* Nr. 97.— 65. Jahrgang. estfälisches ü b.r Freitag, 11. April 1913. Volksblatt # Einmmnmmmmm Sauerländer Tageblatt. = 2 2 * Bestellungen werden von jedem Postamt, allen Landbriefträgern - sowie von unseren Agenturen und Boten jederzeit entgegenk genommen.— Probenummern auf Verlangen gratis.—— Erfüllungsort für alle Lieferungen und Zahlungen: Paderborn. Hmmmmm Verlag und Notationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=G. Erscheint wöchentlich 7mal. Beilagen:„Feierstunden", tägliche Unterhaltungsbeilage. „Praktischer Ratgeber", Land= und hauswirtschaftliche Zeitung. „Sonntagsfeier". Paderborn, Rosenstraße 13a. 4 Drahtadresse: Volksblatt, Paderborn. Sruimmmgunmmgungunngugmgmmmpmmmn s Anzeigenvreis: Die 8gespaltene Kolonelzeile oder deren Raum 20 Pfg., 2 8 für Paderborn 15 Pfg., Reklamezeile 80 Pfg., Beilagegebühr nach S 8 Uebereinkunft. Für Erfüllung von Platzvorschriften, sowie für s richtige Ausführung telefonisch aufgegebener Anzeigen wird keine= = Gewähr übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und S kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 3 Wochen### nach Erhalt der Rechnung erfolgt. Postscheck=Konto Hannover 1534. 3 Mi * Fernruf: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10. — Kaiser-Jubiläums-Spende für die katholischen Missionen in unseren Rolonien und Schutzgebieten. Ratholiken der Diözese Daderborn! as Jahr 1913 zeichnet sich aus durch bedeutungsvolle Erinnerungen. Die Jahrhundertfeier, welche wir in den letzten Tagen begangen haben, erinnerte uns an die Befreiung Deutschlands aus gallischer Knechtschaft. Vor unserer Seele stand das fürs Daterland begeisterte deutsche Dolk, das bis auf den letzten Mann bereit ist, fürs Daterland alles zu opfern. Eine andere Jahrhundertfeier erinnert uns an das sogenannte Mailänder Edikt des Jahres 313, wodurch der Kaiser Konstantin der christlichen Religion vollständige Freiheit gewährte und damit im römischen Reiche dem Heidentum den Leichenstein setzte. Noch ein drittes Jubiläum feiern wir in diesem Jahre. Es führt uns nicht in so ferne Zeiten zurück; es erinnert uns an das, was wir zum größten Teil selbst erlebt haben, an die Wohltaten, die das deutsche Volk seinem Raiser zu verdanken hat. Fünfundzwanzig Jahre sind verflossen, seitdem Wilhelm II. die preußische Krone trägt und das deutsche Reichszepter führt: eine Zeit bedeutungsvoller Ereignisse, die sich nicht unter Kriegslärm und vielem Geräusch vouzog, sondern in rastloser und edler Arbeit unseres Kaisers für die Erhaltung des Friedens und die Förderung der Wohlfahrt des deutschen Dolkes. Alle treuen Staatsbürger fühlen sich getrieben, dem geliebten Monarchen ein Zeichen der Dankbarkeit zu geben. Man hat den Wunsch des hohen herrn zu erforschen gesucht und erfahren, daß es ihm, der, wie wir wissen, vor aller Welt so oft und mutvoll seinen Christusglauben bekannte und seine Herrscherarbeit in Gottes Schutz gestellt hat, die größte Freude wäre, wenn die Deutschen Mittel sammelten, um den christlichen Missionaren in unsern Rolonien eine umfangreichere Cätigkeit zu ermöglichen. Das Interesse für die Missionen ist in den letzten Jahren bei den Katholiken wieder mächtig erwacht. Wie unsere Vorfahren ehemals alles daran setzten, um das Dordringen des Halbmonds in Europa zu verhindern, und wie sie keine Opfer scheuten, die in heidnische Sklaverei gefallenen Christen zu befreien, wie unsere Vorfahren selbst in den schwierigsten Zeiten jährlich viele hundert seeleneifrige Priester hinausgeschickt haben, den armen Heiden das Evangelium zu verkünden, so wollen wir, ein jeder nach seinen Kräften, dazu beitragen, daß denen, die noch„in Finsternis und Todesschatten sitzen“, die Segnungen unserer Religion zu teil werden. Wir erfüllen damit eine Liebespflicht gegen unsere unglücklichen Brüder und Schwestern im Heidentum und zugleich eine Pflicht der Dankbarkeit gegen unsern geliebten Kaiser; wir dienen damit aber auch nicht weniger dem Daterlande, wenn wir unseren Missionaren, die ja zugleich die besten Dorkämpfer des Deutschtums und deutscher Kultur in fernen Landen sind, ihre mühselige Arbeit erleichtern: Deo et patria, für Gott und Daterland! Auf Anregung unseres hochwürdigsten Herrn Bischofs Karl wenden wir uns nun an Euch, geliebte Glaubensbrüder, mit der Bitte um eine Gabe für die katholischen Missionen. Wohl wird Eure Mildtätigkeit viel in Anspruch genommen; denn außerordentliche Zeiten stellen außerordentliche Anforderungen; aber wir wissen, daß der katholische Opfermut nicht erstorben ist, wir wissen, daß Ihr für diesen edlen Zweck gern ein Opfer bringt. Unsere Gabe, die wir in die hände unseres geliebten Kaisers legen, soll zugleich ein neues Gelöbnis unwandelbarer Treue und Ergebenheit gegen Chron und Kltar sein. Paderborn, den 15. März 1913. Der Arbeits=Ausschuß: Schöningh, Verlagsbuchhändler. C. Bartels, Domkapitular. J. Schäfers, Seminarprokurator. Der Ehren=Dorstand: Dechant Klpmann, Elsen.— Amtmann v. Ascheberg, Fredeburg— Tischler Franz Kschoff, Neuendorf.— Justizrat Baeren, hagen.— Schreinermeister Anton Bange, Meschede.— Sanitätsrat Dr. Ph. Biederbeck, U.=Marsberg.— Bauunternehmer Franz Bielefeld, Gelsenkirchen=Uckendorf.— Weinhändler Ch. Biermann, Bielefeld.— Grundbesitzer Ernst Bischoff, Gelsenkirchen.— Fabrikant Bitter, Schmallenberg.— Dechant Böddicker, Menden.— Dechant Dr. Brockhoff, Brilon.— Fabrikbesitzer Egon Cosack, Rleheim.— Geh. Kommerzienrat Cremer, Dortmund.— Dechant Dane, Dessau.— Justizrat von der Decken, höxter.— Justizrat Diekamp, Bochum.— Gutsbesitzer Dransfeld, haarhof b. Nliederbergheim.— Frl. Dransfeld, Werl.— Oberpostsekretär Espenner, Corgau.— Fabrikbesitzer Evers, Niedersfeld.— Justizrat, Dr. Evers, Warburg.— Amtsgerichtsrat a. D. H. Evers, Werl.— Dechant, Prälat, Direktor d. Bisch Geistl. Gerichts Feldkamm, Erfurt.— Gutsbesitzer Dr. Fischer, haus Riepen b. Warburg.— Bürgermeister Fromm, Dingelstädt.— Justizrat Jos. Frorath, halberstadt.— Freifrau v. Für stenberg geb. v. Schlechtendahl, Paderborn.— Ehrendomherr, Dechant Gleitz, Mühlhausen i. Ch.— Ehrendomherr, Dechant Goebel, Steinheim.— Betriebschef Joh. Görtz, hörde.— Arbeitersekr. Landtagsabg. Gronowski, Dortmund.— Dechant Großheim, Kallmerode.— Hauptlehrer Günther, Siedlinghausen.— rabrikant Ernst Hasse, Pyrmont.— Ehrendomkapitular Propst Hausmann, Wattenscheid.— Dechant heddergott, Halle a. S.— Dr. Heimann, Chemiker, Dessau.— San.=Rat Hellmann, Siegen.— Amtsrichter van hengel, Herne.— Gutsbesitzer Herlage, herzebrock.— Obermeister Fritz Holtmann, hüsten.— Stadtrat a. D. H. Hövel, Stendal.— Pfarrer hovestadt, Annen.— Reg.= und Forstrat a. D. Detmar hüffer, Paderborn.— Dechant Humpert, Staßfurt.— Fabrikant E. Isphording, hamm.— Rektor Kamp, Bochum.— P. Jos. Raufmann, O. F. M., Guardian des Franziskaner=Klosters, Paderborn.— Irhr. v. Ketteler=harkotten, Schwarzenraben.— Gen.=Dikar Klein, Paderborn.— Geh. San.=Rat Dr. Klüter, GelsenkirchenSchalke.— Propst Knoche, Magdeburg.— Dechant Köhnhorn, Lichtenau.— Graf Korff=Schmiesing, Catenhausen(Kr. Halle i. W.).— Dr. med. Köring, Delbrück.— Rektor Krawinkel, Castrop.— Bürgermeister Ruckuck, Borgentreich.— Dr. med. Laarmann, Linden.— Reichsfrhr. Ignaz v. LandsbergDelen, Khausen.— Amtsrichter Dr. Lasalle, Brilon.— Fabrikant Lranz Lohmann, Schwelm.— Gkonomierat Eduard Lorenz, Rittergutsbesitzer, Geismar.— Raufmann Lilh. v. Lutzenberger, Halberstadt.— Bankdirektor Lux, Dessau.— Arbeiter heinrich Mengelkamp, Dortmund.— Bergwerksdirektor Meyer, Wattenscheid.— Lehrer Möll, heyerode.— Apotheker Morsey Wiedenbrück.— Kaufmann Karl Müller, Flape.— Pfarrer Müller. Lietelsen.— Rendant Müntefering, Rüthen.— Prälat Propst Nacke, Paderborn.— Frau Neuhaus. Dortmund.— Fabrikant Hermann liebecker, Iserlohn.— Bischöfl. Kommissarius Geistl. Rat Osburg, Heiligenstadt.— Generaldirektor Vergassessor Dieper, Bochum.— Graf Pilati, Ober=Reg.=Rat, Magdeburg.— Ober=Bürgermeister Platzmann, Paderborn.— Brauereidirektor Pokorny, Gelsenkirchen=Uckendorf.— Kaufmann Bernard Reinisch, Weißenfels.— Ortsvorsteher Bernard Rhode, Günterode.— Bürgermeister Rohden, Steinheim.— Ger.=Rat Sarrazin, Minden.— Geh. Rat Schepers, Oberl.=Ger.=Rat, Hamm.— Kgl. Landrat Irhr. v. Schorlemer, Warburg.— Fabrikdirektor Scheuffgen, Salzkotten.— Landger.=Präs. Geh. Ober=Justiz=Rat v. Schilgen, Arnsberg.— Amtmann Schlickau, Brakel(Kr. höxter).— Postdirektor Schmidt, Halle a/S.— Graf Schmiesing=Kerssenbrock, haus Brinke(Ars. Halle i. W.).— hauptlehrer Schocke, Uetphen.— Verlagsbuchhändler Josef Schöningh, Paderborn.— Dechant Schrage, Coraau.— Gutsbesitzer Schulte=Günne, Hünne.— Kaufmann Ferdinand Simon, Altenhundem.— Frau Schulrat Sommer, Paderborn.— Bürgermeister Sommerhoff, Olpe.— Reichs=Graf zu Stolberg=Stolberg, Westheim i. W.— Stadtrat lietmann, Witten.— Bergrat Cilmann, Dortmund.— Landgerichts=Rat Courneau, M. d. H. d. K., Magdeburg.— Kommerzienrat Crutz, Erfurt.— Professor Denema, Lippstadt.— Generalmajor z. D. Dillain, Erfurt.— Bürgermeister Donnahme, Büren.— General=Oberarzt a. D. Dr. Düllers, Detmold.— Reichsgraf klemens v. Westphalen, haus Laer.— Bürgermeister Wibberding, Wattenscheid.— Rendant Wiesmann, Heiligenstadt.— Raufmann Christoph Witzel, Eisleben.— Frau v. Jalewsky, Halle a/S.— Direktor Sopes, Aschersleben. Die Geschäftsstelle des Westfälischen Dolksblattes ist bereit, Gaben entgegenzunehmen. Erstes Blatt. Hierzu ein zweites Blatt sowie „Sonntagsseier.“ Die Aussöhnung zwischen dem Hohenzollern= und Welfenhause. Am gestrigen Donnerstag sind der Herzog und die Herzogin von Cumberland mit der Prinzeism Olga in der lieblich an den östlichen Ausläufern des Taunus wenige Stunden von Frankfurt gelegenen zeitweiligen Residenz des deutschen Kaiserpaares zu zweitägigem offiziellem Besuche eingetroffen. Dieser Besuch war nach der erfolgten Verlobung der Prinzessin Viktoria Luise für Potsdam unter militärischem Gepränge geplant; die Zeitereignisse haben diese Absichten ändern latsen; durch den Tod des Königs von Griechenland, des Schwagers des Herzogs, ist er mit seiner Familie in tiese Trauer versetzt worden, der Kaiser hat seine Korfureise der Kriegswirren halber aufgeben müssen, und so ist es gekommen, daß das Zusammentreffen der höchsten Vertreter der beiden uralten deutschen Herrscherhäuser im stillen, aber anheimelnden Schlosse zu Homburg vor der Höhe ohne wesentliche Aeußerlichkeiten, im Familienkreise erfolgt. Man hat volles Recht, bei diesem Anlasse von einem geschichtlichen Augenblicke zu sprechen. Die Ereignisse von 1866 hatten die Häuser der Hohenzollern und Welfen entfremdet, fast ein halbes Jahrhundert hat dieser Zustand gedauert und mit tiefem Bedauern haben die weitesten deutschen Kreise dem Mangel eines herzlichen Verhältnisses zwischen den beiden gleich erlauchten deutschen Fürstenhäusern zugeschaut. Freudig schlugen die deutschen Herzen, als die Nachricht von der Verlobung der Kaisertochter mit dem Prinzen Ernst August bekannt wurde und allgemein sagte man sich, daß dem rosigen Morgenschein des Glückes des jugendlichen Paares bald der frohe Sonnenstrahl der Aussöhnung folgen dürfte. Diese Hoffnung wird nun zur Wirklichkeit. Schon die Sprache des die cumberländische Sache vertretenden Organs, der Deutschen Volkszeitung in Hannover, liesert den Beweis dafür. Das Blatt schreibt: „Der Chef des alten deutschen Welfenhauses trifft mit seiner hohen Familie zum Besuche Ihrer Majestäten des deutschen Kaisers und der deutschen Kaiserin in dem prächtigen Fürstensitze ein und dokumentiert dadurch vor aller Welt, daß die persönliche Entfremdung, die infolge der politischen Ereignisse des Jahres 1866 so lange zwischen den einst so eng verbundenen Häusern der Hohenzollern und der Welfen bestanden hat, nunmehr der Vergangenheit angehört und daß die durch die Verlobung der Prinzen Ernst August und der Prinzessin Vikteria Luise in die Wege geleitete Wiederannäherung der beiden stolzen Dynastien abermals einen gewichtigen Schritt vorwärts gemacht hat.“ Die Dtsch. Vztg. betont sehr richtig, daß es sich um die familiäre Aussöhnung handelt; der Krönung des Ganzen fehlt noch der Schlußstein: der politische Ausgleich. Jedoch wird dieser, gleichviel, ob er alsbald in die Erscheinung tritt oder noch etwas auf sich warten läßt, die notwendige, selbstverständliche Folge der Tage von Homburg sein: der Sache nach ist er sicherlich bereits besiegelt, es kann nur noch auf die Aus führung durch die Tat ankommen. Welcher Art er sein wird, kann nicht zweifelhaft sein. Daß das vormalige Königreich ein untrennbarer Teil des preußischen Staates ist und bleiben muß, daß sich daran nicht rütteln läßt. ist ebenso selbstverständlich, als daß das Herzogtum Blaunschweig seinen legitimen Herrscher erhält. Das deutsche Volk blickt mit tiefer innerer Genugtuung auf die Tage von Homburg, es wird nicht minder den Tag segnen, an dem Herzog Ernst August demnächst mit seiner minniglichen jungen Gemahlin den altehrwürdigen Welfenthron Heinrichs des Löwen besteigen wird. *** Ueber den Besuch in Homburg gingen uns folgende Drahtberichte zu: * H o m b u r a v. d. H ö h e, 1 0. A p r i l.( D r a h t b.) Z u r Ankunft der Cumberländischen Herrschaften hatte die Stadt Homburg v. d. Höhe reichen Flaggenschmuck angelegt. Mehrfach bemerkte man Fahnen in den cumberländischen Farben. Die Straßen hielt ein zahlreiches Publikum besetzt, das auch aus Frankfurt und den umliegenden Ortschaften starken Zuzug erhalten hatte. Das Wetter ist kühl und regnerisch. Um 11.45 Uhr fanden sich auf dem Bahnsteige ein der Kaiser in der Uniform der Posener Jäger zu Pferde, die Kaiserin, Prinz Adalbert, die Prinzessin Viktoria Luise und das Gefolge. Um 11.50 Uhr lief der Sonderzug ein, dem der Herzog von Cumberland, die Herzogin, Prinzessie Olga, Prinz Ernst August und Prinz und Prinzesstn Mar von Baden entstiegen. Der Herzog trug die Uniform seines österreichischen Regiments, der Prinz diejenige der Rathenower Husaren. Der Kaiser war der Herzogin beim Aussteigen behülflich und wechselte Küsse mit ihr. Der Kaiser begrüßte dann den Herzog. Kaiser und Herzog schüttelten sich lange die Hand. Der Herzog begrüßte darauf die Kaiserin mit einem Kuß, ebenso die Prinzessin Viktoria Luise. Der Kaiser überreichte der Herzogin und Prinzessin Olga Blumensträuße. Es folgte Vorstellung der Gefolge. Der Kaiser und der Herzog, die Kaiserin und die Herzogin plauderlen längere Zeit miteinander. Dann wurde dje:P##rt nach dem Königlichen Schlosse angetreten. In##en Automobil nahmen die Kaiserin und die H### und das Brautvaar Platz. im zweiten der Kaner und der — 1 1 Herzog, welcher rechts saß, sowie Prinz Adalbert. Das Publikum und die Schulkinder begrüßten die Majestäten und ihre Gäste mit lebhaften Hochrufen. Die Cumberländischen Herrschaften haben im Königlichen Schlosse Wohnung genommen, wo heute mittag Familientafel und für die Gefolge Marschalltafel stattfindet. W Homburg v. d. H., 10. April.