F aVT a 8 11 Nr. 105.— 65. Jahrgang. Westfälisches Samstag, 19. April 1913. Volksblatt Pillnimminenmtmm seholt monatlich 50 Pfg., durch den## lgenturboten zugestellt 64 Pfg., in Boten zugestellt monatlich 60 Pfg. = Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern s sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegenn genommen.— Probenummern auf Verlangen gratis.— Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. Sauerländer Tageblatt. minmimmmnmnmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmiunng Anzeigenvreis: Die 8gespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfg., für Padervorn 15 Pfg., 22 = 2 Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Feierstunden", tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Ratgeber", Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. „Sonntagsfeier". Verlag und Notationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=G., Paderborn, Rosenstraße 13a. 4 Drahtadresse: Volksblatt, Paderborn. 4 Fernruf: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10. 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Wir erachten es nicht für sachdienlich, die Frage zum Gegenstande einer Preßerörterung zu machen, sind vielmehr der Ansicht, daß es Aufgabe des Wahlkreiskomitees dortselbst ist, dafür zu sorgen. daß die verschiedenen Anschauungen bei den Vertrauensmännern zur Aussprache kommen, und sich von vornherein alle Vertrauensmänner verpflichten, für diejenige Kandidatur, welche mit Stimmenmehrheit beschlossen wird, einstimmig einzutreten. Das ist die Pflicht der Zentrums=Heerbannstreue, welche auch in dem„bombensicheren“ Zentrumswahlkreise Olpe=Meschede sich bewähren muß und, wie wir mit Sicherheit erwarten, bewähren wird. 2 Die Reichstagsmehrheit st bekanntlich seit den letzten allgemeinen Wahlen sehr weifelhaft und schwankend, mehr als einmal hat sich jezeigt, daß sie von einer Stimme abhängen kann. Neuerdings hat sie wahrscheinlich eine Verschiebung zugunsten der Linken erhalten, wenn die Nationalliberalen sich nach Bassermannscher Methode zu dieser schlagen. Es sind nämlich drei Mandate, die sämtlich bisher der Rechten gehörten, für ungultig erklärt worden: die des Konservativen v. Oerten für ZauchBelzig=Jüterbog, des Konservativen v. Kröcher für Salzwedel=Gardelegen und des Mitgliedes der Wirtschaftlichen Vereinigung Vietmeyer für WaldeckPyrmont. Es stehen allerdings auch einige Mandate der Linken ansa,einend vor der Ungültigkeitserklärung, aber wie die Sache augenblicklich liegt, würde, wenn es sich um prinzivielle Abstimmungen handelt, bei denen die ganze Linke zusammensteht, der Rotblock wahrscheinlich im Reichstage die Mehrheit besitzen. Aber, Herr Universitätsprofessor! O Bei dem Kommerse der Burschenschafter am letzten Samstag im Saalbau zu Frankfurt a. M. hielt der frühere Universitätsprofessor Dr. Theobald Ziegler die Festrede, in der er nach dem Berichte der Frankfurter Kleinen Presse vom 14. d. u. a, folgendes äußerte: „Wie aber steht es mit der akademischen Freiheit? Als Straßburger Professor sehe ich mit Schmerz auf die augenblicklichen Verhältnisse an der Straßburger Universität, deren Professoren jetzt gezwungen werden sollen, nach konfessionellen Rücksichten Wissenschaft zu lehren. Kann der Student dem Professor Vertrauen schenken, der von jenseits der Berge sich sagen lassen muß, was er denken unn auf dem Katheder vortragen soll?"(Lebhaftes Beifallsgetrampel.) Die von uns gesperrten Stellen zeigen eine für einen gewesenen Universitätsprosessor eigentlich unglaubliche Ignoranz, und das„Lebhafte Beifallgetrampel“. zeigt weiterhin, daß es mit dem Verständnis und vor allen Dingen mit dem Gerechtigkeitsempfinden bei den Burschenschaftern auch nicht weit her ist! Wo ist oer Beweis, daß ein Professor„von jenseits der Berge(!!) sich sagen lassen muß, was er denken(!!) soll?“ Warum bei solcer bierfriedlicher Gelegenheit einen so plumpen Angriff auf Rom? Herr Professor Ziegler hat in so vielen Publikationen eine hohe Auffassung von den ethischen Werten des Lebens erkennen lassen. Umsomehr bleiben seine Auslassungen, falls sie von der Kleinen Presse richtig wiedergegeben worden sind, äußerst bedeuerlich, und sind nicht geeignet, dem konfessionellen Frieden zu dienen, vielmehr zeigen sie katholischen Eltern sehr deutlich, welcher antikatholische Geist bei den Burschenschaftern, die beifallstrampelnd solchen Worten zustimmten, herrscht! Zum Nancyer Zwischenfalle. Staatsrat Ogier ist von Nancy mit seiner Mappe nach Paris zurückgereist, die„amtliche“ Vernehmung ist zu Ende. Was hat sie ergeben? Der Wortlaut der Protokolle ist noch nicht bekannt gegeben, wird auch wohl nicht veröffentlicht werden, aber man weiß schon, daß Herr Ogier keinen Zeugen hat finden können, der gesehen hat, daß Deutsche geschlagen worden sind. Das war zu erwarten, nicht etwa deshalb, weil keine Deutsche geschlagen worden sind, sondern weil diese Feststellung den Franzosen nicht in den Kram paßt. Herr Ogier wollte das nicht feststellen, er durfte es auch nicht feststellen, wie würde man ihn, wenn er das tat, im Ministerium„angehaucht“. haben! Und vom Publikum wäre er, wenn er sich auf der Straße zeigen würde, kaum besser behandelt werden, als die harmlosen Deutschen von den Wilden in Nancy. Daß Deutsche in Nancy geschlagen, geohrfeigt und sonst gemein behandelt worden sind, steht so fest, daß daran nicht gerüttelt werden kann, ob aber unsere deutsche Behörde den Mut findet, die Beteiligten auf ihren Eid zu vernehmen? Man muß daran zwelfeln, wenn man folgende Pariser Meldung liest, die, wenn sie zutrifft, bedenklich nach„Schön“färberei aussieht: „Der deutsche Botschafter Frhr. v. Schoen äußerte sich einem Journalisten gegenüber zu dem Vorfall in Nancy: Wir haben bis jetzt noch keinen Schritt bei der französischen Regierung getan und werden einen solchen auch nicht unternehmen, bis wir in dem Besitze der wahrheitsgetreuen, ordnungsmäßigen Dokumente sind. Uebrigens hat es die französische Regierung, weit davon entfernt, sich bitten zu lassen, nicht einmal abgewartet, bis sie den Besuch des Sekretärs der deutschen Botschaft empfing, um eine Untersuchung über den unangenehmen Vorfall einzuleiten. Dieser Beweis von Takt hat mich sehr angenehm berührt. Im weiteren Verlauf der Unterredung sagte Freiherr v. Schön: Wenn es wahr wäre, daß die Deutschen geschlagen wurden oder daß sie gezwungen worden seien, vor der Menge niederzuknien und französiches Militär zu grüßen, ferner, da hfranzosische Offiziere, die vorüberkamen, dieser Szene still zusahen, so würde dies natürlich der Sache eine äußerst ernste Wendung geben. Aber es ist wenig wahrscheinlich, daß französische Offiziere so spät noch am Bahnhof gewesen seien. Freiherr v. Schön schloß mit den Worten: Sei es wie es sei, der Vorfall ist und bleibt sehr unangenehm.“ Leider ist aus der Meldung nicht zu erkennen, ob es sich um einen deutschen oder französischen Journalisten handelt. Wie Hr. v. Schoen jetzt über die Sache denken mag? Wird man sich damit begnügen, daß in den famosen Akten des Herrn Ogier nichts von Schlägen steht? Man muß abwarten. Eine billige Pfingstreise nach ParisVersailles will der Metzer Verkehrsverein veranstalten und lädt dazu in Zeitungsanzeigen und Reklamen Reiselustige ein. Es verrät einen sonderbaren Geschmad, angesichts der Luneviller und Nancyer Vorgänge an Deutsche solch eine Einladung zu erlassen. Auch in der neuesten Nummer des in Berlin erscheinenden französischen Blattes Journal d'Allemagne findet sich ein großes Inserat, in dem diese Zeitung bekannt gibt, daß sie billige Pfingstreisen Berlin bezw. Köln=Paris und Paris=Köln=Berlin veranstaltet. Dagegen, daß Franzosen au Pfingsten nach Deutschland kommen, haben wir nichts zu erinnern, bei uns gibt es keine solchen Flegel gegenüber Fremden wie in Nancy, aber Deutsche möchten wir doch dringend warnen. an dieser von Franzosen veranstalteten Fahrt, wenn sie auch noch so billig ist, teilzunehmen, sie könnten recht unangenehme Erfahrungen machen. Kurze politische Nachrichten. X Wie behauptet wird, beabsichtigen auch der König und die Konigin von Italien an der Hochzeitsfeier der Prinzessin Viktoria Luise teilzunehmen. Ausland. Die deutsch=tschechischen Ausgleichsverhandlungen. Wien, 18. April. Bei einer in Wien beim österreichischen Ministerpräsidenten stattgefundenen parlamentarischen Beratung beschwor Graf Stürgkh die deutschen Abgeordneten aus Böhmen, alles zu tun, um den finanziellen Zusammenbruch der Lan desverwaltung zu vermeiden, da er nicht nur für das Ansehen der Monarchie im Auslande sehr nachteilig wäre, sondern auch den Deutschen in Böhmen nichts nutzen könnte. Die Führer der deutsch=böhmischen Ab geordneten antworteten, daß sie nur dann nachgeben könnten. wenn die Tschechen sich in nationalpolitischer Richtung entgegenkommend zeigen würden. Bis dahin würden die deutsch=böhmischen Abgeordneten jede finanzielle Hilfeleistung der Regierung für den böhmischen Landesausschuß als eine feindselige Handlung gegen die Deutschen ansehen und im Reichsrate entsprechend handeln. Rücktritt des rumänischen Ackerbauministers. Bukarest, 18. April. Der Ackerbauminister Philippescu ist zuruckgetreten. Sein Rücktritt wird heute offiziell bekannt gemacht werden. Einem Interviewer erklärte er, daß ihn hauptsächlich die Erledigung des Streitfalles mit Bulgarien dazu veranlaßt habe, gegen die er gewesen sei. Angst der Engländer vor den Zeppelinluftschiffen. = London, 18. April. Im Unterhause fragte Middlemore, ob die wichtigsten Werften, Arsenale und Flottenstützpunkte Englands innerhalb des Aktionsradius der Jeppelinluftschiffe, die von der deut schen Küste kommen, lägen, und ob die britischen Flottenstützpunkte, Werften und Arsenale mit Verteidigungsmitteln gegen einen Angriff aus der Luft versehen seien. Der Zivillord der Admiralität Lambert beantwortete die erste Frage bejahend, falls die Verhältnisse günstig wären. Auf die zweite erwiderte er, daß man dabei sei, Verteidigungsmaßregeln gegen einen Angriff aus der Luft zu treffen. China und das Christentum. * Paris, 18. April. Die chinesische Regierung hat, nach einer aus Petersburg vorliegenden Meldung, die Provinzialvorsteher der christlichen Kirchengemeinden aufgefordert, in ihr Sonntagsgehet nach der Predigt eine Bitte für die neue republitanische Regierung einzuschließen. Dieser Erlaß wird von den christlichen Missionen als großer Erfolg gefeiert. Zum erstenmale stellt die Regierung Chinas mit ihren Anhängern Buddhas und Konfucius an die Christen des Landes ein derartiges Ansinnen. Mehrere Mitglieder der republikanischen Regierung, so der Minister des Aeußern, haben sich taufen lassen und sind Christen geworden. Die Lage am Balkan. Der Waffenstillstand zwischen der Türkei und Bulgarien währt schon etwa eine Woche. Die Einstellungen der Feindseligkeiten infolge eines mündlichen Abkommens ist unter nachstehenden Bedingungen beschlossen worden: 1. Bei Tschataldscha und Bulair werden die Feindseligkeiten bis zum 24. April eingestellt. 2. Wenn die Friedensverhandlungen in diesem Zeitraum nicht zum Ziele führen, so kann die Frist durch Vereinbarung verlängert werden. 3. Von beiden Parteien wird ein Ausschuß bestimmt, der die neutrale Zone zwischen den beiden Heeren festsetzen wird. 4. Im Falle einer Wiederaufnahme der Feindseligkeiten müssen beide Parteien dies 48 Stunden vorher mitteilen, die Stunden rechnen von 8 Uhr abends des Tages der Mitteilung an. 5. Während der Dauer der Einstellung der Feindseligkeiten wird die ottomanische Flotte der Verproviantierung des bulgarischen Heeres zwischen dem Golf von Saros und der Küste des Schwarzen Meeres sich nicht widersetzen. Aller Voraussicht nach dürfte es nicht mehr ur „Wiederaufnahme der Feindseligkeiten kommen; Bulgarien. Serbien und Griechenland haben die Vorschläge der Mächte angenommen. Nur die Antwort Montenegros steht noch aus. Man hofft aber, daß auch Montenegro den Standpunkt der übrigen Verbündeten teilen wird. Die Lage bei Skutari. ist allerdings bis jetzt nicht geklärt. Montenegro ist gewillt, die Belagerung von Skutari solange fortzusetzen, bis es daran mit Gewalt gehindert wird. Falls Nitita halsstarrig bleibt, soll ein internationales Detachement landen und auf Skutari marschieren. Es wird von einer Macht der Trivle=Entente aber auch der Gedanke erwogen, die Blockade von Antivari wieder aufzuheben und es Montenegro so zu ermöglichen, ohne Verlust seines Prestiges die Belagerung von Sku tari einzustellen. Jedenfalls wird die Blockade für den Rücktransport der serbischen Truppen aufgehoben werden. Wann und ob dieser Rückzug erfolgen wird. steht noch nicht fest. Der serbische General Bojanowitsch soll zwai nach erneutem Befehl des Oberkommandos den Rückzug der gesamten Mannschaft und Artillerie anbefohlen haben. König Nikolaus von Montenegro, den er telegraphisch hiervon verständigte, antwortete, er nehme die Meldung mit Bedauern zur Kenntnis und danke dem General und seinen tapferen Truppen aus vollem Herzen für die Mitarheit. Eine andere Meldung sagt gerade das Gegenteil. Nach dieser scheinen auch die serbischen Truppen an alles eher denn an einen Rückzug zu denken. Vielmehr sollen fieberhafte Vorbereitungen zu einem Generaliturm auf Brdica und Bardanjolt getroffen werden. Der serbische Oberkommandierende Bojanowitsch hat die serbischen und montenegrinischen Truppen durcheinander gebracht und unter direkten Befehl von serbischen Offi zieren gestellt. Eine Entschädigung für Montenegro. London, 17. April. Die heutige Sitzung der Botschaftervereinigung zog sich ungewöhnlich in die Länge und wurde erst um 6½ Uhr abends auf Montag nachmittag vertagt. Nach einer Reutermeldung heißt es, die Botschafter hätten heute eine bestimmte Form finanzieller Beihilfe für Montenegro erörtert und seien zu einer Entscheidung gelangt, die jedoch noch nicht bekannt geworden sei. Der montenegrinische Dele gierte Popowitsch ist gestern in einem Telegramm vom montenegrinischen Ministerpräsidenten angewiesen worden, alle Verhandlungen über eine Kompensation für Skutari abzulehnen. Popowitsch hat erklärt, Montenegro sei fest entschlossen, die Belagerung von Skutari bis ans Ende durchzu führen. Montenegro gibt nach: * Wien, 18. April.(Drahtb.) Die Politische Korre spondent meldet aus Belgrad: Man hat hier An haltspunkte dafür gewonnen, daß in der Haltung Mon tenegros zu der Skutarifrage ein den Wünschen Europas entsprechender Umschwung sich zu vollziehen beginnt. Die Erwartung sei begründet, daß in Cetinic zwischen der Ansicht, daß weitere Versuche, den Willen der Mächte hinsichtlich Skutaris umzustoßen, aussichtslos sei und dem Entschluß, auf Skutari zu verzichten, nur eine kurze Zeitspanne liegen werde. Das montenegrinische Volk werde diesen Verzicht zweifellos als eine herbe Enttäuschung empfinden, jedoch würde der König Mittel und Wege finden, die Gemüter zu beruhigen sodaß keine nachteilige Rückwirkung auf die innere Lage von Montenegro eintreten würde. Aus der katholischen Welt. Das Konstantinische Zentenarium in Rom. Am Sonntag, 20. April, wird in St. Peter eine Erinneru nasfeier an das Konstantinische Zente narium abgehalten. Das Pontisikalamt auf dem päpst lichen Altar hält der Erzpriester der vatikanischen Basilika Kardinal Rampolla. Die Basilika wird wie für den Peterstag ausgeschmückt. Nachmittags werden die Reliquien des Leidens Christi gezeigt, dann Tedeum und der Segen mit dem Allerheiligsten, welchen Kardinal Rampolla erteilt, beschließen die Feier, an welcher die katholischen Vereine und die Vertretungen der Semi narien sich beteiligen.— Die russisch=orthodore Kirche will das Zentenarium am 14. September feiern. Der neue Erzbischof von Wien. Die„Wiener Zeitungen“ beschäftigen sich ausführlich mit der Ernennung des Abtes von Kloster=Neuburg Mons. Piffl zum Erzbischof von Wien. Die „Reichspost“, heißt den neuen Hirten begeistert willkommen. Trotzdem behaupten einige jüdische Blätter, die Christlich=Sozialen seien mit dieser Wahl nicht be sonders zufrieden. Es handelt sich dabei um reine Er findungen, in Wien ist man allgemein mit der Ernennung Mons. Piffls zufrieden. Das Werk der Glaubensverbreitung. X Die Sammlung für das Werk der Glaubens verbreitung in Europa im Jahre 1912 hat eine Summe von 6½ Millionen Mark ergeben gegen 640000 Mark mehr als in dem vorhergehenden Jahre. Am opferfreudigsten für die Missionen waren die Diözesen Straßburg, Met, Lyon. Die kleine Schweiz hat 105 000 Franken gespendet, 13000 Franken mehr als im vorhergehenden Jahre.— In Monireal(Canada) wird im Jahre 1905 ein allgemeiner Missionsrongreß abgehalten werden, zu dem Katholiten der ganzen Welt eingeladen werden sollen. Ueber Wert und Bedeutung der Missionen hat sich der frühere Staatssekretär der Kolonien. Dernburg im Hinblick auf die Nationalspende für die Missionen zum Kaiserjubiläum wie folgt ausgesprochen: Die christliche Mission ist besonders in den Kolonien, aber auch in anderen Ländera autochthoner Kultur ein wichtiges Mittel zur Hebung der Sitten der Eingeborenen und eine ausgezeichnete Vorbereitung für deren Eingliederung in den Mechanismus der beherrschenden Staaten. Sie ist besonders da, w# sie gleichzeitig bessere Kenntnis des Ackerbaues und der Eruerbsmethoden vermittelt, auch für die wirtschaftliche Entwickelung der betreffenden Gebiete von Wichtigkeit. Ihre Wirksamkeit als Arzt und in der Krankenpflege ist in den vielen Gegenden, wo der Staat dafür noch nicht hat vorsorgen können, niat ersetzlich. Aus ihrer intimen Kenntais der Völlerschaften, bei denen sie wirken, gestützt durch die Traditior, die sich auf ihren Stationen ausbildet, haben die Missionen son ohl der Wissenschaft theoretisch, als auch der Verwaltungskunst praktisch die wertvollsten Leistungen geliefert.“ Hodschule der Jesuiten in Totio. Das von der Gesellschaft Jesu in Tokio in Angriff genommene Institut des höheren Unterrichts hat die staatliche Anerkennung als Hochschule erhalten. Mit der Organisation und Leitung der Hochschule ist das Mitglied der deutschen Ordensprovinz, Hermann Hoffmann, langjähriger Professor der 1 Philosophie in Valkenburg, ein Rheinländer, betraut. Vom Krankenlager des hl. Vaters. Rom, 18. April. Das gestrige Abendbulletin über das Befinden des Papstes lautet: Der Papst hat den heutigen Tag gut und ohne Fieber verbracht. Am Abend betrug die Temperatur 36,8 Grad: die Besserung des Bronchialkatarrhs hält an. Falls die Besserung so anhält, ist viekleicht doch nochmals eine Wiederherstellung zu erhoffen. Kehren jedoch die Anfälle wieder, so dürfte kaum mit einer nochmaligen Genesung des Papstes zu rechnen sein. T Rom, 18. April.(Trahtb.) Der Morgenbericht vom Krankenlager des Papstes besagt: Die Besserung sowohl der katarrhalischen Erscheinungen und der Bronchien als auch des Allgemeinbefindens hält an. Die Temperatur beträgt 36,6 Grad. Rom, 18. April. Die Tribuna meldet: Nachdem der Dekan des Hl. Kollegiums, Kardinal Oreglia, die Bestätigung erhalten hatte, daß es sich um eine schwere Erkrankung des Hl. Vaters handele, verfügte er kraft einer alten apostolischen Konstitution, daß ein Vertreter des Heiligen Kollegiums im Vatikan den Verlauf der Krankheit überwache. Schmähungen des kranken Papstes. Rom. 18. April. Sogar die Krankheit des Heil. Vaters hält die italienischen„Antiklerikalen“ nicht ab, ihre Schmähungen in Wort und Bild über die ehrwürdige Person Pius' X. auszugießen. Und die italienische Regierung, die mit der Strenge der Zensur und der Unterdrückung von Zeitungsnummern einschreitet, wenn eine wahre, ihr aber nicht passende Nachricht erscheint, findet es trotz Garantiegesetz nicht für notwendig, diese Beleidigungen des Oberhauptes der katholischen Kirche zu unterdrücken, wie es ihre gesetzliche Pflicht wäre. Der sozialistische „Avanti“ widmet dem erkrankten Papst nicht nur eine unsäglich traurige, satirische Wochenplanderei, sondern druckt gleichzeitig Illustrationen, von denen eine den Hl. Vater in gräßlichster Verzerrung, in den Gärten spazieren gehend, darstellen soll. Wir registrieren den Vorfall, um wieder zu zeigen, wie groß der Schutz ist, den die Person des Papstes trotz Garantiegesetz genießt, und welcher Freiheit sich der Statthalter Christi erfreut, wenn er der revolutionär gesinnten Menge noch zum Spott und zum Hohn preisgegeben wird. Preußischer Landtag. Abgeordnetenhaus. 169. Sitzung vom 18. April.