleckchen Erde. Nachdem man durch Weinberge gewandert ist, kommt man zur Höhe, wo Wiesen und Felder sich ausdehnen, bis man plötzlich vor dem kleinen Tale steht, in dessen Mitte das Kloster der Söhne des hl. Franziskus und das kleine, der Gottesmutter geweihte Wallfahrtskirchlein liegt. Die Talabhänge sind mit Buschwald bestanden, in dem die rührigen Hände der fleißigen Mönche den heil. Kreuzweg mit prächtigen Stationskapellchen geschassen hatten. Seitwärts des Kirchleins dehnt sich ein Platz unter rauschenden Buchen aus. Hier versammeln sich oft Hunderte von Pilgern und lauschen den begeisternden Predigten der Patres. Wenn man dann nach diesen Belehrungen den Kreuzweg wandert, still im Gebet, bis oben zur Höhe, von der das Kreuz weithin leuchtet, dann fühlt das Auge beim Anblick des herrlichen Landschaftsbildes sich entzückt und im Herzen quillt es jubelnd empor in dem bewundernden Danke: „Du gütiger Gott, wie schön hast du die Welt gemacht!“ Und wenn erst über diesen Büschen und Bäu men, über diesen Wiesen und Hängen die Maien blüte liegt, dieser bräutliche Schmuck der Erde, dieser Abglanz der Reinheit und Schönheit des Himmels, dann ist das Gebet der Pilger eine Jubelhymne zum Lobe des Schöpfers und zu Ehren der wunderbarsten Blüte in der Ewigkeit. Nicht trennen kann man sich von dem Bilde und wenn man's endlich muß, so geschieht es mit dem festen Vorsatze wieder zu kommen zur Matenzeit und wieder mit einzustimmen in den blühenden Maienjubel zum Preise des Schöpsers und der Maienkönigin. Als der junge Mann dort oben stand und sinnend über die blühende Welt schaute, da traten neben ihm eine ältere Dame und ein junges Mädchen. Hell äußerte letzteres sein Entzücken über das Blütenmeer, das, vom Maiensonnenschein bestrahlt, sich weithin ausbreitete. „Wenn's doch nur immer so bliebe!“ rief das Mädchen entzückt. Da entfiel ihm ein Blütenstrauß; er rollte den Abhang hinunter und blieb unter einer von weißen Blüten übersäeten Dornenhecke hängen. „Wie schade,“ bedauerte das Mädchen,„ich habe den Strauß gepflückt, um ihn der Mutter Gottes zu bringen.“ „Gestatten Sie, daß ich das verlorene Blütenbüschel wiederhole,“ meinte der junge Gelehrte, und schon balancierte er den steilen Abhang hinab. Nicht ohne Mühe entwandt er den Dornen den Strauß und kletterte auf Händen und Füßen nach oben, wo er dem jungen Mädchen die Blüten überreichte. Wie man ihm dankte und sich entschuldigte. Und nun blieben sie zusammen; sie überreichten der Gottesmutter im kleinen Kirchlein die Blüten, aber auf dem Heimwege, da pflückten sie wiederum viele Blumen und Blüten, um noch zu Hause sich des Maienschmuckes zu erfreuen. In die Her zen der jungen Menschen war leise die schönste Maienblüte eingezogen, die Blume der reinen und innigsten Liebe. *** Wieder war es Maienzeit. Wieder blühte es wunderbar in Feld und Wald und Wiese. Wiederum lag über dem Wallfahrtswinkel der herr liche Duft der Maienblüten. An einem stillen Tage, an dem wenige Pilger dort weilten, kniete vor dem Altar ein junges Paar, geschmückt mit der Myrte der Reinheit; des Priesters Segen schloß ein Herzensbündnis. Und sein Wunsch war: „Möge die Maienkönigin auf diesen Bund die Blüten ihrer Güte streuen!“ Hand in Hand stiegen sie bei innigem Gebete von Kapelle zu Kapelle bis hinauf zur Kreuzes höhe. Da lag sie wieder vor ihnen, die strahlende, blühende Maienwelt! Wie ihre Herzen pochten, wie ihre Augen erglänzten! Das junge Weib lehnte den Kopf an des Gatten Schulter und bat: „Komm' laß’ uns dem lieben Gott und der Himmelskönigin danken, daß sie uns diesen schönen Maientag beschieden. Laß' uns die Himmelsblüte bitten, daß ihre Hilfe und Fürsprache unserem ganzen Leben den Glanz der Maienblüte gebe!“ Still knieten sie nieder und der Blütenduft des innigen Gebetes stieg aus ihren Herzen. *"* Maienblüten schmückten wieder die Erde. Ihr Duft umschmeichelte auch das kleine Haus in dem Vororte der großen Stadt am Rhein. Er drang durch die weitgeöffnete Tür der Veranda und senkte sich auf das bleiche Antlitz des jungen Weibes, auf das weiße Gesichtchen des kleinen Wesens in seinem Arm, die beide so still und regungslos mitten in Blumen gebettet ruhten. Zu ihren Häupten stand umgeben von Lichtern das Kreuz des Erlösers und dicht daneben kniete schluchzend der junge Gatte und Vater, den Kepf tief gebeugt auf die Blüten, die seines geliebten toten Weibes Haupt umgaben. Lange kniete er dort und heiße Tränen rannen aus seinen Augen. Doch da umschmeichelte auch ihn der Maienblüten Dust und leise zog Tröstung in sein Herz. 137 „Was klagest Du?“ lispelten die Blumen. „Siehe Dein Weib und Dein Kind sind jetzt weit schöner als wir. Wunderbare Maienblüten im Garten Gottes! Blüten am Throne der Maienkönigin!“ Da stand er auf, küßte seine lieben Toten und streute noch mehr Blüten über sie. „Die besten Blüten soll Euch mein Herz geben; immer soll mein Gebet mich mit Euch vereinen im Kranze der Maienblüten!“ *** Viele Jahre sind vergangen und so manche Maienzeit ist dahingeschwunden. Immer kehrt sie wieder und immer bringt sie neue herrliche Blüten. Der kleine Wallfahrtsort, der Maienkönigin geweiht, ist noch schöner geworden durch den Fleiß der Söhne des hl. Franziskus. Doch nicht vermag ihr Wirken den Schmuck zu erzielen, den im Maien Gottes Huld über das Tal ausschüttet, immer ist es am schönsten dort, wenn man das Lob der Maienkönigin singt. Ist während des ganzen Jahres der Schmuck des Altars im Wallfahrtskirchlein, der geweiht ist der hl. Gottesmutter, schön, dann ist er aber im Mai herrlich und entzückend. Dafür sorgt der alte Pater Anselmus, der vor Jahren nach dorten kam und auch dort blieb. Wenn der Mai kommt, dann schmückt er den Altar mit den prächtigsten Blumen, die er im Treibhause zieht, mit den schönsten Blüten aus Wald und Feld. Und wenn man ihn fragte, weshalb er das tue, dann antwortete er:„Der lieben Mutter Gottes zu Ehren und zum Gedenken an meine Himmelsblüten.“ Dann kniete er, so oft es seine Zeu iym gab, vor dem Altare in innigem Gebete. Auch heute war er in den Mittagsstunden dort gewesen, dann war er den heiligen Kreuzweg gegangen bis zur Höhe und hier hatte er lange sinnend hinabgeschaut auf die blühende Welt. Dann war er am Fuße des Kreuzes niedergesunken in heißen Gebeten. „Du liebe Maienkönigin, bitte Deinen Sohn, der mir seine Gnade während eines langen Lebens gegeben, daß er mich vereine mit den Maien blüten, die er mir einst geschenkt, meinem Weibe und meinem Kinde, die sicher herrlicher erblüht sind in Deinem Schutze, als es je unter meinem schwachen Schutze hätte geschehen können.“ Immer inniger ward sein Flehen. Als das Abendglöcklein zum Gebete rief, da fehlte Pater Anselmus. Man suchte ihn an seinem Lieblingsplatze, oben auf der Kreuzeshöhe. Da lag er am Fuße des Kreuzes, das er umfaßt hielt. still und bleich. Über seine Züge war ein heiliger Friede gebreitet. Leise rauschten die Zweige des wilden Kirschbaumes, der das Kreuz umschattete; er sandte seine Blüten hernieder auf den Toten— Maienblüten! Gedanken über Mensch und Christ. Du hast von den alten Heiden erzählen hören. Wos meinst du, waren sie gut oder schlecht? Hatten sie Gottes Bild an der Seele oder nicht? Den Verstand, Waffen des Krieges zu schmieden und Geräte des Friedens? Die Kraft, die Erde zu beherrschen? Familien und Staaten zu gründen, Kunst zu üben und die Geheimnisse der Natur zu erforschen? Haben sie ihre Kinder erzogen und sich um deren Zukunft bemüht, Edelsinn und Gastfreundschaft geübt, das Wort gehalten und ihr Leben fürs Vaterland dahingegeben? „Ja, alles das haben sie getan. Anch ihnen galt die Botschaft: Beherrschet die Erde.“ Aber was fehlte ihnen denn? Sie wußten und fühlten daß ihnen etwas fehlte; das ist keine Frage. Sie kamen mit dem Leben nicht zurecht. Sie wurden je länger je mehr mißmutig, unzufrieden, verzagt. Ihre Seele kam nicht auf ihre Rechnung, war unzufrieden mit dem Dasein. Aller wirtschaftliche Fortschritt, alle Beteiligung am politischen Leben, alle Herrlichkeit der Kunst. aller Reichtum selbst des raffiniertesten Genusses konnte ihre Seele nicht befriedigen. Was dieser Seele fehlte? Die tiefste Begründung des Lebens.„Wozu leben, schaffen, arbeiten, politisieren wir? Welchen endgültigen Zweck hat das alles? Ihre Seele verlangte im tiefsten Wesensgrunde nach Gott, nach Ewigkeit, Unsterblichkeit. Ihre lebendige Einbildungskraft schuf Götter, innerweltliche Götter. Machte aus den blinden Kräften der Natur, aus dem sausenden Sturmwind, dem zuckenden Blitz, dem leuchtenden Tagesgestirn und dem milden Gestirn der Nacht Personen, Gottheiten; dachte sich eine Gottheit der Familie. eine Gottheit des Staates und betete gar den Römerkaiser an als den lebendigen sichtbaren Vertreter des innerweitlichen Staatsgottes. Aber so reich und bunt ihre Dichter auch diesen Götterhimmel ausgestalteten: er befriedigte sie nicht. Ein innerweltlicher Gott kann nicht befreien, nicht erheben, nicht ewig beglücken. Er ist ein Gespenst. aber kein Gott; ein Aberglaube, aber kein erhebender, freudig machender Gott. Da tritt der Apostel Christi in die Heidenwelt und verkündet ihr den überweltlichen Gott, den Vater unsers Herrn Jesu Christi. Er ist nicht ferne, kein Gott, der über den Wolken seinen Thron hat; sondern der Gott, dessen Geist die ganze Welt durch dringt und umschließt:„In ihm leben wir benegen wir uns und sind wir.“ Damit geht den Heiden ein neues Licht und Leben auf. Nicht den Naturkräften dienen, nicht der Staatsgottheit, nicht für die Vergänglichkeit arbeiten, sondern für das lebendige, ewige Lebensprinzip für den Gott, in dem wir leben, uns be wegen und sind. Für den Gott, der die Macht und den Willen hat, das Leben ewig zu machen. Ja das ist ein Lebensinhalt, eine Lebensaufgabe, die menschenwürdig, nein, übermenschlich ist. Das entlastet den Geist. Ewiges Schauen der göttlichen Herrlichkeit, ewiger lebender Besitz, ewige Mitteilnahme an Gott, der da ist Geist und Tat, ewiger Dienst in der Weltregierung: das ist wahrhaftig der Mühe wert, um diesen Preis hier auf der Erde sich einzusetzen in Arbeit, Mühseligkeit, Leiden und Tod. „Ja, aber die Kraft— die sittliche Kraft, diese Lebensaufgabe zu erreichen— ist in uns nicht der Trieb des Fleisches der uns niederzieht? Der uns tagtäglich zum Bewußtsein bringt daß wir Erzeugnisse der Erde und des Stoffes sind? Sind nicht Lüste und Begierden in uns, die stärker sind als unser bestes Wotlen? So haben die Heiden gefragt, so hat ein Augustinus gefragt als in ihm das richt des Glaubens bereits ansgegangen war. Gewiß, es gilt den sittlichen Kampf ums Himmelreich. Aber der Gott, der euch zur Verwirklichung, zur Erringung des Himmelreichs ruft durch die Stimme seines Sohnes, der will in eurer Seele sebst die Kraft sein, das Himmelreich zu erringen. Seine Gnade ist wirksam in allem, die guten Willens sind, die wahrhaft kämpfen und streiten ums Himmelreich. Ihr könnt alles in dem, der euch stärkt. „Und wie und wo finden wir diese sittliche Kraft?“ In Christus und seiner Kirche. Seine lebendigen Glieder müßt ihr werden in Taufe, Gebet und Sakramenten. Er will euch Kraft sein, eure Seele durchglühen mit seiner Gnade, ein neues Leben in euch schaffen, die alte Schuld austilgen, daß ihr Gottesdiener werdet. Das also ist das Neue, das der Menschheit in Christo zuteil ward: Licht und Leben, Licht. das Erdenleben als etwas Großes zu erfassen, als, einen kostbaren Schatz für die Ewigkeit, und Leben d. h. Kraft, die Welt und Niedrigkeit zu überwinden um des Himmelreichs willen. Seien wir Christen, liebe Freunde, seien wir fügsame Kinder der katbolischen Kirche, nicht bloß dem Worte und Lippenbekenntnis nach, sondern in unsern innerlichen, geistigen Leben, im Glauben felsenfest und unerschütterlich, und unüberwindlich in der Liebe, welche um das ewige Leben ringt. Armen= und Kranke Geschichtilche Studie von Dr. Karl Kuntze. (Nachdruck verboten.) Die Nationen des Altertums, Heiden sowohl als auch Juden hatten keine geordnete, regelmäßige Armen= und Krankenpflege. Wunderbar! Dieselben Völker, die in Wissenschaften und Künsten unsere Lehrer gewesen und zum Teil noch heute unerreichte Vorbilder geblieben sind, deren Überseinerung, deren Meisterschaft in dem Genusse und der Ausbeutung des irdischen Daseins sprichwörtlich geworden; dieselben Völker, aus deren Mitte so große und berühmte Weise und Denker hervorgegangen, sie hatten kein Gefühl des Erbarmens für die Armen und ihre Gebrechen, sie kannten nicht das Gebot:„Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst.“ Der Grund dieser mit dem Staatsleben der genannten Völker in grellem Widerspruch stehenden Erscheinung ist in den sozialen Einrichtungen derselben, namentlich in der gesetzlich gebilligten Srtaverei zu suchen, in der Millionen Menschen zu leben gezwungen waren. Die Sklaven, obschon Menschen, wurden doch nur als Sachen betrachtet und behandelt, sie waren gewissermaßen Tiere in Menschengestalt, denen jeder Menschenwert gesetzlich abgesprochen war, daher der Herr sie nach Belieben verstümmeln oder töten durfte. Die Sklaverei war allerdings ein Hauptmittel, um einem Hauptgebrechen unserer Zeit, der übergroßen Armut, zuvorzukommen, und zwar nicht bloß bei den Griechen und Römern, auch bei den Agyptern und Juden konnten sich die Armeren im Notfalle auf eine bestimmte Zeit in freiwillige Sklaverei begeben. Zwar wurden die armen Bürger unterstützt, wie auch in den Zeiten der Not Verteilungen von Geld und Getreide stattfanden, aber alles dieses läßt sich mit den Einrichtungen, die das Christentum späterhin ins Leben rief, weder seinem Umfange, noch seinem Sinne nach vergleichen. Ein zweites Mittel, der Armut zu entgehen, war der Kindermord. der in erschreckender Weise verübt ward, wie er noch heute zu demselben Zwecke bei heidnischen und mohammedanischen Völkern verübt wird. Jede Seite der uns überlieferten Dokumente des Altertums gibt die deutlichsten Belege für die gefühllose Härte und die kalte Gleichgültigkeit des Heidentums, dem der Charaktei der„Humanität“ trotz aller seiner Bewunderer entschieden abgesprochen werden muß. Die eingehendsten Untersuchungen tüchtiger Forscher haben übereinstimmend nachgewiesen, daß das Altertum keine öffentlichen Anstalten für die Armen und besonders für die armen Kranken gehabt habe, daher auch das Erstaunen, von dem die Heiden bei dem Anblick der ersten von den Christen errichteten Institute ergriffen wurden und der Eifer, mit dem heidnische Kaiser dem gegebenen Beispiele folgten. Die Valetudinarien oder Anstalten zur Aufnahme kranker Sklaven oder Gladiatoren dienten lediglich im finanziellen Interesse des Skla venbesitzers dazu, den von harter Arbeit Erschöpf ten Ruhe zur Gewinnung neuer Kräfte zu verleihen. Versorgungsanstalten für Arme und Sklaven zu errichten, wäre in der antiken Welt ebenso widersinnig gewesen, als in der christlichen Zeit eine milde Stiftung für gebrechliche Haustiere erscheinen würde. Das Gebot der Nächstenliebe praktisch zu betätigen, blieb dem Christeutum vorbehalten, mit dessen Entstehung die Wiedergeburt der Menschheit beginnt, indem es die Fesseln der Knechtschaft brach, in denen jene bis dahin geschmachtet hatten. Das Christentum erkannte und würdigte in jedem Menschen das Ebenbild Gottes, versammelte alle ohne Anterschied des Standes als Brüder und Schwestern um denselben Tisch des Herrn und slößte ihnen die Liebe zur göttlichen Charütgs ein, so zwar, daß die Armut, verachter zuvor und ge Vierter Jahrgang. Feierstunden. Unterhaltungsbeilage zum Westsälischen Volksblatt und Sauerländer Tageblatt. Samstag, 3. Mai 1913. In der Sonntagsnummer des Westfäl. Volksblattes beginnen wir mit dem Abdruck eines neuen wertvollen Romans „Das Typfräulein". Von Gertrud v. Stokmans. Es ist eine Geschichte voll köstlichen Humors. Eine junge Grafentochter, die völlig unabhängig ist, geht in Vertretung eines„Typfräuleins" als Privalsekretärin auf ein altes Schloß, um bei der Ausarbeitung einer Familiengeschichte behilflich zu sein. Hier erlebt sie nun gar merkwürdige Dinge, und man verfolgt deshalb die flotte Schilderung dieser Vorgänge mit steigendem Interesse. Wir sind überzeugt, daß dieser Roman den ganz besonderen Beifall unserer Leser und Leserinnen finden und unserem Blatte wieder neue Freunde zuführen wird. Wir bitten überhaupt unsere verehrlichen Leser und Leserinnen, ihre Freunde und Bekannten ganz besonders auch auf die Romane des„Westfälischen Volksblattes“ aufmerksam zu machen und sie zu einem Abonnement auf unsere Zeitung zu veranlassen. 