(Drahtb.) Nach der Familientafel blieben die Herrschaften noch länger: Zeit zusammen. Um 3½ Uhr nachmittags unternahmen sie eine Automobilfahrt nach der Saalburg; hier wurde eine mehrstündige Besichtigung des Kastells und des Saalburgmuseums unter persönlicher Führung des Kaisers vorgenommen. Im Anschluß daran wurde in den oberen Räumen des Saalburgrestaurants diniert. Trotz des regnerischen Wetters hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden, das die Majestäten und deren Gäste herzlich begrüßte. Um 6¼ Uhr kehrten die Majestäten nach dem Schlosse zurück. Die Deckungsvorlagen im Reichstage. Nachdem am Mittwoch, wie berichtet, die Beratung der Deckungsvorlagen am Schlusse der Sitzung bereits durch das Exposé des Reichsschatzsekretärs Kühn eingeleitet war, wurde am Donnerstag darüber die Debatte erössnet. 136. Sitzung vom 10. April.(Drühtb.) Am Bundesratstisch Delbrück, Kühn, Lentze, Lisco. Vizepräsident Dr. Dove eröffnet die Sitzung um 1.10 Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab General= major v. Wenninger eine Erklärung ab, worin er sagte, er habe gestern lediglich seinem Bedauern darüber Ausdruck geben wollen, daß ein Abgeordneter in dem Maße und in der Schärfe an den Einrichtungen unseres Heerwesens Kritik übe. Es habe ihm aber fern ge legen, das allgemeine Recht der Abgeordneten zur Kritik anzutasten, ebenso wie es ihm fern gelegen habe, dem Ansehen des Abg. Häusler außerhalb des Hauses irgendwie zu nahe zu treten. Abg. Dr. Spahn(Zentr.): Die Wahrung der Würde und Ehre des Hauses und eines einzelnen Abgeordneten ist Sache des Präsidenten. Generalmajor v. Wenninger hat bemerkt, er habe die private Lebensstellung aus Wohlanständigkeit genannt. Es sei ihm aber angenehm, wenn er diese Bezeichnung nicht mehr gebrauchen dürfe. Darin liegt eine Mißachtung eines Abgeordneten. Wäre von einem Abgeordneten einem anderen gegenüber eine solche Aeußerung gefallen, so hätte der Präsident einschreiten müssen. Vizepräsident Dr. Dove: Daß der Ausdruck Abheordneter hier einem Abgeordneten gegenüber die größte Wohlanständigkeit bedeutet, darüber kann wohl kein Zweifel sein. Die gestrige weitere Erklärung des Generalmajors Wenninger ist mir bei dem Lärm im Hause leider verloren gegangen. Es wäre angebracht, wenn er auch seine weitere Erklärung in seine heutige Erklärung einschließt. Bayerischer Generalmajor Wenninger: Ich folge dem Wunsche des Präsidenten gern. Ich bin bereit, zu erklären, daß ich in meiner Entschuldigung, die ich vorgebracht habe, und die wohl allenthalben als loyal empfunden wird(Zustimmung), auch diesen Teil meiner Erklärung mit einbegreife. Vizepräsident Dr. Dove: Damit ist diese Angelegenheit erledigt. Hierauf wird die erste Beratung der Deckungsvorlage fortgesetzt. Abg. Dr. Südekum(Soz.): Der Reichsschatzsekretär suchte nachzuweisen, daß das deutsche Volk die neuen Lasten tragen kann. Der Reichskanzler betritt den Saal. Abg. Dr. Südekum(Soz.) fährt fort: Im allgemeinen sind aber die Kräfte des Volkes nicht gestiegen, sondern gefallen infolge der weitverbreiteten Unterernährung und körperlichen Ueberanstrengung. Die (Kinderarbeii hat nicht abgenommen und die Frauenarbeit in erschreckendem Maße zugenommen. Zum ersten Mal in der Finanzgeschichte des Reiches ist der Versuch gemacht, zu Rüstungszwecken auch den Besitz heranzuziehen. Das ist unser Einfluß. Die Sozialdemokratie ist entschlossen, die Lasten der Rüstungen auf die Schultern der Besitzenden zu legen. Bei der Beurteilung der Vorlage darf man nicht übersehen, daß wir im letzten Jahre Hochkonjunktur gehabt haben, die an scheinend ihrem Ende entgegengeht. Da man den Ertrag der Zölle nicht kennt, ist es gefährlich, die Decungsvorlage zum Teil darauf aufzubauen, zumal auch unsere jetzige Sdutzzollpolitik einmal von der öffentlichen Meinung und von der Mehrheit der Parteien beseitigt werden wird. Wir brauchen direkte Reichssteuern und vorzugsweise den Ausbau der Reichserbschaftssteuer. Der Gedanke eines einmaligen Wehrbeitrages ist schon vor 5 oder Jahren von meinem Parteifreunde Dr. David vorgeschlagen worden.(Hört, hört!) Die Vorlage vermeidet die Progression zugunsten der groben und Riesen vermögen. Die Summe des durch die Vorlage zu erfassenden Vermögens ist nach unserer Ansicht zu gering berechnet. Wir glauben, daß nicht 118, sondern 300 Milliarden Vermögen vorhanden ist. Die Veranlagung des Vermögens und des Einkommens muß von reichswegen geregelt werden; sie darf nicht den Einzelstaaten überlassen werden.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Speck(Itr.): Die Hoffnung, nach der großen Finanzreform auf längere Zeit mit neuen Steuern verschont zu bleiben, hat sich nicht erfüllt, und wir sehen Vorlagen, die bis jetzt alles Dagewesene in den Schatten stellen. Aus den Ausführungen des Vorredners geht erfreulicherweise hervor, daß das Steuerbewilligungsbedürfnis seiner Partei noch über die Vorlage hinauszugehen scheint. So ist für ihre positive Mitarbeit zu hoffen. Die Heeres= und Steuervorlagen bilden ein unteilbares Ganzes. und die Gestaltung der Deckungsvorlage muß deshalb von der gleichen Mehrheit erfolgen. Dem Vorredner gegenüber betone ich, daß wir nicht geneigt sind, die Rüstungsvorlagen zu bewilligen und die Deckungsfrage einer anderen Mehrheit zu überlassen: wir werden keine Ausgabe bewilligen, ehe nicht die Deckung vom Reichstage feitgestellt ist. Die Deckung kann nicht durch Belastung von Massen=Konsumartikeln erfolgen. Die Beschaffung der Mittel auf dem Wege des einmaligen Beitrages entspricht nicht den anerkannten Grundsätzen unseres Finanzgebahrens. Es ist nur ein äußerstes Notmittel, das aber die Gefahr in sich birgt, daß es nicht bei dem einmaligen Versuche bleiben wird. Die Erfassung des Vermögens ohne Rücksicht auf die Verhältnisse führt zu steuerlichen Ungerechtigkeiten. Desulegen soll sa schon das Einkommen von 50000 Mark an erfaßt werden, doch ist diese untere Grenze noch erheblich niedriger zu normieren. Ich halte diese Vorlage für den Anfang vom Ende der einzelstaatlichen Selbständigkeit auf dem Gebiete der direkten Besteuerung und den Gedanken eines Wehrbeitrages nur zu sehr geeignet, einer dauernden regelmäßigen Reichsvermögenssteuer die Wege zu bahnen. Zur mögmöglichsten Schonung des Mittelstandes geht das Verlapgen nach einer Heraufsetzung der Steuermindestgresche####er die Grenze von 10000 Mark hinaus: ich * persönlich wäre für eine Heraufsetzung auf 50000 Mk. Wenigstens sollte unter eine Mindestgrenze von 30000 Mark nicht heruntergegangen werden. Der Einnahmeausfall für die Reichskasse würde sich ausgleichen lassen durch die Einführung einer Staffelung. Auch bei den ganz großen Vermögen wollen wir über einen Höchstsatz von 1 Prozent nicht hinausgehen und möglichst wenige Staffeln einführen. Es wird daran festzuhalten sein, daß, wenn nicht in einzelnen Sätzen eine Ausnahme für die Bundesfürsten festgelegt ist, sie ebenso wie jeder andere Staatsbürger der Reichssteuer unterliegen. Die sogenannte Besitzsteuer hat das Bedenken, daß sie auf dem Umwege über die Einzelstaaten erhoben werden soll. Neben den sonstigen schweren Bedenken fordert die Heranziehung des Kindes- und Gattenerbes unseren Widerspruch heraus. Der Beibehaltung der Zuckersteuer können wir zustimmen. Schwere Bedenken haben wir gegen ein Fortbestehen des Umsatzstempels in seiner jetzigen Höhe, weil seine Ermäßigung keine agrarische Forderung allein ist, sondern auch eine gerechte Forderung und für den städtischen Haus= und Grundbesinz von der allergrößten Bedeutung. Hinsichtlich unserer finanziellen Kriegsbereitschaft wäre es zu erwägen, ob es sich nicht empfiehlt, auch für den Silberschatz die große Kautele zu schaffen wie für den Goldschatz. Den schwersten Bedenken begegnet bei uns das Erbrecht des Staates. Die Heranziehung der Versicherungsbeiträge wird ein gewisses Maß einhalten können, weil sonst die Versicherungsgesellschaften die Zeche bezahlen müssen. Die Heeresv#rlage erscheint meinen Freunden als eine nationale Notwendiakeit, wenn nachgewiesen wird, daß ohne sie ein genügender Schutz des Vaterlandes und die Erhaltung des Friedens nicht sicher gestellt ist Eine ungeheuere Begeisterung für die Opfergabe und die Rüstung herrscht im Volke nicht. Unsere Zustimmung können wir den Vorlagen nur geben, wenn eine gerechtere Verteilung der Lasten herbeigeführt wird und wenn auch die anderen bürgerlichen Parteien bereit sind, mitzuarbeiten; denn dann werden die pessimistischen Prophezeiungen von einer Machtprobe der Parteien im Reichstage und davon, daß der große Moment ein kleines Geschlecht in der Volksvertretung finden würde, sich als hinfällig erweisen. Trotz der scharsen Kritik und der schweren Bedenken auch meiner Freunde gegen diese Steuervorlagen kann ich die Hoffnung nicht aufgeben, daß, wenn die bürgerlichen Parteien ihre Schuldigkeit tun, diese Vorlagen die Grundlagen bilden können, um die bürgerlichen Parteien zu einer gemeinsamen nationalen Arbeit zusammenzuführen.(Lebhafter Beifall.) Präsident Dr. Kaempf ruft den Abg.. Südekum (Soz.) wegen seiner Aeußerung, wonach preußische Gesetze die Rechte Minderbemittelter hinterlistig beeinträchtigen, nachträglich zur Ordnung. Abg. Dr. Paasche(Natl.): Ich bedauere, daß der Vorredner der heutigen Generation nicht mehr die Opferfreudigkeit von 1813 zutraut. Das entspricht nicht der ethischen Bedeutung der Vorlage. Es war nicht richtig, ein so düsteres Bild zu malen, denn in Frankreich glaubt man schon längst, daß wir keine Lasten mehr tragen könnten. Die einmalige Abgabe, die uns früher als perfider und phantastischer Antrag der Sozialdemokraten bezeichnet wurde, wird uns heute als Regierungsantrag dargereicht. Wir können aber froh sein, daß unser Wirtschaftsleben und der Geldmarkt nicht mehr durch eine Riesenanleihe beschwert zu werden brauchen. Auch wäre der Eindruck im Auslande bebenklich gewesen. An dem Grundgedanken des Wehrbeitrages halten wir fest, wenn auch einige Aenderungen noch zu treffen sind. Die Beteiligung der Fürsten an der Wehrabgabe ist nach dem Wortlaut der Vorlage selbstverständlich. Gegen wen haben sich aber die Fürsten zum Tragen des patriotischen Opfers bereit erklärt und in welcher Höhe?(Sehr richtig!) Bei der Beitreibung der Steuern sollte man alle schikanösen Handhaben von vornherein ausschalten. Von einem Eingriff in das Privatvermögen kann bei dieser einmaligen Abgabe keine Rede sein, geschweige denn von einer Expropriation. Aufrechterhaltung der Zuckersteuer ist praktischer als die Einführung einer neuen Steuer. Den Einzelstaaten die Steuern in Form veredelter Matrikularbeiträge zu überlassen, ist jedenfalls nicht besser als der direkte Weg. Die Mehrzahl meiner Freunde hält an dem Gedanken der Reichsvermögenssteuer fest, wir kaprizieren uns aber nicht auf eine bestimmte Form. Die Hauptsache bleibt uns daß eine direkte Belastung des Besitzes bei dieser Vorlage eintritt.(Beifall bei den Nationalliberalen.) Abg. Graf Westarp(Kons.): Wir erkennen an, daß dieses Gesetz besondere Schwierigkeiten zu überstehen hat, um dem Widerstand der Meinungen zu begegnen. Wir halten die Vorlage für eine durchaus geeignete Grundlage für die weiteren Verhandlungen und werden auf dieser Grundlage ehrlich mitarbeiten, zumal die Grundsätze für die Schuldentilgung weiter beibehalten werden. Wir werden die einmalige Forderung der Vorlage bewilligen. Die konservative Partei hat sich noch niemals von einer andern Partei an Opferwilligkeit übertreffen lassen. Wir billigen es, daß die Ausgaben der Vorlage nicht durch Anleihen aufgebracht werden sollen. Zu einer fortdauernden Einrichtung kann der einmalige Wehrbeitrag nicht werden, da eine Vermögenssteuer Sache der Einzelstaaten ist und dieer Beitrag einen Eingriff in die Vermögenssubstanz bedeutet. Der Vorschlag der Regierung bezüglich der Form der Deckung hat den Vorzug vor einer Reichserbschaftssteuer. Auch stimmen wir dem Reichsschatzsekreär darin bei, daß der Umweg über die Einzelstaaten einer Reichsvermögenssteuer vorzuziehen ist. Ein Zwang gegenüber den Einzelstaaten ist überflüssig und unrichtig. Zei Festsetzung des Vermögenszuwachses muß darauf gesehen werden, daß nicht in die inneren Familienanzelegenheiten eingegriffen wird. Der Ausdehnung des Erbrechtes auf das Reich können wir nicht zustimmen. Gegen die vorläufige Beibehaltung der Zuckersteuer und des Umsatzstempels haben wir nichts einzuwenden. Die Mängel der Talonsteuer sollten bei dieser Gelegenheit beseitigt und eine Börsenumsatzsteuer ins Auge gefaßt werden. Die Deckungsvorlage muß unbedingt gleichzeitig mit der Wehrvorlage verabschiedet werden. Entgegenkommen muß allerseits gezeigt werden. (Beifall rechts.) Hierauf wird die Weiterberatung auf Freitag 1 Uhr rünktlich vertagt. Schluß 7¼ Uhr. Preußischer Landtag. Abgeordnetenhaus. 162. Sitzung vom 10. April.