(Drahtb.) Am Ministertische v. Dallwitz. Präsident Graf v. Schwerin=Löwitz eröffnet die Sitzung um 12,15 Uhr. Die dritte Beratung des Etats wird beim Etat des Ministeriums des Innern fortgesetzt. Abg. Schiffer(Natl.): Wir bedauern, daß eine Reform des Wahlrechts nicht zustande gekommen ist. Der König von Preußen hat in seiner Thronrede betont, daß bei einer Wahlreform den veränderten Verhältnissen in der Wählerschaft Rechnung getragen werden sollte. Die Kommunalaufsicht des Staates drückt auf die Gemeinden und hindert ihre Entwicklung. Wohlfahrtspolizei und Wohnungsfrage sollten den Gemeinden überlassen bleiben. Zwischen Volk und Verwaltung besteht eine tiefe Kluft, die ausgefüllt werden muß. Staatsminister v. Dallwit: Die große Zahl der Polizeiverordnungen ist besonders auf die starke gewerbliche Entwicklung zurückzuführen. Was nötig ist, um sie einzuschränken, ist meinerseits geschehen. Hinsichtlich der Wohnungspolizei sind weitgehende Befugnisse an die Kommunen übertragen worden. Ich werde dafür sorgen, daß die staatliche Aufsicht den Kommunen gegenüber mit möglichster Zurückhaltung ausgeübt wird. Von Wahlreform im allgemeinen vor Schluß der Session zu reden, habe ich umso weniger Veranlassung, als ich wiederholt die Stellung der Regierung in diesem Hause gekennzeichnet habe. Um einer Legen denbildung vorzubeugen, stelle ich fest, daß die Wahlrechtsvorlage von 1910 vollkommen der Thronrede von 1908 entsprach. Nachdem die Vorlage an dem Wider streite der Meinungen gescheitert ist, muß es die Re gierung für sich in Anspruch nehmen, nach pflichtmäßigem Ermessen zu erwägen, wann die Wiederaufnahme der Vorlage stattfinden wird. Abg. Dr. v. Campe(Natl.): In der Belastung der Kommunen geht der Staat oft zu weit. Die Vereinfachung des Verwaltungsapparates ist eine der wichtigsten Aufgaben der Gegenwart, ebenso ist eine Aenderung der Kommunalsteuergesetze dringend erforderlich. Abg. Dr. Pachnicke(Vpt.): Eine Aenderung der hannoverschen Städteordnung halten wir für dringend erforderlich. Zur Reform des preußischen Wahlrechts ist unter dem jetzigen Minister bisher noch nichts geschehen. Da müssen wir doch fragen, ob die Aufsassung des Ministers mit der Auffassung der Krone sich deckt. Abg. Dr. Liebtneckt(Soz.): Der pommersche Bauherrenverband ist eine gemeingefährliche Unternehmerorganisation, die in frivoler Weise gegen das Koalitionsrecht der Bauarbeiter Stellung nimmt. Das läßt man ruhig geschehen, während man sich über das Benehmen einiger betrunkenen Leute in Nancy(Unruhe rechts.) aufregt. Für eine Reform in Preußen haben die Konservativen kein Interesse, dagegen können sie nicht früh genug die Wahlvorlage, von der sie Vorteile haben, unter Dach und Fach bringen.(PfuiRufe rechts.) Solange der Minister das Spitzeltum in Preußen duldet, muß er es sich gefallen lassen, daß wir ihm dieselbe Hochachtung entgegenbringen wie dem Spitzeltum.(Pfui=Rufe rechts.) Vizepräsident Dr. Krause ruft den Redner zur Ordnung.) Zu den Bedingungen, unter denen seinerzeit Herr Birkner Cadinen abgab, gehörte es, daß er ins Herrenhaus berusen wurde. Daraus folgt, daß ein Sitz im Herrenhaus erkauft werden kann.(Präsident Graf Schwerin=Löwitz ruft den Redner zur Ordnung. Der Redner wendet sich zum Minister, der nicht anwesend ist: Nein, Herr Minister! Lachen rechts.) Ihr Lachen macht den Eindruck einer Kinderstube. Präsident Graf Schwerin=Löwitz(ruft den Redner zur Ordnung. Lebhafter Beifall rechts.): Ich werde das Haus befragen, ob es den Vorredner, nachdem er dreimal zur Ordnung gerufen ist, noch weiter hören will. Das Haus beschließt gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und einiger Freisinnigen, dem Abg. Dr. Liebknecht das Wort zu entziehen.(Lebhafter Beifal! rechts.) Abg. Liebknecht versucht, weiter zu sprechen, wird aber durch die Rufe: Ruhe! Unerhört! unverständlich. Abg. v. Nardorff(Frk.): Der Abg. Liebknecht hat in seiner Rede einen Tiefstand des nationalen Empfindens gezeigt, wie er nicht mehr überboten werden kann. Er hat sich zum Anwalt des Auslandes gemacht.(Widerspruch bei den Soz.) Jeder anständige Mensch im Auslande wird diese Rede einschätzen, wie sie in diesem Hause eingeschätzt wird. Daß der Minister auf diese Rede nicht eingegangen ist, war ihre beste Einschätzung. Der Abg. Schiffer hat einen Gegensatz zwischen der Bevölse rung unt den Behörden konstruiert, der in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist. Dadurch hat er Mißtrauen erweckt.(Sehr richtig!) Es entspricht nicht den Gepilogenheiten dieses Hauses, S. M. den König in die Debatte zu ziehen. Die Freisinnigen gehen immer mit dem Königswort krebsen. Früher haben Königsworte diese Bedeutung für die Freisinnigen nicht gehabt. Abg. Friedberg(Rtl.): Ueber den Rahmen der Wahlieform ist die nationalliberale Partei sich durchaus einig. Wir wollen die direkte und geheime ahl sowie ein avgestuftes Wahlrecht. Wir hoffen, da hder Minister in diesem Sinne eine Vorlage einbringen wird. Hierauf wird die Debatte geschlossen. Präsident Graf Schwerin=Löwitz: Der Abg. v. Kardorff hat erklärt, der Abg. Dr. Liebknecht habe sich zum Anwalt des Auslandes aufgeworfen, worauf ihm der Abg. Ströbel das Wort„Verleumdung“ zurief. Hätie ich die Aeußerung des Abg. v. Kardorff gehört, so hätte ich sie gerügt; ich hätte aber auch den Abg. Ströbel zur Ordnung gerufen. Der Etat des Ministeriums des Innern wird genehmigt, ebenso die Etats des Abgeordnetenhauses und des Heirenhauses sowie das Etatsgesetz. Damit ist die dritte Lesung des Etats erledigt. Die Entwürfe eines Ruhr=Reinhaltungs= gesetzes, eines Ruhrtalsperrengesetzes und eines Sesetegesetzes werden ohne Debatte an die Kommission verwiesen, ebenso der Gesetzentwurf über die Bereitstellung weiterer Mittel für die Hochwasser=, Deich= und Vorflutverhältnisse an der oberen und mittleren Oder. Nach Erledigung einer Reihe von Petitionen vertagt sich das Haus auf Samstag 10 Uhr. T.=O.: Elektrisierung der Berliner Stadt= und Ringbahnen. Schluß ½6 Uhr. Parlamentarisches. = Die Geschäftsdispositionen des preußischen Abgeordnetenhauses sind dem Vernehmen nach wie folgt festgesetzt worden. Am Samstag wird die Freitag beginnende zweite Beratung der Berliner Stadtbahnvorlage fortgesetzt und das Ostmarkengesetz in zweiter Beratung erledigt werden. In der nächsten Woche soll die Stadtbahnvorlage endgültig verabschiedet werden, hierauf folgt die Beratung des Moorkolonisationsgesetzes, die dritte Beratung des Ostmarkengesetzes und die zweite und dritte Lesung des Ausgrabungsgesetzes. Diese Materialien sollen bis Mittwoch abend erledigt sein. Am Donnerstag der nächsten Woche werden die wasserwirtschaftlichen Vorlagen zur zweiten und dritten Lesung gestellt werden, der Rest der Woche wird mit der Beratung von Anträgen und Petitionen ausgefüllt werden. Die zweite Beratung des Eisenbahnanleihegesetzes findet am 28. April statt, die dritte Lesung dieses Gesetzes am 29. und 30. April. Hiermit sind die Arbeiten des Abgeordnetenhauses erledigt. Für den Fall, daß das Herrenhaus an einigen Vorlagen noch Abänderungen vornimmt, soll am 7. Mai noch eine Sitzung stattfinden. d. Berlin, 17. April. Die Uebergangsbestimmungen im Konkurrenzklauselgesetz wurden von der 12. Kommission des Reichtages in erster Lesung in folgender abgeänderter Form beschlossen: Die vor dem Intrafttreten des Gesetzes vereinbarten Wettbewerbsverbote treten mit dem Ablauf von drei Monaten nach der Veröffentlichung außer Kraft, wenn sie den Bestimmungen dieses Gesetzes, abgesehen von den Vorschriften des§ 77, nicht entsprechen, es sei denn, daß der Prinzival sich vor Ablauf dieser Frist schriftlich verpflichtet, den Vertrag diesen Bestimmungen anzupassen. Die Frist verlängert sich bis zu einem Jahre seit Inkrafttreten dieses Gesetzes, falls eine dem § 74a dieses Gesetzes entsprechende Entschädigung vereinbart ist oder vom Prinzipal binnen einer einmonatlichen Frist dem Angestellten schriftlich angeboten wird. Die Beratung wandte sich dann den zurückgestellten Anträgen über das Verbot sog. geheimer Konkurrenzklauseln zu. Nach Ablehnung zahlreicher anderslautender Anträge wird hierzu beschlossen: Ein Wettbewerbsverbot, das Unternehmen mit ihren Angestellten verabreden, ohne es mit ihren Angestellten nach den§§ 74 bis 75 zu vereinbaren, ist nichtig und verpflichtet auch die bei der Verabredung beteiligten Unternehmer zum Schadenersatz.— Die nächste Sitzung am Dienstag wird sich mit der Einbeziehung der technischen Angestellten in das Konkurrenzklauselgesetz beschäftigen. s Die Kommission zur Regelung des Submissionsund Lieferungswesens erleoigte am Dienstag den Paragraph 1 des Antrages Kölsch und Genossen. Ein Zusatzantrag der Sozialdemokratie, daß Lieferungen für Staatszwecke möglichst in staatlichen Betrieben hergestellt werden sollten, entfachte ei##e 1½stündige Debatte, wurde aber dann gegen die Stimmen der Sozialdemokratie von allen bürgerlichen Parteien abgelehnt. Ein Zusatzantrag des Zentrums dagegen wurde als dritter Ansatz dem Antrag Kölsch hinzugefügt. Mit diesem lautet der mit 17 gegen 9 Stimmen angenommene Paragraph 1:„S 1. Behörden sind verflichtet, gewerbliche Leistungen, welche die Herstellung eines Werkes(§ 631. BGB.) voer die Lieserung von Wiren zum Gegenstande haben, nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Gesetzes auf dem Verdingungswege zu vergeben, soweit die Ausführung nicht im eigenen Betriebe erfolgt oder nachstehend Ausnahmen zugelassen sind(§ 2.). Als Behörden im Sinne dieses Gesetzes gelten die Organe des Fiskus, des Reiches und der Bundesstaaten, und die Organe der Körverschaften, Stiftungen und Anstalten des öffentlichen, Rechts. Die Ausführung von Arbeiten im eigenen Betriebe ist tunlichst zu beschränken.“ Der„Generalstreik“ in Belgien. Auch die deutsche liberale Presse sieht den belgischen „Generalstreik“, als verfehlt an. So führt die„Frkf. Itg.“ u. a. aus:„Nun hat dieser törichteste aller Streiks begonnen, dieser unsinnige Streik, den fast niemand will. weder die Regierung, gegen den er gerichtet ist, noch die Führer, die ihn mit schwerem Herzen leiten; dieser Streik um eine Formel, um ein Wort, den man, ohne zu zaudern, den bureaukratischen Streik nennen könnte. Die„Freis. Ztg.“ schreibt:„Die Ab schwächungen des sozialdemokratischen Wahlrechtsprogramms am Vorabend des allgemeinen Ausstandes zeigten schon, daß es den Sozialdemokraten gar nicht recht wohl zu Mute war, als sie den allgemeinen Ausstand als rolitisches Kampfmittel proklamierten. Ihre Führer wie Vandervelde, Huysmans, Furnemont sind ja stark revisionistisch gesinnt und beherzigen wohl alle das berühmte Wort Auers:„Generalstreik ist Generalunsinn." Es ist also kein erfreuliches Bild, das Belgien, sonst so betriebsam in Industrie und Handel, in diesem Augenblick bielet. Beide Teile, Arbeiterschaft wie Regierung, haben sich gut auf den Kampf vorbereitet, auch ist die Arbeiterschaft, von ganz vereinzelten Ausnahmen abgesehen, bis her mit Disziplin der von den Führern ausgegebenen Parole gefolgt, sich ruhig zu verhalten und jede Ausschreitung zu vermeiden. Aber wer wird es am längsten aushalten können? Bisher hat der allgemeine Ausstand, wo immer er auch versucht wurde, als politisches Kampfmittel überall versagt und ist in seinen Folgen stets auf das Gegenteil dessen hinausgekommen, das er bezwecken und erreichen sollte. Unterliegt die belgische Arbeiterschaft in dem schweren Kampf, dann ist auf lange Zeit für eine Wahlreform erst recht nichts zu hoffen.“ Die christlichen Gewerkschaften haben am Sonntag eine Million Flugblätter verteilt, in denen der sozialistische Generalstreik als„Bluff“ bezeichnet und der Beweis für diese Behauptung angetreten wird. In Belgien gibt es nach amtlichen Ziffern 1 200000 Industriearbeiter. Sozialistisch organisiert sind davon nach den Angaben des sozialdemokratischen Bureaus selber nur 116000 Mann, also kaum ein Zehntel! Die christlichen Gewerkschaften haben 100000 organisierte Inaustriearbeiter, sind also fast ebenso stark wie die Sozialisten. Selbst in den als sozialistisch verschrieenen Zentren haben die Christlich=Sozialen bei den Wahlen vor einigen Wochen nachgewiesen, daß sie im Verhältnis 60:45 eine achtungsgebietende Minderheit sind. Die christlichen Gewerkschaften warnen davor, den Ziffern zu glauben, die von den liberalen und sozialistischen Blättern veröffentlicht werden, um den Streik zu fördern. Die„ahlen der Streikenden werden höher angegeben, damit sie als Ansporn dienen, die Gewerkschasten christlicher Richtung werden jedoch die Ziffern kontrollieren und den Betrug aufdecken. Die Gründe für die Haltung der katholischen Regierung in Belgien. Ministerpräsident De Brocquevolle erklärte mehreren Korrespondenten in klarer. übersichtlicher Weise, warum der Generalstreik der Sozialisten jeder Berechtigung entbehrt. 1. Das Wahlrecht kann nicht mit einfacher Mehrheit abgeändert werden. Die Sozialisten und Liberalen sind nicht imstande, diese Mehrheit aufzubringen, die Sozialisten wollen also mit ihrem Streik nicht nur die Regierung, sondern auch die gesetzmäßig gewählte verstärkte Mehrheit auf ihre Seite zwingen. 2. Die Abschaffung des Mehrstimmenrechtes für Familienräter wird gefordert, seit wir gesiegt haben. Die Besiegten wollen den Siegern also die Marschroute aufnötigen. 3. Die Menge will sich an die Stelle der gesetzlich gebildeten Regierung setzen. Wohin kommen wir, wenn wir durch Drohungen uns leiten lassen? 4. Die Abschaffung des Mehrstimmenrechtes für Familienräter ist ein Sprung ins Dunkle. Die Liberalen und die Sozialisten büßen selber genug Stimmen ein, um unsere Verluste auszugleichen. Wie nach den Wahlen vom vorigen Jahre, werden die Sozialisten, die niart erreichten, was sie erhofften, mit neuen Drohungen kommen, deren wir in der letzten Zeit schon genug gelesen haben. Nach diesen Worten des Ministerpräsidenten sollte man wirklich glauben, daß alle bürgerlichen Elemente Belgiens fest im Kampfe gegen den Umsturz zusammenstehen würden. Langsames Abflauen der Streikbewegung. * Brüssel, 18. April. Im Zentrum des Landes und in Gent ist eine merkbare Wiederaufnahme der Arbeit zu verzeichnen, ebenso in Antwerpen. In Charleroi haben 900 Mann die Arbeit wieder aufgenommen. Auch im Kehlengebiet und in den Fabriken von Seraing ist eine Besserung zu verzeichnen. In Antwerpen wurden zahlreiche Streikende durch Gelbe ersetzt. In Gent veranstalteten etwa 1000 Arbeiter eine Manifestation, die ohne Zwischenfälle verlief. In Lüttich ist die Zahl der Streikenden von 90 Prozent auf 89 Prozent zurückgegangen. In der Eisenindustrie ist die Lage unverändert. Der sozialistischen Zeitung Peuple zufolge übersteigt die Zahl der Streikenden 400000 beträchtlich.„Etoile“ sagt, der Streik nehme in Antwerpen das Maß eines Unglücks ohne Beispiel an. Die Waren seien fast erschöpft. Viele Zeitungen haben geschlossen. Die Ruhe wurde nicht gestört. Brüssel, 18. April. In Charatte bei Lüttich, wo sämtliche Bergarbeiter streiken, kam es gestern nachmittag am Eingang eines Bergwerkes zu Ansammlungen. Ein Detachement Kavallerie suchte die Streikenden zu zerstreuen, machte von der Waffe Gebrauch und gab eine Salve ab, verletzte aber niemand. Im übrigen war gestern im ganzen Lande alles ruhig. Es wurden nur einige Verhaftungen von Ausständigen vorgenommen, die Arbeitswillige belästigten. Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 18. April. + Die Vereinigung kath. Küster Preußens hielt hier am Mittwoch nachmittag 3 Uhr im Saale des Gesellenhauses ihre erste Generalversammlung für die Diözese Paderborn ab. Der Einladung zu dieser Versammlung hatten der geistl. Beirat des Vereins, Herr Generavikar Klein, der Zentral=Vorsitzende Herr Kaplan KaiserDässeldorf und Herr P. Romanus=Werl Folge geleistet. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden hielt Herr Generalvikar Klein eine Ansprache an die Mitglieder. Er leilte mit, daß das auf der Tagesordnung stehende Programm das größte Interesse der Bischöfl. Behörde gesunden, und sicherte zu dessen Ausführung das weitgehendste Wohlwollen zu. Die Worte des Herrn General= vikart wurden von der Versammlung mit großer Freude und Genugtuung ausgenommen. Alsdann hielt Herr lan Kaiser einen Vortrag über die Pensionsfrage der Küster. Die Ausführungen waren überaus klar und sachgemäß. Der Redner versrrach einen besonderen Hinweis auf die Pensionsfrage für die nächste Nummer des Amtl. Kirchenblattes. Nachdem Herr P. Romanus aus die vom 7. bis 10. Juli d. J. im Exercitenhause in Werk abzuhaltenden Erercitien für Küster hingewiesen und zur Teilnahme eingeladen hatt;, wurde nach Absendung eines Huldigungstelegrammes an den Herrn Bischof die Generalversammlung geschlossen. Zum nächsten Versammlungsort wurde Dortmund bestimmt. Alle Küster der Diözese Paderborn, welche der Vereinigung noch nicht angehören, werden ersucht, nunmehr beizutreten. Die Anmeldungen sind zu richten an den Kassierer des Vereins Herrn Küster Schröder=Horn bei Lippstadt. X Eisenvolnunfall. Ein hiesiger Lokomotivheizer, der am Mittwoch auf der Fahrt Büren=Brilon begriffen war, vermutete unterwegs eine Störung an der Maschine. Der Lokomotivführer mäßigte darauf die Fihet, damit der Heizer durch Rundgang den Fehler an der Maschine feststellen konnte. Dabei schlug dieser mit dem Kopf gegen einen Telegraphenmast. Obgleich die Verletzungen zum Glück nicht schwer waren, mußte sich der Verletzte doch später in die Behandlung eines Arztes begeben Bei voller Fahrt wäre der Heizer kaum dem Tode entgangen. X. Der Verband Westfälischer Krankenkassen(Unterverband des Gesamtverbandes Deutscher Krankenkassen E. B., Sitz Essen(Ruhr) hält am Sonntag, 27. d. M., vormittags 11 Uhr, in amm im Saale des Herrn Buschkühle, Friedrichsplatz 3(gegenüber dem Oberlandsgericht), eine Versammlung ab. U. a. steht die Beratung der neuen. Krankenkassensatzungen auf der Tagesordnung. Die auf nationalem Boden stehenden Krankenkassen sind durch besondere Rundschreiben eingeladen.— Anfragen und Aumeldungen sind an die geschäftsführende Kasse, Allgemeine Ortskrankenkasse=Lippstadt, zu richten. 6 Zu der gestrigen Notiz über die kostenfrei gelieferten Zithern ist richtig zu stellen, daß von den Käufern, wie auf dem Revers selbst deutlich enthalten, 190 Notenblätter à 10 Pfg. abzunehmen sind, eine Anzahlung von 3 Mark zu machen und der Rest von 16 Mark in zwei Raten a 8 Mk. zu zahlen ist. Das betreffende Hamburger Geschäft begründet sein Verfahren damit, daß es seine Zithern auf diese Weise einführen will. Personalnachrichten.“ Ueberwiesen wurde der Reg.=Assessor Frhr. e v. Dungern aus Memel der Kgl. Regierung in Minden. Der bisherige besoldete Beigeordnete der Stadt Herford, Dr. o peß, ist als besoldeter Beigeordneter der Stadt Barmen auf 12 Jahre bestätigt worden. Versetzt wurde der Reg.=Baumeister e Arnold von Minden nach Breslau. □ Warburg, 18. Apil. Enttäuschte Gesichter machte am Mittwochabend das Publikum, das der Aufführung der Oper„Der Barbier von Sevilla“ beiwohnen wollte. Unerwartet war am Nachmittag die Oper abgesagt, da der Vorverkauf kein befriedigendes Resultat ergeben hatte. Warburg. 18. April. Der Zinsfuß der Kreissparkasse für Darlehen an Kommunalverbände innerhalb des Kreises Warburg ist mit Wirkung vom 1. April d. Is. ab auf 4¼ Prozent(nicht, wie wir in Nr. 100 des„Westf. Volksbl.“ vom 14. d. Mts. meldeten. 