1 Prof. Erich Schmidt F. IKN Pret. Gr. Etich Schmldt Professor Erich Schmidt, der berühmte Literarhistoriker der Berliner Universität, ist in seiner Wohnung an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Er wäre am 20. Juni sechzig Jahre alt geworden. Erich Schmidt war 1853 in Jena geboren, studierte in Graz. Jena und Straßburg und habilitierte 1875 als Privatdozent für Literaturgeschichte in Würzburg. Er war dann Professor in Straßburg und Wien und 1885 Direktor des GoetheArchivs in Weimar. 1886 wurde er Nachfolger Scherrers. Sein Standard Werk über Lessing, die Sammelbände seiner„Charakteristiken“, seine Ausgabe des„Urfaust“, den er entdeckt hatte, zahllose meisterhafte Schriftten, Abhandlungen und Ausgaben zeugen von seiner schöpferischen Kraft. Die Goethe=Gesellschaft wählte ihn zu ihrem Präsidenten, außerdem war er der Begründer und Vorsitzende der Berliner„Gesellschaft“ für deutsche Literatur“. der Umgegend von Durazzo auch alte Wappenschilde gefunden haben, die diese Legende zu bestätigen scheinen. Alle diese Einzelheiten zeigen, daß die Familie, deren Oberhaupt Essad Pascha ist, auf patriotische Traditionen gestützt im Lande ein ungewöhnlich grobes Ansehen genießt. Ihre Abstammung von der Familie Skanderbegs aber ist ihr vermeintliches Anrecht auf seine Erbschaft und auf die Herrschaft über ein selbständiges Albanien. Darf ich Ihnen meinen neuen Teilhaber vorstellen? C. K. Ein Besuch bei Essad Pascha. (Nachdruck verboten.) Der bekannte französische Balkankenner GabrielLouis Jaray, der vor etwa 2 Jahren, in den Tagen der albanischen Unruhen, Albanien kreuz und quer bereist hat, veröffentlicht im Temps eine interessante Schilderung des Besuches, den er damals Essad Pascha in dessen Heimatsort Tirana abgestattet hat.„Meine Reiseroute von Vallona nach Uesküb hatte mich nach Durazzo geführt; aber statt durch das Tal nach Elbasan zu gehen, machte ich den siebenstündigen Ritt nach dem grünen Tirana, das als die schönste Stadt Albaniens gilt und in der eine Reihe Mitglieder der alten und einflußreichen albanischen Familie der Toptans weilten. An ein Mitglied dieser Familie, an Refik Bei, war ich empfohlen, und in seiner Begleitung besuchte ich auch Essad Pascha. Wir schreiten durch diese von Bäumen geschmückte Stadt, in der zwischen schwarzen Cypressen das strahlende Weiß der Moscheen aufleuchtet, und überqueren den Marktplatz, der die Stadt gleich einer mittelalterlichen Citadelle beherrscht. Wir kommen am Kirchhof vorüber, auf dem ein vieleckiges großes Mausoleum mit einfachem Säulenschmuck den Blick auf sich lenkt: es ist die Grabstätte der Toptans. Und nun erreichen wir auch schon die Wohnung Essad Paschas: ein riesiger Rasenplatz, ein paar Schatten spendende Bäume, ein niedriges und langgestrecktes Haus. Wir betreten den Garten und dort, unter einem alten Kastanienbaum, sitzt Essad Pascha mit einigen seiner Vertrauten. Er hat einen Unfall erlitten, trägt das Bein noch verbunden und kann nur schwer gehen. Seine Kleidung ist korrekt europäisch, bis auf den Fez, der seinen Kopf bedeckt. Einen langen schmalen Stock mit goldenem Griff hält er in den Händen. Er ist ein Mann im besten Alter, kaum 40jährig, mittelgroß, mit scharfen, stechenden Augen.“ Das ist der erste Eindruck, den der Gast von dem Aeußeren des„Oberhauptes der großen Familie der Toptans“ erhält. Aber im Laufe des Gespräches erfährt der Franzose auch, warum diese albanesische Familie in ihrem Heimatslande eine so große Rolle spielt. Die Toptans sind vielleicht nicht die reichste, aber doch eine der ältesten Familien Albaniens, sind mit allen„großen Geschlechtern“ des Landes verwandt und verschwägert und rühmen sich einer stolzen Abstammung.„Zur Zeit des Großen Skanderbeg,“ so erzählte Refit Bei seinem Gaste, war Topia oder Tobia Herzog von Durazzo. Er hatte drei Brüder und einer von ihnen heiratete eine Schwester Skanderbegs. Als 1467 bei„Alessio Skanderbeg überwunden wurde und fiel, war Topia in Kroja der Machthaber. Aber auch er wurde von der türtischen Uebermacht besiegt und getötet. Die Eroberer nahmen ein kkeines Kind mit, das aus der Ehe mit der Schwester Skanderbegs entsprossen war; ein Würdenträger aus dem Hause der Topias folgte diesem Kinde in die Gefangenschaft und zog es auf. Jenes Kind aber war Ali Bei, der Begründer der Familie Toptan.“ Und dabei zeigte man mit Stolz dem fremden Besucher einen großen Stammbaum. Im Lande selbst aber, in Durazzo vor allem, erzählt sich das Volk eine wunderliche Legende. Danach soll der erste Topia ein uneheliches Urenkelkind Karls von Anjou sein, und in der Tat soll man in Maienlust. (Nachdruck verboten.) Kling, Klang, frisch hinaus In die Gotteswelt! Schlafet, Sorgen, still zu Haus Wie es euch gefällt. Heut' am schönen Maientag, Ist ja Wald und Feld und Hag, Mir zur Lust bestellt. Sing, sang, frohes Lied Schmettre ich empor! Wer nicht singt wo's grünt und blüht, Ist ein armer Tor. Herrlich ist die Welt im Mai! Winterlast und Leid vorbei, Singt der Vöglein Chor. Heissa, an dem Quell Bunte Blumen blühn! Quell! Du lust'ger Weggesell Laß uns jubelnd ziehn. Schwing' den Hut mit grünem Reis Und zu Gottes Ehr' und Preis, Soll mein Lied ersprühn. Husch, Husch, Schmetterling, Ahnst du Blumenduft? Ei, sieh da! ein Rehlein springt Hurtig durch die Kluft. Auf dem Blumenteppich sitzt Häslein, das die Ohren spitzt Und der Kuckuck ruft Kuckuck. Bösewicht! Ruf nicht so verdreht! Stör' doch Försters Gretchen nicht, Die am Wildbach steht, Mit dem Sträußchen in der Hand, Das sie band am Waldesrand, Still wie im Gebet.—— Maimond, Wonnemond! Cottes Gütigkeit, Hat uns alle reich belohnt Für so manches Leid. Frisch hinaus, zum Berg, zum Grund Bade Leib und Seel gesund In der Herrlichkeit! Aug. Beule. Ramsbeck. Gewohnheit.„Warum zuckt denn Ihr neuer Diener immer so mit den Achseln? Ist er so nervös?“ —„Nein, das ist nur eine Angewohnheit; er war nämlich dorher beim Grafen von Pumphausen im und da mußt er immer dessen Gläubiger Ata ißte cata kan ton nem 4 * terte — –—————— 1— — Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 3. Mai. + Einen schweren Unfall erlikt vorgestern ein junger Mann im Riemekeviertel. Beim Strohschneiden kam er infolge eines Fehltrittes mit dem einem Schenkel in das Messer der Schnittlade, das bis auf den Knochen eindrang und eine klafsende Wunde herbeiführte. Sofortige ärztliche Hilfe beugte der Gefahr der Verblutung vor. + Maikäferfang. Wie recht wir mit unserem Hinweis in Nr. 116 dieses Blattes hatten, der Jugend beim Maikäferfang doch dringend die Schonung der Bäume einzuprägen, beweist folgender Vorfall. An der Driburgerstraße wurde ein kleiner Apfelbaum, her beim Maikäferfang von jungen Burschen erklettert wurde, vollständig umgeknickt. Das veranlaßt uns, unsere Bitte an die Eliern, Lehrer usw. noch einmal eindringlich zu wiederholen. + Jubiläum. Gestern konnte der Herr Werkmeister Brockmeyer bei der hiesigen Eisenbahn=Hauptwerkstätte auf eine 45jährige Diensttätigkeit an der Eisenbahn zurückSeine Untergebenen brachten aus diesem Anlaß dem Jubilar ihre herzlichsten Glückwünsche dar. Herr Brockmeyer, ein eifriger, pflichtbewußter Beamter, war den ihm unterstellten Beamten und Arbeitern stets ein wohlwollender Vorgesetzter, der allgemeine Achtung genießt und nicht minder auch von seinen Kollegen hochgeschätzt wird. Viele seiner früheren Arbeite., die später tüchtige Beamte im Staatseisenbahndienst geworden sind, haben Herrn Brockmeyer ihre erste Anleitung und ihre gediegene, praktische Ausbildung zu verdanken. Möge dem Gefeierten noch eine lange dienstliche Tätigkeit beschieden sein. X Handwerk und Großbetrieb. Der Innungsausschuß der vereinigten Innungen, Paderborn, schreibt uns: Wie sehr die Notiz, die der Innungsausschuß Lippstadt in Nr. 116 des„Westf. Volksblatt“ wegen der elektrischen Anlagen veröffentlichte, am Platze war, zeigt Paderborn und Umgegend. Hier tobt ganz besonders der Kampf des Installateurs gegen die Macht des Großkapitals, und leider wird der erstere wohl unterliegen, da er keinen starken Bundesgenossen hat, der ihn unterstützt. Längst haben die meisten es aufgegeben, große Acxuisitionsreisen anzutreten; sie erwarten resigniert den Zeitpunkt, wo sie die angelegten Leitungen mal flicken dürfen. Die Paderborner Installateure wünschen und hoffen, daß ihre Lippstädter Kollegen durch frühzeitige Arbeit nicht das gleiche Los treffen möge. + Wewer, 2. Mai. Bei dem Gewitter, das gestern nachmittag hier vorüberzog, traf der Blitz das Stallgebäude des Landwirts F. Block, ohne zu zünden. Der Blitz zerschlug die untere Ecke des Daches und nahm dann seinen Weg durch die Dachrinne in die Erde. Der Regen, der während des Gewitters hier niederging, war sehr gering. Unsprunge, 2. Mai. Gegen ½5 Uhr am Sonntag nachmittag wurde plötzlich unsere Gemeinde durch Feuerlärm in Schrecken gesetzt. Es brannte das Wohnhaus nebst Stallung des Gutsbesitzers und Gemeindevorstehers Ilse von hier. Infolge der anhaltenden trockenen Witterung griff das Feuer sehr schnell um sich. Auf telephonische Benachrichtigung kam die freiwillige Fabrikfeuerwehr von Salzkotten eilig zu Hilfe. Auch die Feuerwehren aus den Nachbarorten waren bald zur Stelle. Da nahe bei der Brandstätte genügend Wasser vorhanden war, so konnte das Inventar selbst gerettet werden. Leider fielen auch zwei junge Pferde und mehrere halbjährige Schweine dem Feuer zum Opfer. Die Feuersgefahr war um so größer, als eine nach der Ostseite hin im Rohbau stehende Scheune bereits Feuer gefangen hatte. Dank dem energischen Eingreisen der Feuerwehr konnte das Feuer alsbald auf seinen Herd beschränkt werden. Der Schaden ist größtenteils durch Versicherung gedeckt. § Büren, 2. Mai. Infolge der durch die Generalversammlung des landwirtschaftlichen Kreisvereins beschlossenen anderweiten Regelung in der Zuteilung der Vorstandsmitglieder fiel dem landwirtschaftlichen Bezirksverein Büren ein weiteres Vorstandsmitglied zu. In der gestern im Gasthof Gödde=Menken ebgehaltenen Generalversammlung des landwirtschaftBezirksvereins Büren wurde zum Vorstandsmitstimmig§ an bositzer Kaup=Habig in Büren gewählt. Es wurden dann die Einzelheiten für das am 18. Mai stattfindende Kaffeekränzchen besprochen und beschlossen, diese Feier im Rahmen der bisherigen Feste zu halten. 8 Beverungen, 1. Mai. Heute nachmittag zogen über Beverungen und Umgegend schwere Gewitter. Der Blitz schlug in das Haus des Ackerwirts Großmann in Langenförde, das nach wenigen Augenblicken in hellen Flammen stand. □ Warburg, 2. Mai. Der Probebetrieb der Autoomnibus=Verbindung in Warburg zum Bahnhof und mit den Ortschaften Bühne, Niederlistingen, Borgentreich hat fahrplanmäßig gestern seinen Anfang genommen. Am Nachmittage vorher fand eine Probefahrt der Stadtverordneten und einiger anderer Herren nach Bühne statt. Mil Feuerwerk wurde der heimkehrende Wagen am Abend am Neustädter Markte begrüßt. Von jetzt an verkehrt taglich zu jedem ein= und auslaufenden Zuge ein Wagen, während ein anderer den Verkehr zwischen den Nachbarorten vermittelt. Die beiden Wagen sind äußerst bequem und gut eingerichtet und fahren vor allem ruhig. Die Benutzung am Christi Himmelfahrtstage war eine äußerst rege. So war der Wagen nach Niederlistingen am Morgen auf der Hin= und Rückfahrt vollständig überfüllt. Wenn der Andrang im Verhältnis der gleiche bleibt, so wird sich das Unternehmen glänzend reutieren, und eine dauernde Verbindung wird gesichert sein.— Ein schweres Gewitter mit starkem Regenfall zog gestern nachmittag über unsere Stadt. + Bonenburg, 2. Mai. Gestern morgen während des Hochamtes brannte das Gehöft des Adolf Haurand nieder. Als man das Feuer auf seinen Herd beschränkt glaubte, stand auf einmal das Gehöft des Landwirts Anton Tillmann in hellen Flammen. Wegen der herrschenden Trockenheit verbreitete sich das Feuer trotz des tatkräftigen Eingreifens der Feuerwehren sehr schnell, und im Augenblick standen sieben Häuser in Flammen, die alle niederbrannten. Es waren zur Stelle die Feuerwehren von Borlinghausen, Scherfede, Ikenhausen, Löwen und Peckelsheim. (“) Rietberg, 2. Mai. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr wird am nächsten Sonntag die Feier ihres 30 jährigen Bestehens festlich begehen. —— un Aus dem Sauerlande. + Rüthen, 2. Mai. Die Erdarbeiten am Hauptgebäude des Lehrer=Seminars, die durch den Unternehmer Gödde von hier ausgeführt werden, sind nahezu vollendet. Wie verlautet, soll nun auch mit den Maurerarbeiten begonnen werden, die dem Bauunternehmer Jos. Eustermann=Wiedenbrück übertragen worden sind. Man hofft, sämtliche Gebäude in diesem Jahr noch unter Dach zu bringen. Die Gesamtkosten sollen etwa 300000 Mark betragen. * Menzel bei Rüthen, 2. Mai. Der Turnverein Warstein in Stärke von etwa 80 Mann hat gestern mit der Jugendabteilung ein Kriegsspiel gegen unseren Ort, der als Festung gedacht war, veranstaltet. Menzel war von einer Abteilung in Stärke von 40 Mann besetzt. Der Feind ging unter Vorschickung von Patrouillen mit Sicherung von Belecke aus vor. Schließlich wurde die Festung im Sturm genommen, da die Belagerten sich den Rücken nicht genügend gedeckt hatten. Sodann fanden sich Sieger und Besiegte gemütlich zusammen. Die Gesangsabteilung des Turnvereins brachte Lieder zum Vortrag. * Warstein, 2. Mai. Schwer verletzt wurde am Dienstag auf der hiesigen Holzwarenfabrik der erst 8 Tage auf der Fabrik beschäftigte Holzarbeiter S. Er kam mit seinem linken Unterarm einer Zylindersäge zu nahe. Der Arm wurde ihm fast durchschnitten. Es ist fraglich, ob der Arm erhalten bleibt. it Schalksmühle(Kr. Altena), 2. Mai. Zwei schwere Einbrüche wurden hier gestern nachmittag an 2 Stellen ausgeführt, beim Metzgermeister Wiebel und Werkmeister Holstein. Bei ersterem felen den Dieben nur wertvolle Schmuckgegenstände in die Hände. Bei Holstein erbeuteten sie 180 Mk. in Geldstücken. Man glaubt den Dieben auf der Spur zu sein. K Eschwege, 2. Mai. Auf der Eisenbahnstrecke Wildungen=Corbach wurde gestern nachmittag infolge eines wolkenbruchartigen Gewitterregens in der Nähe der Station Andraß wiederum ein Dammbruch verursacht. Die zur Zeit des Dammbruches fälligen Personenzüge konnten noch rechtzeitig zurückgehalten werden. Der Verkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Auch sonst hat das Unwetter durch Ueberschwemmungen von Feldern, Wiesen und Gärten großen Schaden angerichtet. - Essentho, 2. Mai. Gestern ging auf dem östlichen Sintfelde ein schweres Gewitter mit wollenbruchartigem Regen nieder, das die neubestellten Ländereien an den Bergabhängen arg beschädigt hat. Die Arbeiten zum Rohbau der neuen Mädchenschule sind dem Baumeister Jos. Prior aus N.