für Dorsten Herrlichkeit LembeckMarl-Hüls und Bocholt General-Anzeiger für Marl-Hüls. Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Recklinghausen. Knzeiger für die Bürgermeisterei Gahlen. General-Anzeiger für Dorsten. krei Haus monatl. 2.20 Mk Anzeigennreis.„ Bezugsvreis: Krei Haus monatl. 2.20 Mk. Anzeigenvreis.— u. biesige Kamilien=Anzeigen und kleine Anzeigen unter 3.“ mim„ide Apaltige Zeile im Orisverkehr 10 des Verbreitungsgebietes und amtliche 12 Via. Reklamen ga ms gzen Rubrit. g Bia. Anzeigen von außerbalb störung Streik Störung in der Pavierzufuhr usw. hat L. PP.: Vereinskalender die Zeile 30 Vfa. Bei Betriebsoder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Für telephoni##. e#ther kignen Anspruch auf eine Nachlieferung der Verlag keine Verantwortung Bei nicht pünktlicher uaeuegebene Anzeigen und Abbestellungen übernimmt betrages und bef Konkurs kommt der Rabatt in Fortfall.— Gerichtsstand für beide Teile Oberbausen Nummer 343 Sonntag, 15. Dezember 1931 Hauptgeschäftsstelle: Dorsten. Markt 14. Fernsprecher 30; Hervest=Dorsten, Haltener Straße 95. Marl. Brassertstraße 120, Fern sprecher 47; Hüls. Viktoriastraße 14: Bocholt. Osterstraße 51, Fernsprecher 3380.— Hauptschriftleiter: Erwin Gebrts. Oberhausen.— Verantwortlich für ###rell: Dr. Erio Kretzer. Dorsten.— Druck und Verlaa: Carl Lange Verlaa. Verantwortlicher Geschäftsleiter: Verlagsdirektor Johann Theve. Oberbausen.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: #ulb Fornow, Oberhausen.— Für unverlangt eingesandte Manuskrivte wird keine Gewähr über— nommen.— Einsendungen sind nur an die Schrift leitung. nicht an einzelne Schriftleiter zu richten. 12. Jahrgang Scharfe Opposition gegen Hoover Die Senatoren gegen Streichung der Kriegsschulden. Washington, 12. Dez. Im amerikanischen Senat wurden am Freitag scharfe Angriffe gegen Hoovers Politik gerichtet. Der republikanische Senator Watson, der einflußreiche Demokrat Harrison sowie Borah sprachen sich gegen die Wiedereinberufung des Kriegsschulden=Ausschusses aus. Präsident Hoover sah sich dadurch veranlaßt, den Unterstaatssekretär Mills vorzuschicken, der am Samstagvormittag die erwähnten Senatoren für das Regierungsprogramm gewinnen soll. Im amerikanischen Kongreß macht sich ein all gemeiner Widerstand gegen weitere Konzessionen ohne vorherige wesentliche Abrüstung Europas bemerkbar. Auch Hoovers Steuervorlagen begeg nen einer scharfen Opposition von Seiten der Demokraten, die ein eigenes Programm vorlegen wollen. Um die Stellung der amerikanischen Senatoren zur Frage der Kriegsschulden kennenzu lernen, wurde im Senat eine private Probe abstimmung veranstaltet. Von 48 Senatoren, die befragt wurden, sprachen sich 43 gegen und nur einer für die Streichung der Kriegsschulden aus Vier haben keine Antwort erteilt. Aus den Erklärungen der Senatoren war zu entnehmen, daß die Mehrzahl der Senatsmitglieder eine erhebliche Herabsetzung der Kriegsschulden für möglich hält. Staatssekretär mellon plädiert für Schuldenherabsetzung. Staatssekretär Mellon stellt in einer Erklärung fest, daß das Beharren der Vereinigten Staaten auf völliger Wiederaufnahme der KriegsschuldenZahlungen angesichts der finanziellen Lage einiger europäischer Staaten sowohl der Verantworiung der Washingtoner Regierung gegenüber dem amerikanischen Volk, als auch gegenüber den Schuldnern, deren Zahlungsfähigkeit zu prüfen Amerika übernommen habe, widersprechen würde. In Verteidigung der Kriegsschuldenpolitik Hoovers wies Mellon besonders auf England hin Alle von den verschiedenen Staaten an England zu leistenden Schuldenzahlungen seien in Pfunden zu begleichen, ausgenommen die Tribute die jedoch in diesem Jahr weggefallen seien und auch im nächsten Jahre wahrscheinlich nur zum Teil einlaufen würden. Demgegenüber lauteten die Verpflichtungen Englands an Amerika auf Golddollar. Unter diesen Umständen erhöhe sich die Schuldenlast Englanos sehr stark. Auf der Grundlage des Wechselkurses vom 10. Dezember sei die englische Schuld an Amerika um 47 v. H. gestiegen. Vom Standpunkt des englischen Steuerzahlers aus betrachtet, werde also von England ein Betrag verlangt, der den vom amerikanischen Schuldenausschuß festgesetzten weit übersteige. Das sei der beste Beweis dafür, daß die amerikanische Regierung die Verpflichtungen der Schuldner und ihre Zahlungsfähigkeit während der Weltkrise einer neuen Prüfung unterziehen müsse. Die Erklärung Mellons schließt mit der Feststellung, daß es unbedingt nötig sei, sich mit Wirklichkeiten zu befassen, von denen eine die sei, daß Europa seine Schulden zurzeit nicht vollständig be zahlen könne. Präsident Hoover, der sich gleichfalls in einer Erklärung an die Oeffentlichkeit wendet, weist darauf hin, daß in seinen Empfehlungen an den Kongreß und in der Schaffung einer Finanzorganisation ein endgültiges Programm enthalten sei, um die Welle der Deflation abzudämmen und die Vereinigten Staaten wieder zu wirtschaftlichem Wohlstand zurückzuführen. Die Wiederherstellung fester und gesicherter Verhältnisse im Auslande sei zwar nützlich für Amerika und die Welt, und er glaube auch, daß in dieser Beziehung Fortschritte möglich seien: aber letzten Endes müsse sich. Amerika auf sich selbst verlassen. Abschließend stellt Hoover fest, daß sein Programm den Zweck habe, die Kreditbewegungen, die jetzt durch Angst und Unsicherheit gehemmt würden, wieder in Fluß zu bringen. Geheim=Anweisung der französischen Regierung an ihre Botschafter. London, 12. Dezember. Der Neuyorker Berichterstatter des„Daily Telegraph“ hat Kenntnis von einer Geheimanweisung der französischen Regierung erhalten, die im Anschluß an das deut sche Ersuchen an die BJ3. um Nachprüsung der ZZahlungsfähigkeit an die Botschafter versandt wurde. Das Schriftstück enthält genaue Richtlinien für die Verhandlungen über die Tribute, die Kriegs schulden und die kurzfristigen Kredite, Einleitend wird daruf hingewiesen, daß die Hauptrichtlinien bereits in der am 25. Oktober in Washington bekanntgegebenen amtlichen Verlautbarung enthalten sind, die auf die Gemeinsamkeit der Ansichten der französischen und amerikanischen Regierung in der ganzen Frage hinwies. In der Geheimanweisung wird dann u a. darauf hingewiesen, daß Deutschland auf Grund der ger Abmachungen an dem Youngplan gebunden bleibe, und zwar unbeschadet des Hoover=Feierjahres. Die vollständige Trennung zwischen geschützten und ungeschützten Zahlungen müsse unbedingt auf rechterhalten bleiben. Jede etwa noch bestehende Unsicherheit über die Rechtsgültigkeit des Youngplanes werde dadurch zerstreut, daß das Reich selbst Zuflucht zu den im Youngplan angeführten Maßnahmen genommen habe. Obwohl Deutschland zum großen Teil selbst die Verantwortung für seine finanziellen Schwierigkeiten trage, sei die französische Regierung zu dem Zugeständnis bereit, ge wisse Berichtigungen innerhalb des Rahmenwerkes angesichts der außerordentlichen wirtschaftlichen Krise als gerechtfertigt anzusehen. Ihre Dauer müsse jedoch unbedingt aus die Zeitspanne der wirtschaft lichen Krise beschränkt bleiben. Eine andere Mög lichkeit bestehe nicht, es sei denn, daß die Vereinig ten Staaten einer endgültigen Herabsetzung ver interalliierten Schulden zustimmen würden. Einer Nachprüfung der Frage, bis zu welchem Ausmaß das Reich von Zahlungen, die während der Krise zurückgehalten wurden, als endgültig befreit angesehen werden könne, wolle sich Frankreich nicht widersetzen. Unter keinen Umständen aber könne Frankreich Beträge für interalliierte Schuldenzah lungen bereitstellen, die höher als die Nettoeinnah men seien, die auf Grund der deutschen Tributverpflichtungen eingingen. Die Lösung der Privatschuldenfrage liege außerhalb der Zuständigkeit des Baseler Sonderausschusses. Frankreich könne einem Vorrecht der Privatschulden vor den Tributen nicht zustimmen, da es keine Verpflichtungen für die Folgen einer Politik übernehmen könne, die es selbst nur in ganz geringem Maße verfolgt habe. Die französische Regierung begünstige die Einberufung einer Regierungskonferenz, sei aber entschlossen, unter dem Kapitel„Reparationen“ seinen ihm zustehenden Anteil an allen deutschen Auslandszahlungen zu beanspruchen. Dagegen sei es bereit, Zahlungsmetho den anzustreben, die auf einen Ausgleich der widerstrebenden Interessen hinzielten, und zwar bsonders hinsichtlich der Sachlieferungen, Zum Schluß werden die französischen Botschafter ersucht, die Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, möglichst bald mit dem französischen Standpunkt bekanni zu machen und gleichzeitig Erkundungen über die Standpunkte der betreffenden Regierungen einzuziehen. Auf jeden Fall sei es ratsam, bei den verschiedenen Gläubigern Deutschlands nicht die Annahme aufkommen zu lassen, als ob Frankreich nach dem Zustandekommen einer Verständigung mit den Vereinigten Staaten in der Tributfrage allein handeln wolle. Das deutsche Ersuchen an die BJZ. sei der französischen Regierung nur zur Kenntnis gegeben worden. Frankreichs völlige Handlungsfreiheit werde nicht dadurch beeinträchtigt. Wie de Jouvenel die Lösung der Weltkrise sieht Paris, 12. Dez. Der Auswärtige Ausschuß des Senats trat am Freitag unter dem Vorsitz Berengers zusammen, um einen Bericht des Senators Henry de Jouvenel über das deutsch=französische Problem entgegenzunehmen. de Jouvenel betonte, daß es sich hier weniger um eine Vertrauensfrage. als um die technische Seite des Problems handele. Deutschland habe in den Jahren 1924—1930 mit Hilfe englischer und amerikanischer Banken übermäßige Ausgaben gemacht und Kreditmißbrauch getrieben trotz der Warnungen des Tributkommissars Parker Gilbert. Die Tributlasten stellten nicht einmal eine Milliarde jährlich, also nur einen geringen Bruchteil der im deutschen Haushalt vorgesehenen Ausgaben dar. de Jouvenel äußerte sich dann über die von Frankreich zu verfolgende Politik. Seiner Ansicht nach müsse es sich bemühen, eine Isolierung zu ver meiden und die Weltmehrheit auf seine Seite zu bringen. Zu diesem Zweck müsse es das Problem der interalliierten Schulden aufrollen und dieses Problem der Tributfrage unterordnen. Die Bemühungen des deutsch=französischen Wirtschaftsausschusses müßten unterstützt werden Technische Zu sammenarbeit in den verschiedenen Wirtschafts zweigen der beiden Länder wie auf dem Gebiet der öffentlichen Arbeiten, der Handels= und Luftschiff fahrt, der Industrie usw wären der beste Auftakt zur Abrüstungskonserenz. Der Auswärtige Ausschuß beauftragte darauf den Präsidenten, die Regierung zu veranlassen, zu den von Senator Eccard, General Bourgeois und Senator de Jouvenel angeschnittenen Fragen Stellung zu nehmen. Der Abg. Leonbardt ermordet? Berlin, 12. Dez. Der Tod des Landtagsabgeordneten Leonhardt, dessen Leiche am Freitagvormittag auf der Strecke Schneidemühl—Berlin gefunden wurde, ist, obwohl zahlreiche Momente für einen Unglücksfall sprechen, noch nicht aufgeklärt. Die Möglichkeit, daß Leonhardt einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, wird, wie die„Vossische Zeitung"“ aus Küstrin meldet, von den Untersuchungsbehörden noch eingehend geprüft. Japauisches Altimalum an Tschanghsueliang. Mukden, 12. Dezember. Wie verlautet, sollen die japanischen Ortsbehörden ein Ultimatum vorbereiten, das auf diplomatischem Wege Tschanghsueliang übermittelt werden soll und in dem sie ihn beschuldigen, die Räuber dazu zu ermuntern, mit den chinesischen Truppen zusammen vorzugehen, um den Frieden zu stören und den in der Mandschurei wohnenden Japanern Schaden an Leib und Gut zuzufügen. Die japanischen Behörden erklären, sie werden scharfe Maßnahmen ergreifen, wenn Tschang hsueliang seine Truppen nicht hinter die Große Mauer zurückzieht und jede militärische Tätigkeit aufgibt. Dilettantismus bei den Bausparkassen. Devaheim=Debatte im Reichstags=Haushaltsausschuß. Arr und Den Debaherm=Stanbu. Haushaltsausschuß des Reichslages unter dem rsitz des Abgeordneten Heimann(S.) fortgeBerlin, 12. Dez. Die Aussprache über die Finanz= politik und den Devaheim=Skandal wurde Freitag Vor setzt. Zunächst wurde vom Ministerialrat Bernard als Vertreter des Reichswirtschaftsministeriums auf Fragen eingegangen, die Abg. Torgler(K.) bei der Begründung seines Antrages zum Devaheim=Skandal ausgeworfen hatte. Verschiedene Bausparkassen und Bausparerverbände hätten das Ministerium ersucht, mit Reichsmitteln für die Devaheim=Sparer einzuspringen; das Reich habe aber nach eingehenden Beratungen eine solche Hilfe ablehnen müssen. Nicht weniger als 311 private Bausparkassen seien beim Reichsaufsichtsamt angemeldet und bei vielen davon müsse man mit dem baldigen Zusammenbruch rechnen; denn auf dem Gebiet der Bausparkassen sei ein erschreckender Dilettantismus zu beobachten. Würde die Regierung beim Devaheim mit Mitteln eingesprungen sein, dann würden sicherlich von anderen Kassen ähnliche Anträge gekommen sein und in Zukunft kommen. Die Lehren aus dem Devaheim=Zusammenbruch seien natürlich gezogen worden und die Kontrolle des Reichsaussichtsamtes werde der Wiederholung solcher Vorgänge wie beim Devaheim im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten vorzubeugen suchen. Abg. Heinig(S.) sah eine der Ursachen des Devaheim=Skandals darin, daß das Arbeitsministerium früher Millionenbeträge hergegeben habe. ohne sich darum zu kümmern, ob diese Gelder auch richtig verwandt wurden. Abg. D. Mumm(Chr.=Soz.) wies darauf hin, daß bisher ein Gerichtsurteil im Falle Devaheim noch nicht vorliege. Eine Schuld kirchlicher Kreise liege nach seiner Ansicht nicht vor. Dennoch hätten sich die evangelischen Pfarrer freiwillig bereit erklärt, beträchtliche Mittel zu sammeln, um dadurch den geschädigten Sparern zu helfen. Ministerialrat Frhr. von Gemmingen legte als Vertreter des Reichsarbeitsministeriums dar, daß und in welcher Form das Reichsarbeitsministerium die ordnungsgemäße Verwendung der den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege# ihre Anstalten und Einrichtungen überwiesenen Reichsmittel überwacht hat. Abg. Dr. Cremer(DVP.) hielt die Angris#e gegen die deutsche Liga für freie Wohlfahrtspfleg: für unberechtigt. Der Redner wünschte Auskun! über den Siedelungsskandal in Bremen, wobei ne#n einer Darstellung der„Kölnischen Zeitung" von 1. Dezember große Mittel des Reichsfinanzministeriums verschleudert worden seien. Aba. Torgler(Komm.) wandte sich gegen die Ausführungen des Abg. Mumm, der eine schlechte Sache verteidigt habe. Abg. Frau Bohm=Schuch(Soz.) wandte sich gleichfalls gegen die Ausführungen der Abga Mumm und Cremer. Das Arbeitsministeriten müsse mindestens bis zur Etatberatung eine naue Aufstellung über die Verwendung der Reichegelder durch die Liga beschaffen. Frau Ministerialrat Dr. Lüders legte##### das Arbeitsministerium nochmals im einzelnen da:. daß die den Reichsspitzenverbänden zugewiesenen Mittel in keiner Weise dem Devaheim=Konzern zugeflossen sind, Abg. Hartwig(Chr.=Soz.) erklärte, die morilische Verantwortung für die von kirchlichen Kreisen mitverschuldeten Vorgänge werde von der Kirche nicht geleugnet. Der Antrag Torgler zum Devaheim=Skaudal wurde hierauf abgelehnt. 9.94 Milliarden Mk. Sparkasseneinlagen Ende Oktober 1931 im Deutschen Reich. fortgesetzt. isten haben Berlin, 12. Dez. Ende Oktober 1931 beliefen sich die Sparkasseneinlagen bei den Deutschen Sparkassen auf 9936,32 Millionen Mark gegenüber 10 219,56 Millionen Mark Ende September 1931 Der Berichtsmonat weist mithin eine Abnahme um 283,24 Millionen Mark gegenüber einer Abnahme um 285,40 Millionen Mark im September 1931 auf Im einzelnen betrugen die Einzahlungen 437,70 (September 368,86) Millionen Reichsmark, davon aus Aufwertung 6,34(2,61) Millionen Mark und aus Zinsgutschriften 1,72(2,38) Millionen Mark. Die Auszahlungen stellten sich auf 720.94(655,02) Millionen Mark. Die Scheck=, Giro=, Kontokorrentund Depositeneinlagen betrugen Ende Oktober 1931 1173,98(September 1212,77) Millionen Mark. Nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamtes sind die Einzahlungen bei den öffentlichen Sparkassen im Monat Oktober um rund 65 Mill Mark gestiegen; in dem gleichen Umfang haben sich auch die Auszahlungen erhöht. Der Auszahlungsüberschuß ist somit trotz der Verstärkung der Wirtschaftsschwierigkeiten unverändert geblieben. Diese Tendenz kommt auch darin zum Audruck, daß der Auszahlungsüberschuß im Monat Oktober überwiegend auf die erste Monatshälfte entfällt; in der zweiten Monatshälfte ist er stark zurückgegangen, in Preußen z. B. von 118 in der ersten Hälfte Millionen Mark in der zweiten Monatshälfte Oktober. Anfang November hat sich diese Beruhigung fortgesetzt. Trotz des Ablaufs der Kündigungsfristen haben die Auszahlungen in der ersten Hälfte des Monats November weiter abgenommen. Verbot des„Angriff“ und der„Berliner Börsenzeitg.“ aufgehoben. 12. Jez. Auf Veranlassung des preußiEspränglich auf S uxsprünglich auf 8 Tage lautende Verbot der „Berliner Börsenztg.“ mir sofortigen Wirkung aufööeangr„Pleiche gut für den natonalsozioltEine Rundfunk=Rede Hitlers an Amerika verboten. Berlin, 12. Dez. Adolf Hitler hatte die Absicht, am Freilagavend in einer Ansprache im amerikanischen Rundsunk über seine politischen är### sprechen. Die Rede sollte über das Verstärkerkabel nach London und von dort nach Amerika übertragen werden. Das Reichspostministerium dat sedoch diese Rundsunk=Ansprache untersagt, da die Benutzung des Kabels dem Monopolvertrag zwischen der Reichsrundfunkgesellschaft und der amerikanischen National Broadcasting Company widersprochen hätte. Daneben war für die ablehnende Entscheidung die Auffassung maßgebend, daß diese Rundsunkansprache den Bestimmungen über den Weihnachtsburgfrieden zuwiderliese. der Breslauer Stadtverordneten im Sinne der Notverordnung. Breslau, 12. Dezember. Die Stadtverordnetenversammlung nahm einen sozialdemokratischen Dringlichkeitsantrag an, in dem der Magistrat auf Grund der vierten Notverordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen ersucht wird, die Gebühren für Wasser, Gas, elektrischen Strom Straßenbahn und alle anderen städtischen Betriebe, sowie den städtischen Zuschlag zur Grundvermögenssteuer auf die Sätze heräbzusetzen, die am 10. Januar 1927 in der Stadt Breslau in Kraft waren. lose Franz Klocke unter dem dringenden Verdacht festgenommen, als Täter für diesen Mord in Frage zu kommen. Es gelang der Mordkommission, gegen Franz Klocke viel Belastungsmaterial zusammenzutragen Vom 7. o M. an wurde er tagtäglich von der Mordkommission vernommen. Der Mordkommission gelang es, Franz Klocke der Tai zu überführen. Untei der Wucht des Beweismaretials legie er schließlich am Freitag ein umfassendes Geständnis ab. Der Mörder ist als Wilderer schon lange Zeit bekanni. Codesstrafe gegen Reins beantragt. Berlin, 12, Dezember. Der Staatsanwalt beantragte gegen Reins wegen Mordes in Tateinheit mit schwerem Raube mit Todeserfolg die Todesstrafe und den rauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte Gegen die Schwester Sophie wurden wegen Hehlerei 7 Monate, gegen die Mutter wegen Hehlerei 2 Monate Gesängnis beantragt. Die Gesänguisstrafen sollen durch oie Untersuchungshaft als verbüßt betrachtet werden. Verschwörung in Manila aufgedeckt. 214 Personen verhaftet. London, 12. Dez. In Manila auf den Philippinen ist ein Anschlag gegen die Regierungsbehörden, der in der Nacht zum Freitag ausgeführt werden sollte, aufgedeckt worden. 214 Personen sino verhaftet worden. Die Verschwörer gehören größtenteils der revolutionären Tangulan=Organisation an. Untergang eines deutschen Frachtsampfers. 4 Tote. Schicksal der übrigen Besatzung ungewiß. Bergen, 12. Dez. Dem Norst Telegrambyraa wird aus Maaloy gemeldet, daß ein deutscher Frachwampfer heute nacht auf Grund geraten und beim Hindernaes=Leuchtfeuer gesunken ist. Einem Floß von 6 Mann gelang es. an Land zu kommen; vier von den sechs Leuten waren tot. Das Schiff soll eine Besatzung von 32 Mann gehabt haben, das Schicksal oer übrigen ist noch unbekannt. Ein Motorboot ist nach der Unglücksstelle ausgelaufen. Alle deutschen Bürgerschulen in Südslawien geschlossen. Belgrad, 12. Dez. Der südslawische Unterrichtsminister Maximowitsch hat ein Gesetz erlassen, das für das deutsche Schulwesen in Südslawien einen vernichtenden Schlag bedeutet. Durch das Gesetz, das vom König bereits unterzeichnet und im Amtsblatt veröffentlicht ist, werden sämtliche deutschen Bürgerschulen geschlossen. Damit sino nicht nur alle Zugeständnisse, die die Belgrader Regierung vor einem Jahre den Deutschen gemacht hatte, wieder zurückgezogen worden, sondern es ist eine noch schlimmere Lage eingetreten. Auszug der deutschen Gemeinde aus dem Rigaer Dom. Riga, 12. Dez. Die deutsche Domgemeinde teilte der neuen lettischen Kirchenverwaltung der Rigaer Domkirche mit, daß die Schlüssel der Kirche in der Kanzlei lägen, daß sich jedoch kein Vertreter der deutschen Domgemeinde an der Uebergabe der Kirche beteiligen würde. Die deutsche Domgemeinde nahm aus der Kirche mit wenigen Ausnahmen alles ihr gehörige Inventar heraus, darunter auch eine Gedenktafel für die während des Krieges und der Revolution gefallenen und ermordeten Gemeindemitglieder. Letzteres geschah, weil in der lettischen Presse Stimmen laut geworden waren, die eine Vernichtung dieser Gedenktafel verlangten. Am Freitagnachmittag erschien in der deutschen Domkanzlei ein Ausschuß von 12 Personen, darunter mehrere hohe lettische Militärs, um den Schlüssel zur Domkirche abzuholen Wie wenig die von der lettischen Presse immer wieder ausgestellte Behauptung den Tatsachen entspricht, daß die lettischen Gemeinden keinen Raum für ihren Gottesdienst hätten, ergibt sich daraus, daß fortab jede der lettischen Gemeinden, die jetzt in den Dom einziehen, nur zweimal im Monat an Sonntag Gottesdienst abhalten werden. Der Förster=Merd in Freienohl aufgeklärt. Dortmund, 12. Dezember. Am Mittwoch, dem 25. November d. J., wurde in einem Jagdbezirk des Gutes Frenkhausen auf der Hellefelder Höhe in der Nähe von Freienohl der Förster Artur Stock erschossen ausgesunden. Die Arbeit der zur Aufklärung dieses Mordes gebildeten Sondermordkommission hat in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einem vollen Erfolg geführt. Die schon kurz nach der Tat festgenommenen beiden Männer aus Freienohl kommen für diesen Mord nicht in Frage. Bei den Ermittelungen hat sich jedoch ergeben, daß diese Festgenommenen in der letzten Zeit wiederholt gewildert haben, so daß sie ihrer Bestrafung wegen Wilderns entgegensehen. Vor einigen Tagen wurden in Rumbeck bei Arnsberg der 28 Jahre alte Fabrikarbeiter Johann P. und der 22 Jahre alte ErwerbsSüdatrika, das kommende Industrieland. Von Emil Schmitz. Der außerordentliche Aufschwung, den die industrielle Entwicklung in der Union von Südafrika in jüngster Zeit genommen hat, legt ein beredtes Zeugnis von dem rührigen Unternehmungsgeist ihrer Wirtschaftsführer ab, und alle Anzeichen sprechen dafür, daß Südafrika im Begriff ist, seinen langgehegten Wunsch zu erfüllen, unter den großen Industriestaaten der Welt einen Platz einzunehmen. Während noch vor dem Kriege nur wenige vorausschauende Männer in der Union ernsthaft an eine industrielle Ausbeutung der großen Eisenerzlager dachten, brachten die Kriegsjahre mit ihren hohen Eisenpreisen den Gedanken der industriellen Ausnutzung nahe. Mit Energie und großer Erwartung ging man ans Werk, und die Entwicklung der jungen Industrie hat seitdem derart bemerkenswerte Fortschritte gemacht, daß es sich schon verlohnt, diesen Zweig des südafrikanischen Wirtschaftslebens etwas ausführlicher zu erörtern, um so mehr, als unsere heimische Industrie an der Ausfuhr von Eisen und Stahl nach der Union nicht wenig interessiert ist, dann aber auch, weil ein hervorragendes deutsches Industriewerk sich vor einigen Jahren einmal ernstlich mit dem Gedanken trug. auf die Entwicklung der südafrikanischen Eisenindustrie einen entscheidenden Einfluß auszuüben. Im Jahre 1909 war es ein inzwischen vom englischen König um seine Verdienste in den Adelsstand erhobener Regierungsbergwerksingenieur, der sich bei der Regierung für eine Nutzbarmachung der reichen Eisenerzvorkommen in Preioria einsetzte und zur Errichtung einer kleinen Hochofenanlage zum Zwecke der Stahlerzeugung riet Der Erfolg war, daß die Regierung von Transvaal im Jahre 1910 einen britischen Fachmann nach der Union berief, dessen Gutachten aber darin gipselte, daß von der Errichtung einer Hochosenanlage abzuraten sei, weil die in Pretoria vortommenden Erze zu stark siliziumhaltig wären, dann aber auch, weil der Inlandsmarkt nicht imstande sei, eine ge nügend große Menge Eisen und Stahl aufzunehmen, um den Betrieb des Werks wirtschaftlich zu gestalten Obgleich man zu jener Zeit von den später entdeckten reichen Vorkommen hochwertigen Hämatits noch nichts wußte, gab es dennoch damals schon einige interessierte britische Industrielle, die offenbar die von dem Experten ausgesprochene Ansicht nicht teilten, denn noch im gleichen Jahre verhandelten sie mit der Stadtverwaltung von Pretoria wegen der Errichtung eines Hochofen- und Stahlwerks auf dem Gelände der Stadt. Diese Verhandlungen zerschlugen sich aber, weil die damalige Regierung von Transvaal der Verwirklichung dieser Pläne ihre Unterstützung versagte. Das einzige prattische Ergebnis bis zum Jahre 1917 war je ein unbedeutendes Stahlwerk in Vereeniging und in der Nähe von Johannisburg, die beide aber als Rohmaterial ausschließlich Eisen= und Stahlschrot verwandten, den sie aus den Eisenbahnwerkstätten der Regierung bezogen. Erst im Jahre 1917 bildete sich in Pretoria eine Gesellschaft zur Erforschung der Brauchbarkeit der dortselbst gefundenen Erze. Man baute einen Hochosen für eine tägliche Leistung von 10 Tonnen, und insgesamt 4000 Tonnen brauchbares Roheisen wurden gewonnen. Als Flußzmittel benutzte man Dolomit, der unmittelbar neben den Eisenerzlagern in überaus großer Menge vorhanden war. Obgleich die Erze, deren Eisengehalt durchschnittlich 48% beirug, stark siliziumhaltig waren, brachten die angestellten Versuche den Beweis dafür, daß man aus dem in Pretoria gefundenen Erz und Tolomit eine gute Qualität Roheisen erzeugen könne. Nach diesen ermutigenden Versuchen ging man alsbald dazu über, eine neue Gesellschaft mit einem Aktienkapital von 20 Millionen Mark zu gründen, das jedoch nur in einer Höhe von rund 700000 Mt bar aufgebracht werden konnte. Diese Summe diente wiederum der Erforschung der industriellen Möglichkeiten und zum Erwerb der erforderlichen Erzfelder, Dolomitvorkommen usw. Heute kann das Unternehmen etwa 150 Millionen Tonnen Erze, gewaltige Kohlenfelder und fast unbegrenzte Mengen Dolomit sein eigen nennen. Ein gleichartiges Unternehmen tat sich um diese Zeit in Natal auf, woselbst ein kleiner Hochofen errichtet und angeblasen wurde. Die fortwährenden Bemühungen der Leiter dieser Unternehmungen, ihre Betriebe auf eine breite industrielle Grundlage zu stellen, scheiterten aber immer wieder an der schier unüberwindlichen Schwierigkeit, das hierfür erforderliche Kapital aufzubringen. In England, wohln sich die Gründer in ihrer sinanziellen Not wandten, war man der Ansicht, daß in der Union höchstens für ein Stahlwerk Raum sei. Diesem Umstande trugen die Unternehmer dadurch Rechnung, daß sie ihre Betriebe zu einem gemeinsamen Konzern zusammenschlossen. Mit vereinten Kräften wollte man nun versuchen, den bedrängten Werken die dringend benötigten Geldmittel zu verschafsen; aber immer noch hatte man keinen Erfolg. Eine Wendung zum Besseren schien gekommen, als Ende 1920 ein technischer Berater für industrielle Angelegenheiten, von der Regierung nach Südafrika berufen, eintraf. Nach sorgfältigem Studlum der wirtschaftlichen Verhältnisse in der Union kam er zu der Erkenntnis, daß dem allgemeinen industriellen Aufschwung, den das Land genommen hatte, die seste Grundlage in der Gestalt einer eigenen Eisenund Stahlindustrie fehle. Verhandlungen mit dem damaligen Ministerpräsidenten General Smuts führten zu dem Beschluß der Regierung, der notleidenden Industrie auf die Beine zu helfen, indem sie ihr auf die aus südafrikanischen Erzen hergestellten Eisen= und Stahlerzeugnisse Zuschüsse von staatswegen zu gewähren. in Aussicht stellte. Der Höchstbetrag der staatlichen Zuschüsse wurde auf 13 Mark für jede Tonne Roheisen oder Stahl festgesetzt, die Bewilligung des Zuschusses aber von der Bedingung abhängig gemacht, daß die Jahresproduktion mindestens 50000 Tonnen erreichen müsse. Ein entsprechendes Gesetz wurde dann auch im Jahre 1922 vom Parlament angenommen. Ueberzeugt, daß es bei der neuen Sachlage nunmehr ein leichtes sein werde, die erforderliche Sanierung durchzuführen, wandte man sich nochmals an die englische Hochfinanz. Aber die winkte auch diesmal wieder ab, und die Kassen der südafrikanischen Eisen= und Stahlwerke blieben weiter leer. Die Folge war, daß die gerade zum Zwecke der finanziellen Sanierung stattgefundene Vereinigung wieder ausgelöst wurde und jeder grübelnd und mißmutig seine eigenen Wege ging. General Smuts, durch die wiederholten Mißerfolge keineswegs entmutigt, beauftragte im Jahre 1923 den südafrikanischen Regierungsvertreter in London, seine Fühler einmal nach dem Festlande auszustrecken und zu erkunden, ob man sich dort vielleicht der verlassenen südafrikanischen Industrie annehmen wolle. Jawohl,— ließ die Gutehoffnungsbütte General Smuts berichten, wir sind bereit, eine technische Kommission zur Prüfung der Verhältnisse nach Südafrika zu entsenden. Fällt ihr Bericht günstig aus erbieten wir uns, die südafrikanische Eisen= und Stahlindustrie mit deutschem, britischem und holländischem Kapital zu finanzieren und auszubauen. Im Frühjahr 1924 machte sich die Kommission auf den Weg Gründlich studierte sie in der Union das Projekt, und der Bericht, den sie nach ihrer Rückkehr erstattete, lautete recht günstig und sprach sich für die Errichtung einer Hochofenund Stahlanlage in der Nähe von Preioria für eine Jahresproduktion von 132000 Tonnen aus. Aber auch der Gutehaffnungsbütte sollte es nicht vergönnt sein, ihr großzügiges Projekt zur Ausführung zu bringen. Die Besetzung des Ruhrgebieis durch fremde Truppen, Hand in Hand mit der fortschreitenden Entwertung der deutschen Währung machten ihre Pläne zunichte. Nachdem alle weiteren Versuche zur Kapitalbeschaffung fehlgeschlagen waren, wurde Ende 1925 bei der Regierung der Antrag gestellt, sie möge von sich aus die Finanzierung der Industrie durch Gründung einer halbstaatlichen Gesellschaft vornehmen Mit Energie nahm sie sich des schwierigen Problems an und brachte im Jahre 1927 im Parlament eine Gesetzesvorlage ein, die die Errichtung einer großen modernen Hochofen= und Stahlanlage in der Art, wie sie ursprünglich von der Gutehoffnungsbütte geplant war, zum Inhalt hatte. Die Vorlage wurde auch vom Parlament angenommen, aber—— vom Senat abgelehnt. Erst im folgenden Jahre gelang es der Regierung in einer eigens hierfür einberusenen Sitzung beider Häuser ihr Schmerzenskind zur Adoption zu bringen. Ohne Zeitverlust schritt man nun zur Gründung der South African Iron u. Sieel Industrial Corvoration Limited in Pretoria und stattete die neue Gesellschaft mit einem Stammkapital von 70 Millionen Mark und dem Rechi aus. Obligationen im Werte von wetteren 30 Millionen Mark zu begeben Infolgedessen verfügte die neue Firma schon unmittelbar nach ihrer Gründung über ein Gesamtkapital von 100 Millionen Mark. Darüber hinaus wurden aber auch die in Vereeniging und Natal bereits bestehenden Werke der neuen Gesellschaft angegliedert Die technischen Vorarbeiten zur Errichtung des neuen Werks in Preioria sind rüstig im Gange. Zu Ansang dieses Jahres wurde der größte Teil des erforderlichen Maschinenparks in Europa bestellt, und wenngleich der Löwenanteil des Auftrages nach England ging. konnte doch die Demag Aktiengesellschaft in Duisburg Bestellungen im Gesamtwerte von etwa 17 Millionen Mi. für sich buchen. Das neue Werk wird vorerst für eine Jahresproduktion von 150000 Tonnen Fertigstahl eingerichtet, doch ist von vornherein Bedacht darauf genommen, jederzeit eine Steigerung der Leistung durchführen zu können. Das Arbeitsprogramm umsaßt die Herstellung von Schienen, Schwellen, Konstruktionseisen, Platinen, Blechen, Knüppeln und Handelseisen. Wenn man berücksichtigt, daß die Union in den letzten Jahren jährlich rund 300000 Tonnen Eisen und Stahl einzuführen gezwungen war, so ergibt sich, daß nach Vollendung des neuen Werks die Hälfte dieser beträchtlichen Menge in der Union hergestellt werden wird Mit Sicherheit ist aber anzunehmen, daß die Werke schon nach einigen Jahren eine derartige Vergrößerung erfahren, daß letzten Endes der gesamte Eisen= und Stahlbedarf der Union im Lande erzeugt werden kann. Daß der schließliche Triumph der jungen afrikanischen Industrie auch bei uns eitel Freude auslöse, kann man schlechthin nicht erwarten, denn der Abbruch, den das deutsche Exportgeschäft hierdurch erleidet, ist nicht unerheblich 100 Jahre Meininger Theater Was waren uns die„Weininger“? f S t i l l u n d d o c h f e i e r l i c h s o l l b e i d e r J u b e l f e i e r d e s einst weltbekannten Kunstinstituts der Großtaten des Meininger Theaters gedacht werden Drei Namen leuchten in der Erinnerung auf: der„Künstlerherzog“ Georg II. von Meiningen, die Freifrau von Heldburg. Chronegk. des Herzogs rechte Hand. Der rastlosen Tätigkeit dieser Drei danken die Meininger ihren Glanz und Ruhm. Ihre Namen, unvergeßlich in die Geschichte der deutsche Bühne gezeichnet, sind für immer mit einer Theaterreform erster Bedeutung verbunden. Unbestritten ihr Schöpfer ist der Herzog, der, vielseitig begabt, eine ausgezeichnete Erziehung erhielt. In hohem Maße empfänglich für Größe und Wert der Kunst in ihrer Gesamtheit empfing er schon früh die entscheidenden Cindrücke und Anregungen für seine spätere Wirksamkeit. Im Pariser Theatre Francais sah er die vorbildlichen Aufführungen von Molières Komödien, im Londoner Prinzeßtheater Shakespeares Dramen in einer bis dahin nicht gekannten Vollendung. Das wurden seine Vorbilder. denen nachzustreben er nicht ermüdete, in zähem Fleiß und strenger Arbeit. In seiner dritten Frau, der einstigen sehr begabten. feinfühligen Schauspielerin Ellen Franz, der nachmaligen Freifrau von Heldburg, und in dem Regisseur Ludwig Chronegk, der mit vollster Hingabe der großen Sache diente, fand er die Mitarbeiter, die er brauchte. Die Baronin, die Seele des Meininger Mäzenotenhofes, war der gewissenhafteste, künstlerisch durchgebildete Dramatura der Bühne. Sie las die eingehenden neuen Werke und arbeitete ältere Stücke für die Aufführung durch. Chronegk, treuester Diener der künstlerischen Absichten seines Herrn, erwies in einer langen erfolgreichen Laufbahn der Bühne unschätzbare Dienste. Der Herzog lenkte das Ganze, auch er fühlte sich immer als Diener am Werk der Dichtung. Sie sollte durch das Mitwirken aller Kräfte bis in ihre Tiefen erschöpft werden. Der starke, unverrückbar auf das große Ziel gerichtete Wille des Herzogs teilte sich jedem, auch dem kleinsten Darsteller mit, und so wurden die Aufführungen der Meininger zu den Großtaten von lebendigster nachhaltigster Wirkung. Bei ihnen gab es keine unwichtige Rolle, jeder Statist wurde zum wesentlichen Mitspieler. Mit Georgs Regierungsantritt 1866 setzte seine künstierische Tätigkeit ein. Drei Jahre später trat Chronegk ihm zur Seite. 