(Drahtb.) Am Minisiertische Kultusminister von Trott zu Solz. Präsident Graf Schwerin=Löwitz eröffnet die Sitzung um 11.15 Uhr. Die Beratung des Kultusstats wird bei der allgemeinen Besprechung über Elementarunterrichtswesen, Lehrerseminare und Schulaufsicht fortgesetzt. Abg. Freiherr von Zedlitz(frk.): Neben dem Aufsichtsrecht der Kirche über die Schule in den ländlichen Gemeinden treten wir für die weltliche tion uplamt ein. Zur Hebung der materiellen Lage der Tehrer ist in letzter Zeit viel geschehen. Wir werden stets dahin wirken, daß die Berufsfreudigkeit der Lehrer erhöht wird. Der Resolution der Kommission, welche eine Erhöhung der Ergänzungszuschüsse für Leistungen schwacher Schulgemeinden fordert, stimmen wir zu. Wenn die Verteilung der Schullasten auf einer breiteren Basis erfolgt, dann wird auch die Landflucht der Lehrer beseitigt sein. Kultusminister von Trott zu Solz: Mit dem Lehrerbesoldungsgesetz haben wir einen erfreulichen Fortschritt gemacht. Ich kann aber nur dringend warnen, schon jetzt an eine Revision dieses Gesetzes zu gehen. Was die Schullasten betrifft, so wird die Regierung untersuchen, ob eine anderweitige Verteilung der Lasten angezeigt erscheint. Zur weiteren Ausbildung der Lehrer sind Seminarkurse eingerichtet worden, die den Zweck haben, geeignete Seminarlehrer zu gewinnen. Wir halten es für angezeigt, daß auch Nichtakademiker in die Stellung eines Seminarprorektors gelangen können. Die Präparandenanstalten sollen mit den Seminaren enger dadurch verbunden werden, daß der Seminardirektor auch Tirektor der Präparandenanstalt wird. Bei der zweitn Lehrerprüfung soll mehr Gewicht auf die praktische Schultätigkeit gelegt werden. Abg. Ernst(Vot.): Es ist die Hauptaufgabe der Schule, den Schülern Ideale zu schaffen und sie zu guten Staatsbürgern zu erziehen. Wir werden alles bewilligen, was notwendig ist, um die Volksschule auf der Höhe zu erhalten: insbesondere treten wir auch für Erhöhung der Ergeinzungszuschüsse ein. Erteilung des Religionsunterrichtes auf konfessioneller Grundlage verlangen auch wir. Hinsichtlich der Schulaufsicht wollen wir die Staatshoheit wahren. Wir verlangen nach wie vor die Oeffnung der Universitäten für alle Lehrer. Das im Bezirk Bromberg herrschende System, wonach sich um eine andere Stelie bewerbenden Lehrern die Haltung einer Probelektion verboten ist, können wir nicht billigen. In einem derartigen Fall hat ein Lehrer wegen angeblich schlechter Behandlung durch den Kreisschulinspektor Selbstmord begangen. Geheimrat Hintze: Gegen zwei Zeitungen ist wegen ihrer Darstellung dieses Falles die gerichtliche Verfolgung eingeleitet worden. Bevor die Verhandlung stattgefunden hat, kann sich der Minister darüber nicht äußern. Aba. von Trampzyuski(Pole): Wenn die polnischen Kinder nicht in ihrer Muttersprache unterrichtet werden, werden sie in ihrer Entwicklung geschädigt. Daher verlangen wir zweisprachige Volksschulen, wie sie selbst die Türkei besitzt. Abg. Borchard(Soz.): Es gibt leider noch immer einklassige Schulen und überfüllte Klassen. Auf dem Lande erhalten viele Kinder gar keinen Unterricht.(Der Minister lacht.) Der Minister würde nicht lachen, wenn ihm manche Einzelheiten auf diesem Gebiete bekannt wären. Wir sind gegen den Religionsunterricht in der Volksschule, weil wir glauben, daß er eine Quelle der Unsittlichkeit ist, und daß dadurch die Lehrer zur Heuchelei verleitet werden.(Pfuirufe rechts und im Zentrum.) Der Minister hat im rorigen Jahre behauptet, wir Sozialdemotraten trügen die Politik in die Schule: er ist aber den Beweis für die Behauptung schuldig geblieben. Abg. Kloppenborg(Däne): Wir führen lebhafte Klage darüber, daß die dänische Sprache in der Volksschule in Nordschleswig verdrängt wird. Abg. von Schenckendorff(Rtl.): Der deutsche Verein für Knabenhandarbeit, der die heutige Lernschule durch die Arbeitsschule zu ergänzen bestrebt ist, hat unter Anerkennung seitens der Lehrerschaft Lehrkurse eingerichtet. Ich bitte den Minister, die Bestrebungen des Vereins zu unterstützen und mit der Lehrerausbildung für die Arbeitsschule in den Präpgrandenanstalten zu beginnen. Abg. Buttkr(Kons.): Der christliche Geist der Schule muß erhalten bleiben und es muß auch dafür gesorgt werden, daß die Lehrer auf dem Lande bodenständig werden. Man sorge auch für Lehrerwohnungen. Eine Hauptforderung der Lehrer bleibt die Gleichstellung der Lehrer in Stadt und Land. Abg. Dittrich(Ztr.): Wir bestreiten gar nicht die Aufsicht des Staates über die Schule, fordern nur Mitaufsicht der Kirche nicht nur über den Religionsunterricht, sondern über den ganzen Unterrichtsbetrieb. Dei Vorwurf der Herrschaft oder Alleinherrschaft der Kirche über die Schule weisen wir zurück. Redner nimmt dann den Abg. Heß gegenüber dem Abg. von Campe in Schutz mit dem Hinweis, daß Herr von Camve sehr oft auf Ereignisse innerhalb der katholischen Kirche hingewiesen hat. Er hält die Ortszulagen für eine wichtige Einrichtung zum Ausgleiche gewisser Unstimmigkeiten; die Genehmigung der Ortszulagen der Gemeinden hält er jedoch für eigenartig. Die Einführung der Prorektorstellen wird als Eingriff in die Geschlossenheit des Lehrerkollegiums angesehen. Obwohl die Einrichtung der akademischen Kurse zwar brauchbar ist, kann sie doch in Zukunft fortfallen. Abg. Heine(Rtl.) tritt für die steigende Honorierung der Kreisschulinspektoren ein und bittet, die Ferien für die Volksschulen denen für die höheren Schulen möglichst anzupassen. Abg. Ramdohr(Frk.) wünscht bessere Bezahlung der Lehrer für den Kirchendienst. Die allgemeine Besprechung wird geschlossen. Der Antrag von Campe, die für die Seminare vorgesehenen Prorektorstellen auch mit semnaristisch vorgebildeten Lehrern zu besetzen, wird angenommen. Damit ist die allgemeine Besprechung über Elementarunterrichtswesen, Lehrerseminare und Schulaufsicht erledigt. Die Weiterberatung des Kultusetats wird auf Freitag 10 Uhr vertagt Schluß 5½ Uhr. Parlamentarisches. Die 12. Kommission zur Beratung der Konkurrenzklauselvorlage nahm den§ 75e der Regierungsvorlage und dazu eine Resolution an. nach der der Reichstag von den verbündeten Regierungen einen Gesetzentwurf verlangen soll, der für Angestellte und Arbeiter die Unpfändbarkeit des Arbeitslohnes erweitert. Der§ 76 der Vorlage wurde ersetzt durch folgende Fassung:„Die Vorschriften der§§ 60—63 gelten auch für Handlungslehrlinge. Vereinbarungen, durch die diese für die Zeit nach der Beendigung des Lehroder Dienstverhältnisses in ihrer gewerblichen Tätigkeit beschränkt werden, sind nichtig.“ Die Lage am Balkan. Ein neuer Vermittlungsversuch der Mächte. &u. London. 10. April. Die gestern von der Botschaftervereinigung festgesetzte Note hat folgenden Inhalt: 1. Die Mächte sind damit einverstanden, die gerade Linie Enos—Midia als. Grundlage für die Verhandlungen über die 1 Ihrsch=bulgarische Grenze izunehmen. 2. Die Entscheidung des Schicksals der ägäischen Inseln, von denen die meisten Griechenland zufallen sollen, wird den Mächten überlassen. 3. Die Frage einer Kriegsentschädigung wird zusammen mit allen aus dem Kriege hervorgehenden finanziellen Fragen durch ein Finanzkomitee in Paris erörtert werden. 4. Was Albanien betrifft, wird erklärt werden, daß die nördliche und nordöstliche Grenze von den Mächten, die auch über den übrigen Teil der Grenzen beraten wirden, bereits bestimmt worden ist. 5. Die Mächte empfehlen den Verbündeten, die Feindseligkeiten einzustellen. Wie aus London weiter gemeldet wird, nimmt Bulgarien die Linie Enos=Midia grundsätzlich an, schlägt jedoch einige Abänderungen vor, die auch schon von den Botschaftern angenommen sein sollen. Danach wird die neue Grenze von Midia bis zur Bahnstation Muradli laufen, wo sie die Eisenbahn von Konstantinovel kreuzt. Von dort macht sie einen Bogen und geht in gerader Linie bis zu einem Punkte, der östlich von Enos gelegen ist. *** Die Skutarifrage. Aus London wird berichtet: Nach den an maßgebender Stelle herrschenden Auffassungen hätte folgender, von Italien und Rußland genehmigter Vorschlag die größte Aussicht, auf der Londoner Votschafter=Versammlung durchzudringen: Der Kommandant von Skutari erhält von der türkischen Regierung die bestimmte Weisung, die Stadt an eine internationale Truppenmacht zu übergeben, über deren Stärke und Zusammensetzung die BotschafterVersammlung noch zu entscheiden hätte. Wenn Montenegro diese, für das Zustandekommen des Balkanfriedens unbedingt erforderliche Zwangsaktion in keiner Weise hindere und seine Truppen unverzüglich von Skutart zurückziehe, so erhalte es die Zusage, daß die Finanzkommission unter einem noch zu findenden Modus 20 Millionen Mark für Montenegro aufbringen werde. Ueberdies wolle Europa die weiteren Ansprüche Montenegros und die Ausdehnung seines Küstengebietes wohlwollend prüfen.“ * Wien, 10. April. Im Auswärtigen Amt wurde gestern abend erklärt, daß offizielle Verhandlungen wegen einer Entschädigung für Montenegro nicht geruhrt werden. Es sei auch nicht klar, wer die Entschädigung zahlen soll. Amtlich ist nur bekannt daß zwischen Rom und Petersburg ein Meinungsaustausch stattfindet und daß es sicher ist, daß eine territoriale Entschädigung Montenegros auf Kosten Albaniens als ausgeschlossen gilt.(Andere Meldungen besagen, die Gebietsentschädigung solle im Sandschak, also auf Kosten Serbiens, erfolgen.)— Wie es heißt, hat Montenegro die Feinseligkeiten vor Skutari vorläufig eingestellt. X Petersburg, 10. April. Wie verlautet, sandte der Z.ar an den König von Montenegro ein Handschreiben, worin er ihm zur Nachgiebigkeit rät. Ueber die zu erwartende Entschädigung verlautet, daß Oesterreich auf keinen Fall den Hafen San Giovanni überlassen wolle. Die Frage der Aegäischen Inseln und der Kriegsentschädigung. — Wien, 10. April. Dem Friedensschluß zwischen der Türkei und den Balkanverbündeten stehen noch zwei Schwierigkeiten entgegen: Die Frage der Aegäischen Inseln und die der Kriegsentschädigung. Bezüglich der Aegäischen Inseln behalten sich die Großmächte die Entscheidung vor. Italien wünscht sie als Kompensationsobjekt gegen die Ansprüche Griechenlands auf Südalbanien und Valona zu behandeln. tod nag Rückberufung des Kreuzers Goeben nach Konstantinopel. 1 London, 10. April. Die Abberufung des deutschen Kreuzers„Goeben" nach Konstantinopel, der eine Zeit lang vor Saloniki lag und dann die Leiche der dort ermordeten Königs Georg von Griechenland nach Athen begleitete, wird vielfach als ungünstiges Zeichen dafür angesehen, daß doch noch schwere Kämpfe stattfinden können, die auf die Bevölkerung von Konstantinopel nicht ohne Rückwirkung bleiben werden. w Belgrad, 10. April.(Drahtb.) Die Nachricht eines Belgrader Blattes, die auch im Auslande verbreitet wurde, daß der russische Gesandte Hartwig dem Ministerpräsidenten Pasitsch mitgeteilt habe, Oesterreich=Ungarn werde seine Truppen in den Sandschak Novi Bazar einmarschieren lassen, falls Serbien seine Truppen von Skutari nicht sofort zurückziehe, entbehrt der Begründung. Der russische Gesandte hat bei der serbischen Regierung keinerlei Demarche unternommen. ∆ Salonili, 10. April.(Drahtb.) Wiener Korr.= Büro. Es verlautet, daß aus der wehrfähigen Jugend in den von Bulgaren besetzten mazedonischen Gebieten eine besondere mazedonische Brigade gebildet werden soll, die je zur Hälfte in Serres und Kavalla stationiert sein soll. Zur Bildung der Brigade sollen 32 bulgarische Offiziere und 64 Unteroffiziere verwendet werden. Das Befinden des Papstes. + Die am Donnerstag einlaufenden Meldungen stellen erfreulicherweise eine Andauer der Besse rung fest, indessen sind bei dem Charakter der Krankhe (Brightsche Nierenkrankheit im Stadium eines akute urämischen Anfalles) und dem vorgeschrittenen Alte des hl. Vaters noch die schwersten Besorgnisse nicht oo der Hand zu weisen. Im Laufe des Donnerstag erhielten wir folgend Nachrichten: X8 Rom, 10. April.(Drahtb.) Der Papst verbracht die Nacht ruhig. Er ruhte nur ein wenig. Dr. Amie brachte die Nacht nicht, wie in den vorhergehende Nächten, in dem anstoßenden Zimmer zu, sondern i seinem eigenen in einem anderen Stockwerk. Heut früh 7.45 Uhr besuchten die Aerzte Marchia Fava un Amici den Papst. Der Besuch dauerte bis 8.30 Uhr. Die Aerzte konstatierten, daß die gestern eingetretene Besserung andauere. Der Papst ist fieberfrei. Die Temperatur beträgt 36.6. Seine Schwester und Nichte statteten ihm kurz nach 8 Uhr einen Besuch ab. Zuversichtlichere Nachrichten. Rom, 10. April.(Drahtb.) Giornale d'Italia schreibt:„Wir können auf das bestimmteste„erklären, daß der Justand des Papstes nicht besorgniserregend ist. Die Krankheit ist ein sehr leichter Influenzarückfall infolge eines Bronchialkatarrhs mit leichtem Husten und geringem Schleimauswurf. Das Fieber hat niemals 38 Grad überschgitten. Herz und Nieren arbeiten vorzüglich. Es wurden keine Spuren von Etweiß wie beim ersten Influenzaanfall gefunden. Der Papst wird, wenn nicht Unerwartétes eintritt, in zwei Tagen vollständig wie der hergesteilt sein.“ Hoffentlich bestätigt sich diese Meldung des liberalen Blattes. * Rom, 10. April.(Drahtb.) Der Osservatore Romano schreibt heute abend: Gegenüber den Berichten ## F X. hil. sluel Japan. ben berechtigung Auflage von uber 350,000. Eremplaren(deutsa ionatlich erscheint. Ein Jesuitenprediger in F P. Bernhard Baugha#.“ Soziales. Die Einigung im Malergewerbe gescheitert. Berlin, 10. April. Die auf Anregung des Staatssekretärs Dr. Delbrück unternommenen Einigungs=Verhandlungen im Malergewerbe sind wieder gescheitert, weil wohl eine Verständigung über den Arbeitsnachweis, aber nicht über die Lohn= und Arbeitsbedingungen erreicht wurde. Der Straßenbahnerstreik in Buffalo. — Der Streik der Straßenbahnangestellten in Bur falo lähmt vollständig den Verkehr. Es kam zu schlimmen Ruhestörungen. Auf das Militär wurde geschossen. Zwei weitere Regimenter wurden aufgeboten. Der Hohn der Klassenkämpfer. Die Sozialdemokratie wird nicht müde, gegen angeblich ungleiche Behandlung und ungerechte Zurücksetzung ihrer Anhänger durch Staat und Gesellschaft zu Frotestieren, das gehört zu ihrem ständigen Agitationsmaterial. Hervorragende Gelehrte der Umsturzpartei wissen die Leier aber auch dann und wann auf einen andern Ton zu stimmen. So leitartikelte der„Grundstein“(Nr. 5, 19151. das Verbandsblatt der sozialdemokratischen Bauac beiter, über den„Kapitalismus als Vorbedingung der pro letarischen Massenorganisationen“, und gießt dabei seinen ganzen Vorrat an Spott und Hohn über die kapitalistische Gesellschaft aus, die für Geld dem Umsturz in jeder möglichen Weise dienstbar sei. Eil- und Schnellzüge, Tampfschilfe, Ausomebile, Telegreph, Telephon, Rich.post, alles das würde der sozialdemokratischen Agitation zur Verfügung gestellt: „Staat und Kaxitalismus, diese geschworenen Feinde der Arbeiterbewegung, stellen ihre Kraft— natürlich gegen gute Bezahlung— in den Dienst der proletarischen Massenorganisation. Ohne eine Miene zu verziehen, drucken die Kaxitalisten Millionen von Flugblättern und Zeitungen mit„aufreizendem“ Inhalt, und die Reichspost nimmt keinen Anstand, diese „staats= und gesellschaftsfeindliche" Lektüre jedem Adressaten pünktlich ins Haus zu besorgen. Nach dem Grundsatz des Kaisers Vespasian:„Geld stinkt nicht!" leisten Staat und Kapitalismus den schlimmsten Umstürziern Vorspanndienste, und wenn es tüchtig Geld einbringt, untergraben sie ihr eigenes Dasein. Hier kann man wirklich sagen, daß die Götter den mit Blindheit schlagen, den sie verderben wollen; denn die heutige kapitalistische Gesellschaft, in der Geld verdienen groß geschrieben wird, sägt, vom Golde geblendet, selbst den Ast ab, auf dem sie sitzt.