=Marsberg übertragen. Hoffentlich wird zu Oktober das Klassenzimmer wenigstens zum Beziehen fertig sein, damit die jetzigen für Lehrer und Kinder höchst unerquicklichen Zustände beseitigt werden. 0 Möhnetalsperre, 2. Mai. Gestern morgen 9 Uhr fand auf dem jetzt 82,5 Millionen Kubikmeter Wasser fassenden Stausee die erste Motorbootfahrt statt. Es nahmen einige Herren vom Vorstande des Ruhrtalsperrenvereins, die an der Talsperre beschäftigten Beamten, Landesbauinspektor Hövener=Soest, usw. teil. oVm Landungssteg des Sperrehotels„Seehof“ aus gings unter strömendem Regen über den Stausee; erst längs dek Sperrmauer, dann in das Hafenbecken, unter dem Delecker und Körbecker Viadukt hindurch und am Nordufer wieder zur Ausfahrtsstelle. Das Boot lief mit 15 Kilometer Stundengeschwindigkeit; die ganze Fahrt dauerte 1 Stunde. den ganzen Tag über wurde das Boot von den zahlreichen Fremden sehr rege in Anspruch genommen. Das Boot, die„Möhne", trägt 90 Personen. Zu Pfingsten soll noch das Boot Heve und nach drei weiteren Wochen ein drittes Boot in Betrieb genommen werden. Aus den Provinzen. = Hamm, 30. April. Interessante Funde wurden bei den Ausschachtungsarbeiten für die Schifffahrtsschleuse am Lippeseitenkanal in den letzten Tagen wieder gemacht. Außer Zähnen und Knochen vom Mammut, Elch= und Hirschgeweihen fand man auch zwei Menschenschädel. Da an dieser Stelle schon früher ähnliche Funde gemacht wurden, glaubt man, daß sich hier in alter Zeit ein Sumpf befunden hat, in dem die Tiere zugrunde gegangen sind. = Dortmund, 2. Mai. Den Mietern ist es verboren.... Dortmund, das sich rühmen darf, in mancher Beziehung bahnbrechend gewirkt zu haben, ist jetzt um eine neue Errungenschaft reicher geworden. Ein Hauswirt am Krückenweg hat einen großartigen Gedanken in die Wirklichkeit übersetzt, um keinerlei Streit und Mißhelligkeiten zwischen Vermieter und Mietern aufkommen zu lassen. Er hat nämlich die gedruckten Bestimmungen des Mietsvertrages durch folgenden Passus ergänzt:„Den Mietern ist es verboten, über den Hauswirt zu sprechen.“ I. Bochum, 1. Mai. Im benachbarten Stiepel wurde eine ganze Familie unter dem Verdachte der Falsch= munserei verhaftet. Es soll sich um Anfertigung von Hundertmarkscheinen handeln. c Bochum, 2. Mai. Das fünfjährige Töchterchen der Eheleute Mattern vergnügte sich mit anderen Kindern auf freiem Felde, und die Kinder machten dabei ein Feuerchen an. Die Kleine kam den Flammen zu nahe, ihre Kleider fingen Feuer, und im Nu stand das Kind in Flammen. Es erlitt schreckliche Brandwunden. Spaziergänger gossen einen Kübel Wasser über das Kind und schafften es ins Krankenhaus, wo es nach kurzer Zeit seinen Verletzungen erlag. — Essen, 2. Mai. Die Ausstellung„Das Sauerland“ geht ihrer Fertigstellung zu. Sonntag, 4. Mai, wird sie durch den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Prinzen von Ratibor, eröffnet werden. Den Kern der Veranstaltung bildet ein photographisches Preisausschreiben, das die Schönheit und Eigenart des Sauerlandes zum Inhalt hat. Am Tage vor der Eröffnung wird das Preisrichterkollegium zusammentreten und die Preise verteilen. Unter den Malern, welche die Ausstellung beschickt haben, ist neben Walter Bötticher, Hagen, Max Clarenbach=Wittlaer, Christian Rohlfs=Hagen an erster Stelle der gefeierte Dresdener Eugen Bracht ennen, der im vorigen Jahre mehrere Monate im#.#yrgebiete gemalt hat. Das Ergebnis dieses Aufenthalts, 16 Gemälde meist aus der Hattinger Gegend, wird nun zum ersten Male zur Ausstellung gelangen. Die Ausstellung Das Sauerland“ füllt nicht nur sämtliche Räume des Kunstmuseums, es mußten für sie auch noch große Teile des naturwissenschaftlichen und ortsgeschichtlichen Museums zu Hilfe genommen werden. Hier werden neben einer geologischen Abteilung insbesondere die herrlichen Waffen das Interesse der Beschauer fesseln, welche der Fürst von Sayn=Wittgenstein, Berleburg, aus der Wassenkammer des Berleburger Schlosses gesandt hat. + Worbis, 1. Mai. Verhaftung. Auf Anordnung des Untersuchungsrichters in Nordhausen ist der Bauunternehmer Franz M. in Beuren unter dem Verdacht des Meineids und Konkursverbrechens verhaftet und in das Landgerichtsgefängnis zu Nordhausen eingeliefert worden. X Heiligenstadt, 30. Axril. Der gestrigen Stadtverordnetensitzung lagen die Flußregulierungsprojekte der Leine und Geislede zur Verhütungen von Ueberschwemmungen vor. Diese Vorlage ist eine Folge der verheerenden Hochwasserkatastrophe vom Februar 1909, die allein hier in der Stadt Schäden in Höhe von mehreren Hunderttausend Mark verursacht hat. Von der Ausführung des auf 460000 Mk. veranschlagten Projektes ist vorläufig Abstand genommen. Zunächst sollen nur die dringendsten Arbeiten ausgeführt werden mit einem Kostenaufwande von 70000 Mk., um wenigstens für die innere Stadt und das Baugelände die Hochwassergefahr zu beseitigen oder doch zu mildern. Die Arbeiten bestehen in der Erbreiterung vorhandener Wehre und Schleusen und dem Bau von Schleusen usw. Zu den Kosten sind erhebliche Beihilfen vom Staat und von der Provinz in Aussicht gestellt. + Witzenhausen,(Werra), 2. Mai.(Gig. Drahtb.) Ein furchtbares Unwetter, verbunden mit etwa 10 Minuren langem Hagelschlag und Wolkenbruch ging gestern am späten Abend im Weichbilde der Stadt und in der Umgegend nieder und richtete in Feld und Wald große Verheerungen an.„Die Hagelkörner hatten die Größe von Taubeneiern und bedeckten fußtief den Boden. Die von den Bergen stürzenden Wassermengen rissen tiese Furchen in die Felder und spülten frischgesetzte Kartoffeln, Pflanzen usw. hinweg. Wiesen, Gärten und Straßen wurden mit hohem Schlamm und Geröll bedeckt. In den Wäldern stehen die Bäume entlaubt da. Die in voller Blüte stehenden Obstbäume wurden des ganzen Blütenreichtums beraubt. Die Gelster verwandelte sich im Augenblick in einen reißenden Bergstrom und riß Brücken und Stege hinweg. Die Straßen in Witzenhausen wurden überflutet; das Wasser drang in die Häuser ein und die Bauern mußten Vieh und Hausgerät an höhergelegenen Stellen in Sicherheit bringen. Es ist bis jetzt unmöglich, die ganze Größe des Schudens auch nur annähernd festzustellen. Die Ernteaussichten dieses Jahres sind fast völlig vernichtet. + Fürstenberg(Waldeck), 2. Mai. Die kleinste Stadt im Deutschen Reiche, die Stadt Fürstenberg im Kisenberg, scheidet mit dem 1. Januar 1914 aus dem Standesamtebezirk Rhadern aus und bildet einen Gemeindebezirk Fürstenberg. Das romantisch gelegene Städtchen mit seinen 68 Wohnstätten und 335 Einwohnern ist die kleinste Stadt des Deutschen Reiches. Zu einer eigenen Postanstalt hat sie es noch nicht gebracht. Sie hat eine Posthilfsstelle und gehört zu der Postagentur im benachbarten Dorfe Rhadern. co Lingen, 2. Mai. Mehrere schwere Gewitter entluden sich hier Freitag und Samstag. Bei dem Kolon Többen in Handrup schlug der Blitz in das Stallende seines Gebäudes und zündete. Zwei Kühe wurden von dem Blitz erschlagen; 8 Pferde kamen in den Flammen um. Das Haus brannte vollständig nieder. Bei demselben Gewitter wurde in Münnigbüren 6 dicke Bäume vom Blitz zersplittert.— Anläßlich des Kaiserjubiläums wurde vom Kreistag in seiner letzten Sitzung 400 Mt. zur Sammlung eines Fonds für Freivetten im hiesigen Krankenhause bewilligt. 9 15 Nr. Sam Maschinen D Im 34 So sehr sind angewiesen, daß erscheint. Wir viel wir der M Nahrung, unser einrichtung ist arbeit. Das H bildet die Mas waffnung vervo Weil wir tagtä teil haben, wa haben wir es zu staunen, zu seinen Maschine nisse menschlich Maschinen unse in rastender B ebenso feinen: noch fremd geb füllt uns gerec Erforschungs= u und ühren Krä weitergehende zuzulassen schei Es gibt n Bewertung, die Großindustrie 11 Das Hauptblat zeigt, was ein denkt, wenn er schinengroßbetri Ausbildung det spondenzblatt Deutschlands“. stellung, die kür der Technischen Maschinenwirtse Es heißt da: das Hüttenwer die Hände. 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Unsere Nahrung, unsere Wäsche und Kleidung, unsere Wohnungseinrichtung ist zunächst das Werk tausendfacher Maschinenarbeit. Das Hauptmittel fast unseres gesamten Verkehrs bildet die Maschine. Sie ist es auch, die unsere Bewaffnung vervollkommt, unzere Rüstung verstärken hilft. Weil wir tagtäglich auf Schritt und Tritt an dem Anteil haben, was die Maschine verrichtet und leistet, so haben wir es uns abgewöhnt, noch sonderlich darüber zu staunen, zu welchen Wunderwerken es der Mensch mit seinen Maschinen gebracht hat, welche erhebenden Zeugnisse menschlicher Geistesgröße und Schaffensfähigkeit die Maschinen unserer Zeit sind. Aber jedesmal, wenn wir in rastender Beschaulichkeit einen vollen Einblick in den ebenso feinen wie gewaltigen Kunstbau irgend eines uns noch fremd gebliebenen Maschinenbetriebes empfangen, erfüllt uns gerechter Stolz über die Errungenschaften des Erforschungs- und Erfindungsgeistes, der sich aus der Natur und ühren Kräften Werkzeuge bereitet hat, die eine noch weitergehende Entwicklung und Verbesserung kaum mehr zuzulassen scheinen. Es gibt noch eine wesentlich andere Betrachtung und Bewertung, die ein Maschinenbetrieb, wie ihn heute die Großindustrie in mannigfacher Art aufweist, auslösen kann. Das Hauptblatt der sozialdemokratischen Gewerkschaften zeigt, was ein echter Gewerkschaftler„naturnotwendig“. denkt, wenn er die staunenswerten Geheimnisse eines Maschinengroßbetriebes sieht. In einem Artikel über die Ausbildung des Industriearbeiters erwähnt das„Korrespondenzblatt der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands“ in Nr. 14 vom 5. April 1913 eine Darstellung, die kürzlich in der Berliner„Urania“ ein Assistent der Technischen Hochschule zu Charlottenburg über die Maschinenwirtschaft im modernen Hüttenwerk gegeben hat. Es heißt da:„Ein wunderbarer Maschinenorganismus ist das Hüttenwerk. Die Maschinen reichen sich gegenseitig die Hände. Die Arbeitsvorgänge im Koksofen, die Begichtung des Hochofens, der Transport der Masseln, der Transport der glühenden Eisenmassen auf dem Pfannenwagen im Stahlwerk, das Auswalzen der Blöcke zur Schiene, zum Blech, überall eine wunderbar organisierte Maschinenarbeit.“ Das„Wunderbare“ der Maschinenarbeit wird hier zwar anerkannt, aber nicht damit es wirklich bewundert und wertgeschätzt, sondern damit eingesehen wird, wo und wie der„wunderbare Maschinenorgan#smus“ sich lahmlegen läßt. Der geschulte Gewerkschaftler hat nach dem angeführten Blatte die„empfindlichste Stelle im Probuktionsprozeß" zu erfassen. Diese ist dort zu finden, wo sich die Menschenkraft nicht durch die Maschine ersetzen läßt. Selbst der maschinenwirtschaftlich hoch entwickelte Betrieb bedarf geschulter, gebildeter Maschinenarbeiter, die die Maschinen führen, lenken, überwachen. Diese gelernten Maschinenarbeiter kann der Unternehmer nicht ohne weiteres durch andere ersetzen. Aufgabe der sozialdemokratischen Gewerkschaften ist es, diese gelernten Maschinenarbeiter für sich zu gewinnen. Denn mit diesen erlangen sie die Macht über die„empfindlichste Stelle“ im Betriebe des Unternehmers. Wenn die geschulten Maschinenarbeiter die Maschine im Stich lassen und für sie kein Ersatz da ist, so muß sich der Unternehmer den Machtgeboten der Gewerkschaften unterwerfen. Im technisch hochentwickelten Betriebe, sagt das genannte Blatt, kann der Unternehmer mit der Gewerkschaft nicht fertig werden, wenn der Maschinenarbeiter gut organisiert ist. Ein „Gewerkschaftsstratege“, betrachtet daher eine Maschinenwirtschaft lediglich vom Standrunkt des großindustriellen Gewerkschaftskampfes. Beim„Gewerksstrategen“, schreibt das genannte Blatt, stellt sich„naturnotwendia“ der Gedanke ein,„wie ist dieser Betrieb lahmzulegen, um den Unternehmer durch einen erfolgreichen Streik zu einem Nachgeben zu zwingen.“ Aus solcher Bewertung des Maschinenbetriebs folgt dann, was bei großen Ausständen oft vorkommt, daß die Maschinen zerstört werden. „Naturnotwendig“ ist für diese„freie“. Gewerkschaft oder, was im vorliegenden Falle dasselbe ist, für die Sozialdemokratie der Klassenkampfgedanke. der Maschine sieht sie nicht das großartige Mittel wirtschaftlichen Fortschritts, sondern einen Feind. Im Kampf, den sie gegen das Unternehmertum führt, behandelt sie die Maschine wie einen Feind, der lahmgelegt werden muß. Trotzdem will die Sozialdemokratie die„Kulturpartei“ sein. Kultur ist aber heute nicht mehr möglich ohne die Maschine in tausendfacher Gestalt und Arbeit. Maschinenbetrieb setzt voraus, daß die Unternehmer mit den Arbeitern zusammenwirken. Für die Kultur ist es Notwendigkeit, daß die Maschine arbeitet. Der Klassenkampf ist Kulturfeindschaft. Die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Volkswirtschaft, für die der Maschinenbetrieb! X Beverungen, 1. Mai. Die Arbeiter der Holzeine unerläßliche Bedingung bleibt, beruhen auf der im warenfabrik Ernst Rose hierselbst erstreben eine abhalten wollte, erregte um so mehr Aufsehen, als exst vor kurzem der syrisch nicht unierte Bischof von Damaskus und der ehemalige Bischof von Jerusalem mit mehreren Priestern katholisch wurden. Der ehemalige syrisch nichtunierte Bischof von Jerusalem weilt nun seit einigen Tagen hier als syrisch katholischer Patriarchalvikar. Man erwartet nun, daß auch ein großer Teil der syrischen Bevölkerung namentlich in Bethlehem diesem Beispiele folgen und den Uebertritt zum Katholizismus vollziehen werde. Soziales. einzelnen ausgleichenden Interessen- und Arbeitsgemeinsamkeit der Bevölkerungsklassen, auf der Zusammengehörigkeit und der wechselseitigen hängigkeit insbesondere der Unternehmerschaft und Arbeiterschaft. Ab der Aus der katholischen Welt. * Der Osservatore Romano veröffentlicht die Ansprachen, die beim Empfange einer Pilgerschar der Diözese Toledo(Nordamerika) zwischen dem Bischof von Toledo und dem Kardinalstaatssekretär Merry del Val gewechselt wurden. Der Bischof berührte in seiner Ansprache die Lage des Papstes und führte aus, man habe die Kirche ihrer Freiheit und ihres Eigentums beraubt, ja sogar gewagt, dem Papste die Freiheit zu entziehen, indem man ihn zum Gefangenen des Vatikans machte. Der Bischof prorenierre gegen die unerträgliche Lage der Kirche und fuhr dann fort: Die römische Frage reicht weiter als die Mauern Roms und die Grenzen Italiens, sie ist eine Weltfrage, deren Lösung nur eine sein kann: vollständige Unabhängigkeit des Heiligen Stuhles.