1874, ein Jahr nach Georgs Heirat mit Ellen Franz, begann die große Zeit der Meininger. In steter Arbeit erreichte man das Ziel. Wenn vorher auf der Bühne das Virtuosentum geherrscht die Bravourleistung des Helden im Vordergrund gestanden hatte, so war jetzt ein durch viele unermüdliche Proben erzieltes Zusammenspiel geschaffen, das die Einzelleistung, mochte sie auch noch so bedeutend sein, in das Ganze richtig einordnete. Vordem legte man kein großes Gewicht auf Stilechtheit dei Dekorationen, Kostüme, Requisiten. Die Zeit, in der das Werk spielte, war wenig oder gar nicht berücksichtigt worden. Die klassischen Stücke kamen in Bearbeitungen oder Umarbeitungen zur Aufführung, so Schillers Räuber in der sogenannten Mannheimer, dem Dichter von Dalberg aufgezwungenen Ausgebe, Shatespeares Wintermärchen in Dingelsiedts Einrichtung, Man sah das Werk des Dichters verfälscht. Es war immer die mehr oder minder geschickte, stets aber willkürliche Arbeit eines Bühneneinrichters gewesen, die rücksichtslos wegschnitt, was sich dem Theaterbesuch nicht fügen wollte. Jetzt, durch die Meininger. wurden die klassischen Werke in ihrer Ursprünglichkeit dargestellt Der Herzog selbst zeichnete die Bühnenbilder Alles in Kostüm und Dekorationen war stil= und zeitecht. Die Massenszenen wurden locker und lebendig, die Stimmungen des Werks bis in die feinste Abstufung wiedergegeben. Wenn früher im Wallenstein die erregten Pappenheimer sein säuberlich in kleinen Zügen und still hereinmarschierten, so fluteten bei den Meiningern ungeordnete Haufen wilder Gesellen mit Geschrei in den Saal, und wenn eine Schar auf die andre prallte, gab es ein Eisengeklirr, als bräche Wallensteins ganzes Glück unter diesem Getöse zusammen. Die Stimmung eines Werkes wurde oft von den Meiningern mit einfachsten Mitteln erzielt. Wenn Grillparzers Ahnfrau im dunklen Hintergrund auftäuchte, ging ein seltsames Geräusch durch das Gemach, als striche der Wind durch zersprungene Fenster, als wimmere ein traumgequältes Kind. Mit größter Genauigkeit wurden die Geräusche der Donner=, Wind= und Regenmaschine erprobt, ehe sie Chronegk richtig gestimmt fand. Jetzt erst sah man, welch einen Schatz man in den klassischen Werken besaß. Ein Schauspielermaterial, in mühsamer Kleinarbeit herangebildet, ganz im Dienst der großen Sache, von Jahr zu Jahr in größerer Vollendung, wurde hier für die Kunst eingesetzt, die bisher Dienerin des Theaters gewesen. Ein Triumph war Wallenstein, Nathan, die Jungfrau von Orleans, Egmont, um einen geringen Teil aus der Fülle zu nennen. Aber die Meininger begnügten sich nicht, dies alte Kulturgut in neuem Glanz zu zeigen. Otto Ludwig, der Landsmann, wurde zu frischem Leben erweckt. Sein Erbförster zeigte erst in der Meininger Aufführung seine ganze Kraft und Tiefe, Fitgers Hexe, Byrons Marino Falieri, Werke, so handlungsarm, daß man nicht an ihre Aufführung dachte, wurden überhaupt erst durch die Meininger bühnenmöglich und die Hexe ein großer Erfolg. Ibsens Gespenster wagte man zuerst in Meiningen zu geben. Tolstoi und Björnson standen hier hoch in Ehren. Meiningen war die Förderin und Pflegerin aller Talente. Jeder, der etwas konnte, durfte hier auf Gehör und Hilfe rechnen. Sechzehn Jahre währte der Siegeszug der Meininger durch Deutschland und die großen Städte des Auslandes. In zweitausend Aufführungen zeigten sie ihre Kunst und die Welt des Dichters in ihrem Spiegel. Sie führten einen großen siegreichen Feldzug für die deutsche Kunst und Dichtung, und ihr Einfluß bewies sich überall durch die frischere Luft, die nun über die Bühnen wehte. Wer durfte sich nicht dankbarer Schüler der Meininger nennen? Jeder lernte von ihnen. Heute sind ihre Lehren und Forderungen so selbstverständlich, daß man nicht mehr davon spricht. Aber wer ist heute noch auf den deutschen Bühnen Dolmetscher der Dichtung in dem Sinne, wie es Georg von Meiningen und die Seinen waren? Jede Zeit sieht und spielt ihre Klassiker anders, wird mit viel Pathos versichert, und so sind heute wieder die Schneider am Werk wie vor Georgs Zeit. Der Regisseur spielt sich als Gebieter über die Dichtung auf. Das Startum ist wieder da. Das Meiningertum wird zur Meiningerei, zur leeren Entfaltung von Aufwand und Prunk. Gibt es heute an deutschen Bühnen eine Dramaturgenarbeit, wie sie die Freifrau von Heldburg übte? * Es ist löblich, Gedenkfeier zu halten. Aber man sollte auch über den Tag der Feiern hinaus dem Gefeierten folgen und es nicht bei der Meiningerei solcher Jubiläen bewenden lassen. Dr. Alfred Semerau. Prozeß um den„Galgen“. f. Das Stadttheater Dortmund hatte von dem Schriftsteller Adolf Meinbera ein Bargarbeiterschauspiel„Am Galgen“ zur Uraufführung angenom men. Da das Stadttheater Widerspruch in manchen Kreisen erwartete für den Fall, daß die Autorschaft Meinbergs bekannt würde, war vereinbart worden, daß das Pseudonym Meinbergs,„Peler Hansen", nicht gelüftet werden dürfe. Nachdem aber der wirkliche Name des Verfassers in weiteren Kreisen bekannt geworden war, lehnte das Stadttheater, um einen eventuellen Theaterskandal zu vermeiden, die Aufführung des Meinbergschen Stückes ab. Adolf Meinberg verlang: nun in einer Klage von der Stadt Dortmund die Aufführung seines Schauspiels oder vollen Schadenersatz. Der Termin zur Verhandlung ist auf den 4. Januar vor der 7. Zivilstrafkammer des Dortmunder Landgerichts festgesetzt. Jahrgang 1931 Sonntag, den 13. Dezember Nummer 343 So nahe am Ziel! Schmuggellimonsine angehalten. dam. Eine Kontrolle sämtlicher Personenwagen aus Richtung Borken hatte den Erfolg, daß in Dorsten aus einer fast neuen Limousine ein Beamter der Zollfahndungsstelle in Gemeinschaft mit der Polizei zwei Schmuggler herausholte. Der gesamte Bestand an Schmuggelware, 60 bis 70 Pfd. Tabak, 9 Pfd. Kaffee, Zigaretten, Zigarettenpapier, Tabakdosen usw wurde beschlagnahmt. Es handelt sich bei den Schmugglern um einen Familienvater aus Marl und einen ledigen jungen Mann aus Gladbeck. Beide sind schon mehrere Jahre erwerbslos. Während der Marler erst Anfänger zu sein angibt, handelt es sich bei dem Gladbecker um einen langjährigen Schmuggler. Beide trafen sich an der Grenze und nahmen in Burlo einen Personenwagen zum Fortschaffen ihrer Ware. Ebenfalls am Freitagabend kamen zwei verhüllte Motorradfaher bis zur Kontrollstelle, über. zeugten sich von der Lage und kehrten schleunigst um. Einige Minuten später erschien einer von ihnen wieder und fuhr in schnellem Tempo nach Buer zu Ihm folgte in wenigen hundert Metern Entfernung ein schwerer Personenwagen, der sehr verdächtig geladen hatte und eiligst davonfuhr. Hilfe für erwerbslose Jugendliche Auf begründeten Antrag Neue Zulassungsmöglichkeiten in der Krisenfürsorge. d Das Landesarbeitsamt für Westfalen und Lippe hat verfügt, daß in allen Gemeinden über 10.000 Cinwohnern die weislichen Arbeitnehmer zur Krisenfürsorge für die Dauer der Wintermonate zugelassen sind. Diese Maßnahme komml auch für die Stadt Dorsten in Betraht, die ja nach der Eingemenndung auf über 10000 Einwohner gestiegen ist. Aul zurzeit erwerbslosen weihlichen Arbeitnehmer, die in der Arbe##slosenversicherung 28 hzw. 20 Wochen betreut wurden, dann aber keine Krisenunterstützung bekamen, können einen Antrag auf Gewährung dieser Unterstützung stellen. Natüc ich kommen nur solche weibliche Erwerbslose in Frage, die 21 Jahre und darüber sind. Mit der Gewährung der Krisenfürsorge ist die Prüfung der Bedürftigkeit durch das Arbeitsamt verbunden Für die männlichen ausgesteuerten Erwerbslosen der Gemeinden Lembeck, Rhade und Altschermbeck ist es höchst erfreulich, daß mit Wirkung vom 30. November in allen Gemeinden unter 10 000 Einwohnern auch Arbeitslose im Alter von 21 bis 25 Jahren zur Krisenfürsorge zugelassen sind. Als weiteren Fortschritt bezeichnen wir es, daß die Berufsgruppe der Bauhilfsarbeiter nunmehr der Krisenfürsorge generell angegliedert ist. Auch diese Verfügung gilt zunächst für die Wintermonate. Man kann aber damit rechnen, daß, falls die allgemeine Wirtschaftslage sich auch im kommenden Frühjahr nicht bessert, das Verbleiben dieser Berufe in der Krisenfürsorge zu erwarten ist. „Mit der Eingliederung der männlichen Erwerbslosen im Alter von 21 bis 25 Jahren auch in Lembeck, Rhade und Altschermbeck in die Krisenfürsorge ist es allein nicht getan. Jeder Erwerbslose, der hierfür in Frage kommt, muß einen persönlichen und schriftlichen Antrag bei der Nebenstelle Hervest=Dorsten stellen. Das gleiche gilt für die weiblichen Erwerbslosen der Stadt Dorsten. Die Nebenstelle bzw. das Arbeitsamt kann ja nicht wissen, wer nun Krisenunterstützung im einzelnen zu erhalten hat. Die Leitung der Nebenstelle ist auf dem Dienstwege von dieser Erweiterung der Krisenfürsorge unterrichtet und wird alle diesbezüglichen Anträge prüfen. Freiwilliger Arbeitsdienst „. In unserm gestrigen Artikel über die Lage des Arbeitsmarktes im Arbeitsamtsbezirk Gladbeck erorterten wir bereits die Frage, wie der arbeitslosen männlichen und weiblichen Jugend geholfen werde und sprachen in diesem Zusammenhang von der Vermittlung in die Landwirtschaft. Darüber hinaus hat das Arbeitsamt eine Reihe von Fortbildungs= und Umschulungskursen ins Leben gerufen, um die Jugendlichen einmal vor seelischer Verwahrlosung zu schützen, zum andern aber auch sollen sie vor einem Absinken ihrer beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten bewahrt werden. Dazu dienten in erLinie die Fortbildungskurse. Wo keine Aussicht bestand, daß die jungen Leute wieder in ihre und erlernten Berufe zurückkehren werden, sollte ihnen durch die Teilnahme an einem Um schuursu. die Möglichkeit gegeben werden, sich fur einen anderen Beruf die nötigen Kenntnisse folgenden finden unsere Leser eine stesserer gu di seit dem Winter 1930.31 veranStadt Dorsten. 1931: Werkskursus für jugendliche Arbeitslose von 14 bis 21 Sauer 2 Monate, Teilnehmerzahl 70. .„„= und Poliererkursus für Schreiner bis 21 Jahren(gemeinsam für Dorsten und Hervestssten,„Dauer: 6, Wochen, Teilnehmerzahl 12. # 5. urius der bis 21jährigen arbeitslosen Rosad“ Ferz.,8 Stunden wöchentlich. Dauer: 10 Wochen, Teilnehmerzahl 40(fand im Sommer statt). #rtschaftlicher Unschulungs. rsus für ungelernte Jugendliche in der Stadt Dorsten. Dauer: 7 Wochen, Teilnehmerzahl 20. Amt Hervest=Dorsten. Fortbildungslehrgang für jugendliche Arbeitslose im Alter von 14 bis 21 Jahren mit Werkunterricht. Dauer: 2½ Monate, Teilnehmerzahl 96. eschriftungskursus für Anstreicher(gemeinsam für Dorsten und Hervest=Dorsten). Dauer: 6 Wochen, Teilnehmerzahl 15. Werkskursus der bis 18jährigen aweitslosen Jugendlichen in Hervest=Dorsten(Holsterhausen), 24 Stunden wöchentlich. Dauer: 10 Wochen Teilnehmerzahl 50. Schweißerkursus für 18. bis 21jährige Jugendliche aus dem Metallgewerbe(gemeinsam für Dorsten und Hervest=Dorsten), 12 Wochenstunden. Dauer: 6 Wochen, Teilnehmerzahl 16. Werkkursus zur Herstellung eines Segelflugzeuges für das Aoiz= und Metallgewerbe. Dauer: 8 Wochen, Teilnehmerzahl 15. Landwirtschaftlicher Umschulungskursus für ungelernte Berufe im Amt HervestDorsten. Dauer: 7 Wochen, Teilnehmerzahl 20. Schweißerkursus(Metallgewerbe für die Stadt Dorsten und das Amt Hervest=Dorsten). Dauer 8 Wochen, Teilnehmerzahl 12. Kurse für weibliche Jugendliche in Dorsten und Hervest=Dorsten. Hauswirtschaftlicher Kursus in der Augustaschule in Hervest=Dorsten( Teilnehmerinnen: Hausangestellte, Schneiderinnen und Spinnerinnen) Dauer: 6 Wochen, Teilnehmerzahl 20. Hauswirtschaftlicher Kursus für Verkäuferinnen und andere Berufe für die Stadt Dorsten und das Amt Hervest=Dorsten. Dauer: 6 Wochen, Teilnehmerzahl 25. * Im allgemeinen ist zu sagen, daß die Kurse von den Jugendlichen gern besucht wurden, vor allem interessierte der praktische Unterricht mehr als der theoretische. Zu dem Werkstattlehrgang der die Herstellung eines Segelflugzeuges zum Ziele hatte, könnte mit einem Schein des Rechtes gesagt werden, daß das wohl n.r Spielerei, zumindest aber unproduktive Arbeit sei. Hier lernten die Jugens aber Präsisionsarbeit die zu erlernen sie sonst wohl kaum Gelegenheit gehabt hätten. In dem Fortbildungskursus für jugendliche Maurer wurden die Teilnehmer ebenfalls mit Arbeiten betreut, die ihnen größtenteils völlig fremd waren. Das Ergebnis gerade dieses Lehrganges war außerordentlich —. ei dem landwirtschaftlichen Umschulungs. und Siedlungskursus in Gladbeck bauten die Teilnehmer einen Sportplatz am Bahnhof West und wurden dadurch vor allem mit Bodenarbeiten vertraut. Die Anlage geht ihrer Vollendung entgegen. Die jungen Leute planen jetzt noch, ein Mustersieds ha.s, fur das ihnen das Material zum größten Teil kostenlos überlassen wurde, zu bauen. . Die Ku## für die weiblichen Jugendlichen erwiesen sich als sehr wertvoll. Bei dem starken Andrang zum Verkäuferinnenberuf wiederholt es sich immer wieder, daß nach Beendigung der Lehrzeit viele Entlassungen vorgenommen werden. Nach erfolgter Umschulung konnie ei großer Teil der Mädchen hauswirtschaftliche Stellungen bekleiden, viele wurden beispielsweise auch nach Holland vermittelt. Bei den hauswirtschaftlichen Kursen für Hausangestellte, Schneiderinnen und Modistinnen wurde Wert auf praktische Hausarbeit gelegt. Sämtliche Kurse hatten sehr gute Erfolge aufzuweisen.— Antwort an die Elektrizitätswerke. Die Gemeindevertretungen von Groß=Reken und Hülsten beschließen. I Unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Sickina beriet im Beisein des Bürgermeisters Hidding die Gemeindevertretung von Groß=Reken. Die Friedhofskommission wurde neu gewählt: Pfarrer Tenhaken, Bürgermeister Hidding, Gemeindevorsteher Sicking, Joh. Hellenkamp, Joh. Damm, ferner Landwirt Nöltes, Hülsten, der von der Gemeindevertretung Hülsten hinzugewählt wurde. Die Transformatoren=Plätze im Dorf und am Bahnhof Reken sollen den Elektrizitätswerken zu 300 Mk. angeboten werden. Das Nebengebäude der Schule im Bollengraben soll ausgebessert werden, dagegen wurde weitere Anträge auf Reparaturen abgelehnt. Die Geheimsitzung erledigte Steuer= und Armensachen. Die Gemeindevertretung Hülsten lehnte unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Eversmann die Stundung der festgesetzten Gemeindeabgaben dem V. E. W. ab. Ein Antrag der Rekener Spar= und Darlehnskasse um Aufwertung wurde vorläufig abgelehnt. Der Freiw. Feuerwehr Groß=Reken wurde auf Antrag eine Beihilfe von 50 Mk. gewährt. Nach der Sitzung verhandelte die Gemeindevertrevon Gron=Reken in einer Wegeangelegenheit im Pläkerhook mit den Interessenten persönlich. Die Verhandlung schlug fehl. Kleidergeld noch vor Weihnachten Forderungen der Fürsorgeempfänger. d. Die Dorstener Erwerbslosen hatten wiederum am Samstagmorgen bei Hantrop Versammlung. Die Streitfrage um Uebernahme des Kartoffeldifferenzbetrages durch die Stadt ist noch nicht endgültig abgetan. Wer schlechte Kartoffeln geliefert bekommen hat, möge dies dem Wohlfahrtsamt mitteilen, damit nach einer Kontrolle die entsprechende Nachlieferung erfolgen kann. Ueber die Weihnachtsbeihilfe ist noch das Ergebnis von Erörterungen im Kreisfürsorgeausschuß abzuwarten. Bürgermeister Dr. Lürken hat sich bereit erklärt, die Auszahlung des Kleidergeldes für Dezember am 19. d. M. vornehmen zu lassen. Zur Badeangelegenheit wurde auf die Eingabe an die städtischen Körperschaften verwiesen. U. a. verlangte die Versammlung auch die Lieferung von Lehr= und Lernmitteln. Die bei der Nothilfe gesammelten Gegenstände sind noch nicht sämtlich instandgesetzt. Festgehalten wurde an der Forderung der freien Aerztewahl. Die Festleitung antwortet. Zu unserm Bericht über die letzte Versammlung des Evang. Gesellenvereins Dorsten und die in dieser Versammlung vorgebrachte Anfrage über die Beteiligung der Pestalozzischule an der Weihnachtsveranstaltung der evangelischen Gemeinde schreibt uns Lehrer Bockmann im Auftrage des Festausschusses:„Die Angabe, daß die Pestalozzischule zu der Weihnachtsfeier am 12. und 18. Dez. nicht eingeladen sein soll. beruht auf einem Irrtum, auf Unkenntnis der Tatsachen. Die Pestalozzischule ist mündlich am 7. Tez. zu dieser Feier, die von den 8 evang. Vereinen und der Hindenburgschule getragen wird, eingeladen worden.“ 277 Stars am Freudenberg I Die Jungfliegerstaffel Hervest=Holsterhausen tagte bei Lunemann unter Leitung des Vorsitzenden Bechmann. Zu der Versammlung war auch der Flugleiter Hilfsschullehrer Friedrichs erschienen. Das vom Schriftführer Fritz Kollecker verlesene Prookoll fand reges Interesse. Kassierer Spengler konnte zur Kassenlage berichten, daß trotz der Notzeit Va##ehrigen Leitrages die Finanzen gut seien. „Als, Geschäftsführer der Ortsgruppe Herrlichkeit Lembeck der vestischen Segelflugvereinigung berichtete Hilfsschullehrer Friedrichs über die bisherige Tätigkeit und gab seine Eindrücke als Flugleiter wieder. Vom Grafen von Merveldt sei am Freudenberg in dankenswerter Weise ein Gelände für Uebungsflüge zur Verfügung gestellt. Dort habe man an sechs Tagen Flüge vorgenommen mit lohnendem Erfolg. Bei den 277 Starts hätten sich die Jungflieger als gute Kameraden bewiesen. Die Disziplin der jungen Leute sei musterhaft. Da das Fliegen im Winter unterbrochen werden muß, soll dafür eine weitere theoretische Ausbildung erfolgen. In jedem Wintermonat finden zwei Unterrichtsabende statt. Vor Beginn der neuen Flugsaison im Frühjahr wird sich die Staffel in eine Gesamtversicherung aufnehmen lassen, in der jeder Jungflieger gegen körperliche Schäden, die er sich beim Fliegen zuzieht, gedeckt wird. Am 2. Weihnachtstag wird beim Flugkameraden Sures eine schlichte Weihnachtsfeier abgehalten. Auf Anfrage berichtete Geschäftsführer Friedrichs, daß die für die Zusammenarbeit mit Dorsten bestimmte Kommission bereits getagt und beschlossen habe, sich vorläufig abwartend zu verhalten, bis die endgültige Gründung der Dorstener Ortsgruppe erfolgt sei. Man wolle nicht eher eine Abmachung mit Dorsten treffen, als man über die Stärke der Jungfliegerstaffel, der ordentlichen Mitgliederzahl, sowie die finanziellen Verhältnisse der Dorstener Gruppe genau informiert sei. Grundsätzlich bestehe das Prinzip engster Zusammenarbeit. I Jungmännerverein St. Antonius Holsterhausen. Heute nachmittag um 4 Uhr im Jugendheim Versammlung, in der beachtliche Mitteilungen über die Unterbringung von Jugendlichen in der Landwirtschaft gemacht werden. ! Heiden=Rekener Steuerhebetermine. Die für den Monat Dezember 1931 fälligen Steuern vom Grundbesitz(Staatliche Grundsteuer nebst Zuschlag, Gemeindegrundsteuer und Hauszinssteuer) sind bis zum 15. ds. Mts. zu entrichten. Hebetermine finden statt: Klein=Reken: Montag, 14. Dezember, vorm. von 8.30—10 Uhr im Gasthof Eversmann. GroßReken: Dienstag, 15. Dezember, im Kassenlokal. Heiden: Dienstag, 15. Dezember, vormittags von 8.30—10 Uhr im Gasthof Ebbing. Vorstehende fälligen Steuern sind öffentlich angemahnt. Eine Behändigung von Mahnzetteln findet nicht statt. Nichtgezahlte Beträge werden vom 16. d. M. ab nebst Verzugszuschlägen kostenpflichtig im Verwaltungszwangsverfahren eingezogen. I Aus der evang. Arbeiter= und Männervereinsbewegung. Die vom evang. Arbeiterverein Holsterhausen angekündigte heutige Versammlung muß bereits um 2 Uhr und nicht um 5 Uhr im Jugendzimmer der Kirche stattfinden. Der evang. Männerverein Hervest=Dorsten bittet zur heutigen Versammlung um zahlreichen Besuch, da Kamerad Schimmelpfennig über den Schulungskursus in Gladbeck berichten wird. Die Versammlung ist um 4 Uhr im Kindergarten. l Von der Berufsschule. Eine Aenderung tritt an der Groß=Rekener gewerblichen Berufsschule ab Montag, 14. Dezember, ein. Der durch die preußische Sparverordnung abgebaute Gewerbelehrer Büttgen aus Sterkrade, dem auch die Unterrichtserteilung an der gewerblichen Berufsschule in Gescher übertragen wurde, wird anstelle des bisher nebenamtlich beschäftigten Volksschulehrers den Unterricht geben. Die Unterrichtsstunden für die konstruierenden Berufe finden Montags um 1. 30 Uhr, für die Schüler der übrigen Berufe Dienstags um 1.80 bzw. 3 Uhr statt. I Arbeiter=Turn= u. Sportverein Hervest=Dorsten. Heute um 10 Uhr im Haus Rose Jahreshauptversammlung. I Krieger= und Landwehrverein Holsterhausen. Die am zweiten Sonntag übliche Monatsversammlung fällt. Näheres wird noch bekannt gegeben. Raesfeld Kritik an der Grünen Front Werbung des Bauernbundes. r In der Absicht, bestehende Vorurteile aus dem Wege zu räumen, veranstaltete der Westfälische Bauernbund für Raesfeld und Umgegend eine Tagung im Grundmannschen Saale. Der Referent Dr. Vorholt erläuterte zunächst diesen Zweck zu Beginn seines Vortrages„Wie kann die bäuerliche Familienwirtschaft wieder gesunden?" Der Radikalismus sei der Todfeind des Bauerntums. Der Weg aus der Krise führe nicht zu den Zielen der Grünen Front, die alles für die deutschen Großbetriebe getan habe, aber dabei die Wirtschaftlichkeit der 8.5 Millionen Bauernbetriebe opfere. Wenn das Ausland Vertrauen zur deutschen Wirtschaft gewinne, könnten die Zinssätze nachhaltig gesenkt werden. Diese Voraussetzung könne niemals erfüllt sein, wenn man den Sturz der Regierung Brüning propagiere. Es sei unverantwortlich, daß Landwirte noch der organisatorischen Erfassung fern ständen. In der Aussprache wurde u. a. das Urteil über die Grüne Front angefochten. Die Grüne Front betreibe weitsichtige Agrarpolitik. Dr. Vorholt replizierte auf die ihm zum Teil auch gemachten persönlichen Vorwürfe. Die Schuld am Scheitern von Ein zungsbestrebungen treffe einzig und allein den Westfälischen Bauernverein. Ich warte nicht bis zum Januar! Nach der soeben bekannt gewordenen Notverordnung kommi der Preiskommissar im Januar Ab heute 20 Proz. Rabatt Seit einem Jahre sind meine Preise gesenkt. Ich eile jetzt wieder voraus und biete mehr Meine Preise siellen im Vergleich zu meinen Qualitäten alles auf den Kopt! auf samtliche fertigen Sonntags-Herren-, lünglings-, Knaben-Anzüge, Ulster, Palelots 10 Prozent Rabatt auf alle anderen Waren auch Marken Artikel wie Küblers Strickkleidung usw. Neito gezeichnete Waren, die unter und zu Selbsikosienpreisen abgegeben werden, bleiben ausgeschlossen. Nur bei Sonntag, den 13. Dezember Nummer 343 „hrnang 1161 Flottmeiers kaufen ein... Auch eine Weihnachtsgeschichte. *a Wer seinen Kindern etwas schenken will, der wähle das Geschenk erst nach reiflicher Ueberlegung aus. Nicht alles, was den Erwachsenen gefällt, sagt auch den Kleinen zu, und so leicht Kinderhand auch gefüllt sein mag, man muß kindliches Wünschen, Anschanen und Begehren verstehen, wenn unser Geschenk den kindlichen Sinn zufriedenstellen soll. Familie Flottmeier kann davon in trübseliger Erinnerung erzählen. Ihre weihnachtlichen Geschenkerlebnisse seien hier zur Abschreckung und Belehrung preisgegeben. * Dem 13jährigen August schenkte der Vater Flottmeier einige Indianergeschichten„Buffalo Bill“ und„Nick Carter". Als Mutter Flottmeier neulich abends seine Taschen untersuchte, fand sie darin einen Häuptlingskopfschmuck aus Hühnerfedern, einen Holzdolch in Kriegsfarben, mehrere Färbchen zum Tätowieren, eine stark verrauchte irdene Pfeife, die Friedenspfeise. Wenige Tage darauf erhielt August ein Protokoll wegen Feueranzündens in der Nähe bewohnter Häuser, beteiligte sich, da er auf dem Kriegspfade war, an einer Jungenschlägerei, wurke von der Schule gemaßregelt und riß seinem Vater schließlich noch für einige Tage aus. Das waren die Erfolge zu abenteuerlicher Lesekost. Willst du deinem Kinde ein Erzählbuch schenken, so kaufe nicht blindlings, was dir vorgelegt wird, befrage dich vielmehr vorher bei Literaturkundigen und Erziehern! * Die zehnjährige Christine erhielt eine Küche mit Zubehör. Ei, das war schön für die Augen— aber nichts für Kinderhände! Die Schubfächer ließen sich nicht ausziehen, die Wage stand ewig auf 10 Gramm, das Stück Rindfleisch war bemaltes Holz, und selbst der blau umwickelte Zuckerhut enthüllte sich als eine weiß lackierte Hohlrolle. Damit soll nun ein Kind, dazu noch die leibhafte Christine, spielen, d. h. zerlegen, vcerändern und Neues zusammensetzen. Das Kind rächt sich am gekünstelten Spielzeug. Vom Rindfleisch wird die Forbe in Splittern abgeschnitten, der Zuckerhut wird zerschmettert, der Wagebalken abgerissen, die Schrankbretter werden losgelöst. Schließlich spielt Christine mit weißem Sand, mit Fensterkitt und kleinen weißen Kieseln, was Mehl, Fleisch, Zucker und Rosinen vorstellen sollen. Kinder wissen aus dem Leblosesten etwas zu machen. Schenke deinen Kindern keine gekünstelten, nur für das Auge berechneten Spielzeuge! Je einfacher, ein Spiel, um so besser ist es für das Kind geeignet. * Dem 7jährigen Peter bescherte das Christkindlein einen Handwerkskasten mit Laubsäge, Hammer und Zange. Die Laubsäge war fein, Peter hatte immer Spaß, wenn er sie in Händen hielt. Einmal, als er allein war, schnitt er kreuz und quer in ein Brettchen. Die Säge sang dazu, wie eine Mücke summt, und nach drei Strichen gab es immer einen Knacks und— eine neue Säge. Schnell war der ganze Bestand an Sägeblättern erbraucht. Da machte dann die Mutter Musik, und es gab auch einen Knacks dabei, als sie die Laubsäge dem Jungen an den Kopf warf. Verdutzt stand Peter vor den Trümmern seines Glücks. Aber er hat ja noch Hammer und Zange, die muß er jetzt erproben, so wie er es neulich beim Schreiner gesehen hat. Da steht er denn in Mutters wenig betretener Putzstube und fängt mit der Arbeit an. Er hat 10 rostige Nägel in der Tasche. Die klopft er erst in die lackierte Tür, schlägt sich auf die Finger, hämmert den Lack von der Füllung herunter, zieht die Nägel wieder heraus und versucht seine Kunst am Bufett. Schrank und Tür sahen bald aus wie ein Hackbrett. Was haben die zwei, Mutter und Kind, eine Freude, als sie am Orte der Verwüstung sich gegenüber stehen! Wir lassen den Vorhang fallen. Dein Geschenkt muß dem Alter der Kindes entsvrechen, dem Kleinsten ein Rässelchen, dem Zweijährigen ein Pferdchen, dem Dreijährigen ein Wägelchen dazu, dem Vierjährigen einen Sandhaufen, dem Sechsjährigen ein Domino(Rechnen), dem Zehnjährigen einen Baukasten, dem Zwölfjährigen einen Handwerkskasten. Des weiteren muß jedes neue Spiel„eingespielt“ werden, d. h. der Vater muß seinen Kindern den Sinn des Spiels beibringen. * Rosa Flottmeier zählt 6 Jahre. Sie hat eine Puppe und einen Kinderwagen bekommen. Die Puppe ist steif wie ein Brett. Die Augen kann sie nicht schließen, die Haare sind aufgeleimte Wolle, das Hütchen ist damit vernäht. Das Kleidchen ist angeleimt, die Schuhe lassen sich nicht ausziehen, und selbst die Röckchen sind dem leblosen Ding um den Leib geklebt. Ratlos steht Rosa vor der toten Puppe. Sie will sie in den Kinderwagen legen. Welche Mutter tut das, ohne ihr Kindchen auszuziehen. Rosa ist eine gute Mutter, zieht an dem Hut, daß er samt der Perücke abgeht, will die Schuhe ausziehen und reißt dem Püppchen— es sollte Mona Lisa heißen— den Schuh und das Bein darin zugleich aus. Sie zerrt auch an dem Kleidchen, an dem Röckchen, bis schließlich der einbeinige, glatzige Erdenwurm in seiner ganzen Leinwandschönheit in die Kissen gebettet ist. Rosa klagt:„Das Kind will nicht schlafen, es hat Wehweh am Bein!“ Die Mutter reißt entsetzt das Oberbettchen von der Mumie hinweg, und dann wiederholt sich die Szene zwischen Mutter und Kind vor diesem Hackbrett der Puppenschönheit! Woher kam das? Das Spielzeug hatte kein Leben: Rosa wollte ihm Leben einhauchen, da hat die Mutter mit ihrem Gezeter den Puppenwurm noch einmal getötet. Ein Kinderspielzeug muß Leben haben, es muß sich zerlegen, wie ein lebendig Ding behandeln lassen; das Kind will die Puppe anziehen, das Pferdchen anspannen, den Eisenbahnzug auseinanderkoppeln, die Wagen beladen, den Bären laufen lassen. * Der 4jährige Willi ist Vaters Liebling, wie das so geht in der Welt mit dem Benjamin. Er ist am reichsten bedacht worden: ein prachtvolles Fellpferd, eine Trommel, einen Helm, einen Säbel, ein altes, von den Eltern wenig beachtetes, hölzernes Schaukelpferd und drei Bilderbücher aus dem Warenhaus, ein jedes ein schauderhaftes Buch mit schlechtem Papier, einem verstümmelten und verhunzten Märchentert mit hölzernen Reimen. Schreiende Bilder sind darin, grellbunt und schlecht gedruckt, schrecklich nichtssagend und straßenhaft! Am ersten Tage stürzt sich Willi von einem Geschenk aufs andere, am zweiten Tage hat er nurmehr Auge auf Pferd und Uniform, und schließlich tritt eine Zeit ein, wo er sich um nichts mehr kümmert, bis dann das alte HolzSchloß Raesfeld einst und jetzt. Ein Rundgang I Beim Verlassen des Dorfes Racsfeld in Richtung Wesel zweigt von der Landstraße ein schmaler, von prachtvoller Baumallee umsäumter Weg ab, der zu einem Dörflein für sich führt, das von einer trutzigen Wasserburg überragt wird. Im Schatten der wuchtigen Türme der ehemaligen Ritterfeste gleichen die Häuslein am schmalen Weg winzigen Spielzeugen. Schloß Raesfeld wird ja in der Lite ratur der westfälischen Wasserburgen eine der schönsten genannt. Der Forscher der westfälischen Adelsgeschlechter, Dr. Glasmeier, nennt diese Burg einen einzigartigen Schloßbau und berichtet, daß der Ritter Simon von Gemen im Anfang des 13. Jahrhunderts die Besitzung von Racsfeld erwarb, sich eine Burg erbaute und von da ab„von Raesfeld" nannte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts starb dieses Geschlecht aus und die Herren von Velen nahmen Besitz von Raesfeld. Der heutige Besitzer ist Reichsfreiherr Maximilian von Landsberg=Velen und Gemen, der sich um den Schloßbau wenig kümmerte. Das Schloß Raesfeld ist nur noch ein Schatten ehemaliger Pracht und Schönheit. Die Witterung hat den aus roten Backpferd seine Neigung wieder erobert und für immer behält. Wer zuviel Spielsachen gibt, verleidet seinen Kindern die Lust am Spiel, denn Uebermaß stumpft ab. Das Einfache ist immer das Beste. Gib also schlichte Sachen und überlasse dem Kind nur ein Spielzeug für längere Zeit. * Es bleibt nun noch die Weihnachtsgabe für Klein=Aennchen, die Zweijährige: ein Horn, ein Baukasten und ein Kaufhaus=Bilderbuch. Mit drei Sätzen ist das Geschick dieser Gaben besiegelt: das Buch ward zerrissen, das Horn, das ward zersplissen, und der Baukasten„verschmissen“. Das kam daher: ein Mädchen ist kein Junge. Die Spielzeuge für Mädchen und Knaben mussen verschieden sein. Das Mädchen will bemuttern, der Knabe will beherrschen, das Mädchen will still schaffen und regen, der Knabe lärmen und segeln. Das Mädchen wünscht ein Stück von der Häuslichkeit, der Knabe ein Stück von der Welt. * Die 17jährige Maria übrigens— bald hätten wir sie verdessen— erhielt einen Hermelinpelz, zum Halbpreis. Natürlich keinen echten, aber einen täuschend ähnlichen, so daß Mariechen mit dem Pelz aussah wie eine kleine Millionärstochter trotz ihres schlichten Vaters. Der Hermelinpelz war für die Evastochter wie die Schlange im Paradies.„Warum willst du nicht in allem dem reichen Fräulein gleichen?“ Und Maria wollte gern nach etwas aussehen. Sie kaufte sich ein billiges Perlenhandtäschchen im Bazar, ein winziges Taschentüchlein mit Spitzen daran und gelbe Schuhe mit Stelzabsätzen. Auf den Schuhen stelzte sie wie ein Storch, aus dem Täschchen nahm sie mit gespitzten Fingern hin und wieder das Tüchlein, und das Hermelinpelzchen legte sie mit vornehmer Gebärde bald um den Hals, bald auf die Schultern. Man sollte eben von ihr glauben, sie wäre was besonderes. Aber die äußere Unehrlichkeit schlägt nach innen. Da Maria über die vermeintlichen äußeren Vorzüge verfügte, mußte sie doch auch deren Wirkung versuchen. So beginnt dann vielleicht ein häßlicher Roman. Wolle mit deinen Geschenken nicht zu hoch hinaus! Vermeide alles Unechte, schenke nur einfache und echte Sachen! * Hiermit schließt die traurige Weihnachtsgeschichte von Flottmeiers. Möge ihre Erzählung unseren lieben Knaben und Mädchen zugute kommen am nächsten Weihnachtsfest. Ihre Spielzeuge seien passend. schlicht, anregend. Vor allem dürfen die Eltern das Nötigste nicht vergessen, als da wären Schulsachen für den angehenden Schulneuling und Schulbücher für die zu Ostern steigenden, fleißigen Buben und Mädchen. Rektor Broermann, Oberhausen. — Reste stolzer Architektur. steinen erbauten Gebäuden arg zugesetzt, zumal man seit Jahren dem Zerfall freien. Lauf ließ und nur die Wirtschaftsgebäude bewohnt waren. Bevor man das eigentliche Burggelände betritt, bemerkt man eine ebenfalls aus roten Ziegelsteinen hergestellte Kirche, zu deren Eingang eine hohe breite Treppe führt. Verzierungen aus Sandstein und das Doppelwappen zieren den Eingang, und die zu beiden Seiten emporragenden schlanken Türme schmücken spitze überschieferte Kuppeln, die an die Minaretts türkischer Moscheen erinnern. Das Burggelände mitsamt den Wirtschaftsgebäuden ist von Gräften bzw. einem größeren Gewösser umgeben, das durch einen besonderen Arm die Wirtschaftsgebäude von dem Herrensitz trennt. Wo früher Schwäne ihre Bahnen zogen, wo Baum und Strauch die Burggräfte umrandeten, hausen jetzt im Sumpf und Morast die Wasserhühner und der Rohrsänger nistet zwischen Schilf und Binsen. Statt der Zugbrücke führt ein breitern Steg über die Gräfte zum Eingangstor des gleich einer Festungsmauer sich vor den Herrensitz lagernden Wirtschaftsgebäudes. Aus den Sandsteinen der Außenwände lugen die Schießscharten. Tore, Türen und Fensterladen zeigen, wie auch an allen übrigen Gebäuden, breite Rauten in Rot und Weiß. Auf der Ostseite des Wirtschaftsgebäudes erhebt sich ein viereckiger Wartturm, den sich zu einer Kuppel verjüngt. Auf der Westseite ist ein mit reichem Giebelsandsteinschmuck versehenes Gebäude zum Lagerraum für landwirtschaftliche Produkte bestimmt. Welche Pracht mag früher auf dem Schloßhof geherrscht haben! Wo sich einst Ritter und Knappen tummelten, wo das Burgfräulein in heller Mondscheinnacht mit dem Auserwählten über die schmalen Stufen zur Wasserpartie den Nachen bestieg, wo kleffende Meuten den Aufbruch zur Jagd nicht abwarten konnten, wo das Geschrei und Getöse des wilden Kampfes tobte, ist alles tot. Im Hintergrund liegt das schmucke Herrenhaus in breiter Front, eine hohe Freitreppe führt hinauf. Dieses Gebäude ist in den letzten Jahren innen und außen renoviert und als Jugendherberge eingerichtet, die für die katholische studierende Jugend bestimmt ist. Auf der Ostseite ragt der eigenartige Schieferturm, dessen schlanke Form und abgerundete Spitze sich seltsam von den übrigen Gebäuden abhebt und dem Ganzen einen ganz besonderen Schmuck verleiht. An das Herrenhaus gelehnt, mit der Front nach Westen, liegt ein weiteres Gebäude, das sicherlich die Kemenate gewesen sein wird, von derselben Architektur wie das Herrenhaus, die jedoch infolge der Verwitterung in den Hintergrund tritt gegenüber dem frischen Aussehen des Herrenhauses. Auf der Westseite des ersten Burghofes ist in letzter Zeit dem Stil der Burg angepaßt ein Gebäude errichtet, das der Unterbringung von Fahrzeugen dient. Ueberall findet man das Doppelwappen des ehemaligen Rittergeschlechtes, am Giebel, über den Eingangen usw. Raesfeld birgt ein Baudenkmal, das selten in Deutschland zu finden ist. Möge bald die Zeit kommen, da es möglich wird, alle Gebäude in würdigen Zustand zu versetzen, auf daß sie erneute Anziehungskraft auf die deutschen Burgenfreunde ausüben, zum weiteren Aufschwung des Dorfes! Silberjubiläum des Rhein=Ruhrkreises Stolze=Schreyscher Stenographen. %a Der Rhein=Ruhrkreis Stolze=Schreyscher Stenographen kann in diesem Jahre auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. In harte Notzeit fällt das Silberjubiläum, und so gedenkt der Rhein=Ruhrkreis diesen Gedenktag nicht durch ein großes rauschendes Fest abzuhalten. Auf ein paar Feierstunden, die der Erinnerung und Sammlung gewidmet sein sollen, will der Rhein=Ruhrkreis aber nicht verzichten. Der Kreisvorstand hat beschiossen, die Jubiläumsfeier mit der Herbstkreisversammlung zu verbinden und hat als Tagungsort den Geburtsort des RheinRuhrkreises, die Industriestadt Oberhausen, genählt. Die Veranstaltung findet am kommenden Sonntag statt. Vormittags 9 Uhr beginnt im OberIyzeum. Ecke Hermann= und Elsestraße, das Wettschreiben von 120 Silben an aufwärts in üblicher Weise. Nachmittags 5 Uhr findet die öffentliche Kreisversammlung im Lokale Kucklich, Ecke Bismarckund Arndtstraße, statt. Diesem geschäftlichen Teil wird sich nachmittags 6 Uhr die Festfeier mit Ansprachen, musikalischer Unterhaltung usw. anschließen. Abends 9 Uhr erfolgt Bekanntgabe der Sieger aus dem Tageswettschreiben und Verteilung der Wanderpreise. ab Vom vestischen Billardverband. Nachdem der vestische Billardverband gegründet worden ist, wurde jetzt beschlossen, den Verband in drei Gruppen einzuteilen, von denen jede ihren Meister ermittelt. Diese drei Meister spielen um den Verbandsmeistertitel, Beim Spielen um den Meistertitel ist die Mitwirkung in zwei Vereinen untersagt. Weiter wurde beschlossen, als Sitz des Verbandes den jeweiligen Wohnort des 1. Vorsitzenden zu bestimmen. In diesem Falle ist es Gladbeck. Die Generalversammlung soll am 6. Januar 1932 in Westerholt bei Rätz stattfinden. Die Monatsversammlungen finden wechselseitig statt. Schatten ehemoliger Ritterpracht Jewe, 2976TBERLINSW 19 Heute habe ich Sonntagsdienst von 14 Uhr bis 19 Uhr. Das will ich allen meinen Freundinnen und Freunden mitteilen. Ich habe durch Verstärkung meiner Verkaufshilfen dafür gesorgt, daß Alle morgen gut und sorgsam bedient werden können und in aller Ruhe ihre Weihnachts=Käufe vornehmen können. DERSCHLAUE z. Zt. bei BUER artturm, der Westseite ist versehenes jaftliche ProSchloßhof geind Knappen zeller Mondr die schman bestieg, wo igd nicht abGetöse des Herrenhaus reppe führt n innen und ge eingerichJugend be; e i g e n a r t i g e abgerundete äuden abhebt ren Schmuck : F r o n t n a c h das sicherlich erselben Arinfolge der tt gegenüber 8. Auf der letzter Zeit üde errichtet, uigen dient. des ehemalir den Einis selten in ie Zeit komin würdigen erneute Anreunde ausrfes! 