4½ Prozent) festgesetzt. Geseke, 18. April. Hier fand unter reger Beteiligung eine Vorstandssitzung des Schützenvereins statt, in der u. a. beschlossen wurde, nur Volljährige an dem Wettbewerb um die Königswürde teilnehmen zu lassen. Ferner wurde das 500jährige Jubelfest in allen Einzelheiten besprochen. Nachdem die Geschäftskommission bereits in mehreren Sitzungen die Grundlagen vorbereitet hatte, wurden als Festtage der 4., 5., 6. und 7. Juli festgesetzt. An etwa 80 Schützenvereinen in der ganzen Umgebung sollen Einladungen ergehen. Für den Festzug ist ein großer historischer Aufzug in Aussicht genommen. Wie bestimmt verlautet, hat der Kaiser dem Verein zu seinem Jubelfest eine hohe Auszeichnung in Aussicht gestellt. O Liprstadt, 17. April. Als Revisoren für den Unterricht an Fortbildungsschulen im Kreise Lippstadt wurden ernannt: für die gewerblichen Prof. Gubatz in Dortmund, für die kaufmännischen der Direktor der kaufmännischen Unterrichtsanstalten Dr. Man in Dortmund. = Lippstadt, 17. April. Das Oberverwaltungsgericht hatte sich mit einem beachtenswerten Rechtsstreit zu beschäftigen, den die Firma K. W. zu Lippstadt gegen den Magistrat von Lippstadt gegen Veranlagung zu Schlachthausgebühren erhoben hatte. Die Firma hatte auf polizeiliche Veranlassung ein Schwein und zwei Schinken in Lippstadt eingeführt und untersuchen lassen. Als von der Firma 1,50 Mark Gebühren abgesordert worden waren, erhob sie nach fruchtlosem Einspruch Klage mit dem Antrage auf Freistellung und betonte, das in Frage kommende Regulativ vom 23. Juli 1887 schreibe vor, daß alles von auswärts in Lippstadt eingebrachte frische Fleisch sofort auf dem kürzesten Wege nach dem städtischen Schlachthofe gebracht und einer Untersuchung durch den Schlachthofverwalter unterworfen werden solle. Die Gebühren werden in einem Tarif vom 22. Oktober 1903 bestimmt. Vorliegend handelte es sich um 1,30 Mark Gebühren. Das Regulativ könne nicht als rechtsgultig angesehen werden, es gehe über die Berechtigung hinaus, die gesetzlich den Behörden zustehe. Das Fleisch sollte auch nicht in Lixpstadt feilgeboten werden. Es sollte vielmehr zu Bauernwurst verarbeitet oder durch Pökelung und Räucherung konserviert werden. Der Bezirksausschuß erkannte. auf Abweisung der Klage und hob hervor, nach den gesetzlichen Vorschriften sollte alles nicht im öffentlichen Schlachthause ausgeschlachtete frische Fleisch bei der Einführung in eine Gemeinde in einem Schlachthause untersucht werden, damit das Publikum nicht durch den Genuß solchen Fleisches Schaden erleide, das von keankhaften Tieren herstamme. Diese Entscheidung griff die Firma W. beim Oberverwaltungsgericht an und blieb dabei stehen, daß nach der Schlachthausgesetzgebung nur solches Fleisch dem Untersuchungszwang unterliege, welches in einer Schlachthausgemeinde feilgeboten werde. Das Oberverwaltungsgericht erkannte jedoch auf Zurückweisung der Revision und führte in der Begründung u. a. gus, entscheidend komme vorliegend in Betracht daß das eingeführte Fleisch infolge einer polizeilichen Anordnung untersucht worden sei. Die Firma behaupte, sie brauche der Forderung des Regulativs nicht nachzukommen, weil eine abermalige Untersuchung des Fleisches nicht nörig gewesen sei. Unzweifelhaft stehe fest, daß die Gebührenforderung nach der Gebührenordnung begründet erscheine, wenn eine Untersuchung des Fleisches stattgefunden habe. Die Firma W. hätte das Fleisch in Lippstadt nicht untersuchen lassen sollen; wäre Zwang gegen sie zur Anwendung gebracht worden, so hätte es ihr freigestanden, die gesetzlichen Instanzen anzurufen. K. Wiedenbrück, 16. April. Gestern wurden in Wiedenbrück, Rheda und Rietberg gleichzeitig zweisömmerige Schleien, bezogen von den Aschauteichen bei Eschede, ausgesetzt; die Tiere kamen in tadellosem Zustande an, und das Aussetzungsgeschäft erledigte sich flott. Das gleiche kann man sagen von den vor einigen Wochen ausgesetzten Karpfen, die aus der Teichwirtschaft Rietberg bezogen waren. In nächster Zeit werden an verschiedenen Stellen des Kreises Setzlinge aus der Fischzuchtanstalt des Deutschen Fischereivereins Berlin ausgesetzt werden; diesen, etwa 3700 Stück, wird eine Forellenbrut folgen. Wenn auch nur ein kleiner Prozentsatz der ausgesetzten Brut usw. hochkommt, so würde schon vieles für den Kreisverein erreicht sein. Die Unvernunft gewinnsüchtiger Raubfischer hat jedoch bislang die Arbeit des Vereins eigentlich ganz zu nichte gemacht. 7. Sende, 17. April. Arn Patronatsfeste des hl. Joserh feierte der hiesige St. Joseph-Arbeiterverein seinen ersten Unterhe#tungsubend. Nach gemeinschaftlicher hl. Kommunien am Vormittag versammelten sich die Mitglieder am Nachmittage mit ihren Angehörigen im Vereinslokale zu einer weltlichen Feier, die in musikalischen und patriotischen Aufführungen bestand. Während der Feier hielt ein Ordensgeistlicher einen fesselnden Lichtbildervortrag über die französische Revolution, deren Schrecknisse er vor unseren Augen entcollte. Am Abend wurde ein prächtiges Feuerwerk abgebrannt. -- Neuenkirchen(Kr. Wiedenbrück), 18. April. Gestern wurden die neuaufgenommenen Schüler der hiesigen Volksschule durch den Kreisarzt Schlüter=Gütersloh auf Augenkrankheiten untersucht. Soziales. — Siegen i. Westf., 17. April. Die in Betzdorf abgehaltene Revierkonferenz des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter für das Siegerland, den Westerwald und das Dilltal beschloß, unverzüglich in eine Lohnbewegung einzutreten, nachdem der Vertreter des Zentralvorstandes in Essen die Versicherung abgegeben hatte, daß der Vorstand bereit sei, die Arbeiter in ihren Kämpfen so zu unterstützen, daß ein voller Erfolg gesichert sei. 2 Petersburg, 17. April. Heute, am Jahrestag der Erschießung der Arbeiter der Lena=Goldgruben, streikte die Arbeiterschaft Petersburgs zum Zeichen des Protestes gegen die Verschleppungspolitik der Regierung im Lena=Prozeß. Die in den letzten Nächten vorgenommenen Haussuchungen führten zu zahlreichen Verhaftungen und veranlaßten die Pohizei, die Brückenübergänge und die Zugänge aus den Vorstädten sehr scharf zu bewachen, um den Arbeitern den Zutritt zur inneren Stadt zu sperren. Bis geger Mittag waren 60000 Arbeiter ausständig. Züge von mehreren Tausenden drangen nach dem Newski=Prospekt vor, den sie am Kreuzungspunkt Sadowaja erreichten. Hier und an andern Stellen kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die ausgiebigen Gebrauch von ihren Nagaiken machte. In den spätern Nachmittagsstunden war alles ruhig. Letzte Nachrichten u. Drahtberichte. ur Berlin, 18. April.(Trahtb.) Der Magistrat bewilligte die in den diesjährigen Etat eingestellte Summe von 1 Million Mark zur Erhöhung der Arbeiterlohne. 0 Karlsruhe. 18. April. Der König von Schweden ist heute früh aus Paris hier eingetroffen und im Residenzschlosse abgestiegen. 2r Paris, 18. April. Die Reise des Präsidenten Voincare nach London wurde um einen Tag verschoben, da der ursprünglich für den Besuch angesetzte 23. Juni der Geburtstag des Prinzen von Wales ist und König Georg den Wunsch ausgesprochen hat, diese Feier im Familienkreise zu begehen. X Madrid, 18. April. Der Minister des Aeußeren erklärte, daß der Sultan von Marokko mit der Ernennung Muley Mexiz. eines Sohnes Muley Hassans, zum Kal.fen der spanischen Zone einverstanden sei. Muley Meriz ist gestern nach Elisar abgereist, begibt sich nach Larrasch und von dort mit einem spanischen Kriegsschiff nach Tetuan Arbeitsplan des Reichstages. W Berlin, 18. April.(Drahtb.) Der Seniorenkonvent des Reichstages trat heute kurz vor der Plenarsitzung zusammen, um einen Geschäftsplan aufzustellen. Danach soll der Reichstag spätestens am 30. April in die Pfingstferien gehen. Bis dahin soll der Etat in zweiter und auch in dritter Lesung durchberaten sein. In der nächsten Woche soll, wenn möglich, die Sitzungszeit des Plenums abgekürzt werden, um der Budgetkommission mehr Zeit zur Beratung der Wehrvorlage zu geben. Nach den Ferien tritt die Budgetkommission am 19., das Plenum am 26. Mai wieder zusammen. Wie lange der Reichstag dann noch tagen wird, steht noch dahin. Erhöhung der Zivilliste. Stuttgart, 18. April.(Trahtb.) Die zweite Kammer hat die Erhöhung der Zivilliste des Königs um 350000 Mk. mit 67 gegen 14 sozialdemokratische Stimmen angenommen. Rücktritt des österreikischen Generalstabschefs. # Wien, 18. April.(Drahtb.) Der Chef des österreichischen Generalstabes, Frhr. von Hötzendorff, hat sein Entlassungsgesuch eingereicht. * Zum Zwischenfall in Rancy. &am Paris, 18. April.(Drahtb.) Mehrere Blätter wollen wissen, daß Staatsrat Ogier in seinem Bericht Strafmaßnaymen gegen jene Beamte beantragen werde, deren Pflicht es gewesen sei, einzuschreiten und den Vorsall ihrer Behörde zu melden. Ferner hält Ogie: Maßnahmen allgemeiner Art für notwendig, um eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse zu verhindern, so z. B. soll die Ueberwachung der Bahnhöfe an der Ostgrenze, insbesondere die des Bahnhofes von Nancy verstärkt werden. Die Präfekten der Ortsdepar= tements sollen beauftragt werden, alle erforderlichen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung zu treffen. Die französische Regierung wird voraussichtlich schon heute die ihr notwendig erscheinenden Maßnahmen urd Vorkehrungen beschließen und der deutschen Regierung unverweilt zur Kenntnis bringen. W Paris, 18. April.(Drahtb.) Der Staatsrat Ogier hat die Abfassung seines Berichtes noch nicht völlig beendet, er wird ihn aber im Laufe A FAa WG — ** * 81 des Nachmittags fertig stellen und alsdann dem Minister des Inneren übermitteln. Dieser wird, nachdem er Kenntnis von dem Berichte genimmen hat, prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Kurdistan autonom? .G Konstantinopel, 18. April.(Drahtb.) Tasviri Efkiar erklärt, daß gestern dem Großwesir ein MeFrundum unterbreitet worden sei, das die Schaffung einer autonomen Provinz Kurdistan unter dem Namen„Oestliches Villajet", oder„Naher Osten“ verlangt. Das Memorandum fordert für diese Provinz volle Selbständigkeit— der Zentralregierung soll nur die auswärtige Politik und der Oberbefehl über die Truppen in Kriegszeiten verbleiben— ferner die Bestätigung des von der Bevölkerung zu wählenden Chefs der Provinzialregierung, das Münzrecht und die Erhebung der Militärtare und Stempelabgaben. Kleine Nachrichten. G Herne, 18. April.(Trahtb) Der Generaldicektor der Gewerkschaft Konstantin der Große, Bergassessor Pieper, wurde heute neben der Zechenbahn der Schacht anlage- und 9 ais Leiche ausgefunden. Neben ihm stand sein Pferd. Vermutlich ist er während des Morgenrittes von einem Schlagaufall betrotfen. c Breslau, 18. April.(Drahtb.) Der Leutnant Carganico machte heute früh zur Bewerbung um den Preis der Nationalflugspende für den Zweistundenflug einen Flug von Stunden 5 Minuten 37 dreifünftel Sekunden. ir Schrimm(Posen), 18. April.(Trahtb) In der vergangenen Nacht sind bei dem Brande eines Hauses eines hiesgien Einwohners drei ältere Frauen verbrannt, von denen eine bis zur Unkenntlichkeit ver kohlt war. Las Palmas, 18. April.(Drah'b.) Der Vertreter der Unternehmer der beabsichtigten Luftfahrt nach Amerika hat erklärt, daß oas Unternehmen aufgegeben sei und die Teilnehmer nach Deutschland zurückkehren würden. Aus dem Gerichtssaale. =FArnsberg, 18. April. Im Anschluß an eine Auseinandersetzung beim Kartenspiel überfiel in der Nucht zum 17. März d. Is. in Heinsberg(Kreis Siegen) der Eisenbahnbauarbeiter Ventura seinen Arbeitskollegen Girelli im Schlafzimmer und brachte ihm sieben Stiche bei, so daß der Tod sofort eintrat. Das hiesige Schwurgericht verurteilte Ventura heute zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. E Elberfeld, 17. April. Ein Opfer der Fremdenlegion ist der Gärtner Kühn geworden, der sich vor der Strafkammer wegen unerlaubter Auswanderung zu verantnerten hatte. Er geriet in Nancy in die Hände von französischen Werbern, die ihn betrunken machten. Beim Erwachen am anderen Tage befand sich der unerfahrene junge Mann bereits in der Kaserne. Er wurde nach Afrika gesandt. Nach seinen Schilderungen hat er vort eine furchtbare Leidenszeit durchmachen müssen. Die ungeheuren Beschwerden des Dienstes hatten ein Herzleiden im Gefolge, und als er auch noch einen Schuß in die Brust davontrug, wurde er als vollends dienstuntauglich entlassen. Die Legion schob ihn jetzt kurzerhand über die Grenze ab. Wegen seiner unerlaubten Auswanderung wurde er zu einer Gelostrafe von 160 Mark verurteilt. Vermischtes. 0 Ein Hotel in Flammen. Newyork, 17. April. Nach einer Dexesche aus Melone im Staate Newyocl brach dort heute nacht um 1 Uhr im Hotel Dawison Feuer aus. Sieben Personen verbrannten, 15 wurden verletzt. Die Flammen ergriffen das Trexpenund versrerrten dreißig Gasten den Ausgang. Einige Frauen sprangen aus dem dritten Stockwerk herab und wurden schwer verletzt. Die Opfer der Ballonkatastro= in Frankreich. Paris, 18. April. Außer den zwei bei der Explosion des Ballons bei Villiers fur Marne getöteten Offizieren und dem Unteroffizier sind gestern abend auch die beiden übrigen Offiziere ihren Verletzungen erlegen, ohne wicdt* Mans“ A Näben.! Ursache des furchtbaren Ballonunglücks bei Villiers fur Marne können, da sämtliche Insassen ihm zum Opfer gefallen sind, lediglich Vermutungen ausgesprochen werden. Mehrere Fachleute sind der Ansicht, daß •5· — Arvber Dir Telegraphische Kurse der Berliner Börse vom 18. April 1913 3% Reichsanleihe 3½% Preußische Consols 4% Preußische Consols gestern 77.00 87,00 99.70 heute 77.00 87.00 99.70 Zinsfuß der Reichsbank: 6. Lomb. 7, Berl. Privatdisk. 4½% E R RFRNK.„IARBEANES31 und daß der Riß sich rasch erweiterte und oas ganze Gas jäh entströmte. Doch hält man es für möglich, daß einer der Luftschiffer die Geistesgegenwart verlor und die Reißleine in allzu großer Höhe und zu heftig gezogen habe, sodaß die Hülle in ihrer ganzen Länge rlatzte und der Ballon wie ein Stein niederfiel. Eine Explosion wird für ausgeschlossen gehalten, da an der Ballonhülle keine Spur einer Verbrennung wahrzunehmen ist. Die Luftschiffer haben jepenfalls verzweifelte Anstreugungen gemacht, ihren Ballon in einer gewissen Höhe zu halten. Sie hatten nicht nur allen Ballast, sondern auch alle Instrumente, den Anker, sogar einen Teil ihrer Kleider über Bord geworfen. Der Führer des Ballons, Aumont=Thieville, war ein sehr erfahrener Luftschiffer und hatte über 100 Fahrten unternommen. Er hatte sich auch als Forschungsreisender hervorgetan, nämlich durch Erforschung der Gegend des Tichaosees. Der Hauptmann Clavenad war ein sehr betannter Militärfliegen und vor Jahresfrist Leiter des militärischen Ilugwesens in Marokko gewesen, jedoch dieser Stelle enthoben worden, weil er in entem Blatte an dem Verhalten des Kriegsministers scharfe Kritit geübt hatte. w D e r G r o ß f e u e r S c h a d e n i n G e e s t e m ü n d e. G e e s t e münde, 17. April. Das Großfeuer in rer Geestemünder Herings=Hochseefischereigesellschalt, wobei das Hauptbetriebsgebäude am Fischereibalen eingeäschert wurde, verursachte einen Schaden von ungefähr 600000 Mark Deutschem Gewerbe gebt deutsche Gunst! Die Cigarettenfabrik A. M. Eckstein u. 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S 05 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute nachmittag 4 Uhr unsern, lieben Bruder, Enkel und Neffen Anton Preising 0 nach längerem, schwerem Leiden, oftmals gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im jungendlichen Alter von 17 Jahren zu sich in ein besseres Jenseits M abzurufen I Um ein frommes Gebet bitten ##l Paderborn, den 16. April 1913 6 die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonntag, den 20 d. M., nachmittags 3 Uhr vom Landeshospital aus statt. Das feier M siche Seelenamt ist Montag morgen 8 Uhr in der Jesuitenzirche, wozu freundlichst eingeladen wird. 1 Statt besonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerferschlichen Ratschlusse gefallen, heute früh morgens 4 Uhr meinen herzensguten, lieben Mann, Onkel und Schwager Amtsgerichts-Sekretär Hugo Löwe im Alter von 47 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Teilnahme bittet die trauernde Gattin Lina Löwe geb. Bauer nebst Angehörigen. Salzkotten, Cottbus, Spremberg. Passia(NordAmerika), den 17. April 1913. Vereins=Anzeigen. Kath. Gesellenverein. Sonn tag morgen 7 Uhr gemeinschaftl. Kommunion in der Butzdorfkirche. wozu besonders die Mitglieder des Eucharistischen Apostolats sowie die Ehren=Mitglieder freundlichst eingeladen werden. Abends 8 Uhr Ver sammlung mit Vortrag. Marianische Junggesellen=Sodalität der Dompfarrre. Sonntag morgen 7¼ Uhr versammeln sich die Sodalen im Pürting, während der Pfarrmesse gemeinschaftl. hl. Kommunion. Nachm. 3 Uhr Beerdigung unseres Mitgliedes Anton Preising vom Landeshospitale aus. Jünglings=Sodalität der Gaukirche. Sonntag, den 20. April, abends 8 Uhr Licht bildervortrag im Jung gesellenhause(Schulstraße). Junggesellen= Sodalität der Martkirche. Sonntag, den 20., nachm. 4 Uhr Abmarich vom Vereinshause zu den Turnspielen; abends 8 Uhr Lichtbildervortrag über die Christenverfolgungen. Jünglings=Sodalität der HerzJesu=Pfarre. Sonntag abd. 8 Uhr Versammlung mit Lichtbildervortrag. K. K. V. Jugendabteilung. Sonntag abend 8 Uhr Aufnahme neuer Mitglieder. Abstinenten=Jugendbund. Jünglingsabteilung des Kreuzbündnisses. Sonntag. den 20. d. M., nachm. 4 Uhr Versammlung in der Schule. Vereinszeitschrift ,„ Jung=David“ wird dort verteilt. Mitglieder des Kreuzbündnisses sind herzl. willkommen. Jungfrauenkongregation der Markkirche. Sonntag nachm. 5¼ Uhr Generalversamm lung im Junggesellenhause (Schulstraße). Jungfrauen=Kongregation der Bußdorspfarre. Sonntag nachm. 3½ Uhr Gesangstunde im Annastift. K. F. B. Jugendbund für Schulentlassene. Die Mitglieder versammeln sich Sonntag Nachmiittag 3½ Uhr am Bürgerverein zum Spaziergang; bei ungünstiger Witterung 4 Uhr Ver sammlung in der Turnhalle der Karlschule. Western St. Johannes=Bruderschaft. Sonntag, den 20. d. M. nachm. 4 Uhr Beerdigung der Tochter unseres Mitbruders Kaufmanns Ludwig Proppe von der Detmolderstr. 1 aus. Seelenamt Montag morgen 7.20 Uhr im Dom. Kreuzbündnis, Verein abst. Katholiken. Sonntag morgen 11 Uhr Vertrauensmänner Versammlung. Westwacht. Verein ehem An gehörige des 16. Armeekorps. Sonntag, den 20. April, abends 8½ Uhr Versammlung im Vereinslokal(Rud. Koch). Wichtige Besprechung. Erscheinen sämtl. Kameraden dringend notwendig. Statt besonderer Anzeige. Heute abend 7¼ Uhr nahm der liebe Gott unter innigstgeliebtes Söhnchen, mein gutes Brüderchen Paul im zarten Alter von 2 Jahren 9 Monaten nach kurzer, schwerer Krankheit zu sich in den Himmel. Dieses zeigen tiefbetrübt an Paderborn, den 17. April 1913 Herm. Zeller und Die Beerdigung findet Trauerhause aus statt. Sonntag Frau. 3 Uhr vom Statt besonderer Anzeige. Heute abend 9 Uhr entschliet schwäche unser lieber Onke, Verr antt infolge AltersEisenbahn-Betriebssekretär a. D. Die Beerdigung in Salzkotten um 3 aus statt. findet am Montag, den 21. April. Uhr nachmittags vom Trauerhause M 1 gemeinde Strielau. 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M., nachmittags 4 Uhr vom Sterbehause Imadstraße 4. Katholische, für Volksschulen geprüfte, 20jähr. Lehrerin, die auch im Französischen unterrichten kann u. musikalisch ist, sucht Stelle in Familie. Angebote unter Nr. 3450 an die Geschäftsstelle d. Bl. Prima Existenz! Wegen Sterbefalls ist eine sehr günstig gel. Wirtschaft mit pr. kl. Fuhrgesch. im Siegerl. für 27000 Mk. zu verkaufen. Refl., welche eine gute Anz. machen können, wollen Angebunter Nr 8457 an die Ge schäftsstelle d. Bl. einreichen. Eilt! 2 Ziebungen diese Woche. Südpolar=Geld=Lose 3.30 Schlesw.=Holft.„ A 1.— Westfälische 6 0.50 (11 St. 6 5.—) Liste und Porto je 30 W. Lohmann, Paderborn. ia Güßrahmbutter + 1.35 ia Zentrifugenbutter 4 1.25 Vollmilch p. Liter 16 Buttermilch p. Liter 10 Täglich frische Schlagfahne sowie Sauresahne empfiehlt L.Wiegert : K a m p s t r. 3 5. la Harzer Kümmel=Käse äußerst sein, fett u. pikant 100 St. franko 3,50 versendet geg. Nachnahme. Harz Käserei von Fritz Weimann, Stiege i. H. Kathol. 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Messen, 8“ Uhr Hochamt mit Presigt, 9¼ Uhr Singmesse mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr Christenled### Gußdorfkirche: 6½ Uhr erste bl. Messe, 8½ Uhr Hochamt mit Predigt Nachm. 2½ Uhr Christenlehre und Andacht mit Segen, 4 Uhr Versammlung des Müttervereins mit Predigt und Segen. Franziskauerkirge: o bis 7, 5- Uhr stille hl. Mein 7 Uhr Hochamt, 10 Uhr letzte bl. Messe mit Predigt. Nachm 3½. Uhr feierliche Besper, Litanei und Segen.— Dienstag abeno 6 Uhr St Antonius=Andacht.— Donnerstag: Wegen des Festes des bl. Fidelis v. Sigmar. vollk. Ablaf. Hospitalkirche:##7 Uhr bl. Messe, S Uhr Hochamt und Predigt. Nachm. 3 Uhr Andacht mit Segen. Barmberzigen Brüder: 6¼ und 8 Uhr bl. Messen. Nachm. 5½ Uhr Andacht mit Predigt und Segen. * 9 aus unserer großen modernen Spezial-Abteilung für Herren- und Knaben-Kleidung. Herren-Anzüge Herren-Ulster Herren-Paletots Herren-Hosen Gummi-Mäntel Bozener Mäntel moderne, chice Stoffe aparte, neue Formen chice Frühjahrs-Neuheiten aus soliden Stoffen unsere bek. 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Is. bei dem Vorsitzenden der Körkommission Herrn Gutsbesitzer Christians= meyer In Elsen oder bei dem Königlichen Landratsamte zu Padervorn schriftlich oder mündlich anzumelden. Auch die Polizeibehörden, die Gemeindevorsteher und die Polizeidiener in den Landgemeinden des Kreises Paderborn sind zur Entgegennahme von Anmeldungen berechtigt. Bei der Anmeldung ist die genaue Adresse des Eberhalters anzugeben, ferner muß angegeben werden, ob die Körung auf dem Gehöft des Besitzers oder auf dem von der Körkommissson zu bestimmenden Sammelplatze stattfinden soll. Die auf Sammelplätzen zu körenden Eber müssen in einem Käfig oder einzeln auf einem Wagen vorgestellt werden. Die Körtermine werden noch näher bekannt gemacht. Paderborn, 10. April 1913. Der Landrat. v. Laer. Beilage zum„Westfälischen Volksblatt“ und„Sauerländer Tageblatt“, Paderborn. Paderborn, den 19. April 1913. Redaktion: Hermann Abels in Padervorn. 