ememer für Dorsten 7Herrlichkeit LembeckMarl-Hüls und Bocholeiher General-Anzeiger für Marl-Hüls. Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Recklinghausen. Anzeiger für die Bürgermeisterei Sahlen. General-Anzeiger für Dorsten. besige Familien=Angeie= und kleine Anzeio= unte den einzelnen Bubriken 3 Pig Anzeigen vor auverhalt— Tuuuscasnelle: Dorsten, Markt 14. hternsprecher 8: Hervest= Dorsten. Haltener Straße 65, des Verbreitungsgebietes und amtliche 12 Pfa., Reklamen 6) Pfg., Vereinstalender die Zeile 20 Aig Mei Aotriehs. M Hiterstraße 5104.— M g.,1.„Brassertstraße. 120, Fern sprecher 47: H#ls, Vittoriastraße 14: Bocholt. störung Streik Störung in der Papierzusuhr usw. bat der Bezieher keinen Anspruch auf eine Nachsiefer va m Leite graht, 51, Ferusprecher 3380.— Hauptschriftleiter: Erwin Gebrts, Oberhausen.— Verantwortlich für oder auf Rückzablung des Bezuaspreises. Für telephonisch ausgegebene Anzeige und Abbestellungen übernimm:— cheschsftalestg:: P.us. 02 Kreber, Dorsten.— Druck und Verlag: Carl Lange Verlag. Veiantwortlicher der Verlag teine Verantwortung. Bei nicht pünktlicher Jablung, zwangsweiser Beutreihung des Rechnnngz. m Kridauzleiter: Verlaasbirektor Jobann Theve, Oberhausen.— Bür den Ameigentell verantwortlich: betrages und bei Konkurs kommt der Rabat in Fortfall.— Gerichtsstand für dde Teile Oderbausen. E nommen.— Einsendungen sind Nummer 332 Mittwoch, 2. Dezember 1931 12. Jahrgang Neue Steuern nicht mehr tragbar. Telegraphische Warnung der westdeutschen Wirtschaft an den Reichskanzler. Düsseldorf, 1. Dezember. Die neuen Steuerpläne der Reichsregierung haben in der westdeutschen Wirtschaft Veranlassung gegeben, nachfolgende eindringliche Warnung telegraphisch an den Reichskanzler zu richten: Langnamverein, Nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen= und Stahlindustrieller, Bergbauverein, die Zweckverbände der Ruhr handelskammern, der Niederrheinischen Han delskammern und der Bergisch=Märkischen Handelskammer nahmen Dienstag zu den neuen Steuerplänen der Reichsregierung eingehend Stellung. Sie weisen mit Entschiedenheit jede Absicht zurück, die aus der Einschrumpfung der Wirtschaft sich zwangsläufig ergebende Verringerung des Steueraufkommens durch Steuer erhöhungen auszugleichen. Wie jeder Kaufmann, muß auch die öffentliche Wirtschaft darauf bedacht sein, ihre Ausgaben der Verringerung der Einnahmen durch entsprechende Einsparungen anzupassen. Steuererhöhungen gleich welcher Art sind für die überlastete Wirtschaft nicht mehr tragbar. Gegen jegliche Heraufsetzung der Umsatzsteuer spricht außerdem noch die Tatsache, daß dadurch die von der Reichsregierung angestrebte Sentung des Preisniveaus in höchstem Maße gefährdet wird. Das System der österreichischen Phasenpauschalierung läßt sich auf Deutschland angesichts der völlig anders gelagerten wirtschaftlichen Verhältnisse nicht übertragen, ganz abgesehen davon, daß die PhasenpauschaLahusens Besitz unter dem Hammer. 8 Schloß Hohehorst, der feudale Lahusen'sche Besitz, der einstigen Nordwolle-Herren in der Nähe Bremens, wurde am Dienstag versteigert. Hunderte von Autos parkten vor dem Herrenhaus und aus dem ganzen Reichsgebiet, so aus Berlin, Hamburg, Frankfurt a. M., aus der Rheinprovinz, aus Westfalen, SchleswigHolstein, Ostfriesland und Oldenburg waren Interessenten gekommen, um wertvolle Stücke der Einrichtung zu erwerben. Namentlich die ostbaren Perserteppiche und Brücken erzielten erstaunlich gute Preise. Außerordentlich wertvolle Stücke und Kunstgegenstände waren schon vor der Versteigerung mit ansehnlichen Geboten belegt worden.— Unser Bild zeigt den prachtvollen Treppenaufgang des Schlosses. Das Geländer ist mit kostbaren Schnitzereien versehen. lierung in Deutschland technisch so kompliziert sich gestalten wird, daß ihre reibungslose und fiskalisch ertragreiche Einführung gegenwärtig und wohl auch in absehbarer Zeit nicht möglich ist. Der finanzielle Vorteil, der sich aus einer Aufhebung des Zwischenhandelsprivilegs ergeben kann, wird weitaus überwogen durch den Nachteil, der sich aus einer solchen Maßnahme für den schwer um seine Existenz ringenden Groß= und Einzelhandel ergeben muß. Verlangt werden muß jedoch die Einführung einer Einfuhrausgleichsumsatzsteuer, etwa nach französischem Vorbild, unter Schonung des deutschon Einfuhrhandels. Weiterhin wird einmütig abgelehnt die beabsichtigte Neuregelung der Kapitalertragssteuer. die die dringend notwendige Kapitalbildung unmöglich machen muß, wenn sie, wie es unglaublicherweise beabsichtigt sein soll, nicht auf die Einkommensteuer angerechnet werden kann. Das Reichskartell des selbständigen Mittelstandes. die Arbeitsgemeinschaft der Reichsfachverbände, hat in einer Eingabe an den Reichskanzler und den Reichsfinanzminister die Reichsregierung beschworen, die Erhöhung der Umsatzsteuer abzulehnen. Es müsse, so heißt es in der Eingabe, der Regierung bekannt sein, daß schon jetzt zur Erfüllung der untragbaren Lasten die letzten Betriebsmittel zur Befriedigung des Steuerfiskus verwandt würden, um einer Verschleuderung der Habe durch Zwangsmaßnahmen auszuweichen. Die Umsatzsteuer sei in der letzten Hand nicht abwälzbar und müsse auch bei Verlustgeschäften gezahlt werden. Die meisten heute getätigten Geschäfte seien, wie die zunehmende Zahl der Konkurse beweise, Verlustgeschäfte, so daß also schon jetzt die Umsatzsteuer zum größten Teil eine substanzvermindernde bzw. aus den Mitteln der Gläubiger zu entrichtende Steuer sei. Die Spd. in Abwehrstellung. Die Reichstagsfraktion zur gesamtpolitischen Lage. Berlin, 1. Dez. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hielt am Dienstag eine gemeinsame Sitzung mit dem Parteiausschuß ab. Der Vorsitzende der Fraktion, Dr. Breitscheid, sprach über die politische Gesamtlage. Die mehrstündige Aussprache ergab, wie in einer parteiamtlichen Erklärung festgestellt wird. völlige Einmütigkeit in der Beurteilung der überaus ernsten Lage und in der Entschlossenheit der Sozialdemokratie, den Kampf gegen Faschismus und soziale Reaktion mit dem Einsatz aller politischen und organisatorischen Kräfte zu führen. Das energische Vorgehen der preußischen und hessischen Regierung wird von der Fraktion anerkannt. Gleichzeitig wird aber von der Reichsregierung gefordert, daß auch sie endlich mit Klarheit und zielbewußt den Kampf zum Schutze der Verfassung aufnehme. Die Politik der Fraktion diene der Aufrechterhaltung der Demokratie und der sozialen Errungenschaften der Arbeiterschaft. Der Erfolg dieser Politik würde in Frage gestellt, wenn eine unentschiedene Haltung der Reichsregierung die Gefahren für die Aufrechterhaltung der Verfassung vergrößere und ihre Bekämpfung erschwere. Es wird damit die Notwendigkeit betont, alle Kräfte zur Ueberwindung der Wirtschaftskrise einzusetzen. Der internationale Charakter der Krise mache Maßnahmen internationaler Verständigung und Zusammenarbeit unerläßlich. Dauernde Erleichterung der ausländischen Zahlungen, völlige Entlastung der deutschen Wirtschaft, Wiederberstellung der deutschen Kreditfähigkeit durch ein angemessenes Uebereinkommen mit den privaten Gläubigern, Verständigung über die hemmungslose Hochschutzzollpolitik seien die Voraussetzung jeder Krisenbekämpfung In der inneren Wirtschaftspolitik wird die Durchführung des Vorgehens gegen die überhöhten monopolistischen Kreise verlangt. Im engsten Einvernehmen mit den Gewerkschaften lehne aber die sozialdemokratische Fraktion neue Lohn= und Gehaltssenkungen ab. Wer zahlt wird erschossen so Sachten es sich die ungarischen Putschisten. Budapest, 1. Dezember. Aus den Aussagen der wegen der Putschpläne Verhafteien geht hervor, daß sie eine Kundgebung vorbereitet hatten, in der es heißt: Alle Banken sind zu sperren. Die Zahlung von Zinsen und die Rückzahlung von Kapital werden aufgehoben. Derjenige der zahlt oder zurückzahlt, wird mit dem Tode bestraft. Die Abspeisung erfolgt gemeinsam. Es wird die Arbeitspflicht eingeführt, jedoch nicht für Juden, die dagegen auch von der gemeinsamen Abspeisung ausgeschlossen sind und sich selbst ihre Lebensmittel zu verschaffen haben. Jeder Beamte ist verpflichtet, auf seinem Platz zu bleiben und sich zum Dienst zu melden. Wer es am ersten Tage nicht tut, wird erschossen. Die Linksblätter heben die Aehnlichkeit dieser Ausführungen mit dem von dem hessischen Nationalsozialisten Dr. Best verfaßten Schriftstück hervor. Auf der Liste der festzunehmenden Geißeln steht auch der Name des stellvertretenden Polizeichefs von Budapst, Hetenyi. Aus dem Verhör der Verhafteten geht weiter hervor, daß sie bestimmt auf das Gelingen ihres Unternehmens und auf die Durchsetzung ihrer Absichten in den ersten Tagen rechneten Anschläge auf ungarische Minister geplant? Budapest, 1. Dez. Der ungarische Wehrminister Gömbös hat der Polizei angegeben, daß am Montag ein verdächtiger Mann mehrere Stunden lang sich in der Umgebung seiner Wohnung herumtrieb und offenbar auf ihn wartete. Es ist der Polizei auch gelungen, den Mann festzunehmen, seine Absichten sind jedoch noch nicht geklärt Der Innenminister Keresztesi=Fischer erstattete bei der Polizei die Anzeige, daß zwei Burschen unter einem Vorwand in seine Wohnung eingedrungen und dort durch gewaltsames Auftreten eine Art Besichtigung vorgenommen haben. Eine Untersuchung ist eingeleitet worden. Die polizeilichen Erhebungen über die Rolle der einzelnen Putschisten sind nunmehr größtenteils beendet. Es ist festgestellt worden, daß an der Spitze der Bewegung ein sechsgliedriger Ausschuß stand. Vannay, der einziger Soldat unter den Verhafteten, wird vor das Militärstrafgericht kommen. n he erste Finnland vor einem Staatsstreich? Aufsehenerregende Erklärung des Innenministers. Helsingfors, 1. Dez. Am Montag gab der finnländische Innenminister von Born im Parlament eine Erklärung ab, die allergrößtes Aufsehen vorgerufen hat, denn der Minister gab zum Male unumwunden zu, daß die Gerüchte über einen bevorstehenden Staatsstreich in Finnland nicht unbegründet seien. Der Minister erklärte, daß die Behörden Vorbereitungen verschiedener Organisationen festgestellt hätten, die nach Lage der Dinge auf einen Staatsstreich deuteten. Zum Teil geheim, zum Teil öffentlich werde sowohl innerhalb der finnländischen Armee, als auch des Schutzkorps Propaganda für die Beseitigung der verfassungsmäßigen Zustände in Finnland durch einen Gewaltakt gemacht. Aus den Tagesbefehlen und den Verfügungen der staatsfeindlichen Organisationen gehe deutlich hervor, daß der Staatsstreich unmittelbar bevorstehe. Der Innenminister richtete an die Bevölkerung die Aufforderung, die Ruhe nicht zu verlieren, da die Regierung für das Wohl und Leben der Einwohner Sorge tragen werde. Chinesenfeindlicher Kufstand in der inneren Mongolei. Moskau, 1 Dez. In der inneren Mongolei sind Unruhen ausgebrochen, die gegen die Nankinger Regierung gerichtet sind. Sie sollen angeblich von Japanern angestiftet worden sein. Die mongolischen Aufständischen wollen die Innen= und Außenmongo= lei vereinigen zu einem neuen mongolischen Reich Jede Verminderung des Reallohnes bedeute eine neue Verschärfung der Krise. Den Wirkungen der Währungswirren und der neuen hochschutzzöllnerischen Abwehrmaßnahmen durch Lohnsenkungen begegnen zu wollen, sei utopisch und gefährlich, da jede neue Lohnsenkung durch neue Zollmaßnahmen beantwortet werden würde. Zur Finanzpolitik wird gefordert, daß die Finanzsanierung nicht zu neuen Subventionen mißbraucht werde. Die Reichshilfe für Länder und Gemeinden sei so zu gestalten, daß ein Zusammenbruch ihrer Finanzen verhindert und die Unterstützung der Wohlfahrtserwerbslosen gesichert wird. Die Sanierungsmaßnahmen dürften auch nicht zu weiterem Sozialabbau führen. Um ihren Kampf erfolgreich führen zu können, so heißt es am Schluß der Erklärung, bedarf die sozialdemokratische Reichstagsfraktion der Unter stützung aller Arbeiterorganisationen. Die Reichstagsfraktion und der Parteiausschuß erteilen der Partei= und Fraktionsleitung Handlungsfreiheit im Sinne dieser Darlegungen mit der Maßgabe, daß die Fraktion nach dem Bekankitwerden der Notver ordnung sofort zu erneuter Stellungnahme zusammentritt. Bedenken der Sozialdemokraten gegen den Reichskommissar für Preissenkung. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion beschäftigte sich heute auch ausführlich mit der bevor stehenden Notverordnung. Der„Vossischen Zeitung“ zufolge wurde scharfe Kritik daran geübt, daß eine Lohnsenkung geplant werde, ohne daß ein Ausgleich durch eine Preissenkung gesichert wäre. Die Absicht einen besonderen Reichskommissar zur Preissenkung zu ernennen und ihn mit gewissen Vollmachten aus zustatten, könne als eine solche Sicherung nicht gelten. Der moderne Lindwurm. i Die Eisenbahn, das Hauptverkehrsmittel von gestern, hat heute schwer unter der Konkurrenz des Autos und des Flugzeuges zu leiden, ganz besonders in den Vereinigten Staaten, wo daher der Wettkampf zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln besonders erbittert geführt wird. Als besonderen Trumpf spielt die Eisenbahn nunmehr die Schwebebahn aus, die die Schnelligkeit des Luftverkehrs mit der Sicherheit des Landverkehrs in sich vereint. In Pennsylvanien wird zur Zeit nach dem Im Bilde gezeigten Projekt eine Versuchsstrecke gebaut. Die Schwebebahn soll eine Geschwindigkeit von 250 Stundenkilometern erreichen. Die Fahrgäste sitzen in flugzeugähnlichen Kabinen, die In fünf Meter Höhe über dem Erdboden dahinrasen. Eis wird erwogen, die Wagen der Schwebebahn mit Propellerantrieb zu versehen. Dr. Best jede varteiamtliche Tätigkeit untersagt. München, 1. Dezember. Die Pressestelle der Reichsleitung der NSDAP teilt mit: Der Untersuchungsausschuß und Schlich tungsausschuß der Reichsleitung der NSDAP hat angeordnet, daß die Parteigenossen Dr. Best, von Davidsohn, Stavinoga und Wassung bis zum Abschluß der Untersuchung durch den Oberreichsanwalt von jeder parteiamtlichen Tätigkeit zu entbinden sind. Seine weitere Stellungnahme in dieser Angelegenheit behält sich der Untersuchungs= und Schlichtungsausschuß der Reichsleitung bis nach der Entscheidung des Oberreichsanwaltes vor. Reichsregierung arbeitet mit Hochdruck. Berlin, 1. Dez. Die Fachministerien arbeiten zur Zeit mit Hochdruck, um die geplanten neuen Notverordnungsmaßnahmen möglichst noch bis zum Samstag fertigzustellen. Am Dienstagvormittag fand im Reichsfinanzministerium eine ausgedehnte Besprechung statt, an der sich auch das Reichsarbeitsministerium beteiligte. Obwohl die beteiligten Kreise peinlichstes Stillschweigen bewahren und nicht einmal die Frage beantworten, ov überhauvt eine Erhöhung der Umsatzsteuer geplant sei, geht man dennoch nicht fehl in der Annahme, daß es sich nur noch um das Ausmaß der Erhöhung dieser Steuer handele, wobei aber der Haushaltsausgleich, der durch diese und vielleicht noch andere Maßnahmen auf steuerlichem Gebiet erreicht werden soll, die allgemeine Tendenz der Herabsetzung des gesamten Preisstandes nicht durchbrechen darf. Was die vielbesprochene Kürzung der Gehälter sowohl der Beamten= wie in der Privatwirtschaft angeht, so wird versichert, daß eine solche Maßnahme nur im Zuge der allgemeinen Preis= und Lohnpolitik in Frage kommen könne, deren Ziel die Senkung des allgemeinen Preisstandes überhaupt sei. Der deutsche Botschafter in London, Freiherr von Neurath, wird am Mittwoch in Berlin eintreffen, um die nötigen Weisungen für die vorgesehenen Verhandlungen mit England im Zusammenhang mit der englischen Schutzzollpolitik und wohl auch im Zusammenhang mit der neuerlichen Pfundentwertung entgegenzunehmen. Rotverordnung über Zolländerungen und über die vorläufige Anwendung zweiseitiger Wirtschafts abkommen. Tarifkündigung mit Artikel 48? Gleichzeitig Preissenkung. Von unterrichteter Seite hört WTB., daß jetzt im Vordergrund der abschließenden Erörterungen der Reichsregierung über die Lohn= und Preissenkung der Gedanke steht, beide Herabsetzungen gleichzeitig zu einem Termin— genannt wird der 15. Januar— vorzunehmen. In den letzten Tagen ist um diese Frage sehr heftig gerungen worden. Aber es scheint nun, daß die Regieung sich bei der Lohnkürzung nicht mit Anweisungen an die Schlichter begnügen wicd, sondern daß mit Artikel 48 derart ein Eingriff erfolgt, daß man alle Lohntarifverträge zu einem Termin— zeitlich evtl. nach Gruppen gestaffelt— aufhebt mit der Auflage, in festgesetzter Frist neue Abmachungen zu treffen. Mit dieser generellen Lohnsenkung, die zeitlich mit der Kürzung der Beamtengehälter zusammenfallen oder ihr 14 Tage spä ter folgen wird, soll dann auch die Preissentung verbunden werden Man denkt daran, die Preissenkung derart vorzunehmen, daß den Kartellen usw eine bestimmte Frist bis zum gleichen Termin der allgemeinen Tarifkündigung, wahrscheinlich 15. Januar. gegeben wird, um die Preise zu senken. Erfolgt bei Kartellen keine Preissenkung, so soll entsprechend den Richtlinien des Wirtschaftsbeirats ihre Auflösung erfolgen Wo solche Maßnahmen nicht möglich sind, hätte dann die Regierung aber noch ein anderes Druckmittel in der Hand, da der Schlich ter die Tatsache einer nicht durchgeführten Preis senkung bei den Verhandlungen über einen neuen Lohntarifvertrag selbstverständlich berücksichtigen würde. Wie WTB. weiter hört, dürfte die neue Not verordnung deren endgültige Formulierung noch nicht feststeht, auch einen Passus über die Frage der Zinssenkung in Verbindung mit einer Verbilligung der Mieten enthalten. Uniformverbot und die preußische Regierung. Berlin, 1. Dezember. Zu dem vom dritten Strafsenat des Reichsgerichtes gefällten Urteil, wonach die Verordnung des Oberpräsidenten der Rheinprovinz über das Uniformverbot gegen die Nationalsozialisten für rechtsungultig erklärt wird, erfährt man aus Kreisen des preußischen Innenministeriums, daß eine endgültige Stellungnahme der preußischen Re gierung=zu diesem Urteil erst dann möglich sein wird, wenn der genaue Wortlaut des Urteils und die Urteilsbegründung bekannt sein werden. Die preußische Staatsregierung ist aber der Auffassung, daß das Urteil sich nur mit dem Uniformverbot des Oberpräsidenten der Rheinprovinz gegen die Nationalsozialisten beschäftigt und daß die Uniformverbote der übrigen Oberpräsidenten, die ebenso wie das rheinische auf Grund der Notverordnung des Reichspräsidenten vom 28. März erlassen worden sind, nach wie vor in Gültigkeit bleiben. Das Frische und das Kurische Haff zugefroren. Königsberg. 1. Dez. Infolge des strengen Frostes sind das Frische und das Kurische Haff zugefroren. Die Fischer üben die Stintfischerei auf dem Eise aus. Auch in Masuren sind die Seen völlig gefroren. In Johannisburg wurden am Montag 16 Grad Celsius unter Null gemessen. Berlin, 1. Dezember. Auf Grund des Artikels 48 Absatz 2 der Reichsverfassung wird folgendes verordnet: Artikel 1. Die Reichsregierung wird bis zum Wiederzusammentritt des Reichstages ermächtigt, im Falle eines dringenden wirtschaftlichen Bedürfnisses 1. die Eingangszölle abweichend von den geltenden Vorschriften zu ändern, 2 die vorläufige Anwendung zwelseitiger Wirtschaftsabkommen mit ausländischen Staaten zu verordnen. Verordnungen, die auf Grund des Absatz 1 Nr. 1 ergehen, sind dem Reichsrat vorzulegen und auf sein Verlangen aufzuheben. Verordnungen, die auf Grund des Absatz 1 Nr. 2 ergehen, sind dem Reichstag vorzulegen und auf sein Verlangen aufzuheben. Artikel 2. Diese Verordnung tritt am Tage ihrer Verkündung in Kraft. Die Bedeutung der Sollermächtigung. Zu der Notverordnung über Zollermächtigungen schreibt die„Germania“: „Die Zollerhöhungen in aller Welt, nicht zuletzt der Uebergang Englands zum Schutzzoll, drohen die deutsche Ausfuhr auf das schwerste zu schädigen. Es ist ein Lebensinteresse der deutschen Wirtschaft und der deutschen Währung, den Außenhandelsüberschuß in seiner bisherigen Höhe möglichst zu wahren, da er allein uns in die Lage versetzt, die ausländischen Kredite allmählich abzutragen. Es ist daher selbstverständlich, daß Deutschland seine Verhandlungsposition für die bereits laufenden und die noch kommenden Zollverhandlungen sperrt, indem es der deutschen Regierung anheim gestellt wird, ihrerseits Zollerhöhungen vorzunehmen und dadurch die Einfuhr nach Deutschland zu drosseln, wenn der deutschen Ausfuhr immer neue große Hindernisse in den Weg gelegt werden. In diesem Vorgehen wird das Ausland unmöglich einen unfreundlichen Akt sehen können, da es zweifellos der Wunsch der deutschen Regierung sein wird, von dieser Ermächtigung im Rahmen der bereits bestehenden Zollverträge den geringsten Gebrauch zu machen, was jedoch nur möglich sein wird, wenn das Ausland für die schwierige deutsche Lage und insbesondere für die Aufrechterhaltung des Außenhandelsüberschusses das notwendige Verständnis aufbringt.