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Schieben Sie Ihre Besorgungen nicht zu lange auf— nutzen Sie den offenen Sonntag— Duisburg Münzstr. 48-52 Essen imbeckerstr. 75-77 chdruck von Vort und Bild verboten! Schriftliche Bestellungen können leider nicht berücksichtigt werden! dem 13. Dezember, von 14 bis 19 Uhr geöffnet! Angebote stehen Ihnen ab Sonntag zur Verlüg Geschäftsräume sind am Sonn Die obigen Unsere Sonntag, den 13. Dezember Nummer Jahrgang 1931 Von Sonntag zu Sonnlag/ Nen Das Amazonenkorps Paderborn. Kommt den Frauen zart entgegen..., heißt ein schönes Dichterwort. Aber daß umgekehrt auch die Frauen eine gewisse Verpflichtung haben, die Männer sanftmütig zu behandeln, hat noch keines Dichters Mund der Welt verkündet. Und doch ist es so. Denn erstens war der Mann vor der Frau auf der Welt, sann soll die Frau doch Dienerin des Mannes sein. und drittens, wo soll das hinführen, wenn die Frauen den Männern die Zähne zeigen, denn schließlich ist doch der Mann—, na wir wollen die Theorie nicht zu gründlich auslegen, denn die Praxis sieht doch anders aus. Nämlich so: Es hat einer ein Motorrad. Und dieses Motorrad ist defekt. Das soll bei diesen Lieblingen der jungen Männerwelt schon einmal vorkommen. Besagter Benzinkinderwagen kommt also zur Revaratur. Als der Motor wieder sein Liedchen brummt und das Rad auf seinen eigenen Rädern stehen kann, kommt sein Besitzer, es abzuholen. Statt die entstandenen Unkosten dem Inhaber der Werkstatt zu erstatten, schwingt er sich auf sein Rad und saust davon. Der Geschädigte nimmt sich ein Auto und folgt den Spuren seines Kunden. Er findet das Rad in der Wohnung des faulen Zahlers vor, schleppt es auf die Straße und will es sicherstellen, da— tritt jener Moment ein, dessentwegen diese an sich ja alltägliche Geschichte erzählt wird. Der Besitzer des Motorrades hatte sich eine Leibgarde zusammengepfiffen, die nun gegen den Gläubiger zum Angriff überging. Diese Leibgarde war nichts mehr und nichts weniger als ein richtiges Amazonenkorvs, alles Mitglieder des zarten Geschlechts, ausgerüstet mit Peitschen und Mistgabeln. Dem Angegriffenen wurde ro: und grün vor den Augen, und als er von dem Anführer der streitbaren Garde, seinem Schuldner, auch noch mit einer Latte einen Schlag auf den Kopf erhielt, suchte er, wie es schon in Caesars Geschichte vom gallischen Krieg so schön heißt, sein Heil in der Flucht... Den Frauen soll man zart entgegenkommen, sagt der Dichter. Er hat gut reden. Damals gab es noch kein Motorrad, und überhaupt war die Welt nicht so schlecht wie heute. Der Pantoffelheld Hannover. Der Pantoffelheld ist eine ebenso beliebte Witzblattfigur, wie der allerorts zerstreute Professor. Pantoffelhelden bringen die für einen normalen Menschen unmöglichsten Sachen fertig. Ein solcher Pantoffelheld existiert auch in der schönen Stadt an der Leine. Man lese und staune: „In früher Morgenstunde wurde ein Mann, schwer verletzt auf der Straße liegend, aufgefunden und dem nächsten Krankenhause zugeführt. Sobald er wieder vernehmungsfähig war, gab er an, daß er — von einem Preisskat heimkehrend— überfallen und seines Gewinnes, einer fetten Gans. beraubt worden sei. Wie die Kriminalpolizei ermittelle, ist auch dieser Raubüberfall fingiert. Der angeblich Ueberfallene hatte in der Nacht sein ganzes Geld verzecht und aus diesem Grunde seiner Frau gegenüber einen Raubüberfall vortäuschen wollen. Er schlug auf dem Nachhausewege die Glasscheiben zweier Haustüren ein, wobei er sich die schweren Verletzungen selbst beibrache. Im Besitze einer Gans war er überhaupt nicht gewesen.“ Mein Gott, muß der arme Kerl eine knieschlotternde Angst vor seinem Hausfeldwebel gehabt haben, daß er sich vor Verzweiflung sogar in Glasscheiben stürzt... ja, ja: Glück und Glas, wie leicht bricht das!— vor allem, wenn die Polizei sich dazwischen mischt. Ein wirklich bedauernswerter Pantoffelheld, der an Stelle einer nicht vorhandenen Gans eine fette Ente zusammenlügen muß! Notverordnung und Preisbildung Der Einzelhandel warnt vor übertriebenen Erwartungen. Soll man jetzt kaufen? %a Aus Einzelhandelskreisen wird uns geschrieben: Die neue Notverordnung vom 9. Dezember d. J. läßt auf den ersten Blick den Eindruck erwecken, als ob dieser zweifellos kühnste Versuch eines staatlichen Eingriffs in das freie Wirtschaftsleben sofortige Auswirkungen auf alle Warenpreise zur Folge hätte. Dies ist, wie ausdrücklich hervorgehoben sei, nicht der Fall. Zunächst bezieht sich die auf der Basis des Pre standes vom 30. Juni vorzunehmende Senkung: Preise um 10 Prozent lediglich auf gebunden Freise, also solche, deren Einhaltung durch Vi träge seitens der Kartelle, Syndikate oder durch so stige Preiskonventionen bisher gesichert war u zwar war dies hauptsächlich der Fall bei den Preis für sogen. Rohprodukte. So sind in der Ni verordnung ausdrücklich hervorgehoben Preisänt rungen auf den Gebieten der Eisenwirtschaft, d Eisen. und Metallverarbeitungswirtschaft, der Ba stoff=, Chemie=, Papier=, Glas, Keramik= und Text wirtschaft, sowie der Wirtschaft der künstlichen Dü gemittel. Es handelt sich hier also nicht um Wa zur Deckung des täglichen Bedarfs, sondern um Fabrikationserzeugnisse, bei denen sich waige Preissenkungen erst stufenweise und e nach längerer Zeit für den Verbraucher ausw ken können. In diesem Zusammenhange sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Senkungsvorschriften keine Anwendung finden auf solche Preise, die durch internationale Verträge zustande gekommen sind, was z. B. in der Txetilindustrie bei Kunstseide der Fall ist. Nickt nur aus diesen, sondern auch aus den Bestimmungen über die Einsetzung eines Preiskommissars, welcher nach seinen eigenen Worten nicht ein Preissenkungskommlssar, sondern ein Kommissar für Preisüberwachung ist, ergibt sich die Verhältnismäßigkeit der verschiedenen Einze.bestimmungen. Jede Maßnahme, sei es auf dem Gebiet der Preissenkung oder Lohnsenkung, der Zinsregelung und der Reform des Mietwesens, ist von der anderen abhängig. Als Haupttendenz zieht sich wie ein roter Faden durch die Notverordnung das Bestreben, die Unkosten der Wirtschaft zu senken, um eine Veringerung der Lebenshaltungskosten herbeizufüh ren. Da auch Gehälter und Löhne zu den Unkosten der Wirtschaft gehören, soll die durch deren Senkung herbeigeführte Verringerung der Kaufkaft wieder ausgeglichen werden durch solche Preissenkungen, die ohne Gefährdung der weltwirtschaftlichen Zusammen. hänge von tSaats wegen vorgenommen werden können. Hietbei wird man aber nicht unbeachtet lassen dürfen, daß sich die Inlandspreise vieler lebenswichtiger Artikel bereits auf Grund der Weitmarktpreise und der zum Teil schon gesunkenen Fabrikations, und Großhandelspreise seit dem Herbst 1929 in so starkem Absinken befinden, daß der Verkaufspreis des Einzelhandels trotz der Ueberlastung mit Steuern, der Neueinführung von Zöllen und sonstiger Verbrauchsabgaben bereits seit längerer Zeit auf den Vorkriegs. stand gesunken ist, zum Teil sogar unter Friedenspreis liegen. Die Tendenz des neuen Gesetzes weist allerdings einen bedenklichen Widerspruch auf, durch den man bei ihrer Durchführung zweifellos auf Schwierigkeiten stoßen muß: das ist die Erhöhung der Umsatzsteuer auf 2 Proz. War es bisher möglich, daß sich die schon in starkem Maße erfolgten Preissenkungen infolge scharfer Kalkulation verhältnismäßig rasch auf dem Wege über den Groß= und Einzelhandel beim Geldbeutel des Verbrauchers auswirken konnten, so wird die Tatsache, daß jeder Umsatz von der ersten an die zweite und dritte Hand erneut von dieser Steuer erfaßt wird, sich nicht nur lähmend auf den Handel, sondern auch hemmend auf die variable Preisbildung auswirken müsse. Auch die im Laufe des letzten Jahres eingeführten Zollerhöhungen werden das Ihrige dazu tun, die Preisbudung zum mindesten für die nächsten Monate noch stabil zu halten. Außerdem ist noch nicht ersichtlich, in wieweit sich für die öffentlichen Versorgungsbetriebe wie Reichspost und die kommunalen Strom=, Gas= und Wasserlieferungsbetriebe die hier am meisten notwendige Preissenkung durchführen läßt. Aus allem Gesagten wird man schließen müssen, daß sich ein noch weiterer Peisabbau als bisher schon als sehr problematisch erweisen wird, zum mindesten aber nicht plötzlich, sondern nur stufenweise erfolgen kann. Jedenfalls ist es verkehrt zu glauben, daß die Warenpreise schon in den nächsten Monaten eine radikale Senkung erfahren können. Daher hat ja auch der Preiskommissar die Aufforderung ergehen lassen, die für das Weihnachtsfest geplanten Einkäufe vorzunehmen, zumal es überhaupt ein volkswirt: schaftlicher Fehler ist, notwendige Einkäufe zurückzustellen. In der Preisgestaltung wird der Einzelhandel jedenfalls das Seinige zu der schweren Ausgabe gern beitragen, für die Masse der Verbraucherschaft troy der bevorstehenden Lohn= und Gehaltssenkung einen möglichst schonungsvollen Uebergang zu schaffen. Ein freches Räuberstück 20 Personen sahen zu. Wesel, 12. Dezember. Abends gegen 6 Uhr haben zwei Personen bei der hiesigen Veiling an der Artilleriestraße, wo eine Versteigerung stattgefunden hat, vermutlich mit einem nassen Tuch eine Schelbe zum Kassenraum eingedrückt und haben einen größeren Geldbetrag von etwa 500 bis 600 Mark gestohlen. Eine Person hat die Tat ausgeführt, während die zweite Person mit einem Motorrad am Eingang der Veiling gewartet hat. Die Täter sind mit dem unbeleuchteten Motorrad schleunigst in Richtung Brüner Landstraße ebgefahren. Zu dieser Zeit waren etwa 20 Personen an der Veiling beschäftigt, jedoch ist es diesen Leuten angeblich nicht möglich gewesen, die Täter festzuhalten. Wird Westdeutschlands Schulwesen benachteiligt? Eine Notgemeinschaft der Junglehrer. Düsseldorf, 12. Dezember. Die evangelischen Junglehrer haben sich hier zu einer Notgemeinschaft zusammengeschlossen. Zur Steuerung ihrer Not und zur Rettung ihrer Existenz fordern sie, daß die Schulen im westdeutschen Industriegebiet nicht schlechter behandelt wür. den als die Berliner Volksschulen, denen man eine Klassenbesucherzahl von 86 zugestehe. Im Industrie= gebiet würden die evangelischen Junglehrer besonders benachteiligt. Nachdem hier bereits im Frühjahr etwa 10 v. H. aller Stellen abgebaut worden seien, hätten heute die evangelischen Volksschulen je Klasse eine Schülerzahl von über 50, die katholischen Volksschulen eine solche von etwa 39. Die evangelische Junglehrerschaft verlange eine GleichPerlenkollier in New York verloren! Auf einer Silvesterfeier, bei der es„toller zugeht, als an den drei Karnevalstagen in Köln“. Köln, 12. Dezember. Eine Dame aus Köln hatte um die Zeit der Jahreswende einen in Neuyork wohnenden Neffen besucht. Sie legte vor der Silvesterfeier in einem Hotei ein wertvolles Perlenkollier an, das in dieser Nacht verloren ging. Es war mit 14 400 Mark bei einer rheinischen Versicherungsgesellschaft mit eine Reihe von Schmucksachen sowie von Pelzen gegen Verlust und Beschädigung auf Reisen und am Wohnort versichert. Der Ehemann zeigte den Vorfall unverzüglich der Gesellschaft an und bat seine Frau durch Kabeltelegramm, weitere Nachforschungen anstellen zu lassen. Das geschah auch aber ohne Erfolg. Die Gesellschaft verweigerte die Auszahlung der Versicherungsjumme. Das hiesige Landgericht hatte der Klage auf Auszahlung der Versicherungssumme und Erstattung der Anzeigekosten stattgegeben und die Versicherungsge sellschaft zur Zahlung verurteilt. Gegen dieses Urteil hatte die Gesellschaft Berufung beim Oberlandesgericht eingelegt. Der 3. Zivilsenat des Oberlandesgerichts wies die Berufungsklage zurück. Der Zivilsenat hatte darin, daß die Dame das Kollgier zur Silvesterfeier stellung mit anderen Schulen und wehre sich dagegen, daß nach einen vorliegenden Plan auch noch jüngere festangestellte Lehrkräfte von auswärts im hiesigen Bezirk Junglehrer verdrängten, die hier seit Jahren in Planstellen auftragsweise beschäftigt waren. angelegt hatte, keine grobfahrlässige Verletzung der Aufhebungs= und Behandlungspflicht nach den allgemeinen Versicherungsbedingungen exblickt; es erachtete auch die Schadensanzeige=, Aufklärungs= und Auskunftspflicht als nicht verletzt. Das Urteil des Oberlandesgerichts hat die Versicherungsgesellschaft mit der Revision beim Reichsgericht angefochten. Das Reichsgericht wies die Revision zurück mit der Maßgabe, daß die Klagesumme mit dem gesetzlichen Zinssatz von 4 v. H. seit der Klagezustellung zu verzinsen sei. Das Reichsgericht tritt im ührigen der Urteilsbegündung durch den 8. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Köln bei. Aus den Urteilsgründen des Reichsgerichts ist folgendes hervorzuheven: Die Revision beschwert sich darüber, daß der Berufungsrichter auf die unter Beweis gestellte Behauptung des Beklagten nicht eingegangen sei, wonach es in der Silvesternacht in Neuyork„tol. er zugehe als an den drei Karnevalstagen in Köln“. Aer auch in dem Tragen des Kolliers zur Siivesterseier finde, der Vorderrichter keine Verletzung der Sol a. ts,##chl, selbst wenn es in der Silvesternacht in Neunort toller zugehen sollte als beim Kölner Karneval. Wahrscheinlich. „Mutti, der Neger auf dem Jahrmarkt erzählte, er habe schon oft Menschenfleisch gefressen.“ „Mit dem Munde wahrscheinlich, mein Karlchen!“ Gut erklärt. „Wie lange klopft so ein Specht eigentlich, Kurt?" Kurt:„Bis der Wurm„herein" ruft!" 4 Kaufen Sie jetzt. Je früher Sie kaufen, um so mehr Nutzen stiftet Ihr Seld. um so mehr Menschen machen Sie damit indirekt eine Weihnachtsfreude und mehr Menschen können dadurch jetzt oder auch später beschältigt werden. Suche nach alten Kriegsschätzen die versenkte Lusitania als Ziel einer amerikanischen Expedition.— Treppab der Stahltube zum Meeresgrund.— Eine vergrabene Kriegskasse. * Mehr als sechzehn Jahre sind seit jenem schicksalsschweren 7. Mai 1915 vergangen, an dem der mit Munition beladene Passagierdampfer„Lusitania" auf der Fahrt von Amerika nach Liverpool von einem deutschen Unterseeboot torpedier: wurde. Infolge schwerer Munitionsexplosionen an Bord sank der Dampfer so schnell, dan oon den 2160 Fahrgästen nur knapp die Hälfte gerettet werden konnte. Diese Torpedierung wurde uns Deutschen jahrelang als eins der schlimmsten Kriensverbrechen vorgeworfen. Es dauerte geraume Zeit, bis auch von amerikanischer Seite zugegeben wurde, daß die Lusitania tatsächlich Muniiion an Voro gehabt halte und das amerikanische Appellationsgericht i Neuverk die Versenstellte im Januar 1923 ausdrücklich fest, kung sei nicht als„Seeräuberverbrechen" anzusehen, sondern als eine regelrechte Kriegshandiung. Nuhat die Nachricht, eine amerikanische Erpedition werde demnächst an Ort und Stelle eingesende Un tersuchungen des gesunkenen Wracks vornehmen, berechtigtes Aufsehen in den Vereinigten Taaten erreat. Diese Untersuchung soll genau nach den Plänen des amerikanischen Kapitäns H. H. Railen ausgeführt werden, der jüngst in dieser Angelegenheit mit den britischen Behörden verhandelte. Juridische Eigentümerin des Fahrzeugs ist die Liverpooler und Londener Kriegsversicherungsgesellschaft in Liverpcol. Reiseys Mitarbeiter ist der bekannte amerikanische Schiffsingenieur Simon Lake. Ihr gemeinsamer Pan ist im höchsten Grade als originell zu bezeichnen. Es handelt sich nicht um eine gewöhnliche Vergung des mächtigen Dampfers, der ungefähr 40 Klafler tief 8 englische Meisen südwestlich von Old Heao hei Kinsale(Irland) liegt. Die beiden Amerikaner wollen hierbei nach anderen Methoden arbeiten, Kapitän Railey glaubt allerdings entgegen der in Amerika weit verbreiteten Ansicht nicht an das Vorkandensein namhafter Schätze im Inneren des Schiffskörpers. Goldbarren insbesondere soll der Dampfer nicht geladen haben. Doch weiß man nichts Bestimmtes darüber. Um nicht Hoffnungen zu erwecken, die trügerisch sind, hat die Expedition als ihre, Hauptzweck nicht die Suche nach versunkenen Reichtümern angegeben, sondern Untersuchungen mit einem von Lake konstruierten Apparat zur Rettung von Besatzungen gesunkener Unterseeboote. Erverimiente, die, wenn sie von Erfolg gekrönt sein sollten, eine bedeutsame Relle im medernen Bergungswesen spielen können. Lakes Apparat besteht im wesentlichen aus einer Treppe, eingeschlossen in einer Stahltube; diese Treppe führt entsprechend der Stahltubenlänge in die Meerestiefe hinab. Die besondere Bedeutung dieses Apparates beruht vor allem auf der Tatsache, daß er das Arbeiten in einem Unterwasserstahlraum bei normalem Luftdruck in freier Verbindung mit einem Fahrzeuge über der Wasseroberfläche ermöglicht. Im untersten Ende befindet sich ein Arbeitsraum für die Taucher, der in kurzer Zeit mit komprimierter Luft gefüllt werden kann. Auf diese Weise können Taucher aus der Tube herausgehen, ohne daß Wasser in die Tube strömt. Sie sind deshalb in der Lage, selbst in größerer Tiefe ihren Wirkungskreis nach Belieben zu erweitern, da sie ja den Vorteil haben, in erreichbarer Näbe ihrer Arbeitsbasis zu sein. Uebrigens will man die Toten rihen lassen, wo man sie gerade trifft, um nicht die Gefühle der Hinterbliebenen nachträglich zu verletzen. In Amerika wartet die Oeffentlichkeit jedenfalls viller Interesse auf das Ergebnis der Untersuchungen. Auch in Karpathorußland ist man gegenwärtig einem Kriegsschatz auf der Spur. In der Umgebung von Unavar haben kürzlich Finanz= beamte gemeinsam mit der Gendarmerie Nachforschungen nach einem Kriegsschatz aus dem Jahre 1915 ausgenommen. Teile der russischen Operationsarmee in den Karpathen sollen damals mit einer sehr beträchtlichen Kriegskasse, die aus 1 800000 Goldrubel und 40 Kilogramm Silber und Goldschmuck der beim Armeestab befindlichen Offiziersdamen bestand, abgeschnitten und völlig ausgerieben sein. Dieser Schatz wurde angeblich in einer der riesigen Waldungen des Bezirks Ungvar von sechs Soldaten vergraben. Fünf von ihnen fielen, und nur der sechste blieb als einziger Zeuge dieses Vorfalls am Leben. Er fertigte eine Skizze der Vergrabungsstelle an und ging ins Ausland. Erst im Mai 1930 kam dieser Soldat— er heißt Dsckenibefow— wieder nach Karpathorußland und vertraute sich in der Nähe des vergrabenen Schatzes einem gewissen Pivna an, verstarb dann aber plötzlich im Krankenhaus von Ungvar. Merlwürdigerweise schied auch der Mitwisser bald aus dem Leben. Nun trat ein Russe namens Stephan Boritschkoff auf und erklärte, genau die Lage der vergrabenen Kriegskasse angeben zu können. Er schloß mit einigen Leuten einen Vertrag ab, der sie am Gewinn der vorzunehmenden Ausgrabungen beteiligte. Man wollte den Schatz heimlich heben und nach Rußland hineinschmuggeln. Doch erhielten die Behörden in Ungbar Wind von der geheimnisvollen Angelegenheit und berhafteten die abenteuerlichen Schatzgräber, bevor diese an die Ausführung ihres geplanten Unternehmens gehen konnten. Und seitdem suchen Finanzbeamte nach der Kriegsklasse und dem Geschmeide russischer Offiziersdamen. Ihnen geht bekanntlich in allen Ländern der Ruf voraus, gute Spürnasen zu haben, wenn es sich darum handelt, verborgene Gelder ans Tageslicht zu ziehen. Kulissenzauber Im Namen des Gesetzes Ein neuer Hauptmann von Köpenick. * Wie aus der tschechoslowakischen Stadt Znaim gemeldet wird, ist es der dortigen Gendarmerie gelungen, einen Betrüger zu entlarven, der fast ein Jahr lang in österreichischer Gendarmerieuniform viele Orte Nieder= und Oberösterreichs und des Burgenlandes brandschatzte. Der Verhaftete, ein R8jähriger Maurer Alexander Gurtner aus Leipertitz, hatte sich den Hauptmann von Kövenick zum Vorbild genommen. Seine Spezialitat war die Beschlagnahme von angeblichem„Falschgeld“, das er im„gerichtlichen Auftrage" mitnahm. Gurtner ist der Polizei kein Unbekannter. Schon vor fünf Jahren betätigte er sich auf eine ähnliche militärische Art und Weise. Nur bevorzugte er damals die sächsische Polizeiuniform. Mit einem arbeitslosen Freunde bildete er eine„Kommission", die möglichst nachts in der Gegend von Bautzen bei Verwaltern kleinerer Kassenstellen erschien, um„im Auftrage der Staatsanwaltschaft“, Erhebungen in einer Banknotenfälscherangelegenheit anzustellen. Er konfiszierte mit großer Dreistigkeit das gesamte in den Kassen vorhandene Geld. Erhob einer der unsanft aus dem Schlafe Geweckten Widerspruch, zog Gurtner seine Pistole, ein militärisches Mittel, das nie versagte. Als österreichischer Gendarm verfuhr Gurtner nach dem bereits früher bewährten Rezept. Er packte sich sogar außer Pistole und Säbel ein Gewehr auf. das besonders bei alten Frauen großen Eindruck machte. In diesem Aufzuge beschlagnahmte er bei einer Gemischtwarenhändlerin in Drosendorf 700 Schilling„falsches Geld“, bei einer Kaufmannswitwe in Ladendorf 855 Schilling. In dem Gebirgsdorf Schützen erbeutete er sogar rund 1900 Schilling. Als die Bauern hier stutzig wurden und ihm nachsetzten, hielt der falsche Herr Gendarm einfach ein Privatauto an und fuhr mit ihm davon. In dem Dorfe Weissalbern holte Gurtner nicht nur den Gemeindevorsteher aus dem Bett. Er ließ sich auch die sämtlichen Bücher im Gemeindeamt vorlegen und genaue Rechenschaft über den Stand der Gemeindekasse abgeben. Schließlich entdeckte er auch hier„falsches“ Geld, das der Einziehung verfiel. Zu Vernard Shaw kam ein junger Autor.„Ich mochte Ihnen mein neues Stück vorlesen!" „Nehmen Sie einen Augenblick Platz, ich komme gleich wieder," erwiderte Dschie Bie Eß und verschwand im Nebenzimmer. Nach fünf Minuten fragte der junge Autor den Diener, ob Mr. Shaw sehr beschäftigt sei, ob er störe, ob er ungelegen komme oder ob er lieber wieder gehen solle. „Bitte noch eine Weile Geduld!“ sagte der Diener höflich.„Dr. Shaw wird gleich zurück sein, er zieht nur seinen Schlafrock an!“ Ein Dichter reichte Piscator ein Stück ein. „Ganz nett,“ sagte Piscator,„aber nicht abendfüllend. Es wird kaum fünfzig Minuten dauern— und selbst wenn die Leute nach jedem Akt zehn Minuten lang Krawall schlagen— so werden es doch erst anderthalb Stunden, und das ist für einen Theaterabend zu wenig.“ Der Dichter nickte. Dann besann er sich eine Weile und fragte:„Ja, könnten Sie nicht noch eine halbe Stunde Krawall und Krach herausschlagen?" * Ein kleiner sächsischer Theaterdirektor kam eines Morgens aufgeregt ins Theaterbüro: „Also keßdern bei dähr Ausschuß=Siddsung in Schdaddrahde hamm die von mier frlangd, daß mir nu endlich mah enn Glassigger schbieln. Nu saachd bloß emahl, was genndn mir du fiern Glassger schbieln?“ „Was halten Sie von Kabale und Liebe?" „Quatsch doch geen Bleedsinn,'ch brauche da bloß een Glassigr!" Monatelang kreuzte Gurtner auf diese einträgliche Weise durch die österreichischen Lande. Wenn er nicht genügend Geld beschlagnahmen konnte, verhaftete er Bauern, Gemeindevorsteher, Frauen und selbst Kinder. Widerspenstigen legte er Handschellen an. Sie mußten stundenlang neben ihm hertrotten, während er stolz zu Rad durch Oesterreich fuhr. Irgendwann ließ er sie dann stehen. Oder er nahm ein Trinkgeld dafür, daß er eine Anzeige unterließ. Ganze Radstreifen wurden von der Polizei gegen den merkwürdigen Gendarmen in Bewegung gesetzt. Aber immer, wenn es brenzlig wurde, schlüpfte Gurtner über eine der nahen Grenzen. Auf tschechischem Geliete gelang erst seine Verhaftung. Er trug hier selbstverständlich Zivil. Seine Gendarmerieuniform fand man säuberlich verpackt in einem Strohschober auf österreichischem Gebiet. Der Schober diente ihm zugleich als Schlaf= und Ankleidekabinett. Man glaubt, daß die schlechten Zeiten es verbieten, sich gegenseitig zu beschenken? Haben Sie an die Anderen gedacht, die man sonst mit einem Geschenk erfreute und denen Sie jetzt die Freude nehmen würden, wenn diese leer ausgehen würden? Wenn man auch unter dem Einfluß einer übertriebenen Krisen: stimmung steht, so soll man mit seinen Weihnachts-Einkäufen nicht zurückhalten. Schenken Sie, so viel Sie können und wenn es zu großen Geschenken nicht reicht, auch mit einer Kleinigkeit— gern gegeben— können Sie auf freudige Dankbarkeit rechnen. Kaufen Sie jetzt. Je früher Sie kaufen, um so mehr Nutzen stiftet Ihr Geld, um so mehr Menschen machen Sie damit indirekt eine Weihnachtsfreude und mehr Menschen können dadurch jetzt, oder auch später beschäftigt werden. Treffpunkt: Kaufhaus HUSTEN von 2—7 Un nachmittags geöllnet! 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Dezember Nummer 343 Matuschka als Filmautor und Erfinder Womit sich der Attentäter in der Haft die Zeit vertreibt. * Sylvester Matuschka wird seit längerer Zeit von den Gerichtspsychiatern bewacht und beobachtet. Man hofft, dadurch neue Schlüsse über das Seelen. und Triebleben des Attentäters ziehen zu können. Matuschka ist nicht wie viele Gefangene in eine dumpfe Lethargie verfallen, sondern beschäftigt sich sehr angeregt mit den verschiedensten Dingen. Die Aerzte haben aus der Tätigkeit Matuschkas in der Haft reichlich Gelegenheit, seine geistige Verfassung gründlich zu studieren. Es ist bemerkenswert, daß der Attentäter während der Zeit seiner Inhaftierung bereits sechs Filmmanuskripte geschrieben hat. Wie er wiederholt äußerte, glaubt er fest daran, daß seine Dichtungen auch wirklich verfilmt werden und sogar schon demnächst zur Aufführung gelangen. Eine amerikanische Filmgesellschaft hat sich auch bereits mit Matuschka in Verbindung gesetzt und ihn um Antwort gebeten, ob sie sein Manuskript von ihm zwecks Verfilmung erhalten könnte. Der letzten Filmdichtung unterstellte der Attentäter ein Weihnachtsthema, daß selbstverständlich nicht von Religion frei ist. Wiederholt schreibt er seiner Frau lange Briefe, in denen er immer wieder seine Sorge um die Gattin und das Kind zum Ausdruck bringt. Seinen Sätzen legt er einen frommen Mantel um. Wenn Matuschka nicht gerade schriftstellert, beschäftigt er sich mit zahlreichen Erfindungen, die seiner Meinung nach revolutionierend sein werden. Er glaubt, daß er ein genialer Erfinder sei, der die Zur Nobelpreisverteilung in Siockholm Welt ungemein be sichern könnte. Wie er in einem Briefe an seine Frau schreibt, hat er eine Kanone erfunden, die aus Holz herzustellen ist, also ungewöhnlich billig sein kann. Bei dieser Kanone aus Holz sollen die Tragweite der Geschosse und die Sprengwirkung keineswegs geringer sein als bei den bisher bekannten und gebräuchlichen Kanonen. Matuschka will von dieser seiner Erfindung ein Modell anfertigen, weshalb er seine Frau um Cedernholz bittet. Weiterhin ersucht er um Zustellung einer Karte Afrikas, aus der er feststellen will, wo Cedern wachsen. Neben dieser Erfindung will er noch Entdeckungen auf psysikalischem und chemischem Gebiet gemacht haben. Fachprofessoren von Rang und Ruf sind damit beschäftigt, diese Vorschläge Matuschkas einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. Wie der Attentäter schon jetzt geäußert hat, wünscht er, daß seine sämtlichen Erfindungen bei den kommenden Gerichtsverhandlungen vorgeführt werden. Hysterische Frauen schreiben ihm begeisterte Liebesbriefe. Man weiß auch, daß Peter Kürten ähnliche Schreiben des öfteren empfangen hat. Daneben bitten ihn Journalisten um Aufsätze oder irgendwelche Erklärungen. Auch Aerzte und Psychiater wenden sich an ihn, so daß Matuschka in der Haft keineswegs ein eintöniges und langweiliges Leben führt. Der Attentäter versteht es, sich seine Tage in der Haft interessant zu gestalten und vor allen Dingen immer neue Veranlassung zu geben, daß die Welt von ihm spricht. Prügel statt Scheidung Die Tragikomödie eines Pantoffelhelden. k. In den Vereinigten Staaten gibt es keine einheitliche Gesetzgebung. Die einzelnen Staaten urteilen teilweise im Rahmen der allgemeinen Gerichtsordnung, teilweise nach altem Gewohnheitsrecht, das dem Richter eine sehr großzügige Handhabung und Auslegung de: Gesetze ermöglicht. Der Kaufmann Browe: iu Kentucky wurde dieser Tage das Opfer dieser echt amerikanischen Eigentümlichkeit. Er hatte das Gericht angerufen, um sich von seiner Frau zu trennen, von der er behauptete, daß sie ihm unüberwindliche Abneigung einflöße. Und er glaubte durchaus im Recht zu sein, als er ausführte, seine zänkische und herrschsüchtige Frau habe ihm das Leben zur Hölle gemacht. Der gute Mann vergaß hinzuzufügen, was den Anlaß zu seiner Scheidungsklage gegeben hatte; und das wurde ihm zum Verhängnis. Am Tage vor der Einreichung der Klage wollte Brower, wie alltäglich, seinen Abendspaziergang machen Aber Frau Brower befahl ihm, zu Hause zu bleiben. Das war selbst dem nicht sehr energischen Brower zu viel und er versuchte, sein Vorhaben durchzuführen. Leider machte er die Rechnung ohne den tatsächlichen Herrn seines Hauses. Frau Brower sperrte ihm alle Türen vor der Nase ab und nagelte auch die Fenster zu. Nachbarn, die diesen Vorgang beobachten konnten, schüttelten sich vor Lachen und munterten den Pautoffelhelden durch Zurufe auf, sich diese beschämende Behandlung nicht gefallen zu lassen. Unter solchen Umständen war es nicht zu verwundern, daß selbst der phlegmatische Herr Brower die Geduld verlor, seine Frau beim Haarschopf packte und ihr ein paar herzhafte Rippenstöße versetzte. Er konnte nicht ahnen, daß diese Frau, statt zu heulen, die Stöße zählte und auf Rache sann. Immerhin setzte er seinen Willen durch und entschloß sich außerdem zur Scheidungsklage. Die Gerichtsverhandlung fand statt, und Brower mußte zu seiner Verwunderung erfahren, daß er mehr Angeklagter als Kläger war. Im Zuschauerraum saßen Legionen von Frauen, die ihn haßerfüllt anstarrten; der öffentliche Ankläger schilderte ihn als einen„verwerflichen und lasterhaften" Menschen, der Frauen, arme, wehrlose Frauen, mißhandelte; und der Richter kargte auch nicht mit ironischen Anspielungen und empörten Bemerkungen. Angesichts dieser Welle von Haß und Mißtrauen, verstärkt noch durch eine pathetisch: Rede der schwer„geschädigten“ Frau Brower, verlor der arme Mann seinen Mut und überließ sein Schicksal der Geschicklichkeit seines Rechtsanwalts. Dieser hielt zwar eine Verteidigungsrede, aber der Richter wies die Scheidungsklage ab und verurteilte Brower zu ebenso vielen Schlägen als er seiner Frau versetzt hatte. Frau Brower durfte ihr Opfer sofort mitnehmen und an ihm die ihr gerichtlich zugesprochene Vergeltung nehmen. Es waren 14 saftige Schläge, mit denen diese Tragikomödie endigte. Oben links: König Gustav V. von Schweden, aus dessen Händen die Preisträger die hohe Auszeichnung entgegennehmen. Oben rechts: Das Konzerthaus in Stockholm, wo die Ueberreichung der Diplome und der Geldanweisungen stattfindet. Unten von links nach rechts die Träger des Nobelpreises von 1931: Geheimrat Bosch(Chemie), Prof. Warburg(Medizin), Prof. Bergius(Chemie). Luftschiff-Polarexpedition im Tonfilm Begebenheiten Heiteres von Jo Hanns Rösler. k Des Dentisten Dottergrolls Dentistentafel an der Haustür ist das Ziel angeheiterter Studenten. Immer wird sie in nächtlicher Stunde von den jungen Menschen abgerissen und im jugendlichen Uebermut anderswo aufgebaut. Das war schon immer so, das hat man schon vor zwanzig Jahren in der kleinen Universitätsstadt so getrieben und treibt es auch heute noch. Wenn Dottergroll einen erwischt, schleppt er ihn auf das Gericht. Und jedes Jahr erwischt Dottergoll einen. Jetzt hatte er wieder einen unglücklichen Studenten. Dottergroll trat an die Barriere als Zeuge. Der junge Amtsgerichtsrat fragte:„Erzählen Sie uns den Vorfall, Herr Zeuge! Wie war das?" Dottergroll sah den Amtsgerichtsrat lange an. Dann sagte er:„Was soll ich da groß erzählen? Es war genau dieselbe Sache, wie damals vor zehn Jahren, als ich Sie erwischt habe, Herr Amtsgerichtsrat.“ * Seit Wochen regnete es in Strömen. Alle Weit sprach nur von dem Regen. Nur Runks nicht. Runks redete überhaupt nichts. Kein Wort war aus ihm herauszuholen. Runks saß stumm und steif. „So sagen Sie doch wenigstens etwas über das Wetier!" mahnte ungeduldig die Hausfrau. Grunzte Runks:„Meine Ansicht über dieses Wetter kann ich wirklich nicht in Damengesellschaft aussprechen.“ * Tante Tutta kauft eine Gans. Auf dem Wochenmarkt. Betastet diese und jene. Hier ist ihr der Hals zu fett, dort die Brust zu mager. Hier zeigt der Bürzel nicht die nötige Rundung, dort erscheint ihr der Rücken zu knochig. Sie sucht und sucht. Da brummt das Marktweib:„Nun entscheiden Sie sich schon! Sie hätten auch keinen Mann bekommen, wenn er damals so kritisch gewesen wäre.“ * Vor ein paar Jahren war ich bei meinem Freunde Wenker, dem Brockhausbearbeiter, zu Gast auf Schlotz Wildberghof bei Uffenheim. Die Gegend ist dort noch etwas vorsintflutlich. Nun gab es in Uffenheim und um Uffenheim herum eine Unmasse der gelben Weinbergschnecken, die ich tagsüber sammelte und mir von der Hausfrau braten ließ. Das sprach sich herum, und eines Tages hörte ich im Uffenheimer Dorfgasthaus unbemerkt über eine Holzwand Uffenheimer Bauern:„Der Wenker hat an Gast.“ „Ja.“ „Der solle nur recht lange hier bleibe!“ „Warum soll er denn bleibe?" „Der fresset uns hier alle das Ungeziefer weg." Eine Aufnahme aus dem neuen ameri kanisch. Fliegerfilm„Helden der Luft". der soeben in Berlin aufgeführt wurde. In diesem Film wird der Absturz eines Flugzeugs im Polargebiet und die Rettung der verunglückten Flieger durch das Luftschiff„Los Angeles“ gezeigt. Bei der Zusammenarbeit zwischen Luftschiff und Flugzeug werden Meisteleistungen der Luftakrobatik dargestellt. Groll spielt von früh bis avends Grammophon. Mit leiser Nadel. Mit lauter Nadel. Einmal schnell, einmal langsam. Groll spielt immer das. selbe von früh bis abends. Den Marsch aus Aida! Eines Tages kommt die Nachbarschaft:„Sie sind wohl ein großer Musihfreund?“ „Musik üher alles“, nickt Groll. „Haben Sie denn nur eine Platte?“ „Nein.“ Ich habe sechzig Platten.“ „Warum wechseln Sie dann nicht ab?“ „Ich wechsle doch ab. Jedesmal nehme ich eine andere Platte. „Aber Sie spielen doch immer Aida.“ „Stimmt.“ Ich habe diese Platte nämlich sechzigmal. Besonders günstig aus einem Gelegenheitskauf. Glauben Sie mir: Jede Platte ist anders. Die eine kratzt da, die andere kratzt dort. Sie glauben nicht, wieviel Spaß das macht, wenn man sich aus den sechzig Platten eine auswählt und errät, wo diese Platte den Schaden hat. Da sitzt man da und wartet gespannt, ob man richtig geraten hat. Ja, ja es geht nichts über Musik im Heim.“ Sein Anteil. Man höre und staune: Eine Ueberraschung hat die amtliche Statistik bieten Die Frage, in welcher deutschen Stadt die me Milch getrunken wird, muß, ob mans glaubt ol nicht, mit München beantwortet werden. Es marschiert an der Spitze des Milchverbrau mit Städten mit taglich 0,35 Liter pro Einwohner „Die 0“, sprach Herr Huber, als er das las,„ 0— dees bin i!“ Schenkt Bücher! Gent steht betrübt.„Immer schreiben, die 8 tungen: Schenkt Bücher statt Blumen! Ich habe versucht und bin sofort im Bogen herausgeflogen.“ „Wie kam das?“ ..„Gestern war ich bei einer Schauspielerin ein laden. Ich habe ihr keine Blumen gekauft, sonde ein schönes teures Buch gebracht.“ :„Wie hieß das Buch?“ „Ein Lexikon: Ratschläge für alkernde Fraue: Oberhausen Marktstraße Pralctisch denken- Möbel scheutten Bequeme Sessel 29.- Schleiflack-Dielen-Garnituren 2850 Küchensessel 1050 Klubtische 19 50- Radiotische 12 50 Nähtische echt Eiche 20.- Mod. Couch 65.