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Die Ernährung ist so einzurichten, daß sich das Junge im Mutterleibe gut ausbilden kann und nicht durch Verwerfen vorzeitig abgestorben oder in lebensunfähigem Zustande ausgestoßen wird. Man muß die trächtigen Tiere so füttern, daß sie in ausreichendem Maße Mineralstoffe, namentlich phosphorsauren-Kalk und Eiweiß erhalten. Letzteres dient zur Bildung feiner, die Gebärmutter auskleidender Häutchen, aus denen die Aterinmisch entsteht, welche in der ersten Zeit der Trächtigkeit zur Ernährung des Jungen verwendet wird. Später, wenn der sogenannte fötale Kreislauf (Fötus= Leibesfrucht) in mehr direkter Weise die Ernährung des Jungen vermittelt, muß selbst verständlich das Blut der Mutter ebenfalls in ge nügender Menge Eiweißstoff enthalten, wenn das selbe gut ausgebildet werden soll. Fehlt es der Nahrung, welche die Mutter erhält, an den erfor derlichen Nährstoffen, so entwickelt sich das Junge dennoch, wenn auch schwächer, aber auf Kosten des Körpers der Mutter, welcher abmagert. Die Leibesfrucht stirbt unter solchen Ernährungsverhältnissen der trächtigen Tiere nicht ab; nahezu verhungerte Muttertiere können ausgetragene und gut entwickelte Junge zur Welt bringen. Bei ent kräfteten Müttern ist die Erregbarkeit der Nerven groß, und sie kann sich so steigern, daß geringe Anlässe das Verwerfen hervorrufen. Namentlich bei trächtigen Kühen und Schweinen, welche mit einem Futter ernährt werden, das zu wenig phosphorsauren Kalk und Eiweiß ent hält, tritt die sogen. Osteomalacie(Knochener weichung, Knochenbrüchigkeit) auf und zwar deshalb, weil der im Futter in zu geringem Maße enthaltene phosphorsaure Kalk den Knochen der Mutter entzogen wird. Bei trächtigen Schafen und Stuten wird das Eintreten der Knochen brüchigkeit bei kalkarmem Futter nicht beobachtet, weil deren Knochen, wie es scheint, den phosphor sauren Kalk besonders fest zu halten vermögen. In diesen Fällen beobachtet man dann bei den neugeborenen Lämmern und Fohlen, daß ihre Knochen unvollkommen entwickelt sind und bei Lämmern die Lähme, bei Fohlen leicht Krüm mung der Knochen(Rachitis) eintritt. Namentlich in der zweiten Hälfte der Trächtigkeit soll das Futter reich an Phosphorsäure und Kalk sein, weil während dieser Zeit der größte Teil der noch knorpelartigen Gliedmaßen 2c. des Jungen per knöchert. Das Gesamtsutter für die trächtigen Tiere soll aber auch nicht zu reichlich sein, sonst entsteht Fet: leibigkeit, welche nicht erwünscht ist. Mastige trächtige Kühe bringen meist kleine und magere Junge zur Welt; auch verwerfen sie leicht. Solche Tiere besitzen meist eine verhältnismäßig weit geringere Blutmenge als magere, aber mit festen Muskeln ausgestattete. Bei ersteren steht der Leibesfrucht nicht genug Blut zur Verfügung. weshalb sie sich auch nicht zur Zufriedenheit aus bilden kann. Die trächtigen Tiere sollen gut ge nährt, aber sic durfen nicht gemästet sein. Ursachen des Verwerfens trächtiger Tiere gibt es viele. Solché sind z. B. die Akklimatisation, d. h. wemn Tiere in ein Klima gebracht werden. das von demjenigen, in welchem sie bisher gelebt haben, sehr verschieden ist, starke Anstreugung, Verfütterung von Baumwollsamenkuchen, Blut verwandtschaftszucht, Entkräftung, glatter Fuß boden. Verfütterung von gefrorenem, über schwemmtem und verregnetem Futter, rascher Futterwechsel, Verabreichung von Hanfkuchen, gekeim ten Kartoffeln, Malzkeimen, brandigem Mais, Melasse, Mutterkorn und Peronosporapilze ent haltendem Futter, senfhaltigen Repskuchen, gips haltigem Schrot, brandigem Weizenkaff, usn. Verwerfen beobachtete man ferner infolge roher Behandlung, abschüssigen Standes, sowie nach Verabreichung voluminöser, d. b. großen Raum einnehmender Nahrung, nach starker Strobfüt terung, nach Verabreichung von kaltem Wasser, betautem oder bereiftem Futter und nach über standenen Krankheiten. Nicht zu vergessen ist das Verkalben, das durch Ansteckung erfolgt und das seuchenartige Verkalben. In Bezug auf die Haltung trächtiger Tiere ist namentlich folgendes zu beachten: Große Märsche und anstrengende Arbeit sind bei vorgeschrittener Trächtigkeit zu vermeiden. Der Standplatz der trächtigen Tiere darf nicht abschüssig und glatt sein, er sei geräumig und das Lager sei weich und reinlich. Die Jaucherinne soll täglich mit Wasser gut ausgespült werden. Die Tiere sind schonend und vorsichtig zu behandeln. Das Futter sei reichlich aber nicht überreichlich, nicht schwer verdau lich und blähend. Durch die Trächtigkeit werden die Verdauungswerkzeuge auf einen kleineren Raum zusammengedrängt, man gebe deshalb das Futter in 3 bis 4 täglichen Rationen. Futter stoffe, die ungünstig auf das Junge im Mutterleib einwirken, sind zu vermeiden, desgleichen solche, welche eine Zusammenziehung der Gebärmutter veranlassen. Die Haut der trächtigen Tiere, ist in viel lebhafterer Tätigkeit als diejenige der nichtträchtigen: erstere müssen deshalb ebenso sorgsam und vorsichtig, womöglich noch besser geputzt werden, als letztere. Baden und Schwemmen ist, weil sich hierbei der Körper zu rasch abkühlen könnte, zu vermeiden. Den trächtigen Tieren soll Gelegenheit gegeben werden, sich ausgiebige körperliche Bewegung zu verschaffen. Um dies zu erreichen, ist in erster Linie das Austreiben auf die Weide zu empfehlen. Trächtige Stuten können ohne Bedenken zur Arbeit verwendet werden und zwar in der ersten Hälfte der Trächtigkeit fast ebenso stark wie nichtträchtige. In der zweiten Hälfte ist größere Vorsicht notwendig. Uebermäßige An strengungen sind zu vermeiden, denn hierdurch wird viel Kohlensäure im Körper angehäuft, was die Erstickung der Leibesfrucht zur Folge haben kann. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur wird die Gebärmutter leicht erregt und das Verwerfen begünstigt. Man soll in der zweiten Hälfte der Trächtigkeit die Tiere nicht zu anstrengenden Holz= und Steinfuhren verwenden, namentlich nicht, wenn der Boden uneben ist, weil sie sonst leicht stürzen; man gebrauche sie auch nicht zu schwerem Frachtdienst und zu anhaltendem raschen Laufen sowohl beim Fahren als auch beim Reiten. Sehr zu empfehlen ist ihre Verwendung bei den gewöhnlichen landwirtschaftlichen Arbeiten. Hierbei dürfen aber die Tiere nicht zu fest gegürtet und so an den Wagen gespannt werden, daß die Deichsel stark gegen den Bauch stoßen kann. In den letzten vier Wochen der Trächtigkeit sollen die Tiere nicht mehr zur Arbeit verwendet werden, man läßt sie dann, wein Gelegenheit vorhanden ist, in einem hierzu eingerichteten Raume frei herum laufen. D. H. der Kuh. und sie verändert sich ebenfalls mit Rücksicht auf den Fortschritt der Laktationsperiode. Am gehaltvollsten ist die Ziegenmilch kurz vor oder nach dem Lammen, und darum erstarrt dieselbe dann auch bisweilen beim Kochen wegen des hohen Albumingehaltes. In der Zeit der größten Milchergiebigkeit ist sie am wenigsten konzentriert. In ähnlichem Maße verändert sich auch der Fettgehalt der Ziegenmilch. Das frischmelte Tier liefert Milch von 3,25 Prozent Fettgehalt; vom fünften Monat ab steigt der Fettgehalt gleichsam im Verhältnis zu dem Sinken der Milchmenge. Im siebenten Monat beträgt der Fettgehalt z. B. etwa 5 Prozent, im neunten vielleicht schon 5,5 oder auch 6 Prozent. Von wesentlichem Einfluß auf die Milchmenge und auf ihren Fettgehalt sind auch die Fütterung des Tieres, sowie seine Bewegung und andere Umstände. Es ist sehr von Belang, ob eine Ziege auf die Weide getrieben oder wenigstens im Laufraum gefüttert oder im Stalle angebunden gefüttert wird. Eine unangenehme Erscheinung m der Ziegenhaltung ist der Umstand, daß die Milch im Winter sehr knapp wird oder ganz eingeht, selbst wenn eine größere Ziegenherde gehalten wird. Man kann diese Kalamität zwar durch geeignete Auswahl der Zuchttiere und durch gute Fütterung vermeiden, und es gibt wirklich Tiere, die bis zum nächsten Lammen gemolken werden können. Eine solche Ausnützung des Milchtieres ist aber naturwidrig und geschieht immer auf Kosten der Nachkommen und der neuen Laktationsperiode. Auch die Ziege muß vor dem Lammen eine mehrwöchige Ruhepause haben, wenn sie ihren Züchter dauernd zufrieden stellen soll. Besser wärc es schon, wenn man die Ziegen zu verschiedenen Zeiten belegen läßt und allmählich unter einem mehrköpfigen Bestande dahin kommt, daß zu allen Zeiten normal melkende Ziegen vorhanden sind. Anregungen dieser Art sind schon erfolgi, vielleicht hört man auch bald von den entsprechenden Ergebnissen. V. G. Wert und Menge der Ziegenmilch. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, bei der Ernährung von Säuglingen rohe Milch zu verwenden; aber es sind mit dieser Methode sehr wertvolle Erfahrungen gesammelt worden, und man hat in der rohen Milch bei bestimmten Krankheiten ein kaum zu ersetzendes Heil= und Hilfsmittel. Man kann kleinen Kindern aber nur dann rohe Milch ohne Bedenken darbieten, wenn ihre Reinheit und Unschädlichkeit einwandfrei erwiesen ist, und dieses ist nur dort der Fall, un die Milch unter gewissenhafter Kon trolle von einem gesunden Tiere gewonnen wird. Hierzu ist nun kein anderes Tier mehr geeignet. wie die Ziege, denn sie läßt sich leicht reinhalten. weil sie geformte, feste Auswurfstoffe absondert und sich der manchmal eintretende Bockgeruch so fort erkennen und abstellen läßt. Die Tuber kulose, diese schleichende Seuche, kommt aver unter den Ziegen nur höchst selten vor. Was die Menge der Milch anbetrifft, die eine Ziege zu produzieren imstande ist, so darf man wohl eine Tagesleistung von 412 Liter als Höchstmaß ansehen: Ausnahmen würden nur die Regel bestätigen. Zu bemerken ist hierbei sogar noch, daß eine solche Leistung völlig von der Ab stammung und der Fütterung der Ziege abhängt. Man darf aber nicht annehmen, daß nur die aus der Schweiz eingeführten Ziegen soriel Milch liefern; auch unter den einheimischen Tieren finden sich bei entsprechender Zuchtwahl und bei sachgemäßer Pflege sehr kräftige Ziegen mit vorzüglicher Milchergiebigkeit, die es durch aus verdienen, weiter gezüchtet zu werden. Die chemische Zusammensetzung der Ziegen milch entspricht im allgemeinen der Milch#o Futtergräser. (Nochdruck verboten.) Mit Recht gilt die vermehrte Viehhaltung als das beste Mittel, die Erträgnisse des gesamten landwirtschaftlichen Betriebes zu erhöhen. Mit der Erweiterung des Viehbestandes muß dann aber auch die Beschaffung ausreichender Futtermassen gleichen Schritt halten. Es gilt also, die Wiesen zu verbessern, Grasweiden anzulegen und auch auf den Pflugäckern möglichst riel Futterpflanzen anzubauen, die in der Form von Heu als Winterfutter in Frage kommen. Bei der Wahl der anzubauenden Futtergewächse treten in dieser Hinsicht die Gräser in den Vordergrund und es ist daher nötig, den Futterwert derselben zu kennen. Bezüglich des Futterwertes kann man im allgemeinen vier Gruppen von Gräsern zusammenstellen und wird unter die empfehlenswertesten Gewächse folgende rechnen müssen: Timotheegras, französisches, englisches und italienisches Raygras, Wiesensuchsschwanz, Fioringras, Wiesenschwingel, gemeines Straußgras, Kammgras, Nohrglanzgras oder Milizgras, Schafschwingel, roter Schwingel, gemeines Rispengras und Wiesenrispengras. Fast gleichen Futterwert haben das Knauelgras, die Wiesengerste, die verschiedenen Trespenarten, namentlich die Weichtrefpe, das Waldrispengras, das Honiggras, die Quecke, das Zitter= und das Perlgras, sowie der Hartschwingel. Weniger wertvoll sind dann noch der Windhalm uno die Rasenschmiele, die meist auch nur auf fauren Boden gedeiht. Zur letzten Gruppe gehören vielleicht die Seggen. Simsen, Binsen und das Wollgras. Alle diese Grasarten wird man kaum besonders ansäen, an ihrer Stelle vielmehr lieber empfehlenswertere Pflanzen der ersten und zweiten Gruppe wählen. Bei der Bemessung des Futterwertes von gcerntetem Heu ist ja auch die Zeit der Mahd von Bedeutung. Sobald die Blütezeit beginnt, muß die Sense erklingen, denn jetzt haben die Pflanzen die größte Massenentwickelung erreicht und ihre Nährstoffe sind noch in aufnahmefähiger Form vorhanden. Wird das Gras zu früh gemäht, so liefert es zu wenig Masse; wartet man aber zu lange, so geht ein Teil der Nährstoffe Whihne ud iiu 1 Me 1 sjo Suteng Wigug ucchag##0 de. matten Glans erhält. Durch Biegen oder Ueberplätten im halbfeuchten Zustand zwischen weißem Papier gibt man dem Hute die gewünschte Form. Mit neuem Futter versehen und mit Seidenschleifen, Feder= oder Blumengesteck garniert, wird ihm niemand ansehen, daß er der geschickten Hand der fleißigen Hausfrau sein Entstehen verdankt. E. Menzel. Für Küche und Haus. Speisezettel. Sonntag: Nudelsuppe, Roastbeef mit Erbsen, Wurzeln und Kartoffeln, Kalter Schokoladenpudding mit Schlagsahne. Montag: Grünkermnehlsuppe, deutsche Beetsteaks mit Kartoffeln in brauner Sauce, Punschcreme. Dienstag: Graupensuppe, Schweinebraten, Sauerkraut und Kartoffeln. Mittwoch: Bouillon mit Eierstich, gekochtes Rindfleisch mit Kapernsauce und Kartoffeln, Rhabarbergrütze. Donnerstag: Haferflockensuppe, Kalbsragout mit Makkaroni und Kartoffeln. Freitag: Kortoffelsuppe, gekochter Schelltisch mit Senfsauce und Salzkartoffeln, Stärkepudding mit Fruchtsaft. Samstag: Geröstete Griessuppe, spanisch Fricco, Apfelsinen. 127 dem vorstehenden Buchstaben C enthält, eine Krankheit des Herzmuskels oder des Herzbeutels oder der Herzinnenhaut vorliegt, das kann Ihnen nur ein Arzt nach genauer Untersuchung sagen. Eduard Sch. Zur Ausbildung von Flug zeugführern ist neben andern 18 Fabriken auch die Automobil= und Aviatik=Aktien=Gesellschaft in Mülhausen=Burzweiler zugelassen. Sie dürfte die Ihnen am nächsten gelegene sein. Richten Sie einen Antrag an die Nationalflugspende(Ge schäftsstelle: Berlin, Luisenstr. 33). 2. Ueber den Bau von Flugmaschinen unterrichten Sie sich aus dem Jahrbuch für Luftschiffahrt(Berlin, Bülowstr. 73). Mitteilungen. Eine empfehlenswerte Gehalt=Jutterrunkel ist die auf der Erde wachsende rot=gelbe Friedrichswerther Kutterrübe„Zuckerwalze", welche auf sehr hohen Rührwert(Zucker) gezüchtet ist.„Zucker walzen" vereinen hohen Zuckergehalt mit großer Massenwüchsigkeit." Sie geben Erträge bis zu 600 Ztr. vom Morgen und sind wegen ihres festen Zellengewebes bis zum Hochsommer haltbar. Nicht nur von Schweinen und Rindvieh, sondern auch von Schasen. Ziegen usw. werden„Zuckerwalzen" gern genommen.— Zum Verpflanzen eignen sich„Zuckerwalzen“ ebensogut wie zum Drillen.— Broschüre „Ueber Futterrübenbau“ und Preisverzeichnis über Original Friedrichswerther Futterrübensamen„Zuckerwalze" versendet kostenfrei Domäne Friedrichswerth 2665(Thür.). Schlachtviehpreise nach Lebendgewicht aus Grund amtlicher Marktberichte zusammengestellt und nach eigenen tele graphischen Berichten bearbeitet im Landes=Oekonomie=Kollegium, Berlin W., Königgrätzerstraße 19. Rinder Auftrieb: Schafe Schweine Praktische Winke. rsatz für Einbrenne. Frische Butter wird mit soviel feinem Weizenmehl durchknetet wie sie annimmt, man arbeitet tüchtig durch und gibt auf ein Pfund dieser Masse noch ungefähr einen Teelöffel voll Zitronensaft. In einem Steintopf festzugebunden, hält sich die Mehlbutter längere Zeit. Je nach Bedarf gibt man etwa wallnußgroße Stücke davon in kochende Suppen oder Brühen. Hutleder zu reinigen. Fettig gewordenes Hutleder wirkt sehr unangenehm beim Tragen. Bereitet man eine Mischung von 10 Teilen Salmiakgeist zu 100 Teilen Wasser, wäscht mit dieser mittels eines Schwammes das Leder, so wird sich alles Fett auflösen und das Leder ganz rein erscheinen. Auf diese Weise kann man auch Rockkragen säubern, die ja auch so leicht fettig werden. Kalkspritzen entfernt man von Fensterscheiben, wenn man sie mit einem wollenen Lappen abreibt, den man mit Essig getränkt hat und dann mit weichem Tuch nachreibt. Allgemeiner Fragekasten. Stukenbrock. C31 auf dem Losungsschein vedeutet Krankheiten des Ohres. Brilon. Der Lehrmeister ist an den Beschluß der Innung oder der Handwerkskammer, denen die Regelung des Lehrlingswesens obliegt, gebunden und er darf nicht aus freundschaftlichen Rücksichten von dieser ihm als Innungsmitglied auferlegten Bestimmung abweichen. Wollen Sie sich zu dieser gegen früher verlängerten Lehrzeit nicht verstehen, so müssen Sie Ihren Sohn einem anderen Berufe zuführen. Niedersfeld. Die Anatomen bezeichnen mit dem Ausdruck„Gefäße“ die Röhren im menschlichen Körper, in denen sich das Blut be findet. Diese Rohren bilden mit ihren Verästelungen das Gefäßsystem, dessen Mittelpunkt das Herz ist. Der Losungsschein gibt keine De tails an; ob also, wenn er die Zahl 49 mit Ochsen. a) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige, ausgemästete..... c) junge, fleischige, nicht ausgem. und ältere ausgem. d) mäßig genährte junge, gut genährte ältere... Bullen a) vollfleischige, ausgewachsene, höchsten Schlachtwertes.. b) vollfleischige, jüngere... e) mäßig genährte junge und gut genährte ältere... Färsen(Kalben) und Kühe a) vollfleischige ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwertes b) vollfleischige ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes e) ättere ausgemästete Kühe und wenig gut entw. j. Kühe d) mäßig genährte Kühe und Färsen„„„„ e) gering genährte Kühe und Färsen.... a) Doppellender b) Kälber. keinste Mastkälber.. c) Mittlere Mast und beste Saugkälber d) geringere Mast= und gute Saugkälber e) geringe Saugkölder Schafe. a) Mastlämmer und jüngere Masthammel...... b) ältere Masthammel. geringere Mastlämmer 2c.... e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzschafe)„ Schweine. a) Fettschweine über 300 Pfund Lebendgewict b) vollfleischige Schweine v. 240—300 Psd. Lebendgewicht e)„„„ 200—240„ 0)„„„ 160—200„ e)„„ unter 160 Pfund Lebendgewicht I) Sauen *) Kälbernotiz vom 10. 4.—**) Kälber= und Schafnotiz vom 10. 4. Vorstehende Preise verstehen sich für 100 Pfund Lebendgewicht, die Preise für Schweine beziehen sich auf das Lebendgewicht nach Abzug von 20 bis 22 Prozent Tara. Preise für Getreide(für 1000 kg), für Kartoffeln und Jourage(für 100 kg) an den nachbenaunten Proviantamtsorten. Woche vom 8. bis 14. April 13. Alte, abgelagerte Bordeaux-Weine, Traubenmark, bester Ersatz für Cegnse, empfichlt heute besonders Weinhandlung J. Kirchmeyer, Paderborn. J. Schnitker Nachf. Paderbern, Kamp 3 empfiehlt sein großes Lager in sämtlichen Haus= und Küchengeräten. Reparaturen sowie Neuanfertigung in eigener Werkstatt schnell gut...—. billig. Im unterzeichneten Verlage erschien die 2. vermeorte Auflage von solzucht auf mittleren und kleineren Landgütern. Nebst Anhang: Hecken und ihr Nutzen. Von A. v. Padberg. Preis.K 1,20.— Für jeden Landwirt von Wert, da die Schrift viel Neues und Wichtiges tietet. P##n F S„ —„„ Mre ieng n n inck ci sc m 21 126 # beurteilt man die Köchin. Im borigen Jahr= Niemals soll der Hausherr unter der Ver= mittag dem Rützlichen gehört. Was an Erhundert gab es förmliche Salatkünstler, welche spätung der häuslichen Arbeiten leiden. Er. der holungszeit dazwischen liegt, gebührt dem Angesich auf die Behandlung des Salats meister= sich redlich darum abmüht, der Familie das nehmen. Wenn nun von dem Notwendigen das haft verstanden und diese Beschäftigung als Lieb= Notwendige zu beschaffen, hat ein erstes An= dringendste immer zuerst verrichtet wird und zwar haberei ausübten. So ist von König Wilhelm I. recht auf eine genügende und freundlich gebotene mit Einsicht, mit Fleiß und Ausdauer, jedoch von Preußen bekannt, daß Majestät an der Offi= Verpflegung. Er soll wenigstens seine Zimmer ohne Ueberhasten, so kann die Maschine des täg zierstafel zu Potsdam sich wohl das Pläsier in Ordnung und das Essen wohl zubereitet finden. lichen Wirkens nicht so leicht außer Geleise ge mochten, selber eine Schüssel Salat mit eigenen Mag dann auch manch andere, für diesen Tag raten. Unvermeidliche Störungen, woran wir Händen zu bereiten. Einssberühmte Salatkünst= in Aussicht genommene Arbeit zurückbleiben und selber keine Schuld tragen, werden uns aber lerin übte zu Ende des vorigen Jahrhunderts ihre irgend ein längst entworfener Plan umgestürzt nicht so leicht außer Fassung bringen, wenn wir Kunst zu Berlin in den ersten Gasthäusern aus, werden: Die Hauptsache bleibt immer die volle uns daran gewöhnen, in ihnen das gottgeschenkte indem sie an der Tafel teilnahm und später die Befriedigung des Familienhauptes und der Haus= Hauskreuz zu erblicken. Denn, was wäre das für langen weißen Handschuhe herabstreifte, sich die genossen. lein Verdienst für die tüchtige und arbeitsfreudige schönen Hände wusch und darauf vor den Augen! Es gibt aber auch Verspätungen in der Haus= Hausfrau, wenn ihr schönes und beglückendes aller sehr anmutig den Salat mischte.: arbeit, welchen bei richtiger Ueberlegung ganz Tagewerk niemals von dem Schatten eines Ein französischer Salatkünstler zu Ende des wohl vorgebeugt werden kann. Wer sich seinen beliebens getroffen würde?... Gerade die vorigen Jahrhunderts fuhr in London in seinem Arbeitsplan für die Woche oder den Monat kleinen Störungen unangenehmer Natur ver eigenen Wagen von einer Gesellschaft zur anderen macht, weiß genau, daß gewisse Tage sehr ar= helfen uns dazu, ein wenig von jener Selbstüber und machte gegen hohes Honorar den Salat beitsreich werden müssen, und da sieht die kluge windung zu üben, die uns so hoch angerechnet an. Man verschob eher eine Geseilschaft, als Frau sich vor. Wasch= und Reinigungstage sollen wird im Buche der Vergeltung. daß man auf den Salatkünstler verzichtet hätte. so bestellt werden, daß sie am wenigsten die täg. Aber auch die Menschen und besonders liebe Alerander Dumas der Aeltere widmete in liche Ordnung stören, wenn möglich in Abwesen= Angehörige werden uns dankbar sein, wenn wir seinem Dictionnaire de cuisine dem Kapitel vom heit des Herrn oder einiger Glieder des Hauses. uns auch in schwierigen Fällen etwas zusammenSalat einen großen Naum und besondere Sorg= Eeht das nicht an, so empfiehlt es sich, an Vor= nehmen. Hat doch ein geplagter Ehemann, dessen falt. Eine schier endlos scheinende Menge von abenden der außerordentlichen Arbeitstage fur Gattin, scheint's, recht schwerfällig durchs Leben Pflanzen ist darin angeführt, welche sich alle zu die Küche des nächstfolgenden alles so weit vor= geht, einer jüngeren Freundin auf deren Frage Salat eignen sollen, unter anderen Veilchen= zubereiten, daß man in kürzester Zeit eine Mahl= nuch Anwesenheit der Hausfrau die sehr viel blätter. Auch belehrt uns Dumas, daß man zeit erstellt hat. Mit Ausnahme des Hochsom statt Oel Eidotter, Zitronensaft statt Essig nehmen mers, wo man auch besonders früh mit der Ar konne und daß dieser Salat dem berühmten beit beginnen kann, läßt sich das zeitraubende leider noch nicht. Die pflegt oft lange zu französischen, der auf ähnliche Weise gemacht, Geschäft des Bouillonkochens immer am Vor= schlafen, während meine Frau wie wild herum vorzuziehen sei. Viele Feinschmecker behaupten tage abtun. Viele Gemüse, z. B. Reis, Bohnen, wirtschaftet!