“ Neben diesen aus dem Klassenhaß geborenen zunischen #yn stelle man das obligate Entrüstungsgeschrei der Sozialdemokratie, wenn beispielsweise der Staat in seinen Betrieben sozialdemokratische Umtriebe fernzuhalten und sein Beamtentum vor jeder umstürzlerischen Verseuchung zu bewahren sucht! Die Umsturzpartei verlangt und fordert von Staat und Gesellschaft strikteste Unparteilichkeit, gleiches Recht auch für die Sozialdemokratie,— geht aber hinterher und höhnt über die Gesellschaft, die, wie der„Grundstein“ sagt,„sich immer mehr Totengräber großzieht“ und selbst den Ast absägt, auf dem sie sitzt. Abwanderung belgischer Arbeiter. w Paris, 10. April.(Drahtb.) Wie aus verschiedenen Ortschaften an der französisch=belgischen Grenze gemeldet wird, sind dort infolge des geplanten Massenstreiks zahlreiche belgische Arbeiter in den letzten Tagen eingetroffen, um für die Dauer des Streiks Beschäftigung in französischen Fabriken zu finden. einsent Rann der Detaullist, *#eR heiden: Geis## bewahrt der Kleintn ert und Entarum fordern wir nicht die Gleichjeden Religionsunterrichts, wir fordern die Alleinberechtigung des freireligiösen Religionsunterrichtes in der Schule, erkennen es aber zugleich als Pflicht der staatlichen Gesellschaft, ihre Jugend nicht ohne diesen freireligiösen Unterricht auswachsen zu lassen. Freie Religion ist in jedem Augen blick die vorurteilslose Zusammenfassung der Erkenntnis der jeweiligen Zeit und die harmonische Einfügung des Gefühllebens in die selbsterkannte Wahrheit. Der Staat hat die Pflicht, Menschen heranzuziehen, veren Inneres wurzelt im Geiste ihrer Zeit, damit sie seine Aufgaben erkennen und durch die Erfüllung dieser Aufgaben ihn befähigen, sein Wesen zu verwirklichen, die menschlichen Ideale Tat und Leben werden zu lassen!“ Das Freidenkertum, der platte Atheismus, soll also Staatsreligion werden und keine andere Religion neben ihr geduldet sein. Einer Kritik bedarf diese Leistung nicht, weder im allgemeinen noch im besonderen, beisrielsweise wegen des Unsinns, der dem kleinen ABCSchützen„in jedem Augenblick die vorurteilslose Zusammenfassung der Erkenntnis der jeweiligen Zeit usw.“ zumutet. Die bayerische Regierung aber mag aus diesem Erguß ersehen, welchen Elementen sie Vorschub leistet, indem sie den„freireligiösen“ Unterricht“ genehmigt. Wenn dieser„Unterricht“ solche Gesinnungen großziehen soll, dann kann man in Bayern noch wahre Wunder erleben von der Konsequenz der Herren Freidenker. Letzte Nachrichten u. Drahtberichte. um Stuttgart, 10. Axril.(Drahtb.) Wie der Schwäb. Merk meldet, hat die Regierung heute vormittag dem Landtage den Entwurf einer Erböhung der Zivilliste des Körigs um 350000 Mk. eingebracht. Begründet wird der der Hauptsache Besoldung mit der der Notwendigke ge Hofbeamten und Was ein konsequenter Freidenker denkt, offenbart in einem„Ultramontane Hetzereien gegen den freireligiösen Jugendunterricht", überschri benen Artikel der im Verlage von O. Th. Scholl erscheinenden Zeitschrift„Es werde Licht“.(Nr. 6) der Redakteur dieses Organs, G. Welker, wie folgt: „Dus ganze Wirken der Kirche ist ein Hohn auf diese Freiheit. Die Jesuiten sind durch das Jesuitengesetz in diesem Wirken etwas gehemmt.„Freuen wir uns dessen. Die Jesuiren aber sind nicht schlimmer als die anderen Söldlinge Koms. Hinweg mit jedem Fürstbischof, jedem Erzbischof, jedem Bischof, jedem Priester, jedem Kaplan! Nicht aus Deutschland hinaus, nein aver hinweg mit jedem von einer Stelle, an der er der Vergewaltigung des heiligsten Manschenrechtes, der Glaubens= und Gewissensfreiheit dient!“— Man möge uns nicht des Fanatismus zeihen: wir sagen nur, was jeder konservativer Freidenker denkt, und wir machen aus unserem Herzen keine Mördergrube. Wir wollen aber nicht nur dem Erwachsenen völlige Gewissensfreiheit garantiert wissen: für sie, die sich schließlich selbst wehren könnten, brauchten wir weniger einen Schutz, würden einen Schutz über haupt nicht brauchen, wenn die kirchliche Erziehung ihr Denken nicht nayezu wehrlos gemacht hätte. Die Forberung der Glaubens= und Gewissensfreiheit erheben wir vor allem für die Jugend.... Jawohl, die Jugend hat ein Anrecht auf das Heiligste, was die Menschheit besitzt. Dies Heiligste aber ist die gesunde Vernunft, die freie, ungebundene Seele. Diese Güter dürfen dem Kinde nicht geraubt, sie müssen ihm sorgsam gehütet, rein erhalten, gefestigt und gemehrt werden. Dies geschieht aber nicht durch den katholisch=konfessionellen Unterricht: dieser Unterricht vernichtet vielmehr i de selbständige Entsaltungsmöglichkeit des Kindesgeistes und des Kindesherzens; das gesunde Denken wird zerstört durch die Forderung der gläubigen Hinnahme der blödesten Albernheiten, und die Kindesscele wird zur Sträflingsseele in den Händen des PPriesters, der kirchlichen Lehren und Gebräuche. Wenn oas zeilige Recht der Jugend gewahrt bleibt, das Recht und die Möglichkeit es freien natürlichen Denkens und des unbeeinflußten keinen menschlichen Fühlens, dann wird sie als das Heiligste der Menschheit nicht den Glauben an Gott betrachten, aber auch nach meiner Meinung wird ihr der Gottgedanke das Höchste und Heiligste werden. Der Gott aber, den die römisch=katholische Kirche lehrt, wird keinen Raum im Vorstellungstreise der wirklich religiös erzogenen Jugend haben können; die katholische Gottlehre ist eine Lästerung des Gottgedankens, wie die ganzs, katholische Kirche mit ihrer Priesterschaft den Gipfel der Gatteslästerung bedeutet. Wem Geistes= und Gewissensfreiheit nicht blos Phrase ist, der muß sie vor allem für die Zugend fordern,— der muß fordern, daß keine Kirche und##### Priester an werz und Geist der Kinder herumschneiben und ihr Denken und Empfinden verkümmern. Die Verbannung jeglichen Glaubensunterrichtes mit dem Zwecke der gläubigen Annahme aus der Schule ist das erste Ersordecuis. Aber auch außerhalb der Schule darf man niemanden ein Recht zugestehen, die Kinder zu einem#wangsglauben zu erziehen, auch den Eltern nicht. Auch die Eltern haben kein Recht die Erhöhung in der Aufbesserung Hosangestellten. W London, 10. April.(Drahtb.) Prinz Heinrich von Preußen ist gestern hier eingetroffen. Sein Besuch ist rein privater Natur. W London, 10. April.(Drahtb.) Prinz Heinrich frühstückte beim Königspaar. naton, 10. April)= Präsidem Wulson begestern das Kapitol, um mit dem Finanzkomitce des Staates über die Tarifreformvorlage zu konferieren. Das Schicksal dieser Vorlage hängt ganz vom Senat ab, da die demokratische Majorität in dieser Kammer sehr klein ist und nur 6 Stimmen beträgt. Man erklärt, es sei die Absicht Präsident Wilsons, den ganzen Tarif als Parteivorlage durchzubringen. Da er seine ganze politische Karriere mit dieser Vorlage aufs Spiel setzt, falls die Vorlage in dieser Session nicht angenommen wird, har Präsident Wilson die Absicht, an die Bevölkerung der Staaten, deren Vertreler gegen die Vorlage gestimmt haben, einen Aufruf zu richten, in welchem er auffordert, progressistische Kandidaten zu wählen. Kleine Nachrichten. w Baden=Baden, 10. Axril.(Drahtb) In dem Orte Sandweiler sind nach dem Genuß verdorbenen Fleisches 15 Personen erkrankt, von denen bisher eine gestorben ist. Der Reichskanzler beim Kaiser. W Berlin, 10. April.(Drahtb.) Der Reichskanzler hat sich heute abend zum Vortrage beim Kaiser nach Homburg begeben. Urteil im Prozeß Stallmann. * Berlin, 10. April.(Drahtb.) Der Angeklagte Stallmann wurde wegen Betruges zu einem Jahr Gefängnis unter Anrechnung von neun Monaten der Untersuchungshaft und zu drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Der Angeklagte Cramer wurde wegen versuchter Erpressung zu drei Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust unter Anrechnung von drei Monaten der Untersuchungshaft verurteilt. Der Angeklagte Niemela wurde freigesprochen. Zur Jesultenfrage. * Berlin, 10. April. Das Reichsamt des Innern läßt neuerdings, wie wir zuverlässig erfahren, Ermittelungen über die bestehende Gesetzgebung der Bundesstaaten gegen die Jesuiten anstellen.(Köln. Vztg.) Antiitalienische Kundgebung auf Korfu. * Rom, 10. April. Der„Tribuna“ wird aus Korfu gemeldet, daß dort eine heftige Demonstration gegen Italien stattgefunden habe, welche von momentan auf Korfu weilenden serbischen Offizieren inszeniert wurde. Eine große Menschenmenge marschierte mit dem Ausruf:„Nieder mit Italien“ durch die Straßen der Stadt. Die Nachricht davon hat in Rom einen peinlichen Eindruck hervorgerufen. Der Ausbau der englischen Lustschiffahrt. ## London, 10. April. Graham Wright hat gestern in einer Versammlung der Frauenliga für Luftschifffahrt erklärt, daß er der Regierung einen Plan eingereicht habe, der es ermöglicht, die aviatische Industrie Englands zu heben. Er habe zusammen mit einer Gruppe von Finanzleuten eine Summe von 2 Millionen Pfund zusammengebracht zur Errichtung von Aerodromen(Flugplätzen) in allen größeren Städten. Von diesem Gelde sollen auch weitere Wasser=Aeroplane zum Dienste an der Ostküste angekauft werden. Die Organisation wird es sich zur Aufgabe machen. 500 Aviatiker für die Armee und 500 für die Marine jahrlich auszubilden. Die Regierung beschäftigt sich zur Zeit mit diesem Vorschlage. Vom Kliegsschauplatz. w Konstantinopel, 10. April(Trahtb.) Im Laufe des gestrigen Tages fand auf dem linken Flügel der Tschataldschalinie ein leichter Artilleriekamxf statt. Vor Bulair herrscht Ruhe. Gestern bombardierte ein griechisches Torvedobot den Ort Ayarmanky Ein von der Küstenartillerie abgefeuertes Schraxnell fiel auf die Kommandobrücke, worauf sich dieses von der Küste entfernte. Darauf wandte sich das Torpedoboot nach dem Hafen von Sarmussak=Bornu und gab einige Kanonenschüsse gegen die zur Beobachtung des Feindes dienenden Truppen ab, ohne Schaden anzurichten. London, 10. April. Die bulgarischen Belagerungsgeschutze von Tschataldscha werden nach Bulair geschafft, um dort gegen die türkischen Truppen auf der Halbinsel Gallivoli Verwendung zu finden. Wie der„Morning Post“ gemeldet wird, sollen die Türken neue Kruppgeschütze aus Deutschland erhalten haben. Die Blockade. ∆ Cetinje, 10. April.(Drahtb.) Amtlich. Der Kommandant der internationalen Flotte in den Gewässern von Antivari, Vizeadmiral Durney, hat heute dem Gouverneur von Antivari kundgegeben, daß von heute 8 Uhr früh ab die friedliche Blockade von Antizari bis zur Drinmündung erklärt sei. Schiffe innerhalb der Blockadelinie erhalten eine Frist von 48 Std. zum Verlassen des Blockadegebietes. Zum bevorstehenden Frieden. #. Sofia, 10. April. Der russische Gesandte stattete Schükri Pascha einen Besuch ab, um ihm nahe zu legen, daß er bei der Pforte einen baldigen Friedensschluß befürworte. Gibt's Frieden? Petersburg, 10. April. In diplomatischen Kreisen wird mitgeteilt, daß der Friedensschluß voraussichtlich Ende dieser Woche erfolgen werde. Es dürfte dann eine Konferenz sämtlicher Botschafter und Staatsmänner stattfinden, die in der Balkanfrage interessiert sind, um die noch immer nicht ganz gelöste Grenzfrage zu lösen. Eine Ehrung Sassonows. W Petersburg, 10. April.(Drahtb.) Auf der deutschen Botschaft fand gestern zu Ehren Sassonows ein Diner statt. Vermischtes. — Gegen den Mädchenhandel. Berlin, 9. April. Der Verein zur Bekämpfung des Mädchenhandels nach dem Auslande und den Kolonien hat jetzt ein Ratschlagsbüchlein für junge Mädchen, die Stellen im Ausland anzunehmen einsfilialen, geführt und ungegeben. Ein Am beabsichtigen, herausgegeben. Sämtliche die Botschaften, Konsulate sind darin alle Ratschläge, Auskünfte, Anerbieten Das Buch wird kostenlos verschickt. Arril. Veraufusw. 10 G0 K 10 gegenüber aus Anlaß vor der durch Ano vom 10. April 1913 der Bergisch-Märkischen Bank in Paderborn. Div. gestern heute spät entdeckter Mord! Charlottenburg, 22. Oktober v. Is. wurde der 15½ Jahre alte Gymnasiast Ernst Tiemann, der bei seiner Mutter im Hause Kantstraße Nr. 25 in Charlottenburg wohnte, erhüngt aufgefunden. Die Obduktion ergab Tod durch Erhängen, und die Leiche des Knaben wurde zur Beerdigung freigegeben. Die Familie gab sich aber damit nicht zufrieden, da nicht der geringste Anhalt für einen Selbstmord des lebenslustigen Knaben vorlag, und nahm einen Privatdetektiv in ihre Dienste. Jetzt ist nun das 19 Jahre alte Dienstmädchen Elise Heinrich verhaftet worden, das damals bei Tiemann in Stellung war. Sie hatte damals mit einem Schlosser Schulz in der Berliner Straße in Charlottenburg ein Liebesverhältnis unterhalten und wohl auf sein Drängen einen Diebstahl in der Tiemannschen Wohnung verabredet. bei wurden sie von dem Knaben überrascht. Schulz stürzte sich auf ihn, erwürgte ihn und hängte inn dann auf. Der Mörder konnte noch nicht ermittelt werden. — Einbruch in ein Shöneberger Bankinstitut. Berlin, 10. April. Einbrecher statteten in der vergangenen Nacht den Räumen der Allgemeinen Verkehrsbank in Schöneberg einen Besuch ab. Die Einbrecher drangen durch die hinteren, nicht vergitterten Fenster in die Büro räume ein und öffneten mit einem Nachschlüssel den Geldschrank. Sie erbeuteten 12 Mark in bar und 37 Wechsel im Gesamtbetrage von 30000 Mark. Wie es möglich war, daß die Einbrecher in den Besitz eines Nachschlüssel gelangt sind, beschäftigt noch die Polizei. ∆ Tod auf dem Uebungsplatz. Posen, 9. April. Auf dem Uebungsplotz zu Schrimm in Posen wurde ein Soldat durch einen Schuß in das werz getötet. Die Mannschaften bekamen, während die Ziele aufgebaut wurden, ihre Gewehre zum Laden, wobei durch die Ungeschicklichkeit eines Soldaten ein Gewehr sich entlud. Die Kugel traf den Soldaten so unglücklich, daß er sofort tot war. dt Tödlicher Fliegerabsturz. Paris, 9. April. Der französische Flieger Verinck ist bei Saigon(Indochlna rabgestürzt. 