— Kardinal Merry del Val erwiderte: „Sie haben wiederholt auf die jetzige Lage des heiligen Vaters angespielt und mit Recht, denn niemand kann besser so sprechen, als ein freier Sohn Amerikas. Tatsächlich hat der heilige Vater von diesem Lande bei einer denkwürdigen Gelegenheit gesagt, daß man dort die wahre Freiheit höher achtet, als alles andere. Mit Recht fordern Sie für den Heiligen Stuhl, was er für eine freie Leitung der Kirche bedarf. Ich bin glücklich, feststellen zu können, daß die Lage des Papstes nicht nur das eine oder das andere Volk, sondern die ganze Welt interessiert, und in der Tat könnte nicht zugegeben werden, daß der Heilige Stuhl und seine Lage nur von dem Gesichtspunkte der Interessen einer einzigen Nation betrachtet werden, denn der Heilige Stuhl stellt Gott unseren Herrn dar, also ein Gemeingut. Zum Besinden des Papstes. s Rom, 1. Mai. Der Papst ist nunmehr vollständig wieder hergestellt. Tagsüber verläßt er seine Gemächer, um sich ins Studierzimmer zu begeben. In einigen Tagen wird er die Empfänge wieder aufnehmen und zwar zunächst die der Kardinäle Ferrata und Vannutelli, welche von Malta bezw. Paris zurückgekehrt sind. Wahrscheinlich wird der Papst demnächst ein Dokument veröffentlichen, um seiner Zufriedenheit über den guten Verlauf der Festlichkeiten Ausdruck zu geben. Der Empfang der Pilgertruppen wird wahrscheinlich nicht vor der zweiten Hälfte dieses Monats wieder aufgenommen werden. Konversion des syrischen Patriarchen. + Der Reichspost wird aus Jerusalem gemeldet: Am 12. April legte der Patriarc der nichtAufbesserung des Tagelohnes, dessen Höchstbetrag 2,50 Mark für den Tag beträgt, und des Stücklohnes für einige weniger gut bezahlte Akkordarbeiten. Da der Arbeitgeber die Wünsche der Arbeiter nicht in allen Punkten befriedigen will, wollen die Arbeiter die Arbeit niederlegen und haben zum 6. Mai gekündigt. Auf der Fabrik arbeiten 120 Arbeiter, 90 davon gehören dem christlichen Holzarbeiterverbande an, während die übrigen nicht organisiert sind. Gekündigt haben bisher nur die Organisierten. Eine Einigung zwischen Arbeitgeber und=nehmern ist bisher trotz wiederholter Verhandlungen, die der Verband mit dem Fabrikbesitzer führt, nicht erzielt worden. Vermischtes. — München, 30. April. Bei Flugversuchen auf dem Flugplatze in Oberwiesenfeld stürzte heute vormittag Leutnant Theodor Inderstrot aus geringer Höhe mit seinem Flugzeuge ab und erlitt eine Gehirnerschütterung, sowie schwere Verletzungen am Kopf und Oberkörper. Leutnant Inderstrot der ins Garnisonlazarett gebracht wurde, war vom 16. preußischen Infanterieregiment zu den Flugwerken„Deutschland“ abkommandiert worden. * Ein tapferer westfälischer Schwarzkragen als Jubilar. Am 26. Axril beging der in Steglitz lebende Oberst a. D. Gnügge den Tag, wo er vor 60 Jahren in die Armee eingetreten war. Er wurde 1870 bekannt durch eine Waffentat am 18. August. Bei dem übereilten Vorsenden der Kavalleriedipision Hartmann und von vier Vatterien durch den General v. Steinmetz über die Mance= schlucht gelang es nur der Batterie Gnügge vom Westfälischen Feldartillerie=Regiment Nr. 7, am Gehöfl von St. Hubert bis zum Abend auszuhalten, die übrigen kamen entweder nicht zum Auffahren oder mußten nach kürzerer Zeit das Feuer einstellen. Hauptmann Gnügge gab der um St. Hubert zusammengedrängten Infanteriemasse der verschiedensten Regimenter den Rückhalt und wich auch den verschiedenen französischen Gegenstößen nicht. Jetzt ist ihm vom Kaiser an seinem Ehrentag solgendes Telegramm zugegangen:„Oberst Gnügge, BerlinSteglitz. Sie begehen heute den Tag, an dem Sie vor 60 Jahren in den Militärdienst getreten sind. Ich sende Ihnen hierzu meine herzlichsten Glückwünsche und verleihe Ihnen gleichzeitig den Königlichen Kronen Schiffbrüchigen, hat soeben in Washington in einem Vortrag im University Cluo„ieser Fabel“ in aller Form ein Ende bereitet. Er versichert, daß die letzten Stücke, die auf dem Schiff gespielt wurden, ganz lustige Stück: waren und daß die Musik schon lange vor dem Tinten des Schiffes geschwiegen hatte. Er selbst hat gesehen, daß die Musiker ihre Instrumente voller Verzweiflung über Bord geworfen haben. Die Yorkshire Post hat all Einzelheiten über die wahren Vorgänge veröffentlicht, aber die Verfasser der rührenden Artikel haben es bieher vermieden, dazu Stellung zu nehmen. = Constantine(Algerien), 80. Arril. Der Fliegerleutnant Jolain ist heute früh mit seinem Passagier, dem Leutnant Dernondesir, avgestürzt. Beide Offiziere sind schwer verletzt worden. Handels= u. Verkehrsnachrichten. s Aenderung des deutschen Wechselrechts. Der jetzt vom Bundesrat genehmigte Entwurf einer Konvention über das Wechselrecht enthält die Verpflichtung für das deutsche Reich, das geltende Wechselrecht nach den Bestimmungen des neuen Entwurfs abzuändern, der auf Grund der letzten internationalen Wechselrechtskonferenz ausgestellt i. Daher wird bei den zuständigen Ressorts ein weiterer Gesetzentwurf über eine Abänderung des deutschen Wechsel rechts vorbereitet. Zu den wichtigsten und einschneidendsten Materien, die einer Neuregelung unterworfen werden sollen, gehören u. a. die neuen Bestimmungen, daß auf dem Wechsel der Vermerk der Verfallzeit fortfallen kann, so daß er als Stichwechsel zu gelten hat. Ferner ist die Zinsklausel bei Sicht= und Nachsichtwechseln als zulässig erklärt worden. Die weiteren Punkte beziehen sich auf Berücksichtigung der höheren Gewalt bei Präsentation deWechsels und Protestfrist, auf Zulassung der nichtakzertierten Tratten, sofern der Wechsel nicht domiziliert oder eine Frist nach Sicht zahlbar ist und auf die Einführung des Remboursregresses mangels Annahme anstelle des bisherigen Rückgriffs auf Sicherheitsleistung. Besonders hervorzuheven ist, daß eine Vereinigung aller der Konvention beitretenden Staaten aus die Bestimmung erzielt wurde, daß eine nicht genügende Verstempelung des Wechsels nicht die Ungüttigkeit der Urkunde herbeiführt, sondern daß dadurch lediglich die Ausübung der aus dem Wechsel fließenden Rechte hinausgeschoben werden darf. In der Konvention, die demnächst dem Reichstage zugeht, sind auch die besondn Abweichungen enthalten, die die Staaten in ihrer We ordnung von dem internationalen Entwurf vorne#men dürfen. Ferner ist eine Kündigungsfrist von fünf Jahren für die beteiligten Staaten in der Konvention vorgesehen. —— Wieder auf dem Damm. „Da eine schwere Niederkunft mich ganz entkräftet hatte und die verschiedenen Mittel keine Aenderung her beiführten. so nahm ich endlich meine Zuflucht zu Scotts Enulsion, die schon meine Kinder zu starken Geschövfchen hatte werden assen. Bereits nach wenigen Wuchen beserte sich mein Zu stand so, daß ich wieder schlafen konnte, Appetit bekam und meine Kräfte deutlich zunehmen fühlte. Bald vermochte ich täglich wieder eine halbe Stunde zu gehen, und heute bin ich wieder so auf dem Damm, dasz ich meinen Pflichten gegen meine fünf Kinder wieder ganz nachkommen kann. Ich F verbrauchte im ganzen 6 Flaschen Scotts Emulsion und ererden zweiter Klaf##, indem Ich ernent Ihres) solte dabei eine Gewichtszunahme von 10 Pfund.“ Oberwaldenburg, Ritterstr. 6.(gez.) Frau Ida Hoffmann. 1911. Weidenmuts gedenke, den Sie bei St. Hubert bewiesen]? haben. Gott schenke Ihnen einen gesegneten Lebensabend. Straßburg i. E., den 26. April 1913. Wilhelm R.“ — Hermann's Fahrpläne.— Verlag von A. Mahlstedt, Bremen— sind soeben in der Sommerausgabe erschienen; ein sicherer Reiseführer, ein Kursbuch auf der Höhe der Brauchbarkeit, wie es jeder Reisende in Nord=, West= und Mitteldeutschland mit Vorliebe gebraucht. Mit der großen Uebersichtlichkeit weiter Entfernungen verbündet das Buch auch ein leichtes Zurechtfinden. * Legende und Wahrheit. Es ist jetzt ein Jahr vergangen seit dem fürchterlichen Untergang der„Titanic“. unierten Syrier vor dem lateinischen Patriarchen das Man erinnert sich noch der rührenden Berichte über das Glaubensbekenntnis ab und kehrte vom Schisma in den staunenswert mutvolle Verhalren der Schiffskapelle im AnSchoß der katholischen Kirche zurück. Dieser gesicht des unentrinnbaren Todes. Damals hieß es, als Schritt des greisen ehrwürdigen Patriarchen, dem des= sie in die Wogen versanken, hätten sie das Lied gespielt: wegen die größten Schwierigkeiten in den Weg ge=]„Nearer, my God, to Thee“(Näher, mein Gott, zu legt wurden, da man ihn sogar mit Gewalt davon dir). Der Oberst Archibald Gracie, einer der geretteten 17. Juli Als Kräftigungsmittel in der Genesungszeit kommt Scotts Emulsion ganz besondere Bedeutung zu. Schmackhaft, leicht verdaulich und die Eßlust anregend, ist Scotts Emulsion gleich empfehlenswert für jung oder alt; aver es muß die echte Scotts Emulsion sein, denn nur diese ist seit Jahrzehnten ervrobt. in auen Ländern eingeführt und geschätzt. Scotts Emulsion wird von uns ausschließlich im großen verkauft, und zwar nie lose nach Gewicht oder Maß, sondern nur in versiegelten Originalflaschen in Karton mit unserer Schutzmarke(Fischer mit dem Dorsch). Scott& Bowne, G. m. b. H., Frankfurt a. M. 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Sie stehen nicht als passive Zuschauer zur Seite, sie fühlen sich selbst, vom ersten der Insel bis zum letzten Hasenarbeiter, als Kongressisten. Bevor am Mittwoch der Kongreß in offizieller Weise eröffnet wurde, haben die Malteser in offizieller, aber enthusiastischer Weise bei der Ankunft des päpstlichen Legaten denselben eröffnet. Auf der Strada Reale, der über 2 Kilometer langen Hauptstraße La Valettas, des Sitzes des Gouverneurs, wogt den ganzen Tag über eine festlich gekleidete, froh gestimmte Menge auf und nieder. An den Frauen fällt die eigentümliche Kopfbedeckung, die Faldetta, auf, die zugleich Mantel und Hut ist. Die Strada Reale ebenso wie die Nebenstraßen, ist prächtig geschmückt, die rot=weiße Farbe von Malta wechselt mit der gelb=weißen Oriflamme des Parstes. Die öffentlichen Gebäude und viele Häuser sind mit recht gut ausgeführten überlebensgroßen Bildern des Heilandes und der Mutter Gottes geschmückt, überall sind die Embleme der hl. Eucharistie und buntbemalte Gipsengel angebracht. Auch kardinalroter Gamt, mit auf die hl. Eucharistie bezüglichen, goldgestickten Inschriften ist viel verwendet worden. Girlanden ziehen sich Über die Straßenzüge in dichten Abständen und Fahnen, Wimpeln und Blumensträuße wehen lustig, von der leichten Brise des Meeres getrieben, in der Luft hin und her. Aber das Schönste sind doch die freudestrahlenden Gesichter der Menge. Man kann aus allen Augen das Glück ser Leute über die große Auszeichnung, die ihnen zuteil urde, lesen. Manchmal wird diese Freude auch laut eäußert. Was sagen Sie dazu, daß durch die Güte des Vaters unsere kleine Insel vor so vielen großen dten diesen Avorzug genießt? wurde ich gleich nach „ Ankunft gefragt. Und die Malteser geben sich alle 1 Ie, dieser Auszeichnung würdig zu sein. Die Landung des Legaten war telegraphisch auf 4 ingesagt. Schon stundenlang vorher waren die Stra##### die vom Hafen in Die innere Stadt führten, sowie die auf hohen Felsen erbauten Bastionen, von denen man eine herrliche Aussicht auf das Meer genießt, mit dichten, schwarzen Ketten von Menschen besetzt. Der Weihhischef von Malta, sowie ein Teil des Clerus, die städtischen Körperschaften, das Kongreßkomitee hatten sich vor dem Zollhause am Hafen versammelt, während der Erzbischof, Monsignore Pace und das Domkapitel sowie das diplomatische Corxs den Legaten am Sarria=Square in der Vorstadt Floriana erwarteten, wo der igentliche offizielle Empfang stattfinden sollte. Die englische Regierung hatte dem Kardinallegaten S. M. S. Husar bis nach Lisakus entgegengesandt um ihn abzuholen. Punkt 4 Uhr ertönten Böllerschüsse auf den Bastionen, sämtliche Glocken der Stadt fielen mit ihrer ehernen Stimme ein, und majestätisch, wie ein großer weißer Schwan, glitt der Husar durch die klaren Fluten des azurnen Meeres, am Fort St. Elmo vorbei in den „Großen Hasen“ von La Valetta. Der jetzt losbrechende Jubel ist schwer zu beschreiben. Ein vieltausendstimmiges Willkommenrufen tönte dem Kardinal entgegen, der mitten auf Deck stand und unaufhörlich winkte. Hunderte von buntbewimpelten Gondeln fuhren dem Husar entgegen und umringten ihn, allen voran vier große Barken mit den Studenten der Malteser Universität, auf ihnen, die die Gegenwart und Zukunft des Landes verkörpern, ruhte das Auge des Kardinals mit besonderem Wohlgefallen, Inzwischen hatte der Weihbischof, Monsignore Portelli, O. P. und der Generalsekretär des Kongreßkomitees, Mon signore Gauei, sowie der Kron=Advokat, Sir Azzopardi, eine Barke bestiegen, um den Legaten an Land zu bringen. Als sich die Barke mit dem Kardinal dann dem Ufer näherte, ertönten wieder Böllerschüsse, die am Landungsplatz aufgestellte Musikkapelle spielte die Papsthymne und ein geradezu ohrenbetäubender Lärm brach los. Der Kardinal war sichtlich bewegt über diesen Enthusiasmus. Nach kurzer Begrüßung bestieg er die bereit gehaltene viersrännige Equipage, deren prächtige Rappen mit kardinalsroten Federn geschmückt waren und fuhr an der Marina und Spencers Monument vorbei, zur Sarria, wo die Begrüßung durch den Erzbischof von Malta stattfind. Nachdem die Begrüßungszeremonie beendet war, ordneten sich die Anwesenden zu einer feierlichen Prozession, denn der päpstliche Legat sollte seinen offiziellen Einzug in La Valetta zu Fuß halten. Es war ein inzosanter Zug, der dem Legaten voranschritt. Zuerst kamen die Angehörigen aller geistlichen Orden der Insel, dann der Weltklerus in seinen verschiedenen Abstufungen, dann die Geistlichen des Auslandes, welche aus allen Teilen der Welt herbeigeeilt waren, aus Canada, Amerika, Australien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Oesterreich=Ungarn, um an dem Congreß teilzunehmen, dann das Kongreßkomitee, es war ein endloser, imposanter Zug. Zuletzt kam unter einem Thronhimmel der Legat. Blumen wurden vor ihm her auf den Weg gestreut, und zwölf Angehörige des Hochadels hielten die Schnüre des Baldachins. Musikkapellen spielten unaufhorlich, die Menge schrie, gestikulierte und applaudierte wic wahnsinnig, sodaß die Polizei Mühe hatte, den Weg für den Zug freizuhalten. So langte man endlich vor der St. Giovannikirche an, der schönen alten Ordenskirche der Malteserritter. Auch hier erwartete den Kardinal ein Musikkorps und ein vielhundertstimmiger Chor von Kindern, begrüßten den Legaten mit einer Cantate. Eine Abordnung der Studenten, nach Fakultäten geordnet, geleitete den Kardinal in das Innere des Domes von St. Giovanni, dessen Wände herrliche Gobelins von unberechenbarem Werte zieren und dessen Fußboden aus Grabsteinen berühmter Malteserritter besteht. Hier verlas der päpstliche Legat die