“ Welch nützliche Lehre für die Frauen nämlich, nur in Frankreich verstehe man, Salat Grünerbsen 2c., werden, wenn auch am Vorabende welt! Möchte doch jede unserer verehrten Le rationell zu bereiten und nur ein nach den Regeln weich gemacht, ohne Schaden am folgenden Tuge serinnen nicht vergessen, des Morgens ihre sonnige französischer Kochkunst hergestellter Salat sei ein zubereitet. Spinat verliert nichts an Farbe noch Stimmung mit aufzuwecken, sobald sie ihr Lager In England und Oesterreich wird wenig Wohlgeschmack, wenn er auch 15—20 Stunden verläßt. Das wird nicht so schwer gehen, wenn sie beim Erwachen ihr Herz einen Augenblick zu Gott erhebt, ihm dankend, daß er diesen kalten sein gemacht, dann aber sofort hermetisch neuen Morgen ihr i Gnaden und Gesundheit sagende Antwort erteilt:„O ra, meine Frau ist schon aufgestanden, aber ihre bessere Laune Genuß. von dieser Kost genossen, und der Engländer vor Gebrauch im weichen Salzwasser(mit etwas nimmt seinen Salat ohne jede Zutat, nur mit Sodazusatz) abgekocht und gleich nach dem Er Salz, und trinkt Tee dazu. Alle Kräuter und Pflanzen, die zu Salat verschlossen wird. Einige Speisen, wie weiße geschenkt, während so viele Menschen in einer benutzt werden, sollen jung, zart und frisch ge= Rüben und Sauerkraut; schmecken beim Auf= einzigen Nacht schwer erkranken und Tausende pflückt sein und dürfen nie längere Zeit im Wasser wärmen besser als zuvor. Früchte lassen sich vor Gottes Richterstuhl abgerufen werden. Deshalb, verehrte Hausfrauen. gehen Sie munter und froh an die Arbeit, denn das Aus liegen, da dieses wertvolle Bestandteile auslaugt bekanntlich für längere Zeit vorbereiten, und und dem Salat einen faden Geschmack ver= die meisten Mehlspeisen sind haltbarer Natur. leiht.I Vermeidungen von Verspätungen in der bleiben der guten Laune und der frischen, gott Es ist durchaus falsch, den Salat, wie dies so Hausarbeit könnte auch manche junge Hausfrau ergebenen Arbeitslust bildet die schlimmste unter oft geschieht, zuerst zu salzen und den Essig zuzu= erzielen, wenn sie sich daran gewöhnen würde, allen Verspätungen. geben und dann erst die übrigen Zutaten. Da= ihren dienstbaren Geist nicht um jede Kleinigkeit— durch verliert derselbe ungemein viel von seiner von der Arbeit wegzurufen. Auch sollten un ursprünglichen Zartheit, wird hart und weniger geübte Damen daran denken, daß die Stelle der Das Umarbeiten alter wohlschmeckend. Man gebe zuerst das Oel daran Köchin unbedingt vertreten werden muß, so o)“,„nne man sie reinigt und färbt und mische ihn damit gut durch und dann erit man diese während ihrer Funktionszeit für län= en see Vogr ite alles andere. Dadurch dringt der Essig nicht gere Zeit vom Herde entfernt oder gar noch zu sehr in den Salat ein: dieser wird milder ausschickt. Seufzend betrachtet die sparsame Hausfrau e e Meee„ den vorjährigen großen Strohhut— wie schade. und zarter und bekommt außerdem ein schöneres] Verspätungen in der Küche sind oft auch daß die diesjährige Mode ihn verwirft, er war glänzendes Aussehen. Was nun die Verhältnisse die Folge allzuspät erteitter Befehle. Jede rich= so kleidsam, schützte so gut und— war doch auch der einzelnen Teile der Zutaten betrifft, so richte tige Hauswirtin wird deshalb am Abende den recht teuer! Wie lange wird es dauern, ehe ihm Speisezettel für den folgenden Tag insofern fest= die launische Göttin Mode wieder wohlgesinnt stellen, als sie die Arbeit und die Zahl der ist?— Tischgenossen berechnen kann. Niemals soll die Speiseliste ohne Not abgeändert werden: Haus Doch darauf braucht sie eigentlich gar nicht zu warten, wenn sie eine geschickte Hand und man sich damit nach dem Ausspruch des Gastro sophen Vaerst:„Sei mit dem Essig ein Geizhals, mit dem Oel ein Verschwender, mit dein Salz ein Weiser und mit dem Mischen ein Narr“. In Norddeutschland setzt man jedem Salat aus Pflanzen eine Prise Zucker zu. welcher die Schürfe des Essigs angenehm mildert. Viele lieben einen Zusatz von Senf. auch saurem Rahm, ausgebratenem Speck 2c.: andere machen eine Mischung von französischem Senf. einen hartgekochten Ei=——„— dotter, Essig. Oel. Solz und eine Prise Jucker. läßt. Auch die jugendliche Hausfrau soll wissen für deren zwei. wie viel Kochenszeit jede Fleischact und jedes! So sino z. B. schwarze kleine Hüte mit Gemüse erfordert, sodaß sie nicht etrog einen weißem oder rotem bezw. gelbem Rand, oder IIV. Verspätung Rindsbraten in einer Stunde gar haben möchte, dunkelblau mit weißem oder rotem Rand, hoch Eine weise Berechnung der Zeit wird jedem modern. Nachdem man den dunklen Hut zu in der Hausarbeit. Haushalte zum Segen gereichen, besonders wenn nächst mit weicher alter Zahnbürste und Spiri Das ist ein unerquicklicher Tag im Leben der mit Gott gearbeitet wird. Es empfiehlt sich für tus abgebürstet, trennt man mit spitzem Messer Hausfrau, wenn die Arbeit nicht rechtzeitig be= alle Hausfrauen, deren Gesundheit und Ver haltungen, die öfters von Gästen überrascht guten Geschmack besitzt, denn das Material des werden, nehmen für diese Eventualität gleich noch vorjägrigen Hutes gibt(vorausgesetzt, daß er allfällig zu treffende Vorkehrungen in Aussicht. aus breiten Phantasie= oder Strohborten genäht Soll am Morgen etwas anderes befohlen werden, ist) dasjenige für die im kommenden Sommer so wähle man unbedingt nur dasjenige, was sich hochmoderne kleine Form, und wenn man für ohne Ueberbürdung der übrigen Arbeit machen den Rand noch andersfarbige Borten kauft, sogar Helle vorjährige Fassons reinigt man in P e oPpP Pae aae e Se e e e ee ee ee e,#### und Ver= die alte Form auseinander, wickelt die Borten gonnen oder durch Mißgeschick verspätet wird. hältnisse es gestatten, das Tagewerk ihres Hauses auf Knäuel und nahr nun mit festem Zwirn Von der Frühe bis in die Nacht macht sich im frühzeitig zu beginnen und lieber dafür zu sorgen, und starker Nadel oie neue Form, am Nande arbeitsreichen Haushalte dieser Mangel fühlbar, daß Angehörige und Untergebene in der Regel je nach der gewählten Fasson desselben die Borten und die Trübung der Laune, welche so gerne frühzeitig zur Ruhe kommen. Dann wird es auch einhaltend oder dehnend, wobei man sie etwas damit verbunden bleibt. gestaltet die Sache in möglich werden, daß wenigstens jemand vom anfeuchten kann. leiner Hinsicht besser.: Hause in der Frühe eine hl. Messe anhört— Indessen wird eme kluge Leiterin des Hauses eine Zeitversäumms, die wir zehnfach am Segen gleicher Weise, während man weiße Strohhüte mit sich hier ebenso gut zu helfen wissen als beim in der Arbeit einbringen. Wir werden es erst in Milch gelöstem Kleesalz bürstet, mit Schwefel unerwarteten Eintreffen von Gästen. Ist die Ar= in einem besseren Leben dereinst einsehen, wie blüte bestreut, trocknen läßt und dann abbürstet, beitszeit durch verspätetes Aufstehen verschoben manches Mißgeschick durch diese glückliche Ge=ehe man sie zertrennt. worden, so gilt es vor allem nur noch jene wohnheit von den Familien abgewendet wird, Witl man die neugefertigte Form anders Verrichtungen vorzunehmen, deren Wegfall die die hierfür Sinn und Verständnis haben. Ueber= farbig lackieren, so färbt man sie in der Weise, Ordnung des Hauses und seine Gemütlichkeit dies sagt ja auch der altbewährte Spruch: Mor= daf man zunächst„Stroh= oder Holzbeize(in storen würde. Im Notfalle wird die Haus=genstund hat Gold im Mund. den gewünschten Farben in Drogerien erhältlich frau auch lieber persönlich Hand anlegen: selbst an! Der früh begonnenen Arbeit wird die Ueber: nach Vorschrift auflöst und den Hut damit durch weniger angenehme Arbeit, nur um der Un= legung beratend zur Seite stehen." Diese sagt uns. Uebervinseln oder Uebersprühen mit einem Jer pünktlichkeit in der Befriedigung dringender Be= daß jede Tageszeit ihr besonderes Ziel hat, in= stäuber färbt und dann mit durch Spiritus ver dürfnisse ihrer Lieben vorzubeugen.l dem der Morgen dem Natwendigen, der Nach= dünntem Strohhutlack lackiert, wodurch er nur * tu M n in M ai M g 771 M un dunnsuing.. * bei der Samenbildung verloren und das Heu ist minderwertig 123 Brutraum sind 12 Rähmchen und im Honig kann fast sagen, daß die Gänsezucht den Krebsgang laum 11. Der Brutraum kann von hinten und geht. Einzelne Gebiete unseres Vaterlandes Es ist von großem Vorteil, wenn die unter oben behandelt werden, der Honigraum dagegen machen ja eine rühmliche Ausnahme, und sie be einander wachsenden Gräser eine übereinstimmende nur von oben. Ueber dem oberen Rande des weisen zugleich, daß die Gänsezucht sehr gut mit Entwickelung und Reisezeit haben.„Bei Kunst=Brutraumes wird durch Bohlenstücke und Kranz= Erfolg betrieben werden kann. Eine große Schuld wiesen kann man dieses durch richtige Zusammen=leisten eine Vertiefung hergestellt, in welcher ein an dem mangelnden Interesse, das der Gänsezucht stellung des Saatgutes sehr gut regeln. Von Holzdeckel oder eine dicke Strohmatte versenkt entgegengebracht wird, trägt der alte Schlendrian, den bereits genannten Gräsern entwickeln sich wird, wenn der Honigraum außer B.trieb gesetzt der immer noch anzutreffen ist, und der den früh: der Wiesenfuchsschwanz, die verschiedenen ist. Zu behandeln von der Seite ist der vom tatsächlichen Geflügelfreunden jede Gelegenheit Rangräser, der Schwingel, das Rohrglanzgras, Lehrer Alberti konstruierte Blätterstock; in die= raubt, erfolgreiche Gänsezucht zu beobachten. Die die Rispengräser, das Knauelgras, die Trespen, sem stehen die Waben in Kaltbaustellung, sind ser Schlendrian macht sich aber namentlich in der die Rasenschmiele und die schlechten Gräser der einzeln zu erreichen, zu durchblättern, sowohl im Aufzucht der Gänsekücken bemerkbar, und er ist letzten Gruppe. Mittelfrühe Gräser sind: der Brut= wie im Honigraum, welcher mit diesem fest deshalb von umso größerem Nachteil. Wir wollen Goldhafer, das Timotheegras, der Schafschwin=verbunden ist. In dieser Stocksorm stehen also darum eine kurze Belehrung über die zweckmäßige gel, das Honiggras, das Zittergras und der Hart= die Rähmchen mit der Schmalseite dem Flugloch Aufzucht der jungen Gänschen bringen. schwingel. Zu den sich spät entwickelnden Gräserd resp. dem Fenster zugelehrt. Sie ruhen auf Die Brütezeit dauert bei Gänsen in der Regel rechnen wir das Fioringras, das Perlgras und Drähten aus rundem Eisen von 0,6 cm Dicke. 28 bis 30 Tage; nur bei beständig niedriger Tem alle Windhalme. An der Hand dieser Erwähnnn=swelche quer durch die Wohnung laufen. Die Re. veratur des Brutraumes verzögert sich die Beüte ist es möglich, Nutzflächen zu schaffen, die unter gulierung des richtigen Abstandes der Rähmchen dauer. Sobald die Gössel zu picken beginnen, Teobachlung angenehmster Abwechselung Gräser von einander und von Vorderwand und Fenster untersucht man das Nest alle zwei bis drei Stun enthalten, die sowohl bezüglich ihres Nährstoffes sich ergänzen, als auch hinsichtlich der Blüte= und Reifezeit übereinstimmen. des Stockes geschieht durch sog. Blechsägen oder den, um die inzwischen geschlüpften Gänsekücken auch durch Krammen, welche in der inneren Fläche aus dem Neste zu nehmen und die leeren Eierder Vorderwand und am Fenster angebracht sind. schalen zu entfernen. Die kleinen Tierchen setzt Berechtigtes Aussehen erregten in Züchtertreisen man in einem weich gepolsterten Korbe an einen die von Preuß empfohlene Bienenzuchtbetriebs= angenehm warmen Ort. Erst wenn sämtliche weise und ihre Erfolge. Die leitenden Gesichts= Kücken ausgeschlüpft sind, setzt man die bereits punkte sind folgende: Nur solche Völker können abgetrockneten Tierchen unter die Gans und bringt tüchtiges leisten, die bei Eintritt der Frühjahrs= ihr gegen Abend auch die letzten Kücken. tracht volksstark sind. Diese starken Völker müssen! Die Fütterung beginnt erst nach 24 Stunden, aber während der Trachtzeit von Schwarmgedanken und zwar gibt man zunächst äußerst feingeschnit abgehalten werden. Während der Sommertracht tene, altbackene Brotkrümen, die man mit gehack ist ein übermäßiger Brüten der Bienenvöller zu tem Grün vermischt. Im Frühjahr wird zunächst verhindern. Diese Forderungen waren durchaus nur Brennessel, später auch Salat, Getreidesaat und anderes saftiges Grünzeug zur Verfügung Aus der Bienenwelt. Fortschritte in der Bienenzucht. Von C. J. Maack, Großbienenzüchter, Schwerin i. M. (Nachdruck verboten.) Auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens sind große Fortschritte zu verzeichnen. Auch die nicht neu; neu waren nur die Mittel und Wege Naturwissenschaftler des 20. Jahrhunders haben auf denen Preuß seine Ziele zu erreichen sucht, stehen. Während es nun Gänsehalter gibt, die besonders auf dem Gebiete der Entomologie un= oder vielmehr das Zusammenfassen verschiedener, den kleinen Tierchen außer solchem Grünfutter fast geahnte Erfolge erzielt. Von allen Insekten hat die Honigbiene die meiste Beachtung seitens der Forscher gesunden. Das wundersame Bienenleben regt auch den Laien zu stiller Naturbetrachtung an. es erheitert die einsamen Stunden des Stuben zum Teil ebenfalls schon bekannter Eingriffe in garnichts reichen, möchten andere Liebhaber ihren den Bienenhaushalt zu einer eigenartigen Be= Kücken von Herzen gern etwas Gutes angedeihen triebsweise.— Erst durch die Erfindung und Ver- lassen und ihr Wachstum fördern; sie geben ihnen besserung des Mobilbaues konnte die Hönigschleu= aber allerhand Futtermittel, die an und für sich ja der erfolgreich benutzt werden. Die geniale Er= wertvoll sind, die aber einem so zarten Organis hockers, und mit Recht hat Baron von Ehrenfeld findung der Honigschleuder verdanken wir dem mus, wie ihn der junge Eänsemagen darstellt, nicht die Bienenzucht die Poesie der Landwirtschaft ge= italienischen Major von Kruschka. Damit ist er#ugemutet werden dürfen. Ungeeignet sind für nannt. Auch der materielle Nutzen der Bienen= einer der bedeutendsten Förderer umerer Bienen= die erste Zeit z. B. Eifutter, gekochtes Getreidezucht ist nicht zu unterschätzen, es gibt heute schon zucht geworden, dem die Bienenzüchter der ganzen schrot oder Kartoffeln, und viele Gänschen gehen in allen Ländern Berufsbienenzüchter, die ganz Welt, soweit sie mit der beweglichen Wabe wirt= an dieser unzwechm üßigen Ernährung ein. Nach von der Bienenzucht leben. Wenn dies auch nur schaften, zu größtem Danke verpflichtet sind; war etwa acht Tagen vertragen die Gänschen schon unter sehr günstigen Trachtverhältnissen usw. mög= es doch seine Erfindung, welche dem neuen Be= Weichquark und zur Abwechselung gekochten Reis. lich ist, so ist die Bienenzucht doch als Nebenerwerb triebe die Krone aufsetzte und zu einer nie ge= Nach und nach wird das Weichfutter auch mit ge dazu berufen, den schweren Kampf ums Dasein zu ahnten Entwickelung brachte. Die Honigschleuder brühter Weizenschale vermischt und daneben erleichtern.— Wer Gelegenheit hatte, die Mit= kann heute auf keinem Bienenstande, wo beweg= Spratts Patent= und viel, viel Grünfutter ge teilungen der„Bienenwirtschaftlichen Presse“ seit liche Waben sind, entbehrt werden. Durch diese reicht. Nach drei Wochen kommen dann auch ge längerer Zeit zu verfolgen, die bienenwirtschaft= werden die Erträge aus der Bienenzucht bedeu= kochte Kartoffeln und zerkleinerte Rüben hinzu lichen Ausstellungen zu besuchen, dem kann es nicht tend gesteigert. Die Bienen füllen schneller 6—8 und vielleicht nach sechs Wochen verwendet man entgangen sein, welch' eine Fülle von Neuerungen Waben mit Honig, als daß sie eine bauen. Es auch Getreidekörner, anfangs gequellte, später aber aufgetaucht ist, und täglich noch immer auftaucht, ist bekannt, daß starke Völker bald alle leeren auch rohe. die alle dem Zwecke dienen sollen, die Bienen= Zellen des Wachsgebäudes voll von den süßen] Sobald es die Witterung irgend erlaubt, zucht zu heben und die Erträge derselben auf die Schätzen gegossen haben, wenn die Blüten gu“ bringt man die Gäuschen ins Freie, und sollte es zweckmäßigste Weise zu erhöhen, also dem Fort= honigen, und dann feiern müssen. Entnimmt man auch nur in der Mittagszeit möglich sein. Die Einaber zur rechten Zeit die gefüllten Waben und wirtung der Sonnenwärme und die freie Beentleert diese durch die Honigschleuder, so können wegung in der reinen Luft üben auf den gesamten sie wieder zum abermaligen Füllen in den Stock Organismus einen sehr wohltuenden Einfluß aus zurückgegeben werden. Der Bienenzüchter tann und es ist eine alte Erfahrung, daß die überauch durch rechtzeitige Anwendung der Honigschleu=striebene Vorsicht die meisten Todesimtern noch heute im Lüneburger Strohkorbe; der den Honig nach den verschiedenen Blüten, aus fällehervorruft. Natürlich muß der Ueberdie Waben sind an das Strohgeflecht des Korbes welchen er eingetragen ist, sortieren.— Wenn gang von der Stallhaft zum Aufenthalt im Freien gebaut, es ist also der Honig anders als durch ge= nun auch die vorher genannten Bienenwohnun ganz allmählich vor sich gehen und kalte und regwaltsames Ausbrechen der Wuben nicht zu er= gen nicht immer in jeder Beziehung dem einen oder nerische Witterung vermieden werden. Auch Tau reichen. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts dem andern recht sind, der eine nicht selten das und Reif sind Gift für die jungen Gänschen; man hat Dr. Dyierzon, der Altmeister der Mobilbienen=, für zweckmäßig oder unzweckmäßig an ihnen hält. führe diese also nicht zu früh hinaus und bringe zucht, in Kästen Stäbchen gelegt, wodurch er, wenn wovon der andere oft geradezu eine entgegenge= sie vor Sonnenuntergang in den Schiafraum. die Bienen an diesen ihren Bau ausgeführt hat= setzte Meinung hat, so ist es jedoch nicht zu be=] Obgleich wir hier von Wassergeflügel sprachen, ten, die Waben von der Seitenwand des Stockes streiten, daß Biehnenwohnung mit Mobilbau den und die Gössel auch sogleich des Schwimmens abtrennen und dieselben herausnehmen konnte. Vorzug verdient. Hierin stimmen die Urteile fast kundig sind, darf man ihnen zunächst den Zutritt Somit war der Mobilbau erfunden. Einen wei= aller Bienenzüchter der ganzen Welt überein; zu Schrimmstätten nicht gestatten. Letzteres kann teren Schritt vorwärts machte um dieselbe Zeit worin sie aber weniger übereinstimmen, das ist Frühestens nach drei Wochen erfolgen und auch der österreichische Baron von Ehrenfeld, welcher die Art und Weise, wie hier und da der beweg= nur dann, wenn das Wasser nicht zu kalt ist. Ein in die Kästen direkte Rähmichen hängle und diese liche Bau benutzt wird. Die Benutzung kann bei slaches Wasserbecken mit temperiertem Wasser gevon den Bienen ausbauen ließ. Ein erfahrener den verschiedenen Züchtern gar mannigfach sein, nügt fürs erste vollkoommen, um eine Reinigung Heidimker. Eravenhorst, hat Strohkörbe mit be- leider gestattet es der Raum nicht, hier eine aus= und Erfrischung zu genühren. Große Sorgfalt erweglichen Waben, welche in Kaltbaustellung, also führliche Anneisung zu geben. mit der Schmalseite dem Flugloch zugekehrt stehen, konstruiert schritte zu dienen. In folgendem werde ich die wichtigsten en Betrieb befindlichen Bienenwohnun gen, sowie die Honigschleuder und ihren Nutzen einer kurzen Betrachtung unterziehen.