“ Um die West-Ostsiedlung. Eine Eingabe des Verbandes heimattreuer Ost= u. Westpreußen Berlin, 1. Dez. Der Reichstagsausschuß für das landwirtschaftliche Siedlungswesen beschäftigte sich am Dienstag u. a. mit einer Eingabe des Verbandes heimattreuer Ost= und Westpreußen betr. Wiederansiedlung der nach dem westlichen Industriegebiet Abgewanderten in Ost= und Westpreußen. Die Eingabe wurde der Regierung als Material überwiesen. Es soll geprüft werden, inwieweit diese Wünsche im Rahmen des allgemeinen Siedlungswerkes und im Hinblick auf die notwendige Eignung der Siedler Berücksichtigung finden können Die Richtlinien für die landwirtschaftliche Siedlung will der Ausschuß am Mittwoch beraten. * Zu den Nachrichten, die von über die Osthilfeaktion hinausgehenden Maßnahmen des Reichsernährungsministeriums für die Landwirtschaft wissen wollen, wird dem Nachrichtenbüro des B23. an unterrichteter Stelle erklärt, daß das Reichsernährungsministerium danach strebe, im ganzen Reichsgebiet eine Sicherung der nächsten Ernte und eine ordnungsmäßige Frühjahrsbestellung zu gewährleisten. Es besteht die Vermutung, daß die hierfür gedachten Maßnahmen in der großen Notverordnung der Reichsregierung enthalten sein werden. Diese Maßnahmen dürften vor allem darauf abzielen, ein Stillhalten der Gläubiger der Landwirtschaft zu ermöglichen. Bei den über diese Aktion zur Sicherung der nächsten Ernte hinaus für die notleidende Landwirtschaft erforderlichen Maßnahmen wolle man erst abwarten, welche Erfahrungen mit der bestehenden Osthilfeverordnung in der Praxis gemacht werden. Daher werden vorläufig keine weiteren durchgreifenden Einzelbestimmungen für die übrige deutsche Landwirtschaft zu erwarten sein. Aenderungen im Pensionskürzungsgesetz im Haushaltsausschuß des Reichstages. Berlin, 1. Bez. Der Haushaltsausschuß des Reichstages setzte am Dienstag die Beratung des Entwurfs über das Pensionskürzungsgesetz fort. Angenommen wurde die Bestimmung des Entwurfs, nach der ein Ruhegeldempfänger, der im öffentlichen Dienst wieder verwendet ir d. sein Ruhegehalt nur insoweit erhält, als das neue Einkommen hinter dem Diensteinkommen zurückbleibt, aus dem sein Ruhegeld berechnet ist. Es sind jedoch örtlich abgestufte Einkommensteile mit den für die Art der Verwendung maßgebenden Sätzen zu berücksichtigen. Das Ruhegeld wird um die Hälfte des Betrages gekürzt, um den das Anrechnungseinkommen das kürzungsfreie Einkommen übersteigt. Eine Kürzung tritt aber nur insoweit ein, als Ruhegeld und Anrechnungseinkommen 7000 Mi. im Jahre übersteigen. Die kürzungsfreien Beträge erhöhen sich für jedes Kind noch um weitere 600 Mark. Nach einem weiteren Ausschußbeschluß bleibt das Anrechnungseinkommen bis zu 4000 Mk. jährlich kürzungsfrei. In der Regierungsvorlage wurde die Bestimmung ausgenommen, wonach beim Ausscheiden eines Wiederverwendeten das Ruhegeld nur von dem dem früheren Ruhegeld zugrunde gelegten Diensteinkommen— allerdings für die. Gesamtdienstzeit— berechnet wird. Gestrichen wurde die Bestimmung, daß nach Wiederverwendung ausscheidende Militärpersonen, die früher eine Dienstzeitrente bekommen hatten. 80 v. Hdt. des ruhegehaltsfähigen Diensteinkommens eines Reichsheamten in der höchsten Stufe der Gruppe A10 bekommen sollen. Unveränderte Annahme fand die Bestimmung, daß auf Ruhegehaltsteile, die einem im Dienststrafverfahren entlassenen Beamten zugesprochen sind, die Rente der Sozialversicherung insoweit angerechnet werden soll, als sie auf der Nachzahlung gemäß Paragr. 18 des Angestelltenversicherungsgesetzes oder Paragr. 12 142a der Reichsversicherungsordnung beruht. Nach dem Reichsbeamtengesetz ist beispielsweise die Disziplinarbehörde ermächtigt, in einer Entscheidung zugleich festzu setzen, daß dem angeschuldigten Beamten ein Teil des gesetzlichen Pensionsbetrages auf Lebenszeit oder auf gewisse Jahre zu belassen sei. Wenn der dienstentlassene Beamte nachversichert wird, muß ein Doppelempfang auf Grund der Nachzahlungen vergütet werden. Erhält der Betreffende also auf Grund von Beiträgen eine Rente im Werte von 1000 Mk., von denen 200 auf die Nachzahlung entfallen, so ist die Rente im Verhältnis 1:5, d. h. mit einem Fünftel auf die Ruhegeldteile anzurechnen. Aus Gründen der Vereinfachung bleiben bei allen diesen Regelungen die Kinderzulagen außer Betracht. Für ein und dasselbe Kind kann der Kinderzuschlag nur einmal gewährt werden. Die übrigen Bestimmungen über die Ruhegeldrurzung werden im wesentlichen unverändert angenommen. Neu ist die Bestimmung, wonach jeder Ruhegeldempfänger, der ein Einkommen aus einer Wiederverwendung im öffentlichen Dienst oder ein Anrechnungseinkommen oder ein neues Ruhegeld bezieht, verpflichtet ist. innerhalb eines Monats den Bezug eines solchen Einkommens sowie spätere Erhöhungen des Einkommens anzuzeigen. Dies gilt auch für Witwen und Waisen, sowie für Versorgungsberechtigte.— Am Mittwoch wird der Ausschuß die Bestimmungen über das Höchstruhegehalt beraten. Das Gespenst der Inflation. Unterhausdebatte über die Entwertung des Pfund Sterling. Millionen Pfund Sterling zu erhöhen, soll voraussichtlich bis zum 14. Dezember verlängert werden. London. 1. Dez. Ein Mitglied des Unterhauses fragte den Schatzkanzler, ob er wisse, daß infolge der Entwertung des Pfund Sterling bis auf ungefähr 15 Schilling der tatsächlich umlaufende Geldmangel sich vermindert habe, und welche Schritte die Regierung auf dem Gebiete der Währung jetzt zu unternehmen gedenke. Der Finanzsekretär des Schatzamtes erwiderte, die Entwertung der Devise zur Goldbasis stehe nicht unmittelbar in Zusammenhang mit der Bewegung der Kaufkraft des Pfundes auf dem inneren Markt, wie es die Anfrage annehme. Der letzte Teil der Anfrage sei demnach nicht aktuell. Das Mitglied des linken Flügels der Arbeiterpartei, Maxion, versuchte, einen Vertagungsantrag einzubringen, um die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Entwertung des Pfund Sterling als auf eine dringende Angelegenheit sowie auf die Tatsache zu lenken, daß die Regierung der Lage gegenüber untätig geblieben sei. Der Vorsitzende lehnte die Zulassung des Antrags mit der Begründung ab, daß ein Teil des Antrages bei der Abstimmung über den Mißtrauensantrag gegen die Regierung auf die Tagesordnung kommen werde und fügte hinzu, kein Minister sei für die Entwertung des Geldes verantwortlich. * Die Ermächtigung der Bank von England, den Umlauf an ungedeckten Noten auf insgesamt 275 Londoner Blätter zum Sturz des Pfund-Kurses Die englische Presse beschäftigt sich in starkem Maße mit dem erneuten Fallen des Pfundes. „Evening Standard“ sieht die Ursache hierfür in Baissemanövern an den Börsen Frankreichs und Hollands, in der Realisierung eines Teiles des Sterling=Guthabens der Bank von Frankreich sowie in dem ausländischen Angebot englischer Kriegsanleihe auf dem Londoner Markt durch Ausländer. Evening News“ berichtet von einer„beträchtlichen Bestürzung“ in den Citykreisen, doch glaubt das Blatt, daß hierfür keine Ursache vorhanden sei. Nachfragen am Devisenmarkt hätten ergeben, daß das Geschäft in ausländischen Devisen gering sei. In normalen Zeiten hätten die gegenwärtigen Zinsabgaben nicht zu einem derartigen Kurssturz geführt. Die Schwäche des Pfundes müßte eher auf einen Mangel an Käufern, als auf große Verkäufe zurückgeführt werden. Das Pfund fällt weiter London. 1. Dezember. Die katastrophale Abwertung des englischen Pfundes, die in Zusammenhang mit den Abgaben der Bank von Letzte Mleldungen. Weitgehende vollmachten für Hugenberg. Berlin, 1. Dez. Die Pressestelle der Deutschnationalen Volkspartei meldet: Der Parteivorstand der D. N. V P. hielt am Dienstag, dem 1. Dezember, eine Sitzung ab, die der Vorbereitung der Parteivertretersitzung und der Beratung über die politische Lage galt. Durch den Vorsitzenden des Landesverbandes Potsdam 1 wurde folgender Antrag gestellt: „In die Parteisatzungen wird als besonderer Artikel eingefügt: Dem Parteivorsitzenden wird hierdurch die Vollmacht verliehen, in Abweichung von den Satzungen, soweit es im Interesse der Partei und ihrer Ziele erforderlich erscheint. Anord nungen zu treffen, die für aue Organe der Partei verbindlich sind. Beim Erlaß solcher Anordnungen muß auf diesem Artikel Bezug genommen werden.“ Reuter über den Pfundsturz. London. 1. Dezember. Reuter erklärt zur Abschwächung des englischen Pfundes, daß heute an der Neuyorker Börse mit 3,30 abgeschlossen hat, es sei eine Reihe von Umständen zusammengetroffen, die diese Erscheinung verursacht hätten. In Londoner Finanzkreisen sei man der Ansicht, daß die meisten Gründe, die zum Pfundsturz geführt haben, lediglich vorübergehender Natur wären. Man nennt als Beispiel die im Augenblick aufgetretene Notwendigkeit großer Lebensmittel= und Rohstofskäufe, eine Saisonerscheinung, die immer eine Nachfrage nach Dollar und anderen ausländischen Devisen mit sich bringe und die die englische Währung vorübergehend in ihrem Kurse drücke. Gerüchte von einer gesteigerten Bunknotenzirkulation sind durch die Nachricht widerlegt worden, daß der Geldumlauf unverändert bleibe. Es scheine aber ziemlich sicher zu sein, daß zu der fallenden Tendenz des Pfundes auch die recht umfangreichen Verkäufe beigetragen haben, die von gewissen Plätzen des Kontinents in englischen Devisen getätigt wurden und die, wie man glaube, teils aus Baissespekulations= gründen, teils aus politischen Gründen vorgenommen worden sind. Bankrott einer französischen Bank. Paris, 1. Dezember. Wie Havas aus Reims berichtet, hat die dortige Landwirtschaftsbank bankrott gemacht. Die Passiven belaufen sich auf 5½ Millionen. Frankreich gebracht wird, setzte sich Dienstag in verschärftem Tempo fort. Der Dollar, der am Montag aus London mit 3,41¾ gemeldet wurde, war am Dienstag mit 3,27—29 zu hören, was einem Markkurs von 13,80 für ein englisches Pfund, gegenüber einer amtlichen Berliner Notiz von 14,45 Reichsmark am Montag entsprechen würde. Nachtragszahlung auf die Sinsscheine der Sterling- und Schwedenkronenausgabe der hounganleihe. Basel, 1. Dez. Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich als Treuhänderin der internationalen 5½prozentigen Anleihe des Deutschen Reiches von 1930 gab am 26. und 27. November 1931 die Beträge bekannt, zu welchen die Zinsscheine Nummer 3, fällig am 1. 12. 1931 der Sterling= und Schwedenkronenausgabe der Anleihe zahlbar sein würden. Die Bestimmungen des Artikels 4 der allgemeinen Schuldverschreibungen verlangen, oaß der Inhaber der Schuldverschreibung am Fälligkeitstage des Zinsscheines Pfund Sterling und Schwedenkronen zu einem festen Goldwert erhalten sollen. Infolge weiterer Entwertung dieser Währungen ist, um den angemessenen Goldwert zu erreichen, es nötig geworden, Nachtragszahlungen von 6 Schilling 7 Pence per Schuldverschreibung von 105 Nennwert und von schwedischen Kronen 1,85 per Schuldverschreibung von 1000 Schwedenkronen Neunwert anzuordnen. Keiue Chrouil Die Zahl der Arbeitslosen in Großbritannien betrug am 23. November 2615 115, d. h. 33314 weniger als Ende der vorhergehenden Woche. Das hessische Ministerium für Arbeit und Wirtschaft ist aufgelöst worden. Die Abteilung für Handel, Gewerbe und Sozialfürsotge wird dem Ministerium des Innern, die Abteilung für Landwirtschaft dem Finanzministerium zugeteilt. + Das endgültige Ergebnis der Wahlen zur Thüringer Hauptlandwirtschaftskammer liegt jetzt vor. Von 111 Mandaten hat der Landbund 75 erhalten, die Nationalsozialisten 36. + In Lashorst bei Minden wurde eine Angestellte erschossen aufgesunden. In der Nähe des Hauses fand man die Leiche eines jungen Hausschlachters. Aus Briefen geht hervor, daß der Schlachter das Mädchen aus Eifersucht erschossen und dann Selbstmord begangen hat. + In Starnberg ist der frühere Weichenwärter Leonhard Mörtl gestorben. Er wäre in 6 Tagen 101 Jahre alt. geworden. Seit 14 Jahren war er durch Gicht ans Bett gefesselt. Im November 1931 wurden durch den Reichsanzeiger 1215 neue Konkurse und 935 eröffnete Vergleichsverfahren bekannt gegeben. Die entsprechenden Zahlen für Oktober 1931 stellten sich auf 135 bezw. 1010. London, 1. Dezember. Den Aeußerungen Sir John Simons im Unterhaus, wonach die englische Regierung nicht nur im mandschurischen Streitfall, sondern auch bei künftigen Gelegenheiten alles tun werde, um Sanktionen zu vermeiden, wird in politischen Kreisen im Hinblick auf die Gerüchte, daß Frankreich bei Nichtbezahlung der deutschen Verpflichtungen auf Grund des Youngplanes in Deutschland einmarschieren werde, ganz erhebliche Bedeutung beigemessen. Sie werden dahin ausgefaßt, daß England die Frage der Reparationszahlungen unter keinen Umständen für einen geeigneten Vorwand zur Ergreifung von Sanktionen betrachte und daß der englische Außenminister mit seinen Aeußerungen einen deutlichen Wink an Frankreich geben wollte. Es wird vermutet, daß entweder während des Aufenthaltes Sir John Simons in Paris oder während der Londoner Besprechungen Flandins die Aufmerksamkeit der englischen Minister auf die Klauseln des Youngplanes gelenkt wurde, die Sanktionen durch die Signatarmächte, unabhängig voneinander möglich machten. Die Pariser Blätter widmen der Londoner Reise des Finanzministers Flandin breitesten Raum. Das bisherige Schweigen ist durch die Erklärungen gebrochen worden, die Flandin nach seiner Rückkehr der Presse abgegeben hat und aus denen deutlich hervorgeht, daß in den verschiedenen im Vordergrund des Interesses stehenden Fragen zwischen Frankreich und England sehr ernste Meinungsverschiedenheiten bestehen. Flandin selbst gab zu, mit Außenminister Simon und Schatzkanzler Chamber= lain sowohl über Reparationen wie auch über interalliierte Schulden und kurzfristige Kredite gesprochen zu haben Wenn auch diese Besprechungen rein privaten Charakter getragen hätten, so habe er bei dieser Gelegenheit doch den Eindruck gewonnen, als ob der Standpunkt der englischen Regierungwesentlich von demjenigen Frankreichs abweiche und die kommende Regierungskonferenz noch manche harte Nuß zu knacken habe. Ueber die englische Einstellung zu den verschiedenen Fragen berichtete der Londoner Sonderberichterstatter des„Journal“ sowie der außenpolitische Berichterstatter des„#####rrstor“ übereinstimmend, daß die englische Regierung auf der kommenden Konferenz die völlige Streichung der Reparationen und der interallier. ten Schulden verlangen werde. Man stehe englischerseits auf dem Standpunkt, daß nur eine derartige Maßnahme geeignet sei, die Wiederbelebung des internationalen Marktes zu garantieren. Allerdings, so fügt der Sonderberichterstatter des „Journal“ hinzu— und er scheint sich hierbei auf vertrauliche Mitteilungen Flandins zu stützen— sei die Haltung Chamberlains selbst weniger unnachgiebig wie diejenige seiner Ministerkollegen. Der„Excelsior“ glaubt, daß die englische Regierung absichtlich einen sehr weiten Rahmen gezogen habe, um in den kommenden Beratungen größere Handlungsfreiheit zu haben. Schiffahrts- und Speditions-RG. Damco, Ouisburg-Kuhrort. Die zum Interessenbereich der Portlandzementwerke Dyckerhoff=Wicking AG.=Mainz, gehörende Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr 1930 mit einem größeren Verlust ab. Nach 98731(i V. 152 407) Rm. Handlungs=, Betriebsunkosten und Steuern, ferner nach Abschreibungen, die von 6696 Rm. t. V. auf 164 453 Rm. erhöht wurden, ergibt sich einschl. des aus dem Vorjahr übernommenen Verlustvortrages von 288 602(299 694) Rm. ein Gesamtverlust von 447 681 Rm, so daß bereits mehr als drei Viertel des 600000 Rm betragenden AK. verloren sind. I. V. verminderte sich der Verlustvortrag von 299 694 Rm. auf 288 602 Rm). In der Bilanz erscheinen Hypotheken mit 210 405(256 035) Rm, Kreditoren und Transitoren mit 584 272(600 803) Rm, andererseits Debitoren und Transitoren mit 136 649(235 836) Rm, und Dampferpark und Immobilien mit 804 150(916 690) Rm. Altenessen, 1. Dez. Schweinemarkt. Auftrieb: 500 Ferkel, 286 Läufer, zus. 786 Stück. Es kosten 6—8 Wochen alte Rm. 5—9, 8—12 Wochen alte Rm. 9—14, 4—5 Monate alte Rm 14—19, 5—6 Monate alte Rm. 19—35. Verlauf: sehr langsam. Köln, 1. Dez. Produktenbörse. Amtlicher Bericht.(Notierungen in Rm. für 100 Kg., Frachtlage Köln.) Weizen inl. 23—23.25, Weizen ausl. 66—67 Kg. 28.75—30.75, Roggen inl. 22—22.25, Roggen ausl. 23—23.50, Hafer hies. 15.25—16, Hafer nordd. 17.75—18.25, Futtergerste ausl. 18 bis 18.5, Wintergerste 18.25—18.75, Sommergerste 18—18.5, Weizenmehl 70 Proz. inl, 33, rhein. Bäckermehl mit ausl. Weizen 35, Roggenmehl 70% inl. 31, Roggenmehl 70% mit Auslands=Weizen 31.75, Roggenschrot inl. 25.5—25.75, Roggenschrot von ausl. Roggen 25.75—26, Weizenkleie 9.5—11.5, Roggenkleie br. m. Sack 8.5—9. Berlin, 1. Dez. Produktennotierungen. Märk. Weizen 223—226, märk. Futterweizen 208—210, märk. Roggen 199 bis 201, Braugerste 160—170, Industrie=Futtergerste 155 bis 159, märk, Hafer 148—148 für 1000 Kg.— Weizenmehl 28 bis 32. Roggenmehl 27—29.25, Weizenkleie 10—10.25, Roggenkleie 10,5—11, Viktoria=Erbsen 23—30, kleine Speiseerbsen 25—28, Futterevbsen 17—20, Peluschken 17—19, Ackerbohnen 16.5—18, Wicken 17—20, Lupinen blaue 11—12.5, Lupinen gelbe 13—15, Leinkuchen ab Hamburg 13.2—13.4, Erdnußkuchen 50 Proz. ab Hamburg 12.9—13.1, Erdnußkuchenmehl 50 Prozent ab Hamburg 12.8—13, Trockenschnitzel 6.1 bis 6.2, Parität Berlin, extrahierter Soya=Bohnen=Schrot 46% ab Hamburg 11.1, dito ab Stettin 11.7 für 100 Kg. Quer durch Westdeutschland Landesbank auf Rückzahlung der GemeindeKredite. Düsseldorf Zu der Notiz über die Zinsrückstände bei der Landesbank der Rheinprovinz wird von zuständiger Seite darauf hingewiesen, daß es falsch wäre, hieraus den Schluß zu ziehen, als wenn sich der Staatskommissar bei der Landesbank mit der Stillhaltung für die an die Gemeinden gegebenen kurzfristigen Kredite abgefunden hätte. Nach wie vor werden die Gemeinden zur Rückzahlung der Kredite angehalten. Die Lage der einzelnen Gemeinden und damit der Erfolg dieses Druckes ist aber durchaus verschieden. Was die Zinsrückstände selbst anbetrifft, so konnten diese in allerletzter Zeit von dem Höchstbetrage von 5 Millionen Mark herabgedrückt werden. Im übrigen rechnet man in Kreisen der Landesbank auch mit einer Erleichterung durch die Durchführung des kommunalen Umschuldungsprozesses. Die Wechsel=Fälschungs=Affäre in Wuppertal. Wuppertal Wie bereits gemeldet, ist man durch Zufall dem nach umfangreichen Wechselfälschungen geflüchteten Mitinhaber der Elberfelder Kohlenhandlung Becker, dem 40jährigen Kaufmann Adolf Becker, auf die Spur gekommen. Becker, der sich zunächst von Elberfeld nach Berlin gewandt hatte, hatte sich hier einen neuen Sechszylinder=Opelwagen gekauft und war damit nach Wittenberge gefahren, wo er im Hotel Germania abstieg. Becker fiel hier schon durch sein scheues und gedrücktes Wesen auf und fuhr bereits am anderen Tage in sichtlicher Eile wieder weiter. Beim Aufräumen des von Becker innegehabten Gastzimmers im Hotel fand das Dienstmäochen unter dem Kopfkissen die Brieftasche des Wechselfälschers, in der sich neben seinen sämtlichen Papieren noch 2660 Mark in bar befanden. Die Polizei, die von dem Fund benachrichtigt wurde, wurde gleich darauf aufmerksam, daß die Briefschaften dem von der Elberfelder Kriminalpolizei gesuchten Wechselfälscher gehörten und nahm weitere Nachforschungen nach dem Aufenthalt des B. auf. Bisher hat man jedoch den Flüchtigen noch nicht wieder ermitteln können. Man vermutet, daß er sich in der Altmarkt aufhält. Falsche Anschuldigungen aus Rache. Köln Zu der in der Presse gebrachten Mitteilung über die Festnahme des Geschäftsführers der Allgemeinen Bausparkasse=, Eigenheim und Wirtschaftsgenossenschaft, bei dem ein Kriminalbeamter im Laufe der Ermittlungen über angebliche Unterschlagungen in Höhe von 135 000 Mk. einen Revolver fand, wird jetzt auf Anfrage von der Genossenschaft mitgeteilt, daß es sich bei dem vorliegenden Fall um eine falsche Anschuldigung handelt, die gegen den Geschäftsführer wahrscheinlich aus Rache gemacht wurde. Durch den Treuhänder der Genossenschaft ist festgestellt worden, daß sämtliche Hypothekenbriefe vorhanden und die Sperrkonten unversehrt sind. Das Reichsaufsichtsamt in Berlin ist von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt und gebeten worden, eine Revision vorzunehmen. Leilweise Wiederaufnahme der Arbeit bei den Mannstaedt-Werken. Troisdorf Nach zehntägiger Arbeitsunterbrechung infolge Lohnstreitigkeiten zwischen Werksleitung und Gewerkschaften haben Montagmorgen rund 200 Leute der Belgschaft die Arbeit wieder aufgenommen. Bei den Arbeitswilligen handelt es sich in der Hauptsache um die Mitglieder der christlichen Gewerkschaften, jedoch soll auch ein Teil der freigewerkschaftlich organisierten Arbeiter sich wieder zur Arbeit gemeldet haben. Man kann wohl annehmen, daß bald die Arbeit wieder voll aufgenommen wird, nachdem durch die Arbeitswilligen eine große Bresche in die Streikfront geschlagen worden ist. Schön=Göbel, Hürtgen=Miethe an der Spitze. Die fünfte Nacht in Köln. Auch van hout ausgeschieden.— Dan Kempen als Ersatzmann.— Mitten in die Wertungsspurts fielen die Jagden, Drei Daare in Köln an der Spitze. Der Stand am Dienstagmorgen. Köln, 1. Dez.(Eig. Drahtber.) Bis zur 2=Uhr=Wertung blieb das Feld wohl unruhig, doch ereignete sich nichts mehr. In den Spurts ging es wieder hoch her, doch nur die schwächeren Paare konnten Bahnlängen zurückgewinnen. Die 4=Uhr=Wertung brachte schöne Kämpfe, aber Jagden gab es bis zur Neutralisation nicht mehr. Um 6 Uhr früh, nach 82 Stunden, waren 2052,200 Klm. zurückgelegt. 