6 ig Sechs Knaben bei einer Explosion verunglückt. Laibam, 10. April. Beim Einzug eines neuen Dekans in die Pfarrei von Oberlaibach wurde beim Fest eine Kanone abgejeuert, aus der ein Funke in eine nahestehende, mit 20 Kilo Pulver gefullte Kiste fiel. Sechs Knaben erlitten furchtbare Brandwunden, als die Kiste plötzlich explodierte. Zwei Knaben starben noch vor der Einlieferung ins Spital. Die übrigen 4 Knaben sind schwer verletzt. Als einige Personen den in den Flammen stehenden Knaben zu Hülfe eilten, erlitten sie selbst schwere Brandwunden. Die Mutter eines Knaben nurde bei der Nachricht von dem Unglück wahnsinnig. — Auffindung einer Statue der Venus. Rom, 10. Arril. Beim plötzlichen Einsturz eines Hauses in der via Santa Sosia in Neavel kam ein altes Kellergeschoß ium Vorschein, in dem man ein äußerst schönes Standbild der Venus entdeckte, die der besten Kunstperiode der römisch=griechischen Zeit angehört. 2 Telephonische Versuche London=Köln. London, 10. April. Die„Daily Mail“ hat gestern mit der „Kölnischen Zeitung“ ein längeres Telephongespräch geführt, das außerordentlich gut vonstatten ging. Div. gestern heute Zinsfuß der Reichsbank: 6. Lomb. 7, Berl. Privatdisk. 4·4% Rotationsdruck und Verlag der Aktiengesellschaft„Westfälisches Volksblatt“. Geschäftsleitung: Augast Wulff.— Verantwortlich: Für den allgemeinen, innerpolitischen und Handelsteil: Hermann Abels: für das Ausland, Soziales und Volkswirtschaftliches, Kirchen- und Schulpolitik und das Feuilleton: Karl Ailinger: für Provinzielles und Lokales: loseph Heitmann: für den Anzeigen- u. Reklameteil: Johan nes Gockel, alle in Paderborn.— Briefe für die Redahton sind stets nur an diese(nicht an die einzelnen Redakteure) 2a adressieren. Todes=Anzeige. Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, m heute nachmittag 3¾ Uhr meinen innigstgeliebten Mann. Sohn, Vater Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Reffen, den Kaufmann Johannes Schomberg im Alter von 41 Jahren, nach kurzen, schweren Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Seine liebe Seele empfehlen wir dem Gebete der Gläubigen, besonders dem der Priester am Altare. Volkmarsen und Essen, den 9. April 1913. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag 3 Uhr vom Sterbehause aus statt. Das Jahres-Seelenamt für den verstorbenen Rentner Herrn Johann Rohde findet Samstag, den 12. ds. Mts., morgens* Uhr in de Gaukirche statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Handels= u. Verkehrsnachrichten. Köln, 10. April. Rüböl(in Posten von 5000 kg) vorr. 69.00 B., per Mai 67,00 B.. 66,50 G. Köln, 10. Arcil. Fruchtmarkt. Luzernbeu 10 25 bis 10,75, Wiesenbeu 7,90—8,20 Mt. Roggen=Breitdruschstrov 4,00 bis 4.40 Mk., Krumm= und Preßstroh 3.00—5.10 Ukk. für 10) Kg. Neuß, 10. April. Fruchtmarkt Weizen la 21.40, IIa 20.40 M. Roggen la 17,90, IIa 17.40 W, Haser Ia 18,00, IIs 16.70, IIla 13.70 u für 100 Kilogr. Wintergerste, 16.50 die 100 Kilo. Kartoffelr 2,50—3,20., hen 3,0—3.50#. Luzerner Heu 4,00—4,50 46 für 50 Kg. Krummstroh neu 13.00. Breitdruschstrod 15.00 M. Roggenrichtstroh 18,00 M für 500 Kg. Kleie 6.20 für 50 Kilogr. Magdeburg, 10. April. Zuckerverta## Kornzucker 88 Proz. ohne Sack 9.65—9,75. Nachprodukte 75 Proz. ohn Sack 7,65—7,75. Stimmung: Ruhiger. Brotraffinade 1 odn Faß 00,00—00,00. Krystallzucker 1. mit Sack 00.00. Gem. Raffinade mit Sack 01,00—0000. Gem. Melis I. mit Sa0000—00,00. Stimmung: Geschäftslos. Robzucker Transit 1. Produkt frei an Bord per Hamburg per April 9.85 Gd., 9.87 Br., per Mai 9,97 Gd. 9,97 Br., per Juni 10.00 Gd. 10,02 Br., per August 10,20 Gd., 10,22 Br., per Okt.=Dez. 10,07 Go., 10,10 Br., per Jan.=März 10.20 Br., 10,22 Gd. Rubig. Hamburg, 10. April. Zucker. 3 Uhr nachm. Tendenz flau. April 9.90, Mai 9.95. Juni 10,00. August 10 20, Okt.=Dez. 10.07“, Jan.=März 10,22½.— 6 Uhr abends. Tendenz ruhig. April 9,87½/, Mai 9,92¼. Juni 9.97½. August 10,2), Ok.= Dez. 10,07½, Jan.=März 10,20.— Juffee: 3 Uhr nachm. Tendenz unregelmäßig. Mai 57.25, Sept. 57,25, Dezemb. 6871, März 56,50.— 6 Uhr abends. Tendenz stetig. Mai 57 25, Sept. 57,50. Dez. 57.00, März 56,75. Berliner Produktenbörse. 10. April 1913. Weizen: Mai 210 50, Juli 214 50, Sept. 207.75. Roggen: Mai 169.60, Juli 173.25, Sept. 170.00. Hater: Mai 168.50. Juli 173.00. Fest. ais am. mix.: Mai—.—. Juli—.—. Rüdöl: Mai 65.60, Okt.—.—. Fester. Weizeumebl: 23.75—27.75. Rubig. Roggen medl: 20.30—22.70. Rubig. Danksagun Für die vielen Beweise inniger Teilnahne an dem schweren Verluste, der mich und die Meinen betroffen, sagen wir, besonders dem Gesangverein Eintracht, der Männerbruderschaft, dem Mütterverein und allen Freunden und Bekannten. sowie für die reichen Kranzspenden umeren tiefgefühlten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: Joh. Dunsche. Wohnung, 1. 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Wegen der Wichtigkeit der einzelnen Punkte wird um eiches Erscheinan f. 00— zahlreiches Erscheinen ersucht. 03454 Der Vorstand. 31 bis 35, Lachkappe Heute Ak. bedeutend unter Preis. Bezugnehmend auf meine letzte Annonce betrefts Damenstiefel Mk. 1.99 und Mk. 3.00 habe nur noch wenige auf Lager Nachnahme-Sendungen finden nicht statt. GZelegenheits- Kaufhaus Paderborn Markt 21 neben der Löwenapotheke.— 50jähriger Ertolg C. O. Wunderlich, Nußschalen-Extrakt Haarfärbe-Nußö spricht für die Güte der Spezialitäten von Nürnberg Pig. Mk. 1.40. um Haaren dunkles Ansehen zu geben. 80 Pig., Mk. 1 40, zugl. vorzügl. zur Stärkung des Wachstums d. Haare. Haarfarho. Mittel Mk. 1.40, Mk. 2.50, waschecht u. g. Udarjarbe-Pillterrantiert unschädlich. Das Beste u. Einfachste was es gibt. Vom Kgl. Bayr. Medieinal-Collegium geprüft. aet.(Odentine) rund 50 Plg., oval 60 Pfg., bestes Lanfpand Zahnreinigungs-Mittel, sehr ertrischend. Giycerin-Schwefelmilch-Seife 40 Plg., Verbess. 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M., mittags 12 Uhr finden zum ersten Mal die Wahlen für den Kleinhandelsausschuß im Sitzungssaale der Stadtverordneten(Rathaus) statt. Sämtliche selbständigen Kaufleute des Kreises Paderborn, auch solche, welche nicht in das Handelsregister eingetragen sind, werden hiermit dazu eingeladen. 03454 Im Auftrage der Handelskammer für das südöstliche Westfalen Rud. Allner. An der Volksschule hier sind mehrere kath. Lehrerstellen 2 evangelische technische Lehrerinnenstellen zu besetzen. Die Mietsentschädigung beträgt für Lehrer 650. und für Lehrerinnen 480 J. Einstweilig angestellte Lehrer und unverheiratete Lehrer ohne eigenen Hausstand, sowie die Lehrer, die noch nicht 4 Jahre im öffentlichen Schuldienst gestanden haben, erhalten 480. K. Ortszulagen für Lehrer bis 400. K, erreichbar in 14 Dienstjahren. Meldungen mit Lebenslauf und beglaubigten Zeugnisabschriften sind an uns einzureichen. In der Meldung ist die Adresse des zuständigen Kreisschulinspektors anzugeben. Bochum, den 1. April 1913. Der Stadtschulinspektor. Große Sorgfalt lege ich auf meine Spezialmarken in Stärkungs= und Krankenweinen, Pepsin=, Kräuter=, Vialswein, Rhein=, Mosel=, Vordeauxweine, Kognac, Arrak. Rum, ff. Liköre und Kornbranntweine. Central-Drogerie Karl Schnell, Paderborn. Telefon 422. Marienpl. 2. EEAKRTSETTEE Feldmäuse werden mit Springers Saccharin=Strychnin=Hafer absolut sicher vernichtet, die Körner sind durch und durch vergiftet, innen rot. Preise: stark 1 Kg. Mk. 1.30, 5 Kg. Mk. 5.—. 25 Kg. Mk. 23.—, 50 Kg. Mk. 44.—. 100 Kg. Mk. 85.—; extra stark Mk. 95.—, per 100 Kg.; Giftweizen stark Mk. 78.—, extra stark Mk. 88.— per 100 Kg. ab hier. A. Springer, Karlsruhe 127 i. B. a Vermißt wird nie die Wirkung der SteckenpferdTeerschwefel=Seife v. Bergmann& Co., Radebeul geger alle Arten Hautunreinigkeiten wie Mitesser, Gesichtsröte, Blütchen, Pusteln 2c. St. 50; bei: W. Bergmann, Anton Kamp, Hirsch=Apotheke, in Livospringe: ArminiusApotheke A. Schröter. 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Auf Einladung des Fürsten Tokugawa, des Präsidenten des jat anischen Herrenhauses, hielt der englische Jesuitenpater im„Klub des Herrenhauses“ zu Tokio eine Vorlesung. Eine glänzende Versammlung von kaiserlichen Peinzen, hohen Staatswürdenträgern und anderen Mitgliedern des jaxanischen Oberhauses wohnte P. Baughans Vortrag über„Das Geheimnis des Unfriedens unserer Tage" bei. Ein Ehrschließungsgesetz im Staate Ontario. a London, 9. April. Die Times meldet aus Toronto, daß die Regierung von Ontario ein Gesetz einbringen wird, das bei 12 Monaten Gefängnisstrafe verbietet, daß irgend ein Geistlicher ein Ehepaar traue, bei dem der eine Teil durch Geisteskrankheit oder andere Krankheiten dauernd für sein Leben zu fürchten hat. Aus der Diözese Paderborn. Paderborn, 10. April. Die Installation des Herrn Dompropstes Prälaten Dr. Woker sand heute vormittag im Dome nach bem Hochamte durch den Herrn Domdechanten Weihbischof Dr. v. Hähling statt. Als Vertreter des hochwürdigsten Bischofs fungierte Herr Generalvikar und Domkapitular Klein. — Padervorn, 10. April. Am Mittwoch, den 16. April, nachmittags 3 Uhr, findet im katholischen Gesellenhause(am Bußzdorf) in Paderborn die DiözesanGeneralversammlung der Vereinigung röm.= kath. Küster Prrußens, Zweigverein für die Diözese Pade-born, statt. Zur Besprechung kommt insbesondere die Pensionierung. Witwen= und Waisenversorgung der Kister. Zu dieser Versammlung haben der geistliche Beirat des Vereins, der hochw. Herr Generalvikar Klein, und der Zentraloorsitzende, hochw. Herr Kaplan Kaiser, Düsseldorf, ihr Erscheinen zugesagt. Die Mitglieder wollen sich zahlreich beteiligen. Auch Küster, die der Vereinigung bisher fernstanden, sind willkommen. Nach 300 Jahren wieder katholischer Gottesdienst. kp. Bochum, 7. April. In der benachbarten Gemeinde Harpen wurde der letzte katholische Gottesdienst vor 300 Jahren g feiert. In den letzten Jahren hat ein erheblicher Zuzug von Katholiken in die urprotestantische Gemeinde stattgefunden. Die Gemeindeverwaltung hat endlich dem Dräugen der Harpener Katholiken nachgegeben und für die katholischen Schulkinder, welche bisher die protestantischen Schulen in Harpen besuchen mußten, eine besondere katholische Schulklasse errichtet. Der gestrige Tag ließ aber die Herzen der Harpener Katholiken höher schlagen, an dem nach einem ##### dandhabung nicht verfäumt werden Harf, der großton##### Vom Iünungsausschuß der Vereinig herrlich weit gebracht! D Hilfskraft für den Hausdessen laufen ungezählte Zeitraum von 300 Jahren wieder das hl. Meßopfer ge=versammlung im großen Saale des Bürgervereins st feiert werden konnte. In einem eigens dazu gemieteten und der Würde der Feier entsprechend geschmückten Saale de, Wirtschaft Wieschmann hielt Pfarrer„ üdermann au. Gerthe zum ersten Male wied######## pei line Meß#er. Der ehernen Stir#ce des Glöckleins wasen u. öhr 300 Katholiken Efolgt. In seiner Festpredigt knüpfte#er Psecker an die Worte an:„Introib ad altare De.“ Hum letzten Male sei der Jubelruf vor nunmehr 300 Jahren in Harpen erklungen Totenstille sei an seine Stelle getreten. Doch nun sei. wie der Frühling ins Land gekommen, auch in die Herzen aller Katholiken Harpens eingezogen. Der Plarrer gab der Hoffnung Ausdruck, bald in Harpen eine katholische Kirche erstehen zu sehen.— In der Diasporagemeinde Laer, die seit der Reformation kein katholisches Gotteshaus mehr besessen, geht der Bau eines solchen seinen Ende entgegen. Wie in den beiden genannten Geneinden, hat auch der Ort Stievel in den Ruhrbergen, welcher früher nur Protestanten aufwies, einen starken Zuzug an Katholiken in den letzten Jahren erfahren. In Stiepel konnte in voriger Woche sogar der katholische Volksverein eingeführt werden. delskammer Januar er. ist Ausschusses genehmigt. fürwortung des Aus Paderborn u. Nachbarschaft. Paderborn, 11. April. =* Der Vorstand der Handwer'skammer zu Bielefeld beschloß in seiner gestrigen Sitzung, die nächste Vollversammlung der Kammer gelegentlich der Gewerbe=, Industrie= und Kunstausstellung in Paderborn abzuhalten. *e Kleinhandels=Ausschuß. In der Sitzung der Hanfür das Südöstliche Westfalen am 23. die Bildung eines Kleinhandelsnach dem vorgelegten Satzungs=Entwurfe Die Kleinhandelsausschüsse sind auf BeHandelsministers von den meisten dreußischen Handelskammern eingeführt. Die Kammer hofft, mehr noch als seither hierdurch den Interessen des Kleinhandels dienlich sein zu können. Ein solcher Kleinhanoels=Ausschuß hat die Aufgabe durch seine Unterabteilungen die Handelskammer in der Förderung des Kleinhandels durch Gutachten, tatsächliche Mitteilungen und Anregungen zu unterstützen. Jede Unterabteilung des Ausschusses besteht für jeden Kreis aus höchstens je 6 Personen und zwar aus 1 Mitgliede der Kammer und mindestens 3, höchstens 5 Vertretern des Kleinhandels, welche der Kammer nicht angehören. In ihm sollen möglichst alle Zweige des Kleinhandels vertreten sein. In der Sitzung der Handelskammer sind die Wahlen der Kammer=Mitglieder bereits getärigt und zwar für Arnsberg: M. Rosenthal, für Brilon: Fr. Jungeblodt, für Büren: Otto Scheid, für Meschede: Fr. Schulte, für Paderborn: Rudolf Ullner, für Warburg: Jos. Dicke. In der nächsten Woche sollen nun die Wahlen der ferneren Mitglieder durch die Detaillisten vollzogen werden. Es seien deshalb die interessierten ertreter des Kleinhandels auf diese außerordentlich wichtigen Wahlen schon heute aufmerksum gemacht. Die Angehörigkeit zu irgend einer Gewerbesteuerklasse, Beitragspflicht