- Ausziehtische 39.ausgestellt in 25 Schaufenstern Während unseres Neubaues gegenüber! Sonntas seöffnet! Speisezimmer, Wohn- u. Herrenzimmer Schlafzimmer, Küchen tellwelse um 10-20% ert. Sonntag, den 13. Dezember Nummer 343 Das Pullovergespenst. Von Andre Baron Foelckersam. K. Haben Sie auch einen solchen Aerger mit Ihren Pullovern? Mir haben sie seit jeher das Leben schwer ge macht. Zuerst ist alles gut und schön, sie sitzen tadellos. Nach der ersten Wäsche aber sängt es an. Da entwickeln sie eine Tücke, die man eigentlich solch einem harmlosen Ding gar nicht zutraut: sie dehnen sich. Sie werden immer länger. Zuletz: schlottern sie einem um die Knie. Ich begreife nicht, was die Wäscherinnen dami machen: Ich vermute, sie tragen sie selbst erst ein— wenigstens ist bei mir jeder Pullover nach der drit ten Wäsche unmöglich. Ich beschließe, mir einen nach Maß machen zu lassen. Mir fällt ein, daß Tante Alessa für ihr Leben gern strickt. Das ganze Jahr über strickt sie Schals für die Gärtn. inder. Warum sollte sie nicht einen Pullover für ihren Nessen stricken? Ich schicke Tante Alessa herrliche königsblaue Wolle. Im Brief füge ich vorsichtshalber Georgies Maß bei, denn Georgie ist halb so groß und breit wie ich. Alle paar Tage schreibe ich Tante Alessa, sie solle den Pullover nur ja recht knapp stricken Endlich ist er da. Ich packe ihn aus und— halte einen süßen königsblauen Babypullover en den Händen. Was soll ich mit einem Babypullover? Sollte Tante Alessa mich noch immer im Kinderdreß vor sich sehen, wie damals bei meinem letzten Besuch, als ich jede Nacht im Pyjama aus dem Fenster klet terte und Streifzüge durch den Obstgarten unter nahm? Ich versuche mit gräßlichen Verrenkungen den Pullover über den Kopf zu ziehen. Nach einer halben Stunde gebe ich den Kampf auf. mir ein: Wie wäre es, wenn ich ihn wasche? Nach der Wäsche werden Pullover doch immer so lang. Ich muß Ronny fragen. Ronny weiß alles Praktische. Ronny badet ihre Hunde selbst. Und auch ihre Pullover wäscht sie eigenhändig, nachdem ihr eine Wäscherin einen kaputt gemacht hat. " Ich rufe Ronny an. Ronny ist gerührt, daß ich ste um Rat frage. Sie hält mir eine halbe Stunde einen Vortrag über das Waschen von wollenen Sachen im allgemeinen und von Pullovern im besonderen. Sie spricht wie ein Reklamemädchen für Seifenpulver. Wenn ich ein Seisengeschäft hätte, würde ich sie sofort engagieren. Als Ronny endlich ihr Wissen ausgepackt hat habe ich nur eins behalten, daß man Pullover nach dem Waschen nicht aufhängen darf, weil sie sich sonst dehnen würden. Das war es, was ich wissen wollte. Schnell hole ich ein Paket Seisenflocken, schütte sie in kochendheißes Wasser und werfe den Babnpullover hinein. Dann rühre ich das Ganze mit einem alten Hockeyschläger um. Zwischen Toiletten tisch und Schrank spanne ich eine Schnur, hänge den Pullover auf und befestige an seinem unteren Ende an den Aermeln meine Pistolensammlung. Zu frieden gehe ich ins Bett. Ich habe Ruhe verdien: Es wurde eine unruhige Nacht. „Hättest du nur nicht so viel rohes Obst gegessen!“ sagt Tante Alessa und setzt sich mit dem Thermometer an mein Bett. Hast du die Flocken auch eingenommen und deinen Seifentee getrun ken? So, komm, jetzt machen wir den Umschlag.“ Und sie wickelt mich in Leiße, nasse Tücher, in endlose Flanellbinden, daß ich mich nicht mehr rühren kann.„Und jetzt noch den blauen Pullove: drüber!“ sagt sie und lacht und ziebt eine Pistole aus dem Gürtel.„Nein, nein, nein!“ schreie ich und erwache. Mein erster Gedanke ist der Pullover. Ich sehe im Morgendämmer hin und erstarre: zwischen Toilettentisch und Schrank steht ein Gespenst. Ein endlos langes Gespenst mit Pistolen. Ein Pullovergespenst! Als ich aufgestanden war, nahm ich den Pullover unter den Arm und brachte ihn der Portierfrau. Sie trägt ihn als Ueberkleid. Am Nachmittag holt mich Ronny ab. Ihre erste Frage ist natürlich der Pullover. Sie hofft, daß ich etwas salsch gemacht habe, um wieder einen ihrer Vorträge halten zu können. Aber ich kann darüber nicht sprechen. Es fällt mir zu schwer. Ich führe Ronny ans Fenster und zeige stumm hinaus. Die Portierfrau segt gerade den Hof. Sie hat meinen königsblauen Pullover an— ihr neues Ueberkleid. Es leuchtet in der Frühlingssonne. „Du bist ein Baby“, sagt Ronny,„komm, mein Wagen steht unten; wir wollen zusammen einen neuen aussuchen.“ Auskunft. „Aus was für einer Masse ist denn die ApolloBüste, die Sie da haben?"—„Aus einer Konkursmasse!" Canze 4 N kaufen Sie jetzi bei uns QUALITXTSLEDERWAREN die besonders beliebt und begehrt sind FÜR DASFEST! 32353150) 7 P:! 1.90 2.90 0 5 90 90 # * B e s u c h t a s c h e a u s k r i t Leder, Seiden utter und Spiege # Abendtasche aus bestem Maracaine mit aparter Auflage Besuchtasche Findlack, 22 cm lang, mit Vortasche und 5 an Rüchengritt E. 50 Einkaufstasches gutem Spaltrindieder, 35 cm groß, kräftig: Lederhenke!, breiter Boden und breite Kelle Derbutasche aus neus Format, aus Lack- oder echtem Saftiaieder, Ledetzelle, Seidenrutter und Splegel Beuteltasche aus gutem Leder, die prastische Gebrauchsfasche mit Separation Derbutascne aus bes em Saflian eder, jede beronene Se paration und Gaceetute Bremertasche mit Feiserschluß, genignet für Keru soder Sportzwecke, a. verschlod. narbig. Vollrindieder u. getatter 36 cm 6.90, 33 cm 5.90. J0 cm Beuteltasche Reißversch. aus ostindischen Safllaneder, kräftige Ledergilfte Mod. 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Kürzlich brachten fast alle Zeitungen romantische sichen gegen Palioni und Ga Schülderungen, vom Banditentum auf Korsita hm ker sind Es ist alesch, meshalst de und von der Straferpedition, die die französische Re=]braunte, ob wegen einer alten Familiense gierung angeordnet hatte, um dem unduldbaren Un= einer Erbschaftsgeschischte—. fug ein Ende zu machen. Was gegen die Vanditen in amei Gueunin...er tutme Suag Korsika unternommen wurde, sah ganz einem Feldzug zu befreien. Die Kreundichaft ist zu. baifi. ähnlich. Ganze Schwörme von Gendarmnen und Sol. Spada wird damit ein. daten rückten aus gegen das„Naquie“, das Gebüsch,. Lardit dell onore. 80nt unterstützt von Tanke und ven Flugzeugen. Kriegsschiffe patroullierten an der Küste, bereit, mir ihren Eine Art Freimaurerei der Solidarität Schiffsgeschützen einzuschreiten. Vor einigen Tagen-mpathie bildet sich um den Banditer ist nun dieser Krieg gegen das korsische Banditentum deuunziert ihn nicht, man beschützt ihn. M Expedition.— Die Wahrbeit über das Ban - Merkwürd ige korsische Ehrbegriffe. Briefkassen J. O., Gneisenaustraße. Wir kennen nicht einmal den Ort Golassenwitz, geschweige denn den dortigen evang. Pastor „der bei den Unruhen in Oberschlesten war“, nicht auch den Vorsitzenden der Heimattreuen Oberschlester daselbst. Wenn Sie ein Grundstück dort verkaufen wollen, geben Sie in der dort am meisten gelesenen Zettung eine Anzeige auf und suchen mit einem der sich meldenden Reflettanten handelseinig zu werden. Den Versauf machen Sie dann perfekt unter Hinzuziehung eines hiesigen Notars. G. 33, Oberhausen. Die Versammlung kann nicht wie vorgesehen stattfinden, sondern erst nach dem 8. Januar. Termin steht aber noch nicht fest. Einige Tage vorher werden Sie Ankündigung im Anzeigenteil finden, woraus Sie dann erBanditen Aufenthalt gewährt haben. Dieser Erfolg ist mehr als gering. Zwar bleiben noch mehrere Gendarmen auf der Insel, aber diese werden nicht viel ausrichten können, so daß das Banditentum auf Korsika nach wie vor üppig wuchern wird. Die Korsikaner sind ein besonderer Volksstamm. Da der große Napoleon ihr Landsmann war, darf man eigentlich nichts Disqualifizierendes über sie sagen. Sie haben natürlich ihr Kultur und ihre Sitten; nur sind manche Dinge anders, als auf dem Festland. Man hat dort Gewohnheiten, die man auf dem Festland nicht versteht. Familienehre, Faustrecht, Blutrache sind Begriffe. die auf Korsika eine ganz andere Bedeutung haben. In einem Werk von Balzac heißt es:„Wir Korsen setzen uns mit Gott auseinander.“ Das will nichts anderes heißen, als daß sic die Korsikaner von Gott die Erlaubnis nehmen, sich selber Recht zu schaffen. wann sie vor den Menschen nicht Recht bekommen. Dann stellen sie sich außerhalb der menschlichen Ge setze und außerhalb der menschlichen Gesellschaft. Sie nehmen ihre Rache. Sie schießen den Gegner nieder und flüchten dann ins Maquis. Die steilen, zerklüfteten und mit undurchdringlichem Gestrüpp bedeckten Berge haben die Tradition des Banditentums auf Korsika ermöglicht. Anderorts haben eine Kolonne von Gendarmen den kühnsten Versuch, den Banditen zu spielen, ein Ende gemacht. In Korsika ist der Bandit im Maquis unerreichbar. Man kann ihn nur auflauern, wenn er herauskommt, um sich zu verproviantieren. Der korsische Ehrbegriff geht über die konventionellen gesellschaftlichen Anschauungen hinaus. Er ist empfindlich und wild, tyrannisch und ritterlich. Er bringt die größten Opfer, um der Ehre willen. Er stellt die Familieneyre über alles. Er vergießt Blut, um die eigene Ehre oder die Ehre der Der Europa=Reister vor seiner Amerika=Reise g von ungeheurer Wirkung.— hat hein Müller seinen Dunch Dann wird er in USR. seinen Weg machen. den Gegner matt setzen, gefehlt. Er war ein berühmter unheimlicher„Flizzer“, der durch seine große Schnelligkeit, sein scharfes Auge und rechtes Borinstinkt mit seinen Gegner über die Distanz ging und sie auspunktete. Die k. o.=Erfolge Müllers waren sehr selten; stets wurden sie gegen unbedeutendere Gegner erzielt: Stief=Berlin, Czirol= nit=Tschechei, Riches=England, de CarolisItalien. Gater war der fünfte Professionalgegner, den Müller umschlug, und er war auch sicherlich der bei weitem stärkste. Es scheint, daß der Schwergewichtler Müller in langsamer, mühseliger Umstellung einen„Punch“ gesunden hat. In seinen letzten Kämpfen beobachtete man verschiedentlich schon Wirkungserscheinungen auf Treffer des Kölners, doch blieben seine Gegner nur vorübergeheno erschüttert. Der rechte Uppercut. den Gater in der ersten Runde einstecken mußte, war ein tödlicher Schlag. der erste große„Punch“ Hein Müllers, der den Engländer völlig durchschüttelte. Der letzte Magenhaken war nur noch Dessert. Müller fährt nun nach den UISA. Er wird als Europameister und nach seinem letzten Sieg drüben sicher ein gutes Geschäft für sich vorfinden. Und man meint, daß er eigentlich nun seinen Weg machen müßte. Er ist auf der Höhe seines Könnens, ein erstklassiger Techniker. ein großer, instinkthafter Taktiker. ist sehr schnell für einen Schwergewichtler und hat— wahrscheinlich einen„Punch“., Es wäre an der Zeit. Max Schmelina vor Müller zu warnen!(Oder war dieser„Punch“ nur ein Geschenk des Zufalls für das Geburtstagskind Hein, das an diesem Sonntag 26 Jahre alt wurde?) und ihm ging der Ruf voraus, daß er ein neuer englischer Borstern sei, wie er seit den Tagen des Charlie Mitchell, des Billy Wells, des Joe Beckett und des Frank Goddard, geschweige des Feuerwehr= manns Phil Scott, nicht mehr in den englischen Boxringen geleuchtet habe. Dieser Arthur Gater ist von dem Europameister Hein Müller=Köln in der Dortmunder Westfalenhalle in vier Runden zusammengeschlagen worden. Der Fachmann, man merkte zwar, daß die Offerten Gaters etwas übertrieben waren, mußte aber immerhin aus dem Retord des Soldaten ersehen, daß er sich mit schweren und schwersten Leuten sehr erfolgreich herumgeboxt hat Es spricht nun wenig für die Klasse des englischen Schwergewichts, wenn ein solcher Mann in Dorimund schnell und recht ruhmlos untergeht. Bei der Relativität der Dinge fällt aber vieles auf den Sieger in diesem Kampf. den Kölner Hein Müller, der eine klare Klasse besser als unser Engländer war Diese Feststellung beunruhigt uns nicht. Müllers Stärke ist heute anerkannt, und er dürfte in Europa höchstens(?) den italienischen Primo zu fürchten haben Viel wichtiger erscheint uns die Frage, ob Hein Muller nun endlich einen „anch; bekommen hat. Bisher hat es dem Kölner immer an trockenen, klebenden Schlägen, die Vereinigung ehem. Kriegsgefangener Gladbeck e. V. Sonntag, den 18. Dezember, vorm. 10 Uhr, bei P. Norpoth, Monatsversammlung. In dieser Versammlung ist letzter Termin zur Anmeldung der Kinderzahl für die Weihnachtsbescherung. Der Vorstand. Schwimmverein Bottrop 1924 e. V. Die Wasserballer spielen Sonntag, den 18. ds. Mts., vorm. 9 Uhr gegen Schwimmverein HervestDorsten in Gladbeck. Treffpunkt 8.30 Uhr an der Boybrücke. Die Handballer spielen um 2,30 Uhr und 3,30 Uhr gegen Recklinghausen und Suderwich auf dein Platz am Schlachthof. Der Obmann. Landwehr= und Kriegerverein Gladbeck=Rentfort. Sonntag, den 13. 12. 1931, abends 6 Uhr, im Vereinslokpal Monatsversammlung. Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand. Böhmen Smer Böhmer Damen-Garz-Summi Ueberschun in versch ederen Farben. 40% b Iiger als im Vorjahr. in gu em, braunen Boxcali, 30% billiger als im um Größtes Schuhwarenhaus de. gesamten Inaustriegebietes Bottrop Oberhausen Gladbeck Die Oberhausener Geschäfte sind für billigen und guten Einkauf gerüstet Sonntag lit unfer Geschätt von 2-7Uhr geöfinet Auf der ganzen Linie gehen wir mit den neuesten, billigsten Preisen voran Unsere Spielwaren sind die schönsten und billigsten weit und breit Erfrischungsraum Die niedrigsten Preise für beste Qualitäten! Im behaglichen Limbecker Straße 59065 Das Kauthaus mit den billigen Preisen! Statt jeder besonderen Anzeige! Am Donnerstag abend 8 Uhr wurde uns mein lieber, unvergeßlicher Mann, mein Sohn, unser Bruder, Schwager, Onkel und Vetter, der Bankdirektor Georg Mersmann durch den Tod entrissen. Er starb versehen mit den Heilsmitteln der röm.-kath. Kirche im Alter von 51 Jahren, nach einem arbeitsreichen Leben. Im Namen der Hinterbliebenen: Martha Mersmann geb. Gassen Oberhausen, den 10. Dezember 1931. Die Beerdigung findet statt am Dienstag, den 15. Dezember 1931, vormittags 8.30 Uhr, vom Hause Mülheimer Straße 43, aus. anschließend daran das Seelenamt in der St. Marien-Pfarrkirche. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Nachruf! Am Donnerstag, den 10. Dezember 1931, verschied in Ahrweiler unser hochgeachteter Chef, Herr Bankdirektor Georg Mersmann Tieferschüttert stehen wir an der Bahre dieses vortrefflichen Mannes, der uns in seinen Handeln und Wirken stets ein Vorbild treuester Pflichterfüllung war. Mit warmem Herzen hat er unsere Interessen stets verfolgt und berechtigten Wünschen ist er immer wohlwollend gerecht geworden. Das Andenken an unseren verdienstvollen Chef bleibt unauslöschlich unserm Erinnern eingeprägt und treu in unserer aller Herzen bewahrt Oberhausen, den 10. Dezember 1931. Die Beamten der Oberhausener Gewerbebank e. G. m. b. H. Gutenbergstr. 5 am Allmarkt Oberhausen, Tel. 21256 Sontag&Fach. Kaulm.Privatschule ahres- u. Halbjahreslehrgänge, Tages-u Abendkurse. Sämtliche kaum. Fächer, Plaharschrift, Maschinenrechgen, Einheitskurzschrift usw.— Helle Lehrsäle. Damplheizung. Spielplatz. Anmeldungen im Schulbliro. Verkauf u. Vermietung! guter Lage Hervest=Dorsten gelegen, sind mehrere Einfamilien=Häuser 5 und 6 Zimmer mit allem Zubehör und schönen Gärten sehr günstig zu verkaufen oder zu vermieten. Offerten unter Nr. 6654 an den Allgem. Anzeiger Dorsten, Markt 14. In Ahrweiler, wo er Heilung von seinem schweren Leiden erhoffte, verschied am 10. Dezember im Alter von 51 Jahren unser langjähriges Vorstandsmitglied Herr Bankdirektor Georg Mersmann Ein Mann von seltener Tatkraft und hohen Geisteseigenschaften ist von uns gegangen. Schon im jugendlichen Alter wurde ihm das Wohl unserer Genossenschaft anvertraut Stark griff er ins Steuer und führte das ihm anvertraute Schiff durch alle Fährnisse der Zeiten zu seiner heutigen Bedeutung. Handwerk und Mittelstand in unserer Genossenschaft vereinigt haben in dem Verstorbenen einen edlen und stets hilfsbereiten Förderer verloren, der in fäst zwanzigjähriger Tätigkeit ihre Interessen vertreten hat. Wir betrauern tief das frühe Hinscheiden des von uns allen hochgeschätzten, deutsch fühlenden und handelnden Mannes und werden ihm über das Grab hinaus ein dauerndes Gedenken bewahren. Oberhausen, den 10. Dezember 1931. Oberhausener Gewerbebank e. G. m. b. H. Der Vorstand: Cremer Kassen Der Aufsichtsrat: lohannes Müller Bleib du im ew'gen Leben mein treuer Kamerad. Durch jähen Bergmannstod wurde an 9. Dezember 1931 unser Kamerad, der Steiger Fritz Nierste unseren Reihen entrissen. Er war uns und seinem Bunde stets ein treuer, opferbereiter Kamerad. Auch uns wurde er zu früh entrissen. Wir werden ihm Dank und Treue über den Tod hinaus bewahren. Der St. hi“eim Bund der Fronisoldaten Oriserunge Lottrop. II. Kamerecschell Hotttop-Eigen Die beite und billigite illustrierte kritische Funkwoche erhalten Sie durch sämtliche Trägerinnen dieser Zeitung zum Preise von 40 Pfennig pro Monat Habe in Hardt bei Dorsten mehrere gutBauplätze zu verkaufen. Zu erfr. i. d. Gesch. d. Allg. Anz., Dorsten, Markt 14. Gebrauchte Puppenküche sowie ein großes Puppenschlafzimmer u. einen Kinderkochherd billig abzugeben. Oberhausen, Falkensteinstr. 9, part. Wer reist in Radium? Bes pen Hurderie von Dar kschreiben. Notariell begloubig Fixum und hohe Provision. Melden Sie sich solort, wenn Se für ein serlöses bedeut. Unier###ehmen der Rackium Strahlen- Therapie arbeiten möchten, Eilangenose mi Erlolgsnachweis sotol erbeten. 1: Moderner Sanitas G. m.b. H.Zwickau sa.#Kinnerwagen u. 1 Photoupparat mit Zubehör zu verkaufen Schiemann, Oberh. Nohlstr. 178. 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Dezember 1931 sind folgende Steuern und Abgaben an die Stadtkasse Gladbeck zu entrichten: " 1. Steuern und Abgaben vom Grundbesitz *(Grundvermögenssteuer, Hauszinssteuer usw.) für Dezember 1931; 2. Bier= und Getränkesteuer für November 1931; 3. Schulgeld für die höheren Schulen für Dezember 1981; Der elegante Sport-Pullover In unerhört schöner Auswahl finden Sie ca. 3000 elegante Pullover in den schönsten Modefarben aus Bouclé usw. in aparter Strickart, auch handgearbeitet, zum großen Tell Original Münchener. Schweizer oder Wiener Sachen. Der moderne Morgenanzug und Morgenrock Die Gelegenheit, ein praktisches Geschenk zu erwerben, das immer Beifall findet, bletet Ihnen die bedeutend vergrößerte Abtellung: Morgenkleider in der II. Etage zum Besten der Oberhausener Noigemeinschalt! Wir zeigen in dieser Vorstellung den gewaltigsten Hochgebirgstilm der je gedreht wurde! Die Kinderkleidung Vom 16. 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Eine Meiverleislung des deuischen 2185 Buchgewerbes Meistelwerke der Wellliteratur Ganghofer, Der laufende Berg Telmann, Unter den Dolomiten Hollaender, Baumeister Keßler Stratz, Die lörichte Jungfrau Speckmann, Heidklause Viebig, einer Mutter Sohn Presber, Heitere Geschichten Voß, Der heilige Haß Bloem, Wir werden ein Volk Jeder Band In Ganzleinen 90 Löns, Das zweite Gesicht Löns, Der Wehrwolf Sinclair, Petroleum Feuchtwanger, Erfolg Lewis, Babbit Rolland, Joh. Christofs Jugend Rolland, Joh. Christof in Paris Jeder Band 375 In Canzleinen Kugler, Friedrich der Große (Illustriert von Menzel) Lagerlöf, Niels Holgersens wunderbare Reise mit den Wildgänsen Ganghofer, Hochlandszauber mit 442 Bildern in KupferJeder Band 480 in Ganzleinen Mod. Schriftsteller Raabe. Der Hungerpastor Raabe, Die Chronik der Sperlingsgasse Galsworthy, Meisternovellen Meyrink, Der Golem Renn, Krieg Galsworthy, Jenseits Kellermann, Der Tunnel Hesse, Weg nach Innen Schnitzler, Der Weg ins Freie Sell, Unterirdische Wasser Sell, Wegenossen Sinclair, Boston Speckmann, Heidjers Heimkehr Thieß, Die Verdammten Viebig, Töchter der Hekuba Voß, Alpentragödie Wassermann, Gänsemännchen Wertel, Verdi, Roman der Oper Zola, Lourdes Zola, Arbeit Keller, Waldwinter Klabund, Borgia Lewis, Hauptstraße Jeder Band in Ganzleinen 85 Bilderbücher TIII Eulensplegel, Struwel1ese, Struwelpeler, Lies u. Lene, was Peierle weiden mochte, jed. Band steltkart. O. 80 Grobe Auswahl in Bilderbüchern von 0.20 an Musikallen für Klavier und Geige. Klassische Musik. Unterhaltungs-Musik, Walzer. Tanzalben usw.: Weihnachtsmusik in großer Auswahl. Veiur Nachsürzen vort MAGGI-Würze Es gibt für eine Flasche Nr. 0 Nr. 1 Nr. 2. Nr. 3 ½ Gutschein 2a ½2 38% 62 ½ Lantermann Sterkrade Ingenieurschule Umenau is Thür. Maschinenbau u. Elektrotechnik. Wissenachaftlich. Beiclepstöhrung Werkmeisterabte Jung Geschäftsempfehlung Sonntag, 13. Dezember 1931 7—8.30 Uebertragung von der Norddeutschen Sendergruppe: Hamburger Hafenkonzert. 1. Choral„Wie soll ich dich empfangen". 2. Frei weg, Marsch, Latan. 3. Ouvertüre zu„Rosamunde", Schubert. 4. Offenbachiana, Potpourri, Conradi. 5. Coburger Jostas=Marsch. 6. Kukokama estapo, Intermezzo, Lincke. 7. Schleswig=Holstein, mecrumschlungen, Marsch, Kießler. 8.30—8.55 Esperanto, Wilhelm Wingen. 9—10.00 Morgenfeier, 10.15—10.35 eBsuch am Krankenbett. 11—11.25 Lebende Tichter. 11.30—12 Reichssendung: Bach=Kantale. 12.05—12.25 Sozialpolitische Tagesfragen: Zur Frage der Erwerbslosensiedlung in Rheinland und Westfalen. 12.30—12.55 Meine Heimat. 13—14.30 Mittagskonzert. Leitung: Wolf. 1. Kriegsmarsch aus„Alhalia“, Mendelssohn 2. El Turia, Walzer, Granados. 3. Ouverüre zur Oper„Das goldene Kreuz“, Brüll. 4. Still wie die Nachl, Lied. Bohm. 5. Donizettis Triumphzug, Fantasie, Urbach. 6. Ballett=Suite aus der Oper„Faust", Gounod. 7. a) Japanischer Laternenlanz, b) Kinschblüten, Yoshitomo. 8. Lehariana, Potpourri. Geiger. 4.80—14.50 Deutsche Einheitskurzschrift. 14.50—15.10 Schachfunk. Winter= und Weihnachtslegende, Aus Frauenbüchern und Frauenzeiteinem Märchen von Andersen von Else Holle=Hellmund. Musik von Hermann Reutter. Musikalische Leitung: Emil Kahn. Spielleitung: Eise. HolleHellmund. 20.30 auch über den Deutschlandsender Königswusterhausen und den Sender Huizen: Das Hollandweibchen. Operette in drei Aufzügen von Emmerich Kalman. Text von Leo Stein und Bela Jenbach. Musilalische Leitung: Kühn. Spielleitung: Anheißer. Chöre: Maier. Anschließend etwa 22.35 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. Anschließend bis 24.00 Nachtmustk. Leitung: Wolf. 15.25—1545 15.45—16.05 schriften. 16.05—16.25 Die Stunde des Arbeiter. 16.30—18 Vesperkonzert der Kapelle der Schutzpolizei Köln, Leitung: Obermustkmeister a D. Kauschke. 1. Huldigungsmarsch, Grieg..2 Fest=Ouvertüre, Lortzing. 3. a) Das Glockenspiel von Hirson. Granzow, b) Helios=Marsch, Koch. 4. a) Zwischenakt aus der Oper La Colombe“, Gounod, b) Ständchen, Moszkowsky. 5. An der Elbe, Walzer, Strauß. 6. Venezia=Marsch, Fabiani. 7. a) Mohnblumen, japan. Serenad., Moret, b) Hochzeitszug in Liliput, Charatierstück, Translateur. 8. Historische Märsche, chronol. Potpourri, Kaiser. 18—18.20 Warum gerade heute Theater und Kunst? 18.20—19 Eine Stunde Kurzweil. 19—19.15 Uebertragung von der Funkstunde, Berlin: Reichsminister Dr. Groener: An die Jugend. 19.20 Sportvorbericht. 19.30—20.30 Uebertragung vom Südfunk, Stuttgart: Ursendung: Prinz Ligojans Brautfahrt, nach Wir haben den Vernieb techn. und chem Artiler wie feste, flüssige und latbige Bohnerwachse, sowie die verschiedensten Oele und Feiie bekann eseei Fürmen überrommen. Besonders machen wir aulmerksam auf die konkurrenzlosen Fußböden- Reinigungs- und- Pflegeminel we Lavatol: macht Seile. Soda, Persil überflu-sg Kalison:(rziell neues Ausschen dei Fuhbügen Anturbin: bestes Spezial Fußbodenpflegemitiel Kleinere Mengen können solort ab Lager geliefer werden Bei Bedart hallen wir uns bes ens emplohlen Deutsche Welle 1635 m183 5 k9z, 35 KU) 6.30 Funk-Gymnastik. 7.00 Aus Hamburg: Hafenkonzert, 8.00 Für den Landwirt. 8.15 Wochenrückblick auf die Marktlage 8.25„Verbilligung der Schweinefütterung“(Dr. Wilh. Slahl). 8.55 Morgenseier. Anschl. Glockengeldut. 10.05 Wettervorhersage. 11.00 Eliernstunde:„Der Jugendführer. Euer und Euerer Kinder Freund“(Werner Boltz). 11.30 Aus Leipzig: Bach=Kantate 12.00 Militärkonzert, 13.20 Mittagskonzert. Dirigent: Erich Böhlke. 14.00 Dichterstunde. 14.25 Original=Genies unter den Dichtern. 14.45 Goethe und das deutsche Lie 15.05 Besuch der Pariser Kolonial=Ausstellung. 15.30 Orchesterkonzert. 16.30 In der Pause:„Wir wollen helfen“. 17.30 Ein neuer Typ auf dem Büchermarkt: Schaubücher 18.00 Weihnachtsmusik im Dom zu Magdeburg. 19.30 An die Jugend(Reichsminister Dr. Wilhelm Groener). 19.15 Die Kunst zu geben. 19.45 Unterhaltungsmusik(Kapelle Ilta Livschakoff). 20.30 Von Langenberg:„Das Hollandwetbchen“, Operette von Kalman. 22.15 Nachrichten. Danach bis 0.30 Tanzmusik. Kapelle Hans Schindler, Refraingesang: Bert Reisfeld. Als Einlage: Vom Eishockeykampf Ottawa=Kanada— Berliner Schlit“ schubklub(Schallpl.) N.& A. Völker, Gladbei Feleion 2812 Inhaber: Rud. Knümann Jeden Samstag und Sonntag Konzert und Tanz la. Stimmungskapelle! Geld zu nur 38 Lerne um! Kaufe mit Bar-Geld! Aber wier Durch „Demokreverband“ Bez.-Direktion Bottrop, Schüpenstraße Ecke Peserstalle. Kostenlose Beratung! 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Selbstgehobelte oder vorgearbeitete Bretter aus nicht zu weichem Holz werden mit lebhafter Lackfarbe gestrichen und wie die Abbildung zeigt, als Doppelstich einzeln an der Wand befestigt. Desgleichen wird der Schirmständer einzeln angefertigt und bleibt selbständig. Der Spiegel über dem Tisch harmoniert im Lackrahmen mit dem farbigen Doppeltisch und Schirmständer. Auch die reizenden und hr modernen Beleuchtungskörper sind leicht herzustellen. Auf ein kurzes Brett in der vorgesehenen Proportion wird der Halter der Birne befestigt. Der Schirm besteht aus lichtdurchlässigem Pergament, wie es heute viel zu Lampenschirmen verwendet wird. Das Ganze ist praktisch und geräumig und eignet sich genau so gut für eine Stadtwohnung, wie für as Siedlungshaus. Die Kleiderhaken sitzen selbstverständlich auf einer Leiste, die gleichfalls in der Farbe der neuen„Flurgarderobe“ gestrichen ist. Eine hübsche Handarbeit. H. Es gibt am Meter Tüllstreisen zu kaufen, leere Tüllstreifen in verschiedenen Breiten, die man gern als Abschlußkante für Waschestücke verwendet. Aus solchen Tüllkanten lassen sich sehr hübsche Teedecken herstellen, indem man am schönsten einen möglichst breiten Streifen um ein Quadrat aus garrfarbigem Voile, Batist, dünnem Leinen oder Seide kurbelt. Es gibt heute sehr billigen Kunstseidentaft, der mit einer Tüllkante umrandet zu einer effektvollen sehr eleganten Decke wird, die auch im Wohnzimmer tagsüber auf einem kleinen runden Tisch sehr geschmackvoll wirkt. Man kann den Tüllrand mit der Maschine ankurbeln lassen, schöner und wertvoller aver ist es und eine nette rasche Handarbeit, den Tüll mit Seidentwist von Hand anzusticken. Im Lochstickereistich. Will man die Decke sehr schön machen, so kann man in den Ecken oder in der Mitte noch ein Tüllmotiv einarbeiten, indem man entweder Streifen übers Eck laufen läßt, vielleicht aus einer Seite herauskommend und in die andere Seite einlausend, so daß die Ecke noch einmal ein Quadrat — Tull bildet, auch ein Dreieck. Oder man legt sich in Tüll einen Stern, den man aus der Tüllrandbreite herausschneidet und vielleicht um eine runde Mitte, einen kleinen Tüllkreis arbeitet. Mit ein wenig Fantasie und Geschicktsein gibts da viele Möglichkeiten. Hat man die Decke mit Batist oder Leinen gearbeitet, kann man mit schmalerem Tüllrand Serviettchen dazu arbeiten. In Seide ist das weniger ratsam. Zur Dflege der modernen Da die Mode Halsketten vorschreibt, die zum Kleide passen, besitzen viele Frauen eine ganze Anzahl verschiedener Ketten. Diese kosten zwar nicht piez, 1# ch., auch nicht lange schön, wenn man sie nicht sehr sorgfältig behandelt. Die mehr oder weniger großen Perlen werden mit der Zeit schmutzig, und der Schmutz, besonders das Fett, das ie von der Haut annehmen, zerstört in kurzer Zeit ###lanz, wenn ne nicht regelmäßig gereinigt Glasperlen werden wieder sehr schön, wenn man sie in ein sehr reich gesättigtes Voraxwasser legt, das man aber kräftig warm nehmen soll. In diesem Wasser werden die Ketten tunhnig geschwenkt, dann spült man sie in warmem, klarem Wasser ab und trocknet sie in weichen Tüchern. Auch die unzerbrechlichen und wasserfesten imitierten Perlen, die man viel verarbeitet, kann man auf diese Weise behandeln. Gerade bei ihnen ist es sehr wichtig, daß man sie nicht so lange trägt bis sie sich verfärben. Die gewöhnlichen hohlen Wachsperlen kann man allerdings nicht so behandeln, denn sie würden durch Wasser ganz verderben. Diese Perlen reibt man in reiner Weizenkleie, die sie schnell blank und sauber macht. Auch Holzperlen, die meistens nicht sehr echt gefärbt sind, kann man so gefahrlos reinigen. Silberne und goldene Ketten werden mit Silberputztücher blank gerieben. Auch Wiener Kalk ist ein gutes Reinigungsmittel, das unechte Ketten immer wieder wie neu erscheinen läßt. Korallenketten sind wieder sehr modern und werden viel getragen. Sie sollen nur in einem sehr milden Seifenwasser gereinigt werden. Gründliches Nachspülen ist sehr wichtig. Wunderschön sind die zarten Elfenbeinketten, aber sie müssen ganz besonders gut behandelt werden, sonst ist es mit ihrer Schönheit bald aus. Sie bekommen dann einen schmutziggelben Ton, der sich nicht mehr leicht entfernen läßt. Die Elsenbeinketten werden wie Korallenketten behandelt. Sind sie schon gelb geworden, dann muß man sich schon ein wenig Mühe geben, um sie schön zu bekommen. Die Ketten werden zunächst in eine stark fettlösende Substanz gelegt, wie zu B. Benzin oder Tetrachlor= kohlenstoff. Nachdem die Oberfläche des Elsenbeins hierdurch vollkommen fettfrei gemacht worden ist. empfiehlt es sich, die Ketten mit einer Wasserstoffsunerorndlösung wiederholt anzufeuchten. Sie werden dadurch ihre gelbe Färbung verlieren und wieder wie neu erscheinen. H. K. Frauen fragen Frauen. ähriger Freunsschaft Trennung oder weiter lavieren? Ich bin seit 5 Jahren eng befreundet mit einem Manne, der mir im Ansang unserer Bekanntschaft alle Hoffnung machte, mich zu heiraten. Ich bin jetzt 28 Jahre alt und habe ihm den größten Teil meiner Jugend gegeben, ohne ihn jemals an sein ehemaliges Versprechen zu erinnern. Zu verschiedenen Malen habe ich versucht, die Freundschaft zu lösen, aber immer wieder hielt mich seine wirklich ehrliche Versicherung, daß er mich brauche— ich bedeute Ruhe und Erholung für ihn, vor dem entscheidenden Schritt zurück. Ich habe mein ganzes Leben auf diesen Mann eingestellt, bin aber jetzt so am Ende meiner Kräfte, daß ich eine Entscheidung treffen muß. Ich weiß, eine Trennung von ihm gibt mir meine Freiheit zurück, aver ich weiß nicht, ob diese Freiheit den großen Verzicht auf seine Freundschaft aufwiegt. Jedenfalls kann ich nicht mehr lavieren und mir immer wieder seine Vorzüge als Ausgleichsmomente vorstellen. Eine Frau, die ohnehin sensibel und abhängig von ihren Gefühlen ist, leidet ja unter solch seelischen Konflikten und Grübeleien weit mehr als ein Mann Was soll ich tun? Kann mir jemand helfen? Antwort: Eine sehr heible Frage haben Sie, liebe Erika K., angeschnitten, deren Beantwortung außerordentlich schwer ist, weil wir die Voraussetzungen, Bindungen und Beziehungen dieser Freundschaft nicht kennen. Jedenfalls würden Sie auch hier wie in tausend anderen Allen mit einer offenen Aussprache viel weiterkommen, als mit einem plötzlichen Verzicht auf die jahrelange Freundschaft mit diesem Mann oder ein ewiges Lavieren. Vielleicht ist es von Seiten Ihres Freundes nur ein gewisses Phlegma, das ihn nie mehr auf die vor Jahren angeschnittene Hochzeitsfrage kommen läßt. Da er auch in dieser Art eine Möglichkeit sieht, mit einem Menschen zu leben, scheut er vielleicht vor der verpflichtenden Bindung einer Ehe zurück. Sie aber verlieren Ihre besten Jahre, und Ihre Chancen auf eine Heirat werden immer geringer, genau so wie Ihre nervlichen und körperlichen Kräfte. Stellen Sie ihn wirklich einmal vor die Entscheidung. Seien Sie mutig und sagen Sie ihm, daß Sie unter diesen schwankenden Verhältnissen nicht mehr leben könnten und lassen Sie sich einmal nicht auf seine Versicherungen und Beteuerungen seiner Liebe und Freundschaft ein. Und nach dem Resultat dieser Aussprache, die ihn vor Trennung oder Heirat stellt, richten Sie Ihr weiteres Leben. Denn, sind Sie diesem Mann unersetzlich, so wird er Sie selbstverständlich in einer Ehe zu halten versuchen. Wenn nicht, so machen Sie lieber heute als morgen Schluß und retten Sie sich den letzten Rest Ihrer Spannkraft, Ihrer geistigen und körperlichen Glastizitäht. Ewigen Schmerz gibt es nicht, er verjährt und Sie werden sich bald Ausgleichsmomente schaffen. Gesteppte Cee- und Wattierungen bei Decken, Hausröcken und Klei. brauchen nlicht ihren Rützlichkeitswert zu vermittel vermer anss gleichzeitig als Schönheitsmittel verwenden, indem man Muster steppt. Die Kafseewärmer z. B. kann man in Streifen, in verchiedenen Rundlinien oder nur in Bordürenform steppen, und erreicht dadurch, daß hier das Zweckmäßige schön ist. Mit Wolle oder Seide aufgestickte Blumen nehmen das Ungewohnte der Kahlheit Sind ein bisiche Lochstickerei ist modern. Eine uralte Technik lebt wieder auf. Die Madaira= oder Lochstickerei oder Borderie anglaise erobert sich zunächst den Platz als Garnitur, für alle Kleiderarten, Balist, Seide, Samt, Leder, dienen ihr als Untergrund. Sehr hübsch sind Stickereimotive, welche in das Kleid eingestickt werden. Das Durchbrochene der Stickerei ist es, was in so reizvollem Gegensatz zu der Festigkeit ihrer Stiche liegt. Dieses Zwischending von Stickerei und Spitze, es wird meist in Plauen hergestellt, gibt dem Kleide eine ganz bestimmte Note. ] Eine Epsode aus Friedrichs des Großen Rheinsberger Tagen. Don Otto R. Gervais. Das war kurz nach Friedrichs II. von Preußen Vermählung mit Elisabeth Christine, nach jener unglücklichen Verbindung, die so verhängnisvolle Folgen haben sollte, weil sie Unvereinbares willkürlich zusammenfügte; aus Staats=Interessen, von Hof=Intriguen beeinflußt, aus Verkennung menschlicher Seelen. Gezwungen hat Friedrich dem von General Grumbkow betriebenen Wunsch seines Vaters nachgegeben und das„gottesfürchtige Mensch“ geheiratet. Im schönen, nach des Kronprinzen Plänen umgebauten Rheinsberg, das Friedrich Wilhelm seinem Sohn zum Hochzeitsgeschenk gemacht hatte, sollte das junge Paar residieren. Ueber dem Portal zum Schloß standen die Worte:„Frederico tranquillitatem colenti.“ Die tätige Muße, die selbstgewählte Freiheit, das höchste menschliche Ziel also, wollte der Thronfolger hier verwirklichen. Kein Genußleben, bewußte Willenanspannung ist die Voraussetzung für dieses Ideal. Doch zunächst rief der junge Kronprinz, der seine Daseinsfreude in Rheinsberg wiederfand, seine Freunde zu sich, den prachtvollen Dietrich von Keyserlingk, den gelehrten Pastor Jordan, den spottlustigen Grafen Chasot, den feinsinnigen französischen Ge sandten La Chetardie und den dichtenden Algaritti. Daneben wurden Schauspieler und Musiker unentbehrliche Gäste: Quanz, Graun, Philipp Emanuel Bach, der Sänger Salimbeni und die göttliche Sopranistin Astrua. Friedrich wählte unter den schönsten Frauen die geistvollsten aus, lud sie ein, vergnügte sich mit ihnen in ungezwungenem Geplander, in anmutigem Spiel. Denn die Frauen gaben dem kleinen Hofstaat einen eigenen Reiz. Nur Rheinsberg kannte noch das weibliche Geschlecht in Friedrichs Nähe; später um gab er sich nur mit Männerfreundschaften. Da war die Oberhofmeisterin Frau von Katsch, die mit einem Blick ihrer strengen Augen die gefährlichsten Töne zum Schweigen bringen konnte. Oft war Frau von Kannenberg in Rheinsberg, eine Jugendfreundin Friedrichs aus Berlin. Wegen ihrer feurigen Beweglichkeit, die in ausgelassener Laune die ganze Gesellschaft mitreißen konnte, war die Baronin Morrien in diesem geselligen Kreise sehr beliebt; man nannte sie Tourbillon, aber in ihr war neben dem kecken Uebermut doch soviel Ernst und Klugheit, daß man zu ihr ging, um„eine Partie Vernunft“ zu spielen. Meisterin im Briefschreiben war Frau von Brandt, die in den jungen Thronerben ernstlich verliebt war. Mit ihren 26 Jahren war sie dem Kronprinzen keineswegs gleichgültig. Sie wechselten Briefe miteinander, deren Ton das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts übliche Maß von Galanterie etwas überschritt. Als zukünftige Pompadour an Friedrichs Hof wurde die kleine „Finette“, ein Fräulein von Tettau, viel beneidet Sie galt mit dem Kindergesicht und dem zierlichen Figürchen als Friedrichs Liebling. Sie war Hoffräulein der regierenden Königin und stand bei dem Kronprinzen in so gutem Andenken, daß er ihrer selbst im Feldlager nicht vergaß.„Mein Kompliment an die kleine Tettau", schreibt er nach der Schlacht von Czaslau im März des Jahres 1742 an Jordan. Doch vielleicht ist das nachfolgende Erlebnis an diesem guten Gedenken schuld, wie diese Episode auch schuld am Ende der heitersten Tage von Rheinsberg war; Tage, von denen Friedrich ein Jahr später sagte:„Wenn ich heute meine Grabschrift dichten sollte, sie würde lauten: hier liegt, der ein Jahr gelebt hat.