1. Tietz=Rieger 158 P., 2. Schoen=Goebel 116 P., 3. Miethe Hürtgen 41 P., eine Runde zurück: 4. Buschenhagen=Frankenstein 199 Pkt., 5. OszmellaBraspenning 89 P., zwei Rd. zur.: 6. PijnenburgBulla 101 Pkt., drei Rd. zur.: 7. Schorn=Bühler 73 P., 8. Damm=Dumm 62 P., vier Rd. zur.: 9. Duray=Martin 92 P., 10. Zims=Perelaer 52 P., acht Rd. zur.: 11. van Kempen=van Hout 167 Pkt. Ereignisreicher Dienstagabend. Der Auftakt zum Beginn der fünften Nacht entwickelte sich erst gegen ½10 Uhr abends. Wiederum war die„Rheinlandhalle“ glänzend besucht. Erst eine 100=Mark=Prämie brachte etwas Leben in die Bude. Bis dahin hatten sich die Fahrer wieder äußerst reserviert gezeigt. Piinenburg konnte nach schärfstem Zehnrundenspurt vor Dumm die Prämie einheimsen. Pfropfenvoll ist der Innenraum, in dem neben der Musikkapelle auch ein Trommlerkorps unaufhörlich auf den Nerven des Publikums herumtrommelt. Ob an diesem Abend der große Schlag fallen wird, ob in dieser Nacht die Entscheidung kommen wird? Das soll sich bald herausstellen. Jedenfalls steht fest, daß alle zehn Fahrer die sogenannte zermürbende vierte Nacht mehr oder weniger gut durch...„sessen" haben. Hie und da erscheint auch der kleine van Kemven wieder auf der Bahn; aber noch ist keiner da, den er zum Pariner bekommen kann. Sein frommer Wunsch, daß einer seiner Kollegen stürzen oder ausscheiden möge, scheint noch nicht in Erfüllung gehen zu wollen. Im übrigen ist die Zeit herangekommen, daß die 10=Uhr=Abendwertung„abgerollt“ werden kann. Diese brachte dann, wie schon eingangs erwähnt, sehr schöne Spurts. Aber mitten in die Spurts fiel die Jagd, sodaß die Uebersicht für den größten Teil des Publikums verloren ging. Um 10 Uhr abends waren 2399,160 Kilometer zurückgelegt. Die Spurts verteilten sich wie folgt: 1. Spurt: Tietz, Miethe, Dumm, Buschenhagen; 2. Spurt: Pijnenburg, Schön, Bühler, Martin; 3. Spurt: Tietz, Buschenhagen, Miethe, Dumm; 4. Spurt: Pijnenburg, Schön, Bühler, Martin.— Im Anschluß an diesen Spurt geht dann Schorn los, verfolgt von Pijnenburg und Schön. Die Jagd entfesselt sich immer mehr. Sie fällt mitten in den fünften Spurt, den der Reihenfolge nach Schön, Frankenstein, Schorn, Bühler gewinnen können, ohne daß die Jagd abgebrochen wird. Bald ist auch schon die Zeit für den 6. Spurt herangekommen. Unentwegt geht die Jagd weiter. Göbel, Buschenhagen, Oszmella, Miethe kommen als Erste über die Zielstreifen. Schön=Göbel und Frankenstein=Buschenhagen scheinen die stärksten Paare zu sein: sie holen eine Runde auf. Wieder geht Schön von neuem los; aber Hürtgen und Miethe sind hinterher, und die Jagd wird abgebremst. die zwei Paare an die Spitze brachten. Inzwischen haben Hürtgen=Miethe auch eine Runde beholt. Wieder ist es Pijnenburg, der davongeht; aber jetzt ist das Feld auf der Hut und läßt keinen Fahrer mehr ohne Kampf wegziehen. Martin, verfolgt von Tietz und Frankenstein, liegt bereits 50 Meter vor dem Feld; aber sein Partner Duray will anscheinend nicht weiter jagen, sodaß auch diese Jagd sozusagen im Keim erstickt wird. Um 11 Uhr ist der Stand des Rennens folgender: 1. Schön=Göbel 152 P., 2. HürtgenMiethe 51 P., eine Runde zurück: 3. Buschenhagen=Frankenstein 242 P., 4. Tietz=Rieger 183 P., 5. Oszmella=Braspenning 106 P., drei Runden zurück: 6. Pijnenburg=Bulla 131 P., vier Runden zurück: 7. Schorn=Bühler 180 P., 8. Damm=Dumm 77 P., fünf Runden zurück: 9. Duray=Martin 103 P., 10. Zims=Perelaer 54 P. Nochmals versucht Duray dem Felde zu entgehen, aber aus der Jagd wird nichts. Miethe, der das restliche Feld anführte und dem Belgier nicht nachsetzte, wird in eine Strafe von 20 Mark genommen. O. G. E. Dijnenburg-Bulla holen eine weitere Kunde. Nachdem die Wertungsspurts vorüber waren und etwas Ruhe ins Feld gekommen war, gewann zunächst Frankenstein eine Prämie; ebenso konnte Miethe eine solche erzielen. Bühler kam zu Sturz, da er Mietbe ins Hinterrad fuhr, ohne sich dabei aber ernstlich zu verletzen. Ganz plötzlich und unerwartei stürmte Pijnenburg vor und hatte im Nu dem Felde 70. 80, 90, 100 Meter abgewonnen. Gut abgelöst von Bulla konnte die Mannschaft nach Kampf eine Runde zurückgewinnen und kommt dadurch im Klassement auf den fünften Platz. Bei der Jagerei, die unter lebhafter Anteilnahme des Publikums von statten ging, mußte sich unterdes im Innenraum Gerhard Ebeler mit einem seiner neuesten Schlager produzieren, was wir für vollständig überflüssig halten. Jedenfalls konnte er sich bei dem Getobe der Menge trotz Mikrophon usw nicht durchsetzen. Duray wird in eine Strafe von 25 M. genommen. weil er dem Felde nicht nachgesetzt hat Kaum hat der Wettfahr=Ausschuß bekanntgegeben, daß Piinenburg die Runde gewonnen haben, da geht die Jagd von neuem los. Lediglich Duray=Martin verlieren bei dieser Jagerei eine Runde. SchönGöbel waren allerdings schon weit vom Felde wagekommen: aber Frankenstein=Buschen= hagen und Miethe=Hürtgen sorgen dafür, daß der Anschluß wiederhergestellt wird. Den 12= Uhr=Prämienspurt sicherte sich Piinenbura vor Oszmella. Um Mitternacht herum liefern sich Oszmella und Frankenstein erbitterte Kämpfe um Prämienspurts. Den ersten sicherte sich Frankenstein vor Oszmella. Den Mitternachtsspurt holte sich dagegen nach heftigem Kampf Oszmella gegen Frankenstein unter dem Beifall der Menge. Um Mitternacht waren nach 98 Stunden 2477,330 Klm. zurückgelegt. Das Feld ist dauernd in Bewegung. Man erwartet, daß auch der zweite Teil der Nacht große Jagden bringen wird. Eine weitere Boxniederlage. Irland schlägt Deutschland mit 10:6 Punkten. Der Länderkampf in Dublin. Der Amateur=Box=Länderkampf gegen Irland in Dublin ging mit 6:10 Punkten für Deutschland verloren. Vor 2500 Zuschauern gab es einige Fehlentscheidungen, die vom Publikum mit lebhaftem Protest ausgenommen wurden. Fehlurteile gab es namentlich im Leicht= und Mittelgewicht. So war vor allem der deutsche Mittelgewichtsmeister Bernlöhr=Stuttgart benachteiligt, der als Entschädigung für seinen abgesprochenen Sieg vom irischen Führer, General Murpyy, einen Sonderpreis erhielt. Stasch im Fliegen=, Schwager im Feder= und Ramek im Schwergewicht waren die deutschen Sieger. Die deutsche Mannschaft war am Abend Gast des deutschen Gesandten. Fliegengew.: Stasch(Dortmund) schlug M. Byrne (Irland) nach Punkten. Bantamgew.: Hughes(Irland) schlug Arin(Osnabrück) nach Punkten. Federgew.: Schwager(Dortmund) schlug B Byrne(Irland) nach Punkten. Weltergew.: Oshea(Irland) schlug Kartz(Oberhausen) nach Punkten. Mittelgew.: Chase(Irland) schlug Bernlöhr(Stuttgart) nach Punkten. Halbschwergew.: Murphy(Irland) schlug Rennen(Köln) nach Punkten. Schwergew.: Ramek(Berlin) schlug Flanagan(Irland) in der 5. Runde k. o. Die Fifa wieder saniert. Der holländische Fußballverband springt ein. Nach einer Meldung aus Amsterdam hat der holländische Fußballverband den Schaden, der dem internationalen Fußball=Verband(Fifa) durch die unglücklichen Spekulationen seines Sekretärs C. W. Hirschmann entstanden ist, mit einem Betrag von 48000 holländischen Gulden restlos gedeckt. Internationale spiele in Lausanne. Europäische Großveranstaltung 1932. In Lausanne bildet sich zur Zeit ein Komitee, das die Organisation eines großen internationalen Sportfestes im Sommer des nächsten Jahres in die Hand nehmen will. Mit diesen Spielen, die sich über zwei bis drei Wochen erstrecken sollen, will man das Jubiläum der Gründung des Internationalen Olympischen Komitees, die Wiederausschreibung der Olympischen Spiele und die Geburtstagsfeier des greisen Ehrenpräsidenten, Baron Pierre de Coubertin, festlich begehen. Geplant ist, daß diese Spiele möglichst alle Sportarten umfassen und dadurch zu einer europäischen Großveranstaltung werden. Pferde-Sport Rennen zu Ruteuil. 1. Rennen: 1. Alfagor, 2. Poule au Pot. 3 2i. 43:10.— Sieg 99.10, Platz 21. 21, 43.10.„ Herner; acht Blewe.— Rennen: 1. Saobat. 2. Louvain, 3. Nil Blau. Tot: Sieg 2,„stenegro, 3. Stugon mouge 2. Tot.: Sieg 27.10, Platz 14 16:10. Ferner: drei Pferde.— 6. Rennen: 1. Poseur. den wleche—. evi: Sng Trin, Platz I7, 16 „erstergse Plepe.— 4. Nenuen. asd, a. ven Zuigz.4. Jurez, Peaignss,. oe el 10. Unsere Doraussagen für Enghien. 1. Morceau de Roi— Tbuire; 2. Lilium— Mitz Rabel; 3. Gloria 3— La Vallouise; 4. Rabirolle— Alfonson; 5. Palluau— Sanscrit; 6. Pierrefonds — Whist Mittwoch, den 2. Dezember Nummer 232 Grübelei Der Fortschritt ist da! d Die Leitung des Dorstener Postamtes teilt mit: „Am Samstag, 12. Dezember, zwischen 14 und 16 Uhr, wird beim Postamt Dorsten das neue Selbstanschlußamt in Betrieb genommen. Auf Wunsch können die Teilnehmer sich auf dem Postamt in der Bedienung der Apparate unterweisen lassen. Hlerüber wird demnächst Näheres veröffentlicht werden. Im übtigen wird kurz vor der Umschaltung ein Nachtrag zum amtlichen Fernsprechbuch mit den neuen Anschlußnummern und ein Merkblatt für die Handhabung der Nummernscheibe sämtlichen Teilnehmern zugestellt werden.“ Laienspieler an der Front. Theater des evangelischen Arbeitervereins. d A u c h d e r A u s k l a n g d e s g r o ß e n T a g e s d e r F a h nenweihe war für den evangelischen Arbeiterverein Dorsten anregend. Schon am Nachmittag fand bei Koop eine Kindervorstellung als Generalprobe des Stücks„In der Hölle der Sahara“ statt. Abends fanden sich zahlreiche Gemeindeeingesessene ein, selbstverständlich auch wieder Freunde von der Hardt. Der Erfolg spornte zur Ansage einer Wiederholungsaufführung zu Montagabend an. Am gestrigen Dienstag wurde die Aufführung für Erwerbslose wiederholt. Der Verein verfolgte mit dieser Sonderaufführung erneut eine gründliche Aufklärungsarbeit über die Schrecken der Fremdenlegion und eine ernste Warnung vor etwaigen Versuchungen. Am 6. Dezember abends 8 Uhr wird bei Kleinespel gespielt. Die für Sonnabend, den 5. Dezember, im Saale von Scheven in Hervest=Dorsten geplante Aufführung wird mit Rücksicht auf die dann stattfindende Vorstellung der Gemeindebühne auf den 12. Dezember verlegt. Beginn abends 8 Uhr Kassenöffnung um 7 Uhr. Wahrscheinlich stattet der Arbeiterverein am 13. Dezember seinen Freunden in Schermbeck einen Besuch mit der Theaterabteilung ab, jedoch ergehen hierüber noch nähere Mitteilungen. d. Jahreswende bei den Hardter Junggesellen. Nach langer Unterbrechung hielt der Junggesellen=Verein Hardt, im Vereinslokal Kleinespel Bitte, uns doch in diesem Winter das Brauseund auch das Wannenbad zur Verfügung stellen zu wollen. Da niemand von uns Fürsorgeempfängern in der Lage ist, von der kläglichen Unterstützung dies noch zu bezahlen, hätten wir die dringende Bitte, uns diese Badegelegenheit in diesem Winter doch kostenlos zur Verfügung stellen zu wollen.“ Der Antrag ist vom Erwerbslosenausschuß gezeichnet. eine Versammlung ab. U. a. wurde einstimmig beschlossen, in diesem Jahre wieder eine Sylvesterfeier zu veranstalten, wie im Vorjahre. Die Finanzlage des Vereins hat sich gegenüber dem Vorjahre gebessert. d. Neuer Pfleger kultur= und naturgeschichtlicher Bodenaltertümer für Dorsten. Auf Grund der Ausführungsbestimmungen zum Ausgrabungsgesetz vom 26. März 1914 hat der Oberpräsident der Provinz Westfalen anstelle des verstorbenen Professors Dr. Weskamp den Oberstudiendirektor Dr. Wiedenhöfer zum Pfleger der kultur= und naturgeschichtlichen Bodenaltertümer für den Bezirk der Stadt Dorsten ernannt. d. Langfinger in der Blindestraße. Am Dienstagnachmittag wurde ein Kaufmann aus Borken, der in einem Geschäft auf der Blindestraße zu tun hatte. um eine Enttäuschung reicher, indem ihm dort sein Fahrrad abhanden kam. Die Grüne Front marschiert auf Morgen große Bauernkundgebung. dmhe. Anläßlich des am 3. Dezember stattfindenden Dorstener Nikolausmarktes, zu dem die umliegende Landwirtschaft ohnehin traditionell in Besucherscharen erscheint, wird von seiten des landwirtschaftlichen Kreisvereins, wie schon bekanntgegeben, im Saale des katholischen Gesellenhauses in Dorsten eine großangelegte Kundgebung abgehalten. Beginn vormittags 11 Uhr. Als Hauptredner wird Dr. Wild (Berlin) angekündigt. 190 Mitwirkende. Kirchenmusikalische Andacht zu St. Josef. ! Der Kirchenchor St. Josef Hervest=Dorsten veranstaltet am kommenden Sonntag und Dienstag (Mariä Empfängnis) um 16.30 Uhr beginnend eine kirchenmusikalische Andacht, deren Reinertrag für die Elisahethnothilfe und die Orgel bestimmt ist. Die Andacht führt das Motto„Sancta Elisabeth“ und besteht aus einer Folge von Gesängen zu Ehren der hl. Deutschen Frau von Franz Philipp. Das Werk konnte im Münster zu Freivurg vor wenigen Wochen Erfolg bei der Uraufführung erleben. Neben dem rund 90 Sänger zählenden gemischten Chor werden etwa 100 Schulkinder mitwirken. Für Orgel und Violine sind zwei bekannte Solisten gewonnen. Die Tenorsoli wird der Bruder von Rektor Eiter singen. Macht hoch die Tür. Festlicher Eintritt ing neue Kirchenjahr. ! In der evangelischen Kirchengemeinde Holsterhausen fand am ersten Adventssonntag eine gemeinsame Feier des Kirchenneujahrs verbunden mit dem Jahresfest des Vereins christlicher junger Männer und des Jungfrauenvereins bei Schulte=Dickhoff statt. Noch in keinem Jahre war die Beteiligung so groß wie in diesem. Die weißgedeckten Tische trugen weihnachtlichen Schmuck. Nachdem mit Begleitung der Gemeindekapelle (Stabführung Zöller) das gemeinsame Lied„Macht hoch die Tür" verklungen war, wies Past. Paeschke in der Begrüßung namens des Presbyteriums und der Kirchenvertretung auf die traditionelle Adventsfeier der Gemeinde seit seinem Hiersein. Der große Adventsgedanke solle im Volke und in der Gemeinde wachbleiben. Der Kindergarten zeigte in einem Flockenreigen unter Leitung der Kindergärtnerin Frl. Buschmann sein bestes Können. Das Spiel der ganz Kleinen fand ungeteilten Anklang. Während der Kaffeepause sorgte die Frauenhilfe vorzüglich für Bewirtung, die Gemeindekapelle mit Konzertweisen für angenehme Unterhaltung. Jungmann Horst Hentschel erstattete auf einem mit dem Bundeswappen gezierten Podium den Jahresbericht, der sich auch mit den Zielen der Jungmännerbewegung befaßte. Eine ganz besondere Ueberraschung und Vorfreude auf das Weihnachtsfest gab die unter Leitung von Frau Pastor Paeschke und Frl. Buschmann über die Bretter gehende Darbietung„Lebendes Kinderspielzeug". Mit leuchtenden Augen folgte namentlich die Jugend. Deklamationen und Musikstücke der Gemeindekapelle gingen der Aufführung des Jungfrauenvereins voraus, bei der Frau Pastor Paeschke die Regie übernommen hatte.„Lumpenhanne" machte den Lachmuskeln viel Arbeit und der Beifall wollte nicht enden. In frisch=fröhlichem Spiel ließ der Jünglingsverein den zweiaktigen Weihnachtsschwank„Das Weihnachtsganserl“ über die Bretter gehen. Bei urgelungener Kostümierung entpuppten sich die Mitwirkenden als kleine Künstler. Die Beifallsstürme legten sich kaum, als sich zum Schluß ein Irrtum nach dem anderen klärte. Pastor Paeschte sagte allen, die mitgeholfen hatten, das Fest zu verschönen, seinen persönlichen und den Dank der Kirchenvertretung. Er mahnte zur Einmütigkeit in der schweren wirtschaftlichen Notzeit und im Kampf gegen die Gottlosenbewegung. ... und so verbringt man seine kurzen Tage: Man sitzt jetzt grübelnd, rechnend meist zu Haus. Zählt ab und zu die letzten Groschen seiner Barschaft Und rechnet nebenher dann aus, Wohin der Mammon, den man schnöde nennt, In wen'gen Tagen ward so schnell vertan; Man rechnet weiter, ob’nen Zentner Kohlen Man diesen Monat sich noch leisten kann. ... und so verbringt man seine kurzen Tage: Wenn die Laternen abends draußen funkeln, Dann wird der Osen auf„ganz schwach“ gestellt Und um zu sparen sitzt man still im Dunkeln. Und wenn von draußen fahler Lampenschimmer Mit einem spielt, als wollt' er einen foppen, Dann denkt man seufzend längstvergang'ner Tage, Mit einem Dauerskat und Dämmerschoppen. ... und so verbringt man seine kurzen Tage: Man überlegt und denkt mit Bangen dran, Daß eilend jetzt mit Riesenschritten Die Weihnachtsfeiertage wieder nah'n. Und wenn man noch so guten Willens ist, So kann doch der Gedanke einen furchtbar quälen, Jetzt soll man andern eine Freude machen, Doch woher nehmen und nicht stehlen. Hubert van de Kamp. Dem Hanseatengeist treu. Kaufhaus Schürholz baute um. d N a c h d e m d i e F i r m a S c h ü r h o l z a m M a r k t den Umbau des seinerzeit von der Stadt käuflich erworbenen alten Rathauses bewerkstelligt und dort Dorsten um eine moderne Kaufstätte bereichert hat, ist nun auch die Hinzunahme der früheren Verkaufsräumlichkeiten der Firma Hill vollzogen. Das Kaufhaus Schürholz wird daselbst in aller Kürze einen Ausstellungsraum eröffnen, wie es ja auch schon in dem früheren Rathaus seinen eigenen Bedürfnissen mit der Angliederung eines neuen Ausstellungs= raumes gerecht geworden ist. Dieser Unternehmungsgeist eines alteingesessenen Geschäfts dürfte gerade in der augenblicklichen Notzeit ein Beweisstück dafür sein, daß sich der alterprobte Dorstener Hanseatengeist nicht so leicht unterkriegen läßt und den guten Rufe der hiesigen Kauf mannschaft auch an seinem Teile festigen helfen. Um unentgeltliche Badegelegenheit. Dringlichkeitsantrag der Fürsorgeunterstützten. d Die Wohlfahrtsfürsorge= und Krisenempfänger der Stadt Dorsten haben einen Dringlichkeitsantrag mit der Bitte um Verhandlung in der nächsten Sitzung der Stadtverordneten eingereicht. Der Antrag lautet: „Wir Wohlfahrtsfürsorge= und Krisenempfänger der Stadt Dorsten richten an das gesamte Stadtparlament der Stadt Dorsten die dringende Familienanschluß der Vermittelten. Das Fürsorgeamt ruft auf. d Das städtische Fürsorgeamt schreibt uns: „Durch Vermittlung des Kreises in Verbindung mit dem Arbeitsamt konnten in diesem Sommer 104 Jugendliche in landwirtschaftlichen Stellen in die Bezirke Schlochau und Deutsch=Krone untergebracht werden. Ein Teil dieser Jugendlichen ist am Freitag, 27. November d. Is., in die Heimat zurückgekehrt. Nach den erhobenen Feststellungen waren die Arbeitsstellen einwandfrei. Ein Beamter des Kreises hat einen großen Teil der Stellen selbst besucht und überall festgestellt, daß Wohnung, Verpflegung und Behandlung gut war. Die Betreuung erfolgte durch das Arbeitsamt, örtliche Jugendamt und freie Liebestätigkeit. Durchweg waren die Arbeitgeber mit den Leistungen unserer Jugendlichen zufrieden. Alle Jugendlichen hätten in ihren Arbeitsstellen verbleiben können. Daß trotzdem ein Teil wieder in die Heimat zurückkehrte, ist zum großen Teil auf Heimweh der Jugendlichen, zum Teil aber auch auf die unvernünftige Haltung der Eltern zurückzuführen. Im nächsten Jahre wird wiederum eine größere Zahl von Jugendlichen in landwirtschaftliche Stellen vermittelt werden können. Von allen Stellen wird größter Wert darauf gelegt, daß nur in jeder Beziehung ganz einwandfreie Jugendliche vermittelt werden. Es werden voraussichtlich angefordert: 1. Mädchen in jedem Alter, 2. Jugendliche Burschen von 14 bis 15 Jahren als Hütejungen, 3. Jugendliche Burschen von 15 bis 18 Jahren zu landwirtschaftlichen Arbeiten Besondere Aussicht auf Einstellung haben alle diejenigen, welche schon in der Landwirtschaft tätig waren und melken können. Eine Vermittlung der Jugendlichen erfolgt nur in hauslicher Gemeinschaft. Angestrebt wird, daß die Jugendlichen nicht nur für einige Monate, sondern möglichst für dauernd in den Stellen verbleiben. Die ersten Transporte sind für Februar 1932 vorgesehen. Vertragsbedingungen sind auf dem städtischen Fürsorgeamt erhältlich, woselbst auch Anmeldungen zum Zwecke der Vermittlung jeden Vormittag von 9 bis 12 Uhr erfolgen können.“ d Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz. Heute abend 8 Uhr Uebung am Gerätehaus. Anschließend Versammlung im Vereinslokal. a In Kauf= und Warenhäusern ist verboten... Die Polizei teilt mit: Schaustellungen jeder Art sind in Kauf= und Warenhäusern wegen der damit verbundenen Gefahr für das Publikum aus allgemein sicherheitspolizeilichen wie aus bau= und feuerpolizeilichen Gründen verboten. Unter das Verbot fallen auch Volksbelustigungen und ähnliche Veranstaltungen, die einen stärkeren Publikumsverkehr in einen bestimmten Teil des Warenhauses lenken, ais er in dem eigentlichen Geschäftsbetrieb begründet ist. Ringen um den Die Haltung der christlich=nationalen Arbeitnehmerschaft. Postamt Dorsten schaltet um Ab 12. Dezember Selbstanschlußbetrieb Betrachtung l. Im Rahmen der Kundgebungs= und Aufklärungswochen hielten die christlich=nationalen Arbeitnehmer(christliche Gewerkschaften und kath. Arbeitervereine) auch in Wulfen eine sehr gut besuchte Kundgebung av. Vom Bezirkskartell Gladbeck=Bottrop, Dorsten und Kirchhellen war Gewerkschaftssekretär Einig erschienen, der über das Thema: Das Ringen der christlichnationalen Arbeitnehmerschaft um die wirtschaftliche und kulturelle Neuordnung des deutschen Volksstaates“ sprach. Seinen Ausführungen entnehmen wir: „Die deutsche Arbeiterschaft war in der Vorkriegszeit in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht entrechtet. Das Mitbestimmungsrecht in den Betrieben und die Festsetzung der Lohn= und Arbeitsbedingungen waren in der Hauptsache von der Arbeitgeberseite abhängig. Tarifverträge und staatliche Schlichtungsstellen gab es kaum. Lediglich die bandwerkmäßigen Berufe, wie Buchdrucker, Maler, Bauarbeiter und einige andere gewerbliche Berufe hatten tarifliche Lohn- und Arbeitsbedingungen, die schwer erkämpft werden mußten. Das Gros der deutschen Arbeiterschaft, Metallarbeiter, Bergarbeiter und Textilarbeiter hatten keine feste tarifliche Grundlage, wie dies heute der Fall ist. Nur in der dritten Klasse konnte die Arbeiterschaft wählen. In sozialer Hinsicht brachte die deutsche Sozialversicherung gewiß in Notfällen etwas Unterstützung. Es fehlte aber der soziale Geist, der auch den Arbeiter als vollwertigen Staatsbürger sich wohlfühlen ließ. Da brach 1914 der Weltkrieg aus. Der ärmste Sohn des Volkes tat seine Pflicht, wie jeder andere. Ja, die meisten Opfer an Gut und Blut brachten gerade die unteren Volksschichten. Deutschland verlor mit seinen Verbündeten den größten aller Kriege. Damit nahm das Schicksal seinen Lauf. Das Volk wurde mündig. Das Werk der Weimarer Verfassung gibt auch dem Arbeiter Menschen= und Staatsbürgerrechte, die ihm früher vorenthalten wurden. In sozialpolitischer Beziehung wurde das Tarifvertragsrecht auf gesetzliche Grundlage gestell:. Die Gewerkschaften wurden als öffentlich=rechtliche Körperschaften erklärt, als die berufenen Vertreter der Arbeitnehmerschaft. Tarifverträge und Schlichtungsinstanzen wurden geschaffen, in denen die Gewerkschaften gleichberechtigt mitwirken. Heute haben wir in Deutschland rund 8000 Tarifverträge, die für mehr als 18 Millionen Arbeitnehmer Lohn= und Arbeitsbedingungen regeln. Allein im Jahre 1929 verausgabte die deutsche Sozialversicherung, ohne die Leistungen der Krisenfürsorge, den enormen Betrag von 5,8 Milliarden Mark. Dieser politische und soziale Fortschritt auf allen Gebieten des wirtschaftspolitischen und öffentlichen Lebens hat Gegenströmungen wachgerufen. Unverständlich ist, daß es in Deutschland noch Arbeitergruppen gibt, die glauben, bei diesen Exponenten das Heil ihres Standes zu finden.