zur Handelskammer oder Eintragung in das Handelsregister sind ohne Einfluß auf die Wählbarkeit. Wir glauben, daß diese Einrichtung bei der schwierigen Lage, worin sich der Kleinhandel heut zutage befindet, viel Gutes schaffen kann. Der Kleinhandel hat nun eine Stelle und Möglichkeit, sich über seine Wünsche und Forderungen auszusprechen und sie an geeigneten Stellen zu Gehör zu bringen. Darum müssen die Detaillisten durch die Wahl geeignete, energische und arbeitsfreudige Mitglieder dem Ausschusse zuführen. Gerade der Detailhandel bildet eine der bedeutsamsten Schichten des Mittelstandes, deren Erhaltung und Kräftigung volkswirtschaftlich und sozial von der höchsten allseitig sich Tetailhandel Eristeng zu verstärkter Wucht des Großlapitals Wie Wichtigkeit ist. in bedrängter Lage am allermeisten kämpfen. Von oben die ein, aber der Mittelstand befindet, so ist der genötigt, um seine her rücken mit stets Warenhäuser als Schöpsung und von unten bedrohen ihn in nicht geringerem Maße die sich immer stärker ausdel,nenden und mit ihrem nech hunderten von Millionen zählenden Umsatze ebenso plutokratisch, arbeitenden Konsumvereine. Bisher hat die Gesetzgebung in diesen gen so gut wie ganz varsagt, auf sie muß mit aller En.schiedenheit hingewirkt werden, aber bis von der Seite M“, Som Dahungrausschuß per Vereinigten Innungen wird uns geschrieben: Der wetterwendische April mit seinen häufigen unangenehmen Ueberraschungen dringt so manchen mit konstanter Bosheit die noch viel unangenehmeren Rechnungen, und etliche davon sind sogar noch vorjährige. Da möge doch auch nun jeder daran denken, seinen Verpflichtungen nachzukommen, wenn es jetzt nicht geschehen kann, so wird es zu anderen Zeiten sicherlich nicht geschehen. Es sind augenblicklich teure Zeiten, nicht allein für den Schuldner, sondern erst recht für den Gläubiger, den Gewerbetreibenden; denn nicht allein die Lebenshaltung verschlingt viel Geld, sondern auch das Rohmaterial, der Kredit, der Arbeitslohn usw. Manchen Gewerbetreibenden hat das Pumpsystem schon zum Ruin gebracht. Es. kann nicht dringend genug geraten werden, den Kunden entweder gar nicht oder nur minimal zu kreditieren. Die Konsumvereine und ähnliche Institute tuen es auch nicht, und der Mittelständler soll manchmal hier den Lückenbüßer spielen. Darum fort mit der Pumpwirtschaft, wenn der Mittelstand gesunden soll, und Ihr Schuldner bezahlt Eure Rechnungen! So mancher wartet schon mit Schmerzen auf die Bezahlung, um seinen Verpflichtungen den Lieferanten gegenüber nachkommen zu können, die nicht lange fackeln. Wenn jemand mit dem Eintreiben der Forderungen nicht schroff vorgehr, so heißt's von ihm, daß er ein anständiger Mensch sei. Nun muß aber die liebe Mitwelt dem Betreffenden auch die Rechnungen bezahlen, da man das Gegenteil wohl schlecht mehr als anständig bezeichnen kann. □ Ein Zeichen der Zeit. wan schreibt uns: Wir fanden folgende Notiz im Frankf. Gen.=Anz.:„Ein junges, zurzeit auf dem Bornwiesenweg wohnendes Mädchen suchte durch eine Anzeige eine Stelle als besseres Hausmädchen. Der Erfolg der Anzeige ließ nichts zu wünschen übrig, denn im Laufe eines Tages fuhren 53 Fuhrwerke aller Art vor dem betreffenden Hause vor, deren Herrschaften alle das Mädchen engagieren wollten.“— Greller kann die Dienstbotennot unserer Tage kaum beleuchtet werden. Wie haben wir's doch so herrlich weit gebracht! Die Hausfrauen müssen sich um eine halt förmlich hlagen; während Scharen von Mädchen in das Handelsgewerbe und in die Büros und verderben den Männern, von denen sie obendrein noch geheiratet werden möchten, die Existenz. Verkehrte Welt!— Auch ein kleiner Beitrag zu der in Paderborn aktuell gewordenen Frage der Handelsschule für Mädchen. Kreuzbündnis. Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich:79 feiert das Kreuzbündnis am Sonntag, 13. d. Mu,nsein 7. Stiftungsfest. Morgens 7 Uhr ist gemetttschaftliche hl. Kommunion in der Gaukirche, nachMhirags 3½ Uhr Andacht mit Predigt und Segen und Aufnahme neuer Mitglieder. Um 5 Uhr findet eine Feststatt. alle Mitglieder und Freunde auf diese Feier aufmerksam. Freunde der Abstinenzbestrebung sind herzlich willkommen. *= Stenographisches. Am vergangenen Sonntag hielt der Verband westfäl.=märkischer Stenograrhen. Enstem Galelsberger, in Hörde seinen 4. Verbaudstag ab. Die Tagung begann 10½ Uhr im Vereinslokal des Hörder Stenographenvereins mit der Vertreterversammlung, die vom 1. Verbandsvorsitzenden, Herrn Otto Koß=Dortmund, geleitet wurde. Rach Verlesung der Niederschrift über den letzten Verbandstag in Soest und nach Feststellung der Stimmenzahl schritt man zur Abwicklung der Tagesordnung, die schnelle Erledigung fand. Bei der Bestrechung der Werbetätigkeit wiesen die Herren Koß und Filensky darauf hin, daß vor allen Dingen die Jugend für die Stenographie gewonnen werden müsse, und schlug den Vertretern die in Dortmund bereits geübte Praxis vor, den Stenographieunterricht auch auf die oberen Klassen der Vollsschulen auszudehnen. In Dortmund habe man einen Kursus von 100 Schülern eröffnen können. Aus den Verbandsbezirken, vor allem aus dem Hörder Bezirk, konnte manches Erfreuliche berichtet werden. Zum Schlusse forderte der Vorsitzende des Gesamtverbandes, Herr Strunk, nom zu reger Teilnahme an dem vom 31. Mai bis 2. Juni in Münster stattfindenden Gesamtverbandstag auf und lenkte auch die Blicke schon auf den 1914 in Düsseldorf stattfindenden Bundestag. Als Ort für den nächsten Verbandstag wurde Witten gewählt.— Nach der Vertreterversammlung fand im„Deutschen Haus“ ein Mittagsmahl statt.— Nachmittags 3 Uhr begann das Wettschreiben, an dem etwa 70 Stenographen teilnahmen.Das Resultat des Wettschreibens war sehr erfreulich. Konnten doch auch in den höheren und höchsten Abteilungen mehrere I. Preise verleilt werden.— Den Schluß der ganzen Tagung bildete dann die Feier des 45jährigen Bestehens des Gabelsbergerschen Stenographen=Vereins Hörde, die einen anregenden Verlauf nahm. Die Tagung in Hörde wird ihre werbende Kraft in dieser alten Veste Gabelsbergers nicht verfehlt haben. Die Zahl der Kontoinhaber ist im Postscheckverkehr Ende März gestiegen(Zugang im Monat März Postscheckkonten wurden im März gebucht 1440 Millionen Mark Gutschriften und 1438 Millionen Mark Lastschriften. Das Gesamtguthaben der Kontoinhaber betrug im März durchschnittlich 169 Millionen Mark. Im Verkehr der Reichspostscheckämter mit dem Postsparkassenamt in Wien, der Postsparkasse in Budapest, der luxemburgischen und belgischen Postverwaltung sowie den schweizerischen Postscheckbüros wurden 7,2 Millionen Mark umgesetzt, und zwar auf 2810 Uebertragungen in der Richtung und auf 13410 Uebertragungen in der Richtung dem Auslande. Die Anwaltskammer Hamm, zu der auch die wälte des Landgerichteb zirks Vaderhorn gehören, veranstaltet am 26. April im Oberlandesgerichtsgebäude in Hamm seine diesjährige Gener alversammlung. Für die Tagesordnung sind folgende Punkte zur Erledigung vorgesehen: 1. Rechnungslage für 1912, 2. Beitrag zur Hilfskasse für deutsche Rechtsanwälte, 3. Unterstützung des Vereino der Bürobeamten der Rechtsanwälte und Notare im Bezirke des Oberlandesgerichtsbezirks Hamm, 4. Neuwahl von Vorstandsmitgliedern. Personalien aus dem Lehrerstande des Reg.=Bezirks Minden. Versetzt sind die Lehrer Joseph Hatheysen von Haarbrück nach Kaunitz und= Otto Müller von Wünnenberg nach Paderborn und der Schulamtsbewerber Alfons Ohle von Holtheim nach Neuenkirchen, desgleichen die Lehrerin= Marie Vogt von Lintel nach Lippspringe. Endgültig angestellt sind die Lehrerinnen Josepha Beckschäfer in Wiedenbrück(höhere Mädchenschule) und 9 Joserhine Knoke in Büren, desgleichen die Schulamtsbewerberin o Eikel in Paderborn. Einstweilig berufen sind der Schulamtsbewerber 5 Anton Altemeher nach Hövelhof=Ostenland und die Schulamtsbewerberin e Klocke nach Holsen, ferner die technische Lehrerin e Sxanken nach Paderborn. Mit der einstweiligen Versehung einer Schulstelle beauftragt sind die Schulamtsbewerber o Faber in Holtheim, o Rieting in Varensell II., 9 Fiege in Ottbergen,# Schlütz in Haarbrück, o Borggreve in Westerwiehe II.,# Dissen in Wünnenberg und o Franke in Rheda, und die Schulamts= bewerberinnen o Wasmuth in Lintel,# Brockbals in MastElte I. und o Müscher in Lippspringe. Entlassen in den Reg.=Bez. Düsseldorf ist der Lehrer e Franz Nückel in Neuhaus. Gestorben sind der Lehrer im Reichspostgebiet 1913 auf 78 421 965). Auf diesen nach aus An. e. i a 9 Johärnes Stüwer in Garfeln und der Rektor o Richard Kroptz in Büren. Eine Lehrerstelle in Garseln und eine Lehrerstelle in Thune sind zu besetzen. # Eisen, 10. April. Der hiesige Kriegervezein feicrt am Feste Peter und Panl, 29. und 80. Juni, sein diesjähriges Fest in Althergebrachter Weise in den Gartenaulagen des Restaurants J. Beine(Burg Aliso), dem auch die Restauration zum Feste übertragen worden ist G Oetmold, 10. Arril. Gestern vormittag empfing der regierende Fürst im Residenzschloß Professor Bo###e Ebharot=Grunewald, den Preuß.=Geheimen Hofbaurg; Genzmer und den Professor Okko Kuhlmann lottenburg in Audienz. Bodo Ebhardt und Geheimrat Genzmer gelten als Erbauer, Professor Kuhlmann als bauausführender Architelt des neuen Detmolder Hoftheaters. Im Anschluß an die Audienz wurden die Herren zur Familientafel geladen. Mit den Bauarbeiten soll in kürzester Zeit begonnen werden. - Lippstadt, 9. April. Am 31. Mai, 1. und 2. Juni feiert die hiesige Freiw. Feuerwehr ihr 50jähriges Jubelfest, verbunden mit Provinzial=Feuerwehr=Verbandstag und Fest. Schon seit einigen Wochen sind die Kommissionen rege an der Arbeit, um das Fest würdig rerzubereiten. T Gütersloh, 10. Arril. Die diesjährige Frühjahrskonferenz für die Ortsschulinspektionen Gütersloh, Rheda, Friedrichsdorf, Verl, Kaunitz, Versmold, Sende, Schloß Holte und Avenwedde fand gestern unter dem Vorsitz des Herrn Kreisschulinspektors Ries=Wiedenbrück statt. Das Thema für die Lehrprobe lautete: Ein führung in die Flächenmaße. Daran schloß sich ein Vorrag über die methodische Anleitung zum neuen Rechennuche, das Herrn Kreisschulinspektor Ries zum Verfasser hat. Das vorzügliche Rechenwerk ist aus langjähriger Praktischer Tätigkeit und eigener Erfahrung hervorgegangen und genau nach dem bekannten Ministerialerlaß vom 31. Januar 1908 ausgearbeitet, und zwar eigens für für die Provinz Westfalen. Das Rechenwerk hat überal! da, wo es bereits eingeführt wurde, günstige Aufnahme gesunden. 7 Herford, 10. Axril. Hier wurde ein rumänischer Deserteur in Schutzhaft genommen, der vo lig mittellos bei einem Landwirt in der Umgebung Unterkunft suchte. Der Mann trug eine Uriform, die er soweit als möglich unkenntlich gemacht hatte. Rheda, 10. Axril. Gestern wurde der Schulamtsbewerber Franke durch den Ortsschulinspektor Herrn Pfarrer Hagemann und Herrn Bürgermeister SchulteMönting in sein Amt eingeführt. An der kath. Schule wirken jetzt 5 Lehrer und 3 Lehrerinnen. Die Schulneulinge betrug in diesem Jahre 69. in Rheda Zahl der Schwester Aloysiana, im Besitze des Eisernen Kreuzes ist. Sie erhielt diese Auszeichnung für ihre aufopfernde Tätigkeit als Krankenpflegerin auf den Schlachtfeldern Frankreichs 1870. s Oberlirchen(Amt Schmallenberg), 10. April. Das Besitztum des Gymnasialoberlehrers a. D. Wilhelm Kemper, die sogenannte Klause bei Lengenbeck, ist kürzlich durch Kauf in das Eigentum des Landwirts Heinrich Oberlehrer Ke tätig war seinem Ueber und errichtete in eingesäumt von hohem Aus dem Sauerlande. 0 Brilon, 9. April. Gestern wurde in der Gymnasialkirche die neue Orgel, die Herr Professor Wesmöller bei seinem Uebertritt in den Ruhestand gestiftet hat, zum ersten Male in Benutzung genommen. Die Abnahme der Orgel durch Herrn Domvikar Cordes aus Paderborn ergab, daß die Orgelbauanstalt Feith in Paderborn eine vorzügliche Leistung vollbracht hat. Brilon. 10. April. In der vergangenen Nacht ist im ganzen Sauerlande ein potzlicher Witterungsumschlag eingetreten. In den höhergelegenen Gegenden gehen seit Stunden ununterbrochen starke Schneemassen nieder. Die Temperatur ist unter Null gesunken. Die reichen Blütenansätze der Obstbäume haben stark gelitten. Aus dem Sauerlande, 10. Axril. Ueber den Entwurf eines Ruhrreinhaltungsgesetzes, das vor einigen Tagen dem Landtag zur Besoldung vorgelegt ist, fand in Altena im Sitzungssaal der Handelskammer eine Besprechung statt, an der Vertreter der Handelssammern und zahlreiche Industrielle aus den Bezirken Arnsberg, Elberfeld, Hagen, Iserlohn, Lüdenscheid und Altena teilnahmen. Generaldirektor Ashoff=Altena, der die Interessen der Industrien an den Nebenflüssen der Ruhr bereits mehrfach vertreten hat, führte den Vorsitz. Syndikus Dr. Marx=Altena legte die Grundzüge des Gesetzentwurfs und seine Bedeutung für die verschmutzenden Industrien dar und empfahl zum Schlusse, rasch: und kraftvolle Geltendmachung der Interessen der Industrie. Im Verlaufe der interessanten Verhandlungen wurde einmütig die Forderung erhoben, daß sich die Pflichtarbeiten der zu bildenden Genossenschaft auf die Reinhaltung der Puhr und ihrer Nebenflüsse im„Maße des Gemeinnützigen“ beschränken, und oaß auch landwirtschaftliche Unternehmungen und Anlagen der Provinzialverwaltung, die Schmutzwässer in die Flüsse einleiten, zu den Kosten beitragen müssen. Nach dem Entwurf sollen die im Ruhrtalsterrenverein zusammengeschlossenen Wasserwerke, die Ruhrwasser zu Trinkzwecken entnehmen, ein Drittel zu den Kosten für die Herstellung, die Unterhaltung und den Betrieb der Reinigungsanlagen beitragen. Es wird gefordert, daß der Ruhrtalsperrenverein ein Drittel zu den Kosten aller genossenschaftlichen Anlagen, nicht nur der Reinigungsanlagen, beitragen soll. Ferner wird die Aufstellung eines Planes gefordert, dem die erforderlichen Zeichnungen und Erläuterungen, sowie ein Kostenauschlag des Unternehmens zu Grunde zu legen sind. * Möhnetalsperre bei Günne, 10. April. Die Ausschachtungsarbeiten am Ausgleichsweiher Möhnetalsperre schreiten rüstig fort. Es werden täglich etwa 1200 Kubi'meter Erde ausgebaggert. Im ganzen sind ungefähr 130000 Kubikmeter auszuschachten. Die ausgehobene Erde wird teils zu dem rings den Teich umgebenden Damme, teils zum Zuschütten des sogenannten Mühlenkolks und teils zur Planierung, beziehungsweise Verbesserung der rechts vom Brüningser Wege gelegenen Hude verwandt. Im alten Mühlengraben gedenkt Gutsbesitzer Schulte=Günne einige kleine Forellenteiche anzulegen. Meschede, 10. April. Der im vorigen Jahre gegründete Verband der Bienenzuchtvereine im Kreise Meschede hielt im Bröggerschen Saale zu Fretter seine Generalversammlung ab. Der Verband weis eine gute Entwicklung auf. er zählt in fünf Ortsvereinen 175 Mitglieder. Die Anfang September v. J. in Fredeburg veranstaltete Verbandsausstellung erweckte großes Interesse und nahm einen befriedigenden Verlauf. Im Juli d. J. wird in Eslohe ein Kursus für Königinnenzucht abgehalten werden. Der Vortrag von Gödde=Hegge bei Meschede über„Frühjahrsarbeiten auf dem Bienenstande“ war das Ergebnis langjähriger Erfahrungen und fand bei allen Zuhörern große Anerkennung. Es wäre zu wünschen, daß die Bienenzucht im Kreise Meschede immer mehr Freunde und Förderer fände. Auf der diesjährigen Generalversammlung des Westfälischen Provinzial=Hauptvereins für Bienenzucht wird der Kreisverband Meschede durch ein Mitglied des Ortsvereins für Meschede vertreten sein. Welschenennest. 