— Die Heid imter sind wohl die ältesten Bienenzüchter; sie und Bogenstülver genannt. Diese Körbe werden auf den Kopf gestellt, u. ist alsdann jede Wabe einzeln zu erreichen. Von aben zu behandeln sind der englische Kou anstock, der vom Amerikaner Langstroth erfundene Kasten, der Kusten des Pfarrers Sträuli=Scherzingen und ver schiedene andere, welche einen abnehmbaren Ho nigaufsatz besitzen. Der in der deutschen Imter welt allgemein belannte Pfarrer Gerstung hat Geflügelzucht. Die Aufzucht der jungen Gänschen. Von Zieske. (Nachdruck verboten.) Von allen Geflügelgattungen, die von uns eine Bienenwohnung mit großem Rähmchenmaß des Nutzens wegen gehalten werden, sind die und abnehmbarem Honigraum erfunden. Im Gänse am wenigsten gefördert worden, und man heischen die jungen Gänse ganz besonders dann, wenn sie Federn betommin, und der Jüchter begünstigt diese Periode durch reichliche Darbietung nahrhaften und leicht reidaulichen Futters. Sind die Tiere aber etwa 21. Monate alt geworden, so sind sie unter normalen Verhältnissen fast völlig befiedert und ausgemachsen, und der Züchter ist dann jeglicher besonderen Fürsorge enthoben. Steht reichliche Weide im Obstgarten, auf Grasungern, Wegrändern, Lupinenfeldern u. a. m. zur Verfügung, so werden die Tiere sich vorzüglich entwickeln, und es ist höchstens eine einmalige Beifütterung nötig, die man abends in der Formz 27 2 6 — ∆ 1 5 :— S L S#szOrEßE g. 9• S**„ —— P G S 2 S= P S E T E T üETAA□ PGroo PanCÄToc B D GUUDPUNN SSOOMRNECSBEEEE ——— an S 12 2— 2— 1—— S 9#E 3 8 ** S E 1 — □— 5 5 5 9 5 5 5— E: *—* S 20) — G—* S a S S ** S0 SU 8 S""* ** 8* 901 S * 5 ::— B E —* — •— 1— 8 5 K 5 S 3• • 5 * * 2 □— S ** S S 9 1 *—— 5 8— G S 8 8 SOSS 2 558 2: 9— * P %K 35 2• S S 09 77 2 — 2 —• S G— C—.—"•*— P 1 GG OOBLISTEFTEE S##. ———— * 30 ——* 9 □ S 105 1 S * S A E 2 — e3 e— G7 2## 124 einer Körnerration darbietet. Wer nach diesen Ratschlägen handelt und sich einer empfehlenswerten Gänserasse zuwendet(Pommersche), der wird sicher vollauf befriedigt sein und sich mit uns darüber wundern, dar diese Geflügelart immer noch in so großen Massen aus dem Aus lande eingeführt werden muß. nicht erforderlich, aber Sicherheit gegen Ange- am ziefer muß geboten werden. Die Kückenfütterung ist außern wichtig, denn was die Tiere in den ersten sechs Wochen nicht besitzen, können sie nie wieder einholen, es wer den stets unvollständige Tiere bleiben, die wenig Freude bereiten. Leichte Rassen müssen mit 5 Monaten legereif sein, schwere Rassen mit 6—7 Dionaten. Daran ist zu erkennen, ob Fehler gemacht wurden. Die Kückenaufzucht erfordert Ge schick, Geduld und Kenntnisse, die sich aber jeder aneignen sollte, der Freude und Erfolg haben will. Landwirtschaftlicher Fragekasten. Geleitet von Direktor Blomenkemper, Paderborn. G am an: am am am am Fütterung der Hühnerkücken. Von G. B. (Nachdruck verboten.) In den ersten 24—48 Stunden nach dem Scklüpfen bedürfen die Kücken keiner Nahrung, es ist nicht richtig, ihnen sogleich Hafergrütze, Hirse oder andere kleine Sämereien vorzusetzen. Die Natur hat Vorkehrungen getroffen, daß die Antwort auf Frage 41. Der ScheibTierchen in den ersten Lebenstagen kein Futter lersche Düngekalk ist ein Abfallprodukt von der brauchen, sie bringen einen Vorrat mit, da sie Sodafabrikation; er besteht etwa zur Hälfte aus rurz vor dem Schlüpfen den Dottersack einziehen, Kalthydrat und zur Hälfte aus kohlensaurem der ihnen völlig genügt, bis zu 8 Tagen lebens= Kalk; garantiert werden in der Regel 50 Prozent fähig zu bleiben. Durch allzufrühe Fütterung ent= Gesamtialk. Der Kalk ist sehr feinkörnig und stehen Darmkrankheiten, und mancher Züchter wird trocken und daher gut streubar. Wenn der Kalk an am 20, sich gewiß schon im stillen gewundert haben, daß der Verbrauchsstelle nicht durch die verhältnisseine Kücken im Alter von 5—8 Tagen verenden, mäßig beträchtlichen Frachtkosten ab Deutzerfeld trotzdem er sie seiner Meinung nach doch gut ge= zu sehr verteuert wird, kann seine Anwendung, küttert hatte. Das liegt eben an der zu voreiligen namentlich für leichtere Ackerböden, Wiesen und Verabreichung von Futter. Sobald die Tierchen Weiden empfohlen werden. Ob sio seine An Körner aufnehmen, wird der eingezogene Dot= wendung für einen bestimmten Ort empfiehlt, tersack nicht mehr verdaut, er geht in Fäulnis hängt außerdem auch davon ab, ob an dem betr. über, und es entsteht die weiße Diarrhöe, der Orte ein anderer brauchbarer Kalt oder Kallso viele Tiere zum Opfer fallen. mergel billiger zu haben ist oder nicht. Auch einen weiteren Rat gibt uns die Natur,— Zur Wiesen= und Weidendüngung kann man was die beste Nahrung für Kücken ist. Unzweifel= auch die feingemahlenen Kaltmergel bezw. Rohhaft enthält das Ei alle die Bestandteile, die im talte verwenden. Alle Kalkmergel und auch den Stande sind, das Tierchen schnell und sicher vor Scheibler'schen Düngekalk muß man möglichst schon wärts zu bringen. Bei der Eifütterung ist aber im Spätherbst auf die Wiesen und Weiden brinzu beachten, daß sie schwer verdaulich ist, deshalb' gen und darauf die Wiese mit der Wiesenegge nur mäßig füttern. Die Eier werden hartgetocht gehörig eggen; doch können die gemahlenen Kalk und ganz sein zerrieben, mit Brot und Hafermehl vermengt und so vorgesetzt. Was nicht innerhalb 15 Minuten verzehrt ist, wird weg genommen. In den ersten acht Tagen ist oft, ctra alle zwei Stunden, zu füttern, aber mäßig. später alle drei Stunden, und in der 4. und 5. Wocke viermal am Tage. Außerdem können verabreicht werden Brot und Magermilch. getochter Reis, der mit Hafermehl zu einer trockenen, krü meligen Masse vermengt wird und allerhand Sämereien, wie Kanariensaat, Hirse, Hanf, Ha sergrütze, Buchweizengrütze und so weiter. Man hüte sich vor allzu reichlicher Gabe von Weich futter, mindestens aber sollte es immer toocen, krümelig sein, nie feucht und naß. Die im Handel erhältlichen Kückenfutter=Arten sind sehr empfeh lenswert und auch nicht teurer als eigene Mischun gen. Ich halte sogar eine Trockenfütterung in den ersten drei bis vier Wochen für viel besser, weil Verluste infolge Verdauungsstörungen fast gar nicht auftreten. Reichlich Grünfutter darf nicht vergessen werden, ebenso Grit und Holzkohle, daneben auch Fleisch m Form von Krissel, Regen würmern oder Mehlwürmern. Wer es irgend machen kann, sollte die Tierchen schon von frühester Jugend daran gewöhnen, recht arbeitsam zu sein. Immer müssen sie in Bewegung sein, indem ihnen die Körner in einen Scharraum gegeben werden. wozu sich am besten trockener Sand eignet. Glucke füttert man mit Mais und sperrt sie damit sie nicht das teure Kückenfutter wegfrißt. Die Kücken unter den großen Tieren mit herumlaufen zu lassen ist unpraktisch, denn einmal fressen die Tiere von dem Futter der älteren Tiere und dann genügt schon ein Schnabelhieb, solch kleines Wesen zu töten. Am besten ist, wenn ein be sonderer Raum auf dem Geflügelhof abgetrennt rird. Trintgelegenheit, besonders dann, weni nur Trockensutter verabreicht wird, muß ständig vorhanden sein. Hierzu nimmt man kleine flache Schalen und stellt sie so auf, daß sie nicht um kippen. Große Gefäße bergen die Gefahr in sich, daß die Kücken darin ihr Leben lassen. Im Alter von 14 Tagen können die Kücken schon größere Körner bekommen. Weizen wird ihnen sehr gut bekommen, doch, wie schon gesagt, mäßig füttern und für ständige Bewegung sorgen. Selbstverständlich ist, daß den Kücken ein au ter, trockener Raum für die Nacht zur Verfügung steht. In der natürlichen Aufzucht, wo also eine Glucke die Kücken führt, ist künstliche Wärme mergel auch im Winter bis etwa im März ange wendet werden. Immerhin wird aber die Wir lung dann nicht so günstig sein, wie bei der An wendung im Herbst. Bei der Anwendung von Stuten mit Fohlen, bezu gemahlenem Aetzkalt auf Wiesen undn muß man vorsichtig sein; 2. Mai in Stapelskotten, Wirtsch. Homann, 9 Uhr am 5. Mai in Lintel, Wirtsch. Schalück, 10 Uhr V.: 4 6. Mai in Brake, Beschälstation, 9½ Uhr 7. Mai in Varl, Beschälstation, 9 Uhr V.; 8. Mai in Hiddenhausen, Beschälstation, 9 Uhr V.; 8. Mai in Tatenhausen, Park, 3 Uhr N.; 9. Mai in Minden(Grille), Beschälstation, 10 Uhr V.: 14. Mai in Lohne, Beschälstation, 2 Uhr N.; 15. Mai in Eickeloh, Wirtsch. Kersting, 9 Uhr V.: am 16. Mai in Elsen(Almebrücke, Beschälstation. 9 Uhr V.; am 16. Mai in Wevelsburg, Bahnhof, 3¼ Uhr N.: am 17. Mai in Wellenholzhausen, Beschälstation, 9½ Uhr V.; am 19. Mai in Lügde, Markt, 9 Uhr V.; Mai in Peckelsheim, Schützenplatz, 9 Uhr V.: am 21. Mai in Oisberg, Uhr V.: Mai in Meschede, Uhr V.: Mai in Hachen, Uhr V.: Mai in Kalthof, Beschälstation, 4 Uhr N.; Mai in Dortmund, Fredenbaum, 10 Uhr V.: am 27. Mai in Schwerte, Beschälstation, 10½ Uhr V.; am 28. Mai in Bochum VI, Beschälitation, 10½ Uhr am 29. Mai in Recklinghausen, Viehmarkt, 9½ Uhr V.: Im Interesse der Stutenbesitzer liegt es, die die weitere Nacham □ an. 24. am 24. am 26. Beschälstation, 10¼ Gutshof Laer, 10 Beschälstation, 8½ Kalt niemals im Frühjahr unmittelbar vor dem Beginn oder während der Vegetationsperiode, sondern nur im Spätherbst anwenden. Antwort auf Frage 42 R. G. 10. Die Zusammensetzung des Reispreßfutters ist nach der Herkunft außerordentlich großen Schwankungen unterworfen. Es wurden Wasser gehalte von 35—75 Proz. gesunden und demgemäß auch sehr große Unterschiede im Nährstoffgehalt, z. B. Rohprotein 9—22 Proz., Fett 0.9—3,6 Proz. Aus diesem Grunde muß beim Ankaus von Reispreßfutter eine bestimmte Garantie ausbedungen werden. Selbstverständlich darf das Reispreßfutter nur in ganz frischem Zustande verfüttert werden, weil ein so wasserreiches Futtermittel mit hohem Proteingehalt sehr leicht in Säurung und Fäulnis übergeht. Für die Schweinemast hat sich Reispreßfutter in nicht zu groben Mengen bewährt und kann es hier als teilweiser Ersatz für Gerstenfuttermehl verwendet werden, namentlich bei noch nicht ganz ausge wachsenen Tieren und solchen, welche beim Beginn Die der Mast in einem schlechten Ernährungszustand ab, sich befinden. Wiesen und Weiden zucht vorzustellen, damit der Zuchtwert der man darf derartigen Hengste geprüft werden kann. Andererseits werStutenschauen. Mit Rücksicht auf die Provinzial vierdeschau finden zunächst die nachbezeich neten Stuten= und Fohlenschauen statt. Die Kreise werden gebeten, das für Dort mund bestimmte Ausstellungsmaterial auf diesen Schauen vorzustellen. Die Schau findet statt am 22. April in Recke, Beschälstation, 9 Uhr V.; ar 23. April in Burgsteinfurt, Wilhelmsplatz, 8½ Uhr V.; am 24. April in Haus Pröbsting, Gutshof, 10 Uhr am 28. April in Ahaus, Uhr N.: Beschälstation, 3¼ am 29. April in Höven, Beschälstation, 9 Uhr V.: den bewährte Zuchtstuten für Freideckscheine, Jährlinge und vierjährige Stuten für Angeldprämien zur Erhaltung guter bodenständiger Stuten vorgemerkt. Es sind in diesem Jahre in den Schauterminen vorzustellen: I. 1. alle Stammbuchstuten, sowohl mit als auch ohne Fohlen: 2. alle älteren, noch nicht eingetragenen Stuten, gedeckt und mit Fohlen: 3. sämtliche von der Landwirtschaftskammer eingeführten Stuten und Stutfohlen; 4. alle 1=, 2= und 3jährigen Stuten; die mit Angeldprämien ausgezeichneten Fohlen und Stuten müssen vorgestellt werden: 5. alle Jährlinge und vierjährigen Stuten für die Erwerbung der Angeldprämie: 6. die angekörten Hengste zur eventuellen Aufnahme in das Pferdestammbuch; HI. Es können gezeigt werden 1= und 2jährige Hengstfohlen der Westf. Edelzucht und des Westfälischen Arbeitsschlages zur Beurteilung auf ihren Zuchtwert. Bemerkung: Abstammungsnachweise und Deckscheine sowie die Stallbücher sind mitzubringen. Die Stutenbesitzer können ihre Stuten auf den ihnen am günstigsten gelegenen Terminen vorstellen. Turch die Eintragung einer Stute wird der betreffende Besitzer Mitglied des Weitfälischen Pferdestammbuchs. Die einmalige Eintragungsgebühr für eine Stute beträgt 3 Mark. An Beitrag werden jährlich 3 Mark, für die zweite bezw. jede weitere eingetragene Stute(nach dem Bestande am 1. Oktober jeden Jahres) je 1 Mark mehr erhoben. Warenoorf, den 28. März 1913. Der Vorsitzende der Stammbuchkommission: Freiherr von Schorlemer. Königl. Landstallmeister. Gian-„Uy n do Ping „ S SELÄTEEAFFTPNEE S••— — 1T0GT. —•S6E G SGUE # 0 1—— oun □ — BU FA U½ S— 8 125 Die praktische Hausfrau, Redaktion: Johanna Schulze=Eckel. Vorsteherin des landwirtschaftlichen Kreishaushaltungs=Pensionates Padervorn. □45 Das Lehen der glücklichen Gattin und Haus frau ist eine stete Seibstverleugnung; wie aber, wenn solche nicht früh gelernt, wenn nicht fruh Fügsamkeit geübt würde? Einfluß des Frühlings auf den Menschen. Von Dr. Otto Gotthilf. (Nachdruck verboten.) Nach der langen Winternacht überall ein heißes Sonnensehnen. Busch und Baum suchen die vergamentenen Schutzhüllen der Knospen zu sprengen. Herber und doch würziger Erdgeruch zeugt von einer treibenden Werdekraft, die anregt und zugleich beunruhigt, wie alles, was zum Leben drängt. Fieberhaft aufgeregt ist der Pulsschlag der ringenden Kräfte in der erwachten Natur: die Geburtswehen der Mutter Erde, welche den Frühling gebiert. Mächtig arbeiten in den Pflanzen die gärenden Säfte. Die Tiere leiden unter der Mauserung ihres Winterkleides. 1 Auch in unserem Organismus geraten gleichsam die Säfte in Gärung; eine erschlaffende Ma### rung ergreift den Körper. Leichte Hautausschläge, Blütchen und Pickelchen brechen bei Vielen her vor; Müdigkeit und Mattigkeit, Zerschlagenheit, verbunden mit eigentümlichen Gliederschmerzen treten ein. Dazu kommen bei Manchen noch Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten. Ein gewisses Benommensein hält die Sinne gefangen und steigert sich bisweilen sogar zur sogenannten „Frühjahrsmelancholie“, welche manche Menschen alljährlich befällt. Solche Unglückliche werden dann ganz schwermütig und können sich beim besten Willen nicht zu einem normalen Verhalten aufraffen. Es ist eine geheimnisvolle Macht, die sie aus dem seelischen Gleichgenicht bringt. Bewirkt bei diesen Personen der Frühling eine Stimmung„Zum Tode betrübt“, so ruft er bei anderen wieder ein„Himmelhoch Jauchzen“ hervor. Man denke nur an die Dichter, Verlicbten und viele Sportsleute, welche von einem wahren„Frühlingskoller“ befallen werden. Der merkwürdige Einfluß des Frühlings auf den Menschen ist nach den verschiedensten Richtungen von Forschern untersucht worden. So wies schon Darwin darauf hin, daß die Dauer verschiedener Krankheiten im Frühjahr meist eine kürzere ist als in den anderen Jahreszeiten. Lombroso hat sich der Mühe unterzogen, eine genaue Statistik über die bedeutendsten Entdeckungen der Physik, Chemie und Astronomie zusammenzustellen, aus der sich ergibt, daß die meisten und bei weitem auch die wichtigsten derselben im Frühjahr gemacht wurden. Eine den Irrenärzten befannte Tatsache ist es, daß Idioten im Früh jahr meist zu einer etwas erhöhteren geistigen Regsamkeit erwachen. Messungen an neunjährigen bis fünfzehnjährigen Knaben haben ergeben. daß im Frühjahr die Gewichtszunahme am geringsten, das Längenwachstum aber am größten ist. Freilich werden auch bestimmte Krankheiten im Frühling begünitigt. So wird bei der Gehirn erweichung dann stets ein deutliches Ansteigen bepbachtet. Woher stammt dieser vielseitige Einfluß auf Kö.rper und Geist? Die physiologische Wissen schaft kann darüber wenigstens einigen Aufschluß geben. Die im Frühjahr gänzlich veränderte Beschaffenheit der Atmosphäre übt auf alle Funktionen unseres Organismus eine gewaltige Wirkung aus. Die bedeutende Luftfeuchtigkeit, der Wasserdampfreichtum, die feuchtwarme Treibhausluft draußen beeinflussen entschieden die Zellen und Gewebe des Körpers. Die Atmuno wird mächtig gefördert: unwillkürlich atmet man tiefer; es dehnt und weitet sich die Brust. Da bei findet eine bedeutend vermehrte Ausscheidung der giftigen Kohlensäure und gesteigerte Aufnahme des belebenden Sauerstoffs statt. Das muß natürlich einwirken auf Muskeln, Neryen und Sinne. Der ganze Stoffwechsel wird in Wallung, in Umwälzung gebracht. Dies ruft vielfach Schmerzgefühl hervor, wie z. B. die Mauserung beim Kanariennogel, der dann mißmutig, ehunlustig, sanglos in seinem Käfig sitzt. Aber es wirkt dabei noch etwas anderes mit, etwas Unerforschtes, was Einfluß hat auf die Wiederkehr dieser körperlichen und geistigen Umwälzungen im Frühjahr. Die Gewebe des Orga nismus machen gewisse chemisch=physikalische Ver änderungen unter Einwirkung der Jahreszeit durch, die uns vollständig unbekannt sind. Auch viele Krankheiten kommen und schwinden ja periodisch, z. B. Fieber, epileptische Anfälle, Migräne, Neuralgien. Dieses unbekannte Etwas spielt jedenfalls auch eine Rolle bei den veriodisch jedes Jahr wiederkehrenden Frühjahrsen#pfinden guter und böser Art. Fliederstrauch. (Nachdruck verboten.) Der materielle Sinn der gegenwärtigen Zeit hat anscheinend keinen Platz mehr für Poesie und altersgraue Tradition. In dem modernen hastenden Jagen und Treiben nach Gold werden auch die scheinbar wertlosesten Stoffe und das kleinste Fleckchen Erde noch in den Dienst des Geldes gestellt, um daraus Kapital zu schlagen. Selbst in die sonst fest am Alten hängende Landwirtschaft ist diese wilde Jagd nach Mammon gedrungen und zahllose Ueberlieferungen, Sitten, Gebräuche, Pflanzen und Tiere sind diesem Götzen schon zum Opfer gefallen. Namentlich im Pflanzenreiche hat dieser goldgierige Dämon arg gehaust, mancher sagenumwobene Baum, unzählige romantische Plätze, ja selbst ganze Wälder sind durch ihn verwüstet und ausgerottet worden. Zu diesen von der modernen geldgierigen Zeit verdrängten Pilanzen gehört auch der Flieder= oder Holunder strauch.(In Niedersachsen„Kailecken“ genannt.) Noch vor einem halben Jahrhundert war fast lein ländliches Besitztum anzutreffen, das nicht einen oder mehrere Holundersträucher aufzuweizen hatte. Ueberall schimmerten damals im Früh linge die weißen, schirmartigen Blüten aus den zahlreichen Hecken, Knicks und an Mauern und Hausgiebeln hervor. Der Holunder begleitete den Menschen überall hin und harrte selbst unter den schwierigsten Verhältnissen treu bei ihm aus. Ja, es hat fast den Anschein, als ob sich eine ge gewissen Symbiose zwischen der Pflanze und den Menschen herausgebildet hätte, denn ein Flieder baum ist stets nur in der Nähe menschlicher Wohnstätten, nie aber im freien Felde usw. anzu treffen. Was wunder, wenn sich im Laufe der Zeit Sage und Dichtung mit diesem treuen Men schenfreunde beschäftigten und. einem Zuge der damaligen Zeit folgend, auch der Aberglaube mit dem Strauche sein Wesen trieb. So glaubten z. B. die alten Germanen, daß in den Zweigen des Holunders die finstere Göttin Hel oder Hela(später Frau Holle) wohne. Mit dem Vordringen des Christentum wurde dieser Glaube durch die Legende verdrängt, daß der Verräter Judas sich in den Zweigen des Holunderbaumes erhängt haben sollte. Wer deshalb Holz von diesem fluchbeladenen Baume in den Ofen wirft, dem verenden sämtliche Haustiere. Anderseits werden dem Holunderstrauche auch wieder zahlreiche gute Eigenschaften nachgerühmt. Der Glaube, daß ein am Hause wachsender Ho lunderstrauch das Gebäude vor Blitzschlag und Feuersgefahr schütze, ist ziemlich weit verbreitet. Dem Holze werden ferner zahlreiche sympathische Wunderkräfte und Heilwirkungen bei den verschiedenartigsten Krankheiten und Gebrechen zugeschrieben. Der grimmigste Jahnschmerz hört sofort auf, wenn der schmerzende Zahn mit anem Splitter Holunderholz blutig gestochert und der blutige Splitter dann einem Holunderbaume unter Herbeten einer bestimmten Beschwörungsformel in die Rinde geschoben wird. Zweige vom Holunder in der Walpurgisnacht auf dem Herdfeuer verbrannt, vertreiben Heren und böse Geister. Noch zahlreiche andere Sagen und Legenden umgeben den Strauch mit einem geheimnisvollen Rimbus. Sehen wir jedoch von diesen mehr oder weniger fragwürdigen Märchen ab, so finden wir in Wirtlichkeit in dem Holunderstrauche eine ganze Anzahl tatsächliche nützliche Eigenschaften vereinigt, um die allein schon der Baum es verdient, angepflanzt zu werden. Da ist vor allem die heilkräftige, schweißtreibende Wirkung des aus den Blüten bereiteten Fliedertees zu nennen, dessen vorteilhafte Wirtung bei Erkältungen und Katarrhen ja hinreichend bekannt ist. Wohingegen die schwarzen Beeren, immer noch viel zu wenig beachtet und gewürdigt werden. Abgesehen davon, daß sie im Spätherbst vielen Vogelarten ein willkommenes Futter sind, bilden sie auch für Haushalt und Küche eine ver schiedenartig zu verwendende Frucht. So verstehen z. B. viele Hausfrauen aus den Holunder beeren ein wohlschmeckendes Mus zu bereiten, das namentlich in der kalten Winterzeit genossen wohltätig erwärmend auf den Körper wirkt. Wird der Saft der Fliederbeeren dem Johannisbeerweine zugesetzt, dann zeigt dieser sehr bald eine prachtvolle, dem Portwein ähnliche Färbung. Die Engländer bereiten aus den Beeren auch Schnaps. den sie Flieder=Brandy neunen. In Oesterreich werden oft die Blüten oder die Beeren in Teig getaucht und dann gebacken, diesen Holderkuchen wird eine besondere heilkräftige Wirkung zuge schrieben. Schließlich gibt das Holz alter Stämme ein vorzügliches Material für Drechslerarbeiten. Wenn wir dazu in Betracht ziehen, daß der Fliederbaum in jedem Boden und in jeder Lage, selbst im Schatten gedeiht, so kann die Annflanzung nicht warm genug empfohlen werden. WVilh. Bartels. IIW. Etwas über Salat. Schwester, Bruder, Herzensfreund, Gab ich je dir guten Rat. Ist auch dieser wohlgemeint: „Wilist du llug sein, iß Sala!