(Zusammensetzung in Harzburg!) Die Arbeiterschaft hat in den letzten Jahren genug hinnehmen müssen, um die angebliche Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu sichern und die Lasten des verlorenen Krieges zu bestreiten. Fast 100 000 Bergarbeiter wurden in den letzten Jahren im Industriegebiet abgebaut, im Bezirk Dorsten innerhalb zwei Jahren 4000. Man berechnet allein den jährlichen Lohnausfall im Best Recklinghausen auf mindestens 50 Millionen. Obwohl die Löhne in allen Berufsgruppen arg gesunken sind, ruft die Großindustrie nach weiterer Lohnminderung. Das durchschnittliche Einkommen eines Bergarbeiters betrug im September d. J. (Hauer) in 22 Schichten 210,50 Mark. Nach Abzug der Sozialbeitrüge und Miete verblieben 143,01 Mk. Für eine 9köpfige Familie standen also pro Kopf und Tag ganze 53 Pfennig für den Lebensunterhalt zur Verfügung. Nicht besser liegen die Lohnverhältnisse im Bauhandwerk. Nicht Lohnabbau um jeden Preis, sondern Erhaltung der gesunden Kaufkraft des Volkes! Diese Zustände stehen im Gegensatz zu der katastrophalen Not weiter Volkskreise. Um eine durchgreifende Senkung der Preise aller Bedarfsartikel zu erreichen, müssen die Kartellbindungen und Preiskonventionen aufgehoben werden. Hier und bei der Kontrolle der Großbanken liegt der Schlüssel zur Verbilligung der Waren. Die innigere Verbindung zwischen Erzeuger und Verbraucher muß hergestellt werden. Der Zwischenhandel verteuert die Lebenshaltungsgegenstände des täglichen Gebrauchs. Der Landwirt bekommt nur geringe Preise, der Verbraucher muß aber erhöhte finanzielle Opfer bringen.“ I. Achtung, Milchhändler und Landwirte. Die Polizeiverwaltung des Amtes Hervest=Dorsten weist darauf hin, daß am 1. Januar 1932 das Reichsmilchgesetz in Kraft tritt. Nach diesem Gesetz bedarf jeder, der Milch an andere abgibt, der Erlaubnis hierzu. Auch die Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe, die Milch unmittelbar an die Verbraucher veräußern, müssen um die Genehmigung nachsuchen. Milchhändler und Landwirte werden angehalten, jetzt schon bei der Polizeiverwaltung des Amtes HervestDorsten die Anträge zu stellen. I. Es blieb ruhig. Verschiedentlich wurde für Dienstagmorgen infolge nochmaliger Kündigung des Lohntarifs durch den Zechenverband auf Fürst Leopold mit Unruhen gerechnet. Aus diesem Grunde war morgens bereits vor der Schicht Landjägerei auf der Schachtanlage. Die Anfahrt verlief ohne jede Störung. I. Die letzte ihres Stammes. Die letzte Ulme auf dem Hofe der Marienschule in HervestDorsten ist auf Veranlassung der Polizei umgelegt. 10 Bäume sind dort der Bekämpfung der Ulmenkrankheit zum Opfer gefallen. Das Schulgebäude steht jetzt ohne Baumschmuck da, der hoffentlich im Frühjahr ersetzt wird. I. Der Bergmannsunterstützungsverein Glückauf Holsterhausen beschloß, am 2. Weihnachtsfeiertag im Saale der Wirtschaft Heinrich Schulte eine Weihnachtsfamilienfeier mit Kinderbescherung zu veranstalten. Zwecks Bestreitung der Unkosten soll mit der Feier eine Verlosung verbunden werden. l. Endgültig fertiggestellt ist der neue Turm der Marienkirche in Hervest=Dorsten. Nachdem die Schalousien eingebaut sind, kommt er voll zur Geltung. ml. Der Vorstand der Brieftauben=Reisevereinigung„Unter=Lippe“.(Sitz Dorsten) teilt mit, daß die zum 12. und 13. Dezember angesetzte Brieftaubenausstellung wegen anderweitiger Besetzung des Westfalenhofsaales zum Haus=Rose in Hervest=Dorsten verlegt werden muß. Ferner ergeht an alle angeschlossenen Vereine nördlich der Lippe die Mitteilung, daß die geplante Sitzung zur Vorbereitung der Ausstellung wegen der Dorstener Nikolauskirmes auf Sonntaa, den 6. Dezember, abends 6 Uhr, ins Haus=Rose verlegt wird. I. Die sozialen ärztlichen Sprechstunden finden für Hervest und Holsterhausen im Dezember gemeinsam im Kellergeschoß der Bonifatiusschule statt, die Lungenfürsorgesprechstunden am Donnerstag, 3. und 17. Dezember, vormittags 9 Uhr. Die Hervester Lungenkranken können sich mit dem Sanitätsauto um 9 Uhr von Fürst Leopold abholen lassen. Die Mütterberatungs= und Säuglingsfürsorgesprechstunden sind auf Donnerstag, 10. Dezember, nachmittags 3.30 Uhr angesetzt. Am 24. Dezember fallen die Sprechstunden aus. I. Schlechtes Trinkwasser in Holsterhausen. Im Dorf Holsterhausen wird zurzeit heftig Klage über das Leitungswasser geführt. Es ist manchmal so unklar, daß es nicht einmal für die Wäsche benutzt werden kann. Wasser, das man einige Zeit in Gefäßen stehen läßt, setzt sich mit einer braunen Schicht ab. Man hat davon bereits der Polizei Mitteilung gemacht. Schermbeck, 1. Dezbr. Das Fest der silbernen Hochzeit feierten die Eheleute Wilhelm Friem in Bricht. Wir gratulieren! D JK. Holsterhausen: DIK. Gladbeck=Zweckel 0:4. Wie vorausgesagt, mußten sich die von der Waldstraße auf eigenem Platz dem klassenhöheren beugen. Zwar waren die Gastgeber an Kampfgeist den Gladbeckern gleichwertig, doch technisch verfügten die Aklassigen über die größere Erfahrung. Erst nach der Pause hatte der Gastgeber dem Sieger anscheinend doch schon etwas abgesehen, denn nach dem Wechse kam Zweckel nur noch zu einem Tor. Bei dem Unterlegenen hatte die Hintermannschaft nicht ganz die sonstige Form SODENER““llensesen Erkältungen Juhrgung Eine peinliche Begegnung Waldbesucher flüchten vor der Uniform 1 Von einem Oberlandjäger wurden in der Nähe des Dorfes Hervest in einem Wäldchen zwei verdächtige Leute angetroffen, die, als sie den Beamten sahen, die Flucht ergriffen und ihte Fahrräder im Stich ließen. Der Beamte suchte sofort das Gelände ab und fand zwei Säcke mit je einem Spiegel. Allem Anschein nach stammen die Funde aus einem Diebstahl, ebenfalls die Fahrräder. Die Sachen befinden sich im Besitz der Ortspolizei. Die Fremden werden beschrieben: 1. Person 25 bis 30 Jahre alt, etwa 1,75 5m groß, dunkles Aussehen, Bekleidung: Schirmmütze, grau=braun im ZickZack gestreifter Mantel. 2. Person etwa 20 bis 25 Jahre alt, 1,70 m groß, dunkles Haar, volles Gesicht bekleidet mit grauem Mantel.— Aufklärende Mitteilungen an die Polizeiverwaltung des Amtes Hervest=Dorsten. Mittwoch, den 2. Tezember Nummer 232 Das Arteil gegen Dr. Korber Geldstrafen für ihn und die Mitangeklagte. m Nach dreistündiger Beratung verkündete gestern abend das Schöffengericht Recklinghausen in der Strafsache Dr. Korber folgenden Urteilsspruch: Der Angeklagte wird wegen versuchten Betrugs in Tateinheit mit Untreue zu einer Geldstrafe von 100 Mark bzw. 10 Tagen Haft, und wegen Urkundenfälschung ebenfalls zu 100 Mark bzw. einer Woche Haft verurteilt. Die mitangeklagte Angestellte Müller wird wegen Urkundenfälschung zu 30 Mark, bzw. 3 Tagen wegen Unterschlagung zu 30 Mark bzw. dreTagen Haft und wegen Beihilfe zur Urknudenfälschung zu 20 Mark bzw. 2 Tagen Haft verurteilt. Die Kosten werden in den vielen Fällen der Freisprechung von der Staatekasse getragen. Die Behörde lobt ihn. Mitteilungen im österreichisch=deutschen Volksbund. ! Der Oesterreichisch=Deutsche Volksbund, Ortsgruppe Holsterhausen, hielt bei Kruse eine selten stark besuchte Versammlung ab, die vom Vorsitzenden Masopust geleitet wurde. Der Vorsitzende gedachte der verstorbenen Frau Steinberger der nichts zu viel gewesen sei, für die Belange des Bundes, der Ortsgruppe und jedes Mitgliedes zu wirken.8 44000 Nach Bekanntgabe eines Rundschreibeng gab der Vorsitzende die Erklärung ab, daß der Volksbund mit aller Sicherheit die wirtschaftliche Krise überstehen werde, er appellierte an die Mitglieder, dem Bund die Treue zu bewahren, dann sei an keine Gefahr zu denken. Der Bund reflektiere nicht mehr auf neue Mitglieder, da er augenblicklich Arbeit genug habe, die Rechte der Mitglieder zu wahren. Ehrenmitglied Kommissar Schulz wies auf das einwandfreie und loyale Verhalten der Mitglieder der hiesigen Ortsgruppe hin. Die Behörden hätten bisher keinen Anlaß gehabt, sich über Mitglieder zu beschweren oder gegen sie gar vorzugehen. zur Beschwerde über die hohen Gebühren für den Befreiungsschein hat die Bundesleitung in Berlin mitgeteilt, daß eine Eingabe beim Innenmininertum gemacht und evtl. mit einer Ermäßigung der Beiträge zu rechnen sei. Für Sonntagabend hat der Bundesvorsitzende Dr. Mischler in Essen eine wichtige Funktionärversammlung anberaumt. Versammlung beschloß, den Vorsitzenden Masopust zu dieser Tagung, über die in der nächsten Versammlung berichtet werden soll, zu entsenden. Wenn man älter wird Grübeleien eines Junggesellen „Nach dem Gesetz Venedigs.“ Zur Hervester Gemeinde=Aufführung. l Vonseiten des Rheinischen Städtebundtheaters in Neuß wird uns zu der am Samstag, 5. Dezember, im Westfalenhof in Hervest stattfindenden Aufführung„Der Kaufmann von Venedig" u. a. geschrieben: „Um die Hand Porzias, einer reichen Erbin auf Belmont, bewerben sich außer vielen anderen Freiern aus aller Herren Ländern besonders drei: Der Prinz von Marokto(ein Mohr), der Prinz von Arragon, und Bassanio, ein edler Venetianer. Der verstorbene Vater Porzias hat ihr die Möglichkeit genommen, frei zu wählen, und bestimmt, daß sie denjenigen Bewerber als Gatten annehmen sollte, der unter drei Kästchen(einem goldenen, einem silbernen und einem bleiernen) dasjenige treffen würde, welches ihr Bildnis enthält. Die genannten drei Bewerber wählen, und da sich in dem bleiernen das Bildnis befindet, ist Bassanio der Glückliche. Nun hat aber Bassanio, um recht glanzvoll vor Porzia auftreten zu können, Geld gebraucht und sich hilfesuchend an seinen Freund Antonio, einen venetianischen Großkaufmann, gewandt. Auch dieser war augenblicklich ohne Barmittel. Deshalb verfielen beide darauf, sich das Geld von einem alten, wucherischen Juden namens Shylock leihen zu lassen, gegen Bürgschaft Antonios. Nach längerem Sträuben geht der Jude darauf ein, stellt jedoch die Bedugung, daß er, falls Bassanio oder Antonio ihm den Betrag(dreitausend Dukaten) binnen drei Monaten nicht zurückerstatten, Antonio ein Pfund Fleisch aus dem Leibe schneiden dürfe. Antonio und Bassanio halten die Forderung für einen halben Scherz, und der Vertrag wird rechtskräftig abgeschlossen. Nach Verlauf der drei Monate stellt es sich heraus, daß Antonio doch zahlungsunfähig ist, da ihm mehrere Schiffe untergegangen sind. Der teufliche Shylock besteht auf seinen Schein, ihm liegt am Tode Antonios. Die hohe Obrigkeit ist ratlos, sie möchte wohl den edlen Antonio retten, kann aber doch nicht bestreiten, daß Shylocks Forderung„nach dem Gesetze Venedigs“ zu Recht besteht. Schließlich wendet sie sich an den Doktor Bellario, einen berühmten Rechtsgelehrten von Padua, daß er den Handel schlichte. Bellario schickt einen jungen Mann, der an seiner Statt den Richterspruch tun soll. Dieser erklärt hylock sei zwar berechtigt, Antonio ein Pfund Fleisch aus dem Leibe zu schneiden, nur müsse er es so zu treffen wissen, daß es eben gerade ein Pfund sei; auch dürfe kein Tropfen Blut dabei fließen. Shylock steht von seiner Forderung ab und bittet, ihm sein Geld auszuzahlen. Nun wird der Spieß umgedreht und verfügt, daß, da Shylock einem Menschen nach dem Leben getrachtet hat, die Hälfte seines Gutes an den Staat, die andere Hälfte an Antonio abzuliefern sei. Dieser nimmt die seinige nur an, indem er sie zu verwalten gewillt ist für Jesseca, des Jnden holdseliges Töchterlein, das sich von Lorenzo, einem Freunde Antonios, hatte entführen und heiraten lassen. Der junge Rechtsgelehrte, der so weise entschieden, begehrt zum Lohne nichts weiter als einen Ring Bassanios, ein Geschenk seiner jungen Gattin. Nach einigem Zögern händigt er ihn aus, und wird nun bei seiner Heimkehr darob von Porzia arg gescholten. Es kommt aber bald zur Versähnung, denn jener junge Rechtsgelehrte ist niemand anders als die v#rkleidete Porzia selbst gewesen.“ a Wenn dir jemand sagt: Sie haben sich in den letzten Jahren aber gar nicht verändert! oder: Sie sehen aber gesund aus! oder: In Ihren Jahren macht so was noch keine Beschwerden! Oder wenn man Sie fragt: Sind Sie immer noch unverheiratet? oder: Wohnen Sie noch immer in der Krautgasse?— so heißt das alles so viel wie: Du hast begonnen. älter zu werden! Man erhält Ratschläge: Machen Sie jeden Morgen fünfzehn tiefe Kniebeugen. Unser Schneider: Nehmen Sie keinen karierten Stoff: Er trägt auf. Nehmen Sie den dunklen, das macht schmaler. Wer älter wird, hört mit Interesse zu, wenn jemand von seinem Rheumatismus erzählt oder von einer Badekur oder von einem wirksamen Nervensalz. Wer älter wird, liest gerne Artikel über„Pflege der Arterien“ oder„Bekämpfung des Senkfußes“. Er liest in der Literaturgeschichte voll Befriedigung, daß Liliencron mit 40 Jahren das Dichten aufing und Fontane mit Siebzig seine besten Romane schrieb. Er unterstreicht in der Statistik, daß die spätgeborenen Kinder einen größeren Begabungskoeffizienten als die frühgeborenen und Staatsmänner durchschnittlich zwischen 50 und 60 die größten Erfolge aufweisen. Gern sieht er sich das Bild des neunzigjährigen„Rockefeller beim Golfspiel“, des fünfundsechzigjährigen Gerhart Haupimann beim Baden an. Vor Freude hupft sein Herz, wenn er in der Zeitung von einer Ausstellung jüngerer Künstler liest, von denen der Durchschnitt seiner Altersklasse angehört. Eines Tages gibts dann in der Trambahn den ersten fühlbaren Knacks. Ein kleines, nettes, artiges Schulmädel steht knirend auf und bietet dem Herrn, der älter wird, den Platz an... Die dumme Göre! Aber der Abend legt Balsam auf die Wunde. Die Sechzigjährigen im Verein klopfen ihm nach der Debatte gütig auf die Schulter und sagen: Ja, wie wir so jung waren wie Sie, da haben wir auch.. Und als ihn gar bei einem Zusammenstoß der Geg ner einen Lausbuben nennt, da möchte er den am liebsten eine Flasche Einundzwanziger spendieren. Wer älter wird, entdeckt voll Rührung über sich und sein Schicksal die ersten grauen Haare und streicht sie unter die dunklen, er hat auf seinem Waschtisch und im Schrank ein halbes Dutzend Medizinfläschchen unl Pulverschachteln, er zieht bei jedem repräsentativen Anlaß seinen Bauch ein bißchen ein. Und er meidet Menschen mi. Schnupfen und Husten, entgiftet seinen Tabak und Kaffee mit allerhand Patenten, unterscheidet mit Sachkenntnis unter den Rotweinen. Manchmal prüft er seinen Puls, jede Woche stellt er sich auf die Waage, und wenn ein fremder Herr an seinem Stammtisch sitzt, runzelt er leicht die Stirn. Ein Haus mit einer guten Köchin ist ihm lieber als eines mit einer schönen Tochter. Er ist ein Herr in den besten Jahren. Und die Frauen? Da hat er Chancen. Denn wir wissen ja, die jungen Mädchen neigen viel mehr zu einem reifen, nicht mehr zu jungen Mann. Hat nicht neulich bei dem Fest die schöne Siebzehnjährige sich vertrauensvoll an ihn geschmiegt? Und was sagte sie? So ungefähr: Wissen Sie, ein Mann, der was erlebt hat und erfahren und überhaupt. Ich schwärme nie für junge Männer. Es ist doch eine ganz andere geistige Anregung. Und als dann der blutjunge nette Student kam und sie zum Tanz holte, da hat sie den Herrn, der älter wird, so reizend, er möge auf ihr Handtäschchen Lbacht geben. Nach drei Stunden, da sie der Junge fortbegleitete, hat sie sich herzlich bedankt, daß ihr Handtäschchen in so guter Hut war. Vertrauen gegen Vertrauen Die ganz jungen Mädchen also haben was übrig für ihn, und dann vielleicht auch die alleinstehenden Witwen mit der Nußbaum=Einrichtung und dem Septemberglück=Inserat. Raesfeld Ein halbes Jahrhundert treu gedient. Theodor Stenkamps goldenes Arbeitsjubiläum. * r Auf eine 50jährige ununterbrochene Tätigkeit bei der Firma Joh. Becker schaut der Raesfelder Theodor Stentamp zurück. Sein vorbildlicher Berufsfleiß ließ ihn auch zu bedeutsamen Ehrenämtern aufsteigen, wo er das Wohl seiner Mitbürger u. a. im Gemeinderat mehrte. Dankbar erinnert sich vor allem der Verband christlicher Textilarbeiter Deutschlands der unvergänglichen Verdienste, die sich der Jubilar der Arbeit um ihn in der Raes felder Ortsgruppe erworben hat. Auch wir sprechen dem Arbeitsjubilar unsere Glückwünsche mit den besten Hoffnungen für sein serneres Wirken aus. dürfte bald in der Aufstiegzone erscheinen. Buer 07 schuf im Kampfe gegen die Turngemeinde Dahlbusch Eine Frau stand in Flammen! Hilfsaktion des Schwiegersohnes über das Tach.— Schnelle Hilfe durch die Feuerwehr. Den Brand selbst angezündet? * Bottrop, 1. Dezember. ab. Im Hause Liebrechtstraße 39 in Bottrop= Eigen erlitt am Dienstag morgen die Ehefrau des Bergmanns Nikolaus Serwe durch Hantieren mit Feuer lebensgefährliche Brandwunden am ganzen Körper. Die Frau wurde dem Marienhospital zugeführt. Hierzu erfahren wir folgende Einzelheiten: Als der Ehemann Nikolaus S. sich am Dienstag morgen zur Morgenschicht begeben hatte, hörten kurz nach 5 Uhr Anwohner des Hauses Liebrechtstraße 39 Hilferufe aus der Wohnung des Bergmanns S. Der Mitbewohner des Hauses, der Schwiegersohn des Serwe, durch die Hilferufe aufmerksam geworden, versuchte von der oberen Wohnung durch das Treppenhaus in die Küche seiner Schwiegermutter zu gelangen. Eine starke RRauchentwicklung hinderte ihn aber daran, so daß er gezwungen war, über das Dach in den Hof zu gelangen und von hier aus der hilferufenden Frau beizustehen. Von außen sah er nun, daß die Betten in Brand geraten und seine Schwiegermutter in hellen Flammen stand. Daraufhin schlug er ein Fenster ein und brachte erste Hilfe. Mittlerweile war aber auch die städtische Berufswehr durch den öffentlichen Feuermelder Ecke Buchen= und Gladbecker Straße alarmiert, die alsbald erschien, den Brand löschen sowie der schwrrverletzten Frau Verbände anlegen konnte. Die Feuerwehr schaffte die Schwerverletzte in das Marienhospital, wo sie bedenklich daniederliegt. Die Wehr konnte nach angestrengter Arbeit und Säuberung der Brandstelle wieder ins Depot einrücken. Der Schaden ist bedeutend, die Möbel sind leider unversichert. Wie wir hören, soll die Frau infolge Geistesschwäche den Brand selbst angezündet haben. Dazu berichtet die Polizei, daß der Brand wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit der Frau entstanden ist. Vom Lastwagen angefahren. Gefängnis für den unvorsichtigen Fahrer. Sterkrade. 1. Dezember. 5 Am 21. September wurde in Holten ein Straßenvassant von einem Lastwagen, der von einem Oberhausener Kraftwagenführer gesteuert wurde, so unglücklich angefahren, daß er erhebliche Verletzungen an der Wirbelsäule, am Kopf und an den Beinen erlitt. Der Verletzte, der außerdem eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, wurde in bewußtlosem Zustand in ein Haus gebracht. „Der Kraftwagenführer hatte sich jetzt wegen fahrlässiger Korververletzung vor dem Oberhausener Schöffengericht zu verantworten. Er versuchte, seine Schuldlosigkeit vergebens durch den Einwand nachzuweisen, daß das Unglück allein auf die schlechte Straßenbeschaffenheit zurückzuführen sei, da er während der Fahrt einen Schlag erhalten und dadurch die Herrschaft über das Steuer verloren habe Die Beweisaufnahme ergab mit aller Deutlichkeit, daß der Verletzte vorschriftsmäßig rechts gegangen war und daß das Unglück sehr wohl hätte vermieden werden können, wenn der Führer vorsichtiger gefahren wäre. Außerst befremdlich wirkte die Tatsache, daß der Kraftwagenführer den Versuch gemacht hatte den herbeigerufenen Arzt an der Ausübung seiner Pflicht zu hindern, obwohl die Verletzungen durchaus ernster Natur waren, der Verletzte muß sich noch heute eines Stockes bedienen. Der Arzt hatte übrigens dieses unqualifizierte Verhalten des Angeklagten in treffender Weise mit einer Ohrfeige quittiert. Die Vermutung, daß der Kraftwagenführer betrunken war, konnte durch die Beweisaufnahme nicht beweiskräftig gestützt werden. Das Gericht hatte keine Ursache, den Angeklagten milde zu behandeln. Es ging über den auf 100 Mk. Geldstrafe lautenden Antrag des Staatsanwalts wenigstens soweit hinaus, daß es auf eine Gefängnisstrafe von vier Wochen erkannte. Allerdings billigte es dem Angeklagten, der trotz jahrzehntelanger Berufsausübung noch nicht wegen Verkehrsübertretung bestraft war, gegen Zahlung einer Buße von 100 Mark Bewährungsfrist zu. diesen Glaschen 2P 2 hc God harbei — Fußball in Dorsten TIK. Dorsten: DIK. Heiden 9:3. Im DIK.