vorgeschriebenen Kongreßgebete und damit war der erste Akt des großartigen Dramas, das sich in diesen Tagen auf Malta abspielen soll, beendet. Offizielle Eröffnung des Kongresses. Am Mittwoch den 23. April nachmittags um 3 Uhr kündete das Geläut sämtlicher Glocken auf der Insel an, daß der Pärstliche Legat den Erzbischöflichen Palast verlassen habe um sich nach der Musta=Kirche zu begeben, in deren weiter Rotunde die feierliche Eröffnung des 24. Eucharistischen Kongresses stattfinden sollte. Musta, in welcher die Kirche gleichen Namens liegt, ist ein großes Dorf, ungefähr drei Kilometer hinter Birkirkara, einer Vorstadt von La Valetta, gelegen. Durch seine Lage inmitten der Insel kann es leicht von allen übrigen Ortschaften der Insel erreicht werden und seine Kirche eignet sich wegen ihrer Größe am besten zur Aufnahme einer großen Versammlung. Ihre prächtige, mit herrlichen Gemälden inwendig bedeckte Kuppel hat einen Durchmesser von 36 Meter und die Säulen des Altars sind aus lapis lazuli. Auf dem Wege zur Musta wiederholte sich dasselbe Schauspiel wie beim Einzug des Legaten. Die dicht nebeneinander liegenden Dörfer sind festlich geschmückt, die langen Straßen bis zur Musta mit erwartungsfrohen Menschen dicht besetzt. Die lange Fahrt des Kardinals glich einem Triumphzug, die Luft exzitterte unaufhörlich von dem Jubel der Menge. In Musta selbst schien sich die ganze Bevölkerung der Insel konzentriert zu haben. Die Straßen, die zur der großen Rotunde führten, waren mit Girlanden und purpurfarbenen Baldachinen dekoriert. Auf dem Platz vor der Musta=Kirche wurde S. Eminenz durch Musikkapellen empfangen, welche die Papsthymne und andere Weisen spielten, dann geleitete man ihn in die Wohnung des Erzpriesters, wo ihm Erfrischungen angeboten wurden und die Kardinäle Nava und Lualdi seiner warteten. Mit ihnen begab er sich dann, gefolgt von dem Erzpriester und dem Lokalkomitee zu Fuß in die Rotunde Nach einem kurzen Gebet wurde dann durch den Präsidenten des permanenten Komitees der Eucharistischen Kongresse, Monsignore Heylen, verkündet, daß mit Genehmigung Sr. Heiligkeit des Papstes Pius X. der 24. Eucharistische Kongreß eröffnet sei. Der verdiente Präsident des permanenten Komitees gab hierauf im Namen der übrigen Kongreßteilnehmer seiner Freude Ausdruck, daß die Wahl des hl. Vaters auf den Kardinal Domenico Ferrata, dessen Liebe zum Allerhl. Sakramente und großes Interesse, für die Malteser allgemein bekannt seien. Wenn er schon vorher gehofft hätte, daß der Malta=Kongreß den übrigen Kongressen, nicht nachstehen würde, so sei es jetzt, nach dieser grandiosen Einleitung, dessen ganz sicher. Aller Kongressisten Augen richteten sich in diesen Tagen nach Rom, zu dem geliebten Pontifex, der uns jetzt, nach überstandener, schwerer Krankheit aufs neue geschenkt, noch hundertmal teurer geworden ist. Dank, innigster Dank sei darum dem Allmächtigen dargebracht, der ihn wieder hergestellt hat und möge er noch lange der Liebe des katholischen Volkes erhalten bleiben. Anhaltender, tosender Beifall, untermischt mit den Rufen:„Evviva il Papa!“ unterbrach hier den Redner. Es wäre hier nicht der Ort, fuhr Bischof Heylen fort, alle Verdienste aufzuzählen, die sich der hl. Vater um die Ausbreitung des Eucharistischen Werkes und die häusige Kommunion erworben habe; er wolle nur eins hervorheben: die Gewährung eines vollständigen Ablasses an alle Gläubigen der ganzen Welt, welche am Tage der Prozession in Malta die hl. Kommunion unter den üblichen Bedingungen empfangen. Der Redner schloß seine kurze, aber bedeutungsvolle Rede mit dem Auedruck der Hoffnung, daß dieser Malta=Kongreß eine der schönsten Früchte für die katholische Welt hervorbringen würde. Dann las er den Wortlaut des Telegramms vor, welches dem hl. Vater übersandt werden sollte und in welchem alle in Malta versammelten Kongreßteilnehmer aufs neue dem Parst ihre Anhänglichkeit und ihre unwandelbare Treue für den katholischen Glauben versichern und um den päpstlichen Segen bitten.(Großer, anhaltender Beifall.) Hierauf verlas der Generalsekretär des Bischofs von Malta Monsignore Gauci das in lateinischer Sprache verfaßte räpstliche Breve, welches den Kardinal Dominico Ferrata zum Legaten ernennt und am 8. April d. J. im Vatikan unterzeichnet wurde. Auch in diesem Breve wird betonl. „daß die Malteser in Frömmigkeit und Treue keinem Volk der Erde nachstehen". 954:„ Auch nach Verlesung dieses Breve ertönten begeisterte Rufe:„Evviva 11 Papa, long live the Popé.“ Fortsetzung folgt. —.———————— Fir und fertig für den Gebrauch. — in allen Farbentönen schnell und mit hohem haltbaren Glanz trocknend. W. Bergmann, Drogenhandlung. Westernstraße 13. eipn Nur Saat offeriert in besten, doppelt gereinigten Qualitäten: Ligowo=, Schlaustedter, Petkuser, bayr. Früh=Hafer, Sommerweizen, Sommergerste, Bohnen, Wicken, Kleesaaten usw. Muster stehen zu Diensten. L. Schill, Geseke. Spezialität: Saatgetreide. Hochseines iano erstklassiges Fabrikat mit 10jähriger Garantie, umständehalber billig zu verkaufen. 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Es ist ein gemahlenes Eruptivgestein, das in großen Mengen in der Eisel vorkommt und etwa 9— 10% Kali enthält; davon sind jedoch nur 3—4% in Säuren löslich, während 6—7% auch in starker Salzsäure vollständig unlöslich sind. In Wasser ist es sehr wenig löslich. Es wurde daher diesem Düngemittel von vornherein eine schlechte Zukunft prophezeit. Die ersten Versuche mit Phonolith hat Professor Wein(Weihenstephan) ausgeführt; sie hatten das überraschende Ergebnis, daß das Kali im Phonolith im allgemeinen ebenso gut oder noch besser gewirkt hatte als das leichtlösliche Kali der Kalisalze. Die natürliche Folge war, daß nun auch von anderer Seite Phonolith auf seine Wirkung hin geprüft wurde. Prof. Hiltner(München) glaubte bei seinen Laboratoriumsversuchen die Beobachtung gemacht zu haben, die aber später nicht bestätigt worden ist, daß Phonolith unter gewissen Umständen ebenso wie andere sein gemahlene Substanzen(Ziegel=, Basaltmehl usw.) günstig auf die stickstofssammelnden Bakterien einwirken könne. Als dies jedoch von seiten der Phonolithinteressenten zur Reklame ausgenutzt wurde, hat sich Prof. Hiltner entschieden dagegen verwahrt,„an den Reklamewagen der Rheinischen Silikat=Werke gespannt zu werden". Im übrigen lautet das Urteil Prof. Hiltners über Phonolith folgendermaßen:„Bei den Versuchen mit Kalisilikat ist nicht in einem einzigen Falle ein Ertrag erzielt worden, wie bei den vergleichsweise mit 40=prozentigem Kalisalz gedüngten. In dem für Phonolith günstigsten Falle beträgt die Steigerung des Gesamtertrages etwas mehr als die Hälfte des durch das Kalisalz erzielten Wertes“. Eine ganze Reihe anderer Versuchsstationen usw. hat ebenfalls Phonolithversuche ausgeführt. Sie alle sind einstimmig zu dem Resultate gekommen, daß Phonolith als Düngemittel nicht empfohlen werden kann. Einige dieser Urteile mögen hier folgen: So sagt Prof. Pfeiffer(Breslau):„Alles in allem genommen, kann es unseres Erachtens nicht zweifelhaft sein, daß sämtliche Organe, denen der Schutz landwirtschaftlicher Interessen in dieser oder jener Richtung anvertraut ist, verpflichtet sind, vor der Anwendung des Phonoliths dringend zu warnen. Soweit hierbei seine Wirkung als Kalidüngemittel mit und ohne Zusatz von Calcium= verbindungen in Betracht kommt, gilt dies uneingeschränkt, denn es wird von keiner Seite, die analytische Untersuchungen in dieser Beziehung durchgeführt hat, um es nochmials zu wiederholen, bestritten, daß die Ausnutzung des Phonolithkalis durch die Pflanzen nur eine sehr geringe ist. Die dem Phonolith sonst nachgerühmten günstigen Eigenschaften stützen sich bislang nur auf unbewiesene Behauptungen. Prof. Krüger(Vernburg) schreibt: Das Phonolithmehl kann nach unseren Versuchen weder als ein seinem Kaligehalt entsprechend wirksames, noch als preiswertes Kalidüngemittel bezeichnet werden, und sind etwaige Möglichkeiten seiner Anwendbarkeit nur in vorsichtig prüfender und streng vergleichender Weise zu ermitteln. Aber das ist man wohl bereits jetzt unter Berücksichtigung auch der von anderer Seite vorliegenden Versuche zu folgern berechtigt: einen Ersatz der im allgemeinen, d. h. bei richtiger Anwendung bewährten Kalisalze, zu bieten, ist das Phonolithmehl wenigstens in der gegenwärtigen Form und bei dem dafür geforderten Preis nicht berufen.“ Pros. Schneidewind(Halle) urteilt:„Bei den üblichen normalen Kaligaben waren gar keine oder nur geringe Mehrerträge durch die Phonolith= düngung erzeugt. Selbst die fünf bezw. zehnfache Menge Kali in Form von Phonolith hatte die Wirkung der in Form des 40prozentigen Kali138 salzes gegebenen einfachen Menge nirgends erreicht.“ Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Posen schreibt:„Die Wirkung des Phor oliths auf Moorwiesen wurde ebenfalls einer Prüfung unterzogen, deren Ergebnisse die vollständige Wertlosigkeit dieses Düngemittels erwiesen.“ Versuchsstation des landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen in Bonn:„Bei den Kalidüngern bleibe man bei den altbewährten: Kainit und 40prozentigem Kalisalz, und lasse sich nicht das jetzt wieder mit großer Reklame angebotene sogenannte Kalisilikat, ein Phonolith genanntes, gemahlenes Gestein aufhängen, da der Düngewert desselben zu seinem hohen Preise in gar keinem Verhältnis steht. so verlockend als„Das Düngemittel der Zukunft", als„Stickstosssammler“,„besser wirkend als Thomasmehl“ usw. anpreisen, solange eine dem Preise entsprechende Wirkung ausbleibt— und das ist nach allen Erfahrungen bis jetzt der Fall—, muß jedem Landwirt auf das entschiedenste davon abgeraten werden, Phonolith als Düngemittel anzuwenden. Kraftfutter für Ziegen. (Nachdruck verboten.) In der Hauptsache werden die Milchziegen wohl mit Heu und Rüben ernährt, und auch Stroh nehmen die Tiere zur Abwechslung gern an. An Häckselfütterung gewöhnen sie sich schwer, weil Landwirtschaftliche Zentralversuchsstation für sie mit Vorliebe aus der ganzen Futtermasse die Bayern in München:„Bei dem geringen Gehalt ihnen zusagenden Bestandteile heraussuchen. Soll an in Salzsäuro löslichem Kali, höchstens 4%, der Milchertrag ein befriedigender sein, so müssen und auch bei dem billigen eben noch möglichen pik:. Ziegen aver auch Kraftfuttermittel zukommen lassen. Vorweg sei erwähnt, daß diese Preise, dürfte es wohl ausgeschlossen sein, daß nicht in der Form von Tränken, sondern möglichst das Phopolithmehl als Kalidünger neben den toden, mindestens aber in dickflüssiger Jusammenlöslichen Kalisalzen in Betracht kommen kann.“ setzung gegeben werden müssen. Die Ziege als Kgl. Württembergische landwirtschaftl. Ver= Wiederkäuer kann die dünne Tränke nicht gehörig suchsstation in Hohenheim:„Die bisher von ausnützen, und ein großer Teil des Kraftfutters wissenschaftlicher und unparteiischer Seite ausge= geht unverbraucht wieder ab. führten Versuche haben einwandfrei dargetan, daß Die meiste Verwendung findet wohl die der Wert des Phonolithmehles als Düngemittel Kleie. und es kann sowohl Roggenkleie als auch in keinem Verhältnis zu dem geforderten Preise Weizenschale empfohlen werden. Man rechnet stoht und daß am baf.. hilliger etwa ½ bis ¾ Pfund Kleie pro Tag und Kopf steht und daß emn besserer Düngungserfolg billige. und gibt sie vermischt mit den zerstampften Rüben mit den bewährten und allbekannten künstlichen ooer Küchenabfällen; auch mit etwas Salzwasser Düngemitteln erzielt werden kann. Die reklame= angerührt kann sie gereicht werden. Auch Leinhaften Angaben über die mit dem Phonolithmehl zu erzielende Wirkung sind sehr stark übertrieben und es kann deshalb den Landwirten von dem Ankauf des Phonolithmehles nicht dringend genug abgeraten werden.“ Kaiserliche landwirtschaftliche Versuchsstation für Elsaß=Lothringen in Colmar ger unter der Bezeichnung„Kalisilikat“ der West deutschen Eisenbahngesellschaft in Köln erwies sich bei der Untersuchung als ein gemahlenes Ver kuchen me hl ist ein empfehlenswertes Kraftfutter für Ziegen; unmittelbar vor dem Lammen wirkt es, in kleinen Mengen von täglich 50 bis 70 Gramm als Beifutter, auf die Ernährung und Verdauung sehr günstig ein und beugt wegen seines leichteren Stoffwechsels dem Milchfieber Ein Kalidün=] vor: Der Hafer leistet bei der Entwöhnung * der Lämmer vorzügliche Dienste. Auch von den erwachsenen Tieren wird er sehr gern genommen; namentlich die männlichen Zuchttiere benötigen den Hafer während der Deckzeit, damit sie leistungs witterungsprodukt kalireicher Gesteine, gehört also fähig und deckfreudig bleiben. Auch die Gerste zu den Steinmehlen. Entgegen den gemachten Angaben waren Stickstoff und Phosphorsäure darin nicht in nennenswerter Menge vorhanden. An wasserlöslichem Kali enthielt der Dünger 0,32 Prozent, in konzentrierter, heißer Salzsäure lösten sich 4,05 Prozent Kali. Der Gehalt des Düngers an Nährstoffen ist so gering, daß ein Transport auf weitere Strecken nicht lohnend sein kann.“ Agric.=chem. Versuchsstation der Landwirtwiro vielfach als Kraftfutter verwendet: man gibt sie aber meist in geschrotenem Zustande, wie die Kleie mit den anderen Futtermitteln ver mischt. Natürlich darf man nicht zuviel Schrot geben, da die Tiere sonst zu fett werden, und es empfiehlt sich, Gerstenschrot und Kornkleie zusam men zu verabreichen(zu gleichen Teilen). Wo Biertreber erhältlich sind, sollte man diese auch den Ziegen zukommen lassen, und zwar kann man sowohl frische als auch getrocknete Treber ver schaftskammer für den Reg.=Bez. Wiesbaden: wenden. Erstere müssen aber stets frisch sein, da „Auf Grund dieser meiner Versuche kann ich den sie namentlich im Sommer leicht säuern, und dann Landwirten nicht raten. Kalisilikate, Phonolith= die Milch ungünstig beeinflussen. Die Ziege wird mehl und dgl. für teures Geld anzukaufen und als auch von selbst die Aufnahme angesäuerter Treber Düngemittel auszustreuen, denn unter den im verweigern. Kann man die Biertreber in trockeBezirke der Landwirtschaftskammer zu Wiesbaden niem Jultande bekommen, so ist die Verfütterung un G.n„„ bequemer, denn dieses Futtermittel hält sich jahrevorliegenden Bodenverhältnissen ist ein irgend lang, wenn es an einem geeigneten Raume aufnennenswerter Erfolg einer Düngung mit Kalli= bewahrt wirv. Von getrockneten Biertrebern kann silikat(Phonolith) nicht zu erwarten." lman täglich 200 bis 400 Gramm pro Tier rechWir raten jedem Landwirt dringend, sich vornen. Das gleiche Quantum wäre bei getrockneten Ankauf von Phonolith bei irgend einer landwirt=Malzkeimen angebracht, die ebenfalls em geschaftlichen Versuchsstation oder Landwirtschafts= eignetes und willkommenes Kraftfutter darstellen. kammer darnach zu erkundigen, ob er Kalisalze! V. G. oder Phonolith zur Düngung seiner Acker und zu fragen, ob sie ebenfalls Ertiandigungen bei den Schafft Brutplätze für die Vögel! landwirtschaftlichen Versuchsstationen empfehlen.