“—— Eines Abends im Herbst sitzt man in Gruppen in Rheinsberg zusammen, trifft Verabredungen für den nächsten Tag. Briefe fliegen hin und her. Man schreibt sich kleine zärtlich, kosende Billetts, wenn zwei sich etwas zu sagen haben, was die Uebrigen nicht hören sollen. Diese Einrichtung ist eine von jenen Tändeleien, die Rheinsberg erfunden hat. Friedrich richtet an„Finette", an die kleine Tettau, einige sehr deutliche Worte. Er ruft den Pagen, übergibt ihm den Brief zur Bestellung. Es sind nur ein paar Schritte bis zur Adressatin. Hat nun der Page die Aufschrift nicht richtig gelesen oder hat er sich im Wink geirrt— jedenfalls übergibt er Elisabeth Christinen, Friedrichs junger Gattin, den Brief des Kronprinzen. Sie errötet in freudiger Erregung, will ihn öffnen, doch da stürzt der Prinz, der die Szene beobachtet hat, hervor, reißt das Papier aus den Händen seiner Gemahlin, versetzt dem Pagen einen wütenden Stoß und reicht Finette den Brief. Die Kronprinzessin steht starr, ihre leere Hand ist durch das Wegreißen herabgesunken. die Gesellschaft verstummt. Der Kronprinz will nach draußen gehen, da läuft ihm Finette nach, reißt seinen Brief in Fetzen und schleudert ihm diese vor die Füße. Die Stille wird unheimlich. Dem Prinzen fällt ein, daß er sich wohl sehr hat gehen lassen, er verbeugt sich vor Elisabeth Christine: „Madame, ich bitte um Verzeihung.. Das ist alles. Die Frau vor ihm lächelt, ihre Liebe hat diese Beleidigung längst verziehen. Bewundernswert ist ihre Beberrschung, keine Klage wird laut, keine Träne erlöst ihr Herz. .„Madame, ich bitte um Verzeihung..“ Darin liegt der Hohn dieser Ehe, die ein lebenslanges Entschuldigen war. Ein Entschuldigen für Friedrichs abgewandtes Leben von seiner Frau, für die Verkennung eines wertvollen Menschen, für den grausamen Schmerz des Entbehrens. Versagens und Verzichtens. Stets ist Friedrichs Blick an Elisabeth Christine vorübergeglitten, stets glaubte er sie zur Büßerin für die beiden aufgezwungene Ehe machen zu müssen. Und doch waren die Rheinsberger Tage die schönsten im Leben dieser zwei wesensfremden Menschen. Später süllten seine Sorgen, seine Kriege, seine Studien ihn aus. Nur in Stunden der Einsamkeit spürte er, was ihm fehlte, dann nahm er sich die Mühe, Klarheit über des Weibes Wert zu erlangen, aber er hatte sich den Weg zu ihr schon so verbaut, hatte alle seine Pfade so um sie herum gelegt, daß ihn kein Gott mehr zu Elisabeth Christine führte. 95 Beachten Sie gefl. heute unsere 28 Schaufenster mit Geschenk-Artikeln! Jahrzang 1331 Sonntag, den 13. Dezember Nummer 243 Polpourri der Horoskope Prophezeiungen für das Jahr 1932.—— Die Sterndeuter sind optimistisch. ! Immer, wenn sich das alte Jahr seinem Ende zuneigt, treten die Astrologen auf den Plan und verkünden ihre Weisheit für die kommende Zeit. Auch jetzt sind wieder viele Broschüren und Kalender erschienen, in denen die Sterndeiter mitteilen, welche Schicksale sie aus den Konstellationen der Sternbahnen errechnet haben. Tatsache ist, daß die Astrologen für das Jahr 1931 nichts Gutes prophezeit hatten. Dafür soll es aber im nächsten Jahr besser werden. Nun sind aber die Astrologen bekanntlich auch nur Menschen, und irren ist menschlich. Die Propheten weisen in ihren Schriften darauf hin, was sie vom Jahre 1931 erwartet hatten und was davon in Erfüllung ging. Wohlweislich widmen sie ihren falschen Prophezeiungen jedoch kein einziges Wort. Der Berliner Astrologe Vehlow hat Deutschland ein Horoskop gestellt, in dem es u. a. heißt:„Deutschland wird noch auf viele Jahre ganz auf sich angewiesen sein, und auf die eigene Kraft vertrauen müssen. Es ist immer noch ein schwerer Weg, der vor uns liegt und der bewältigt werden muß."— Vehlow ist übrigens der Mann, der die Bankenkrise vorausgesehen hatte. Er erwartet vom neuen Jahr für die deutschen Diplomaten gute Erfolge und außerdem darf auf gute Handelsverträge gerechnet werden. Diese Prophezeiungen sollen im günstigen Sextilaspekt des Merkurs begründet liegen. Die Verbrechen sollen nicht abnehmen, auch wird es der deutschen Finanzkasse nicht besser gehen, aber eine Inflation ist nicht zu erwarten. Vehlow ist der Ueberzeuzgung, daß die Lage in der zwzeiten Hälfte des kommenden Jahres in jeder Beziehung für Deutschland günstiger sein wird. Dieser Ansicht schließt sich der Dresdener Astrologe C. A. Huter an. Nach seiner Meinung ist ein Zusammentreten des Reichstages im Januar oder Februar ungünstig, wei!„die Aspekte für die Weltpolitik ungünstig sind und somit auch für Deutschlands Parlament.“ Nach den Voraussagen Huters werden im März oder April kleine Unruhen entstehen, die jedoch nicht zu einem Bürgerkrieg ausarten. Im August und September sollen wieder weltpolitische Krisen im Vordergrund des allgemeinen Interesses stehen, während im Oktober die deutschen Börsen mit großen Schwankungen zu rechnen baben. Auch über das Wetter des nächsten Jahres haben die Astrologen sich den Kopf zerbrochen. Alfr. Werner prophezeit folgendes:„Im Frühjahr haben wir kühles und trockenes Wetter. Die Temperatur wird durch die reichlichen Gewitter, die verhältnismäßig wenig Regen bringen, niedrig gehalten, so daß ein später Sommer eintritt. Dieser wird schwül und feucht sein. Mehrere Nebeltage, viel Wind und im allgemeinen eine wechselnde Wetterlage. Auch der Herbit wird nicht viel schöne Tage bringen. Dafür wird der Winter 1932 außerordentlich kalt sein, viel Schnee fallen, weshalb im Frühjahr 1933 mit großen Ueberschwemmungen gerechnet werden muß.“ Nun befassen sich die Astrologen bekanntlich nicht nur damit, allgemeine Horostope zu stellen. Für bedeutend: Mäuner forschen sie in den Sternen nach, was das Schicksal ihren bringen wird. Der bereits einmal genannie Astrologe Huter hat Brüning ein Horofkop gestellt und schreibt, daß dieses so viel Astepte zeige, daß die Schicksale dieses Mannes äußerst bewegt sein werden. Auch über Hitler hat sich Huter geäußert. Er schreibt:„1932 ist ein bedeutsames Jahr, ja eine Schicksalswende für Adolf Hitler und seine Partei. Wie er sich im Frühjahr stellt, so gestaltet sich sein Erfolg oder Mißerfolg. Er hat die Wuhl zwischen Gewaltpolitik und Verständigueg. Zwei Weg. kann Hitler gehen. Die Entscheidung wird in diesem Jahre für ihn und seine Partei fallen. Das Frühjahr kann für Hitler und seine Partei leicht eine tragische Wende nehmen, während die zweite Jahreshälfte sich freundlicher und erfolgversprechender eröffnet, sofern der richtige Weg beschritten wird. Doch eines darf Hitler nicht vergessen: Er ist nicht zum König und nicht zum Regenten geboren, denn der düstere Sarun steht im 10. Feld für Würden und Ehren.“ Die Propheten haben gesprochen, sicher wird auch die eine oder andere Voraussage in Erfüllung gehen. Die Astrologen dürfen jedoch nicht erwarten, daß sich die Schicksale nach ihren Deutungen richten. Man darf bei dieser Gelegenheit wohl daran erinnern, daß verschiedene Propheten vor einem Jahre den Tod Hindenburas 1931 weisgesagt haben. Alle Propheten haben sich geirrt, denn der Reichspräsident erfreut sich noch heute der besten Gesundheit. k Auch die Rothschilds müssen sparen. Der Zusammenbruch der Wiener Creditanstalt, bei dem das Haus Rothschild schwere Verluste erlitt, hat auch die Rothschilds zu Sparmaßnahmen gezwungen. Alfons und Louis Rothschild haben nun ihre gesamte Wiener Dienerschaft, zusammen 60 Personen, entlassen, wodurch eine jährliche Ersparnis von mehreren Millionen erzielt wird. Die beiden Familien übersiedeln von Wien nach Schloß Schillersdorf im Hultschiner Ländchen in der Tschechoslowakei, wo sie den ganzen Winter verbringen werden. 1400 Kilometer in der Stunde Fritz von Opel entdeckt einen neuen Explosivstoff für Raketenflugzeuge.— In drei Stunden durch die Stratosphäre nach Amerika! ! Vor einigen Tagen gab Fritz von Opel über seine Raketenversuche interessante Erklärungen ab. Es ist am bemerkenswertesten, daß er nach langen Versuchen einen neuen Explosivstoff für Raketenflugzeuge entdeckt hat, der die Eigenschaften des Sauerstoffs besitzt, aber viel leichter zu gewinnen ist. Fritz von Opel ist davon überzeugt, daß dieser Explosivstoff in der Zukunft Ratetenflugzeuge antreiben wird. Seine Aeußerungen haben großes Aufsehen hervorgerufen. Fritz von Opel erklärte u. a.: Meine Versuche sind keine Feuerwerksspielereien. denn die Raketen, die ich konstruiere, haben eine unheimliche Kraft. So ein explodierender Riese ist imstande, mit einem Ruck 8000 Kilogramm vom Boden zu heben. Unser höchstes Ziel ist die Herstellung des Raketenflugzeuges, das eine Umwälzung im Weltverkehr hervorrufen wird. Es wird ein Verkehrsmittel von märchenhafter Geschwindigkeit sein. In 15 bis 20 Jahren benötigt man zu einem Flug nach Amerika durch die Stratosphäre wohl nicht mehr als drei bis vier Stunden. Aber auch auf anderen Gebieten kann und wird sich die Rakete zu einem unentbehrlichen Hilfsfaktor entwickeln. So wurde zum Beispiel die Rettungsrakete in letzter Zeit gründlich verbessert; sie ist von ungeheurer Stärke und Reichweite. Auch die Wissenschaft profitiert von unseren Erfindungen, da wir mit einer Rakete in den unwahrscheinlichsten Höhen(bis vierzig Kilometer) Messungen vornehmen können und dann die Meßapparate aber auch mit Sicherheit wieder zurückerwarten können, während man bei den führerlosen Ballonen mehr oder weniger auf den Zufall angewiesen ist. Wenn die Rakete ihre Maximalhöhe erreicht und registriert hat, schwebt sie in einem ganz engen Bogen per Fallschirm wieder zur Erde. Endlich ist die Erfindung auch für das Flugwesen von Nutzen. Die großen Wasserflugzeuge leiden sehr unter ihrem langen, flachen Start über die Wasseroberfläche. Setzen wir in das Hinterende des Flugzeuges eine Rakete, so wird der Startplatz um mehr als die Hälfte verkleinert. Al sich am 30. September 1929 meinen ersten Raketenflugversuch in Frankfurt unternahm, erreichte ich eine Höhe von 550 Metern und flog im ganzen eine Strecke von fünf bis sechs Kilometer. Ich hatte 100 Kilogramm Sprengstoff sowie Pulverraketen an Bord, die durch eine Art Maschinengewehr abzuschießen waren. Natürlich war das Experiment lebensgefährlich, aber ich machte die gewünschten Erfahrungen. Der Luftdruck im Augenblick des Starts war derart stark, daß eine Dame, die durch die Kette der Polizisten auf den Flugplatz geschlüpft war, durch die Luft geschleudert wurde und dabei beide Beine brach. Seit diesem Prebeflug bemühte ich mich, einen Brennstorf von gleicher Stärke, aber gelinderer Wirkung als das Pulver zu finden. Es ist mir nun nach langen Versuchen gelungen, einen chemischen Stoff herzustellen, von dem ich nur so viel verraten will, daß er die Eigenschaften des Sauerstoffs besitzt, aber viel leichter zu gewinnen ist. Mit diesem Stoff wird das schnellste Luftfahrtzeug der Zukunft angetrieben werden. Doch bis dahin haben wir noch einen langen Weg vor uns. Es handelt sich nicht darum, eine verläßliche Regulierung der Raketen und damit einen gleichmäßig ruhigen Flug zu ermöglichen, sondern die Hauptsache ist, daß sich ein Resultat erzielen läßt, welches sich für die Fabrikation bezahlt macht. Bevor die Maschine nicht imstande ist, eine Strecke von 1400 Kilometern in der Stunde zu durchrasen, ist dieses Ziel nicht erreicht. Bis hierhin die Ausführungen Fritz von Opels. Es ist bei dieser Gelegenheit erwähnenswert, daß die Frage der Herstellung eines Raketenflugzeuges keine Utopie mehr ist und die Probleme der Raumschiffahrt theoretisch restlos geklärt sind. Auf dem Gebiete der Raumschiffahrt besitzt Deutschland die Führung. Es verfügt über den ersten Raketenflugplatz der Welt, der sich in Reinickendorf bei Berlin befindet. Wie Sachverständige erst kürzlich anläßlich einer Tagung behaupteten, ist die Konstruktion des Weltraumschiffes heute nur noch eine reine Geldfrage. Schon jetzt entwickeln Raketenmotoren eine Sekundengeschwindigkeit von acht Kilometern oder eine Stundengeschwindigkeit von über 30000 Kilometern! *„Gruutein Paris“ wird ausgepfiffen. Während in Berlin in aller Ruhe und Gemütlichkeit das neue „Fräulein Deutschland" gewählt wurde. spielten sich in Paris bei der Wahl der dortigen Schönheitskönigin stürmische Szenen ab. Gewählt wurde die 28jährige Eliane Jourde, eine rothaarige Schönheit, die jedoch nicht den Beifall des anwesenden Publikums zu finden schien; denn kaum wurde sie vorgeführt. als sich ein ohrenbetäubender Lärm erhob und von allen Seiten Rufe ertönten:„Abtreten! Verzichten! Sie soll verzichten!“ Und da„Fräulein Paris“ daran nicht dachte diesem höflichen Verlangen nachzukommen, wurden ihre Konkurrentinnen von der Menge auf die Arme gehoben und im Triumph herumgetragen. Es kam dabei zu einer Prügelei zwischen den gegenseitigen Verehrern, die damit endete, daß die Polizei erschien und den Saal räumte. Wertvolle Geschenke Niechügste Preise Speisezimmer 7 Wohnzimmer# Herrenzimmer# Schlatzimmer# Küchen leppiche 7 Moderne Polstermöbel Kleinmöbel 7 Kunstgewerbe Gebrüder Schümann, Essen, an Ratkaus Aur Deutschlands größtes Haus für Wohnungseinrichtungen Dortmund Köln * Bielefeld Alles, was mit Milch in Berührung kommt- Milchkannen,-Flaschen, -Gläser-,-Töpfe, Säuglingsflaschen— sollte aus gesundheitlichen Gründen stets mit 6) gespült werden! aiD entfernt nicht nur Schmutz und Fett überraschend schnell und gründlich, sondern auch jeden unangenehmen Geruch und desintiziert zugleich! Milch hält sich besser und frischer in Gb-gespülten Gefäßen. 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Außerdem hatte man damals noch nichts vom Wasser=Ski gehört, so daß es verblüffen mußte, daß Namestrik über den Kanal gegangen ist. Der Oesterreicher benötigte für seine sportliche Großtat trotz hochgehender See und denkbar ungünstigen Wetters nur achteinhalb Stunden. Der in Berlin lebende Schriftsteller Fritz Ernst Naumann hatte ebenfalls in den Zeitungen über die Seereise zu Fuß gelesen und beschäftigte sich seitdem eifrig mit dem Gedanken, einen gleichen Marsch auf dem Wasser zu unternehmen. Zu diesem Zwecke setzte er sich mit dem Oesterreicher Namestrik in Verbindung und unterhielt mit ihm eine rege Korrespondenz. Jetzt wird bekannt, daß Neumann den Oesterreicher zu einem Wettlauf über das Aermelmeer aufgefordert hat. Der Berliner will also Namestrik Konkurrenz machen. Wie er selbst sagt, liegt ihm aber nicht allzu viel am Sportruhm, vielmehr will er durch den Wettlauf die neue Sportart provagieren. Bereits im Frühjahr des nächsten Jahres wollen Namestrik und sein Herausforderer Neumann zur Kanalüberquerung starten. Neumann will aus dem Sport einen Volkssport machen. Der Wasser=Ski soll in Zukunft das sommerliche Gegenstück zum winterlichen Skilauf sein. An der Brauchbarkeit und praktischen Verwendungsmöglichkeit des Wasser=Skis ist nicht mehr zu zweifeln. Durch die Tat des Oesterreichers ist bewiesen worden, daß dem neuen Sportgerät eine gute ###### bevorstehen kann. Natürlich ist es unablässig, den neuen Sport zu propagieren, um damit neue Interessenten und Freunde zu gewinnen. Es durfte übrigens weniger bekannt sein, daß bereits in früheren Jahren ähnliche Versuche unternommen wurden. In Treptow bei Berlin zeigten im Jahre 1841, also schon vor 90 Jahren, zwei Wasserläufer ihre Künste, ohne sonderlich gefeiert zu werden.. Sie standen auf zwei kleinen Booten und ruderten sich langsam vorwärts. Im Jahre 1898 trat ein neuer Künstler auf dem Kanal in Plötzensee bei Berlin auf, der schon mehr Beachtung fand. war von Halle an der Saale bis Berlin zu Fuß auf den Flüssen und Kanälen gewandert. Blechröhren besonderer Konstruktion ermöglichten es ihm, auf dem Wasser spazieren zu gehen. Es ist bemerkenswert, daß man diesen Mann damals für nicht ganz normal hielt. Viele Polizisten forderten ihn vom Ufer aus auf, den Unfug einzustellen und an Land zu kommen. Der Sportsmann lachte die Beamten aus und ersuchte sie höflichst, doch zu ihm zu kommen, was die Polizisten natürlich nicht taten. Auch zu Anfang dieses Jahrhunderts wurden wiederholt Versuche gemacht, auf Flüssen oder Seen zu marschieren. Kein Sportgerät konnte sich jedoch durchsetzen, bis jetzt Namestrik durch seine Wanderung über den Aermelkanal großes Aufsehen hervorrief. Philos. Bunies Allerlei ! Tauber war in London. Eines Tages kam er an einem Antiquariat vorbei, trat ein und hielt Umschau unter den Raritäten. Indem er zwischen einem venezianischen Spitzglas und einem Toledoschwert schwankte, redete ihm der alte Antiquar, ein Italiener, zu:„Hier. Meister, ein alter japanischer Kimono— ganz wie für Sie gemacht.“ Tauber griff erfreut zu und fragte nach dem Preis. Hundertfünfzig Pfund sollte die Herrlichkeit kosten. Tauber lehnte ab, bot fünfzig Pfund. Nach langem Hin und Her gab der Antiquar endlich nach.. Weil Sie cs sind. Meister!" Strahlend ob seiner Berühmtheit und seines guten Kaufes bat Tauber, ihm den Kimono zuzuschicken, schwenkte den Hut grüßend gegen den Alten und ging davon. Doch nicht zehn Schritte war er gekommen, da lief der Alte hinter ihm her, hielt ihn an:„Ach bitte, mein Herr— Sie haben mir nicht Ihren Namen und Ihre Wohnung gesagt, wo ich den Kimono hinschicken soll.“ * Wir erinnern uns nur noch gar zu gut an die Tage der Banksperre und auch an den Ansturm auf die Kassen. Schwarz standen die Geldgierigen vor dem Schalter. Vier Stunden hatte ich schon ausgezahlt und ausgezahlt und sehnte die Mittagspause herbei, weil ich am Ende meiner Kräfte war. Doch mußte ich kurz vor Schalterschluß noch einmal aus vollem Herzen lachen, trotzdem das alles um mich eher zum Heulen war. Und das kam so. Schon eine ganze Zeit hatte ich in der Schlange ein kleines schüchternes Mädel stehen sehen, das einen Zettel ängstlich hochhielt. Endlich war sie an der Reihe. Sie gab mir den Zettel und darauf stand wörtlich:„Geehrter Herr! Da ich krank bin und nicht ausgehen kann, bitte ich meiner Tochter gleich den Rest zu geben.“ Moskau erwartet den Besuch einer ausländischen Industriellenkommission. Man will natürlich guten Eindruck machen. Da sind die Schlangen vor den Lebensmittelgeschäften ein böser Schönheitsfehler. Aber wie abhelfen! Nach langen Beratungen ein guter Einfall: Leo Markus wird gerufen; ein reicher Nep=Mann. Man bedroht ihn mit Hinrichtung und Vermögensfiskation, wenn er binnen 24 Stunden keinen Ausweg finde. „Machen wir!“ sagt Leo Markus. Tags darauf großer Empfang der Ausländer. Propagandafahrt durch die Stadt. Da— zum Teufel!— Lebensmittelschlangen wie immer. Aber über den Lebensmittelgeschäften Riesenschilder mit der Aufschrift: „Tragt Euer Geld in die Sowjetsparkasse!" * Ein guter Freund von mir ist Pfarrer auf dem Lande. Er ist ungeheuer musikalisch und kam mit viel Freude und frischer Schaffenskraft in den kleinen Ort in Schwaben. Eine kleine„Dorfmusik“ wollte er ins Leben rusen, und der Ort war auch Feuer und Klamme dafür Der Mesner wurde beauftragt, die besten Musikanten des Dorfes zusammenzutrommeln;„aber nur die besten“, hatte der Herr Pfarrer immer wieder gesact. Der erste Probetag nabte. Der Pfarrer wollte eine einfache Messe von Handn einstudieren. Mit rührender. sast engelhafter Geduld versuchte er etwas aus seinen Leuten herauszubolen. aber nie stimmte es. Schon vier Stunden qualte sich der arme Pfarrer. Beim„Sanctus“ aber reißt ihm endlich die Gedield. Er ruft den Mesner und fragt ihn ärgerlich: „Aber Mesner, was für Leute haben Sie denn da geschickt? Ich bring ja rein nichts mit ihnen zustande!“ „Vergebung, Hochwürden, ich hab halt erst für die Proben die zusammengerriegt, zur richtigen Aufführung kommen ganz andere: da werden der Herr Pfarrer erst sehen, was für musikalische Leut wir im Ort haben!" Mein Freund sagte gar nichts mehr, er wühlte nur mit den Fingern verzweifelt in den Haaren! *—-—. hast Du Deine „Ich lebe so gern!“ Lya de Puttis letzter Brief. k Lya de Putti, deren ganzes Leben im Zeichen der Sensation gestanden hat, ist sich über den Tod hinaus treu geblieben. Die Sensation steht auch an ihrem Sarg und will nicht zur Ruhe kommen. Ist Lya de Putti eines natürlichen Todes gestorben? Hat sie Selbstmord begangen? Es steht fest, daß der Leichnam des Filmstars obduziert werden und daß man dann endlich erfahren wird, wie Lya de Putti gestorben ist. Ihre Mutter erklärt, daß Lya keinen wie immer gearteten Grund hatte, Hand an sich zu legen, denn sie habe genügend Geld besessen und stand überdies noch kurz vor einer glücklichen Heirat. Seltsamerweise ist gerade jetzt in Budapest ein Brief der Verstorbenen eingetroffen, in dem sie an ihre beste Freundin folgendes schreibt: „Ich bin krank und ans Bett gebunden; aber es wird bald vorübergehen. Ich habe so viele Pläne! Ich könnte spielen und jetzt... gerade jetzt, muß ich das Bett hüten. Weißt du, manchmal habe ich Todesangst. Aber ich verjage diese Gedanken mit Gewalt — ich lebe ja so furchtbargern!! Ich hoffe, in meinem nächsten Brief dir bessere Nachrichten servieren zu können und vielleicht... vielleicht komme —— ich diesen Sommer hinüber. Wir treffen uns dann bestimmt!" Es ist tragisch, dieses begeisterte Bekenntnis zum Leben. das Lya de Putti so„furchtbar gern“ gelebt hat, in einem Augenblick zu erfahren, in dem es noch nicht ganz feststeht, ob die Schreiberin eines natürlichen oder eines Freitodes gestorben ist. t 5 Indien ! In Paris ist kürzlich unter dem Titel„L'Inde aveis lat Anglais“ eine Statistik erschienen, die die ganze zivilisierte Welt in Schrecken versetzt: Indien hat 319 Millionen Einwohner. 68000 Polizisten und militärische Aufsichtsbeamte sorgen für Ordnung in diesem ewig gärenden Lande, in dem nur 200 000 Europäer wohnen. 815 verschiedene Religionen gibt es in Indien. Unter 319 Millionen Indern leben nur fünf Millionen Christen. Die Arbeit der Missionare ist fast aussichtslos. Von 100 Indern können nur acht lesen und schreiben. Indien beherbergt die meisten Analphabeten der Welt. Aber über 350000 Dichter gibt es. In den letzten Jahren wurden 27 Millionen Witwen in Indien gezählt. Die indischen Ehemänner sterben sehr früh. Von 100 indischen Bettlern sind 70 weiblichen Geschlechts. Mehr als 10 Millionen Bettlerinnen leben in Indien. Diese unglücklichen Frauen sind meistens Witwen, die nach dem Tode ihrer Männer nicht mehr in ihrem Hause bleiben dürfen. Das ist das Märchen von dem Wunderland Indien. 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Humboldstraße 5, Fernsprecher 23393 — Gemütlichkeit herauszutreten, und konnte sich also am Schluß seiner Rede eines geradezu stürmischen Beifalls erfreuen. Da niemand von seinem Alter und seiner Gesetztheit besonderes Temperament erwartete, hatte er sich während der Dauer des anderthalbstündigen Vortrags(die Wähler sollten doch sehen, daß man etwes für sie tat) ganz bübsch erholt und ersrischt, und fühlte sich in die heiterste Laune und Siegesgewißheit versetzt— zumal Gegner nicht erschienen waren. Wahrscheinlich überließ man ihm ohne weiteres das Feld. Dieser Wahlbezirk war ja auch fast traditionell im Besitz der Konservativen. Als er sich mit der Miene eines Croßvaters, den das Betragen seiner Enkel über die Zukunft der Familie ersreulich beruhigt, in dem bereitgestellten, bequemen Sessel zurücklehnte, erhrb sich im Saal eines jener wenigen Mitglieder der Partei, die an die Person des Duke im besonderen und an die Perteigemeinschaft im allgemeinen praktische und ausführbare Forderungen stellten und deshalb die Theorie prüften und die Persönlichkeiten beurteilten. Er bat den Duke, einen Artikel aus einem gegnerischen Blatt, der sich mit der Person des hochverehrlichen Kandidaten beschäftigte, vorlesen zu dürfen, und ersuchte Seine Herrlichkeit, dazu Stellung zu nehmen. Der Duke gewährte ein herablassendes und ahnungsloses Ja, und rückte sich noch behaglicher in seinem Sessel zurecht. Es ist nämlich kaum ein größeres Bergnügen denkbar, als sich von politischen Gegnern zerzaust und zerpflückt zu hören von dem sicheren Hafen der eigenen Gemeinschaft aus, in dem— wie man zuversichtlich weiß— keiner das Geschwätz glauben wird; es wird im Gegenteil die Sympathien vergrößern— den Kampfesmut stärken— die Siegeswahrscheinlichkeinen steigern!— Weshalb man sich ja auch in schöner Brüderlichkeit den Dienst der gegenseitigen Beschimpfung während der Wahlkampagnen in den Parteien aller Herren Länder zu leisten pflegt. Voraussetzung ist allerdings eins: daß die Beschimpsungen tatsächlich auf reinster Phantasie beruhen oder unwesentliche Kleinigkeiten zu ungeheuerlichen Verbrechen aufbauschen, so daß jeder gleich die Absicht merkt— und verstehend lächelt. Niemand in der gutbesuchten Versammlung erwartete anderes— und man rückte sich zurecht zu wohltemperierten und gegebenen Momentes einsetzenden Hallos und Pfuis. Der Etfernde aber begann: Überschrift Die Überschrift allein ist ein Meisterstück von Frechheit!„Der Mädchenraub bei Cannes und seine Beziehungen zur Konservativen Partei!“ Die ausbrechenden Enwörungsrufe beanspruchten die mit ihrer Produktion Beschäftigten so vollständig, daß niemand darauf achtete, wie die an sich— trotz des rosafarbenen Puders— etwas bleichen Wangen des hochzuverehrenden Kandidaten aschfarben wurden. Der Eifernde setzte sich von neuem duch, und las weiter: „Mit unglaublicher Frivolität beginnt man seit einigen Tagen in den Zeitungen verschiedenster Richturgen bewußte Lügen auszustrenen über das unglückliche Opfer verbrecherischer Anschläge, über die junge Dame, die bei Cannes geraubt und entführt wurde. Leute, die em Interesse daran zu haben scheinen, die Wahrheit zu vertuschen und der sieberhaft arbeitenden Polizei die Arbeit zu erschweren, versuchen, die öffentliche Meinung über den traurigen Fall, der ein helles Schlaglicht auf die Verderbtheit der Nachkriegsgesellschaft werfen kann, irrezuführen und zu beruhigen, indem man uggeriert, die junge Dame befinde sich auf einem verliebten Abenteuer— der Überfall sei vorgetäuscht, das Ganze sei eine abgekartete Geschichte. Unser Gewährsmann, der kein Geringerer ist als einer der versprechendsten Kandidaten unserer Partei— der Lord Windermere—, bürgt dafür, daß sowohl Erziehung als Charakter der ihm nahestehenden und verschwägerten jungen Dame eine solche Auslegung unmöglich machen. Die Aussagen des alten, bewährten Chauffeurs und der beiden zwar noch jungen, aber duichaus zuverlässigen Windermereschen Knaben, die sich in steter Umgebung der Dame befanden, lassen einen solchen Verdacht nicht einmal aufkommen. Wiederholte Raubanfälle, mit denen das beklagenswerte junge Mädchen mehrmals und unter höchst auffallenden Umständen belästigt wurde, zeugen ebenfalls mit aller Deutlichkeit wider diese niedriger zu hängende Insinuation. Vielmehr“— und nun wurde die Stimme des Vorlesenden noch um einige Färbungen schärfer pointiert und lauter, hatte doch das Blatt von jetzt ab auch Sperrdruck verwandt—„ist anzunehmen, daß hinter dem Schurkenstreich eine angesehene und hohe Persönlichkeit steckt, die auf eine uns allerdings unverständliche und unerfindliche Weise durch die junge Dame Förderung eines Prozesses erhofft, den sie seit Jahren ohne Erfolg mit dem französischen Staat um ein Ecbe führen zu müssen glaubt. Da der Betreffende in einer anderen Partei als der unseren zur das Parlament kandidiert, wollen wir es nicht unterlassen, verseiben zu ihrem Kandidaten schönstens Glück zu wünschen.“ Die Empörungsrufe kamen eigenartig spoadisch— weit weniger phrenetisch, als man gewünscht hätte. Aber aller Augen hatten ja an dem Duke gehangen— und aller Augen hatten sein immer tieferes Erbleichen beobachtet, die Mühe, die er sich gab, seine Züge im Gleichgewicht zu halten— und dennoch schienen sie sich hin und wieder in Entsetzen verzeiren zu wollen. So— so sah das böse Gewissen— sah Schuldbewußtsein aus. Der Vorsitzende— dem die Situation den kalten Schweiß auf die Stirn trieb— suchte sie zu retten, indem er den Duke bat, sich zu dieser abscheulichen Verleumdung zu äußern. Aber Soyle— vollständig überwältigt— nun war er doch da, der Skandal, den er, wenn überhaupt, erst viel später erwartet hatte!— winkte nur matt und sichtlich mühsam ab. Nun war ja schon alles egal... Doch der Versammlungsleiter wußte auch jetzt noch das Beste aus der Sache zu machen, indem er mit befreiter und froher Stimme ausrief: „Der Herzog hat nur zu recht. Elne solche offenbare Böswilligkeit hängt man eben einfach niedriger, sie ist— ist es nicht wert, sich gegen sie zu verteidigen.“ Aber er und alle anderen verließen Ort und Stunde mit dem überwältigenden Gefühl: Diesmal enthält ein gegnerischer Artikel die volle Wahrheit!— Jedermann wußte um die Leidenschaft, mit der Goyle seinen Prozeß führte— und jeder traute ihm auf diesem Gebiet unbegrenzte Rücksichtslosigkeit zu. Jeder aber auch übersah den Schaden, den solche Sensationen der Partei zufügen würden. Während auf diese Weise die wunderlichen Erlebnisse und Abenteuer der sich so absolut privat fühlenden jungen Brigitte Holm einen gewissen Einfluß sogar auf die große und gewichtige Politik gewannen, erblühten dem Duke immer neue und immer verhängmisvollere Unannehmlichkeiten aus seinem Gewaltstreich. Müde und innerlich zerbrochen von der überwältigenden Einsicht, daß Alter nicht vor Torheit, Titel und Würden aber nicht vor den Folgen der Torheit schützen, hatte er sich von seinem leistungsfähigen Wagen vor sein Londoner Palais tragen lassen und, voller Sehnsucht nach einer Art Trost oder Aufmunterung, zugleich eber einsehend, daß er„Erannee“— seine fast echtzigjährige Mutter— zu so später Stunde nicht mehr stören dürse, begab er sich in die Gemächer seiner erlauchten Gemahlin, aus denen ihm noch helles Licht entgegenstrahlte. Ellen Soyle— um genau zwanzig Jahre jünger als ihr Gatte, war mit ihren zweim dvierzig Jahren noch eine schöne und jugendliche Frau, deren blendender Teint, deren Taufrische sie zu einer Rivalin selbst der jüngsten Jahrgänge machte.„Die Achtzehnjährigen, die auf mich eifersüchtig und neidisch sind, sind letzten Endes mene größten Schmeichlerinnen“, pflegte sie lächelnd und übermütig zu sagen. Zwischen ihr und dem Herzog herrschte eine latente Feindschaft, die beiden zu einer lieben und unentbehrlichen Gewohnheit geworden war. In der Tat konnten sie sich nicht sehen, ohne sich über jede Kleinigkeit im Wesen, Aussehen oder Reden des anderen bis ins tiefste gereizt zu fühlen. Slebst das, was Eheleute so häufig auch in weniger glücklichen Ehen aneinander knüpft, die Liebe zu dem Kinde, trennte hier nur noch schneidender, denn der Herzog empfand eine nagende Eifersucht auf seine Frau, sobald es sich um den Jungen handelte— zumal er nicht mit Unrecht vermutete, daß Henry ihn zwar pietätvoll und mit Respekt duldete, sein warmes und frohes Herz aber der reizenden Mutter zugewandt hatte. Andererseits— während die Duchesse ihren Gatten längst innerlich restlos beiseitegeschoben hatte— lebte in ihm immer noch und immer wieder eine hoffende Sehnsucht— einmal doch bei seiner Frau zu gelten, einmal bei ihr irgendein Verstehen, eine Teilnahme, einen Trost zu finden. Ja, zuweilen tat ihm schon gut, nur ihr gelassenes, blühendes, jugendfrisches Antlitz zu sehen. Immerhin gehörte sie doch zu ihm! Der Gedank allein konnte ihm noch manchmal einen leisen Stolz, ein Glücksempfinden verschaffen. Deshalb ging er heute auch zu ihr. (Fortietzung folgt) Emnmia mii inmmmmmmmmmmammmmmuiimmmmmmmmmmmmamanmnanmmienrtalum Rätsel-Ecke Nr. 577: Versteckrätsel. Steuermann, Rocktasche. Normandie, Sokrates, Teheran, Wertzuwachssteuer, Geweib Nachtasyl, Tüchtigkeit, Umkleidung. Seesalz, Itzehoe, Tsinglau, Bezugsrecht, Postillon, Ernani. Ofterdingen, Gesims, Ichneumon, Heer. Jedem dieser Wörter drei, dem letzten Worte hingegen nur zwei aufeinanderfolgende Buchstaben entnommen, ergeben, im Zusammenhang gelesen, eine Bauernregel für den Monat Dezember. (ä ist gleich a und e.) Nr. 378: Zusammensetzaufgabe. au- bö- dern die durch ed- ed- er- gen gen in ie ler nicht nichts nie- ses sich ta- taus ten tu Die Silben, hinter denen ein Bindestrich steht, sind zu Wörtern zu verbinden und diese sowie die einsilbigen Wörter geschickt zu einem Satze zu ordnen. Die Lösung ergibt einen persischen Mahnspruch. Auflösungen aus voriger Nummer. Nr. 376. Rettenrätsel: Ferse. Sekt, Tag, Agent, GentEnte, Teich, Eiche, Hering, Ingwer, Werst, Tau, Auge, Gelb, Elbe. Bein, Einhorn, Hornisse, Seide, Idre, Eimer, Merkur, Kurve, Benus. Nuß, Saul, Ulrich, Richter, Terror, Norschach, Schacht, Achter, Terz, Erzberger, Gerste, Steg. Tegel, Geld, Eldorado, Radom, Domino, Minos, Noske, Kelter, Eltern, Erna, Nacht, Tanz. Abenteuer um Brigitte von Marlise Sonneborn Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 8. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Sie stöberte im Schloß umher und entdeckte eine wundervolle Bibliothek— einen ungeheuren Saal, der den ersten Stock eines ganzen Flügels füllte— mit Büchern aus allen Zeiten und Ländern. Sie standen ungeordnet, selbst ein bißchen wild durcheinander— und Brigitte äußerte Jim gegenüber ihre Verwunderung, daß der Duke— der ihr die Pedanterie in Person erschien— ein derartiges Chaos auf einer seiner Besitzungen duldete. „Momplaisir gehört zu dem Erbe des Herzogs von Arles“, verriet der plauderlustig,„und der Herr Herzog hat es vor wenigen Jahren vom französischen Staat erstanden. Er ist bisher kaum einmal länger als ein, zwei Stunden hier gewesen— und ich bezweifle, daß er die Bibliothek schon einmal betreten hat.“ „Man sollte sich die Langeweile einmal auf deutsche Hausfrauenert vertreiben und— Großreinemachen halten“, überlegte Brigitte nachdenklich.„Kann ich dem Herzog nicht einmal schreiben? Er soll mir jemanden schicken, der von der Sache etwas versteht— eine studierende Dame— oder eine Bibliothekarim Ich würde helfen, so gut ich es verstehe— um nicht vor Langeweile zu sterben.“ „Enädiges Fräulein sehen nicht aus, als ob es sterben wollte“, bedeutete Jim— und in der Tat— Brigitte mochte wollen oder nicht: sie mußte sehen, daß ihr der Aufenthalt in dem goldenen Käfig vorzüglich bekam. Sie sah blühend aus wie eine Rose, und der sanft melancholische Zug, den Langeweile und Sorge um die Sorge ihrer Angehörigen„draußen" um ihren feinen Mund, in ihre schönen grauen Augen legte, machten sie nur noch liebreizender. Freilich— ihre Haare hätten des Schnittes bedurft. Sie kräuselten sich bereits in langen Locken über ihre Schultern, und Brigitte plante ernstlich, sie wieder aufzustecken. Am vierten Tage nach der Abreise des Duke hatte das junge Mädchen ganz besonders hart gegen ihre immer wieder aufsteigende Ungeduld kämpfen müssen. Sie zürnte dem Herzog von Soyle heftig, der sie einfach vergessen zu haben schien. Und den Tränen nahe, nervös vor Langeweile, ging sie nach dem Lunch, das sie sich auf ihr Zimmer hatte bringen lassen— es kam ihr wie Hohn vor, wenn sie allein in dem pompösen Speisesaal tafelte—, in den Park hinunter. Sie trug ein gleichgültiges Buch in der Hand, das sie sich gestern aus der Bibliothek geholt hatte, ohne rechtes Interesse daran, ohne Zuversicht auf seine zeitkürzenden Qualitäten. Es war bereits empfindlich warm. Brigitte suchte eine schattige Stelle und überschritt— ohne aufzublicken— den Rasenplatz, der sich vor der Veranda ausbreitete. Unter dein Palmengebüsch standen weiße Bänke und bequeme Sessel aus Peddingtonrohr, in denen sie sich gern ausruhte. Erst wenige Schritte vor dem Platz, dem sie zustrebte, als bereits die Schatten der Palmen ihr Gesicht trafen und die Sonne abblendeten, hob sie die Lider, und ihr Schritt stockte unwillkürlich, denn in einem der Sessel saß ein junger Mensch von ungefähr dreiundzwanzig Jahren. Er trug einen hellen Sportanzug, und hielt den Kopf gesenkt. Aber Brigitte hatte den Eindruck, daß er keineswegs in die Lektüre der Zeitung vertieft sei— die er auf den Knien liegen hatte—, eine englische Zeitung, wie sie sogleich erspähte. Es machte vielmehr den Eindruck, als warte er auf jemanden— als erwarte er sie. Ein heißer Zorn wallte in dem jungen Mädchen auf— der Duke wagte es tatjächlich, ihr, statt der erbetenen weiblichen Bedienung— und doch auch Gesellschaft— von neuem einen seiner abscheulichen Agenten zu schicken! Sie wollte sich leise und unauffällig zurückziehen— oh, sie war wirklich nicht in der Stimmung, einer dieser aufdringlichen und rücksich slosen Kreaturen des Herzogs zu begegnen—, als der junge Mann mit rascher Bewegung das Haupt zurückwarf und aufsprang. Und nun erlebten sie beide das Erstaunliche, daß jeder im Antlitz des anderen sein eigenes Ebenbild erkannte: dieselben Züge und Formen, dasselbe aschblonde Haar mit leichtem Goldtimbre— in schönen Wellen gerade aus der hohen und feinen Stirn gestrichen, und, was am seltsamsten war: dieselben großen Augen mit dem klaren, offenen Blick, in denen— sozusagen— gleich hinter der Netzhaut die Seele— der Mensch begann, ohne alle Verschleierung, sei es der Konvenienz oder des irgendeiner Maskierung bedürftigen Gewissens. Ein außergewöhnliches Spiel jener unberechenbaren Verknüpftheiten, die wir gewohnt sind, Zufall zu neunen, hatte diese beiden Menschen, die noch kaum etwas voneinander geahnt, so gleich geformt, daß sie, wenn sie sich irgendwo als Geschwister ausgegeben hätten, kaum nach einer weiteren Bestätigung dieser Tatsache je gefragt worden wären— sie trugen ihren Ausweis in ihrem Antlitz. Und es war vielleicht das Allerwunderbarste, daß dieser Ausweis dennoch eine Fälschung war. Die Verblüffung der beiden ließ sie einen Augenblick fassungslos sich anschauen. Dann gab sich der junge Mann einen Ruck und fand anderes kein Wort für sein Gegenüber als das zwar etwas alltägliche, aber gerade deshalb immer passende:„How do vou do?