10. April. Der hiesige Bahnhof erfährt eine erhehliche Veränderung. Gegenwärtig wird eine Unterführung angelegt: das alte Stationsgebäude macht einem neuen, das außer den Dienit= und Warteräumen noch zwei Wohnungen enthalten wird. Platz. Für den Umbau des Bahnhofsgeländes wird eine ganz bedeutende Summe aufgewandt. Mühlheim(Möhne), 10. April. Kürzlich ging durch die Zeitungen die Nachricht. Frau Pauline Hitzfeld, die Witwe eines Notars in Eßlingen a. R., sei die letzte Inhaberin des Eisernen Kreuzes. Demgegenüber kann aber berichtigend mitgetcilt werden, daß auch noch die zeitige Oberin des hiesigen Franziskanerinnenklosters, Oberkirchen übergegangen. früher lange Jahre im Osten # gebürtig. Er zog nach estand nach seiner Heimat auf hohern Bergesrücken, aldbestand mit herrlichem Ausblick auf die weitere Umgebung. ein Blockhaus, das ihm als Wohnung diente. Die innere Einrichtung des Hauses und die Anlagen in dessen Nähe(kapellenartiger Anbau mit Altar und Glocke, Fischteiche 2c.) waren ganz nach dem Geschmack ihres Erbauers hergestellt. An den Blockhause stehen die sinnigen Worte: Beatu sollludo, sola beatitudo(Glückliche Einsamteit, einzige Glückseligkeit). Oberveischede bei Helden, 10. April. Im Marien= hospital auf dem Venusberge bei Bonn starb gestern an den Folgen eines Hersleidens Herr Ortsvorsteher Sangermann von hier. Der Verstorbene, das Muster eines christlichen Mannes und biederen Sauerländers, hat sich um unseren Ort große Verdienste erworben. Ganz besonders entfaltete er eine aufopfernde Tätigkeit für die Errichutng einer kirchlichen Filialgemeinde für unsere Ortschaft und vornehmlich ihm ist es zu verdanken, daß das Ziel erreicht wurde. Seit Bestehen unserer Filialgemeinde gehörte er dem Vor stande an. Die Gemeinde Oberreischede wird ihrem Mitbegründer und eifrigen Förderer ein dantbares Andenken bewahren. — Arnsberg, 10. Axril. Nachdem der Regierungspräsident in Arnsberg bereits unterm 22. Dezember 1911 an einzelnen Bahnstrecken des Bezirkes die Reklame verboten hatte, ist jetzt durch eine neue Verordnung der ganze Regierungsbezirk— mit Ausnahme des rein industriellen Teiles in der Nordwestecke— unter den Schutz des Gesetzes gegen die Verunstaltung landschaftlich hervorragender Gegenden gestellt worden. Demgemäß ist die Anbringung solcher Reklameschilder und sonstiger Aufschriften und Abbildungen, die das Landschaftsbild verunzieren, außerhalb der geschlossenen Ortschaften auf beiden Seiten der Eisenbahnstrecken bis zu einer Entfernung von 500 Meter vom Bahnkörper verboten, desgleichen auf beiden Sciten der Ruhr unterhalb der Stadt Witten bis zu einer Entfernung von 500 Meter vom Flußufer, soweit dieses Gelände in den Regierungsbezirk Arnsberg fallt. Bestehende Anlagen der bezeichneten Art sind, soweit sie bisher schon verboten waren, sofort, im übrigen bis zum 1. Juli d. Is. zu beseitigen. Aus den Provinzen. J Arolsen, 10. April. Die Aerzte der Fürstentümer Waldeck—Pyrmont erstreben seit langem die Schaffung einer Standesvertretung, da jedoch die der Aerzte zur Bildung einer Landesorganisation zu gering ist, so suchte man sich einer benachbarten Stundesorganisation anzuschließen. Runmehr wurd: de: Anschluß der Waldeck'schen Aerzte durch Staatsvertrag zwischen Preußen und Waldeck vom 24./25. Oktober 1912 vollzogen und durch Waldeck'sches Gesetz vom 9. Januar 1913 die preußischen Verordnungen und Gesetze über die urztlichen Standesvertretungen und das Umlagerecht der Aerztekammer Hessen=Nassau auch auf die in Waldeck—Pyrmont wohnhaften Aerzte ausgedehnt. Letzterc üben ihr Wahlrecht im Regierungsbezirk Cassel aus. Bielefeld, 10. April.(Strafkammer.. Der 16jährige Arbeiter Conrad T. von Liemke, der am 8 Oktober v. Is. vom Schöffengericht zu Dellbrück wegen Diebstahls und Unterschlagung zu einer Woche Gefängnis diese Strafe noch nicht verbüßt hat, der Nacht zum 8. Juni v. Is. zu Würsten in einen Beutel mit verurteilt ist und war angeklagt, in Liemke dem Former Werte von 30 Mark gestohlen zu haben. Der Angeflagte gab einen einfahen Diebsrahl zu, bestritt aber, eingestiegen zu sein. Der Gerichtshof nahm einfachen Diebstahl an und verurteilte den Angeklagten einschließlich den noch zu verbüßenden Strafe zu einer Gesamtstrafe von 3 Wochen Gefängnis. — Hamm, 10. April. Eine neue Millionenvorlage beschäftigte gestern abend die städtischen Be hörden in einer gemeinschaftlichen Sitzung. Es handel: sich um das Kanalisationsprojekt für die Stadt Hamm. In der Westenvorstadt soll zwischen der Lippe und dem neuen Lippekanal eine große Zentraltläranlag: angelegt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2090000 Mk. Mit dem Bau soll noch in diesem Sommer begonnen werden. Die Vorlage steht in Zu sammenhang mit den durch den Bau des Lippescitentanals in Hamm hervorgerufenen großen Veränderungen. Dortmund, 10. Axril. Am Montag starb hier der Kirchenmaler Johannes Hofsmann, der weit über seine Heimat hinaus Denkmale seiner schaffenden Kunst hinterlassen hat. Viele Kirchen, darunter mächtige Dome, verdanken ihren Wandschmuck seiner künstlerischen Hand. So sind die hiesige Reinoldikirche, viele Kirchen der alten Hausastadt Soest u. a. m. durch ihn in der alten Malerei wieder neu erstanden und belebt. Der Verstorbene hatte lange Jahre seinen Wohnsis in der Stadt Werl, Im Alter zog er sich zurück und wolmte bei seinen Kindern hier. Maler Hoffmann war ein tiefgläubiger Christ; er war ein gern gesehener Gast, ein interessanter Erzähler; besonders leuchtete sein Auge, wenn er von dem Werdegang seiner künstlerischen Tätigkeit reden konnte. Sein letztes Ruherlätzchen chält er auf seinen Wunsch in der alten Marienstadt. Werl, wo er den größten Teil seines Lebens zugebracht hat. R. i. p. * Münster i. W., 10. Aprik. Gestern nachmittag wurde ein etwa 18jähriger Bursche im Postgebäude von der Polizei festgenommen, als er mit einer gefalschten Postanweisung einige hundert Mark erhoben hatte. Der Bursche machte sich durch allzu schnellee Verschwinden verdüchtig. Ein Postbeamter verfolgte ihn sofort und nahm ihn fest. ∆ Münster i. W., 10. Arril. Die Stadlverordneten beschlossen gestern, den Vertrag mit der Haftrflichtgesellschaft deutscher Straßen= und Kleinbahnen, Berlin, aufzulösen ur“ im Betrieb der städtischen Straßenbahn die Selbstversicherung einzuführen. Infolge erheblicher Ersatzleistungen in den Großstäoten und im Industriegebiet, entstanden aus großeren Unfaltereignissen, ist die Umlage erheblich gestiegen. So hat Münster in der Zeit des etwa 10jährigen Bestehens der Straßenbahn etwa 58 500 Mk. an die Hastpflichtversicherung bezahlt, denen eine Inanstruchnahme von nur insgesamt 5500 Mark gegenübersteht. Die Umloge betrug im Jahre 1907 26,48 Mt. bei 1000 Mk. Beuttoeinnahme. Das Deckungskapital für die beschlossene Selbstversicherung solt durch Rücklage von zunächst 10 Mk. pro 1000 Mk. Bruttoeinnahme beschafft werden. * Vellern, 10. April. Unzer Dorschen wurde gestern mittag von einer Feuersbiunst betroffen, dem vier Wohnhäuser zum Opfer sielen. Die Dorsspritze und die um Amte Beckum gehörige Loschabteilung war zur Hilfe herbeigeeilt. Bieh und Mobiliar ist fast vollstandig gerettet. Das Feuer soll in einem Stullgevaugwgebrochen sein. Der Schaden wird größtenei Versicherung gedeckt. fe * Bevorzugter, * IIEEI. uplamt ein. Zur Hebung der matetiellen Ahrer ist in letzter Zeit viel geschehen. Wir Marke:sahin wirken, daß die Berufsfreudigkeit 2 Borken. 10. Aprik. Im benachbarten Suderwick brach in dem Anwesen des Landwirtes Hermes gestern früh rlötzlich Großfeuer aus. In kurzer Zeit waren was Wohnhaus und die Stallungen nebst Scheune vernichtet. Ein etwa 30jähriger Knecht kam bei Rettungsarbeiten in den Flammen um. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Vom Eid##selde, 10. April? Die elektrische Ueberlandzentrale zu Rühlhausen hat an ihr Netz 7 Elettrezitätsbezugsgenossenschaften ungeschlossen. Zurzeit sind in den verschiedenen Orten etwa 30 mechunische Webstühle im Betrieb, die durch Elektromotoren angetrieben wer den. Im ganzen sind jetzt 52 Orte(einschl. Domänen un Rittergüter) angeschlossen. Emden, 10. April. Der hiesige Beamten Bau= und Wohnungsverein, der bereits annähernd eine halbe Million in Häusergrundstücken an gelegt hat, beabsichtigt infolge augenblicklicher Wohnungs not, an den Bau von Ein- und Zweifamilierwohnungen heranugehen.— Die hiesige Bäckerinnung hat zwecks wei terei Ausdehnung der Sonntagsruhe den Sonntags verkauf am wachmittag eingestellt.— Bei Weener stürzte ein 61 jähriger Kutscher vom Wagen und starb an den sich zugezogenen Verletzungen.— In Steen felderfeld brannte die Besitzung des Kolonisten Spieker mit allem Inventar nieder. Handels= u. Verkehrs=Nachrichten: Amerikanischer Saatenstand und Ernteschätzung. Das Ackerbaubüro schätzt den allgemeinen Durchschnittsstand von Winterweizen auf 91,6 Prozent gegen 93,2 Prozent am 1. Oczember 1912 und 80,6 Prozent zur gleichen Zeit des Vorjahres. Der Ertrag wird seitens des Statistikers der Newyorker Produktenbörse auf 557 600000 Bushels ungegeben gegen 166 373000 Bushels am 1. Dezember 19: Der atlgemeine Durchschnittsstand von Winterrongen beläuft sich auf 89,3 Prozent gegen 93,5 Prozent um 1. Dezember 1912 und 87,9 Prozent im Vorjahre. der Erllag dürfte nach Schätzung des Statistikers der Newyorker Produktenbörse 38 365000 Bushels ergeben gegen 34446000 Bushels am 1. Dezember 1912. Vollversteigerung. Auf den in Roubaix er orrneten Wollanktionen erzielten Merinos und feine Croßbrene, ebenso weiße Fäden 5 Prozent höhere Preise als un der letzten Austion, für andere Sorten waren die Notierungen fest behauptet Taatenstand in Rußland. Der Kaiserliche General konmt in Odessa berichtet unterm 1. April: Während des Nonate März herrschte im Konsulatsbezirk im allgemeinen milde Witterung mit geringfügigen Niederschlägen vor: in ner letzten Periode sind kalte Nächte eingetreten. Darüber, wie die Wintersaaten den im allgemeinen schneelosen Winter überstanden haben, läßt sich bisher ein Urteil nicht fällen. Fast durchweg herrscht die Ansicht, daß der Winter den Saaten nicht geschadet hat. A.=G. für Rheinisch=Westfälische Zement=Indurstie zu Beckum. Das Erträgnis des abgelaufenen Geschäfts jahres hat dem Geschäftsberichte zufolge die daraus ge knüpften Hoffnungen voll erfüllt. Nach Abschreibung von 130 663 Mt.(135 273 Mk.) und einschließlich des Vortrags in Höhe von 78518 Mt.(78373 Mt.) ergib: sich ein Reingewinn von 244337 Mt.(196210 Mk.), aus welchem u. a. eine Dividende von 10 Prozent#8 Prozent) zur Ausschüttung gebracht werden soll, während für den Vortrag 87 796 Mk.(78518 Mk.) per bleiben. Erhöhung von Petroleumpreisen. Die Deutsche Pe troleum=Verkaufs=Gesellschaft, welcher die Deutsche Bank nahesteht, hat in den Städten Essen, Dortmund, Münster, Bremen, Hamburg, Hannover, Stettin, Breslau, Magdeburg, Lübeck, Dresden, München und Leipzig den Pe troleumpreis um ¼ Pfennig das Liter erhöht. Kurzer Getreide=Wochenbericht der Preisberichtstelle des Deutschen Landwirtschaftsrats(vom 1. bis 7. Axril 1913). In Uebereinstimmung mit den Mitteilungen der Preisberichtstelle konstatieren die amtlichen Stellen im allgemeinen eine befriedigende Ueberwinterung der Saaten. Zwar ist ein großer Teil der Pflanzen wegen später Bestellung noch schwach entwickelt und die ziffermäßige Begutachtung daher ungünstiger ausgefallen als um die gleiche Zeit des Vorjahres, indes hat das in letzter Zeit herrschende schöne Frühjahrswetter schon viel gebessert. Die Landwirte sind jetzt vollauf mit der Feldbestellung beschäftigt, und die Folge davon ist, daß das Angebot allgemein stark nachgelassen hat. Lag schon darin eine Stütze für die Preise, so nahm der Markt im weiteren Verlaufe eine um so festere Haltung an, als die rege Nachfrage für Weizen am Weltmarkt die Export länder zur Erhöhung ihrer Preisansprüche veranlaßtte. Argentinien hat für seinen neuerdings geringer geschätzten Ueberschuß vielseitigen Absatz, da Westeuropa sich sehr aufnahmefähig zeigt, Rußland aber nach wie vor mit Offerten fehlt. Neuere Nachrichten aus Indien lauten nicht günstig, und für das zurückhaltende australische Angebot bekundet England umsomehr Kauflust, als das Festland andauernd viel Ware ablenkt. Zu der festen Haltung Amerikas trugen neben gutem Exportabzug auch Klagen über die Saaten und eine niedrige Schätzung des Statistikers Snow bei. n Deutschland besteht für Weizen andauernd gute Ver wendung zum Export, während sich gleichzeitig mehr Kauflust für fremden Weizen kundgibt. Nach beiden Richtungen entwickelte sich in der Berichtswoche ein ziemlich lebhafter Verkehr, und im Lieferungsgeschäft erfolgten Deckungen per Mai und Käufe per Juli, so daß die Preise seit Dienstag um 3½ bis 3¾ Mk. abziehen konnten. Roggen war anfangs infolge schleppenden Absatzes und unter dem Eindruck des großen Berliner Lag rbestandes matt, doch bewirkte später schwaches Inlandsangebot bei vermehrter Exportnachfrage Deckungen und Käufe, sodaß gegenüber dem niedrigsten Stande der Woche ein Preisfortschritt von 2¾ bis 3¼ Mk. festzustellen ist. Auch für Hafer lam im Laufe der Woche eine festere Stellung zum Durchbruch. Da gute Sorten wenig offeriert und vom Export aufgenommen werden, wendet sich das Interesse den bisher vernachlässigten mittleren Qualitäten zu. Aber auch in diesen hat das Angebot nachgelassen. Im Lieferungsgeschäft erfolgten im Zusammenhange mit Verkäufen von argentinischem Hafer nach dem Balkan Deckungen. Russische Ftutergerste blieb vernachlässigt bei 1—1½ Mk. ermäßigten Forderungen. Mais war wenig verändert, das Geschäft darin still. Für inl. Getreide stellten sich die Preise am letzten Markttage wie folgt: handlungen über die I####sch=bulgarische Grenze 4 izunehmen. 