“! Die fürsorgliche Hausfrau bringt während des ganzen Jahres Salat auf den täglichen Tisch: sie kennt die gesundheitliche Wirkung desselben in jeder Form und Gestalt. Gleich im Frühjahr sind es verschieden: wild wachsende Kräuter, auf die wir später einmal zu reden kommen, auch Gartenkresse, und vor allem der bekannte Lattich(Loctura), die zu den ersten chaben gehören, welche uns die wieder erwachte Natur in die Küche sendet. Schon bei den Römern und Griechen stand der Lattich in hobem Ansehen. Ob derselbe indes damals, wie heute. mit Essig und Oel angemacht wurde, ist nicht festgestellt, und in der Bibel heißt es:„Ihr sollt ungesäuertes Brot und wilden Lattich essen.“ Salat soll ein Hauptnahrungsmittel Johannes des Teufers gewesen sein, und vom heiligen Hie ronymus wird uns berichtet, daß er sich uuf von Wasser und Brot nebst wildem Lattich genährt habe uno über 100 Jahre alt geworden sei. Von den alten Germanen ist bekannt, daß sie Latlich als Mittel gegen die Folgen des Trunkes benutzten, da sie dessen kühlende Eigenschafteu her ausgefunden hatten. Auch in Klöstern war Salat im Altertum eine Hauptspeise. Was nun die Zubereitung des Salots angeht, so erfordert diese eine gewisse Sachlenntais. Salat„soll mit Liebe“ bereitet werden, jeden salls von der Hausfrau selbst, womöglich vor den Augen der Tischgenossen. Nach dem Salat Nr. 105. Samstag, Westfälisches Volksblatt Sauerländer Tageblatt Zweites Blatt. 19. April 1913. Die Schulorganisation der Katholiken Deutschlands hat zwei neue Flugschriften erscheinen lassen. Während die früher erschienene erste die Entstehung des Organisationsgedankens, die Ziele und Zwecke, sowie die Gestaltung der Organisation selbst des Näheren darlegte, behandelt eine weitere Flugschrift die„Gründung und Tätigkeit der Ortsausschüsse“. Die Organisation wird ihre Tätigkeit nur dann nach Wunsch entfalten können, wenn möglichst in allen Gemeinden sich Ortsausschüsse der Organisation gebildet oder wenigstens Vertrauensmänner bereit gefunden haben. Die Flugschrift legt näher bar, wie zweckmäßig bei der Einrichtung der Ortsausschüsse verfahren wird, und gibt sodann eine reichhaltige Uebersicht über die verschiedenen Gegenstände, mit denen sich der Ortsausschuß beschäftigen kann. Hier wird neben dem Abhalten von Versammlungen die Veranstaltung von Elternabenden, die Einrichtung einer Auskunftsstelle für Schulfragen, die Bildung einer Zentrale für Jugenopflege behandelt; ferner auf die Bekämpfung der Schundliteratur, die Beobachtung der Kinos, die Prüfung öffentlicher Lesehallen, die Unterstützung der Diasporagemeinden und dergleichen mehr hingewiesen. Den Mitgliedern der Ortsausschüsse wird die Flugschrift manche dankenswerte Anregung bieten In einer dritten Flugschrift wird dann die Notwendigkeit der Schulorganisation, in erster Linie unter Berücksichtigung preußischer Verhältnisse, dargelegt. Ausgehend von der Betrachtung, ob das preußische B. U. G. den christlichen und konfessionellen Charakter der Schule ausreichend sichert, wird das stete Vordringen des unchristlichen Geistes in weiteren Volkskreisen festgestellt. An der Hard zahlreicher Zitate wird die Stellung der Sozialdemokratie, der Freidenker, der liberalen Parteien zur Schulfrage und zum Religionsunterricht näher dargelegt. Selbstverständlich darf auch die ungemein bedenkliche Stellung zu Religionsunterricht und christlicher Erziehung, wie sie die liberalen Lehrer von Bremen und Sachsen, Zwickauer Thesen), auch der Allgemeine Deutsche Lehrerverein und sein reger Agitator Tews einnehmen, nicht unberücksichtigt bleiben. Viele wortgetreue Zitate mit genauer Quellenangabe lassen erkennen, wohin alle diese Kreise zielen und streben, und daß es wahrhaft an der Zeit ist, alle Gutgesinnten aufzurufen zu gemeinsamer Verteidigung der christlichen Schule und Erziehung. Niemand, der das reichhaltige Material in seiner Gesamtheit auf sich einwirken läßt, kann sich des Gefühles ernstester Besorgnis für die Zukunft unserer Schule und unseter Jugend erwehren, wenn solche Ideen festeren Fuß sassen und in die Gesetzgebung noch mehr wie bisher Eingang finden sollten. Energische Wahrung der Rechte der Katholiken auf dem Kampfplatz des kommunalen und allgemein politischen Lebens tut dringend not: das ist die eindringliche Mahnung dieser Flugschrift, die zum Schluß kurz den Wert und die Art der Betätigung der Schulorganisation näher darlegt. Probeexemplare der Flugschriften, deren Preis auf 5 Pfg. das Stück festgesetzt ist, sind von der Zentralstelle der Schulorganisateln Düsseldorf, Graf=Adolf=Straße 24, kostenlos zu beziehen. Torthin sind auch Bestellungen auf größere Partien der Flugschriften zu richten. Der Katholizismus in der sächsischen Diaspora. hat kürzlich eine bedeutende Förderung erfahren durch die Gründung der„Organisation der Katholiken Deutschlands zur Verteidigung der christlichen Schule und Erziehung.“ Gibt schon im übrigen Deutschland die Lage der katholischen Schulen Anlaß zu lebhaften Klagen, wie sie im Laufe des letzten Jahres in zahlreichen Artikeln namentlich des Oberlandesgerichtsrats Marx laut geworden sind, so gilt das ganz besonders von der Diasporaprovinz Sachsen und den angrenzenden Kleinstaaten. Besuchen doch in den drei Dekanaten Torgau, Halle und Eisleben, die ungefähr den Regierungsbezirk Merseburg bilden, allein 14,5 Prozent katholische Kinder konfessionell- protestantische Schulen. Für die übrigen katholischen Kinder besteht eine Anzahl Privatschulen, die zum Teil von 70, 90, ja sogar von 111 Kindern besucht werden. Wo gibt es sonst in Preußen eine solche Anzahl von evangelischen Kindern. für die noch Privatschulen bestehen? Erdrüdendes Material hat dargetan, daß von katholischen Gemeinden bereits für acht evangelische Kinder konfessionell=protestantische Schulen errichtet worden sind. Da war es nur eine dringende Forderung der Zeit, daß, ähnlich wie ir den anderen preußischen Provinzen, auch in der Provinz Sachsen die Schulorganisation gegründet wurde. Das geschah am 24. Februar in Halle auf einer Konferenz. an der, unter dem Vorsitz des Abg. Landgerichtsrats Tourneau aus Magdeburg, Geistliche und Laien, auch mehrere Vertreter des Lehrerstandes, teilnahmen. Es wurde beschlossen, statt der anderswo üblichen Ortsausschüsse Dekanatsausschüsse zu bilden, die die weitere Agitation in die Hand nehmen nehmen sollen. Nun gilt es, die großen Gedanken der Schulorganisation durch Versammlungen. Elternabende usw. in die breiten Volksmassen zu tragen und all die Mittel anzuwenden, mit denen die Organisation der Katholiken Deutschlands zur Verteidigung der christlichen Schule und Erziehung laut§ 1 ihrer Satzungen ihre Zwecke erreichen will. Die Provinz Sachsen darf, auch wenn sie zum größten Teil Diasporagebiet umfaßt oder gerade deswegen, nicht hinter den anderen Provinzen Preußens zurückstehen. Hoffen wir, daß das in Halle gepflanzte Samenkorn bald aufgeht und reiche Früchte trägt. Wie's gemacht wird. — Anläßlich der Rückkehr Benno Aurachers in seinen Orden hatte der Landtagsabgeordnete Rechtsanwalt Kohl sich im Fortschritt, dem Organ der liberalen Kreisverbände Bayerns, mit dem„Fall Auracher“ beschäftigt und dabei behauptet, was wir hier kurz inhaltlich mitteilen: Pater Auracher habe die ihm später in London angetraute Frau im Katholischen Frauenbund kennen gelernt, die Frau habe ihn verfolgt und ihn auf einer Visitationsreise übers Meer begleitet, und als die Frau ein Kind erwartete, sei die Trauung erfolgt. Der Ehe seien drei Kinder entsprossen. Auracher habe scheinbar glücklich gelebt, sei aber, als der in Rom nachgesuchte Dispens ausblieb, wieder in seinen Orden zurückgekehrt. Daran schlossen sich noch allerlei Glossen über den Mann, der drei Kinder verlassen habe und über die„Zentrumspharisäer" und„Maulchristen“, die das Schicksal der Kinder, deren Existenz sie sogar totgeschwiegen hätten, nicht kümmere. In der neuesten Nummer des genannten Organs(zitiert in Nr. 187 der Münch. Neuest. Nachr.) bringt nun Hr. Kohl eine längere Berichtigung, die offenbar mit Wissen und nach Angaben der Frau erfolgt. Kohl wiederholt zunächst seinen früheren Artikel und schreibt dann:„Was ist falsch und was ist richtig, fragst du, lieber Leser, mit gespannter Neugierde? So ziemlich alles, was ich geschrieben habe, ist irriu...“ Und nun folgt eine Darstellung des angeblichen wirklichen Sachverhalts. Die Frau habe Pater Anracher vor vielen Jahren kennen gelernt:„Im Laufe der Jahre wurde aus der Freundschaft Liebe, die sich bis zur Verehelichung der beiden in den Grenzen der Wohlanständigkeit bewegte und über das Maß des Liebenden vor Abschluß der Ehe nicht hinausging.“ Unrichtig sei, daß sich die beiden im Katholischen Frauenbund, dem die Frau nie angehört, kennen gelernt und eine gemeinsame Seereise gemacht hätten. Die Ehe sei harmonisch verlaufen und völlig kinderlos geblieben. Auracher habe nach Ablauf mehrerer Jahre Dispens erhofft. Als er aber am Genfer See von Todesahnungen befallen wurde, sei er eines Morgens fortgegangen, um beim nächsten Pfarrer sich Rat zu holen und sein Dispensgesuch einzureichen, sei aber nicht mehr wiedergekehrt. Die Frau habe nur noch ein Telegramm und einen Abschiedsbrief erhalten. Kohl bittet der Frau das ihr zugefügte Unrecht ab und bittet auch Auracher, dem er„wenigstens teilweise Unrecht getan,“ um Entschuldigung, verurteilt aber nach wie vor, daß Auracher die Frau verlassen habe. Der Staat werde verurteilen,„was kirchlichreligiöse Gemüter lobpreisen.“„Im Diesseits wird Pater Aurachers letzte Handlung verschiedentliche Beurteilung erfahren, Starke werden sie nicht billigen.“ Man kann über diesen Fall die Akten schließen mit der Erwägung. daß gewisse Kreise, die sich über den zur älteren Pflicht zurückgekehrten Ordensmann so sehr moralisch zu entrüsten wußten, gar kein Aufhebens davon machen, wenn ein Mann aus nichtigeren Gründen seine Frau verlaßr, um sich— eine andere Frau zu suchen. Aus der Diözese Paderborn. Personal=Chronik. Todesfälle: 27. Febr.: Büsse Konrad, Pfarrer in Ovenhausen, geb. 24. Jan. 1842; Priester seit 14. August 1867.— 7. April: Höner Joseph, Vikar in Kückelheim, geboren 21. März 1838; Priester seit 12. März 1864.— 10. Arril: Rautert Karl, Pfarrer in Rhynern, geboren 4. April 1848: Priester seit 21. Juni 1875. Ernennungen: 19.* zum D Detektiv Schwarz. Ein Beitrag zu der Praris großstädtischer Detektiv= Institute. Wie erinnerlich, hat ein Agent eines Berliner Detektiv= instituts, namens Schwarz, um hinter das Geheimnis des Tooes des Gymnastesten Tiemann— der sich jetzt als Selbstmord herausgestellt hat— zu kommen, sich den Schein gegeben, als wolle er das ehemalige Dienstmädchen Elisabeth Heinrich im Haushalt der Witwe Tiemann heiraten, und auf diese Weise versucht, von dem Mädchen das Geheimnis des Ablebens des Tiemann zu erfahren. In welch gewissenloser Weise der Detektiv Schwarz in der Afsäre vorgegangen ist, das schildert das unschuldig verdächtigte Mädchen einem Mitarbeietr des Berl. Tabl. Diese Schilderung gewährt einen Einblick in die Art und Weise, wie in manchen der sog. DetektivInstitute in Großstädten„gearbeitet“ zu werden Pflegt. Aus diesem Grunde geben wir die Erzählung des Mädchens wieder. Der Vorfall wird hoffentlich Veranlassung sein, daß sich die Gesetzgebung baldigst mit einer Regelung des Auskunftei= und Detektiv=Wesens befaßt Elisabeth Heinrich berichtet über ihre Bekanntschaft mit dem Detektiv Schwarz über ihre Verlobung mit ihm und darüber, wie das angebliche Geständnis zustande kam, folgendes:„Mein Vater lernte im Januar durch den Polizeisergeanten Nest in einem Restaurant in Rummelsburg den„Möbelfabrikanten“ Schwarz aus Obersitzko kennen. Rest.„erzählte meinem Vater, daß Schwarz sein Schulfreu#d und jetzt ein wohlhabender Mann sei, der sich geschäftlic' in Rummelsburg aushalte. Einige Tage später erschien Schwarz bei meinem Vater, der Musiker ist, und bat, ihn, ihm doch am nächsten Tage, an dem sein Geburtstag sei, ein Ständchen zu, bringen. Bei dieser Gelegenheit lernte Schwarz mich und eine Freundin von mir kennen. Er war gleich außerordentlich kevenswursig zu mir und lud mich und meine Freundin zu der Geburtstagsfeier ein. Wir leisteten der inladung Folge. Bei der Feier widmete sich Schwarz fast ausschließlich mir, er sagte mir viele Liebenswürdigkeiten und erzählte gelegentlich, daß er sich gern verSenenkunhen. 9. Fehr.: Salmen Heinrich, Pfarrer in Bausenhagen, Definitor des zweiten Desiniturbezirks des Dekanattes heiraten wolle. Er habe in Obersitzko eine große Möbelfabrik und könne es sich daher leisten, ein armes Mädchen, das ihm gefiele, glücklich zu machen. Schwarz besuchte uns nun in den folgenden Tagen regelmäßig; wir machten gemeinsame Spaziergänge, und er erklärte mir, daß er mich sehr gern habe, und fragte mich, ob ich wohl seine Frau werden möchte. Ich fühlte mich durch diesen Antrag des reichen Herrn sehr geschmeichelt; ich wußte, daß viele andere junge Mädchen in Rummelsburg mich um die Bekanntschaft beneideten und daß sie ihm nachliefen. Schwarz sprach auch mit meinem Vater, der die Einwilligung zu einem Verlöbnis gab. Er lud mich nun oft ein und brachte mich mit vornehmen Herren zusammen. Wir waren häufig in dem Hotel Schegener, in dem Schwarz wohnte. Er verreiste dann des öftern mehrere Tage, angeblich, um Geschäfte zu machen. Als er im März wiederkam, brachte er Verlobungsringe mit und wir verlobten uns. Die Verlobung wurde dann im Schweizerhäuschen gefeiert. Ueberall, wohin ich kam, gratulierte man mir zu dem Glück, das ich machen würde. Ein Onkel von mir, der sich ärgerte, daß ich mich schon so schnell nach dem Tode meiner Mutter verlobt hatte, erkundigte sich in Obersitzko nach dem„Möbelfabrikanten“ Schwarz und erhielt die Antwort, daß ein solcher in Obersitzko überhaupt nicht existiere. Von dieser Antwort machte er mir Mitteilung. Ich weinte sehr darüber und war sehr aufgeregt. Als Schwarz am nächsten Tage zu uns kam, war ich still und sprach nicht mit ihm. Als ich ihm auf Befragen den Grund mitteilte, war er sehr aufgebracht und ersuchte mich, nochmals zu schreiben. Die Antwort, die ich nun erhielt, bestätigte, was er mir gesagt hatte. Inzwischen hatte er mir viele Geschenke, eine goldene Uhr und Kette, einen wertvollen Ring, ein Portemonnaie, einen Fächer und andere Geschenke gemacht. Als Gegengeschenk erhielt er von mir ein Rauchservice. Wir waren nun häufig abends im Hotel Schegener und rlauderten dort bis in die späte Nacht. Eines Abends erzählte er mir, er habe von einem Freunde einen Brief erhalten, in dem dieser ihm mitteilte, daß ihm von der Familie Tiemann der Verdacht geäußert sei, ich sei an der Ermordung des Gymnasiasten Tiemann beteiligt. Ich sollte ihm doch die Wahrheit sagen, zwischen Verlobten dürse es kein Geheimnis geven, wenn ich wisse, wer den jungen Tiemann ermordet habe, solle ich es ihm ruhig sagen. Ich erzählte ihm den wahren Sachverhalt und blieb dabei, daß ich nicht wisse, ob jemand Hamm.— 28. Febr.: Görich Nikolaus, Kplv. in Großbartloff, zum Pfarrer daselbst. Meier Gottfried, Pfarrverweser in Bochum, zum Pfarrer ad ss. MeinolphumMauritium daselbst.— 4. März: Engemann Johannes, Vikv. in Ostinghausen, zum Vikv. in Lütmarsen.— 5. März: Engemann Johannes, Vikv. in Lütmarsen, zum Pfarrverweser der Pfarrei Ovenhausen.— 7. März: Schröder Johann, Pfarrvikar in Lünen=Süd, zum Pfarr verweser daselbst.— 11. März: Niggemeyer Franz, Viky in Welver, zum Vikv. in Östinghausen.— 12. März: Strenger Johann, Vikv. in Erlinghausen, zum Pfarrer in Schlitrüthen.— 17. März: Sandhage Albin, Pfarrer in Hamm, zum Dechanten des Dekanates Hamm. Dreymann Friedrich, Pfarrvikar in Wambelerholz, zum 2. Kaxlan in Minden. Kotthoff Wilhelm, 2. Kaplan in Minden, zum 1. Kaplan daselbst.— 21. März: Eckhardt August, Pfarrer in Berlingerode, zum Definitor des ersten Definiturbezirkes des Dekanates Bischo'ferede.— 1. Arril: Kleinsorge Hubert, Kooperator in Weiberg, zum Pfarrverweser daselbst.— 4. Axril: Grünewald Joseph, Pfarrer in Hamm, St. Joseph, zum Definitor des ersten Definiturbezirkes des Dekanates Hamm. Schröder Johannes, Pfarrverweser in Lünen=Süd, zum Pfarrer daselbst.— 7. April: Becker Lorenz, Pfarrer in Callenhardt, zum Pfarrer in Scharfenberg. Donner Joseph, 1. Kaplv. in Hagen, St. Marien, zum Pfarrverw. in Callenhardt. Diözesan=Nachrichten. Kooperator Ludwig Petzelt in Castrop ist unterm 5. März 1913 die Erlaubnis erteilt, die Seelsorgestelle in Wettin(Kr. Pleschen) zu übernehmen. Pfarrer Werner Gümxel in Teistungen hat wegen Kräntlichkeit das Amt des ersten Definitors des Dekanates Bischofferode niedergelegt. Auf ihre Pfarrstelle haben freiwillig verzichtet: Pfarrer und Pärstl. Geheimkämmerer Theodor Grewer in Cöthen zum 1. Mei d. I.; Pfarrer und Jubilartriester Johannes Dornseiffer in Eslohe zum 1. September d. J.: Pfarrer Wilhelm Börger in Deifeld zum 1. Juli d. J.; Vikar Eberhard Börger in Oberhenneborn tritt zum 1. Mai d. J. wegen Kränklichkeit in den Ruhestand. Verzeichnis der Vorlesungen, die an der Bischöflichen philos.=theol. Fakultät im Sommersemester 1913 gehalten werden. I. Domkapitular Prof. Dr. Kleifner: Patristisches Seminar (Apostolische Bäter), 2 St. II. Prof. Dr. Peters: 1. Erklärung von Isaias Kap. 40 bis 66, 2 St. 2. Geschichte der göttlichen Offenbarung des A. B in Verbindung mit Einleitung in die Bucher des A. T., 4 St. 3. Kursus der bebräischen Sprache, 2 St. 4. Hebräische Uebungen für Fortgeschrittene, 1 St. 5. Kurlus der syrischen Sprache, 2 St. III. Pros. Dr. Poggel: 1. Brief an die Hebräer. 3 St. 2. Neutestamentliche Zeitgeschichte, 2 St. 3. Neutestamentliche Textgeschichte, 1 St. 4. Neutestamentliches Seminar, 1 St. IV. Pros. Dr. Bartmann: 1. Dogmatik, erster Teil(Einleitung und Gotteslebre), 6 St. 2. Dogmatisches Seminar, 2 St. V. Prof. Dr. Müller: 1. Spezielle Moraltheologie, erster Teil, 4 St. 2. Die Lehre von den Tugenden und den Sünden, St. 3. Geschichte der Pädagogik, 2 St. 4. Moratheologisches Seminar, 1 St. VI. Prälat Pros. Dr. Funke: 1. Logik, 4 St 2. Kriiik, 2 St. VII. Pros. Dr. Tenckhoff: 1. Kirhengeschichte III. Teil, 4 St. 2. Kirchengeschichtliches Seminar, 2 St. VIII. Pros. Dr. Linneborn: 1. Die Lehre von den Quellen des Kirchenrechts, 2 St. 2. Die Lehre von der Verfassung der Kirche, 2 St. 3. Kirchliches Vermögensrecht(im Priesterseminar), 2 St. 4. Kirchenrechtliches Seminar, 2 St. IX. Pros. Dr. Fuchs: 1. Apologetik I. Tell. 3 St. 2. Geschichte der Philosophie, 2 St. 3. Einfübrung in die kirchliche Kunst, 1 St. X. Dozent Dr. Liese: 1. Die Arbeiterfrage, 1 St. 2. Die öffentliche und private Armen= und Krankenpflege(im Priesterseminar), 1 Si. XI. Domoikar Cordes: 1. Chorallehre, 1 St. 2. Harmonielehre, 1 St. Paderborn, den 24. März 1913 Der zeitige Dekan: Pros. Dr. Müller. + Nörde. 