(Nachdruck verboten.) Kalisyndikat G. m. b. H., Berlin. s Fast alljährlich steigern sich die Klagen über „„ das Ueberhandnehmen des Ungeziefers und über Noch eine Anzahl anderer Urteile liegen vor, die damit zusammennangenden schlechten Obstdie alle in demselben Sinne ausgefallen sind. Ab= ernten. Die Hauptschuld hieran trägt aber der gesehen von den eingangs erwähnten Versuchen Umstand, daß in den letzten Jahrzehnten unsere von Professor Wein, von denen aber Professor Vogelwelt mehr und mehr abnimmt. Durch die Neubauer(Bonn) sagt, daß„sie einer ernsthaften moderne Kultur in Feld und Wald sehen sich Kritik nicht standhalten“ und die auch von anderer die meisten Vogelarten ihrer bisherigen WohnSeite angezweifelt worden sind, steht es nach allen und Brutplätze beraubt und genötigt, ihr Heim bisher von fachmännischer Seite veröffentlichten anderwärts aufzuschlagen. Durch die Trockeneinwandfreien Versuchergebnissen fest, daß Phono= legung aller sumpfigen Stellen sind die Sumpf lih unter Unständen zwax eine, geringe Wirkung di: Farstpirtschaft von heute keine kranken Bäume auszuüben vermag, daß diese Wirkung aber im mehr in ihren Revieren duldet und auch das Verhältnis zu dem für Phonolith geforderten Unterholz stets entfernt. Durch diese an und für Preis viel zu gering ist. sich ja lobenswerte Betriebsweise ist aber ein Mag die Reklame dies neue Düngemittel noch Mangel an geeigneten Brutplätzen entstanden. M W ucut e Mm un Mchen W #FI der Wehrordnung besagt: Wehrpflichtigen, die sich in einem Alter vom wollendeten 17. bis gum vollendeten 25. Lebensfahre befinden, ist die Genekenigung zur Auswanderung zu versagen, wernn sie nicht ein Zeugnis der Ersatzkommissioog darüber beibringen, daß sie die Entlassung nicht blos in der Absicht nachsuchen, um sich der Dienstpflicht im Heere oder der Marine zu entziehen. Sie können versichert sein, daß in Ihrem Falle ein ganz glattes„Nein“ die Antwort sein wird. N. N. Für die durch ordnungsmäßige Benutzung der Mieträume entstandene Abnutzung hat der Mäeter nicht aufzukommen. Ueberschreitet die Abnutzung das übliche Mah. so können Sie vom Mieter Ersatz fordern. Aber Sie haben den Beweis zu führen, daß die Benutzung der Wohnung eine unsachgemäße gewesen ist, und dieser Beweis ist nicht immer ganz leicht. Wir können zu einem Prozeß nicht raten. 2. Wenn Sie sich mit dem Mieter vernneinigt haben, so steht weder Ihnen das Recht zu, von dem Vertrage zurückzutreten, noch dem Mieter, die Wohnung vor dem 1. Oktober aufrugeben. Sie können allerdings schon heute kündigen, aber nur mit Wirkung zum 1. Oktober. 3. Wenn der Mieter vor Ablauf der Vertragsdauer zieht, können Sie ihn selbstverständlich nicht am Auszuge hindern, er ist aver verpflichtet, vorher die Miete bis zum 30. September zu bezahlen und es würde Ihnen, falls er dieser Zahlungspflicht nicht nachkommt. ein Pfandrecht an den eingebrachten Sachen des Mieters zustehen. Glück auf. A 51 auf dem Losungsschein besagt, daß eine leichte Bruchanlage vorliegt. Die dahinter stehenden Zahlen und Buchstaben geben die Lage des Bruches an. W. L.. D. Es empfiehlt sich die Eintragung der Firma m das Handelsregister und nach Ausscheiden des Sozius eine entsprechende Umschreibung im Grundbuche. G. in A. Die Altersrente ist an folgende Bedingungen geknüpft: 1. Die Vollendung des 70. Lebensjahres. 2. Erfüllung einer Wartezeit von 1200 Beitragswochen. Da dies für die zurzeit in dem Genuß der Altersrente kommenden Personen noch nicht möglich ist, weil die Versicherung erst seit dem 1. Januar 1891 besteht, so rechnet das Gesetz allen Versicherten, die an diesem Datum das 40. Jahr bereits vollendet hatten, für jedes volle Jahr, um welches ihr Lebensalter zu dieser Zeit 40 Jahre überstiegen hat, 40 Wochen und für den überschießenden Teil eines solchen Jahres die weiteren Wochen, jedoch nicht mehr als 40 an. 3. Nachweis einer entweder drei Jahre vor dem Inkrafttreten des Gesetzes bestandenen versicherungspflichtigen Beschäftigung, oder, falls dies nicht möglich ist, eine solche von mindestens 200 Wochen innerhalb der ersten 5 Jahre, seitdem die Versicherungspflicht für den betreffenden Beruf i Kraft trat. Dies ist für die meisten Berufe der oben angeführte 1. Janua 1891. W. i. L. Das Preußische Abgeordnetenhaus Fihlt 433 Mitglieder. Die Wahl erfolgt in der Abstufung nach den Steuern in drei Wählerklassen, aber nicht unmittelbar, sondern durch Mittelssänner in öffentlicher Wahl. Die drei Wählerabteilungen werden in folgender Weise gebildet: Das gesamte Aufbringen emes Ortes an direkten Steuern wird in drei gleiche Teile zerlegt. Diejenigen, aus deren Steuern sich das erste Drittel. ergibt, also die Höchstbesteuerten, bilden die erste Abteilung oder Klasse. Diejenigen, welche das zweite Trittel des gesamten Staatssteuerertrages 143 des Ortes aufbringen, bilden die#weite, die übrigen Steuerzahler die dritte Klasse. In gröberen Orten erfolgt die Dreiteilung des Steuerbetrages nicht für den ganzen Ort. sondern für jeden Urwahlbezirk besonders. Jede dieser Abteilungen hat für sich die gleiche Zahl von Mittelsmännern zu wählen, die nachher ihrerseits, ohne an irgendwelche Aufträge der Wählerschaft gebunden zu sein, die eigentliche Abgeordnetenwahl vollziehen. Die auf die drei Abteilungen nach der Steuerleistung verteilten Wähler nemnt man Urwähler. Dse Wättelsvchmer ader, die von den Urwählern gewählt werden, sind die Wahlmänner. Auf je 250 Seelen der Bevölkterung wird em Wahlman gewählt. Es sind für diWablen der Wahlmänner Urwahlbezirke zu bilden. die zwischen 750 und 1500 Enwohnern schwanken. Die Wähler jedes Urwahlbezirkes(die Urwähler wählen entsprechend der Eknwohnerzahl in den drei Wählerabteibargen 3 bis 6 Wahlmännen durch Erklärung zu Prowkoll. Aus der Wahn der Wahlmänner geht der Abgeordnete hervor. Schlachtviehpreise nach Lebendgewicht auf Grund amtlicher Marktberichte zusammengestellt und nach eigenen telegraphischen Berichten bearbeitet im Laudes-Ocksnomie=Kollegium, Berlin W., Königgrätzerstraße 19. Auftrieb: Rinder Kälber Schafe Schweine Ochsen. a) vollkleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige, ausgemästete c) junge, fleischige, nicht ausgem. und ältere ausgem. d) mäßig genährte junge, gut genährte ältere... Bullen a) vollfleischige, ausgewachsene, höchsten Schlachtwertes.. b) vollfleischige, jüngere.... e) mäßig genährte junge und gut genährte ältere.. Färsen(Kalben) und Kühe. a) vollfleischige ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige ausgemästete Kübe höchsten Schlachtwertes. c) ältere ausgemästete Kühe und wenig gur entw. j, Kühe d) mäßig genährte Kühe und Färsen e) gering genährte Kühe und Färsen.. Kälber. a) Doppellender b) keinste Mastkälber.... c) Mittlere Mast und beste Saugkälber....... d) geringere Mast= und gute Saugkälber e) geringe Saugkälber Schafe. a) Mastlämmer und jüngere Masthammer...... b) ältere Masthammel, geringere Mastlämmer 2c...„ c) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzschafe)„ Schweine. a) Fettschweine über 300 Pfund Lebendgewicht b) vollfleischige Schweine v. 240—300 Psd. Lebendgewicht c)„„„ 200—240„ 0)„„„ 160—200„„ e)„„ unter 160 Pfund Lebendgewicht f) Sauen *) Kälbernotiz vom 24. 4.—**) Kälber= und Schafnotiz vom 24. 4. Vorstebende Preise versteben sich für 100 Pfund Lebendgewicht, die Preise für Schweine beziehen sich auf oa Lebendgewicht nach Abzug von 20 bis 22 Prozent Tara. Preise für Getreide(für 1000 kg), für Kartoffeln und Fourage(für 100 kg) an den nachbenannten Proviantamtsorten. Woche vom 22. bis 28. April 13. J. Schnitker Nachf. Paderbern, Kamp 3 empfiehlt sein großes Lager in sämtlichen Haus= und Küchengeräten. Reparaturen sowie Neuaufertigung in eigener Werkstatt schnell gut billig. Der Edeistein unter den Mlichzentritugen Wählen Sie diesen und keinen anderen. Auf Wunsch 10 Jahre Garantie. Wiele& Gle., Gütersioh Ci. Maschinenfabrik Grösste Spezie fabrik Deutschlands für Milchzentrifugen, Buttermaschinen, Wasch-, Wring- und—— Sämtliche Drucksachen liefert in geschmackvoller Ausführung Westfälisches Voksblatt, Aktien=Gesellschaft. Paderdarn. 142 bei Nerven= und Herzschwäche belebend wirkt, bei Ohnmachtsanfällen ein bewährtes stärkendes Mittel ist. Auch als Einreibung angewendet, vertreibt Melissengeist Zahn= und Nervenschmerzen sowie gichtische Beschwerden.— Wie oft kommt es vor, daß man sich verwundet, auch dagegen helfen die Blätter der Zitronenmelisse. Man kocht 100 Gramm Blätter mit ebensoviel Fett, verrührt die Salbe gut und benützt sie gegen SchnittBrand= und Frostwunden. In der Küche sind die aromatischen Blätter als Gewürz zu verwenden bei allen Gerichten, bei denen ein Citronenge= schmack gewünscht wird. Wer Tiere hat, Kaninchen. Ziegen oder Geflügel, füttere diese mit Citronenmelissenblättern und Schößlingen. Jeder= mann wird über den Erfolg dieses Grünfutters, welches sich getrocknet für den Winter aufheben läßt, erstaunen. Diese Tiere erfreuen sich nach dieser Fütterung einer ausgezeichneten Gesundheit, werden sehr leistungsfähig, das Geflügel legt trotz Kälte und Schnee emsig. Auch als Bienennährgewächs ist die Pflanze in der Zuckerwelt hochgeschätzt. Ein großer Vorteil der Citronenmelisse ist, daß man sie im Blumentopfe oder in Balkonkästen ziehen kann, daß sie sich sehr oft beschneiden läßt, immer von frischem treibt und sich zu immer größeren Büschen entwickelt. Aus ihren getrockneten Blättern, die man von den Stengeln streifte, ehe man sie der Luft aussetzte, bereitet man einen vorzüglichen Ge würzessig zur Hebung des Geschmackes an Saucen und Ragouts, wenn man eine Flasche voll Melissenkraut mit gutem „Essig anfüllt, Papier darüber bindet, dieses mit einer Nadel durchsticht und nun die Flasche 14 Tage in die Sonne stellt. Darauf abgegossen und verkorkt aufbewahrt, ist er von unbegrenzter Haltbarkeit.— Kräuterweiß bereitet man in ähnlicher Weise durch Aufguß von Wein auf die jungen frischen Triebe der Melisse im Frühjahr. Es ist ein ganz vorzügliches Kräftigungsmittel und Belebungsmittel bei Blutarmut und mangelnder Energie. Soll man ein Kind zum Laufenlernen zwingen. Es ist eine Eigentümlichkeit vieler Mütter, daß sie mit ganz besonderem Stolz davon erzählen. mann ihr Kind den ersten Zahn bekam, das erste Mal lachte, sich aufrichtete und vor alkem,— wann es laufen lemte. Ja, unter vielen bekannten jungen Frauen entsteht öfter ein nicht edler Wettstreit, die erste zu sein, welche triumphierend melden kann: mern Kind läuft! Diese Tatsache überwiegt später alle Bedenken, die sich infolge schwächlichen Körverbaues ihres Kindes, bei eintretenden krungnen Beinchen, Schwäche in den Knieen usw. einstellen müßten. Sie würden nie darauf kommen, daß sie selbst mit ihrem falschen Stolz auf die Leistung ihres Lieblings den Grund zu diesen mancherlei Gebrechen legten, an denen manches Kind oft Jahre hindurch zu leiden hat. Da wird dann der Arzt aufgesucht, um kräftigende Mittel zu verschreiben, oder der Orthopäd muß den krummen Gliedern Schienen anlegen, um ihnen den nötigen Halt zu geben. Und das arme Kind muß jahrelanges Martyrium ertragen, nur weil die verblendets Mutter es voll falscher Eitekkeit zu früh zum Stehen und Gehen anhielt. Eine kluge Mutter, die ihr Kind aufmerksam beochachtet und keinerlei Zwang auf dieses ausübt, wird schon selbst an verschiedenen Anzeichen bemerken, wann ihr Kind kräftig genug ist, um mit ihm die ersten Versuche zu unternehmen. Versicht dieses sich an Stuhl= oder Tischbeinen hoch zu richten, um allein aufzustehen, so kann sie ohne Gewissensbisse nach einigen Tagen die ersten Gehversuche mit ihm anstellen. Doch darf sie anfangs durchaus nicht übertreiben, wozi ja Freude und Stolz an ihres Lieblings Leifturg nur zu leicht verleiden können. Täglich einmak ½stündiger Gehversuch angestellt, wird ihr Kind dahin bringen, daß es bald ohne Hilfe sich seiner Beinchen nicht nur zm Stehen, sondern auch aim Gehen bedient. Dr. Felir Sartocus. Kühle Getränke für warme Tage. Waldmeisterbowle. Eine reichliche Handvoll Waldmeister wird sorgfältig gereinigt und mindestens einige Stunden kühl gelegt, bis er welk geworden ist. Dann legt man ihn in eine tiefe Porzellanschüssel, streut ¾ Pfuno Zucker darüber und gießt drei Flaschen Moselwein darauf. Dann deckt man die Schüssel fest zu und läßt sie eine halbe Stunde stehen. Um das Aroma nicht zu beeinträchtigen, vermeide man em längeres Stehen der Bowle und entferne vor dem Servieren das Waldmeisterkraut. Erdbeerbowle. 1 Liter saubere Walderdbeeren mengt man mit 1 Pfund Zucker, gießt eine Obertasse Moselwein darüber und läßt diese Mischung einen halben Tag in einer Schüssel, die man mit kaltem Wasser anfüllt, stehen. Vor dem Auftragen gießt man die erforderliche Menge Wein zu, rührt leicht durch und richtet an. Selters=Limonade. Selterswasser ver mischt man mit dem Saft von zwei Zitvonen, gießt eine Tasse Moselwein darüber, gibt Zucker, an dem man die Schale der Zitronen abgerieben hat, und einen Teil Arrak hinzu, je nachdem man das Getränk stark haben will. Das Getränk muß recht kalt serviert werden. Brotwasser für Kranke. Gutes Schwarzbrot wird in kleine Scheiben geschnitten und diese in Butter geröstet. Alsdann gießt man Wasser auf die gerösteten Scheiben und schneidet Zitronenscheiben in diese Flüssigkeit. Nach einiger Zeit, wenn alles gut ausgezogen ist, gießt man das ganze durch ein Sieb und füßt mit reinem klaren Zucker. Für Küche und Haus. Speisezettel. Sonntag: Hühnersuppe mit Eierstich. Hirschfilet, Schoten, Kartoffeln, Caramol=Puddeng. Montag: Wildsuppe, Kalbszunge mit Reis, Berliner Pfannkuchen. Dienstag: Goulasch, Gries=Flammery mit Fruchtsauce. Mittwoch: Kalbswurst mit Spinat, Kartoffeln, Fruchtrudding mit Vanillesauce. Donnerstag: Beefstcak à la Meyer, Weißwein=Suppe. Freitag: Gebackene Schollen, KartoffelSalat, Brotpudding mit Kompott. Samstag: Gemüse Suppe, Rindfleisch mit Meerrettigsauce, Bratäpfel. Praktische Winke. Reinigung von Glacéhandschuhen. Glacchandschuhe mit Benzin zu reinigen, ist nichts Neues. Solchen Handschuhen sieht man es aber schon von weitem an, daß sie nicht mehr neu sind. Von neuen Handschuhen kaum zu unterscheiden sind solche, die man folgendermaßen reinigt: Man breitet sie glatt auf einem zusammengelegten Handtuche aus, taucht ein Stück Flanell in süße Milch, streicht über braune Seife und reibt die Handschuhe damit ab. Rein sind diese, wenn weiße in nassem Zustande gelb und farbige schwarz aussehen. Nachdem sie getrocknet sind, treten die richtigen Farben wie im neuen Zustande hervor. Elvira. Petroleum als Zusatz bei Wäsche. Die Wäsche macht der Hausfrau viel Arbeit und oft wollen die Flecke doch nicht verschwinden. Durch Petroleum wird diesem Uebel stande abgeholfen. Man kocht 20 Liter Wasser, 1 Pfund Seife und 4 Eßlöffel Petroleum eine halbe Stunde lang. In diese lauwarme Lauge weicht man des Abends die Wäsche ein, stellt sie am andern Morgen auf ein kleines Feuer und läßt sie eine halbe Stunde lang kochen. Bei dieser Behandlung verschwinden die Schmutzflecke und man erspart dabei Seife und viel Mühe. Marga. Eisenrostflecke in Kleidern. Bei echtfarbigen Baumwollstoffen wendet man Zitronensäure an. Auch folgendes Verfahren führt bei Stoffen aus gefärbter Baumwolle und Wolle an Ziele. Auf