2. Die Entscheidung des Schicksals der ägäischen nseln,po *, wird Zentt lbüro der. Kgl. Eis.=Direktion Fassel, 4. 5. 11 bezw. 12½ Uhr vorm.(à 0,50). 13, Auf Radseuren haben sich zahlreiche Fahrer gewöhnk, Wyberl=Tabletten mitzunehmen. Die staubige Luft, das rasche Atmen greift die Kehle an, sie wird trochen, der Hals rauh und die Stimmle heiser, besonders wenn man sich noch von der Fahrt erhitzt dem Zuge ausgesetzt hat. Dann wirken ein paar Wybert=Tabletten Wunder: wie sie im Munde zergehen, lindern sie die Heiserkeit und schaffen einen freien Hals. Der Preis ist in allen Apotheken und Drogerien 1 Mark pro Schachtel. Niederlagen in Paderborn: in allen Apotheken u. in de: Rosen=Drogerie, Westfalia=Drogerie, Drogerie Werner; in Lippspringe: Drogerie v. F. Scholten; in Neuhaus: Adler= Apotheke: in Steinheim: Markt=Drogerie; in Warburg: Hirsch=Apotheke. Weltmarktpreise: Weizen: Berlin Mai 210,50(+ 1,75), Pest April 1-6.75(+ 1,35), Paris April 231.15(+ 0.40), Liverpool Mai 168.75(+ 2.75), Chicago Mai 141,40(+ 3,05). Roggen: Berlin Mai 170,00(+ 1.50). Hafer: Berlin Mai 167.75(+ 1.75). Futtergerste: frei Hamburg unverzollt schwim. 134,00(— 1,00). Mais: La Plata ichwmm. 114.50(— 0,00), Mai Juni 111,50(+ 1.00: Mixed: März April 167,00(+ 1,90) Mark. = Dinslaken, 7. April.(Amtlicher Marktbericht.) Zum heutigen Zuchtviehmarkt waren insgesamt 713 Stück Rindvieh, 3 Kälber, 0 Fohlen, 0 Schaf aufgetrieben. Die Preise stellten sich wie folgt: A. Kühe: 1. Qual. 600—700 M, einzelne höher, 2. Qual. 400—570 M, 3 Qual. 330—465#, tragende Rinder 240—525 K. — Stiere: 180—390 J. Geschäft mittelmäßig. Markt geräumt. — Der nächste Zuchtviehmarkt findet am 21. 4. 13, der Schweinemarkt am 22. 4. 13 statt. Verdingungen. Zur Erweiterung der Bahnhofsanlagen in Niederfischbach und Freudenberg, ca. 5200 Kubikmeter Bodenabtrag und Gleisarbeiten in Niederfischbach und 4500 Kubikmeter Bodenauftrag in Freudenberg in einem Lose. Kgl. Eis.=Betriebsamt in Alve i. W. 16. 4. 13, 11½ Uhr vorm.(1,50).— Werksta„aterialien a) Treibriemenleder, b) Filzringe, Pappe, Schi#######l erc. eschäftliches. Beweisen ist besser als behaupten. Jeder Kaufmann lobt seine Ware. Am Käufer aber liegt es, zu prüfen, ob sie wirklich preiswert sei. Namentlich ist ein richtiges Urteil beim Einkauf von Nahrungsmitteln von großem Wert, weil damit unser leibliches Wahl zusammenhängt. Niemand sollte daher die geringe Mühe'scheuen, zwischen täglichen Konsumartikeln verschiedener Herkunft eine Vergleichsprobe anzustellen. So z. B. ist es wichtig, sich zu überzeugen, daß Maggi's Bouillon=Würfel nach wie vor die besten sind. Die Firma Maggi ladet selbst zu Vergleichsproben ein; denn sie hat von jeher dem Grundsatz gehuldigt:„Beweisen ist besser als behaupten“. Ein Monument deutscher Industrie. Die Freude des Menschen am Tabakgenuß besteht seit Jahrhunderten bis heute ungeschmälert fort, und nichts auf der Welt wird imstande sein, diese gewaltigste und verbreitetste aller Volkssitten je einzudämmen, geschweige denn zu unterdrücken. Im Gegensatz hierzu hat aber die Form des Rauchobjektes so mancherlei Wandlung erfahren, Wandlungen, wie sie eben der Zeitgeist notwendigerweise im Gefolge hat. Gegenwärtig herrscht die Cigarette. Kleiner, eleganter, milder und billiger als die Cigarre, hat sie diese schnell besiegt und eine Industrie herangebildet, die an Rapidität des Aufschwunges ihresgleichen sucht. Der Aufschwung wird am besten dadurch illustriert, daß die größte deutsche Cigarettenfabrik Georg A. Jasmatzi Akt.=Ges. in Dresden, ihrem alten Etablissement einen Neubau angeschlossen hat, der mehr als 25000 Quadratmeter Nutzfläche einnimmt, davon allein ca. 11000 Quadratmeter für Zollager an Rohtabak. In den gesamten Anlagen werden durch ein Heer von Arbeitern mit ca. 260 verschiedenen Maschinen täglich bis zu 7 Millionen Cigaretten hergestellt, was nicht nur die heutige Bedeutung der Cigaretten=Industrie illustriert, sondern auch als ein Beweis der Beliehtheit der Jasmatzi=Cigaretten gelten kann. Die beliebtesten, altbekannten Fabrikate dieser Firma sind die Qualitätsmarken „Unsere Marine"(2 Pfg.), Jasmatzi=Dubec(2½ Pfg.) und Elmas(3—5 Pfg.). Regierungsbezirk Arnsberg Stadtforst Brilon. Nachstehendes während des laufenden Wirtschaftsjahres gefälltes Nutzholz soll auf dem Submissionswege verkauft werden: Holzart Fichten Eichen Die verschlossenen Gebote, die pro tm jeder Klasse für jedes Los besonders abzugeben sind, müssen mit der Aufschrift„Nutzholz Verkauf" bis zum 30. April d. Is. an den Unterzeichneten eingereicht sein. Oeffnung derselben auf dem Bürgermeisteramte am 30. April, vormittags 11 Uhr im Beisein etwa anwesender Bieter. Später eingehende Gebote finden keine Berücksichtigung. Verkaufsbedingungen, denen sich die Bieter zu unterwerfen haben, sind von der Oberförsterei Brilon zu beziehen, desgleichen die Aufmaßlisten gegen Erstattung der üblichen Schreibgebühren. Die Forstschutzbeamten zeigen das Holz nach vorheriger Anmeldung vor. Ex72 Der Magistrat der Stadt Brilon i. Westf. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Landwirts Theodor Schnelle zu Mönninghausen sind in: Anschluß an den Prüfungstermin vom 23. April d. I., vormittags 9 Uhr noch folgende Punkte auf die Ta gesordnung gesetzt: 1. Besprechung über die von dem Gemeinschuldner übernommene Bürgschaft. 2. Eventuell Beschluß über die Einstellung des Konkursverfahrens. Geseke, den 9. April 1913. Umtsgericht. In das Genossenschaftsregister(Nr. 15) ist bei dem „Konsumverein für Westheim und Umgegend“ zu Westheim heute folgendes eingetragen: „An Stelle der ausgeschie denen Vorstandsmitglieder Wilhelm Köster, Heinrich Aß muth und Johann Aßmuth wurden in der Generalversammlung vom 16. März 1913 gewählt: Steinbrucharbeiter Friedrich Mühlenkamp zum Vorsitzenden. Bahnarbeiter Wilhelm Garbes zum stellvertretenden Vorsitzenden und Josef Kloppenburg Za als Ersatz auf 2 Jahre, sämtlich zu Westheim. Warburg, 4. April 1913. Königliches Amtsgericht. Die Erd=, Fels= u. Maurer Arbeiten(ausschließlich Materiallieferung) zur Verlängerung des Stumpfgleises auf Bahnhof. Mesnghausen, umfassend rd. 1200 cbm Erd= und Felsmassen, rd. 320 chm Bruchsteinmauerwerk der Stützmauer, sollen öffentlich ver geben werden. J32a Angebote sind bis zum Ver dingungstermin Freitag, den 25. April 1913, vormittags 11½ Uhr vortofrei einzureichen. Zuschlagsfrist 3 Wochen. Ausführungsfrist 8 Wochen. Angebotshefte und Zeichnung liegen hier zur Einsicht nahme aus, erstere können auch, soweit der Vorrat reicht, gegen portofreie Einsendung von 1.20 Mk. in bar(kein Bestellgeld) bezogen werden. Warburg, den 6. April 1913. Kgl. Eisenbahn=Betriebsamt. Kleines Heidegut (Brockhof) von 36 Morgen, fruchtbarer Sandboden im Kreise Paderborn, nahe der Eisenbahnstation, zur Ansiedelung geeignet, im ganzen oder in einzelnen Teilen zu verkaufen. Kleine Anzahlung. Rendant Kleine, Paderborn. Reitpferd, engl. Voll blut= Stute, 9jähr., umständehalber sofort billig zu verkaufen durch A. Hilgers, Iserlohn, Telephon No. 23. Aufgebot. 311 Es werden aufgeboten auf Antrag 1. des Handelsmanns Karl Krücker zu Himmighausen; 2. des Zieglers Konrad Kleine zu Erpentrup; 3. der Ehefrau Landwirt Johann Breker, Therese geb. Dudenhausen zu Pömbsen; 4. des Stellmachers Konrad Kleine zu Oeynhausen; 5. des Ackerwirts August Sondermann zu Himmighausen: l. Folgende Hypothekenposten: die im Grundbuch von Himmighausen Band 3 Blatt 14 Abteilung Ill Nr. 1 eingetragenen 33 Taler 10 Silbergroschen 6 Pfg. für Alexander Emmerich zu Ottenhausen mit 5% Zinsen laut Urkunde vom 18. Februar 1846; zu 2. die im Grundbuch von Erpentrup Band 2 Blatt 10 Abteilung IlI Nr. 2 eingetragenen 150 Taler Abfindung für die Geschwister Ferdinand und Franz Anton Goeke und 10 Taler Lehrgeld für Franz Anton Goeke aus der Schichtung vom 10: Oktober 1835; 16. Dezember zu 3. die im Grundbuche von Pömbsen Band 6 Blatt 73 Abteilung IlI Nr. 1 eingetragenen 11 Taler rückständiges Kaufgeld nebst 5% Zinsen laut Erkenntnis vom 23. Auaust 1832 und Ueberweisung vom 20. August 1841 für Arnold Alroggen zu Pömbsen. II. Folgende Hypothekenbriefe: zu 4. der aus der Schuldurkunde vom 8. Februar 1854 und dem Hypothekenbuchsauszuge vom 9. Februar 1854 bestehende Hypothekenbriek über das in Band 3 Blatt 27 Oeynhausen Abteilung IlI Nr. 1 für die Kreisspar= kasse zu Brakel eingetragene Darlehn von 30 Taler; zu 5. das aus der Schuldurkunde vom 6. Oktober 1750 und dem Hypothekenbuchsauszuge vom 9. Juli 1842 bestehende Hypothekeninstrument über die in Band 3 Blatt 12 Himmighausen, Abteilung III Nr. 1 für die Pastorat zu Sandebeck ein getragenen 20 Taler. Die Rechtsnachfolger der unter I 1, 2, 3 genannten Hypothekengläubiger werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 11. Juni 1913 vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls ihre Ausschließung erfolgen wird. Die Inhaber der unter II 4, 5 genannten Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. September 1913 vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Nieheim, den 7. April 1913. Königliches Amtsgericht. HolzverkaufsBekanntmachung. m Montag, den derlpril 1915, von vormittesc 9 Uhr ab sollen in dem Forste des Rittergutes Eggeringhausen, Schlag Appelhöhe und Bruch, nachstehende Hölzer öffentlich meistbietend verkauft werden: 50 rm starkes Eichenschlagholz(Riegelpfosten enthaltend), 9 Buchennutzstämme mit 10 fm Inhalt, 44 rm Buchen=Scheite und Knüppel. ein Posten Lärchen und Fichten(leichteres Bauholz u. Stangen), 30 Haufen Erbsenruten. Versammlungsort: Gastwirtschaft Witwe Menke=Mannuke in Mellrich, ½9 Uhr vormittags. Rolla Eggeringhausen. den 2. April 1913. Freiherrlich v. Fürstenbergsche Neuteiverwaltung Eggeringhausen. Samstag, den 12. April 1913, vormittags 10 Uhr anfangend, werde ich auf dem Hofe in der Theodorstr. 5a 1 großen Posten eichene Balken, mehrere Haufen Brennholz, 1 Partie Fenster und Türen, 5 T=Eisen, 1 große Bretterbude, 1 Ofen usw. öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkaufen. Die eichenen Balken sind sehr gut erhalten. 026a Theodor Beckers, beeid. Auktionator. Verdingung. Der Bedarf an Materialien bester Sorte zur Herstellung von Eierzwieback, als ungefähr: 60000 Stück frische Eier im Durchschnitts=Gewicht von 50 g per Stück, 1150 kg Kartoffelmehl, 1150 kg Zucker, feinkörnig, 144 kg Hefe, täglich frisch, 3200 kg Gewürz und 13K!„Vollmilch, täglich frisch. soll am 14. 4. 15, vormittags 10 Uhr in unserem Gschäftszimmer, Bahnhofstraße 6; verdungen werden. 03437 Versiegelte, mit der Aufschrift„Verdingung von Zwiebacksmaterialien“ verseiene Angebote sind bis zum genannten Zeitpunkte im diess. Geschäftszimmer einzureichen. Lieferungsbedingungen liegen ebendaselbst aus, können auch gegen Einsendung der Selbstkosten verabfolgt werden. Proviantamt Paderborn. 1¼ Jahr alte, ZuchtGn bullen bester Abstammung hat abzugeben 16260 Förster, Salzkotten. Drei schöne. rotbunte Hochedler, englischer schwarzbr. Wallach, 7—8jährig, 1,71 m, mit wunderschönen Gängen, eisernes Pferd(3 Jahre zu jedem Dienst geritten), wegen geringen Atemfehlers, der durch Drüse entstanden und eventl. wieder verschwinden kann, für 750 Mk. verkäuflich. Frhr. v. d. Horst, Oberleutnant im Hus.=Regt. 8, Paderborn. Selbsthülfe=Verkauf. Samstag, den 12. April 1913, mittags 12 Uhr verkaufe ich an der Wirtschaft Lohmann, Bahnhofstraße Nr. 14 in Paderborn, eine tragende rote für Rechnung dessen, den es angeht, öffentlich meistbietend gegen bar. 0176 Christian Buschhorn, beeideter Versteigerer. Habe zum Mitweiden noch Platz für einige Fohlen und Rinder. Gutsbesitzer Joh. Schäfers, Riesel. Kreis Hörter. Wer sofort Geld sucht, auch auf Ratenrückzahlung, Schuldsch., Wechsel, Möbel, Police, Hypoth., schreibe an Josef Dahmen, Köln-Nippes. Reelle Bedienung. Kinderund Sport=Wagen billigst zu verkaufen.(93388a Schäfergasse 1. Zwangs= Versteigerung. Am Samstaa. 12. d. Mis., nochmittags 2½ Uhr werde ich in Ahden an der Wirtschaft Schlüter 1 Rind(trag.) und 2kleine Schweine öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern. Büren, den 9. April 1913. Schwarz, Gerichtsvollzieher in Büren. Zwangs= Versteigerung. Montag. den 14. d. Mts., nachmittags 1 Uhr verstei gere ich bei meinem Geschäftslokal(Ostmauer 2) in Geseke eine fast neue Schießbude (9 X 6 m) öffentlich meistbietend gegen bar. Besichtigung(voraussicht lich aufgestellt) von 12¼ U, ab. Ballhausen. Gerichtsvollz. In kl. Landstädtchen ist Lokal zu vermieten, passend für Buchbinder, da keiner am Platze. Meldungen unter Nr. an die Geschäftsst. d. Bl. 8350 kartoffeln Paulsens und Frühe Rosen hat abzugeben 1621 Gut Rosenkranz bei Paderborn. Mantel von 2,50 Mark an, Schläuche von 2,00 Mk. an. Stets frische Ware. Josef Kruse, Bahnhofstraße 15. Betten=Industrie Mar Goldstein, Padervorn, Westernstraße. Große Betten 20 Ml. (Oberbett, Unterbett, 2 Kissen] mit doppelt gereinigten neuen Bettfedern. Bessere Betten 23, 28, 32, 40 Mark. Aussteuer=u. Hotelbetten schlicht, rot, in 1½schläfig 44, 54, 63, 75, 85 Mark. in Lschläfig 46. 52, 63, 75, 85, 100 Mk. Holzbettstellen 1 26. 22, 18, 16½, 14½ Eisenbettstellen 22, 16½, 12½, 8½ O. Waschtische 12 32, 26, 22 10.4 Nachtspinde 250 20, 15, 12 O. *