18. April. Auf Veranlassung des Herrn Domvikars Cordes=Paderborn fand hier am Mittwoch im Saale des Gastwirts Berendes eine Versamm lung der Geistlichen und Lehrer der Dekanate Warburg und Gehrden statt. an der die Geladenen in großer Zahl teilnahmen. Der Zweck der Versammlung war, über die Feier eines Cäcilienfestes zu beraten. Man einigte sich dahin, für beide Dekanate eine gemeinsame Feier in Rimbea zu veranstalten und swar an einem Sonntage im September. An diesem Tage sollen bei einer Andacht von den verschiedenen Gesangvereinen mehrstimmige deutsche Kirchenlieder zum Vortrag gebracht werden. Nach dem Gottesdienste wird über den Anschluß der bestehenden Gesangvereine an den Diözesancäcilienverein beraten werden. Zugleich soll diese jährlich sich wiederholende Veranstaltung einen Ersatz für die Gesangwettstreite bieten, da den Vereinen bei der nachfolgenden profanen Feier Gelegenheit geboten wird, auch weltliche Lieder zum Vortrag zu und wer den jungen Mann ermordet habe. Schwarz drang immer wieder in mich, ihm doch den Täter anzugeben; er wies immer wieder darauf hin, daß ich es wisse und es ihm sagen müsse. Bei der Unterhaltung war es schließlich drei Uhr nachts geworden. Ich ging nicht nach Hause sondern gab seinem Drängen, bei ihm zu bleiben, nach. Er sagte, daß ich das ruhig tun könne, da wir ja doch in nächster Zeit verheiratet sein würden. Am nächsten Tage setzte er das Gesträch über den angeblichen Mord fort. Er drang sehr in mich, meinte, ich müßte ihm jetzt sagen, wer der Täter sei, und drohte mir schließlich dämit, daß er, falls ich es nicht sagte, die Verlobung ausheben und die Aufhebung in der Zeitung bekanntmachen würde. Da ich davor Angst hatte und befürchtete, er würde tatsächlich seine Drohung in die Tat umsetzen, erfand ich die Geschichte von dem angeblichen Mörder Schulz, der den jungen Tiemann nach einem Streit ermordet haben sollte. Ich gab an, daß Schulz in der Berliner Straße wohnte. Nun diktierte mir Schwarz einen Brief an Schulz, den ich, obgleich die Adresse ja falsch war, nicht zurückerhielt. Den Brief hat Schwarz behalten und als Beweismaterial, wie ich jetzt erfahren habe, gegen mich ausgenutzt. Am Montag voriger Woche holte mich Schwarz zum Spazierengehen ab: unterwegs hielt uns ein Mann an, der mich fragte, ob ich Fräulein Leinrich sei, und mir dann mitteilte, ich solle noch am selben Tage als Zeugin vernommen werden. Wir gingen aufs Gericht und in Gegenwart des Amtsrichters, des Bürgermeisters und Schwarz habe ich die Erzählung wiederholt. Ich habe das nur getan, weil Schwarz hinter mir stand, und weil ich befürchtete, ich könnte ihn, falls ich die Wahrheit sagte, verlieren. In der Nacht kam ich dann nach ruhiger Ueberlegung zu dem Entschluß, das falsche Geständnis zu widerrufen, und das habe ich denn auch am nächsten Morgen getan. Ich weiß weder, ob jemand den jungen Tiemann ich den vermeintlichen Täter.“ dessen Angaben in der Art der Unbefangenheit den Eindruck machten, beabsichtigt, wie sie bringen. Angeregt wurde auch, Kinderchöre einzuführen, doch wurde davon für die diesjährige Tagung Abstand genommen, da der Raum der Rimbecker Orgelbühne für eine große Sängerzahl zu wenig Platz bietet. Silberg bei Welschenennest, 18. April. Einen Tag der Freude hatte am Sonntag unsere Marianische Jünglings=Sodalität. Nach gemeinschaftlichem Empfange der hl. Sakramente wurde am Nachmittag durch Pfarrvikar Finke, dem Präses der Sodalität, die neue Fahne eingeweiht. Dann folgte in der Wirtschaft Schuppert die Vereinsversammlung, an der sich auch eine große Anzahl Männer von hier und Barste beteiligte. ermordet hat, noch kenne Das junge Mädchen, Wiedergabe und in ihrer vollster Glaubwürdigkeit erklärte, gegen Schwarz Handels= u. Verkehrsnachrichten. Herabsetzung des englischen Bankdiskonts. Auf dem Geldmarkt ist die lang ersehnte Erleichterung end lich eingetreten, allerdings vorerst nur in England, denn die Bank von England hat am 17. d. Mts. ihren Diskont um ½ Prozent auf 41. Prozent ermäßigt. Der bisherige Diskont von 5 Prozent bestand seit dem 17. Oktober. Diese Ermäßigung ist bekanntlich immer ein Vorbote gewesen für eine Ermäßigung des Zinsfußes in Deutschland. Angesichts des Aus weises der Reichsbank per 15. d. Mts. aber, der zwar gegen die Vorwoche eine Besserung um 260.3 Millionen Mark ausweist, aber immer noch eine Steuer pflicht der Bank von 66,4 Millionen Mark gegen eine steuerfreie Notenreserve von 122,4 Millionen Mark im Vorjahr nachweist, ist wohl auf eine Herabsetzung des Zinsfußes der Reichsbank in allernächster Zeit noch nicht zu rechnen. Jum mindesten wird man wohl damit noch bis zu dem nächsten Bankausweis warten müssen. Immerhin hat die Diskontermäßigung zur Folge gehabt, daß im privaten Verkehr die Zinssätze eine erhebliche Herabsetzung erfahren haben. So ging am 17. April der Privatdiskont weiter um ein Achtel auf vier drei Achtel Prozent zurück. gerichtliche Schritte zu unternehmen. Elisabeth Heinrich kehrt nach der achttägigen Untersuchungshaft in ihre Heimat zurück; ihre seelische Verfassung hat durch die ganze Affäre außerordentlich gelitten. Dortmund, 17. April. Bericht über den Ruxeumarkt von Heutger& Co. in Dortmund. Wir notieren: Adler 4700 Br., 4600 G. Admiral 2000 Br., 1875 G. Alte Haase 1600 Br., 1525 G. Blankenburg 2150 Br., 2050 G. Brassert 12.00 Br., 11500 G. Caroline bei Holzwickede —.— Br., 2675 G. Constantin der Große 50500 Br., 47500 G. Dorstfeld 12300 Br., 11800 G. Ewald 50000 Br., 47500 G. Freie Vogel und Unverhofft—.— Br., 4000 G. Friedrich der Große 28000 Br., 26000 G. Fröbliche Morgensonne 11000 B.,—.— G. Germania(Braunkoblen) 1000 Br., 975 G. Gottessegen 2800 Br., 2725 G. Gral Bismarck—.— Br., 600000 G. Graf Schwerin 14700 Br., 14300 G. Heinrich 5230 Br., 5350 G. Helene und Amalie 20300 Br., 19800 G. Hermann I, II, ill—.— Wr., 3500 G. Joh. Deinelsberg 7100 Gr., 6650 G. König Lurwig 33000 Br., 31500 G. Königin Elisabet# —.— Br.,—.— G. Langenbrahm 22300 Br., 21200 G. Lothringen 31500 Br., 30500 G. Mont Cenis 19500 Wr., 18800 G. Oespel 2600 Br., 2500 G. Schürbank u. Charlottendurg 2350 Br., 2250 G. Trappe—.— Tr., 2200 G. Trier— Br., 6100 G. Unser Fritz 21500 Br., 2000) G. Bictoria bei Kupferdred 675 Dr.,—.— G. Westfalen(10000 teilig)—.— Br., 825 G Kaliwerke. Alexandershall 9200 Br, 8900 G. Aller Nordstern 1600 Br., 1525 G. Beienrode 55000 Gr., 5300 G. Burbach 14800 Br.,—.— G. Cailsfund 5650 Br., 5500 G. Desdemona—.— Br..—.— w. Deutschland=Justenberz 3000 Br., 2900 G. Einigkeit 3400 Br., 3300 G. Glückauf=Sonders= dausen 18200 Br.,—.— G. Grosherzog von Sachsen— Br.,—.— G. Güntershall 4600 Bi., 4400 G. Hansa=Silber= berg 5300 Br., 5200 G. Heiligenroda—.— Br., 9300 G. Heldrungen 1 850 Br., 800 G. Heldrungen II 100) Br., 950 G. Heringen 4300 Br., 4200 G. Hermann II 1600 Br., 1500 G. Hobensels 650) Br., 6200 G. Hohenzellern 6100 Gr., 5800 G. Immenrode 3900 Br., 3800 G. Johannasball 4300 Br., 4100 G. Kaiseroda 7800 Br., 7500 G. Neustaßfurt —.— Dr., 10400 G. Reßleden—.— Br.,—— w. Rothenbera—.— Br., 2100 G. Sachsen=Weimar—.— Br., 6500 G. Salzmünde 5800 Br., 5650 G. Siegkried I 5450 Br., 5800 G. Thüringen 2900 Br., 2900 G. Bolkenroda 5700 Br., 550 G. Waldeck 4700 Br.,—.— G. Wilhelmshall 7500 Br., 7250 G. Wintersdau—.— Br., 18400 G. Tendenz: Koblenwerte fest, Kali fest. = Kurtoffeln. Der Verein der Kartoffelgroßbändler Berlins, E V. ber#chtet unterm 17. d. Mts.: Das Geschäft in Speisekartoffeln ist anch in der letzten Berichtswoche kein gutes gewesen. Die Zufuhren bleiben dauernd sehr groß und die Preise weiter gedrückt. Auf eine Besserung ist für die nächsten 8 Tage nicht zu boffen. Es wurden im en gros ab Bahnhof verkauft(alles per 100 Kile): Dader Speisekartoffeln 4,50—5,20 Mk., Magnum donum 3,30—4,00 Mk., Wodltmann 3,30—4,00, Runde weiß: 3,25—3,80 Mf. Viehmarkt. Atteln. 15. April. Heute sand in Atteln zum zweiten Male ein Viehmarkt statt. Aufgetrieben waren 116 Ferkel, 25 Stück Rindvieh und 6 Perde. Der Handel war lebhaft. 6 Wochen alte zerkel kosteten 23—28 Mark. Der Markt wurde last geräumt Hamburg, 17. April. Am Ochsenmarkt 1953 Stück. Davon 1166 dänische. Ia Ochsen 91—93, IIa Ochsen 85—91, junge fette Kübe 80—85, ältere sette Kübe 72—79, geringere Kübe 54—70, Bullen nach Qualität 81—83. Handel: gut. Rest: 0. — Am Hammelmarkt 1782 Stück. Rest 0. 1. 96—98, 2. 88—92, 3. 72—78. Hdi.: mittelmäßig.— 16. 4 Am Schweinemarkt 1110 Stück. Schwere 68, leichte 70, Sauen I 64, Sauen II 60—62. Handel: flott. Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„West. fälisches Volksclatt“. Ge-chäftsleitung: August Wulff.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und das Feuilleton: Karl Ailinger: für Provinzielles und Lokales: Joseph Heitmann: für den Anzeigen- u. Reklameteil: lohaunes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redaktion sind stets nur an diese(nicht an die einzelnen Redakteure) zu adressleren. Schmerzloses Zahnen. Ehne Beschwerden brechen gerade, kräftige Zähnchen durch, und die Nachtruhe der Mutter bleibt ungestört, wenn man den Kleinen zur rechten Zeit Scotts Emulsion gibt, die, aus bestem Losoten(Norweger) Lebertran mit mineralischen Salzen bestehend, äußerst schmackhaft und durchaus leicht verdaulich ist. Hcotts Emulsion Scotts Emulston wird von uns ausschlietzlich im großen vertauft, und zwar nie lose nach Gewicht oder Matz. sondern nur in verslegelten Originalflaschen in Karton mit unserer Schutmarke(Fischer mit dem Dorsch). Ecott& Bowne, G. m. b. H., Frankfurt a. M. Bestandteile: Feinster Medizinal=Leber= tran 140.0, prima Olpzerin 30.0, untern##pborigsaurer Kalk 4.8, unterphospporigsaures Natron 2,0. puld. Tragant 3.0, feinster grad. Gummi pulv. 2.0, Wasser 120,0, Alkohol 11,0. Hierzu aromatische Emulsion mit Mandel= und Gaultheriabl je 9 Tropfen. E• Hn Aufgebot. Der Ackerwirt Johann Schmidt zu Lippspringe. Langestraße Nr. 31 hat das Aufgebot der angeblich vernichteten am 9. Januar 1881 von der Kreissparkasse in Pa derborn ausgestellten Interimsquittung über den in das Sparbuch Nr. 30557 der genannten Kreissparkasse ein gelegten Betrag von 600 Mark, ausgestellt dem Aderwirt Jo hannes Schmidt zu Liyn springe, beantragt. Der Inhaber der Interims quittung wird ausgefordert, spätestens in dem auf den 11. Oktober 1913, vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 6 anbe raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Interimsqnittung vorzulegen, widrigenfalls deren Krastloserklärung erfolgen wird. Paderborn, 10. April 1913. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. Die Stadtverordneten haben am 28. März 1913 folgenden Beschluß gefaßt Der Magistratsantrag, zu den Kosten der Freilegung des Bürgersteigs der Western straße vor dem Happe'schen Hause Beiträge gemäß§ 9 des K. A. G. nach Maßgabe des vorgelegten Verzeichnisses zu erheben, wird genehmigt. Der Plan der Veranstaltung nebst dem Kostennachweise liegt auf dem städtischen Bau büro hierselbst zu jedermanns Einsicht in den Morgenstunden von 9 bis 12 Uhr in der Zeit vom 20. April bis A. Mai 1913 einschließlich mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage offen. Einwendungen gegen den Beschluß der städtischen Kolle gien sind in der Zeit vom 20. April bis 20. Mai 1913 ein schließlich bei dem unterzeich neten Magistrate anzubringen. Paderborn, 14. April 1913. Der Magistrat. Platzmann. DIESEL-MOTOREN-ANLAGEN = Sauggas-Motoren= Präzisions-Motoren“ails Brepnstesund Lokomobilen Lokomotiven Teifle Ausreichausgen: Brüssel 1910: Grand Pris Bedapest 19II. Grosse goldene Stautsmedaille eber 120000 PS im Betrieb. 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Donnerstag, den 24. April Kram= und Viehmarkt in Lippstadt. Günstige Gelegenheit für Bäckermeister! Wohnhaus mit 19 Zimmern, Backhaus mit 2 Oefen, Stallung, großer Garten, im ganzen 25ar 58 am groß, in Höntrop an 2 Straßen gelegen, verkaufe ich zum Preise von Mk. 22000 bei kleiner Anzahlung. 1540a B. Clostermann, ochum. Gut von 35 Hektar 77 ar 25 am (davon ca. 3 Hektar Holz mit gutem Bestande und der Rest 1 Acker u. 1. Wiese u. Weide), vorzüglicher Boden und gute Ghebäude) unter der Hand zu verkaufen. 8411a Wiedenbrück, 14. April 1913. Meiergerd, Ankt. Verkaufe zu sofort oder später meine wogen Krantheit unter Preis und mit geringer Anzahlung. In Verbindung mit Bäckerei beste Kapitalanlage. Arnsberg, 6. April 1913. Schloßstraße 17. Wwe. Franz Karbe. Rothe O Stern##### Linie ac Possdampser von Antwerpen Auskunft ertheilen: led Star Linie in Antwerpen oder deren Agent Carl Ahlemener in Padervorn Marienplatz Nr. 3. 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Das Rindvieh ist von guter Abstammung, schön und bestes Milchvieh. 35 Schweine, ———————* veredelter Minden=Ravensberger Landschlag, 2 Zuchteber, 9 Zuchtsauen, davon 5 hochtragend, 3 drei Monate alte Ferkel zu Zuchtsauen und 21 Stück 6 Wochen=Ferkel. #§ 120 Hühner, V 17 Enten, 5 Gänse, 1 kurzhaarigen Jagdhund. Selbstbinder=, 1 Ablege=, 1 Grasmäh=, 1 Säe=(Zimmermannsche), 1 Düngerstreu=(Westfalia, 1 Jahr gebraucht), 1 Kartoffelsortier=, 1 Kartoffelrode-, 1 Häcksel= für Göpelund 1 Häcksel- für Handbetrieb, 1 Brutmaschine mit künstlicher Klucke, 1 Dörrofen, 1 Dreschkasten, 1 Heuwender, 1 Pferderechen etc., 1 Jagdwagen mit abnehmbarem Verdeck, 1 Jagd schlitten, 2 vier=, 2 drei=, wovon einer noch neu, 2 zweizöllige und 1 Einspänner=Ackerwagen, 1 großen Viehwagen, 2 Sturzkarren, und sämtliche, sonst auf das Gut gehörige Acker=, Wirtschafts= und Hausgeräte. Der Verkauf beginnt mit dem toten Inventar. Das Vieh kommt, mit den Pferden anfangend, gegen 10½ Uhr zum Verkauf. Das Vieh kann noch 2 Tage unentgeltlich auf dem Gute bleiben. Die Besichtigung ist vom 20. April ab gestattet. Am Verkaufstage fährt auf der Ruhr=Lippe=Kleinbahn ein Extrazug ab Soest 8,19, an Günne=Möhnetalsperre 9,30 Uhr. Käufer ladet freundlichst ein 83530 Körbecke. Telephon 31. Bernard Schäferhoff. Bierhandlung H. Peter's Königstr. 22. Fernspr. 355. Aktien-Bier hell u. goldfarbig Kronen-Bräu dunkel in Flaschen u. Syphonen Sorgfältige Abfüllung Schnelle Bedienung Bekanntmachung. Für die(kathol.) Gemeinde Herzfeld diesseitigen. Amtsbezirks ist zum 1. Mai cr. die Stelle eines zu besetzen. Anfangsgehalt 900. steigend von 3 zu 3 Jahren um 50. bis 1200.g. Wohnungsgeld 120 bezw. 150.K. Kleidergeld 75.4, Nebeneinnahmen ca. 200 K. Im übrigen Anstellung nach der Besoldungs27. U. 1900. ordnung vom 27. V. 1910, Bewerber muß rüstig, mindestens 1,70 m groß, energisch und zuverlässig sein, gute Handschrift besitzen und unter 30 Jahre alt sein. Er muß außerdem die Polizeischule besucht haben bezw. sich verpflichten, dieselbe zu besuchen. Militäranwärter sind bevorzugt. Selbstgefertigte Gesuche unter Beifügung eines kreisärzt= lichen Attestes und Lebenslaufes sind umgehend mir einzureichen. 1478a Liesborn bei Lippstadt. den 1. April 1913. Der Block. Gegen Einsendung von 30 Pf. erhält Jeder eine Probe seibstgekelierten Ahr-, Rhein-od. Moselwein nebst Preisliste. Kein Risiko, da wir Nichtgefallendes ohn= weiteres unfrantiert zurücknehmen. 18 Morgen eigene Weinberge. Gebr. Both auf Weingut Burghof. Ahrweiler. Für Stellmacher. Eine eiserne Bandsäge mit gutem Benzinmotor sofort für 480 Mark abzugeben. 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Geeignetenfalls schließt sich daran eine weitere Fürsorge, Ueberweisung kranker Kinder an einen Arzt, Hausbesuche durch erfahrene Vereinsdamen oder der vorgebildeten Pflegerin. 0313 Gewandter Junge, der Lust hat, das Maler= und Anstreicherhandwerk zu erler nen. findet Stelle bei Wilhelm Fischer in Boele bei Hagen i. W. liefern mit allen Neuheiten billigst # Zur Jahrhundertfeier. B III Zu Aufführungen wird bestens empfohlen:[I1) 6 Die Lützower. 6 UDA„(10 nn Vaterländisches Schauspiel in 3 Abteilungen 5 von Chr. Ney. E(Nur Männerrollen.)(11 1n Preis 60 Pfg.— 9 Stück für Mk. 4,80. s17) (I7 Das Stück spielt im Jahre 1813. Die Kostümierung 1.5 bietet keine Schwierigkeiten. 111) [11 Das Stück liegt bereits in elfter Auflage 117 vor, was die Zugkraft desselben am besten— (0 vemeist. 18 [11) Verlag von Ferdinand Schöningh in Paderborn. s17 I nn Cnnn nc cmmen men Eier-Torten-Biscuit „Limba“ ges. gesch. zur Selbstanfertiguna hochfeiner Torten. Paket Preis 80 Pfennig für eine Torte abgepasst. 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Dienstmädchen vorhanden. Frau E. vom Kolke, Oelde i. W. Zum 1. Okt. findet auch ein Küchenmädchen angenehme Stelle. 1742a Aeltere kath. Haushälterin sucht Stellung bei einem besseren Herrn oder bei einem Geistlichen. Werte Angebote befördert Wilh. Rulf, Buchhandlung, Wiedenbrück. 84430 Ein braves, kath. Mädchen für alle Hausarbeiten in Privathaus, gegen guten Lohn gesucht. 1738a Frau Matth. Lob, Duisburg a. Rhein, Pulverweg 7. Braves, kath., besseres ädchen vom Lande, welches Lust hat, sich im Haushalt und Kochen gründlich auszubilden, zu 2 Personen zum 1. Mai gesucht, in der Nähe Paderborns. Selbiges muß auch eine Kuh versorgen und Sonntags zeitweise die Gäste mit bedienen helfen. Angenehme, leichte Stelle. Meldungen unter Nr. 1697 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. a Tüchtige Verkäuferin, welche längere Jahre ein Kolonialwarengeschäft selbständig geführt. sucht zum 1. Mai Stellung, am liebsten zur Leitung einer Filiale. Angebote unter Nr. 8425 an die Geschäftsn. d. Bl. a Ein kath., tüchtiges Mädchen, nicht unter 16 J., zum 1. Mai gesucht. Selbiges hat Gelegenheit, sich in allen Zweigen de. Haushaltes weiter ausübilden. Fr. Lehr. Strathaus. Buer=Resse, Vertenerstr. 41.— Zum 1. Mai zuverlässiges Mädchen für Küche und Haus gesucht. Frau Landrichter Dr. Schäfer. Neuhäuserstr. 32. a suche für Mai od. später für Küche und Hausarbeit gegen hohen Lohn. Waschund Putzfrau vorhanden. Frau Münster i. W., Annenstr. 13. Zum sofortigen Eintritt wird eine bessere, kath. 1724a Landwirtstochter zur Stütze der Hausfrau bei Familienanschluß gesucht. Küchenmädchen vorhanden. Gehalt 25—30 u monatlich. Klostergut Fritzlar. Für ein größeres Woll=, Kurz= u. Weißwaren=Geschäft wird per 1. oder 15. Mai cr. ein braves, kath. Lehrmädchen mit guter Schulbildung und aus achtbarer Familie gesucht. Meldungen unter Nr. 8437 an die Geschäftsst. d. Bl. a Haushälterin für 2 Personen, Geschäftshaus, zum 1. Mai gesucht. Meldungen unter Nr. 8421 an die Geschäftsst. d. Bl. a Lehrköchin ohne gegenseitige Vergütung für adeligen Haushalt auf dem Lande, zum baldigen Eintritt gesucht. Meldungen unter Nr. 1718 an die Geschäftsst. d. Bl. a Wegen Erkrankung des jetzigen, tücht., ordentl. Mädchen, das schon in bess. Hause ge dient hat, für alle Hausarb. 1. Mai für dauernd ges. Gut. Lohn. Kindermädchen vorh. Frau Bankdirektor Poigné, Bochum, Gabelsbergerstr. 14, 1. Haushälterin. Landwirtstochter, kath., ges. Alters, tüchtig und erfahren im Haush., gewohnt an alles mit Hand anzulegen, sucht zu Ende Mai oder später Stelle als Haushälterin in nur frauenlosen Landw.= Haush., wo Dienstmädchen vorh. Landw. Witwer mit Kindern nicht ausgeschlossen. Gefl. Angebote unt. Nr. 8425 an die Geschäftsst. d. Bl. a Zum 1. Mai oder später ein besseres Mädchen zu drei Kindern gegen hohen Lohn nach auswärts gesucht. Meldungen unter Nr. 03620 an die Geschäftsst. d. Bl. a In gut kath. Gasthof eines freundl. Dörfchens des Münsterlandes findet zum 1. Okt. d. J. ein tüchtiges, junges Fräulein Aufnahme zur Erlernung der feineren Küche und des Haushaltes ohne gegenseitige Vergütung bei vollständigem Familienanschluß. Meldungen unter Nr. 8366 an die Geschäftsstelle. Für die kommenden preußischen Landtagswahlen. Soeben erschien nachstehende Druckschrift, die im Auftrage des Landesausschusses vom Sekretariat des Landesausschusses der Preußischen Zentrumspartei herausgegeben, vorzüglich zur Wahlagitation geeignet ist. Das Zentrum und die preußischen Landtagswahlen. Leitfaden für den Wahlkampf 1913. 48 Seiten— Preis einzeln 40 Pfg. Partiepreise 10 Stück 3 M.(30 Pfg. das Stück), 20 Stück 5 M.(25 Pfg. das Stück), 100 Stück 20 M.(20 Pfg. das Stück), 1000 Stück 180 M.(18 Pfg. das Stück).— Portofrei zugesandt. Die Broschüre gibt in übersichtlicher Anordnung und gemeinverständlicher Darstellung einen Ueberblick über die Arbeiten der Zentrumsfraktion des Preußischen Abgeordnetenhauses in der zu Ende gehenden Legislaturperiode 1908—1913. Aus der Lektüre wird jeder unbefangen Urteilende die Erkenntnis schöpfen, daß das Zentrum auf allen Gebieten, die der parlamentarischen Behar dlung unterliegen, auch jetzt wieder seine volle Schuldigkeit getan und sich als echte Volkspartei bewährt hat. Nicht nur den Führern im Kampfe, sondern jedem Wähler will die Broschüre ein zuverlässiger Führer und Berater sein. Die Schrift ist in volkstümlicher Schreibweise verfaßt und eignet sich daher zur allgemeinen Verbreitung vorzüglich.— In früheren Fällen sind derartige billige Schriften auch anläßlich von Wahlversammlungen zum Einzelpreise an Stelle eines Eintrittsgeldes 2c. verkauft worden und der Ueberschuß über den Partiepreis(bei 1000 Stück je 18 Pfg.) den Wahlfonds zugeführt worden.— Auf diese Weise ist seiner Zeit in vielen Wahlbezirken ein großer Teil der Wahlkosten gedeckt worden. Bestellungen, die in der Reihenfolge des Einganges erledigt werden, sind zu richten an die Geschäftsstelle des Westfälischen Volksblattes. A.=G., Paderborn. Beträge werden am besten mittels Postanweisung eingesandt. Bestellungen können auf dem Postanweisungsabschnitt gemacht werden. Porto für Beträge bis 5 Mk.— 10 Pf., bis 100 Mk.— 20 Pf., bis 200 Mk.— 30 Pf.