den Fleck wird ein Tropfen von einem brennenden Talglicht fallen gelassen und beides in konzentrierter, phosphorsaurer Natronlösung ausgewaschen. Je älter der Fleck, um so gründlicher muß gewaschen werden. Bei echtfarbigen Stoffen kann man Weinsäure oder Chlorkalk anwenden. Sollte das betreffende Kleid ein seidenes oder Atlaskleid sein, so wird es bei sehr feinen Stoffen kaum etwas helfen. Läßt es jzdoch die Farbe zu, so wird der Fleck mit starem Essig befeuchtet, eine Zeitlang mit Buchenholzasche bedeckt gelassen und endlich in starkem Seifenwasser ausgewaschen. Bei sehr veralteten Rostflecken wasche man den Stoff in verdünnter Zinnchloridlösung aus und schwenke ihn gründlich in warmem Flußwasser durch. Emma. Um den Wassergehalt der Butter festzustellen, bediene man sich folgenden einfachen Instrumentes: Ein gewöhnlicher Lampenzylinder, den man mittels eines Feuersteines in zehn gleiche Teile markiert hat, wird mit der zu untersuchenden Butter fest angefüllt, oben und unten mit Schweine= oder Kalbsblase fest zugebunden, dann in einen Topf mit kochendem Wasser gelegt und nach einigen Minuten herausgenommen und aufrecht stehen gelassen, worauf sich die Butter oben ansetzt und man nach den angebrachten Strichen den Prozentgehalt ablesen kann. Gute Butter enthält nie mehr als 4—7 Prozent Wasser. Der Wert des Honigs. Der Honig ist nicht etwa nur ein Genußmittel, sondern auch in Anbetracht seines hohen Gehaltes von 80 Prozent Kohlehydraten und 20 Prozent löslichem Eiweiß ein Nährstoff. Zudem ist er sehr leicht verdaulich, wird ohne Veränderung durch die Magensäfte direkt ins Blut übergeführt und trägt deshalb viel zur Erhöhung der Körperwärme bei. In vielen Krankheitserscheinungen bildet er ein vorzügliches Heilmittel, bei Erkrankungen der Lunge, des Halses, Brust=, Magen= und Darmkatarrhen wird er vorzugsweise als lösendes und reinigendes Mittel verwendet. Besonders ist er Blutarmen und solchen Leidenden, die an schlechter Ernährung krankeic. in kleinen Gaben genommen, sehr zu empfehlen. In der Medizin wird er zu Salben und Pflastern verwendet. Zur Bereitung von Honigwein, Honigessenz und süßem Backwerk findet er vielseitige Verwendung. Pökelbrühe. Man nehme 6 Pfund Salz, 1 Pfund Zucker, 75 Gramm Salpeter, dazu 15 Liter Wasser. Diese Mischung läßt man leicht kochen, schäumt sie ab und läßt sie dann erkalten. Wenn diese Brühe durch den Gebrauch ziemlich erschöpft ist, so setzt man den dritten Teil der obigen Mischung zu und läßt diese nochmals kochen. In die Pötelbrühe legt man das Fleisch. damit es sich bei warmer Witterung hält. Es bekommt dadurch auch eine schöne rote Farbe. Schlagsahne zuvereiten. Wenn die Sahne beim Schlagen nicht schnell genug steif werden will, so setze man derselben etwas aufgelöste weiße Gelatine zu. Auf ein Liter Sahne rechnet man zwei Tafeln. Der Erfolg tritt sofort ein. Allgemeiner Fragekasten. Zur Beachtung: Allen für den allgemeinen Fragekasten bestimmten Anfragen ist die Abonnementsgaittung und 10 Pfg. in Briefmarken beizufügen. Die bis Montag vorliegenden Fragen werden, falls deren Beantwortung nicht besondere Schwierigkeiten verursacht, in der nächsten Nummer des Ratgebers beantwortet. Marsberg. Als Süuglingspflegerin können Sie in der Auguste Victoria=Krippe in Schöneberg=Berlin, Kyffhäuserstr. 22, ausgebildet werden. Der Kursus dauert 6 Monate. Honorar 100 Mk.; ferner ein Säuglingsheim in Westend bei Berlin, Rückert=Allee 24, 3 Monate, 100 Mark; ebenso im Säuglingskrankenhaus, Berlin, Invalidenstr. 19., Kursus 6 Monate, Gebühr 5 Mk.; Säuglingsllinik, Charlottenburg, Christstraße 9, 6 Monate, 75 Mk.; schließlich im Kinderhaus, Berlin, Blumenstr. 97, Kurfus 3 Monate, Wohnmug und Verpflegung in der Anstalt, Gebühr 50 Mark. Brilon. Die Genehunngung zur Auswanderung wird Ihnen nicht erteilt werden.§ 27 *** 887 — 139 7. Rußland 24803872 Z. Verein.Staaten 20 509000 3. Argentinien 7531376 Deutschland 5. Frankreich 6. Ungarn T. Kanada 8. England 9. Usterreich apan 1375 017 3197720 2350 661 2266 1100 22413 724 1802 748 1564 64/3 11. Brit- ndien 4 556 486 12. Italien 955 878 13. Meziko 859 277 1. Rumänien 86¼ 324 15. Neu-Süd-Wales 650 636 16. Queensland 593•813 17. Uruguay 556307 18. Schweden 586 835 19. Spanien 5116 035 20. Butgarien 538 271 21. Dänemarh 535 018 22. Viktoria 4472080 23. Neu-Seeland 4404 28 2½. Chile 431 7½0 25. Arbland 3¼108 25. Niederlande 327377 27. Beloien 255229 2B. Eun.Türker 251 964 29. Kapland 251 389 30.Jud-Austral“ 249 326 und es muß unsere erste Sorge sein, diesem Man gel abzuhelfen. An allen Böschungen und sonstigen Plätzen, die zu anderer Verwendung ungeeignet sind, müssen anspruchslose Straucharten, vielleicht Weißdorn oder Haselnußsträucher, angepflanzt werden. Alle vorhandenen Gebüsche sind aber unter gemeinschaftlichen Schutz zu stellen, und allen Vogelfängern muß das verabscheuungswürdige Handwerk gründlich gelegt werden. Als der praktischste Vogelschutz wird auch das Aufhängen von Nisthöhlen zu betrachten sein; letz teres kann im Herbst, im Winter und bis ins zeitige Frühjahr hinein erfolgen. Man sieht auch wirklich in einzelnen Orten, wie man in dieser Hinsicht helfend eingreifen will; aber ein fache Zigarrenkisten genügen nicht. Abgesehen davon, daß sie nicht dauerhaft genug sind, sind solche Kästen auch zu auffällig und werden darum auch meistens nur von frechen Sperlingen benutzt. Gerade die lieblichsten und nützlichsten Vogelarten betrachten solche Kunstgebilde mit Mißtrauen, und je mehr hübsch aussehenden Aufputz sie tragen, desto unpraktischer und zweckloser sind sie. Bekanntlich ist es dem Freiherrn v. Berlepsch gelungen, einen Nistkasten herzustellen, der den natürlichen Höhlungen ähmlich ist und ihnen entspricht, sodaß sich die Vögel nicht erst an ihn zu gewöhnen brauchen, sondern ihn von vornherein als etwas Natürliches ansehen und ohne Scheu beziehen. Diese Nistkästen bestehen außer dem aufgeschraubten Dachbrett aus einem natürlichen Baumstück, dessen Höhlung sich nach unten zu erweitert und eine flache Mulde bildet. Wer mit Säge und Hammer einigermaßen umzugehen versteht, kann sich solche Kästen auch selbst herstellen; man beachte aber, daß die Rinde am Holz verbleiben muß und Ausflugbrettchen weg bleiben sollen, um der Natur zu entsprechen. Die Nistkästen müssen vollkommen fest angebracht, am besten angeschraubt werden; wacke lige Kästen sind allen Vögeln ein Greuel. Der Kasten soll auch eine geringe Neigung nach vorn erhalten, um besser gegen eindringenden Regen geschützt zu sein; auf keinen Fall darf der Kasten nach hinten überhängen. Oft wird es nötig sein, die mit Nistkästen versehenen Bäume vor Katzen zu schützen, denn diese sind die schlimmsten Feinde aller brütenden Kleinvögel. Zu diesem Zwecke versieht man die Bäume mit einem abwärts geneigten Blechkranz oder man bringt in Manneshöhe am Stamme dichte und nicht zu schmale Gürtel von Stacheldraht an. über den die Katzen nicht leicht binwegklettern. Geflügelzucht. Das Eierfressen der Hühner. Gegen dieses Uebel unseres Geflügels sind bexeits die verschiedensten Mittel empfohlen wörden, ohne daß sich jedoch eines entsprechend bewährt hätte. Das Hineinlegen von Porzellaneiern in das Nest ist gegen diese üble Angewohnheit der Tiere vollständig zwecklos. Ebensowenig hilft aber das Vorlegen von ausgeblasenen Eiern, die mit einem Gemisch aus Lehm, Senf oder Pfeffer, oder auch mit Gips angefüllt werden. Das eierfressende Huhn soll bei dem Versuch, den Inhalt zu verzehren, durch den schlecht schmeckenden Inhalt abgestoßen werden und dadurch von seiner Untugend ablassen, doch bat auch diese Methode keine Erfolge gezeitigt. Es wurde sogar empfohlen, den Tieren mittels einer scharfen Schere den Schnabel so weit abzuschneiden, bis sich die Schnittfläche weich anfühlt, dadurch soll denn das Tier Schmerzen verspüren, sobald es versucht, ein Ei aufzupicken. Ueber den Erfolg einer solchen Vornahme wäre gar nicht zu reden. Es wäre diese Methode vielmehr eine gräßliche Tierquälerei, zu der sich hoffentlich kein Geflügelzüchter verleiten lassen wird. Will man durchaus 2 □ 1 14 ** 5 — 140 S 99592.50 SIRHMHMRRRAMMAE dieses Uebel beseitigen, so kann man nur empfehlen, die in Frage kommenden Tiere einfach zu schlachten, da man dann auch der Gefahr vorbeugt, daß sich dieses Uebel bald über den größten Teil des ganzen Bestandes ausbreitet, was sonst schwerlich zu vermeiden ist. Aber auch hiermit dürften nur die wenigsten Jüchter zufrieden sein und wäre somit noch das beste Mittel, dem Huhn sofort nach dem Legen das Ei zu entziehen, indem man die Legenester dementsprechend einrichtet. Da es nicht möglich sein dürfte, die eierlegenden Hennen ständig zu beobachten und ebensowenig, die im Verdachte des Eierfressens stehende Henne täglich zu befühlen, so müßten schon alle Nester des Stalles die gleiche Einrichtung haben. Ein Legenest, daß in jeder Hinsicht seinen Zweck vollständig erfüllt, kann sich jeder ohne große Kosten selbst anfertigen. Man nimmt zu diesem Zweck eine größere viereckige Kiste und bringt an Stelle des Deckels im Kasten ein Brett an, welches von der vorderen bis zur hinteren Wand läuft und ein Gefälle von 20 Zentimetern hat. Damit das gelegte Ei nun sofort der Henne entzogen wird, läßt man zwischen dem schrägen Brett und der Hinderwand des Kastens einen Raum von 10 Zentimetern, durch den das Ei hindurch auf den Boden des Kastens rollen kann. Das schräge Brett sowie den Boden des Kastens belegt man mit Filz um ein Zerbrechen der Eier zu verhindern. An der vorderen Seite des Kastens bringt man eine Tür an, die gestattet, die Eier vom Boden des Kastens bequem herauszunehmen. Um die Tiere in den ersten Tagen an das neue Nest zu gewöhnen, kann man etwas Stroh auf das Brett streuen, welches man aber nach Eingewöhnung der Tiere ruhig wieder entfernen kann. Auf diese Weise hat man vollkommene Sicherheit, daß die Tiere dem lästigen Uebel des Eierfressens entzogen werden und was die Hauptsache ist, daß dieses Uebel unter dem sonstigen Tierbestand nicht weiter um sich greifen kann. Aus der Bienenwelt. Der Bienen Raubzüge im Frühlinge. (Nachdruck verboten.) Wenn der erste Lenzessonnenstrahl über die wiedererwachenden Fluren huscht und Frühlingswärme die Luft durchzieht, dann regt's sich mächtig im Winterknäuel der Bienen. Sie recken und strecken ihre Glieder, eilen zum Flugloche und schauen sich um nach den Blumen und Blüten des vergangenen Sommers. Wenn die Biene ausfliegt, dann will sie auch schaffen, für sich, für die werdende Generation. Die Sucht nach Süßem vermag die Biene nicht zu überwinden. Bietet die Natur noch keinen Nektar, dann spioniert sie mit wahrer Virtuosität andere Honigquellen aus und wehe dann dem schwachen oder weisellosen Volke, das sich am Stande oder in der Nachbarschaft befindet. Da gibt es keine Gnade, kein Erbarmen. Das Faustrecht treibt sein schreckliches Unwesen. Ueber die Ursachen und die Gefahren der Bienenräuberei sind nicht nur bei Leuten, die der Bienenzucht ferne stehen, sondern auch unter Imkern die verschiedensten, sich oft direkt widerstreitenden Ansichten verbreitet. Gibt es wirkliche Raubbienen, die aus dem Rauben ein Geschäft machen und sich ihr Leben lang nur aufs Rauben verlegen? Nein! Räuber kann man machen. Aber nicht dadurch, daß man Alkohol unter den Futterhonig mischt. Diesen Unsinn kann nur der allerjüngste Imkeramateur noch glauben. Aber man kann Räuber systematisch erziehen, wenn man am Tage füttert, wennn man beim Füttern Schlamperei treibt, viel Lösung verschüttet und sie nicht gleich wieder wegtrocknet, wenn man Wabenstücke mit Honig frei auf dem Stande liegen läßt, wenn man zwar am Abend füttert, amMorgen aber die Futtergeschirre so lange beläßt, bis die Bienen alles Futter genommen haben, wenn man schwache, weisellose und drohnenbrütige Völker längere Zeit am Bienenstande duldet, wenn man beim Schleudern unvorsichtig ist. wenn man in Beuten imkert, die übermäßig große Flugöffnungen haben oder sonst miserabel gebaut sind, daß die Bienen von allen Seiten her in das Innere gelangen können, wenn man bei Untersuchungen des Volkes die Beuten zu lange offen stehen läßt, wenn man beim Schleudern einige Waben zum Auslecken direkt in oder vor das Bienenhaus wirft. Kann ein Imker durch Räuberei reich werden? Mancher glaubt's und wird dabei arm wie eine Kirchenmaus. Freilich, wenn sich die raubenden Bienen dirigieren ließen, wenn sie da und dorthin zum Nachbar gingen und dessen Völker ausräumten, dann wär's etwas anderes. Aber die Bienenräuber kehren sich an keine Vorschriften und achten nicht die eigenen Schwestern und die Nachbarschaft. Damit richten sie den Stand des eigenen Herrn zugrunde und allgemeine Anarchie bricht aus. Wenn kein Volk mehr arbeiten, wenn alles nur stehlen will, wohin soll das führen? Durch Räuberei sind schon ganze Stände vernichtet worden. Daß Raubbienenzüchter es zu vollen Honigtöpfen bringen können, glaubt schon kein Imker mehr im dunkelsten Teile unseres Vaterlandes. Darf man etwas gegen die Räuberei tun? Ja. man darf nicht nur, sondern man muß ausgebrochene Räuberei möglichst schnell mit unterdrücken helfen. Zuerst werden durch Mehlprobe die raubenden Völker festgestellt. Man nimmt eine Hand voll Mehl und bestäubt alle aus dem beraubten Stocke kommenden Bienen. nachdem man zuvor an die Beute tüchtig geklopft hat. Alsdann beobachtet man den Einflug der Bienen in anderen Beuten. Die raubenden sowohl wie die beraubten Völker werden einige Tage eingesperrt. Befinden sie sich in leicht beweglichen Beuten, so kommen sie in den Keller. Luft gibt man, indem man die Tür öffnet. Voraussetzung ist, daß das Drabtgitter gut schließt. Die Fluglöcher aller Stöcke am Stande sind soweit zu verengen, daß nur eine Biene durchschlüpfen kann. Sie bleiben so lange verengt, bis wieder Ruhe auf dem Stande eingetreten ist. Die Ursache der Räuberei ist sofort abzustellen, d. h. Futter= und Honigwaben sind zu verschließen, weiselunrichtige Völker sind zu beseitigen, das Füttern bei Tage und das Oeffnen der Völker ist einzustellen. Aus völlig ausgeraubten Kästen entnimmt man die Waben, läßt aber das Fluchloch weit offen. Es wird den Spitzbuben bald langweilig, ein leeres Haus zu besuchen. Mit strengen Strafen wird belegt, wer fremde, raubende Bienen tötet. Wer vergifteten Honig auf seinem Stande aufstellt, um Raubbienen anzulocken, seine Bienen aber einspeert, damit sie nicht zum Gifte gelangen können, begeht nicht nur eine grobe Unvorsichtigkeit, sondern kommt auch mit dem Strafgesetz in Berührung. Weigert, Kreisbienenmeister. Obst= und Gartenbau. Kohlrabizucht. Es gibt kaum eine gesundere und leicht verdaulichere Frühgemüsekost und kaum ein dankbareres Gewächs, als den Kohlrabi. Bei dessen Kultur wird leider viel gesündigt. Ich habe fast überall gefunden, daß man die Pflanzen recht breitspurig setzt und wenn dann die Kohlrabi recht groß und holzig sind, glaubt man noch, etwas Wunderbares an dem Monstrum erzogen zu haben. Noch nicht einen Landwirt habe ich gefunden, der sich auf die Zartheit seiner Gemüse berufen hätte; was ist