=Stadion an der Grenzstraße hatten die Blau=weißen einen unteren Klassengegner zu Gast. Die Gäste haben in den Punktekämpfen der BKlasse sehr gut abgeschnitten, deshalb hatte man eigentlich etwas mehr von ihnen erwartet. Schon bis zur Pause stellten die Platzherren den Klassenunterschied recht deutlich unter Beweis. Sport in der Herrlichkeit DJK. Hervest Dorf: DJK. Kirchhellen 4:6. In Hervest trafen sich obige Gegner zu einem rückständigen Punktespiel in dem der Favorit Kirchhellen beinahe den Kürzeren gezogen hätte. Beim Wechsel lagen die Kirchhellener nur mit einem Tor 8:2 im Vorteil. Eine Schwächeperiode der Hervester wußten die Gäste geschickt zum Sieg auszunutzen. DJK. Hervest=Dorsten: Rentfort 5:3. Ein fast unglaubliches Ding drehte Hervest=Dorsten in Rentfort. Vor der Pause konnten die Gäste überhaupt nicht in Schwung kommen und lagen bis dahin 3:0 im Nachteil. Bald nach Wiederbeginn kamen sie innerhalb kurzer Zeit zum Ausgleich, wodurch sich die Rentforter ganz aus dem Konzept bringen ließen. DJK.„Adler“ Herv.=Dorsten: B.V. Groß=Reken 6:2. Die ersatzgeschwächten Rekener hatten gegen den Neuling, der sich immer besser einführt, nichts zu bestellen. Schon zur Pause lagen die Adlerleute sicher in Front. Gladbecker und Dorstener Fußball. Weitere Resultate und die Tabelle der 1. Bezirksklasse. gd. In der 1. Bezirksklasse Gruppe GelsenkirchenGladbeck gab es auch am Sonntag eine Reihe sensationeller Ueberraschungen, die vornehmlich ihren Ausdruck in der weiteren Niederlage des ehemaligen Spitzenführers, Gelsenkirchen 06, sanden. Erle 08 siegte über ihn mit nicht weniger als 5:1 und eroberte damit die Tabellenführung. Ebenso unerwartet kommt die torreiche Niederlage des VfB. Gelsenkirchen gegen den Sv. Kl. Buer=Hassel, der sich recht eindrucksvoll seiner Aufgabe mit 9:2 Toren entledigte. Der S. C. Preußen Gladbeck rückte durch den Erfolg über Herbest=Dorsten auf den 5. Tabellenplatz; sein Name Sebraucht die Siststusche —— E nn ges Kaffeekanne und Hausfrau. d. K. m. G.— ein Begriff! Die Kaffeekanne— ein Symbol! Beide dienen der Hausfrau und erfreuen sich ihres uneingeschränkten Vertrauens. Wo immer sie der freundlich lächelnden Kaffeckanne begegnet, weiß sie, daß sie nicht nur am billigsten, sondern auch am besten, am vorteilhaftesten einkauft. Merken Sie sich:„K. K. G., die Kaffeekanne und die Hausfrau!" Dieser Satz sagt alles!(K. K. G.— Kaisers Kaffee=Geschäft.) Jahra. 1931 Nummer 132 Die Bluttat eines Trinkers. Mit dem Brotmesser gegen die Ehefrau.— Der Cisch als Lebensretter.— Zweifacher Selbstmordversuch des Cäters.— Milde Strafe. Ein früh gealterter, ergrauter Mann steht gebeugt und schwach in der Anklagebank. Die typische Erscheinung eines Trinkers, meint der Psychologe, dessen Tat charakteristisch für die Eigenschaften des Gewohnheitstrinkers sei. Der Sachverständige Me dizinalrat Dr. Spiecker weiß die Tat des Mannes auch zu erklären. Der Trinker, zumal ein star ker Gewohnheitstrinker, durch äußere soziale Momente in der bisher gewohnten Lebenslage behindert und eingeengt, fühlt sich leicht beleidigt und zurückgesetzt. Er glaubt es mit einer offenen Revolte seiner Kinder gegen seine Person zu tun zu haben, beklagt und beweint sich bei anderen, bei Nachbarn und Verwandten und fühlt sich durch kleine und kleinlichste Begebenheiten auf das empfindlichste beleidigt und betroffen. Der Sachverständige prägt auch das geflügelte Wort vom Haustyrannen und Straßenengel, das typisch für die Charaktereigenschaften und den leichten Schwachsinn des Angeklagten ist. Zu Hause fühlt er sich verfolgt, beleidigt und zurückgesetzt, auf der Straße ist er der friedfertigste, umgänglichste Mensch. Zu Hause brutal und roh in den Ausdrücken, auf der Straße vorsichtig, geschwätzig und unterhaltsam Der alkoholische Jammerzustand kommt hinzu, um dieses Zurückgefühltsein explosivartig in einer grausigen Bluttat zu entladen. Das Gefühl des Lebensüberdrusses steigt an einem Morgen nach einer Trinkerei allmächtig in ihm auf und übermannt ihn. Vorher aber will er sich noch an seinem vermeintlichen Quälgeist rächen, greift wohlüberlegt zu Hammer und Brotmesser und verübt eine Bluttat, wie man sie sich grausiger nicht denken kann. Und dann versucht er allen Ernstes zweimal, sich selbst das Leben zu nehmen. + Johann Parbel ist heute 54 Jahre alt und 27 Jahre verheiratet. Die Familienverhältnisse sind die denkbar schlechtesten, da der Vater— besonders nach dem Kriege— sich stark dem Alkohol ergibi und starker Gewohnheitstrinker wird. Als solcher ist er roh und brutal und bedroht die Frau, die darob mehrsach die Scheidung begehrt. Er bittet immer wieder um das weitere Zusammenleben, die Frau gewährt ihm das. Bis im Frühjahr 1930 auch den Mann das bittere Los des Arbeitslosen trifft. Das gibt ihm den Best, er verliert jeden Halt, betrinkt sich, wenn er die karge Unterstützung abholt, läßt sich von seinen Kindern Geld geben und macht Trinkschulden, die die Frau noch von der Unterstützung bezahlen muß. Es kommt häufig zu Streitigkeiten; wenn der Mann betrunken ist, bedroht er die Frau und wird schließlich tätlich. Die Frau ist dieses Zusammenleben leid und begehrt im Februar 1931 abermals die Scheidung. Der Versöhnungstermin scheitert, die Kinder stehen meistenteils auf seiten der Mutter, die oftmals so bedroht und verfolgt wird, daß sie zu Nachbarn flüchten oder sich in den Schutz der Polizei begeben muß. Parbel hält sich selten in der Wohnung auf, verläßt diese am frühen Morgen und kehrt am spä ten Abend zurück. Nur die Mahlzeiten hält er pünktlich inne, die übrige Zeit verbringt er bei Nach barn und in der Wohnung seines Bruders. Oft kehrt Parbel auch betrunken in die Wohnung zurück und dann gibt es immer erregte Auftritte. Er bedroht die Frau mehrfach, äußert sich oft, daß er„mit ihrem Kopf mal Kegel spielen wolle" oder „aus ihrem Haar einen Besen machen will“ u. a. m. Die Frau fühlt sich jetzt ernstlich in Lebensgefahr und räumt das eheliche Schlafgemach. Den äußeren Anlaß zu der grausigen Bluttat geben die Kauarienvögel, die Parbel allmorgendlich zu füttern pflegt. Als er dies auch am Morgen des 23. Februar tut und seine Frau dabei unabsichtlich anstößt, äußert die unwirsch, man müsse sich wohl bald noch unterm Tisch verstecken. Parbel wird erregt und meint, sie werde bald die Füße unter dem Tisch strecken müssen. Wütend verläßt er darauf die Wohnung und veräußert die Kanarienvögel bei einem Nachbarn. Er geht dann nachmittags aus und kehrt abends betrunken heim. Die Frau, ängstlich, verläßt sofort die Wohnung und begibt sich in das Schlafgemach. Das verdrießt P. er brummt unwirsch:„Na, ist ja nicht schlimm, ich schnapp sie mir ja doch, ich schnapp sie!" Die Toch ter fühlt darin eine Drohung gegen die Mutter und warnt die, doch die hält das„nicht für so wild“. * Dann kam der Morgen des 24. Februar. Früh verlassen die Kinder die Wohnung, der älteste Sohn begibt sich— von der Nachtschicht heimgekehrt— ins Schlafzimmer. Die Frau ist allein in der Küche, als Parbel diese betritt. Er tritt zur Anrichte, zieht eine Schublade hervor und verläßt die Küche. Die Frau beugt sich gerade über die Waschschüssel, als sie ihren Mann zurückkehren hört. Mit zwei, drei lautlosen Sprüngen ist Parbel an der Anrichte, reißz den Hammer hervor und stürzt auf seine Frau. Er greift sie mit der Linken am Halse und versetzt ihr zwei wuchtige Schläge auf den Hinterkopf. Dann läßt er den Hammer fallen, tastet rückwärts nach dem Tisch und ergreift das dort liegende Brotmesser. Mit großer Gewalt hält er mit der linken Hand den Kopf der Frau fest und stößt dann zweimal zu. Durch zwei große Schnitte öffnet er der Frau den Hals bis zur Querfortsetzung des Halswirbels. Die Unglückliche sinkt in die Kniee. In diesem Augenblick reißt er ihr den Kopf mit Gewalt hoch, um ihr auch den Kehlkopf zu durchschneiden. Die Frau, die trotz allem nicht die Besinnung verloren hat, wehrt sich verzweifelt. Mit der Linken kann sie das Brotmesser, mit der Rechten die Hand fassen. Brutal reißt der Mann das Messer zurück und schlitzt der Frau dabei das Handinnere auf. Aber ein zweites Mal faßt die sich verzweifelt wehrende Frau das Messer. Es kommt zu einem Ringkampf. Parbel reißt das Messer ein zweites Mal durch das Handinnere. Dabei schwankt der Tisch etwas, und das wird der Frau zum Lebensretter. Sie läßt sich vornüber fallen und kann entfliehen. Blutüberströmt eilt sie in das Sanitäterheim der benachbarten Hütte. Kurze Zeit darauf ist die Polizei in der Wohnung und findet Schränke und Tische blutbespritzt. Parbel findet man im Bett auf. Er hat sich mit dem gleichen Messer mehrere unerhebliche Verletzungen an der Schläfe und im Kopf beigebracht, die Pulsader der linken Hand förmlich aufgesäbelt und den rechten Puls ebenfalls geoffnet. Lebensgefährlich verletzt wirder ins Krankenhaus gebracht. Dort gibt er auf Fragen keine Antwort, liegt apathisch im Bett und macht nach drei Tagen einen zweiten Selbstmordversuch. Notdürftig bekleidet springt er aus der ersten Etage aus den Hof und erleidet dabei mehrere Rippenbrüche. Im Diakonenkrankenhaus wird er bis zum 3. Juli wiederhergestellt... Jetzt steht Parbel vor dem Duisburger Schwurgericht, das unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Lehrell tagt. Er bestreitet, viel getrunken zu haben; seinen Kindern gibt er die Hauptschuld an den unglücklichen Familienverhältnissen. Ueber den Vorabend und die Tai selbst will er nicht die geringste Vorstellung mehr haben. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Tammer berücksichtigt das Gutachten des Sachverständigen und beantragt ein Jahr sechs Monate Gefängnis. Das Gericht gewährt auf Grund oes Gutachtens weitestgehende Milde, bleibt noch unter diesem Strafmaß und erkennt auf ein Jahr drei Monate Gefängnis, die Untersuchungshaft wird Parbel zudem in voller Höhe angerechnet. Moerser Bauern unter schwarzen Fahne und verzweifelt dem Ruin gegenüber. Mörs, 30. November. Auf einer Versammlung des Kreislandbundes gab der ostpreußische Reichstagsabgeordnete Bauernhofbe. sitzer Schiller ein erschütterndes Bild von der Not der deutschen Landwirtschaft. Dann führte der Präsident. des rheinischen Landbundes, Gutsbesitzer F. W. Schmitz=Winnenthal, Groß=Sey, aus, daß entgegen den Behauptungen der Gegner von einem Aufputschen der Grafschafter Bauern keine Rede sein könne. Der Bauer spüre aber die Not am eigenen Leibe und stehe hilflos und verzweifelt dem Ruin gegenüber. Deshalb träten die im Kreislandbund organisierten Bauern des Kreises Mörs in den Kampf für die Eristenz, vur Scholle und Heimat. Wahrend dann eine schwarze Fahne in den Saal getragen wurde, erklärte er, daß in Zucunft bei Zwangsversteigerungen bäuerlichen Besitzes die Grafschafter Bauern mit dieser Fahne erscheinen würden, um die Zwangsversteigerung zu verhindern. In ernsten Worten weihte er dann im Scheine düsterer Fackeln die schwarze Fahne als das Kampfzeichen der Kreis=Mörser Bauern. Eine Familie gasvergiftet Die Frau tot, der Mann in Lebensgefahr, der Sohn gerettet. Velbert, 1. Dezember. Dienstag früh wurde die aus Mann, Frau und Kind bestehende Familie des Druckers Fritz Schulten in ihrem Schlafzimmer bewußtlos aufgefunden. Als sich beim Wecken der Familie niemand meldete, drang man in die Wohnung ein, in der sich starker Gasgeruch bemerkbar machte. Die sofort benachrichtigte Polizei stellte fest, daß an einem Gasrohr, das aus der unteren Etage bis zum Fußboden des ehelichen Schlafzimmers führte, der eiserne Abschluß beseitiat worden war, so daß das Gas ungehindert in die Zimmer strömen konnte. Die bewußtlose Familie wurde sofort ins städtische Krankenhaus eingeliefert, wo nur noch der Tod der Ehefrau festgestellt werden konnte. Der Mann schwebt zurzeit in Levensgefahr und war gegen mittag noch bewußtlos, während der 17jährige Sohn, der in einem Nebenzimmer schlief, in den Morgenstunden das Bewußtsein wiedererlangt hat und sich außer Gefahr befindet. Die näheren Umstände des tragischen Vorkommnisses werden noch von der Polizei untersucht. Wenn Kinder ohne Aufsicht sind. Tragischer Tod eines zweijährigen Kindes. Gelsenkirchen, 1. Dezember. Vor dem Hause Karolinenstraße 10, in der Nähe des Stadtgartens, hielt ein mit Paketen beladenes Postauto. Das zweijährige Kind Therese Wiedemeier aus der Karolinenstraße 30, kam von der gegenüberliegenden Straßenseite herübergelaufen und versteckte sich unter dem vorderen Kotflügel des Wagens, weil es von einem älteren Kinde gesucht wurde. Als später der Kraftwagenführer in dem Wagen Platz nahm, bemerkte er das Kind nicht und fuhr ahnungslos an. Obwohl der Wagen nach Zurücklegung eines halben Meters zum Stehen kam, wurde das Kind doch auf der Stelle getotet. Nach den polizeilichen Feststellungen trifft den Kraftwagenführer keine Schuld, da er vom Führersitz aus das Kind nicht sehen konnte. Pfundentwertung führt zum Konkurs. Vorliegende Aufträge können nicht ausgeführt werden. Bielefeld, 1. Dezember. Ueber die Wittlerwerke G. m. b. H.(Fahrradfabrik) in Bielefeld ist der Konkurs eröffnet worden. Die Firma teilt dazu folgendes mit: „Durch den Verfall der englischen Währung traten große Verluste an Ueberseesendungen ein, die sich unterwegs befanden und in entwerteten Pfunden eingelöst werden. Außerdem könnten die vorliegenden Aufträge in englischer Währung, die dem Werk für den ganzen Winter Arbeit gegeben hätten, infolge des Kurssturzes nicht ausgeführt werden. Dadurch trat in der Fabrikation ebenfalls eine Stockung ein, die sich auch in finanzieller Hinsicht hemmend auswirkte. Man wandte sich deshalb an die Lieferanten, um eine Stundung der Forderungen zu erreichen; jedoch wurde daraufhin von verschiedenen Firmen Klage eingereicht und von einer Firma der Konkursantrag gestellt. Der Konkurs war dadurch nicht meyr zu vermeiden. Der im Vorjahre abgeschlossene Vergleich ist restlos erfüllt worden.“ pr Sprengstoff im Briefkasten. Beim Leeren eines Briefkastens im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld fiel dem Postbeamten ein Paket entgegen, das die Aufschrift„An die Polizei“ trug. In dem Paket befanden sich drei Nobelit=Sprengstoffpatronen, deren Verpackungs- und Fabriknummern sorgfältig entfernt worden waren. Die Patronen stammen, wie festgestellt werden konnte, aus der Fabrik der DynamitA.=G., vormals Alfred Nobel u. Co. pr Lastauto fährt in eine Schafherde. In die Schafherde des Gutsbesitzers Kauls, die auf dem Gute Spindeck bei Heiligenhaus lagerte, fuhr auf der Provinzialstraße in Bruch ein großer Lastkraftwagen mit Anhänger. Der Schäfer befand sich vor der Herde und bemerkte den Vorfall erst, als das Unglück bereits geschehen war. 17 Schafe waren von dem Auto ersfaßt worden, zum Teil auf der Stelle getötet, zum Frankreich in Sorge Auch in dem reichen Frankreich hat die Zahl der Arbeitslosen jetzt die erste Million überschritten. Leider hat sich in Frankreich noch nicht die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß die Wirtschaftsnot der Welt zum großen Teil auf das Festhalten an den Trioutzahlungen zurückzuführen ist. Ministerpräsident Laval:„Nanu, wer hat mir dieses Kuckucksei ins Nest gelegt?“ Teil so schwer verletzt, daß sie notgeschlachtet werden mußten. pr Ein Pfarrer tödlich verunglückt. In Oberraymede fuhr ein katholischer Pfarrer aus Mühlenrahmede, als er mit seinem Motorrad von einer Besuchsreise aus einer Gemeinde heimkehrte, einen Arbeiter an, der aber nicht verletzt wurde. Der Pfarrer selbst wurde gegen eine Fabrikmauer geschleudert, wo er mit einem doppelten Schädelbruch liegen blieb. Er starb kurz nach seiner Einlieferung im Altenaer Krankenhaus, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Kommen Sie mit Ihren Kindern, denn bei uns stehi der im Laden! Außtei dem gibt es beim Einkaut von S.-Mk. einen Luftballon oder einen Wandkalender Kinder-Taschentücher Stück Ia, 10 O3 Reinwollene Kinder-Fäustel 1 5 Paar 45, 25 10 Gestrickte, baumwollene Kinder-Strümpfe Größe 1 Paar Jede weilere Größe 5 S mehr Rein wollene Kinder-Strickhandschuhe Paar 1.10, 75 Reinwollene Kinder-Strick-Mützen 8 35 Mädchen-Schlüpfer innen geraun Stück Mädchen-Schlüpfer gelünert, mit kunsiseicener Decke, für das aller bis zu 6 Jahren#n Stüick Stück 1.25, 95 75 45 75 95 Kinder-Schlaf-Anzüge—— poss ne bis Größe 75 Stüick Kinder-Garnituren 125 Schal mit Müße Garni ur 2.45, 1.75 Kinder-Gamaschen-Hosen 125 475 Reinwollene, gestrickte Kinder-Kleider Hängerkorm Stück passend Gestrickte reinwollene Kinder-Gamaschen Paar 1 25. 75 Knaben-Normal-Unteranzuge wollgemischt Stück Kinder-Pullover schöne moderne Farben Stück 1.50, 1.25 Reinwollene Schul-Strümpfe Größe 3 Paar weilere Größen 20 S mehr Einknöpf-Anzüge 275 Stück 375 53 Mollige Kinder-Winter-Mäntelchen 500 mit imit. Palz Kragen G öße 45 Stück Wollplüsch-Kinder-Mäntel 975 ganz geiü ser! Größe 45 Stück SONNTAG den 6. Dez. von 2 bis 7 Uhr nachm. durchgehend geöffnet! 1931 Mittwoch, den 2. Dezember Nummer 232 Mülheim lehnt die Theatergemeinschaft ab Kein Interesse an den Plänen Mülheim, 1. Dezember. Zu den Theatergemeinschaftsplänen des Regie rungspräsidenten hat die Mülheimer Stadtverwaltung wie folgt Stellung genommen. In dem auf Grund einer Besprechung der beteiligten Städte aufgestellten Voranschlag für eine rheinische Theatergemeinschaft ist neben den Städten Düsseldorf, Duisburg, Krefeld und Gladbach auch Oberhausen=murheim aufgeführt. Die Stadt Mülheim hat, nachdem sie von dem vorläufigen Haushaltsplan, durch den Regierungspräsidenten Kenntnis erhielt, sofort mitgeteilt, daß Mülheim weder ein eigenes Theater besitze, noch ständige Thea teraufführungen veranstalte. Mülheim sei daher wohl auch zu dn bisherigen Besprechungen nicht eingeladen gewesen, habe aber auch kein Interesse, an den Plänen irgendwie beteiligt zu werden. Die Stadt Mülheim habe aus Ersparnisgründen nicht die Absicht, künftig auf städtische Kosten . eigene Theateraufführungen zu veranstalten. Zurzeit würden nur einige Gastspiele auswärtiger Bühnen ausgeführt, für die Haushaltsmittel nicht in Anspruch genommen werden. Der Regierungspräsident ist gebeten worden, in dem Haushallsvoranschlag Mülheim als beteiligte Stadt zu streichen. Theatergemeinschaft Dortmund=Bochum=Hagen? Dortmund, 30. November. Der Oberpräsident der Provinz Westfalen hat die Theaterdezernenten der Städte Dortmund, Bochum und Hagen ins Oberpräsidium nach Münster zu einer Besprechung geladen, in deren Vordergrund die Frage einer Theatergemeinschaft Dortmund=Bochum=Hagen stehen wird. Es wird von maßgebenden Stellen die Ansicht vertreten. daß einer derartigen Gemeinschaft nichts im Wege stehen kann, nachdem die Prüfung der Frage, welche geldlichen Ersparnisse ezielt werden, erfolgt sei. Es ist dabei zum Ausdruck gebracht worden, daß im Hinblick auf die günstige Lage der drei Städte die Spesen bei einer Theatergemeinschaft das erträgliche Maß nicht überschreiten würden. einen„schweren Affen“ mitschleppte. Für sichere Unterkunft des Wüstenbeherrschers sorgte die Polizei so daß der Besitzer(ein Mitglied einer Schaustellertruppe) nach erfolgreichem Ausschlafen wieder in seinen Besitz kommen wird. Der Verdacht unbegründet Freispruch in einem Mordprozeß. Kassel. 