“— Wie geht es Ihnen.— Und das junge Mädchen antwortete aus unbewußien und unbewachten Tiefen heraus mit einem Seufzer der. Erleichterung:„Oh, Iam so glad to see you!“— Wie freue ich mich, Sie zu sehen!— Dann aber setzte sie— aus einem Gefühl naher Verbundenheit mit dem Fremden heraus— unwillkürlich in ihrer Muttersprache hinzu:„Ich heiße Brigitte Holm.“ Und der andere eiwiderte ohne Mühe oder fremden Akzent in demselben Idiom:„Mein Name ist Henry Clifford.“um Sie lächelten einander in die Augen und streckten sich— in schüchterner Freundlichkeit— die Hände hin. In dem Augenblick aber, da sie sie ineinanderlegten, versank für sie beide die Welt— Schloß Momplaisir hörte auf, für Brigitte ein Gefängnis zu sein, ja, von nun an wäre die ganze weite Welt für sie ein weites, ödes Kerkergelaß gewesen, wenn sich Henry Clifford nicht in ihrer Nähe befunden. Und auch dieser wußte nichts mehr von alledem, was ihm bisher interessant, fesselnd gewesen— was sein Leben erfüllt, nichts mehr vor allem von dem Zorn, der Abneigung, der inneren Emporung, mit dem er dem strikten Befehl seines Vaters gefolgt war, als er nach Schloß Monplaisir abreiste—, er wußte nur noch, daß alles seine volle Richtigkeit hatte, daß es so und nicht anders sein mußte, und daß sie zusammengehörten, er und das schlanke, liebreizende Mädchen, sein Gegenstück— sein ins Weibliche übersetztes Ich. Der Kontakt war geschlossen. Die Naturkatastrophe, die wir mit dem sanften Namen Liebe bezeichnen, obwohl wir wissen, daß vor der zwingenden Gewalt dieses Elementes, das wie alle seine Geschwister die„Gebilde von Menschenhand“ haßt, die sorgsam gehüteten Schranken zuweilen zerbrechen wie fallendes Glas— diese Naturkatastrophe war wieder einmal für zwei Herzen Tatsache geworden. Knapp zwei Stunden vor dem Beginn einer großen Wahlrede war Goyle— aus Frankreich zurückkehrend, wo er sich von seinem Sohn in Paris noch allerlei unliebsame Wahrheiten hatte sagen lassen müssen(die Jugend heu zutage ist wir lich manchmal unerträglich rücksichtslos), in seinem Wahlbezirk eingetroffen, und hatte sich— kaum ein wenig erfrischt und neu hergerichtet— vor sein Auditorium stellen müssen. Wie es geübten-Politikern zu gehen pflegt, brauchte er zu seiner Rede weder viel Geist noch ernstere Vorbereitung—, fest und unverrückbar in den Grundsätzen und Redewendungen seiner Partei, wie er war— flossen ihm die Worte mühelos und ohne Stocken über die schmalen Lippen. Er sagte genau und zur jubelnden Freude seiner Hörerschaft alles das, was sie gekommen war zu vernehmen—, ließ nichts fort, was sie erwartete, fügte keine Außergewöhnlichkeiten bei, die sie gezwungen hätte nachzudenken und also aus ihrer sicheren Ein schönes ist ein Abonnement aut auf diese beliebte Zeitung! 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Deutsche Jungen durchqueren den Orient „Seitde,„Deutschland durch das Versailler Diktat seine Kolonien verloren hat, kommen S###che nur, noch selt, und ausnahmsweise zu einer Reise über die Grenze des alten Erdteils hinaus. Umso mehr werden die Mitglieder einer deutschen Pfadfindergruppe von ihren Astersgenosen bewundert und beneidet, die es fertig gebracht haben, mit sparsamsten Mitteln den ganzen Süden Europas und Klein=Asien zu durchqueren und nun im Begriff stehen, von Kairo aus zu den Quellen des Nils vorzudringen. Der erste Orden der spanischen Republik für eine Tänzerin Zum ersten Mal seit der Ausrufung der spanischen Republik ist ein hoher Orden verrühmte Tänzerin La Argentinia persönlich vom Ministerpräsidenten überreicht. Die Tänzerin ist durch ihre Gastspielreisen auch dem deutschen Publikum bekannt. Der stärkste Scheinwerfer der Welt In England wurde ein neuer Scheinwerfer in Betrieb genommen, dessen Strahlen angeblich eine Höhe von 5000 Metern erreichen. Die Lichtbündel bilden am Himmel ein riesiges Netzquadrat zwischen dem jedes etwa am Himmel befindliche Flugzeug sichtbar werden muß. Für die Abwehr von Luftangriffen in einem Zukunftskriege kommt diesem Scheinwerfer eine bedeutsame Rolle zu. Links: Der Riesenscheinwerfer, der auf ein Auto montiert ist, in Tätigkeit. Rechts: Das Strahlennetz am nächtlichen Himmel.= Gandhis Abschied von England Nach Abschluß der Round=Table=Konferenz in London, die die politischen Schwierignicht zu lösen vermocht hat, ist Gandhi über Frankreich nach seiner Heimat zurückgereist. Nur das Friedensbäumchen, das er vor seiner Abreise pflanzte, soll ein Zeichen sein, daß der Führer der indischen Freiheitsbewegung die Hoffnung auf eine gütliche Einigung mit England nicht aufgibt. Die Berliner Taxichauffeure lernen Jiu-Jitsu. Die wiederholten Ueberfälle auf Taxichauffeure in einsamen Gegenden haben jetzt zahlreiche Autoführer veranlaßt, einen Kursus in Iin=Jitsu zu nehmen. Die Chauffeure lernen ein paar Kunstgriffe mit denen sie ihre Angreifer unschädlich machen können. Auch ein Opfer der Zeit Die Henschel'sche Villa in Kassel soll, nachdem die Lokomotivenfabrik Henschel u. Sohn A.G. zum Ende des Jahres geschlossen wird abgerissen werden. Direktor Oskar Henschel, der Enkel des Gründers der Weke, der die Villa bewohnt, sieht keine Möglichkeit mehr, die hohen Hauszinssteuern für das große Gebäude oder gar einen Käufer zu finden Gedanken von Heim und Hausfrau. Männer machen Häuser, Frauen schaffen das Jeder Hund ist ein Lowe zu Hause. Wer ein Feuer im Herd gut anzünden kann, der kann auch einen Streit schlichten. * Wer Krumen ins Feuer wirft, füttert den Teufel. * Eine gute Hausfrau macht einen guten Hausherrn. Wer seine Frau zu jedem Fest gehen und sein Pferd an jedem Wasser saufen läßt, der hat weder eine gute Frau noch ein gutes Pferd. (Aus englischen Sprichwörtern.) Tür ganz und ließ ihn eintreten.„Vo,“ sagte er, „Ihr Wecker ich wieder in Ordnung.“ „Geben Sie ihn man her!" erwiderte der Kunde mit einer seltsam rauhen Stimme.„Und dann geben Sie mal sämtliche goldenen Uhren her, die in Ihrem Laden rumliegen. Und die paar lumpigen Brillantringe auch. Ich habe große Taschen, da geht alles rin. Los, los, glotzen Sie mich nicht so blöde an! Wundert Sie wohl, was?" Der Verbrecher drohte mit einem Revolver.„Na, mal ein bißchen dalli!“ schrie er.„Dummheit muß bestaft werden.“ „Das ist richtig,“ sagt plötzlich eine Stimme. Die Tür des Hinterzimmers des Ladens öffnete sich, und heraus traten drei Polizeibeamte. Dann wurde die Tür, die zum Hausflur führte, aufgestoßen und herein traten drei weitere Polizeibeamte. In der nächsten Sekunde war der Spitzbube seinen Revolver los. Statt dessen aber hatte er ein paar Armbänder am Handgelenk. Uhrmacher Petersen hob den Zeigefinger und sagte:„Dummheit muß bestraft werden, da haben Sie ganz recht. Sie üben dieses Gewerbe schon viel zu lange aus, alter Freund. Ich habe nun schon mehrfach in der Zeitung von Ihrem Trick gelesen. Sie bringen Ihren Wecker immer nur zu solchen Uhrmachern, die noch abends arbeiten. Abends sind Sie ungestört bei Ihrem netten Handwerk. Sie hätten sich mittlerweile mal einen neuen Trick ausdenken sollen. Als Sie Ihr Gerede vom Abholen begannen, da wußte ich, wen ich vor mit hatte. Sie sagten selbst ganz richtig: Dummheit muß bestraft werden." Mit wütendem Gesicht hörte der Gefangene zu. Uhrmacher Petersen sah ihn nicht unfreundlich an. Dann ging er ins Hinterzimmer und kam gleich wie. der darauf mit einer Zeitung zurück.„Hier,“ sagte er,„habe ich die Nummer, in der ich über Sie gelesen hobe. Ich schenke Sie Ihnen, ja nun genügend Zeit haben, sie zu lesen. Und sich dabei hoffentlich überzeugen, daß es zuweilen doch nützlich ist, die Zeitung zu lesen.. Vor Gott Freund der Seitung Kriminalskizze von Kurt Miethke. k. Der Uhrmacher Petersen schob die Brille zurecht und betrachtete den Kunden aufmerksam.„Womit kann ich Ihnen dienen?" fragte er freundlich. „Ich habe hier meinen Wecker mitgebracht,“ sagte der Kunde und packte aus einer alten Zeitung eine kleine Reiseweckuhr aus, die er auf den Ladentisch stellte.„ Petersen nahm den Wecker und zog ihn auf. Er konnte jedoch das Werk nicht in Gang setzen, schraubte deshalb den hinteren Deckel ab und sah in das Rädergetriebe hinein.„Da ist nicht viel entzwei,“ sagte er.„Wenn Sie eine halbe Stunde warten wollen, können Sie den Wecker wieder mitnehmen.“ „Ich habe leider gar keine Zeit. Ich habe überhaupt sehr wenig Zeit tagsüver. Sagen Sie, ich habe becbachtet, daß Sie abends immer noch Licht in Ihrer Werkstatt haben. Stimmt das!" Der Uhrmacher sah den Kunden erstaunt an: „Da haben Sie ganz recht gesehen. Ich arbeite fast jeden Abend. Weshalb fragen Sie?" „Ja, die Sache ist eben so, daß ich wirklich am Tage keine Zeit finde, mir den Wecker wieder abzuholen. Wie wäre es, wenn ich heute abend gegen zehn bei Ihnen klopfte und mir das Ding aushändigen ließe? Würde Ihnen das etwas ausmachen?" Uhrmacher Petersen überlegte ein Weilchen. Dann sagte er:„Statthaft ist es eigentlich nicht. Aber wenn es sein muß, gut, ich werde Ihnen den Wecker heute abend geben. Aber nicht viel später als zehn.“ „Abgemacht,“ meinte der Kunde. Petersen nahm die alte Zeitung in die das Instrument eingewickelt war, legte sie sorgfältig zusammen und sagte:„Ich sehe da einen Artikel, der mich interessiert, den werde ich mir nachher einmal zu Gemüte führen. Ich lese die Zeitungen immer sehr aufmerksam. Von vorn bis hinten. Man kann eine Zeitung gar nicht sorgfältig genug lesen. Man kann immer’ne ganze Masse daraus lernen. Meinen Sie nicht auch?“ Der Kunde verneinte:„Ach was, dazu habe ich keine Zeit. Es stehen außerdem viel Lügen darin.“ Er verließ mit einem Kopfnicken den Laden. Als er draußen war, pfiff Uhrmacher Petersen leise vor sich hin und machte sich an das Telephonbuch. Er hatte ein längeres Gespräch; und erst, als er das beendet hatte, nahm er den Wecker des Kunden und begann, ihn sorgfältig auszubessern. Abends punkt zehn klopfte es an der Ladentür. Petersen ging mit schlürfenden Pantoffeln hin und öffnete vorsichtig einen Spalt. Als er den Kunden vom Nachmittag erkannt hatte, öffnete er die Zernhard Schröder-Wiborg: Der Arwald schweigt... ! Feurige, schwarzumränderte Blumen blühen im Violett vor dem meergrünen, grundlosen Himmel. Langarmige Wesen schlängeln sich, greifen in den Horizont, das fliehende Lebenslicht zu halten.— Die Sonne ist weg. Aus einer Lagune starren unzählige weiße Finger in die werdende Nacht der brasilianischen Wildnis. Auf dem, durch einen schmalen Landstreifen von dem Seichtwasser getrennten Fiuß treibt ein dünner Strich. Er versiingt sich im Ufergestrüpp, läßt drei verschwommene Gestalten los, die tierartig die Böschung hinan aleiten. Und kein Laut. kein einziges Geräusch der Wirklichkeit.— Traum? Drei Flinten knallen. Drei Schrotladungen zischen ihr Todeslied über die Lagune. Noch singen die Schrote, da donnert es wieder. Eine aufrauschende Flügelwolke trägt die langen weißen Finger nach Morgen zu in den Himmel. „Nach Osten!“ sagt eine Stimme.„Sie ziehen immer in derselben Richtung. Wir werden die Kolonie finden“. klingt eine Antwort. Der Mensch ist da, und der weiße Edelreiver wird sterben, mag er sich auch in die letzte Einsamkeit verfliegen. Die drei Jäger fischen die geschossenen Reihe aus dem Wasser. Bald haben sie sich zum Ufer zurückgefunden. Ein Flämmchen flackert auf, eine Flamme, ein riesiges Feuer loht. Die Reiher werden ihrer wenigen guten Schmuckfedern beraubt. Hin und wieder gießt ein Jäger Salzwasser über einen am Spieß schmorenden Nasenbären. Nach der Mahlzeit liegen die Männer an dem sinkenden Feuer. Einer von ihnen ist Schwede, die beiden anderen sind Italiener. Einer von den Dunkelhaarigen ist gezeichnet. Ein angeschossener Reiher stieß ihm vor Jahren ein Auge aus. Die drei rauchen. Der Wald knackt. Tiere gehen um. Die Flammen flackern sich klein, kriechen bläulich in die Asche. Noch schaukelt der große Einbaum unter den sich hineinlegenden Männern, dann liegt er bewegungslos in der Nacht. Der Nachtreiher im Bambus dreht fortwährend den Kopf, so daß sein dumpf zitternder Laut von allen Seiten die drei Renschen überfällt. Die Morgensonne findet in der Uferlichtung statt der Jäger einen am Waldrand sichernden roten Mähnenwolf. Geduckt, mit gesträubter Mähne schleicht er zur Feuerstelle. Das Splittern der Knochenreste zwischen den Zähnen des Raubtieres ist das einzige Geräusch in dieser spukhaften Stille weltverlorener Tagwerdung. Die immer heller erstrahlende Sonne treibt das große Buschtier in den ewig dämmernden Wald zurück. Weiter oberhalb paddeln die Jäger schweißblank gegen den Strom. Nachmittags liegt das Kann am Ende einer langen Bucht. Mit großen, schwerförmigen Buschmessern arbeiten sich die drei durch das Unterholz. Abends gehen die Jäger zu ihrem Einbaum zurück und schlafen unter ihren Moskitonetzen. Am andern Tag wandern sie weiter. Plötzlich stehen die Männer wie Steine. Vor ihnen grünblaut das Wasser eines kleinen Sees. Gleich einer bewaldeten Insel ragt mitten im See ein Wunder. Die Bäume sind ohne Blätter, dafür aber mit unnatürlich großen weißleuchtenden Blüten übersät. Die Reiherkolmie ist gefunden. Zweimal gehen die Jäger zum Fluß, dann liegt das Kanu wieder mit den Geräten, mu der Unmenge an Patronen neubeladen, am Seeufer. Schon ist es dunkel, als sie sich einschiffen und abstoßen. Nach Stunden erreichen sie die Insel. Bald haben sie gegessen und sinken alle drei hintenüber. Die Urwaldnacht ist wie ein unablässiges Horchen. „Es waren lauter schneeweiße Vögel, Mutter!"— Der Schwede träumt. Flintenschüsse erschüttern die kleine Insel am Morgen. Die Altreiher fliegen ab, kommen wieder, lassen die in den Nestern lockenden Jungen nicht. Die Flinten knallen fast ununterbrochen bis zum Abend. Die Klage der verwaisten Jungreiher erfüllt die Finsternis. Der Schwede erträgt es nicht, hält sich die Ohren zu, will schießen, die jungen Vögel vom Hungertod erlösen. Lachend fallen ihm die Italiener in den Arm. Jetzt müssen sie Patronen sparen. Ein gewaltiges Holzfeuer wird entfacht. Mit blitzendem Buschmesser, rot vom Feuer springen die drei wie gejagte Teufel in den Wald, zurück zum Feuer, hin und her die halbe Nacht. Weiße Berge türmen sich um den Brand. Die Jäger bleiben getzt, ihre blutigen Finger greifen in das Weiß. Eine Stunde vor Tag bereitet der Schwede die Mahlzeit. Seine Kameraden haben die gebündelten Federn ins Boot getragen und machen es fahrbereit. Das Geschrei der hungernden Jungreiher peinigt den Schmeden. Er will fort, dreht eilig den Spießbraten. Endlich können seine Freunde essen. Er ruft. Keine Anwwort. Er brüllt, horcht, hört nur die Reiher. Er stolpert über die weißen Vogelleichen, springt auf, steht am Ufer. Das Kanu mit den Jägern ist weg. Der Schwede ist allein— mit dem Tode. Wer weiß, wann es geschah...? Es zählt die Zeit nach Jahren, deine Seele nackt ich sah, Daß du und ich einander nah Und viel des Glücks erfahren. Durch Stürme schritt das Glück, Durch Wetter und durch Wogen.... Du gingst und blicktest nicht zurück Und gingst für mich manch schweres Stück Durch manchen Joches Bogen. Heut schlag die Augen auf! Die Arme reck in Wonne! Bezwungen ist der Bergesknauf, Wir stehn, entrückt dem Erdenlauf, Vor Gott und seiner Sonne. Rudolf Herzog. den Wald und begreift, daß sie angetrieben sind. Da wird auch sein Gefährte wach. Der flucht über die Antrift und greift sofort zur Paddel. Da fährt ihm ein Messer in den Rücken. Er kippt, will sich halten, das Boot kentert. Im Wasser krallt sich der Gestochene an den Einäugigen. Plötzlich kreischt dieser:„Piranhas!“ Die Raubfische, angelockt durch das Blut des Verwundeten, schießen in Unmengen auf die beiden ringenden Menschen los. Das spritzende Wasser glitzert silbern von den kleinen Urwaldhaien. Ihr furchtbares Gebiß arbeitet schnell. Ein von unten gehobener abgenagter Menschenschädel taucht auf, nickt unter den Stößen der Räuber, wird hinuntergerissen. Das Toben läßt nach. Das Wasser wird ruhig wie vorher. Der Urwald schweigt... Die Italiener sind schnell drüben und haben bald Boot. Beute und Waffen, darunter auch die Flinie des Schweden, zum Flusse zurückgeschafft. Sie lassen sich stromab treiben und schlasen. In der Nacht gerat das Kann in überhängende Zweige und liegt still. Die neue Sonne weckt den Einäugigen zuerst. Sein erster Blick gilt der Jagdbeute, die ein großes Vermögen darstellt. Habgier und Mordlust stehen in seinem Gesicht. Jetzt erschrickt er über den schweigenk Gustav Adolf und die Erfurter Sattler. Als der schwedische Heldenkönig Gustav Adolf im Jahre 1631 sein Hauptquartier in Erfurt aufgeschlagen hatte, traf es sich, daß der Königs eines Abends in eine Gastwirtschaft trat. Dabei überraschte er die Sattlergesellen, die eben im Begriff waren, einen Lehrling in ihre Mitte aufzunehmen. Als der König eintrat, wurde der Schrein der Gilde sofort geschlossen. Gustav Adolf äußerte aber den Wunsch, einen Blick in die Truhe hineintun zu dürfen. Der Vorsitzende erklärte, daß solches nur einem Mitgliede der Gilde gestattet sei.„Schön— sagte der König— macht mich dann zu einem Mitglied der Gilde.“ Die Sattler schauten sich erst eine Weile erstaunt an, fauden dann in dem Wunsche des Königs eine Ehre und ernannten Gustav Adolf zum Mitglied der Erfurter Sattlergilde. Später sandte der König der Gilde zwei Golddukaten und eine Silbermedaille mit der Inschrift:„Deo et victorieibus armis 1631.“ Noch heute aber gedenken die Erfurter Sattler bei festlichen Gelegenheiten ihres königlichen Gildemitgliedes und weihen einen Gedächtnistrunk zu seinen Ehren. k Herr„Dolly“ darf nicht flirten. Rosika Dolly, eine der weltberühmten Dolly=Sisters, steht wieder einmal im Mittelpunkt eines Sensationsvrozesses, an dem sie diesmal ausnahmsweise ohne Mitbeteiligung der Schwester auftrat. Daß sie sich von ihrem Mann, dem känadischen Milliardär Mortimer B. Davis scheiden ließ, hätte noch lange nicht ausgereicht, um die an Skandale aller Art gewöhnte Neuyorker Gesellschaft außer Rand und Band zu bringen; aber als Scheidungsarund gab sie vor Gericht an, ihr Mann hätte in Miami mit einer andern Frau— geflirtet. Sonderbarerweise fragte das Gericht gar nicht, ob die Tänzerin, die bei ihrem Auftreten stets von einer großen Schar von Verehrern umgeben ist, noch niemals geflirtet habe. Im Gegenteil: Man hielt ihre Klage für ausreichend, um Herrn„Dolly“ zum schuldtragenden Teil zu erklären und zur Zahlung von 100000 Mk. fährlich an die Klir' Tes/ Von Wolgang Federau k. Klix war nicht leichtsinnig. Im Gegenteil. Er hielt sich für sehr sparsam, und er war es. Er hatte ja auch allen Grund, es zu sein. Besonders jetzt, in dieser schlimmen Zeit. Wo niemand wußte, was morgen sein würde. Oefter als in besseren Zeitläuften gedachte Klix seiner mehrköpfigen Familie— er gedachte mit einiger Besorgnis des naheliegenden Winters, der ein Winter der Entbehrungen sein würde. Klix hatte immer den Wunsch gehabt, reich zu sein. Jetzt wurde dieser Wunsch übermächtig. So wird man verstehen, daß Klix einmal heftig nach einem Prospekt griff, der bei seinem Zigarrenhändler auslag.„Wer möchte heut nicht reich und sorgenfrei sein?" fragte der Prospekt. Herr Klir wollte gern beides sein. Deshalb las er das„Druckstück mit großer Aufmerksamkeit durch. Es war die Ankündigung eines neuen Lotterieunternehmens. In beredten Worten erzählte der Prospekt von den Gewinnmöglichkeiten, die sich hier böten. Diese erschienen Herrn Klix nicht schlecht. Zustimmend nickte Klix, da er weiter las:„Man darf nicht sagen, daß man kein Glück habe, wenn man dem Glück nicht die Hand reicht. Kaufen Sie ein Los— und Sie werden sehen, daß Sie Glück haben.“ Klir kaufte ein Los.„Ein Klix=Los“, wie er zu dem Zigarrenhändler sagte. Mit stolzem Lächeln über das gelungene Wortspiel Denn war ein KlixLos nicht vielleicht wirklich ein Glücks=Los? Mit dem Los in der Tasche und dem Prospekt in der Hand machte Herr Klix einen langen, langen Spaziergang. Unterwegs durchrechnete er seine Chancen. Sie schienen ihm nicht schlechter als bei jedem derartigen Unternehmen. Im übrigen kam es ja nicht darauf an. Auf das Glück kam es an. Er würde natürlich nicht gleich das große Los, nicht gleich den Haupttreffer machen. So weit verstieg sich seine Zuversicht nicht. Aber warum sollte er nicht hunderttausend, warum nicht wenigstens fünfzigtausend Mark gewinnen? Klix überlegte, was er mit fünfzigtausend Mark machen würde. Er hatte eine Menge Wünsche aufgespart, Wünsche, die er aus seinen bescheidenen Einkünften nie würde bestreiten können. Ein Radioapparat mit Lautsprecher, ein neuer Schwedenmantel, eine Reise nach Berlin gehörten dazu. Auch seine Frau, auch seine Kinder hatten gewiß derartige Sonderwünsche und heimlich genährte Träume. Zweitausend Mark würden gewiß ausreichen, sie alle zu befriedigen. Dann blieben noch achtundvierziglausend Mark. Daraus könnte er sich jeden Monat einen Zuschuß von hundert Mark zu seinem Einkommen entnehmen, vierzig Jahre lang. Oder zweihundert Mark zwanzig Jahre lang. Das war beinahe unvorstellbar schön. Herr Klix beschleunigte seine Schritte, als er daran dachte. Aber dann kamen auch gleich die Sorgen— die Sorgen des Kapitalisten. Die Zeit war so unruhig, die ganze Lage so ungewiß. Man munkelte wieder mal von Inflation— was das bedeutete, das wußte er noch recht gut. Oder man sprach auch von einer Deflation. Und daß diese gleichfalls etwas sehr Schlimmes bedeutete, das war ihm ohne weiteres klar. Man mußte sein Geld also fest anlegen Es sichern gegen jede Entwertung. Am besten in ausländischen Valuten, in Devisen. Das war zwar nicht sehr patriotisch. Aber„das Hemd ist einem näher als der Rock“, also beschwichtigte Herr Klir aufsteigende Skrupel. Er dachte an englische Pfunde. Aber das war jetzt gewiß auch nicht mehr das Rechte. Das einzig richtige war und blieb der Dollar. Freilich: so zwölftausend Dollar würde man ihm nicht verkaufen. Man würde ihm überhaupt keine Dollars verkaufen, fürchtete er. Und wenn er gleich mit der Forderung käme, ihm zwölftausend abzulassen, so würde man ihn gewiß für einen Dieb ober Hochstapler halten. Also mußte er sich ein Dokkarkonto einrichten. So was machen die Bankmenschen. Und ein Dollarkonto ist sicher. Natürlich nur, wenn die Bank sicher ist. „Welche Bank ist sicher?“ fragte sich Klix. Es gab nur noch eine, auf die er Vertrauen setzte. Das war die Landesbank. Die Landesbank mit ihren zweihundert Filialen im ganzen Reich. Die war fest gegründet, wie die Erde selbst. Als Klix— ziemlich spät— nach Hause kam, hatte er sich entschlossen, sich von seinen fünfzigtausend Mark ein Dollarkonto bei der Landbank einrichten zu lassen. Ganz fest entschlossen war er dazu. Acht Tage später brach die Landbank zusammen. In der Gläubigerversammlung, die am selben Abend durch öffentlichen Aufruf zusammengetrommel! wurde, fand sich auch Herr Klix ein. Drängte sich nach vorn und hielt eine fulmiante, eine ungeheuer aufreizende und tapfere Ansprache. Die Worte strömten ihm nur so vom Munde. Diebe, Räuber, Mörder, Betrüger— das war das wenigste, womi! er die Direktoren der Bank titulierte. Er stellte ihnen das Strafgericht des Himmels in Aussicht. Er versprach, sie dem Staatsanwalt auszuliefern. Er prophezeite ihnen vieli qualvolle Jahre im Kerker bei Wasser und Brot. Prasselnder Beifall belohnte ihn, da er nun, tief aufalmend, das Rednervult verließ. Und er wurde sofort, als Erster, in den neugebildeten Gläubigerausschuß gewählt. Am nächsten Morgen brachte die Zeitung einen langen Bericht über die Versammlung. Gab Klir Rede auszugsweise wieder. Erzählte von der erfolgten Wahl. An anderer tSelle brachte sie auch die Ergebnisse der Lotterie=Ziehung. Klix hatte nichts gewonnen. Seine Frau las den Bericht von der Versammlung. Die Resultate der Ziehung las sie nicht— sie wußte ja nicht, daß Klix ein Los hatte. Frau Klix freute sich so sehr, daß ihr Mann in der Zeitung genannt wurde, und gleich so ausführlich, das war gewiß eine große Ehrung. Und sie war traurig darüber, daß er seine Ersparnisse verloren, und empört, daß er ihr von diesem Bankguthaben nie etwas gesagt hatte. „Aber ich habe doch gar kein Guthaben bei der Landbank," verteidigte er sich. „Ja— was hast du denn da in der Gläubigerversammlung zu tun gehabt?“ „Na“— warf sich Klix in die Brust:„Ich hätte doch ein Dollarkonto gehabt, wenn ich... wenn ich in der Lotterie gewonnen hätte.“ Seine Frau sah ihn fassungslos an. Das ärgerte ihn heftig. „Wie dumm doch die Frauen sind,“ stellte er bei sich selbst fest.„Sie begreifen manchmal die einfachsten Dinge nicht.“ uerschni Fragmente der Zeit Zeitwende in Spanien Blick hinter die Kulissen gu. Ueber die Vorgänge in Spanien ist allgemein tiefes Dunkel gebreitet. In der Zeitschrift„Zeitwende“ gibt Theodor Fliedner aus unmittelbarer Kenntnis der Vorgänge einen Einblick in die Verhältnisse; wir entnehmen seinen Darstellungen folgende Abschnitte: „Ein Spanier schrieb kürzlich:„Im tiefsten Grunde sind alle Probleme in Spanien, mögen sie auch noch so wenig danach aussehen, religiöser Natur. Die Klosterbrände vier Wochen nach Proklamierung der Republik haben das auch deutlich gezeigt. Es half nichts, daß die klerikale Presse mit den Bischöfen an der Spitze sich für die Republik erklärte und das Königtum, dem die katholische Kirche so viel zu danken hatte, schmählich im Stich ließ. Es genügte, daß die provisorische Regierung der Republik in dem verständlichen Bemühen sich keine neuen Feindschaften zuziehen mit dem Nuntius hin und her verhandelte und die Proklamierung der versprochenen Religionsfreiheit hinauszögerte, damit das bis dahin so friedsertige Volk die Flammenzeichen der Klosterbrände emporlodern ließ, um der Regierung unmißverständ. lich zu zeigen, daß die Revolution nicht nur gegen die Monarchie, sondern, und vor allem, gegen die Unduldsamkeit der römischen Kirche gerichtet war.“ Verschiedene Spanier haben mir bestätigt, daß der König noch heute auf dem Thron säße, wenn seine Polit.! nicht so klerikal gewesen wäre. Wer dieses Moment nicht berücksichtigt, kann die spanische Umwälzung überhaupt nicht verstehen. Daher konnte man in der nicht=spanischen Presse die ir reführenden Ausführungen über drohenden Kommunismus, Separatismus und französische und klerikale Machenschaften lesen, die die Revolution herbeigeführt haben sollten. Mit Recht spottet der Schriftsteller Luis Araquistain im„Sol“ vom 24. Juli, unmittelbar nach den letzten Ereignissen von Sevilla, über die Sucht gewisser Leute, historische Parallelen zu ziehen. Sie vergleichen die spanische mit der russischen Revolution. Jetzt sei die Kerenski=Epoche, bald würden Lenin und Trotzki kommen. Andere ziehen Paral= leten zwischen Spanien und Italien und suchen in der verfassunggebenden Versammlung nach dem neuen Mussolini. Unmißverständlich hat dagegen der Ministerpräsident Alcala Zamora erklärt, es sei sein höchster Stolz, daß die Republik frei geboren ist, frei von ausländischem Kapital, frei von freuden Regierungen. Selbstverständlich hindert das nicht, daß nach der Revolution etwa Kapitalisten an einzelne Minister herangetreten und ausländische Regierung. die Umwälzung für sich nutzbar zu machen suchen. Aber mit dem Ursprung der Revolution hat das nichts zu tun. Spanien war schon lange nicht mehr die treue Tochter der Kirche, als die sie von ausländischen Katholiken und Protestanten vielfach angesehen wurde. Klosterbrände hat es schon vor hundert Jahren gegeben, und in Barcelona hatten sie sich in den letzten Jahrzehnten wiederholt. Ja, als der Finanzminister Villaverde seinerzeit die Steuern erhöhte, richtete sich die Volkswut gegen die Klöster, die doch unmittelbar daran völlig unbeteiligt waren. Wer Wind säet, wird Sturm ernten. Die jahrhundertelange nnechtung durch Inquisition und Jesuiten hat erst die Gleichgültigkeit befördert und dann die völlige Ablehnung verursacht. Wer etwas von Spaniens Geschichte kennt, denkt natürlich sofort daran, daß schon im Jahre 1868 die Großmutter des letzten Königs vertrieben wurde, und daß nach einer kurzen Regierung des Italieners Amadeo Spanien im Jahre 1873 eine kaum einjährige Republik erlebte, die drei Präsidenten verbrauchte und mit der Rückkehr der Bourbonen endete. Seit 1868 aber ist in Spanien vieles anders geworden. Nicht nur Frankreich und England, sondern auch Deutschland und Amerika haben die Kultur des früher hermetisch abgeschlossenen Landes sehr stark beeinflußt. Zuerst war es der Pädagoge Giner de los Rios und sein Vorgänger Sanz del Rio, die die Lehren des Neukantianers Krause in Spanien einführten. Dann waren es vor allem viele Aerzte, die in Deutschland studierten, und unter den führenden Persönlichkeiten der gegenwärtigen Republik sind es mindestens drei bedeutend Männer, die ihre geistige Ausbildung vor allem der deutschen Wissenschaft verdanten: der auch in Deutschland rühmlichst bekannte Arzt Dr. Maranon, der Philosoph Jose Ortegay Gasset und der Rechtslehrer Fernando de los Rios, der jetzt Justizminister ist und wohl als die Seele der gegenwärtigen Regierung bezeichnet werden muß. Es ist also nicht zu erwarten, daß die gegenwärtige Republik von ebenso kurzer Dauer ist wie die frühere, da sie nicht wie damals ein Zufallsprodukt der politischen Umstände ist, sondern sorgfältig vorbereitet wurde, und wenn sie auch urspanisch ist, so haben doch ihre Führer viel vom Ausland gelernt. Im Verfassungsentwurf sind ganze Absätze z. T. wörtlich der Weimarer Verfassung entnommen. Dabei aber betont z. B. Ortegay Gasset, daß die spanische Republik nicht andere Länder kopieren dürfe, sondern, wie in ihren Anfängen, so auch in ihrer Ausgestaltung rein national bleiben müsse. Ein echter deutscher Gedanke, der jedem Volk seine gottgewollte Eigenart zuspricht. Nicht anders erklärte der junge Pastor Fritz Fliedner 1873 in Sevilla auf der Synode der spanischen christlichen Kirche, in der sich die kleinen evangelischen spanischen Gemeinden zusammenfanden und der man eine presbyterische oder anglikanische Verfassung geben wollte: die kleinen neugebildeten Gemeinden dürften nicht eine wenn auch noch so gute fremde Kirchenverfassung auf sich nehmen, sondern müßten sich dem spanischen Geiste entsprechend entwickeln. Damit kommen war auf einen Faktor, der von politischen Berichterstattern ganz übergangen wird, weil sie ihn meist gar nicht kennen. Unscheinbar und oft gering geachtet haben sich in den letzten 60 Jahren eine Menge kleiner evangelischer Gruppen über das ganze Land hin gebildet, die von englischen Gruppen betreut werden. Ihre Volksschulen gelten als die besten in Spanien und haben evangelische Gedanken weit über ihre engen Grenzen hinaus ins Volk getragen. Die spärlichen Anfänge einer religiösen Duldung, die Ziviltrauung und nichtkirchliche Beerdigung, welche der ersten spanischen Revokution zu danken sind, haben sich dank der Protestanten bis auf unsere Tage erhalten. Es gehörte schon eine feste Glaubensüberzeugung dazu, um allen Schikanen und Verfolgungen zum Trotz diese geringen Reste zu behaupten, und wenn auch infolge des offiziellen klerikalen Drucks auf 1000 Einwohner vielleicht nur ein überzeugter Protestant kommt, so hat ihr stiller Einfluß doch sauerteigartig gewirkt. Das hat sich in unmißverständlicher Weise bei den letzten Wahlen gezeigt. Obwohl die Protestanten in ihrer großen Mehrheit den unteren Volksschichten angehören und jedenfalls als Bürger zweiter Klasse in der Politik keinerlei Einfluß hatten, also natur gemäß an der Umwälzung nicht beteiligt waren, hat doch das Vertrauen des Volkes im Norden und im Süden, im Zentrum und im Osten des Landes eine ganze Anzahl evangelischer Männer zu Bürgermeistern, Richtern und Gemeinderäten gewählt. Ein Pfarrerssohn wurde sogar gegen seinen Wil len Präsident der Provinzialvertretung und ein anderer Zögling des evangelischen Gmynasiums Abgeordneter der verfassunggebenden Nationalversammlung, Die Minister begegnen den Evangelischen in unverhohlener Sympathie, und es ist natürlich, daß die evangelischen Spanier, die am meisten unter der früheren Unduldsamkeit gelitten haben, jetzt die treue sten Verteidiger der Republk sind.“ Müssen wir als Kulturvolk untergehen? Die moderne Vererbungsforschung. II. Teil. au Die moderne Vererbungslehre geht auf die Versuche Gregor Mendels zurück. Er war ein Augustinerpater, hatte Theologie und Naturwissenschaften studiert und machte in der Stille seines Klostergartens die Versuche, die später zu den weltberühmten Mendelsschen Gesetzen führten. Allerdings fand seine Arbeit nicht die gebührende Beachtung und geriet in Vergessenheit, bis sie dann 1900 von den drei Gelehrten Hugo de Vries, Correns und Tschermak unabhangig voneinander wieder entdeckt wurde. Mendel kreuzte nämlich rote und weiße Erbsen. Die nachfolgende 1. Generation war rotblühend. Die Anlage, die trotz der vorhandenen anderen zur roten Blütenfarbe führte, nennen wir dominant oder überdeckend, die unsichtbar gewordene Anlage(weiß) ist demnach überdeckt worden, wir nennen sie überdeckt worden, wir nennen sie überdeckbar und rezessiv Die nun durch gegenseitige Befruchtung unter sich fortgepflanzte 1, Generation zeigt nun sonderbarerweise nicht mehr rein rote, sondern 75 v. H. rot= und 25 v. H. weißblühende Erbsen. Es hat also in dieser zweiten Generation eine Spaltung der offenbar doch in der 1. Generation vorhandenen Anlagen(dominant rot und rezessiv weiß) stattgefunden, d. h.: die in der 1. Generation enthaltenen Anlagen der Elternpflanzen sind hier wieder auseinander getreten. Da nun jedes höhere Lebewesen aus der Vereinigung zweier Zellen(Ei. und Samenzelle) entsteht, müssen auch durch diese Zellen die dominanten und rezessiven Anlagen übertragen worden sein, sie müssen also als Träger der Erbanlagen betrachtet werden. So haben wir also in den Geschlechtszellen das Geheimnis der Erbanlagen vor uns. Das durch die Vereinigung von weiblicher Eizelle und männlicher Samenzelle(Befruchtung) entstandene neue Gebild wollen wir Körperzelle nennen. Wir wissen nun durch Beobachtung, daß sich eine solche Zelle durch Teilung vermehet. Die ursprünglich runde Zelle schnürt sich am Aequator ein und läßt so zwei Zellen entstehen. Nach kurzem Wachstum beobachten wir wieder bei jeder Zelle den gleichen Vorgang.(Aus zwei werden 4, 4— 8, 8— 16 u. s. f., bis das werdende Wesen vollendet ist.) Jedoch dürfen wir bei diesem Vorgang eine sehr wichtige Parallelerscheinung nicht außer acht lassen. Im Augenblick der Teilung nämlich treten im Zellkern fadenförmige Körperchen oder Stäbchen(Chromosomen) auf. die den Teilungsvorgang genau wie die Zelle mitmachen und sich der Länge nach spalten. Aus der vorhandenen Cromosomenmenge entstehen also quantitativ (nach der Menge) halbierte, aber qualitativ vollkommen gleichwertige Chromosomen= mengen.(Teilen wir z. B. genau eine kleine Menge Butter, so entstehen zwei verminderte Teile, die aber in der Qualität gleich geblieben sind.) So bekommt auch jede Zelle also nach der Teilung die Hälfte die. ser fadenförmigen Körperchen mit. Diese Körperchen oder Chromosomen sind nun für sich wieder ganz individuelle Gebilde. Sie sind verschieden in Gestalt und Größe und gestalten auch den Körper nach einem einheitlichen Plan. Es liegt somit die Vermutung nahe, daß diese Chromosomen als Träger der einzelnen Anlagen zu betrachten sind. Und so ist es auch; die fadenförmigen Körperchen sind Träger einer Vielheit von Erbanlagen, Nehmen wir nun an, daß sowohl die weibliche Eizelle wie auch die männliche Samenzelle je zwei Chromosomen besäßen, so beträgt also die Chromosomnenzahl der Körperzelle nach der Befruchtung vier. Das Sonderbare an der ganzen Sache ist also, daß die Körper. zelle vier, die Geschlechtszelle dagegen nur zwei Chromosomen aufweist. Die Körperzelle hat demnach also zwei Anlagen vom Vater und zwei von der Mutter. Untersuchungen haben nun ergeben, daß bei der Bildung der Geschlechtszellen eine Spaltung eintritt, so daß eine einzelne Geschlechtszelle nur noch eine einfache(rot oder weiß) Anlage besitzt. Nach diesen einleitenden Ausführungen wird uns nun der Kreuzungsversuch Mendels klar. Die Tochtergeneration war rotblühend, da rot dominant war. Bei der Bildung der Geschlechtszellen dieser Generation aber verschwindet infolge der Spaltung eine Anlage. Wir haben nun also wieder rein rote und rein weiße Anlagen vor uns, die durch weitere Kreuzungen vier Kombinationen zu lassen. Es ergibt sich also das Bild: 75 v. H. oder ¼ rotblühende, und 25 v. H. oder ½ weißblühende Pflanzen. Die Tier= und Pflanzenzucht benutzt bereits diese Erkenntnis in einem sehr weiten Maße und züchtet Rassen mit vollkommen neukombinierten Eigenschaften. Bei allen Kreuzungen muß sich rechnerisch immer ein Verhältnis von 75:25 ergeben, das allerdings in der praktischen Auswirkung nur dann erreicht wird, je zahlreicher diese Versuche unternommen werden und je größer die Zahl der untersuchten Nachkommen ist.