natürlicher, als daß solche Gemüsezucht in Mißkredit kommt. Da nun die jungen Kohlrabiknollen zart und wohlschmeckend sind, mache ich in jedem Jahre drei Aussaaten von Kohlrabi. Zum ersten Male säe ich Ende Februar. Anfang März ins Mistbeet und setze die Pflanzen, wenn sie recht kräftig sind und 5—7 Blätter haben, noch im April an Ort und Stelle. Die zweite Aussaat mache ich Ende April ins Freie und verpflanze Ende Mai oder Anfang Juni. Zum dritten Male säi ich Anfang Juli und pflanze diese Kohlrabi Mitte August aus. Dem Boden, auf dem ich Kohlrabi bauen will, gebe ich 40 Prozent Kalidüngesalz, wodurch ich sehr schöne Erträge erzielte. Ich pflanze die Kohlrabi sehr eng— höchstens 25 Zentimeter weit— in den Reihen. Wenn die Pflanzen angewachsen sind. begieße ich sie fleißig und stets reichlich mit der Brause und haite recht oft, damit sie schneller und sehr weiche und zarte Knollen bilden. Bei dieser Behandlung erhalte ich von den ersten Junitagen ab bis in den späten Winter hinein, solbst von meinem ärmsten Boden, das zarteste Gemüse. Schon wenn die Knollen hühnereigroß sind, werden die kräftigsten ausgezogen. Bis sie Faustdicke erreichen, sind sie zart wie Butter, erst später werden sie holzig und unschmackhaft. Die besten Kohlrabisorten sind der kurzlanbige Dreienbrunnen und der frühe Wiener Glas. Die Niesenkohlrabi und Goliath setzen viel zu langsam Knollen an— zur späten Kultur(dritte Aussaat) sind sie ganz ungeeignet, wohingegen die früheren Sorten, wenn sie im Sommer ausgesäet werden, noch ganz besonders gute Knollen liefern. Wenig bekannt dürfte sein, daß die Kohlrabi sich sehr gut als Einmachegemüse bewährt haben! Man nimmt dazu die gesundesten und zartesten, schält und wäscht sie sauber und schneidet sie auf dem Hobel in Scheibchen, wie sie ja auch zum Kochen vorbereitet werden. Alsdann nimmt man einen nach Bedarf großen Einmachetopf, gibt auf je eine Lage Kohlrabi eine Hand voll Salz. beschwert am Schluß den Inhalt, nachdem man ihn mit einem Tuch und Brettchen bedeckt, mit einem Stein, und so hält sich der Inhalt, bis es wieder neue Kohlrabi gibt. Die so eingemachten Kohlrabi schmecken wie frische, während sie das beigegebene Salz durch die Konservierung noch zarter gestaltet. Landwirtschaftlicher Fragekasten. Geleitet von Direktor Blomenkemper, Paderborn. Antwort auf Frage Nr. 46. Frau Prof. B. in W. Sie können jederzeit Eier für den Winter konservieren, wenngleich auch die Monate August und September die geeignetste Zeit sind. Im Frühjahr muß man vorsichtig sein. da die Eier nicht selten angebrütet sind. Ist man zweifelhaft, ob die Eier noch gut sind, so kann man eine Probe mit einer 3prozentigen Kochsalzlösung machen. Schlechte Eier schwimmen im Salzwasser. Bekannte Konservierungsmittel sind Kalkwasser, Wasserglas oder Antisabrolin. Letzteres ist nebst Gebrauchsanweisung in Drogerien und ähnlichen Geschäften zu kaufen. Wollen Sie die Eier in Wasserglas legen, so mischen Sie 1 Liter Wasserglas mit 10 Liter abgekochten Wasser und gießen diese Mischung über die in einen Topf gelegten Eier. Man kann auch die täglich frischgelegten Eier nachlegen. So aufbewahrte Eier halten sich 6 Monate und länger. Vor dem Kochen muß man die Schale mit einer starken Nadel anstechen, sonst platzen die Eier. Antwort auf Frage 47. A. B., 100. Die jungen Brieftauben leiden an dem sogenannten gelben Kroup, eine Halsentzündung, die sich durch gelbliche Wucherungen äußert. Diese wachsen äußerst schnell und führen sehr bald den Tod der Tierchen herbei, wenn nicht sofort beim Anfang der Krankheit eingeschritten wird. Das beste Mittel ist em tägliches Nachsehen jeder einzelnen Junge und, wenn sich gelbe Knötchen im Rchen zeigen, Bepinselung derselben mit 3prozentiger Höllensteinkösung, Entfeinung der Beläge mittels eines Spahn(Streichholz) und erneute Pinselung der Wundstelle. Diese etwa 2 bis 3 Tage fortgesetzt, und täglich zweimal besorgt, heilt die Tiere fast immer, vorausgesetzt, daß man die Krankheit sofort im Anfangsstadium erkennt. Ist diese Krankheit einmal über den ganzen Schlag verbreitet, so wird zum allmählichen Erlöschen der Krankheit die Verabreichung von Eisenvitriol ins Trinkwasser, etwa ein Teelöffet voll auf 2—3 Liter Wasser, empfohlen. Ratsam ist im letzteren Falle auch, die alten Tiere mit der Zeit abzuschaffen, da man festgestellt hat, daß die späteren Jungen die gräßliche Krankheit fast immer wieder bekommen. Einseitige Maisfütterung soll die Krankheit fördern, darum wechsele man eotl. mit dem Futter und gebe gute Gerste, Weizen, Wicken und Feldbohnen. 8 1 D 7— ü □ *" B o S ST B.SBEE 89• 2·22 141 Geh' fleißig um mit deinen Kindern! Habe sie Tag und Nacht um dich und liebe sie Und laß dich lieben einzig schöne Jahre; Tee nur den engen Traum der Kindheit Sind sie dein, nicht länger. Scheffer. Halte deinen Kindern stets Wort. Auch jene Mütter, welche die Erziehung ihrer Kinder als eine ernste schwere Pflicht auffassen, die sie nie wissentlich vernachlässigen würden, pflegen es oft mit den Versprechungen, die sie ihren Kindem bei irgend einer Gelegenheit machen. nicht ernst zu nehmen, im Glauben, daß ein Kind viel zu schnell vergesse und deshalb schon nach kurzer Zeit sich des Versprechens, das ihm die Mutter gab, nicht mehr erinere. Nun gibt es aber gewöhnlich zwei Arten von Versprechungen. eine, die etwas verheißt, also eine Vergünstigung gewährt, und eine andere, die etwas verweigert oder versagen will. Der ersteren wird sich freilich ein Kind schon im eigensten Interesse stets erinnern und gegebenenfalls, wenn die Mutter sie vergessen sollte, selbst an die Erfüllung mahnen, die andere aber, die es natürlich ebenso wenig vergißt wie die erstere, sollte aber nur dazu dienen, ihm etwas zu entziehen. Wird sie also von der Mutter vergessen, so ist es des Kindes eigener Vorteil, und deshalb wird es auch aus diesem Grunde froh sein, wenn sie völlig in Vergessenheit gerät und wird alles vermeiden. das die vergeßliche Mutter daran erinnern könnte. Darin liegt aber auch eine große Gefahr für den Charakter des Kindes. Ein nicht gehaltenes Versprechen, das dem Kinde Vorteile gebracht hätte, untergräbt das Vertrauen des Kindes in der Mutter Aufrchtügkeit und Wahrheitsliebe. Wird aber von einer schwachen Mutter ihm später gewährt, was sie ihm zu entziehen androhte, lernt es der Mutter Gebot gering schätzen und mißachten und der erste Schritt zur Entfreindung zwischen Mutter und Kind ist getan. Erika Menzel. hw. Der Spargel. Der Spargel, der schon im Altertum als Delikatesse und Heilmittel bekannt und beliebt war, ist eines unserer besten Frühlingsgemüse. Schon zur Zeit der Königin Elisabeth von England wußte man denselben, in Fleischbrühe gesotten, zu schätzen. Man genoß ihn mit Essig und Oel, Pfeffer und Salz gewürzt. Auch in Frankreich liebte man den Spargel und Brillat Sa#urm nennt ihn die Schwalbe unter den Gemüsen und Grimod de la Raguiere meint, es sei das lieblichste Bündel, das je ein Mensch zerbrochen. Man kannte auch hier die Zubereitung mit Essig und Oel. nebenbei liebte man aber die in einer weißen Sauce, welche wohl identisch ist mit unserer noch heute gebräuchlichen holländischen Sauce. Bekanntlich gedeiht der Spargel in unseren Breiten sehr gut. Besonders berühmt als Spargelorte sind: Braunschweig, Erfurt, Darmstadt, Metz, Schwetzingen, Mainz. Ulm, Bamberg und Döhren bei Hannover. Zwischen dem Spargel Nord= und Süddeutschlands besteht übrigens ein großer Unterschied. Der Norden bevorzugt den garten, weißen Spargel, der kaum das Köpfchen über den Boden erhebt, der Süden dagegen den grünen, der bereits mehrere Zentimeter über den Boden sich erhebt. Welcher nun von beiden der beste ist, darin entscheidet Gewohnheit und indioidueller Geschmack; jedenfalls ist weißer Spargel zarter, der grüne voller und charakteristischer im Geschmack. Beim Einkauf ist darauf zu achten. daß der Spargel frisch gestochen ist, was an der glatten, durchscheinenden und nicht gerunzelten Schnittfläche zu erkennen ist. Hat Spargel Flocken und ist er verschieden in der Farbe, so deutet dies auf Liegen im Wasser hin, welches die Händler gern anwenden, um vorteilhaft das Gewicht zu verändern oder auch um welk gewordenen Spargel aufzufrischen. Leider aber brinen unsere Hausfrauen und Köchinnen das kosibare Gericht mit sehr wenig Abwechslung auf den Tisch, entweder mit der bekannten holländischen Sauce, mit Petersilienbutter, als Salat, oder einen minderwertigen Spargel zerschnitten als Gemüse wieder in der weißen Sauce, auch wohl in der Fleischbrühe oder als Spargelsuppe. Außer diesen gibt es noch eine ganze Menge von Zubereitungsarten, die nicht umständlicher oder teuerer sind und ebenso sein und wohlschmeckend. Auch als Würze anderer Speisen, z. B. als Zutaten zu feinen Ragouts, zu Pastetchen, Rühreiern ist Spargel nicht hoch genug zu schätzen. Gleichviel, wie man den Spargel zubereitet, scharfe Gewürze, die den charaktestisch feinen Geschmack übertreffen, sind auf alle Fälle zu vermeiden. Lassen wir ein paar Kochvorschriften zu feinen Spargelgerichten folgen, die weniger bekannt sein dürften. Spargel in holländischer Sauce. Man gibt etwas kleingeschnittenen Zwiebein, 5 bis 6 zerdrückte Pfefferkörner, einen starken Eßlöffel Essig in ein Geschirr, läßt den Essig auf dem Feuer ganz verdampfen und stellt sie kalt, dann gibt man 2 Eßlöffel Mehl hinein, rührt sie mit wenig kaltem Wasser glatt, gibt 1—2 Eigelb, 50 Gr. süße Butter und 1/4 Liter kochendes Spargelwasser daran, rührt die Sauce bis zum Kochen, säuert sie mit etwas Zitronensaft und passiert sie durch ein Haarsieb; man kann auch etwas saueren Rahm hinzusügen, was sehr gut schmeckt. Sauce muß dickflüssig sein. Spargelsalat. Die dünnen Spargel werden geschält, in 3—4 Ztm. lange Stücke zerschnitten, mit viel kochendem Wasser angesetzt und, nachdem sie recht weich gekocht sind, mit einem Durchschlag herausgenommen. Zu etwas von der Svargelbrühe tut man Essig, feines Speiseöl und Zucker nach Geschmack, gießt diese Sauce über die noch heißen Spargelstücke, läßt den Salat vollständig erkalten, rührt etwas gehackte Petersilie hinein und serviert ihn zu kaltem Fleisch. Spargeleier. Gemüsespargel mittlerer Stärke wird abgekocht, dann in halbfingerlange Stücke geschnitten und mit einer nicht zu dicken Spargelsauce übergossen, welcher ein Zusatz von Essig gegeben wurde. Die Kasserolle wird auf eine eiserne Pfanne mit glühenden Kohlen gestellt. Wein dieses Gemüse sehr heiß ist, schlägt man ganze Eier darüber, mengt sie durch, bis sie gar sind. Dann wird das Gericht serviert und mit gewürfelten, hartgekochten Eiern und gebackener Petersilie garniert. Spargelpudding. 60 Stück mittelstarken, zarten Spargel schält man und schneidet ihn in kleine Stuckchen. 8 Eier, 2 Löffel Mehl, ¼ Liter Sahne, ein Achtel Liter Milch, 75 Gr. lauwarmgerührte Butter und etwas Salz quirlt man gut durcheinander, mischt allmählich unter beständigem Rühren die Spargelstückchen roh darunter und füllt alles in eine gut vorgerichtete Form. Man kocht den Pudding in Wasser 1¼ Stunde, stürzt ihn und umgibt ihn mit kleinsten Muschel=Krustaden mit zierlich geformter frischer Butter. Ausgebackener Spargel. Der Spargel muß ziemlich dick dazu sein. Man schält ihn gut, schneidet die unteren dicken Enden ab, läßt ihn 5 Minuten in Salzwasser kochen, kühlt ihn m frischem Wasser, trocknet ihn ab und bindet immer drei bis vier zu einem Bündelchen zusammen. Aus ein Achtel Liter Weißwein, 2 Löffel Olwenöl. Salz und dem nötigen Mehl bereitet man einen Ausbackteig, taucht die Spargel hinein, bäckt sie in Backsett weich und goldig braun, garniert sie mit ausgebackener Petersilie und gibt sie mit Kalbsbrisoletten mu Tisch. Daß man aus der Spargelbrühe verschiedene sehr gute Suppen herstellen kann, ist ein weiterer Vorzug dieses lieblichen Gemüses. Ich lasse hier einige Rezepte folgen: I. Etwa zwei Liter Spargelbrühe werden zum Kochen aufgesetzt. 60 Gr. feiner Gries wird in 70 Gr. Butter geschwitzt, der Brühe zugesetzt und etwa ½ Stunde gekocht. Dann gibt man eine Prise Salz eine Prise Zucker und etwa 10 Gr. Liebigs Fleischertrakt dazu und zieht die Suppe mit Rahm und einem Eigelb ab. Beim Anrichten gibt man etwas feingewiegte Petersilie in die Schüssel und nicht geröstete Semmelscheiben dazu. II. Zwei alte Weißbrötchen reibt man ab, schneidet sie in Scheiben und röstet diese im Ofen, worauf man sie mit 2 Liter Spargelwasser ansetzt. Man fügt Zucker, wenig Pfeffer und ein Stückchen Muskatblüte zu und kocht eine sämige Suppe. Die Muskatblüte wird entfernt, die Suppe durchgestrichen und 1/4 Liter kochende Milch an die Suppe gegeben. Diese wird mit 30 Gr. Butter glänzend geschlagen und mit 2 Eigelb abgerührt. Kleine Brotschnittchen werden in Butter geröstet, mit trockenen geriebenen Käseresten bestreut und zu der sehr wohlschmeckenden Supve serviert. III. Man verdickt die Brühe mit hellgelber Buttermehlschwitze, gibt etwas feingehackte Petersilie daran, läßt diese ein paar Minuten kochen und legiert sie mit ein paar Eidottern. Wenig bekannt durfte den Hausfrauen die Verwendung des Spargelbastes sein. Dieser wird vorsichtig gewaschen, 24 Stunden an der Luft gctrocknet und dann im Backofen nachgetrocknet. Einen Teil davon nimmt man hell heraus, den anderen dagegen läßt man vollständig braun werden. Man bewahrt den getrockneten Bast in Säckchen hängend für den Winter auf: der helle gibt den Suppen einen angenehmen Spargelgeschmack, der dunkle Suppen und Saucen eine schöne Farbe. Stangenspargel für den Winter einzulegen, rate ich jeder Hausfrau ab, ausgenommen die, welche den Spargel selbst bauen, denn es gehört dazu tadellose Ware, frisch gestochen, welche die Städterin sich nur selten verschaffen kann. Außerdem ist die Ersparnis nicht groß. Wenn in einer schlechten Vorratskammer eine einzige Büchse verloren geht, dann ist der ganze Vorteil hin. Beziehen wir unseren Bedarf von einer bewährten Konservenfabrik, so haben wir vollständige Garantie für die Güte der Ware. Die Hausapotheke im Blumentopf. Unsere Urahnen waren darauf bedacht, immer einen kleinen Vorrat von Heilkräutern im Hause zu haben und zogen sich auch manche Arzneipflanze selbst. Durch diese Hausmittel wurde sehr oft ein Leiden im Keime erstickt, durch rechtzeitige Hilfe dem Arzte vorgearbeitet. Heute denkt man vielfach anders. Sehr mit Unrecht. Man sollte sich an der guten alten Zeit ein Beispiel nehmen, und die Pflanzen nicht verachten, in denen Heilkräfte enthalten sind. Ein solches Wunderkraut ist die Citronenmelisse, schon in früheren Zeiten hochgeschätzt, von den heilkundigen Mönchen und Nonnen auf das Sorgsamste gepflegt. Liefert doch dies Pflänzchen einen sehr bekömmlichen Tee, das beste Vorbeugungsmittel gegen Inftuena, Husten und Erkältungen. Der regelmäßige Genuß des angenehmen nach Citronen schmeckenden Tees verbessert und vermehrt das Blut, stählt die Nerven, beseitigt Schlaflosigkeit und Erregungszustände, erheitert das Gemut, regt den Appetit an und reguliert die Darmtätigkeit. Läßt man die Blätter in Weinspiritu so erhält man den berühmten Melis b n u