1. Dezember. cus Kasseler Schwurgericht sprach den 22. jährigen Dreher Melis, der beschuldigt war, bei den Unruhen in Kassel am 10. Juni d. J. den Polizeiwachtmeister Kuhlmann erschossen zu haben, von der Anklage des Mordes bzw. des Totschlags frei und verurteilte ihn lediglich wegen unbefugten Waffenbesitzes zu einem Jahr Gefängnis; auf diese Strafe wird die Untersuchungshaft seit dem 12. Juni angerechnet. Der Haftbefehl wurde aufgehoben und Melis in Freiheit gesetzt. Das freisprechende Urteil gründet sich vor allem auf das Ergebnis des Stuttgarter Untersuchungsamtes, daß die tödliche Kugel nicht aus der Pistole des Angeklagten stammen könne. Der Löwe und der Unangenehmer Besuch auf dem Polizeirevier. Düsseldorf, 1. Dezember. Ein Mann, der anscheinend infolge reichlichen Alkoholgenusses das Gleichgewicht verloren hatte, schaukelte auf der Kleverstraße in Begleitung eines Tieres, das geeignet war, Schrecken zu erregen, umher. Ein hinzukommender Schupomann sah zu seiner Verwunderung einen wirklichen Lowen vor sich. Dem Ordnungshüter gingen schnell einige Paragraphen der Gesetze durch den Kopf und er vermutete mit Recht, daß dieses Tier eine Störung der öffentlichen Ordnung verursachen könne. Als der Löwenbesitzer den Schupomann sah, ließ er kurzerhand den Löwen stehen und entfernte sich. Der Beamte, der in richtiger Erkenntnis der Situation die„Sicherstellung" des Löwen als den wichtigeren Akt hielt, brachte das Tier zum Polizeirevier. Der Löwe, der scheinbar stark übermüdet war, ließ sich widerstandslos abführen. In der warmen Wachstube wurde der König der Tiere bald lebhaft und brachte durch Blicke und Gebärden unzweidentig zum Ausdruck, daß man ihm drei Schritte vom Leib zu bleiben habe. Schließlich aber faßte sogar er Vertrauen zur Schupopolizei und legte sich friedlich neben die Beamten schlafen. Es handelte sich um ein etwa sieben Monate altes Tier, in der Größe eines Airedals, mit dem der Besitzer eine Kneiptour durch eine Anzahl Lokale gemacht hatte, so daß er schließlich außer dem Löwen pr Drittes Todesopfer des Ochtruper Motorradunglücks. Das bereits gemeldete Motorradunglück auf der Chaussee Ochtrup—Gronau hat ein drittes Todesopfer gefordert. Der von dem Motorrad in den Chausseegraben geschleuderte Radfahrer Schmale, der mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Ochtruper Krankenhaus gebracht wurde, ist dort gestorben. pr Die Schranke gebot ein Halt! Ein großer Hansa=Lloyd=Wagen, der schon einmal mit Schmuggelware gefaßt wurde, durchfuhr in voller Fahrt die Kontrolle der Zollbeamten in Rees. Die Beamten bestiegen rasch ein Auto und verfolgten den Wagen. Der Chauffeur hatte das Pech, die Schranke der Bahn Wesel—Emmerich geschlossen zu finden, so daß er den Wagen anhalten mußte. Ehe die Zollbeamten den Wagen eingeholt hatten, war er abgestiegen und in dem nahen Walde verschwunden. Das Auto hatte 60 Zentner Weizenmehl, 25 Zentner Mais und einen Zentner Kaffee geladen. pr Folgenschwere Explosion. In einem Schmiedebetrieb in Krefeld=Königshofen sollte eine Luftdruckpumpe aufgestellt werden. Um den Zylinder der Pumpe zu lösen, wurde diese auf das Schmiedefeuer gelegt. Dabei entstand eine Explosion, deren Ursache noch nicht geklärt ist. Der 21 Jahre alte Arbeiter Stammsen wurde durch die Erplosion sofort getötet, der Schmiedemeister erlitt ernste Kopfverletzungen und Rippenbrüche. pr Mit dem Viehtötungsapparat erschossen. Eine bei einem Landwirt in Lashorst bei Lübbecke beschäftigte Angestellte wurde am Montag morgen in ihrem Schlafzimmer erschossen aufgefunden. Bei den durch Polizeibeamte und Vertreter der Staatsanwaltschaft Bielefeld ausgenommenen Ermittlungen fand man in der Nähe des Tatortes die Leiche des Geliebten der Erschossenen, einen jungen Hausschlachter aus dem gleichen Orte. Aus vorgefundenen Briefen geht hervor, daß der Geliebte seine Braut aus Eifersucht mit einem Viehtötungsapparat erschossen hat. k. Wasser und Elektrizität gratis. Eine kleine Gemeinde im Südwesten Frankreichs besaß einige zehn Hektar, die mit Stechginster und Heide kraut bewachsen waren. Im Jahre 1900 beschloß der Gemeinderat, auf diesem bisher unergiebigen Terrain harzhaltige Bäume anzupflanzen Heute profitiert der Ort von dem Ertrag dieser Auf forstung. Das harzige Holz bildet eine nie versie gende Einnahmequelle, so daß die Gemeinde ihren Einwohnern Wasser und Elektrizität völlig kostentos liefern kann. k. Der Mann, der sein Gedächtnis verlor. Bei einem Polizeibeamten in Belzig meldete sich ein fremder, junger Mann ohne jegliche Legitimationspapiere; er führte ein Fahrrad mit sich und befand sich offenbar auf der Wanderschaft. Der Fremde wa: nicht imstande, Angeben über seine Person zu machen, er wußte weder, wie er heißt, noch kannte er seinen Beruf oder den Wohnort seiner Eltern. Auch seinen Herkunftsort und sein Reiseziel konnte er nicht angeben. Die einzige Handhabe über seine Persönlichkeit waren Notizen in einem Taschenbuch, aus dem hervorzugehen schien, daß es sich um einen Tischler handelt. Der Fremde, der sein Gedächtnis anscheinend verloren hat, wurde in das Kreiskrankenhau nach Belzig gebracht. erkrankt * Tom Mix, der berühmte Held zahlreicher Cowboy. und WildWest=Filme, dessen Abenteuern das Filmpublikum der ganzen Welt mit Spannung folgte, liegt an den Folgen einer Blinddarmoperation so schwer danieder, daß mit seinem Ableben gerechnet wird. Auch die Brennabor=Werke Opfer der Krise 453 Die berühmten Brennaborwerke in Brandenburg an der Havel, die zu den ältesten Fabriken für Fahrräder und Automobile in Deutschland gehören, mußten infolge des katastrophalen Rückganges der Aufträge ihre Zahlungen einstellen und Vergleichsverhandlungen mit den Gläubigern einleiten. Unsere Bilder: Blick auf die Brennabor Werke in Brandenburg an der Havel. Rechts: Kommerzienrat Karl Reichstein, der Begründer der Werke. Den Frauen! k Du sollst nicht geliebt sein wollen, wo du nicht liebst. * Du sollst dir kein Ideal machen, weder eines Engels im Himmel, noch eines Helden aus einem Gedicht oder Roman, noch eines selbstgeträumten oder phantasierten; sondern du sollst einen Mann lieben, wie er ist. Denn die Natur, deine Herrin, ist eine strenge Gottheit, welche die Schwärmerei der Mädchen heimsucht an den Frauen bis ins dritte und vierte Zeitalter der Gefühle. Du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen für die Männer; du sollst ihre Barbarei nicht beschönigen mit Worten und Werken. * Du sollst keinen Geliebten haben neben ihm; aber du sollst Freundin sein können, ohne ins Kolorit der Liebe zu spielen uno zu kokettieren oder anzubeten. *: Merke auf den Sabbat deines Herzens, daß du ihn feierst, und wenn sie dich halten, so mache dich frei oder gehe zugrunde. Aus: Schleiermacher, Kalechismus der Vernunft für edle Frauen. „Martha". „Ich möchte einen Operntext", sagt Federmann. „Für heute abend?“ fragt der Buchhändler.„Für Martha?“" „Aber nein“, sagt Federmann,„die Sache mit Martha ist längst aus.“ Der Unglückstag. Ein Flieger sitzt mit am Stammtisch.„Das war ein verteufelter Tag damals," erzählt er,„sechstausend Meter über der Front, Böen, daß ich nicht mehr wußte, wo vorn und hinten war, dabei bockte der Motor und schließlich dann noch einen Schrapnelltreffer ins Tragdeck— was blieb mir anderes übrig, als abzuspringen? Nur gut, daß ich einen Schirm mitgenommen hatte.“ „Ach,“ sagt Federmann und setzt sein Glas hin, „geregnet hat es auch noch?“ Störung. Federmann sprengt den Garten. Plötzlich fängt es an zu regnen.„Verdammt“, murmelt Federmann und dreht den Hahn ab,„nun werde ich wieder mit dem Sprengen nicht fertig.“ Kneipp. „Der Arzt hat Arterienverkalkung festgestellt", erzählt Mücke.„Er hat mir eine Kneipp=Kur verordnet.“ „Eine Kneippkur?“ schüttelt Federmann den Kopf. „Ich habe auch Arterienverkalkung. Aber mir hat der Arzt das Kneipen geradezu verboten.“ Wie wird's Wetter? Fortbestand des Frostwetters. Die kalte Rußlandluft hat sich noch weiter nach Westen ausgedehnt und ist bis Belgien, Ostfrankreich und zur Schweiz gelangt. Gekräftigt durch Ausstrahlung infolge meist heiteren Himmels sanken die Temperaturen über Mittel= und Ostdeutschland wieder bis etwa 13 Grund unter Null; aus der Weichselgegend werden Tiefstwerte von 17 Grad unter dem Gefrierpunkt gemeldet. In Westdeutschland herrschte an der Grenze zur maritimen Warmluft über Frankreich meist anhaltender Nebel, der sich nur tagsüber zeitweise lichtete. Diese Warmluft liegt nur wenige hundert Meter über dem Erdboden und steigt nach Osten hin langsam an. Die Berge haben demzufolge verhältnismäßig hohe Temperaturen. Auf dem Brocken wurde in den letzten 24 Stunden der Gefrierpunkt überhaupt nicht erreicht. Die süddeutschen Berge melden allgemein einige Grade über Null. Wer braucht, der ver— passe keinesfalls diese Gelegenheit ALSBERG Oberha us e 11 9 1 SM 4 1 EN P Mittwoch, den 2. Dezember Rummer 232 Di. kte llmuth Leick: Was die Minister verdienen Deutschland, das Dorado der Parlamentarier— Die Heerschau der Abgeordneten k. Deutschland ist ganz unzweifelhaft das Dorado der Parlamentarierer. Kein anderer Staat in der ganzen Welt wird von so viel Abgeordneten regiert wie wir. Schon oft wurde stürmisch verlangt, daß die Zahl der Parlamentarier heruntergesetzt wird, aber erst in letzter Zeit ist hier eine ganz kleine Besserung eingetreten. Bestehen bleibt jedoch die Taisache, daß immer noch ein Heer von Abgeordneten tätig ist. In Preußen, dem größten deutschen Staat, ist man dazu übergegangen, die Abgeordnetenzahl der künftigen Landtage auf etwa dreihundert herunterzusetzen. Derartige Sparmaßnahmen haben leider in den Parlamenten der anderen deutschen Länder noch nicht Fuß gefaßt. Bayern ist mit 129 Parlamentariern vertreten, obwohl es nur 7,4 Millionen Einwohner hat. Die Einwohnerzahl Preußens beträgt 38 Millionen. Wenn sich Preußen nach den bayerischen Verhältnissen richten würde, müßten in dem größten deutschen Staat etwa 650 Parlamentarier ihres Amtes walten. Der sächsische Landtag ist mit 96 Abgeordneten vertreten, die die Interessen von fünf Millionen Einwohnern wahrnehmen.— Die Frage, was die Minister verdienen, ist schon oft aufgeworfen worden, konnte aber nur selten einwandfrei beantwortet werden. Gerade um die Bezüge und Pensionen der Minister haben sich Legenden gebildet, die nicht gerade eine segensreiche Meinung über die Volksvertreter entstehen ließen. Es soll daher Klarheit über den Verdienst der Minister geschaffen werden. Der Reichspräsident erhält ein Jahresgehalt von 60000 Mark, das um 28 Prozent oder 16 800 RM. gekürzt wurde, sodaß Paul von Hindenburg ein jährliches Einkommen von 43200 RM. hat. Hierzu kommen noch für Aufwandsgelder und freie Dienstwohnungen 420000 RM. Der Reichskanzler verdient jährlich 45000 Mark, wozu noch ein örtlicher Sonderzuschlag von 1350 RM. kommt. Der Gesamtbezug des Reichskanzlers beträgt also 46 350 Reichsmark. Nach der 28prozentigen Kürzung gehen von dieser Summe 12 978 RM. ab, sodaß sich das Gesamtgehalt des Reichskanzlers auf 33372 RM. beläuft. Zu dieser Summe kommen noch Dienstaufwandsentschädigungsgelder in Höhe von 18000 RM. Fürst Bismarck verdiente während seiner Tätigkeit als Reichskanzler jährlich 50000 RM. Schon seine Nachfolger erhielten ein Gehalt von 36.000 RM. und 64000 RM. Repräsentationsspesen. Ein Reichsminister verdient jährlich 36.000 Reichsmark, wozu noch ein örtlicher Sonderzuschlag von 1080 RM. kam. Nach der Kürzung beläuft sich das Einkommen eines Reichsministers jetzt auf jährlich genau 26 697,60 RM. An Wohnungsgeldern erhält ein Reichsminister noch 2592 RM., wozu noch eine Dienstaufwandsentschädigung in Höhe von 4800 RM. kommt. Früher erhielten die Staatssekretäre des Auswärtigen Amtes, des Reichsmarine=Amtes und des Reichsamtes des Innern 86000 RM., während sich die Bezüge der übrigen Staatssekretäre auf 30 000 Reichsmark jährlich stellten. Jetzt erhalten die Staatssekretäre ein Jahresgehalt von 24000 RM., einen örtlichen Sonderzuschlag von 720 RM., ein Wohnungsgeld von 2520 RM, und eine Ministerialzulage von 1200 RM. Das Gesamtgehalt beträgt also 28 440 Reichsmark, wovon aber durch die Notverordnungen 13 Prozent gekürzt werden, sodaß sich schließlich ein Rest von 24952,80 RM. ergibt. Der Reichstagspräsident bezieht jährlich 14 400 RM. Früher verdiente er 36000 RM. Die Aufwandsentschädigungen der Reichstagsabgeordneten betragen jetzt jährlich 7200 Reichsmark(früher 9000 RM.) Der preußische Ministerpräsident erhält ein Jahresgehalt von 40000 RM., wozu noch ein örtlicher Sonderzuschlag von 1200 RM. kommt. Auf Grund der Notverordnungen verringerte sich das Einkommen um 28 Prozent, sodaß ein Rest von 29.664 Reichsmark verbleibt. Hierzu werden noch Dienstaufwandsentschädigungen in Höhe von 12000 RM. gezahlt. Die preußischen Staatsminister verdienen ungefähr dasselbe wie die Reichsminister. Dem Ministerpräsidenten und Staatsminister stehen freie Dienstwohnungen zur Verfügung. Anderenfalls erhalten sie ein Wohnungsgeld, das jetzt nach der Kürzung um 28 Prozent eine Höhe von 1814,40 RM. hat. Bereits wiederholt hatte sich die Oeffentlichkeit mit der Versorgung der Rinister beschäftigt. Durch das Gesetz vom 27. März 1930 ist endgültig eine Regelung der Rechtsansprüche des Reichskanzlers und der Minister erfolgt. Besonders interessant an dem Gesetz vom 27. März ist die Pensionsfrage ehemaliger Reichsminister. Selbstverständlich spielt die Länge der Dienstzeit bei der Versorgungsfrage eine große Rolle. 4 Die ausscheidenden Reichsminister erhalten, wenn sie nicht vorher Beamte waren, nach der VerabDie Divlom=Ehefrau k. Das Problem der Ehe, wie wir sie kennen, gab schon zu allen Zeiten Anlaß zu mehr oder minder wichtigen Erörterungen, an denen Dichter und Philosophen von jeher danlbaren Stoff fanden. Die an und für sich gar nicht so heikle Angelegenheit ist eber durch Hinzutun menschlicher Wünsche und Formulierungen unnotig kompliziert geworden und ist leider noch heute so beschaffen, daß sie einer idealen Lösung ungeheuer fern steht. Es hat auch schon immer Apostel gegeben, die, wie van der Velde u. a., versucht haben, die Menschen aus einer unglücklichen und sehr fragwürdigen Gemeinschaft zur idealen Ehe zu führen. Aber alle Theorie mußte fruchtlos bleiben, weil sie sich wohl in den Gehirnen ihrer Schöpfer gut ausnahm, aber für die Praxis leider nicht zu verwenden war. Da sind die Amerikaschiedung drei Monate volles Gehalt. Außerdem haben sie Anspruch auf ein Uebergangsgeld, das ebenso lange gezahlt wird, wie sie ihres Amtes als Minister walteten. Nach Ablauf der ersten drei Monate wird die Hälfte der Bezüge gezahlt. Ist der Minister über 50 Jahre alt, so wird die Amtszeit doppelt angerechnet. Haben sich Minister während ihrer Tätigkeit eine dauernde Gesundheitsschädigung zugczogen, so können sie eine lebenslängliche Ruherente, die etwa 20 bis 35 Prozent des Gehaltes beträgt, beanspruchen. Witwen erhalten sechs Zehntel des Uebergangsgeldes oder der Ruherente. Für den Fall, daß Minister vorher Beamte waren, erhalten sie Pensionen nach der letzten Beamtenstufe. Der Wahrheit entsprechend muß einmal gesagt werden, daß die Versorgungssummen der Reichsminister, die jetzt ausgezahlt werden, in der ganzen Welt konkurrenzlos dastehen. Deutschland hat hier einen Rekord erreicht, der nicht sehr rühmlich ist. Dies geht auch aus einer Zuschrift hervor, die das„Eberswalder Offertenblatt“ vor einiger Zeit von einem Ausländer erhalten hat. Darin heißt es:„Daß in Deutschland kein Geld zur Verfügung steht, glaubt niemand, und es ist wohl auch zweifelhaft, wenn man berücksichtigt, welche enormen Summen doch täglich noch in der einen oder anderen Weise selbst in den allerhöchsten Regierungsstellen heute noch verkramt werden!“ ner praktisch wie immer auf einen ganz neuen Einfall gekommen und haben eine Einrichtung geschaffen, durch die sie ohne jegliches Herumspintisieren die heiratslustigen jungen Damen lediglich durch die Praxis, durch persönlichen, systematischen Unterricht auf eine glückliche Ehe vorbereiten wollen. Auf der Bostoner Universität ist ein offizieller Lehrkursus für Heiratswissenschaften eingerichtet worden, in dem ron zwölf Professoren Vorlesungen über alles, was eine Gewissenhafte vor ihrer Eheschließung wissen muß, gehalten werden. Hier ist also jedem jungen Mädchen nun endlich Gelegenheit gegeben, regetrecht Ehegluc zu studieren und die Kenntnisse zu erwerben, die es undedingt braucht, um für den dereinstigen Gatten die ideale Ehefrau abzugeben. Der Lehrplan sieht als erstes und wichtigstens die erste Ehe=Universität der Welt.— Ein Lehrkursus für Heiratswissenschaf ten an der Universität Boston. Thema„Die Wahl des Ehepartners“ vor. Dieses Lehrfach wird also der Lehrbeflissenen die Künste zeigen, die sie in den Stand setzen sollen, den als wert erkannten Mann zu veranlassen, sich so für sie zu interessieren, daß er nur in einem Zusammenleben mit ihr in der Ehe die Vollkommenheit seine: Lebens sieht. Diese gewiß nicht leichte Kunst des Sicherobernlassens wird sinnfällig unterstützt durch die weiteren Studienfächer, die sich mit den Gründen, die zum Eheglück führen, beschäftigen, Betrachtungen über Höhe und Zweckmäßigkeit bei der Anwendung des zum Heiraten nötigen Einkommens anstellen. Daneben werden die ebenso wichtigen Fragen der Haushaltung und des gesellschaftlichen Verkehrs in jeder Beziehung durchgesprochen. Anschließend an die Vorlesung haben die Studentinnen Aufgaben zu lösen, die ein gewisses Maß psychologischer Schulung und Erfahrung voraussetzen. Weitere Seminarübungen sind den ebenfalls wichtigen Fächern der Haushaltschule gewidmet und erstrecken sich auf nochen, Wäsche ausbessern und waschen, Strümpfe stopfen, Säuglingspflege und all die andern praktischen Dinge, die zum Gegenstand des Studiums zu rechnen sind. Ebenfalls wird über das Eherecht gelesen und den Studentinnen auch diese Seite mit bester Erklärung gezeigt; denn bei aller Ueberzeugung eines erfolgreichen Studiums glaubt man doch wohl sicher zu gehen, wenn man den Kandidatinnen auch beibringt, wie sie sich im Falle einer Scheidung am empfehlenswertesten verhalten. Nach Absolvierung des sechs Semester umfassenden Studiums haben die jungen Ehebeflissenen eine regelrechte Prüfung abzulegen. Die erfolgreichen Examinantinnen erhalten ein Divlom. in dem ihnen bestätigt wird, daß sie geprüft und für die Führung eine glücklichen Ehe für tauglich befunden worden sind. Der Zulauf zu diesem Kursus an der Bostoner Universität ist überraschend groß. Gerade in Amerika, das sonst wie kaum ein anderes Land unserer Erde als Frauenparadies gilt, scheint es noch sehr viele Frauen zu geben, die nur das eine Bestreben haben, ihren Auserwählten über alle Maßen glück lich zu machen. Vielleicht aber ist diese merkwürdige Jagd nach dem Ehe=Diplom auch mehr egoistischen Beweggründen zuzuschreiben, was umso wahrscheinlicher ist, da man die amerikanische absolute Zweckmäßigkeit nun allmählich auch anderswo kennengelernt hat. Es will beinahe scheinen, als ob die Amerikanerin in der Rivalität um den Mann mit dem Diplom ein besseres Mittel in die Hand bekommen will, ihren eigenen Wert zu erhöhen und somt die möglichst beste Partie zu machen. Ueber die bishrigen Erfolge ist nun soviel zu sagen, daß sich die Eheglücksschulen für die Gründer und Leiter als ein sehr gutes Geschäft erwiesen haben. William Brooks. Zeitgemäße Unterhaltung. Na, wie gehts dir denn? Ich bin jetzt überm Berg. Oh, da bist du ja fein raus. Wieso? Ich meine doch: Jetzt gehts mit mir bergab. Spitze Zungen. Ella ist jung, ist modern. Neulich sitzt sie in einem Restaurant und raucht nach beendetem Essen eine Zigarette. Da setzt sich eine alte Dame an ihren Tisch und sagt spitz:„Hoffentlich stört Sie's nicht, daß ich esse, während Sie rauchen!" „Aber nein, solang ich die Musik noch hören kann!" erwiderte Ella schlagfertig. SIra Die Kundenzahl wächst täglich, Der Zultrom wird immer gewaltiger. Wir abersind jetzt dem größten Ansturm gewachsen. Es darf nur einen Weg geben, den Weg zu FEHAEN LTTOEE Jahrgang 193 e k. Der letzte men, und damit Erde um die Se der Wintersonn tiefsten Stand f erreicht. Dann ihr Wiederanstie Der Sternen nächten besonder blicken viele hell Nähe der Milch stehen Wega in im Osten Fuhr ßer Hund, Orion Gestirnen. Ihre karte zu ersehen, mels am 1. Deze Dezember um 9 um 8 Uhr abends scheint Jupiter zont. Er ist der Erde und umkrei in 12 Jahren. L die Erde, wären um der Sonne d nach der Erfindur die vier größten s# Jupiter=Trabanten 5. und 6. Größen bloßem Auge nich ders günstigen Ur zahrgang Mittwoch, den 2. Dezember Nummer 232 Der Sternenhimmel im Dezember k. Der letzte Monat des Jahres ist herangekommen, und damit vollendet sich wieder der Lauf der Erde um die Sonne. Am 22. Dezember ist der Tag der Wintersonnenwende, an dem die Sonne ihren tiefsten Stand für die nördliche Halbkugel der Erde erreicht. Dann beginnt— zunächst nur langsam— ihr Wiederanstieg einem neuen Frühling entgegen. Der Sternenhimmel ist in den klaren Winternächten besonders schön zu beobachten. Wir erblicken viele helle Sterne, die sich besonders in der Nähe der Milchstraße befinden. Im Nordwesten stehen Wega in der Leier und Deneb im Schwan, gewaltigen Helligkeit des Jupiter überstrahlt werven. Mit einem Feldstecher sind sie gut sichtbar. Der Anblick des Jupiter selbst ist sehr veränderlich. Nicht nur können wir ihn innerhalb kurzer Zeit von allen Seiten sehen, weil er sich in nur 9 Stunden und 55 Minuten einmal um seine Achse dreht, sondern auch die hellen und dunklen Streifen und Flecke ändern ihr Aussehen außerordentlich schnell. Da nun die Wirkung der Licht= und Wärmestrahlung der Sonne auf den Jupiter wegen des größeren Abstandes nur etwa ein Dreißigstel von der auf die Erde ausgeübten beträgt, so läßt sich M E R TE W K 9 Ach meten innerhalb des Sonnensystems entdeckt werden, die vorher niemals beobachtet werden konnten. Von ähnlicher physischer Beschaffenheit wie Juviter ist auch der Planet Saturn, doch sind auf ihm die Veränderungen unbedeutend. Saturn ist nach Sonnenuntergang zu Anfang des Monats noch eineinhalb Stunden lang am südwestlichen Himmel zu erkennen. Die Dauer seiner Sichtbarkeit nimmt im Laufe des Monats schnell ab, und vom 30. Dezember an ist Saturn unsichtbar. Er wird von der Venus abgelöst, die sich immer mehr aus den Strahlen der Sonne befreit und am 1. Dezember eine halbe Stunde lang, am Ende des Monats bereits eindreiviertel Stunden als Abendstern leuchtet. Der Mond steht am 2. Dezember im letzten Viertel, am 9. ist Neumond, am 16. erstes Viertel und Heiligabend, in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember ist Vollmond. Neue Bücher Band 4: Dr. med. W. Luftig: Operationslose Behandlung bei Linsentrübungen und grauem Star. 150 Seiten. 80 Abbildungen, in Leinen gev. 1.50 Ml. Band 5: Dr. med. W. Luftig: Grüner Star und seine operationslose Behand lung. 109 Seiten mit Abbildungen, in eLinen geb. 1.50 Mk. Band 6: Dr. med. W. Luftig: Netzhautablösung und ihre operationslose Behandlung einschließlich anderer Erkrankungen an Netzhaut, Aderhaut, Regenbogenhaut, Hornhaut und lung. 109 Seilen mit Abbudungen, in Leinen geb. 1.00 Mt. Mark. Obige Bücher sind im Verlag für Augenheilkunde und brillenlose Therapie Dr. Luftig. Berlin W 10, Uhlandstraße 28, erschienen. Ueber Augenkrankhetten gibt es wohl Fachliteratur, die nur für den Spezialarzt bestimmt ist, jedoch der Augenkranke, dessen Gedanken sich ständig mit seinem schweren Augenleiden und dessen Folgen beschäftigen, hatte bisher keine Möglichkeit, sich von der peinigenden Ungewißheit und mangelnden Krankheitskenntnis zu befreien. Diese oft empfundene Lücke füllen die drei Bücher aus, welche jedem Laien ohne Voraussetzung irgendwelcher Fachkenntnisse in allgemeinverständlicher Darstellung über seine Krankheit und alle damit zusammenhängenden Fragen ausreichende Klarheit verschaffen und einen erfolgreichen Weg der operationslosen Behandlung zeigen. Handbuch der geographischen Wissenschaft. Herausgegeben von Univ. Prof. Dr. Fritz Klute=Gießen unter Mitwirtung zahlreicher Universttätsprosessoren. Etwa 4000 größere Textbilder und Kärichen, gegen 300 Farbenbilder, viele Kartenbeilagen. In Lieferungen zu je 2.40 Mk. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion m. d. H. Wildpark=Potsdam. Lfg. 26—31. Daß mit diesem Werk jedem, der offene Augen hat und Interesse an der nahen und weiten Welt, wirklich ein Schlüssel zum Erleben und Verstehen unserer Erde anhand gegeben ist, das hat eine sehr große Anzahl vorwärts strebender Menschen längst erkannt und läßt sich gerne auf so angenehme Weise über Land und Leute, Verkehr und Wirtschaft unterrichten und belehren. Auch die neuen Lieferungen sind ein prächtiges Spiegelbild der bunten Welt. Blick in Zeitschriften Der Türmer.(Deutsche Monatshefte. Die Bergstadt.) Auch das Novemberheft ist mit großem Geschick und seinem Geschmack zusammengestellt und bietet einen reichen Stoff. Entsprechend seiner Grundhaltung bringt dieses Heft neben dem Roman„Eiserne Ernte“, verfaßt von Frh. Grote, der im Jahre 1813 spielte, eine Würdigung der künstterischen Totentanzdarstellungen und eine kunstgeschichtliche Darstellung „Auf Scitenspuren der französtschen Roloko." Erich Sieburg bringt eine Studie über Kleist, und zeichnet die Tragik des Künstlers auf, den„wir lieben, weil er um der Gerechtigkeit willen litt gleich uns.“ Eine Abhandlung von Dr. Richard Riedel über den Maler Vincent van Gogh, versucht das Werk eines Germanen mit dem Temperament eines Romanen dem Leser näher zu bringen. Die Fülle an guten Illustrationen und besten Wiedergaben geben auch diesem Heft eine warme Note. Unter der Rubrik„Vom Großen Welttheater“ wird das gegenwärtige politische und wirtschaftliche Leben erhellt, Währungsfrage, Reparationsfrage erörtert. Dem Gedanken verstorbener Größen werden besondere Abhandlungen gewidmet: Klausewitz Heinrich Seidel, Friedrich Hegel. Glossen zur Zeit und Besprechungen guter deutscher Bucher schlie#en dieses wertvolle Heft. im Osten Fuhrmann, Zwillinge, kleiner und großer Hund, Orion und Stier mit ihren leuchtenden Gestirnen. Ihre Namen sind aus unserer Sternkarte zu ersehen, welche den Anblick des Sternenhimmels am 1. Dezember um 10 Uhr abends, am 15. Dezember um 9 Uhr abends und am 31. Dezember um 8 Uhr abends wiedergibt. Von den Planeten erscheint Jupiter um diese Zeit am östlichen Horizont. Er ist der größte in der Geschwisterschar der Erde und umkreist das Zentralgestirn, die Sonne, in 12 Jahren. Obwohl er 318 mal schwerer ist als die Erde, wären doch 1047 Jupiterkugeln notwendig, um der Sonne das Gleichgewicht zu halten. Bald nach der Erfindung des Fernrohrs sind von Galilei die vier größten seiner Monde gesehen worden. Diese Jupiter=Trabanten sind so hell wie Sternchen der 5. und 6. Größenklasse und sind nur deswegen mit bloßem Auge nicht oder jedenfalls nur unter besonders günstigen Umständen sichtbar, weil sie von der kaum annehmen, daß die außerordentlichen Kräfte, die diese Veränderungen hervorrufen, in der Sonnenwärme ihren Ursprung haben. Es ist daher wahrscheinlich, daß Jupiter noch nicht wie unsere Erde von einer festen Kruste bedeckt ist, sondern daß ein glutflüssiger Kern von einer mächtigen Hülle dichter Gase oder Dämpfe umgeben ist. Die Umwälzungen, die sich auf ihm abspielen, werden neuerdings von dem Moskauer Astronom Vsesspiatsky mit dem Ursprung der Kometen in Zusammenhang gebracht. Er ist der Ansicht, daß die Kometen weiter nichts sind als Ausschleuderungen aus dem Jupiter, die seinem Anziehungsbereich entronnen sind und sich daher als selbständige Körper um die Sonne bewegen. Diese Theorie kann sich auf die Beobachtungen stützen, daß die Bahnen sehr vieler Kometen in außerordentliche Nähe des Jupiter führen und würde auch erklären, daß immer wieder neue KoWaggon O.O. □.0.— soeben eingetrotfen! Wir verkauten im Schautenster an der Brauerstraße ausgeltellten Qualitäts-Tapelen der Kollekton 1932 SINLTEDD GE E 1) Ucktung! ttier 9O ercekielsfunß! * Meine verehtten Onserenten— in diesem Augenblick höchster Bereitschaft muss ich es Ihnen nochmal in aller Eindring. lichkeit sagen: „Der Wersomittel bestes— ist das Onserot Was nutzen Ihnen alle Trümpfe, wenn Sie sie nicht ausspielen können. Sehen Sie— alle Reklameformen ausserhalb der Tageszeitung sind doch im besten Falle Staffage, Dekoration, Ergänzung, selbstverständliche Angelegenheiten, die niemand sonderlich beachtet. Oder denken Sie, dass es z. B. eine gute Schaufensterdekoration allein macht? Das würde eine bittere Enttäuschung werden! Lediglich eine kleine Zahl zufällig an Ihrem Geschäft vorbei kommender Passanten wird unter Umständen soleher Reklame Beachtung schenken. Man sieht zu viel, man ist gehetzt, es fehlt die Vergleichsmöglichkeit und vor allen Dingen die psychologische Voraussetzung für den Kaufwillen. Das Angebot in der Tageszeitung aber findet den Weg zu allen Menschen, wird zu allen Tageszeiten gelesen, sein Studium setzt eine gewisse Musse voraus, es gibt Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Angeboten, schafft eine kaufwillige Atmosphäre— kurz, es ist die Grundlage des Verkaufs! Seien Sie überzeugt— jede— aber auch jede Zeitungsanzeige findet Beachtung— findet mehr Aufmerksamkeit als andere Reklameformen. Für jedes Unternehmen ist die Tageszeitungsreklame das geeignetste Mittel! Ja, man kann wohl sagen für jedes Unternehmen ist die Anzeige eine Notwendigkeit. Die Zeiten wahllosen Kaufes aus alter Anhänglichkeit sind vorbei, die Wertsteigerung der Kaufmittel verlangt vom Käufer Beachtung aller gebotener Vorteile. Wer dem Käufer Vorteile vor Augen führt— auf sich aufmerksam macht— wird den Vogel abschiessen und das Geschäft machen. Sagen Sie niemals— für Reklame habe ich keine Mittel— wenn Sie für Anzeigenreklame keine Mittel haben, werden Sie bald überhaupt nichts mehr haben! Hand aufs Herz— Sie wählen ja selbst nach den Angeboten in der Zeitung— lassen sich ja doch selbst nicht von Auslagen allein zum Kauf bewegen, sondern kaufen selbst dort, wo Ihnen die grössten Vorteile geboten werden! Wenn Sie nun Ihre Angebote bekannt geben wollen, dann wählen Sie vor allen Dingen das richtige Organ, die richtige Zeitung. Wählen Sie diese neutrale Tageszeitung, deren Leserschaft sien aus allen Kreisen zusammensetzt. Sie bietet Ihnen sicherste Gewähr für universellen Erfola— sie wirbt nicht einseitig für Sie, ist nicht abhängig von Parteien, sie bietet Ihnen durch hohe Auflage und eigene überragende Bedeutung ein Höchstmass an Werbemöglichkeiten. Und jetzt meine verehrten Inserenten— werden Sie Ihren Weg kennen— folgen Sie meinen Anleitungen, dann bin ich überzeugt, die kommenden Zeiten— auch die für den Geschäftsverkehr freigegebenen Sonntage— werden Ihnen den Erfolg bringen, den Sie sich wünschen. Die Erfolge werden sich mit den symbolisch so schön bezeichneten Sonntagen, dem kupfernen, silbernen und goldenen steigern und unter dem Weihnachtsbaum werden Sie sagen: das schönste Geschenk waren meine Geschäftserfolge durch die Anzeigenreklame in dieser Zeitung! Auf Wiederhören meine sehr verehrten Inserenten! A 9. 3 11 Mittwoch. den 2. Dezember Nummer 232 Gas! Gas! Die modernen Kampfgase— Ihre Wirkung und Abwehr * Eine Gasschutzübung. Feuerwehr u. technische Nothilfe im Kampf gegen die vorgetäuschte Wirkung von Brand- und Gasbomben. Chlor- und Phosphorwolken werden mittels Wasser niedergekämpft. Rechts ein Mitglied des Entseuchungstrupps, das Chlorkalk streut. Chlorkalk befreit das Glände von dem schwerflüchtigen Gelbkreuz. Antworten Zu wenig Stühle. k. Im Jahre 1743 lebte in Berlin ein alter General, der sehr viele Schulden hatte. Eines Morterwegs traf er einen Bekannt, der ihn nach seinem Gläubigern in Potsdam auseinander zu setzen. Unterwegs traf er enen Bekannten, der ihn nach seinem Ziel fragte. Er antwortete diesem:„Nach Potsdam, um mich mit meinen Gläubigern auseinander zu setzen!"„O,“ antwortete dieser bissig,„das hättest du doch in Berlin besorgen sollen. In Potsdam finden sich ja gar nicht so viel Stühle!" Ein kleiner Philosoph. Die alten Griechen bereits kannten die Anwendung des Schwefeldioxyds, dessen stickende Wir kung bei Belagerungen ausgenutzt wurde, um die Verteidiger zu belästigen und kampfunfähig zu machen. Von einem römischen Feldherrn wird berichtet, daß er große Staubwolken einer aschenartigen Erde aufwirbeln und vom Wind gegen den Feind treiben ließ, bei dem der Staub einen gefährlichen Hustenreiz hervorrief. Unter den Vorgängern unserer heutigen Gastechniker finden wir Araver, die durch Verbrennen opiumhaltiger Stoffe einschläfernde Dämpfe erzeugten, fehlt auch Leonatdo da Vinci nicht, dieses Univerfalgenie, der die Anwendung von Arsenikdämpfen gegen unzugängliche Burgen und Befestigungen empfahl. Und der Erfinder der Gasgranate ist ebenfalls nicht der Wellkrieg, sondern der bekannte Chemiker Glauber, nach dem das Glaubersalz bekannt ist, der während der Türkenkriege die Anwendung von mit verschiedenen Chemikalien gefüllten Granaten vorschlug, die die feindliche Stellung ausräuchern und vernebeln sollten. Die Erfinder der Gasbombe schließlich sind — die Chinesen, deren Stinktöpfe in einem Raum oder in einer Festung, in die sie hineingeworfen wurden, einen solch grauenhaften Gestank verbreiteten, daß kein Mensch darin ausharren konnte. Bis zum Ende des Krieges wurden so etwa 25 bir, 30 verschiedene Giftgase entwickelt, zu denen auch nach dem Kriege wesentlich neue nicht mehr hinzugetreten sind. Alle diese Giftstoffe lassen sich im großen und ganzen in vier Gruppen einteilen, die zur Kennzeichnung ein buntes Kreuz erhielten. Ein rotes Kreuz trugen die sogenannten Tränengase. wie Jod= oder Bromessigester, die die Augen stark reizen und den Gegner durch Tränenfluß kampfunfähig machen. Heute allerdings finden sie nur noch im Kampf gegen Verbrecher und Demonstranten Anwendung. Unter Grrünkreuz versteht man die Lungengifte. Zu ihnen gehört das Chlor, das anfänglich beim Blasverfahren Anwendung fand. Weit gefährlicher ist Phosgen, eine Verbindung von KohWie auf allen Gebieten der Kriegstechnik, so halten sich auch hier Mittel und Gegenmittel die Waage. Die zur Zeit gevrauchliche deutsche Gasmaske schützt gegen alle oben ausgeführten Giftstoffe, auch gegen das Blaukrenz. Beim Senfgas allerdings ist der Schutz noch nicht vollständoch getan werden kann, und worin uns andere Länder weit voraus sind, ist eine umfassende Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung auf die Vorbereitung von Abwehrmaßnahmen für den Fall eines Gaskrieges. Wohl finden vereinzelt Gasschutzübungen der Feuerwehr und des Roten Aus der Gasschutzschule bei den Auerwerken 1. Oranienburg Hier werden in zweitägigen Kursen Feuerwehrleute, Sanitäter und Arbeiter, die mit giftigen Gasen in Berührung kommen im Gebrauch von Schutzmasken usw. ausgebildet. Es ist die erste und einzige Schule ihrer Art in Deutschland dig, da es ja auch die Haut des Menschen angreift. Hier helfen nur besonders präparierte Anzüge, und an Versuchen, diese zu schaffen, fehlt es nicht. Andererseits ist kaum anzunehmen, daß noch neue chemische Kampfmittel von größerer Gefährlichkeit, als die bisherigen entdeckt werden. Die Chemie scheint hier an der Grenze ihres Könnens angelangt zu sein. Dann aber hat das Giftgas zwei natürliche Gegner, die seine Wirkung stark einschränken. Zunächst einmal muß eine gewisse Dichte erzielt werden, ehe das Gas überhaupt wirksam wird. Beim Phosgen beispielsweise beträgt diese Dichte 1:50 000, die innerhalb von 1 bis 2 Minuten außer Kreuzes statt, aber ungeheuer viel bleibt noch zu tun.„Gasschutz tut not“ sei daher die Mahnung für einen jeden. k. Geduldige Theaterbesucher. Napoleon hatte die Vorahnung seiner literarischen Unsterblichkeit.„Ich bin dazu bestimmt,“ sagte er auf St. Helena,„die Weide der Schriftsteller zu werden. Wenn sie sich zur Höhe ihrer Kunst werden erheben wollen, werden sie mich verherrlichen!" Er hat Recht behalten. Wie groß die Napoleonliteratur, die immer noch nicht abgeschlossen ist, heute sein mag, läßt sich kaum schätzen, einen Begrif faber gibt die Napoleonbibliothek von Albert Lombroso, der 15000 Bücher und Broschüren über den Eroberer zusammengebracht hatte. Seitdem sind noch viele andere lenoxyd und Chlor, ein unheimlich wirkendes, sehr starkes Gift, das farblos ist und keine warnenden Reizwirkungen hervorruft. Bereits 45 Tausendstel eines Gramms in einem Kubikmeter Luft sind lebensgefährlich. Es ist dreimal so giftig wie Blausäure und seine Wirkung besteht in einer eitrigen Einschmelzung der Lunge, die zum Tode führt. Weiter gehören zu dieser Gruppe von Giften der sogen. Perstoff und das Chlorpikrin. Die gefährlichsten Gifte sind jedoch die Gelbkreuzstoffe, die nicht nur auf die Atmungswege wirken, sondern auch die Haut angreifen, und die ganz schmerzlos und unmerklich einzuwirken beginnen. Es handelt sich um eine aus Schwefelwasserstoff entwickelte farblose Flüssigkeit, die in Granaten verschossen wird. Sie ist unter dem Namen Yveprit und Senfgas bekannt, weil sie schwach nach Senf, Zwiebeln oder Knoblauch riecht. Bereits 12 Milligramm des Gases, das die Flüssigkeit entwickelt, führen eingeatmet, zum Tode. Der Vergiftete verspürt zunächst Hustenreiz, dann nach mehreren Stunden zersetzen sich die Wandungen der Lunge, das Blut dringt ein und der Unglückliche ertrinkt förmlich in seinem eigenen Blut. Unter schwersten Erstickungserscheinungen tritt schließlich der Tod ein. Dem Senfgas ähnlich ist das amerikanische Lewisit, für das an Stelle des Schwefels Arsen benutzt wird. Es macht sich jedoch durch einen stechenden Geruch bemerkbar und ist auch sonst nicht so gefährlich wie Seufgas. Die vierte Gruppe bilden schließlich die sogen. Blaukreuzstoffe. Es sind Nasen= RachenReizstoffe, die die im Kriege gebräuchliche Gasmaske durchdrangen und den Soldaten zwangen, die Maske abzureißen, wodurch er dem tödlichen Grünoder Gelbkreuz preisgegeben war. Blaukreuz wurde daher stets mit Grün= oder Gelbkreuz zusammen verschossen und eine derartige vergaste Zone nante man „bunte Räume“. Buntkreuz war die Gasmunition des Angriffs, während sich die Verteidigung vorwiegend der Gelbkreuzgifte bediente, die wegen ihrer Schwerflüchtigkeit ein beschossenes Gelände für Tage, ja Wochen verseuchten. Ueber die Furchtbarkeit des Gaskrieges soll hier kein Wort verloren werden. Dennoch wäre es verfehlt, die Wirkung der Kampfgase zu überschätzen. Gefecht setzt. Dieses Verhältnis erscheint zwar sehr gering, doch sind ungeheure Mengen Gas notwendig, um sie über einem größeren Raum herzustellen. Nach französischen Berechnungen wären 800 Tonnen Phosgengase erforderlich, um etwa über Paris eine tödliche Atmosphäre zu erzeugen. Um dies zu erreichen, müßten zweitausend Bombenflugzeuge auf einmal eingesetzt werden. Der zweile Gegner des Giftgases ist die Luftbewegung. Schon ein Wind von nur 15 Kilometern in der Stunde zerteilt das Gas so schnell, daß keine nennenswerte Im Magdevurgischen fand im Herbst des Jahres 1814 eine Schulvisitation statt, bei welcher die Knaben wie üblich auf Herz und Nieren geprüft wurden. Einer der Prüfer fragte:„Wie teilt man Deutschland ein?" Der Junge antwortete recht zeitgemäß:„Das kann man noch nicht wissen, sie sind ja eben erst dabei!" Handgreifliche Belehrung. Als der Vater und Besitzer eines alten gediegenen Handelshauses seinen Jungen in die Fremde gehen Reichswehrpatrouillen mit Meldehunden. Auch die Hunde sind mit Gasmasken ausgerüstet. Wirkung eintritt. Daraus ergibt sich, daß für die sleß, gab er ihm zum Abschied eine Ohrfeige und Bevölkerung des Hinterlandes nicht jene übergroße Gefahr besteht, wie sie gemeinhin angenommen wird. Für Deutschland freilich hat das Problem des Gaskrieges seine besondere Bedeutung dadurch, daß uns auf Grund des Friedensvertrages die Verwendung der Gaswaffe ebenso wie des Tanks und des Kriegsflugzeuges verboten ist. Es hat großer Mühe bedurft, um zu erreichen, daß die Reichswehr wenigstens mit Gasmasken ausgestattet wurde. Was jesagte:„Dieses leide von keinem weiter!" k. Der Oberammergauer Star in England. Der Korrespondent eines Londoner Blattes besuchte dieser Tage in einem kleinen Dorfe von Sussex ein junges Mädchen, das in den Oberammergauer Passionsspielen des vergangenen Jahres eine Hauptrolle gespielt hat, Anny Rutz, die damals als Maria einen großen Erfolg errang. Die Darstellerin der Bände und vor allem Theaterstücke geschrieben worden! In Boulogne sur Mer hat erst dieser Tage ein Lokaldichter ein neues Stück:„Die Seele### Kaisers" über die Bretter des Stadttheaters gehen lassen, das von acht Uhr abends bis drei Uhr in der Frühe dauerte und seine Zuschauer bis zum Schluß in Spannung hielt. k. Geheimnisvoller Telephonunterstand. Kürzlich wurde das Telegraphenamt in Gießen auf Gesprächsstörungen in den Telephonleitungen nach Butzbach und Friedberg aufmerksam gemacht. Beim Nachforschen nach der Ursache dieser Störungen wurde in einem Wäldchen an einem Mast der Fernsprechleitung eine unbefugt angelegte Nebenleitung aus neun Kupferdrähten entdeckt, von denen acht Drähte an die Fernsprechleitung angeschlossen waren, die in der Form eines künstlichen Kabels, durch Isolierband zusammengehalten, in einen abseits von dem Mast angelegten Unterstand führten. Der Unterstand war mit Reklame=Blechschildern ausgelegt und abgedeckt, außerdem war er noch mit Erde und Laub bedeckt, so daß er kaum zu sehen war. Das Ende der acht Drähte des unberechtigten Kabels war zu Oesen geformt, die zum Anlegen an einen Hörapparat geeignet waren. In dem Unterstand, der so groß war, daß ein Mann liegend sich darin aufhalten konnte, wurde ein fast neuer Pionierspaten aufgefunden. Einige Reklameblechschilder waren an Häusern gestohlen worden, die Herkunft der übrigen Schilder konnte noch nicht festgestellt werden. k. Biblische Geschichte in einem Testament. In Dublin starb kürzlich in hohem Alter Edward Mills. In seinem Testament macht er davon Mitteilung, daß er viele Jahre seines Lebens damit zugebracht habe, eine kartographische Darstellung der bilischen Geschichte zu geben, von dem Sündenfall bis zur Erlösung des Menschen durch den Opfertod des Heilandes. Dieses Werk befindet sich in seiner Hinterlassenschaft. Es soll nach dem Willen des Verstorbenen veröffentlicht werden. Das Werk soll eine Ergänzung durch Erläuterungen und Erklärungen finden, die jeder einzelnen Karte hinzuzufugen sind. Diesen Teil der Aufgabe hat der Verstorbene wegen seines hohen Lebensalters nicht mehr selbst erfüllen können. Er beauftragt damit einen seiner Bekannten, dem noch die Anweisung in dem Testament gegeben wird, jede Art von Spiritismus und jede päpstliche Weisheit auf das strengste zu verurteilen und die biblische Warheit so zur Geltung zu bringen, wie sie auf den Karten dargestellt ist. Zur Ausführung des Auftrages hat der Verstorbene in seinem Testament eine Summe von rund 40000 Mk. ausgeworfen. Jungfrau steht heute, wie wir schon meldeten, als Hausmädchen im Dienst einer Frau Hones, einer Rentnerin in Slinfold. Als der Journalist sie fragte, ov sie wirklich an den Oberammergauer Spielen teilgenommen habe, antwortete Auny Rutz einfach mit Ja, weigerte sich aber, irgend welche Erklärungen abzugeben, warum sie ihre Heimat verlassen habe und nach England gegangen sei. Frau Hones berichtete dem Journalisten, daß weder die große Schönheit, noch der schauspielerische Erfolg das bescheidene Wesen des Mädchens irgendwie beeinträchtigt hätten. Anny Rutz hat, wenn die Andeutungen ihrer Brotherrin zutreffen, diese Stellung angenommen, um ihre Mutter und zwei kleine Schwestern zu unterstützen. k. Jede Stadt hat ihre Stimme. Wenn man sich in erhevlicher Höhe über dem Straßenniveau einer Stadt befindet, dann hört man den Lärm, den der Fuhrwerksverkehr, den die Menschen verursachen, wie ein einheitliches Summen zu sich heraufdringen. Amerikanische Gelehrte, die sich speziell der Frage gewidmet haben, wie man den für die Nerven so zermürbenden Lärm der Großstädte etwas mildern kann, bedienen sich zur Messung der Lärmstärke in den verschiedenen Städten und Stadtvierteln eines eigens konstruierten Apparates, der den Namen Osiso trägt. Mit diesem Apparat kann man nicht nur den Umfang dieses Straßenlärms, sondern auch seine Tonlage feststellen. Es hat sich nämlich bei den Arbeiten auf diesem Gebiete gezeigt, daß nicht nur der Umfang des Lärms selbstverständlich an verschiedenen Plätzen äußerst verschieden ist, sondern daß die verschiedenen Städte eine bestimmte Tonlage haben. Und zwar soll Chicago, wenn man sich etwa 15 Stockwerke über einer belebten Geschäftsstraße des Zeutrums befindet, in tiefem Baß seine Stimme herauftönen lassen. Neuyork hingegen hat einen kräftigen Bariton, und Londons lebhafter Verkehr vereinigt sich zu einem hellen Sopran. Nach Ansicht der Gelehrten resultiert diese verschiedene Stimmlage der einzelnen Städte aus der Höhe und Architektur der Bauwerke und wird beeinflußt durch das Netz der Drähte, das die Staßen umspannt und so weiter. k. Ein wirksames Plakat für tolle Autofahrer ist in einer französischen Stadt angebracht. Da steht: Wenn Sie langsam fahren, werden Sie unsere Stadt sehen, sie ist sehr schön; wenn Sie schnell fahren, werden Sie unser Gefängnis sehen— es ist kalt und feucht. k. Bauern zerstören Altersfunde. Wie aus Kreisen der Ethnologen und Kulturhistoriker berichtet wird, bringt die Landbevölkerung im allgemeinen der wissenschaftlichen Arbeit nur sehr wenig Verständnis entgegen. Ungefähr 90 Proz. aller vorgeschichtlichen Gräber, die durch die Pflugarbeit entdeckt werden, gehen durch diesen Mangel an Interesse verloren. Die Bauen zertrümmern meist die Urnen, um darin— Gold zu suchen. Dann werden die Scherben und Beigaben weggeworfen. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß solche Beschädigungen mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden. Veizr Nach sil LLen vort MAGG!“ Würze verlungen Sie von Ibrrein Hländeer auich. Es gibt für eine Masche Nr0 L Gutschein Nr. 1 22 ½ Nr. 2 3u ½ Nr. 3 62 ½ 92. —* *—• 8— 985 eg aa c F0*•*****„"—.— E E- „ MT:B(HOÖSTEN. *" G*„ ∆ S•, 1 0 U U o m. 9.— OBAUTTRETSTT ugeucnMafusEgnn .*„„„. J oHeim“n GE. ——— ∆ 5— F S.G00 —" 5 6 (00***— W 9 T SASTT □ E*..——.—.— *" 42 0 W. 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Damit ich dir auf Gnade oder Angnade ausgeliefert bin, nicht wahr? Nein, wenn du mir einmal untreu wirst, gehe ich sofort wieder in Stellung“, hatte sie halb ernst, halb scherzhaft gedroht. Ado erwiderte:„Ich denke, du willst nie eifersüchtig sein, Ingeborg? Was daraus wird, hat man bei Buggo und Siglinde gesehen.“ Da sah sie ihn an, schüttelte den Kopf und meinte:„Das verstehst du nicht, mein lieber Ado. Ich glaube, es gibt eine Eifersucht, die man eigentlich Vorsehung nennen müßte. Wer weiß, ob meine Kusine nicht so etwas wie eine Vision hatte, als sie glaubte, dein Freund habe sich unsterblich in die hübsche Tänzerin verliebt.“ „Ansinn, keine Spur. Er selbst hat es mir gesagt, daß er das n, welches ihn liebe, nicht wiederlieben könne. Außerdem ist Aschi Uhlsen längst über alle Berge— und der Malersmann ebenfalls.“ „Na, wahre Liebe kann Berge versetzen, mein Junge. Wer weiß es denn, ob sie nicht über die Berge gehen mußten, um sich senseits endlich und richtig zu finden? Du doch nicht— und ich erst recht nicht.“ „Ach, was, ihr Frauen wittert gleich Romane! Buggo Giedeler denkt nicht im Traum daran, sich in die Tänzerin zu verlieben. Dazu hätte er wahrlich Gelegenheit genug gehabt, wo sie ihn doch fast jeden Tag in seinem Atelier besuchte.“ „Kennst du seine Träume so genau? Das möchte ich bezweifeln. Du bist schließlich auch zum Ziele gelangt— so viel Mut wie du, hat der Malersmann bestimmt. Und Trotz? Es war vielleicht gar kein richtiger Trotz— sondern— bessere Einsicht. Auch bei Siglinde.“ „Sagst du heute. Und doch bist du überrascht gewesen, als deine Kusine von dem Professor erzählte und durchblicken ließ, daß sie den Mann wahrscheinlich heiraten würde.“ „Gewiß war ich überrascht, streite ich nicht ab. Aber es ist mir dann sofort klargeworden, daß Siglindens Eifersucht tiefere Gründe hatte. Es war für sie eine Prüfung, ob sie als Frau eines Künstlers eben— nicht eifersüchtig sein würde. Kapiert?“ „Schleierhaft— doch Frauen sollen ja eine besondere Logik haben.“ „Esel! Na, nicht böse sein. Ich werde ja deine Frau. Da bleibt der„Esel“ in der Familie. Die lange Leitung muß ich dir noch abgewöhnen, lieber Ado. Und erst recht die albernen Plattitüden über Frauen— und ihre besondere Logik.“ „Mit Buggo Giedeler und Lschi Uhlsen bist du auf dem Holzwege, Ingeborg.“ „Es ist auch ein Weg“, erwiderte sie. * Der Maler fuhr schließlich doch nach Kassel. Doch die Tänzerinnen waren bereits fort. Sie traten dort in einem modernen Lichtspielhaus auf, das eine Kleinkunstbühne einbauen ließ. Mit den Filmen wechselte auch das Varieteprogramm, so daß Ilse Sagonni und Aschi Uhlsen nur eine Woche lang gastierten. And die Direktion hatte wirklich keine Ahnung, wohin die Partnerinnen neuerdings engagiert waren. Nun war Buggo nahezu verzweifelt. Er gab sich allerlei törichten Vorstellungen hin, glaubte, Aschis unglückliche Liebe könne sich katastrophal auswirken, sie leichtsinnig und trotzig machen, so daß sie am Ende keiner Liebelei aus dem Wege ging— um zu vergessen. Er hätte ihr nicht einmal einen Vorwurf daraus machen dürfen...! Enttäuscht, verstimmt und etwas schuldbewußt fuhr er heim. Was er an Skizzen und Studien mitbrachte, war gut gelungen, freute ihn jedoch nicht sonderlich. Er packte aus, sein Atelier kam ihm öde und leer vor, er starrte den Platz an, wo sonst die Laute hing, mit der Aschi nun in der Welt herumzog. Ob sie neue Lieder fand— immer noch? Ein sonderbares Menschkind war sie eben doch. Er hielt sie früher für oberflächlich und leichtfertig— und ein bißchen mochte das schon gestimmt haben. Ob die Liebe einen Menschen so wandeln konnte...? Das Doppelbildnis war trocken, er konnte es nun firnissen. Dann wollte er es einpacken und nach Berlin schicken. So bestellte er einen Schreiner, um die Kiste anfertigen zu lassen. Da hatte er nun Ablenkung. Mit der Post kam eine Karte von Frank Benno Lörrensen. Von Ilse Sagonni mitunterschrieben. Die Tänzerin war also in Berlin. Wo aber steckte Aschi Ahlsen? Von iyr kein Wort. Amgehend schrieb er an den Schriftsteller. And nun wartete er schier nervös auf dessen Antwort. Inzwischen traf er Ado Losch. Ingeborg Bricks war bei ihm— und wann war sie nicht bei ihm? Sie wollte sich zu seiner Assistentin ausbilden lassen, und hatte sich bereits zu allerlei Kursen angemeldet. „Wieder daheim?“ fragte Dr Losch. „Das siehst du doch, Ado“, sagte Ingeborg. „And wie geht es Fräulein Uhlsen?“ wollte der Zahnarzt wissen. „Danke, ganz gut“, wich der Maler aus. Er verabschiedete sich bald. „Nun, wer hat recht?“ triumphierte Ingeborg Bricks. „Wieso hast du denn recht? Das ist mir rätselhaft“, staunte Ado Losch. „Wetten, daß der Malersmann keine Ahnung hat, wie es ihr geht, wenn er überhaupt weiß, wo sie sich zur Zeit befindet?“ „Da frage ich ihn sofort— er ist wohl noch einzuholen...“ „So taktlos könntest du gar sein, wie? Nein, Ado, das muß sich austoben. Ohne seine Aschi wär' der nicht zurückgekommen, wenn er wüßte, wo sie sich aufhält.“ „Er sagte doch aber, daß es der Tänzerin ganz gut gehe.“ „Heiliger Bimbam von Bimbamhausen! Sollte er dir etwa seine ganze Leidensgeschichte erzählen? Dir, dem glücklichen Freund? Mir scheint, ich kenne den Maler besser als du. Schau mich nicht so verdutzt an— rase nur nicht gleich vor Eifersucht. Du hast manchmal eine mächtig lange Leitung— aber dein Freund Buggo scheint direkt ein Ozeankabel zu haben. Bis da Siglinde ausgeklingelt hat— ist Aschi Uhlsen vielleicht längst Urgroßmutter geworden.“ „Ach, so— du meinst, daß er noch nicht im Bilde ist...?“ „Was scheinbar sogar einem Maler passieren kann, wie Beispiel zeigt, lieber Ado.“ (Fortsetzung folgt.) Aame Mimmmmpin Rälsel-Ecke Nr. 362 Rettenrätsel. A410 1 Vereinigung, 2 Schwimmvogel, 3 Stadt in Bayern, 4 kleiner Wasserlauf, 5 Teil des Wagens, 6 Waschmittel, 7 Teil des Hauses, 8 Himmelskörper, 9 landwirtschaftliches Ereignis, 10 asiatische Hauptstadt, 11 Bündnis, 12 amerikanische Farm, 13 Epidemie, 14 neuzeitliche Errungenschaft, 15 altgriechischer Philosoph, 16 tierische Wohnung, 17 europäischer Staat, 18 südamerikanisches Gebirge, 19 nordamerikanische Universitätsstadt, 20 italienischer Opernkomponist, 21 Sportgerät, 22 Himmelsrichtung, 23 ein Grieche, der eine übermächtige Stimme hatte, 24 das Morgenland, 25 Schwimmvogel, 26 Getränk, 27 männliches Tier, 28 europäische Hauptstadt, 29 Baum, 30 Asiate, 31 mohammedanischer Mönch, 32 Krankheit, 33 Straßenbelag, 34 Stadt an der Lippe, 34 das Entweder=Oder, 36 Planet, 37 Steinfrucht. Sweimal künkzig iote Rosen. Roman von Frete Simmarmann-Wauéke. Nr. 365 Besuchskartenrätsel. E. CH. KERNROTTE KIEL Welchen Beruf hat dieser Herr? 24. Fortsetzung.(Nachdruck verboten.) Sacht hob er sie auf und trug sie zum Ruhebett, legte sie hin, holte eine Steppdecke aus seinem Schlafzimmer, und deckte sie zu. Aschi Ahlsen schlief fest und tief. Der Maler stand eine lange Zeit regungslos da, und kämpfte mit einer bösen Versuchung. Dann wandte er sich ab und ging leise in sein Zimmer hinein. Kaum hatte er die Türe hinter sich geschlossen, da tat Aschi noch ein paar tiefe Atemzüge, richtete sich lautlos auf, starrte in das Dunkel hinein, und blieb etwa eine halbe Stunde in dieser Stellung hocken. Dann huschte sie zur Türe hin, lauschte, lief leise zurück, machte Licht und suchte ein Stück Papier. Darauf schrieb sie: „Liebster Freund! Sei nicht böse, daß ich deine Laute mitgenommen habe, und vergiß recht bald— Deine kleine harmlose Freundin Aschi Uhlsen!“ Sie zog den Mantel an, nahm den zweiten Hausschlüssel vom Haken, die Laute, stülpte den kleinen, feschen Hut auf, schloß die Ateliertüre auf, und verließ wenige Minuten später das Haus. Im Osten dämmerte der neue Tag... 14. Graf Helken und Karin Alvensted kamen zur letzten Sitzung. Buggo Giedeler hatte einen langen Brief an Uschi geschrieben, aber bisher noch keine Antwort erhalten. Er war nicht ganz bei der Sache und vermochte sich nur schwer auf die Arbeit zu konzentrieren. Auf Siglinde Bricks hatte er einen bösen Jorn. Frank Benno Lörrensen war abgereist und schrieb aus Berlin, daß er die Aberweisung des Honorars für die Illustrationen zu seinem Roman veranlaßt hätte. Nun besprach Graf Helken mit ihm die Honorarfrage für das Doppelbildnis, das seinen vollen Beifall hatte. Auch die Schwedin war sehr zufrieden. Mittag ging vorüber, ehe der Maler Pinsel und Palette beiseite legte. Das Brautpaar verabschiedete sich.„And Wort halten, Herr Giedeler— und zur Hochzeit kommen!“ erinnerte der Graf. Karin Alvensied sah ihn wägend an. Sie wußte dann, daß er Wort halten würde. Ob das für Siglinde Bricks entscheidend werden konnte? Diese Frage war jetzt nur schwer zu beantworten. Die Schwedin befürchtete eine Aberraschung. Sie selbst verstand noch eher den Maler, als Siglinde, die denn doch zu trotzig, vor allen Dingen zu eifersüchtig war— und das ganz grundlos. Nun, vielleicht hatte sich Siglinde Bricks nur in einem Zwiespalt ihres Herzens in den Maler verliebt. Sie schwärmte für ihren Vetter Achim Barseloh, dieser wohl auch für sie— sie verlobte sich mit Baron Kuno von Saddefeld— und es dürfte nichts als eine Flucht aus diesem Zwiespalt gewesen sein. Wer weiß, ob es nicht Schicksal war, daß die beiden Menschen sich so trotzig zurückgezogen hatten. Sie wünschte es beiden, daß das bald klar zwischen ihnen werden möchte... Buggo Giedeler betrachtete den Scheck, den er von Graf Helken erhalten hatte. Da war er allen Sorgen für die nächste Zeit enthoben. Dazu das Honorar für die Romanillustration, da konnte er sich wirklich nicht beklagen! Sollte er nach Köln fahren? Ansinn, Aschi Ahlsen hatte heute ihren letzten Tag dort. Wer weiß, wo sie morgen ist. Er wunderte sich, wie ungerührt sein Herz blieb, als er jetzt an Siglinde Bricks dachte. Natürlich würde er sie bei der Hochzeit treffen. And es stand fest, daß er Wort hielt. Der nächste Tag war ein Sonnabend. Dr Ado Losch hatte seine Verlobung mit Ingeborg Bricks bekanntgegeben. Für den Sonntag war er eingeladen. Aber er sagte ab. Er mochte nicht mit Siglinde Bricks zusammentreffen, jetzt noch nicht. Es war da etwas vorgegangen in ihm, das erst klar werden sollte. Liebte er Aschi Uhlsen? Der Maler blieb sich die Antwort schuldig. Er ging aus, speiste zu Mittag, bummelte durch die Stadt, besuchte Ado Losch nach der Sprechstunde, bei dem er sich schon heute für sein Fernbleiben bei dessen Verlobungsfeier entschuldigte. Ado erzählte ihm, wie sehr sich Ingeborg Bricks über das Rosenbild gefreut habe. Buggo blieb nicht lange, besuchte noch ein Konzertcafe, abends das Varietee, in dem Uschi aufgetreten war, verließ das Theater vor Programmschluß, und schlenderte heim. Am nächsten Morgen kam das Geld für die Illustrationen, er ging zur Bank und ließ sich ein Konto eröffnen, das er schon früher einmal bei demselben Bankinstitut besessen hatte. Der Scheck wurde gleich gutgeschrieben. Er zahlte noch Bargeld ein, behielt fünfhundert Mark für sich, packte daheim sein Malzeug, einen Handkoffer, und reiste noch am Nachmittag nach Lüneburg. Von dort aus machte er in den nächsten Tagen Ausflüge in die Heide, nachdem er am Sonntag morgen eine Glückwunschdepesche an das Brautpaar Ado Losch und Ingeborg Bricks aufgegeben hatte. Er malte eifrig, sah sich bei schlechtem Wetter die schöne alte Stadt an, hielt es nicht lange aus, fuhr nach Hannover hinüber, wo er einen ehemaligen Studienfreund besuchte, der in der Nähe der Eilenriede wohnte. Es trieb ihn auch hier bald fort. Was hatte er nur, was war bloß los mit ihm? Sonderbarer Zustand! Die beiden Lautenlieder wollten ihm nicht aus dem Sinn— manchmal summte er die Melodie vor sich hin, oft fiel sie ihm bei bestem Willen nicht ein. Da schrieb er kurzentschlossen an das Varietee in Köln, wo Aschi Ahlsen zuletzt auftrat. Mit der Nachricht, die übrigens auf sich warten ließ, konnte er nicht viel beginnen. Die Tänzerin war von Köln nach Frankfurt am Main engagiert worden. Wieder ein Brief dorthin. . And nun wußte er, als Antwort kam, daß Aschi in Kassel war. Hinfahren, sie überraschen...? Er blieb. * Siglinde Bricks wunderte sich, wie wenig sie enttäuscht darüber war, daß Buggo Giedeler zur Verlobungsfeier ihrer Kusine und seines Freundes abgesagt hatte. Die Hochzeit des Grafen mit Karin Alvensted war die nächste Gelegenheit, mit dem Maler zusammenzukommen. Aber sie empfand das nicht als Hoffnung. Neuerdings betrieb sie ihre Studien mit besonderem Eifer. Sie korrespondierte mit ihrem Vetter Achim Barseloh darüber, dessen Antworten allerdings recht spärlich ausfielen. Nun, der gute Achim war verliebt, verlobt und wollte ebenfalls im Spätherbst heiraten. Kurzentschlossen reiste sie nach Bonn, wo sie einen Kollegen, einen bekannten, noch jungen Naturwissenschaftler kennenlernte, der erst kürzlich zum Außerordentlichen Professor ernannt worden war. Er lebte bei seiner Mutter. Mit Professor Dr Ivenkamp verstand sie sich recht gut— und immer besser. Es wurde etwas klar in ihr, sie empfand es froh und mit Genugtuung. Wie sonderbar war das doch! Bereit, für ihre Liebe wie eine Löwin zu kämpfen, wenn es sein kam ihr das jetzt wie ein törichter Traum vor. Jaf gang 1931 Mittwoch, den 2. Dezember Nummer 232 Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, heute nachmittag um 4½ Uhr meinen lieben Mann, unseren guten Vater unerwartet infolge eines Herzschlages im Alter von 60 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. 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Dezember 1931 6.45—7 Leidesübungen. 7.00 Wettervorhersoge und Zeuangabe. 7.05—8 Uebertragung von der Mitteldeutschen Rundfunk=A.=G., Leipzig: Morgenkonzert. 8.08—8.30 Mutter und Kind. 9.45—10 Gymnastik für Frauen. 10.00 Erste Meldungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10.15—11.15 Mensch und Welt. 11.20—12 Mustkalischer Schulsunk für die Oberstufe hoherer Lehranstalten. 12—12.50 Uebertragung von der Funkstunde, Berlin: Unterhaltungskonzert. 12.50 Wetterbericht. 12.55 Nauener Zeitzeichen, Mtitagsmeldungen und Zeitangade. 13.05—14.30 Mittagskonzert, Leitung: Wolf. 1. Ouverture zur Oper„Semtramis". Rossini. 2. Spanische Tänze, Moszkowsky. 3. Mozartiana, Sutle, Tschailowsky. 4. Ouverture zur Operette„Pique Dame“, Suppee. 5. Aufforderung zum Tanz, Weber. 6, Potpourri aus der Operette„Die Geisda", Jones. 7. Germanentreue, Marsch, Blankenburg. 14.80 Funkwerbung mit Schallplatten. 15.80 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe 15.50—16.40 Kinderstunde. 16.40—17 Unbygtenische Angewohnheiten 17—18 Besperkonzert, Lettung: Pensis. 1. Columbia=Marsch, Rust. 2. Blumenwalzer, Tschalkowsky. 3. Römischer Karneval, Bertioz. 4. Melodien aus der Oper„Samson" und Dalila", Saint=Saens. 5. Ballade, Debussy. 6. Melodien aus der Operette„Die Csardasfürstin". Kalman. 18—18.20 Die Welt im Buch. 18.20—18.40 Gegenwartsfragen der Kunst. 18.40—19 Etwas über Berufskleidung 19—19,15 Wetterbericht, Zeitangade, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19.15—19.30 Vor allem Gesundbeit. 19.30—19.55 Aufstieg und Gefährdung Englands in der Weltwirtschaft. 19.55 Erste Abendmeldungen und Wettervorbersage. 20.00 auch über den Deutschlandsender Königswust hausen: Klassische Bühne des westdeutschen Ru kunts. Prinz Friedrich von Homburg von Hein v. Kleist, Musik von Hans Ebert, Spielleitur Hardt, Musikalische Lettung: Breuer Etwa 22.15 Letzte Mildungen, Bericht über das stige Leben, Sportbericht. Anschließend bis 23.45: Nachtmustk, Leitung: Wo.f. 23.45 bis kurz nach 24.00: Uebertragung aus Rheinlandhalle, Köln: Beim Kölner Sechstager nen Deutsche Welle. 1635 m. 183.5(94. 35 1 3 6.80 Gymnastik, anschl. bis 7.30: Frübkonzert. 9—9.23 Aus der Arbeit der Berliner Feuerwehr. 9.35—10.05 Anleitung zur Abfassung von Schr stücken aller Art. 10.35 Nachrichten. 11.80—11.55 Wie richte ich meine Ware für Markt her? 12.00 Landwirtschaft. 12.80—12.55 Kirch umusik aus dem 16. bis 18. Ja bunder:.(Schallplatten). 13.30 Nachrichten. 14.00—14.55 Thema m!t Bariationen(Schallplatte 18—15.25 Jugendstunde. 15.80 Börse. 15.45 Frauenfunf. 16—16.25 Aus dem Preußischen Ministerium Wissenschaft. Kunst u. Volksbildung 16.30 Von Hamburg: Konzert. 17.80—17.55 Franz Lisz: 18—18.25 Bücherfunk. 8.30—18.55 1931, ein Jubilcumsjahr des Geistes. 19—19.20 Das Dienstrecht in den Betrieben der fentlichen Hand. 19.30—19.55 Die Bedeutung der kurzfristigen B schuldung Deutschlands. 20.00 Von Langenberg. 22.15 Nachrichten, anschl. bis 0.30: Tanz=Musik 1 Kapelle Otto Kermbach. Gh-d Liu. Mittwoch, den 2. Dezember Rummer 232 Herde, Oefen, Kamine Kassa-Pfels 25.oder Anzahlung.. 10.und 3 Monatsraten à 6.oder 9 Geldtagsralen à 2.Topfbank für jede Herdgröbe lieferbar * Der moderne Fußkamin mit Einsalzo en, Tür. Gesims u Füße rein Messing.# Kassa-Preis v. O TV., Im Ertrischungsraum spielt die Kapelle Jullus Pokorny aus dem Uia-Keller In Mainz Kachel- Kamin mit Einsatzoten, echte Meißener Kachel, Tür rein Messing AAE Kassa-Pr. 100.“ oder Anzahlung: 16.00 u. 10 Monatsralen à TO. C0 od.30 Geldtagsrat. à 3.33 Fachmänn. Bedienung! Nach erfolgter Anzahlung Lieferung auch nach auswärts frei Haus. 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Der Angeklagte wird von der Beschuldigung des Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz auf Kosten der Staatskasse freigesprochen. Zugleich wird die einmalige öffentliche Bekanntmachung des entscheidenden Teiles des Urteils in der Gladbecker Zeitung und dem Gladbecker Anzeiger auf Kosten der Staatskasse angeordnet. Ausgefertigt: Gladbeck, den 30. November 1931. Justizobersekretär als Urkundenbeamter der Geschäftsstelle. In der am 26. November 1931 stattgefundenen Sitzung des Wahlausschusses für die Wahl der Mitglieder und deren Stellvertreterinnen zur Kreishebammenstelle des Stadtkreises Gladbeck wurde der einzige eingereichte Wahlvorschlag für vollständig gefunden, festgesetzt und wie folgt zugelassen: a) Mitglieder: 1. Frau Wilhelmine Teetz in Gladbeck, Rentforter Str. 13, 2. Frau Maria Berger in Gladbeck, Schultenstr. 56, 8. Frau Maria Ganten in Gladbeck, Feldhauserstr. 224, 4. Frau Maria Puschak in Gladbeck, Landstraße 93; b) Stellvertreterinnen: 1. Frau Luise Müller, Gladbeck, Bismarckstr. 23, 2. Frau Olga Zieler, Gladbeck, Roßheidestraße 210, 8. Frau Gertrud Schumacher, Gladbeck, Buersche Str. 9, 4. Emilie Paul, Gladbeck, Berliner Str. 81. Da somit nur ein Wahlvorschlag zugelassen ist, so gelten die darin verzeichneten Bewerberinnen in der Reihenfolge des Vorschlages als gewählt. Die auf den 17. Dezember ds. Irs angesetzte Wahlhandlung findet nicht statt. Gladbeck, den 26. November 1931. Der Wahlleiter: Flocken, Krimina.=Kommissar. Kirchhellen Bekanntmachung. Ein Kabeltau gefunden. Kirchhellen, den 25. November 1931. Der Bürgermeister. Eingetragen am 28. 11. 1931 in H. R. A Nr. 20 bei der Fa. Witwe Fritz Müller, Oberhausen: Das Geschäft ist unter der bisherigen Firma auf den Bäckermeister Heinrich Hamacher in Oberhausen übergegangen. Die Haftung des Erwerbers für die im Geschäftsbetrieb begründeten Verbindlichkeiten des früheren Inhabers sowie der Uebergang der in dem Betriebe begründeten Forderungen auf den Erwerber ist ausgeschlossen. Amtsgericht Oberhausen. Jetzt aber Schluß mit der lästigen Näharben ich gehe nach LederDroste, oorl erhalle ich die Nähurbeit beim Einkaut von Waren od. bei Vorzeigu gdes Rabaubuches gratis! Wirklich sauber und schön gemacht! Leder-Droste leister doch eiwas Besonderes, ich weide das Geschäll jedem emplehlen. So urtellt meine Kundschaft. Gebrauchen Sie Sohlieder u. Schuhartikel dann zu Leder- Droste Hochstr. 47 Bottrop Hochstr. 47 Bin verzogen von Friedtich Eberisir. 45 nach Nr. 52 schräg gegenüber. Heinrich Praw Essen Zweildliestes Geschäft gieser All am Plabe SCOG G EE □m) □CECCCEE Familien-Anzeigen gehören, wenn sie gelesen werden sollen, steis in den Anzeigenteil dieser Zeitung Noch vie so bllig!! Aus eigner Werkstatt: 4teil. Seegrasmatr. 16, 4teil. Seegrasaufl. mit a. 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