(Die Mendelsschen Gesetze können im Rahmen dieser Arbeit natürlich nur ganz flüchtig behandelt werden.) Durch die Vererbungsforschung wird uns nun klar, daß auch unser ganzes körperliches und geistiges Sein diesen Gesetzen unterworfen ist. Allerdings hat diese Wissenschaft beim Menschen keinen leichten Stand, da Zellforschung und Kreuzungsversuche nahezu in Fortfall kommen. Im allgemeinen ist nur der fertige Mensch der Unigrsuchung zugänglich, man kann seine Herkunst und die Weitergabe seiner Erbanlagen nachprüfen. Gewisse. bereits vorhandene abnorme oder krankhafte Bildungen sind vererbbar und unterliegen den Mendelsschen Gesetzen. Wie steht es aber mit der Vererbbarkeit der Eigenschaften, die sich ein Mensch durch die Umwelt(Erziehung usw.) erworben hat? Die Wissenschaft sagt dazu, daß eine Vererbung der vom Individuum„erworbenen“ Eigenschaften auf die Nachkommen jedenfalls im Sinne Lamarcks, des Bergünders der Umweltlehre, im allgemeinen nicht stattfindet. auf keinen Fall aber sittliche, geistige, künstlerische und ähnliche Einflüsse. Es ist ein Wahn zu glauben, durch ein intensives Musikstudium etwa musikalische oder auch nur etwas musikalischer veranlagte Kinder zu bekommen oder künstlerisch feinfühligere Nachkommen zu erlangen durch eine lebenslängliche Beschäftigung mit Musik und Kunst usw. Eine nicht vorhandene Erbar lage kann trotz eifrigster Bemühungen nicht herangezüchtet werden. Wenn musikalische Eliern auch wieder ebenso veranlagte Kinder bekommen, so liegt das eben an der bereits vorhandenen Erbanlage. Die Umweltlehre kann aber auch gar nichts heranzüch. ten, sie kann wohl etwas, was schon da war, sich aber versteckt hielt, herauszüchten. Man darf nun andererseits wieder nicht glauben, daß z. B. bei der Vererbung der musikalischen Begabung eine Mischvererbung stattfände, nein, aus der Verbindung eines sehr musikalischen Menschen mit einem unmusikalischen entstehen in der Regel keine mittelbegabten, sondern nur begabte oder unmusikalische Kinder auf Grund des Eraltungsgesetzes. Wenn auch der Mensch sein geistiges Wesen als Komplex, als Kombination aus einzelnen Anlagenfaktoren erkennen muß, so erleidet das Spaltungsgesetz dadurch keine Trübung, denn die jeweitigen Anlagen bedeuten keine Mischung, sondern haben sich aus der zuständigen und in der Geschlechtszelle verbliebenen Erbanlage herausgezüchtet während eben die homologen abgestoßen werden. Goethe erkannte sich selber als ein solches Mosaik, wenn er sagt: Vom Vater hab ich die Statur, Des Lebens ernstes Führen, Vom Mütterchen die Frohnatur Und Lust zu fabulieren. Urahnherr war der Schönsten hold. es spukt so hin und wieder; Urahnfrau liebte Schmuck und GoDas zuckt wohl durch die Glieder. Sind nun die Elemente nicht Aus dem Kompler zu trennen, Was ist denn an dem ganzen Wicht Original zu nennen? Welche Rolle spielt nun die Umwelt bei der modernen Erblichkeitsforschung? Um verständlich zu werden, mögen zwei Beispiele die Erklärung einleiten. 1. Zwei Wurfgeschwister einer Schweinerasse werden vom ersten Tag an verschieden gefüttert, eins reichlich, das andere notdürftig. Schon bereits nach kurzer Zeit sind durch die gegensätzlichen Umweltbedingungen die Tiere so verschieden, daß man nicht glaubt, Wurfgeschwister vor sich zu haben. Die Tiere mit gleichem Erbgut zeigen hier also infolge ihrer Aufzucht in einer verschiedenen Umwelt ein ganz verschiedenes Erscheinungsbild. 2. Die Kuh einer erblich weniger Milch gebenden Rasse wird durch eine überaus sorgsame Pflege und durch reichliche Fütterung so weit gebracht, daß sie das gleiche Milchquantum gibt wie eine andere weniger gut gefütterte Kuh, die aber erblich einer mehr Milch gebenden Rasse angehört. Was besagen diese Beispiele? Bei den Schweinen haben wir Tiere gleicher Zeugung und Vererbung vor uns. Das Erbbild (Genotyp) ist also bei beiden Tieren gleich. Die Umwelteinflüsse ließen aber ein verschiedenes Erscheinungsbild(Phänotyp) aufkommen. Der Phänotyp eines Lebewesens ist also das Ergebnis des Zusammenwirkens von Genotyp und Umwelt. Bei den beiden Kühen haben wir kein gleiches Erbbild, jede gehört einer anderen Rasse an, der Genotyp ist also verschieden. Die Umwelteinflüsse schusen aber bei beiden Tieren ein gleiches Erscheinungsbild. Wir haben hier also eine Umkehrung des ersten Beispiels. Es ist nun klar, daß kein Typ für sich rein beobachtet oder herausgestellt werden kann; denn jeder Genotyp wird schon im Augenblick der Zeugung gewissen Umweltbedingungen unterworfen; Umwekteinflüsse arbeiten nun ständig an seiner Gestaltung mit. Umgekehrt liegt der Sachverhalt ähnlich. Kein Phänotyp kann selbständig auftreten, er muß einen Genotyp besitzen. So stellt auch jeder Mensch einen Phänotyp dar, der bedingt wurde durch Genotyp plus Umwelt. Nun darf man aber keineswegs annehmen, daß Eigenschaften des Phänotyps, die also durch Umwelteinflüsse erworben wurden, vererbbar seien, im Gegenteil. Sobald die normalen Umweltbedingungen wieder eintreten, zeigt sich auch der Genotyp in alter Form. Bei den Kälbern der oben erwähnten Kühe zeigt sich sofort wieder der Gegensatz des Genotype, wenn man sie wieder unter gleiche Bedingungen bringt. Das Kalb der milcharmen Mutter(Rasse) liefert wieder wenig Milch, trotzdem das Muttertier sein Leben lang gut gefüttert wurde. Selbst wenn Generationen hindurch eine gute Ernährung stattgefunden hätte, so haben wir am Ende immer noch den gleichen Genotyp(wenig Milch). So bringt auch das fettgefütterte Schwein keineswegs Junge zur Welt, die nun etwa die Eigenschaft zum Fettansatz geerbt hätten, wenn diese Anlage nicht bereits von vornherein in der Rasse lag. Welche Stellung ergibt sich nun für uns aus der Bedeutung der Umwelt? (Fortsetzung folgt.) Hochschule Fiür Alle des Genies. qu. Ein englischer Forscher, Pros. W. Gun, hat kürzlich die Familien von 200 berühmten Engländern untersucht und festgestellt, wieviele von diesen Genies berühmte Verwandte aufzuweisen hatten. Dabei teilte er die Genies in drei Unterabteilungen ein: Führer der Tat(Politiker, Heerführer usw.), Führe des Gedankens(Wissenschaftler, und Erfinder) und schließlich Künstler. Von den von Gun ausgesuchten 200 Berühmtheiten hatten 137 auch berühmte Verwandte, und zwar waren es 77 Prozent der Tatmenschen, 72 Prozent der zweiten Gruppe und nur 41 Prozent der dritten Gruppe der Künstler. Fast alle hatten mehr als einen berühmten Verwandten. So kamen auf die 200 Berühmtheiten, deren Familie einer genauen Betrachtung unterzogen wurden, 601 berühmte Verwandte, also auf jeden ungefähr drei. Diese Statistik zeigt einwandfrei, daß Künstlertum am seltensten vererbt wird; ferner stellte sich heaus, daß die Genialikät seltener an die Frauen als an die Männer vererbt wird, wenn natürlich auch zu bedenken ist, daß es wenigstens früher ein Mann wesentlich leichter hatte, berühmt zu werden, als eine Frau. Bäume, die sich überfressen! qu. Haustiere überfressen sich bekanntlich dann und wann. Von den Pflanzen dagegen ist im allgemeinen bekannt, daß sie von den Vorräten an Mineralsalzen, die der Boden ihnen liefert, nur eine bearenzte Menge aufnehmen. In neuerer Zeit hat allerdings die Forstwissenschaft an Buchen und Eichen Beobachtungen gemacht, die als Folge einer Ueberernährung erkannt wurden: die Bäume waren tatsächlich geplatzt. Dieses Platzen tritt auf, wenn durch eine plötzliche Steigerung der Nährstoffzufuhr die inneren Teile schnell wachsen und wenn die Rinde dieser Vergrößerung nicht Schritt halten kann. Dann wird die Rinde gesprengt. Besonders in ehemals dichten Beständen, die plötzlich stark gelichtet wurden, ist bei den stehen gebliebenen Bäumen dieses Ueberernährungs=Platzen nicht selten. Obwohl die Risse im Laufe der Zeit vernarben, bedeuten solche Rindensprengungen doch eine Gefahr für die Bäume und für die Forstwirtschaft, da die Wunden Eintrittspforten für holzzerstörende Pilze und Insekten sind. Zucker aus Kohlensäure? qu. Die Pflanze verwandelt bekanntlich unter der Einwirkung des Sonnenlichtes einen Bestandteil der Luft, das Kohlendioxyd, in sog. Kohlehydrate (Zucker, Stärke usw.). Schon lange versuchen nun die Chemiker diesen lebenswichtigen Prozeß im Laboratorium künstlich durchzuführen. Schon früher tauchten hin und wieder Forscher auf, die behaupteten, dieses wichtige Problem gelöst zu haben, doch erwiesen sich diese Mel ungen bis jetzt stets als Irrtümer und der Weg, den wertvollen Zucker aus dem verhältnismäßig leicht und billig zu gewinnenden Kohlendioxyd aufzubauen, schien doch allzu schwierig zu sein. Nun berichtete aber vor kurzem Professor E. C. Baly in einer sehr ernsthaften Fachzeitschrift, den„Physikalischen Berichten", daß ihm die Bildung von Zucker aus kohlensäurehaltigem Wasser unter der Einwirkung von ultraviolettem Licht gelungen sei. Setzte er dem Wasser noch gewisse Chemikalten zu, so konnte er seine Ausbeuten an Zucker sogar noch steigern. Mit einem bestimmten Stoff dem Nickelkarbonat, glaubt Baly sogar im normalen Licht Zucker erhalten zu haben. Ob diese Entdeckung diesmal allenNachprüfungen standhält, muß sich allerdings erst hevausstellen— an sich erscheinen die Angaben Prof. Balys durchaus plausibel. k Die Peters=Glocken im Tonsilm. Das Glockenviel der Peterskirche in Rom, das in den letzten Monaten von einer deutschen Firma mit elektrischem Antrieb versehen und vor wenigen Tagen zum ersten Male vom Papst persönlich elektrisch in Gang gesetzt wurde, ist jetzt im Tonfilm festgehalten worden. SOTeU Unserei Erzählt von René Kraus (Fortsetzung.) Der Bandeuchef als Großunternehmer. Unternehmend ist er geblieben. Bald war er nicht simpler Bandit allein, sondern Chef seiner eigenen Bande. Er lernte ein junges Mädchen kennen und lieben, die er zum Standesamt führte was weiter mit dem Vorteil einer auch in Dollarwährung anständigen Mitgift verbunden war. Nun hatte er Betriebskapital und konnte es unternehmen, sich von der Kapitalsmacht der alten Schmugglerkonzerne völlig loszulösen. Aeußeres Zeichen bürgerlicher Arriviertheit war ein Cadillac, einer der auffallendsten und schönsten Wagen von Neuyork, den er sich zulegte. Das Geschäft nahm einen raschen Aufschwung. Schon lange handelte er nicht mehr mit Matrosen um ihre gestohlenen Whyskiflaschen; längst schloß er ganze Schiffsladungen Alkohol ab und kam auf den glücklichen Gedanken, auch einen ausgedehnten Handel mit Rauschgiften aller Art seinen Geschäften anzugliedern. Die Schwierigkeiten, die Zollbehörden und Polizei machen konnten, waren nicht unüberwindbar. Jack Diamond behauptet, niemals wäre ein Mitglied seiner Bande an Feuerkämpfen mit den Beamten beteiligt gewesen. Polizistenmord kann unter Umständen ein Geschäft sein. Aber kein Polizistenmord ist doch noch viel besser. Es gibt auch andere Methoden der Verständigung. Jedenfalls waren diese Methoden so wirksam, daß Diamonds Bande eine Art Monopol für den Neuyorker Hafen zugestanden war. Die anderen Banden freilich wollten dieses Monopol nicht anerkennen. Und mit der Konkurrenz fertig zu werden, war sehr viel schwieriger als die Zusammenarbeit mit den Behörden. Mr. Diamond ist stolz daraus, daß er auch hier nach Möglichkeit pazifistische Methoden anzustreben bemüht war. Er schlug den Konkurrenten komplizierte Interessengemeinschaft vor, die eine gemeinsame Alkoholbelieferung aller Speakeasies im Staate Neuyork bezweckte. Sich selbst wollte er bei dieser Gelegenheit neben einer Beteiligung am Alkoholgeschäft das Alleinmonopol für den Rauschgifthandel in Neuyork sichern. Diamond war damals schon eine stadtbekannte Figur, und sein Hauptquartier im Morecyhotel ist sicher der luxuriöseste und komfortabelste Feldherrnhügel aller Zeiten gewesen. Es gelang ihm auch eine Teilung Neuyorks in Interessensphären, die ihm den Löwenanteil am Geschäft sicherte. Nur in New=Yersey und Brooklyn vermochte er bis zum Ende des Jahres 1925 nicht recht Fuß zu fassen. Dort herrschte noch unumschränkt der alte Bug, der für den Emporkömmling Diamond grundsätzlich nicht zu sprechen war. So ist der Weltkrieg zwischen altem und jungem Kapital auch hier ausgetragen worden, und hier endete er mit dem Sieg des jungen, Bug wurde von der Polizei gesaßt, mit Hilfe von Diamonds Bande natürlich, die übrigens so liebenswürdig war, den Behörden Bugs umfangreiches Sündenregister vorzulegen. Der Alte kam nach Sing=Sing und starb, vierzehnfachen Mordes überführt, auf dem elektrischen Stuhl. Damit war ganz Neuyork für Diamond gewonnen. Keiner wagte es mehr, sich dem jungen Napoleon der Bootlegger in den Weg zu stellen. Freilich war sein guter Ruf in der Bandenwelt ebenso erschüttert, wie seine Stellung nunmehr gefestigt war. Raubmord und Straßenschlacht sind erlaubte Kampfmethoden. Ein Mord— der Mord am Kneipenwirt— hat ihn sogar erst„gesellschaftsfähig“ gemacht. Aber Angeberei ist unfair. Und die Unfairneß, die das eiserne Schweigegebot der Banditen bricht, wird mit dem Tode bestraft. Auf dem Höhepunkt seiner Macht und seiner Ge schäfte, im Jahre 1926, war der auch für Verbrecherbegriffe gar zu smarte Jack Diamond ein Gezeichneter. worden waren, gelang es Jackie, aufs Meer zu entkommen. Ueber ein Jahr lang ließ er seine Geschäfte im Stich, unbekümmert um den katastrophalen Macht= und Geldverlust, in irrer Todesangst von Ozean zu Ozean gehetzt, allein um Al Capone zu entfliehen. Auf dem Stillen Ozean gab es— wie amerikanische Blätter zu berichten wissen, ein peinliches Zusammentreffen mit einem unter chinesischer Flagge fahrenden Dampfer, der Jagd machte auf Diamonds Luxusjacht. Al Cavone betreibt nämlich nicht nur Alkoholschmuggel, sondern auch Menschenschmuggel im Großen. Ihm gehören die berüchtigten chinesischen Totenschiffe. Sein Konzern ist es, der die heimliche„„###loe Einwanderung" durchführt. Die armen Hunde von Kulis werden umsonst befördert, ernährt und in Lohn und Brot gebracht. Sie bleiben dafür dauernd ihren Organisationen verpflichtet, die unter Al Capones Einfluß stehen. Versucht einmal einer, auszubrechen, wird er unweigerlich den Behörden angezeigt und von diesen, da er ja keine Einwanderungspapiere besitzt, mit den bekannten Mitteln amerikanischer Hemdärmeligkeit halbtot gequält. Nun holte Al Capone zum entscheidenden Schlag aus. Seine Chinesenbanden gingen im ganzen Lande zum Angriff auf die Getreuen und Geschäftsfreunde Jack Diamonds über. In San Franzisco kam es zu zweitägiger Straßenschlacht. Ihr Ergebnis war die Sprengung von Jack Diamonds kunstvoll aufgebautem Apparat. bieten. Und man hat sie erst an seinem Neuyorker Hotelbett wiedergefunden, unmittelbar nachdem die siebzehn Pistolenschüsse seinen Leib zersetzt hatten: die schwarzhaarige, weißgekleidete Tänzerin Marion Roberts von den Ziegfeld Folies. Die Tänzerin und der Die Wilhelmstraße greift ein. A Canone— TRlllziirreiz und Schicksar. Das Schicksal erfüllte sich in mancherlei Gestalt. Jack Diamonds Schicksal trägt das zersetzte und pockennarbige Antlitz des Chikagoer Konkurrenten Al Capone. Dieser, Neapolitaner von Geburt, der schon in seiner frühen Kindheit in die Staaten gekommen war, ist, im Gegensatz zum Strategen Diamond die Verkörperung der Brutalität, die von Pfissigkeit sehr viel weniger hält als von ein paar tausend entsicherten Colts und Brownings, wie sie Al Capone zur Verfügung stehen. Mr. Diamond meint, sein großer Konkurrent hätte es sehr viel leichter gehabt als er, weil das durch und durch korrupte und dabei in stürmischer Aufwärtsbewegung begriffene Chikago eben ein sehr viel günstigerer Boden sei als Neuyork, das europäisierte, das nicht nur keine Auswärtsbewegung mehr mitmacht, sondern schon so weit degeneriert ist, daß man mit seinem Oberbürgermeister zum Beispiel den populären Jimmy Walker, man denke, überhaupt keine gemeinsamen Schmugglergeschäfte betreiben könne! Wie Chikago für Al Capones Tatendrang immer noch zu klein ist, erwies sich Neuyork für die großzügige Konzeption Diamonds als zu träg. Beide drängten aus ihren Standorten hinaus ins Land. Der Konkurrenzkampf zwischen den Banden Neuyorks und Chikagos, den übrigens der Lokalpatriotismus beider Weltstädte enthusiastisch verfolgt, wurde zu einem Kampf um Amerika selbst. Wicoer versuchte es Diamond, wie schon zur Zeit seiner Eroberung des Neuyorker Hafenviertels, zunächst mit einer friedlichen Teilung der Gewalten, von deren diplomatischer Entwicklung er sich mehr versprach als von sinnlos brutalem Massenmord. Beim ersten Zusammentreffen der beiden Gewalten setzte seine Diplomatie sich durch. In Miami, Florida, der„Perle“ der amerikanischen „Riviera“, trafen Jack Diamond und Al Capone zusammen und niemals hat die amerikanische Oeffentlichkeit, bei all ihrem monarchistischen Snobismus eine Monarchenbegegnung so ehrfürchtig bestaunt, wie jene der beiden Schmugglerkönige. ring für Jaa Diamond abgegeben mit einer höflichen Entschuldigung von Mr. Al Capone: der Herr sei leider verhindert, zum nächsten Frühstück bei Mrs. und Mr. Diamond zu erscheinen. Galanter wurde noch nie eine Kriegserklärung übermittelt. Flucht über Ozeane. Zug auf Zug: Diamond verstand die Kriegserklärung natürlich und traf seine Verteidigungs maßnahmen. Durch alle amerikanischen Blätter ging die Nachricht, der populärste Verbrecher der Hauptstadt hätte eine Luxusjacht von noch nicht dagewesenem Prunk gekauft, und zwar— besonders beflissene Reporter wußten dies zu berichten — ohne alle Verhandlungen und blitzgeschwind, wie das so seine vielbewunderte Art ist. Nur die Eingeweihten wußten schon damals, daß Diamond in richtiger Erkenntnis der Ueberlegenheit von Al Capones Macht zur Flucht über den Ozean sich entschloß. Zug um Zug: die gleichen Blätter, die morgens vom Kauf der Luxusjacht erzählten, wußten abends von Sabotageakten im Neuyorker Hafen zu berichten. Unter den Hafenarbeitern hat Al Capone, selbst in der Zentrale seines Gegners, seit Jahren überragenden Einfluß. Angehörige seines weitverzweigten Bandensystems sitzen an zahllosen Vertrauensstellen. Einer von ihnen, der Bandit Kelly, hat es sogar zum Vizepräsidenten der Transportarbeiter des Neuyorker Hasens gebracht und hat seine Kugelnarben aus der Boweryzeit längst vergessen. Die Organisation der Verbrecher, die große Industriebetriebe, ja ganze Industriezweige überziehen— nach ihrem Muster haben übrigens die Kommunisten ihre „Keimzellen“, aufgezogen— nannte man Racketts. Es gibt Racketts in vielen Branchen, und manche waren von Jack Diamond abhängig. Aber gerade das Rackett der Neuyorker Hafenarbeiter, so geht es nun einmal im Leben, hing dem Gegner an. Erst nach unendlichen Mühen Opfern und nachdem in der „Blumenschlacht“ von Chikago vierzehn Anhänger Diamonds, die sich zu weit vorgewagt hatten,„ausgespukt“— ermordet Diesen Zusammenbruch aber wollte er nicht überleben. Als Jack Diamonds Luxusjacht zum ent setzten Erstaunen von ganz Amerika im Hafen von Neuyork anlegte, wußten alle, daß ihr Besitzer in den Tod ging. Es wäre beinahe ein heroisches Sterben gewesen, hätte ihn nicht, im letzten Augenblick noch, das Grauen so entsetzlich gepackt, daß er, ohne an Land zu gehen, allein das Schiff wechselte, einen deutschen Dampfer nahm, fest entschlossen, in der deutschen Freiheit ein neues Leben zu beginnen. Und wieder einmal, wie schon den kleinen Chettoflüchtling, trog den großen Schmugglerkönig die Fata Morgana der Freiheit. Die amerikanische Botschaft in Berlin fühlte sich in besonderer Korrektheit veranlaßt, durch Vermittlung des Auswärtigen Amtes den deutschen Behörden zur Kenntnis zu bringen, daß der von allen Neuyorker Blättern als Deutschlandreisender angekündigte Mr. Diamond ein Kapitalverbrecher sei. Kriminalpolizei erwartete ihn denn auch in Bremen. Er war aber vorsichtshalber schon in Cherbourg an Land gegangen, weil er noch ärgere Feinde als die deutschen Beamten an der Columbuskaje von Bremerhaven zu treffen fürchtete. Ein amerikanischer Journalist war es, der ihn dennoch ausspürte: im Luxuszug unweit von Brüssel. In Jack Diamonds Begleitung befand sich eine weißgekleidete Dame. Als der Zug in Aachen einlief und die deutsche Polizei den vergebens in Bremen Erwarteten verhaftete, war die weiße Dame aber verschwunden. Mr. Diamond behauptete, nicht zu wissen, wer diese zufällige Reisegefährtin gewesen sei. Alle Gesetze der Union hat er verhöhnt. Nur vor den moralischen schreckte er zurück, die Spritztouren nach Europa Gesellschaft weißgekleideter Tänzerinnen ver Eine Woche Lebensrast in deutschen Gefängnissen. Nichts ist ihm nachzuweisen. Alkoholchmuggel wird bei uns nicht bestraft. Aber hier bleiben darf er auch nicht! Per Schub von Aachen nach Bremen, unter Bewachung auf den Dampfer und von dort in fünf kurzen Tagen und fünf unendlichen Nächten ins sichere Sterben. Seine Macht ist zerbrochen, die immer noch respektablen Bankdepots haben ihren Sinn verloren und Marion, die letzte Begleiterin, ist verschwunden. Rückkehr in Morecy=Hotel. Amerikanischer Ansturm von Interviewern. Der entthronte Verbrecherkönig aber chweigt. Schweigt zum erstenmal in seinem wundersam beredten Leben. Ein Reporter notiert die apokalyptische Schlagzeile: Jack Diamond wird keine Interviews mehr geben! Nochmals setzt sich der überdimensionale Lebensrettungsapparat in Bewegung, den allein eine Unsumme von Dollars mobilisieren kann. Das Morecy=Hotel ist Tag und Nacht von Leibwachen umstellt. Alle Speisen, die dem freiwillig Gefangenen von Zimmer 23 serviert werden, sind vorher vom verantwortlichen Koch öffentlich zu kosten. Ungeheure Lebensversicherungsprämien werden geboten, um die Allmacht der großen Trusts der Versicherungsbranche mit zu interessieren. Vergebens— selbst für fünfundzwanzig Prozent Jahresprämie will keine Gesellschaft mehr die Versicherung abschließen. Das ist das sichere Todesurteil, amerikanisch ausgedrückt. Die Welt ist versunken. Aber Marion ist wieder da, die weißgekleidete, die schwarzhaarige. Da ist die Welt wieder neu erstanden und zum erstenmal in einem Leben voller Abenteuer weiß der blasse, nervöse Herr von Zimmer 23, daß es noch ganz andere Abenteuer geben muß. Die gibt es wirklich. Eines Abends, Marion ist allein bei ihm, zersetzen ihn die Kugeln. Marions Augen haben Al Capones„gunmen“, geleuchtet. Die Leidenschaft entpuppte sich als Lockspitzel. Ob sie gornfen hat; eimsan. Pbilister über dir!— Der 11 noch gerufen hat: Simson, Philister über dir! Polizeibericht verschweigts. Schweigsamer noch blieb der todwunde Mann. Nun hat er das Schweigen wirklich gelernt. Selbst die hohe Kunst der Inquisition britten Grades hat vollkommen versagt. Kein Wort der Belastung gegen den Feind. Kein Wort wider Marion Roberts. Nur, daß er ihren Besuch am Krankenbett nicht mehr empfangen will. Allein, als sie nach einer kurzen Pause zum erstenmal wieder auftritt in den Zigfield Folies, von einem Teil des lüsternsanatisierten Publikums frenetisch beklatscht, von anderen mit faulen Eiern und Stinkbomben beworfen, schickt er ihr einen ungeheuren Strauß blutroter Orchideen auf die Bühne: Jack Diamond pour prendre conger——— Und nun sitzt er auf seinem barocken, sehr barocken Schloß und wartet auf das große Abschiednehmen, das das unwiderruflich letzte sein wird. Madante ta Präsidente. Marthe Hanau spekuliert mit Frankreich. Da redet man von dämonischen Frauen und meint wahrhaftig die Greta oder die Marlene! Unergründliche Augen unter schrägen Brauen, überlange Wimpern, bebende Nasenflügel, das Antlitz seltsam schief zusammengesetzt, die Stimme blechern, was besonders sündhaft klingt— und fertig ist die Dämonie. Die Flimmerdämonie zumindest. Der wahrhaft von seinem daimonion gehetzte Mensch, Mann oder Frau, das ist freilich ein anderer Typ Nicht die männermordende Hennablondine ist eine dämonische Frau, sondern die von ihrem eigenen Dämon Besessene. Nicht die etwas liederliche Stuart=Königin Maria war dämonisch trotz ihrer zahlreichen Herrenbekanntschaften und trotzdem Deutschlands größter Dramatiker ihr ein jambisches Denkmal setzte aera per ennius, sondern die jungDer aktuelle Anlaß ihrer Entrevue war die Spielbankfrage. Die Spielbänke der amerikanischen Luxusbäder bewarben sich damals um öffentliche Konzessionierung. Voraussetzung aber war das Einverständnis der großen Verbrecherbanden, an die fortlaufende Tribute als eine Art Versicherungsprämie gezahlt werden. Al Capone und Jack Diamond einigten sich über eine gemeinsame Zustimmung zu den Konzessionswünschen der Spielbankunternehmer. Diese konnten sich also nun, ohne Scheu vor der Gefahr von Ueberfällen auf die Banken um Legitimierung an die Behörden wenden. Seltsamerweise aber lehnten die Behörden ab. Nach außen hat diese Ablehnung, wie alle Verbote, die in Amerika ausgesprochen werden, irgend etwas mit öffentlicher Moral und Berücksichtigung der Wünsche der Frauenverbände zu tun. Man kann aber annehmen, daß Jack Diamonds wohlklingende Argumente viel lebhaftere Aufmerksamkeit bei den Behörden fanden als jene der öffentlichen Moral und der Frauenverbände. Diamond, Napoleon und Taillerand in einer Person, hintertrieb das von ihm selbst vorgeschlagene Abkommen, um Al Capone gegenüber unschuldig wie ein neugeborenes Kind, von einer anderen Regelung größere Vorteile zu haben. Dabei beging er aber die Todsünde, Al Capones neapolitanische Eitelkeit und Rachsucht zu unterschätzen. Im MorecyHotel, dem vorhin genannten Neuyorker Hauptquartier Jack Diamonds, wurde durch einen wohlerzogenen chinestschen Diener ein BrillantVISENEBER fräuliche Königin Elisabeth. die Häßliche, die Einsame, die immerhin oas moderne England. schuf. Uno was die dämonische Frau unserer Zeit beirifft, so werden Greta und Marlene gütigst entschuldigen, wenn nicht ihnen der Preis zuerkannt werden kann, sondern einer kaum mittelgroßen, rundlichen, sehr blassen und unhübschen Frau von über 40 Jahren, die mitunter sogar Kneifer trägt— und die dennoch ihre Umgebung und, über diese hinaus, die Weltstadt Paris und die französische Republik, ein paar Millionen kleiner Leute und ein halbes Dutzeno der Großen dieser Erde, Mr. Poincare darunter und selbst Mussolini, unwiderstehlich in den Bann ihres einzigartigen Geistes schlug. Im Mittelalter hätte man sie als Hexe verbrannt. Wir aber leben in einer ausgeklärten Zeit und diese Zeit begnügt sich, die Teufelin ins Gefängnis zu sperren. Eben wurde Marthe Hanau zu zwei Jahren verurteilt. Warum eigentlich— das weiß man nicht ganz genau. Der Schuldspruch, den das Pariser Gericht fällte, ist sehr umstritten. Leicht möglich, oaß die zweite Instanz ihn aufhebt. Kommt es zur Revision, so wird diese zweite Verhandlung gegen die schwindelhafter Manöver angeklagte Präsidentin des Konzerns der„Gazette du Franc“, Marthe Hanau,— in Paris ehrfürchtig und ironisch zugleich Madame la President geheißen—. ein Prozeß über das herrschende System der Grande Nation sein. Kaum einer unter den politischen Primadonnen von Paris, der nicht irgenowie verwickelt wäre, sei es als Ankläger, als Mitbeschuldigter, als Zeuge oder meistens, dunkel sind die Wege der Pariser Herren, in allen drei Eigenschaften zugleich. In dem Fall der Marthe Hanau hat Tardien und Cheron, Loucheur, Barthou und ein halbes Dutzend anderer Träger von Weltnamen eingegriffen. Kein geringerer als Poincare war es, der die Unternehmungen der Marthe Hanau erst propagierte und dann zertrümmerte. Ein entfesselter Reigen von Ministern und berufsmäßigen Schuldenmachern, von Deputierten, Erpressern. Bankgewaltigen, Grafen, Journalisten, Mitgliedern der Academie Francaise und Winkelagenten sind die vielfach unfreiwilligen Akteure des Kolossalfilms, der hier abrollt. Es ist ein grandioses Schauspiel, diese Selbstenthüllung des herrschenden Frankreichs. Freilich eines, das miserable Komödianten spielen. Zuweilen möchte man meinen, die Schauspieler alle miteinander, auch die Stars mit dem bißchen Weltruhm, seien nichts anderes als Marionetten. Die Drähte, an deren Enden Paris tanzt und Frankreich, zieht, auch in der Haft noch. Madame la Presivent. Gigantisch wächst der Schatten dieser häßlichen kleinen Frau empor über die trüben Lichter der ville lumière, der Lichtstadt Paris. Vor Man wi sie nach vor den kam sie Er wollt sie aber denn die zerrann Sie legte betend d Maria b und die Der Win die Hirte Maria li und war Ruth von Lichtenstein Ve (Fortsetzung folgt.) 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Nur eins erlept auch sie nicht: den Zustand der BeschäftiA.5884osigkeitselbst, diese endlose Zeit des 2,#.. Minderwertigkeitsgefühle, der Selbstqual. Ob die Frau nun einen Beruf ausübt, „„ie im eigenen Haushalt arbeitet, immer doch hat sie die Verbundenheit mit der äußeren Welt und ihren Aufgaben. Diese Verbundenheit, dieses Bewußtsein, an ihrem Platz arbeiten zu dürfen macht sie— trotz aller Entbehrungen— unendlich reicher als den Gefährten. Und die Aufgabe, die sie an dem Manne erfüllen kann, die Aufgabe der seeli schen Hilfe, gibt ihr das Wichtigste des Lebens: den Sinn des Daseins. . Das müssen die Frauen und Mädchen wissen, deren Mann oder Bräutigam, deren Sohn oder Schicksal des Abbaues trifft. Jeden Tag müssen sie es sich vorsagen wie ein Gebet, sich selbst daran stärken und aufrichten, um diese schwere Auf gabe erfüllen zu können. Denn dies ist keine. Tat, ###thebr und berauscht, wie ein einmaliges großes Opfer; sie setzt sich zusammen aus tauseno kleinen Dingen, Unwesentlichkeiten; es ist ein Bereitsein in jeder Minute— ohne Dank, ohne Verständnis elst. Hrver Tag. jede Stunde erfordert eine neue reitschaftsfreudigkeit, neue Selbstbeherrschung, Überwindung. Es sind kaum Worte, die diese Hilfe ausmachen, es ist die innere Haltung, der Glaube an den anderen, Vertrauen, Hoffnungslosigkeit, Frohsinn und immerwährendes Verstehen. Ein Verstehen der Depressionen, der Nervositäten, des Stolzes, der Gemütsschwankungen, selbst der harten Worte, die ein Ausfluß, der oft so notwendige Ausfluß der inneren Not sind. Die Frau allein kann es möglich machen, daß der Mann das wichtigste Pfund für den Lebenskampf: das Selbstbewußtsein behält. Vom ersten Tage an muß sie sich der früher bewiesenen Werte des Mannes erinnern, die, da die Schwungkraft fehlt, sich auch vort jetzt nicht auswirken können, wo sie naheliegend und möglich wären. Sie muß sich bemühen, den Mann so zu sehen, wie er im Vollbesitz der Schaffenskraft sich bewiesen hat, und nicht, wie er im Augenblick zu sein scheint; denn es ist ein Scheinoasein, das er lebt. Es ist, als ob ein Mechanismus an einer wesentlichen Stelle zum Stillstand gekommen ist. Die Arbeit ist der Lebenskern, die Herzmuskel im Leben des heutigen Mannes. Der Blutkreislauf ist unterbunden, wenn man ihm die Arbeit nimmt. Das muß die Frau wissen, damit sie nicht wegen unwesentlicher Versager vielleicht die gewohnte Haltung dem Manne gegenüber verliert, oder— weil sie im Augenblick die Schaf sende, die Gebende ist— eine sinnlose Ueberwertigkeit der eigenen Kraft konstruiert. Wenn auch das dauernde enge Zusammenleben, die ungleiche Arbeitsteilung— die Frau ist meist durch die erschwerte Haushaltsführung oder ourch eigene Berufstätigkeit überlastet—. die Nervosität und die Unzufriedenheit nicht nur die Umgangsformen verschärfen, sondern auch die Schwächen und Differenzen in den gegenseitigen Beziehungen doppelt in Erscheinung treten lassen! Wenn auch das ständige Stoßen und Reiben an den Eigenarten des Partners in der Enge des Lebensraumes und in der gewitterschwülen Atmosphäre zu einer Qual werden, an der jede Aufbauarbeit zu zerbrechen droht! Die Aufgabe, die zu erfüllen ist, ist vielleicht die schwerste, die je an die Frau herangetreten ist. Es ist eine Aufgabe, die den Geist der Aufopferung und Kameradschaft erfordert, die der Mann im Kriege gezeigt hat. Es ist gleichsam der Krieg, den die Frau aktiv erlebt, dessen Sieg oder Niederlage ihr Schicksal ebenso entscheidet, wie der Krieg das der Nation entschieden hat. Denn was ist eine Mutter wert, die über ihr Kind ihren Egoismus setzt? Und hier sind alle Frauen Mütter.. Von der großen Dame zur großen Frau. Der Weg ist weit. Er führt durch ein ganzes Jahrhundert, von der Anmut und Güte und Selbstsicherheit, und vom Insichruhen der geschlossenen Persönlichkeit der Klassik und Romantik hin zum Hetzen und Jagen und harten Existenzkampf unserer Tage und zur inneren Heimatlosigkeit des modernen Menschen. Und doch ist dieser Weg eine gerade Linie mit einem bestimmten Ziel, eine Entwicklung an deren Anfang gesichertes Leben tastendes Suchen und spielerisches Wollen und begrenzte Möglichkeiten stehen, an deren Ende aber Weite und Bewußtheit und Verantwortung ist. Manches Opfer hat dieser Weg gekostet: Nicht nur an Behaglichkeit des um friedeten Daseins, sondern auch an Anmut und Leichtigkeit und lebensbejahender Harm losigkeit. Ist das, was am Ende dieses Weges steht, der Opfer wert? Kurt Reibnitz stellt in seinem Buche„Die große Dame“(Carl Reißner=Verlag, Dresden) diese Frage nicht, und gibt auch keine Antwort auf sie. Aber wie er den Weg zeichnet, wie er alle„die großen Damen“ dieses Jahrhunderts von Rahel Varnhagen bis Katharina vor Kardorff mit wenigen Schlaglichtern scharf umreißt, und sie hineinstellt in das kulturelle und politische Leben dieser Zeit, das ist ein Stück Kulturgeschichte, das den Leser bannt, und ihn am Ende selbst die Frage stellen läßt, die wir Frauen des 20. Jahrhunderts eben aus dem Wissen um das Verlorene eindeutig und freudig mit einem Ja beantworten. Wir geben nachstehend als Leseprobe aus dem Buch eine der unendlich fesselnd geschriebenen Lebensskizzen wieder: Die Prüfung. Die Frau als Schicksalsgefährtin des Arbeitslosen. Von Irma Fiebig. Der Mann, der vom Schicksal der unverschuldeten Arbeitslosigkeit betroffen wird, hat fast immer eine Ehefrau, eine Mutter, eine Schwester, eine Braut „u. Seite stehen, die dieses Schicksal mittrifft. Es ist für die Frau im ersten Augenblick wohl unverständlich, daß sie mitleioen muß an einem Zustand, an dem sie schuldlos ist. Fassungslosigkeit, jene Fassungslosigkeit wird sie aufallen, die der Mensch erfährt, der sich einem Schicksal hilflos ausgeliefert fühlt. Sie wird, wenn nicht ein starker Gottesglaube oder absoluter Fatalismus die Funoamente ihres Lebens bilden— aus Selbsterhaltungstrieb schon —. nach dem Gruno, nach der Schuld des Schicksals suchen. Und sie wird gerade das tun, was alle die, denen die Schaffensmöglichkeit genommen, erwarten — erwarten, weil es menschlich, allzumenschlich ist — und fürchten, weil es ihnen den Boden unter den Füßen nimmt; sie wird an dem Können, an der Arbeitskraft, an dem guten Willen, zum mindesten aber an dem Auserwähltsein des Mannes zu zweifeln beginnen. Uno dieser Zweifel, einmal bei den Angehörigen und Nahestehenden, bei der Frau vor allem beobachtet, setzt sich in dem Entwurzelten fest, wird größer und immer größer, wenn all oie Demutigungen des Unterstützungs=Empfangens, der nutzlosen Bewerbungen, des Wartens in den Vorzimmern, des Mitleids„guter Freunde" beginnen Dieser Zweifel an sich untergräbt sein Fundament, er verliert den Glauben an sich, dieses gesunde Selbstbewußtsein, das so unbedingt zum Erfolg, zum Arbeiten norwendig ist. Er wird hilflos, nervös, er beobachtet sich und seine Stellung zu den Mitmenschen, legt jedes Wort, jode Gebärde auf oie Goldwaage, stellt Folgerungen aus dem Gehalt und Unterton an und wägt ab, immer wieder, wieweit die Achtung seiner Person und seiner Arbeitskraft im Urteil der Umwelt noch vorhanden ist. Selbstqual, Selbstbeobachtung, durch keine ausfüllende Tätigkeit abgelenki, sind oie weiteren Stufen dieser Entwicklung, oazwischen Trotz und falscher Stolz, die vielleicht in manchen Situationen beste Chancen unausgenutzt lassen. Darüber neue Mutlosigkeit, neuer Unglaube, neue Qual, wachsende Menschenfeindlichkeit. Durch oen Arbeitsplatz war der Schaffende eingeordnet in die Gemeinschaft der menschlichen Gesellschaft, durch die Arbeitsentziehung glaubt er, in ihr die Daseinsberechtigung verloren zu haben. Und nicht nur in der Gemeinschaft des Volkes, auch im kleinen Kreise, in der Familie. So muß ihm schließlich der Sinn des Lebens verlorengehen. Und so muß er zugleich für den Außenstehenden, der mit Begriffen operiert, die auch vielleicht aus einem schwierigen und mühevollen, aber eingeordneten und daher sinnvollen Daseinskampf hergeleitet sind, ein Bild der Lebensunfähigkeit, der Mut= und Entschlußlosigkeit abgeben, das dem Fremden zum mindesten unverständlich bleibt. Ist es noch erstaunlich, daß das Ende dieser Entwicklung ein Zerbrechen vieler, oft wertvollster Kräfte heißt? Marie von Bunsen. Wie glücklich mich meine Art, die Welt anzusehen, macht, ist unsäglich, und was ich täglich lerne, und wie mir doch fast keine Existenz ein Rätsel ist. Es spricht eben alles zu mir und zeigt sich mir an. Goethe. „Wie schade, daß es heute in unserer unkultivierten und schnellebigen Zeit keine Menschen mit Goethescher Universalkultur mehr gibt“, sagte neulich ein junger Gelehrter zu mir.„Sie irren“, antwortete ich,„es gibt einen, Marie von Bunsen.“ Unter den deutschen Frauen finden wir sicher einige, die bedeutender, aktiver und energischer als Marie von Bunsen sind. Ich wüßte aber keine, die so be lesen, so allwissend, so bis ins tiefste und letzte ge bildet ist wie sie. Sich mit ihr zu unterhalten ist ein großer künstlerischer Genuß. Man könnte monatelang mit ihr auf einer einsamen Insel sein, der Gesprachsstoff würde nicht ausgehen. Das Ge heimnis ihrer Universalkultur hat uns Marie von Bunsen in den Memoiren verraten, die unter dem Titel:„Die Welt, in der ich lebte. Erinnerungen aus glücklichen Jahren", erschienen sind. Marie von Bunsen stammt aus einer kosmo politischen Familie, die englische und deutsche Bildung zu einer wahrhaft europäischen verschmolz. Ungewöhnlich begabt, auch künstlerisch als Schriftstellerin und Malerin, hatte sie Gelegenheit, viel zu reisen und durch ihre Familienbeziehungen einen großen Teil der führenden Persönlichkeiten Europas kennenzulernen. Dazu kam, daß vier so bedeutende Frauen wie die Kaiserin Friedrich, die Königin Elisabeth von Rumänien(Carmen Sylva), die Fürstin=Mutter zu Wied(heimliche Gattin des be kannten Politikers der sechziger Jahre, Franz von Roggenbach) und Frau von Helmholtz ihr freundschaftlich nahestanden. Endlich, nicht zu vergessen, war sie ihr ganzes Leben hindurch finanziell unabhängig und hatte eine prachtvolle, nicht zu erschütternde Gesundheit. Wer beneidet nicht die Siebzigjährige, wenn sie in ihrer„Autobiographie schreibt:„Ich habe öfters ein Jahrzehnt über meinen Arzt nicht gesehen, und bis zum heutigen Tage ist niemals eine Badereise, ein Sanatoriumsaufenthalt, eine Kur notwendig gewesen.“ Sie ist fünfundsiebzig Prozent Engländerin. Ihre Großmutter, die Gattin des langjährigen preußischen Gesandten in London und Freundes Friedrich Wilhelms IV. Freiherr von Bunsen, war eine Waddington, ihre Mutter entstammte der großen englischen Bankierfamilie Birkbeck. Jeder weiß es. Das Blut der rasseverwandten Engländer ist so stark, daß es sich sogar verdünnt, meistens noch in der zweiten und dritten Generation durchsetzt Das beste Beispiel ist wohl die Tatsache, daß auch die nicht in England verheirateten Enkelinnen der Königin Viktoria ihre Familen völlig anglisierten. In der Familie der Prinzessin und des Prinzen Heinrich von Preußen, beides Enkelkinder der Königin Viktoria, wurde ebenso ausschließlich Englisch gesprochen, wie am russischen Hof und in Bukarest. Marie von Bunsen ist diesem Blutdruck nicht erlegen. Sie ist Deutsche geworden, oder besser gesagt, geblieben. Nur eine Deutsche konnte ein Buch schreiben wie das schöne Wanderbuch:„Im Ruderboot durch Deutschland“, und die deutsche Landschaft so iunig lieben, fühlen und beschreiben. Noch als Zwanzigjährige glaubte Marie von Bunsen, zwei Heimatländer zu haben.„Später“, schrieb sie,„habe ich die Doppelnationalität inner lich bekämpft. Ich versuchte, ohne die mir durch England zuteil gewordenen Werte zu verlieren, die ruhige feste Linie zweifelloser Volksgemeinschaft zu erringen.“ Sie verurteilte daher auch die Engläuderei der Enkel und Enkelinnen der alten Queen und spricht sich in dem interessanten Kapitel ihrer Lebenserinnerungen„König Carol und Carmen Sylva“ sehr scharf über die Tatsache aus, daß das rumänische Königspaar diese Engländerei begünstigte.„Die Königin sprach Englisch mit ihrer Nichte, und zu meiner Entrüstung unterhielt sich auch Ferdinand in herzlich schlechtem Englisch mit seinen Kindern. Selbstverständlich wäre die rumänische Umgangssprache nicht nur erlaubt, son dern sogar geboten gewesen. Marie von Bunsen ist aber nicht nur die deutsche Kosmopolitin, die letzte Trägerin Goethescher Universalkultur, die feinsinnige Schriftstellerin und Aquarellistin, sie ist auch die Dame der großen Welt, die seit über diei Jahrzehnten in Berlin einen kleinen, aber außerordentlich interessanten Salon macht und zwar, das ist kein Zufall, immer an dem in seiner letzten Strecke so poetisch unter Bäumen fließenden Landwehrkanal. Sie wohnte jahrelang in einer entzückenden Gartenvilla in der Königin Augusta=Straße 31, wo jetzt das Gebäude des Reichswehrministeriums steht, jetzt residiert sie Cor neliusstraße 4a Wer mir im Vornovember er zählte, in Berlin könne man sich eine große gesellschaftliche Stellung nur auf der Basis des Reich tums verschaffen, das heißt, durch Traktieren seiner Gäste mit Austern, Kaviar und französischem Sekt, dem sage ich:„Jawohl, aber Ausnahmen bestätigen die Regel! Und diese Ausnahme ist Marie von Bunsen." Oskar A. H. Schmitz hat ihren Salon in wenig Worten treffend geschildert. Er berichtet in seinen Momoiren:„Das höchste Niveau wußte Marie von Bunsen ihrer Gastlichkeit zu geben. Sie führte kein großes Haus, aber ich muß ihr das Kompliment machen, daß es das einzige war, wo man die Kompositionslehre der Geselligkeit aus dem Grunde verstand. Weil Frau von Bunsens Tisch klein war, mußten die Gäste gut kontrapunktiert werden. Jedes ihrer Sonntagsfrühstücke war in dieser Beziehung ein Kunstwerk. Eine Exzellenz oder ein hoher historischer Name, der sich nicht mit einem hohlen Kopf oder einer trockenen Seele verband, gab der Veranstaltung Glanz; darum gruppierten sich ein paar kleine Kronen sowie geistreiche Leute und die eine oder andere hübsche Frau.“ In ihren Erinnerungen schrieb sie später:„Bei meinem mannigfach gearteten Verkehr erstrebte, ich Mischungen verschiedener Kreise. Bequemer ist es immer, die gleiche Schicht zusammenzubitten. Unvergleichlich lohnender aber ist es, neue Beziehungen zu vermitteln.“ Ich werde nie das erste Sonntagsfrühstück vergessen, zu dem Marte von Bunsen mich im Frühjahr 1909 geladen hatte. Ihre übrigen Gäste waren der Dichter Richaro Voß und Frau, Prinz und Prinzessin Heinrich Schönaich=Carolath und der Direktor oer Nationalbank Julius Stern, Förderer der damals jungen Sezession, und seine Frau Malgonia Stern, eine begabte Malerin. Nur ein Gespräch am Tische, das von des Hauses Herrin meisterlich beherrscht wurde Sie war damals achtundvierzig Jahre, eine große, herrliche Walkürenerscheinung mit wundervollen blauen Augen, einer Fülle dunkelblonden Haares und einer Stimme, die bezauberte und bannte. Für eine Engländerin hätte sie niemand, für eine Nordländerin jeder gehalten. Nordländisch war auch die Kühle ihre Wesens, die menschliche Unnahbarkeit. War diese Distanzierung echt oder Seelenmaskerade, war sie Instinktmensch oder ausgeklügelt, war ihre Reserviertheit naturgegeben oder List der Ehelosen, oft und heiß Begehrten gegen die „unsanften Berührungen der Welt", von denen Goethe spricht. Ich glaube letzteres Marie von Bunsen verstand die Kunst, von der Holofernes in Hebbels„Judith“ spricht:„Sich nicht auskennen zu lassen, ewig ein Geheimnis zu bleiben.“ Marie von Bunsen ist gestraffte Leidenschaft, gebändigte und konzentrierte. Dies Konzentrierte gab ihr den Mut und die Zivilkourage. Schon beinahe siebzig, schwamm sie im Mittelmeer dreiviertel Stunde, ohne auszusetzen, von einer Insel an das Land. Durch Japan wanderte sie allein fern von der großen Straße, mit hundert Worten nur Japanisch. Auch die in Deutschland seltene Zivilkourage, von der Bismarck sagte: „Mut auf dem Schlachtfeld ist bei uns Gemeingut, doch fehlt es an Zivilkourage“, besaß sie in hohem Maße. Als sie sich nach dem Umsturz der Demokratischen Partei angeschlossen hatte, wurde sie von mancherlei Freunden gewarnt, das könne ihrer gesellschaftlichen Stellung schaden. Sie antwortete: „Das ist bei uns Familientradition, daraus mache ich mir nichts.“ Tatsächlich hatten gewisse Kreise um Bismarck ihren Vater in den achtziger Jahren boykottiert. Ein Geheimnis ist Marie von Bunsen, vielleicht weil sich Extreme stark in ihr berühren, das Erogeschöpf, die große Dame sublimiertester Kultur. Schon in der Umwelt, der sie entstammte, gab es Extreme,“ Deutschland und England, Freundschaft mit Preußens Königshaus und Liberalismus, Vorurteile und Toleranz, eine große gesellschaftliche Position, Boykott durch Bismarcks Haß, Kultur der englischen nobility, Großvater Bunsen selfmademan. Sie fühlte selbst die Gegensätze und schrieb in den Erinnerungen:„Es gibt überirdische, vergeistigte Luftnaturen, es gibt glühende, verzehrende Feuerseelen, noch mehr Erdmenschen, sowohl jene der sandigen Oeden, wie der fettfruchtbaren Fluren zu den Wassermenschen mag ich gehören. Sie sino klar, aber tief, leidenschaftlich, aber kühl, nachgebend, aber doch kräftig.“ Ich nenne sie ein Lebensbeispiel für Goeihes Wort:„Der wirkliche Mensch, eine Vereinigung von Widersprüchen.“ Das Marzipanschwein Don Magda Acharya. M Mischa war auf dem Lande ausgewachsen, unter der Obhut einer an Grunosätzen reichen Mutter. Grunosätzlich gab sie dem Kinde keine Süßigkeiten, daher hatte Mischa wohl lebewige, aber noch nie ein Marzipanschwein gesehen Zu seinem fünften Geburtstage schenkte ihm eine Tante ohne Weltanschauung und mit wenig Grundsätzen(es gibt auch solche) ein rundes, sanftes Schweinchen aus Marzipan, das ein Goldstück im Maul hielt, karminrote Oehrchen und schwarze Augenpunkte hatte. Mischa betrachtete es erst eingehend von allen Seiten und setzte es dann in sein Blechauto. Das Auso ratterte Surchs Zimmer, blieb an einem Stuhlbein hängen und kippte um. Mischa eilte zur Unfallstelle, um sein Schweinchen zu retten. Es lag neben dem Auto und sah still vor sich hin, aber das rechte Hinterbeinchen war abgebrochen. Mischa brüllte zuerst ein wenig, dann hob er das Schweinchen auf. um den Schaden zu untersuchen. Zuerst versuchte er das Beinchen anzudrücken— es wurde schief und hielt nicht. Dann beschloß er oas Beinchen anzukleben, leckte die Bruchstelle, hielt plötzlich inne und versank in Nachdenken. Wie sein das schmeckte! Er leckte nochmals. Ja, wirklich, das war ja süß und schmeckte nach Mandeln! Da biß er resolut ins süße Marzipaufleisch und nach ein paar Sekunden war das ganze Beinchen aufgegessen. Da hielt Mischa inne. Er sah zuerst das streichholzdünne Stäbchen in seiner Hand an, das dem Beinchen als Stütze gedient hatie uro dann das Schweinchen ohne Bein. Das Beinchen war fort, ganz und gar, und oas Marzipanschweinchen wird bis ans Ende seines süßen Lebens auf drei Beinen herumhopsen müssen— und das war seine, Mischas Schuld! Da heulte er los, den Kopf zurückgeworfen, die Augen zugeknissen, vom Sturm für ihn noch namenloser Gefühle erfaßt. Denn es war der tiefinnerste Drang zum Genuß bis zur Vernichtung des Genossenen und Empörung gegen sich selbst. Aber schon löste sich der Wille selig auf in wachsender Gier, und schluchzend biß er plötzlich das zweite Hinterbeinchen ab. Schon war es zerkaut und verschluckt, als er wieder losbrüllte, von Neue gepeinigt, aber innehalten konnie er nicht mehr. Er schlug seine Zähne tief ins weiche Marzipan und kaute und weinte, entsetzt, verwirrt und die Süßigkeit genießend. Biß aufheulend ein Stück nach dem anderen ab, bis nur das Köpfchen übriggeblieben war, das noch immer mit schwarzen Punktaugen still vor sich hinblickte. Mischa steckte es verzweifelt auf einmal in den Mund, blickte seine leeren Hände an und wurde stiller, Das Schweinchen war nicht mehr da, es war nirgendwo. ganz fort und verschwunden, aber wie schön, wie schön hatte es geschmeckt! Er lehnte sich an das Stuhlbein neben dem umgekippten Auto, müde vom Weiven uns Schlief still ein. g.2o fand iyn die Mutter und weckk ihn auf, um ihm das von Tränen nasse von Marzipan klebrige Gesichtchen zu waschen. Das Weihnachtsaulo Eine merkwürdige Geschichte. Es war an einem Sonntage vor Weihnachten, als der Schupomann Krause von daheim fort zum Nachtdienst ging. Das kleine Lenchen sein Töchterchen, aber faßte den stattlichen Vater bei der behandschuhten Rechten und schmeichelte gar herzbewegend:„Gelt, Vati, heut abend paßt du aber ordentlich auf, ob du nicht das Christkind vorübergehen siehst. Du weißt doch, die große schöne Puppe, die„Mama“ sagen kann. die mocht ich so gern. „Gewiß, gewiß, Lenikind“, brummte gutmütig der Vater,„muß sowieso scharf auspassen im Dienst, glaube kaum, daß das Christkind solch teure Sachen zu uns bringen wird.“ Dabei dachte er an sein knappes Gehalt, das gerade zum Nötigsten langte. Trotzdem überlegte er den ganzen Wea lang. ov es vielleicht doch noch zu der Puppe für das Kind langte. denn aber wies er diesen Gedanken streng von sich— Lenchen wurde sich dieses Jahr wohl oder übel bescheiden müssen.. Damit nahm er seinen Posten am Eingang der großen Geschäftsstraße ein. + Fast zu derselben Stunde fuhr der Kaufhausbesitzer Goldberg nach der Stadt ins Geschäft zuruck, um die Einnahmen des heutigen „goldenen“ Sonntags zu überschlagen und sich ein Bild von dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschaftes zu machen. „Bitte, bitte, Papa,“ rief ihm sein Töchterchen Inge vom Flur aus noch nach,„vergiß nicht, den großen weißen Teddybär beim Christkind zu bestellen!" „Touen erst abwarten, ob der„goldene“ Sonntag Vati wirklich viel Gold gebracht hat“ tröstete der Vater lächelnd sein Kind und schloß die Gartentür hinter sich. + Da wurde es auch droben im Himmel lebendig. Vorsichtig steuerte Knecht Ruprecht das Weihnachtsauto aus der Wolkengarage und putzte schnell noch einmal mit den Nebeltüchern die dicken Laternenscheiben blank, ehe er langsam und gemessen dreimal hupte. Das klang ungefähr so, als schlüge im Dom zu Köln die große Kaiserglocke an. Da tat sich langsam das Himmelstor auf und heraussprangen in einer Flut von Licht zwölf Engelein, die waren so schön, daß weder Autopelz noch Schutzbrille ihrer Schönheit Abbruch tun konnten. Sittsam nahmen sie in den Wolkenpolstern Platz, während sich Knecht Ruprecht zwei Fixsterne einsing, die er als Lichter in die Laternen sperrte. Die Nebeltücher aver wari er achtlos in den Weltenraum hinaus. Da wurde es die klarste Winternacht, die ihr euch denken könnt. Endlich nahte St. Nikolaus in eigener Person. Er trua einen langen schneeweißen Autopelz mit silbernen Knöpfen daran. Knccht Ruprecht riß den Wagenschlag auf, als wäre er seiner Lebtage bochherrschaftlicher Autoführer gewesen und nicht der einDa war es ihm als klänge Musik von drinnen heraus. Dem Manne mit der Waffe wurde ganz wunderlich zumute.„Stille Nacht, heilige Nacht“, hörte er ganz deutlich. Da siel sein Blick auf das Paket, das er noch immer in der Hand hielt. Steckte da nicht ein Zettel daran? Für Lenchen Krause Hier. las er beim Schein einer Straßenlaterne. Verwundert und mißtrauisch hob er das Paket in die Höhe. „Mama!“ rief es da plötzlich laut und deutlich. Mit einem Schnitt seines Taschenmessers hatte er die Verhüllung gelöst— eine große, schöne Puppe lag darin, gerade so, wie sie sein Lenchen zu Weihnachten gewünscht hatte. Da verloschen plötzlich hinter ihm die Lichter des Kaufhauses, zwei riesige Scheinwerfer blendeten ihn, erhoben sich über die Stadt, fraßen sich am Nachthimmel empor, glitten die Milchstraße entlang und verschwanden in der Unendlichkeit. Betäubt trat Vater Krause aus seinem Winkel hervor. Hatte er geträumt? Doch nein— in seiner Hand hielt er das Paket mit der Puppe. Kopfschüttelnd kehrte er auf seinen Posten zurück. Unterdessen hatte drinnen im Kaufhause St. Nikolaus seinen Eingang gehalten, während alle Instrumente der Musikwarenabteilung von selbst erklangen und die alten schönen Weihnachtslieder spielten und der Riesentannenbaum im Lichthofe über und über im Glanze seiner unzähligen Lichter erstrahlte und alle Sirenen der Dampfmaschinen auf einen Schlag losgellten um so die himmlischen Gäste zu ehren. so will ich Euch hier einen Vorschlag machen. Ihr werdet doch sicher Papier, Pappe und ein wenig Leim zu Hause haben. Ich zeige Euch jetzt einen Hampelmann. Ihr müßt ja nicht gerade so eine kleine Negerin machen, sondern könnt Euch auch verschiedene Figuren ausdenken z. B.(Indianer, Chinesen, Japaner oder Schornsteinseger. Polizisten, Schusterjungen usw.) kurz und gut, wozu Ihr gerade Lust habt. Nun will ich Euch beschreiben, wie so ein Hampelmann gemacht wird. Wenn Ihr die Glieder Eures Hampelmanns, so wie sie in Figur I aufgezeichnet sind, schön bemalt habt, so klebt Ihr dieses Blatt auf einen Pappendeckel und schneidet sie aus. Sobald Ihr dies getan habt, nehmt Ihr einen starken Faden und eine Nadel und bohrt Löcher in Arme und Beine, so wie sie in Figur II mit(6) sind. Sodann bohrt Ihr noch einmal Löcher an die mit(a) bezeichneten Stellen. Die mit(b) bezeichneten Stellen verbindet Ihr sache, schlichte Knecht, als den ihn alle Welt kannte, und der seinem Schlitten und Eselein die Gaben nachtrug. ba auch im Himmel herrschte die neue Zeit! St. Nikolaus setzte sich mitten zwischen die übermütigen Engelein. Da gab es ein Kichern und Platzrücken. „Kinderchen,“ rief der alte Herr gut gelaut, und gab jedem der Reihe nach einen Kuß.„Kinderchen, wohin fahren wir denn heute nacht Gaben einkaufen?" liebster, bester Nikolaus,“ riefen da alle zwölf wie ein Mann,„laß uns nach der Stadt fahren, wo Lenchen Krause und Inge Goldberg wohnen.“ Zuerst fuhren sie die Milchstraße entlang. „Pflaster prima!“ schmunzelte Knecht Ruprecht, denn eng und dicht lagerten hier die Sterne. Ab und zu wurde einer aus seiner Bettung geschleudert und schoß als Sternschnuppe in den Weltenraum hinaus. Dann wunderten sich drunten auf Erden die kleinen Kinder, die auf den Nikolaus warteten und nicht einschlafen konnten, warum heute nacht soviele Sternlein auf Reisen gingen. Bald aber hüpften sie nur noch von Stern zu Stern, und Knecht Ruprecht schimpfte weidlich am Steuer und richtet unaufhörlich den Scheinwerfex. „Donnerwetter!“ schreckte der Polizist Krause empor, als das Weihnachtsauto an ihm vorüberbrauste. „Solche Scheinwerfer und nicht abgeblendet!— Na, warte Freundchen!“ brummte er und zog Bleistift und Notizblock, um die Missetäter zu notieren. Da sauste plötzlich ein Paket zu seinen Füßen nieder— und: „Tater Krause!“ hörte er aus dem Auto kichern. Er bückte sich um das Paket aufzuheben— da sah er plötzlich. wie das Auto drüben vor dem Kaufhaus Goldberg anhielt. erlust des Paketes bemerkt? Diensteifrig lief er, um es ihnen zurückzubringen. Da— narrte ihn ein Sput? Auto und Insassen waren plötzlich verschwunden, wie vom Erd boden verschluckt, während drinnen im Kaufhause sämtliche Lichter ansslammten. „Einbrecher“ war sein erster Gedanke. Vorsichtig— die Hand am Revolver— ging er näher. — mit dem Körper der Figur durch einen Knoten. Hierauf knotet Ihr von(a) ausgehend einen Faden von einem Oberarm zum andern. Dasselbe macht Ihr bei Oberschenkeln. Dann befestigt Ihr in der Mitte des Fadens, der zu den beiden Oberarmen führt(c) einen neuen längeren Faden und verknüpft ihn mit dem Faden, der zu den beiden Oberschenkeln führt, ebenfalls in der Mitte. Habt Ihr dies getan, dann braucht Ihr nur an dem Faden zu ziehen, und Euer Hampelmann macht die schönsten gymnastischen Uebungen. So könnt Ihr Euren kleinen Geschwistern eine nette und billige Weihnachtsfreude machen. Eine kleine Freundin des modernen Hampelmanns. Karl Stempel, 11 Jahre. Im Privatkontor saß Herr Goldberg am Schreibtisch, und zwar über dem Hauptbuch eingenickt. Der schwere stählerne Geldschrank stand noch offen. Leise berührte St. Nikolaus den Schlafenden an der Schulter. Da war Herr Goldberg auf einmal ganz munter und machte seinen tiefsten Bückling. Dann führte er den hohen Einkäufer unter ungezählten Verbeugungen nach der Spielwarenabteilung zurück. Si. Nikolaus zeigte und zeigte. Dann flötete er gar lieblich Knecht Ruprecht und den Englein, und husch, husch, verpackten jene die herrlichen Spielsachen in Säcke und verstauten sie in dem Weihnachtsauto. St. Nikolaus aber kehrte mit dem Kaufherrn in das Privatkontor zurück. Diesmal aber humpelte der große silberweiße Teddybär hinter ihnen drein. Fünfzehnhundert Sterntaler zählte Nikolaus dem Kaufherrn auf den Tisch. Der strich sie schmunzelnd ein und verschloß sie in dem Geldschrank. „Und der Teddybär hier ist für Klein=Inge,“ fügte St. Nikolaus lächelnd hinzu, und verabschiedete sich. Dann fuhren sie in den Himmel zurück und das Kaufhaus lag dunkel und tot wie zuvor. Das Weihnachtsfest bescherte Lenchen Krause, wie zu erwarten war, die schöne, große Puppe, die„Mama“ sagen konnte, und Vater Krause erzählte seinem glücklichen Töchterchen zum soundsovielten Male, wie er in jener Nacht das Christkind getroffen habe. „Man sollte es gar nicht für möglich halten,“ fügte er lächelnd hinzu. „Siehst du, Vati,“ zwitscherte Klein=Leni und legte ihm die Arme um den Hals,„man muß nur an das Christkind glauben und ordentlich aufpassen.“ Fast dasselbe sagte Klein=Inge zu ihrem Papa, dem Kaufherrn, als am Weihnachtsmorgen der schöne seidige Teddy unter dem Tannenbaum lag. „Natürlich habe ich alles nur geträumt,“ schloß Herr Goldberg seinen wunderbaren Bericht aus jener Nacht,„ich war ein wenig überarbeitet.“ Da zwinkert Klein=Inge ihrem geliebten Teddy zu, und beide denken sich ihr Teil. Karl Nielsen. Wir machen Hampelmänner. Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, was Ihr Euren kleineren Geschwistern zu Weihnachten schenken könntet? Falls nicht, Wetten, daß ich Dich zum Lachen bringen. % rdet doch sicher Ich zeige Euch so eine kleine Figuren auschornsteinseger. hr gerade Lust lmann gemacht so wie sie in ebt Ihr dieses obald Ihr dies adel und bohrt (b) bezeichnet mit(a) beverbindet Ihr ierauf knotet erarm zum festigt Ihr in ihrt(c) einen aben, der zu e. Habt Ihr ziehen, und lebungen. So billige Weihnpelmanns. Lachen Ketten-Rätfel. Auflösungen aus der vorigen Conntags=Nummer. Kreuzworträtsel: Waagerecht: 1 Laib, 4. Hera, 7 Radium, 8 Maid, 10 Filz, 12 Mus, 13 „ 14 Wal, 16 His, 18 Esau, 20 Maat, 21 Cho22 Baku, 23 Isar. Senkrecht: 1 Lamm, 2 Ir#os 3, Bad, Hu), 5 Em., 6 Arzt, 9 Augias, Loggig, 14 Weib, 15 Lack, 16 Hals, 17 Star, 19 20 Mai. Magische Figur: Ar, Arie, Rigi, Ei. Silbenkreuz: 1 u. 2 Volte, 3 u. 4 Verrat, 9 u. 6 Karre, 7 u. 8 Kama, 4 u. 2 Ratte, 5 u. 2 Karte, 5 u. 8 Karma, 6 u. 1 u. 2 Revolte, 6 u. 1 u. 3 Revolver. 7 u. 2 Kate, 7 u. 4 Karat, 8 u. 4 Marat. Versteckrätsel: Beredsamkeit ist ein Geschäft des Verstandes. Silbenrätsel: 1. Fasching, 2. Arznei, 3. Eigenlob, 4. Landwirt, 5. Lazarus, o. Taxe, 7. Delphi, 8. Alkoven, 9. Stärke, 10. Legion, 11. Angriff. 12 15., Hreslau, 14. Fuchsie, 15. Reichenbach, 16. Ursache, 17. Ehrwürden, 18. Humus, 19. Esperanto, 20. Amalgam, 21. Bisam, 22. Sekunde, 23. Orchester— Fällt das Laub frühe ab, so aibts einen frühen Sommer. — Kreuzworträtsel: Waagerecht: 1 Idol. 4 Lanat, 9 Sir, 10 Parole, 11 Ladh, 12 Raabt, 18. Ade. 15 Menuett. 17 Drossel, 22 Eli, 23 Eboli, 26. Film, 27 Ferien, 28 Fee, 29 Tiber, 30 Vers. — Senkrecht: 1 Islam, 2 Diadem, 3 Orden 4 Bari37.5 Axa, 6. Noah, 7 Ald, 8 Teer, 14 Terrier, 16 Gestas 88, Seise. 19 Limes. 20 Heft. 21 Korr, 24 Rätsel=Spielfeld: Rische, Kabine, Ramisarggug „ Gleichung; Klima, Lima, Anker, Reger, Eger, Haus= Krankenhaus. „Silbenratsel: Sonne, Caruso, Hochzeit, Osel, Repomuk, Isolde, Schimpanse, Tortila, Demokratie, Insanterie, Erle, Wiedertaufer, Erde. Lunge, Trauermantel= Schön ist die Welt. Kreuzworträtsel: Waagerecht: 1 Posen, „ Rate, 9. J#u, 10 Lehar. 11 Miliz. 12 Nora. 13 Puma, 14 Pira., 15 St., 19 Akt, 22 Olymp, 25 Naum, 28,8. au, 29 Mumie. 30 Denu., 31 Hose, 32 Eder, 33 Leser.— Senkrecht: 1 Pomp, 2 Opium, Salm,,(lias, 5 Reni. 6 Ahorn, 7 Tara. 8 Erato, 14 Pik, 16 Kav, 17 Dolde, 18. Hymne, 20 Suhe, 21 Luise, 23 Lied, 24 Maar, 26 Amos, 27 30 unumschränkter Gebieter, 31 Backwerk, 32 Städt in Ostpreußen. 33 Aus der Pihelungen) el bsbein Flußz, 53 saftige Frucht, 54 Komponist, 55 germanischer Wursspieß.cher Silbenrätsel. bat— de— der— dung— em—en— ent— flu— gla— in— in— ko— 1— lo— ####eE#, MO P pe- rus— Stau— Aus diesen Silben sollen 11 Wörter gebildet so daß, die Ansangsbuchlaben, von obe nach unten gelesen, ein Sprichwort wiedergeben Nadelbaum 2.————— krankhafter Zustand Zwischenspiel 4.————————— große Zahl Erkältungskrankheit Hundeseuche römischer Kaiser schweizerischer Kanton Silben=Rätsel. Sia- P28 be— be— bell— ben— de— de din— dra— dra— e— e— el— em— — in— ke“ ko" ko ka““ 80— hot „ In„ K3,— k0— ko— ko— kor— 1a— le— 11— 11— lin— lo— me— mil— mo — mus— ner— hes— ni— ni— ni— nie " 0— 0n— ran— re— Fé— rich— se— se!— 91— ten— ten— ti— tin— tot— tros - u1— Ve— 2el— 20. 1. Preis„eE Aufgabe Nr. 262. I. Wilner(+) adatschi i Etiudy"(Probleme und Studien) 1928. Aus diesen Silben sollen 23 Wörter gebildet verden, so daß di. Ansangsbuchstaven von oben nach wiedergeben.... dene kenswerten weiblicher Vorname 10. Maschine 11. Aussprache Magisches Quadrat. B E E E. EE E E H H I 1. L R R 2 Aus diesen Buchstaben sollen vier Wörter gebildet werden, die waage= und senkrecht gelesen gleichlauten. Die Wörter bedeuten: 1. Teil des Fußes, 2. männliches Tier, 3. Grußwort, 4. Baum. Besuchskartenrätsel. EVA v. BRIDERLA BERLIN S0 Welches ist die Lieblingsoper dieser Dame? Versteckrätsel. Großherzog, Gassenhauer, Befürwortung, Teutonen, Landfest, Rede, Tarngold, Geher, Hornvieh. Seele, Kauf, Schein. Pfund. Ende. Diesen Wörtern sind drei, dem letzten Wort zwei hintereinanderstehende Buchstaben zu entnehmen, die, aneinandergereiht, ein Sprichwort wiedergeben. Verierbild. Zierpflanze weiblicher Vorname Aufrührer Stadt am Niederrhein Baum männlicher Vorname indischer Gott 10 11 12 13 11 16 18 19 20 21 23 Kapallerist schweizerisches Hochtal inneres Organ Südfrucht afrikanisches Hirtenvolk Tuch französischer Schriftsteller Vereinigung Mittelmeer=Insel Maschine Antilopenart Naturereignis Jünger Jesu s 4 4% Nall. Wiii 906100 K05—s5 Ks6—f4 851—46 Ke8—f8 0—00 Kf8—27 Te8—s8 S68—57 Matt in 8 Zügen. Lösung Nr. 261. 1. Df2.—82. Französische Partie. Gespielt in einer Simultanvorstellung zu Rejkjavik (Jeland). Weiß: Dr. Aljechin. Schwarz: Asgeiersson. 1. e2—64 e7—66 2. d2—54 57—05 3. Sb1—c8„ S8—f6 4. Le1—95 Lf8—e7 5. Lgö: f6 Le7—f6 6. Sgl—f8 0—0 7. Lf1—d3 T18—e8 8. 44.—65 67—c5 9. 52—54. L18—=7 Schwarz unterschätzt offenbar die Wirkung des auf h7 drohenden Läuferopfers, sonst würde er mit h7—56 es verhindern können. 10. L53: 57+ Kgs: 57 11. Sf3—05+ Lei:g5 Nach 11.... Kg6 entsteht eine Katastrophe: 12. Ddl—3+ f7—s6 18. e5:f6 e. p.+ K06:f6 14. Dd3—f6+ Kf6—06 15. 54—55+1 16. Df8—93+ 17. Da3—96+ 18. Sc3—e2X 12. h4:g5+ 13. Dd1—55 14. 0—0—0 15. g5—96 16. 06:f7 17. d4:c5 Auf 17... Tf8:f7 käme Sc3:d5+1, e6:85 19. Dh0—g5+ und Schwarz verliert die Dame 18. Td1:95!... Ein hübsches Turmopfer. Schwarz darf den Turm nicht schlagen. 18.... e6:557 19. S:dö+, Ke6, 20. Sf4-, Ke7 21. e6, Sf6, 22. Deö mit der tödlichen Drohung Sg6X.. 17.... Da8—45 19. Dh5—95+ Ke7:f7 20. Th1—57 Tf8—06 21. T1—04! Dab:ch Darauf hat der Weiße nur gewartet. Jetzt aibt es Feuer. 8 5 22. Td4:571+ Dieses Schlußopfer führt eine sehr elegante Mattwendung herbei. 22.... Lc8:57 23. Le8—e4 De5—64 Auf 23.... De7 kommt 24. S06+, Kfs 25. Dfé+kmit Vernichtung. 24. Se4—d6+ Kf7—f8 Hier kündigte Weiß matt in zwei Zügen an. ennen Sie dien NNeuestel Wo ist der Bärenjäger? Gleichung. ¾A+ v*(B-.C)+(D= E)+ ½F= 2 A= Weltpreisstifter, B= Nebenfluß der Elbe, C= germanischer Wurfspieß, D= katholischer Gottesdienst, E= Rauchfang, F== europäische Hauptstadt. Dreifach. Wer„u“ hat, ist gewiß vergnügt, Die 1a“ ist schwer zu tragen; Wo Mut und Stärke nicht genügt, Muß man mit„, es wagen. Platzwechsel. Sekundant:„Habe immer geglaubt, Graf, daß Sie ein guter Schütze seien. Vor dem Duell rühmen Sie sich, daß Sie Ihren Gegner durch das Herz schießen würden, aber Sie trafen ihn nur in den Schenkel.“— Graf:„Habe einfach angenommen, dem Kerl sei das Herz in die Hosen gefallen!" Merkwürdige Kochkunst. Herr Meier und Gattin haben einen Wochenendausflug unternommen, und der Gatte hat die Aufgabe, das Mittagessen auf dem Spirituskocher zuzubereiten. Als die Gattin nach einem kleinen Ausflug zurückkehrt, erklärt Herr Meier:„Ich glaube, das Essen ist ein bißchen angebrannt. Du mußt darauf achten: Das Schwarze ist der Speck und das, was nicht ganz so schwarz ist, sind die Eier.“ Meine Tiere im Zoo. Gnädige:„Ich möchte die Leuen sehen, Sie haben doch noch etwelche Leuen?"— Der Direktor: „Gewiß haben wir Leuen, aber vorher möchte ich Ihnen noch unsere Meuen(Möwen) zeigen.“ Der Lausbub. Der Franzl ist ein ausgemachter Lausbub, aber seine Mutter glaubt es nicht. Kürzlich kommt er heulend zu seiner Mutter. ###rung, tronet die,„hör schon auf zu weinen! Welcher Lausbub hat dir denn was getan?" „Der da hinten, der mit dem Loch im Kopf und der geschwollenen Nase!"“ Vorbei gehauen. Mein Freund Richard hatte mich zu seiner Hochzeit eingeladen. Im Laufe des Abends kam ich auch mal mit der jungen Frau ins Gespräch. Ich glaubte, ihr etwas Nettes sagen zu müssen und legte los: „Wir sind längst, ohne daß Sie es wissen, alte Bekannte. Wie oft hat mir Richard besonders schöne Stellen aus den Briefen seiner geliebten Nelln vorgelesen!" Da blitzte die junge Frau mich an und sagte:„Was faseln Sie da von einer Nelln? Ich heiße Anna!“ Anders herum. Ein Londoner Geschäftsmann hatte ein altes Auto, das er nicht loswerden konnte. Schließlich hängte er ein Plakat heraus: Wer will dieses Auto für fünf Pfund mitnehmen? Am andern Tag erschien ein Mann und fragte: „Ist das Angebot ernsthaft gemeint?" „Jawohl, mein Herr.“ „Na, ich glaube zwar bestimmt, daß da ein Haken dabei ist, aber immerhin— rücken Sie mal heraus mit den fünf Pfund.“ Der Hund. Ein kleiner Hund lief durch die weite Wüste. Sand, Sand, nichts als Sand. Weinte der kleine Hund verzweifelt:„Wenn jetzt nicht bald ein Baum kommt, passiert ein Malheur!" Sein Standpunkt— ihr Standpunkt. Der Gatte ist verzweifelt über die teuren Modelle, die seine Frau sich vorführen läßt. Ex macht den Einwand:„Du weißt doch, Rosalie, je einfacher ein Kleid ist, desto vornehmer wirkt es.“ „Ach laß doch,“ meint die Gattin pikiert,„du weißt doch auch, daß ich diese Vornehmtuerei nicht ausstehen kann." 4 Zeitgenossen. Aergerlich wendet sich der Filmbesucher zur nebensitzenden Dame:„Möchten Sie nicht endlich mal mit der Husterei aufhören? Man kann ja unmöglich ae seret, wenn Ihrer Freundin da die Fimunterschriften vorliest!" Eine feuer- und rauchlose Siedlung. Im Süden der Reichshauptstadt entstand eine Siedlung aus mehreren Neubaublocks, die für sich in Anspruch nehmen darf, eine der modernsten Siedlungen Europas zu sein. In diesem neuentstandenen Stadtteil gibt es kein Haus mit Kohlen= oder Gasöfen; es wird in Neu=Tempelhof nur elektrisch gekocht, gebügelt und geheizt. Bezugsvreis: biesige Famil des Verbreitut störung Strei oder auf Rück der Verlag ke betrages und Numme We Am Samé Formers Rei der— durch hinterlassenen Erwerbslosig sen ließ. In der F Freitag ane res Sittlichte kannte Täter ihm die Hän Taschentuch i roher Weise Ein gewal Fischern am (Schleswig) Es handelt si insofern ein stellt, als Wa 16 bis 20 M Gewicht von Die vom berechnete Ri 104,6 gegenüb ken. Dies ist landwirtschaft In einem stürzte die De rade ein Hoch zeitsgäste wur Der ungari sammenhang tärgefängnis der Nacht zu hängt. Am Kaspis bereits 25 Gr den vermißt. beitern wird ein Fluggesch Lebensmitteln gestellt, daß ei satzung gesunt Die geschiedenen Frauen oraanisieren sich In Berlin ist ein Bund geschiedener Frauen gegründet worden, der den Geschiedenen Rat und Rechtsschutz in allen Fällen der Not geben soll. Unser Bild: Das Hausschild des neuen Bundes. Moskaus größte Kirche gesprengt Die Erlöserkathedrale in Moskau, eines der bedeutendsten Bauwerke der russischen Hauptstadt, ist mit Dynamit in die Luft gesprengt worden. Schon vor längerer Zeit war das Gold von den Kuppeln abgenommen und die Kunstschätze aus dem Innern der Kirche entfernt worden. Auf dem Platz der Kathedrale soll ein großes Kongreßgebäude errichtet werden. Diese Villa wurde verschenkt! Eine der schönsten Villen Hannovers, die einen Wert von mehr als einer Million Mark repräsentiert, wurde in diesen Tagen an die Stadt Hannover verschenkt, da die Besitzer die Steuer= und Zinslasten des Grundstücks nicht mehr tragen konnten. J von Nanking, 13 mit, daß er de dem japanische der Räumung ab gelehnt habe ohne Kampfr Nach einer die japanische nördlich von d nesen haben schlagen. am Silbe Berlin, 13. rischen Wetters in allen Geger City, recht leb allem die gro Straße, am A Menschenmasse selbst mußten Polizei Strick fluten der Fah halten sollten. allen Teilen Fahr= und Fu zu halten. O entsprechende dings erst M Anzeichen spre Erwarten gute Läden sind bidie Geschäftsst setzte um diese schen Verkehrs „Kassenerfolgen Herner Sonnta Sturzhelm mit„Gesichtserker“ Einen neuartigen Feuerwehrhelm kombiniert mit Rauchgasmaske gibt es bei der englischen Feuerwehr. Die Gläser für die Augen sind schräg zu einander gestellt und lassen sich einzeln öffnen. Sie bilden so einen kleinen Erker, der nach allen Seiten freien Ausblick gewährt. Ein interessantes Museumsstück Das Verkehrs= und Baumuseum in Berlin kann in diesen Tagen auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Neben den modernsten Errungenschaften der Eisenbahntechnik sind interessante alte Vorläufer der neuzeitlichen Verkehrsmittel zu sehen. Unser Bild: Eines der interessantesten Stücke des Museums: Hölzerne Grubenbahn aus dem 16. Jahrhundert. Raketenpost über 8 Kilometer Auf der friesischen Insel Wangerooa wird demnächst die erste Postrakete zum Abschuß gelangen. Nach den Berechnungen des Konstrukteurs Tiling wird die Rakete, die in einer besonderen Kapsel Briefpost mitführt, eine Strecke von 8 Kilometern zurücklegen. Ihre Höhen steigung soll gleichfalls bis zu 8000 Metern gehen. Das Ende des englischen Riesenluftschiffs„K 100“ Das Metallgerippe der„R 100 wird im Lufthafen von Cardington(England) abgewrackt. Nachdem sich endgültig herausgestellt hatte, daß das englische Riesenluftschiff„R 100“ eine Fehlkonstruktion war, ist das Luftschiff kurzer Hand zur Verschrottung verkauft worden. Damit haben die englischen Luftschiffpläne ein unrühmliches Ende genommen.„R 101", das Schwesterschiff der„R 100“, wurde bekanntlich im vorigen Jahr bei einem Flug über Nordfrankreich vernichtet. Eine neue deutsche Schönheitskönigin Frl. Herta Liebmann, die am 5. Dezember bei einer Veranstaltung der„Deutschen Liga für Schönheit und Körperkultur“ aus einer großen Schar von Bewerberinnen zur deutschen Schönheitskönigin 1932 gewählt wurde. Eine Brücke, die in 3 Stunden gelegt wurde Eine Brücke in dem kurzen Zeitraum von drei Stunden zu legen, dürfte ein Rekord sein, der wehl kaum je erreicht wurde. Er wurde am vergangenen Sonntag in Berlin aufgestellt, als in der Nähe des Großkraftwerkes West dicht vor Spandau eine neue Brücke über die Spree gelegt wurde. Die Rekordzeit war nur dadurch zu erreichen, daß man die gesamte Brückenkonstruktion am Ufer aufbaute, um sie erst nach ihrer endgültigen Fertigstellung über den Flußlauf zu legen. England baut sein erstes Shakespeare-Theater In Stratford=on=Avon, dem Geburtsort des großen englischen Dichters Shakespeare: in dem alljährlich im Som mer die Shakespeare=Festspiele stattfinden, hat jetzt ein eigenes großes Theater erhalten, Bekanntlich wurde Shakespeare bisher in England außerhalb der Festwochen im Mai nur sehr wenig aufgeführt.